1 neuen Methoden bekämpft hätten. Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer Zeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10.. Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 18. Oktober 1932 143. Jahrgang— Nr. 485 — arfer Lorſtoß Hugenbergs gegen Luther Der deutſchnationale Parteiführer griff geſtern in Lübeck den Reichsbankpräſidenten wegen der Kontingent und Schuldenfrage ſcharf an Deutſche Bedenken gegen Lauſanne Eine neue engliſche Einladung nach Genf wurde von Neurath abgelehnt Die Politik der Reichsbank Meldung des Wolffbüros — Lübeck, 18. Ott. Geheimrat Hugenberg hielt geſtern hier eine Wahlrede, in der er zur Frage der Kontingen⸗ tierung Stellung nahm. Die Form der Einführung des Kontingentsſyſtems erklärte Dr. Hugen⸗ berg, ſei nicht ſehr glücklich geweſen; denn ſo etwas mache man auf einen Schlag, ohne jemanden zu fra⸗ gen. Die Verteilung der Kontingente müßte ſo erfolgen, daß das einzelne fremde Land eine gewiſſe Quote von der noch zugelaſſenen Einfuhr erhalte, eine Quote, die darnach bemeſſen ſein ſollte, in wel⸗ chem Maße der deutſche Haudelsverkehr mit dem betreffenden Lande aktiv iſt. Die leitenden Männer hätten überſehen, daß man neue Methoden nicht mit Mitarbeitern in die Praxis der Politik einführen könne, die jahrelang dieſe Das Aushandeln von Kontingenten ſei letzten Endes einfacher, als das Syſtem der Deviſenbewirtſchaftung, unter dem Deutſchland heute leide, und das von der„inter⸗ national beeinflußten Reichsbank“ aus gehandhabt werde. Deutſchland müſſe dieſes Syſtem vor allem loswerden. Das bedeute, daß bis in die ſeinſten Glieder unſerer Wirtſchaft hinein das Aus⸗ land auf dem Wege über die Reichsbank ſeine Ein⸗ flüſſe ſpielen läßt. Um es abſchaſſen zu können, müßten im Wege der Schulden regelung die deutſchen Zins⸗ und Schuldenzahlungen an das Aus⸗ land auf den Betrag heruntergeſetzt werden, den Deutſchland in Form von Warenausfuhr bezahlen könne. Die gegenwärtige Reichsbank laſte wie ein ſchwe⸗ er Alp auf der ganzen deutſchen WMirtſchaft und ver⸗ bindere immer von neuem die Maßnahmen, die Dentſchland und die ganze Welt zur Geſundung führen könnten, und die mit Inflation oder der⸗ gleichen nicht das Mindeſte zu tun hätten. Die Grüne Front an Papen Meldung des Wolffbüros — Berlin, 18. Okt. Die Grüne Front hat in einem Telegramm an den Reichskanzler die ſofortige Einſtellung der Kontingeutierungsverhandlungen gefordert. Zur Be⸗ gründung führen die Unterzeichner Brandes, Graf Kalckreuth, Hermes und Fehr u. a. aus, daß eine weitere Verzögerung der Durchführung der Kontin⸗ gentierung das Vertrauen der Landwirtſchaft in die Entſchloſſenheit der Reichsregierung, gerade der bäuerlichen Landwirtſchaft zu helfen, zerſtören müßte. Neue Warnung der Induſtrie Meldung des Wolff⸗Baros — Wuppertal, 18. Okt. Im Hinblick auf die Reden des Reichskanzlers hat die Bergiſche Induſtrie⸗ und Handelskammer Wup⸗ pertal⸗Remſcheid unter dem Eindruck, daß man ſich von der Kontingentierungspoliti troß aller Einſprüche und Bedenken noch immer nicht abwenden will, noch⸗ mals ein dringendes Telegramm an die Reichsregierung gerichtet. In dieſem dringen⸗ den Mahnruf der Kammer wird nochmals mit Nach⸗ druck vor jeder Kontingentierung der Einfuhr ge⸗ warnt und darauf hingewieſen, daß hiervon ſchwerſte Erſchütterungen zu erwarten ſeien, die das I anze Reformwerk der Reichsregierung gefährden Flalien und die Kontingente Drahtung unſ. römiſchen Vertreters Rom, 18. Okt. Der Abſchluß der deutſch⸗italieniſchen Deviſenverhandeungen wird hier lebhaft begrüßt. Sympathiſch beurteilt man die auf längere Dauer berechneten bevorſtehenden Kontingen⸗ tierungsverhandlungen. In einem Kom⸗ mentar des offtziöſen„Giornale d' Italia“ wird dar⸗ auf hingewieſen, daß die Kontingentierungspolitik nur„ein neues Element der Unordnung“ in den internatio⸗ nalen Verhandlungen ſei, ohne daß ihre Nützlichkeit im Einzelfall bewieſen werde. Es ſei nur zu erklärlich, daß die von ihr be⸗ troffenen Länder Gegenmaßnahmen ergreifen und auch Italien müſſe in Bezug auf Deutſchland ſo handeln. Dann wird auf die bekannte Tatſache G66ẽkFf 8 Dientſchlands Ausfuhr nach Italien weit größer ſei als ſeine Einfuhr von dort. Hir ſind ſicher ſchließt das Blatt, daß die öffentliche Meinung in Deutſchland die Dinge ſo nimmt, wie ſie ſind, in der klaren Erkenntnis, welche Folgen die Kontingentterung tik der Regierung haben könnte, und entſprechende Konſequenzen ziehen wird. 5 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Oktober. Im Laufe des Montagnachmittags iſt der engliſche Geſchäftsträger Newton abermals im Ans⸗ wärtigen Amt geweſen und hat erneut verſucht, den Reichsaußenminiſter zu bewegen, die Zu ſtim⸗ mung Deutſchlands für eine Viermächte⸗Kon⸗ ferenz in Geuf zu erteilen. Herr von Neurath hat aber aus den bekannten Gründen abgelehnt. In hieſigen diplomatiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß die Engländer nunmehr ver⸗ ſuchen werden, eine neutrale Stadt als Ort der Zu⸗ ſammenkunft vorzuſchlagen. 0 Der neue Schritt des engliſchen Geſchäftsträgers in Berlin muß in Zuſammenhang mit der geſtrigen Rede Maedonalds den Eindruck hinterlaſſen, daß die britiſche Regierung im Sinne des franzöſiſchen Vor⸗ ſchlags eine Preſſion auf Deutſchland ausüben wollte. Trotz der abermaligen deutſchen Abſage hält man die Verhandlungen um das Zu⸗ ſtandekommen der Konferenz hier noch nicht für geſcheitert. Wenn auch offiziell noch nichts darüber verlautet, iſt anzunehmen, daß in der geſtrigen Ausſprache zwiſchen Newton und Neurath außer dem Genfer Vorſchlag noch andere Geſichtspunkte eine Rolle geſpielt haben. So die Frage eines Erſatzortes und die des Termins. Nach⸗ dem Genf endgültig erledigt iſt, wird jetzt in erſter Linie Lauſanne genannt. Die Reichsregierung hat zwar einen formellen Einſpruch gegen Lauſangte nicht erhoben, aber ſie hat auch keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß vor allem wegen der feind⸗ ſeligen Einſtellung der lokalen Preſſe Lauſanne der Reichsregierung nicht angenehm wäre. Der Reichsaußenminiſter dürfte weiter darauf hingewieſen haben, daß ein früherer Zeit⸗ punkt als Mitte November wegen der Reichs⸗ tagswahlen für Deutſchland nicht gut möglich ſei. Ob auch die Frage eines direkten deutſch⸗engliſchen Meinungsaustauſches erörtert wurde, entzieht ſich unſerer Kenntnis. Vor einigen Tagen ging das Gerücht, daß Maodonald vor der eigentlichen Kon⸗ ferenz noch einmal mit dem deutſchen Außenminiſter eine Ausſprache ähnlich ſeiner Unterhaltung mit druck brachte: Herriot herbeizuführen wünſche. Eine engliſche An⸗ regung dieſer Art ſcheint aber bisher noch nicht nach Berlin gelangt zu ſein. Man hält hier eine ſolche Vorkonferenz daher auch für unwahrſcheinlich. Mat donalds Spiegelfechterei Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 18. Oktober. Während noch über die Möglichkeit verhandelt wird, die Viermächte⸗Konferenz in Lauſanne abzu⸗ halten, plant die engliſche Regierung einen neuen Vorſtoß in der Abrüſtungsfrage. Macdonald hat darüber geſtern in einer Rede auf einer Veranſtaltung feiner eigenen kleinen Partei ominöſe Andeutungen gemacht. Er hat zunächſt mit Nachdruck erklärt, daß die Gerüchte über Meinungs⸗ verſchiedenheiten zwiſchen ihm ſelbſt und dem Außen⸗ miniſter Sir John Simon unbegründet ſeien. Man muß annehmen, daß der Premierminiſcer ſich damit auch tatſächlich hinter Simon und deſſen Haltung in der Frage des deutſchen Wehranſpruchs ſtellt. Macdonald richtete dann einen beweglichen Appell an Deutſchland, ſich an der Viermächte⸗ Konferenz zu beteiligen. Er könne gar nicht ver⸗ ſtehen, warum„eine ſo geringfügige Sache wie der Tagungsort Deutſchland ſo wichtig erſcheine“, daß es ſich weigere, nach Genf zu kommen. Er hoffe, daß Deutſchland noch nicht das letzte Wort geſprochen habe. Dieſe offenſichtliche Un aufrichtigkeit erreichte den Höhepunkt, als Macdonald ſeine Frie⸗ densliebe in dem folgenden klaſſiſchen Satz zu Aus⸗ „Wir haben gegen den deutſchen An⸗ ſpruch, auf der Abrüſtungskonferenz als gleichberech⸗ tigter Partner betrachtet zu werden, nichts einzu⸗ wenden.“ 8 Kein Wunder, daß der liberale„New Ehro⸗⸗ niche“ den Premierminiſter darauf aufmerkſam macht, daß nicht einmal die Franzoſen gegen Deutſch⸗ lands„gleichberechtigte“ Teilnahme an ⸗ der Ab⸗ rüſtungsdebatte etwas einzuwenden hätten und daß man wirklich nicht mehr wiſſe, was Maedonalds große Worte eigentlich bedeuten ſollen. Für Deutſchland iſt praktiſch von Bedeutung, daß Macdonald ausdrücklich den Standpunkt vertrat, die deutſche Gleichberechtigung dürfe nur moraliſch aner annt werden, alſo keine Verbeſſerung der deutſchen Landes verteidigung nach ſich ziehen.. f Pointarc ſtellt ſich hinter Herriot Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 18. Okt. Der frühere franzöſiſche Miniſterpräſident Poincars iſt aus Anlaß ſeiner Wiederwahl zum Senator des Moſeldepartements von einem Jour⸗ naliſten über ſeine Stellung zur gegenwärtigen Re⸗ gierung Herript befragt worden. Poincaré ermäch⸗ tigte den Journaliſten, der Oeffentlichkeit mitzu⸗ teilen, daß die drei Senatoren des Moſeldepartements Anhänger des Miniſteriums Herxiot ſeien und daß der Generalrat des Moſeldeparte⸗ ments der Regierung Herriot das Vertrauen bekundet habe. Auch über den Fin anzminiſter Germain⸗ Martin, der zu ſeinen früheren Mitarbeitern ge⸗ hört, äußerte ſich Poincaré zuverläſſig und anerken⸗ nend. Der Journaliſt richtete dann auch an Poincaré die Frage, wie er ſich zu der i deutſchen Gleichberechtigungsforderung ſtelle. Die Antwort lautete:„Unſere Oſtbevölkerung iſt über die Haltung Deutſchlands beunruhigt, be⸗ findet ſich aber in keiner Angſtpſychoſe. Wir wiſſen, daß etwas Feſtigkeit in der Haltung Frankreichs genügen wird, um Deutſchland zu einem Wechſel ſeines Auftretens zu veranlaſſen.“ Arbeitsloſe marſchieren nach London Draßhtun g un. Londoner Vertreters f K 8 London, 18. Oktober. Mehrere Tauſend gegen die Regierung zu demonſtrieren. Die Züge ö Arbeitsloſe aus den nordengliſchen und ſchottiſchen Induſtriegebieten treffen heute in London ein, nachdem ſie wochen⸗ lang durch das Land marſchtert find, um ſind von der kommuniſtiſchen Arbeitsloſenorgani⸗ ſation veranſtaltet worden. Die Demonſtranten, zu denen ſich in den nächſten Tagen noch weitere Tau⸗ ſende aus anderen Gegenden geſellen werden, beab⸗ ſichtigen, in London vor dem Rathaus und dem Parlament Umzüge zu organiſieren. 24 Tote bei einem Eiſenbahnunglück Meldung des Wolff⸗Büros f i— Bukareſt, 18. Okt. Geſtern abend entgleiſte im Bahnhof von Temesvar ein Eiſenbahnzug. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ſind 24 Tote zu bekla⸗ gen. Bei dem verunglückten Zuge handelt es ſich um einen Güterzug, der als letzten Waggon einen Perſonenwagen mitführte, in dem 24 Bahn⸗ arbeiter ſaßen, die auf dem Bahnkörper tagsüber gearbeitet hatten. Der Weichenſteller, der ſeit 21 Jahren an dieſer Stelle den Poſten verſieht, hatte die Weiche umgeſtellt, bevor noch der letzte Wagen, in dem die 24 Bahnarbeiter ſaßen, die Weiche paſſiert hatte. Der Wagen ſpraug aus den Schienen und rannte mit voller Geſchwindigkeit gegen einen Eiſen⸗ maſt der Telegraphenleitung. Er wurde dabei völlig zertrümmert. Nach einer anderen Darſtellung ſoll der Weichen⸗ ſteller an dem Unglück keine Schuld haben, da die Weichen auf elektromagnetiſchem Wege umgeſtellt worden ſei. Der verunglückte Wagen ſoll aus den bher Jahren ſtammen und vollkommen baufällig ge⸗ weſen ſein. 5 5 f Exploſion eines Munitionswagens — Rio de Janeiro, 18. Aug. Bei einem Eiſen⸗ Lahnunfall bei Rio explodierte ein Munitionswagen. Sechs Perſonen wurden verletzt. 0 Duce ernannt. Partei und Staat (Von unſermrömiſchen Vertreter) = Rom, 17. Oktober. Nun iſt endlich, nachdem die Phantaſie der Italiener viele Wochen hindurch mit den verſchiedenartigſten Gerüchten darüber genährt worden war, die neue Verfaſſung der faſziſtiſchen Part i ͤver⸗ öffentlicht worden. Ste bedarf noch der Genehmigung durch den„Großen Rat“, der ſich in ſeiner Sitzung vom 5. November mit ihr— und mit einer Reihe wichtiger außenpolitiſcher Fragen— befaſſen wird, aber es iſt kaum zu bezweifeln, daß ſie in der jetzt bekannt gegebenen Form Geſetz wird. der ſagen ausdrücklich: Geſetz. Denn die faſziſtiſche Partei iſt etwas gänzlich anderes wie die Parteien anderer Länder. Sie iſt nicht nur die einzige Parte Italiens, ſie iſt gewiſſermaßen eine ſtaatliche Partei; ſie hat das Alleinrecht auf die ſtaatliche Macht, ſowie ihr allein der Staat das Recht ein⸗ räumt, Partei zu ſein und ſich Partei zu nennen Das geht mit abſoluter Deutlichkeit wieber aus den Beſtimmungen hervor, die auch das neue Statut über den Leiter der Partei— ihr Führer iſt natürlich der Duce ſelbſt— enthält. Der„segretario del partito“ wird auf Vorſchlag des„Regierungs⸗ hauptes“, nämlich Muſſolinis durch königliches Dekret ernannt. Er iſt alſo Staatsperſon. In dieſer Eigenſchaft kann er zu den Sitzungen des iniſter⸗ rates hinzugezogen werden, gehört zum„oberſten. Verteidigungsrat“,(einer dem großen Generalſtab noch übergeordneten Inſtanz für militäriſche Dinge), zum„oberſten Rat für nationale Erziehung“ und zu andern Gremien, die rein ſtaatlichen Charakter tragen. Auch die Mitglieder der Parteidirektion, neun an der Zahl, werden durch Dekret, allerdings nicht durch königliches, ſondern durch Dekret des Wenn die Sitzungen der Partei⸗ direktion unter dem Vorſitz und auf Anordnung des Duce ſtattfinden, alſo in wichtigeren Fällen, nehmen der Innen⸗ und der Korporationsminiſter an ihnen teil; ſteht nur der Parteiſekretär dieſen Sitzungen vor, ſo werden die Unterſtaatsſekretäre im Innen⸗ und im Korporationsminiſterium hinzugezogen. Woraus deutlich zu erkennen iſt, wie eng die Bezie⸗ hungen zwiſchen Partei und Staat nun auch durch das neue Statut geſtaltet werden. Trotzdem hat„die Partei“ nach faſziſtiſcher Auf⸗ faſſung noch eine Funktion, die außerhalb des Staates, beſſer geſagt neben dem Staate liegt.„Die Partei,“ ſo heißt es in der Einleitung zu dem neuen Statut,„iſt eine bürgerliche Miliz im Dienſte des faſziſtiſchen Staates. Jern von dog: atiſchen Formeln und ſtarren Programmen fühlt die faſziſtiſche Partei, daß der Sieg davon abhängt, ob es ihr gegeben iſt, ſich ſtändig zu erneuern. Die Partei hört nur auf die allgemeinen Intereſſen der Nation.“ Und in Artikel 2 wird die Partei wie folgt definiert:„Die Faſzi ſammeln um ihre Fahnen die Italiener, deren Treue, Ehrlichkeit, Mut, Intelligenz am ſicherſten erprobt iſt und regeln da⸗ durch jegliche politiſche, moraliſche und wirtſchaftliche Arbeit im Lande.“ Man könnte aus dieſer Definition folgern, daß die Partei ſogar über dem Staate ſteht; und wenn der Faſzismus immer wieder erklärt, der Staat ſtehe über Allem, auch über der Partei, ſo ſteht dieſe Erklärung mit dem neuen Statut gewiſſermaßen im Widerſpruch. Aber dieſer Widerſpruch, der vielleicht zu intereſſanten ſtaatsrechtlichen Erörte⸗ rungen führen könnte, iſt in der Wirklichkeit gar⸗ nicht vorhanden. Denn— auch das beweiſt wieder einmal das neue Statut— die Einheit zwiſchen Partei und Staat iſt da. Und zwar liegt ſie in der Perſon Muſſolinis, der zugleich„Regierungshaupt“ und Haupt der Partei iſt. Sowie das bekannte,„Geſetz über das Regie⸗ rungshaupt“ Muſſolini faſt unumſchränkte Rechte über die Staatsleitung gegeben hat, ſo gibt ihm das neue Statut auch unumſchränkte Rechte über die Partei. Nur ſo lange wie der Parteiſekretär und die Mitglieder des Direktoriums ſein Vertrauen ge⸗ nießen, nur ſo lange bleiben ſie im Amt. Er iſt die oberſte richterliche Inſtanz in allen Diſziplinarſachen, vor allem in den Fällen, wo ein Parteimitglied von der harten Strafe der Aus ſtoßung aus d Partei betroffen wird. Wie hart dieſe Strafe einen politiſch tätigen Menſchen ausfällt, ergibt f aus dem Artikel 21 des Statuts, in dem es hei Faſziſt, der aus der Partei ausgeſtoßen wird, vollkommen vom öffentlichen Leben au 1 getötet, zwölf f 7 werden.“ Uebrigens wird ausdrücklich beſt 7 8 Faſzismus müſſe den jungen Leuten Platz geſchafft die Jugend eiferſüchtig ſei.. 5 f penſpiels inſzeniert. g 2. Seite/ Nummer 485 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 18. Oktober 1932 die Ortsgruppenleiter„die Pflicht haben, die poli⸗ tiſche und moraliſche Vergangenheit jedes einzelnen Parteimitgliedes ſowie die finanziellen Mittel, aus denen es ſeinen Lebensunterhalt beſtreitet, zu ken⸗ nen“ und darüber genau Buch zu führen. Dieſe ſcharfe Kontrolle wird aber wiederum dadurch motiviert, daß ja die Partei ein Reſervoir der zu⸗ verläſſigſten und tüchtigſten Faſziſten ſein ſoll, in dem das Regime jederzeit die Männer finden kann, die es braucht. Und darum ſoll ſich die Partei vor allem aus der Jugend ergänzen, die durch die zahl⸗ reichen Jugendorganiſationen bereits im Geiſte des Faſzismus erzogen worden iſt. Was Muſſolini von der Jugend erwartet, geht deutlich aus dem Schwur hervor, den die jungen Leute bei ihrem Eintritt in die Partei ſchwören müſſen: Er lautet:„Im Namen Gottes und Italiens ſchwöre ich ohne Widerrede die Befehle des Duce auszuführen und mit allen meinen Kräften, wenn es nötig iſt ſogar mit meinem Blute der Sache der faſziſtiſchen Revolution zu dienen.“ Die faſziſtiſche Partei iſt alſo, zuſammen mit der faſsiſti⸗ ſchen Miliz als Garant der in Italien herrſchenden politiſchen Ordnung, nämlich der faſziſtiſchen, gedacht. Sie läßt ſich darum in ihrer ſtaatsrechtlichen und in ihrer praktiſch⸗politiſchen Stellung nur mit der kom⸗ muniſtiſchen Partei Rußlands vergleichen! Der Staat gehört der Partei und die Partei gehört dem Staate— ſo ſehr, daß ein Unterſchied zwi⸗ ſchen Partei und Staat eigentlich gar nicht mehr beſteht. Es iſt ſehr bezeichnend, daß das neue Statut gerade in dieſen Tagen veröffent⸗ licht wird, in denen man ſich in Rom anſchickt, den zehnten Jahrestag des„Marſches auf Rom“ zu feiern. Das Verhältnis zwiſchen Partei und Staat, wie es ſich im letzten Jahrzehnt praktiſch entwickelt hat, ſoll durch das neue Statut Geſetz werden. Schon vor geraumer Zeit wurde das faſziſtiſche Liktorenbündel in das Staatswappen aufgenommen; nun wird auch die Partei dem Staate rechtlich eingegliedert. Ueber beiden aber ſteht— das wird man in der Praxis nfe⸗ mals vergeſſen dürfen— die Perſönlichkeit Muſſo⸗ linis, mit dem das Schickſal dieſes einzigartigen Staatsſyſtem unauflöslich verbunden iſt. Eine Tat⸗ ſache, die deutlich beweiſt, daß dies Staatſyſtem auf andere Nationen nicht übertragbar iſt. Denn: Geſetze ahmt man nach, die Menſchen nicht. Zehn Jahre Faſzismus Meldung des Wolffbüros — Rom, 18. Okt. Auf der ſchätzungsweiſe von 25 000 Perſonen dicht gefüllten Piazza Venezia hielt Muſſolini eine Rede, in der er daran erinnerte, daß genau vor zehn Jahren, am 16. Oktober 1922, in einer von ihm einberufenen Verſammlung in Mailand die Er⸗ hebung und der Marſch auf Rom beſchloſſen worden ſei. Die faſziſtiſche Revolution, ſo ſagte Muſſolini weiter, habe während dreier Jahre große Opfer an Blut gekoſtet, und dies erkläre und rechtfertige die abſolute politiſche und moraliſche Un nach⸗ giebigkeit der Faſziſten. Nun, da man in das zweite Jahrzehnt des faſziſtiſchen Regimes ein⸗ trete, ſeien neue Marſchbefehle erforderlich. „Ich bin euer Führer und bin, wie ſtets, bereit, jede Verantwortung auf mich zu nehmen. Wir müſſen hart gegen uns ſelbſt ſein, treu zu unſrer Lehre und unſerm Eide ſtehen. Alle diejenigen, welche die Kriſe durch Wunder⸗ mittel beſeitigen zu können glauben, befinden ſich auf einem Irrweg. Entweder iſt dies eine periodiſche Kriſe im Syſtem, und dann wird ſie beſeitigt werden, oder es iſt eine Kriſe des Syſtems, und dann ſtehen wir vor dem Uebergang aus einer Epoche der Zivi⸗ liſation in eine andre. Dort, wo man vom Privat⸗ kapitalismus zum Staatskapitalismus übergegangen iſt, iſt das allgemeine Elend einfach furchtbar.“ Muſſolini ſprach dann über das Problem der Jugend und betonte, im zweiten Jahrzehnt des werden. Niemand ſei älter als derjenige, der auf Zentrum und Reichsregierung Möglichkeiten einer Verſtändigung trotz aller Gegenſätze Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Okt. Die Abrechnung mit dem heutigen Regierungs⸗ kurs, die geſtern Prälat Kaas in Münſter gehalten hat und der ſich hernach in einer impoſanten Ausſprache der frühere Reichskanzler Brü⸗ ning anſchloß, hat dennoch nach bewährter Zen⸗ trumstaktik nicht alle Türen zugeſchlagen. Auch in dem Kommentar, den die„Germania“ der Münſter⸗Kundgebung widmet, kommt vorſichtig ver⸗ halten die gleiche Tendenz gelegentlich zum Durch⸗ bruch. So wenn das Zentrumsorgan ſchreibt: „Wenn die Zentrumspartei dafür kämpft, daß die ungangbaren Wege, die jetzt geſucht und beſchritten werden, mit klarem Entſchluß verlaſſen werden, ſo ſetzt ſie ſich mit der gleichen Kraft auch dafür ein, daß eine Front der ſachlichen Zuſam⸗ menarbeit zuſtandekommt, die eine ſtarke und ſtabile Regierung ſicher zu tragen und mit dem Volk wieder zu verbinden vermag. Um dieſes Ziel geht unberührt von perſönlichen Motiven und Stim⸗ mungen der Kampf des Zentrums.“ Auf der anderen Seite iſt man denn auch hell⸗ hörig genug, um dieſe Untertöne bei aller Schärfe der Anklage nicht zu ignorieren.„Wenn Kaas“, ſo fänngt die der Regierung ja nicht fernſtehende „D A.“ den Ball auf,„die Bereitſchaft des Zen⸗ trums hervorhebt, Staatsnotwendigkeiten Rechnung zu tragen, wenn er beteuert, ſeine Partei kämpfe nicht Meldung des Wolff⸗Büros — Leipzig, 18. Oktober. Die materiellen Verhandlungen im Verfaſſungs⸗ ſtreit wurden geſtern abend beendet. Präſident Bumke teilte mit, daß die Eutſcheidung nicht vor Dienstag nächſter Woche verkündet werde. Er könne aber noch nicht ſagen, ob überhaupt eine Entſcheidung ergehen werde, oder ob die Verhandlung wieder er⸗ öffnet werden müſſe. In der Verhandlung erklärte Prof. Heller für die ſozialdemokratiſche Fraktion, daß die Fraktionen ſich deshalb als aktivlegitimiert zur Klage gegen das Reich betrachteten, weil ſie Beſtandteile des Landes⸗ parlamentes ſeien. Der bayeriſche Vertreter Staatsrat v. Jahn wies den Einwand des Reiches zurück, daß Bayern an dieſer Streitſache gar nicht beteiligt ſei. Er ſagte u.., da das Reich er⸗ klärt habe, ſein Vorgehen richte ſich nach der Größe eines Landes. Da zunächſt gegen das größte Land vorgegangen ſei, beſtehe für Bayern höchſte Gefahr, daß es als zweitgrößtes Land demnächſt daran⸗ kommen werde. Der badiſche Vertreter ſchloß ſich den Ausführungen ſeines Vorredners an. Nach der Pauſe ſprachen die Vertreter des Reichs. Prof. Jacobi beantragte Ablehnung der preußiſchen Klageanträge und legte ausführlich dar, daß für die Landtagsfraktionen des Zentrums und der Soztal⸗ demokraten in dieſem Verfahren zwiſchen Preußen und dem Reich kein Raum ſei. Gegenüber dem bayeriſchen und badiſchen Antrag verwies Prof. Jacobi darauf, daß es ſich dabei um Anträge zur Feſt⸗ legung des allgemeinen Inhalts von Art. 48 handle. Der Staatsgerichtshof ſei aber nur zuſtändig bei einem Streit um ein beſtehendes konkretes Rechts⸗ verhältnis. 5 Dann führte Miniſterjaldirekto Der. Schütz e aus, die Amtsenthebung der Miniſter durch den Staatskommiſſar ſtütze ſich unmittelbar auf die Verordnung des Reichspräſidenten vom 20. Juli und ſei daher der Nachprüfung und einem Verfaſſungsſtreit innerhalb eines Landes entzogen. Moliere an Fäden Brauns Marionettenſpiele im Schloß Inmitten von Kollegen aus allen Ländern bis weit in den Orient haben ſich im Mannheimer Schloß die berühmten Münchner Marionettenpuppen Paul Branns eingefunden, um im Ritterſaal ein Gaſtſpiel zu geben. Geſtern abend haben ſie dabei ein beſon⸗ ders delikates Spiel hervorgeholt, in dem ſich nicht nur tote Puppen, ſondern lauter kleine Vituoſen der Darſtellung tummeln, die Molieres beziehungs⸗ reiche Komödie vom Amphitryon aufführten. Ein gewagtes Unternehmen; aber auch zugleich höchſt reizvoll. Die Komödie Molieres nimmt eine unmittelbare Beziehung zu der Comedia dell' arte auf, die noch allemal für das Puppentheater eine gute Vorlage war. Außerdem iſt gerade dieſe Dichtung durch die zweimalige Verdoppelung der Figuren für die künſtliche Montierung der Darſteller wie geſchaf⸗ fen. Außerdem ſteht der Stil der Dichtungen Mo⸗ lieres in einer gewiſſen Beziehung zum Puppen⸗ theater; man hat zuweilen geradezu Bühnenauffüh⸗ rungen Moliereſcher Komödien in der Art des Pup⸗ 1 5 Die einzige Schwierigkeit bietet die Sprache, die ſich nicht in den grazibſen Puppenſtil auflöſen läßt, da ſie hinter der kleinen Bühne„nur“ von Menſchen geſprochen wird. Deshalb ſollte ſich der Meiſter die⸗ ſes Theaters entſchließen, ſeine Puppenlieblinge we⸗ niger reden zu laſſen, was ſie ja ſelbſt nicht beſorgen und ſchließlich auch nicht zu beſorgen brauchen; denn ihre Mienen reden ſo deutlich, daß man ſie auch bei einem noch ſtärker zuſammengedrängten Dialog hin⸗ reichend verſteht. 8.. Die Verdopplung der Figuren hat zu einem arti⸗ gen Spiel der Masken geführt, für die die eigent⸗ liche Puppenſpielrolle, der Diener Soſtas, das beſte Beiſpiel bildet. Der tumbe Soſias der Wirklichkeit iſt in dieſer Aufführung ein köſtlicher Typ, dem man all ſeine Eigenſchaften, das Geſchwätzige, Gefräßige, Einfältige in jedem Zug ſeines rotſchimmernden Ge⸗ ſichts anſieht. Und dagegen ſein Wiederſpiel, der Gott Merkur in der Geſtalt des Soſtas! Er iſt es und iſt es doch wieder nicht, weil ihm der ungeheuer geſchickte Schöpfer dieſer Miene zu dem Ausſehen des Soſias noch die merkuriſche Schläue in dem verſchmitzten Blick hinzugegeben hat, ſodaß ein unvergleichliches dem Spiel und den Spielern mit F für oder gegen Parlament und bejahe den richtig verſtandenen autoritären Staat, wenn er um An⸗ erkennung dafür wirbt, daß die neue Richtung der deutſchen Politik grundſätzlich bereits unter Dr. Brüning beſchritten worden iſt, ſo muß dem ent⸗ nommen werden, daß es für das Zentrum in Zukunft keine kraſſe Ablehnung einer Zuſammenarbeit mit dem Gedanken des Präſidialkabinetts der Staatsreformen mehr gibt“. Was Kaas ſagte In ſeiner Rede in Münſter trat Prälat Kaas den Gerüchten von Unſtimmigkeiten des Zentrums entgegen. Das Zentrum habe die Feh⸗ lerquellen des Parteiweſens und gewiſſer Ent⸗ artungserſcheinungen des Parlamentarismus nie verkannt, aber es ſei ihm nie eingefallen, die un⸗ entbehrlichen Funktionen der Geſinnungspartei für ein normales politiſches Leben zu verkennen. Nur ein arbeitsfähiger Reichstag ſchaffe die ſtaatsrechtliche Keimbaſis für ein diktatoriſches Notrecht und für gewiſſe Verfaſſungserxperimente, andere ſagten— und vielleicht mit mehr Recht— Verfaſſungs⸗ brüche, für die die Entwürfe anſcheinend ſchon in den Schubläden lägen Die Vertreter des Zen⸗ trums hätten dem Reichskanzler in den vergangenen Monaten ausdrücklich die Zuſicherung gegeben, daß ſie ihn in ſeinen Beſtrebungen, mit den Na⸗ ttonalſozialiſten zu einer Verſtändigung zu kommen, Staatsgerichtshof Dr. Schütze beantragte, die Klage der Miniſter gegen den Reichskommiſſar als unzuläſſig zurückzu⸗ weiſen. Für das Land Bayern erwiderte auf die Aus⸗ führungen von Profeſſor Jacobi Profeſſor Na⸗ wiaſky. Er erklärte, daß eine Beſchränkung der Zuſtändigkeit des Staatsgerichtshofs auf konkrete Rechtsfälle ſich nicht mit dem Sinn und der Auf⸗ gabe des Staatsgerichtshofs decke. Die vornehmſte Aufgabe des Staatsgerichtshofs müſſe im vorlie⸗ genden Falle ſein, Rechtsnormen aus dem Art. 48 herauszuſtellen, nach denen ſich die Verhältniſſe zwiſchen Reich und Ländern zu geſtalten haben. Reichsgerichtspräſident Dr. Bumke bat nunmehr darum, nicht wieder in die bereits ausführlich er⸗ örterte materielle Verhandlung hineinzugeraten. Es kam aber darnach ſofort zu einem Zuſammenſtoß. Profeſſor C. Schmitt von der Reichsvertre⸗ tung erhob ſich nämlich zu einer entſchiedenen Ent⸗ gegnung. Er ſagte, daß die Frage der ſogenannten Formalien in dieſem Prozeß den Kernpunkt bilde. Ganz allgemein wolle er ausführen, daß es über die Landesgrenzen hinweg ſtraff organiſterte Par⸗ teien gebe, die vermöge dieſer über die Grenzen gehenden Organiſation ſtändig eine„Bedrohung der Selbſtändigkeit des Einzellandes“ bedeuteten(Große Unruhe bei der bayeriſchen und preußiſchen Vertretung). In dieſer Tatſache liege eine Gefahr fortgeſetzter Störung auch der öffent⸗ lichen Ordnung und Sicherheit, und wenn der Reichspräſident ſich gezwungen ſehe, gegen ſolche Ge⸗ fahren vorzugehen, dann handele er nicht im Wider⸗ ſpruch mit der Selbſtändigkeit des Landes.(Erneute Unruhe bei der bayeriſchen und preußiſchen Ver⸗ tretung). Bayern werde vielleicht eines Tages ſelbſt danken, daß es ſolche Einwirkungsmöglichkeiten gebe. Nachdem die Vertreter des Reichs und der Länder nochmals ihren Standpunkt dargelegt hatten, er⸗ klärte der Präſtdent die Verhandlungen für beendet. Aber auch die übrigen Figuren ſind reizend mon⸗ tiert; nicht zuletzt das rundliche Weib des Soſias, das ſo ſchön ſchluchzen kann und mit unbeſchreiblicher Ir⸗ diſchkeit in die Welt lugt, in der die Götter ihr arges Spiels treiben. Mit dieſem hat es Moliere gewagt, nicht nur den eigenen Schmerz über ſein eheliches Leid auf die Bühne zu bringen, ſondern auch, was heute noch wunder nehmen muß, das Sonnenkönig⸗ tum ſelbſt und die Schatten, die es in dieſen dis⸗ kreten Bereichen warf, recht unmißverſtändlich anzu⸗ dichten. Daß Jupiter in der Geſtalt des Amphitryon den Herkules zeugt, mag das mythologiſche Bewußt⸗ ſein der Welt um Moliere nicht mehr ſehr tangiert haben, aber der Schluß mit der Apotheoſe des Olym⸗ piers hat ſicherlich auf die Zuſchauer von einſt in an⸗ derer Art ſehr beziehungsreich gewirkt. Er war in der Puppenſpiel⸗Jnſzenierung beſonders reizend wiedergegeben. 5 Die Geſtalt des wütenden Amphitryon und des liebenden Zeus, dieſe Verdopplung, die der Unter⸗ ſuchung der Träume der Alten einen höchſt inter⸗ eſſanten Stoff bietet, erſchien ebenfalls ſehr gelungen, und als Alkmene ſchwebte ein zartes, ungemein char⸗ mantes Perſönchen über die Szene, das weniger die Mutter des Herkules als die Zeitgenoſſin Molieres war. 1 Das Ganze umſpielte reizende Rameau⸗Muſik, und in der Pauſe dankte Meiſter Brann vom Podium aus für die Einladung zum Ausſtellungsgaſtſpiel; er ließ dabei in das Herz des Marionettenſpielers blik⸗ ken, der auf ſeine Art ſein Lache Bajazzo ſingt, wäh⸗ rend das Publikum fern bleibt. Die Erſchienenen— ſie waren doch nicht allzu wenige— freuten ſich über den Moliere an Drähten von Herzen und dankten 5 Beifall. a Das 244. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche, das die Reihe der Orgelvorführungen dieſes Kon⸗ zertwinters eröffnete, war dem Andenken Max Regers gewidmet. Die vorgeſehenen Lieder fielen aus und die großen Orgelwerke rückten in unmittel⸗ bare Nachbarſchaft, ſo daß man die Entwicklung, die Reger von ſeiner frühen-moll-Paſſacaglia bis zu n ſchließlich zu einer Wette Bild entſteht, wenn ſich die beiden Soſiaſſe auf der Bühne begegnen. a in keiner Weiſe ſtb'ren würden. Dann aber eien ſolche Verhandlungen, wenn der Reichskanzler ie führe,„Wege zu nationaler Konzentration“, und wenn andere ſie führten,„politiſche Kuliſſenſpiele“, Bei den Verhandlungen mit den National⸗ ſozialiſten habe das Zentrum zu verhindern geſucht, daß es von vornherein zu einer Auf⸗ hebung der Notverordnung kommen ſollte. Desgleichen hätten ſie durch dieſe Verhand⸗ lungen auch die Abſtimmung über ein Miß⸗ trauensvotum zunächſt einmal hinauszuſchie⸗ ben verſucht. Eine offene, ſachliche und pſycho⸗ logiſch richtig angeſetzte Auseinanderſetzung mit dem Reichstag hätte die rein negativen und deſtruktiven Elemente des Parlaments entlarpt und iſoliert. Der Redner kritiſierte dann ausführlich die Außenpolitik der Reichsregierung. Die Wirt⸗ ſchaftspolitik der Regierung glaubte Prälat Kaas mit dem Unterſeebootskrieg vergleichen zu können, indem man den Glauben der Maſſe durch zweifelhafte Erfolge aufrecht zu halten ſuche. Die Enttäuſchung ſei umſo größer und exploſiver gewe⸗ ſen. Die Regierung habe es verſäumt, in ihrem Wirtſchaftsprogramm an die Sicherung der Staatsfinanzen zu denken. In dem Bemühen, durch eine mehr oder minder gewaltſame Auslegung der Verfaſſung ihre Exiſtenz in der gegenwärtigen Führung oder Zu⸗ ſammenſetzung zu ſichern, treibe die Reichsregierung einem Zuſtand zu, der zur fortſchreitenden Erſchütte⸗ rung der Rechtsgrundlage der Autorität des Staates führe. l Der Prälat ſchloß feine Ausführungen mit den Worten: Wenn heute die drei, vier, fünf poli⸗ tiſchen Führer der verſchiedenen Lager angeſichts des Ernſtes der Stunde zu dem Entſchluß kämen, ihre gauze Autorität und den ganzen Einſatz ihres Führertums zu wagen, um ihre Gefolgſchaft auf die Bildung einer deutſchen Not⸗ und Mehr⸗ heitsgemeinſchaft zu verpflichten, dann wäre die Durchbruchsſchlacht geſchlagen. Bei der Kundgebung kam auch Dr. Brüning zu Wort. Als der Verſammlungsleiter nach den Ausführungen von Dr. Kaas eine kurze Pauſe an⸗ kündigen wollte, wurden die Rufe nach Dr. Brüning immer lauter, ſodaß dieſer ſich ge⸗ nötigt ſah, das Podium zu einer kurzen Anſprache zu betreten. Er führte dabei u. a. aus: Ich kann es nicht für erforderlich anſehen, in einem Augenblick, wo es noch um die Exiſtenz von Millionen geht, allzu abrupt an die Verfaſſungsreform heranzu⸗ gehen. Es iſt nicht möglich, einem Volke die Staats⸗ form mit Gewalt aufzuzwingen. Nichts iſt wichtiger in Augenblicken wirtſchaftlicher Gefahr, als gerade inbezug auf die verfaſſungspolitiſche Entwicklung klare und wohl abgegrenzte Wege zu gehen. Das iſt die Aufgabe, für die wir in dieſem Wahlkampf kämpfen müſſen. Nationalſozialiſtiſche Niederlage Telegraphiſche Meldung — Selb(Oberfranken), 18. Okt. In Selb fanden am Sonntag Gemeindewahlen ſtatt. Oberfranken gilt ſeit Jahren als eine der Hochburgen der Nationalſozjaliſten, die alle Anſtrengungen machten, um in Selb einen Sieg zu erkämpfen. Sogar Hitler hatte am Freitag in Selb nach ſeinem Blatt„vor 12 000 Bauern und Porzellanarbeitern“ geſprochen. Trotz⸗ dem erlitten die Nationalſozialiſten eine Niederlage. Sie verloren ſeit dem 31. Juli über 750 Stimmen oder faſt 25 v. H. ihres Beſtandes. Auf die einzelnen Wahlvorſchläge entfielen fol⸗ gende Stimmen: Kommuniſten 1926(letzte Reichs⸗ tagswahl 2009), SPD. 1242(1638), Bürgerpartei 620 (, Nationalſozialiſten 2474(3192), Bayeriſche Volks⸗ partei 295(245). wahrt und Kühnheiten liegen nur im Paſſagenſpiel vor. Um ſo ſouveräner handhabt Reger die Vartia⸗ tionsform in ſeinem großangelegten Werk Intro⸗ duktion, Variationen und Fuge über ein eigenes Thema kis-moll. Schon nach der zweiten Variation ſchiebt ſich ein frei gehaltenes virtuoſes In⸗ termezzo ein, weitere Intermezzi und Fantaſien zwiſchen die folgenden Variationen. Harmoniſch waltet Reger mit aller denkbaren Kühnheit, die Stimmführung läßt deutlich erkennen, wie polyphon der Tonſetzer empfindet. Nur ſeinem Schaffens⸗ drang hingegeben, türmt Reger ein kompliziertes Tongebilde über das andere. So entſtand ein Werk, das an den Ausführenden die denkbar höchſten An⸗ ſprüche ſtellt. Mit Recht hat der Komponiſt das un⸗ heimlich ſchwierige Opus, deſſen Notenbild mit den vielen Verſetzungszeichen und Regiſter⸗Vorſchriften auf viele Zeitgenoſſen abſchreckend wirkte, ſeinem unermüdlichen Vorkämpfer Karl Straube ge⸗ widmet. Mit dem Vortrag dieſer Kompoſition er⸗ wies ſich Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann als Orgelkünſtler erſten Ranges, der nicht nur techniſch alle Schwierigkeiten meiſtert, ſondern auch durch ſeinen ausgeprägten Klangſinn und ſeine Vertrautheit mit allen Feinheiten modernen Or⸗ gelſpieles, wie durch ſeinen Bildungsgang als der berufene Hüter Regerſcher Orgelwerke erſcheint. o. Der große Fiſch Von Wilhelm Schäfer Ein Bauer kam nach Heiſterbach, drei Hühner in dem Korb, die er dem Kloſter zinſen wollte. Da ſaß der Küchenbruder und ſchuppte einen Rieſenkarpfen, den er im Kloſterteich gefangen hatte. Der Fiſch war wenig kleiner als ein junges Ferkel, ſodaß der Kloſterbruder die gezinſten Hühner eins nach dem andern in der Hand mißfällig wog und ſchließlich meinte: die könne er zuſammen in einer Suppe eſſen. Das ärgerte den Bauer, weil es nicht große, doch fette Hühner waren; er nahm den Karpfen gleicher⸗ weiſe in die Hände und meinte, daß er auch kaum einen Braten für einen richtigen Hunger gäbe. Er habe zwar an einem Huhn genug, wenn es ſo fett wie die ſeinen wäre, den Karpfen aber wolle er ge⸗ So ö Bauer den ganzen Karpfen allein ſo ſollte er den Lohn davon ſchon mit der Mahlzeit genoſſen haben; vermöchte er es nicht, ſo müſſe er dem Kloſter noch drei andere Zinshühner über⸗ bringen. Weil der Küchenbruder dem Bauer zwar die Be⸗ ſchämung, doch nicht den ſchönen Karpfen gönnte, hieß er ihn draußen im Kreuzgang warten und machte ſtatt dem Fiſch ein junges Ferkel ſo zurecht, daß es in Stücken blau gekocht dem Bauer wie ein Fiſchgericht ausſehen konnte. Der fing auch gleich mit Freuden an zu eſſen, wobei der Küchenbruder liſtig lächelnd hinter ſeinem Rücken ſtand und ihn ein paarmal fragte, ob er noch Butter machen ſollte zu dem ſchönen Fiſch? Er hätte gern die andern Brüder hergeholt, zu ſehen, wie ſich der Bauer in die Sau einaß und dabei meinte, einen Karpfen zu haben; als aber ſo allmählich ein leckeres Stück hinter den andern von der Schüſſel verſchwand, war ihm doch bänglich vor dem Eifer; und wie nach einer Viertelſtunde der Bauer das ganze Ferkel im Magen hatte und nicht geſättigt ſchien, vielmehr ſich ungeduldig nach der Tür hinwandte, da fragte er kaum noch im Spaß: Was ihm denn fehle? Ich warte, ob der große Fiſch nicht endlich kommt, ſagte ber Bauer da und leckte ſich die Finger ab. O Die Entwicklung des freiwilligen Arbeitsdien⸗ ſtes hat den Vorkämpfern dieſes Gedankens recht ge⸗ geben, die ſeine praktiſche Durchführung allen Wider⸗ ſtänden zum Trotz vertreten und gefordert haben. In der neueſten, ſehr inhaltsreichen und intereſſanten Nummer 4569 der Illuſtrierten Zeitung(J. J. We⸗ ber, Leipzig) ſchildert der erſte Borſitzende des Reichs⸗ bundes für Arbeitsdienſt, Generalmajor a. D. W. Faupel, die ſegensreichen Wirkungen des Arbeits⸗ dienſtes, nicht nur vom wirtſchaftlich⸗finanziellen Standpunkt aus, ſondern auch in ſtaatspolitiſch⸗volks⸗ erzieheriſcher Hinſicht, und er gibt der Hoffnung Aus⸗ druck, daß auf Grund der vorliegenden guten Erfah⸗ rungen nun bald zur Verwirklichung der Arbeits⸗ dienſtpflicht geſchritten werde.— Das höchſte Gut des einzelnen Menſchen und des ganzen Volkes iſt ſeine Geſundhoit. Daher iſt der Beitrag von Dr. Julian nahmen des menſchlichen Organismu heit von allgemeinem Intereſſe 0 0 denn nur wer die Abwehrmaßnahmen des Organis⸗ us ſie in der richtigen Art und Weiſe Mareuſe über die Immunität, d. h. die Abwehrmaß⸗ e * „ 70 9 N 9 Dienstag, 18. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeit ung M ittag⸗Ausgabe 89 C 8. — — —.— = —9 r — 5 — 5 2 — N Wie iſt die Degeneration der Kulturvölker aufzuhalten? Der Hauptvortrag auf der Mannheimer Tagung des Badiſchen Landesverbandes für Säuglings- und Kleinkinderfürſorge Den Höhepunkt der Landes verſammlung des Badiſchen Landesverbandes für Säuglings⸗ und Kleinkinderfürſorge bildete zweifellos der Vortrag von Profeſſor Dr. Erwin Baur, Direktor des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſti⸗ tuts für Züchtungs forſchung in Müncheberg, der über das Thema„Wie läßt ſich die fortſchrei⸗ tende Degeneration der Kulturvölker aufhalten?“ mit einer Eindringlichkeit ſprach, die nachhaltigſte Eindrücke hervorrief. Der Redner ver⸗ glich einleitend das dentſche Volk mit einem Kranken, der mit einem ſchweren Leiden behaftet iſt und es nicht glauben will. Aber nicht nur für das deutſche Volk, ſondern auch für alle weſteuropäiſchen Kultur⸗ völker beſteht die große Gefahr, daß der richtige Augenblick, an dem durch einen operativen Eingriff eine Rettung möglich iſt, verpaßt wird. Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß nach einem raſchen Aufſtieg in Wiſſenſchaft, Kunſt und Technik die Kultur einem raſchen Verfall entgegengeht. Ganze Völker, die Träger einer hochſtehenden Kultur waren und die vollſtändig verſchwunden ſind, machten dieſen Krankheitsprozeß durch. Für uns taucht die Frage auf, was wir tun müſſen, um das Schickſal der alten Kulturvölker abzuwenden. Leider machen wir uns nie klar, wie ſehr die heu⸗ tigen Kulturvölker durch die fortſchreitende Kultur ſchon degeneriert ſind. Die körperliche und pſychiſche Entartung iſt ſchon ſo weit fortgeſchritten, daß 4 bis 5 Pro⸗ zent aller Menſchen pſychiſch krank und wei⸗ tere 10 Prozent nicht 8 55 pſychiſch normal ſind. Jeder Menſch iſt mit einem Erbübel behaftet, das ſich mehr oder weniger bemerkbar macht, das aber am ſtärkſten zum Ausdruck kommt, wenn zwei gleich⸗ artig belaſtete Menſchen eine Verbindung eingehen. Die Kultur trägt dazu bei, daß dieſe Menſchen im Kampf nicht ohne weiteres untergehen. Typen, die ſonſt ausgeſtorben wären, bleiben erhalten und pflanzen ſich fort. Hinzu kommt noch, daß gerade die guten und wertvollen Schichten des Volkes ihre Kinderzahl beſchränken, während die geringeren Teile ſich ſehr ſtark fortpflanzen. Ein Beiſpiel lie⸗ fern die Städte, deren Bevölkerungszahlen durch Degeneration vermindert werden. Zuzug erfolgt in der Regel vom Land durch Bauern, die gutes Erbgut mitbringen. Durch Vermiſchung wird der Verfall weiter fortgeſetzt. Wir dürfen aber froh ſein, wenn das heutige Gemiſch erhalten bleibt. Bis fetzt hat man noch keine Möglichkeit ausge⸗ nützt, dieſen Verfall aufzuhalten. Gerade durch ſteuerliche Maßnahmen müßte ein Ausgleich geſchaf⸗ fen werden, der den geſunden Familien einen An⸗ reit bietet, drei bis vier Kinder großzuziehen. Eine zweite Möglichkeit liegt auf dem Wege der Rechts⸗ pflege. Es hat keinen Wert, die erblich belaſteten Leute bei Vergehen zu beſtrafen und nach der Beſtra⸗ fung ſie wieder auf die Menſchheit loszulaſſen. Un⸗ ter allen Umſtänden iſt eine geſetzliche Steriliſation einzuführen, die keine Veränderung im Menſchen a ſondern ihn nur an der Fortpflanzung ert. Nicht vergeſſen werden darf die wirtſchafts⸗ n politiſche Seite der geforderten Maßnahme. e doch die Mittel, die jetzt für idiotiſche Kinder aufge⸗ wendet werden müſſen, voll den geſunden Kindern zur Verfügung geſtellt werden. Die zweite Krankheit der heutigen Kulturpölker iſt die rapide Abnahme der Geburtenzahl. Würden alle Familien an dem heute ſo beliebten Zweikinderſyſtem feſthalten, ſo würden in 300 Jahren von 1000 Menſchen nur noch acht übrig bleiben. Vergleicht man die Verhältniſſe im alten Rom mit den heutigen. ſo wird man einen gleichen Ablauf der Dinge erkennen können. Es müſſen Wege beſchritten werden, die dieſem Ge⸗ burtenrückgang Einhalt gebieten. Induſtriearbe lter können zu höherer und wertvollerer Kinderzahl ge⸗ bracht werden, wenn ſie aus den Mietskaſernen herauskommen und als Nebenerwerbsſiedler in Ver⸗ bindung mit Grund und Boden kriſenfeſter gemacht werden. Agrarfragen müſſen vom braten g politiſchen Geſichtspunkt betrachtet werden. Leider werden faſt alle Probleme nur einſeitig vom Inter⸗ eſſentenſtandpunkt betrachtet. Solange das Bevöl⸗ kerungsproblem von der p lit iſche en Seite her angefaßt wird, hat es 197 Ausſicht auf Erfolg. Der nichtendenwollende Beifall zeigte, wie ſehr der Redner den Zuhörern aus dem Herzen geſpro⸗ chen hatte. Nach einer kurzen Pauſe ergriff Prof. Dr. Franz Duſt, Direktor des Kinderkrankenhauſes Karlsruhe, das Wort, um über „Schutzimpfungen als vorbeugende Maßnah⸗ men gegen die anſteckenden Krankheiten im Kindesalter“ zu ſprechen. Gegenüber dem Rückgang der früher ſo gefürchteten Magen⸗ und Darmkrankheiten im jungen Kindesalter läßt die Bekämpfung der Infektionskrank⸗ heiten vieles zu wünſchen übrig. Nur eine biologiſche Methode, die den Körper ſo umſtimmt, daß er gegen die Krankheit unempfindlich wird, kann uns weiter⸗ bringen. Der Wert der ſeit bald 60 Jahren geſetzlich eingeführten Schutzimpfung gegen die Pocken iſt trotz einer nicht zu unterſchätzenden Impfgegnerſchaft un⸗ beſtritten, denn ihr iſt die Ausrottung einer der fürchterlichſten Volksſeuchen zu verdanken. Heute wiſſen wir, daß jegliche Infektion vom menſchlichen wie vom tieriſchen Körper mit der Bildung von Ab⸗ wehrſtoffen beantwortet wird. Dieſen Gegengiften verdankt der Körper ſeine Geneſung. Die Uebertragung einer geringen Menge eines ſolchen Blutes auf einen Dritten genügt, um dieſen vor einer drohenden Erkrankung zu ſchützen. Solche Schutzſeras haben ſich ſeit langem zur Vorbeugung bei Diphtherie und Wundſtarrkrampf und neuer⸗ dings auch bei Maſern bewährt. In der Regel erreicht man mit jeder derartigen paſſiven Uebertragungen der Schutzſtoffe nur für kurze Zeit eine Unempfänglichkeit. Will man ſie zu einer langdauernden machen, dann muß der Körper eine natürliche oder künſtliche Infektion ſelbſt über⸗ ſtanden haben. Es bedarf noch eingehender Prü⸗ fungen und mancher Verbeſſerungen, um die Me⸗ thode außer gegen Pocken auch zum Schutze anderer Krankheiten allgemein einzuführen. Vieles ſpricht dafür, daß noch manche Erfolge in der Bekämpfung anſteckender Krankheiten zu erwarten ſind. Wie ſchon berichtet, wurde am Nachmittag eine Rundfahrt angetreten, bei der die ſtäoͤtiſchen Fürſorgeeinrichtungen beſichtigt wurden. Der Oberleitung der Fahrt, zu der ſieben Omnibuſſe erforderlich waren, hatte in Vertretung des erkrankten Oberbaudirektors Zizler Oberbaurat Kneucker. Im Fröbelſeminar gab Frl. Grünbaum die nötigen Erläuterungen. In der Mädchenberufsſchule führten die Rektorin⸗ nen Gulde und Stoll. Im Mütter⸗ und Säuglingsheim leiteten Prof. Dr. Frank und die Schweſter⸗Oberin die Beſichtigung. Nach der Vorüberfahrt an der Stadtrandſied⸗ lung Käfertal wurden unter ſachgemäßer Füh⸗ rung noch die Siedlung für Kinderreiche und die Waldſchule einer Betrachtung unter⸗ zogen. Die Fahrt, die bei allen Teilnehmern einen ſtarken Eindruck hinterließ, war von der Stadt ſorg⸗ fältig vorbereitet worden, ſo daß in drei Gruppen innerhalb von drei Stunden das Penſum bewältigt werden konnte. Den feſtlichen Abſchluß der Tagung bildete die Zuſammenkunft im Planetarium, das nicht groß genug war, um alle Erſchienenen aufzunehmen. Dr. Maria Caroli gab in einem einſtündigen, ſehr ſorgfältig aufgebauten und durch⸗ dachten Vortrag eine Einführung in die Pſycho⸗ logie des Kindesalters und bereitete damit auf den ſpäter abrollenden Film„Das Er⸗ wachen der Seele“ vor. In dieſem Großfilm iſt zum erſtenmal der Verſuch gemacht worden, die pſychologiſche Entwicklung des Kindes von dem erſten Tage nach der Geburt bis zum dritten Lebens⸗ jahre bildlich zu erfaſſen. Die Darſteller dieſes Films ſind Kinder, an deren Regungen der Fort⸗ ſchritt zum ſelbſtändigen Menſchenweſen vorgeführt wird. Der Gleichklang körperlicher und ſeeliſcher Funktionen innerhalbb der einzelnen Entwicklungs⸗ ſtadien— von den erſten Reflexen und Inſtinkthand⸗ lungen bis zum Abſchluß der elementmäßig zu den⸗ kenden ſeeliſchen Funktionen— iſt mit einer Fein⸗ heit herausgearbeitet worden, die nicht ſo leicht über⸗ troffen werden kann, zumal man mit ſehr viel Ver⸗ ſtändnis, Geſchick und Technik an dieſen Verſuch herangegangen iſt. Von der Idee ausgehend: die menſchliche Seele unterſteht wie alles in der Natur der allmählichen Entwicklung und vom Standpunkt des Arztes und Kinderpſychologen aus ſind dieſe Aufnahmen gemacht worden, die ſehr viel Lehr⸗ reiches und Reizvolles enthalten. Manchem wird durch dieſen Film, der darüber aufklärt, daß es im Leben des Säuglings und des Kleinkindes keine noch ſo unſcheinbare Bewegungsäußerung gibt, hinter der nicht ein tiefer Sinn der Natur ſteht, die eigene Unwiſſenheit bewußt geworden ganz hervorragender Film, dem lediglich ein beſſe⸗ rer Biloͤſchnitt zu wünſchen geweſen wäre. 65 Iigareiſe Ihr Großvater die Salem- Zigarette. Er hatte recht. Denn bis zum heutigen Tage ist, wyie Sie selbst vrissen, die überlegene deutsche Marke cdie milde SALENM mit Sola Finnen in natüriicner ,, ſein: Ein Das Zepler des Herbſtes Die Sonnenblumenſtaude iſt das Zepter des Herbſtes. Sie war ſchon im Spätſommer da, aber klein und unanſehnlich. Erſt als die Aepfel reif wurden, entfaltete ſie ihre ganze Pracht des braun⸗ goldenen Moſaiks und wurde zu dem Rade, um das der Herbſttag ſich oͤreht; ſelber ein Abbild der Sonne, die der Urrieſe auf ſeine wilde Lanze geſpießt hat. Die einen Kinder ſammeln die braunen Kaſtanien und ziehen ſie auf Fäden auf. Die anderen holen die Kerne aus der Sonnenblumenſcheibe heraus und machen zierliche Kettchen davon, die ſie ſich wie Ge⸗ ſchmeide um den Hals hängen. Manch ein Kern wandert dabei durch die weißen Kinderzahnreihen und wird gern gelnackt. Alles, was die Vögel gern eſſen, reizt ja auch die Kinder. Und die Vögel ſind, das weiß jeder, beſonders hinter den Sonnenblumen her. Wenn ich ein Maler wäre, würde ich im Herbſt nur Menſchen zwiſchen Sonnenblumen malen. Es eignen ſich nicht alle dazu; nur die, die die Sehnſucht nach der Sonne in ſich tragen. Sonnenblumen ſind eben wie Spiegel. Fangen die letzte Sonne ein, tun, als könnten ſie ſie feſthalten und täuſchen ſich und andere damit. Aber ſie ſind doch ein Gleichnis der Sonnenſehnſucht jener Menſchen, um die ſich nur wenige Maler kümmern. Solche Menſchen würde ich ſuchen und zwiſchen Sonnenblumen malen. A. W. Das Hilfswerk eröffnet die Küchen! Das Mannheimer Hilfswerk wird am kommen⸗ den Mittwoch ſeine Speiſungen wieder beginnen. Es werden zunächſt die Küchen: Alphornſtraße 2, Augartenſtraße 63, K 1, 7, T 6, 13, und Alte Frank⸗ furterſtraße 2 in Betrieb genommen. Die Speiſe⸗ ſtellen könne in Anſpruch nehmen: Einzelperſonen und Familien, die AlU.⸗ oder Kr.⸗Unterſtützung beziehen oder ſolche, die in laufender Unterſtützung des Städtiſchen Fürſorgeamts ſtehen und einen ent⸗ ſprechenden Ausweis haben. Bedürftige, die ſich an dem Eſſen beteiligen wollen, erhalten bei den dem Hilfswerk angeſchloſſenen Organiſationen beſondere Ausweiſe. Der Preis des Eſſens iſt in dieſem Jahre auf 15 Pfennig herabgeſetzt worden. Mit dieſem Preis wird es jedem möglich ſein, bei auch nur geringer e ein warmes Mittageſſen zu bekommen. Die Eſſensportionen ſind reichlich. Das Eſſen iſt qualitativ vorzüglich. Eſſen wird ausgegeben an allen Tagen der Woche, außer Sonntag, von 12—2 Uhr. Anmeldungen müſſen bei der Ausgabeſtelle vorgenommen werden. Wer keinen Ausweis des Fürſorgeamts oder Ar⸗ beitsamts hat, aber am Eſſen teilnehmen möchte, wende ſich an die Geſchäftsſtellen der Mannheimer Wohlfahrtsorganiſationen. Als Ausweis gelten auch die Poſtabſchnitte, die Ueberweiſungen der Fürſorge⸗ amtsbelegen. Das Mannheimer Hilfswerk rechnet damit, daß die Volksküchen in dieſem Jahre ſehr ſtark in An⸗ ſpruch genommen werden. Dieſe Küchen ſollen alles vermeiden, was den Eindruck der Maſſenſpeiſung hervorrufen könnte. Deshalb iſt es ſehr erwünſcht, daß das Eſſen bei den Volksküchen abgeholt und im eigenen Heim verzehrt wird. * Eingebrochen wurde in der Nacht zum Montag in Feudenheim in eine Bäckerei in der Kronen⸗ ſtraße, Die Einbrecher durchwühlten Kiſten und Kaſten, wurden aber geſtört und flüchteten uner⸗ kannt durch die Gärten. 4. Seite/ Nummer 485 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 18. Oktober 1932 Zum Motorradunglück bei Käfertal Hilfeleiſtung durch Autofahrer verweigert Von einem Leſer unſeres Blattes, der einige Minuten nach dem folgenſchweren Zuſammenſtoß des Motorrades mit dem Milchfuhrwerk an der Un⸗ fallſtelle eintraf, wird uns geſchrieben: „Ungefähr zur gleichen Zeit kam auch ein in der Richtung gegen Käfertal fahrendes Perſonenauto und hielt an. Der Fahrer dieſes Wagens ſah die beiden Männer ſchwerverletzt, auf der Straße liegen, rührte jedoch keinen Finger und weigerte ſich, die Verunglückten ins Krankenhaus zu fahren, trotzdem er von mir und anderen Perſonen wiederholt ge⸗ beten und darauf aufmerkſam gemacht wurde, daß in einem ſolchen Falle jede Minute koſtbar ſei und ihm doch genau dasſelbe paſſieren könnte. Außerdem er⸗ klärte ſich der unverletzt gebliebene Mitfahrer des Motorrades bereit, für jeden Schaden aufzukommen. Es mußten erſt ungefähr 10 Minuten verſtreichen, bis die Feuerwehr eintraf, die zum Glück einen Perſonenwagen bei ſich hatte, der den Transport der Verletzten vornahm. Leider gibt es in unſerem Recht keinen Para⸗ graphen, wonach derartige„Menſchenfreunde“ zur Hilfeleiſtung gezwungen werden können. Hätte der Autofahrer ſeine Pflicht erfüllt, ſo wäre eine Alar⸗ mierung der Feuerwehr überhaupt nicht notwendig geweſen.“ Wir pflichten dem Einſender der verſtehenden Beſchwerde völlig bei. Innerhalb kurzer Zeit— wir erinnern an das Verhalten von Autobeſitzern bei dem Flugzeugunglück iſt dies nun ſchon der zweite Fall, daß der Transport von Verunglückten ins Krankenhaus abgelehnt wird. Jeder menſchlich füh⸗ lende Autofahrer wird es für eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit halten, den Transport nicht zu verweigern, weil jede Minute für die Erhaltung des Lebens des Verunglückten koſtbar iſt. Jeder Autofahrer kann zu⸗ dem ſelbſt in die Lage kommen, daß er hilflos an der Straße liegen bleibt. Welche Gefühle müſſen ihn beſeelen, wenn er von vorbeifahrenden Fahrzeugen nicht aufgenommen wird. Daran ſollte jeder Auto⸗ fahrer denken, wenn er, wie es in der Nacht zum Montag der Fall war, gebeten wird, eine ſelbſtver⸗ ſtändliche Menſchenpflicht zu erfüllen. * Freiwilliger Arbeitsdienſt und Winternothilfe. „Am 8. Oktober endete der vom Badiſchen Lan⸗ des verein für Innere Miſſion auf der Falkenburg in Herrenalb eingerichtete freiwil⸗ lige Arbeitsdienſt für weibliche Er⸗ werbsloſe. In 20 Wochen froher Arbeitsgemein⸗ ſchaft haben die Mädchen mit großem Eifer neue Wäſche und Kleidungsſtücke hergeſtellt, die an die Erwerbsloſen der bedürftigſten evangeliſchen Land⸗ gemeinden zur Verteilung kommen. Neben dieſer Tätigkeit wurden ſie in alle Zweige des Haushalts eingeführt und durch eine Reihe von Vorträgen gei⸗ ſtig und innerlich gefördert. Es iſt beabſichtigt, die⸗ ſem erſten ſo wohlgelungenen freiwilligen Arbeits⸗ dienſt einen zweiten anzuſchließen, der am 8. Novem⸗ ber eröffnet werden ſoll. Auch dieſes Lager wird wieder im Dienſt der Winternothilfe 1932/33 ſtehen. * Zwei Wohnungseinbrecher feſtgenommen. Vom Juli bis letzte Woche im September wurden in München eine Reihe von Wohnungen erbrochen und Geld und Schmuckſachen geſtohlen. Feſt ſtand, daß es ſich hierbei um die gleichen Täter handelte, doch fehlte jede Spur. Am 13. September wurde in Ludwigshafen ein 27 Jahre alter Arbeiter aus Schwetzingen bei einem Einbruch überraſcht und feſtgenommen. Er und ſeine beiden Freunde, zwei Arbeiter aus Mannheim, wurden alsbald auch als Täter der Einbrüche in München erkannt und in 16 Fällen überführt. Ein kleiner Teil der erbeute⸗ ten Sachen konnte wieder beigebracht werden, doch hatten die Diebe das entwendete Geld bei Ausflügen mit Frauen verbraucht. Lagunenfahrt im Herbſt (Von unſerm römiſchen Vertreter) Kein Waſſerfahrzeug der Welt hat's zum Ruhm der venetianiſchen Gondel gebracht. Daß die Dichter ſie immer wieder einem Sarg vergleichen, hat dieſen Ruhm nicht geſchmälert und noch kein Liebespaar davon abgehalten, das Glück ſeiner Lebensreiſe ihrer ſchwarzen Feierlichkeit anzuvertrauen. Im Traum von der Stadt mit den Waſſerſtraßen, dem ſchönſten, den die abendländiſche Menſchheit träumt, iſt dies Gefährt ohne Pferde das entſcheidende Requiſit: in einer Gondel zur Schule fahren!— dafür würden die Kinder der ganzen Welt wie durch Zauber brav werden. Der Ruhm der Gondel hat das Daſein ihrer be⸗ ſcheideneren Schweſter verdunkelt. Wer kennt den flachen kleinen„ſandolo“ mit abgeplattetem Bug, ohne Stahlkamm, der durch zwei gekreuzte Ruder vorwärtsgetrieben wird? In der Stadt begegnet man ihm ſelten, Denn der Haupthafen der„ſandoli“ liegt an den Fondamenta nuove im Nordoſten, einem grauen Kai, einem verſteinerten Lagunenufer ohne allen Schmuck von Kirchen und Palazzi. An jenem unfröhlichen Geſtade, wo die Venetianer ihre letzte Reiſe antreten, hinüber zur Toteninſel San Michele; wo die ſchmuddeligen Dampfer liegen, die nach der Glasinſel Murano und nach der Spitzen⸗ inſel Burano überſetzen; wo jene ſeichte Lagunenwelt beginnt, in der auch Venedig hätte verſanden und verſchlammen können, hätte nicht der Apoſtel aus dem Oſten ihr Schickſalsſchiff flott gemacht. Wer hin⸗ über will in die Städtchen, deren Schutzheilige ſo viel ſchwächer weren als der Evangeliſt Markus, wer hinüber will zu Venedigs arm gebliebenen Schwe⸗ ſtern, der muß an den Fondamenta nuove nach einem „ſandolo“ Umſchau halten. Das Klatſchen der Ruder ſchlägt den Takt des Wiegenlieds, mit dem jeder Lagunentraum beginnt. Wie wir uns verlicren können in dieſen Traum! am hellichten, perlmuttrigen Morgen mit dem blaßblauen Himmel voller Flugzeuge. Blindlings laufen wir der Lagune in ihr Netz von Telegraphendrähten und Kanalpfählen; und auch die rieſigen braunroten Segel⸗Schmetterlinge, die aus der Adria herangleiten, Im großen Saal des Ballhauſes feierte am Sonntag nachmittag der Männer⸗Geſang⸗ verein„Aurelia“ ſein 60 jähriges Be⸗ ſtehen. Wie ſtark die Anhängerſchaft des Vereins iſt, bewies der überfüllte Raum. Mit den Männer⸗ chören„Füllt mit Schalle“ von K. Lütge und„Frie⸗ denslied“ von Fr. Silcher wurde das Feſtkonzert eingeleitet. Man hörte des weiteren eine Reihe von Volksliedern, darunter Fr. Hegars„Kapitän und Leutenant“, die dem Chor des feſtgebenden Vereins noch am beſten zu liegen ſcheinen. Chordirigent A. Feiler bemühte ſich, aus dem Material das Mög⸗ lichſte herauszuholen. Die Tenöre bedürfen noch beſonderer Pflege, ebenſo die Reinheit der Harmo⸗ nie. Eine beſonders feſtliche Note erhielt das Kon⸗ zert durch das Trio in Bedur von Beethoven und einen Satz aus dem Trio-moll op. 49 von Mendels⸗ ſohn, beides für Klavier, Violine und Cello. Trudl Keller(Klavier), Adolf Fiſcher(Violine) und Hans Collmorgen(Cello) brachten die Stücke in tadelloſem Zuſammenſpiel zu muſikaliſch derart feſ⸗ ſelndem Vortrag, daß das mehrhundertköpfige Pu⸗ blikum mit lautloſer Aufmerkſamkeit zuhörte. Fräu⸗ lein Trudl Keller vereint exakten Anſchlag mit feinem muſikaliſchem Empfinden, eine Pianiſtin, die ihren Weg machen wird. Eine angenehme Ueber⸗ raſchung waren drei Schumann⸗Lieder für Sopran, die Fräulein Magda Müller, eine Schülerin von Frau Dr. Chmel⸗Heller, in Ton und Sprache aus⸗ gezeichnet ſang. Beſonders auffallend war hier die deutliche Ausſprache, ſonſt der Mangel vieler Sängerinnen, hier aber auf der Grundlage eines guten Talents aufs trefflichſte herangebildet. Die Bannerweihe vollzog ſich im Anſchluß an das mit großem Beifall aufgenommene Konzert auf der feſtlich geſchmückten Bühne, eingeleitet von einem Muſikſtück der Haus⸗ kapelle„Erholung“. Der Männerchor brachte die „Weihe des Geſangs“ von Mozart zum Vortrag. Dann hielt der 1. Vorſitzende, Herr Joh. Neher, in der er die die Feſtanſprache, Entwicklung des e 300 Kriegsverletzte werden geſyeiſt Die Arbeitsloſigkeit macht ſich in der Kriegs⸗ beſchädigten⸗ und Kriegshinterblie⸗ benen⸗Gruppe des Rhein ⸗Neckar⸗Mi⸗ litär⸗Gau verbandes Mannheim em⸗ pfindlich bemerkbar. Wohl verſucht die Gauleitung die Not zu lindern, ſo gut ſie kann. Leider reichten aber die Mittel nicht aus, um alle notleidenden Ka⸗ meraden in wünſchenswerter Weiſe unterſtützen zu können. Die Kriegsbeſchädigten und Kriegshinter⸗ bliebenen⸗Gruppe im Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauver⸗ band tritt nur ſelten an die Oeffentlichkeit. Umſo mehr wird im Stillen gearbeitet. Nun tritt die Gruppe erſtmals mit einer größeren Veranſtaltung hervor, indem ſie am Donnerstag, 20. Oktober, abends 7 Uhr, im Friedrichspark 300 arbeits⸗ loſen kriegsbeſchädigten Kameraden und deren Frauen einen Abendimbiß verab⸗ reicht, der aus Maggiſuppe geſtiftet von dem hieſigen Vertreter der Maggi⸗Geſellſchaft, Herrn Adamcezewſki, und Wurſt und Salat, geſpendet von Freunden und Gönnern beſteht. In uneigen⸗ nütziger Weiſe hat ſich auch die Vereinigung ehe⸗ maliger Militärmuſiker unter Leitung von Ober⸗ muſikmeiſter a. D. Vollmer bereit erklärt, den Abend durch ſchneidige Militärmärſche zu verſchö⸗ nern. Ein Kulturfilm über die Maggibetriebe dürfte allgemeine Aufmerkſamkeit hervorrufen. Humoriſt Fegbeutel wird verſuchen, die Gäſte durch die neueſten Schlager zu erheitern. 8 — und das ſchwarze Boot voll Schlaraffenpfirſichen und Roſen, das zum Markt nach dem Rialto will? Alle Fahrtrinnen runden ſich ſo labyrinthiſch ineinander, daß man immer wieder fürchtet, auf dem Platz zu rudern. Nur der Markusturm, der ſchmaler wird, ſich wie ein Pinſel gegen die Wolken zuſpitzt, zeigt uns, daß wir doch vom Fleck kommen. Dieſe ſchlanken Türme ſind Venetiens einzige Be⸗ ziehung zur Vertikale; ohne ſie wäre dieſe Landſchaft ein großes Sichverſchlingen von Horizonten. In der Furcht vor dem Horizontalen— die nichts anderes iſt als die große Menſchheitsangſt vor der Unvporſtell⸗ barkeit des Unendlichen— haben die Venetianer ihre Türme angſtvoll emporgetrieben, ſo hoch wies nur ging, denn je höher ſie kamen umſo freudiger ſpürten ſie, was uns der Turmbau von Babel bewieſen hat: daß ſich die Begrenzung des Menſchen im Vertikalen nicht überwinden läßt. So tat man zum Lob der un⸗ endlichen Gottheit etwas ſehr Endliches. Wie ja die Menſchen nur eine einzige Möglichkeit haben, zu Gottes Landſchaften Verſchönerndes hinzuzutun: in⸗ dem ſie ihre Begrenztheit in ſeine Unendlichkeit einbauen. g* Das Meer ſſt eine Maſſe: blau und ſchwer, als Materie der Erde nah verwandt. Die Lagune nicht. Sie iſt ein Spiegel, Spiegel des Himmels; dem Träumenden oft der Himmel ſelbſt. Unſer„ſandolo“ ſchien auf weicher Luft hinzugleiten, zwiſchen laven⸗ delblauen Wolken, mit denen die winzige Blüte eines ganz zarten Riedgraſes alle ſeichten Stellen über⸗ ſchleiert. Aus dieſem geſpiegelten Himmelsblau der Lagune und dem Lavendelblau der flutenüberſpülten „barene“ hat Tintoretto die Lagunenpalette ſeiner profanen Bilder gemiſcht. Dann hat ſich Giovan Battiſta Tiepolo, der Realiſt, ganz dieſer ätheriſchen Farbenſkalen bemächtigt, ſeine Apotheoſen damit ge⸗ malt und im Würzburger Schloß den Himmel Vene⸗ tiens uns Deutſchen zum Geſchenk gemacht. a. Es iſt wie eine Landung nach hohem Flug, wenn das Boot in die Kanäle einbiegt, die das ange⸗ ſchwemmte Land in der öſtlichen Lagune zu einem Archipelagus zerſpalten. Unfaßbare Wirklichkeit ſaftgrüner Reben und Akazien, roſenroter Häuschen, an denen man dicht vorbeigleitet. Dörfliches Venedig. Ein zartes, ſüdliches Holland ohne alle niederlän⸗ diſche Materalität. Wohlwollend wie mein Gondo⸗ liere, der mir den gut gemeinten Rat gibt, nicht dort verfangen ſich in dieſem techniſchen Spinnenwerk. Fahren wir nicht im Kreis, wir in unſerm„ſandolo“ zu eſſen, wos ſonſt die Fremden tun. in Burano oder * 2 7 75 60 Jahre„Aurelia“ Mannheim Feſtkonzert— VBannerweihe— Freund ſchaftsſingen Vereins durch die Jahrzehnte ſtreifte, die zahlreichen Ehrengäſte begrüßte und des freudigen Ereigniſſes gedachte, mit dem die„Aurelia“ ihr Jubiläum ver⸗ bindet. Bezirksleiter Aug. Franz wies auf den ehrenvollen Platz hin, den der Verein im Deutſchen Arbeiter⸗Sängerbund einnimmt, und brachte die herzlichen Glückwünſche des Gaues Baden im DAS. zum Ausdruck. Mit einem von Fräulein Anna Beltle geſprochenen Prolog und dem„Fahnen⸗ ſchwur“ des Männerchors wurde das neue Banner ſeiner Beſtimmung übergeben. Der feierliche Akt ſchloß mit einem Maſſenchor der anweſenden Ver⸗ eine:„Tord Foleſon“ von Uthmann. In üblicher Weiſe wurden aus Anlaß des Vereins⸗ jubiläums auch jene Mitglieder geehrt, die lange Jahre dem Verein treu geblieben ſind. Die Auszeich⸗ nung der„Aurelia“ konnten in Empfang nehmen für 40⸗ und mehrjährige Mitgliedſchaft die Herren Georg Arold, Joſef Buchert, Johann Frei⸗ länder und Ad. Lang, für 25jährige Mitglied⸗ ſchaft die Herren Simon Braun, Johann Neher, Karl Schwinger und Joſef Thomas. Das Feſtbankett beſtand im weſentlichen in einem Freundſchafts⸗ ſingen, an dem ſich folgende Vereine beteiligten: Frauenchor 08 Mannheim, GV. Erholung Mann⸗ heim, Einigkeit Lyra, GVB. Wohlgelegen, GV. Typographia, Volkschor Waldhof, Volkschor Neckarau, ASB. Mannheim, ASB. Wallſtadt, ASB. Brühl, Freie Sängervereinigung und Volkschor Lampertheim. Elſe Wagner unterbrach die Vor⸗ tragsfolge einigemal auf angenehme Weiſe mit Lie⸗ dern zur Laute, die ihr den gewohnt ſtürmiſchen Bei⸗ fall eintrugen. Das Freundſchaſtsſingen ſtellte an die Aufnahmefähigkeit der Zuhörer große Anfor⸗ derungen. Dauerte doch die ganze Veranſtaltung nicht weniger als ſechs Stunden. Der MGV. „Aurelia“ kann mit Befriedigung auf ſeinen Ju⸗ biläumstag zurückblicken, den man nicht als rau⸗ ſchendes Feſt feiern konnte und wollte, ſondern, wie das auch geſchehen iſt, um der Zuſammengehörigkeit Ausdruck zu geben. el. BEP ã TTT Herr Paul Stahl, der Vorſitzende der Kb.⸗ und Kh.⸗Gruppe, verbreitete ſich in einer am Samstag abend im Friedrichspark abgehaltenen Preſſebeſprechung über die am Donnerstag ſtattfindende Unterhaltung, die nach den bisherigen Vorbereitungen einen kameradſchaftlichen Verlauf verſpricht. Den Ausführungen des Red⸗ ners war zu entnehmen, daß im badiſchen Krieger⸗ bund vier Verſorgungsgeſchäftsſtellen beſtehen, in denen die Kb. und Kh. unentgeltlich Rat und Aus⸗ kunft erhalten und ihre Intereſſen verfochten wer⸗ den. Im Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverband ſind 900 Kriegsbeſchädigte zu betreuen. Die einzelnen Vereine ſtellen Vertrauensleute auf, die von den Kriegsbeſchädigten ſelbſt gewählt werden. Die Ver⸗ trauensleute verſehen ihren Poſten ehrenamtlich. Herr Dr. Hieke, 1 5 der Vorſitzende des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauver⸗ bandes, machte darauf aufmerkſam, daß am 30. Okt., nachmittags 3 Uhr, auf dem Friedhofe die Toten⸗ gedenkfeier zu Ehren der gefallenen Kamera⸗ den ſtattfindet. Zum erſten Male ſeit langer Zeit habe Polizeipräſident Dr. Bader erlaubt, daß der Zug durch die Stadt marſchiert und zwar durch die Kunſtſtraße und dem Kaiſerring zum 110er Denkmal, wo Kranzniederlegungen ſtattfinden. Ueber die Gbertbrücke geht es dann zum Friedhof, wo Pfarr⸗ kurat Striegel vom Pfingſtberg die Gedächtnis⸗ rede halten wird. Der Gauvorſitzende betonte aus⸗ drücklich, daß die Militärvereine und deren Organi⸗ ſation auch heute noch abſolut u npolitiſch ſind. Aus dieſen Erwägungen heraus wurde der Zug durch die Stadt vom Polizeipräſidium auch ge⸗ nehmigt.. In der Ausſprache wurde u. a. auch darauf hingewieſen, daß die Kin⸗ derbeſcherung der Kb.⸗ und Kh.⸗Gruppe dies⸗ mal im Roſengarten ſtattfinden ſoll und daß man dieſerhalb um Ueberlaſſung eines Saales mit der Stadtverwaltung in Verbindung ſtehe. Hoffentlich werde die Bitte erfüllt. Lebhaft bedauert wurde, daß die Stadt ein Geſuch der Gruppe um Ueberlaſſung eines geeigneten Büros für die Geſchäfts⸗ ſtelle der Kriegsbeſchädigten abgelehnt hat. Die Bitte um einen Raum im alten Arbeitsamt wurde mit dem Hinweis abgelehnt, daß die alten Räume des Arbeitsamtes nach ihrer Renovierung wieder als Amtsräume benützt würden. Aus der Mitte der Verſammlung verwies man darauf, daß die Stadt dem Tierſchutzverein ſogar vier Räume gegeben habe. In der Ausſprache wurde ferner kritiſtiert, daß niemand Kriegsbeſchädigte einſtellen wolle. Bet der Stadt ſehe man ſo viele junge Hilfskräfte, aber keine oder nur wenige verheiratete Kriegsbeſchädigte. Die Notverordnung über die Kürzung der Renten ſollte ſchleunigſt aufgehoben werden. Zum Schluſſe der ſehr angeregten Beſprechung erſuchte Herr Stahl die Anweſenden, für die Intereſſen der Kriegs⸗ beſchädigten⸗ und Kriegshinterbliebenen⸗ Gruppe im Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverband ſtets e CN Veranſtaltungen 3 Heute zweites Akademiekonzert. Im heutigen zwei⸗ ten Akademiekonzert des 153. Konzertjahres der Muſikalt⸗ ſchen Akademie des Nationaltheater⸗Orcheſters, Mannheim e.., findet die mit Intereſſe erwartete Erſtaufführung des ſymphoniſchen Konzertes für Klavier und Orcheſter op. 4 in einem Satz unſeres Generalmuſikdirektors Joſeph Roſenſtock, ſtatt. Joſeph Roſenſtock ſelbſt wird den Klavier⸗ part ſeines Werkes ſpielen. Außerdem wird das Konzert zu einer Wiederſehensfeter mit dem im Nationaltheater tätig geweſenen Eugen Jochum, der über den General⸗ muſikdirektorpoſten von Duisburg inzwiſchen zum Rund⸗ funk⸗Generalmuſikdirektor in Berlin aufgerückt iſt. Unter ſeiner Stabführung werden Papres midi'un faun von Debuſſy und die Ervika⸗Sinfonie von Beethoven zu Gehör gebracht werden. e Volkshochſchule. Am Mittwoch, dem 19. Oktober, im Harmonieſgal, D 2, 6, ſpricht plangemäß Major a. D. Franz Carl Endres über„Symbol“. Major Endres, früher Lehrer an der Kriegsakademie in Berlin und wäh⸗ rend des Krieges Generalſtabschef der türkiſchen Armee, nach dem Krieg beſonders bekannt durch ſeine ſchriftſtelleri⸗ ſche Tätigkeit und Mitarbeit beim Archiv für Sozialwiſſen⸗ ſchaft, ſoll auf Grund ſeiner Symbolforſchung die Ent⸗ ſtehung und Wirkſamkeit von Symbolen als Beſtandtetle feierlicher Handlungen und als Begleiter geiſtiger und politiſcher Bewegungen verſtändlich machen. Wir hörten Mannheimer Sendungen Wieder einmal ging uns eine wertvolle muſikaliſche Darbietung durch das nachbarliche Staubſaugergebrumm verloren, da der Südfunk immer noch an dem Brauch feſt⸗ hält, die beſten Sendungen in die Vormittagsſtunden zu legen. Was wir einwandfrei von der Triv⸗Stunde des „Pfälzer Trios“, Frida Kötſcher⸗Behrens(Klavier), Walter Kötſcher(Violoncello) und Joſef Sauer (Violine) hören konnten, beſtätigte erneut den guten Ruf dieſer Künſtler. In der von Stadtpfarrer Dr. Hoff geleiteten Evange⸗ liſchen Morgenfeier, der die Bibelworte„Nahet Euch zu Gott, ſo naht er ſich Euch!“ zugrunde lagen, wirkte der Bach⸗Chor der Chriſtuskirche mit, der durch den eindrucks⸗ vollen Vortrag der Chöre einen weihevollen Rahmen dieſer Morgenfeier ſchuf. Die muſikaliſche Leitung lag bei Kir⸗ chenmuſikdirektor Arno Landmann in beſten Händen. licht Hufpeitscfiung, sondern tiefer Schlaf gibt neue Kräfte. Darum: stets Kaffee Bag. Torcello, ſondern in Mazzorbo,„wo ſelbſt die Neu⸗ gierigſten nichts zu beſtaunen finden.“ Die Wirtin ſtellt mir einen wackeligen Tiſch an den Kai, ſetzt mir Aal vor, der wie in Lübeck zart nach dem Rauchfang ſchmeckt, weißes, etwas feuchtes Brot und ein blondes Glück von Wein, dem man anmerkt wie nah am Waſſer er gewachſen iſt. Im Kanal aber gibt mir die Jugend ein Schauſpiel kriegeriſcher Ertüchtigung: eingeſchifft auf tadelloſen Whiſkykiſten liefert ſie vor meinen Augen eine Seeſchlacht, deren ſtrategiſches Thema nicht der maritimen Geſchichte Venedigs, ſon⸗ dern einem zukünftigen Seekrieg zwiſchen Frankreich und Italien entnommen iſt. Mehrere Dutzend ver⸗ ſenkter Schiffe werden von den Bugwellen eines vorbeifahrenden Dampferchens geräuſchvoll an das ſteinerne Geſtade geworfen. Als wir Torcello zugleiten, entfaucht gerade das Fremden⸗Motorboot der winzigen Reede; der be⸗ rühmte Domplatz hat ſich wieder in ſeine Lagunen⸗ einſamkeit gehüllt. Kein Touriſtengeier hält es für lohnend, mich anzufallen: wer ſo ſtill auf einem „ſandolo“ angetrollt kommt, der iſt gewiß ein armer Schlucker. Und der Muſeums wächter, Zeiten Bildhauer und— Antikenfälſcher, zeigt ſich voll Herzensgüte bereit, mir ſeine Schätze ohne Ent⸗ gelt zu zeigen; und der Kirchendiener öffnet mir umſonſt den Dom, nicht ohne mir zu bedeuten, daß ein Schmarotzer wie ich auf erklärende Reden billi⸗ gerweiſe zu verzichten hätte. Ganz allein ſtellt er mich in den ſteilen Raum, zwiſchen die Marmor⸗ ſäulen. Allein wie ein Pilger ſein ſollte, trete ich vor das nachtblaue ttergottesbild, um das die von Torcello ihre Kitſhe herumgebaut haben. Rieſenhaft neigt ſich mir die Frauengeſtalt aus der Abſiskuppel entgegen. Ein Blau iſt in dieſem Moſaik,— fern, fern der Lagune, dem Tintoretto und dem Tiepolo. Lapis⸗ lazuliblau voll metaphyſiſcher Macht wie es nur der Orient hervorbringt, jenſeitiger als alle Farben, die dies Inſelland erzeugen könnte.(In demſelben Sinne Farben des Tages iſt.) Nachthimmel über Nubien hineingetragen ins blaſſe Land Venetien: ein un⸗ widerſtehlicher Zauber, vor dem ſich die älteſten Be⸗ wohner dieſes Landes willenlos beugten, dem ſich die ſpäteren verbündeten um Venedig zu ſchaffen, die einzige Stadt, durch die das Abendland eines öſtlichen Märchens teilhaftig wurde. * in beſſeren wie die Farbe der Nacht immer jenſeitiger als die Auf Reiſen in Venetien ſollte man oft Glocken⸗ türme beſteigen: ſte reißen den Blick von den Hori⸗ zonten des Flachlandes zu den Zinnen der Alpen empor. Vom Turm zu Torcello ſah ich die Dolo⸗ miten. Aber auch eine dunkle Inſel in der Lagune: San Francesco del Deſerto. Ich landete nach ein⸗ ſtündiger Fahrt zwiſchen ſeinen Zypreſſen. Als der Heilige Franz aus Aegypten kam, über⸗ raſchte ein Sturm ſein Schiff in der Adria. Zuſam⸗ men mit Bruder Illuminatus rettete er ſich auf das Inſelchen, das heute ſeinen Namen trägt. Die Vögel, die einzigen Bewohner des Ortes, erkannten den Heiligen gleich und begrüßten ihn freudig mit lautem Gezwitſcher. Mit ſo lautem Gezwitſcher, daß ſie Franziskus und Illuminatus daran hinderten, ein Danklied anzuſtimmen. Da bat der Heilige die Vögel, ſie möchten ſchweigen. Und die Vögel ſchwiegen, bis die Geretteten ihr Gebet verrichtet hatten. Zur Erinnerung an dies Wunder haben Franzis⸗ kaner auf der Inſel ein Kloſter gebaut. In früheren Zeiten zwei reizende einfache Höfe. Neuerdings auch 2 8 752 — eine arg geſchmackloſe Kirche. Trotzdem ſtimmt der Ort noch immer wundergläubig; der Mythos iſt tau⸗ ſendmal mächtiger als alle Aeſthetik. Der Laien⸗ bruder, der mich führte, hat mir ein Wunder erzählt, 94 ſich auf der Inſel im vorigen Jahre zugetragen „Wir ſpeiſen“, ſo erzählte er mir,„täglich achtzig bis hundert arme Leute aus Burano, wo das Spitzen⸗ gewerbe arg daniederliegt. Auf ihren Booten kom⸗ men ſie in der Dämmerung herüber, um eine warme Suppe und etwas Maisbrei zu eſſen. Und da die Bürger rings in der Lagune wiſſen, daß wir nicht nur für uns betteln, wenn wir mit unſern„ſandolo, vor ihre Häuſer kommen, ſo geben ſie willig. Alles, was ſie haben. Aber Holz, das wir doch ſo nötig zum Kochen brauchten, haben ſie nicht, denn in der Lagune gibt es nun einmal keine Wälder. Schon glaubten wir, daß wir unſre Armen wegen des Holtzmangels hungrig nach Hauſe ſchicken müßten, als der Heilige ein Wunder tat. Beim Graben eines Brunnens ließ er uns im Boden Gas finden. Richtiges Kochgas. Eine Leitung wurde gelegt, ein kleiner Gaſometer angeſchafft, ein moderner Gasherd. Seitdem brauchen wir kein Holz mehr auf San Francesco del Deſerto.“ Der Bruder zeigte mir die Gasküche im Kloſter. Es hatte alles ſeine Richtigkeit. Der Boden der Lagune iſt wirklich voll von brennbarem Sumpfgas. Was den Mönchen vielleicht wunderbarer erſcheint als es iſt. Und trotzdem ein Wunder bleibt. 8 Ekart Peterich eee %%% D An D. mäde Mäde lichen Trait mane Prüf! Hardt. entſch Die im A keine Stud Hilfs in C! ſtegt dem ihre Mäde lehre tiſche ſieht, Kind ſprad Chrif D den d hafti, jung doch im 8 Künf ſorgt fernb Kion erwã . Ufa⸗ 3 0 * len gur über ihre lung amt! ſein. früh obac eier vor. 18 4 Rh Dienstag, 18. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung /Mittag⸗Ausgabe 5. Seite(Nummer 485 * 8 4 Aniverſum: Acht Mädels im Boot Das Leben und Treiben einer Reihe junger Sport⸗ mädels ſchildert der neue Film im Univerſu m. Der Mädchenruderelub„Seeſchwalben“ lebt in ſeinem herr⸗ lichen Clubhaus dem Sport und der Sonne. Mit hartem Training und mit jugendlicher Fröhlichkeit. Es ſind Pri⸗ manerinnen, die kurz vor dem Abitur ſtehen. In der Prüfung verſagt zu aller Ueberraſchung Chriſta Engel⸗ hardt. Sie liebt einen Studenten und muß kurz vor dem entſcheidenden Tag feſtſtellen, daß ſie Mutter werden ſoll. Die Herzensangſt erfüllt das Mädchen ſo völlig, daß ſte im Abitur verſagt und auch im Kreiſe ihrer Freundinnen keinen Halt mehr findet. In der Not vertraut ſich der Studen: ſeinem Freunde an, der zu einem der vielen Hilfsmittel rät, die Menſchen in dieſer Not ergreifen. Doch in Chriſta, die bisher nur die Angſt vor dem Kind kannte, ſtegt im letzten Augenblick das Muttergefühl: ſie flieht vor dem Arzt zurück zu ihren Freundinnen und geſteht ihnen ihre Herzensnot. In ſelbſtverſtändlicher Treue ſtehen die Mädels zu Chriſta, und Anna, die Aelteſte und Sport⸗ lehrerin, geht zum Vater Chriſtas. Die jugendlich⸗roman⸗ tiſche Kameradſchaft, die im Vater nur den Tyrannen ſieht, hat doch das Gute, daß der Vater die Not ſeines Kindes erfährt und ihr hilft. Nach einer heftigen Aus⸗ ſprache mit dem jungen Studenten läßt er ſeiner kleinen Chriſtel ſagen, daß er ſie erwarte. Dieſe Geſchichte iſt ſehr gut und delikat geſpielt von den 8 Mädels und Karin Hardt. Die rührende Mädchen⸗ haftigkeit, die unendliche Not der Chriſta, die Liebe zu dem jungen Studenten wird von Karin Hardt ſo zart und doch ſo erſchütternd geſpielt, daß alle anderen Perſonen im Film nur den Rahmen für dieſe ganz große junge Künſtlerin bilden. Die aufmerkſame Regie Waſchnecks ſorgt dafür, daß alles Häßliche und Kitſchige dem Film fernbleibt. Wäre noch Au Ghito als Sportlehrerin, Helmut Kionka als Student und Theodor Loos als Vater zu erwähnen. Im Beiprogramm ſieht man intereſſante Bilder der Ufa⸗Tonwoche, ein Luſtſpiel und einen Kulturfilm über * Schildkröte. Die ſpinale Kinderlähmung in Heſſen * Darmſtadt, 16. Okt. Das Auftreten der ſpina⸗ len Kinderlähmung hat eine gewiſſe Beunruhi⸗ gung der heſſiſchen Bevölkerung hervorgerufen, da über die Zahl der Erkrankungen und den Umfang ihrer Verbreitung falſche und übertriebene Vorſtel⸗ lungen herrſchen. Von einer„Epidemie“ kann, wie amtlich mitgeteilt wird, in Heſſen gar keine Rede ſein. Fälle von Kinderlähmungen ſind auch in früheren Jahren zur Herbſtzeit immer ſchon be⸗ obachtet worden. So liegen auch diesmal nur ver⸗ einzelte Fälle, hauptſächlich vor. Insgeſamt ſind bisher aus ganz Oberheſſen 18 Fälle gemeldet, aus Starkenburg acht, aus Rhein heſſen nur drei. ö Schweres Verkehrsunglück * Schramberg, 17. Okt. Hier fuhr ein Mauer⸗ Einſpurauto des 34 Jahre alten Althändlers Benno Kappenmacher aus Haigerloch auf den Anhängewagen eines Traktorenzuges auf. Der Führer des Autos erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſtarb. aus Landgemeinden, zur Rheinbrückenfrage in Eingabe an die Reichsregierung um * Speyer, 17. Okt. In einer im Wittelsbacher Hof zu Speyer abgehaltenen Sitzung der Stadtver⸗ waltungen und Verkehrsvereine Heidelberg, Schwet⸗ zingen und Speyer wurde folgende Entſchließung ge⸗ faßt und an den Reichsverkehrsminiſter, den Reichs⸗ arbeitsminiſter, den Reichsfinanzminiſter ſowie an a in München und Karlsruhe ge⸗ andt: Die am 15. Oktober in der pfälziſchen Kreis⸗ hauptſtadt zu einer Tagung zuſammengetretenen Stadtverwaltungen und Verkehrsvereine von Heidel⸗ berg, Schwetzingen und Speyer bitten die Reichs⸗ regierung nochmals dringend und inſtändig, in ihr Arbeitsbeſchaffungsprogramm auch den alsbaldigen Beginn der Dammarbeiten für die beſchloſſene feſte Rheinbrücke bei Speyer aufzunehmen. Die Arbeitsnot iſt in den von uns vertretenen Ge⸗ bieten untragbar. Handel und Wandel liegen ſchwer darnieder. Eine entſcheidende Beſſerung iſt ange⸗ ſichts der neuen politiſchen Grenzen unmöglich, wenn nicht endlich die bei dem heutigen Verkehr erforder⸗ liche unentbehrliche feſte Rheinbrücke über den Rhein Aus Vaden . Kind totgefahren * Heidelberg, 18. Okt. Am Samstag wurde im Stadtteil Wieblingen das 5jährige Kind Hans Mayer, Sohn des Kellners Albert Mayer, von einem Perſonenauto überfahren und ſchwer ver⸗ letzt. In der Klinik, wohin man das Kind brachte, iſt es inzwiſchen geſtorben. Bei dem Fahrzeug handelt es ſich um einen Mannheimer Per⸗ ſonenkraftwagen, in dem eine Hochzeitsge⸗ ſellſchaft nach Hauſe fuhr. Den Fahrer des Wagens ſoll keine Schuld treffen. Der vierte Einbruch im Schützenhaus in Oftersheim * Oftersheim, 18. Okt. Am Wochenende wurde im Schützenhaus des Militärvereins zum vierten Mal innerhalb kurzer Zeit eingebrochen. Die Täter bra⸗ chen einen Schrank und einen Koffer auf und nahmen die Trockenbatterie der Telephonanlage mit, nachdem Apparat und Kaſten ſchon beim letzten Ein⸗ bruch geſtohlen worden war. Es muß angenommen werden, daß es die Einbrecher auf Waffen abge⸗ ſehen haben. Es iſt noch nicht gelungen, der Täter habhaft zu werden. Tödlicher Unfall durch einen Hufſchlag * Reilingen, 18. Okt. Aus Ludwigsburg traf die telegraphiſche Nachricht hier ein, daß der Reichs⸗ wehrſoldat Ernſt Kief, Sohn des Landwirts Peter Georg Kief, von einem Pferd einen derartigen Hufſchlag erhielt, daß er nach einer halben Stunde ſtar b. Die Leiche des Verunglückten wird in ſeine Heimat zur Beerdigung überführt. A* ⸗A- Lützelſachſen, 18. Okt. Gegenwärtig werden vom Kulturbauamt Pläne entworfen, die die Ver⸗ beſſerung der Weganlagen für das Gebiet zwiſchen Bergſtraße und Gemeindewald vorſehen. Ueber den Winter ſollen ſich die Arbeiten aus⸗ dehnen, ſodaß etwa 40—50 Arbeiter auf längere Zeit Beſchäftigung finden werden. 5 * Buchen, 17. Okt. Der Sohn des Landwirts Kirchgäſſer ſtürzte beim Umſetzen von Stroh vom Scheunengebälk in die Scheune, wobei er einen Schädelbruch erlitt. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Speyer baldige Aufnahme der Dammarbeiten Weintrauben bei Speyer geſchaffen wird. Das alte Speyer hat in der Beſatzungszeit auch das Letzte ohne Bedenken geopfert, Nun, da es unglücklich daſteht, darf es verlangen, daß ihm das Vaterland mit der gleichen Bereitwilligkeit endlich das gewährt, was im Augen⸗ blick zur Linderung der größten Not dringend und Bedingung für jeden Wiederaufbau in der Zukunft iſt. Auch die badiſchen Nachbargebiete erſehnen nicht minder den Augenblick, wo die Heimat, in regem Austauſch der beiderſeitigen Gebiete der Handel und Wandel, der durch den Mißſtand der Schiffsbrücke verlorene Zuſammenhang, wieder gewonnen und der Fremdenſtrom Heidelbergs auch nach dem National⸗ denkmal des Mittelalters am Rhein, im Kaiſerdom zu Speyer, und nach dem Rebenland der Haardt geleitet werden kann. Eine abermalige Zurück⸗ ſtellung des Projektes hinter andere zum mindeſten in nationalem Sinne nicht gleichwertige, werden als ſchwerſte Enttäuſchung, Vernachläſſigung, ja Kränkung empfunden, die im hartgeprüften Grenzland unter allen Umſtänden vermieden werden muß. Kurzſchluß durch Drachenſleigen * Heidelberg, 18. Okt. In Wieblingen hat ein Schüler auf der Pfälzer Straße einen Drachen ſteigen laſſen. Der Drachen blieb an einer Rund⸗ funkantenne hängen; beim Herabzerren geriet die Drachenſchnur mit einer Starkſtromleitung in Be⸗ rührung. Hierdurch entſtand Kurzſchluß. Ein Radioapparat geriet in Brand. Der entſtandene Sachſchaden beträgt etwa 200 Mark. Bekanntlich iſt auf öffentlichen Straßen und Plätzen das Steigen⸗ laſſen von Drachen, ebenſo das Spielen von Fußball und Schlagball durch ortspolizeiliche Vorſchrift ver⸗ boten. Bauernhof im Münſtertal eingeäſchert * Untermüunſtertal, 18. Okt. Am Sonntag nach⸗ mittag brach in der Scheune des Landwirts Pfef⸗ ferle(Rottehof Feuer aus. Das große, voll⸗ ſtändig aus Holz errichtete Wohn⸗ und Oekonomie⸗ gebäude wurde reſtlos zerſtört. Von den Fahrniſſen konnte nur das Vieh gerettet werden. Es iſt Bran d⸗ ſtiftung feſtgeſtellt worden. Die Unterſuchung nach dem Täter iſt im Gange. 500 Zentner Oehmd verbrannt * Löffingen(Amt Neuſtadt i. Schw.), 17. Okt. Im großen Oehmdſtock des Landwirts Auguſt Rauch wurde Brandgeruch bemerkt. Das Oehmd wurde ins Freie gebracht. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß der innere Kern der Oehmdvorräte vollſtändig ver⸗ kohlt war. Das Oehmd, insgeſamt 500 Zentner, iſt vollkommen vernichtet. M * Aus dem Neckartal, 17. Okt. Der Reiſende Wil⸗ helm Beck aus Aglaſterhauſen offerierte zu dem außergewöhnichen Preis von.50% pro Zentner zum Keltern. Eine größere Anzahl Kaufluſtiger machte von dieſem günſtigen An⸗ gebot Gebrauch, da ſich hier eine Gelegenheit bot, die infolge der ſchlechten Obſternte leeren Fäſſer mit ed⸗ lem Traubenſaft zu füllen. Er ließ ſich pro Zentner eine Anzahlung im Voraus leiſten und erhielt auf dieſe Weiſe recht anſehnliche Beträge. Leider blieben die verſprochenen„ſüßen Trauben“ aus. Beck wurde als Schwindler entlarvt und konnte feſtgenommen werden. Aus der Pfalz Sängerbundesfeſt in Ludwigshafen * Neuſtadt a.., 18. Okt. Der Muſikausſchuß des Speyergau⸗Sängerbundes behandelte am Sonntag in vierſtündiger Beratung vorwiegend den für das Bundesfeſt in Ludwigshafen 1933 aufgeſtell⸗ ten Chorplan, der zwei Teile vorſieht, nämlich eine Morgenfeier auf dem Marktplatz mit va⸗ terländiſcher Kundgebung und ein Feſtkonzert im Ebertpark. Feſtdirigenten werden für die Maſ⸗ ſenchöre Studienrat Fehr⸗Frankenthal, Haupt⸗ lehrer Dick⸗ Frankenthal, Dr. Barkh⸗Oggersheim und Muſikdirektor Bartoſch⸗Mannheim ſein. Die Gruppenchöre leiten geeignete Chormeiſter, die auch die Durchführung des Pflichtwertungsſingens im Mai und Juni 1933 zu übernehmen haben. Als Nachfolger des wegen Krankheit ausſcheidenden Schriftführers, Oberlehrer Krach⸗Mutterſtadt wurde Hauptlehrer Schneeganß⸗Bad Dürkheim gewählt. Aus der Fremdenlegion geflohen * Herxheim bei Landau, 18. Okt. Der vor zwei Jahren in die Fremdenlegion eingetretene Land⸗ wirtsſohn Eugen Rieder von hier iſt aus der Legion geflohen und wieder in die Heimat zurück⸗ gekehrt. a Nachbargebiete Urkundenfälſchung aus ſchwerer Not * Darmſtadt, 17. Okt. Am Freitag ſaß der ehe⸗ malige Bankdirektor D. aus Auerbach a. d., der durch unglückliche Geſchäftsverhältniſſe vollkommen ins Elend kam, wegen ſchwerer Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Betrug auf der Anklagebank. Er erhält als vollkommen Mittelloſer mit ſeiner Frau und vier Kindern vom Wohlfahrtsamt eine Unter⸗ ſtützung von 12 Mark in der Woche und hatte in der Verzweiflung, als die Frau im Sommer krank war, Gutſcheine der Gemeinde gefälſcht und ſich Lebensmittel dafür beſorgt. Das Gericht er⸗ kannte auf die Mindeſtſtrafe von drei Monaten und billigte in Anbetracht der troſtloſen Lage und der bisherigen einwandfreien Führung dreijährige Be⸗ währungsfriſt zu. Feſtgenommener Heiratsſchwindler sw. Mainz, 18. Okt. Der frühere Landwirt Guſtav Schnell aus Dienheim wurde von der Kriminal⸗ polizei wegen Heiratsſchwindel feſtgenommen. In einer Reihe von Städten iſt es Sch. gelungen, gutſituierte Mädchen unter Heiratsverſprechen zur Hergabe größerer Geldbeträge zu verleiten. Geiſteskranke wirft ihr Kind aus dem Fenſter * Wiesbaden, 17. Okt. In einem Anfall geiſtiger Umnachtung hat geſtern nachmittag eine 26jährige Ehefrau in Wiesbaden⸗Sonnenberg ihr drei Mo⸗ nate altes Kind auf die Straße geworfen. Das Kind iſt ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Nachbarn konnten die Frau, die vor 14 Tagen ſchon einen Selbſtmordverſuch unternommen hatte, im letz⸗ ten Moment daran hindern, auf die Straße zu ſpringen. Auto in den Abgrund geſtürzt * Nagold, 17. Okt. In der Nähe der ſcharfen Biegung bei Oberſchwandorf fuhr ein aus Richtung Freudenſtadt kommender Perſonenkraft⸗ wagen über die Böſchung auf den über 10 Mtr. tiefer gelegenen Wieſengrund. Die Inſaſſen, vier Perſonen, kamen, abgeſehen von einem Fall, mit ge⸗ ringen Verletzungen davon. Sie wurden in das Krankenhaus Nagold gebracht. anzerte von durch Er befolgte den Rat des Arztes, und die Er⸗ kültung war am nüchſten Tag vorbei 5 9 Zahlreiche Leute in Mannheim haben die gleiche 5 Erfahrung wie Herr Hans H. Springer gemacht, nämlich, daß man ſich durch eine Erkältung nicht mehr elend zu fühlen braucht; denn Krankenhaus⸗ ärzte empfehlen eine einfache Hausbehandlung, die ſchnelle und ſichere Linderung bringt. Herr Springer konnte wegen einer heftigen Erkältung einige Tage lang nicht ins Geſchäft gehen. Als nichts zu helfen ſchien, fragte er im Krankenhaus um Rat. Aerzte empfahlen ihm dop⸗ pelte Doſen Ayer's Pectoral. Beim erſten Schluck fühlte er die lindernde, angenehme Wärme, von der Naſe bis 5 tief in die Bronchien, Erleichterung trat augenblick⸗ 5 ich ein, und nach ungefähr einem Tage war die N Erkältung vollkommen beſeitigt. 9. 70 Der guſten wurde ſchlümmer; man befürchtete Lungenentzündung Täglich werden Fälle berichtet, die von derſelben ſchnellen, zuverläſſigen Linderung ſprechen. wie ſie nicht nur Frau C. B. Ehlers, ſondern auch zahl⸗ reiche Leute in Mannheim gefunden haben. Frau Ehlers wachte am Dienstag mit entzündetem Hals, verſtopfter Naſe und tränenden Augen auf. Am nächſten Tage war die Erkältung ſchlemmer. Die Entzündung ver⸗ breitete ſich bis tief in die Bru umd Lungenentzündung wur befürchtet. Mittwoch mittag wurde der Arzt geholt, der Ayer's Pectoral verſchrieb, eine Miſchung von Stoffen, welche von Kranken⸗ 5 häuſern als die wirkſamſten zur Beſeitigung von Huſten und Er⸗ kältungen befunden Worten ſind. Am ſelben Abend wurde ihr Kopf klarer, und ſie konnte, ohne zu ſten, ſchlafen. Am nächſten Tage fühlte ſie ſich be⸗ utend beſſer, und Freitag nacht waren Huſten und Erkältung vollſtändig verſchwunden. 5 Leſen Sie andere Fälle— Krankenhausarzt beglaubigt ſind. die alle von einem Aerzte zeigen den ſthnellſten Weg zur Beseitigung von Erkältungen, guten und Bronchitis Aerzte konſtatieren, daß dieſe Krankenhausmedizin weit mehr erreicht als den ſofortigen Stillſtand des Huſtens. Sie dringt bis zu dem Herd des kartnäcki⸗ gen Schnupfens oder des Bronchialkatarrhs. Voll⸗ ſtändig vom Körper aufgenommen. verhütet ſie Ver⸗ ſchleimung, beſeitigt die Entzündung und treibt die B aus den Naſengängen, aus Hals und Bruſt. Nehmen Sie gleich jetzt nur ein paar Löffel von dieſem angenehm ſchmeckenden Pectoral, und Sie werden ſich morgen wie ein anderer Menſch fühlen. Mütter finden, daß eine Flaſche im Hauſe die Familie während des ganzen Winters vor Er⸗ kältungen ſchützt. Schnupfen und Bronchial⸗Katarrh können jetzt ſchnell— oft über Nacht— durch eine beſondere doppelt wirkſame Hausarznei, die jetzt von Aerzten in Krankenhäuſern empfohlen wird, beſeitigt wer⸗ den. Sehr viele Leute in Mannheim haben ebenſo wie Frau Eliſe Kaiſer feſtgeſtellt, daß Ayer's Pec⸗ 1 toral hartnäckige Erkältungen ſchnell vertreibt, ſelbſt in ſchweren Fällen, wo andere bekannte Heilmittel verſagt hatten. Ein ſchnelles Verfahren . für den gausgebrauch Als Frau Kaiſers Erkältung ſchlimmer wurde und Lungenentzündung befürchten ließ, wurden Kranken⸗ ausärzte befragt. Sie verordneten ſofort Ayer's ectoral, eine konzentrierte Miſchung aus Terpin⸗ Hydrat und anderen Beſtandteilen, die von Krankenhäuſern als die ſchnellſten, zuverläſſigſten und unſchädlichſten zur Beſeitigung einer Erkältung befunden worden ſind. Faſt augenblicklich fühlte ſie die angenehme, wohltuende Wärme— von den Naſengängen bis tief in die Bruſt hinab. Nach wenigen Stun den empfand ſie eine bedeutende Beſſe⸗ rung, und nach ungefähr einem weiteren Tag war ſie vollſtändig von der Erkältung befreit. Trockener guten des Kindes die Sorge der Großmutter Frau Edith Köhler war in Sorge, als ihr ſieben⸗ jähriges Enkelkind Betty Sonntag nachts ſo ſtark huſtete, daß es zu erſticken ſchien. Die Entzündung griff raſch auf ihre kleinen, Bronchien über, und Lungenentzündung wurde befürchtet. Bei Tagesanbruch rief ſie ihren Haus⸗ arzt, der ſofort vom Apotheker eine Flaſche Ayer's Pectoral holen ließ. Die kleine Betty hatte den Geſchmack gern, und ein oder zwei Schluck mil⸗ derten ſchon die heftigen Huſten⸗ anfälle. Sie nahm die Arznei weiter⸗ 5* hin nach ärztlicher Vorſchrift ein und ſprang nach ungefähr einem Tage luſtig draußen herum— ſo geſund wie vorher. Leſen Sie andere Fälle— die alle Krankenhausarzt beglaubigt ſind. von einem herr Martin beſeitigt ſeine Erkältung auf schnellem Woge Herr E. Martin wählte die von Krankenhaus⸗ ärzten empfohlene Hausmethode und erfuhr ſo, wie zahlreiche Leute hier, wie man Schnupfen, chroni⸗ ſchen Huſten oder Bronchtalkatarrh ſchnellſtens be⸗ ſeitigen kann. 5 Obwohl er bereits nieſte und huſtete, vernachläſſigte er ſeine Er⸗ kältung doch ungefähr einen Tag lang. Eine Unterſuchung ergab, daß einer der Naſengänge ſehr verſtopft, der Hals entzündet war und die Er⸗ kältung auf die Bronchien übergegrtf⸗ fen hatte. Daraufhin gaben ihm die 1 Aerzte Ayers Pectoral. Faſt ſofort wurden Kopf und Bruſt freier, und nach knapp zwei Tagen waren alle Spuren der Erkältung ver⸗ ſchwunden. N Zu haben in allen Apotheken. Norm Iflaf 5 dee e i 8 1 1 N Dienstag, 18. Oktober 1932 NDpBLS- WIRTSCHAFT TSs- zA der Neuen Mannheimer Zeitung Stabiler Absaiz bei der Ruhrgas AG. Die Gas abgabe des Gemeinſchaftsunternehmens der Ruhrzechen, der Ruhrgas AG., Eſſen, weiſt in den erſten Monaten des Geſchäftsjahres 1932 eine kleine Zunahme auf. Abgeſetzt wurden 604 Mill. Kubikmeter gegen 601,3 Mill. Kubikmeter im gleichen Zeitraum bes Vorfahrs. Die Höchſtabgabe wurde im Juni mit 74, Mill. Kubikmeter erzielt. Der Monatsdurchſchnitt des letzten Viertelfahrs lag etwa über 70 Mill. Kubikmeter. Die Ab⸗ ſatzmengen im Juni wurden durch die Abwicklung von Rußlandauftrügen und andern Auslandaufträgen der von der Ruhrgas AG. belieferten Werke erzielt. Nach Erledi⸗ gung dieſer Aufträge trat bei einigen Werken und Eiſen⸗ u. Stahlerzeugung ein Rückgang im Gasverbrauch ein; bei andern Abnehmern, u. a. aus der Fertigwareninduſtrie, konnte jedoch eine leiſe Belebung feſtgeſtellt werden, die ſich in einer Erhöhung des Gasbezugs zeigte. Der in Anbetracht der Wirtſchaftskriſe verhältnismätzig günſtige Stand der Gasabnahme iſt im weſentlichen auf neue Ab⸗ ſchlüſſe ſowie darauf zurückzuführen, daß alte Abnehmer ſich in weiterm Umfang von andern Brennſtoffen auf Kokereigas umgeſtellt haben. Das finanzielle Ergebnis der Ruhrgas AG. wurde ſowohl durch die Preisſenkung, die im Anfang des Jahres infolge der Notverordnung vorgenommen werden mußte, als auch durch eine Erhöhung der Zinslaſten(infolge ver⸗ traglich vorgeſehener höherer Amortiſationen uſw.) ungün⸗ ſtig beeinflußt. Der Verluſt des Jahres 1932 dürfte daher, ſoweit er ſich bisher überſehen läßt, nicht geringer ſein als der des Jahres 1931(i. V. Verluſt 1,79 Mill. 1; einſchließlich der Verluſtvorträge aus den Vorjahren ergab ſich lein Geſamtverluſt von 7,3 Mill.). O Aufechtungsklage gegen die Favag vertagt. Frank⸗ furt a.., 17. Okt.(Eig. Dr.) Der Termin am 17. d. M. vor dem Landgericht Frankfurt a. M. in der Anfechtungs⸗ klage zweier Frankfurter Rechtsanwälte gegen die letzten G..⸗Beſchlüſſe der Favag mußte für einige Zeit vertagt werden. Die Favag hatte in letzter Minute neue Schrift- ſätze eingereicht, die von der Gegenſeite erſt zu be⸗ arbeiten ſind. * Bank für Orientaliſche Eiſenbahnen in Zürich.— Wei⸗ tere Kapitalrückzahlung. Das am 30. Juni 1932 zu Ende gegangene Geſchäftsjahr ſchließt mit einem Gewinn von 42 475 ffrs. ab, der vorgetragen werden ſoll. Der tür⸗ kiſchen Regierung mußte für die Hälfte der letzten gemäß Abkommen fälligen Rate eine Verlängerung des Zahlungstermins auf den 10. Juli 1933 bewilligt werden dagegen hat ſie für die andere Hälfte vorzeitig Zahlung geleiſtet. Der Verwaltungsrat beantragt auf das Aktienkapital von gegenwärtig 7,5 Mill. ffrs, aus den ver⸗ fügbaren Mitteln einen Betrag von 3,75 Mill. ffrs., d. h. G ſfrs. per Aktie zurückzuzahlen, nachdem be⸗ reits i. V. eine Rückzahlung von 50 v. H. des Stammkapi⸗ tals mit 150 ffrs. je Aktie erfolgt war. * Badiſche Gas⸗ und Elektrizitäts⸗Verſorgungs AG, Lörrach.— Dividendenlos. Nach 105 400(62 319)/ Ab⸗ ſchreibungen verbleibt bei 106 094(178 768)/ Betriebs⸗ überſchuß ein vorzutragender Gewinn von nur 693(209) /, woraus für das am 30. 6. d. J. beendete Geſchäftsjahr 1931/2 keine Dividende verteilt werden kann(i. V. 4 v. H. gleich 106 240/ und 10 000/ an die Reſerve; NReſt vorgetragen). Aus der Bilanz(in): Anlagewerte 4,56(4,54) Mill., Darlehen neu 426 690, Forderungen an abhängige Geſellſchaft 256 900(i. V. 87831 Außenſtände und 192 938 Guthaben bei Banken u..); andererſeits AK unv. 2,7 Mill., Abſchreibungsreſerven 521 000(427 000), Bankdarlehen 1,795(1,61) Mill., Wechſer 193 242(—), Dar⸗ lehen von Konzernen 78 064(—). Der Gasverbrauch ging von 4,307 auf 3,778 Mill. ebm zurück, der Preis pro ebm auf 21 Pfg. Zehn Prozent eines Frankendarlehens ſeien nach Verhandlungen mit dem Reichswirtſchaftsminiſterjum um Schluſſe des Berichtsjahres zurückgesahlt worden. * Deulſche Gaſolin AG. in Berlin.— Neuer Verluſt⸗ abſchluß. Der Abſchluß für 1931/32 dürfte nach angemeſſe⸗ nen Abſchreibungen(i. V. 2 542 314% einen neuen Verluſt von etwa 170 000 4(i. V. 72 425%) ausweiſen, um den ſich der aus dem Vorjahr übernommene Vetluſt⸗ vortrag von 2 747 287 1 weiter erhöht. * Wieder dividendenloſer Abſchluß bei Union Chemiſche. Nach dem BT. waren die Abſatz⸗ und Preisverhältniſſe bei dem Unternehmen nicht günſtig. Erſt im Herbſt trat eine Geſchäftsfahr zwar mit Nutzen gearbeitet, eine Dividen⸗ mehr maßgebend beeinfluſſen dürfte. Im Gegenſatz zu gün⸗ ſtigeren Verſionen iſt für 1931⸗32 mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung nicht zu rechnen. Ob ſich ein Ver ⸗ Uuſſt ergeben hat, iſt noch nicht zu überſehen, da die Ab⸗ ſchlußarbeiten für das am 30. September abgelaufene Ge⸗ schäftsjahr noch nicht ſo weit vorgeſchritten ſind. * Voltohm Seil⸗ und Kabelwerke A, Fraukfurt a. M. In der GW der Geſellſchaft am 27, 6. 32 war von der Ver⸗ woltung bekanntlich eine Kapitalherabſetzung in Ausſicht geſtellt worden, zu deren Genehmigung eine ao. O einberufen werden ſollte. Wie uns auf Anfrage mitgeteilt wird, beabſichtigt oͤie Verwaltung den Termin dieſer ab. GV möglichſt weit hin auszuſchieben und ſie gegebenenfalls mit der ao. GWedes nächſten Jahres zuſammenzufaſſen, ſofern die Friſt zur Vornahme von Kapitalherabſetzungen i. e. F. verlängert werden ſollte. Dos Verhältnis der Kapitalzuſammenlegung ſteht noch nicht feſt. Das laufende Geſchäftsjohr weiſt bisher noch keine Beſſerung auf. * Kabelwerk Duisburg in Duisburg.— Dividendenaus⸗ fall. In der o. GV. wurde beſchloſſen, mit Rückſicht auf die unfkberſichtliche Wirtſchaftslage und den zurzeit überaus geringen Beſchäftigungsgrad von der Ausſchüttung einer Dividende Abſtand zu nehmen(i. V. 10 v..). Von dem Reingewinn von 175 000, werden 10 000/ dem geſetz⸗ lichen Reſerveſond zugeführt und 166 000 4 vorgetragen. Der Selbsfhilfeplan Die Gesfalfung des deuischen Außenhandels Verieuerie Rohsſofleinfuhr, sinkende Exporierlöse Schrumpfung der Ausfuhr ũbersieigi die der Einfuhr in den ersfen 9 Monaſen Die Einfuhr im September iſt gegenüber dem Vor⸗ monat um 29 Mill.% auf 360 Mill./ geſtiegen. Dieſe Zunahme bedeutet ſowohl dem Wert als auch dem Vo⸗ lumen nach eine Mehreinfuhr um etwa 8 v. H. Wenn ſonach das durchſchnittliche Preisniveau für die Geſamt⸗ einfuhr keine bemerkenswerte Veränderung erfahren hat, ſo weiſen doch die eingeführten Rohſtoffe, auf die 20 Mill. Mark der Mehreinfuhr entfallen, zum Teil eine bedeutende Steigerung ihrer Durchſchnittswerte auf, während das durchſchnittliche Preisniveau der eingeführten Lebens⸗ mittel und Fertigwaren weiter abgeſunken iſt. Im Geſamtdurchſchnitt iſt das Preisniveau der eingeführten Rohſtoffe, deren Einfuhr der Menge nach um etwa 8 v.., dem Wert nach um etwa 11 v. H. zugenom⸗ men hat, um 3 v. H. geſtiegen. Bei einzelnen Rohſtoffen geht jedoch die Steigerung der Einfuhrdurchſchnittswerte bedeutend über dieſen Prozentſatz hinaus und erreicht ſchon 10 und 15 v.., in einem Fall ſogar mehr als 30 v. H. Zu den Rohſtoffen, deren Durchſchnittswerte geſtiegen ſind, gehören z. B. Felle und Häute(Pelzwerkfelle, Kalb⸗ felle und Rindshäute), Thomasphosphatmehl, Kupfer, Roh⸗ tabak, Textilrohſtoffe(Baumwolle, Wolle), Oelkuchen, Tierfett und Tran, Mineralöle. Alle dieſe Waren, mit Ausnahme von Wolle, deren Einfuhr geſunken iſt, gehören übrigens zu denjenigen Rohſtoffen, deren Einfuhr auch der Menge nach geſtiegen iſt. Auch die übrigen Warengruppen weiſen ſowohl der Menge als auch dem Wert nach eine Einfuhr⸗ zunahme auf. Doch ſind die Durchſchnittswerte für die eingeführten Le⸗ bensmittel und Fertigwaren um rund 3 v. H. geſunken. Bei der Einfuhr von lebenden Tieren ergibt ſich infolge einer Preisſteigerung für eingeführtes Rindvieh, das die Preisrückgänge bei Schweinen und Pferden überkompen⸗ ſiert, ein Anſteigen des durchſchnittlichen Preisniveaus um etwa 5 v. H. Die Zunahme der Geſamteinfuhr verteilt ſich auf eine größere Anzahl europäiſcher u. außereuropäiſcher Bezugs⸗ gebiete. Soweit es ſich überblicken läßt, gehören zu jenen Frankreich, Großbritannien, die Tſchechoſlowakei, Polen, die Niederlande, Oeſterreich, Schweden und Belgten⸗ Luxemburg, zu den Ueberſeeländern Britiſch⸗Indien, China und die Vereinigten Staaten von Amerika. Zu⸗ rückgegangen iſt die Einfuhr aus der UdSSR. und aus Italien. Die Ausfuhr hat gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um 16 Mill. 4 auf 444 Mill. erfahren. Dem Volumen nach iſt ſie um 7% v.., dem Wert nach jedoch nur um 37 v. H. geſtiegen, da ihr durchſchnittliches Preisniveau gegenüber dem Vormonat um weitere 3 bis 4 v. H. geſunken iſt. Es macht ſich jetzt die Preisſchere, die den deutſchen Außenhandel wegen ſeiner unterſchiedlichen Warenſtruktur in Ein⸗ und Ausfuhr ſtändig beherrſcht, und die bisher, während der Kriſen⸗ und Depreſſions⸗ monate, im Sinn einer Entlaſtung der Handelsbilanz An der Zunahme der Einfuhr von Rohſtoffen ſind beteiligt Tierfett und Tran( 4 Mill.%), Mineralöle (+ 3 Mill.%), Kupfer, Pelzwerkfelle, Thomasphosphat⸗ mehl, Kalbfelle und Rindshäute, Oelkuchen, Baumwolle, Rohtabak(mit jeweils rund 2 Mill.%). Zurückgegangen iſt die Einfuhr von Wolle und Bau⸗ und Nutzholz(um je⸗ weils 2 Mill.). Die Fertigwaren einfuhr weiſt eine Zunahme der Textilwaren um 3 Mill./ und gewiſſer Erzeugniſſe der Feinmechanik um 2 Mill./ auf. i T 00 Der deutsche Auflenhanciel. 12 Nan. Ra im Honat reiner Warenverkehr) samt- Ausfuhr 12222 Bei der Fertigwarenausfuhr ausfuhr die Textilfertigwaren um 6 Mill./(darunter Kleidung und Wäſche um 4 Mill.%, Wollgewebe um 1 Mill.%), Waſſerfahrzeuge um 4 Mill., Werkzeug⸗ maſchinen, Pelze und Pelzwaren, Kinderſpielzeug um je⸗ weils rund 2 Mill. /, Stab⸗ und Formeiſen um 1 Mill. Mark. Zurückgegangen iſt u. a. die Ausfuhr von Keſſeln und Maſchinenteilen(— 2 Mill.), ſchwefelſaurem Kalt und Chlorkalium, elektriſchen Maſchinen, Papier und Pa⸗ pierwaren(um je 1 Mill.). In den erſten neun Monaten des Jahres 1932 (1931) hat die Einfuhr 3444 Mill. 1(5269 Mill.), die Ausfuhr einſchl. Reparations⸗Sachlieferungen 4291 Mill. Mark(7233 Mill.%) betragen. Der Ausfuhrüberſchuß be⸗ ziffert ſich ſonach für dieſen Zeitraum auf 847 Mill. 1 (1964 Mill.%) unter Einbeziehung der Reparations⸗Sach⸗ lieferungen. verzeichnen eine Mehr⸗ Die monatliche Bewegung des Außenhandels (in Millionen 4) 2 wirkte, in der eseer werte in] Gegenwartswerte in Mill. RM. 5 5 M Rein Warenverkehr 1 R 1 Richtung einer preismäßigen Belaſtung der onat 1 1 15 ALebensmitt. ohſtoffe[Fertigwaren Handelsbilanz Einf. Ausf. paz Einf Ausf] Elnf. Ausf] Einf.] Ausf 170 a 1 8 Monats⸗ nachteilig bemerkbar. Von dieſen Preiseinflüſſen wird durchschn. 1927 34,9 899,4 187, 211,6 629. das deutſche Außenhandelsergebnis der nächſten Zeit we⸗ dto 5 55 197 0 5 15 1852 25 ſentlich mit abhängen. Denn es iſt damit zu rechnen, daß 518 1930 400 459,0 204,1 149,8 753,1 die hauptſächlich die Ausfuhr ausmachenden Fertigwaren dio 1931 28.1 2897815111021 615.1 im Preis zunächſt noch weiter ſinken, während die den[ Fannar 7 UI größten Teil der Einfuhr bildenden Rohſtoffe im Preiſe gebruar 27 1 1225 1198 892 8 ſchon ſteigen. 1 32.6 367.3 159.6 1177 9276 8 8 5 8 29.6 310,6 154 4 112,7 592 Warengruppen September.[. Auguſt Jun: 28.2 322.8 150,0 114.1566, ee ebene Aueh Jul 21.4 2654 1510 105,841“ Auguſt 8 27.7 243,0 154,8 8,7 616,4 1. Lebende Tier 8,7.0 2,6 0,9 September 32,2 227.3 158.0 84,8 646,3 2. Lebensmittel und Getränke.. 106,7 21.9154, 14.6 8 361 224.4 148,4] 94 8 690,6 3. Rohſtoffe und Halbfabrikate 194.4 80,8 1744 78,8 November 33.1 251 1 123,7 88,8 588,7 Jerlig waren 55.4 340,8 49,7 339,9 Dezember 1181.71 243,10115, J 86 4589.4 Reiner Warenverkehr 360,2 448,8 331,5 228.2 Nr 5. 156 9290 999 0 7576 1 4—— 7** Gold und Silber.. 4,8 80 f 88, Nec 15,5 1884 92,6] 60,3 4470 Den ſtärkſten Anteil an der Ausfuhrzunahme haben A 25** 10 5 78 0 1 5 5 die Lebensmittel infolge einer um 7 Mill. 4 geſtiegenen Jung 11.4 176.1 78.8 879 361,9 Weizenausfuhr. Die Fertigwarenausfuhr hat bei um i 128,9 12,0 194.6 73.9 57 885 2 v. H. geſunkenen Durchſchnittswerten um 6 Mill. 4 zu- Auguſt 104,8 14.6 174.4 78,8] 49,7 388. 8 September 19 194,4 80,6] 55,4 840,3 genommen; einer mengenmäßigen Zunahme um 4 v. H. entſpricht daher nur eine wertmäßige Zunahme um 2 v. H. Soweit ſich die Ausfuhrgeſtaltung in ihrer Richtung ſchon überblicken läßt, hat der Abſatz nach den europäiſchen Ländern(mit Ausnahme der Tſchechoſlowaket) im all⸗ gemeinen zugenommen, der Abſatz nach Ueberſee dagegen einen Rückgang erfahren. Die Haudelsbilauz ſchließt im September mit einem Ausfuhrüberſchuß in Höhe von 84 Mill.& (Auguſt 97 Mill.) ab. Im einzelnen zeigt die Warenbewegung im Sep⸗ tember folgende Veränderungen: Unter den Lebensmitteln hat die Einfuhr von Eiern ( 3 Mill.%) und Butter( 2 Mill.%) zugenommen; abgenommen hat die Einfuhr von Küchengewächſen(— 4 Mill.), Weizen(— 3 Mill.%) und Roggen(— 2 Mill. Mark). der NRheinschifiahri Von Rechisanwali Lindeck,.d. NWR. So erwünſcht es auch iſt, daß alle intereſſierten Kreiſe über die beſtehenden Selbſthilfepläne unterrichtet werden, ſo wenig können im Grunde öffentliche Diskuſſionen als förderlich erachtet werden, die zudem ſtets mehr oder we⸗ niger von einſeitigen Intereſſen diktiert ſind. Wenn z. B. dem Jaegerſchen Plane entgegengehalten wird, daß die für ſtilliegende und fahrende Partikulierkähne vor⸗ geſehenen Vergütungen nicht ausreichen zur Deckung der notwendigſten Ausgabn einſchließlich Hypothekenzinſen, ſo wird dabei doch vollſtändig der Zweck über⸗ ſehen, den dieſer Plan— übrigens in gleicher Weiſe wie alle bisher erörterten— verfolgt: Die Beſſerung der Frachtenlage. Nur wenn dieſer Erfolg mit genügen⸗ der Sicherheit vorauszuſehen iſt, laſſen ſich ſolche Pläne überhaupt in den Bereich der Erörterung ziehen. Jene Vergütungen für ſtilliegende und fahrende Par⸗ tikulterkähne ſind alſo— und ſollen nichts anderes ſein als— Minde ſt ſätze, die mit dem zu erwartenden Er⸗ folg entſprechende Aufbeſſerung erfahren ſollen. Damit entfallen die verſchiedentlich angeſtellten Berechnungen über ihre Zulänglichkeit, womit übrigens offene Türen eingeſtoßen werden. Will man die Intereſſen der Partikulterſchiffer im Auge haben, ſo muß man in dieſer— übrigens wichtigſten und nahezu entſcheidenden— Richtung lediglich unterſuchen, on genügende Ge⸗ währ dafür beſteht, daß die Partikulierſchiffer, und zwar in ihrer Geſamthelt, an der erhofften Hebung des Frachtenniveaus teilnehmen, d. h. alſo, daß ihnen die ver⸗ traglich in Ausſicht geſtellte Aufbeſſerung der Mindeſtſätze auch zuteil wird. l Das aber iſt eine Frage der Ausgeſtaltung der vertrag⸗ lichen Beſtimmungen, und es wird Sache der berufenen Vertretungen ſein, für die Sicherung der Rechte in zweck⸗ entſprechender Weiſe Sorge zu tragen; nur unter dieſer Vorausfetzung werden ſie hren Mitgliedern den Beitritt Schickſalsverbundenheit ſche fallen, in welcher empfehlen können. Dieſe Sicherung zu erreichen dürfte wohl auch nicht ſchwer fallen, denn es kann unmöglich dem Gedanken des Verfaſſers des Planes entſprechen, daß die Beſſerung ausſchließlich den Reedereikähnen zugute kom⸗ men ſolle oder daß die Partikulterſchiffer ſich benachteiligt fühlen könnten. Sein Gedanke muß und wird auf der Erkenntnis einer beruhen, die einen Zuſammenſchluß al ler erfordert; dieſer Zuſammenſchluß aber ſetzt Opfer voraus auf allen Seiten und der Erfolg muß den gebrachten Opfern entſprechen. Deshalb iſt es der Erörterung des Planes nicht eben förderlich, wenn in den öffentlichen Diskuſſionen die Verpflichtun⸗ gen, welche die Reedereien übrnehmen ſollen, allzuſehr in den Vordergrund gerückt werden und der Anſchein erweckt wird, als ob dieſe„für die Partikulierſchiffer“ übernom⸗ men würden. Das wäre eine grundverkehrte Einſtellung und würde zur Irreleitung führen. Was geſchehen ſoll und beabſichtigt iſt— Herr General⸗ direktor Jaeger wird das ſelbſt nicht anders ſagen kön⸗ nen—, liegt im Intereſſe der geſamten rhei⸗ niſchen Binnenſchiffahrt, im Intereſſe von Groß und Klein; die Deviſe muß lauten: Einer für Alle, Alle für Einen! Eine Vollkonterenz im Haag * 9 17. Okt. Wie aus Kreiſen der holländi⸗ n Rheinſchiffahrt verlautet, ſoll nach Beendigung der neuen Zuſammenkunft des internationalen Studienaus⸗ ſchuſſes für die Rheinſchiffohrt, die bekonntlich am 25. Ok⸗ tober in Köln ſtattfindet. eine neue internattonale Voll⸗ konferenz der verſchiedenen on der Rheinſchiffahrt in⸗ tereſſierten Gruppen nach dem Haag einberufen werden. Erſt auf dieſer Vollkonſerenz ſoll die Entſcheidung darüber Weiſe die beabſichtigte Sanierung der Rheinſchiffahrt vor ſich gehen foll. Ausfuhr bis 31. Juli 1932 einſchließlich Reparations⸗Sachlieferungen Gegenüber den erſten neun Monaten des Jahres 1931 ergeben ſich folgende Veränderungen: Die Geſamteinfuhr iſt dem Wert nach um 35 v. ., dem Volumen nach um 12 v. H. zurückgegangen; das durchſchnitliche Preisniveau iſt um 26 v. H. geſunken. Es beträgt der Wertrückgang der Einfuhr von Lebensmitteln 26 v.., von Rohſtoffen 36 v.., von Fertigwaren 43 v. .; der Volumenrückgang beziffert ſich für die Lebensmit⸗ tel auf weniger als v.., für die Rohſtoffe auf 12 v.., für die Fertigwaren auf 28 v. H. Die Durchſchnittswerte ſind geſunken bei den Lebensmitteln um 28 v.., bei den Rohſtoffen um 28 v.., bei den Fertigwaren um 20 v. H. Die Geſamtausfuhr leinſchl. Reparations⸗Sach⸗ lieferungen iſt dem Wert nach um 41 v.., dem Volumen nach um 30 v. H. zurückgegangen; das durchſchnittliche Preisniveau der Geſamtausfuhr liegt um 15 v. H. niedri⸗ ger. Die Fertigwarenausfuhr allein verzeichnet einen Wertrückgang um 39 v.., einen Volumenrückgang um 80 v..; der Durchſchnittswert der ausgeführten Fertig⸗ waren iſt um 13 v. H. geſunken. Genossenschaffen Im Sepiember Die Beſtandsentwicklung der deutſchen Genoſſenſchaften wor im September am Schluß des dritten Quartals 1932 nicht ſo günſtig wie im Vormonat. Es zeigte ſich bei 74 Gründungen und 111 Auflöſungen leinſchl. 1 Zentralgenoſſenſchaft) wieder ein Rückgang in der Be⸗ wegung. Konkurſe wurden 13 feſtgeſtellt und aus be⸗ reits in Liquidation befindlichen Genoſſenſchaften traten 3 Konkurseröffnungen hinzu. In der Auflöſungsziffer liegen 5 zwei wegen Nichtigkeit gelöſchte Genoſſenſchaf⸗ ten. Das Vergleichs verfahren zur Verhütung des Konkurſes wurde bei 4 Genoſſenſchaften eingeleitet. Im Dreivierteljahresabſchnitt zeigten ſich 880 Gründungen und 1199 Auflöſfungen ſo daß der Rückgang am Genoſſenſchafts⸗ beſtande ſich von Januar bis September einſchließlich der 162 Konkurſe auf 481 ſtellt. Der Geſamtbeſtand aller deutſchen Genoſſenſchaften betrug am 1. Oktober 1932 51 851(gegenüber 52 500 zum gleichen Zeitpunkt 1931). * Selve Automobilwerke A.., Hameln.— Auslauds⸗ aufträge. In der H. V. wurde die beantragte Umbenennung der Firma in Deutſch⸗Aſiatiſche Werke A. G. mit dem Sitz in Hameln und mit der Verwaltung in Berlin beſchloſſen. In den A. R. wurden neugewählt: Regierungsrat Maier⸗Mader(Heidelberg),.⸗A. H. A. Manecke(Berlin) und Kaufmann Eugen Walther (Berlin). Ueber die neugeſteckten Ziele der Geſellſchaft wurde bekanntgegeben, daß ſie langfriſtige Mon o⸗ e für die Errichtung von Induſtrieunter⸗ nehmen verſchiedener Art in Oſtaſien erhalten und durch⸗ zuführen habe. Der erſte Auftrag bedinge die Lieferung einiger tauſend Werkzeugmaſchinen, Motoren und Eiſen⸗ konſtruktionen, ferner von Rohſtoffen und anderem mehr. — Da die Geſellſchaft nur mit dem geringen Aktienkapital von 9,14 Mill.& ausgeſtattet iſt, wäre es erwünſcht ge⸗ weſen, wenn über die Finanzierung derartig um⸗ een er Aufträge nähere Mitteilungen gemacht worden wären.. 5 5 8 8 5 Mittag- Ausgabe Nr. 485 Schulſheig-Pasizenhoſer In der Sitzung des AR. wurde vom Vorſtand der Vier⸗ teljahrsbericht über den Gang der Geſchäfte und die Lage des Unternehmens erſtattet. Dabei wurde auch auf den in den nächſten Tagen erſcheinenden Proſpekt verwieſen. Der Geſchäftsgang ſei unter den gegebenen Verhältniſſen be- friedigen d. Einer für Ende November in Aus ſicht genommenen AR.⸗Sitzung wird die Bilanz für 1931/32 vorgelegt werden. Die Herren Generaldirektor Funke und Generalbetriebsdirektor Wild erreichen demnächſt die Altersſtufe von 70 Jahren und beabſichtigen daher, aus dem Vorſtand auszuſcheiden. Herr Funke wird zur Wahl in den Aufſichtsrat vorgeſchlagen, während Herr Wild der Geſellſchaft als techniſcher Beirat erhalten blei⸗ ben ſoll. Herr Direktor Gerdum wird mit Ablauf die⸗ ſes Kalenderjahres— nach 40jähriger Tätigkeit bei der Geſellſchaft— aus geſundheitlichen Gründen ebenfalls aus dem Vorſtand ausſcheiden. Da aus der Schultheiß⸗Patzen⸗ hofer Direktion bereits zwei weitere Mitglieder des Vor⸗ ſtands und außerdem die der früheren Oſtwerke AG. an⸗ gehörigen fünf Vorſtandsmitglieder ausgeſchieden ſind, er⸗ ſchien eine Ergänzung des Vorſtands erforderlich. Herr Walter Nadoluy(früher Danatbank) wurde in den Vorſtand berufen. 7 O Verluſtabſchluß der Zahnradfabrik Augsburg vorm. Johann Renk A.., Augsburg.(Eig. Dr.) Der A. R. der zum Konzern der Gutehoffnungshütte gehören⸗ den Geſellſchaft beſchloß, den unter Einrechnung von 4400.%¼ Gewinnvortrag für 1931/32 ausgewieſenen Ver hu ſt von 478 000/ nach Auflöſung der geſetzlichen Reſerve mit 278 000/ zum Vortrag zu bringen. Für das Vorjahr er⸗ gab ſich ein Jahresgewinn von 10 000 l. * Der Verluſtabſchluß der Elſenthal Holzſtoff⸗ und Pa⸗ Grafenau i. B. Die Geſellſchaft erzielte 8 132 einen Fabrikationserlös abzüg⸗ im Geſchäf lich Rohſto! e von 0,48 Mill. 4. Demgegenüber er⸗ forderten Li b ind Gehälter 0,27, ſoziale Abgaben 0,02 Zinſen 0,02 ie Unkoſten 0,30 Mill./ li. V. ſtanden einem Betriebsgewinn von 1,61 Mill.„ Ausgaben für Rohmaterialien mit 0,94, Betriebsmaterialien und Un⸗ koſten mit 06 ſowie Steuern und Umlagen mit 0,03 Mill. Mark gegenüber). Nach Abſchreibungen auf Anlagen in Höhe von 66 548(70 370]/ ſchließt die Geſellſchaft mit einem Verluſt von 201 020/ ab, der ſich durch den Ge⸗ winnvortrag aus 1930⸗31 in Höhe von 3477/ auf 197 548% ermäßigt. Die Generalverſammlung beſchloß, den Verluſt auf neue Rechnung vorzutragen(i. V. wurden aus einem Ueberſchuß von 13277/ 6 v. H. Dividende auf 130 000„ Vorzugsaktien verteilt. 2000% dem Reſervefonds zu⸗ gewieſen und der Reſt vorgetragen). * Konkurs des Gemeinnützigen Bauvereins AG, Eſſen. — Eine Millionen⸗Inſolvenz. Ueber das Vermögen der Geſellſchaft, an der neben der Produktivgenoſſenſchaftlichen Bauhütte noch mehrere Konſumvereine beteiligt ſind, iſt ouf eigenen Antrag nunmehr das Konkurs verfah⸗ ren eröffnet worden. Obgleich der Status noch nicht fertiggeſtellt iſt, läßt ſich ſchon jetzt überſehen, daß eine ganze Reihe von Gläubigern mit ihren Forderungen aus⸗ fallen werden. Das Gros der Gläubiger ſetzt ſich aus Kommunen und Hypothekenbonken zuſammen. Ausweislich der letzten Bilanz(31. 12. 31) hat das Unternehmen bei einem A von 949 500 4 und 80 000% Reſerven 24,5 Mill. Mark Hypotheken⸗Darlehen hereingenommen. Von den rund 3000 Wohnungen der Geſellſchaft ſtehen bereits viele ſeit einiger Zeit unter Zwangsverwaltung. * Zucherfabrik Alt Jauer.— Wieder 8 v. H. Die AG. Zuckerfabrik Alt Jauer(Schleſien) erzielte im Geſchäfts⸗ jahr 1931⸗32 einſchließlich Vortrag 203 887/(i. V. 222 139 Mark) Reingewinn, woraus eine Dividende von wieder 8 v. H. verteilt werden ſoll. * Diſch Hotel⸗ und Verkehrs AG. Frankfurt a. M. Die ſchon ſeit einiger Zeit bei der in Zahlungsſchwierigkeiten geratenen Diſch Hotel⸗ und Verkehrs Ass., Frankfurt a.., mit einer Intereſſengruppe geführten Verhandlun⸗ gen über eine Neuorganiſation ſtehen kurz vor dem Ab⸗ ſchluß. Beabſichtigt iſt eine ſcharfe Zuſammen⸗ legung des gegenwärtig noch 4 Mill.„ betragenden Ak⸗ tienkapitals. Die Bemeſſung des AK. wird von dem Ab⸗ ſchluß der noch laufenden Verhandlungen abhängig ſein, ebenſo auch der endgültige Vergleichsvorſchlag an die Gläubiger der Geſellſchaft. * Rhenania Wormſer Lagerhaus und Speditions⸗Ach, Worms. Das beendete Geſchäftsjahr 1931/2 ſchließt die Geſellſchaft mit einem Bruttogewinn von 111 928 J. Nach Berückſichtigung der 60 281, betragenden Unkoſten ſowie der mit 51963„ vorgenommenen Abſchreibungen ergibt ſich ein kleiner Verluſte, um welchen Betrag ſich der Verluſtvortrag aus 1930/1 in Höhe von 7392 auf 7708/ erhöht. * Rückgang der ſchweizeriſchen Stickereieinfuhr. In den 3 Quartalen 1932 betrug die Stickereigusfuhr der Schweiz nur 18,6 Mill. ſfrs. gegenüber 40,8 Mill. ſfrs. in der glei⸗ chen Vorjahreszeit. Im September 1932 ging ſie gegen⸗ über dem Vergleichsmonat des Vorjahres von 4,63 auf 1,87 Mill. ſſrs. zurück. * Herabſetzung des ungariſchen Diskoutſatzes. Bu da⸗ peſt, 18. Okt. Die ungariſche Nationalbank hat geſtern den Diskontſatz von 5 auf 4% v. H. herabgeſetzt. Frankfurfer Abendbörse schwächer Die geſtrige Abendbörſe eröffnete auf Grund der New⸗ horker Meldung in überwiegend nachgebender Hal⸗ tung. Das Geſchäft hielt ſich in engen Grenzen und be⸗ ſchränkte ſich nur auf die Kuliſſe. Da keine anregenden Momente vorlagen, ſchritt die Spekulation zu kleinen Ab⸗ gaben, ſodaß ſich gegen den Berliner Schluß leichte Rück⸗ gänge bis zu ½ v. H. ergaben. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe infolge der Geſchäftsſtille weiter ab. Am Renten⸗ markt war das Geſchäft gleichfalls ſehr ruhig, doch nannte man meiſt unveränderte Kurſe. Schutzgebiete waren mit 57 v. H. leichter, ſie konnten ſich zur amntlichen Notiz auf etwas Nachfrage bis zu 5,30 v. H. erholen. U. a. notierten: Ablöſungsſchuld: Neubeſitzanleihe 6,65 Brief, Althbeſttzan⸗ leihe 47, bezahlt, Berliner Handelsgeſellſchaft 90%, Reich⸗ bank 12594, J. G. Farben 945, Junghans 14%, Lahmeyer 119. Mannheimer Produkſenbörse/ 17. Okiober Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netto Kaſſa, Weizen, neu, 7677 Kg Wieſen hen— 15.80 e ger 21.50/22, Natter 1 3 5,0 Sa neu 7278 Kg. 3 Luzernkleehen. 5, 6500 85 er. inländiſch.. 14.—/15,— Preßſtroh, Rogg. Weiz.70/½,90 ommergerſte, bad. heſſ. 19,25/½0,25 805 Gerſte 2,40/,80 uttergerſte.. 17,50/17.75 Geb. Stroh, Rogg.Weiz..20/40 ais, auf Bezugſchein 18,50 1 erſte.— 72,20 Saatmals 2 Weizenmehl, Spezial 0 Erdnuß kuchen 12.50 a Okt. Dez 81.10 Sogaſchrot. 10,50, 10,65 im Auslandw. Okt Dez. 10 Biertreber„1140 Roggenmehl 60/705%. 23,—½4.50 Trockenſchnitzel... 8,50/.75[ Weſzentleie mit Sack ⁰ * Weitere Mehlpreisermäßigung der ſüddentſchen Groß⸗ mühlen. Die ſüddeutſchen Großmühlen haben mit Wirkung ab geſtern den Großmühlenpreis für Weizenmehl, Spez. 0, um 0,10, je 100 Kg. auf 81. ¼ und desgl. für Sonder⸗ mahlung auf 32.—% herabgeſetzt, nachdem in der ver⸗ n Woche ſchon eine Preisermäßigung um denſelben trag vorgenommen wurde. * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 17. Okt. Auf der heutigen Schifferſtadter Gemüſetuktion wurden folgende Preiſe notiert: Tomoten 15—16 und 5; Felöſolat 2535 Rotkraut 2— 25; Weißkraut 9091/5; Wirſing 1,752 Zwiebeln 5; Erbſen 15—20; Bohnen 18.5 16,5; Karotten 2; Schwarzwurzeln 13; Spinat 6,5—8,5; Blumenkohl 25 bis 45, 12—21 und—10; Sellerie pro Stück—10; Endivien⸗ 1 1,5—3,5; Kopfſalat—6; 1,5—9; Grünes Bündel Frachfenmarki Duisbhurg-NRuhrori 17. Oki. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wieder äußerſt ſtill. Es konnte auch heute nur ganz wenig Kahn raum zur Beladung nach Rotterdam eingeteilt werden. Die Frachten tal⸗ wie bergwärts blieben unverändert. e Schlepplohn betrug für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam 6 Pfg. je Tonne. l ING ——— e ee N N eld „5 eee 5 . N — 7 * Dienstag, 18. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 485 Wechselproſesie weiſer rückläufig Die Anzahl der zu Proteſt gegangenen Wechſel iſt im Auguſt d. F. weiterhin, und zwar auf einen Tiefſtand zu⸗ rückgegangen, wie er bisher noch nicht erreicht worden iſt. Die Geſamtzahl der Wechfel iſt auf 95 204(im Juli 101 609), Alſo um 6,9 v.., der Geſamtbetrag auf 18,85(15,27) Mill. Mark, alſo um 9,8 v.., zurückgegangen. Der Durch⸗ ſchnittsbetrag je Proteſtwechſel iſt auf 145(150) l geſunken. 91 bemerken iſt noch, daß Anzahl und Geſamtbetrag der roteſtwechſel in allen Wirtſchaftsgebieten Deutſchlands eine Ermäßigung erfahren haben. Ein beſonders ſtarker Rückgang des Geſamtbetrags trat in Schleſien(um 15,4 v. H. und in Süddeutſchland(um 11,4 v..) ein. Aus der Tatſache des allgemeinen Rückgangs der Wechſelproteſte iſt nach der amtlichen Statiſtik weniger auf eine Beſſerung der allgemeinen Kreditſicherheit als vielmehr auf die in zu⸗ nehmendem Maße geübte Vorſicht bei der Gewährung und Aufnahme von Wechſelkrediten zu ſchließen. Auch die niedrige Proteſtquote ſei nicht ohne weiteres als Zeichen einer Beſſerung der Kreditſicherheit zu werten, da der An⸗ teil der Bankakzepte und andrer Wechſel, die ihrer Natur nach nicht oder höchſt ſelten zu Proteſt gehen, am Geſamt⸗ betrag der monatlichen Wechſelziehungen größer ſein dürfte als früher, Gr off handelsindex Die vom Stat. Reichsamt für den 12. Oktober berechnete Großhandelsindexziffer iſt mit 94,6 gegenüber der Vorwoche um 0,2 v. H. geſunken. Die Indexziffern der Haupt⸗ gruppen lauten: Agrarſtoff e 88,4(minus 0,1 v..), Kolonialwaren 83,6(minus 0,7 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 88,5(minus 0,3 v..) und induſtrielle Fertigwaren 114(unverändert). Für Produktionsmittel beträgt der Index 116,9(un⸗ verändert), für Konſumgüter 113,2(minus 0/1 v..) * Belebung der Elbeſchiffahrt. Seit dem 1. Oktober hat ſich die Zahl der im Elbegebiet ſtillgelegten Binnenſchiffe erheblich verringert. Auf den oberelbiſchen Stationen konnten ſämtliche unmittelbar an der Elbeſchiffahrt beteilig⸗ ten Schiffe wieder in Betrieb genommen werden. Im Hamburger Hafen hat ſich die Zahl der aufgelegten Binnen⸗ ſchiffe um rund 100 verringert. Die Belebung wirkt ſich hauptſächlich im Elbeverkehr aufwärts aus. Liferaiur “Kartelle, Truſts und Sozialwirtſchaft von Prof. Dr. Fritz Marbach:(Verlag A. Francke AG. Bern). Es gibt in der Kartell⸗ und Truſtliteratur vorzügliche Werke. Aber es fehlte bis dahin eine Darſtellung, die die modernen ka⸗ pitaliſtiſchen Organiſattonsformen in einen breiten ge⸗ ſellſchaftlichen Rahmen ſtellt und der Zwangsläufigkeit der Kartell⸗ und Truſtentſtehung erecht wird. Im vorliegenden Buch iſt dieſer Rahmen ge⸗ chaffen worden. Dem Leſer ſollen ſich Theorie und Praxis, Hiſtoriſche, ſoziologiſche umd pfychologiſche Bedingtheiten zu Liner Geſamtſchau des aktuellen Problems der privaten Monopole verſchmelzen. Die Zeit verlangt ökonomiſches Wiſſen bei allen, die ſich um die ſtürmiſch hereinbrechende Geſellſchaftswandlung kümmern. Darum wendet ſich dieſes ebenſo lebendige wie leicht veyrſtändlich geſchriebene Buch an alle, die am Lauf der ökonomiſchen Welt Intereſſe nehmen, an Theoretiker und Praktiker, an Induſtrie, Ge⸗ werbe und Handel und an die letzte Konſumentenſchaft. Den Studenten wird ein wertvolles Lehrbuch an die Hand ge⸗ geben, und die Lehrerſchaft aller vorakademiſchen Stufen wird hier einen Teil der ökonomiſchen Erkenntniſſe finden, um die ſie ſich gerade in letzter Zeit ſo eifrig müht. Von der bisherigen Kartell⸗ und Truſtliteratur unterſcheidet ſich Marbachs Darſtellung in entſcheidenden Punkten. Die Definitionen ſind nicht a priori gegeben, um dann bewieſen zu werden. Sie wachſen vielmehr, neu und kritiſch über⸗ prüft, aus der ſtreung gezogenen großen Linie der Dar⸗ ſtellung heraus. Die Eigentümlichkeiten der kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsregel, die theoretiſch auf der Grundlage der freien Preisbildung aufgebaut iſt und praktiſch⸗zwangs⸗ läufig zu ſtets mannigfaltigeren Formen der We führt, werden anhand praktiſcher Beiſpiele überzeugen dargelegt. Wohl erſtmals wird auf die große Bedeutung der verſchleterten, ſog. ſubkartelliſtiſchen Formen der Preisbindung und auf die Pſychologie des konſumenten⸗ gewollten Monopols hingewieſen. In ſyſtematiſcher Be⸗ ziehung wird nicht nur, wie es üblich iſt, die Kartellform ſtreng von der Truſtform geſchieden. Der Verfaſſer weiſt nach, daß auch Truft und Konzern weſensverſchieden ſind, daß der Konzern— im Gegenſatz zum Truſt— unter Um⸗ ſtänden ein ſinnlos zuſammengeklittertes Konglomerat und damit Ausdruck der angrchiſchen Kräfte der ſpäthapitalſti⸗ ſchen Zeit ſein kann. Wiſſenſchaft und Politik werden ſich mit dieſem Buch allgemein, ſpeziell aber mit den die Ge⸗ ben betreffenden Auseinanderſetzungen, zu befaffen Daben. * Muſterbetriebe deutſcher Wirtſchaft, Band 28: Das Bauweſen: Hochtief AG. für Hoch⸗ und Tieſbauten vorm. Gebr. Helfmann Eſſen,(Verlag J. J. Arnd, Leipzig 91, Salomonſtr. 10). 126 Seiten mit vlelen ganz⸗ und hablbſeitigen Bildern. Der vorliegende 28. Band der be⸗ kannten Bücherſerie gibt einen Einblick in das Baugewerbe. Der Verfaſſer verſteht es mit großer Sachkenntnis und Er⸗ fahrung, den Unterſchied zwiſchen der Eigenart des Bau⸗ gewerbes und anderer Induſtrien herausguarbeiten. Be⸗ ſonders inſtruktiv ſind die Ausführungen über Bauſtoff und Bauſtil, aus denen die Wandlungen klar hervorgehen, die ſowohl im Bauſtoff wie im Bauſtil vor ſich gegangen ſind. In dieſem Aböſchnitt iſt das zahlreiche Bildmaterial recht wertvoll, denn es veranſchaulicht durch Wandlung der Zeit oder auch durch den Zweck des Bauwerkes notwendige Veränderungen ſinnfälltg. Neben Ueberſichten über dle Bilanzierungsmethoden der verſchiedenen Baugeſellſchaften und neben einzelnen bei der Hochtief A G. in Gebrauch befindlichen Vordrucken werden Laien und Fachleute auch ſonſt noch mancherlei finden, was ihnen den Band„Bau⸗ weſen“ wertvoll macht. Dieſer Teil ſchildert auch die Ueber⸗ nahme und Abwicklung eines Bauauftrages; er bietet dem, der bauen will, allerlei wertvolle Anregungen. Der Leſer bekommt eine klare Vorſtellung von dem Weſentlichen der jeweils geſtellten Aufgaben und der Art ihrer Löſungen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober r, .— 8— Mhein-Pegel 19. 14. 15. 17. 10 Necar-Pegelf 14. 18. 17.16. Baſel. 0,17 0,150.20 0,25.21 Abele 1,761.75.70.50 101 Mannheim. 2,382.37 2,49 2,46 hl..812,81.82.35 2,39 Jagſtfeld..— 9684.88 0,70 Marau 9,79 8,76 700.89 8,89 Heilbronn 1,19 1,19 1,24 Mannheim 2,42 2,417.40.51.51 Plochingen.“— 0,110,07 0,09 Taub. 561,62 152 5 1772 Köln. 1,24 1,841.52.22.28 Damen-Handball-Verbandsſpiele Wohl kaum ein Kampfſport iſt beſſer dazu geeignet, unſere weibliche Sportjugend ſchnell, beweglich und wider⸗ ſtandsfähig zu machen, wie das von Jahr zu Jahr Boden gewinnende Handballſpiel der Damen. In dieſem ehrgeiz⸗ beſeelten Mannſchaftskampf lernen die Mädels, ohne Hilfs⸗ mittel wie Racket oder Hockeyſchläger, den Körper gleich⸗ mäßig für ein Ziel einzuſetzen. So wäre es denkbar, daß dieſer bei den Herren bereits ſehr gepflegte Sport in wei⸗ teſten Kreiſen der Damen Anhänger fände, wenn man nicht gelegentlich Dinge zu ſehen bekäme, wie ſie einem, um nur ein Beiſpiel zu nennen, beim Punkteſpiel zwiſchen VfR. und MTG. Damen am Sonntag vorgeſetzt wurden. Ort der Handlung: Eiſenbahnſportplatz, 744 Uhr. Fei⸗ ner Rieſelregen, der bis auf die Haut geht. Der Herr Schiedsrichter mit dem bezeichnenden Namen Schnitzer weiß nicht recht, ob er ſpielen laſſen ſoll. Wenn der Regen aufhört, muß angetreten werden, denn das Verbands⸗ ſpiel iſt eben fällig. Daß durch die vorhergehenden Herrenſpiele der Boden zu Moraſt geworden iſt, ſtört ihn nicht. Die Damen im Trikot frieren derweil in den aus⸗ rangierten Eiſenbahnwaggons, der„Garderobe“. Der Regen wird ſchwächer, das Spiel begonnen. In wenigen Minuten ſieht alles wie durch den Kot gezogen aus, und mit der„Damen“ haftigkeit iſt es auch zu Ende. Auf dem Moraſtboden purzelt alles durcheinander, der ſchlammige Ball rutſcht aus den Händen und die folgende Katzbalgeret hat nichts mehr mit Sport zu tun. Das Spiel artet zu Roheiten aus, die der Schiedsrichter vollſtändig überſieht, da er ſich wohlweislich 30 Meter vom Ball hält, um nicht ſchmutzig zu werden. Blitzſauber verließ er das Spielfeld hinter den 22 Mohren. Wer von dieſen ſich ſäubern wollte, (dteſer Wunſch iſt bei einer Dame wohl zu verſtehen), mußte ſich im Freien unter der Pumpe mit eiskaltem Waſſer waſchen. Nach Minuten waren alle Glieder blau angelaufen und mit einer harmloſen Erkältung dürfen die Beteiligten noch zufrieden ſein. Die Quinteſſenz dieſer Geſchichte: Wenn die Handboll⸗ regeln bereits die Konſtikution des Frauenkörpers durch die verkürzte Spielzeit berückſichtigen, ſollte das wohl zu den⸗ ken geben. Frauen dürfen nicht unter Wetterverhältniſſen ſpielen, oͤte ſogar Männern eine faire Spielweise erſchweren. Un⸗ überſehbare Körperſchäden fürs ganze Leben können die Folge ſein, abgeſehen von der Erziehung zu Roheit, die jede 1 8 empfindende Frau von derarti⸗ gem„Sport“ fernhält. ie unumgänglichen Gefahren der Punkteſpiele können bei den Damen ruhig umgangen wer⸗ den, den ſo ernſt werden die Dinge dort vom Publikum noch nicht genommen. Die Hauptſache aber iſt die Auswahl guter Schieds⸗ richter für die Damenſpiele ſtatt Unparteiiſcher zweiter Klaſſe. Daß in dieſem Punkt der weſentlich geringere „Speſen“ſgatz den Ausſchlag gibt iſt offenes Geheimnis. Es iſt höchſte Zeit, daß einmal dieſe Mißſtände zur Diskuſſion geſtellt werden, bevor brauchbarſtes Menſchen⸗ material durch Maſſenaustritte verloren geht. Es muß endlich dafür geſorgt werden, daß man Damenhandball⸗ ſpiele nur unter Verhältniſſen durchgeführt werden, wo beſſere Nerven und größeres Können ſtatt robuſter Körper entſcheiden. Menkes Weſideulſchlands Handballelf gegen Süd Zum DSB⸗Pokalſpiel in Darmſtadt Der Weſtdeutſche Spielverband führte am Sonntag noch ein weiteres Uebungsſpiel durch, um eine möglichſt ſtorke Mannſchaft für das Zwiſchenrundenſpiel um den DB- Pokal am kommenden Sonntag in Darmſtadt gegen Süd⸗ deutſchland herguszufinden. ie Verbandself ſchlug den Weſtbenkſthen Meiſter Hagen 05 nach guten Leiſtungen mit 10:6(624J. Auf Grund dieſes Spieles wurde die weſt⸗ deutſche Vertretung wie folgt aufgeſtellt: Kreuzber (Düren 050 ö Biehl Koenen (Spfr Siegen)(Bſch Aachen) einz Witte orte (Spfr Siegen)(Pol. Münſter)(Schw. W. Bormen) Fiſchbach Voſſenkaul Siewers Ortmauns Klein (Hagen 05)(Al. Aach.)(Pol. Dortm.)(Al. Aach.)(VfB Aach.) Olympiſche Winterſpiele 1936 Der DRA. beſichtigt Garmiſch⸗ Partenkirchen Dr. Lewald und Dr. Diem, bie Führer des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, beſuchten am Wochen⸗ ende Garmiſch⸗Partenkirchen und beſichtigten dort die für die Abhaltung der Olympiſchen Winterſpiele 1936 in Aus⸗ ſicht genommenen Anlagen. Beide äußerten ſich über ihre Eindrücke ſehr befriedigt, ſodaß der Abhaltung der Olym⸗ piſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗ Partenkirchen kaum etwas im Wege ſteht. Italien ſchlägt Angarn im Leichtathletik⸗Länderkampf Der letzte Leichtathletik⸗Länderkampf des Jahres fand am Sonntag in Florenz zwiſchen Italien und Ungarn ſtatt. Im Geſamtergebnis ſiegten die Italiener mit 7962 Punkten. Von den 14 Konkurrenzen konnte jede Mann⸗ ſchaft die Hälfte gewinnen, ſo daß bie beſſere Plazierung für den Endſieg ausſchlaggebend war. Die Ungarn ver⸗ ſagten vor allem im Speerwerfen, wo ſie nur die beiden letzten Plätze belegen konnten. Der italieniſche Olympia⸗ ſtieger Beccali ließ ſich die 1800 Meter nicht nehmen, wo er den Ungarn Szabo ſicher in 4,03,2 Minuten ſchlug. Ueber 100 Meter war der ungariſche Meiſter Raggambi übernervpös, ſo daß er nach drei Fehlſtarts ausgeſchloſſen werden mußte. Außer Konkurrenz belegte er dann den zweiten Platz hinter dem Italiener Toetti. Die Ergebniſſe 100 Meter: 1. Toetti(.) 10,8; 2. Maregatti(.) 11 Sek. 400 Meter: 1. Barſi(.) 50,6; 2. Tavernari(.) 51 Sek. 800 Meter: 1. Szabo(.):01; 2. Tavernari(.) Hoͤbr. 1500 Meter: 1. Beccali(.):03,2; 2. Szabo(.) :04. 5000 Meter: 1. Cerati(.) 15:35,9; 2. Lippi(.]. 400 Meter Hürden: 1. Facelli(.) 56,4; 2. Kovacs(.) 57,3. Hochſprung: 1. Bodoſſy(.) 1,90 Meter; 2. Kesmarki (.) 1,85 Meter. Weitſprung: 1. Balogh(.) 7,18 Meter; 2. Dekete(.) 7,12 Meter. Stabhochſprung: 1. Zſuffka (.) 3,81 Meter; 2. Kiraly(.) 3,70 Meter. Kugelſtoßen: 1. Daranay(.) 14,84 Meter; 2. Cſany(.) 14,28 Meter. Diskus: 1. Donogan(.) 47,11; 2. Remecz(.) 45,48 Me⸗ ter. Speerwerfen: 1. Agnoſti(.) 57,88 Meter; 2. Spazzali (.) 57,05 Meter. Olympiſche Staffel: 1. Italien(Toetti, Maregatti, Facelli, Beccali); 2. Ungarn 130 Meter zurück. 3— 4 4 2 Sievert und Schilgen in Stockholm Sievert und Schilgen ſtarteten am Sonntag in Leicht⸗ athletik⸗Wettbewerben in Stockholm. Sievert holte ſich das Diskuswerfen mit 47,77 Meter leicht vor dem Schweden Anderſſon. Dagegen war Schilgen⸗Darmſtadt weniger glücklich und belegte im 1000 Meter⸗Lauf in 2,30,8 nur den vierten Platz. Sieger wurde Ny⸗Stockholm in 2,28,2 Minuten. Tennis in Lugano Frau Friedleben im Endſpiel Der plötzliche Wetterumſchlag im Süden hat den recht⸗ zeitigen Abſchluß des internationalen Turniers in Lugano in Frage geſtellt, ſo daß öͤie Endkämpfe voraus ſichtlich erſt am Montag zum Austrag gelangen können. Am weiteſten fortgeſchritten iſt das Damen⸗Einzel, wo Lolette Payot und Frau Friedleben die Final⸗Gegnerinnen ſind. Die Schwei⸗ zer Doppelmeiſterin hatte gegen Frau Deutſch leichtes Spiel, da die Deutſch⸗Böhmin nach Verluſt des erſten Satzes mit:2 aufgab. Weit ſchwerer zu kämpfen hatte Frau Friedleben gegen die Berlinerin Kallmeyer, die ſich erſt 1018,:7,:4 geſchlagen bekannte. Im Herren⸗Doppel haben ſich Schwenker⸗Lorenz bisher ausgezeichnet gehalten. Ueber Dretomſki⸗Piccard erreichten ſie:2,:6,:0 die Vorſchluß⸗ rumde und beſiegten hier oͤte Schweizer Aeſchlimann⸗Ellmer :6,:2,:6. In der Endrunde treffen die jungen Ber⸗ liner mit Roderich⸗Menzel⸗Duplaix zuſammen, die Eiffer⸗ mann⸗Haenſch 618, 610 das Nachſehen gaben. Im Herren⸗ Einzel ſtehen Schwenker, der Ellmer:5, 614 ſchlug, der Bulgare Maneff, der Haenſch 376,:6, 618 beſiegte, R. Menzel und Duplaix in der Vorſchlußrunde. R. Menzel ſiegt im Einzel Das internationale Tennisturnier in Lugano konnte am Montag beendet werden. Damit iſt gleichzeitig die euro⸗ päiſche Freiluft⸗Saiſon zum Abſchluß gebracht worden. Bei den Herren ſiegte Roderich Menzel leicht :1, 618,:8 in der Schlußrunde über den Schweizer Aeſchli⸗ mann. Im Damen⸗ Doppel ſchlug das Schweizer Paor Frl. Payot⸗Frl. Ellmer die Kombination Frau Deutſch⸗Frl. Kallmeyer:6,:3,:3. Auch das noch ſehr rückſtändige Gemiſchte Doppel konnte ab⸗ geſchloſſen werden. Im Viertelfinale waren Frl. Kallmeyer⸗ Schwenker:8,:4, 620 über Frau Schäublin⸗Haenſch und Frau Friedleben⸗R. Menzel:6,:1, 62 über Frau Deutſch⸗ Ellmer erfolgreich. In der Vorſchlußrunde triumphierten Frl. Payot⸗Aeſchlimonn:5, 618 über Frau Fehlmann⸗ Lorenz und Frau Friedleben, R. Menzel:0,:0 über das ziemlich abgekämpfte deutſche Paar Kallmeyer⸗Schwenker. Das Finale gewannen Payot⸗Aeſchlimann leicht :1, 612 gegen Friedleben⸗Menzel. * r 2 1 1 2 192 88 Italiens Tennis-Meiſterſchaſten Bei den nattonalen Meiſterſchaften von Italien in Bo⸗ logna ſind bereits zwei Entſcheidungen gefallen. Rado Palmieri gewannen das Herren⸗Doppel:8, 672,:4 gegen de Minerbi⸗Quintavalle, während im Finale des Damen⸗Vierers Riboli⸗Luzzatti:4,:83 über Va⸗ lerio⸗Vanzutto die Oberhand behielten. Für das Finale im Dameneinzel qualifizierten ſich Frl. Valerio und Frl. Riboli. Im Herren⸗Einzel kamen die vier geſetzten Spitzen⸗ ſpieler über die vier Beſten der Ausſcheidungen in die Vor⸗ ſchlußrunde. Es ſiegten hierbei: Sertorio gegen Gaslini :2,:1,:6,:3, de Minerbi gegen Mangold 624,:3,:0, Rado gegen Gaslini:2,:1,:6,:3 und Palmieri gegen Fe d' Oſtiani:5,:0, 679. Tagung der Vobfahrer Die Meiſterſchafts⸗Termine In den Räumen des Berliner Schlittſchuhklubs hielt am Samstagabend der Deutſche Bobverband ſeine ordentliche Jahres⸗Hauptverſammlung ab. Zu der Tagung hatten die Vereine aus Rieſſerſee, Krummhübel, Schierke, Hahnen⸗ klee, Flinsberg und Berlin ihre Vertreter entſandt. Nach Verleſung der Berichte wurde unſere Vierer⸗ Bobmannſchaft Kilian, Mehlhorn, Ludwig und Hüber, die bei den Olympiſchen Winterſpielen in Lake Placid die bronzene Medaille errang, durch Ueberreichung von Ehrenbechern ausgezeichnet. Bei den Wah⸗ len wurden Erwin Hachmann Berlin als erſter Vor⸗ ſitzender und Sportwart ſowie Thorn als zweiter Vor⸗ ſitzender wiedergewählt. Anſchließend wurden die Mei⸗ ſterſchafts⸗Termine feſtgelegt. Die deutſchen Meiſterſchaften im Zweier⸗ und Vierer⸗Bob werden vom 22.—27. Januar in Hahnenklee ausgetragen. Die Junioren⸗Meiſterſchaften werden im Februar in Schlierke zum Austrag gebracht. Den Höhepunkt der deutſchen Bobſaiſon wird die Weltmeiſterſchaft im Zweier⸗Bob bilden, die am 11. und 12. Februar in Schreiberhau zum Austrag kommt, —.— während die Vierermeiſterſchaft in Cl wird. Für die deutſchen Meiſterſchaften 1934 wurde Rieſſerſee als Austragungsort vorgemerkt. Den Vereinen wurde es zur Pflicht gemacht, für den ordnungsmäßigen Ausbau der Bahnen Sorge zu tragen, um die Möglichkeit von Unfällen noch mehr zu begrenzen. Weiterhin wurde beſchloſſen, bei allen Veranſtaltungen zugunſten des Olympia⸗Fonds 1936 einen Aufſchlag von zehn Pfennig auf jede Eintrittskarte zu erheben. Im weiteren Verlauf der Tagung der Bobfahrer in Berlin fand noch ein Antrag von Hauptmann Zahn An⸗ nahme, der ein Verbot ausſpricht, daß die Kufen zur Er⸗ reichung Schnelligkeiten erhitzt werden. Der gleiche Antrag ſoll auch dem internatianalen Verband zu⸗ geleitet werden. Die Generalverſammlung 1934 findet Mitte Oktober nächſten Jahres wieder in Berlin ſtatt. Walter Neuſel ſchlägt Larry Gains klar nach Punkten Gong rettet den Britiſchen Meiſter vor Die erſte diesjährige Boxveranſtaltung im Pariſer Sportpalaſt hatte dieſem ein ausverkauftes Haus gebracht. Als Hauptkampf des Abends ſtand der Schwergewichtskompf zwiſchen dem Bochumer Schwergewichtler Walter Neuf el und dem farbigen Meiſter der britiſchen Dominions, Larry Gains, auf dem Programm. Der mit großer Aufmachung angekündigte Kampf brachte die Zuſchouer in helle Begeiſterung, denn der in Paris durch ſeine bisheri⸗ gen Erfolge ſehr beliebte Deutſche konnte einen einwand⸗ freien und überlegenen Punktſteg über den ausgezeichneten Ringfuchs Gains davontragen. Neuſel buchte faſt alle Runden für ſich und führte ſchon nach einigen Runden klar nach Punkten. Gegen Schluß der 10. und letzten Runde drehte der Bochumer noch einmal mächtig auf und konnte den Mulatten durch einen ſchweren Kinnhaken zu Boden ſchicken. Doch der Schlußgong rettete den Kanodier vor dem k. o. Neuſel mußte ſich nach Schluß immer wieder dem begeiſterten Publikum zeigen, das mit ſeinem Beffall nicht aufhören wollte. imonix abgewickelt k. o. Funda gewinnt das Straßenfahrer-Kriterium Der Berliner Sportpalaſt hatte am Sonntag abend an⸗ läßlich des Straßenfahrer⸗Kriteriums nicht den erwarteten Beſuch zu verzeichnen. Neben den zu hohen Eintrittspretſen Hürfte dies in erſter Linie auf die mangelnde Beltebtheit von Einzelrennen zurückzuführen ſein. Der ſportliche Teil des Abends ſtellte die Zuſchauer in jeder Hinſicht zu⸗ frieden. Es wurde ein außerordentlich ſcharfes Tempo ge⸗ fahren, ſodaß die Fahrer nach zwei Stunden die glänzende Leiſtung von 89,160 Kilometer zurückgelegt hatten. Funda und Aerts lagen meiſtens in Führung. Im letzten Teil des Rennens rückte dann auch Wiſſel zur Spitze auf, Den End⸗ ſieg ſicherte ſich Funda erſt in der letzten Runde durch ſeine größere Punktzahl. Das Ergebnis: 1. Funda:15:10 Std. 23 Punkte; 2. Wiſſel 10, 8. J. Aerts 0 Punkte; eine Runde zurück: 4. Maidorn 31.; 5. Siegel 18.; 6. Buſe 11., zwei Runden zurück: 7. Bo⸗ gaart 28.; 8. Manthey 24.; 9. di Pacco 18.; 10. Thierbach 5.; vier Runden zurück: 11. Bonduel; 12. Stöpel; 183, Zims; 14. Riſch; fünf Runden zurück: 15. Camuſſo; 16. le Drogo; 17. Sieronſki; 18. Geyer Miethe und Kroll gaben auf. Jageehaleucles Dienstag, 18. Oktober Nationaltheater:„Wetter veränderlich“, Eugen Gürſter, Miete A, Anfang 20 Uhr. Muſenſaal: Zweites Akademie⸗Konzert unter Leitung von Generalmuſikdirektor Eugen Jochum, 20 Uhr. Apollo⸗Theater:„Der Zarewitſch“, Operette von Léhar, 20.15 Uhr. Marionettenſpiele im Ritterſaal des Schloſſes: Singſpiel „Jery und Bätely“ von Goethe, darauf„Goethe im Examen“, 20.15 Uhr. Caſtno⸗Saal:„Doktor Johannes Fauſt“, Aufführung des Künſtler⸗Martonetten⸗Theaters, 20.15 Uhr. Planctarinm: 16 Uhr Vorführung. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt zur Weinleſe in die Pfolz mit Kelterei⸗ und Kellerefbeſichti⸗ gung, ab 14 Uhr Paradeplatz. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abenövorſtellung. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Acht Mädels im Boot“.— Gloria:„Kreuzer Emden“.— Capitol:„Das Lied einer Nacht“.— Alhambra:„Der träumende Mund“.— Roxy Theater:„Stroſſache van Geldern“. — Schauburg:„Ein Lied— ein Kuß— ein Mädel“. — Palaſt⸗Theater:„Die Blumenfrau von Lin⸗ denau“.— Scala⸗Theater:„Zwei glückliche Tage“. Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Eröffnung der Sonderaus⸗ ſtellung:„Schattentheater und Puppenſpiel“. Geöffnet von 19—17 Uhr.— Städtiſche Kunſtholle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 10—18 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mitfwoch, Donneestag u. Freitag, jew. von 19.30— 21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ foſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ offnet von 16—17 Ubr— Oeffentl. Muſikbücherei M 4, a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und 16—19 Uhr. ff Acc Chefredakteur: H. A. Melßner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt- Handelsteil: Kurt Ehmer Feuflleton: Dr. Stefan Kayſer ⸗Kommunalpolltik u. Lokales: Richarb Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Sildweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fümtilch in Mannheim» Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr-Rückſendung nur bei Rilckporto Komödie von gestalt g istung. Nohers :* et. Viele pf te er Us. PEI VERKAUFSSTELLE, LUDWIeSHAF EN/ RH, KAISER. WILHELMSTR. 7, Ruf 628 51, VERKAUF FUR MaNMHENM UND LUDWIeSHAF EN. Ade Teile u. Reparaturen zu Opal-Festpreſsen 8. Seite/ Nummer 485 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der Heiratsſchwindel⸗Truſt von Newyork Die Ehe A. G. macht alles Sechshundertdreißig Newyorker Ehen wurden für ungültig erklärt Newyork, 15. Okt. Seit Tagen exiſtiert für die Newyorker Oeffent⸗ lichkeit, für Preſſe und für Radiv keine Wahlauf⸗ regung mehr, keine Kriſenprobleme und keine Ab⸗ rüſtungs⸗Arithmetik. Der Sturm, der alle anderen Tagesintereſſen beiſeite gefegt hat, iſt der Blizzard eines Rieſenſkandales. Seine Ausmaße ſind ſelbſt für amerikaniſche Verhältniſſe erſchreckend. Dazu kommt noch, daß ſeine beſondere Art die ſtän⸗ dig zum Herabdonnern bereite amerikaniſche Lawine losgelöſt hat: die moraliſche Entrüſtung der Frauen⸗ vereine. Da hat ſich ein Konſortium von Schwind⸗ lern mit höchſtem Sinn für Aktualität zuſammen⸗ gefunden und hat nach Ausſagen der.S..⸗Preſſe „für immer die Heiligkeit der amerikaniſchen Ehe geſchändet“. Es iſt nicht ganz ſo ſchlimm. Das ganze iſt ſogar weit davon entfernt, irgendwelche tragiſche Züge aufzuweiſen, ſondern iſt eine herrliche Komödie: Heiraten iſt nicht mehr ſo leicht im Stagte Newyork wie es früher einmal war. Die Bürokratie iſt ſich ihrer ſelbſt bewußt geworden und hat ein Bündel von Beſtimmungen losgelaſſen, die in ihrer Um⸗ ſtändlichkeit auch den ſchönſten Liebestraum und die hrennendſten Sehnſüchte zur Ehe erdrücken könnten. Brautleute haben es alſo ſchrecklich ſchwer, ihre Lie⸗ besgondel in den berühmten Ehehafen einlaufen zu laſſen. Das dauert Wochen und Wochen und koſtet viele Dollars, noch mehr Zeit und ungeahnte Energien. Kein Wunder, daß ſich da eine Inſtitution des Maſſenzuſpruches erfreut, die unter vertrauen⸗ erweckenden Umſtänden die ganze Heiratszeremonie im Verlauf von zwei Tagen durchzuführen ver⸗ ſpricht. Ernſt und würdig ausſehende Männer mit kah⸗ len Köpfen und Methodiſtenbrillen gehen durch Newyorks Straßen, und wenn ſie ein glückliches Paar ſehen, das mit nachtwandleriſcher Sicherheit immer gerade um einen Millimeter zermalmenden Autobusrädern und ziſchenden Pneumatiks der raſenden Privatwagen entgeht, dann wiſſen ſie als gewiefte Menſchenkenner Beſcheid und drücken dem traumſeligen Jüngling ein Kärtchen in die Hand. Darauf ſteht zu leſen: „Die Newyorker Ehe A. G. macht alles. Wollen Sie ſchnell heiraten, wollen Sie gut heiraten, dann wenden Sie ſich vertrauensvoll an uns. In zwei Tagen bringen wir alle geſetzlichen Erfor⸗ derniſſe für Sie in Ordnung, inkluſive Standesamt und Kirche. Sie und die zukünftige Mutter Ihrer Kinder brauchen zu Ihrem Glück nichts zu tun, als „ja“ zu ſagen. Die Newyorker Ehe A. G. Telephon Manhattan 7302684.“ Die Geſchäfte der Ehe A. G. gingen glänzend. Die Heiratsluſt der Newyorker Jugend ſah in ihr das Ventil und wenn die Aktien des abſonderlichen Unter⸗ nehmens in Wallſtreet gehandelt worden wären, dann hätten ſie jeden Kletterrekord der Hauſſe ge⸗ ſchlagen. Ste arbeitete ja auch muſtergültig, dieſe „gemeinnützige“ A. G. Am vorbeſtimmten Tag fuhr ein Auto bei den jungen Leuten vor, brachte ſie zu einem ſehr amtlich und durchaus vertrauenerwecken⸗ den Standesamt, und von dort ſchon mit allen amt⸗ lichen Papieren in der Taſche gondelte das junge Paar zur Kirche, wo ein weißhaariger Pfarrer wartete und unter Orgelklang, hinreißenden Chören der neue Lebensbund ſeine kirchliche Weihe fand. So ging das wochenlang vorſich und alles ſchien in ſchönſter Ordnung. Die Kunden der Ehe A. G, zogen in ihre neue eheliche Wohnung, meldeten ſich ord⸗ nungsgemäß bei der Polizei an und verlebten die Flitterwochen. Eines Morgens erſchien bei allen glücklichen Paaren die Kriminalpolizei, die den Neuver⸗ mählten eröffnete, daß ſie in wilder Ehe lebten und eine falſche polizeiliche Anmeldung abgegeben hätten. Von ihrer Ehe wiſſe kein Standesamtsregiſter und kein Kirchenbuch etwas. Zückte dann der funge Ehe⸗ mann empört ſeine ſchönen Papiere, dann mußte er erfahren, daß ſie falſch ſeien. Die Ehe AG. war nichts als ein ungeheurer Schwindel. Ein paar Gauner hatten ſich einen Büroraum in anerkennenswerter Naturtreue als Standesamt hergerichtet und eine leerſtehende Sek⸗ Dresdens Hofkirche in Gefahr . Der Sandſteinbau der Hofkirche in Dresden, der jetzt völlig eingerüſtet werden muß, da der Ver⸗ witterungsprozeß vor allem an dem Turm der Kirche ſowie an dem überlebensgroßen Figurenſchmuck, der zu den Hauptwerken Lorenzy Matttellis gehört, ſchon ſehr weit fortgeſchritten iſt. Es iſt fraglich, ob die Gelder zur Verfügung geſtellt werden können, um eine gründliche Ausbeſſerung der Plaſtiken zu ermög⸗ lichen, oder ob dieſe ganz entfernt werden müſſen, was für das Geſamtbild des herrlichen Baues über⸗ den„Glockenrock“ ſelbſt an und bewegte ſich damit. tenkirche gemietet. Stempel und Formulare zu fä für den„Standesbeamten“ fi ö und den„Prieſter“ z finden, war nicht ſchwer. Und da die„Gebühren florterendſte Unternehmen von Newyork. Genau ſechshundertdreißig ſolche Ehen hat die Aktien⸗Geſellſchaft vollzogen, genau zwölf⸗ Die ausgebrannten Trümmer der Gehöf Polizei auf akademischen Voden“ In den letzten Wochen wurden in ſämtlichen Wie⸗ ner Bezirken zahlreiche Anzeigen erſtattet, daß in Geſchäftslokale zwei oder drei Männer eingetreten waren unter dem Vorwand, etwas zu kaufen. Die Verkäufer wurden von ihnen in längere Ge⸗ ſpräche gezogen und als die„Käufer“ ohne etwas erſtanden zu haben, das Geſchäft wieder verlaſſen hatten, ſtellte es ſich heraus, daß entweder die Ladenkaſſe geleert oder Waren geſtohlen oder dem Inhaber bzw. dem Verkäufer aus ſeinen Taſchen Uhr, Brieftaſche uſw. entwendet worden war. Die angegebenen Perſonalbeſchreibungen führten zu dem bekannten Taſchen dieb Franz Kla n. Der ſo außerordentlich rührige Wiener Tierf geſtellt, das für alle erdenklichen Unfälle Eine überraſchende Hausdurchſuchung ergab merk⸗ würdige Entdeckungen. Klayn befand ſich eben im „Unterricht“. Er lehrte gerade einigen stud. dieb. die höhere Kunſt des Taſchendiebſtahls. Während der Herr„Rektor“ dieſer Hochſchule ſich perſönlich mit der Unterweiſung ſeiner Schüler beſchäftigte, hatten die Herren Pro⸗ feſſoren gerade Ausgang. Sie mußten inzwiſchen ihre Künſte praktiſch erproben. Täglich wechſelte man ab. Auch der „Pedell“ wurde gezwungen, an den praktiſchen Uebungen teilzunehmen. Selbſtverſtändlich wurde die ganze Bande verhaftet und die„Hochſchule für Taſchendiebe“ behördlich geſchloſſen. Die Vernehmungen mit den„Studenten“ ergaben recht intereſſante Dinge. Sie erzählten von ihren Unterrichtsſtunden und ihren Ausflügen ins prak⸗ tiſche Leben. An einem Nagel war ein Kleidungsſtück aufgehängt, das mit kleinen Glöckchen benäht war. Aus dieſem Kleidungsſtück mußten nun die Schüler Gegenſtände herausholen. Und zwar ſo, daß man keines der verſchiedenen Glöckchen klingeln hörte. Immer mehr Glöckchen wurden angebracht, immer ſchwieriger wurde das geräuſchloſe Entfernen von Gegenſtänden. Schließlich zog der Herr„Profeſſor“ Und wenn einer der Schüler dann auch ſeine Fertig⸗ keit im Taſchendiebſtahl erwies, war er berechtigt aus folgenſchwer ſein würde. ſchen, und aus ihren Reihen ſchauſpieleriſche Talente die für die„Eheſchließung“ erhoben wurden, recht an⸗ ſehnlich waren, war dieſer Truſt der Heiratsſchwin⸗ delei während der letzten Wochen fraglos das beſt⸗ Jeuersbrunſt in einem Schließung der Wiener Hochſchule für Tafthendiobe“ Ein Tier⸗Reltungsauto in Wien Dienstag, 18. Oktober 1932 5 hundertſechzig Menſchen ſtürzten aus ihrer Stratoſphäre, die auch der ſiebente Himmel 1 genannt wird. 185 Aber der Gouverneur des Staates Newyork vor allen Dingen den frommen Frauenverbänden ſchuldig war. zig Stunden waren die ſechshundertdrei⸗ zig Paare nunmehr„gültig“ verheiratet. mecklenburgiſchen Dorf te in der Ortſchaft Picher bei Ludwigsluſt, Der Dekan“, der 250 Diebſtähle leitete Andere Unterrichtsfächer beſchäftigten ſich mit der Unterweiſung im Diebſtahl von Brieftaſchen, die an den verborgenſten Stellen ſteckten und Wert⸗ gegenſtänden, die am Hals, an den Händen oder an⸗ deren Körperteilen hingen. Das Tätigkeitsgebiet der Bande war außerordentlich umfangreich und erfolgreich. Bis⸗ her konnte man ihr nicht weniger als 230 Die b⸗ ſtähle nachweiſen. Diejenigen, die man nicht nachweiſen kann, gehen ſicherlich in die Taufſende. Die Schadenſumme bei den bewieſenen Diebſtählen beträgt 43 000 Schilling. chutzverein hat ein Tierrettungsauto in Dienſt mit ſinnreichen Apparaten ausgerüſtet iſt. Umſonſt wurde in der„Hochſchule der Taſchen⸗ diebe“ niemand unterrichtet. Zwar wurde Ein⸗ ſchreib⸗ und Vorleſungsgebühr geſtundet, aber ſpäter mußte der„Student“ ſein Lehrgeld abzahlen. Der Rektor fungierte gleichzeitig als Kaſſier und erhob von jedem Schüler einen Betrag von 100 Schilling. Trotzdem war der Beſuch der Univerſität ſehr gut. In der Regel betrug die Dauer eines„Se⸗ meſters“ nur vier Wochen. Aus dieſen Gründen nimmt die Polizei an, daß bereits ſo viele ihre„Staatsprüfung“ mit Erfolg ge⸗ macht haben, daß ſie in Wien allein kein genügend großes Betätigungsfeld mehr fanden. Man glaubt, daß Raubzüge in die öſterreichiſche Provinz in⸗ ſzeniert wurden, forſcht nun in Schwechat, Kloſter⸗ neuburg und Graz nach weiteren Mitgliedern der Bande, die früher als„Studenten“ der Wiener Hoch⸗ ſchule für Taſchendiebe angehörten. 380 Millionen ledige Frauen Nach den neueſten ſtatiſtiſchen Angaben beträgt die Zahl der Unyerheirateten Frauen in aller Welt nicht weniger als 380 Millionen. Es iſt intereſſant, daß dieſe Zahl ſeit dem Kriegsende bereits um ein Beträchtliches geſunken iſt, denn damals gab es über 400 Millionen unverheiratete Frauen. Gleichzeitig beſtätigt die Aufſtellung, daß Männer an der praktiſchen Betätigung der Diebesbande teil⸗ zunehmen. 5 wußte, was er ſich, den ungewollten Sündern und amerikaniſchen Er beſtimmte Not⸗ trauungen, und im Verlauf von vierundzwan⸗ Meſſing ſtatt Gold Einem ſchweren Betrug iſt, wie aus Baſel ge⸗ meldet wird, ein in der Schweiz wohnender Kauf⸗ mann von auswärts zum Opfer gefallen. Der Kaufmann hatte durch Vermitlung zwei angebliche ruſſiſche Schiffsoffiziere kennen gelernt, die für 20000 Franken ungemünztes Gold zum Kauf anboten. Der Kaufmann ging mit den beiden Ruſſen, die das Gold in einem Köfferchen bei ſich trugen, in ein Pfandleihhaus und in eine Juwelier⸗ handlung, um dort die Ware prüfen zu laſſen. In beiden Fällen wurde ihm geſagt, daß es ſich um reines Gold von 24 Karat handele. Durch ein geſchicktes Manöver muß nun das Köfferchen vertauſcht worden ſein. Die beiden Ruſſen und der Kaufmann gingen mit dem Koffer zur Ge⸗ päckaufbewahrung im Schweizer Bundesbahnhof, wo der Kaufmann das Köfferchen abgab und den Schein erhielt. Daraufhin ging man zur Wohnung des Kaufmannes, der 11300 Franken in bar bezahlte und eine mit 96 kleinen Brillanten beſetzte Platin⸗ armbanduhr, ein paar weißgoldene Ohrringe mit Diamantroſen von zuſammen 3 Karat, ſowie ver⸗ ſchiedene andere Platin⸗ und Weißgoldſchmuck⸗ ſachen mit Brillanten im ungefähren Werte von 12000 Franken als Pfand übergab. Sodann ging man wieder zum Bundesbahnhof mann die Aufbewahrungsgebühr bezahlte, ließ er einen der beiden ruſſiſchen Offiziere das Köfferchen halten und in dieſem Augenblick erfolgte die Ver⸗ tauſchung mit einem gleichartigen Koffer, der Meſ⸗ ſingplatten enthielt. Rabiate Nache Eine junge geſchiedene Frau in Rochefort war von ihrem Liebhaber verlaſſen worden, mit dem ſie zwei Jahre lang zuſammen gelebt hatte. Der Grund, der Trennung lag vor allem in ſchrecklichen Eifer⸗ ſuchtsſzenen, die ſie ihm ſtändig und grundlos machte. Sie wollte, daß er ſte heiratete, er aber weigerte ſich und verließ ſie. Sie beſchloß, ſich an ihm zu rächen, ſuchte ihn zwei Tage hindurch, bis ſie ihn ſchließlich bei der Arbeit in der Nähe eines klei⸗ nen Kanals fand. Sie leiſtete ihm drei Stun⸗ den lang Geſellſchaft, plauderte harmlos mit ihm, als ob nichts vorgefallen ſei, in Wirklichkeit aber nur, um einen günſtigen Augenblick abzuwar⸗ ten. Der kam dann, als der Mann ſich hinunterbeugte, um einen Zementſack aufzuheben. In dieſem Außen⸗ blick zog ſie ihren Revolver, ſchoß auf ihn und ver⸗ letzte ihn an den Schultern. Er warf ſich über ſie, um ſie zu entwaffnen, ſie aber gab noch vier weitere Schüſſe ab, jedoch ohne zu treffen. Schließlich gelang es ihm, ihr die Waffe zu entreißen und fortzuwer⸗ fen. Danach aber ſank er, von der Verwundung er⸗ ſchöpft, nieder. Die Frau, die ſehr ſtark war, warf ihn in den Kanal, wo ſie ihn an den Haaren feſthielt, damit ſein Kopf unter Waſſer blieb. Der Mann war ſchon nahe dem Tode, als einer ſeiner Freunde vorbeikam und ihn rettete, und ſofort ins Krankenhaus einlieferte. Die Frau ließ ſich wider⸗ ſtandslos verhaften. Hier werden Kinder verliehen Es iſt eine Straße in London auf Notting Hill, dem Bettlerviertel, wo Kinder verliehen wer⸗ den, tage⸗ oder wochenweiſe und zwar ſind„ihre Ent⸗ leiher“ Straßenbettler, die in Begleitung des Kindes mit Erfolg auf das größere Mitleid der Paf⸗ ſanten ſpekulieren. Die„Leihegebühr“ ſchwankt be⸗ trächtlich; je nach dem Ausſehen des Kindes. Ein vier Monate altes Baby, das ſchmal und bleich und unternernährt ausſieht, koſtet zwei Mark am Tag, ein blühendes und geſund ausſehendes, etwas älteres Kind nur 50 Pfeunig. Ein Bettler, der vor kurzem wegen einer ſolchen Sache vor Gericht auszuſagen hatte, erklärte:„Wenn ich allein bettele, bekomme ich beſtenfalls bis zu ſünf Mark am Tage, gehe ich mit einem Kind, dann mit⸗ unter bis zu zwanzig Mark“. Daß in dieſem Bettlerviertel die Bettler richtig organiſtert ſind, iſt bekannt. Die einzelnen Leute bekommen beſtimmte Rollen zugewieſen, die erfahrungsgemäß„am beſten ziehen“; der eine als Blinder, der andere als Kriegs⸗ krüppel, ein dritter eben als Vater eines verhungert ausſehenden Kindes. Wenig bekannt dürfte ſein, daß beſtimmte Stammſtraßenplätze richtig gekauft werden müſſen und wenn der Platz mit einem anderen vertauſcht werden ſoll, auch wieder verkauft werden. Die erſte Schönheitskönigin für 1933 Fräulein Mary Weinlich, eine hübſche junge Wienerin, wurde zur Miß Vienna 1933“ gewählt. Damit hat die Donauſtadt als erſte Stadt Europas bereits einen Vorſchu auf das kommende Jahr genommen, das ſich boffent⸗ i zur Ehe Frauen bevorzugen, die noch nicht das 30. Lebensjahr erreicht haben.. 5 lich ebenſo hübſch repräſentieren wird wie die funge Schönheitskönigin die Weiblichkeit der Stadt Wien. 3 —fä 1 f NN 25 Dienstag, 18. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 9. Seite“ Nummer 488 0 5 ö f sten⸗ 0 Umops Cerzucherler Neue geltocknele Kohlen füller f 20 el f eee ner Speck pflaumen] es den J Wewerke 1 Unser lieber guter Vater, Großvater, Urgoßvater, Schwieger- Heringe in Gelee fe 1 40 N Aluminum ö e h 553 pſund 705 pfund 25 3. 0 95 4 oe 5——— 5 1 5 7 1 1 dener e Ofenschirme mbros Nöltner Stengenczte f e been, ee j Aligauer 200% g plockwurs mi Goldrend ist gestern im Alter von 82 Jahren von uns gegangen 0 1 15 ö Pjond 3 Mannheim Mittelstr. 41), 18. Oktober 1932 pfund 385 Die tieltrauernden Hinterbliebenen Die Einäscherung findet Mittwoch 1 Uhr statt 3 10 — — Von der Reise zurück 11846 Dr. med. vet. E. Wolf Tlererzt Telefon 26855 Steppdecken-Mäherei GUTHMANN- CRGUSSMANN 9786 Traitteurstraße 46 1 Wanzen!! vernichtet unter Garantie nach dem neuesten Int. erbftentüchunven lar laut Mannheim Durchgasungs- Verfahren Desinfektions-Inst. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. A.& K. 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