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Bei Konkurſen, Ver⸗ Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe Freitag, 14. Oktober 1932 143. Jahrgang— Nr. 479 Die franzöſiſche Regierung bemüht ſich, auch Oeſterreich, ungarn und Bulgarien für die Einkreiſung Deutſchlands zu gewinnen Doch Oſtlotarno? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters 5— Paris, 14. Oki. In Paris zeigt man ſich über den bisherigen Ver⸗ lauf der Beſprechungen Herriots mit Macdonald ziemlich euttäuſcht. Die amtlich inſpirierten Pariſer Blätter werfen England vor, daß es die franzöſiſche Sicherheitsforderung als Nebenſache behandle. Die Kardinalfrage ſei, ob England bereit ſei, die Ga⸗ rantien des Locaruo⸗ Paktes auch auf die deutſchen Oſtgrenzen auszudehnen. Frankreich würde der Einberufung einer Sonder⸗ konferenz, wie ſie Macdonald wünſche, viel weniger Widerſtand entgegenſtellen, wenn es ſich um eine wirkliche Sicherheitskonferenz handelte. Ihre ein⸗ zige Aufgabe müßte es ſein, eine Reihe regio⸗ naler Sicherheits verträge zuſtandezubrin⸗ gen und ſie ſo feſt miteinander zu ver⸗ knüpfen, daß ſie nicht bei dem erſten Alarmruf wieder auseinanderfallen. Während der Londoner Beſprechungen Herriots bereitet man aber im franzöſiſchen Außen miniſte⸗ rium auch Verhandlungen mit den Regierungen Deſterreichs, Ungarns und Bulgariens vor, die ſich auf die Abrüſtungsfrage und die neue Sicherheits⸗ konvention beziehen. Es ſoll parallel mit den kom⸗ menden Verhandlungen zwiſchen den Großmächten eine Uebereinkunft mit den drei beſieg⸗ ten kleinen Mittelmächten getroffen wer⸗ den. In Genf hatten Paul⸗Boncour und Maſſigli Vorbeſprechungen, die jetzt in einer diplomatiſchen Niederſchlag finden ſollen. Einzelheiten dieſer Aktion ſind noch nicht bekannt geworden. 1. Die Londoner Verhandlungen Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 14. Okt. Die Beſprechungen Macdonalds mit Herriot nahmen fünf Stunden in Anſpruch und führten gegen Abend zu einer Annäherung der Standpunkte, die namentlich in franzöſiſchen Kreiſen gehobene Stimmung hervorrief. Das prak⸗ tiſche Ergebnis des erſten Tages iſt, daß die tot⸗ geglaubte Vier mächtekonferenz über deutſche Gleichberechtigung wieder aktuell ge⸗ worden iſt. England beſtand darauf, die Franzoſen für dieſe Konferenz zu gewinnen. Herriot gab auch schließlich nach, allerdings mit der Einſchränkung, daß die Konferenz am Genfer See ſtattfinden und daß die kleinen Mächte, wenn auch nicht als Teil⸗ nehmer, ſo doch als Publikum an der Konferenz beteiligt ſein müſſen. Damit erklärte ſich Mac⸗ donald einverſtanden. Ehe der Plan endgültig be⸗ kanntgegeben wird, muß noch das Ergebnis einer Rückfrage in Berlin abgewartet werden, mit der der engliſche Botſchafter geſtern nachmittag be⸗ auftragt worden iſt. Die Möglichkeit, daß noch vor der Viermächtekonferenz der Reichskanzler oder der Reichsaußenminiſter zu einer inoffiziellen Be⸗ sprechung mit Macdonald nach London eingeladen werden, wird in manchen Kreiſen noch immer er⸗ 5 8 dürfte aber zur Zeit nicht im Vordergrund ſtehen. Ueber die geſtrigen Beſprechungen wird weiter von erſter maßgebender Seite erklärt, daß ſie in keiner Weiſe bindend waren. Auf der Vier⸗ mächtekonferenz würden alle Mächte völlig freie Hand haben, alle Probleme unvoreingenommen zu behandeln. Es ſei keine Tür geſchloſſen worden, kein neuer Plan habe geſtern zur Debatte geſtanden. Ebenſo wenig ſei es Zweck dieſer Miniſteraus⸗ ſprache, dem Völkerbund oder der Abrüſtungskon⸗ ferenz eine Arbeit abzunehmen, die zu deren Auf⸗ gaben gehöre. i a a Die Ausſprache hatte vielmehr ausſchließlich den Zweck, Mittel und Wege zu ſuchen um die Abrüſtungskonferenz wieder zum Leben zu erwecken. b Beſonders betont wird die völlige Zwangloſigkeit der Unterhaltung. In dem Zimmer, in dem die Be⸗ ſprechung ſtattfand, ſtand nicht einmal ein Tiſch. Nach dem Wort eines Teilnehmers fehlte alſo dabei das Symbol der ſachlichen Unterhaltung. Eine eng⸗ Liſche Zeitung bemerkt dazu boshaft, das Fehlen des Tiſches haben dem Zweck gedient, das Niederſchrei⸗ 5 ben von Notizen über die Unterredung zu erſchwe⸗ ren. Immerhin muß angemerkt werden, daß neben Macdonald und Sir John Simon verſchiedene lei⸗ tende Beamte des Foreign Offices anweſend waren. Eine endgültige Bekanntmachung über die Vier⸗ mächtekonferenz bezw. über die geplante Verhand⸗ lungsweiſe dürfte heute Nachmittag bei der Mini⸗ ſterbeſprechung erfolgen. Herriot fährt gegen 4 Uhr wieder von London. 8 2* die Winterzuſchlag für Arbeitsloſe Die Beratungen des Kabinetts über die Milderung der Jun Notverordnung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Okt. Für den kommenden Samstag ſind Vertreter der Gewerkſchaften vom Reichsarbeitsminiſter zu einer Beſprechung über die von der Regierung geplanten Milderungen der Inn i⸗Rotverordnung eingeladen. Es handelt ſich dabei in der Hauptſache um die Einführung eines beſonderen Winter zu⸗ ſchlags in der Arbeitsloſenhilfe, deſſen Höhe nach dem Familienſtand geſtaffelt werden ſoll. In der Krankenverſicherung denkt man an eine be⸗ ſchränkte Wiedereinführung von Mehrleiſtungen. Weiter ſind Verbeſſerungen in der Unfall⸗ und in der Rentenverſicherung vorgeſehen, deren Umfang allerdings noch nicht feſtſteht. Handelsproviſorium mit Italien? Drahtung unſ. römiſchen Vertreters Ro m, 14. Okt. Die deutſch⸗italieniſchen Wir tſchafts⸗ verhandlungen, die zur Zeit in Rom geführt werden, ſind in ein entſcheidendes Stadium getreten. Nachdem die deutſchen Vertreter den Italienern vor einigen Tagen ihre Vorſchläge vorgelegt haben, wird für heute oder morgen die italieniſche Antwort er⸗ wartet. Wie ich höre, ſtellen die deutſchen Vorſchläge in handelspolitiſcher Beziehung ein Novum dar, das aber bei den Italienern als eine gute Verhandlungs⸗ grundlage betrachtet wird. Immerhin glaubt man in italieniſchen Wirtſchaftskreiſen nicht, daß ſich zu⸗ nächſt mehr als ein Proviſorium erzielen läßt, ſo⸗ wohl in Bezug auf die Kontingente wie auf die Deviſenbeſchränkungen. Man würde hier aber ſchon darin einen erfreulichen Fortſchritt erblicken. Im Zuſammenhang mit den ſchwebenden Ver⸗ handlungen haben hier natürlich die handelspoli⸗ kiſchen Ausführungen, die in der Münchner Rede des Kanzlers enthalten ſind, ſtarke Beachtung gefunden. Die„Tribuna“ wendet ſich gegen die Stelle der Rede, in der Herr von Papen vom Ausland Ver⸗ ſtändnis für die ſchwierige Lage der deutſchen Land⸗ wirtſchaft fordert. Die Lage der Landpwirtſchaft, meint das Blatt, ſei in allen Ländern ſchwierig. Seitdem Deutſchland in Lauſanne vom Hauptteil ber Reparationen entlaſtet ſei, habe es kein Recht mehr, ſich als ein wirtſchaftliches Opfer hinzuſtellen und dürfe nicht den pſychologiſchen Fehler begehen, Ver⸗ ſtändnis zu fordern ohne Verſtändnis zu zeigen. Der Leitartikel der römiſchen Zeitung überſieht dabei allrdings, daß die Wunden, die uns der Verſailler Reparationswahnſinn geſchlagen hat, noch lange nicht geheilt ſind und noch auf viele Jahre hinaus offen bleiben. Die Verfaſſungsreform Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin. 14. Okt. In der Reichskanzlei haben geſtern bereits interne Beſprechungen über die Verhandlungen de S Kanzlers in München ſtattgefunden. Die Ar⸗ beiten an der Verfaſſungsreform nehmen unter Berückſichtigung der Anregungen, die der Kanzler bei ſeiner Staatsviſite empfangen hat, im Reichsinnenminiſterium ihren Fortgang. Wann die Vorlage kabinettsreif ſein wird, läßt ſich im Augen⸗ blick noch nicht überſehen. Man nimmt aber an, daß die Regierung etwa Ende Oktober mindeſtens über gewiſſe Grundſätze beſchließen wird. Die Erklärung der natibonalſozialiſtiſchen Parteikorreſpondenz, daß der Kanzler, da der Entwurf nach aller Vorausſicht vom kommenden Reichstag nicht verabſchiedet werden würde, noch im November die Einberufung einer Nationalverſammlung nach Potsdam beabſichtige, wird von den Berliner zuſtändigen Stellen als durchaus abwegig bezeichnet. re Macdonaloös Jugeſtändniſſe an Herriot Aus franzöſiſchen Kreiſen hört man über den Verlauf der Beſprechungen Herriots mit Macdonald, daß Herriot einigermaßen überraſcht geweſen ſei durch die Entdeckung, daß die Meinungsver⸗ ſchiedenheiten geringer waren, als er befürchtet hätte In zwei Grundſätzen befinden ſich Franzoſen und Engländer in völliger Uebereinſtim⸗ mung: 1. die Aufrüſtung Deutſchlands muß ver⸗ hindert werden. 2. die einſeitige Reviſton inter⸗ nationaler Verträge iſt unſtatthaft. Dieſe beiden Geſichtspunkte teile auch der amerikaniſche Delegierte Norman Davis, der übri⸗ gens an der geſtrigen Miniſterbeſprechung nicht teilgenommen hat. Weitere Mitteilungen aus gutunterrichteten fran⸗ zöſiſchen Kreiſen deuten darauf hin, daß die engliſch⸗ franzöſiſche Einigung über die Abhaltung der Vier⸗ mächtekonferenz nur dadurch zuſtandegekommen iſt, daß England ſich zu einer ſtarken Einſchrän⸗ kung des Konferenzprogramms bereit erklärte. Die Franzoſen beſtehen darauf, daß die Kon⸗ ferenz nur innerhalb des Rahmenwerkes des Völkerbundes abgehalten wird und daß ſie„den Charakter einer inoffiziellen Vorbeſprechung beibehält“. Das iſt ein unerfreuliches Wort und erweckt den Verdacht, daß auf der Kon⸗ ferenz überhaupt nicht über die dentſche Gleich⸗ berechtigung, ſondern nur über eine weitere Konferenz, deren Ort, Zeitpunkt und Tages⸗ ordnung geſprochen werden ſoll. Im„Daily Telegraph“ berichtet Pertinax vom„Echo de Paris“, daß Macdonald mit Herriot geſtern ausführlich über die innere Lage in Deutſch⸗ land geſprochen hätte und zwar nicht nur in Bezug auf die Abrüſtung, ſondern auch hinſichtlich der Aus⸗ wirkungen, die die innerpolitiſche Entwicklung in Deutſchland auf die Zukunft der Demokratie in Eu⸗ ropa haben könne. Pertinax berichtet weiter, daß die geſtrige Ausſprache über die Methoden, mit denen man dem deutſchen Anſpruch auf Gleichberechtigung begegnen will, nur„vage und allgemein“ geweſen ſei. Auch von anderer Seite hört man, daß konkrete Vor⸗ ſchläge geſtern kaum zur Sprache gekommen ſind. Namentlich von dem neuen franzöſiſchen Plan ſei ſo gut wie gar nicht geſprochen worden. Man erwartet hier übrigens, daß die deutſche Regierung unter Hin⸗ weis auf den kürzlich abgeſchloſſenen„europätſchen Vertrauenspakt“ darum erſuchen wird, über den Verlauf der engliſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen unterrichtet zu werden. Der„Havas“⸗Sonderberichterſtatter meldet, die franzöſiſche Regierung bleibe dabei, daß eine Rü⸗ ſtungsherabſetzung von zufätzlichen Sicherheitsgarantien abhängig gemacht werden müßte, die ſie durch Konſul⸗ tativpakte und regionale Abkommen zu erzielen ge⸗ denke. Engliſcherſeits ſei man gegen jede neue inter⸗ nationale Verpflichtung und rege u. a. als Löſung an: 1. einen politiſchen Waffenſtillſtand für 10 Jahre, durch den Deutſchland ſich auf den gegen⸗ wärtigen territorialen status quo verpflichten ſolle, 2. Freiheit für Deutſchland, alle Rüſtungskatego⸗ rien zu beſitzen, wenn auch in beſchränktem Umfange, 3. progreſſive Rüſtungsherabſetzung der übrigen Mächte. Italiens Beſorgniſſe (Von unſerem römiſchen Vertreter) Rom, 14. Okt. Die Londoner Zuſammenkunft zwiſchen Herriot und Macdonald wird, noch ehe ein amtliches Kommuniqué über ſie vorliegt, in Ita⸗ lien recht ungünſtig beurteilt. So falſch es ſei, wichtige Fragen wie die deutſche Gleichberechti⸗ gung in einem allzu großen Kreiſe zu behandeln, etwa im Völkerbund, ebenſo falſch ſei es, ſie in einem Geſpräch zu zweien löſen zu wollen. Nur in engſter Zuſammenarbeit mit den übrigen Groß⸗ mächten könne dieſes Syſtem einer Löſung entgegen⸗ geführt werden.„Nur wenn die Großmächte gemein⸗ ſam abrüſten“, berichtet geſtern abend die„Tribuna“, wird die Haupturſache der deutſchen Forderung, die Notwendigkeit aufzurüſten, weil die andern weiter rüſten, aus der Welt zu ſchaffen ſein.“ Daß man den neuen franzöſiſchen Abrüſtungsplan in Rom mit den größten Zweifeln entgegenſieht, kann nicht verwun⸗ dern. Man beurteilt dagegen hier, wenn ich recht unterrichtet bin, die langſam wieder in Gang kom⸗ menden Beſprechungen über die Abrüſtung zur See nicht ungünſtig, was umſo bedeutſamer iſt, als der Forderung Italiens auf Flottenparität mit Frank⸗ reich bislang der heftigſte franzöſiſche Widerſtand ent⸗ gegengeſetzt worden iſt. 1 4 Die Vorwürfe gegen Preußen Meldung des Wolffbüros Leipzig, 14. Okt. Der Prozeß Preußen contra Reich vor dem Staatsgerichtshof führte geſtern wieder zu ſchar⸗ ſen Auseinanderſetzungen, beſonders in der Frage der Reichsbefugniſſe gegenüber Länderregterungen. Dabei erklärte Profeſſor Heller für die ſozial⸗ demokratiſche Landtagsfraktion: Das Reich vertritt die anmaßende Auffaſſung, als ob die Länderminiſter nur die politiſche Meinung haben dürften, die der Reichsregierung genehm iſt. Das bedeutet, daß vor⸗ läufig überhaupt keine verfaſſungsmäßige Regierung in Preußen geduldet werden kann; denn die der Reichsregierung genehme politiſche Meinung iſt die der Deutſchnationalen Volkspartei, und dieſe Partei iſt in der Minderheit. Dann hob Miniſterialdirektor Dr. Brecht her⸗ vor, daß grundſätzlich eine normale Landesregierung nur von der zuſtändigen Landesinſtanz eingeſetzt und abberufen werden könne. Als unhaltbar be⸗ zeichnete es Brecht, daß die Reichsregierung ihr Vor⸗ gehen auf die bloße Tatſache der Zugehörigkeit von Braun und Severing zur SPD gründen wolle. Staatsrat v. Jan unterſtrich nochmal. daß das Recht der Inſtruktion der Reichsrats bevollmächtigten den Landesregierungen als Aeußerung der Landes⸗ ſtaatsgewalt verbleiben müſſe. Der Staatsgerichtshof wünſcht noch Erläuterungen zu der von Miniſterialdirektor Gottheiner bekannt⸗ gegebenen Erklärung der Reichsregierung in der es hieß, daß„eine Verabredung des Reichs⸗ kanzlers mit Herrn Hitler über das Vorgehen gegen Preußen nicht getroffen iſt.“ An einem Kaiſerwort ſoll man weder drehen noch deuteln. Dasſelbe dürfte von einem Reichskanzlerwort gelten; aber es wäre doch zweckmäßig, wenn ausdrücklich beſtätigt werden könnte, daß, wenn es heißt, eine Verabredung des Reichskanzlers mit Hitler über ein Vorgehen gegen Preußen iſt nicht getroffen, das ſowohl umfaßt etwaige Beſprechungen zwiſchen dem Reichskanzler und Hitler unmittelbar wie auch mittelbar. Ich halte ebenſo dafür, daß dieſe Erklärung auch bedeuten ſoll, daß ſolche Vereinbarungen auch nicht ſtattgefunden haben vonſeiten des Reichskanzlers vor Uebernahme des Reichskanzlersamts. Miniſterialdirektor Dr. Gottheiner: Die Verordnung vom 20. Juli iſt als eine vor⸗ übergehende Maßnahme gedacht und nicht auf die Dauer berechnet. Wie die Reichsregierung und der Reichskanzler wiederholt ausgeſprochen haben, iſt es der dringende Wunſch der Reichsregierung, dem gegenwärtigen außerordentlichen Zuſtand durch einen normalen Zuſtand baldigſt ein Ende zu ſetzen. Ich habe bereits früher erklärt, daß nach Auf⸗ faſſung der Reichsregierung die kommiſſariſche Lan⸗ desregierung in Preußen ungeachtet ihres provi⸗ ſoriſchen Charakters berechtigt iſt, Maßnahmen mit dauernder Wirkung vorzunehmen, daß ſie für ſich mindeſtens das gleiche Recht und die gleichen Befug⸗ Regierung, die ja auch nur proviſoriſchen Charakter hat, zuſtehen. 5 Dann begann die Erörterung von Abſ. 2 des Art. 48, der von der 5 Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit handelt. Präſident Dr. Bu mke machte auf die preußiſche Auffaſſung aufmerkſam, die dahin geht, daß es dem Reich nicht auf die Wieder⸗ herſtellung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit ankam, weil das Reich nur in Preußen eingegriffen habe, obwohl auch in anderen Staaten die Ordnung gleichermaßen geſtört geweſen wäre. Auch beſage die preußiſche Stellungnahme hierzu, daß die Reichs⸗ regierung ſelbſt an der Störung der Ordnung und Sicherheit die Schuld trage wegen Aufhebung des Uniformverbots. Miniſterialdirektor Dr. Brecht hob hervor, daß bereits ſeit Jahren Unruhen im ganzen Reiche beſtänden, aber allein gegen Preußen habe ſich das Reich entſchloſſen, mit dem Ausnahmerecht des Artikels 48, Abſatz 2 vorzugehen. lange daher auch in dieſem Zuſammenhange die Auf⸗ hebung der Verordnung vom 20. 7. und wende ſich ausdrücklich gegen die Ungleichmäßigkeit der Be⸗ teil Preußens feſtzuſtellen ſei. 1 Für das Reich wandte ſich Profeſſor D Carl Schmitt gegen die Auffaſſung, daß e gleiches Recht auf Exekution beſtehe, und daß das Reich gegen andere Länder, wo die gleichen Voraus⸗ ſetzungen vorliegen, ebenſo hätte einſchreiten müſſe wie gegen Preußen, andernfalls das Einſchreiten niſſe beanſprucht, wie ſie einer geſchäftsführenden * Nach der Pauſe erklärte Präſident Dr. Bumke: Preußen ver⸗ handlung der Länder durch das Reich, die zum Nach⸗⸗ 2. Seite/ Nummer 479 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 14. Oktober 1932 tiſchen Ermeſſen des Reichspräſiden⸗ ten ſei alſo ein ſehr weiter Spielraum gelaſſen. Der Reichspräſident könne aus politiſchen Rück⸗ ſichten auch einmal nicht einſchreiten, auch wenn ein Tatbeſtand gegeben ſei, der an ſich vielleicht ein Einſchreiten veranlaſſen könnte. Auf einen Zwiſchenruf Miniſterialbirektors Dr. Brecht:„In Oldenburg wohnt es ſich für An⸗ dersdenkende nicht angenehm!“ erklärt Profeſſor Dr. Schmitt, man ſchieße bekanntlich mit Kanonen nicht nach Spatzen. Wenn eine Regierung des Lan⸗ des Preußen mit einem derartigen Machtapparat hinter ſich in dieſer Weiſe eine mitwirkende Urſache für die Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung abgebe, dann ſei es etwas anderes, als wenn dies in einem kleinen Lande wie Oldenburg geſchehe. Der Umfang und die Größe der politiſchen Gefahr ſei das Entſcheidende. Wenn irgendwo der Satz gilt: „Wenn zwei dasſelbe tun, iſt es nicht dasſelbe“, dann ſei es in einer ſolchen Gefahrenlage. Anſchließend trat Miniſterialdirektor Gottheiner der Auffaſſung entgegen, als ob die Reichsregierung durch die Aufhebung von Aniform- und SA-Verbot ſelbſt die Zuſtände verſchuldet habe, die ein Ein⸗ ſchreiten aufgrund des Artikels 48 erforderlich ge⸗ macht habe. Sie ſei der Aufaſſung, daß die Zu⸗ ſtände, die bereits ſeit geraumer Zeit in Deutſchland herrſchten, nämlich die Zuſtände einer völlig ein⸗ ſeitigen Behandlung einer großen nationalen Bewe⸗ gung, einen Erregungsſtoff geſchaffen hätten, von dem die Gefahr beſtand, daß er ſich eines Tages ex⸗ ploſiv geltend machen könne. Die Reichsregierung habe es aus dieſem Grunde für angezeigt und not⸗ wendig erachtet, ein Ventil zu ſchaffen. Im weiteren Verlauf der Verhandlung gab Miniſterſaldirektor Dr. Gottheiner ein Telegramm des Reichsinnenminiſters bekannt, in dem es u. a. heißt: „Die am 12. Oktober im Staatsgerichtshof vor⸗ gelegten Darlegungen des Herrn Miniſters Se⸗ vering beſtätigen voll die weſentlichſtſten Punkte meiner früheren Angaben. Ich habe von der Unterredung den mich ſtark berührenden Eindruck mitgenommen, daß ein politiſch ſo erfahrener Mann wie Herr Severing den Ernſt der Lage im Juni 1982 ähnlich beurteilte wie ich ſelbſt, und daß er ſelbſt auf einen Weg wies, um ihm zu begegnen. Von dieſem Teil der Unterredung habe ich daher meine engſten Mitverwalter ſofort in Kenntnis ge⸗ ſetzt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Herr Miniſter Severing mich zu den Maßnahmen, die ſich ſpäter zwangsläufig immer weiter entwickelten, und die ich damals noch gar nicht überſehen oder erwägen konnte, nicht„gedrängt“ hat. Eine derartige Be⸗ hauptung iſt auch niemals aufgeſtellt worden..“ Miniſtertaldirektr Dr. Brecht betonte zur Reichs vertretung:„Sie, meine Herren, erheben mit Ihrer Behauptung, daß Preußen die NSDAP einſettig unterdrückt habe, und daß Sie dieſe Un⸗ gerechtigkeit hätten beſeitigen müſſen, einen Vor⸗ wurf gegen den Herrn Reichspräſidenten, der das Verbot der nationalſozialiſtiſchen Sturmabteilungen und Uniformen ausgeſprochen hat, und zwar auf den Vorſchlag eines Reichswehrminiſters und eines Reichstnnenminiſters, die alles andere als Soztal⸗ demokraten ſind. Sie können unmöglich im Namen desſelben Herrn Reichspräſidenten das Verbot der Sturmabteilungen und der Uniformen der NSDAP, das dieſer Reichspräſident damals als bewußt für erforderlich gehaltene einſeitige Maßnahme gegen die NSA verfügte, der preußiſchen Regierung zum Vorwurf machen.“ Reichsgerichtspräſident Dr. Bumke bezeichnete es als durchaus mögliche Maßnahme ſowohl der preußiſchen wie der Reichsvertreter, dieſe Verhand⸗ lungen durchzuführen, ohne daß von der Perſon des Herrn Reichspräſidenten geſprochen werde. Es folgte dann die Ausſprache über die Befug⸗ niſſe und die Grenzen der Befugniſſe des Der hiſtoriſche 13. Auguſt Eine Darſtellung Fricks über die Anterreoͤung zwiſchen Hindenburg und Hiller Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Okt. Um die hiſtoriſche Unterredung des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Führers mit dem Reichspräſidenten am 13. Auguſt hat ſich bereits ein dichter Legendenkranz gewoben. Erſt kürzlich wieder hat der Stahlhelm allerlei Einzelhei⸗ ten zu berichten gewußt. Die unmittelbar Beteiligten haben ſich bislang in Schweigen gehüllt. Jetzt aber hat der Reichstagsabgeoroͤnete, Miniſter a. D. Frick, in einer Beamtenkundgebung in der„Neuen Welt“ als„Augen⸗ und Ohrenzeuge des Empfangs beim Kanzler und beim Reichspräſidenten“ eine Darſtel⸗ lung vom Verlauf des Geſprächs gegeben. Frick ſchickte voraus, daß die Regierung Papen gleich bei der Amtsübernahme von Hitler eine ſchrift⸗ liche Tolerierungserklärung verlangt habe, die von Hitler abgelehnt worden ſei mit der Be⸗ gründung, er wolle ſeine Stellungnahme zur Regie⸗ rung von deren Taten abhängig machen. Die Ausſprache im Präſidenten⸗ palats hat ſich nach Fricks Mitteilungen folgender⸗ maßen abgeſpielt: Der Reichspräſident erklärte ſofort, er habe nur eine einzige Frage an unſeren Führer zu richten:„Wollen Sie mir Ihre Mitwirkung im Ka⸗ binett zur Verfügung ſtellen?“ Darauf antwortete Hitler:„Wir ſind unter der Bedingung dazu bereit, daß wir die Führung erhalten.“ Daraufhin Hinden⸗ burg:„Sie wollen alſo die ganze Staatsmacht haben?“ Hitler:„Nein, wir verlangen nur die Füh⸗ rung. Die Bildung des Kabinetts wird dann noch die Frage weiterer Verhandlungen ſein.“ Hindenburg: „Das geht nicht, vor meinem Gewiſſen kann ich das nicht verantworten Das muß ich ablehnen.“ Damit war die denkwürdige Unterredung beendet. Wir Nationalſozialiſten, fügte Dr. Frick zum Schluß hinzu, waren alſo überhaupt nicht in der Lage ge⸗ weſen, dem Herrn Reichspräſidenten unſere Gründe auseinanderzuſetzen, die uns dazu beſtimmten, die Führung des Staates zu verlangen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß auch die Reichs⸗ regierung im Einverſtändnis mit dem Reichspräſi⸗ denten, nachdem Herr Frick, entgegen dem Brauch, über den Inhalt der Ausſprache Hindenburgs mit Hitler genaue Angaben gemacht hat, nun gleichfalls aus der bisher gewahrten Zurückhaltung heraustritt. eee ere Hummels Gaſtſpiele in der Schweiz Meldung des Wolffbüros — Baſel, 14. Okt. Wie die Schweizeriſche Depeſchenagentur mitteilt, iſt der Betrüger Hummel alias Daubmann in Ba⸗ ſel kein Unbekannter. Die Baſeler Kriminalpolizei hat verſchiedene Male mit Hummel zu tun gehabt. Gegen den Verbrecher beſteht auch ein Ausweiſungs⸗ beſchluß, der erſt im Jahre 1987 abläuft. Hummel hat ſich in Baſel vornehmlich als Einbrecher betätigt. So iſt zu erwähnen, daß er im Jahre 1928 im September mit einem Komplizen einen frechen Einbruch in eine Filiale des Allgemeinen Konſum⸗ vereins in der Vorſtadt St. Alban unternommen hat. Einige Tage ſpäter hat er damals zu einem zweiten noch frecheren Einbruch ausgeholt. Mit zwei Kom⸗ plizen hatte er verſucht, von einem Wohnhaus aus durch ein großes Loch in der Brandmauer in einen neben diefem Hauſe gelegenen Laden zu gelangen. Die drei Einbrecher wurden bei ihrer Arbeit über⸗ raſcht und nach einer verwegenen Jagd über die Dächer, welche damals großes Aufſehen er⸗ regte, auch feſtgenommen. Hummel und ſeine Ge⸗ noſſen wurden wegen ſchweren Einbruchs zu drei Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Landesverwetſung verurteilt. Dies hat Hummel indeſſen nicht abgehalten, wie⸗ der nach der Schweiz zu kommen. So war er letzt⸗ mals zu Beginn dieſer Woche in Baſel. Er hatte in Badiſch⸗Rheinfelden einen ſeiner ſtark beſuchten Vor⸗ träge gehalten und war dann mit einem Zahnarzt vom Kaiſerſtuhl auf ſchwetizeriſcher Seite nach Birs⸗ felden gefahren, wo er einem Zahnarzt einen Beſuch abſtattete. Mit dieſem plauderte er über ſeine Ver⸗ gangenheit und erzählte auch, daß er ſich mit 16 Jah⸗ ren als Freiwilliger gemeldet habe. Während des Krieges iſt Hummel verſchiedene Male ſchwarz über die Grenze gekommen, um ſeinen in Baſel lebenden Eltern Beſuche abzuſtatten. Gehaltskürzung in Genf Meldung des Wolffbüros — Genf. 14. Okt. Der Unterausſchuß des Budgetausſchuſſes des Völkerbunds beſchloß, daß der Generalſekretär künf⸗ tig 140 000 Schweizer Franken, der ſtellvertretende Generalſekretär 85 000 Schweizer Franken und die Untergeneralſekretäre 70 000 Schweizer Franken Ge⸗ halt beziehen ſollen. Das würde gegenüber den jetzigen Gehältern eine Herabſetzungumetwa 20 Prozent bedeuten. Aus den ſo gewonnenen Erſparniſſen ſoll der neue Poſten des zweiten ſtell⸗ vertretenden Generalſekretärs finanziert werden. JJC ũã d ã ã ãõp.( Reichspräſidenten aus Abſatz 2 bes Art. 48. Für die preußiſche Vertretung ſprach Profeſſor Anſchütz⸗ Heidelberg. Er ſagte: Der Reichspräſident könne nach dem Wort⸗ laut der Verfaſſungsbeſtimmung zur Wiederherſtel⸗ lung der Ordnung nur die„nötigen“ Maßnah⸗ men treffen. Die Maßnahmen müßten in erkenn⸗ baren Zuſammenhang ſtehen zu dem Zweck der Wiederherſtellung von Sicherheit und Ordnung. Ob nun der ganze Komplex der Maß⸗ nahmen gegen das größte Land nicht mehr war als etwas„nötiges“, das habe das Gerich zu entſcheiden. Bejahe das Gericht die Frage, dann liege eine Ueber⸗ ſchreitung des Ermeſſens beim Reiche vor. f Zum Schluß der Sitzung gab Miniſterialdirektor Gottheiner bekannt: Der Herr Reichskanzler von Papen hat mich telephoniſch beauftragt, zu den vom Herrn Vorſitzenden des Staatsgerichtshofes heute an mich als Vertreter der Reichsregierung gerich⸗ teten Fragen zu erklären: „Verhandlungen oder Vereinbarungen der in der Erklärung des Vertreters der Reichsregierung vom 11. Oktober 1932 bezeichneten Art ſind weder von mir perſönlich noch in meinem Auftrage durch Mittelsperſonen erfolgt, und zwar auch nicht vor meinem Amtsantritt als Reichskanzler. von Papen.“ Dr. Gottheiner fügte hinzu, der Reichskanzler lege Wert darauf, in dieſem Zuſammenhange darauf hinzuweiſen, daß er ſich alsbald nach ſeinem Amts⸗ antritt ernſtlich bemüht habe, durch Verhandlungen mit den Parteien des Preußiſchen Landtages die Wahl eines preußiſchen Miniſterpräſidenten zu be⸗ ſchleunigen.— Die Verhandlung wurde auf Freitag vormittag vertagt. Wer wird Präſident? Weldung des Wolff⸗Büros Waſhington, 14. Okt. Politiſche Beobachter ſind der Anſecht, daß der demokratiſche Kandidat Rooſevelt zum Präſiden⸗ ten gewählt werden würde, falls die Wahl fetzt erfolge. Für den Wahltag ſelbſt wäre es ſchwer, eine Vorausſage zu machen, denn man könnte noch nicht ſagen, ob nicht die neue entſchiedene Taktik, die Hoover jetzt einſchlage, doch noch einen Umſchwung in der Stimmung der Wählermaſſen hervorbringen werde. Die Südſtaaten ſind bereits für Rooſevelt geſichert, während die Nordſtaaten, die ſogenannten Neu⸗England⸗Staaten, für Hoover eine Mehrheit ergeben werden. Der Weſten der Vereinigten Staaten iſt geteilt. Den Ausſchlag bei den Wahlen werden die Staaten des Mitt⸗ lern Weſtens Ohio, Indiana, Illinois, Michigan und Wisconſin geben. Die republikaniſche Newyorker Zeitung Sun, die Hoover unterſtützt, meldet, daß nach Angaben von Wettfirmen die Quoten 211 für Rooſevelt notiert werden. Großfeuer in Alm Meldung des Wolff⸗ Büros — Ulm, 14. Okt. Die Pflugfabrik Gebrüder Eberhardt brannte nieder. Vier große Hallen, in denen Fertigfabrikate und Rohmaterialien im Werte von mehreren Hunderttauſend Mark auf⸗ geſtapelt waren, ſind verloren. Sämtliche Feuer⸗ wehren aus Ulm und aus den Vororten arbeiten an der Bekämpfung des Feuers. Nur die Büro⸗ gebäude und die Wagnerei ſind unverſehrt geblieben. Als Urſache des Feuers wird Branudſtiftung angenommen. Letzte Melöungen Wieder Unterweltsſchlacht in Berlin — Berlin, 14. Okt. Im Norden, am Wedding kam es wieder zu einer ſchweren Schlägerei zwiſchen zwei feindlichen Ringvereinen, die geradezu die Ausmaße einer Straßenſchlacht annahm und wobei es auf beiden Seiten mehrere Verletzte gab. Die Polizei mußte dem Krawall ein Ende machen. Es ſcheint ſich um die Austragung von Fein d⸗ ſchaften zu handeln, wie ſie fortgeſetzt unter Ringvereinen üblich ſind. N Spinale Kinderlähmung in Göttingen — Göttingen, 14. Okt. Im Landkreis Göttin⸗ gen erkrankten neuerdings drei Kin der, die Mutter eines der Kinder und ein 27jähriger Land⸗ wirt an ſpinaler Kinderlähmung. Der Landwirt iſt der Krankheit erlegen. In Göttingen ſelbſt ſind drei Krankheitsfälle zu verzeichnen. Zwei in die Ner⸗ venklinik eingelieferte Erwachſene ſind der Krank⸗ heit zum Opfer gefallen. Untergang eines Segelſchifſes e — Stockholm, 14. Okt. Der in Helſingborg, be⸗ heimatete ſchwediſche Dampfer„Veſuvius“ kollidierte im ſüdlichen Teil des finniſchen Meer⸗ buſens im dichten Nebel mit dem eſtniſchen Segel⸗ ſchiff„Emilie“, das faſt unmittelbar darauf ſank. Von der Beſatzung des Segelſchiffes konnte nur der Kapitän und der Bootsmaat gerettet wer⸗ den, die übrigen 6 Beſatzungsmitglieder ertranken. Herriot fährt auch nach Madrid V Paris, 14. Okt. Wie wir aus gut unterrichteter Quelle erfahren, hat Miniſterpräſident Herriot blik ſtattgegeben und wird am 31. Oktober Madrid beſuchen. Von dort aus wird er ſich nach Toulouſe begeben, wo am 3. November der Kongreß der Radikal⸗Sozialen⸗Partei eröffnet werden wird. mn m———— dy xĩxñññq Der neue Vergner-Film Alhambra:„Der träumende Mund“ Die Gaſtſpiele der ſogenanten Prominenten finden nur noch auf der Filmbühne ſtatt.(Geht auch ſo.) Je rarer ſie ſich machen, deſto ſtärker iſt das Intereſſe des Publikums. Eliſabeth Bergner hat bis jetzt im ganzen 7 lin Worten: ſteben) Filme gedreht,— welcher Star kann eine ſo beſcheidene Zahl für ſich in Anſpruch nehmen! Deshalb rennt auch das Kino⸗ und Theatervolk, wenn ſie auf der Flimmerbühne erſcheint; jedenfalls brachte der geſtrige Erſtauffüh⸗ rungstag ein aus verkauftes Alhambratheater, und piele konnten keinen Einlaß mehr finden, trotz ſtrö⸗ mendem Regen, dem beſten und ſchönſten Kinowetter. Darum, ſo ihr könnt, beſucht die Nachmitagsvorſtel⸗ lungen; Eliſabeth ſpielt da ganz genau ſo ſchön. Es dauert zwar eine Weile, bis man ſie ſieht. Der Bayeriſche Rundfunk legt ſich in einem Pro⸗ pagandafilm mit ſeiner ganzen Iſarbreite vor das Hauptſtück des Programms; man bekommt den geſamten Rundfunk⸗Speiſezettel eines Tages vorge⸗ führt, und die angeſtrebte Ausführlichkeit legt den Schluß nahe, daß man in dieſem Fall verſuchen wollte, eine Rundfunk⸗Odyſſee von morgens bis Mit⸗ ternacht in unaufhörlicher Länge zu dichten, wobei die Münchner allerdings Hopfen und Malz vergeſſen haben, die doch ſonſt bei ihnen nicht gerade verloren find. Dann aber, nach einer erneuten Rundfunk⸗ reklame und der Wochenſchan, die Hindenburgs Ge⸗ burtstagsdank bringt, wird der neue Begnerfilm geſendet. Achtung, Achtung wir ſchalten jetzt um auf den„Träumenden ie Wie man geſtehen muß, ein ſonderbarer Titel, bei dem ein ſehr konkretes Werkzeug, das zum Sprechen, Plaudern, Eſſen, Trinken und zu einigen weiteren Nebenfunktionen dient, mit der höchſt ab⸗ ſtrakten Welt des Traumes zuſammengebündelt wird. Man kann ſich einen ſchäumenden Mund vor⸗ ſtellen, aber einen träumenden.... Ein ſchönes Schlagwort haben die Backfiſche einſtens dem Buch⸗ titel„Der nie geküßte Mund“ entnommen; das wäre gewiß auch einmal eine lockende Filmüber⸗ ſchrift, zumal für Eliſabeth Bergner, aber die hat ſte ſich jetzt mit der phyſiſchen Unmöglichkeit ihres träumenden Mundes abgeſchnitten. Sie träumt zwar in dieſem Film, aber durchaus nicht, wie es der Titel beſagt, vielmehr wird ein richtiger Erlebnis⸗, Schreck⸗, Wunſch⸗, Liebes⸗ und Abwehrtraum von ihr gezeigt; das kleine Frauchen, das ſie darſtellt, iſt nämlich in argen ſeeliſchen Nöten. Man kennt ſie aus den früheren Filmen Eliſa⸗ beth Bergners; ſie unterſcheiden ſich von ihrem erſten Film„Nin“ gar nicht. Es iſt immer noch die gleiche Geſchichte von der kleinen, empfindſamen Frau mit der träumenden Seele und dem kindlichen Gemüt, die ſich zwiſchen zwei Männern ſieht, nicht mehr ein noch aus weiß und deshalb in den ftlmiſchen Tod geht. Arme, kleine Eva! Die Tragik der Flimmer⸗ wand hat es ja nicht allzu ſchwer; einſt haben die Tragödiendichter gerungen und gebetet, ſich kaſteit und ſich gefürchtet, wenn in ihren Dichtungen auch nur einer ſtarb(und es mußten viele ſterben); heute nimmt mans mit einer ſolchen Fahrt zum Acheron nicht ſo genau, weil man ſich die Rückfahrt geſichert hat. So wird denn Eliſabeth Bergner das nächſte Mal, wenn ſie die filmiſche Oktave erreicht hat, wie⸗ der auf der ſchmalen Gaſſe eines jungen Frauen⸗ lebens ſtehen, ganz allein, nicht wiſſend, ob ſte ſich nach rechts, nach links wenden ſoll, dann gerade aus gehen, bis dieſes böſe Leben über ſie hinwegbrauſt, ſo grauſam, daß ſich im Publikum aufs neue die Taſchentücher in Bewegung ſetzen und die Tränen⸗ bächlein in eine kleine Korreſpondenz zu dem Film⸗ wetter draußen auf der eingenäßten Straße treten. Eliſabeth Bergner beſchränkt ſich in weiſer Meiſter⸗ ſchaft auf dieſe Skala, der ſie immer wieder neue Modulationen zu entlocken weiß. Man muß nicht immer was Neues geben; im Gegenteil, es iſt ſchön und ehrenwert, wenn eine Darſtellerin das große Chaos der Gefühle ſo zum eigenen darſtelleriſchen Kosmos ordnet, daß es ihr darin keiner gleichtut. Man wird zugeben, daß Eliſabeth Bergner in ihrer Darſtellung eines beſtimmten Tpus unerreicht bleibt; keine wie ſie ſpielt jenes zerbrechliche Weſen, das zwar ſchon wieder etwas aus der Mode gekommen iſt, aber noch in vielen Exemplaren vertreten zu ſein ſcheint: das Kindweib. In dem neuen Film zeigt eine Szene, wie die kleine Frau Gabriele (Eliſabeh Bergner) aus einem Konzertſaal kommt; man glaubt, ein Kind geht durch die pielen großen Leute. So guckt ſie auch in die Welt mit ihren gro⸗ ßen, verwunderten Augen, ſo lacht ſie und ſo treibt ſie kleine Schelmereien. * Und ſo ſpricht ſie auch. Sie hat in dieſem Film eine neue Abwandlung ihrer Kindſprache eingelegt, die zwar etwas reichlich, aber dafür um ſo einpräg⸗ ſamer wiederkehrt. Ihr Mann heißt in dieſem Stück Peter. Daraus wird folgerichtig ein„Peterle“, und dieſes Peterle erfährt eine Fülle phonetiſcher Varia⸗ tionen, wenn es allzuviel ſchwatzt, was Anton Edt⸗ hofer beſonders gut kann, wenn es ſo arg dumm iſt und nichts merkt, und wenn es, das Peterle, ſchließlich im Bettchen liegt, ſo arge, arge trank iſt, daß der Onkel Doktor mit einem richtigen Bart tommen muß. Da holt denn Eltſabeth Bergner eine Modulierung nach der andern aus ihrer„Peterle“⸗ Anrede heraus. Aber nicht nur in dieſen Bereichen, auch in ihrer Urdomäne, der magnetiſchen Liebe, der willenloſen, nicht zu beherrſchenden Hingabe, dem medialen Verfallenſein gegenüber dem männlichen Idol gibt ſie in dieſem Film ganz Großes. Sie paart dieſe Empfindſamkeit mit Angſt, mit Erwartung, mit Bangen, Zaudern, Hoffen, Wünſchen und den Zei⸗ chen des Gewiſſens. Eine Rhapſodie der Gefühle entſteht, die nachklingt, und deren Melodie man ſtets aufs neue mit verhaltenem Atem lauſcht. * Der Magier, der er hier entgegentritt, iſt wieder Rudolf Forſter, mit dem ſie ſeit dem„Seltſamen Zwiſchenſpiel“ auftritt. Er und Peterle erſcheinen am Schluß nicht mehr, wenn die kleine Gabriele tot iſt. Nur noch ein Abſchiedsbrief wird vorgeführt, ein langes larmoyantes Proſagedicht von der Art, wie es jene ſchreiben, die noch lange am Leben ſind. Der Schlußeindruck wird dadurch etwas verwiſcht, aber nicht ſo ſehr, daß man ſich nicht zu den hohen künſt⸗ leriſchen Qualitäten dieſes Films bekennen könnte, der mit einer überlegenen und wohltuenden Ruhe abläuft, alle lauten Akzente vermeidet und wieder einmal zeigt, daß mit vornehmen Mitteln ſich auf der Filmbühne noch immer nachhaltige Wirkungen erzielen laſſen. k. O Herbert Eulenberg ſchwer verunglückt. Der in Kaiſerswerth lebende rheiniſche Dichter Herbert Eulenberg wurde geſtern abend auf der Kaiſerswer⸗ ther Straße von einem Kraftwagen angefahren und zu Boden geſchleudert. Er erlitt dabei ſchwere Verletzungen und wurde zur Golzheimer Klinik gebracht. In den ſpäten Abendſtunden hatte der Dichter die Beſinnung noch nicht wiedererlangt. Zivilisation Moderne Fabeln von Johan Luzian Spiegel und Geſicht „Ich gebe dir Leben und Daſeinszweckl“ ſagte das Geſicht zum Spiegel. Egviſt! dachte der Spiegel, aber er war zu höflich, um es auszuſprechen: Du ſiehſt doch immer nur dich in mir! Zahnpaſta und Seife „Wir haben den Menſchen das Gefühl der Sauber⸗ keit gegeben!“ ſagte die Zahnpaſta ſtolz zur Seife. „Ja,“ fügte dieſe hinzu,„ohne uns hätten die Menſchen nie gewußt, daß ſie ſchmutzig waren.“ Kragen, Knopf, Loch und Krawatte „Wie die Dinge nun mal ſind, können wir ohne einander lieben!“ ſagte der Kragenknopf zu Knopfloch und Krawatte. N Wie herrlich doch, daß ich geſchaffen wurde! dachte der Stehkragen. Und welch ideale Gemeinſchaft geht mit mir zugrunde, wenn ich nicht mehr bin! Spielplan des Nationaltheaters für die kom⸗ mende Woche. Sonntag, 16. Okt.(Miete D, Sonder⸗ miete D) in neuer Inſzentierung„Siegfried“? Mon⸗ tag, 17. Okt.(Miete B, Sondermiete B)„Die Jour⸗ naliſten“; Dienstag, 18. Okt.(Miete K, Sondermiete A) zum letzten Male„Wetter veränderlich“; Mitt⸗ woch, 19. Okt., nachmittags, Schülervorſtellung für die Höheren Schulen“„Der Freiſchütz“, Mittwoch, 19. Okt., abends(Miete II)„Vor Sonnenuntergang“; Donnerstag, 20. Okt.(Miete C, Sondermite O)„Die Hochzeit des Figaro“; Freitag, 21. Okt(Freie Volksbühne)„Der Freiſchütz“; Samstag, 2. Okt., (Miete D) Uraufführung„Argonnenwald“, Sontag, 23. Okt, nachm.(Bühnenvolksbund„Jungtheaterge⸗ meinde“)„Wallenſtein“; Sonntag, 23. Okt. abends (Miete E, Sondermiete)„Gaſparnone“; Montag, 24. Okt.(Miete 6, Sondermiete 6)„Der Freiſchütz“. — Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau. Donnerstag, 20. Okt.(Bühnenvolksbund)„Die Journaliſten“ O Intendaut Erwin Hahn in Heidelberg hat das Münchener Volkstheater gepachtet. Er wird während dieſer Spielzeit noch in Heidelberg bleiben. der Einladung des Präſidenten der ſpaniſchen Repu⸗ einander nicht mehr auskommen, alſo wollen wir N . „ 1 80 ö „ das ich, dich er⸗ ife. die zne vir 2 * J7rFFk᷑᷑!: N dee n * “ It FA Fü OE HATE Freitag, 14. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe te Nummer 479 ſannheim erhebt 600 Prozent Bürgerſteuer Vom Stadtrat abgelehnt, vom Oberbürgermeiſter in Kraft geſetzt Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit:„Der Stadtrat hat in ſeiner geſtrigen Sitzung den Antrag 155 e die Bürgerſteuer vom 1. Januar 1933 ab mit dem ſechs sfachen des Landes⸗ ſatzes zu erheben, abgelehnt. Der Oberbürger⸗ meiſter hat daraufhin dieſe Maßnahme aufgrund der Artikel 10 und 11 der Badiſchen Haushaltsnotverord⸗ nung vom 9. Oktober 1931 von ſich aus angeordnet. Der Kommentar Nach den Beſtimmungen des Reiches und des Landes müſſen dis Gemeindebeſchlüſſe über die Feſt⸗ ſetzung der Bürgerſteuer für die Zeit ab 1. Januar 1933 bis ſpäteſtens 15. Oktober gefaßt und der Staats⸗ aufſichtsbehörde vorgelegt und bis ſpäteſtens 21. Ok⸗ tober von ihr genehmigt ſein; andernfalls entſtehen für die Gemeinden erhebliche Nachteile. Nach einem Erlaß des Reichsfinanzminiſters vom 28. September 1932 erhalten Gemeinden, die als Bürgerſteuer 1933 nicht mindeſtens das fünffache des Landesſatzes er⸗ heben, keine Zuſchüſſe des Reiches zur Erleichterung der Wohlfahrtslaſten. Da es ſich hierbei für Mannheim um einen Betrag von über 3 Millionen handelt, iſt eine Erhöhung der Bürgerſteuer, die bisher in Höhe des dreifachen des Landesſatzes erhoben wurde, auf mindeſtens das fünffache unvermeidbar. Dieſe Erhöhung auf das fünffache wäre auch des⸗ wegen erforderlich, weil infolge der durch die letzte Notverordnung gewährten Erleichterungen Wegfall des Ehefrauenzuſchlags und Erhöhung der Freigrenze— ſich bei Beibehaltung des bisherigen Satzes im Jahre 1933 für die Stadt ein Einnahmeausfall von rund 500 000% gegenüber 1932 ergeben würde. Wenn darüber hinaus ab 1. Januar 1933 das ſechsfache des Landes⸗ ſatzes erhoben werden muß, ſo läßt ſich das wegen der zunehmenden Verſchlechterung der Finanzlage der Stadt nicht vermeiden. Während nach einer Mitteilung des Oberbürgermeiſters an den Stadtrat vom 14. September noch angenommen werden durfte, daß es gelingen würde, den im Haushaltplan mit 5054 000% veranſchlagten Fehlbetrag auf 3 596 000% herabzudrücken, hat ſich die Lage inzwiſchen vor allem durch den weiteren Rückgang der Reichs⸗ überweiſungsſteuern erneut dermaßen ver⸗ ſchlechtert, daß zur Zeit wieder mit einem Fehlbetrag von 5 280 000% gerechnet werden muß. Hierbei iſt noch vorausgeſetzt, daß der Zuſchuß des Reichs zur Erleichterung der Wohlfahrtslaſten in voller Höhe eingeht. Die Erhöhung der Bürgerſteuer auf das ſechsfache des Landesſatzes bringt, da die erſten drei Monate des Kalenderjahres 1933 dem Rehn itasfa hee 1932 zugerechnet werden, gegenüber dem Voranſchlag 1932 eine Mehreinnahme von 285 000 /, die unter den ge⸗ ſchilderten Umſtänden keinesfalls entbehrt werden kann. Die Geſamteinnahme aus der erhöhten Bür⸗ gerſteuer 1933 wird vorausſichtlich 2 100 000/ be⸗ tragen. Trotz der Erhöhung der Bürgerſteuer bleibt alſo für das Rechnungsjahr 1932 ein ungedecktes Defizit von 4995 000 J. Infolge des Wegfalls des Frauenzuſchlags wird die Belaſtung für den einzelnen Haus⸗ halt im Jahre 1933 trotz der Erhöhung im Monatsdurchſchnitt nur wenig höher ſein als im Monatsdurchſchnitt des Jahres 1932. Im Kalenderjahr 1932 wurden von einem Ehepaar in der unterſten Stufe 33,75/ oder im Durchſchnitt von 12 Monaten 2,81/ Bürgerſteuer erhoben. Im Kalenderjahr 1933 werden es 36/ oder 3„ im Mo⸗ natsdurchſchnitt ſein. In den erſten ſechs Monaten des Jahres 1932 betrug die Monatsrate für ein Ehe⸗ paar ſogar 4,50½¼. Von einem Ledigen wurden im Kalenderjahr 1932: 24,75/ oder 2,06/ im Durch⸗ ſchnitt von 12 Monaten erhoben. Im Kalenderjahr 1933 werden es 36/ oder 3„ im Monatsdurchſchnitt ſein, was genau der Monatsrate entſpricht, die von einem Ledigen in den erſten 6 Monaten des Jahres 1932 erhoben wurde. * Zu dieſen Mitteilungen des Städt. Nachrichten⸗ amtes iſt ergänzend zu ſagen, daß ſie für die Bür⸗ gerſchaft eine recht unangenehme Ueberraſchung be⸗ deuten. Man hat wohl mit einer Erhöhung der Bür⸗ gerſteuer für das Rechnangskahr 1933 gerechnet, aber nicht auf das Sechsfache des Landesfatzes. Auf der einen Seite hat man Erleichterungen durch den Wegfall der Beſteuerung der Ehefrau und die Er⸗ höhung der Freigrenze geſchaffen und auf der an⸗ deren ſteuert man dieſe Erleichterungen wieder weg. Dabei iſt es ein ſchlechter Troſt, daß in Ludwigs⸗ hafen das Elffache des Landesſatzes erhoben werden ſoll. Der Stadtrat hat es auch diesmal ab⸗ gelehnt, die Verantwortung für eine ſteuerliche Maßnahme zu tragen, die die Bürgerſchaft in einer ungemein ſchweren Weiſe belaſtet. Die Verantwor⸗ tung iſt dem Oberbürgermeiſter zugeſchoben worden, der aufgrund ſeiner ihm verliehenen diktatoriſchen Machtvollkommenheit die Steuer einfach in Kraft geſetzt hat. Die Bürgerſchaft ſteht damit vor der vollendeten Tatſache, mit der ſie ſich abzufinden hat. Leicht wird es ihr, wie geſagt, nicht fallen, da die wirtſchaftlichen Verhältniſſe nicht zu der Hoffnung berechtigen, daß in abſehbarer Zeit der Ausfall in den Einnahmen, der durch die Bürgerſteuer ent⸗ ſteht, ausgeglichen werden kann. 1100proz. Bürgerſteuer in Ludwigshafen abgelehnt In vierſtündiger Sitzung beriet geſtern nach⸗ mittag der Stadtrat Ludwigshafen über Notmaßunahmen. Abermals ging es um die Ausgleichung des Haushalts durch die be⸗ kannte gewaltige Erhöhung der Bürger⸗ ſteuer und um Nothilfe für die der öffentlichen Unterſtützung Bedürftigen. Die beiden extremen Parteien hatten weitgehende Anträge wegen außerordentlicher Winterhilfe eingebracht. Die Kommuniſten ließen ihre Wünſche noch durch einen Dringlichkeitsantrag er⸗ weitern, den Stadtrat Müller einbrachte: Es ſolle den im freiwilligen Arbeitsdienſt Beſchäftigten der bisher gewährte Lohn weitergezahlt und die verfügte Kürzung rückgängig gemacht werden. Fer⸗ ner ſollten Arbeitsanzüge und Schuhe geliefert, die Miete der Unterſtützungsbedürftigen auf das Wohl⸗ fahrtsamt ganz übernommen werden u. a. m. Der Vorſitzende lehnte es ab, dieſe Anträge zur Abſtim⸗ mung zu bringen, weil ſie den geſetzlichen Beſtim⸗ mungen widerſprächen. Dann gelangte der Antrag der liſten zur Beratung, der verlangte: Schaffung um⸗ fangreicher Notſtandsarbeit, ſofortige Gewährung von Nahrungs⸗ und Brenaſtoffmitteln an die Wohl⸗ fahrtsempfänger und Erwerbsloſen, vermehrte Schulſpeiſung, ſonſtige Unterſtützungen. Erſter Bürgermeiſter Dr. Gcearius wandte gegen dieſe Forderungen ein, daß ſie die Leiſtungs⸗ fähigkeit der Stadt weit überſchritten. Im Voranſchlag ſei über 1 Million Mark für die Fürſorge eingeſetzt, eine halbe Million für Arbeiten an der Rheinbrücken⸗ rampe verausgabt worden. Mietunterſtützung werde bereits 4750 Parteien mit einem Aufwand von jähr⸗ Nationalſozia⸗ b lich 800 000 Mark zuteil. Rund 4600 Schulkinder er⸗ halten Frühſtück und Mittageſſen. Auch ſonſt ge⸗ ſchehe, was im Rahmen des Möglichen liege. Die Kommuniſten beantragten: alle Erwerbsloſen, Ausgeſteuerten und Wohlfahrtsempfänger erhalten monatlich 665 Mark, Ehepaare 100 Mark, jedenfalls aber eine Erhöhung ihrer Unterſtützung um 30 Pro⸗ zent, ferner verbilligte Gas⸗, Waſſer⸗ und Brenn⸗ ſtoffverſorgung. Erſter Bürgermeiſter Dr. Eca⸗ rius ſtellte feſt, daß die Durchführung des Antrags den untragbaren Mehraufwand von 460 000 Mark bedingen würde. Die beiden von den Stadträten Beisswenger(NSDAp) und Harth(Komm.) begründeten Anträge verfielen denn auch nach zwei⸗ ſtündiger lebhafter Ausſprache einhelliger Ableh⸗ nung gegen die Antragſteller. Als zweiter Punkt der Tagesordnung ſtand wieder die Erhöhung der Bürgerſtener auf der Tagesordnung. Der Vorſitzende erinnerte daran, daß der Stadtrat durch Entſcheid der Pfalzregierung gehalten ſei, bis 14. Oktober den Haushalt in Ordnung zu bringen, was nur durch Annahme der Erhöhung des Bürger⸗ ſteuerſatzes auf 1100 Prozent zu erreichen ſei. Es ſei ein Fehlbetrag von 1 Million Mark abzu⸗ gleichen, da 3,3 Millionen Mark hauptſächlich für die Fürſorge gemachter Ausgaben nur 26 Millionen Mark Einnahmen durch Steuern und Abgaben gegenüberſtehen. Trotz allen Mahnungen des Stadt⸗ oberhaupts hielten die Vertreter der Fraktionen ihren Standpunkt eines„non possumus“ aufrecht. Um aber die vorauszuſehende Durchführung der ge⸗ nannten rieſigen Steuererhöhung im Aufſichtsweg zu vermeiden, hatte die ſozialdemokratiſche Fraktion mit dem Zentrum einen Vermittlungs vorſchlag ausgearbeitet: 1. Die Bürgerſteuer wird im Kalenderjahr 193g in der im 8 18 Abſ. 1 der Verordnung über die Durch⸗ führung der Bürgerſteuer beſtimmten Weiſe er⸗ hoben, alſo durch öffentliche Bekanntmachung und Hinausgabe von Steuerbeſcheiden. 2. Für das Kalenderjahr 1933 wird ein Zuſchlag zum Landesſatz der Bürgerſteuer in Höhe von 400 Prozent in den geſetzlich vorgeſchriebenen Raten erhoben. 3. Falls ſich die Wirtſchaftslage wider Erwarten noch mehr verſchlechtern ſollte, wird bis zur Bera⸗ tung des neuen Voranſchlags die Höhe der Bürger⸗ ſteuer neu feſtgeſetzt. Stadtrat Hammer(Soz) rechtfertigte den An⸗ trag: Die Erhöhung der Bürgerſteuer ſei unſozial, weil ſie ihre Staffelung nicht die gebotene Rückſicht auf die niederen Einkommen nehme Der Satz von 1100 Prozent verhänge einen in ganz Deutſchland beiſpielloſen Ausnahme⸗ zuſtand. Es beſtehe auch die Gefahr, daß wegen der zu hohen Abgaben und Mieten in Ludwigshafen immer mehr Einwohner wegziehen. Abg. Hofmann(3Ztr) unterſtrich dieſe Ausführungen und meinte, der Stadtrat wolle der Regierung durch den Vergleichs⸗ vorſchlag zeigen, daß er nicht aus„ſturen Böcken“ beſtehe. Durch die Mehrarbeit, die der erſte Teil des Antrags zur Folge haben würde, könnten ſtellen⸗ loſe Kaufleute Verdienſt finden. Der Vorſitzende bekämpfte den Antrag, weil er keinen Ausgleich, im erſten Teil ſogar erheblichen Arbeitsanfall und Koſtenvermehrung bringe. Der Finanzreferent, Rechtsrat Genthe. ergänzte die Darlegungen des Vorredners. Zu dem Antrag äußerten ſich in längerer Ausſprache die Stadträte Bertram(Staatsp.), Jung(D. Bpt.), Müller Preis 50 Pfg. Uberatt zu haben! Kleines für Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Wichtige Kreftpostlinſen in Baden, Hessen und Pfalz inter- Aug e 7 1327 33 (Kom.), Bauer(Soz.), Wiedemann(Wirtſchp.), Frau Weltin(fraktionslos), Keßler(NSDAP). Schließlich wurde der Antrag, der Verwaltung auf 1100prozentige Erhöhung der Bürger⸗ ſteuer einſtimmig abgelehnt. Der Vermittlungsantrag der Sozialdemo⸗ kraten und des Zentrums wurde in Ziffer 3 ein⸗ ſtimmig, in den erſten zwei Punkten gegen den erſten und zweiten Bürgermeiſter, Deutſche Volks⸗ partei(gegen Ziffer), Wirtſchaftspartei, Staats⸗ partei, Kommuniſten und Nationalſozialiſten an⸗ genommen.—0— Entwüſſerung des Vorortes Rheinau Der Mannheimer Bezirksrat erledigt ein Dutzend Wirtſchaftsgeſuche Unter Vorfitz von Polizeipräſtdent Dr. Bader wurden in der geſtrigen Sitzung des Mannhei⸗ mer Bezirksrats mehrere Konzeſſions⸗ geſuche beraten, die, ſoweit die Taxe bezahlt war, genehmigt werden konnten. Es handelt ſich um die Schankwirtſchaften„Alte Pfald“ P 2, 6,„zum Löwen“, Wallſtadt, Mosbacherſtr. 2,„zur Fortuna“, Augarten⸗ ſtraße 75,„zum Augarten“, Neckarau, Roſenſtr. 28, ferner um zwei alkoholfreie Kaffees und den Aus⸗ ſchank der Kantine der Oelfabrik. Genehmigt wurden auch die Geſuche für die Realſchankwirtſchaften „Prinz Max“, Feudenheim, Hauptſtr. 33(beſteht ſeit 1835) und„Landkutſche“, D 5, 3(ſeit 1735). Bei Real⸗ konzeſſionen iſt die Bedürfnisfrage nicht zu prüfen. In den andern Fällen wurden zum Teil kleine Bau⸗ auflagen gemacht. Für eine Wirtſchaft in der Holzſtraße wurde bau⸗ polizeiliche Auflage dahin erlaſſen, daß die Abort⸗ anlage nach Geſchlechtern getrennt wird. Das Geſuch der kath. Kirchengemeinde„Herz Jeſu“, Mannheim⸗ Neckarſtadt, um Erlaubnis zur Beſtellung der Frau Anna Platz Wwe. als Stellvertreterin des Kirchen⸗ gemeindevorſtands für die Schankwirtſchaft im Hauſe Zehntſtr. 30 wurde genehmigt. Landrat Dr. Guth⸗Bender übernahm ſo⸗ dann den Vorſitz für die Beratungs der Ver⸗ waltungsſachen. Einer Klage der Stadt Worms gegen den Landes⸗ fürſorgeverband Kreis Mannheim wurde ſtatt⸗ gegeben. Ein ſchon vorher in Weinheim unterſtützter Mann hatte in Mannheim einen Unfall erlitten, war aber nach Worms weiter gefahren und fand dort im Krankenhaus Aufnahme, wofür die Koſten in Höhe von 240 Mark der Stadt Worms zu erſtatten ſind, während die Rückforderung der Verwaltungskoſten nicht ganz anerkannt werden konnte. Ein Ingenieur der Steinzeugwarenfabrik Friedrichsfeld hat dort eine Werkswohnung mit ſechs Zimmern inne und ſoll für einen Raum 60% Wohnungsluxus⸗ ſteuer im Jahr bezahlen. Er erhob Einſpruch da⸗ gegen, indem er geltend machte, daß er dieſen Raum für geſchäftliche Zwecke benötige. Der Bezirksrat mußte den Einſpruch abweiſen, da der Raum nur gelegentlich in Gebrauch iſt. Es wurde aber betont, daß der Bezirksrat dieſe Entſcheidung ungern fällt, weil Mannheim die einzige Stadt Ba⸗ dens iſt, in der noch Wohnungsluxusſteuer erhoben wird. „Erhöhung des Staues der Brühler Mühle“ lautet ſchlicht und einfach der nächſte Tagesord⸗ nungspunkt, aber er hat's in ſich! Ein paar Kilo Akten ſind vorrätig. An ſich handelt es ſich nur um die waſſerpolizeiliche Legaliſikrung eines ſeit Jahren beſtehenden Zuſtandes, womit der Bezirksrat aller⸗ dings um etwa ein halbes Jahrhundert zu ſpät kommt. Die urſprüngliche Staumarke der Eder'ſchen Mühle iſt ſchon ſeit rund 50 Jahren um 34 Zenti⸗ meter überſchritten. Die formale Erledigung er⸗ folgt jetzt, um einen rechtsgültigen Zuſtand zu ſchaffen, wenn der Leimbach umgelegt wird. Um den Stau der Brühler Mühle hat man ſchon anno 1789 prozeſſiert. 1845 wurde ein Vergleich mit der Stadt Schwetzingen geſchloſſen. In dieſem alten Rechtsſtreit, der 1925 wieder aufgegriffen wurde, iſt noch von„Nürnberger Zoll“ und„Badiſchen Fuß“ die Rede, alſo von e en, die längſt ver⸗ geſſen ſind. Genehmigt wurde die Eutwäſſerung des Stadtteils Rheinau durch Einleitung der Abwäſſer in den Rhein. Die Errichtung eines Schuppens an der Bürger⸗ meiſter Fuchs⸗Straße wird auf Widerruf zugelaſſen, dagegen der Einbau von zwei Gaupen auf dem Hauſe G 5, 17h unterſagt, da die baupoltzeilichen Vorſchriften nicht beachtet ſind. Der Abſtand vom Nachbargebäude muß mindeſtens 3,60 Meter betra⸗ gen. Die Gaupen müſſen entfernt wer⸗ den. Erinnerlich iſt noch der Brand, der am 28. Juni d. J. bei der Herſtellung von Bohnerwachs im Hauſe Q 7, 10 ausgebrochen war und die in den oberen Stockwerken wohnenden Familien gefährdete. Der Firma wurde die Auflage gemacht, entſpre⸗ chende Sicherheitsmaßregeln zu treffen, wogegen ſie Einſpruch erhoben hat. Aber ohne Erfolg. Die feuergefährliche Fabrikation in dem betreffenden Raum iſt fernerhin unzuläſſig. el. * Verdoppelung der Zahl der Beſucher der Reiß⸗ inſel. Vom 24. Oktober ab bleibt die Reißinſel bis zum Frühjahr für den allgemeinen Beſuch ge⸗ ſchloſſen. Die Inſel wurde in dieſem Jahre von rund 4000 Einzelperſonen und fünf größeren Ver⸗ einen beſucht. Gegenüber dem Vorjahre bedeuten dieſe Zahlen eine Verdoppelung. Familienchronik 79. Geburtstag. Am morgigen Samstag begeht Frau Kath. Vetter Wwe., J 7, 1 wohnhaft, in voller Riſtichkett thren 70. Geburtstag. * Das Feſt der filbernen Hochzeit feiert Samstag Stadtamtmann Hermann Pulſter Gattin Emma geb. Runkel, Meerfeloͤſtraße 96. am morgigen mit feiner VL Ff dt Allr Libby's ist reine, keimfreie Vollmilch, der der größte Teil des VPassergehaltes entzogen Wurde. Der hohe Fettgehalt bleibt durch ein Spezialverfahren gleichmäßig auf die ganze Milch verteilt. Der erste Tropfen ist genau 0 fetthaltig wie der letzte. Dadurch ist 9 e 8 3 0 allt Libby's Milch besonders leicht verdaulich. Libby's Milch hält sich in geschlossener Dose unbegrenzt lange frisch. Der zarte Rahm- geschmack verfeinert Kaffee, Kakao und die ver- schiedensten Serichte, Eierspeisen, Salate. Libby's Milch kann beliebig verdünnt werden. Libby's wird aus der Milch hochgezüch⸗ teter Kühe des berühmten hannoverschen Weidegebietes in Libby's Werk Leer(Prov. Hannover) hergestellt nach neuesten tech⸗ N Grundsatzen. nischen und —— wie Du sie zubereitest.“ TANTE:„Aber Kindchen, das ist doch kein Geheimnis. Die Hauptsache, Du hast im- mer Libby's Milch im Haus.“ FRAU A:„Liebste Tante, Deine Saucen sind doch in der ganzen Familie berühmt. Verrate mir doch mal, 1 1 ö 1 4. Seite/ Nummer 470 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 14. Oktober 1932 D' herbſchtlich Leibſpeis Im Herbſcht, wo jetzt die Früchte reife, Do lacht eem s Herz im ganze Leib, Tut'r do de Mark durchſtreife Zum kaafe oder Zeitvertreib. Do(liege ſe, die Aeppel, Biere, Tomate, Perſching unn die Nüß, Die Trauwe müſſe ſe prowiere, Ruft's vorne, hinne: die ſinn ſüß! Des eeln) tut's anner iwerſchreie, E Jedes meent, s hätt d' ſcheenſte Sache; 'S is wohr,'r müßt ſich Geld faſt leihe, Um alles z' kaafe, einzumache. Der eeln) hott gern ſüß Aeppelmus Zum Pannekuche, net zu kleeln), Zum Neu ber anner'ſcheelte Nuß, Als Bool, do ſchmeckt der Perſching ſchöln). Für Pfeffer, Salz unn Zwiwelſcheiwe Mit em Tomate⸗Butterbrot, — Wer's nit glaabt, der loß' es bleiwe—, Ließ mancher ſich faſt ſchlage tot. Die Gſchmäcker ſinn halt arg verſchiede, Es ſoll ſich jeder's beſt rausſuchel Ich für meiln) Deel bin zufriede Mit Krumbiereſupp unn Smet ethuße Sturmtag der katholiſchen Jugend der Schwetzingerſtadt Die Leitung des katholiſchen Jungmännerverban⸗ des Deutſchlands hat für das Jahr 1932 Sturmtage angeordnet. In allen deutſchen Landesteilen ſollen Kundgebungen ſein, Sturmtage der Jugend, die be⸗ geiſtert eintritt für Chriſti Reich und ein neues Deutſchland. Die Jungmännervereine der Heiliggeiſtpfarrei und der St. Peters⸗ kuratie hatten am Sonntag den Sturmtag. Am Vormittag war in den beiden Pfarrkirchen Feſt⸗ gottesdienſt mit Bannerweihe. Bei Ein⸗ tritt der Dunkelheit verſammelten ſich die Jugend⸗ organiſationen in der Peterskirche zu einer Sen⸗ dungspredigt des Bezirkspräſes Profeſſor Schwall. In einem Fackelzug ging es zur Heiliggeiſtkirche. Auf der Freitreppe ſtanden die Fahnenträger mit ihren ſymboliſchen Wimpeln und Fahnen. Die Fackel erhellten den weiten Vorplatz, der von Zuſchauern dicht umſäumt war. Dizzeſen⸗ leiter Ernſt Preſtel⸗Rheinhauſen ſprach in ſeiner zündenden Sturmrede von dem katholiſchen Jung⸗ mann als dem Lichtträger in einer dunkeln Zeit unſeres Vaterlandes. Es folgte der Zapfenſtreich der Spielmannsgüge und Fanfarenbläſer. Vor dem Haupttor des ſchönen Gotteshauſes, das im Feuer⸗ ſchein ſeine wuchtige Gotik zeigte, führten Jung⸗ männer ein Feſtſpiel auf. Die Kirchentore öffneten ſich und hinein ſtrömte die Jugend, empfan⸗ gen von den gewaltigen Klängen der Orgel. Ein Abendgebet mit Tedeum ſchloß den Sturmtag. n * Auß dem Stadtteil Seckenheim. Die neugegrün⸗ dete Kleingarten vereinigung„Heckweg“ hielt ihre konſtituierende Hauptverſammlung ab, an der etwa 125 Kleingartenpächter teilnahmen. Ab Martini übernimmt die Vereinigung als Ge⸗ neralpächter das Pachtverhältnis mit den Grundſtücks⸗ eigentümern. Die große Zahl von Neuanmeldungen zeigt, daß noch ein ſtarkes Bedürfnis an Kleingärten auch in den Vororten beſteht. 60. Geburtstag. Modellſchreinermeiſter Heinrich Beh⸗ rens feiert heute ſeinen 60. Gebu rtstag. Herr Behrens, der nicht nur Modellſchreinermeiſter, ſondern auch lange Jahre Gießeretwerkmeiſter war, übernahm im Jahre 1918 die Firma C. Bröcker in der Großen Merzelſtraße, die im Mai 1887 gegründet wurde und führt ſie noch heute in vorbildlicher Weiſe weiter. Herr Behrens iſt auch als Prü⸗ fungsmeiſter bei der Handwerkskammer eine wohlbekannte Perſönlichkeit. Wir wünſchen ihm ein noch recht langes Wirken. Vorbereitungen für die Reichstagswahl Drei neue Stimmbezirke in Mannheim 1328 Jungwähler Ein großer Teil der Mannheimer Wähler wird ſchon in den Beſitz einer Benachrichtigungskarte für die nächſte Reichstagswahl gekommen ſein, denn 140 000 Karten ſind bereits zur Poſt gegeben worden und der Reſt von rund 60 000 Stuck wird bis zum heutigen Freitag abgeſchickt werden. Durch dieſe Feſtſtellung erübrigt ſich die Mittetlung, daß auch dieſes Mal jeder Wähler durch eine Benachrichti⸗ gungskarte über Wahlzeit und Wahllokal von ſeiner Wahlberechtigung verſtändigt wird. Wir Mann⸗ heimer haben in dieſer Beziehung anderen Städten etwas voraus, denn eine geſetzliche Pflicht, dieſe Karten zu verſenden, beſteht nicht. In Ludwigs⸗ hafen hat man aus Erſparnisgründen von den Be⸗ nachrichtigungskarten abgeſehen und es den Wählern anheimgeſtellt, ſich auf dem Wahlbüro von dem Vor⸗ handenſein einer Stimmkarte zu überzeugen. Man hat ſich zwar auch in Mannheim überlegt, ob der Mehraufwand in Höhe von etwa 10000% nicht ein⸗ geſpart werden kann, hat aber dann doch an den Poſtkarten feſtgehalten, da die Vorteile erheblich grö⸗ ßer find, als die finanzielle Belaſtung ausmacht. Die Mannheimer haben ſich nun einmal daran gewöhnt, ſchriftlich an ihr Wahlrecht erinnert zu werden und würden unter Umſtänden der Wahl fern bleiben, weil ſie keine Benachrichtigungskarte erhalten haben. Viel wichtiger iſt jedoch, daß durch die Karten die Abfertigung am Wahltag erheblich ſchneller geht. Das Ausſchreiben der Benachrichtigungs⸗ karten erfolgte durch erwerbsloſe Kaufleute, die wie bei den letzten Wahlen auch am Wahltag als Schriftführer Verwendung finden. Bei der Auswahl hat man in erſter Linie auf die Leute zu⸗ rückgegriffen, die bereits einmal als Schriftführer tätig waren und dadurch ſchon eine gewiſſe Erfahrung beſaßen. Wo neue Schriftführerpoſten zu beſetzen waren, wurden Wohlfahrtserwerbsloſe eingeſtellt. Die Leute arbeiteten an den Karten wiederum im Wahlamt ſelbſt. Dadurch, daß eine große Anzahl„gedienter Leute“ unter ihnen war, ging die Arbeit erheblich ſchneller als früher. An den nötigen Inſtruktionen fehlte es nicht, ſo daß zu erwarten iſt, daß am Wahltag alles klappen wird. Die Offenlage der Wahlkartei beginnt am Sonntag. Wer bis zum 19. Oktober keine Benachrichtigungs⸗ karte erhalten hat, wird ſich auf das Wahlamt be⸗ 2285 Gelo, das Arbeit ſchaffen könnte Von allen Seiten wird die Forderung nach ener⸗ giſcher Bekämpfung der Arbeitsloſigbeit erhoben. Arbeitsbeſchaffung iſt wirklich die wichtigſte und dringendſte Aufgabe, für die alle verfügbaren Kräfte eingeſetzt werden müſſen. Die Aktion der Steuer⸗ anrechnungsſcheine iſt eine der Maßnahmen, die zur wirtſchaftlichen Belebung führen ſollen. Auf die ver⸗ ſchiedenſte Weiſe wird verſucht, die Geldmittel zu beſchaffen, die unentbehrlich ſind, um die Belebung der Wirtſchaft zu finanzieren. Zu gleicher Zeit aber liegen Summen Geldes brach, die, wenn ſie in der Wirtſchaft tätig wären, mehr als einer Million Arbeitsloſen wieder Arbeit geben könnten. Nach zuverläſſigen Berechnungen iſt die Summe der Gelder, die gegenwärtig noch zurück⸗ gehalten oder gehamſtert werden, auf über eine Milliarde Reichsmark zu ſchätzen. Dieſes Geld liegt verſtreut in Käſten, Truhen und an anderen mehr oder weniger unſicheren Orten. Man ſollte nicht glauben, daß die Beſitzer in ſolchen Verſtecken ihr Geld für ſicher und gut aufgehoben halten. Statt es bei den berufenen Sparinſtituten gewaltige mühen müſſen, um ſich über ſein Stimmrecht zu ver⸗ gewiſſern. Die beim Bezirksamt erfolgten An⸗, Ab⸗ und Ummeldungen— in normalen Zeiten täglich rund 400 Stück— ſind von dem durch neun Straßen⸗ bahner verſtärkten Wahlamtsperſonal ſo weit als nur irgend möglich aufgearbeitet worden. Allerdings konnten die Umzüge der letzten Wochen, vor allem aber die Quartalsumzüge vom 1. Oktober nicht berückſichtigt werden. Wer von dieſen umge⸗ zogenen Wählern nicht in ſeinem alten Wahllokal wählen will, muß ſich auf dem Wahlamt umſchreiben laſſen. Wichtig iſt zu wiſſen, daß die Wähler, deren Umzüge nicht berichtigt wurden, keine Benachrich⸗ tigungskarten erhalten, da die Briefträger Anwei⸗ ſung haben, keine Nachſendung vorzunehmen, ſondern die Karten zurückzugeben. Schon jetzt ſind aus den erſten Sendungen an das Wahlamt hunderte von Karten zu⸗ rückgekommen, die alphabetiſch geordnet wurden und bei einem per⸗ ſönlichen Vorſprechen zu eventuellen Berichtigungen der Wohnung dienen. Ohne weiteres in die Wahl⸗ kartei aufgenommen wurden 1328 Ju ngwähler, die in der Zeit von der letzten Wahl bis zum 6. Oktober wahlmündig geworden ſind. Nicht went⸗ ger als 19 Wähler, die am 6. November Geburtstag haben, erreichten in Mannheim„als letzte“ das Ziel. Sieht man die Zahl der Jungwähler etwas genauer an, dann wird man einen Frauenüberſchuß feſtſtellen können. Sind doch von den 1328 Wählern 704 weiblichen und 624 männlichen Geſchlechts. Mit der Ausgabe von Stimmſcheinen wird ebenfalls am Sonntag begonnen. Es wird aber darauf hingewieſen, daß nur in dringenden Fällen Stimmſcheine angefordert werden dürfen. In der Stimmbezirkseinteilung ſind verſchiedene Aenderun⸗ gen eingetreten. Drei Stimmbezirke, von denen jeder mehr als 1700 Wähler umfaßte, ſind zu groß ge⸗ worden und mußten geteilt werden. Es ſind dies die Bezirke 83(Waldͤhofſtraße rechts, Zeppelinſtraße uſw,), 105(Käfertal) und 133(Wald⸗ hof). Durch dieſe Teilung erhöhte ſich die Geſamt⸗ zahl der Mannheimer Stimmbezirke einſchließlich der ſieben wiederum zugelaſſenen Krankenhäuſer auf 166. Eine Verlegung von zwei Wahllokalen wurde in Sandhofen erforderlich. Die Wähler der Stimm⸗ bezirke 126 und 127 werden ſtatt wie bisher in der alten Schule jetzt im alten Krankenhaus ihre Stimme abgeben müſſen. Sonſt iſt alles beim alten geblieben. einzuzahlen, halten manche Leute das Geld zurück, nicht beachtend oder nicht wiſſend, wie ſehr ſie da⸗ durch ſich ſelbſt und die Geſamtheit ſchädigen. Das Gelb, das bei den Sparkaſſen eingezahlt iſt, ſchafft als Kredit in der Wirtſchaft Arbeit und Erwerb. Je mehr Geld eingezahlt wird, deſto mehr Dar⸗ lehen können zur Durchführung wirtſchaftlicher Auf⸗ gaben und Unternehmungen und damit zur Arbeits⸗ beſchaffung gegeben werden. Geld, das nur irgend⸗ wo in einem Winkel aufgehoben liegt, iſt für die Wirtſchaft tot, es fehlt bei der Arbeitsbeſchaffung. Das mögen jene bedenken, die Geld, obwohl ſie es im Augenblick gar nicht brauchen, zu Hauſe behalten, ſtatt es bewährten Geldinſtituten anzuvertrauen. * Zur Zwangsvollſtreckung des Hauſes Kaiſer⸗ ring 50 wird uns von der Direktion der Park⸗ hotel Gem. b. H. mitgeteilt, daß es ſich um das ihr gehörige Nachbargebäude handelt, das mit dem Be⸗ trieb des Hotels nicht im Zuſammenhang ſteht. Die Verſteigerung wird durchgeführt, da die öffentlichen und privaten Laſten des Hauſes für das Parkhotel nicht tragbar ſind. Der Betrieb des Parkhotels wird durch dieſe Maßnahmen in keiner Weiſe beeinflußt. Das Baden und Paddeln im Rhein In einer dieſer Tage abgehaltenen Verſa m m⸗ lung des Mannheimer Schiffervereins E. V. Mannheim ſtreifte der Vorſitzende die Lage der Rheinſchiffahrt und die Tagung des Zentral⸗ Vereins für deutſche Binnenſchiffahrt in Mannheim, ferner den Sanierungsplan für die Rheinſchiffahrt von Generaldirektor Jaeger. Die Vorſtandſchaft ſtehe auf dem Standpunkt, daß ſolche Fragen nur von den großen Verbänden gelöſt werden können. In der letzten Ausgabe des„Rheinſchiffs“ (Druckerei Dr. Haas) befindet ſich unter der Ueber⸗ ſchrift„Baden und Paddeln“ ein Aufſatz, der ſich mit den Mißſtänden des Anſchwimmens der im Schlepp⸗ zug befindlichen Kähne befaßt. Der Schiffer müſſe wirklich von einer Plage ſprechen. Paſſiere er mit ſeinem Kahn ein Strandbad oder komme er ſonſtwo in die Nähe eines Schwimmbades am Rhein, dann müſſe er ſich auf einen Maſſenbeſuch der Badenden gefaßt machen. Dieſe ſchwimmen ohne Bedenken an die Schiffe heran, ſteigen auf die Kähne und machen ſich dort in einer Art und Weiſe breit, daß ſogar von einer Decküberlaſtung geſprochen werden könne. Nach dem„Rheinſchiff“ gehen die Zumutungen dieſer Leute an das Schiffsperſonal oft ſehr weit. Es iſt vorgekommen, daß die Schwimmer kurzerhand die Wohnräume des Schiffsführer betraten und während der Fahrt auf den Schiffen geſtohlen wurde. Auch die Forderung nach Anſtand und Sitte kommt in Frage. Eindringlinge beiderlei Geſchlechts ſteigen in fragwürdigſter Bekleidung an Bord, was auf Jugendliche und auch auf die Schiffs⸗ beſatzung den ſchlechteſten Eindruck macht. Wie das Baden ſo wirkt ſich auch das Paddeln zu einer wahren Plage aus. In einem Fall wird erzählt, daß Paddoͤler ſechs bis ſieben Tage auf dem Schiff zugebracht und auf dem Deck des Schiffes uhre Zelte aufgeſchlagen haben, um darunter zu kampieren. An die Bekanntgabe des„Rheinſchiff“⸗Artikels ſchloß ſich eine ſehr lebhafte Ausſprache, in der darauf hingewieſen wurde, daß ſowohl Paddler als auch Schwimmer die Fahrzeuge im Schleppzug außer⸗ ordentlich behindern und in Gefahr bringen. Mit dem Wimpel⸗Kennzeichen der Paddler werde ein großer Unfug getrieben. Verlangen müſſe man, daß jedes Paddelboot ſtatt des Wimpels eine Nummer habe. Aus der Ver⸗ ſammlung heraus wurde alsdann eine Reihe von Fällen erzählt, in denen der Schiffsführer durch das Anſchwimmen der Kähne in der Führung des Kahnes ſchwer behindert worden iſt. Ein Mitglied ſtellte feſt, daß die Verhältniſſe zwiſchen Mainz und Bingen beſonders ſchlimm ſeien. In der Verſammlung herrſchte Einſtimmigkeit darüber, daß Maßnahmen ergriffen werden müſſen, um die Mi ßſtände zu beſeitigen. Zu dieſem Zwecke würde eine Kommiſſion gewählt, der auch zwei Juriſten angehören, die das bezügliche Material ſammeln, es zu einer Eingabe pver⸗ werten und ſodann in Gemeinſchaft mit anderen Schiffahrtsverbänden weiter verfolgen ſoll. Nach Beſprechung mehrerer Vereinsangelegen⸗ heiten ſchloß der Vorſitzende unter Dankesworten die angeregt verlaufene Sitzung. * Ihr 25jähriges Geſchäftsjubiläum kann heute die Firma Karl Schweizer, Autolackiererei, Burg⸗ ſtraße 6, Wohnung Seckenheimerſtraße 166, feiern. b kite Vucket ſdr ihre Keen eme bl C. rde Wien CCC IJ benelen-Cteme am kleluns 9 2 2 5*! 2 7 n Apolh. u. D ———————————̃—. K.—önR.——— vr——eͤ—T——————— Lugenſchippel Eine ſatyriſche Geſchichte von Korfiz Holm Der junge Deutſch⸗Amerikaner, dem ſeine Münchner Freunde den bezeichnenden Namen„der Lugenſchippel“ gegeben hatten, ſog moch eine tüchtige Portion von ſeinem Gin Sling durch den Stroh⸗ halm und antwortete erſtaunt:„Sie wundern ſich? Ja, haben Sie denn nichts davon gehört? Der Fall hat doch ſo großes Aufſehen gemacht!“ „Nein, nichts“, ſcholl es ihm entgegen. „Das iſt doch merkwürdig. Mein Freund, das ſchäbige, marabuartige Individuum, wie Sie ihn zu nennen belieben, im übrigen hieß er Lehmann—“ „Lugenſchippel, lügen Sie auch nicht wieder?“ „Ich lüge niemals. Warum ſoll ein Menſch denn nicht Lehmann heißen?— Alſo, meine Herren, mit Lehmann bin ich allerdings auseinandergekommen, und zwar aus einem ſehr zwingenden Grunde. Lehmann hat ſich aufgehängt“. „Ach Quatſch, Lugenſchippel, ich hab den Kerl ja noch vor zwei Tagen im Heck geſehen“. „Sie haben ſich getäuſcht. Lehmann hatte ſo eim ähnliches Geſicht“. „Na, das iſt doch ſtark“, „Pſt, laß ihn doch reden“, 8 „Ja, meine Herren, wenn Ste mir nicht glauben wollen! Aber es iſt ganz gut, wenn die Welt einmal die Wahrheit über Lehmann erfährt. Es waren ſo verſchiedene Verſionen im Umlauf. Einige ſprachen ſogar von geiſtiger Umnachtung. Aber man verkennt Lehmann, wenn man ſo etwas behauptet. Lehmann iſt als ein Opfer der Wiſſenſchaft gefallen“. „Was für einer Wiſſenſchaft?“ „Der Statiſtik. Von geiſtiger Umnachtung war gar keine Rede. Das war früher einmal geweſen, da war er nahe daran, und damals hat ihn die Statiſtik gerettet. Nämlich, ſeine Braut hatte ſich eines Miß⸗ verſtändniſſes halber das Leben genommen, und er war am ſelben Tage von ſeinem Chef, dem Inhaber einer Käſehandlung, Knall und Fall entlaſſen wor⸗ den.“ 8 5 „Na, na, Lugenſchippell“ a „Mein Ehrenwort. Warum ſollte ein Mann der Wiſſenſchaft nicht einmal alten Käſe verkauft haben? — Er war eines Rechenfehlers wegen entlaſſen wor⸗ den, und dies, in Verbindung mit dem plötzlichen Tode ſeiner Braut, hatte ihn ſchwermütig gemacht. Er fühlte ſich zwecklos in der Welt und ging mit ge⸗ ſenktem Kopfe gedankenlos umher. Und unbewußt ſtellte ſich dadurch bei ihm eine Manie ein: er fing an, alles zu zählen, die Trottoirplatten bis zur nächſten Straßenecke, die Treppenſtufen und ſo wei⸗ ter. Das tat er lange ohne einen beſtimmten Zweck, er dachte nur: wenn die Zahl der Dinge, die ich jetzt zähle, gerade iſt, trinke ich eine Melange im Cafe Stephanie, ſonſt verzichte ich darauf. Sie ſehen, meine Herrſchaften, ein höchſt gefährlicher Zuſtand. Da auf einmal kam ihm ein Gedanke, der ihn aus ſeiner Schwermut riß und ihn zum Statiſtiker machte. Es fiel ihm nämlich plötzlich auf, daß hier ein ſtrenges Geſetz waltete. Entweder nämlich war die Zahl der Treppenſtufen, oder was er gerade vornahm, gerade, oder ſie war ungerade, ein drittes gab es nicht.“ „Aber Lugenſchippel!“ „Was wollen Sie denn? Leuchtet Ihnen das viel⸗ leicht nicht ein?— Damit war für Lehmann eine ge⸗ wiſſe Geſetzmäßigkeit, die ſich in Zahlen ausdrücken läßt, erwieſen.— Warum er ſo lange dazu brauchte, um das zu entdecken? Ja, meine Herren, Lehmanns ſtaatserhaltende und wiſſenſchaftliche Fähigkeiten waren eben größer als die entdeckeriſchen. Alſo, kurz und gut, Lehmann war mit dieſer Einſicht ein Statiſtiker geworden, und nun begann ſeine ſchnelle und glänzende Laufbahn, die, leider, ach nur zu bald in Tod und Dunkelheit endete. Es gab nichts, was Lehmann nicht gezählt hätte, und die Schlüſſe, die er an ſeine Zahlen knüpfte, waren wahrhaft genial, und die Tatſachen gaben ihm immer recht. War er es nicht, der der ſtaunenden Mitwelt bewies, daß der echte Münchner im Hofbräuhaus binnen einer Stunde mindeſtens ſiebenundreißigmal auf den Fuß⸗ boden ſpuckt? Mit wahrem Ameiſenfleiß hat er in ſeiner erſten genialen Broſchütre hierüber fünftauſend Fälle zuſammengetragen. Und wirklich, bei jedem, der weniger als ſiebenunddreißigmal in der Stunde ausſpuckte, ließ ſich in der Aſzendenz mindeſtens ein Vorfahre aus Paſſing nachweiſen. Alles war be⸗ 41 geiſtert von dieſem Reſultat. Und ein glänzendes Werk folgte auf das andere. Ich will ſie nicht auf⸗ zählen und bin auch zu ſehr Laie in der Statiſtik, um Ihnen den ganzen Wert aller dieſer Broſchüren klar⸗ zumachen, bei deren Lektüre die wiſſenſchaftliche Welt faſſungslos wurde vor Entzücken. Was er neben allen andern Arbeiten von Anfang an, gewiſſermaßen aus Pietät gegen das Andenken ſeiner Braut, mit beſonderm Eifer betrieben hatte, war die Selbſtmord⸗ ſtatiſtik. Im Laufe von acht Jahren war er zu der Ueberzeugung gekommen, daß in München jährlich einhundertunddreizehn Selbſtmorde vorkommen, und daß dies ein Geſetz ſei. Denken Sie ſich nun ſeine ſchmerzliche Entrüſtung, als er am letzten einund⸗ dreißigſten Dezember konſtatieren mußte, daß es in dem Jahre nur hundertundzwölf waren. Er hatte die Polizei gebeten, ihm ſofort Mitteilung zu machen von jedem Selbſtmord. So erwartete er fiebernd den Abend. Der hundertunddreizehnte Fall mußte ja bis Mitternacht eintreten. Stunde auf Stunde verging, und es kam keine Nachricht. Denken Sie ſich Leh⸗ manns Verzweiflung. Aber dieſer Menſch war wahr⸗ haft groß. Was glauben Sie, was er tat?“ „Na, Lugenſchippel?“ „Fünf Minuten vor zwölf in der Silveſternacht hängte er ſich auf. Die Wiſſenſchaft war gerettet. München hatte ſeine Selbſtmorde.“ „Fauler Witz! Aber Lugenſchippel! Sind Sie ein verrücktes Tuch!“ ſchallter es durcheinander. Der junge Amerikaner warf einen ſchnellen, ver⸗ ſtohlenen Blick über die ganze Tiſchgeſellſchaft, dann ſagte er tief ernſt:„Lehmann war der wiſſenſchaft⸗ lichſte Menſch, den ich gekannt habe.“ Heidelberger Stadttheater. Aus guter Kennt⸗ nis des Milieus und aus Liebe zu ihm und ſeinen lebendigen Vertretern hat Auguſt Hinrichs ein Luſtſpiel geſchrieben„Freie Bahn dem Tüchtigen“, das um einen Studienrat luſtige Szenen zu einem vergnüglichen Spiel zuſammenſtellt. Regiſſeur packt die Sache richtig an, die noch flei⸗ ßiger werden wird, wenn die reſpektable Spielſchar zu einem wirklichen Enſemble geworden iſt. Lütt j o⸗ hanns, Direktor Suttner, iſt die richtige Luſtſpiel⸗ figur, flott, überlegen und nie aufdringlich. Schir⸗ litz als Studienrat verſchiebt durch allzureiche Geſtik faſt die Grenze des Luſtſpiels, Mair ich als Pri⸗ maner aſſiſtiert ihm darin. Mit verhaltenem Tem⸗ perament ſpielt Ly Brühl ganz famos die Frau des Winds als Studienrats, Ruth Beyer ſtellt einen niedlichen, nie verlegenen Racker auf die Beine. Auch die anderen, vielleicht als Typen manchmal etwas überbetont, hal⸗ fen dem Luſtſpiel zu einem ſtarken Erfolg. Ik. Mannheimer Künſtler auswärts. Fräulein Ellen Pfeil wirkte vor kurzem in einem in Wildbad ver⸗ anſtalteten Sinfoniekonzert als Soliſtin mit. Das„Wild⸗ bader Badblatt“ ſchreibt über die Künſtlerin folgendes: 7 Die ſympathiſche Sängerin hat eine warme, große, außergewöhnlich gut gebildete Sopranſtimme von angeneh⸗ mem Timbre, eine ſtrahlende Höhe wie eine ſehr gute Mittellage und geſangstechniſch tadelloſe Schulung. Packend, mit zartinniger Beſeelung und wundervoll weichen Ueber⸗ gäugen vom Forte zum Piano und einer Stimme mit ausgeſprochen hochdramatiſchem Charakter ſang ſie unter Meiſter Eſchrichs künſtleriſch ruhig⸗ſicherer Orcheſter⸗ führung die herrliche Ozean⸗Arie aus„Oberon“ von C. M. v. Weber, dem phantaſtevollen, liebenswerten Mei⸗ ſter muſikaliſcher Romantik. Man mußte ſtaunen über dieſe wundervolle Wiedergabe und freute ſich mit der be⸗ gabten, aus einem reichen Können heraus gebenden Sängerin.“— Hen ny Liebler, die in der vergange⸗ nen Spielzeit am hieſigen Nationaltheater tätig war, hat ſich in ihrem neuen Wirkungskreis im Städtiſchen Schauſpielhaus Pforzheim— mit Erfolg eingelebt. Die dortige Preſſe ſchreibt über ihr Auftreten als„Liſette“ in„Komödie in Veuebig“:„Einen Bombenerfolg holte ſich gleich am erſten Abend ihres hieſigen Wirkens Henny Liebler, die neue Soubrette. Zwar hier und da noch etwas befangen, legte ſie geſanglich und im temperament⸗ vollen Spiel ſo viel Liebreiz an den Tag, daß ihr die Herzen des Publikums ſofort warm entgegenſchlugen und ſte mit ihrem Partner, dem unverwüſtlichen Richard Rengſtl, zu den meiſten Wiederholungen gezwungen wurde. Henny Liebler bedeutet für das Operetten⸗Enſemble ein neues Plus.“— Ueber den Violiniſten und Bratſchiſten Fritz Früh, der in der durch den„Verein für Klaſſiſche Kirchenmuſik“, Ludwigshafen, veranſtalteten geiſtlichen Abendmuſik mitwirkte, leſen wir in der Rundſchau“:„Als Dritter im Bunde der Soliſten hatte ſich Fritz Früh(Mannheim) wieder einmal eingefunden und ſich gleich als Doppelkünſtler hören laſſen, als Geiger und Bratſchiſt. Er hielt ſich ausſchließlich an italieniſche Mei⸗ ſter(Corelli, Locatelli und Tartini) und es läßt ſich ſchwer entſcheiden, ob man den Violin⸗ oder den Violavorträgen den Vorzug geben ſoll. Die geſpielte Violine hat edlen Klang, der Künſtler weiß ihr einen breiten ſeelenvollen Ton zu entlocken. Das Adagio von Corelli erinnert in der vornehmen Melodik und in der Größe des Ausdrucks an die bekannte Air von Bach.“ „Pfälziſchen * e n 2 5 9 1 ö 7 2 Freitag, 14. Oktober 1932 5. Seite Nummer 479 Süsddeutſcher Schulfunk Die Sendung dieſer Woche behandelte als Wirtſchafts⸗ gebiet unſerer Heimat den Wein. Sie gab ſich als ein Hörſpiel, deſſen Mitwirkende einige Kinder und zwei Her⸗ ren waren. Und es war auch ein Spiel, das man zu pören bekam. Den Kindern kam die Sache anſcheinend ſpaßig vor, ſte waren recht vorlaut, beinahe ungezogen. Und das ſollten ſie vor der großen Hörerſchaft doch nicht ſein. Es iſt nicht mehr die harmloſe Friſche der Jugend, wenn von Donaukähnen, den„Ulmer Schachteln“, geredet wird und ein Kind meint, ob das wohl alte Ulmer Damen waren. Oder wenn auf die Aufforderung des Freundes, Platz für einen ſchwer beladenen Küfer zu machen, die Antwort kommt:„Mach doch Du Platz, ich kann doch net in die Luft ſtehen.“ Dieſe Kinder haben die Stunde, die ſte in Weinsberg genießen durften, um all die viele Arbeit um den Wein zu ſehen, nicht als eine Stunde der Achtung vor mithevoller Arbeit und des Kennenlernens einer wich⸗ tigen wirtſchaftlichen Tätigkeit aufgefaßt. Sie waren auf Dummjungenſtreiche gefaßt, ſie überlegten, wie ſie den ondern die Vorräte wegeſſen konnten u. ä. Das Inhaltliche unterſchied ſich ebenfalls zu ſeinem Nachteil von den bisherigen Sendungen. Was die Kinder wirklich kennen lernen ſollten, wurde von den Erwachſe⸗ nen trocken und lehrhaft hergeſagt, ſo daß der Hörer wirk⸗ lich keine anſchauliche Vorſtellung von allem haben konnte. Mancher wird wohl mit dem einen Kinde geſagt haben: „Tu nicht ſo, Du weißt ja doch nichts davon!“ Hätte man nicht z. B. einzelne Rebkrankheiten an den Stöcken erläutern können, ebenſo den Schutz durch das Spritzen? Was ſoll ſich ein Großſtadtkind darunter vorſtellen, wenn es nur hört, daß das mehrere Male im Jahre gemacht werden muß und daß 5 Millionen dafür ausgegeben wer⸗ den? Andere ſachliche Erläuterungen waren auch anfecht⸗ bar. Deutſche Weinbaugebiete nur durch Staatsgebiete als Preußen, Heſſen, Bayern⸗Pfalz und Baden⸗Württemberg abzugrenzen, iſt denn doch zu ſummariſch. Und wenn man von den guten Kaiſerſtühlern und Markgräfler Weinen nicht ſpricht, ſo ſollte man doch bei der Erklärung des Namens Affental mehr ſagen können als nur, daß der Name nichts mit Affen zu tun hat, die etwa in erd⸗ geſchichtlicher Vorzeit hier gelebt haben könnten. Ein Wörterbuch hätte die Auskunft gegeben, daß es Tal des Affo heißt. Ob der Affentaler der„herrlichſte der badiſch⸗ württembergiſchen Weine“ iſt, das möchte ich mit einem Fragezeichen verſehen und der Entſcheidung von gewiegten Sachkennern überlaſſen. Warum wurden aber die Kinder nicht in eine Kellerei geführt, wo die Weine gelagert, gepflegt und in Flaſchen abgefüllt werden? Das iſt auch ein Zweig des Wirtſchafts⸗ gebietes Wein, das man in Oberbaden ganz gut hätte kenven lernen können. Dort wäre den Württembergern vielleicht auch geſagt worden, daß am Kaiſerſtuhl kein Affentaler wächſt. So war im ganzen dieſe Sendung gar nicht das Vorbild einer Schulfunkſendung, weder im Auf⸗ bau noch dem Inhalt nach. Sie paßt ſo gar nicht zu den früheren, da die pädagogiſche Leitung ſo ganz verſagte. Hoffen wir, daß die nächſte Sendung wieder an die muſter⸗ gültige Durchformung der erſten Sendungen aus der wirt⸗ ichaftlichen Heimatkunde anknüpft. Maunheimer Sendung Unter Kapellmeiſter Rudolf Boruvkas Leitung be⸗ ſtritt das Philharmonkſche Orcheſter Mann⸗ heim ein in das Abendprogramm eingeſtelltes Unterhal⸗ tungskonzert, das ausſchließlich bekannte und ſtets gern ge⸗ hörte Operettenmelodien brachte. Man freut ſich immer wie⸗ der über das gute Zuſammenſpiel dieſes Orcheſters, das durch die ſich im Turnus abwechſelnden Dirigenten gewiß keinen leichten Stand hat. Bei dieſem Konzert traten beſonders ſtark bie Fadings des Mühlacker Senders in Erſcheinung. Bei dem heutigen Stand der Technik müßte es doch ein Leichtes ſein, den Sen⸗ der endlich einmal von allen ihm anhaftenden Mängeln zu befreien. Voranſtaltungen Adolf Schmitt, der Mannheimer Plantſt und Klavier⸗ pädagoge, veranſtaltet am kommenden Son ntag in der Harmonie, D 2, 6, eine Morgenaufführung. Es gelangen Werke von Haydn, Beethoven, Chopin, Naff, Richard Strauß und Wieniawſki zum Vortrag durch die Schüler. Ein Konzert für Obve von Haydn ſoll das Pro⸗ gramm bereichern. Orgelkonzerte der Chriſtuskirche Mannheim. Die Reihe der Orgelkonzerte dieſes Winters wird am kommen⸗ den Sonntagabend mit einem Reger⸗Abend er⸗ öffnet. Arno Landmann bringt zunächſt ein Jugend⸗ werk Regers— die-moll-Raſſacaglia— zum Vortrag, da⸗ rauf folgen 4 Lieder geſungen von Liſa Brechter(Sopran). Zum Schluß kommt eines der bedeutendſten Werke der ge⸗ ſamten Orgelliteratur, die wegen ihrer enormen techniſchen und muſikaliſchen Anforderungen ſelten zu hörenden Va⸗ riattonen über ein Originalthema op. 78, zum Vortrag. Das Werk wird alle Klangſchönheiten des großen Orgelwerkes der Chriſtuskirche zur Entfaltung bringen.— Der Eintritt im Schiff iſt frei. Tageohaleicles Freitag, 14. Oktober Nationaltheater:„Gaſparone“, Operette von Carl Millöcker, Miete F 5, Anfang 19.30 Uhr. Muſenſaal— Roſengarten: Aufführung des Filmöramas „Die Schöpfung“ durch die Vereinigung der Bibelforſcher, 14.30 und 19.30 Uhr. Harmonie D 2, 6: Vortrag von Pater Muckermann über „Nationalſozialismus— ein Kulturproblem“, 20 Uhr. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. J. Kitayamo, Marburg, über„Die weltliche und Überweltliche Kunſt Japans“, Abteilung I. 2, 20.15 Uhr. Planetarium: 20 Uhr Vorführung. Maunheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt zur Weinleſe in die Pfolz mit Kelterei⸗ und Kellereibeſichti⸗ gung, ab 14 Uhr Paradeplatz. 5 Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Tanz: Palaſthotel, Pavillon Katſer. Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert mit Einlagen. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Ein blonder Traum“.— Gloria⸗Palaſt:„Kreuzer Emden“,— Schau⸗ burg:„Kriminalreporter Holm“,— Capitol:„Das Lied einer Nacht“.— Alhambra:„Der träumende Mund“. Roxy ⸗ Theater:„Strofſache van Geldern“. — Palaſt⸗Theater:„Das ſchöne Abenteuer“.— Scala⸗ Theater:„Das Schickſal der Renate Langen“. Sehenswürdigkelten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Gebffnet in der Zeit von 11—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Gebffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donnecstag u. Freitag, jew. von 19.90—21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ e Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. uſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Was hat der Weſten vor? Gibt es eine ſenſationelle Wendung in der Amateurfrage? Der Weſtdeutſche Spiel⸗ Verband zählte lange Jahre hindurch zu den ſtrammſten Verfechtern des reinen Amateurismus. Seitdem aber die Fälle Schalke 04 und Sülz 07, ſowie weitere Verhandlungen vor der Ver⸗ bands⸗Spruchkammer auch dem WeV⸗Vorſtand gezeigt haben, daß der unbedingte Amateurismus im Fußball nicht mehr zu retten iſt, ſchlug ſich der WSW auf die Seite der⸗ jenigen Kräfte, die eine reinliche Scheidung zwiſchen Ama⸗ teuren und Berufsſpielern onſtreben. Schon vor dem Dresdener Bundestag des Di B verſuchte der WSV, dieſe Scheidung der Geiſter zu erreichen. Die Dresdener Ta⸗ gung endete aber bekanntlich damit, daß die Majorität eine „letzte Amneſtie“ und beſtimmte Speſenſätze feſtſetzte, die nicht überſchritten werden ſollten. Die Praxis hat aber gezeigt, daß ſich eine große Zahl führender Clubs nicht an die Beſtimmungen hielt, ſondern heimlich ihre„Schein⸗ amateure“ weiter führte. Nicht nur in Süddeutſchland, in Berlin und ſelbſt im Baltenverband, ſondern auch in Weſtdeutſchland waren in den letzten Monoten wieder neue„Fälle“ zur Verhandlung gekommen. Der Weſtdeutſche Spielverband ließ allerdings vor einiger Zeit mitteilen, daß ſeine Spruchkammer zwar die Anklagen durchführen, aber mit der Vollſtreckung der Urteile zurückhalten werde, um eine allgemeine Neuord⸗ nung der Dinge anzuſtreben. Aus dieſen und anderen Aeußerungen ſolgerte man, daß der WSW auf dem Bun⸗ destag in Wiesbaden am 16. Oktober einen neuen Vorſtoß in der Amateurfrage plante. Man wußte auch, daß der WeSV⸗Vorſtand in den letzten Wochen wiederholt Ver⸗ handlungen mit den Vertretern ſeiner größeren Vereine geführt hat. Eine voreilige Veröffentlichung im Duisburger Generalanzeiger vom 12. Oktober hat dann den WSW anſcheinend etwas in ſeinen Plänen geſtört. Der von dem bekannten weſtdeutſchen Journaliſten Otto Eckner geleitete und immer vorzüglich informierte Sport⸗ teil des Blattes berichtete wie folgt: „Der Verbands⸗Vorſtand des Weſtdeutſchen Spiel⸗ Verbandes nahm in einer Beſprechung in der Ruhrorter „Bürgerſchenke“ Gelegenheit, vor zahlreichen intereſſierten Vereinsvertretern des Niederrheinbezirks ſeinen „Aufmarſchplan“ zur Dy B⸗Tagung in Wiesbaden zu entwickeln, nachdem er eine gleiche Be⸗ ſprechung über dringende ſportliche Tagesfragen bereits in vier anderen Bezirken des Verbandsgebietes durch⸗ geführt hatte. Sprecher des Abends war Becker, dem Knehe und Berchem aſſiſtierten, während ferner noch Gott⸗ fried Hinze und Geſchäftsführer Geilenberg anweſend waren. Im Brennpunkt des Intereſſes ſtand natürlich die Amateurfrage. Der WSW will auf der DyB⸗Tagung auf reinliche Scheidung zwiſchen Amoteur⸗ und Berufsſpielertum beſtehen, nachdem ſich zwi⸗ ſchenzeitlich wieder einzelne Fälle von ſchweren Verſtößen gegen die Amateurbeſtimmungen ergeben haben. Es ſolle endgültig ein Trennungsſtrich zwiſchen Amateur⸗ und Berufs⸗Fußball gezogen werden, wobei der Berufsfußball vom DB kontrolliert werden ſolle. Im übrigen würden die Düſſeldorfer Speſenſätze des WSV als nicht mehr zeit⸗ gemäß geändert werden. Sollten ſich die anderen Lan⸗ »desverbände gegen dieſen WSV⸗Vorſchlag ſtellen, ſo werde der WS deſſen ungeochtet die Trennung in ſein em Verbandsgebiet durchführen und ſelbſtändig die Kontrolle übernehmen. Die Vereins vertre⸗ ter erklärten ſich mit dieſen beabſichtigten Maßnahmen ein verſtanden, ſo daß man ge⸗ 1 ſein darf, wie ſich die Situation weiter entwickeln wird. Dieſe Meldung des Duisburger Generolanzeigers ſchlug in Weſtdeutſchland wie eine Bombe ein. Von allen Seiten verſuchte man ſofort, beim Verbands⸗Vorſtand eine Klä⸗ rung zu bekommen, jedoch war vom WSW zunächſt eine poſitive Antwort nicht zu erhalten. Erſt am Mittwochabend gab der WS eine Erklärung heraus, die von weſtdeutſchen Blättern als a g ein taktiſches Dementi bezeichnet wird. Die amtliche Erklärung hatte folgenden Wortlaut: 5. „Die Verbandsleitung und andere Stelle des WSV ſind in den letzten Wochen verſchiedentlich mit den Vorſitzenden führender Vereine zuſammen gekommen. Zweck der Be⸗ ſprechungen war, eine Unterrichtung der Verbandsleitung über die Verhältniſſe in den Vereinen. Die Ausſprachen haben eine nahezu völlig einmütige Beurteilung der Verhältniſſe im deutſchen Fußball⸗ ſport gezeitigt. a Es iſt zur Zeit nicht möglich, Mitteilungen über die Folgerungen, die aus dieſen Beſprechangen gezogen wur⸗ den, zu machen. Es muß noch eine Reihe von Vor ⸗ fragen geklärt werden, ehe eindeutige Erklärun⸗ gen über die zu treffenden Maßnahmen(1) erfolgen können. Der WSV e wird deshalb auf dem Bundestag in Wiesbaden am kommenden Samstag keinerlei grundſätzliche 111 ſtellen. Anderslautende und in der Preſſe ver⸗ öffentlichte Mitteilungen ſind irrig“. 5 Dieſe Erklärung des WSV⸗Vorſtandes iſt ſehr viel⸗ ſagend. Sie beſtätigt, daß in der Amateurfrage Maß⸗ nahmen getroffen werden ſollen läßt aber den Zeitpunkt der Verwirklichung dieſer Maßnahmen offen. Wiesbaden ſoll jedenfalls die Klärung noch nicht bringen. Es wäre denkbar, daß der WS die Abſicht, ſchon in Wiesbaden vorzuſtoßen, deshalb wieder fallen ließ, weil er in Vorver⸗ handlungen mit anderen Verbänden auf zu ſtarken Wider. ſtand ſtieß. 5 5 5 In dieſem Zuſammenhang verdienen die Ausführungen rößtes Intereſſe, die der Vorſitzende des Rheinbezirks, Jakob Zündorf, im Kölner Lokal⸗Anzeiger macht. Zündorf, der als Bezirksvorſitzender und Vorſtandsmitglied des Wi doch ſicher unterrichtet ſein wuß, ſchreibt u. a. folgendes:. „Selbſt dann, wenn der WSW auf der Wiesbadener Ta⸗ gung mit ſeiner Forderung noch nicht herauskommt, wird man wiſſen, daß er eben nach Ablauf der diesjährigen Meiſterſchaftsſpiel⸗ zeit in ſeinem eigenen Verbande die Ordnung ſchafft, die er für notwendig hält. Weſtdentſchland wird alſo ſpäteſtens am Ende der Spielzeit 1932/33 dann ſeine eigene Profiliga gründen, wenn der große Deutſche Fußballbund nicht von ſich aus die Zuſtimmung gibt. ** 1 Der Stein iſt ins Rollen gebracht. Nachdem die Dinge ſoweit gediehen ſind, wird es für den Weſtdeutſchen Ver⸗ bands⸗Vorſtand kein Zurück mehr geben können. Wenn man in Wiesbaden ſtatt der ſauberen und auf die Dauer nicht vermeidlichen Scheidung wieder zu einem faulen Kom⸗ promiß kommen ſollte, dann wird ſich die Entſcheidung eben in abſehbarer Zeit über den Kopf des Bundes und der anderen, allzu ſaumſeligen Verbänden hinweg voll⸗ ziehen. Wäre es angeſichts dieſer Verhältniſſe nicht beſſer, der große Dy B nähme entſchloſſen von ſich aus das Steuer in die Hände? Wie dem auch ſei: der jahrelange Kampf um die Sauberkeit und Ehrlichkeit im deutſchen Fußballſport geht ſeiner Entſcheidung entgegen. R. G. Handball der Turner Meiſterklaſſe beendet die Vorrunde Vor zwei Wochen ſtand man noch mitten in den Spielen und nun ſteht ſchon das Vorrunden⸗Ende bevor. Noch ein⸗ mal ſind am nächſten Sonntag in Gruppe el ſämtliche ſechs Maunſchaften auf dem Plan, von denen jede zu ihrem fünften Spiel antritt. Eine Woche darauf geht es ſchon in die Rückſpiele, die man unter beſtmöglichſter Ausnützung der günſtigen Witterung gleichfalls hinter ſich bringen will. Auch darnach können ſich die Mannſchaften, die noch den Gruppenſpielen für die Entſchetdung um die Kreis⸗ meiſterſchaft ausſcheiden, nicht beklagen, da zur Ermittelung des badiſchen Vertreters beim nächſtjährigen Deutſchen Turnfeſt, noch eine beſondere Turnfeſtrunde Gelegenheit gibt, zu Erfolgen zu kommen. Der Vorrundenaus klang am tag bringt nochmals drei intereſſonte Trefſen, von denen jedes einzelne ſeine beſondere Bedeutung hat. Es iſt ebenſo leicht möglich, daß bereits eine gewiſſe Vorentſchei⸗ dung in dieſer Gruppe fällt, als im umgekehrten Falle für den Beginn der Schlußrunde eine veränderte Lage ver⸗ zeichnet werden kann. Für die Tade Ketſch wirkt ſich erſtmals die Platz⸗ sperre aus. Den Gewinn hat zunächſt die Tgöe Hei⸗ delberg. Noch iſt Ketſch ohne Niederlage und mit knap⸗ pem Vorſprung an der Spitze, ſo daß die Mannſchaft mit allem Können auch in Heidelberg einen Erfolg verſuchen 5 76 zumal ſie in den Rückſpielen mit Rückſchlägen rechnen muß. a Germania Neulußheim empfängt den Turn ⸗ werein 1846, der in ſeinen Leiſtungen immer noch un⸗ beſtändig iſt. Ein Sieg der Mannheimer würde ebenſowenig Überraſchen, als ein ſolcher der Platzmannſchaft, die jeden Gewinnupunkt brauchen kann. Daß TV Hockenheim und Ta Rhein au gewillt ſind, in den weiteren Spielen noch ein Wort mitzuſprechen, haben beide Mannſchaften in den letzten Treffen bewieſen. nächſten Sonn⸗ Insbeſondere iſt Rheinau wieder durchſchlagskräftig ge⸗ worden. Trotz des guten Abſchneidens gegen den TW 1848 dürfte mon Hockenheim beſſere Ausſichten zuſprechen. Rheinau kann ja am beſten den Platzvorteil beurteilen. Beide Manſchaften haben für die Rückſpiele ihre guten Ausſichten zu wahren. Die Nachbargruppe 2 beſchließt ebenfalls mit vollem Programm die erſte Runde, in welcher der Tabellen⸗ führer 62 Weinheim noch einen ſchweren Gong zum T V Rot, dem Tabellenzweiten, hat. Vorjahre muß⸗ ten die Weinheimer dort einen Punkt abgeben. Ste müſſen auch heuer auf der Hut ſein. Die weiteren Spiele: Gruppe 2: TV Rot— 62 Weinheim; Tac Nußloch— Jahn Weinheim; Polizei Heidelberg— Jahn Nußloch. Gruppe 3: TV Brötzingen— T Ettlingen; Tod Durlach— TV Durlach. Gruppe 4: Tod Raſtatt— Tgde Offenburg; Tbd Gag⸗ genau— Polizei Karlsruhe. Die Gruppe 5 hat die Vorrunde bereits am letzten Sonntag abgeſchloſſen und kommt dadurch zu einem ſpiel⸗ freien Tag. Die Aufſtiegsklaſſe im Gau Nach wie vor iſt es die Gruppe, welche für mancher⸗ lei Abwechſlung ſorgt. Abgeſehen davon, daß in dieſer Staffel eine ganze Reihe gleichwertiger Mannſchaften ſich oͤen Erfolg ſtreitig machen, kam es ſchon zwei Mal zu Spielabbrüchen durch den Schiedsrichter. Die Sache mit Sandhofen iſt zum Abſchluß gekommen und die Mannſchaft iſt wieder frei. Nun wird ſich der TB Secken heim, der am nächſten Sonntag ſpielfrei iſt, auf eine Sperre gefaßt machen müſſen. Jahn Neckarau als Tabellenführer hat ein weiteres ſchweres Spiel zu erwarten, zu dem er den TV Waldhof empfängt. Die Tgoe Käfertal hat Gelegenheit, ſich ebenfalls in der Spitzengruppe zu halten, denn an einem Sieg über Viernheim ſollte nicht zu zweifeln ſein. Badenig Feudenheim empfängt den TV Sand ⸗ hof en. Die Gruppe 2 ſieht immer noch den Tbd Hocken⸗ heim unangefochten auf dem erſten Platz. Er dürfte im weiteren Verlauf feine gefährlichſten Gegner in Ofters⸗ heim, Friedrichsfeld und Schwetzingen haben. Die Rangordnung iſt augenblicklich wie folgt: Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Tbd Hockenheim 4 4—— 2577 A Ty. Friedrichsfeld 4 3— 1 30•11 6 Reilingen 4 2— 2 15˙14 4 Oftersheim 2 1— 1 16:0 2 Ty. Schwetzingen 2 1— 1 109 2 Tv. 1846 Ib 2 1— 1 212 2 Tu. Kirrlach 4 1— 3 11·26 2 Ty. Brühl 4—— 4 5˙27— Der TV Altlußheim hat ſeine Mannſchaft wieder aus den Spielen herausgenommen, wodurch Reilingen am Sonntag zuſchauen kann. Hart wird es beim T V Friedrichsfeld werden, bei dem der TV Schwet⸗ zingen weilt. TV Brühl wird ſich wohl auch von der Ta Oftersheim ſchlagen laſſen müſſen und vorerſt noch Tabellenletzter bleiben. Vormittags ſchon empfangen die 1840er Reſerven den TV Kirrlach. Kreisturntag der badiſchen Turnerſchaft Die Verſommlung der badiſchen Gauvertreter und Gau⸗ geldworte am vergangenen Sonntag in Weinheim hat weſentlich dazu beigetragen, die Fragen, die den diesjähri⸗ rigen Kreisturntag des badiſchen Turnkrei⸗ ſes am 30. Oktober in Heidelberg beſchäftigen, zu klären und zur Vorbehandlung zu bringen. In der Zwiſchenzeit wird das Ergebnis dieſer Beſprechungen in den Vereinsvertreterzuſammenkünften der badiſchen Turn⸗ gaue verarbeitet. Auch der Tagungsort Heidelberg iſt mit ſeinen Vorbereitungen zum Kreisturntag zum Abſchluß gekom⸗ men. Es ſind die vereinigten Heidelberger Turn vereine, welche die Tagung der badiſchen Tur⸗ nerführer vorbereiten und durchführen. Am Sämstag, den 29. Oktober geht dem Kreisturntag voraus noch⸗ mals eine Sitzung des Kreisturnrates. Im Anſchluß daran findet im Bürgerausſchußſaal in Heidelberg eine kurze Begrüßungsfeier ſtatt. Darnach verteilen ſich die bereits eingetroffenen Teilnehmer am Kreisturntag zwanglos im Stadthallenreſtau⸗ rant. Der Beginn des Kreisturntages iſt für Sonn⸗ tag vormittag.90 Uhr feſtgeſetzt, um auch den Ab⸗ geordneten aus größeren Entfernungen die Zufohrt in den Frühſtunden des Sonntags noch zu ermöglichen. Die Ver⸗ handlungen werden bis in die Mittagsſtunden hinein an⸗ dauern und ununterbrochen durchgeführt. Es iſt lediglich eine halbſtündige Eſſenspauſe vorgeſehen. Lichtbildervortrag im Turnverein Mannheim Zum ſtändigen Arbeitsplan des TV 1840 gehören in den Wintermonaten guch die in regelmäßigen Zeitabſtänden ſtattfindenden Lichtbildervorträge, die ſich im Laufe der letzten Jahre immer mehr eingebürgert haben. Am kom⸗ menden Samstag 185 der erſte dieſer Art wiederum im kleinen Saale des Vereinshauſes vor ſich. Es iſt dies ein überaus lehrreicher Vortrag, zu welchem es gelungen(t, Prof. Dr. Karl Schmidt, den Leiter der Landeswetter⸗ warte in Karlsruhe, zu gewinnen, der über das Thema „Von den Wetterregeln bis zum ſtaatlichen Wetterdienſt“ ſprechen wird. Es iſt nicht nur inter⸗ eſſant, olle die Zuſammenhänge kennen zu lernen, die für die Vorausſoge über die Witterung maßgeblich ſind, viel⸗ mehr dürften auch die Lichtbilder manchem Liebhaberphoto⸗ graphen eine willkommene Anregung bieten. 95 Faltboots Winterwunſch Bevor ihr Faltbootheſitzer uns nach der letzten Fahrt in die Ecke ſtellt, waſcht uns doch den alten Schmutz und das Oel mit Waſſer und Seife vollſtändig ab und laßt uns gut austrocknen. Seht dann mit größter Sorgfalt nach unſeren erlittenen Verletzungen und verklebt ſie ge⸗ nau ſo, wie ihr das beim Fahrrad macht. Setzt uns aber bitte nicht der großen Hitze einer Vulkaniſation aus, denn das können wir nicht ertragen, da unſere Haut für der⸗ artige Operationen zu dünne Gummiſchichten hat. Sind die unterſten Hautpartien arg abgenutzt, ſo ver⸗ dickt und verſtärkt ſie durch Kielſtreife n. Hat ſich wäh⸗ rend der Sommerfahrten in unſerem Körper Waſſer ange⸗ ſammelt, ſo ſucht eifrig, hier die richtige Diagnoſe ſtellen zu können. Durchleuchtet uns im Dunkeln mit einer ſtarken Lampe oder folgt einem beſſeren Vorſchlag. Hängt die getrocknete Haut an beiden Enden auf und füllt den Bauch mit—2 Eimern Waſſer. Zieht ihr nun das eine Ende langſam hoch, ſo werdet ihr auf der Außenſeite bald eine feuchte Stelle finden. Hier macht ihr ein Kennzeichen und verklebt dieſe Stelle nach gutem Trocknen. Als moderne Weſen haben wir auch Verjüngungs⸗ gedanken. Gönnt uns dieſen Wunſch und ihr werdet an unſerem dadurch verlängerten Leben eure Freude haben. In jedem Fachgeſchäft erhaltet ihr eine Hautpolitur, die uns eine wundervolle Geſchmeidigkeit gibt. Auch Sonnenſchutzlack haben wir gerne, denn er verhindert einen allzu ſtarken„Sonnenbrand“. Unſeren älteren Ge⸗ fährten, denen die Körperfalten ſchon ihr Alter anzeigen, möchte ich anraten, ſich auf Weihnachten eine falten⸗ glättende Gummilöſung, die auch lebensverlängernd wirkt, zu wünſchen. Und nun noch einen Wunſch wegen unſeres Körper⸗ gerüſtes. Reibt abgeſcheuerte Stellen mit Glaspapier ſauber ab und überſtreicht ſie dünn mit einer Mattierung. Dasſelbe macht mit unſeren Floſſen, den Paddeln; ebenſo dem Landgehilfen, dem Bootswagen, ſchenkt ein neues Kleid. Zum Schluß all dieſer Arbeiten beſtreut unſeren Innen⸗ raum mit Talkum, rollt uns ſorgfältigſt zuſammen und ſtellt uns in eine dunkle froſtfreie Ecke. Befolgt ihr unſren Rat, und ihr werdet im nächſten Sommer den Dank dafür ernten. Wie Du mir, ſo ich Dir! Bezirksmeiſterſchaft im Ringen Am kommenden Sonntag empfängt die Sportvereini⸗ gung Mannheim 1884 Hie erſte Ringerſtaffel vom Bf K Oftersheim zum Vorkampf um die Bezirksmeiſter⸗ ſchaft von Unterbaden⸗Pfalz in der Kreisliga. Die Kämpfe finden in der Sporthalle der Sportvereinigung ſtatt. Die Oftersheimer Mannſchaft bürgt für techniſch hochſtehende Kämpfe. Vor den Kämpfen zeigen die Artiſten ihr großes Können. Mannheimer Hundeſport Anläßlich der Reichsſiegerprüfung in Halle a. S. der Polizeihunde am 9. Oktober, konnte Herr Brunner, Manuheim⸗Feudenheim, vom Sübdeutſchen Dreſſurverein für Schutz⸗ und Polizeihunde Mannheim, mit ſeinem deutſchen Schäferhund„Dolf v. Blauſchimmel“ 3. B. Nr. 409 241, dos Prädikat„Sehr gut“, 1. mit 298 Punkten erreichen. Neben einem wertvollen Ehrenpreis der Halliſchen Nach⸗ richten in Halle a. S. wurde eine Medaille der Londwirt⸗ ſchaftskammer ausgehändigt. Herr Valentin Brunner, der auch im Beſitze der Badiſchen Staatsmedaflle iſt. hat mit ſeinem Hund die Landesverbandsſiegerprüfung in Hockenheim am 7. Auguſt ö. J. als erſter Landesver⸗ bandsſieger beſtanden. *„Eine Stunde Hockey“. Kurzgefaßte Einführung in die Taktik des modernen Hockeys von H. G. Schmidt, Düſſeldorf. Erſchienen bei„Indurſtrie⸗Verlag u. Druckerei AG.“, Düſſeldorf, Preſſehaus am Königsplatz. Der Leſt⸗ faden zergliedert in prägnanter Form die Aufgaben der einzelnen Mannſchaftsteile vom Torhüter bis zu den ein⸗ zelnen Stürmern. Die vielfachen Erfahrungen, de in den letzten Jahren vornehmlich auch durch die Inderſpiele in Europa gemacht wurden, haben darin ihren Niederſchlag gefunden. Für das Training und vor allem die Nach⸗ wüchspflege vermittelt dieſer taktiſche Ratgeber wertvolle Anregungen und Winke, deren Anwendung eine unmittelbare Hebung des Könnens und der Spielſtärke bedeuten. Pferdeſport „Karlshorſt(13. Oktober) 1. Malua⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 100. 3000 Meter: 1. G. u. W. Nettes Veſuv(Hauſer); 2. Yellow and Black; 3. Courtiſane. Toto: 36; Platz: 18, 25. Ferner: Ferihafen. a 2. Herbſtflachreunen der dreijährigen Halbblutpferde. 1900 1. 1400 Meter: 1. O. v. Mitzlaffs Orlog(Kreien⸗ bring); 2. Conſtavalaria; 3. Polenfürſt. Toto: 48; Platz: 13, 14, 17, 20. Ferner: Loreley, Heideröschen, Heldenſage, Granitta, Cavaller, Rex, Glockenſpitel, Süße Maid. 8. Preis von Langeburg. Hürden rennen. Für jährige. 2100 4. 3000 Meter: (Wolff); 3. Frag Papa; 3. Felöpoſt. Toto: 15. Ferner: Lebina, Ypſilanti. 4. Quaſt⸗Jagdrennen. Herreureiten. 1800. 8000 Meter: 1. H. v. Herders Rößling; 2. Dorn 2; 8. Eva. Toto: 1; Platz:, 19. Ferner: Suhle, Kern, Antonius. 5. Großes Hürdenrennen. r. u. 8000&. 4000 Meter: 1. S. H. v. Oertzens Erika(Wolff); 2. Blaſon; 3. Marengo. Toto: 40, Platz: 12, 12, 18. Ferner: Aquillon 3, Markolff, Caſtor, Donatello, Prieſter, Oceanus, Cyclop. g 6. Preis von Stutgarten. Für Zweijährige. Verkaufs⸗ rennen. 1800. 1200 Meter: 1. Stall Nemos Pauag(Hu⸗ enin) und Geſt. Weils Rheinfahrt(Spehla); 3. Glauca⸗ oto: 14, 15; Platz: 12, 13, 20. Ferner: Ottricoli, Ekraſtt, Ala, Grasblüte.: 5 7. Hercules⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. 1800. 3700 Meter: 1. L. Janſens Oſtfranke(Mayer); 2. Dorado 27 3. Blauer Vogel. Toto: 200 Platz: 24, 18, 15. Ferner: Meermädchen, Elbrus, Dogmatiker, Sternkunde, J 8. Preis vom Römerhof. Ausgleich g. 1800 /. 2400 Meter: 1. 5 Ungers Traumkönig; 2. Hella X; 3. Eraſt. Toto: 40 1085 17. 18, 27. Ferner: Eldon, Henvill, Sieg⸗ wart, Attache, Jhering, Tarnſchild, Hohe Eule. Stegdoppelwette: 4. und 6. Rennen: Rößling⸗Paua Drei⸗ 1. L. Janſens Druſus 207 Platz: 12, 108:10; Rößling⸗Rheinfahrt 101210. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rhein⸗Pegel 10 11. 12 13. 13.[lNeckar⸗Pegel 11. 1218.18. Baſel..280, 280,250,170, 15 2 Rheinweiler.71.71168 128175 Mannheim..27.982,35 2,8 geh. 367300 36 3320 Jagſtſeld.———— Maxau..68.783,76, 8,70 3,78 Heilbronn———— Mannheim..40.85 2,37.42 2,41 Plochingen„„ Caub.53 51 1415 1,58 1762 Köln. 1,121.14 1. 161,24 184 Dr——'rkrtrrrrr.. 1 Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel:. B. Fran Kircher Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lofaſles Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Mit l ler Sübweſtbeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: 359 Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim erausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim f 1, 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr ⸗ Rückſendung nur bei Rilckps Freitag, 14. Oktober 1932 Süddeuische Lederwerke Si. Ingberi Wieder 3 vH. Dividende Nach dem Bericht des Vorſtandes konnte trotz mannig⸗ facher Schwierigkeiten das Jahresergebnis von 102 619 auf 100 567 Fr. geſteigert werden, woraus nach den üblichen Abſchreibungen von 46 945(46 840) Fr. wiederum eine Dei vidende von 5 v. H. wie im Vorjahre ausgeſchüttet und 33 622 Fr. zur Bildung einer Ausgleichsrücklage ver⸗ wendet werden. Der Fabrikationsgewinn ſtieg von 678 067 auf 701 303 Fr. Andererſeits beanſpruchten Generalunkoſten 406 905(519 526) Fr., Reparaturen 59 910(53 180) Fr. und Verluſte an Außenſtänden 74 710(37 056) Fr. Das Berichtsjahr verlief für Fabrikation und Abſatz be⸗ 5 Unaufhaltſam fielen die Rohhäute preiſe. Die Fertigware folgte diefer Bewegung und überſchritt ſogar durch den allgemein herrſchenden Verkaufsdruck teil⸗ weiſe dieſes Ausmaß. Die Folge mußten unabwendbar Wertverlbuſte bei den Betriebsvorräten ſein. Ebenſo un abwendbar war die Schmälerung der Verdienſtſpanne durch die Erhöhung der Umſatzſteuer, wobei die neue deut⸗ ſche Umſatz⸗Ausgleichsſteuer die Geſellſchaft beſonders hart traf. Die Generalunkoſten haben trotz geſteigerten Um⸗ ſatzes eine leichte Minderung erfahren. Der Vorſtand der G. beurteilt die Zukunft trotz der noch immer beſtehenden Schwierigkeiten und trotz der Furcht vor einer zu raſchen Steigerung der Rohhäutepreiſe mit einer gewiſſen Zu⸗ ver ſicht. Dresdner Bauk. Aufſichtsratsſitzung. In der geſtri⸗ ſen Aufſichtsratsſitzung der Dresdner Bank wurde über as erſte Semeſter 1932 berichtet. Das laufende Geſchäft hat ſich zufriedenſtellend entwickelt. Neue Kredite in nicht unerheblichem Umfange konnten der Wirtſchaft zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. Die mit der Durchführung der Fuſion zuſammenhängenden Arbeiten ſind noch nicht völlig abgeſchloſſen, jedoch iſt eine weſentliche Reduk⸗ tion der Unkoſten bereits feſtzuſtellen. Ihre volle Aus⸗ wirkung kann ſich naturgemäß erſt im Laufe des zweiten Semeſters und des nächſten Jahres ergeben. * Bedeutender Julandsauftrag bei Humboldt⸗Deutz. Die Humboldt⸗Deutzmotoren AG, Köln, hat in dieſen Tagen einen Inlandsauftrag auf Lieferung von 30 Schiffs⸗ E..⸗Motoren erhalten. Die Höhe der Auftrogsſumme be⸗ läuft ſich auf rund eine halbe Million 1. Keine Stillegung des Horch⸗ Werkes in Zwickau der Auto⸗Union A. G. Zu den Gerüchten über eine angeblich beabſichtigte Stillegung des Werkes Horch⸗ Zwickau der Auto⸗Unſon A.., Chemnitz, wird mitgeteilt, daß es nicht zutrifft, daß dieſes Werk etwa für eine längere Zeit ge⸗ ſchloſſen werden ſoll. Im Zuſammenhang mit der Inven⸗ tur⸗Aufnahme ſei lediglich eine vorübergehende und ſelbſt⸗ verſtändlich auch nur teilweiſe Schließung dieſes Werkes eplant. Im übrigen wird von der Verwaltung darauf ingewieſen, daß die Auto⸗Union A. G. gerade in der letz⸗ ten Zeit beträchtliche Neueinſtel lun gen von Ar⸗ beitern vorgenommen hat und daß die Nachfrage nach den Erzeugniſſen des Unternehmens trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit befriedigend iſt. Sübddeutſche Holzinduſtrie AG., München. Auf der Tagesordnung der GV. der Süddeutſchen Holzinduſtrie AG., München, für das Geſchäftsjahr 1931, die urſprüng⸗ lich zum 30. 9. einberufen war, jedoch auf den 31. 10. ö. 9. verſchoben worden iſt, ſteht außer der bereits gemeldeten Anzeige des Vorſtandes gemäß 8 240 HGB. auch die Auf⸗ hebung bzw. Abänderung des Beſchluſſes der GV. vom 14. 10. 31 ſbber die Wiedererhöhung bes Grundkapitals.— Im vorigen Jahr war bekanntlich eine Kapitalzuſammen⸗ legung im Verhältnis 13:2 von.5 auf 1,0 Mill.& und an⸗ ſchließend die Wiedererhöhung um 1,0 auf 2,0 Mill.„ be⸗ ſchloſſen worden, und zwar ſollten 700 000/ neue Stamm⸗ und 800 000„ neue Vorzugsaktien zur Ausgabe gelangen. Schuhfabrik Silberſtein u. Neumann AB., Schwein⸗ furt. Schlechtere Vergleichsausſichten. Während ein erſter Status der inſolventen Geſellſchaft noch eine Maſſe von 50—55 v. H. auswies. liegen nach einem neuerlich be⸗ kanntgegebenen Status nur noch etwa 30 v. H. in der Maſſe. Ob dieſe aber erreicht werden wird, iſt fraglich, da Hie aktiven Mittel in erſter Linie für die geſicherten Gläu⸗ biger aufgebraucht werden müſſen. Es wird ein Liqui⸗ dations vergleich angeſtrebt. Eine Entſcheidung der Gläubiger iſt bislang noch nicht getroffen worden. * Oſtara Moſaik⸗ und Wandplattenfabrik AG. in Kon⸗ kurs.— Gläuligerverſammlung. In der Gläubigerver⸗ ſammlung der bekanntlich in Konkurs geratenen Oſtara Moſaik⸗ und Wanoplattenfabrik AG. in Oſterath bei Kre⸗ feld wurde Bericht erſtattet über die Gründe, die zur Zah⸗ lungseinſtellung geführt hatten, wobei insbeſondere auf den außerordentlich ſtarken Preisſturz und die Unmöglich⸗ keit, einen Ausgleich durch entſprechende Senkung der Un⸗ boſten zu ſchaffen, hingewieſen wurde. Man prüfe z.., ob es wirtſchaftlich ſei, die noch vorhandenen Halbfabrikate aufzuarbeiten und den Betrieb wieder aufzunehmen. Einen genauen Status anzugeben ſei heute noch nicht möglich, zumal man noch nicht wiſſe, ob ſchon ſämtliche Forderungen angemeldet ſeien. Zur Zeit ſchweben Ver⸗ handlungen über eine Veräußerung von Anlagen, von deren Ergebnis die Höhe der Ausſchüttungsquote ab⸗ hängig ſei. * Naphtha⸗Juduſtrie und Tankanlagen Ac.(Nitag), Berlin.— Verluſtabſchluß. Die Panamerican Petroleum and Transport Comp. und die Naphtha⸗Inbuſtrie und Tankanlagen AG.(Nitag), Berlin, ſind in freundſchaft⸗ lichem Einvernehmen übereingekommen, von dem vor⸗ geſehenen Zuſammengehen der beiden Intereſſenten ab⸗ zuſehen. Die Nitag hat zum 31. 10. ihre GV. einberuſen. Das Kapttal der Geſellſchaft iſt im laufenden Jahre auf 5,6 Mill.& erhöht worden. Die Geſellſchaft weiſt einen Verluſt von 488 383„ aus, dem ein Reſervefonds von 175 000 4 gegenüberſteht. Der Verluſt des Geſchäftsjahres 1931 wird vorgetragen(i. V. wurden von dem Gewinn von 128 556„ nach Dotierung der Reſerve mit W 000 4 und nach Ausſchüttung einer 6proz. Vorzugsaktiendividende 95 556„ auf neue Rechnung vorgetragen.) Liquidafionsproblem Ueber dieſes Thema ſprach am 11. Oktober im Verein Berliner Kaufleute und Induſtrieller Prof. Dr. Melchior Palyi, Wiſſenſchaftlicher Beirat des Vorſtandes der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft. Den Haupt⸗ gegenſtand des Vortrags bildete der Nachweis, daß es ſich bei der Liquidität um ein zentrales Problem der moder⸗ nen Wirtſchaft überhaupt handelt, das durch keinerlei Kunſtgriffe oder Berechnungsmethoden durch keine Bilanz⸗ praxis und keine Rechtseinrichtung umgangen werden kann. Liquibitätsfürſorge iſt das entſcheidende Problem des Konjunkturablaufs: Bremſung der Hochkon⸗ junktur und Reſervenbildung für die Kriſe. Wle ſelbſt das Beiſptel des Sowjet⸗Staates lehrt, der ſich um die„Liquidität“ ſeiner Induſtrien bemühen muß, hängt damit die Rentabilität aufs engſte zuſammen, die Fürſorge für vernünftige Anlage, deren einzig faßbarer Maßſtab eben die Liquidität iſt, die ihrerſeits die Voraus⸗ ſetzung der Rentabilität bildet. Die Kreditfähigkeit des ein⸗ zelnen und der Geſamtheit hängt ebenſo an der Geſtaltung der Liquidität wie die Dispoſttionsfähigkelt des Wirtſchaftsleiters, mag er freier Unterneh⸗ mer oder Sowjetkommiſſar ſein. Vollends in einer Welt⸗ wirtſchaft, aus deren Verflechtung es keinen Ausweg glbt, bedeute Liquiditätsfürſorge die Vorausſetzung für die An⸗ paſſungsmöglichkeit an den Konkurrenzkampf auf dem Weltmarkt und finanzielle Selbſtändigkeit, die ihrerſeits die Baſis der politiſchen Unabhängigkeit bildet. Die Vor⸗ ſorge für Liquidität iſt keineswegs mit der Bereithaltung von Bargeld erſchöpft und kann auch nicht ziffernmäßig durch irgend⸗ welche Verhältniszahlen zwiſchen fälligen Schulden und fälligen Forderungen gemeſſen werden. Das Entſcheidende iſt vielmehr der Charakter der Anlagen in der Volkswirt⸗ ſchaſt, ihre größere oder geringere Moblliſterbarkeit, Was wit Konjunktur nennen, ſind nach Auffaſſung des Vor⸗ ELS- An WIRTSCHAFTS- ZE der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 479 2— 2 Warum— ſo hört man oft fragen— hat man die Auswirkung der Rationaliſierung nicht vorausgeſehen— und wenn man ſie vorausgeſehen hat— warum fährt man trotzdem in der Rationaliſierung weiter fort. Wir wiſſen heute alle, daß die Ueberrationa⸗ liſierung mitſchuldig iſt an der großen Zahl der Ar⸗ beitsloſen. Nicht ſelten wird dem J ngenieur durch ſeine Rationaliſierungsmaßnahmen die Schuld der Ar⸗ beitsloſigkeit zugeſchoben. Der Ingenieur iſt lediglich das ausführende Organ bei den Rationaliſierungsmaßnahmen der letzten Jahre geweſen. Ihm ſind die A uf gaben vom Unternehmer geſtellt worden, und nach beſtem Können und mit den geringſten Mitteln hat er verſucht, dieſes Ziel vollkommen zu erreichen. Hieraus folgt, daß die Verantwortung den Ingenieur nicht trifft. Aber auch der Unternehmer iſt nicht im eigent⸗ lichen Sinne ſchuld an der Ueberrationaliſierung. Es iſt ſeine Aufgabe und höchſte Pflicht, ſein Unternehmen nach privatwirtſchaftlichen richtigen Grundſötzen zu leiten. Die Schuld trägt die Struktur des privatwirt⸗ ſchaftlichen Konkurrenzkampfes, zu allererſt aber die amtliche deutſche Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik, wodurch dem Unternehmer zur Erhaltung ſeiner Fabrik das Rationaliſierungsmittel gewaltſam in die Hand gedrückt wird. Was verſteht man nun eigentlich unter Rationaliſie⸗ rung? Ganz allgemein geſprochen iſt die Rationaliſierung der Zweck einer Erhöhung der Produktion, hervorgerufen durch Verbeſſerungen der Erzeugungsmaſchinen und der Organiſation eines reibungsloſen Arbeitsfluſſes. Von Anbeginn der Technik ſchaffte jedoch der Techniker an der Vervollkommnung der Maſchinen, ſo daß die Ratio⸗ naliſierung eigentlich gar nichts Neues iſt. Neu in Er⸗ ſcheinung tritt die erſchreckend hohe Zahl der Erwerbsloſen, die uns nur zu deutlich an gemachte Fehler, der letzten Jahre mahnen. Vielleicht fehlt dem Ingenieur der große Wirtſchaftsführer, der ihm die Richtung angibt und ihm ſierungsarbeiten. Zum beſſeren Verſtändnis wollen wir uns einmal ein Beiſpiel vor Augen führen, wie in der Privatwirt⸗ ſchaft rationaliſiert wird. In einer Stadt befinden ſich zwei Fabriksbetriebe, die unter gleichen Be⸗ dingungen gleiche Produkte erzeugen. Die Aufträge laufen für beide Betriebe reichlich(eine theoretiſche Annahme) ein, ſo daß zeitweiſe mit Ueberſtunden gearbeitet werden muß. Beſondere Umſtände verlangen die Einſtellung der Ueberſtunden. Der leitende Ingenieur überlegte zunächſt die vorübergehende Einſtellung von Arbeitskräften. Als Einfuhrhemmungen im Ausland Das Inſtitut für Konjunkturforſchung gibt in ſeinem neueſten Wochenbericht als Fortſetzung einer früher ver⸗ öffentlichten Aufſtellung eine ausführliche Ueberſicht über die einfuhrhemmenden Maßnahmen und Ereigniſſe im Aus land in der Zeit vom 1. Dez. 1931 bis 30. Sept. 1932 und führt in dieſem Zuſammenhang aus: Der Welthandel iſt im erſten Halbjahr 1932 wert⸗ mäßig um 34 v. H. geringer geweſen als 1931. Er hat damit ein Niveau erreicht, das um rund 60 v. H. unter dem Höchſtſtand von 1929 und um etwa ein Drittel unter dem Halbjahrsdurchſchnitt von 1913 ktegt. Dieſe große Verminderung beruht in hohem Maße auf dem all⸗ gemeinen Preisverfall. Aber auch der Menge nach iſt der Welthandel zurückgegangen, und zwar gegen⸗ über dem Vorjahre um etwa 15 v. H. und gegenüber 1913 um ungefähr 10 v. H. Bis zu einem gewiſſen Grade drückt ſich hierbei die durch die Kriſe bedingte Scher u mp fung des Verbrauchs aus. Darüber hinaus iſt der ſtarke Mengenrückgang aber offenbar durch die rigoroſe Er⸗ ſchwerung des zwiſchenſtaatlichen Güteraus⸗ tauſchs verurſacht worden, die in der ganzen Welt Platz gegriffen hat. Die immer ſchärfere Ein fuhrabwe hr hängt eng mit der Zuſpitzung der internationalen Kredit⸗ kriſe zuſammen. Die Schuldnerländer haben den gewalti⸗ gen Kapitalabfluß in die Gläubigerländer durch Valuta⸗ entwertung oder— ſoweit Stillhalteabkommen oder Mora⸗ torien nicht ausreichten— durch ſtrenge Deviſenbewirt⸗ ſchaftung bekämpft. * Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg. In der geſtrigen AR⸗Sitzung der Geſellſchaft wurde mitgeteikt, daß nach Ab⸗ zug der Abſchreibungen einſchl. des Gewinnvortrages aus dem Vorjohr von 1 209 636& ſich für das Geſchäftsjahr 1081/82 ein Reingewinn von 2 784& ergibt. * Bank für Orientaliſche Eiſen bahnen, Zürich. Die Rechnung für das am 30. Juni 1932 abgeſchloſſene Ge⸗ ſchäftsjahr der Bank für orientaliſche Eiſenbahnen, Zürich, ſchließt mit einem Aktivſaldo von 72 475 Sfr. ab, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Der türkiſchen Regierung mußte für die Hälfte der letzten Rate eine Hinausſchiebung des Zahlungstermins bis zum 10. Juli 1938 gewährt werden, wogegen ſte für die andere Hälfte vorzeitige Zahlung leiſtete. Der Verwaltungsrat wird der GB. vorſchlagen, auf das Aktienkapital von 7,5 Millio⸗ nen Sfr. aus den verfügbaren Mitteln einen Betrag von 9,75 Sfr., alſo 75 Sfr. je Aktie zurückzuzahlen. der Kapifalwirischaff tragenden nicht ausſchlaggebend die monetären Erſcheinun⸗ gen. Es handelt ſich auch nicht etwa um die Frage der Ueberproduktion, vielmehr entſcheidend um die Art der Anlagen, die nach Maßgabe der Liquidität eine größere ober geringere Anpaſſungsfähigkeit mit entſprechenden pfychologiſchen Begleiterſcheinungen zur Folge haben. Großen Nachdruck legte der Vortragende auf die prak⸗ tiſche Verflochtenheit der Liquiditätspolitik von Notenbank, Banken, Unternehmungen u. Inveſtors. Die Liquidität einer Volkswirtſchaft wird keineswegs von den Banken allein, nicht einmal von ihrer Geſamtheit ausſchließlich beſtimmt, Viel mehr kommt es auf die Anlagepolitik au, bei der das Verhalten jedes einzelnen, der Geld an⸗ legt, ſei es als Privatmann in Wertpapieren, ſei es als Unternehmer in Kapitalgütern, auch die Liquidität ſeiner Gläubiger, ferner aber auch den Charakter der Anlagen bei anderen mitbeeinflußt. Das Liquiditätsproblem ſtellt ſich ſomit als eine Frage der„Globalverbunden⸗ heit“ aller Wirtſchaftseinheiten und der wechſelſeitigen Verantwortung derſelben füreinander dar; Liqufditäts⸗ politik aber als die gemeinſame Linie, an der ſich alle Wirtſchaftseinheiten in ihrer finanziellen Struktur und darüber hinaus in ihrer geſamten Wirtſchaftsführung ortentteren. Der Redner warnte vor allen Verſuchen, die das Liquiditäts⸗ problem umgehen wollen, indem ſie inflatoriſch die Geldmenge vermehren. Das läuft immer darauf hinaus, entweder die Liquidität der Banken und Sparkaſſen oder aber die der Notenbank zu gefährden, um letzten Endes das ganze Kreditſyſtem zu untergraben. Aber auch Eingriffe jn die Bank⸗ pelitik können nur zu leicht zur Verſchlechterung ſagt, wie weit er zu gehen hat bei ſeinen Rationali⸗ Rafionalisierung und Arbeifslosigkeif Von Chrisflan Schlingmann-NMannheim ſich dies als unwirtſchaftlich erwies, hatte er ſich mit Recht der Rationaliſierung zugewandt. Wider Erwarten wirkte ſich die Umſtellung ſo gewaltig aus, daß er bei der gleichen Produktion nicht nur die Ueberſtun⸗ den einſparte, ſondern in der normalen Schicht mehr produzierte, als er abſetzen konnte. In kluger Vorausſicht ging der Unternehmer nicht mit ſeinen Verkaufspreiſen herunter, um die höhere Produk⸗ tion abzuſetzen, ſondern er ließ ſeine Arbeiter nur täglich 7 und am Samstag 5 Stunden arbeiten. Um nun die Arbeitsfreudigkeit ſeiner Leute zu erhalten, zahlte er ihnen den Wochenlohn in gleicher Höhe wie vordem aus. Dieſer Unternehmer hat durch die Rationaliſierung für ſeine Leute beſſere Lebens bedingungen geſchaffen. Der zweite Unternehmer wird ob dieſer Maß⸗ nahmen mißtrauiſch, und zwar mit vollem Recht; es könnte ja der Konkurrenz plötzlich einfallen, mit den Ver⸗ kaufspreiſen doch herunterzugehen und ſein Unternehmen würde unwirtſchaftlicher arbeiten. Der zweite Unterneh⸗ mer wird alſo gezwungen, ſich der Rationa⸗ liſierung zu bedienen. Aus ganz verſtändlichen Gründen geht er mit der Rationaliſierung viel ſchärfer vor als wie ſein Kon⸗ kurrent. Da er im Gegenſatz zu dem erſten Unternehmer fur die Umſtellung Geld aufnehmen mußte, iſt es ſeine Pflicht, das Geld möglichſt bald wieder abzuſtoßen. Aus dieſem Grunde iſt er gezwungen, einen Teil der Be⸗ legſchaft zu entlaſſen. Durch ſpätere Kapitalbildung infolge richtiger Be⸗ triebswirtſchaft wird der Unternehmer angeregt, das Geld in ſeinem Betriebe zum Ausbau der Produktions⸗ betriebe anzulegen. Um nun den Abſatz zu ſteigern, muß er mit ſeinen Verkaufspreiſen heruntergehen, wodurch— bei der gleichen Qualität— die Aufträge reichlich ein⸗ gingen, ſo daß er die entlaſſenen Leute wieder einſtellen konnte. Der erſte Unternehmer wird nun gezwungen, mit den Preiſen herunterzugehen. Glücklicherweiſe bekommen beide Betriebe infolge der Verbilligung der Ware genügend Aufträge, um wirtſchaftlich arbeiten zu können, herein. In dieſem Falle hat ſich die Segen der Menſchheit ausgewirkt. aus dem Beiſpiele, wie leicht die Sache ent⸗ gegengeſetzt hätte auslaufen können, wenn der Markt nicht aufnahmefähig für die Produktionserhöhung geweſen wäre, und daß es aus dieſem Grunde grundfalſch iſt, auf gut Glück drauf los zu rationaliſteren. Rationaliſierung zum Wir erſehen aber auch —————— ͤôbRe—— Rußland und die Treibsſoffkonvenfion Zwiſchen der Treibſtoffkonvention und der Derop iſt eine Vereinbarung getroffen worden, nach der ſich die ruſſiſche Geſellſchaft verpflichtet hat, die Bindung der Kon⸗ vention in der Preis- und Konditionsfrage zunächſt für die Dauer eines halben Jahres als maßgebend zu betrach⸗ ten. Man will ſich ruſſiſcherſeits anſcheinend nicht länger binden, um vorerſt die Entwicklung auf dem Treibſtoff⸗ markt zu betrachten und dann die weiter einzuſchlagende Politik nach den gemachten Erfahrungen einzurichten. Eine direkte Kontrolle der Ruſſen durch die Kon ven⸗ tion iſt naturgemäß durch den loſen Charakter der Bin⸗ dung nicht möglich; dieſe erfolgt vielmehr indirekt durch 288 8 den Benzol⸗ Verband, mit dem die ruſſiſche Geſell⸗ ſſchaft bekanntlich ſchon ſeit jeher in engerer Zuſammen⸗ arbeit ſteht. Der Landesverbaſid badiſcher Tabakbauvereine hielt geſtern im Falkenſaal in Schwetzingen ſeine zweite nord badiſche Sandblatt⸗Verkaufsſitzun ab. Es wurden über 7000 Zentner Son dblatt u 0 über 400 Zentner Mittelgut ausgeboten, die bis auf einen einzigen Poſten(Friedrichsfeld, 120 Zentner Sand⸗ blatt, 25 Zentner Mittelgut), der frei gegeben wurde, reſt⸗ los abgeſetzt wurden. as Geſchäft ging ziemlich flott. Als Hauptkäuſer traten auf: Martin Brinkmann, Speyer⸗ Bremen, Vogelſang⸗Bremen, Großeinkauſsgeſellſchaft Ham⸗ burg, Jakob Mayer und Landſried, Mannheim⸗Heidelberg, Max Emanuel Hornung und Weiler u. Co., Bruchſal. Die Preistendenz war, im Vergleich zu den Verkaufs ſitzungen in Speyer und Graben, leicht nachgebend. Den Spitzen ⸗ preis erzielte wieder der Tabakbauverein II Altlußheim mit 90 4. Die Preiſe verſtehen ſich mit 20 v. H. Zu⸗ und Abſchlag an der Waage, je nach der Bonitierung. Das von den Tabakbauvereinen Seckenheim aufgebotene ſelböſtfermentierte Hauptgut der 1931er Ernte, rund 1000 Bentner, wurde zurückgezogen. Brühl bot außerhalb der Liſte 55—60 Zentner Sandͤblatt an, die zu mittlerem Preiſe . Zuſchlag abgingen.(Erläuterung: S= Sandblatt, = Mittelgut, G= Grumpen, Angabe in Zentnern. Altlußheim I, 90 S und 60 M, 90.00, 80 M, 85.00. * c — 85 d 8 8 G 28 85 80 E S 8 85 5 Se n 8 * 2 5 5 Sr 8 — 5 8 — SG 4 Ae —— GN. 2 2 — 2 2 — 8 8 88 GG SSA N e e e 8 00 2 C 8 8 8 08 S.. 2K 8 8 . 8 8 5 5 8 S818 8 —= —— —* — — 2 2— NMS * * AN 5 E e r 8 3 0= 8 2 2 S8 70 s N * 8 0 S 8 22 c—8 a G 8 NSS S —4 a S N S* 85 3 88 80 2 8 E = 8 * 5 25 . = 2 8 8 85 8 8 8 8 2 * * — 2 8 5 * — 2 — — 2 0 * = 2 2 832 2 2 2 2 8 * E 2 E * . 83 88 G — Gg 88 2 8 85 SG Seo Gd 2 28 Sen 5 * . 8 S M G 288 SN e 2 8 2 888. „ G, * — 8— —8 2 * 2 2 3. . Gs 88 88 28 8 2 800 7 2 2 6 2. 2 2 * *. 3. 8 N 88 3 3 — * — 1 2 2 — 85 8* 88 8588 — 25 8. 235 eo 85 5 2 G Sg S2 8 8 3 6 8 E * 78 1 D 2 = 1 — 2 2— nel bei Roggengebäck Im Reichsanzeiger vom 13. Oktober wird eine Verord⸗ nung des Reichspräſidenten zur Erleichterung der Ver⸗ wertung der Kartoffelernte veröffentlicht. In Abänderung der orttten Notverordnung, die die Bei⸗ ſtatt zur Verbeſſerung der Liquidität führen. miſchung von Karkoffelſtärkemehl in Höhe von d v. H. nur Die Wirischaffslage im 3. Vierſeljahr Im Bezirk der Induſtrie⸗ und Handelskammer Frank⸗ furt⸗M. und Hanau war die Lage des Einzelhandels im dritten Quartal weiter unbefriedigend Der Bedarf wandte ſich immer mehr billigen Preislagen zu. Die Saiſonſchlußverkäufe vom 25. 7. bis 13. 8. brach⸗ ten nicht den gewünſchten Erfolg. Ueber den Beginn der Saiſonſchlußverkäufe waren die Meinungen geteilt, man begrüßte aber allgemein die Späterlegung an das Ende der Saiſon. 2 2 Die Lage des Buchhandels hat ſich weiterhin ver⸗ ſchlechtert. Die Umſätze ſind auf einen bisher noch nicht gekannten Tieſſtand herabgeſunken. In vielen Fällen konnte die verhältnismäßig kurze Kreöitſpanne für Waren⸗ lieferungen etwas erweitert werden. 5 a Auch im ebensmittelhandel zeigten die Um⸗ ſätze ſtark rückläufige Tendenz, verhältnismäßig gut war das Geſchäft in Obſt und Gemüse. Der Abſatz an pflanz⸗ lichen Oelen und Fetten, ſowie an Mehl war befriedigend. Das Zuckergeſchäft hatte unter der Hohen ſteuer⸗ lichen Belaſtung zu leiden. Im Eiergeſchäft, das nor⸗ malen Umfang aufzuweiſen hatte, dominierte holländiſche Ware. Die Umſätze im Kaffeegeſchäft waren immer noch befriedigend, wenn auch der Verbrauch der guten Qualitäten zugunſten der billigſten ſtark zurückgegangen iſt. * Neugründung im Berliner Seidengroßhandel. Die Schmidt u. Lorenzen AG., Berlin, hat bekanntlich im Früh⸗ jahr ds. Is. einen Liquidationsvergleich abgeſchloſſen. Nachdem nun ein großer Teil der Warenbeſtände in⸗ zwiſchen verwertet worden iſt, hat die Firma, um die Li⸗ quidation zu beſchleunigen. unter einſtimmiger Zuſtim⸗ mung des Gläubigerausſchuſſes das geſamte noch vorhan⸗ dene Warenlager en bloc an einen der geſicherten Groß⸗ gläubiger verkauft. Wie es heißt, ſoll das Verkaufsobfekt mehrere hunderttauſend/ betragen. Der Großgläubiger hat den weiteren Verkauf der Waxenbeſtände der neu ge⸗ gründeten„Lorenzo⸗Seiden Gmb..“, Berlin übertragen. Wachenheimer Weinberichi J. Wachenheim. 13. Okt. Durch den ſeit einiger Zeit faſt täglich niedergehenden Regen, hat ſich das Weinleſe⸗ geſchäft nicht nur verzögert, ſondern das Quantum iſt da⸗ durch noch weiter zurückgegangen. Die Moſtgewichte ſtehen immer noch auf der Baſis zwiſchen 90 bis 98 Grad, ver⸗ einzelt jedoch, konnte man bei Moſt aus beſſeren Lagen auch Gewichte von 100 bis 105 Grad ſeſtſtellen. Die gekel⸗ terten Weine gehen ſehr langſam in Gährung. Nach dem bis jetzt die Hälfte der diesjährigen Ernte in den beiden Winzervereinen von den Mitgliedern eingebracht iſt, kann feſtgeſtellt werden, daß die Geſamternte nur zur Hälfte an die der vorjährigen Ernte heran kommt. Außer einigen kleinen Quantitäten die zu 16 bis 17, pro Logel verkauft wurden, hat ſich noch kein weiterer feſter Preis gebifdet. Die Winzer, die keinem Verein an⸗ gehören, haben bereits alle auf den Herbſtmittel⸗ preis verkauft. Große Nachfrage für neue Weine be⸗ ſtehen nicht, dagegen werden für Weine älterer Jahrgänge gantz enorme Preiſe geboten, was zur Folge hatte, daß in den Gaſtſtätten dieſe Weine einen Preisaufſchlag von 5 Pfg. je Viertelliter erfahren haben. * Belebung auch im Amſterdamer Hafen. Nach Mittei⸗ lungen, die der Amſterdamer Hafenmeiſter gegenüber Preſſevertretern machte, iſt in der letzten Zeit auch im Amſterdamer Hafen eine wenn auch geringe Verkehrs belebung feſtzuſtellen. Dies gilt beſonders für den Ge⸗ treideumſchlag. Zur Zeit werden 6 Getreideſchiffe el öſcht. was eine ſeit langer Zeit nicht mehr beobachtete Zahl darſtellt. Auch im Holzhafen kann eine Bele⸗ bung feſtgeſtellt werden, die u. a dazu führte, daß die frei ewordenen Liegeplätze ſehr raſch wieder beſetzt werden. ls ein weiteres erfreuliches Zeichen wurde von dem Hafenmeiſter die Tatſache hervorgehoben, daß die Schiffe e ſtärker beladen ſind als es bisher der Fall ge⸗ weſen iſt. Frachienmarki Duishurg-Nuhrori 18. Oki. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war fehr ſtilk. Pie Frachten erfuhren tal⸗ wie bergwärts keine Aenderung, Ebenſo blieb auch der Bergſchlepplohn unverändert. Der Talſchlepplohn dagegen ſchwächte etwas ab. Man konnte bei Mahlerzeugniſſen des Weizens vorſchrieb. wird durch zu 6 Pfg. für größere beladene Kähne zurecht kommen. Sandblaffverkaufssifzung in Schwelzingen Ueber 7000 Zeniner Sandblafi und über 400 Zeniner Miſieligui verkauft die neue Verordnung dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft die Ermächtigung erteilt, die Verwen⸗ dung von Kartoffelſtärkemehl bei der Verarbeitung von Mahlerzeugniſſen von Weizen und Roggen in einem be⸗ ſtimmten Mengenverhältnis anzuordnen. Der Verwen⸗ dungsſatz darf 2,5 v. H. nicht überſteigen. Mannheimer Produkfenbörse/ 13. Okiober Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netlo Kaſſa Weizen, neu, 7677 fg Wieſenheu.. 44.80/8,.— gut, geſund, trocken 21.50 /1,90 Rotkleehenn 4, 80/8, 10 gal neu 72—78 Kg. 17 Luzernkſeehen„90/½, 90 Hafer, inländiſch... 14,50/15,28 Preßſtroh, Rogg. Weiz 2,70/½.90 Sommergerſte, bad eheſſ. 19.—/½0.— Hafer, Gerſte 2, 402,80 Nass en een 170/17, 75 Geb. Stroh, Rogg„Weiz. 2,20/,40 ats, auf Bezugſchein 16,75 Luer Gerſte 2,— 72,20 Saatmais 5 Weizenmehl, Spezial 0 Erdnuß kuchen 12,50 Okt./ Dez. 31.20 Sppyaſchrot.. 10,50/10,75 m. Auslandw. Okt. Dez. 32.20 Biertreber.% 11,—/11,50 No genmehl 60/70% 22.80/24, 75 Trockenſchnitzel„ 8,25 Weizen tleie mit Sack. 7,50/7,75 Aenderung der Verkaufsbedingungen fur Eosin- Roggen Wie wir erfahren, haben der Reichsverband der beut⸗ ſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften— Raiffeiſen und der Verband der Getreide⸗ und Futtermittelvereinigungen Deutſchlands— mit der Deutſchen Getreidehandelsgeſellſchaft Verhandlungen geführt, um techniſche Schwierigkei⸗ ten, die ſich bei der Durchführung des Eoſin⸗Roggengeſchäf⸗ tes ergeben haben, zu beheben. Dabet wurde vereinbart, daß mit Wirkung vom 14. Okt. die Preisſpanne zwiſchen Waggon frei Mäſter⸗Statlonen und cif denjenigen Küſtenhäfen, die bisher ſchon zugelaſſen ſind, von 5 J auf 8/ per Tonne erhöht worden iſt, ſo daß die DGH. cif dieſen Häfen nunmehr zum Preiſe von 102„ per Tonne abgibt. Für Eif⸗Lieferungen nach den niederrheiniſchen Häfen des Mäſtereigebietes iſt der Ab⸗ gabepreis auf 134/ per Tonne feſtgeſetzt worden. Für Lieferungen eif Hamburg iſt bei Andienung von Locoware die Annahmefriſt auf 10 Tage ausgedehnt worden. Alle Eif⸗Lieferungen verſtehen ſich unter der Bedingung: Kaſſa gegen Dokumente. Die bisherigen Bedingungen der Waggonfrei⸗Belteferung zum Preiſe von 140/ blieben beſtehen, wie überhaupt keine grundfätzliche Aenderung der Verkaufspolitik und der Abgabepreiſe beabſichtigt iſt. Frankfurter Abendbörſe: behauptet Die Abendbörſe eröffnete nach der Befeſtigung im Mit⸗ tagsverkehr zwar in freundlicher Haltung, doch war der Geſchäftsumfang wieder ſehr gering. Von außerhalb der Börſe ſtehenden Kreiſen lagen keine Orders vor, ſo daß ſich die Umſätztätigkeit in der Hauptſache auf die berufs⸗ mäßige Spekulation beſchränkte. Die feſte Eröffnung Wall⸗ ſtreets wurde mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. J. G. Farben, Ach. und Stahlverein ſetzten je ½ v. H. höher ein, die übrigen Werte blieben auf dem Berliner Schlußniveau gut behauptet. Am Renten markte hielt das Intereſſe für Reichsſchuldbuchforderungen an, während im übrigen der Markt ſehr ruhig, aber freundlich lag. Von Induſtrie⸗ Obligationen eröffneten Stahlvereins⸗ Bonds mit 50,5 v. H. gut behauptet. Im Verlaufe gingen die Kurſe vereinzelt um Bruchteile eines Prozentes zurück. Die Grundſtimmung blieb aber bei kleinem Geſchäft durch⸗ aus freundlich. Späte Reichsſchuldbuchforderungen gingen mit 667.96 v. H. um. Neubeſitz 696, Altbeſitz 4896, Ber⸗ — liner Handel 9056, Reichsbank 12575, Farben 96, Junghans 14%, Lahmeyer 119 und Siemens 117. J eee n 3 — ere n G Smeg N 1 2 8 2 N eg . 00 2 2 5 EZ ar Frank⸗ dels Bedarf n ver⸗ nicht Fällen Saren⸗ e Um⸗ t war Hlanz⸗ higend. ſteuer⸗ S nor⸗ ndiſche immer guten en iſt. Die Früh⸗ loſſen. e in⸗ ie Li⸗ uſtim⸗ rhan⸗ Groß⸗ objekt biger eu ge⸗ en. Zeit nleſe⸗ oſt da⸗ ſtehen „ bver⸗ Lagen gekel⸗ dem beiden kann z ur heran 6 bis iterer n an⸗ te l= e be⸗ gänge aß in fg. kittei⸗ nüber im 0 1 8. G e⸗ ſchiffe ichtete Bele⸗ e frei rden. dem ciffe U ge⸗ Dkl. . rung. Der bunte — 2 2 * 1 J 1 heim, Kamerad Verſemann, erinnerte Freitag, 14. Oktober 1982 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7, Seite/ Nummer 479 Aus Baden Amtliche Perſonal veränderungen Auf Anſuchen in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt wurde Oberlehrer Joſeph Rothermel in Lützelſachſen. Stahlhelmtreffen in Schwetzingen * Schwetzingen, 13. Okt. Die junge Ortsgruppe Schwetzingen des„Stahlhelm“ veranſtaltete geſtern hier einen Werbeabend, an dem Gruppen von Stahlhelmkameraden aus Mannheim und Hei⸗ delberg und der Bund„Königin Lutiſe“, Ortsgruppe Schwetzingen teilnahmen. Der Schwetzinger Orts⸗ gruppenführer, Dr. Ruſche, befürwortete eine enge Zuſammenarbeit des Stahlhelm und des Bundes „Königin Luiſe“. Das Hauptreferat hielt Dr. Kohl⸗ Mannheim über„Scharnhorſt und die Vorbereitung des Freiheitskampfes 1813“, wobei er intereſſante Parallelen mit den Tagen vor dem großen Befrei⸗ ungskampfe und unſerer Zeit zog und zum Gedan⸗ ken des Wehrwillens, den Scharnhorſt für das ganze Volk gepredigt und verwirklicht habe, ein⸗ dringlich mahnte. Der Kreisführer des Induſtriegebietes Mann⸗ an die Notwendigkeit, die Jugend für die Ziele des „Stahlhelm“ zu gewinnen und begrüßte es, daß der „Stahlhelm“ jetzt zum erſten Male in ſeiner Arbeit ſich nicht gegen die Regierung wenden müſſe. (Wegen Branudſtiftung zu Zuchthaus verurteilt Waldshut, 14. Okt. Das Schwurgericht Walds⸗ hut verhandelte gegen den Maurer Johann Stoll aus Degernau und gegen den Arbeiter Gottlieb Georg Bührer aus Lahr, der zuletzt in Degernau wohnhaft war, wegen Brandſtiftung. Zu der Ver⸗ handlung waren 17 Zeugen und zwei Sachver⸗ ſtändige geladen. Stoll und Bührer wurden beſchul⸗ digt, daß ſie gemeinſchaftlich den Zeugen Schlachter aufgefordert haben, gegen Zuſage einer Beloh⸗ nung von 150-200 Mark das Haus des Bührer anzuzünden. Weiter werden die An⸗ geklagten beſchuldigt, am Morgen des 25. Dezember 1931 das Haus der Frieda Muchwitſch und des Ans geklagten Bührer in Brand geſetzt zu haben. Stoll hatte kurz vor 6 Uhr morgens an dem be⸗ treffenden Tage in dem Hauſe des Bührer einen Kurzſchluß herbeigeführt, während Bührer ſelbſt auf dem Heuſtock des Nachbarhauſes Muchwitſch einen Brand legte. Das Haus des Bührer iſt zum größ⸗ 75* ten Teil, das der Muchwitſch vollſtändig eingeäſchert 7 1 — 5 Eiche, nur 70, Kü⸗ * chenſchrk. v. 14 J an, worden. Bührer hat es dann verſtanden, von der Oldenburgiſchen Verſicherungsgeſellſchaft die Ver⸗ ſicherungsſumme ſich zu verſchaffen. Die Ge⸗ ſellſchaft wurde um 1655 Mark geſchädigt. Die Ausſagen der Angeklagten und die der Zeu⸗ gen ergaben, daß der Plan von langer Hand vor⸗ bereitet war. Stoll wurde wegen mehrfachen, in einem Fall gemeinſchaftlich mit dem Angeklagten Georg Bührer verübten Vergehens der Anſtiftung und wegen in Gemeinſchaft begangener vorſätzlicher Brandſtiftung mit nachfolgendem Verſicherungs⸗ betrug zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von vier Jahren ſechs Monaten verurteilt. Büh⸗ rer erhielt eine Zuchthausſtrafe von vier (Jahren drei Monaten ebenfalls wegen An⸗ ſtiftung zur Brandſtiftung, vorſätzlicher Brandſtif⸗ tung und Verſicherungsbetrugs. Mißglückte Werkſpionage Verhandlung vor dem Schöffengericht in Frankfurt am Main * Frankfurt a.., 14. Okt. Im Betriebe der J. G. Farbeninduſtrie war jahre⸗ lang ein kaufmänniſcher Angeſtellter tätig. Als vor mehreren Jahren die Abteilung, in der er zu tun hatte, verlegt wurde, nahm der Angeſtellte ohne vor⸗ herige Genehmigung ſeiner Vorgeſetzten eine Anzahl Schriftſtücke mit, die ſich auf Patente, Rezepte, Kalkulationen und Geheim⸗ verfahren bezogen. Mit der Mitnahme bezweckte er, die Regi⸗ ſtratur in ſeiner Abteilung zu verbeſſern. Der Ange⸗ ſtellte wurde nach einiger Zeit abgebaut, bekam eine Abfindung von 2000/ und geriet nach Jahr und Tag infolge Erkrankung ſeiner Frau und fortwährender Stellenloſigkeit in verzweifeltes Elend. Bei ſeinem Ausſcheiden hatte er ſich jene Schriftſtücke, die drei Aktenfaſzikel ausmachten, mitgenommen. In Bedrängnis geraten, machte er den Verſuch, aus dem Material, das ſich auf Färbereiver⸗ fahren und Färbemittel bezog, Kapital zu ſchlagen. Als er ſtempeln ging, kam er mit einem ſtellenloſen Mechaniker in Berührung, dem er ſich anvertraute und dem er mitteilte, daß er eine Verbindung nach dem Ausland brauche, um die in ſeiner Hand befindlichen Dinge zu verwerten. Der Mechaniker ging auf die Sache ein und erklärte bei einer der nächſten Zuſammenkünfte, daß er einen Intereſſenten habe. Es kam dann zu einer Beſprechung, zu der der Angeſtellte das Mate⸗ rial mitbrachte, für das er von dem Intereſſenten 200 000„ forderte. Es wurde ihm erwidert, daß doch erſt eine Prüfung erfolgen müſſe, denn man wiſſe ja nicht, was brauchbar erſcheine. Die Prüfung ſolle ein Chemiker vornehmen. Dar⸗ auf verlangte der Angeſtellte, daß man den Betrag von 50 000/ deponiere. Das Material hatte er zur Durchſicht dem Inter⸗ eſſenten überreicht. Als man die Stätte der Beſpre⸗ chung verließ, wurde der Angeſtellte verhaftet; man fand bei ihm einen Revolver. Jener Mechaniker hatte ſich an die J. G. Farben⸗ induſtrie gewandt, als er Verdacht ſchöpfte, und er war dann auf die Sache zum Schein eingegangen, um den Täter zu entlarven. Wegen Unterſchlagung, unlauteren Wettbewerbs und verbotenen Waffenbeſitzes wurde der Angeklagte zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Zu Gunſten des Angeklagten unterſtellte das Gericht, daß der Beſchuldigte urſprünglzch, als er das Mate⸗ rial an ſich nahm, nicht die Abſicht hatte, Betriebs⸗ geheimniſſe zu verraten. Wenn ein Schaden nicht ent⸗ ſtand, ſo war es nicht das Verdienſt des Angeklagten, dem zwei Monate Unterſuchungshaft angerechnet wurden, und der nach Verbüßung der Hälfte der Strafe für den Strafreſt Bewährungsfriſt erhält. Der Antrag auf Aufhebung des Haftbefehls wurde abgelehnt, da noch Fluchtverſuch und Verdunkelungs⸗ gefahr beſtehe. Wegen Schwarzbrennerei verurteilt * Bruchſal, 13. Okt. Vor dem hieſigen Amts⸗ gericht kam geſtern in vierſtündiger Verhandlung ein Schwarzbrennerprozeß zur Verhandlung, der bereits vor drei Jahren ſeinen Urſprung hatte und anfangs 1930 aufgedeckt wurde. Eine Anzahl Schwarzbrenner bzw. Hehler hatten ſich auf dem Grundſtück an der Untergrombacherſtraße hinter der Eiſenbahnüberführung eine kleine Fabrik er⸗ richten laſſen, und zwar von einem Beſitzer aus Untergrombach, der dort einen Fiſchweiher unter⸗ hielt. Sie wußten ihn zu dem Bau zu beſtimmen, um„chemiſche Erzeugniſſe“ herzuſtellen, wozu der Beſitzer R. aus Untergrombach beim Einrichten der „Fabrik“ noch behilflich war, aber ſpäter niemals am Tage arbeiten ſah. Die„Unternehmer“ arbeiteten nur nachts, indem ſie aus Zucker Weingeiſt herſtellten und bis zu ihrer Feſtnahme insgeſamt 40 Zentner Zucker brannten mit einem Ergebnis von 1800 Liter Weingeiſt. Beteiligt waren die Haupttäter aus Varnhalt, deren Verhaftung unter ſchwierigen Um⸗ ſtänden erfolgte; es kam damals zu einer Schie⸗ ßerei mit der Gendarmerie. Der Hauptangeklagte R. Z, aus Varnhalt iſt ſchon 15 Mal wegen Brennvergehens beſtraft, auch mehrere der Mitangeklagten ſchon mehrfach wegen des gleichen Vergehens. Das Urteil lautete: R. Z. aus Varnhalt wegen Hinterziehung von Brenn⸗ abgaben zu 39 680 Mark Geldſtrafe bzw. vier Monate Gefängnis, dazu drei Monate Gefängnis und eine Werterſatzſtrafe von 5120 /; R. B. aus Steinbach 29 260„ bzw. drei Monate Gefäng⸗ nis und eine Werterſatzſtrafe von 2910 /; J, R. aus Karlsruhe 19 140/ bzw. zwei Monate Ge⸗ fängnis und 2910/ Werterſatzſtrafe. Der Ein⸗ ſpruch der Angeklagten S. und Z. wird wegen Nicht⸗ erſcheinen verworfen. Die Angeklagten W. R. aus Untergrombach und M. H. aus Karlsruhe wurden freigeſprochen;., Z. aus Unzhurſt wegen Monopol⸗ hehlerei zu 9857/ bzw. einem Monat Gefängnis verurteilt. * ⸗a⸗ Weinheim, 14. Okt. Die Freiwillige Feuer⸗ wehr feiert am Samstag, 15. Oktober ihr 70jäh⸗ riges Beſtehen. Aus dieſem Anlaß findet im „Pfälzer Hof“ ein großes Feſtbankett ſtatt. Ver⸗ dienſtvolle Feuerwehrmänner werden dabei geehrt. st. Oftersheim, 14. Okt. Geſtern abend kurz nach 7 Uhr brannte das Doppelhaus mit Scheune des. Adam Bauſt und Ludw. Weber bis auf die Grundmauern nieder. Nur das Kleinvieh und einige Habſeligkeiten konnten gerettet werden. Das Feuer iſt durch eine Fahrradlampe, die in der Scheune explodierte, entſtanden. * Kaärlsruhe, 13. Okt. Vermißt wird hier ſeit 8. Oktober 1932 der 13 Jahre alte Volksſchüler Er⸗ win Fuchs. Nachbargebiete Vater und Sohn vor Gericht * Darmſtadt, 12. Okt. Der 68 Jahre alte Korb⸗ macher Wilhelm Greber und ſein Sohn Karl, beide wohnhaft in Birkenau, hatten ſich vor dem Be⸗ zirksſchöffengericht wegen gemeinſchaftlicher Körper⸗ verletzung und weiter unter der Anklage eines Sitt⸗ lichkeitsverbrechens zu verantworten. Mit Haus⸗ bewohnern, einem jungen Ehepaar, waren die An⸗ geklagten verfeindet. Sie werden von dem Manne beſchuldigt, ſich an deſſen elfjähriger Tochter ver⸗ gangen zu habeen. In einer Schlägerei, die darüber entſtand, wurde der Hausgenoſſe von den beiden Grebers verprügelt und mißhandelt. Vor Gericht beſtritten ſie heute, jemals unzüchtige Handlungen an dem Kind vorgenommen zu haben. Das Gericht verurteilte ſie wegen gemeinſchaftlicher Körperver⸗ letzung zu vier bzw. einem Monat Gefängnis. Das Sittlichkeitsverbrechen hielt das Gericht nicht für ein⸗ wandfrei erwieſen, obgleich Greber ſen. einſchlägig bereits mit zwölf Jahren Zuchthaus vorbeſtraft iſt und ſtarker Tatverdacht beſtehen blieb. In dieſem Punkt der Anklage mußte deshalb Freiſprechung erfolgen. Motorrad fährt in eine Gruppe Taubſtummer * Aſchaffenburg, 12. Okt. Auf der Straße zwiſchen Hösbach und Goldbach ereignete ſich ein ſchweres Motorradunglück. Der ledige Bauarbeiter Oskar Geis aus Rottenberg befand ſich mit ſeinem Ar⸗ beitskollegen von Waldaſchaff mit einem geliehenen Motorrad auf dem Wege zur Arbeitsſtelle nach Freudenberg. Unweit des Hösbacher Orts⸗ ausganges fuhr Geis in eine Gruppe von ſieben taubſtummen Fußgängern, die das Motorrad trotz Hupens natürlich nicht hören konnten. Dabei wurden einige Perſonen über⸗ rannt, während die beiden Fahrer mit voller Wucht in den Straßengraben ſtürzten. Geis erlitt einen ſchweren Schädelbruch und andere Verletzungen; ſein Beifahrer kam mit einem Beinbruch und Stauchungen am ganzen Körper da⸗ von. Einer der Fußgänger erlitt lebensgefährliche Verletzungen! Geis wurde in hoffnungsloſem Zu⸗ ſtand in ſeine Wohnung gebracht, wo er inzwiſchen geſtorben iſt. Der Buhle vor dem Schwurgericht * Trier, 13. Okt. Vor dem hieſigen Schwurgericht ſtand der 22 Jahre alte Korbmacher Weyrauch aus dem Kreiſe Wittlich, der mit der Frau des Ar⸗ beiters Braun in Engelsberg ein unerlaubtes Ver⸗ hältnis hatte. Braun erfuhr davon. Als ſeine Frau die Beziehungen ableugnete, ließ Braun den Korb⸗ macher in ſeine Wohnung kommen, um ſich Klarheit zu verſchaffen. Im Verlauf dieſer Ausſprache hatte Weyrauch den Braun erſtochen. Das Gericht ver⸗ urteilte ihn zu fünf Jahren Gefängnis mit Rückſicht auf ſeine Jugend und ſein ſtraffreies Vor⸗ leben. Die Ehefrau, die vor Gericht unter Eid die Beziehungen zu Weyrauch in Abrede geſtellt hatte, wurde vor zwei Tagen vom gleichen Schwurgericht wegen Meineides zu einem Jahr Zucht⸗ haus verurteilt. 5 o, Ludwigshaſen, 14. Okt. Geſtern abend hat ſich ein verheirateter Transportarbeiter in ſei⸗ ner Wohnung in Mundenheim aus unbekanntem Grund erhängt. 250 cem., fahrbereit, preisw. zu verk. 375 Windeckſtr. 49, prt. r. Mö be! Schlafzimm., aut erh. komplett, R. 145.—, Schränke, weiß, faſt neu, Schlafzim., neu, kpl., 195.—, Schlafz., nußb. pol., aut erh., Mk. 185 1378 1—. 7 Rudolf Landes Nachf., Qu 5 Nr. 4. Tubrelfen bei diesen Preisen 11 Schlafzimmer, Goldb.⸗ „ Zt., 180 breit, kurz gebr., aur 245% Schlafzimm., neu, Eiche gtür., nußb. abgeſetzt, m. Marm., nur 265. Schlafzimm., neu. Ma⸗ hag.⸗Imit., mit Spie⸗ gelſchrank nur 220% lafzimm., neu, nuß⸗ aum⸗pol., abger., mo⸗ dernes Modell 450 Gebr. 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Seite Nummer 479 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 0 2 5 — 2 . 880 2 Roxy: Ein äußerſt „Strafſache van Geldern“ ſpannender Kriminalfilm, der nicht un⸗ wahrſcheinliche Senſation bringt, ſondern lebenswahre und arum umſo packendere Höhepunkte: Ein junger Rechtsanwalt ſteht unter dem Verdacht, ſeine Frau ermor⸗ det zu haben, die als Inhaberin eines führenden Mode⸗ atelters große Einkünfte hat. Die„Schuld“ wird dadurch als erwieſen angeſehen, daß er beim Spiel große Summen verlor und kurz vor dem Morde von ſeiner Frau vergeb⸗ lich eine Hilfe erbat. Dazu kommt, daß er mit der Direk⸗ trice ſeiner Frau befreundet war. Selbſtverſtändlich wird dieſe Freundſchaft als Liebesverhältnis gedeutet. Die Hausdame und Freundin der Ermordeten beſchuldigt ihn offen des Mordes. So ſcheint der Angeklagte van Geldern verloren. Nur einer ſteht neben und Ausbrecherkönig Vo raubten Schmuckſtücke, ick abnimmt. Felderns ſeiner Freundin zu ihm: Der Ein⸗ gel. Er ſetzte ſich auf die Spur der und findet den Hehler, dem er den Dabei wird er aber tödlich verwundet. Chancen ſind damit gleich null. Da rettet ihn eine glückliche Beobachtung ſeiner Freundin und der Spürſinn eines Gerichtsreporters. In einer Zuſpitzung voll dramatiſchee Wucht wird die Löſung herbeigeführt und der wahre Schuldige feſtgeſtellt. Dr. Wolf, der Regiſſeur dieſes Ellen⸗Richter⸗Films, verſtand es meiſterhaft, das Geſchehen des Filmes zu ſtei⸗ gern, ſo daß der Zuſchauer bis zum Ende gefeſſelt iſt. Er vermeidet die übliche Schwarz⸗Weiß⸗Manier in der Zeich⸗ nung der Geſtalten und findet durch eine Reihe guter komiſcher Szenen ein wirkungsvolles Pendant zu den eige en Gerichtsverhandlungen. Dabei zeigen Fritz Kampers als Vogel, Lizzi Waldmüller als deſſen Freundin und Hilde Hildebrand als eine Zeugin prächtige Leiſtun⸗ gen. Sehr anſprechend ſind Richter als van Geldern und Kayßler als Gerichtsvorſitzender. Aus Mannheimer Gerichtsſälen Uebler Stre ich Ein beſchämendes Bild moraliſchen Niederganges der heutigen Jugend bot der 19jährige E. L. S. von hier. Um einem die Faſchingszeit herum Kaffee eine junge Fr lernte er in au kennen, die in Scheidung lebte. Trotzdem er ſchon längere Zeit mit einem Mädchen ein Verhältnis hatte, ging er bei der Frau ein und aus. Er muß ſich dort wohl ſehr gut ausgekannt haben, denn eines Tages fehlten aus dem Sparkaſſenbuch, das zwar in einer offenen Lade unter der Wäſche verſteckt war, 150 Mark. konnte in Frage kommen. um fünfz Barbetrag nicht verfügte, ihr 1700 Mark Einlage. Er brachte es nicht am anderen Tag, wie er verſprochen hatte, zurück, auch nicht nach mehreren fünf Monaten endlich ſofort notwendig geweſen wäre. kaſſe. D Monaten. Die Frau tat ſie Nur S. Aber die Frau ſchien es ihm nicht beſonders Uebel zu nehmen. einige Zeit danach überließ ſie ihm bereitwilligſt, weil Als er ſie ig Mark anpumpte, ſie über den Sparkaſſenbuch mit bat und drohte. Nach das, was eigentlich Sie ging zur Spar⸗ ort erfuhr ſie, daß ihr Konto erloſchen ſei. Als Beleg bei der letzten Entnahme zeigte man ihr die Unterſchrift ihres Bruders. Sie merkte ſofort die Fälſchung und zeigte die Urkundenfälſchung und die Unterſchlagung an. Vor Gericht erzählte der junge Menſch, daß er das Geld deskreiſen nach und nach abgeh und auf Breite- stralle 1, annnelm 2 at Fri x bie. Gestern früh 9 geb. Heußer dureh den Tod erlöst. Im Namen der Hinterbliebenen: Marie Wilzow geb. Panthen, Berlin 2 Uhr wurde unsere gute Mutter Frau Elise Danthen WVe. nach längerem Leiden im Alter von 71 Jahren Hans Panſhen u. Familie, Mm,, L 15/15 aus statt. Die Beerdigung findet in Oftersheim am Freitag. den 14. Oktober, um 1 Uhr vom evangel. Pfarrhaus Von Beileidsbesuchen bitte Abstand zu nehmen. 11744 Großmutter, Frau Erhard Bloss Exnsi Bloss Allen Freunden und Bekannten die schmerz. liche Mitteilung, daß unsere liebe Mutter und Katharina Bloss WVe. gestern nachmittag nach kurzer, schwerer Krank- Beit, im Alter von 75 Jahren, sanft entschlafen ist Mannheim(Lg. Rötterstr. 102), 14. Okt. 1932 Die trauernden Hinterbliebenen: Die Beerdigung findet Samstag nachm. von der Leichenhalle aus statt ½4 Uhr 6891 AI Anni 30000 Jebre irn Diers II Volke. Kolonlalwaren-Geschäffe Beachfen Sie unser Jubiläums- Angebof 11782 . ͤ——— Menn rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrreerrrreeeremremmemn 5 Ammer- Wohnung Laden am Zeugh mit 3 Nebenräumen und Keller ab 1. Novbr. oder ſpäter zu vermieten. B3647 J. More foderne, herpschaffl. ganz neu herger., mit Warmw., äuß. preisw. Waldpark, Schwarzwaldſtr. 8, Tel. 242 61. Schöne, geräumige 5 mit Zubehör, vollſt. Vergnügungsreiſen neu herger., oben und in Freun⸗ verpraßt habe. Seine Freur Armbanduhr. doch in Scheidung will ihm das gegla drei Monate Gefän nehmen, allzu gutg zehn Monate Gefä ihm erklärt, derart verwerfliche Ein nehmung gab der beſtraft iſt, an, daß Gericht erkannte a hie und da ein paar Mark. er habe das Geld von der Frau erhalten, Amtsgerichtsrat Dr. anwalt Frey mußte die Frau den dig geweſen zu ſein. Dem Angeklagten zühne auferlegt und Kopfverletzung nicht mehr din beſchenkte er Aufforderung hin bei Kontoſchluß mit dem die Urkundenfälſchung hängen und er erhielt dafür Vorſitzenden, Leſer und dem Erſten Staats⸗ gnis. Von dem läubig und daher ngnis als S daß er trotz ſeiner Jugend bei nicht mit n Handlung Gnadenbeweis rechnen könne. Strafkammer Frankenthal Jahr Gefängnis * Frankenthal, 13. Okt. Die Strafkammer Fran⸗ kenthal als Erſtinſtanz verhandelte am Mittwoch ge⸗ gen den 1880 geborenen Tagner ler aus Ludwigshafen, der ſich an einem minder⸗ jährigen Mädchen vergangen hatte. Ludwig Angeklagte, der mehrfach vor⸗ ſtehe. er ſich infolge einer ſchweren erinnern könne. Das uf eine Gefängnisſtrafe von mit Vorwurf mitſchul⸗ Bei ſeiner Ver⸗ einer hin⸗ wurden Revi Dem gewährt. Spind⸗ allsplatz Näheres bei LI, C 4. 14, Tel. 322 88. 5 Zimmer-Wohnung Zentralheizg. u. fließ. ſof, od. ſpät. zu verm. * 366 Zimmer-Woannung 8 Balkone, Colliniſtraße Nr. 16 preiswert zu Ferie Zu erfragen in der G oder Fernſprecher Nr. eſchäftsſtelle öſs. Blattes 405 46. 11 788 Schöne 4 Zimmer 1 Alkoven und Küche, 1. 11. od. ſpäter zu vermieten. Bauer, 6 7 Nr. 32. Nähe Lutſenring, auf Preis 65 R. /. 7741 3 Zimmer und Küche mit Zubehör u. Balko 2. Stock in Feudenheim billig zu verm. bei J. Morell, O 4. u, in Zweifamilienhaus Näh. 14, Tel. 322 88. B30 48 In ruhigſter u, beſter Lage don Nea r a iſt in Dreifamilienwo 3 Zimmerwohnun hnhaus, 2 Treppen 0 mit Zubehör bis 1. November zu vermieten. Auskunft: Traubenſtraße 12, part. * 322 Möbliertes Zimmer zu vermieten. 19g Elfenſtr. 37, 3. 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Name 7 1 des Brud der on pinhaber ichnet 5 1 Die Berufung verworfen es Bruders der Kontoinhaberin zeichnete, gab e 8 5.. : Ihm machte er weis, Schon zum dritten Mal beſchäftigte der Tatbe⸗ N weil ſie ſtand eines Autounfalls die Gerichte. Der lebte. Der andere Angeklagte 1910 geborene Kraftwagenführer Hans Prämer ubt haben An ihm blieb jedoch aus Bendorf hatte am 1. Juli 1931 durch ſchnelles 5„Fahren einen Autozuſammenſtoß verurſacht und wurde deshalb vom Amtsgericht Ludwigshafen am 13. Okt. 1931 zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Mo⸗ Berufungsinſtanz wurde nun Landesgericht in Mün⸗ chen ein, das die Sache zur Prüfung der Straffrage In der Der Verurteilte legte einer nochmals an die Strafkammer zurückverwies. Die einem diesmalige Inſtanz kam aber zu keinem anderen Ergebnis und beſtätigte die ausgeſprochene Strafe. Verurteilten wurde bedingter Straferlaß⸗ mit der Begründung, gens ges 17 heim ante Cf! Schon für H eae erhalten Sie einen unserer hochmodernen und sehr guten Mäntel. 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