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Keine Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Dienstag, 25. Oktober 1932 143. Jahrgang— Nr. 498 Das Urteil des Staatsgerichtshofs In der Klage Preußens gegen die Reichsregierung erklärte der Staatsgerichtshof die Reichsexelution für gültig, ſprach ſich aber gegen die Abſetzung der preußiſchen Miniſter aus Die Auffaſſung des Reiches Eine erſte Stellungnahme der Reichsregierung zum Arteil des Staatsgerichtshofes Die Arteilsverkündung Meldung des Wolffbüros — Leipzig, 25. Okt. Im Staatsgerichtshoſprozeß der Länder Preußen, Bayern und Baden gegen das Reich verkündete Reichsgerichtspräſident Dr. Bum ke wenige Minu⸗ ten nach 12 Uhr folgendes Urteil: Die Verordnung des Reichspräſiden⸗ ten vom 20. Juli 1932 zur Wiederherſtellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiete des Landes Preußen iſt mit der Reichs verfaſ⸗ ſung vereinbar, ſoweit ſie den Reichskanzler zum Reichskommiſſar für das Land Preußen be⸗ ſtellt und ihn ermächtigt, preußiſchen Miniſtern vorübergehend amtliche Befugniſſe zu entziehen und dieſe Befugniſſe ſelbſt zu übernehmen oder anderen Perſonen als Kommiſſaren des Reiches zu über⸗ tragen. Dieſe Ermächtigung dürfte ſich aber nicht darauf erſtrecken, dem preußiſchen Staats⸗ miniſterinm und ſeinen Mitgliedern die Ver⸗ tretung des Landes Preußen im Reichs⸗ tag, im Reichsrat oder ſonſt gegenüber dem Reiche oder gegenüber dem Landtag, dem Staatsrat oder gegenüber anderen Ländern zu entziehen. Soweit den Anträgen hiernach nicht entſprochen wird, wer⸗ den ſie zurückgewieſen. Die Begründung Der Begründung zu dem Urteil ſchickte der Vor⸗ ſitzende, Reichsgerichtspräſident Dr. Bumke, die Bemerkung voraus, daß er naturgemäß darauf ver⸗ zichten müſſe, die ganze Fülle der Geſichtspunkte, die in der Verhandlung zutage getreten ſeien, auch nur einigermaßen zu erſchöpfen. Ueber den weſentlichen Inhalt der Gründe, von denen der Staatsgerichtshof hei ſeiner Entſcheidung ausgegangen ſei, führte er aus: Die Anträge, über die der Staatsgerichts⸗ hof zu entſcheiden hatte, zerfallen in drei Grup⸗ pen. Die erſte Gruppe bilden die Anträge, die ſich unmittelbar gegen die Verordnung vom 20. Juli und deren Auswirkungen richten. Mit der zweiten Gruppe wird eine Entſchei⸗ dung des Staatsgerichtshofes darüber angeſtrebt, daß gewiſſe Maßnahmen auf Grund des Artikels 48 niemalsſund unter keinen Umſtänden getroffen werden dürfen. Die dritte Gruppe bildet der Antrag, durch einen beſonderen Ausſpruch feſtzuſtellen, daß die Be⸗ hauptungen des Reiches, Preußen habe ſeine Pflicht gegen das Reich nicht erfüllt, nicht begründet und nicht erwieſen ſeien. Eine ſachliche Entſcheidung über die Anträge der zweiten Gruppe hat der Staatsgerichtshof ab⸗ gelehnt. Er verneint nicht, daß die Länder ein Inter⸗ eſſe daran haben, die Grenzen, die bei Maßnahmen auf Grund des Artikels 48 den Ländern gegenüber eingehalten werden müſſen, ein für allemal feſt⸗ geſtellt zu ſehen. Dieſes Intereſſe iſt aber politiſcher Natur und reicht nicht aus, um die Annahme zu begründen, daß eine Streitigkeit im Sinne des Artikels 19 der Reichsverfaſſung vorliegt. Dieſer Begriff erfordert anders als der in den Artikeln 13 Abſ. 2 und 15 Abſ. 3 der Reichsverfaſſung umſchriebene Begriff der Meinungsverſchiedenheit das Vorliegen eines beſtimmten Einzeltatbeſtandes. An dieſem fehlt es bei den Anträgen Bayern und Baden mit einer Ausnahme. Dieſe Ausnahme bildet der Antrag feſtzuſtellen, daß auf Grund des Artikels 48 die Vertretung eines Landes gegenüber dem Reiche, insbeſondere die Vertretung eines Landes im Reichsrat, nicht angetaſtet werden darf. Inſoweit ſind durch das Vorgehen gegen Preußen die Inter⸗ eſſen der anderen Länder unmittelbar in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen. Hier iſt ſomit ihre Antrags befug⸗ nis anzuerkennen. Die ſachliche Entſcheidung über dieſen Teil der Anträge ergibt ſich aus der Ent⸗ ſcheidung über die unmittelbar gegen die Verordnung gerichteten Anträge. Auch dem Verlangen, ausdrücklich auszu⸗ ſprechen, daß das Reich dem Lande Preußen zu Unrecht eine Nichterfüllung von Pflichten vorgeworfen habe, konnte keine Folge ge⸗ geben werden. Dieſe Frage iſt eine von den zahlreichen Vorfragen, zu denen der Staatsgenichtshof Stellung nehmen muß, um über die unmittelbar gegen die Verord⸗ nung gerichteten Anträge entſcheiden zu können. Darauf, daß eine dieſer Vorfragen zum Gegenſtand eines beſonderen Ausſpruches im Urteilstenor ge⸗ macht werde, haben die Beteiligten kein Anrecht. Ein ſolches kann auch daraus nicht hergeleitet wer⸗ den, daß eben dieſe Frage von beſonderer politiſcher Bedeutung iſt. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Okt. Ueber den Standpunkt, den die Reichsregierung zu dem Leipziger Urteil einnimmt, hören wir: In Regierungskreiſen iſt man der Anſicht, daß durch dieſes Urteil die Verordnung des Reichspräſidenten e in vollem Um⸗ fange beſtätigt wird. Das Urteil entſpreche auch hinſichtlich der politiſchen Vertretung Preußens der Auffaſſung der Regierung, denn die Frage, über die hier noch beſonders entſchieden iſt, nämlich die Ver tretung der früheren preußiſchen Re⸗ gierung im Reichsrat, ſei vom Reich ſtets als eine offene Frage behandelt worden. Die politiſch⸗ parlamentariſche Vertretung des Landes Preußen ſei noch in keiner Weiſe präfudiziert worden, denn weder habe der Kanzler als Reichskommiſſar, noch ein Organ der kommiſſariſchen Regierung Befugniſſe im Reichsrat für ſich beanſprucht oder ſolche im Land⸗ tag oder Staatsrat ausgeübt. Auch ſeien die Reichs⸗ ratspertreter vom Reichskommiſſar nicht inſtruiert worden. Die bisherigen Maßnahmen, die auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten getroffen entſteht. eien, bleiben ſelbſtverſtändlich beſtehen, da die Ver⸗ ordnung ja in keiner Weiſe durch den Leipziger Spruch angetaſtet werde. Soweit die Anſicht der Reichsregierung, wie ſie ſich unter dem erſten Eindruck des Urteils wider⸗ ſpiegelt. Es iſt aber nicht zu verkennen, daß durch die in Leipzig getroffene Entſcheidung ein Vakuum Das Urteil ſchafft zwar formaljuriſtiſch Klärung, läßt aber die politiſche Löſung des Konflikts Reich—Preußen offen. Nach den Leipziger Feſtſtellungen iſt der preußiſche Miniſterpräſident nunmehr berechtigt, Bevollmächtigte für den Reichs⸗ rat zu ernennen und zu inſtruieren. Der früheren preußiſchen Regierung iſt damit die Möglichkeit gegeben, im Reichsrat eine ſcharfe O p⸗ poſition gegen die Reichsregierung auf⸗ zuziehen. Das iſt namentlich im Hinblick auf die Verfaſſungsreformpläne des Kabinetts Pa⸗ pen von nicht zu unterſchätzender Bedeutung. Es wird ſo ein Zuſtand geſchaffen, der für die Reichs⸗ regierung kaum erträglich iſt. Wie ſie ſich verhalten, was ſie tun wird, um dieſen politiſchen Konſequen⸗ zen des Leipziger Urteils zu begegnen, läßt ſich im Augenblick natürlich noch nicht ſagen. An der Antragsbefugnis des Landes Preußen und auch der Ländern Bayern und Baden gegen die Verordnung vom 20. Juli und ähre Aus⸗ führung beſteht kein begründeter Zweifel. Auch an der Auffaſſung, daß Preußen im gegenwärtigen Reichsſtreit durch die am 20. Juli amtierenden preu⸗ ßiſchen Miniſter und durch die am 20. Juli amtie⸗ rende preußiſche Landesregierung vertreten wurde, hält der Staatsgerichtshof feſt. Den beiden Fraktionen(SPD und Zen⸗ trumsfraktion des Preußenlandtags) vermag der Staatsgerichtshof die Antragsbefugnis für den vorliegenden Fall nicht zuzuerkennen, weil ſie zur Vertretung des allein zu einer Klage gegen das Reich befugten Landes nicht berufen ſind. Dem Verſuch, mit ihrer Klage das Verfahren auf den Reichskommiſſar auszudehnen, hat dieſer wider⸗ ſprochen. Ohne ſeine Zuſtimmung kann die Ausdeh⸗ nung in dieſem Abſchnitt des Verfahrens nicht mehr vorgenommen werden. Die Antrags⸗ befugnäs der einzelnen Miniſter iſt zu bejahen, ſoweit ihr Antrag gegen den Reichs⸗ kommiſſar gerichtet war. Aufgrund der Schreiben, die der Reichskanzler am 20. Juli an den preußiſchen Mäniſterpräſidenten und den preußiſchen Miniſter des Innern gerichtet hat und aufgrund der Tatſache, daß der Reichskanz⸗ ler in ſeinem Schreiben den Miniſterpräſidenten Dr. Braun als Miniſterpräſident a. D. bezeichnet hat, iſt der Staatsgerichtshof der Auffaſſung, daß durch die Verordnung dem Reichskommiſſar die Er⸗ mächtigung erteilt werden ſollte, die preußiſchen Staatsminiſter endgültig ihres Amtes zu entheben. Die Prüfung des Staatsgerichtshofes mußte ſich daher auch auf die Frage erſtrecken, ob Die Rechtfertigung Zu der Frage, ob der Staatsgerichtshof im Streit⸗ fall den Umfang der Vorausſetzungen des Artikels 48 Abſatz 2 nachzuprüfen hat, oder ob er darin ſeiner Entſcheidung die Auffaſſung des Reichspräſidenten zugrundezulegen habe, hat der Staatsgerichtshof bisher niemals Stellung genom⸗ men. Auch im vorliegenden Falle bedarf es einer Stellungnahme zu dieſer Frage nicht. Es iſt nämlich offenkundig, daß die Verordnung vom 20. 7. in einer Zeit ſchwerer Störung und Gefährdung der öffentlichen Si⸗ cherheit und Orduung erlaſſen wurde. Zu⸗ gleich aber beſtand die eruſte Gefahr, daß die in⸗ nenpolitiſche Spannung ſich noch weiter ſteigern und zu einer unmittelbaren Bedrohung der Grundlagen unſeres Verfaſſungslebens aus⸗ wachſen werde. Die Vorausſetzungen für ein Einſchreiten aufgrund des Ar⸗ tikels 48 Abſatz 2 waren danach ohne weiteres gegeben. Aus der Größe der Ge⸗ fahr ergibt ſich zugleich, daß es das Recht und die Pflicht des Reichspräſidenten war, zur Wiederherſtellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung alle ihm geeignet erſchei⸗ eine Ermächtigung dieſer Art mit der Reichs⸗ verfaſſung vereinbar iſt. Zunächſt war dar⸗ über zu befinden, ob die Verordnung vom 20. 7. in dem Abſatz 1 des Artikels 48 der Reichsverfaſſung die erforderliche Stütze findet. Dieſe Frage wurde verneint. Die Auffaſſung, daß es ſich bei den Voraus⸗ ſetzungen des Artikels 48 Abſatz 1 um eine reine Ermeſſensfrage handele, vermag der Staatsgerichtshof nicht zu teilen. Ob ein Land ſeine Pflichten gegen das Reich nicht erfüllt hat, iſt als Staats⸗ und Rechtsfrage in dieſem Streitfall vom Staatsgerichtshof nachzuprüfen. Die Behauptungen, auf die das Reich den Vorwurf der Nichterfüllung von Pflichten gründet, beſtehen zum Teil aus Handlungen, die nicht von den Nerat d lichen Trägern der Staatsgewalt in Preußen, ſon⸗ dern von nachgeordneten. vorgenom⸗ men worden ſind. In ſolchen Handlungen kann eine Pflichtver⸗ letzung des Landes Preußen nicht gefunden werden. Auch die Prüfung der Aeußerungen des Miniſters Severing ergebe, daß ſie das Maß der gebotenen Zurückhaltung nicht derart überſchreiten, daß darin eine Pflichtverletzung des Landes gegenüber dem Reiche erblickt werden kann. Hiernach bleibt zur Stützung der Behauptung einer Pflichtverletzung nur die eine vom Reiche am ſtärkſten betonte Anführung übrig, daß die preußiſche Regierung es an der er⸗ forderlichen Tatkraft bei der Bekümpfung der kom⸗ muniſtiſchen Bewegung habe fehlen laſſen. Aus den Behauptungen zur Begründung dieſer Vorwürfe er⸗ gibt ſich für keinen der beiden Vorwürfe eine genügende Stütze. Auf Abſatz 1 des Artikels 48 kann hiernach die Verordnung vom 20. 7. nicht gegründet werden. der Reichsexelution neuden Mittel anzuwenden, ſoweit ſie mit der Reichs verfaſſung verein⸗ bar ſin d. Der Reichspräſident konnte in dieſer Lage nach pflichtmäßigem Ermeſſen zu der Auffaſſung ge⸗ langen, daß es geboten ſei, die geſamten ſtaat⸗ lichen Machtmittel des Reichs und Preu⸗ ßens in einer Hand zuſammenzufaſſen und die Politik des Reichs und Preußens in einheit⸗ liche Bahnen zu leneken. Hieran würde nichts ändern können, wenn die Behauptung Preußens zu⸗ träfe, daß die Gefahrenlage zumindeſten zu einem Teil auf die eigenen innerpolitiſchen Maßnahmen der Reichsregierung zurückzuführen ſei. Von dieſer Grundauffaſſung aus erledigen ſich die Einwendun⸗ gen Preußens, daß die Verordnung vom 20. Juli einen Ermeſſensmißbrauch oder eine Ermeſſensüber⸗ ſchreitung enthalte. Die Maßnahmen des Reichskommiſ⸗ ſars können als ſolche den Staatsgerichtshof nur beſchäftigen, ſoweit ſie etwa die Grenzen der ihm er⸗ teilten Ermächtigung überſchreiten. (Fortſetzung auf Seite).. von Streſa vorgetragen. Franzöſiſche Hegemonie? * Mannheim, 25. Oktober. „Wir wünſchen keine Hegemonien in Europa. Wir werden gegen die Anerkennung von Hegemonien jeglicher Art ſein, insbeſondere aber dann, wenn eine Hegemonie eine Poſition offenkundiger Unge⸗ rechtigkeit verewigen will.“ Mit dieſen Worten ſchloß M e ſeine große Rede in Turin, in der er für Deutſchlands Gleichberechtigung eintrat und dem deutſchen Volke den Rat gab, aus dem Völkerbund auszutreten, wenn ſeine Forderung nicht anerkannt würde. Seit langer Zeit hat ſich der Führer Italiens für die deutſchen Anſprüche auf gleiche Sicherheit und gleiches Recht mit der ganzen Klarheit und Vehe⸗ menz ſeines Weſens eingeſetzt. Seit langer Zeit kämpft der Duce um eine wirkliche Abrüſtung und damit um eine Befriedung Europas. Weite Kreiſe des deutſchen Volkes mißtrauten und mißtrauen ihm, glauben der italieniſchen Regierung die Verſicherung nicht, daß es ihr mit der Forderung nach wahrhafter Abrüſtung ernſt ſei. Und immer wieder wird der Hinweis laut, daß Muſſolini ſein friedliebendes Herz nur entdecke, wenn es in den Intereſſen Italiens liege. Man konſtruiert daraus einen Vorwurf gegen Muſſolini, weil man es in Deutſchland vielfach ver⸗ lernt hat, die Intereſſen des eigenen Volkes als allein maßgebend für die Politik ſeiner Staatsmänner zu betrachten, weil man in Deutſchland den sacro egoismo einer Nation als eines Kulturvolkes un⸗ würdig zerredet hat. Man entſinnt ſich, daß vor ſechs Jahren noch Muſſolini vom Palazzo Venezia aus den Schwarz⸗ hemden das Wort vom napoleoniſchen Jahre Ita⸗ liens zugerufen hat, daß man damals glaubte, der Duce Italiens bereite große Eroberungskriege vor. Heute wiſſen wir, daß Muſſolini damals die große Expanſionspolitik einleitete, die ſich jetzt in den Bündniſſen mit Ungarn, Bulgarien, der Türkei und Griechenlands und in den Verträgen mit Moskau abzeichnet. Ein napoleoniſches Jahr der Diplo⸗ matie, nicht des Krieges war es, das Muſſolini da⸗ mals ankündigte, deſſen Ergebnis die internationale Anerkennung der italieniſchen Machtſtellung iſt. Dieſes Bündnisſyſtem, das Muſſolini in un⸗ ermüdlicher Arbeit aufbaute, und die Früchte ſeiner klugen Politik werden heute bedroht. Es beſteht kein Zweifel darüber, daß eine der wichtigſten Poſitionen Italiens im europäiſchen Spiel von Frankreich für den Augenblick wenigſtens zerſchlagen iſt: die ita⸗ lieniſche Vormachtſtellung in Wien. Während noch vor wenigen Jahren in der alten Kaiſerſtadt an der Donau der italieniſche Geſandte das undurchdringliche Spiel der Legitimiſten, An⸗ ſchlußfreunde und Anſchlußgegner, Heimwehren und Chriſtlich⸗Sozialen feſt in ſeinen Händen hielt, muß heute Muſſolini erkennen, daß der franzöſiſche Ver⸗ treter, Graf Clauzel, der eigentliche Diktator in Wien iſt. Seit der Unterzeichnung des Lauſanner Protokolls, ſeit dem innerpolitiſchen Bündnis zwi⸗ ſchen Chriſtlich⸗Sozialen und Heimwehren, beſon⸗ ders aber ſeit dem Tode Schobers iſt Oeſterreich völlig in das franzöſiſche Fahrwaſſer geraten, iſt ein Hauptpfeiler der oſteuropäiſchen Politik Muſſolints zuſammengebrochen. Dieſe Entwicklung aber be⸗ einträchtigt naturgemäß die italieniſche Poli⸗ tik in Ungarn und Südoſteuropa, Doch auch von anderer Seite berennt Frankreich die italieniſche Poſition in Südoſteuropa. Mit viel Geſchick und manchen wichtigen wirtſchaftlichen Zu⸗ geſtändniſſen haben es die franzöſiſchen Unterhänd⸗ ler nerſtanden, die Türkei aus dem engen Ver⸗ hältnis mit Italien zu löſen und die Regierung von Angora Frankreich zu verpflichten. Erſt vor weni⸗ gen Tagen berichtete unſer Vertreter in Stambul über dieſe Wandlungen in der Türkei, die hauptſäch⸗ lich auf Frankreichs Entgegenkommen in der Frage der Ottomaniſchen Schuld der türkiſch⸗ſyriſchen Grenzführung und der Aufnahme der Türkei in den Völkerbund zurückzuführen iſt. Die dritte Sturmwelle gegen Ita⸗ [ten wurde von Frankreich auf der Konferenz Dieſe Konferenz, die leider in der deutſchen Oeffentlichkeit zu wenig In⸗ tereſſe gefunden hat, hatte nämlich die eine Aufgabe, die völlige Deroute am ſüdoſteuropäiſchen Markt zu beheben, den ſüdoſteuropäiſchen Ländern durch be⸗ ſondere internationale Kredithilfe und Wirtſchafts⸗ abkommen eine beſſere Verwertung ihrer Ernten zu ermöglichen. Hier war es ganz beſonders Frank⸗ reich, das für dieſen Plan eintrat und es auch durch⸗ ſetzte, daß den ſüdoſteuropäiſchen Staaten ein ge⸗ meinſamer Fonds von 75 Millionen zur Verfügung geſtellt wird. Gewiß mußte es den franzöſiſchen Stellen daran gelegen ſein, die völlig berſchulbeten ſüdoſteuropäiſchen Staaten einigermaßen zu ſanie⸗ 55 und ihre zerrüttete Wirtſchaft neu zu beleben, da Frankreich der Hauptgläubiger Südoſteuropas 2. Seite/ Nummer 498 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 25. Oktober 1932 iſt. Allein nicht die Furcht um ſeine Anleihen hat Frankreich zu ſeiner Politik in Streſa bewogen, ſon⸗ bern das Beſtreben, die ſüdoſteuropäiſchen Staaten, die wirtſchaftlich nach Deutſchland und Italien ten⸗ dieren, durch Finanz⸗ und Zollhilfe feſter an Frank⸗ reich zu ketten, als dies militäriſche Bündniſſe ver⸗ mögen. Und es iſt nur ein Zeichen der überlegenen franzöſtſchen Diplomatie, wenn Frankreich bis zu⸗ letzt verſucht hat, den bulgariſchen Parteigänger Deutſchlands— Italiens aus der Konferenz von Streſa auszuſchließen und damit die antlitalieniſche ſüdſlawiſche Kombination zu ſtärken. Der konzentriſche Angriff Frank⸗ reichs auf Italiens Herrſchaft wäre aber nicht voll⸗ kommen, wenn Frankreich nicht verſuchen würde, auch im Weſten des Mittelmeeres Muſſolinks Poſt⸗ tion zu ſchwächen. Kraft ſeiner geographiſchen Lage iſt Italien für Frankreich ein weit gefährlicherer Gegner, als man dies gemeinhin annimmt. Denn es hat heute die Hand an der großen Lebensader Frankreichs. In ſeinem Streben nach der Weltherr⸗ ſchaft iſt das franzöſiſche Volk mehr denn je auf das große Menſchenreſervoir ſeiner Kolonien angewie⸗ ſen, auf eine völlig geſicherte Verbindung zwiſchen dem Mutterlande und dem afrikaniſchen Kolonial⸗ reich. Italien aber iſt heute in der Lage, dieſe Ver⸗ bindung mit Hilfe ſeiner hochgerüſteten Flotte zu unterbinden oder zum mindeſten empfindlich zu ſtren. Die franzöſiſche Admiralität verfolgt des⸗ halb den faſt phantaſtiſchen Plan, ſich im Mittelmeer eine Flotte zu ſchaffen, die in einem ununterbroche⸗ nen Zug die großen Transporte der Kolonialarmee nach Frankreich ſichert. Aus dieſem Grunde hat es auch die Heimat Napoleons mit enormen Mitteln zu einer ungeheueren Seefeſtung ausgebaut. Trotzdem ſind ſich die verantwortlichen Staatsmänner Frank⸗ reichs darüber im klaren, daß die franzöſiſche Stel⸗ lung gegenüber Italien äußerſt gefährliche Schwä⸗ chen aufzeigt. Und wie England durch das ganze 19. Jahrhundert hindurch kein höheres Ziel kannte, als ſich den Landweg nach Indien zu ſchaffen, ſo weiß Frankreich kein wichtigeres Streben, als den Lan d⸗ weg nach Nordafrika. Hier liegt der große Sinn der Reiſe Herriots nach Madrid. Spanien hat es bisher verſtanden, ſich aus jeder Kombination im Mittelmeer fernzuhalten. Immer⸗ hin konnte man in den Jahren Primo de Riveras und der Militärdiktatur in Spanien eine Tendenz zu Italien feſtſtellen, die ſich wohl in einer engeren Zu⸗ ſammenarbeit der beiden Staaten ausdrückte, die aber Muſſolini der Furcht vor einer franzöſtſch⸗ſpaniſchen Entente enthob. Seit dem Sturz der ſpaniſchen Mo⸗ narchie iſt die Entwicklung auch hier nicht freundlich für Muſſolinis Pläne geweſen. Die heutigen Macht⸗ haber in Spanien hegen ſtarke Sympathien für die große romaniſche Schweſterrepublik und tragen ſich mit dem Gedanken, die von der Monarchie inaugu⸗ rierte Marokkopolitik zu liquidieren. Einmal aus dem Beſtreben, ſich von der finanziellen Belaſtung dieſer Politik zu befreien, zum anderen weil ſie die wichtigeren Aufgaben in ihrem eigenen Lande ſehen. Die Revolution in Spanien hat alſo den franzöſi⸗ ſchen Beſtrebungen ſtarken Vorſchub geleiſtet. Man beſtreitet zwar mit einer auffälligen Geſchäftigkeit in Paris alle Meldungen, die von dem Plan einer fran⸗ zöſiſch⸗ſpaniſchen Entente reden. Allein die Gerüchte wollen nicht verſtummen, daß Frankreich auf dem Wege großer wirtſchaftlicher und finanzieller Zuge⸗ ſtändniſſe Spanien in den franzöſiſchen Machtkreis einbeziehen will. Ob der Plan Herriots gelingt, irgend welche enge und bindende Abmachungen mit Spanien zu erzielen, iſt immerhin fraglich. Allein ſchon eine Verabredung über eine engere Zuſammen⸗ arbeit in Nordafrika würde für Frankreich eine außerordentliche Stärkung ſeiner Mittelmeerpoſition bedeuten, denn die nordafrikaniſche Entente wäre immerhin eine Etappe auf dem Weg Frankreichs zu ſeiner Vorherrſchaft im Mittelmeer und würde den militäriſchen Wert des franzöſtſchen Kolonialreichs ganz außerordentlich ſteigern. Die Umriſſe der franzöſiſchen Hegemonie im Mittelmeergebiet zeichnen ſich gefahr⸗ drohend für Italien ab. Die Sicherung dieſer Hege⸗ monie aber verankert Frankreichs Vorherrſchaft im alten Kontinent. Darum iſt Muſſolinis Turiner Ap⸗ pell nicht nur Alarm für Italien und Deutſchland, W. R. ſondern ein Warnruf für die ganze Welt. Das Leipziger Urteil Die Rechte einer verfaſſungsmäßigen Landesregierung und Artikel 48 Der Inhalt der Verordnung iſt an ſich zuläſſig, ſo⸗ weit er als eine bloße Verſchiebung von Zu⸗ ſtändigkeiten, als eine Uebertragung von geſchäft⸗ lichen Befugniſſen von der Landesregierung an ein Reichsorgan aufgefaßt werden kann. Dagegen iſt er mit der Reichs verfaſſung nicht vereinbar, ſoweit durch die Verordnung in andere Vorſchriften der Reichsverfaſſung eingegriffen wird. Artikel 17 ſchreibt vor, daß jedes Land eine freiſtaatliche Ver⸗ faſſung haben muß, die ſich auf der Volksvertretung aufbaut. Auſtelle dieſer Landesregierung kann auch vorübergehend ein anderes Organ geſetzt werden. Artikel 63 beſtimmt, daß die Länder im Reichsrat durch die Mitglieder ihrer Regierung vertreten wer⸗ den. Dieſe Vertretung im Sinne des Artikels 48 Abſatz 2 einem Lande zu entziehen und ſie auf einen Reichskommiſſar zu übertragen, bedeutet eine weſent⸗ liche Beeinträchtigung der Stellung des Landes im Reiche und eine dem Weſen des Reichs⸗ rats widerſprechende Veränderung ſeiner Zuſam⸗ menſetzung. f Hiernach geht es nicht an, einen Reichskom⸗ miſſar als Landesregierung einzuſetzen und die verfaſſungsmäßig beſtellten Miniſter ihres Amtes zu entheben. Die Veränderung läßt ſich aber unter dem Geſichts⸗ punkt der Zuſtändigkeitsverſchiebung innerhalb der Grenzen, die ſich hieraus ergeben, rechtfertigen. Eine ſolche Verſchiebung der Zuſtändigkeit erfolgt überall da, wo ein Reichskommiſſar aufgrund des Artikels 48 Abſatz 2 zur Ausübung gewiſſer an ſich dem Lande zuſtändiger Befugniſſe eingeſetzt wird. Der Wort⸗ laut der Verordnung ſchließt es auch nicht aus, ſie im Sinen einer ſolchen Zuſtändigkeits veränderung auf⸗ zufaſſen. Die Abtrennung von Zuſtändigkeiten der Landesregierung und die Uebertragung auf ein Reichsorgan findet aber darin ihre Grenzen, wenn der Landesregierung die Befugniſſe erhalten bleiben müſſen, die nach dem eben Geſagten zur Aufrechterhaltung der Selbſtändigkeit des Landes und ſeiner Stellung im Reiche gewährt werden müſſen. Es muß alſo die verfaſſungs⸗ mäßige Landesregierung als Organ des Landes ſelbſt beſtehen bleiben. Es muß ihr die Vertretung des Landes gegenüber dem Reiche insbeſondere im Reichsrat und Reichstag wie gegenüber anderen Ländern belaſſen werden. Auch die verfaſſungsmäßigen Rechte und Pflichten gegenüber den anderen höchſten Landesorga⸗ nen können der Landesregierung nicht genommen werden. Mußte hiernach der preußiſchen Landesregierung die Ausübung des Stimmrechts im Reichsrat belaſſen werden, ſo konnte ihr folge⸗ richtig auch die Befugnis nicht entzogen werden, den vorhandenen Bevollmächtigten weiter⸗ hin Anweiſungen für die Ausübung ihrer Rechte zu erteilen. Dem Reichskom⸗ miſſar konnte weder dieſe Befugnis noch das Recht übertragen werden, die bisherigen Bevollmächtigten im Hauptamt in den einſtweiligen Ruheſtand zu ver⸗ ſetzen oder neue Bevollmächtigte für den Reichsrat zu ernennen. Dagegen laſſen ſich aus der Reichs⸗ verfaſſung im übrigen keine begründeten Bedenken gegen die Ausſtattung des Reichskommiſſars mit der Befugnis herleiten. Beamte in den einſtweili⸗ gen Ruheſtand zu verſetzen, zu ernennen, zu beför⸗ Mannheims Vörſe zur amtlichen Agrarpolitik Die Produktenbörſe fordert Ankurbelung von der Konſumſeite her Die Mannheimer Produktenbörſe hat an die Reichs⸗ regierung Berlin zur Förderung der Getreidewirtſchaft und Hebung des Mehl⸗ und Brotkonſums folgende Aus⸗ führungen gerichtet: „Die Maßnahmen, die die Regierung in den letzten Monaten auf dem Gebiete der Agrarwirtſchaft getroffen hat, haben bis jetzt nicht zu bewirken vermocht, daß eine Belebung unſerer heimiſchen Getreidewirtſchaft eingetre⸗ ten iſt. Die amtlichen Zifſern über die zur Verfügung ſtehenden Getreidemengen laſſen erkennen, daß in dieſem Erntejahr mehr als genügend Brotgetreide vorhanden iſt, um die Brotverſorgung ſicher zu ſtellen. Es iſt dabei vor allem zu beachten, daß die Landwirt⸗ ſchaft bisher mit Verkäufen ſtark zu rück⸗ gehalten hat, wie aus der letzten Vorratsſtatiſtik des Deutſchen Landwirtſchaftsrats vom 15. Sept. hervorgeht und daß außerdem durch die Getreidelombardierung und die geſetzliche Einlagerungspflicht der Mühlen große Men⸗ gen Getreides aufg eſtapelt ſind, die im Laufe der nächſten Monate einmal zur Bewegung kommen und den geſamten Markt unter Druck halten müſſen. Trotz der verſchiedenen amtlichen Stützungsmaßnahmen und Koppelungsoktionen iſt es nicht gelungen, das Preisniveau zu halten, ſondern es iſt im Gegen⸗ teil feſtzuſtellen, daß die Preiſe für inländiſches Brot⸗ getreide und Mehl der neuen Ernte ſeit 15. Auguſt 1932 bis zu 15 v. H. zurückgegangen ſind. Neben den Landwirten, die von den geſetzlichen Lombardierungsmög⸗ lichkeiten Gebrauch gemacht haben, ſind es Handel, Mühlen und Genoſſenſchaften, die ebenfalls eingelagert oder doch auf längere Sichten eingekauft haben, die nun durch dieſe außerordentlichen Preisrückgänge erneut empfindliche Ver⸗ luſte erlelden. Was ſich hier vollzieht, iſt eine neue Kapitalvernichtung oder Vermögensent⸗ wertung, die die geſamte Getreidewirtſchaft auf das ſchwerſte trifft und die zu einer Lähmung aller ihrer Or⸗ gane geführt hat in einem Ausmaße, wie es bisher noch nie der Fall geweſen iſt. Der Mißerfolg all dieſer geſetzlichen Aktionen und Staatseingriffe muß die Erkenntnis verſtärken, daß die Kriſis der Getreidewirtſchaft nur überwunden werden kaun, wenn es gelingt, den regulären Brotverbrar i ßeben und fo die verbilligte Preisbaſis für Weizen und Roggen volkswirtſchaft⸗ N lich richtig auszuwerten. Abſatznot der Landwirtſchaft und Konſumrückgang gehen miteinander Hand in Hand. Bisher iſt lediglich der Ver⸗ ſuch gemacht worden, von der Produktion aus die Agrarwirtſchaft zu fördern. Ein dauerhafter und greif⸗ barer Erfolg iſt dabei nicht erzielt worden. Es iſt daher an der Zeit, von oben her etwas zu tun, was geeignet iſt, den Konſum anzuregen und gleichzeitig auch wie⸗ der zu einer Belebung der produktiven Kräfte unſerer Getreidewirtſchaft zu führen. Eine ſolche Aktion wäre u. E. zunächſt einmal damit erfolgreich eingelettet, wenn es den Bäckereien und den brotherſtellenden Betrieben ermöglicht wäre, den Ar⸗ beitsbeginn durchweg nach eigenem Gutdünken feſt⸗ zuſetzen, ſodaß die Bäcker wieder imſtande wären, um 6 Uhr morgens die Bevölkerung mit friſchem Weizengebäck zu beliefern. Hierfür wären von der Reichsregierung die geſetzlichen Vorausſetzungen zu ſchaffen. Alle Möglich⸗ keiten zur Hebung des beſonders brachliegenden Weißbrot⸗ konſums durch Verbilligung des Verkaufs in Gaſthäuſern, Wirtſchaften und Hotels ſoll⸗ ten ausgenutzt werden. Eine ſolche geſetzliche Neuordnung in dieſem Sinne würde zweifellos ſoſort eine weſentliche Steigerung des Weizengebäckverbrauchs herbeiführen. Wir möchten daher nicht unterlaſſen, auf dieſe Notwen⸗ digkeit von der Konſumſeite her anzukurbeln, aufmerkſam zu machen und würden uns freuen, wenn unſere Anregungen alsbald eine erfolgreiche Verwertung bei den maßgebenden Stellen finden würde.“ die Windſchutzſcheibe auf eine Wieſe, dern oder zu entlaſſen. Wenn dem Reichskommiſſar weiter die Befugnis zur Aufnahme von Anleihen für Zwecke des Landes gegeben wird, ſo erledigt ſich dieſe Frage mit der ſich aus Artikel 65 der preußiſches Verfaſſung ergebenden Beſtimmung, wonach die Be⸗ ſchaffung von Geldmitteln im Wege des Kredits nur durch Geſetz erfolgen ſoll, alſo die Zuſtimmung des Landtags erforderlich iſt. Damit rechtfertige ſich die getroffene Entſcheidung. * Vor der Urteilsverkündung hatte die unifor⸗ mierte Leipziger Polizei einen beſonders umfang⸗ reichen Sicherheitsdienſt um und im Reichsgericht organiſiert. Es durften nur Perſonen mit Ausweis das Reichsgericht betreten. Der Zuhörerraum war ſtark überfüllt. Die vor der Barriere bereitgeſtell⸗ ten Plätze für das ſtaatsrechtlich intereſſterte Audi⸗ torium waren um mehr als 20 auf über 60 Sitze ver⸗ mehrt. Die Reichsvertretung wurde diesmal von Miniſterialrat Hoche geführt. Miniſterialdirektor Gottheiner war nicht erſchienen. Die Preußenregierung berät Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Oktober Wie das„Tempo“ berichtet, hat der preußiſche Miniſterpräſident Braun für Mittwoch vormittag 10 Uhr das alte preußiſche Staatsminiſterium zu einer Sitzung im preußiſchen Wohlfahrtsminiſterium einberufen. Gegenſtand der Beratung ſind: die Stel⸗ lungnahme zum Leipziger Urteil und die Feſtſtel⸗ lung der ſich hieraus für das Kabinett ergebenden Konſequenzen. Der neue Geſandte in Kowno Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Okt. Zum deutſchen Geſandten in Kowno iſt, wie wir hören, der bisherige Generalkonſul in Le⸗ ningrad Erich Zechlin auserſehen. Die Ernen⸗ nung dürfte wohl in den nächſten Tagen erfolgen. Die Wahl iſt, was man vielleicht nicht von allen Revirements der letzten Zeit behaupten kann, un⸗ zweifelhaft gut. Zechlin, beiläufig ein jüngerer Bruder des früheren Preſſechefs, gilt mit Recht als ein ausgezeichneter Kenner der Oſtfra⸗ gen. Schon als Student, dann im Archiv in Dan⸗ zig und Poſen drang er in das Verſtändnis der Oſtprobleme ein, das er im Kriege in der Verwal⸗ tung von Oberoſt noch zu vertiefen lernte. In den letzten vier Jahren in ſeiner Stellung in Leningrad hat ſich ihm dann die ſowjetruſſiſche Welt geöffnet Erich Zechlin iſt übrigens, um das noch hervorzu⸗ heben, ein Mann durchaus bürgerlicher Züchtung. Er kommt aus dem Verein deutſcher Studenten. Polniſche Schikane gegen Danzig Telegraphiſche Meldung — Warſchau, 25. Okt. Unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Ober⸗ ſten Pryſtor hat ein Miniſterrat ſtattgefunden. Hier⸗ bei wurde beſchloſſen, an allen Kaſſen der polniſchen Eiſenbahnen, auch an jenen, die ſich im Gebiete der freien Stadt Danzig befinden, Zahlung gen von nun an ausſchließlichin polniſcher Die polniſche Preſſe verbreitet dieſe Meldung zum Teil unter triumphierenden Ueberſchriften wie„Nur polniſches Geld in Danzig an den Eiſenbahnkaſſen“. Währung entgegenzunehmen. Ein ſchweres Automobilunglück — Lingen(Ems), 25. Okt. Der beim Land⸗ ſtraßenbau beſchäftigte Arbeitsfreiwillige Venne, der vor einem ſchweren däniſchen Reiſeauto die Straße überqueren wollte, wurde von dem Wagen erfaßt und tödlich verletzt. Der Wagen rannte gegen einen Baum. Der Fährer, der däniſche katho⸗ liſche Pfarrer Erkens aus Apenrade, flog durch wo er mit Schnittwun den liegen blieb. Sein Mitfah⸗ rer wurde im Wagen feſtgeklemmt und dabei lebensgefährlich verletzt. N CCC ͤͥͤĩ²˙¹·¹br Verliner VBühnen⸗Revue 5 Von Oscar Bie Alt⸗ Heidelberg en gros Das neueſte Zugſtück des Berliner Großen Schauſpielhauſes iſt eine Bearbeitung von„Alt heidelberg“ unter dem Titel„Der Studentenprinz“, Sie ſtammt aus dem Engliſchen() mit der dazu gehörigen ſehr harm⸗ loſen und volkstümlichen Muſik von Romberg, die der Dirigent Mackeben und Michael Krauß vervollſtändigt haben. Revueartig in zwölf Bilder aufgeteilt, führt uns die Bühne durch alle Pracht des Schloſſes Karlsburg, durch alle Freundlichkeiten von Heidelberg, mit viel techuſſchen Raffinements, Drehbühne, Verſenkung, prachtvolle Illumination. Reizende Tänze von Franz Rott einſtudiert, er⸗ freuen das Auge, Volksbeluſtigungen bei einer Hoch⸗ zeit, ein pantomimiſches Zwiſchenſpiel der Flitter⸗ wochen, ein buntes, grandioſes Ballett bei Hofe. Blendende Koſtüme von Krehan ſind eine Attrak⸗ tion des Abends. 1 Es gibt natürlich viele große Chöre von Stu⸗ denten, auch mit Studentenliedern, viele Enſembles der Mädchen vom Lande und der Hofgeſellſchaft und eine Reihe ſentimentaler Soli und Duette. Aber ganz ſo abwechflungsreich und geſteigert wie ſouſt iſt dieſe Aufführung nicht, manches wiederholt ſich, manches wird nicht gehörig ausgeſchöpft, der Dialog iſt oft etwas träge, und die Regie von Bernauer, die mit allen alten, erprobten Mitteln arbeitet, läßt es an einem wirkungsvollen Aufbau fehlen. Aber es gibt genug zu ſehen und zu hören, das Publikum fühlt ſich wohl bei ſo vertrautem Stoffe und ſo zauberhafter Aufmachung und kargt nicht mit Beifall. Der Erbprinz iſt Domgraf⸗Faßbaender. Er hat ſich die Staatsoper ſo ziemlich damit ver⸗ ſcherzt, ohne hier einen bedeutenden Gewinn zu er⸗ zielen. So ſchön der Geſang iſt, er bleibt etwas gleichgültig und temperamentslos in dieſem fremden Um ſo lieblicher iſt Marja Elsner als Stil, 5 Küthie, ſtimmlich fein, darſtelleriſch von einer etwas derben Liebenswürdigkeit. Paul Graetz macht mit als Kellermann, ſehr drollig, mit einem großen Couplet, das den größten Applaus findet, Hör ⸗ biger iſt dabei, Niemar, Gülſtorff, Adele Sandrock, Theo Lingen, die Nikolajewa — eine bunte Geſellſchaft von Sängern und Schau⸗ ſpielern. 5 5 Nun iſt für das Haus wieder einige Zeit geſorgt, Jeder Berliner und jeder Gaſt der Stadt wird es ſich anſehen und ſich ſein Urteil bilden. Der neue Bernard Shaw Die deutſche Uraufführung von Shaws letztem Stück„Zu wahr, um ſchön zu ſein“ hatte im Theater in der Streſemann⸗ Straße unter der unaufdringlichen Regie von Robert Klein in einer ſehr gewählten Beſetzung einen entſchiedenen Erfolg. Es iſt ſchon viel dar⸗ über diskutiert worden. Der Komödie fällt es nicht leicht, den Hörer zu überzeugen. Dieſes intellek⸗ tuelle Einbrecherweſen, dieſe phantaſtiſche Lüge einer Entführung mit ſelbſtverdientem Löſegeld, dieſes abenteuerliche, mehr in Begriffen als in Ereigniſſen ſich abſpielende Gemeinſchaftsleben der Hauptper⸗ ſonen in einer zeit⸗ und raumloſen Szenerie beſchäf⸗ tigt mehr unſeren Verſtand als unſer Gefühl und unſeren Sinn für die Bühne. Aber ſo alt an Jahren die Kunſt von Shaw ge⸗ worden ſein mag, ſie erleichtert die Unklarheiten und die dialektiſchen Irrgänge des Stücks doch immer wieder durch den abſoluten Geiſt des Dichters und auch durch den ſehr wahren Inſtinkt für die augen⸗ blickliche dramatiſche Wirkung. Von der Berliner Aufführung iſt beſonders zu erwähnen, daß Moiſſi die Rolle des Aubrey über⸗ nahm und ſehr klug und taktvoll durchführte, wo⸗ bei er nicht unterließ, durch eine regelrechte Turn⸗ übung am Reck das Publikum in Erſtaunen zu ſetzen. Der engliſche Oberſt findet in Paul Otto einen typiſchen Vertreter des ſoldatiſchen Beamten, der in privaten Liebhabereien ſeine Erholung ſucht. Matthias Wiemann iſt der Infanteriſt Fröh⸗ lich, deſſen Epiſoden zu den witzigſten Partien des Stückes gehören in ihrer Enthüllung menſchlicher Hintergründe im Zwang des Dienſtes. Erika von Tellmann iſt eine ſehr launige verkappte Krankenſchweſter. Roſa Bertens ent⸗ zückt als plappernde Mutter. Sima iſt der philo⸗ ſophiſche, räſonierende Feldwebel. Es bilden ſich wirkliche Figuren, ja ſogar Charaktere aus den Problemen Shaws, die alle Dinge der Welt: Liebe, gedenken an Reinhardt bewahrt? Nelſon, ſeinen Beruf wiederfindet Ehe, Religion, Patriotismus, Sozialität und Krieg herauslöſen und zerſetzen. „Da liegt der Hund begraben“ Die„Truppe 1931“, die ſeinerzeit mit der „Mauſefalle“ einen ſo überraſchenden allgemeinen Erfolg gehabt hat, bringt im Theater am Schiff⸗ bauerdamm ein neues Stück heraus„Da liegt der Hund begraben“, für das als Autor Guſtav von Wangenheim diesmal zeichnet. Es behandelt den Gegenſatz von Nationalismus und Inter⸗ natipnalismus, von Heimat und Fremde, und ſtellt in die Mitte das Philiſtertum. Die Fragen werden nicht gelöſt, ſondern mehr beſprochen. Es iſt viel Intellektualität dabei. Manchmal kommt ein Bühneneffekt, wie, wenn ein Soldat aus Kriegsgeräten ſich ſein Heimatsdorf aufbaut und eine Handlaterne als Mond darüber leuchtet— man kann es echt, man kann es auch kitſchig nennen. Sämtliche Probleme der Gegenwart werden durchgeſprochen und dialogiſiert. Dieſe Ak⸗ tualität iſt die einzige Chance des Stücks, ſein Mut und ſein Fortſchritt, aber ein Drama iſt es darum nicht geworden, nicht einmal eine ſpannende Bühne. Und am Kurfürſtendamm Wer ſitzt in der Komödie, die noch das An⸗ mit ſeiner Schlagermuſtk, die er auf dret Klavieren ſpitz, trocken, rhythmiſch in ſeiner gewohnten meiſterlichen Art ertönen läßt. Dazu wird ein Stück geſpielt mit dem ſchlechten Titel„Beine und Banditen“, für das Paul von Hahu als Autor ſich nennt, ein Stück aus dem Mileu des Mädchenhandels, mit vermißten und verſchobenen Girls, mit einem Agen⸗ ten, der früher Clown war, mit kriminellen Schie⸗ bern, mit einem einſtigen Heldenſchauſpieler, jetzt Confereneier der Truppe, die in einem ungariſchen Neſt eine lärmende und amüſante Vorſtellung gibt. Amüſant beſonders dadurch, daß der ehemalige Clown, der ſeiner ausgeriſſenen Tochter nachreiſt, und ein großartiges Couplet in der Weltanſchauung des Clowns, in der Verachtung dieſes ganzen Schieberbetriebes zum beſten gibt.. Vallentin iſt diefer Clown, ſeine Schweſter Roſa Valettt hat die ſehr geſchickte Regi Mewes iſt die immer noch ſehr muntere Führerin der Girls. Nelſon wollte alſo in ein höheres Genre hinein— was übrig bleibt iſt doch nur ſeine ſchmiſ⸗ ſige Muſik. Er nennt das Ganze muſikaliſche Re⸗ portage, ein Reporter, Karl Stepanek, begleitet die Tournee der Girls, und kriegt die Tochter Vallen⸗ tins zum Schluß, wozu wir ihm alles Glück wünſchen. Der Fall Bindernagel Berlin, 25. Okt.(Eigene Meldung.) Im Zuſtand der Kammerſängerin Gertrud Bindernagel iſt wäh⸗ rend der vergangenen Nacht keine Aenderung eingetreten. Ihr Befinden wird von den behandeln⸗ den Aerzten als leidlich bezeichnet. Sie hat bereits einige Stunden geſchlafen. Die Lebensgefahr iſt jedoch noch nicht beſeitigt, da der Dar m zerriſſen iſt und nach wie vor die Möglich⸗ keit einer Bauchfellentzündung beſteht. Der Kriſenzuſtand wird ſich noch zwei bis drei Tage hinziehen. f 5 i Der behandelnde Arzt, Prof. Dr. Neupert, hat bisher jeden Beſuch bei der Kranken unter ⸗ ſagt. Sogar die Angehörigen dürfen ihr Zimmer noch nicht betreten. Die Patientin darf nichts eſſen, iſt aber ſeit geſtern bei Bewußtſein. Unter dieſen Umſtänden iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die Kriminalbeamten bisher von einer Vernehmung der Sängerin abſehen mußten. Durch das bei der Operation gefundene Geſchoß konnte das Kaliber der zur Tat benutzten Waffe feſtgeſtellt werden. Die Waffe ſelbſt iſt noch immer nicht gefunden worden.. Hintze wird heute nachmittag wahrſcheinlich dem Vernehmungs richter beim Polizeiprä⸗ ſidium erneut vorgeführt werden. Seine Ver⸗ nehmung mußte geſtern infolge vollſtändiger Er⸗ ſchöpfung des Verhafteten in ſpäter Abendſtunde ab⸗ gebrochen werden. Hintze beſtritt nach wie vor, die Abſicht gehabt zu haben, ſeine Frau zu töten; viel⸗ mehr habe er ihr nur einen„Denkzettel“ er⸗ teilen wollen. Die Unterſuchung hat eindeutig ergeben, daß Hintze die Waffe erſt am Tage vor der Tat durch einen Bekannten hat nachſehen und reinigen laſſen. Die Behauptung Hint⸗ zes, er ſei bei Ausführung der Tat angetrun⸗ . ken und daher ſeiner Sinne nicht mächtig geweſen, die e sſagen widerlegt worden. 4 N 4 * Dienstag, 25. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 498 Das Dornier-Flugſchiff do X- ein Triumt Aeberall große Begeiſterung Der Flug Das Dornier⸗Flugſchiff Do X wird angetrieben von 12 waſſergekühlten Curtiß⸗Conqueror⸗Motoren der Type GV 1570 von je 600 Ps Spitzenleiſtung, die zu je zwei in 6 Tandem⸗Gondeln untergebracht ſind. Der vordere Motor einer jeden Gondel treibt eine Zugſchraube, der hintere eine Druckſchraube, deren Drehzahl dem Motor gegenüber im Verhältnis:1 unterſetzt iſt. Die Motoren ruhen auf offenen, un⸗ verkleideten Strebenböcken. Der kleine Oberflügel, der in der alten Ausführung die Motorengondeln miteinander verband, iſt in Wegfall gekommen und durch eine einfache Querausſteifung erſetzt worden. Bereits beim Stapellauf im Juli 1929 und in ſeinem Vortrag auf der Hauptverſammlung der Wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft für Luftfahrt zu Berlin im November 1929 erklärte Dr. Dornier, daß das Flugſchiff nicht als Atlantikflugzeug gebaut iſt, wenngleich es befähige, dieſen in Etappen zu über⸗ winden, daß vielmehr der leitende Gedanke bei dieſer neuen Konſtruk⸗ tion größere Sicherheit durch eine unterteilte und gut wartbare Motorenaulage geweſen iſt, um die Uebermüdung der Führer zu ver⸗ meiden, durch Trennung von Flugdienſt und Mo⸗ torenüberwachung. Dr. Dornier hat ferner bei dieſer Konſtruktion auf eine größere Bequemlichkeit der Fluggäſte Rückſicht genommen und eine ganz be⸗ deutende Steigerung der zahlenden Nutz laſt auf Strecken bis zu 1500 Kilometer er⸗ reicht. Im Oberdeck, dem ſogen. Kommandodeck, befinden ſich Führerraum, Kommandantenraum, Schaltraum, die Räume für die Funkanlage und die Hilfs⸗ maſchinen. Das Zwiſchendeck iſt ausſchließlich für Paſſagiere beſtimmt, 24 Meter lang, etwa 2 Meter hoch und an der breiteſten Stelle 3,2 Meter breit. Das untere Deck enthält die Räume für die Be⸗ triebsſtoffe, Vorräte, Fracht und Gepäck. Der Führerraum liegt über dem vorderen Gäſte⸗ raum und bildet den Abſchluß des oberen Decks nach vorn. Seine freie Lage mit der beſonderen Anord⸗ nung der beiden Führerſitze gibt den Flugzeugführern die Möglichkeit denkbar beſter Sicht, ſogar bis ſenkrecht nach unten. ſind wie bei allen modernen Verkehrsflugzeugen ausgebildet und laſſen ſich trotz ihrer Größe leicht und ohne beſondere Hilfe betätigen. Jeder Führer kann durch zwei Gashebel, die an der Außenbord⸗ ſeite jedes Führerſitzes angebracht ſind, je 6 Motoren einer jeden Seite betätigen und regulieren. Beſon⸗ dere Inſtrumente ermöglichen es dem Flugzeugfüh⸗ der, die Motoren zu kontrollieren und Warnlampen geben dem Führer durch rotes oder gelbes Licht jederzeit Aufſchluß über die Leiſtung der Maſchinen⸗ anlage. Sämtliche Inſtrumentierung wird vor jedem der beiden Führerſitze angebracht, ſo daß die Piloten ſich wachmäßig ablöſen können. Nach achtern iſt 8 Führerraum gegen den Kom⸗ mandantenraum durch eine Schiebetüre abgeſchloſſen. Die Verſtändigung erfolgt durch eine Sprachſchlauch⸗ leitung, die Flugzeugführer, Kommandanten und Maſchineningenieure verbindet. Der Kommandan⸗ teuraum iſt gleichzeitig Navigations raum. Seine Ausrüſtung iſt beinahe wie die eines großen Ozeanſchiffes. Man findet dort Kartentſſch, See⸗ karten, Ehronometer, Arbeitskompaß, Höhenmeſſer, alſo alles, was der Führer eines großen Schiffes braucht, um richtigen Kurs halten zu können. Tele⸗ phon nach allen Seiten des Flugſchifſes ermöglicht die Verſtändigung mit jedem Raum. Das Telefun⸗ ken⸗Peilgerät gibt die Möglichkeit eines glatten Fluges. Mit einem Scheinwerfer werden Luft und Waſſer abgeſucht. Hinter dem Kommandoraum befindet ſich der Hilfsmaſchinenraum. Darin iſt ein Aggregat untergebracht, beſtehend aus einem waſſergekühlten Zweitaktmotor DW von 12 PS Leiſtung, der über eine Lamellenkuppelung eine Antriebswelle antreibt. Je nach Bedarf werden ein waſſergekühlter Zweizylinder⸗Kompreſſor für Be⸗ lüftungszwecke, ein Generator für FT⸗Anlage, ein Lichtgenerator ſowie ein Heizgenerator bedient. Im Fluge wird das Aggregat durch einen Windantrieb getrieben. Von dieſem Hilfsmaſchinenraum gelangt man zur Funkſtelle des Schiffes. Die Funk⸗ ſtelle dient zur dauernden Verbindung mit den Bo⸗ denfunkſtellen und damit zur weitgehendſten Er⸗ höhung der Sicherheit im Fluge. Zur Uebermitt⸗ lung gelangen Wetter⸗ und Windmeldungen über Start und Landung. Der Stationsraum befindet ſich in einer ſchalldichten Kabine im Kommando⸗Deck zwiſchen Hilfsmaſchinenraum und Maſchinen⸗Zen⸗ trale. Durch eine beſondere Signalleitung iſt eine enge Verbindung der Station mit dem Führer des Flugſchiffes gewährleiſtet. f Den Abſchluß im Oberdeck bildet die Ma⸗ ſchinenzentrale oder der Schaltraum. Zur Bedienung und Ueberwachung der Motoren⸗ anlage iſt Dr. Dornier neue Wege gegangen. Die Die Steuerorgane Angelaſſen über Deutſchland Größe der vielfach unterteilten Motorenanlage machte es unmöglich, daß deren Bedienung und Ueberwachung in Händen des Flugzeugführers liegt, wie es bisher allgemein im Flugweſen üblich war. Alle Bedienungshebel und Ueberwachungsinſtru⸗ mente für die Motoren wurden in einem beſonderen Raum, der Maſchinenzentrale, vereinigt. Dieſer Raum iſt ſtändig von einem Ingenieuer beſetzt. An den beiden Seitenwänden befinden ſich ſämtliche Be⸗ Wandverſchalung ſowie auch die ruhigen Farben der Wandbeſpannung, Vorhänge und Teppiche geben dieſen Räumen einen gediegenen, wohnlichen Charak⸗ ter. Dem Rauchzimmer folgen zwei Fluggaſträume von beachtlicher Ausdehnung und wovon einer nach Bedarf in einen Schlafraum verwandelt werden kann. Eine Tür ſchließt dieſe Räume gegen dent Quergang, von dem man aus durch beiderſeitige Ein⸗ ſteigtüren in das eigentliche Bootsinnere gelangt, Das Rieſenflugboot Do X nach dem Start dienungshebel und Ueberwachungsinſtrumente für je ſechs Motoren in einer überſichtlichen Schalttafel vereinigt. Von dieſer Maſchinenzentrale aus führen die Gänge nach den Motoxrengondeln durch die Trag⸗ flächen. Da es unbedingt notwendig iſt, daß der Flug⸗ zeugführer unmittelbar die Motorenleiſtung regeln kann, ſo iſt die Anordnung getroffen, daß die Einzel⸗ gasbedienungshebel von je 6 auf einer Seite befind⸗ lichen Motoren von der Maſchinenzentrale aus an einem Sammelgashebel beim Flugzeugführer ange⸗ kuppelt werden können. Von dem Schaltraum aus kann ferner jeder Motor einzeln kurzgeſchloſſen wer⸗ den, während der Flugzeugführer nur geſammelt in 6 Motoren ausſchalten kann. Die elektriſche Ver⸗ teiler⸗ und Sicherungstafel mit Ueberſtromſchaltern befindet ſich ebenfalls in der Maſchinenzentrale. An Ueberwachungsinſtrumenten ſind in der Zentrale untergebracht für je 1 Motor 1 elektriſcher Fern⸗ tachometer, 1 elektriſcher Fernthermometer für Waſ⸗ ſer⸗ und Oeltemperatur, 1 Brennſtoffmanometer und 1 Oelmanometer. Dieſelbe Einrichtung e ſich auch wieder in jeder Motorengondel, um dem Maſchi⸗ niſten die Möglichkeit der Einzelkontrolle zu geben. werden die Motoren von Hand mit Aelipſe⸗Starter. Beſonderer Wert wurde auf vollſtäudige Zu⸗ gänglichkeit und Wartungsmöglichkeit der ganzen Antriebsanlage gelegt. Durch einen im Flügelinnern entlang führenden Gang gelangt man in das Gondelinnere. Sämtliche Betriebsſtoffleitungen und Schaltungen ſind daher bis zu ihrem Anſchluß an die Myptoren im Fluge wartbar. In den Motorengondeln ſind die gleichen Kontrollinſtrumente wie im Schaltraum angeordnet. Arbeiten an ſtillgeſetzten Motoren können ſelbſt im Fluge ausgeführt werden. So iſt die geſamte maſchi⸗ nelle Einrichtung ein organiſches Ganzes und ſo durchdacht, daß im Zuſammenarbeiten der Beſatzung die Sicherheit für den Flug abſolut gegeben iſt. Dieſe Dienſträume, wie auch das Unterdeck, in dem ſich die Betriebsſtoffanlage befindet, ſind voll⸗ kommen getrennt vom Paſſagierdeck. Dieſes Deck iſt in behaglicher und moderner Weiſe für rund 70 Fluggäſte eingerichtet. Die kleineren Kabinen können je 8, die größeren je 10 bis 15 Perſonen aufnehmen. In dem erforder⸗ lichen Kolliſionsraum im Bug des Decks findet ſich das Ankergerät mit Winde, Stahlkabel und Patentanker. Hinter der den Kolliſionsraum ab⸗ ſchließenden Schottwand iſt ein kleiner Erfriſchungs⸗ raum, an den ſich das mit Lederſeſſeln verſehene Rauchzimmer anſchließt. Dieſe Räume ſind von den übrigen Fluggaſträumen durch eine Tür getrennt. Sowohl die Mahagonihölzer der Türen und der ab. Der Einſtieg erfolgt über die Bootsſtummel vom Anlageſteg oder Motorboot aus bequem und ſicher durch die vorerwähnten Einſteigtüren in dieſen Quergang. Von dieſem nach achtern gelangt man durch eine weitere Tür vorbei an zwei links und zwei rechts vom Mittelgang liegende Kleiderablagen in das Geſellſchaftszimmer, 7 einem 7 Meter langen und 3 Meter breitem Raum, deſſen Ausſtattung es h deulſcher Technik Mannheim in Erwartung vollkommen vergeſſen läßt, daß man ſich un Bord eines Flugzeuges befindet. Anſchließend folgen wieder kleinere Kabinen. Den Abſchluß dieſer Zimmerflucht bilden die elektriſche Küche, Waſch⸗ räume, Toiletten und Gepäckräume. Im unterſten Deck befindet ſich die Betriebs⸗ ſtoffanlage. Dort ſind untergebracht 4 Brennſtofftanks zu je 3000 Liter, 2 Tanks zu je 1700 Liter, ferner ſind noch 2 kleinere Behälter im Flügel von je 300 Liter, ſo daß die Geſamtbetriebsſtoffanlage 16000 Liter Ben⸗ zin aufnehmen kann. Sämtlicher Brennſtoff fließt zu einem Sammeltopf, von dem aus er mit Lamb⸗ linpumpen jedem einzelnen Motor zugeführt wird. Um die Brennſtofförderung möglichſt mit größter Sicherheit durchzuführen, kann dieſe auf dreierlei Weiſe erfolgen, nämlich durch eine Zahnradpumpe mit Windantrieb, durch eine zweite Zahn radpumpe mit elektriſchem Antrieb und ſchließlich noch durch eine Handpumpe. Die Oelbehälter faſſen insgeſamt 1660 Liter und zwar befindet ſich in jeder Motorengondel ein 60 Liter faſſender Doppeltank und im Betriebsſtoff⸗ deck ein Hauptbehälter von 1300 Liter Inhalt, Der jeweilige Oelſtand wird durch elektriſche Fernanzei⸗ ger kontrolliert. Eine Reihe von Sicherheitseinrichtungen ſind getroffen worden. um dem Flugſchiff den größtmöglichſten Sicherheits⸗ faktor zu geben. Die geſamte Beleuchtungsanlage iſt mit gasdicht gefaßten Lampen verſehen. Das untere Deck, der eigentliche Schiffsrumpf, iſt in ſieben Abteilungen unterteilt mit ſechs waſſerdichten Schotten. Lenzanlagen und Feuerlöſcheinrichtungen, die von einer Zentrale aus bedient werden können, vervollſtändigen die Sicherheitseinrichtungen. Für die Entlüftung der Betriebsſtoffräume im unterſten Deck ſind Ventilatoren und ſelbſtändige Lüfter vor⸗ handen. Rettungsboote, Schwimmweſten und ſon⸗ ſtige Schwimmkörper, wie ſie auf Seeſchiffen vor⸗ handen ſind, werden von dem Flugſchiff gleichfalls mitgeführt. Schwere Treibanker für das Treiben auf See und Stabiliſierungs⸗Waſſerſäcke gehören ebenſo, wie eine komplette Ausrüſtung an Bord zur Ausführung von Reparaturen, zur Vervollſtändi⸗ gung der Sicherheitseinrichtung. Die Beſatzung beſteht aus einem Kommandanten, zwei Flieger⸗ offizieren, einem Navigations⸗Offizier, einem Funk⸗ offtizier einem Bordingenieur, drei Monteuren, ſowie einem Steward. Der Dienſt auf dem Flugſchiff ent⸗ ſpricht der Bordroutine auf Seeſchiffen. Richard Louis, Berlin. Die Wirtſchaftlichkeit des Flugſchiffes Von Dr.⸗Ing. C. Dornier Die Grenze der ohne e ug mit der nötigen Betriebsmittel⸗Reſerve zu bewältigenden Strecke, auf die das Flugſchiff in ſeiner heutigen Form unter günſtigen meteorologiſchen Verhältniſſen praktiſch eingeſetzt werden könnte, liegt bei etwa 2200 Km. Bei dieſer Entfernung würde ſich bei 2000 Kg. zahlender Laſt und 30 v. H. Windreſerve ein Abfluggewicht von etwa 50 000 Kg., entſprechend etwa 65 Sekunden Startzeit ergeben. Dieſe Reich⸗ —— Kapitän Chriſtianſen weite von 2200 Km. ſieht, verglichen mit dem der⸗ zeitigen Langſtreckenrekord, der heute beinahe 8000 erreicht hat, recht beſcheiden aus. näheren Erläuterung. Die hervorragenden Flugleiſtungen der Franco, Lindbergh, Köhl, Lacoſte und wie ſie alle heißen, haben mit Recht die Bewunderung der ganzen Welt hervorgerufen. Sie haben auch ohne Zweifel dem Flugzeugbau neue Impulſe erteilt. Man muß ſich aber auch vergegenwärtigen, daß dieſe großen Leiſtungen nur möglich werden durch eine Ueberlaſtung von Menſch und Matertal, die weit die Sie bedarf einer Grenzen des normalerweiſe„Menſchenmöglichen“ überſchreitet und ebenſo weit über die Grenzen des techniſch Zuläſſigen hinausgeht. Wie weit die Spanne zwiſchen dem jeweiligen Stand des Langſtrecken⸗ rekordͤs und den im praktiſchen Luftverkehr erreichten Leiſtungen iſt, ſoll im nachfolgenden veranſchaulicht werden: Herr Joachim von Schröder von der Deutſchen Luft⸗Hanſa AG. hatte am 4. Oktober 1929 von der Techniſch⸗Literariſchen Geſellſchaft in Berlin einen Vortrag über„Erfahrungen aus den Poſtexpreßflü⸗ gen nach Sibirien und Spanien“ gehalten. In ſef⸗ nen ſehr intereſſanten Mitteilungen führte Herr von Schröder aus, daß bei dem heutigen Stand der Tech⸗ nik auf eine Entfernung zwiſchen Berlin und Sevilla bei einer Zwiſchenlandung in Marſeille, alſo bet einer Reichweite von 1250 Km., mit einer Zuladung von 150 Kg., höchſtens aber 200 Kg. gerechnet werden könne. Die Flüge, auf die ſich ſeine Angaben be⸗ ziehen, wurden durchgeführt mit einem Landflugzeug modernſter Konſtruktion mit 500pferdigen„Hornet“⸗ Motor und einer Reiſegeſchwindkeit von 170 Km. /h. Die Mitteilungen des Herrn von Schröder be⸗ ſagen, daß die Grenze der derzeitigen praktiſchen Reichweite von Verkehrsflugzeugen bei etwa 1280 Km. liegt, denn eine noch geringere Nutzlaſt als 150 bis 200 Kg. würde wohl den Einſatz eines Flug⸗ zeuges nicht mehr lohnen. Langſtreckenrekord bei⸗ nahe 8000 Km! Größte im praktiſchen Luftverkehr, man müßte eigentlich noch beifügen„Poſtvekehr“, verſuchsweiſe beflogene Strecke 1250 Km.! Ver⸗ gleicht man die Angaben des Herrn von Schröder mit der vorher angegebenen Reichweite des Flug⸗ ſchiffes von 2200 Km., ſo ergibt ſich für die Do X eine Verdoppelung der»praktiſchen Reichweite“ gegenüber dem, was bisher im Luftverkehr möglich war. Man muß ſich dabei noch vergegenwärtigen, daß es ſich in dem von Herrn Schröder zitierten Fall um ein Landflugzeug handelt. Trotzdem verhalten ſich bei doppelter Reichweite des Flugſchiffes die Nutz⸗ laſten wie 10:1.(Schluß auf Seite.) 1 7 Ts rliehe* ö Besonders reizvoll sind die entzüchenden 2 Josca-Nleinodlien. 5 einheitlieh die wundervolle Farſũmierung mit A Josca, dem Farſum der moclernen Frau. , urfum: Mi. I. 6 his 17. 50. Tosca Eau de Cologne: Af dg bis 4. 20„ Tosea- Creme: H 1. 20, I. 60. Totes · Compact: Mi 1. S0, Ersatz- Filllumg: 99 fg.* Puder, lose: Ni I. 6. Seife: Haß L. 0 Tosca Geschenh. Packungen: je nachi Mahl Hi I. 60 bit 7. 30. ZIS Ganſium: du de egne Creme. guder-Seiſè Aaarwasser ö Snmillantine Geschmackvoll iat 115 Auſ. r 4. Seite/ Nummer 498 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 25. Oktober 1932 Wirkſchaftlichkeit bei 1500 km Meines Erachtens kann man das Flugſchiff mit größter Ausſicht auf Wirtſchaftlichkeit auf Strecken von 1000 bis 1500 Km. einſetzen. In Sonderfällen iſt ſogar Wirtſchaftlichkeit gegeben auf ganz kurzen Strecken im Pendelverkehr. Die Möglichkeit der Anwendung auch in europäiſchen Gewäſſern ſind ungemein vielſeitige. Beſonders intereſſant 4 ſcheint mir der Einſatz in Gegenden, wo häufig mit Nebeln zu rechnen iſt. Die infolge der Abmeſ⸗ fungen erheblich geſteigerte Sicherheit beim Rollen oder Treiben im Seegang geſtattet dem Dlugſchiff, bei ſtarkem Nebel erforderlichenfalls viele Kil meter außerhalb des anzulaufenden Hafens niederzugehen, um entweder mit eigener Kraft oder mit Hilfe eines Schleppers in den Hafen einzulaufen. Als obere Grenze der bequemerweiſe in dem Flugſchiff unterzubringenden Perſonen ſind 100 an⸗ genommen. Beträgt alſo die Nutzlaſt mehr als 10000 Kg., ſo müßte die Differenz in Fracht oder Poſt mitgenommen werden. Dabei iſt Voraus⸗ ſetzung, daß das jeweilige Abfluggewicht ohne Wind⸗ reſerve 45 000 Kg. beträgt. In der Praxis würde ſich alſo das Abfluggewicht noch um die als Reſerve mit⸗ . Betriebsmittelgewichte erhöhen. Bei 30 Prozent Reſerve würde das bei 1800 Km Reich⸗ weite zu etwa 49,5 To. Abfluggewicht führen. Bei kürzeren Entfernungen fällt natürlich die Betriebs⸗ mittelreſerve viel weniger ins Gewicht. Zwiſchen Hamburg und Southampton und Marſeille und Al⸗ gier können 9000 Kg. Nutzlaſt oder 90 Perſonen, zwiſchen Travemünde und Southampton 7,8 To. Nutz⸗ laſt befördert werden. Auf der Strecke Brindiſi und Alexandria können 45 Fluggäſte mitgenommen wer⸗ den. Wir haben eingehende Unterſuchungen an⸗ geſtellt über die Unkoſten, die durch den Be⸗ trieb des Flugſchiffes entſtehen. Wir ſind dabei ausgegangen von einer vollkomme⸗ nen Abſchreibung der Zelle nach 5000 Betriebsſtun⸗ den und der Motoren nach 1000 Betriebsſtunden. Die Betriebsmittelkoſten wurden angenommen mit 0% für das Kilogramm, die Verſicherungsprämie für ein Jahr mit 16 Prozent des Nennwertes. Unter Berückſichtigung aller ſonſtiger in Frage kommender Faktoren, jedoch ohne Verzinſung des Anlagekapi⸗ tals, ſind wir je nach der Länge der ohne Zwiſchen⸗ landung zu befliegenden Strecke auf einen Koſten⸗ betrag von 15 bis 18/ für das Betriebskilometer des Flugſchiffes Do X gekommen. Das Tonnen⸗ kilometer ſtellt ſich bei einer Streckenlänge von 1000 Km. und einer jährlichen Flugleiſtung von 75 000 Km auf etwa 2 /. Bei einer Strecke von 500 Km und 55 000 Km Jahresleiſtung ſinkt das Tonnen⸗ kilometer auf 1,50 J,. Von 1918 bis 1928, alſo innerhalb von zehn Jaßh⸗ ren, iſt die Zuladung von 3700 Kg. auf 7500 Kg. geſtiegen. Es hat alſo einer Zeit von zehn Jahren beburft, um eine Steigerung von 100 v. H. gegenüber dem Jahre 1918 zu erreichen. Das Flugſchiff Do X bringt die Zuladung mit einem Schlage von 7500 Kg. auf 22000 Kg., verdreifacht alſo die Höchſt⸗ zuladung von 1928 im Jahre 1929. Durch den Bau des Flugſchiffes Do X iſt der Nachweis erbracht, daß die Vergrößerung der Abmeſſungen das Baugewicht nicht in dem ungünſtigen Sinne beeinflußt, wie dies früher von vielen Autoren angenommen wurde. Die' ſtatiſchen Aufgaben und insbeſondere die Dimen⸗ ſtonierung der Bauglieder vereinfachen ſich mit dem Wachſen der Kräfte. Alles wird handlicher, leichter zugänglich und billiger. Der Anteil von Ausrüſtung, Inſtrumentierung, Reſerveteilen, Beſatzung, Bedie⸗ nung und Sſicherheitseinrichtungen am Geſamtgewicht der Zelle nimmt mit wachſenden Dimenſionen raſch ab. 8 Allein die Entwicklung der Motoren ſcheint nicht Schritt zu halten mit den Fortſchritten im Bau der Zellen. Aber gerade hier, glaube ich, wird das Flugſchiff einen neuen Impuls geben. Zunächſt wird es im zivilen Lufverkehr vielleicht gar nicht immer möglich ſein, die volle Zuladefähig⸗ keit des neuen Verkehrsinſtruments auszunützen. Laſſen Sie uns aber doch einige Hunderte oder ge⸗ gebenenfalls ſogar Tauſende von Kilogramm unſeres Ueberfluſſes an Zuladefähigkeit dazu benutzen, das Gewicht der Motoren und damit ihre Be⸗ triebsſicherheit zu erhöhen und ihren Verbrauch zu ſenken oder dem Bootskörper eine noch höhere Widerſtandsfähigkeit zu verleihen! Wir tun damit ſcheinbar einen Schritt zurück, aber in Wirklichkeit machen wir den Anfang dazu, die zivile Luftfahrt zu einer ſeriöſen Angelegenheit zu machen. Die Luftfahrt leidet heute ſehr darunter, daß man allgemein behauptet, weiter zu ſein, als man es in Wirklichkeit iſt. Wir gehen von Spitzenleiſtungen aus, verallgemeinern ſie und verlangen von Zelle, Motoren und Menſchen weit mehr, als ſie vernünf⸗ tigerweiſe hergeben können. Hier muß eine rück⸗ läufige Entwicklung eintreten. Die Vergrößerung der Dimenſionen gibt uns ein Mittel an die Hand, unſere Anforderun⸗ gen an Menſchen und Material herabzuſetzen und doch noch im Bereich des Wirtſchaft⸗ lichen zu bleiben. Wenn ich heute zurückblicke auf die Schwierig⸗ keiten, die ſich dem Unterfangen, das erſte„Flug⸗ ſchiff“ zu bauen, entgegenſtellen, ſo muß ich be⸗ kennen, daß die techniſchen Hemmungen relativ klein waren im Vergleich mit den finanziellen und ganz beſonders mit den moraliſchen Widerſtänden, die zu überwinden waren. Das Schlagwort von dem „zu großen Sprunge“ hat mir viel zu ſchaffen ge⸗ macht. Nachdem der Wurf gelang, taucht die neue Phraſe auf, daß das Flugſchiff der„Zeit und dem Bedürfnis“ vorauseile. Das Flugſchiff Do X wäre ſelbſtverſtändlich niemals gebaut worden, wenn ich micht die abſolute Ueberzeugung gehabt hätte, daß es ſich um eine folgerichtige Weiterentwicklung handle, die, geſtützt auf unſere 15jährigen Erfahrungen und die Hilfs mite modernſter Forſchung und Wiſſen⸗ Mannheims Straßenbahn waypnel ſich Die Vorbereitungen zum Do X Beſuch Wie nicht anders zu erwarten war, iſt das Flug⸗ ſchiff Do X zum Tagesgeſpräch geworden. Aller⸗ dings gab es heute vormittag einige Enttäuſchungen, denn viele hatten nicht von dem endgültigen Ankunftstermin Kenntnis genommen. Am ſtärkſten ſind die Ludwigshafener hereingefal⸗ len, die den ganzen Vormittag über in Scharen das Rheinufer beſetzt hielten und geſpannt nach dem Rieſenvogel Ausſchau hielten. Aber auch an dem vorgeſehenen Liegeplatz herrſchte reges Leben, zumal einige Beſſerwiſſer immer wieder die Behauptung aufſtellten, Do X würde beſtimmt heute eintreffen. Durch Befeſtigung mit S von der e e wurde Rheinpromenade aus ein Weg am Damm gebaut, ſo daß ein Treppenſteigen vermieden wird. Dieſer Weg wird ebenſo wie der inzwiſchen eingeebnete Strand auch bei ſchlechtem Wetter durch ſeine Kies⸗ auflage begehbar ſein. Der Ausgang befindet ſich weiter oberhalb und führt auch über einen ſchrägen Weg, ſo daß keinerlei Gegenverkehr jenſeits der Bö⸗ ſchung eee Der von der Flugleitung ge⸗ wünſchte Telephonanſchluß wird von dem unterirdiſchen Kabel der Schwarzwaldſtraße abge⸗ zweigt und in einer Freileitung direkt nach dem Flugſchiff geführt. Die Straßen b bah n hat inzwiſchen ihre Dispo⸗ ſitionen geändert. Die Linien 5 und 10 werden wie bisher— Linie 5 ohne und Linie 10 mit Anhänger — gefahren. In 6⸗Minuten⸗Abſtand verkehren vom Vahnhof Ludwigshafen direkt zum Waldpark Motor⸗ wagen, die auf der Hinfahrt über die neue Rhein⸗ ee Beckerdenkmal und auf der l nach 8 5 über Bismar 2 8 885 Friedrichspark—Rheinluſt geführt werden. Eine Schleifenlinie Friedrichsbrücke— Paradeplatz Schloß —Waldpark—Hauptbahnhof—Kaiſerring—Friedrichs⸗ brücke wird ebenfalls in 6⸗Minuten⸗Abſtand ver⸗ kehren, ſo daß außer dem planmäßigen 6⸗Minuten⸗ verkehr ein 3⸗Minuten⸗Verdichtungsverkehr beſteht. Morgen, Mittwoch, laufen die Verdichtungs⸗ wagen ab 13 Uhr und an den übrigen„Do⸗X⸗ Tagen“ ab 9 Uhr. Der letzte Wagen direkt nach Lud⸗ wigshafen verkehrt ab Waldpark 20.11 Uhr, während die Schleifenlinie bei Bedarf bis halb 9 Uhr abends gefahren wird. Für beſonderen Spitzenverkehr ſtehen in der Wagenhalle noch ſieben Wagen bereit, die notfalls beim Bahnhof für den Rücktransport ab⸗ geſtellt werden und ſofort eingeſetzt werden können. Sämtliche nach dem Waldpark fahrenden Wagen führen an der vorderen und an der hinteren Platt⸗ form ein großes Schild mit der Inſchrift„Zum Do“. Beſondere Abſperrmaßnahmen auf dem Rhein ſind nicht vorgeſehen, da vor der Landung der Flugkapitän ſich vergewiſſern wird, ob die Fahr⸗ rinne von Schiffen frei iſt. Gefährlicher ſind ſchon die Paddler, die mit Beſtimmtheit wieder vornen mit dabei ſein werden. Es muß dringend gewarnt werden, ſich bei der zu erwartenden Landung mit Kleinfahrzeugen oberhalb der Rheinbrücke aufzu⸗ halten. Ein Polizeiboot wird bereit liegen und not⸗ falls die Sünder aus der gefährdeten Zone heraus⸗ weiſen. Wegen der Abſperrung und der Verkehrs⸗ regelung können erſt endgültige Anordnungen ge⸗ troffen werden, wenn Do X vor Anker liegt und überblickt werden kann, wie ſtark der Andrang ſein wird.* ſchaft, kein größeres Riſiko in 1 0 barg, als andere bedeutende Ingenieurſchöpfung. Ich bin mir bewußt, daß noch ein dornenvoller Weg zu gehen iſt, um dem neuen Ver⸗ kehrsmittel ſeinen Platz an der Sonne zu ſichern. Ich weiß aber, daß, nachdem die Tat vollbracht, heute jede weiter und ſchon das„Bedürfnis“ entſtanden iſt. Nicht jenes, meiſt künſtlich erzeugte und durch Subvention zum Leben erhaltene, das wir heute Luftverkehr nennen, ſondern das wahre, den Notwendigkeiten des Lebens ent⸗ ſtammende Bedürfnis, das die Wirtſchaftlichkeit implizite enthält. Allem Anſcheine nach wird wohl das Ausland zuerſt die Früchte unſerer Arbeit ernten, das verhindert aber nicht, daß in ſpäteren Jahren auch unſer liebes Vaterland Nutzen ziehen wird aus der Erbauung des erſten„Flugſchiffes“. Briefe nach dem Ausland Fortgeſetzt werden zahlreiche unzureichend frei⸗ gemachte Brieſſendungen nach dem Ausland aufge⸗ geben, wodurch der Deutſchen Reichspoſt und damit dem Deutſchen Reich dauernd erhebliche Einnahmen verloren gehen und dem Abſender ſowohl als dem Empfänger Unannehmlichkeiten erwachſen. Es ſcheint, daß die wichtigſten Gebührenſätze dem Pu⸗ blikum nicht genau bekannt ſind. Dem Inland wer⸗ den gleichgerechnet das Saargebiet und die Freie Stadt Danzig. Briefſendungen dahin werden zu den Sätzen des Inlandverkehrs befördert. Ebenfalls zu den Sätzen des Inlandverkehrs werden befördert Briefſendungen nach Litauen und Memelgebiet, Luxemburg und Oeſterreich, ſoweit ſie 500 Gramm nicht überſteigen. Briefe über 500 Gramm nach die⸗ ſen Ländern unterliegen den vollen Auslandsgebüh⸗ ren. Die Gebührenſätze für den Auslandsverkehr ſind für Briefe bis 20 Gramm 25 Rpf., für jede weiteren 20 Gramm 15 Rpf., nach Tſchechoflowakei und Ungarn bis 20 Gramm 20 Rpf., für jede wei⸗ teren 20 Gramm nach Tſchechoſlowaket 15 Rpf., nach Ungarn 10 Rpf. a en An den beiden letzten Pilzwanderungen am Frei⸗ tag und Samstag nahmen 100 bzw. gegen 50 Per⸗ ſonen teil. Die Wanderung nach Seckenheim⸗Fried⸗ richsfeld hatte ein außerordentlich veiches Ergebnis. Der ganze Wald ſteht dort z. Zt. noch mit Pilzen förmlich überſät. Beſonders Sandpilze, aber auch Maronenpilze, Steinpilze, Butterpilze und Paraſol⸗ pilze ſind noch zu finden. Und darum wird am mor⸗ gigen Mittwoch nachmittag nochmals eine Pilzwan⸗ derung dorthin veranſtaltet. Mannheim ab Haupt⸗ bahnhaf 14.15 Uhr, Seckenheim an 14.25 Uhr, Ab⸗ marſch dort 14.30 Uhr. Fahrräder können am Bahn⸗ hof eingeſtellt werden. Körbchen und Meſſer ſind nicht zu vergeſſen! Die Pilzwanderung in den Waldpark hatte leider kein ſo reiches Ergebnis, denn der Hallimaſch, der ſonſt in den Wäldern am Rhein häufig aufzutreten pflegt, iſt dies Jahr ausgeblieben. Dafür aber konn⸗ ten auf einer Wanderung durch die Reißinſel noch Champignons und einige intereſſante Baumpilz⸗ arten, ſo der ſchöne Schmetterlingsporling, der Anisporling und der geweihförmige Holzpilz und ſchließlich die eßbaren, auf Schuttplätzen z. Zt. ſehr häufigen Tintenpilze gefunden und demonſtriert werden, ſo daß auch dieſe Wanderung für die Teil⸗ nehmer anregend verlief. Die Friedrichsfelder Wanderung am Freitag nachmittag wurde, nachdem alle Teilnehmer ihre Körbe mit Pilzen gefüllt hatten, noch mit einer Beſichtigung der römiſchen Fundamente bei Seckenheim verbunden, was gleich⸗ falls allgemeines Intereſſe fand. * Seinen Verletzungen erlegen iſt heute im Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus der elfjährige Sohn des Bauunternehmers, der am Samstag von einer Leiter ſtürzte und dabei in den Eiſenſtab eines Blumenbeetes fiel. 8 * Weibliche Leiche aus dem Neckar geborgen. Heute vormittag wurde eine weibliche Leiche aus dem Neckar geborgen, die die Fluten direkt unter der Friedrichsbrücke ans Ufer geſpült hatten. Fahrläſſigkeit bei der Eidesleiſtung Verhandlung vor dem Schöffengericht Mannheim Die Staatsanwaltſchaft hatte gegen den 35 Jahre alten Metzger A. S. in Mannheim eine Schwur⸗ gerichtsanklage wegen Meineids erhoben. Die Straf⸗ kammer eröffnete aber das Hauptverfahren nur we⸗ gen fahrläſſigen Falſcheids und verwies die Sache an das Schöffengericht. Die Vorgeſchichte iſt folgende: Der Wirt Heinrich A. in Neckarau bediente ſich des Wirtſchaftsberaters Reinh. Müller und akzep⸗ tierte ihm am 11. Mai v. Is. drei Wechſel über je 300 Mark, fällig am., 15. und 20. Juli 1931. Kurze Zeit darauf ſtarb der damals ſchwerkranke A. und Müller klagte die Wechſel gegen die Erben A. ein. Weiß Gott, welche Gründe nun den Angeklagten S. bewogen haben, ſich der Witwe A. als Zeugen an⸗ zubieten, weil er am 11. Mai dabeigeweſen ſein will, als drei Wechſel unterſchrieben wurden. Damals hätte es ſich jedoch um Prolongations⸗ akzepte gehandelt, die in der Erwartung gegeben worden ſeien, für A. Darlehen zu beſchaffen. Dieſe Darſtellung kam den Erben A. gelegen. In dem nun folgenden Zivilprozeß wurde von den Erben behauptet, Müller habe die Wechſel nicht, wie an⸗ gegeben zur Deckung ſeines Honorars erhalten, ſon⸗ dern, wie S, beſchwor, zur Schaffung von Darlehen. Das Myſteriöſe dabei iſt die Tatſache, daß nun S. wiederum nicht beſchwören kann, ob Müller jener Mann ſei, der ſeinerzeit die Wechſelgeſchichten und die Darlehensbeſchaffung verſprach. Wer der Mann war, weiß S. auch heute noch nicht zu ſagen. Als Müller ihm damals nachweiſen konnte, daß es ſich niemals um Wechſel vom 11. Mai gehandelt haben könnte, da behauptete S. kurzerhand:„Es war am 11. Februar.“ Selbſt bei dieſer neuerlichen Behaup⸗ tung ſtieß das Gericht auf Widerſprüche. Mit Zähig⸗ U Tage hen Mal 01 Hunnen, 10 keit beharrte jedoch S. auf jenem Mann, an den er ſich eben nicht mehr erinnern konnte und der die Wechſel für Darlehensbeſchaffung erhalten haben ſollte. Nichts konnte den Angeklagten bewegen, mit der Wahrheit herauszurücken. Ob es Stumpfheit war oder Sicherheit, daß er ſich hinter die paar hingeworfenen Brocken verſteifte, mit denen er niemand diente, ſondern nur ſich ſelbſt ins Unglück brachte? Ob er der Witwe A. einen Ge⸗ fallen erweiſen wollte? Er behielt die Motive für ſich. Der Angeklagte ſaß mit einem Küchen meſſer im Magen auf der Anklagebank. In einer ärgerlichen Aufwallung über ſeine Internierung als völlig Unſchuldiger will er dieſes Meſſer und auch noch einen Löffel geſchluckt haben. Medizinalrat Dr. Götzmann hatte mehr Be⸗ dauern mit ihm als S. mit ſich ſelbſt. Nach ſofor⸗ tiger Durchleuchtung fand ſich das Meſſer mit der Scheide nach unten im Leib des Angeklag⸗ ten. Aber von einer Operation wollte ner nichts wiſſen, ſolange ſich nicht ſtarke Beſchwerden ein⸗ ſtellten. Auch hier war wieder, wie in einem kürzlich be⸗ richteten Verfahren, die dünne Grenze zwiſchen Meineid und Falſcheid, dem ſogen.„Gefälligkeits⸗ eid“. Wenn ſich die Menſchen doch nur den Einſatz rechtzeitig überlegen wollten. Erſter Staatsanwalt Frey glaubte nicht unter 9 Monaten beantragen zu können. Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley beließ es bet 6 Monaten Gefängnis trotz der groben Eides⸗ verletzung. Was hören wir? Mittwoch, 26. Oktober Frankfurt .05: Schollplattenkonzert.— 10.20: Schulfunk⸗— 13.30: Schallpl atlten konzert.— 15.15: Stunde der Jugend.— 18.25: Der rheiniſche Fremdenverkehr im Jahre 1932.— 19.30: Turnvater Jahn(Hörſpiel).— 20.30: Bunter Abend. Heilsberg .30: Schallplattenkonzert.—.30: Turuſtunde für die Hausfrau.— 11.30: Mittagskonzert.— 15.20: Kinderfunk. — 16.00: Elternſtunde.— 16.30: Unterhaltungskonzert.— 17.50: Die Orag gratuliert dem älteſten Moſuren zum 107. Geburtstag.— 18 Plottdeutſche Kurzgeſchichten.— 20.00: Tanzabend.— 21.2 Muſik des frühen und hohen Mittel⸗ alters.— 22.05: Abendunterhaltung. Langenberg .05: Schallplattenkonzert.—.05: Aus dem Mietsrecht. —.45: Gymnaſtik für Frauen.— 10.10: Gemeinſchafts⸗ empfang für Arbeitsloſe.— 11.10: Schulfunk: Rhythmiſ 8. Gymnaſtik.— 11.25: Muſikaliſcher Schulfunk.— 13. Mittagskonzert.— 13.50: Kinderſtunde.— 16.40: Dr. Nos derſcheidt: Der freiwillige Arbeitsdienſt als erzieheriſche Aufgabe.— 17. 00: Veſperkonzert.— 18.10: Bücherſtunde. — 19.00: Dr. K. Schocht: Güteraustauſch Oſtpreußen— Rheinland.— 19.20: Dr. Kiefer: Wie ſchütze ich mich vor Tuberkuloſe.— 19.35: Polizeimajor Hütten: Etwas über Luftſchutz.— 20.00: Muſikaliſche Unterhaltungsſtunde.— 21.00: Konzert. München 10.15: Fortbildungsſtunde— 13.153: Bunte Schallplat⸗ ten.— 15.10: Für die Jugend.— 15.30: Prof. Dr. Jegel: Drei Führer Nürnbergs vor hundert Jahren: Scharrer, Beſtelmayer, Binder.— 16.00: Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.35: Aus der Frauenwelt.— 19.05: Schallplatten.— 20.10: Sinfoniekonzert.— 21.45: Vom fröhlichen Leben.— 22.45: Nachtmuſik. Südfunk .05: Schallplattenkonzert.— 10.00: Liebeslieder. 10.20: Toſſy Spiwakowſky ſpielt(Schallpl.).— 12.90: Unterhaltungs konzert.— 13.30: Deutſche Jägerlieder.— 15.00: Uebertragung aus Mannheim.— 16.30: T. Weigl: Ein ſchwieriges Kind.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.25: Aus dem Wirtſchaftsleben unſerer Heimot: Indu⸗ ſtriepflanzen.— 18.50: Dr. H. Krieg: Meine 3. Expedition im Innern Südamerikas.— 19.30: Aus Karlsruhe: Die ägyptiſche Helena, Oper v. R. Strauß.— 22.45: Deutſche Tänze. Wien 17.00: Schallplatten.— 18.45: A. Kimml: Jugend am Werk.— 19.20: Orlando di Laſſo.— 20.00: Wiener Abend. — 22.30: Tanzmuſik. Aus Mannheim 8 15.00—16.00: Stunde der Jugend:„Löwenjagd im afrö⸗ kaniſchen Buſch“. Spielleitung: Willy Birgel. Mitwirkende: Willy Birgel Karl Marx, Erwin Linder. Joſ. Offenbach und Karl Raddatz. Aus dem Auslande Beromünſter: 12.40: Italieniſche Opernmuſtk.— 15.30: Konzert— 19.45: Auslandsſchweizer⸗Abend. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 20.45: Abendkonzert.— 22.30: Tanzmuſik. Straßburg: 18.00: Orcheſterkonzert.— 19.15: Der Kampf gegen Infektionskronkheiten.— 19.30: Orcheſterkonzert.— 20.45: Schallplatten.— 21.30: Volkskonzert.— 28.30: Jazzmuſitk. Bürgermeiſter Stützel 70 Jahre alt * Speyer, 25. Okt. Zweiter Bürgermeiſter, Land⸗ gewerberat Stützel, der Bruder des bayeriſchen Innenminiſters, beging geſtern in voller geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 70. Geburtstag, nachdem ſein Bruder im Auguſt d. J. den 60. Ge⸗ burtstag feiern konnte. 8 Weller. + Meldung der Landesweiſerwarfe Karlsruhe Vorausſage für Mittwoch, 26. Oktober Nach vorübergehender Beſſerung erneut Bewöl⸗ kungszunahme und ſpäter wieder Regen bei auf⸗ friſchenden Südweſtwinden. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags See. Luft S 8 Wind bb. brug Ss E „un i S Nicht] Störe Wertheim 1511— 8 1 14 7 f ſtill— bedeckt Rönigsſtuhl] 563757 8 5 1¹ 5 N leicht Nebel Karlsruhe 120 758,3 89 15 I INW leicht bedeckt Bad. ⸗Bad 2137588 8 15 7 W leicht Nebel Villingen 712758,7 5 13 5 N ſchwach Regen Bad Dürrh. 7011— 41 10 4 N leich! Regen St. Blaſien 780— 5 1 5 W leicht bedeckt Badenweil. 4227578 7 16 4 No ieicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 630,8—1 8 N ſchwach Nebel Schauinsld. 1288 655,9 0 9 1 IN ſchwach] Nebel Die entlang der deutſchen Küſte nach Oſten ab⸗ gezogene Zyklone hat im ganzen Lande meiſt an⸗ haltende Regenfälle verurſacht. Da ſchon am Montag abend kühle Luft mit Nordweſtwinden von der Rückſeite der Zyklone bei uns ankam, ver⸗ ſtärkte der Niederſchlag ſich zu Regenſchauern. In⸗ folge Stauens an den Alpen waren die Nieder⸗ ſchlagsmengen in Süddeutſchland am höchſten: Bor⸗ kum 2, Frankfurt 1, Karlsruhe 19 Liter je Quadrat⸗ meter während der Nacht zum Dienstag. Inner⸗ halb der letzten 24 Stunden fielen bei uns 30 bis 60, auf dem Feldberg faſt 100 Liter je Quadratmeter. Mit der kühleren Luft wandert ein Zwiſchenhoch vorüber, das heute aufheiterndes und trocke⸗ nes Wetter verurſachen wird. Für morgen iſt bereits wieder mit dem Einfall einer neuen atlan⸗ tiſchen Zyklone zu rechnen, die heute früh an der engliſchen Weſtküſte angekommen iſt. Es wird regnen benk an Wurimann- Schirm, N2. 8 Chefredakteur: H. A. Me 18 ner 5 für Politik: Dr.. Handelsteil: Kurt 3 7 895 Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder- Sport und Vermiſchtes: Willy Müller n Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: ranz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas 5 eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim RI, Für unverlangte Beiträge keine Jewühr Rückſendung nur bei Rückporto Well sie Wissen. ie gut und billig ait 1 „ 3 . . 2 eee 5 3 9 5 5 Dienstag, 25. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 498 Aus Baden Großfeuer in Landshauſen 9 Doppelſchennen und 5 Schuppen abgebrannt * Landshauſen(Bezirk Eppingen), W. Okt. Wiederum iſt unſer Ort geſtern abend 9 Uhr von einer 0 eſſierter Kreiſe, ſchweren Brand kataſtrophe heimgeſucht wor⸗ den, der fünften in dieſem Jahre. Binnen kurzer Zeit brannten drei Doppelſcheunen und fünf Schuppen völlig nieder. Die Feuer⸗ wehr war bei der Größe des Brandes nahezu macht⸗ los. Die Brandgeſchädigten ſind die Landwirte Mar⸗ tin Ehmann, Anton Rebel, Heinrich Kilian, Martin Keucher, Guſtar Biſchinger und Albis Mayer. Der Brandſchaden iſt ſehr groß, zumal auch zahlreiche Fahrniſſe ein Raub der Flammen wurden. Zweifelsfrei liegt wiederum Brandſtiftung vor. Von dem ruchloſen Täter hat man noch keine Spur. Die Gendarmerie iſt mit der Unterſuchung beſchäftigt. Kultivierung des„Schütte⸗Lanz“⸗Fluggeländes nd Schwetzingen, 25. Okt. Der Gedanke inter⸗ das ſeit mehreren Jahren ſchon brachliegende„Schütte⸗Lanz“⸗Fluggeländes bei der Rheinau zu kultivieren und einem Zwecke zuzufüh⸗ 1 — ren, rückt jetzt der Verwirklichung näher. Die Gruppe Baden der Süddeutſchen Arzneikräu⸗ te r⸗Sammler⸗Genoſſenſchaft hat mit Unterſtützung der Dachorganiſation, des Verbandes„Rheinpfalz“ deutſcher Arzneipflanzenanbauer die entſprechenden Verhandlungen mit der Eigentümerin des Geländes bereits eingeleitet. Es iſt beabſichtigt, das Gelände in eine Drogenpflanzenkultur größeren Stils auszubauen und der neuen badiſchen Unterorganiſa⸗ tion eine Grundlage zur Hebung des Arzneipflan⸗ zenbaues in Baden zu ſchaffen. Das etwa 50 Mor⸗ gen umfaſſende Gelände ſoll hauptſächlich mit Pfeffermünze angebaut werden. Man rechnet damit, das ausgedehnte Gelände auf dem Wege des freiwilligen Arbeitsdienſtes nutzbar zu machen. Die⸗ ſem Plan gehen jedoch erſt noch Bodenunter⸗ ſuchungen durch einen Sachverſtändigen voraus, die im Laufe dieſer Woche vorgenommen werden. Totengedenkfeier des Schwarzwaldvereins b⸗ Allerheiligen, 25. Okt. Am Sonntag hielt der Badiſche Schwarzwaldverein ſeine eingebürgerte Totengedenkfeier in ſchlichter Form an dem bekannten Heldendenkmal bei Allerheiligen ab. Trotz der Wetterſchwankung hatten ſich mehrere hundert Teilnehmer eingefunden. Das Wetter war trotz der vormittäglichen Regenfälle nicht kühl geworden, ſon⸗ dern föhnig warm und damit auch ſichtig geblieben. Die Feier konnte erfreulicherweiſe vollkommen trocken abgehalten werden. Die ſchlichte Feier be⸗ gann nachmittags um 2 Uhr. Nach einem Choral am Denkmal hielt Miniſterialrat Erich Nau⸗ man n Karlsruhe eine Gedächtnisanſprache. Sie leitete in das Deutſchlandlied über, das unter Mu⸗ ſikbegleitung gemeinſam geſungen wurde. Die Stadtkapelle Oppenau ſchloß mit einem weiteren Choral die Feier. a* Tr Ladenburg, 25. Okt. Heute feiert der wackere Schuhmachermeiſter Herr Franz Ott, der noch rüſtig und friſch ſeinem Handwerk nachgeht, ſeinen 75. Geburtstag. Ein gütiges Schickſal will es, daß auch ſein 85 Jahre alter Lehrmeiſter Seel noch täglich ſein Handwerk ausübt. * Leimen, 25. Okt. Die älteſte Frau unſerer Gemeinde, Witwe Margaretha Appel, geb. Bollack, feierte ihren 90. Geburtstag. * Oſterburken, 24. Okt. Von einem ſchweren Un⸗ glück wurde die Familie Karl Volk hier betroffen. Der Sohn geriet beim Ablaufenlaſſen eines Wagens zwiſchen Wagen und Treppe. Mit ſchweren inne⸗ ren Verletzungen mußte er in das Krankenhaus ge⸗ bracht werden, wo ſofort eine Operation vorgenom⸗ men wurde. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Polizeibeamte und Gemeinden Tagung der Gemeinde- Polizeibeamten in Schwetzingen GD Schwetzingen, 25. Okt. Unter dem Vorſitz des Polizeiwachtmeiſters Singer von Schwetzingen fand hier eine Vertreterverſammlung der Landes⸗ fäͤchgruppe der Gemeindepolizeibeamten Badens, Bezirk Unterbaden, ſtatt. Als Gäſte konnten Regie⸗ rungsrat Neumaier⸗Mannheim, Bürgermeiſter Dr. Trautmann, Landtagsabg. Hor n⸗Heidel⸗ berg, der Ehrenvorſttzende der Landesfachgruppe, Huber⸗ Karlsruhe und Oberwachtmeiſter Neſtle als Vertreter der Staatspolizei begrüßt werden. Regie⸗ rungsrat Neumaier ſprach für die Staatsaufſichts⸗ behörde und bekundete in längeren Ausführungen ſein Intereſſe an den Aufgaben der Gemeinde⸗ polizei. Ehrenvorſitzender Huber appellierte an die Polizetbeamten und an die Gemeindeverwaltun⸗ gen, den Fortbildungsbeſtrebungen der Polizei⸗ beamten größere Beachtung zu ſchenken und für eine beſſere Teilnahme an den Schulungskurſen der badiſchen Polizeiſchule beſorgt zu ſein. Direktor Grampp von der Badiſchen Verſiche⸗ rungsanſtalt für Gemeinde⸗ und Körperſchafts⸗ beamte ſprach über die Alters⸗ und Hinterbliebenenverſorgung der Gemeindebeamten und ⸗angeſtellten. Die finanzielle Lage der Verſicherungsanſtalt ſei gegenwärtig geſund, ſie habe in den letzten zehn Jahren eine Rücklage von 16 Millionen Reichsmark machen können. Der derzeitige Verſorgungsauf⸗ wand ſtelle ſich auf rund 3 Millionen Reichsmark pro Jahr; er werde ſich indes im Laufe der nächſten zehn Jahre infolge Verſchiebung der Altersgrenze der Verſicherten auf 6,6 Millionen Reichsmark pro Jahr erhöhen. Der jetzige Umlagefuß von 18 v. H. ſei für dieſe ſteigende Inanſpruchnahme nicht mehr ausreichend. Redner vertrat die Auffaſſung, daß die Gemeinden einen entſprechend höheren Umlagefuß bezahlen ſollten, um eine Herabſetzung der Leiſtun⸗ gen der Verſicherungsanſtalt zu vermeiden. Wenn Tödliche Autounfälle 4 Birkenfeld(Amt Pforzheim), 25. Okt. Der hieſige Fußballklub unternahm am Sonntag zu einem Wettſpiel mit zwei Großkraftwagen eine Fahrt nach Schwäbiſch⸗ Gmünd. In einer ſcharfen Biegung bei Lorch kippte der eine der beiden Wagen um wobei die 28 Jahre alte Frau Elſe Kirchherr von Birkenfeld unter den Wagen gertet und erdrückt wurde. Sie hinterläßt ein ſechs Jahre altes Kind. Die Karoſſerie des Wa⸗ gens wurde ſchwer beſchädigt. Die übrigen Fahr⸗ gäſte kamen ohne Verletzungen davon. * Konſtanz, 25. Okt. Auf der Straße zwiſchen Konſtanz nach der Reichenau fuhr geſtern nachmittag der 62 Jahre alte Landwirt Albert Schmidt aus Konſtanz mit dem Rade auf ſein Feld. Der Chauf⸗ feur des Prinzen Lennart von Schweden, der mit dem leeren Auto ziemlich raſch dahergefahren kam, wollte den Radfahrer überholen. In dieſem Augen⸗ blick bog der Radfahrer in eine Seitenſtraße ein, wurde vom Auto erfaßt und zu Boden ge⸗ ſchludert, wo er mit einem ſchweren Schä⸗ delbruch tot liegen blieb. Das Auto fuhr gegen einen Baum und wurde vollſtündig demoltert. Der Chauffeur blieb unverletzt. Die Schulofrage iſt noch nicht geklärt. „Deutſche Woche“ in Karlsruhe * Karlsruhe, 24. Okt. Zur Durchführung der „Deutſchen Woche“ in Baden wurde unter Mitwir⸗ kung der badiſchen Regierung von den geſetzlichen Berufsvertretungen von Induſtrie, Handel und Handwerk und Landwirtſchaft, ſowie einer Reihe von Organiſationen ein Arbeitsausſchuß„Deutſche Woche“ in Baden gebildet. In Karlsruhe wird die „Deutſche Woche“ in der Zeit vom 29. Oktober bis 6. November ſtattfinden. ſich die Erhöhung der Umlage nicht ermöglichen laſſe, müßten entweder die Mitglieder zur Zahlung eines Teiles der Umlage herangezogen oder die Leiſtungen der Fürſorgekaſſe herabgeſetzt werden. Redner forderte mit Recht eine Aenderung der Ver⸗ ſorgungsgeſetzgebung nach der Richtung, daß die Ge⸗ meinden eine andere Anſtellungspolitik betreiben und daß der„Penſionsfimmel“ auf Koſten der Verſicherungsanſtalt aufhöre. In vielen Gemeinden würden immer noch Beamte eingeſtellt, die ihrem Dienſt nicht gewachſen ſeien und die nach einer gewiſſen Zeit unter Anrechnung einer ent⸗ ſprechend hohen Anzahl von„Dienſtjahren“ aus früheren Berufen zuruhegeſetzt würden. Polizeiwachtmeiſter Singer ⸗ Schwetzingen ſprach über:„Die badiſche Gemeindepolizei im Ext⸗ ſtenzkampf“. Er ſetzte ſich vor allem für die Hebung des ganzen Standes ein und forderte nach dem Vor⸗ gehen anderer deutſchen Länder die Anſtellung der Polizeiangehörigen als Beamte, damit ſie in un⸗ abhängiger Stellung ohne die ſtändige Drohung der Entlaſſung durch Beſchlüſſe der Gemeindebehörden ihren Polizeidienſt ausüben könnten. Erforderlich ſei ferner ein ausgebildeter junger und unabhän⸗ giger Nachwuchs und Erſatz durch Staatspolizei. Redner forderte ein auskömmliches Mindeſtgehalt für die Polizeibeamten, die Regelung der Dienſt⸗ und Beſoldungsverhältniſſe dieſer Beamten durch die zuſtändigen Gemeindeorgane nicht nach partei⸗ politiſchen Geſichtspunkten; andererſeits verlangte er aber auch von den Polizeibeamten parteipolitiſche Unabhängigkeit. Beim Staatsminiſterium ſei der Antrag geſtellt worden, daß ein Gemeindepolizei⸗ beamter nur mit Genehmigung der Staatsaufſichts⸗ behörde entlaſſen werden könne. Ferner ſei die Schaffung eines Sonderſchlichtungsausſchuſſes für Gemeindepolizeibeamte beantragt. An beide Vor⸗ träge ſchloß ſich eine Ausſprache an. )) ðVdß e Einbruch in einem Konſumoperein * Eimeldingen bei Lörrach, 25. Okt. In die hie⸗ ſige Filiale des Lörracher Konſumvereins wurde eingebrochen. Den Dieben fielen etwa 700 Mk. in die Hände.— Auch in das Verkaufsgeſchäft des Konſumvereins in Maulburg im Wieſental wurde ein Einbruch verübt. Hier ſteht noch nicht feſt, was den Dieben in die Hände fiel. Proteſt gegen Aufhebung des Finanzamts * Wiesloch, 25. Okt. Gegen die geplante Auf⸗ hebung des Finanzamts Wiesloch wurde in einer Verſammlung der Gemeinden des Bezirks Wiesloch Stellung genommen und eine Ent⸗ ſchließung gefaßt, in der nachdrücklich auf das Be⸗ denkliche einer ſolchen Maßnahme hingewieſen wird. N a- Weinheim, 25. Okt. Bei der Zwangsverſtei⸗ gerung der Warthorſtiſchen Mühle im Bir⸗ kenauer Tal hat die hieſige Vereinsbank den auf der heſſiſchen Gemarkung liegenden Teil käuflich erworben.— Der in einer Sandgrube verunglückte Landwirt P. Bauer iſt ſeinen ſchweren inneren Verletzungen in der Klinik in Heidelberg erlegen. — Das am Sonntag im Pfälzer Hof von dem Man⸗ dolinen⸗ und Gitarrenſpielerbund Gau Odenwald Bergſtraße veranſtaltete Gau⸗Werbekonzert hatte einen vollen Erfolg. Etwa 100 Mitwirkende ſtanden unter der Leitung des bewährten Dirigenten Maier. * Bad Dürrheim im Schwarzwald, 25. Okt. Unſer Kurort verzeichnete für den Monat September 1932 932 Neuankünfte von Gäſten mit 22 742 Ueber⸗ nachtungen. Bis 1. Oktober 1932 betrug die Zahl der angekommenen Gäſte 8059 mit 173 069 Ueber⸗ nachtungen. Aus der Pfalz 150 Beſtellzettel gefälſcht * Frankenthal, 25. Okt. Vor dem Erweiterten Schöffengericht Frankenthal hatte ſich am Freitag der 1895 geborene Reiſevertreter Karl Lackner aus Altleiningen wegen Urkundenfälſchung und Be⸗ trugs zu verantworten. Der ſeit 15. September 1932 in Unterſuchungshaft befindliche, der NSDAP. an⸗ gehörende Angeklagte vertrieb als Untervertreter das vierbändige Werk„Geſchichte unſerer Zeit“ für einen Leipziger Generalvertreter. Für den Eingang einer Beſtellung auf das 25 Mark koſtende Werk er⸗ hielt er eine Proviſion von 6,30 Mark. Lackner hatte nun in 150 Fällen Beſtell⸗ zettel gefälſcht und ſich ſo in den Beſitz der Pro⸗ viſton zum Nachteil des Leipziger Generalvertreters geſetzt. Lackner ließ ſich von den Ortsgruppenleitern der NSDAP. in der ganzen Pfalz die Mitglieder⸗ liſten geben und beſtellte, zum größten Teil ohne Kenntnis der Mitglieder, durch falſche Unterſchrif⸗ ten das Werk. Anfänglich beſtritt er die Verfehlungen in dem ihm zur Laſt gelegten Ausmaß, gab aber dann auf energiſchen Vorhalt des Vorſitzenden über hundert Fälle zu. In der Beweisaufnahme wurde feſtge⸗ ſtellt, daß Lackner den Generalvertreter, der egen dieſer Vorfälle ſeine Stellung verlor, um rund 1300 Mark betrogen hat. Von den zwölf Zeugen brauchte nur ein Zeuge vernommen zu werden, da Lackner geſtändig war. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten. Das Gericht er⸗ kannte gegen den gering vorbeſtraften Angeklagten, der aus Not gehandelt haben will, auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von ſieben Monaten. Ein Monat Unterſuchungshaft wird angerechnet. Der Haftbefehl bleibt beſtehen Das Urteil wurde, da es der. Verurteilte annahm, ſofort rechtskräftig. Nachbargebiete Von der Stanſtufe * Hirſchhorn, 25. Okt. Die mit dem Stauwehr verbundene Brücke iſt nunmehr bis auf ein kleines Verbindungsſtück am jenſeitigen Ufer fertiggeſtellt. Man hat bereits mit den Aſphaltierungsarbeiten, die von einer Mannheimer Firma ausgeführt werden, begonnen. Dieſer Tag dürfte auch mit dem Einbau der letzten Walze begonnen werden. Bis die Brücke dem allgemeinen Verkehr übergeben wird, dürften noch einige Wochen vergehen. Vom Zug überfahren * Gernsheim(Ried), 25. Okt. Die Reichsbahn⸗ direktion teilt mit, daß am Sonntag vormittag in der Nähe des hieſigen Bahnhofs im Gleis Mann⸗ heim Frankfurt eine männliche Leiche gufgefun⸗ den worden iſt. Der Kopf war vom Rumpfe getrennt. Die Leiche war nur notdürftig bekleidet. Papiere wurden nicht vorgefunden. Die Perſona⸗ lien konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. Feuergefecht mit Kohlendieben * Schwenningen a.., 24. Okt. Nachts über⸗ raſchte ein Wächter der hieſigen Wach⸗ und Schließ⸗ geſellſchaft auf dem Güterbahnhof Kohlendiebe. Zwiſchen dem Wächter und der vier⸗ bis fünfköpfi⸗ gen Diebesgeſellſchaft entſpann ſich ein Feuer ⸗ gefecht. Auf die Rufe:„Halt, wer da“, fiel ein von den Dieben abgegebener Schuß, wodurch der Wächter an der linken Hand einen Streifſchuß er⸗ hielt. Der Wächter erwiderte das Feuer. Die Diebe flüchteten ſodann unter Zurücklaſſung ihrer Beute. * ( Birkenau, 25. Okt. Da die Gemeinde nicht in der Lage iſt, die Mittel zu dem erforderlichen Breun⸗ material zu beſchaffen, wird die Schule bis auf wei⸗ teres geſchloſſen bleiben. Erſt wenn der Ge⸗ meinderat die Mittel zur Beſchaffung von Koks zur Verfügung geſtellt hat, kann der Unterricht wieder aufgenommen weren. eee, FUR DURCHEINAN DER „Irre ich nicht“, ſagte Lilian und benützte die Anrede, um ihn genauer zu betrachten,„ſo ſind Sie ſchon öfters an unſerem Badehäuschen vorbeigeru⸗ dert?“ „Ich wohne in Ihrer Nachbarſchaft, bei dem Ge⸗ heimrat Meierling.“ „Ein Name von Gewicht; ich habe ihn letzthin in der Liſte der Nobelpreiskandidaten geleſen. Sie ſind ſein Aſſiſtent?“ „Durchaus nicht, obwohl ich nicht leugnen will, daß ich ihm gelegentlich helfen darf. Wir lernten uns auf ſehr merkwürdige Weiſe kennen.“ Jolly erzählte das Kokainabenteuer und hatte währenddeſſen das geradezu beunruhigende Gefühl, niemals beſſer und witziger geſprochen zu haben. Der Publikumserfolg war groß. 5 Lilian wollte wiſſen:„Sie ſind kein geborener Engländer?“ „Mein Vater iſt Amerikaner, meine Mutter ſtammt aus Deutſchland“, ſagte er und entdeckte da⸗ mit die Herkunft ſeines Erzeugers, über die er bisher ſelber nichts gewußt hatte. Lady Hanna ſchüttelte den Kopf; es widerſprach ihrer Weltanſchauung, daß ein ſo netter junger Mann verwandtſchaftliche Beziehungen zu Amerika hatte. „Aber Sie waren nicht drüben?“ „Nein. Es gibt da gewiſſe Dinge— „Nun, da habt ihr es!“ ſagte Lady Hanna krium⸗ phierend.„Gewiſſe Dinge.. ſehr richtig! Es gibt überhaupt nur gewiſſe Dinge da drüben.“ 8 Bill Bottom ſetzte zu einem Proteſt an, da er Declairs melancholiſch zuſtimmendes Lächeln ſah. Aber Lilian ſchob ihn mit einem Blick beiſeite.„Gib nir das Tuch, Marius! Die Sonne geht hinter den Generoſo— es wird kühl. Sind Sie mit Ihrem Motorboot gekommen, Mr. Joker?“. „Ich habe keins f 8 Bill riß die Augen auf. Daß femand kein Motor⸗ bot batte, war ihm unverſtändlich. Copyright 1931 by August Scherl, G. m. b.., Berlin 9 „Dann fahren Sie mit uns zurück; vorausgeſetzt, daß Lady Hanna es erlaubt.“ „Oh, warum ſollte ich es nicht erlauben, Lilian? Man trifft ſo ſelten einen gut erzogenen Menſchen in deiner Geſellſchaft, daß man die Gelegenheit benutzen muß.“ Sie brachen auf. Bill und Marius blieben zehn Schritte zurück. Sie ſchwiegen zunächſt, aber jeder wußte genau, was der andere dachte. Endlich ſagte Bill:„Hören Sie, Marius— müſſen wir uns das unbedingt gefallen laſſen? Wie ſtellen Sie ſich das vor? Haben Sie Lilians Augen geſehen?“ „Er ſteht aus wie ein Gentleman.“ „Ein Grund mehr, ihn umzuboxen.“ „Laſſen Sie das! Lilian iſt wieder einmal auf der Suche nach Liebe— da kommt ihr dieſer Joker in die Hand. Beneiden Sie ihn lieber, ſtatt ihn um⸗ zuboxen!“ Bill betrachtete nachdenklich ſeine Fäuſte.„Es ſcheint, daß ich ihr nicht genüge „Hat jemals jemand etwas anderes geglaubt— außer Ihnen?“ 8 „Ich ſage: Es geſchieht etwas!“ „Ohne Ihre Mitwirkung— jawohl.“ „Und Sie?“ Marius Declair blieb ſtehen und ſtreichelte eine Kannablüte.„Wie wunderbar ſie gefleckt iſt!— Ich denke, ich muß mich mehr um dieſe Marianne küm⸗ mern; wir haben eine gewiſſe Seelenverwandtſchaft Was Sie betrifft, Bottom, ſo iſt es vielleicht Ihre Be⸗ ſtimmung, Lady Hanna von der Daſeinsberechtigung amerikaniſcher Collegeboys zu überzeugen. Glauben Sie mir: Niemand in der Welt iſt ohne höhere Auf⸗ gabe; nur kennen müßte man ſie, kennen!“ Nlüächtliches Zwiſchenſpiel Vor den offenen Fenſtern ſang ganz leiſe die Nacht, dieſe Nacht, voll von Düften des Südens, voll vom Schlummer des Sees und dem dunklen Ragen 4 der Berge. Sie kam wie etwas Menſchliches in das Zimmer, fühlbar, eine ſamtverhüllte Freundin, mit Augen, die alle Träume und ihre Erfüllung kannten. Der kleine Buddha ſaß auf ſeinem Tintenfaß und ſchaute tiefſinniger denn je in den ſchwarzen Lotos⸗ blumenteich. Vielleicht hörte er die Stimme der Nacht, vielleicht erinnerte er ſich an chineſiſche Gärten, in denen ſeltſame Geſänge um Papierlaternen ſchweb⸗ ten, wie Falter, die bald näher, bald ferner im bunten Lichtkreis auftauchten. Neben ihm brannte die ſil⸗ berne Lampe mit dem Pergamentſchirm. Die Prinzeſſin von Salignac hatte ſchon geſchla⸗ fen. Aber ſie war aufgewacht, weil ihr plötzlich ein⸗ fiel, daß ſte noch zwei Briefe zu ſchreiben hatte, gleich⸗ gültige Geburtstagsbriefe zwar, aber die Arbeit war von Tag zu Tag verſchoben worden und mußte nun endlich erledigt werden. Alſo ſtand ſie auf und ging mit einem müden kleinen Seufzer ans Werk; ihre Briefe wurden ſtets länger, als ſie ahnen konnte, und während ſie den Petſchaft auf den letzten drückte, ſchlug die Uhr des Kirchturms von Menaggio gerade Mitternacht— ein Vorgang, der Lilian immer ein wenig beunruhigte: Dieſe langſamen, gleichförmigen Klänge erſchienen ihr wie bronzene Schritte der Zeit, die mahnend daherkamen— Lilian liebte es nicht, ge⸗ mahnt zu werden, am wenigſten an die Zeit. In dieſe etwas beklommene Stimmung hinein klopfte jemand an der Tür. Die Prinzeſſin von Salignac legte das Petſchaft leiſe auf den Schreibtiſch und wandte ſich um. Sie war nicht erſchrocken, aber ſie ſagte auch nicht„Her⸗ ein“. Sie hatte keine Luſt zu den melancholiſchen Ge⸗ ſprächen Declairs, und Bill Bottem— Es klopfte wieder, und ſie ſchwieg wieder. Dann ſah ſie, wie die Klinke behutſam herabge⸗ drückt wurde. 5 Ein fremder Menſch trat ein. Er war über Lilians Anblick offenbar ebenſo ver⸗ blüfft wie ſie über den ſeinen; be k er ſtarrte ſie er⸗ ſtaunt an und blieb eine Sekunde in der halb offenen Tür ſtehen. Der Menſch trug einen eingebeulten ſteifen Hut; die milde Dämmerung außerhalb des Lichtkreiſes der Lampe verbarg viel von der Schäbig⸗ keit ſeines Anzugs, indeſſen erkannte Lilian doch, daß er keine Schuhe, ſondern nur Strümpfe trug, und zwar zerriſſene⸗ 8 „Verzeihung!“ ſagte das Individuum in gutem Engliſch und ſchloß geräuſchlos die Tür hinter ſich. Und da ſind S Sämtliche Zimmertüren waren verſchloſſen; nur g Lilian war ſitzengeblieben. Sie blickte ſeitwärts auf den Tiſch nach dem Drücker der elektriſchen Klinel. „Einen kleinen Augenblick!“ Der Mann hatte die Hand in die Taſche geſteckt; es knackte unangenehm darin, und er zog einen blitzenden Nickelrevolver heraus.„Sie brauchen nicht zu klingeln! Danke ſehr — ich hab ſchon ſoupiert; danke wirklich! Aber wenn Sie geſtatten—“ a 1 Er ging durch das Zimmer und drückte das Fen⸗ er zu. „Wenn ich nicht ſehr irre, Madame, ſind Sie die Prinzeſſin von Salignac? Erlauben Sie mir die Verſicherung, daß ich Sie nicht erſchrecken wollte! Mein Beſuch gilt überhaupt nicht Ihnen, und es wäre mir überaus peinlich, wenn Sie mich für etwas hiel⸗ ten, was ich in Wirklichkeit nicht bin.“ „Vor allem ſtecken Sie den Revolver ein!“ ſagte Lilian mit ihrem freundlichſten Lächeln. Dieſes In⸗ dividium ſchien ihr ungemein amüſant. Sie ſah jetzt das Geſicht, denn der Mann hatte während ſeiner Anſprache den Hut abgenommen. Es war ein rundes, glattraſtertes Geſicht mit luſtigen, gelegentlich etwas zwinkernden Augen. b „Den Revolver? Mit Vergnügen! Mir ſind dieſe Dinger ſelbſt ſehr unheimlich; der meine iſt niemals geladen— das wäre mir zu gefährlich. Wie leicht kann man ein Unheil damit anrichten, nicht war!“ Er ſteckte das theatraliſch funkelnde Schießeiſen wie⸗ der in die Taſche und beulte mit einer wegung zärtlicher Sorgfalt ſein Hütchen aus.„Ich bitte Sie nochmals um Verzeihung, aber es blieb mir tatſäch⸗ lich kein anderer Weg in dieſes Haus als der durch ein Fenſter im Erdgeſchoß, das man unverantwort⸗ licherweiſe offengelaſſen hatte. Im allgemeinen liebe ich ſolche Sachen nicht; aber was hätte ich tun ſollen, da Ihre Frau Tante meinen ſchriftlich angemeldeten Beſuch ſtets abwies?“ 5 „Lady Richmond?“ Liltan empfand eine unge⸗ heure Neugier und das kribbelnde Vergnügen, daß ſie nun etwas zweifellos Merkwürdiges über Tante Whisky erfahren würde.„Sie ſuchen Lady Richmond? ie ganz einfach—“ 8 „Verzeihung! Dieſes Haus iſt mir unbekannt. rade dieſe hier i 1 Dieſe hielten Sie für Lady Richmonds Türd“ „„ Fortſetzung folgt!!! 5 0 Die fremden Gelder geboten werden ſollen. 6% Reichsanl. e Reich 1 Dienstag, 25. Oktober 1932 Weiſere Enilasſung der Reichsbank Zunahme der Devisenbesfände Berlin, 25. Okt. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 22. Okt. 1932 hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 145,2 auf 3 086,9 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an Han ⸗ dels wechſeln und Schecks um 130,3 auf 2 616,9 Mill. RM., die Beſtände an Reichs ſchatzwechſeln um 7,8 auf 22,8 Mill. RM. und die Lom bar oͤbeſtände um 7,1 auf 85,0 Mill. RM. abgenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 113,5 Mill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs⸗ banknoten um 105,0 auf 3 414,0 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 8,5 auf 392,3 Mill RM. verrin⸗ gert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichs⸗ bank an Rentenbankſcheinen auf 34,8 Mill. RM. erhöht. zeigen mit 378,9 Mill, RM. eine Zunahme um 9,90 Mill. RM. Die Beſtände an Gold und deckungsfähi⸗ gen Deviſen haben ſich um 2,1 auf 934,0 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die Go ldöͤbeſtände um 1000 RM. und die Beſtände an deckungsfähigen De⸗ viſen um 2,1 auf 137,2 Mill. RM. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und beckungsfähige Deviſen betrug am 22. Oktober 27, v.., gegen 26,5 v. H. am Ende der Vorwoche O Aug. Wegelin Ac. Kalſcheuern bei Köln.— Das Hahn⸗Angebot.(Eig. Dr.) Die auf den 25. Oktober an⸗ beraumte Gläubigerverſammlung wurde nochmals, und zwar auf den 7. Dezember vertagt, da die Sanierungs⸗ aktion noch völlig in Fluß iſt. Zu dem neuen Sanierungs⸗ angebot der Gruppe des Großaktionärs Lorenz Hahn, Eſſen, das eine Kapital zuſammenlegung im Verhältnis 12:1 vorſieht, wird noch bekannt, daß die Hahn⸗Gruppe bei der von ihr in Ausſicht genommenen Kapitalerhöhung um rund 300 000/ einen Teilbetrag von 150 000„4 bis 200 000/ junge Aktien übernehmen würde, während die übrigen Aktien den alten Aktionären an⸗ In Verolg dieſes Bezugsrechts⸗ angebots will Hahn weitere 20 000 4 junge Aktien zeich⸗ nen, ſodaß von den übrigen Aktionären 80 000/ neue Aktien, die zu pari angeboten werden ſollen, zu überneh⸗ men wären. Neueinsfellungen in der Industrie * Nfeueinſtellungen bei der Gewerkſchaft„Graf Bismarck“, Gelſenkirchen. Die Verwaltung der Gewerkſchaft, die dem Deutſchen Erdöl⸗Konzern angehört, teilt mit, daß ſie im Laufe des Monats Oktober 300 Arbeiter neu in den Betrieb hat einſtellen können. * F. Wolff u. Sohn, Karlsruhe.— Neueinſtellungen. Wie uns mitgeteilt wird, hat die Karlsruher Parfümerie⸗ und Toilette⸗Seifenfabrik F. Wolff u. Sohn GmbH, Karlsruhe in Durchführung der Notverordnung 150 An ⸗ geſtellte, Arbeiter und Arbeiterinnen neu eingeſtellt. Verlängerung der Getreide- Lombard- Exleichferungen O Berlin, 25. Okt.(Eig. Dr.) In den Möglichkeiten zur Einlagerung von Getreide gegen Orderlager⸗ ſchein, wofür bei Einlagerung bis zum 30. 9. 1932 reichs⸗ ſeitig Lagerkoſten⸗ und Zinsverbilligungszuſchuß für dret Monate gewährt wird, iſt in den letzten Septemberwochen in beſonders großem Umfange Gebrauch gemacht worden. Um ſicherzuſtellen, daß dieſe eingelagerten Mengen nach Ablauf der dreimonatigen Lagerfriſt nur allmählich in den Markt abfließen, wird die Reichsregierung eine Zinsver⸗ billigung für eine einmalige Verlängerung des gegen Order⸗Lagerſchein erteilten Wechſels in Höhe von 2 v.., auf das Jahr berechnet, gewähren. Sie wird fer⸗ ner einen Lagerkoſtenzuſchuß von 1,50/ je Tonne für zwei Drittel der bis zum 30. 9. eingelagerten Menge gewähren, wenn die Einlagerung dieſer Teilmenge über die erſte Dreimonatsperiode hinaus um zwei Monate ver⸗ längert wird, und einen weiteren Zuſchuß von 1% je Tonne für ein Drittel der bis zum 30. 9. eingelagerten Menge, wenn die Einlagerung dieſer Teilmenge auf ins⸗ geſamt 6 Monate ausgedehnt wird. Wieder drei Kariellkupfernofizen ONewyork, 25. Okt.(Eig. Dr.) Nachdem das amerika⸗ niſche Rumpfkortell bereits vor einigen Tagen, um der Marktlage Rechnung zu tragen, ein Sonderkontingent mit 5,50 Dollareenks je lb. freigab, iſt es nunmehr wieder zu drei Notizen übergegangen, indem es innerhalb des Sonderkontingents heute ein nur wenige Tonnen umfaſſen⸗ des Kontingent zum Preis von 5,40 Dollarents je lb. eif europäiſcher Häfen zur Verfügung geſtellt hat. Der offi⸗ zlelle Preis von 6,25 Dollarcents bleibt unverändert auf⸗ recht erhalten.. NL der Neuen Mannheimer Zeitung HANDRLS- U WIRTSCHAFTS- ZEII Abend- Aus Schweizer Abgaben am FElekfromarki Eflekienmärkfe weiſer lusilos Unfer dem Druck von herauskommender Lombard ware? Im Verlaule kleine Deckungsgewinne/ Schluß sfill, aber eher behaupiei Frankfurt ſchwächer An der heutigen Börſe machte ſich von Anfang an eine etwas ſchwächere Stimmung bemerkbar. Obwohl im Vormittagsverkehr noch gewiſſe Einwirkungen der Papen⸗Rede und der günſtigen Berichte aus der Montan⸗ induſtrie zu verzeichnen geweſen waren, überwogen im amtlichen Verkehr die Befürchtungen, die man an die Transferſchwierigkeiten von Argentinien knüpft. So lagen beſonders Chadeaktien weiter ſchwächer und zogen zunächſt den Elektromarkt, alsbald aber auch die übrigen Marktgebiete mit ſich. Zu der Verſtimmung trug die weitere Schwäche des engliſchen Pfundes bei. Das Geſchäft beſchränkte ſich auf ganz kleine Umſätze. Die Abſchwächungen hielten ſich im allgemeinen im Rahmen eines Prozents, nur Licht u. Kraft verloren 1,25 v. H. Am Montanmarkt notierte Mannesmann 76 und Ver. Stahlwerke, v. H. ſchwächer. Farben büßten“ und Rütgerswerke 9 v. H. ein. Am Rentenmarkt herrſchte etwas lebhafteres Geſchäft. Anfänglich gut gehaltene Kurſe konnten ſich in der Folgezeit jedoch nicht behaupten; ſo gab Neubeſitzanleihe 0,20 und Altbeſitzauleihe v. H. nach, Reichsſchuldbuchforderungen knapp behauptet, von Auslän⸗ dern gaben Anatolier 4 v. H. nach, Rumänen gewannen ½ v. H. Der Pfandbriefmarkt lag ſehr ruhig. Gold⸗ und Liquidat-onspfandbriefe ſowie Kommunalobli⸗ gationen knapp behauptet. Induſtrieobligationen wenig verändert. Im Verlaufe wurde die Bewegung unein⸗ heitlich. Eine kleine Anregung bot der Reichsbankaus⸗ weis; Farben notierten ca. 7 v. H. höher und Altbeſitz⸗ anleihe ſowei Reichsſchuldbuchforderungen hielten ſich auf denn Anfangsniveau. Tagesgeld mit 3,5 v. H. un⸗ verändert. Berlin wieder ſehr ſtill Nachdem man im Vormittagsverkehr und an der Vorbörſe unter dem Eindruck einiger günſtigerer Nach⸗ richten noch eine ziemlich zuverſichtliche Stimmung feſtſtellen konnte, war die Anfangstendenz der offi⸗ ziellen Börſe ſchon als abgeſchwächt zu be⸗ zeichnen. Die jetzt in vollem Gange befindliche Wahl⸗ ſchlacht lenkt die Aufmerkſamkeit der Börſe immer wieder auf die Unſicherheit in der Innenpolitik, vor allem ver⸗ ſtimmten aber die Umſatz⸗ und Order loſigkeit und die neue Abſchwächung des engliſchen Pfundes. Im allgemeinen hielten ſich die Anfangsverluſte jedoch in er⸗ träglichen Grenzen und gingen ſelten über 1 v. H. hinaus. Nur Allg. Lokalbahn waren mit minus 296 v. H. und Elektr. Licht u. Kraft mit minus 254 v. H. ſtärker rück⸗ gängig. Das Angebot in L. u. K. führte man wieder auf Schweizer Verkäufe zurück, obwohl ſonſt eigentlich das Dementi der Schweizeriſchen Diskontbank eher be⸗ ruhigte. In Chade⸗Aktien war die Umſatztätigkeit dagegen heute weſentlich geringer, der Kurs ging jedoch um weitere .50/ zurück. Relativ gehalten waren Montanpapiere, bei denen günſtige Auslaſſungen über die Montaninduſtrie eine Stütze boten. Am Farbenmarkt kam zum erſten Kurs einiges Material heraus, was gegen geſtern einen 1proz. Verluſt zur Folge hatte. Kaliwerte büßten bis zu 172 v. H. ein. Immer wieder tauchen auf den einzelnen Märkten Vermutungen auf, daß es ſich bei dem herauskommenden Material um Lombardmare handelt. Etwäs größeres Geſchäft hatte der Rentenmarkt, auf dem das Intereſſe der Börſe durch neue Diskont⸗ hoffnungen(Papen⸗Rede) zum Ausdruck kam. Ein An⸗ fangsgewinn bei der Altbeſitzanleihe ging im Verlaufe zwar wieder verloren, doch waren Reichsſchuldbuchforde⸗ rungen bis zu 5 v. H. höher. Von den raxiabel gehan⸗ delten Induſtrieobligationen büßten Hoeſch 7 v. H. ein. Dollarbonds waren bei einigen Umſätzen gut gehalten. Von Auslandsrenten zeigte ſich für Rumänen und Türken einiges Intereſſe. Am Geldmarkt führten die von Tag zu Tag ſtärker in Erſcheinung tretenden Ultimo⸗ vorbereitungen bereits zu einer Verſteifung der Sätze, denn Tagesgeld zog an der unteren Grenze auf 496 v. H. an und war nur noch vereinzelt zu 4 v H. zu haben. Auch im Verlaufe war es an den Aktienmärkten wei⸗ ter ſehr unintereſſant. Größere Kurs veränderungen traten nicht ein, lediglich am Schiffahrtsmarkt und in Farben ſetzten ſich auf Deckungen kleine Erholungen durch. Die ſeſt verzinslichen Werte zeigten im Ver⸗ laufe eine recht uneinheitliche Tendenz, und das Geſchäft erfuhr entgegen den anfangs gehegten Erwartungen keine Belebung. Nur Reichsſchuldͤbuchforderungen konnten bei größeren Umfätzen auch im Verlaufe weiter anziehen, ſpäte Sichten wurden mit 67785 gehandelt. Der Kaſſa⸗ markt war bei ruhigem Geſchäft ſchwächer veranlagt. Es ergaben ſich Verluſte bis zu 3 v.., denen nur verein⸗ zelt Beſſerungen im gleichen Ausmaße gegenüberſtanden. An den variablen Märkten änderte ſich bis zum Schluß des Verkehrs an der Geſchäftsſtille nichts; die im Verlaufe erzielten kleinen Deckungsgewinne konnten ſich aber meiſt behaupten. Reichsſchuldbuchforderungen und Schutzgebietsanleihe blieben bis zum Schluß beachtet und feſter. Andererſeits ſchloſſen aber auch einige Spezial⸗ werte wie Conti⸗Gummi, Bekula uſw.—2 v. H. unter Anfang. Liſſaboner Stadtanleihe gelangten zum Schluß⸗ kurs 176 v. H. über geſtern zur Notiz. Ebenſo waren Dortmunder Union gegen geſtern um 3 vH. erhöht. Nachbörſe ruhig. Neubeſitz 6,20—6,25, AEG. 31, J. G. Farben 9274786, Siemens 112½— 94, Ver. Stahl 2178—74, Reichsbank 1244125 u. Schutzgebiete 5,30—5,35. Berliner Devisen iskontsätze: fleichsbank 4. Lombard 5, privat 3ſ⅜ v. H. Amtlich in Rm. Dis- Parität] 24. Oltober 25. Oktober lee a, e e ⸗Aires eſo 7„„.„ 1 Sunade ian. Bella 4488 a8 389 3868 3814 apan.. 19en 6,57.092.969 9,971] 0,59 0,61 52 55„ lägypt. Pfd.— 20,953 14,51 14,58 14,28 14,80 Türkei Iürk. Pfd.— 9055 1250 7 7 5 39275 S 2 20, 14,.„ 5 b iDallat 2¼] 4,198 4,209 417.200 4,217 Rio de Janeiro Millr.—.502 0,294 0,298 0,294.296 Uruguay 1 Goldpeſo— 4,43.738.742 1,738.742 olland 100 Gulden 168,789 8 55 1 1 then. 100 Drachmen 11.45 25 5 5 5 Brüſſel 1008.500865 3½[ 88,37 58,54 58,66 58,54 58,88 Hukareſt.. 100 Sei 7 17 5 5.517 2,528 25517 2,828 Ungarn, 100 Pengd 47 f 1 8 3 3 2 Danzig. 100 Gulden 4 8172 8207 822 820 32.25 Helſingfors 100 f 6¼; 10.537 6,144 5,16 65,64 6, Italien... 100 Lire 5 22554 25 283 258, 28506 Fugoflavienioh Dinar 7½ 81,00 5,594 5,806.594 5,500 Rowno, 100 Litas 7 41,98 41,88 21980 441,88 4¹.,96 Kopenhagen 100 Kr. 8 11250 73,25 78,47 72.23 172.87 Liſſ O Eskud 69⁹ 5 12,87 12,89 12.64 12,68 Liſſabon„100 Eskudo 1 453.57 els.. 00 Kr. 4, 11250 14 e.79.85 Paris... 100 fr. 2 1644 18. 5 6 1978. 150 Prag.. 100 Kr 4½ 12.488 12,465 12,495 12,465 12,485 Same: 00 f.. 8100 830, 9863 407 905 Sofia.. 100 Lewa 9ů—5.033 9 70—— 8 5 81 86 Spanien 100 eſeſen 6 81.00 8„ 5 5 Stockholm.. 100 Kr. 3½ 112.24 73.08 73.17 72,38 72.47 Eſtland. 100 Eſtm. 5% 2 110,59 119,81 110,59 110,81 Wien 160 Schilling 8 1420. 5185 52.0551 52005 59.071 Tägliches Geld: 4è a. b. u. Gr. vereinzelt 4½% Monatsgeld 570% Forigang der Pfundbaisse Auch heute war am internationalen Deviſen⸗ markt das Pfund wieber ſchwächer. Interventionen der offiziellen Stellen ſind in London noch immer nicht vor⸗ genommen worden, ſo daß man der Anſicht iſt, daß die Dank von England abſichtlich das Pfund ſich ſelbſt über⸗ laſſen will. Man nimmt, wie berichtet wird, in London dieſe Pfundſchwäche mit ziemlicher Gelaſſenheit auf, doch herrſcht natürlich an den anderen internationalen Plätzen eine gewiſſe Beunruhigung infolge der dadurch entſtan⸗ denen Exportſchwierigkeiten für die einzelnen Länder. Das Pfund ſchloß geſtern in Newyork mit 3,3156, erholte ſich heute früh auf 3,32, um dann gegen Mittag erneut auf 3,3036 zurückzugehen. Gegen den franzöſiſchen Franken ging es auf 89,95, gegen die Reichsmark auf 13,92½ und gegen Amſterdam auf 8,20 zurück. Zu dem neuerlichen Pfundſturz meldet die„Financial News“, daß man in der City mit einer Abwärts be⸗ wegung des Pfundes für die kommenden Wochen bis etwa zum Dezember hin rechnet. Zur Zeit ſei es nugbringend, Fonds nach Paris oder Newyork zu über⸗ weiſen, wovon Gebrauch gemacht worden ſei. Bemerkens⸗ wert ſei der Verkauf von Sterling von ſchwediſcher Seite her geweſen. Einen großen Einfluß würden die Nachrichten und Gerüchte über die Frage ausüben, ob England am 15. Dezember ſeine Schuldenzahlun⸗ gen an Amerika wieder aufnehmen werde. Die Bank von England beſitze außer einer Frankenreſerve 175 Mill. Dollar, wovon 95 Mill. Dollar auf Schuldenzahlungen an Amerika entfallen würden. Es ſei klar, daß, wenn dieſe Summe abgezogen würde, ein Rückſchlag in der in⸗ ternationalen finanziellen Stabilität eintreten würde. Der Dol lar war international etwas feſter und man begründet dieſe Bewegung damit, daß zahlreiche auslän⸗ diſche Beſitzer der engliſchen Kriegsanleihe, die nicht kon⸗ vertiert haben, ſich ſchon jetzt mit Dollars eindecken und dagegen Pfunde geben. Die Reichsmark war mit 59 in Amſterdam, 122,92 in Zürich und 603 in Paris ge⸗ halten, während der franzöſiſche Franken ziemlich feſt tendierte. Broigeireide weiſer sfiark abgeschwächi Berliner Produktenbörſe v. 25. Okt.(Eig. Dr.) An der Produktenbörſe machte die im Verlaufe des geſtrigen Marktes eingetretene Abſchwächung heute weiter kräftige Fortſchritte. Das Inlandsangebot iſt in allen Landesteilen reichlicher geworden, beſonders an den Stapelplätzen macht ſich ein gewiſſer Druck bemerk⸗ bar, zumal allmählich die Auflöſung von Lombardlagern beginnt. Allerdings iſt inzwiſchen Vorſorge getroffen worden, daß dieſe Bewegung durch Bereitſtellung weiterer Kredite nicht überſtürzt erfolgt. Die Aufnahmenei⸗ gung der Mühlen bleibt infolge des durch die mangelnde Kaufkraft bedingten kleinen Konſums gering, der Ex⸗ porthandel nimmt weiterhin auch nur Käufe in kurzfriſti⸗ ger Ware vor. Die Gebote am Promptma kt lau⸗ teten für Weizen und Roggen etwa 2 Mark niedriger, die weitere Verringerung der Reports im Lief erung 8. geſchäft beeinträchtigt naturgemäß die Aufnahmenei⸗ gung. Die Weizenlieferungspreiſe waren um—3 Mark rückgängig, Roggen gab trotz verſchiedentlicher Interven⸗ tionen gleichfalls um 14—2 Mark nach. In Weizen⸗ und Roggenmehlen erfolgten neue Abſchlüſſe nur in ſehr ge⸗ ringem Ausmaße, obwohl die Mühlen zu Preiskonzeſſionen bereit ſind, auch die Abruſe aus alten Kontrakten laſſen ſtark zu wünſchen übrig. Hafer und Gerſte, die in den Vorwochen der Bewegung am Brotgetreidemarkt kaum gefolgt waren, liegen nunmehr bei reichlichem Angebot und vorſichtiger Konſumnachfrage auch ſchwach. 5 Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 194—196; Märk. Roggen 152—154; Braugerſte 1724182, ruhig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 164—171 ruhig; Märk. Hafer 182—136; Wei⸗ zenmehl 2427,50, matt; Roggenmehl 195022, matt; Wei⸗ zenkleie 99,40, ruhig; Roggenkleie 8,25—8,60, ruhig; Vik⸗ toriaerbſen 22—26; Kleine Speiſeerbſen 20—23; Futter⸗ erbſen 1416; Leinkuchen 10,30; Erdnußkuchen ab Ham⸗ burg 11,10; Erdnußkuchenmehl ab Hamburg 11,30; Trocken⸗ ſchnitzel 9,20— 9,50; Extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Ham⸗ burg 10,10; öto. ab Stettin 11; Rauhfuttermittel ruhig, oͤrahtgepreßt. Roggenſtroh 0,65—0,80; Weizenſtroh 0, bis 0,60) Haferſtroh 0,45—0,60; Gerſtenſtroh 0,45 0,0; gebund. Roggenlangſtroh 0,70—0,90; bindfadengepr. Roggenſtroh 0,50—0,70; Weizenſtroh 0,45 0,55; Häckſel 1,30—1,45; han⸗ delsttbl. Heu, ges. trocken—; gutes Heu 1,80— 2,10 Luzerne loſe 2152,45; Thymotee, loſe 2202,50; Kleeheu, loſe 2,00 bis 2,30; drahtgepr. Heu in Pfg. über Notiz 40; allg. Ten⸗ denz ſchwankend.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Okt. 2055,50 Dez. 202,50 204,50; Märtz 204,50 bis 206; Roggen Okt. 162; Dez. 158,50—160; März 1606,50; Hafer Okt. 144,50; Dez. 13537; März 189 G. » Rotterdamer Getreidekurſe vom 25. Okt.(Eig. Dr,) Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Ka.) Nov..60; Jan..522; März.40; Mai.45; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 67,75 Jan. 67,50; Märtz 68,50; Mai 69,25. * Liverpooler Getreidekurſe vom 24. Okt.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig, Okt.—(): Dez. .4%(.46); März.3(.276).— Mitte ſtetig, Okt..64; Dez..4786; März.875. * Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 24. Okt. (Eig. Dr.) Jan. 5,50 B 5,30 G: Febr. 5,60 B 5,40 G; März 5,75 B 5,55 G; Mai 5,90 B 5,75 G; Auguſt 6,15 B 6,00 G: Okt. 5,45 B 5,20 G; Nov. 5,45 B 5,20 G; Degz. 5,0 B 5,6 G: Tendenz matt.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage—: Okt.⸗Dez. 31,50; Tendenz ruhig, ſtetig. Bremer Baumwolle vom 25. Okt. Amerik. Aniverſe Stand Micdl.(Schluß) 7,35.— * Liverpooler Baumwollkurſe vom 25. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand Midl. Anfang, Jan. 524526 März 528—529; Mai 592; Juli 531593; Mai 546: Tages⸗ import 21 800; Tendenz ſtetig.— Mitte, Okt. 531; Dez. 528; Jan. 524; März 526; Mai 529; Juli 530; Okt. 532; Jan. 595; März 598; Mai 541; Loco 556; Tendenz ſtetig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 24. Okt. 20 Ballen Land⸗ und 30 Ballen Bahnzufuhr, 10 Ballen Umſatz. Preiſe: Gebirgshopfen 175—180“Tendenz: Schwaches Angebot, Preiſe unverändert, ſehr feſt. 2 Berliner Mefallbörse vom 25. Okiober Nuüpf TupfNupf. T Dlerſ Der Bier Zint Im int bez. Brief Geld] bez. Brief] Geld bez. rief Geld Januar.—.— 39,75 39.25—.— 17.— 16.—[, 2920,50 Narr—.— 40.50 39.75[—.— 17.28 16.25—— 21.78 1 ürz..— 40.75 40.25—.— 17.50 16 50—.— 22 21.28 April..—.— 41,25 40,75—,— 1,75 1675], 2250 21,50 Mai 4150 41,75 41,25—.— 18,— 17.—[ 28. 2— uni—. 42.25 41,75—.— 18.25 17.25—.— 29.25 22,25 Juli.—.— 42.7 42.25—.— 18.50 17.28„2850 22.80 Auguſt.—.— 43.25 42,75—,— 18.75 17.75—.—.50 22 80 ept.—.— 43 75 43,25—.— 19— 18.——— 23.50 22,50 Oktober.“—.— 40. 39.—[„1650 15 50—.— 21,— 20. Nov.. 3950 33,75 33.75, 16, 500 15,50—.— 21,.— 20,25 Dezemb. 39. 39.25 38.75—— 16.50 15,75—— 21 25 20.25 » Berliner Metall⸗Notierungen vom 25. Okt. Amtlich, Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 51,50/ für 100 Kg., ſchwächer; Raffinadekupfer, loco 48,50— 44,50: Standard⸗ kupfer, loco 4040,75; Standard⸗Blei per Oktober 15,50 bis 16,50; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 160; desgl., in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 223; Reinnickel 98-99 v. H 350; Antimon⸗Regulus 37—39, Silber i. Barr. ca 1000 fe per Kg. 37,7541 l. Londoner Mefallhörse vom 25. Okfober Metalle& per To. Platin(E per 20 Dunces) Silber(Pence per Zunce) Kupfer, Standard 1172 Zinn, Standaro 19 7 Aluminium 3 Monate f Monate. 89.7] Antimon Settl. Preis 31 85 Settl. Preis 153.5 Queckſilber. Elektrolyt„35.50 Banka 162 5 Platin beſt ſelecied 33,75 Straits.. 159.5 Wolframerz 11.85] Nickel Weißblech ſtrong ſheets—. Blei, ausländ. El'wirebars 36,50 Zink gewöhnlich Kurszeitel der N Mannheimer Effektenbörse 24. 25, 24. 25. 80% bafen Stadt 54.— 56,— Dalmler⸗Benz. 19.25 19, 60% Farbendd. 28 93,50 92,— Enzinger Union 72,.— 72.— J. G. Farben. 93.— 92,50 Tucher Dr. Schede aee dſde 75.25 18.— 10/ rtr M. PA. 90,— 90,— Werger 1%„„ ll. 808% Pf y Pfdb 78.— 18, Badische Bant 69 50 88.50„. 180.0 1800 f c.. 82. 34 St. A.% menen, 08 J 0 Algen walt .— 88.— I 8 g Roggenren.„ . B. 58.— 58.— C. H. Knorr. 172,0 172,0 Aſchaff. Bunty.. 88, Roeder, Gebr. D. 6½80% Elr b. 1 72.85 72.75 — 2 125 90.— 90,.— Rütgerswerke h. Hypoth. Bk. 59,.— 59.— Konſerven Braun 18.— 18,— Bd. Maſch. Durl 90 9 „Bk. u Disc. 75,— 75.— 1 i—— Baſt Nürnberg.. Diſch. Bk. u. Di 91810 9 50 g Brem⸗Beſig. Del 72,.— 72.— Schnellpr. Frkehl. 40,— 40. 50 Brown Boveri f S Portl. Zem. Heid. 48,50 48,50 Cement Helbelbg. 48.— 48 50 Schuckert, Karſtadt e 1 23 dwigsh. A. Br. 48.— 48,— Pfalz. reg vefe.— Rh. Elektr..-G. 71.50 71,50 1 5 8 3 1——— Siemens u Halske 115,0 112.0 4/% Deſt. Schah. 11.80 14.30 Jerlin Gubener 48,80 4. Rheinfeldenferaft—— 93.— 8 5 5750 5 bene 4 Ludk⸗ Fuser 1205 0 Chee 1520 1405 Süd. Suter 1270 180 4%„eden 1 2 5 Berliner Roß: 25.— Hallesche Rasch. 5 5 Aden ene dag c 81. 51 Malſtulkiang. Kleinlein Hdlbg.—.——.— Salzw. Heilbronn 178.0 176.0 Wadde 19.—— Trleot. Besigheim——. 40%. 5 30 0 Braunk. u. Brikett 138.5— Hammers. Spinn 50,50 50,30 ff in. E 00. 72 70.85. 7 85 8 Metaltgeſellſchaft Bad. Assekuranz 23.— 29.— want eee 2460 450 Dt. Atlanf⸗.,.50 97 50 Thür Lief, Gotha 58,— 58.— 4%„ Sild 105 105 Ber Beh Da. 1 arburg Gu. 05 2218 2138 Kpein, Model e.— 08 Berliner Masch 2— 28.50 Oderſchl. ls. Manz, Berſteh. 20— 20.— Zellftoff Walbbof 42.— 44 d. Fipeandel. 89 8 1050„ 40% Türt Ab. din. 2650.05 Bremer Paitan 1238 1230 Pastor Ster... Rhein g. Kalk. 35 Beaunk. u. Pale 1885 1280 Pente weer 5 55 g 1 85 9 1892 1892 11 5 e 95 Wand G. ll. 328 Dremer Wolde 25 1250 Harpener Bergb.—.——.— Roſtger Zuse 2 8 Bremer 1 1 Boden Bergbau . 86 Di. Iinoleum 4380 49, Ner. Zellſt. Berl,.50 8, 40, unf. Anl..20—.— Heswn, Ver c. 38.— 3725 ed wigshükte.—.——.— Adafortz. Ferd. 90.— J, 18 derus Eisen 37,28 38,75 81%, Waun hr Frankfur er 17 8 Di. Bran. 7,50 750 Pogik. Masch. St)..%, ene. 1011.28 225 Buderus ien. 38.— 5 Hilbert Masch.—— 82.— Rütgers werfe 86,15 38.— Charlott. Waſſer 72.65 71.35 K ein. Ele FestVerzinsliche Werte Bank- Aktien Dres d. Schnellpr.„.„— Boigt& Häffner 30.— 30,.—„ 400 ⸗Jr.-Los 11,50 19.25 Charlott. Waſſer 72.— 71.50 Hindrichs& Auff.—.— 88 N Comp. Hiſpano 148.5 Rh. Stahlwerke Werth.(Gold) 100 0 100,0 Allg. D. Credit Dürrwerke G de nl L Gabiſche Bank 39.75 86.75 0 1 4% D. Schazanw.. „. 49.90 49,7 Bayr. Hyp. u. Wb. 58,— 56.— Emag Frankf 8 ne 6,15 6,15 Berk. Handelsgeſ. 90,50 90.50 Enz 4 4% Schutzg. 14. 5,10.25 Som. u. Privatb. 59,50 53,50 Eßl Darmſt. u. Rat.—.——.— 80% Judwigsh. 26 54 90 84.15 D. tatiſche Bl.———— 60% Mhm. Gd. 11 50.— 59½%½ D Effekten Bank 69,.— 69.— ſeldelbg. 28 49,50 49.50— 75.— 8..—.— uch f. Vertehrw. 88,38 5 8 0. ee 8 d 358585 Schleich. 3 1 92 0 e asg: 8 Allg. Beben. Kraft 54,25 53,15 Daimler Motoren 18,85 18,50 Kahla Porzellan 1250—.— Stemens& al 1148 112,0 Dortit union. B., 5 E 1 1 5 Ae e e ee 2 51.— 59 25 Eintracht Braunk.———.— Stolberger Zink Stolberger Zinkh. 30.50—.— Elekteizitäts⸗S..—.— 68. Jarben D. Ueberſee⸗Bant 28,.— 86% Grkr. Mh. 23—.——.— Dresdner Bank 61.50 61.75 in 59 p 4 7. rkfrt. Hyp.⸗Bk. 56.50 85.— 81.6 Wb. Jeb. 20—.— Oeſt. Cred.⸗An 9% Grkr. M. abg. 69.50 70. Reichsdant 9% hm Kohl. 28—.— e K t. 84.— 33.50 Geſfürel.. 69,50 67.25 Harpener Bergw. 70,50 71.— 9 5 95.24 2— 2. Jetzt en 1 1 Th. 25.— 25.25 0 5 92 2 8530— 125,2 125,0 Hald& Neu —Südd. Boden⸗C. 57.25 88.— 1 5 1 5 Wiener Bantver. 2.—.— Hirſch e %% eining. 79.— 79.35 Nordd. Llond 4%% Rhein. Lig. 5 Iindustrie-Aktien e 70% Bab Kom. Gd 59,25 59,25 Brown, Boveri 25. 24.50 Jöwen München 181.0 1780 Metallg. Frankf. a Mainzer Br. 80% Mbm. Gold 58, 82.— Deutſche Linol.: 44,— 35.25 Schöfferh. Bindg. 1370 187,0 Mag, Müßb. Schwartz Storch.—.——— Moenus St.⸗A. 22.50 22.50 Dyckerh.& Wid 905 20 925 02.8 Montan. Act . Bonds 26 92,75 92,25 Montan en 5 5 0%„„27 57/25 55 D. Pup. u. Wök. 88.——.— bn—.——.——..— Eiſen 88, 37.500 Baltimore Obe—.——— e uilleaume—,— weil. Vergw 50—. Grlzner M. d Pfälg. Hyp.⸗Bl., 58.— 87.50 Grün Bilfinger 1680 169.0 G. 67.35 67.35 Mannesm. Röhr..——. % Süldbo Vid. 82.15 63,35 Süd. Eiſenbahn 3250 82.50 Kraus c Go. La nheimer Zeitung 24. 3 Lahmeyer Lechwertfte 24. 25. 77.15 76,50 Mez Söhne ohne L 40.50 Rein. Gebt& Sch. . Rheinelktra V. A. 49.— 49.— Seilinduſt. Wol m. 18.10 18.— uin(Seiser). 60.— 60.— Transport- Aktien 93,15 93.05 Gelſenk. Bergw. 27.80 36,.— Hapag anſa'ſchiff 5 lſe Genuß 8 8 url. 26,— 26 10 Bab. St. N. 2— Rache Llogd 16.50 18.35 Deutſch. Eiſenbdl.—.— 16.50 Gebr...50.50 ali Chemie..— Bank- Aktien Com. u. Privtbk. 58.50 8—.—[Württ N tenbk.:. Holzmann. 56 D 82˙25 Mansfelder.———— Darmſt u..⸗B.—.— 22..0 78050 78.50 Adian).. 1610 18179 Velsmann, Potl 86,— 82448 Oberbedaef... 1038 Dr. Atezuche Br.—.— 2050 Lig. 83.— 88.— Mann. Verſ.⸗G.— 2780 nag Erlangen.—— Otavt⸗Minen.. 15,50 15,— Deutſche Disconto 75.— 58 55 fd Transport Mile; g bats S.. fis 2 fene ene 16lg 2805 gde dene a 158 5075 10,20 18,— Karſtadt Rud— N 0 g Serge et 58,— 58,.— 5.— 74,75 Hapag 5 Ka 35—— ö„— 3 3 8 Hebelb. Straßb..—.— Klein, Sch. K Beck. 59,.——.— Salzw. Heilbr. 175.0 173,0 Oaſterr, Erebitbt. 055 0 25 N. 17. 17. Knorr, Hellbr.. 172.2 1722 Tellus Bergbau.. e. Heichsbank 25.7 125.1 5 5 i 32.— 32.50 Konſerven Braun—.—, Ven u. Laurahütte 14,50 14.50 Allianz Allg. 1862.0 163,0 i ee e ee 5.„I ber. Stahlwerke,—.— 21.35 Allianz Leben. Aktien und Auslandsanlelhen In Prozenten Festverzinsliche Werte 6% Reichsanl. 27 71,.— 70.75 Accumulatore Diſch. Ablöſgſch. 1 48,70 49,80 A ku 55 5.20 6,25 Allg. Elette.⸗G. D. Schutzgebiete..20 5,80 5% Bab. Kohlen 16,.——,— 5% Grkr. Mh. K.—.——.— 6½0% do. Com. 1 80.25 69.— 60% P. Ab. Pfdb. 19 72.75 72½J5 Spiegetg ls 88,,. Grüne Ailgnger.— dae —.——.— Schramm Lackf. 6%„„ 21 72.50 74.75 Dapr. Spiegelglas 81, 81.— Gruſchwite Teptil 60.— 89,504 8 — Sch 85. 600 5 68,50 63,50 J. P. Bemberg 51 51, Guand-Werke. 31.25 30.— Polyphon „ 20 3% Mexikaner—.— 6. . 25,78 28.— Bolth. Seil. u. K. 1428—.— 4½%.—.—.85 10 EbemieBaſel 133,0 133,0 0 5 f Wayß& Freytag 4,65 4,75 4% ng. Goldr. 6,45.45 8715 8726 Bank f. Brau.. 69,50 69,50 Cl. Sicht u, Kraft 85,75 88,.— W. Wolff 55 9* 25 Chem. 1. 81—.—— o 8 Barmer Bankver.—,„— Elektr. Lieferung 285.75 genſtoff Alas 28.— 28.— 4%% nat S.-11 19,65 1185 Ehem. Brockhues———.— eme. e„ e. en 8 Waldhof 42.50 42.— 8% Teh. Rat Rail.—— Südd. Eiſenbahn—.—. 1900 192.0 Canada Abliefer.——.— „ 22.40 . 26.— 26,50 Otſche. Steinzeug 64,— 64.50 Rölſch Fölzer⸗We 10,50 11 1 Kall Aſchersleben 98.— 97.— Bank f. el. Werte 50,50 50,— 2 725 1 5 5. 16,— 88.5 Kall Satgderfurth 1820 18155 175 68 75 Dufte D—— geen dren Me, 1—— Tien dena 5% Nh.⸗M.⸗Don. 78,50 78.75 hein. Hop⸗Bk.——. Hanſwerk. Füſſen 35,.— 34,25 915 Weiter ns———— ba 1 N löckner 32— 32.— Gerl. Handelsgef. 90.25 90.— 50 Eſchw. Bergwerk.——— Magtrus AG..—. Ber. f 24. 25. „ Anhalt. Kohlenw.. 50,.— Girmes& Co..—.— Goedhardt Gebr. 75.50 78,— Balke Maſchinen Z. Bayer. Motoxenw 58.75 87,50 Gebr. Großmann—— Bergmann Elekt. 20,75 20,75 leſch Kupfer 8 50 8,15 Sachſenwerk hem. Heyden elſenk..—, Hoeſch Elſen 35.— 34,28 Sarotti 223 Daimler Benz.. 19,— 18,65 Eben. Aide: 88— 84.50 Hohenlohl Werte 28— e 9945 Deutsch. Atlan. 92.80 01.28 Satbetfurth Kalt e Holzmann, Phil. 59.25 88, Schbfferhof S rau.. e, Deſſauer Ga 70.— 192 Se Concord. Sinn 20.80 20.50 Schubert& Salzer 182.2 19.50 Seuche 920. 28.— 27.35 Schubert Salze Conti Gummi 101,0 1050 Jlſe Bergbau„ 1215 1750 Schucert& Co. 88.— 88, 2 ee 3885 Conti ginoleum 8580 35.15 ebr. Junghans— Schultheiß 66.75 50.— beuiſcher Eiſeng.—.— 19.50 Schulth⸗Pazenh. Segall Stru Deſſauer Gas. 88,25 88,.— Karſtadt..—— Stoehr Kamm Deutſche Ardöl 70.25 70,25 Klöcknerwerke 50 30,50 5 16.15 16,— Deutſche Kabelw. 27.50 27.55 T. H. Knorr..—.— 174,0 Stettiner Deutſche Linol 48,25 42.50 Kollmar KJourb. 22.75 25„Zucker .50 Svenska Dres d. Schnellpr.. 21. Kßtitzer Kunſt 58.— Dürener Metall Krauß& Ele. Lok.—.— 48,— Düſſeldorfckiſenh.——. üne———.— Transradio Boland eck 44,75 44,— e 2 Dockerhoff 8e Wid 18.50 16.50 8—.—— Saurahütte Dortm. Unionbdr e 68.— 66.— 5 Gla Elektr. Oleferung. 65,75 65,15 Carl Lindſtröm——, Elktr. Licht u. K. 84.— 89,.— Zingel Schuhfabr. 21,50 22.— Engelhardt... 2. Lüdenſcheld Met.—.——.— 5 Enzin ger Union 72 5 Sc.4 5 Mannesmann 49.— 49.75 Vogel Tel, ahlb., Liſt& To.—.——,— Mansfelder Akt. 19.— 19.— 5. land. Ma arbenind. J. G. 93,25 98.— Muſchin.⸗Untern. 35,18 84,78 Bo 9 l Feldmühle Papier 59.— 58.75 Markt⸗ u. Kühlh. 68.75 88.530 Wanderer Werke 25,15 25.— bel Stücke-Notierungen in Mark je Stück Felten& Guill.. 53,80 52,75 Maſch. Buckau⸗W. 82.— 50,.— Berliner Börse 31.15 81,.— Germ. Portld.⸗Z 87.75 36.50 Mir& Geneſt 37.75 30.25 nen dre g 58 5250 Gerresheim Ges 27s 808 wüdidem Pers e. Deutig⸗Ofafrita 548: 3480 Siisſer be pha———— Ammendorf Bap. 52.75.50 Ge. f. elektr. Unt. 68,15 EJ. 25 Niederlauf. Kohle——. Neu-Gune r Nordd. Eiswerke—.—. Otavi Minen Augsb. R. Maſch.——. Goldſchmidt. Th. 25,15—,— Oberſchl. E. Bed. 10.15.85 Grizner Maſch. 26,— 25,50 Oberſchl. Koksw. 39.75 88.18 —.— Drenſt.& Koppel 32.50 32.50 Phönix Bergbau 28.65 25,18 Accu „39,15 39,—- Aktru Rathgeber Wagg.—.—.— Aſchaffenb. Zell.—.——.— 41.85 40,15 Sees Leder 89.50—.— Salzdetfurth.—.— 162.5 f Gl. Li gt u. Kraft 85,—, 83,- Svenska Tänd Südd..— 11.— 5 Engelh. Brauerei— m. a 67.— 63.— örk's ver. Oele 63. f. 61,25 66,50 ellſtoff⸗Verein. 3,75. 186,8 138,2 Goldschmidt T5. 23,15 25,25 Zelte 42.18 42. Barziner Papier 17,15 17,— Hambg Elek. 5 1. 0—.——— Lahmeger& Co. 105.2 104.2 B. Chem Charlott Bone. 14— 13,35 B. Diſch. Rickelw. 61.——.— ſt. Elbf.—.— 70. ortl- 3. er. Stahlwerke.—.— 21,75 5. b. amarin. 86,50—.— Kali Chem 24. 25. 24. 25. 24. 25. Weſteregeln Alka, 100,0 1510 Freiverkehrs-Kurse Ford Motoren. 60.——.— Mazimil ⸗ Hütte 99.— Weſtf. Eiſen—.— 73.— Peters J. Habk.—-—. Iriſter, R. 12,— 12,.— Mech, Web. Lind... Wicking⸗Cement 6,50.50 Ruſſenbank- „„Zittau 18.50 18.— Wiſſener Metall 58,— 58.— 5 5 24. 25. Gebhard Texil.—.— 84.— Hlerkue Wollw. 62.— 82,25 Wittener Guß⸗—— eutſche Petrol Industrie-Aktien e Burbach Kalt.. 1935 1947—.— Gelſenk. Bergwk. 37.— 38,75 Miag⸗Müßlen 25.59 25.75 Zellſtoff Verein.75 3,50 Diamond 35 3,25 53,45 33,25 Gentchow o Mimnoſa. 15.0 172.0 Zellſtoff Waldhof 42,75 41.85 ochfrequenz—.——.— eckarſulm. ffahrz—.— 6 135,0 180,0 Südſee Pbosppat——— 518.80 18, Ufdepum rortisufende Nollerungen(Schiug) N . 134.7—,- Jaurahütte ... 38,25 53,25 Leopoldgrube Allg. Elektr. Geſ. 31,25 30,85 Meannesmannrö. 4 Mansfeld A. G. Cont. Gummi⸗W. 101.0 98,75 Rh.⸗Weſtf. Elektr. 67.28 67.25 Continentaledin 35,75 35,15 Rütgerswerke 9 8 Kammg. Südd. Zucker ſt. „Thur. Gas 129.0 129.2 J. G. Jarden. 98650 92.7 Nane Tieg 3 5 4. 8* 8 2 55 3 75 85 5 8918 W 5 elfen Bergwk. 37. 88.50 Weſteregeinltali 1015 100.0 44.— 43.50 Ceſfüre ift eren 28 Waldhof 96.— 95.— 98 5 elettr. Werte 59,75 59,— 1 Fee a 0 0 e deſch Köln. 35,.— 34.25 l. G. fur Verkehr 37.75 37 olelheerieög def 40.— 89.5. Augem. Lokald. 88. 82.2 otelbetriebsgeſ 40,.— 89, a5 Ilſe Beende r ee Sang 1 Ilſe Genußſch. 98,.— 85,50] D. Reichsbahn B 67.50 87.50 ebr. e 12,50 13.— Hapag.... 16,15 16,25 5„dd. Lamburg Süd D. 28.— 26.— Kall Aſcherslegen 98.50 97.— Hanſa Dampfſch—— 2 = Albaner Werke 30.75 3050 Jaudt ue Lloyd 16.50 16,25 —Lagmever& Co 108,0 104, Dead. 1 3 2 inen 25 15,.— „„ e / ² UUUUDUTUCC K;⅛¼. r DD 4 5 1 fſucher über 2 ichen Einrichtungen der Schule. Dienstag, 25. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7, Seite/ Nummer 498 5 Zu dem bevorſtehenden Kreisturntag des 10. Kreiſes (Baden) der Deutſchen Turnerſchaft am kommenden Sonn⸗ tag in Heidelberg liegt ein umfaſſender Jahresüberblick vor, der in lückenloſer und ausführlicher Weiſe Kenntnis gibt von der vielſeitigen Tätigkeit eines Kreisverbandes der Deutſchen Turnerſchaft, in dieſem Falle von der unſe⸗ res Heimatkreiſes Baden. Der neueſten Nummer des amtlichen Organs entnehmen wir auszugsweiſe nach⸗ ſtehende aufſchlußreiche Einzelheiten. Die Kreisverwaltung berichtet durch den ſtellvertretenden Dr. Fiſcher⸗ Karlsruhe, nicht ohne die Not zu betonen, die auch vor den Toren der Turn⸗ vereine keinen Halt gemacht hat. Es wird andererſeits aber auch der Freude Ausdruck verliehen, daß die badiſchen Turnvereine, trotz der großen Arbeitsloſigkeit, draußen im Lande den Mut nicht ſinken laſſen. Insbeſondere die Geld⸗ beſchaffung macht große Sorgen. Für den Bau von Uebungsſtätten ſtehen lediglich die Beträge der Götz⸗Stiftung der D. T. zur Verfügung, die ſich immer wieder ſegensreich auswirkt. Leider ſind auch die vom Staat überwieſenen Gelder für die Jugendpflege ganz gering geweſen. Recht erfolgreich hat eine Reihe von Vereinen in der Frage des frei⸗ willigen Arbeitsdienſtes gearbeitet. Nach den vorläufigen Mitteilungen ſind daran mehr als 50 badiſche Turnvereine beteiligt, die den Arbeitsdienſt in irgend einer Form benutzt haben. Wenn trotz der Notzeit 5 der Turnvereine eigene Hallen und 4 eigene Plätze ihrer Be⸗ ſtimmung übergeben konnten, ſo zeugt dies von ungebro⸗ chener Tatkraft. Aus dem Kaſſenbericht des Kreisgeldwartes Gillarbon⸗Bretten, der mit ca. 97 000 Mark an Ein⸗ nahmen und Ausgaben abſchließt, gewinnt man den Ein⸗ druck einer ſparſamen und zielſicheren Geldwirtſchaft. Ob⸗ wohl die Beiträge der Vereine recht ſchleppend eingingen, konnte mit den Beitragspfennigen wiederum Erſprieß⸗ liches geleiſtet werden. Zum großen Teil floſſen die Mit⸗ tel wieder an die Vereine durch die durchgeführte Schulungsarbeit und Lehrgänge nutzbrin⸗ gend zurück. Stark in Anſpruch genommen war auch die Unfall⸗Unterſtützungskaſſe des Kreiſes, wo⸗ ran nicht zuletzt die wirtſchaftliche Not des Einzelnen bet⸗ trägt. Die Beſtandserhebung des Kreiſes auf 1. Jan. 32 vermerkte 575 Vereine mit faſt 75 000 Mitgliedern. Auch die Preſſe⸗ und Werbeeinrichtungen des Kreiſes konn⸗ ten eine weitere Vertiefung Schmalfilms dürfte künftighin in dieſer Beziehung zu einer wertvollen Unterſtützung werden. Zu den bevorſtehenden großen Aufgaben gehbren auch für die badiſche Turnerſchaft die nunmehr in verſtürktem Maße einſetzenden Vorbereitungen für das 15. Deutſche Turnfeſt 1933 in Stuttgart. Ueber die Arbeit der Fachſchaften ſtehen zuerſt die Ausführungen des Kreisoberturnwartes Schweizer ⸗ Mannheim im Vordergrund. Obwohl, vom Landesfrauenturnen und den pflichtmäßig durchzuführen⸗ 3 gen Veranſtaltungen abgeſehen, keine größeren Veranſtal⸗ N fungen zu verzeichnen waren, wurden allerorts mehr oder weniger, größere und kleinere Wettkämpfe innerhalb der Gaue durchgeführt. nen Arbeitsgebieten iſt das Segelfliegen, das Kleinkaliberſchießen und Ringtennis gekommen. Recht erfreuliches kann aber auch über die geleiſtete Lehr ⸗ arbeit in Kreislehrgängen für alle Fachſchaften regiſtriert werden. 85 badiſche Turner und Turnerinnen halten Gelegenheit, an der Deutſchen Turnſchule in Berlin ihr Können zu erweitern und zu vertiefen. Auch 5 der Kreiswarte haben an den Lehrgängen der Turnſchule teilgenommen. Uebereinſtimmend iſt das Urteil der Be⸗ die vorbildliche Lehrweiſe und die neuzeit⸗ Der Kreismännerturnwart ſpricht über die Tätigkeit der Gau⸗ und Kunſtturner⸗Vereinigungen. Auf breiter Grundlage kam mit 70 Teilnehmern ein Lehrgang für Vorturner und Turnwarte in Eberbach zur Durchfüh⸗ rung. Auf dem eidgenöſſiſchen Turnfeſt in Aarau kam der 10. Turnkreis zu ſchönen Erfolgen. Obwohl kein Turner des 10. Kreiſes in der Deutſchlandriege geſtanden hat, be⸗ wieſen die badiſchen Turner Schulung und ihr ausgezeichnetes Können. in der Schweiz ihre gute Dieſe Tat⸗ Turnerſchafts-⸗Jahresarbeit in Baden Erfolgreiche Arbeit auf allen Gebieten erfahren. Der Gedanke des Zu den neuaufgenomme⸗ N 27 ſache wurde erneut durch die Leiſtungen bei den Ausſchei⸗ dungskämpfen für die Geräte⸗Meiſterſchaften der DT. unter Beweis geſtellt. Für das Frauenturnen wurde das 3. Badiſche Landes⸗Frauenturnen am 30.31. Juli in Offen⸗ burg zum Mittelpunkt der Jahresarbeit. Auch die vorausgegangenen Lehrgänge mit 44 Turnerinnen und 19 Turnern dieten der Vorbereitung desſelben, des⸗ gleichen die Tagung der Gaufrauenturnwarte in Karls⸗ ruhe. In trefflichem Maße brachte das Landesturnen der Frauen eine beachtliche Leiſtungsſteigerung der Tur⸗ nerinnnen zum Ausdruck. Mit der zunehmenden Zahl der Turnerinnen und Turnerinnen⸗ Abteilungen in den Vereinen iſt erfreulicherweiſe auch die Zahl der Mit⸗ arbeiterinnen als Vorturnerinnen und Leiterinnen ge⸗ ſtiegen. Der Kreisvolksturnwart hebt beſonders her⸗ vor, daß die badiſche Turnerſchaft über einen guten und hoffnungsfrohen Nachwuchs verfügt. In zahlreichen Ver⸗ anſtaltungen konnten die badiſchen Volksturner in Wett⸗ kampftätigkeit treten. Außer dem Kreis waldlauf waren es die badiſchen Volksturnmeiſter⸗ ſchaften in Karlsruhe, die 2. Süddeutſchen Mei⸗ ſterſchaften in Heidelberg, wobei Baden 4 Meiſter⸗ ſchaften erringen konnte. Der Länderkampf Baden gegen Pfalz wurde im 3. Zuſammentreffen knapp von den Pfälzer Turnern gewonnen. Sicher wäre der badiſchen Turnerſchaft der Sieg zugefallen, wenn die beſten Kräfte in den Kurzſtreckenläufen zur Stelle geweſen wären. Das Intereſſe an den Vereinsmehrkampfmeiſterſchaften hat auch in dieſem Jahr zugenommen. Beim Landesturnen der Frauen kam zum Ausdruck, daß auch die Turnerinnen Fortſchritte gemacht haben. Der Kreisſpielwart iſt in der Lage, von einer weiteren Ausdehnung des Spielbetriebes Kenntnis zu geben. 513 Vereine des Kreiſes ſtellten iusgeſamt 1277 Mannſchaften in den verſchiedenſten Spielarten, wobei das Handballſpiel mit 582 Mannſchaften den erſten Platz einnimmt. Insgeſamt verfügt die badiſche Turner⸗ ſchaft über 824 geprüfte Schiedsrichler, worun⸗ ter ſich 431 Handballſchiedsrichter befinden. Eine freudige Aufnahme hat das Ringtennisſpiel gefunden, das in den Spielbetrieb des Kreiſes neu eingegliedert iſt. Weniger vorwärts gekommen iſt das Tennisſpiel, obwohl die Zahl der Spieler und Spielerinnen, ſowie auch die der zur Verfügung ſtehenden Plätze zugenommen hat. Ein beſonderes Augenmerk wird nach wie vor auf die Schiedsrichteraus bildung gelegt, mit welcher die Entwicklung des Spielbetriebes und die Durchführung der Spiele aufs engſte verknüpft iſt. Für die Schwimmbewegung vermerkt werden, daß nunmehr ſämtliche badiſche Turn⸗ gaue Gauſchwimmwarte eingeſetzt haben. Recht befriedigend waren die durchgeführten Gauſchwimmen, die ihren Abſchluß im 9. Kreisſchwimmen fanden, das in Baden⸗Baden bei ſtarker Anteilnahme und verbeſſerten Leiſtungen zur Durchführung gekommen iſt. Eine ganze Reihe von Vereinswettkämpfen bereicherte den Arbeits⸗ plan der Turnvereine mit Schwimmabtetlungen. Der erſte Länderkampf im Schwimmen zwiſchen Baden un d Pfalz wurde in Speyer von den Badenern knapp ver⸗ loren. Wie ſeit Jahren ſchon ſind die Turnvereine wie⸗ derum ſehr aktiv im Dienſte des Rettungs⸗ weſens geweſen. In allen Strandbädern ſtehen Turner in großer Zahl im Rettungsweſen. Auch unter den Lebens⸗ rettern ſind eine Reihe von badiſchen Turnern und Tur⸗ nerinnen mit mutiger Tat zu finden. Daß an vielen Orten neue Bäder entſtanden ſind, iſt in vielen Fällen auf die Tatkraft der Turnvereine zurückzuführen. Für das Waſſer fahren wurden Führerſcheine ausgeſtellt und 4 weitere kunftsſtellen geſchaffen. Die Fechterſchaft kam zu 4 neuen Fechtabteilun⸗ gen, in Kehl, Schopfheim, Kandern und Offenburg. Die Lehrtätigkeit beſchrünkte ſich auf Kurſe, die in den Gau⸗ gruppen zur Durchführung gebracht wurden. 150 Fechter und Fechterinnen beſtanden die Anfängerprüfung. Die Kreismeiſterſchaften im Fechten waren von den beſten Wettkämpfern und Wettkämpferinnen der badiſchen Turnerſchaft vollzählig beſchickt. Mit der Pflege des Skilaufes befaßten ſich die Turnvereine in erhöhtem Maße. 15 Vereine haben ihre Skiabteilungen dem Skiclub Schwarzwald als Ortsgruppen angeſchloſſen, in Ver⸗ folg des Vertrages, der eine harmoniſche und reibungs⸗ loſe Zuſammenarbeit ermöglicht. Auch auf dieſem Gebiet wurde in den verſchiedenſten Lehrgängen viel Nutzbringen⸗ des den Vereinen und ihren Mitgliedern vermittelt. Einige Vereine haben auch bereits als Stützpunkte Skihütten eingerichtet. Bei dem DT.⸗Lehrgang im Rieſengebirge haben 2 badiſche Turner die DT.⸗Skilehrer⸗ prüfung abgelegt; auch die DSV⸗Skllehrerprüfung wurde von einigen Turnern beſtanden, ſodaß eine vermehrte Zahl von Ausbildungskräften zur Verfügung ſteht. Die Jugendbewegung der badbiſchen Tur ⸗ nerſchaft ſtand im Zeichen der Kleinarbeit in den Gauen und Gaugruppen, die bereits zum Jugendtreffen der DT. 1933 in Stuttgart rüſten. Einige Gaue haben auch in dieſem Jahre ihre Jugendtreffen durchgeführt. Auch das Jugend⸗ und Kinderturnen iſt weiter vorangekom⸗ des Kreiſes darf annähernd 100 amtliche Unter⸗ Die Oberligakämpfe im Ringen VfK Schifferſtadt— Roland Pirmaſens 16:3 Am Sonntag nachmittag trafen ſich in Schifferſtadt im wieder vollbeſetzten Saal zum Neuen Brauhaus Vſhe Schifferſtadt und Roland Pirmaſens, um den ſeinerzeit durch beiderſeitiges Verſchulden ausgefallenen Oberliga⸗ kampf nachzuholen. Dieſes einzige Treffen an dieſem Sonntag in der Oberliga hatte eine beſondere Bedeutung, mußte es doch die Klärung des Tabellenſtandes in der Vorrunde bringen. Die Schifferſtädter waren ſich des Ernſtes ihrer Lage als Meiſterſchaftsanwärter bewußt und erzielten einen Sieg, der höher ausfiel als zu erwacten war. Man hat dabei alleroͤings auch mit einer ſtärker be⸗ ſetzten Mannſchaft gerechnet, als die Roland geſtellt hatte. Scheinbar waren ſich die Hinterpfälzer der Ausſichtsloſig⸗ keit dieſes Kampfes bewußt, denn anders ließe ſich das Fehlen von Weis, Bachmann und Hafner nicht erklären. Mit Sieſem in ſeiner Höhe durchaus verdienten Sieg hat Schifferſtadt wieder die Führung in der Tabelle über⸗ nommen, während Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen nunmehr auf den zweiten Platz zurückgefallen iſt. Roland Pirmaſens hat ſeine Poſition am Tabellenende urch die Niederlage in Schifferſtadt um zwei weitere Verluſtpunkte verſchlechtert. Mit den Entſcheidungen des Kampfrichters H. Stahl⸗ ASW Ladenburg konnte man einig gehen. Die Ergebniſſe: Bautamgewicht: O. Kolb⸗Schifferſtadt— Scharding⸗Pir⸗ maſens. Der Schifferſtädter greift fortgeſetzt an, aber ſein ſchneller Gegner wußte ſich immer wieder zu entziehen, ſo daß die erſte Halbzeit nichts ergab. In der Bodenrunde ſammelt ſich Kolb durch verſchränkten Ausheber und mit Armſchlüſſelgriff Punkte, während der Hinterpfälzer leer ausgeht. Gegen Ende des Kampfes wurde es für dieſen nochmals gefährlich, er überließ jedoch Kolb nur einen Punktſieg. Federgewicht: Lochner⸗Schifferſtadt— Dern⸗ berger⸗Pirmaſens. Nach vorſichtig geführtem Standkampf, der bis zur Halbzeit ergebnislos blieb, mußte Lochner durch Losentſcheid zuerſt in die Zwangshocke. Der Pir⸗ maſenſer wurde bei einem Aufreißer überſprungen und mit Schultern gelegt. nachgefaßtem Armſchlüſſelgriff in 12 Minuten auf die Leichtgewicht: R. Kolb⸗Schifferſtadt— Leiſer⸗Pirmaſens. Auch hier war trotz heftigen Kampfes, von dem Kolb entſchieden mehr hatte, die Ausloſung der Bodenrunde notwendig. Leiſer in der Unterlage wurde von Kolb ausgehoben und mlt blendender Soubleſſe in 11 Minuten beſiegt. Weltergewicht: Bug⸗Schifferſtadt— Letzelter⸗Pirmaſens. In den erſten 10 Minuten gelang keinem der beiden Kontrahenten ſich einen Vorteil zu ver⸗ ſchaffen, ſo daß auch hier Bodenrunde angeordnet werden mußte. Bei einem ſeitlichen Ueberwurf berührt der Schifferſtädter mit den Schultern die Matte, worauf der Kampfrichter in der 13. Minute Letzelter zum Sieger er⸗ klärt. Dieſe Entſcheidung rief ſtürmiſchen Proteſt hervor. Mittelgewicht: Heißler⸗Schifferſtadt— Türk⸗Pirmaſens. Heißler übernimmt ſofort den Angriff und noch ehe ſich der Pirmafenſer verſehen hatte, lag er auch ſchon mit einem Hüftſchwung in 45 Sekunden auf den Schultern. Salb⸗ ſchwergewicht: Wörner⸗Schiſſerſtadt— Seim Pirmaſens. Der körperlich unterlegene Seim greift ebenſo aggreſſiv an wie ſein Gegner ohne aber bis Halbtzeit etwas erzielen zu können. In der Bodenrunde gelangen Wörner zwei Rück⸗ würfe, die der Pirmaſenſer durch geſchicktes Abörehen in der Luft zunichte macht. in den reſtlichen 4 Minuten im Standkampf nichts er⸗ reichen konnte, mußte er ſeinem Partner einen klaren Punktſieg überlaſſen. Schwergewicht: W. Kolb Schiffer⸗ ſtadt— Völker⸗Pirmaſens. In einem für dieſe Klaſſe äußerſt flott geführten Kampfe wurde der Pirmaſenſer von ſeinem routinierten Gegner mit Untergriff überrumpelt und in der 4. Minute auf die Schultern geworfen. Die Tabelle Kämpfe gew. unent. verl. Kampf⸗ Mannſch.⸗ punkte punkte Vfük Schifſerſtadt 5 4— 1 65:20 812 Stugich Ludwigshafen 5 9 1 1 48:42 7ꝛ8 Eiche Sandhofen 5 3— 2 53285 624 ASW Ladenburg 55 2 2 99.54 416 Vc 86 Mannheim 6 2— 4 45 4 4·8 Roland Pirmaſens 5. 1 1 mis 9 Da Seim nach dem Wechſel und men. Führerlehrgänge ſind für dieſes Jahr noch vor⸗ geſehen. Der Jugendführerprüfung haben ſich bereits einige Jugendführer des badiſchen Turnkreiſes unterzogen. Von der Wirtſchaftsnot iſt auch die Badiſche Tur n⸗ zeitung, das amtliche Organ des 10. Kreiſes, empfind⸗ lich getroffen. Schriftleitung und Verlag ſind eifrig be⸗ müht, die Turnzeitung auf der ſeitherigen Höhe zu er⸗ halten. Als eine unentbehrliche Hilfskraft erwies ſich die Ge⸗ ſchäftsſtelle des 10. Kreiſes in Mannheim, die auf eine 5jährige Tätigkeit zurückblicken kann. Gerade in der jetzigen Zeit der Not und der inneren Zerriſſenheit unſeres Volkes iſt die nicht verſiegende Kraft der Turnvereine von beſonderer Bedeutung, ſodaß die vielſeitigen Leiſtungen der badiſchen Turnerſchaft auf den Gebieten der Leibesübungen und der Jugendpflege dop⸗ pelte Aufmerkſamkeit und Anerkennung verdienen. Nun doch Fußballkampf gegen Holland am 4. Dezember in Düſſeldorf Das Fußboll⸗Länderſpiel zwiſchen Deutſchland und Hol⸗ lond am 4. Dezember in Düſſeldorf iſt nunmehr beſchloſſene Sache. Obwohl Berlin und Weſtdeutſchland ſich am glei⸗ chen Tage in der Reichshauptſtadt mit ihren ſtärkſten Mannſchaften einen Freundſchaftskampf liefern und auch Süddeutſchland wenig Neigung verſpürt, ſchon wieder ſeine Internationalen für die Nationalelf zu ſtellen, iſt der D das keineswegs kleine Riſiko eingegongen. Wie die deutſche Monnſchaft, die den 12. Länderkampf gegen Holland be⸗ ſtreiten ſoll, ausſehen wird, iſt vorläuſig noch Geheimnis des Bundes ⸗Spielausſchuſſes. Hollands wahrſcheinliche Elf Holland hat bereits die Vorbereitung in großem Stile aufgenommen. Es werden zwar noch verſchiedene Probe⸗ spiele folgen, doch letzten Endes wird man ſich wohl auf die bewährten Spieler ſtützen, die erſt vor wenigen Tagen gegen Belgien mit:2 einen verdienten Sieg erkämpften. Vorausſichtlich werden die„Oranjebluſe“ tragen: Tor: v. d. Meulen(SFC); Verteidiger: Weber(Ado), v. Run (PSV); Läufer: J. Pauwer, B. Pauwer(Feizenoord), van Ooyen(); Sturm: Nagels(Enſchede), Bonſema (Velocitas), v. d. Proeck(PSV), van Heel(Feijenvord). Roeg(VV). Bilanz der bisherigen Spiele In den bisherigen zwölf Treffen kamen auf unſer Konto nur drei Siege. Viermal gewannen die Holländer unb fünf weitere Spiele gingen unentſchieden aus. Das Dor⸗ verhältnis lautet: 27126 für Holland. Wird Ladoumegue begnadigt? Der große franzöſiſche Weltrekordläufer Jules Lodou⸗ megue hot auch heute, nach ſeinex lebenslänglichen Dis⸗ qualifikation und Erklärung zum Berufsſportler, noch eine zahlreiche Anhängerſchaft. Zu ſeinen Anhängern zählen höher geſtellte Perſönlichkeiten, die vom Franzßſiſchen Leichtathletik⸗Verband die Aufhebung der Disqualifikation erbitten wollen. Dieſe Versuche, Ladoumegue freizubekom⸗ men, bewegen ſich in beſtimmter Richtung. Auf eine An⸗ frage hin hat kürzlich ein Vorſtandsmitglied des Verbandes erklärt, daß eine Begnadigung nicht in Frage kommen könne. Man iſt nun einigermaßen geſpannt, ob trotzdem ein offizielles Gnadengeſuch eingereicht werden ſoll. Piſtulla erhält Startverbot Nach ſeiner entſcheidenden Niederlage durch Slich⸗Hogen in Hamburg hat die Boxſportbehörde Deutſchlonds Ernſt Piſtullo Startverbot bis 17. November auferlegt. Die wei⸗ tere Starterlaubnis nach dem 17. November wird von einem ärztlichen Atteſt abhängig gemacht. Ebenfalls aus geſund⸗ heitlichen Rückſichten wurde dem Leipziger Welter⸗ gewichtler Webſtedt die aktive Lizenz bis auf weiteres entzogen. Literatur * Kommt alle mit! Mit dieſer freundlichen Aufforderung laden im ſiebten Winter 1932.3 die vielbekannten und viel⸗ beſuchten Bergverlagsſkikurſe ein. Das Skikurs buch, Has öieſen Titel trägt, iſt nun wirklich ein ſtattliches Kurs⸗ buch geworden, ein Handbüchlein und Wegweiſer für die 928 Skikurſe, die darin für die Zeit von Weihnachten bis Mai an 40 der ſchönſten Plätze Oberbayerns, Oeſterreichs, Südtirols und der Schweiz ausgeſchrieben ſind. 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