eee ee eee 2 I. Rahmen des Völkerbundes behandle, * Weneralſtabschefs * nen, 8 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. elle annh eimet Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim —6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Einzelpreis 10.. Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe Donnerstag, 20. Oktober 1932 143. Jahrgang— Nr. 489 Frankreichs neuer Sicherheitsplan Herriot forderte geſtern in der Kammer ein Oſtlotarno und die deutſche Anerkennung eines größeren Rüſtungsſtandes für Frankreich Kultur- Abbau in Oeſterreich Schließung der einzigen evangeliſchen Fakultät— Erregung im ganzen Lande Doch Viermächtekonferenz? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 20. Okt. Die Kammerkommiſſion für auswär⸗ tige Angelegenheiten trat am Mittwoch⸗ abend zuſammen, um die Erklärungen des Miniſter⸗ präſidenten Herriot über den Stand der franzöſi⸗ ſchen Außenpolitik entgegenzunehmen. Der weitaus größte Teil des von Herriot gelieferten Expoſés war dem Abrüſtungsproblem gewidmet. Der Miniſterpräſident betonte, daß Frankreich bereit ſei, ſoweit wie möglich die Einſchränkung der Rüſtungen durchzuführen. Es ſeien Vorſchläge ausgearbeitet worden, die den Beweis des Abrüſtungswillens Frankreichs liefern würden. Die Sicherheit Frankreichs würde in dieſen Vorſchlägen, die den Artikel 8 des Völkerbundspaktes zur Grundlage haben, gewährleiſtet. Herriot betonte, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung ihre Rüſtungspolitik nur im wie ſie überhaupt im Völkerbund den Grundpfeiler ihrer Außenpolitik erblicke. Nach dieſen Erklärungen, die einen retroſpektiven Charakter hatten, ſtellte man an den Miniſterpräfidenten einige Fragen. Soweit wir informiert ſind, teilte Herriot mit, daß nach der Abſage Deutſchlands, an einer Genfer Konferenz teilzunehmen, neue diplomatiſche Beſprechungen über die Wahl einer anderen Stadt in Gang gebracht wor⸗ den ſeien. Die durch England vorgeſchlagene Konferenz werde ſich mit der Klärung poli⸗ tiſcher Fragen zu befaſſen und die Voraus⸗ 8 ſetzungen für die Sicherung der Abrüſtungs⸗ konferenz zu ſchaffen haben. 8 Nach dieſer Richtung würden ſich die Vorſchläge bewegen, die auf einer Vierer⸗Konferenz behandelt werden ſollen. Nach Meinung des Miniſterpräſiden⸗ ten beſtände für das Gelingen dieſer Konferenz nur dann eine Garantie, wenn jede Form einer deutſchen Aufrüſtung ausgeſchaltet würde. Hinſichtlich der Gleichberechtigung Deutſchlands ſei es zwiſchen England und Frankreich zu einer grundſätz⸗ lichen Annäherung gekommen. Die Haltung Italiens ſei bereits bekannt. Falls die Reichsregierung Maßnahmen tref⸗ ſen ſollte, die als Verletzung des Verſailler Vertrages zu betrachten wären, ſo würde Frankreich den Haager Schiedsgerichtshof anrufen und eine Entſcheidung darüber ver⸗ langen, ob Deutſchland die Militärklauſeln des Verſailler Vertrages durchbrochen und ſich der Verletzung des Friedens vertrages ſchuldig gemacht habe. Falls der Haager Schiedsgerichtshof Frankreich nicht Recht geben ſollte, ſo würde die franzöſiſche Regierung auf keinen Fall Gewalt anwenden. In der Wahl zwiſchen Mitteln der Gewalt und des Rechts würde ſich die franzöſiſche Regierung für das gweite entſcheiden. Miniſterpräſident Herriot wurde von den Mitgliedern der Kommiſſion mit Fragen beſtürmt, die ſich auf den Inhalt des franzöſiſchen Abrüſtungsplanes beziehen. Die meiſten Abgeordneten ſtanden, als ſie dieſe Fragen an den Miniſterpräſidenten richteten, unter dem Eindruck ſenſationeller Gerüchte über eine Demiſſionsdrohung des franzöſiſchen Weygand. Dieſe Ge⸗ rüchte waren im Umlauf und kamen auf dem Um⸗ weg über London und Genf zur Kenntnis hieſiger politiſcher Kreiſe. Der franzöſiſche Generalſtabschef ſoll erklärt haben, daß er ſofort zurücktreten werde, falls Frankreich die bei Beginn der Abrüſtungskon⸗ ferenz eingenommene Haltung aufgeben und durch eine Schwächung der Wehrmacht ſeine Sicherheit ge⸗ fährden würde. Miniſterpräſident Herriot gab über die Richtlinien des neuen franzöſiſchen Plans folgende Erklärungen ab: „Es handelt ſich um eine Formel, in der die Abrüſtung den Sicher heits bedingungen untergeordnet iſt. Wir haben verſchiedene Sicherheitspläne entworfen und entſprechend der Steigerung der Sicherheit verſchiedene Abrüſtungs⸗ vorſchläge ausgearbeitet.“ Nach weiteren Ausführun⸗ gen Herriopts wird in dem Plan von der Eventua⸗ lität einer Garantie der deutſch⸗polniſchen Grenze geſprochen, von dem ſog. Kriegspotentiel der dentſchen Induſtrie und von der Notwendigkeit, daß Kolonialſtaaten über eine höhere Wehr⸗ macht verfügen müſſen als Nationen, die keinen überſeeiſchen Beſitz zu verteidigen haben. Schon aus dieſen Andeutungen läßt ſich erken⸗ daß der franzöſiſche Konſtruktivplan, über deſſen Schickſal man hier ſehr ſkeptiſch urteilt, eine illuſoriſche Angelegenheit darſtellt. Ueber einen Meldung des Wolff⸗Bäros — Wien, 20. Okt. Der öſterreichiſche Haushaltsplan für 1933 ſieht trotz den nachdrücklichſten Einwänden des Unter⸗ richtsminiſters außerordentlich einſchneidende Spar⸗ maßnahmen im Bildungsweſen vor. Außer dem Abbau von etwa 150 Mittelſchulen und Entlaſſungen zahlreicher Lehrkräfte ſoll vom Finanz⸗ miniſter die Aufhebung der Mediziniſchen Fakultät in Innsbruck, der Philoſophiſchen Fakultät in Graz und der Evangeliſch⸗theo⸗ logiſchen Fakultät in Wien vorgeſchlagen worden ſein. Die geſamte Preſſe nimmt gegen dieſe Pläne in ſchärfſter Weiſe Stellung und bezeichnet ſie als eine Verſündigung an der kulturellen Vergangenheit Oeſterreichs und als ſchwere Gefahr für ſeine kultu⸗ relle Zukunft. Die höchſte Erregung herrſcht aber in evangeliſchen Kreiſen darüber, daß, wie zuverläſſig verlautet, über die Aufhebung der Evangeliſch⸗Theologiſchen Fakultät an der Uni⸗ verſttät Wien bereits Beſchluß gefaßt worden ſei. Der Dekan dieſer Fakultät hat der Regierung eine Denkſchrift überſandt, in der darguf hingewieſen wird, daß die Wiener Evangeliſch⸗Theologiſche Fakul⸗ tät die eigentliche und einzige deutſche epan⸗ geliſch⸗theologiſche Bildungsſtätte für das geſamte Deutſchtum in Südoſt⸗ und Oſteuropa iſt. Weite Kreiſe des JIu⸗ und Auslandes würden die Auflöſung als eine Verletzung der den evangeli⸗ ſchen Glaubensgenoſſen im Proteſtantenpatent vom Jahre 1861 zugeſagten Gleichberechtigung empfinden. In Anbetracht der Führung, welche maßgebende proteſtantiſche Kreiſe in der Weltwirtſchaft innehaben, könnte die Schließung der Wiener Evangeliſch⸗ Theologiſchen Fakultät ſogar ſehr unerfreuliche Rück⸗ wirkungen haben. Scharfe Induſtrie-Angriffe Meldung des Wolffbüros — Wien, 20. Okt. In der Tagung der öſterreichiſchen Handelskam⸗ mern trat der Gegenſatz zwiſchen der Regierung und den Vertretern von Handel, Gewerbe und Induſtrie offen in Erſcheinung. Als nämlich der Vertreter der Grazer Handelskammer ſcharfe Kritik an den wirt⸗ ſchaftlichen Maßnahmen der Regierung übte, die die Landwirtſchaft einſeitig bevorzuge, er⸗ griff Bundeskanzler Dr. Dollfuß in ſichtlicher Erregung das Wort, um aus dem Stegreif die gegen ihn und ſeine Regierunng erhobenen Vorwürfe zu⸗ rückzuweiſen. Er habe es kaum für möglich gehal⸗ ten, daß ein Referat erſtattet werde, das aus⸗ ſchließlich und einſeitig eine Reihe von Andeutun⸗ gen, Verdächtigungen und Vorwürfen enthalte, die er abſolut nicht hinnehmen könne. Der Bundes⸗ kanzler zählte ſodann die„poſitiven Ergebniſſe ſeiner Regierungstätigkeit“ auf, und ſchloß mit der Auf⸗ forderung, in der Zeit der Not nicht neuen Zwiſt in die Berufskreiſe zu tragen. Der Bundeskanzler verließ dann die Tagung. 5 8 b Moskaus Vernichtungskampf gegen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Okt. Aus der Sowjetunion kommen, wie die„DA.“ zu berichten weiß, Nachrichten über ein neues De⸗ kret des Rates der Volksbeauftragten. Dieſes Dekret enthält einen Fünfjahresplan für die voll⸗ ſtändige Ausrottung der Religion und vollkommenen Vernichtung der Kirche. Im erſten Jahre 1932/33 ſoll ein genauer Plan für die Schlie⸗ ßung aller Kirchen und Gebetshäuſer aufgeſtellt wer⸗ den, die praktiſch bis zum Frühjahr 1937 vollendet ſein ſoll. Im zweiten Jahr ſollen alle religiöſen Zellen innerhalb der Familie„liquidiert“ und gleich⸗ zeitig alle religiös geſinnten Perſonen aus den ſtaat⸗ lichen Aemtern und Betrieben entfernt werden. Die geſamte religiöſe Literatur und alle religiöſen Kulte ſollen verboten wer⸗ den. Das dritte Jahr dient der Organiſierung der Gottloſenzellen. Bis dahin ſollen mindeſtens 150 religionsfeindliche Filme hergeſtellt ſein, die insbe⸗ ſondere zur Vorführung in den Schulen beſtimmt ſind. Alle Diener religiöſer Kulte, die ſich weigern, ihr Amt aufzugeben, ſollen aus der Sowjetunion verbannt werden. Im vierten Jahr ſoll der Ueber⸗ gang aller Kirchengebäude, Synagogen und Kapellen an die Ortsbehörden und ihre Umwand⸗ lung in Lichtſpieltheater, Klubhäuſer uſw. durchgeführt werden. Das letzte Jahr ſoll den Gott⸗ die Religion loſenfünfjahresplan zum Abſchluß bringen mit dem erhofften Ergebnis, daß jeder Gottesbegriff aus dem Herzen des Volkes ausgemerzt iſt. Bourbonen-Prinz als Polenkönig? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris. 20. Okt. Das linksſtehende Blatt„Volonté veröffent⸗ licht eine ſonderbare Meldung ſeines Bukareſter Korreſpondenten über die Antwartſchaft des Priu⸗ zen Sixtus von Bourbou auf deu pol⸗ niſchen Königsthron. Der Berichterſtatter teilt mit, daß Sixtus von Bourbon ſich gegenwärtig in Bukareſt befinde und dort mit verſchiedenen hohen Perſönlichkeiten Fühlung genommen habe, um die Frage zu erörtern, ob Polen bereit ſei, dem fran⸗ zöſiſchen Bourbonen die Königswürde zu überlaſſeu. Den Ausgangspunkt dieſer Aktion, an der wahr⸗ ſcheinlich der polniſche Hochadel beteiligt iſt, bildet die Befürchtung, daß in Polen ein Bürger⸗ krieg droht. Marſchall Pilſudſki ſoll bereit ſein, für die Thronbeſteigung des Bourbonenprinzen ein⸗ „mit Genugtuung die Wahl des Prinzen von Bour⸗ bon zum König von Polen“ begrüßen würde und Krieges an der franzöſiſchen Front. ſolchen Plan zu verhandeln, wäre voll⸗ kommen zwecklos. Der franzöſiſche Miniſterpräſident wurde von verſchiedenen linksſtehenden Deputierten befragt, weshalb er nicht auf der Lauſanner Konferenz die Frage der Rüſtungsgleichheit erörtert habe anſtatt über eine ſogenaunte deutſche Schlußzahlung zu diskutieren. Herriot entgegnete, daß Frankreich das Recht auf eine Abſchlußzahlung verteidigen mußte. „Ehrenerklärung“ für Deutſchland Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 20. Okt. In London iſt man weiter um das Zuſtande⸗ kommen der Vier mächtekonferenz an einem dritten Ort bemüht. Man ſucht jetzt in Paris und Berlin eine Einigung über Lauſanne an⸗ zu bahnen und es wird für den Fall, daß auch über dieſen Vorſchlag eine Verſtändigung nicht zu erzielen iſt, nach beſonderen Londoner Meldungen bereits ein anderer Ausweg erwogen, der nämlich, die Vorkon⸗ ferenz durch eine Art ſchriftlicher„Ehrenerklä⸗ rung“ Englands, Frankreichs, Italiens und der an⸗ deren Signatarmächte von Verſailles zu erſetzen. Der Gedanke wäre nicht übel, fragt ſich nur, ob man bereit iſt, einer ſolchen Erklärung den Inhalt und die For⸗ mulierung zu geben, die es Deutſchland ermöglichen würden, an den Abrüſtungsverhandlungen in Genf wieder teilzunehmen. Mit Recht wird darauf hin⸗ gewieſen, daß es natürlich nicht genügen würde, wenn die vorgeſchlagene Urkunde nur beſagen ſollte, Deutſchland wäre als„gleichberechtigter Verhand⸗ lungspartner“ anzuſehen. Damit würde die ron uns geforderte tatſächliche(wenn auch nicht mit einem Schlage herſtellbare) Gleich berechtigung zu einer nur diplomatiſchen Gleichbehandlung verdünnt. Die Zuſage, die Wehrkräfte aller Beteiligten in ge⸗ meinſamen Abmachungen feſtzulegen und den Ver⸗ ſailler Vertrag entſprechend zu modifizieren, würde eine ſolche Unzulänglichkeit zwar etwas mildern. Die einzig richtige Löſung aber wäre, wenn Deutſchlands ſachliche Gleichberechtigung als ſein grundſätzlich an⸗ erkanntes Recht auf Rüſtungsgleichheit und im Rah⸗ men gemeinſamer Abmachungen Rüſtungsfreiheit ein⸗ Verſuch, als den man den engliſchen Gedauken vor⸗ läufig anſehen muß, vielleicht ein Weg werden. Das iſt, ſoweit wir unterrichtet ſind, auch die Auffaſſung liſchen Verſuch an ſich durchaus ſympathiſch gegen⸗ überſtehen. i 5 5 zutreten. Die„Volonté“ behauptet, daß Frankreich erinnert an die Leiſtungen des Prinzen während des deutig bekundet würde. Nur dann könnte aus dem der Berliner maßgebenden Stellen, die dem eng⸗ Der Sturz oͤes Pfundes (Von unſerem Londoner Vertreter) § London, 20. Okt. Der ſcharfe Sturz des Pfundes in den letzten beiden Tagen hat allgemeine Beunruhigung hervorgerufen, kam jedoch nicht ganz unerwartet. Eine gewiſſe Abſchwächung der engliſchen Valuta war aus verſchiedenen Gründen unvermeidlich. Um dieſe Jahreszeit verurſacht die Begleichung der Wechſel für die Baumwolle⸗ und Getreideein⸗ fuhr ſtets einen gewiſſen Druck auf die Währung. Es kommt hinzu, daß am 1. Dezember größere Sum⸗ men für die nichtkonvertierten Kriegsanleihen auszuzahlen find, von denen vermutlich 60 000 bis 70 000 Pfund ins Ausland gehen werden. Zu dieſen und einigen anderen Baiſſemotiven kamen jedoch in den letzten Tagen beſondere Urſachen, die es der Bank von England ſchließlich unmöglich machten, den Sterlingkurs weiter auf dem üblichen Stand von etwa 3,45 Dollar zu halten. Die Veröffentlichung der ungünſtigen Außenhandelsziffern für Septem⸗ ber hat die Befürchtung verbreitet, daß Englands Zollpolitik ſich als fruchtlos herausſtellen werde. Fer⸗ ner hat die Rede Mac donalds, in der er aus innenpolitiſchen Gründen die Notlage Eng⸗ lands in grellen Farben malte, im Ausland er⸗ regend gewirkt. Dazu kamen ſehr ſchwer nach⸗ zuprüfende Gerüchte, daß die Bank von England den Währungsausgleichs fond, den ihr die Regierung zum Zwecke der Valutaſtützung zur Verfügung geſtellt hat, in den letzten Wochen faſt aufgebraucht habe. Weiter wird vielfach an⸗ genommen, daß die engliſche Regierung am 15. Dezember die rund 30 000 Pfund der fäl⸗ ligen Rate der Krigsſchulden an die Ver⸗ einigten Staaten auszahlen werde, wodurch natür⸗ lich ein gewiſſer Druck auf den Pfundkurs erzeugt würde. Bisher hat die Regierung in der Tat nichts getan, um die Zahlung dieſer Rate zu vermeiden oder aufzuſchieben, und man fragt ſich vielfach, ob nicht die Auszahlung der Schuldrate alle Abmachun⸗ gen von Lauſanne wieder untergraben werde. Schließlich iſt noch als pſychologiſcher Einfluß zu erwähnen, daß die geſtrigen Arbeitsloſen⸗ unruhen in London beſonders ungünſtig auf die Stimmung ausländiſcher Finanzkreiſe gewirkt zu haben ſcheinen. Jedenfalls kann kein Zweifel daran ſein, daß eine ſtarke Liquidierung ausländiſcher Guthaben eingeſetzt hat. Die Bank von Frankreich ſoll in den letzten Tagen be⸗ trächtliche Summen vom Londoner Markt zurückge⸗ zogen haben. Auch andere europäiſche Staatsbanken dürften in der Erwartung einer Pfundabſchwächung einen Teil ihrer Sterlingdeviſen veräußert haben, um Verluſte zu vermeiden. Jedenfalls iſt der Druck auf die Währung geſtern für die Bank von England zu mächtig geworden. Unter Einſetzung beträchtlicher Deviſenbeträge verſuchte die Bank eine Zeit lang, den Kurs zu halten, mußte aber den Verſuch nach großen Verluſten aufgeben. Das Pfund ſank zett⸗ weiſe auf 3 Dollar 35 oder etwa 14,10 Mark. Nach⸗ dem auf dieſem Stand der dringendſte Bedarf Deckung gefunden hatte, griff die Bank wieder ein und erreichte eine Erholung auf 3 Dollar 39 oder 14,25 Mark. a Ueber die künftige Entwicklung der Pfundwährung herrſcht in England keine ernſt⸗ hafte Sorge. Es klingt zwar etwas gezwungen, wenn die„Times“ heute ſchreiben, ſolche„gelegent⸗ liche Schwankungen“ ſeien bei jeder freien Währung unvermeidlich. In der City herrſcht ebenfalls die Meinung vor, daß das Pfund nicht eigentlich gefähr⸗ det ſei. Für die nächſte Woche wird allerdings eine Fortſetzung der Baiſſe zu erwarten ſein. Die Anruhen in Enpland Meldung des Wolffbüros — London, 20. Okt. Im Unterhaus forderte der Labour⸗Sprecher Lansbury im Verlaufe einer Ausſprache über die neuerlichen Ruheſtörungen in verſchiedenen Teilen Großbritanniens, den Arbeitsloſen ſollten Möglich⸗ keiten geboten werden, friedlich zu manifeſtieren. Der Miniſter des Innern, Gilmour, erwiderte hierauf, die Kundgebungen in London ſeien nicht ſpontan, ſondern von einer in der Hauptſache kom⸗ muniſtiſchen Organiſation vorbereitet geweſen, die 300 Sektionen im Lande habe. Er wolle nicht behaup⸗ ten, daß dieſe Organiſation allein von Moskau aus dirigiert werde, aber es beſtünden Beziehungen z wiſchen Moskau und Mitgliedern der Organiſation. Während der Unruhen in Li⸗ verpool und Birkenhead insbeſondere ſeien Meth den des Straßenkampfes entwickelt worden, wie ſi durch die kommuniſtiſche Internatſonale empfohlen wind, 2. Seite/ Nummer 489 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Donnerstag, 20. Oktober 1932 Der Redekampf zwiſchen Goebbels und Deutſchnationalen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Okt. Geſtern abend fand in der„Neuen Welt“ das Rededuell zwiſchen Deutſchnationalen und National⸗ ſozialiſten ſtatt. Es war erſt gegen 1 Uhr nachts zu Ende. An die fünf Stunden wogte die Redeſchlacht. Wer die Palme davontrug, wird ſchwer zu entſchei⸗ den ſein. Die Parttieſtand, wenn man ſo ſagen darf, aufremis. Zum Schluß wüteten nicht mehr die Redner, ſondern die Maſſen ſelbſt gegeneinander, und die„DA“ zieht heute reſigniert die Bilanz der Veranſtaltung:„Dieſe gemeinſame Verſammlung zweier nationaler Parteien war eines der beſchä⸗ mendſten, erſchütterndſten und tragiſchſten Stücke aus der deutſchen Nachkriegsgeſchichte.“ Kein Boxkampf der Weltfavoriten hätte größere Anziehungskraft ausüben können. Schon zwei Stunden vor Beginn waren die Zugangsſtraßen zur „Neuen Welt“, wo ſonſt der Berliner ſeine Bock⸗ bierfeſte zu feiern pflegt, ſchwarz von Menſchen. Auch wer über ſeine Eintrittskarte verfügte, mußte ſich förmlich mit Gewalt den Weg bahnen, obwohl ein rieſiges Schutzmannsaufgebot in das Tohuwabohu drinnen und draußen Ordnung zu bringen verſuchte. Im Saal herrſchte von Anfang an Hochſpannung, die ſich oftmals zu entladen drohte und am Ende daun auch zur Exploſton kam. Der erſte Teil der Auseinanderſetzung verlief dank der ſtraffen Verſammlungsleitung einiger⸗ maßen diſzipliniert. Hugenbergs Generalſtabschef, Schmidt⸗ Hannover, hielt den Nattonalſozia⸗ liſten ein ganzes Sündenregiſter vor, wirkte aber auf die Dauer ermüdend. Als dann Dr. Goebbels ihn ablöſte, zeigte der Beifallsſturm, mit dem er be⸗ grüßt wurde, daß es den Nationalſozialiſten offen⸗ bar doch gelungen war, weit mehr Anhänger ein⸗ zuſchmuggeln, als die Deutſchnationalen ihnen zu⸗ gebilligt. Man hatte den Eindruck faſt gleicher Kräfteverteilung. Auf die maſſiven Angriffe Schmidt⸗Hannover ant⸗ wortete Goebbels mit der ganzen Vehemenz ſei⸗ ner gefährlichen Beredſamkeit. Was ſich die ehemali⸗ gen Harzburger Verbündeten gegenſeitig vorzuwer⸗ fen haben, weiß man ja zur Genüge aus ihrer ſchon ſeit Monaten geführten Polemik. Gelegentliche An⸗ ſätze der Redner, unter der Loſung„Gegen den Parteiſtaat“ ſich zuſammenzufinden, verliefen im Sande. Man erhitzte ſich immer mehr, wurde per⸗ ſönlich. Der Deutſchnationale Steuer entfeſſelte durch ſeine Aufforderung, Dr. Goebbels möge ſeine „Stammrolle“ auf den Tiſch des Hauſes legen, einen Orkan, in dem alle weiteren politiſchen Auseinan⸗ derſetzungen untergingen. Um ein Haar wäre man handgemein geworden, hätte Goebbels nicht im letz⸗ ten Augenblick zurückgepfiffen. Aber weder er noch Schmidt⸗Hannover vermochten mehr gegen den dauernden wilden Tumult aufzukommen. Ein Ver⸗ ſuch der Verſammlungsleitung, durch den gemein⸗ ſamen Geſang des Deutſchlandliedes der Kund⸗ gebung einen verſöhnlichen Abſchluß zu geben, miß⸗ lang., Nach einer letzten Anſprache Dr. Goebbels, dem der Vorſitzende dann aber das Wort entzog, ſtimmten die Nationalſozialiſten das Horſt⸗Weſſel⸗ Dieb an, während die deutſchnationale Kapelle einen Marſch intonierte. Unter gewaltiger Unruhe ent⸗ leerte ſich der Rieſenſaal. Draußen kam es unter den zurückflutenden Menſchenmengen verſchiedentlich zu Zuſammenſtößen. Die Kandidaten der Deutſchnationalen Meldung des Wolffbüros — Karlsruhe, 20. Okt. Landesvorſtand und Landesausſchuß der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei in Baden haben beſchloſſen, für die kommende Reichstagswahl mit der gleichen Kandidatenliſte wie bei der letzten Wahl herauszu⸗ kommen. Sie enthält folgende Namen an der Spitze: 1. Dr. Hanemann, Landgerichtsdirektor Heidel⸗ berg; 2. Mahla, Fabrikant Pforzheim; 3. Jenne, Landwirt, Eichtersheim, 4. Fritſch, Maſchinenarbeiter, Gaggenau; 5. Richter, Oberzahlmeiſterswitwe, Hei⸗ delberg. Papen vor dem Klepper-Ausſchuß Der Kanzler als Zeuge über Preſſefragen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Okt. Geſtern war für den ſogenannten Klepper⸗ Ausſchuß des preußiſchen Landtages ein„großer Tag“: Der Reichskanzler und ſein Staats⸗ ſekretär waren zur Vernehmung erſchienen. Der Ausſchuß hatte ſich in einem der weiträumigen Feſtſäle etabliert. Zwei Säulenreihen, hinter die man die ſparſam doſierte„Oeffentlichkeit“ und die Vertreter der Tageszeitungen untergebracht hatte, umrahmen den eigentlichen Saal, in dem an drei langen hufeiſenförmig angeordneten Tiſchen die Ab⸗ geordneten ſich niedergelaſſen hatten. Der Reichs⸗ kanzler traf mit Dr. Planck pünktlich zur angeſetz⸗ ten Zeit ein. Die Ausſagen beider Herren, die im Einzelverhör nacheinander erfolgten und die, da man vielfach die gleichen Fragen ſtellte, hier und da faſt wörtlich ſich deckten, erbrachten keine Ueber⸗ raſchung. Was die Reichsregierung zu den Ausſchuß⸗ verhandlungen zu ſagen für nötig hielt, iſt ja ſchon in den letzten Tagen durch den amtlichen Apparat geſchehen. So wiederholte Herr von Papen nur Be⸗ kanntes, wenn er feſtſtellte, daß außer den im Haus⸗ halt ausdrücklich für ſolche Zwecke zur Verfügung geſtellten Geldern vom Reichskabinett keinerlei Mittel zur Unterſtützung von Zeitungen verwendet worden wären und daß ſolche Verwen⸗ dung auch in Zukunft nicht beabſichtigt ſei. Auf die Frage, ob etwa das Reichswehrminiſterium die „Tägliche Rundſchau“ und die Börſenzei⸗ tung“ ſubventioniert habe, erklärte der Kanzler, daß er darüber nichts wiſſe, er bezweifele aber, daß dies geſchehen ſei. Die Fonds des Kanzlers und der Preſſeabteilung waren Stichworte für die Ab⸗ geordneten, die dem dermaligen Kabinett gern Pein bereiten möchten oder die hier eine Entlaſtung für Herrn Klepper zu ſpüren glaubten, doch endete das Frage⸗ und Antwortſpiel gerade mit dem Ergbnis, den grundlegenden Unterſchied zwiſchen dem Fall Klep⸗ per und dieſen Fonds deutlich zu machen. Ueber ſei⸗ nen Dispoſitionsfond von 150000 Mark, von dem aber bis jetzt erſt 75000 Mark zur Verfügung geſtellt worden ſind, iſt der Reichskanzler niemanden Rechen⸗ ſchaft ſchuldig, ebenſo nicht die Preſſeabteilung über den ihren, der 50 000 Mark im Jahr beträgt. Bei den Aktionen der Preußenkaſſe handelt es ſich dagegen um Maßnahmen, die außerhalb der durch das Etatsrecht und die Rechenſchaftspflicht vor dem Landtag gezo⸗ genen Grenzen eigenmächtig verfügt worden ſind. d* Die„Berliner Börſenzeitung“ veröf⸗ fentlicht im Anſchluß an die geſtrige Verhandlung vor dem Kepper⸗Ausſchuß eine„Erkärung in eigener Sache“ in der das Blatt verſichert,„niemals auch nur einen Pfennig von irgend jemand erhalten zu haben.“ Die„Berliner Börſenzeitung“ vertritt den Stand⸗ punkt, daß eine Zeitung, wenn ihre Kraft erlahme, lieber auf ihre Exiſtenz verzichten ſolle, als die Frei⸗ heit ihrer Meinungsäußerung durch Dank für erwie⸗ ſene Gefälligkeit zu belaſten. eee Die Arbeilsbeſchaffung bei der Reichsbahn Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 20. Okt. Die Reichsbahn hat nunmehr die Verhand⸗ lungen über die Finanzierung ihres Arbeits⸗ beſchaffungsprogramms von 280 Mill. Mark beendigt. Dieſes Programm beruht darauf, daß der Reichsbahn rund 180 Millionen Mark Steuergutſcheine aus der Beförderungsſteuer zur Verfügung ſtehen, und daß für weitere 100 Mill. Mark ihr eigener Kredit eingeſpannt werden ſoll. Die neuzuſchaffende Reichs bahn⸗Beſchaf⸗ fungs⸗Geſellſchaft wurde von der Deutſchen Verkehrskreditbank mit einem Kapital von 10 Mill. Mark gegründet. Bei Fälligkeit von Zahlungen wer⸗ den die Lieferer und Unternehmer Wechſel auf die Reichsbahn⸗Beſchaffungs⸗Geſellſchaft(R. B..) ziehen, die von dieſer akzeptiert und von der Verkehrskredit⸗ bank ſofort diskontiert werden, ſodaß dem Unter⸗ nehmer oder Lieferer alsbald der Rechnungsbetrag ausbezahlt wird. Der Wechſelausſteller muß ſich ver⸗ pflichten, auf Anfordern der R. B. G. jeweils bie aus⸗ geſtellten Wechſel zu prolongieren, bis die Steuergut⸗ ſcheine flüſſig gemcht werden können. Die Verkehrs⸗ Kreditbank verwertet die eingehenden Wechſel nach Maßgabe der beſtehenden Möglichkeiten, gegebenen⸗ falls durch Diskontierung bei der Reichsbank, die ſich zur Hereinnahme dieſer Wechſel bereit erklärt hat. Außerdem kommt für die Geldbeſchaffung die Lom⸗ bardierung von Steuergutſcheinen in Betracht. Ueber das Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm der Reichsbahn bis zum Betrage von 180 Mill. Mark iſt die Oeffentlichkeit bereits unterrichtet. Der darüber hinausgehende Betrag iſt in erſter Linie vom Einbau der aus früheren und noch laufenden Beſtellungen herrührenden Stoffe beſtimmt; auch ſollen neben einigen zuſätzlichen Beſchaffungen wei⸗ tere Aufwendungen für die dringend notwendigen kleineren Arbeiten der Erhaltung und Er⸗ neuerung der baulichen und maſchinellen Anlagen ſowie gewiſſe Ausführungen für Neubaurechnung da⸗ mit gedeckt werden. 8 Reichsarbeitsminiſter Dr. Schäffer ſprach geſtern abend in der Stunde der Reichsregierung über alle deutſchen Sender über die Verordnung zur Ergänzung der ſozialen Leiſtungen, die wirt⸗ ſchaftlich und ſozial zugleich denke. Wenn auch für die erſte Oktoberhälfte dieſes Jahres abſchließende Zahlen noch nicht bekannt ſind, die vorläufigen Meldungen ſprechen, wie es ſcheint, gegen eine Er⸗ höhung der Arbeitsloſenziffer in dieſem Zeitab⸗ ſchnitt. Anders das Bild aus der erſten Oktober⸗ hälfte 1931. Damals iſt die Arbeitsloſenziffer um 130 000 in die Höhe gegangen. Auch die Statiſtik, die der Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund für ſeine Mitglieder führt, beweiſt, daß die Zahl der Beſchäftigten im September zugen om⸗ men hat, und zwar dort in einem Ausmaß, das einen allgemeinen Schluß zuläßt. Die gegenwärtige Reichsregierung hat ebenſo wie die frühere nur deshalb einen Teil der Leiſtungen preisgegeben, weil ihr das Ganze gefährdet erſchien. In dem Maße, wie die Gefahr ſchwindet, können und müſſen die Leiſtungen wieder auf einen angemeſſenen Stand gebracht werden. Darin liegt der Grund und der Zweck der Verordnung. Deulſch-franzöſiſche Wirtſchaftsverhandlungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Okt. Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, der ſich einige Tage in Paris zur Berichterſtattung aufge⸗ halten hat, kehrt heute auf ſeinen Poſten zurück. Das Gerücht, das ſporabiſch immer wieder auftaucht, Francois⸗Ponzets Verſetzung von Berlin nach Rom ſtehe bevor, wird zwar nicht ausdrücklich dementiert, man glaubt aber in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen, daß ein Wechſel in der franzöſiſchen Botſchaft vor⸗ erſt wenigſtens nicht beabſichtigt iſt. Francois Poncet hat, wie aus unterrich⸗ teter Pariſer Quelle verlautet, den Auftrag erhalten, in Berlin auf eine möglichſt ſchnelle Anbahnung der deutſch⸗franzöſiſchen Handels ver⸗ trags beſprechungen hinzuwirken, da die franzöſiſche Regierung gezwungen ſei, in der näch⸗ ſten Zeit in der Kammer auf Interpellationen zu antworten, die die deutſch⸗franzöſiſchen Handels⸗ beziehungen betreffen. Die Verhandlungen über die Kontingente haben geſtern begonnen. Empfänge bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 20. Okt. Der Reichspräſident empfing geſtern den Vorſitzenden des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie, Krupp von Bohlen und Halbach. Die Unterredung ſoll ſich in der Hauptſache auch um die Kontingentierungspolitik gedreht haben. Hindenburg hat den Wunſch, ſich über die Anſchauungen und Forderungen beider Teile, der Induſtrie wie der Landwirtſchaft, eingehend zu unterrichten. Zu dem Zweck wird er am Freitag auch den Führer der rheiniſchen Landwirtſchaft, Freiherrn von Lüninck, empfangen. Der Abbau preußiſcher M niſterien Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Okt. Im preußiſchen Staatsminiſterium haben, wie die DAZ erfährt, neue Beſprechungen über die Ver⸗ einfachung der Zentralinſtanzen ſtatt⸗ gefunden. Sie ſind noch nicht abgeſchloſſen, doch ſol⸗ len die Vorbereitungen ſo beſchleunigt werden, daß die Reform möglichſt im Laufe des nächſten Monats verwirklicht werden kann. Bekanntlich handelt es ſich in erſter Linie um die Aufhebung des Wohlfahrts⸗, des Handels⸗ und des Landwirtſchaftsminiſteriums. Endingen und der Fall Daubmann Meldung des Wolffbüros — Karlsruhe, 20. Okt. Von der Preſſeſtelle Staatsminiſterium wird mitgeteilt: Verſchtedene Zeitungen veröffentlichen neue Be⸗ trachtungen zum Fall Hummel, in denen u. a. be⸗ hauptet wird, daß man ſich in Endingen erſt end⸗ gültig für den ſeinerzeit ſtattgefundenen Empfang entſchloſſen habe, als Polizeioberinſpektor Schnebele⸗ Freiburg nach ſeinem zweiten Verhör dem Bürger⸗ meiſter Meyer gegenüber äußerte, er ſei über das Ergebnis des Verhörs höchſt befriedigt. Im Gegen⸗ ſatz zu dieſer Behauptung iſt aus den Berichten des Polizeioberinſpektors Schnebele feſtgeſtellt, daß die⸗ ſer insbeſondere auch nach der Einvernahme vor dem Empfang erheblichen Zweifel an der Richtig⸗ keit der Erzählungen des angeblichen Daubmann ge⸗ habt und auch den Bürgermeiſter von Endingen dar⸗ auf aufmerkſam gemacht hat. Weiter ergibt ſich aus den Berichten, daß Polizeioberinſpektor Schnebele den Rat erteilt hat, man würde beſſer tun, das Er⸗ gebnis einer amtlichen Unterſuchung abzuwarten. beim „Graf Zeppelin“ wieder daheim — Friedrichshaſen, 20. Okt. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt auf ſeiner Rückfahrt von Pernambuco um 21.43 Uhr unter Führung von Dr. Eckener hier glatt gelandet. An Bord befanden ſich 14 Paſſa⸗ giere. 8 Drei Tote bei einem Eiſenbahnunfall — Halle/., 20. Okt. Am Kleinbahnübergang Paſſendorf der Halle⸗Hettſtedter Eiſenbahn ſtieß ein Perſonenzug mit einem Kraftomnibus mmen. Der Beſitzer des Autobuſſes wurde auf der Stellß ge⸗ tötet. Ein Fahrgaſt und der Lokomotivführer wurden tödlich verletzt. Fünf Perſonen erlitten ſehr ſchwere und vier leichtere Verletzungen. Die Schranken am Bahnübergang waren außer Betrieb, da ſie von hef⸗ tigem Sturm beſchäbigt worden waren. Wiedereröffnung der Wiener Hochſchulen — Wien, 20. Okt. Nach neuerlicher Rückſprache mit den Vertretern der Deutſchen Studentenſchaft hat der Rektor der Univerſität verfügt, daß die Univerſität ab Donnerstag wieder allgemein geöffnet wird. Auch die anderen Wiener Hoch⸗ ſchulen werden morgen geöffnet werden. Neue Schlacht im Chaco⸗Gebiet — La Paz, 20. Okt. Im Chaco⸗Gebiet iſt eine heftige Schlacht zwiſchen Bolivianern und Para⸗ guayern im Gange. Die Paraguayer, deren Stärke 14 000 Mann beträgt, ſollen zurückgeſchlagen worden ſein. N 5 en x==== eee e e e eee ee eee eee Seltſame Begegnung Von Johan Luzian ö Wir waren zwiſchen übervollen Obſtbäumen ge⸗ gangen. Die reifen Birnen fielen mit eigenartigem Geräuſch auf das Gartenland. Kein Zaun, kein Ver⸗ Hot, nicht einmal der Gedanke an Eigentum hinderte uns, die oder jene Frucht aufzuheben, ſie ſpieleriſch brechen und den ſüßen Geruch zärtlich einzuſaugen. Ganz nahe und vertraut waren wir der Erde in ſol⸗ cher Fruchtfülle. a Nahe dem Weg entdeckten wir dann zwiſchen Huflattich am Wieſenrand in Kamillen und buntem Gehalm plötzlich zwei ſeltſame Augen. Staunend dachten wir an uralte Mythen, in denen die Men⸗ ſchen, ſich das Geſicht der Erde nur ſo vorſtellen konnten, wie ſie ihr eigenes im ſchwankenden Spie⸗ gel eines Baches ſahen. In der Tat lag dort ein Menſch. Aus Blattwerk und Kraut entdeckten wir nahe den Augen ſchnee⸗ weißes Barthaar, eine braune Haut, einen kauenden Mund, eine ſchnuppernde Naſe und über einer ge⸗ wölbten glatten Stirn ein Büſchel glatten Haares. Irgendwo ein linkes und irgendwo ein rechtes Bein in weiten, abgeſchabten, grauen Hoſen, eine zerriſ⸗ ſene graue Jacke, ein Paar unſagbar ſchmutzige Hände, die ab und zu etwas in den kauenden Mund ſchoben. Dies etwa achtzigjährige Menſchlein ſchaute uns aus den ſeltſamen Erdaugen an, nickte uns freundlich zu und verſank wieder ins Gehalm. Nach einer halben Stunde kamen wir den Weg zurück. Wir fanden das Menſchlein an derſelben Stelle, um ihn einen Haufen Spaziergänger. Es hielt ihnen wohl gerade eine Rede, und wir verſtan⸗ den noch: „Luft weilt, Erde teilt,. Sonne heilt.„ und Waſſer hört nicht auf zu eilen“ Wir blieben ſtehen und erfuhren, daß das Menſch⸗ lein, wie es ſagte, Naturforſcher ſei. Wie lange er ſich ſo in der Welt als Vagabund herumtrieb und ob es wahr war, daß er ſechsundzwanzig Sprachen könne und am Gericht in Leipzig, den Univerſi⸗ täten in Göttingen und Bonn einſtmals als Dol⸗ metſch fungiert hatte, konnten wir nicht prüfen. Aber wie die Tiere ſich ihrem Lebensboden anpaſſen, ſo hatten dieſe hellblauen, undefinierbaren Augen, dieſes ſeltſame Erdangeſicht ſich nun vollkommen der Natur angepaßt. Das ganze Menſchlein war mit ſeinen achtzig Jahren zu einem wahrhaften Kind der Natur geworden. „Die Natur iſt meine Mutter, ſie iſt mein Bett und wird mein Grab bald ſein“, ſagte er mit eigen⸗ artig fröhlichem Kauderwelſch,„in ihr wird jeder geſund, ſtark und alt wie ich!“ Ein kleiner Junge hatte ihm ein Stück Siegel⸗ lack geſchenkt, einige Spaziergänger gaben ihm ein paar Groſchen in die zittrigen Hände. Er verteilte dafür kleine Sträuße Gras und Blumen, wie er ſie gerade um ſich abrupfen konnte. Dann kramte er ſeine Taſchen durch, in denen ſich alles mögliche an⸗ geſammelt hatte, fand eine kleine Rolle Pfefferminz⸗ paſtillen und ſuchte ſie einigen Kindern, die mit großen Augen auf dieſe ſeltſame Erſcheinung blick⸗ ten, in den Mund zu ſchieben. Die fürchteten ſich vor ſeinen ſchmutzigen Händen und liefen davon trotz der zärtlichen Worte des Alten:„Ei, ei, jetzt bin ich aber der Nikolaus!“ 5 Ganz hilflos ſtand er da, als er ſie nicht ein⸗ holen konnte. Faſt traurig ſteckte er die Bonbons endlich ſelber in den Mund. Dann nahm er Hut, Stock und ſein kleines Bündel und ging raſch, ohne ſich um die Menſchen zu kümmern, durch das Buſch⸗ werk davon. 5 O Dramatiker geſucht. Allerdings für das innere Afrika. Und nicht von Theaterdirektoren, ſondern von der Unterrichtsabteilung der engliſchen Kolo⸗ nialverwaltung. Es haben einige der dort tätigen Herren die Ueberzeugung gewonnen, daß es mit der Kulturer ziehung der Neger ſchneller vorangehen würde, wenn ſie ein heimatgeborenes Schauſpiel vorgeſetzt bekämen. Für den Fall, daß es an eigenwüchſtgen Dramatikern fehlt, ſollen Chor⸗ geſänge und Zauberſpiele entſprechend bearbeitet werden. Schickſalsſchlag einer Frau Gewiß: Die Welt hat große Sorgen, doch im Vergleich zu meinem Schmerz, den ich erlebte heute morgen, iſt alles andre Spiel und Scherz. 5 Was liegt daran, wer kann es ändern, daß jetzt in Leipzig, wie man ſieht, der Streitfall zwiſchen Reich und Ländern vermutlich weitre Kreiſe zieht! Herr Herriot macht Winkelzüge. In Moskau wackelt Stalins Thron. In Genf häuft Lüge man auf Lüge. Allüberall kürzt man den Lohn. Die Menſchen haſſen ſich einander, und alles iſt aus Rand und Band. Ein ungeheures Durcheinander erfüllt das ganze Abendland. Die Politik zeigt ſich entartet und füllt mit ihrem Lärm die Welt. Herrn Daubmann hat man unerwartet als Kaver Hummel feſtgeſtellt. Man lieſt, was zweifellos betrüblich, von allgemeiner Wirtſchaftsnot. Und in der Mandſchurei, wie üblich, ſchlägt man ſich gegenſeitig tot. Gewiß: Die Welt hat große Sorgen, doch aller Menſchen Not verblaßt vor jenem Schreck, der mich heut morgen ganz niederſchmetternd jäh erfaßt. Mich kann das Leid der Welt nicht rühren, das mich bisher ſo tief erſchreckt, ſeit ich heut morgen, beim Friſieren, das erſte graue Haar entdeckt! 0 Uraufführung von„Argonnerwald“. Am Samstag gelangt das Schauſpiel Argonner⸗ wald“ von Gg. von der Vring inſzeniert von Hermann Albert Schroeder im Nationaltheater zur alleinigen Uraufführung. Das bei weitem noch nicht ausgeſchöpfte Thema„Krieg“ iſt von dem Verfaſſer des„Soldat Sühren“ und anderer Kriegsromane hier von einer neuen Seite behandelt. Nicht das Le⸗ ben an der Front ſchlechthin, ſondern die Spannungen zwiſchen Front⸗, Etappen⸗ und Heimatgeiſt in einem vorgerückteren Stadium der Kämpfe an der Weſtfront ſind Gegenſtand der Darſtellung. Ka⸗ meradſchaftsgeiſt und gewandelte Moralanſchauun⸗ gen der Frontkämpfer ſtehen gegen veraltete Diſzt⸗ plinbegriffe und gegen den fer Moe Egoismus ungefährdeter Etappenmänner. So iſt das Drama zugleich Ehrendenkmal des Frontgeiſtes und Kenn⸗ zeichen ſeiner Gefährdung und Zerſetzung. Der Frontgeiſt obſiegt, aber nur unter Opferung der Beſten. Das Stück beſchäftigt faſt das geſamte Her⸗ renperſonal des Schauſpiels. Der Uraufführung wird der Autor perſönlich anwohnen.— Der Süd⸗ deutſche Rundſunk ſendet am Freitag von 19.15 bis 19.30 Uhr von der Mannheimer Beſprechungsſtelle aus als Vorbereitung auf die Uraufführung ein Ge⸗ ſpräch des Autors Georg von der Vring mit In⸗ tendant Herbert Maiſch. Auch die heutige Vorſtellung von Mozarts„Hochzeit des Figaro“ wird durch Rundfunk übertragen. O Byrons„Kain“ auf der Bühne. Das große Ideen⸗Drama Lord Byrons,„Kain“, wird jetzt erſt⸗ malig auch auf der Bühne hundert Jahre nach ſeinem erſten Erſcheinen als Buch aufgeführt werden. Die Londoner Stage Society wird im Weſtminſter Thea⸗ ter das Stück zur Aufführung bringen und zwar iſt es eigens für die Bühne neu bearbeitet worden. Das Stück wird als„Myſterium“ geſpielt werden.— Die Stage Society bringt übrigens auch das ruſſiſche Erfolgsdrama der letzten Saiſon,„Augſt“ von Ale⸗ xander Afilogenow, zur Aufführung. 5 O Hochſchulnachrichten. Bei den Doktorpromo⸗ tionen der Univerſttät Upfala(Schweden) am 5. Nopember werden eine Reihe von deutſchen Uni⸗ verſitätslehrern zu Ehrendoktoren dieſer berühmten Hochſchule ernannt. Die Mediziniche Fakultät in Upſala wird Prof. Dr. Ludwig Aſchoff(Freiburg i. Br.) den weltbekannten Angtomen und Prof. Dr. Sauerbruch(Berlin) den bedeutenden Ehfrurgen 5 N zu Ehrendoktoren ernennen. r N e ꝗàůU᷑— A * * Donnerstag, 20. Oktober 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 489 Wahlkartei einſehen! Wir machen an dieſer Stelle wiederholt darauf aufmerkſam, daß die Wahlkartei bis einſchließ⸗ lich Sonntag, 23. Oktober, bei den für die einzelnen Stadtteile zuſtändigen Offenlageſtellen zu jeder⸗ manns Einſicht ausliegt. Wer die Wahlkartei für unrichtig oder unvollſtändig hält, kann innerhalb der Offenlagezeit dort, wo die Kartei ausliegt, Einſpruch erheben. Spätere Einſprüche dürfen nach geſetzlicher Vorſchrift nicht berückſichtigt werden. Die Wahl⸗ berechtigten, die keine Benachrichtigungs⸗ karte erhielten, haben beſonderen Anlaß, in der Zeit bis 23. Oktober die Wahlkartei einzuſehen und gegebenenfalls gegen ihre Nichteintragung Ein⸗ ſpruch zu erheben. Bei der Antragſtellung iſt ein amtlicher Ausweis(z. B. Familienbuch, Staats⸗ angehörigkeitsausweis, Reiſepaß, Perſonalausweis, Abriß des Meldezettels) vorzulegen. Wählen kann am 6. November nur, wer in der Wahl⸗ kartei eingetragen iſt oder einen Stimm⸗ ſchein hat. Im übrigen verweiſen wir auf die Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters. Ferner gibt das Städt. Wahlamt in O 2, 1 jedermann gerne Auskunft. Polizeiliche Anoroͤnungen zur Reichstagswahl Für die bevorſtehende Reichstagswahl hat das Miniſterium des Innern im Geſetz⸗ und Verord⸗ nungsblatt allgemeine polizeiliche Anordnungen zum Schutze der öffentlichen Ruhe und Ord⸗ nung erlaſſen. Plakate politiſchen Inhalts dür⸗ ſen nur an den ortspolizeilich zugelaſſenen Stellen angebracht werden. Wahlplakate dürfen nicht auf öffentlichen Straßen durch Umhertragen oder Um⸗ herfahren zur Schau geſtellt werden. Das Auf⸗ ſtellen von Wahlplakaten am Wahltag ſelbſt in unmittelbarer Nähe der Wahllokale beibt unberührt. Flugblätter dürfen auf öffentlichen Wegen nicht aus Fahrzeugen lauch Flugzeugen) oder aus Häu⸗ ſern abgeworfen werden. Im übrigen richtet ſich das Verteilen der Flugblätter nach ortspolizeilichen Be⸗ ſtimmungen. Das Anbringen von Klebzetteln und Klebmarken und von Schriften an Häuſern uſw. iſt verboten. Dieſe Beſtimmungen beſchränken ſich auf das Notwendigſte in der Erwartung, daß der Wahl⸗ kampf weiter in ruhigen Bahnen verläuft. 42 107 Arbeitsloſe im Arbeitsamtsbezirk Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 15. Oktober insgeſamt 42 107 Arbeitsloſe, davon 33 520 Männer und 8587 Frauen. Die Zunahme gegenüber dem letzten Stichtag(30..) beträgt 568. Die Arbeit⸗ ſuchenden verteilen ſich auf folgende Berufsgrupen: Männer Frauen 2 Landwirtſchaft 203 18 Metallinduſtrie 8681 274/ 151 Lederind. u. verarbeitung 472 297 14 Holzinduſtrie 1526 183 18 Nahrungs⸗ u. Genußm.⸗Gewerbe 656 880— 209 Bekleidungsgewerbe 420 432 8² Baugewerbe 2 902— 32 Vervielfältigungsgewerbe Gaſt⸗ u. Schankwirtsgewerbe Verkehrsgewerbe 0 8 8 We Hausangeſtellte aller Art— 1588 1¹⁴ Ungelernte Arbeiter 10 634 1215 84 Kaufm. Angeſtellte 3226 2208/ 271 Techn. Angeſtellte 1166 587 Alle and. Berufsgruppen 110⁵ 769— 86 Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 26 265 Männer und 7347 Frauen, auf die Landgemeinden 7255 Männer und 1240 Frauen. Un⸗ terſtützung haben bezogen 11 962, und zwar Arbeits⸗ loſenunterſtützung 3292, Kriſenunterſtützung 8670 Per⸗ ſonen. Zu den Unterſtützungs berechtigten kamen noch 17321 Zuſchlagsberechtigte. Der Neuzugang an Unterſtützten beträgt in der Zeit vom 16. September bis 15. Oktober 3667 und der Abgang 4503. Fünf Hilfswerksküchen eröffnet Geſtern begannen erſtmals die fünf vom Mann⸗ heimer Hilfswerk eingerichteten Küchen mit ihrer Tätigkeit. Wie ſtark das Intereſſe an den Küchen iſt, zeigt ſich ſchon darin, daß am erſten Tag ſchon über tauſend Portionen Eſſen abgegeben wurden. Man legt vor allem Gewicht darauf, ein ſchmackhaftes und ausreichendes Eſſen zu verabreichen, da eine„Maſſen⸗ ſpeiſung“, auch aus pädagogiſchen Gründen, nicht er⸗ wünſcht iſt. Zu den fünf Hilfswerksküchen K 93 00 Alphornſtraße 2, IT 6, 1, Alte Frankfurterſtraße und Augartenſtraße 63 ſollen demnächſt noch weitere Hilfsküchen in den einzelnen Stadtteilen kom⸗ men, vor allem dann, wenn die Geldſpenden noch reichlicher einlaufen. Die Portion Eſſen koſtet 15 Pfg. Das Hilfswerk legt zu jedem Eſſen noch einen Be⸗ trag von weiteren 15 Pfg., um wirklich ein genügen⸗ des Eſſen abgeben zu können. Eine Mannheimer Firma hat bereits eine M onatsſpende von 600 Kilo Mehl dem Hilfswerk zugeſagt. Auch ein Geld⸗ betrag von 6000/ wurde bereits geſpendet. * Mitwirkung der Polizei bei der Winterhilſe. Der stellvertretende Miniſter des Innern hat, wie im letzten Jahre, die badiſche Polizei angewieſen, auch ihrerſeits im Dienſte der Winterhilfe zur Linderung der allgemeinen Not beizutragen. Die Polizei wird deshalb, ſoweit es die dienſtlichen Verhältniſſe geſtat⸗ ten, mit ihren Kräften and Geräten das Hilfswerk Anterſtützen. „Von der Friedrichsbrücke abgeſtürzt. Einige Buben kletterten geſtern nachmittag auf dem ſtadt⸗ ſeitigen Pfeiler unter der Friedrichsbrücke herum. Dabei fiel ein etwa 9 Jahre alter Junge aus etwa drei Meter Höhe auf die Uferſtraße herab. Der Verunglückte, der eine erhebliche Kopfver⸗ letzung davontrug, wurde im Sanitätsauto ins Städtiſche Krankenhaus verbracht. O DO-ZA HN PAS Die Rechte der Hausangeſtellten Was haben die Hausfrauen zu beachten? Für das Recht der Hausangeſtellten bildet das Bürgerliche Geſetzbuch mit ſeinen Beſtimmungen über den Dienſtvertrag die Grundlage, die durch die Rechtſprechung der Arbeitsgerichte ergänzt wird. Für den Abſchluß des Arbeitsvertrages iſt weſent⸗ lich, daß der Arbeitgeber zur Vermeidung irgend⸗ welcher Zweifel klare Vereinbarungen trifft, die zweckmäßig ſchriftlich niedergelegt werden. Das trifft vornehmlich für den vereinbarten Lohn zu. Es kommt häufig vor, daß mündlich bei zufrieden⸗ ſtellender Arbeit eine Lohnzulage in Ausſicht geſtellt wird. Wird die Hausangeſtellte einige Monate be⸗ ſchäftigt, ſo kann die Zufriedenheit des Arbeit⸗ gebers angenommen und die evtl. verlangte Lohn⸗ erhöhung nach gemachter Zuſage nicht abgewieſen werden. Beachtenswert ſind die Soziallaſten, die der Arbeitgeber häufig ganz trägt. Uebernimmt der Arbeitgeber freiwillig die Anteile, die die Hausangeſtellte geſetzmäßig zu tragen hat, ſo kann er nicht ohne weiteres die Abzüge machen, ſondern er muß nach voraufgegangener Kündigung die entſprechende Vereinbarung treffen. Der Ar⸗ beitnehmer hat nach Urteil des Arbeitgerichts Ber⸗ lin ſeine Verſicherungsanteile nur dann zu tragen, wenn eine ſolche anteilmäßige Beitragszahlung beim Vertragsabſchluß ausdrücklich vereinbart worden iſt, oder von vornherein regelmäßig Abzüge in Höhe des geſetzlichen Arbeitnehmeranteiles vorgenommen worden ſind. Was die Steuern anlangt, ſo haben die Haus⸗ angeſtellten in Ermangelung einer ausdrücklichen gegenteiligen Vereinbarung ihre Steuern ſelbſt zu tragen. Abgeſehen von der Bürgerſteuer wird die Lohnabzugſteuer wohl nur in geringen Fällen eine praktiſche Bedeutung haben, da ſämtliche Haus⸗ angeſtellten bis zu einem Barlohn von 75 Mark ſteuerfrei ſind. Die freie Station bei weib⸗ lichen Angeſtellten beträgt für die Zwecke des Steuerabzuges vom Arbeitslohn monatlich 25 Mark, ſodaß die ſteuerfreie Grenze von 100 Mark monat⸗ lich gewahrt iſt. Hinſichtlich der Arbeitszeit iſt zu ſagen, daß eine geſetzliche oder tarifliche Regelung z. Zt. nicht beſteht. Die Läuge der Arbeitszeit iſt im Sinne des 8 618 BGB., Abſatz 2 unter ſorgfäl⸗ tiger Beachtung beiderſeitiger Intereſſen nach den Grundſätzen vernünftiger Haushaltführung zu be⸗ meſſen. In den Großſtädten iſt es üblich, daß der Hausangeſtellten ein freier Nachmittag und Abend an jedem zweiten Sonntag und ein freier Nachmit⸗ tag in der Werktagswoche zur Verfügung geſtellt wird. Letzterer ſchon mit Rückſicht auf die Beſchaf⸗ fung von Kleidungsſtücken u. a. mehr. Nach dem Geſetzentwurf über die Beſchäftigung in der Hauswirtſchaft— Hausgehilfengeſetz— vom Jahre 1929 räumt den Hausangeſtellten nach neun⸗ monatigen Tätigkeit einen Urlaubsanſpruch von mindeſtens einer Woche in den erſten beiden Jahren und von mindeſtenus 2 Wochen in den fol⸗ genden Jahren ein. Mangels Vereinbarung nach dieſer Regelung beſteht für die Hausangeſtellte ein Rechtsanſpruch auf den Urlaub, wenn er einmal ge⸗ währt worden iſt. Für die Urlaubszeit ſind grund⸗ ſätzlich Lohn und Koſtgeld zu zahlen. Hinſichtlich der Erkrankung der Hausangeſtellten ſind die unter dem 26. 7. und 1. 12. 1930 ſeitens des Reichspräſidenten ergangenen Notverordnungen be⸗ deutſam. Solange der Arbeitnehmer gemäß 8 616 BGB Gehalt erhält, hat die Krankenkaſſe kein Kran⸗ ken⸗ oder Hausgeld zu zahlen. Der§ 616 BGB be⸗ ſtimmt, daß der zur Dienſtleiſtung Verpflichtete des Anſpruches auf die Vergütung nicht dadurch verluſtig wird, daß er für eine verhältnismäßig nicht„erheb⸗ liche Zeit“ an der Dienſtleiſtung ohne Verſchulden verhindert wird. Weiter heißt es, daß er ſich den Be⸗ trag anrechnen laſſen muß, der ihm für die Zeit der Verhinderung aus einer aufgrund geſetzlicher Ver⸗ pflichtung beſtehenden Kranken⸗ oder Unfallverſiche⸗ rung zukommt. Während alſo früher das Riſiko der Erkrankung zwiſchen Krankenkaſſe und Arbeitgeber aufgeteilt wurde, iſt es nunmehr für dieſe Zeit in vollem Maße auf den Arbeitgeber abgewälzt. Die Löſung des Arbeitsverhältniſſes erfolgt aufgrund friſtgemäßer oder friſtloſer Kündi⸗ gung. Die ordentliche Kündigung iſt nach 8 621 BG Abſ. 3(Vergütung nach Monaten) nur für den Schluß eines Kglendermonates zuläſſig und hat ſpäteſtens am fünfzehnten des Monates zu erfolgen, ſofern keine anderweitigen Vereinbarungen getroffen wor⸗ den ſind. Die friſtloſe Kündigung kann von beiden Seiten erfolgen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Der Begriff iſt nicht umſchrieben, aber es wird beiden Seiten genaueſte Prüfung empfohlen, da die Arbeits⸗ gerichte ſtrenge Anforderungen an beide Partner ſtellen. Wird die friſtloſe Kündigung nicht vom Ar⸗ beitsgericht als begründet anerkannt, ſo können dem Arbeitnehmer Unkoſten für Schadenerſatz durch die Aushilfe und dem Arbeitgeber ſolche für Lohnausfall und Beköſtigung entſtehen. Beachtenswert iſt ferner, daß die Hausfrau für zerbrochenes Geſchirr keine Abzüge machen darf, da es eine Aufrechnungsmöglichkeit gegenüber dem Lohnanſpruch der Hausangeſtellten nicht gibt. Etwaige Geſchenke können auch wegen grober Verfehlungen nicht zurückgefordert werden, die nach Urteil des Arbeitsgerichts Berlin Geſchenke im Sinne des § 534 BGB. ſind und als ſolche einer ſittlichen Pflicht oder einer auf den Anſtand zu nehmenden Rückſicht entſprechen. Schließlich iſt darauf hinzuweiſen, daß der Hausangeſtellten nach erfolgter Kündigung eine angemeſſene Zeit zum Aufſuchen einer neuen Stel⸗ lung gewährt werden muß. Es iſt anzunehmen, daß der hierfür geopferte Vor⸗ oder Nachmittag mit dem ſonſt gewährten freien Werktags⸗Nachmittag zu ver⸗ rechnen iſt. Strittig iſt zwiſchen Hausfrau und Angeſtellter oftmals der Wortlaut des Zeugniſſes. Auf Ver⸗ langen iſt das Zeugnis auf Führung und Leiſtung zu erſtrecken; das Zeugnis ſoll wahrheitsgemäß ſein, aber es darf keine Angaben enthalten, die das Fort⸗ kommen der Angeſtellten erſchweren könnte. Es dürfte ſich die Verwendung des vom Arbeitsgericht Berlin vorgeſchlagenen Vermerkes:„Führung und Leiſtung waren zufriedenſtellend“ empfehlen, wenn ein zweifelhafter Fall vorliegt. Dr. U. W. eee Schwere Beamtenbeleidigung Verhandlungen vor dem Schöffengericht Mannheim Ein 31 Jahre alter Ingenieur St. hatte bei der „Heimat“, Gemeinnützige Bau⸗ und Siedlungs⸗A. G. eine Wohnung gemietet. Vor ſeinem Einzug hatte er einen Anteil von 250 Mark in bar einbezahlt. Da der ganze Anteil 500 Mark betrug, verſuchte er den Reſtin Raten abzubezahlen. Als er in finanzielle Schwierigkeiten kam, bat er um Stundung der Ratenzahlungen und der Miete für 2 Monate. Dieſes Geſuch wurde ihm von der Geſellſchaft abgelehnt. St. teilte dann der Geſellſchaft mit, daß er den von ihm einbezahlten Betrag in Höhe von 340 Mark abwohnen und dann ausziehen werde. Daraufhin erfolgte von der„Heimat“ eine Klage auf Räu⸗ mung und Zahlung der ſchuldigen Miete. In einer Mieterverſammlung wurde feſtgeſtellt, daß vom Ge⸗ ſchäftsführer beim Vertragsabſchluß mündlich zuge⸗ ſtanden wurde, daß der einbezahlte Anteil beim Auszug wieder zurückbezahlt werde. Da es ſich aber um den Erwerb von Aktien handelte, konnte eine Rückzahlung nicht erfolgen. Der Ge⸗ ſchäftsführer der„Heimat“ ſchwor dann in einem Zivilprozeß, daß er mündlich keine Zugeſtändniſſe wegen der Rückzahlung der Anteile gemacht habe. St. hätte ſich jetzt mit dem Ausgang des Prozeſſes zufrieden geben können. Er hatte ſich aber einmal ſo in die Idee verrannt, daß ihm in dem Zivilprozeß Unrecht geſchehen ſei und inſzenierte einen Feld⸗ zug gegen die„Heimat“. Er verfertigte Warnungsbriefe, in denen er neue Mieter vor der„Heimat“ warnte. Gleichzeitig veröffentlichte er Anzeigen, in denen er Zeugen gegen den Geſchäfts⸗ führer ſuchte, um dieſen wegen Meineids zur An⸗ zeige bringen zu können. Die„Heimat“ erwirkte eine einſtweilige Verfügung, in der St. unterſagt wurde, weitere Warnungen gegen die„Heimat“ herauszulaſſen. St. kümmerte ſich jedoch um dieſe einſtweilige Ver⸗ fügung nicht. Er erhielt daher am 30. Juni 1931 einen Strafbefehl über 50 1 Geldſtrafe und am 29. 12. 31 einen Strafbefehl über 100% Geldſtrafe.. In einem Schreiben an den Landgerichtspräſiden⸗ ten ſchilderte er dann noch einmal den ganzen Her⸗ gang ſeines Vorgehens gegen die„Heimat“, und ſuchte um Umwandlung der Geldſtrafe in 10 Tage Haft nach, da er die Geldſtrafe nicht bezahlen könne. Er nannte ſich„Ausbeutungsobjekt der deutſchen Rechtſprechung“. Mit dieſem Ausdruck habe er den deutſchen Staat als Geſetzgeber treffen wollen. Er hätte nach ſeiner Meinung richtig ſchreiben müſſen: „Ausbeutungsobjekt des Mannheimer Landgerichts“. „Von einem Gericht, das Betrüger ſchützt, will ich nichts geſchenkt haben“, ſchrieb er weiter.„Ich kann meinen nächſten Angehörigen nicht helfen, denn ich arbeite für ein Gericht, das zum Erwerbsinſti⸗ tut geworden iſt, das meineidige Betrüger ſchütztt, die wohl vorgeben, eine ſoztale Miſſion zu erfüllen, die aber mit Hilfe der Gerichte, geſtützt durch von der Staatsanwaltſchaft anerkannte Mein⸗ eide ihre wahre Abſicht erreichen..“ In dieſem Tone ging es durch das ganze Schreiben. Unter⸗ zeichnet war der Brief mit„St., ehemaliger Heimat⸗ mieter, Ausbeutungsobjekt des Mannheimer Land⸗ gerichts“. Das Landgericht warnte St. auf dieſes Schreiben hin und machte ihn auf die evtl. zu er⸗ wartende Strafe aufmerkſam. Am 22. April 1932 erhielt er von der Juſtiz⸗ kaſſe eine Koſtenrechnung. Dieſe Rechnung ſchickte St. über den Präſidenten an die Juſtiz⸗ kaſſe zurück mit der Bemerkung:„Da mein Ver⸗ dienſt immer noch unter die geſetzliche Höhe fällt, fühle ich mich nicht verpflichtet, von dem mir ver⸗ bliebenen Exiſtenzminimum noch Koſten zu bezahlen. Ein Gericht, das mich ſtraft, weil ich kleine Leute gewarnt habe, auf einen Meineidsbetrug hereinzu⸗ fallen und weil ich Zeugen ſuchte, richtet nicht nach Rechtsempfinden, ſondern aus Inſtinktwillkür.“ Es folgte wieder die gleiche Unterſchrift wie im erſten Schreiben mit dem Zuſatz„zum Schutze meineidiger Schwindler“. St., der einen guten Eindruck macht und noch nicht vorbeſtraft iſt, ging in längeren Ausführun⸗ preis 50 Pfg. Uberali zu haben! für Saden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Wicehtige Kraftpostlinien in Baden, Hessen und Pfalz ter- gen auf die Vorgeſchichte des Prozeſſes und ſeine Behandlung durch das Gericht ein. Man merkte ſei⸗ nen Darlegungen an, daß er mit einem wahren Fanatismus ſich in die Idee, überall benachteiligt und ungerecht behandelt worden zu ſein, verbohrt hat. Er hat ſich ſo verrannt, daß er aus der Sackgaſſe kei⸗ nen Ausweg mehr fand, obwohl man ihm verſchie⸗ dentlich Gelegenheit gab, die Sache zu bereinigen. Nach verſchiedenen Zeugenausſagen, die von der Verteidigung herangezogen wurden, mag es ſtim⸗ men, daß der Geſchäftsführer beim Abſchlie⸗ ßen von Mietverträgen den Mietern Verſpre⸗ chungen gemacht hat, die ſpäter nicht eingehalten wurden. Bei genauer Erkundigung hätte ſich aber St. den Prozeß und die ſchweren Folgen, die er ſich durch ſeine Beleidigungen zuzog, ſparen können. Staatsanwalt Dr. Weinreich wies darauf hin, daß St. ſeinen Prozeß zu Recht verloren habe. Die ſchweren Vorwürfe, die er dem Gericht ge⸗ macht habe, könnten nur durch eine Freiheitsſtrafe geſühnt werden. Mildernd komme in Betracht, daß der Prozeß die Geſundheit des Angeklagten unter⸗ graben habe, ſo daß er über ſeine Handlungen keine genaue Kontrolle mehr hatte. Sein Antrag lautete auf drei Monate Gefängnis. Rechtsanwalt Willi Pfeiffenberger war der Anſicht, daß der An⸗ geklagte durch das fortwährende Beſchäftigen mit dieſer Angelegenheit nicht mehr gewußt habe, daß er durch ſein Schreiben beleidigt habe. Wegen fortgeſetzter Beleidigung wurde St. vom Gericht(Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt) zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. Beſtellſcheinſchwindel Der 37 Jahre alte Kaufmann K. iſt ein Spezialiſt auf dem Gebiet des Beſtellſcheinſchwindels. Schon einige Male machte er deshalb mit dem Gericht Be⸗ kanntſchaft. Im Oktober und November 1931 reiſte er für eine Verſicherungszeitſchrift. Er verſtand es durch ſeine Redegewandtheit in verſchie⸗ denen Fällen einfachen Menſchen die Zeitſchrift unter allerlei falſchen Angaben anzudrehen. In acht Fällen machte er ſich des Betrugs ſchuldig. Einer Frau ſagte er, ſie könne die Zeitſchrift wieder abbeſtellen. Sich ſelbſt ließ er aber von ſeiner Firma die Pro⸗ viſion anweiſen. In mehreren Fällen nannte er einen anderen Preis und andere Erſcheinungs⸗ weiſe. Als dann das erſte Heft kam, verweigerten die neuen Kunden die Annahme. Seine Firma war fe⸗ weils um die Proviſion geſchädigt. Er machte auch eine Beſtellung bei einem noch nicht volljährigen Mädchen und ließ dieſes auch gleichzeitig mit dem Namen des Vaters unterſchreiben. Auch vor Fäl⸗ ſchungen ſchreckte er nicht zurück. K. verteidigte ſich recht ungeſchickt, er will nicht betrogen haben, da die Beſtellungen alle zu Recht be⸗ ſtanden. Die Zeugenausſagen erbrachten aber ein⸗ deutig den Beweis, daß es K. nur um die Proviſion zu tun war. Wegen Betrugs und Urkundenfälſchung erhielt K. eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Der Staatsanwalt hatte 10 Monate beantragt. 5 2 Der Reichspräſident empfängt Vertreter der Kriegsopfer In Verfolg einer Rieſenkundgebung des Reichs⸗ verbandes deutſcher Kriegsopfer e. V. in der Weſtfalenhalle zu Dortmund, empfing Reichs⸗ präſident von Hindenburg eine Abordnung dieſes Verbandes unter Leitung des Verbandsporfttzenden. Dem Herrn Reichspräſidenten wurde über die Not der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen eingehend Vortrag gehalten. Reichspräſident von Hindenburg erwiderte u.., daß er die Kriegsbeſchä⸗ digten und Kriegerhinterbliebenen als die erſten Bürger des Staates anerkenne. Die Sorge für ſeine beſchädigten Kameraden und für die Hinterbliebenen erfülle ihn. Er werde gern helfen, ſoweit er dazu in der Lage ſei. Meiſterklavierabend Rubolf Serkin. Heute finbet der erſte Meiſterklavierabend ſtatt. Rudolf Serkin wird die Partita⸗B⸗dur von Bach, die Diabellivariationen von Beethoven, drei Stücke aus dem Tagebuch von Max Reger, oͤrei Etuden von Debuſſy und Fantaſie f⸗moll von Chopin ſpielen. Da es viele Jahre her iſt, ſeit Serkin, einer der ſympathiſchſten unter den deutſchen Pianiſten, in Mannheim auftrat, wird der erſte Meiſterklavierabend ſicher eine ſtarke Anziehungskraft auf alle Mufikfreunde ausüben. * In der Kaufmannsſchule des Oc finden demnächſt Vorlefungen über dos Thema„Moderne Re La 1 2 ſtatt. Vortragender: Werbeletter H. F. Fid a. Anmeldun⸗ gen und Auskünfte im Verbandshaus 0 1, 10. 7 T mil Cingner- chedenk münzen sle laben N 1 Kir 3 85 4. Seite/ Nummer 489 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 20. Oktober 1932 5 Ein Diozeſanrat für das katholiſche Anſtaltsweſen f Die auf der diesjährigen Karitastagung angekün⸗ digte Bildung eines Diözeſan rats für das katholiſche Anſtaltsweſen für die Erz⸗ diözeſe wird jetzt durchgeführt. Zum Vorſitzenden wurde Domkapitular Dr. Jauch vom Erzbiſchöf⸗ lichen Ordinariat beſtellt und mit der Bildung dieſes Diözeſanrats und der Durchführung der aufgeſtellten Bedingungen beauftragt. Sein Zweck iſt, die katholi⸗ ſchen Anſtalten künftig vor finanziellen Rückſchlägen durch eine ſachgemäße Anſtaltsberatung und Anſtalts⸗ hilfe zu bewahren. Die Satzungen ſämtlicher Rechts⸗ träger katholiſcher Geſellenhäuſer, Jugendheime und anderer karitativer Anſtalten müſſen zur Prüfung vorgelegt und deren Bilanz und Jahresrechnung mit Jahresbericht eingereicht werden. Irgendwelche Haftbarkeit wird aber weder vom Ordinariat noch vom Diözeſanrat übernommen. Die Tätigkeit des letzteren beſchränkt ſich lediglich auf Anſtaltsberatung und Anſtaltshilfe. Die kirchenrechtlich bereits geord⸗ nete Leitung und Aufſicht über Anſtalten und Heime, die kirchlichen Fonds, Klöſtern und Kongregationen oder anderen kirchlichen Rechtsinſtituten gehören, bleiben von der erlaſſenen Vorſchrift unberührt. Da⸗ gegen wird auch bei dieſen Anſtalten und Heimen, ſo⸗ weit es ſich um Erweiterung oder Neubauten han⸗ delt, der Diözeſanrat über die Bedürfnisfrage gut⸗ achtlich gehört. Weihnachtsrückfahrkarten Die Weihnachtsrückfahrkarten ſollen ausgegeben werden für die Zeit vom 21. Dezember bis z um 9. Januar, alſo, wie ſchon angekündigt, eine verlängerte Gültigkeitsdauer haben. Im vorigen Jahr galten ſie nur bis zum 4. Januar. Die Er⸗ mäßigung beträgt 3374 v. H. Daß keine beſonderen Winter⸗Urlaubs⸗ oder Winter⸗Sport⸗Karten ausge⸗ geben werden, haben wir ſchon berichtet. Kann man im Spiel gewinnen? Natürlich kann man im Spiel gewinnen. Wer hätte nicht ſchon vom Skat oder auch vom Bridge freudeſtrahlend ein paar Mark nach Hauſe gebracht? Wem hätte nicht ſchon gelegentlich die Glücksgöttin auf der Rennbahn oder beim harmloſen Glücksſpiel einen kleinen Gewinn geſchenkt? a Aber von dieſer Art des Gewinnes ſoll hier nicht a die Rede ſein. Wir wollen uns einmal ein paar Minuten lang mit dem großen Spiel um das Glück beſchäftigen, mit dem Spiel in den Kaſinos von Monte Carlo oder Zoppot, wo es zuweilen um Zehntauſende geht, wo man große Vermögen verlieren und— theoretiſch wenigſtens— gewinnen kann. Das Wort„theore⸗ tiſch“ iſt hier mit vollſter Abſicht geſagt worden, denn die Möglichkeit des Gewinnens beſteht zwar, aber ſte löſt ſich in ein Phantom auf, wenn man die Bilanz eines Spielerlebens zieht. Man hört zwar alle paar Monate wieder davon, daß irgendjemand die Bank von Monte Carlo oder Biarritz geſprengt, daß glück⸗ haftes Spiel über Nacht einen Menſchen mit einem Vermögen beſchenkt habe— aber gerade die wirk⸗ lichen Kenner des Spiels, die ſogenannten Berufs⸗ ſpieler, leugnen mit aller Entſchiedenheit, daß auch nur ein Menſch im Laufe eines Jahrzehnts in der ganzen Welt durch Spiel zu Vermögen kommt. Nein, durch Spiel kann man nicht zu Wohl⸗ ſtand, nicht einmal zu noch ſo beſcheidenem, kommen. Es ſei denn, man ſpielt Lotterie. Ein Achtellos für die Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie koſtet pro Klaſſe nur fünf Mark und bringt ſeinem Spieler im glücklichſten Falle hunderttauſend Mark ein, wenn Fortuna ſich nicht mit einem kleineren Gewinn begnügt. Beim Lotterieſpiel kann man gewin⸗ nen und kann man verlieren, wenn auch nicht ge⸗ rade viel— beim anderen Spiel muß man ver⸗ lieren und es gibt keine Grenze für den Verluſt. Wem wird da die Wahl noch ſchwer fallen, wenn er zu entſcheiden hat zwiſchen einem Los für die Preußiſch⸗ Süddeutſche Klaſſenlotterie und einem Einſatz beim entnervenden und demoraliſierenden Glücksſpiel? Die Ziehung der 1. Klaſſe der Preußiſch⸗Süddeut⸗ ſchen Klaſſenlotterie beginnt am 21. Oktober. Kaum ſind die Ehrentage oſtpreußiſcher Pferde⸗ zucht verklungen, da Deutſchlands größtes und älte⸗ ſtes Staatsgeſtüt Trakehnen ſein 200⸗ jähriges Beſtehen bei feierlicher Enthüllung des dort aufgeſtellten„Tempelhüter“⸗Denkmals feſt⸗ lich begehen konnte, da kommt eine neue Kunde: Am morgigen 21. Oktober jährt ſich zum 50. Male der Tag, an dem die Oſtpreußiſche Holländer Herdbuchgeſellſchaft Königsberg gegründet wurde. Ein volkswirtſchaftlich bedeutungsvoller Fak⸗ tor! Denn jene Züchtervereinigung iſt die größte von Deutſchland und wohl auch von Europa, die auf alle im Laufe jener 50 Jahre errungenen Erfolge ſtolz ſein darf. In ſyſtematiſcher Züchterarbeit ſind dort am oſt⸗ preußiſchen ſchwarz⸗weißen Rind langſam dauernde Leiſtungsſteigerungen erreicht worden, die heute zu ſolchen Hochleiſtungen geführt haben, daß neue„Re⸗ korde“ ſtets nur noch mit wenigen Kilogramm Mehrleiſtung aufgeſtellt wurden. Vor dem Kriege waren es die Leiſtungsprüfungen von Ge⸗ heimrat Profeſſor Dr. Hanſen, damals an der Bon⸗ ner Landwirtſchaftlichen Hochſchule. Nach dem Kriege wurden jene von dem gleichen Vater des Gedankens an der Berliner Landwirtſchaftlichen Hochſchule fort⸗ geſetzt, bis das Deutſche Rinderleiſtungs⸗Buch in die Erſcheinung trat. Oſtpreußiſche Rinderzucht iſt an dieſem „Goldenen Buch deulſcher Rinderzucht“ zah⸗ leumäßig an weit überragender Stelle be⸗ teiligt, da dort nicht weniger als eingetragen ſind. Darunter gibt es ſogar eine Reihe von deutſchen Rekordkühen, deren letzte, die„Quappe“, in der Prü⸗ fung 30/31 einen Jahresmilchertrag von 14 708 Liter aufwies. Als eine erfreuliche Jubiläumsgabe iſt für das Oſtpreußiſche Herobuch der Erfolg zu betrachten, den deren Einzeltiere und Sammlungen auf der letz⸗ ten Mannheimer D. L..⸗Ausſtellung er⸗ ringen konnten. Da gab es für die Jubilarin eine übergroße Zahl von Preiſen: Sieger“ und Ehren⸗ preiſe, ebenſo viele 1. Preiſe. Das Zuchtziel des Oſt⸗ preußiſchen Herdbuches iſt auf die Schaffung eines 951 oſtpreußiſche Tiere e e Ludwigshafener Wochenmarkt Auffallend iſt auf dem Ludwigshafener Wochen⸗ markt die große Anfuhr von Aepfeln aller Sorten, die geſtern zum Preiſe von 20 bis 25 Pfennig für erſte Sorten zu haben waren. Die Preis⸗ höhe wird vor allem durch die geringe Ernte bedingt. Nüſſe waren gleichfalls ſtark auf dem recht herbſtlichen Wochenmarkt vertreten. Auch Weiß⸗ und Rotkraut, Wirſing und Endivienſalat beherrſchten das Markt⸗ bild. Die Traubenanfuhr war noch ein wenig ſtok⸗ kend. Für 28 bis 32 Pfennig konnte man ſchöne Pfäl⸗ zer Trauben kaufen. Nachſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnitts⸗ preiſe des Ludwigshafener Wochenmarkts: Kartof⸗ feln 3, Rotkraut 6, Weißkraut—5, Wirſing—6, gelbe Rüben 5, weiße Rüben 5, rote Rüben—8, grüne Buſchbohnen 20, grüne Stangenbohnen 22, Spinat—6, Schwarzwurzeln 26— 30, Erdkohlrabi 4 bis 5, Karotten—5, Rettiche—10, Meerrettich 15 bis 30, Kohlrabi—6, Blumenkohl 10—30, Kopfſalat —10, Endivienſalat—8, Feldſalat 45—50, Tomaten 14—15, Zwiebeln—7, Sellerie 10—25, Schlangen⸗ gurken 15—20, Lauch—4, Peterſilie—5, Eßäpfel (1. Sorte) 20—25, Eßäpfel(2. Sorte) 15—20, Koch⸗ äpfel—10, Birnen(1. Sorte) 20— 28, Birnen(2. Sorte) 12—18, Quitten 13—15, Zwetſchen 22, Pfir⸗ ſiche 15416, Trauben 28—92, Zitronen 410, Eier 7 bis 14, Landbutter.40—.45, Süßrahmbutter.60 /, weißer Käſe 30, Schwämme 25—40, Nüſſe 28. Ihren 70. Geburtstag feiert heute Frau Anna De⸗ chan t geb. Seitz, Lortzingſtraße 15. Sirenen ohne Sang Von Haus B. Wagenſeil Als die Königin von Saba zu ihrem Beſuch bei Salomo rüſtete, kam ihr in den Sinn, daß als Gaſtgeſchenk für einen König weder Gold noch Spe⸗ zereien neuartig wären. Dutzende ſeltſamer und ausgeklügelter Vorſchläge wurden gemacht, aber keiner ſchien ihren Beifall zu finden. Endlich ſchlug eines Abends eine ihrer Mägde ſchüchtern Orchi⸗ deen vor. Und die Königin nahm Orchideen mit. Sie hatte die Bäume fällen laſſen, auf denen ſie wuchern und führte ſie ſo, Bäume und alles, mit ſich, ſo daß ihre Karawane ausſah wie ein großer, wandernder Wald. König Salomo zog ihren feinen, unvergeßlichen Duft ein und bewunderte ihre Far⸗ ben, die ſo zartgetönt waren und doch reich; er war bezaubert von den ſchlanken Kelchen und Blütenblät⸗ tern der eigenartigen, empfindſamen Blumen. Ihr Reiz hat die Zeiten überdauert. Die wert⸗ vollen Steine aus den Tagen Salomos, Beryll, Chalzedon. und Jaſpis haben ihre Zauber in den Gräbern vergeſſener Könige begraben, aber der Lieb⸗ reiz der Orchideen lebt noch. Vermögen werden für ſie ausgegeben: eine Orchidee kann zwei Mark koſten oder zwanzigtauſend, je nach ihrer Seltenheit. Ganze Leben werden auf der Suche und Jagd nach ihnen hingegeben. Die tollen Abenteuer der Orchideeſammler, die nach ſeltenen Arten in den Dſchungeln von Auſtralien, Südamerika, Sumatra, Borneo oder Madagaskar fahnden, laſſen Großtier⸗ jagden und Forſchungsreiſen in der Arktis als un⸗ gefährlichen und zahmen Zeitvertreib erſcheinen. Denn dieſe Sirenen ohne Sang, die alle Müher nur durch ihre kühle, gemeißelte Schönheit entſchädigen, fordern Tod oder Leben und immerwährende Treue von ihren Vaſallen. i Dem Uneingeweihten bedeutet eine Orchidee eine ſchön purpur gefärbte Blumen, die man im Knopfloch trägt. Er weiß vielleicht noch, daß die Lavendelblüte die im Treibhaus gezüchtete Cattleya iſt, eine Zwit⸗ terpflanze, die aus der urſprünglichen Dſchungel⸗ Cattleya gezüchtet worden iſt, um der Nachfrage des Handels zu begegnen. Aber ſie iſt nur eine von den tauſenden und abertauſenden von Orchideenarten. Unter den exotiſchen Spielarten gibt es Orchideen, die Vögeln ähneln, andere, von denen man ſchwören möchte, es ſeien Schmetterlinge mit geſpreiteten Flügeln. Da iſt die Miltonia, deren innere Blüten⸗ blätter den aufgefalteten Flügeln einer Feldermaus ähneln. Weiter getigerte Orchideen, blutrote und ko⸗ rallenfarbene Orchideen und Orchideen von ſo rei⸗ nem Weiß wie der Atlas eines Brautkleides. Man erzählt ſich folgende Geſchichte von einem berühmten ſüdamerikaniſchen Orchideenjäger: die Regenzeit kam heran; es war ſchon nahe an der Zeit, aufzubrechen, und noch hatte er keine ſeltene oder koſthare Blume gefunden. Da brachte ihm ein Indianer eine Ausleſe von vielleicht hundert Exem⸗ plaren. Darunter war eine Orchidee, wie er nie zu⸗ vor eine Orchidee in ſeinem Leben geſehen hatte. Er nahm ſie in die Hand, um ſie näher zu betrachten. In dem Dämmerlicht, das durch die Schlingpflanzen des Dſchungels einfiel, glühten ihre Farben, als wären ſie lebendig. Hier war eine Orchidee, die prächtigſte, die er je geſehen hatte! Plötzlich regte ſich einer der tiefen, juwelenartigen Flecken auf ihren Blütenblättern und ſetzte ſich in Bewegung. Der Orchideenſammler warf das Ding auf den Bo⸗ den und ſprang raſch beiſeite. Das was er in Hän⸗ den gehalten hatte, war keine Orchidee ſondern eine Korallenſchlange, eine ausnehmend giftige Art! Eine der ſeltſamen Eigenſchaften der Orchideen iſt ihre Angleichung an andere pflanzliche und tieriſche Formen. Man hat das mit der Theorie von der Schutzfärbung und Schutzformung zu erklären verſucht. Vielleicht nehmen die Orchideen das Ausſehen und die Gewohnheiten ihrer Dſchungel⸗ gefährten aus Gründen des Selbſtſchutzes an. Jeder Dſchungel fordert ſeinen Tribut an Orchi⸗ deenjägern: Panama, Mexiko, Madagaskar, Ekuador, Braſilien, der Orinoko. Sammler nennen noch im⸗ mer mit Ehrfurcht die Namen der Pioniere, von Männern, die jahrelang feder Zivfliſation entſagten und ewiger Gefahr ins Auge ſahen, um neue unbe⸗ kannte Arten zu entdecken. Die gewöhnlichen Ge⸗ fahren ſind immer da: Fieber, feindſelige Eingebo⸗ chidee hoch über ſich in einem Bau Ein Jubiläum deutſcher Viehzucht Die Herdbuchgeſellſchaft Königsberg begeht ihr 200 jähriges VBeſtehen Wirtſchaftstypes in mittlerem Rahmen gerichtet. Es wird in Oſtpreußen auf Milch und Fleiſchge⸗ züchtet, und zwar nach Form und Leiſtung. Nicht nur die von der Zuchtgeſellſchaft bei den eingetragenen Kühen erreichten Milchleiſtungen fan⸗ den überall Anerkennung, ſondern auch die Fleiſch⸗ leiſtungen des vom Herdͤbuch durchgezüchteten Viehes ſind qualitativ geſteigert. Das hat ſich auf deutſchen Maſtviehausſtellungen bereits mehrfach erwieſen, denn jedes Mal, wenn dort der Burkhardt⸗Pokal zur Vergebung gelangte, fiel dieſer nach Oſtpreußen. Als die Oſtpreußiſche Holländer⸗Herdͤbuchgeſell⸗ ſchaft vor jenen 50 Jahren gegründet wurde, war es nur ein kleiner Kreis von 2 oſtpreußiſchen Züchtern, die dem Verbande mit rund 1000 Tieren beitraten. Heute ſind es 2105 Mitglieder mit rund 165 000 eingetragenen Tieren. Einen vorzüglichen Maßſtab für die Bewertung dieſer Hochzuchtqualität bieten die allmonatlich bei Königsberg ſtattfindenden Zuchtvie hauktio⸗ men und Eliteſchauen, die ſich bei Züchtern und Käufern aus In⸗ und Ausland ſteigender Be⸗ liebtheit erfreuen. Was ſind dort nicht ſchon für herrliche Bullen hinausgegangen. Bisweilen wur⸗ den Rekordpreiſe erzielt, die vielleicht anfänglich großes Kopfſchütteln verurſacht haben mögen, aber wirtſchaftlich letzten Endes doch gerechtfertigt waren. Natürlich ſind daneben dort erzielte Tiefſtandspreiſe nicht ausgeblieben— eben ein Zeichen unſerer ge⸗ genwärtigen Notzeit. Aber die oſtpreußiſchen Hoch⸗ züchter haben ſich dadurch nicht entmutigen und den in ihren Herden erreichten Hochſtand nicht verküm⸗ mern laſſen. Gegenwärtig führt das verantwortungsvolle Amt eines 1. Vorſitzenden der Herdbuchgeſellſchaft der bekannte Hochzüchter Sehmer⸗Carmitten, dem der langjährige Geſchäftsführer Dr. h. c. Peters zur Seite ſteht. Oſtpreußiſche Viehzucht iſt deutſche Viehzucht! Vergeſſen wir an dem 50. Geburtstage der Oſt⸗ preußiſchen Holländer Herdbuchgeſellſchaft Königs⸗ berg nicht, was die Jubilaxin im Laufe ihrer bis⸗ herigen erfolgreichen Züchtertätigkeit dem deutſchen Namen gegeben hat. Glückauf zu weiterer Fahrt! Dr. Kadgien, Königsberg. Filmrundſchau Univerſum: 8 Mädels im Boot— 4 auf der Bühne Friſch, unverbraucht und vor allem ganz unkonventio⸗ nell kommen die vier Mädels, die mit dem Film„Acht Mädels im Buot“ durch Deutſchland reiſen, auf die Uni⸗ verſum⸗Bühne und ſtellen ſich als einen Teil des Kollektivs vor, das dieſem Film ein eigenes Geſicht gab. Keine „Mädchen in Uniſorm“, die die Stiftskleidung abgelegt und den Sportdreß angezogen haben, ſondern wirkliche Sportmädels, die eigentlich nichts anderes zum Ausdruck bringen wollen als„Hier ſind wir“ und die in ihrer jugendlichen Unbekümmertheit ein Geſpräch improviſteren, von dem ſte am Anfang nie wiſſen, wie es enden wird. In ihren„appetitanregenden Worten“ weiſen ſie kurz auf die beſonderen Eigenarten des Films hin, berichten von der Freude, die ihnen die Arbeit gemacht hat, und ſchwärmen von der Hauptdarſtellerin Karin Hardt, die ein „ganz reizender Menſch“ ſei und bereits in der Schweiz einen neuen Film drehen würde. Boshaft „Sie haben Bewegung nötig, mein Fräulein!“ „Bewegung, Herr Doktor? Ich gehe faſt jeden Abend zu einem Tanzvergnügen!“ N „Sehen Sie, das iſt das Verkehrte. Das viele Sitzen ſchadet Ihnen!“ „Sag' mal, man lieſt ſo viel von Soziologie! Was iſt das eigentlich?“ „Das iſt die Kunſt, Dinge, die jeder weiß und die keinen intereſſieren, ſo auszudrücken, daß ſie keiner verſteht und ſie jeden intereſſieren!“ Wir hörten Billigheimer Purzelmarkt Dem Billigheimer Purzelmarkt wurde im Bayeri⸗ ſchen Rundfunk, der gewöhnlich die Pfalz nicht be⸗ ſonders ſtark bevorzugt, eine Sendezeit von mehr als einer Stunde eingeräumt. Man hörte in Wechſelgeſprächen manches Bekannte, aber auch ſehr viel Neues über die Entſtehung, die Bedeutung und die Durchführung dieſes altpfälziſchen Volksfeſtes, das bis in die heuti⸗ gen Tage erhalten bleiben konnte und das wohl nie in Vergeſſenheit geraten wird. Selbſtverſtändlich wurde in dieſem Zuſammenhang über Land und Leute geſprochen, dabet aber nicht vergeſſen, den Trubel des Purzelmarktes und was ſonſt dazu gehört, unmittelbar auf die Hörer wirken zu laſſen. Beim Südfunk dachte offenbar niemand daran, die Veranſtaltung zu übernehmen, obgleich dies eine Gelegenheit geweſen wäre, zu beweiſen, daß es der Stuttgarter Sendeleitung Ernſt iſt, die einzelnen Beſpre⸗ chungsſtellen des Sendebezirks mit bodenſtändigen Dar⸗ bietungen zu Wort kommen zu laſſen. Pfälziſche Sendeſtunde Ueber eine„Wanderung von Neuſtadt nach Bad Dürk⸗ heim“ ſprach im Bayeriſchen Rundfunk E. Ohler, der die Schönheiten der Haardt ſchilderte, über den Beſuch bei einem Winzer plauderte und auch ſonſt noch einige Koſt⸗ barkeiten dieſes geſegneten Landſtrichs beſonders betonte. 0 Jageelaleicles Donnerstag, 20. Oktober Nationaltheater:„Die Hochzeit des Figaro“, Komiſche Oper von Mozart, Miete C 4, Sondermiete G 2, Anfang 19.30 Uhr. f f Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau: Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes:„Die Journaliſten“, Luſtſpiel von Guſtav Freytag, Anfang 20 Uhr. 5 Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel des Kammerſängers Hans Gredinger in„Der Zarewitſch“, Operette von Franz Löhar, 20.15 Uhr. 5 Planetarium: Experimentalvortrag der Reihe„Moderne Elektrizitätslehre“, 20 Uhr. 5 0 Freier Bund— S he Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. Juſtus 5 over, über„Tilmann Rie⸗ menſchneider und ſeine„Abteilung AK, 20.15 Uhr. Harmonie D 2, 6: Meiſterklavierabend von Rudolf Serkin, 20 Uhr. Maunheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt zur Weinleſe in die Pfalz mit Kelterei⸗ und Kellereibeſichti⸗ gung, ab 14 Uhr Paradeplatz. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Kabarett. Tanz: Cafaſö, Palaſthotel, Pavillon Kaiſer. 5 Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert mit Einlogen. Lichtſpiele: univerſum:„Acht Mädels im Bopt“. Gloria⸗Paloſt:„Peter Voß, der Millionendieb“. — Palaſt⸗Theater:„Die Blumenfrau von Lin⸗ denau“.— Scala⸗Theater:„Zwei glückliche Tage“. Alhambra:„Der träumende Mund“.— Capito b: „Die Nacht ber Entſcheidung“,— Roxy Theater: „Der Tugendkönig“.— Schauburg:„Gräfin Mariza“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Eröffnung der Sonderaus⸗ ſtellung:„Schattentheater und Puppenſpiel“. Geöffnet von 1317 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr: Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag. Mittwoch, Donneestag u. Freitag, jew. von 19.90 21.90 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſaſſendem Rundblick, geöſſnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober f—— Rhein⸗Pegel 15 17. 19.19. 20.[ Neckar⸗Begerf 7 A8 g Vafel 5 eee— eee 12 FVV 5 19 912 a n de 556 108,14 Mannheim ingen e. Caub 5 Köln 1, Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Polttik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder Sport und Permiſchtes Willy Müller Südweſtdeuiſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fande, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporte Kaffee Hag regt an, aber nicht auf! rene, wilde Tiere, Reptilien und giftige Inſekten. Dazu kommt, daß Orchideen meiſt in den Wipfeln hoher Bäume wuchern. Alſo tut ſich die Frage auf, ob man den Baum erklettern ſoll, der faſt mit Sicherheit der Niſtplatz von Schlangen iſt, oder ob man die empfindliche Pflanse aufs Spiel ſetzen ſoll. Vielleicht kann der Sammler den Aſt, auf dem die Pflanzen ſchmarotzen, mit dem Laſſo fangen. Ge⸗ lingt das nicht, ſo muß der Baum gefällt werden, ſamt Schlangen und Orchideen, nach der zuerſt von der Königin von Saba erfundenen Art. Ein gewiſſer Hamlin, deſſen Jagdgebiet Mada⸗ gaskar geweſen iſt, ſtieß auf eine neue Schwierigkeit. Als er in das als Moyambaſſaland bekaunte Gebiet Madagaskars kam, beſtand der Häuptling darauf, daß ſich der Engländer, wenn er hier bleiben wolle, mit der königlichen Familie verbinde. Hamlin nahm die Häuptlingswürde an und unterzog ſich der Zere⸗ monie, Blutsbrüderſchaft mit dem Könige zu ſchließen — eine höchſt unerfreuliche Prozedur. Am Schluß ſtellte ſich heraus, daß die damit verbundenen Pflich⸗ ten weit unangenehmer waren als die Zeremonie ſelbſt. Der König entſandte ſeinen Schwager auf die Orchideenjagd und warnte den Engländer. daß wenn jenem etwas zuſtoßen ſollte, er, Hamlin, verantwort⸗ lich ſei. Gleichfalls warnte der König ſeinen neu⸗ erworbenen Blutsbruder vor den Jaguaren, die oſſenbar in dieſer Gegend Madagaskars beſonders reißend waren. Und die Warnung war nicht unbe⸗ rechtigt. Schwager und verſpeiſte ihn mit Haut und Haar. Als das der König von Moyambaſſa hörte, erklärte er, daß Hamlin eine Buße zu leiſten habe. Er könne wählen, ob er gut geölt und lebendig verbrannt wer⸗ den oder die geſamte Familie des verſpeiſten Ver⸗ wandten ſamt deſſen Weib, einer ausgeſprochen ſchwarzhäutigen Dame, übernehmen wolle. Hamlin entſchied ſich für die Familie. Foſtermann, ein deutſcher Sammler, ent⸗ deckte über vierzig neue Arten. Eines Abends befand er ſich tief in den Dickichten Siams. Gerade vor Sonnenuntergang guckte er durch ſeinen Feld⸗ ſtecher und ſah eine prächtige flamingofärbige Or⸗ Er fürchtete, Einer der Jaguare liebäugelte mit dem den Baum am nächſten Morgen nicht mehr feſtſtellen zu können; alſo teilte ſich die Geſellſchaft: ein Mann ging voraus, um einen Lagerplatz zu ſuchen und Foſtermann blieb bei dem Baum. Plötzlich hörte er einen furchtbaren Schrei. Er und ſeine Leute liefen herzu. Sie fanden Tigerſpuren und nichts weiter. Der Gefährte war verſchwunden. Am nächſten Mor⸗ gen ſtießen ſie ein wenig tieſer im Wald auf die traurigen Ueberreſte: der Tiger hatte zweifellos den anderen Orchideenſucher zerriſſen. Es blieb nichts anderes übrig, als dem Toten dadurch einen Ge⸗ denkſtein zu ſetzen, daß man die unheilvolle Orchidee nach der Beſtie benannte: daher die„Tigerorchidee“. Kein Wunder alſo, daß Orchideen ſo teuer ſind. Selbſt nachdem ſie gefunden und zum nächſten Hafen⸗ platz gebracht worden ſind, iſt die Seereiſe oft noch⸗ für die Dſchungelpflanzen verheerend. Von einer Schiffsladung von 27000 Orchideen aus Südamerika überſtanden nur zwei Pflanzen die Reiſe, Von einer nach Deutſchland beſtimmten Ladung taufend ſel⸗ tener Arten aus den Philippinen überſtand nicht eine Pflanze. Kommen ſte auch wohlbehalten im Treibhaus an, ſo blühen doch manche Orchideen nie unter künſtlichen Bedingungen. Die Ueberlebenden all dieſer Tauſenden von Verſuchspflanzen und ihre Ableger müſſen den Preis für die eingegangenen Artgenoſſen erbringen. i Die Königin von Saba iſt ein romantiſcher Name, umwogt von Weihrauch und verſchleierter Schönheit, ein Vorwurf für den Film. Aber die Orchideen blü⸗ hen heute wie je— ſo alt wie die Geſchichte, die ſich hinter ihren ſamtenen Blütenſternen verbirgt, ſo jung wie der jüngſte Roman, der in den Straßen einer modernen Großſtadt ſpielt, Paraſtten, Sy⸗ bariten, Sirenen ohne Sang. b O Eine deutſche Bibliothek für Konſtantinopel. In Konſtantinopel iſt jetzt eine durch Zuſammen⸗ legung der bisher beſtehenden Bücherei der Geſell⸗ ſchaft„Teutonia“ und des N 3 28 ä 3„ 33 A Donnerstag, 20. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Aus Heidelberger Gerichtsſälen Wegen fahrläſſiger Tötung verurteilt 8 Heidelberg, 19. Okt. Am Sonntag, den 3. April, wurde das in der erſten Kurve des Albert⸗Ueberle⸗ weges, der zur Philoſophenhöhe führt, auf dem Geh⸗ weg ſtehende 5 Jahre alte Söhnchen eines Syndikus von dem herunterfahrenden Kraftwagen eines hieſi⸗ gen Diplom⸗Ingenieurs mit dem Kühler gegen die dort befindliche Mauer gedrückt. Das Kind trug zahlréiche innere Verletzungen davon, denen es am Abend erlag. Der wegen fahrläſſiger Tötung an⸗ geklagte Diplom⸗Ingenieur machte geltend, daß in dem Augenblick, in dem er in die Kurve habe ein⸗ fahren wollen, der ſchwere Wagen eines Baumeiſters aus Kehl ſtark in der Staßenmitte entgegengekommen ſei. Um einen Zuſammenſtoß zu vermeiden oder um nicht mit den drei Inſaſſen an einen Baum zu fahren, habe er ſeine Fahrtrichtung geradeaus beibehalten. Im letzten Augenblick ſei das Kind vor dem Kühler geſtanden, als es ſchon zu ſpät geweſen ſei. Vorher habe man das Kind nicht geſehen. Oberingenieur Gehricke⸗Mannheim vertrat als Sachverſtändiger die Auffaſſung, daß der Angeklagte mit ſeinem nicht mehr modernen Wagen hätte langſamer fahren müſſen, ſchon mit Rückſicht auf die ſtarke Belaſtung. Die Kurve habe e aicht vorſchriftsmäßig nach rechts ausgefahren. Vermutlich habe er beim Auftauchen des entgegenkommenden Wagens die Herrſchaft über ſeinen Wagen verloren. Es ſeien aber verſchiedene Milderungsgründe gegeben. Der Staatsanwalt ſah in dem Verhalten des An⸗ geklagten eine grobe Fahrläſſigkeit und be⸗ antragte daher fünf Monatee Gefängnis. Das Schöffengericht bejahte das Vorliegen mehrfacher Verſchuldens. Das Urteil lautete auf drei Monate Gefängnis. Ein Mitverſchulden des Kindes liege nicht vor. Der Fall möge allgemein zur War⸗ nung dienen, da eine Geldſtrafe nicht möglich ſei. 20 Monate Gefängnis für einen Betrüger Bis zum Jahre 1925 führte der jetzt 42 Jahre alte Joſef Müller aus Wallſtadt bei Mannheim ein ſtraffreies Leben. Im Krieg mehr⸗ fach ausgezeichnet für Tapferkeit, wurde er ſpäter Gendarm, mußte aber wegen Trinkens entlaſſen werden. Dann ging es mit ihm ſtetig abwärts. Noch im Jahre 1925 erhielt er ſeine erſte Strafe. In⸗ zwiſchen hat er bereits fünf Jahre Gefängnis verbüßt. Ein Mannheimer Gericht verhängte zu Be⸗ ginn dieſes Jahres gegen ihn eine geringe Strafe (5 Monate), um ihm eine Möglichkeit zur Beſſerung zu geben. Am 13. Mai hatte er die Strafe verbüßt. Bereits am nächſten Tag verübte er in Schries⸗ heim einen neuen Betrug. Es folgten bis gegen Ende Juli 17 weitere Betrugsfälle, die Müller in Viernheim, Dudenhofen, Bruchſal, Helmsheim, Spöck, Rauenberg, Schifferſtadt, Wieblingen, Untergimpern Eicholzheim, Mingolsheim und Alt⸗Wiesloch ver⸗ übte. In den meiſten Fällen hatte er vorgeſpiegelt, er habe mit ſeinem Motorrad oder mit ſeinem Auto ein Kind totgefahren. In ein paar Fällen wollte Müller verunglückt ſein. Auf dieſe Weiſe verſuchte er Geld zu erhalten, um damit die Hinterbliebenen zu be⸗ zahlen. In mehreren Fällen beſuchte Müller Kriegs⸗ kameraden. Einmal gab er ſich als Kriminal⸗ kommiſſar in Donaueſchingen aus, dann wieder als Eiſenbahnoberſekretär oder Inſpektor uſw. Im ganzen gelang es Müller, der zuletzt als Verſicherungsvertreter tätig war, insgeſamt gegen 700 Markzuerſchwin deln. Einer alten Frau in Alt⸗Wiesloch hat er ihre geſamten Erſparniſſe in Höhe von 400 Mark herausgeſchwindelt. Der Angeklagte geſtand dem Schöffengericht alle Taten ein. Den Alkohol vertrage er nicht. Er hänge ſehr an Frau und Kinder. Die Frau habe ihn aber zurückgewieſen. Heute ſtehe er zum letzten Mal vor Gericht. Der Staatsanwalt erklärte, daß es ihm un⸗ möglich ſei, dem Angeklagten noch einmal mildernde Umſtände zuzubilligen. Nur ein langer Straf⸗ vollzug mit Arbeit könne Mäller vielleicht auf den rechten Weg zurückführen. Das Gericht hatte es ſchwer, Müller noch einmal mildernde Umſtände zu gewähren. Es hofft, daß der weiche und ſchwache Menſch noch einmal den Weg zu einem geordneten Leben zurückfindet. Es iſt der letzte Verſuch. Das Urteil lautete wegen mehrfachen Betrugs im Rück⸗ fall und mehrfachen Betrugsverſuchs aufein Jahr acht Monate Gefängnis, abzüglich zehn Wochen Unterſuchungshaft. Aus Paden Vom Zug überfahren k Neckarzimmern, 20. Okt. Im benachbar⸗ ten Kochendorf wollte ein fünf Jahre altes Kind nachmittags den Uebergang beim Bahnhof paſſieren und lief direkt in den fahrplanmäßigen Zug hin⸗ ein. Das Kind wurde von der Maſchine erfaßt, zur Seite geſchleudert und blieb mit einer ſchweren Kopfverletzung liegen. Der Vater, der in der Nähe arbeitete, konnte das Unglück nicht mehr verhüten. Das Kind ſtarb bald darauf. Zum Ehrenbürger ernannt Dittigheim(Amt Tauberbiſchofsheim), 20. Okt. Anläßlich des ſilbernen Ortsjubiläums des Pfarrers Wilhelm Both hat der Gemeinderat einmütig be⸗ ſchloſſen, den beliebten Jubilar zum Ehrenbürger der Gemeinde zu ernennen. hielt Rektor Kempter⸗Tauberbiſchofsheim die Feſtpredigt. Darauf veranſtaltete die Gemeinde auf dem Platze vor dem Pfarrhauſe eine ſchlichte Feier. Kurpfuſcher verurteilt * Karlsruhe, 20. Okt. Ein 60jähriger mehrfach vorbeſtrafter Vertreter namens Philipp Sch. be⸗ tätigte ſich als Wunderarzt, indem er gegen Bleichſucht uſw. alle möglichen Dinge verſchrieb, die natürlich untauglich waren. Er ließ ſich ſeine „Kenntniſſe“ bezahlen und muß dafür wegen Be⸗ trugs im Rückfall auf drei Monate ins Gefäng⸗ nis. Ein Reiſender Karl K. ſchwindelte kranken Leuten ebenfalls vor, daß er ihnen helfen könne und ergatterte auf dieſe Weiſe insgeſamt 375 Mark. Das Urteil lautete auf ſechs Monate Gefängnis. Zwei Anweſen eingeäſchert * Günzgen(Amt Waldshut), 19. Okt. In der vergangenen Nacht brach in dem Oekonomiegebäude des Landwirts Johann Riedmüller Jeuer aus, das nicht nur auf das Wohngebäude, ſondern auch auf das angebaute Anweſen des Bürgermeiſters Etſpüler übergriff und den ganzen Gebäude⸗ komplex in kurzer Zeit in Aſche legte. Bei den ab⸗ gebrannten Anweſen handelt es ſich um die größten Höfe der ganzen Umgebung. Der entſtandene Schaden iſt ſehr hoch, der Gebäudeſchaden beträgt 55000 Mark. Dazu kommt noch der große Wert der Fahrniſſe, die nicht gerettet werden konnten. Auch einige Stück Vieh ſind in den Flammen umgekom⸗ men. Man vermutet, daß das Feuer durch Selbſt⸗ entzündung auf dem Oehmdͤſtock des Landwirts Riedmüller entſtanden iſt. * Plankſtadt, 20. Okt. Zwei, dem Landwirt Hein⸗ rich Treiber 3 gehörende Pferde wurden ſcheu und raſten im Galopp durch den Grenzhöferweg und vor das Anweſen des Valentin Wacker 3, und blie⸗ ben dort ſtehen. Der 23 Jahre alte ledige Ludwig Renz lag unter dem mit Dickrüben voll beladerten Wagen in ſchwer verletztem Zuſtande. Der junge Mann, der keine Eltern mehr hatte, ſtarb auf dem Transport in das Krankenhaus. za- Hohenſachſen, 20. Okt. Vom Landesarbeits⸗ amt Stuttgart wurde die Verlängerung der Tage⸗ werke für die Anlage eines Sportplatzes ge⸗ nehmigt. Mit den Arbeiten iſt bereits begonnen worden, doch dürfen laut Verordnung nur noch Leute unter 25 Jahren beſchäftigt werden, die einen Wochenlohn von 9/ beziehen. K. Neckargemünd, 20. Okt. Einen raſchen Tod er⸗ litt hier Hauptlehrer Wilhelm Brauch. Eine Herz⸗ ſchwäche befiel ihn, als er gerade im Begriff war, die Treppe zum Orgelſtuhl der katholiſchen Kirche empor⸗ ö zuſteigen, um zum Nachmittagsgottesdienſt zu ſpielen. Herbeieilende Kirchenbeſucher brachten den Mann in ein Nachbarhaus, wo er nach Empfang der heiligen Sterbeſakrartente verſchled. Brauch, der am 16. Aug. 1875 in Sichingen geboren wurde, wurde geſtern zur letzten getragen. Beim Feſtgottesdienſt tuhe auf den Bergfriedhof in Neckargemünd Aus der Pfalz Griff in die Brieftaſche * Ludwigshafen, 20. Okt. Das 27jährige Dienſt⸗ mädchen Lina Geiger ſtahl einem verheirateten 55jährigen Penſionär aus deſſen Brieftaſche 20 l. Da ſte rückfällig, ihre Notlage als ſtrafmildernd an⸗ geſehen wurde, kam ſie mit der geſetzlichen Mindeſt⸗ ſtrafe von 3 Monaten Gefängnis davon. Knabe von einem Auto erfaßt * Maudach(Amt Ludwigshafen), 20. Okt. Geſtern nachmittag wurde hier am Lokalbahnhof der ſteben Jahre alte Erich Walter, als er beim Spielen die Gleiſe der Lokalbahn überſchritt, von einem aus Richtung Mutterſtadt vorbeifahrenden Perſonenauto erfaßt und zu Boden geſchleudert. Mit einem dop⸗ pelten Schädelbruch und ſchweren inneren Ver⸗ letzungen wurde der Junge ins Ludwigshafener Marienkrankenhaus transportiert. Es beſteht wenig Ausſicht, ihn am Leben zu erbalten. Auflöſung der Zimmerer⸗Zwangsinnung Bad Dürkheim, 20. Okt. In einer Mitglieder⸗ verſammlung der Zwangsinnung des Zimmerhand⸗ werks für die Amtsgerichtsbezirke Dürkheim und Grünſtadt wurde mit allen gegen eine Stimme be⸗ ſchloſſen, die Zwangsinnung aufzulöſen. Einer anſchließend gegründeten freien Innung traten ſo⸗ fort 12 Mitglieder bei. Goldene Hochzeit * Schifferſtadt, 20. Okt. Geſtern feierte hier Lorenz Schmitt 1 und ſeine Ehefrau Maria geb. Werner goldene Hochzeit. Miniſterpräſident Dr. Held hat dem Jubelpaar ein Glückwunſch⸗ ſchreiben und 20% zukommen laſſen. Gründung eines Milchverſorgungsverbandes Pfalz * Speyer, 20. Okt. Die von der Regierung vor⸗ bereitete Gründung eines Pfälziſchen Milchverſor⸗ gungsverbandes dürfte in Bälde, und zwar in etwa 14 Tagen bis drei Wochen vollzogen ſein. Zechpreller und Dieb * Zweibrücken, 20. Okt. Der 26jährige Monteur Georg Klump aus Kiſſingen am Main, angeblich Rennfahrer der BMW G München, blieb bei einem Wirt in Rothweiler die Zeche für 14tägigen Aufent⸗ halt ſchuldig und flüchtete mit einem Auto, das er einem anderen Wirt in Rothweiler geſtohlen hatte. Vom 16, auf 17. Oktober übernachtete er in einem Zweibrücker Gaſthof, wo er ebenfalls unter Hinterlaſſung einer Schuld von 9 Mark verſchwand. Den in der Garage des Gaſthofs eingeſtellten, in Rothweiler geſtohlenen Wagen ließ der Gauner zurück. Zeichen der Zeit * Bechhofen(Weſtpfalz), 20. Okt. Die diesjährigen weſtpfälziſchen Kirchweihen ſtanden alle im Zei⸗ chen der ſchlechten Zeit. Die alten Sitten und Bräuche ſcheinen allmählich zu verſchwinden. In manchen Ortſchaften, wo noch vor Jahresfriſt ein ſchmucker Kerweſtrauß am Tanzlokal angebracht war, wurde bei den diesjährigen Kerwen ein dür⸗ res Bäumchen aufgepflanzt. Alles ſtand im Zeichen der allgemein beſtehenden großen Not, die ſich be⸗ ſonders hier im Grenzgebiet ſchwer auswirkt. Regierungskommiſſion gegen Luftfrachtlinie * Saarbrücken, 20. Okt. In der letzten Vollſitzung der Handelskammer rief die Mitteilung lebhaftes Befremden hervor, daß die Regierungskommiſſion der von der Lufthanſa für die Monate November und Dezember in Ausſicht genommenen Luft frachtlinie Saarbrücken Frankfurt am Main die Genehmigung verſagt habe, obwohl ihr aus der Durchführung keinerlei Unkoſten erwachſen 1 wären. 1 4 8 N 45 Deutſchlands neue Vorhoffnung Walter Neufel, einer der beſten Schwergewichtler der Welt Durch ſeinen großen Sieg über Larry Gains hat ſich der deutſche Boxer Walter Neuſel plötzlich in den Vorder⸗ grund in die Reihe jener Boxer geſchoben, die einen Namen von internationalem Klang haben. Nach Schme⸗ ling bildet der junge, noch im Kommen begriffene Walter Neuſel die größte Hoffnung des deutſchen Boxſportes, der nun in dem einen Jahrzehnt ſeiner Geſchichte ſchon eine ganze Reihe hervorragender Vertreter hervorgebracht hat. Walter Neuſel, der von Damſki überaus geſchickt ge⸗ managet wird, iſt eigentümlicherweiſe in Paris berannter und beliebter als in Deutſchland. Das bedeutet nicht etwa, daß man Walter Neuſel in den am Boxſport intereſſierten Kreiſen nicht kennt, im Gegenteil, hier weiß man ſeine Leiſtungen ſchon ſeit Jahren durchaus zu wür⸗ digen. Aber trotz ſeiner Erfolge, die er in letzter Zeit ſtändig errang, war der Name Neuſel in der größeren Oeffentlichkeit unbekannt. Walter Neuſel Für ſie kam denn auch der Erfolg über Larry Gains überraſchend. Der Mulatte, der ſchon ſeit vielen Jahren im Ring ſteht, der mit Ausnahme von Hans Breitenſträter alle deutſchen Boxſportgrößen, auch Schmeling, ent⸗ ſchei dend geſchlagen hat, ſchien gerade jetzt zu be⸗ ſonders großer Form auftzulaufen. Er hat das Box⸗ wunder Carnera in die ihm gebührenden Schran⸗ ken zurückgewieſen. Der Kampf in London machte rieſiges Auſſehen und brachte ein übervolles Haus. Durch ſeinen Sieg über Primo wurde Larry Gains plötzlich zum populärſten engliſchen Borer und er wußte ſeine Stellung noch dadurch zu feſtigen, daß er den ſtarken Südafrikaner Don Me. Corkindale in Lon⸗ don ſchlug, und damit zugleich Meiſter der Domi⸗ nions wurde. Dieſen international anerkannten, in zahlloſen Schlach⸗ ten erprobten Kämpfer hat Neuſel in Paris entſcheidend ge⸗ ſchlagen. Der Kampf ging über zehn Runden, die Gegner brachten faſt dasſelbe Gewicht in den Ring. Erſt in der letzten zehnten Runde erſchüütterte Walter Neuſel nach ſyſtematiſcher Vorarbeit ſeinen Gegner vollſtändig Der Mulatte entging einem k. o, offenbar nur durch den Schlußgong. Iſt dieſer Erfolg Neuſels auf eine erheb⸗ liche Formverbeſſerung zurückzuführen? 3 Dieſe Frage kann man zum Teil bejahen, zum Teil haben aber andere Urſachen mitgeſprochen, die Neuſels Er⸗ folg bedingten. Der Deutſche, der in Paris als k. oe⸗ Schläger gemanaget wird, war ſich der Bedeutung ſeines Kampfes für ſeine weitere Laufbahn voll bewußt. Neufel bereitete ſich aufs ſorgfältigſte vor und ſein großer Verbrauch an Sparringspartnern bewies am beſten, wie er ſich verbeſſert hat. Aber auch Larry Gains ließ es nicht an genügender Sorg⸗ falt fehlen. Für ihn ſtand ebenfalls viel auf dem Spiel, da ſeine letzte Leiſtung gegen Rugirello alles andere denn überzeugt hatte. Dieſen Eindruck wollte und mußte Larry Gains möglichſt raſch verwiſchen; denn bei einem Boxer, der nicht gerade mehr im jugendlichen Alter ſteht, liegt immer der Verdacht nahe, daß er plötzlich für den aktiven Sport ſchon zu alt geworden iſt. N Das, was man nach dem Rugirello⸗Kampf ſchon geflü⸗ ſtert hat, ſpricht man jetzt offen aus. Larry Gain s iſt nicht mehr derſelbbe, der einen Carnero ent⸗ ſcheidend ſchlug, bzw. der einen Schmeling, einen Diener, einen Samfon⸗Körner k. o. ſchlug. Plötzlich macht ſi ch bei ihm doch das Alter bemerkbar. Seine beſte Zeit iſt endgültig vortber. Das muß den Mulatten um ſo ſchmerzlicher treffen, als er ſich ſchon berechtigte Hoffnungen darauf gemacht hatte, Kandidot für die Weltmeiſterſchaft zu werden. Sein Erfolg gegen Carnera war ſo populär, daß er es wagen konnte, mit Schmeling einen Vertrag zu unterzeichnen, für den Fall des Sieges des Deutſchen über Sharkey um die Weltmeiſterſchaft. Schmeling hatte die Herausforderung angenommen. Aber aus dem Kampf wurde nichts, da Sharkey zum Sieger erklärt worden iſt. Gerade die Tatſache, daß Neuſel einen Mann einwandfrei und überlegen geſchlagen hat, der ſchon zu dicht daran war, um die höchſte Wurde des Boxſporles zu kämpfen, läßt die Bedeutung ſeines Erfolges im rechten Licht erſcheinen. Denn, und das muß beſonders hervor⸗ gehoben werden, Neuſel hat nicht nur gewonnen, weil Larry Gains ſchwächer als in früheren Matchs gekämpft hat, fondern weil ſich der Deutſche erheblich verbeſſert hat und gegen den Mulatten die richtige Taktik anwandte. Larry Gains gehörte zu den gefürchtetſten Boxern, und zwor weniger wegen ſeiner Schlagkraft als wegen ſeiner großen Geſchicklichkeit und ſeines hohen techniſchen Kön⸗ nens, durch das er ſchon viele Gegner beſiegte. Neuſel ſightete den Boxer und hatte damit Erfolg. Gefährlich ſtand es um den Deutſchen nur in der 8. Runde, als Garry Gains zur Gegenoffenſtve anſetzte. und eine Form an den Tag legte, wie in ſeinen beſten Tagen. Hier aber zeigte ſich, daß ihm in Neufel ein großer Meiſter gegenüberſtand, der mit ſtoiſchem Gleich⸗ mut ſelbſt die ſchwerſten Schläge einſteckte, ohne irgend⸗ welche Wirkung zu zeigen. Wie wenig ihm Larry Gains angetan hat, beweifen die letzten großen Runden des Kampfes, in dem Neuſel Larry Gains zwetmol zu Boden brachte. Walter Neuſel iſt jetzt Deutſchlands neue Boxhoffnung. Ihm ſteht der Weg zu den höchſten Würden des Box⸗ ſports offen. Silberſchild-Vorrunde 1932/33 Am 23. Oktober in Im Hockeyſport, wo es bekanntlich mit Ausnahme von Berlin keine Punkteſpiele gibt, bilden die alljährlichen Spiele zwiſchen den Landesverbänden um den Silberſchild des Deutſchen Hockeybundes den Höhepunkt der Saiſon. Am kommenden Sonntag wird in Heidelberg und Köln die Vorrunde ausgetragen. In Heidelberg trifft der Süden auf Norddeutſchland, während in Köln Weſtdeutſch⸗ land und der Verteidiger des Preiſes, Brandenburg, zu⸗ ſammen ſpielen. Mitteldeutſchland iſt ſpielfrei und greift erſt in der Zwiſchenrunde ein, während Nordoſt⸗ und Süd⸗ oſtdeutſchland wie auch im Vorjahre nicht an den Spielen teilnehmen. Sübddentſchland— Norddeutſchland in Heidelberg Die bisherigen Hockeytreſfſen zwiſchen Süd⸗ und Nord⸗ deutſchland endeten ausnahmslos mit ſüddeutſchen Siegen. In den Endſpielen der Jahre 1912 und 1914 ſiegten die Süddeutſchen:0 bzw.:2. In den übrigen Treffen, die Süddeutſchland:3(1922),:2(1923),:1(1925) und zuletzt :1(1929 in Frankfurt) gewann, ſtanden ſich die beiden Verbände nur noch in Vor⸗ oder Zwiſchenrunde gegenüber. Inzwiſchen iſt das Hockey in den Landesverbänden der deutſchen Provinz unter dem erklärlichen Einfluß der ſchweren wirtſchaftlichen Verhältniſſe und der dadurch ver⸗ minderten Trainings möglichkeiten qualitativ ſtark zurück⸗ gegangen. Der Nachwuchs, der überall die alte Garde bis auf wenige Ausnahmen erſetzt hat, entbehrt der nötigen Wettſpielroutine. Der Formrückgang dürfte in Heidelberg bei beiden Mannſchaften in mangelnder Zuſammenarbeit der beiden Sturmreihen deutlich werden. Beim Süden hat ſich das ja ſchon beim letztſonntäglichen Länderſpiel gegen Oeſterreich klar gezeigt. Erſt in den letzten 10 Mi⸗ nuten war beim ſüddeutſchen Sturm etwas wie Kombi⸗ nation und Schußfreudigkeit zu bemerken. Man hat für die kommende Begegnung den Linksaußen Stieg(HC) durch den routinierteren und ſtockſichereren Münchener Ramdohr erſetzt, im übrigen aber den Sturm ſo belaſſen, wie er war. Die Mitwirkung von dret Heidelberger HC⸗Leuten(Baudendiſtel, Peter und Horn) gibt Gewähr dafür, daß der Angriffsaufbau der Süddeutſchen zumindeſt nicht unter mangelnder Gewöhnung an die beſonderen Verhältniſſe des Heidelberger Platzes leiden wird. Die Läuferreihe iſt durch Otto Schäfer(SC 80 Frankfurt) und den Münchener Neumeyer ohne Zweifel verſtärkt worden. Schächtel dürfte ſich mit ſeinem Klubkameraden zur Linken beſſer verſtehen als am vergangenen Sonntag mit Schrimpf. Auch der Erſatz Schäfers durch den Münchener Wacker⸗Torwart Leitel iſt eine offenſichtliche Folge der Erfahrungen, die der ſüddeutſche Sportwart Dr. Schlem⸗ mer am Sonntag in Frankfurt geſammelt hat. Der Norden ſtellt ſich mit einer ſtark verjüngten Mannſchaft vor. Alte Hockeyküämpen wie Dr. Deſſart, Hoh⸗ bein und andere fehlen. Lebiglich der Harveſtehuder Katzen⸗ ſtein und der Hannoveraner Lockmann ſind aus früheren glorreichen Tagen übrig geblieben. Auch David und Jakob (Doc ſind bekannt. Der Torwart Gruner vom Flub zur Vahr wird als ſicher und ſehr ſchnell gerühmt. Im Ganzen iſt die norddeutſche Elf ein unbeſchriebenes Blatt. Der Sturm wird, wie man das von den Spielern der Waſſer⸗ kante von jeher gewohnt iſt, ein ſchnelles„Nuſhſpiel“ vor⸗ führen und es wird alſo wieder einmal davon abhängen, wie die füddeutſche Läuferreihe ihr Zerſthrungsſpiel auf⸗ baut und wie die neue Süd⸗Verteidigung Haag—Grages ſich diesmal bewährt. Feſt ſteht jedenfalls, daß der Norden am Sonntag in Heidelberg dann ſeinen erſten Silberſchild⸗Sieg über Süs⸗ deutſchland feiern wird, wenn der ſüddeutſche Sturm nicht entſchloſſener iſt als gegen die Oeſterreicher. Auf jeden Fall ſind die Ausſichten für einen füddeutſchen Sieg nicht mehr ſo klar wie in früheren Jahren. Man wird alſo ben erſten norbdentſchen Sieg in der 75 der Silberſchild⸗Begeg⸗ e 8 5 nungen nicht als Ueberraſchung rten dürfen. Heidelberg und Köln Die beiden Mannſchaften: Süddeutſchland: Leitel(Wacker München] Theo Haag, Grages(beide Sc 80 Frankfurt); Neumayer(Jahn Mün⸗ chen), Schächtel, O. Schäfer(beide SC 80 Frankfurt); Horn, Peter(beide Heidelberger HC), Euler(SC 80 Frankfurt), Baudendiſtel(Heidelberger HC), v. Rambohr (Münchener Sportelub). Norddeutſchland: Gruner(C. z. Vahr Bremen); A. Heu⸗ ſer(Uhlenhorſter HCE Hamburg], Bieling(Harveſtehude HC)]; David(Doc Hannover), Suhl, Lautzty(beide Ühlen⸗ hoſt!; Buſchow, Jakob, Lockemann(alle Doc Hannover), Hauſer, Katzenſtein(beide Uhlenhorſt). Als Schiedsrichter wirken in dem Treffen die beiden Weſtdeutſchen Fiſcher und Malzkorn. Brandenburg vor einem ſicheren Sieg Es wäre ſchon eine große Ueberraſchung, wenn in Köln die weſtdeutſche Mannſchaft den Verteidiger der wert⸗ vollen Trophäe ſchlagen würde. Die Vormachtſtellung des Berliner Kompfhockey gegenüber dem vlelleicht gepflegteren, aber weniger durchſchlagskräftigen Hockey der Provinzver⸗ bände iſt immerhin noch zu groß und bisher unerſchilttert. Weſtdeutſchland hat zahleiche Probeſpiele ausgetragen, um eine möglichſt gute Elf zuſammenzuſtellen. Zu einem Siege gegen die Berliner wird die Mannſchaft aber nicht kommen. Die beiden Mannſchaften ſpielen in folgender Aufſtellung: Weſtdeutſchland: Pfaffenholz(Schwarzweiß Eſſen); Harenberg(Bonner To), Maier(Etuf Eſſen); Anſpach (Bonner), Sievers(Etuf), Kierberg(Marienburger TB): Hofmann, Heſſe(beide Etuf Eſſen), Borchert, Schmitz(beide Düſſeldorfer HC), Kring(Etuf Eſſen). Brandenburg: Trittler(Tc 990); Gorn(TH 90), Zander(BSW 92); Steller(Zehlendorf), Keller(Bc), Habeck(BS 92); Zenker(Toe 99), Mehlitz(BS 92, K. Weiß(BSC), Scherbarth(BSW 92), Hamel(Toc 99). Schiedsrichter ſind die Norddeutſchen Beck und Schröder. Pferdeſport Neuß(19. Oktober) 7 1. Lorbeer⸗Rennen. Für Zweijährige. 1400 4, 1000 Meter: 1. Gebr. Rößlers Novität(Pinter); 2. Pietaz 8. Schwertknauf. Toto: 667 Platz: 17, 45, 16, Ferner; Gräfin Mariza, Viſta, Baſtei, Blackberry, Schutzpatron, Ordens⸗ knecht, Mutterfreude, Solide. 2. Abenteurer⸗Rennen. 1400 l. 2000 Meter: 1. C. Wei⸗ ters Gemſe(Genz); 2. Rudolf; 3. Heli. Toto: 367 Platz: 14, 10, 12, 10. Ferner: Furore. 3. Diamant⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige. 1800 l. 2800 Meter: 1. Lt. W. Kauperts Arleechino(Machan); 2. Struan; g. Wendula. Toto: 87; Platz: 16, 13, 18. Ferner: a Hatz, Blumenmädchen, Schleppjagd, Droſotei, pia. 4. Verkaufs⸗Rennen. 1200, 1400 Meter: 1. Geſt. La⸗ vensburgs Ordensbanner(Buge); 2. Pfennigkommſchnell; J. Artiſt; 4. Medinus. Toto: 44, Platz: 13, 25, 19, 15. Fer⸗ ner: Ferrari, Marionette, Teufelsjunge, Prachtmäbdel, Nab, Alpina, General Steuben, Haudegen, Eiſenbraut. 5, Wellgunde⸗Jagdreunen. Ausgl. 2. 2050. 8050 Meter: 1. H. Zimmermanns Roſenrot(Pinter: 2. Roswikha; g. Segur. Toto: 41; Platz: 19, 21, 16. Ferner: Mormone, Franziskus, Maharadſcha, Fino, Gold und Silber. 6. Prunus⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 1200 l. 2000 Meter: 1. Rittm, Römers Himmelgeiſt(Leue); 2. Flügelmann; 3. Burgfink. Toto: 20; Platz: 13, 18, 24. Ferner: Fern paß. Jaſon, Soliſtin, Fahrewohl, Florinde 5 7. Lycaon⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 1200. 2800 Meter: Fee. d e d e aa Toto? 44; Platz: 15, 14, 20. Ferner: g Clauswalde Flink, Klaus endelin. Wee e Siegdoppelwette: 5. und 6. Rennen: 17910 egen, Has, Oe eee, HANDELS- WIRTSCHAFTS- ZzZ EIN Donnerstag, 20. Oktober 1932 Leder-Impori-AG., Basel Die Hilfssfellung bei Doerr& Reinhari Die GV. der den bekannten Lederwerken Doerr u. Reinhart., Worms, naheſtehenden Leder⸗Im⸗ port⸗AG., Baſel, genehmigte die Regularien. Der Ver⸗ Iuſt von 356 400 Schw. Fr. wird mit 300 000 Schw. Fr. aus den Reſerven gedeckt, während 56 400 Schw. Fr. dem letztjährigen Gewinnvortrage von 134 900 Schw. Fr. ent⸗ nommen werden. Ueber die Beziehungen der Geſellſchaft zu der Firma Doerr u. Reinhart machte der Vorſitzende, Konſul S. Schwarz v. Strickelſen, längere Ausführungen, in denen er u. a. darauf hinwies, daß eine Vereinbarung zuſtandegekommen ſei, lt. der Freunde der Firma Doerr u. Reinhart, nämlich eine Firma in Pirmaſens, ein eng⸗ liſches Haus, eine belgiſche Firma und die Leder⸗Import⸗ AG. die Mittel für die Abfindungsſumme außf⸗ gebracht haben. Die Leder⸗Import⸗ AG. ſei mit 50,85 v. H. der Geſamtſumme in Form eines Darlehens daran beteiligt. Davon ſeien bereits 22 v. H. zurückgezahlt worden, im übrigen ſei das Dar⸗ lehen, von dem 90 v. H. bis Jahresende zurückgezahlt wer⸗ den ſollen, durch Warenübereignung vollſtändig geſichert. Dadurch ſei es möglich geworden, den Freunden der Ge⸗ ſellſchaft einen größeren Dienſt zu erweiſen und zugleich die Fabrikation aufrecht zu erhalten. Durch einen langjährigen Vertrag habe ſich die Leder⸗ Import⸗AG. den Verkauf der Produktion der Firma Doerr u. Reinhart für viele Länder geſtchert und ſei feſt überzeugt, daß ihr aus dieſem Vertrag größere Vorteile entſtehen werden. Trotz der unerhörten Schwie⸗ rigkeiten ſei die Fabrikation in Worms aufrecht erhalten worden, was ein neuer Beweis für die Lebens⸗ fähigkeit des Betriebes und die hervorragnden Qualitäten des hergeſtellten Lackleders ſei. Zur allgemeinen Lage erklärte der Vorſitzende, die Hauſſe auf dem Ledermarkte habe ſofort eine merk⸗ liche Belebung des Geſchäftsganges und einen Mehr⸗ umſatz von ca. 15 v. H. gebracht. Allerdings ſei die Lage für den internationalen Tranſithandel auch heute noch nicht allzu günſtig. * Porzellanfabrik Kahla AG., Kahla— Neueinſtellungen. Im Zuſammenhang mit der Neueinſtellung von 100 Mann wird eine vorübergehend ſtillgelegte Fabrik wie⸗ der in Betrieb genommen werden. Wenn auch die Ausfuhr infolge der bekannten Deviſenreſtriktionen in den letzten Monaten dauernd zurückgegangen iſt, werden immer noch 1000 Mann beſchäftigt. * Johs. Girmes u. Co. AG, Oedt.— Zinskonverſion bei der engl. Auleihe. Bereits bei der Bekannkgabe der Sanierungsmaßnahmen— Kapitalzuſammenlegung 91 auf 500 000/ und Wiedererhöhung auf 1,6 Mill. 4— wurde darauf hingewieſen, daß die Inhaber der ungeſicher⸗ ten und auf der Baſis des engliſchen Pfundes abgeſchloſſe⸗ nen Anleihe Zugeſtändniſſe werden machen müſſen. Nun⸗ mehr wird von der Geſellſchaft zum 5. November eine Ver⸗ ſammlung dieſer Obligationäre einberufen, auf deren Tagesordnung die Beſchlußfaſſung über Herabſetzung des Zinsfußes der Anleihe von bisher 6 auf 3 v. H. ſowie die Beſchlußfaſſung über Verlängerung der Tilgungsdauer der Anleihe um 12 Johre über den 1. 7. 1947 hinaus mit der Maßgabe ſteht, daß innerhalb der Jahre 1933 bis 1937 keine Tilgung ſtattfindet. 10 vH. Bubiag- Dividende Der AR. der Braunkohlen⸗ und Brikett⸗ induſtrie Ach.(Bubiag) beſchloß, der GV. am 11. Nov, vorzuſchlagen, für das Geſchäftsjahr 1931/32 auf das eingezahlte Vorzugsaktienkapital ſatzungsgemäß 7 v. H. und auf die Stammaktien wieder 10 v. H. Di⸗ vidende zu verteilen. * Kapitalherabſetzung bei der Rohag Gmb.., Berlin. Der Reichsverband der Knochenverwertung Rohag Gmbh. (Scheidemandel⸗Gruppe) hat ſein Stammkapital von 920000 auf 100 000/ herabgeſetzt. Stammanteile in Höhe von 120 000, die bisher treuhänderiſch verwaltet wurden, find eingezogen worden. Das rechtliche Stammkapital wurde alsdann um 100 000/ herabgeſetzt. * Rexroth⸗Lynen, AG, Michelſtadt(Heſſen).— Kapital⸗ herabſetzung. Die Rexroth⸗Lynen AG, Michelſtadt(Heſſen) beruft ihre GV zur Genehmigung des Abſchluſſes für das Geſchäftsjahr 1931 auf den 11. November ein. Die Ver⸗ ſammlung ſoll ferner Beſchluß faſſen über Herab⸗ fetzung des Geſellſchaftskopitals von 500 000 Mark in erleichterter Form, jedoch enthält die Einladung zur Verſammlung Angaben über das Ausmaß der Kapi⸗ talherabſetzung nicht. Das Unternehmen beſteht ſeit 1821 und befaßt ſich mit dem An⸗ und Verkauf von Holz jeder Art, mit dem Betrieb eines Elektrizitätswerkes und einer Ziegelei. der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-A usgabe Nr. 489 Die Sfarksfromindusfrie in der Krise Aus dem Jahresberichfi der Brown, Boveri& Cie. AG. Mannheim Der jetzt vorliegende Geſchäftsbericht der Brown, Boveri u. Cie AG., in Mannheim ſtellt eingehend feſt, daß die deutſche Starkſtrominduſtrie von der Wirt⸗ ſchaftskriſe 1931 in einem Ausmaße erfaßt wurde, wie man es am Anfang des Jahres nicht für möglich gehalten hätte. Das Unternehmen, das innerhalb der Starkſtrominduſtrie ſich vorwiegend auf die Fabrikation von Großmaſchinen und Apparaten, die der Energieerzeugung und Verteilung dienen, eingeſtellt hatte, mußte naturgemäß durch den nahezu völligen Stillſtand der wirtſchaftlichen Entwicklung beſonders ſchwer betroffen werden. Da aber die techn. Entwicklung der Energieerzeugung und Umwandlung noch lange nicht abgeſchloſſen iſt, ſo iſt das Unternehmen trotz der augen⸗ blicklichen ſchwierigen Lage überzeugt, daß auch in Deutſch⸗ land wieder Zeiten kommen werden, die den abgebrochenen Ausbau der Erzeugungsanlagen oder ihren Umbau auf wirtſchaftlichere Formen von neuem aufleben laſſen werden. „Dieſe Einſicht hat den BBC⸗Konzern dazu beſtimmt, Konſtruktionen mit geſteigerter Intenſität zu entwickeln, die auf Verhilligug der Energieerzeugung und Umformung abzielen. Es ſind vor allem zwei große Aufgabengruppen, die gegenwärtig bearbeitet werden, nämlich die mit der Entwicklung eines neuen Dampf⸗ keſſelſyſtems zuſammenhängenden Probleme und die⸗ jenigen, ödte ſich aus der Beeinflußbarkeit des Queck⸗ ſilberdampfgleichrichters durch ſogen. Gitter ergeben. Auf beiden Gobieten ſteht die Technik zweifellos am Anfang einer bedeutungsvollen Entwicklung. Unſere Arbeiten ſind aus dem Verſuchs⸗Stadium herausgetreten. Die Einführung in die Praxis hat begonnen. Auch dem Elektrowärmegebiet, und zwar ſo⸗ wohl den Verwendungen der Elektrowärme im Haushalt wie in der Induſtrie, haben wir beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt, da wir überzeugt ſind, daß Deutſchland hier auf die Dauer nicht hinter anderen Staaten zurückbleiben kann. Falls eine auch nur beſcheidene Wiederbelebung des Geſchäfts eintreten ſollte, werden dieſe Anſtren⸗ gungen ihre Früchte zeitigen. Aehnliches gilt von den ſehr einſchneidenden Maß⸗ nahmen, die zur Senkung des Betriebsver⸗ luſtes ergriffen wurden. Sie wirken ſich in Kurzarbeit und Entlaſſungen von Angeſtellten teils als unmittelbare Folge des verringerten Geſchäftspolumen, teils als Ergeb⸗ nis organiſatoriſcher Vereinfachungen aus und werden bei wieder beginnender Geſchäftsbelebung den vorher ſchon ein⸗ geſchränkten Betriebsverluſt raſch verſchwinden laſſen. Wir ſind uns bewußt, daß eine durchgreifende Hilfe nicht vom Staat kommen kann, aber wir vertrauen, daß den amßerordent⸗ lichen Anſtrengungen, die er jetzt macht, um der Wirtſchaft den erſten ſtarken Anſtoß zu geben, Er⸗ folg beſchieden iſt. Soweit öffentliche Arbeitsbeſchaffung in dieſem Programm enthalten iſt, bedauern wir die Vernachläſſigung der Elek⸗ tro⸗Induſtrie, zumal jede Maßnahme zur Steigerung des Verbrauchs elektriſcher Energie früher oder ſpäter ſich als wirtſchaftlich erweiſen wird. Dies gilt in beſonderem Maße für die Vollbahn⸗ Elektriſierung, für deren Fortſetzung in den letz⸗ ten Jahren leider nur geringe Aufwendung gemacht wur⸗ den. Dabei würde raſcher fortgeſetzte Elektriſierung nicht nur zur Beſchäftigung zahlreicher Zulieferer führen, ſon⸗ dern die Reichsbahn ſelbſt konkurrenzfähiger machen gegen⸗ über dem Kraftwagen im Inland, gegenüber den benach⸗ barten elektriſchen Fern verbindungen des Auslands. Die planmäßige Fortführung der Vollbahnelektriſierung iſt für die Elektro⸗Induſtrie umſo wichtiger, weil ſie einen Aus⸗ gleich für das ſtilliegende Großmaſchinengeſchäft bringen könnte, das auch von einer allmählichen Konfunkturbele⸗ bung zunächſt kaum berührt werden wird. Raſcher werden diejenigen unſerer Geſchäftsabteilungen und Geſellſchaften reagieren, die kleines und mittleres Material herſtellen, und tatſächlich darf man hier heute ſchon die erſten leichten Anzeichen einer Beſſerung feſtſtellen. Auf dieſen Gebieten, die in der Hauptſache von unſeren Tochtergeſellſchaften bearbeitet werden, hat ſich auch die De⸗ preſſion weniger ſtark bemerkbar gemacht“. Von den Beteiligungen iſt bemerkenswert, daß ſich die Saar⸗ Brown, Boveri A der rückgängigen Kon⸗ junktur anpaſſen und für 1931 noch eine Dividende aus⸗ ſchütten konnte. Mit Rückſicht auf die Materialentwer⸗ tung mußten bei den Rheiniſchen Draht⸗ und Kabelwerken Gm Köln⸗Riehl außerordentliche Abſchreibungen vorgenommen werden. Bei der Stotz⸗ Kontakt GmbH Mannheim⸗Neckarau konnte durch die Entwicklung von Spezialkonſtruktionen ein, wenn auch nicht völliger Ausgleich für den durch das Darnieder⸗ liegen des Baumorktes eingetretenen Umſatzrückgang ge⸗ ſchaffen werden. Die Jſolations A Mannheim 16. Farben berichfei über Belebungsansäize Der Konzern im drifien Vierieljahr 1932 Trotz der Fortdauer und teilweiſen Verſchärfung der Hemmungen des internationalen Güteraustauſches durch weitere Zollerhöhungen, Einfuhrverbote, Kontingen⸗ tierungsmaßnahmen, Deviſenbewirtſchaftung at die rückläufige Tendenz im Export auf verſchie⸗ nen Arbeitsgebieten der Geſellſchaften gegen Ende des dritten Vierteljahres aufgehört. Es ſind ſogar gewiſſe Anſätze zur Belebung feſtzuſtellen. Zweifellos würde eine internationale Rückkehr zu vernünftigen handelspolitiſchen Maßnahmen die Ueber⸗ windung der Wirtſchaftskriſe weſentlich beſchleunigen. Die Ankündigung der deutſchen Kontingente hat ſich in unſeren nordiſchen Märkten zu derartigen Abſatzver⸗ luſten ausgewirkt, daß damit in dieſen Ländern die Vor⸗ teile der natürlichen Belebung für uns mehr als aus⸗ geglichen wurden. Im In lande iſt eine leichte Be⸗ lebung feſtzuſtellen. Die Wiederkehr des Unter⸗ nehmungswillens und des Vertrauens auf eine überſeh⸗ Hare konſequente Wirtſchaftspolitik machten ſich vorteilhaft bemerkbar. a Die Prüfung der Frage, inwieweit auf Grund der Not⸗ verordnung in den einzelnen Werken unſexer Geſellſchaft Neueinſtellungen in größerem Umfange möglich find, iſt noch nicht abgeſchloſſen. Es wurden Maßnahmen getroffen, um die Mittel aus den Steuergutſcheinen zur Schaffung zuſätzlicher Arbeitsgelegenheiten zu verwenden. Im einzelnen iſt zu ſagen: Die Schrumpfung des Ab⸗ fatzes in Farben und Färbereihilfsprodukten hielt in den Sommermonaten an. Im September machte ch eine Beſſerung ſowohl im europätſchen wle im Ueber⸗ eegeſchäft bemerkbar. Darin kommt eine gewiſſe Belebun der Beſchäftigung der Verbraucherinduſtrien zum Ausdruck. Der Abſatz in— Chemikalien konnte ſich nicht ganz auf der Höhe des zweiten Viertel⸗ jahres halten. Gegenüber dem Monat Juli zeigte jedoch der Auguſt eine Beſſerung, die ſich auch im September fort⸗ geſetzt hat. Es hat den Anſchein, daß auch hier der Tief⸗ ſtand überwunden iſt. 5 Der Verkauf von 1 Slicſtoffdängemitteln im öritten Vierteljahr 1992 iſt gegenüber dem gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres um annähernd 10 v. H. ge⸗ ſtlegen. Wir konnten unſere Erzeugung entſprechend erhöhen. Der Haupteil der Zunahme fällt auf den inlän⸗ dischen Verkauf. Dies iſt in erſter Linie dadurch bedingt, daß das Reich gemeinſam mit den Düngerſyndikaten für den Herbſtbezug eine Außfallbürgſchaft übernommen hat. Der Gefamtexvort des Stickſtoff⸗Syndikats bewegte ſich in normalem Rahmen, war aber etwas höher als im Vor⸗ ahre. Die zwiſchen dem deutſchen Stickſtoff⸗Syndikat und n anderen europälſchen Stickſtofſproduzenten im ds Is, abgeſchloſſenen Verträge laſſen eine Beſſerung der Verhältniſſe auf dem Weltſtickſtoffmarkt erhoffen. Im Abſatz des techniſchen Stickſtoffs iſt ebenſo wie ſchon im zweiten Vierteljahr 1932 im dritten Viertel⸗ jahr keine weitere Verminderung eingetreten. Gewiſſe Anzeichen laſſen auf eine, wenn auch bis jetzt noch unweſentliche, Erhöhung des Inlanssgeſchäftes ſchließen. Die Benzinproduktion von Leuna wurde auf der Baſis von 100 000 Jahrestonnen weitergeführt. Die Rohöllieferungen von Vol ⸗ kenroda blieben auch im abgelaufenen Viertelfahr weit hinter den Erwartungen zurück Es ſtanden uns aber genügende Mengen Teer und anderes Oel zur Ver⸗ arbeitung zur Verfügung. Der Abſchluß der Kon ven⸗ tion zwiſchen den verſchiedenen deutſchen Import⸗ und Vertriebsfirmen läßt eine Befriedigung des deutſchen Marktes erhoffen, deſſen Notierungen bis vor kurzem in⸗ folge heftiger Preiskämpfe einen nie erreichten Tiefſtand aufwieſen. Im Juli ds. Is. wurden faſt alle in Betracht kommenden amerikaniſchen Firmen Teilhaber der Hydro Patents Co., der Geſellſchaft, die 1930 durch die Stan⸗ dard J. G. Co. ins Leben gerufen wurde mit der Aufgabe, die Hydrierverfahren in den Vereinigten Staaten zu verwerten. Die Verkaufsgemeinſchaft Pharmazeutika und Pflauzenſchutz hatte weiterhin, vor allem im Auslandsgeſchäft, mit aus⸗ gedehnten Verkaufsſchwierigkeiten zu kämpfen. Die von verſchiedenen Ländern getroffenen handelshemmenden Maßnahmen erfuhren ſtatt einer Erleichterung eine weitere Verſchärfung. Daraus reſultiert in einer Reihe von Län⸗ dern gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres ein rück⸗ läufiger Umſatz. 8 Die ſaiſonmäßige Belebung auf dem Gebiete der Photographika hab für Deutſchland weiter angehalten. Weſentlich unter⸗ ſtützt wurde dieſe Tendenz durch unſere Maßnahmen zur Anregung des geſamten deutſchen photographiſchen Ge⸗ ſchäfts ſowie durch die günſtige Witterung. Gegenüber dem zweiten Vierteljahr iſt eine Abſatzſteigerung zu verzeich⸗ nen. Auch der Vergleich mit dem dritten Vierteljahr des Vorjohres zeigt eine leichte Steigerung. Dagegen beein⸗ trächtigten Depiſenerſchwerniſſe, Kursverfall und Zoll⸗ ſchutz die Entwicklung unſeres photographiſchen Export⸗ geſchäftes auf das ſtärkſte. er Abſotz im ö Kunſtſeidegeſchäft zeigte eine gewiſſe Belebung, die aber nicht ausreichte, um denſelben Abſatz wie im dritten Viertelfahr 1931 zu er⸗ zielen. Die Exportmöglichkeiten haben ſich aus den be⸗ kannten Gründen nicht gebeſſert. Die Außenſeiter treten Juli immer mehr in Erſcheinung, wodurch die Preiſe weiterhin beeinflußt werden. 8 5 5 * vermochte durch Gewinnung neuer Kundenkreiſe eine Aus⸗ gleichsmöglichkeit zu ſchaffen. Die Gleichrichter Geſellſchaft mö H Berlin hat ſich dem verringerten Umſatz angepaßt, ſo daß ſie bei einer leichten Beſſerung der Konjunktur ohne Verluſt arbeiten wird. Vorerſt kommt eine Wiederinbetriebnahme der ſchon vor zwei Jahren im weſentlichen ſtillgelegten Guß werke A Franken⸗ thal nicht in Frage. Wie bekannt, hat ſich die Beteili⸗ gung bei der H. Römmler A Spremberg als verluſtbyingend erwieſen. Der erſt ſpäter erkennbare innere Zuſtand dieſer Geſellſchoft hat eine durchgreifende Betriebs⸗ reorganiſotion notwendig gemacht und das Bedürfnis nach einer einſchneidenden Kapitalumſtellung ergeben. Der Geſamtumſatz einſchl. des Umſatzes der Toch⸗ tergeſellſchaften, jedoch ohne den der H. Römmler Ac. ift gegenüber 1930 um 22 v. H. geſunken. Exportlieferungen waren mit elwa 40 v. H. am Geſamtumſatz beteiligt. Nach Abſetzung der konjunkturmäßigen Verluſte an den Vorräten und Außenſtänden und bei vorſorglicher Bewer⸗ tung der Beſtände ſtellt ſich der Rohertrag auf 7,897(16,28), Abſchreibungen auf Anlagen wurden in Höhe von 1,007(1,299), auf Beteiligungen in Höhe von 3,27(—) vorgenommen. Generalunkoſten erforderten 9,798(11,33), Steuern 0,995(2,22) und Zinſen 1,36(). Der im Geſchäftsjahr 1931 eutſtandene Verluſt ſtellt ſich ſonach auf 8,53 Mill. 4 gegenüber 1,32 Mill.„ Gewinn i. V. Hierin ſind enthalten an außerordentlichen Verluſten fol⸗ gende Konjunktureinbußen: Materialentwertung und Ab⸗ ſchreibungen 1,65, Währungsverluſte und Debitorenaus⸗ fälle bzw. Rückſtellungen 1,61, ſowie die bereits erwähnte Abſetzung auf Beteiligungskonto von 3,27, zuſammen alſo 6,58 Mill. 1, ohne die der Verluſt nur 2,003 Mill. 4 be⸗ tragen würde. Nach Abſetzung des Gewinnvortrages von 39 412„ ſowie nach Einziehung von 1 Mil l. A1 eigener Aktien— deren Beſtand ſich dadurch auf 71 560/ vermindert— und des durch den Einzug ent⸗ ſtehenden Buchgewinnes von 582 227/ verbleibt ein Ver⸗ luſtvortrag von 7911 300. In der Bilanz erſcheinen Anlagen nunmehr mit 7,94(8,68) Mill., Vor⸗ räte mit 11,73(14,198), Goldhypothekenpfandͤbriefe mit 1,41 (1,74), Beteiligungen mit 7,88(9,18), Kaſſe und Wechſel mit 4,17(0,45), Debitoren mit 21,98(27,31). Bemerkt wird noch, daß, ſoweit die Kapitalumſtellung der H. Röm m⸗ ler AG. vorausſichtlich den Wert der kapitalmäßigen Be⸗ teiligung mildern wird, ihr durch die vorgenannte Ab⸗ ſchreibung voll Rechnung getragen wurde. Ob die ſon⸗ ſtigen Inveſtitionen noch von der Sanierung betroffen werden, ſtehe zur Zeit noch dahin, doch ſeien für dieſen Fall noch ſtille Reſerven vorhanden. Im allgemeinen glaube man der hier entſtandenen Entwertung im ganzen Rechnung getragen zu haben. Auf der Paſſivſeite erſcheint das AK. nach dem Einzug mit 24(25) Mill. /, die geſetzliche Rücklage unv. mit 5 Mill.. Neu weitere Rückſtellungen in Höhe von 0,81 und zur Deckung etwaiger Ausfälle bei Kunden ein Wertberichtigungspoſten von 1,53, um welchen Betrag frü⸗ her die Debitoren verkürzt ausgewieſen wurden. Kre⸗ ditoren erhöhten ſich von 20,8 auf 22,36, darunter in fd. Rechnung 8,40(12,81), Bankverpflichtungen 10,30(6,92), von denen ungefähr die Hälfte im Auslande placiert ſind; Tochtergeſellſchaften hatten 3,32 Mill./ zu fordern, was erſtmals beſonders ausgewieſen wird. Anzahlungen auf Beſtellungen werden mit 6,006(6,69) Mill.„1 ausgewtieſen, Bürgſchaften ſind in Höhe von 5,26(3,39) und Sicherheits⸗ wechſel in Höhe von 2,19 Mill. J vorhanden. Vorausſagen für die Weiterentwicklung können begreiflicherweiſe heute nicht gemacht werden. Daß eine Belebung auch im Starkſtromgeſchäft wieder kommen wird, ſcheint außer Frage zu ſtehen. Ebenſo ſicher iſt aber, daß, wenn dieſe Belebung ſich nicht in abſehbarer Zeit bemerk⸗ bar macht, zum Ausgleich evtl. weiter eintretender Ver⸗ luſte, die bisher durchgeführten oder eingeleiteten Ein⸗ ſchränkungsmaßnahmen noch erheblich ausgedehnt werden müſſen. Zur Gründung des infernafionalen Bausyndikais Ueber die Gründung des Syndicat Européen'Entre⸗ priſes erfahren wir noch von beteiligter Seite, daß dem Syndicat(Kapital 1 Mill. Fr.) folgende Firmen an⸗ gehören: Von engliſcher Seite: Dorman Long u. Company Ltd., London, Holland u. Hannen and Cubitts Ltd., Lon⸗ don, Limmer u. Trinidad Lake Aſphalt Company Ltd., London; von franzöſiſcher Seite: Compagnie de Fives⸗Lille Pour Conſtructions Mecaniques et Entre⸗ priſes, Paris, Entrepriſe Fougerolle, S. A. de Travaux Publics, Paris, Socisté des Grands Travaux de Mar⸗ ſeille, Marſeille, Société Generale'Entrepriſes, Paris; von deutſcher Seite: Julius Berger Tiefbau AG., Berlin, Philipp Holzmann AG., Fran k⸗ furt Main. * Mercedes Biütromaſchinen⸗Werke AG, Zella⸗Mehlis i. Thür.— Engliſcher Regierungsauftrag. Die Mercedes Büro⸗Maſchinen⸗Werke AG, Zella⸗Mehlis i. Thür. hat die⸗ ſer Tage durch ihre engliſche Vertretung einen Re⸗ gierungsauftrag zur Lieferung elektri⸗ ſcher Schreibmaſchinen erhalten. Dieſer Auftrag iſt weniger ſeiner Größe als vielmehr ſeiner grundſätz⸗ lichen Bedeutung wegen der Aufmerkſamkeit wert. Be⸗ kanntlich ſind die Mercedes⸗Werke die einzige deutſche Fabrik, die elektriſche Schreibmaſchinen fabriziert. * Preßſpahnfabrik Unterſachſenfeld AG., Unterſachſen⸗ feld. Die HB. beſchloß, den Verluſt von rund 93 000 4 vorzutragen. Der Geſchäftsgang habe in der jüngſten Zeit eine leichte Belebung erfahren. Das Werk Bret⸗ haus(Lederpappen) arbeitet zurzeit voll, die Preßſpahn⸗ fabrik Unterſachſenfeld noch nicht voll. * Berluſtabſchluß der Vogel u. Bernheimer Zellſtoff⸗ und Papierfabriken Aktien⸗Geſellſchaft, Ettlingen i. B. Für das Geſchäftsjahr 1931/32 weiſt die Geſellſchaft einen Betriebsgewinn von 2015 205.97 I aus. Nach Verrech⸗ nung von Unkoſten, Löhnen uſw. in Höhe von 2 238 163.97 Mark, der Steuern von 213 742.20/ und Abſchreibungen von 392 939.80, verbleibt nach Auflöſung der Sonder⸗ reſerve ein vorzutragender Ver luſt von 111 400.47 1. Die Generalverſammlung findet am 16. November 1932 ſtatt. * Varziner Papierfabrik AG., Hammermühle.— Auch im neuen Geſchäſtsjahr Verluſt. Die Geſellſchaft, die, wie bereits gemeldet, 19381 mit einem Verluſt von 1,27 Mill. 4 abſchloß, bemerkt im Geſchäftsbericht, daß in 1932 Abſatz und Preiſe weiter zurückgegangen ſalen, ſo daß auch dies Geſchäftsjahr mit einem Verluſt abſchließen werde. Trotzdem will die Verwaltung jetzt eine Kapitalherab⸗ ſetzung noch nicht vornehmen, ſondern eine Zeit der beſſern Ueberſicht über die zukünftige Entwicklung der Zell⸗ ſtoff⸗ und Papierinduſtrie abwarten. Aus der Bilanz 1931 (in Mill.): Anlagevermögen 3,97(4,82), Papierkonto 0,35 (0,87), Beſtände 0,65(1,84), Betriebsmaterialien 0,29(0,37), Schuldner 0,9(1,27) Gläubiger 0,75 und Bankſchulden 0,82 (. V. Gläubiger 9,16). i Neuſſer Papier⸗ und n AG, Neuß a. Rh.— 6(10) v. H. Dividende. Der GV am 7. Nov. wird für 1931/2 die Verteilung einer Dividende von 6(10) v. H. (898 780 1. vorgeſchlagen. 5 5 aus einem Reingewinn 3 Erdmannsdorfer Spinnerei 10:3 Völlige Lösung vom Blumensſein-Konzern Wie wir hören, ſoll der auf Ende November einzuberu⸗ fenden Generalverſammlung der Erdmanns dorfer AG. für Flachsgarn⸗Maſchinen⸗Spinneret und Weberei, Zillerthal i. Rgb., für das Ge⸗ ſchäfts jahr 1931 vorgeſchlagen werden, das bisherige Ad. von nom. 3,30 Mill. im Wege der erleichterten Kap al⸗ herabſetzung im Verhältnis 10:3 auf 990000% zuſammen⸗ zulegen und um nom. 210 000% Stammaktien ſowie nom. 200 000/ Gproz. Vorzugsaktien auf nom. 1,50 Mill. 10 wieder zu erhöhen, wovon 110 000% Stammaktien und die 300 000% Vorzugsaktien zur Verrechnung auf Bank⸗ forderungen übernommen werden. Gleichzeitig haben die jetzigen Inhaber der früheren engliſchen Anleihe in eine Ermäßigung der Anleiheverpflichtung der Geſell⸗ ſchaft von bisher 1,6 Mill. auf 630 000, wovon 100 009 11 in neue Stammaktien umgewandelt werden, und eine Ent⸗ laſſung aus der bisherigen Geſamthaftung für die übrigen Schuldner dieſer Anleihe gewilligt. Nachdem die bisher im Beſitze des Blumen ſte in ⸗ Konzerns befindliche Majorität in die Hände der der Geſellſchaft naheſtehenden Banken übergegangen iſt, hat ſich damit ihre völlige Los löſung von dieſem Konzern vollzogen. Die aus der Ermäßigung der Anleiheſchuld und der Kapitalzuſammenlegung gewonnenen Beträge ſollen zur Beſeitigung der Verluſte aus den früheren Ge⸗ ſchäftsjahren, zum Ausgleich von Wertminderungen der Anlagen und Warenvorräte und zur völligen Bereinigung der Debitoren, ſowie zur Bildung eines Reſervefonds in Höhe von 10 v. H. des neuen Kapitals dienen. Man hofft dadurch, das Unternehmen, das in dieſem Jahre auf ein 90jähriges Beſtehen zurückblickt, auf eine Grundlage zu ſtellen, die ihm, ſofern die jetzige Belebung anhält, ein rentables Arbeiten ermöglicht. Zur Zeit iſt die Geſellſchaft befriedigend beſchäftigt, wenn auch die Preiſe zu wünſchen laſſen. * Nürnberger Briefumſchlag⸗ und Papierausſtattungs⸗ ſabzik Carl Pflüger u. Co. AG., Nürnberg. Beantragt wird Uebertragung des Geſchäftsbetriebs mit Firma auf die Bayeriſche Staatsbank oder eine von dieſer be⸗ ſtimmte Perſönlichkeit, Aenderung der bisherigen Firma und des Zwecks der Geſellſchaft. Die Verſammlung ſoll ferner einen Liquidator aufſtellen und Wahlen zum Auf⸗ ſichtsrat vornehmen. 5 * Mühle Rüningen AG., Rüningen(Braunſchweig). Die Geſellſchaft weiſt für 1931/32 nach Abſchreibungen von 227 783(234 648)„ und Wertminderungen von 230 000(0) Mark einſchl. Gewinnvortrag von 75 595/ einen Gewinn von 519 002(430 595)„ aus, woraus wieder 10 v. H. Di⸗ vidende auf 3,24 Mill./ Kapital verteilt werden. Die gegen Ende des Geſchäftsjahres eintretende Verknappung von Weizen und Roggen konnte durch Bereitſtellungen aus den Lagern ſtaatlicher Stellen ausgeglichen werden. Frankfurfer Abendbörse guf behaupfei Die feſteren Newyorker Anſangskurſe verſchafften der Abendbörſe eine gewiſſe Anregung, doch konnte ſich kein größeres Geſchäft entwickeln, da die beſtehenden Unſicher⸗ heitsfaktoren noch vorhanden waren. Im großen und ganzen konnten ſich die Kurſe gegen den Berliner Schluß gut behaupten, vereinzelt ſetzten ſich Beſſerungen um Bruchtelle eines Prozentes durch, ſo bei Farben, Stahlver⸗ ein und Altbeſitzanleihe. Späte Reichsſchuldbuchforderungen blieben auf dem erhöhten Mittagsſchlußſtand gut gehalten. Schutzgebietsanleihe konnte leicht anziehen. U. g. notierten: Neubeſitz 6½, Altbeſitz 47, Berliner Handeksgeſellſchaft 90½, Reichsbank 125, Farben 94½, Junghans 137 Lah⸗ meyer 115½, Siemens 116586. Karlsruher Produkfenbörse * Karlsruhe, 19. Okt. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Die Marktlage war weiterhin ruhig. Die Preiſe ſind weiter rückgängig. Notiert wur⸗ den in„ für die 100 Kg.: Inlandweizen 21,7522, In⸗ landroggen 17,25—17,0; Sommergerſte 19.20, Futter⸗ und Sortiergerſte 1717,75; deutſcher Hofer 14,50— 15,50 Plato⸗Mais 16,75—17; Weizenmehl Spez. 0 Okt.⸗Dez. 31,80; öto. Inlandsmahlung 30,80; Roggenmehl 70proz. 24,25 bis 25,25; Weizenbollmehl—9,25; Weizenkleie fein.257,75; dtd. grob 7,75—8,25; Biertreber 11,25—11,50; Trocken⸗ ſchnitzel 8,50 Malzkeime 10—11,50; Erdnußkuchen 12,50: Palmkuchen 8,75; Sofaſchrot 10,75—11; Leinkuchenmehl 12,25; Speiſekartoffeln 4,20 4,50 4. Rauhfuttermik⸗ tel: Loſes Wiefenheu 4,50—4,75; Luzerne 4,755; Wei⸗ zen⸗ und Roggenſtroh 3 l. Abermalige Mehl⸗Preis⸗ Ermäßigung Die ſüddeut⸗ ſchen Großmühlen haben geſtern die Mehlpreiſe abermals um 0,10„ ermäßigt, ſo daß die Preisermäßigung ab Montag dieſer Woche bis heute 0,30% pro Sack beträgt. Danach ſtellt ſich der Großmühlenpreis für die 100 Kg. Weizenmehl Spezial 0 auf 30,80/ und für desgleichen mit Auslandweizen auf 31,80 ab Mühlenſtation. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 19. Okt. Auf der heutigen Gemüſeguktion wurden folgende Preiſe notiert: Nüſſe 22; Erbſen 20; Bohnen 15—20; Tomaten 10—417; Roſenkehl 16—18; Schworzwurzel 14—16; Felöſalat 27 bis 32; Rotkraut 1,9—2; Weißkraut 0,9—1,25; Zwiebeln 5: Karotten 2; Wirſing 1,5—2; Spinat—7,5; Blumenkohl 25—40, 12—20 und—10; Sellerie pro Stück—10; Endi⸗ vienſalat—5; Kopfſalat 3,5; Lauch pro Stück—4; Grünes pro Bündel 2,5. * Neuſtadter Obſtgroßmarkt vom 19. Okt. Auf dem heutigen Obſtgroßmorkt wurden pro Pfund folgende Preiſe bezahlt: Aepfel 14—20; Birnen—15; Kaſtanien—17; Pfirſiche—15; Quitten—6; Zwetſchgen 18. Morktver⸗ lauf mittelmäßig. a * Jute⸗ Marktbericht. Ber lin, 18. Okt. Die Intereſſen⸗ gemeinſchoft Deutſcher Jute⸗Induſtrieller, Gmb, berichtet: Der Rohjutemarkt lag feſter. Firſts koſten neue Ernte Sept.⸗Okt.⸗ und Okt.⸗Nov.⸗Verſchiffung Lſtr. 16.7/6, Nov.⸗ Dez. Iſtr. 16.10— je To. Am Fabrikatemarkt in Dundee war wenig Geſchäft. Der deutſche Markt hatte ſehr ſtilles Geſchäft. 5. 5 * 20proz. Erhöhung der Tafelglaspreiſe. Wie der Ver⸗ band deutſcher Tafelglashütten durch Rundſchreiben mit⸗ teilt, ſind die Fenſterglaspreiſe mit Wirkung vom 1. Oktober vom Verband um 20 v. H. erhöht worden. Häufeaukſion Siufigari * Stuttgart, 19. Okt. Für das württembergiſche Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfennig): 30.— 48 50 50 80 70 0 ahr Kuhbäute 8 29—81 88— 43 48—48 49 Ochſenhäute 26—27 36—97 22—46 34—40 Rinderhäute 88.—42 48—50 46 51 48 Farrenhäute 29—31 2730 25—28 22—27 Angebot: 19 863 Stück Großviehhäute. Kalbfellbe: Rote o.., rein bzw. beſchädigt, bis 9 Pfd. 5561,75; 9,1—15 Pfd. 45,5—51; 15,120 und mehr Pfd. 55. Angebot: 26 133 Stück Kalbfelle. Freſſerfelle: Rote ohne Kopf, rein bzw. beſchädigt bis 20 und mehr Pfund 32. Angebot: 67 Stück Freſſerfelle. Schaffelle: Vollwollige 20, halbwollige 22. Angebot 1070 Stück Schaffelle. Ten den z: Beſuch normal. Die erzielten Preiſe ſchwächten für Groß⸗ viehhäkte und Kalbfelle um einige Pfennige ab. Nächſte Auktion in Stuttgart am 16. November 1932. Frachſenmarki Duisburg-Ruhrori 19. Oki. Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe keine weſent⸗ liche Aenderung. Lediglich für holländiſche Binnenplätze würden heute einige Kähne mehr als an den Vortagen angenommen. Auch für zu Berg wird nur vereinzelt Kahn, raum gechartert. Die Frachten, wie die Schlepplößne kal wie bergwärts, blieben unverändert. 5 5* * d ger . e 1 10 ehr 5 kächſte Ok. eſent⸗ plätze tagen Kahn⸗ e tal⸗ . 7 5 Donnerstag, 20. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung Mannheim Windeckstr. 14), Siati besonderer Anzeige Unsere liebe gute Tochter und Schwester Hedvig Kullmann ist heute nach langem Leiden, jedoch unerwartet im Alter von 21 Jahren sanft entschlafen In tiefer Trauer: Familie Jalob Kullmann lung fällig geworden: Feuerverſicherungs⸗ verſäumt, hat 10 v. H. j Frage kommen, zugszinſen Koſten verbundene warten. 19. Okt. 1932 ſten. Kaſſenſtunden: tags von—12 Uhr, an 17 U Die Feuerbestattung 0 1 den 21. ds., von 8— 713 Uhr und vo 43 Mieteinigungsamts„Gebühren, Desinfekttons⸗ Gebühren, Bau⸗ und Ortsgerichtsgehühren. um Zahlung bis ſpäteſtens 27 Vergnügungsſteuer bis einſchl. iſt ſofort zu zahlen, ebenſo die Gemeindegetränke⸗ ſteuer für September 1932. nügungsſteuer und Gemeindegetränkeſteuer in 12 vom Hundert jährlich Ver⸗ zu entrichten Zwangsvollſtreckung zu er⸗ Eine beſonder zelnen Säumigen erfolgt nicht. den bereits 1 Forderungszettek zu lei⸗ bei Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in [den Rathäuſern ausgehängten Anſchlög in l. eröffenehehargen ler! Fall Mannheim Mahnung ſtädtiſcher Forderungen Aus dem Monat September 1932 ſind zur Zah⸗ Gemeindegerichts⸗ und Tiefbauamts⸗, Wir erſuchen Oktober 1982, Die 20. Oktober 1932 205 Wer dieſe Friſten ährlich und, ſoweit Ver⸗ und die mit hohen e Mahnung jedes ein⸗ Zahlung iſt auf der Stadtkaſſe Sams⸗ den übrigen Werktagen n 7215-16 Uhr, bei den 91 Stadtlaſſe. 12022 An fang⸗Nr. 1500. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. 37 fade Delete. Alleinvertrieb für Pfalz, Agel. u. Um⸗ gebung an kapitalkräftige Herren, welche über einige 1000 R. bar verfügen, zu vergeben. Herren, welche im Automatenweſen bewandert ſind, bevorzugt. Angebote unter W L 67 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 1088 Zu meiner Unterſtützung ſuche ich einige Herren mit gut. Umgangsform., nicht unt. 25 welche ſchon mit Erfolg Haushaltungen haben. mich perſönl. Vorzuſtellen Samstag, nachm. e 8 5. 9. 2 3 Er n 5 l 2 Alt, eſucht Unterweiſung u. 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