e ft Mamhel Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf, t Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 13. Oktober 1932 143. Jahrgang— Nr. 477 Die Bedenken gegen die Kontingente In politiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß die endgültige Entſcheidung über die Kontingente bis nach den Wahlen verſchoben wird Herriots Beſprechungen in London Man erwartet eine Einigung im franzöſiſchen Sinn Zwei Richtungen im Kabinett Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Okt. Die Kommiſſion, die über die geplauten Kon⸗ tingente mit den betroffenen Staaten verhandeln ſoll, weilt bekanntlich gleichzeitig mit der Deviſen⸗ kommiſſion gegenwärtig noch immer in Rom. Wäh⸗ rend in der Deviſenfrage, wie wir bereits andente⸗ ten, eine Verſtändigung in Ausſicht zu ſtehen ſcheint, iſt auf dem Gebiet der Kontingente nur ſchwer ein Jortſchritt zu erzielen. Die Kommiſſion wird von Rom nach Paris und dann nach Kopenhagen reiſen. Ob ihren Bemühungen dort Erfolg beſchieden iſt, wird abzuwarten ſein. Eine Rückkehr nach Berlin dürfte nicht vor Mitte nächſter Woche erfolgen. In politiſchen Kreiſen betont man, daß in den beteiligten Neſſorts mit Ausnahme des Reichsernährungsmini⸗ ſteriums die fachlichen Bedenken gegen die urſprünglichen Kontingentpläne oder mindeſtens gegen ihr Ausmaß bedeutend gewachſen ſeien. Beſondets die außenpolitiſchen Rückwirkungen der handelspolitiſchen Offenſive hätten die Zweifel an deren Zweckmäßigkeit verſtärkt. Im Kabinett werde die Frage des Kontingentierungsproblems nach der Rückkehr der Kommiſſion erneut akut wer⸗ den. Es ſei, ſo meint man, mit großer Wahrſchein⸗ lichkeit eine Hin ausſchiebung der entſchei⸗ denden Beſchlüſſe bis in den November 6 hinter Simons Politik ſteht. Ein ominöſes Vor⸗ zn erwarten. Es beſtehe die ſtarke Möglichkeit, daß die Kontingentierungsfrage mit all ihren Begleit⸗ Aumſtänden bis nach den Wahlen offen bleiben. Wir ſind in der Lage, aus eigener Kenntnis dieſe Angaben im großen und ganzen zu beſtätigen. Es läßt ſich nicht leugnen, daß gerade in der Frage der Kontingentierung innerhalb des Kabinetts ſehr ſt ar ke Mein ungsgegenſätze vorhanden find. Auf der einen Seite ſtehen neben dem Reichs⸗ ernährungsminiſter der Reichswehr⸗ und der Reichsarbeitsminiſter, die ſchon bisher mit ganzer Kraft für die Kontingen⸗ tierungs politik ſich eingeſetzt haben. Sie ſetzen ſich auch dafür ein, wenn die Verhandlungen der Kontingentierungskommiſſion nicht zu dem gewünſch⸗ ten Erfolg führen ſollten, mit autonomen Kontingent⸗ ſätzen vorzugehen. Ein ſolcher Schritt würde, wie man ſich leicht vorſtellen kann, handelspolitiſch von unabſehbaren Folgen ſein. Es wäre eigentlich die Einleitung einer rein autarkiſchen Wirtſchafts⸗ politik. Der Reichskanzler, der ſich in ſeiner Münſter⸗Rede ohne Einſchränkung zu dem Gedanken der Privatwirtſchaft und der freien Wirtſchaft be⸗ kannt hat, der Außeuminiſter, der Fin anz⸗ miuiſter und der Reichsbankpräſident machen natürlich eutſchieden gegen derlei Be⸗ ſtrebungen Front. Sie dürften den letzten Kom⸗ promißbeſchlüſſen des Kabinetts in der Frage der Kontingentierung nur ſchweren Herzens ihre Zu⸗ ſtimmung erteilt haben. Es iſt möglich, daß das Er⸗ gebnis der Wahlen dieſe für die Geſtaltung unſeres Wirtſchaftslebens ſchlechthin entſcheidende Diskuſſion von neuem in Fluß bringt. Der unzufriedene Reichslandbund Meldung des Wolffbüros — Berlin, 13. Oktober Der Bundes vorſtand des Reichs land⸗ bundes nahm in ſeiner Sitzung am 12. Oktober einſtimmig eine Entſchließung an, in der es heißt, der Reichslandbund bekenne ſich zum Grundſatz der autoritären von den Parteien nicht abhängigen Staatsführung. Die Lage der Landwirtſchaft habe ſich in dieſem Wirtſchaftsjahr gegenüber dem Vorjahre in keiner Weiſe gebeſſert. Die bisherigen Zinserleichterungen ſpielten angeſichts des in die Milliarden gehenden Geſamtverluſtes der deutſchen Landwirtſchaft keine ausſchlaggebende Rolle. Der Vollſtreckungsſchutz und die Entlaſtung der Siedler von ihren Rentenverpflichtungen ſeien ungenügend. Der Reichslandbund erhebe ſchärfſten Proteſt gegen die bisherigen Verſchleppungsmethoden auf dem Gebiete des Schutzes der deutſchen Agrar⸗ produktion gegen die ausländiſche Konkurrenz. Der Reichslandbund fordere, daß die Reichsregierung endlich autonom die Kontingente feſtſetze. Diskuſſionsgrundlage abgelehnt liſcher Seite richtunggebend bleiben. Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 13. Okt. Herriot kam geſtern abend in London an. Macdonald und Sir John Simon erwarteten ihn am Bahnhof. Das Publikum nahm von der Ankunft des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten wenig Notiz, und auch die Preſſe intereſſiert ſich nicht für ihn. Keine einzige Londoner Zeitung bringt heute früh einen Leitartikel oder auch nur eine Begrüßungs⸗ notiz wegen des franzöſiſchen Beſuches. Das be⸗ deutet jedoch noch nicht, daß Herriot nicht recht gute Ausſichten hat, einen praktiſchen Erfolg in London zu erzielen. Die engliſch⸗franzöſiſche Annäherung liegt in der Luft und mehr als jemals ſeit Locarno ſind die leitenden engliſchen Kreiſe geneigt, zur Befriedung der europäiſchen Lage die franzöſiſchen Sicherheitsideen in Betracht zu ziehen. Maßgebende Stellen verſichern, daß kein neuer engliſcher Plan vorliege, ſondern daß Mac⸗ donald und Sir John Simon einfach in zwangloſer Weiſe mit Herriot die verſchiedenen Seiten des Ab⸗ rüſtungsproblems erörtern würden. Dabei werde die Simon ⸗Note, die Deutſchland ſoeben als hat, auf eng⸗ Man hört, daß das Kabinett ſtärker als bisher zeichen für die heute beginnenden engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Beſprechungen. Es dürfte zwar richtig ſein, was von oben her ſo nachdrücklich betont wird, daß nämlich die Miniſterbeſprechungen nur der Infor⸗ mation und nicht der Beſchlußfaſſung dienen. Nichts⸗ deſtoweniger iſt zu befürchten, daß die franzöſiſchen Gedankengänge über die Behandlung des deutſchen Wehranſpruchs und die damit verbundenen politi⸗ ſchen Sicherheitspläne in London einen ſtarken Ein⸗ druck hinterlaſſen, der durchaus ſo endgültig ſein kann wie eine Beſchlußfaſſung. Herriot hat den Vorteil, daß ſein Plan der einzige umfaſſende Kom⸗ promißplan iſt, der im Augenblick vorliegt, da die Engländer keinen poſitiven Plan haben und auch von deutſcher Seite bisher noch keine Vor⸗ ſchläge vorliegen, die eine Ausſicht auf franzöſiſches Einlenken eröffnen. Was die Pläne der„kleinen Abrüſtungs⸗ konferenz“ anlangt, ſo hat man den Gedan⸗ ken, ſie in London abzuhalten. bereits fallen gelaſſen. Genf und Lauſanne ſtehen jetzt im Vordergrund. Doch da Deutſchland ausdrücklich nur für London zugeſagt hat, iſt es fraglich, ob die Konferenz über⸗ haupt ſtattfinden wird. Dagegen iſt es ſehr wahr⸗ ſcheinlich, daß England nach dem Beſuch Herriots den Reichskanzler oder Reichsaußenminiſter zu einer Ausſprache nach London bitten wird. Zufagen Matdonalos? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 13. Okt. Die Betrachtungen der Pariſer Morgenblätter über die Ausſprache Macdonald⸗Herriot ſind alle auf einen peſſimiſtiſchen Ton abgeſtimmt. Der ſtets gut informierte Mitarbeiter des„Echo de Paris“, Pertinax, kündigt au, daß Macdonald die Abſicht habe, Herriot zum Wochenende in London zurückzu⸗ halten, um ein Zuſammentreffen des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten mit dem Reichs außen⸗ miniſter v. Neurath in London zu ermöglichen. Pertinax will aber aus der Umgebung Herriots die Zuſicherung erhalten haben, daß dieſer beſtimmt am Freitagabend wieder nach Paris zurückkehren und nicht in die von Macdonald geſtellte Falle laufen werde. In dieſem Zuſammenhang wird verraten, daß der Plan der Unterredung von dem amerikaniſchen Senator Norman Davis ausging. Dieſer habe während ſeines Pariſer Aufenthalts die franzöſiſch⸗ britiſche Ausſprache vorgeſchlagen, um Herriot Ge⸗ legenheit zu geben, gewiſſe Zweifel, die durch die ablehnende franzöſiſche Haltung gegenüber einer Fünfmächtekonferenz entſtanden waren, zu beſeitigen. „Auf keinen Fall“, ſo behauptet Pertinax,„denkt Herriot im Augenblick daran, eine Löſungsformel für das deutſche Rüſtungsproblem in der Ausſprache mit Maedonald zu ſuchen.“ In Deutſchland ent⸗ wickelten ſich die Greigniſſe in einem ſo ſchnellen Rhythmus, daß niemand dauerhafte und endgültige Beſchlüſſe faſſen könnte. Mit dieſer Begründung werde Herriot vorausſichtlich jedes Anſinnen Maec⸗ donalds, das deutſche Rüſtungsproblem zu behan⸗ deln, zurückweiſen. Der britiſche Miniſter⸗ präſident andererſeits, ſo unterſtellen die fran⸗ zöſiſchen Rechtsblätter, ſei in der Frage der deut⸗ ſchen Rüſtungsgleichberechtigung nicht mehr Herr ſeiner Entſcheidungen. Er habe wohl nie ſchriftlich, wie urſprünglich behauptet wurde, aber doch in zahl⸗ reichen Unterhaltungen der Berliner Regie⸗ rung vertrauliche Zuſagen gegeben. eee eee. Der Voykott in Holland und Skanoinavien Bemerkenswerte Feſiſtellungen des deutſchen Wirtſchaftsführers von Siemens Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 18. Okt. Auf einer Feier anläßlich des 88 jährigen Be⸗ ſtehens der Firma Siemens& Halske befaßte ſich Dr. C. F. von Siemens in einer Feſtanſprache mit induſtriepolitiſchen Problemen. Ausgehend von dem Vorwurf, daß die Wirtſchafts⸗ führer den Unternehmungsgeiſt verloren hätten, führte Dr. von Siemens u. a. aus, daß es zwei Gründe ſeien, die in erſter Linie allen Bemühungen um Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe hemmend im Wege ſtünden: das Fehlen gleich⸗ bleibender Grundbedingungen und die Belaſtung der Wirtſchaft durch die öffent⸗ liche Hand. Solange der Wirtſchaftler nicht die Gewißheit habe, daß die eine oder andere Vorausſetzung ſeines Handelns nicht durch einen Willkürakt plötzlich geändert werde, könne er nichts anderes tun, als ſich auf das beſchränken, was das geringſte Riſiko in ſich ſchließe. 5 In dieſem Zuſammenhang erwähnte der Redner Berichte der techniſchen Büros der Firma in Schweden, Holland und Dänemark, wo⸗ nach dem Siemens⸗Konzern zugedachte Aufträge zum Teil zu höheren Preiſen an England vergeben wor⸗ den ſeien. Dieſe Vergebungen ſeien unter dem ausdrücklichen Hinweis erfolgt, daß ſie eine Folge der allerletzten handelspolitiſchen Maßnahmen Deutſchlands ſeien. In der Gegenwart hätten alle politiſch leitenden Männer aller Länder nur eine Pflicht, nämlich der Wirtſchaft alle Wege zu ebnen, damit einem möglichſt großen Teil der Arbeitsloſen wieder Arbeit und Brot gegeben werden könne. Dazu gehöre aber Ruhe und wieder Ruhe. Zur Belaſtung der Wirtſchaft durch die öffentliche Hand übergehend, ſtellte der Redner feſt, daß im Durchſchnitt der Jahre 1925 bis 1930 die öffent⸗ liche Hand 40 v. H. des Erlöſes der Wirt⸗ ſchaft für ſich in Anſpruch genommen hätte. Vor dem Kriege dagegen habe die öffentliche Hand nur 18 v. H. des deutſchen Produktionswertes ver⸗ braucht. Müßten in der Wirtſchaft die Unkoſten der Höhe der Produktion angepaßt werden, ſo müſſe auch vom Staat eine ſolche Anpaſſung vorgenommen wer⸗ den. Die Hanſeſtädte warnen Telegraphiſche Meldung Berlin, 18. Okt. Die Senate der drei Hanſeſtädte haben in dringenden Telegrammen erneut die Reichsregie⸗ rung gewarnt, die Kontingentpolitik fortzu⸗ führen, da die deutſche Wirtſchaft dadurch außer⸗ ordentlich geſchädigt werde. i Haftentlaſſung von G. Carl Lahuſen Meldung des Wolff⸗Büros 5— Bremen, 13. Okt. Das Oberlandesgericht in Hamburg entſchied als Beſchwerdeinſtanz dahin, daß G. Carl Lahuſen, das frühere Vorſtandsmitglied der Nordwolle, gegen Bürgſchaftsleiſtung von 1 Million/ aus der Haft zu entlaſſen ſei. Dieſe Bürgſchaft iſt in Bremen aufgebracht worden, ſo daß G. Carl Lahuſen noch geſtern das Unterſuchungsgefängnis, in dem er nahezu 15 Monate(ſeit 17. Juli 1931) zu⸗ gebracht hatte, verlaſſen konnte. faſſung gegen ein ſeine Stellungnahme behe Preußen tontra Reich Meldung des Wolff⸗Büros — Leipzig, 12. Okt. In dem Verfaſſungsſtreitverfahren zwiſchen den Ländern Preußen, Bayern, Baden und dem Reich wurde am Mittwoch die Erörterung darüber fort⸗ geſetzt, unter welchen Vorausſetzungen das Reich be⸗ rechtigt ſei, nach Artikel 48, Abſ. 1, der Reichsver⸗ Land vorzugehen, d.., die Reichsexekution durchzuführen. Miniſterialdirektor Dr. Brecht führte hierzu aus, eine Landesregierung könne nur beiſeitegeſchoben, nicht aber entfernt werden. Nur ſo⸗ weit könne die Gewalt gehen, daß eine Erſatzvor⸗ nahme für die Landesregierung erfolge, aber nicht eine neue Landesregierung ſelbſt beſtimmt werde. Es ſeien nur Maßnahmen geſtattet, welche das Land zur Pflichterfüllung anhalten. Das gelte für den Reichspräſidenten ſelbſt wie auch für den mit der Durchführung der Maßnahme Beauftragten. Insbeſondere könne er unter keinen Umſtänden Be⸗ amtenernennungen und⸗ entlaſſungen vornehmen. Für Bayern führte ſodann Staatsrat v. Jan aus, ein Reichsexekutor, der ausziehe, um die Ver⸗ faſſung zu ſichern, müſſe ſeinerſeits auch die Verfaf⸗ ſung beachten und die Reichsverfaſſung bejahen. Da⸗ raus folge, daß die Länder beanſpruchen können, mit allen begrifflich weſentlichen Merkmalen weiterhin erhalten zu bleiben, daß ſie Subjekte des Staats⸗ lebens bleiben und nicht zu Objekten gemacht werden. Vor allem dürfe die Landesregierung nicht abgeſetzt werden. Weiter dürfe die Mitwirkung im Reichs vat nicht behindert werden. Der Art. 48 Abs. 1 enthalte keine Ausnahme. Auf einige weitere Fragen des Vorſitzenden Dr. Bumke zur Aufklärung über die Tragweite des klägeriſchen Antrages ergänzte Dr. Brecht ſeine Aus⸗ führungen dahin, daß der Reichsexekutor eine Lan⸗ desregierung wohl erſchießen, aber nicht rechtlich abſetzen könne. Staatsrat von Jan und Miniſterialdirektor Dr. Fecht ſchloſſen ſich den Ausführungen Dr. Brechts au. Insbeſondere erklärte der badiſche Vertreter, ſein Land ſei ſo entſchieden wie Bayern der Meinung, daß es niemals den Reichskommiſſar als eine Lan⸗ desregierung anerkennen könne, weil andernfalls der Begriff Bundesſtaat praktiſch aufgehoben ſein würde. Hierauf äußerte ſich für die Reichsdelegakion Profeſſor Jacobi⸗Leipzig über die Befug⸗ niſſe des Reichspräſidenten aufgrund von Artikel 48 Abſatz 1. Er erläuterte dann den Artikel 48 Abſatz 1 dahin, daß zur Erzwingung einer Dauer ver⸗ pflichtung eines Landes die Einſetzung eines Kommiſſars diene, dem die Regierung eines Landes ſo übertragen werden könne, daß das Land vorüber⸗ gehend wie eine Reichsprovinz verwaltet werde. Es ſei aber auch ebenſo möglich, einen Kommiſſar als Erſatzorgan anſtelle der Landesregierung zu ſetzen, ſo daß der Kommiſſar im Namen des Landes handele. Miniſtertaldirektor Dr. Brecht verlas dann eine Erklärung des Innenminiſters Severing über eine Unterredung mit dem Reichsinnenmtimniſter Freiherrn von Gayl, die etwa Mitte Juni ſtattfand.„Wir beſprachen die Unruhen der voraus⸗ gegangenen Tagk. Auf meine Fragen, ob die Reichs⸗ regierung die Einſetzung eines Reichskommiſſars plane, habe ich eine beſtimmte Antwort nicht erhal⸗ ten, doch gewann ich den Eindruck, daß Herr von Gayl die Ausführung eines ſolchen Planes wenig⸗ ſtens im Augenblick nicht beabſichtige. Die polttiſche Geſamtlage beurteile ich ſo— habe ich weiter aus⸗ geführt— daß die Wahl des 31. Juli einen nicht arbeitsfähigen Reichstag ergeben werde. Wenn daraus größere Unruhen entſtünden, dann könne ich mir ſehr wohl vorſtellen, daß das Reich zu ihrer wirkſamen Abwehr die eigenen Machtmittel mit den Polizeikräften des größten Glieoͤſtaates zuſammen⸗ faſſen würde. Bei allen dieſen Ausführungen habe ich ſelbſtver⸗ ſtändlich nur an eine Zuſammenfaſſung von Polizeikräften unter einem Beauftragten des Reiches gedacht, nicht aber au einen Reichs ⸗ ko mmiſſar, der Miniſter abſetzt, Beamte entläßt und Verwaltungsmaßnahmen trifft, die mit der Auf⸗ rechterhaltung von Sicherheit und Ordnung nicht das mindeſte zu tun haben. Niemals iſt mir eingefallen, Herrn von Gayl zu Exekutivmaßnahmen gegen das Land Preußen zu drängen und dazu, unter dem Vor⸗ wande der Pflichtverletzung preußiſche Miniſter und Beamte aus ihren Aemtern zu entfernen, die in Jahren der ſchwerſten Bedrängnis des Volkes ihre Pflicht getan haben.“ Miniſterialdirektor Dr. Gottheiner erklärte, ſich zu dieſer Erklärung vorzu⸗ halten. Die Verhandlung wurde auf Donnerstag vormittag vertagt. ee e 2. Seite/ Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 3. Oktober 1932 Vohkott- und Terrordrohungen gegen Zeitungen Meldung des Wolffbüros — Berlin, 18. Okt. Am 12. Oktober hielt der Verein deutſcher Zeitungsverleger ſeine ordentliche Haupt⸗ verſammlung in Berlin ah. In ernſter Ausſprache wurden die aus den verſchiedenſten Teilen des Reiches und aus den verſchiedenſten politiſchen Lagern immer ſtärker laut werdenden Beſchwerden über die in Deutſchland bisher unbekannte Anwen⸗ dung des Terrors im Meinungs kampf er⸗ örtert. Gegen dieſe Bedrängung ſowohl der Zei⸗ tungen wie ihrer Leſer und Inſerenten faßte die 3 eine Entſchließung, in der es 0 41 „Dem Verein deutſcher Zeitungsverleger gehen andauernd Mitteilungen zu über Verſuche, durch A n⸗ drößung perſönlicher oder wirtſchaft⸗ Licher Schädigungen ſchwerſter Art weiten Kreiſen der Bevölkerung die Zeitungen diktatoriſch vorzuſchreiben, die ſie leſen müſſen, oder Zeitungen zu verbieten, die ſie nicht leſen dürfen. Mit ſolchen ungeiſtigen Waffen ſoll in unzähligen Fällen des privaten Lebens erreicht werden, was mit den Mitteln der körperlichen Gewalt in den politiſchen Verſamm⸗ lungen erkämpft werden ſoll, nämlich nichts anderes als die Unterdrückung der freien Mei⸗ nung durch Gewalt, Durch ſolche Schreckmittel wird nicht nur die Freiheit der Preſſe gewaltſam und un⸗ geſetzlich hart eingeengt, es werden dadurch nicht nur die Zeitungen und ihre Leſerſchaft unmittelbar und mit gefährlichen Folgen bedroht, ſondern durch bie Spekulation auf die Schwäche und die Bedrohung mit ſchweren wirtſchaftlichen, beruflichen und perſön⸗ lichen Verletzungen eine immer weiter um ſich greifende Korruption des öffentlichen Lebens geſchaffen, die ſich auch ſittlich und kulturell ſchlleßlich gegen tiefe Lebensintereſſen des deutſchen Volkes auswirken muß. Auf dieſe Gefahren die Bevölkerung und nicht zu⸗ letzt die Reichsregierung aufmerkſam zu machen, erſcheint uns dringend notwendig. Dem Terror muß die geſetzliche Gewalt, der Unterdrückung der Meinungsfreiheit die vereinte Ueberzeugungs⸗ kraft aller berer entgegengeſtellt werden, die nicht wollen, daß in Deutſchland die Sittenverwilderung ſich noch weiter ausbreite und die freie Meinungs⸗ bildung unterdrückt und die Wirtſchaft aufs ſchwerſte geſchäbigt werde.“ 5 Schießerei in Duisburg Meldung des Wolff⸗ Büros — Duisburg, 13. Okt. Im Stadtteil Kaßlerfeld in der ſogenannten Kolonie kam es geſtern nachmittag zu einer Schlä⸗ gerei zwiſchen etwa 40 bis 50 uniformierten Nationalſozialiſten, die Propagandazettel verteilten, und zahlreichen Kommuniſten. Im Verlaufe der Auseinanderſetzung fielen aus Kellerlöchern etwa 10 Schüſſe. Das Ueberfall⸗ kommandp ſtellte die Ruhe nach einiger Zeit wieder her und führte 20 bis 25 Nationalſozialiſten zur Wache, wo ſie aber nach Feſtſtellung ihrer Perſo⸗ nalien wieder entlaſſen wurden. 8 Schreckenstat mandſchuriſcher Banditen — Charbin, 13. Okt. Vier Räuber verſuchten die drei Kinder einer Frau Woodruff, einer Englän⸗ derin, zu entführen. Die Mutter, die ſich den Räubern entgegenſtellte, wurde von ihnen er⸗ mordet. Zwei Ruſſen, die die Entführer ver⸗ folgten, wurden von ihnen angegriffen und ſchwer verletzt. Zwei der Räuber wurden von chineſiſchen Polizeibeamten getötet. Die Kinder konnten unver⸗ 5 letzt zurückgebracht werden. „Graf Zeppelin“ in Pernambucy — Pernambuo, 13. Okt. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt hier um Mitternacht(1 Uhr Green⸗ wicher Zeit) angekommen. Konſervative Staatsführung Eine Rede des Reichskanzlers über die ieellen Hintergründe ſeiner Politik Meldung des Wolff⸗Büros 5— München, 13. Okt. Im Aka demiſchen⸗Politiſchen Club hielt Reichskanzler von Papen geſtern nachmittag eine Anſprache über die ideellen Hinter⸗ gründe ſeiner Politik. Gegenüber dem rei⸗ nen Machtſtreben der Parteien und ihrer utopiſch⸗ demagogiſchen Zielſetzung grenzte der Kanzler eine wahrhaft bonſervative Staatsführung ab, die auf Erkenntnis der ewigen Grundwahrheiten des Lebens beruhe. Der Reichskanzler umriß als Ziel ſeiner auswärtigen Politik ein harmoniſches Zuſammenwirken der verſchiedenen Kulturvölker unter Anerkennung ihrer Eigenart. Dieſes Ziel be⸗ dinge aber die Abweiſung aller Hegemonie⸗ gelüſte und Verſuche, die Welt in den ſtarren Banden unabwendbar Verträge zu halten. Als ſein Ziel in der Innenpolitik bezeich⸗ nete der Kanzler die Herſtellung einer neuen dauer⸗ haften Verbindung zwiſchen Regierung und Volkswillen. Er hob beſonders die Rolle der Jugend bei dieſer Neugeſtaltung des Staats⸗ lebens hervor. Die Arbeit, die ſie bisher in ihren Bünden und Vereinen größtenteils im Gegenſatz zum Staate geleiſtet habe, wolle die Reichsregierung jetzt in den Schutz des Staates nehmen. Ein Staat, der etwas Eigenes ſei und nicht nur das Experiment der Parteien, könne den Anſpruch erheben, daß auch die Jugend ihre Zitelſetzungen nach ihm einrichte, ohne daß er ihr Eigenleben vergewaltige. Die Auf⸗ gabe der deutſchen Bildung ſei weder in volksfrem⸗ der Geiſtigkeit oder anarchiſchen Individualismus noch im Untertauchen in kollektive Maſſenbewegun⸗ gen zu erfüllen. Die deutſche Kultur müſſe ihre völkiſche und chrüſtliche Grundlage wieder⸗ finden. Auch in Zukunft werde das freie Individuum ſeine Bedeutung behalten. Der Kanzler ſchloß mit dem Treitſchke⸗Wort:„Männer machen die Ge⸗ ſchichte“. Meldung des Wolff⸗ Büros — Freiburg, 13. Okt. Die Ermittelungen in der Angelegenheit Daub⸗ mann⸗Hummel haben ergeben, daß Hummel am Sonntag, den 1. Mai 1932 in Begleitung von Verwandten zum letzten Male als Hummel in Endingen war. Schon vier Wochen ſpäter kehrte er als Daub⸗ mann aus„16jähriger Kriegsgefangenſchaft in Afrika“ zurück. Bei ſeinem Beſuch am 1. Mai verbreitete Hummel gefliſſentlich das Gerücht, daß er im Elſaß eine gut⸗ bezahlte Stellung antreten werde. Als Hummel dann Ende Mai wieder nach Endingen zurückkehrte, hat er es immer zu vermeiden gewußt, ſich in der Oeffent⸗ lichkeit zu zeigen. So iſt es ſeinen eigenen Verwand⸗ ten in Endingen nicht möglich geweſen, zu bemerken, daß Daubmann in Wirklichkeit nicht Daubmann war. Bei den Gelegenheiten, bei denen er ſich in der Oeffentlichkeit zeigen mußte, wie z. B. bei der Empfangsfeier auf dem Marktplatz, mar⸗ kierte er den körperlich und ſeeliſch Zuſam⸗ mengebrochenen. Der Fall Daubmann hätte das Ausmaß nicht anneh⸗ men können, wenn nicht beſtimmte Perſönlichkeiten trotz mehrmaliger eindringlicher Verwarnung ſeitens amtlicher Stellen ſich des angeblichen Daubmann zu ſehr angenommen hätten. Es hat ſich wiederholt Ge⸗ legenheit geboten, ſeitens der Behörden auf dieſe Perſönlichkeiten einzuwirken. Ihre Warnungen ſind aber nicht genügend beachtet worden, da zu Beginn der Daubmann⸗Affäre poſitives Beweismaterial ge⸗ gen Hummel nicht vorhanden war. Die ſtaatlichen „Daubmanns“ raſche Wandlung Der Kanzler iſt kurz nach 21 Uhr nach Berlin abgereiſt. Vorher weilte der Kanzler kurze Zeit im Kreiſe der bayeriſchen Induſtriellen. Der erſte Vor⸗ ſitzende des Bayeriſchen Induſtriellenverbandes, Ge⸗ heimer Landesbaurat Böhringer erneuerte in einer kurzen Anſprache das Verſprechen der bayeriſchen Induſtrie, der Parole des Kanzlers zu folgen. Der Kanzler leerte ſein Glas auf das Ziel„Das Reich und Bayern gemeinſam!“ Papens Scho in Berlin Draßhtbericht unſeres Berliner Büros DE Berlin, 13. Okt. Die Münchner Rede des Kanzlers findet außer⸗ ordentlich ſtarke Beachtung. Was Herr von Papen zur Außenpolitik anmerkte, war von einiger gewiſſen Zurückhaltung diktiert, die im augen⸗ blicklichen Stadium diplomatiſcher Verhandlungen begreiflich und geboten ſein mag. Trotzdem hat Papen einige ſehr glückliche Formulierungen zur Be⸗ gründung des deutſchen Standpunktes in der Gleich⸗ berechtigungsfrage gefunden. Beſondere Erwartun⸗ gen hatte man auf ſeine Ausführungen zur Reichs⸗ reform geſetzt. Sie bildeten denn auch das Kern⸗ ſtück der Darlegungen. Indes, auch in dieſem Punkt iſt der Kanzler nicht weſentlich über den Rahmen deſſen hinausgegangen, was der Reichsinnenminiſter in ſeiner Verfaſſungsrede bereits entwickelt hatte. Daß Papen von dieſer Stelle aus den Ländern weitgehende Autonomie zuſtand und ſich zum Föderalismus bekannte, bedeutet keine Ueber⸗ raſchung. Daß dieſer Teil der Rede den meiſten Beifall fand, verſteht ſich aus dem Milieu, vor dem der Kanzler ſprach. Wir konnten ſchon vor einiger Zeit andeuten, daß der Entwurf der Reichs ⸗ reform, an dem noch in den Miniſterien gearbeitet wird, bis zum Zuſammentritt des neuen Reichstags fertig ſein werde. Der Kanzler hat das beſtätigt und Behörden und auch verſchiedene Verbände haben da⸗ her gegenüber den Veranſtaltungen, in deren Mittel⸗ punkt Daubmann ſtand, äußerſte Zurückhaltung ge⸗ übt, und es wurde ſ. Zt. ſogar übel vermerkt, daß ſich die badiſchen Behörden bei dem Empfang Daub⸗ manns in Endingen nicht beteiligten. Nach Abſchluß der polizeilichen Vernehmungen wird Hummel der Staatsanwaltſchaft übergeben, die beim Freiburger Amtsgericht einen Haftbefehl gegen Hummel beantragen wird.„Daubmann“ wird ſich nach Abſchluß der Unterſuchung vermutlich vor dem Freiburger Schöffengericht oder vor der Freiburger Großen Strafkammer wegen Betrugs, Urkundenfälſchung und falſcher Namensführung zu verantworten haben. Der Betrug iſt zunächſt daxin zu erblicken, daß ſich Hummel nom deutſchen Konſulat in Neapel unter falſchem Vorgeben die Fahrt nach Deutſchland bezahlen ließ, des weiteren darin, daß er die Vortrags⸗Zuhörer in ihrem Ver⸗ mögen dadurch ſchädigte, daß er ihnen vorſpiegelte, er berichte über ſeine Erlebniſſe in der Kriegsgefangen⸗ ſchaft. Ein Betrugsverſuch liegt weiter darin, daß Hummel als Oskar Daubmann einen Antrag auf Kriegsrentenverſorgung geſtellt hat. Dieſer mit„Os⸗ kar Daubmann“ unterſchriebene Antrag ſowie ver⸗ ſchiedene mit„Oskar Daubmann“ unterzeichnete Protokolle erfüllen den Tatbeſtand der Urkunden⸗ fälſchung. Das greiſe Ghepaar Daubmann iſt vl, lig zuſammengebrochen und kann ſich nicht mit dem Gedanken vertraut machen, daß der„heim⸗ gekehrte Sohn“ ein Schwindler und Betrüger iſt. mit dieſer Mitteilung eine Mahnung, ober wenn man ſo will, eine Warnung an daskommende Parlament verbunden, für das dieſes Geſetz alſo eine Art Bewährungsprobe darſtellen wird. Nähere konkrete Einzelheiten über den Plan der Regierung, die man wohl erhoffte, ſind durch des Kanzlers Mund nicht bekannt gegeben worden. Man wird ſich alſo bis zum Nopember in Geduld faſſen müſſen. Herr von Papen hat ſein Thema ſehr weit aus⸗ geſponnen und in den Kreis ſeiner Betrachtungen neben den Fragen der Abrüſtung und der Reichs⸗ reform auch die der ſozialen Geſetzgebung, der Ar⸗ beitsloſigkeit, der Wirtſchafts an kurbelung und der Handelspolitik gezogen, wobei es den verſammelten Induſtriellen ſicherlich heruhigend in die Ohren geklungen haben wird, daß Papen ſich erneut gegen eine grundſätzliche Au⸗ tarkie bekannte. Am Ende hat Herr von Papen ſich auch noch mit den Nationalſozialiſten auseinander geſetzt, hat Hitlers Machtanſpruch erneut zurückge⸗ wieſen und iſt ſehr beſtimmt den Behauptungen ent⸗ gegengetreten, daß das Wirtſchaftsprogramm der Regierung ſich bereits in den Anfängen als unwirk⸗ ſam erwieſen habe. In der Berliner Preſſe wird die Münchener Pro⸗ grammrede ſehr ausführlich wiedergegeben. Der „Vorwärts“ ergeht ſich in heftigen Ausfällen gegen die Regierung Papen. Er ſpricht von einem nend Alarm. Als Antwort auf die„Drohungen“ des Kanzlers ſei eine Erklärung des Reichspräſiden⸗ ten zu fordern, daß er eine Verfaſſungsänderung auf anderem als dem verfaſſungsmäßigen Weg niemals zulaſſen werde. Sollte eine ſolche Erklärung aus⸗ bleiben, ſo wäre mit der Münchener Rede der Macht⸗ kampf um die Republik und die Demokratie eröffnet. Der Artikel ſchließt mit dem grimmigen Kampfruf: „Republikaner, verteidigt die Republik!“ Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ meint, daß die Regierung ihre ſehr großen Pläne zuführen vermöge und nennt es deshalb erfreulich, daß der Kanzler ausdrücklich betont habe, ſein Ziel ſet nach wie vor die Vereinigung aller wahrhaft nationalen Kräfte. Die„Börſenzeitung“ unterſtreicht den Ge⸗ dankengang, die Geſchicke des Vaterlandes von dem parlamentariſchen Syſtem und der Parteibürokratie 7 zu löſen. Panzerwagen in Belfaſt Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 13. Okt. In Belfaſt haben auch geſtern den ganzen Tag über Unruhen ſtattgefunden. Die 3000 Mann ſtarke Polizei mußte immer wieder mit Panzer⸗ wagen eingreifen und die Ordnung wieder⸗ herſtellen. Es wurden Maſſen verhaftungen vorgenommen und die Arreſtanten wurden unter Drohung mit dem Bajonett gezwungen, die von ihnen erbauten Barrikaden wieder abzubauen und die durch Schützengräben zerſtörten Straßen wieder in Ordnung zu bringen. Trotz der ſcharfen Be⸗ wachung durch Polizei und Militär fanden viel fach Plünderungen ſtatt. Die Gewerkſchaften von Belfaſt haben geſtern beſchloſſen, eee. zu erklären, wenn nicht die Forderungen e loſen bis heute erfüllt ſind. Es handelt ſich darum, daß die Unterſtützungsempfänger die gleichen Sätze verlangen, wie ſie in England gezahlt werden. Der Premierminiſter von Nordirland erklärte, daß er alles tun werde, um den inneren Frieden in Belfaſt wiederherzuſtellen. 8 * Ein fünffacher Giftmörder — Görlitz, 13. Okt. Der des vierfachen Gift⸗ mordes überführte Schuhmacher Eduard Juſt hat vor der Breslauer Mordkommiſſion das Geſtändnis abgelegt, auch ſeine zweite am 27. Januar 1930 ver⸗ ſtorbene Ehefrau Emma Juſt geborene Kamps mit Arſenik vergiftet zu haben. Er hatte vor Tagen ge⸗ ſtanden, daß er ſeine letzte Frau, Schwiegervater, Schwager und Schwägerin aus dem Weg geräumt hat. Der rätſelhafte Anruf Von Olaf Bergſtröm Daß der Zufall auch in der Kriminaliſtik eine weſentliche, ja entſcheidende Rolle zu ſpielen vermag, davon zeugt ein eigenartiger Fall, der ſich in der Reichs hauptſtadt zugetragen hat. Es war in einer Winternacht, als auf den Glocken⸗ ſchlag zwei das Ueberfallkommando angerufen wurde. .„Hier Juwelier Miller, Steinſtr. 91“ rief eine heiſere, aufgeregte Stimme,„Hilfe! Man bricht bei mix ein!“ Es folgte ein kurzer Aufſchret und dann war alles ſtill. Der Beamte hängte den Hörer ein. „Hoffentlich nicht zu ſpät!“, murmelte er. Dann rief ex ſeine Leute und ſchon ſauſte das Polizeiauto durch die Straßen der Weltſtadt. In wenigen Minu⸗ ten war das Ziel erreicht. Die Schupos ſprangen ab und ſtürzten vor den Laden. i „Stimmt“, ſagte der eine und wies auf den eiſer⸗ nen Rolladen, der nicht ganz heruntergelaſſen war. Im Nu war das Ding in die Höhe geſchoben. Die Tür war unverſchloſſen. Im Laden war Licht. Zwei finſtere Burſchen waren gerade daran, einen Juwe⸗ lenkaſten aufzubrechen. f „Hände hoch!“ Die Beiden waren vollkommen Überraſcht. e „Verdammt!“ brüllte der eine und verſuchte die Türe im Sprung zu erreichen. Die drohend auf ihn gerichteten Revolverläufe ließen ihn jedoch ſein Vor⸗ baben aufgeben. Schimpfend ergab er ſich in ſein Schickſal. Die Beiden bekamen Handſchellen angelegt. Dann ſuchte man nach dem Ladeninhaber und fand ihn, am Boden liegend und geknebelt in einem hinter dem Laden gelegenen Raum. Es war ein älterer Mann. Man nahm ihm den Knebel und verſuchte ihn aufzurichten. Das gelang nicht. Der Mann war bewußtlos, ſchien einen ſchweren Schlag auf den Kopf bekommen zu haben. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Es dauerte einige Tage, bis er verneh⸗ mungsfähig wurde, d f e „Ich ſoll das Ueberfallkommando angerufen haben?“ fragte ex, aufs höchſte überraſcht, den Kom⸗ miſſar, der ihn verhörte.„Ausgeſchloſſen.“ g „Aber natürlich, wer ſoll es denn getan haben? Beſinnen Sie ſich nur mal richtig“, redete ihm der Beamte zu.%% „Da gibt es nichts zu beſinnen. Die Kerle haben mich doch im Schlaf überraſcht!“ „Im Schlaf überraſcht? Der Kommiſſar ſtutzte. Das hatten die beiden Burſchen auch angegeben. Aber, zum Teufel, wer ſollte denn ſonſt das Ueber⸗ ſallkommando angerufen haben? Lag vielleicht ein Racheakt vor? Diesbezügliche Ermittlungen führten zu keinem Reſultat. Ein merkwürdiger Fall! Und er wurde noch merkwürdiger, als ſich im Verlauf der nächſten 14 Tage noch zwei analoge Fälle ereig⸗ neten. Auch hier war das Ueberfallkommando an⸗ gerufen, die Täter gefaßt worden, und auch hier be⸗ ſtritten die ſchwer verletzten Geſchäbigten, angerufen zu haben. Die Polizei ſtand vor einem Rätſel. Nach einigen Wochen kam plötzlich Licht in die Affäre. Und zwar in dem Augenblick, als die Juwe⸗ liere aus dem Krankenhaus entlaſſen wurden. Denn jetzt ſtellte es ſich heraus, daß die wertvollſten Stücke aus den Läden inzwiſchen entwendet worden waren, das heißt, daß dem erſten ein zweiter Einbruch ge⸗ folgt war, der ſich nun ohne weiteres mit dem ge⸗ heimnisvollen Telephonanruf in Verbindung bringen lteß. Die gefaßten Verbrecher waren offenbar die Opfer eines anderen geworden. Der Kommiſſar traf ſeine Maßnahmen. Jetzt würde ihm der Burſche nicht mehr entwiſchen. Aber leider war er ſchon ent⸗ wiſcht. Der rätſelhafte Anruf wiederholte ſich nicht wieder. Und es ſchien keine Ausſicht mehr, dieſes Burſchen habhaft zu werden. Da trat eines Tages der Zufall in Aktion. Der Kommiſſar hielt ſich in einem anderen Fall gerade in Paris auf. Ich habe hier einen eigenartigen Fall“, erzählte ihm ſo nebenbei ein franzöſiſcher Kollege,„da wird neulich nachts das Ueberfallkommando angerufen, von einem Juwelier, der entſetzt um Hilfe ruft, es ſeten Einbrecher bei ihm im Laden. Meine Leute fahren hin, verhaften richtig zwei Kerle, ſchaffen den verletzten Juwelier ins Krankenhaus, und wie ich ihn 0 b 485. er 1 8 „dg gar nicht angerufen hat ragte der Deutſche ſchnel.“ 1 8 1 „Allerdings“, meinte der Franzoſe betroffen. „Aber, wie kommen Sie darauf?“ „Sehr einfach“, lachte der Kommiſſar und erzählte ſeinem Kollegen ſeine Fälle.. Drei Tage ſpäter wurde der Verbrecher gefaßt. —— der Reiße. Schuberts Winterreiſe Ein Liederabend von Haus Kohl „Komme heute zu Schober. Ich werde euch einen Zyklus ſchauerlicher Lieder vorſingen.. Sie haben mich mehr angegriffen, als dies je bei anderen Lie⸗ dern der Fall war.“ Mit dieſen Worten ſuchte Schubert im Herbſt 1828 vor ſeinen Freunden ſein angegriffenes Ausſehen zu entſchuldigen. Die Kor⸗ rekturen der„Winterreiſe“ beſchäftigten ihn als letzte muſikaliſche Arbeit am Totenbett und Haslingers unglaublich niedriges Honorar— ein Gulden für ein Lied(), darunter den„Lindenbaum“— diente zur Linderung der ärgſten Not.. Selten tritt der melancholiſche Zug im Weſen des Meiſters, der einer zuverläſſigen Ueberlieferung zu⸗ folge ſich einem Freunde gegenüber äußerte:„Ken⸗ nen Sie luſtige Muſtk? Ich nicht!“ ſo deutlich zu Tage wie in dem„ſchauerlichen“ Zyklus„Die Winterreiſe“, aus dem zunächſt nur der„Linden⸗ baum“ Schuberts Freunden zuſagte, aus dem ein⸗ fachen Grunde, weil ſie die unheimliche Dämonie der Vertonung gar nicht begriffen. Dieſe Dämonie kommt dem Zubbrer erſt bei zykliſcher Vorführung zum Bewußtſein. Erſt im Zuſammenhang wird das ganze Bild offenbar:„Schneidend halte Nacht, Schnee, Eis. Die Lockung des Baumes bekommt nun, wie H. J. Moſer feinfühlend deutet, einen ganz anberen furchtbaren Sinn:„Komm her zu mir Geſelle, hier find'ſt du deine Ruh“ Gemeint iſt:„Für immer.“ Die ganze düſtere, faſt nie von einem Sonnen⸗ blick aufgehellte Liederreihe vorzutragen, wagte der junge, bereits vorteilhaft bekannte Mannheimer Baritoniſt Hans Kohl. Aus der Schule von Herrn Max Schöttl(Hochſchule für Muſik) herpor⸗ gegangen, machte Kohl zunächſt in den Schulauffüh⸗ rungen, dann aber auch außerhalb der Schule und Mannheims Grenzpfählen nicht nur durch ſein vor⸗ züglich geſchultes Organ, ſondern durch eins ſeltene Einfühlung und Eindringlichkeit der Wiedergabe be⸗ rechtigtes Aufſehen. Hatten wir manchmal Anlaß, gewiſſe Eigenmächtigkeiten der Auffaſſung zu be⸗ mängeln, ſo überraſchte Kohl diesmal durch Korrekt⸗ heit und Strenge der Auffaſſung. In ſeiner Askeſe verbat ſich Kohl mit Recht jeden Beifall innerhalb Kohl hatte ſeine ganze Wiedergabe auf einen dü⸗ ſteren, entſagungsvollen Ton abgeſtimmt, der dem Zyklus wohl angemeſſen iſt, aber den Hörern, denen noch die Entladungen des Kohlſchen Temperamentes im Gedächtnis hafteten, zunächſt eine gewiſſe Ent⸗ täuſchung bereitete. Der unheimliche Eindruck wurde noch verſtärkt durch die Tonarten der tiefſten Baßlage. Die unheimlichen Ergüſſe verbieten von ſelbſt jede Berechnung auf Publikumseffekte. Er war ein ſtarkes, aber im vorliegenden Falle gelungenes Wagnis, den erſten geſchloſſenen Liederabend gerade mit Schuberts düſterer Liederreihe auszufüllen. Daß das Wagnis gelungen iſt, bewies die empfängliche und dankbare Stimmung des zahlreichen Publikums, das dem begabten Sänger noch zwei Zugaben „Atlas“ und„Doppelgänger“ abnötigte. Kohl hat den Beweis geliefert, daß er das Intereſſe des Publi⸗ kums zu erwecken und wachzuhalten verſteht, und es wäre zu begrüßen, wenn er ſeine Fähigkeit zu würde, die ihm unſeres Erachtens noch näher liegen, als die Lyrik Schuberts, z. B. den Balladen Löwes. Auch hier ließen ſich zykliſche Reihen auffinden, z. B. die Mohrenballaden. 5 3 In Frl. Luei Schumacher, die als ſehr begabte Schülerin Hans Bruchs und Kohls ſtändige Be⸗ gleiterin bereits bekannt iſt, hatte der junge Sänger eine künſtleriſche Mitarbeiterin, die abgeſehen von der erforderlichen Nachgiebigkeit auch die entſore⸗ chende Feinfühligkeit in der Anſchlagsnuancierung aufbrachte, wenn auch manche Zwiſchenſpiele etwas ſtärkere Hervorhebung zugelaſſen hätten. Pr. Ch. Die Theaterarbeitsgemeinſchaft der Volks⸗ hochſchule wird noch im laufenden Winter wie in den letzten zwei Jahren unter Leitung von Drama⸗ turg Erich Dürr in enger Fühlung mit den Auf⸗ führungen des Nationaltheaters ihre Ausſprache⸗ abende mit Referaten über Fragen der zeitgenöſſi⸗ ſchen und Flaſſiſchen dramatiſchen Produktion und ſetzen. Der erſte Abend findet heute, Donnerstag in der Geſchäftsſtelle der Volksbochſchule N 2, 12 ſta Geplant ſind Ausſpracheabende über„Gerhart Hauptmann“,„Neue Kriegsdorne „das moderne Volksſtück“,. g tungen“,„Die Tendenz auf der B andere Theme. f . „Programm der Gegenrevolution“ und ſchlägt dröh⸗ ohne den geſchloſſenen Willen der Nation nicht durch⸗ 8 dem A pdelri packender Wiedergabe auch Tondichtungen zuwenden über das Weſen und den Betrieb des Theaters fort⸗ D Deu im„ die 9 gegeb tete der Tagu müti⸗ Part. Ausd führe die g dera ausg. rung und Nicht das in de viele an d Land Kanz nann arbei ihr. 1 brach und Aus Gege 31 Orga mitta 77 Arbe Prok Jahr „Rhe abort aufſte und an d dem 9 5 Rhen arbei den einen ein 1 den von Perfſi Man . eines f der ner I. über: Schif rund mitg! rhein tions preiſ 5. troge das 8 i 1 5 g 3. Seite/ Nummer 477 932 Donnerstag, 13. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 2* N.; ch ftſae V Vergünſtigungen 5 nachmittag beſchäftige. Von den Vergünſtigungen, 8 8 75 je die Steuergutſcheine dem Einzelhandel bieten, 5 N 7 2 die die Steuergutſcheine dem Einzelhe eten, 65 1 8— Berſammlung 9 ſollte in weiteſtgehendem Maße Gebrauch gemacht 8 0 N S uͤtſchen Volks rei 5 Die Spitzenverbände des Einzelhandels e 5 d 8 f werden. Die Spitzenver Ande des. Sers 5 5 12155 1 3 1 85 1 ſch 8 pa 1 5 ſollten mit allem Nachdruck. e 115 1 erung, ö ie Mannheimer Ortsgruppe er N 5 5 5 0 iser aße un künftigen Notverordnungen auf die Bedürfniſſe des nzlers Deutſchen Volkspartei hielt geſtern abend Der Einzelhandel fordert für alle Betriebe bedeutende Pre mäßigung Mittelſtandes viel mehr Rückſicht nehmen, als 3 rd ſich im„Kaſino“ eine Mitgliederverſammlung ab, in der Der Verband des Einzelhandels E..] nicht intereſſiert ſind, weil ſie bereits einen Sonder⸗ jetzt der Fall geweſen iſt. Seh. 8 die Richtlinien der Partei für den Wahlkampf aus. Mannheim befaßte ſich in einer geſtern abend tarif haben, ſich mit den kleinen und mittleren Be⸗ 3 . e n 1 F ich Si 81 er H elsk r. rieben ſolidariſch zu erklären. 8 f N gegeben wurden. In einem längeren Referat berich⸗ im großen Sitzungsſaal der Handelskammer abge⸗ trieben ſolidariſch 1 l 8 5 2 0 0„Aurelia 101 925 tete der Vorſitzende Dr. Waldeck über die Arbeit haltenen Verſammlung mit den Schritten, die in Vorſitzender K. Stahl ſtellte feſt, daß man im 60 Fahre Geſangverein Aure 9 3 5 n ſonders u die Erf den letzten Monaten unternommen worden ſind, um vergangenen Sommer mehrmals verſucht habe, die Im Jahre 1871 fand ſich im Lokal„Zauberflöte r Ar⸗ der Ortsgruppe und beſonders über die Erfurter x 5 118 10 6 75. 8 5 5 die Im Jal. inen Weine * c 2s Zentralvorſtandes. E tonte die ei bei der Leitung der ſtädtiſchen Werke einen Licht⸗ Leitung der ſtädtiſchen Werke zu zwingen, auf eine Gruppe Männer zuſammen, um einen Geſang⸗ lung Tagung des Zentralvorſtandes. Er betonte die ein⸗— 5 17 ch Sind in delsverbandes einzu- e e 14. November 1872 * 571 foi a 8 10757 N 2 ſtrom⸗ Sondertarif durchzuſetzen. Syndikus Forderungen des Einzelhandelsverbandes einz Verein zu gründen. Aber erſt am 14. November 187 ei es mütige Geſchloſſenbeit des polittſchen Willens der Dr. Krieger führte einleitend aus, die Leitung gehen. Leider beſtehe im Verband nicht die zur wurde die Gründung unter dem Namen„Aurelia“ bigend Partei, die ſeit Jahren nicht mehr ſo erhebend zum der ſtädtiſchen Werke habe verſprochen, einen Tarif Durchführung der Forderung notwendige Einigkeit vollzogen. 1874 trat der Verein dem Badiſchen en ſich Ausdruck gekommen ſei wie in Erfurt. Der Partei⸗ auszuarbeiten, der den Verſuch mache, den Ge⸗ und Geſchloſſenheit. Man werde die Angelegenheit Sängerbund bei. Die Fahnen weihe fand am A u⸗ führer, der durch Zuruf wiedergewählt wurde, habe werbera ummietern Vorteile zu bringen, nunmehr dem zuſtändigen Ausſchuß unterbreiten, 19. September 1875 im„Badener Hof“ lietzt Apollo) Papen die große überparteiliche Idee der praktiſchen Wie⸗ ohne einen Einnahmeausfall herbeizuführen. Soweit] wobei man ſich der Hoffnung hingebe, daß es mög- ſtatt. Unter Leitung verſchiedener Dirigenten in 115 17818 deraufbauarbeit unter Hindenburgs Führung her⸗ er unterrichtet ſei, ſei lich ſein werde, Lichterſparniſſe durchzuſetzen. Dazu tem Aufſtieg begriffen, e une„ ückge⸗ gaefte 95 eſtü ie P 1 a bedürfe ber auch der Unterſtützung der nicht⸗ 25jährige Stiftungsfeſt begangen. 49 Mit⸗ 3. rum unterſtütze die Partei die Regie⸗ 8 f 1 55 5 edürſe man a 2 25 jährige N 7 5 n ent⸗ ausgestellt. 1 be 5 R 0 eine Reihe von Verträgen ausgearbeitet worden, intereſſierten Mitglieder. Herr Fleig ſtellte ſich ieder wurden zum Kriegsdienſt eingezogen. 7 Mit⸗ 0 intereſſierten Mitglieder. Herr 0 glieder wurden z rung Papen trotz mancher Bedenken gegen ſozial⸗ die ade der Siadtver we 5 7 itexeſſ i gli er„ 31. zurück n der 5 Sun titit 5 3 Sa b! ie aber von der Stadtverwaltung als unaunehm⸗ ebenfalls auf den Standpunkt, daß nur mit Einig⸗ glieder kehrten nicht mehr in die Heimat zurück. twirk⸗ und 91 8 15 Kabinetts. bar abgelehnt wurden, weil ſie mit einem Ein⸗ keit etwas zu erreichen ſei. Nach Kriegsſchluß wurde die Vereinstätigkeit wie⸗ Nicht die Partei dürfe im Vordergrund ſtehen, nur nahmeausfall verbunden geweſen wären 5 5 1 amen. Die erſte Stunde fand am 25. Ja⸗ 1 ich ſei die g Ff iarei 5 8 Seneralser le einen Gewerbe⸗ der aufgenommen. Die erſte Stunde m 25. 8 das Vaterland. Erfreulich ſei die Kampffreudigkeit i Generaldirektor Pichler wolle nur einen Gewerbe⸗ 25 er Leitung von Hauptlehrer Schübe ⸗ f 955 in der Partei und hauptſächlich der Umſtand, daß Die Verhandlungen würden nunmehr nach einem] raumtarif mit einem Lichtſtrompreis von 26 28 Pf. Lia e 1 05 Were bereits 17 Jahre als Chor⸗ ö f e a 5 1 Beſchluß des Ver 5 Ortskartell des ſelb⸗ eſtehen. 0 85995 Ne e mit jungen Mi fällen viele frühere Wähler wieder zur Partei zurückkehr⸗ 1 ee ee h 5. 5 25 leiter vorſtand. Neues Leben zog 9 zungen 2915 einem ten. Die DVP. ſei wieder im Vormarſch. 55 5 155„„ 5 Herr Komes bemerkte, Bürgermeiſter Büchner gliedern in den Verein ein und brachte weiteren 5 dröh⸗ 1 7 In der Au s ſprache unterstrich Stadtrat Ou d⸗ e mit der Leitung der ſtädtiſchen Werke habe bei einer Unterredung mit der Kommiſſton ſtieg. Im März 1920 wurde der 1 1105 3 ig dieſ Sfüh d rich inen Appell geführte Verhandlungen zeitigten ebenfalls kein be. des Einzelhandelsverbandes erklärt, der Einzel⸗ Deutſchen Arbeiterſängerbund vollzogen. Bei de ingen wig dieſe Ausführungen und richtete einen Appe friedigendes Ergebnis. Darüber kö kein Zweifel zelh 0 des*˖̃ Jeutſch! Hantſeſſen wurden in den W iſiden⸗ 46 die Parteimitglieder, für die Partei zu werben edigendes Ergebnis. Darüber könne ein Zweifel handel wolle weniger als die Arbeitsloſen zahlen. Bezirks⸗ und Gaufeſten wur en i Wertu 15 ng auf Kandgerichtspräſtdent Wes lar f die gerte beſtehen, daß der geſamte Einzelhandel das ſtärlſte Das ſei unmöglich. ſingen ſtets gute Erfolge erzielt. In dem b. emals„% r eee e en ene ee 550 Herr Oberdorfer ſtellte ſich auf den Stand⸗ jahr 1922 konnte das 50. Stiftungsfest unter aus⸗))) Strompreiſe habe Die Situation ſei für punkt, daß der Eingelhandel das gleiche wie die Leitung von Hauptlehrer Oskar Pfeiffer abgehal⸗ Nacht⸗ nannte und als Richtlinie für die wahre Aufbau- alle Einzelhandelsbetriebe heute ſo, daß ſie durch Hausfrauen verlangen könne, denen doch auch ein ten werden. In den nachfolgenden Jahren konnte öffnet. arbeit bezeichnete. Die Regierung Papen handle und eine Reihe von Sparmaßnahmen eine Beſſerung Sondertarif bewilligt worden ſei, worauf Herr der Mitgliederſtand gehalten werden. Vagegen ge⸗ pfruf: ihr müſſe man Gefolgſchaft leiſten. Andere Redner ihrer Lage herbeiführen müßten. Dr. Krieger hegt Hirſchbruch erwiderte, dieſe Vergünſtigung be⸗ ſtaltete die im Jahre 19²⁸ einſetzende e brachten beſonders die Bedenken gegen die Sozial⸗ die 5 8 daß 51 Sache ſplange verſchleppt ſchränke ſich auf beſtimmte Stunden. Leider glänzten keit das Vereinsleben e e besteht 905 ung“ und Handelspolitik des Kabinetts zum Ausdruck. Wird, 15 die Tage. länger werden. Das ſeli wie immer die Kritiker durch Abweſenheit. Herr gen ſich nc, e 0 nahegn 80 Pläne 9 den ging jedoch h daß trotz di außerordentlich bedauerlich, aber andererſeits dürfe Fleig bemängelte die unterſchiedliche Behandlung Chor aus 50 Aktiven, die, trotzde et Aus allen Reden ging jedoch hervor, daß trotz dieſer bet all Ausei 2 1 0 le 5 5 Arbeits! d, unentwegt dem Verein die durch⸗ 8 ätze di ö ſtü üſſe. Sem de, allen Auseinanderſezungen zwiſchen den der kleinen und großen Verbraucher. Dr. Krieger v. H. Arbeitsloſe ſind, - Gegenſätze die Regierung unterſtützt werden müſſe. Stromverbrauche de der ſtädtiſch Licht 5 5 Treue halt eulich, Schluß berichtete Rekt 8 über di fan nchern und der Leitung der ſtädtiſchen bemerkte, in der Frage der Lichtſparmaßnahmen be⸗ Treue halten.. in dieſ 1 Ziel Zum Schluß beri nete ferien Haas über die Werke nicht vergeſſen, daß der Stromverbraucher ſtehe nicht die Möglichkeit, einen Beſchluß zu faſſen, Nichts konnte die Mitglieder abhalten, in dieſer hrhaft Organiſation und Arbeit im Wahlkampf. Von Inter⸗ nicht eine ſo ſtarke Poſition wie der Stromabgeber weil eine ganze Reihe von Firmen erklärt habe, ſie ſchweren Zeit das 60. Stift ungsfeſt zu begehen. 5 eſſe iſt dabet, daß der Parteiführer Dingeldey habe. Deshalb möchte er dringend davor warnen, machten nicht i Sb Fonte der Verband nicht ge⸗ Aus dieſem Anlaß hält der Verein am 10, 1 n Ge⸗ am 24. Oktober in Mannheim ſprechen wird. mit Maßnahmen zu operieren, die nicht zu 100% führt werden, daß Beſchlüſſe gegen den Willen einer im Saale des 8 5 1 e durchzuführen ſeien Ning gef d anſchließender Bannerweihe und Be 5 u dem i namhaften Minorität durchgeführt würden. i Werke von W. Gl Si . 1 8 1 5 5 Der Chor br Wer W. Gluck, J. Silcher kratie Boflattung von Fritz Weidenhammer Herr Ober dorfer machte darauf aufmerk⸗ Wenn ganze Stadtteile erklärten, daß ſie an den e Kahn S Bach Mozart 5. ſam, daß in der letzten Mitgliederverſammlung der Licht Are ne 2 35 Intereſſe hätten daun 855 86 8 Gehör 155 will damit Zeugnis ab⸗ Eine große Trauergemeinde nahm geſtern nach⸗ Beſchluß gefaßt worden ſei, unter Führung des Ein⸗ ſei die e und G. 1 907 os her eleiſteten Arbeit. Als Soliſten 2 72 1 2 271 7* 27 25 + 1— 9 2*** 8 mittag Abschied von dem plöglich auf dem Wege zur zelhandels billigere Lichtſtrompreſſe zu erkämpfen. 8„ e 18 1185 te gen Nach dem Könzerk fi 5 Arbeitsſtätte durch einen Schlaganfall verſtorbenen Leider ſei bisher offiziell ſehr wenig geſchehen. Es n 9. e 5 925 81 Weihe 5 Fahne ſtatt, die durch jahre⸗ i Prokuriſten Fritz Weiden hammer, der ſeit zwei ſei Tatſache, daß man heute genau dort ſtehe, wo Die wünſchenswerte Einigkeit ſei tatſächlich nicht da. de klei 1 der Fraien des Bereits ers ahr 1 8 j ö man vor einem Jahre geſtanden habe. Inzwiſchen Es wäre falſch, von Vorausſetzungen auszugehen, lange Kleina 5 2 8 5 zirksleiter A Jae 8 ſei die außerordentlich günſtige Zeit verſäumt wor⸗ die nicht vorhanden ſeien Vorſitzender Stahl be⸗ werden konnte. Die Feſtrede hält Bezirksleiter Aug. 9 benania“ tätig geweſen war. Durch Fahnen⸗ den Soviel werde nicht zweifelhaft c d 19 udigte die Ausſprache mit der Bemerkung, daß der Franz. Bei dem Bankett wird durch die anweſen⸗ * 5 5 5. N 5 1 gte Mus 0 A, 3 5 1 0 1 S* 1 8 t Tag* P abordnungen, die ſich in der Trauerkapelle am Sarge 5. f Verband die Sache ſelbſt in die Hand genommen den Brudervereine ein Freund i ſtarke aauſſtellten, bekundeten die Sängerrunde Mannheim 1 11 der 57005 der ſtädtiſchen Werke vor⸗ hätte, wenn die Mitalſeder einig geweſen wären. abgehalten, das durch die e erhält 8 5 8 und der Mannheimer Schifferverein ihre Teilnahme geſch„% 70 weil er Deshalb habe man auch die Sache an das Mittel-(Lieder zur Laute) ſeinen Höhep. ieder⸗ 8 5—— an dem Hinſcheiden des geachteten Mannes. Nach dem durch Organiſt Lenz(Harmonium) und Herrn Schönbrod(Violine) zum Vortrag gebrachten Largo von Händel zeichnete Vikar Schuhmacher von der Trinitatiskirche unter Zugrundelegung des Bibelwortes„Unſer keiner lebt ſich ſelber“ des Wir⸗ kens des Heimgegangenen. Für den Auſſichtsrat und die Direktion der Rhenania ⸗Aktien⸗Geſellſchaft dankte Direktor Knopf „dem hervorragenden Kenner des Rheinſchiffahrts⸗ betriebes für ſeine langjährige Tätigkeit innerhalb des Konzerns. Lange Jahre hindurch hat Prokuriſt Weidenhammer die Schtffahrtsabteilung des Kon⸗ zerns geleitet und dieſen verantwortungsvollen Po⸗ ſten mit der ihm eigenen Gewiſſenhaftigkeit und Hingabe ausgefüllt. Für die Kollegen und Mit⸗ arbeiter legte Prokuriſt Scheller mit anerkennen⸗ den Worten für den lieben und geachteten Kollegen einen Kranz nieder. Der Mannheimer Schifferver⸗ ein verabſchiedete ſich durch ſeinen zweiten Vorſitzen⸗ Gift⸗ den Peter Kühnle von dem Entſchlafenen, der ſt hat von Baſel bis zum Meere eine beliebte und bekannte ndnis 4 9 Perſönlichkeit in Schifferkreiſen geweſen war. Der 0 ver⸗ Mannheimer Schifferverein beklagt den Verluſt 8 mit 1 eines treuen, eifrigen Mitgliedes. Auch im Auftrag en ge⸗ f der Freien Kegelgeſellſchaft„Loreley“ legte der Red⸗ water, ner eine Blumenſpende nieder. nt hat. Inſpektor Richard Kühnle von der Rhenania ee übermittelte die Grüße verſchiedener auswärtiger 1 Schiffahrtsgeſellſchaften. Die Mannheimer Sänger⸗ ein dü⸗ runde dankte ihrem Sangesbruder durch Vorſtands⸗ r dem mitglied Specht. Kränze hatten auch die ober⸗ denen rheiniſchen Steuerleute und die Allgemeine Spedi⸗ 7 tiynsgeſellſchaft Duisburg niederlegen laſſen. ndruck ö 8 teten Warnung vor einem Schwind ler 1150 ö Auf dem Rhein und Neckar treibt ſchon mehrere genes 5 Wochen ein geriſſener Betrüger ſein Unweſen. Er gerade ö ſpielt ſich als Schiffer auf mit dem Vorgeben, er liege „ Daß 5 mit ſeinem Warenſchiff im Strom. Er täuſchte ſchon agliche 5 ſehr häufig vor, daß er ien als Hühnerfutter und ikums 4 auch Zucker billigſt zu verkaufen habe. Die zahl⸗ gaben. reichen Kaufluſtigen überredete er mit allerlei Vor⸗ at den. ſpiegelungen zu Anzahlungen. Am Ufer, wo ſein Publi⸗ f„Schiff“ liegen ſollte, brachte er es dann fertig, ſpur⸗ und 5 los zu verſchwinden. eit zu 5 Der Betrüger tauchte im Laufe des Sommers im A ittelrbeingebiet, Mitte September in Ludwias⸗ hafen, Anfang dieſes Monats in Mannheim und am Neckar auch in Gundelsheim auf. Zuletzt gab er am vergangenen Samstag wiederum in Ludwigs⸗ hafen ein Gaſtſpiel. Der Betrüger erſchwindelte ſich von ſeinen Opfern recht erhebliche Beträge bis zu 50 J. Auffallenderweiſe bot er ſeine Ware zu Spott⸗ preiſen an, einen Doppelzentner Weizen ſchon zu 5/ und einen Sack Zucker zu 25 /. Keiner der Be⸗ trogenen wurde jedoch beliefert. Dem Schwindler das Handwerk zu legen, iſt noch nicht gelungen. Da ſich der Gauner hauptſächlich an ärmere Leute heran⸗ macht, wird vor ihm eindringlich gewarnt. Es handelt ſich um einen Mann im Alter von etwa 40 Jahren, 1,70 Meter groß, ſchlank, ſonnenge⸗ bräuntes, ſchmales,längliches Geſicht, ſchwarzes ge⸗ ſcheiteltes Haar, ſchwarze, ſehr buſchige Augen⸗ brauen und ſchwarzen geſtutzten Schnurrbart. Be⸗ kleidet iſt er mit einer Schiffermütze, blauem zwei⸗ reihigen Marengo⸗Sakko, dunkler Hoſe, brauen Halbſchuhen, dunklem, hochgeſchloſſenen Sweater, der auf der Bruſt ein hellfarbigeres Dreieck trägt. Als beſonderes Erkennungszeichen iſt auf einem Hand⸗ rücken eine Tätowierung, vermutlich Stern oder Anker, feſtzuſtellen. Das vechte Bein iſt nach außen etwas gekrümmt. Sachdienliche Mitteilungen, die zu ſeiner Ergreifung führen kann, iſt an die Rhein⸗ polizei in Ludwigshafen oder Mannheim erwünſcht. * genden liegen, N Er könne nicht Dr. Krieger zuſtimmen, der erklärt habe, daß der Einzelhandel nicht ſo mächtig wie das Elektrizitätswerk ſei. Wenn der Einzelhandel feſt zuſammenſtehe, dann werde ſich zeigen, wer mäch⸗ tiger ſei. Man könne ſchwächere Birnen verwenden und um 7 Uhr die geſamte Ladenbeleuchtung aus⸗ ſchalten. Der Redner ſchloß mit dem Appell an die Firmen, die an der Frage der Stromverbilligung zwei Bortrüge über die Geptember-Nolverordnung Die zweieinhalbſtündige Sitzung begann mit der Begrüßung der Erſchienenen durch den Vorſitzenden K. Stahl. Unter Bezugnahme auf die vorgeſehenen beiden Vorträge über die Notverordnung der Reichs⸗ regierung vom 4. und 5. September bedauerte der Redner den ſchwachen Beſuch der Verſammlung. Syndikus Dr. Gaber beſchäftigte ſich in dreiviertelſtündigen Ausführungen vornehmlich mit der Neueinſtellung von Perſonal und der Tarifunterſchreitung, Fragen, die ſo verzwickt ſind, daß die eingehende Be⸗ lehrung ſehr inſtruktiv wirkte. Dr. Gaber übte keine Kritik, ſondern gab ein Bild der Verordnung unter beſonderer Berückſichtigung der Möglichkeiten, die für den Einzelhandel gegeben ſind. An Hand von Beiſpielen wurde die Durchführung der Notperord⸗ nung erläutert. Einleitend bemerkte der Redner, daß die Verordnung eine Tat darſtelle, die zeigen ſolle, daß die Reichsregierung gewillt ſei, dem Elend der Arbeitsloſigkeit zu ſteuern. Die geſtrigen Reden des Reichskanzlers und des Vorſitzenden des bayeriſchen Induſtriellenverbandes hätten gezeigt, daß die Früchte der Notperordnung den Arbeitgebern und Arbeitnehmern gleichmäßig zugute kommen ſollen. Möge ber Verſuch gelingen oder nicht. Auf jeden Fall ſollte er die Anerkennung aller Kreiſe finden. Die Tatſache, daß bereits ein Teil der arbeitsloſen Arbeitnehmer in den Produktionsprozeß eingeſchaltet wurde, ſei als ein Erfolg der Notverordnung anzu⸗ ſehen. Es beſtehe keinerlei Anlaß, den Angriffen der Gewerkſchaften zu weichen und die Notverordnung zu ändern.. Nach der Beſprechung der Einzelheiten der Ver⸗ ordnung bemerkte der Redner, das der Einzelhandel die Kurzarbeit nicht ſchematiſch durchführen könne, aber andererſeits werde es möglich ſein, zu ſeinem Vorteil Neueinſtellungen vorzu⸗ nehmen. Finanzrat a. D. Landfried, der zweite Referent, beſprach in der Hauptſache das Weſen der Steuergutſcheine und ihre prak⸗ tiſche Verwendung. Auch dieſer Vortrag brachte viele Einzelheiten, die für den Einzelhändler von Inter⸗ eſſe ſind. Die Ausſprache In der Ausſprache, die nunmehr folgte, gaben die beiden Referenten einige Auskünfte. Herr Stetter ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß die Notverordnung nicht von weittragender Bedeutung für den Einzelhändler ſei. Die Steuergutſcheine ſoll⸗ ten Wertpapiercharakter erhalten. Herr Hirſchhruch fragte an, in welcher Höhe die Beleihbarkeit durch die Reichsbank ſtattfinden ſolle. Herr Landfried er⸗ widerte, diesbezügliche Vorſchriften ſeien noch nicht erlaſſen worden. Er nehme aber an, daß die Beleih⸗ barkeit ähnlich wie bei den Pfandbriefen erfolgen werde. 1 a Dr. Krieger bemerkte, mehr noch als der Vor⸗ trag Landfried habe der Vortrag Gaber den Ein⸗ druck hervorgerufen, daß die Notyerordnung mehr auf die Bedürfniſſe der großen Wirtſchaft zugeſchnit⸗ ten ſei, als auf die des Einzelhandels, für den“ ſtandskartell weitergegeben Die Angelegenheit werde die nächſte Ausſchußſitzung beſchäftigen. Man werde ſchauen, daß man zu einer Einigung komme. Vor der Ausſprache über die Lichtſparmaßnahmen murde noch die Frage des Mittagſchluſſes ge⸗ ſtreift. Dr. Krieger ſtellte feſt, daß es nicht ge⸗ lungen ſei, ſoviel Unterſchriften zu erzielen, daß die Angelegenheit mit Ausſicht guf Erfolg weiter ver⸗ folgt werden konnte. große Entlaſtungen nicht zu erwarten ſeien, weil er ja auch keine großen Maſſen auf den Arbeitsmarkt geſchickt habe. Es wäre aber ein leichtes, die Breſche, die von einer Firmengruppe in das Kurzarbeits⸗ abkommen geſchlagen wurde, zu erweitern. Man müſſe auch für kleinere Betriebe Kurzarbeit Hälfte andere am dadurch möglich machen, daß man die eine des Perſonals am vormittag und die Keine Winterſportkarten der Reichsbahn. In einigen Zeitungen wird behauptet, die Reichs hahn⸗ Hauptverwaltung werde im kommenden Winter Winterſportfahrkarten ausgeben. Wie wir aus Kreiſen der Reichsbahn⸗ Hauptverwaltung er⸗ fahren, iſt dort von derartigen Plänen nichts be⸗ kannt. Haarnadeln als Muſeumſtücke Frau Bronſky betritt ein Tyjlettengeſchäft: „Ein Päckchen Haarnadeln bitte.“ „Das bekommen gnädige Frau Gebäude gegenüber.“ 5 Frau Bronſky geht zu dem großen Gebäude gegenüber. Merkwürdigerweiſe ſteht ein Portier davor. Vorſichtshalber fragt Frau Bronſky: „Ach, verzeihen Sie, was für ein Gebäude?“ Höflich erwidert der Betreßte: „Das prähiſtoriſche Muſeum, gnädige Frau.“ in dem großen 6 20 Blau pun 1 0 1 9 N* . die neue Zigarette von WALD OR mit unb oline Munbotuck, Erstaunliches uber BLAU PUNKT Mein Herr hat sich mit Frauchen gezankt wegen dieser kleinen BLAU PUNRT-Marken Er will dafür Zigaretten und sie will Stickereien Sefiließlicn werden sie ſich doch einigen und die Blaupunkt. Margen abꝛbechselnd ausmiut gen. Für im bedeuten 5o solcher Marfen einè Zelmer. Pachung gratis. Für sie gibt es dafür eine Kolleletion von 16 Seiden- Stix. ſereien, aue ie noch heine gęse. hen liat. Für beide und die Rin- der außerdem Soldaten- Bilder. Au — — W bt FAS T OBI, ſcchleudern mußte. e 4 Seite/ Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 13. Oktober 1932 Macht über Menſchen Experimente Rolf Sylvéeros Der Allgemeine Freie Angeſtellten bund batte ſeine Mitglieder zu einem ſehr unterhaltenden Experimentierabend über Telepathie, Suggeſtion und Hypnoſe eingeladen. Rolf Sy lvöro war der Künſtler, der die Macht über Menſchen weniger in langen theoretiſchen Ausführungen erläutern, als ſie vielmehr in recht abwechſlungsreicher Weiſe vorführen wollte. Ueber⸗ ſinnliche Dinge zeigte er nicht und wollte ſie auch nicht zei⸗ gen. Das Aufſuchen von Menſchen und Gegenſtänden mit Hilfe der Gedankenübertragung erfolgte bei ihm immer in der Weiſe, daß er dabei ſich der körperlichen Berührung bedtente. Auf die Vorführung der Fernwirkung verzich⸗ tete er, anſcheinend um nachher bei der Hypnoſe und Suggeſtion umſo friſcher zu ſein. Und um deretwillen kann man ihm auch die nichtsſagende, weniger als harm⸗ loſe„Kriminalſzene“ verzeihen, welche verſpricht und gar nichts hält. Denn erſt die hypnotiſchen Verſuche zeigten daß Sylvérob wirklich Macht über Menſchen hat. f In einer der üblichen kleinen M aſſenſuggeſtio⸗ nen, dem Händefalten, ſuchte er ſich ſeine Verſuchsperſo⸗ nen aus, die gern und freudig dem Ruf auf die Bühne folgten. Und nun durfte jede eine kleine Suggeſtion vor⸗ führen. Ein paar ſchnell geſprochene Zahlen, ein raſcher Strich mit der Hand über das Geſicht— und ſchon ſchlief das Opfer, über deſſen Zahnſchmerzen oder nervöſes Magenleiden oder lahmes Bein die Zuhörer ſich weidlich beluſtigten. Wie ſchnell war ſo eine hübſche junge Dame ins Weinen verſetzt und konnte herzzerbrechend ſchluchzen, um einige Sekunden darauf auch ſchon wieder ſich fröhlich auszulachen. Eine andere trank ein Glas Waſſer als den feinſten Rotwein und war richtiggehend beſchwipſt. Ein junger Mann machte eine Radfahrt nach Seckenheim und trat die Pedale auf dem Stuhle ſitzend ebenſo eifrig, als wenn es ſich um eine wirkliche Wettfahrt ins Strandbad handelte. Am ſchönſten war wohl die Fahrt auf den Mond, die etwa acht Damen und Herren im Zeppelin unternah⸗ men: Sie froren und ſtellten den Kragen, ſie freuten ſich kindlich über die Mondbewohner mit den Kürbisköpfen, winkten begeiſtert ihren Bekannten, als ſie wieder über der Erde waren, und zeigten in ſchönſter Weiſe die ver⸗ ſchledenen Ausdrucksformen ihres Stolzes auf das ihnen zuteil gewordene, nie dageweſene Erlebnis. Der eine zog die Mundwinkel herunter, der andere trug den Kopf be⸗ ſonders hoch, ein anderer ſchlug breitſpurig ein Bein über das andere, und die Damen zupften mit hochmütigem Ge⸗ ſicht an ihren Kleidern. Und das Publikum lachte und freute ſich über alles, nicht zuletzt auch über die erſtaunten Geſichter der wieder Erweckten. Eine wollte es gar nicht glauben, daß ſie in Faſtnachts⸗ laune den treuen Huſar mit ſo viel Stimmung und Hin⸗ gabe geſungen hatte, und eine andere junge Dame war ſehr verwundert, daß es nur ein Tiſchtuch war, was ſie in der Hypnoſe mit ſo viel Liebe und mütterlicher Zärtlichkeit als Säugling auf ihren Armen gewiegt hatte. Daß die Hypnoſe auch zu ernſten Dingen verwendet werden kann, konnte man ſehen, wenn Körperteile empfindungslos ge⸗ macht wurden, oder wenn andere ſich den Ekel am ſonſt fleißig geübten Rauchen einreden ließen und es ihnen wirklich nicht mehr ſchmecken wollte. Jedem ſeiner Mit⸗ arbeiter gab Sylvéro eine freundliche Schlaf⸗ oder Traum⸗ ſuggeſtion mit nach Hauſe, ſo daß niemand eine Schädigung zu befürchten braucht. Und alle anderen, die den großen Saal des Friedrichsparkes bis auf den letzten Platz gefüllt hatten, gingen ebenfalls froh gelaunt heim. Sie hatten in dieſen ſchlechten Zeiten mal wieder ſich herz⸗ lich ausgelacht und vielleicht damit eine friſche und ſtär⸗ kende Suggeſtion erlebt, die hoffentlich recht lange anhält. c Apollotheater Mannheim. Am Samstag beginnen die Rotterbühnen Berlin mit einem 14tägigen Gaſtſpiel. Der Star des Enſembles iſt, wie in den letzten Jahren immer, Kammerſänger Hans Gredinger, der zunächſt ſeine Glanzportie ſingt, den noch immer unvergeßlichen Prinzen Sou Pong in„Land des Lächelns“. Das zweite Stück des Gaſtſpiels iſt Lehars„Zarewitſch“. Neben Gredinger ſind beſchäftigt: Elſe Peppler, die den Mann⸗ hetmern auch keine Fremde mehr iſt, Trude Heſſe, Konrad Hoh, Heinz von Ecke, Franz Eckordt. Die muſikaliſche Lei⸗ tung des Gaſtſpiels liegt in Händen von Kapellmeiſter Schwarzloſe. Die weltliche und überweltliche Kunſt Japans. Heute abend ſpricht im Freien Bund— Städtiſche Kunſthalle, der Japaner Dr. Junyn Kitayama(vom Religionskund⸗ lichen Inſtitut der Univerſität Marburg) mit Lichtbildern über das obengenannte Thema. Der Redner wird vor allem die Tuſchmalerei des japaniſchen Mittelalters und den Farbenholzſchnitt der Neuzeit als den eigentlichen Ausdruck japaniſchen Geiſtes im Zuſammenhang mit den religtöſen und weltlichen Strömungen behandeln.— Wie⸗ derholung am morgigen Freitag. Brockenſammler unterwegs Die Lagerräume füllen ſich Wichtiger Veſtandteil des Mannheimer Hilfswerks Melodiſches Geläut kündigt das Kommen der Brockenſammler an. Die vorbildliche Hausfrau hat ſchon die Bündel geſchnürt, damit es keinen Aufent⸗ halt gibt. Und ſo geht es wieder von Haus zu Haus, von Tür zu Tür, denn überall iſt die Samm⸗ lung durch Flugblätter angekündigt. Wo niemand zu Hauſe iſt, wird gelegentlich Nachleſe gehalten. Im Lauf des Tages füllt ſich der große Möbel⸗ wagen. Um halb fünf Uhr nachmittags fährt er bei der Brockenverwertungsſtelle in E 5, 15 vor, um ſeinen Inhalt in die verſchiedenen Lager zu ent⸗ leeren. Seit Montag ſind die beiden von der Firma Kratzert zur Verfügung geſtellten großen Möbelwagen in der Innenſtadt unterwegs. Statt der Pferde werden ſie diesmal von Bulldogs gezogen, die die Firma Lanz leihweiſe hergegeben hat und die nachts ihre Unterkunft im ſtädtiſchen Fuhrhof haben. Jedem Wagen ſind etwa zehn Helfer und ein Führer beigegeben. Es ſind teils Sanitäter, teils Pflichtarbeiter, denen die nicht ganz einfache Sammeltätigkeit obliegt. In E 6 hat die Druckerei Dr. Haas„Neue Mann⸗ heimer Zeitung“, einen Teil des früheren Verlags⸗ gebäudes für Lagerzwecke geöffnet. Die großen Räume ſind dazu recht gut geeignet und beginnen ſich allmählich zu füllen. Schon im Hof fällt ein Berg von Blecheimern auf, die, wie wir hören, von den Siedlern gern für Haushalt und Garten genom⸗ men werden. In der großen Maſchinenhalle ſtehen in langen Reihen Bettgeſtelle aller Art, die nach gründlicher Herrichtung an Bedürftige ab⸗ gegeben werden. Im Lager Nummer 6 bilden ein altes, aber gut erhaltenes Speiſezimmer, ein Berg Schulbücher und einige Bilder, an denen zumeiſt das Glas das wertvollſte, iſt, ein merkwürdiges Stil⸗ leben. Ein anderer Raum beherbergt Ein zel⸗ möbel vom Waſchtiſch bis zum Notenſtänder. Ein weiterer Lagerraum iſt ausgekalkt, um die Heranzüch⸗ tung von Ungeziefer zu verhüten, denn in ihm ſind die Polſterröſte untergebracht. Eine Treppe hoch, in den ehemaligen Büroräumen, ſehen wir bereits die Handwerker in Tätigkeit, Schreiner, Polſterer, Korbflechter, denn es ſoll kein Stück hinausgegeben werden, das nicht nach Möglichkeit hergerichtet iſt. Korbſeſſel, die ſich in Auflöſung befinden, und Stühle ohne Sitz werden ebenſo in fachmän⸗ niſche Behandlung genommen wie das Plüſch⸗ ſofa, deſſen Inneres ans Tageslicht quillt. Alle dieſe Arbeiten werden in dem vom Hilfswerk aufgezogenen Freiwilligen Arbeitsdienſt durchgeführt. Drüben im Haus E 5, 15, dem wir ſchon im ver⸗ gangenen Jahr einen Beſuch abſtatteten, haben ſich zu den Reſtbeſtänden aus der vorjährigen Sammlung neue Sachen hinzugeſellt. Hier thront wieder in ihrem kleinen Büro Frau Remy über dem Betrieb der Brocken⸗ ſammlung und Frau Welleureuther leitet die Werkſtätten. Täglich werden von drei Schuhmachern rund 20 Paar Schuhe geſohlt. In der Nähſtube ſind ſechs Nähe⸗ rinnen am Werk. Stolz werden die ſich füllenden Regale gezeigt. In einem dienen Perſilkiſten als Schubladen, deren Aufſchriften„Knabennachthemden“, „Häubchen“,„Schlüpfer“ uſw. kundgeben, was hier alles in muſterhafter Ordnung der Verwendung harrt. Man zeigt uns einen Armvoll handfeſter Bubenhoſen, die aus Uebergardinen und alten Män⸗ teln entſtanden ſind. Wir ſehen aber auch einen Berg noch unſortierten, im Laufe des Nachmittags angekommenen Materials. Hier ſind Lampenſchirme, Kuchenformen, Koffer, Herrenkragen und vieles andere vereint. Sogar ein Korſett hat ſich eingefun⸗ den. Im Schuhlager ſind einige hundert Paar Schuhe beiſammen, natürlich nach Größen geordnet. Nebenan iſt die Wäſche untergebracht. Irgendwo eine Treppe höher hängen in langen Reihen Gehröcke und Cutaways, die ihrer feierlichen Wiederauferſtehung harren. Dieſe Sachen werden mit Vorliebe der ländlichen Bevölkerung gegeben. Wir finden uns im Büro wieder, wo der neue Lei⸗ ter des Mannheimer Hilfswerks, Dr. Baum, noch im einzelnen die Pläne für den bevorſtehenden Winter erläutert. In dieſen Tagen beginnt die allgemeine Gel d⸗ ſammlung bei Firmen, wohlhabenden Privat⸗ leuten und ſchließlich von Haus zu Haus. Die Brockenſammlung wird dieſe Woche in der Innenſtadt fertig und für die kommende Woche in der Neckarſtadt und in der Oſtſtadt eingeſetzt. Einen Begriff von dem Umfang dieſes Hilfswerks kann man ſich machen, wenn man hört, daß im erſten Vierteljahr des vorigen Winters 6899 Stücke aus⸗ gegeben wurden, davon 2833 Stück Männerkleidung und 725 Paar Schuhe. Im Januar allein wurden 502 Paar, im Februar 420 und im März noch 228 Paar Schuhe abgegeben. Im Laufe des Sommers erhielten viele Randſiedler Oefen und Petroleum⸗ lampen. Für alles, was eingeliefert wird, hat man einen Verwendungszweck, auch für die Bilderſtaffelet, die ſicher als ein nützlicher Gebrauchsgegenſtand wie⸗ der auferſtehen wird. Deshalb Schränke und Käſten auf, wenn die Glocke ertönt. Was nutzlos auf Spet⸗ chern und Kellern ſchlummert, kann einem Mitmen⸗ ſchen wertvolle Bereicherung ſeines Haushalts 18 — l. Karl Oehler und Karl Rinn haben für ihren heutigen Klavierabend in der Harmonie, D 2, 6, ein intereſſantes Programm zuſammengeſtellt. Aus der reichen Literatur von Werken für zwei Klaviere wählten ſie als Einleitung ihres Abends Mozarts Sonate in D⸗dur. Darauf folgen die Mozart⸗Variationen und Fuge in& von Max Reger, ein Duettino concertante von Buſoni⸗Mogart und zum Schluß die Don Ju an⸗Fantaſie von Liſtzt⸗Mozart, die auf Wunſch der zahlreichen Beſucher des erſten erfolgreichen gemeinſamen Konzertes im Mai ds. Is. nochmals in das Programm dieſes Konzertes aufgenommen wurde. * Von Bacharach bis St. Goar. Welche Mannheimerin und welcher Mannheimer macht nicht gern eine Rhein⸗ reiſe? Die heiterſte und fröhlichſte wird am heutigen Donnerstag im Friedrichspark ſtattfinden in der erſten Jubiläums ⸗Kaffeeſtunde der„Badiſchen Hausfrau“. Künſtler der heiteren Muſe des Natio⸗ nalthegters werden unter Führung von Alfred Landory die Rheinreiſe inſzenieren. Wir hörlen Ein ehrbar Handwerk Von der Machtſtellung des Handwerks im Mittelalter, zum polttiſchen Niedergang der Städte, bei dem auch das Handwerk ſeine Bedeutung verlor, bis in unſere Tage vermittelte das Hörwerk„Das ehrbar Handwerk“ einen Querſchnitt durch die deutſche Handwerksgeſchichte und charakteriſtiſche Ausſchnitte aus dem handwerklichen Leben. Die Bedeutung des Handwerks im Mittelalter, die Los⸗ ſprechung eines Jung ⸗Geſellen, die Aufnahme eines Meiſters in die Zunft fand einleitend eine plaſtiſche Darſtellung und führte ſinngemäß zu der Nürnberger Szene in Peter Viſchers Haus, die mit dem Feſtzug der Nürnberger Zünfte verbunden war. Die Nachblüte des deutſchen Handwerks, die Bräuche der frem⸗ den Zimmergeſellen, der Kampf um die Gewerbefreiheit nach den napolebniſchen Kriegen und der aufkommende Kapitalismus waren weitere Etappen dieſer Hörfolge, in der ſchließlich Junghandwerker über die heutigen Aus⸗ ſichten im Handwerk zu Wort kamen. Einen ſinnvollen Abſchluß fanden dieſe Miniaturen aus der deutſchen Hand⸗ werksgeſchichte mit der Feſtſtellung, daß Handwerke ſterben, aber daß das Handwerk lebt; daß Berufe untergehen, das Handwerk aber ſiegen wird. Ludwigshafener Wochenmarkt wigshafener Wochenmarkt am Mittwoch Ware unverkauft bei den Markthändlern Markt erſchienen. das Pfund. Die Erdkohlrabi waren mit 4 bis 5 Pfg. ben ſind ein wenig teurer geworden; 28 bis 35 Pfg. wurde verlangt. Wirſching—6, gelbe Rüben—6, weiße Rüben—5, rote Rüben—8, grüne Buſchbohnen 18, grüne Stan⸗ genbohnen 20, Spinat—8, Schwarzwurzeln 2632, Erdkohlrabi—5, Karotten—7, Rettiche—10, Meerrettiche 15—35, Kohlrabi—6, Blumenkohl 15 bis 35, Kopfſalat—10, Endivien—8, Feldſalat 80, Tomaten 14—16, Zwiebeln—5, Sellerie 1025, Eßäpfel(2. Sorte) 10—15, Kochäpfel—10, Birnen (1. Sorte) 15—28, Birnen(2. Sorte) 10-185, Quitten 1215, Zwetſchgen 1822, Pfirſiche 10—15, Zitronen —10, Eier—11, Landbutter 1401.50 /. Süßrahm⸗ butter.60%, weißer Käſe 30, Schwämme 2535, Nüße 28— 30 Pfg. Donnerstag, 13. Oktober Nationaltheater: Nachmittags Schülervorſtellung für die Höheren Schulen:„Wallenſtein“ von Schiller, Anfang 14 Uhr.— Abends:„Angelina“, komiſche Oper von Roſſini, Miete H 4, Sondermiete H 2, Anfang 20 Uhr. Muſenſaal— Roſengarten: Aufführung des Filmdramas „Die Schöpfung“ durch die Vereinigung der Bibelforſcher, 14.30 und 19.30 Uhr. Planetarium: 20 Uhr Vorführung. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrog von Dr. J. Kitayama, Marburg, über„Die weltliche und überweltliche Kunſt Japans, Abteilung-K, 20.15 Uhr. Harmonie D 2, 6: Klavierkonzert Karl Oehler und Karl Rinn, 20 Uhr. Friedrichspark: Feſtkaffeeſtunde des Verlags der Badischen Hausfrau, verbunden mit hauswirtſchaftlicher Ausſtellung, 15 und 20 Uhr. Mannheimer Omuibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt zur Weinleſe in die Pfalz mit Kelterei⸗ und Kellereibeſichti⸗ gung, ab 14 Uhr Paradeplatz. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert mit Einlagen.. Lichtſpiele: Univerſum:„Ein blonder Traum“.— Scala⸗Theater:„Stürme auf dem Montblanc“.— Gloria⸗Palaſt:„Der Storch ſtreikt“.— Schau⸗ burg:„Kriminalreporter Holm“.— Capitol:„Der Frauendiplomat“.— Alhambra:„Der träumende Mund“.— Roxy ⸗ Theater:„Strafſache van Geldern“. — Palaſt⸗Theater:„Das ſchöne Abenteuer“.— Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Geßſfnet in der Zeit von 7 8 90 Geöffnet werktags mit Ausnahme ontag von und 180 ide Sonntags von 11—18 und 1416 Uhr, außerdem Dienstag, Mittwoch, Donnecstag u. Freitag, jew. von 19.30—21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Michi grübeln! Frohe Se⸗ danken fassen und Kaffee Diplomat, Kulturforſcher, Wagnerfreund Zum 50. Todestag des Grafen Gobineau Joſef Arthur Graf von Gobineau iſt eine außer⸗ gewöhnliche Erſcheinung der Kulturgeſchichte des 19. Jahrhunderts. Was ihn dem Bereich der deutſchen Kultur beſonders nahebringt, ſind ſeine geiſtigen Beziehungen zu der Kunſt und zu der Perſönlichkeit Richard Wagners, mit dem ihn nicht nur per⸗ ſönliche Freundſchaft, ſondern zugleich eine Welt⸗ anſchauung verband. Graf Gobineau iſt am 14. Juli 1816 in Ville d' Avray in Frankreich geboren. Er ſtammte aus einem uralten franzöſiſchen Adelsgeſchlecht. Seine Kindheit verbrachte er teils in der Schweiz, teils in der heimatlichen Bretagne. Im Alter von 20 Jahren wurde der junge Gobineau von ſeinem Vater nach Paris geſchickt. Dort wohnte er bei ſeinem Onkel, einem tatkräftigen Mitglied der Royaliſtenpartei, die dem Bourbonen treu ergeben war. Im Jahre 1848 trat Gobineau in den Staats⸗ dienſt ein. Er arbeitete zuerſt im Auswärtigen Amt und ergriff dann die diplomatiſche Laufbahn. Er wurde Sekretär der Franzöſiſchen Geſandtſchaft in der Schweiz, dann in Hannover und zuletzt in Frankfurt a. M. Später wurde ihm der Geſandt⸗ ſchaftspoſten in den verſchtiedenſten Ländern— in Griechenland, Perſien, Braſilien und Schweden an⸗ vertraut. 7 In Stockholm blieb Gobineau bis zum Jahre 1877, wo er plötzlich, wie er ſelbſt erklärte, von den politiſchen Verhältniſſen in ſeinem Vaterlande ent⸗ täuſcht, den Abſchied nahm. Er kehrte zunächſt nach Frankreich zurück und ſand ſeine Beſitzung vollſtän⸗ dig verwahrloſt, ſodaß er, da ihm die Mittel zum Unterhalt fehlten, ſie für einen Spottpreis ver⸗ Es fing nach ruheloſem Wanderleben eine Periode der vollſtändigen Heimatloſigkeit an. zu ſeinem Vaterlande die Bezie⸗ hungen abbrach, ließ ſich in Rom nieder und wid⸗ Gobineau, der mete ſich ausſchließlich literariſcher und kultur⸗ hiſtoriſcher Arbeit. Als bahnbrechendes Werk ſei be⸗ ſonders hervorgehoben„Die Geſchichte der Perſer“ in zwei Bänden, ſpwie die monumentale Forſchungsarbeit„Drei Jahre in Aſien. Reli⸗ gion und Philoſophie in Zentralaſten““ Richard Wagner, der zufällig die Schriften Go⸗ bineaus kennen lernte, trat mit ihm, dem Geiſtes⸗ verwandten, von ſeiner Raſſentheorie beſonders ſtark angeregt, in einen Briefwechſel. Eine perſönliche Begegnung ſollte bald folgen. Beſonders aufſchluß⸗ reich iſt der Beſuch Gobineaus in Bayreuth zu einem längeren Aufenthalt im Hauſe Wahnfried, als Gaſt der Familie Wagner. Am 11. Mai 1881 wurde Go⸗ bineau auf dem Bayreuther Bahnhof von der gan⸗ zen Familie des Meiſters freundlich empfangen. Volle vier Wochen weilte der franzöſiſche Gaſt in den Räumen des deutſchen Künſtlers, die er nun zum erſtenmal perſönlich betrat, nachdem ſeine Werke und Gedanken hier bereits ſeit langem hei⸗ miſch waren. 5 Die ganze Umgebung Wagners— ſeine Getreuen wie Haus von Wolzogen, der Maler Jukowfſki und andere— lernten den vornehmen Franzoſen mit dem klugen, feinen grauen Kopf und den ſchönen blauen Augen ſchätzen und lieben. Gobineau war, wie Wolzogen in ſeinen Erinnerungen behauptet, „eine Perſönlichkeit, bei deren Betrachtung immer wieder der Begriff des Ariſtokratiſchen ſich auf⸗ drängt“. Endlos anregende Geſpräche entſpannen ſich nun zwiſchen dem großen deutſchen Dichterkomponiſten und dem franzöſiſchen Denker. Bedeutend erleich⸗ tert wurde das Verhältnis zwiſchen den beiden Freunden dadurch, daß Gobineau der deutſchen Sprache mächtig war und ſie, wenn er ſich ihrer auch nicht regelmäßig bediente, doch vorzüglich ver⸗ ſtand. Eine Unterhaltung ausſchließlich in franzöſi⸗ ſcher Sprache wäre dem Meiſter ſehr ſchwer gefallen. In allen politiſchen und künſtleriſchen Fragen ſtimmten Wagner und Gobineau überein. Für den vereinſamten Philoſophen Gobineau war der Um⸗ gang mit dem lebenſprühenden Geiſt Wagners eine wahre Labung, ein Quell der ſtändigen Erquickung. Hier in dem kleinen fränkiſchen Städtchen ſonder⸗ barerweiſe und nicht in ſeinem Vaterlande, das für Gobineaus Schriften wenig Verſtändnis zeigte, fand er ein wahres Hineinleben in ſeine kulturellen Ge⸗ danken, wie auch er ſelbſt dem gigantiſchen Wagner⸗ Werk mit vollem Verſtändnis ſeiner großen ethiſchen Bedeutung gegenüberſtand. Nachdem die vier Wochen verſtrichen waren, fuhr Gobineau zuſammen mit Wagner nach Berlin, um dort der erſten zykliſchen Aufführung des Nibelun⸗ genringes, die im Viktoriatheater vor ſich ging, bei⸗ zuwohnen. Dann trennten ſich die Freunde, ohne zu wiſſen, daß es ein Abſchied für immer war. An einem frühen Oktobertage des Jahres 1882 erhtelt Wagner, der damals in Venedig weilte, die Nachricht von dem ganz unerwarteten Tode Go⸗ bineaus, der ihn, den Einſamen, am 13. Oktober auf einer Reiſe in Turin getroffen hatte. Wagner war durch dieſe Nachricht erſchüttert, um ſo mehr, als er noch vor kurzem, wie er ſeinen Freunden erzählte, an Gobineau gedacht hatte und den Aufſatz des Freundes„Ueber die europäiſche Weltlage“ mit einer eigenen Einführung verſehen hatte.„Kaum iſt man ſo einem begegnet, ſo rinnt es einem wie Waſſer aus der Hand“, rief Wagner aus, als er plötzlich die erſchütternde Kunde von dem Ende des ihm ſo gei⸗ ſtig nahverwandten Mannes erfuhr. Monate ſpäter ſollte Richard Wagner dem franzö⸗ ſtſchen Denker, der in ſeinen Werken die urgerma⸗ niſche Welt erſchloſſen hatte, ins Grab folgen. A. Graefe. Die Ortsgruppe Mannheim der Gedok(Ge⸗ meinſchaft deutſcher und öſterreichiſcher Künſtlerin⸗ nen und Kunſtfreundinnen) hatte ihre Mitglieder und Freunde zu ihrer erſten Veranſtaltung nach den Ferien in den Silberſaal des Palaſthotels eingeladen. Sie gab durch dieſen Konzertabend zweien ihrer Mitglieder Gelegenheit, ſich einem größeren Publikum vorzuſtellen. Mit einer Mozart⸗Sonate zu beginnen, iſt für eine junge Künſtlerin, die ge⸗ wiß noch mit allerlei Hemmungen und mit Befan⸗ genheit zu kämpfen hat, eine beſonders heikle Auf⸗ gabe. Hedwig Pappenheim bot die Dedur⸗ Sonate mit weichem, perlendem Anſchlag in klar⸗ Nur einige ſter Ausarbeitung, wohltuend ſparſam im Pedal⸗ gebrauch. Zwei Capriceios aus op. 76 und das Inter⸗ mezzo aus op. 118 von Brahms gaben der begabten Pianiſtin mehr Gelegenheit, ihr tiefes muſikaliſches Miterleben zum Ausdruck zu bringen. Zum Ab⸗ ſchluß ſpielte Fräulein Pappenheim die f⸗-moll⸗ Fantaſie op. 49 von Chopin, temperamentvoll und mit großer Innigkeit, durch reiche Modulations⸗ fähigkeit im Anſchlag und glänzender Technik dieſem klavieriſtiſchen Genius Chopin vollendenten Aus⸗ druck gebend.— Durch zwei Gruppen von je vier Schubert⸗ und vier Brahmsliedern lernte man in Fräulein Thora Hauck eine Sängerin von großen künſtleriſchen Qualitäten kennen. Die lichte So⸗ pranſtimme iſt techniſch ſehr gut gebildet und war imſtande, uns von der muſikaliſchen Kultur und Innigkeit des Empfindenezzder Künſtlerin zu über⸗ zeugen. Die erſten Schubektlieder litten unter einer deutlich ſpürbaren Indispoſtition, jedoch hatte man den Eindruck, daß es der Stimme von Natur aus an größerer Klangfülle und ausgeſprochenem Wohl⸗ laut mangelt.„Lachen und Weinen“,„Raſtloſe Liebe“(Schubert) ſowie„Das Mädchen“(Brahms) waren jedoch ſchönſte Gaben kultivierter Liedkunſt Die Anfuhr an Obſt und Gemüſe auf dem Lud⸗ war wie⸗ derum ſehr reichlich. Durch den Regen erlitt aber das Marktgeſchäft eine erhebliche Einbuße, ſo daß zur Mittagszeit noch große Mengen der angefahrenen ſtanden. ö Neu ſind Schwarzwurzeln und Erdkohlrabi auf dem Erſtere koſteten 26 bis 32 Pfg. Hag trinken! Das schiafft's! 1 1 2 angeboten. Die ſtark vertretenen Pfälzer Tra u⸗ Nachſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnitts⸗ preiſe: Kartoffeln 3, Rotkraut—8, Weißkraut—5, ö Lauch—5, Peterſilie—5, Eßäpfel(1. Sorte) 1522. * 2 4 1 * 4 8 3 0 —* O Sweites Akademie⸗Konzert am kommenden Dienstag. Der Konzertabend des Nationaltheater⸗ Orcheſters am Dienstag, den 18. Oktober, bringt ein beſonders für Mannheim ſehr intereſſantes Werk: Das ſinfoniſche Konzert für Klavier und Orcheſter unſeres Generalmuſtkdirektors Joſeph Roſenſt ock, das er 19190 in Wien als Opus 4 komponierte, wird zum erſten Mal in Mannheim zu Gehör ge⸗ bracht werden. In Wien gelangte das Werk ſ. Zt. auch zur Uraufführung und es wurde gleich nachher im Rahmen der„Meiſteraufführung Wiener Muſtk“ wiederholt. Es folgten ſodann Aufführungen in Ber⸗ lin, Dresden(durch Walter Gieſeking), Köln, Stuttgart, Nürnberg uſw. Nach der Berliner Auf⸗ führung ſchrieb u. a. der den Leſern der„N...“ wohlbekannte Muſikkritiker Oscar Bie:„Hier iſt feſter und großer Rhythmus, reife und ſichere muſika⸗ liſche Faſſung, vollendeter Klangſinn, volle Poly⸗ phonie und ebenſo alle Beherrſchung der Mittel, als echte Innerlichkeit und wahres Gefühl, beſonders im langſamen Abſchnitt“. Joſeph Roſenſtock ſelbſt wird den Klavierpart bei der Mannheimer Erſtaufführung ſpielen. Eugen Jochum, der neue General⸗ muſikdirektor des Berliner Rundfunks, wird das Konzert leiten, das eingeleitet wird durch Debuſſy Orcheſterſtück„'aprés midi cbun faune“ und mit 5 Beethovens Eroica⸗Sinfonie ſchließt. 3 SSS SGS 98 52 6 S8 2 32 Donnerstag, 13. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 477 N 2 1 Aus Baden Lud⸗ wie⸗ Amtliche Perſonal veränderungen aber 1 Ernannt wurden zum Straßenoberbaumeiſter daß ö Emil Grotzer in Lenzkirch, zum Waſſeroberbau⸗ enen ö meiſter der Waſſerbaumeiſter Heinrich Mathes in 5 Neckargemünd, zum„Vermeſſungsoberſekretär der e Vermeſſungsſekretär Franz Engelhardt bei der Pf Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion, zum Vermeſſungs⸗ 1 ſekretär der Vermeſſungstechniker Wilhelm El⸗ Pfg ſäßer beim Vermeſſungsamt Sinsheim, zum Ver⸗ a u⸗ waltungsaſſiſtenten der Verwaltungsgehilfe Fridolin Pfg. Vögtle beim Waſſer⸗ und Straßenbauamt Bonn⸗ dorf, zu Zeichnern die Zeichenaſſiſtenten Auguſt itts⸗ Lipp und Willy Sorg, zum Zeichenaſſiſtenten der 5 Zeichengehilfe Joſef May er, ſämtliche bei der Waſ⸗ 45 ſer⸗ und Straßenbaudirektion. an In den R uheſt and treten kraft Geſetzes nach 32 Erreichung der Altersgrenze: Vermeſſungsrat Max 25 Beutler in Waldshut, Bauoberinſpektor Ludwig 10, Jahraus in Karlsruhe, und Vermeſſungsober⸗ 15 ſekretär German Landmann in Kenzingen. t 5 Zur Ruhe geſetzt wurde Juſtizoberinſpektor . Friedrich Frank beim Amtsgericht Freiburg. rnen 9 Unwetterſchäden in der Gemarkung Heidelberg itten U.* Heidelberg, 13. Okt. Der Hagelſchlag am onen Montag hat in der Gemarkung Heidelberg ziemlichen ihm⸗ Schaden angerichtet, vor allem in der Gegend von —35 Friedhof bis gegen die Fuchsſche Waggonfabrik. In 1 zahlreichen Gärtnereien wurden namentlich die Reben empfindlich getroffen, ſodaß umgehend ge⸗ herbſtet werden muß. Vielfach ſind die Fenſter der Gewächshäuſer und Miſtbeete durch den Hagel eingeſchlagen worden. Teilſtreik der Karlsruher Pflichtarbeiter * Karlsruhe, 12. Okt. Am Dienstag vormittag die üſt ein Teil der Karlsruher Pflichtarbeiter in Streik ſoug getreten. Da es ſich jedoch offenbar um eine„wilde Uhr. Streikparole“ handelt, legten nur wenige die Arbeit mas nieder. Streikkolonnen haben die Arbeitsſtätten der ſcher, Pflichtarbeiter, u. a. im Kaſtenwörter Gebiet bei Daxlanden, im Faſanengarten uſw. aufgeſucht und verſuchten, Nichtſtreikende z. T. unter Gewalt⸗ 1 androhungen zum Ausſtand zu bewegen. Poli⸗ Uhr. zeiſtreifen ſind angewieſen, an den Arbeitsſtätten der Karl 1 Störungen der Ordnung zu verhin⸗ ern. chen In einem Aufruf des ſog.„Zentralausſchuſſes ung, der Streikenden“ wird die Forderung erhoben, die Pflichtarbeit zu beſeitigen und ſie in 1185 Lohnarbeit bei Bezahlung der gewerblichen icht⸗* 5 f N 1 7 2 Tarife umzuwandeln. Außerdem wird verlangt, daß E alle ſeit dem 1. Januar 1931 vollzogenen Unter⸗ mit ſtützungsabzüge rückgängig gemacht werden. Schließ⸗ lich wird gefordert, daß alle Erwerbsloſen eine un⸗ 5 entgeltliche Lieferung von 20 Kubikmeter Gas und 1 5 Kilowatt Strom in Karlsruhe erhalten und die „Der Miete der Erwerbsloſen in voller Höhe ver⸗ ende gütet wird.. 1 Zwei ſchwere Autounfälle bei Krozingen * Krozingen im Schwarzwald, 13. Okt. Auf der Straße zwiſchen Heitersheim und Krozingen geriet tags geſtern nachmittag der 25jährige ledige Kaufmann br Erich Kromer aus Freiburg, der als Vertreter der Ag—— Hoch- Werle einen neuen Horch⸗Wagen fuhr, beim . Ueberholen eines anderen Autos ins Schleu⸗ 1 ern und fuhr mit voller Wucht gegen einen Ge⸗ f Baum. Der Fahrer erlitt dabei ſchwere innere 2 Verletzungen. Das Auto des Dentiſten Emil 5 8 f Schießle aus Herbolzheim, der mit dem inzwi⸗ ſchen verhafteten angeblichen Oskar Daubmann von Rheinfelden nach Freiburg fuhr, verbrachte den 2 Verunglückten in die Freiburger Chirurgiſche Kli⸗ nik. Kaum zehn Minuten ſpäter gelangte Schießles 2 Auto an eine weitere Unglücksſtätte. ö Zwiſchen Krozingen und Schallſtadt kam ein von der Tochter des Kartonnagefabrikanten Neſtler aus Lahr geſteuerter neuer Adler ⸗ Wagen, in dem e! 5 noch drei weitere Damen ſaßen, auf der naſſen Straße durch zu raſches Bremſen gleichfalls ins Schleudern, dal⸗ ſtürztein den Straßengraben und über⸗ tter⸗ ſchlug ſich. Die Inſaſſen kamen glücklicherweiſe bten mit dem Schrecken davon. Sie wurden von Schießle 411 und Daubmann aus ihrer mißlichen Lage befreit. 5* 100-d Weinheim, 13. Okt. Dem Kammermuſikverein 3 Weinheim iſt es gelungen, das bekannte Buſch⸗ eſem gauartett nach Weinheim zu verpflichten. Das lus⸗ ö Quartett iſt erſt kürzlich aus London zurückgekehrt a 5 und beginnt von hier aus eine Konzertreiſe durch 1 Deutſchland. oßen* Karlsruhe, 11. Okt. Am 11. Oktober konnte der Direktor des Badiſchen Landtags, Max Hochſchild, auf eine 40 jährige Dienſtzeit beim badiſchen Staat zurückblicken. Hochſchild wurde am 16. Okt. 1874 in Raſtatt geboren, beſuchte das Realgymnaſium in Karlsruhe und trat am 11. Oktober 1892 in den mittleren Verwaltungsdienſt ein, wo er bis 1903 an . 1 CC Brief der Mutter, in dem dieſe um ein Dar⸗ Eine Frau fälſcht Wechſel Verhandlungen vor dem Schöffengericht Mannheim Wie leichtfertig manche Menſchen beim Einkauf von Sachen vorgehen, bewies die Verhandlung vor dem Mannheimer Schöffengericht. Die ſchon zweimal wegen Betrugs und Unterſchlagung vorbeſtrafte Frau K. aus Worms hatte ſich Möbel im Ge⸗ ſamtwerte von über 1000 Mark auf Raten gekauft. Sie wußte von vornherein, daß ſie nicht in der Lage war, ihren Verpflichtungen dem Möbel⸗ händler gegenüber nachzukommen. Trotzdem kauften ſte und ihr Mann einige Zeit darnach ein ge⸗ brauchtes Auto zum Preis von 750 Mark. 5 Wechſel, die den Gegenwert darſtellen ſollten, waren ſehr raſch ausgefüllt. Das wäre an und für ſich nicht ſchlimm geweſen, wenn ſie nicht die Unter⸗ ſchräft ihres Schwiegervaters gefälſcht und den Verfalltermin eigenmächtig abgeändert hätte. Selbſtverſtändlich führte ſchon der erſte Wechſel über 150 Mark, der wie vorauszuſehen am Fälligkeitstag nich eingelöſt werden konnte, zu einer Wechſelklage. Im ganzen hatte Frau K. vier Wechſel über je 150 Mark und einen über 140 Mark ausgeſtellt. Die 140 Mark ſollten die Anzahlung darſtellen. Dem Autohändler wurde von einer großen Forderung an die Firma ihres Mannes er⸗ zählt. Durch den Speſenvorſchuß, der monatlich ausbezahlt werde, ſei es leicht, den Verpflichtungen nachzukommen. Die Wechſelklage brachte den ganzen Schwindel ans Tageslicht. Frau K. mußte die Fäl⸗ ſchung der Unterſchrift zugeben. Die Frau macht einen recht verhärmten Eindruck, man merkt ihr an, daß ihr der Kampf ums Daſein ſchon manchmal recht unſanft mitgeſpielt hat. In ihrer Verteidigung iſt die Frau recht ungeſchickt, trotz der Intelligenz, über die ſie zweifellos verfügt. Der Wagen ſei nur gekauft worden, damit ihr Mann, der Vertreter war, ſeinen Verdienſt erhöhen könne. Dies ſei aber nicht der Fall geweſen, im Gegenteil, die Einnahmen ſeien immer geringer geworden, ſo⸗ daß es unmöglich war, die Wechſel einzu⸗ löſen. Ihr Mann habe erſt bei Eröffnung der Wechſelklage von der Fälſchung der Unt ſchrift ſeines Vaters erfahren. Beiden ſcheint es die letzten Jahre nicht gut gegangen zu ſein, denn auch der Mann iſt wegen Betrugs vorbeſtraft und die Not mag die Frau auf die ſchiefe Ebene gebracht zu haben. Staatsanwalt Oettinger beantragte zuſammen mit einer früheren Strafe eine Geſamtſtrafe von 5 Monaten 2 Wochen Gefängnis. Die Angeklagte meinte, dieſe Strafe ſei etwas zu hart ausgefallen. Für ſie als Mutter von zwei Kindern und Causfrau mag der Strafantrag hoch ſein, aber mit Rückſicht auf ihre Vorſtrafen hätte ſie damit zufrieden ſein können. Das Gericht(Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard) verurteilte Frau K. wegen Urkunden⸗ fälſchung und Betrug zu einer Geſamtſtrafe von 6 Monaten Gefängnis. Irüh geſtrauchelt Die fetzt 24 Jahre alte Arbeiterin Sch. aus Weinheim hat keine ſchöne Jugend gehabt. Ihre Mutter, die nach dem Tode ihres erſten Mannes wieder heiratete, ſcheint wenig geeignet zu ſein, ihre Kinder richtig zu erziehen. Die Angeklagte will ſchon in früher Jugend von ihrer Mutter zu Diebſtählen angehalten worden ſein. Im Alter von 15 Jahren beging ſie verſchiedene Diebſtähle, die ihr vor dem Jugendgericht eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 10 Wochen einbrachten. Die zwei Jahre Zwangserziehung, die folgten, haben auf die Sch. keinen Eindruck gemacht. Ein verſchloſſener, finſterer Menſch ſteht in der Anklagebank und gibt nur unwillig und knurrend Auskunft. Das un⸗ freundliche Geſicht wirkt hart, der lauernde und immer in Bewegung befindliche Blick macht den Eindruck nicht angenehmer. Auch in den folgenden Jahren ließ ſich die Angeklagte verſchiedene Dieb⸗ ſtähle zu ſchulden kommen. Am 4. Juli 1931 ſtahl ſie ihrer Stiefſchweſter aus dem Kleider⸗ ſchrank ein Sparkaſſen buch über 50 Mark. Sie wollte, wie ſie angab, von zu Hauſe fort und benötigte deshalb Geld. Bei der Sparkaſſe wollte ſie den ganzen Betrag abheben. Dazu war aber eine Vollmacht nötig. Dieſe Vollmacht fertigte die Angeklagte ſelbſt an und unterſchrieb ſie mit dem Namen ihrer Stieſſchweſter. Das Geld verbrauchte ſie dann für Anſchaffungen, Stiefel uſw. Im Frühjahr 1932 veranlaßte die Mutter der Angeklagten dieſe Geld zu beſorgen, da der eine Sohn konfirmiert werden ſollte. Die Angeklagte ging zu einem Bekannten und übergab dieſem einen lehen von 6070/ bat. Das Darlehen ſollte in wöchentlichen Raten von 10% zurückbezahlt wer⸗ * Ein großzügiger Wie ein Geſchäftsmann nicht arbeiten ſoll, zeigte die Verhandlung gegen den Kaufmann., der eine „Schuhfabrik“ und Sohlerei betrieb. Die Ehefrau des ., die mitangeklagt war, erſchien wegen Krankheit nicht zur Verhandlung. F. iſt bereits wegen Banke⸗ rotts und anderer Vergehen erheblich vorbeſtraft. Auch die Ehefrau F. kann auf eine ganze Reihe Vorſtrafen zurückblicken. Wegen Be⸗ trugs und Diebſtahls erhielt ſie u. a. eine Geſamt⸗ ſtrafe von 2 Jahren 2 Monaten Gefängnis. Inner⸗ halb 177 Jahren wurde der Name der„Firma“ dreimal geändert. Von der Ehefrau, die als Inhaberin fungierte, wurde auch der Offenbarungs⸗ eid geleiſtet. ., der als Prokuriſt bei ſeiner Frau tätig war, ging im Juli 1930 ſeine Haus angeſtellte um ein Darlehen an. Er hatte erfahren, daß dieſe ſich über 2000 Mark erſpart hatte. Um das Geſchäft „anzukurbeln“, wie der Angeklagte mit einem ge⸗ wiſſen Stolz meinte— er war alſo ſeiner Zeit etwas voraus—, ſollte ein größerer Wagen gekauft werden, der bei Barzahlung 3500 Mark koſten ſollte. F. verkaufte ſeinen alten für 1000 Mark und nahm bei ſeiner Hausangeſtellten ein Darlehen von 2000 Mark auf. In einem Darlehensvertrag wurden die Bedingungen der Rückzahlung und der Zinsfuß feſt⸗ gelegt. Der Ankurbelungsverſuch ſchlug fehl, denn F. kam immer tiefer in Schulden. Im Juni 1931 mußte der große Wagen wieder verkauft werden. Die Hausangeſtellte erhielt einmal 150 Mark Zins. Als ſie ſah, daß ihr Geld jedenfalls verloren war, erſtattete ſie im Juli 1931 Anzeige. Bis jetzt hat ſie im ganzen 283 Mark erhalten. Als ihr F. ſpäter vormachte, ſie bekäme ihr Geld, verſuchte ſte die An⸗ zeige bei der Staatsanwaltſchaft wieder zurückzuneh⸗ men. Dieſer eine Fall mußte diesmal vom Verfahren abgetrennt werden, da die Frau des Angeklagten nicht zugegen war. In der Zeit von Anfang 1930 bis Auguſt 1981 er⸗ ſchwindelte F. unter der Vorgabe, große Be⸗ ſtellungen aufgeben zu wollen, verſchiedene Probeſendungen Leder uſw,, die natürlich den. Den Brief und die Unterſchrift hatte die Angeklagte ſelbſt angefertigt. Sie er⸗ hielt anſtandslos 80 J. 70/ gab ſie ihrer Mut⸗ ter, 10/ behielt ſie für ſich. Angeblich ſollte das Geld von der alten Großmutter ſein, die eine monatliche Rente von 40/ hat. Die Mutter mußte aber zugeben, daß ſie wußte, daß das Geld von einem Herrn geliehen worden war. Die Sch. erhielt ſpäter von ihrer Mutter 20 /. Anſtatt dieſe aber an den Darlehensgeber zurückzubezahlen verbrauchte ſie auch dieſen Betrag für ſich. Briefe, die von dem Geldgeber an die Mutter geſchickt wurden, unterſchlug die Angeklagte. Später erfolgte dann durch den Vater Anzeige. Dieſer hatte zuerſt verſucht, die Sache ſo aus der Welt zu ſchaffen. Das Verhalten der Angeklagten machte dieſen Verſuch aber unmöglich. Bei der Vernehmung der Mutter wäre es faſt zu einem Streit gekommen, da ſich beide Frauen gegenſeitig Vorwürfe machten. Die Vorwürfe der Tochter ſcheinen nicht ganz unbegründet zu ſein, da die Mutter ſich zu wenig um ihre Tochter kümmerte. Die verfehlte und verpfuſchte Jugend kann der Angeklagten ſehr leicht zum Verhängris werden. Das Gericht ſchloß ſich dem Antrag des Staats⸗ anwalts an und verurteilte die Angeklagte Sch. we⸗ gen Diebſtahls, Urkundenfälſchung und Unterſchla⸗ gung in zwei Fällen zu 2 Monaten Gefäng⸗ nis. Um der Angeklagten noch einmal die Möglich⸗ keit zu geben, doch noch ein ordentlicher Menſch zu werden, billigte ihr das Gericht Strafaufſchub auf Wohlverhalten zu.(Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Simon). Geſchäftsmann nicht bezahlt wurden, da F. nicht zahlen konnte. Er rief durch ſeine großſpurigen Ankündigungen immer den Eindruck hervor, als ob es ſich um eine große Schuhfabrik handle, die großen Bedarf an Leder habe. In Wirklichkeit war es ihm nur um die„billigen“ Probeſendungen zu tun, denn er betrieb nur eine Soh⸗ lerei. F. gab die Beſtellungen zu, er habe aber nie⸗ manden betrügen wollen, ſondern er habe nur ver⸗ ſucht, billige Angebote zu bekommen, um ſeinen Hauptgläubiger im Preis drücken zu können. Dies ſei ihm aufgrund verſchiedener Angebote auch gelun⸗ gen. Er mußte aber zugeben, daß er von den Probe⸗ ſendungen faſt nichts bezahlt hatte. Staatsanwatt Oettinger hielt eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 5 Monaten für das un verantwortliche Ver⸗ halten von F. für angebracht. Das Gericht erkannte wegen fortgeſetzten Betrugs auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 3 Monaten.(Verteidiger Rechts⸗ anwalt Dr. Wein del.) g. Schwurgericht Zweibrücken * Zweibrücken, 11. Okt. Geſtern vormittag be⸗ gann beim Landgericht Zweibrücken eine mehrtägige Tagung des Schwurgerichts. Verhaftet vorgeführt wurde der 55 Jahre alte Landwirt Jakob Jung aus Ruhbank bei Pirmaſens, der wegen verſuchten Tot⸗ ſchlags angeklagt war. Er hatte mit ſeiner Frau wiederholt ſchwere Auseinanderſetzungen, ſodaß die Frau ſchließlich Zuflucht bei einem Verwandten, dem Fabrikarbeiter Schweizer in Ruhbank, ſuchte. Des⸗ wegen kam es zwiſchen dem Angeklagten und Schwei⸗ zer am 18. Juni d. Js. auf der Dorfſtraße zu einem Streit, wobei Jung mit einem Revolver und Schweizer mit einem Holzprügel verſehen war. Der Angeklagte Jung ſchoß hierbei zweimal auf Schweizer, ohne jedoch zu treffen. Am Abend wurde das Urteil gefällt, das auf Freiſprechung lautete, da Notwehr angenommen wurde. Dagegen erfolgte Verurteilung Jungs wegen verbotenen Waffenbeſitzes zu vier Monaten Gefängnis abzügl. drei Monaten 14 Tagen Unterſuchungshaft. s an verſchiedenen Bezirksämtern Mittelbadens tätig war. 'ohl⸗ 1903 wurde er in das Archivariat der früheren Zwei⸗ tloſe ten Kammer der badiſchen Landſtände verſetzt, wo er ms) f bis 1918 als Zweiter Beamter tätig war. Nach der unſt.* Zuruheſetzung des damaligen Direktors Roth wurde 5 5* Hochſchild am 1. Auguſt 1919 zum Direktor des üdenn Badiſchen Landtags gewählt. 8„ Neubreiſach, 12. Okt. Zwiſchen Neubreiſach und 1 b Neckolsheim wurde die 17 Jahre alte Marie Heitz⸗ eſter ler von dem Auto des Adjunks Eugen Hildwein 1 von Hettenſchlag erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß 1 5 ſte bald darauf ſtar b. Die Schuldfrage iſt noch nicht i ge⸗ geklärt. 5 „Zt.* Konſtanz, 12. Okt. Wie die„Bodenſeezeitung“ hher aus Aftholderberg meldet, ſind die Eheleute Joſef ufik“ Arnold, deren Anweſen in der Nacht zum Montag Ber⸗ vollſtändigeingeäſchert wurde— es iſt nicht nur zöln, die Scheune verbrannt, wie urſprünglich angenom⸗ Auf⸗ men wurde, ſondern noch mehr— unter dem Ver⸗ ..“ dacht der Brandſtiftung feſtgenommen worden. 1 iſt f ſika⸗ oly⸗ Winter kartoffeln als N 17 e 2755 Keller bei 85 0 5 Schwetzingerſtr. 128 u. rung G 6, 17. I, r. 4137 5 Damenhuſſe . 5 t. jed. Preislage, Um. iſſgs 1 2 änderungen unch den mit 8 neueſt. Mod, billigt Wu Putzgeſchäft Joos, dusaenkauf in Gardinen, Herren-Wäsche, Handschuhen etc. Ste. wegen Aufgabe dieser Artikel, zwecks weiterer durehngrelfender Spezlalislerung. genützen auen sie diese reelle spargelegenheit Aus der Pfalz Die geſtohlenen Kühe gefunden * Pirmaſens, 12. Okt. Die in der Sonntag⸗Nachs dem hieſigen Landwirt Siring aus dem Stall ge⸗ ſtohlenen zwei Milchkühe wurden geſtern am Spätnachmittag herrenlos in der Nähe von Groß⸗ ſteinhauſen aufgefunden und dem Beſitzer zu⸗ geführt. Da wenige hundert Meter von der Stelle, an der die Tiere aufgefunden wurden, die Grenze verläuft, iſt die Annahme wohl berechtigt, daß die Diebe verſuchen wollten, die Kühe über die Grenze auf elſäſſiſches Gebiet zu ſchaffen. Die Suche nach den Tätern war bisher erfolglos. Schupo gegen Kartoffel- und Holzfrevler :: Zweibrücken, 12. Okt. Das Ueberfallkommando der Zweibrücker Schupo wird jetzt auch von Land⸗ gemeinden gegen das Ueberhandnehmen der Feldfrevler zu Hilfe gerufen. So wurde das Kommando dieſer Tage von Langwieden alarmiert, wo Hunderte von Kartoffelfrevler die Bevölkerung in Aufregung verſetzten. Bei der An⸗ kunft der Schupo waren die Diebe aber ſpurlos ver⸗ ſchwunden. Ferner mußte das Bürgermeiſteramt Lambsborn Schupohilfe gegen Waldfreyler anfordern. Aber auch hier gelang es nicht, auch nur einen der Verfolgten feſtzunehmen. * 9 — * Kuſel, 13. Oktober. Für den Bahnbau Türkis⸗ mühle—Kuſel werden aus den Mitteln der Weſthilfe zwei Millionen Mark als erſte Teilrate zur Verfügung geſtellt. Es kann damit gerechnet werden, daß ſchon in den nächſten Wochen die Arbeiten in An⸗ griff genommen werden. * Kirchheimbolanden, 13. Okt. Zur Errichtung einer Rebveredelungsanſtalt wurden der Zellertaler Winzervereinigung ſtaatliche Mittel zur Verfügung geſtellt. Die Gelder ſind nunmehr nach amtlicher Mitteilung eingetroffen, ſodaß mit der baldigen In⸗ angriffnahme der Arbeiten gerechnet werden kann. Nachbargebiete Erfolgreiche Arbeit der Kriminalpolizei * Worms, 12. Okt. In nachhaltiger Arbeit ge⸗ lang der Wormſer Kriminalpolizei die Aufklärung von 33 Einbruchsdiebſtählen, die in Worms und Um⸗ gebung begangen wurden. 30 Perſonen aus Worms und Umgebung wurden in der Sache feſt⸗ genommen. 18 der Feſtgenommenen ſind bereits unter Haftbefehl geſtellt, 12 Perſonen aus Worms, Weſthofen, Alsheim, Gimbsheim und Eich wurden jetzt feſtgenommen und dem Amtsgericht zu⸗ geführt. Der Einbruch in die Goddelauer Gemeindekaſſe * Goddelau, 12. Okt. Die Suche nach den Ver⸗ übern des Einbruchs in die hieſige Gemeindekaſſe, wobei 1200/ geſtohlen wurden, hat zur Verhaf⸗ tung von zwei Perſonen geführt. Es han⸗ delt ſich um einen hieſigen Einwohner und einen 25 Jahre alten Schiffer aus Oppenheim. Beide be⸗ ſtreiten, mit der Tat in Verbindung zu ſtehen, ver⸗ wickeln ſich aber fortgeſetzt in Widerſprüche. Es dürften wohl drei oder vier Täter in Frage kom⸗ men. Die Unterſuchung iſt in Oppenheim und Dien⸗ heim(Rhh.) weiter im Gange. Zu Zuchthaus verurteilt * Darmſtadt, 12. Okt. Die Strafkammer ver⸗ urteilte den aus Sachſen ſtammenden Kunſtzeichner Schaufuß wegen ſchwerer Urkundenfälſchung in Tat⸗ einheit mit Betrug zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus und 1000% Geldſtrafße erſatz⸗ weiſe weiteren 100 Tagen Zuchthaus. Im Inter⸗ eſſe der öffentlichen Sicherheit wird über den Tat⸗ beſtand nichts bekanntgegeben. ** * Freudenſtadt(Württ.), 12. Okt. Die Ge⸗ meinde Kniebis wurde durch ein ſchweres Brand⸗ unglück heimgeſucht. Das Haus des Wilhelm Schelble, Bäckermeiſter, brannte vollſtändig nieder, obwohl die Feuerwehr Freudenſtadt ſehr ſchnell am Brandplatz erſchien. Die Löſcharbeiten geſtalteten ſich außerordentlich ſchwierig, da u. a. eine 800 Moe⸗ ter lange Schlauchleitung gelegt werden mußte. Die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchrän⸗ ken, das benachbarte Schulhaus und das benach⸗ barte Blindenerholungsheim vor einem Uebergrei⸗ fen des Feuers zu bewahren. Der Brand wurde durch einen fünfjährigen Knaben hervorgerufen, der auf dem Dachboden mit Streichhölzern nach ſeinem Kätzchen ſuchte. Der Gebäudeſchaden be⸗ trägt 25 000 l. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rheln⸗Pegel 8. 10 5 18. Neckar⸗Pegel] 10. 11. 12 Baſel.. 0,310.23 0,23 0,25 0,17 Rheinweller 172171 143555 1,76 Mannheim. 2,82 2,27 2,88 Kehl 287 2,27 2,80.3.810 Jagſtfeld..——— Maxau 3789 740 25 0 3,70[Heilbronn—— Mannheim. 2,462.40 2,35 2,97 2,42 e 5 Caub 186 7 7 1,56 Köln 1124,12 1,14 1, 161.24 . cee eee „Haarglanz“ hält das Haar gesund! 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Schuckeri& Co. Nürnberg Wie bekannt, hat die Firma Elektrizitäts AW. vorm. Schuckert u. Co., Nürnberg, gegen einen in der GV. des Großkraftwerkes Franken AG., Nürnberg, am 30. Mai gefaßten Beſchluß Widerſpruch zu Protokoll gegeben. Es handelte ſich damals um die Streichung eines der Elek⸗ tritzttäts AG. eingeräumten Sonderrechtes, nach dem dieſer das Amt eines beratenden Ingenieurs mit entſpre⸗ chenden Kontrollrechten und» pflichten, ſowie ein Präſen⸗ tationsrecht für freiwerdende Vorſtandſtellen eingeräumt war. In der GV. wurde die Streichung dieſer Son⸗ berrechte beſchloſſen. Die Elektrizitäts AG. machte geltend, daß die für einen ſolchen Beſchluß erforderliche Vier Fünf⸗ tel⸗Mehrheit des vertretenen AK. nicht erreicht worden ſei und daher der Beſchluß ſchon formell nicht rechtswirkſam zuſtande gekomemn ſei. Ferner wies ſie darauf hin, daß die ihr ſtatutengemäß eingeräumten Sonderrechte ihr nicht ohne ihre Zuſtimmung genommen werden könnten. Ste hat deshalb Klage gegen die Großkraftwerk Franken AG. erhoben. In dieſer Prozeßſache fand geſtern ber erſte Termin ſtatt, in dem die Beifügung der einſchlägigen Regiſterakten beſchloſſen und im übrigen die Verhandlung vertagt wurde. Kabelwerk Rheydi AG. Geschäffsberichi Die., die bekanntlich für das Geſchäftsjahr per 80. Juni 1932 eine Dividende von 5(8) v. H. auf 7,5 Mill. Mark Stammaktien zur Ausſchüttung bringt, ſchlägt ihrer G am 5. November vor, das Grundkapital um 0,75 Mill. Mark auf 6,81 Mill./ durch Einziehung eigener Aktien 1. e. F. herabzuſetzen. Ob dieſe Transaktion einen Bu ch⸗ ewlnn erbringt und inwkeweit dieſer dann zu Abſchrei⸗ ungen ober Rückſtellungen Verwendung finden ſoll, iſt nicht erſichtlich. Der Fabrikationsgewinn einſchl. 79 566 (78) A Vortrag beläuft ſich im Berichtsjahr auf 2084 112 (8 019 4%, dem an Generalunkoſten 828 303(1 058 241) J,, Steuern 530 795(902 211), Abſchreibungen 259 854 1 (200 50 /) und Abwertung zweifelhafter Forderungen 116 718()„ gegenüberſtehen, ſo daß ein Reingewinn von 351 444(683 166)„ verbleibt, der nach Zahlung der Dividende und Zinſen mit 10344/ vorgetragen wird. Laut Vorſbandsbericht war die Beſchäftigung im Be⸗ richtsjahr unbefriedigend. Der Umſatz ging wertmäßig um 50 v.., mengenmäßig um über 30 v. H. gegenüber dem Vorfahr zurück. Die Roßhſtoffe hatten im verfloſſenen Jahre ſtets fallende Tendenz, ſo daß das Reſultat dem⸗ emäß ein Verluſtabſchluß ſein mußte. Wenn die Geſell⸗ ſchaft trotzdem eine Dividende zur Verteilung vorſchlägt, ſo iſt dieſe aus den ſtillen Reſerven früherer Jahre ent⸗ nommen. Kölner Reederei A6. Volle Beschäffigung für die Seedampfer Die o. G. V. genehmigte den auf Wunſch verſchiedener Großaktionärgruppen abgeänderten Abſchluß für das Ge⸗ ſchäftsfahr 1931, der nach 127 000(113 217) 4 regulären Abschreibungen mit einem Betriebsverluſt von 2890 330 Mark abſchließt(i. V. Reingewinn 110 611 Mark). Zur Deckung der Unterbilanz wurde beſchloſſen, den Gewinn⸗ vortrag von 1930 heranzuziehen ſowie den Reſervefonds von 230 000 J aufzulöſen. Weiter wurde beſchloſſen, das 2 Mill.„ betragende Grundkapital im Verhältnis 10:6 auf 1,2 Mill. 4 herabzuſetzen. Von dem erzielten Buchgewinn von 800 000% werden 497 000/ zu Sonderabſchreibungen verwandt und der Reſt verſchiedenen Reſervefonds gut⸗ gebracht. Die Bilanz verzeichnet neben dem ermäßigten Aktien⸗ kapftal von 1,2 Mill.„ den geſetzlichen Reſervefonds mit 0,12 Mill./ und einen Spezialreſervefonds mit 0,15 Mill. Mark, Hypothekendarlehen auf Dampfer und Kähne mit 0,64(0,81) Mill. /, ferner Hypothekendarlehen auf Im⸗ mobilten mit 0,19(0,20) Mill. J, Kreditoren mit 0,08(0,26) Mill. /, andererſeits Debitoren mit 0,43(0,16) Mill. L. Fahrzeuge und Landebrücken ſtehen mit 1,51(2,31) Mill. 4 zu Buch. Nach Mitteilung der Verwaltung war die Kölner Speditionsabteilung das Jahr hindurch ſchlecht be⸗ ſchäftigt und konnte trotz Perſonglabbaus ihre Un⸗ koſten nicht decken. Auch von dem Geſchäftsjahr 1932 ſei eine Beſſerung nicht zu erhoffen, doch glaubt man, die Ver⸗ luſte wenn nicht vermeiden, ſo doch niedriger halten zu können, da ſich bei der Eigenart und guten Ueberſichtlichkeit der Betriebe ſchärfſte Sparmaßnahmen durchführen laſſen, die vor längerer Zeit ſchon eingeleitet wurden, ſich aber bisher nicht in vollem Umfange auswirkten. So ſei es gelungen, bis zum heutigen Tage volle Beſchäftt⸗ gung für die Seedampfer zu ſchaffen, ſodaß man von Allaffungen bisher habe abſehen können. Der ge⸗ ſamte Aufſichtsrat wurde wiedergewählt. * Erftwerk A, Grevenbroich.— Nur vorübergehende Einſtellung der Rohalumininmproduktion. Zu ttei⸗ lungen von einer beabſichtigten Stillegung des Unterneh⸗ mens verlautet von zuſtändiger Stelle, daß nur eine vor ⸗ Übergehende Einſtellung der Fabrikation von Rohalumt⸗ mum beabfichtigt ſei. Die verarbeitenden Betriebe ſowie die Elektrodenfabrik werden dagegen unverändert fort⸗ Noch immer Defizifwirschafi in allen Ländern Gleichgewichissſörungen durch die öffenſliche Hand Die Berliner Handelsgeſellſchaft unterſucht in ihrem neueſten Wirtſchaftsberichte die Etats⸗ und Finanz⸗ verhältniſſe der einzelnen Länder. Das Inſtitut kommt dabei zu recht peſſimiſtiſchen Feſtſtellungen. An eine Steuerſenkung ſei nirgends zu denken, im Gegenteil entſtehe bei den meiſten Ländern durch wachſende Defizite immer oͤringender die Notwendigkeit einer Schaf⸗ fung neuer Einnahmen. Die in früheren Konjunkturzyklen ſo überaus wichtige Herſtellung eines Gleichgewichts zwiſchen dem Staatsbedarf und den wirtſchaftlichen Erfor⸗ derniſſen liege heute noch im weiten Feld. Ohne die zu⸗ ſätzlichen Ausgaben für ſozialpolitiſche Zwecke und für die Kriſenbekämpfung im engeren und weiteren Sinne wären allerdings die meiſten Budgets bereits in die Gleichgewichts⸗ lage hineingewachſen. Die Neuordnung der Staatsfinanzen iſt deshalb nirgends leicht, weil die Wachstumstendenz der öffentlichen Finanzwirtſchaft im letzten Jahrzehnt ein weit ſtärkeres Tempo eingeſchlagen hat, als der normalen Entwicklung der Wirtſchaft entſprach. Ueberall iſt die öffentliche Finanzverwaltung durch das Eindringen in den Tätigkeitsbereich der freien Wirtſchaft mit Rückſich⸗ ten belaſtet, die eine zeitentſprechende und ſchnell wirkſame Umſtellung der geſamten Finanzgrundſätze erſchweren. Das Dilemma liegt heute zwiſchen der wirtſchaftlichen Notwendigkeit eines allmählichen Steuerabbaues und den immer noch wachſenden Krifenaufgaben der Staa⸗ ten. Daneben aber ſpielt auch die mehr techniſche Frage der Beſchaffung der notwendigen Mittel eine größere Rolle, als nach Maßgabe der erreichten Kapitalmarkterleichterun⸗ gen ſelbſt in Ländern mit ausgeſprochener Geldmarktflüſſig⸗ keit erwartet werden ſollte. Immer mehr werden die Re⸗ gierungen zur Deckung der Defizite auf den Weg der kurz⸗ friſtigen Beſchaffung von Mitteln verwieſen. Die Gefahrenpunkte, die in einer ſolchen Entwicklung liegen, ſind leicht erkennbar. In welchem Umfange die amerikaniſche Regie⸗ rung zur Kriſenerleichterung herangezogen worden iſt, geht daraus hervor, daß im abgelaufenen Fiskaljahr ſich die amerikaniſche Staatsſchuld um rund 3 Milliar⸗ den Dollar erhöht hat. In Zuſammenhang mit den Notſtandsmaßnahmen iſt im außerordentlichen Haushalt im neuen Rechnungsjahr mit einem weiteren Defizit von etwa 3 Milliarden Dollar zu rechneu. Damit werden die Vereinigten Staaten wieder ungefähr auf den Schuldenſtand zurückkehren, wie er unmittelbar nach dem Kriege mit 26,6 Milliarden Dollar beſtand, dann aber durch eine zielbewußte Tilgungspolitik auf einen niedrigſten Punkt von 15,87 Milliarden Dollar Mitte 1930 gebracht werden konnte. In Deutſchland haben ſich die Nettoausgaben der Verwaltung in der Zeit von 1928 bis 1932 um etwa 4,4 Milliarden/ vermindert, wovon 3,2 Milliarden& auf das Reich, 929 Mill. 4 auf die Län⸗ der und 258 Mill.„ auf die Gemeinden und Gemeinde⸗ verbände entfallen. In der Geſamtſumme entſpricht dies einer Ausgabenſenkung um mehr als 25 v.., was durchaus einen Vergleich mit dem Deflationsausmaß im Durchſchnitt der Wirtſchaft aushält. Auf dieſem Wege hat Deutſchland ſicher ſchon mehr erreicht, als viele andere Länder. Ganz allgemein geſehen, drückt ſich der in der deutſchen Finanzgebarung erzielte Erfolg darin aus, daß ſowohl das Geſamtdefizit als auch der laufende Zuwachs zu dieſem Defizit relativ geringer ſind, als im Ausland, 1 lediglich England eine gewiſſe Ausnahmeſtellung auf⸗ weiſt. Die Schuldentilgung betrug ſeit 1930(Juni 1030 gleich 100): usa. Deutſchlaud England September 1980 101,3 99,2— März 1931 104,5 101, 99,3 Juni 1932 122,8 105,6 99,4 Auguſt 1932 126,5 105,0— In Deutſchland ſchloß das Etatjahr 1991 mit einem Fehlbetrag von rund 450 Millionen 1 ab, wobei oͤtie beſonderen Kriſenausgaben, die im weſentlichen mit Schatzwechſeln finanziert wurden, nicht berückſichtigt ſind. Zu dieſem relativ niedrigen Deſtzit kam im Extra⸗Oꝛdina⸗ rium noch ein Defizit von ähnlicher Höhe. Die Verbffent⸗ lichung über die Reichseinnahmen im Auguſt läßt bereits die Möglichkeit einer Schätzung des vporausſichtlichen Fehlbetrages für 1032 zu. Durch Umrechnung des bisherigen Steueraufkommens unter der Annahme etwa gleichmäßiger Erträge für den Reſt des Fiskaljahretz würde ſich gegenüber dem Voranſchlag ein Defizit von 781 Mil⸗ lionen„ ergeben. In Frankreich ſoll das Defizit bereits die 10 Milliarden ⸗ Grenze erreicht haben. Dort ſcheint ſich die Auswirkung der Wirtſchaftskriſe auf die Stoats⸗ finanzen jetzt beſonders zu ſteigern. Eine etwas günſtigere Beurteilung iſt für das engliſche Budget am Platze. Seit Begiun des Finanzjahres hat 5 allerdings die ſchwebende Schuld von 684 auf 885 Millionen& erhöht, * geführt. Der amerikaniſche Präſident Hoover hat vor wenigen Tagen Rechenſchaft über ſeine Tätigkeit abgelegt und kam bei 0 N Gelegenheit auch auf die Bedrohung des Gold⸗ ſtandarbs in den USA im Februar d. J. zu ſprechen. Er wies auf die Schwierigkeiten hin, die es möglich gemacht haben, die Währungsgeſetze damals aufrecht zu erhalten. Seine Ausführungen ſind, wie ſich jetzt herausſtellt, nicht nur in den Vereinigten Staaten ſelbſt, ſondern auch weit dartiber hinaus mißverſtanden worden. Allgemein herrſchte die. wor, die Stabilität des Dollars habe im rühfahr 1033 aus Mangel an Gold an einem ſeidenen 1 155 gehangen, während Hoover mit ſeiner Bemerkung: „Die vorgeſchriebene Notendeckung ſei in Gefahr geweſen“ Rur ſogen wollte, der Mangel an Wechſeln habe die im Gefetz feſtgelegte Deckung der Noten bedroht. Dieſes Manko beſeitigte man bekanntlich durch Zuloſſung der Staatsanleihen als Sicherheit für den Notenumlauf. Da auf den Kopf der Bevölkerung in den USA 140, 4 mone⸗ tärer Goldbeſtand entfallen, gegen z. B. 01/0, in England und nur 12,3„ in Deutſchland, ſo wird ohne wefteres klar, daß die 5 Amerikaner genügend Gold befitzen, um Geldabzugen jederzeit ee zu können. Die ſtarke Erſchtttterung des Dollars hat am 10. Oktober das Weiße Haus in Waſhington veranlaßt, das Mißver⸗ ſtänduis aufzuklären. Trotz olledem vermochte ſich die ame⸗ kikaniſche Währung international von ihrem Tiefſtand kaum zu erholen. Ob der nachträgliche Schreck über die 8 e in denen ſich die Vereinigten Staaten be⸗ fa 2 inden, zu einer Kapitalflucht geführt hat, oder ob andere 5 unde für dieſe immerhin bemerkenswerte Erſcheinung „ end ſind, iſt ſchwer zu entſcheiden. a gJiedenfalls bleibt eines auffällig: Trotz des Einſatzes von 2 Mro. und einer Reſerve von 3 Mrd. Dollar, unter⸗ iegen die amerikantſchen Efſekten⸗ und Warenmärkte ſeit agen einer Verflauung. Selbſt wenn hierin eine natür⸗ liche Reaktion guf die tene eee ſtürmiſchen Steige⸗ rungen während der letzten 3 Monate liegen ſollte, gewinnt ſie im Zuſammenhang mit der Ermattung des Dollars es G. ein eigenar niſche Volk trauiſchen Augen zu betrachten, entledigt prozeſſes ein Haar gefunden und zleht ſich zurück, En wäre es auch denkbar, dal, das in Newyork Gaſtfreundſchaft fand, durch die Die Hinfergründe der Dollarschwäche Der mißversiandene Hoover 2 rigem Stiechtum in allen Ländern eſicht. Entweder beginnt das amerika⸗ ſe Ankurbelungsverſuche Hoovers mit miß⸗ ſich ſeines Beſitzes b und wandert mit dem Kapital ab, oder die internationale Spekulation hat in dem ſchleppenden Gange des Kade daß europäiſches und anderes Kapi⸗ 1. klärungen Hoovers aufgeſcheucht, in die Heimat zurückkehrt. Wahrſcheinlich wirkten alle drei Momente zuſommen, um wobei aber 150 Millionen& auf die Operation des Devi⸗ die Abſchwächung bes Dollars, dle ſich takurgemäß nur lu Bruchteilen eines Prozentes hält, zu beſchleunigen. Dafür ſpricht auch die Tatſache, daß nicht nur der Dollar, ſondern auch dos Pfund und die Mark etwas in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen wurden. Die USA haben ſeit Juni d. J. ihren Goldvorrat um 292 Mill. Dollar erhöht, womit er den Betrag von 2918 Mill. Dollar erreicht, bet einem Notenumlauf von 2745 Mill. Dollar. Neben dieſen Ziffern des Federal Reſerve Syſtems iſt aber noch ein erheblicher Goldumlauf vor⸗ handen, denn die monetären Goldbeſtände der Vereinigten Staaten 1 nach dem Ausweis vom 5. Oktober ins⸗ geſamt 4202 Mill. Dollar. Selbſt wenn man noch die kurz⸗ e Kredite, die vom Ausland gewährt worden ſind, in Rechnung ſtellt, kann die amerikaniſche Währung nach menſchlichem Ermeſſen durch einen Anſturm von außen keine Erſchütterung erfahren. Ein Zuſammenbruch des Dollars iſt alſo nur von innen heraus denkbar. Entweder verliert das ameri⸗ kaniſche Volk das Vertrauen zu ſeiner n hortet Gold und flüchtet mit dem Kapital aus dem Lande, oder die Kreditausweitung wird ſo ſtark ausgedehnt, daß die reiſe für Waren aller Art erheblich anziehen. In dieſem alle bliebe zwar der Außenwert des Dollar nominell er Gleiche wie bisher, ſeine Kaufkraft müßte jedoch um ein Vielfaches ſinken. Bis letzt iſt die Welt von derartigen Zuſtänden 1455 recht weit entfernt. Die amerikaniſ egierung ſe edenfalls alles doran, den Geſundungsprozeß im Wirt⸗ chaftsleben zu fördern und wenn auch die Präſidenten⸗ wahl die Entwicklung etwas ſtört, ſo bemüht mon ſich doch, die Ankurbelungsaktion nicht erlahmen zu laſſen. die Wirtſchaftsoffenſive das geſteckte Ziel tatſächlich erreicht, vermag heute noch niemand zu ſagen. Es ſpricht ebenſo viel dafür wie dagegen. Die Unmöglichkeit, die 8 trotz des Einſatzes gewaltiger Mittel in die Höhe zu trei⸗ ben, kann ſogar als ein Aktivum für die Welgwirtſchaft gelten; denn bei der geringen Kaufkraft, die nach 177jäh⸗ gem 5 cht, ſind verteuerte Erzeugniſſe nur ſchwer oder gar ni zufetzen. Vielleicht wäre es überhaupt beſſer geweſen, man hätte die Stabilisierung der Rohſtuſſe auf uledrigem Stande . und von bier aus verſu die Bedürfniſſe der Maſſen möglichſt wohlfeil zu befriedigen. Mit wachſen⸗ dem Konſum hätte ſich donn von ſelbſt das Niveau aller Welthandelsartikel und damit auch die Kaufkraft der Pro⸗ zuktionsländer auf natürlichem Wege gehoben. Die Fehler, der Neuen Mannheimer Zeitung TS- ZEIT Mittag-Ausgab e Nr. 477 . Notwendigkeit ſenausgleichsfonds entfallen. Die noch einer Fundierung der Staatsſchuld iſt in England nicht oͤringlich. So verſchieden auch die Verhältniſſe in den einzelnen Ländern liegen mögen, ſo tritt doch mehr und mehr in der Entwicklung der öffentlichen Finanzen eine gewiſſe Ueber⸗ einſtimmung hervor, die zweifellos das Problem des Budgetgleichgewichts zu einem generellen macht, deſſen Beziehung zu der geſamten Währ ungs lage nicht geleugnet werden kann. So lange es ſich nur darum handelt, den Kreditapparat im Ausmaß der liquidierten Wirtſchaktskredite mit Staatskredit auszufüllen, um die Funktionsſähigkeit der Kreditſyſteme und damit auch der Wirtſchaft zu erhalten, kann von einem Inflotionscharakter der ſtaatlichen Kreditſchöpfung kaum geſprochen werden, da Preis veränderungen außerhalb der großen Rohſtoffgebiete noch kaum erkennbar ſind. Eine geſteigerte Aufmerkſamkeit iſt aber dieſem Problem gegenüber dann am Platze, wenn dieſer Kreditpolitik eine natürliche Begrenzung in der Struktur des Geld⸗ und Kapitalmarktes entſteht, d. h. wenn es praktiſch nicht mehr möglich iſt, jeden beliebigen Betrag aus einer dieſer Quellen zu ſchöpfen. Die Londoner Cify zu der neuen Schaßbonds-Emission Die Nachricht über die neue Transaktion des Schatz⸗ amtes hatte, wie uns aus London unterm 10. ds. Mts. gemeldet wird, im nachbörslichen Verkehr ein erhebliches Anſteigen der Kurſe für britiſche Staatspapiere zur Folge, was verſtändlich iſt, da die Banken und Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften, die für erſtklaſſige Anlagen für eine Friſt von 2% bis 5 Jahren nur noch eine Verzinſung von 2 v. H. erhalten können, ſelbſtverſtändlich verſuchen werden, die immer noch größere Verzinſungsmöglichkeit im Markt der engliſchen Staatspapiere auszunutzen. Unter dieſen Umſtänden dürfte ein weiteres erhebliches Anſteigen der Kurſe feſtverzinslicher Werte durchaus wahrſcheinlich ſein und damit eine weitere Verbilligung des Staatskredits, eine Tendenz, die ſicher von dem Schatzamt bei der Emiſſion im Auge gehalten wurde, denn auf dieſe Weiſe wird der eWg für eine langfriſtige Anleihe geebnet. Die City wäre nicht erſtaunt, wenn im Laufe des nächſten Monats eine langfriſtige Anleihe herausgebracht würde, und man glaubt kaum, daß deren Verzinſung 37 v. H. überſteigen wird. „ Abo. GV der Oeſterreichiſchen Nationalbank. Eine ao. GWV. der Oeſterreichiſchen Nationalbank hat eine Reihe von Anträgen des Generalrates angenommen. Unter den an⸗ genommenen Satzungsänderungen befindet ſich eine Be⸗ ſtimmung, wonach die valutariſche Mindeſtdeckung des No⸗ tenumlaufes auf 20 v. H. herabgeſetzt werden ſoll. Die Di⸗ vidende iſt mit 6 v. H. bemeſſen. Weifere leichſe Besserung in der deuischen Maschinenindusirie im Sepiember Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau⸗Anſtalten, dem Spitzenverband der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns geſchrteben: Im September enfoltete die Inlandskundſchaft eine lebhaftere Anfragetätigkeit als in den vor⸗ hergehenden Monaten. Sie ließ damit den zweifellos vor⸗ handenen erheblichen Bedarf an Maſchinen zur Erneuerung und Ergänzung der Betriebseinrichtungen deutlich erkennen. Verhältnismäßig ſelten war aber auch in diefem Monat noch der Schritt von der Anfrage zur Auftragserteilung. Daher war der Eingang von Inlands⸗ aufträgen nur wenig höher als im Vormonat, ſo daß er faſt allgemein noch als ungenügend bezeichnet wurde. Auch im Ausland sgeſchäft war auf Grund des in der ganzen Welt vorhandenen Bedarſes zunächſt eine Zunohme der Anfragen zu beobachten. Gegen Ende des Monats machte ſich jedoch die Beunruhigung des Auslandes über die beabſichtigten deutſchen Kontin⸗ gentierungsmaßnahmen für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe in ſtarkem Maße ſtörend bemerkbor. Die durch⸗ ſchnittliche Wochenarbeitszeit hat weiter auf vd. 40 Stunden zugenommen. Ein Teil der Firmen, bei denen bisher noch 48 Stunden gearbeitet wurde, hat dis Arbeitszeit her⸗ abgeſetzt, um weiteren Arbeitern Beſchäftigung geben zu können. Der Beſchäftigungsgrad betrug 32 v. H. der Nor⸗ malbeſchäftigung. Die Lage der Maſchineninduſtrie 91 ebenſo wie die anderer Teile der deutſchen Wirtſchaft erkeun⸗ bare, aber noch unſichere und unentſchiedene Anſätze zur Beſſerung. Ob dieſe Anſätze unter Benutzung der durch das Wirt⸗ ſchaftsprogramm der Reichsregierung gebotenen Mittel zu einem wirklichen Auſſchwung der Konfunktur ausgeſtalten werden, wird neben energiſcher, poſitiver Mitorbeit der geſamten deutſchen Wirtſchaft an dem Gelingen des Planes, entſprechend der weitblickenden Aufforderung des Reichs⸗ verbandes der Deutſchen Induſtrie, ganz entſcheidend davon abhängen, ob die einheitliche Linie des Planes erhalten wird. Maßnahmen der Regierung, die geeignet ſind, einem Aufſchwung der Wirtſchaft entgegenzuwirken, müſſen vermieden werden. Beſondere Bedeutung kommt auch einem verſtändnisvollen Hand⸗in⸗Hand⸗Arbeiten der Banken mit der Wirtſchaft, insbeſondere mit den mittleren und kleineren Betrleben der verarbeitenden Im⸗ oͤnſtrie, zu. Ihre Regſamkeit iſt für die Wiederankurbe⸗ kung der Wirtſchaft beſonders wichtig und ſollte durch eine entgegenkommende Befriedigung ihres ſachlich begründeten Kredithebürfniſſe nachdrücklich unterſtützt werden. Karsiadi Stellungnahme der Obligaſionäre und Bondsinhaber In der geſtern in Hamburg abgehaltenen Verſamm⸗ lung von Karſtadt⸗Obligationären teilte der Vorſitzende Bankier Wolf einleitend mit, daß bis letzt in großer Zahl Anmeldungen von deutſchen Obligationären, aber auch Anfragen von holländiſchen, franzöſiſchen und ſchweizeriſchen Intereſſenten bei dem deutſchen Schutz⸗ komitee eingegangen ſeien, deſſen Hauptaufgabe es ſei, darüber zu wachen, ob und in welcher Weiſe die Obligatto⸗ näre bei einer evtl. Sanierung des Unterneh⸗ mens zu Opfern herangezogen werden dürften. Un⸗ berechtigten Eingriffen müſſe der ſtärkſte Widerſtand ent⸗ gegengeſetzt werden. Die Gründung einer Intereſſengemeinſchaft wurde leb ⸗ haft begrüßt und überwiegend der Auffaſſung Ausdruck ge⸗ geben, daß es im Intereſſe der Obligationäre ſelbſt liege, zunächſt eine Regelung im Einvernehmen mit der Verwaltung anzuſtreben. Eine Pflicht des Entgegen⸗ kommens dem Unternehmer gegenüber liege im übrigen in erſter Linſe bei den Großbanken. Auf die verſchiedenen Anfragen und Anregungen aus der Verſammlung heraus ſtellte Dr. Zacharias abſchließend zunächſt feſt, daß man als Hauptergebnis der Ausſprache die Tatſache buchen könne, daß ſachlich keine Meinungs⸗ verſchiedenheiten in der Verſammlung beſtünden. In Be⸗ zug auf eine Anfrage nach der Aktivlegitimation des Schutz⸗ komitees ſei zu ſagen, daß ſich die Bondsinhaber in intereſſterte und desintereſſierte aufteilen ließen. Die erſteren hätten Stellung genommen und ſtünden jetzt mit dem Komitee in Fühlung. Die von dem Komitee bis jetzt vertretenen Stimmen ſtellten mindeſtens mehr als die Hälfte des deutſchen zertifizierten Beſitzes dar. Die Aktiv⸗ legitimation müßten ſich die Bonds inhaber im weſentlichen durch ihre ſachliche Arbeſt ſchaffen. Den Kon⸗ kurs wolle die Intereſſengemeinſchaft nicht; ein ſolcher würde im übrigen für die deutſche Wirtſchaft das gleiche bedeuten wie der Fall Nordwol le. Die rechtliche Lage ſei geprüft worden, und man wiſſe, was man in jedem mög⸗ lichen Stadium der Verhandlungen tun könne. Die erſte Vorausſetzung in den Verhandlungen mit der Verwaltung ſei, daß der Status quo gewahrt werde. Es ſei nicht anzunehmen, daß ſich die Situation des Unternehmens in Die Insolvenzwelle im Abebben Stärkster Rückgang in Deuschland Unruhiger Kurvenverlauf in den USA. Auf einem Gebiet der Wirtſchaftsentwicklung iſt Deutſch⸗ land im Jahre 1932 allen anderen Staaten, unſtreitig voraus: Die Zahl der Zuſammenbrüche ſank hier ſo ſtark wie nirgends anderwärts. Ueberall zeigen ſich während der letzten Monate Beſſerungs⸗Symptome der Kreditſicherheit, an keiner Stelle aber haben die Inſolvenzziffern einen ſo tiefen Stand erreicht wie in Deutſchland. Im September wurden in der deutſchen Wirtſchaft nur 786 Zahlungsein⸗ ſtellungen(Konkurſe und Vergleichsverf hren) gemeldet gegen 2084 im gleichen Monat 1984 und 1287 im September 1980. Das Geſamtergebnis des dritten Quartals 1932 iſt Hochkonjunkturjahr 1928. erfreulichſte Zeichen ſogar günſtiger als im letzten 5 Hierin liegt wohl das gegenwärtig einer wieder beginnenden Konſolidierung der deutſchen Wirtſchaft. Daran ändert die Tatſache auch nichts, daß ein Teil der Gläubiger es jetzt vorzieht, ſich mit Rückſicht auf die hohen Koſten der Inſolvenzverfahren mit dem Schuldner außer⸗ gerichtlich zu einigen. In Frankreich, deſſen Kriſenauswirkungen ſich erſt ſehr ſpät fühlbar machten war die Höchſtzahl der Inſol⸗ venzerklärungen erſt im Juni dieſes Jahr erreicht, in dem 1375 Unternehmen ausſchieden. Seitdem iſt eine(über⸗ wiegend ſaiſonmäßig bedingte) Erleichterung eingetreten, die bis zum September eine Abnahme der Zuſammenbrüche auf 982 brachte. Von einer Beſſerung der Lage kann aber bisher wohl noch kaum geſprochen werden.— Großbri⸗ tannien weiſt eine langſame, aber ziemlich ſtetige Beſſerung ſeit Anfang des Jahres auf. Im März war der Höhepunkt mit 791 Inſolvenzen erreicht. Bis zum Auguſt ging die Ziffer auf 642 zurück(ſie liegt aber immerhin noch Aber Vorfahrshöhe). Die Stetigkeit in der Abwärtsent⸗ wicklung weiſt jedoch auf eine gewiſſe Geſundung hin. In Holland und in der Schweiz hatten die erſten Monate 1932 ebenfalls Rekordziffern auf der Inſolvenzliſte gebracht. Eine langſame Beſſerung bahnt ſich aber auch in dieſen Ländern neuerdings au.— Sehr undurchſichtig liegen die Verhältniſſe in den USA. Auch hier wird ſeit dem winterlichen Höchſtſtande um die Wende 109192 eine deutliche Senkung der Zuſammenbrüche er⸗ kennbar. Im Juli und Auguſt trat aber ein plötzlicher Umſchwung ein, ſo daß im Auguſt wieder ſo viele Falli⸗ mente gezählt wurden, wie Anfang des Jahres. Inſolvenzen in ſechs Staaten Deutſch⸗ Frank⸗ Eng⸗ Nieder⸗ Schweiz Monatsdurchſchnitt land reich land lande USA 19²⁸ 684 636 203 5² 1608 1920 12²⁸ 7²6 607 2⁷ 1642 1930 1599 7³⁰ 6⁵² 256 5² 2009 1931 184 906 675 287 53 2108 Auguſt 1991 1007 80 535 194 63 1765 Januar 1932 1879 1160 7⁰³ 31² 6 382¹4 Juli 1932 1000 1168 659 40⁰⁰ 5 2557 Auguſt 1932 88 1007 64 891 72 2705 Sept. 1982 786 982———— EN eee Neueinsfellungen in der Indusirie Maunheim, 13. Okt. Der ſeit nahezu einem Jahr ſtillie⸗ gende Filialbetrieb Kronach bei Bruchſal der Zigarren⸗ fabrik Gebr. Stern heimer, Mannheim iſt mit 40 neueingeſtellten Arbeitskräften wieder auf⸗ genommen worden. Auch bei dem Viernheimer Teil⸗ betrieb der Zigarrenfabrik ſind 20 Neueinſtellungen erfolgt. & Umſatzbeſſerung bei den Rückforth⸗Brauereien. Die im Rückforkh⸗Konzern vereinigten Stettiner Bergſchloß⸗ Bohriſch⸗ und Elyſium⸗Brauereien haben nach Abſchluß des Geſchäftsjahres einen leichten Umsatzrückgang zu verzeichnen. Der Abſatz war bis Junt ſehr ſtark zurück⸗ gegangen, hat ſich aber lt. Boſſ. Ztg, von Julf bis Sepk. ſo geſteigert, daß die Umſatzzahlen höher waren als die Vergleichszahlen des Vorjahres. Dieſe Umſatzſteigerung wird ausſchließlich auf das gute Wetter zurückgeführt, das wie ſelten den Bierabfatz begünstigt hat. Der Konſum dieſer Brauereien entſpricht den Abſchlußzahlen der geſam⸗ ten norddeutſchen Brauinduſtrie. Frankfurter Abendbörſe: Altbeſitzanleihe gefragt An der geſtrigen Abenöbörſe blieb die freundliche Grundſtimmung erhalten, wobei die Ausführungen des Reichskanzlers in München nachwirkten. Die Umſatz⸗ tätigkeit war aber wieder ſehr minimal, da die Ku⸗ liſſe in Anbetracht des weiteren Fehlens von Publikums⸗ aufträgen Zurückhaltung übte. Auch ſonſtige Anregungen lagen nicht vor. Gegenſtber dem Berliner Schluß blieben die Kurſe meiſt nur gut behauptet, vereinzelt traten kleine Beſſerungen von 47 v. H. ein, ſo für J. G. Farben, Scheideanſtalt, Phönix und Stahlverein. Im Verlaufe herrſchte nahetzu Umſatzloſigkeit. Von deutſchen An⸗ leihen nannte man die Altbeſitzanleihe etwa 74 v. H. niedriger, Reichsſchuldbuchforderungen blieben behauptet. In den übrigen feſtverzinslichen Werten fanden kaum Um⸗ ſätze ſtatt. Am Außlandsrentenmarkte geigte ſich Inter⸗ eſſe für türkiſche Anleihen. Altbeſitzanleihe war im Bör⸗ ſenverlaufe wieder gefragt und kam ſchließlich mit 48,75 v. H. unverändert gur Notiz. Am Aktienmarkte zogen J. G. Farben erneut leicht an. Neubeſitz 6,70, Alkbeſitz 28/85, Berliner Handel 50.50, Reichsbank 19478 J. G. Far⸗ den 947805, Junghans 14,8, Saßmeyer 748,78 und Sie⸗ mens 116,50. 0 Bufferverhandlungen mii Dänemark und Finnland In Berlin wurden geſtern mit einer däniſchen und einer finniſchen Abordnung zugleich Verhandlungen über eine neue Regelung der deutſchen Butter⸗Kontin⸗ gentierung gepflogen. Das Problem der Verhandlun⸗ gen liegt darin, daß Finnland auf Grund des deutſch⸗fin⸗ niſchen Handels vertrages ein zollbegünſtigtes Butter⸗Kon⸗ tingent von 5000 Tonnen zuſteht, für das ein Zollſatz von 50 1 je 100 g feſtgelegt war. Dieſer a inzewi⸗ ſchen darch die Balnfa⸗Juſchlä ant 0 Feitdet eden. Dänemark hatte ſich über die Beſchränkung ſeiner Butter⸗ Tonnen von Ausfuhr 1 Deutſchland auf ebenfalls J vornherein benachteiligt gefühlt, weil dieſes Kontingent den däniſchen Butterabſatz ſtark verringerte, während es für Finnland mehr als ausreichend war. Es wird jetzt verſucht, in gemeinſamen Verhandlungen gu einer 9 regelung zu kommen, die gleichzeit 5 25 entſprechende Verhandlungen mit anderen inkereſſterten Ländern erleſch⸗ tern ſoll. e Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 12. Okt. An der heutigen Gemüſeauktion wurden folgende Preiſe notiert: uitblen 9) Trauben 9,75—40,5; Tomaten—8,5 und 8,5: Erbſen 19—; Bohnen 19—48; Rotkraut 15—2; Weißkraut 0,75—4,00 4 pro Zentner, Wirſing 2,5—3; Zwiebeln 5 Spinat—5; Karotten 15—2; Blumenkohl 55—40, 12.0 und—8; Sellerie pro Stück—12; Kopfſalat 1/57 Endi⸗ Ba Lauch pro Stück 1,5—3; Suppengrünes pro » Edenkobener enmarkt vom 12. Okt. Eier 10—43; Butter 1220; Wirſing 6; Rotkraut 7; Weißkraut 8; Spinat 12—415; Blumenkohl 20—50; Kohlraben 7; Gelbrüben 6; Rotrüben 6; Schwarzwurzeln 20; Roſenkohl 20; Tomaten 10; Bohnen 10) Sellerte—20; teheln 8; Aepfel 10—90; Zentner 2,50&. 1 * Neuſtadter Obſtgroßmarkt vom 12. Okt. Auf dem N Obſtgroßmarkt wurden folgende Preiſe notiert: fel 10—18; Birnen—46; Kaſtanien 172 e 20 bis 28; Pfirſiche—18; Quitten—8; Tomaten—9; Trau⸗ ben 26; Zwetſchen 1820. Schöne Anfuhr in Winteräpfel. Der Marktverlauf war mittelmäßig. Die Nachfrage noch Kahnraum wor an der 1 Börſe ſehr gering. Lediglich für holländiſche Binnenplätze wurden einige Kähne mehr als an den Vortagen zur Be⸗ ladung eingeteilt. Die Frachten erfuhren ebenſo wie die die bisher in dieſer Beziehung gemacht wurden, ſind zwar ſchwer, aber doch nicht unkerkialerbat, 8 5 1 7 den nächſten Monaten weſentlich verſchlechtern würde. Schlepplöhne kal⸗ wie bergwärts keine Aenderung, Birnen 10; Kopfſalat 5; Endivlenſalat 8; Kartoffeln per krachtenmarki Duisburg · Ruhrori I 12. Oui. D ern , Donnerstag, 13. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 477 2 Großkampftag an allen Fronten Meiſterſchaftsſpiele am 16. Oktober Bel den ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpielen haben nun in allem Gruppen die Rückſpiele eingeſetzt. Am kommenden Sonntag treten in ſieben von den acht Gruppen nach län⸗ gerer Zeit wieder alle Mannſchaften auf den Plan, ledig⸗ lich in der Saargruppe ſtehen nur vier Spiele auf dem Programm. Treffen überragenden Formats finden nicht ſbatt, dafür gibt es aber eine Reihe von recht intereſſanten Begegnungen. Wichtig und von Bedeutung ſind ja jetzt alle Spiele, da weder über Meiſterſchaft noch über Abſtieg ſchon Klarheit herrſcht. In beiden Kategorien iſt die Zahl der Bewerber noch groß und beſonders in der unteren Hälfte der Tabelle iſt der Gefahrenkreis noch ſehr weit ge⸗ zogen. Nur ſehr wenige Mannſchaften können ſchon jetzt von ſich behaupten, daß ſie aller Sorgen ledig ſind. Mit dem zunehmenden Entſcheldungscharakter der Kämpfe wird naturgemäß auch eine Verſchärfung der Spiel⸗ weiſe Hand in Hand gehen. Man wird ſein Können und ſeinen Körper noch reſtloſer einſetzen, als dies ſchon in der Vorrunde der Fall war, und es wird hin und wieder zu Härten kommen. So verſtändlich das auch iſt, ſo wollen wir doch hoffen, daß auch weiterhin die Grenzen der ſport⸗ lichen Fairneß gewahrt bleiben. Unſere Spieler ſollen ſich daran erinnern, daß der Gegner ſchließlich auch nur ein Menſch iſt, der ſich und ſeine Kraft für die Ehre und Exi⸗ ſtenz ſeines Vereines einſetzt. Gewiß, der Kampf iſt heute ſehr ſchwer und das Fußballſpielen iſt nicht nur mehr eine Erholung, aber ſchließlich und endlich ſind geſunde Menſchen immer noch wichtiger als ein noch ſo wichtiger Punkt. 5 Wichtige Spiele ſtehen in der Gruppe Rhein auf der Tagesordnung. Der Meiſter Waldhof hat den in letzter Zeit ſtark nach vorne gekommenen F Mannheim 08 zu Gaſte, wird ſich aber kaum einen Punkt nehmen laſſen. Anders iſt es ſchon mit dem Gaſtſpiel Vier n⸗ heims in Sandhofen. Die„grün⸗weiße Gefahr“, wie man die Viernheimer nennt, ſcheint zwar wieder akut zu ſein, doch iſt man ſich in Sandhofen der öͤrohenden Abſtiegs⸗ gefahr wohl bewußt. In dem zu erwartenden ſchorfen Kampf iſt eine neuerliche Ueberraſchung nicht ausgeſchloſſen. Die übrigen Spiele heißen: VfR Mannheim S p Vg unden heim, VfL Neckarau— VfR Kaiſerslantern und Phönix Ludwigshafen — Germania Friedrichsfeld. Vffk Mannheim und Neckarau werden kaum eine Punkteinbuße erleiden und auch Phönix wird ſich für die im Vorſpiel erlittene Niederlage revanchieren. Die Gruppe Saar wartet nur mit pier Spielen auf. Im Lokaltrefſen SV 05 Saarbrücken— Saar ⸗ brücken geben wir dem Fußballverein das beſſere Ende. Der Meiſter F Pirmaſens wird Eintracht Trier wahrſcheinlich auf eigenem Platze durch Völk⸗ lingen nicht viel vormachen laſſen. Idar konnte zwar im letzten Spiele auf dem„Idarer Klotz“ den Meiſter mit einer Niederlage heimſchicken, wird aber auf fremdem Platz gegen die Saarbrückener Sportfreunde mit einem neuerlichen Erfolg kaum rechnen dürfen. In der Gruppe Main geht das wichtigſte Treffen zwi⸗ ſchen dem Fußballſportverein Frankfurt und Unio 1 Niederrad vor ſich. Den letzten Ergebniſſen nach müßte der derzeitige Tabellenftthrer Fußballſport⸗ verein einen ſicheren Sieg landen können, man darf aber nicht vergeſſen, daß Niederrad gerade in Spielen gegen große Gegner ſelbſt immer zu großer Form aufläuft. Der Meiſter Eintracht fährt nach Friedberg, es müßte ſchon ganz verkehrt gehen, wenn der Neuling zu einem Punkte kommen ſollte. Sehr unſicher iſt der Ausgang des Spieles in Bieber zwiſchen den Germanen und Rot⸗ weiß Frankfurt. Die Germanen ſind in dieſem Jahre auch auf eigenem Platze nicht mehr das große Hin⸗ dernis für Frankfurts Spitzenvereine, Rotweiß könnte alſo gut mit beiden Punkten heimkehren. Die Ueberraſchungs⸗ mannſchaft Sportfreunde Frankfurt hat die O ffenbacher Kickers zum Gegner. Wenn man auch die Offenbacher als Favoriten bezeichnen muß. ſo braucht doch der Neuling das Spiel nicht ſchon von Anfang ver⸗ loren geben. Hanau 93 könnte gegen Vfs Neu⸗ JIſenburg ſeinen zweiten Sieg erringen. In der Gruppe Heſſen tritt der Tabellenführer Wor⸗ matia Worms nach Kaſtel einen ſchweren Gang an. Er muß f rt ebenſo in Acht nehmen wie der F S V Mainz 05 Urberach, das wahrſcheinlich mit dem Mute der Verzweiflung kämpfen wird, um vom Tabellen⸗ ende wegzukommen. Doch erwarten wir die beiden führen⸗ den M annſchaften in Front. Aleman nia⸗Olympi a Worms wird auf eigenem Platze keinen Punkt gegen die b r recht unglücklich kämpfende Olympia Lorſſch ab⸗ geben. Vor einem weiteren Siege ſteht auch der Neuling VfR Bürſtadt, der auf eigenem Platze gegen Langen ant Unentſchieden werden ſich mit großer Wahrſchein⸗ lichkeit SV Wiesbaden und Fogg Momba ch trennen, vielleicht kann Wiesbaden diesmal ſeinen Platz⸗ vorteil etwas beſſer aus nützen. In der Gruppe Nordbayern muß der Altmeiſter 1. FJ C Nürnberg nach Fürth zum Tobellendritten Vi R. Der 1. FC will natürlich ſeinen Nimbus, die einzige Mannſchaft in Süsddeutſchland ohne Punktverluſt zu ſein, nicht gerne verlieren. Doch iſt gerade der BfR Fürth für ihn ſchon immer ein ſchwerer Prüfſtein geweſen und es iſt gar nicht ausgeſchloſſen, daß es vielleicht zu einer kleinen Senſoation kommt. SpVg Fürth wird in Würzburg gegen 04 ebenfalls nichts zu lachen haben. Durch das letzt⸗ ſonntägliche Unentſchieden der Fürther gegen Germania Nürnberg ſind die Segel der Würzburger ſehr geſtärkt wor⸗ den und ſie werden gegen ihren großen Gegner mit etwas vermindertem Reſpekt kämpfen. In den Spielen A S V Nürnberg gegen Schweinfurt 05 und 1. FC Bay⸗ reuth gegen Germania Nürnberg geben wir den Platzherren die beſſeren Chancen. Der Neuling SpVg Erlangen hat immer noch keinen Punkt in ſeinem Be⸗ ſitz, es wird auch auf eigenem Platze gegen die Würz⸗ burger Kickers ſchwer halten vom„Nullpunkt“ weg⸗ zukommen. In der Gruppe Südbayern bringt das übliche Münche⸗ ner Doppelſpiel Teutonia München mit 18600 WMün⸗ chen und Wacker München mit Ulm 94 zuſammen. Im erſten Spiele rechnen wir mit einem Siege der„Lö⸗ wen“, das zweite Treffen iſt in ſeinem Ausgang offen. Sowohl Wacker wie Ulm werden alles daranſetzen, den Sieg zu erringen, denn für beide Vereine gilt es den Anſchluß an die Spitzengruppe zu beholten. Bayern München fährt nach Augsburg. Daß die Spielſtärke des deutſchen Meiſters zurückgegangen iſt, iſt nicht zu verkennen, ſie wird aber ſicherlich noch ausreichen, um die Schwaben, die om letzten Sonntag in München wieder eine recht klägliche Vorſtellung gaben, niederzuhalten. Tandshut könnte zuhauſe zwei weitere Punkte gegen DS V München herausholen und auch SS V Ulm hat gegen Jahn Regensburg eine reelle Chance. In der Gruppe Württemberg ſpielen die beiden Spitzen⸗ reiter Union Böckingen und Stuttgarter Kickers auswärts. Union weilt in Eßlingen und die Kickers haben beim Neuling Normannia Gm ü md ebenfalls große Siegesausſichten. Etwas ſtärker wird der FC Pforzheim beim FE Birkenfeld zu kämpfen haben, doch auch er ſollte beide Punkte heim⸗ bringen. Eine weitere Niederlage werden die Brötzin⸗ ger Germanen in Stuttgart gegen den VB ein⸗ Die Spiele vom vergangenen Sonntag: Rheinau— Brühl:0 TW 1846— Gartenſtadt:3 Hemsbach— Ilvesheim 023 1913— Poſt 00 Ladenburg— Laudenbach:4 Reichsbahn— Seckenheim:4 Das große Spiel in Rheinau iſt torlos verlaufen. Ein örgebnis, das dem Spielverlauf gerecht wurde. Es war s bei ſo wichtigen Spielen übliche Drum und Dran. Außerhalb der Barrieren ging es ziemlich lebhaft zu. Es war gut, daß ſich dieſe Stimmung nicht auf die Spieler und den Schiedsrichter übertragen hatte. Ein Mann mit eiſernen Nerven war der gute Leiter, der nur den einen Fehler machte, daß er einen Spieler von Brühl, ohne rechten Grund hierzu zu haben, hinter die Barrieren ſchickte. Die Brühler können froh ſein, daß ſie das Rheinauer Gelände hinter ſich haben. Sie haben durch dieſen Punktgewinn reelle Ausſichten auf den Titel, wenn man berückſichtigt, welche Spiele Brühl in der Rückrunde noch auswärts aus⸗ zutragen hat. Aber auch die Rheinauer haben ſich brav ge⸗ halten und bewieſen, daß ſie gegen die guten Brühler auch kämpfen können. Sie werden bei Vergebung der Auf⸗ ſtiegsplätze ein ernſtes Wort mitreden. Die Gartenſtadter haben auf dem Tur n⸗ vereinsplatz ſicher mit:4 geſiegt und dadurch ſich ihre Anwartſchaft auf die Plätze erhalten. Die Turner ſind nunmehr mit dem Tabellenletzten punktgleich geworden und ſegeln mit ſchnellen Schritten der Gefahrzone des Ab⸗ ſtiegs zu. Ilvesheim hat von der Bergſtraße aus Hems bach zwei weitere wichtige Punkte geholt. Ziemlich ſicher haben die Ilvesheimer geſiegt. Die 138er Mannſchaft holte ſich einen weiteren Punkt und hat ſich dadurch mit dem Tabellenletzten auf gleiche Punktzahl gebracht. Aber auch die Poſtmann⸗ ſchaft iſt durch dieſen neuerlichen Punktverluſt in bedenk⸗ liche Abſtiegsgefahr gekommen. Hart ging es in Ladenburg her. Mit einem ſehr unſicheren Schiedsrichter hat dieſes Spiel keine rühmliche Durchführung zu verzeichnen gehabt. Die Lauden⸗ bacher haben durch dieſen Sieg ihren Anſchluß an den Tabellenführer gehalten. Die Ladenburger nehmen immer noch keinen ihrer Spielſtärke entſprechenden Tabellen⸗ platz ein. daher, trotzdem der Kampf in Karlsruhe ſtattfindet, auch einen Erfolg der Freiburger für möglich. Der Karls⸗ ruher J Vwird mit dem Raſtatter F Wewenig Feder⸗ leſens machen, dagegen wird der Neuling Frankonia Karlsruhe in Freiburg gegen den Sportelub etwas mehr Mühe haben. Offenburg wird auch auf eigenem Platze nicht um den Verluſt beider Punkte gegen Phönix Karlsruhe herumkommen. Der Kampf in Schramberg zwiſchen Spielvereinigung und F C Mühlburg wird vorausſichtlich einen Sieg des gaſt⸗ gebenden Vereins ergeben. Pferdeſport Mülheim⸗Duisburg(12. Oktober) 1. Preis von Mündelheim. 1500, 1600 Meter: 1. 8 J. Thiſſens Rudolf; 2. Franziskus; 3. Himmelgeiſt. Toto: 43, Platz: 20, 24. Ferner: Ferrari, Selim, Maifant. 2. Oſterfeld⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige. 1500 l. 2800 Meter: 1. Dr. J. Claſſens Oh yes(Weber); 2. Struan: 8. Fahrwohl; 4. Thuribert. Toto: 21, Platz: 12, 13. 18. Ferner: Grünrock, Hatz, Stober, Galeani, Weidmannsheil, Komböantin, Szaravas, Blaues Band. Die-Klaſſe im Kreis Anterbaden Tabelle der A⸗Klaſſe: Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkts e 6 1— Ilvesbhein 8 6 1 1 33:10 13:8 Gartenſtadt 8 6 1 170 nn 2 1 29713 12.4 Laudenbach 5 8 5 1 2 19:18 14.5 Secken heim 8 4 1 3 16.16 9977 Ladenburg 5 7 1 2 4 14:18.10 Hemsbach 7 2— 5:18:10 Poſtſport verein 8 1 2 5 10:29 412 T. B. 18499 7 1 1 5 12:28•1¹ Reichsbahnksks? 8 1 1 6 11:30 343 M. F. G. 1918 8 1 1 6:32 313 Die Spiele vom kommenden Sonntag: Gartenſtadt— Rheinau Poſt— Ilvesheim Ladenburg— 1913 Hemsbach— TW 1846 Der SC Gartenſtadt muß wegen ſeiner Platzſperre auf den Platz von Alemannia Rhe i nau. Es wird dort einen harten Strauß geben. Beide Vereine können bei einem Siege, allerdings mit zwei Spielen mehr, den Ta⸗ bellenführer vorerſt ablöſen. Das wird ſchon Anlaß dazu ſein, daß ſich beide Mannſchaften reſtlos einſetzen. Der Unterlegene hat obendrein noch den Nachteil, daß er vor⸗ erſt aus dem engeren Wettbewerb ausſcheidet. Das könnte beſonders bitter für Rheinau ſein, da Rheinau ohnedies ſchon etwas im Rückſtand iſt. Die Rheinauer dürfen nicht denken, daß der SC Gartenſtadt durch die über ihn ver⸗ hängte Platzſperre entmutigt iſt. Die Gartenſtädtler kämpfen mit dem gleichen Mut weiter, wie ſie es bisher ge⸗ tan haben. Sie haben den ernſten Willen bei der Ver⸗ gebung der Plätze dabei zu ſein. Für die Rheinauer, den 0 ligen Kreisligiſten, wird es jetzt Zeit, daß ſie ſich zu einer Kraftprobe aufraffen, ehe es zu ſpät iſt Ilvesheim wird auf dem Platze des Poſtſpor t vereins Mannheim einen ſicheren Sieg landen. Die Laden burger haben auf eigenem Platze Ge⸗ legenheit, ihren Tabellenſtand zwar nicht zu verbeſſern, aber Anſchluß an die Mittelgruppe zu bekommen. Sie werden dies durch einen Sieg über die Mannheimer bekräftigen. Hemsbach hat die Mannheimer Turner. Der Ausgang dieſes Treffens iſt ungewiß. Der Platzvorteil ſpricht für einen Sieg der Bergſträßer. m e. 5. Preis vom Heiligen Brunnen. Ausgleich 8. 1400. 2000 Meter: 1. Frau L. de Galloſtras Edelmann(Knoche); 2. Rheinland mädel; 3. Fernſeher; 4. Jaſon. Toto: 54 Platz: 16, 40, 22, 28. Ferner: Feudal, Giftmiſcher, Gnals⸗ könig, Flügelmann, Mydear, Traumulus, Soliſtin, Sunion. 6. Mülheim ⸗ Duisburger Vereinigungs⸗Preis. Jagd⸗ rennen. Ausgleich 2. Ehrpr. u. 1800 J. 8700 Meter: 1. Heinr. u. Herm. Baumgärtners Segur(Schulze); 2. Rhe⸗ nus; 3. Haarflocke. Toto: 50; Platz: 2, 24. 77. Ferner: Mormone, Ordinaria, Wallia, Charakter, Kipnis, Gold und Silber. 7. Riemelsbeck⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 1400. 1400 Meter: 1. F. Dillmanns Pfennigkommſchnell(H. Schmidt); 9. Medinus; 3. Dagmar; 4. Dictator. Toto: 100; Platz: 19, 16, 70, 16. Ferner: Attis. Dachsbart, Artiſt, Pracht⸗ mädel, Margot, Conflikt, Auswahl, Nab, Hereditha. Siegdoppelwette: 3. und 4. Rennen: 34710. Der Tabellenführer in Sandhofen Am kommenden Samstagabend findet in Mannheim⸗ Sandhofen im Reichspoſtſaale das letzte und wichtigſte Treffen der Vorrunde um die Bezirksmeiſterſchaft von Unterbaden⸗Pfalz zwiſchen den Vorſtädtern, dem Ring ⸗ ſtecken müſſen. Beim Spiel SV Feuerbach— SC Stuttgart ſteht ein Unentſchieden am erſten im Be⸗ reiche der Möglichkeit. Die Gruppe Baden hat ihr wichtigſtes Spiel in dem Zu⸗ ſammentreffen des VIB Korlsruhe. Beide Vereine haben noch Chancen in den Freiburg. mit dem F C Kampf um die beiden erſten Plätze einzugreifen, wir halten Wanderin. haradſcha. Toto: 55; Feuerroſe. 3. Preis von Sterkrade. 1500 4. 1200 Meter: a K. d. 5. Bottlenbergs Praſſer(Lommatzſch); 2. Gemſe; 3. Toto: 33, Platz: 12. 11. 4. Roſenhof⸗Hürdenrennen. 1500. 3000 Meter: 1. Henkelmanns Landesfreund(Broda); 2. Regent; 8. Ma⸗ Ferner: Modeſta, Platz: 28, 17. Ferner: Laſſo, Betty. 1. Frhr. Ste mm ⸗ ſtatt. B. und Stemm⸗Klub Eiche und dem Tabellenführer und Ring⸗ Klub Ludwögshaſen Ludwigshafen, das erſt am Sonntag den Meiſter Vic Schifferſtadt klar diſtanzieren konnte, wird Sandhofen eine harte Nuß zu knacken geben. Bei der derzeitigen Form beider Mannſchaften iſt das Treffen offener als man allgemein annimmt. * 100 ęꝑr la Créme- Pralinen 100 gr la Vollmilch- Schokolade. 100 gr la Deutsches Edelerzeugnis (Sahne, Sahne Mokka, Edel- herb, Alpenvollmilch) Nachen Sie einen Versuch, Sle sind bestimmt zuffleden! 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Oktober 1932 Neues Land und Leben entſteigt dem leere Ein armer Fiſcher zerbricht eine Menſchheitsgeiſel— Das Zaubergras des Spartina Tonſendi— Eine Verſuchsfarm Kein Statiſtiker der Welt Ke i kann erfaſſen, was jährlich an Werten auf dieſer Erde durch Ueber⸗ ſchwemmungen verloren geht, und keine irdiſche Macht war bisher denkbar, die dieſer Geißel der Menſchheit Einhalt hätte ſetzen können. Wenn jetzt von dem ſtaatlichen engliſchen Unter⸗ ſuchungsinſtitut für Landwirtſchaft in Chelmsford klipp und klar verkündet wird, daß es in abſehbarer Zeit möglich ſein wird, nahezu jede Ueber⸗ ſchwemmung zu verhindern, ſo müßte dies eigentlich als eine phantaſtiſch überſteigerte Behaup⸗ tung, geboren aus einem uralten Wunſchtraum, auf⸗ gefaßt werden. Es müßte Wenn nicht wiſſenſchaftliche und tatſächliche Unter⸗ lagen bereits vorhanden wären, die der Mitteilung des Profeſſor James Bryco, Direktor des For⸗ ſchungsinſtitutes, einen Nachdruck verliehen, dem man ſich nicht entziehen kann. Es gibt jetzt ein wirk⸗ ſames Kampfmittel gegen den Fluch des entfeſſelten Waſſers. Ein armer, kleiner Fiſcher aus dem Dörfchen Poole, in der Nähe von Southampton, hat es ent⸗ deckt. Und ebenſo grandios und ſegensreich wie ſeine Auswirkung iſt die Einfachheit ſeiner Art. Es iſt ein einfaches Gras. Vor einigen Jahren erſchien geheimnisvoll und plötzlich in den Gewäſſern von South⸗ ampton, in kleinen Buchten und flachen Ufer⸗ ſtrichen eine Grasart, die niemand kannte, und von der woher ſte eigentlich kam. Der Wiſſenſchaft war das eigenartig harte und hohe Gras völlig unbekannt. Erſt nach längerer Ar⸗ heit entdeckte man, daß es in ſtarkem Maße einer in Südamerika vorkommenden Grasart ähnelte, dem ſogenannten Reis⸗Gras, der Spartina Tonsendi. Allerdings zeigte es einige geringere Abweichungen. Der erſte Wiſſenſchaftler, der Notiz von dieſem Phänomen nahm, war Profeſſor Oliver vom Kings College in London. Er entdeckte, daß dieſes Gras geheimnisvoller Weiſe überall dort er⸗ ſchien, wo häufig Ueberſchwemmungen vorkamen und vor allem in dem Dorf, wo die regelmäßige Flut große, verſchlammte Areale geſchaffen hatte. Die ungeheuren praktiſchen Möglichkeiten aber entdeckte der Wiſſenſchaftlicher nicht. Es blieb dem kleinen Fiſcher aus Poole vorbehalten, hier den Weg zu be⸗ reiten. Er ſtellte feſt, daß dieſes rätſelhafte Gras, das ſich von Poole die ganze Küſte herauf bis nach South⸗ ampton ausgebreitet hatte, den Schlickboden in verblüffend kurzer Friſt feſt und bis in große Tiefe hinein hart machte und ſo allerbeſten Ackerboden ſchaffte. Und weiterhin, es erſchien dem niemand wußte, Fiſcher faſt wie ein Wunder— mußte er merken, daß dieſes ungewöhnlich ſtarke und dicht wuchernde Gras geradezu eine lebende Mauer gegen die Flut bildet. Und dort, wo Spartina Tonsendi zu finden war, tra⸗ ten Ebbe und Flut nicht mehr in Erſcheinung. Der Fiſcher ſah ſofort, welche Perſpektiven ſich hier plötzlich eröffneten. Dort angepflanzt, wo Ueberſchwemmungen ſich einſtellten oder wo Sumpfboden in gute feſte Ackererde verwandelt werden ſollte, mußte das Gras geradezu die Errichtung von Deichen, das mühſame Arbeitsprogramm von Entwäſſerungsgräben uſw. überflüſſig machen. Syſtematiſch begann er jetzt, den Samen des Gra⸗ ſes zu ſammeln, und dann wandte er ſich an die hol⸗ ländiſche Regierung. Dort ſah man ſofort den ungeheuren Nutzwert des Graſes ein, aber als man dann das geheimnisvolle Spartina Tonsendi an der Küſte und an der Zuiderſee angepflanzt hatte, glaubte man doch vor einem Wunder zu ſtehen. Das Gras bewährte ſich in geradezu unheimlicher Weiſe. Es war, als ob plötzlich ein Naturgeſetzt aufgehoben worden wäre. 1 Der Fiſcher aus Poole hörte auf, ein Fiſcher zu ſein. Er zog nur noch Grasſamen für die Holländer und für dieſe oder jene Gemeinden des eigenen Lan⸗ des, die vorurteilslos genug geweſen waren, einen Verſuch mit dieſer phantaſtiſch anmutenden Methode zu machen. Doch der arme kleine Fiſcher aus Poole, nunmehr allerdings ſchon ein ſehr wohlhabender Handelsherr behielt nicht lange ſein Monopol. Maynſtein für den Anſchlußgedanken Ein alter Stadtturm als Mahnſtein Die deutſche Burſcheuſchaft hat an der Donau, un⸗ weit von Linz, einen alten Stadtturm gekauft und ihn zu einem eindrucksvollen Mahnſtein für den Anſchlußgedanken ausgebaut. Die Einweihung wird 5 am 15. und 16. Oktober ſtattfinden. * In Kreiſen der engliſchen Regierung hatte man von den verblüffenden Erfolgen des Graſes in Holland gehört, und ſchleunigſt wurde eine Verſuchsfarm der Regierung in Eſſex eingerichtet. Schon die erſten Experimente überzeugten. Man nahm 30 000 bis 40 000 Acker guten, aber ſtets ü ber⸗ ſchwemmten Landes, ſäte durch beſondere Me⸗ thoden direkt in das Waſſer hinein das Gras an und mußte entdecken, daß dieſes Gras unter einer Waſſerſchicht von 1 Meter 20 Höhe ſchnell und unbekümmert hochwuchs, und daß nach keinen drei Monaten nichts mehr von dem Waſſer zu ſehen war. Man ſtellte weiterhin feſt, daß ein Streifen von 100 Meter Breite dieſes Graſes, das bis zu 2 Meter hoch wird, praktiſch jede Flutwelle zerbricht und ab⸗ hält. Schleunigſt ging man jetzt zur Auswertung über. In Goldhanger, in der Nähe von Har⸗ wich, wo das Meer jährlich den Deich durchſchlägt 40 Tote durch einen Wolkenbruch in Kalifornien Blick auf die Unglücksſtelle in Kalifornien, wo die Waſſermaſſen einen Eiſenbahndamm auseinanderriſſen und einen Zug zum Entgleiſen brachten. Ein verheerender Wolkenbruch ſuchte das Tehachapi⸗Gebirge in Kaliſornien(U. S..) heim. Ein Eiſenbahnzug ſtürzte von einem unterſpülten Eiſenbahndamm, die Wagen wurden von den reißenden Waſſern geradezu weggeſchwemmt. 40 Perſonen kamen in den Fluten um. und die Sturmfluten wertvolles Land überſchwem⸗ men, hat man die lebende Mauer der Spartina Ton- sendi angepflanzt. Sobald man genug Samen hat, wird es an allen gefährlichen Punkten geſchehen und bereits jetzt iſt die Wiſſenſchaft feſt davon überzeugt, daß die Geißel der Menſchheit, die Ueberſchwemmung, für immer zerbrochen iſt. erbaut wurde. Ein ganz kleiner Rechenfehler des Gauners hat nun zu der Aufdeckung eines großangelegten Ver⸗ ſicherungsſchwindels geführt. Alles war ſo raffi⸗ niert inſzeniert, ſo genial erdacht, daß der Betrug beinahe geglückt wäre. Der Kaufmann James Flaudel ließ ſich vor kurzem bei einer Lebens⸗ verſicherungsgeſellſchaft auf die immerhin hübſche Summe von 500 000 Franken verſichern. Bald darauf ſchloß er bei anderen Geſellſchaften wei⸗ tere Lebensverſicherungen in der Höhe von 1500 000 Franken ab. Hätte er davon den ein⸗ zelnen Geſellſchaften Mitteilung gemacht, ſo wäre alles gut gegangen. Weil er dieſen Umſtand über⸗ ſah, ereilte ihn das Geſchick. Einige Wochen nach dieſen Verſicherungsabſchlüſ⸗ ſen unternahm James Flaudel eine OBzeanfahrt von Le Havre nach Newyork. Ganz feudal erſter Klaſſe. Man war auf dem Schiff in beſter b Laune, die Fahrt verlief ruhig und ohne jeden Zwi⸗ ſchenfall. Eines Abends, die Paſſagiere waren zum gellte plötzlich ein Schreckens ruf zur Kommando⸗ größten Teil ſchon in ihren Kabinen verſchwunden, brücke:„Mann über Bord!“ Das Bauhaus ſiedelt nach Verlin über Oben: Das frühere Heim des Bauhauſes in Deſſau, das nach den modernſten Prinzipien Unten: Die primitiven Fabrikſchuppen, die auf dem Gelände einer ehe⸗ maligen Telephonfabrik in Berlin abgemietet wurden, um dem berühmten Kunſtinſtitut als neue Unterkunftsſtätte zu dienen. Nunmehr iſt die endgültige Entſcheidung darüber gefallen, daß das Bauhaus, Sitz von Deſſau wegverlegen mußte, nach der Reichs hauptſtadt verlegt wird. Das Bauhaus darf wohl als das größte Lehrinſtitut für alle Kunſtgattungen bezeichnet werden. Der Mann, der ſeinen Tod beſchrieb Die Tragödie auf dem Ozean— Origineller Trick eines Verſicherungsſchwindlers das ſeinen Atemlos und ſchreckverzerrt eilte ein Mann zum dienſthabenden Offizier und erzählte in fliegender Haſt ganz aufgeregt, wie er das Drama mitangeſehen hat.„Ich unterhielt mich mit einem Paſſagier an der Reeling. Er wollte friſche Luft ſchöpfen. Ihm war ſchlecht. Trotz meiner Warnungen, ſich nicht ſo weit hinauszubeugen, hörte er nicht auf mich. Und plötzlich ſah ich— furchtbar ſchrecklich wie er über Bord geſpült wurde. Wie ein Stein plumpſte er ins Waſſer!“ Schon während dieſer abgehackten Erzählungen hatte der Offizier Befehl zum Stoppen gegeben. Ein Rettungsboot wurde hinuntergelaſſen. Von Schein⸗ werferlicht beleuchtet, ſuchte es die ganze Umgegend ab. Aber alles iſt umſonſt. Nichts wurde von dem Mann entdeckt, der ins Waſſer gefallen war. Das Schiff ſetzte ſeine Reiſe fort. Man ſtellte feſt, daß der Ertrunkene der Paſſagier der erſten Klaſſe, James Flaudel, war.. Die Witwe des auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben Gekommenen bemühte ſich, die Lebensverſicherungs⸗ beträge einzukaſſieren. Und da merkten erſt die Ge⸗ ſellſchaftenn daß Herr James Flaudel ihnen von ſei⸗ 5 of, der entſchied, daß auch nach dem Tode über die nen verſchiedenen Abſchlüſſen keine Mitteilung ge⸗ 4 macht hatte. Sie wurden mißtrauiſch, ließen ſeine 1 0 Vitwe aufmerkſam überwachen und. eines Tages fand man in ihrer Geſellſchaft f den„toten Gatten“ merkwürdig lebendig und 1 froh. Die ganze gut ausgeklügelte Schwindelei war her⸗ ausgekommen. James Flaudel hatte in Le Havre in einem kleinen Kaffee einen Mann kennen gelernt, der ihm ſehr ähnlich ſah. Das Einzige, was ſie unterſchied, war, daß Flaudel einen ſchwarzen Bart trug, wäh⸗ rend der andere glattraſiert war. Sie beſprachen ſich miteinander, gemeinſam nach Newyork zu fahren. Allerdings ſollte der Doppelgänger zweiter Klaſſe das große Waſſer überqueren. Beide begaben ſich in ihre Kabinen. Nach kurzer Zeit beſuchte James Flaudel ſeinen Freund in der zweiten Klaſſe. James nahm ſeinen Bart ab, ſein Freund klebte ſich ihn an und dann verabſchiedete ſich Herr James Flaudel und ging wieder an Land. Nun ſpielte James Freund ſeine Doppelrolle. In der erſten Klaſſe hielt er ſich als James Flaudel auf, in der zweiten ohne Bart als er ſelbſt. Und dann meldete er höchſtper⸗ ſönlich ſeinen eigenen Tod! Wenn nur James Rechenfehler nicht geweſen wäre. . 0 3 Eine Tote läßt ſich ſcheiden* Das war auch noch nicht da, daß ſich eine Tote von ihrem noch lebenden Ehegatten ſcheiden laſſen kann. Aber der Fall iſt jetzt paſſiert, nicht etwa in Honolulu oder ſonſt irgendwo in einem abgelegenen, dunklen Ort in einem entfernten Erdenwinkel, ſon⸗ dern in— Wien. Da war eine Bäuerin mit einem zehn Jahre jüngeren Mann verheiratet. Natürlich war er nur die Ehe eingegangen, damit er bald ſeine ältliche und kränkliche Frau beerben könne. Und das Erbe war ſehr anſehnlich. Die Bäuerin wurde erſt ſehend, als ſie krank wurde und ihr Mann ſich gar nicht um ſie kümmerte. Er behandelte ſie ſehr ſchlecht und ſchien nur auf ihren Tod zu warten. Um ſich an ihrem Gatten zu rächen, beauf⸗ tragte die Kranke ihren Anwalt, die Scheidungs⸗ klage einzureichen. Er befolgte dieſe Anwei⸗ ſung, aber bald darauf ſtarb die Frau. Nun führte der Anwalt die Klage weiter, änderte ſie aber in eine Feſtſtellungsklage um, die forderte, daß die Tote be⸗ rechtigt war, die Eheſcheidung zu fordern. Gleich⸗ 5 zeitig wurde die Aufhebung der Ehepakte und vom 72 5 Mann Nachlaßverzicht gefordert. i a Die Sache ging bis zum Oberſten Gerichts⸗ 1 Schuldfrage einer begehrten Scheidung entſchieden wird. 5 Der Geiſterwagen“ Das engliſche Poſtminiſterium kündigt an, daß es eine neue Jagd auf Rundfunk⸗Schwarz⸗ hörer zu unternehmen gedenkt. Vor einem Jahre wurde die erſte derartige Jagd veranſtaltet, in den Hauptſache in dem Gebiet von Groß⸗ g ies mal ſoll die Jagd auf ganz England ausgedehnt werden. Nach der Verſicherung des engliſchen Poſt⸗ miniſteriums ſind die„Jagdwagen“ ſeit dem vorigen 0 Jahre erheblich verbeſſert worden. Sie ſind nur zum 7 Teil äußerlich kenntlich. Einen beſonderen Erfolg verſpricht man ſich von einem„Geiſterwagen“, der ſich äußerlich von einem gewöhnlichen Automobil in keiner Weiſe unrer⸗ ſcheidet und der angeblich imſtande iſt, noch bei einer Geſchwindigkeit von hundert Kilometern in der 0 1 Skunde jeden Rundfunkanſchluß zu entdecken. Ken⸗ 1 1 ner halten die Ankündigung des engliſchen Poſt⸗* miniſteriums für einen„Bluff“, der den Schwarz⸗ 5 hörern einen heilſamen Schrecken einjagen ſoll. Dies gilt wohl beſonders von dem„Geiſterwagen“, an deſſen Exiſtenz berechtigte Zweifel geſtattet ſind. Während der vorjährigen Jagd meldeten ſich 260 000 neue Rundfunkhörer an. Bei ihnen hatte der „Bluff“ ſeine Wirkung nicht verfehlt. Man hofft in dieſem Jahre auf einen ähnlichen Erfolg. Da es in England bei rund neun Millionen Haushaltungen rund 4,8 Millionen angemeldete Anſchlüſſe an den Rundfunk gibt, nimmt man an, daß noch einige hun⸗ derttauſend Schwarzhörer vorhanden ſind. Kunſtſchätze aus dem Wüſtenſand eee erer we eee nge ee deer. 9 eb Sees ed 8a — 1 . — 1 2 eee Nubiſcher Bronzeleuchter, der einen fackeltragenden Apollo zeigt. 5 5 pedition gelangen jetzt wertvolle Rubier Land ablicher Sudan, e 15 nlehnu 4 lleniſtiſchen Kulturkreis zeigen. 1 05 5 2 her- einem r ihm ſchied, wäh⸗ en ſich ahren. Klaſſe ſich in james james hn an laudel james e hielt ohne ſtper⸗ wäre. Tote laſſen wa in genen, „ ſon⸗ ahre türlich ſeine td das be erſt ch gar ſchlecht beauf⸗ ng s⸗ lnwei⸗ führte n eine te be⸗ Bleich⸗ vom** ch t s⸗* er die hieden daß es Darz⸗ Jahre in der* Dies edehnt Poſt⸗ origen r zum ch von ch von unker⸗ einer in des Ken⸗ Poſt⸗ hwarz⸗ Dies “, an n ſich tte der offt in es in tungen an den e hun⸗ no 9 1 5 * Donnerstag, 13. Oktober 193 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 477 Am 8. ds. Mts. Mutter, Frau In tiefer Trauer, Statt besonderer Anzeige ist unsere liebe, treusorgende Gattin und lilde Coebel geb. Welersiall nach jahrelangem, still für sich getragenem schweren Leiden, doch für uns unerwartet, im Alter von 43 Jahren von uns gegangen. Mannheim(Charlottenstraße), den 12. Oktober 1932. namens der Hinterbliebenen: Wilbelm Coebel Die Feuerbestattung hat heute in aller Stille stattgefunden. Beileidsbesuche dankend verbeten. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nach- rieht, daß mein lieber Gatte. unser treubesorgter Vater. Bruder, Schwager und Onkel Ernst EdCert unerwartet rasch im Alter von 44 Jahren verschieden ist. Mannheim, 12. Oktober 1932. roh. Lanzstr. 27,. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Elisabeih Ecker und Tochfer Elisabeih. Die Beerdigung fndet am Freitag, den 14. Oktober, nachmittags 2 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt. 196 Ant. f. Table fein der Stat auen Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang⸗Nr. 1. 37 Unser liebes, einziges Kind Werner durch den Tod erlöst. wurde am Montag, im Alter von 7½ Jahren in Arlesheim(Schweiz), von seinem schweren Leiden Mannheim(U 6, 18), den 13. Oktober 1932 Die schwergeprüften Eltern: Karl Holzamer u- Frau Emmy geb. Weis Halle aus statt. Die Beerdigung findet nach der Uberführung am Freitag nachm. 2½ Uhr von der hiesigen Leichen- *188 geb. Heußer durch den Tod erlöst. Hans Phanfen u. Familie, Gestern früh 9½ Uhr wurde unsere gute Mutter Frau Elise Dhanten Wwe. nach längerem Leiden im Alter von 71 Jahren Im Namen der Hinterbliebenen: Marie Wilzow rgeb. Phanten, Berlin Mhm, L 15/15 aus statt. rrauerklefdung ethelten Ste bel Anruf Nr. 27851 sofort für jede figur in allen prelslagen zur Auswahl Die Beerdigung findet in Oftersheim am Freitag. den 14. Oktober, um 1 Uhr vom evangel. Pfarrhaus Von Benendsbesuchen Wake Abstand zu nehmen. Tanger steigerung Freitag, 14. Oktober It bürgenich. spare Weinlokal RR handen, fern. reinl., ordnungslieb., ſtrebſame, mit beſten Refer., die entſpr. Sicherheit 1 können, zu verpachten. Anweſen mit fraglich. Geſchäft evtl. verkäufl. Angeb. unt. U 0 117 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 81 11744 1932. nachmitt. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6, 2. gegen bare Zahlung Freiw. Versteigerung 10 Bände Brehms Tier⸗ geſchichte der Vögel, v. Neumama, Bibliothel der Kirchen⸗ Werke 8 Bde. 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Vormittags 10 Uhr, Zu⸗ ſammenkunft Ecke Sta⸗ Ein Arzt vorrat das Mittel, wie man ſeine füße ſtets ohur Bühneraugen halten hann „Schneiden Sie niemals ein Hühnerauge“, rät Dr. Read,„es iſt gefährlich und kann eine Blutvergiftung zur Folge haben. Das ſicherſte und einfachſte Mittel, die Hühner⸗ augen zu bekämpfen, beſteht darin, Saltrat Rodell heißem Waſſer zuzufügen, bis der freigewordene Sauerſtoff dieſem das Aus⸗ ſehen von vollfetter Milch gibt und es weich wie Regenwaſſer macht. Wenn Sie Ihre Füße in dieſes milchige Bad ſtellen, durch⸗ dringt der Sauerſtoff die Poren, und ebenſo wie er das Waſſer milderte, erweicht er die Hühneraugen. Sie können dieſe dann oft ſchmerzlos mit Stumpf und Stiel heraus⸗ nehmen Nach einem einzigen ſolchen, mil⸗ chig ausſehenden Bad, welches Sie noch heute abend nehmen, morgen laufen, ſpringen und tanzen, ganz wie es Ihnen gefällt. 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ITage Winzertest unter Mitwirkung bekannfer Humorisſen und der Hauskapelle vonnerstag: Der Bellemer Heiner Freltag: Humorisi Toni Kunz Samstag und Sonntag: KONZERT ollzelstunde- Verlängerung 8 LIAN NMARVEN WIIITV FRirsen WILLI Fos mit Rudolf Farster und Anton Eüthofer Mit diesem Film erreicht Elisabeth Bergner den schauspiele- Jau Schule buth Kurse Privatstunden Turniertrailning Anmeldung: Au 1, 8/8, Telephon 247 68 Li, Hou dui Neo Bin Volksstück mit rischen Höhepunkt ihres bisherigen Schaffens. Es ist ihre reifste, die menschlichste Gestaltung einer Rolle. Einlab——— Uhr— Be inn: 50. 00 5 u Heule B mit Kaffee(orse ann-Rlasse-Nhend Iz Tegbeutel. 286 Verlängerung. Musik von Walter Reisch u. Billte Wilder gen Ee IATA nal Tester Mannheim Donnerstag, den 18. Oktober 1932 Nachmittags- Vorstellung 5 Für Schüler höherer Lehranstalten Wallenstein Ein dramatisches Gedicht von Schiller Bearbeitung und Inszenierung: Herbert Maisch National. Theater Mannheim Donnerstag, den 13. Oktober 1932 Vorstellung Nr. 37— Miete H Nr. 4 und Sondermiete H 2 Angelina Komische Oper in zwei Akten von G. Rossini Text von Jakob Ferretti In der Bearbeitung von Hugo Röhr Musikalische Leitung: Ernst Cremer Inszenierung: Richard Hein Bühnenbild: Eduard Löffler Technische Einrichtung: Walter Unruh abends 8 Uhr, Mibelungensaal, Rosengarten 8 5 Der heitersle aller 7 5 Weil Ferdl Anfang 14.00 Uhr Ende 18.15 Uhr C; Karl Klauß ild.: E Gute Privat⸗Penſton . n 5 Uhr 1 750 1 7 Bühnenbild.: Eduard Löftler Alls empf. vorzüglichen Wallenstein, Herzog zu Friedland Karl Zistig h 7 Kutte 8* München é g d Octavio Piccolomini Karl Marx D e. Mittag- un Max Piccolomini F on Ramiro, Prinz von Salern, Heinr. Kuppinger ö Gi eta Wänelm Kolmar Dandinl, sein Kammerdiener Christian Könßer 66 bee Illo, Feldmarschall Ernst Langheinz ere Beron J. Piascone, 17 55 1 mii einem W„Platzl ee 60 und 90 Pfg. B3637 Isolani Raoul Alster Ci d seine Töchter f Buttler Hans Finchr. 5 Gussa Kleiken 5 on duestanbert Mit Bere! Alger Peine, Sl oenter, Tiles jar Tölzer Stadtkapelle. gergener Ländler-Kapelle 1 15, 9, 2 Treppen“ 5 8 7 Astrolog 111 e d ein en ee, e e bas beim Rundtünkwsttbewerb preisgekrönte Jodler-Duett ekla, Prinzessin von Friedlan e Wo 5 4 J Gazi renate Pllen Wiemann——— Anni Kienast/ Marta Brunner Weiß Ferdl Entlaufen Oberst Wrangel Hans Godeck Meute 18, Oktober in Soloszenen und einem Einakter mit Ensemble 5 junger Drahthaar fox Harmonle D 2, 6. 8 Uh Hart. 4.40 b..90 bet Heckel. b. Bchhdig. Dr. Tillmann. Verkehrs- 1 f. werke lür 2 KI 1 verein, Rosengart., Bchhdig. Schenk, Blumen. Seidler, Meerfeldstr., ſchwarz⸗weiß, braun. Aalenartũs 8 2 Rundfunkhörerhalbepreisel Kopf, gerupft. Abzu⸗ Der Vorverkauf hat begonnen! N geben gegen Belohn. Karl Oehler 1 E 1. 3, Lehr. 285 8 K Mannheimer Konzertalrektlon 2 3. 4 gal Sal Rinn Helnz Hoffmelster. 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