I n 128 1 5 Deutſchland hat 9 Erſcheinungsweiſe: Täglichzmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hlerzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. eue Mannheimer Seit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 10;, Auzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Abend-⸗ Ausgabe Freitag, 21. Oktober 1032 143. Jahrgang— Nr. 492 Regierungserklärung gegen Hitler Eine amtliche Mitteilung der Reichsregierung weiſt Hitlers Behauptungen über die deutſchen Rüſtungsforderungen als unwahr zurück Köpfe vom Tage Der wirkliche Sachverhalt Amtliche Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 21. Okt. In einem offenen Brief an den Reichskanzler hat Adolf Hitler Behauptungen über den Stand⸗ punkt der deutſchen Regierung in der Abrüſtungsfrage aufgeſtellt, die im Juntereſſe der deutſchen Außenpolitik auf das ſchärfſte zurück⸗ gewieſen werden müſſen. Hitler behauptet: Deutſchland ſei mit einem Aufrüſtungsprogramm vor die Welt getreten; es habe die Forderung nach einer 300 000 Mann⸗Armee erhoben; es habe ferner den Ban von Großkampf⸗ ſchiffen uſw, gefordert. Dieſe drei Behauptungen ſind in vollem Umfange unwahr, niemals andere Forderungen er⸗ hoben, als diejenigen, welche das veröffentlichte Me⸗ morandum vom 29. Auguſt enthält.— Es verlangt nach wie vor, daß die anderen Staaten auf einen Stand abrüſten, der unter Berückſichtigung der beſonderen Verhältniſſe jeden Landes demjenigen Abrüſtungsſtand entſpricht, der uns durch den Ver⸗ trag von Verſailles auferlegt worden iſt. Trägt die Abrüſtungskonferenz dieſer grundſätzlichen Forde⸗ rung nicht Rechnung, ſo müſſen wir verlangen, daß nicht zweierlei Recht gilt, ſondern daß die in Genf abzuſchließende Abrüſtungskonvention auch auf Deutſchlaud Anwendung findet. Deutſchland fordert auch in dieſem Falle keine Aufrüſtung. der Zuſtand darf aber nicht weiter beſtehen, daß grundſätzlich Waffen verboten ſind, welche anderen Staaten als unentbehrliche Mittel der Ver⸗ teidigung erlaubt bleiben. 4 Die Reichsregierung ſtellt in aller Oeffentlichkeit feſt, daß Herr Hitler in ſeinem offenen Brieſe vom 20. Oktober unwahre Behauptungen erhoben hat, die geeignet ſind, das Bild der deutſchen Außen⸗ politik zu verfälſchen und damit das Inter⸗ eſſe des deutſchen Volkes auf das ſchwerſte zu ſchädigen. Das Urteil über dieſes Verhalten des Herrn * Hitler überläßt die Regierung dem deutſchen Volke. * Zu dem offenen Brief Hitlers und der Antwort der Pichs regierung wird an zuſtändiger Stelle er⸗ klärt! Dem Reichskanzler gingen in dieſen Tagen des Wahlkampfes aus allen Kreiſen der Bevölkerung ſo zahlreiche Aeußerungen und Erklärungen zu, daß er nicht in der Lage iſt, alle im einzelnen zu beant⸗ worten. Der offene Brief Hitlers aber enthält ins⸗ beſondere in ſeinen außenpolitiſchen Ausführungen Behauptungen, die unbedingt beantwortet werden müſſen. Die Reichsregierung hat deshalb die be⸗ kannte Erklärung herausgegeben. Wenn Sitler außerdem der Reichsregierung den Vorwurf macht, ſie habe bei den Abrüſtungsverhandlungen inſofern eine falſche Taktik eingeſchlagen, als ſie es unter⸗ laſſen habe, immer und immer wieder die Schuld Frankreichs an der Nichtabrüſtung feſt⸗ zuſtellen und dadurch Frankreich in der Welt zu brandmarken, ſo kann demgegenüber feſtgeſtellt wer⸗ den, daß Deutſchland gerade nach dieſer Methode verfahren iſt, wie es vor Beginn der Abrüſtungsverhandlungen, in Genf von dem Staatsſekretär v. Bülow angekündigt wurde. Da⸗ mals allerdings wurde dieſe Haltung Deutſchlands von den Nationalſozialiſten angegriffen, die volle [ Aufräfungsfreihetit Deutschlands forderten. Die Bauernrevolte in Holſtein Meldung des Wolffbüros — Kiel, 21. Oktober Vor dem Sondergericht begann die Verhandlung wegen der Bauernrevolte in Kellinghuſen. Acht An⸗ geklagte haben ſich wegen Landfriedensbruchs zu verantworten. Der Anklage liegen die Vorgänge vor dem Amtsgericht in Kellinghuſen am 11. September 1932 zugrunde. Damals hatten etwa 1000 Landsleute und Knechte vor dem Amts⸗ gericht gegen die Zwangs verſteigerung eines Hofes demonſtriert. Der Polizei war er⸗ heblicher Widerſtand entgegengeſetzt worden. Caros Freiſpruch beantragt Meldung des Wolfebüros i — Berlin, 21. Okt. nahme beendet. Nach dreiſtündigem Plädoyer bean⸗ tragte der 1. Staatsanwalt Jäger, Geheimrat Prof. Dr. Caro, in vollem Umfange frei⸗ gduſprechen und die Koſten des Verfahrens dem Nebenkläger Dr. Ernſt Pekſchek aufzuerlegen. Philippe Berthelot, der Generaldirektor des franzöſiſchen Auswärtigen Amts, tritt zurück. Der Däue Roſting iſt zum proviſoriſchen Völkerbunds⸗ ſoll kommiſſar in Danzig gewählt worden. Prinz Sixtus v. Bourbon⸗Parma Anwärter für den polniſchen Königsthron ſein. Badiſche Finanzſorgen 10 Prozent Kürzung der fachlichen Ausgaben— Kein Gehaltsabbau 2. Karlsruhe, 21. Okt. (Eigener Drahtbericht) g Vor einigen Tagen hatte Finanzminiſter Dr. Mattes an die verſchiedenen Gruppen der Lan⸗ desverwaltung ein Schreiben gerichtet, in dem er die Verwaltungen zu einer weiteren zehnpro⸗ zentigen Einſparung bei den ſachlichen Ausgaben ermahnte, da nicht vorauszuſehen ſei, wie ſich der Einnahmeausfall im laufenden Etatjahr weiter auswirken werde. Die nationalſozialiſtiſche Preſſe hatte dieſes Schreiben teilweiſe veröffentlicht und daran ſcharfe Angriffe gegen den Finanzminiſter geknüpft. Dr. Mattes nahm zu dieſen Angriffen heute nachmittag bei einer Preſſekonferenz Stellung. Er wehrte ſich vor allem gegen die Unterſtellung, er habe in der letzten Preſſebeſprechung die Lage der badiſchen Finanzen zu roſig geſchildert. Er habe vielmehr ausdrücklich erklärt, daß er verſuchen wolle, durch Erſparniſſe weitere Gehaltskürzungen zu vermeiden. An Gehaltskür zungen ſei auch jetzt nicht gedacht. Der Miniſter gab dann ein Vergleichsbild über Einnahmen und Ausgaben in verſchiedenen Jahren. Die Schwierigkeiten im laufenden Jahr er⸗ geben ſich, wie bekannt aus dem Rückgang der Reichsſtenerüberweiſungen im Laufe des Monats April auf 5 770 259 gegen 8 496 475 im gleichen Monat des Vorjahres. Im Sep⸗ tember waren es nur 3 399 806/ gegen noch immer 4 665 600/ im September 1931, der auch ſchon unter der Einwirkung erhöhter Schwierigkeiten in der Geldbeſchaffung ſtand. Den⸗ noch wäre es falſch, angenommene Jahres defizit von 8 Millio⸗ men als endgültig zu betrachten. Es ſeien immer noch Aenderungen auch zu Gunſten der Staatskaſſe möglich. Die Geſamtüberſicht über die Staatsein⸗ nahmen und Ausgaben, hier iſt das Jahr 1930 als das für 1932 rechnungsmäßig letztes mit normalem Haushalt herangezogen, ergibt im Endergebnis folgendes Bild: Einnahmen im erſten Halbjahr 1930 132,5 Millionen, 1932 nur 94,1 Millionen. Die 133,7 und 1931 98,2 Millionen. Zur nachträglichen Gehaltszahlung haben ſich inzwiſchen Preußen, Bayern, Württemberg Sachſen, Hamburg, Bremen, Oldenburg und Meck⸗ lenburg⸗Strelitz entſchloſſen und zwar unter An⸗ wendung erheblich größerer Härten als Baden, da dieſe Länder das Endergebnis ebenfalls in dieſem Jahre oder ſpäteſtens im erſten Viertel des nächſten erreichen wollen. Oldenburg hat außerdem ganz erhebliche Kürzungen vorgenommen. Desgleichen haben einige Länder die Fleiſchſteuer einge⸗ führt oder werden ſie einführen. Württemberg er⸗ rechnet aus dieſer Steuer acht Millionen Baden dagegen nur 2,55 Millionen. In der gelegenheit der Aufhebung badiſcher Finanzämter und der Oberpoſtdirektion Konſtanz iſt Dr. Mattes in Berlin nochmals vorſtellig ge⸗ worden. Der Miniſter bezeichnete alles, was über dieſe Dinge bisher mitgeteilt wurde, als den Tat⸗ ſachen vorauseilend. Entſchlüſſe ſind noch nicht gefaßt. Die Ausſprache ergab, daß bisher nur in ſehr kleinen Orten des Reiches Aemter ab⸗ gebaut wurden. Städte von der Größe etwa der Stadt Durlach ſind nicht darunter. Der Miniſter hofft, daß man in Baden nicht nach anderen Geſichts⸗ An⸗ punkten verfahren werde. Auch die Frage des gleichzeitigen Baubeginns bei den beiden badiſchen Brücken wurde erörtert. Hier liegen die Dinge wenig günſtig, da vorläufig keine Möglichkeit beſteht, den Bau beider Brücken gleich⸗ zeitig zu beginnen, wie Bayern es wünſcht. Die Entſcheidung, ob die Brücke bei Maxau als erſte ge⸗ baut wird, bleibt alſo auch weiterhin bei Bayern. Frankreich muß neue Schulden machen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 21. Okt. Ueber das neue Steuerfinanzprogramm der fran⸗ zöſiſchen Regierung zur Beſeitigung des Haushalts⸗ defizits von 12 Milliarden Franken äußerten ſich der Finanzminiſter Germain Martin und der Haushaltsminiſter Palmade vor der Finanzkom⸗ miſſion der Kammer. Beide Miniſter machten kein Hehl aus der ſchwierigen Budgetlage und ſchilderten die Gefahren einer Steigerung des Defizits auf 19 Millarden im nächſten Jahre, falls die Sanierungsbeſchlüſſe nicht ſofort verwirklicht wür⸗ den. Miniſter Palmade gab folgende Darſtellung der Situation: Durch die Rentenkonvertierung und die In der heutigen Verhandlung des Caro⸗ Petſchek⸗Prozeſſes wurde die Beweisauf⸗ bereits beſchloſſenen Einſpgrungen ſei das Defizit von 12 auf 8 Milliarden geſunken. a Um die 4 Milliarden zu decken, ſchlagen die Miniſter 180 Millionen neue Steuern vor, nämlich Erbſchafts⸗, Verkehrs⸗ und indirekte Steuern; 1,4 Milliarden ſollen die Haushalts⸗ herabſetzungen und eine Milliarde eine ſchär⸗ fere Erfaſſung der direkten Steuern erbringen. Um den Staat von den hohen Penſionsausgaben für Kriegsteilnehmer und Kriegerswitwen teilweiſe zu entlaſten, iſt die Schaffung einer autonomen Pen⸗ ſionskaſſe geplant, die ſich einen Teil ihrer Mit⸗ tel durch jährliche Anleihen verſchaffen muß. Die hierdurch ermöglichten Erſparniſſe ſtellt die Regie⸗ rung mit 3,7 Milliarden in Rechnung. c Gegen die übertriebene Anleihepolitik der Regierung werden aus allen Teilen Frankreichs ernſte Bedenken laut, die man angeſichts der jetzigen ſchwierigen Wirtſchaftslage als unerträglich bezeich⸗ net. Außer den jährlich zwei bis drei Milliarden An⸗ leihen der Penſionskaſſe ſtehen nämlich noch vier bis fünf Milliarden Anleihen des na⸗ tionalen Ausrüſtungsprogramms, die Konvertierungsanleihe für die Umwandlung der ſie⸗ ben Milliarden Schatzbonds für ſchwebende Poſt⸗ und Eiſenbahnſchulden, ſowie eine Anleihe zur Abdeckung des Eiſenbahndefizits zur Debatte. Herriot wird eine ſchwere Aufgabe durchzuführen haben, wenn er dieſes umfangreiche Programm in die Praxis umſetzen will. Ausgaben betrugen dagegen 1930 jährlich, Verſchwörer gegen Stalin [(Von unſerem Moskauer Mitarbeiter) U Moskau, Mitte October. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel mutete Stalins Bannſtrahl an, der in den erſten Lrtober⸗ tagen 24 führende Mitglieder der ſowjetruſſiſchen Bürokratie aus der Partei ausſchloß und erſt ach und nach ſickern Nachrichten durch, die ein vollſtän⸗ diges Bild von der jüngſt aufgedeckten Verſchwörung ermöglichen. Die bisherige Darſtellung iſt nämlich geeignet, dieſer Sache ein ſchiefes Geſicht zu geben. Man hat durchweg die Namen von Kum one w und Sinowjew in den Vordergrund geſtellt. Wohl ſind das recht bekannte Namen, aber ihre Träger gehören heute zur alten bolſchewiſtiſchen Garde, und man kann auch ſagen— zum alten Eiſen. Was der jüngſten Verſchwörung ihr chavak⸗ teriſtiſches Gepräge gibt, iſt vielmehr die re Teil⸗ nahme einer Reihe von jüngeren, hervor⸗ ragenden Partei mitgliedern, etwa m Alter um die Mitte der Dreißig. Dieſe Männer gehören alſo einer Generation an, deren getſtige Reife in die Zeit nach der Oktoberumwälzung fällt, einer Generation, die ihre Karriere erſt unter bol⸗ ſchewiſtiſchem Regime machte, keine Vergleichsmaß⸗ ſtäbe mit Europa aus eigener Anſchauung beſitzt, und von der man daher doch ein blindes Vertrauen zu Stalins„Generallinie“ erwarten durfte. Das gilt vor allem von der Seele der ganzen Verſchwörung, Riutin. Er iſt noch ein junges Parteimitglied, 1928 rückte er in die Stelle eines Parteiſekretärs in einem Moskauer Rayon auf, trat dann in das Moskauer Parteikomitee ein und über⸗ nahm eine hervorragende Stelle im kommuniſtiſchen Nachwuchs. Zwei Jahre ſpäter war er in die Ver⸗ ſchwör ung Syrzows verwickelt. Man erinnert ſich wohl dieſer dunklen Angelegenheit. Syrzow, Vor⸗ ſitzender des Rates der Volkskommiſſare, bildete den Mittelpunkt einer geheimen Gruppe, die nicht fur die Aenderung des politiſchen und wirtſchaftlichen Kurſes, ſondern auch den Sturz des Diktators be⸗ zweckte. Aber Stalin erfuhr den Verrat, trat im November 1930 mitten in der entſcheidenden Sitzung, die angeblich der Sowjetviehzucht gewidmet war, perſönlich unter die Verſchwörer und ſagte Syrzom ſeine Abſichten auf den Kopf zu. Syrzow und Genof⸗ ſen wurden nach Sibirien verbannt. Unter ihnen auch Rjutin. Aber die Verbannung tötete nicht die Energie des jungen Mannes. Von Sibirien aus ſetzte er auf unterirdiſchen Wegen ſeine Tätigkeit fort, deren— vorläufig— letzte Etappe eben die jüngſte Verſchwörung darſtellt. Bezeichnend iſt dabei, daß trotz aller Spionage und aller GPpU⸗Behörden ein derartiges Netz ſich von Sibirien bis nach Moskau ſpannen konnte. Jung und nicht weniger intereſſant iſt auch die Perſönlichkeit eines anderen Teilnehmers, Stene⸗ Auch er war ſeinerzeit in die Affäre Syrzow ver⸗ wickelt, entging aber der Verbannung, gehörte ſogax dem Präſidium der Komintern der Jugend au und iſt in der internationalen kommuniſtiſchen Jugend⸗ bewegung wohlbekannt. Aus demſelben Nachwuchs ſind als weitere Teilnehmer der Verſchörung noch zu erwähnen: Maretzki, Bucharins Lieblings⸗ ſchüler, der noch bis zuletzt veranwortlicher Beirat für Landwirtſchaftsfragen am Politbüro war und in dieſer Eigenſchaft Stalin recht naheſtand; Ptaſchuy, ein gelehrter Nationalökonom, der in Moskau als einer der hervorragendſten Vertreter des wiſſenſchaftlichen Nachwuchſes der K. P. galt. Alles in allem find, der amtlichen Verlautbarung zufolge 24 Mitglieder aus der Partei ausgeſchloſſen worden. In Wirklichkeit kann man wohl annehmen, daß die Zahl der ausgeſchloſſenen, verhafteten und der GPu übergebenen Mitglieder beträchtlich größer iſt. Was wollten die Verſchwörer? Die offizielle Anklage wirft ihnen, kurz gefaßt, folgendes Programm vor: Auflöſung der Kollektive in Stadt und Land, Uebergabe induſtrieller Unternehmungen an Konzeſſionäre und ſchließlich Sturz Stalins. Die Forderung von Konzeſſionen erinnert lebhaft an die Idee Trotzkis, die Stalins Auffaſſung, der Sozialis⸗ muß ſei in einem Lande möglich, negiert und die Weltrevolution verlangt. Auf der anderen Seite aber kann die Forderung der Auflöſung der länd⸗ lichen Kollektivwirtſchaften doch nur auf die Stärkung des Einzelbauern hinauslaufen, was wiederum das hergebrachte Programm der rechten Oppoſition bildet. Auch in dieſer Amalgamierung der Programmpunkte der rechten und der linken Oppoſition gemahnt die neue Verſchwörung lebhaft an das Programm Syr⸗ zows. Allerdings überwiegt jetzt die Richtung der rechten Oppoſition ganz entſchieden. Das hängt mit dem Stand der landwirt⸗ ſchaftlichen Produktion aufs engſte zuſam⸗ men. Erſt am 9. Oktober ſtellte die amtliche Zeitung 2. Seite/ Nummer 492 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7 5 3 „Prawbda“ feſt, daß während der erſten fünf Tage des Oktober der bereitgeſtellte Getreidefonds um 23 v. H. geringer war, als in den letzten fünf Tagen des September. Das entſpreche einer Erfüllung des Planes nur zu 9,9 v. H. Die Sowchoſen aber haben nur 4,6 v. H. des Planes erfüllt. Am 11. Oktober teilte die„Prawda“ mit: der Rat der Volkskommiſ⸗ ſaxe der USSgt wandte ſich an alle genoſſenſchaft⸗ lichen und Partei⸗Organiſationen der Induſtrie⸗ zentren mit der Warnung, daß ſie nicht darauf rechnen dürfen, daß der Bedarf der Ar⸗ betiter bevölkerung an Kartoffeln und Gemüſe aus ſtaatlichen Fonds gedeckt werden könne. Vielmehr wird ihnen empfoh⸗ len, ſichz mit den Märkten der Dorfkollektive in Ver⸗ bindung zu ſetzen, bzw. eine Verbindung zwiſchen einzelnen Induſtriezentren und benachbarten bäuer⸗ lichen Kollektiven herzuſtellen... An dieſen konkreten Maßnahmen ſieht man anſchaulich nicht nur die darfswirtſchaft, ſondern man ſieht daran, wie eng die Intereſſen der Arbeiterbevölkerung ſelbſt mit den Intereſſen der Landwirtſchaft, wie eng linkes und rechtes Oppoſitionsprogramm zuſammen⸗ hängen. Daß die amtliche Anklage an dieſen For⸗ derungen eine Vergröberung vornimmt, daß ſie ſie als Stärkung der„Großbauern“ und als Konter⸗ revolution darſtellt, iſt ſelbſtverſtändlich, ändert aber nichts an dem Weſen der Dinge. Daß vollends jene Forderungen von einem kommuniſtiſchen Nachwuchs geſtellt werden, der keine Gelegenheit hatte, europä⸗ iſche Zuſtände kennen zu lernen, beweiſt, wie tief die Oppoſition in der ruſſiſchen Wirklichkeit ſelbſt wurzelt. Man erfährt jetzt auch intereſſante Einzelheiten über die Aufdeckung der Affäre ſelbſt. In der Plenarſitzung des Zentralkomitees am 3. Okto⸗ ber wurde die Getreidepolitik der Regierung er⸗ örtert, wobei die„Generallinie“ beſonders von den ukrainiſchen Delegierten angegriffen wurde. Da trat das bekannte Mitglied der Zentralen Kontroll⸗ kommiſſion, Solz, mit den Enthüllungen hervor. Die Kritiker verſtummten ſofort. Die offizielle Mittei⸗ lung über die Affäre erging aber eine Woche ſpäter, um den Delegierten Zeit zu geben, in ihre Heimat⸗ orte zurückzukehren und weiteren Komplikationen vorzubeugen. Erſt kürzlich, nachdem die Affäre pu⸗ blik wurde, veranlaßte Stalins rechte Hand, Kaga⸗ mowitſch, eine Kollektivdepeſche von Partei⸗ getreuen an Stalin, deren Schluß lautet:„Du führſt die Partei und die Arbeiterklaſſe von Sieg zu Sieg, alle Hinderniſſe und alle Feinde hinwegräumend.“ In Moskau aber munkelt man ſchon, daß die neue Affäre Stalin die Gelegenheit geben könnte, einen weiteren Ruck nach rechts zu vollziehen In Händen chineſiſcher Banditen Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 21. Okt. Nach ſechswöchiger Gefangenſchaft in den Händen chineſiſcher Banditen ſind in Newtſchwang zwei junge Engländer angekommen. Die 109jährige Frau Pavley kam nach einem zehnſtündigen Ritt ſchwer krank zu ihren Eltern zurück und mußte ſofort ins Hoſpital gebracht werden. Es war vermutlich die Befürchtung, daß die junge Frau ſterben würde, welche die Banditen ſchließlich zur Freilaſſung der Gefangenen veranlaßte. Der zweite Gefangene war ein Miſter Corkran, der Sohn eines engliſchen Generals. Er iſt verhältnismäßig geſund zurückge⸗ kehrt. Die Beiden waren auf der Rennbahn außer⸗ halb von Newtſchwang in der Mandſchurei über⸗ fallen und fortgeführt worden. Die Räuber ver⸗ langten zunächſt eine Million Dollar Löſe⸗ geld und eine lange Liſte von Waffen, Schmuck; ſachen und anderen Waren. Sie haben ſich ſchließ⸗ lich mit etwa 45 000 Dollar, 27 Zentner Opium und einer Ladung Winterkleidung zufrieden gegeben. Zuſammenſtöße in der Wiener Univerſität — Wien, 21. Okt. Bei der Wiedereröffnung der Univerſttät kam es geſtern in der Aula zu erneuten Zuſammenſtößen zwiſchen politiſchen Gegnern. Meh⸗ rere Perſonen erlitten dabei leichtere Verletzungen. Die Univerſitäts bibliothek wurde wegen der Vorfälle geſchloſſen. Philippe Verthelot, der Herr Telegraphiſche Meldung — Paris, 21. Okt. Frankreichs„graue Eminenz“ geht, der Mann, der die Außenpolitik ſeines Landes von ſeinem Büro aus geleitet hat, nach deſſen Anweiſungen ſich die Außenminiſter Frankreichs faſt immer gerichtet. haben. Man weiß, daß Philippe Berthelot, der Generalſekretär des franzöſiſchen Außenminiſte⸗ riums für Frankreich ungefähr das bedeutete, was für Deutſchland einſt Herr von Holſtein, gewe⸗ ſen iſt. Genau ſo wie Holſtein ſtrebte auch Berthelot nicht nach äußeren Ehren und Würden. Er wollte nicht den Schein, den Glanz der Macht, ſondern nur die Macht ſebbſt ohne ihre äußeren Attribute. Sein Vater war ein berühmter Chemiker, Mitglied der Akademie. Ein Jahr lang hatte er einen Mini⸗ ſterpoſten bekleidet, er war von 1886—87 Unterrichts⸗ miniſter geweſen. Durch ihn hatte ſein Sohn die Beziehungen zu hohen Regierungskreiſen, und man glaubte allgemein, daß er eine müheloſe, aber mäßige Karriere machen würde. Selbſt diejenigen, die ſonſt das Gras wachſen hören, waren überraſcht, ja zaſt überrumpelt, als zu Beginn des Krieges Berthelot der höchſte Beamte am Quai'Orſay wurde. Es war intereſſant feſtzuſtellen, wie ſich der Macht⸗ hunger dieſes Mannes im Laufe der Zeit in den un⸗ erſchütterlichen Willen wandelte, die einmal errun⸗ gene Stellung nicht mehr aufzugeben. Das undurch⸗ dringliche Geſicht, die beweglichen Augen, jenes ſtets etwas gezwungen winkende. freundliche Lächeln um den von einem breiten Schnurrbart bedeckten Mund zeigen einen Mann, der zu reden, aber auch zu ſchwei⸗ gen weiß. Außenminiſter kamen und gingen, Frank⸗ reichs Haltung zu Deutſchland wechſelte, aber Ber⸗ thelot blieb. Ein einziges Mal war es dem zähen Poincaré gelungen, das Duell. das er mit Ber⸗ thelot ſtill, aber erbittert auskämpfte, zu ſeinen Gun⸗ Der Magdeburger Meldung des Wolffbüros — Magdeburg, 21. Okt. Die Verhaftung des Reichsbahninſpektors Nor d und des Eiſenbahnoberſekretärs Neth in Magde⸗ burg, über die wir bereits berichteten, hat einen Skandal aufgedeckt, wie ſie gleicherweiſe in Deutſch⸗ land nur ganz ſelten ſind. Die beiden Verhafteten, Beamte der Bahn⸗ polizei, trieben als Anſtifter und Organiſato⸗ ren un etwa fünfzig Anſchlägen auf Züge und Signalanlagen ſeit dem Jahre 1928 ihr Unweſen. Sie konnten es tatſächlich erreichen, daß dieſe Verbrechen trotz ſchärfſter Kontrolle nicht aufgedeckt wurden. gierungsrat Schräder, Teilgeſtändniſſe abge⸗ legt, die ſie aber beſtimmt vervollkommnen, wenn ſie in Magdeburg mit ihren Unterbeamtn zuſammenge⸗ bracht werden. Seit dem Jahre 1928 wurden im Be⸗ zirk der Reichsbahndirektion Magde⸗ burg Anſchläge auf Eiſenbahnzüge, An⸗ ſchläge auf Signalanlagen und auf die Bewachungs⸗ beamten verübt, die niemals geklärt werden konnten. Die Leitung der Ueberwachung der Eiſenbahnſtrecken zwiſchen Magdeburg und Braunſchweig hatte der Reichsbahnoberinſpektor Nord unter ſich, der aber an den vorgeſetzten Stellen immer wieder um Ver⸗ ſtärkungſeiner Beamten bat. da er angeblich die verübten Verbrechen mit den wenigen Helfern niemals aufklären konnte. Er erhielt auch die Er⸗ mächtigung, neue Leute einzuſtellen, damit den Giſen⸗ bahnattenätern endlich das Handwerk gelegt würde. Aber trotz dieſer Neueinſtellungen nahmen die Anſchläge ihren Fortgang. Beamte des Eiſenbahnſchutzes wurden verletzt, Züge Frankreichs graue Eminenz“ des Quai d Orſay, kritt zurück ſten zu entſcheiden. Berthelot mußte gehen, denn man hatte ihm nachgewieſen, daß er in eine übel anmutende Korruptionsaffäre verwickelt war. Aber Berthelot war viel zu ſchlau, um ſich entſcheidend in eine der⸗ artige Angelegenheit verſtricken zu laſſen. Es dauerte nicht lange, und der Ehrgeizige kehrte wieder zum Quai'Orſay zurück. Den Gipfel ſeiner Macht erklomm er unter Briand. Das war kein Wunder, denn Briand haßte bekanntlich nichts ſo ſehr als das trockene Aktenſtudium. Er liebte es, ſich von ſeinen Mitarbeitern Auszüge aus den Aktenſtapeln unterbreiten zu laſſen, die er um keinen Preis der Welt durchſtudieren wollte. So war er denn auf die Mitarbeit des überaus fleißigen Berthelot angewie⸗ ſen, der ſeinem Herrn und Meiſter die zeitraubende Arbeit gern abnahm. Man wußte, daß Berthelot nie aus dem Quai'Orſay verſchwinden würde, ſolange Briand dort regierte. Am beſten wußte dies Ber⸗ thelot ſelbſt. Neidlos überließ er Briand die Lor⸗ beeren, die jener bei den internationalen Konferen⸗ zen erntete. Er hielt ſich im Hintergrund, es genügte ihm zu wiſſen, daß faſt alle Verträge, die Frankreich ſchloß, alle Bindungen, die es einging, zum großen Teil ſein Werk waren. Was kümmerte es ihn, daß die ganze Welt Briand applaudjerte. Ihm genügte das Bewußtſein, der mächtigſte Mann im franzöſi⸗ ſchen Außenminiſterium und damit der wahre Lenker der Geſchicke ſeines Landes zu ſein. Man wußte, daß Berthelots Zeit um war, als Briand ſeinen Miniſter⸗ ſeſſel verließ. Nur Berthelot wollte es nicht wiſſen, er klammerte ſich an ſeinen Poſten und hielt ihn ſicher bis zu Herriots Waßhlſieg im Mai: damals bedeutete ihm der neue Miniſterpräſident, daß ſeine Geſundheit erſchöpft ſei, daß er ſich erholen müſſe. Seitdem kränkelt der ehrgeizige Berthelot und heute gilt ſein Rücktritt als beſchloſſene Tatſache. Ausſichtsreichſte Anwärter auf Berthelots Sitz iſt Beide haben vor dem Leiter der Unterſuchung, Re⸗ Jean Herbette, der Frankreich in Spanien Eiſenbahn-⸗ Skandal wurden beſchoſſen, aber nie konnte irgend einer der Täter gefaßt werden. Im Laufe der Zeit fiel ſchließlich eine gewiſſe Ver⸗ trautheit der Verbrecher mit den Maßnahmen der Eiſenbahnpolizei auf. Verſchiedene Zeitungen ſprachen ſchon 1929 von einem Handinhandarbeiten der Verbrecher mit den Beam⸗ ten, doch wurde auf dieſe Gerüchte hin nichts unter⸗ nommen. Erſt als die Unſicherheit im Bahnbezirk Magdeburg überhandnahm, wollte die Direktion die Braunſchweiger Kriminalpolizei heranholen, die aber von Nord abgelehnt wurde mit dem Bemerken, daß er die Ueberwachung und Aufklärung der Fälle auch allein ſchaffen könne. Schließlich wurde aber am 4. April 1931 die Eiſen bahndirektion Magdeburg aufgelöſt und ihr Bereich ſowie ihre Beamtenſchaft unter den Direktionen Berlin und Hannover aufgeteilt. Jetzt begann ſich die Kriminalpolizei ſelbſtändig für die Vorgänge in Magdeburg zu intereſſieren und— Nord war zu Weihnachten 1931 nach Berlin verſetzt worden— ſtellte feſt, daß unmittelbar nach der Abreiſe Nords die Ueberfälle plötzlich aufhörten. Nun wurde ein Haftbefehl gegen Nord erlaſſen, dem er aber durch den Eintritt in ein Sanatorium zuvorkam. Die Polizei mußte alſo abwarten und neues Material herbeiſchaffen. Da trat aber die Reichsbahndirektion Hannover mit Enthüllungen an das Tageslicht. Sie hatte feſtgeſtellt, daß im Bereich des Eiſenbahnüberwachungsdienſtes des Herrn Nord Fehlbeträge in Höhe von etwa 20000 Mark vorhanden waren. Nun gab es wohl keinen Zweifel an der Schuld des Inſpektors Nord mehr, der kurzerhand aus dem Sanatorium heraus ver⸗ haftet wurde. vertritt. Sein Kopf, der ſlawiſch a etwas verſchleierte Blick, die ltig von einem breiten Bart verdeckte Mundpartie machen es dem Blick ſchwer, dieſen Mann ſeinem Aeußeren nach zu enträtſeln. Herbette ſtammt aus einer alten Diplo⸗ matenfamilie. Schon ſein Onkel, Jules Gabriel Herbette, hatte den Poſten bekleidet, den Jean Her⸗ bette jetzt einnehmen ſoll, und ſein Vater Francois Louis Herbette bekleidete den Poſten eines Direk⸗ tors im Innenminiſterium. Später wurde er zum Staatsrat ernannt. Jean Herbette, ſein Sohn, der jetzt 54 Jahre zählt, war urſprünglich Jour⸗ naliſt. Sieben Jahre lang war er Außenpolitiker 2 2 f 4 2** 70 an der bekannten franzöſiſchen Zeitung„Temps“, dann wurde er— faſt von der Redaktionsſtube fort — zum franzöſiſchen Botſchafter in Moskau er⸗ nannt. Es erregte damals großes Aufſehen, daß man gerade Herbette mit dieſem ſchwierigen Poſten betraut hatte. Zu jener Zeit nämlich waren die Beziehungen zwiſchen Frankreich und Rußland be⸗ ſonders geſpannt. Später ſollte Herbette Verhand⸗ lungen über die Bezahlung der ruſſiſchen Vorkriegs⸗ anleihen in die Wege leiten, die zum größten Teil in Frankreich placiert worden waren. Einige Zeit ſah es auch ſo aus, als ob dieſe Verhandlungen zu einem Erfolg führen ſollten, plötzlich wurden ſie je⸗ doch ergebnislos abgebrochen. Herbette verließ ſeinen Poſten und wurde Botſchafter in Madrid. Nun wird er wahrſcheinlich zu einem der wichtigſten Poſten aufrücken, den die franzöſiſche Regierung zu vergeben hat.. Der Falſchſpieler als Mörder Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 21. Okt. Der argentiniſche Falſchſpieler Fernan⸗ dez, der im Februar dieſes Jahres drei Leute in einem Boulevard⸗Kaffee nieder⸗ ſchoß, wurde geſtern vor einem Pariſer Schwur⸗ gericht zu 20 Jahren Zwa ngsarbeit auf der Strafinſel Guayana verurteilt. Die Verhandlung fand bei ſtarkem Andrang des Publikums ſtatt. Fer⸗ nandez bezeichnete ſich ſelbſt als das Opfer ſeiner Landsleute, aber der Unterſuchungs richter hatte In⸗ formationen aus Buenos Aires erhalten, wonach alle vier Mitglieder einer Falſchſpielervereinigung waren. Während der Vernehmung zeigte ſich Fer⸗ nandez höflich und auskunftsreich. Sein Verteidiger Torres plädierte für mildernde Umſtände, weil der Angeklagte die Geſellſchaft von drei Verbrechern be⸗ freit und ſelbſt ohne Tötungsabſicht gehandelt hätte. Das Gericht kam den Anregungen des Verteidigers nach. Lächelnd verbeugte ſich der Angeklagte zum Schluß vor den Geſchworenen, bedankte ſich und flüſterte dann ſeinem Verteidiger ins Ohr:„Es war trotz allem eine ſchöne Verhandlung. Ich bin nicht traurig. Ich bleibe nicht lange in Guayana. Ein zweiter Caspar Hauſer-Fall? Telegraphiſche Meldung * Oslo, 21. Okt. Ein junges Ehepgar machte vor einigen Tagen einen Ausflug in die Umgehung Oslos und entdeckte dabei ein einſam ſtehen des Haus, aus dem ſeltſam klagende Töne erſchollen Da die * mum m 1615 3 Sache ihnen verdächtig vorkam, benachrichkisken ee die Polizei. Die Unterſuchung ergab, daß in dem Haus ein alter Gärtner mit einem etwa 10⸗ jährigen Knaben lebte, der den ganzen Tag in einem Zimmer eingeſchloſſen wurde. Der Gärtner erklärte auf Befragen, daß er den Auftrag hätte, den Knaben hier feſtzuhalten, gut für ſeine Ernährung zu ſorgen, aber im übrigen keinen Menſchen an ihn heran und ihn nie auf die Straße zu laſſen. Er behauptete, er wüßte nicht, wer ſein Auftraggeber ſei. Eines Tages hätte der Knabe von vielleicht zwei Jahren vor ſeiner Tür gelegen mit einer größeren Summe Geldes und der Anweiſung. In dem Begleitbrief ſtand ferner, wenn er die An⸗ weiſungen befolge, würde er jeden Monat ine Dies ſei auch größere Summe Geldes erhalten. geſchehen. Wer der Abſender ſei, wiſſe er niht, er habe ſich auch nie darum gekümmert und das Kind immer gut behandelt. Die Polizei hat die Unter⸗ ſuchung dieſer myſteriöſen Angelegenheit eingeleitet. a T Die Frau im Geheimdienſt Der Mata Hari⸗Film in Mannheim Von morgen ab läuft im Mannheimer„Al⸗ hambra⸗Theoter“ der mit Sponnung erwar⸗ tete große Tonfilm„Mata Hari“, in dem Greta Garb p die Titelrolle ſpielt. Es iſt der letzte große Film, in dem die Künſtlerin vor ihrem Weggang von Hollywood gedreht hat, ein Werk, das mit einem wpeſonders großen Aufwand hergeſtellt wurde. Er iſt zugleich der erſte Greta⸗Garbo⸗Film, der dos Thema der Frau als Spionin zum Gegenſtand hat, von dem die nachſtehenden Ausführungen handeln. Das Wort„Spionage“ bedeutet zugleich Aben⸗ teuer, Gefahr und Leidenſchaft; es klingt etwas darin mit von der Trunkenheit des Spielers. Menſchen mit dieſer Leidenſchaft ſind die geborenen Spione, die tüchtigſten und genialſten, die die Geſchichte des Geheimdienſtes kennt. Für viele war Spionage da⸗ gegen nur ein Geſchäft wie jedes andere; nur daß dieſe Spekulation auf hohen Gewinn ſehr oft den Einſatz des Lebens forderte. Viele wurden der Spionage als letzte Rettung in die Arme getrieben. Die Tatſache, daß ſie nichts zu verlieren, aber alles zit gewinnen hatten, ließ ſie den gefährlichſten aller Berufe auf ſich nehmen. Die Spionage bildet ein unbegrenztes Feld; ſie befaßt ſich mit allen Dingen auf allen Gebieten, die man aus beſtimmten Gründen verheimlicht wiſſen will. Ob es wirtſchaftliche, politiſche, parteipolitiſche, militäriſche, induſtrielle Spionage iſt, bleibt ſich gleich. Die Materie ändert nur das äußere Bild und gibt dem Betätigungsfeld das Kolorit. Das Ge⸗ fahrenmoment wie die finden. flührt. das ſich ſolange um ihn kümmert, als er ihm mit ſeinem Leben dient. Hat er keinen Erfolg, läßt man ihn fallen. Warum treibt es de Frau zu dieſem nerven⸗ aufreibendſten, gefahrdrohendſten und unperſönlich⸗ Abenteuerlichkeit iſt ſtets gleich. Der Geheimagent iſt wie ein Tier, das auf eine Spur gehetzt wird, abgerichtet, eine Fährte zu Typiſch iſt, daß man ihn garnicht unter feinem Namen, ſondern nur unter einer Chiffre Er iſt anonym, ohne perſönliches Schickſal, ein Organ im Dienſte eines großen Unternehmens, ſten aller Berufe? Die meiſten dieſer Agentinnen— ſchön, klug, geſchickt— ſind Opfer ihres Berufes ge⸗ worden. Nur wenige konnten wieder im bürger⸗ lichen Leben untertauchen. Von dem anonymen Schickſal der Vielen wiſſen wir nichts. Eine Chiffre in den Geheimakten iſt alles, was bleibt. Nur ganz wenige haben es zur Berühmtheit gebracht. Daß ſich die Frau als ſolche zur Spionage eignen muß, liegt ſchon in ihrer weiblichen Weſensart be⸗ gründet. Jede Frau beſttzt eine ausgeſprochen ſchau⸗ ſpieleriſche Begabung. Bei vielen iſt ſie latent vor⸗ handen: ſie kann ſich nicht am geeigneten Objekt und im geeigneten Milieu zeigen. Dann iſt der Frau in weit höherem Maße als dem Mann eine große An⸗ paſſungsfähigkeit eigen, mit denen ſie in Berührung kommt. Sie hat eine verblüffende Inſtinktſicherheit für die geiſtigen Angriffsflächen ihrer Gegner. Ihr wichtigſtes Kampfmittel iſt aber ihre Schönheit. Das Vibrato, das ſofort zwiſchen der ſchönen Spionin und ihrem Opfer entſteht, iſt das Ausſchlaggebende für den Erfolg der weiblichen Spione. Die Spionin muß aber nicht nur ſchön, charmant, gewandt im Umgang mit Menſchen aller Klaſſen und Geſell⸗ ſchaftsſtufen, ſie muß auch überaus verwandlungs⸗ fähig ſein und vor allen Dingen eine faſt hell⸗ ſeheriſche Kombinationsgabe, eine ſehr reale Phan⸗ taſie und einen großen perſönlichen Mut beſitzen. Drei berühmte Spioninnen aus dem Weltkrieg kennen wir, die gleichzeitig die drei verſchiedenen Motive verkörpern, die den Menſchen in dieſen ge⸗ fährlichſten aller Berufe hineintreiben. In Deutſch⸗ land war es Mademoiſelle Dokteur— Annemarie Leſſer: Spionin aus innerer Paſſion, der das Daſein nur ſo noch lebenswert erſchien zwiſchen ſtändiger Lebensgefahr und intenſivſter Arbeit, die Vergeſſen alles übrigen ſchenkt. In Frankreich war es Mata Hari, die vielgefeierte Tänzerin und Abenteuerin ganz großen Stils. Sie trib Spionage ohne Ahnung für die Größe der Gefahr, einzig in dem Beſtreben zur Beſtreitung ihres luxuriöſen Lebens ſich die größtmöglichen Verdienſtquellen zu öffnen. In England war es Edith Cavell, fanatiſche Pa⸗ triotin, die die große Gefahr allein ihrem Land zu⸗ lieb auf ſich nahm und aus keinerlei geldlichen Mo⸗ tiven handelte. Aus der Nachkriegszeit iſt noch der Fall einer jungen Franzöſin bekannt, die aus über⸗ 4 ſteigertem Geltungsbedürfnis der Spionage in die Arme getrieben wurde. Alle großen Spioninnen des Weltkrieges ereilte das gleiche Schickſal: ſie ſtarben als Opfer ihres Be⸗ rufes. Hinter Annemarie Leſſer ſchloſſen ſich die Tore einer Irrenanſtalt. Der aufreibendſte aller Berufe hatte ihre Nerven vollſtändig kaputt gemacht. Mata Hari wurde im Namen des franzöſiſchen Volkes und Verbrechens der Spionage für ſchuldig erklärt und zum Tode verurteilt. Miß Edith Cavell wurde im Jahre 1915 in Brüſſel nach Kriegsrecht erſchoſſen. Vom Ende der vielen anderen Namen⸗ loſen und Unberühmten wiſſen wir nichts. Trotzdem lockt der Klang des Wortes Spionage noch immer. Die materiellen Möglichkeiten, die da⸗ hinter ſtehen, ſind auch heute wieder ausſchlaggebend für die ſtändig wachſende Zahl der Agentinnen, die ſich werben laſſen, ohne zu ahnen, welches Schickſal ihnen droht, wenn ſte nicht eine unerhörte Geſchick⸗ lichkeit beſitzen, ſich aus allen Schlingen zu ziehen; denn es ſind nur ganz wenige, die Erfolg haben, aber viele, viele, die als Opfer am Wege bleiben. E. N. Ueber Tilmann Riemenſchneider und ſeine Zeit ſprach im Freien Bund Dr. Juſtus Bier, Han⸗ nover, ein guter Kenner und verſtändnisvoller Deuter jener Uebergangszeit, in der Riemenſchneider eine ganz beſondere Stellung einnimmt. Denn er hat nicht wie andere ſeiner Zeit den Uebertritt zur Renaiſſance mit ſeiner ganzen Innerlichkeit mit⸗ gemacht, wie Dürer die Viſcher u.., er iſt vielmehr der eigentlich mittelalterliche Menſch geblieben, der mit den Mitteln neuer Kunſt mittelalterliche Gehalte neu erwecken wollte. Sein zartes, ſentimentales Empfinden bleibt dem Diesſeits fern, verſchmäht den oft derben naturaliſtiſchen Ausdruck ſeiner Zeit⸗ genoſſen und betont auch in ſeinen Darſtellungen immer mehr den Zuſtand als die dramatiſche Spau⸗ nung und Einheit. Weil ſein Weſen ſo wenig problematiſch iſt, iſt ſein Bild in der geſchichtlichen Betrachtung ſeit der Romantik auch immer einheitlich geweſen. An ihm haben nicht die verſchiedenen Zeit⸗ daß die Saa ließ. Aber ſein Verhalten war gerade ein Ausfluß ſeiner religiöſen Haltung, die ſich in romantiſcher Stimmung der Vergangenheit zuwandte und ganz in urchriſtlicher Geſinnung den Chriſtenmenſchen auf ſich ſelbſt ſtellen und mit ſeinen Brüdern zu einer chriſtlichen Gemeinſchaft wieder zuſammenführen wollte Die Frage der Herkunft Riemenſchneiders iſt ſo weit geklärt, daß man wohl ſagen darf, daß ſeine Wiege in Norddeutſchland in der Gegend des Harz ſtand und Würzburg, wo er bis zur höchſten Stellung eines Bürgermeiſters emporſtieg, nur ſeine Wahl⸗ heimat war. Die Wirkung ſeines Schaffens erſtreckte ſich auch mehr gegen Norddeutſchland; in der Richtung auf Nürnberg, dem Mittelpunkt der deutſchen Renaiſſance, war ihm eine feſte Grenze gezogen. Eine große Reihe von Lichtbildern der Werke des Künſt⸗ lers und ſeiner Zeitgenoſſen veranſchaulichte den Vortrag, der freundlichen Beifall fand. Das Kunſthaus(Dr. H. Tannenbaum), Mann⸗ heim, Q 7, 17a, zeigt gegenwärtig eine Kollektiv⸗ Ausſtellung von Aquarellen und Plaſtiken des Ma⸗ lers und Bildhauers JIgot von Jakim ow, Heidelberg. O Das erſte Philharmoniſche Vereinskonzert am Dienstag, dem 25. Oktober, ſteht unter der Leitung des hier ſtets hoch gefeierten Profeſſor Iſſay Do⸗ browen. Er bringt die hier nur einmal— 1923— gehörte ſinfoniſche Dichtung für großes Orcheſter „Posme'Extaſe“ von Seriabine zur Aufführung. Tſchaikowſkys Fünfte Sinfonie wird den Abſchluß des Abends bilden. Nach der begeiſterten Aufnahme, die Dobrowens Wiedergabe der Sechſten Sinfonie von Tſchaikowſky beim vorjährigen Schluß⸗ konzert des Philharmoniſchen Vereins fand, wird die Wiedergabe der Fünften Sinfonie außergewöhnliches Intereſſe wecken. Soliſt des Abends iſt der junge Geiger Milſtein, der das ſelten gehörte Dporak⸗Kon⸗ zert ſpielen wird.— Unmittelbar nach dem Konzert wird Profeſſor Dobrowen, einer der bedeutendſten Stabführer unter den modernen Dirigenten, nach Amerika fahren, wo er neben Toscauini und Sto⸗ kowſky die Winterkonzerte in Newyork und Phila⸗ delphia leiten wird.— Der Verein hat ſich ent⸗ ſchloſſen, ſeine Konzerte nunmehr auch erſt um 8 Uh beginnen zu laſſen. Es ſei aber darauf hingewieſe Sgaltüren Punkt 8 Uhr geſchloſſen werden. ü A rr „ b e 1 1 A c a e d Gen n 1 n e n n t . * e 55 7 ˖ t. FF Freitag, 21. Oktober 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 492 Raubüberfall bei der Ebertbrücke Nicht wenig überraſcht war die auf dem Heim⸗ weg befindliche Sekretärin eines Lichtſpiel⸗ hauſes, als ſie ſich geſtern nacht nach 12 Uhr in der Kronprinzenſtraße beim Weißen Sand plötzlich einem Unbekannten gegenüberſah, der ihr unter Vorhaltung einer Schußwaffe ohne weitere Umſtände die Hand⸗ und Aktentaſche entriß. Auf die Hilferufe der jungen Dame ergriff der Täter die Flucht in der Richtung Friedrichsbrücke. Es gelang ihm auch zu entkommen, da Leute zur Ver⸗ folgung nicht in der Nähe waren. Der Flüchtende feuerte noch einen Schuß ab, der glücklicherweiſe wirkungsloß in der Nacht verhallte. Offenbar hatte der Räuber inzwiſchen feſtgeſtellt, daß der Wert der Beute das Riſiko nicht lohnte, denn er warf die ab⸗ genommenen Gegenſtände ſpäter weg, ſodaß die Ueberfallene keinen Schaden erlitt. Die Kriminal⸗ polizei hat die Angelegenheit in die Hand genommen. Es iſt zu erwarten, daß der Unbekannte bald zur Rechenſchaft gezogen werden kann. Speiſung von Kriegsbeſchädigten In ſchlichter, würdiger Weiſe fand geſtern abend die bereits an dieſer Stelle vorbeſprochene Spei⸗ ſung der kriegsbeſchädigten arbeits⸗ loſen Kameraden der„Kriegsbeſchä⸗ digten⸗ und Hinterbliebenen ⸗ Gruppe des Rhein⸗Neckar⸗ Militär ⸗Gauver⸗ bandes Mannheim im Friedrichspark ſtatt. Leider konnten nicht alle Geladenen erſcheinen. Viele hielt Krankheit oder momentane Unpäßlichkeit ab. Aber um ſo gemütlicher unterhielten ſich die Er⸗ ſchienenen. Zunächſt gab es als„Vorſpeiſe“ einen Film, der den Werdegang der berühmten Maggi⸗ erzeugniſſe zeigte und der allgemeinen Beifall fand. Aber darüber hinaus vermittelte der Film noch ein ſchönes Stück Heimat(Singen am Hohentwiel) und dokumentierte den ſozialen Wert der geſamten An⸗ lage. Die Maggiwerke waren es auch, die durch ihren Mannheimer Generalvertreter, Herrn Ada m⸗ czewſki, die Ingredenzien für die Suppe des Abends ſtifteten und den Kameraden noch manche Koſtprobe mit nach Hauſe gaben. Herr Paul Stahl, der Gauverbandsvorſitzende der Kriegsbeſchädigten, konnte eingangs eine ſtattliche Reihe Ehrengäſte be⸗ grüßen. Zunächſt den Ehrengauvorſitzenden Kreu⸗ zer, den Vorſitzenden des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗ Gauverbandes, Dr. Hieke und den erſten Kaſſier Voigt, die Vereinsvorſtände verſchiedener Ver⸗ bände und Vereine, Herrn Geller als Leiter der Verſorgungsſtelle Heidelberg, Herrn Becker, Vor⸗ ſitzender des Reichsbundes ehemaliger Militärmuſi⸗ ker, ganz beſonders die Altveteranen von 1870/71 und vor allem die bedachten arbeitsloſen Kameraden. Vertreter der Stadt und Behörde, ſowie der Kirchen ließen ſich entſchuldigen, gedachten aber der Ver⸗ anſtaltung in warmherziger Anerkennung, in ganz beſonders großherzigem Sinne der zur Zeit in Mannheim weilende Erzbiſchof Dr. Konrad Grö⸗ der neben einem herzlichſt gehaltenen Schreiben eine Spende von 50, übermittelte. Wie Herr Stahl nach überaus herzlichen Dankesworten an den hoch⸗ herzigen Stifter ausführte, ſoll die Spende zur Kin⸗ derbeſcherfeier verwandt werden, ebenfalls die vom Präſidium des Gaues übermittelten 60. Sein Dank galt aber auch all denen, die zum guten Ge⸗ lingen des Abends ihr Scherflein beitrugen, ganz beſonders der Mannheimer Geſchäftswelt und der der Vororte, ferner der Mannheimer Großmühle, die das Mehl für die 500 Brote ſtiftete und ſie auch backen ließ, nicht zuletzt aber den Mitwirkenden. In kurzen Worten dankte auch Dr. Hieke für den Gau und würdigte in herzlicher Anerkennung die großen Verdienſte des Herrn Paul Stahl um die Pflege der e und die Linderung der ſozialen Not.“ Ein buntes Unterhaltungsprogramm würzte das reichliche Abendeſſen, deſſen Reſte heute an die Waiſenhäuſer ohne Unter⸗ ſchied der Konfeſſion abgegeben werden. Ehrenamt⸗ lich ſteuerten bei die Vereinigung ehemaliger Mili⸗ tärmuſiker unter ihrem ſtürmiſch begrüßten Diri⸗ genten Muſikmeiſter Vollmer, ſchmiſſige Militär⸗ muſik und einen bnuten Reigen aus unſerem reich⸗ haltigen Opern⸗ und Operettenſchatz, ferner Fritz Fegbeutel, der es verſtand, den Griesgram mit Lachen, für einige Stunden wenigſtens, in die Flucht zu ſchlagen, nicht zuletzt unſer Lokaldichter Jakob Frank, der Koſtproben ſeiner ausgezeichne⸗ ten Mannemer Dichtkunſt gab. Zum Schluß ſang noch Herr Fritz„Dein iſt mein ganzes Herz“. Bei⸗ fall über Beifall dankte für das Gebotene, das in ſeinem beſcheidenen Rahmen überglänzt war durch den echt kameradſchaftlichen Geiſt und den Willen zu helfen. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt heute in den Morgenſtunden in Sandhofen ein 36 Jahre alter verheirateter Gärtner, der ſich in der Scheune ſeines Anweſens erhängte. Miß⸗ liche Verhältniſſe dürften die Urſache der Tat ſein. * Todesſturz auf der Treppe. Geſtern abend nach 7 Uhr iſt in der Gärtnerſtraße die 80 Jahre alte Witwe eines Taglöhners auf der Treppe zu ihrer Wohnung vermutlich infolge Unſicherheit zu Fall gekommen. Die Verunglückte zog ſich einen Schädelbruch zu, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte. 210 000 M. Nrichszuſchuß für Mannheim 1,8 Millionen Mark erhält der Freiſtaat Baden „Neuen Mannheimer Zeitung“) 0 (Berliner Sonderdienſt der Wie unſer Berliner GW.⸗Vertreter von zuſtän⸗ diger Stelle des Reichsarbeitsminiſteriums erfährt, iſt die Verteilung der Reichszuſchüſſe für Haus⸗ reparaturen und Wohnungsteilungen auf die Län⸗ der nach der Kopfzahl erfolgt. Es handelt ſich dabei um die 50 Millionen Mark, die auf Grund der Notverordnung des Reichspräſidenten zur Belebung der Wirtſchaft vom 4. September 1932 bereitgeſtellt worden ſind als verlorene Reichszuſchüſſe für Re⸗ paraturzwecke, für die Teilung von Großwohnungen und für den Umbau von Räumen, die bisher nicht Wohnzwecken dienten, zu Wohnungen. Auf den Freiſtaat Baden entfallen aus dieſem Reichsfonds für Hausreparaturen und Wohnungsteilungen 1,8 Millionen Mark. Preußen hat den auf ihn entfal⸗ lenen Anteil an dieſem 50 Millionen⸗Fonds auf die Regierungsbezirke ebenfalls nach Maßgabe der Kopf⸗ zahl verteilt. Es iſt anzunehmen, daß auch in Ba⸗ den eine ähnliche Regelung getroffen wird. Würde Baden auf die Städte und Amts⸗ bezirke die Reichszuſchüſſe für Hausrepara⸗ turen und Wohnungsteilungen nach Maß⸗ gabe der Kopfzahl verteilen, ſo würde die Stadt Mannheim etwa 210 000/ Reichs⸗ zuſchüſſe für Hausreparaturen und Woh⸗ nungsteilungen erhalten. Es iſt mit größter Wahrſcheinlichkeit anzunehmen, daß auch Baden die Weiterverteilung der auf Baden entfallenen Reichszuſchüſſe nach ähnlichen Grund⸗ ſätzen durchführt. Allerdings werden die badiſchen Inſtanzen bei der Weiterleitung bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade eine ſtärkere Beweglichkeit haben. Sie werden offenſichtliche Härten, die ſich aus einer ſche⸗ matiſchen Verteilung ergeben würden, ausgleichen können, werden den Bedarfsfaktor ſtärker berück⸗ ſichtigen können, als daß durch eine Verteilung nach der Kopfzahl geſchehen würde. Aber auch in Baden wird die Kopfzahl bei der Weiterleitung von der Staatskaſſe auf die Städte und Amtsbezirke wich⸗ tigſte Grundlage ſein. Es muß bemerkt werden, daß es ſich bei dem für die Stadt Mannheim um einen Anteilsbetrag handelt, der von den badiſchen Stel⸗ len noch auf Grund eines tatſächlich vorliegenden Bedarfs erhöht werden kann, daß es ſich hier aber zweifellos um einen Min deſtbetrag handelt. 40 Fahre Odenwaldklub Mannheim-Ludwigshafen Am morgigen 22. Oktober kann der Oden⸗ waldklub Maunnheim⸗ Ludwigshafen auf ſein 40jähriges Beſtehen zurückblicken. Zur Zeit ſeiner Gründung war Mannheim im Verhält⸗ nis zu heute noch eine kleine Stadt. Die Bewohner hatten damals nicht ſo wie heute das Bedürfnis, dem Häuſermeer der Stadt zu entfliehen, um in den Ber⸗ gen Erholung und Ablenkung vom Alltag zu ſuchen. Man wanderte in den Neckarauer Wald, der wegen ſeiner Wildnis nicht ſo bequem zu durchſtreifen war, wie der heutige Waldpark, der aus ihm hervor⸗ gegangen iſt. Ober man wanderte in den Käfer⸗ taler, Viernheimer und Lampertheimer Wald. Daß auch Heidelberg und Weinheim beliebte Ausflugziele waren, iſt ſelbſtverſtändlich. Aber in den Odenwald tiefer einzudringen, war nicht üblich. Bei einer Stammtiſchgeſellſchaft in der„Stadt Aachen“ om Zeughausplatz gab es einige Herren, meiſt dem Kaufmannſtande angehörend, die ſich mit den kurzen Spaziergängen nicht begnügten. Sie wagten ſich auch tiefer in den Odenwald hinein. Da⸗ durch wurden ſie auf einen Verein aufmerkſam, der die Markierung von Wanderwegen vornahm. Als ſie hörten, daß dies der Odenwaldklub ſei, der in Darmſtadt ſeinen Sitz habe, wandten ſie ſich dorthin mit der Bitte um Aufnahme in den Klub. Da es nur wenige Mannheimer waren, ſchlug man ihnen vor, ſich der Sektion Heidelberg anzuſchließen. Das taten ſie denn auch im Jahre 1890. Sie warben noch andere Freunde und Bekannte für dieſen das Wan⸗ dern fördernden Verein und bald waren die Mann⸗ heimer Mitglieder den Heidelbergern an Zahl über⸗ legen, ſo daß man ihnen nahelegte, eine eigene Sektion zu gründen. Am 22. Oktober 1892 fand im Reſtaurant„Trifels“ (O 8) die„konſtituterende Generalverſammlung“ ſtatt. Zu den eigentlichen Gründern der Ortsgruppe gehören fünf Herren, von denen nur noch einer lebt, Herr Carl Frickinger, Inhaber der Kohlenfirma Kühner u. Co. Schnell wuchs die Mitgliederzahl. Als 1894 auch 40 Mitglieder aus Ludwigshafen darunter waren, erhielt die Ortsgruppe den Namen Mannheim⸗Ludwigshafen. Fritz Haffner war 1. Vorſitzender. 1910 mußte er ſein Amt aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten niederlegen. Darauf leitete fein Stellvertreter, Theodor Bartſch, ein Jahr den Klub. Als auch dieſer wegen plötzlicher ſchwerer Er⸗ krankung ſein Amt abgeben mußte, wurde Ernſt Weißert gewählt, der mit Umſicht und Weitblick die Ortsgruppe leitete, auch zeitweiſe den Geſamt⸗ klub als deſſen 2. Vorſitzender, und bis zum heutigen Tag die Führung der Ortsgruppe innehat. „Die ſtets wachſende Mitgliederzahl, die im Jahre 1923 mit über 4000 ihren höchſten Stand erreicht hatte, beweiſt die Bedeutung des Odenwaldklubs für unſere Großſtadt. Die Zahl der Teilnehmer an den monat⸗ lichen Programmwanderungen beträgt bis heute gegen 100 000. In Preußen entſcheidet über die Bewilligung von Reichszuſchüſſen die Stadt auf Antrag des Grund⸗ ſtückeigentümers. In Baden dürfte eine ähnliche Regelung erfolgen, ſodaß alſo an den Stadtrat Mannheim entſprechende Anträge zu richten ſind. Nach Auffaſſung des Reichsarbeitsminiſte⸗ riums iſt die Inſtandhaltung des Haus⸗ beſitzes aus arbeitsmarktpolitiſchen ſozial⸗ politiſchen und kreditpolitiſchen Gründen gerechtfertigt. Als größere Inſtandſetzungsarbeiten gelten: Er⸗ neuerung der Dachrinnen und Abflußrohre, Um⸗ decken des Daches, Abputz oder Anſtrich des Hauſes im Aeußern, Neuanſtrich des Treppenhauſes, Er⸗ neuerung der Heizanlagen, Beſeitigung von Haus⸗ ſchwamm und ähnliche, einen größeren Koſtenauf⸗ wand erfordernde Arbeiten. Die Hilfsmaßnahmen des Reiches für die Inſtandſetzung der Wohngebäude ſind mit der Bereitſtellung der 50 Millionen Mark nicht erſchöpft. Für die Inangriffnahme einer groß⸗ zügigen Inſtandſetzung des Hausbeſitzes ſtehen ins⸗ beſondere rund 400 Millionen Mark Steuergut⸗ ſche ime zur Verfügung, die der Hausbeſitz gegen Entrichtung der Grundſteuern erhält. Die Reichs⸗ regierung erwartet, daß dieſe Beträge für Repa⸗ raturzwecke verwendet werden und zwar umſomehr, als der Eigentümer damit nicht nur der Allgemein⸗ heit dient, ſondern ſich auch ſelbſt vor den großen Nachteilen weiterer ſtarker Entwertung feines Grundbeſitzes ſchützt. Weiter wird verlangt, daß auch der in der Miete enthaltene Anteil für Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten in vollem Umfang für die Arbeits⸗ beſchaffung eingeſetzt wird. Etwa ein Siebentel bis ein Achtel der geſamten Bevölkerung des Deutſchen Reiches lebten in Zeiten normaler Baukonjunktur mittelbar und unmittelbar von der Bautätigkeit. Die Reichsregierung will im Hinblick auf dieſe Schlüſſel⸗ ſtellung der Bauwirtſchaft im Rahmen ihrer Arbeits⸗ beſchaffungsmaßnahmen erhebliche Mittel zu ihrer Belebung einſetzen. Dieſem Zweck ſoll auch der 50⸗ Millionen⸗Fonds zur Inſtandſetzung der Wohnungen und zur Wohnungsteilung in vorderſter Reihe dienen. Es iſt zu wünſchen, daß durch dieſe Reichs⸗ zuſchüſſe auch der heimiſche Baumarkt eine weſent⸗ liche Belebung erfahren wird; denn dieſe Belebung wird zahlreichen Menſchen Arbeit und Brot geben. Aber nicht dieſe allein ſind gewandert, ſondern ſie haben auch viele Tauſende wieder zum Wandern an⸗ geregt. Ein beſonderes Verdienſt hat der Klub ſich durch die von ihm ins Leben gerufene Schüler⸗ wanderungen erworben. Seit dem Jahre 1907 bis heute ſind über 30 000 Schulkinder und zwar meiſt ſolche, deren Eltern nicht in der Lage waren, mit ihren Kindern zu wandern, mit Unterſtützung der Schulverwaltung vom Odenwaldklub hinaus⸗ geführt worden in die heimiſchen Wälder und auf die benachbarten Bergeshöhen, wo ſie ſich erholen und ihre Heimat kennen lernen durften. Während der Kriegszeit wurden arme Mannheimer Schulkinder. zu mehrwöchigem Aufenthalte vom Klub in Wil⸗ helmsfeld untergebracht und verpflegt, wobei auch Mannheimer Kinderfreunde und die Stadtverwal⸗ tung ihr Scherflein beiſteuerten. Das Jugend⸗ wandern wurde beſonders in den letzten Jahren gefördert. Es beſtehen z. Z. eine ſtattliche Mädchen⸗ gruppe und zwei Jungengruppen. Sie ſind dem größeren Verbande des Jungodenwaldklubs ange⸗ ſchloſſen. Zur Förderung des Wanderns hat der Klub ſchon ſehr viel getan. Zu ſeinem Markierungs⸗ bezirk gehören 14 Wanderlinien des Geſamtklubs, die zum größten Teil von Mitgliedern der Orts⸗ gruppe betreut werden. Zu dem großen Kartenwerk des Geſamtklubs hat die Ortsgruppe als eigenſte Arbeit Blatt 4 (Heidelberg) unter großen finanziellen Opfern her⸗ ausgebracht und es den Mitgliedern 1925 als Ver⸗ einsgabe geliefert, während im Jahr darauf das Blatt 3(Weinheim) den Mitgliedern ausgehändigt werden konnte. Als Eigenbauten beſitzt die Orts⸗ gruppe zwei Wanderheime, eine aus Granit erbaute turmartige Hütte auf dem Eichelberg und ein kleines Wanderheim mit Wirtſchaftsbetrieb bei Neckarſteinach. An der Sammlung ſchöner alter Volkslieder und an der Erhaltung von Na⸗ turſchutzdenkmälern hat der Klub führend teilgenommen. Ebenſo tritt er für Pflanzen ſchutz ein. Die dem Odenwaldklub angeſchloſſene Bergwacht hat gerade im letzten Jahre durch die Herausgabe farbiger Wandbilder weſentlich zum Schutze der heimiſchen Pflanzenwelt beigetragen. Die Ortsgruppe Mannheim⸗Lubwigshafen Riſt nicht nur die größte des Klubs, ſondern auch am ſtärkſten gegliedert. Zur Geſamtverwaltung dient der Vorſtand und der Verwaltungsrat. Im Wanderausſchuß werden die Programmwanderungen bis ins Einzelne bera⸗ ten. Die Familienabende und Vorträge werden durch den Vergnügungsausſchuß betreut. Die 1921 gegründete Geſangsabteilung und der vor zwei Jah⸗ ren ins Leben gerufene Frauenchor beleben durch ihre Wander⸗ und Volkslieder die Wanderungen und verſchönern die Abendunterhaltungen der Orts⸗ gruppe. Den Mitgliedern ſteht eine reiche Bücherei mit vielen Karten und Reiſeführern zur Verfügung.! Für die Geſamtbelange der Ortsgruppe dient das 1921 gegründete Kluborgan„Friſch auf“, das ſchnell aus einem Mitteilungsblatt zu einer gern geleſenen Heimatzeitſchrift geworden iſt. Das uneigennützige Streben des Odenwaldklubs, insbeſondere der Mannheimer Ortsgruppe, ſoll an⸗ läßlich ihres Jubliläums dankbar anerkannt werden. Möge ſie für ihre ſchönen Beſtrebungen, Volkswohl⸗ fahrt zu fördern und die Liebe zur Heimat zu wecken und zu vertiefen noch mehr Verſtändnis finden als bisher. Das ſei unſer Wunſch zu ihrem Ehrentag. Keine VBrieſpoſten in Verluſt geraten Ein großer Teil der in der Zeit von Mitte Jult bis Mitte Auguſt über Sibirien abgeſandten euro⸗ päiſchen Briefpoſten für Oſtaſien war infolge der Ueberſchwemmungen bei Charbin und Tſttſikar und durch die Einſtellung des chineſiſchen Poſtdienſtes in der Mandſchurei aufgehalten worden und war ſchließ⸗ lich ſo lange überfällig, daß der gänzliche Verluſt beträchtlicher Mengen von Poſtſachen befürchtet wer⸗ den konnte. Wie die japaniſche und die chineſiſche Poſtverwaltung jetzt mitgeteilt haben, ſind nunmehr ſämtliche vermißten deutſchen Briefpoſten nach Japan und China bei den Beſtimmungspoſtanſtalten nach⸗ träglich eingetroffen. Was die zu derſelben Zeit und auf demſelben Wege abgeſandten Briefpoſten für die Mandſchurei, für Hongkong und die Philippinen betrifft, ſo liegen zwar Empfangsanzeigen nicht vor, man kann aber aus der Tatſache, daß Fehlmeldungen nicht ein⸗ gegangen ſind, und aus der reſtloſen Ankunft der Poſten in China und Japan ſchließen, daß dieſe Briefpoſten ebenfalls ſämtlich an ihre Beſtimmung gelangt ſind. * Nicht glühende Aſche in Holzkäſten ſchütten! In der vergangenen Nacht um 12,40 Uhr wurde die Be⸗ rufsfeuerwehr telephoniſch nach N 7, 8 gerufen. Ver⸗ mutlich durch glühende Aſche war ein Müllkaſten in Brand geraten. Das Feuer wurde mit dem Kleingerät gelöſcht. Kabarelt Libelle Das Programm der zweiten Oktoberhälfte iſt erfolg⸗ verſprechend geſtartet. Es iſt abwechſlungsreich und nicht, wie das früher in dieſem Hauſe oft geſchah, aus Füllnum⸗ mern zuſammengeſetzt. Travendt und Garnier, die komiſchen Akrobaten, durften mit Recht prolongiert wer⸗ den, ebenſo das exzentriſche Tanzpaar W. und E. Blacker. Der ebenfalls wieder verpflichtete Vortragskünſtler und Anſager Karl Rolf Auguſtin hat mit Trude Bergen den neuen Sketch„Weekend“ ganz nett geſtaltet. Deshalb ſeien ihm die angejahrten Witze verziehen. Wicco Fabri hörten wir einmal bei einer Veranſtaltung im Roſen⸗ garten; ſein Temperament und ſeine Lieder haben ſich nicht geändert. Die heitere Seite ſeiner Darbietungen kommt im kleineren Raum des Kabaretts ſehr viel beſſer zur Geltung. Ramona und Pola Arregor bringen einen guten Kombinationsakt, beſtehend aus Tanz, Ge⸗ ſang, Akrobatik und Hundedreſſur. Gerade bei dieſer Num⸗ mer zeigt ſich, daß ein Schuß Variete das Kabarett nur heben und beleben kann. Als Tanzparodiſtin iſt Gerty Pohl eine reizende Vertreterin ihres Fachs, die ſich auch im Trocaderoteil nützlich macht. Einer der wenigen Humoriſten, bei denen keine Pointe verloren geht, die jeden Bagatellwitz zum Treffer machen, iſt Pong. In „Balton“ lernt das ſtaunende Publikum einen gantz hervorragenden Kartenkünſtler kennen, deſſen Geheimnis die ununterbrochene Plauderei iſt. Hinter ſeinen Scherzen verbirgt ſich der Tatbeſtand einer vorbereitenden Hand⸗ lung. Juriſtiſch ausgedrückt. Und dann wundern ſich die Leute, wenn ihnen ganze Kartenſpiele aus den Rockärmeln fallen. Man konſtatiert mit Vergnügen: Balton iſt prima. Und ganz am Schluß ſteht da ein Tiſch, darauf ein Glas Wein. Das kann nur die ſtille Ouvertüre zu Joachim Ringelnatz ſein. Vor zehn Jahren, als ich ihn zuletzt ſah und hörte, ſtand das Glas auf einem braunen Klayter, das Klavier auf einem engen Podium und dieſes im „Simpliziſſimus“ zu München. Daneben ſtützte ſich Kätht Kobus majeſtätiſch auf einen langen Beſen. Vielleicht war in jenem intimeren Raum Joachim Ringelnatz mehr in ſeinem Element, aber auch in der„Libelle“ weiß er wir⸗ kungsvoll ſeine Gedichte von tiefer Weisheit an den Mann zu bringen. Wie er ſie vorträgt, das darf nur er, und nur er kann überhaupt ſeine Gedichte vortragen. Sonſt ſollte man ſie nur leſenderweiſe zu ſich nehmen. Er erſcheint als einfacher Matroſe, agiert mit einfacher Mimik und breitet den Schatz ſeiner einfachen Philoſophie vor uns aus. Die Gemeinde ſeiner Mannheimer Verehrer iſt nicht klein, ſie vereint ſich mit den andern allabendlich zu herzlichem Bei⸗ fall für den Dichter und Vortragskünſtler. Die künſtleriſche Leitung der„Libelle“, in den Händen von Fraun Direktor J. Adolph⸗Körfey liegend, hat mit dieſem Programm den ernſten Willen bewieſen, uns auf dieſem Gebiet bisher vernachläſſigten Mannheimern ein gutes Kabarett zu geben. Hans Dapper und ſeine Soliſten ſpielen unermüdlich Tanzmuſik und Kabarekt⸗ begleitung, zwiſchendurch einmal Bühnenſchau. Es ſet noch darauf hingewieſen, daß die„Libelle“ täglich zum Nachmittagstee mit künſtleriſchen Darbietungen geöffnet iſt. W. „Heute ſehen Sie aber bedeutend beſſer aus!“ „Das kommt jedenfalls daher, Herr Doktor, weil ich die Anweiſung auf der Medizinflaſche genau be⸗ folgt habe!“ i „Wie lautete denn die Anweiſung?“ „Flaſche feſt verkorkt halten!“ und ber to en bei Rr Silehf Kopfschmerzen e Ischias, Hexenschuß u. Erkältungs- ee 2 krancheiten. Stark harnsäurelösend. 11 bakterientötend] Absolut unschad- lcchl Ein Versuch Überzeugt! Die Frau, die ich nicht vorgeſſe In der Straßenbahn fiel ſie mir auf: eine char⸗ mante Brünette mit ſchönen Augen und beneidens⸗ wert blühendem Geſicht. Ich beobachtete dies ſchöne Menſchenkind, konnte mich nicht ſatt ſehen. Sie trug weder einen Trauring, noch einen Verlobungsring; ſie war alſo ledig. N. Die entzückende Kleine ſtieg aus. Schade! Leider lehlte mir die Möglichkeit, ihr zu folgen; ich mußte b 5 Ob ich dies holde Fräulein wohl jemals wieder⸗ ſah? Ich fuhr jeden Morgen mit derſelben Straßen⸗ bahn, beobachtete die Halteſtellen, immer in der Hoff⸗ nung, die Erſehnte wiederzutreffen. Vergebens! Aber ich konnte dies blühende Fräulein nicht vergeſſen. Bekanntlich ſpielt der Zufall eine große Rolle im Leben! f Kurz: auch mir half ein Zufall: 15 traf meine Schöne beim Bummel durch eine belebte Geſchäfts⸗ ſtraße. Sie beſah ſich beſonders die Auslagen der Geſchäfte, die kosmetiſche Artikel führten. Unauf⸗ fällig folgte ich ihr.— Schließlich betrat ſie ein größeres Geſchäft, und ich tat es ebenfalls, um auch um Schein eine Kleinigkeit zu kaufen. Da ſah ich enn, daß ſie eine Doſe Marylan⸗Creme erſtand. Um es abzukürzen; die Schöne und ich wurden e e 1 win 5 5 7 5 5 We ebling hat mir jetzt eingeſtanden, woher ſie dieſe wird die prächtig wirkende Marylan⸗Ereme erfreu⸗ liebreizende Hautſchönheit hat: ſie pflegt ihr Geſicht . mit Marylan⸗Creme. Und ich ſollte es auch tun. f 5„„ die famoſe Marylan⸗Creme aus meinem Geſicht her⸗ Creme kennen, werden Ste begreifen, warum mehr Ich bin erfreut, daß es ſo kam. Auch mir ſchenkte Makylan⸗Creme überraſchenden Erfolg: Runzeln und Falten wurden bald gemildert und die Geſichts⸗ haut begann wieder aufzublühen. Man muß mein als 25000 Damen und Herren ihrer Begeiſterung in Dankbriefen, deren Zahl notariell beglaubigt 15 Ausdruck gaben. 5 heutiges Geſicht ſehen und es mit dem damaligen Zuſtand vergleichen, um zu erkennen, welche Blüte ausgeholt hat Meine Braut und ich ſind mit unſerem Ausſehen mehr als zufrieden. Wer weiß, ob meine heutige Braut mir damals in der Straßenbahn auf⸗ efallen wäre, hätte ſie nicht die herrliche Geſichts⸗ 1 7 dank Marylan⸗Creme gehabt? Ich werde jene Stunde niemals vergeſſen. 5 Auch Ihrem Geſicht, meine Dame, mein Herr, lichſte Vorteile bringen. Sobald Sie Marylau⸗ . bildungen. lehrreich Sch 4. Seite/ Nummer 492 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 21. Oktober 1932 Hausfrau und deutſche Stoffe Die Auffaſſung, daß der engliſche Stoff beſſer iſt als deutſcher, iſt weitverbreitet. Ab und zu nimmt dieſe Vor⸗ Itebe des Deutſchen fürs Ausländiſche groteske Formen an, wenn beiſpielsweiſe deutſche Ware nach England ge⸗ ſchickt wird und von dort die Reiſe zurück mit dem Stem⸗ pel der garanttert echten engliſchen Produkte antritt. Das find Schwächen, über die man lächelnd hinweggehen könnte wenn ſie nicht von weittragender volkswirtſchaftlicher Be⸗ deutung wären. Gerade dieſe Seite wurde in einem Vortrag des Mannheimer Hausfrauen bundes am Don⸗ nerstag nachmittag in der„Harmonie⸗Lindenhof“ eingehend betrachtet. Frau Dr. L. Layer ⸗Stuttgart ſprach über das Thema „Was die Hausfrau 118 deutſche Tuche wiſſen muß.“ Sie verwies darauf, daß eine grundſätzliche Abſchnürung vom Auslandsmarkt für die deutſche Wirtſchaft nicht gün⸗ ſtig ſei, aber es müßten ſolche Waren unbedingt in Deutſchland gekauft werden, die hier billiger ſind. Dazu gehören auch Tuche und Garne. In einem knappen Abriß über die Entwicklungsgeſchichte des Spinnens und Webens von der Handſpindel über das Spinnrad bis zum moder⸗ nen maſchinellen Webſtuhl, orientierte die Rednerin über die verſchiedenen Webarten. Unendlich langwierig iſt der Vorgang. Vom Scheren der Schafe bis zum fertigen Tuch liegen viele Behandlungsarten dazwiſchen, die vor allem dem Zuhörer begreiflich machten, daß ein guter Wollſtoff eine beſtimmte Preishöhe haben muß. Intereſſant war bei der Darſtellung der deutſchen Tuch⸗ erzeugung, daß die Beſchaffenheit des Tuches vom Waſſer abhängt. Das Waſſer muß eine beſtimmte Zuſammenſetzung haben, wenn eine gewiſſe Güte und Beſchaffenheit erzielt werden ſoll. Dadurch kommen Gebiete Deutſchlands, bei denen die Vorausſetzungen zutreffen, zu der Tuchinduſtrie, wie beiſpielsweiſe Württemberg. Der Vortragende wies darauf hin, daß das Beſte auf die Dauer beſonders bei Stoffen das billigſte iſt. Nach dem Krieg wurde in Deutſch⸗ land die Tucherzeugung ſo auf die Höhe gebracht, daß die beſten Qualitäten im eigenen Land hergeſtellt werden. Es ſei Pflicht jeder Hausfrau, bei Garnen und Tuchen aus⸗ drücklich deutſche Ware zu verlangen, die jetzt auch ihre beſonderen Qualitätszeichen bekommen. Frl. Pohl, die zweite Vorſitzende des Hausfrauenbundes, unterſtrich die wirtſchaftlichen Folgerungen des Themas. Es können Arbeiter beſchäftigt und Unterſtützungen ein⸗ geſpart werden. Eine Lehrſtunde nannte die Verſamm⸗ lungsleiterin den Vortrag und dankte Frau Dr. Layer herzlich für die Werberede für deutſche Ware. Tuchproben, die nachher zirkulierten, überzeugten die Zuhörer von dem Geſagten. Die zahlreich erſchienenen Hausfrauen waren befriedigt über den Vortrag, der in einfacher und glücklicher Weiſe Hausfrauenintereſſen mit Volksintereſſen zu verbinden wußte. Mannheimer Sendung Nach einer ſehr langen Pauſe durften die Mannheimer wieder einmal„Zaungaſt“ bei ihrem Nationaltheater ſein und mit ihnen Tauſende von Rundfunkhörern, denen der Südfunk Mozarts Oper„Die Hochzeit des Figaro“ vermittelte. Es iſt nicht Aufgabe an dieſer Stelle, auf die Dekannte glanzvolle Aufführung näher einzugehen, ſon⸗ dern es ſoll lediglich feſtgeſtellt werden, daß das Werk in ſeiner ganzen Schönheit von den Mikrophonen aufgenom⸗ men und über den Sender geleitet wurde. Das Orcheſter, bei dem zeitweiſe und ganz unbedeutend die Bäſſe zu ſtark für die Lautſprecher⸗Membrane waren, ſtand in richtigem Verhältnis zu den Soliſten, ſo daß das Ganze in einer Klangfülle durchkam, die der im Theaterraum in nichts nachſtand. Die Länge der Oper wird vielleicht bei einigen Hörern zur Ablehnung einer ſolchen Ueberträgung führen. Wenn es ſich darum handelt, daß es ſchwer iſt, mehr als drei Stunden lang ſich das optiſche Bild im Geiſte formen zu müſſen, ſo mag dieſer Einwand gerechtfertigt ſein. g Dagegen ſteht aber der größere Vorteil, daß dͤie muſika⸗ liſchen Feinheiten eines derartigen Werkes ohne Ablen⸗ kungen— ſofern man ſich auf die Uebertragung konzen⸗ triert— zu erfaſſen. Nicht vergeſſen werden darf die große Werbemöglichkeit einer Theateraufführung im Rundfunk, denn mancher Hörer wird unter dem Eindruck einer gelun⸗ genen Uebertragung den Wunſch haben, das Werk auch auf der Bühne kennen zu lernen und das zu ſehen, was er nur hören konnte. * Landau, 21. Okt. Als geſtern nachmittag der 52jährige Landwirt Auguſt Traut aus Queichheim von Billigheim nach ſeinem Heimatort ritt, traf er bei der Impflinger Mühle ſein eigenes Fuhrwerk, das ins Feld fuhr. Den Pferden des Wagens, die zu galoppieren begannen, folgte Trauts Reitpferd nach, das den Reiter abwarf. Traut ſtürzte ſo unglücklich, daß er den ſchweren Verletzungen als⸗ bald erlag. Er galt als einer der reichſten Land⸗ wirte ſeines Heimatortes. Großer Kreisturntag der Badiſchen Turnerſchaft in Heidelberg Es iſt eine reichhaltige Tagesordnung und eine ganze Reihe wichtiger Fragen, welche die Abgeordneten zu dem alle zwei Jahre ſtattfindenden großen Kreisturntag, der ſich aus dem Kreisturnrat, dem Kreisturnausſchuß, den Gaubeamten, den Ehrenmitgliedern des Kreiſes und den Vertretern der beinahe 600 Vereine zuſammenſetzt, erwar⸗ tet. Wohl hat in all den Dingen die Verſammlung der Gaugeldwarte und Gauvertreter mancherlei Klärung durch die Vorbeſprechungen erfahren, auch der Kreisturnrat wird am Tage zuvor nochmals zuſammentreten, das letzte Wort aber kommt dem Kreisturntag ſelbſt zu. Eine beſondere Note erhält dieſe Heidelberger Tagung noch durch den Rücktritt des langjährigen Kreisvertreters Direktor Weiß, Heidelberg, wodurch ein Wechſel in der Führung zu er⸗ warten iſt. Dadurch beanſpruchen auch die Neu⸗ und Er⸗ gänzungswahlen kein alltägliches Intereſſe. Keine allzulange Zeit ſollte die Berichterſtat⸗ tung in Anſpruch nehmen, da die Veröffentlichung der Berichte in der Badiſchen Turnzeitung bevorſtehen. Ein beſonderer Punkt iſt den vielſeitigen Jugendfragen gewidmet. Der freiwillige Arbeitsdienſt und die Richt⸗ linien des Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung ſtehen dabei im Mittelpunkt. Auch über den Stand der Vorbereitung für das 15. Deutſche Turnfeſt in Stuttgart, insbeſondere über die Arbeit des 10. Krei⸗ ſes werden die Abgeordneten zu ſprechen haben. Ob es dem Pforzheimer Turngau gelingt, mit ſeinem Antrag, daß der 10. Kreis ein Vereinsriegenturnen vorführt, durch⸗ zudringen, iſt kaum anzunehmen, nachdem die turneriſche Leitung auf einem anderen Standpunkt ſteht. Bei den Wahlen iſt man in erſter Linie auf die Nach⸗ folgeſchaft von Direktor Weiß geſpannt. Der einmütige Vorſchlag der Gauvertreter lautet auf den ſeitherigen zwei⸗ ten Kreisvertreter, Profeſſor Dr. Fiſcher⸗ Karlsruhe, welcher Vorſchlag auch die Zuſtimmung des Kreisturn⸗ tages finden ſollte. Offen iſt noch die Frage, wer das Amt des zweiten Kreisvertreters, ſowie des Kreispreſſe⸗ und Schriftwartes übernimmt. Für die Ergänzungswahlen ſtehen die ſeitherigen Amtsinhaber wieder zur Verfügung. Einer ganz beſonderen Beachtung dürfen ſich die Würt⸗ ſchaftsfragen erfreuen. Hierzu liegt ein Antrag des TV. Haslach vor, in Form einer einmaligen Kopfſtener oder durch freiwillige Spenden einen Betrag zu ſchaffen, der zunächſt dem antragſtellenden Verein zur Verfügung ſtehen, dann aber in jährlichen Raten einer zu gründenden Unterſtützungskaſſe für notleidende Vereine zugeführt werden ſoll. Die Annahme dieſes Antrages ſollte ebenſo fraglich ſein, als der des TV. Ettlingen, der eine Neu⸗ ordnung des Unterſtützungsweſens bei Unglücksfällen wünſcht. In beiden Fällen werden neue Belaſtungen der Vereine erforderlich, welchen der Kreisturntag kaum zu⸗ ſtimmen wird. Weitere Anträge des Turngaues Karlsruhe und des TV. Badenia Mannheim⸗Feudenheim beſchäftigen ſich mit dem kommenden Landesturnen. Die Frage, ob das nächſte Landesturnen 1933 oder 1934, ob kür Turner und Turnerinnen gemeinſam oder getrennt, durch⸗ geführt werden ſoll, ſollte im jetzigen Augenblick noch nicht ſpruchreif ſein. Weiter beantragt der Karlsruher Turn⸗ gau unter Berückſichtigung der allgemeinen Lage den klei⸗ nen Kreisturntag 1933, um Koſten zu ſparen, ausfallen zu laſſen. Ein Antrag des Neckar⸗Elſenz⸗Gaues betrifft die Grenzregelungskommiſſion und ein ſolcher des TV. 62 Konſtanz ſoll zu einer Klärung der Wettkampfbeſtimmun⸗ gen bzw. der Waſſerballſpielordnung führen. Nach der reichhaltigen Tägesoronung zu ſchließen, wird der Kreisturntag der badiſchen Turner in Heidelberg einen an Arbeit reichen und vielgeſtalteten Verlauf nehmen. ö N l ö Gr. Handball der Turner Eutſcheidbungen zwiſchen Vor, und Rückrunde Die Atempauſe zwiſchen den Runden iſt für die Meiſter⸗ klaſſe auf den 30. Oktober verlegt, an welchem Tage in der geſamten badiſchen Turnerſchaft der Meiſterſchaftsſpiel⸗ betrieb ruht. Es finden an dieſem Tage nur Spiele zwi⸗ ſchen kombinierten Gaumannſchaften ſtatt, im Gedanken an Max Heiſer, dem Schöpfer des Handballſpiels. In der Gruppe 1 der Meiſterklaſſe hatte man am Vorrundenende für die vorläufige Rangordnung in mancherlei Beziehung ein anderes Bild erwartet. Was ſeit Jahren nicht der Fall war— die klare Führung einer Mannſchaft—, iſt diesmal zu verzeichnen. Daß die Tgde Ketſch wiederum die beſten Ausſichten haben würde, brachten wir von Anfong an ſchon zum Ausdruck, Nie⸗ mand hätte aber damit gerechnet, daß Ketſch, nun mit Platzſperre belegt, und mit geſchwächter Mannſchaft ſeine Spitzenſtellung behaupten würde. Abzuwarten bleibt jedoch das Abſchneiden in den Rückſpielen. Richtig in Schwung gekommen und angenehm enttüuſcht hat in den letzten Wochen die Tg Rheinau die ſich nach den erſten Miß⸗ erfolgen auf den zweiten Tabellenplatz vorgearbeitet hat. In dieſem Jahre haben die Rheinauer ſich rechtzeitig von Abſtiegsſorgen befreit, ein für die weiteren Spiele nicht zu unterſchätzender Faktor. Beſſere Leiſtungen hätte man vom Turnwperein 1846 erwartet, nach dem Abſchneiden 5 Kleid rmeuse, mit bobs! ag Feſtenperdie Eine gewiſſe Unbeſtändigkeit in der gegen Tgde Ketſch. e Hintermannſchaft läßt, wie ein Blick in die Tabelle zeigt, die keineswegs ſchlechte Arbeit der Angriffsreihe nur zum Teil ſich auswirken. Die 3 unentſchiedenen Spiele(:4, :5,:6) ſind der beſte Beweis dafür. Auch der mit dem TW 46 punktgleiche TV Hockenheim beſitzt nicht mehr die vorjährige Schlagkraft. Dieſe beiden Mannſchaften in der Mittelgruppe werden jedoch den Ausgang der Spiele am letzten Ende nicht unweſentlich beeinfluſſen. Noch ſtark im Hintertreffen iſt die Tgde Heidelberg, die ſich immer erſt ſpät auf ihre Lage beſinnt, während der Neu⸗ ling Germania Neulußheim, wohl den letzten Platz einnimmt, ſeine Lage aber durchaus nicht als aus⸗ ſichtslos zu bezeichnen braucht. So ergibt ſich nach dem Abſchluß der Vorrunde folgender Tabellenſtond: Sp. gew. unentſch. verl. Tore Punkte Tgde. Ketſch.. 5 4 1— 9 TG. Rheinau 5 3 0 2 6 TV. 1846 8 55 1 3 0 5 TV. Hockenheim 5 1 3 1 5 Tgde. Heidelberg 5 1 1 3 3 Grm. Neulußheim 5 0 2 3 5 Mit 2 Spielen beginnt am nächſten Sonntag die Rück⸗ runde, nachdem Ketſch und Hockenheim ſpielfrei ſind. Die Tgoe Heidelberg empfängt den Turn⸗ verein 1846, wobei eine Wiederholung des Manunhei⸗ mer Vorſpielſieges nicht ohne weiteres wahrſcheinlich ſein wird. Eher iſt auch im zweiten Zuſammentrefſen mit einem abermaligen Erfolge der Tg Rheinau zu rechnen, bei welcher Germania Neulußheim anzutreten hat. Da die Gruppe 5 auch am Sonntag noch keine Rück⸗ ſpiele hat, iſt das weitere Meiſterklaſſenprogramm nicht ſehr umfangreich. Es ſpielen in: Gruppe 2: Polizei Heidelberg— TV Rot; Tc Nuß⸗ loch— 62 Weinheim; Jahn Weinheim— Jahn Nußloch. Gruppe 3: Tod Durlach— Tbd Beiertheim; TV Bruch⸗ ſal— TW Brötzingen. Gruppe 4: Tgde Offenburg— Karlsruher TV zei Korlsruhe— Jahn Offenburg. 467 Poli⸗ Im Maunheimer Gau iſt noch alles in der Schwebe. Abermals mußte aller⸗ dings die Gauleitung im Falle Seckenheim durch beſon⸗ dere Entſcheidungen eingreifen. Dabei iſt der TV Secken⸗ heim noch gut weggekommen, wenn man von dem Aus⸗ ſchluß der Beteiligten abſieht. Für die weitere Dummheit, nicht ſpielberechtigte Leute zu verwenden, kann niemand etwas. Allerdings gehen 5 Punkte der Vorrunde dadurch verloren. Um bei der Gruppe 1 zu bleiben, ſei in dem Zuſammenhong vermerkt, daß nach dem Zurückfollen des TW Seckenheim, die ſtarke Spitzengruppe noch aus Jahn Neckarau, Tgde Käfertal und TV Waldhof be⸗ ſteht. Jahn Neckorau muß am nächſten Sonntag ſeine weiteren Ausſichten beim TV Viernheim wah⸗ ren, was auch gelingen ſollte. TV Sandhofen erwartet den Tb Germania. Wer Sieger wird bleibt offen. Einen harten Strauß wird es zwiſchen TV Secken⸗ heim und TV Waldhof geben. Der Platzbeſitzer muß viel verlorenes Gelände aufholen, die Gäſte dagegen ſpre⸗ chen noch ein ernſtes Wort an der Tabellenſpitze mit. In der Gruppe 2 erwartet man beim Zuſammen⸗ treffen von TV Schwetzingen— Tbd Hockenheim einen weiteren Erſolg des Tabellenführers Hockenheim. Außerdem ſollte— zudem noch auf eigenem Platze—, Friedrichsfeld über T V 18 46 1b ebenſo die Ober⸗ hand behalten, als auch Tg Oftersheim über den TV Kirrlach. Bei normalem Verlauf dieſer Spiele würde ſich in der allgemeinen Lage dieſer Gruppe nichts ändern. Damen ⸗Handball⸗Verbandsſpiele Zu dem Bericht in Nr. 485 unſerer Zeitung ſchreibt uns der Schiedsrichter dieſes Spiels, Herr Schnitzet, fol⸗ gendes: Meinen Namen erfuhr der Artikelſchreiber dadurch, daß er ſich mir vor dem Spiele vorſtellte. Ueber die Spiel ⸗ fähigkeit eines Platzes entſcheidet einzig und allein der Schiedsrichter. Als ſolcher habe ich mir das Recht zugemutet, das Spiel anzupfeiſen, nachdem ich mich von der Spielſähigkeit des Platzes überzeugt hatte. Als Schieds⸗ richter habe ich aber ebenfalls das Recht, Zuſchauer, die das Spiel durch ungeeignete Zwiſchenrufe ſtören, vom Platze zut weiſen. Dies wäre vielleicht dem Artikelſchreiber gegen⸗ über, bei dieſem Spiele, verſchiedentlich angebracht geweſen. Es iſt nicht Sorge des Schiedsrichters ſich über die Qualitäten der Umkleideräume und Waſchgelegenheiten der Spielerinnen zu informieren. Dies iſt Sache des Platz⸗ vereins(MTG) und im übrigen habe ich ein Handballſpiel zweier Damenmannſchaften geleitet und nicht Moor⸗ und Schlammbäder derſelben, wie Herr Menkes in ſeinem Be⸗ richt anführt. 5 Ueber ſeine Auslegung den„Speſenſatz“ betreffend über⸗ laſſe ich es dem Verband, ſich dazu zu äußern. Vor der Reiſe nach VBudapeſt Ungarns vorausſichtliche Fußball⸗Elf Auch der Ungariſche Fußball⸗Verband hat bereits Heer⸗ ſchau über ſeine Spieler für den Länderkampf gegen Deutſchland am 30. Oktober in Budapeſt gehalten. Allerdings iſt zu bemerken, daß die endgültige Aufſtellung erſt am kommenden Montag erfolgt, jedoch ſind bis auf den Angriff die einzelnen Poſten ſchon ſo gut wie ſicher beſetzt. Das Tor wird Hada(Ferenczvaros) hüten. Als Ver⸗ teidiger ſtehen Kronberger 1(Ferenczvaros) und T Dudas(Ujpeſt) feſt. Die Läuferreihe ſoll mit Bor⸗ ſany(Uipeſt), Saroſi(Ferenczvaros); und Lacar (Ferenczvaros) beſetzt werden. Schwierigkeiten macht, wie ja auch bei der deutſchen Elf, allein der Sturm. Als Rechts⸗ außen kommen Markos(Boeſkai) und Kronenber⸗ ger 2(Szigeti) in Frage. Der Uſpeſter Auer iſt als rechter Verbinder gedacht, während ſein Clubkamerad Javor in der Mitte ſtehen ſoll. Halblinks dürften ent⸗ weder Toldi, Turai(beide FTC) oder Kalmar (Hungaria) ſpielen. Linksaußen wird beſtimmt Dert (Törekves), der einzige Amateur in der Mannſchaft, ſpielen. Firmenſport Sonntag im Firmenſport war von Freund⸗ ſchaftsſpielen beherrſcht. Alle Vereine weilten auswärts und konnten durchweg gute Ergebniſſe erzielen. Aus Mutterſtadt hören wir von einem Unentſchieden, das die Aſſekuranz gegen eine dortige Mannſchaft erzielte, das Ergebnis war:4. Schmoller weilteſſhr in Karls⸗ ruhe beim Warenhaus Knopf und verlör auf dem Phönix Sportplatz knapp:2. Von einer mehr oder we⸗ niger wäßrigen Angelegenheit iſt aus Friedrichsfeld zu berichten. Von dort iſt der einzige S Der letzte zu melden, den die Bad. Kom. Landesbank mit 514 Toren gegen die dortige Blau⸗Weiß Privatmannſchaft erringen konnte. Am kommenden Sonntag findet ein Pflichtſpiel ſtatt. Auf dem 07 Sportplatz treffen Dapolin und Kander aufeinander. Kander muß das Spiel gewinnen, will es ſich nicht von der S e verdrängen loſſen. Außer⸗ dem finden 2 Privatſpiele ſtatt: Lanz— VfR Nollmann⸗ ſchaft und Kiſſel— Phönix Mannheim. Garmiſch⸗Partenkirchen oder 1 a Schreiberhau? Das Rennen um die IV. Olympiſchen Winterſpiele Als die erſten Meldungen auftauchten, daß das ideal gelegene Garmiſch⸗Partenkirchen vom Deutſchen Olym⸗ piſchen Komitee als Austragungsort für die IV. Olym⸗ piſchen Winterſpiele 1936 auserſehen werden ſoll, trat Schreiberhau auch als Bewerber auf. Die dortige Ge⸗ meinde ließ nichts unverſucht und lud die maßgebenden Herren zu einer Beſichtigung des Geländes ein, der aber wohl nicht Folge geleiſtet worden iſt. Bekanntlich ſtatteten die Herren Dr. Lewald und Dr. Diem am Wochen⸗ ende Garmiſch⸗Partenkirchen einen Beſuch ab. Schreiberhau gibt aber das Rennen noch lange nicht verloren. Die dortige Kurverwaltung macht jetzt durch ein groß⸗ artiges Projekt erneut von ſich reden. Oberhalb der 900 Meter hoch gelegenen Joſephinenhütte ſoll noch in dieſem Jahre ein Eisſtadion errichtet werden, das bei einer Fläche von 300 mal 200 Meter eine Sonderſtellung in Europa ein⸗ nehmen würde. Für rund 30 000 Zuſchauer ſoll Sichtmög⸗ lichkeit geſchaffen werden. Die Unterlage des Stadions auf einem abgeholzten Waldſtreifen zwiſchen der Himmels⸗ grundſchanze und der Autorennſtrecke iſt in der Nähe des Bahnhofs Joſephinenhütte im Entſtehen. Die Entſchei⸗ dung, wer in dieſem Rennen den Sieg davonträgt, wird auf der Tagung des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes in Berlin fallen. „Ete“ zieht ſich zurück Erich Rademacher, der Magdeburger Weltrekord⸗ Schwimmer und langjährige Torhüter der deutſchen Waſſer⸗ ball⸗Nationalmannſchaft, beſchließt ſeine ruhmreiche aktlve Laufbahn. Erich Rademacher trat am Donnerstag in Magdeburg mit der Tochter des Präſidenten des Hand⸗ werkskammer⸗Tages, Frl. Pflugmacher, vor den Trau⸗ altar. Er hat erklärt, daß er ſich von allen ſportlichen Wett⸗ kämpfen zurückzieht. Proteſie über Proteſte Ein Nachſpiel zum Winter⸗Preis in Grunewald Der Winter⸗Preis in Grunewald, in dem bekanntlich Janus zu Gunſten ſeiner Stallgefährtin Marteloutſe nicht ausgeritten wurde, wird noch ein Nachſpiel vor den Renn⸗ behörden haben. H. v. Herder, der Trainer des als Drit⸗ ter eingekommenen Tantris hat gegen die beiden Wein⸗ bergſchen Vertreter Proteſt eingelegt und dürfte nach den Paragraphen 83 und 108 der Rennordnung damit auch Er⸗ folg haben. Hierin iſt vorgeſchrieben, daß alle Pferde aus⸗ geritten werden müſſen, wenn keine Erklärung von Seiten eines Stalles abgegeben worden iſt. Anderenfalls muß das nicht ausgerittene Pferd(in dieſem Falle alſo Janus) disqualifiziert werden und ebenſo alle weiteren Pferde des gleichen Stalles in dem betreffenden Rennen. Damit wären Martelouiſe u. Janus zu disqualifizieren u. der weit hin⸗ ter beiden eingekommene Tantris erhielte den Sieg. Man darf geſpannt ſein, welche Entſcheidung das Oberſte Schiedsgericht hier fällt. Kleine Urſachen haben große Wirkungen.. und vielleicht treten dann auch wieder die Wetter mit einer Klage auf den Plan. 8 —.——i⁊cA————ů Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales: Richard ache Baſchan,— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den 0 Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in e Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Belträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Flene 910 Shen-u. . U. Herr. K Bessgs urs g 8 elle Stöe n 8 2 FF Jahrgang/ Nummer 492 1 arenen Freitag, 21. Oktober 1032 3 K. Aus Baden Der Erzbiſchof in der Blindenanſtalt 1. Ilvesheim, 21. Okt. Nach der Firmung in der Pfarrkirche am Donnerstag begab ſich der Herr Erz⸗ biſchof in die badiſche Blindenanſtalt, wo er im Kreiſe der Blinden etwa eine Stunde verweilte. Die Ueber⸗ reichung eines Blumenſtraußes durch 3 kleine blinde Mädchen, der Sprech⸗ und Geſangschor, der Piano⸗ vortrag der angehenden blinden Künſtlerin, all das kam ſo fein und zart an die Zuhörer heran, daß man es im Innern verſpürte: hier ſpricht die Seele der blinden Kinder, hier laſſen ſie das innere Licht leuch⸗ ten, da ihnen ein hartes Geſchick das äußere Licht ver⸗ ſchloſſen hat. Der Herr Erzbiſchof führte in ſeinen Dankeswor⸗ ten dieſe Gefühle und Eingebungen der Blindenſeele, die zu ſeinem Herzen geſprochen, in klarer Weiſe aus, ſchlicht und einfach, wie man zu Kindern ſpricht. Er erzählte den Zöglingen, wie er ſchon immer in ſeiner früheren Tätigkeit im badiſchen Oberland und am See ſich den Blinden gewidmet habe, und wie er alles tun wolle, um den Wunſch des Herrn Direktors zu erfüllen, mit Hilfe der Geiſtlichkeit mithelfen zu wollen, daß die blinden Kinder in unſerer badiſchen Heimat möglichſt ſchon vom 6. Lebensjahre an der Anſtalt zugeführt werden. Als er dann den Kindern den apoſtoliſchen Segen erteilt, unterhielt er ſich noch mit ihnen und eroberte ſich im Sturm ihre Herzen, ſodaß ſie ihn nicht mehr fortlaſſen wollten. Er ver⸗ ſprach denn auch, ſie ganz beſtimmt wieder zu be⸗ ſuchen, ſobald ihn ſein Weg wieder in unſere Gegend bringen werde. Anweſen abgebrannt * Schöllbronn(Amt Ettlingen), 20. Okt. Geſtern abend brannte das gegen Völkersbach zu gelegene, au, Holz gebaute Anweſen des Gipſermeiſters Fritz aus Karlsruhe bis auf den Grund nieder. Die im erſten Stock wohnende Familie erlitt einen Fahrnis⸗ ſchaden von etwa 4000 Mark. Der zweite Stock war unbewohnt. Der Gebäudeſchaden beziffert ſich auf etwa 5000 Mark. Als Brandurſache vermutet man einen Kaminbrand oder Kurzſchluß. Selbſtmorde * Freiburg i. Br., 21. Okt. Ein verheirateter 65 Jahre alter hier wohnhafter Mann hat ſich in ſeiner Wohnung durch Einatmen von Gas das Leben genommen. * Waldshut, 21. Okt. Eine 37 Jahre alte Ghe⸗ frau hat aus Furcht vor geiſtiger Umnachtung Selbſtmord durch Gas vergiftung verübt. * Müllheim, 21. Okt. Der 19 Jahre alte Zi⸗ garrenarbeiter Albert Bayer hat ſich aus unbe⸗ kannten Gründen erhängt. Bayer kam von der Arbeit nach Hauſe, aß zu Mittag, ging in den Hof und wurde ſpäter erhängt aufgefunden. Fünf Jahre Gefängnis wegen Totſchlags * Freiburg i. Br., 21. Okt. Von dem Schwur⸗ gericht Freiburg wurde der Hilfsarbeiter Foßler aus Schmieheim, der als Pflichtarbeiter an den Städtiſchen Siedlungen mitarbeitete, wegen Tot⸗ ſchlags zu fünf Jahren Gefängnis ver⸗ Urteilt. Ein Monat Unterſuchungshaft wurde an⸗ gerechnet. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden auf drei Fahre aberkannt. Foßler hatte bekanntlich am 9. September in ſtark angetrunkenem Zuſtande in einer Wirtſchaft nach vorausgegangenen Streitig⸗ keiten den verheirateten 52 Jahre alten Kutſcher Scherzinger derart in die linke Halsſchlagader ge⸗ ſtochen, daß der Tod ſofort eintrat. Foßler iſt als jähzorniger Menſch bekannt, der gern zum Meſſer greift. Seine zweite Ehe wurde wegen Ge⸗ walttätigkeiten des Mannes geſchieden. Im allge⸗ meinen galt er jedoch als ein fleißiger und ruhiger Arbeiter, was bei der Urteilsfällung berückſichtigt wurde. * „- Hockenheim, 21. Okt. Hier ſtarb im Alter von 61 Jahren der Beſitzer der ehemaligen Brauerei „Fortuna“, Herr Friedrich Kreh, der das von ſeinem Vater übernommene Brauereiunternehmen auf eine beachtliche Höhe brachte. Kreh, deſſen Ge⸗ ſundheit ſeit längerer Zeit angegriffen war, ver⸗ brachte die letzten Lebensjahre ſehr zurückgezogen. Mit ihm iſt einer der angeſehenſten Hockenheimer Bürger dahingegangen. * Villingen, 19. Okt. Vor dem Schöffengericht Konſtanz wurde am Dienstag der SA⸗Mann Walter Lamprecht aus Villingen, der am 9. September d. J. den Redakteur Jäger vom„Villinger Volks⸗ blatt“ in den Räumen der Schriftleitung aus poli⸗ kiſchen Motiven geohrfeigt hatte, zu ſieben Wochen Gefängnis und zur Tragung der Koſten verurteilt. Der Oberſtaatsanwalt hatte drei Monate Gefängnis beantragt. Strafaufſchub auf Wohlverhalten wurde nicht gewährt. Ausgrabungen auf dem Heiligenberg Einige Heidelberger Neuigkeiten * Heidelberg, 18. Okt. Den Rückgang des Frem⸗ denverkehrs kennzeichnet in eindeutiger Weiſe die Statiſtik. Sie ſtellt für die Zeit vom 1. Januar bis 30. September ein Sinken um 9 v. H. feſt; für den Ausländerverkehr hat ſich ein Manko von nicht weniger als 32 v. H. ergeben. Zieht man die all⸗ gemeine wirtſchaftliche Lage in Rechnung, ſo darf für Heidelberg immerhin geſagt werden, daß der Rückgang des Inlandverkehrs verhältnismäßig er⸗ träglich iſt. Wer unter den Ausflüglern, die aus der Ferne kommen, etwas herumhört, der macht die Erfahrung, daß viele mit dem Beſuch Heidelbergs auch einen Abſtecher nach Mannheim verbin⸗ den, das als eines der bedeutendſten Induſtrie⸗ zentren Süddeutſchlands und als ehemalige kurfürſt⸗ liche Reſidenz weithin bekannt iſt und als ſehens⸗ würdige Großſtadt ſtarken Eindruck auf die Fremden macht. Man ſtellt ſich vielfach draußen Mannheim als eine Stadt vor, über der ſtändig eine graue Schicht vom Rauch der Schlote brüte, und iſt umſo angenehmer überraſcht, wenn man die freundliche Wirklichkeit ſieht. Es iſt übrigens nicht unintereſſant, wie die Fremden Heidelberg ſehen. Für die Inländer iſt das Schloß, die deutſche Alhambra, die Hauptſache, wegen der ſie nach Heidelberg kamen, den Auslän⸗ der zieht beſonders die reizende, großartige und doch überaus liebliche Landſchaft an. Sie hat— nach Schurman— bewirkt, daß Heidelberg die„ſchönſte Town der Welt“ iſt, und ſie macht ſie den Auslän⸗ dern unvergeßlich. Unvergeßlich auch jener alten Dame aus Newyork, die auf der Hochzeitsreiſe Heidelberg kennen lernte und im Alter von 75 Jahren wiederum die Reiſe über den Ozean machte, um Stadt und Landſchaft noch einmal zu ſehen— vor ihrem Tode, wie ſie ſagte. E Die ſtudentenloſe Zeit iſt wiederum einmal vor⸗ über. Obwohl die Vorleſungen erſt mit dem No⸗ vember beginnen, treffen doch ſchon Studierende ein, beſonders die Korporationen, die ſchon des„Keilens“ wegen rechtzeitig zur Stelle ſein müſſen. Als mit Schluß des Sommerſemeſters der übliche Exodus begann, da nahmen die Studioſi, die wiederkehren wollten, an, daß mit Beginn des Winterſemeſters der Reſtbau der Neuen Univerſität fix und fertig, wenigſtens unter Dach und Fach ſei. Das iſt aber nicht der Fall. Wiederholte Waſſereinbrüche erſchwerten und verzögerten die Fundamentie⸗ rung ſo, daß es Weihnachten wird, bis der Ron bau fertig daſteht, wobei Vorausſetzung iſt, daß die Wit⸗ terung ihren Segen zu den Reſtarbeiten gibt. Immerhin: man ſieht doch einmal an das Ende. Auf dem Heiligenberg werden mit Hilſe des Freiwilligen Arbeitsdienſtes neue Ausgra⸗ bungen vorgenommen, wobei es ſich um die Bloß⸗ legung der Baufundamente der Michaels baſi⸗ lika handelt, die, wie bei früheren Grabungen feſt⸗ geſtellt wurde, auf römiſchen Bauten errichtet wurde. Auf dem Gipfel des Berges ſtand ehemals ein mili⸗ täriſchen Zwecken dienendes römiſches Wachthaus und ein Merkurtempel. Welche Wandlungen hat der Berg doch mitgemacht! Hier wird die keltiſche Gottheit, ſchreibt Pfaff, der römiſche Juppiter, dann Wotan im heiligen Hain verehrt, bis ſchließlich des Chriſtengottes ſtreitbarer Held, St. Michael, über ſte triumphiert hat. Der Ausſichtstur m, von dem aus man einen Ausblick in weite Fernen genießt, iſt aus den Trümmern des Stephanskloſters errichtet. Der Sage nach liegen irgndwo unter dem Schutt die ſilbernen Statuen der Apoſtel. Mancher der jungen Leute, die an den neueſten Grabungen beteiligt ſind, mag die ſtille Hoffnung hegen, einen koſtbaren Fund zu machen. Aber die Sage erzählt und dichtet viel und die ſilbernen Apoſtel des ehemaligen Kloſters werden mit dem in der Handſchuhsheimer Tiefburg eingemauerten Ritter wohl auch nur eine poetiſche Lizenz der Frau Saga ſein. d. Am 19. April 1832 gründeten Heidelberger Bürger „Das bürgerliche Caſino“, eine geſchloſſene Geſellſchaft, die durch Einrichtung von Leſe⸗ und Ge⸗ ſellſchaftszimmern im„Prinz Max“ dem Bedürfnis ihrer Mitglieder nach gemeinſamer Ausſprache und gleichzeitig auch nach geſelligen Vergnügungen Rech⸗ nung trug. Am 19. Auguſt 1832 nahm die Caſino⸗Ge⸗ ſellſchaft den Namen„Harmonie“ an. die dann nach vorübergehender Auflöſung endgültig am 1. Januar 1833 gegründet wurde. Im Juli 1840 erfolgte der Ankauf eines eigenen Geſellſchaftshauſes, der heutigen Harmonie, bei einem Kaufpreis von 20 250 Gulden. In dieſen Tagen kann alſo die Harmonie⸗Geſellſchaft die Jubelfeier ihres 100 jährigen Beſtehens feſtlich be⸗ gehen. Sie zählt zu den älteſten und zahlenmäßig ſtärkſten Vereinen Heidelbergs, an deſſen Geſchicken ſie ſtets von der Biedermaierzeit an bis heute leb⸗ haften Anteil genommen hat. Ihre Mitglieder ſetzen ſich im weſentlichen aus dem bürgerlichen Mittelſtand zuſammen. Entſprechend dem Ernſt der Zeit ſollen die Jubiläumsfeierlichkeiten nur in kleinem und ſchlichten Rahmen gehalten werden.„Vom Reif⸗ rock bis zur ſiebenfachen Bürgerſteuer in Heidelberg“ könnte die wechſelvolle Geſchichte der Ge⸗ ſellſchaft etwas grotesk überſchrieben werden. E Bei Feſtlegung dieſer Bürgerſteuer iſt die außer⸗ ordentliche Belaſtung der Stadt mit Wohl⸗ fahrtsausgaben zu berückſichtigen. Die Für⸗ ſorgetätigkeit der Stadt erſtreckt ſich auf insgeſamt 9400 Fürſorgefülle oder rund 20 000 Einzelperſonen. Auf Wohlfahrtserwerbsloſe entfallen allein rund 5000 Fälle. Wenn ein völliger Ausgleich der Haus⸗ halte von 1982 und 1933 herbeigeführt werden ſollte, wäre das Zehnfache des Landesgeſetzes der Bürger⸗ ſteuer erforderlich. * Kein Sonntag ohne Straßen⸗ und Haus⸗ ſammlung! Auch ein Zeichen der Zeit, die ge⸗ bieteriſch die weiteſtgehende Ausübung der Caritas fordert. Dieſe am laufenden Bande gehenden Samm⸗ lungen ſind nun einmal zur Notwendigkeit geworden, damit wenigſtens dem ſchlimmſten winterlichen Elend geſteuert werden kann. ö F. M. Kraftfahrzeuge und Venzinſteuer * Kaiſerslautern, 21. Okt. Der Vorſtand des Gaues 14„Rheinpfalz“ des Allgemeinen Deutſchen Automobil⸗Club e. V. hielt am 17. Oktober in Bad Dürkheim eine Verſammlung ab, um gegen die Be⸗ laſtung des Kraftverkehrs Stellung zu neh⸗ men. Die Beſprechung ergab allgemeine Ueber⸗ einſtimmung dahin, daß die Belaſtung des Kraftverkehrs durch Spritbeimiſchungszwang, Zollerhöhung für eingeführte Betriebsſtoffe, Preis⸗ politik der Betriebsſtoff⸗Firmen und Pauſchalſteuern unerträglich iſt und zu einer Vernichtung des Kraftverkehrsweſens führen muß, wenn nicht un⸗ verzüglich von Reichs wegen Abhilfe geſchaffen wird. Es wurde einſtimmig folgende Entſchließung ange⸗ nommen: „Die am 17. Oktober in Bad Dürkheim verſam⸗ melten pfälziſchen Kraftfahrzeugbeſitzer haben mit großer Sorge davon Kenntnis genommen, daß ſei⸗ tens der Reichsregierung noch keinerlei entſcheidende Schritte unternommen wurden, um der am Boden liegenden Kraftverkehrswirtſchaft durch ſteuerliche Entlaſtung den Wiederaufſtieg zu ermöglichen. Die Belaſtung durch Spritzwang und Zollerhöhung ſind ins Unerträgliche geſtiegen. Wir verlangen von der Reichsregierung, daß ſie durch ſofortige Senkung der Pauſchalſteuer um 50 v. H. der Kraftver⸗ kehrswirtſchaft einen wertvollen Impuls gibt und dadurch zeigt, daß auch dieſer wichtige Wirtſchafts⸗ zweig ſich der Fürſorge der Reichsregierung erfreut. Gleichzeitig wird das Augenmerk der Reichsregie⸗ rung auf die preisverteuernden Maßnahmen der neugegründeten Betriebsſtoffkonvention hingelenkt. Wir erwarten auch hier von der Reichsregierung energiſches Eingreifen.“ A Landau, 20. Okt. Infolge der Zwiſchenfälle in Gräfenhauſen wurde der Fabrikarbeiter H. Bäcker aus Gräfenhauſen vom Amtsgericht Landau zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Er legte gegen das Urteil Berufung ein. Das Landgericht ermäßigte die Strafe auf vier Wochen Gefängnis. Zum Einbruch in Goddelau * Darmſtadt, 21. Okt. Zu dem ſchweren Einbruchs⸗ diebſtahl in das Bürgermeiſteramt Goddelau(die Diebe erbeuteten bekanntlich 1200 R/) wird jetzt von der Kriminalpolizei mitgeteilt, daß die Einbrecher den am Tatort zurückgelaſſenen Schweißapparat in der Nacht auf 29. September mit der dazu gehörenden Sauerſtoff⸗Flaſche und dem Schneidgerät aus der Bootswerft von Hans Kraus in Mainz⸗Winterhafen, ebenfalls durch Einbruch, geſtohlen haben. Die Kri⸗ minalpolizei ſucht nach Zeugen, event. auch nach Per⸗ ſonen, die mit dem Transport oder der Aufbewah⸗ rung dieſer Gegenſtände in Verbindung geſtanden haben.:. Lene Aadelta- Lud Soden: Stiefel sind von hervorragender Qualität, vorzüglichen Pagformen und unübertroffener Preis würdigkeit! 5 Haun proslehen, 8³⁰ 5 0²³⁰ 1⁰ & Vie., Aaudlein 8 Sreitestrage 5 ns Aus der Pfalz Großfeuer— Drei Scheunen abgebrannt * Neuſtadt a. d.., 21. Oktober. Am geſtrigen Donnerstag brach im Anweſen des Gaſt⸗ und Land⸗ wirtes Georg Braun Feuer aus, das raſch um ſich griff und die mit Erntevorräten, Holz und Ge⸗ räten gefüllten Scheunen Brauns, des Landwirtes Daniel Licht und des Fabrikarbeiters Ludwig Herrmann bis auf die Grundmauern einäſcherte. Das Wohnhaus Brauns wurde außerdem ſtark be⸗ ſchädigt. Den Brand hatten Kinder verurſacht, die in der Scheune Brauns„Feuerchen“ angezündet hatten. Der Schaden iſt groß und nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt. Juſtizrat Weil ein Opfer von Erpreſſungen * Landau, 21. Okt. Der am Dienstag verſtorbene Juſtizrat Hugo Weil aus Landau war, wie ſich nun nach ſeiner am Donnerstag erfolgten Bei⸗ ſetzung herausſtellte, ein Opfer von ſchweren Erpreſſungen geworden, die ihn in der letzten Zeit ſeeliſch vollkommen zerrüttet haben. In Landau ging nach dem Tode das Gerücht um, Juſtizrat Weil habe ſelbſt ſeinem Leben und damit ſeinem Leiden ein Ende gemacht. Das Gerücht trifft jedoch nicht zu. Juſtizrat Weil wurde bei einem Beſuch in einer befreundeten Familie von einem ſtarken Unwohl⸗ ſein betroffen und wurde nach Hauſe in ärztliche Pflege gebracht. Dort verſchied er nach wenigen Stunden. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt auf Anfrage mit: Der verſtorbene Rechtsanwalt Juſtizrat Hugo Weil war bis in die letzte Zeit das Opfer von Erpreſſun⸗ gen. In dieſer Angelegenheit wurden 10 Per⸗ ſonen feſtgenommen. Gerüchte, wonach Weil eines nicht natürlichen Todes geſtorben ſein ſoll, ent⸗ behren jeder Grundlage N * * Kaiſerslautern, 21. Okt. Der Sondershäuſer Verband deutſcher akademiſcher Sängerverbindun⸗ gen, Gauverband Pfalz, hielt ſeine Herbſtzuſammen⸗ kunft mit Damen letzter Tage in Kaiſerslautern ab. Hatte ſich beim Frühſchoppen und dem gemein⸗ ſamen Eſſen die ſtattliche Zahl von faſt 80 Bundes⸗ angehörigen eingefunden, ſo vereinten ſich nach⸗ mittags 250 Teilnehmer, darunter auch Regierungs⸗ präſident Oſthelder. Eine kleine Feier mit reichen muſikaliſchen Darbietungen und ſonſtigem Programm und zum Schluß der Tanz hielten die Erſchienenen bis zu ſpäter Stunde zuſammen.— * A Meldung der Landeswefferwarſe Karlsruhe Vorausſage für Samstag, 22. Oklober Unbeſtändig, zeitweiſe Regenſchauer und kühler bei meiſt ſtarken Weſtwinden. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags Luft⸗ See n Wind öh. 1 85 5 Wetter m ö 1 S8 8 3 2 Nicht Stärke Wertheim ISI II I echt eder Königsſtubl 5687579 8 9 8 W. ſchwach wolkig Karlsruhe 1207515 12 14 G WSW eicht bebeckt Bad ⸗Bad 21807592 18 1383 10 SW. mäßig halbbedeckt Villingen 11276780 7 11 8 8 leich! wolkig Bab Dlürrh. 701 91 11 0 0 lelcht wolkig St. Blaſten 780— 10 8 4 W. leicht wolkig Badenweil. 422 761.2 14 14 13 SW- cchwach] wolkig Feldbg. Hof 1275 634.5 8 6 5 SW. ſtürm. bedeckt Schauinsld. 1268 658,3 8 9 8 Sy ſtark bedeckt Das Wetter iſt bei uns noch trocken geblieben. Infolge Zufuhr maritimer Luft an der Südſeite des großen, ganz Nordweſteuropa umfaſſenden Tiefdruck⸗ gebietes iſt ſeit geſtern Erwärmung eingetreten. Die Winde haben aufgfriſcht und in höheren Gebirgs⸗ lagen wieder Sturmesſtärke erreicht. Da über Eng⸗ land wieder polare Luft heranrückt, ſtehen jetzt auch für Südweſtdeutſchland Niederſchläge bevor. Geſchäftliche Mitteilungen * Haus bücherei der Reſi⸗Werke. Wer ein Pfund der be⸗ kannten Margarinemarken der Vereinigten Margaxine⸗ Werke Nürnberg kauft, erhält als Zugabe ein hübſches Leſe⸗ büchlein für Kinder. Aus dieſer Schriftenreihe liegen uns vor:„Vom Rudi und von der Hilde“,„Von Katz und Hund“ und ein ganz entzückender Fakſimiledruck eines Tagebuches, das ein Schulmädchen während ſeines Ferien⸗ aufenthaltes auf dem Lande ſchrieb und farbig bebilderte. Auch die beiden anderen Leſebüchlein ſind von Kindern der oberen Volksſchulklaſſen für ihre jüngeren Kameraden und aus dem Geſichtskreis der jugendlichen Empfindungswelt geſchrieben. Darin liegt das Neue und Gute, daß das ältere Kind an das jüngere hinzuführen verſucht wird. Den Reſt⸗Werken gebührt Dank für dieſe Schriftenreihe, in der neben dem Werbezweck viel Verſtändnis für erzleheriſche Notwendigkeiten zum Ausdruck kommt. B41 — Freitag, 2. Oktober 1932 der Neuen Mannheimer Zeitung Eschweiler Bergwerksverein Wieder 14 vH. Dividende O Berlin, 21. Okt.(Eig. Dr.) Aufgrund des Intereſſen⸗ gemeinſchaftsvertrags mit der Verein. Hüttenwerke Bur⸗ bach⸗Eich⸗Düdelingen erhalten die freien Aktionäre vom Eſchweiler Bergwerksverein für 1931/32 wieder 14 v. H. Dividende. Der Umſatz ging im Geſchäftsjahr, das am 30. Juni beendet wurde, auf 65,25 gegenüber 75,1 Mill., i. V. zurück. In der Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung wird der Anteil an der JG. mit der Burbach⸗Eich⸗ Düdelingen mit 6,19(5,97) Mill./ ausgewieſen. Die Abſchreibungen auf Anlagen erforderten 2,90(2,67) Mill. Mark. Vom Reingewinn von 3,29(3,30) Mill. werden wieder 3,19 Mill. für die Dividende benötigt und 0,09(0,11) Mill.„ als Tantieme an den AR. gezahlt. Während des ganzen Berichtsjahres beſtanden große Abſatzſchwierigkeiten. Vor allem verſchlechterte ſich das Induſtriekohlengeſchäft in nie gekanntem Ausmaße. Ein Ausgleich durch das mengenmäßig noch einigermaßen be⸗ friedigende Hausbrandgeſchäft war kaum möglich. Die Auslandslieferungen erfuhren durch die Schutzmaßnahmen verſchtedener Länder eine weſentliche Einſchränkung. Die Haldenbeſtände ſtiegen von 300 000 auf 664000 Ton⸗ nen. Die Kohlenförderung konnte zwar leicht geſteigert werden, jedoch blieb der wertmäßige Umſatz um 13 v. H. hinter dem Vorjahr zurück, wobei zu berückſichtigen iſt, daß der Vorjahrsumſatz bereits durch zwei Grubenkataſtrophen ſtark beeinträchtigt war. In der Hüttenabteilung war das Geſchäft ebenfalls ſchwer. Einer der zwei Hochöfen, die ſeit Februar 1931 ſtilliegen, arbeitete vom Oktober 1931 bis März 1932. Eine Wiederinbetriebnahme ſoll erfolgen, wenn der vorhandene Roheiſenbeſtand abgeſetzt iſt. Die Nettokohlenförderung betrug 4,89(4,67) Mill. Tonnen. Es wurden erzeugt 1,04(1,0) Mill. To. Koks, 0,21(0,20) Mill. To. Brikett, 13 700(14 700) To. Roheiſen, 26 000(24 300) To. Teer, 7900(7000) To. Benzol, 14 400(13 400) Tonnen Amoniak. In den geſamten Betrieben wurden durchſchnitt⸗ lich 16 300(17 700) Arbeiter beſchäftigt. Aus der Bilanz(in Mill.): Anlagen 52,48(53,37), Beteiligungen 3,34(3,30), Debitoren 16,35(16,86), darunter Bankguthaben 0,30(0,59), Vorräte 5,95(7,69), andererſeits unv. AK. 22,8, Reſerve unv. 4,85, Obligationenſchulden unv. 20,27, Kreditoren26,34(29,83). OVergleichsverfahren Beamtenwirtſchaftsverein zu Berlin e mbc. eröffnet. Berlin, 21. Okt.(Eig. Dr.) Daß zuſtändige Amtsgericht hat heute das Vergleichs ⸗ verfahren über dieſe inſolvente Beamtenkonſum⸗ genoſſenſchaft eröffnet. Der Vergleichsvorſchlog ſieht für die Warengläubiger volle Befriedigung der Forderungen bis zu 100/ und Befriedigung der übrigen mit 60 v.., zahlbar in zwölf gleichen Monatsroten vor. Die Spar⸗ kaſſengläubiger ſollen bis Ende 1936 auf Zinſen verzichten und eine Stundung bis dahin derart gewähren, daß ſte vom 1. Januar 1934 bis Ende 1936 höchſtens 18 v. H. abheben. Weitere 62 v. H. ſollen vom 1. Januar 1937 ab zur Verfügung ſtehen. Für die reſtlichen 20 v. H. werden Beſſerungsſcheine ausgegeben. * Deutſche Verkehrs⸗Kredit⸗Bank AG, Berlin. Die H der Hausbank der De en Reichsbahn⸗Geſellſchaft ge⸗ nehmigte den Abſchluß für 1931/32 mit 7(0) v. H. Divti⸗ dende. Der AR wurde durch Direktor Ludwig Berliner (Gommerz⸗ und Privatbank) ergänzt. * Vereinigte Weſtdentſche Waggonfabriken AG.— Ar⸗ beitsdroſſelung. In dieſer Woche gehen bei der Vereinigten Weſtdeutſchen Waggonfabriken AG., Köln, die bisher in Arbeit geweſenen Aufträgen zu Ende. Der weitere Auf⸗ tragsbeſtand ſei noch nicht ſo arbeitsreif, daß er in den Werkſtätten ſchon in Angriff genommen werden könnte. Es ſei daher mit einer ſtarken Droſſelung der Beſchäftigung in den nächſten Monaten zu rechnen. Eine Stillegung komme jedoch nicht in Frage. * Sondermann u. Stier Af. Chemnitz.— Kapitalzuſam⸗ menlegung 10:3. Bei der Geſellſchaft ſoll mit Vorlegung des Jahresabſchluſſes eine Herabſetzung des 1 Mill. Mark betragenden AK. auf 300 000„ erfolgen. Neben der Verluſtſenkung ſoll der Kapitalſchnitt zu Wertminderungen, in erſter Linie zu Herabſchreibungen des zuletzt mit 0,57 Mill.„ bezifferten Darlehens an Aktionäre Lit. A ver⸗ wendet werden, das urſprünglich aus den Gewinnen amor⸗ tiſiert werden ſollte. Dieſe Maßnahme war ſchon im letz⸗ ten Geſchäftsbericht angekündigt worden. Das Darlehen iſt ſeinerzeft den Vorzugsaktionären gegen Verzicht ihrer Vor⸗ zugsrechte gegeben worden. * Maſchinenfabrik Oerlikon.— 5 nach 6 v. H. Dividende. Die Maſchinenfabrik Oerlikon, Oerlikon(Kanton Zürich), weiſt für das am 30. Juni 1932 beendete Geſchäſtsjahr ein Betriebsergebnis von 4 475 754(5 181 141) Schw. Franken auf. Der GV. wird die Ausſchüttung einer Dividende von 5(6) v. H. und eine Zuweiſung von 25 000(180 000) Schw. Fr. an den Beamten⸗ und Arbeiterpenſionsfonds vorgeſchlagen. * Porzellanfabrik Lorenz Hutſchenreuther AG., Selb in Bayern.— Verluſtabſchluß. Die Bilanzſitzung des AR. für 193132 wird noch im Laufe des Oktober ſtattfinden. Während i. V. noch 4 v. H. Dividende auf 8 Mill. I um⸗ laufendes Aktienkapital vertellt wurden wird für das am 90. 6. 1932 abgelaufene Geſchäftsjahr ein Verluſtabſchluß vorgelegt werden. * Iſola⸗Werke Düren AGG.— Der Verluſtabſchluß. In der Aufſichtsratsſitzung wurde die Bilanz für 1931⸗32 vor⸗ gelegt. Nach Vornahme der üblichen Abſchreibungen und Rückſtellungen erhöhth ſich der Verluſtſaldo von 57 066 auf 197 480, der vorgetragen wird. GV. 18. Nov. 40 Mill. Nm. Türkenaufiräge an die deuische Monfan- und Bauindusirie O Stambul, 21. Okt.(Eig. Dr.) Lt. DSD beſchloß der türkiſche Miniſterrat in Angora, die nach dem deutſchen Induſtrieabkommen mit der Türkei in Höhe von 40 Mill.„ im Jahre 1930 gegebenen Eiſenwarenmateria⸗ lienbeſtellungen noch in dieſem Jahr für die Einfuhr außer⸗ halb des Kontingents freizugeben. Es handelt ſich hierbei um Eiſenbahnoberbaumaterial nebſt Zubehör, Brückenkon⸗ ſtruktionen, ſowie rollendes Material, Lokomotiven und Waggons. Dieſe Beſtellungen ſind als Schluß ſtück des Bauvertrags mit dem unter Führung der Julius Berger Tiefbau A G ſtehenden Konſortiums anzu⸗ ſehen, dem weiterhin die Firmen Friedr. Krupp, Ver⸗ einigte Stahlwerke, Gute Hoffnungs⸗ hütte, Henſchel u. Sohn und Otto Wolff angeſchloſſen ſind. * Keine Konten⸗Beſchlagnahme in der Schweiz. Ber⸗ ain, i Pkt. Eig Dr.) die ſchweizeriſche Geſandtſchaft mitteilt, iſt die in einem Teil der Preſſe veröffentlichte Meldung über angebliche Beſchlag⸗ nahme von Banken⸗ und Poſtſcheckkonten ſolcher Ausländer, deren Länder mit der Schweiz Clearing⸗ Abkommen abgeſchloſſen hoben, nicht zutrefſen d. Es wird darauf hingewieſen, daß die Clearing⸗Abkommen der ſchweizeriſchen Regierung keinerlei Möglichkeiten für die Beſchlagnahme ausländiſcher Konten bieten. Wie Freundlichere Grundfendenz am Eflekfenmarki Bei anfangs kleinem, späfer eſwas lebhafferem Geschäff Kurse leichf gebesserſf/ Im Verlaufe frai völlige Geschäffssfille ein, sodaß Schluß ohne Nofierungen blieb Mannheim freundlich Die Börſe war bei ruhigem Geſchäi lich geſtimmt. Das Arbeitsbeſchaffung Reichsbahn und Reichspoſt geben dem uch heute freun d⸗ programm der t eine gewiſſe Anregung. Farben notierten faſt unver ert 94, Wald⸗ hof 42¼4. Etwas niedriger Weſteregeln mit 100 G. Von Nebenwerten waren Sinner Grünwinkel höher gefragt. Bankaktien blieben unverändert. Von Verſicherungswerten blieben Mannh. Verſicherung angeboten. Der Rentenmarkt war gut behauptet. proz. Rheinbrieſe gingen mit 7574 um, Altbeſitz zog auf 47% Guan. Frankfurter etwas freundlicher An der heutigen Börſe machte ſich eher eine etwas freundlichere Stimmung bemerkbar, beſonders am Montanmarkt, der durch die Nachrichten aus dem rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Kohlengebiet günſtig beeinflußt wurde. Wenn auch die matte Newyorker Börſe ohne nennenswerten Einfluß blieb, ſo konnte ſich doch kein größeres Geſchäft ent⸗ wickeln, da die innerpolitiſchen Unſicherheitsmomente nach wie vor wirkſam ſind. Zu der beſſeren Aufaſſung trug auch der Umſtand bei, daß heute wohl keine Glattſtellun⸗ gen aus alten Lombards vorgenommen werden, was die Kuliſſe eher zu kleinen Deckungen veranlaßte. Gegenüber der Abenoͤbörſe ergaben ſich über wiegen d Beſſerungen von 4— ½ v. H. So eröffneten beſon⸗ ders Montanwerte, wie Phönix, Stahlverein und Gelſen⸗ kirchen u. a. bis 2 v. H. freundlicher. J. G. Farben lagen mit 94,50 um; v. H. höher. Ferner waren Geſfürel mit plus/ v. H. leicht erholt; andererſeits ſetzten Lahmayer % v.., Conti Linoleum Zürich ½ v. H. und Holzmann 5 v. H. niedriger ein. An den übrigen Marktgebieten war das Geſchäft unentwickelt und zunächſt ohne amtliche Kurſe. Am Rentenmarkt zeigte ſich vermehrtes Intereſſe für Altbeſitzanleihe, die„4 v. H. höher eröffnete und ſpäter weitere 1 v. H. gewann. Auch die Neubeſitzanleihe wurde hiervon günſtig beeinflußt. Schwächer lag dagegen auf den Verlauf der geſtrigen Kammergerichtsſitzung Schutzgebiet⸗ anleihe, die etwa v. H. nachgab. Späte Reichsſchuldfor⸗ derungen blieben zu 66/6696 unverändert. Der Pfan d⸗ briefmarkt hatte ſehr kleines Geſchäft bei uneinheit⸗ licher Kursgeſtaltung. Im Verlaufe ſtand der Mon⸗ tanmarkt weiter im Vordergrunde des Intereſſes, on den übrigen Marktgebieten ergaben ſich bei kleinem Geſchäft keine Veränderungen. Tagesgeld blieb mit 3,50 v. H. unverändert. 5 5 Berlin leicht befeſtigt Auch heute vermochte ſich die an ſich unverkennbar vor⸗ handene freundlichere u. zuverſichtlichere Grund⸗ ſti mmung an der Börſe kursmäßig kaum ouszuwirken, da das außerordentlich geringe Geſchäft die Bewegungen bei den einzelnen Papieren in ſtarkem Maße vom Zu⸗ fall abhängig machte. Dem nach der freundlicheren Haltung der letzten Tage etwas überraſchenden neuen Schwächeanfall in Newyork ſtanden verſchiedene günſtige Momente aus der deutſchen Wirtſchaft gegenüber. So verwies man vor allem auf die geſtrige Rede des Reichsbankpräſidenten Dr. Luther, die einen ſehr guten Eindruck hinterließ. Erwähnenswert war ferner die Zu⸗ nahme der Beſchäftigung der Walz werke, der geſteigerte Abſatz des Ruhrkohlenſyn⸗ dikats im Monat September und die Abnahme der Feierſchichten, die Vergebung der Reichspoſtauf⸗ träge nach dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm, Ar bei⸗ tereinſtellungen in verſchiedenen Induſtriczwei⸗ gen, die Abſatzbeſſerung in der Elektrowirtſchaft und die deutſch⸗däniſch⸗finniſche Verſtändigung über die Butter⸗ einfuhr. Größere Veränderungen waren kaum zu verzeichnen; Chade gingen um 3. zurück, dagegen zogen Bubiag um 1 v. H. an. Lahmeyer lagen trotz der oben erwähnten günſtigen Momente doch 1 v. H. ſchwächer, und auch Conti⸗ Gummi und Berlin⸗Karlsruher büßten 175 v. H. ein. Deutſche Anleihen waren gut behauptet und eher ſogar etwas feſter. Induſtrie⸗Obligationen eher feſter, während Kurszettel der Mannheimer Effektenbörse r 9 21. 70,.—.⸗G. f. Seilind. 25.— 25.— 59,25 Brown, Boverl 25,.— 25.— —Dafmler⸗Henz. 20.— 20.— Deutſche Linol.. 44.75 44.— Enzinger Union 72.50 72,— J. G. Farben. 94.25 94.— 10% Grkr. M. BA. 90,— 90.— 15%„„ PA. 130,0 C. H. Knorr 174.0 Konſerven Braun 18,.— 1 Mannh. Gummi—— Pfälz. Mühlenw. Portl. Zem, Heid. Rh. Elektr..-G. Hildebr.⸗Ryeinm. Südd. Zuckern —[Salzw. Heilbronn 8 180 2 0 Bad. Aſſeturan ay reytag 5 Verh. 2 Zellſtoff Wade Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte] Bank- Aktien D. Werte. Gold) Aug. D. Credit 65% Reichsanl. Zabdiſche Bank 70% 20 Bank f. Braun 4% D. Schatzanw. Barmer Bantkver.— Ablöſungſch. Bayr. Hyp. u. Wb. g 4 ohne Berl. Handelsgeſ. 40% Schutzg. 14 Tom. u. Privatb. 58,50 Cß a Darmſt. u. Nat.———.— 754 Heidelbg. 28 Deutſche⸗Disconto 75,.— 8000 en ß. 26.⸗Aſtatiſche Ok. 9% Müm. Gd. 39„D Effekten Bank 68.30 M 57.75 S. Hyp. u. Wok. D. Ueberſee⸗Bank 29,.— 2 904 Grke. 5 25 Dresdner Bank 61. 61.78 6% Mhm Rohl. 28—.—. efürel 50% Pfälz. Hyp. 24 0 50% Rhein. Hup 24 80 1 Bauk G irkfrt. Hyp.⸗Bk. 5650 57,50 3 50% Südd. Feſtwb. Oeſt. Cred.⸗Anſt. 0 1 Pfülg. Hup.⸗Bl. 58.— 9% Grkr. M. abg.. 588 Reichsbant. 9% Rh.⸗M.⸗Don. 0 Nöein. Hyp.⸗Bt.—.——. i Südd. Boden⸗C. 57.50 57.50 l 7 Wiener Bankver..—.— 8%„„ Aus.— Württ. Notenbk. 8% Pfälzer--9 4%% Pfälz. Lig. 6% Pr. Z. B. Lig, 8% Rh. Hyp.-9 0 e 90% 3 1215 475„„ Meiting es 8%% Rhein. Lig e Sülddo Lig 60% Bab. St.-A. 27 76% Bad 5 8850 80%'hafen Stad: 80% Mhm. Gold 98.— 88.— 60% Farben Bd. 28 Dhoſo Rh ey Ufd d 680% Pf 50 Pfdb Badiſche Ban: Pfälz. Hypoth. B. 59. kh. Hypoth. Bk. Otſch. Bk. u. Dise Durlacher Hof . Alz. Preßhefe.—.—. 1 79 Storch Eichbaum⸗Werger Keinlein Hdolbg. Tucher Br. A. E. G. Brem.⸗Beſig. Cement Chade Daimler Dt, Erdöl * 125 1010 Allianz 1610 Manns. Verſ. G Hapa 16,25 16,25 Ra Heſdelb. Straßb. 8, 3. Nordd. 1 85 1 5 85 SchantungEiſen„ 32. Sildd. Eiſenbahn 32.50 32.50 82.75 Neuen Mannheimer Zeitung inciustrie- Action 5 Dortm' Ritterbr. 84. Henninger St. K 61,.— 61.— Löwen München 180.0 182,2 Mainzer Br. 79.50 Schöfferh. Bindg. 1370 137,0 Schwartz Storch.. Werger Aſchaff. Dunto.—.— Bd. Maſch. Durl. 90.— 90.— T e. N Brown Boveri 0 8371 50,90 51.— Seilinduſt. Wolff—.— 3 Shade brit: Baſt Nürnde Dt. Allant.⸗T. 99.50—,— Dt Eiſenhandel 19.50 19,50 Ber 9 „ a Ver. deutſch. D. Gold⸗u. S. Anſt. 199.5 189.8 Dt. Linoleum Dit. Verlag Dreßd. Schnellpr. 28, Dürrwerke Dyckerh. K Widm. 18.50 16,50 Wayß E Freyta⸗ 75 el. icht., Kraft 800 88 80. Wolf s 8 Elektr. Lieferung.— Emag Frankf. 2 90,50 7 9 5 55 Union 78.— 73.—* inger Maſch— Ettling. Sinn. 75.— Faber& Schleich. 38,— 38.— „G. Jarben 9%„ Bonds 28 93,50 94,50 einmech. Jetter—.—— zelt. Guilleaume—.—— 1 idſchmidt Th. 27.— 5 M. Durl. 26.— 26, uc Bilfinger T, 7, Hald& Neu 15.75 15,75 ar 8 i Armatur.—.——.— K ode ˖ 5 28.— 27.50 Jnag Erlar 46.— Otavi⸗Wiinen Transport- Aktien Jaden 8 den ant 16 0 arſtadt Rud. 1 Saen 8 Konferven Braun. Kraus& Co. Bock. Goldpfandbriefe kaum behauptet waren. Reichsſchuldbuch⸗ forderungen konnten ſich bei etwas lebhafteren Umſätzen um ca. 7 v. H. befeſtigen. Am Geldmarkt war nach Ueberwindung des Zahltages im Rheinland und des Steuertermines wieder eine Erleichterung fühlbar. Pri⸗ vatdiskonten blieben aber eher noch angeboten im Zuſam⸗ menhang mit den Vorbereitungen zum Ultimo. Im Verlaufe wurde das Geſchäft am Farben- und Elektro⸗ markt etwas lebhafter und die Kurſe konnten ſich meiſt befeſtigen; ſo zogen Schuckert um 1 v. H. an, nur Kalipapiere lagen etwas ſchwächer. Der Kaſſamarkt war recht uneinheitlich, die Ver⸗ änderungen betrugen bis zu 2 v. H. nach beiden Seiten. Der weitere Verlauf der Börſe bot ein Bild vollkom⸗ mener Geſchäftsſtille, der größte Teil der Pa⸗ piere mußte daher zur Schlußnotiz geſtrichen werden. Mit Ausnahme des Elektromarktes, an dem bei etwas lebhaf⸗ terem Geſchäft Beſſerungen bis 1, v. H. zu verzeichnen woren, waren die Schlußkurſe nur bis zu 1 v. H. nach beiden Seiten gegen den Anfang verändert. Nachörſe völlig geſchäftslos.— Altbeſitz 486; AEG 327; Farben 9477 und Siemens 117. Berliner Devisen aiskontsztee: felchsbank 4 Lomparg 5. Privat 3¼ v. H. Amtlich in Rm. Dis- Parität] 20. Oktober 21. October für kont M Geld 01 9805 91875 Buenos⸗Aires 1Peſo 1,782 0,903.8 1 0 ſeanada Irsee 5 4,198.858.664] 3856.864 Javan„ Ipen.57.092.979.981 0,979 0,981 Rairo. lägopt. fd.— 20.953 1462 14,66 14,86 14.70 Türkei türk Pfd.— 18.458 2008.012.008.012 London.. 1Sterl. 2 20,429 14.24 14,28 14.28 14,32 Nen Hor 1 Dollar 2½ 4,198 400 4,17 209 4,217 dio deJanelrol Mir.“—.502 0,284 6,296 0,284 0,298 Uruguay Goldveſo— 4,43.738 1,747.788.742 Holland 100 Gulden 3 166.789 169,53, 169,87. 169,93. 169.83 Athen, 10 Drachmen 11.45.587.5 2587.593 Brüffel 100 B50 5 3½¼ 58.37 58,49 38,51. 58,50, 55,92 Bukareſt. 100 Vel 7 75401.517 2,528 2,517 2,528 Ungarn 100Pengb 4 81. 88 2 Daugig 100 Gulden 4 61? 61. 6820 820 Ses Helſingfors 100 FM 6¼ 10.537 6,164 6,136 6,194„8,2 Italien.. 100 8ire 5 22094 21 215, 21,58, 2188 5 goflavienioh Dinar 7½ 81,00 5,494 5,808 5,594 5,608 owno, 100 Litas 7 41,98 41,88 41,96 41,88 41.98 Kopenhagen 100 Kr. 6 112,50 73.8 4% 1313 74.27 Liſſabon 100 Eskudo 6½ 458,57 12.96 19.00 0 19.06 Oslo 100 Kr. 4 112,50 7193 12.0) 1208 7217 Paris.. 100 ffr. 2% 164 15, 18,5 18.54. 15,16. Prag... 100 Kr 4½ 12.438 12.405 12,405 1205 fe85 Schweiz.. 100 Fr. 2 8100 81, 81.3 81,29 845 Sofia. 100 Lewa 9¼½ 3088 3,057 063 3057 8,083 Spanien 100 Peſeien 8½ 51/00 34,47 84.8 8% 84.55 Stockbolm Jo Kr. 3½ 112,24 78,48 78,62 13,58 7872 Eſtland. 100 Eſtm. 8½ 112,50 110,58 110.81 110,9 110,81 Wien 100 Schilling 8 59.0711 51.95 52,05[51,95 52,05 Tägliches Geld 4½ bezw. 4¼8%¼ Depiſenmarkt im ganzen unverändert Die geſtern am internationalen Deviſen⸗ markt auf Interventionen eingetretene Erholung des engliſchen Pfundes konnte auch heute anhal⸗ ten; das Pfund ſtellte ſich auf unverändert 3,40 gegen den Dollar, 86,46 gegen Paris und 14,287 gegen die Reichs⸗ mark. Gegen mittag allerdings gab es dann wieder leicht nach, nämlich auf 3,3976. Der Dollar war internatio⸗ nal gut behauptet; das amerikaniſche Budgetdefizit von 554 Millionen Dollar am 17. Oktober blieb ohne Einfluß auf den Kurs, ebenſo wie die entgegen allen Erwartungen doch unveränderte Rediskontrate. Dagegen nahm man mit Intereſſe die Tatſache zur Kenntnis, daß der amerikaniſche Akzeptumlauf erſtmalig ſeit einem Jahre wieder eine Zu⸗ nahme erfahren hat. Die Reichsmark blieb unvper⸗ ändert mit 59,08 in Amſterdam, 123,07 in Zürich und 605 in Paris. Der Schweizer Franken war kaum behaup⸗ tet, während der franzöſiſche Franken etwas feſter tendierte, ebenſo wie Madrid. Auch die Norddevti⸗ ſen waren leicht erholt. Brofgefreide behaup e Berliner Produktenbörſe v. 21. Okt.(Eig. Dr.) Wenn ſich auch die höchſten Preiſe vormittags zu Bör⸗ ſenbeginn nicht behaupten konnten, ſo zeigte der Produkten⸗ markt heute doch eine etwas ſtetigere Grun d⸗ ſtimmung. Die Verhandlungen über die Verlängerung der Lombardkredite wirkte ſich offenbar ſtimmungsgemäß etwas beruhigend aus. Das Inlandsangebot hat ſich nur unweſentlich vermindert, namentlich Roggen an der Küſte war auch bei Preiskonzeſſionen der Verkäufer ſchwer un⸗ terzubringen. Am hieſigen Markte waren für pro m p⸗ ten Weizen und Roggen etwa geſtrige Börſenpreiſe zu erzielen, das Geſchäft erreichte aber keinen größeren Um⸗ fang. Im Zeithandel war Weizen, der vormittags in den ſpäteren Sichten 1,502/ höher bezahlt worden war, lediglich auf geſtrigem Börſenſchlußniveau gut be⸗ hauptet, Roggen ließ auch nur unbedeutende Preisver⸗ änderungen erkennen. Notierungen für die Oktoberſichten kamen zunächſt wieder nicht zuſtande. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten kleines Bedarfsgeſchäft, obwohl die Mühlen vereinzelt zu Preiskonzeſſionen bereit ſind. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 196—198, etwas feſter; Märk. Roggen 154— 156, ſtetig; Kahnware 162 eif Berlin Br.; Braugerſte 173—83; Futter⸗ und Induſtrie⸗ gerſte 16572, matter; Märk. Hafer 134—38, ruhig; Wei⸗ zenmehl 24,5028, ruhig; Roggenmehl 2022,50, ruhig; Weizenkleie 9,209,860; Roggenkleie 8,30—8,75, kaum be⸗ hauptet; Viktorigerbſen 22— 26; ine Speiſeerbſen 20 bis 23; Futtererbſen 14—47; Wicken 1720, Leinkuchen 10,30: Erdnußkuchen ab Hamburg 11 Erdnußkuchenmehl ab Hamburg 11,40; Extrahiertes abohnenſchrot ab Ham⸗ burg 10,20; dto. ab Stettin 11,10; allg. Tendenz ſtetig.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Okt. 208,50; Dez. 206,50—7; März 8,75; Roggen Okt.— Dez. 161,50 März 164,25; Hafer Okt. 143; Dez. 187,50 88,50; März 142. 3 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 21. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Nov. 4,65; Dez. 4,52%; März 4,47%; Mai 4,50.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. 6874; Dez. 684; März 6894; Mai 70. * Liverpooler Getreidekurſe vom 21. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Okt.— (5,3%); Dez. 5,874(5,76); März 5,27(5,296).— Mitte: ruhig Okt. 5,4(5,396); Dez. 5,391(5,38); Mürz 5,275 6,298). Nürnberger Hopfenbericht vom 20. Okt. 30 Ballen Bahnzufuhr, 30 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig, Preiſe ſehr feſt. Es wurden folgende Preiſe bezahlt: Hallertauer Hopfen 210215; Gebirgshopfen 160175; Spalter Hopfen 230/ pro Zentner. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 21. Okt.(Eig. Dr.) Okt. 5,75 B 5,0 G; Nov. 5,75 B 5,45 G; Dez. 5,80 B 5,60 G; Ja 5 5,65 G; Febr. 5,90 B 5,70 G; März 6,0 B 5 B 6,05 G; Auguſt 6,55 B 6,40 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25; Okt. 31,50; Okt.⸗Dez. 31,50) Nov.⸗Dez. 91,50; Tendenz ruhig, ſtetig. * Bremer Baumwolle vom 21. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 7,50. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 21. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Okt. 520; Dez. 514; Jan.(33) 512—13; März 513—14; Mai 516; Juli 516; Okt. 515; Tagesimport 3500: Tendenz ſtetig.— Mitte: Okt. 521; Dez. 515; Jan.(33) 514; März 515; Mai 516; Juli 516; Okt. 515; Jan.(34) 518; März 521; Mai 524; Loco 546; Tendenz ſtetig. Berliner Meiallhbörse vom 21. Okiober Ruüpf. Tub Nupf. Bler Blei Blei Zink Zink Zink bez. Brief Geld] bez. Brief Geid] bez. rief eld Januar.—.—— 21.78 20,75 Februar 8—— 22.—— Mürz—.——,— 22 2521.80 April 3.——,— 22 50 21,50 Mat—.— 5 22 22 Junk—.——.— 23.25 22.— Juß;— 4——, 23,50 22,50 Auguſt—.——.— 23.75 22.75 Sept.—.——, 24.— 23, Oktober.————.— 21,25 20.— Nop:; 2 1—.— 21,25 20,25 Dezemb.—— 17.— 16.25—— 21.50 20,50 * Tendenz: chwächt, Blei, Zink, luſtlos. » Berliner Metall⸗Notierungen vom 21. Okt.(Eig. Dr.) Amtlich, Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 53,25; 5 nadekupfer, loco 46,50 47,50; Standaröͤkupfer, loco 42 dis 4 nom.; Standard⸗Blei per Oktober 16—17 nom.; Ori⸗ ginal⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 224; Reinnickel 98—99 v. H. 350; Antimon⸗Re⸗ gulus 779; Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kg. 37,75 bis 41 J,. Londoner Meiallbörse vom 21. Okfober Metalle per To. latin F per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce) Kupfer, Standard 81,75] Zinn, Standaro 151.7 Aluminium—.— 3 Monate 32. 3 Monate 152,2] Antimon e Settl. Preis 3175 Settl. Preis 152.0 Queckſilber. 9,65 Elektrolyt 35.75 Banka 1610] Platin beſt ſelecied 84,25 Straits.. 158.0] Wolframerz 10,75 ſtrong ſheets—. Blel, ausländ. El'wirebars 36.75 Zinf gewöhnlich & Tendenz: Kupfer, Zink, ruhig; 12,— Ricke E„ e 14.85 Weißblech 778 Zinn träge; Blei willig. 2 20. 21. Lahme yer Lechwerjſre Zubwigasb. Walz. Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Meß Sohne Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A.—, Rein, Gebh& Sch Rheinelktra B. A. 32.85 32,50„„St, A, 71. Roeder, Gebr. D. Rüttgerswerke Schnellpr. Irkthl. Schramm Lackf. Schuckert, Nrbg. 9 Festverzinsliche Werte 69% Reichsanl. 27 71.50 72,15 —,—[Dtſch. Ablöſgſch.! 18 5 47.40 1„ obne 6 D. Schutzgebiete. 5,45 5% Bad. Kohlen—.— 5% Grkr. Mh. K.—.— 5% Roggenwert. 5% Roggenrentb 6ſ%½% f Ctr, Bd. I 6¼ö% do. Com. I 6 6% P. Od. Pföb. 19 60 2¹ 72 8 60% 85. 1„ 48.50 49,80 *„ eri eſt. Schatz. 5% M 49% O %„ Goldrenke Siemens u Halske———— Südd. Zucker Tricot. Beſigheim Thür. Lief. Gotha Ver. Chem. Ind. D 4½%„ Siid.⸗R—.— f 7% Eier Adr unt. 25 F Urk.„Anl. Ver. Ultramarin 4%„ Bagd.⸗E. En 3. Ver. Zellſt. Berl..— 4%„ unif. Anl.—— Vogtl. Maſch. St.—.——— 4%„ Zollobl. 1911 3,25—.— Volgt& Häffner 8 400-Fr.-Los Dolth. Seil. u. K. 4½5½ Ung. Str. 18 5%%„„ 14 4% Ung. Goldr. 4%. Kronenr. 4½%% Anat S.-11 — 15 ⁰„1 1 1 43— 8˙% Teh. Nat Rail.—— Transport-Aktien Ach f. Verkehrw. Allg. Lok. u. Kraft Südd. Eiſenbahn—.—. Baltimore Ohto Canada Abliefer. 44.30 44.50 177.50 77,50 25,75 25,75 8 Henbef fager 2e Waldho. Ufa(Freiverk.). 690, Rated Wagg. 755 1 Montan-Aktien Buderus Eiſen . 189.0 enk 39,50 29. arten Berg, 10 89 J. e„25. 1 Je Sp t u... Nordd dle? i 17s 05 1 75 15 Bank- Aktien e Bank f. el, Werte Kali Salzdetfurth Bank f Brauere. 69,.— „Kali Weſteregeln— 5 Barmer Bankver———.— — Klöckner 33.— 38— Berl. Handelsgeſ. Mannesm Röhr.—.— Com. u. Priotbk. 59,50 59.50 Mansfelder 82- Darmſt u..⸗B.—.— Oberdedarf t. Aſiattſche Br. 1550 Jes Sehe deen Je Dtſck.Ueberſee Bk. Dresdner Bank 5 Meininger Hyphk Salzw. Heilbr. Deſterr. Crebitb Tellus Bergbau——— Keichsbant 15.— Allianz Allg Allianz Lebe „ 93.85 94,15 Rhein. Braunkohl — Mbeinſtal 57. n „Bft u. Laurahütte —.——— Ver. Stahlwerke Aktlen und Auslandsanlelhen in Prozenten del Stücke-Notierungen in Mark je Stück . Berliner Börse o Balke Maſchinen Chem. Chem. Alb 5 [dem. Brockhues [Co. Hiſp.(Chade) 39.28 39.25 60,25 59,38 25 Elktr. Licht u. [Engelhardt W. 21 ſreldmühlewapier 61. Felten& Guill.. 54, Ford Motoren Friſter. R. 20. 21... e 1 2 ehe& Co. industrie-Aktien. Accumulatoren 80 132.6 Gelſenk. Bergwk. 39,.— 39.25 55.— Gentchow& Co. Söhne Aku Allg. Elektr.⸗G. Alſen Portl.⸗Z. 79.— Ammendorf Pap. Achat 5 ſaffbg. Zellſt. Augsb. N. Masch 39,— 86.— Gerresheim. Glas Geſ. f. elektr. Unt. 70.— Girmes& Co Goedhardt Gebr. 73. Goldſchmidt. Th. Gritzner Maſch. 26,——.— Gebr. Großmann——. Grün& Bilfinger 5 Gruſchwitz Textil 59,25 89,25 Guano-Werke. 31.— 29.— Oherſ * 9 Bayer Motorenw 60,25 89.85 Bayr. Spiegelglas 85 P. Bemberg 119 05 Elekt. Berlin Gubener. 7 Berl. Karls. Ind. 49.— 47585 Berliner Maſchb. 27,85 28.— Braunk. u. Brikett 1320 143.5 Hammerſ. Spinn Braunſchw A Br.⸗Beſigh. Dal Bremer kan 53* Bremer Wolle Brown, Bov.& C. Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer 78,25 72.15 d 134.0 134.7 dem. 3 5 42,75 42,65 Albert 223 54,50 53.65 Polyphon Hackethal... 86,50 36.50 Halleſche Maſch.— Hann. M. Egeſt.——— R Harburg Gu. Boys—.——.— R Harkort StPr. 85 Harpener Bergb. 72,— 71.85 N Hebwigshütte..—.— 89,25 88,75 11 5 n— 8. eln. Hindrichs& Auff. 42.——.— Salzdetfurth 1687 1800 Holzmann, Phil. 58 Coat nm 102. 10l.5 Aiſe vergban. 1212 128.8 Contl Ainoleum 36,45 36,— Gebr. Jünghans 13.8 Daimler Motoren 19,50 19,25 Kahla Porzellan 14,— 13.50 Dtſch.⸗Atlant⸗T.—.— 92,50 3 27 Aſchersl. 100,0 98, auer Gas arſtadt 5 Deutſche Erdöl Klöcknerwerke 32,15 33, Deutſche Kabelw. C. H. Knorr. 179,2—,— Deutſche Zinol Kollmar K Jourd.—.—. Dtſcht. Steinzeug 69,— Kölſch Fölzer⸗We 11.25 12.25 Deutſch. Eiſenhdl.„1 Gedr. Körtin 2,65 2,65 Dresb.. 22 80 22,50 Kötiger Kunſtled.—.——. Dürener Metall Krauß& Cie., Lok. 49,50 49.50 Ae 55. 17.— 17.— or. äuſer Hütte 40.——.— Dynamit Truft 44,— 45, e 3* Wid 18.30 18,50 ortm. Aettenbr. ortm. Uniondr.——-= auraßhütte 5 Be webe. ug. Sarl Aindſtröm 5 Elektr. E 7 Auen 10 ae 2725 27.5 uckert& ultheiß Stettiner Svensia Tletz, Leo Lahmeyer& Co. 117,7 116,2 Enzinger Unſon 72.50 72.50 Eſchw. Bergwerk—.— 8 8 85 Jaden Liſt& Co.——. arbenind. J. G. 94,25 94,65 Magirus.⸗G. Mannesmann 50. Mansfelder Akt 20, Maſchin.⸗ n. 36,25 36, ———.— Markt⸗ u. Kühlh. 67.75 68.35 Maſch.Buckau. W. 33,50 53,— Maximtl ⸗Hültte Mech. Web. Lind.,. Zittau 19.— 19.— a 26,50 3 925 85 Wollw. Miag⸗Mühlen Germ. Porkld.⸗g. 86,75 38.50 Mir& Geneſt Niederlauſ. Kohle—.— 127.2 Norbd. Eiswerke 85.50 85, Oberſchl. E. Bed. 10.35 10.25 1101 Koksw. 39.85 4015 Orenſt.& Koppel 32,25 82,65 Phönix Bergbau 26.— 26.— 40,65 40.15 A8 9 0 Wag Rheinfeldenſtraft 90,— 91. 0 1 9915 Kan e 160,3 163.7 „ 5 ein. Chamotte—.—. 50,50 50,50 1111 Elektrizit. 71,50 71,50 ein. Möbelſtoff 8,75.— einſtahl.. 64.15 64.85 Kalk 358.25 35,25 Nane Zucker 39.85 39,50 5 g Rückforth. 8 31,25 30,15 kipert Mäſch. 88.78 34,78 Nütgerswerke.50 Sachſenwerk 225 125 181.5 8. Sarotti 1 5 „. deſch Elſen + 36. Daimler Benz 3480 35,— e 24% Schl El u. Gas. 8. 15 ſchöfferhof Brau e er 152.5 162 8 Segall Strum 5 2 Sanerge 0 1172 1166 1 als nner.⸗ G. Stoehr Kammg. 52.— 52,75 Eintracht Braunk. Stolberger 5 am. Südd. Immobll. 11. ucker —— örps ver. Oele 68.— 69.— 5 hard 45,15—Geſfu 5 Transradio 133,9 186,6 Goldſchmidt Th. Varziner Papier 18,50 19. V. Chem Charlott——— Harpen. Bergbau 14475 L. Piſch. Mae..— f. 8 B. Glanzſt. Elbf. 78.— 74. 15,75 15.75 22,80 22.75 99.50——. 5 —.— * 51.50 37.— 84,59 Deutſch⸗Oſtafrika Neu⸗Guinen... 134,0 Otavi Minen 15,75 16,— 20. 2. 20. 21. 2 Bee ee— 5— Frelverkehrs-Kurse Weſtf. Eiſen 69.— 71.—Petersb J. Habl.—.— Wicking⸗Cement.50——Ruſſenbank- Wiſſener Metall 38.50 58,50 Wittener Guß.—.——.— Deutſche Petrol 5315 . ellſtoff Verein.—.—.85 Biene e 25——.— ellſtoff Waldhof 42,78 42,75 Hecieſalen 66.——.— eckarſulmffahrz—- Sloman Salpeter—-. Südſee Phosphat Ufa⸗ Film Fortlaufende Notierungen(schlug) Aceau Akt... Aſchaſend, gel affenbd, Zell Bayer. Mot.⸗W. „ Jaurahütte 54.50 55.25 Leopoldgrube 32,— 32.25 Mannesmannrb. = 59.— Nansfelb A... 20 59.75 59,65 Maſchinenbau⸗u. J. P. Bemberg—. 5„[Maximiliansh.— Jul. Berger Tlefb 140,3—.— Metaclgeſellſchaft 5 Berlin⸗Karlar. J 48,50 47,75„Montecatini!—. Berliner Maſch. 26.29 27,85 Oberſchl. Koksw. Braunk. u. Brik. 142.0 143.5 Orenſtein& Kopp 33 Bremer Woll⸗Kä 123.2—,— Pets Bergbau Buderus Elſenw 88.65 88,75 Polyphonwerke Ry. Braunk. u. Br, Charlott. Waſſer 72.78 72,25 Comp. Hiſpano 168.7 187.1 Cont. Gummi⸗W. 102,7 101,3 Continentalevin. 36.85 35.89 19,75 19,75 30. 2 15 80.50 88.— 87.25 uin. Elektr Rh. Stahlwerke Rh.⸗Weſtf. Elektr. Rütgerswerke„ 39 Deutſch. Atlant.—,„ Salzbetfurth Kali Deſſauer Gas. 39,25 88,35 Saen u. g. — Deutſche Erdzlu. 71,35 70,65 Schleſ. Deutſche Kabelw. 29.— 29.— Schubert ck Salzer Deutſche Linol. 8 62 Sgulthe Co. Deutſcher Eiſe f 15 Schulth.⸗Patzenh. Dorthe Unten. 1710 1728 70.— 10,50 „ 88,— r, Kammg. Stolberger 1 1 Südd. 75 8 Svenska Tänbſt. 59.25 5750 88 75 67 88.— 85,75 —— Elektrizitäts-. 675 15.— El. Licht u. Kraft 20— Jed en 5 5 5 Thü G. Farben 8 180,6 128.2 E 5 5 1 61— en ui 44.25—— .25 86.25 Per Teles Ver, 13 26,15 26,— 1 Waldhof ant-Werte Bank für Brau — 36.50 25 1 3 3 60.— 86, G. Verkehr 54.50 54,28 Augem. Lotelb. 60.25 Canada⸗P. Abl. 95,15 95,15 D. Reichsbahn V. 18.25 13,—- Hapag 8— Ne anſa Dampfſch Hamdg Elek. „ kordeutſch Lloyd 2] Otavi Minen 5 1 6 ö * 2 Freitag, 21. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 492 Berliner Kraff und Lichf AG. Die Geſellſchaft vereinnahmte im erſten vollen Geſchäfts⸗ fahr aus Pacht und Abgaben der Bewag 65,47 Mill.. An Zinſen wurden insgeſamt 0,12 Mill./ ausgegeben, da⸗ von an die Stadt Berlin aus der Ueberleitung 0,09(6,27) Mill., Steuern beanſpruchten 1,18(0,28). Nach Entrich⸗ tung der Konzeſſionsabgabe an die Stadt Berlin von 20,68 Mill., Zuweiſung zur Abſchreibungs⸗ und Erneuerungs⸗ rücklage von 17,93 und Abſchreibungen auf Inventar und Fahrzeuge von 0,16 Mill./ verbleibt einſchließlich 1,19 Mill./ Vortrag ein Reingewinn von 20 584 040 (4159 202), aus dem wieder 10 v. H. Dividende auf das Ask. von 240 Mill./ verteilt, 1,27(0,21) der Rücklage zu⸗ gewieſen und 191 Mill. 4 vorgetragen werden ſollen. Die Bilanz(lin Mill.) zeigt gegenüber dem im Börſenproſpekt Anſang Juli d. J. veröffentlichten Status vom 31. Mai keine bedeutenden Veränderungen. Lediglich der Poſten„Im Bau befindliche Anlagen“ iſt durch die ſtarke Einſchränkung der Bautätigkeit mit 8,65(gegen 20,31 Ende Mai und 19,76, in der Vorjahrsbilanz erheblich zu⸗ rückgegangen. Grundſtücke erſcheinen mit 34,80(84,67 bzw. 33,31), Verwaltungs⸗ und Wohngebäude mit 7,61(7,0 bzw. 7,28), Kraftwerke mit 188,29(174,92 bw. 167,07), Ueber⸗ tragungs⸗ und Verteilungsanlagen mit 392,02(392,59 bzw. 884,42). Die Geſamtleiſtungs fähigkeit der im Eigentum der Beis, befindlichen Kraftwerke betrug am Bi⸗ lanzſtichtag 795 050 KW. Wertpapiere und Beteiligungen von unverändert 29,44 umfaſſen das geſamte AK. von nom. 15 Mill./ der Bewag und den Anteil von 1 Mill./ am Geſellſchaftskapital des Städtiſchen. und Kreiskraftwerks Spandau Gmb. i. L. Forderungen an Tochtergeſellſchaften in Höhe von 57,56(58,29 bzw. 10,44) enthalten im beſon⸗ bern den von der Bewag erzielten Ueberſchuß des Jahres 1931 von 51,60 Mill. /, welcher der Bewag vorläufig be⸗ laſſen wurde. Das Agiokonto iſt infolge der verzögerten Börſeneinführung der 160 Mill./ Aktien Gruppe& noch nicht abgerechnet; es ſteht mit 9,89(9,89 bzw. 11,66) Mill. zu Buch. Die Abſchreibungs⸗ und Erneuerun srücklage wird mit 143(126,63 bzw. 126,04) aufgeführt, während Hy⸗ potheken mit 1,82(1,7 bzw. 0,08) und Gläubiger mit 5,70 (3,95 bzw. 32,08) erſcheinen. Die Anleiheverpflichtung ge⸗ genüber der Bewag hat ſich entſprechend den Belaſtungen für die von ihr ausgeführten Bauten auf 289,10(289,64 bzw. 272/05) erhöht.— Für das Geſchäftsjahr 1932 ſei, falls keine unerwarteten Ereigniſſe eintreten, mit einem nor⸗ malen Ergebnis zu rechnen. Nheinkraffwerk Albbruck-Dogern AG. Forischreifſende Bauarbelſen Die heute in Freiburg i. Br. abgehaltene GV. der G. erledigte die Regularien. Der aufgründ der neuen Ak⸗ tienrechtsveroroͤnung in ſeiner Geſamtheit zurückgetretene AR. wurde in der alten Größe wiedergewählt. Neu hinzu⸗ gewählt wurde Oberamtmann a. D. Eiſel e⸗Obertürkheim. Laut Geſchäftsbericht für das am 30. Juni beendete Ge⸗ schäftsjahr, das ein reines Baujahr darſtellt, ſchritten die Bauarbeiten befriedigend voran, ſo daß das Geſamt⸗ bauprogramm trotz des ſechswöchentlichen Streikes, der auf den Bauſtellen der deutſchen Seite vom 23. Mat bis 5. Juni ausgebrochen war vorausſichtlich eingehalten werden kann. Die Arbeiten am Stauwehr nehmen einen programmäßigen Verlauf, Sämtliche Pfeiler des Wehres, die Schwellen in drei Oeffnungen, die Fußgängerbrücke über vier Oefſ⸗ nungen ſind fertiggeſtellt. In Oeffnung 5 ſtehen die Dienſtbrücke und die Schützen vor ihrer Vollendung. Die Uferſchutzarbeiten an der Schweizer Seite ſind fertig, Schick“ gilt. zeitlichen Hygiene gerecht zu werden. verarbeitet werden. Mole Hagt 6. Unſere Generation will mit Urgroßmutterweisheit wenig zu tun haben, aber ganz unbewußt macht ſie ſich dieſe doch zu eigen. Plötzlich beginnen wir die Wolle wieder zu ſchätzen, nachdem ſie lange Zeit ein verborgenes Daſein führte. Ein Schal aus weicher Wolle, gewoben, geſtrickt, gehäkelt, wird zam unentbehrlichen Be⸗ gleitet der modernen Frau, und auch der Mann ſchlingt ihn um den Hals und gibt ſich damit fene ſportliche Note, die als„letzter Wolle iſt wie kein anderes Material geeignet, den Körper vor Temperaturſchwankungen zu ſchützen, ihn„wohlig und wollig“ zu umhüllen, ohne zu beſchweren und ſo den Forderungen der neu⸗ Gleichzeitig erfüllt die Wolle auch die ſonſtigen praktiſchen und vor allem äſthetiſchen Wünſche: ſie iſt bei einiger Sachkenntnis leicht zu reinigen, ſie iſt ſchmiegſam, trägt nicht auf und kann auf die verſchiedenſte Art Es iſt kaum möglich, aufzuzählen, wie viele Gegenſtände des täglichen Bedarfs und des ſchmückenden Beiwerks heute aus Wolle verfertigt werden, denn ſie iſt von beinahe unbegrenzter Haltbar⸗ keit und zu verhältnismäßig niedrigem Preis zu erſtehen. Da ſind zunächſt die Strümpfe. Man wohnt durchaus nicht mehr hinterm Mond, wenn man an kalten Tagen ein Paar Wollſtrümpfe überzieht, vor allem auch zuſport lichen Zwecken. Sie können je nachdem freimaſchig wie ein Spinngewebe oder habhaft gerillt ſein. Sie ſind geradezu unentbehrlich für beſtimmte Zwecke, ſo wie wiederum der Seidenſtrumpf für andere Gelegen⸗ heiten und Jahreszeiten als allein„geſellſchaftsfähig“ gilt. auf deutſchem Gebiet in ihrer gangen Ausdehnung in Ar⸗ beit. Beim Werkkaunal wurden die Ausſchachtungs⸗ arbeiten ſo gefördert, daß ſchon der größere Teil der Dämme einmal überwintern konnte. Am Maſchinenhaus wurden die Gründungsarbeiten termingemüß mit Erfolg zuende geführt, ſo daß die Betonierung der Turbinen⸗ fundamente rechtzeitig in Angriff genommen werden konnte Am Ende des Berichtsjahres waren alle drei Funda⸗ mente in Arbeit. Mit den Ausſchachtungsarbeiten im Un⸗ terwaſſerkanal wurde begonnen. Im Laufe des Berichts⸗ jahres wurden im Weſentlichen folgende Aufträge ver⸗ geben: die Generatoren und Transformatoren, die Tief⸗ bauarbeiten für den Fuller Damm, der Maſchinenhaushoch⸗ bau, die Werkskanalbrücken, die Aufſchüttungsarbeiten Uferbefeſtigungen ſowie die Tiefbauarbeiten für den Rheinweg. Die Geſamtbezüge des Vorſtandes und die Ver⸗ gülungen an den Aufſichtsrat betrugen 70 994. Die Bau⸗ anlagen wurden im Vorjahre mit fämtlichen Unkoſten ein⸗ ſchließlich der Bauzinſen, aber abzüglich der Einnahmen und der Habenzinſen belaſtet. 7. Die Arbeiisbeschaffung bei der Reichsposf Exsfe Auffräge vergeben Die Verhandlungen über die Finanzierung der nach dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm zuſätzlich zu vergeben⸗ den Poſtaufträge ſind in den Hauptpunkten zu einem Ab⸗ ſchluß gelangt. Wenn auch zunächſt noch Stillſchweigen über die Art der Finanzierung gewahrt wird— Anfang nächſter Woche ſollen erſt die abſchließenden Beſprechungen ſtattfinden—, ſo verlautet doch ſchon ſoviel, daß der ur⸗ ſprünglich in Außſicht genommene Betrag von 60 Mill. auch tatſächlich zur Verfügung geſtellt wird, und daß be⸗ reits die erſten Aufträge zur Vergebung gelangt ſind. . Diskontherabſetzung in Polen. Die Bank Polſki hat ihren Diskontſatz, der ſeit dem 8. Oktober 7,5 v. H. betrug, auf 6 v. H. ermäßigt. „ Hedwigshütte 4(5) v. H. Der AR. der Hedwigs⸗ hütte Anthracit⸗, Kohlen⸗ und Kokeswerke James Stevenſon AGezu Stettin, beſchloß der GV. vorzuſchlagen, nach Vornahme von wieder normalen Abſchreibungen(i. V. 160 670 1) gus dem Jahresgewinn per 31. März 1932(i. V. 277 885) 4() v. H. Dividende auf 4,5 Mill.„ Stammaktien zu verteilen. Badisch- Pfälzische Zeniral-Häuieaukſion Bei der am 20. Okt. in Karlsruhe abgehaltenen Häute⸗ auktton wurden folgende Preife erzielt: 80—49 50 59 50—79 180 a. mehr Kuhhäute 28—32 9742 46—50 50 58 Ochſenhäute 2827 37—41 48—4 35—40 Rinderhäute 9741 44—50 4550 48—51 Farrenhäute 28—26 2733 25.—28 21—25 Schußkalbfelle 15—21. Angebot 19 520 Stück Großvieh⸗ heute. Kalofelle, r. o. K. 9,1—15 Pfd. 4449,50; Schuß⸗ kalbfelle 34,25; b. o. K. bis Pf. 38—41; 9,1—15 Pfd. 3430,50; 15,120 Pfö. 29,50. Angebot 26 821 Stück.— Schaffelle: b. m.., vollwollige 109—25, halbwollig 28,50 bis 35,50, kurzwollig 21—23, Blößen 18—21. Angebot 1223 Stück.— Tendenz: Beſuch gut, Verkauf ſchleppend, es mußten durchweg die Loſe doppelt ausgeboten werden. Häute verloren einige Pfennig pro Pfund wie am Vortage bei der Stuttgarter Auktion. Auch Kalbfelle logen einige Pfennige hinter den der letzten Auktion und mußten teil⸗ weiſe freihändig verkauft werden. Eine recht unerquickliche Geſchichte führte zwei Angeklagte wegen fahrläſſigen Falſcheids und Ver⸗ leitung dazu vor die erweiterte Strafkammer. Sie können einem verſtändnisvollen Staatsanwalt dank⸗ bar ſein dafür, daß er ſie nicht wegen Meineids vor das Schwurgericht zitierte. Ein Oberingenieur von hier lieh ſich anfangs Mai ds. Is. bei einer Auto⸗ vermietung einen Wagen, um eine Geſchäfts⸗ reiſe nach Baden⸗Baden zu unternehmen. Zu ſeiner Geſelligkeit nahm er einen beſchäftigungs⸗ loſen Ingenieur mit. Bis nach Baden⸗Baden ging die Fahrt wunſchlos vor ſich. Nur als ſie aus einem Lokal kommend den Wagen zur Heimfahrt ankur⸗ beln wollten, da ging er nicht mehr. Verärgert fuh⸗ ren ſie mit der Bahn zurück. Zwei Tage nach dem Ablieſerungstermin meldete ſich der Autobeſitzer in der Wohnung des Oberingenieurs und er bekam heftige Klagen über den unzuverläßlichen Wagen und das Mißgeſchick zu hören. Im Uebrigen liege der Wagen in Baden-Baden abſchleppbereit. Der Autobeſitzer beſah ſich den Schaden. Aber der da⸗ malige Autofahrer wollte von etwa 300 Mark Erſatz nichts wiſſen. Es kam zu der unvermeidlichen Zivilklage. Bet dem Termin blieben beide Angeklagte bei der Be⸗ hauptung, der Defekt ſei auf einen Materialfehler zurückzuführen. Autobeſitzer und Autoſachverſtän⸗ diger waren der Meinung, der Motor ſei zu lange ohne Oel gelaufen. Andererſeits konnte der Sach⸗ verſtändige nicht begreifen, wie die doch gewiß nicht ſtrapaziöſe Fahrt einen ſolchen Defekt verurſachen konnte. Der einzige Zeuge nahm ſeine Ausſagen auf Eid, und der Prozeß wäre, wie man ſo zu ſagen pflegt, wie's Nürnberger Schießen ausgegangen, wenn es keinen Zufall gäbe. Durch ihn kam die Wahrheit an den Tag. Nach ausdrücklichem Befragen nach weiteren Tat⸗ zeugen verſchwieg der Ingenieur beim Zivilgericht, daß ſich ſein ehemaliger Chef ein Mädchen auf die „Geſchäftsreiſe“ mitgenommen hatte. Er hielt das Verſchweigen dieſer Tatſache für ſeine Kavaliers⸗ pflicht. Denn hätte er davon geſprochen, hätte er nicht nur die Ehe des Oberingenieurs gefährdet, ſondern auch geſtehen müſſen, daß ſich die Weekend⸗ fahrt bis nach Freiburg ausgedehnt hatte. In FUR Die Dame von heute JUNGE Kauft im Spezial- Geschäft! etc. Ludwigshafen 25 Bismarckstraße 49 Elegante Striek-Keidung Warme Unterkleidung prefsverte Strümpfe Striekschlüpfer Strick- Handschuhe Nur im Spezlalgeschäft SS ZA TA Pullover an. Unterwäſche aus Wolle oder aus irgend einem Miſch⸗ gewebe mit Wolle iſt für die kühle und kalte Jahreszeit, für Wanderſchaft und Sport ſelbſtverſtändlich; ſelbſt die mondänſte Frau wird ſich dazu verſtehen, wenn ſie nicht mit einer Dauer⸗ grippe einhergehen will. Das wollene Ueberziehhöschen gehört zum guten Ton, und dann gelangen wir zum Pullover. Der Pullover iſt eines der wunderbarſten und praktiſchſten Kleidungsſtücke! Wir trotzen allen Beſchwerlichkeiten und Hinder⸗ niſſen, indem wir uns einen Wollpullover über den Kopf ſtülpen. Iſt er nicht hübſch, gibt er nicht warm, macht er uns nicht jung, verbeſſert er nicht unſere Laune? Er iſt eine der genialſten Er⸗ findungen unſeres Jahrhunderts. Der wollene Anzug des Mannes, das wollene Strickzleid der Frau, die zierlichen Ueberziehfäckchen, die ſchützenden Hand⸗ ſchuhe, die—— das„Alles aus Wolle“ iſt wirklich kein leeres Schlagwort. Man ſehe ſich noch eine Jungens⸗ oder Mädelſchar an, die dem Schultor entſtrömen. Strickanzügen, Strickkleidern, Strickmänteln und Strickmützen. Man werfe auch noch einen Blick in die wieder wie Pilze Teuer bezahlter Kavalierdienſt Verhandlung vor der Strafkammer Mannheim Baden⸗Baden ſchraubte der Oberingenieur den Kilometerzähler ab, um die Speſen niedriger zu halten und in Freiburg war dann der Defekt paſſiert. Als Autoſachverſtändige hätten ſie, ebenſo wie der Sachverſtändige des Zivilpro⸗ zeſſes, den Schaden wohl erkannt. Sie wußten, daß der Wagen überbeanſprucht und ungeölt gelaufen war, füllten raſch Oel nach, ließen den Wa⸗ gen wieder nach Baden⸗Baden abſchleppen und dort den Kilometerzähler anbringen. Das war der Haken. Weil der Ingenieur bei ſeiner Zeugenſchaft hinterm Berg gehalten, war bei ihm vom ſubjektiven Standpunkt aus die Tatſache des vorſätzlichen Mein⸗ eids und bei dem Oberingenieur die der Verleitung dazu gegeben. Erſter Staatsanwalt Dr. Gérard beantragte eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr bzw. eine anſehn⸗ liche Gefängnisſtrafe. Rechtsanwalt Dr. Clem m bat um milde Beurteilung für ſeinen„verführten“ Klienten. Beide Angeklagte fanden wohlgeſinnte Richter. Zehn Monate Gefängnis wurden dem Oberingenieur und drei Monate dem In⸗ genieur zuerdacht. Und für was? Wegen eines Mädchens und 31.40 Mk. Fahrtkoſtenerſparnis! Aus dem Gerichtsſaal in Kaiſerslautern * Kaiſerslautern, 20. Okt. Der Hauſierer Lud⸗ wig Stutzenberger von hier hatte in betrunkenem Zuſtande mit Leuten, die in demſelben Haus wie er wohnten, Streit begonnen und in deſſen Verlauf dem Mann mehrere Meſſerſtiche beigebracht und die Frau und den geiſtig ſchwachen Sohn mit einem Stock mißhandelt. Das Gericht ahndete dieſe rohe Tat mit einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr. Anfang dieſes Jahres war bekanntlich dem Schnei⸗ der Knobloch von hier, der zu zwei Jahren Ge⸗ fängnis verurteilt worden war, die Flucht auf dem Wege zum Gefängnis gelungen. Als er nun in der übernächſten Nacht durch Gendarmerie⸗ und Polizeibeamte feſtgenommen werden ſollte, ſprang ihm ſein Freund, der Arbeiter Karl Weber, zu Hilfe und leiſtete den Beamten Widerſtand. Trotz⸗ dem gelang die Feſtnahme des Knobloch. Aber auch Weber wurde verhaftet und vom Schnellrichter zu einem Monat Gefängnis verurteilt, welche Strafe er ſofort antreten mußte. Was fingen frühere Geſchlechter ohne den Die ganze junge Generation ſteckt in Ai Des Schönste Was die Mode hringt, Kaufen sie bei uns in bekannt guten Qualitäten stets besonders preiswert: Billige ünglingsmäntel fürhlerbst u. Winter in den neuen modernen Formen und Farben Mk. 28. 35. 48. 36. Billige Sport- Anzüge füc, junge Herten, zweireihig, modefnes Sport-Sacco mit flotter Rnickerbocker Me, 24. 33. 42. 48. Kniclker becker Mk. A. 73.78 Hullover mit Arm .78.28 Mannheim Mk..90.75 .30 9. Größtes Sperlaſhaus für Herren emporſchießenden Kaffeekränzchen der Frauen. Da ſitzen ſie, eifrig ſtrickend, ſtickend und häkelnd, Wunderwerke der Handarbeitskunſt verrichtend und— alles aus Wolle. 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V. in ſeinem Vereinsheim in diesjähriges Winterprogramm mit einem ſehr gut be⸗ uchten Familienabend, in deſſen Mitte die Ehrung von zwei aktiven Sängern ſtand die 50 Jahre dem deut⸗ chen Liede in Treue und Anhänglichkeit gedient haben. Nachdem die Hauskapelle des Vereins einige flotte Muſik⸗ ſtücke zum Vortrag gebracht hatte, begrüßte der 1. Vor⸗ ſitzende Wenkel die Anweſenden, insbeſondere Muſik⸗ direktor Gellert mit ſeiner Gattin, den 2. Vorſitzenden der Mannheimer Sängervereinigung, Herrn Honeck und die beiden Jubilare, die Herren Jakob Grohe und Karl Eckart. Unter der ſtraffen Leitung von Muſtkdirektor Gellert leitete die Aktivität der Harmonie mit den Lie⸗ dern„Ich ſuche Dich“ von Konrad Kreutzer und„Abends“ die Verauſtaltung ein. Flott wickelte ſich nun ein reichhal⸗ tiges Programm ab, das ſeinen Höhepunkt bei der Aus⸗ zeichnung der beiden Jubilare erreichte. Der 2. Vorſitzende der Mannheimer Sängervereinigung, der in Vertretung des Herrn Hügel die Ehrung vornahm, ſtellte mit packen⸗ den Worten die beiden Jubtlare, die faſt ein Menſchen⸗ alter dem deutſchen Liede die Treue halten und ſchon über 20 Jahre dem Geſangverein Harmonie angehören, der jüngeren Generation als leuchtendes Vorbild hin und über⸗ reichte im Auftrag des Deutſchen Sängerbundes den Ehren⸗ brief und vom Badiſchen Sängerbund die goldene Ghren⸗ nadel, während der Vorſtand der Harmonie ihnen den Ehrentrunk in einem Pokal darbot. Mit tief bewegten Worten dankten die beiden Ausgezeichneten mit dem Ge⸗ löbnis, auch weiterhin dem Verein und dem deutſchen Liede treu zu bleiben. Als Sängerin von ganz großem Format, öte ſich in uneigennütziger Weiſe in den Dienſt des Vereins geſtellt hatte, entpuppte ſich Frl. Kaulmann, die ſich mit ihrer prachtvollen Stimme im Nu die Herzen der geſpannt lauſchenden Anweſenden eroberte. Als Meiſter auf dem Cello ſtellte ſich Herr Gritzer jun. vor, während Frl. löthe es immer wieder aufs Neue verſteht, die Zu⸗ örer mit ihrem großen Repertoir zu feſſeln. Stürmiſchen Beifall erzielte der Vereinshumoriſt Karl Ruf mit ſeiner „Lola vom Ballett“ während ihm das Mandolinen⸗Quar⸗ tett der„Mandolinata“ ein guter Begleiter war. Abiturjentenverband der Oberrealſchule Der Abiturienten verband der Oberreal⸗ chu le hatte ſeine Mitglieder in die Geſellſchafts räume des Bootshauſes des Mannheimer Ruderklubs zu einer Semeſterferien⸗Veranſtaltung in Geſtalt eines Bier ⸗ abends eingeladen. Die Mitglieder des Verbandes füll. ten die Räume bis auf den letzten Platz. Der Vorſitzende begrüßte von den erſchienenen Gäſten beſonders Direktor Gſcheidlen von der Tulla⸗Oberrealſchule, von aus⸗ wärts herbeigeeilte frühere Profeſſoren und Vertreter des befreundeten Altherrenverbandes der Leſſingſchule. Die Veranſtaltung hatte aber auch noch einen beſonders feſt⸗ lichen Anſtrich. Feierten doch die Abiturienten des Jahr⸗ anges 1907 an dieſem Abend ihr Bjähriges Jubiläum. Ber auch teilweiſe von auswärts erſchienenen Jubiläre, aher auch jener Kameraden des Jahrganges, die ihre Liebe zum Vaterlande mit dem Leben bezahlen mußten, gedachte in ernſten Worten Prof. H. A. Müller. Großen Beifall ernteten die Darbietungen unſeres be⸗ liebten Helden⸗Baritons Tridoff. Als beſondere freu⸗ dige Ueberraſchung durften die Erſchienenen die Tochter dieſes KHünſtlers hören, die ſowohl in Duetten mit ihrem Vater, als auch im Sologeſang ausgezeichnetes leiſtete. Wahre Heiterkeitsſtürme löſte der allen Mannheimern be⸗ kannte humorſprühende Fritz Weinreich aus. Verbands⸗ kamerad Schickle vom National⸗Theater und Herr Weinreich fr. teilten ſich in den Klavierpart. Fröhlich⸗ keit und Geſelligkeit hielt die Erſchienenen lange bei⸗ ſammen. Der Verband kann mit Stolz auf deu ſchönen Abend blicken, der wieder bewieſen hat, wie ſehr er der Kamergdſchaft und der Vertretung des Oberrealſchul⸗ gedankens dient. 7. Sliftungsfeſt der EC Askania Am Sonntag feierte E. C. Askania im Saale des Reſtaurants„Deutſches Haus“(früher Kaufmannsheim) in G 1, 10 ihr 7. Stiftungsfeſt. Um 18.45 Uhr er⸗ folgte der feierliche Einmorſch der Chargen. Der Erſt⸗ chargierte der E. C. Askania, Herr Karl Groß, begrüßte auf das herzlichſte die Gäſte und die Vertreter der A. V. Palatia Ludwigshafen, F. B. Hilaritas Heidelberg zu Mannheim, F. B. Rheno⸗Palatia Monnheim,. der Hanſeaten, E. C. Mannheim, E. V. Pro Patria Lud⸗ wigshafen, Palatia Spirenſis Speyer und St. V. Teutonio 1894 Worms. Noch dem Eröffnungskantus„Sind wir vereint...“ ſtimmte die acht Mann ſtorke Kapelle den Großherzog⸗Friedrich⸗Marſch an. Anſchließend trug der Bundesbrüder Erich Schnitzler das Melodrama„Der Fremdenlegionär“ mit viel Erfolg vor. Nach dem Kantus „Der Gott, der Eiſen wachſen ließ“ hielt Herr Karl Groß die Feſtrede. Er gab vor allem der Freude über das Wiederſehen ſo zahlreicher Freunde Ausdruck und gedachte dann der Entwicklung der Korporation, die unparteiiſch und in erſter Linie deutſch ſei. Der Redner gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß es dem deutſchen Volke, das ſich immer in Zeiten der Not groß gezeigt habe, gelinge, wie⸗ der ſeinen Platz an der Sonne zu erkämpfen. Dazu ſei vor allem die Jugend berufen, nicht zuletzt unter ihr ouch die E. C. Askania. Zu Ehren der im Weltkrieg ge⸗ follenen deutſchen Brüder erhoben ſich die Anweſenden von ihren Plätzen. Ueber allen Parteien, ſo ſchloß der Redner, ſtehe die Einigkeit. Dos Deutſchlondlied ſchloß ſich an die ſehr beifällig aufgenommenen Ausführungen an. Anſchlie⸗ ßend brachte Bundesbruder Walter Groß das vaterlän⸗ diſche Gedicht„Verſailles“ zum Vortrag. Hierauf ſchritt man zur Worterteilung an die Vertreter der vorerwähnten Verbindungen, die mit einem Ehrenſalamander der Gaſt⸗ geber endeten. Noch dem Kantus„Schwörts bei dieſer blan⸗ ken Wehre“ erfolgte der Abzug der Chargen und ſomit der Schluß des offiziellen Teiles. Den Abend verbrachte man bei vergnügtem Zuſammenſein und Tanz. A. O. Vereinigung von Oberbeamten im Vank gewerbe Die Vereinigung von Oberbeamten im Bankgewerbe hielt am 15. Okt. in Hildesheim unter dem Vorfitz von Rechtsanwalt Dr. Georg Opitz, Deutſche Bank und Diseconto⸗Geſellſchaft, Berlin, ihre von Vertretern aus allen Teilen des Reiches zahlreich beſuchte Hauptverſammlung ab, die ſich vornehmlich mit der wirtſchaftlichen und ſozialen Lage der Bankoberbeamten beſchäftigte. Der Vorſitzende re⸗ ferterte über die zahlreichen in das Bankgewerbe eingrei⸗ fenden Maßnahmen der Geſetze und Notverordnungen und gab ferner eine Darſtellung über die aktuellen Fra ⸗ gen des Depotrechts. Die Verſammlung nahm nach Darlegung des geſchäftsführenden Vorſtandsmitgliedes, Rechtsanwalt Dr. Rudolf Dix, zu den Angriffen auf das Bankgewerbe durch einſtimmige Annaßme folgender Entſchließung grundſätzliche Stellung: Die Wirtſchaftskriſis hat auch im Bankgewerbe und von unſeren Mitgliedern Opfer in hohem Maße gefor⸗ dert. le Gerechtigkeit verlangt a. daß wir un begründete undverallgemelfnernde Vor⸗ würf e. die Banken und ihre Füh⸗ rung zurückwehſen. Das Weſen der Kriſts, die wir durchleben, zu beurteilen, Schuld und Schickſal zu ſcheiden, mag ſpäterer Zeit vorbehalten bleiben. Ziel⸗ ſetzung der Gegenwart 8 es ſein, durch 818 m ⸗ menarbeit aller rtſchafts faktoren die Kriſis zu überwinden. Die Oberbeamten Am 9. Oktober unternahm der Verein für Naturkunde ſeine geologiſche Herbſtwan⸗ derung in die Umgegend von Schriesheim. Immer wieder ſchweift das Auge des Mannheimers nach den hellen Flecken der Porphyrſteinbrüche bei Doſſenheim und Schriesheim. Und doch mußte erſt der Geologe auf ihren Höhenunterſchied aufmerkſam machen. Stammt der Porphyr als ehemalige vulkaniſche Maſſe aus demſelben Krater, ſo müſſen Erdverſchiebungen, ſogenannte Verwerfungen, den einen Teil bei Doſſen⸗ heim in tiefere Lage gebracht haben. Dort iſt auch das„Liegende“ nicht gut feſtſtellbar, während beim Aufſtieg auf den Oelberg der Granit⸗ untergrund leicht zu beobachten iſt. Dieſer ſtark zerquetſchte und zerriebene,„hylo⸗ nitiſterte“ Granit, der oft einem Sandſtein ähnlich ſieht, hat ſeine abweichende Geſtalt durch den gewal⸗ tige Gebirgsdruck früherer Zeiten erhalten. Aus dem⸗ ſelben Grund verlor auch die devoniſche Schiefer⸗ ſcholle oberhalb der Strahlenburg ihre urſprüngliche Struktur und wurde völlig umgewandelt durch die Berührung mit dem im Carbon heraufdrängenden heißen Magma, das nach langſamer Erſtarrung und unter Ausſcheidung der bekannten Glimmer⸗, Feld⸗ ſpat⸗ und Quarzkriſtalle zu Granit wurde. An an⸗ deren Orten findet man in den kontaktmetamorphen Schiefern ſeltenere Mineralien, wie Granit. In der auf das Carbon folgende Permzeit wurde das große variſkiſche, alpenähnliche Faltengebirge, das durch ganz Mitteleuropa zog, zu einem Rumpf erniedrigt. Mächtige Vulkane entſtanden und lager⸗ ten ihre Auswurfsſtoffe, die Tuffe, ringsum ab. Ueber ſie hinweg ergoſſen ſich gewaltige Lavaſtröme. So trifft man beim Höherſteigen zuerſt grünliche, nachträglich verkieſelte Tuffe an. Die lebhaften Fär⸗ bungen rühren von verſchiedenen Eiſenverbindun⸗ gen her. Den Abſchluß bildet der große Porphyr⸗ ſteinbruch. Bei ſeinem Anblick entſtand vor dem geiſtigen Auge das Bild des langſam dahinfließenden Lavaſtromes, deſſen Bewegung heute noch an der Fluidalſtruktur erbennbar iſt. Das raſche Erkalten des Geſteins be⸗ günſtigte keine Kriſtallbildung. Nur einzelne In⸗ dividuen ſind in der dichten Grundmaſſe erkennbar. Die vielen Chryſauthemen, die in der am Dienstag abend im Vereinslokal der„Liedertafel“ abgehaltenen Vereinsverſammlung der„Flora“ zur Ver⸗ loſung kamen, gaben dem Vorſitzenden, Gärtnereibeſitzer Hans Illhardt, Veranlaſſung, über die Kultur und die Geſchichte der Chrysanthemen einen Vortrag zu halten. Dieſer Vortrag gewann inſofern er⸗ höhtes Intereſſe, als nicht nur die Vorzüge des Chryſan⸗ themums, ſondern auch die rauſchenden kaiſerlichen Chry⸗ ſanthemenfeſte in den Palaſtgärten zu Tokio in ſo anſchau⸗ licher Weiſe geſchildert wurden, daß man ordentlich Luſt bekam, einmal ein ſolches Blumenfeſt im„Lande der auf⸗ gehenden Sonne“ mitzumachen. Aber nicht nur in Japan, ſondern auch in Europa und beſonders in Deutſchland er⸗ freuen ſich die herrlichen Chryſanthemen beſonderer Vor⸗ liebe. Der Kunſt des Gärtners gelang es, Chyrſanthemen von ſeltenem Farben reichtum und von ungewöhnlicher Größe heranzuzüchten, die überall Bewunderung hervor⸗ rufen. Das Chryſanthemum wird in Japan die kaiſer⸗ liche Blume genannt, denn es iſt Wappen und Siegel des Kaiſers von Japan. Wie im Frühling der japaniſche Hof das Kirſchblütenfeſt abhält, ſo wird im Herbſt das Chryſanthemenfeſt gefeiert, das nach jeder Richtung hin ein königliches Feſt iſt. Der japaniſche Gärtner wendet ſeine ganze Zeit und Aufmerk⸗ ſamkeit oft einer einzigen Pflanze zu. Beſondere Sorg⸗ falt wird auch dem Laubwerk gewidmet. Jede Pflanze trägt nur eine einzige rieſige Blüte, die durch einen Draht⸗ ring geſtützt wird. Aber nicht nur der kaiſerliche Hof und die Reichen des Landes, jeder Japaner freut ſich an den herrlichen Herbſtblumen. Man ſieht ſie im kleinſten Gar⸗ ten und in jedem Hauſe. Viele Mädchen tragen den Na⸗ men Chryſanthemum. Prunkvoll iſt namentlich das kaiſer⸗ liche Hoffeſt zu Ehren der Blume und des Chryſanthe⸗ mumsordens. Nach Europa kam das Chryſanthemum erſtmals durch die Holländer im Jahre 1886, wurde aber durch die damals Tagung der Eiſenbahner Der Geſamtvorſtand der Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner, Landesverband Baden, hat in ſeiner Sitzung am Sonntag, 16. Oktober in Karlsruhe ſich mit der Lage der deutſchen Wirtſchaft und der Deutſchen Reichsbahn ſowie deren Perſonalpolitik heſchäftigt und nach längeren Ausführungen des Gewerk⸗ ſchaftsvorſitzenden O. Rümmele⸗ Berlin ſowie des Landesverbandsvorſitzenden, Gauleiter Kiefer in Karls⸗ ruhe, folgendes feſtgeſtellt: Die Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner iſt bereit, alle Beſtrebungen nachdrücklichſt zu unterſtützen, die geeignet ſind, die Arbeitsloſigkeit zu beſeitigen. Soweit die bis⸗ her eingeſchlagenen Wege eine Schwächung der Kaufkraft der Arbeitnehmer im Gefolge haben, ſind ſie aber für die .d. A. nicht“ annehmbar. Nur eine Stärkung der Kauf⸗ kraft iſt geeignet, neue Arbeit zu ſchaffen. Auch durch unberechtigte Handels⸗ und Preisſpannen wird die Er⸗ reichung dieſes Zieles erſchwert. ie G. d. E. iſt nach wie vor bereit, alle Regierungs⸗ maßnahmen zu unterſtützen, die auf Erlangung der vollen Befreiung und en Deutſchlands in der Welt unternommen werden. öllig frei muß auch die Reichsbahn werden; ſte iſt als wertvolles deutſches Volksgut unter die unumſchränkte Hoheit des Reiches zurückzuführen. Neben techniſcher Vervollkomm⸗ nung und einer aufs Höchſte zu ſteigernden Betriebs⸗ ſicherheit muß von der Reichsbahn eine gerechte und o ziale erſonalpolitik gefordert werden. utſchteden abgelehnt wird der Perſonalabbau bei den Arbeitern und unteren Beamtengruppen, der zu ernſt⸗ licher Gefährdung der Betriebsſicherheit führt. Die Ge⸗ im Bankgewerbe ſetzen an dieſe Aufgabe ihre ganze Kraft. 5 5 werkſchaft fordert die Regierung, die politiſchen Parteien Geologiſche Herbſtwanderung Beſuch des Vergwerks der Spatwerke und Eroͤfarbeninduſtrie bei Schriesheim Die Lage des Kraters iſt nicht bekannt. Vielleicht iſt er unter dem heutigen Weißenſtein zu ſuchen. Leider gebot der einſetzende Regen dem forſchenden Geiſt gebieteriſch Halt. Mißgünſtig verhinderte er auch den herrlichen Blick von der Höhe in die Ebene hinaus. Dafür zauberte er auf dem Weg ins Tal zwei Dutzend Feuerſalamander aus dem Boden, ein ſelten ſchöner Anblick für den Naturfreund. Der Nachmittag war dem Beſuch Schwerſpatbergwerkes gewidmet. In mehreren Stollen übereinander wird heute der Schwerſpat oder Baryt, der in ausgefüllten Klüften, „Gängen“, auftritt, abgebaut. Zuweilen iſt er durch⸗ ſetzt von Eiſenkieſel. Vereinzelt werden auch andere des Mineralien gefunden, wie Flußſpat oder Kupfer⸗ erze. Im Schein der Lampen und unter Führung der Bergknappen ging es Leiter auf und ab, an Schächten vorbei, 300 Meter tief ins Innere des Berges. Die Luft muß hereingepreßt, das Waſſer entfernt werden. An der Decke gewahrt man immer wieder das bald ſchmälere, bald breitere helle Band des Schwerſpatganges. Die Wände ſind feucht. Oft gleitet der Fuß aus. Der mit Mühe gewonnene Schwerſpat findet Verwendung u. a. in der Farb⸗ und Fotoinduſtrie und bei Erdbohrungen. In be⸗ ſonderen Mühlen wird er gemahlen und in die ganze Welt geſchickt. Schon vor 100 und 150 Jahren wurde Baryt im„Weiten Tal“ im Tagbau abgebaut. Dadurch entſtand eine tiefe, nur—4 Meter breite Schlucht. Senkrecht ſteigen die glatten Wände empor, an denen der forſchende Blick eine Reihe Mineralien (Eiſenglimmer, Flußſpat uſw.) feſtſtellt. Auf dem Rückweg nach Schriesheim konnten wei⸗ tere kriſtalline Geſteine des Odenwaldes unterſucht werden, wie Schriesheimit und und Diorit. Kurz vor dem Ortseingang bot der Granit ſchöne Feld⸗ ſpäte, zuweilen in Form der„Karlsbader Zwillinge“. Die genuß⸗ und lehrreiche Wanderung führte Prof. Dr. Strigel, der Dozent für Geologie an der Univerſität Heidelberg. In ausgezeichneter Weiſe ö verſtand er es, auch ſchwierigere geologiſche Pro⸗ bleme anſchaulich und faßlich darzuſtellen. Kein Wunder, wenn ſeine Hörer trotz des Regens im Eifer nicht erlahmten und treulich bis zum Schluß aushielten. Th. W. Geſchichte und Kultur der Chryſanthemen Vortrag im Gartenbauverein„Flora“ aufkommenden Tulpen⸗ und Hyazinthenkulturen ſtark zu⸗ rückgedrängt. Es iſt heute nicht mehr die ſtiefmütterlich behandelte Pflanze, wie vor 30 Jahren, ſondern ſie iſt in⸗ ſofern unentbehrlich geworden, als der Blumenfreund und der Gärtner ſie immer mehr als eine der dankbarſten Pflanzen liebgewonnen haben. Es gibt keine ſchönere Blume im Herbſt. Schon im Monat Auguſt gibt es die frühblühenden Sorten. Unvergeßlich ſind die Freiland⸗ chryſanthemen auf der Internationalen Gartenbau⸗Aus⸗ ſtellung im Jahre 1907 in Mannheim. Die Bepflanzung der Gräber Auf eine Anfrage gab das Vorſtandsmitglied Karcher bekannt, daß ſeit mehreren Jahren für die Gärtner und Bildhauer bei der Schmückung von Gräbern beſondere Vorſchriften beſtehen. Darnach ſoll auf den Gräberfeldern nicht mehr der ſteinähnliche Charakter, ſondern mehr der pflanzliche in Erſcheinung treten. Innerhalb der Grab⸗ einfaſſung wird man zuerſt zweckmäßiger Weiſe immer⸗ grüne Pflanzen, niedergeſchnittenen Buchs, rankende Ge⸗ wüchſe, wie Efeu uſw., verwenden. Die eigentliche Be⸗ pflanzung des Grabes muß der Jahreszeit entſprechend erfolgen. In der Regel wird eine dreimalige Bepflanzung vorgenommen. Im Frühjahr nimmt man Vergißmeinnicht und Stiefmütterchen. Im Sommer iſt die Auswahl ſehr groß. Im Spätjahr verwendet man Chryſanthemen oder Crika. Bei Familiengräbern beſteht die Beſtimmung, daß ſie mit Buchs eingefaßt werden und die ganze Fläche grün ſein muß. Nachdem der Vorſitzende ſich noch über die Kultur der ausgeſtellten Pflanzen verbreitet hatte, begann die Ver⸗ loſung, wobet auf 112 Anweſende 90 ſchöne Pflanzen⸗ gewinne entfielen, die außer den Chryſanthemen in Edel⸗ tannen Pteris und Helixien, im Volksmund Bubikopf ge⸗ nannt, beſtanden, wozu die glücklichen Gewinner noch eine Drahtampel erhielten. Wie der Vorſitzende bekannlkgab, wird in der nächſten Novemberverſammlung das 70. Stif⸗ tungsfeſt des Gartenbauvereins Flora gefeiert, wobet es eine beſondere Ueberraſchung geben ſoll. oh. PpPPPPPPPGPPTVGTbGTCCTbCGCGbbGbCGbCbGbGGGGPPGbGPGPbPbGbGbGbGTPCGbGbGbGPbGbGPTbGbPTbPGbTTbTGVGbGTPTGVGTGTGbGVGVTVTVbVGVbVFPGVPVPVPVTVTVTVTVTVTVVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVbTVTVTVVVVTVTVTͤVTVTVVͤVTͤVFTV„TVTVTVWVTVWTVTVTWWWWww und die Oeffentlichkeit auf, das Perſonal in ſeinem ge⸗ rechten Kampf um ſozialen Reichsbahn zu unterſtützen. Ausflug der Schuhmacherinnung Am Montag, 17. Okt. fuhr die Maonnheimer Schuhmacherinnung nach Kirchheimbolan⸗ den, um die Gerberei des Kommerzienrat Seyler zu beſichtigen. An dem Ausflug nahmen auch die beiden obe⸗ ren Schuhmacherfachklaſſen der hieſigen Fortbildungsſchule teil. Nach einem einleitenden Vortrag des Kommerzien⸗ rat Seyler, in dem er beſonders darauf hinwies, daß wir in Deutſchlond auch in der Schuhmacherei uns wieder mehr und mehr der Qualitätsarbeit zuwenden müßten, begann ein„Rundgang durch die ausgedehnten Fabrikanlagen. Es wurden den Beſuchern alle Phaſen der Zubereitung der rohen Haut zum fertigen eichenloh⸗ gegerbten Leder, verbunden mit eingehenden Erklärungen, gezeigt. In der Altgerberei wird, im Gegenſatz zu der neueren Schnellgerberei, beſonders darauf Wert gelegt, daß die Haut ohne chemikaliſche Mittel auf naturgemäßem Weg durch Eichenlohe gegerbt wird. Dieſes Leder gibt wohl die beſte Qualität. Die Gerbdauer beträgt aber auch 18—24 Monate, woraus der etwas höhere Preis dieſes Leders ohne weiteres begreiflich wird. Trotzdem konnte Kommer⸗ zienrat Seyler on Hand genauer Berechnung in ſeiner Schlußrede den Nachweis erbringen, daß Sohlen, aus dieſem Leder geſchnitten, nur wenig höher im Preiſe ſind, als ſolche von billigerem, ſchnellgegerbten und beſchwerten Leder. Es trifft auch in der Gerberei zu, daß das Beſte das Billigſte iſt. Nach zweiſtündiger Beſichtigung und freundlicher Bewirtung ſchieden die Teilnehmer mit herz⸗ lichen Dankesworten des Obermeiſters der Innung. die Erhaltung einer deutſchen und Laienſpielgruppe des 5 Evangeliſchen Volksvereins Mannheim Einen Einblick in das Werden und in die Geſchichte der größten deutſchen Inſel mit ihren weitbekannten See⸗ bädern und ihren landſchaftlichen Schönheiten gewährte der Vortrag„Wandertage auf Rügen“. Rügen kann als das Eiſenbahnſprungbrett zwiſchen Deutſchland und Schweden bezeichnet werden. Iſt es doch möglich, ohne aus⸗ und umzuſteigen, im Schnellzug von der deutſchen nach der ſchwediſchen Hauptſtadt mit dem Trafektſchiff zu kommen. Die erſte Ueberſetzung erfolgt zwiſchen Stral⸗ ſund und Altenfähr, die nächſte und letzte zwiſchen Saßnitz und Trelleborg. An Hand anſchaulicher und gut wieder⸗ gegebener Landſchafts⸗ und Naturaufnahmen führte Herr Pertſch von Altenfähr über Bergen nach Putbus, das durch ſeinen prächtigen Naturpark mit dem von Schin⸗ kel erbauten Schloß des Fürſten Malte von Putbus eine Sehenswürdigkeit darſtellt, nach der Malerinſel Vilm, nach dem Jagdſchloß Granitz, Seebad Sellin, Baabe, Göh⸗ ren, Binz. Im füdöſtlichen Teil der Inſel liegt das 2¼ Jahrhunderte zum Kloſter Eldena bei Greifswald gehörige „Mönchsgut“, das durch die konſervative Lebenshaltung ſeiner Bewohner in Sprache und Sitte bekannt geworden iſt und auch darum auf den Fremdenverkehr eine mächtige Anziehungskraft ausübt. Middelhagen mit ſeiner altehr⸗ würdigen Kirche und der charakteriſtiſchen Tracht ſeiner Bewohner wurde uns im Bild vertraut. Auf einer Wan⸗ derung durch dieſe über 900 Quadratkilometer große Inſel grüßen da und dort die Zeugen ſeiner germaniſchen Ur⸗ einwohner, die Hügel der Hünengräber. Ohne den Kreide⸗ felſen bei Saßnitz, mit deren höchſter Erhebung, dem König⸗ ſtuhl, einen Beſuch abgeſtattet zu haben, war man nicht auf Rügen. Die ſteil über 100 Meter aus der Oſtſee her⸗ vorragenden weißen Kreidefebſen mit ihrem herrlich ge⸗ wachſenen Buchenwald gewähren von oben einen einzig⸗ artigen Blick auf die weite Oſtſee. Auch der Halbinſel Wittow im Norden wurde ein Beſuch abgeſtattet und Alten⸗ kirchen mit ſeiner ſehenswerten Kirche, die in ihrer Bau⸗ art deutlich die Spuren der Einführung des Chriſtentums auf Rügen aufweiſt, näher gerückt. Arkona, der nördlichſte Punkt Rügens, beſaß noch im 11. Jahrhundert die mäch⸗ tige, von den heidniſchen Ranen erbaute Jaromarsburg. Die Mundart auf Rügen iſt niederdeutſch. Die Ortsnamen dagegen zeugen von der Geſchichte Rügens. Im zweiten Teil des Vortrags ließ der Vortragende uns einen Blick tun in das Leben und Treiben einer Zeltlagerfreizeit auf dieſer ſchönen deutſchen Inſel. Daß Rügen die Heimat eines der größten deutſchen Freiheitsſängers, unſeres Ernſt Moritz Arndt, war, blieb nicht unerwähnt. Schon dieſerhalb ſollte uns das Land in ſeiner herben Schönheit lieb ſein. Die Hauskapelle gab einige feine Proben ihres Könnens. Und ſo konnte Herr Finger le denen, die ſtch in den Dienſt des Abends ſtellten, herzlich danken. Verantwortlich: Richard Schönfelder NN 2 VEREINS- KALENDER Sonntag, 23. Oktober Marine⸗Verein„Der letzte Mann“, Maunheim⸗Neckarſtadt: Am Sonntag, den 29. Okt findet unſere eſen g 25 auf dem Friedhof ſtatt. Die Kameraden kreffen f um 11 Uhr im Lokal„Biton“, Meßplatz. Außenſtehende Marine Kameraden können an der Feier teilnehmen. Der Vorſtand. Dienstag, 25. Oktober Philharmoniſcher Verein: Abends pünktlich.00 Uhr Roſengarten, Muſenſaal: 1. Konzert, das Nationaltheater ⸗Orcheſter, Leitung: Prof. Dobrowen, Violine: Milſtein. — Nachdruck verboten.— Was hören wir? Samstag, 22. Oktober Frankfurt .05: Schallplattenkonzert.— 10.10: Schulfunk: Glocken⸗ guß und Glockenklang.— 18.25: Dr. Jokiſch: Perfſönlichkeit und Wirtſchaft.— 18.50: Dr. Fabian: Induſtrie und Land⸗ wirtſchaft. Zur Frage der Stärkung des Binnenmarktes. Heilsberg .35: Frühkonzert.—.30: Turuſtunde für die Hausfrau. —.00: Schulfunk.— 11.30: Mittagskonzert.— 13.30: Schallplatten.— 15.30: Baſtelſtunde.— 16.05: Blas muſik. — 17.40: Verdeutſchung von Ortsnamen.— 18.35: Bläſer⸗ kammermuſik.— 19.05: Bulgarien und die deutſche Wirt⸗ ſchaft.— 19.30: Der Streit zwiſchen David und Gollath. — 24.00: Tanzmuſik. Langenberg .05: Schallplattenkonzert.— 10.15: Gemeinſchaftsemp⸗ fang für Arbeitsloſe.— 11.25: Schulfunk.— 12.00, 18.00 u. 14.35: Unterhaltungskonzerte.— 15.50: Kinderſtunde. — 17.00: Veſperkonzert.— 18.20: H. M. Funck: Die Sorge um die alternde Arbeiterin.— 20.00: Aus Wuppertal⸗ Barmen: Zum Beſten der Winterhilfe des Weſtdeutſchen Rundfunks.— 22.30: Nachtmuſik und Tanz.—.30: Meiſter des Jazz. München .95: Schulfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Schallplatten.— 14.25: Unterhaltungsſtunde.— 15.25: Staatsrat Hänlein: Deutſche Agrarpolitik im Fahre 1932. — 16.10: Veſperkonzert.— 17.35: Maſchinenbau in Augs⸗ burg: Beſuch bei der MAN.— 18.00: Jungmädchenſtunde. — 19.00: Chorkonzert.— 19.40: Die pfälziſche Volkskunſt⸗ aüsſtellung in Kaiſerslautern.— 20.00: Bunte Stunde. Südfunk .05: Schallplattenkonzert.— 10.00: Uebertragung aus Mannheim.— 12.20: Kompoſitionen von Willy Fröhlich.— 13.30: Mittagskonzerk.— 14.30: Schwäbiſche Anekdoten.— 14.50: Aus italieniſchen Opern.— 15.10: Das Bruinier⸗ Quartett.— 15.30: Jugendſtunde.— 16.30: Ernſte und heitere Lieder.— 17.00: Uebertragung aus Mannheim. — 18.25: Geſchichte der Glühlompe.— 18.50: E. v. Sydow: 211555 n 5 a— 19.30: Chopin⸗ klaviermuſik.— 20.00: Bayeriſcher Abend(Leitung Wei Ferdl).— 22.45: Tanz muſtk. 5 5 5 5 5 Wien 16.45: Chorvorträge.— 17.50: Nachmittagskonzert.— 19.40: Alte und neue volkstümliche Lieber 5 20.15: Orcheſterkonzert.— 22.10: Tonzmuſik. Ans Mannheim 10.00—10.30 Uhr:„Kammermuſik“. Ausführende: Mar⸗ celle Bächtold(Klavier), Claire Diochon(Geige), Joſef Imhof(Bratſche), Fritz Sommer(Cello).— 17.00—18.15: „Unterhaltungskonzert“. Leitung: Kapellmeiſter Rudolf Borupko. Ausführende: Philharmoniſches Orcheſter Maun⸗ heim, Alfred Färbach(Tenor). 5 Aus dem Auslande Beromünſter: 16.00: Handharmonikaduett. Schweizer Lieder.— 20.45: Die Wunderkur — 22.00: Tanzmuſik. 5 — 19.45: (Singſpiel). Freitag, 21. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe apparat, ſtand in der Mitte des Zimmers und fun⸗ bin. Mein Leben iſt eigentümlich; 1 Sopyright 181 by August Scherl, G. m. b. Hl., Berlin fkelte bösartig aus bunten elektriſchen Augen. Jolly lich, daß ich zu allem übrigen auch no e Tante auf ließ ſich keineswegs verblüffen; zwar konnte er aus mich nehmen kann, iſt es nun doch Kurz und SORGT dieſen Sachen nicht recht klug werden, ſo ſehr er auch gut: Komm und überzeuge dich ſelb auf über⸗ ſeine Erfahrungen als Militärfunker zu Hilfe nahm; morgen.„ Deine ian; F 4 2 D 0 F 5 4— N A N D E 5 indeſſen ſah er doch, daß es ſich hier um höchſt raffi⸗ Nachſchrift:„Die Tante heißt natürlich nicht Roman von Horst Wolfrem Geissler nierte elektriſche Angelegenheiten handeln mußte. Whisky, ſondern Lady Hanna Richmond. Dies für . 8——————„Ich unterſuche nämlich eine Art von Strahlen“, den Fall, daß Du ihr zufällig auf der Reiſe begegneſt. 6 ſagte Meierling,„die meiner Theorie nach mit der Ich glaube ſogar, ſie würde es gerad hmen, Der Geheimrat, der ſich mittlerweile einen Bade⸗ſpielt. Es hängt mit meiner Frau zuſammen— ich Erddrehung aber Sie machen ein ſo betretenes wenn man ſie als Lady Whisky a ö mantel übergeworfen hatte, betrachtete ihn kritiſch. würde Ihnen natürlich nichts davon ſagen, wenn die Geſtcht.„ ſind Sie auf dieſem Gebiete bewandert?“ Die Prinzeſſin von Salignac legte den 1 „Sie verſchwenden dieſe Pracht vergebens: außer un⸗] Geſchichte nicht völlig harmlos wäre, ja, geradezu Jolly ſchüttelte vorſichtshalber den Kopf. in die aus Jade geſchnittene Schale 3 n ſerer Haushälterin werden Sie(hoffentlich!) bei mir] betrübend harmlos. Die Salignac iſt ſehr hübſch und„Dann will ich Sie nicht damit langweilen. Gehen ein kleiner Buddha ſaß, der tiefſinnig in das Dinten⸗ keinem weiblichen Weſen begegnen.“ elegant— ſie lebt, glaube ich, auch danach— und ich Sie lieber ſpazieren, finden Sie ſich in der Gegend faß blickte, als ſei es ein dunkler Jotosblumenſee. „Das tut nichts“, ſagte Jolly und machte ſich über will nicht leugnen, daß ſie mir gut gefallen hat— auf zurecht und freuen Sie ſich über die Welt, die Ihnen Sie lehnte ſich zurück. Die Morgenſonne ſchien die Semmeln her.„Sie ſchätzen mich falſch ein: Es die Entfernung, verſteht ſich! Nun behauptet aber ſo voller Geigen hängt!“ durch das offene Fenſter herein, obwohl es ihr eigent⸗ iſt mir ein rein privates Vergnügen, mich nett an⸗ meine Frau, ganz deutlich gehört zu haben, daß ich. 5 5 i lich verboten war. Denn die Seidentaueten litten zuziehen; ich habe eine perſönliche Abneigung gegen einmal im Schlafe Lilian! geflüſtert, geſeufzt, ge⸗ Eine luſtige Geſellſchaft, in der Jolly noch fehlt darunter, und Herr Maurice würde die Läden gewiß ungebügelte Hoſen. Nebenbei bemerkt— es muß girrt habe! Die Salignac heißt Lilian. Das hat zu„Meine liebe Marianne, Du wirſt Dich ſicher noch ſchon geſchloſſen haben, hätte Lilian ein Heicent ge⸗ hier herum eine Dame geben, die nächtliche Lampion⸗ Auseinanderſetzungen geführt, denn meine Frau be⸗ an Tante Whisky erinnern, obwohl Du ſie nie zu geben, daß ſie bereits aufgeſtanden ſei. Da ſie ſich fahrten auf dem See veranſtaltet?“ hauptet weiter, ohne einen zureichenden Grund Geſicht bekommen haſt; aber ſie war ja durch meine aber ganz ſtill verhielt, durfte die Sonne auf den „Oh, wirklich?“ Der Geheimrat lächelte etwas würde ich niemals„Lilian! geflüſtert haben. Ja, Erzählungen eine der meiſtzitierten Figuren im Pen⸗ bellblauen, mit Silberſchnitzereien eingeſaßten Pan⸗ merkwürdig. auf dieſes eine Wort hin beſchuldigte ſie mich geradezu ſionat. Seitdem ſind zwar volle acht Jahre verfloſſen, neaux ſpazierengehen. F 8 J. P. Joker ſah ihn neugierig an, aber Meierling des Ehebruchs!“ 8 und ich fürchte, ich habe mich ein bißchen verändert- Schon klingelte das Haustelephon auf dem war offenbar mit ganz beſtimmten Gedanken beſchäf⸗„Ohne Grund natürlich!“ indeſſen kann ich Dir verſichern, daß Tante Whisky Schreibtiſch..„ tigt und ſchwieg zunächſt.„Wieſo, natürlich?“ fragte Meierling, ein wenig durchaus dieſelbe geblieben iſt. Dir könnte das frei⸗ Lilian nahm den Hörer, ſagte unguädig: Ich „Die Dame ſcheint ihnen bekannt zu ſein?“ gekränkt.„Na, Ihre Vermutung iſt allerdings voll⸗ lich gleichgültig ſein; mir dagegen verurſacht es ſchlaf⸗ ſchlafe noch gang lest! und häugte wieder 1 Abe *„Wie? Ach ſo... Hm. Ja— Jawohl, wir ſind kommen richtig— das war für mich beinahe das Aer⸗ loſe Nächte. Du mußt nämlich wiſſen, daß die brave es war offenbar Zeit, den Tag beginnen zu laſſen. Nachbarn; ihr Grundſtück grenzt an das meine. Es iſt ein großer, ſchöner Park; die Villa ſteht ziemlich in der Mitte— nein, man kann ſie von hier aus nicht ſehen, aber wenn Sie das Boot nehmen und am Ufer entlangrudern—— ja, natürlich möchten Sie vor allem wiſſen, wer dieſe intereſſante Dame iſt? Ste iſt, wenn ich nicht irre, eine geborene Engländerin, war aber mit einem franzöſiſchen Adligen verheiratet und heißt ſeitdem Prinzeſſin von Salignac. Da ſtau⸗ nen Sie, was?“ „Eine ältere Dame alſo?“ „Warum? Meiner Anſicht nach kann ſie nicht viel älter ſein als fünfundzwanzig.“ „Ah!“ ſagte Jolly neuerdings intereſſiert. Der Geheimrat betrachtete ihn mit einem kurioſen Blick.„Jawohl, gewiß nicht älter als fünfundzwan⸗ zig. Das war ja das Verhängnisvolle!“ Jolly ſchwieg diskret und wartete. „Die Prinzeſſin von Salignac“, ſagte Meierling, „hat mir nämlich einmal, ohne es zu wiſſen— leider, gerlichſte an der Sache, denn niemand leidet gern un⸗ ſchuldig. Aber es mag nun ſein, wie es will— es iſt ſchon zwei Jahre her und braucht Sie nicht zu inter⸗ eſſteren. Jedenfalls erkennen Sie aus dieſer Ge⸗ ſchichte, daß die Salignac, wenn ſogar alte Geheim⸗ räte von ihr träumen eine außergewöhnliche Perſon ſein muß.“ „Sie kennen die Prinzeſſin nicht näher?“ „Man wechſelt bei Gelegenheit ein paar Worte, ſo⸗ zuſagen über den Zaun hinweg. Ich bin ein alter Mann und habe Wichtigeres im Kopfe— wenigſtens bilde ich mir's ein. Und nun entſchuldigen Sie mich — oder wollen Sie mit mir gehen und ſich die Appa⸗ rate anſehen?“ 5 „Jolly verſicherte, daß ihn nichts auf der Welt mehr intereſſieren würde. Er begleitete den Geheim⸗ rat in einen ſehr hellen Raum mit großen Fenſtern, der mehr einer Werkſtatt als einer Studierſtube glich. Sonderbare Drahtgeſtelle, die meiſten in der Form rieſiger Trichter, waren an iſolierten Füßen befe⸗ ſtigt; Tante ſo viele ſchreckliche Geſchichten von mir erfah⸗ ren hat, daß ſie entſchloſſen iſt, ihre Drachenburg in Schottland zu verlaſſen und einen Kreuzzug anzu⸗ treten— in die ſanfte Sprache der Gegenwart über⸗ ſetzt; Sie hat nichts geringeres vor, als mich zu be⸗ ſuchen, wahrſcheinlich, um den letzten brauchbaren Reſt meiner arg ramponierten Seele zu retten. Da ich nicht hoffen darf, daß ſie unterwegs geraubt wird oder auf eine andere radikale Weiſe abhanden kommt, ſo dürfte ſie wohl Anfang Juli hier eintreffen. Be⸗ trachte alſo dieſen Brief als einen SOs-Ruf, liebe Marianne! Eile mir zu Hilfe, wenn es Dir möglich iſt! Wir haben uns ſeit meiner Hochzeit nicht geſehen— o Gott, was habe ich ſeitdem alles erlebt! Komme ſchnell— Denn wenn jemand mit der Tante fertig werden kann, ſo biſt Du es. Zudem will ich Dich be⸗ ruhigen: Du wirſt hier außer der ſchönen Gegend auch ſehr nette Geſellſchaft finden; ein genaues Ver⸗ zeichnis kann ich Dir nicht mitteilen, da ich vor plötz⸗ Sie ſchob den Stuhl zurück. Im Spiegel ſtand ihr beſonntes Bild. Das Licht fing ſich in dem ſtrahlend goldenen Haar; es glitt über die zart roſafarbene Seide des Morgenanzugs, die ſich bei jeder Bewe⸗ gung in ſchöne, flächige Falten legte. Lilian dachte an Gainsborough und lächelte dem Spiegelbilde zu; „The pink boy!“ Daß ein Pfirſichkern zum Fenſter hereinflog, paßte nicht ganz in den Stil. „Laſſen Sie dieſe Kollegmanieren, Bill!“ ärgerte ſich Lilian.„Wir ſind hier in Europa.“ „Ich wollte Ihnen nur mitteilen, daß ich beleidigt bin.“ Sie beugte ſich aus dem Fenſter.„Sagt man ſich bei euch auf dieſe Weiſe guten Morgen?“ „Ich wollte Ihnen durchs Telephon guten Mor⸗ gen wünſchen— aber da ſchreien Sie irgend etwas hinein und unterbrechen! Wenn man meine tadel⸗ loſen Manieren auf ſo rohe Weiſe im Keim erſtickt— was bleibt mir übrig, als ſchlechte anzuwenden? Gu⸗ ten Morgen, Lilian!“ ohne es zu wiſſen— einen entſetzlichen Streich ge⸗ ein Ding, das ausſah wie ein großer Radio⸗ lich auftauchenden Ueberraſchungen niemals ſicher(Fortſetzung folgt) Mannßeim an den Planken neben der Vir rren die hachwerzeicrwefen Artikel m der Folge richt mehr und umtersieller unsere Besfricle eimer behördlich angemeldeten Ausverkauf zu wen zuruückgesetzten Preisen Damen-Handschuhe Oberhemden, farbig Cachenez Landhaus-Gardinen Herren-Handschuhe Oberhemden, weiß Knaben-Schillerhemien Gardinen-Mull u. Volle Kinder-Handschuhe Sporthemden Damen- Schlafanzüge Gittertull Bade- Anzüge Kragen Kinder- Schlafanzuge Faltenstores 05 Turn-Anzüge Kravatten hauskleider 2 Bs Flelbstores 3— Nutzen auch Sie die Gelegenheit, qualltätswaren welt unter Preis einzukaufen Eine Entzündung zwichen zhren Zehen, Aamſſſene Bekanntmachüngen; I 5 g 58 8 Ste erh, einſchl. ſämtl b durch AUberanſtrengung ent⸗ e eee ee Fe n A) o 8 Ober 32: eleg. 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Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Die Geſellſchafterin Frau Carrie Born bringt das von ihr unter der obigen Be⸗ zeichnung betriebene Handelsgeſchäft mit Aktiven und Paſſiven nach dem Stand vom 1. April 1932 dergeſtalt in die Geſellſchaft ein, daß das Ge⸗ ſchäft von da ab als auf Rechnung der Geſell⸗ ſchaft geführt angeſehen wird. Nach der für den 1. April 1982 aufgeſtellten Bilanz betragen die eingebrachten Aktiven 33 995.40.“, die Paſſiven 28 780.75., bleiben rein 5 214.65 R. IJ. Der Geſamtwert dieſer Einlage 15 nach Abzug der Verbindlichkeiten auf 5000.—.“ feſtgeſetzt und von der Geſellſchaft um dteſen 1 über⸗ nommen worden. Die Stammeinlage der Ge⸗ ſellſchafterin Frau Born iſt damit in Höhe dieſes Teilbetrages geleiſtet. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Geſchäftslokal: R 7. 31. Wilhelm Wachter, Mannheim. Das Geſchäft iſt ſamt der Firma von Wilhelm Wachter auf ſeine Ehefrau Amalie Wachter geborene Gſell in Mannheim übergegangen, die es als alleinige Inhaberin unter der ſeitherigen Firma weiter⸗ führt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts begründeten Forderungen und Ver⸗ Winzer- Verein Ausschank der weltbekannten Kallstadter Naturweine— Seste Küche Tel. Nr. 100, Amt Bad Dürkfleim Wachenheim d. llt Winzervereinigung Wachenheim am Südeingang (Früher Böhm'sches Anwesen), herrliche Lage.— Nur reine Weine— Gute Küche Winzergenossenschaft Wachenheim Ausschank naturreiner Weine. Gute Küche Ausschank Mannheim: .—. schnell und preiswert durcli Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung Gm. b. H. Wohlschmeckendl Gifffrei! Zuverlässig! 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