1 Sean e eee N d Einzelpreis 1 0 Pf Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 7. Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren 2 Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 11 und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Dienstag, 18. Oktober 1032 143. Jahrgang— Nr. 486 Frankreich verlangt eine Herabſetzung der deutſchen Streilkräfte und ſtützt ſich dabei auf die Lügen über die Polizei und die Wehrverbände 2 72 2 Eine unerhörte Fälschung Drahtung unſeres Pariſer Vertreters VParis, 18. Okt. In der franzöſiſchen Oeffentlichkeit dauert die Polemik gegen die Gleichberechtigungs⸗ forderung der deutſchen Regierung weiter an. Die letzten Ausführungen des Reichs⸗ kanzlers von Papen bilden den Gegenſtand neuer ſcharfer Kritik. Man wirft Herrn von Papen vor, zu Zwecken des Wahlkampfes die nationaliſtiſchen außenpolitiſchen Forderungen Hitlers noch über⸗ trumpfen zu wollen. Ein„der franzöſiſchen Regie⸗ rung naheſtehendes Blatt iſt„entſetzt“ darüber, daß weder die amerikaniſche noch die engliſche Oeffent⸗ lichkeit auf die„unberechtigten Anſprüche Deutſch⸗ lands“ ſo wenig reagieren. Im übrigen verfolgt man in Paris mit ſchärfſter Aufmerkſamkeit die Verhandlungen zwiſchen London und Berlin, um eine Viermächte⸗Konferenz doch noch zuſtande zu bringen. Man glaubt hier, daß die britiſche Regie⸗ rung noch nicht alle Hoffnungen aufgegeben habe, entweder die Reichsregierung zu veranlaſſen, nach Genf zu gehen oder die franzöſiſche Regierung zu beeinfluſſen, vielleicht Locarno als Konferenzort anzuerkennen. Für heute iſt der Beſuch des britiſchen Botſchafters in Paris, Lord Tyrell, bei Her⸗ riot angekündigt. 5 Aus den vom Quai d' Orſay inſpirierten Kom⸗ mentaren der großen franzöſiſchen Blätter geht her⸗ vor, daß Frankreich immer noch keine Veranlaſſung ſteht, auf Genf zu verzichten, ſelbſt für den Fall, daß Macdonald energiſcher auf einem anderen Konferenz⸗ ork beſtehen ſollte. Man müßte, ſo verlangen die maßgebenden politiſchen Kreiſe, der deutſchen Ent⸗ ſchloſſenheit, nicht nach Genf zu gehen, einen gemein⸗ 1 25 feſten engliſch⸗franzöſtſchen Willen entgegen⸗ ſtellen. Bezeichnend für die in der Regierung Herriot herrſchende Auffaſſung in der Gleichberechtigungs⸗ frage iſt der Leitartikel der„Ere Nouvelle“. Das Blatt, das Herriot beſonders naheſteht, wiederholt die tollſten Entſtellungen über die Ver⸗ fafſung der deutſchen Polizeiorgani⸗ ſationen und ſpricht nur immer von 250 000 Be⸗ rufsſoldaten. Reichswehr, Schutzpolizei, Stahlhelm und Hitlertruppen ſeien heute die Streitkräfte, über die das Reich verfüge. Jeder Abrüſtungsplan, ſo verlangt die„Ere Nouvelle“, müßte gerechter und logiſcherweiſe die Herabſetzung aller dieſer Streitkräfte und nicht nur die Verminderung der ſichtbaren Formationen zum Ziele haben. Dieſe Behauptungen ſind aus dem Munde eines franzöſiſchen Leitartiklers an und für ſich nichts Neues. Sie ſind aber bezeichnend, weil ſie, wie ohne weiteres anzunehmen iſt, mit Wiſſen des Miniſter⸗ präſtdenten Herriot der franzöſtſchen Oeffentlichkeit vorgeſetzt werden. Neue Intriguen in Genf Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Okt. Man kann verſtehen, wenn an den Berliner offi⸗ ziellen Stellen eine gewiſſe Befriedigung darüber herrſcht, daß bei der Regelung der Völkerbunds⸗ ſekretariatsfrage in Genf wenigſtens in einer Be⸗ ziehung der deutſche Standpunkt ſich durchgeſetzt hat. Aufs Ganze geſehen aber läßt ſich doch nicht gut keugnen, daß der langwierige Kampf um die Oberleitung des Völkerbundsbüros mit einem Erfolg der Franzoſen abſchließt. Ein Blick in die Pariſer Preſſe zeigt, wie hoch man die Tatſache wertet, daß ein Franzoſe, Herr Ave⸗ nol, wenn auch nur proviſoriſch, Generalſekretär geworden iſt. Das bedeutet, wie man es auch wen⸗ den mag, eine weitere Minderung des deutſchen Einfluſſes. Bekanntlich hat Deutſchland erreicht, daß keine Macht im Sekre⸗ tariat mehr als zwei Beamte in hohen Stellungen haben dürfe. Bei ehrlicher Durchführung dieſes Beſchluſſes müßte der franzöſiſche Direktor der In⸗ formationsabteilung, deſſen Kontrakt demnächſt ab⸗ läuft, ſeinen Dienſt quittieren. Schon aber ſetzen neue Jutrigen ein. Die Franzoſen wollen es offenbar ſo drehen, daß ihnen nicht dieſer wichtige Poſten genom⸗ men wird, ſondern daß ſtatt deſſen der weit weniger bedeutſame des von ihnen bisher aleichfalls geſtellten Leiters der Verkehrs abteilung an eine andere Macht übergeht. Soweit wir unterrichtet ſind, wird ſich Deuſchlan gegen ſolche Machenſchaften auf das Enutſchiedenſte wehren. Die Reichsregierung hat dazu auch die Mög⸗ lichkeit, da jede Vertragserneuerung der höheren Beamten Einſtimmigkeit im Rat erfordert. Köpfe 5 — Der Franzoſe J. A. Avenol wurde vom Völkerbundsrat zum Generalſekretär gewählt. dem Tage Der Italiener Auriti wurde neben einem Norweger ſtell⸗ vertretender Generalſekretär. Trendelenburg, der deutſche Kandidat für einen Unter⸗Generalſekretärspoſten. Der Umbau der Preußenkaſſe Die preußiſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe geht in den Mitbeſitz des Reiches über Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Okt. In den Arbeiten des Kabinetts iſt eine kurze Pauſe eingetreten. Das Kabinett wird ſeine Bera⸗ tungen vermutlich erſt wieder Ende der Woche auf⸗ nehmen, da auch v. Gayl Berlin vorübergehend ver⸗ laſſen hat. Im Finanzminiſterium finden zur Zeit die Vorbereitungen zum Uebergang der Preu⸗ ßenkaſſe in den Mitbeſitz des Reiches ſtatt. Der Reichsinnenminiſter Freiherr von Gayl, wird ſeinen Aufenthalt in Bayern dazu benutzen, um mit dem Miniſterpräſi⸗ denten Held und dem Ausſprache über die Grundzüge der neuen Verfaſſung fortzuſetzen, die vom Kanzler begon⸗ nen wurde. Die„D. A..“ behauptet, daß im weſent⸗ lichen eine Verſtändigungsbereitſchaft erzielt ſei, ſo daß eingehendere Verhandlungen erſt nach Fertig⸗ ſtellung des Entwurfs Ende November vonnöten ſein werden. Der Urlaub des Reichswehrminiſters von Schleicher iſt, wie jetzt bekannt wird, auf längere Zeit berechnet. Schleicher unterzieht ſich einer Kur. Er dürfte erſt in der zweiten Novemberwoche, alſo nach den Wahlen, wieder in die Reichshauptſtadt zu⸗ rückkehren. Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin⸗ Kroſigk und Reichswirtſchaftsminiſter Warm⸗ bold haben für etwa 14 Tage Urlaub genommen. * Dem Umbau der Preußenkaſſe kommt eine viel größere Bedeutung bei, als man dies auf den erſten Blick anzunehmen geneigt iſt. Die preußiſche Zen⸗ tralgenoſſenſchaftskaſſe iſt nach den Notverordnungen Innenminiſter Stützel die über die Oſthilfe und die Erweiterung des Voll⸗ ſtreckungsſchutzes für die Landwirtſchaft in erſter Linie Trägerin der Sanierung der deutſchen Land⸗ wirtſchaft. Und wenn auch die Gründe für die be⸗ kannten Unzuträglichkeiten durch die Einſetzung des Reichskommiſſariats in Preußen fürs erſte aus der Welt geſchafft ſind, ſo bedeutet es doch eine ſtarke Erhöhung der finanziellen Schlagkraft der Reichsregierung, wenn ihr neben der Reichsbank auch dieſe zentrale Kaſſe und ihre Organiſation zur Verfügung ſteht. Der Plan zum Umbau der Preu⸗ ßenkaſſe geht ſchon auf die Zeit des Brüningkabi⸗ netts zurück, das damals bei der zweiten Notver⸗ ordnung über die Oſthilfe, die teilweiſe Ueberleitung der Preußenkaſſe in Reichsbeſitz vorſah, um ſo den Widerſtand der preußiſchen Regierung und beſon⸗ ders des Herrn Klepper gegen die Siedlungspläne des Kabinetts Brüning aus der Welt zu ſchaffen. Die neue Sozialverordnung Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 18. Okt. Die Verordnung über die ſchon mehrfach ange⸗ kündigten Erleichterungen auf ſozialpolitiſchem Gebiet, die u. a. bekanntlich für den Winter auch Er⸗ höhungen beſtimmter Unterſtützungs⸗ ſätze enthalten ſoll, dürfte noch im Laufe des heu⸗ tigen Tages fertiggeſtellt und morgen in einer kurzen Sitzung verabſchiedet werden. Dabei handelt es ſich wohl mehr um eine Formulität, und es werden zu⸗ meiſt, da viele Miniſter zur Zeit nicht in Berlin ſind, die Staatsſekretäre der einzelnen Miniſterien an ihr teilnehmen. Morgen abend um halb acht Uhr wird der Reichsarbeitsminiſter Schäffer über die neuen Maßnahmen im Rundfunk ſprechen. eee benen Englands Rückkehr zur Parteipolitik Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 18. Okt. Das Unterhaus tritt heute nach längerer Pauſe wieder zuſammen und nimmt ohne jede Zeremonie die ſachliche Arbeit auf. Im Vordergrund der Par⸗ lamentsdebatte ſtehen die Abmachungen der britiſchen Reichskonferenz von Ottawa. Auf Grund dieſer Bindungen müſſen neue Zölle, Zollerhöhun⸗ gen und andere Einfuhrbeſchränkungen durchgeführt werden. Die Regierung wird dabei auf den entſchloſ⸗ ſenen Widerſtand nicht nur der Labour Party, ſon⸗ dern auch des größten Teils der Liberalen Partei ſtoßen, die ſich jetzt unter Führung Sir Herbert Samuels als„Seiner Majeſtät zweite Oppoſition“ etabliert hat. Aber auch innerhalb der Regierungs⸗ mehrheit, die jetzt nur aus Konſervativen, Simon⸗ Liberalen und Maedonalds eigener Perſonengruppe beſteht, wird es kritiſche Spannungen geben, denn es wird immer deutlicher, daß die„nationale Re⸗ gierung“ nur noch auf Macdonald berußt, Wie lange der Rahmen die widerſtrebenden Elemente ſeines politiſchen Inhalts noch umſpannen wird, hängt wohl nur von der Ausdauer und der Zähigkeit des Premierminiſters ab. Die Rückkehr zur Parteipolitik, die Macdonald in ſeiner geſtri⸗ 2 gen Rede aufs ſchärfſte verurteilte, hat ſich im Lande tatſächlich ſchon vollzogen. Neben den Ottawa⸗Ver⸗ trägen wird vor allem die Abrüſtung und der Bruch mit Irland, die Arbettsloſtgkeit, Indien und die Einſchränkung der Gemeindefinanzen auf der Tagesordnung des Unterhauſes ſtehen. Demonſtrationsverbot in Wien Meldung des Wolffbüros — Wien, 18. Okt. Der Staatsſekretär für das Sicherheitsweſen hat die Wiener Polizeidirektion angewieſen, alle Kundgebungen, Aufmärſche und Verſammlun⸗ gen unter freiem Himmel, die von der Sozialdemo⸗ kratiſchen, der Kommuniſtiſchen oder der National⸗ ſozialiſtiſchen Partei veranſtaltet werden, mit Rück⸗ ſicht au, die Simmeringer Vorfälle zu unter ſagen. 5 l 5 Eine Rektorenkonferenz der Wiener Hoch⸗ ſchulen faßte den Beſchluß, die Hochſchulen für drei Tage zu ſchließen. Sie ſollen erſt dann wieder geöffnet werden, wenn die Regierung aus⸗ reichende Sicherungen gegen die Wiederholung der⸗ artiger Vorfälle gegeben hat. Beſſerung in Sicht (Von einem gelegentlichen Mitarbeiter) 2. London, Mitte Oktober 1982. daß in Handel und Induſtrie in Die Tatſache, 45 und europäiſchen einzelnen nordamerikaniſchen Staaten eine teilweiſe ſchwache, teilweiſe aber auch ſchon recht fühlbare Belebung eingeſetzt hat, ſetzte das Pendel der Konjunkturhoffnung in raſchere Schwingung. Wohl hat in England bereits ſeit einiger Zeit eine ſtark optimiſtiſche Stimmung Platz gegriffen, welche auch durch den großen Streik im Textilgewerbe nicht beeinträchtigt wurde. Seit der Wiederherſtellung des alten britiſchen Staatskre⸗ dites und der Inſtandſtellung der Finanzen hat ſich in England, allerdings unter Beihilfe der Pfund⸗ entwertung um 30 v.., manches wieder zum Beſſe⸗ ren gewandt, während die Berichte aus Nord⸗ und Südamerika wie auch eine Menge perſönlicher Feſt⸗ ſtellungen in einer Reihe ſtark imduſtrialiſierter euro⸗ päiſcher Staaten Bilder furchtbarſter Kriſe zeigte. Nun aber häufen ſich ſeit Wochen die Nachrichten aus den Vereinigten Staaten, aus Frank⸗ reich, Italien, welche von einer mehr als nur ſaiſonmäßigen Belebung ſprechen, die deutſchen füh⸗ renden Banken von heute berichten von einem De⸗ preſſionsumſchwung und der beginnenden Entſpan⸗ nung der wirtſchaftlichen Lage, wodurch in manchen Ländern auch eine politiſche Beruhigung der auf⸗ gehetzten Leidenſchaften eintreten wird. Selbſt aus Ländern wie Oeſterreich und einzelnen Balkanlän⸗ dern ſind Zeichen neu einſetzender Belebung erkenn⸗ bar. Der berühmte Silberſtreifen am Horizont ſcheint Tatſache zu werden. Noch ſind wir noch lange nicht wieder im Gleichgewicht der geſtörten Weltwirtſchaft, aber die parallele Feſt⸗ ſtellung in den bedeutendſten Induſtrieländern, daß eine Belebung endlich zu erkennen iſt und daß damit das Schlimmſte endlich überwunden ſei, hat zu einer hoffnungsfreudigeren Stimmung im Allgemeinen ge⸗ führt, die ſich raſch auch auf die Börſen der alten und der neuen Welt übertrug. So gerne wir von dieſer beginnenden Beſſerung der allgemeinen Lage Kenntnis nehmen, ſo ſehr muß aber vor übertriebenem Optimismus wie er ſich z. B. ſchon wieder in Nordamerika äußert, gewarnt wer⸗ den. Heftige Rückſchläge ſind unvermeidlich und be⸗ ſonders im Börſen verkehr werden noch ſehr kräftige Fluktuationen im Laufe der nächſten Monate feſtzuſtellen ſein. Die Hauptſache aber liegt in der Feſtſtellung des Momentes, daß endlich wieder Bewegung in die lethargiſchen Maſſen der Millionen Papiere kommt, welche ſeit Jahren nur noch die end⸗ loſe Minusbewegung zu kennen ſchien. Die oft über⸗ raſchend einſetzenden Gegenbewegungen in der Wall⸗ ſtreet und in der Stock Exchange ſind beſonders in der USA und in England zu Trägern neuer Hoff⸗ nungen geworden. Im Laufe weniger Wochen und Monate hat es ſich gezeigt, daß von einer Verarmung der Welt, trotz der gewaltig verloren gegangenen Vermögen in einzelnen Staaten, noch nicht die Rede ſein kann. Wichtiger als die Börſenbewegung, welche ihrer⸗ ſeits nur wieder eine Folgeerſcheinung des Stim⸗ mungsumſchwunges darſtellt, iſt die Tatſache der Höher bewertung einzelner wichtiger Rohmaterialien, wie Baumwolle, Gummi, Kupfer, Zinn, Getreide auf den verſchiedenen Welt⸗ märkten und die darauf reſultierende teilweiſe ſtür⸗ miſche Deckung des künſtlich zurückgehaltenen Be⸗ darfes. Es hat ſich augenblicklich bei der einſetzen⸗ den Höherbewertung gezeigt, daß eine Menge großer Aufträge der Deckung in Rohmaterialien harrten, daß aber die ſeit Jahren ununterbrochen nach unten tendierende Kurve nur die alleroͤringendſte Deckung tatſächlichen Bedarfes veranlaßte, während bei ent⸗ gegengeſetzter Bewegung der Preiskurve plötzlich große Meinungskäufe ſtattfanden. Es verſteht ſich, daß auch die Rohmaterialien noch mancherlei Schwankungen zeigen werden in der nächſten Zukunft, da wir noch lange nicht vor einer Konjunktur ſtehen und die Produktion im früheren Umfang überhaupt nicht mehr aufgenommen wer⸗ den ſoll, aber auch ſchon nur eine mäßige Belebung von Induſtrie und Handel wird die Miſere der Roh⸗ materialienmärkte der letzten Jahre nicht mehr zurückkehren laſſen. Amerika, d. h. die Vereinigten Staaten melden fühlbare Belebung der Stahl⸗ in duſtrie, was ſogleich auf eine Menge ver⸗ wandter Induſtriezweige ſich auswirkt, wie Kohlen⸗ förderung und Coke⸗Erzeugung, vermehrte Traus⸗ porte, Roheiſenproduktion und des Erzbau. Bedeu⸗ tendſte und führende amerikaniſche Induſtrielle halten die gegenwͤrtige optimiſtiſche Welle, welche durch viele Länder zieht, als das ſicherſte Anzeichen einer zwar ſehr langſamen, aber dauernden Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage. Als beſonderes Charakteriſti⸗ kum der zurückkehrenden Hoffnung auf Beſſerung 2. Seite/ Nummer 486 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 18. Oktober 1932 zeigt ſich in England und in den U. S. A. in der plötz⸗ lich ſich bemerkbar machenden Neuüberholung einer Menge ſeit Jahr und Tag aufgelegter Per⸗ ſonen⸗ und Frachtdampfer für den Ueberſeeverkehr. Der Schiffsbau litt unter der Kriſe wohl am fühl⸗ barſten. In England ſteht man ſogar vor der Wie⸗ deraufnahme der Arbeit an dem großen 70000 To. Luxusdampfer der Cunard Linie. Bekanntlich wurde die Arbeit an dieſem Ozeanrieſen, welcher England das blaue Band wieder zurückbringen ſollte, vor Jahresfriſt ganz eingeſtellt infolge der ſchlechten Aus⸗ ſichten für den Perſonenverkehr in der Ozeanpaſſage einerſeits und infolge der finanziell ungünſtigen Lage der Geſellſchaft anderſeits ſoweit der Bau dieſes Rieſen in Frage ſtand. Nun ſoll der Weiter ⸗ bauin beſchleunigtem Tempoaufgenom⸗ men werden, wodurch allein 3500 Arbeiter auf 1% Jahre hinaus bereits wieder ihr Brot finden, ein Schweſterſchiff von derſelben Größe ſoll ebenfalls unverzüglich in Angriff genommen werden. Be⸗ kanntlich üben ſtets die Schiffahrtsgeſellſchaften mit den größten Dampfern die ſtärkſte Anziehungskraft aus. Wie ſehr dieſe Belebung in der Schiffahrt, welche übrigens durch einige Aufträge aus der Admiralität unterſtützt wird, ſtimulierend wirkt, kann nur derjenige ermeſſen, der die öd und leer liegenden Rieſenwerften in den letzten 24 Monaten geſehen hat. Aus Frankreich wird aus den ſtark indu⸗ ſtrialiſterten Departementen des Nordens ein Rück⸗ gang der Arbeitsloſigkeit um 12—15 v. H. gemeldet während der letzten 4 Wochen, was in den volksreſchen Induſtriebezirken von Lille, Roubaix Tourcoing u. a. m. ſich ſchnell fühlbar macht. Die Beſſerung erſtreckt ſich jedoch nicht nur auf die ſchwer darniederliegende Textilinduſtrie, ſondern auf zahl⸗ reiche andere Inbuſtriegebiete, beſonders im Bau⸗ gewerbe. Ein beſonders erfreuliches Zeichen aus Eng ⸗ land, das als Barometer gewertet werden darf, ſind die vermehrten Steuereingänge für die erſten 6 Monate dieſes Jahres gegenüber der gleichen Zeit im Vorjahr. Vermehrte Steuerein⸗ gänge aber ſind ein untrügliches Zeichen des Ten⸗ denzumſchwunges. Mit beſonderem Intereſſe verfolgt man auch in England die Dinge in Deutſchland. Da iſt es von beſonderem Wert, die Ausführungen der zwei führenden deutſchen Großbanken(Dresdener und Deutſche Bank und Diskonto) zu vernehmen, welche in ihren letzten Berichten ebenfalls von einer Beſſerung der allgemeinen Finanz⸗ und Kreditlage und der kommenden Belebung der deutſchen Indu⸗ ſtrie ſprechen. Ohne eine Geſundung Deutſchlands gibt es kein dauernd proſperierendes Europa, das weiß man auch in England. Wohl werden noch manche nicht geſunde Unter⸗ nehmungen über die Klinge ſpringen müſſen, aber das wird die Unternehmermentalität der geſunden Groß- und Kleingeſchäfte ſtärken. In dieſer Be⸗ ziehung wirkt die Kriſe wohltuend als ein reinigen⸗ des Gewitter.— Wenn auch in einzelnen Ländern beſonders in kleinen, die viel ſpäter die Schwere der Wirtſchaftsſchrumpfung zu ſpüren bekamen als andere große Wirtſchaftsterritorien, vielleicht teil⸗ weiſe noch eine vorübergehende ſchärfere Accentu⸗ ieyung und Auswirkung der Kriſe ſich fühlbar machen mag, ſo iſt doch die Hoffnung und die Aus⸗ ſicht heute für alle dieſelbe, die in der Tatſache be⸗ ſteht, daß das Schliminſte an uns vorüber zu ſein ſcheint und das neu erwachſende Vertrauen wieder eine Rechtfertigung findet. Jalſchmünzerbande in Hamburg Meldung des Wolff⸗ Büros — Hamburg, 18. Okt. Das Falſchgeldkommando hat eine Falſchmünzer⸗ geſellſchaft verhaftet und umfangreiches Mate⸗ tal beſchlagnahmt, wodurch eine ganze Reihe von Münzvergehen in Hamburg, Itzehoe, Neumünſter, Stettin und anderen Orten aufgeklärt werden konnte. Die Bande wollte gerade die Herſtellung einer neuen Reihe von 20 Markſcheinen in An⸗ griff nehmen. Der Führer wird noch geſucht. Es ſoll ſich um einen 41jährigen Arnold Peterſen han⸗ deln, der im November aus dem Zuchthaus in Rends⸗ burg geflüchtet iſt. „; ꝝð tfVê. gn? 2 k 8 Bayern und Baden in der Geſchichte Die Vorwürfe gegen Klepper Der frühere Finanzminiſter vor dem Anterſuchungsausſchuß des Preußenlandtags Meldung des Wolffbüros — Berlin, 18. Okt. Die öffentliche Sitzung des Klepper⸗Unter⸗ ſuchungsausſchuſſes des Preußiſchen Land⸗ tages, in der die erſten Zeugenvernehmungen über die Beſchuldigungen erfolgen ſollten, die gegen den früheren Finanzminiſter Dr. Klepper erhoben werden, hatte ein zahlreiches Publikum an⸗ gelockt. Die Staatsanwaltſchaft hatte in der Perſon des Staatsanwaltſchaftsrates Dr. Kreismann einen Vertreter entſandt. Dagegen war die kommiſſariſche preußiſche Regierung nicht vertreten. Die Zeugen⸗ vernehmungen ſollen ſich zunächſt auf den Fall„Köl⸗ niſche Volkszeitung“ erſtrecken Die Vernehmung des Miniſters Dr. Klepper begann mit dem üblichen Hinweis des Ausſagever⸗ weigerungsrechts des Zeugen für den Fall, daß er ſich einer ſtrafrechtlichen Verfolgung ausſetze. Klep⸗ per erwiderte darauf, daß er von dieſer Befugnis keinen Gebrauch machen werde. Aber der Bericht⸗ erſtatter habe, bevor er ſich zu den Vorwürfen habe äußern können, bereits ein Urteil über ſeine, Klep⸗ pers Tätigkeit, abgegeben, das er als eine ganz gröbliche Beleidigung erklären müſſe(Zuſtimmung bei den Sozialdemokraten und im Zentrum). Er müſſe deshalb ſeine Erklärung über die Bereitſchaft zur Ausſage dahin einſchränken, daß er Fragen des Berichterſtatters nicht beantworten werde. Abg. Steuer(Du.) erklärte, daß er die in ſeiner Eigenſchaft als Abgeordneter gefällten Werturteile voll und ganz aufrecht erhalte. Der Vorſtitzende ſtellte feſt, daß er gegen Beleidi⸗ gung von Zeugen einſchreiten werde, worauf die Vertreter der Sozialdemokraten und des Zentrums darauf aufmerkſam machten, daß der Berichterſtatter dadurch, daß er ſpeben erklärt habe, er halte ſeine Ausführungen über Klepper in vollem Umfange aufrecht, erneut den Zeugen beleidigt habe. Es wurde beantragt, in geheimer Sitzung dieſe Ge⸗ ſchäftsordnungsdebatte fortzuſetzen. Dieſer Antrag wurde abgelehnt. Dr. Klepper führte dann aus, über das Geſchäft der Preußenkaſſe mit der„Köl⸗ niſchen Volkszeitung“ habe zunächſt eine Beſprechung zwiſchen ihm und Miniſter Hirtſiefer ſtattgefunden. Es ſei davon ge⸗ ſprochen worden, daß der Görres⸗Verlag in Köln eine Kapitalserweiterung notwendig habe, daß es aber ſchwierig ſei, die Mittel zu beſchaffen, und daß die Gefahr einer Beteiligungausländiſchen Kapitals beſtehe. Auf die Frage Hirtſtefers nach einer Beteiligung der Preußenkaſſe habe er geant⸗ wortet, er halte es bei der politiſchen Bedeutung der Angelegenheit für richtig, dieſe Frage nur im Ein⸗ vernehmen mit dem Miniſterpräſidenten und dem Finanzminiſter zu entſcheiden. Mit dieſen Herren hätten dann Beſprechungen ſtattgefunden, und das Ergebnis ſei die Durchführung der Transaktion ge⸗ weſen. Auf Fragen erklärt Klepper, daß von Zah⸗ lungsſchwierigkeiten der„Kölniſchen Volks⸗ zeitung“ keine Rede war.— Die Verhandlung geht weiter. eee Noch einmal Lübecker Kinderprozeß Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Okt. Die Lübecker Staatsanwaltſchaft hat jetzt, die„B..“ mitteilt, den Berliner Kinder⸗ arzt Dr. Genter in Zuſammenhang mit dem Lübecker Calmette⸗Prozeß wegen fahrläſſi⸗ ger Tötung angeklagt. Dr. Genter iſt ſeiner Zeit nach dem Ausbruch der Lübecker Impfkata⸗ ſtrophe von den Eltern der betroffenen Kinder nach Lübeck gerufen worden. Im Lübecker Krankenhaus wurden Dr. Genter 37 ̃ geimpfte Kin der übergeben, die von den Aerzten ausdrücklich als Todeskandidaten bezeichnet wurden. Es ge⸗ lang Dr. Genter, von dieſen 37 Kindern 34 a m Leben zu erhalten. Bei drei der Kinder blie⸗ ben die Rettungsverſuche vergeblich. Auf den Tod dieſer drei Kinder ſtützt ſich die Anklage der Lübecker Staatsanwaltſchaft. Die Anklageſchrift behauptet, daß die drei Kinder nach ihrer Erkrankung durch den Lübecker Impfſtoff Dr. Genter übergeben wor⸗ den ſind und daß Dr. Genter, als er den Kindern ſein Heilmittel Antiphtiſin infizierte, dabei einen Kunſtfehler beging. Die Spritze ſei vor der Anwendung nicht geſäubert worden und Dr. Genter habe verabſäumt, die Körperſtellen, an denen er die Einſpritzungen vorgenommen hat, ſauber zu halten. Dabei hätten ſich Abſzeſſe gebil⸗ det, die den Tod der Kinder beſchleunigt hätten. Die Verhandlung wird vorausſichtlich im Laufe des No⸗ vember vor der Großen Strafkammer in Lübeck ſtattfinden. Autounglück bei Paris Meldung des Wolffbüros i— Paris, 18. Okt. Ein mit zwei aus Genf nach Paris zurückkehren⸗ den Journaliſten und einer öſterreichiſchen Dame beſetztes Auto fuhr bei Jupiſy, ſüdlich von Paris, in voller Fahrt auf einen Laſtkraftwagen auf. Der Journaliſt, der am Steuer ſaß und die öſter⸗ reichiſche Dame wurden getötet, während der andere Journaliſt namens Seehos leicht verletzt wurde. Nach dem„Paris Soir“ ſoll es ſich bei dem wie Ein Vortrag im Mannheimer Altertumsverein Die Verhältniſſe zwiſchen Baden und Bayern ſind nicht immer ſo friedlich geweſen wie heutzu⸗ tage, ſie ſind rein rechtlich ſogar heute noch nicht ge⸗ löſt. In dieſe verwickelten Vorgänge führte ein Vortrag im Altertumsverein ein, den der General- direktor der bayriſchen Staatsarchive Dr. Otto Riebner, München, über König Ludwig J. von Bayern und die rechtsrheiniſche Pfalz hielt. Er zeichnete zunächſt in knappen Zü⸗ gen die Perſönlichkett des Königs, der ſeine Jugend⸗ jahre in der Pfalz verlebt hatte, mit ſeinen Eltern aber vertrieben wurde durch die Macht Napoleons. Bei der von Napoleon veranlaßten Neuordnung Deutſchlands mußte Bayern auf die Pfalz verzich⸗ ten. Der Prinz Ludwig konnte das nicht verſtehen, an der Pfalz hing ſein Herz. Nach dem Sturz des Korſen erhielt Bayern nur die linksrheiniſche Pfalz zurück, ein in ſeiner heutigen Form zuſammenge⸗ ſtückeltes Gebiet. Wegen der rechtsrheiniſchen Pfalz wurde mit Oeſterreich ein Staatsvertrag geſchloſſen, der den Rückfall dieſes Gebietes an Bayern bei Ausſterben der regierenden badiſchen Linie zu⸗ ſicherte, Oeſterreich zahlte ſogar eine Entſchädigung für den Verzicht Bayerns auf die Kontiguität, d. h. dien Gebietszuſammenhang mit der Pfalz. Der Kronprinz war mit dieſen bloßen Ver⸗ ſprechungen Metternichs unzufrieden. Und er hatte recht. Denn Preußen lehnte die Kontiguität ab und ebenſo ſtellte ſich der Zar, der mit den Zähringern verwandt war, auf die Seite Badens und garan⸗ tierte auf dem Aachener Kongreß e ee ö Rege⸗ lung nicht eigentlich an, hatte aber nichts gegen die Zahlung einer Entſchädigung einzuwenden, die bis des badiſchen Gebietes. Bayern nahm dieſe in unſere Zeit noch jährlich im bayriſchen Staats⸗ haushalt als Einnahme verzeichnet war. Sie wird zur Zeit nicht mehr gezahlt, aber die Verhandlungen darüber ſind noch nicht abgeſchloſſen. Ludwig hatte, da er ſehr an ſeiner Pfälzer Heimat bing, in ſeiner ſo die Sponheim'ſche Surrogatsfrage nochmals auf⸗ gegriffen, um ſie vielleicht durch einen Ländertauſch zu erledigen. Aber das wurde von Baden abgelehnt, Zum letzten Male wurde die Kontiguſtät 1870 be⸗ rührt, aber von Bismarck beiſeite geſchoben. Die Pfalz machte dem König Ludwig in den Zeiten der Julirevolution viel zu ſchaffen, Es hatten ſich dort infolge der Ablehnung eines von ihm angeregten ſüdweſtdeutſchen Zollpereins durch Baden und Heſſen unzuträgliche Zuſtände ergeben, die der richtige Nährboden für eine Revolution waren. Von einer andern„europäiſchen“ Angelegen⸗ heit ſeiner Zeit wurde er wenig berührt, nämlich von der Kaſpar Hauſer⸗Frage. Feuerbach, der Juriſt, hatte ſie durch ein Gutachten an die Königin⸗ Mutter in Fluß gebracht. Wieſo er auf den Gedanken kam, in Kaſpar Hauſer den erſten Sohn des Groß⸗ herzogs Karl zu ſehen, iſt noch nicht klar. Die An⸗ ſichten Feuerbachs ſeien aber nicht ſo ernſt zu neh⸗ men, er hätte nämlich zu andern Zeiten auch anders gedacht und wäre eben doch ſchon ein alters⸗ und ge⸗ gedächtnisſchwacher Mann geweſen. Daß eine Hauſer⸗ frage heute überhaupt nicht mehr exiſtiere, zeige neben den Tatſachen aus dem Leben und Verhalten des Findlings auch die Auffindung des angeblich unterſchobenen Kindes, das als 21jähriger Soldat in München verſtorben und in Sterbe⸗ und Friedhofs⸗ regiſtern eingetragen ſei. Schuld an der Legende ſei das badiſche Fürſtenhaus ſelbſt infolge ſeiner Ge⸗ heimniskrämerei, dier ihren Grund allerdines in den allzu verwandtſchaftlichen Beziehungen innerhalb des Hofes hatte. Auch die Mutter des Erbprinzen hätte nie an die Echtheit geglaubt, a Der Redner ſtellt dieſe Dinge einfach al Behaup⸗ tungen auf, ohne den Beweis anzudeuten. So hat er sicherlich, einen richtigen„Hauſerer“ nicht überzeugt 4 Doch ſollte man das nicht mit der Bemerkung abtun daß die überhaupt nicht zu überzeugen ſeſen, wi, Engel es getan hat.— Der Redner fand mit ſeigen Regierungszeit die Frage der Kontiguität und eben⸗ lebhaften und in den Einzelheiten bemerkenswerlen Getöteten um den deutſchen Journaliſten Karl Merten handeln, der 1902 in Kaſſel geboren wurde. Karl Merten war ein bekannter Pazifiſt und Mitarbeiter des Profeſſors Förſter. Er lebte ſeit Jahren im Auslande, beſonders in Genf. Vor zwei Jahren machte Mertens unliebſam von ſich reden, als er in Genf während der Vllkerbundsverſamm⸗ lung an die Delegierten eine Denkſchrift über den angeblichen deutſchen Rüſtungsſtand verteilen ließ, die der Wahrheit in keiner Beziehung entſprach, Ge⸗ gen Merten wurde ſeinerzeit ein Landes ver⸗ rats verfahren eingeleitet. Schlagwettererploſion bei Aachen Meldung des Wolffbüros — Aachen, 18. Okt. Auf der 340 Meter⸗Sohle der Zeche der Gewerk⸗ ſchaft„Sophia Jakoba“ in Hückelhoven hat ſich eine Schlagwetterexploſion ereignet. Ein Berg ⸗ mann wurde getötet und elf verletzt. Von den Verletzten kamen ſechs unmittelbar durch die Exploſion zu Schaden, während fünf weitere bei dem Verſuch, ihren Kameraden zu helfen, durch Ein⸗ atmen von Nachſchwaden verunglückten. Bei drei der Verletzten beſteht Lebensgefahr. Selbſtmord eines Richters — München, 18. Okt. Der Vorſtand des Amts⸗ gerichts Rottalmünſter, Oberamtsrichter Blaim, verübte Selbſtmor d. In den letzten Tagen zuvor waren Unregelmäßigkeiten in der Kaſſenführung des Amtsgerichtes bekannt geworden. Keine Auflöſung des Sachſen⸗Landtags — Dresden, 18. Okt. Der ſächſiſche Landtag hat den nationalſozialiſtiſchen Antrag auf Landtagsauf⸗ löſung gegen die Stimmen der Antragſteller und der Kommuniſten abgelehnt. Ausführungen den freundlichen Beifall einer zahl⸗ reichen Hörerſchaft. Seine Bemerkung, daß die einſt geſpannte dynaſtiſchen Beziehungen heute durch ver⸗ bindende kulturelle und wirtſchaftliche erſetzt ſind, fand freundlichen Anklang. ab⸗ Heidelberger Stadttheater. Die lange und un⸗ gern entbehrte Oper hat wieder Einzug im Heidel⸗ berger Stadttheater gehalten. Kurt Overhoff hat ſich ſchon für die erſte Aufführung eine ſchwere Auf⸗ gabe geſtellt, er hat ſie mit außerordentlich feinem Stilempfinden gelöſt. Mozarts komiſche Oper „Die Entführung aus dem Serail“ braucht dieſes Stilempfinden. So durchſichtig⸗klar iſt mit unſerem Orcheſter ſchon lange nicht mehr im Thea⸗ ter muſtziert worden. Overhoff hat die akuſtiſchen Tücken des Hauſes, die beſonders für 55 Orcheſter gefährlich werden können, ſchnell erfaßt, ſich nie von der Freude am Klang zu überlauter Begleitung hinreißen laſſen und— mit kleinen Ausnahmen im erſten Akt— den Kontakt zwiſchen Bühne und Orcheſter immer hergeſtellt. Den Enſembles hat er beſonders liebevolle Behandlung angedeihen laſſen. Wenn trotzdem nicht immer der wünſchenswerte Einklang hergeſtellt wurde, ſo liegt das an der unterſchiedlichen Qualität der Soliſten. Dem Bel⸗ monte gab als Gaſt der Stuttgarter Hans Hoeff⸗ ln die Weichheit ſeiner biegſamen Stimme. Von den eigenen Opernkräften ſteht Nuſcha Krumm ⸗ haar obenan. Wir haben ihren Cherubin noch in den Ohren und ſind erfreut, welche Fortſchritte dieſe junge Künſtlerin ſtimmlich und darſtelleriſch ge⸗ macht hat. Die überwundenen techniſchen Schwierig⸗ iten in der Behandlung der Stimme machen das lich und gelöſt. Sehr ſympathiſch in Erſcheinung iſt auch der Pedrillo von 1 5 in Tenorbuſfo, von dem ſicher noch viel Gutes zu erwarten iſt. In dieſes En⸗ ſemble paßt auch der muntere Osmin von Wilhelm Hilgrey, weniger dagegen die Konſtanze von Margarete Celas⸗Schu r, Die Stimme iſt in der Höhe grell, mezza op los, Das Vorhandenſeit der Hauptſache auf dem Peter And — Das neue Depiſenabkommen mit Italien Meldung des Wolff⸗Büros b al — Berlin, 18. Okt. f Mit Italien iſt ein neues Deviſenabkommen ge⸗ ſchloſſen worden, das am 16. Oktober in Kraft getre⸗ ö 1 ten iſt. Mit dieſem Zeitpunkt ſind die von der ita⸗ b 3 lieniſchen Regierung verhängten Sperrmaßnahmen 15 für Zahlungen nach Deutſchland aufgehoben worden. 5 Das neue Abkommen unterſcheidet ſich von dem im de Juni ds. Is. abgeſchloſſenen Abkommen vor allem 5 dadurch, daß nunmehr ein beſtimmtes Verhältnis 15 zwiſchen der deutſchen Ausfuhr nach Italien und der 5 italieniſchen Einfuhr nach Deutſchland vereinbart 8 worden iſt. Dieſe neue Beſtimmung iſt deshalb von ö 8 beſonderer Bedeutung, weil damit die Aktivit ät i der deutſchen Handelsbilanz gegenüber 5 Italien feſtgelegt iſt. 10 Papen wird Kaas antworten 1 Drahtbericht unſeres Berliner Büros er Berlin, 18. Okt. 1 An den Berliner zuſtändigen Stellen lehnt man 5 es ab, ſich zu den Ausführungen des Prä⸗ 1 4 laten Kaas in Münſter zu äußern. Es iſt in⸗ 8 17 des anzunehmen, daß der Kanzler in der 4 nächſten Woche— er wird am Montag in Berlin 1 vor einer Verſammlung von Handwerkermeiſtern ſprechen— ſich mit gewiſſen Stellen der Rede aus⸗ 1 einanderſetzen wird. Wir haben hier ſchon ange⸗ 11 kündigt, daß Herr von Papen bei der Gelegenheit auch auf den offenen Brief des früheren Reichs⸗ tagspräſidenten Löbe zu erwidern beabſichtigt. 50 Vadiſche Kandidaten 8 Der bisherige Spitzenkandidat der Deutſchen 7 Volkspartei, Dr. Zapf⸗ Heidelberg, der ſchon 80 ſeit längerer Zeit in einem Berliner Sanatorium 9 weilt, teilte dem Landesverband Baden mit, daß er 1 aus geſundheitlichen Gründen nicht in der Lage ſei, f. zu kandidieren. a 9 In der Sitzung des Geſchäftsführenden Aus⸗ se ſchuſſes wurde auf Vorſchlag von Finanzminiſter f. Dr. Mattes einſtimmig unter lebhaftem Beifall der 2 bisher an der zweiten Stelle der Liſte ſtehende Präſi⸗ 0 dent des Badiſchen Einzelhandels und ſtellvertretende 1 Vorſitzende der Handelskammer Karlsruhe, Kauf⸗ 9 mann Adolf Wilſer, zum Spitzenkandidaten der 0 Deutſchen Volkspartei 8 Badens gewählt. Es folgen weiter: Profeſſor Dr.— 9 Neſer⸗Offenburg, Dr. Ilſe Walther⸗Freiburg, Wag⸗ l nermeiſter und Landwirt Heinrich Brixner, M. d.., 4 5 Brühl, Kaufm. Angeſtellter Emil Adam⸗Waldshut, 7 f Fabrikant Otto Lauer⸗ Pforzheim, Verwaltungsdirek⸗ 5 tor Schwarz⸗Freiburg, Rechtsanwalt Dr. Waldeck, f M. d.., Mannheim, Finanzminiſter Dr. Mattes⸗ 5 Karlsruhe. 6 Der Evangeliſche Volksdienſt f hat auf ſeiner Landestagung in Karlsruhe die Liſte 8 der letzten Reichstagswahl mit dem Spitzenkandidaten f Simpfendörfer, Dr. Schwechel und Schneider erneut aufgeſtellt. 5 Negierungskrife in Rumämen i Meldung des Wolffbüros 1 — Sinaja, 18. Oktober. f Miniſterpräſident Gafda überreichte geſtern 0 nachmittag dem König die G eſamtdemiſſion b 1 des Kabinetts, die vom König angenommen wurde. 1 Nach der Audienz erklärte Miniſterpräſident Gajda b 1 dem Vertreter der amtlichen Nachrichtenſtelle, daß 0 der König ihn bis zur Bildung der neuen Regierung mit der Weiterführung der Geſchäfte betraut habe. Der König hat alsbald die Beſprechungen zur Löſung der Kriſe begonnen und den früheren Innenminiſter Mihalaka zur Audienz berufen. Man rechne ed mit einem neuen Kabinett Maniu. Gandhi hat keinen Schlaganfall erlitten — London, 18. Okt. Die Nachricht, wonach Gandhi einen Schlaganfall erlitten haben ſoll, wird amtlich dementiert. N. .. ⁵˙... a 7 n. en. S ee Die ſchüchternen Verſuche, das Vorſpiel zur Marter⸗ arie ausſpielen zu wollen, ſollte man lieber ganz unterlaſſen. Das nicht allzu zahlreich erſchtenene Publikum(undankbares Heidelberg!) rief am Schluß Overhoff und ſeine Helfer vielmals vor den Vor⸗ hang. a jk. O Die Klapierklaſſen Adolf Schmitt traten am geſtrigen Sonntag mit einer gehaltvollen Mor⸗ genaufführung hervor, die angeſichts des Ge⸗ botenen einen viel beſſeren Beſuch verdient hätte. Das umfangreiche Programm wurde von beſonders gereiften Schülern der Mittel⸗ und Ausbildungs⸗ klaſſen beſtritten. Vor allem überraſchte Willi Soyez mit einer Darbietung der ſchwierigen -dur⸗Sonate Beethovens aus der Haydn gewid⸗ meten Trias, die hinſichtlich geſchliffener Technik, plaſtiſcher Heraushebung der Themen und Erfaſſung Nn des geiſtigen Inhalts das Prädikat„konzertrei“ verdient. Der Charakter der einzelnen Sätze wurde glücklich gewahrt, wie namentlich der getragene Satz N in ſeinen Feinheiten gut zur Geltung kam. Seine pianiſtiſche Reife bewährte Soyez an Kompoſitionen von Chopin, wie er ſich auch in der Schlußnummer virtuoſen Werken in jeder Hinſicht gewachſen zeigte. Eine vielverſprechende Begabung iſt ferner Artur Rubel zu eigen, der in der eis⸗moll⸗Sonate von Haydn ein gereiftes Können an den Tag legte. Auch das-dur-Präludium von Chopin bedeutete eine gute Leiſtung, während der-moll⸗Walzer ſtrecken⸗ weiſe zu ſchnell geriet. Von den Schülern der Mit⸗ telſtufe ſeien wegen ihres präziſen und ſorgfältigen Spieles mit Anerkennung Lore Hofheinz, Hans Herſchler und H. Reuther genannt.— Auch ein junger ſehr begabter Oboiſt, Rich. Eberhard aus der Schule von Kammermuſiker Cramer hatte ſich eingeſtellt, der von A. Rubel ſeinfühlend am Klavier begleitet, ein Oboen⸗Konzert von Haydn vortrug und nicht nur eine ſolide durchgebildete Technik im Paſſagenſpiel an den Tag legte, ſondern auch in den kantäblen Stellen einen vollen geſang⸗ lichen Ton entfaltete und ſchöne Hoffnungen er⸗ weckte. Die Morgenaufführung erbrachte einen neuerlichen Beweis für die pädagogiſchen Fühig⸗ keiten des bekannten Pianiſten und Erziehers Adolf Schmitt. 7 9nd 5 0 * „ c — 7 * 2 FFP Dienstag, 18. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Neeichshilfe für Mannheim in den Ferbſtmonaten erhöht. aber immer noch ungenügend— Reichs finanzminiſter ſetzt Reichshilfe für Seplember-Oktober auf rund 470 000 RM feſt (Berliner Sonderdienſt der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Wie unſer Berliner G..⸗Mitarbeiter zuverläſſig erfährt, hat der Reichsminiſter der Finanzen den An⸗ teilbetrag der Stadt Mannheim an der Reichshilfe zur Erleichterung der Wohlfahrtslaſten der Gemein⸗ den und Gemeindeverbände für die Herbſtmonate September und Oktober auf je 234 653.70, zuſam⸗ men alſo auf rd. 470 000&, feſtgeſetzt. Die Grund⸗ lage für die Errechnung dieſes Betrages bildet die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen in Mannheim, Stichtag iſt der 31. Juli 1932. Bei einer Einwohner⸗ zahl von 260871 gab es am Stichtag in der Stadt Mannheim 14080 Wohlfahrtserwerbsloſe oder 54 auf 1000 Einwohner. Der Reichsfinanzminiſter hat dieſe Wohlfahrtserwerbsloſen⸗ Ziffer Mannheims auf 23 616 veredelt. Für jeden„veredelten“ Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen erhält die Stadt Mannheim ihren Gruppeneinheitsſatz. Dieſe Reichswohlfahrtshilfe Mannheims iſt die erſte, die nach Erlaß der Notver⸗ ordnung über die Belebung der Wirtſchaft vom . September 1932 ausgerechnet und ausgeſchüttet worden iſt und beſtimmte Aenderungen der Beſtim⸗ mungen der Reichswohlfahrtshilfe⸗Lerordnung vom 14. Juni 1932 gebracht hat. Der Reichsminiſter der Finanzen hat die Mittei⸗ lung über die Verteilung der Reichswohlfahrtshilfe in den Monaten September und Oktober mit einem Erlaß an die Landesregierungen begleitet, der von erheblicher grundſätzlicher Bedeutung für die geſamte Kommunalpolitik, namentlich für alle Städte für die Zukunft von entſcheidender Wichtig⸗ keit iſt. Der Reichsfinanzminiſter weiſt zunächſt darauf hin, daß nach den Durchführungsbeſtimmun⸗ gen zur Wohlfahrtshilfeverordnung vom 14. Juni 1932 künftig die Erſtellung der Statiſtik der Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen, nach der die Verteilung der Reichswohlfahrtshilfe auf die verſchiedenen ſtädti⸗ ſchen und ländlichen Bezirksfürſorgeverbände er⸗ folgt, der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung in eigener Zuſtändigkeit obliegt und daß die Beſtimmung des Zeitpunktes, wann die neue Statiſtik und damit die neue Be⸗ griffsbeſtimmung des Wohlfahrtserwerbsloſen zur Grundlage bei der Verteilung der Wohlfahrtshilfe gemacht wird, in ſein— des Reichsfinanzminiſters Ermeſſen geſtellt iſt. Dieſen Zeitpunkt ſetzt der Reichsfinanzminiſter in ſeinem Erlaß auf den 31. Auguſt 1932 feſt, d. h. an dieſem Zeitpunkt haben erſtmalig die Arbeitsämter und nicht die Bezirks⸗ fürſorgeverbände die Zählung der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen durchgeführt. Der Reichsfinanzmini⸗ ſter hat ſich jedoch, wie er weiter ausführt, entſchloſ⸗ ſen, die erſte Zählung der Arbeitsämter als Probe⸗ zählung zu betrachten und erſt die Ergebniſſe der zweiten Zählung der Arbeitsämter— zum 30. September 1932— der Verteilung der Wohl⸗ fahrtshilfe zugrundezulegen. Die Ergebniſſe dieſer zweiten Zählung kön⸗ nen erſt bei Verteilung der Wohlfahrtshilfe im November 1932 zur Grundlage genom⸗ 882 men werden. 3 Für die Verteilung der Wohlfahrtshilfe im Sep⸗ tember und Oktober iſt die Zählung der Bezirks⸗ fürſorgeverbände— Stichtag 31. Juli 1932— zu⸗ grundegelegt worden. Der Erlaß des Reichsfinanz⸗ miniſters an die Landesregierungen enthält dann folgende, für die Kommunalpolitik der nächſten Zeit hochbedeutſamen und bemerkenswerten Ausführun⸗ gen: „Von einer Aenderung der in den Durchführungs⸗ beſtimmungen vom 15. Juni 1932 vorgeſehenen Er⸗ höhungsſätze glaube ich zunächſt um ſo mehr abſehen zu können, als nach der in der Verordnung zur Be⸗ lebung der Wirtſchaft vom 4. September 1932 er⸗ folgten Abänderung der Wohlfahrtshilfe⸗Verordnung die Länder berechtigt ſind, den Teil der Wohlfahrts⸗ hilfe, den ſie einem beſonderen Ausgleichsſtock zu⸗ führen können, von 10 auf 20 v. H. der auf die Be⸗ zirksfürſorgeverbände entfallenden Beträge herauf⸗ zuſetzen. Hierdurch wird es den Landesregierungen in erhöhtem Maße möglich ſein, die Reichshilfe unter den einzelnen Bezirksfürſorgeverbänden auszu⸗ gleichen und ſo etwaige Härten, die im fetzigen Schlüſſelſyſtem liegen, zu mildern. Inzwiſchen werde ich das gegenwärtige Syſtem der Verteilung, ins⸗ beſondere die Erhöhungsſätze, nachprüfen und hierbei auch die mir zugegangenen Anregungen verwenden. Zur Ausſchüttung gelangen in den Monaten Sep⸗ tember und Oktober 1932 je 50 Millionen Mark. Un⸗ berührt bleibt mein Recht, auf Grund des 8 4, Satz g, Artikel 2 der Wohlfahrtshilfe⸗Verordnung die auf die einzelnen Bezirksfürſorgeverbände entfallenden Be⸗ träge ſo lange zurückzuhalten, bis den Erforderniſſen des 8 2 Ziffer 1 bis 3 Genüge geſchehen iſt.“(Bei dieſen Beſtimmungen handelt es ſich um da Recht des Reichsfinanzminiſters, die Kriſenfünftelrückſtände der Gemeinden und Gemeindeverbände auf die D. 87% in Anrechnung zu bringen. Vf.). 5 Der Erlaß des Reichsfinanzminiſters bringt ftir alle Städte und auch für die Land⸗ gemeinden eine große Enttänuſchung: Denn er legt eindeutig dar, daß der Reichsfinanz⸗ miniſter für die Herbſtmonate September und Okto⸗ ber eine Erhöhung der in der Verordnung vom 14. Juni 1932 vorgeſehenen Reichshilfe⸗Sätze und eine Aenderung des Verteilungsſchlüſſels abgelehnt hat, obwohl die Wohlfahrtslaſten der Gemeinden und Gemeindeverbände von Tag zu Tag ins Ungemeſ⸗ ſeue ſteigen. Der Reichsfinanzminiſter gibt aller⸗ dings in ſeinem Erlaß die Zuſage einer Prüfung der ihm zugegangenen Anregungen hinſichtlich einer Erhöhung der Reichswohlfahrtshilfe und hinſichtlich einer Aenderung des Verteilungsſchlüſſels. Aber für den Augenblick hat dieſe Zuſage für die unter ſtärkſten Finanznöten leidenden Gemeinden keine übermäßig große praktiſche Bedeutung. Hoffentlich wird die Prüfung des Reichsfinanzminiſters ſo zeitig abgeſchloſſen, daß nicht inzwiſchen zahlreiche Städte unter dem Druck ihrer Wohlfahrtslaſten zuſammen⸗ brechen. Für die Herbſtmonate September und Okto⸗ ber ſind alſo ſowohl die Forderungen des Deut⸗ ſchen Städtetages als auch die des Deutſchen Land⸗ gemeindetages nicht berückſichtigt worden. Der Deutſche Städtetag hat in einem viel⸗ beachteten Aufſatz im Septemberheft ſeiner Zeit⸗ ſchrift„Der Städtetag“ gefordert:„Die von der Reichsregierung mit Recht vorgenommene einheit⸗ liche Finanzierung der Arbeitsloſenhilfe macht es notwendig, daß alsbald die bei der Arbeitsloſen⸗ unterſtützung und bei der Kriſenunterſtützung im Jahresendergebnis vorausſichtlich eintretenden we⸗ ſentlichen Erſparniſſe(die der Städtetag auf 163 Millionen/ berechnet. D. Vf.) zunächſt und aus⸗ ſchließlich zur weiteren Entlaſtung der Gemeinden von ihren geſtiegenen Wohlfahrtserwerbsloſenunter⸗ ſtützungslaſten verwandt werden.(Die Mehrbela⸗ ſtung der Bezirksfürſorgeverbände bei der Wohl⸗ fahrtserwerbsloſenfürſorge berechnet der Städtetag auf 155,5 Millionen/ D. Pf.) Die Reichsregierung hatte den geſamten Ge⸗ meindeaufwand für die Arbeitsloſenhilfe für 1932 ausdrücklich auf 680 Millionen Mark begrenzt. Nachdem ſich dieſe Summe um mehr als 150 Millionen Mark erhöht, muß die Reichshilfe minde⸗ ſtens um dieſen Betrag erhöht werden. Dieſe Maß⸗ nahme bedeutet keine neue Belaſtung des Reichs⸗ haushalts, da die Notverordnung vom 14. Juni 1932 für die erforderliche Deckung bereits Sorge getra⸗ gen hat. Gleichzeitig mit dieſer Erhöhung der Reichshilfe muß eine Aenderung des Vertei⸗ lungsſchlüſſels vorgenommen werden, die den vom Deutſchen Städtetag vorgetragenen Erwägun gen Rechnung trägt. Dabei muß insbeſondere da Unrecht wieder gut gemacht werden, das der bis herige Verteilungsſchlüſſeſ den Bezirksfürſorgever⸗ bänden der mittleren Gemeindegrößengruppen zu⸗ fügt“. Der Erlaß des Reichsfinanzminiſters bedeutet gewiſſermaßen eine Antwort auf dieſe Forderungen: er ſagt Prüfung zu, läßt aber einſtweilen alles beim Alten. Für die Stadt Mannheim bedeutet dieſer an die Badiſche Staatsregierung ge⸗ richtete Erlaß des Reichsfinanzminiſters zwar eine Erhöhung der Reichshilfe(des Anteilsbetrages) der Stadt Mannheim.(Juni: 186 415%, Juli und Auguſt je 220 577, September und Oktober je 234 653). Aber während von den Juni⸗, Juli⸗ und Auguſt⸗Beträgen nur 10 v. H. in den Badiſchen Lan⸗ desausgleichfonds floſſen, ſind von den September⸗ und Oktober⸗Beträgen 20 v. H. für den Badiſchen Landesausgleichsfonds abzuſetzen, wobei zu erwar⸗ ten iſt, daß Mannheim bei der Ausſchüttung des Badiſchen Landesausgleichsfonds ausreichend be⸗ rückſichtigt wird. ü eee. Cemeſterbeginn an der Rheinischen Ingenieurschule Befriedigender Beſuch— Studierende aus dem Ausland Die Rheiniſche Ingenieurſchule, wie ſie ſeit der organiſatoriſchen Umwandlung 1931 heißt, beginnt am 18. Oktober das Winterſemeſter mit einer Beſucherzahl, die angeſichts der wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe als ſehr gut zu nennen iſt. Es iſt vor allem kein Rückgang eingetreten. Die Leitung rechnet nach den vorliegenden Anfragen ſogar mit einem leichten Zuwachs. Das Intereſſe an dem Mannheimer Inſtitut hat ſich in den letzten Jahren erheblich ge⸗ ſteigert; nicht nur aus dem Inland kommen ſtändig Anfragen über den Lehrplan, über die Bedingungen zum Beſuch, ſondern auch aus dem Ausland mehren ſich die ſchriftlichen und mündlichen Anfragen. In dem jetzt beginnenden Winterſemeſter ſind Studie⸗ rende aus Polen und Ungarn vertreten. Es iſt da⸗ mit zu rechnen, daß auch aus Italien dieſe Aus⸗ ländergruppe noch Zuwachs bekommt. Bemerkenswert iſt weiter die erfreuliche Tat⸗ ſache, daß Studierende von anderen deutſchen Ingenieur⸗ ſchulen in größerer Zahl nach Mannheim „%% N um hier ihre Studien fortzuſetzen. So ſind in dieſem Semeſter 50 Studierende vertreten, die bisher an der Ingenieurſchule in Weimar ihrer Ausbildung oblagen. Das iſt die Auswirkung der Propaganda der Leitung mit Hilfe des beſonders überſichtlich angeordneten Lehrplanes und der Urteile der Abſol⸗ venten der Mannheimer Schule, die an den anderen deutſchen Inſtituten für Ingenieurausbildung be⸗ ———E.ʒꝗ—— Maler Herbſt Nun will der Herbſt uns zeigen, was er kann. Flugs zieht er ſeinen Malerkittel an, Auf ſeine Leinwand, rieſenhaft geſpannt, Malt er die ſchönſten Bilder mit geſchickter Hand. In blauen Samt taucht er die fernen Wälder, In warmes Braun die friſchgepflügten Felder. Den Wieſenplan hüllt er in fahles Grau, Den Himmel drüberhin in lichtes Blau. Der Buchen Wipfel ruhn verſtreut und bunt Dort auf des Föhrenwaldes dunkelm Grund. In ein Gewand von zarter, gelber Seide Steckt er die alte, graue Uferweide. Die allerfeinſten Farben müſſen dienen Zum Schmuck der Aſtern, Dahlien und Georginen, Und ſeinen Purpur hängt der wilde Wein Breit an die Mauer in den Sonnenſchein. Doch allzulange dauert nicht die Pracht, Wild brauſt der Sturm, leis kommt der Froſt zur 5 8 Nacht. Und all die bunte Herrlichkeit vergeht, Verwiſcht vom Froſt, vom rauhen Sturm verweht. A. * Schwerer Sturz auf der Treppe. Geſtern abend erlitt eine Frau, die in der Seckenheimerſtraße die Treppe ihres Hauſes hinunterſtürzte, einen Bruch des rechten Ellenbogens und des rechten Knö⸗ chels. Die Verunglückte fand im Allg. Krankenhaus Aufnahme. Die Urſache des Sturzes iſt noch nicht geklärt. f kannt wurden. Erwähnenswert als Zeichen der Zeit bleibt der Uebergang manches Studierenden an tech⸗ niſchen Hochſchulen zur Ingenieurſchule aus der Er⸗ wägung heraus, daß heute und für abſehbare, Zeit vor allem der praktiſch geſchulte, zugleich aber theo⸗ retiſch ausgebildete Ingenieur mehr Chancen hat, als der Akademiker. Der Lehrplan der Mannheimer Ingenieur⸗ ſchule legt beſonderen Wert auf dieſe Aus⸗ geglichenheit der Theorie und Praxis. Den ſyſtematiſchen Aufbau des Unterrichtsſtoffes leitet der hauptamtliche Dozent. Die Verbindung mit der Praxis ſtellt der nebenamtliche Dozent aus der Praxis her, der im Auftrage ſeines Werkes Vor⸗ träge hält oder bei den Konſtruktionsübungen zu⸗ gegen iſt. Die Mannheimer Schule führt die beiden Abteilungen Maſchinen bau und Elektro⸗ technik. Die durchſchnittliche Beſucherzahl beträgt in normalen Zeiten 350 Studenten. Für die Auf⸗ nahme wird Oberſekundareife oder eine gleich⸗ wertige Vorbildung gefordert. Mit Volksſchulreife und beſonders guten Zeugniſſen einer Gewerbeſchule kann in einem Vorbereitungsſemeſter eine der Ober⸗ ſekundareife gleichwertige Vorbildung erworben werden. Die Studiendauer beträgt 5 Semeſter. Die Mannheimer Schule iſt in dieſem Sommer zu einem großen Teil renoviert worden. Die Lehrſäle ſind faſt durchweg durch neuen Anſtrich aufgehellt worden. Die Schule iſt nun auch äußerlich gerüſtet: das Win⸗ terſemeſter kann beginnen. O * Kraftfahrzeugkontrolle. Anläßlich einer auf der Neckarauerſtraße vorgenommenen Kraftfahrzeug⸗ kontrolle wurden zwei die erheblich überlaſtet waren. 8 Führer von Per⸗ ſonenkraftwagen bezw. Krafträdern führten die vor⸗ geſchriebenen Papiere nicht bei ſich. 3 Kraftfahrzeug⸗ führern fehlten gültige Steuerkarten. Ferner wur⸗ den 8 Kraftfahrzeuge wegen unvorſchriftsmäßiger Beſchaffenheit beanſtandet. * Motorradfahrer ſchwer verunglückt. Auf der Frankenthalerſtraße fuhr geſtern abend ein Kraft⸗ radfahrer von rückwärts auf einen Radfahrer auf, ſodaß beide zu Fall kamen. Der Kraftradfahrer erlitt eine Gehirnerſchütterung und erhebliche Ver⸗ letzungen am rechten Knie, der Radfahrer Haut⸗ abſchürfungen am Kopf, am rechten Fuß und rech⸗ ten Ellenbogen. Beide Fahrzeuge wurden erheblich beſchädigt. Der Sanitätskraftwagen der Berufs⸗ feuerwehr verbrachte den Kraftradfahrer in das Allg. Krankenhaus. * Ein Kaminbrand brach geſtern abend in 8 1, 8 infolge Fleckenrußbildung aus. Die Gefahr wurde durch die um.32 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr beſeitigt. j * Die Badiſche Grund⸗ und Gewerbeſteuer, Das Ba⸗ diſche Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetz iſt in dieſem Jahr in weſentlichen Teilen geändert und neu gefaßt worden. Hierzu iſt im Verlag J. Bensheimer, Mannheim ein praktiſcher Handkommentar von Regierungsrat Dr. Niko⸗ laus beim Finanzamt Mannheim erſchienen in dem die wichtigen neuen Beſtimmungen überſichtlich und allgemein verſtändlich für die Praxis erläutert werden. Das Buch enthält den Text des Geſetzes in neueſter Faſſung und zu jeder Vorſchrift eingehende Erläuterungen, die das Ver⸗ ſtändnis und die richtige ene ee erleichtern. Die geſamte Rechtſprechung und rwaltungsübung iſt ſorgfältig berückſichtigt. Der Preis beträgt R..— Laſtkraftwagen feſtgeſtellt, Meldung der Landes wefferwarſe Karlsruhe 3. Seite/ Nummer 186 5 e eee eee eee Wieder ein Anfall am Bäckerweg Von einer Duplizität der Ereigniſſe muß ge⸗ ſprochen werden, wenn man die Unfälle am Bäcker⸗ weg in Betracht zieht. Nur wenige Meter von der Unfallſtelle entfernt, an der in der Nacht zum Sonn⸗ tag der Motorradfahrer zu Tode ſtürzte, ereignete ſich heute früh wiederum ein Verkehrsunfall, der allerdings noch gut ablief. Als um 10 Uhr der 7 Jahre alte Schüler Rück die Mannheimerſtraße überqueren wollte, um nach der Schule zu gehen, wurde er von einem aus Mannheim kommenden Kraftwagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. Der Kraftfahrer brachte den Jungen in ſeinem Wagen nach dem Krankenhaus, wo erhebliche, jedoch nicht lebensgefährliche Verletzungen an den Füßen und im Geſicht feſtgeſtellt wurden. Wen die Schuld des Unfalls trifft, wird die polizeiliche Unterſuchung ergeben. Der Bremsſpur nach zu urteilen, die von dem zweiten Straßendrittel der rechten Seite in einer Länge von 9 Meter in einem Bogen an den linken Gehwegrand führt, ſcheint! der Kraftfahrer dem Jungen ausgewichen und dabei ganz links gekommen zu ſein. N Was uns von zahlreichen Eltern beſtätigt wurde, iſt die Tatſache, daß die Mannheimerſtraße an der Ecke des Bäckerwegs recht gefährlich iſt. Der ſchwere Unfall am Sonntag hat zwar nichts mit die⸗ ſer Gefährlichkeit zu tun, doch iſt das heutige Vor⸗ kommnis nicht das erſte dieſer Art. An dieſer Stra⸗ ßenkreuzung müſſen ſämtliche Schüler von der Bäcker⸗ wegſtedlung die Mannheimerſtraße überſchreiten, um zur Schule zu gelangen. Zum Schulbeginn und zum Schulſchluß ſind die Verkehrsverhältniſſe an die⸗ ſer Stelle ziemlich ſchwierig, denn zwiſchen den fah⸗ renden Autos und den anderen Motorfahrzeugen müſſen die Kinder an der einen Stelle über die Straße. Ein zu ſchnelles Fahren oder eine Unauf⸗ merkſamkeit eines Kindes und ſchon iſt das Unglück geſchehen! Kein unbilliges Verlangen dürfte es da⸗ her ſein, wenn gefordert wird, daß während der hauptſächlichſten Schulanfang⸗ und Schulſchlußzeiten ein Schutzmann an der gefährlichen Ecke poſtiert wird, um etwas mehr Sicherheit den die belebte Straße überſchreitenden Schulkindern zu gewährleiſten. * Guter Obſtverkauf. Der Abſatz bei dem von der Badiſchen Landwirtſchaftskammer im„Großen „Mayerhof“ veranſtalteten Obſtverkauf hat heute vormittag über Erwarten gut eingeſetzt. Schon um die Mittagsſtunde konnte man feſtſtellen, daß von den aufgeſtellten faſt 600 Zeutnern Aepfel und Birnen 400 bis 500 Zentner verkauft waren. Beſonders ge⸗ fragt waren wieder Goldparmänen, Boskop und die verſchiedenen Reinette⸗Arten, die bald ausverkauft waren. Es wurden aber Nachbeſtellungen entgegen⸗ genommen, die von Karlsruhe aus erledigt werden. Ueber Mittag wurden noch 150 Zentner, die in Reſerve gehalten waren, angeliefert, ſodaß der Nach⸗ mittagsverkauf gleich wieder flott einſetzen konnte. Bei dem vorjährigen Obſtverkauf war bis 3 Uhr nach⸗ mittags erſt ein Drittel der geſamten zum Verkauf geſtellten 600 Zentner abgeſetzt, woraus zu ermeſſen iſt, welch gute Erfahrungen die Käufer gemacht haben müſſen, daß diesmal ein derartiger Anſturm zu ver⸗ zeichnen war. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Mittwoch Werkmeiſter Wilh. Stemmer mit ſeiner Gattin Dina. geb. Heilig. Herr Stemmer iſt gleichzeitig 25 Jahre Bezieher der N. M. Z. Am Krater des Veſurs „Ich möchte bloß wiſſen, wie dieſe ungeheure Oeffnung in der Erde eigentlich entſtanden iſt?“ „Ja, ſehen Sie, da iſt vor Jahren einem Schotten hier ein Pennyſtück in ein Mauſeloch gefallen und da hat er gegraben und gegraben, bis das glühende Erdinnere zum Vorſchein kam.“ 3 L. 2 5 Weller 90 . Vorausſage für Mittwoch, 19. Oktober Einzelne leichtere Regenſchauer, kühler und zeit⸗ weiſe ſtärkere Weſtwinde. Niederſchläge auf dem Hochſchwarzwald wieder in Schnee übergehend. Beobachtungen ber Landeswetterſtellen.28 Uhr vormittags ———̃— See Luft⸗ 8 Wind öh. dus Ss S8 588 Wett in M S Ss SS 8 etter n mm 7 Ss Se Rich Stärke Wertheim 1511— Königsſtun! 563 762.98 7 10 Karlsruhe 1207637 10 14 Bad. ⸗Bad 215 763,7 11 13 Villingen 712ʃ765,6 8 12 Dad Bilrrh. 701— 8 12 St. Blaſien 780— Badenweil. 422 763,7 10 138 Feldbg. Hof 1275 637,5 2 5 SW. ſtürm. Nebel Schauinsld. 1268 661,4 4 6 SW ſtark dunſtig Eine neue Sturmzyklone iſt aus Nordweſten herangezogen und heute früh über der Nordſee an⸗ gekommen. Sie verurſacht in weitem Umkreis über England, Frankreich und Deutſchland ſtarkes Auf⸗ friſchen des Windes. Im Kanal und an den deut⸗ ſchen Küſten herrſcht ſchwerer Sturm. Auch in unſerem Gebiet hat der Südweſt auf dem Hoch⸗ ſchwarzwald Sturmesſtärke erreicht. Der Vorüberzug der Zyklone wird ſich raſch voll⸗ ziehen, ſo daß morgen ſchon mit zeitweiligem Abflauen der Winde gerechnet werden kann, 1 — — 1 SWI leicht bedeckt SW. müßig bedeckt SW. ſchwach bedeckt SW§YUmäßig bedeckt SWV(eicht bedeckt ieicht wolkig . lelcht bedeckt SW leicht bedeckt 0 SD 9 O Es wird regnen enk an Wurimann- Schirm, N2. 8 — 15 —— —— 2 rr Geld. bee. ö Demut! i. 4. Seite/ Nummer 486 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Dienstag, I8. Ortover 1932 Veranſtaltungen in Mannheim Gläubigernot und Gläubigerſchutz Im Anſchluß an die Mitgliederverſammlung des Gläu⸗ biger⸗Schutzver bandes Mannheim, die den bisherigen Vorſtand wieder wählte, ſprach Rechtsanwalt Dr. Karl Eder über das aktuelle Thema„Gläubiger ⸗ not und Gläubigerſchutz“. Der Referent behan⸗ delte eingehend die verſchiedenen Rechtszuſtände, die ſich aus der heutigen Creditnot ergeben haben. Er ging aus von der Tatſache, daß Rechtsſprechung und Geſetz heute keinen ausreichenden Gläubigerſchutz gewähren. Eine un⸗ erträgliche Rechtsunſicherheit ſtelle die verſchtedene Rechtsſprechung in der Freigabe gepfändeter Waren bei Zwangsvollſtreckungen dar. Langſame Voll⸗ ſtreckungs durchführung als Folge des Maſſenandranges und der Organiſation des Gerichtsvollzieherweſens beein⸗ trüchtigten den Gläubiger ſtark. Der Referent ging dann auf die zahlreichen Maßnahmen ein, dle der Schuldner zum Schutze vor Vollſtreckung auf Grund der geſetzlichen Be⸗ timmungen und der unſicheren Rechtsſprechung ergreifen kann, ſo auf die Gläubiger⸗Abſperrungsver⸗ träge, dem ſogenannten 1500⸗Mark⸗Vertrag und ſonſtige familiäre Gläubiger⸗Abwehrverträge, ſerner auf die aus ſogialpolitiſchen Gründen vorgeſehenen Pfändungsbeſchrän⸗ kungen. Einen weiten Raum nahmen die Ausführungen über den Eigentums vorbehalt ein, der in der Rechts⸗ sprechung erweiterte Anerkennung gefunden habe. Dr. Eder verwies hierbei auf die beſondere Bedeutung des GEigentumsvorbehaltes im Vergleichsverfahren(8 4 Ver⸗ leichsorönung) hin und äußerte ſich zuſtimmend zu den bänderungsvorſchlägen des Kommerzienrates Manaſſe. Zuſammenfaſſend ſtellte der Redner feſt, daß in der Zeit der Wirtſchaſtsnot ſich öteſe angeführten Mängel zu einer Plage auswirkten. Geſchäftsfuhrer Lemcke dankte dem Vortragenden für die intereſſanten Ausführungen und ſtellte in Ausſicht, daß in Fdieſem Winter in Diskuſſionsabenden das Dhema der Gläubigernot und des Gläubigerſchutzes aus⸗ giebig beſprochen werden ſoll. Kleinkallber⸗Preisſchießen Das Preisſchießen der Kleinkaliber⸗ Schützen abtell ung des Militär vereins Mannheim e. VB. hotte unter der Ungunſt der Witterung zu leiden. Den ſiegreichen Schützen winkten wertvolle Preiſe, Von Vereinsmitgliedern wurden mehrere Ehren⸗ ſcheiben geſtiftet. Die beſten Schützen waren die Kame⸗ raden Karl Müller, Poſt und Voigt. Ehrenpreiſe waren geſtiftet vom Präſidium des Badiſchen Krieger⸗ Bundes, vom Bezirks⸗Schießleiter Neudeck⸗ Heidelberg,. dem Militärverein und verſchiedenen Mitgliedern. Vereins⸗Schießmeiſter Voigt lettete die Preisverteilung mit Begrüßungsworten ein. Insbeſondere hieß er den Verwaltungsrat des Militär⸗ vereins mit Rektor Haas an der Spitze bei den Schützen herzlich willkommen. Er dankte ſodann den Spendern und den Kameraden, die ſich bel der Bewertung und dem Schießen zur Verfügung geſtellt hatten. Rektor Haas richtete Danbesworte an den Vereins⸗Schützenmeiſter Voſgt und ermahnte die Kameraden, treu zum Verein zu ſtehen Und nicht dle Gefahr zu verkennen, die den Militär⸗ vereinen durch das Fehlen des Nachwuchſes droht. Der Schießſport ſei dazu angetan, die Lücken zu füllen. Vereins⸗ Schießmeiſter Voigt gelobte darauf, auch in Zukunft ſeine Kraft dem Kleinkallber⸗Schießſport umd dem Verein ein⸗ zuletzen. Pyelſe erhielten im Vereins⸗Preisſchießen die Kame⸗ raden: Scherdel, Jegle, Wenzel, Backhaus, Götz, Och. Müller, Poſt, Karl Müller, Hildebvand, Mehlhemmer, Bell⸗ mann, Oſter, Voigt. Löffler, Arnold, Schwarzmann, Ber⸗ berig, Rumetſch, Kreis und Otto. In der Vereinsmeiſterſchaft ſchoſſen ſich Preiſe heraus: Karl Müller, Backhaus, Hildebrand, Bellmann, Jegle, Poſt, Voigt, Arnold, Berberig, Mehlhemmer, Wenzel, Götz, Schwarzmonn, Hch. Müller, Scherdel, Ru⸗ mebſch, Kreis, Löffler und Otto. Filmrundſchau Alhambra:„Im Lande der Dolomiten“ Noch niemals wurden die Dolomiten, die ſchon oft auf dem Filmband feſtgehalten wurden, in einer ſolchen Voll⸗ ſtändigkeit, Vielgeſtaltigkeit und vor allem nicht in ſolch wundervollen Bildern gezeigt, wie das in dieſem Dolo⸗ mitenfilm der Fall iſt. Die Wunder der Bergwelt, Gipfel und Täler, Zinnen und Türme, Schlöſſer und Dörſer leuchten uns in ſommerlich klarer Plaſtik entgegen, leben⸗ dig durchgezeichnet, erfaßt von allen Schattierungen des Lichts. as alte Kulturland mit der bodenſtändigen deut⸗ ſchen Kultur in den Tälern der Etſch, der Eiſack, dem Vintſchgau und wie ſie ſonſt noch alle heißen mögen, kommt recht eindringlich zur Darſtellung. Die Bilder von der Arbeit in den Mormorbrüchen von Laß, von der Rüſt⸗ kommer auf der Chuburg, von einem Tragubenfeſt, von den Ufergalerien des Gardaſees, von der Gletſcherwelt des Ort⸗ ler und von den Bergfahrten dürften ſo raſch nicht dem Gedächtnis entſchwinden. Der ganze Film iſt ein Photo⸗ moſaik, bei dem nicht eine Perle des füdtiroler Landes vergeſſen wurde. Univerſum:„Entfeſſeltes Afrika“ Aus der Reihe der Afrikafilme ragt dieſer Bildſtreifen, der bereits einmal im regulären Spielplan in Mannheim ezeigt wurde, beſonders angenehm hervor, denn die Hager verzichteten auf das Gewehr und jagten nur mit der Kamera und dem Fangnetz. Die Expedition, die in das Innere von Rhodeſien führte, war dem Tierfang ge⸗ wioͤmet und hatte darüber hinaus die Aufgabe, die Tiere in freier Wildbahn zu belauſchen um ſie bei dieſer Ge⸗ legenheit auf dem Filmſtreiſen feſthalten zu können. Dos entſeſſelte Afriko wurde in großer Form lebendig ein⸗ gefangen in einem Kampf, der nicht weniger gefährlich und ſpannungsvoll war, als eine Jagd, dei der jedes in den Bereich der Flinte kommende Tier erlegt wird. Auch in ethnographiſcher Hinſicht vermittelt uns der gut photo⸗ graphierte und in ſeiner Schlichtheit angenehm auffollende Film manches Wiſſenswerte. Palaſt⸗Lichtſpiele In dem Doppelſpielplan der Palaſt⸗Lichtſpiele inter⸗ eſſiert unächſt der amerikaniſche Film„Küſſen erlaubt“, in dem die hübſche Norma Shearer die Hauptrolle ſpielt. Man freut ſich über das ausdruckvolle Spiel dieſer Künſtlerin, die nicht nur durch ihre mimiſche Zurückhaltung die größten Wirkungen er⸗ zielt, ſondern die ſich auch recht geſchmackvoll zu kleiden weiß und dem ganzen Film eine beſondere Note gibt. Das Ganze iſt ein typiſch amerikaniſches Geſellſchaftsſtück, in dem mit einer dem Amerikaner eigenen Leichtigkeit die Vorgänge behandelt und aufgelöſt werden. Der ganz auf Dialog aufgebaute Bilsoſtreifen iſt ſynchroniſtert und läuft in deutſcher Sprache. Der Hauptfilm„Die Blumenfrau von Lin⸗ denau“ vermittelt ein Wiederſehen mit der auf die Lein⸗ wand übertragenen Komödie„Sturm im Waſſer⸗ glas“ von Bruno Frank, die auf der Bühne des Nationaltheaters großen Erfolg erzielen konnte. Der Er⸗ folg des Filmes wird ſchon durch die ausgezeichnete Dar⸗ ſtellung verbürgt. Die bekannte Wiener Schauſpielerin Hanſi Nieſe erweiſt ſich als eine Darſtellerin großen Formats. Spielt ſie doch dieſe Blumenfrau aus der Tiefe ihres Menſchtums heraus, ſo ſicher und feſt mit einer Mi⸗ ſchung von herzerquickendem Humor, Schlichtheit und Mütterlichkeit, daß man tiefe Freude über Hieſe Geſtaltung empfindet.. Renate Müller entſpricht mit warmem und herzlichen Ton ihrer fraulichen, leider aber etwas paſſiven Rolle. Paul Otto und Harold Paulſen vermögen ſich wie auch der drollige Oscar Saby eerfolg⸗ reich durchzuſetzen. eee Dee VBürgerausſchußſitzung in Karlsruhe Der Karlsruher Bürgerausſchuß trat am Dienstagnachmittag nach langer Pauſe wieder zuſammen, um eine Reihe von Vorlagen zu erledi⸗ gen, die freilich im Vergleich zur Frage des Vor⸗ anſchlags(die durch Zwangsetatiſierung gelöſt wer⸗ den mußte) von verhältnismäßig geringer Bedeu⸗ tung waren. Die Hälfte der Sitzung von vierſtündi⸗ ger Dauer beanſpruchte lt.„Karlsr. Ztg.“ infolge der zulange zurückgehaltenen Redeluſt verſchiedener Stadtverordneter eine Jeuerwehrdebatte. Zunächſt gab es freilich einen etwas ſtürmiſchen Auftakt, da es, wie berichtet, zwiſchen dem Ober⸗ bürgermeiſter und den Kommuniſten zu einem ſchar⸗ fen Zuſammenſtoß kam. Ein kommuniſtiſcher Antrag über das Thema„Pflichtarbeiterſtreik und Entloh⸗ nung der Pflichtarbeiter“ war vom Oberbürger⸗ meiſter als unzuläſſig erklärt worden, was zu einem heftigen Proteſt des kommuniſtiſchen Stadtverord⸗ neten Bauer führte, der ſich drei Oronungsrufe zuzog, ſchließlich aus dem Saal verwieſen wurde, und weil er nicht freiwillig ging, durch Polizet in Zivil gewaltſam entfernt werden mußte. Nach kräf⸗ tigen Pfſuirufen beruhigten ſich dann die Opponenten und ſo konnte die Sitzung in ziemlicher Ruhe weiter und zu Ende geführt werden. Eine Aenderung der ſtädtiſchen Angeſtellten⸗ ſatzung, vom erſten Bürgermeiſter Sauer begrün⸗ det, hat die Ueberführung der Berufs⸗ feuerwehrleute vom Beamtenverhält⸗ nis in den Angeſtelltenſtand zum Gegen⸗ ſtand. Es handle ſich um 56 Mann, wovon in einem Jahr nicht weniger als 22 ausgeſchieden ſeien. Durch die neuen Beſtimmungen könne der Feuerwehrmann eine Abfindungsſumme bekommen oder ſich nach Ablauf einer 12 jährigen Dienſtzeit für eine Ver⸗ ſetzung in ein anderes ſtädtiſches Amt entſcheiden. Das bedeute für die aus dem Handwerkerſtand meiſt ſtammenden Leute eine Erleichterung. Die Jahre bei der Berufsfeuerwehr werden dann angerechnet. In der ausgiebigen Ausſprache, in der Redner aller Parteien das Wort ergriffen und beſonders aus⸗ führlich Stadtverordneter Koch als Organiſations⸗ vertreter die Zurückztehung der Vorlage verlangte, wobei er auch den Branddirektor Wilcke angriff, wurde auch der Konflikt der Stadt mit der Freiwilligen Feuerwehr in Karlsruhe be⸗ handelt, wozu ſich der Oberbürgermeiſter äußerte. Dieſer erklärte, er würde auch heute noch eine Ver⸗ ſtändigung begrüßen. Mehrere Redner verlangten eine Erhöhung der Abfindungsſumme. Nachdem der Stadtrat eine ſolche bis zur Höchſtgrenze von 3000 4 bewilligt hatte, wurde die Vorlage gegen die Stim⸗ men der Kommuntſten und der ſo formulierte An⸗ trag betreffend die Erhöhung der Abfindungsſumme einſtimmig angenommen. 8 5 Bauliche Veränderungen imſtädtiſchen Kran⸗ kenhauſe, die Erweiterung des Operationsgebäu⸗ des der chirurgiſchen Abteilung, die 153 000/ koſtet, wurden genehmigt. Ebenſo fand eine Vorlage wegen Aenderung der ſtädtiſchen Straßen⸗ bahntarife Annahme(der Kurzſtreckentarif wurde wieder von 15 auf 20 Pfg. erhöht), und zwar mit 47 gegen 35 Stimmen, obwohl ſich der Stadtver⸗ ordnetenvorſtand dogegen ausgeſprochen hatte. C ³·Üü mA Fd¾ꝓꝶ5ñ5VvVVVVVVv!!!!————ʃ... Gemeinderatsſitzung in Laudenbach Laudenbach, 18. Okt. Die Verpachtung der Fiſchjagd auf die Dauer von ſechs Jahren wurde in der jüngſten Gemeinderatsſitzung ge⸗ nehmigt.— Die Gemein dejagdverſteige⸗ rung vom gleichen Tage wurde für beide Bezirke wegen zu geringer Angebote nicht genehmigt und ein zweiter Verſteigerungstermin auf den 19. Ok⸗ tober feſtgeſetzt.— Bei der Zuchtviehſchau der Fleck⸗ viehzuchtgenoſſenſchaft Weinheim am 19. Oktober ſoll auch ein Gemeindeſarren vorgeführt werden.— Mit der Verbeſſerung des Gemeindeſportplatzes und der Anlage von Entwäſſerungsgräben auf den Wie⸗ ſen ſind ſeit Frühjahr laufenden Jahres durchſchnitt⸗ lich 80 Arbeitsloſe im freiwilligen Arbeitsdienſt be⸗ ſchäftigt. Nachdem die vom Landesarbeitsamt für dieſe Arbeiten genehmigten Tagewerke nunmehr ihrer Vollendung entgegengehen, will der Gemeinde⸗ rat Notſtandsarbeiten durchführen, um einen Teil der Arbeitsloſen der Gemeinde im kommenden Win⸗ ter wenigſtens etwas Verdienſt zu ſichern. Als erſte Arbeit ſoll zemeinſam mit den Gemeinden Hems⸗ bach und Sulzbach die Reinigung der Weſch⸗ nitz, des Schwalbenzahlgrabens, der Ortsbäche und anderer Waſſerläufe durchgeführt werden. Der Ge⸗ meinderat iſt mit der vom Bürgermeister mit den Bürgermeiſtern der Gemeinden Hemsbach und das Rechnungsſahr 1931/82 Sulzbach entworfenen Verteilungsplan, in dem der prozentuale Anteil der einzelnen Gemeinden an der Arbett feſtgelegt iſt, einverſtanden. 5. X Plankſtadt, 18. Okt. Aus der füngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Die Be⸗ gürtelung der Obſtbäume mit Leimringen zur Be⸗ kämpfung der Raupenplage wird im Hinblick auf die ſchlechte Finanzlage in dieſem Jahre nicht durch⸗ geführt.— Für das ausgeſchtedene Gemeindeverord⸗ netenmitglied Wilhelm Treiber wird der gleichen Vorſchlagsliſte(Evangeliſche Vereinigung) der fol⸗ gende Bewerber: Kaufmann Karl Renkert feſt⸗ geſtellt.— Die Entſchließung des Gemeinderates vom 18. Mai d.., wonach Gemeinderat Hermann Zim⸗ mer gemäß 8 17 der Gemeindeordnung das Amt als Gemeinderat aberkannt worden iſt, wird zufolge einer Erklärung der Evangeliſchen Vereinigung vom 22. Auguſt 1932 gemäߧ 43 Abſ. 1 Ziffer 3 der Ver⸗ fahrensordnu zurückgenommen.— Die Ge⸗ meinde rechnung mit Anhangsrechnungen für 82 wurden gemäß 8 61 der G. R. O, einer Vorprüfung unterzogen. Beanſtandun⸗ gen ergaben ſich nicht. Der Bürgerou 133 het mit 45 gegen 7 Stimmen den Bor anſchrag Bürgermeiſter Bardon wies darauf hin, allein an Steuern und Abgaben habe die Stadt einen Ausfall von rund 21 500. Auf der Ausgabenſeite würde der Vor⸗ onſchlog durch den neuen 1 vorgeſchrtebenen Um⸗ ſchuldungsfond und durch erhöhte Zuſchüſſe für das Gym⸗ naſium belaſtet. 0 8 8 abgelehnt. Die Oberligakämpfe im Ringen Vf. Schifferſtadt— Vf. 86 Mannheim 13:6 Seinen letzten Kampf in der Vorrunde mußte der V. f. K. 86 am Sonntag in Schifferſtadt gegen den Bezirks⸗ meiſter ohne Thomas, Hch. Johann und Weber beſtreiten, was naturgemäß nicht ohne Folgen bleiben konnte, Immer⸗ hin wären auch ohne dieſe Nachteile die Ausſichten für die 8der auf einen Punktgewinn in Schifferſtadt ſehr gering geweſen. Die Gäſte, die im Voraus 3 Punkte kampflos abgeben mußten, lieferten ihren Partnern ſtets offene und harte Kämpfe, die aber auch in Fairneß und Technik nichts zu wünſchen übrig ließen, ſodaß die etwa 700 Zuſchauer, die ſich zu dieſem wichtigen Treffen im Neuen Brauhaus eingefunden hatten, voll und ganz auf ihre Rechnung kamen. Um nicht den Kampf im Federgewicht ausfallen zu laſſen, für den die 86er den verletzten Thomas nicht erſetzt hatten, ſtellte ſich in anerkennenswerter Weiſe Kreisbox⸗ wart Ulmrich als Gegner, obwohl er ſich einer nicht vermeidbaren Niederlage bewußt war. Als Kampfrichter wirkte Frühbis Siegfried Ludwigshafen zur Zu⸗ friedenheit, obgleich ſeine Entſcheidung im Bantam⸗ gewichtstreffen angezweifelt wurde. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: O. Kolb⸗Schifferſtabt— Klevenz 86. Nach vorſichtig geführtem Standkampf ohne Ergebnis bis zur Halbzeit mußte Klevenz zuerſt in die Zwangshocke, in der er durch gute Abwehr alle Angriffe ſeines Gegners zum Scheitern brachte. Dieſer rettete ſich dann bei einem Armzug des 86ers außerhalb der Matte. Nach dem Wechſel ging Klevenz leer aus und wurde nach einem verſchränkten Ausheber durch Abpfiff für beſiegt erklärt, obſchon er ſich in einer flachen Brücke befand. Zeit 18.40 Minuten. Federgewicht: R. Kolb⸗Schifferſtadt— Ulmrich⸗86. Kolb zwang ſeinen Gegner nach kurzem Standringen mit Hüft⸗ ſchwung in die Brücke, wurde aber dabei von dieſem über⸗ tragen. Mit einem Ausheber des Pfälzers in der 2. Min. war jedoch das Schickſal des 86ers beſiegelt. Leichtgewicht: A. Heißler⸗Schifferſtadt— Münch 86. Bis Halbzeit ein äußerſt lebhafter Standkampf, bei dem keine Wertung fiel. In der Bodenrunde wurde Münch beim dritten Aufreißer überſprungen und mußte in die Brücke, und da er nach dem Wechſel trotz aller Anſtreng⸗ ungen nicht aufzuholen vermochte, wurde ſein Gegner Punktſieger. Weltergewicht: Noes⸗Schifferſtadt— W. Rudolph ⸗ 86. Sieger Rudolph durch doppelte Armfeſſelung in 3 Min. Mittelgewicht: Heißler⸗Schifferſtadt wurde kampflos ohne Gegner Sieger. 3 Halbſchwergewicht: Wörner ⸗Schifferſtadt— Walz 86. Der Mannheimer griff wuchtig an und ſetzte ſeinem Geg⸗ ner mit Kopfgriffen ſtark zu, um ihn dann mit Aufreißer auf eine Schulter und mit Hammerlock und Eindrücken der Brücke in 12 Minuten auf beide Schultern zu bringen. Schwergewicht: W. Kolb⸗Schifferſtabt— H. Rudolph⸗86. Trotz vorſichtigem Standringen wurde Rudolph zu Boden gezogen, wo aber ſein Armzug Kolb mit Halbnelſon ab⸗ fing, was dieſem zu einer großen Wertung verhalf. Der Kampf wird bis zur 15. Minute in der Bodenlage geführt, wobei Kolb ſehr vorſichtig iſt. Dann kommt Rudolph in den Stand zurück und diktiert völlig den Angriff, ohne aber an dem Punktſieg des Pfälzers noch etwas ändern zu können. Roland Pirmaſens— ASV. Ladenburg:9 Die Ladenburger haben ſich in Pirmaſens, wo ſie der Rolandmannſchaft am Sonntag den fälligen Verbands⸗ kampf lieferten, recht tapfer geſchlagen. Ohne Zweifel kommt ihnen dieſer gerettete Punkt noch ſehr zu ſtatten. Ste haben ſich ſchon ſetzt in der Tabelle vor den VB. f. K. 86 esche während die Hinterpfälzer ihre Lage nicht ver⸗ eſſern konnten und nach wie vor den Schwanz der Tabelle zteren müſſen. An Verluſtpunkten ſteht der.f. K. 86 am ungünſtigſten, er hat jedoch den Vorteil, daß alle ſeine Kämpfe in der Rückrunde an ſeinem Platz ausgetragen werden, während Roland noch in Schifferſtadt, Sandhofen und Ladenburg ringen muß, wo er nicht ohne weitere Verluſtpunkte davonkommen wird. Sandhofen hat ſeine Poſition durch den Sieg über den Tabellenführer Ludwigs⸗ hafen gefeſtigt. Schifferſtadt gilt immer noch als Favorit und wird ſich auch in dieſem Jahr die Bezirksmeiſterſchaft holen trotz des verlorenen Kampfes gegen Ludwigshafen. Das Treffen in Pirmaſens ſah beide Mannſchaften— Ladenburg erſtmals wieder mit ſeinem Schwergewichtler Höttgen— in ſtärkſter Beſetzung auf der Matte. Die durch⸗ weg hart, aber ſehr fair ausgetragenen Kämpfe zeigten guten Sport und waren bis zuletzt ſpannend. Als Kampf⸗ richter zeichnete Löbig ⸗ Germania Karlsruhe verant⸗ wortlich. Die Ergebuiſſe: Bantamgewicht: Weis⸗Pirmaſens— Schmitt⸗Ladenburg. Sieger Schmitt mittels Armdurchzug am Boden in 11.50 Minuten. Federgewicht: Hafner ⸗Pirmaſens— Fiſcher⸗ Ladenburg. Steger Hafner durch Untergriff in 11.40 Min. Leichtgewicht: Leiſer⸗Pirmaſens— J. Engel ⸗ Ladenburg. ue Leiſer durch Hüftſchwung in 45 Sekunden. Welter⸗ gewicht: Letzelter⸗Pirmaſens— Sauer⸗Ladenburg. Sieger nach Punkten Sauer. Mittelgewicht: Seim⸗Pirmaſens— 1 Unentſchieden. Halbſchwergewicht: Türk⸗ Pirmaſens— G. Engel⸗Ladenburg. Sieger Engel durch Untergriff in.30 Min. Schwergewicht: Völker⸗Pirmaſens — Höttgen⸗Ladenburg. Sieger nach Punkten Völker. Stand der Tabelle: Kämpfe gew. unent. verl. Kampf⸗ Mannſch.⸗ punkte punkte S. u. R. K. Ludwigshafen 3 1 1 48:42 7: V. f. K. Schifferſtadt 43— 1 49:28:2 Eiche Sandhofen 5 3— 2 58:85 624 A. S. V. Ladenburg 3 11TT V. f. K. 86 Mannheim 6 2— 4 45:64 48 Roland Pirmaſens r m d g Im Fall Rot-Weiß“ werden die ordentlichen Gerichte angerufen! Zum„Fall Rot⸗Weiß“, der in letzter Zeit einen vor⸗ läufigen Abſchluß durch das Urteil des Verbandsgerichtes gefunden hat, wird uns folgendes geſchrieben: „Nach dem Urteil des Süddeutſchen Verbandsgerichts in der Berufsſpieleraffäre des Sport⸗Club„Rot⸗Weiß“ Frankfurt wurde vielfach davon gesprochen, daß die ordent⸗ lichen Gerichte hier auch noch ein Wörtchen mitzureden haben würden. Wir erfahren nunmehr, daß der frühere Schatzmeiſter des Sport⸗Club„Rot⸗Weiß“, Herr Stein ⸗ berger, gegen den das Verbandsgericht beantragt hat, er ſolle auf die„ſchwarze Liſte“ des Verbandes geſetzt werden, beim Landgericht Frankſurt a. M. Klage eingereicht hat, und zwar gegen den Süddeutſchen Fußball⸗ und Leicht⸗ athletik⸗Verband, ſowie gegen den Vorſitzenden des Ver⸗ bandsgerichtes, Kriminalinſpektor Fritz Koppenhöfer⸗ Stuttgart. Mit ſeiner Vertretung hat Herr Steinberger den Frankfurter Rechtsanwalt Dr. E. E. Laenge betraut. Die Klage iſt in erſter Linie darauf gerichtet, feſtzuſtel⸗ len, daß der Verband nicht berechtigt iſt, ein Nichtmitglied überhaupt auf die„ſchwarze Liſte“ zu ſetzen, ferner daß der Verband und der Verbandsgerichts⸗Vorſitzende ver⸗ pflichtet ſind, den dem Kläger durch das Verbandsgerichts⸗ urteil entſtandenen Schaden zu erſetzen. Es wird dabei davon ausgegangen, daß das Vorgehen des Verbandes und des Verbandsgerichts gegen die guten Sitten verſtößt, da dieſelben nicht berechtigt ſind, einzelne Perſonen heraus⸗ zugreifen und aus der Sportgemeinſchaft auszuſchließen, während ſte ganz genau wiſſen, daß die Verſtöße gegen die Amateurbeſtimmungen ſeit Jahr und Tag in allen Ver⸗ einen vorkommen und geduldet werden. Der Kläger bietet für ſeine Behauptungen einen umfangreichen Zeugen⸗ beweis an, und gerade dies bürfte dem Prozeß einen be⸗ ſonderen Reiz verleihen. Wenn es zu der umfangreichen Zeugenvernehmung kommen fonte, dann werden wohl die tatſächlichen Verhältniſſe im Fußballſport endgültig auf⸗ gedeckt und gerichtlich feſtgeſtellt werden“ 5 8 Handball der Turner Ein verregneter Spielſonntag im Bad. Neckarturn⸗ gan und dennoch torreiche Ergebniſſe Durchweg alle Spiele des Sonntags hatten nicht nur unter fortgeſetztem Regen ſondern auch insbeſondere unter recht ungünſtigen Platzverhältniſſen zu leiden. Trotzdem konnten alle Spiele durchgeführt werden. 5 In der Gruppe 1 der Aufſtiegsklaſ ſe kamen je⸗ weils die Platzvereine zu klaren Siegen. wobei beſonders das hohe Ergebnis von Plankſtadt ütberraſcht, während man von Wieblingen mehr Widerſtand erwartet hätte. In Gruppe 2 kam der Sieg der Germania Leutershauſen, die zu Hauſe unſchlagbar iſt, erwartet. Laudenbach konnte auf des Gegners Platz einen achtbaren Erfolg erringen und Doſſenheim mußte ſchon die 4. Niederlage hinnehmen. Aufſtiegsklaſſe Gruppe 1: Tgde Plaulſtadt S Eppel⸗ heim 10(.); Tgöe Ziegelhauſen— Tod Wieblingen 978 (:); TW Wiesloch— Jahn Seckenheim 713(:). 5 Gruppe 2: 62 Weinheim 1b— Germania Doſſenheim 675(:); 88 Schriesheim— Tade Laudenbach 314(:): Germ. Leutershauſen— 86 Handſchuhsheim 11:7(623). In der A⸗Klafſe fiel der Sieg von Großſachſen etwas zu hoch aus, was auf die äußerſt ungünſtigen Platz ⸗ verhältniſſe zurückzuführen iſt. Das Unentſchiedene Er⸗ gebnis in Eͤingen wird dem Kräfteverhältnis der beiden Vereine gerecht. Neckarhauſen 1b iſt bei Reichsbahn Hei⸗ delberg nicht angetreten. A⸗Klaſſe: TV Großſachſen— TuSpgde 64 Ladenburg 728(:); TV Edingen— Tgde Heddesheim.2(:1) Reichsbahn Heidelberg— Neckarhauſen. Neckarhauſen nicht angetreten.. Untere Manuſchaften: Tgde Plankſtadt 2— Eppelheim 2 :0) Tgde Ziegelhauſen 2— Tod. Wieblingen 2 58 7 Wiesloch 2— Jahn Seckenheim 2:3(:); Leutershauſen Schüler— Handſchuhsheim Schüler 14:1; Ketſch 3 TG Heidelberg 2:1; 62 Weinheim 2b— Hohenſachſen 378; TW Rot?— Kronau 2:1; Tec Nußloch— Jahn Wein⸗ heim 2712; 88 Schriesheim 2— Laudenbach 2 772(:). Reitjagd des Reitervereins Mannheim Nachdem am 2. und 9. Oktober zwei Reitfagden ohne Auslauf ſtattgefunden hatten, hielt am Sonntag der Reiter⸗ verein eine Jagd mit Fuchs ſchwanzgreifen ab. Als Feld war der Renn⸗ bzw. Flugplatz gewählt worden, wohin auch zahlreiche Zuſchauer gekommen waren, um beim Start der W Reiter dabei zu ſein. Gegen 10 Uhr ging die Jagd los; mit Major Jo b ſt an der Spitze ſetzte das Jagdſeld über das erſte Hindernis hinweg, ein zweites folgte, dann wurde in einer Schleife dem Wald zu geritten und die Zuſchauer mußten ſich beeilen, um auch vom Klettern im Wald etwaß zu ſehen. Kaum ſtanden ſie an der ziemlich ſteilen Kletterſtelle, als auch ſchon die Reiter an⸗ kamen und, weit nach vorne auf dem Hals der Pferde liegend den Abhang hinab u ritten, auf der anderen Seite hinauf, nach einiger Zeit wieder hinunter. Es folgte noch ein Tiefſprung und gangspunkt der Jagd, auf dem Rennplatz an. Nach dem Halolt fand ein Fuchsſchwanzgreifen ſtatt. Stallmeiſter Soemmer ritt als Fuchs; er hatte die Aufgabe, ſeinen Verſolgern durch Schleiſen und kurze Wen⸗ dungen zu entkommen. Aber es dauerte nicht allzulonge, do war der„Fuchs“ von den„Jägern“ ſchon geſtellt, der junge Kurt Bender hatte das Glück gehabt, die heiß⸗ erſehnte Siegestrophäe vor den anderen zu erhalten. Der Weg der Jagd war ungefähr—5 Km. lang. Was hören wir? Mittwoch, 19. Oktober Frankfurt .05: Schallplatten.— 10.10: Franzöſiſcher Schulfunk.— 15.15: Jugendſtunde.— 18.25: Dr. Neumann: Die Reſorm der Sozialverſicherung.— 19.40: Konzert.— 20.30: Die Föhre(Hörſpielmonolog). Heilsberg .90: Schallplattenkonzert.—.30: Turnſtunde für die Hausfrau.—.00: Schulfunk.—.15: Der Funkkaſperl iſt do.— 11.30: Konzert.— 13.05: Unterhaltungsmuſik.— 15.30; Kinderſunk.— 16.00 De. Zilmann: Mütter in mei⸗ ner Sprechſtunde.— 16.30; Nachmittagskonzert.— 17.30: Volkslieder zur Laute.— 17.50: Bücherſtunde.— 18.20: Heitere Zeitbilder.— 21.05: Tanzabend. 5 5 5 Langenberg eee .05: Schallplattenkonzert.—.05: Rechtsfragen d. Hausweſen.—.45: Gymnaſtik für Frauen.— 10.10 Ge⸗ N meinſchaftsempfang für Arbeitsloſe.— 11.10: Schulfunk. — 11.25: Schollplatten.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Aus der Frauenbewegung.— 16.40: S e Fragenſtellungen von heute.— 17.00: See⸗ und Meerbilder.— 18.25: Bücherſtunde.— 19.00: Aus der Praxis der Arbeitsbeſchaffung.— 19.20: Dr. Kiefer: Wie ſoll der Tuberkulöſe leben?— 20.00: Das neuere deutſche Volkslied.— 20.45: Konzert. 2 München 18.15: Tonfilm und Tanz.— 15.10: Jugendſtunde.— 15.30: Neues aus den Natuxrwiſſenſchaften.— 16.00: Kin⸗ derſtunde.— 17.00: Oberbybacher Heimatſtunde.— 18.85: Kommunale Umſchau.— 19.05: Mandolinenkonzert.— 19.40: O. Erhard: Die Oper in Ameriko.— 20.00: Konzert auf elektriſchen Inſtrumenten.— 20.50: Drei Katſerjäger (Volksſtück). Slidfunk .05: Schallplattenkonzert.— 10.00: Lieder von K. Pfi⸗ ſter.— 10.20: Kreutzer⸗Sonate von Beethoven.— 12.00: Unterhaltungskonzert.— 13.30: Mittogskonzert.— 15.30: Die ſieben Schwaben machen eine Kinderſtunde.— 16.30: Ernſt Clad: Lothringiſche Landſchaft und lothringiſches Volkstum.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.25: Aus dem Wirtſchaftsleben unſerer Hetmat: Tabak.— 18.50: Haus Sogl: Invaliditäts⸗, Penſions⸗, Leibrenten⸗, Kranken⸗ und Unfollverſicherung.— 19.30: Uebertragung aus Mannheim. — 20.00: Aber immer mit dem hohen Hut(Hörſolge).— 21.10: Bitte, recht freundlich!(Bunter Abend).— 22.40: Zigeunermuſik aus Budapeſt. Wien 1700: Nachmittagskonzert.— 18.38: Prof. Nobl: Ueber Krampfadern.— 19.00: Im Dienſte der Mode. Aus Maunheim 19.30—20.00:„Mandolinenkonzert“. Mitwirkende: Die Mandolinen⸗Geſellſchaft„Mignon“ 1922, Mannheim. Aus dem Auslande Beromünſter: 19.45: Der Herbſt im Lied der Zeiten.— 20.40: Werke von Joh. Seb. Bach.— 21.30: Aus Spiel⸗ opern. ag: 19.30: Deutſche Sendung. om: 20.45: Opern von Puccini. Straßburg: 18.00: Jozzmuſtk.— 19.15: Körperbau und Charakter.— 19.30; Schallplatten.— 20.45: Zwei Operet⸗ ten.— 22.30: Orcheſterkonzert.— 24.00: Jazz muſik.. Chefredakteur: H. A. Meißner 5 Verantworttich für Politik: Or. Walter Reinhardt ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, 7 und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., 460 Für unverlangte Beitrege keine Gewähr Mückſendung nur bel Rückporto eren der geb rd Schöne weiße Zähne 8 Sie bei täglichem Gebrauch von Ohl. ihn ee e„un Ver en* ro U Ste ichen Eiſed Felt ae. man kam wieder beim Aus⸗ 5 25 * rn. I eee „ 25 8 haben erheblichen Zuwachs erhalten. allem Frei Heil! 2 Dienstag, 18. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Aus Vaden Amtliche Perſonal veränderungen Verſetzt wurde Juſtizoberſekretär Joſef Hei⸗ delberger beim Amtsgericht Säckingen zum Amtsgericht Schwetzingen, Juſtizaſſiſtent Philipp Klohr beim Notariat Singen zum Amtsgericht da⸗ ſelbſt. Der„Ritter“ wird verſteigert Heidelberg, 18. Okt. Wie amtlich bekanntgege⸗ ben wird, wird am 2. Dezember das älteſte Gaſthaus der Stadt, der in der ganzen Welt bekannte„Rit⸗ ter“, oder wie er richtiger heißt„Ritter St. Georg“, verſteigert werden. Zum Beſitz gehören mehrere Wirtſchafts⸗ und Wohngelände. Der Schätzungsan⸗ ſchlag beträgt ohne Zubehör 210 000„, mit Zubehör 233 000„. Nach der Inſchrift an der Hauptfaſſade wurde der„Ritter“ 1592 von dem aus Frankreich eingewanderten Charles Berlier erbaut. Evangeliſche Kirchengemeindewahl iu Bruchſal * Bruchſal, 18. Okt. Am Sonntag wurden hier die evangeliſchen Kirchengemeindewahlen vorgenom⸗ men. Von 1502 Abſtimmenden haben ſich 57 v. H. beteiligt. Es erhielten Stimmen: Relig. Sozialiſten 87, Nattonalſozialiſten 223, Poſitive 506 und Kirch⸗ lich⸗Liberale 675 Stimmen. Die Poſitiven Die Natio⸗ nalſozialiſten traten erſtmals auf. Die Liberalen blieben gleich ſtark, jedoch iſt ihre ſeitherige Mehrheit nicht mehr vorhanden. Oberkirchenrat D. Napp tritt in den Ruheſtand * Karlsruhe, 18. Okt. Auf 1. Januar 1933 wird Oberkirchenrat D. Heinrich Rapp, eines der bekann⸗ teſten Mitglieder der badiſchen evangeliſchen Kirchen⸗ behörde, auf Anſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen, treugeleiſteten und erſprießlichen Dienſte in den Ruheſtand verſetzt werden. Geboren 1864 in Heidelberg, widmete er ſich dem Studium der Theologie, beſtand 1888 die theologiſche Hauptprüfung und wurde im Dienſt der Landeskirche verwendet. Nach ſeiner Vikarzeit in Mannheim, Käfer⸗ tal, Villingen, Philippsburg und Waldshut wurde er 1897 Pfarrer in Karlsruhe, wo er als Prediger, Religionslehrer und Seelſorger mit großem Segen gewirkt hat, bis er im Jahre 1923 in den Evange⸗ liſchen Oberkirchenrat als Kollegialmitglied berufen wurde. Im Jahre 1926 erhielt er den Theologiſchen Ehrendoktor. Oberkirchenrat D. Rapp gehört der kirchlich⸗liberalen Richtung an und hat auch an der Abfaſſung der vor einer Reihe von Jahren in Baden amtlich eingeführten Kurzen Kirchengeſchichte für den evangeliſchen Religionsunterricht hervorragenden Anteil gehabt. Zuchthaus wegen politiſchen Gewalttaten * Freiburg, 15. Okt. Das Schöffengericht Frei⸗ burg verurteilte oͤrei Reichsbannerangehörige auf Grund der Notverordnung gegen politiſche Gewalt⸗ taten zur Mindeſtſtrafe von je einem Jahr Zuchthaus und zwei der Beihilfe Angeklagte zu je einer Woche Gefängnis. Die fünf Angeklagten waren beſchuldigt, einen Nationalſozialiſten tätlich angegriffen und dabei verletzt zu haben. Von den Angeklagten wurde geltend gemacht, daß ſie den Nationalſozialiſten nicht aus politiſchen Gründen, ſondern aus Eiferſucht verprügelt hätten. Das Gericht hielt die politiſchen Gründe aber für gegeben. Bei der Verkündung des Urteils rief einer der Angeklagten mit erhobener Fauſt: Trotz Der Ruf wurde vom Zuſchauer⸗ raum aus erwidert. Von einem Auto erfaßt und mitgeſchleift * Bad Peterstal, 18. Okt. Als der Gutsbeſttzer Frech mit ſeinem Sohn von Griesbach nach Hauſe ging, wurden ſie an einer Kurve von einem Gries⸗ bacher Auto überholt. Gutsbeſitzer Frech, der die rechte Straßenſeite einhielt, wurde von dem Auto erfaßt und ein Stück mitgeſcheift. Der Ver⸗ unglückte iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Die Unterſuchung durch die Stgatsanwaltſchaft iſt ein⸗ geleitet. Der tödlich Verunglückte iſt ein Bruder des Miniſterialrats Frech⸗Karlsruhe. K * Heidelberg, 18. Okt. Ein 57 Jahre alter Kauf ⸗ mann machte durch Erhängen ſeinem Leben ein Ende. Der Beweggrund iſt unbekannt. * Adelsheim, 17. Okt. Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit können am heutigen Mon⸗ tag Zimmermeiſter Wilhelm Keller und ſeine Ehefrau Anna geb. Becker⸗Bender feiern. * Freiburg i. Schw., 18. Okt. Der Winter hat am Samstag nur ſeine Viſitenkarte abgegeben. Der im Laufe des Sonntags aufkommende Föhn hat in Verbindung mit ſtarken Regenfällen die zarte Neu⸗ Seite Nummer 486 Tagung der Krankenhausverwalfungen Keine weitere Senkung der Krankenhausverpflegungsſätze * Freiburg i. Br., 18. Okt. Am Samstag und Sonntag fand hier die erſte Tagung der Vereinigung badiſcher Krankenhausverwaltungen unter Teilnahme von Vertretern aus ganz Baden ſtatt. Die Tagung wurde am Samstag nachmittag mit einer Beſichtigung der neuen Umiverſitätskliniken eröffnet, an die ſich dann abends ein gemütliches Beiſammenſein in der neuen Schnitzerſtube der„Alten Burſe“ anſchloß. Am Sonntag vormittag 9 Uhr fanden ſich dann die Teilnehmer zur Mitgliederverſamm⸗ lung im Ratsſaal des alten Rathauſes zur Bera⸗ tung der Verbandsangelegenheiten zuſammen. Die Sitzung wurde vom Vorſitzenden der Vereinigung, Krankenhausverwalter Vollmer⸗Offenburg eröffnet. Die Tagesordnung umfaßte eine ganze Reihe wich⸗ tiger Punkte, die dank der umſichtigen Vorarbeit des Vorſtandes mühelos in verhältnismäßig kurzer Zeit abgewickelt werden konnten. Der Bericht über die bisherige Tätigkeit des Vorſtandes und der Kaſſenbericht wurden von der Verſammlung einſtimmig gutgeheißen. Ebenſo fand der Bericht des Vorſttzenden über die im Gang befindlichen Verhand⸗ lungen mit den Krankenkaſſen zwecks Herbeiführung einer Vereinbarung mit der Arbeitsgemeinſchaft badiſcher Krankenkaſſenverbände über die Kranken⸗ hausbehandlung von Familienangehörigen Ver⸗ ſicherter einſtimmige Billigung. Dagegen wurde ein Antrag der ſüdweſtdeutſchen Vereinigung berufs⸗ genoſſenſchaftlicher Verwaltungen, der verlangte, daß die Gebührenſätze der Krankenhäuſer vereinheitlicht werden ſollen, abgelehnt, weil die Verhältniſſe in den einzelnen Krankenhäuſern viel zu verſchiedenartig gelagert ſind. Ebenſo mußte eine weitere Senkung der Krankenhausver⸗ pflegungsſätze als zur Zeit untragbar be⸗ zeichnet werden. Reibungsloſe Erledigung fand die Beſprechung über die Durchführung der Verordnung über die Krankenhauspflege vom 22. Juni 1932. Die ſammlung beauftragte den Vorſtand, eine Regelung anzuſtreben, daß die Krankenkaſſen für die Bezahlung der Materialkoſten bei ambulanter Behandlung in den Krankenhäuſern durch die Privatärzte aufkom⸗ men ſollen. Eine Neuwahl des Vorſtandes fand nicht ſtatt. Der bisherige Vorſtand, beſtehend aus den Herren Vollmer⸗Offenhurg, Jakobi⸗ Karlsruhe und Schwarz⸗Freiburg, denen die Verſammlung ihren Dank für die bisher geleiſtete Arbeit ausſprach, ſoll auch weiterhin die Geſchäfte der Vereinigung wahr⸗ nehmen. Den Abſchluß der Tagung bildeten einige fachkundliche Referate. Ver⸗ Deutſch⸗Evangeliſcher Frauenbund in Weinheim Weinheim, 18. Okt. Vom 14.—16. Okt. fand hier die Landestagung der badiſchen Ortsgruppen des Deutſch⸗Evangeliſchen Frauenbundes ſtatt. Ein⸗ geleitet wurde die Tagung mit einer Arbeitsgemein⸗ ſchaft und einem Schulungskurſus, die beide unter dem Leitgedanken: Not und Hilfe“ ſtanden. Die Leitung der Arbeitsgemeinſchaft hatte Pfarrer Jveſt⸗ Mannheim und die in Vertretung für die erſte Bun⸗ desvorſitzende anweſende Freiin v. Werthern, zweite Vorſitzende des Deutſch⸗Evangeliſchen Frauen⸗ bundes. Am Samstag abend war eingeladen zu einer Guſtav Adolf⸗Feier in der Peterskirche, wobei Pfar⸗ rer Schühle einen Lichtbildervortrag über den „Helden von Lützen“ hielt. Ein Sprech⸗ und Sing⸗ chor der Evang. ugendbünde brachte das Werk von Riethmüller„Wach auf, wach auf du Deutſches Land“. Die eigentliche Landestagung am Sonntag wurde mit einem Feſtgottesdienſt in der Peterskirche eröffnet, bei dem Stadtpfarer Brecht die Feſtpredigt hielt. Am Nachmittag fand in der Turnhalle des Gymnaſiums die Hauptverſammlung ſtatt, die von Frau Landrat Dr. Pfaff, der Landesverbandsvor⸗ ſitzenden eröffnet wurde. Nach einführenden Worten gab Rednerin einen Arbeitsbericht der letzten zwei Jahre. Freiin von Werthern ſprach über„Zeiten⸗ wende⸗ Frauenbewegung“ und zeichnete in feinen Ausführungen ein Bild von den Aufgaben und Zielen der Arbeit der Deutſch⸗evangeliſchen Frauen. Es folgte eine ſehr rege Ausſprache. Mit einem gemeinſam geſungenen Lied fand die Landes⸗ tagung ihren Abſchluß. P ͤ y y dd y d A ĩ⁵²» 800 Prozent Bürgerſteuer abgelehnt * Oggersheim, 18. Okt. Der hieſige Stadtrat trat innerhalb acht Tagen erneut zu einer Sitzung zuſammen, um ſich über die durch das Bezirksamt geforderte Erhöhung der Bürgerſteuer um 800 Proz. zu beraten. Das Bezirksamt verwahrte ſich gegen den letzten Be⸗ ſchluß des Stadtrates vom 7. Oktober, der die Er⸗ hebung einer 450prozentigen Bürgerſteuer ablehnte. Er weiſt in ſeiner Entſchließung darauf hin, daß der Stadtrat auch dieſen Weg beſchreiten müſſe, um neue Mittel für den Ausgleich des Etats zu gewinnen. Bürgermeiſter Treiber empfahl die Annahme der erhöhten Bürgerſteuer, allerdings mit dem Hinweis, daß die Bevölkerungs⸗ ſtruktur in Oggersheim eine ſolch enorme Belaſtung nicht vertrage. Ueber 4000 Perſonen ſind auf die öffentliche Fürſorge angewieſen. Die Zahl der Wohlfahrtsempfänger hat in den letzten vier Wochen wieder um über 100 zugenommen. Die Gemeinde muß bereits in etwa 350 Kriſenfürſorgefällen aus der Wohlfahrt noch unterſtützend eingreifen. Wie empfindlich die Not auf der Bürgerſchaft laſte, zeigten die Schwierigkeiten, mit denen die Steuern überhaupt noch einzubringen ſind. Im Jahre 1931 fielen von den Lohn⸗ und Gehaltsempfängern 20 000 Mark an. Bei den Selbſtveranlagern ſeien 6000 Mk. fällig, aber davon der Betrag von 5000 Mk. noch nicht eingebracht. Wohl bringt die neue Verordnung eine Entlaſtung mit ſich. Oggersheim ſtehe aber mit der 900prozentigen Forderung mit an der Spitze aller übrigen Gemeinden und zahlenmäßig in keinem Ver⸗ gleich mit der 1100prozentigen Forderung der Stadt Ludwigshafen, die noch eine viel günſtigere Bevöl⸗ kerungsſtruktur aufweiſe. Die Zuſtimmung empfehle ſich naturgemäß, weil ſchließlich doch regierungs⸗ ſeitige Maßnahmen zu erwarten ſeien. In der anſchließenden Debatte ſprachen ſich ſämt⸗ liche Fraktionsführer der Parteien gegen eine er⸗ höhte Bürgerſteuer aus, weil ſie die Bürgerſchaft zum Ausgleich des Etats ſtelle, der eine Zahlenlücke aufweiſt, die, rechneriſch betrachtet, mit dem Erlös aus der Bürgerſteuer nur ganz geringfügig über⸗ brückt werden kann. Die Abstimmung Als Abſchluß der Sitzung erfolgte die Abſtim⸗ mung. Die Erhebung eines 800prozentigen Zuſchlags lehnte der Stadtrat einmütig gegen die Stimme des Vorſitzenden ab. * Speyer, 18. Okt. Auf der Heimfahrt von der Arbeitsſtätte bemerkte der 20jährige Heinrich Hoch⸗ geſang zu ſpät ein vor ihm fahrendes unbeleuch⸗ tetes Zeiskamer Fuhrwerk, blieb mit ſeinem Mo⸗ torrad an dem Fuhrwerk hängen und ſtürzte in den Straßengraben. Mit einem Oberſchenkel⸗ und einem Schienbeinbruch mußte er in das Kran⸗ kenhaus Neuſtadt überführt werden. * Worms, 18. Okt. Feſtgenommen und dem Amts⸗ gericht Worms zugeführt wurde ein 23jähriger Kaufmann aus Worms, der als Buchhalter einer hieſigen G. m. b. H. etwa 21000 Mark unter⸗ ſchlagen hat. * Landſtuhl, 18. Okt. Der hieſige Einwohner Al⸗ fons Zimmermann wurde am Samstag abend auf der Kaiſerſtraße von einem durchfahrenden Auto von rückwärts angefahren, ſeitwärts weggeſchleudert und liegen gelaſſen. Der Verunglückte wurde mit einer ſchweren Gehirnerſchütterung ins Krankenhaus transportiert. * Erbach(Saar), 14. Okt. Schwer aufgefallen ſind drei hieſige Erwerbsloſe, als ſie zwei Sack Mecl, die ſie aus einem Eiſenbahnwaggon am Güterbahnhof Homburg Hbf, geſtohlen und verſteckt hatten, mit einem Handkarren fortſchaffen wollten. Die Täter entfernten die am Waggonverſchluß be⸗ findliche Plombe, holten zwei Sack Mehl heraus und verſteckten ſie am Keilſchen Schuppen, um ſie — 57 9. Aus der Pfalz Bundestag der ehemaligen Der * Neuſtadt a. d.., 17. Okt. Am geſtrigen tag ſtand das Neuſtadter Schützenhaus im Zeichen der ehemaligen 22er. Während unten die Neuſtadter Vereinigung ihr Jahresſchießen abhielt, tagten oben die Vertreter ſämtlicher im 22er Bund zuſammen⸗ geſchloſſenen 26 örtlichen Vereine. Der Bundestag brachte ein erfreuliches Bild geſchloſſener Kamerad⸗ ſchaft und Einmütigkeit. Mit großem Intereſſe wurde der überaus günſtig abgeſchloſſene Rechen⸗ ſchaftsbericht über die im Juli in Zweibrücken ab⸗ gehaltene Wiederſehensfeier mit Denkmalsweihe entgegengenommen. Dieſe gleiche Einmütigkeit kam auch bei der Wiederwahl des bisherigen Vorſtandes zum Ausdruck. So wird der über weit mehr als 2000 Mitglieder zählende Bund im nächſten Jahr wieder geführt von Kamerad Bickel, 1. Vorſtand, und Kamerad Mohrbach, 2. Vorſt. Kaſſenführer wurde Kamerad Wolf, Schriftführer Boehmler. Während dieſe Kameraden von Zweibrücken ſind, wurden als Beiſitzer gewählt Müller⸗Kaiſerslautern, Bernſchneider⸗Pirmaſens, Schimmel⸗St. Ingbert, Raab⸗ Frankenthal und Kabs⸗Speyer. Neu aufgenom⸗ men wurden die Ortsgruppen Erbach, Einöbd und Homburg. Der gut und ſicher fundierten Bundes⸗ Sterbekaſſe gehören 600 Mitglieder an. Das Schießen wies eine erfreulich ſtarke Be⸗ teiligung auf. Die Gewinne, meiſt aus Flaſchen⸗ weinen beſtehend, wurden durch den 1. Vorſitzenden, Amtsgerichtsrat Renner, der auch den Bundestag begrüßte, übergeben. Ein Mittagsmahl im Schützen⸗ haus und ein Nachtrunk in Haardt bildeten den Abſchluß. Sonn⸗ 8 Feldbereinigung an der Queich * Zeiskam, 18 Okt, Zeiskam, Ober⸗ und Nieder⸗ luſtadt haben eine Denkſchrift über die Entwäſſerung und Zuſammenlegung ihrer Ländereien an der Queich ausgearbeitet und ſie an das Reichsmini⸗ ſterium für Ernährung und Landwirtſchaft und an das bayeriſche Staatsminiſterium des Innern, Abtei⸗ lung Landwirtſchaft, geſandt. Das Kulturbauamt Neuſtadt hat die Aufnahme ⸗Arbeiten ſchon be⸗ gönnen. Zuerſt beginnen Anfang November die Ar⸗ beiten in Zeiskam. Inſtandſetzung des pfälziſchen Rheinnſers * Speyer, 18. Okt. Eine gründliche Inſt an d⸗ ſetzung des 85 Km. langen pfälziſchen Rhein ⸗ ufers, die vom Straßen⸗ und Flußbauamt vor⸗ genommen wird, ſoll bis Ende März 1983 beendet ſein. Die notwendigen Bruchſteine werden von den ehemaligen Germersheimer Feſtungsbauten ge⸗ wonnen. Mit dem Unternehmen, das als Notſtands⸗ arbeit gilt, ſind etwa 15 pfälziſche Baufirmen be⸗ traut. Es handelt ſich um etwa 45 000 Tagſchichten mit Arbeit für zunächſt 250, ſpäter 350 Erwerbsloſe. Auf Berufung dreifache Strafe * Frankenthal, 18. Okt. Der 1905 geborene ver⸗ heiratete Hilfsheizer Georg Seib aus Neuſtadt war vom Amtsgericht Neuſtadt am 27. Auguſt d. J. wegen unſittlicher Beläſtigung und Beleidigung einer jungen Dame zu einer Gefängnisſtrafe von 14 Tagen verurteilt worden. Gegen dieſes Urteil legten ſowohl er als auch der Amtsanwalt Berufung ein, ſo daß ſich die Strafkammer geſtern nochmals mit der Sache befaſſen mußte. Bei ſeiner Vernehmung beſtritt der Angeklagte die ihm zur Laſt gelegte Tat. Die als Zeuge vernommene Dame will ihn aber beſtimmt wiedererkennen. Der Staats⸗ anwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Das Berufungsgericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen. * * Geinsheim, 18. Okt. Der Brand im Anweſen des Landwirts Leibig konnte aufgeklärt werden. Das Feuer entſtand dadurch, daß die 8jährige Tochter des Jakob Leibig in der Scheune einen Fliegenfänger anzündete. * Pirmaſens, 18. Okt. Die Verhandlung gegen den Fabrikarbeiter Moritz, der in franzöſiſcher Militäruniform einen KPD⸗Umzug mitgemacht hatte, endete am Samstag nach Anhörung des Sach⸗ verſtändigen mit der Verurteilung des Angeklagten zu ſechs Wochen Haft. Das Gericht ſtellte feſt, daß er das nationale Empfinden weiteſter Volks⸗ kreiſe aufs gröblichſte verletzt habe. Geſchäftliche Mitteilungen * Die Zahnſchmerzen ſterben aus. Es iſt eine irrige Anſicht, zu glauben, Zahnſchmerzen könnten nicht verhütet werden. Wer ſeine Zähne von Zeit zu Zeit durch einen tirchtigen Fachmann nachſehen läßt und regelmäßig täglich mindeſtens einmal— und zwar abends!— die Zähne gründlich mit der eigenen Zahnbürſte und Chlorodont ſchneedecke, die die Schwarzwaloͤgipfeln bedeckte, nicht tragen könne und man behördlicherſeits eine in ſpäter abzuholen. Bei dieſer Abholung wurden ſie putzt. wird nicht unter Zahnſchmerzen zu leiden wieder vollſtändig aufgelöſt. das Selbſtverwaltungsrecht eingreifende Forderung von dem Landjägerbeamten feſtgenommen. haben. V394 7 7— a—— 8 Volkstümliche Erzählungen von Gustav Wlederkehf 7 Ganzleinen. l.50 Halbleinen.„.25 Pfoschlefft„,.— Zu berlehen durch dle Buchhandlungen: B. Aletter. O 1. 2 Harl Kletter. N 3. 182 . 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Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 26,4 Mill. 4 er⸗ mäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 366,9 Mill. Mark eine Abnahme um 45,9 Mill.&. Die Beſtände an Gold⸗ und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 0,8 auf 992,0 Mill.& erhöht. Im einzelnen haben die Gol dd beſtände um 0,4 auf 790,8 Mill. 4 und die Beſtände an deckungsſähigen Devi⸗ ſen um 0,4 auf 135,2 Mill. 4 zugenommen. Die Deckungder Noten durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen betrug am 15. Okt. 26,5 v. H. gegen W, 7 ., H. am Ende der Vorwoche. Amerika-Auffräge für Enzinger Union? Augenblicklich intereſſiert man ſich an der Börſe ſtärker für dete Aktien der Enzinger Union Werke Mannheim. Dieſe Geſellſchaft, die in der e von Brauereimaſchinen(Faß⸗ und Flaſchen⸗ zellereimaſchinen) eine Vorzugsſtellung einnimmt, genießt auch außerhalb Deutſchlands einen guten Ruf. Für den Fall, daß in den Vereinigten Staaten die Prohibition aufgehoben wird, dürften die amerikaniſchen Brauereien Maſchinen von der Enzinger Union beziehen. Vorbereitungen ſeien bereits getroffen. Die Er⸗ höhung der Kapazität wird beſonders dadurch erleichtert, daß die Geſellſchaft über 2,50 Mill. Bankguthaben(mehr als die Hälfte des Aktienkapitals von 4,7 Mill. 4) ver⸗ fügt. Die Reſerven betrugen in der letzten Bilanz(Ge⸗ ſchäftsjahr 1081) 108 Mill.„— W v. H. des Aktienkapi⸗ tals. Die hohe Liquiöität ermöglicht eine gefahrloſe Ge⸗ F ohne Inanſpruchnahme von Bank⸗ rediten. Die Geſellſchaft hatte ſchon in früheren Jahren durch fortgeſetzte Aufkäufe eigener Aktien zur Bereinigung des Marktes beigetragen. In der letzten GV. wurde be⸗ kanntlich erneut die Herabſetzung des Aktienkapitals um 500 000 4 auf ſeinen jetzigen Stand von 4,7 Mill. 4 beſchloſſen. 250 000/ entſtammen dem Portefeuille der Geſellſchaft während die anderen 250 000„ durch ein An⸗ gebot an die Aktionäre zum Kurſe von 88 v. H. beſchafft werden mußten. Nachdem den Aktionären dieſe Verkaufs⸗ möglichkeit geboten wurde, ſind die Aktien während der letzten Monate um 17 v. H. geſtiegen. Es iſt bezeich⸗ nend für die augenblickliche Einſtellung des Publikums, daß es dieſe Aktien bevorzugt, obwohl eine Beſſerung der Rentabilität(1931 4 v. H. Dividende) im laufenden Ge⸗ ſchäftsjahr nicht ſehr wahrſcheinlich iſt. Man begnügt ſich aber bereits mit beſcheidenen Dividenden, wenn die Fi⸗ nanzlage eines Unternehmens gut fundiert, die Liquidität geſichert und die Zukunftsausſicht einigermaßen günſtig iſt. * Junkers⸗Vergleichstermin vertagt. Der geſtrige Ver⸗ leichstermin im Komplex Prof. Junkers wurde nach ängerer Debatte auf den 8. November vertagt. Bis dahin wird die Verwaltung der Junkers⸗Werke ver⸗ ſuchen, die Gelder zur Befriedigung der Gehaltsgläubiger zu beſchaffen und ferner die Verträge abſchlußreif zu machen, die zwiſchen Prof. Junkers einerſeits und der Junkers Motorenbau Gmbß und Junkers⸗ Flugzeugwerke Ach andererſeits wegen der Verwertung der Patente ge⸗ tätigt werden mußten. * Deutſche Induſtrie⸗Werke AG in Berlin⸗Spandan.— Verkauf der Landmaſchinen⸗Abteilung. Die Fabrikation von Landmaſchinen der zum Viag⸗Konzern gehörenden Deutſchen Induſtrie⸗Werke AG, Berlin⸗Spandau, iſt von der Eggen⸗ und Pflugfabrik Feucht AG, Feucht(Bayern), deren Aktienmehrheit ſich in Händen der Eiſenwerk⸗Geſell⸗ ſchaft Maximilianshükte, Roſenberg, befindet, käuflich er⸗ wopben worden. Nach unſeren Informationen handelt es ſich um ein Bargeſchäft. „ Schweizeriſche Lokomotiv⸗ und Maſchinenfabrik in Winterthur.— Wieder dividendenlos. Der Verwaltungs⸗ rat beſchloß, der GV. am 4. Nov. vorzuſchlagen, den im Ge⸗ ſchäftsjahr 1931⸗32 erzielten Betriebsüberſchuß von 36 023 sers. auf neue Rechnung vorzutragen(i. V. Reingewinn von 664 605 ffrs., von dem 600 000 ſfrs. einer ao. Reſerve und 50 000 ffrs. der Penſionskaſſe zugewieſen wurden). O Deutſche Gaſolin AG., Berlin.(Eig. Dr.) Das zum Farcbenkonzern gehörende Unternehmen wird, wie bereits im Mittagsblatt gemeldet wurde, der GV. für 1992 vor⸗ schlagen, den per. März ds. Is. ausgewieſenen Verluſt von 0,17 Mill.„ zuzüglich der Vorjahrsverluſte mit ins⸗ ſellſchaft vertriebene Leuna⸗ Benzin brachte geſamt.92 Mill.„ erneut vorzutragen. Das von der Ge⸗ hefrie⸗ digende Ergebniſſe. Dagegen war das Aſph 17 t= geſchäft infolge der geringen Straßenbautätigkeit der öffentlichen Hand ſchlecht. Auch der Abſatz in Rohöl und Schmieröl geſtaltete ſich verluſtbringend. Die Ab⸗ ſatztätigkeit in den Erzeugniſſen der Riebeck⸗Montanwerke und der Grube Meſſel geſtaltete ſich ſowohl preislich wie auch umſatzmäßig rückläufig. Deufisches Lichispielsyndikai AG. Gründung einer Auflanggesellschaff O Berlin, 18. Okt.(Eig. Dr.) Aufſichtsrat und Tobis haben beſchloſſen, durch Gründung einer mit 160 000 Kapital ausgeſtatteten Auffanggeſell⸗ ſchaft, die den Namen D. L..⸗Film⸗ Verleih GmbH., Berlin führen wird, der Schwierigkeiten Herr zu werden. Die Aufgabe der neuen Geſellſchaft beſtehe darin, ſich nur in den Dienſt der Gläubiger des D. L. S. zu ſtellen und ſämtliche Schulden des D. L. S. zu über⸗ nehmen. Die Auffanggeſellſchaft wird für die erſten drei fler Neuen Mannheimer Zeitung Geſchäftsjahre, d. h. alſo für die folgenden 27 Kalender⸗ jahre keinen Gewinn ausſchütten, ſondern ſämt⸗ liche Ueberſchüſſe, die ſich aus der Abwicklung der lfd. Ver⸗ leihverträge ergeben werden, den Gläubigern des D. L. S. reſtlos zur Verfügung ſtellen. Die Hauptgläubigerin, die Tobis, wird mit ihren ſehr beträchtlichen Forderungen zu⸗ gunſten der übrigen Gläubiger vorläufig zurückſtehen. OFilialabbau bei der Hermann Metzger AG, Frankfurt⸗ Berlin. Frankfurt a.., 18. Okt.(Eig. Dr.) Die Stbrumpfhaus Metzger AG, Frankfurt⸗ Berlin, macht in einem neuen Gläubigerrundſchreiben Mitteilung von einem neuen Vergleichsvor⸗ schlag, deſſen Inhalt erſt in dem gerichtlichen Vergleichs⸗ termin am 20. ö. M. mitgeteilt wird. Wie wir hören, wird es auch am 20. d. M. wahrſcheinlich nochmals zur Vertagung über die Beſchlußfaſſung des Vergleichs kom⸗ men, über den noch nicht feſtſteht, ob er in Form als Liquidations⸗ oder Quotenvergleich zu machen iſt. Inzwi⸗ ſchen ſind von den annähernd 30 Filialen der Geſellſchaft einige abgeſtoßen worden. Ueber den Verlauf weiterer Filialen ſchweben noch Verhandlungen. Nealisafionsneigung am Renfenmarki Akiien und ſes verzinsliche Werſe allgemein schwächer/ Im Verlaufe vorübergehend leichfe Erholung/ Schluß unſer Anfangsniveau Mannheim ſchwächer Schwache Auslandsbörſen und das Heranrücken des Wahltermins für die Reichstagswahl veranlaßten die Börſe heute zu ſtarker Zurückhaltung, ſo daß bei klein⸗ ſtem Geſchäft die Kurſe leicht nachgaben. Farben notterten 94,5, Walöhof etwas niedriger 49, auch Rhein⸗ electra ſchwächer 72. Von Nebenwerten lagen Knorr und Enzinger Union feſter, dagegen Cement Heidelberg niedri⸗ ger 49 B. Bank⸗ und Verſicherungswerte unverändert. Am Rentenmarkt lag Altbeſitz ſchwächer, Gold⸗ Pfandbriefe auf geſtrigem Niveau behauptet. Frankfurt abgeſchwächt Nachdem die heutige Vorbörſe ſchon einige Kurs⸗ abſchwächungen zu verzeichnen hatte, eröffnete auch der amtliche Verkehr unter mäßigen Kurseinbußen. Dieſe ſind in der Hauptſache auf die weiter fehlende Beteiligung des Publikums zurückzuführen. Auch die Spekulation hielt ſich vom Geſchäft weitgehend zu⸗ vück. In kleinerem Maße trug ferner die Schwäche der geſtrigen Newyorker Börſe zu der matten Lage bei. Das Geſchäft hielt ſich ſo in engen Grenzen, im allgemeinen waren Kursabſchwächungen von 72—1 v. H. zu verzeichnen. Darüber hinaus büßten Rütgerswerke 1,25 v. H. ein. Am Anleihemarkt war, von Altbeſitzanleihe ausgehend, ebenfalls eine gewiſſe Abſchwächung zu bemerken. Neu⸗ beſitzanleihe verlor 0,20 v. H. und auch in Reichsſchuldbuch⸗ forderungen konnten ſich die Vortagskurſe nicht behaupten. Altbeſitzanleihe ſetzte ihre rückläufige Bewegung mit minus 5 v. H. fort. In Goldpfandbriefen ſowie Kommunal- obligationen konnte ſich bein größeres Geſchäft entwickeln, lediglich Rhein. Hypo.⸗Lig.⸗Pfandbrieſe waren etwas ge⸗ fragt. Im Verlaufe war der Rentenmarkt weiter et⸗ was niedriger, Altbeſitz gaben nochmals um 7 v. H. nach. Am Aktienmarkt war im Verlaufe eine vorübergehende Beſſerung feſtzuſtellen, die Kurſe gingen indeſſen bald wie⸗ der auf das Anfangsniveau zurück. Tagesgeld war mit 3,5 v. H. unverändert. Berlin weichend Die Zurückhaltung, die ſchon am Vormittag vor⸗ geherrſcht hatte, hielt auch an der Börſe weiter an. Es lagen zwar an einigen Märkten Kaufoörders des Publi⸗ kums vor, doch waren ſie ſehr niedrig limitiert. Die Spekulation, die vom Samstag noch Ware übrig hatte, zeigte dagegen eher Neigung zu Glatt⸗ tellungen, es ſoll noch aus alten Lombards etwas are herausgekommen ſein. Im allgemeinen waren die Umſätze aber ſehr gering, und die Kurſe bröckelten um 5—1 v.., z. T. bis 1 v. H. ab. Stärker abgeſchwächt waren B. M.., Dortmunder Union ⸗ Brauerei, Deutſche Atlanten, Rütgerswerke und Allg. Lokal u. Kraft, die bis 2% v. H. einbüßten, während Stöhr, Eiſenbahnverkehrs⸗ mittel, Laurahütte und Metallgeſellſchaft etwas feſter lagen. Deutſche Anleihen zeigten wieder ziemlich ſchwache Haltung, vor allem gab Altbeſitz erneut um faſt 1 v. H. nach, auch Reichsſchuldbuchforderungen und Schutzgebiete lagen ſchwächer, während am Rentenmarkt im allgemeinen die Tendenz uneinheitlich war. Das Intereſſe für feſt⸗ verzinsliche Werte ſcheint aber im Moment etwas geringer geworden zu ſein, nur für Ver. Stahl⸗Obligationen hielt es weiter an. Geld war trotz unveränderter Sätze doch in ſich wieder etwas ſteifer, es ſprechen hier neben den ſaiſonmäßigen Gründen auch der Steuertermin vom 20. Ok⸗ tober und geſteigerter Bedarf im Zuſammenhang mit dem Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung mit. In Privat⸗ diskonten war aus dieſem Grunde eher etwas Angebot vorhanden.— Im Verlaufe bröckelten die Kurſe zu⸗ nächſt weiter leicht ab, doch konnte ſich ſpäter an den meiſten Märkten eine Erholung durchſetzen, die bis 17 vH. betrug. Allg. Lokalbahn gaben aber bei kleinem Angebot weiter um 2 v. H. nach, während R. W. E. nach unverän⸗ Auch ſpäterhin war am Markt der feſtverzins⸗ lichen Werte überwiegend Realiſations⸗ neigung feſtzuſtellen, und obwohl das herauskommende Material keinen großen Umſang hatte, lagen die Kurſe doch überwiegend ſchwächer. Induſtrie⸗Obligationen aber waren trotz uneinheitlicher Kursgeſtaltung zlemlich gut ge⸗ halten. Am Berliner Deviſenmarkt lag heute für mehrere Millionen Lire Nachfrage vor, Beträge bis zu 20 000 Lire wurden heute wieder erſtmalig voll zuge⸗ teilt, ebenſo wie alle Beträge von Lire⸗Noten, während größere Poſten Lire⸗Deviſen bis zu 50 v. H. zugeteilt wurden. verſchiedenen Märkten konnte man ſtärkeres Realiſations⸗ bedürfnis feſtſtellen. Die Veränderungen betrugen bis zu 3 v. H. nach beiden Seiten.— An den variablen Märkten gingen die erzielten kleinen Beſſerungen ſpäter wieder verloren. In Montanen bemerkte man Realiſationen, ſodaß dieſer Markt ziemlich ſchwach ſchloß. Ganz allgemein beliefen ſich die Verluſte gegen den Anfang vielfach bis. zu 1 v.., in einigen Fällen auch bis zu 1% v. H. N Altbeſitzanleihe waren um 98 v. H. erholt. Nachbörſe geſchäftslos: Neubeſitz 6,50, Aku —.½, Farben 93564, Siemens 1171. Ver. Stahl 28 und Reichsbank 12574. Pfund etwas leichter Nach unveränderter Eröffnung war am internatio⸗ nalen Deviſen markt das engliſche Pfund im Laufe des Vormittags eine Kleinigkeit leichter und ging auf 3,4496 gegen den Dollar und 87,65 gegen Paris zurück. Man ſprach von einer neuen engliſchen Konvertierung und in Zuſammenhang hiermit von einer neuen langfriſtigen Zproz. 300 Millionen Pfund Sterling⸗Anleihe. Der Dollar, der geſtern abend weiter zurückgegangen war, konnte ſich international wieder leicht erholen, während die Reichsmark mit 59,08 in Amſterdam, 123,07 ½ in Zürich, 605 in Paris und 14,48% in London gut behauptet blieb, Budapeſt blieb trotz der Diskontermäßigung unver⸗ ändert. Die übrigen Deviſen blieben im großen und ganzen unverändert. 5 Berliner Devisen Diskontsadtze: fieichsbank 4, Lombard 8, privat 3 v. H. derter Eröffnung 1 w. H. anziehen konnten. i in Rm. Dis- Parität] 17. Ottober 18. Oktober ür kont M Geld Brief Geld Brlef Buenos⸗Aires 1Peſo 7.782 0,890 9894.880 0894 Kanada ikan. Dollar 4,198.876 3,884 8,376 3,884 Japan. 1en 6,57 2,092 0,989 0,991 0,989 0,991 Kairo. lägypt. fd. 20,953 14,865 14,905 14,855 14,795 Türkei.. türk Pfd.— 18,456 2,008.012 2,008 2,012 London... 1Sterl. 2 20,429 14,485[ 14.525 14,475 14,515 New Pork. I Dollar 2½ 4,198 4,209 4,217.209 4,217 Rio deJaneirotMillr.—.502 0,294 0,296 0,294.296 Uruguay 1 Goldpeſoſ—.43 1,738 1,742 1,738.742 Holland, 100 Gulden 3 168,739 169,43 169,77 169,49 169,82 Athen. 100 Drachmen 11 8,45 2.599.587.598 Brüſfel 100.500% 3½ 58,7 58.4 508 88,48 858,50 Bukareſt.. 100 Lei 7 1 5.517 2,523.517 2,523 Ungarn. 100 fpengd 4% 5—.——.——.——.— Danzig„100 Gulden 4 81,72 81,97 82,13 81.97 82.18 Helſingfors 00 FM 6¼ 10,537 6,264 5,27. 5,264 6276 Italien.. 100 Lire 5 22.094 21.55 21,59 21,565 21,605 Jogi er 7½% 81,00 5,894 5,706 5,644 5,850 owno. 100 Litas 7 41,98 41,88 41,96 41.88 41.96 Kopenhagen 100 Kr. 6. 11259 79? 45,8 750 8,28 Liſſabon 100 Eskudo 5% 458,57 13,9 18% 33,8 153,20 Oslo 100 Kr. 4, 112,50 7288 12, 2% 72.87 Paris... 100 Fr. 24 16,44 16.52 16,56 16,52 16,56 Prag. 4% 12,438 12,465 12,485 2, 12,485 Schweiz.. 100 Fr. 2 100814 81,40 81½5 81.4¹ Sofia. 100 Lewa 9 3,033 3,057 3,083.05 8,06 Spanien 100 Peſeien 6½ 8100 34,47 84.58 84,67 0 Stockbolm.. 100 Kr. 3½ 112,24 7443 457 7488 74,52 Eſtland. 100 Eſtm. 5½ 112,50 110,59 110,81 110,9 110.81 Wien 100 Schilling 8 59,071] 5195 52.05 l 5195 52.05 Der Kaſſamarkt zeigte uneinheitliche Tendenz, an IANDELS- WIRTSCHAFT-ZEILI 4,57%; März 4,52 Abend-Ausgabe Nr. 486 Schwächerer Produkien verkehr Berliner Produktenbörſe v. 18. Okt.(Eig. Dr.) Im Produktenverkehr herrſchte heute allgemein eine ſchwächere Stimmung. Das Inlandsange⸗ bot trat gegenüber der geringen Nachfrage verſchiedentlich ſtärker in Erſcheinung. Die Kaufluſt für Brotgetreide war angeſichts des weiterhin unbefriedigenden Mehlabſatzes nur gering. Für Weizen lauteten die Gebote der Müh⸗ len 2, für Roggen 1/ niedriger; Roggen zur Wag⸗ gonverladung wurde von ber ſtaatlichen Geſellſchaft weiter aufgenommen, dagegen bleibt Kahnmaterial vernachläſſigt und wurde weiter unterbewertet. Im Lieferung 8* geſchäft eröffnete Weizen bis 1,75%, Roggen bis 1,25 ſchwächer. Weizen⸗ und Roggenmehle hatten kleines Konſumgeſchäft, obwohl die Mühlen zu Preiskonzeſſionen bereit waren. Hafer und Gerſte waren bei vorſichtiger Kaufluſt des Konſums gleichfalls kaum behauptet, zumal man im Zuſammenhang mit der Beſſerung der Waſſer⸗ ſtandsverhältniſſe mit ſtärkeren Zufuhren von der Oder vechnet. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 199201, matter; Märk Roggen 156—158. matter; Braugerſte 175185, beh. Futter⸗ und Induſtriegerſte 167-174, behauptet; Märk. Hafer 135—139, ruhig; Weizenmehl 24,75—28,25, matter; Roggenmehl 20,25—22,75, ruhig; Weizenkleie.40—9, 75, ruhig; Roggenkleie 8,40—8,80, ruhig; Viktorigerbſen 2 bis 26; Kleine Speiſeerbſen 2028; Futtererbſen 14—17; Wicken 1720; Leinkuchen 10,30—40,50; Eroͤnußkuchen ab Hamburg 11,50; Erönußkuchenmehl ab Hamburg 11,60; Trockenſchnitzel 9,209,500; Extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg 10,50; öto. ab Stettin 11,20; Rauhfuttermittel ruhig, draht⸗ gepreßt. Roggenſtroh 6650,80; Weizenſtroh 0,45—0,60; Haferſtroh 0,45—0,60; Gerſtenſtroh 0,4500 gebund. Rog⸗ genlangſtroh 0,70—0,90; bindfadengepr. Roggenſtroh 9,50 bis 0,70; Weizenſtroh 0450,55; Häckſel 1,30—1,45; gutes Heu 1,902.20; Lutzerne, loſe 2,15—2,45; Thymotee, loſe 2,20 bis 2,50; Kleeheu, loſe 2,00 2,30; drahtgepr. Heu in Pfg. Über Notiz 40; allg. Tendenz matter.— Handelsrechtliches Lie⸗ ferungsgeſchäft: Weizen Okt. 213; Dez. 211,75—11,50; März 215,515; Roggen Okt. 165,50—64,75; Dez. 165.25—64,75; März 1687,50, Hafer Okt. 143,50; Dez.—; März 145 Br. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 18. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Nov. 4,70; Jan. 7; Mai 4,55.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000, Kg.) Nov. 69; Jan. 694; März 70; Mai 707. * Liverpooler Getreidekurſe vom 18. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 bb.) Tendenz ruhig; Okt.— (5,398); Dez. 5,3,(5,37); März 5,2%(5,2%.— Mitte; 51 Okt.—(5,36); Dez. 5,3(5,3%); März 5,275 5,27%]. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 18. Okt.(Ei Dr.) Okt. 5,85 B 5,65 G: Dez. 5,95 B 5,75 G; Jan. 6,0 B 5,80 G; Febr. 6,10 B 5,95 G; März 6,20 B 6,05 G; Mai 6,30 B 6,20 G; Auguſt 6,60 B 6,50; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis geſtrichen, Tendenz ruhig. 5 * Bremer Baumwolle vom 18. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Universal. Stand. Middl.(Schluß) 7,50. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Okt.(Eig. Dr.)] Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Okt. 510 Dez. 505; Jan.(33) 504505; März 50506; Mai 508 Juli? ges 3 200; Tendenz ſtetig.— Mitte: 7 509; Jon.(33) 508; März 509; Mai 512; Juli 512; Okt. 511; Jan.(34) 513; März 516, Mai 519; Loco 539; Tendenz ſtetig. 5 Berliner Meilallbörse vom 18. Okiober Kupf. Kup. Kupf.[ Blei Blei Blei Zink Zink Zink bez. Brief Geld] bez. Brief Geld bez. Brief Geld Januar. 44.— 44,— 49,75—.— 17.50 16.50 Februar—.— 440 44, 17.75 16.75 März—.— 45,25 44.75—.— 17,75 16.75 April—.— 45,80 45,25. 18,.— 17.— Mai—.— 45,7 45,50—.— 18,50 17.25 uni—.— 46.25 46.—.— 18,75 17.50 uli 46.50 46,50 47,.——.— 19, 17,75 uguſt—— 47,25 47,50—.— 19,25 18.— Sept.—— 48— 42,50. 19.50 18.50 Oktober..— 43.50 42.„1725 18 25 Nov.—.— 43,.— 42.75. 17,80 1850 Dezemb.[. 48.50 43.—(— 17.80 16, * Tendenz: Kupfer knapp ſtetig, Blei luſtl ö * Berliner Metall⸗Notierungen vom 18. Okt.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 54„ für 100 Kg.; Raffincdekupfer loco 46,50—47,50; Standord⸗ kupfer loco 42—43; Standard⸗Blei per Oktober 16,5475. Original⸗Hütten⸗Aluminium 98.—99proz. in Blöcken 160, desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 280; Reinnickel 98.—-99proz. 350 Antimon⸗ Regulus 37—39; Silber in Barren co. 1000 fein per Kg. 3841,25. Londoner Mefallbörse vom 18. Okfober Kupfer, Standard 31,85 un, Standard 188.1 3 Monate 31,85 3 Monate 183.4 Alummum F Antimon Settl. Preis 31.75 Settl. Preis 153.0 Queckſilber. Elektrolyt 36.25 Banka 102 0 Platin ee beſt ſelected 34,25 Straits. 1590] Wolframerz ſtrong ſheets—. Blei, ausländ.. 11,75] Nickel El'wirebars 86,75 Zint gewöhnlich 14,50] Weißblech.. 15,25 Metalle E per To. Platin h per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounee) Tendenz: Kupfer, Blei k. ſtetig; Zinn feſt; Zink ſtetig. O Verſammlung der Kölner Schatzanweiſungsgläubiger auch am 8. November.(Eig. Dr.) Die Beſitzer der Spro⸗ zentigen(zur Zeit 6prozentigen) Schuldverſchreibungen der Stadt Köln von 1921 werden nunmehr auch auf den 8. No⸗ vember 1932 zu einer Verſammlung nach Köln einberufen. * Kurszettel der Neuen Mannkei Zeitung e deen, Feger gebetet 5 99 Nen,. mugdb B, 2. Bandes Get: n. 38 ee e le NnRelmer ng e Stucke, Metlsfungen in lark Je Stück Faden e Gl 5 85750 Maſch Dugan. W. 56.50 85,25 Westeregeln dal 10/5 10, Frelvsrkshis · Kurse 3 2 ee e imil⸗Hütte. 8 Ei. 5 5—.——.— Mannheimer EHtektenbörse 5. 1 Berliner Börse Reißen K.. 145 1425 Mech. Beh, din. e. Pfelng emen 750 7 Rufen g 11. 16„ 2 17. 16 17. 18 5„ deen de er Wiener e Deutſche Petrol 5 8 5 5 chwr e 5 5 5 5 2 55—.——— e. E oll! ge Bab. St.-. 27 70.—, 79.—.-G. f. Seilind. 28.— 25,—, Dortm. Ritterbr, 04,—.80 Lubwigas. Wal..—. Festverzinsliche Werte je- Alti Geher rs. 2850 26— Merker, Wonp., 2425 8e. Wee 578 5 ae ed Kom d 20,50 88,50] Brown, Vovert 25.50 25.50 Henninger St. K. 55.— l.— Mainkraftwerke 88.— 88. ichs Werte industrle-Aktien Geiling&.. e Burbach Kali.. 19.75 19.65 2 5 ben Stadt 84,— 84.— Dafmler⸗Benz. 20.50 20.— Iöwen München 34770 3360] Metallg Frankf. 84.50 35 50 gol Reichsanl. 27 78,50 12.— Aecumulatoren 184.7—.— Gelſenf. Bergwk. 30.35 30.15 Miag⸗Müblen 29.50 20,25 genſtoff Verein:.—.— Diamond. 90% Mh. Gold 57— 87,— Deulſche dinol.. 4550 45.50 Mainzer Er.: 7880 7050 der Sebne... 5e Diſch.Abibſgſch. 1 48 400 An... 8805 80,.— Henichew& Co.. 35, Mea. 1973 2270 Jerrſtoff Waldhof 43.— 48,— Hochfrequenz—.— 66.— 3 60% Farben gd. 28 94.— 64,— Enzinger Unſon 78,50 74.— Schnee Kiarch⸗ 2 135.0 5 1 A. 8— 5 D. Sch 1 7 5 5 0 Ae Elektr.⸗G. 33.75— 0 Germ. Portld.⸗Z⸗ 39.50 89,50 75 deim 8e. 5 5 2 85 25 Sinn e 2 J. G. Farben. 94.75 94,50 f iE NETTE 20 Alſen Portl...„ 8680 Gerresheim. Glas 89,. 1 ali„ 5 She hey Aldb 78.— 78,.— 105„„ Grkr, M. Bil, 90.— 90,— 1 88 81.——.— Mein. Gebg& Sch.—.— 54.— 80 Bad. Kohlen 8,30—.— Ammendorf Pap. 2 8 3 Geſ. f. elektr. Unt. 72.59 71,35 Niederlauſ. Kohle—.— 177. ee 5 149,0 9 5 Südſee Phosphat——. She f dy Pfdo 18. 78. 15%„ PA. 129.0 120.0 Ptheinelktra B. A. 71.50 71 50 8 Grkr. M9. K. 15,50. Anhart Kobtenw. 28 28—.— Girmes& So..80.75 Nordd. Eiswerke—.—. Otabt Minen 17,— 16,25 ufa⸗ Fim 6050 61.— abiſche Bant 86.50 88,50%„„ e A.&. G. 33,90 31.50 St. A. 72.50 71.50 5% Roggenwert.—.—.50 Aſchaffbg. Jellſt. ag.„ Goedhardt Gebr. 74.— 74.— ee 60.— 59.— C. 5. Knorr.. 1720 1740 Aſchaff. Duntvo..—. Raeder, Gebr. D. 36.— 96.— 3 3 Augsb. N. Maſch. 36.— 38.— 1 25 7155 92— 1 7 112 9 95 ö. b Hopoth. Bl. 69.— 69.— Konſerven Fraun 16.— 16,.— Bd. Maſch. Durl. 90,— 80,— Rütgerswerke 41.50 40,15%½% W Cte Bd.] 31. 898[Halke Maſchinen. t Hritner Maſch. 2785 27,— Oberſchl. Koksm, 385 3328 Fortlaufende Notlerungen(Schluß. Disch Bk. Disc. 75,— 75,— Maunz. Kummt———.— Ban 8 9 r dne. l.. 94 6 3 5 5 Baver Motorenw 91.75 80.78— Aalener. e& Koppel 34.85 33, i 2 0 U N. Nala dete, 10— 2— Perl. Sen Held. 50.— J5.— Prom Bere e e Scheen e, e ee e eaen ka 755d 9855 Pelor den Fe 415 4 en eg 8 eebelberutr: W ö Judwigsh. A. Br. 45.— 48,—„„ Cement Heidelbg. 49.50 49.50 Schucert. Nrbg. 1.— 72.—%%„ 0 63, 64.— Peramann Clekt 20,75 21.— Guano- Werke. 29.50 29.50„„ e Allg. Elektr. Gef. 39.39 32.25 Mannesmanurb. 52.35 50.65 Pfätz. Preßhefe.. dn Ah. elektr..-G. 78, 12.—, FKarſtadt 53.50 82.—Seilinduſt. Wolff r—.— 820 kaner 25— Berlin Gub—— 100.0 Rathgeber Wagg. 37,55 37.80 Aſchaffenb. Zell 29,— 28.75 Nansfeld A. G. 20.88 20.50 Schwartz Storch 49.— 49.— Hildebr. Rheinm.——. Chemiſche Albert 37,75 86 50 SN 133 5 4½% Oeſt. Schatz. 150 125 de d 49,75 48.— Hacethal L 38.— Aheinfeldenſtraft e. Bayer. Mok.⸗W. 62.15 60.75 Maſchinenbau⸗U. 3715 36,25 ee ce.— 88.— 1 1 8 95 10 Chade—.——.— Südd. Zucker 128.„ 6„ 8—.——— Berliner Maſchb. 20.— 29.— Halleſche Maſch.—.— 45. 1 79 5 1 1687 163.5 J. b. Bemderg 8,30 55,— Maximiltansg.—— 9 . 0 75 5 1 bisch. Delf. 72,— 72, Daimler 20,50 20.50 0Trieot. Beſiabeim 30.— 4%„eonn Rente 035—— GBraunk. u. Brikett 1400 189,0 Hammers. Spinn 50,50 50.50 Rhein. Elektrigtt, 73.— 72.— Jul, Berger Tiefb 1405. Mekallgeſellſchaft—.— 88,-* erein dtſch. Oelf. 72,. 5 Ton d 5 85 3 raunſchw A G 87.50 68,— Hann. M. Egeſt.———.— Rhein. Elektrizit 73.— 12,— Berlin⸗arlsr. J 49,25 47,75„ Montecatin!!——. 0 Dab. Aſſekuranz 28,— 28,.— Wayß 10 450 80 Dt. Man.. 280— Thür alef.Gotba 58 88, ee, ee e 8. Geh. 55 e Harburg Gu 58———.— Gbein,Möbeſtoff 19.50 10.7. Berliner Maſch 30,25 24530 Oderſchl Koksw. 4 40 f Mannh. Verſich.—.——,— Zellſtoff hof 34.— 43,— Dt ie 885 72080 Ver. 5 7 85 8 5%„ Pap.-R. 1 Bremer Bulkan—.— Harkort St= Pr.. n„ 615 88.75 Braunk. u. Brik. 140.5 139.0 Orenſtein& Kopp 84,50 33% f 1. 925 Mirren 2, f 19. 8„ Steme Woge 85 8 Harpener Bergb. 74.75—.— Naschen Zu 2 8 75 8 Bremer 8 4985 5475 Phoenir Bergbau 2785 110 J 5 Goldeu. S.. 1 5 25 2— 0.-E. 5 28. 26,.— 5 10851 ier? 39.75 Buderus Eiſen„85 39.75 Pol te 42,25 41. 2 0 Frankfurter Börse D Herden 10 77 Bean Ma e 10% 8 5 Buß ens sen. 1 80,—ßnf Rane e A. Braunen de. 166 5 16570 g Festverzinsliche Werte] Bank- Aktien Dresd. Schnellpr 72 90 5 Voigt 2 Häfner 2— 38. Los 11,40 11.15 Gbarlott. Waſſer 78.— 78,5 ee 5„VVVVùo—ꝗ S e 66.75 6480. 2. Wende, Gele! 1900 3000 ung, P. greote 2580 2250 Dogzerh.& Wibin. 15.— 19.— ob. Sei n. me ar%% uus e e Feen denen 19 34s Lies Kufen 10.— 10.— Salhberrwern. 28 1920 Ton umme 1040 do elt eker 4 800. , Neicsane 13,7 735 Labisch Bank 6 86.75 Dockerh.& Wim. 5 D Wabß a, 4% 885 8 9 1 725 aal 4442 2— Hirschberg Leder. 3 Sarett 1 19 Continentales en. 5 20— Rütgerswerke. 41,50 39,78 5 5— 68.5. 15—.—„ 5 5„ m. 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Seite/ Nummer 486 Nene Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe SOR GV ee nee er EUR DURCHEINAN DER Copyright 1931 by August Scherl, G. m. d.., Berlin Eine halbe Stunde ſpäter ſaßen ſie einander beim Abendbrot gegenüber. Joe Joker war in einer völlig tragiſchen Gemütsverfaſſung: Was er ſich ſo lange gewünſcht hatte, nämlich, einmal als Gaſt in einem ſehr feinen Hotel bedient zu werden, war in Erfül⸗ lung gegangen; ja, er dinierte ſogar mit einem ſchö⸗ nen Mädchen, in das er ſich, unter anderen Beding⸗ ungen, wahrſcheinlich ſinnlos verliebt hätte— und gerade jetzt war er ruiniert und mußte ſich aufhängen! „Sie machen kein beſonders glückliches Geſicht, Mr. Joker!“ ſagte Mary. „Oh, ich dachte nur daran, daß ich meine Stellung verloren habe— durch Sie!“ antwortete er. „Ja. Daran habe ich auch ſchon gedacht.“ „Wahrhaftig?“ „Es iſt natürlich ſehr unangenehm. Damit Ihnen aber das Eſſen beſſer ſchmeckt, Mr. Joker— die Fo⸗ rellen ſind wirklich gut!— pflaſtern Sie, bitte, Ihren Kummer mit dieſem Scheck!“ Mit einer hübſchen, verdeckten Bewegung gab ſie ihm zugleich mit der Menükarte den Zettel über den Tiſch. Jve riß die Augen auf.„Zweihundert Pfund?“ „Von meinem Privatkonto. Kann durch meine Eltern nicht geſperrt werden.“ Das iſt—“ 5 mich gewaltig irren. Gute Nacht alſo— nein, 1 5. bleiben Sie ruhig ſitzen und vergnügen Sie ſich mit — genügend, wollten e agen?“. 5 3 1 „Allerdings!“ 5 Zukunftsplänen, aber trinken Sie nicht zu niele 8 8 Cocktails!“ „Ich denke auch. Immerhin— ſetzen Sie in Rech⸗ nung, wie ſchwer ich den Ruf Ihrer Tugend gefährdet habe!“ Er legte den Scheck in ſeine Brieftaſche und lachte zum erſtenmal wieder ſein vergnügtes, unbeſorgtes Jungenlachen. Mary betrachtete ihn.„So gefallen Sir mir be⸗ deutend beſſer, Jolly Joker!“ „Warum nennen Sie mich Jolly?“ „Wiſſen Sie das nicht? Jedes Kartenſpiel hat zweiundfünfzig Blätter. Es gibt aber noch ein drei⸗ 3 undfünfzigſtes Blatt— darauf iſt ein alter engliſcher Spaßmacher abgebildet, den man Jolly Joker nennt. Wer dieſes Blatt beſitzt kann es beliebig zu irgend etwas ernennen: Fehlt ihm eine Dame, ſo macht der Jolly Joker die Dame; fehlt ein König oder ein As oder ſonſt eine Karte— der Jolly Joker ſpringt da⸗ für ein. Wo man ihn auch hinſtecken mag, immer iſt er am richtigen Platze. Sie können ſich denken, wie glücklich man iſt, wenn man ihn in die Hand bekommt. Und ich muß ſagen: Als Sie heute früh in Genf auf⸗ tauchten und auch noch Joker hießen, wußte ich ſofort, daß ich mit Ihnen mein Spiel auf irgendeine Weiſe gewinnen würde. Sie ſehen, Jolly, ich habe mich nicht getäuſcht.“ „Gar kein übler Name!“ ſagte er nachdenklich. „Wiſſen Sie übrigens ſo genau, Miß Craven, daß Sie das Spiel gewonnen haben?“ „Ich denke doch.“ „Einſtweilen ſind Sie wie ein Meteor in dieſes fremde Hotel hineingeſtürzt. Das Auto gehört nicht Ihnen, Ihre Eltern ſitzen gewiß verzweifelt in Brig — was wollen Sie tun?“ „Vor allen Dingen, Jolly Joker, will ich jetzt ſchlafen gehen, denn ich bin recht müde. Morgen früh hat ſich das Bild wahrſcheinlich ſehr geklärt, oder ich Erſt jetzt, da er allein und von ihrer blonden Ge⸗ genwart nicht mehr verwirrt war, wurde er ſich völlig klar darüber, welche Wendung dieſer Tag in ſeinem Leben bedeutete. Noch vor zwölf Stunden ein kleiner Angeſtellter — jetzt ein Gentleman, der, wenn er wollte, mit Tauſendfrankennoten um ſich werfen konnte laller⸗ dings nicht lange).„Merkwürdige Zeit, in der die Männer entführt werden und junge Damen alle An⸗ ſtrengungen machen, in einen möglichſt ſchlechten Ruf zu kommen! Nun, mir kann's gleich ſein— ich habe meinen Scheck“. Er legte den Zettel vor ſich auf den Tiſch und betrachtete voll Andacht die magiſchen Schriftzüge:„TwWo hundred Pounds“.„Jolly Joker hat ſte mich genannt. Hm. Nicht übel. Ein Bank⸗ konto hat ſie auch, hübſch iſt ſie, kompromittieren muß ſtie ſich— und nun ſagt ſie einfach„Gute Nacht' und Bleiben Sie ruhig ſitzen!! Wieſo? Ich finde darin keine Logik. Ich finde es nicht folgerichtig. Aber was will man machen?“ Mit einem vorwurfsvollen, ja, nahezu gekränkten Blick betrachtete er die Tür, durch die Mary Craven hinausgegangen war. Dieſes blonde Weſen ſchien tatſächlich davon überzeugt zu ſein, daß ſie ihr Spiel bereits gewonnen hatte— da kann ſie den Jolly Joker natürlich links liegenlaſſen! dachte er, nicht ohne einen Schuß Bitterkeit. Apropos: bitter—„Garcon! Noch einen Manhattan!!“— Andern Tags brauchte er beim Aufwachen einige Zeit, um ſich zu erinnern, wo er war. Aber der Scheck, den er genußſüchtig auf die Nachttiſchplatte gelegt hatte, um ſchon durch den erſten Blick aufs neue von ſeinem Glück überzeugt zu werden, verkün⸗ dete ihm ſogleich die angenehme Gegenwart und eine verheißungsvolle Zukunft. Ja, dies war ein Zim⸗ mer im vornehmſten Hotel von Luzern, mit einem einzigen blauen Teppich bis in den letzten Winkel ausgelegt; die Steppdecke war aus blauer Seide, und die weißen Gardinen des Fenſters, durch das die Sonne hereinſchien, hatten einen raffinierten, leiſen Stich ins Lachsfarbene. Jolly Joker lächelte beglückt, richtete ſich auf und trat ans Fenſter: Der See in ſei⸗ ner blanken Morgenfriſche, noch überhaucht von durchſonntem Dunſt, die friſchgewaſchenen Autos vor dem Hotelgarten. Was wohl Miß Mary machte? Er telephonierte: aber das Zimmermädchen ant⸗ wortete: die gnädige Frau ſei bereits beim Frühſtück. Er machte ſich fertig und ging ebenfalls hinunter — mit dem Gefühl, daß ein förmlicher Strahlenkranz von guter Laune ihn begleite. Als er jedoch den Frühſtücksraum betrat, ſtutzte er, und der Strahlenkranz verlor an Leuchtkraft. Denn da ſaß Mary Craven mit einem Menſchen, einem Mann, einem Herrn— und rief:„Hallo, Jolly, kommen Sie doch her!— Dies, Robert, iſt Mr. Jo⸗ ker, der die Freundlichkeit hatte, mich zu entführen. Dies, Jolly, iſt Herr Dr. Bunzelmann, den ich hei⸗ raten werde.“ „Oh!“ ſagte Joker. „Sehr erfreut!“ ſagte Herr Dr. Bunzelmann, ſchüttelte ihm die Hand und lächelte ſo wohlwollend, wie es der Durchzieher auf ſeiner linken Backe er⸗ laubte.„Bitte, trinken Sie mit uns Kaffee!“ Jolly ſetzte ſich. a „Sie müſſen nämlich wiſſen“, begann Mary wi der,„daß ich Robert ſchon geſtern früh aus Genf tel graphiert habe, ich würde irgendwie nach Lu durchbrennen, und er ſolle mich hier abholen. Alſo kam er mit dem Nachtſchnellzug an— alles iſt in Ordnung. Ich habe bereits meine ſchwergeprüfte Eltern in Brig angerufen; ſie ſcheinen ſchlecht ge⸗ ſchlafen zu haben. Wir erwarten ſie heute vormittag — bleiben Sie doch ſitzen, der Zug kommt erſt gegen zwölf Uhr!“ „Mary und ich“, ſagte Dr. Bunzelmann,„werdes die Angelegenheit dann erledigen. Sie haben ſich famos benommen, Herr Joker! ich bin Ihnen zu gro⸗ ßem Dank verpflichtet. Falls Sie mal krank werden ſollten— ich habe ein hübſches Sanatorium in Gar⸗ miſch und würde mich aufrichtig freuen— „Danke, danke ſehr!“ antwortete Jolly ſchlicht, edelmütig und koloſſal beiſeitegeſtellt.„Das iſt wirk⸗ lich reizend von Ihnen.“ 1 „Könnten Sie mir wohl helfen, einen verläßlichen Mann ausfindig zu machen, der den Herrſchaften Sa⸗ roni ihre Arche Noah nach Brig zurückſchaukelt? Ich habe nämlich nicht die Abſicht, den Wagen vollends zu Dann kommen Sie— wir wollen das Ich bin gleich wieder da, Mary, ent⸗ ſtehlen. Ja? ſofort erledigen! a aber, bitte, laß dich mittlerweile nicht wieder führen!“ f „Auf Wiederſehen, Jolly!“ ſagte ſie. Er ging neben Dr. Bunzelmann her, als würde er an der Leine geführt. Auf der Straße begann der Doktor:„Es iſt mir lieb, daß wir ohne neugierige Zuhörer miteinander reden können. Ich muß noch etwas mit Ihnen erledigen.“ In den paar Sätzen, die er bisher geſprochen hatte, war bereits dreimal das Wort„erledigten“ vorgekommen; er ſchien das Wort und den Begriff außerordentlich zu lieben, und das paßte zu ſeiner ganzen Erſcheinung. Jolly Joker hatte ein bißchen Angſt vor ihm: Solche Leute, die alles ſofort und endgültig„erledigten“, für die es keine Bedenken gab und keine andere Methode als „Mit Gott hindurch, wo es am dickſten iſt“, flößten ihm zwar die allergrößte Hochachtung ein, niemals aber würde er den Wunſch geſpürt haben, es ihnen gleichzutun. Nein, Jolly hatte dafür ein zu elaſtiſches Gemüt, und ſeine Vorliebe galt mehr dem gefällig Ornamentalen als der unter allen Umſtänden gera⸗ den Linie.(Fortſetzung folgt) . 22 Beratung und Fußguntersuchung durch den Medicus- . 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