ute Programmrede des Kanzlers in München deihen, 3 betonte in München als Beweis dafür dienen möge, wie feſt Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfelbſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. ie Mannheimer d Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeike RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Mittwoch, 12. Oktober 1932 143. Jahrgang— Nr. 476 Anter außerordentlich ſtarkem Beifall ſprach der Kanzler über den Wiederaufbau, die Verfaſſungsreform und den Nakionalſozialismus Wie Daubmann entlarvt wurde Die Velrügereien des Schneiders Karl Ignaz Hummel Starker Einoͤruck Meldung des Wolff⸗Büros — München, 12. Okt. Wohl ſelten hat ein Reichskanzler in München eine ſo außerordentlich ſtarke Zuſtim⸗ mung bei einer Rede gefunden, wie ſie Reichskanz⸗ ler von Papen heute bei ſeinen programmatiſchen Darlegungen vor den bayeriſchen Wirtſchaftsſtänden zu verzeichnen hatte. Beſondere Zuſtimmung fan⸗ den während der Rede die Hinweiſe des Kanzlers auf die Verbundenheit des Reiches und ſeiner Länder und auf die Heiligkeit und Un⸗ antaſtbarkeit der deutſchen Einheit. Zu minuten⸗ langen ſtürmiſchen Kundgebungen, in denen die Verſammelten mit Händeklatſchen und Zu⸗ rufen ihre Zuſtimmung zum Ausdruck brachten, kam es, als der Kanzler die Frage aufwarf, ob es nicht ein Verbrechen ſei, die Aufbauarbeit der 5 Reichsregierung aus armſeligen Parteirück⸗ ſichten heraus zu ſabotieren, ebeuſo bei ſeiner An⸗ kündigung, daß die Reichsregierung entſchloſſen ſei, mit drakoniſcher Schärfe gegen ſolche Störungsver⸗ ſuche einzuſchreiten. Stürmiſches Händeklatſchen und immer wieder erneute Kundgebungen der Zuſtimmung unterſtrichen dann namentlich auch die Sätze des Reichskanzlers über das Wirken des Reichspräſidenten. Vor dem Phöbus⸗Palaſt hatten ſich Anſammlun⸗ gen gebildet, in denen vorwiegend jugendliche Natio⸗ nalſozialiſten und Kommuniſten zu bemerken waren. Die Landespolizei war genötigt, mit einem ſtarken Kommando einzugreifen, um den Straßenverkehr aufrechterhalten zu können. Reichskanzler von Papen ſeiner Rede, daß ſein Beſuch in er durchdrungen ſei von der Notwendigkeit der gleichen Mitwirkung alter deutſchen Stämme an der Geſtaltung des dent⸗ ſchen Geſamtgeſchickes. Auch das Reichskabinett ſpiegle nicht etwa einſeitig den deutſchen Norden wider. Es beſtehe faſt zur Hälfte aus Süddeutſchen. Man würde ſich an Deutſch⸗ land verfündigen, wollte man es einſeitig unter dem Geſichtswinkel eines Stammes oder einer Land⸗ ſchaft betrachten. Der Kanzler ging dann über außenpoli⸗ tiſche Fragen ein und betonte: Die Herſtel⸗ lung der vollen Souveränität. der Frei⸗ heit und Gleichberechtigung eines großen Kulturvolkes, und ich darf hinzufügen, eines Vol⸗ kes, das vier Jahre gegen eine Welt von Feinden für dieſe Freiheit mit ungeheurer Zähigkeit ge⸗ kämpft hat, iſt ein Poſtulat, das von keinem Staats⸗ mann beſtritteß werden kann, dem die Heiligkeit der Grundrechte der Völker als das ſicherſte Unter⸗ pfand des Friedens gilt. Gerade weil wir den Frieden wollen, in dem allein wir wieder zu Wohlfahrt und Blüte gelangen „können, fordern wir die Grundrechte der Freiheit and Sleichberechtigung, denn ſie ſind die elementare Vorausſetzung für das Gedeihen auch der wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen innerhalb Deutſchlands und unter den Völkern. Das Abrüſtungsproblem ſteht augenblicklich im Mittelpunkt des Intereſſes. Wie kann unſer Handel mit dem Auslande ge⸗ wenn der deutſche Staat dort nicht das gleiche Anſehen genießt wie jeder andere? Wer wird Kapital anlegen in einem Lande, das dem Zu⸗ griff ſeiner Nachbarn ſchutzlos preisgegeben iſt? Das iſt keine theoretiſche Erwägung. Es iſt uns allen noch in furchtbarer Erinnerung, wie vor noch nicht zehn Jahren der Einmarſch fremder Truppen in unſer Gebiet die Reichsmark auf den billionſten Teil ihres jetzigen Wertes ſtürzen ließ! Dies Bei⸗ ſpiel genügt, um zu zeigen, daß wir in unſerem Kampf um die Gleichberechtigung zugleich um die Grundbedingungen unſeres wirt⸗ ſchaftlichen Daſeins kämpfen. Es zeigt, wie unrecht die haben, die uns vor⸗ werfen, wir hätten durch unſere Forderung nach gleichem Recht und gleicher Sicherheit die Ruhe Europas geſtört, und die jene elementare Forderung jedes Lebeweſens bei uns unzeit⸗ gemäß und unklug fanden! Nein, ohne die Er⸗ füllung dieſer Forderung wird die Mitte un⸗ ſeres Erdteils ſtets ein Hort der Unruhe blei⸗ ben, eine ſchwärende Wunde am Körper Europas. Was wir wollen, iſt keine neue Un⸗ ruhe, kein Wettrüsten, kein kriegeriſches Aben⸗ teuer, unſer Ziel iſt ein neues friedliches Europa, das geordnet iſt nach den ewigen Geſetzen der Ge⸗ rechtigkeit und Selbſtbeſtimmung der Völker, Eigener Bericht 2. Karlsruhe, 12. Oktober Karl Ignaz Hummel— iſt der wahre Name des Verbrechers, der als„Kriegsgefangener Oskar Daubmann“ nach Endingen heimkehrte und deſſen Geſchick ſogar zu politiſchen Aktionen des Rei⸗ ches in Paris führte. Bei einer Preſſebeſprechung im Staatsminiſterium wurde heute dieſer aufſehen⸗ erregende Fall endgültig geklärt. Regierungsrat Ramsberger, der die Unterſuchung des Falles von Anfang an leitete, gab Aufſchluß über den Ver⸗ lauf der Vernehmungen. Dr. Ramsberger hob noch⸗ mals hervor, daß man der badiſchen Regierung zu Unrecht vorgeworfen habe, ſie bemühe ſich zu wenig um die Aufklärung der Angelegenheit. Die Behör⸗ den hätten ſich alle Mühe gegeben, die Sache zu klären. Der Fall habe aber große Schwierigkeiten bereitet, denn es beſtand die Möglichkeit, daß Daub⸗ mann, an deſſen Identität man nach Rückſprache mit den Eltern nicht mehr zweifelte, wirklich in Kriegs⸗ gefangenſchaft war oder doch in der Fremdenlegion. Man befürchtete auch, den Mann ungerechterweiſe zu hart zu beurteilen und ihn zu kränken. Dennoch hat⸗ ten die Behörden das größte Intereſſe daran, den Fall reſtlos zu klären, nicht nur wegen ſeiner mög⸗ lichen ſtrafrechtlichen, ſondern ganz beſonders ſeiner politiſchen Bedeutung wegen. Die Unterſuchung wurde auf der erſten Vernehmung aufgebaut, die leider den Weg in die Preſſe fand. Vor allem fiel Daubmanus Unkenntnis der geographiſchen Verhältniſſe in Afrika auf. Es meldeten ſich auch mehrere Leute, die den echten Daubmann in der Fremdenlegion ge⸗ ſehen haben wollten. Als das Material zuſammengetragen war, beſchloß die Behörde, am Montag den angeblichen Daub⸗ mann noch einmal gründlich zu befragen. (Fortſetzung auf Seite). He falſche Daubmaun N Der Kampf gegen Das Wirtſchaftsprogramm hat auch hier in Bayern in ſeinem Grundgedanken, dem Appell an die Verant⸗ wortungsfreudigkeit der Unternehmerſchaft, an die pri⸗ vatwirtſchaftliche Initiative, vollen Anklang gefun⸗ den. Ich darf, ohne eine Uebertreibung befürchten zu müſſen, ſagen, daß kaum eine Regierungs⸗ maßnahme der Nachkriegszeit in ihrem grund⸗ ſätzlichen Teil ſo ſtarken und zuſtimmenden Widerhall in den Kreiſen der Wirtſchaft gefun⸗ den hat. Das ſchließt natürlich nicht aus, daß ein⸗ zelne Teilgebiete dieſes Programms kritiſch beurteilt werden. Der Leitſatz des Wirtſchaftsprogramms iſt, Ver⸗ trauen zu ſchaffen. Und ich glaube, daß der An⸗ fangserfolg nicht ausgeblieben iſt, ja ſich bereits in einem Ausmaße eingeſtellt hat, der uns für die Zukunft hoffnungsvoll ſtimmen kann. Wie Ihnen bekannt iſt, hat die Entwicklung des Arbeitsmarktes im vergangenen Monat mit einer Abnahme der Arbeitsloſenzahl um 123000 Arbeitsloſe abgeſchloſſen. Im Gegen⸗ ſatz dazu brachte der Septembermonat des vorigen Jahres eine Zunahme der Arbeitsloſigkeit um 140 000 Arbeitsloſe. Nun iſt gewiß die ſehr erfreu⸗ liche Beſſerung des Arbeitsmarktes das Ergebnis verſchiedener zuſammenwirkender Faktoren, die ſich in ihrer Einzelauswirkung nicht voneinander tren⸗ nen laſſen. Aber wenn nicht nur neue Einſtellungen von Arbeitsloſen erfolgt ſind, ſondern vor allem auch, wie die Septemberſtatiſtik des Arbeitsmarktes beweiſt, Entlaſſungen in großem Umfang vermieden werden konnten, die ſonſt um dieſe Jahreszeit üb⸗ licherweiſe eintreten, ſo darf man dieſen Erfolg ſicher⸗ lich in erſter Linie auf das Konto der pfychologiſchen Auswirkungen des Wirtſchaftsprogramms verbuchen. Was immer man an dieſem Programm im einzel⸗ nen auch kritiſch auszuſetzen haben mag, es hat jedenfalls der Wirtſchaft bereits jetzt, in den erſten drei Wochen ſeiner Laufzeit, eine fühlbare pſychologiſche und materielle Entſpan⸗ nung gebracht. Die Ausgabe der Steuergutſcheine verſchafft der Wirtſchaſt, und zwar— wie ich ausdrücklich betonen möchte— nicht nur den Großbetrieben die zur Be⸗ lebung der wirtſchaftlichen Tätigkeit benötigten Geld⸗ mittel. Damit erſt werden die im Wirtſchafts⸗Pro⸗ gramm der Reichsregierung liegenden und unleugbar großen Möglichkeiten voll ausgenutzt werden können. Wenn Herr Hitler mit einer leichten Hand⸗ bewegung erklärt hat, das wirtſchaftliche Programm der Reichsregierung könne nach allen vorhandenen die Arbeitsloſigkeit Anzeichen bereits jetzt als erledigt gelten, ſo ſpre⸗ chen die von mir wiedergegebenen Tatſachen über die Geſtaltung des Arbeitsmarktes wohl ausreichend und deutlich überzeugend gegen dieſe Behauptung! Aber auch in einem anderen Punkte hat die wirt⸗ ſchaftliche Entwicklung der Reichsregierung recht ge⸗ geben. Die günſtigere Beurteilung der weltwirt⸗ ſchaftlichen Entwicklungsausſichten hat angehalten. So haben ſich vor allem die Rohſtoffpreiſe nach den gegenüber einer überſteigerten Anfangsbewegung unvermeidlichen Rückſchlägen weiter behauptet. Auch ſonſt dauert die erkennbare weltwirtſchaft⸗ liche Beſſerungdan. Zu den Teilgebieten des Wirtſchaftsprogramms der Reichsregierung, die am heftigſten in der Oef⸗ fentlichkeit wie in den Kreiſen von Induſtrie und Handel kritiſiert worden ſind, gehört die Handelspolitik In dieſer Beziehung kann ich nur wiederholen, was ich bereits in Münſter erklärt habe: Den Ge⸗ danken einer grundſätzlichen Autarkie lehnt die Reichsregierung ab. Deutſchland kann nicht auf ſeine weltwirtſchaftlichen Beziehungen verzichten. Es muß jede Arbeitsgelegenheit aus⸗ nutzen, die ihm der Auslandsmarkt heute noch bietet. Aber dieſe Anerkenntnis darf nicht hindern, Not⸗ ſtandsmaßnahmen zum Schutze unſerer Lanbwirt⸗ ſchaft, zur Erhaltung ihrer Lebensfähigkeit zu tref⸗ fen, wie wir ſie im Reichsbabinett für unvermeidlich erachtet haben. Wir wollen keinen Wirt⸗ ſchaftskrieg. Aber ich muß die Erwartung aus⸗ ſprechen, daß man ſich vor allem im Auslande der beſonderen Notlage unſerer landwirtſchaftlichen Be⸗ völkerung nicht verſchließt, zumal man doch in den betroffenen Ländern am beſten verſtehen wird, wie lebensnotwendig es für jeden Staat iſt, ſeine Grund⸗ produktion intakt zu halten. Es gibt ein Mittel für die an der Einfuhr nach Deutſchland intereſſierten Staaten, die deutſche Kontingentierungspolitik über⸗ flüſſig zu machen, nämlich für einen fühlbaren A b⸗ bau des in duſtriellen Protektionismus in der Welt Sorge zu tragen. Wenn die Welt wieder bereit iſt, in größerem Umfange deutſche Induſtrieerzeugniſſe aufzunehmen und auf dieſe Weiſe der Weltmarkt wenigſtens einem Teil unſerer Arbeitsloſen wieder Arbeit gibt, dann wird auch die Kaufkraft unſerer Arbeiterſchaft wieder ſteigen und die Aufnahmefähigkeit Deutſch⸗ lands für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe wieder wachſen. 5 g Die ſozialen Fragen Eine weitere ſtarke Kritik hat ber ſozialpolt⸗ tiſche Teil des Programms der Regierung er⸗ fahren. Man iſt ſogar ſo weit gegangen, daraus auf eine beſondere Arbeiterfeindlichkeit der Reichs⸗ regierung zu ſchließen. Ich glaube, daß zum minde⸗ ſten die Arbeiter, die nach dem von mir erwähnten Ergebnis des Arbeitsmarktberichtes vom September in Arbeit gehalten worden ſind, dieſen Vorwurf nicht erheben können. Wir verteilen keine„Milliar⸗ dengeſchenke an die Unternehmer“, ſondern wir haben nur das eine Ziel: möglichſt viele Millionen von Arbeitsloſen wieder Arbeitsmöglichkeiten und ausreichende Exiſtenzmöglichkeiten zu verſchaffen, Von„Syſtemen“ kann niemand ſatt wer⸗ den. Von wirtſchaftlichen Planungsideen, die irgendwann in ferner Zukunft ſich verwirklichen laſſen werden, wird kein Arbeitsloſer von der Straße geſchafft. Für den Winter hoffen wir, in der Arßeits⸗ loſenhilfe die Unterſtützungsſätze erhöhen zu können. In der Krankenverſicherung ſollen Bindungen, welche die frühere Reichsregie⸗ rung den Verſicherungsträgern bei den frei⸗ willigen Mehrleiſtungen auferlegt hat, ge⸗ lockert werden. Es iſt auch in Ausſicht ge⸗ nommen, in der Reutenverſicherung anſtelle eines Teiles der früheren abgebauten Lei⸗ ſtungen zunächſt in beſchränktem Umfange freiwillige Mehrleiſtungen zuzulaſſen. Die Reichsregierung prüft ferner, ob für die Kriegsbeſchädigten und ihre Hinterbliebenen die Gewährung von freiwilligen Mehrlei⸗ ſtungen erleichtert werden kann. In ihrer Erklärung hat die Reichsregierung den Satz geprägt, daß der Wohlfahrtsſtaat oder— wie ich unmißverſtändlicher lieber ſagen möchte— der Ver⸗ ſorgungsſtaat, ſo wie er in den letzten Jahren geworden iſt, die moraliſchen Kräfte der Nation zu ſchwächen droht. Die heftige Kritik, die dieſer Satz gefunden hat, geht von völlig falſchen Vorausſetzun⸗ gen aus. Wir ſind der Anſicht, daß die Geſetzgebung des letzten Jahrzehnts in einem viel zu hohen Maße den Arbeitgeber aller Grade der ſittlichen Pflicht ent⸗ laſtet hat, zu allererſt, und ſei es auch unter großen perſönlichen Opfern, für den Arbeitnehmer zu ſorgen. Gerade indem der Marxismus die Wirtſchaft planmäßig durch untragbare Laſten zerrüttet hat, iſt er der Hauptſchuldige an dem Zu⸗ ſammenbruch der ſozialen Einrichtungen a geworden. Der Sinn der ſozialen Geſetzgebung muß ſein, die⸗ jenigen Stellen, denen die Sorge für die wirtſchaft⸗ lichen Schwächen obliegt, zunächſt in den Stand zu ſetzen, für ſie zu ſorgen. Das ſchwere Werk, die deutſche Wirtſchaft wieder zu einem neuen Aufſtieg zu führen, kann nicht ohne das Vertrauen des Volkes gelingen. Alle großen Leiſtungen der Ge⸗ ſchichte mußten zu ihrem Gelingen von Vertrauen auf die Zukunft und auf die eigene Kraft getragen ſein. Es iſt klar, daß jede Beſſerung nur etappen⸗ weiſe erreicht werden kann. Jahre ange⸗ ſtrengteſter Arbeit und größter Spar⸗ ſamkeit liegen vor uns. Die Stunde, da der Aufſtieg aus der Tiefe des Tales beginnen ſoll, ruft alle Energien des Landes auf. Iſt es da nicht ein Verbrechen, wenn aus wahl⸗ taktiſchen, aus armſeligen Parteirückſichten verſucht wird, dieſes Aufbauprogramm geiſtig oder mate⸗ riell zu ſabotieren? Wollen wir uns durch Wahl⸗ rückſichten Ruhe, Ordnung, Vertrauen in den Auf⸗ ſtieg der Nation rauben laſſen? Ich bin der An⸗ ſicht, daß wir die Meinung des um Arbeit und Brot ringenden Volkes treffen, wenn wir dagegen mit drakoniſcher Schärfe einſchreiten werden. Raſche Reichsre form Ohne ſtetige politiſche Verhältniſſe kaun Handel und Wandel des Volkes nicht gedeihen. Die Wet⸗ marer Verfaſſung hat in einer Periode von 13 Jah⸗ ren gezeigt, daß ſie ſolche Verhältniſſe nicht ſchaffen konnte. Ueberall iſt die Erkenntnis verbreitet, daß die Zeit zur Reichsreform gekommen iſt. Gerade von München her ſind dankenswerte Anregungen ge⸗ geben worden. Alle unſere großen Parteien ſind ſich in der Erkenntnis der Reformbedürftigkeit der Ver⸗ faſſung einig. Der Führer des Zentrums hat be⸗ kanntgegeben, daß er demnächſt ein Verfaſſungspro⸗ gramm verkünden werde, und es ſollte mich freuen, wenn er aus den Erkenntniſſen, die er ſchon vor vier Jahren über die Notwendigkeit einer ſtabilen Regie⸗ rung ausgeſprochen hat, jetzt dieſelbe Folgerung zieht wie ich. ö g Ich ſtimme der Forderung zu, daß die Periode der Geſetzgebung durch den Artikel 48 einmal abgeſchloſſen werden muß. Das aber kaun 2. Seite/ Nummer 476 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 12. Oktober 1932 nur durch ein neues Verfaſſungswerk ge⸗ chehen, welches das Verhältnis zwiſchen Staat und Volk und zwiſchen Reichsgewalt und Ländern in klarer Er⸗ kenntnis der Notwendigkeit der Zukunft und in Würdigung der hiſtoriſchen Staatsperſönlichkeiten neu beſtimmt. Wir wollen eine machtvolle und überparteiliche Staatsgewalt ſchaffen, die nicht als Spielball von den politiſchen und geſellſchaft⸗ lichen Kräften hin und her getrieben wird, ſondern über ihnen unerſchütterlich ſteht wie ein„rocher de bronce“. Als Gegengewicht gegen einſeitige, von Par⸗ teiintereſſen herbeigeführte Beſchlüſſe des Reichstags bedarf Deutſchland einer beſon⸗ deren Erſten Kammer mit feſt abgegrenzten Rechten und ſtarker Beteiligung an der Geſetzgebung. Es wird erwogen, ob dieſes Ziel durch Ausgeſtal⸗ tung des Reichsrates erreicht werden kann. Heute iſt das einzige Korrektiv gegen das überſpitzte parlamentariſche Syſtem und gegen das Verſagen des Reichstags die Verordnungsgewalt des Reichs⸗ präſidenten auf Grund des Artikels 48 der Reichs⸗ verfaſſung. Sobald aber wieder ſtetige und normale Verhältniſſe herrſchen, wird auch kein Anlaß mehr ſein, den Artikel 48 in der bisherigen Weiſe anzu⸗ wenden. Die Reichsregierung beabſichtigt, die Ver⸗ faſſungsreform in engem Einvernehmen mit den Ländern durchzuführen. Die geſchichtlich gewordenen deutſchen Staatsgebilde ſollen nicht vergewaltigt werden. Die Reichsregierung lehnt jede Maßnahme ab, die unmittelbar oder mittelbar eine Zerſchlagung Preu⸗ ßens bedeutet. Eine Auflöſung des preußiſchen Staatsgefüges, eine Auflockerung der in langer Ge⸗ ſchichte gewordenen Einheit, eine Aufgabe der Oſt⸗ Weſtklammer, können nicht die Grundlage einer Reichsreform bilden, wie ſie der Reisregierung vor⸗ ſchwebt. Die Erhaltung Preußens in ſeinem Beſtande als ſtaatsrechtliche Einheit wird nicht nur von Preußen als eine ſelbſtverſtänd⸗ liches Forderung angeſehen. Sie dürfte auch von ben anderen Ländern als Sicherung gegen eine Mediati⸗ ſterung der außerpreußiſchen Länder betrachtet werden. Das Schwergewicht der Reform muß in der Beſeitigung des allgemeinen, auch von bayeriſcher Seite beklagten Dualismus z wäſchen Reich und Preußen liegen. Dies Ziel wird durch die Zuſammenfügung der wichtigſten Organe des Reiches und Preußens erreicht werden. Im Zuſammenhang mit der Herſtellung einer organiſchen Verbindung zwiſchen dem Reich und Preußen wird es durchaus möglich ſein, den übrigen Ländern die gerade von bayeriſcher Seite erſtrebte Verfaſſungsautonomie zu gewähren. Auch die durch Artikel 18 der Weimarer Verfaſſung beſeitigte Gebietsautonomie für die lebensfähigen und lebenswilligen Länder kann wie⸗ der hergeſtellt werden. Auch eine Reihe weiterer Wünſche, die im Intereſſe der Stärkung der Stellung der Länder erhoben werden, iſt erwägenswert. Vor allem wäte es denkbar, den Ländern freie Hand in der Geſtaltung des Gemeindewahlrechts zu geben und für den Ausbau des Landeswahlrechts den Wün⸗ ſchen der Länder Rechnung zu tragen. Ich habe Ihnen in dieſen kurzen Worten durch⸗ aus kein erſchöpfendes Bild von der Reichsreform geben können. Ich habe nur Grundlinien umriſſen, nach denen dieſes Gebäude aufgeführt werden ſoll, das dem deutſchen Volk hoffenlich auf lange Zeit eine feſte Wohnung bieten wird. Die Reichsregierung wird den Verfaſſungs⸗ entwurf ſo fertigſtellen, daß der neue Reichs⸗ tag ihn bei ſeinem Zuſammentritt vorfindet. In den Händen des Reichspräſidenten liegt heute das Werk von Weimar. Mit dem Eid, den er geſchworen Hat, ruht die Verfaſſung als Schickſal des Volkes in ſeiner Hand. Heute hat das deutſche Volk das Glück, einen Reichspräſidenten zu beſitzen, in deſſen ehr⸗ würdiger Geſtalt ſich die tragenden Kräfte unſerer Vergangenheit mit wahrer zukunftsvoller Tührer⸗ ſchaft verbinden. Er iſt heute der Hort allen Vertrauens im deutſchen Volke. Er wird ſorgen, daß Bismarcks Vermächtnis, daß die Idee des„sacrum imperium“ wieder die Hoffnung der kommenden Geſchlechter wird. Man hat geſagt, daß, im Zuſammenhang der Nachkriegsentwicklung ge⸗ ſehen, 5 der 13. Auguſt dieſes Jahres ein Schickſalstag geweſen ſel. Jener Tag ſollte der Syntheſe aller wahrhaft nationalen Kräfte dienen, welche die Reichsregierung ſeit Beginn ihrer Tätigkeit proklamiert, gefordert, erhofft hatte. Es galt, die große und verdienſtvolle Bewegung des Nationalſozialismus in die verant⸗ wortungsvolle Mitarbeit im Reiche einzugliedern. Aber unſer Ruf hat keinen Widerhall gefunden. Es iſt eine hiſtoriſche Fälſchung, wenn heute be⸗ hanptet wird, ich, der Kanzler, habe den National⸗ ſozialismus von der Ergreifung der Verantwortung ferngehalten. Das Angebot des 18. Auguſt gab der NSDAP. einen Anteil an der Macht im Reiche und Preußen, der ihr entſcheidenden Einfluß geſichert hätte. Herr Hitler hat dieſes Angebot nicht ange⸗ nommen, weil er glaubte, als Führer einer Be⸗ wegung, die ſich auf 290 parlamentariſche Mandate ſtützt, den Kanzlerpoſten beanſpruchen zu müſ⸗ ſen. Er hat dieſen Anſpruch erhoben aus dem Prin⸗ zip der„Totalität“, der„Ausſchließlichkeit“ heraus, dem ſeine Partei huldigt. 1 Es iſt deshalb eine ebenſo falſche Darſtellung des Tatbeſtandes, die richtigzuſtellen ich die Pflicht habe, wenn die Ne DAP. heute behauptet, ſie habe gar nicht alle Macht gefordert, ſondern ſei bereit geweſen, auch noch andere, nicht der Bewegung angehörige Männer an der Regierung zu beteiligen. Hätte ein ſolches Zugeſtändnis denn an ihrem Anſpruch auf die ausſchließliche Führung irgendetwas geändert? Es iſt bekannt, daß der Herr Reichspräſident, dem allein die Berufung des Kanzlers zuſteht, dieſen Anſpruch der Totalität abgelehnt hat. Warum er ihn abgelehnt hat, kann nicht zweifelhaft ſein. Eine perſönliche Abneigung etwa gegenüber dem Führer der Be⸗ megung kann gar nicht in Frage kommen, denn der Herr Reichspräſident ſteht turmhoch über ſolchen Er⸗ wägungen. Es ſind ausſchließlich prinzipielle Be⸗ weggründe geweſen, die das Urteil des Staatsober⸗ haupes geformt haben 3 ö i Bei dem Verhör in Endingen wollte Daub⸗ mann zuerſt keine Angaben machen. Die Be⸗ amten ließen ſich jedoch nicht irre machen und zwan⸗ gen ihn, auf beſtimmte Fragen zu antworten. Das verhör beſtärkte ſie in der Ueberzeugung, daß Daub⸗ mann ſeiner Sache nicht mehr ſo ſicher ſei wie im Anfang. Es ergab ſich immer mehr, daß alle An⸗ gaben große Lücken aufweiſen und daß Daubmann über die Verhältniſſe, die er zu ſchildern vorgab, nur unvollkommen unterrichtet war. Nochmals nach dem Namen des italieniſchen Dampfers befragt, der ihn von Afrika nach Italien mitgenom⸗ men hatte, berief er ſich auf ſein Ehrenwort. Auf die Frage von Regierungsrat Ramsberger, wie er die verſchiedenen Zweifel zu klären gedächte, aut⸗ wortete Daubmann, er beabſichtige, nächſte Woche mit Major Bumiller, dem ehemaligen Kom⸗ mandeur des Regiments, in dem er gedient haben wollte, nach Italien zu fahren und dort auf die Ein⸗ fahrt des italieniſchen Schiffes zu warten, um ſich von deſſen Kapitän ſein„Ehrenwort“ zurückgeben zu laſſen. Auf die Entgegnung Ramsbergers, das könne doch einfacher geſchehen, indem er einen eingeſchrie⸗ benen Brief an den Kapitän ſchicke, eine Fahrt ins Blaue ſei doch etwas Waghalſiges unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden, außerdem wiſſe man doch nicht, ob und wann dieſer Dampfer den gleichen Hafen wieder anlaufen würde, in dem Daubmann angeblich gelandet ſein wollte, wußte Daubmann keine Ant⸗ wort zu geben. Ramsberger hatte im Verlauf der Vernehmung den Eindruck gewonnen, daß die ganze Angelegenheit bisher von Daubmann falſch dar⸗ geſtellt wurde. Bekanntlich hatte ſich vor einigen Wochen ein Fremdenlegionär Krüger gemeldet. Man hatte dieſen Mann nach Endingen gerufen, um ihn D. gegenüberzuſtellen. Bei der Konfrontation war ein Schwager Daubmanns, der Stadtbaumeiſter Wieſer, anweſend. Als Krüger das Zimmer betrat, ging D. erregt auf ihn zu und ſagte: „Ich kenne Sie nicht, ich kenne Sie nicht.“ Regierungsrat Ramsberger ſagte Daubmann, es käme wohl weniger darauf an, daß er Krüger kenne, ſondern daß Krüger ihn kenne. Man ſah es Daub⸗ mann an, daß ihm die Gegenüberſtellung außer⸗ ordentlich unangenehm war. Krüger erkannte den angeblichen Daubmann natürlich nicht wieder. Regie⸗ rungsrat Ramsberger hatte zu dieſer Beſprechung den Obermedtizinalrat Bezirksarzt Dr. Schmel⸗ cher⸗ Karlsruhe zugezogen und ließ Daubmann von ihm unterſuchen. Am meiſten lag den vernehmenden Beamten daran, die Herkunft der Narbe in der Magengegend feſtzuſtellen, die von einem Bajonett⸗ ſtich ſtammen ſollte. Unauffällig ſchob Dr. Schmelcher Oberregierungsrat Ramsberger einen Zettel zu worauf er mitteilte, daß es ſich um eine 1 Närbe aus einer gewöhnlichen Magenoperation handle. Wichtig war nun, wie man von Daubmann Fingerabdrücke bekommen könne. Ramsberger verſuchte es mit Ueberredung. Er ſprach davon, daß es die Nachforſchung in Frankreich erleichtern würde, wenn man die Fingerabdrücke Daubmanns an die franzöſiſchen Behörden ſchicken könne, denn die Franzoſen hätten doch ſicher, da der Gefangene von ihnen als Verbrecher behandelt worden ſei, einen Fingerabdruck von ihm genommen. Daubmann antwortete, das ſei allerdings geſchehen, er wiſſe wie das gemacht werde. Man müſſe ſeine Finger in eine ſchwarze Maſſe tauchen und die Sache ſei fertig. Gut, ſagte Ramsberger, ſo machen wir das. Auf dieſe Weiſe erhielt man Fingerabdrücke von Daub⸗ mann. In der zweieinhalbſtündigen Vernehmung verdichtete ſich der Verdacht, daß der angebliche Daub⸗ mann ein Schwindler ſei. Die Fingerabdrücke wur⸗ Als die fetzige Regierung vom Herrn Reichs⸗ präſtidenten berufen wurde, habe ich das Prinzip einer grundſätzlichen neuen Staatsführung verkündet. Wir waren uns bewußt, daß das Reich und die Länder nur wieder geſunden werden, wenn es gelänge, dem politiſchen Willen des Volkes eine neuere und beſſere Ausdrucksform zu geben, als es das Werk von Weimar vermochte. Das Weſenhafte jeder konſervativen Weltanſchauung iſt ihre Verankerung in der göttlichen Ordnung der Dinge. Das iſt auch ihr grundſätzlicher Unterſchied zwiſchen der Doktrin, welcher die NSDAP. huldigt. Ihr Grundſatz der„Ausſchließlichkeit“ des politiſchen „alles oder nichts“, ihr myſtiſcher Meſſias⸗ glaube an den wortgewaltigen Führer als den einzigen zur Leitung der Geſchicke Berufe⸗ nen gibt ihr den Charakter einer politiſchen Konfeſ⸗ ſion. Und eben darin ſehe ich den d unftberbrückbaren Unterſchied zwiſchen einer konſervativen Politik aus dem Glauben und einem nationalſozialiſtiſchen Glauben aus Politik. Mir ſcheint, daß Namen und Perſonen heute, mo es um Deutſchlands endgültiges Schickſal geht, völlig gleichgültig ſind. Was die Nation fordert, iſt dieſes: Von einer Bewegung, die die nationale innere und äußere Freiheit auf ihre Fahne geſchrieben hat, ver⸗ langt ſie, daß ſie in jedem Augenblick und in jeder Lage ſo handelt, als ob ſie das geiſtige, ſoztale und politiſche Gewiſſen der Nation wäre. Handelt ſie nicht ſo— handelt ſie nach taktiſchen Geſichtspunkten, nach Geſichtspunkten der parlamentariſchen Demo⸗ kratie, der Maſſenwerbung mit demagogiſcher Ver⸗ hetzung— dann iſt ſie keine Bewegung mehr, dann iſt ſie politiſche Partei geworden. Und an Parteien iſt das Reich doch wahrlich faſt zugrunde gegangen. Man kann eben nicht auf der einen Seite Maſſen und Majoritäten mitleidlos verachten, wie es Herr Hitler tut, und auf der anderen Seite ſich der Parla⸗ mentsdemokratie unterwerfen, ſo unterwerfen, daß man mit dem Bolſchewismus Reſolntio⸗ nen gegen eine nationale Regierung eſchließt. Das Schauspiel der Reichstagsſitzung vom 2. September iſt der beſte Beweis für den falſchen Weg, auf den eine große nationale Bewegung Wie Daubmann entlarbt wurde Die Betrügereien des Schneiders Karl Ignaz Hummel den dem Landespolizeiamt in Karlsruhe übermittelt. Das Ergebnis war: Der angebliche Daubmaunn iſt in Wahrheit der am 9. März 1898 in Oberwil bei Baſel ge⸗ borene und in Hofweier bei Offenburg be⸗ heimatete Schneider Karl Ignaz Hummel, der ſchon eine erhebliche Reihe von Straf⸗ taten hinter ſich hat und ſchon als junger Mann in der Zwangserziehungsanſtalt Flehingen war. 1928 waren von ihm Photographien und Finger⸗ abdrücke im Landespolizeiamt Karlsruhe aufgenom⸗ men worden. Die Lichtbilder weiſen einen we⸗ ſentlichen Unterſchied mit dem Aus⸗ ſehen des heutigen Daubmann auf. Daub⸗ mann lalias Hummel) iſt alſo mehrmals in Gefäng⸗ niſſen geweſen, woraus ſich ſeine Kenntniſſe über Zuſtände und Verhältniſſe in Strafanſtalten ergeben, wenn ſich dieſe Kenntniſſe auch nicht mit ſolchen decken, die vielleicht in franzöſiſcher Gefangenſchaft in Algier hätten gewonnen werden können. Am Diens⸗ tag fuhr Regierungsrat Ramsberger in Begleitung des Polizeirats Riedinger nach Endingen. Dort er⸗ fuhren die Herren, daß D. ſich in Säckingen oder Rheinfelden aufhalte, weil er am Abend in Schopf⸗ heim ſprechen wolle. In Freiburg kam den Beamten ein merkwürdiger Zufall zu Hilfe. Daubmann war mit dem Wagen eines Dentiſten von Rheinfelden nach Freiburg gefahren. Auf dieſer Strecke erlitten ſie einen kleinen Unfall, bei dem es einen Ver⸗ letzten gab. Daubmann brachte den Verletzten in das Krankenhaus in Freiburg. Man verſuchte nun, Daubmann als Zeugen für den Kraftwagenunfall zu finden. Als die Karlsruher Beamten ſich von Frei⸗ burg nach Schopfheim begeben wollten, erzählte ihnen ein Fahndungsbeamter, Daubmann befinde ſich in Freiburg in einer Wirtſchaft. Ramsberger und Rie⸗ dinger fuhren in das angegebene Lokal und ließen Daubmann in dem Glauben, ſie ſeien nochmals zu ihm gekommen wegen Beſprechung ſeiner Militär⸗ rente. Daubmann war außerordentlich unangenehm berührt von dem Wiedererſcheinen der beiden Her⸗ ren. Polizeirat Riedinger, der ſich im Hintergrund gehalten hatte, griff plötzlich in das Verhör ein, in⸗ dem er ſagte: „Guten Tag, Herr Hummel!“ Der Angeredete war tief erſchrocken, leugnete aber hartnäckig, Hummel zu heißen. Riedinger er⸗ klärte ihm dann, das Spiel ſei verloren, er habe keinen Trumpf mehr in der Hand. Es ſei beſſer zu geſtehen. Nun hat Hummel um ein Glas Waſſer und erzählte: Das Geſtanoͤnis Er ſei der in Oberwiel bei Baſel geborene Schnei⸗ der Karl Janaz Hummel. Er habe in Offen⸗ burg ein Schneidergeſchäft gehabt und ſei auch dort verheiratet geweſen. Die Frage, ob er Kinder habe, beantwortete er ſo, er wiſſe das nicht, da er ſchon lange von ſeiner Frau getrennt lebe. Aber er habe immer Angſt gehabt, ſeine Frau würde ihm einmal begegnen und ihn erkennen. Hummel war 1909 und 1910 in Eudingen mit Oskar Daubmann, mit dem er befreundet war, in der 6. und 7. Volksſchulklaſſe zuſammen. Aus dieſer Anweſenheit in Endingen gewann er ſeine Kenntnis der dortigen Verhältniſſe und auch der Verhältniſſe in der engeren und weiteren Familie ſeines Freundes. Er wußte, daß Daubmann im Krieg verwundet worden war und als vermißt galt. 1930 kam Hummel nach Offenburg, wo er bis Mai 1932 ſein Geſchäft betrieb. Da dieſes nicht mehr florierte, Deutſchland bauen. Deutſchen ſich“ Hindenburg für ein neues Deutſchlan dl gab er es auf und fuhr mit de m Rad nach Reichsregierung und NSD A begeben hat. An der Wiedererweckung des nationalen Gedankens haben doch auch andere gearbeitet. Man führt uns die Toten an, die für die nationalſozialiſti⸗ ſche Bewegung gefallen find— ich verkleinere ihren Opfermut und ihren Idealismus nicht— aber was beſagen dieſe Opfer, die im inneren Kampfe gefallen ſind, gegenüber den zwei Millionen des Weltkrieges, auf deren Gedächtnis allein erſt eine wahrhafte Volksgemeinſchaft ohne Parteihintergründe auf⸗ gebaut werden kann? Im Intereſſe des Volksgan⸗ zen lehnen wir den Machtanſpruch von Parteien ab, die ihre Anhänger ſich mit Leib und Seele verſchrei⸗ ben wollen und die ſich als Partei oder Bewegung an die Stelle der deutſchen Nation ſetzen wollen. Wenn jemals eine nationale Bewegung die Pflicht gehabt hat, dann iſt es die, dem Reiche bei ſeinem Kampfe um die Herſtellung der Ehre der Nation nicht in den Rücken zu fallen. Wer ſich in dieſem Kampfe nicht eindeutig und geſchloſfen hinter die Regierung ſtellt, iſt ein Feind des deutſchen Volkes. Die Reichsregierung hat bei ihrem Antritt als oberſtes Ziel ihrer Innenpolitik die Vereini⸗ gung aller wahrhaft nationalen Kräfte proklamiert. Das Ziel bleibt unverrückbar beſtehen — muß beſtehen bleiben— um Deutſchlands willen T auch wenn die Wege heute auseinanderführen. Nichts kann das Vertrauen in den Aufſtieg der Nation mehr hindern, als die Unſtabilität der poli⸗ tiſchen Verhältniſſe, als Regierungen, die nur Treib⸗ holz ſind auf den Wellen der Partei und abhängig von jeder Strömung. Dieſe Art der Staatsführung 1 Parteiarithmetik iſt im Urteil des Volkes er⸗ edigt. ſen, den ihr vom Reichspräſidenten er⸗ teilten Auftrag der Neuordnung bis zum Erfolge durchzuführen. Sie hat dazu den Willen und ich zweifle nicht, daß der Erfolg ihr heute ſchon fühlbar das Vertrauen der breiten Maſſen des Volkes vollends gewinnen wird. Das Volk— Reich und Länder ſie müſſen das neue So möge von den Alpen bis zur Memel der unſichtbare Kraftſtrom des„sacrum auperlum' der unzerſtörbaren Idee des Heiligen Die Reichsregierung iſt entſchloſ⸗ 555 Reiches durch die Länder eilen! Mit Neapel. Dort verlor er die Luſt zur Weiterreiſe und bekam Heimweh. Um billig nach Deutſchland bes ſördert zu werden, erſann er ſeine Geſchichte vom Kriegsgefangenen. Er erzählte ſie dem deutſchen Kon⸗ ſul in der Hoffnung, daß er ihm Geld geben werde. Daß er ſo offiziell nach Deutſchland zurückbefördert werden würde, hatte er nicht vorausgeſehen. Die Narbe in der Magengegend rührt von einer Magenoperation im Jahre 1916 in Freiburg her. Das Fehlen einiger Zehen an dem Fuß Hummls iſt nicht auf eine Kriegsverletzung zurückzuführen. Er verlor ſie durch einen Unfall beim Verladen eines Bagagewagens. Hummel erzählte, er habe die Ab⸗ ſicht gehabt, ſobald er in Deutſchland ſei, ſich unbe⸗ merkt wieder davon zu machen. Die feierlichen Em⸗ pfänge hätten dies verhindert. Auf der Heimfahrt erwog er immer den Gedanken, ſich in Mülheim aus dem Zug zu ſchleichen, aber auch dies gelang ihm nicht. Die äußeren Umſtände drängten ihn weiter in die von ihm nicht beabſtchtigte Rolle hinein. Man habe ihm ſeine Vorträge diktiert und ſie bearbeitet und dieſe zuerſt in kleinem Kreis und dann in grö⸗ ßerem Kreis halten laſſen. Wörtlich ſagte er:„Die Sache war mir ſchon lange zu dumm. Ich wußte nur nicht, wie ich aus der Geſchichte herauskommen ſollte. Als ich heute darüber nachdachte, was Sie ge⸗ ſtern mit mir beſprochen haben, habe ich noch gedacht: Heute gehts ſchief.“ Auf die Frage, wie er ſich die Kenntnis über Afrika verſchaffte, antwortete er: er habe ſich in Neapel eingehend mit der einſchlägigen Literatur be⸗ faßt und Anſichtskarten gekauft, an Hand deren er ſich orientierte. Ob Hummel die Rolle, die er nun monate⸗ lang geſpielt hat, vorbereitet hat oder ob er, wie er ſagt, in ſie hineingedrängt wurde, bleibt noch zu klären. Regierungsrat Rams⸗ berger iſt der Anſicht, daß Hummel die Sache lang vorbereitet habe. Verſchiedene Dunkelheiten in ſeinen Ausſagen bleiben auch jetzt noch, aber ſie ſind für die Beurtei⸗ lung der Sache unwichtig. Frau Hummel geb. Allgeier aus Windſchläg, die in der Kloſterſtraße in Offenburg wohnt, erzählt auf Befragen, daß ſie ſeit 1931 mit Hummel verheiratet ſei. Nach ſeiner Ab⸗ reiſe gab ſie im Juli ds. Is. einem Kind das Leben, von deſſen Geburt ihr Mann natürlich nichts wiſſen konnte. Hummel, ſo ſagte ſie, ſei ein t! htiger Schneidermeiſter geweſen und habe guten Ver⸗ dienſt gehabt, den er aber für ſich ver⸗ brauchte. Ihr habe er nie Haushaltsgeld ge⸗ geben. Sie ſei auf die Einnahmen aus der Vermie⸗ tung eines möblierten Zimmers angewieſen ge⸗ weſen. Vor ſeiner Flucht nach Italien habe er mehr noch als früher Kinos beſucht und abenteuerliche Ge⸗ ſchichten geleſen. Eines Tages habe er ihr erklärt, er habe eine gute Stellung in Straßburg in Aus⸗ ſicht, müſſe aber Kaution ſtellen. F Die Frau verkaufte einige ihr gehörige Wieſen, gab ihm den Erlös und richtete ihm ſein Fahrgeld zur Reiſe. Nach ſeiner Ab⸗ reiſe ſtellte ſie feſt, daß er auch ihr Spar⸗ kaſſenbuch mitgenommen hatte. Dann hörte ſie zunächſt nichts von ihm bis ein Wanderburſche, den Hummel in Italien ge⸗ troffen hatte, ihr bei der Rückreiſe durch Offenburg nochmals Grüße ausrichtete. Frau Hummel, die keine Zeitung las, ahnte nichts von der Entwicklung ihres Mannes zum vielgefeierten heimgekehrten Kriegs⸗ gefangenen. Sie und ihre 82jährige Mutter waren ſehr überraſcht über die Enthüllun⸗ gen am hentigen Morgen. Sie haben, wie ſie ſagen, Hummel ſolche Dinge nicht zugetraut. Im übrigen iſt Frau Hummel nicht ſehr bedrückt, ſondern ſcheint ſich zu freuen, daß man den Uebeltäter erwiſcht hat, der ihr Sparkaſſenbuch mitnahm. Als man ihr ein Bild ihres Mannes in einer Zeitung zeigte, er⸗ kannte ſie ihn ſofort und ſagte:„Mein Mann hat ja den Mantel an, den er vor der Abreiſe in Offenburg kaufte“. Neurath geht nicht nach Genf Weldung des Wolff Büros — Genf, 12. Okt. Reichsaußenminiſter Frhr. v. Neurath hat dem Präſidenten der Abrüſtungskonferenz auf die Frage, ob er in der nächſten Zeit nach Geuf kommen werde, in verbindlichen Worten geantwortet, daß die Reichs⸗ regierung inzwiſchen eine Einladung der engliſchen Regierung zu einer Beſprechung nach London er⸗ halten und offiziell angenommen habe. Unter dieſen Umſtänden ſei es dem Reichsaußenminiſter nicht mög⸗ lich, anderweitig zu disponieren. N „Ein reines Phantaſieprodukt⸗ Meldung des Wolff⸗Büros f— Berlin, 12. Okt. wärts“ Nr. 480 vom 11. Oktober unter der Ueber⸗ ſchrift„Umtriebe des Exkronprinzen“ veröffeut⸗ lichten Gerüchten über eine angebli che Eln⸗ ſetzung des früheren Kronprinzen zum Reichs verweſer und die daran geknüpften Kom⸗ binationen feſt, daß es ſich hierbei um ein reines Phantaſieprodukt handelt. Präſident von Goebel 7 rufen. Vor eini Er iſt einer der Die Reichsregierung ſtellt zu den im„Vor⸗ 5 5 2 * 0 Die Rind Reichs teilt w Sie ſin vom 1 Jeder billigte Dages⸗ über d x ung zelnen ſtander Pfund. die V durückz And zugega käinde ü hn! à wei die gle loſe, di Kleinſt Erxricht können Größe Halten. Hilligut ders ar haben bereit ligte Le ber fügung dem G ſolche! Der Die neuart! untern Fahr reiche gäſte di ulſo zu Fahrge ſchein bar na Fahrſch fluß au Vorau dieſer Monat. von He beteilig ſichtigt, um zu und da fragt f Ta rifve zelnen durch g Zeit w nahme * S ſtürzte Rheinb von ſei davon. 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Dieſe Beſtimmung ſtellt gegen⸗ über dem Vorjahr inſofern eine Verſchlechte⸗ rung dar, als im letzten Winter dem ein⸗ zelnen Bezugsberechtigten vier Pfund Fleiſch zu⸗ ſtanden, mit einer Verbilligung von 30 Pfg. je Pfund. Dieſe Verringerung iſt in erſter Linie auf die Verminderung des Reichsguſchuſſes zurückzuführen. Andererſeits enthält der den Landesregierungen zugegangene Erlaß Beſtimmungen, nach denen kinderreiche Erwerbsloſenfamilien und ähnlich geſtellte Rentenempfänger s wei Bezugsſcheine erhalten und damit die gleiche Pfundrate wie im letzten Winter. rbeits⸗ Loſe, die nach den Beſtimmungen über die vorſt dtiſche Kleinſtedlung mit unentbehrlicher Mitarbeit an der Errichtung ihrer Kleinſiedlerſtelle beſchäftigt ſind, können einen Bezugsſchein über die ihnen nach der Größe ihrer Familie zuſtehende Zahl hinaus er⸗ halten. Eine Ausdehnung der Hilfsaktion cuf Ver⸗ billigung ſonſtiger Lebens⸗ und Bedarfsmittel, beſon⸗ ders auch der Kohlen, iſt noch nicht ſichergeſtellt, jedoch haben ſich die beteiligten Handels⸗ und Induſtriekreiſe bereit erklärt, ähnlich wie im Vorjahre verbil⸗ ligte Kohlen, Kartoffeln und andere Lebensmittel für die Erwerbsloſen zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Ebenſo verhält ſich die Reichsbahn dem Gedanken einer Frachtverbilligung für ſolche Lebensmittel nicht ablehnend gegenüber. Der Straßenbahnfahrſchein als Geldlos Die Straßenbahn in Frankfurt a. M. hat einen neuartigen Verſuch zur Gewinnung neuer Fahrgäſte unternommen. Sie wird fedem millionſten Fahrgaſt ein Geſchenk von 10 Mark über⸗ reichen. Da wöchentlich etwa 2 Millionen Fahr⸗ gäſte die ſtädtiſchen Verkehrsmittel benutzen, wird ſich alſo zweimal in der Woche ein Glückspilz unter den Fahrgäſten befinden, der ſchmunzelnd den Zehnmark⸗ ſchein einheimſt. Die Auszahlung erfolgt ſofort in bar nach Löſung bezw. Vorzeigung des betreffenden Fahrſcheins. Die Schaffner ſelbſt haben keinen Ein⸗ fluß auf das Verteilungsverfahren, das auf genauen Vorausberechnungen⸗ beruht. Ausgeſchloſſen von dieſer Lotterie ſind allerdings die Inhaber von Monats⸗ und Wochenkarten, wogegen die Benutzer von Heftfahrſcheinen und Vergünſtigungsfahrſcheinen beteiligt ſind. Die Direktion der Straßenbahn beab⸗ ſichtigt, hierdurch die Einzelfahrerfrequenz zu heben, um zunächſt die Straßenbahn rentabler zu machen und dann den Tarif zu verbilligen. Es fragt ſich nur, ob nicht der umgekehrte Weg einer Tarifverbilligung eher zu dem Ziel führt. Die ein⸗ zelnen Straßenbahnen machen auf die Neuerung durch große Plakate aufmerkſam. Man wird geraume Zeit warten müſſen, um ein Urteil über dieſe Maß⸗ nahme fällen zu können. * Schwerer Sturz vom Rad. Geſtern nachmittag ſtürzte ein Radfahrer auf der Zufahrtsſtraße zur Rheinbrücke vermutlich infolge eines Schwächeanfalls von ſeinem Fahrzeug und trug eine Stirnverletzung davon. Der Verunglückte wurde dem allgemeinen Krankenhaus zugeführt, wo der Arzt eine Gehirn⸗ erſchütterung feſtſtellte. * Warnung vor einem Betrüger. Ende September erſchien in einem hieſigen Spezialgeſchäft in der Oſt⸗ ſtadt ein gutgekleideter, etwa 35 Jahre alter Mann von kleiner, ſchmächtiger Figur und verſuchte in ge⸗ wandter Rede zunächſt eine wertvolle Schreib⸗ maſchine und ſchließlich ein kleines Darlehen zu er⸗ langen. Vor dem Betrüger wird gewarnt. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 476 Mannheim iſt ein beliebtes Wanderziel Das Wanderſcheinweſen in Südweſtdeutſchland Im Hinblick auf die lange Dauer der Wirtſchafts⸗ kriſe wird dem Wanderſchein eine immer größere Bedeutung beigemeſſen, da er in begründeten Fäl⸗ len noch immer die beruflichen Fertigkeiten und die Verwendbarkeit des Unterſtützungsempfängers er⸗ höhen kann und darüber hinaus für den Wandernden ſelbſt vielfach die ſeeliſche Ent⸗ ſpannung ermöglicht, die bei einer ſtarren Bindung des Unterſtützungs⸗ empfängers an den Unterſtützungsort nicht erreicht werden kann. Nach dem Geſetz darf ein Wander⸗ ſchein nur ausgeſtellt werden, wenn das Wandern zur Erlangung einer geeigneten Beſchäftigung und beruflichen Weiterbildung zweckmäßig erſcheint. Wie ſehr der Wanderſchein des weiteren Ausbaues be⸗ darf, geht ſchon daraus hervor, daß ſogar einige Ar⸗ beitsamtsbezirke in Südweſtdeutſchland als Wander⸗ ziel und Durchgangsbezirke vollſtändig geſperrt wer⸗ den mußten, da erſichtlich wurde, daß ſie vorwiegend um ihrer landſchaftlichen Schönheit willen und nicht zum Zwecke der Fortbildung und Arbeitsſuche be⸗ rührt wurden. Wenn das Wanderſcheinweſen in erſter Linie für landwirtſchaftliche Berufe eingeſtellt war, ſo ergab ſich aber bald eine größere Bean⸗ ſpruchung aus ſtädtiſchen Berufen. Auffallend wur⸗ den die Forderungen von Wanderſcheinen nach den landſchaftlich ſchönen Gegenden Süddeutſchlands. Auch Mannheim gilt als beliebtes Wanderziel. Südweſtdeutſchland an zweiter Stelle Den erhöhten Forderungen von Wanderſcheinen waren die Wanderarbeitsamtsbezirke nicht gewachſen. Auch erfordert die Prüfung und die Behandlung von Wanderſcheinen eine komplizierte Verwaltungsarbeit. Es wurden im letzten Berichtsjahr im Landesarbeits⸗ amtsbezirk Südweſtdeutſchland 1415 Wanderſcheine ausgeſtellt. Davon entfallen 1140 in das Sommer⸗ halbjahr. Die Zahl der Inhaber von Wanderſcheinen, die im Laufe der Berichtszeit Arbeit gefunden haben, be⸗ trägt 443. Es zeigt ſich, daß die Zahl ſelbſtverſtänd⸗ lich im Sommerhalbjahr höher liegt als im Winter⸗ halbjahr, daß ſie aber im ganzen eine ſteigende Ten⸗ denz aufweiſt. Vergleicht man die Zahlen der Wan⸗ derſcheininhaber, die im Winterhalbjahr Arbeit ge⸗ funden haben, mit der Zahl derer, bei denen das ſommerliche Wandern zum gleichen Erſolg geführt hat, ſo ergibt ſich, daß der Erfolg des Wanderns bei den Wanderſcheininhabern des Winterhalbjahres in 27 v. H. aller Fälle, bei denen des Sommerhalbjahres dagegen nicht einmal halb ſo häufig, nämlich nur in 13 v. H. der Fälle, eingetreten iſt. Die Gefahren einer übermäßigen Ausſtellung von Wanderſcheinen werden ſich nach gewiſſenhafteſter Prüfung aller Vorausſetzungen überwinden laſſen. Die in Arbeit ſtehenden Perſonen werden dadurch nicht beeinträch⸗ tigt, ſondern ſollen auf dieſe Weiſe die Möglichkeit geben, in auswärtigen Stellungen, ohne dadurch ihre bisherige Stellung zu verlieren, ihre Kenntniſſe zu erweitern. Die Anforderungen, die an dem Wander⸗ ſcheinweſen geſtellt werden, ergeben eine unbedingt notwendige Zuſammenarbeit aller Behörden, In⸗ nungen und Verbände. Bei dem weiteren Ausbau des Wanderſcheinweſens müſſen die arbeitspolitiſchen Geſichtspunkte in den Vordergrund geſtellt werden, um ſo eine reibungsloſe Vermittlung zu gewähr⸗ leiſten. G. W. Im Kampf um den Staat Ueber dieſes Thema ſprach dieſer Tage Gauvorſteher Menth in der Oktober⸗Hauptverſammlung des Ortsvereins Mannheim des Deutſchnatio⸗ nalen Handlungsgehilfen⸗ Verbandes. Die deutſche Kaufmannsgehilfenſchaft befindet ſich, ſo führte der Redner u. a. aus, heute wieder im Kampf um ihre berufs⸗ und ſtaatspolitiſche Exiſtenz. Wir deutſchnationalen Kauf⸗ mannsgehilſen ſind ſtolz darauf, als erſte Rufer im Streite für ein ſtarkes und in der Außenpolitik unabhängiges Präſtdfalkabinett geweſen zu ſein, wie dies Walter Lambach bereits 1924 auf dem Verbandstag in klaren Worten herausſtellte. Es iſt kein Zufall, daß alle ernſthaften Geſpräche über den Umbau des Staates das Buch des deutſchnationalen Kauf⸗ mannsgehilfen von Stapel„Die Fiktion der Weimarer Verfaſſung“ als wiſſenſchaftliche Grundlage haben. Wir ſind Anhänger der Idee eines ſtarken autoritären Staates, aber nicht einer von oben„notverordneten“, ſondern von unten organiſch gewachſenen Autorität. Wirtſchaftsankurbelung durch Kaufkraftverminderung iſt ein Nonſens. Etwas anderes ſtellen aber die Maßnahmen der Regierung zur Ingangſetzung der Wirtſchaft nicht dar. Die Kaufkraftdecke, im ganzen geſehen, iſt nicht verſtärkt, ſondern dadurch, daß ſie auf eine größere Fläche aus⸗ gewalzt wurde, verdünnt worden, ſo daß es einer immer größer werdenden Arbeitnehmerſchaft nur noch zu den not⸗ wendigſten Alltagsbedürfniſſen reicht. Kaufkraftſchöpfung der breiten Maſſe kann niemals über Gehaltskürzungen herbeigeführt wer⸗ den. Wir ſind überzeugt, daß, ſolange nicht das alte gute Königswort„Jedem das Seine“ oder die alte deutſche Grundwahrheit„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ Gemein⸗ gut des deutſchen Volkes geworden ſind, eine grundlegende Beſſerung der heutigen Verhältniſſe weder politiſch noch wirtſchaftlich erreicht werden kann. Der Wegbereiter zur Verwirklichung dieſer Ideen iſt nicht nur eine auf dem Veroroͤnungswege diktierte Verwaltungs⸗, ſondern eine grundlegende Reichsreform, die den Weg zum ſtändiſch ge⸗ ordneten Staat zum Wohle unſeres deutſchen Vaterlandes fretlegt.. r Die zahlreiche Verſammlung— es war ſchwer, im gro⸗ ßen Saale des Kaufmannsheimes noch ein leeres Plätzchen zu finden— ſpendete dem Redner am Schluſſe ſeines Vor⸗ trages ausnahmslos reichen Beifall. Volk und Raum Ueber dieſes Thema ſprach Prof. Dr. Tucker mann anläßlich der Eröffnung der Kaufmaunsſchule im DHV. Wir haben, ſo führte der Redner u. a. aus, auf der Erde ungefähr 150 Millionen Quadratkilometer feſtes Land, von dem aber nur die Hälfte als anbaufähige Kulturfläche in Frage kommt, da ja die rieſigen Trocken⸗ räume Aſiens und Afrikas ſowie die Polargegenden und nicht zuletzt die Hochgebirge ausſcheiden. Auch gegen die Tropen gibt es bis auf den heutigen Tag noch viele Ein⸗ wände. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die vorherrſchende Wärme laſſen faſt nur eine Beſiedlung der ſüdamerikani⸗ ſchen Länder mit Südeuropäern, die ſchon eine farbige Blutbeimiſchung beſitzen, zu. Frauen ſcheiden in der Regel bei der Beſiedlung dieſer Landſtriche vollſtändig aus. Trotz⸗ dem, ſo erklärte der Redner, kann man auch in klimatiſch heißen Gegenden zu einer unglaub⸗ lich ſtarken Bevölkerungsdichte kommen. In Weſtjava wohnen auf dem Quadratkilometer 350 See⸗ len, in Belgien, dem dichtbeſiedelſten europäiſchen Land, 260. Es war intereſſant, aus berufenem Munde etwas über die Aufnahmefähigkeit der Erde an Menſchen zu hören, ſoweit dies überhaupt im Rahmen von Berechnungen mög⸗ lich iſt.—8 Milliarden, glaubt der Reoͤner, unter den heutigen Ernährungs⸗ und Lebensbedingungen als die er⸗ reichbare Höchſtzahl nennen zu können. Die wichtigſten Kulturgebiete, auch in vorgeſchichtlicher Zeit, ſind die ſub⸗ tropiſchen und gemäßigten Erdgürtel geweſen, da in den Tropen durch die ſtändige Wärme der Anreiz zur Arbeit fehlt. Im vorderaſiatiſchen Kulturkreis ſteht die Wiege der Menſchheit. Hier entſtehen die erſten Hochkulturen der Menſchheit; von hier ſtammen auch faſt unſere geſamten Haustiere. Zum Aktuellen und Politiſchen übergehend, wies Prof. Dr. Tuckermann darauf hin, daß die ſogenannte „gute Lage“ einer Stadt kein unumſtößlicher Faktor ſei, ſondern ſich mit den geſchichtlichen Bedingtheiten ändere. Trier in der Zeit des ausgehenden Kaiſerreiches und heute! Griechenland und Meſopotamien früher und jetzt! In dieſen Gebieten hat ſich jedoch nicht das Klima, Man verwende: SHElL AurooHIX AER OSHEIUI Okl dönnflössig(Single Shell) für Hochleistungsmotoren SHELL AUTOOFET ZX SHEII Volrol mittelflössig(Double Shelh Einheitsoel unsere startschnellen, cältebestöndigen Winteroele, die durch ständige Zusommencrbeit mit den Kraftfahrzeugfabriken dlen besonderen Anforderungen des Winterbetriebes angepasst sind. die spexiell für ihr Fahrzeug geeignete Winterqudlität bezeichnet ihnen dar SHfll-FUHRER für die Schmierung von Kreftfohrzeugen, den Sie auf Anforderung kostenlos erhalten und an allen SHELL Tankstellen einsehen können.— Als Köhlerfrost-Schutzmittel SELANIIN. Erhältlich an SHRELI- Tankstellen. R HENANIA-OSSAG MINERALIUIWERKE.- 6. ſondern der Menſch geändert. Auch die Anlage von Verkehrswegen kann für die Erſchließung eines Landes ein Faktor erſten Ranges ſein; denn Aegypten, das ſeit der Zeit der Pharaonen politiſch und kulturell ſchlum⸗ merte, wurde durch die Anlage des Suezkanals zu neuer Blüte gebracht. Deutſchlands Schickſal iſt beſtimmt durch ſeine ſchlechten Grenzen. Weder im Oſten noch im Weſten gibt es natürliche Grenzen. Ein ſtarkes Heer wird da⸗ her immer die Vorausſetzung einer deutſchen Selbſtändig⸗ keit ſein und bleiben. Muſikaliſche Vorträge und Rezitationen aus Grimms „Volk ohne Raum“ ſowie Anſprachen der Herren Schmidt und Fäßler umrahmten die gutbeſuchte Er⸗ öffnungsfeier. H. K. Capitol:„Der Frauendiplomat“ Auch im„Capitol“ betätigt ſich jetzt mit großem Er⸗ folg Max Hanſen als Sorgenbrecher, denn er darf uns als ein von den Frauen gerne geſehener Attachs allerlei unterhaltende Erlebniſſe vorſpielen und kann ſich in ſeiner „diplomatiſchen“ Miſſion von der allerbeſten Seite zeigen. Eine wirkſame Unterſtützung findet er durch ſeine reizende Partnerin Martha Eggerth, die über das notwendige Maß von ſchauſpieleriſcher Routine und über ein aus⸗ gezeichnetes geſangliches Können verfügt. In einer leider nur recht kleinen Rolle entfaltet der Tenor Leo Slezak ſeine ſchöne Stimme. Ueberhaupt darf man mit der Wahl der Darſteller in dieſem Film reſtlos einverſtanden ſein⸗ denn auch die übrigen Mitwirkenden paſſen ſich dem heite⸗ ren Spiel, das geſchickt und mit viel Sinn für Film⸗ wirkung inſzeniert iſt, beſtens an. Gerner hört mon auch wieder die Schlager des Films, den Tango„Mir fehlt ein Freund wie du“ und den Fox„Muſik muß ſein“.— Im Beiprogramm ein ſtummer Großfilm„Der Poſtillon von Mont Cenis“ mit dem früher gerne geſehenen Maciſte in der Hauptrolle. Der Film vermag auch heute noch in ſeiner Art zu intereſſieren. Zwiſchenfall im Bürgerausſchuß * Karlsruhe, 11. Okt. Der Bürgeraus⸗ ſchuß trat heute nachmittag zu einer Sitzung zu⸗ ſammen. Gleich zu Beginn kam es zu einem ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen Oberbür⸗ germeiſter Dr. Finter und den Kommuniſten. Dieſe wollten eine Umſtellung der Tagesordnung, äſſi bezeich⸗ nete. Darauf erhoben die Kommuniſten heftigen Proteſt. Der Stadtverordnete Bauer wurde drei⸗ mal zur Ordnung gerufen und, als er der Ver⸗ weiſung aus dem Sillungsſaal nicht Folge leiſtete, gewaltſam von der Polizei entfernt. Pforzheimer Bürgerausſchuß * Pforzheim, 11. Okt. Nach längerer Debatte über Zulaſſung der Oeffentlichkeit zu den Verhandlungen des Ausſchuſſes behandelte am Freitag der Pfor z⸗ heimer Bürgerausſchuß verſchiedene Au⸗ träge. Die Inſtandſetzung des ſtädtiſchen Samm⸗ lungsgebäudes wurde nach lebhafter Debatte mit großer Mehrheit beſchloſſen. Die Vorlage zur Er⸗ ſtellung ſtädtiſcher Kleinſiedlungen, die mit einer vorübergehenden Darlehensaufnahme von 150 000/ beim Reich verbunden iſt, wurde ebenfalls angenommen. Bürgermeiſterwahl in Neuſtadt. O. —Neuſtadt, 10. Okt. Bei der geſtrigen Stich⸗ wahl um den Bürgermeiſterpoſten wurde der bisherige Beigeordnete, Bäckermeiſter Karl Schäfer(Bürgerl.) mit 289 Stimmen vor dem kommuniſtiſchen Kandidaten Franz Brunner(209 Stimmen) zum Bürgermeiſter gewählt. Von 571 Stimmberechtigten haben 506 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. 8 Stimmen waren ungültig. nſere in Nr. 464 veröffentlichte Meldung über die ergebnisloſe erſte Wahl bedarf der Richtigſtellung. Der Kandidat Karl Lenz, der nur 45 Stimmen er⸗ hielt, iſt nicht mit dem nationalſozialiſtiſchen Land⸗ tagsabg. Karl Lenz identiſch. Die Nationalſozialiſten hatten überhaupt keinen Kandidaten aufgeſtellt. Vertrauen „Iſt denn der Schmuck auch echt, den dir dein Bräutigam geſchenkt hat?“ „Erlaube mal! Das iſt aber ſtark! Der Schmuck ſoll nicht echt ſein? Wie kommſt du darauf?“ „Ich meine nur. Aber ich würde doch mal zum Juwelier gehen.“ „Das habe ich natürlich gleich getan.“ 4. Seite/ Nummer 476 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Aus Vaden Gau⸗Säugerfeſt in Ladenburg Ladenburg, 12. Okt. Der Badiſche Pfalzgau⸗ Sängerbund beſchloß in ſeiner in Mannheim⸗Wald⸗ hof abgehaltenen Hauptverſammlung, im nächſten Jahr wieder ein Gauſängerfeſt durchzuführen und dieſes der„Sängereinheit“ Ladenburg zu Übertragen. Dieſer Verein kann 1933 auf ein 50⸗ jähriges Beſtehen zurückblicken. Da der Badiſche Pfalzgau⸗Sängerbund 58 Vereine mit mehr als 2700 Sängern umfaßt, ſo darf man hoffen, daß das An⸗ fang Juli 1933 ſtattfindende Sängerfeſt eine große Kundgebung für das deutſche Lied wird. Karlsruher Schwurgericht— Freigeſprochen * Karlsruhe, 11. Okt. Vor dem hieſigen Schwur⸗ gericht hatte ſich wegen Körperverletzung mit Todes⸗ folge der 28jährige ledige unbeſtrafte Glaſer Spoh⸗ rer aus Weingarten zu verantworten. Der An⸗ geklagte hatte am 18. September ſeinen Vater, der, betrunken vom Wirthaus kommend, ſeine krank zu Bett liegende Frau tätlich angreifen wollte, durch Schläge mit einem Holzſtück ſo ſchwer am Kopfe verletzt, daß der Tod eintrat. Das Gericht nahm an, daß der Angeklagte in Notwehr handelte und erkannte auf Freiſprechung. Der Staatsanwalt hatte unter Zubilligung mildernder Umſtände acht Monate Gefängnis beantragt. Das Urteil wurde von dem zahlreich im Gerichtsſaal anweſenden Pu⸗ blikum aus Weingarten mit Bravorufen, die vom Vorſitzenden gerügt wurden, aufgenommen. Prälat Schanzenbach 80 Jahre alt Freiburg i. Br., 12. Okt. Prälat Schanzenbach feiert heute in ungewöhnlich geiſtiger Friſche und körperlicher Geſundheit ſeinen 80. Geburtstag. Schanzenbach wurde in Mingolsheim bei Pruchſal geboren und 1877 zum Prieſter geweiht. 1886 wurde er zum Profeſſor am Bertholdgymnaſium ernannt und gleichzeitig zum Rektor des von ihm ins Leben gerufenen Knabenſeminars. Auch war der Jubilar lange Zeit Seelſorger des Infanterieregiments 1138. Die Univerſität Freiburg ernannte ihn zu ihrem Ehrendoktor. Sein 50fähriges Prieſterjubiläum feierte er noch im Amt. Im Anſchluß daran trat er 1927 in den wohlverdienten Ruheſtand. Zu ſeinem Jubiläum wurde ihm die Würde eines Prälaten verliehen. Schwurgerichtsurteile in Waldshut * Waldshut, 12. Okt. Das Schwurgericht Walds⸗ hut verurteilte die Dienſtmagd Auguſte Bayer wegen Meineids unter Zubilligung der Mil⸗ derungsgründe 8 157 RStGB. zu neun Monaten Gefängnis, den mitangeklagten verheirateten Gaſt⸗ wirt Alfred Schmidt wegen Anſtiftung hierzu zu 1 Jahren Zuchthaus, drei Jahren Ehrverluſt und dauernder Eides unfähigkeit. Die Bayer hatte in einem Unterhaltsprozeß unter Eid auf Veran⸗ laſſung des Schmidt falſche Angaben gemacht. Der Gärtner Joſef Härtl aus Offenburg, der in vollem Umfange geſtändig war, wurde wegen vor⸗ ſätzlicher Brandſtiftung zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Härtl hatte am 18. Juli d. J. in Herrſchried das Anweſen des Landwirts Friedrich Eckert angezündet, ſo daß dieſes voll⸗ ſtändig eingeäſchert wurde. Aus der Pfalz Totſchlagsverſuch an der Ehefrau 8 Landau, 12. Okt. Als zweiter Fall der Schwur⸗ gerichtsperiode wurde die Anklage gegen den 1892 geborenen Arbeiter Peter Wehner aus Annweiler verhandelt, der des verſuchten Totſchlags nach 8 212 angeklagt iſt. In der Ehe des Angeklagten, der ſeit 1922 ͤ verheiratet iſt, kam es in den letzten Jahren wiederholt zu Streitigkeiten, weil Wehner trotz ge⸗ ringen Verdienſtes oft das Wirtshaus beſuchte. Am 22. April d. Is. erhielt er 14% Wochenlohn, von denen er aber nur 11 1 nach Hauſe brachte und dteſerhalb von ſeiner Frau Vorwürfe zu hören bekam. Wehner, der in Zorn geriet, ſuchte darauf die Holzart und ſchlug in der Küche ſeiner Wohnung von hinten her auf die Frau ein, die ſich ins Schlaf⸗ zimmer ſchleppte. Auch dort erhielt ſte zwei Axt⸗ schläge, worauf ſie ohnmächtig zuſammenbrach. Nun eilte Wehner zu ſeinem Nachbarn und bat ihn, Gen⸗ darm und Arzt zu holen. Während der ſchwerenMiß⸗ handlung ſeiner Frau äußerte er:„Jetzt mach' ich Schluß!“ In dieſer Aeußerung erblickte die Staats⸗ anwaltſchaft die Abſicht des Totſchlags. Die Beweis⸗ aufnahme ergab, daß die Frau zu ihrem Teil an den ehelichen Zwiſtigkeiten viel Schuldtrug und der Angeklagte unter ihr auch manches zu leiden hatte. Die Frau ſtammt aus einer geiſteskranken Familie und war wegen Geiſteskrankheit ſelbſt be⸗ reits in Anſtaltsbehandlung. Der Staatsanwalt beantragte unter Zubilligung mildernder Umſtände eine Gefängnisſtrafer von einem Jahr drei Monaten. Das Urteil lautete auf neun Monate Gefängnis mit Bewährungs⸗ friſt bis 1935. * :: Speyer, 11. Okt. Hier wurde von der Gendar⸗ merie Germersheim ein 31jähriger Schiffer von Speyer beim Schmuggel von Zigaretten⸗ papier feſtgenommen. Sein Komplize ging flüch⸗ tig. Eine bei dem Betroffenen vorgenommene Haus⸗ ſuchung war erfolglos. * Neuſtabt, 10. Okt. Die Vorſtandsmitglieder des Pfälziſchen Buchhändlerverbandes traten am Sonntag zu einer Beſprechung der heutigen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe in Neuſtadt zuſammen. Die Aussprache diente in der Hauptſache der durch die letzte Notverordnung geſchaffenen wirtſchaftlichen Lage. Eine beſondere Erörterung fanden die zur Zeit im Buchhandel beſtehenden Tarife. Nachbargebiete Der Transmiſſion zu nahe gekommen * Lampertheim, 12. Okt. Am Montag wurde in der Wilhelmſtraße bei Landwirt Willy Korb mit der Dreſchmaſchine gedroſchen. Hierbei kroch ein 12 jähriger Neſſe Korbs unter der Transmiſſion durch, wobei er von dem laufenden Riemen am Kopf ge⸗ ſtreift wurde. Das Riemenſchloß traf ihn und brachte ihm eine Gehirnerſchütterung und einen Bluterguß bei. Der Junge wurde ſofort in das St. Marien⸗ haus verbracht, wo eine Operation vorgenommen werden mußte. Ein Pfarrer wird vermißt * Michelſtadt i.., 12. Okt. Der hieſige Pfarrer Hofmeier iſt von ſeinem Urlaub bisher nicht zurückgekehrt und wird vermißt. Er ſoll bisher keinerlei Nachrichten übermittelt haben; die dem Pfarrer naheſtehenden Kreiſe ſind in großer Be⸗ ſorgnis. Eine Gemeindekaſſe um 1200/ beſtohlen sw. Darmſtadt, 10. Okt. In der Nacht zum Sams⸗ tag wurde in das Bürgermeiſteramt in Goddelau, Kreis Groß⸗Gerau, eingebrochen und ein dortſelbſt aufgeſtellter Kaſſenſchrank mit einem großen Schweißapparat, den die Diebe nur mit einem Wa⸗ gen herangeſchafft haben können, aufgeſchweißt. Geſtohlen wurden die Geldſorten in einer Geſamt⸗ höhe von 1200. Der Schweißapparat wurde von den Einbrechern am Tatort zurückgelaſſen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Schweißapparat von den Dieben vor Begehung des Einbruchs ebenfalls ge⸗ ſtohlen wurde. Beamte des Landeskriminalpolizei⸗ amts Darmſtadt haben ſofort eingehende Ermitt⸗ lungen am Tatort ſelbſt vorgenommen und die er⸗ forderlichen erkennungsdienſtlichen Aufnahmen ge⸗ macht. Möbelfabrik eingeäſchert * Freudenſtadt, 11. Okt. In Lützenhardt brannte die Möbelfabrik Wilhelm Strobel einſchließlich des erſt neu erſtellten, noch nicht vollendeten An⸗ baues, vollſtändig nieder. 40 fertige und über 100 zugeſchnittene Schlafzimmer, ſämtliche Maſchi⸗ nen und Werkzeuge, das große Rohſtofflager, wur⸗ den ein Opfer der Flammen. Der Schaden iſt durch 9 gedeckt bis auf den noch nicht vollendeten Anbau. Zwei Todesopfer eines Motorradunfalles (St. Ludwig i.., 11. Okt. In der Nacht auf Montag fuhr ein mit zwei Perſonen beſetztes Mo⸗ torrad in ein Autotaxi hinein. Der Ben⸗ zintank explodierte und die beiden jungen Leute kamen unter das Motorrad zu liegen. Durch das beherzte Eingreifen von Paſſanten konnten die beiden jedoch gebovgen werden ehe die Flammen ſie ergriffen. Trotzdem kam die Hilfe zu ſpät. Sowohl der 23 Jahre alte Fritz Martin als Führer des Motorrades, als auch der 21 Jahre alte Joſeph Biry hatten ſo ſchwere Verletzungen davongetra⸗ gen, daß ſie bald nach ihrer Einlieferung in ein Bafler Krankenhaus ſtarben. Das brennende Fahrzeug, das übrigens dem Autotaxi in die Flanke gefahren war, wurde von dieſem noch einige Meter mitgeſchleift. Der Chauffeur erlitt leichtere Verletzungen, das Mo⸗ torrad wurde vollſtändig vernichtet, das Auto iſt ſchwer beſchädigt. Was hören wir? Donnerstag, 13. Oktober Frankfurt .05: Schallplattenkonzert.— 12.00: Eurico Caruſo (Schallplatten).— 15.30: Stunde der Jugend.— 18.25: Zeitfragen.— 18.50: Wirtſchafterneuerung von der Wäh⸗ rungsſeite.— 19.20: Neues aus aller Welt. Heilsberg .35: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.30: Mittagskonzert.— 13.05: Schallplatten.— 15.30: Jugendſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.45: Bücherſtunde.— 18.30: Die Wolle und ihre Ver⸗ arbeitung.— 19.00: Mozort: Konzert für zwei Klaviere.— 20.05:„Carmen“. Langenberg .05: Schallplattenkonzert.— 10.15: Gemeinſchaftsemp⸗ fang für Arbeitsloſe.— 11.30: Schulfunk.— 12.00: Schall⸗ platten.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.30: Kinderſtunde.— 16.20: Aus dem Schulfunk.— 17.00: Veſperkonzert.— 19.00: Deutſch⸗engliſcher Handel nach Pfundentwertung und Schutzzollmaßnahmen.— 19.40: Der Schmuggel an der deutſch⸗holländiſchen Grenze.— 20.05: Gitta Alpar und H. E. Groh.— 20.45: Herz unter Trümmern(Hörſpiel). — 22.25: Nachtmuſik und Tanz. München 10.00: Gymnaſtik für dle Hausfrau.— 12.00: Schall⸗ platten.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.25: Der ſübddeutſche Heimatroman.— 16.05: Augsburger Konzertſtunde. 16.40: Gifthöhlen und Giftquellen.— 18.15: Aſtronomie.— 19.05: Wie entſtand der Kalender?— 19.25: Zitherſtunde. — 20.00: Charivari inſzeniert Hans Sachs oder Das auſ⸗ gewärmte heiße Eiſen.— 21.00: Gepäckträger Nr. X erzählt. — 21.20: Sinfoniekonzert. Südfunk .05: Schallplattenkonzert.— 10.90: Aus Karlsruhe: Romantiker der Orgelmuſik.— 10.35: Liebeslieder.— 12.00: Opernphantaſien(Schallplatten).— 13.30: Mittagskonzert. — 15.30: Jugendſtunde.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.25: Leib und Seele.— 18.50: Die Natur im Herbſt.— 19.30: Uebertragung aus Mannheim.— 20.30: Liedſtunde. — 21.00: Die großen Redner: Cicero.— 21.30: Chbre mit Orcheſter.— 22.20: Fernempfang. Wien 15.55: Geſongsſolt.— 16.20: Einwirkungen des Höhen⸗ kltmas auf den geſunden und kranken Menſchen.— 17.00: Mozart: Streichquortett C⸗dur.— 17.30: Neue Schallplatten. — 18.00: Geheimniſſe zwiſchen Eltern und Kindern.— 18.50: Moderne Erziehungsfürſorge.— 19.25 Einſt und jetzt.— 20.05: Orcheſterkonzert.—.15: Tanz muſik. Aus Mannheim 19.30—20.30:„Unterholtungskonzert“. meiſter Rudolf Borupka. Orcheſter, Mannheim. Aus dem Ausland Beromünſter: 20.00: Aus Chanſons und Operetten von Leitung: Kapell⸗ Ausführende: Philharmontſches ein A— 24.40: Konzert. 5 18.80. De 3 : 18.30: Deutſche Sendung. Straßburg: 17.00: l 18.00, 19.30 und 20.45: Orcheſterkonzerte.— 21.30: Klaſſiſches Konzert. Mittwoch, 12. Oktober 1932 Der vergangene Sonntag brachte einen klaren Punkte⸗ vorſprung des Tabellenführers Altrip mit drei Punkten vor ſeinem Rivalen Feuden heim. Die beiden Ta⸗ beſtenerſten lieferten ſich in Altrip einen harten Kampf, der aber durch die ganz vorzügliche Leiſtung des Unpartei⸗ iſchen Müller ⸗ Hanau ſtets im Rahmen des Exlaubten blieb. Der beſſere Sturm der Altriper hat im Verein mit dem Platzvorteil das Spiel entſchieden. Der Punkteverluſt iſt für die Feudenheimer nicht ſo ſchwerwiegend wie es ouf den erſten Augenblick erſcheint, haben dieſelben in der zweiten Runde doch die ſchwerſten Spiele auf ihrem Platze, insbeſondere ober den größten Rivalen Altrip. Ganz ſo einfach wie es die Tabelle ſagt, liegt die Sache im Kreis Unterbaden doch nicht. Nach der Tabelle würden nur noch die beiden Erſten mitſprechen. In der Schlußrunde aber wird es ſich erweiſen, daß die Sache noch anders kommt. Ueberraſchend vorzüglich haben ſich die Wallſtädter geholten. Auf dem eigenen Platze den FV Weinheim zwor glücklich, aber doch zu beſiegen, das ſagt, daß in Wall⸗ ſtadt noch mehr Punkte bleiben werden. Der Wallſtädter Platz hat ſeine Tücken. Das wird für die Spitzenreiter beſonders unangenehm ſein. Erfreulich iſt aber, daß es gerade der A⸗Meiſter iſt, der für die nötige Abwechſlung ſorgt. Ein Beweis mehr dafür, daß im vergangenen Jahre wirkliche der beſte Verein A⸗Meiſter geworden iſt. Die Weinheimer haben immer noch nicht komplett geſpielt. Selberling iſt noch nicht ſpielberechtigt und Heſſe, der Hitz⸗ ſchlagerkrankte, iſt immer noch nicht mit von der Partie. Wie man hört trainiert er aber wieder und wird ſehr wahr⸗ ſcheinlich am kommenden Sonntag gegen Altrip antreten, womit der ideenreichſte Stürmer Weinheims wiederkehrt. Vermutlich wird auch der ausgezeichnete rechte Läufer M. Schmidt erſtmals wieder mitwirken. Die Weinheimer bilden alſo weiterhin eine große Gefahr. Auf dem 07 Platz hat die Mannſchaft des Mann⸗ heimer Phönix nur ein Unentſchieden mit:2 heraus⸗ holen können. Mit vollſtändig umgeſtellter Monnſchaft hat hönix ſogar noch ſehr viel Glück gehabt, den einen Punkt von Neuoſtheim mitzunehmen. Man hat den Gegner an⸗ ſcheinend zu leicht genommen und ſich deshalb den Scherz erlaubt, mit ganz unmöglichen Umſtellungen Verſuche zu machen. Mit dieſer Mannſchaftsaufſtellung kommt Phönix noch weiter zurück. Die 07⸗Monnſchaft iſt jetzt ſchön in Schwung gekommen und wird in der Rückrunde ſehr von ſich reͤen machen. f Nachdem nun wieder die beiden Gebrüder Keller bei Edingen mitwirken, iſt das Unentſchieden in Heddes⸗ heim ſchon verſtändlich. Mon war geneigt, die Edinger ſchon totzuſagen. Wir werden es aber erleben, daß die Edinger noch manche Ueberraſchung bringen. Die zwei Tabellenführer waren zwor ſchon dort, aber das Rückspiel gegen die Edinger iſt auch noch nicht gewonnen. rr Aus der Geſchichte des Rugbyſportes Wir haben anläßlich des 60jährigen Jubiläums des Heidelberger Ruderklubs in unſerer Samstag⸗Abendaus⸗ gabe ausführlich über die Gründung und Entwickelung des Klubs berichtet und ſind heute in der Lage, unſerem Bericht noch einige Angaben über die Entſtehung des deutſchen Rugbyſportes, das Lebenswerk des verdienſtvollen Ehren⸗ präſidenten des HR, Profeſſor Dr. Edword Ul brich, folgen zu laſſen. Prof. Dr. Ul brich bildete im Jahre 1874 aus Mitglie⸗ dern der HR zwei Rugbymanuſchaften und führte gemein⸗ ſam mit einem Klub, der ſich aus in Heidelberg anſäſſigen Engländern zuſammenſetzte, einen regelmäßigen Spiel⸗ betrieb durch Die Spielweiſe ſelbſt unterſchied ſich damals weſentlich von der heutigen; erſt dos in den 80er Jahren aufgekommene Fußbollſpiel brachte es mit ſich, auch für Rugby präztſe Regeln feſtzulegen, die heute noch Gültigkeit haben. Prof. Dr. Edward Ullrich, Heidelberg, Ehrenpräsident des Heid. Ruderklubs. Gemeinſam mit Ebward Ullrich war damals der vor 2 Johren verſtorbene Konrad Klemm führend in der Rugby⸗Abteilung tätig. E. Ullrich war Kapitän der erſten Mannſchaft bis zum Jahre 1886, außer ihm ſind heute noch eine Reihe weiterer Mitbegründer am Leben, darunter auch Oberbürgermeiſter o. D. Dr. Waltz. Rugby wurde da⸗ mals von ſüddeutſchen Mannſchaften nur noch in Stuttgart geſpielt, dagegen beſtanden rein engliſche Klubs in Wies⸗ baden, Karlsruhe, Freiburg, Stuttgart, mit denen regel⸗ mäßiger Spielverkehr gepflegt wurde. Erſt ſpäter und beſonders in den Jahren nach dem Kriege, nahm Rugby einen leiölichen Aufſchwung in Deutſchland, aber das Veröienſt, es hier eingeführt und dem deutſchen Sportsleuten präſentiert zu haben, darf Prof. Dr. Ullrich ausſchließlich für ſich in Anſpruch neh⸗ men. Heute noch fehlt Prof. Ullrich bei keinem Wettſpiel und verfolgt mit Intereſſe den Spielbetrieb. Mag das Wetter noch ſo ſchlecht ſein, Prof. Ullrich und ſeine Ge⸗ mahlin finden ſich ſtets ein, beſonders wenn der„Klub“ auf dem Spielprogramm ſteht. Ein Kind verbrüht * Ingenheim b. Landau, 12. Okt. Das dreijährige Söhnchen des Arbeiters Kleinmann fiel in eine mit heißem Waſſer gefüllte Waſchbütte. Kind iſt an den Folgen der ſchweren Verbrühung geſtorben. Die unterbadiſche Kreisliga Das Neckarſtadt hat erwartungsgemäß über Neckar⸗ hauſen geſiegt. Der Sieg iſt mit:0 ziemlich deutlich ausgefallen. Am kommenden Sonn dag ſpielen: Weinheim— Altrip Neckarhauſen— Feudenheim Neckarſtadt— Käfertal Phönix— Wallſtadt Leutershauſen— Edingen Heddesheim— 07 In Weinheim muß der Tabellenführer an⸗ treten, und er beginnt gleichzeitig mit dieſem Spiel eine Serie ſchwerer Spiele, die darüber entſcheiden ſollen, ob Altrip die Mannſchaft iſt, die würdig unſeren Kreis bei den Aufſtiegskämpfen vertreten kann. Do die Weinheimer in dieſem Spiel noch eine letzte Chance haben, ſich Anſchluß an die Spitzengruppe zu verſchaffen, wird dem Spiel eine ganz beſondere Bedeutung zukommen. Der Tabellenführer würde eine große Leiſtung vollbringen, würde er ohne Punktverluſt aus Weinheim kommen. Ein Sieg der Weinheimer könnte die Feudenhei⸗ mer bis auf einen Punkt an den Tabellenführer heran⸗ bringen, da mit ziemlicher Sicherheit ſogar mit einem klaren Sieg der Feudenheimer in Neckarhauſen zu rechnen iſt. Die Neckarhauſener werden wohl am Schluß der Vorrunde Tabellenletzter ſein. Neckarſtadt empfängt Käfertal. Das iſt ein Lokaltreffen. Der Sieger kann ſo gut Neckarſtadt wie auch Käfertal heißen. Auf dem Phönixplatz tritt der A⸗Meiſter, geſchmückt mit dem Siegeslorbeer gegen Weinheim, an. Das letzte Privatſpiel der beiden Gegner endete mit einer klaren Niederlage der Mannheimer. Wallſtadt iſt inzwiſchen nicht ſchlechter geworden und Phönix aber auch nicht beſſer. Daraus kann man ſchließen, daß der Kampf um den dritten Tabellenplatz für Wallſtadt entſchieden wird. Wenn Ver⸗ bandsſpiele auch nicht mit Privatſpielen auf eine Stufe zu ſtellen ſind, ſo hat der Mannheimer Phönix aber doch gegen die anerkannt guten Wallſtädter wenig Gewinn⸗ chancen. Müßte die Mannſchaft ſich denn zu einem großen Kampf aufraffen. Leutershauſen hat auf ſeinem Platz den Beſuch von Edingen. Die Edinger müſſen ſchon alles aus ſich herausgeben, wenn ſie die aufkommenden Leutershauſener ſchlogen wollen. 07 Mannheim muß nach Heddesheim. Auch hier iſt der Sieg der Platzherren nicht abſolut ſicher. Die Heodesheimer ſind nach ihrem guten Start ſtark zurück⸗ gefallen. Sie werden ſich ſehr anſtrengen müſſen, wenn ſte den Neuoſtheimern nicht den Vorantritt laſfſen wollen. Dem Sieger winkt bas hohe Ziel des Anſchluſſes an den Tabellenführer. Wir hörten Strauß⸗Konzert Daß der Südfunk aus Karlsruhe das Johann⸗ Strauß⸗Konzert über den Sender gehen ließ, ſei dankbar anerkannt, denn man hatte dadurch Gelegenheit, ſich über die am Sonntag in Mannheim bei dem Walzerabend im Nibelungenſaal gehörten muſikaliſchen Köſtlichkeiten noch⸗ mals am Lautſprecher zu freuen. Ueber die ſpoliſtiſche Mitwirkung von Gerda Hanſi und Hans Hanus wollen wir nichts ſagen, denn die Stimme von Gerda Hanſi kommt am Mikrophon ſehr ſchön und voll durch und der Tenor von Hans Hanus iſt am Lautſprecher auch er⸗ träglicher als in Wirklichkeit. Warum hat man aber nicht das Konzert aus Mannheim übertragen und den Rund⸗ funkhörern die beiden Mannheimer Soliſten, die ſonſt nicht im Rundfunk zu Worte kommen, vorgeſtellt? Gerda Hanſi und Hans Hanus hört man bei jeder Gelegenheit, ſo daß man ruhig, nachdem das Strauß⸗Konzert doch über⸗ tragen wurde, andere Soliſten hätte nehmen können. Dieſe Bemängelung hat nichts mit Lokalpatriotismus zu tun, denn es iſt wirklich gleichgültig, von welcher Stadt aus ein ſolches Konzert geſendet wird. Man ſollte wirklich einmal dazu übergehen, die Südͤfunk⸗Künſtler nur in Stuttgart einzuſetzen und in der„Provinz“ die dort ver⸗ fügbaren Kräfte zu beſchäftigen. * Ludwigshafen, 12. Okt. Als Ergebnis des Pfäl⸗ zer Tages im Ebertpark wurden rund 7000 Mark der Ludwigshafener Winternothilfe über⸗ wieſen. Weller Aussichk Meldung der Landeswefferwarie Karlsruhe Vorausſage für Donnerstag, 13. Oktober Zeitweiſe aufheiternd, vorwiegend trocken und wärmer bei ſüdlichen Winden Bevbachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags ASS———— Kk ̃ ̃——— See Luft. S Wind eie a eee wen. un d S8 micht Stärte Wertheim F eich bedeckt Königsſtubl] 563 758,0 7 10 7 SW. ſchwach Nebel Rarlsruhe 120 7584 11 14 10 S8 ſchwach bedeckt Dad Bad 2137589 12 14 10 8 ſtark wolkig Villingen 712 760,8 8 10 5 SW leicht Regen Bad Dürrh.] 701[— 7 11 5 80 leicht bedeckt St. Blaſten 7800— 8 9 5 till— bedeckt Badenweil. 422 760 12 14 10 S ſchwach wolkig Feldbg, Hof 12756889 3 5 1 SW ſteif Nebel Schauinsld. 12686576 5 8 4 f triſch bedeckt Das Wetter iſt unbeſtändig geblieben. Eine Regenfront, die heute vormittag über unſer Gebiet hinwegzog, wird vorausſichtlich die letzte der inzwi⸗ ſchen völlig aufgelöſten Nordſeezyklone ſein. Ueber der Biscaya erſcheint jedoch bereits eine neue Stö⸗ rung, ſodaß nur kurze Beſſerung zu erwarten iſt. An der Vorderſeite der Störung wird ſub⸗ tropiſche Warmluft herangeführt. Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handel 1 V. Franz Kircher- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtlich in Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. 8 eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim f 1, Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto 4 L Z AHN PAST A mil Mng ner Hedenkmünz ennie laben Naußkrafl. 2 7. 8 — N 4 * Ver Die lungen ſchiffah erzielt, vert war, u Verſchti maßgel werder Köln f gefeſtig tigung nismä ſchloſſe um et! gang 805 12. O kanntl tilgur nahm tienei legun, 85% Bat 7% Bat 80% L. 8 15 0 6 0% Fa 808)% 9 8080/2 Pfülz. Schwan Eichban Kleinle ckar⸗ eutlich r an⸗ eine en, ob bei den ner in uſchluß el eine führer ohne thei⸗ heran⸗ einem en zu Schluß iſt ein ie auch großen Beſuch us ſich zuſener Auch r. Die zurück⸗ wenn wollen. m den ohann⸗ ankbar h über nd im noch⸗ liſtiſche a nus Gerda ich und uch er⸗ r nicht Rund⸗ ſonſt Gerda enheit, über⸗ en. ismus Stadt zirklich ur in rt ver⸗ Pfäl⸗ Narr k über⸗ t ockt ig el ackt Eine Bebiet nzwi⸗ Ueber Stö⸗ arten ſub⸗ * LS- UND WI der Neuen Mannheimer Zeitung Sanierung der Rheinschiffahri Veriagung der Verhandlungen auf 23. Okiober Die für den 12. Oktober in Köln feſtgeſetzten Verhand⸗ lungen der Internationalen Studienkommiſſion der Rhein⸗ ſchiffahrt, bei denen die am 22. September in Straßburg erzielten Ergebniſſe weiterberaten werden ſollten, ſind vertagt worden. Nachdem zuerſt der 21. Okt. beſtimmt war, mußte dieſer Termin abermals verlegt werden. Die Verſchtebung iſt lediglich auf die Verhinderung einiger maßgebender Delegierten zurückzuführen. Vorausſichtlich werden die Verhandlungen nun am 5. Oktober in Köln ſtattfinden. O Gothaer Lebensverſicherungsbank auf Gegenſeitigkeit. (Eig. Dr.) In einer A..⸗Sitzung berichtete Gen.⸗Dir. Dr. Ullrich über den Verlauf der erſten neun Monate des Geſchäftsjahrs 1932. Die Lage der Bank ſei finanziell gefeſtigt, ihre geſchäftlichen Ergebniſſe unter Berückſich⸗ tigung der derzeitigen allgemeinen Wirtſchaftslage verhält⸗ nismäßig recht günſtig. Der Neuzugang an abge⸗ ſchloſſenen Verſicherungen ſei gegenüber dem Vorjahr nur um etwa 4 v. H. zurückgegangen und der vorzeitige Ab⸗ gang habe die Höhe des Vorjahres nicht überſchritten, ſo⸗ daß ſich bis jetzt ein anſehnlicher Reinzuwachs an Verſicherungen ergab. Der Zinseingang ſei befriedigend. Die Anzahl der Zwangsverwaltungen und Zwangsver⸗ ſteigerungen halte ſich ungefähr in dem Umfange des Vor⸗ jahres. Die Gothaer habe bis jetzt kein von ihr be⸗ kiehenes, zur Zwangsverſteigerung gekommenes Grund⸗ ſtück ſelbſt behalten müſſen. O Geſchäftsbericht der Dittmann⸗Neuhaus und Gabriel⸗ Bergertal AG, Warſtein i. W.(Eig. Dr.) Das Geſchäfts⸗ jahr 1931 erbrachte nur einen Rohüberſchuß von 170 563 (. V. 504 832)„ zuzüglich 88 000(19 000) 4 verſchiedene Einnohmen. Infolge höherer Steuer⸗ und Zinslaſten er⸗ gibt ſich bei 80 528(87 891)„ Abſchreibungen und Abbuchung von 25 480/ Kursverluſten und 6000 4 Delkredere ein neuer Jahresverluſt von 929 228(14 518) 4, um den ſich der Verluſtvortrag auf 751 853„ erhöht. Die Ver⸗ luſtfaktoren des Berichtsjahres, wie Rohmaterialentwer⸗ tung, Debitoren⸗ und Kursverluſte, werden für das lau⸗ fende Jahr nicht im gleichen Umfang erwartet. Es ſei ein umfaſſendes Rationgliſierungsprogramm durchgeführt, das ſich jetzt voll auswirke. Die Bilanz verzeichnet u. o. Waren und Moterialien mit 0,01(0,675), Debitoren mit 0,28 1050 Akzepte mit 0,166(0,085) und Kreditoren mit 0,907(1,080) Mill. AI. Gründung einer Bayeriſchen Baſaltunion. Fran b⸗ furt a.., 12. Okt.(Eig. Dr.) Nach unſeren Informa⸗ tionen wurde mit dem Sitz in Schweinfurt die Baye⸗ riſche Baſaltunion Gmb. mit einem Nominal⸗ ſtammkapital von A 000 J gegründet. Angeſchloſſen ſind die Baſaltſtein Gmb. Schweinfurt, Baſaltwerk Biſchofs⸗ beim Gmb.(Röhn) und geſchloſſen die in der bürzlich ge⸗ gründeten Mitteldeutſchen Baſaltunion mbc, vertretenen Ba die Mitteldeutſcher Hartſtein AG, Frankfurt a. M. aſaltwerke embc., Gersfeld und die Weſterwaldburger AG. mit ſchrem Betrieb in Vollmerz. Auch dieſe neue Kon⸗ venttonsgeſellſchaft bezweckt wie die übrigen Baſaltinter⸗ eſſengemeinſchaften in Bonn, Kaſſel, Hannover, Sachſen und Schleſien den gemeinſamen Verkauf, wobet aber die Preis⸗ verſtändigung mit den Abnehmern frei erfolgt. Die Baye⸗ riſche Union iſt Mitglied der Bayeriſchen Arbeitsgemein⸗ ſchaft, die ſich aus den Behörden und der Induſtrie zuſam⸗ menſetzt. Mit der fetzt erfolgten Gründung dürfte der einſt⸗ weilige Abſchluß von Baſaltintereſſen⸗Gemeinſchaftsgrün⸗ dungen erreicht ſein. Um die Senkung der Kraftverkehrsſtener. Ber lin, 12. Okt.(Eig. Dr.) Lt. DH haben die Länder, denen be⸗ kanntlich die Einkünfte aus der Autoſteuer zu⸗ fließen, in den Verhandlungen im Reichsfinanzminiſte⸗ rium um die Gewährung des vom Reichsausſchuß der Kraftverkehrswirtſchaft geforderten Steuernachlaſſes eine ablehnende Haltung eingenommen. Das Reichsfinanz⸗ miniſterium hot einen Kompromißvorſchlag ge⸗ macht, wonach von den 50 v. H. Nachlaß der Pauſchalſteuer für das Winterhalbjahr Länder und Reich je die Hälfte übernehmen ſollen. Der Ausfall für die Länder würde donn etwa 12,5 Mill.„ betragen. Verhandlungen auf die⸗ ſer Baſis beginnen in dieſen Tagen. * Württembergiſche Leineninduſtrie Blaubeuren. Nach 296 407(22 978)/ Abſchreibungen und 84 048/ Verluſt⸗ tilgung ergibt ſich ein Ausgleich durch 53 900„ Ent⸗ nahmen aus der Rücklage, 99 150/ Buchgewinn aus Ak⸗ tieneinzug und 288 000% Buchgewinn aus Zuſammen⸗ Kian von 5 000% AK. auf 42 000. Aus der Bilanz (in): Vorräte 294 806(435 829), Schuldner 208 704 (289 021); andererſeits Gläubiger 257 682(912 027). * Pappen⸗ und Papierfabrik H. Lehnen Gmb. in Kon⸗ kurs Der Konkursverwalter beaßſichtigt mit Genehmigung des Gläubigerausſchuſſes eine Abſchlags zahlung in Höhe von 10 v. H. vorzunehmen. Die Summe der zu be⸗ vückſichtigenden Forderungen beträgt 1 228 756 l. r Kunſtdruckerei Künſtlerbund Karlsruhe AG. Die ſa⸗ nierte Geſellſchaft legt fetzt ihre Abſchlüſſe für 1930 und 1991⸗82(80..] vor. Der Ausgleich erfolgte durch den Ge⸗ winn aus der Kapitalherabſetzung mit 180 000& ſowie dem Vergleichsgewinn von 41 276„ gegenüber 40 650 1 Ver⸗ Iuſtvortrag, 19 638/ Betriebsverluſt, 75 801(104 8420 Unkoſten und 61 187(18 998)/ Abſchreibungen. „ TSCHAFTS-Z HIT. Abend-Ausgabe Nr. 476 N Giünslige Auinahme der Kanzlerrede Versſärkfes Inieresse für Spezialwerie Chadeakſien bis zu 4 Mk. gebesseri All- und Neubesifßanleihe höher Mannheim: freundlich Die feſtere Geſtaltung der Auslandsbörſen führte auch an der hieſigen Börſe eine Befeſtigung der Stimmung her⸗ bet, ſodaß ſich die Tendenz freundlich geſtaltete. Die füh⸗ renden Aktienwerte hatten ſämtlich Kurs ſte i gerun⸗ gen zu verzeichnen. Farben zogen auf 95 v. H. an; recht feſt lagen auch Waldhof und Daimler ⸗ Benz. Bankaktien blieben unverändert. Von Verſicherungswerten waren Mann h. Verſicherung höher geſucht. Der Rentenmarkt war ebenfalls feſt. 6 v. H.(8 v..) Rheinloſe wurden mit 75 v. H. gehandelt. Höher geſucht waren ferner Farben⸗Bonds und Altbeſitz des Reiches. Frankfurt: Freundliche Grundſtimmung Die freundliche Grundſtimmung der geſtrigen Abend⸗ börſe ſetzte ſich zu Beginn des heutigen amtlichen Verkehrs fort, da neben der Feſtigkeit der Auslandsbörſen und dem Auftragseingang beim Stahlverein die inzwiſchen bekannt⸗ gewordene Rede des Reichskanzlers in München auf die Stimmung günſtig einwirkten. Das Geſchäft beſchränkte ſich jedoch allerdings weiterhin nur auf die interne Börſe und erreichte ſo keinen größeren Umfang. Unter Bevor⸗ 501 von Montan werten machten ſich Beſſerungen von 4 bis 1 v. H gegen die Abendbörſe geltend, mit Aus⸗ nahme von Schiffahrtsakttien, die kaum behauptet lagen. Es eröffneten J Farben 58, Bekula 1, Geffürel, Mon⸗ tanaktien durchweg, Reichsbank„ und von Bauwerten Philipp Holgmann 172 v. H. höher. Knapp behauptet lagen ondererſeits Deutſche Erdsl, AE, ſowte Zement Heldelberg und Zellſtoff Wal de bof. An den übrigen Marktgebieten war das Geſchäft noch unentwickelt. Am Anleihemarkt ſetzte Altbeſitz⸗ anleihe ihre Erholung um weitere 96 v. H. fort. Neu⸗ beſitzanleihe und Schutzgebiete waren ebenfalls um Bruch⸗ teile eines Prozentes befeſtigt. Späte Reicßsſchuldbuch⸗ forderungen hatten bei 65786 bis 65½ größere Umſätze. Reichsbahnvorzugsoktien lagen mit 88 um 7 v. H. höher. Am Pfandcriefmorkt war die Stimmung ebenfalls etwas freundlicher und die Kurſe lagen um bis zu J v. H. höher. Am Geldmarkt beſtand für Tagesgeld etwas Nachfrage, oͤoch war der Satz mit 9971 v. H. unverändert. Berlin: Kursbeſſerungen Die heutige Papenrede in München, die der Börſe ſchon im Wortlaut vorlag, wurde im allgemeinen recht günſtig aufgenommen. Aber ſchon vormittags war unter dem Eindruck einer innerpolitiſchen Entſpannung und aufgerund der Erholung, die ſich an der geſtrigen New⸗ vorker Börſe durchſetzen konnte, eine freundlichere Stim⸗ mung feſtzuſtellen. Auch die ſtetigere Haltung der Waren⸗ märkte wirkte ebenſo wie die anhaltend günſtigen Be⸗ richte aus der Montaninduſtrie beruhigend. Das Publi⸗ kumsintereſſe verſtärkte ſich beſonders für Spezialwerte, allerdings waren die eingehenden Kaufaufträge teilwetſe zu niedrig limitiert, doch beteiligte ſich auch die Spekula⸗ tion mit Rückkäufen am Geſchäft, ſo daß Kursbeſſerungen bis zu 1 v. H. die Regel waren. Darüber hinaus konnten ſich Rheinſtahl um 17 v.., Kunſtſeidenwerte bis zu 2 v. H. Dortmunder Unton und Schultheiß bis zu 174 v. H. (bet letzteren ſpricht man von der Möglichkeit einer öproz. Dividende), Verkehrswerte ebenfalls bis 194 v. H. und Elektropapiere wie Geſfürel, Elektr. Lieferungen und Chade⸗ Aktien bis zu 4. beſſern. Eine Sonderſtellung nahm der Markt der Maſchinen⸗ aktien ein, für die ein angeblich günſtiger Maſchinenbericht für September, deſſen Veröffentlichung unmittelbar bevor⸗ ſteht, anregt. Die Führung an dieſem Markt hatten Miag mit einem 14proz. Gewinn. Auch im Verlaufe blieb die Tendenz freundlich. Eine ganze Reihe von Aktien erzielten weitere Beſſerungen bis zu 72 v.., wobei anregte, daß die deutſchen Werte heute aus London gleichfalls feſter gemeldet wurden. Stärker geſteigert waren die deutſchen An let ⸗ hen. Die Altbeſitzanleihe ſetzte ihre Erholung um 1,70 v. H. fort, die Neubeſitzanleihe war um 0,20/ gebeſſert. Auch Reichsſchuldbuchforderungen hatten lebhafteres Geſchäft und zogen erneut um 7 v. H. für ſpäte Fälligkeiten auf 65% v. H. an.. Berliner Devisen Ulskontsatze: Reſchsbank 4. Lombard 5. privat 3¾ v. H. Umtlich in Rm. Dis- Parität] 11. Oktober 12. Ottober für kont M eld Brief Geld 0 Brief Buenos⸗Aires 1Peſo 7 1,792 0,890.894 0,899 0,894 Kanada ikan. Dollar.198.818 3,824 3,826 3,834 Japan.. 19en.57 2,092 0,939 991.989.991 Fairs. lägypt. fd.— 20.958 14.91 14,555 14.87 1491 Türkei„ IIürk. Pfd.— 18,458 2,008 2,012 2,008 2,012 London. 18Sterl. 2 20,429 14.53 14,57 14,49 14,53 New Jork I1Dollar 2½ 4,198 4,209 4,217 4,209 4,217 Rio de JaneiroiMillr.—.502 0,294.296 0,294 0,296 Uruguay. 1Goldpeſo— 4õ, 43.788 1,742.788.742 Holland. 100 Gulden 3 168,739 169,63 169,97 169,48 169,82 Athen 100 Drachmen 11.45 2,58.593.587 2,598 Brüſſel 100-50%h 8/ 38,37 58,48 58,60 58,44 58.56 Bukareſt... 100 Lei 752 88.517 2,528 2517.528 Ungarn, 100 engd 5 5————— Daſigig 100 Gulden 4 6172 617 62,612 82008 elfingfors 1 6% 10.587 6,274 6,286.254 6,286 talien.. 100 Lire 3 22,094 21,56 21,60 21,58 21,60 ugoſlavieni0) Dinar 7/8100.94.906 5,894 5,906 Væ open 100 Kr. 8 25 5. 1 5, 5 Soden 100 Cgnde 0% 4885, 182 1824 1320 1345 Os! 00 5 112,50 78,18 78,32 72,90 73,12 232 16,44 16,58 16,57 16,515 16,555 4% 12,489 12,465 12,495 12,468 12.485 2 81.00 81.82 81,48 81.22 81,88 1 9 38,033 11 9920 rh 3,063 Spanien 100Peſeten 6½[ 81,0084, 332,4 384,53 Stockbolm. 100 Kr. 3½ 112,24 74,58 74.72 74,43 74.57 Eſtland.. 100 Eſtm. 5% 112,50 110,59 110,1 110,9 110,18 Wien 100 Schilling 8 59,071 l 51.95 52.05 5195 32.05 Tägliches Geld: 4% vereinzelt 4½ Monatsgeld 5 7% . VwbddGãããͥãũ¶ũã é 0000000000 25 Jahre Edeka- Verband Der Edeka⸗Verband Deutſcher kaufmännischer Genoſſen⸗ ſchaften ſieht am u. Oktober auf ein jähriges Beſtehen zurück. Aus dieſem Anlaß hat die Gdeka Deutſche Han⸗ dels⸗Rundſchau eine Feſtausgabe herausgebracht, in der die geſamte Entwicklungsgeſchichte des Verbandes und feiner verſchiedenen Gründungen in Wort und Bild dargeſtellt iſt. Bei ſeiner Gründng am 21. Oktober 1907 zählte der Ver⸗ band 19 Mitglieder. Die Mitgliederzahl wuchs an bis zum Jahre 1929 auf 578, ging dann bis 1929 auf 898 zurück und iſt ſeither wieder am Anwachſen. Ende 1931 betrug ſie 480 mit rund 90 000 ſelbſtändigen Kolonialwarengeſchäften. „Eintracht“ Braunkohlenwerke und Brikettfabriken, 17(..)— Neueinſtellungen. Die Geſellſchoft hat am Montag, dem 10. d. M. den Betrieb der Brikettfabrik 4 der Grube„Clara“ in Welzow wieder aufgenommen. Hier⸗ zu konnten rd. 100 Mann eingeſtellt werden. * Verein für Zellſtoff⸗Induſtrie AG., Berlin. Im Hin⸗ blick auf die geplante Sankerung des Vereins für Zellſtoff⸗ Induſtrie AG., Berlin, ſteht die G. bekanntlich auch mit den Obligationären bzw. mit den in der Obligationärver⸗ ſammlung vom 20. Juli 1932 gewählten Vertretern der Obligationäre in Verhandlungen, um die für die Durch⸗ führung der Sanierung notwendigen Zugeſtändniſſe der Obligationäre zu vereinbaren. Vorſorglich be⸗ ruft die., um die geſetzlich vorgeſchriebene Einberufungs⸗ friſt zu wahren, auf den 31. Oktober eine neue Obligatio⸗ närverſammlung ein. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. Beratung und Beſchlußfaſſung hinſtchtlich einer vorüber⸗ gehenden Reduktion der Zinſen ſowie der Verlängerung der Jaufzeit der Anleihe und der Verſchiebung der Amor⸗ tiſationsfriſten. Kurszettel Mannheimer Effeutenbörse dure e Berliner Börse 1. 12 11. 12. 12 1 82% Bad. St.⸗A. 1 68.— 68.—.-G. f. Sellind. 28.— 28.— eee 8 08 Mainkraftwerke. 54.— 84. Festverzinsliche Werte industrie-Aktien 7% Pad Kom. Gd 87.— 87.— Promwn. Boveri 23. 34.— Löwen München 1875 168.2 Metallg. Frankf. 38 50 34,50 60% Reichsanl. 27 72.50 72,50 Accumulatoren 133,5—.— 8% hafen Stadt 52,.— 52,— Daimler-Benz. 18,25 29.— Mainzer Br— 75— 55 g 58.15 56.48 80% Mom. Gold 57, 52.— Deutsche Linol. 45.— 48,— Schöfferh. Bindg. 132.0 192.0 Nac, Muh 8* 5 5 8— 1 5 8— 32.65 00000:..... 808)% N db 74,75 75.— b ö 5% Bad. Kohlen 15.25—.— Ammendorf Pap.— 30 80 5 89 80 8850 55 Orte m. fr. 1 5 1 Rbelnelten. 2 3555 805 15 me.. di 5 1„„„ 8 8 8 3 4„ St, A.—.—— 0—.——.— 5 e Pfalz. Popo. d. 58,— 88.— C. H. Knorr Afchaff. Bunt. de. e Keeeder, Gebr. D. 89,75.75 3% Roggenrentd 8458 48 Augab. N. Maſch. 35.— 86, Ah. Hypoth. Bk. 61.— 61,— Konſerven Braun Sb. Wasch. Durl. 995 99 Rütgerswerke 89.— 40.(% P Cr. Bd.! 28.— 18.25 Hare Maſchinen. R. Bren e 840 70. 79— Schnellpr. Frkthl. 8,25— 9456 S5 5g. 40 2 7250 aper Motorenw 39.28 88 8 em. ⸗ 5 55 5* Ed. 19 2 5 Durlacher Hof 40.— 40. Pfälz. N roren 0—.——.— Schramm Lackf..——— 60% 3 85 72.25 79. Bayr. Spiegelglas 1 1 0 Judwigsh. A. Br. 48,— 48.— Port. em. eib. Cement Feldelbg 89 2. Schecee, nee 8880.— ais„ 0 6.80 J n den ee 20 8s 205 Pfälz. Preßhefe.—.——.— Rh. Elektr..-G. 72,80 75,—„ Narſtadt 52,25 84.— Seilinduſt. Wolff———— 3% Mexikaner 8 e 98— Schwartz Storch 49.— 49.— HildebreRheinm... Chemiſche Albert 88.——.— Siemens u Halske 1140 117,0 4½% det. Schaßz.——.. Berlin Kubener 43.— 47.— Eichbaum Werger 48,— 48,— Südd. Zucker. 125.9 1800 Ebade e Sübdd. Zucker—,— 127, 4%„ Goldrente 555 8 55 B 95 27.25 30.25 Kleinlein Hblbg.— 2 1 7120 1150 Daimler. 19,85 10.5 Triest. Peſtgbelm 30.— 20.— 2 5%——— Braun. u. Belket 1840 18820 8 N 2 8 Ar ctedlag 45 475 Dt. Atlant-T... 178 Thür. dief. Gotha 88.— 52,78%%„ Sülb⸗ R.——.18 Sragaſchd a 8. 11 9 Naund Verſtch. 19.50 20.— Zelſtoff Waldo 43.— 45, 75 5. 2— 11 155 Ver. Chem. 5. 5 4½%„ Pap. R. ee ee e 2—— 25 * 5 r. 3 2 8 1—— 40. 1— B. be e. 4 880 N 455 4% ant f 265 258 e 2405 7 noleum 9. 0 1—.— Frankfurter Börse 5 8. 5 2750 Bogtk Wesch 1—. 3 200 ellolt 7911 55 2 Buderus Glſenw. 38,75 40,.— 1 8 sd. Schnellpr. 27,.—— 83.— 3 5 10 Festverzinsliche Werte] Bank Aktien 8 19 5 25.75 25.75. 8 1 5 406 3 950 2 5 10.25 Charlott. Waſfer 72.80 74.28 D. Wertb.(Gold] 1000 10000 Ang. O. Credlt 2289 22.50 Dyckerh. 4 Wib m. 19.— 18.— Polth i 3) 4445 48 %. e 3480 58. Hanf f. Eren, 68s 670 Ki. aich a. graf 245 86.— W. Wolf tag 4 84% Ang, ene 448 85 155 Saen,. 878 240 5 Sedo. Jaume Banden. e Fette deerung e.„ e e e e 1 30 155 en mer 8 Alibſungſch.. 47.— 48.50 Bahr. Hop. u. Wb.... Emag Frankf..80 2 50 Sefſtoff Aschſſog. 28.50 80.— 4% nat S. Jef 1328 Tbers Proabues d Wohne 898 280 Berl. Handelegeſ. 89 50 9,. gegner ⸗ Union J 0,. fene e% be er dan. 22 Co. Hi.(Ehade) 101 1650 4% Schug. 14. 880.22 Lom. u. Privatb. 58.50 86.50 e 21 f. Wald e, 480 44. 5 9 0 75 V „ 8... 3 ung. Spinn. 217 21.— ransport- en onti-Gumm Darmſt. u. Nat.—, 5 Ufa(Freiverk.)—.— 60.—— 35, 79% Heidelbg. 268 2. 75, 75, Faber& Schleich. 89,50 89.— Raft Wagg..—.50 Ach f. Pertehrw. 39.38 40,75 Conti Linoleum 35. 25 8% Ludwig. 28.— 84—.eblſtatiſche Bk. 210,0 210,0 J. c. n 93,85 95,— 8 Lok. u. Kraft 64,— 85,— Daimler Motoren 18.85 20,15 e Mom. Gd. 20 58.— 88 80 D Effekten Bank 70,— 70. 3%„ Bonds 26 92.75 94,25 Montan-Aktien Südb. Eiſenbahn———.— 5 90.25— 1 e ß ü. n d Gülgeeme e e ent Heren 38 3 Face bee. 1 ,, 00% ee 5 Dresdner Bank Gelſenk. Bergw. 37.— 29,85 8 e—.65 16.85 Deutſche Kabelw. 44 2 4975 996 15 505.24.—.— Frankf. Bank 57.— 87,50 Gel. 1 255 70,— Harpener Bergw. 72.— 18,85 as Dſchef 228 25580 57 che Linol 50 70.— TTT 5b.20 2,20 Oeſt. Gred.⸗Anſt. 80. Grizner M. Durl. 25 50 28.—Ilſe Bgb. St. A. 125,0—.— SIlovpd. 5. 9 % Slidd. Jeſtwö..20 2, Pfalz Opp.⸗ Bl., 58,— 8g.— Grün& Bilfinger 155,0 108,0— 11.= Sank-Aktien 5 10— 49.50 .0 e 85. 70 2 70 50 Rel eden t 0 3830 Han e 2 en 28.— 19775 Ja Sabtdelkgetg 10e Joi 9 ant f. Brauen 68 8825 rewe 5% Rh..⸗Don. 70,25 70,50 fihein. Hyp.⸗Bk.. 58,50 Hanfwerk. Jüſſen 35.— 35,25 Kali Weſteregeln 104.7 105,2 Barmer Banker———— Däſſelborſckiſenh. 205 4475 % Bab- Kom. Gb 86.— 87,50 Südd. Peden⸗G. 52.— 82— 4 7 5 29.50 Albaner. 36.— 34— Serl. Handelsgef, 91— 80.50 2 5 70 8805 83 5 5„ 530 7280 725 1 1== bedarf.. 97 67. W Saen ae—— 2 ee ee 1 5—. Mansfelder.—.———[ Darmſt u. N. B. x f—— Sefa 20 J J Ada. 1830 1810 Seinen Pött 86. e, Opergeder. 1185 10 4s De fta dr. 2100 24000 Sein. Antendt⸗ b 455 1. Vic..28 5 Mannh. Verf.. e 45.—.— n 8 1 55 5 1 1 5—— Elektr. Oleferung. 64.50 67, 845 80, Hos. 85. ansport Ati 3„ 1—— 8 3880 166.0 Bedaer 1 955 5 Fan 5 5 5 90 75 90 80 . e Rud.... Abheinſtahl 85 d Mein 86 8— 2 6%„ e 8 78 Hebe. Steeb., 8 Stan Sc e Beg. e e Saw. beidr. 175,0 1870 Beten, rente, 60 085 e 7%„ elning 4, e Nordd. Slo. 17.25 115] Knork Heichr.. 132 0 1710 Sedus Bergbau e e Reichsbank 1222 124.7 2 5 6%% dein Jig, 78.— 79.25 Schantungefenb 28,— g— Jenſerven Braun 18.——.— Un u. gaurabütte 15.— 15, Allan Agg. ahl. Liſt e Co.. 4%% fine ig. 82.— Sudd. Eiſenbahn———— Kralss& Co. Bock..——.— Ver. Staßlwerte—.— 21.90] Alltanz Leben 158,0 158.0] Jarbefiind. J. G. 96,8 95,— der Neuen Mannheimer eitung 2 11. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 12. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Nov. 4,67%; Jan. 4,57%; März 4,527; Mai 4,55.— Mais(in Hfl. per 2000 Kg.] Nov. 71; Jan. 74%; März 7174; Mai 727,4. * Liverpooler Getreidekurſe vom 12. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 05.) Tendenz ruhig; Okt. 5,354 (5,96) Dez. 5,46(5,44); März 5,874(5,36).— Mitte: ruhig; Okt. 5,34(5,396); Dez. 5,87(5,44); März 5,374 (5,39%). * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 12. Oktbr. Heute wurden folgende Preiſe notiert: Zwetſchen 15, Birnen 9 bis 18, Aepfel—15, Trauben 16—21, Tomaten-407, Nüſſe 22—23, Quitten 8 3.— Der Obſtmarkt findet nur noch Montags, Mittwochs und Freitags ſtatt. Der nächſte Markt iſt am Freitag, den 14. Oktober. n Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 12. Oktober. Zum eſtrigen Obſtgroßmarkt waren 170 Zentner angefahren. 68 koſteten: Tomaten—8, Pfirſich—12, Birnen 10—12, Quitten 10—13, Trauben 20 3 * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 12. Okt.(Eig. Dr.) Okt. 5,80 B 5,60 G; Nov. 5,80 B 5,60 G; Dez. 5,80 B 5,55 G; Jan.(3g) 5,90 B 5,75 G; Febr. 6,0 B 5,85 0; März 6,10 B 5,95 G; Mai 6,25 Bü 6,10 G; Auguſt 6,50 B 6,35 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25; Okt. 31,50; Okt.⸗Dez. 31,50; Tendenz ſtetig; Wetter heiter. * Bremer Baumwolle vom 13. Okt.(Eig. Dr.) Amerik Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 7,95. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 12. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Middl. Anfang: Okt. 545. Dez. 599; Jan.(83) 53839; März 53999; Mat 539; Juli 58840; Tagesimport 7900; Tendenz ſtetig.— Mitte: Okt. 544; Dez. 540; Jan.(89) 588; März 588; Mai 589; Juli 580; Okt. 596; Jan.(84) 588; März 540 Mai 543; Loco 569; Tendenz ſtetig. Erholung am Produkienmarki Wie immer nach ſcharfen Prei auf die geſtrige Verflauung im heutigen eine Erholung geltend. Im handels die Pro⸗ vinz zunächſt die weitere Ent Oktober lieferung k beiden Brotgetreidearten nich ten waren gegenüber dem geſtrigen 0,75—4,25„ erholt. Am Prompt wegung weniger deutlich zum Ar ö der Mühlen und des Har f geſchäftes und der ungen eine Belebung erfahren hat. für Weizen an der Küſte kaum durchzi gen war das Preisniveau gleichfalls k kaum ve Staatliche Geſellſchaft nimmt weiter Mate Kahnware aber wieder vernachläſſigt bl der Preisabſtand gegenüber prompter Wa nähernd 4, erweitert hat. Für Weiz e n genmehle ſind die Mühlen auf geſtrigem Niveau gu Abſchlüſſen bereit, jedoch deckt der Konſum nur den notwen⸗ digſten Bedarf. Am Hafer ⸗ und Ger ſten ma k t hält ſich das Angebot im Rahmen der letzten Tage. der Konſum disponiert nur vorſichtig, jedoch iſt das Preisniveau be⸗ hauptet. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 199201; Futter⸗ weizen 190—192; Sommerweizen 2 205, ruhig; Märk. Roggen 156.188, ſeſter; Braugerſte 175185; Fukter⸗ und Induſtriegerſt Weizenmehl kleie 9,40—9,75, ruhig; Roggend toriaerbſen 28; Kleine S ſo daß onware auf an⸗ und Rog 8,40—8,80 erbſen 20— Futte erbfſen 14-17; Wicken 120 Leinkuchen, Baſis 87 v. H. 10,30 40,50; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 11,50; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 11,80, Trockenſchnitzel 9,20— 9,50; Extrahiertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,60; to. ab Stettin 11,30; allg. Ten⸗ denz ſtetig.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Okt. 212; Dez. 219—12,50; März 216; Roggen Okt. —: Dez. 165; März 168.50; Hafer Okt. 143; Deg.— März 145. O Vorbericht zur Frankfurter Prodnktenbörſe. Frank⸗ furt a.., 12. Okt.(Eig. Dr.) Die Stimmung am heuti⸗ gen Getreidemarkt iſt als luſtlos zu bezeichnen. Bei Wetzen ſteht einem geringen Angebot auch nur weni Nachfrage gegenüber. Der Preis dürfte mit etwa 272.50 anzunehmen ſein. Roggen liegt nach wie vor geſchäftslos. Der Preis bewegt ſich um 165. Gerſte und Hofer unver⸗ ändert. Futtermittel bei nachgebenden Preiſen weiter ruhig. Berliner NMefallbörse vom 12. Okfober Kupf. Kupf. Kupf. Blei] Blei Blei Zink Zink Zint 1 555 Brief Geld dez. Brief] Geld] bez. Gries Geld Januar. 45— 45,28 45.——.— 16.28 17.28 1 46— 46.— 45.75—.— 19.50 11.50—.— Mürz.. 44 75 46,35 46.25] 18— 138,25 17.75—.— April.—.— 47.— 4,75, 18.80 17.751 Mat—— 47.50 47,— 18.75 17,75— Juni—.— 49.— 47.50—.— 18.75 17.75. Juli 48.— 43.25 48.——.— 19,.— 19.— Auguſt 4850 48 75 49,50—.— 19.25 16.25—.— Sept.— 49 25 49,—.— 20.— 16.28 Oktober.] 48.50 43,75 43,50] 1750 16 50—.— Nov.— 44,— 43,50— 17.75 16,75—.— Dezemb.] 44.50 44,75 44,50]—.—18,.— 17.— Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 54,50 für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 46,50—47,50; Stondard⸗ kupfer loco 44—45; Standard⸗Blei per Oktober 16,25 bis 17,25; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken * Berliner Metall⸗Rotierungen vom 12. Okt.(Eig. 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 228; Reinnickel 98—99proz. 350; Antt⸗ mon⸗Regulus 37—39 Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 88,25—41,50 l. Londoner Meiallbörse vom 12. Okiober Kupfer, Standard 82,85] Zinn, Standaro 152,5] Aluminum—.— 3 Monate 32,65 Monate 152,6] Antimon Settl. Preis 32.50 Settl. Preis 151.5 Queckſilber Elektrolyt. 36.30 Banka 160 5 Platin.2 beſt ſeleeied 34,50 Straits 157,5] Wolframerz„. 11,25 ſtrong ſheets 65, Blei, ausländ.. 12,15 Nickel El'wirebars /.— J Zink gewöhnlich[14.85] Weißblech.. 13.75 Metalle E per To. Platin(2 per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce) * Nene Preiſe für Kupfer⸗Halbzeng. Der Zentralver⸗ band der deutſchen Metall⸗Walzwerks⸗ u. Hütten⸗Induſtrie gibt folgende, ab 11. 10, geltenden neuen Preiſe bekannt (in 1 je 100 Kg., für Abſchlüſſe auf 100 Kg.): Kupfer: Bleche 84(bisher 85), Rohre 113,50(114,25), Drähte und Stangen 80,15(80,90), Schalen 174(176). Die Preiſe für Alumintum⸗ und Meſſing⸗Halbzeug blieben un⸗ verändert. * Ermäßigung der Zinkblechpreiſe. Die Süddeutſche Zinkblechhändler⸗Vereinigung hat ihre Preiſe mit ſofor⸗ tiger Wirkung um 3 b. H. erm. nachdem ſte am 80. September um 1 v. H. erhöht worden waren. * Millionenmoratorium in der flowakiſchen Holzindu⸗ ſtrie. Die Altbiſtritzer Forſtinduſtrie AG in Cada hat um ein Moratorium angeſucht. Die Paſſiven belaufen ſich auf 10,3 Mill. Ke., die Aktiven auf 10,1 Mill. Ke. Die Firma bietet 100 v. H. Aktlen und Auslandsanleſhen In Prozenten bel Stücke-Motierungen in Mark je Stück 9 Gerresheim. Glas 41.——.— 5 Grün& Pllfnger 138.5—.— 8 Aztitzer Kunſtfed. 56.— 59. 1 Feldmühlepapier 61.85 62.85 elten& Guill.. 33.25 56,25 55 Motoren 61.— 60 riſter, R. 13 0 14.50 Gebhard Textil 38. S4 2 68* „ 7 Geiling& Go.—.— Gelſenk. Bergwk. 3495 39.— Gentchow& Co.—.——.— Jerm. Portld.⸗Z 86,0 86,25 Geſ. f. elektr. Unt. 67.83 70.— Girmes& Co..25 6,75 Goedhardt Gebr. 78,25 75,.— Solbdſchmidt. Th. 25,25 27.85 Grißner Maſch. 28,75 26,15 Gebr. Großmann—— Gruſchwig Textil 57,28 58,25 Guand-Werke., 25,65 ackethal.... 39,25 88.— Halleſche Maſch.—.——.— Hammerſ. Spinn—.—, ann. ſeſt.. Harburg Gu. Ph 25,— 25,65 Harkort 1 5 7180 745 Harpener Bergb. 4 Hedwigshütte 3 Heilmaun—.— ilpert 25 1 7.—.— Hindrichs& Auff.———.— Firſch Kupfer irſchber enlohe-⸗Werke—.— 25.— n Phtl. 54,— 58,85 — 0 0 0 lſe Bergbau 123.0 123,5 ebr. Junghans 14.50 15,.— Kahla Porzellan 14.— 14.85 Kalitok. Aſchersl. 100,0 101.2 Karſtabt Harn E. H. Knorr ,.„ Kollmar& Jourd. 23.50 »We—.——.— brün 3. Kölſch Fölzer Gebr. 12775 Krauß& Cie. Lok. 50.— 50.80 Kronprinz Met. 17.50 18,35 Kyffhäuſer Hütte——. Lahmeger& Co. 118,7 119,5 Laurahltte.. 15.80 18. Linde s Eismaſch. 68,— 68,25 Carl Lindſtröm.——. Qingel Schuhfabr. 28 80 21,50 Lldenſcheid Met.—— Magirus.⸗G..— 3 65 Mannesmann 50.75 53,.— Mansfelder Akt. 19.— 21.— 12. — Sachſenwerk. 3835 39.75 11. 13. Markt⸗ u. Kührh. 68,— 68,50 Maſch. Huckau-W. 55,85 57,25 Maximil.⸗ Hütte Mech. Web. Bind. 1„ Bittau e 3 ez u Miag⸗Mühlen 28.— 29,28 Mia n 1860 179 Mir& Geneſt.—.—. Milhlheim Berg.. Niederlauſ. Kohle—— 1270 Nordd. Eiswerke 35.50 84.50 Oberſchl. E. Bed. 10,15 19.35 Oberſchl Koksw. 35.85 87.25 Orenſt.& Koppel 33,25 33,50 Bhöntr Bergbau 26.— 29.85 Polyphon Rathgeber Wagg.—.—. me e 125 Rhein. Braunk. 165.0 165.5 11 Chamotte—.——.— —.——.— Rhein. Elektrizit. 72, Rhein. Möbelſtoff 10,25 10,25 Needed 66. MRhein.⸗W. Kalk 30.— 81.25 Roſttzer Zucker 39 50 89,75 Rückforth. Ferd. 31.— 31.65 Rütgerswer 88.35 89,35 Salzdetfurth 159,2 162.0 Sarotti... 66.50 67, Schl. El. u. Gas—.— 88.25 ugo Schneider. 27,75 27,85 chöfferhof Brau.——. Schubert& Salzer 162.0 1630 S& Co. 68,— 70.65 8 ultheig 5 59,25 54,65 egall Strumpf Siemens Khalske 114, 118.0 Sinner.⸗ G. Stoehr Kammg. 82.67 53,59 Stolberger Zinkh. 31.25 32.— Stettiner Cham.—,— 15, Südd. Immobll. 12.50 12.25 „ Zucker 1260 126.6 Senza 2 5150 57 275 7 75 7 etz, Leonharb 48.— 40. Transradio 130,0 186,7 Barziner Papier—— 16,50 B. Chem 1 8 65 r N N. Stſch. Nickelw. V. Harz. Portl.- Z. .8 1 8 5 5—.——— 2 Stahl. 8 Stahl. v. d. gyp Ver. 8. Maſchin.⸗Untern. 33,75 36,50 „Braunk. u. Wanderer Werke Weſteregeln Alkal. Weſtf. Elſen —Wicking⸗Gement Wiſſener Metall Wittener Gus Verein. 5 Waldhof ellſto Deutſch⸗Oſtafrlka Neu-Guinea Otavi Minen Accu . 36,15 89.— Aku Allg. Elektr. Geſ. Bayer. Mot.⸗W. P. 3 8 ul. Berger Tlefb erlin⸗Rarler. J Berliner Maſch Bremer Woll⸗ felt Buderus Eiſenw Charlott. Waſſer Comp. Hiſpano Cont. Gummi⸗W. Continentalesin. Daimler Wenz Deutſch. Atlant. Deſſauer Gas * Erdl Deutſche Kabelw. Deutſche Linol. Deutſcher Giſenh Dortm. Union.⸗B. Eintracht Braunk. Elektrizitäts⸗ S. 50 C. Licht u. Kraft Engelh. Brauerei e* eldmüßle ap. 5* ug. elſenk. Bergwk. Vogel Telegragh. 27,— 27.50 e Aſchaffenb. Zell. 30 kik. 1 ambg Elek. 97, 1 en. Bergbau 73. . olzmann Ph. telbetriebsgeſ. 25,18 26.— 105.2 1030 0 60.— 80,75 ———.— 1* 75= 50 42,50 45,— —.— 386.— 128,0 135.0 15,50 16,85 139,5—. 54.25 58,.— 31.25 81,50 39.25 40,15 78.38 74. 165.0 170.0 102. 102.5 38.75 86, 19,28 20,18 90.78 92,— 90.— 89,85 70.25 70.75 29.13 30.— 4450 44,7 19/78 20.50 165,7 167.5 — 1 Thür. Gas. 5 1 85 Tietz 50 Bogel Telegr.. 1 1 12 Freiverkehrs-Kurse Petersb J. Habk. Ruſſenbank—— Deutſche Petrol— Burbach Kali Diamond* Hochfrequenz 2 Neckarſulm frahrz Sloman Salpeter— Südſee Phosphat r= Hfa⸗ m Fortlaufende Notlerungen(Schluss) Laurahlltte Leopoldgrube. 26 Mannesmannrö. Mansfeld A. G. Maſchinenbau⸗U. Maximilians.: Metallgeſellſchaft „Montecatini“.—— Oberſchl. Kolsw. Orenſtein& Kopp hoenix Bergbau Polyphonwerke 17 Yraunk. u. Br. Rhein. Elektr. Rh. Stahlwerke. Ah.⸗Weſtf, Elektr. Rütgerswerke 39 Salzdetfurth Kall 169,0 S.. 3.—.—. Schleſ. El. u. Gas Schubert Salzer—.— Schuckert 4 Co. Schulth.⸗Paßzenh. Slemens EOals Stöhr, Kammg. Stolberger Zink.—— 32. Südd. Ju. Svenska Tändſt.— er. Stahlmerke Weſteregelnuikall nde Walt* ell Waldhof ank eleitr. Werte D. Reichsbahn B. —* 2 Sage 17 75 2 80 üſa Dampffe 1758 1750 Oiauk Aten. 187 10e TT.......TCT.TCTTTTcccccc Hiss Mittwyoch, 12. Oktober 1932 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 143. Jahrgang/ Nr. 470 Des aelie Nesgaen- Tiba Von morgen, Donnerstag ab, wird im Mann⸗ heimer Alhambra ⸗ Theater der neue Ton⸗ film„Der träu mende Mund“ mit. Eliſa⸗ beth Bergner in der Hauptrolle aufgeführt. „Der träumende Mund“ iſt Eliſabe th Berg ⸗ ners ſiebenter Film. Die Sieben war ſtets ihre Glückzahl: und ſo ſetzt ſie auch viel Hoffnung auf den Erfolg dieſes 7. Films. Schon als Kind liebte ſie das Theaterſpielen; ſie wollte Schauſpielerin wer⸗ den. Lange mußte die kleine Lis! kämpfen und viele Demütigungen hinnehmen, ehe die Eltern ihre Ein⸗ willigung gaben. Sie kam in eine Theaterſchule. Nach erſtaunlich kurzer Zeit hatte ſie ihre Seme⸗ ſter mit Auszeichnung abſolviert. Trotzdem dauerte es faſt ein Jahr, bevor ſie das erſte Engagement er⸗ hielt. In Innsbruck und ſpäter in Zürich begann ihre Theaterlauſbahn. Aber aus den erhofften gro⸗ ßen Rollen waren kleine Epiſoden geworden, und aus dem rauſchenden Erfolg, den ſie erträumt hatte, Bitterböſe Worte ihres Direktors.„Wenn der Teu⸗ ſel nicht in Ihnen ſteckt, ſo ſpielen Sie nicht Theater!“ meinte der Züricher Intendant. Das war, nachdem ſie in„Hannele“ durchgefallen war. Die Bergner ſtellte ſich um, lernte Puck, Lulu und Antigone; Rollen, die das junge Geſchöpf völlig umwandelten. An den Münchener Kʒammerſpielen war ſte Moiſſis Partnerin, der ſie nach Berlin empfahl. Im Jahre 1922 konnte ſte am D eutſchen Thea⸗ ter ihren erſten großen Erfolg verzeichnen: in„Eſels Schatten“. Jetzt ging es raſcher vorwärts. Von Reinhardt zu Barnowſky, zurück zu Reinhardt, wie⸗ der zu Barnowſky, wo ſich endlich der entſcheidende Sieg, der den Beginn ihrer Glanzzeit bildete, ein⸗ te. Mit ihrer Rolle in„Wie es euch gefällt“ hatte die Bergner Berlin erobert. Jetzt trat auch der Fim an ſie heran. Dr. Czin⸗ ner engagierte ſie für„Nju“ mit Emil Jannings und Conrad Veidt. Anfangs hatte die Bergner wenig Suſt für dieſe Art Kunſt, ſchließlich ſiegte aber auch Hlisabeth Bergner in ihrem neuen Tonfllm hier ihre unerhörte Energie und ihr großes Talent. „Niu“ wurde ein Welterfolg, der heute noch unver⸗ geſſen in den Annalen des deutſchen Films verzeich⸗ net ſteht. Die Bergner arbeitete weiter nur unter Dr. Czinner. So entſtanden dann„Donna Juana“,„Der Geiger von Florenz.„Liebe“,„Fräulein Elfe“. Dann kam der Tonfilm. Daß dieſe neue Kunſtform der genialen Sprech- und Sprachkünſtlerin neue überraſchende Möglichkeiten und Wirkungen bieten würde, ſtand feſt. Aber erſt, als die Bergner ſich mit der neuen Materie völlig vertraut gemacht Hatte, ſchuf ſie„Ariane“. g Im„Träumenden Mund“ ſpielt die Berg⸗ ner die junge, bürgerliche Frau eines Geigers. Sie verliebt ſich in einen großen Virtuoſen. Ihre Liebe irrt hin und her zwiſchen dem liebevollen, kindlich⸗ guten Gatten[Anton Edthofer) und dem Welt⸗ mann, Frauenbetörer und ſkrupelloſen Rous(Ru⸗ dolf Forſter), bis ſte nicht mehr ein noch aus weiß, bis Pflicht und Liebe keine Begriffe mehr ſind. Die beleidigte Filmgröße. Willi Fritſch, der immer gutgelaunte Liebhaber auf der Leinwand, duldet beileibe keine Karikatur ſeiner ſo liebens⸗ werten Perſönlichkeit. Eine Zigarettenfirma, die in Form der üblichen Beilage eine Karikatur von Willi Friſch von Walter Trier ihrer Packung beigelegt hatte, iſt jetzt von dem Filmſtar v erklagt worden, da Fritſch in dieſer Karikatur insbeſondere durch die Darſtellung der Augen, des Mundes und der Friſur eine Schädigung ſeines Anſehens erblickt. Fritſch wünſcht die Wahrheit in der Reklame und überſieht anſcheinend babei, daß ſeine Bilder auf der Leinwand und in den Ankündigungen der Kino⸗ geſellſchaften kaum getreue Abbilder ſeines Selbſt find. Oder hat er nergeſſen, daß auch für den Film⸗ ſtar die Schminke die Wangen rot färbt und die auf⸗ geſetzten Augenbrauen den Blick feſſelnd erſcheinen Iaſſen, während zugleich der Naſenſchatten der Phy⸗ ſiognomie das Markante gibt und die nach oben ſcha rierte Stirn die Intelligenz verkündet, ohne die das Filmpublikum einen ſeiner Lieblinge ſich nicht vorſtellen kann. Adi cles Jillaucuell- Der Münchener Komiker Weiß Ferdl wird in mehreren Filmen zu ſehen ſein, nachdem ſeine erſten Filme beim Publikum großen Anklang gefunden haben. So wird er in einem luſtigen Detektivfilm die Hauptrolle ſpielen. 1 In Vorbereitung iſt ein Richthofen ⸗Film, der das Leben und die Taten des Fliegerhelden zei⸗ gen wird. Eigenartigerweiſe wird dieſer Film aber worden. Dr. Laven wird ſich ſelbſt ſpielen und in dem Film die Reportage des Nürburgrennens und des Freiburger Bergrennens leiten. * Lotte Reiniger die uns ſchon manche ſchöne Scherenſchnittfilme beſchert hat, iſt mit der Herſtellung von Opernparodien beſchäftigt. Vor⸗ geſehen ſind Parodien auf„Carmen“,„Mar⸗ garete“ und„Lohengrin“. Der Dichter Theodor Körner im Film Die Lützower an der Bahre Theodor Körners, Lohde), der Führer des Freikorps; als vorderſter Major von Lützow(Sigurd dahinter Turnvater Jahn(Wolfgang von Schwind). In Berlin geht jetzt ein Film von dem Freiheitshelden und Dichter Theodor Körner ſeiner Vollendung entgegen. ebenſo wie ſeine . Mit hiſtoriſcher Treue wird der Auszug Körners mit den Lützower Jägern und der Heldentod des erſt 22jährigen gezeigt. Theodor Körner, deſſen Heldenfigur Lieder und Gedichte dem deutſchen Volk unvergeßlich ſind, wird in dem Film von dem bekannten Opernſänger Domgraf⸗ Fa ß bänder dargeſtellt. nicht in Deutſchland, ſondern in Hollywood gedreht. Bei dem ausgezeichneten Fliegermaterial das den amerikaniſchen Produzenten ſtets zur Verfügung ſteht und nach den ſehr guten Fliegerfilmen, die bis fetzt aus Amerika zu uns herübergekommen ſind, darf man erwarten, daß auch dieſer Bildſtreifen nicht enttäuſchen wird. E Echt amerikaniſch iſt der Gedanke, von 50 Schrift⸗ ſtellern eine Novelle ſchreiben zu laſſen„Wenn ich eine Million beſäße“ Die Paramount wird fünf der beſten Novellen in einen Film um⸗ arbeiten und in dieſem Film fünf Perſonen das er⸗ leben laſſen, was den Schriftſtellern als Ideal vor⸗ geſchwebt hat. a. Der Janning⸗ Film„Stürme der Lei⸗ denſchaft“ iſt aus Sittlichkeitsgründen von der engliſchen Zenſur verboten worden. Die Engländer ſind über dieſes Verbot ſehr enttäuſcht, da ſie nach den Erfolgen des Films beſonders geſpannt auf die Leiſtungen Jannings waren. * Der bekannte Rundfunkreporter Dr. Paul La⸗ ven, Chefreporter des Südweſtfunks, iſt für den Autoſportfilm„Kampf“, in dem der Rennfahrer Brauchitſch die Hauptrolle ſpielt, verpflichtet Mitwirkende ſind hunderte von Vom der Herſtellung des Filmes„Luſitan fa“, der das Schickſal und den Untergang dieſes im Kriege verſenkten Schiffes zeigen ſollte, iſt aus un⸗ bekannten Gründen vorläufig Abſtand genommen worden. 51 In Tirol wird ein Film„Das ewige Lied“ gedreht. Der Inhalt iſt die Entſtehungsgeſchichte des Weihnachtsliedes„Stille Nacht, heilige Nacht“. Da⸗ rüber hinaus ſoll aus dieſem Bildſtreifen ein Monu⸗ mentalwerk aus der Zeit des Befreiungskampfes Tirols gegen die franzöſiſche Fremoͤherrſchaft ent⸗ f ſtehen. * Der bekannte Filmſchauſpieler Luciano Alber⸗ tini mußte in ein Irrenhaus überführt werden. Man nimmt an, daß der Grund ſeiner Krankheit in wirtſchaftlicher Depreſſion zu ſuchen iſt. . Hertha Thiele iſt für die Hauptrolle des Films „Das erſte Recht des Kindes“ verpflichtet worden. *. Als Gegenſtück zu dem Film„Mädchen in Uni⸗ form“ wird Stemmles Buch„Kampf um Kitſch“ unter dem Titel„Sieg der Jugend“ verfilmt. Jungens aller Schulen und Klaſſen. Luftkrieg für den— Tonfilm Die gefilmte Luftſchlacht. Im Vordergrund ein abgeſchoſſenes Flugzeug. Die Amerikaner haben in letzter Zeit einige großangelegte Fliegerfilme. die überall wegen der Großartigkeit und des Realismus der Aufnahme bewundernde fanden. gefahr begeben. zabgeſchoſſenen Flugzeugs“ überaus ſchwer, Mehr als einmal mußten dabei die mitwirkenden Piloten ſich in So iſt es ſelbſtverſtändlich für den Führer des auf unſerem nerkennung höchſte Lebens⸗ Bilde gezeigten inmitten des künſtlich erzeugten Rauchnebels das abtrudelnde Flugzeug vor Erreichung des Erdbodens „abzufangen“ und in die normale Vage zurückzubringen. Der Regiſſeur Dupont hat in Los Angeles Sportkämpfe auf der Straße und auf der Aſchenbahn von einem zu dieſem Zweck gemieteten Kleinluftſchiff aus gedreht, um dieſe Aufnahmen in dem Film„Der Sieger von Marthon“ zu verwenden. 4 In einem Film„Der Streichholzkönig“ wird die amerikaniſche Schauſpielerin Lilly Damita die Schauſpielerin verkörpern, die im Leben Jvar Kreugers eine myſteriöſe Rolle geſpielt aben ſoll. 0 0 4 Der Kleiſtpreisträger Kurt Heynicke ſchreibt an einem Filmmanuſkript„Stenotypiſtin ge⸗ ſucht“. Außerdem hat er mit Richard Schneider⸗ Edenkoben für die Ufa einen hiſtoriſchen Film ge⸗ ſchrieben, der das Attentat des Paſtorenſohns Staps auf Napoleon zum Thema hat. . 0 Nede Wege des Til aulaiſ Aus Muſtkkreiſen wird uns geſchrieben: Zieht man eine Bilanz über die bisherigen Er⸗ gebniſſe der Tonfilmmuſik, ſo ſteht feſt, daß der Ton⸗ film während ſeines vierjährigen Beſtehens ſo gut wie keine originelle Idee auf muſikaliſchem Gebiet entwickelt hat. Außer einer mehr oder minder tradi⸗ tionellen Begleitmuſik wird nur der Operetten⸗ ſchlager gepflegt, und dieſer Schlager unterſchei⸗ det ſich durch nichts von der gebräuchlichen Bühnen⸗ ware, die auch in Melodieführung, Inſtrumentation und Finale⸗Bildung getreulich kopiert wird. Setzt in einem Film der Schlager ein, dann gerinnt plötz⸗ lich die Handlung, und die Darſteller verfallen in Bühnenallüren. Die Bewegung wird ausgeſchaltet, ſie erſtarrt, und daran ändert auch die wechſelude Einſtellung des Aufnahmeapparates nichts. Nah⸗ und Großaufnahmen kräuſeln höchſtens die Oberfläche, aber der an die Konvention gebundene Aufbau des Schlagers zwingt zu ſtatuariſchem Ver⸗ weilen oder zu zappelndem Tanzrhythmus auf be⸗ ſchränktem Ort. Die Projekte mit der Tonfilm⸗Oper ſind bis zu dieſem Zeitpunkt nicht verwirklicht worden, und konnten es auch nicht werden, da Verfilmungen von Opernaufführungen auf der Bühne, wie ſie von der Berliner Staatsoper ſeinerzeit erwogen wurden, dem künſtleriſchen Stil des Films, jedenfalls bei der heutigen, flächigen und ſchwarzweißen Technik, ab⸗ ſolut widerſtreben. Die handlungsmäßige Auflöſung einer durchkomponierten Oper iſt dagegen mit Rück⸗ ſicht auf die künſtleriſche Kompoſition unmöglich. Es entſteht wie bei dem Verſuch mit Smetanas„Ver⸗ kaufte Braut“ ein Potpourri der Melodien, die den inneren Zuſammenhang verloren haben. In jedem Fall bedeutet dieſe Form eine unbefriedigende Löſung. Die Muſik beim Film muß, wenn ſie wirklich neue Wege finden will, vom bewegten Filmbild aus⸗ gehen und nicht von der bühnenmäßigen Form. Hier ſetzen die Experimente Max Brands, des Kom⸗ poniſten von„Maſchiniſt Hopkins“, ein, der augen⸗ blicklich an der Vollendung von drei Kurzopern für den Film arbeitet, und auch die neuen, geſtellten Ge⸗ räuſchſinfonien des ruſſiſchen Regiſſeurs Pudowkin in„Deſertir“ ſcheinen in dieſe Richtung zu weiſen. Der Kardinalfehler des Tonfilms liegt, ganz abge⸗ ſehen von der muſikaliſchen Geſtaltung, überhaupt darin, daß ſich der Tonfilm zu eng an die den ſtati⸗ ſchen Geſetzen gehorchenden Dinge anklammert und zu wenig das dynamiſche Moment des Films betont und damit das beſte Erbe des ſtummen Films verſchleudert, ohne einen gleichen Wert dafür einzutauſthen. In der Oper liegt das dramatiſche Element im Rezitativ, während die Arie dem Ihriſchen Ausſchwingen des Gefühls dient. Das Rezitativ iſt dynamiſch gehalten, deshalb muß die Tonfilmmuſik rezitativiſcher als die Bühnenmuſik ſein, bewegter, geſpannter und elaſtiſcher, und ferner ſind dank der techniſchen Wiedergabemöglichkeiten ganz andere kontrapunktiſche Verknüpfungen vorhanden als bei einem gewöhnlichen Orcheſter. Gewiſſe Zuſammen⸗ ſtellungen von Geräuſchen und inſtrumentaler Muſik, deren Diſſonanzen ſonſt unerträglich wären, erhalten hier eine nicht weiter ſtörende Klangfarbe. Es kommt darauf an, Verſuche, die in den La⸗ boratorien des Rundfunks des Tonfilms und der Muſikhochſchulen gemacht werden, in die filmiſche Wirklichkeit umzuſetzen und ſich endlich vom Vor⸗ bild der Bühne zu löſen. Experimente program⸗ matiſcher, rein illuſtrierender Muſik wie etwa Ho⸗ neggers„Paeifie 231“, erhalten im Tonfilm einen richtigen Sinn und können nach der Seite des Geräuſches außerordentlich ausgebaut werden, denn der Kontakt von bewegtem Bild und bewegter Muſik ſchafft im Zuhörer eine andere äſthetiſche Stimmung und Empfänglichkeit als das Anhören reiner Muſik, bei der die illuſtrierenden Geräuſche manchmal zur Nervenqual werden können. Der Ausbau kann auch noch auf anderem Gebiet vorgenommen werden. Durch die Erfindung elek⸗ triſcher Muſikinſtrumente ſind in letzter Zeit neue, eigenartige Klangfarben entdeckt worden. Da bis heute trotz aller techniſchen Verfeinerungen der Wiedergabe⸗Apparatur die übliche orcheſtrale Muſik im Tonfilm noch immer unter Tonverzerrungen leidet, weil ſich eben bei der Reproduktion der Schwingungsraum notwendig ändern muß, ſind reine und unverzerrte Töne, allerdings anderen Charakters, durch die neuen Inſtrumente zu er⸗ zielen, die ſich von vornherein zum größten Teil des Lautſprechers bedienen müſſen. Dieſe neuen In⸗ ſtrumente, die eine neue Klangwelt entſtehen laſſen, verdrängen nicht den alten orcheſtralen Klangkörper, ſte ergänzen und bereichern ihn, vor allem in den Bezirken des Tonfilms. Von hier führt ein Weg ins Neuland. Fern⸗ Ina wiſchte e ſt e merk ſah nur der ihr zur Seit + 2E echten ine ſcha ihre Ab ö u ſich. „Danke! Wah; hellhäut f arben Hand ſe . ihre, dit eſt in d ſie tun ſich auck kamen mußte Owen Owen manage Mar Der G. len ſich mehr fi durch d ſich um einer * f * miſchte Bemer term 2 Bei und ſp⸗ die Un die Ve faſſung Thema plötzlic „Ie die iſt delt ſic aber e — 10. 10 4 Mittwoch, 12. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Nummer 476 — Carl Dunm ke, Verlag Berlin 62 „(Schluß) Ina griff mit der rechten Hand in die Luft, er⸗ wiſchte eine Stuhllehne und hielt ſich aufrecht. Aber ſte merkte, wie das Blut ihr aus dem Kopfe wich, ſie das heißt. Wie ſein Vater ſtarb und ſein Bruder wurde der neue Baronet, da beſchloß er, daß er wollte haben einen Beruf und nicht daſitzen und unnötig ſein. Weil er Bildung hatte und Geiſt und einen großen Mund, das alles iſt ſelten beim engliſchen Adel, wollte er werden Journaliſt, aber ſeine Fa⸗ milie fand das ſhoking. So ging er ins Ausland und wollte arbeiten dort, aber da gab es ſchon über zu viel Journaliſten, und alle Redakteure ſagten:„Wenn Sie uns bringen die große Senſation, vielleicht.“ Alſo wollte er die große Senſation herbeiſchaffen. Und es fiel ihm ein, er wollte gehen einbrechen und ſtehlen und dann gehen einbrechen und die Sachen zurückbringen und dann ſich laſſen verhaften und ſo haben die große Senſation.“ direkt mit ihr zu reden, aber auf einmal erkannte ſie den Grund ſeiner Tränen auf der Tiergartenbank, und gerührt verzieh ſie ihm alles. „Ja, die blinden Hühner finden die Körner, und die dümmſten Banern haben die größten Kartoffeln“, konnte ſie ſich aber doch nicht zu ſagen verkneifen. „Was haſt du eigentlich mit der Geſchichte zu tun fragte der Vater etwas ungeduldig. Ina ſah ihn groß an.„Die Dame, von der mein Freund Allan Owen Finley erzählt hat, bin näm⸗ lich ich.“ Der Generaldirektor beobachtete eine kleine Weile aufmerkſam das Feuer ſeiner Zigarre, dann ſagte er: „Es ſcheint ja allerhand vorgefallen zu ſein, während ich fort war.“ 9 dieſes Satzes zu proteſtieren, Wir werden ja ſehen.“ „W᷑̃ Ina hatte ſoviel zu tun, 0 die Wiederkehr daß Tim ſie während⸗ deſſen ungehindert in die Halle zurücklotſen konnte *** Epilog: Vierzehn Tage ſpäter Als Klaus vor dem Haus des Generaldirektors hielt, hupte er. Er wußte, es war gegen die Ver⸗ kehrsordnung, aber kein Polizeipräſident würde ihn dazu zwingen können, länger als durchaus nötig in dieſer Sommerhitze in der Son warten, außer⸗ dem bekam das den Reifen nicht. Er wollte gerade anfangen, die Zeitung zu leſen, als Ina aus dem Haus trat und zu ihm einſtieg. So ſteckte er die Zei⸗ tung wieder ein und fuhr los. 6 1e ſah nur noch verſchwommen, daß Allan Owen Finley, Ina hatte wie benebelt bei dieſer Unterhaltung„Ja“, antwortete Ina ſachlich,„und es war ganz 0 28 5 os Angeles der e ee, aufſprang, dann glitt ſie lautlos dabeigeſeſſen; nun wurde ſie auf einmal munter und gut, daß du weg warſt, ſonſt hätten mich die ganzen„Na, wo iſt denn dein ſogenannter Verlobter? Aſchenbahn 3 55 Zeit sette ſte Finlev erwischte ſie noch aur ſagte:„Aber die Poliei tat ihm nicht den Gefallen, Affären noch mehr Nerven gekoſtet.“ fragte er.„ leinluftſchiff 95 scharf 125 5 Seher 1 hielt ihr[ihn zu verhaften, nicht wahr? Obgleich alle Zeitun⸗„Du wirſt mir natürlich nur erzählen, was du„Der arbeitet. a 1 Film„Der eine ſcharf hende Flüſſig eit vor den Mund 5 und gen voll davon waren.“ 255 25 t fü ich hältſt.“ 2 8 5„Nein, wie ſich das anhört!. 5 18. 5 25 ihre Abneigung gegen Cocktails brachte Ina wieder für geeignet für mich halt.„Ich weiß nicht, was da zu froniſieren eſt, wir en. Lzkönig“ illy Damit a m Leben „lle geſpielt e ſchreibt an D feſt in der warmen Höhlung. zu ſich. Sie ſchob die Hand mit dem Glas fort, ſagte „Danke!“ und riß mit aller Gewalt die Augen auf. Wahrhaftig da ſaß ihr gegenüber am Tiſch hellhäutig, blauäugig, ſommerſproſſig und mahagoni⸗ farben belockt— Tim. Er lächelte, und ſeine lange Hand ſchob ſich fetzt über die Tiſchplatte und ergriff ihre, die eiskalt war, und drückte ſie und behielt ſie Ina wußte nicht, was ſie tun oder ſagen ſollte, ärgerlicherweiſe meldeten ſich auch ſchon wieder die blödſinnigen Tränen. Da „Richtig“, ſagte Allan Owen Finley und lachte, „und dazu kam, wie er mitten war im Stehlen, lernte er kennen eine junge Dame, und nun ſchämte er ſich, weil er in Liebe gefallen war, daß er gehen ſollte ſtehlen, aber er mußte doch die Senſation ſchaffen.“ „Und das Unglück wollte es“, fuhr Ina fort,„daß er bei der Dame einbrach, und nun glaubte ſie, ob⸗ gleich ſie ſchon einmal, aber im Scherz geſagt hatte, dieſe Einbrecherei wäre ein Reklometrick, er wäre ein Dieb, und er glaubte, weil ein Bekannter der Dame ihn feſtnahm, ſie hätte— ſo einen richtigen „Das ſei ſicher“, entgegnete Ina lachend. Aber dieſes Lachen klang unſicher und nicht mehr froh. Doch Allan Owen Finley rückte bereits mit einem neuen Projekt an.„Falls ich werde einig mit Neu⸗ tralux“, ſagte er,„ſo will ich einrichten hier eine Ab⸗ teilung für Reproduktion von berühmten Gemälden, ſie würden ſein viel billiger als die guten und viel beſſer als die billigen durch„Lumaquick“. Für dieſen Fall möchte ich engagieren Doktor Ina als künſtleri⸗ ſchen Leiter für dieſe Abteilung, weil ſie doch ſucht ſind doch überhaupt eine ebenſo zegabte wie arbeit⸗ ſame Familie!“ „Jawohl. Du biſt Spezialiſtin für den Zuſam⸗ menſchluß induſtrieller Unternehmungen.“ „Etwa nicht? Wo fährſt du hin?“ „Schildhorn.“ „Schön.“ In der Bismarckſtraße fuhren ſie an Willy Roe⸗ der vorbei, der Urlaub hatte, aber eine Reparatur ſeines Bootes abwarten mußte, ehe er fortkonnte. ſt in ge⸗; Schu i 0 in business.“ 5 N 5 Schneider⸗ kamen wieder Schritte an den Tiſch heran, und Ina Freund, und beide waren—“ 8 8 5 zuntel ker un Ire Nes ne Ina zwang Klaus, zu halten und Willy Roeder auf⸗ Film ge⸗ mußte ſich zuſammennehmen und ihren Vater Allan„Du biſt ja ganz im Bilde“, warf der General-. Renee zuviel für Ing. Ihre Nerven, denen in zuladen, obgleich Klaus es„viel zu eng bei dieſer Dann den letzten Tagen zu viel Ueberraſchungen zugemutet Hitze“ fand ohns Staps doll Owen Finley bekanntmachen. ſtellte Allan Owen Finley vor:„Miſter Ferguſſon, mein Preſſe⸗ manager.“ Was war das nun wieder? Man aß gut und redete behaglich und intereſſiert. Der Generaldirektor und Allan Owen Finley gefie⸗ len ſich gegenſeitig ſofort und erwärmten ſich immer mehr für die Zuſammenarbeit,— ſoviel konnte Ina durch den lichten Schleier von Benommenheit, der direktor ein. „Aber weil ſie ſich anſcheinend doch etwas machte aus ihm, rief ſie nicht die Polizei“, erzählte Allan Owen Finley weiter,„und ſo war der arme junge Mann zweimal getäuſcht.“ „Enttäuſcht“, verbeſſerte Ina. „Enttäuſcht“, wiederholte brav Allan Owen Fin⸗ ley.„Und er kam zu mir, denn ich bin der einzige worden waren, gaben nach, ſie ſprang auf und lief durch die Halle und hatte nur einen Wunſch: mit allen wieder aufſteigenden Tränen in den Wagen und nach Haus zu kommen. Aber in der Vorhalle holte Tim ſie ein.„Komm zurück“, bat er,„nimm dich doch nur ein einziges Mal zuſammen!“ „Ihr Hund iſt heute Nacht geboren!“ berichtete ſte. Willy Roeder freute ſich ſehr, er hätte gern ein paar ſentimentale und erbauliche Redensarten bei dieſer Gelegenheit gemacht, ſo etwa: wenn ich ihn ſtreichele und küſſe, werde ich denken, und ſo weiter, aber Klaus' Gegenwart hinderte ihn daran. In Schildhorn ſetzten ſie ſich an einen Tiſch am n: 7 g ele e n 77 2 1 2 15 herigen Er⸗ ſich um ihren Kopf ſchlang, feſtſtellen. Tim war von boppelſeitige Bekannte geht das?“„Nein“, ſagte Ina ſchluchzend, laſſen Sie mich Waſſer, und Ina geriet tief in eine träumeriſche Be⸗ ß der Ton⸗ einer direkt herausfordernden Unbefangenheit,„Gemeinſame“, ſoufflierte Ina. gehen!“ trachtung der Ereigniſſe, die ſich abgeſpielt hatten, ſeit miſchte ſich mit allerlei ernſthaften und vernünftigen Und er ſagte zu mir, ich ſoll repa⸗„Liebe, liebe Ina.“ ſte am Tage, an dem ſte ihr Doktordiplom abgeholt jens ſo gut Bemerkungen ins Geſpräch und liebkoſte dabei un⸗ „Ja, richtig! rieren den Schaden, und ich ſtellte ihn an, weil er „Ich will nicht!“ ſchrie Ina und ſtampfte mit dem hatte, das letzte Mal hier geweſen war. 1 term Tiſch mit ſeinem Knie das ihre. 5 755 elever iſt, aber ein bißchen gefährlich, aber nur Leute, Fuß auf. n i Plötzlich fragte Klaus:„Kannſt du mir nicht viel⸗ beretten⸗ Beim Mokka verließ man die geſchäftlichen Dinge die ſind gefährlich, machen mir Spaß.“ Da erinnerte ſich Tim der Parallelſzene im Re⸗ leicht doch erklären, weshalb du gerade Miſter Eimo⸗ unterſchei⸗ 5 ſprach über allgemeines, und natürlich auch über„Sela!“ ſagte Tim, der bis dahin geſchwiegen ſtaurantgarten in Treptow, er hakte ſie mit ſanfter thy Leiceſter Ferguſſon heirateſt?“ a f ene die Unterſchtede zwiſchen Amerika und Europa und hatte. Gewalt unter und bemerkte:„Amerikaniſche Multi⸗ Ina ſah ihn einen Augenblick entgeiſtert an und ee die Verſchiedenheit der geiſtigen und ſeeliſchen Ver⸗„Nun und?“ fragte der Generaldirektor. millionäre wachſen nicht wild.“ i antwortete dann:„Weil ich, wie Allan Owen Finley bird. Setzt faſſung ihrer Bewohner. Nach Erledigung dieſes„Nun und iſt nicht mehr meine Sache“, entgegnete„Wo ſind die geſtohlenen Sachen?“ fragte Ina ſagte, europäiſch eingeſtellt bin, das heißt: mehr neu⸗ . Themas erzählte man Erlebniſſe und Anekdoten, und Allan Owen Finley. und putzte ſich energiſch die Naſe. gierig als geldgierig.“ rinnt plötz⸗ berfallen in plötzlich begann Allan Owen Finley: „Ich möchte Ihnen erzählen eine hübſche Sache, Ina hatte die ganze Zeit über nicht gewagt, Tim anzuſehen, plötzlich waren ihr die einzelnen, ſonder⸗ „Alle zurückgeſchickt, ich habe den ganzen Vormit⸗ tag verpackt und alles zur Poſt gebracht.— aber ließ ſich da Willy Roeder hinter „Ich weiß nicht“, überlege der Speiſekarte hervor vernehmen, immerfort: ich muß Ihren Verlobten ſchon mal ir⸗ „ich 1 die iſt paſſtert in meinem Bekanntenkreis. Es han⸗ baren Erlebniſſe ihrer Bekanntſchaft klar geworden. komm jetzt, bitte.“. 15 15 5 4 8 delt ſich um einen jungen Mann aus engliſchem Adel, Sie war ein bißchen ärgerlich auf Tim, daß er nicht„Das iſt das letzte Mal im Leben, daß ich mich von gendwo geſehen haben— er kommt mir ſo bekannt . ern⸗ aun aber er war ein jüngerer Sohn,— Sie wiſſen, was das Vertrauen und die dir zu etwas beſtimmen laſſe, das ich nicht will!“ vor!“ chſtens gebundene iſchem Ver⸗ us auf be⸗ 8 ſind geſucht. Preisangebote unter F M 58 an die A Donnerstag, den 13. ds. werden Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 902 rſumungen Dr. Hugo Koch und Frau Etrns am Güterbahnhof pine wie ſie von en wurden, alls bei der echnik, ab⸗ Auflöſung mit Rück⸗ nöglich. Es nas„Ver⸗ die 6 Offenheit aufgebracht hatte, l 7 NMennhelm-Rhelnsu. An den 40 Horgen 66 4 Dle Gebt hres zweiten gungen zelgen an geb. Jandetr Z. Zt. Dlekonlssenhaus, F 7 5 e toffein Kar Speisekartoffeln ausgeladen, pro Zentner 167 , Für Ende d. M. bzw. 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