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Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 25. Oktober 1932 Die Kanzlerrede vor dem Handwerk Auf einer Berliner Tagung ſprach der Reichskanzler über die Hilfsmaßnahmen für Die Arbeit des Kabinetts Meldung des Wolffbüros — Berlin, 25. Okt. Die Obermeiſtertagung des Berliner und märkiſchen Handwerks wurde geſtern mit einer kurzen Anſprache des Präſidenten der Handwerkskammer eröffnet, der erklärte: Ueberwin⸗ dung der Wirtſchaftskriſe durch perſönliche, private Initiative als Kernpunkt des Ankurbelungspro⸗ gramms der Reichsregierung findet einmütigen Bei⸗ fall des Handwerks. Obermeiſter Lohmann ſchilderte darauf die Not des Handwerksſtandes und verlangte Neuordnung der geſamten ſozialen Verſicherung unter weiteſtgehender Einſchaltung der berufsſtändi⸗ ſchen Selbſtverwaltung. Auch die ſtarre Zwangs⸗ bewirtſchaftung der Löhne und die Gleichſetzung des Handwerks mit der Induſtrie auf dieſem Gebiete werde vom Handwerk als Hauptfaktor an ſeiner Not angeſehen, das die durch die letzte Notverordnung gewährte Auflockerung des Tarifzwanges als erſten, aber bei weitem nicht ausreichenden Schritt begrüße. Schwer getroffen ſei das Handwerk durch die Ver⸗ kümmerung des Binnenmarktes infolge Verminde⸗ rung der Kaufkraft des deutſchen Volkes, Kürzung der Gehälter, wachſende Arbeitsloſigkeit. Um wieder hochzukommen, erwarte es umfaſſende Arbeitsbeſchaf⸗ fung durch weitere Maßnahmen auf dem Gebiete der Hausinſtandſetzung ſowie durch Staats⸗ und Behör⸗ denaufträge. Das Handwerk rufe dem oberſten Be⸗ amten des Deutſchen Reiches zu, dem Artikel 164 der Reichsverfaſſung, der Schutz und Förderung des ſelb⸗ ſtändigen Mittelſtandes verſpricht, endlich wirklichen Sinn und Inhalt zu geben. Hierauf ergriff Reichskanzler von Papen das Wort zu längeren Ausführungen. Er verſicherte die Anweſenden, daß alles, was Handwerk und Mit⸗ telſtand bewege und bedrücke, offenes Ohr bei der Regierung finde und ihr Veranlaſſung gebe, nach Linderung und Abhilfe zu ſuchen. Der Kanzler ſtellte feſt, daß ſich die bisherigen Maßnahmen der Reichsregierung, die die Wirtſchaft zu neuem Wie⸗ deraufſtieg führen ſollen, als richtig erwieſen haben. Bewährt habe ſich vor allem der Grundgedanke, in erſter Linie die Initiative des Unternehmertums wieder anzuregen und den für Handwerk und Klein⸗ gewerbe entſcheidenden Binnenmarkt zu ſtärken. Antwort an das Zentrum Der Reichskanzler befaßte ſich dann eingehend mit dem Verbeſſerungsvorſchlag des Zentrums, das Steuergutſcheinſyſtem auch auf die Einkommenſtener auszudehnen. Die Reichsregierung habe ſich mit 885 Frage eingehend befaßt. Die Ausdehnung des Steuergutſcheinverfah⸗ rens auf die Einkommenſteuer würde dem Arbeitgeber die Möglichkeit geben, mit den Steuergeldern ſeiner Arbeitnehmer zu ſpeku⸗ lieren. Wollte man aber doch auf kleine Be⸗ träge lautende Steuergutſcheine„unmittel⸗ bar in Verbrauch“ umſetzen, ſo würde man damit doch eine ſtarke Ausweitung der Zah⸗ lungsmittel, unzweifelhaft eine wirklich be⸗ gründete Inflationsgefahr heraufbeſchwören. „Wir haben unſer Programm auf dem Boden pfycho⸗ logiſcher und materieller Tatſachen aufgebaut und es nicht in den leeren Raum hineinkonſtruiert, wie bei ſo manchen Heilverkündern der Fall iſt, die zwar phantaſiebegabter ſein mögen als wir, aber Luft⸗ ſchlöſſer bauen, wo nur ernſt bedachte Ueberlegung weitergeht!“ Der Kanzler begrüßte in dieſem Zu⸗ ſammenhang die auf der Tagung des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes und des Allgemeinen Freien Angeſtelltenbundes vom Abgeordneten Tar⸗ now ausgeſprochene Bereitſchaft der Gewerkſchaften, den wirt⸗ ſchaftlichen Teil des Regierungsprogramems die Chance zuzubilligen, ſeine Brauchbarkeit unter Beweis zu ſtellen. Er hoffe, daß damit nicht nur paſſives Abwarten und Beiſeiteſtehen ausgedrückt werden ſollte, ſondern poſitive Mitarbeit in Ausſicht geſtellt werde. Die Zeiten, da man tatenlos beiſeiteſtand, in der von parteipolitiſchen Rückſichten diktierten ſtillen Hoff⸗ nung, der andere werde mit ſeinen Plänen Schiff⸗ bruch erleiden, müßten vorüber ſein. Hilfe für den Mittelſtand Auch der Vorwurf, die Sorge der Regierung gelte in erſter Linie der Großwirtſchaft, verkenne die enge Verflechtung aller Zweige der Volkswirtſchaft mit⸗ einander. Der Kanzler ſchilderte weiter die Auswir⸗ kungen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms auf die handwerkliche Wirtſchaft. i „Insgeſamt würden in den nächſten Monaten öffentliche Arbeiten im Werte von nahezu 143. Jahrgang— Nr. 497 Das Pfund knapp 14 Mark Starke Pfundverkäufe der Spekulation— Vor weiterem Sinken des Sterlings Londoner Vertreters §S London, 25. Okt. Das enugliſche Pfund war geſtern wiederum ſtarkem Druck ausgeſetzt und ſank, da die Bank von England ſich jeder Stützung enthielt, auf den niedrigſten Kurs dieſes Jahres. Der Neworker Kurs ſchloß mit 3,32 Dollar, Berlin mit 13,97 Reichsmark. Dies entſpricht einem Wert des Pfundes von ſtark 13 ſtatt 20 Schilling. Der unmittelbare Anlaß der neuen Entwicklung war ein Anſturm von Verkaufsorders ſeitens Pariſer und Amſter damer Spekulan⸗ tenten, die engliſche Staatspapiere verkauften und den Erlös in Goldwährungen umwandelten. Djieſes ſpekulative Manöver betont aber nur eine Tendenz, die ohnehin unzweifelhaft vorhanden war. Der Rückgang war in der Tat allgemein erwartet wor⸗ den. Es wäre nicht zu verwundern, wenn die engliſche Valuta noch um einige weitere Punkte abfiele, da ſie noch immer etwas über dem natürlichen Wert zu ſtehen ſcheint, und die Bank von England zur Zeit nichts zu unternehmen gedenkt, um eine mäßige Ent⸗ wertung zu verhindern. Es iſt jedoch durchaus wahrſcheinlich, daß die Pfundbaiſſe nur einige Wochen dauern wird, da der anormale Druck auf die engliſche Währung gegeen Weihnachten leichter zu werden pflegt. Das Unterhaus nahm heute nacht in Kommiſ⸗ ſionsberatung die zweite Entſchließung der Kon⸗ Drahtung unſ. In dieſer Entſchließung wird die Auferlegung von Zöllen in Erfüllung der Ab⸗ kommen von Ottawa vorgeſehen. Dann brachte der Schatzkanzler Neville Chamberlain heute früh um .15 Uhr die Geſetzesvorlage betreffend die Ottawa⸗ Vereinbarungen ein, die ſich auf die Reſolutionen gründet. Das Unterhaus nahm die Vor⸗ lage in der erſten Leſung an. Morgen, Mittwoch, wird die zweite Leſung beginnen. Der heutige Tag iſt der Erörterung des Mißtrauensan⸗ trages der Arbeiterpartei gewidmet. 52 Stimmen an. Neue Schutzzölle in ASA? Meldung des Wolff⸗ Büros — Wafhington, 25. Okt. Präſident Hoover hat„Reuter“ zufolge dem Zoll⸗ tarifausſchuß die formelle Weiſung erkeilt, Unter⸗ ſuchungen über 18 wichtige Induſtrien ein⸗ zuleiten, um feſtzuſtellen, ob dieſe genügend gegen ausländiſche Konkurrenz geſchützt ſeien. Zu dieſen Induſtriezweigen gehören Meſſerſchmiede⸗ waren, Töpferwaren, Bilderſachen, Eiſen⸗ und Stahl⸗ produkte, Metallwaren und chemiſche Produkte. Hoo⸗ ver erklärte, die Währungen von 30 Ländern ſeien jetzt um 5 bis 55 v. H. entwertet, wodurch der Lebens⸗ ſtandard dieſer Länder herabgedrückt und der Unter⸗ ſchied der Produktionskoſten Staaten und den erwähnten Ländern ſtark vergrö⸗ ferenz von Ottawa ohne Veränderung mit 204 gegen ßert worden ſei. Milliarden Reichsmark in Auftrag gegeben werden. Pläne für weitere öffentliche Ar⸗ beiten, davon in großem Umfange von den Kommunen, ſeien in Vorbereitung. Mit Nachdruck werde darauf hingewirkt, daß bei die⸗ ſen Arbeiten, ſoweit techniſch irgendmöglich, Hand⸗ werk und Mittelſtand herangezogen würden. Ein⸗ gehend erörterte Reichskanzler von Papen die Vor⸗ teile, die ſich aus den Steuergutſcheinen und der Be⸗ ſchäftigungsprämie für das Handwerk ergeben. Gerade beim Handwerk ſei eine Möglichkeit zur Neueinſtellung gegeben und die Höhe der Prämie, etwa 1,30/ pro Arbeitstag, gebe die Möglichkeit, den Kunden in der Kalkulation eutgegenzukommen. Ausdrücklich ſei beſtimmt, daß Anſpruch auf die Beſchäftigungsprämie die Unternehmer ſämtlicher gewerblicher Be⸗ triebe hätten. In Betrieben von juriſtiſchen Perſonen öffentlichen Rechts, oder wo das Geſellſchaftskapital zu mehr als der Hälfte ſolchen Perſonen gehöre, würden Steuer⸗ gutſcheine für Mehrbeſchäftigung nicht ausgegeben, wodurch die reinen Privatbetriebe vor den privatwirt⸗ ſchaftlichen Betrieben der öffentlichen Hand begün⸗ ſtigt würden. In dieſem Zuſammenhang teilte der Kanzler mit, daß die Reichsregierung zurzeit eine Verordnung vorbereite, die eine Einſchräukung der privatwirtſchaftlichen Be⸗ tätigung der öffentlichen Hand zum Ziele habe. Der Kanzler verwies dann auf die Maßnahmen, die der beſonderen Not des Handwer⸗ kerſtandes ſteuern ſollen, wie die Bereitſtellung von 50 Millionen Reichsmark für die Vornahme von Hausreparaturen. Da aus dieſen Mitteln Zuſchüſſe in Höhe von 20 v. H. der bei größeren Inſtandſet⸗ zungsarbeiten erwachſenen Koſten gewährt würden, würden mit Hilfe dieſer Reichszuſchüſſe Hausrepara⸗ turen in einem Umfange ausgeführt, der das Viel⸗ fache des Reichszuſchuſſes betrage. Bereits in 10 Tagen ſeien Anmeldungen für Reichszuſchüſſe für Reparaturen an Haus⸗ grundſtücken in etwa 250 Orten im Geſamt⸗ betrage von rund 23 Millionen Reichsmark eingegangen. Insgeſamt werde mit Auf⸗ tragserteilungen von 300 bis 400 Millionen Reichsmark gerechnet. Weiter begründete der Kanzler, warum ſich eine Kontrolle der ſo ſchwer ſchädigenden Schwarzarbeit für das Handwerk nicht ermöglichen laſſe, da die Durchführung und Ueberwachung eines Kontroll⸗ apparates von ſo großem Ausmaße bedürfen würde, daß die Koſten in keinem Verhältnis zu dem zu er⸗ wartenden wirtſchaftlichen Erfolg ſtünden. Die Schwarzarbeit ſei wirkſam nur durch eine Wiederbelebung der Wirtſchaft zu be⸗ kämpfen. Eiee Beeinträchtigung des Handwerks durch den freiwilligen Arbeitsdienſt ſei wegen deſſen genauer Abgrenzung nicht zu befürchten. Die Reichsregie⸗ rung ſei ſich aber, ſo fuhr der Kanzler fort, bewußt, daß zur Uebernahme von Aufträgen beſonders die kleinen und mittleren Betriebe der Zuführung neuen Kapitals bedürften. 5 Kredite für Handwerk und Gewerbe Die Regierung habe deshalb der Bank für deutſche Induſtrieobligationen 50 Millionen Reichsmark Reichsſchatzanweiſungen zugeführt, die dieſe in die Lage ſetzen ſollen, län gerfriſtige Kredite an kreditbedürftige Unternehmer, ins⸗ beſondere des Kleingewerbes, zu geben. Die Reichs⸗ regierung ſei auch bereit, den gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften zu helfen, indem ſie Reichsbürgſchaften in einem Geſamtaus maß von 65 Millionen Reichsmark übernehme, um die Zahlungsbereitſchaft dieſer Inſtitute wieder⸗ herzuſtellen, ferner aber auch den gewerblichen Kre⸗ ditgenoſſenſchaften verlorene Zuſchüſſe, die ſie aus eigener Kraft nicht auszugleichen vermögen, gewähre. Für dieſen letzteren Zweck ſeien bereits 25 Millionen Reichsmark ausgegeben wor⸗ den. Eine begrenzte Fortführung dieſer Hilfsaktion werde vorbereitet. Der Kanzler verwies auf das Anhalten der Beſ⸗ ſerung der Weltwirtſchaftslage, ſo daß das Ver⸗ trauen in eine günſtigere wirtſchaftliche Fortent⸗ wicklung wieder gerechtfertigt ſei. Allenthalben dränge der in der Depreſſivn aufgeſtaute Erneue⸗ rungsbedarf, insbeſondere an Fabriken und Wohnhäuſern, nach Befriedigung. Dieſer Bedarf ſei der beſte und nachhaltigſte Anſtoß für einen Wieder⸗ aufſtieg der Produktion. Erleichternd komme hinzu, daß die Geldflüſſigkeit auf den internatio⸗ nalen Geld⸗ und Kapitalmärkten größer ſei, als je zu beobachten war. Dieſe Bewegung greife bereits auf Deutſchland über. Die Reichsregierung werde ſich eine g weitere Senkung des Reichsbankdiskonts angelegen ſein laſſen. Dem werde ſich ſchrittweiſe das ganze Zinsniveau des Landes anpaſſen, ſo daß auch der letzte Kreditnehmer mit verringerten Pro⸗ duktionskoſten rechnen könne. Die Wirtſchafts⸗ politik der Reichsregierung ſei eine ausgeſprochene Mittelſtandspolitik. Die bleibende Bedeutung des Handwerks im Bau der Geſellſchaft und des Staates liege darin, daß es einen Berufsſtand darſtelle. in den Vereinigten den Mittelſtand Scharfe Antwort an Kaas und Hitler Das Verſagen der Parteien Wer die marxiſtiſche Idee des Klaſſenkampfes ab⸗ lehne, werde in der Ausgeſtaltung der Berufsſtände und der i chaft den Weg zur Volks⸗ gemeinſchaft finden. Die Regierung denke nicht daran, die Rechte des Volkes anzutaſten. Nicht die Leute haben die Weſensgrundlage des Staates unterwühlt, die ſich jetzt ſeit fünf Monaten unter Einſatz ihrer ganzen Kraft bemühen, den Schutt der letzten 13. Jahre fortzuräumen, ſondern die Führer und die Parteien, die in jenen 13 Jahren Deutſchland mit ihrem Streit erfüllt haben. Sie ſind es geweſen, die die Grundlagen unſeres Verfaſſungslebens ins Wanken gebracht haben. Die programmatiſchen Ausführungen des Führers der Zentrumspartei in Münſter hätten für eine ſtaats⸗ erhaltende Partei ein allzureichliches Maß von Ver⸗ neinung enthalten. Der Führer des Zentrums ſtelle in dem Beſtreben, ſeine Partei und das Parlament von den Vorgängen des 12. September reinzu⸗ waſchen, die Dinge auf den Kopf, wenn er behaupte, die Regierung habe eine Ausſprache geſcheut und ſei dem offenen Kampf mit dem Parlament ausge⸗ wichen. Das Gegenteil war der Fall. Niemals iſt der. Kadavergehorſam, d. h. die politiſche Verſteinerung unſeres Parteiweſens ſo in Erſcheinung getreten als in dem Augenblick, wo ſich kein Arm rührte, um durch Widerſpruch gegen den Mißtrauensantrag Torglers den ord⸗ nungsmäßigen Ablauf der Debatte zu gewährleiſten. Dieſer Vorgang iſt kennzeichnend für das Maß, mit dem die Parteibürokratie den Parlamentarismus unfruchtbar gemacht hat. i Ich habe nie die unentbehrliche Funktion von Ge⸗ ſinnungsparteien für normales politiſches Leben verkannt. Aber es wird Zeit, daß die zur Führung ſolcher Geſinnungsgemeinſchaft Berufenen endlich einmal die individuelle politiſche Willensbildung wiederherſtellen und ſie vor dem Totſchlag durch eine ſterile Majoriſierung oder noch 0 Parteibürokratie ſchützen. Es ſei dem Volke vielleicht noch nicht zum Bewußtſein gekommen, daß eine Mehrheit des letzten Reichstages entgegen der aus⸗ drücklichen Verfaſſungsbeſtimmung, wonach „die Abgeordneten nur ihrem Gewiſſen unterworfen und an Aufträge nicht gebunden ſind“, Befehle für ihr Handeln nicht einmal von ihren Fraktionsführern, ſondern von Stellen erhielt, die mit dem Reichstag nicht das geringſte zu tun haben. Die Regierung ſehe ihre Aufgabe darin, die ſozialen und politiſchen Einrichtungen wieder ſo aufzubauen und zu befeſtigen, daß eine neue unerſchütterliche Grundlage für die Rechte des Volkes gelegt werde. Die deutſche Wirtſchaft werde nicht gefeſtigt werden können ohne gleichzeitige Wiederherſtellung gefeſtig⸗ ter politiſcher Verhältniſſe. Man könne den politi⸗ ſchen Verhältniſſen keine feſte und dauernde Geſtalt geben, ohne Beſeitigung der Fehler, die unſere Ver⸗ faſſung in den letzten 13 Jahren gezeigt hat. Das Volk müſſe befähigt werden, ſeinen Willen nicht nur durch den Reichstag, ſondern auch durch ſeine anderen Vextretungen geltend zu machen; dazu gehörten die Berufs⸗ vertretungen, die von ihm ſelbſt geſchaffenen Organifationen der wirtſchaftlichen Selbſt⸗ verwaltung. Sie gehörten zu den Trägern des neuen Volks⸗ ſtaates. Die Ueberwindung der Geißel der Arbeits⸗ loſigkeit und die Schaffung einer neuen brauchbaren Grundlage für das Verfaſſungsleben, fuhr der Kanz⸗ ler fort, gebe dem Auslande die Vorausſetzung für eine vertrauensvolle Zuſammenarbeit. Keine Reſtauration Darunter falle das Geſchrei von der be⸗ vorſtehenden Reſtauration der Monar⸗ chiſee in Deutſchland. Die Reichsregierung erkenne niemand im Ausland das Recht zu, darüber zu urtet⸗ len, welche Staatsform für Deutſchland die geeig⸗ netſte ſei. Darüber habe e 85 Vene Volk zu entſcheiden. a Aber es iſt eine ſolche Fülle von Prwblenet s zu löſen, daß die Regierung froh iſt, ſich nicht auch noch um Fragen der Staatsform ſorgen zu müſſen. Dieſe Frage ſteht nicht zur Debatte. Ueber die Aufgabe der Regierung, Wirtſchafts⸗ programm und Verfaſſungsreform, werde man nicht bis zum 6. November urteilen können. Die Regie⸗ rung werde die Auswirkung in Ruhe und Feſtigkeit erwarten und ſich keinen Fuß breit von ihrem Wege ablenken laſſen. Zum Schluß warf der Kanzler noch einen kurzen Rückblick auf die Zeit ſeit ſeiner Uebernahme des Kanzleramtes. Er erwähnte die Befreiung 2 Seite Nummer 497 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 25. Oktober 1932 des deutſchen Volkes von unerträg⸗ licher Schulden laſt in Lauſanne, die An⸗ meldung des unverzichtbaren Anſpruchs auf gleiches Recht und gleiche Sicherheit in Genf. Die Regierung wiſſe, daß ſie mit dem Kampf um Recht und Freiheit die Forderungen der ganzen Nation erfülle. „Ich muß es als den Gipfel blinder Partei⸗ lichkeit bezeichnen, wenn der Führer einer nationalen Bewegung aus unwahren Tat⸗ ſachen dem Ausland Waffen gegen die eigene ſchwer ringende Regierung ſchmiedet“. Ich beklage dieſes Verhalten im nationalen Intereſſe. Aber auch dieſer Dolchſtoß wird uns nicht verhindern, den Kampf um Deutſch⸗ lauds Recht gradlinig zu führen.“ Der Kanzler ſchloß mit der Verſicherung, daß es in den vergangenen fünf Monaten noch keinen Tag gegeben habe, an dem die Reichsregierung nicht im allen ihren Mitgliedern völlig einig und geſchloſſen geweſen wäre, ohne Rückſicht auf Parteien, Klaſſen oder Intereſſengruppen ihre Pflicht gegenüber Gott und dem Vaterland zu tun. Der Wahlſpruch„Mit Hindenburg für ein neues Deutſchland“ beendete die Ausführungen des Kanzlers. Das Handwerk will nur Arbeit Die Ausführungen des Kanzlers wurden durch den Beifall der Verſammelten mehrfach unterbrochen. Am Schluß dankten die Anweſenden dem Kanzler durch minutenlanges Händeklatſchen. Vizepräſident Volkmann gab in dem Schlußwort ſeiner Freude Ausdruck über das offene Bekenntnis des Reichskanzlers zum Handwerk und Mittelſtand. Seine Hoffnung ſei es nunmehr, ſo führte der Red⸗ ner weiter aus, daß die Reichsregievung dem Hand⸗ werk dieſelbe Sorgfalt angedeihen laſſen werde, die ſie bisher der Landwirtſchaft gegenüber bewieſen Habe. Das Handwerk wolle keine Sub⸗ ventionen, ſondern nur Arbeit und etwas mehr Freiheit in ſeiner Entwicklung. Es wünſche deshalb noch größere Lockerung der tariſ⸗ lichen Bindungen, iusbeſondere aber Herab⸗ ſetzung der ſozialen Laſten. Das Handwerk ſei gern bereit, die Zukunftsſorgen für ſeine Ar⸗ beiterſchaft mitzuübernehmen, wenn ihm ſelbſt aus ſeiner Hände Arbeit ſoviel übrig bleibe, daß er in ſeinem Alter der Wohlfahrt nicht zur Laſt zu fallen hrauche. Zwiſchenfälle nach einer Hitler⸗Rede Meldung des Wolffbüros — Stettin, 25. Okt. In den Meſſehallen ſprach geſtern abend Hitler vor einer großen Zuhörerſchaft. Nach Verteidigung ſeiner Politik richtete er ſcharfe Angriffe gegen die Regierung von Papen und be⸗ tonte, daß keine Bewegung und kein Staat, die ſich nicht auf die breiten Maſſen ſtützten, auf die Dauer beſtehen könnten. Zum Schluß erklärte er, daß er von ſeinem Poſten nicht weichen werde, und wenn noch zehn, zwanzig oder dreißig Mal gewählt werde. Vorher hatte Hitler in Köslin geſprochen. Nach Beendigung der dortigen Veranſtaltung kam es zu Zwiſchenfällen. Als Hitler im Auto zum Flugplatz fahren wollte, wurde ein Begleitauto von Kommuniſten mit Steinen beworfen. Es wurde jedoch niemand verletzt. Außerdem kam es zu einer Schlägerei zwiſchen Kommuniſten und National⸗ ſozialiſten. Eiſenbahnunglück in Oſtpreußen — Königsberg, 25. Okt. Im Bahnhof Tiefen⸗ ſee(Oſtpreußen) fuhr geſtern nachmittag ein Per⸗ ſonenzug auf einen haltenden Guter⸗ zug. Die Lokomotive des Perſonenzuges und der Poſtwagen entgleiſten. Ein Bahnbedienſteter wurde ſchwer, drei Reiſende leicht verletzt. London im Dunkel — London, 25. Okt. Die Stadt war geſtern nach⸗ mittag in undurchdringliche Finſternis gehüllt. Es war dunkler als um Mitternacht. Dieſe Erſcheinung wird offiztell mit der Windſtille und der Bildung eines dichten Rauchnebels über der Stadt erklärt. Doch noch Viermächte⸗Konferenz? Die engliſche Regierung hält an ihrem Plane feſt Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London. 25. Okt. Präſideut Hoovers Abrüſtungsbote Norman Davis hat in den letzten Tagen mit erneuter Energie auf die engliſche Regierung eingewirkt, um eine Einigung über den amerikaniſchen Abrüſtungs⸗ vorſchlag zu erzielen. Davis war während des Wochenendes Macdonalds Gaſt in Cher⸗ quers. Die dortigen Beſprechungen unter vier Augen wurden geſtern in größerem Kreiſe fort⸗ geſetzt. Sir John Sim on und Stanley Baldwin nahmen an der Konferenz teil. Man darf annehmen, daß die engliſche Re⸗ gierung angeſichts des drohenden Zuſam⸗ meubruches der Abrüſtungskonferenz nicht mehr abgeneigt iſt, den ſogenannten Hoover⸗ plan in der einen oder anderen Form anzu⸗ nehmen. Worum es geht, iſt die Frage, ob die vorgeſchlagene Herabſetzung der Rüſtungsausgaben in Form von weniger Erſatzbauten erreicht werden ſoll (ſo wollen es die Amerikaner), oder in Form von Erniedrigung der Tonnage der einzelnen Kriegs⸗ ſchiffe, wie England es verlangt. Ueber dieſe Streit⸗ frage wurde geſtern in der Hauptſache verhandelt. Daneben dürfte Norman Davis über den Erfolg ſeiner Bemühungen berichtet haben, Frankreich und Italien in den Rahmen des Londoner Flottenver⸗ trages von 1930 hineinzubringen. Was dem amerikaniſchen Emiſſär ganz be⸗ ſonderen Einfluß verleiht, iſt, wie jeder⸗ mann weiß, die feſte Haltung des amerika⸗ niſchen Volkes, ohne Abrüſtung keinen Schuldennachlaß zu gewähren. Eine baldige Einigung über die nächſten Schritte in der Seeabrüſtung würde es der nächſten ameri⸗ kaniſchen Regierung geſtatten, ſich in der Einziehung der Kriegsſchulden großmütig zu zeigen. Dieſe all⸗ gemein bekannte Lage ſcheint jedoch in den geſtrigen Verhandlungen nicht beſonders beſprochen worden zu ſein. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ erklärt jedenfalls auf Grund von Mitteilungen„von höchſter Stelle“, daß über die Kriegsſchuldenfrage überhaupt nicht geſprochen wor⸗ den iſt. Inzwiſchen ſetzt die englliſche Regierung ihre Bemühungen um die Viermächtekonferenz über die deutſche Wehrhoheit ſort. Sir John Simon erklärte geſtern im Unterhaus, die Regierung beabſichtige nicht, die Angelegen⸗ heit fallenzulaſſen. Das Ziel der Regierung ſei aber, daß in keinem Lande eine Wieder⸗ aufrüſtung ſtattfinde. Die„Times“ regiſtrieren daraus heute die„ſtarke Ueberzeugung in miniſteriellen Kreiſen, daß die ge⸗ plante Viermächtekonferenz in Bälde dzuſammentreten werde“. Dasſelbe Blatt be⸗ tont in einem Leitartikel über Muſſolinis Rede in Turin, es ſei einfach ein Gebot des geſunden Men⸗ ſchenverſtandes, daß die Rechtsgleichheit Deutſchlands mit aller Deutlichkeit und Schnel⸗ ligkeit anerkannt werde. Gegen das freiwillige Verſprechen Deutſchlands, den gegenwärtigen Stand der deutſchen Rüſtungen nicht zu überſchreiten, ſo⸗ lange das Ergebnis der Abrüſtungskonferenz noch nicht vorliegt. 5 a eee Frankreichs Generäle Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 25. Okt. Das franzöſiche Außenminiſterium ſah geſtern ganz militäriſch aus. Zahlreiche Generalſtabsoffi⸗ ztere waren erſchienen, um als Sachverſtändige der mit der Prüfung des ſogenannten franzöſiſchen Ab⸗ rüſtungsplans betrauten Kommiſſion beizuwohnen. Im Uhrenfaal, wo einſt der Kriegsächtungspakt von allen Großſtaatenvertretern unterzeichnet wurde, ver⸗ handelten die Regierungs mitglieder mit dem Generalſtabschef Weygand, dem Marſchall Péetain und dem General Hergault, der als Fachmann für die Verteidigung der franzöſtſch⸗italie⸗ niſchen Grenze bezeichnet wird. Der von dem Kriegs⸗ miniſter Paul⸗Boncbur unter Aſſiſtenz des Dr. Beneſch und des griechiſchen Völkerbundsvertreters Politis ausgearbeitete„Abrüſtungs⸗ und Sicherheits⸗ plan“ bildete den Gegenſtand der Debatte. Der oberſte Verteidigungsrat und die Ad⸗ miralität lehnten die Herabſetzung des Kriegsmaterials um ein Viertel des bis⸗ herigen Standes und die Offenlegung der Rüſtungen ab, und wieſen dabei auf Offen⸗ ſivvorbereitungen Italiens zu Waſſer und zu Laude hin Eine Verminderung der Hochſeeflotte Frankreichs und der U⸗Bootbauten könne nach Anſicht der Ad⸗ miralität nur dann in Fragen kommen, wenn ſich England gleichfalls zu einer verhältnismäßigen dir een ſeiner Seeſtreitkräfte bereit erklären würde. ö Das Entſcheidende aber iſt, daß der oberſte Verteidigungsrat vor einer Verminderung der ſchlagfertigen Landſtreitkräfte Frauk⸗ reichs nachdrücklich warnte. Um die in dem „Abrüſtungsplan“ eingefügten Sicherheits⸗ bedingungen kümmert ſich der Generalſtab nicht. Der Standpunkt des Marſchalls Pétain verhindern Abrüſtung ſoll dahin lauten, daß rechtspolitiſche Bin⸗ dungen nicht die geeigneten Unterlagen für eine Herabſetzung der franzöſiſchen Wehr⸗ kraft bilden können. Es kommt Herriot, Paul⸗Boncour und dem Marineminiſter Leygues darauf an, mit dem oberſten Verteidigungsrat einig zu werden. Um das zu er⸗ reichen, wurden bereits weitgehende Zuge⸗ ſtändniſſe anden Generalſtabschef Wey⸗ gand gemacht, und es iſt zu erwarten, daß ſich die Politiker mit den ausſchlaggebenden Militärſachver⸗ ſtändigen einigen werden. Wie alſo der„Abrüſtungs⸗ plan“, den Herriot Anfang November nach Genf ſchicken will, ausſehen wird, darüber braucht man nach den bisherigen Vorgängen kaum mehr ein Wort zu verlieren. Nicht weniger als drei Mal war die Studien⸗ kommiſſion geſtern zuſammengetreten, um den Kon⸗ ſtruktivplan zu prüfen. Die letzte Sitzung dauerte von 21.30 bis.45 Uhr. Sie ſchloß mit dem Ergeb⸗ nis ab, daß der Konſtruktivplan wahrſcheinlich a m Freitagvormittag dem oberſten Ver⸗ teidigungsrat unterbreitet werden kann, der zu dieſem Zweck unter Leitung des Präſidenten der Republik, Lebrun, im Elyſése zuſammentreten wird. Obwohl ſich alle Beteiligten den Anſchein gaben, als ob die Debatte in beſtem Einverſtändnis abgewickelt worden wäre, beſteht doch kein Zweifel darſtber, daß die Meinungen mitunter recht heftig aufeinander prallten. In den Wandelgängen der Kammer waren im Laufe des Nachmittags ganz be⸗ ſtimmte Gerüchte verbreitet, wonach Generaliſſimus Weygand infolge der ſchweren Mißverſtändniſſe mit dem Kriegsminiſter, die Demiſſion angeboten hätte. Die Gerüchte wurden aber dementiert. Die Regierung ſelbſt tritt den Behauptungen von angeb⸗ lichen ſchweren Differenzen im Schoße der Studienkommiſſion des oberſten Verteidigungsrates ſcharf entgegen. Dem von der Regierung informierten„Excel⸗ ſior“ zufolge zielt der franzöſiſche Konſtruktivplas auf eine allgemeine Umformung der Landarmee ab, während die Flotten⸗ und die Luftarmeen Gegen⸗ ſtand von Spezialabkommen ſein ſollen. Die im Konſtruktivplan vorgeſehene Umformung der Land⸗ ſtreitkräfte betrifft die ſtändigen Formationen, die Milizen, die Grenzſchutztruppen, die ausgebildeten Reſerven, die Zöllner, die Gendarmen und die Po⸗ lizei. Frankreich legt alſo Wert darauf, über jede dieſer Formationen genaue Ziffern von den einzel⸗ nen europäiſchen Großmächten zu erhalten. Es ver⸗ langt, dieſe Formationen einer inter⸗ nationalen Kontrolle zu unterwerfen. Nur unter dieſer Vorausſetzung kann nach Anſicht der franzöſtſchen Regierung die Abrüſtung klar und loyal durchgeführt werden. Frankreichs Sorge um Marokko Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 25. Okt. Nach zuverläſſigen Inſormationen wird der fran⸗ zöſiſche Außenminiſter Herriot die Marokko⸗ politik Spaniens und Frankreichs an⸗ läßlich ſeiner Madrider Beſprechung zum Gegen⸗ ſtand einer Ausſprache machen, die von dem franzö⸗ ſiſchen Botſchafter Herbette bereits entſprechend vor⸗ bereitet wird. Die franzöſiſche Regierung iſt mit der Marokko⸗Politik Spaniens nicht einverſtanden, weil die ſpaniſche Republik eine das arabiſche Ele⸗ ment ſtark fördernde Kolonialpolitik in die Wege geleitet hat. Die franzöſiſchen Kolonialpolitiker erblicken in den Beſtrebungen Spaniens eine Gefährdung ihrer unumſchränkten Herrſchaft über marokkaniſches Gebiet. Die Behandlung der Markkaner in der ſpaniſchen Zone flößt den franzö⸗ ſchen Militärs deshalb Bedenken ein, weil den Ein⸗ geborenen lokalpolitiſche Rechte gewährt werden. Die franzöſiſche Regierung wäre bereit, handels⸗ politiſche und ſelbſt finanzielle Gegen⸗ leiſtungen in die Wagſchale zu werfen, um eine „Anpaſſung der ſpaniſchen Marokko⸗Politik an die franzöſiſche“ zu erreichen. Jaſziſtenumzug in London (Von unſerem Londoner Vertreter] § London, 25. Okt. Faſziſten in Schwarzhemden marſchier⸗ ten geſtern abend durch die Londoner Straßen, an ihrer Spitze Sir Oswald Mosley, der geniale Abenteurer der engliſchen Politik, der nach einer viel⸗ ſeitigen politiſchen Laufbahn jetzt beim Faſzismus angelangt iſt. Vorher hatte Mosley, der übrigens zu den beſten politiſchen Rednern Englands gehört, eine Verſammlung abgehalten, bei der ſeine berühmte Leibgarde von Preisboxern, Fußballſtürmern und anderen Draufgängern mehrfach eingriff, um die Ruheſtörer ſchnell und reibungslos aus der Tür zu befördern. Mit der geſtrigen Demonſtration hat der engliſche Faſzismus in aller Form ſeinen Anfang genommen. Zwei Mädchen unter Mordverdacht § London, 25. Oktober. In Birmäng ham wurden geſtern zwei Schweſtern von 16 und 20 Jahren verhaftet und des gemeinſamen Mordes an einem 21jährigen daufmannsgehilfen angeklagt. Der junge Mann wurde vor einigen Tagen mit ſchweren Kopfwunden und einem Meſſerſtich in der Bruſt in einem Vor⸗ garten ſterbeend aufgefunden. Bisher hatte die Polizei vergeblich nach einem Anhaltspunkt zur Aufklärung des Mordfalles geſucht, der großes Aufſehen erregt hatte. Geſtern ſollte die Beerdigung ſtattfinden. Die Trauergäſte waren bereits erſchienen, als zwei Kriminalbeamte mit einem Univerſitätsprofeſſor eintrafen, und die nochmalige Oeffnung des Sarges anordneten. Eine kurze Unterſuchung erfolgte, und unmittelbar darauf wurden die beiden jungen Mädchen verhaftet. 2..... Der Anſchlag auf Gertrud Vindernagel Die Verhaftung des Attentäters Hintze Wie unſer Berliner Büro mitteilt, iſt der Zu⸗ ſtand von Frau Bindernagel leidlich. Allerdings iſt die Lebensgefahr noch nicht als vollſtän⸗ dig beſeitigt anzuſehen. Bei der Schwere der Verletzung muß noch abgewartet werden, wie ſich der Zuſtand in den nächſten Tagen entwickelt. Im Charlottenburger Polizetamt wurde am Montag nachmittag die Vernehmung des Ban⸗ kiers Hintze fortgeſetzt. Die Ausſagen des Portiers und des Bühnenmeiſters der Städtiſchen Oper belaſten Hintze ſchwer. Nach den Ausſagen dieſer Zeugen hat er nach der Tat nicht einen Selbſtmordverſuch, ſondern einen Flucht verſuch unternommen, der ihm ums Haar gelun⸗ gen wäre. Nicht im Opernhaus ſelbſt, ſondern an der Taxihalteſtelle Bismarck⸗Ecke Wallſtraße wurde der Täter, als er im Begriff war, eine Auto⸗ taxe zu beſteigen, von den Verfolgern geſtellt. Den Revolver, mit dem er den Portier und den Bühnenmeiſter auf der Flucht bedroht hatte, muß er im letzten Augenblick fortgeworfen haben. Wahrſcheinlich iſt die Waffe von einem Paſſanten oder einem der dort wartenden Chauffeure gefunden und mitgenommen worden. a Nach der Ausſage der Garderobiere der Frau Bindernagel, wurde die Künſtlerin kurz nach ihrem Auftreten davon in Kenntnis geſetzt, daß ſich ihr Mann im Hauſe befindet. Kurz nach 12 Uhr begab ſich die Schweſter von Frau Bindernagel nach dem Ausgang, den die Künſtler zu benutzen pflegen, um nachzuſehen, ob Hintze noch da wäre. Sie kehrte in die Garderobe zurück, ohne Hintze, der ſich bei ihrem Erſcheinen hinter einem Glasvorbau verbarg, geſehen zu haben. Als Frau Bindernagel kurz darauf in Begleitung ihrer Mutter und Schweſter die Oper verlaſſen wollte, geſchah die entſetzliche Tat. N Noch geſtern hat der Rechtsbeiſtand von Gertrud Bindernagel es durchgeſetzt, daß Hintze ſämtliche Bollmachten und die elterlichen Rechte entzogen worden ſind. Das Vormundſchafts⸗ gericht hat bereits eine einſtweilige Verfügung ge⸗ troffen. Der Eheſcheidungstermin war auf den 16. November feſtgeſetzt und es dürfte außer Zweifel ſtehen, daß die Eheſcheidung ausge⸗ ſprochen werden wird. * Der tragiſche Fall Gertrud Bindernagel hat in Mannheim, wie ſich denken läßt, großes Auf⸗ ſehen erregt; er wurde überall eifrig beſprochen, und noch in ſpäter Abendſtunde hat man vielfach aus Kreiſen des Publikums Erkundigungen nach dem Befinden der Künſtlerin bei uns eingezogen. Nach den Ausſagen mediziniſcher Sachverſtändiger iſt eine Verletzung von der Art, wie ſie Gertrud Bindernagel durch das Attentat zugefügt wurde, ſo ſchwerer Art, daß es einer ſehr hartnäckigen Konſtitution bedarf, wenn die Lebens⸗ gefahr überwunden werden ſoll. Die neueſten Meldungen, die wir vorſtehend wiedergeben, beſtätigen in den Einzelheiten des Verhaltens von Hintze unſere geſtrigen Ausfüh⸗ rungen zu dem traurigen Fall. Auch in Berlin er⸗ örtert man allgemein die erſchütternden Lebens⸗ umſtände der Künſtlerin, und die Teilnahme iſt auch dort beſonders groß. Nach unſeren neueſten Erkun⸗ digungen in dem Berliner Krankenhaus, in dem die Sängerin liegt, hat die leichte Beſſerung bis zur Stunde angehalten, ſo daß Ausſicht beſteht, 1 ſie die immer noch ſchwebende Kriſe überwinden wird. f *. Aus der Umgebung von Frau Binder⸗ nagel geht uns folgender Bericht zu: Zu dem Mordanſchlag von Wilhelm Hintze auf ſeine Gattin, Gertrud Bindernagel, die gefeierte Hochdramatiſche der Städt. Oper, kann ich, da ich die letzten Tage mit Gertrud Bindernagel verbrachte, folgendes berichten: In letzter Zeit hatten ſich die pekuniären Verhältniſſe im Hauſe Bindernagel ſo geſtaltet, daß Frau Bindernagel, die ihrem Gatten ſämtliche Einkünfte zur alleinigen Verfügung über⸗ ließ, plötzlich vor dem Nichts ſtand. Die Wohnungsmiete war ſeit Monaten im Rückſtand, die Möbel und Wertgegenſtände waren verpfändet. Frau Bindernagel konnte ihrer Mutter und Schweſter, die ihnen ausgeſetzte Rente nicht mehr zukommen laſſen und veranlaßte ſie deshalb, aus ihrem Wohnſitz Magdeburg zu ihr nach Berlin zu kommen und aus Erſparnisgründen mit in ihrem Haushalt zu wohnen. Das Zuſammenleben mit den Angehörigen ſeiner Frau war Hintze ein Dorn im Auge, weil die Damen um ſeine unglaubliche Ver⸗ ſchwendungsſucht und ſeinen unverzeihlichen Lebens⸗ wandel wußten und Frau Bindernagel zuredeten, Hintze die Vollmachten über die Gelder zu ent⸗ stehen, die er unglaublich mißbrauchte. Deshalb ließ er letzten Dienstag durch gericht⸗ liche Zuſtellung die beiden Damen auffordern, die Wohnung innerhalb einiger Stun⸗ den zu verlaſſen. Dieſe Handlungsweiſe ihres Gatten löſte in Frau Bindernagel den Entſchluß aus, endlich die Scheidung zu beantragen, zu der ihr mehr als ein Grund gegeben war. Es wickelte ſich alles ſehr raſch ab; Freitag gab der Anwalt den Rat, die Wohnung zu verlaſſen; wir packten raſch das Nötigſte zuſammen und Frau Bindernagel begab ſich mit ihrer Schweſter zu einer Freundin, während die Mutter mit dem kleinen Töchterchen Erika bei anderen Bekannten Aufnahme fanden. Alles andere iſt aus den Tageszeitungen erſichtlich und man kann nur hoffen, daß das Leben der unglücklichen Künſt⸗ lerin erhalten bleibt und daß ſie nach den vielen ſchweren Jahren, die ſie in der Ehe mit einem Mann von ſo niedriger Geſinnung verleben mußte, einer beſſeren Zukunft entgegenſieht. * Die„Voſſ. Ztg.“ ſchreibt:„Das iſt an dem tra⸗ giſchen Schickſal der Gertrud Bindernagel wohl das erſchütterndſte: Eine Frau, deren ſtrahlende Stimme die Hörer entzückte, die im Rampenlicht fubelnde Ovationen entgegenzunehmen gewohnt war, eine Frau, deren Lebensweg von Aufſtieg zu Aufſtieg führte, dieſe Frau iſt ſeit Jahren ein ar mer gequälter Menſch geweſen, von einem mitleid⸗ loſen Schickſal an einen Gatten gekettet, der eine be⸗ gnadete Künſtlerin zum Objekt des Geld⸗ verdienens herabwürdigte, der ſie demü⸗ tigte und mißhandelte. Dieſe Frau, deren Per⸗ ſönlichkeit ma kellos war, hat ihr Schickſal als Beſtimmung empfunden, nicht aufbegehrt und in ſtummer Ergebenheit ſolange ausgehalten, bis ſich die getretene Kreatur in ihr endlich aufbäumte.“ O Orgel⸗Konzert Haus Müller. In der ſchönen Matthäus⸗Kirche in Neckarau gab der junge, viel⸗ verſprechende Organiſt Haus Müller, der uns gelegentlich der Uraufführung eines Weihnachts⸗ Oratoriums als geſchickter Begleiter aufgefallen war, ein ſelbſtändiges Konzert. Seine Fähigkeiten traten vor allem in dem anſpruchsvollen-dur⸗-Präludium von Bach, ſowie in der Choral⸗Fantaſie in-moll, die Céſar Franck in ſeinem Todesjahr(1899) voll⸗ endet hat, voll zu Tage. Trotzdem Müller keine ausgeſprochene Konzertorgel mit drei Manualen und techniſchen Errungenſchaften wie Jalouſie⸗Schweller zu Gebote ſtand, ſondern der junge Muſiker die an⸗ ſpruchsvollen Werke der Neuzeit einer kleinen Or⸗ gel mit zwei Manualen anpaſſen mußte, gewann man den Eindruck, daß eine hoch entwickelte Be⸗ gabung am Werke war, mit den vorhandenen Mit⸗ teln möglichſt abwechſlungsreich zu ſchattieren. Noch höhere Anſprüche als Céſar Franck ſtellt Max Re⸗ ger an den Interpreten mit ſeiner berühmten Fan⸗ taſie und Fuge über---H, die ſeinem Lehrer den Komponiſten einen gelinden Schrecken einjagte. Müller zeigte ſich allen Anforderungen des exorbi⸗ tant ſchwierigen Werkes vollauf gewachſen und ließ die thematiſch bedeutſamen Stellen nach Möglichkeit hervortreten. Zur Mitwirkung hatte ſich die beſt⸗ bekannte junge Geigerin, Frl. Käte Back bereit er⸗ klärt, die mit edlem Geſangston, ſauberer Doppel⸗ grifftechnik und tiefer Beſeelung die ſchönen Varia⸗ tionen in-moll von Corelli vortrug. Mit dem Titel Ia folia iſt ein alter portugieſiſcher Tang gemeint, der der Sarabande und Chaconne verwandt iſt. Be⸗ ſonderes Lob gebührt Frl. Back für die Wiedergabe der ausführlichen ſchwierigen Kadenz. Hatte Müller in den Variationen überwiegend zu begleiten, was er ſehr geſchickt tat, ſo waren beide Partner in der Canzone von Kaminſki einander ebenbürtig. Hans Müller, der mit dieſem Konzert eine ſehr beachtens⸗ werte Talentprobe abgelegt hat, wird ſich noch vor⸗ teilhafter entfalten können, wenn er auf einer mo⸗ dernen Konzertorgel ſpielen kann. Seine gepflegte hochſtehende Technik, ſowie die reſpektable Beherr⸗ ſchung des Pedals und ſein ausgeprägter Klangſinn berechtigen zu ſchönen Hoffnungen und laſſen nach⸗ wert erſcheinen. haltige Förderung des begabten Muſtkers wünſchens⸗ 8 5 1 * Drahtung unſ. Londoner Vertreters Adalbert Lindner bei der erſten Vorführung durch 1932 Srates xcel⸗ ivplas tee ab, Begen⸗ ie im Land⸗ n, die ildeten Po⸗ r jede einzel⸗ s ver⸗ tter⸗ fen. Anſicht ir und okko ters Okt. fran⸗ Eko ⸗ 8 an⸗ Begen⸗ ranzö⸗ d vor⸗ ſt mit anden, e Ele⸗ Wege en in dung tber ig der ranzö⸗ t Ein⸗ erden. bels. gen⸗ n eine in die acht ers ber. 8 wet rftet jrigen Mann unden Vor⸗ zolizei ärung erregt Die zwei ofeſſor arges „ und ungen hönen viel⸗ uns zdachts⸗ war, traten üdium „moll, voll⸗ keine m und weller ie an⸗ t Or⸗ wann Be⸗ Mit⸗ Noch Re⸗ Fan⸗ ehrer durch jagte. rorbi⸗ d ließ ichkeit beſt⸗ it er⸗ oppel⸗ Zaria⸗ Titel neint, t. Be⸗ rgabe tüller was n der Hans jtens⸗ vor⸗ N Dienstag, 25. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 497 Die Notſchule beginnt wieder Dank der Unterſtützung durch das Mannheimer Hilfswerk, iſt die Erwerbsloſen⸗Notſchule im der Lage, auch in dieſem Winter ihre Pforten wieder zu öffnen. Zum offiziellen Beginn der Ar⸗ beit hatten ſich zahlreiche Schüler und Freunde der Schule geſtern nachmittag im Verſammlungsſaal des Roſengartens eingefunden, um ſich über den Ar⸗ beitsplan zu informieren. Bürgermeiſter Bött⸗ ger gab in ſeinen Begrüßungsworten ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß es dank der Mitarbeit ideal geſinnter Kräfte gelungen iſt, die Notſchule während des Sommers über Waſſer zu halten, nachdem der Stadtrat im Frühjahr die erforderlichen Mittel ver⸗ weigert hatte. Zweifellos wird die Mannheimer Notſchule jetzt wieder beweiſen, daß ſie eine Notwendigkeit erſten Ranges iſt und daß ſie die von dem Mannheimer Hilfswerk hewilligten Mittel fruchtbringend zu nützen weiß. Die Liebe und der Idealismus, die ſchon zwei Win⸗ ter der Schule entgegengebracht worden ſind, werden auch jetzt wieder vorhanden ſein und die ſchönſten Erfolge erhoffen laſſen. Für das Arbeitsamt ſprach Dr. Leidinger, der darauf hinwies, daß das Arbeitsamt eine Ver⸗ ſicherungsanſtalt ſei, die nur fachliche Kurſe mit einem beſchränkten Aufgabenkreis abhalten könne, während die Notſchule die notwendige Ergänzung ſchaffen müſſe. Aus der Erkenntnis heraus, daß Notſchule und Arbeitsamt am gleichen Strang ziehen, würden die Notſchüler die gleichen Vorteile wie die Kursteilnehmer der Arbeitsämter genießen. Dr. Eppſtein, der Leiter der Notſchule, ſprach den Wunſch aus, daß ſich die Arbeit ebenſo ſozial und fruchtbar geſtalten möge wie im letzten Jahre. Allerdings könne man mit den bewilligten 1000, keine großen Sprünge machen. Gemeinſam mit dem Diplom⸗Handelslehrer Heiland, der wiederum die Geſchäfte führen wird, gab Dr. Eppſtein den Arbeitsplan bekannt und ſtellte unter den Anweſenden das Intereſſe für die einzelnen Kurſe feſt. Vorgeſehen ſind: drei Kurſe Einheitskurzſchrift, zwei Kurſe Buchhaltung, je ein Kurs Plakatſchrift, Plakatmalerei, Betonbau, Maſchinenelemente, prak⸗ tiſches und elementares Rechnen, Wirtſchaftslehre, rechtliche Uebungen, deutſcher Diskuſſionskurs, deutſche Literaturgeſchichte, je drei franzöſiſche und engliſche Sprachkurſe. Selbſtuerſtändlich wird man an den Geſamtkurſen und an den Ausſpracheabenden feſthalten, wie man auch wie bisher den Sport weiterpflegen wird. Das Orcheſter wird ſich im Zu⸗ ſammenſpiel weiterüben, Gitarrenſpiel, Schachſpiel, Theaterbeſuche— alles iſt im Rahmen der Erwerbs⸗ loſen⸗Notſchule möglich. Ein Singkreis ſoll gebildet werden, für die Mädchen wird ein Kochkurs oder ein beſonderer Frauenkurs im Mütter⸗ und Säug⸗ lingsheim willkommen ſein. Irgendwelche Wünſche wird man nach Möglichkeit berückfichtigen, zumal ja auch Ausſicht beſtehht, einzelne Teilnehmer in der Volkshochſchule unterzubringen. Für den Unterricht ſtehen in der K 5⸗Schule zwei Räume und in der Friedrich⸗Schule drei Räume zur Verfügung. Unbedingt muß von allen Teilnehmern auf die 8 Einhaltung der Hausordnung geachtet werden, da bei Verſtößen die zugeſagte Be⸗ nützung der Räume rückgängig gemacht wird. Ab⸗ hängig gemacht wird die Teilnahme an den Not⸗ ſchulkurſen von einer Ausweiskarte. Der allgemeine Kursbeginn iſt auf den 3. November feſtgeſetzt. Als Auftakt der Geſamtkkurſe hielt im Anſchluß an die geſchäftlichen Beſprechungen Dr. Hellmut Cron ein Referat über„Die weltpolitiſche Lage“, das von den zahlreichen Anweſenden mit großem Intereſſe entgegengenommeen wurde. Reichszuſchüſſe für Inſtandſetzungsarbeiten Von der Handwerkskamer Mannheim wird uns geſchrieben: Der Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim hat am 7. Oktober die Richtlinien für die Gewährung von Reichszuſchüſſen bekannt gemacht. Bei der Prüfung der zahlreichen bis jetzt eingegangenen Geſuche wurde feſtgeſtellt, daß in vielen Fällen die vorgelegten Koſtenanſchläge teils mangelhaft, teils unrichtig aufgeſtellt waren. Es genügt nicht, wenn in dem Anſchlag die Koſten annähernd geſchätzt werden, ſondern die ausführliche Beſchreibung der Arbeit unter Angabe der genauen Maße iſt un⸗ umgänglich. Auch müſſen die im Voranſchlag berech⸗ meten Preiſe ortsüblich ſein. a Ferner wird dringend empfohlen, den Koſten⸗ anſchlag in doppelter Fertigung einzureichen und die einzelnen Poſitionen der nach Beendigung der Arbei⸗ ten vorzulegenden Rechnung zur Erleichterung der Nachprüfung in derſelben Reihenfolge aufzuführen wie im Koſtenvoranſchlag. Zu dieſem Zwecke wird eine Ausfertigung des Koſtenanſchlags mit dem Vor⸗ beſcheid zurückgegeben. Da die Geſuche ohne Rück⸗ ſicht auf die Dringlichkeit in der Reihenfolge verbe⸗ ſchieden werden, in der ſie beſcheidsreif werden, liegt es im Intereſſe des Hausbeſitzes und des Handwerks, daß die Anträge den erwähnten Grundſätzen ent⸗ ſprechend eingereicht werden. * Vorſicht beim Ueberqueren der Fahrbahn! Geſtern mittag lief ein achtſähriges Mädchen beim Ueberqueren der Straße unmittelbar hinter einer Straßenbahn an der L⸗Schule gegen einen Perſonen⸗ kraftwagen. Das Kind erlitt dabei einen Nerven⸗ ſchock und Hautabſchürfungen. Do X in Mannheim Weitere Einzelheiten über Landung und Aufenthalt des Rieſenflugſchiffes Der Meldung in der geſtrigen Abendausgabe werden unſere Leſer bereits entnommen haben, daß nun der Do-Beſuch endgültig feſtſteht und daß auch der Termin beſtimmt iſt, der höchſtens durch allzuſchlechtes Wetter noch eine Aenderung er⸗ fahren kann. Hoffen wir das Beſte! Nicht ganz leich“ war es, die Hinderniſſe aus dem Wege zu räumen, die in letzter Minute noch aufgetaucht ſind. Waren doch die Städte im Rheinland mit der Flug⸗ leitung Verträge eingegangen, die für Mannheim eine glatte Unmöglichkeit bedeuteten, da es ſich um Bedingungen handelte, die finanziell von der Stadt nicht tragbar waren. Geſtern vormittag weilten nun der Kommandant des Flugſchiffes, Chriſtianſen und Kapitän Sönichſen in Mannheim, um die ſchwebenden Fragen zu klären und die techniſchen Anweiſungen zu geben. Durch verſtändnisvolles Nachgeben konnte in der entſcheidenden Sitzung im Rheinkaffee, an der Dr. Bartſch, Dr. Zeiler, Oberbaudirektor El⸗ ſäſſer, Baudirektor Volckmar, Amtmann En⸗ ders, Dr. Höber, Regierungsrat Dr. Heim, Polizeihauptmann Demoll, Polizeioberleutnant Huber, Generaldirektor Kellner, Direktor Hieronymi, Dr. Hildenbrand, Major Graetz und Waſſerbaumeiſter Klank teilnahmen, eine zufriedenſtellende Einigung erzielt werden. Die als Liegeplatz urſprünglich in Aus⸗ ſicht genommene Bellenkrappen⸗Einfahrt wurde ſchon beim erſten Beſuch des Kapitäns Sönichſen als un⸗ geeignet bezeichnet, da das Flugſchiff in Schräglage gekommen wäre und die Gefahr beſtand, daß bei Wind ein Flügel mit dem Ufer in Berührung ge⸗ kommen wäre. Nach langem Suchen wurde dann die Einbuchtung vor dem Rheinkaffee gewählt, in der das Flugſchiff vor Wellengang und Strömung ge⸗ ſchützt liegt und hier außerdem eine einfachere Ver⸗ ankerung des Schiffes und der Steiger möglich iſt. Kapitän Chriſtianſen war geſtern mit der Wahl des neuen Platzes einverſtanden. Die zur Beleuchtung der Zugangswege und zur Beſtrahlung des Flugſchiffes notwendigen Lichtanlagen werden von dem Städtiſchen Maſchinen⸗ amt unter Verwendung der Beſtände erſtellt. Mit den vorbereitenden Arbeiten iſt bereits geſtern nach⸗ mittag begonnen worden. Heute früh haben 16 Mann die Arbeit am Waſſer aufgenommen und die Errichtung der Steiger nebſt der Zugangsſtege in die Wege geleitet. Eine Abſperrung des Uferweges wird nur ſoweit vorgenommen, als unbedingt not⸗ wendig iſt, ſo daß ausreichende Möglichkeit beſteht, den„Do X“ auch vom Ufer aus zu betrachten. Eine Beſtrahlung des Schiffes iſt jeweils bis etwa 20.30 Uhr vorgeſehen, um auch der berufstätigen Bevöl⸗ kerung Gelegenheit zu einer Beſichtigung, wenn auch nur von außen, zu bieten. Für Autos beſteht in der Schwarzwaldſtraße und in den angrenzenden Straßenzügen ausreichende Gelegenheit zum Abſtellen. Ob für Fahrräder be⸗ ſondere Vorkehrungen getroffen werden, ſteht noch nicht feſt. Die Straßenbahn wird den Betrieb in dem von uns am Samstag bereits mitgeteilten Umfange verſtärken. Natürlich muß ſich der ganze Verkehr erſt ein⸗ ſpielen, ehe man ſagen kann, ob die Verſtärkung genügt oder ob weitere Wagen eingeſetzt werden müſſen. Die Reichs bahn trägt ihren Teil durch die Ausgabe von Sonntagsrückfahrten im Umkreis von 100 Kilometer bei, während die Reichspoſt eine beſondere Propaganda entfaltete. Wie bei der DeG.⸗Ausſtellung warb ſie für ihre Kraftpoſtfahrten nach Mannheim, für die jetzt ſchon zahlreiche Anmeldungen vorliegen. Sogar aus Pforzheim wird eine rege Nachfrage gemeldet, wie auch aus mehreren Orten des Odenwaldes bereits Platzbeſtellungen eingegangen ſind. Intereſſieren dürfte es vor allem, daß„Do X“ bei ſeinem Eintreffen in Mannheim nicht ſofort auf dem Rhein niedergehen wird, ſondern erſt eine Be⸗ grüßungsrunde fliegt, die in den 100 Kilo⸗ meter⸗Umkreis ausgedehnt wird, um weiteſten Krei⸗ ſen Gelegenheit zu geben, das Flugſchiff zu ſehen. Da damit gleichzeitig eine Propaganda zum Beſuch von Mannheim und zur Beſichti⸗ gung des„Do. X“ verbunden iſt, verſteht ſich von ſelbſt.* Ein Fußgänger geführdel den Verkehr Verhandlungen vor dem Schöffengericht Mannheim Bisher war es immer nur der Kraftfahrer, über den man Klagen vernahm. Umgekehrt hörte man jedoch auch unzählige Klagen über den FJufgänger, der die Bahn des Kraftfahrers gefährde. Und nun ſtand einmal zur Abwechſlung ein Fußgänger vor Gericht. Am 11. Junt, am hellen Tage, ſtand der 32 Jahre alte Schloſſer Johann M. an der Ecke Traitteur⸗ und Schwetzinger Straße gemeinſam mit einem Freund und einem Mädchen. M. nahm dem Mädchen eine Miſſton an ſeinen Freund ab und ging zu deren Ausführung über die Straße. Entgegen aller Verkehrsregeln ſprang er ſchräg über die Straßenkreuzung, dabei, ebenfalls ſehr fehlerhaft, aufgeſchreckt von einer daherfahrenden Straßenbahn, nach rechts ausſchauend. Dadurch überſah er das Nächſtliegende. Hätte er ſein Augenmerk zuerſt nach links gerichtet, ſo hätte er die erſte Gefahr, einen herankommenden Motoradfahrer, ſehen müſſen. Durch ſeine Unachtſamkeit rannte er dieſem direkt ins Vorderrad. Der Motorradfahrer bog raſch nach links aus, um den Fußgänger nicht zu gefährden und fügte ſich durch dieſe Rückſichtnahme einen erheblichen Scha⸗ den zu, während der Fußgänger mit dem Schreck davonkam. Mit aller Macht rannte das Motorrad an die Elektriſche. Der Fahrer blieb mit einer ſchweren Gehirnerſchütterung liegen und er⸗ hielt nach drei Tagen noch nicht das Bewußtſein. Wochenlang lag der Verletzte an den Folgen im Krankenhaus. Dabei iſt es der Geiſtesgegenwart des Straßenbahnführers zu danken, daß er durch Sandſtreuen ſeinen rollenden Doppelwagen ſchnell wieder zum Stehen brachte, ſonſt wären die Ver⸗ letzungen des Motorradfahrers vielleicht noch ſchlim⸗ mer geweſen. 5. Anfänglich war ſich der Fußgänger über ſeine Schuld ziemlich klar. Aber in der Hauptverhand⸗ lung wollte er nichts mehr davon wiſſen. Drei Mo⸗ nate, wie ihm im Strafbefehl bereits diktiert waren, erkenne er auf keinen Fall an. Der Motorradfahrer ſei ſchuldig, er hätte auf ihn, den Fußgänger, zu achten. Leider iſt dies die Meinung noch vieler Fußgänger. Erſter Staatsanwalt Frey belehrte den Ange⸗ klagten eines anderen. Jedem das Seine. Ganz unſchuldig mag wohl der Motorradler auch nicht ge⸗ weſen ſein. Aber die Urſache des Unfalles lag in erſter Linie bei dem Fußgänger. Auch er hat ſeinem Teil der Verkehrsregeln Rechnug zu tragen. Ge⸗ meinſam mit einer zu verbüßenden fünfmonatigen Gefängnisſtrafe wegen gefährlicher Körperverletzung wurde ein Geſamtantrag von 7 Monaten geſtellt. Das Schöffengericht erkannte auf Monate Ge⸗ fängmnis. Aber der Angeklagte hatte ſich nun ein⸗ mal auf Freiſpruch verſteift und iſt daher nicht gewillt, die milde Strafe auf ſich zu nehmen. Ob ihm das Glück noch einmal in der Berufungsinſtanz hold iſt? Die Gutmütigkeit der Eltern ausgenützt Die Gutmütigkeit der Eltern eines jährigen Kaufmanns aus Waghäuſel ſcheint einen Teil zu der Schuld beizutragen, die den Angeklagten nicht nur zu ſeinen verwerflichen Handlungen trieb, ſondern auch urſächlich iſt dafür, daß ihm jede Einſicht fehlt. Der junge Kaufmann ſpekulierte von vornherein mit der Tatſache, daß ſeine Eltern für ſeine Fehler ein⸗ ſpringen und entſtandene Schäden decken. Und er hatte ſich auch dieſesmal nicht getäuſcht. Um ſich die Mittel zu verſchaffen, ſeine Braut ausführen zu können, betrieb er einen wilden Handel mit Zucker. Sein Vater iſt als Angeſtellter bei einer Fabrik in der Gegend bekannt und gut beleumundet. Dieſen Umſtand nützte der Sohn geſchickt aus, indem er Briefe auf den Namen ſeiner Eltern fälſchte, worin ſein Vater bitten ließ, ihm größere Quanten Zucker auszuhändigen, die er, der Vater, in den nächſten Tagen bezahlen würde. Durch dieſen Schwindel erhielt er von Kolonjalwarenhändlern in der Umgebung nahezu zwei Zeutner Zucker, die er unter dem Einkaufspreis weiterveräußerte. Durch dieſen Geldzufluß verfiel er in Groß ⸗ mannsſucht und ſpielte ſich einem Wirt gegen⸗ über, der ſein Lokal aufgeben wollte und eine neue Stellung ſuchte, als Beamter der Fabrik auf, der ihm zu einer neuen Exiſtenz verhelfen wolle. Nicht ohne Hintergrund. Er ſuchte nämlich bei dieſem Manne nahmhafte Vorſchüſſe auf zu liefernden Zucker zu erhalten. Um den guten Abnehmer nicht zu verlieren, ging er ſoweit, dem Betrogenen auf entwendeten Briefbogen der Fabrik eine Aufforde⸗ rung zur perſönlichen Vorſtellung zukommen zu laſſen, die in dem Wirt den Glauben einer Anſtellung als Wiegemeiſter erwecken ſollte. Es will dem Mutterſöhnchen bei den vielen Schreiben nie der Gedanke gekommen ſein, daß er doch eigentlich ſchwere Urkundenfälſchungen begehe. Seine Angehörigen ſind der Meinung, nur durch die Arbeitsloſigkeit ſei ihr armes Kind ſo irre geleitet worden. Sie beriefen ſich ſogar auf ein mediziniſches Gutachten, ob nicht durch das Nichtstun ſein Geiſteszuſtand gelitten habe. Der Vorſitzende, Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, und der Erſte Staatsanwalt Frey, waren ſih jedoch darüber einig, daß Schwäche von Eltern, namentlich Söhnen gegenüber, abſolut nicht zu einer guten Erziehung beitrage. Es ging bei dem Um⸗ fang der Betrügereien natürlich nicht an, den jungen Mann auf freien Fuß zu ſetzen. Rechts⸗ anwalt Dr. Weindel war mit den Eltern ſehr darum bemüht. Ohne Erfolg. Immerhin erfolgte nach einem Antrag von zehn Monaten Gefängnis ein Urteil von ſieben Monaten. Tagung des Induſtrie⸗ und Handelsausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei Mannheim Unter Vorſitz von Dr. Ulm fand am Samstag eine Tagung des Induſtrie⸗ und Handels ⸗ ausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei ſtatt, die ſehr zahlreich beſucht war. Das Hauptrefe⸗ rat, das von Finanzminiſter Dr. Mattes erſtattet wurde, fand den einmütigen und warmen Beifall der Anweſenden. Der Redner anerkannte grund ſätzlich das wirtſchaftliche, ſtaatsrechtliche und gei⸗ ſtige Reformprogramm der Regierung. Er lehnte dagegen die Kontingentspolitik und vor allem die unter dem Einfluß der Deutſchnationalen entſtandene einſeitige Agrarpolitik zu Gunſten des Oſtens, ſowie ſtaatsrechtliche Reformen in Rich⸗ tung auf eine Wiederherſtellung der Monarchie und der Stärkung partikulariſtiſcher Länderintereſſen ab. Die Stellungnahme des Ausſchuſſes kann dahin⸗ gehend zuſammengefaßt werden, daß in dem Kampf zwiſchen der Reichsregterung und den oppoſitionellen Parteien die Regierung mit allen Kräften unterſtützt werden müßte, da von dem Erfolg und der Sicherung ihrer Arbeit die Wirtſchaftsbelebung und damit die Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit entſcheidend ab⸗ hängt. Die Tagung war getragen von einem ſtarken, einheitlichen Willen und ließ über die Notwendigkeit einer ſtarken Staatsführung im Sinne Hindenburgs keinerlei Zweifel. Der räuberiſche Voitler Sichert die Türen! Wie notwendig es iſt, die Türen zu ſichern und die Haus⸗ und Wohnungseingänge zu verſchließen, zeigt der Vorfall in Neckarau, über den wir geſtern abend kurz berichteten. Der unbekannte Beit⸗ ler war durch das Hoftor in das Anweſen einge⸗ drungen. Die Beſitzer des Hauſes weilten gerade auf dem Felde, ſo daß der Eindringling ungehindert in die Küche gelangte und von hier durch das Schlaf⸗ zimmer nach dem Wohnzimmer gehen konnte. Hier fand er in einem unverſchloſſenen Schreib⸗ pult einen aus zwei Zwanzigmarkſcheinen und acht Fünfmarkſtücken beſtehenden Geldbetrag„den er an ſich nahm und mit dem er das Weite ſuchte. Eine Nachbarsfrau ſah zufällig den das Anweſen verlaſſenden Unbekannten und konnte ſpäter nach Be⸗ kanntwerden des Diebſtahls eine Perſonalbe⸗ ſchreibung geben, die hoffentlich zur Ermittlung des Täters führen wird. Der Vorfall möge eine Warnung für alle die ſein, die der Sicherung ihres Eigentums nicht die nötige Sorgfalt zuwenden. Ein guter Fang Fahrraddiebſtähle ſind gegenwärtig wie⸗ der an der Tagesordnung. Man kann es nur be⸗ grüßen, wenn die Polizei immer energiſcher vor⸗ geht. Leider iſt es nicht immer möglich, das geſtoh⸗ lene Gut wieder beizuſchaffen, denn Diebe und Hehler arbeiten mit den raffinierteſten Mitteln und geben den geſtohlenen Rädern ein völlig veränder⸗ tes Ausſehen. Wie aufmerkſam aber die Kriminal⸗ polizei gerade dieſe Vorgänge verfolgt, geht aus dem großen Wurf hervor, der ihr dieſer Tage ge⸗ lungen iſt. Durch zwei Fahrraddiebe aus Ludwigs⸗ hafen glückte es ihr, nicht weniger als 40 Räder beizubringen, die von ihren rechtmäßigen Beſitzern vergeblich geſucht wurden. Bis jetzt iſt es noch nicht gelungen, alle Eigentümer ausfindig zu machen. Es beſteht daher Veranlaſſung, die Fahrradbeſitzer dar⸗ auf hinzuweiſen, daß Nummer und Marke des Ra⸗ des ſorgfältig notiert werden müſſen, um ſpäter in eventuellen Zweifelsfällen eine einwandfreie Legiti⸗ mation zu haben. ö * Umzug in den Ortskrankenkaſſenbau. Das neue Ortskrankenkaſſengebäude an der Ebertbrücke iſt nun ſoweit fertiggeſtellt, daß in etwa ſechs Wochen die Allgemeine Ortskrankenkaſſe ihren Be⸗ trieb verlegen wird. zieht die Ortskrankenkaſſe für Handels⸗ betriebe in das neue Heim über. Dieſe Kranken⸗ kaſſe erhält die Parterreräume gegenüber dem Stra⸗ ßenbahndepot. Bereits ſeit einigen Wochen ſind in dem Neubau die Büros der Kontrollſtelle Mannheim der Landesverſicherungsanſtalt Baden und die Lei⸗ tung der freien Vereinigung badiſcher Krankenkaſſen untergebracht. ** Feueralarm aus der Ingenieurſchule. Wenige Minuten vor ſechs Uhr wurde geſtern nachmittag die Berufsfeuerwehr nach der Ingenieurſchule durch den Feuermelder in N 6, 3 gerufen. In der im Parterre gelegenen Werkſtatt der Ingenieurſchule hatte ein Lehrling mit Benzin verſchiedenes Gerät gereinigt. Dabei iſt das Benzin explodiert. Durch die Dämpfe drohte ſich ein Brand zu entwik⸗ keln. Die Berufsfeuerwehr, die mit dem erſten Löſch⸗ zug in wenigen Minuten eingetroffen war, brauchte nicht mehr einzugreifen, da ſich das Benzin verflüch⸗ tet hatte und eine Brandgefahr nicht mehr vorlag. * Faſanenhenne fliegt gegen die Rhein⸗Haardt⸗ bahn. Als in der Nacht zum Sonntag gegen 3 Uhr ein Sonderzug der Rhein⸗Haardtbahn in Richtung Oggersheim fuhr, flog plötzlich eine Faſanen⸗ henne gegen eine Scheibe der Plattform des Motorenwagens. Von der in Trümmer gegangenen Windſchutzſcheibe flogen Splitter einem Mannheimer Fahrgaſt derart heftig an den Kopf, daß er eine Ge⸗ hirnerſchütterung davontrug und nach An⸗ legung eines Notverbandes in das Thereſienkranken⸗ haus eingeliefert werden mußte. 7 . 8 D — 2 — — N n Am heutigen Dienstag 4. Seite/ Nummer 497 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 25. Oktober 1932 Zwei Theaterabende in Waloͤhof Die diesjährigen Winterveranſtaltungen eröffneten die ſpiel⸗ und ſangesfreudigen Vereine Waldhofs am Sonntag mit Theaterabenden. Turnverein 1877 E. V. Hatte ſeine Vereinsangehörigen und Freunde in ſeine ge⸗ räumige Turnhalle eingeladen, die ſchon bei Beginn der Veranſtaltung dicht beſetzt war. Nach einem flott geſpiel⸗ ten Marſch der rührigen Haus kapelle begrüßte Turn⸗ wart Lakum die Anweſenden und wünſchte einen recht vergnügten Abend. Zur Aufführung gelangten„Der ver⸗ ſtaubte Amor“, Schwank in einem Aufzug,„Budenzauber“, fröhliches Spiel in zwei Aufzügen und„Zärtliche Ver⸗ wandte“, Schwank in zwei Akten. Viel Humor lag in allen drei Stücken, die die Lachmuskeln nicht zum Stillſtand kommen ließen. Volle Anerkennung gebührt den Darſtel⸗ lern, die in Sprache, Geſte und Mimik ganz mit ihrer Rolle verwachſen waren. Spielleiter Turner Herwich Hatte die Darſteller, durchweg Vereinsmitglieder, feſt am Zügel, ſodaß alles vorzüglich klappte. Mitwirkende waren: die Damen H. Braun, L. Bernhardt, Gr. Schmitt, L. Halter, M. Balmert, A. Lamp und die Turner H. Bütt⸗ ner, W. Roland, Hch. Michel, H. Wittig, E. Reimling und Edw. Iſele., Die Hauskapelle, die auch die Pauſen mit ſchmiſſigen Weiſen füllte, beſchloß mit einem Marſch den gelungenen Abend. 5 Luſtiges Spiel und Sang erklang im„Rheingoldſaale“ eim „Geſangverein Sängerluſt“, Der Theaterabend wurde von der Aktivität mit den Chö⸗ ren„Sonntag iſts“ und„Rote Bäckle“ ſtimmungsvoll ein⸗ geleitet. Nach der Begrüßung der Gäſte durch den Ver⸗ einsvorſitzenden Wolf folgte ein genußreicher bunter Abend. Das viel Heiterkeit hervorrufende Theaterſtück „Der blauſeidene Strumpf“ wurde Dank der flotten Ein⸗ ſtudierung mit Begeiſterung aufgenommen. Das gleiche gilt für das weitere Stück„Der dunkle Punkt“ und das Duett„Auguſt beim Wunderdoktor“. Die einzelnen Rollen lagen bei den Damen Zilinſki, Maurer und Wild und den Herren J. Künſtler, C. Schaudt und A. Zehnbauer in be⸗ währten Händen. Beſonderen Beifall konnte das„Schu⸗ bertquartett Mannheim“ ernten, das muſika⸗ liſche Genüſſe in Geſamt⸗ und Sologeſängen bot. Die muſikaliſche Leitung des Abends hatte Chormeiſter Fr. Berg, der mit einem prächtigen Chor den in allen Teilen zufriedenſtellenden Unterhaltungsabend beſchloß. N 3 Totengedenktag der Kriegsopfer. Wie uns vom Reichsverband Deutſcher Kriegsopfer e. V. (Geſchäftsſtelle Mannheim L 8, 11) mitgeteilt wird, gibt das Nationaltheater am diesjährigen Toten⸗ gedenktag— 30. Okt.— nachmittags als Sondervor⸗ ſtellung für den Reichsverband„Die endloſe Straße“. Kartenverkauf zu dieſer Vorſtellung findet nicht ſtatt. Lediglich für die Mitglieder des Reichsverban⸗ des und ihren Angehörigen werden die Karten in der Geſchäftsſtelle ausgegeben. Am Vormittag des 30. Oktober wird auf dem Kriegerfriedhof für den Reichsverband Deutſcher Kriegsopfer ein Kranz niedergelegt werden. Volkshochſchule. Am morgigen Mittwoch abend ſpricht im Harmonieſgal der berühmte Germaniſt der Hei⸗ delberger Univerſität Geheimrat Profeſſor Dr. Friedrich Panzer über:„Mythus und Volksſage“, ein volkskundlicher Beitrag zur Frage der ſogenannten deut⸗ ſchen Vorgeſchichte. Zur Rezitation der Beiſpiele aus Sagen und Balladen im Rahmen des Vortrags hat ſich Helga Panzer, die Tochter des Gelehrten, freundlichſt zur Verfügung geſtellt. * Vorträge. Am kommenden Mittwoch und Donners⸗ tag wird im Caſinoſaal Dr. med. H. J. Ober dörffer zwei hochintéreſſante Vorträge halten. Die Themen lauten „Sexualleben und Nervenleiden“,„Frauenglück durch Frauenpflege“. Die beiden Themen ſagen uns ſchon, daß det Redner Fragen behandelt, die für jeden einzelnen Kul⸗ turmenſchen im Brennpunkt des Intereſſes liegen.(Wei⸗ teres Anzeige.) * Das Feſt der goldenen Hochzeit feiert am morgigen Mittwoch Herr Georg Treiber mit ſeiner Gattin, UG, 3 wohnhaft. * Seinen 70. Geburtstag feiert heute Lagerhausverwal⸗ ter a. D. Adam Sattler, J 4a, 1, wohnhaft. Der Ju⸗ bilar, in Schifferkreiſen eine geſchätzte Perſönlichkeit, war bis zu ſeiner Zurruheſetzung über 40 Jahre als Verwalter bet der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft tätig. Herr Sattler entfaltete beſonders im Vereinsleben ſtets eine rege Tätigkeit. In Anbetracht ſeiner langjährigen Mit⸗ gliedſchaft und für beſondere Verdienſte erhielt er die Ehrenmitgliedſchaft beim Verein ehemaliger 110er und dem Heſſenbund Mannheim. Dem Sprengelausſchuß der Trinitatiskirche gehört er ebenfalls ſeit Jahren an. Seit 45 Jahren iſt Herr Sattler auch ein treuer Leſer unſerer Zeitung. Leider iſt der Jubilar durch eine ſchwere Krank⸗ heit ans Bett gefeſſelt. Möge es ihm vergönnt ſein, daß er ſich bald wieder von ſeiner Krankheit erholt und noch viele Jahre ſeiner Familie erhalten bleibt. allzulange zu fahren, um die erſten Wingerte zu Zu den vielen Weinleſefahrten, die in dieſem Herbſt von Einzelperſonen und Geſellſchaften in die Pfalz unternommen worden ſind, geſellte ſich am Sonntag ein Ausflug der Bezirksgruppe Unterbaden⸗Mannheim des Verbandes der badiſchen Preſſe, an der etwa 30 Damen und Herren teilnahmen. Wie das letztemal, als die Preſſeleute die Mittelhaardt beſuchten, machte der Himmel ein recht weinerliches Geſicht, ein Nachteil, der, abgeſehen von beruflichen Pflichten, wohl in erſter Linie an der verhältnismäßig geringen Be⸗ teiligung ſchuld war. Aber wer ſich nicht abhalten ließ, obwohl in der erſten Nachmittagsſtunde der Regen von neuem einſetzte, hatte es nicht zu be⸗ reuen, denn die meiſten Teilnehmer betraten pfäl⸗ ziſches Neuland. In Speyer Einer der großen Autobuſſe der Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft bringt die Ausflüg⸗ ler zunächſt nach Speyer, wo in nächſter Nähe des Altpörtels der gewohnte Sonntags⸗Nachmittagskaffee eingenommen wird. Nach halbſtündiger Raſt in der pfälziſchen Kreisſtadt, in der wir für Pfälzer Wäld⸗ ler angeſehen werden, weil der Pfälzerwald⸗Verein hier eine Tagung abhält, wird die Weiterfahrt nach Edenkoben angetreten. Unterwegs gibt es für den Naturfreund trotz der unfreundlichen Witterung mancherlei zu ſehen, fahren doch die meiſten zum erſtenmale durch die Dörfer, die zwiſchen Speyer und Edenkoben liegen. Die Alleebäume haben be⸗ reits ihren bunten Herbſtſchmuck angelegt. Am far⸗ benfreudigſten gebärden ſich die Kaſtanien, die rot⸗ braun flammen. Während zwiſchen Ludwigshafen und Speyer nur Hausreben zu entdecken ſind, braucht man hinter der Kreishauptſtadt nicht mehr Geſicht zu bekommen. Der Edenkobener iſt ein guter Konſumwein Zwar bricht nicht die Sonne durch die Wolken⸗ decke, aber der Regen hat wenigſtens aufgehört, als wir nach einſtündiger Fahrt vor dem Hotel zum „Goldenen Schaf“ den Autobus verlaſſen. Ein ge⸗ mütliches Sälchen nimmt die Ausflügler gaſtlich auf. Eine lange Tafel iſt weißgedeckt, mit Buchszweigen und Blumen geſchmückt. In langer Reihe ſind die Weingläſer aufmarſchiert. Wer bisher der Meinung geweſen war, der Ausflug ſei mit einer„Fahrt ins Blaue“ zu vergleichen, wußte nunmehr, daß etwas beſonderes arrangiert war. Die Stadt Eden⸗ koben hatte zu einer Weinprobe eingeladen. Sieben Sorten werden von hübſchen Edenkobener Winzertöchtern, ſicher auch eine Ausleſe holder Edenkobener Weiblichkeit, kredenzt. Mit 1981er Edenkobener Kaſtanien⸗Garten(Winzergenoſſenſchaft Edenkoben) beginnt die Probe, mit 1929er Edenkobe⸗ ner Kirchberg Rießling Ausleſe(Weingut Emil Lintz) wird ſie beendet. Dazwiſchen gibt es charak⸗ teriſtiſche Proben der letzten drei Jahrgänge, die eine gute Orientierung über den Gehalt und die Eigenart des Edenkobener Gewächſes zulaſſen. Es handelt ſich um Konſumweine, die nicht ſo ſchwer wie die Erzeugntiſſe der Mittelhaardt ſind, aber ſich gut trinken, zumal ſie gar keine oder nur wenig Frankenthaler Sonne ſehen. Bürgermeiſter Dr. Schwander. der mit gewinnender Liebenswürdigkeit die Hon⸗ neurs macht, begrüßt die Gäſte, als die erſte Probe goldgelb im Glaſe glänzt, im Namen des Verkehrs⸗ ausſchuſſes der Oberhaardt mit einer längeren An⸗ ſprache, die ihren Ausgang von einem Artikel in der„Kölner Illuſtrierten“ nimmt, der ſich„Der un⸗ fröhliche Weinberg“ betitelt und das wahre Geſicht des deutſchen Weinbaues illuſtriert, die mühſelige, von Witterungs⸗ und Schädlingseinflüſſen abhän⸗ gige Arbeit des Winzers, die in dieſem Jahre ſo Auch der Edenkobener iſt trinkbar Mannheimer Preſſefahrt ins Weinbaugebiet der Oberhaardt wenig ertragreich geweſen iſt. Dr. Schwander meinte, an die Oberhaardt denke man weniger, als an die Mittelhaardt mit ihren Spitzengewächſen, weil die Meinung vorherrſchend ſei, daß in der Oberhaardt keine trinkbaren Weine wachſen. Die Oberhaardt erzeuge nur Konſumweine, die weſent⸗ lich leichter als die Spitzenweine der Oberhaardt ſeien. Von den 15 000 Hektar Rebgelände der Pfalz entfallen allein 3000 auf den Bezirk Edenkoben, eine Zahl, die aufhorchen läßt, und auf die Stadt Edenkoben und Maikammer nahezu 1000 Hektar. Im Bezirk Edenkoben findet man die ausgeſprochene Weinbaugemeinde. Der Winzer baut nur ſoviel, als er zur Not zum Unterhalt für ſeine Familie braucht. In verſchiedenen Bedarfsartikeln, die der Landwirt erzeugt, ſind die Gemeinden dieſes Bezirks Zuſchußgebiet. Hier iſt auch der kleine Winzer zu Hauſe, der höchſtens 2 Hektar ſein eigen nennt. Unter Bezugnahme auf den Artikel in der Kölner Illuſtrierten meint Dr. Schwander, er wolle auch den Mannheimer Gäſten klaren Wein einſchenken. Durch die Darſtellungen im Theater und Kino ſei mehr ſchlecht als gut gemacht worden. Der„fröhliche Weinberg“, der im Film gezeigt werde, habe mit der rauhen Wirklichkeit nichts zu tun. Der Winzer er⸗ kenne dankbar an, daß man ihm durch die Propa⸗ gandafilme helfen wolle, aber andererſeits werde er durch ſchiefe Darſtellungen nur verbittert. In Wirk⸗ lichkeit ſei die Arbeit des Winzers ein ſchweres Ringen um die Exiſtenz, ein erbitterter Kampf gegen Not und Elend und gegen die pflanzlichen und tieriſchen Schädlinge, ein ſtetes Sorgen und Mühen. Ein Reif im Frühling und ein Hagelſchlag im Som⸗ mer könne die Arbeit eines ganzen Jahres ver⸗ nichten. Bei genauer Prüfung bleibe von dem„fröh⸗ lichen Weinberg“ ſehr wenig übrig. Wenn der Winzer keinen Verdienſt habe, gehe auch der Geſchäftsmann leer aus. Dr. Schwander ſchließt ſeine intereſſanten Ausführungen mit der Bitte, die Preſſe möge mit dazu beitragen, daß der Wein der Oberhagardt nicht als Rheinwein verkauft werde, ſondern überall als Pfalzwein erſcheine. Weingutsbeſitzer Eugen Kuby, Inhaber der Fa. Auguſt Kuby in Edenkoben, gibt bei jeder Probe in⸗ ſtruktive fachmänniſche Erläuterungen, die über die Herſtellung und den Charakter des Edenkobener Ge⸗ wächſes genau orientieren. Der erſte Vorſitzende der Bezirksgruppe, Redakteur Dr. Rumpf, dankte herz⸗ lich für die gaſtfreundliche Aufnahme und trinkt auf das Wohl der Stadt Edenkoben und der anweſenden Vertreter. Auch durch dieſe Ausführungen ſchwingt ein ernſter Unterton, da Dr. Rumpf auf die Not der Großſtadt, mit ihren Tauſenden von Arbeitsloſen hinweiſt. Chefredakteur Dr. Albrecht aus Neu⸗ ſtadt a, H. überbringt im Namen des verhinderten Vorſitzenden die Grüße des pfälziſchen Preſſeverban⸗ des. Als 1980er Edenkobener Kieferberg Gewürz⸗ traminer Spätleſe(Weingut Kloſter Heilsbruck) kre⸗ denzt wird, erzählt Dr. Schwander auch einiges aus der Geſchichte des Kloſters Heilbruck, von dem nur noch der Weinkeller exiſtiert. Das Mutterhaus des im 13. Jahrhundert gegründeten Kloſters ſtand in Harthauſen bei Speyer. In der Blütezeit hatte das Kloſter in 53 Gemeinden Beſitz und Recht. Die Abſchiedsworte Dr. Schwanders ſind zugleich eine Einladung für nächſtes Jahr zur Be⸗ ſichtigung des Kloſterkellers. Dabei wird man auch die Wanderung durch das Städtchen nachholen, zu der diesmal keine Zeit mehr blieb. Gegen 6 Uhr ſtrebt der Autobus in flotter Fahrt Gimmeldingen, der letzten Station des Aus⸗ fluges, zu. Die Kurpfalz⸗Terraſſe, in deren Räumen ein Leben und Treiben wie an der Kirch⸗ wethe herrſcht, nimmt uns noch für eine halbe Stunde auf. Kurz nach 8 Uhr hält der Autobus wieder am Paradeplatz. In das Erinnerungsbuch genuß⸗ und lehrreicher Pfalzfahrten war ein neues intereſſantes Blatt eingefügt. Sch. Das„Land des Lächelns“ wieder im Mannheimer Apollotheater „Ihr habt mein ganzes Herz!“ konnte Kammerſänger Gredinger bei der dritten Wiederholung des bekann⸗ ten Liedes variieren. Er fiel zwar ein wer 9. aus der Rolle, und richtete ſeine Worte nicht mehr als Sou⸗ pong an Liſa, ſondern an ſein Publikum. Aber verſchlug nichts. Die Tatſache, daß ein unverwüſtlicher Schlager in einer Aufführung allein viermal geſungen werden muß, ſpricht Bände. Seit Kammerſänger erſtenmal den Dan ſeiner Gredinger zum thes Farbenlehre“ beginnt am Freitag, dem 28. Ok⸗ tober, mit einem einführenden Vortrag von Dr. Karl Feurſtein.— Anmeldungen zur Arbeitsgemeinſchaft werden im Planetarium in den üblichen Büroſtunden ent⸗ gegengenommen. 1 Bleichers Konſervatorium der Muſik hatte Hauskonzert eingeladen. Das Programm, das klaſ⸗ ſiſche und klaſſiziſtiſche Werke umfaßte, wurde von den Lehrkräften der Anſtalt, Frl. Emmy Reichert und Frau von Jakimow beſtritten. Frl. Reichert erwies ſich mit dem Vortrag der D⸗dur⸗Songte op. 10 von Beethoven als ſehr tüchtige Pianiſtin von hochſtehendem Können, die inbeſonders im getragenen Satz reiſes Verſtändnis be⸗ kundete, während die Eckſätze in etwas ruhigerem Zeit⸗ maß an Plaſtik gewonnen hätten. Die Rhapſodie von Brahms in g⸗moll op. 79 bot Frl. Reichert Gelegenheit, ihre differenzierte Anſchlagsfeinheit in beſtem Lichte zu zeigen. Frau von Jakim ow, unter ihrem Mäochen⸗ namen Michelis dem Mannheimer Konzertpublikum bereits vorteilhaft bekannt, überraſchte in ihrer Darbie⸗ tung der Bachſchen E⸗dur⸗Partito für Violine allein durch ungemein ſaubere Doppelgrifftechnik, außerordentliche Lockerheit und Elaſtizität der Bogenführung und des Hand⸗ gelenkes, ſowie durch warmen Ton. Die Eleganz ihres zu einem. ler ſowie der bekannten graziöſen Havangiſe von Saint⸗ Saens zu gute, wobei Frl. Reichert am Klavier ſehr fein⸗ fühlend begleitete. Für die nächſten Hauskonzerte ſind Werke für Cello ſowie für 2 Klaviere vorgeſehen.—m Ein Film von Kohle und Eiſen Im Gloria⸗Palaſt lief am Sonntag vormittag vor einem Kreis geladener Gäſte ein von den Vereinigten Stahlwerken hergeſtellter Film„Von Kohle und Eiſen“, der einen umfaſſenden Einblick in das größte ſchwerinduſtrielle Unternehmen Europas gewährte. In den einleitenden Bildern wurde recht anſchaulich unter Verwendung von Werkaufnahmen, Luftaufnahmen und Trickzeichnungen die Größe und die Bedeutung der Ver⸗ einigten Stahlwerke dargeſtellt. Bei den vier Hauptteilen waltet hat und die für einen ſyſtematiſchen Aufbau wie auch für überſichtliche Gliederung Sorge trug. 5 vom Bergbau in allen ſeinen charak iſchen Phaſen his zu den Hüttenwerken, die in gut nen Bildern vor⸗ überglitten, wurden intereſſante die ſchließlich ihre Krönung in dem öritten Teil des Fil⸗ mes fanden. und Verfeinerung“ ein Platz eingeräumt, der der Bedeu⸗ tung und der Wichtigkeit der Produkte durchaus entſprach. Eine anſprechende Rundung erfuhr der Bilöſtreifen durch eine Darſtellung der ſozialen Einrichtungen der Werke. „Sie kennen doch die Geſchichte von dem Maler, der die Kunſt verſtand, Spinnweben ſo natürlich zu malen, daß das Stubenmädchen ſich bemühte, ſie weg⸗ zuwiſchen?“ „Ja, ich kenne die Geſchichte, aber ich zweifle an ihrer Wahrheit.“ „Aber von ſolchen Malern hört man doch öfter!“ „Das ſchon, aber nicht von ſolchen Stuben⸗ mädchen!“ Weiße Zähne —— Horodont —: pp pp ̃ppppppppppppppp c' PFF... ̃ ̃ ̃—ꝛ ꝛ——— j j ̃ ̃ ̃———p—— Pſychologie des Löwen Von Kapitän Schneider Was iſt eigentlich ein Löwe? Auf dieſe ſcheinbar naive Frage könnte man antworten, daß der Löwe erſtens eine Ware iſt, deren Wert ſich dem Geſetz der Nachfrage und des Angebots anpaßt und zweitens, daß der Löwe ein Tier iſt mit durchaus individuellen Eharaktereigenſchaften, die man erſt kennen lernen muß, um das Tier zu zähmen.. In 30 Jahren ſind über 1000 Löwen durch meine Hände gegangen. Und das kam ſo: In jungen Jahren ſtudierte ich zunächſt, um, wie mein Vater, Baumeiſter zu werden. Mein Vater hatte mir ein Fahrrad geſchenkt, damit ich ſo ſchnell als möglich von einem Bau zum anderen fahren konnte. Das Fahrrad war vor 35 Jahren eine kleine Senſation und regte meine Phantaſie an. Ich entſchloß mich dann bald, den Baumeiſterberuf aufzugeben, und wurde über Nacht Rennfahrer. Nachdem ich als erſter, oder ſagen wir als einer der erſten, das hals⸗ brecheriſche Kunſtſtuck„Lobping the Loop“ ausgeführt hatte, mußte ich etwas Neues auf dem Gebiete der Artiſtenkunſt erſinnen, um weiterzukommen. Ein Freund aus England bot mir 12 Löwen zum Kauf an. Damals koſtete ein Löwe„roh“, d. h. un⸗ dreſſiert, ca. 3000 4. Heute iſt auch dieſe Ware im Preiſe gefallen, ſo daß man einen„Prima⸗Löwen“ für die Summe von 1500 bis 2000 l erſtehen kann. Nachdem ich die Tiere erworben und nach Berlin transportiert hatte, fing ich an, mich in die Geheim⸗ niſſe der Tierpſychologie zu vertiefen. Nur die ge⸗ naue Kenntnis der Tierpſyche, wenn man ſo ſagen darf, hat es mir ermöglicht, das zu werden, was man Löwenerzieher nennt, um nicht das Wort Dreſſeur oder Dompteur zu gebrauchen. Die Tiere wurden in großen Käfigen an der Peripherie der Großſtadt untergebracht. Nun hieß es, ſich gegenſeitig kennen⸗ zulernen. Stundenlang ſaß ich im Laufe von etwa 4 Monaten vor den Käfigen. Ich gab jedem einzel⸗ Bei dieſer Praxis fiel mir ſehr bald auf, daß jedes Tier andere Charaktereigen⸗ ſchaften hat. Ein Löwe reagiert beiſpielsweiſe wie ein Beſeſſener auf jedes Wort, er brüllt, ſtellt ſich auf die Hinterbeine und ſcheint keinem guten Zureden zugänglich zu ſein. Ein anderer Löwe wie⸗ derum beachtet einen gar nicht, langweilt ſich an⸗ ſcheinend und ſtraft den Menſchen offenkundig mit Verachtung. Ein drittes Tier wieder hebt den Kopf und ſieht denjenigen, der ſich um ihn bemüht, dumm an. Jeder Löwe reagiert anders auf äußerliche Reize. Löwengebrüll iſt, was dem Laien erſtaunlich erſcheinen mag, zumeiſt ein Zeichen des Wohlbeha⸗ gens— wenn ſich die Tier nicht gerade ſtreiten. Wie bei dem Menſchen impulſives Singen und Pfeifen, ſo iſt bei dem Löwen Gebrüll ein Zeichen von Uebermut. Viele Löwen haben auch einen aus⸗ geſprochenen eigenen Geſchmack für Muſik. Militär⸗ märſche und lärmende Muſikſtücke finden niemals ihr Gefallen. Exotiſche Klänge dagegen, dumpfes Trommelgewirbel und langgezogene Flötentöne er⸗ regen allerhöchſtes Wohlwollen. Einige Sätze aus Tſchaikowſkys„Nußknackerſuite“ etwa, der arabiſche und chineſiſche Tanz dürften als für das Löwengehör beſonders geeignet bezeichnet werden. Bei den Klän⸗ gen ſeinen Ohren lieblich klingender Muſik ſingt der Löwe gewiſſermaßen mit, ein überraſchender Beweis von geſthetiſchem Geſchmack bei einem Raubtier! Nachdem ich nach monatelanger Arbeit den Ein⸗ druck hatte, daß die Tiere mich kannten, wagte ich mich in den Löwenkäßig hinein. Ich war voll⸗ ſtändig waffenlos, denn eine Pistole iſt einer wilden Beſtie gegenüber ein ziemlich nutzloſes Werkzeug. Die beſte Waffe im Kampfe mit einem Löwen iſt. ein ganz gewöhnlicher Stuhl. Auch dieſe Tatſache hat ihre tierpſychologiſche Begründung. Die Feuer⸗ waffe, deren Wirkung das Tier nicht kennt und deren Wirkung auch oft nicht effektiv iſt, flößt dem Löwen keine beſonderen Angſtgefühle ein. Ein Stuhl dagegen mit ſeiner dem Löwen unbekannten Form erſcheint dem Tier als phantaſtiſches Unge⸗ nen Tier einen Namen und redete allerlei Unſinn mit meinen Zöglingen. tüm, vor dem ſich auch die wildeſte Beſtie duckt. Es ſcheint aber trotzdem mein Schickſal zu ſein, daß ich alljährlich einmal von Löwen angefallen werde; ich habe während meiner ganzen Karriere etwa 30 Ueberfälle erlebt. Der ſchlimmſte hat ſich wie folgt abgeſpielt: Ich befand mich im Käfig beim Füttern, und das Fleiſch wurde mir nicht raſch genug gereicht. Plötzlich ſprang ein rieſengroßer Löwe auf mich zu und verſetzte mir einen furchtbaren Schlag mit ſeiner Pranke ins Geſicht. Er zerfetzte mir die ganze rechte Geſichtshälfte. Ich konnte nichts ſehen, der Sehnerv war ofenbar gelähmt und blutüber⸗ ſtrömt ſank ich zu Boden. Meine Frau— eine Tänzerin, die als erſte Cakewalk im Löwenkäfig tanzte, eilte mir zu Hilfe und ſchleuderte dem Löwen einen Hocker entgegen. Ich wurde bewußtlos hinaus⸗ getragen und konnte mich mit Mühe von dem ge⸗ fährlichen Ueberfall erholen. Bei einem anderen Ueberfall blieb mir nichts anderes übrig, als an den Stangen des Käfigs hinaufzuklettern und mich über das offene Dach zu retten. 5 Auch bei dreſſierten, demnach ſcheinbar gezähmten, Löwen läuft jeder Fremde, der in unmittelbare Nähe der Tiere kommt, Gefahr, von ihnen zerfleiſcht zu werden. Bei den Aufnahmen des„Au o Vadis“⸗ Films in Rom iſt einer meiner dreſſierten Löwen über eine 6 Meter hohe Mauer geſprungen und hat einen unglücklichen Statiſten durch einen Biß ins Genick getötet. Bei der erſten Aufnahme desſelben Quo Vadis⸗Films gleichfalls in Rom im Jahre 1912 habe ich eine unfreiwillig⸗komiſche Epiſode erlebt. Meine Löwen wurden in die Arena hineingelaſſen. Das erſte, was ſie taten, war, den koſtbaren Teppich von der Loge des Kaiſers Nero herunterzuzerren und zum großen Entſetzen des Regiſſeurs das teure Requiſit zu zerfetzen. N 1 Die Schar von Statiſten, die in der Arena als gefangene Chriſten verkleidet auf die Aufnahme wartete, zerſtreute ſich im Nu. Der Anblick der vor den Beſtien flüchtenden Leute war unbeſchreiblich komiſch für mich, der ich die getroffenen Sicherungen für völlig ausreichend hielt. Tatſächlich ereignete Die„Selektion“— eine neue Künſtlervereini⸗ gung. Bedeutende deutſche Maler und Bildhauer, die eine gemeinſame Neigung zur abſtrakten Kunſt zuſammenführte, haben ſich unter dem Namen „Selektion“ zu einer neuen Künſtlervereinigung zu⸗ ſammengeſchloſſen. Die Vereinigung beſteht aus Paul Klee, Karl Hofer, Esſar Klein, Max Beckmann, Lyonel Feininger, Oskar Schlemmer, Willi Bau⸗ Georg Muche, J. Adler, Wilhelm Schmid, Walter Kampmann, Johann Molzahn, Ludwig Gies und Walter Reger. Die erſte umfaſſende Ausſtellung iſt für den November im Berliner Kolumbus⸗Haus geplant. Eröffnung einer Bruckner⸗Ausſtellung in Wien. Im Rahmen der Wiener Bruckner⸗Tagung findet in der Muſtk⸗Sammlung der Wiener Natio⸗ nalbibliothek eine Bruckner⸗Ausſtellung ſtatt. Die Ausſtellung umfaßt Originalmanuſkripte, Briefe und Bildniſſe des Meiſters,. Fund eines germaniſchen Gräberfeldes in Oſt⸗ preußen. In der Nähe der oſtpreußiſchen Stadt leider waren jedoch die meiſten Urnen durch Feld⸗ beſtellungen zerſtört. Trotzdem iſt der Fund von außerordentlicher Bedeutung, denn aus der Form der Urnen konnte feſtgeſtellt werden, daß ſie germani⸗ ſchen Urſprungs waren, wodurch einwandfrei erwie⸗ ſen iſt, daß in der Zeit von 200 bis 50. v. Chr. auf dem ſpäter von Slaven beſtedelten Gebiet des deut⸗ ſchen Oſtens Germanen ſaßen. 8 Ein Denkmal für Victor von Scheffel. In Göſzweinſtein will derfränkiſche Schweiz⸗ Verein dem Dichter Vietor von Scheffel ein Denkmal ſetzen. Sitzende Sängerknaben ſollen eine vierkantige Säule aus fränkiſchem Muſchelkalk krönen, die auf der Vorderſeite eine Bronzeplakette „Gaudeamus“ in Bronze tragen ſoll. O Auch die Tartaren ſpielen Hamlet. Nachdem erſt unlängſt in Kowno zum erſten Mal eine Hamlet⸗ Aufführung in lettiſcher Sprache ſtattgefunden hat, Mein erſter Beſuch im Käfig lief glatt ab. J 4 ſich auch bei der Aufnahme kein weiterer Zwiſchenfall. wird fetzt im Theater in Sinferopol eine Hamlet⸗ 1 Aufführung in tartariſcher Ueberſetzung ſtattfinden. 0 Planetarium. Die Arbeitsgemeinſchaft über„Goe⸗ Spieles kam weiterhin mehreren Bearbeitungen von Kreis⸗ des Films merkte man die fachkundige Hand, die hier ge⸗ Ausgehend Einzelheiten vermittelt, Wurde doch hier der„Weiterverarbeitung meiſter, Max Ernſt, W. Kandinſky, Oskar Moll, Stuhm iſt ein großes Gräberfeld entdeckt worden, des Dichters und an den Seitenflächen Zitate aus 1 e F. R Seng gng gs a 8 e rn . o . r . Süd weſtdeutſche dienstag, 25. Oktober 1932 Aus Vaden Arbeitsloſenzahlen im Landbezirk mp. Ladenburg, 23. Okt. Die Nebenſtelle Laden⸗ burg des Arbeitsamts Mannheim zählte bei ihrer letzten Feſtſtellung vom 15. Oktober insgeſamt 415 (am 30. September 399) Hauptunterſtützungsempfän⸗ ger, davon 344(329) Männer und 71(70) Frauen. Auf die zur Nebenſtelle des Arbeitsamts gehörenden Gemeinden verteilen ſich dieſe Zahlen wie folgt: Ladenburg 111(103) männliche und 15(16) weibliche, Neckarhauſen 61(52) männ⸗ liche und 15(16) weibliche, Edingen 68(65) männliche und 36(43) weibliche, Schriesheim 104(109) männliche und 7(8) weibliche Unter⸗ ſtützungsempfänger. Das leichte Anſteigen der Ar⸗ beitsloſenziffern iſt in jedem Jahr nach Beendigung der Erntearbeiten zu verzeichnen. Evangeliſcher Volkskirchenbund S. Bruchſal, 24. Okt. Der„Evangeliſche Volks⸗ kirchenbund“, dem ſämtliche ev. Volksvereine Badens angeſchloſſen ſind, hielt geſtern in Bruchſal ſeinen Bundestag ab. An die Vertretertagung im Ge⸗ meindehaus ſchloß ſich der Feſtgottesdienſt an, der von Stadtpfarrer Zier⸗Pforzheim gehalten wurde und durch den Kirchenchor Bruchſal und den Poſau⸗ nenchor Mannheim ⸗Sandhofen bereichert wurde. In der Landesverſammlung im„Bürgerhof“ erſtattete der 2. Vorſttzende Schwarz⸗Freiburg den Geſchäftsbericht. Der Rechner Kaſten⸗ Mannheim legte in ſeinem Bericht dar, daß die Einnahmen in den Jahren 1926—1931 24 761/ betragen haben. Die Unterhaltung des ev. Volksblattes erforderte 11000 Mark in dieſen Jahren. Zum 1. Bundesvorſitzenden wurde einſtimmig Pfarrer Zier⸗Pforzheim gewählt. Prozeß gegen einen internationalen Hochſtapler * Freiburg i. Br., 24. Okt. Am 9. November be⸗ ginnt vor dem Freiburger Schöffengericht ein Straf⸗ prozeß von internationalem Ausmaß. Wegen Be⸗ trugs uſw. haben ſich zu verantworten der päpſt⸗ liche Graf Friedrich Burckhardt⸗Colloredo aus Baden⸗Baden und ſeine Genoſſen. Nach Ab⸗ ſchluß des Verfahrens wird Colloredo an die Schweiz ausgeliefert werden, wo er ſich gleichfalls wegen Hochſtapeleien zu verantworten hat. Der Diebſtahl im Münſter * Säckingen, 25. Okt. Zum Einbruch in die Sakriſtei des Fridolin⸗Münſters in Säckingen wird noch mitgeteilt, daß der Kunſtwert der geſtohlenen Reliquien und alten Koſtbarkeiten auf etwa eine Million Mark beziffert wird. Der Mes⸗ ner, der Sonntags um 5 Uhr früh in die Kirche kam, war über den Einbruch ſo erſchrocken, daß er erſt gegen 7 Uhr Meldung zu erſtatten wagte. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung 2 Verſchleuderung ungeheurer Werle Nolkundgebnng der badiſchen Neuhausbeſitzer * Karlsruhe, 24. Okt. Viele hunderte von Neu⸗ hausbeſitzern aus allen Teilen Badens verſammelten ſich geſtern nachmittag in der Landeshauptſtadt zu einer eindrucksvollen Notkundgebung. Der Andrang zur Glashalle des Stadtgarten⸗Reſtaurants war ſo ſtark, daß im Kaffee Nowack eine Parallel⸗ Verſammlung abgehalten werden mußte. Auch Vertreter des Bezirkswohnungsbauverbandes Karls⸗ ruhe und des Althausbeſitzer⸗Verbandes ſowie einige Abgeordnete des Landtags waren erſchienen. Der Landesvorſitzende, Architekt Leonhard⸗Mannheim, teilte zunächſt mit, daß das Miniſterium des Innern ſich entſchuldigen und bereit erklären ließ, noch im Laufe dieſes Monats eine Abordnung zu empfangen. Die Not des Neuhausbeſitzes ſei himmel⸗ ſchreiend und baldige durchgreifende Hilſe des Staates geboten, wenn nicht die deutſche Wirtſchaft ſchweren Schaden erleiden ſolle. Die Organiſation des Neuhausbeſitzes habe weſentliche Fortſchritte gemacht, denn man er⸗ kenne immer mehr die Bedeutung des Zuſammen⸗ ſchluſſes. Der Redner erläuterte dann die vielen Einga⸗ ben an die Regierung, den Landtag wie auch an das Reichsarbeitsminiſterium mit den darin enthaltenen programmatiſchen Forderungen zur Rettung des Neuhausbeſtitzes, an deſſen Schickſal dank den Be⸗ mühungen der Organiſation heute alle maßgebenden Stellen in Reich, Ländern und Gemeinden inter⸗ eſſtert ſeien. Der Landesvorſitzende ſtellte dabei feſt, daß Baden das erſte Land im Reiche war, das ſich der Neuhausbeſitzer annahm und daß Mann⸗ heim, Karlsruhe, Baden⸗Baden uſw. als erſte ba⸗ diſche Städte Erleichterungen brachten. Aber wenn auch die Unterſtützungsſumme vom Landtag auf 700 000/ erhöht, alſo verdoppelt wurde, ſo ſeien doch die Hilfsmaßnahmen der badiſchen Regierung ſehr gering und unzureichend. Herr Leonhard wies Zahlen auf auf Grund vorliegender eine erſchreckende Zunahme der Fälle von Zwangsverſteigerungen, Zwangsbeitreibung, Zwangsverwaltung hin, um zu zeigen, daß es höchſte Zeit ſei, ſanierend zur Rettung einzugreifen. Es beſtehe die Gefahr, der Verſchleuderung ungeheurer Werte unbekümmert darum, daß das in die Bauten hinein⸗ geſteckte Eigenkapital bereits verloren ſei und die Eigentümer, die ſ. Zt. im Intereſſe der Allgemein⸗ heit gehandelt hätten, an den Bettelſtab gebracht wür⸗ den. Aus ethiſchen, wirtſchaftlichen und ſtaatspoli⸗ tiſchen Gründen habe der Staat die Pflicht, zu helfen. Der zweite Referent, Rechtsanwalt Dr. Wärther⸗ Karlsruhe, ſieht die Notlage des Neuhausbeſitzes als eine Folge der Ueberteuerung des Bauens. Der Staat hätte die Preisentwicklung auf dem Bau⸗ markt überwachen müſſen. Er forderte die ſofortige Einſtellung der Zwangsvollſtreckungen und die Herab⸗ ſetzung der Zinſenlaſten ſowie eine gerechte Schulden⸗ abwertung, die er als ein Problem der ganzen deut⸗ ſchen Wirtſchaft bezeichnete. Kollegen aus dem Oberland und aus Schwet⸗ zingen ſchilderten gleichfalls die verzweifelte Stimmung in den Reihen der Neuhausbeſttzer und führten Klage über rigoroſes Vorgehen einiger Bezirkswohnungs verbände. r b Darauf gelangte einmütig folgende Entſchlie⸗ ßung zur Annahme:„Die am Sonntag, 23. Ok⸗ tober, in Karlsruhe verſammelten badiſchen Neuhaus⸗ beſitzer verlangen, daß der Staat ſich der außerordent⸗ lichen Notlage des Neuhausbeſitzes annimmt. Es muß, ſoll nicht der geſamte Neuhaus beſitz zuſammen⸗ brechen, eine ſofortige Entlaſt ung angeſtrebt wer⸗ den. Dieſe iſt nur möglich, wenn nachſtehende For⸗ derungen erfüllt werden: 1. Sicherung gegen Zwangsverſteigerungen ent⸗ ſprechend dem Geſetzentwurf der ſüddeutſchen Ar⸗ beitsgemeinſchaft des Neuhausbeſitzes; 2. Ausſetzung der Zins⸗ und Tilgungsbeiträge für Baudarlehen auf vorläufig zwei Jahre; 3. Gleichſtellung des privaten Neuhausbeſitzes in finanzieller und ſteuerlicher Hin⸗ ſicht mit den gemeinnützigen Baugeſellſchaften; 4. Ver⸗ längerung der Steuerfreiheit der Neuhäuſer um weitere zehn Jahre; 5. Senkung der Zinſen der erſten Hypothek auf 4 v..; 6, finanzielle Unter⸗ ſtützung der erwerbsloſen Neuhausbeſitzer und Neu⸗ hausmieter im gleichen Ausmaße wie der erwerbs⸗ loſen Althaus mieter. Im übrigen ſteht der Neuhausbeſitz auf dem Standpunkt, daß eine endgültige Behebung der Notlage nur von der Geldſeite her kommen kann. Am 209., 30. und 31. Oktober wird in Berlin die erſte Delegiertenverſammlung des deutſchen Neu⸗ hausbeſitzes ſtattfinden. Montag, den 31. Oktober, ſoll eine Vorſprache beim Reichsarbeits⸗ und Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter erfolgen. 1 N Anfall eines Noſtomnibuſſos Wegen Morsverſuchs verhaftet 3. Jahrgang/ Nummer 497 2 Aus der Pfalz Zur Bekämpfung der Schwarzarbeit nd. Ludwigshafen, 24. Okt. Die Handwerks⸗ kammer der Pfalz ſtellt zurzeit Erhebungen an, in welchem Umfange die Schwarz⸗ und Pfuſcherarbeit örtlich betrieben wird. Vielerorts wurde ſchon feſt⸗ geſtellt, daß Schwarzarbeit weniger von entlaſſenen Fabrik⸗Facharbeitern, häufig aber ſyſtematiſch von den ehemaligen Lehrlingen der Handwerks⸗ meiſter betrieben wird. Die Handwerkskammer beabſichtigt nunmehr mit allen verfügbaren Mitteln gegen dieſe empfindlichen Schädlinge des reellen Handwerks einzuſchreiten. Die örtlichen Handwerksorganiſationen erhoben auch mit allem Nachdruck die Forderung, daß die Kammer keine Maßnahme unverſucht laſſen ſoll, um die außerordentlich ſtark überhand genommene Schwarz⸗ und Pfuſcherarbeit einzudämmen. Rabiate Fahrgäſte nd. Oggersheim, 24. Okt. Zwei betrunkene Fahr⸗ gäſte aus Ludwigshafen und Oggersheim ſprangen am Sonntag abend am Mannheimer Tor in die Straßenbahn der Linie 11. Weil ſie im Wagen rauchten, wurden ſie von dem Straßenbahnſchaffnet Fiſch auf die Plattform verwieſen. Auſtatt der höflichen Weiſung des Schaffners zu folgen, ſchlugen ſie wie wild auf den Schaffner und verſetzten ihm einen Fauſtſchlag in das Geſicht. Dadurch wurde ſeine Brille demoliert. Die Glasſplitter drangen in das rechte Auge ein, wodurch dieſes ſehr bedenk⸗ lich verletzt wurde. Der Schaffner konnte infolge⸗ deſſen ſeinen Dienſt nicht mehr verſehen. Beide Täter ſprangen aus der Straßenbahn und flüchteten querfeldein in Richtung Frieſenheim. Eine Verfol⸗ gung verlief ergebnislos. Nachträglich aber konnten ihre Perſonalien feſtgeſtellt werden. Beide waren vorher in einer Wirtſchaft, wo ſie dem Alkohol ziem⸗ lich zuſprachen. Pfalzbeſuch des Landesarbeitsamts⸗Präſidenten * Speyer, 24. Okt. Präſident Kerſchenſteiner vom Landesarbeitsamt Bayern weilte dieſe Woche in der Pfalz. Die Beſprechungen galten der Lage am Arbeitsmarkt. Das„Pfälziſche Heimatwerk, Sitz Landau“, das ſich die Förderung des freiwilligen Ar⸗ beitsdienſtes in der Pfalz zur Aufgabe gemacht hat, wurde offiziell anerkannt. Ferner wurde ein offenes Führerlager in Annweiler genehmigt, in dem etwa 40 Führer ausgebildet werden ſollen. Die Landauer Erpreſſungs⸗Affäre * Landau, 23. Okt. In der Erpreſſungsaffäre ſind im Laufe des geſtrigen Tages außer den bereits ge⸗ meldeten zehn Feſtnahmen weitere fünf Verhaf⸗ tungen vorgenommen worden. Als Hauptſchuldige wurden bisher der Kaufmann Grasmück, der Er⸗ werbsloſe Karl Schreiber und der frühere Angeſtellte n Hermann Weißer ermittelt. Die Vernehmungen Man vermutet, daß hier eine internationale N 5 durch den Unterſuchungsrichter dauern noch an und Diebesbande am Werke war, die auch in nord⸗ Selbſtmord des Führers* Aſchaffenburg, 28. Okt. Die e. 561 es 1 0 a h 1 deutſchen Städten Kircheneinbrüche verübt hat. Sie* Frauenalb, 24. Okt. Am Sonntag abend kurz zenau verhaftete den verheirateten Landwirt Ado preßte Geldſumme beläuft ſich auf weit über 2 Oertlichkeiten en 1 vor 11 1165 iſt auf der Fahrt nach Neuenbürg zwi⸗ Kraus von Mömbris⸗Hehl in einer Gaſtwirtſchaft 10 000%. Einzelne der Verhafteten haben bereits 5 0 iſt i 5 ſchen Frauenalb und Herrenalb ein Poſtomnibus, der in Waſſerlos. Kraus hatte am 15. Oktober d. J. zugegeben, Summen von etwa 2000/ erhalten zu haben. Die Unterſuchung iſt in vollem Gange. 9 5, abends auf der Ortsſtraße in Steinbach bei Aſchaf⸗ haben. Die Erpreſſungsmanöver wurden in raffi⸗ Fingerabdrücke und andere Merkmale wurden von e rechks. 8 0 b 5578 0 fenburg auf den Landwirt Joſef Sauer von Stein⸗ nierter Weiſe ausgeführt. der Staatsanwaltſchaft aufgenommen. 1 hakte, 8 dart 1 25 50 1 75 bach mit einer Armeepiſtole vier ſcha r fe Bekannt wird noch, daß die jetzt erfolgten Verhaf⸗ (—7 Meter) hinabgeſtürzt. Der Fahrer hatte ſtark[Schüſſe abgegeben, die glücklicherweiſe fehlgingen. tungen auch eine Neuaufrollung des ſ. Zt. ähnlich 8* 50 gebremſt und der Wagen blieb faſt unverſehrt. Wun⸗ Die von einem in der Nacht vom 13. auf 14. Oktober gelagerten Falles Riegel im Gefolge haben dürf⸗ W A- Weinheim, 25. Okt. Geſtern feierte Herr Aug. derbarerweiſe kamen auch eine allein im Wagen d. J. von Kraus in Gunzenbach verübten Einbruchs⸗ ten. In dieſer Mordſache, die ſ. Zt. nicht aufgeklärt . Pitſch, früherer Direktor der Kreispflegeanſtalt ſitzende Frau und der Autoführer mit dem Schrek⸗ diebſtahl herrührende Piſtole mit ſieben Schuß führte werden konnte, waren damals einige Verhaftungen Weinheim, ſeinen 94. Geburtstag. Herr Pitſch ken davon. Der Lenker nahm ſich aber den Unfall er noch bei ſich. Kraus lebt von ſeiner Ehefrau ge⸗ erfolgt, die aber nicht aufrecht erhalten werden konn⸗ iſt der älteſte Bürger der Stadt. ſo zu Herzen, daß er ſich durch einen Revolver trennt und machte ſchon ſeit Wochen unter Ver⸗ ten. Die neuerlichen Feſtnahmen im Fall Weil dürf⸗ 4 Saubhauſen, 25. Okt. Im Alter von 85 Jahren ſchuß erſchoß. Der unglückliche Mann ſtammte übung von Diebstählen uſw. die hieſige Gegend un⸗ ten, wenigſtens teilweiſe, unter Umſtänden geeignet verſtarb der letzte hieſige Veteran von 1866 und aus Neuenbürg. ſicher. 4 ſein, den Fall Riegel e zu helfen. 1870/71, der Landwirt und Kirchengemeinderechner erein für pfälzi Kirchen e 5 8 a Fr. K. Gänzler. Mit ſeinem Eingang zur großen +*. 5 52 8.* Lachen, 25. Okt. Geſtern abend halb 7 Uhr ſtieß* Schifferſtadt, 23. Okt. Der Geſamtumſatz der A li der katholiſche Kirchenchor auch ein; F zwiſchen Dudenhofen und Hanhofen der Radfahrer[Gemüſezentrale betrug im Geſchäftsjahr 1931 22 230,84 rmee verliert der katholiſche Kirchenchor auch ichte hielt in Landa Jahreshaupt⸗ 8 0 5 5 Kirchengeſchichte hielt in Landau eine Jahnerbaut, ˖ Baden zu: Zentner, 2 028 127 Stück und 201 545 Bündel im Ge⸗ treues Mitglied. ſamml ab. Der erſte Vorſitzende, Kirchenrat Karl Arnold mit einem Kleinauto aus Baden zu⸗ entner, ück und ündel im Ge 4 Wiesloch, 25. Okt. Zugunſten der Wieslocher 55 Adolf gt ſch⸗Landau begrüßte die„pielen Be⸗ ſammen. Arnold erlitt ſehr ſchwere Verletzungen im 5 von 247 730,78 4. Die Wertſteigerung gegen Winlerhilfe hatten ſich am Sonntag abend im Saale ſucher, insbeſondere die Herren des Prot. Landes⸗ e i 11 e ee 516 4. e zum Erbprinzen einige edeldenkende Künſtler zu⸗ kirchenrates. Der Schriftleiter, Pfarrer Biundo⸗ S i 9 brachte den Verletzten in das Stiftungs⸗ m„ 2 8 n ach ſammengefunden, um durch einen Kammer⸗ Annweiler, gab eine eingehende Ueberſicht über Art peuyer verbrachte den Verletzten in gs. 16. Auguſt, den Tagen des Grenzlandtreffens, hat muſikabend Mittel zur Stillung der ſchlimmſten und Fülle der im letzten Vereinsjahr geleiſteten krankenhaus Speyer. 8 N der geſchiedene Kaufmann Albert Faber aus Karls⸗ Not im bevorſtehenden Winter zu gewinnen. Zum Arbeit. Pfarrer Heilmann⸗Dürkheim erſtattete* Mechtersheim(Amt Speyer), 5. Okt. Am ruhe z. Zt. in Unterſuchungshaft, auf der Feſtwieſe Vortrag kamen Werke von Mozart, Schubert, Gluck, Bericht über das Vereinskaſſenweſen, das in Ord⸗ Samstag verunglückte der Arbeiter Peter Hauber an der Winzlerſtraße dem Fabrikarbeiter Wilhelm ö Bagner, Verdi und Corelli. Das zahlreiche Publi⸗ nung befunden wurde Wichtigſter Gegenſtand der mit dem Motorrad in der Mechtersheimer Hohl. Er Weber eine Geldbörſe mit 15 entwendet. Er ö um folgte den Darbietungen mit großer Aufmerk⸗ Tagung war der Vortrag von Oberkirchenrat D. erlitt anſcheinend einen ſchweren Schädelbruch beſtritt zwar die Diebſtahlsabſicht, wurde aber ein⸗ ſamkeit und nötigte die Mitwirkenden durch anhal⸗ Mayer⸗Speyer über das Thema„Wie unſere und mußte bewußtlos in das Stiftungskrankenhaus wandfrei überführt. Als rückfälliger Dieb erhielt er tendem Beifall zu mehreren Dreingaben. jetzige Pfalz politiſch und kirchlich geworden iſt“. Speyer verbracht werden. 10 Monate Gefängnis. 81* — Srfigs bid 7 eqdemlich⸗ 5 8 5 5 15 8 ö dem Ops A PEL GROSSHANDLER:. STEINBERG A MEV ER,. MANN HEIM, O 7. 5(HEIDELBERGER STRASSE), TELEPHON 23237 Großes Lager in Original Opel Ersatzteilen Opel Spezialreparaturwerkstäàtte eingerichtet mit den neuesten Spezialmaschinen. f 1 Cpl. ERHKAUFSS TEILE, LUDWIdS HAFEN/ ff., KAISEft WIHELM STR. 7, Bf 628 50, VERKAUF FUR MaNNHEIM UND LUDWIGSHAFEN. Alle Teile u. Reparaturen zu Opel-Festpreise * a i g 5. — Dienstag, 25. Oktober 1932 HANDELS- WIRTSCHAFT-ZET TUN. der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 497 Schwierigkeiſen der Schweizerischen Diskonibank * Baſel, 24. Okt. Die ſozialiſtiſche Preſſe meldet einen neuen großen Genfer Bankkrach, der ſich, ohne daß der Name genannt wird, auf die Schweizeriſche Diskontbank bezieht und ſich bald ereignen werde. Die ſtarken Kursſchwankungen der Aktien dieſer aus der Fuſion des Comptoir d Escompte und der Union Financtère im vergangenen Herbſt hervorgegangenen neuen Bankunternehmungen ſind bekannt. Nach einem Anfangskurs von 294 Franken im September 1931 ſtehen die Papiere heute nach mehrmaligem Auf und Ab auf einem Tiefſtand von 100 Franken oder 20 v. H. der Parität. Die durch die Neugründung der Bank im vergangenen Jahre am Platze Genf vollzogene Sanierung war durch die Uebernohme eines großen Effektenporte⸗ feuille ſchwer belaſtet, obſchon der Bund, die ſchweizeriſchen Großbanken und auch die neue ſchweize⸗ riſche Darlehenskaſſe bedeutende Mittel zuführten. Die Entwertung des Effektenbeſtandes betrug per Ende 1991 ca. 22,4 Mill. Franken. Neue Verluſte im oſteuro⸗ pälſchen Geſchäft ſollen leider hinzugekommen ſein. Es werden deshalb Lerſchiedene Reorganiſa⸗ tionsprofjekte erörtert, wobei die Zuſammenlegung des heutigen Stammaktienkapitals, die Vereinheitlichung der Prioritäts⸗ und Stammaktien ſowie die Inveſtierung neuen Kapitals im Vordergrund ſtehen. Auch wird vor⸗ geſchlagen, daß die Bank, die für das weſtſchweizeriſche Wirtſchaftsleben von großer Bedeutung iſt, ſich in ſtärkerem Maße auf das eigentliche Stommgebiet konzentrieren ſolle. Endgültige Beſchlüſſe ſind aber noch nach keiner Richtung gefaßt. Das Aktienkapital von 110 Mill. der neuen Bankgründung gliedert ſich in 70 Mill. Stammaktien und 40 Mill. 6proz. nicht kumulative mit 25 v. H. eingezahlte Vorzugsaktien.„ * Schiffs⸗ und Maſchinenbau AG, Mannheim. Die Ge⸗ ſellſchaft kündigt den noch umlaufenden Reſt ihrer§proz. Anleihe von 1920 zur Rückzahlung auf den 1. 2. 39. Die zahlung der Obligationen erfolgt zum aufgewerteten Nenn⸗ betrag von 18/ für je 1000. Gleichzeitig werden die Zinſen und Zinſeszinſen für die Zeit vom 1. 1. 25 bis 5 5 89 ausgezahlt.(Siehe auch Anzeige geſtriges Abend⸗ att. ) Wieder Ausfall der Interimsdividende bei Royal Dutch. Amſterdam, 24. Okt.(Eig. Dr.) Die Verwal⸗ tung beſchloß für 1932 wie im Vorjahre keine Interims⸗ dividende zu verteilen. Die flüſſigen Mittel des Unter⸗ nehmens ſeien im Zunehmen begriffen. Die Wegelin- Sanierung Ein Angeboi des Großakflonärs Hahn Das kürzlich von der Deutſchen Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt vorm. Roeßler in Frankfurt a. M. der Aug. Wegelin AG. gemachte An⸗ gebot ſieht neben einer 30proz. Befriedigung der nicht be⸗ vorrechtigten Gläubiger eine Herabſetzung des Grund⸗ kapitals im Verhältnis von 20 zu 1 und Wiedererhöhung um rund 0,38 Mill./ vor. Ein Bezugsrecht an die Aktio⸗ näre iſt ausgeſchloſſen. Dieſes Angebot wird nach der „K..“ von einem Teil der Aktionäre, zu dem auch der Großaktionär Lorenz Hahn(Eſſen) gehört, als zu ungünſtig empfunden. Für die Annahme des Angebots der Scheideanſtalt iſt die Dreiviertelmehrheit erforderlich. Da Hahn über nom. 0,5 Mill.% des Aktienkapitals ver⸗ fügt und in den letzten Hauptverſammlungen rund ein Drittel der angemeldeten Aktien vertrat, glaubt er mit ſei⸗ nen Stimmen die Annahme des Gebots verhindern zu können. Vermutete Veränderungen im Aktienbeſitz dieſes Großaktionärs ſeien nicht eingetreten. Wie wir hören, wollen Hahn und eine ihm naheſtehende Gruppe jetzt Wegelin ein günſtigeres Angebot unterbreiten, deſſen Einzelheiten zwar noch nicht endgültig feſtſtehen, das aber eine Kapitalzuſammenlegung höchſtens im Verhältnis von 12 zu 1 vorſehen ſoll. Gleichzeitig will man den alten Aktionären ein Bezugsrecht einräumen. Die Vorſchläge(mit einem Intereſſenten werde zurzeit noch verhandelt), ſollen im Laufe der nächſten Woche be⸗ kanntgegeben werden.— 4,46 Mill. Dollar Quartals⸗Verluſt bei General Motors. Die General Motors Co. weiſt für das 3. Quar⸗ tal einen Reinverluſt von 4,46 Mill. Dollar aus, gegenüber einem Reingewinn von 13,39 Mill. Dollor im dritten Quartal 1931. Der Reingewinn der Geſell⸗ ſchaft für die drei Quartale 1932 beträgt 10,55 Mill. Dollar, was auf den einzelnen Anteil der Geſellſchaft um⸗ gerechnet einen Betrag von 8 Cents entſpricht gegen⸗ über 97,45 Mill. Dollar bzw. 2,08 in den erſten neun Mo⸗ naten des Vorjahres. Die Baraktivo der Geſellſchaft wer⸗ den für den 30. September mit 209 Mills Dollar aus⸗ gewieſen gegen 205 Mill. Dollar am 31. Dezember 1931 und das Betriebskapital mit 240 Mill. Dollar gegen 274 Mill. Dollar. * Südd. Zucker AG. Mannheim. Von der Verwaltung wird uns mitgeteilt, daß das Werk Frankenthal (Pfalz) der Süddeutſchen Zucker AG den Betrieb, der ſonſt erſt im Oktober aufgenommen wurde, in dieſem Jahre ſchon mit Anfang des Vormonats aufgenommen hat und daß eine nur unweſentliche Vergrößerung der Belegſchaft gegen⸗ über früheren Jahren erfolgt iſt. Auch die übrigen Werke der Geſellſchaft, ſoweit ſie überhaupt arbeiten, haben in dieſen Tagen die Kampagne wie gewöhnlich eröffnet. l * Neneinſtellungen in der Schokoladeinduſtrie. Die Trumpf⸗Schokoladen⸗Fobriken, Aachen⸗Ber⸗ Un, haben 410 Arbeitskräfte neu eingeſtellt. Damit hat die Belegſchaft in allen Trumpf⸗Fabriken wieder die Zahl von 2000 ſiberſchritten. Schicht⸗ oder Lohnkürzungen ſind nicht beabſichtigt.— Bei den Schokoladefabriken B. Sprengel u. Co. Hannover, iſt der Abſatz im Oktober in ollen Fabrikaten weiter geſtiegen und konnte in Pralinen gegen⸗ über dem Vorjahr um 128 v. H. erhöht werden. Die Be⸗ legſchaft iſt jetzt mit 720 Mann bei ungekürzter 48ſtün⸗ diger Arbeitszeit um 65 v. H. höher als im Oktober 1931. Enischeidung über NRheinschifiahri-Selbsfhilfe Von Generaldirekior Gofilieb Jaeger-Mannheim Die Internationale Studienkom⸗ miſſion für die Rheinſchiffahrt wird in ihrer heute in Köln ſtattfindenden Tagung endgültig über den ſogenannten„Jaeger⸗Plan“ zu beſchließen haben. Nachdem die maßgebenden Organiſationen der rhei⸗ niſchen Partikulierſchifferverbände ſich grundſätzlich für den Plan ausgeſprochen haben, iſt wohl anzuneh⸗ men, daß er auch von der Internationalen Studien⸗ kommiſſion angenommen werden wird. Der Urheber des Planes, Generaldirektor Gottl. Jaeger⸗ Mannheim nimmt im nachfolgenden noch einmal das Wort, um ſich über ſeinen Plan in der letzten Faſſung, die jetzt in Köln zur Beſchlußfaſſung vor⸗ liegt, im Zuſammenhang mit dem Werdegang und des derzeitigen Standes der Rheinſchiffahrt zu äußern: Die Rheinſchiffahrt iſt entſtaun den durch Par⸗ tikulterſchiffer(Einzelſchiffer.) Es waren dies Gewerbetreibende, die ſich ein kleines Schiff bauen ließen, früher aus Holz, ſpäter aus Eiſen, und damit Güter für fremde Rechnung von einer Rheinſtation nach der anderen transportierten. Dieſe Schiffe wurden zuerſt durch Men⸗ ſchen gezogen, ſpäter durch Pferde und wieder ſpäter kamen dann die Dampfſchiffe. Dieſe Einzelunternehmungen or⸗ ganiſterten ſich für beſondere Reiſen, beiſpielsweife von Rotterdam nach Mannheim oder von anderen Plätzen nach anderen Stationen, um ſo den Anſprüchen des Handels wengen Bedarf an Verladegelegenheit entgegenzukommen. Auf die Dauer konnte jedoch auf dieſe primitive Art den Anſprüchen von Handel und Wirtſchaft nicht gedient wer⸗ den und ſo wurden dann Rheinſchiffahrtsgeſell⸗ ſchaften gegründet, u. a. in Mannheim im Jahre 1842 die Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗ Geſellſchaft, die im Jahre 1925 durch Fuſion in die Rhein ⸗ und See⸗Schiffahrts⸗Geſellſchaft aufging. Die Ruhrkohlenzechen und der Ruhrkohlenhandel empfanden auch das Bedürfnis, um ihre Produkte nach Sſtödeutſchland einerſeits und nach Holland und Belgien andererſeits abſetzen zu können, ſich Schiffsraum zuzulegen und ſo entſtanden die Zechen reederetien, die dann ſpäter nach Gründung des Kohlenkontors als Ver⸗ kaufsorganiſation der Ruhrkohlen nach Sübdeutſchland, Kohlenkontorreedereien genannt worden ſind. Aber auch heute ſpielt der Partikulierſchifer auf dem Rhein noch eine große Rolle. Um zunächſt beim Kahnraum zu bleiben, ſo ſei er⸗ wähnt, daß auf dem Rhein gegenwärtig Schleppkähne fah⸗ ren, von 400 To. Ladefähigkeit pro Fahrzeug und mehr, (das größte Fahrzeug hat eine Ladefähigkeit von ca 3500 Tonnen), rd. 6, Millionen To. Davon entfallen auf: Deutſchland 2 450 000 Frankreich 862 000 Holland 9 150 000 Belgien 750 000 Schweiz 73 000 Dieſe Fahrzeuge aufgeteilt auf Reedereien und Parti⸗ kulierſchiffer ergibt für: Reedereien Partikulierſchiffer Deutſchlond 1200 000 1200 000 Holland 700 000 2 450 000 Schweiz* 0⁰⁰ 7775 Frankreich 302 000 5 Belgien 150 000 600 000 Somit entfallen auf die Reedereien insgeſamt rd. 2,5 Millionen Tonnen, auf die Partiku⸗ lierſchiffer rd. 4,3 Millionen Tonnen. Man kann aus dieſen Zahlen erſehen, daß die Partikulier⸗ ſchiffer auf dem Rhein noch einen recht großen Anteil an der Kahntonnage beſtitzen. Weſentlich anders ſieht es aus bei der Schleppkraft. Dieſe befindet ſich in der Hauptſache in den Händen der Reedereien, insbeſondere ſind die Radſchlepp⸗ dampfer ausſchließlich im Beſitz der Reedereien und von dieſen wieder in der Hauptſache in den Händen der deut⸗ ſchen Reedereien. Die Rheinſchiffahrt war nie ein Gewerbe, das große Renten abgeworfen hat. Die Lage der deutſchen Rheinſchiffahrt war jedoch in den Nachkriegsjahren gegenüber der ausländiſchen Konkurrenz auf der Unkoſtenſeite unerträglich geworden. So war die Lohnhöhe 30 bis 40 v. H. höher als bei der ausländiſchen Rheinſchiffahrt, von Steuern, ſozialen Laſten garnicht zu reden. Im Jahre 1929 einigten ſich die Parteien(Arbeitgeber und Arbeitnehmer) nach dem Vorſchlag des Reichsarbeits⸗ miniſteriums, die Lage der deutſchen Rheinſchiffahrt, ins⸗ beſondere die Lohnverhältniſſe im Vergleich zum Ausland durch eine neutrale Kommiſſton unterſuchen zu laſſen. Die Kommiſſion beſtätigte und wies durch Zahlen nach, daß die aufgeſtellten Angaben der deutſchen Reedereien zutrafen. Zur Behebung der dadurch hervor⸗ gerufenen Notlage ſchlug die Kommiſſion vor, ein inter ⸗ nationales Rheinſchiffahrtskartell zu bil⸗ den zum Zwecke der Erhöhung der Rheinfrach⸗ ten. Man dachte aber dabei wahrſcheinlich nicht daran, daß die Rheinfrachten, wenn ſie eine Höhe bekommen ſoll⸗ ten, die den deutſchen Reedereien ein normales Aus⸗ kommen ſicherte, für den weſentlich billiger arbeitenden Ausländer das lukratipſte Geſchäft geworden wären und Anreiz geboten hätten, den vorhandenen Schiffs⸗ raum zu vergrößern. Es waren wiederholt Anſätze gemacht worden, Ver⸗ ſtändigungen auf breiter Baſis herbeizuführen, ſo Sanierung der Landesbank der Rheinprovinz Reichs⸗ und Staatsregierung haben nunmehr die Ver⸗ handlungen über einen Sanierungsplan der Lan⸗ desbank der Rheinprovinz abgeſchloſſen. Da die Behebung der Illiquidität der Landesbank in erſter Linie eine Frage der Wiederherſtellung der finanziellen Lei⸗ ſtungsfähigkeit der ihr verſchuldeten rheiniſchen Kommunen iſt— in den letzten Mongten ſind dieſe weiter in ſteigendem Maße mit ihren Zinsleiſtungen gegenüber der Landesbank in Rückſtand geraten—, haben ſich Reich und Staat bereit erklärt, der Landesbank ein Mindeſtaufkommen aus den laufenden Zins⸗ und Tilgungsverpflichtungen dieſer Schuldner in Höhe von 15 Millionen Reichsmark auf die Dauer von vier Jahren zu garantieren unter der Vorausſetzung, daß ſich andererſeits auch die Gläubiger der Landes⸗ bank zu einem Entgegenkommen ſowohl in der Zinshöhe als auch durch Stundung ihrer Kapitalforderungen auf mindeſtens vier Jahre bereit finden. Es darf erwartet werden, daß die Kommunen innerhalb dieſer Friſt durch Maßnahmen der Umſchuldung oder des Finanzausgleiches inſtand geſetzt ſind, ihren Kapftelverpflichtungen allmählich wieder nachzukommen. 5 5 5 Außerdem wird die Staatsregierung aller ihr in Aus⸗ übung der Kommunalauſſicht zur Verfügung ſtehenden Mittel für die Abwicklung der Verpflichtungen der Lan⸗ desbank einſetzen. Der Provinzialverband ſoll ſich bei der Sa⸗ nierung dergeſtalt beteiligen, daß er die Forderungen von die dieſen aus der e der im onen Reich und Staat, Herbſt vorigen Jahres gegebenen 50 Mil! einfährtgen Schatzanweiſungen gegen die Handesbank erwachſen ſind, als Schuldner übernimmt und dieſen Betrag der Landesbank als zuſätzliches Haf⸗ N zur Verfügung ſtellt, wodurch nicht nur eine er bliche Verbeſſerung des Status, ſondern auch— durch Fortfall dieſes zinspflichtigen Paſſivpoſtens— eine enk⸗ ſprechende Verringerung der Zinſenlaſt eintritt. Die Ver⸗ zinſung und Tilgung dieſes Darlehens ſoll durch die aus ßenden Einnahmen geſichert werden. Unter der Vorausſetzung, daß dieſem Sanierungs⸗ programm auch ſeitens der Geſamtheit der Gläubiger zu⸗ geſtimmt wird, hat ſich die Reichsbank im Einver⸗ nehmen mit der Akzeptbank in dankenswerter Weiſe be⸗ reit erklärt, zu den bereits gegebenen 75 Millionen 1 eine weitere Liquiditätshilfe zu gewähren. Im Rahmen dieſer Eiquiditätshilfe ſoll den Bankgläubigern eine weitere Rückzahlung von 10 v. H. ihrer noch beſtehen⸗ den Guthaben geleiſtet werden. Außerdem ſoll ſie zur Auszahlung von Gläubigern, wie ſoziale Verſicherungs⸗ einrichtungen, Krankenhäuſer und ſonſtige Wohlfahrts⸗ anſtalten, dienen, die nach Erſchöpfung aller Finanzierungs möglichkeiten unbedingt Landesbank angelegten Betriebsreſerven zur Erfüllung der ihnen obliegenden Leiſtungen zurückgreifen müſſen. Bezirks, die durch die Nitperfügbarkeit ihrer Guthaben bei der Landesbank im Herbſt vorigen Jahres in beſon⸗ geholfen worden, ditätskred e 2 bed g 0 1 8 in der Zwiſchenzeit nicht be deutend üben en it in der Zwiſchenzeit nicht be⸗ reits Verrechnungen der Guthaben der einzelnen Spar⸗ kaſſen über die laufenden Zins⸗ und Tilgungsverpflich⸗ tungen ihrer Gewährsverbände ſtattgefunden haben, ſoll eine ſolche Verrechnung, ſoweit irgendmöglich, auch auf die noch abzudeckenden Kapftalbeträge erſtreckt werden. Im übrigen wird die Staatsregierung dafür Sorge tragen, daß durch baldigſte Errichtung der geplanten neuen Gemeinſchaftsbank zwiſchen rheiniſchem Giroverband und Provinzialverband ſo⸗ wohl die Sparkaſſen als auch der Provinzialverband wie⸗ der ein funktionsfähiges Bankinſtitut erhalten. . 1 . der Erhöhung der Provinztalumlage der Provinz zuflie⸗ anderen auf ihre bei der Den von Illiquidität betroffenen Sparkaſſen des rung für füdd. Weizenmehl, dere Verlegenheit gekommen waren, iſt zunächſt dadurch Veierung tente ſich 1, für Sondermahlung mit daß ihnen über die Azeptbank Ligui⸗ auf 33, . die in ihrer Geſamtheit bzw. ndesbank feſtltegenden Guthaben be⸗ .* 0 f heutigen u. a. im Jahre 1927 die Anregung, ein internatio⸗ nales Schleppkartell zu gründen. Dieſe Ver⸗ handlungen führten zu keinem Ergebnis. Ende 1930 wur⸗ den dann wieder neue Verhandlungen aufgenommen, die zum Schluß ebenfalls wieder darauf hinausgingen, den alten Plan, ein Schleppkartell zu gründen, aufzunehmen. Währenddeſſen kam dann der Beſuch des franzöſiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Laval in Berlin und damit die An⸗ regung der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ ver handlungen. In der Abteilung Verkehr, Unter⸗ abteilung Rheinſchiffahrt, waren dann Beſprechungen in Paris, Berlin und Köln. Von deutſcher Seite wurde wie⸗ der das internationale Schleppkartell in Vorſchlag gebracht und die Verhandlungen darüber ſowie über die Vorſchläge von franzöſiſcher Seite aufgenommen. Währenddeſſen ſchrumpften die Transporte auf dem Rhein immer mehr ein, die Notlage wurde immer größer und ſo wurden dann im Laufe der Monate mehrere Pläne zum Zwecke der Beſſerung der Lage vorgeſchlagen. Unter anderem war vorgeſchlagen: 1. Abeichung der Schiffe je nach Angebot und Nachfrage, um damit zu erreichen, daß die Angebotstonnage in Einklang gebracht wird zum angebotenen Transportgut. Dieſer Vorſchlag wurde wieder zurückgezogen. 2. Ein Vorſchlag, auf jede Tonne Transportgut am Rhein eine ſtaatliche Abgabe von 17 Pfg. p. Tonne zu erheben. Dieſe Abgabe in eine gemeinſame Kaſſe unter Verwaltung der Zentralkommiſſion der Rheinſchiffahrt fließen zu laſſen und bei dieſer ſollte eine Kommiſſion eingerichtet werden zum Zwecke, mit dem auf dieſe Weiſe eingegangenen Geld alte Rheinſchiffe aufzukau⸗ fen und ſie abzuwracken. Man rechnete damit, auf dem Rhein werden im Jahre 50 bis 60 Millionen Tonnen Güter befördert, 17 Pfg. p. Tonne ergibt eine Ein⸗ nahme von 9 bis 10 Millionen Mark, welcher Betrag zum Ankauf alter Schiffe zur Verfügung ſtand, ſodaß nach wenigen Jahren der Schiffspark ſo dezimiert ſein ſollte, um damit Angebot und Nachfrage ſich gegenſeitig anzupaſſen. 3. Ein Vorſchlag, wonach ebenfalls alte Schiffe angekauft und abgewrackt werden ſollten, nur ſollten die Rheinuferſtaaten die entſprechenden Mittel dafür zur Verfügung ſtellen. 4. Ein Vorſchlag, wonach die Rheinuferſtaaten ſich verſtän⸗ digen ſollten, Mittel zur Verfügung zu ſtellen, um die Beſitzer von ſtillgelegten Schiffen für die Stilliege⸗ zeit zu entſchädigen. Die Mittel ſollten auf⸗ gebracht werden von den Rheinuferſtaaten im Verhält⸗ nis ihrer Beteiligung an der Geſamtrheintonnage. Nachdem auf Deutſchland ungefähr 30 v. H. entfallen, ſo hätte alſo das Deuſtche Reich ca. 30 v. H. der Gelder aufzubringen gehabt. Dieſer Plan iſt noch nicht zurück⸗ gezogen, ſondern einſtweilen nur zurückgeſtellt, um zu⸗ nächſt den von mir eingereichten Plan zu behandeln, der ſich, wie in der„NM“ bereits wiederholt von mir dar⸗ gelegt wurde, auf folgender Grundlage aufbaut: Die Rheinreedereien von Belgien, Hol⸗ land, Deutſchland, Frankreich und der Schweiz gründen nach meinem Vorſchlag eine Geſell⸗ ſchaft(Rheinſchiffahrts⸗ Treuhand G. m. b..). An der Geſellſchaft ſollen ſich möglichſt alle Rheinreedereien beteilt⸗ gen und zwar entſprechend ihrer eigenen Tonnage. Es iſt vorgeſchlagen, die Beteiligung mit 50 Pfg. bis 1 Mark pro eigene Tonne feſtzulegen, ſodaß alſo auf eine Reederei mit 100 000 Tonnen eigenem Raum eine Beteiligung von 50 000 Mk. bis 100 000 Mk. entfallen würde. Angenom⸗ men, es würden ſich Reedereien mit 2% Millionen Tonnen Kahnraum beteiligen, ſo käme ein G. m. b..⸗ Kapital zuſammen von 1 bis 2½ Millionen Mark. Dieſe Geſellſchaft ſoll dann die ſämtlichen Parti⸗ kulierſchiffe in Miete übernehmen; es iſt jedoch vorgeſehen, daß mindeſtens 90 v. H. aller Partiku⸗ lierſchiffer beitreten müſſen, wenn der Vertrag in Wirkung treten ſoll. Die Rheinſchiffahrts⸗Trenhand G. m. b. H. wird daun entſcheiden, welche und wieviel Schiffe ſtill⸗ gelegt, alſo aus dem Betrieb genommen werden und wieviel Schiſfe in Fahrt bleiben. Die Schiffe, oͤie in Fahrt bleiben, werden zu feſten Mietſätzen pro Tag und Tonne an die Geſellſchafter der G. m. b. H. oder auch an andere Intereſſenten, teil⸗ weiſe für eine Reiſe, teilweiſe für längere Dauer, 3, 6 oder 12 Monate(12 Monate die längſte Dauer) abgegeben. und zwar veränderlich Damit nicht ein Schiff dauernd zum Stilliegen verurteilt iſt, das andere dauernd in Fahrt bleibt, iſt vorgeſehen, daß eine periodiſche Au'swechſlung der ſtill⸗ liegenden Schiffe mit den in Fahrt befindlichen Schiffen erfolgt, ſodaß im Laufe eines Jahres die Fahr⸗ und Liege⸗ zeit von jedem angenommenen Schiff ungefähr gleich groß wäre. Die eingehende Vergütung für Mieten für abgegebene Schiffe an die Geſellſchafter und andere Intereſſenten ſoll benützt werden, um a) den Eigentümern der gemieteten Schiffe Vergütung zu gewähren, b) die entſtehenden Unkoſten der G. m. b. H. zu tilgen, o) den Geſellſchaftern der G. m. b. H. eine Ver zinſung ihres Geſellſchaftskapitals, das man auch als Garantie- kapital anſehen muß, zu gewähren und d) den dann verbleibenden Reſt gemäß Beſſerungs⸗ klauſel im Mietvertrag gleichmäßig pro Tonne an die Schiffseigner als Zuſatzmiete zur Auszahlung zu bringen. Die Vergütung für die angeſchloſſenen Schiffe iſt natürlich nicht gleichmäßig pro Tonne, ſondern für kleine Schiffe wird pro Tonne Ladefähigkeit entſprechend den Mehrunkoſten mehr bezahlt, und für größere wieder weniger, ſodaß im Durchſchnitt für die Liege⸗ zeit 0,75 hets. p. Tag und Tonne und für die Fahrzeit 1,25 hets. p. Tag und Tonne als Mindeſtmiete betrachtet werden können. Wenn nun beiſpielsweiſe die Schiffe abgegeben werden zu 2 hets. gleich 3,4 Pfg. p. Tag und Tonne Miete, und es wären beiſpielsweiſe 3 Millionen Tonnen Partikulierſchiffsraum angeſchloſſen, von denen 2 Millionen Tonnen in Fahrt wären und 1 Million Tonnen müßte ſtilliegen, ſo ergäbe ſich ſchon ein Ueberſchuß in der Kaſſe gegenüber der Mini⸗ malmiete, die garantiert war. Der Ue berſchuß wird ſich aber vergrößern, wenn die Abgabe der Schiffe zu einem höheren Mietſatz als 2 hets. erfolgen könnte, wobei zu be⸗ merken iſt, daß eine Abgabe auf Baſis von 2% ets. p. Tag und Tonne eine Frachtbaſis bieten würde, die unter den Friedensfrachten legen würde, ſodaß der Gedanke⸗ die Miethöhe auf 2% ets. p. Tag und Tonne zu bringen, keine Gefahr im Geſolge hätte, eine Frachtvertenerung hervorzurufen. Es ſoll alſo jeder Pfennig, der eingeht, nach Beſtrei⸗ tung der Unkoſten und nach Verzinſung des Ga⸗ rautiekapitals mit 5 v. H. ausſchließlich den Par⸗ tikulierſchiffern zugnte kommen und die Ree⸗ dereien ſollen ſich nur damit begnügen, daß auch ihr eigener Raum höhere Einnahmen bringt. Um den angeſchloſſenen Partikulierſchiffern entgegen⸗ zukommen, iſt eine Kom wiſſion vorgeſehen, welche Beschwerden zu prüfen und endgültig zu entſcheiden hätte, in welcher zwei Reeder und zwei Partikulierſchiffer Sitz hätten, während der Vorſi einem Beamten zufällt, vielleicht ein Vertreter des Oberpräſidiums oder auf wen man ſich ſonſt einigen würde. Ob dann die Reedereien nebenher⸗ gehend eine Frachtverſtändigung vereinbaren, iſt einſtweilen no ſchnicht geklärt. Nach meinem Gedanken ſollte dies der Fall ſein, wenigſtens für die Hauptartikel, die auf dem Rhein verfrachtet werden. Selbſtredend iſt auch daran gedacht, ſobald die Frage der Organiſation der Kahn⸗ tonnage geregelt iſt, auch an die Regelung der Schleppkraft heranzutreten. Ausgeſchloſſen bei der Anmiedung der Tonnage ſollen bleiben Spezia l⸗ ſchöf fe wie Tankſchiffe, Güterboote, Motorſchiffe u. dergl. Zum beſſeren Verſtändnis ſei hier noch geſagt, daß der Güterboot⸗Eildienſt, der zum Teil mit Dampf⸗ gtterbooten, zum Teil mit Motorſchiffen ausgeführt wird, einen Spezialverkehr darſtellt, der mit dem Schleppkahn⸗ verkehr nicht in Konkurrenz ſteht, ſondern in der Hauptſache l 1. die kleineren Mengen erfaßt und 2. von den Schiffen verlangt, daß ſie auf einer Reiſe mehr Stationen anlaufen, was beim Schleppkahn nicht möglich wäre. Die deutſchen Rheinreedereien haben in einer Verſammlung grundſätzlich ihre Zu ſt i m mu 15 zu dem Plan gegeben, und auch der deutſche Partikulier⸗ ſchifferverband„Jus et Juſtitia“ hat beſchloſſen, ſeinen Mitgliedern zu empfehlen, dem Plan beizutreten, ebenſo haben die holländiſchen Partikuliere dem Plan grundſätzlich zugeſtimmt. Die Stimmung der Interna⸗ tionalen Kommiſſion, die zuletzt in Straßburg tagte, war bis jetzt für Annahme des Planes, und ſo iſt zu hoffen, daß in der heutigen Sitzung in Köln der Plan von der Kom⸗ miſſion endgültig angenommen und dann der Durch⸗ führung durch Gründung der Gmbß. und Auflegung der Einzeichnungsliſten für die Partikulierſchiffer näher⸗ getreten wird. An dem Zuſtandekommen Hdieſes Selbſthilfeplanes oder einer anderen Hilfsaktion für die Rheinſchiffahrt hat nicht nur die Rheinſchiffahrt ſebbſt, ſondern auch die Verfrachter, die Hafenplätze, Länder und Reich ein ſehr großes Inter⸗ eſſe, denn es gilt die Rheinſchiffahrt zu erhalten. eine feſte Frankfurfer Abendbörse Die Stagnation der Mittagsbörſe übertrug ſich ouch auf den Abendverkehr. Der ſtetige Anfang der New⸗ vorker Börſe übte keinen Einfluß auf die Kursgeſtaltung aus. Die Stimmung war fed och im allgemeinen freundlich. Ic Farben bröckelten zwar gegenüber dem Berliner Schlußkurs etwas ab, blieben ober gegen den rankfurter Schlußkurs, ebenſo die Metallgeſellſchaft und annesmonn, gut behauptet. Am Rentenmarkt war die Altbeſitzanleihe auf niedrigerer Baſis gefragt. Reichs⸗ ſchulöbuchſorderungen blieben unverändert. Am Ver⸗ laufe ergaben ſich keine nennenswerten Veränderungen mehr, nur JG Farben bröckelten erneut um 7 v. H. ab. U. a. notierten: Altbeſitz 4824 Geld; Neubeſitz 6,20 Geld; Berl. Handelsges. 9072; Reichsbonk 125; J Farben 9374 bis 93, Nachbörſe 98; Gebr. Junghans 1274, Lahmeyer u. Co. 105; Siemens und Halske keine Notiz. Mannheimer Produkfenbörse/ 24. Okiober Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netto Kaſſa Weizen, inl. 76—77 Kg Wieſen hen 5,—8,80 gut, geſund, trocken 21.101,40 Rotkleehen„68,30 3 21 5 1 5 eee 22 270,200 Hafer, inländiſch—..—Preßſtro ogg. Weiz„70%, Sommergerſte, inf... 19.28/20, Hafer, Gerſte 240/80 ttergerſte 17,50/17.75 J Geb. Stroh, Rogg, Weiz. 2,20/,40 ais, auf Bezugſchein 16,50 105 Gerſte 2,— 72,20 5 Saatmais. Weizenmehl, Spezial 0 Erbnußkuchen 12.— Okt./ Dez 80 50 Soyaſchioet 10,25 m. Auslandw. Okt./ Dez. 81.50 Blertreber 10,68/11,10 e 60/709 22.25/24. Trockenſchnitzel, loſe 8,25 Welzentleie mit Sack..50 Berliner Roggen⸗Börſenpreis. Der durchſchnittliche Berliner Börſen⸗Roggenpreis für 1000 Kg. betrug in der e 3. 10. bis 8. 10. 1932 ab märkiſcher Station 157,1 A. 5 * Weitere Senkung des Mehlpreiſes. Die Süddeutſche Mühlenvereinigung, die in den letzten 8 Tagen ihren Mehlpreis täglich um 0,10/ ermäßigte, hat kiten ihren Mehlpreis um 0,0/ herabgeſetzt. Die heutige e, Forde⸗ Spezial 0, per Okt Dez. Auslandsweizen auf 31, ür ſüdd. Weizenauszugsmehl 38% bw. 24,20, für ſüdd. Weizenbrotmehl 22, 2 0 0 waggonfrei Mannheim. Sch ter Gemüſeauktion vom 24. Okt. An der uti Gemüſeauktion wurden folgende Preiſe erzielt: Tomaten 19—20 und—10; e 15—17; Feldſalat 20 bis 20; Weißkohl 0,901.00 pro Zentner; Rotkraut 2 bis 2,5; Wirsing 22.50; Erbſen 15,—16,5; Bohnen 15,5 bis 16,5; Zwiebeln 5; Karotten 2— 2,25; Schwarzwurzeln 12—15; Spinat 4,5—6,5; Weißrüben 1,5; Blumenkohl 2532, 12—20 und—8; Endivienſalat—4,5, Kopfſalat 2,55; Suppengrünes 2. * Geſteigerter Umſatz am Weinheimer Obſtgroßmarkt. Auf dem Weinheimer Obſtgroßmarkt betrug im Jahre 1931 die Geſatonfuhr 20 948 Zentner, während ſie in die ⸗ ſem Jahr bis fetzt ſchon 30 000 Zentner beträgt. Der Umſatz für das Jahr 1932 liegt bis jetzt ſchon um ca. 80 000 erhöhung Zweckmäßigkeit des Weit Mark höher als im Vorjahr, obwohl im Jahre 1931 der Markt bis einſchließlich Dezember gebifnet war. a * Von der Weinleſe im Neckargebiet. Heilbronn 24. Okt. Die Leſe in Schwarzriesling iſt bis auf einige Weingutsbeſitzer beendigt und hat in der Qualität ho befriedigt. ſehr lebhaft, bis 10 wurde verkauft von 195 bis zu 225 Mark je Eimer. ei ſchönem Sonnenſchein hat am vergangenen Donnerstag unter Glockenläuten ſämtlicher Kirchen die allgemeine Weinleſe begonnen. Es iſt unzwet⸗ felhaft, daß die Qualität der erſt in der nächſten Woche zur Leſe kommenden Spätſorten Weißriesling und Trollin⸗ ger, wenn der Sonnenſchein anhält, ſehr gut, jedenfalls aber viel beſſer wird als die ſchon in der letzten Woche ge⸗ ernteten Erzeugniſſe in anderen Gemeinden. Die Quan⸗ tität ſchlägt in allen Sorten zurück. Auch in Weißgewächs, Weißriesling und Trollinger iſt vieles an alte Käufer verſtellt, teils zu feſtem Preis, teils ohne Preis. * Gutes Weingeſchäft in Oberbaden. Freiburg i. Br., 24. Okt. Das Weingeſchäft iſt jetzt überall lebhaft im Gange. Der Neue findet zu guten Preiſen Abſatz. Den Winzern ſind die Einnahmen ſehr zu gönnen.— Der Winzerverein Müllheim ſtellte die höchſten Moſtgewichte des Jahres 1992 mit 102 Grad noch Oechsle aus Gewann Letten und mit 94 Grad aus Gewann Regenhog⸗Nüßle feſt. . Erhöhie Geireidezölle der Schweiz? In der Schweiz wird 1 eine neue Zoll⸗ für die Getrei. erwogen. Obwohl die Zollexperten⸗Kommiſſion dahingehende or⸗ ſchläge abgelehnt hat, da ſie durch das gegenwärtig be⸗ ſtehende Getreidegeſetz die Brotpolitik des Bundes ſchon genügend belaſtet erklärt,* iſt Bundesrat Mu ſy nach wie vor doch für die Einführung einer gewiſſen Erhöhung. Er erklärt, daß das Brot dadurch nicht teurer zu werden brauche, da ja die Weltmarktpreiſe für Weizen ſehr niedrig ſeien. Der Bundesrat hat ſich, obwohl die Frage vertagt wurde, die Wiederaufnahme dieſes Vorſchlages ausdrücklich vorbehalten. 5 Auch war man in der 5525 erten⸗Kommiſſion über die ter be ſt es de . kerbeſt andes der Futter⸗ mittelzölle verſchiedener Auffaſſung. + die Bauern dieſe Zölle, die inzwiſchen erhöht wurden, für die Stützung der Milchpreiſe als u zänglich notwendig er⸗ klärten, wollten ſie die Konſumentenvertreter nur unter der Bedingung bewilligen, daß der 1 eine weitere Senkung erfahre. In der Zwiſchenzeit iſt er hier auch um * 1 Centime pro Liter herabgeſetzt worden. Frachfenmarki Duisburg-Nuhrori/ 24. Oki. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wieder ziem⸗ lich ſtill. Eine Bergfrachtnotierung 8 fand nicht ſtatt. Die Talfracht notierte mit 55—60 Pfg. ab Rhein⸗Ruhr⸗Häfen nach Rotterdom. Die Frocht nach Antwerpen⸗Gent betrug 90 Pfg. ab hier und.05„ je Tonne ab Kanal. Der Berg⸗ ſchlepplohn nach Mannheim notierte mit 90 Pfg. Der Talſchlepplohn noch Rotterdam beträgt für größere be⸗ ladene Kähne 7 Pfg. 5 5 — Nachfrage und Handel in Schwarzriesling ſind * Sers ee eren 77... ͤ ˙KT—TT——— Ing ntie⸗ 98. an lung e iſt für hend ieder ge⸗ die als nun hets. ären aum Fahrt gäbe tint⸗ wird inem 1 be⸗ Tag ter 7 daß Kom⸗ hurch⸗ g der äher⸗ 105 nicht chter, nter⸗ * * Oktober 1932 Dienstag, 25. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Numm 497 — Badiſcher Zurnerhandball Rückſpiele der Meiſterklaſſe Der erſte Rückſpielſonntag ging gerade nicht unter den beſten Witterungsvorausſetzungen vor ſich. Es konnten aber dennoch alle Spiele durchgeführt und unter Dach und Fach gebracht werden, wobei im allgemeinen auch der Ausgang der Spiele den Erwartungen entſpricht. Aller⸗ dings überraſchen in einzelnen Fällen nicht nur die End⸗ ſondern auch die Halbzeit⸗Ergebniſſe. Unverändert blieb die Lage in Gruppe 1. In der Gruppe 2 ſcheint Polizei Heidelberg in Fahrt gekommen zu ſein, denn nicht nur der Sieg über den TV Rot, ſondern auch die Torausbeute wurde kaum erwartet. 62 Wein heim und Jahn Weinheim behielten das beſſere Ende über die beiden Nußlocher Turnvereine für ſich. In der Gruppe 3 fällt weniger der Sieg des Tbd Durlach ins Auge, als der Stand des Spieles bei der Pauſe. In der Schlußhälfte jedoch konnte Batertheim den Vorſprung nicht halten. TV Byuchſal kam auf eigenem Platze zu einem Unentſchieden gegen Brötzingen. Die Gruppe 4 verzeichnet einen weiteren Erfolg des Karlsruher TV 46, während ſich Poligei Karlsruhe und Jahn Offenburg, was dem Tabellenführer Raſtatt gelegen kommt, nach einem ſchönen und ſpannenden Spiel, das beſonders Offenburg in großer Fahrt ſah, bei 88 Toren trennten. Auch die Gruppe 5 hatte 2 Spiele, wobei der knappe Sieg des Tabellenführers Lahr über die ſtarke Mannſchaft von Zähringen bemerkenswert iſt. Die Ergebniſſe: Gruppe 1: Tgde Heidelberg— TB 46 Mannheim 46 (810); Tg Rheinau— Germania Neulußheim 925(:). e 2: Polizei Heidelberg— TW' Roth 12:1(:); e e.*. 47(:); 2 Wein⸗ heim— Jahn Nußloch:2(:). Gruppe 3: Tbd Durlach— Tbd Baiertheim 755:); TW Bruchſal— TW Brötzingen 8178(:). Gruppe 4: Tgde Offenburg— Karlsruher TV 46 58 (48); Polizei Karlsruhe— Jahn Offenburg:8(:0. Gruppe 5: TW Sulg— TW Schutterwald 44; TW Lahr gegen T Zähringen:2(:)). Hotken TB. Germania Mannheim— Hockeyelub Lhafen 31 Im Mannheimer Stadion hatte der Turnerbund Ger⸗ mania den Hockeyelub Ludwigshafen zu Gaſt. Auf das Zuſammentreffen der beiden Clubs war man geſpannt, da beide Mannſchaften in letzter Zeit gegen ſtarke Gegner gute Ergebniſſe erzielt hatten. Jedoch hielt das Spiel nicht, was man ſich verſprochen hatte. Vor allem war der Raſen durch den Regen derart glatt geworden, daß die Spieler dauernd rutſchten. Dadurch wurde natürlich ein flottes Spiel vorneweg unterbunden und dazu kam noch, daß, nach⸗ dem anfangs ſchöne Sachen gezeigt, das Spiel immer härter durchgeführt wurde, ja ſogar auf beiden Seiten unfair gekämpft wurde, ſo daß ſchließlich drei Spieler Platzverweis erhielten. Allerdings wäre, wenn neutrale Schiedsrichter gepfiffen hätten, ſicher nicht ſoviel rekla⸗ miert worden und damit die Urſache des Streites ge⸗ nommen geweſen. Beim Hockeyelub klappte es lange Zeit im Sturm nicht, nur der junge Linksaußen war ſehr gut, erſt als Nußbaum in den letzten Minuten nach vorne geht, kommt das Ger⸗ manentor in Gefahr. Die Läuferreihe hatte ihren beſten Mann in Beck, während in der Verteidigung Nußbaum Uberragke, er war äußerſt ſicher und ſchaffte immer wieder durch befreiende Abſchläge Luft. Die Mannheimer dagegen waren durchweg gut beſetzt. Niebergall im Tor iſt wohl an dem Ehrentor der Gäſte ſchuld, hielt aber ſonſt, be⸗ ſonders als der Ausgleich nahe war, ſehr gut. Von den beiden Verteidigern war Back der beſſere, ebenſo Bauſch in der Läuferrethe. Linder ſpielte diesmal im Sturm und konnte auch auf dem ungewohnten Poſten ſehr gut ge⸗ fallen, alle Tore fielen auf ſeine Mitwirkung. Dagegen zeigte ſich der Mittelſtürmer groß im Auslaſſen totſicherer Sachen. N Tiſch-Tennis⸗Verbandsſpiele VfR und Tx geſchlagen Gruppe A: Die Faporitenmannſchaften errangen in dieſer Gruppe klare Siege und vergrößerten dadurch den Abſtand von dem übrigen Felde. Der Tabellenführer Agilitas ſchlug Flora überlegen 15:0 und Eintracht fer⸗ tigte Grün⸗Weiß⸗Grün mit demſelben Reſultat ab. Blau⸗ Weiß, der Dritte der Favoriten ſiegte gegen Wohlgelegen 14a. Agilitas führt jetzt mit 3 Punkten vor Eintracht und Blau⸗Weiß 2., Grün⸗Schwarz, Grün⸗Weiß⸗Grün 1., Wohlgelegen und Flora 0 P. Gruppe B: Die Mannſchaft von Fortuna, der man zu Beginn der Verbandsſpiele die beſten Ausſichten zu⸗ eſprochen hatte, wartete mit einer neuen Niederlage auf. Neckarſtadt ſiegte überraſchend hoch 10:5, während Man⸗ odlinata gegen Hanno 11:4 ſiegte. Die Mic kam gegen Rot⸗Weiß zu ihrem 1. Siege, der mit 12:3 ſehr ſicher aus⸗ fiel. Mandolinata und Neckarſtadt führen hier mit 9 P. bor MG, Fortuna und Hanno 1 P. und Rot⸗Weiß 0 P. Gruppe O: Der abgebrochene Kampf VR— Tennis⸗ Klub aus der 2. Runde, wurde zu Ende geführt, jedoch kam auch diesmal kein einwandfreies Ergebnis heraus. VfR führte nach Abbruch 716, jedoch glich Tennis⸗Klub durch Gewinn des 3. Doppels aus. Das noch ausſtehende 1. Doppel mußte daher die Entſcheidung bringen, jedoch fehlte ein Spieler des Te trotz einer halbſtündigen Wartezeit, ſo daß der Punkt kampflos an den Bſcht fiel, der damit auch mit:7 Sieger des Klubkampfes wurde. In der 3. Runde mußte ſich der VfR klar:11 durch Rheingold geſchlagen bekennen. Tennis⸗Klub kam gegen die Pfälziſche Eiswerke zwar zu einem Siege, der aber mit:6 bemerkenswert knapp ausfiel. Me⸗ tropol ſiegte gegen Kander ſicher mit 13:2. Rhein⸗ gold führt hier mit 3 Punkten vor Metroplo und VfR 2., Tennis⸗Klub und Pfälz. Eiswerke 1 P. und Kander 0 Punkte. Gruppe D: 33 und Kanu⸗Sport konnten hier ihre führende Stellung bewahren. J3 ſiegte 14:1 gegen Allright, während Kanu⸗Sport mit dem gleichen Reſultat gegen Kappes gewann. Einigkeit holte ſich mit 11:1 von Kanu⸗ Geſellſchaft einen Sieg. Eintracht trug mit ſeiner 1. Mannſchaft noch einen Freundſchaftskampf gegen J3⸗Neckarau aus, der mit einem ganz überlegenen 14:1 Sieg von Eintracht endete, was am beſten die Spielſtärke zwiſchen den Gruppen 1 und 4 beleuchten kann. F H Tſchechoſlowakei-FJtalien findet ſtatt Der bevorſtehende Fußball⸗Länderkampf zwi⸗ ſchen der Tſchechoſlowakei und Italien, der für die Entſcheidung im Europa⸗Pokal große Bedeutung hat, war ſeit einigen Wochen durch Differenzen zwiſchen den beiderſeitigen National⸗Verbänden gefährdet. Entſtanden war der Konflikt durch die Haltung der chauviniſtiſchen Preſſe beider Länder nach den bekannten Vorfällen auf den Fußballplätzen in Prag und Turin. Die iſchechiſche Sporkpreſſe führte einen ſcharſen Kampf gegen die Durch⸗ führung des Länderſpiels, weil angeblich der tſchechoſlowa⸗ kiſche Staat in italieniſchen Blättern anläßlich dieſer Vor⸗ fälle ſchwer beleidigt worden ſei. Dieſer Tage bat nun das tſchechiſche Außenminiſterium die Prager Sportpreſſe zu ſich, um zu erklären, daß größtes Gewicht auf die Durchführung des Spieles gelegt werde. Nachdem ein ita⸗ lieniſcher Vertreter verſichert hatte, daß die Angriffe eines Teils der italieniſchen Preſſe bereits zurückgenommen worden ſeien, ſagten die tſchechlſchen Journaliſten zu, daß ſie alles tun würden, um einen klagloſen Verlauf des Spieles zu ſichern. Der Länderkompf kommt nun am 28. Oktober in Prag zum Austrag. 1 1 Mit einem ſchwierigen Problem haben ſich Vorſtand und Wirtſchaftsausſchuß des Deutſchen Reichsaus⸗ ſchuſſes für Leibesübungen in ihrer am 12. November in Berlin ſtattfindenden Sitzung zu beſchäf⸗ tigen. Es betrifft die Deutſchen Kampfſpiele 1934. Be⸗ kanntlich ſind die letzten Spiele im Rieſengebirge und in Breslau von den deutſchen Sportverbänden nicht gerade wohlwollend behandelt worden; die Beteiligung ließ viele Wünſche offen. So will man nun durchſetzen, daß die Kampfſpiele 1934 gleichzeitig als Deutſche Meiſterſchaften in den einzelnen Uebungen gewertet werden. Ob dieſer Wunſch in Erfüllung gehen wird, iſt allerdings ſchwer zu ſagen. Es wird dies in erſter Linie davon abhängen, in welcher Form ſich der D. R. A. mit den einzelnen Sportver⸗ bänden auseinanderzuſetzen gedenkt. Die Meiſterſchaftskämpfe ſind nun einmal die Haupt⸗ einnahmequelle unſerer ſportlichen Organiſationen. Auf der anderen Seite muß natürlich auch der D. R. A. als Ver⸗ anſtalter der Kampfſpiele ſehr ſtark auf die Koſtenfrage ſehen. Man darf daher den Verhandlungen am 12. Novem⸗ ber mit Intereſſe entgegenſehen. Die Sitzung wird ſich weiterhin mit der Feſtlegung der Sommer⸗ und Winter⸗ termine und der Austragungsorte, ſowie mit verſchiedenen anderen Angelegenheiten beſchäftigen, wie Berichterſtat⸗ tung über die Hochſchule für Leibesübungen, Reichskura⸗ torium für Jugend⸗Ertüchtigung, Landjugendansſchuß etc. Der Tagung des Vorſtands und Wirtſchaftsausſchuſſes folgt am Abend des gleichen Tages noch die Mitglieder⸗ verſammlung des D. R. A. Der Rasdſport des Sonntags Schon am vergangenen Sonntag ſollte die Saiſon auf offenen Bahnen ihr Ende erreicht haben, aber es war denn doch nicht ſo. Auch an dieſem Sonntog gab es noch ein Steherrennen auf einer offenen Bahn, und zwar in Deurne(Belgien). Walter Sawall konnte ſich in den über insgeſamt 100 Km. führenden Dauerrennen nicht durchfetzen und wurde nur Letzter hinter Thollembeek, Paillard und dem jungen Belgier Geerts. Auch auf der Loandſtraße gob es mit der Lombardei⸗Rundfahrt noch Kämpfe. Das über 265 Km. führende Rennen gewann im Endſpurt Negrini nach einer Fahrzeit von:40,00 Stunden vor Piemonteſt und Bertoni. Guerra und Welt⸗ meiſter Binda waren nicht am Start. Die übrigen Geſchehniſſe am Wochenende ſpielten ſich auf den Holzlatten der Winterboahnen ab. In Brüſſel kämpfte die interngtionale Fliegerelite um den Königs⸗ preis, den Weltmeiſter Scherens vor ſeinem Landsmann Internationaler Boxring Larry Gains fordert Neuſel zur Revanche Wie zu erwarten war, will der kanadiſche Neger Larry Gains die Niederlage, die er am letzten Montag in Paris durch Walter Neuſek hinnehmen mußte, nicht auf ſich ſitzen laſſen. Der„Meiſter des britiſchen Weltreiches“ hat daher den Bochumer Schwergewichtler zu einem Revanchekompf in London herausgefordert. Vorläufig dürfte es jedoch noch nicht zu dieſem Revanchekampf kommen, denn Neuſel hat ſich als nächſtes Ziel zunächſt die Deutſche Meiſterſchaft gefetzt, die zur Zeik noch Hein Müller inne hat. Weiterhin intereſſieren ſich auch die Belgier ſtark für den Weſtdeut⸗ ſchen und man ſpricht ſogar ſchon von einem Kampf Neu⸗ ſels mit Europameiſter Pierre Charles im November in Brüſſel. Federgewichts⸗Europameiſterſchaft Der Kampf zwiſchen dem Spanier Girones und dem Italiener Abruccigti um die Europameiſterſchaft im Feder⸗ gewicht findet am 23. November in Barcelona ſtatt. Al Brown ſiegt in Antwerpen Im Rubens⸗Palaſt zu Antwerpen ſtanden ſich Bantam⸗ ewichts⸗Weltmeiſter Al Brown und Belgiens Champion Franz Machten s in einem Zehnrundenkampf gegen⸗ über. Der amerikaniſche Neger hatte durchweg leichte Vor⸗ teile und ſiegte verdient nach Punkten. Neue Berufsboxer Aus Helſingfors kommt die Meldung, daß fünf der beſten finniſchen Amateurboxer in das Lager der Profeſ⸗ ſionals übergetreten ſind. Es handelt ſich um die Schwer⸗ gewichtler Bärlund und Sidbäck, den Mittelgewicht⸗ ler Sgari ſowie die beiden Weltergewichtler Ahlberg und Syrjänen, die bei ihrem Verbande eine Berufs⸗ boxerlizenz beantragt haben. Berufs⸗Boxkämpfe in Krefeld Die Krefelder Berufs⸗Boxkämpfe in der Königsburg waren mit 1000 Zuſchauern nur mäßig beſucht. In den faſt nur lokalen Paarungen waren noch zwei Umſtellungen notwendig. Der Erſatzmann für den Hagener Stich, Kray da, konnte das Können von Droog⸗Krefeld nicht ausgleichen, erhielt aber trotzdem ein Unentſchieden. Im Mittelgewicht war der Einheimiſche Krüppel dem Ham⸗ burger Kruſe nach acht Runden noch Punkten überlegen. Unentſchieden endete auch der Leichtsgewichtskompf zwi⸗ ſchen Schüttler ⸗ Krefeld und Strucks. Földeak ſiegt diesmal beim Ringturnier in Göteborg Beim Ringturnier in Göteborg gelangen dem Finnen Ny ſtröm get Punktſiege über die ſchwediſchen Olympia⸗ ſieger Weſtergren und Spenſſon, womit ihm auch der Tur⸗ nierſieg zufiel. Weſtergren, der vorher den Tſchechen Urban in öͤrei Minuten e hatte, war im Kampf um den zweiten Platz über enſſon nach Punkten ſiegreich. Einen ſchönen Doppelerfolg hatte nach ſeiner Niederlage Todes- Anzeige Heute fruh ſat unser lleber Vater Schwiegervater. Großvater u. Onkel Herr Franz Huder imm Alter von 71½ jahren heimge- gangen Mannheim, Hagen t.., 24. Okt. 32 Ar. Wallstattstr. 63 Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Paul Wegner Geschwisſer Hucker nebsi Enkelkinder findet Mittp. nachm. er Friedhofskapelle aus statt Die Beerdigun 4 Uhr von Am Sonntag, den 28. Okt. verschied unerwartet Kilzan Herberida Der Verstorbene war über 40 Jahre in meinem Betriebe tätig und hat sich während dieser Zeit dureh unermüdliche Arbeit u. treue Pflichterfüllung ausgezeichnet. Ich werde ehrendes Andenken bewahren Firma Max Hofmann Bahnamtl. Rollfuhrunternehmen ihm stets ein N Von der Reise zurck Dr. med. Böfſcher Facharzi für innere Krankheiſen p 7, 18 5 Tel. 262 40 Rhein. Ingenieurschule Mannheim De nt pure eit ttac enten 201851 105 10 fabi.50 ....* elbe l. Deen, n H. O. AI BERT WEBER, MaeDbEZu Re f e e MR unübertroffen bel starken Hoptschmerzen Rheuma-, Muskel- u. Ner-“ venschmerzen. Ganz un- durch Cadior der Hamburger Jean Földeak, der im Mittelgewicht Stege über Almen⸗Göteborg und anſchließend über den Olympiaſieger Malmberg davontrug. Wie Müller durch v. Porath k. o. ging Zwei Phaſen, die der bekannte Sportzeichner Sepes bei dem Berliner Boxkampf zwiſchen dem deutſchen Schwer⸗ gewichtsmeiſter Hein Müller und dem Skandinavier Otto von Porath ſkizzierte. Oben: Ein Bild aus der zweiten Runde, in der noch Hein Müller in der Offenſive lag; doch wurden alle ſeine Angriffe von Porgth mit der Behendigkeit eines Fechters abgedämmt. Unten: Porath bei dem entſcheidenden linken Leberhaken, durch den Hein Müller in der 6. Runde Nichts macht mir Freude 7 8 Ls lobi sich eee k. o. ging. Neuregelung der„Deutſchen Kampfſpiele“ Sie ſollen gleichzeitig Meiſterſchaften ſein Arlet, Falck Hanſen und Gͤrardin gewann. Der deutſche Meiſter Engel kam nicht in die Entſcheidung, nachdem er von Scherens und Gérardin geſchlagen worden wor. In Gent holten ſich die Belgier Buyſſe⸗Billiet ein Dreiſtunden⸗Kennen mit der fabelhaften Geſamtleiſtung von 127 Km. mit Rundenvorſprung gegen Debruycker⸗R taes. Auf der Baſeler Winterbahn gewannen Richli⸗ Dinkelkamp ein Match⸗Omnium überlegen gegen die Hol⸗ länder Piet van Kempen⸗Pijnenburg und in den natio⸗ nalen Dauerrennen über 65 Km. wurde Gilgen im Geſamtergebnis Sieger vor Ruegg, H. Suter und Läuppi. In Paris ſtartete der Hannoveraner Erich Möller. Er lieferte bem Fronzoſen Lacquehay zwor erbitterte Kämpfe, mußte ſich aber im Geſamtergebnis doch mit dem zweiten Platz hinter dem Franzoſen begnügen. Die nächſten Plätze belegten Wamböſt und Graſſin, während ſich Charles Peliſſter das Straßenfahrer⸗Omnium gegen Jean Aerts und Lapebie holte. a 1 In Deutſchland ruhte der Betrieb faſt gänzlich. Zu erwähnen iſt noch die Meiſterſchaft der Zeitungsfahrer von Berlin über 30 Km., die der bekannte Bundesamgteur und Berliner Meiſter Golz in:07,38 Stunden im End⸗ ſpurt gegen Tallmann und die Berufsfohrer Kantorowiez und Feder gewann. Mannheimer Kegelſport Im Verfolg der Kloſſenkämpfe trafen ſich in der B. Klaſſe die Klubs Rheingold 2 und Feger 2. Dieſe beiden Monnſchaften traten nur mit 6 Mann on und er⸗ reichten: Rheingold 2 1878 gegen Feger 2 1488. In der Liga⸗Klaſſe mußte„Präziſe Acht“ dies⸗ mal nach Feudenheim gegen den dortigen Klub„Feu⸗ denheim 26“ antreten. Infolge eines Mißverſtändniſſes traten auch hier nur je 6 Mann an; trotzdem war der Kampf äußerſt ſpannend, die Entſcheidung brachte Woll mit der Holzzahl von 307; dies iſt Bohnrekord(Bahn Prinz Max⸗Feudenheim). Erzielt wurden: Präziſe Acht: Höfer 259, Holzammer 240, Braun 267, Brixner 290, Woll 307(Bahn rekord), Reiß 277, zuſammen 1610 Holz.— Feuden heim: Hoffmann 259, Seeger 261, Tremmel 244, Fink 269, Zorn 251, Weber 281, zuſammen 1565 Holz. Präziſe Acht konnte ſomit mit 45 Holz Plus die 2 Punkte einſtecken. Auf den Stierlebahnen trafen ſich die beiden Alt⸗ Meiſter, oͤie Klubs Edelweiß und Um e Hoco r. Der Bahnklub mußte hier eine Niederlage hinnehmen, denn es warfen: Edelweiß: Glöckner 295, Frey 276, Eiſert 248, Geiß 247, Kalt 259, Gehrig 270, Haſſel 238, Behle 206, zuſammen 2094 Holz.— Um e Hoor: H. Brückl 298, Hof 258, Bindl 258, Krippl 278, Biſſinger 222, Blatt 274, Schneckenberg 270, Herbel 270, zuſammen 2129 Holz. Um e Hoor brachte ſomtit 29 Holz mehr zuſommen als ſein Gegner. In den Ausſcheidungskämpfen führt bisher: Deißler 583 vor Blohmann 544 und Jean Geiß mit 536 Holz. Fageolaleucled Dienstag, 25. Oktober Nationaltheater:„Vor Sonnenuntergeng“, Schauſplel von Gerhart Hauptmann, Miete C 5, Anfang 19.30 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel des Kammerſängers Hans Gredinger in„Das Land des Lächelns“, 20.15 Uhr. Philharmoniſcher Verein: Erſtes Konzert im Muſenſgal, Leitung Prof. Iſſay Dobrowen, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt zur Weinleſe in die Pfolz mit Kelterei⸗ und Kellereibeſichti⸗ gung, ab 14 Uhr Paradeplatz. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abend vorſtellung. Tanz: Cafaſb, Palaſthotel, Pavillon Kaiſer, Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Gloria ⸗Palaſt:„Der Draufgänger. Polaſt⸗ Theater:„Schuß im Morgengrauen“. Alhambra⸗Theoter:„Mata Hari“.— Caopftol „Die Herrin von Atlantis“.— Roxy ⸗Theater „Liebe, Scherz und Ernſt“.— Scala⸗Theater „Die große Fahrt“.— Schauburg:„Quick“. Univerſum:„Sehnſucht 202“. Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloß ⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellung!„Schattentheater und Puppenſpiel“. Geöffnet von 18—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthelle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags]! von 10—183 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donneestag u. Freitag, jew. von 19.30—21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus; Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr— Oeffentl. Muſikbücherei M 4. a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und 16—19 Uhr. 3 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rhein⸗Pegel 20. 21. 22. 24 25. Neckar⸗Pegel 2522. 24 25. Baſel 40,160.15 0,08 0,12 0,24 173 Nigtinweller 1200.70.74 1˙85 1,47] Mannhelm.42 2,402,260.86 gel. 820.40 2,1658 Jagſtfeld:. 9,55 0,0.42 0,91 Maxau. 3,86 3,94.88.748,90 Heilbronn., 41,1706 1,18 Mannheim. 2,84.49 2,43 2,32.0[ Plochingen eee Caub 5 15574550 1,79 Köln.32.25244.00.86 FFF ˙·Ä d x..... Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinharbt⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitiku Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: 94150 Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung.m. b.., Mannheim f 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Jöglich nort mon diesen aussprucn der Unzufrieden heft. Oje Nerven der Menschen sind zermürbt, tebens- trleb und lebensfreude drohen zo verslegen. Wie let dos Wisszenschaftſich zu erklären. Ole Fenknen dor inneren Orũsen ist gestört, mit ihnen das Nervensystem. Oer Körper leidet unter Hormonmangel. Nur Zufuhr von Hormonen kann diesen elenden Zusfand be- neben. Sie solſten die dankerfölſten Zuschriften vieler teiusend Männer und frauen lesen über die qus- gdereichnete Wirkung des Hormon- Prapareites OK ASA Ole glöckliche lusammensetzung aus Hypo ohysen- d. Keimdrüösen-: Hormonen sowie nerven. stärkendeh u, potenzsteigernden Stoffen mech Okaso zu dem öberragenden Mittel gegen gei- stige o. körperliche Erschlaffung, allgemeins u. sexbelle Neurasthenſe, votzelfiges altern,— in allen Apotheken erhältlich: Okasd Silber k. d. Monn, 100 Tbl..30, 50 Tbl. 3. Okaso Sold f. d. Frau, 100 TI 10.50, 50 Tbl..50.— 30 000 Probedosen gratis, dazu Literatur v. Gutachten versendet, neutral verschloss,, geg. 25 Pf. f. 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Seite/ Nummer 497 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe f 51 5 Feng 1932 Dienstag, 25. Oktober 1932 Eli, die Burengeneralin, im Sterben Ein großes Frauenleben im Verlöſchen— Mit den Buren gegen England— Im Kampf gegen die Fieberkrankheit In dem kleinen Billericay⸗Hoſpital in Eſſer ringt eine ſiebzigjährige Frau mit dem Tode. Sie heißt Eliſabeth Koſkey, und vor drei Jahrzehnten beſchäftigte ſich das Weltintereſſe und die Welt⸗ geſchichte mit ihr. Sie iſt Eli, die berühmte Buren⸗ generalin. Als 1899 die Feindſeligkeiten zwiſchen England und der Südafrikaniſchen Republik, verbündet mit dem Oranje⸗Freiſtaat ausbrachen, hieß Eliſabeth Koſkey noch Eliſabeth Gillard und war Kranken⸗ ſchweſter im Hoſpital von Kimberley. Alles eilte zu den Waffen, auch der erſte Gatte der Frau, der Arzt Paul Gillard. Er fiel ſehr bald bei den erſten Scharmützeln in Natal. Er ſtarb in den Armen ſeiner Frau. Die Sekunde, in der Gillard, von Schrapnells zerfetzt, in ihrem Schoß verblutete, machte die Krankenſchweſter Eli Gillard zu der Frau, die mit der Büchſe auf dem Rücken einen der gefährlichſten berittenen Stoßtrupps der Buren führte. Sie beſaß nicht nur den Elan des Guerilla⸗ Kämpfers, ſondern ſie kannte auch genau die Kampf⸗ weiſe der engliſchen Truppen, kannte die Zuſammen⸗ ſetzung der Marſchkolonnen, wußte Beſcheid über ihre Gefechtstaktik. Aus ihrem Beritt von zwanzig Mann— Buren, die dem leidenſchaftlich verehrten Dr. Gillard gefolgt waren— wurde bald ein Zug, dann eine Schwadron und ſchließlich war Eliſabeth Gillard die fana⸗ tiſche, von Haß gegen England beſeſſene Führerin eines ganzen Regiments. In der ganzen Welt ſchrien damals die Schlag⸗ zeilen der Zeitungen die Taten der Burengenerälin Eli und ihrer Männer aus. Sie war dabei, als Kitcheners Truppen in Ladyſmith e ing e⸗ ſchloſſen wurden, ſie ritt die ebenſo wahnwitzige wie tollkühne und erfolgreiche Attacke gegen die ver⸗ ſchanzten Infanterietruppen bei Colenſo, ſie kämpfte bei Magersfontin und wurde hier mit einer zer⸗ ſchmetterten Schulter vom Kampfplatz ge⸗ ſchleppt. Sie geriet bei dem nun einſetzenden Rück⸗ zug der Buren in engliſche Gefangenſchaft, aber als der Friedensvertrag zwiſchen Kitchener und Schaik Burger abgeſchloſſen wurde, entließ man ſie gegen ihr Ehrenwort, nicht wieder gegen England zu kämpfen. Sie hielt das Wort, trotzdem es ihr ſchwer gefallen ſein mußte, als Botha ſich aufs neue gegen Britannien auflehnte. Aus dem Burengeneral Eli war wieder die Krankenſchweſter Eliſabeth geworden. Die Schickſals⸗ geſetze dieſer Frau aber ſtanden unter dem Zeichen des Kampfes. Die Kaffern⸗Revolten brachen aus, und zwei Jahre lang zog die Schweſter Eliſabeth mit den kämpfenden Truppen durch die Steppe und griff unzählige Male ſelbſt wieder zum Gewehr Jetzt hatte ſie ſich mit England ausgeſöhnt. Sie kämpfte Schulter an Schulter mit Engländern und nach der endgültigen Niederwerfung des Aufſtandes wollte es die Ironie des Schickſals, daß ein Mann um ihre Hand anhielt, gegen den ſie in der Zeit des Burenkrieges gekämpft hat. Es war ein eng⸗ läſcher Oberſt, doch er ſtarb an den Folgen eines Speerſtiches, den er während der Kämpfe mit den Aufſtändiſchen erhalten hatte und hinterließ ein beträchtliches Vermögen ſeiner Ver⸗ lobten. Eli, die Burengenerälin, war eine reiche Frau. Sie reiſte durch die ganze Welt, hielt ſich auch kurz vor dem Kriege drei Jahre lang in Deutſchland auf, und nirgends erkannte man in der ſtillen blaſſen Frau mit dem ſchwarzen Madonnen⸗ ſcheitel die beſeſſene Reiterin von Colenſo. Als der Weltkrieg ausbrach, war ſie wieder in Südafrika, in Coffyfontin. Verzweifelt bot ſie ihren ganzen Einfluß auf, die Teilnahme ihrer Landsleute am Kampf gegen Deutſchland zu verhindern. Es gelang ihr nicht. Verbittert und zerfreſſen vor Scham— ihren eigenen Worten nach— ging ſie als Miſſionshelferin in das Kampfgebiet von Hermann ⸗Löns⸗Denkmal in Hanau 8 Der Hermann⸗Löns⸗Stein, den der Verein Hanauer Aquarken⸗ und Terrarien⸗ Freunde in ſeiner Freilandanlage zum Gedenken au den großen Heidedichter und Naturfreund er⸗ richtete. Der hohe Sockel aus Muſchelkalk zeigt das rträt⸗ Relief des Dichters und wird von einer uppe gekrönt, die die Jagdgöttin Diana und ein 0 88 mit Mandoline darſtellt. Deutſch⸗Südweſtafrika. Mit dem Erfolg, daß ſie von England in„Ehrenhaft“ genommen wurde. 1924 heiratete ſie zum zweiten Mal. Den Händler George Koſkey, mit dem ſie ſich in Livingſtone niederließ. Doch das Leben dieſer Frau kannte keine Ruhe. Immer wieder rüſtete ſie Expeditionen in die Fiebergebiete des Innern aus, und die ſie war um dieſe Zeit bereits 66 Jahre alt, ſollte ihre Schickſalsfahrt werden. Schwerkrank, vor Fieber die meiſte Zeit ohn⸗ mächtig, wurde ſie nach England gebracht. Vier Jahre lang kämpfte ſie gegen den Tod an. Jetzt haben die Aerzte keine Hoffnung mehr. Noch wenige Tage und ein heroiſches Frauenleben, ein Daſein voll Aufopferung und Hingabe, wird zu Ende ge⸗ letzte Samariterfahrt in die Fieberhölle von Kafue,! gangen ſein. Erdͤbebeben in Neuſeeland 2 Oben: Die neue Verkehrsbrücke in Wairoa, die durch das neue Erdbeben zum Einſturz gebracht wurde. Unten: Ein Stahlſchuppen, deſſen Wände durch das Erdbeben umgeſtürzt und zuſammengeknüllt wurden. Kurt Gerron, der„Schmugglerkönig“ Keine Filmrolle, ſondern Wirklichkeit— Anter der Anklage des Zollbetrugs Man kennt den beliebten Schauſpieler Kurt Gerron nicht anders, als mit einer dicken Zigarre im Mund. Aber niemand hätte vermutet, daß dieſe Zigarren auf unrechtmäßigen Wegen in den Mund des wohlbeleibten Schauſpielers gelangten, daß die Raucherleidenſchaft ihn dazu veranlaßte, großzügigen Schmuggel zu unternehmen. Am 27. Oktober findet vor dem Amtsgericht in Bremerhaven eine Verhandlung ſtatt, in der Kurt Gerron als Angeklagter fungiert. Und nicht nur er Staatsanwaltſchaft vorwirft. Gewiß, er hat ein paar Schachteln mit amerikaniſchen Zigaretten ſo „hinten herum“ gekauft. So, wie es eben der an⸗ ſtändigſte Menſch tagtäglich macht. Nun wurde er wegen dieſer Bagatelle ſchon dreimal von der Polizei vernommen und jetzt ſoll er ſogar nach Bremerhaven fahren, um ſich dort verurteilen zu laſſen. Nein, das ginge zu weit! Es wird Gerron trotzdem nichts übrig bleiben, als zu bezahlen. Die paar Schächtelchen mit Zigaret⸗ Die Waſſerbauten im Saaletal vor der Vollendung Staudamm bei Saalburg, der für die große Bleiloch⸗Talſperre nötig wurde. allein. Auch ſeine Gattin, ſein Chauffeur und drei weitere Perſonen. Sie alle haben ſich wegen Vergehens gegen die Reichsabgabeordnung, auf Deutſch Schmuggels zu verantworten. Die Angeklagten, ſo behauptet die Staatsanwalt⸗ ſchaft, hätten am 25., 26., 28. und 30. Auguſt vorigen Jahres über 2000 Zigaretten und über 400 Zi⸗ garren in das Zollinland„eingeſchwärzt“. Frau Gerron habe noch in derſelben Zeit 1600 Zt⸗ garetten und 336 Zigarren der Zollbehörde hinter⸗ zogen. Durch dieſen Schmuggel ſeien der Zoll⸗ behörde über 1000% Steuern entgangen. Wenn man die Angeklagten ihrer Tat über⸗ führen kann, ſo haben ſie die Mindeſtſtrafe eines vier⸗ bis fünffachen Betrags der hinterzogenen Summe zu bezahlen. Das würde für Herrn und Frau Gerron den reſpektablen Betrag von 6000%¼ ausmachen. Aber, Kurt Gerron will abſolut nicht in Bremer⸗ haven auftreten. Noch dazu ohne jedes Honorar und in Gefahr, ſogar„Gagen“ zahlen zu müſſen, die er für ſonſtiges Auftreten kaum erzielt. 8 Er behauptet, nicht geſchmuggelt zu haben. Das heißt, wenigſtens nicht ſo, wie es ihm die ten werden ſchon große Schachteln geweſen ſein und die Zigarren ſind im Laufe eines Jahres eben dem vielbeſchäftigten Schauſpieler und Regiſſeur aus dem Gedächtnis entſchwunden. Nicht ſo den Behörden. Die haben ſich alles genau aufgeſchrieben und jetzt fordern ſie— Strafe. In Bremerhaven ſieht man heute ſchon dem per⸗ ſönlichen Auftreten Gerrons mit größtem Vergnü⸗ gen entgegen. Die Karten für die amüſante Ver⸗ handlung, die man in einen großen Saal verlegen muß, ſind ſchon vergriffen. Hoffentlich enttäuſcht Gerron ſeine begeiſterten Anhänger, die ihm ſogar bis an die Schwelle der Juſtitia folgen, nicht und— ſagt nicht ab! * Ein Steuerſieg Chikagos. In Chikago ſind aus den letzten drei Jahren noch 140 Millionen Dollars Grundſteuern rückſtändig. Sie konnten nicht eingezogen werden, weil die Steuer⸗ veranlagung von einem Gericht als rechtsungültig bezeichnet worden war. In dieſem dreijährigen Kampf hat Chikago jetzt vor der höchſten Inſtanz eine ſiegreiche Entſcheidung erfochten. Die 140 Millionen Dollars können eingezogen werden. e Morddrama in der Turmruine Aufklärung nach 12 Jahren Der Linzer Polizei gelang eine aufſehen⸗ erregende Verhaftung. Man konnte durch einen Zu⸗ fall jetzt einen Linzer Kaufmenn feſtnehmen, der vor 12 Jahren einen damals vielbeſ, chenen Mord an einem 83jährigen Einſiedler verübt haben ſoll. Auf der Ruine Lobenſtein, einer alten, teilweiſe total verfallenen Burg der Starhemberger, die im Rodeltal, wohnte vierzig Jahre lang ein Einſiedler Michael Kitzmüller. Er hatte ſich in einem noch halbwegs bewohnbaren Turm Zin⸗ gerichtet und verließ faſt niemals ſeine luſtige Be⸗ hauſung. Das wäre auch für den Greis ſehr ſchwie⸗ rig geweſen, denn es gab nur einen einzigen Zugang zu der ungewöhnlichen Wohnung und der war nicht alltäglich. Nur mit einer Strickleiter konnte man in die Turmzimmer kommen. Ein Beſucher mußte ſich erſt durch lautes Rufen anmelden. Dann warf der Einſiedler ſeine Strickleiter aus. Natürlich nur dann, wenn er den Gaſt empfangen wollte, Meiſtens wurde aber jeder abgewieſen mit Ausnahme der Leute, die den täglichen Proviant brachten. Eines Tages im Juni 1920 meldete ſich der Greis trotz mehrfachen Rufens nicht, als man ihm Brot bringen wollte. In der Annahme, der alte Mann wäre kran, alar⸗ mierte man die Feuerwehr, die mit einer großen Leiter angerückt kam und in den Turm eindrang. In der„Wohnung“ fand man den Einſiedler nicht. Aber in einer entlegenen Niſche entdeckte man ſeinen Leichnam. Der Greis hatte einen Strick um den Hals und Würgemale ließen erkennen, daß er einem Verbrechen zum Opfer gefallen war. Die ärztliche Unterſuchung ergab, daß ein ſchwerer Kam pf mit dem Mörder ſtattgefunden hatte. Da allgemein das Gerücht ging, daß Kitzmüller große Schätze an Gold und Silber beſitze, die nach ſeinem Tode nicht aufgefunden wurden, nahm man an, daß ein Raubmord vorliege. Durch einen Zufall kam die Polizei jetzt auf die Spur eines Kaufmanns, der zur Zeit der Tat in einem Dorf, das in unmittelbarer Nähe der Burg⸗ ruine lag, gewohnt hatte. Man fand bei dem Mann größere Summen von Gold⸗ und Silber⸗ geld und glaubt in ihm den Mörder des Einſtedlers gefunden zu haben. Für 3 Millionen Mark Falſchgeld In Newyork iſt eine Falſchmünzer⸗Affäre von wirklich„amerikaniſchen Ausmaßen“ aufgedeckt wor⸗ den, die an die abenteuerlichſten Kriminalromane erinnert. Nach achtmonatigen Beobachtungen und Nachforſchungen iſt eine geſchickte Fälſcherbande feſt⸗ genommen worden, die„Blüten“ im Betrage von nicht weniger als drei Millionen Mark her⸗ geſtellt hatte und damit Amerika und ſogar auch Eu⸗ ropa überſchwemmte. Die Arbeiten der Kriminal⸗ polizei blieben trotz aller Anſtrengungen erfolglos, bis man einen Keller in Brooklyn fand, der ſich als Hauptquartier der Fälſcher entpuppte. Die Falſchmünzerbande hatte Banknoten von einer derartig guten Qualität hergeſtellt, daß ſie überhaupt nicht als Fälſchungen zn erkennen geweſen wären. wenn ſie nicht alle die gleiche Serien⸗Nummer ge⸗ tragen hätten. Die Organiſation der Fäl⸗ ſcher war ſo glänzen d, wie ſie ein Romanſchrift⸗ ſteller nicht hätte beſſer erſinnen können. Die eigentlichen Fälſcher, geſchickte Facharbeiter, liefer⸗ ten die Scheine in großen Mengen an eine kleinere Anzahl von Helfershelfern, die gewiſſermaßen als „Groſſiſten“ fungierten. Dieſe wiederum gaben die falſchen Banknoten dann an ein Heer von Unter⸗Agenten weiter, die letzten Endes die Verteilung in den verſchiedenen Gegenden Amerikas und Europas beſorgten. f. Viele Fälſchungen erſchienen in Paris, London und anderen europäiſchen Hauptſtädten, wo man amerikaniſches Geld wechſeln konnte, ohne aufzufallen, ſo daß das amerikaniſche Schatzamt eine beſondere Benachrichtigung an die europäiſchen Banken ergehen laſſen mußte, in der die Noten als „die gefährlichſten Geldfälſchungen“ beſchrieben wurden. ö Monat für Monat kamen Klagen der amerſ⸗ kaniſchen Banken und des Publikums nach Waſhington. In Zeiten der„Hochkonjunktur“ konfiszierten die Behörden durchſchnittlich jeden Tag Falſchgeldim„Werte“ von 12000 Mk. Einige Leute haben ſogar, wie jetzt bekannt wird, ihre Einkommenſteuer mit ſolchen Scheinen bezahlt, ohne daß eine Beanſtandung erfolgte. Muſeums⸗ Einbruch in Ziſtau Die ausgeplünderte ÜUhrenvitrine(vorn links) Einbrecher verurſachten dem Stadtmuſeum in Zittau einen ſchweren Verluſt. Sie entwendeten eine große Anzahl von Gegenſtänden, die großen hiſtoriſchen Wert beſaßen. So vor allem eine Sammlung von Schmuck⸗* ſachen und Ühren aus dem 18. und 19. Jahrhundert. nee dee ee — Dienstag, 25 Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8 8 1 bolonia 5 e e 1 20 Sehr Ibn 2 ZeWöabn. Günſt. z ermieten: 3 f 5 long Warongeschäft. Autogarane, in at, 2 ſchöne, gen bergerich, Put Möbl. Zimmer Herh 5 ase auſchließ Wohnung, komt e Fern e leite 8 1— 5., 1 5 85 ohne Klavier, de recht II gerichtet, ſichere Exiſtenz, iet i. eb. unte n angen. Hauſe(mit ofort zu vermieten.* N, zu verkaufen. u er gerte. 21975 8105 550. ee e 2 2. 2 III I. Sera s en Ilg, Eichendorffſtraße 40.—— 95„ 71684 ̃ 55 5 5, 80 0 mer und Kücſe! Wege. a, Ammer cen m. Neben dum Ver da ver ee. ee e Me 4. l n, per 2 5 zu vermieten. permet. 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