2 iche usgesucht e Stücke r Qualltät J. 0. an pich- Haus B 1. 2 4 8 elgeſchäft od. ei lief. geg. v. Stein⸗ 1 Speiſe⸗ — Angeb. 98 an die g* 1749 Suche aoch nehm. f. Ia. indbutter f. intum. Mo⸗ Preis— 97 — Angeb. u. . d. Geſchſt. es. 1740 belſicherheit, .⸗Neckarau, 9. 1723 1 nn art tes ie he fte Ant al⸗ N, . * 0 1 8 e 15 1 0 + * t, — i r- 5 r 5 3 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. hofſtr. 12, elle Mannheimer Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 790 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe Mittwoch, 26. Oktober 1032 143. Jahrgang— Nr. 499 Der Widerhall des Leipziger Arteils Eine Klärung der politiſchen Lage iſt durch die Entſcheidung des Staatsgerichtshofes in der Preußenklage nicht herbeigeführt worden Erklärung der Preußenminiſter Die Pläne der Parteien Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. Oktober. Das Urteil des Staatsgerichtshofs in der Klage Preußen— Reich hat die politiſche Lage in Reich und Preußen noch nicht geklärt, ſondern vielmehr erſchwert und einen eigenartig zwieſpältigen Zuſtand geſchaffen. Neben dem Reichskommiſſar und ſeinen Organen bleibt das Miniſterium Braun⸗Severing beſtehen. Das Land Preußen kann ſich im Reichsrat und Reichstag, die frühere Regierung vor dem Land⸗ tag vertreten laſſen. Damit iſt der Dualismus, deſſen Beſeitigung das ſtille Ziel der Reichsexekution war, in geradezu grotesker Geſtalt wie⸗ der erſtanden, und es erwächſt eine verfaſſungs⸗ rechtliche, ebenſo wie politiſch unhaltbare Situation. Das Urteil, das den Konflikt aus der Welt ſchaffen ſollte, hat alſo nur noch größere Ver⸗ -wirrung angerichtet. Einige Blätter greifen bereits den Staatsgerichts⸗ hof ſcharf an. Wie uns ſcheinen will: Zu Unrecht. Es rächt ſich jetzt die nachgerade zur Unſitte gewor⸗ dene Gewohnheit der maßgebenden Faktoren politi⸗ ſche Entſcheidungen, die ſie ſelbſt nicht zu faſſen ver⸗ mochten, auf den Staatsgerichtshof abzuwälzen. Hat man Anlaß ſich zu beklagen, wenn die höchſte deutſche Spruchbehörde, wie es ja durchaus im Sinne ihrer Funktionen liegt, die Dinge nach rein juriſtiſchen Maßſtäben behandelt? Auf dieſe Weiſe entſtehen dann Urteile, die wie das jetzt gefällte in der Pra⸗ xis nicht durchführbar ſind. Man hätte ſich ſchon vorher ſagen müſſen, daß der Staatsgerichts⸗ hof der Aufgabe, die man ihm in dieſem Prozeß zu⸗ ſchob, nicht gewachſen ſein konnte. Solche Methoden müſſen zu einer Juſtizkriſe führen. Es wäre daher auch im Intereſſe des Anſehens des Staatsgerichts⸗ hofes dringend zu wünſchen, daß er in Zukunft von Klagen verſchont wird, an denen er ſchließlich Schiff⸗ bruch erleiden muß. Das Reichskabinett will offenbar zunächſt abwarten, was die ehemaligen preußiſchen Miniſter zu unternehmen gedenken. Geſtern abend hat lediglich noch eine Ausſprache zwiſchen dem Reichskanzler, dem Reichs⸗ iunenminiſter und dem ſtellvertretenden — preußiſchen Kommiſſar Bracht ſtattgefunden. Von den ihres Amtes entſetzten und nun reaktivierten preußiſchen Miniſtern wird an⸗ gekündigt, daß ſie in Ruhe prüfen würden, welche Folgen ſich aus der Entſcheidung des Staatsgerichtshofſes ergeben und daß ſie ſich bei ihren weiteren Schritten von„ſtrengſter Sachlichkeit“ leiten zu laſſen gedenken. Zunächſt wird man alſo in beiden Lagern die neue Situation ſich reiflich überlegen. Das ehemalige preußiſche Staatsminiſterium verſammelt ſich ſchon heute in aller Frühe. Eine Sitzung des Reichskabi⸗ netts iſt bisher noch nicht anberaumt. Den Zuſam⸗ mentritt des Reichsrats vor den Wahlen wird man vermutlich, um Komplikationen aus dem Weg. zu gehen, zu vermeiden ſuchen. Staatsſekretär Meißner hat, wie wir Weh noch geſtern dem Reichspräſidenten Bericht über das Leipziger Urteil erſtattet. Spruchtextes an der Auffaſſung feſt, daß die Ein⸗ ſetzung des Reichskommiſſars in Preußen als be⸗ rechtigt anerkannt worden iſt. Beſonderen ert legt ſie auf die Feſtſtellung, daß ihr dieſes Recht auch in perſoneller Beziehung zugeſtanden iſt. Die Entfernung ehemaliger und die Einſetzung neuer Beamter bekomme damit die juriſtiſche Unter⸗ lage. Die ſchwierige Frage des Verhältniſſes von Reich und Ländern habe die Reichsregierung, wie ſie nochmals unterſtreicht, von vornherein offen gelaſſen. Sie habe hier dem Gericht in keiner Weiſe vorge⸗ griffen, ſo daß ſie alſo in dem Belange nichts zu revidieren habe. Aus eben dieſem Grunde habe ſie ja auch von einer Berufung preußiſcher Bevollmäch⸗ tigter in den Reichsrat abgeſehen. In politiſchen Kreiſen ſtellt man ſich die Sache ſo vor, daß die alten Miniſter nach Auffaſſung des Staatsgerichtshofes ſozuſagen dafür da ſein ſollen, den Beſtand des Staates Preußen als ſolchen zu überwachen, daß aber die praktiſche Verwaltung in der Hand des Reichskommiſſars liegt, der ſich übrigens, wie unterſtrichen wird, durchaus immer da⸗ rüber im Klaren geweſen iſt, wie weit ſeine Befugniſſe gehen. Wie in dieſem Zuſammenhang an zuſtändiger Stelle betont wird, iſt es niemals die Abſicht der Reichsregierung geweſen, mit Hilfe des Artikels 48 eine Reichs reform durchzuführen, zumal fa alle auf Grund dieſes Artikels verordneten Maß⸗ nahmen vorübergehenden Charakter tragen. Die füngſt verfügte Umwandlung der Preußen⸗ kaſſe in ein Reichsinſtitut werde durch das ziger Urteil nicht, denn es handle ſich in Die Reichsregierung hält nach Prüfung des Reichskabinetts der Anſicht, Eine Stellungnahme der preußiſchen es des Wolffbüros — Berlin, 26. Oktober Von Seiten der preußiſchen Staatsmini⸗ ſter wird zur Entſcheidung des Staatsgerichtshofes folgendes mitgeteilt: Die Erklärung der Reichsregierung, daß die Ver⸗ ordnung vom 20. Juli in vollem Umfange durch das Urteil beſtätigt werde, entſpricht in mehrfacher Be⸗ ziehung nicht den Tatſachen. Sie iſt offenbar vor genauer Kenntnis des vollen Inhalts der Entſchei⸗ dung und ihrer Begründung abgegeben worden. Der Staatsgerichtshof ſtellt zunächſt feſt, daß die Verordnung nicht auf den Artikel 48, Abſatz 1, der Reichs verfaſſung geſtützt werden könnte. Er ſtellt feſt, daß das Land Preußen ſeine Pflich⸗ ten gegen das Reich nicht verletzt hat und daß daher eine Reichsexekution gegen Preußen nicht zuläſſig war. Damit hat der Staatsgerichtshof in dem Punkte, den Preußen von vornherein als den wichtigſten Punkt ſeiner Klage bezeichnet hat, voll und ohne Einſchränkung Preußen Recht gegeben. Der Staatsgerichtshof ſtellt ferner feſt, daß die Verordnung den Reichskommiſſar zur endgültigen Abſetzung der preußiſchen Miniſter ermächtigen wollte, daß der Reichskommiſſar auch anfangs eine endgültige Abſetzung beabſichtigt hat, daß aber weder eine ſolche endgültige noch auch nur eine vorübergehende Abſetzung der Staats miniſter zuläſſig war. 5 ein zur Vertretung Staatsregierung zum Leipziger Arteil Der Staatsgerichtshof ſtellt weiter feſt, daß in keinem Augenblick der Reichskommiſſar zur Landes⸗ regierung geworden iſt, obwohl er ſich ſtändig ſo be⸗ zeichnet hat, daß vielmehr a erung nur die geſchäftsführenden Staats ⸗ miniſter waren und find. Er ſtellt feſt, daß der Reichskommiſſar zwar vorübergehend Zuſtändigkei⸗ ten des Landes auf das Reich übernehmen könnte, aber keineswegs alle Zuſtändigkeiten. Der Staatsgerichtshof ſtellt insbeſondere ſeſt, daß nicht der Reichskommiſſar, ſondern nur die Lan⸗ desregierung, d. h. die Staatsminiſter und ihre Bevollmächtigten, das Land Preußen im „ Reichstag, im Landtag und im Staatsrat zu vertreten haben, und daß ſie Preußens gegenüber dem Reich und gegenüber den anderen deutſchen Ländern befugt ſind. Aus alledem ergibt ſich, daß durch die Entſchei⸗ dung des Staatsgerichtshofes die Verordnung vom 20. Juli nicht etwa in vollem Umfange be⸗ ſtätigt, ſondern ſowohl in ihrer rechtlichen Grundlage wie in der von ihr ausgeſprochenen Ermächtigung weſentlich eingeſchränkt wird. Die preußi⸗ ſchen Staatsminiſter werden in Ruhe prüfen, welche Folgen ſich aus der Entſcheidung des Staats⸗ gerichtshofes ergeben und ſich bei ihren weiteren Schritten von ſtrengſter Sachlichkeit leiten laſſen. Die badiſche Regierung iſt befriedigt Meldung des Wolffbüres — Karlsruhe, 26. Oktober. Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium wird mitgeteilt: Das Urteil des Staatsgerichtshofes in der Streit⸗ ſache Preußen Bayern— Baden gegen das Reich hat in den Kreiſen der badiſchen Regierung lebhafte Befriedigung erweckt. Wenn ſich auch das Ur⸗ teil rein formal die Anträge der Länder Bayern und Baden nicht zu eigen gemacht hat, ſo erkennt es nicht nur prozeſſual in einem. Punkte die An⸗ tragsbefugnis dieſer Länder an, ſondern es nimmt darüber hinaus auch in den für Bayern und Baden entſcheidenden Dingen ſachlich in einer Weiſe Stellung, die durchaus der von dieſen Län⸗ dern vertretenen Auffaſſung entſpricht. Das Urteil bringt zum Ausdruck, daß die Ein⸗ ſetzung eines Reichskommiſſars auf Grund des Ar⸗ tikels 48 Abf. 2 der Reichsverfaſſung nur in der Weiſe erfolgen durfte, daß der Reichskommiſſar neben die Landesregierung tritt, daß dieſe Landes⸗ regierung alſo zwar für gewiſſe Vollzugsbefugniſſe beiſeite geſchoben werden, niemals aber völlig ihres Amtes enthoben werden könne. Auch eine Beiſeiteſchiebung iſt dort nicht möglich, wo es ſich um die Vertretung des Landes gegenüber dem Reich, gegenüber den parlamentariſchen Körper⸗ ſchaften eines Landes oder gegenüber anderen Län⸗ dern handelt. Dieſe Befugniſſe, die man auch als das bundesſtaatliche Minimum bezeichnen kann, verbleibe vielmehr auch nach Auffaſſung des Staatsgerichtshofes der Landesregierung. Gerade die Entziehung der Inſtruktion der Reichsratsbevoll⸗ mächtigten und die damit verbundene Gefahr der Mundtotmachung eines Landes hatte aber dem Lande Baden Anlaß gegeben, ſich klagend an den Staatsgerichtshof zu wenden. Die Eutſcheidung des Staatsgerichtshofes iſt frei⸗ lich auf den Einzelfall abgeſtellt und ſpricht nicht, wie es die Länder Bayern und Baden gewünſcht hätten, ausdrücklich aus, daß die für unzuläſſig er⸗ klärten Maßnahmen niemals und unter keinen Um⸗ ſtänden getroffen werden dürfen. Bei der Autorität und der großen präjudiziellen Bedeutung der Ent⸗ ſcheidung des Staatsgerichtshofes wird man indeſſen in der vorliegenden Form des Urteils eine ſtarke Stützung für die Wahrung der bundesſtaatlichen Rechte auch im Falle eines Konflikts mit dem Reiche erblicken dürfen. Ueber einige Einzelfragen, Beamtenernennungen u. dgl. wird ein Urteil erſt nach der eingehenden ſchriftlichen Begründung des Staatsgerichtshofes, die bei dem Umfang der zu erörternden Fragen wohl längere Zeit auf ſich warten läßt, möglich ſein. Bayerns Standpunkt Meldung des Wolff⸗ Büros — München, 26. Okt. Eine amtliche bayeriſche Erklärung zum Leipziger Urteil liegt noch nicht vor. Die halboffiziöſe „Bayeriſche Volkspartei⸗Correſpondenz“, die als Organ der Regierungspartei meiſt das Sprachrohr des Kabinetts Held iſt, ſchreibt unter der Ueber⸗ ſchrift„Ein Sieg der bayeriſchen Rechts⸗ auffaſſung vor dem Staatsgerichtshof“: Das Urteil des Staatsgerichtshofes beſtätige die bayeriſche Rechtsauffaſſung nahezu hundertprozentig. Die bayeriſche Regierung habe ſ. Zt. deshalb Rechtsver⸗ wahrung eingelegt, weil das Vorgehen des Reiches einen ſchweren Einbruch in die Rechtsſphäre der Länder bedeute und verfaſſungsmäßige Rechte der Länder berühre. Gerade im Hinblick auf den Reichs⸗ rat müßten die Maßnahmen der Reichsregierung die allerſchwerſten Bedenken hervorrufen. Nun ſei klar feſtgeſtellt, daß die Stellung der alten preußiſchen Staatsregierung im Reichs⸗ rat durch die Notverordnung vom 20. Juli 1932 nicht berührt worden ſei. Das ſchaffe wieder klare Verhältniſſe im Reichsrat. Sollte die Reichsregierung im ſtillen die Hoffnung gehegt haben, eine Brücke zu einem von ihr erſtreb⸗ ten Dauerzustand in Preußen geſchlagen zu haben, ſo müſſe ſie ſich jetzt eines Beſſeren belehren laſſen. Es ſei kein Zweifel, daß das Staatsgerichtshofurteil die politiſche Situation für die Reichsregierung nicht erleichtern werde. Die Reichsregierung müſſe nun alles daran ſetzen, den proviſoriſchen Zuſtand in Preußen möglichſt. raſch zu beenden und baldigst normale Verhältniſſe bu ſchaffen. 8 dieſem Fall, wie auch bei verſciebenen 1 vor kurzem getroffenen Beſtimmungen in der Oſthilfe um beſondere Verordnungen des Reichspräſidenten, die keinen Ausfluß der Notverordnung vom 20. Juli f darſtellen. 8 58 die donde, abgegrengt werden sollen, ſter werde ſtören laſſen. Man iſt in den Kreiſen des daß eine Klärung der ſehr verwickelten Situation erſt allmählich herbei⸗ geführt werden könne. ö Alles ſpricht dafür, daß man die Entſchei⸗ dungen bis nach dem 6. November Hirne ſchieben wird. Jedenfalls iſt nicht geplant, durch eine neue Notver⸗ J ordnung den jetzigen Schwebezuſtand zu beſeitigen. Es könne allerdings die Möglichkeit eintreten, daß durch eine divergierende Haltung der kommiſſari⸗ ſthen und der früheren Regierung in Preußen Zu⸗ mäßigen Wilen in der eee Preußens nicht 5 durch irgendwelche Eingriffe der ehemaligen Mini⸗ ſtände herbeigeführt werden, die eine Störung der Ruhe und Ordnung nach ſich zögen. Auf dieſe Gefahr iſt ja auch in dem ee Aae bereits ie tet worden. 28 Kleidung und Nahrungsmittel kamen in ar und mehreren Leiterwageik mit Ausrüſtung be Eine Rede Muſſolinis Meldung des Wolffbüros — Mailand, 26. Oktober Muſſolini hielt geſtern hier auf dem Dom⸗ platz vor einer rieſigen Menſchenmenge eine Rede, in der er zunächſt einen geſchichtlichen Rückblick gab. Er erinnerte vor allem an den Mai 1915, als Ita⸗ lien in den Weltkrieg eintrat. So ſchön die vergan⸗ gene Epoche geweſen ſei, führte Muſſolini dann aus, ſo würden doch die kommenden Jahre noch ſchöner werden. „Wir gehen ihnen mit kalter Entſchloſſenheit und voller Hoffnungen entgegen. Wir haben begriffen, daß das Schickſal ebenſo wie bisher auch morgen in unſeren Händen liegen wird. In allen Ländern herrſcht Ungewißheit, Unruhe und ſeeliſche und ma⸗ terielle Not. Selbſt Völker alter Ziviltſation ſcheinen ohne Führung und ihres Schickſals ungewiß zu ſein. Bei uns dagegen iſt dies nicht der Fall. Wir haben Mut und marſchieren entſchloſſen vor⸗ wärts. Wir haben einen Krieg und eine Revolution überſtanden und können und werden mit allen Auf⸗ gaben fertig werden. Nicht durch fortgeſetzte Konferenzen wird die Welt ihre Geſundheit wieder erlangen, we⸗ niger Konferenzen und mehr Entſchloſſenheit! Weniger Tagesordnungen und mehr Taten! Allein Taten können Heilung bringen. Unter Hin⸗ weis darauf, daß zu Beginn der faſziſtiſchen Bewe⸗ gung dieſer von ihren Gegnern eine kurze Lebens⸗ dauer vorausgeſagt worden ſei, erklärte Muſſolini: Das 20. Jahrhundert wird das Jahr⸗ hundert des Faſzis mus ſein. Es wird das Jahrhundert der italieniſchen Macht und das Jahr⸗ hundert ſein, in dem Italien zum dritten Male der Wegweiſer der menſchlichen Ziviliſation ſein wird, weil es jenſeits unſerer Grundſätze keine feſte Grundlage gibt, nicht für die einzelnen Menſchen, noch weniger für die Völker. In zehn Jahren wird Europa ein anderes Ausſehen haben. Nichts iſt trau⸗ riger als die Aufgabe, die jedoch von uns erfüllt werden muß, nämlich die Aufgabe, das großartige Blutopfer des italieniſchen Volkes zu verteidigen.“ Frankreichs Rüſtunge plan Meldung des Wolff⸗ Büros — Paris, 26. Okt. „Quatidien“ macht heute einige Angaben über den mutmaßlichen Inhalt des franzöſiſchen Sicherheits- und Abrüſtungsplanes. Nach dem Blatt ſoll der Plan die Herabſetzung der Militär dienſtzeit von zwölf auf neun Monate vorſehen. Gerade gegen dieſen Teil des Planes hätten Mar⸗ ſchall Pétain und General Weygand zahlreiche Ein⸗ wendungen erhoben. Die Zahl der Diviſibnen würde von 20 auf zwölf herabgeſetzt werden. Der Plan würde durch eine Organiſation von Milizen und eine Erhöhung der Aus⸗ bildungsperiode für die Reſerviſten vervoll⸗ ſtändigt werden. Außerdem ſehe man auch eine beſondere aktive militäriſche Vorberei⸗ tung der Jugend vor Eintritt ins Heer vor. Zur Durchführung dieſer neuen Beſtimmungen werde eine durchgreifende Reform der Cadres not⸗ wendig. Dieſe letzten Stadien würden erſt nach An⸗ nahme des Konſtruktiv⸗Planes in Genf ſtudiert und verwirklicht werden. Erſt zu jenem Zeitpunkt würde der Oberſte Kriegsrat im Einvernehmen mit der Regierung alle für dieſe Reorganiſierung notwendi⸗ gen Maßnahmen zu ergreifen haben, die das all⸗ gemeine Statut des Heeres betreffen. Nach anderen Blättern iſt dieſe VVV noch nicht entſchieden, da ſich der Große General⸗ ſtab gegen jede, 8 die e e e zur Wehr ſetzt. Der Hungermarſch⸗ nach London e unf Londoner Vertreters. . VV Vondon, 26. Okt. 2000 arbeitsloſe Demonſtranten kom⸗ men heute abend in London an, nachdem ſie zu Fuß aus verſchiedenen Induſtriegebieten des Landes wochenlang marſchiert ſind. Der„Hungermarſch“ der Gruppen, die morgen zuſammen eine große Demon⸗ ſtration in London planen, hat allgemeines Aufſehen erregt. Die Veranſtalter des Marſches, die faſt durchweg Kommuniſten ſind, haben es an Reklame nicht fehlen laſſen. In allen Städten, die am Wege liegen, wurden Verſammlungen abge⸗ halten und Sammelbüchſen herumgeſchickt. Geld, der Zahl ein. Jeder Zug war von einer Feldkü tet. Die Gewerkſchaften rücken von dem Unter men ſcharf ab. 5 2. Seite/ Nummer 499 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 26. Oktober 1932 Badiſche Sozialdemokratie gegen die Konkordate Meldung des Wolffbüros — Karlsruhe, 26. Oktober. Am Montag, 24. Oktober tagten in Karlsruhe ge⸗ meinſam Parteiausſchuß und Landtagsfraktion der Sozialdemokraten, um zur politiſchen Lage im Reich und in Baden Stellung zu nehmen. Dabei wurde der geplante Abſchluß von Konkordaten mit der katholiſchen und der evangeliſchen Kirche behandelt. Parteiausſchuß und Landtagsfraktion haben bezüg⸗ lich der Konkordate folgende Entſchließung ange⸗ nommen: Parteiausſchuß und Landtagsfraktion haben nach mehrſtündiger Prüfung der politiſchen Situation beſchloſſen, den von der Regierung in Ausſicht ge⸗ nommenen Konkordaten die Zu ſtimmung zu verſagen. „Ketzereien am Wochenende“ Telegraphiſche Meldung — Berlin, 26. Okt. Der Berliner Sender der Rundfunkgeſellſchaft hatte am Samstag in das Abendkonzert eine Plauderei eingefügt, die auf dem Programm als „Wochenend⸗ Ketzerei“ verzeichnet war und in der Berliner Preſſe eine große Erregung hervor⸗ gerufen hat. Die Plauderei fiel entſchieden aus dem Rahmen der ſonſt üblichen Rundfunkdarbietun⸗ gen. Der Verfaſſer und Sprecher ſtellte in ſtark zu⸗ geſpitzter Form zwei Zeiterſcheinungen einander gegenüber: eine Zeitſchrift, die„Weltbühne“, ver⸗ öffentlicht ein Schmähgedicht über die deutſche Frau und Mutter, ohne daß der Verfaſſer den geringſten Schaden an ſeiner Ehre und ſeinem Anſehen er⸗ leidet, während eine Hausangeſtellte, die der Herr⸗ ſchaft eine antiſemitiſche Grobheit ſagt, unter Zu⸗ ſtimmung des Arbeitsgerichts friſtlos entlaſſen wer⸗ den kann. Dieſe Gegenüberſtellung war reichlich ausgeſchmückt und mit einer Reihe anderer aktueller Zeitereigniſſe in Verbindung gebracht. Wenn auch niemandem das Recht verwehrt ſein ſoll, gewiſſe Zeitereigniſſe in ſeinem Sinne zu geißeln, ſo muß es doch im Rahmen des Rundfunks oberſte Regel ſein, die Politik nach Möglichkeit, und die Parteipolitik unter allen Umſtänden aus dem Spiel zu laſſen. Dieſe Regel iſt in dem vorliegenden Falle zweifellos verletzt worden. Die Plauderei knüpfte außerdem in nicht gerade geſchmackvoller Weiſe an einen Artikel an, den der frühere Reichs⸗ tagsvizepräſtdent von Kardorff im„Berliner Tage⸗ blatt“ veröffentlicht hat, zog gelegentlich den Reichs⸗ bannermann einmal mit in die Debatte und zeigte eine deutliche Spitze gegen das liberale Bürgertum. Im Rundfunk ſollte ein ſolcher Ton parteipolitiſcher Polemik nicht angeſchlagen werden, einerlei gegen wen er ſich richtet. Das Unterfangen war um ſo be⸗ denklicher, als im Programm kein Hinweis auf die Art der Darbietung enthalten war. Der Rat, aus⸗ zuſchalten kam für diejenigen, die an der Darbietung Anſtoß nahmen, etwas zu ſpät. Die Angelegenheit hat nun inſofern ein Nach⸗ folgen, als der Reichsinnenminiſter nach Prüfung des Berichts über den Rundfunkvortrag den Reichs⸗ rundfunkkommiſſar erſucht hat, dafür zu ſorgen, daß ſolche Vorträge in Zukunft nicht wieder zugelaſſen werden. Gleichzeitig erſuchte der Miniſter, auf die Programmleitung einzuwirken, in Zukunft in der Aus wahl der zu den Vor⸗ trägen zugelaſſenen Perſonen vor⸗ ſichtiger zu ſein. Flottenverſtändigung zwiſchen England und Amerika? Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 26. Okt. Der amerikaniſche Delegierte Norman Davis wird morgen nach längeren Londoner Verhandlun⸗ gen nach Paris abreiſen, um mit Herriot zu ſprechen. Die Unterhaltungen des Amerikaners mit Macdonald und Sir John Simon bezogen ſich haupt⸗ ſächlich auf die Abrüſtung zur See. Hier iſt anſchei⸗ nend eine vorläufige anglo⸗amerikaniſche Verſtändigung zuſtandegekommen. England weigert ſich zwar entſchieden, irgend einen Teil ſei⸗ ner Flotte zu zerſtören, iſt aber bereit, bei künftigen Erſatzbauten weitere Abſtriche vorzunehmen. Offen⸗ bar hat man ſich zwiſchen London und Waſhington bereits auf gewiſſe Grundſätze geeinigt. Die Ver⸗ wirklichung des Planes hängt aber von der Teil⸗ mahme Japans, Italiens und Frankreichs ab, Die Ausſichten eines ſolchen Fünfmächteabkommens über die Seeabrüſtung ſind heute nicht viel beſſer als auf der Londoner Flottenkonferenz von 1929, die ſich ſchließlich mit einem Dreimächtevertrag begnügen mußte. Japan ſoll ſogar bereits einen Gegenplan in Vorbereitung haben. Deutſchfeindliche Werbewoche in Polen Meldung des Wolffbüros i— Warſchau, 28. Okt. In Warſchau begann am Sonntag die vom deutſchfſeindlichen Weſtmarkenverein veranſtaltete Werbewoche für deutſch⸗polniſche Fragen. In Licht⸗ ſpieltheatern und öffentlichen Lokalen halten Stu⸗ denten kurze Vorträge, ferner wird auf den Straßen für Zwecke des Weſtmarkenvereins geſammelt. Politiſche Schießerei in Eſſen — Eſſen. 28. Okt. Vier Natinalſotzialiſten wurden von etwa 10 Kommuniſten angegriffen und beſchoſſen. Zwei Nationalſozialiſten wurden verletzt. Die Polizei nahm ſechs Perſonen feſt. Raeichswehrangehörige verkaufen Waffen — Berlin, 26. Okt. Vom Reichswehrminiſterium wird die Meldung beſtätigt, daß in Königsberg vier Reichswehrangehörige wegen verſuchten Ver⸗ kaufs von Waffen an Ziviliſten verhaftet worden ſind. Die betreffenden Soldaten verſuchten, zwei Piſtolen und Munition zu verkaufen. Sie wur⸗ den den Gerichten zugeführt. 7 8 Drahtſeilanſchlag bei Berlin — Potsdam, 28. Okt. Ein Berliner Kraftfahrer bemerkte bei Wannſee, quer über den Weg geſpannt, ein Drahtſeil. Auf der einen Seite war es an einem Zaunpfahl befeſtigt, auf der anderen an einem Baum verknotet. Es befand ſich etwa 30 Zentimeter über dem Eröoͤboden. Vorſichtiges Fahren hat die In⸗ ſaſſen des Kraftwagens vor Unheil bewahrt, Die„Kölniſche wie folgt: Man kann hiernach ſagen, daß das Reich in dem wichtigſten Punkt vom Staatsgerichtshof recht bekommen hat. Die Einſetzung des Reichs⸗ kanzlers als Reichskommiſſar und die vorüber⸗ gehende Ausſchaltung der preußiſchen Miniſter von der Ausübung ihrer Amtsbefugniſſe ſind für zu⸗ läſſig erklärt worden. Eine wichtige Einſchrän⸗ kung enthält jedoch das Urteil. Es iſt die Feſtſtel⸗ lung, daß dem preußiſchen Staatsminiſterium die Vertretung des Landes im Reichsrat und Reichstag und die Vertretung gegenüber dem Reich, dem Land⸗ tag und den andern Ländern nicht entzogen werden durfte. Die Reichsregierung hat in ihrer erſten, ſehr ſchnell veröffentlichten Erklärung zum Urteil dieſe Einſchränkung zu bagatelliſieren verſucht. Wenn es in der Erklärung der Reichsregierung heißt, daß die Notverordnung vom 20. Juli durch das Urteil des Staatsgerichtshofs„in vollem Umfange beſtätigt“ worden wäre, ſo iſt das nicht richtig und geht ſicherlich zu weit. Der Staatsgerichtshof hat offen⸗ bar die politiſchen Folgen dieſes Spruchs nicht richtig bedacht. Er hatte natürlich nur Recht zu ſprechen, und alle politiſchen Momente, die nicht unmittelbar zu dem Rechtsſtreit gehörten, außer acht zu laſſen. Erſt aus der Begründung des Ur⸗ teils wird man erſehen können, welche rechtlichen Beweggründe den Staatsgerichtshof zu der Ein⸗ ſchränkung der Verordnung vom 20. Jult geführt haben. Rein politiſch betrachtet, erſcheint das Urteil wie ein Kompromiß zwiſchen den Auffaſſungen des Reichs und der preußiſchen Rechtsvertreter; ein Kompromiß freilich, dem die Schwächen des Kompro⸗ miſſes in dieſem Fall ganz beſonders anhaften. Da⸗ mit ſoll keineswegs geſagt ſein, daß der Staatsge⸗ richtshof nun ein politiſches Kompromißurteil ge⸗ troffen hätte. Wir glauben vielmehr, daß er von rein rechtlichen Erwägungen ausgegangen iſt. Nur die politiſche Wirkung des Urteils iſt die eines unbefriedigenden Kompromiſſes. An der Politik wird es deshalb auch jetzt liegen, das Unbefriedi⸗ gende dieſes Kompromiſſes möglichſt bald zu beſei⸗ tigen. Die Wahl einer ordentlichen Staatsregierung durch den Preußiſchen Land⸗ tag iſt der ſicherſte und vielleicht auch ſchnellſte Weg, um den neuen Dualismus zwiſchen dem Reichskom⸗ miſſar und der alten Geſchäftsführenden Regierung zu beſeitigen. Die hierfür in Betracht kommenden Parteien im Preußiſchen Landtag ſollten ſo viel ſtaatspolitiſche Einſicht aufbringen und möglichſt bald die unerläßliche politiſche Bilanz aus dem Urteil von Leipzig zu ziehen. Die„Frankfurter Zeitung“ ſchreibt: Der objektiv Urteilende wird zugeben müſſen, daß die ganze Entſcheidung des Staatsgerichtshofs keines⸗ wegs von engen formaljuriſtiſchen Geſichtspunkten beherrſcht iſt, ſondern mit unleugbarer Klugheit poli⸗ tiſchen Tatſachen und Notwendigkeiten, ſoweit dies einem Staatsgerichtshof angemeſſen iſt, Rechnung trägt. Um ſo bedeutungsvoller erſcheint es, daß an Zeitung“ urteilt u. a. Die Auffaſſung der Berliner Preſſe über das Urteil des Staatsgerichtshofes im Konflikt Preußen⸗ Reich iſt inſofern faſt übereinſtimmend, als in den Kommentaren die rechtlichen und politiſchen Schwie⸗ rigkeiten betont werden, die ſich als Auswirkung des Urteils ergeben. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ ſpricht von einem zwieſpältigen Urteil, das ein ehrender Beweis für die Unabhängigkeit und Unbe⸗ einflußbarkeit des höchſten deutſchen Gerichtes ſei. Es wäre aber nötig geweſen, ſo ſagt das Blatt, dieſe Eventualität politisch vorauszuſehen. Durch den Spruch ſei die Frage der Neuwahl des preußiſchen Miniſterpräſtdenten, die für die Zeit nach den Reichs⸗ tagswahlen zurückgeſtellt war, erneut akut geworden. Das Blatt meldet in dieſem Zuſammenhang, daß bereits wieder Verhandlungen zwiſchen dem Zentrum und den Nationalſozialiſten ein⸗ geſetzt haben. Sie würden vorläufig ſtreng geheim behandelt, aber mit äußerſter Ener⸗ gie betrieben. Beide Gruppen ſeien offenbar entſchloſſen, möglichſt noch vor den Wahlen zu einem Uebereinkommen zu gelangen, das ſofort nach dem 6. Nov. perfekt werden ſoll. Im übrigen urteilt die„Da“, man ſolle verſuchen, mit den alten preußiſchen Miniſtern zu einem güt⸗ lichen Einvernehmen zu gelangen, indem man ſie zu einem Verzicht auf die Ausübung ihrer Befugniſſe beſtimme. Die Taktik des Reichskabinetts, einem Konflikt vorerſt auszuweichen und die Dinge auf ſich zukom⸗ 21 Reichswahlvorſchläge wurden, wie wir bereits meldeten, vom Reichswahlausſchuß zugelaſſen, und zwar in folgender Nummernfolge: 1. Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei 2. Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands 8. Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands 4. Deutſche Zentrumspartei 5. Deutſchnationale Volkspartei 6. Bayeriſche Volkspartei 8. Deutſche Staatspartei 15 9. Ehriſtlich⸗Sozialer Volksdienſt levangeliſche 8 Bewegung) 11. Deutſche Bauernpartei 12. Württembergiſcher Bauern⸗ und Weingärtner⸗ bund(Lau dbund) 14.————'— 15. Gerechtigkeitsbewegung Meißners 16. Großdeutſche Mittelſtandspartei für Mittel⸗ ſtandsdiktatur 8 17. Sozialrepublikaniſche Partei Deutſchlands (Hörſing⸗Bewegung für Arbeits beſchaffung) 18. Sozial. Arbeiterp. Deutſchlands Das Echo in der Preſſe Wie die Preſſe im Reich die Ent cheidung des Staatsgerichtshofs beurteilt dieſer einen Stelle, der Abgrenzung des Artikels 48 gegenüber der Unverletzbarkeit aller nicht ausdrück⸗ lich in ihm genannten Verfaſſungsartikel, keine Rück⸗ ſicht auf praktiſche Schwierigkeiten genommen wurde, die notwendigerweiſe jetzt eintreten können. Man kann nach dieſem Urteil des Staatsgerichtshofes ſehr viel mil dem Artike 48 machen, aber mun kann nicht alles mit ihm machen! Für die Reichsregierung und für den Reichs⸗ kommiſſar entſteht jetzt die ſehr eruſte Frage, wie die über dieſe Schwierigkeit hinwegkommen wollen, daß nunmehr an Stelle des Dualismus Reich— Preußen ein neuer Dualis mus zweier Landesregierun⸗ gen innerhalb Preußens getreten iſt. Ein Reichs⸗ kommiſſar, der die laufenden Regierungs⸗ und Ver⸗ waltungsgeſchäfte zu beſorgen hat, und auf der ande⸗ ren Seite ein Kabinett, dem durch höchſtrichterlichen Spruch die Befugnis zuerkannt worden iſt, das Land parlamentariſch im Innern und nach außen zu ver⸗ treten; das wird auf die Dauer oder auch nur auf längere Friſt ein unmöglicher Zuſtand ſein. Es zeigt ſich hier, daß der Artikel 48 eben wirklich nur zur Behebung vorübergehender Nöte angewandt werden kann, wie er auch nur für ſolche vorüber⸗ gehenden Zwecke gedacht iſt. Der Staatsgerichtshof hat ſich ſchließlich mit einer ſehr merkwürdigen Wendung über dieſe Schwierig⸗ keit hinwegzuhelten geſucht. Kurzerhand:„Im übri⸗ gen liegt es beim Preußiſchen Landtag, durch die Bildung einer neuen preußiſchen Regierung dem jetzigen Zuſtand ein Ende zu machen.“ Warum einer„neuen“ Regierung? Auf der Geſamtlinie dieſes ſonſt ſo vorſichtig abgewogenen Gerichtsurteils hätte es gelegen, wenn der Staatsgerichtshof hier etwa ausgeſprochen hätte: dieſe Schwierigkeiten kön⸗ nen behoben werden, ſobald die Reichsregierung an⸗ erkennt, daß auch nach Abſ. 2 des Artikels 48 kein Anlaß zu ihrem Einſchreiten in Preußen mehr vor⸗ liegt. Iſt der Staatsgerichtshof der Anſicht, daß die⸗ ſer Punkt erſt in dem Augenblick erreicht ſein wird, in dem der Landtag eine andere Regierung als die bisherige gewählt hat? Dann hätte er eine ſo bedeutſame Behauptung wohl etwas näher begrün⸗ den müſſen. * Der größte Teil der Hamburger Blät⸗ ter nimm zu dem Urteil des Staats⸗ gerichtshofes ausführlich Stellung.— Das„Ham⸗ burger Fremdenblatt“ ſchreibt u.., der Mut des höchſten deutſchen Gerichtes zur ſachlichen Klar⸗ heit wird ſeinen Eindruck in allen politiſchen La⸗ gern Deutſchlands nicht verfehlen.— Die„Ham⸗ burger Nachrichten“ bezeichnen das Urteil als unzulänglich, als eine„formal⸗juriſtiſche Verworren⸗ heit“, die der politiſchen Lage lebensfremd gegen⸗ überſtehe. Das einzig Erfreuliche ſei nur, daß die vom Reichskommiſſar in Preußen vorgenommenen Aenderungen und erlaſſenen Verordnungen beſtehen blieben.— Der„Hamburgiſche Correſpon⸗ dent“ ſagt, durch den Urteilsſpruch entſtehe eine Die Auffaſſung in Berlin dieſes Urteils des Staatsgerichtshofes kein ſchwerer — Die Wahlvorſchläge zum 6. November Sachlage, die auf die Dauer vollkommen unhaltbar 192 655 i 1 1 25 men zu laſſen, ſtößt in den Blättern der Rech⸗ ten auf den entſchiedenſten Widerſpruch. Die Reichs⸗ regierung wird dringend gewarnt, zurückzuweichen und ihre Autorität aufs Spiel zu ſetzen. Es gebe jetzt für ſie nur„Gradlinigkeit und Konſequenz“. Jeder Verſuch des Paktierens, ſo wird Herrn von Papen gedroht, werde der Regierung die Gefolgſchaft der hinter ihr ſtehenden Kreiſe koſten. Der„Lokalanzeiger“ nennt das Urteil ein „ſonderbares Kompromiß“, das nur eine theoretiſche, aber keine praktiſche Löſung bringe. Wenn trotz Schaden entſtehe, dann ſei das nicht dieſem Urteil, ſondern zunächſt einmal der politiſch klugen Zurück⸗ haltung des Reichskommiſſars und ſeiner Unter⸗ organe zu danken, die ſtets die Frage als offen be⸗ handelt hatten, wie es mit der Vertretung Preu⸗ ßens gegenüber dem Reich und gegenüber den ande⸗ ren Ländern, vor dem Reichsrat und dem Landtag ſtehe. Man könne ſich unmöglich vorſtellen, daß Politiker, die ein wenig auf den Ruf der Ernſthaftig⸗ keit hielten, praktiſch von den Befugniſſen Gebrauch machen könnten, die der Staatsgerichtshof den Her⸗ ren Braun, Severing uſw. gelaſſen habe. Die„Börſenzeitung“ bezeichnet das Urteil ebenfalls als widerſpruchsvoll. In Leipzig hätten die Paragraphen das Wort erhalten zu einer deut⸗ ſchen Lebensfrage. Die Herſtellung normaler Zu⸗ ſtände in Preußen, die Entfernung einer Regierung, die infolge ihrer parteipolitiſchen Gebundenheit kein geeignetes Inſtrument zur Abwehr des Bolſchewis⸗ 19. Nationale Minderheiten in Deutſchland 20. Großdeutſche Volkspartei(Liſte Schmaltx) und Nationalſoziale Partei der Mitte(Haeidel, Handwerk, Gewerbe, Landwirte, Haus⸗ und Grundbeſitzer) 5 i 21. Freiwirtſchaftliche Partei Deutſchlands(Par⸗ tei für kriſenfreie Volkswirtſchaft) 22. Freiheitsbewegung Schwarz⸗Weiß⸗ Rot Reichsbund der Baltikum⸗, Oberſchleſten⸗ Grenzſchutz⸗ und Freikorps⸗ Kämpfer) 28. Deutſche Kaiſerpartei 8 24. Deutſche Präſidialpartei 25. Kampfgemeinſchaft der Arbeiter und Bauern. Die Nummern 7, 10, 13 und 14 bleiben frei für die Dentſche Volkspartei, die Wirt⸗ ſchaftspartei, das Landvolk und die Volks⸗ 5 rechtspartei, 8 die keine eigenen f ſondern dieſe mit denen anderer Parteien vereinigt haben. Nicht zugelaſſen wurden Wahlvorſchläge einer„Nationalen Kommuniſtiſchen Partei“, einer „Chriſtlich⸗Nationalen Deutſchen Arbeiterpartei“ und einer Partei mit der Bezeichnung„Wie ſpart man Geld“. Bei dieſen Vorſchlägen waren die geſetzlichen Reichswahlvorſchläge eingereicht, mus geweſen ſei, hätte ſich als abſolut notwendig herausgeſtellt. Das Vorgehen vom 20. Jult ſei eine Forderung der Staatsräſon geweſen. a i Lagen ſei mit Paragraphen, die menſchlicher Berech⸗⸗. nung von anno dazumal entſprängen, nicht beizu⸗ kommen, beſonders wenn es ſich darum handele, eine Entſcheidung darüber zu fällen, ob man das Land in einer gefährlichen Situation belaſſen wolle oder ob man es, den Vorſchriften der Vernunft folgend, auf operativem Wege vor weiteren Schäden ſchützen wolle. Die„Deutſche Zeitung“ fragt, was ſoll nun geſchehen? Es werde Sache der Reichsregierung ſein, die Frage endlich vor ſich ſelbſt und durch Taten zu beantworten, die Frage, ob ſie den Anſpruch auf dik⸗ tatoriſche Führung verwirklichen wolle oder nicht. Das Notſtandsrecht laſſe ſich nicht auf Eis legen. Die Regierung Papen habe viel verſäumt. Jetzt oder nie werde ſich zeigen müſſen, ob ſie fähig ſei, den Gedanken der ſo viel zitierten„autoritären Staats⸗ führung“ in die Tat umzuſetzen oder nicht. Es han⸗ dele ſich nicht um den Staatsgerichtshof und ſein Ur⸗ teil, ſondern es gehe heute um den neuen Notſtand, der durch das Urteil des Staatsgerichtshofes geſchaf⸗ fen ſei. Der„Angriff“ nennt das Urteil eine„Nieder⸗ lage Papens“. Eine der nächſten Folgen dürfte ſein, daß die Regierung Papen im Reichsrat und im preu⸗ ßiſchen Staatsrat in eine hoffnungsloſe Minderheit gerate. Die Reichsreformpläne des Herrn von Pa⸗ pen, die er über den Reichsrat durchzuſetzen plante, dürften nunmehr wohl begraben ſein. Ferner werde der preußiſche Landtagspräſident nunmehr mit grö⸗ ßerer Ausſicht auf Erfolg als bisher die Bildung einer geſetzmäßigen und tragfähigen Regierung in Preußen betreiben können. Die„Voſſiſche Zeitung“ ſagt, der Staats⸗ gerichtshof habe bewieſen, daß man auch in politiſchen Fragen höchſten Ranges Recht finden könne. Der Spruch des Gerichts ſei eine ſchwere Niederlage für die Reichsregierung von Papen. Zugleich eine War⸗ nung für alle, die an der Verfaſſung leichten Herzens herumexperimentieren wollten. Das„Berliner Tageblatt“ führt aus, der Streit um die Rechtsgültigkeit der Reichsexekution gegen Preußen habe weder dem Reiche noch Preußen ſelbſt einen vollen Sieg gebracht. Das Urteil des Staatsgerichtshofes gebe beiden Teilen eine Genug⸗ tuung, in juriſtiſcher und in moraliſcher Hinſicht. Es bleibe dem Reich nichts übrig, als zuzugeben, daß es ſich am 20. Juli ſtaatsrechtlich übernommen habe. Es ſei alſo jetzt Sache des Reichskanzlers, dem Reichspräſidenten einen Vorſchlag zu machen, der aus dem Spruch von Leipzig die Konſequenz ziehe und unter eine der peinlichſten und unerfreulichſten Epiſoden der deutſchen Verfaſſungsgeſchichte beherzt den Schlußſtrich ziehe. Im„Vorwärts“ konſtatiert Breitſcheid, daß die Regierung Papen eine ſchwere Niederlage er⸗ litten habe und drückt die Hoffnung aus, daß ſie ſich von dem Schlag, der ſie jetzt getroffen, ſo leicht nicht wieder erholen werde. An anderer Stelle kündigt der„Vorwärts“ unverhüllt an, daß die preußiſche Staatsregierung nichts von den ihr zuerkannten Be⸗ fugniſſen aufgeben, daß ſie vielmehr in weiteſtem Maße von ihnen Gebrauch machen werde. Die Reichsregierung ſei verpflichtet, für die Aufhebung der Verordnung vom 20. Juli zu ſorgen, ſoweit ſie ſich auf Artikel 48 Abf. 1 ſtütze. Die weiteren Pläne zur reaktionären Verfaſſungsänderung, heißt es dann weiter, könnten nicht über den Kopf Preußens hinweg verwirklicht werden. Alle Spekulationen über den Weg durch den Reichsrat ſeien zerſtört. Die„Germania“ ſagt, das Reich habe keine Urſache, den Ausgang dieſes Rechtsſtreites als Re⸗ habilitierung des guten Rufes und als völlige Sank⸗ tionierung ſeiner politiſchen Taten anzuſprechen. Das Urteil des Staatsgerichtshofes habe den Cha⸗ rakter des Proviſoriums enthüllt. Es werde Auf⸗ gabe der preußiſchen Politik ſein, dieſem Provi⸗ ſorium des Reichskommiſſariats ein baldiges Ende au bereiten und an ſeine Stelle eine verfaſſungs⸗ mäßige, vom Vertrauen der Volksvertretung ge⸗* tragene Landesregierung zu ſetzen. Erſt dann werde der Sinn dieſes Urteilsſpruches erfüllt ſein. Der Eindruck in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters S London. 28. Okt. Die Entſcheidung des Staatsgerichts⸗ hofes im Konflikt Reich—Preußen findet in der engliſchen Oeffentlichkeit ſtarke Beachtung. Der kon⸗ ſervative„Daily Telegraph“ ſchreibt, das Ur⸗ teil habe die Lage nicht geklärt, ſondern eher weiter verwirrt. Jedenfalls werde es die Regierung kümf⸗ tig nicht mehr ſo leicht haben, wenn ſie verſuche, die Verfaſſung umzukehren, ohne ſie zu verletzen. Die rechtskonſervative„Morning poſt“ meint, der Urteilsſpruch helfe der Regierung, die Weimarer Verfaſſung lächerlich zu machen und dadurch zu töten. Der apathiſche Wahlkampf zeige, daß der Reichstag, der Hauptträger der Verfaſſung, bereits derartig in Mißachtung gefallen ſei, daß es ſich kaum noch lohne, um ihn zu kämpfen. Der liberale „News Chronicle“ nimmt den entgegengeſetz⸗ ten Standpunkt ein. Das Leipziger Urteil ſei ein ſchwerer Schlag gegen die Autorität des Reichs⸗ kanzlers und ſeine überparteiliche Regierung. In Verbindung mit anderen Vorgängen werde das Ur⸗ teil Herrn von Papen bald zu Fall bringen. Aufſehen in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters 5 3 V Paris, 26. Okt. Das Urteil des Leipziger Reichsgerichts hat iet der franzöſiſchen Oeffentlichkeit erhebliches Auf⸗ ſehen erregt. In den Kommentaren bewahren die Blätter, die das Urteil ausführlich abdrucken, Zu⸗ rückhaltung. Von einem ausgeſprochenen Siege einer der beiden Prozeßpartner ſprechen die Blätter mit Ausnahme des ſozialiſtiſchen„Populaire“ nicht. Der „Populaire“ ſieht in dem Spruch von Leipzig die po⸗ litiſche Verurteilung der Regierung von Papen. Ein frecher Juwelen raub i — Hamburg, 28. Ott. In der ſtark belebten Dammtorſtraße wurde geſtern nachmittag von einem Mann die Ladenſcheibe eines Juweliergeſchäfts mit einem Stein eingeworfen. Der Täter riß ein Tablett mit Schmuckſachen, zumeiſt Brillantringen, im Ge⸗ ſamtwerte von 15 bis 20000 Mark an ſich und iſt Borausſetzungen nicht erfüllt. mit ſeiner Beute auf dem Fahrrad entkommen. Unnormalen 1932 twendig ſei eine örmalen Berechen t beizu ele, eine Land in oder ob end, auf n wolle. oll nun ng ſein, aten zu auf dik⸗ r nicht. legen. zt oder ſei, den taats⸗ S8 han⸗ ein Ur⸗ otſtand, geſchaf⸗ Nieder⸗ fte ſein, n preu⸗ iderheit on Pa⸗ plante, werde tit grö⸗ Jildung ung in Staats⸗ itiſchen Der ige für e War⸗ erzens 18, der ekution reußen sil des Benug⸗ cht. Es lichſten zropi⸗ Ende ungs⸗ ge⸗ werde 8 Okt. ch t S⸗ t der kon⸗ Ur⸗ heiter * freund, der ſeit vielen Jahren Mittwoch, 26. Oktober 1932 Nene Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 499 Auf der Zimmerſuche Daß die Wohnungsſuche eine Siſyphusarbeit iſt, die Stiefelſohlen, Schweiß, Geduld und Tränen edlen Zornes koſtet, weiß der Herr, der ein„möblier⸗ ter“ iſt, bereits. Er hat es gelernt, wie ein Sechs⸗ tagefahrer, Runde um Runde, wenn auch nicht über eine Bahn mit ſenſationellen Kurvenüberhöhungen, ſo doch über eine ſolche, die mit Dornen—pardon!— mit gemütvollen Zimmervermieterinnen beſät iſt, zu ziehen. Er ſucht unverdroſſen aus der Fülle der Offer⸗ ten in der Anzeigenabteilung der NMZ immer neue Adreſſen heraus und begibt ſich dann auf die Wan⸗ derſchaft. Straße ein— blockauf. Treppauf, treppab. Er beſieht ſich Zimmer, die wie photographiſche Dun⸗ kelkammern ausſehen und er beſtaunt pompöſe Räume, für die ein fürſtlicher Preis abverlangt wird. Er hört die Loblieder auf Zentralheizung, Kachelofen, auf die Möbel aus der„Jungmädchen⸗ zeit“ der alten Dame und er iſt baß erſtaunt, für eine antike Jugendſtilgarnitur aſtronomiſche Miets⸗ gelder genannt zu hören. Er marſchiert im ſtrömenden Regen durch alle Quartiere, wo ihm Zimmer verheißen ſind. Er friert und zittert vor Näſſe und träumt von einem trauten Einzimmerheim, das nicht ein halbes Mo⸗ natsgehalt koſten ſoll. Und das keine Bergſteiger⸗ Qualifikationen vorausſetzt. Das ſonnig, ſauber, ruhig und komfortabel, kurz: das„ideale“ möblierte Zimmer iſt. Dieſer Wunſchtraum müßte doch auch in Mannheim Erfüllung finden können i cy f. Wilhelm Hauk In der Nacht zum Dienstag iſt wieder eine be⸗ kannte und angeſehene Perſönlichkeit, Fabrikant Wilhelm Hauk, im Alter von 67 Jahren aus dem Leben geſchieden. Am 15. März 1865 in Ittlingen als Sohn eines Landwirts geboren, trat Hauk ſchon frühzeitig dadurch zu Mannheim in Beziehungen, daß er hier ſeine kaufmänniſche Lehrzeit verbrachte. Im Jahre 1890 wurde er als Schwiegerſohn des Be⸗ ſitzers der Pianofortefabrik Ehriſtian Scharf Teil⸗ haber der Firma, um ſie nach dem Tode des Grün⸗ ders im Jahre 1898 allein weiter zu führen. Fleiß und Fachkenntnis verhalfen der Firma Scharf u. Hauk ſchnell zu Anſehen und Bedeutung. Die Fabri⸗ kate ſind heute noch ſehr geſchätzt. In den letzten fünf Jahren waren die drei Söhne, die das Unter⸗ nehmen weiterführen, dem Vater eine ſtarke Stütze. Hauk, der außer der Witwe und den drei Söhnen eine Tochter hinterläßt, war ein begeiſterter Natur⸗ jeden Sonntag den Königſtuhl beſttieg. Die Mannheimer Liedertafel verliert in Hauk eines ihrer älteſten und treueſten Mitglieder. Seit 1885 gehörte er zur Aktivität. Vor einigen Jahren wurde er zum Ehrenmitglied er⸗ nannt. Ein Nervenzuſammenbruch warf den bis dahin rüſtigen und ſchaffensfrohen Mitbürger vor drei Wochen aufs Krankenlager, von dem er ſich wicht mehr erheben ſollte. In der Nacht zum Diens⸗ tag löſchte ein Schlaganfall das Leben des angeſehe⸗ nen Mitbürgers aus, der ſich auch infolge ſeines ſchlichten, liebenswürdigen Weſens allgemeiner Be⸗ liebtheit erfreute. Einäſcherung von Direktor Altendorf Von dem langjährigen Bezirksdirektor der Gothaer Lebensverſicherungsbank und der Gothaer Allgemeinen Verſicherungsgeſellſchaft, Peter Alten⸗ dorf, nahmen geſtern nachmittag die Freunde in großer Zahl im Krematorium Abſchied. Eine Ehren⸗ wache der Studentenverbindung„Germania“ hatte am Sarge Aufſtellung genommen. Der Sprecher des Deutſchen Freidenkerverbandes, Otto Nitſchke, gedachte der fleißigen und beliebten Perſönlichkeit des Heimgegangenen, der leider allzufrüh aus ſeinem Wirkungskreis und ſeiner Familie abberufen wurde. Die Aktiven der„Germania“ ließen durch Herrn Fries, die Alten Herren durch Herrn Lind huber dem geachteten Bundesbrüder die letzten Grüße überbringen. Für die Gothaer Lebensverſicherungs⸗ bank legte Dr. Scherer, für die Gothaer Allge⸗ meine Verſicherungsanſtalt und die Darmſtädter Geſchäftsſtelle Herr Curt Prager eine Blumen⸗ ſpende nieder. Organiſt Blum und ein Quartett umrahmten die Trauerfeier mit Muſik⸗ und Geſangs⸗ vorträgen. Wieder Fahrraddiebe feſtgenommen. Geſtern abend wurden zwei Brüder von Waldhof, die ein Herrenfahrrad geſtohlen hatten, feſtgenom⸗ men und ins Bezirksgefängnis eingeliefert. Bei der Durchſuchung ihrer Wohnung wurden zwei Herrenfahrräder, ein Damenfahrrad und ein Fahr⸗ radrahmen aufgefunden, über deren Herkunft die Feſtgenommenen keinen Nachweis erbringen konnten. h een Kriegserinnerung aus Afrika anläßlich des Do X Veſuches in Mannheim Der Funken⸗Telegraphiſt, der den Geheimfunk aufnahm, war der aus Mannheim ſtammende Funkmeiſter(Deckoffizier) Götzinger. Ende März 1915 kämpft am Kap der guten Hoff⸗ nung ein großer Frachtdampfer ſchwer gegen die hochgehende See an. Nimmt nach Umſchiffung des Kaps Kurs nach Nord⸗Nord⸗Oſt. Die an Deck auf⸗ geſtapelte Holzladung muß nochmals ſtark vertäut werden, denn Welle auf Welle geht über Deck. In Höhe von Madagaskar wird ein engliſcher Kreuzer geſichtet; er frägt nach Ladung und Ziel. Die Nationalität erſieht er an der Schiffsflagge. Mit der erhaltenen Antwort:„Holzladung nach Batavia“ iſt der engliſche Kapitän zufrieden. An der Nativonalitätsflagge iſt zu erkennen, daß der 2 ſchwer beladene Holzdampfer hoch aus den nor⸗ 7 diſchen Ländern kommt. 5 Im Rufidiji⸗Delta ſind wir mit dem deut⸗ ſchen Kreuzer„Königsberg“ blockiert. Seit Monaten fangen wir nur Funkſprüche vor⸗ beifahrender feindlicher Fahrzeuge auf. Doch was iſt das? Stimmt es wirklich? Ein deut⸗ ſcher Geheimfunkſpruch! Ein deutſcher Dampfer an der afrikaniſchen Küſte! Er erhält vom Kommandanten der„Königsberg“ Befehl, den Nordhafen Tanga anzulaufen. In Sicht der deutſch⸗oſtafrikaniſchen Küſte holt der tief liegende Frachtdampfer die bis jetzt geſetzte neutrale Flagge ein und hißt die deutſche Handelsflagge. Stolz weht die Flagge ſchwarz⸗weiß⸗rot mit dem eiſernen Kreuz, ein Zeichen, daß der„Handels⸗ kapitän“ im Offtziersrang ſteht. Nach 48tägiger Fahrt kommt der Hafen Tanga in Sicht. Da plötzlich meldet der Ausguck: ſteuerbord voraus vier Schornſtein⸗Kreuzer. Kaum gemeldet, krachen bereits die erſten Sal⸗ ven. Dem deutſchen Handelsdampfer gelingt es, die etwas nördlich von Tanga liegende Manſa⸗ Bucht zu erreichen und brennend in flachem Strand aufzuſetzen. Von der Beſatzung wurden verſchiedene verwundet, darunter auch der Schiffsführer. Es gelang der ganzen Mann⸗ ſchaft, in Booten die oſtafrikaniſche Küſte zu er⸗ . 2 ,. Bilderclenst, 27 den alten 7ter Gewehren, rauchſtarkes Pulver. Wenngleich durch das Feuer des feindlichen Kreu⸗ zers ein Teil der Ladung, beſonders ſämtliche Medi⸗ kamente und das geſamte Material für Draht⸗ und Funkentelegraphie vernichtet war, ſo gelang es doch unter Verwendung von Tauchern in monatelanger Arbeit, die Gewehre und die Munition an Land zu ſchaffen. Es bedurfte allerdings langwieriger Arbeit, Ausein⸗ . 2 S .. 5 , 2 reichen. Das Schiff brannte lichterloh. Der engliſche Kreuzer ließ eine Pinaſſe zu Waſſer, welche ſich von dem„Untergang“ des brennenden Dampfers überzeugte, worauf der Kreuzer mit Kurs Zanſibar abdampfte. Die an Land gekommenen 60 Mann Beſatzung brachte ein kräftiges Hurrah aus, denn die Eng⸗ länder waren einer Liſt zum Opfer gefallen. Als die erſten Salven über den Dampfer hinwegfegten, wurde die an Deck verſtaute Holzladung von der Beſatzung mit Petroleum übergoſſen und von ihnen ſelbſt in Brand geſteckt. Nur oben an Deck befand ſich Holz und Bretter; unten aber ſteckte der„Holz⸗ dampfer“ voller Granaten, Munition für Gewehre und vor allem brachte er uns 3000 Karabiner 98, denn ſeither kämpften wir in der Lettow⸗Truppe mit 6 Transatlantik⸗Flüge mit Dornier⸗Flugbooten andernehmen der drei Millionen Patronen uſw., welche im Seewaſſer gelegen und dadurch gelitten hatten, ehe die Munition wieder gebrauchsfähig war. Leider war ein großer Teil dieſer ſo wiederhergeſtell⸗ ten Munition nur beſchränkt verwendungsfähig. Die Ankunft dieſes Hilfsſchiffes rief eine gewal⸗ tige Begeiſterung bei uns hervor, zeigte ſie doch, daß wir in der Heimat nicht vergeſſen waren. Alles lauſchte geſpannt den Erzählungen des Führers und der Mannſchaften. Der Führer dieſes„Blockade⸗ brechers“ war der Leutnant zur See Chriſtian⸗ ſen, ein Bruder des Führers des Do X. Th. Freudenberger, Mitkämpfer der Lettow- Truppe. s gülufteierte Funde Es wird immer noch viel verloren, vor allem viel mehr, als auf der Fundſtelle beim Bezirksamt abgegeben wird. Die Fundliſte iſt wieder ſehr reich⸗ haltig und mannigfaltig. Verloren werden viele Schlüſſel, weniger ſchon Geldbeträge. Ein getragenes Herrenhemd wartet auf Abholung, ein Herrenhut dazu, der beim letzten Sturm entführt wurde. Ein Raſtermeſſer iſt herrenlos geworden, ein Kugellager dazu. Eine Kinderpiſtole wurde abgeliefert, eine Aktentaſche mit einem Stück Seife und zwei Kana⸗ rienvögel. Die ſind natürlich nicht im Zimmer des. Fundbüros untergebracht, obwohl ſie den Raum viel⸗ leicht traulicher machen würden. Eine Dame vom Vorſtand des Tierſchutzvereins nimmt ſich dieſer vor⸗ übergehend familtenlos gewordenen Kanarienvögel an und betreut ſie bis zur Abholung. Ein Dutzend Hunde, die herrenlos gemeldet wurden, ſind teils beim Finder, teils im Tieraſyl untergebracht und verbringen hier bellend die Wartezeit bis ſie ab⸗ geholt werden. Alle Gattungen ſind vertreten und auf der Liſte aufgeführt: Wolfshunde, Fox, Schäfer⸗ hund, Dackel, Pinſcher. Etwas ganz Beſonderes ſteht noch auf der Liſte: ein fünf Meter langes Boot aus Eiſenblech, das von ſeinem Beſitzer abgeſtoßen wurde. Vielleicht cuch von einem vorübergehenden„Be⸗ ſitzer“, der es in der Eile an Land ſetzte. Es hat kaum noch Gebrauchswert und wird langſam verroſten. O Aus dem Vorort Käfertal Mehr Licht! In einer von der Intereſſengemeinſchaft der Gewerbetreiben den in Käfertal ein⸗ berufenen Verſammlung wurde eingehend zu der Beleuchtungsfrage Stellung genommen und der Wunſch geäußert, durch Schaffung eines Gewerbetarifs den Geſchäften in ſtilleren Straßen eine Beleuchtung zu ermöglichen. In der Ausſprache wurde kein Hehl daraus gemacht, daß nur unent⸗ ſchuldbare Gleichgültigkeit und Läſſigkeit vieler Käfertaler Einwohner die Urſachen dafür ſind, daß größere Wohngebiete noch kein elektriſches Licht haben. Folgende einſtimmig angenommene Ent⸗ ſchließung brachte die Zuſammenfaſſung der Be⸗ ſprechung:„Die heutige Verſammlung hieſiger Ge⸗ werbetreibender beſchließt, die Beſtrebungen des Mittelſtandskartells auf Einführung eines Gewerbe⸗ tarifs zu unterſtützen. Durch Einführung eines bil⸗ ligeren Gewerbetarifs würde der Verbrauch an Strom geſteigert und ſo ein Einnahmeausfall für die Stadt nicht eintreten. Auch würde das Stadtbild weſentlich verbeſſert und mancher Unfall verhütet werden.“ Zwei Mannheimer verunglückt In vergangener Nacht ſtieß an der Kreuzunß Wrede⸗ und Maxſtraße in Ludwigshafen ein Pers ſonenkraftwagen aus Oggersheim mit einem Motorradfahrer zuſammen. Das Motor⸗ rad wurde umgeworfen. Durch den Sturz erlitt der Motorradfahrer, der 32jährige Kunſtmaler Otto Klein aus Mannheim, Lenauſtraße 9, einen Schä⸗ delbruch, rechten Oberſchenkelbruch und zwei Armbrüche. Sein Soziusfahrer, der 32jährige Kauf⸗ mann Hugo Denzer aus Mannheim, trug einen Schädelbruch davon. Die Verunglückten wur⸗ den in das Ludwigshafener ſtädt. Krankenhaus überführt. 1 Pachtzinsnachlaß Nach den Entſchließungen der Landesſynode ſollte der Oberkirchenrat verſuchen, die wirtſchaftliche Ver⸗ waltung der Evang. Landeskirche auch ohne Er⸗ hebung des Kirchgeldes, das in der katholiſchen Kirche jetzt zum Einzug kommt, im Gleichgewicht zu halten. Zur Durchführung dieſes Verſuches ſind ein⸗ ſchneidendſte Sparmaßnahmen getroffen worden. Trotzdem können in nächſter Zeit ſchon größere Schwierigkeiten entſtehen, wenn nicht auch die Ein⸗ nahmen aus den verpachteten Grundſtücken bald⸗ möglichſt der Kirchenkaſſe zufließen, umſomehr, als aus der Waldwirtſchaft irgendein Ueberſchuß jetzt nicht erzielt werden kann. So nachteilig der dadurch bewirkte Ausfall ſich auch auswirken mag, ſo hat der Oberkirchenrat doch beſchloſſen, um einen möglichſt raſchen Eingang der Pachtzinſen zu veranlaſſen, allen Pächtern von Parzellengütern der unmittelbaren Fonds und der Evang. Zentral⸗ pfarrkaſſe einen Nachlaß zu gewähren, der bei Bezahlung bis ſpäteſtens Ende November 12 v. H. und bis ſpäteſtens Ende Dezember 10 v. H. beträgt. Ob auch bei Pachtzinszahlungen im Jahre 1933 eine Ermäßigung möglich iſt, ſteht jetzt noch nicht feſt. Auch die Käufer von Heu und Oehmdoͤgras erhalten bei Entrichtung ihrer Schuld bis längſtens 15. No⸗ vember 2 v. H. Ermäßigung. Dieſe durch die Not der kirchlichen Wirtſchaftslage gebotene Maßnahme wird auch vielen ſchwer um ihre Exiſtenz ringenden Landwirten eine Erleichterung bringen. Die fünf Punkte am Strandbad Eine Querſtange iſt am Eingange und auch unter den Blockzeichen noch einmal ein Hinweis:„Für alle Fahrzeuge geſperrt!“ Aber dennoch lockt die weite leere Betonfläche zur jetzigen Zeit zahlreiche junge und alte Leute zum Radfahren, ſogar zum Kunſtradfahren. Dabei machte man eine Beobach⸗ tung, die entſchieden zum Proteſt herausfordert. Während zahlreiche Radfahrer ungeniert auf, und abradelten, ſtand ein Schutzmann an einem Ende und machte im Schweiße ſeines Angeſichts Proto⸗ kolle: Eine Mark. Am anderen Ende fuhren die Nichtprotokollierten hin und her. Warum ſtellt ſich der Schutzmann nicht an den Eingang und wehrt die Radfahrer ab? g Uebrigens weiß man nicht, warum dieſes Verbot bei leerem Strande in der kalten Jahreszeit auf⸗ recht erhalten wird. Der Beton wird doch dadurch nicht abgenutzt. Hier ſollte es nur ein Entweder Oder geben. Entweder gibt man den Strand, in der toten Saiſon frei oder man führt das Verbot ſtraff durch. Es geht aber nicht, daß die Politzei⸗ wache Neckarau dann und wann einen Schutzmann an den Strand ſchickt. Vielleicht iſt folgender Vor⸗ ſchlag akzeptabel: Man ſperre den Strand an Sams⸗ tagen und Sonntagen, an denen der Beſuch des Strandbades durch Fußgänger ſehr rege iſt, und laſſe ihn an den anderen Tagen frei. Die jetzige Hand⸗ habung des Beſuchsverbots für Radfahrer erweckt die größte Unzufriedenheit, wie man am Samstag wahrnehmen konnte. r. * 25jähriges Jubiläum. In der am 20. Okt. ſtatt⸗ gefundenen Generalverſammlung der Schuh⸗ macher⸗Einkaufsgenoſſenſchaft Mann⸗ heim e. G. m. b.., P 3, 1, wurde ein ganz beſon⸗ ders ſeltenes Jubiläum gefeiert. Schuhmachermeiſter Adam Lang, E 3, 18, konnte auf eine 25jährige Tätigkeit als Vorſitzender des Aufſichtsrats zurück⸗ blicken. Vorſtand Heck feierte Herrn Lang mit herz⸗ lichen Dankesworten und überreichte ihm Glück⸗ wunſchſchreiben des Reviſionsverbandes Karlsruhe und der Handwerkskammer Mannheim und als äußeres Dankeszeichen der Genoſſenſchaft eine Ehrenurkunde für ſeine 25jährige treue und verant⸗ wortungsvolle Mitarbeit. * Wieder zehn Eiſenbahnwagen voll Kathreiner für die Deutſche Winterhilfe! Das Haus Kathreiner in Berlin hat wieder, ebenſo wie im vergangenen Jahre, vierhunderttauſend Pakete Ka⸗ threiner geſpendet, die im Winter an Arbeitsloſe koſtenlos verteilt werden ſollen. g 55 Seite/ Nummer 499 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 26. Oktober 1932 Zur Notlage der Hausbeſitzer Bet den Finanzämtern ſind Hunderte von An⸗ trägen auf Neuſchätzug der Gebäude mit rück⸗ „ Kraft auf den 1. Januar 1932 eingegangen, 1. der Steuerwert dem heutigen Verkehrswert nicht mehr entſpricht und 2. nach dem Steuerwert mehrere Steuern be⸗ rechnet werden, wodurch der notleidende Hausbeſitz ſtark belaſtet wird. Der Neuſchätzung werden u. a. folgende Geſichts⸗ punkte zu Grunde gelegt: Nach§ 44 des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes vom 3. Mai 1932(Bad. G. u. V. Bl. Nr. 28 S. 125) beſteht der zu ermittelnde Steuerwert eines Gebäudes oder eines Gebäudeteils in deren Wert nach dem Stand der Wertverhältniſſe am 1. April 1914 und wird durch Schätzung beſtimmt. Die Schätzung erfolgt vor allem unter Be⸗ rückſichtigung der in der Gemarkung erzlelten Kaufpreiſe, der üblichen Mietzinſen, der Feuer⸗ verſicherungsanſchläge und der Lage. Von Bedeutung iſt der Jahresbetrag der Friedens⸗ miete des Anweſens, die Geſamtjahresrohmiete für das Kalenderjahr 1930 und 1931 und ebenſo die Miete für den Januar 1932. Der Mietwert für die leerſtehenden Räume und der Ausfall iſt mit zu be⸗ rückſichtigen. Nun iſt es aber in vielen Fällen ſo, daß die Mie⸗ ten für den Januar 1932 ſich ungefähr mit den Frie⸗ densmieten decken. Nach den geltenden geſetzlichen Beſtimmungen haben die Finanzämter ſich nach dieſen Tatſachen zu richten, weshalb in zahlreichen Fällen die Neuſchätzung keine Aenderung zu Gunſten der Hausbeſitzer ermöglicht. Trotzdem werden die zum Teil recht weſenlichen Mietſenkungen(nament⸗ lich bei gewerblichen Räumen) in der Zeit ch dem 1. Januar 1932 bis heute deshalb nicht berückſichtigt, weil die Schätzungen nach dem Stande vom 1. 1. 1932 vorzunehmen ſind. Mit anderen Worten: Die in den meiſten Fällen innerhalb des laufenden Jahres eingetretenen Ver⸗ ſchlechterungen des Hausbeſitzes können nach dem geltenden Recht bei der jetzigen Neuſchätzung nicht berückſichtigt werden, ſondern erſt auf erneuten An⸗ trag im Jahre 1933. Dies hat zur Folge, daß der Hausbeſitz trotz der nachweisbar ſtark verringerten Mieteingänge, die vielfach zur Notlage geführt haben, auf Grund der Neuſchätzung von 1932 keine ſteuerliche Erleichterung erfährt und die Finanz⸗ ämter im kommenden Jahr wieder mit Anträgen überhäuft werden. Daraus ergibt ſich, daß das beſtehende Geſetz eine zweifellos ungewollte Härte enthält und ſo⸗ wohl die Antragſteller(Hausbeſitzer) als auch die Sachbearbeiter(Finanzämter) unzweckmäßig mit umfangreichen Arbeiten in Anſpruch genommen wer⸗ den. Noch iſt es Zeit für eine Aenderung der geſetzlichen Härte. Es iſt aber dringend notwendig, daß die Haus⸗ beſitzer⸗Organiſationen und die Landtagsabgeord⸗ meten ſich ſofort dafür einſetzen, daß die Regierung die Härte beſeitigt und dem ſchwer leidenden Haus⸗ heſitz die berechtigte Hilfe gewährt wird. Dieſe Hilfe, d. h. die Steuererleichterungen, kämen nicht nur dem Hausbeſitz zu gut, ſondern auch dem Handwerk, da die freiwerdenden Steuerbeträge für die zahlreichen dringend notwendigen Reparaturen Verwen⸗ dung finden könnten. Auf dieſe Weiſe würde nicht nur einem berechtigten Verlangen des Hausbeſitzes entſprochen werden, ſondern auch der Arbeitsmarkt würde eine begrüßenswerte Beſſerung e * Die Arbeitsgemeinſchaft der Badener Aller Welt(Bund der badiſchen Landsmannſchaften im Reich) in Leipzig C 1, Gellertſtraße 6/1, bittet die Leſer der„Neuen Mannheimer Zeitung“, ihr die Adreſſen der im Aus lande lebenden Landsleute aus ihrem Verwandten⸗ oder Bekanntenkreis zu⸗ ſchicken zu wollen. Die Arbeitsgemeinſchaft will dieſe Landsleute zum Eintritt in ihre Gemeinſchaft, die die Brücke zwiſchen Heimat und Ausland bilden ſoll, auffordern. Geſtern ſprach in einem Vortragsabend des Ge⸗ wer be⸗ und Handwerker verbandes Mannheim der frühere Geſchäftsführer der Mannheimer Handwerkskammer und des Badiſchen Handwerkskammertages, Herr Karl Hauſſer, über das Thema„Staat und Handwerk, Staats⸗ hilfe und Selbſthilfe“. Nach einleitenden Worten des Vorſitzenden Rheinecker führte Herr Hauſſer aus, daß das ſelbſtändige Handwerk der wertvollſte Beſtandteil unſeres Staates und unſerer Wirtſchaft ſei. Dieſe Erkenntnis breche ſich immer mehr Bahn. In Mannheim ſei einmal das Wort gefallen:„Ewiges Handwerk“. Dieſes Wort erhalte heute immer mehr Realwert. Wir hätten allerdings kein ewig gleich⸗ bleibendes, ſondern ein ewig ſich entwickeln⸗ des Handwerk. Der Redner kam dann auf die Entwicklung der Technik im letzten Jahrzehnt und auf ihre Rück⸗ wirkungen auf das Handwerk zu ſprechen. Er hält es für billig, auf die Technik zu ſchimpfen. Denn ohne die Entwicklung der Technik wäre es heute unmöglich, die rieſige Bevölkerung Europas zu er⸗ nähren. Er ſchilderte dann die Kriſen, die das Handwerk bereits im vorigen Jahrhundert durchlebt und auch überwunden hat. Er ſprach von der ſchwe⸗ ren Not, die in den Joer Jahren auf Deutſchland gelaſtet hat und die gerade in den Handwerksſtand außerordentliches Elend trug. Aber aus dieſer Not werde immer wieder und wurde immer wieder die Hoffnung geboren, daß wir einer beſſeren Zeit ent⸗ gegengehen. Er hofft, daß die Maßnahmen der Reichsregierung eine fühlbare Beſſerung der Lage des deutſchen Handwerkerſtandes herbeiführen wer⸗ den. 5 Dann trat er den Wiſſenſchaftlern entgegen, die heute beſonders gern von einem Schwund des Hand⸗ werkerſtandes reden und hielt ihnen entgegen, daß die Unterſuchungen des Reichswirtſchaftsrates er⸗ geben hätten, daß die Poſition des Handwerks auch in heutiger Notzeit noch immer relativ günſtig ſei. Intereſſant ſind einige Zahlen. In Deutſch⸗ land leben acht Millionen vom Handwerk. Es gibt 1,2 Millionen Handwerksbetriebe, in denen 700 000 Lehrlinge beſchäftigt ſind. Eine kleine Statiſtik, aus der man erkennt, wie wertvoll gerade dieſer Stand für unſere deutſche Wirtſchaft iſt. Daun monjerte der Redner die zu geringe politiſche Aktionstüchtig⸗ keit der Handwerker. Er hat den Eindruck, daß in den Parlamenten die leider zu wenigen Hand werksver⸗ treter zuviel über Submiſſionsweſen und Lehrlings⸗ weſen ſprechen, anſtatt daran zu gehen, dem Hand⸗ werk Macht und politiſche Einflußnahme zu ſichern. Hierauf gab er einen Rückblick auf die Kämpfe der Zünfte um eine berufsmäßige Staats⸗ und Wirtſchaftsform. Gerade heute ſpiele die Frage der berufsmäßigen Staatsform wieder eine große Rolle. Jünfzigtauſend müſſen zahlen! Beim Zuſammenbruch des Berliner Bea m⸗ ten⸗Wirtſchaftsvereins werden jetzt, wie der eigens gebildete Schutzverband der Genoſſen des Beamten⸗Wirtſchaftsvereins feſtgeſtellt hat, 50 000 Mitglieder zur Zahlung der erhöhten Ge⸗ noſſenſchaftsanteile herangezogen. Es han⸗ delt ſich dabei um Mitglieder, denen man in den Jahren 1924 bis 1926 die Mitgliedskarte abgenommen hatte, weil ſie ſich damals ſchon geweigert hatten, den Anteil zu bezahlen.. Aehnlich liegen die Dinge beim Konkurs des Eſſener Beamtenkonſum vereins, wo für eine Reihe von Genoſſen, die ſich ſchon lange nicht mehr als Mitglied betrachteten, der Konkursverwal⸗ ter die betrübliche Mitteilung zu machen hatte, daß auch ſie ihren alten wie ihren neuen Anteil ſowie die Handwerk und Staatshilfe Vortragsabend im Gewerbeverein und Handwerkerverband Mannheim Der großen Zeit der Zünfte ſei der Niedergang ge⸗ folgt. Die Gewerbefreiheit machte dann ganze Ar⸗ beit. Die Zünfte verſchwanden. Der Handwerker wurden in die Vereinzelung gedrängt. Es kamen die Sammlungsbeſtrebungen durch die Gewerbevereine, die beſonders in Baden Hervorragendes leiſteten, und es kamen die Handwerkskammern. Mit der Schaffung der Tarifgemeinſchaften wurde ein weite⸗ rer Schritt zur Sammlung getan. Der Redner kri⸗ tiſierte weiter die Beſtrebungen, die Handwerkskammern paritätiſch aus Arbeit⸗ nehmern und ⸗gebern zuſammenzuſetzen. Es wäre eine Ungerechtigkeit, zu verkennen, daß im Handwerkerſtand nicht der ſelbſtändige Handwerker vorherrſche. Heute würde nicht mehr allein in Deutſchland die Handwerkerorganiſation gepflegt, ſondern auch in Frankreich. Selbſt in Jugoflawien würden Handwerkskammern gegründet. Er begrüßte es, daß der Reichskanzler von Papen ſich in ſeiner letzten Rede ſo ſtark für die berufsſtändige Idee ein⸗ geſetzt habe. Hierauf nahm das Kapitel der Schwarzarbeit eine bedeutſame Stelle innerhalb des Referates ein. Der Redner wandte ſich gegen die Einführung einer Handwerkerkarte und eines Befähigungsnachweiſes. Mittel, die der Schwarzarbeit Schach bieten ſollen. Er iſt der Anſicht, daß mit ſolchen polizeilichen Maß⸗ nahmen wenig zu erreichen ſei. Die Handwerker⸗ karte würde geradezu eine Legaliſierung der Schwarz⸗ arbeit herbeiführen. Er warnte dann vor der Ueberſchätzung der Staatshilfe und ſprach ſich für die Selbſthilfe des Handwerks aus. Allerdings, was vom Staate erwartet wird, müſſe gefordert werden. Ausgezeichnete Arbeit hätten das Forſchungs⸗ inſtitut und das Deutſche Handwerksinſtitut geleiſtet, eine Arbeit, auf die alle Handwerker ſtolz ſein könnten. Nach Hauſſers Anſicht würde eine völlige Durchführung der Autarkie nur eine weitere Ver⸗ ſchärfung der Arbeitsloſigkeit verurſachen. Er ſchloß ſein in ſämtlichen Punkten intereſſantes und recht umfaſſendes Referat mit den Worten eines Hand⸗ werkers, oͤaß über die Frage der Erhaltung des Handwerkerſtandes die Handwerker in der Alltags⸗ arbeit am Werktiſche und in der Werkſtatt entſcheiden würden. Keine Geſetze wären allein dafür ent⸗ ſtanden. In der darauf folgenden Diskuſſion waren be⸗ ſonders die Worte des Präſidenten Kalmbacher bemerkenswert, der über das Verhältnis von Hand⸗ werkern und Beamten ſprach und ſich warm dafür einſetzte, daß es unbedingte Pflicht beider Berufs⸗ gruppen wäre, miteinander, aber nicht gegeneinander zu arbeiten. Beide ſeien aufeinander angewieſen. Er ſprach von der Verteuerung der Hand werkerarbeit, an der allein die hohen ſozialen Laſten ſchuld ſeien. Die Schwarzarbeit ſei Betrug am Staat. Eine Herabſetzung der Soziallaſten würde dem Hand⸗ werksunternehmer helfen und die Schwarzarbeit bald perſchwinden laſſen. Noch viele interne Fragen des Handwerks wurden beſprochen, ehe der leider nur ſchwach beſuchte Vortragsabend ſein Ende fand. i eief. . ͤ dddddwdcdwdwdwdwwwã//ß/w/w//ã èòͤVͤùCͥã d e Haftſumme im Geſamtbetrag von 200/ in die Kon⸗ kursmaſſen zahlenmüßten, da dieGGenoſſenſchaften nicht die Verpflichtung hätten, Mitglieder. die ihren Ver⸗ pflichtungen, innerhalb von 2 Jahren etwas im Kon⸗ ſumverein zu kaufen, nicht nachgekommen ſeien, aus⸗ zuſchließen. i Wenn ſich die Verbraucher dieſe Tatſchen vor Augen halten und ſich weiterhin vergegenwärtigen, daß die Reichsregierung erſt in den letzten Monaten gezwungen war, den Konſum vereinen einen Reichskredit von 16 Millionen zur Ver⸗ fügung zu ſtellen, um ihnen die Auszahlung der von ihren Mitgliedern bei ihnen eingelegten Spargelder wenigſtens in gewiſſem Umfange zu er⸗ möglichen, ſo wird es ihnen ſicher nicht ſchwer fallen, die mit großer Propaganda in Szene geſetzte Reichs⸗ werbewoche der Konſumvereine des Zentralverban⸗ des in der rechten Weiſe zu würdigen. Senkung der Kraftfahrzeugſteuer? Der Rheiniſche Automobilclub hat foc⸗ gende Eingabe an das badiſche Miniſterium des Innern und an die Handelskammer für den Kreis Mannheim gerichtet: Die Beſtrebungen der„Kraftverkehrswirtſchaft“, eine Senkung der Pauſchalſteuer für Automobile zu erreichen, ſind bis jetzt vergeblich geweſen. Infolgedeſſen ſind viele Automobilhalter gezwungen worden, ihre Automobile entweder ganz abzumelden oder wenigſtens für die Wintermonate. Dieſe Tatſache und die Erhöhung der Brennſtoff⸗ preiſe hat zur Folge gehabt, daß in Deutſchland etwa 250 000 Fahrzeuge ſtilliegen, was einem brachliegenden Volksvermögen von etwa 500 Millionen entſpricht bei einem Durchſchnittswert von 2000 Mk. je Wagen. Dieſe große Zahl von Fahrzeugen zahlt keine Steuer, verzehrt kein Benzin, bringt alſo keinen Zollanteil uſw. Sie verbraucht weder Schmieröl, noch Gummireifen, noch Zubehörteile, bedarf keiner Chauffeure, keiner Pfleger, keiner Reparatur. Der Fiskus hat in erſter Linie den Schaden, aber auch die Privatwirtſchaft. Hunderttauſende von erwerbs⸗ loſen Arbeitnehmern könnten bei Senkung der Pauſchalſteuer wieder dem Erwerb zugeführ werden. Das Beiſpiel des Freiſtaates Danzig iſt der Beweis hierfür. Dort wurde die Kraftfahrzeugſteuer vor einigen Monaten um 50 Proz. geſenkt und ſchon bis 1. April hat ſich die Zahl der zugelaſſenen Perſonenwagen nahezu verdoppelt. Wir wollen uns nicht auf weitere Einzelheiten einlaſſen, ſondern nur noch auf eine von Geheim⸗ rat Dr. Allmers vom Reichsverband der Auto⸗ mobilinduſtrie verfaßte Schrift hinweiſen„Auto in Not“, die der Preſſe übergeben wurde. Die Ange⸗ legenheit iſt ſo dringend, daß ſie der ſchleunigſten Ab⸗ hilfe bedarf. Pirmaſenſer Stadtrat * Pirmaſens, 25. Okt. Der Stadtrat hatte ſich mit einer Entſchließung der Regierung zu be⸗ faſſen, die die Aufhebung eines im Jahre 1931 ge⸗ faßten Stadtratsbeſchluſſes, betreffend die Ablehnung der Bier⸗, Getränke⸗ und Bürgerſteuer betraf. Nach langer Ausſprache wurde das Erſuchen der Regie⸗ rung abgelehnt. Weiterhin ſollte die Bürger⸗ ſteuer von 200 auf 300 v. H. erhöht werden. Auch dagegen ſprach ſich der Stadtrat mit allen gegen die Stimmen der Deutſchen Volkspartei und eines Mit⸗ gliedes der Bürgerlichen Mitte aus. ſollte weiterhin ein ſtädtiſcher Zuſchlag zur Wohlfahrtsabgabe beſchloſſen werden. Dieſe Maßnahme begründete der Oberbürgermeiſter da⸗ mit, daß keine Mittel für die zu bewilligende Winterhilfe vorhanden ſeien und dieſe alſo durch den müßte. Die Angelegenheit wurde zwecks weiterer Ausſprache vertagt. Zu einem Zuſammenſtoß kam es dann zwiſchen dem Sozialdemokraten Weber und dem Führer der Kommuniſten, Schneider, weil We⸗ ber ſich gegen wiederholte Anpöbelungen einzelner Stadtratsmitglieder durch Schneider wendete. Im Zuſammenhang damit nannte er Schneider einen aktiven Separatiſten, eine Bemerkung, die einen wüſten Tumult auslöſte. deulſche Volkspartei Wir weiſen nochmals auf die heute Mittwoch, abends 8 Uhr, im Muſenſaal des Roſengartens ſtattfindende 5 Vaterländiſche Kundgebung hin, in der Reichstagsabgeordneter und Parteiführer Dingeldey ſprechen wird. Alle, die ſich zu Hindenburgs ſtarker Staatsführung bekennen, ſind eingeladen. Kapelle Seezer ſpielt ab.30 Uhr.(8 443 Karten, die zum Eintritt berechtigen, ſind unent⸗ geltlich in der Geſchäftsſtelle M 1, 2a, ſowie an der karte iſt zu löſen. Der Vorſtand. Die Philharmonie beginnt Dirigent: Dobrowen— Soliſt: Milſtein(Geige) Jetzt hat auch der Philharmoniſche Ver⸗ ein mit ſeinen Konzerten wieder begonnen. Geſtern abend gab es einen klingenden und rauſchenden Auf⸗ takt. Profeſſor Dobrowen, ein Künder großruſſi⸗ ſcher Muſikherrlichkeit und in Mannheim ein ſtets gern geſehener Gaſt, eröffnete den Abend mit einem Werk von Scriabin, dem 1915 verſtorbenen Be⸗ herrſcher der neuruſſiſchen Muſik. Sein muſikaliſches Programm war höchſt anſpruchsvoll; er wollte zur Subſtanz vordringen und keine Oberfläche mehr geben. Daher die Inbrunſt ſeines Muſtzierens, die Dithyrambik ſeiner Tonſprache. Das geſtern aufgeführte Werk„Posme de lextaſe“ iſt das typiſche Beiſpiel dafür; die Form iſt überaus frei behandelt, das rhythmiſche Gerippe bleibt bei allem Ueber⸗ wuchern des Klangs klar und durchſichtig, es wird nicht durch temperamentvoll ſcheinende Tempobe⸗ ſchleunigung verzerrt, ſondern richtet ſich mit einer außerordentlichen Sicherheit zu der Höhe ſeines ge⸗ ſteigerten klanglichen Ausdrucks auf. Allerdings bleibt Scriabin bei allem typiſch Ruſſi⸗ ſchen von fremden Einflüſſen nicht fern; ſo wagnert er ſich in ſeine ereſzendi hinein, das Aufſteigen im Akkordſchritt iſt ebenfalls keineswegs mehr urtüm⸗ lich. Und zuweilen ſchaut ihm ſogar Liſzt beim In⸗ ſtrumentieren über die Schulter. Aber auf einmal im ſeinen ekſtatiſchen Viſtonen kündigt ſich ſo etwas wie klangliche Sehnſucht nach der eigenen Heimat an, dann taucht plötzlich unter dröhnendem Glocken⸗ klang greifbar nahe und doch alsbald wieder verſin⸗ kend das heilige Rußland mit den goldenen Kuppeln ſeiner Kirchen und dem gewaltigen Prunk ſeiner Gläubigkeit vor dem geiſtigen Auge des Hörers auf. Gerade die Steigerungen, geſpannt auf die Grundrhythmik dieſer inſtrumental ungeheuer an⸗ ſpruchsvollen Muſik, beweiſen die große Kunſt Do⸗ bro wens im Aufbau eines ſolchen Werkes, das er geſtern mit dem Orcheſter des National⸗ theaters zelibrierte und es auf den reizuollen Weiſen des Anfangs mit der Sologeige Kergls zu den zweimaligen weitausholenden Anlauf ſeines ekſtatiſchen Schreitens führte. * Für Seriabin war die Muſik ſeines großen Vor⸗ gängers Tſchaikowſky ein Gegenſtand der Ver⸗ achtung. Tſchaikboowſky war ihm, dem glühenden Verkünder ſubſtanzieller Erregungen, nur ein leiden⸗ der Muſikant des Schmerzes; aber gerade darin ſcheint uns heute dieſer vornehme, leidende Menſch mit der großen Seele und dem edlen Charakter ſeine eigentliche Bedeutung zu beſitzen. Nicht etwa dort, wo ihm ſein Moskowitertum in Diſſo⸗ nanzen aufſchreien läßt, vielmehr gerade in den lyriſchen Partien, wie in dem Andante ſeiner fünf⸗ ten Sinfonie, das Dobrowen geſtern abend mit einer unſagbaren Süße wieder vor dem Hörer aus⸗ breitete. g Hier gelangt der Schmerz zur Schönheit in der Geſtaltung, und deshalb wird gerade dieſe Partie des vielgeſpielten Werkes immer wieder ergreifen, die Dobrowen mit dem Orcheſter aus ihren muſi⸗ kaliſchen Urgründen herauslöſte, nachdem er im meiſterlichen Aufbau den erſten Satz wieder in ſeine dyngmiſchen Anfänge zurückgeleitet hatte. Dobrowens außerordentliches Temperament ver⸗ hilft ſogar dem im Aufhau kaum zu rettenden und auch geſtern wieder weiſe gekürzten letzten Satz zur Wir⸗ kung, die durch das virtuoſe Spiel des Orcheſters noch beſonders erhöht war, ſo daß man an den Triumphen des Dirigenten und ſeiner Spieler am Schluß des Abends freudig Anteil nehmen konnte. Nur der dritte Satz iſt bei Dobrowen immer noch zu diesſeitig; er läßt ſtets wieder dabei einen rich⸗ tigen Walzer ſpielen, ſtatt eine Walzerparaphraſe, etwa wie Chopins Walzerſtücke, die ja auch nichts anderes ſind als Salonträume von Walzernächten. * Das ſlaviſche Muſtkantentum hatte ſeinen raſſig⸗ ſten Vertreter geſtern abend in der Geſtalt von An⸗ tonin Dpyorak entſtandt, deſſen leider ſehr ſelten aufgeführtes Violin⸗Konzert in a⸗moll zu einem außergewöhnlichen Genuß wurde. Der Geiger N. Milſtein, ein junger Virtuoſe von internatio⸗ nalem Ruf und in Mannheim bereits durch ein Gaſtſpiel in einem Akademie⸗Konzert früharer Jahre bekannt, brachte dieſes Geſchenk in glänzendem Auf⸗ putz mit. Nachdem er ſich eingeſpielt hatte, fügte er den reinen Klang ſeiner Geige in die prächtige Ahythmik Dvoraks ein, der in der orcheſtralen Fülle dieſes Werkes ſich durchaus als der Sinfoniker er⸗ kennen läßt, dem wie kaum einem zweiten volks⸗ gebundenen Komponiſten des Oſtens die Verſchmel⸗ zung eigener, bodenſtändiger Muſik mit den großen, muſtkaliſchen Formen des Weſtens gelang. Selten hört man ein Solokonzert, in dem das Orcheſter ſo weiſe und glücklich als begleitendes wie als ſelbſtändiges Element geführt wird. Die über⸗ aus vornehme Art des Soliſten fügte ſich in dieſen Aufbau vorzüglich ein. Milſtein iſt kein Virtuoſe, der blendet, er iſt ein ſolider Könner, ſpielt überaus ſauber und hat eine ungewöhnliche Eindringlichkeit des Klanges, die den zweiten Satz zu einer Andacht der Muſik werden ließ. Ganz ſelten kann man ſich dem Genuß eines Spiels von ſo ausgeſprochen aka⸗ demiſcher Vornehmheit und ergreifender Wärme des Klanges hingeben. Das reizende Finale, ein Meiſterwerk ſpieleri⸗ ſcher Grazie, und doch im Aufbau dicht und un⸗ tadelig, wurde zu einem Abſchluß, der alle Hörer entzückte und dem jungen Geiger mit der beſchei⸗ denen, vornehmen Haltung reichen Beifall eintrug, aus dem der lallerdings mit Recht nach einer ſolchen Leiſtung) verſagte Wunſch nach einer Dreingabe ver⸗ nehmlich hervorklang. f eins. Bei der Ausſtellung„Karlsruhe im Bilde“ des Badiſchen Kunſtvereins Karlsruhe wur⸗ den mit dem von Staat und Stadt geſtifteten Preiſe ausgezeichnet je ein Werk der Kunſtmaler Egler, Laible und Profeſſor von Ravenſtein in Karlsruhe, ſowie der Bildhauer Otto Schneider und Profeſſor Volz, ebenfalls in Karlsruhe. 1 4 Affäre Vindernagel Drahtbericht unſeres Berliner Büros In der Affäre Gertrud Bindernagel hat ſich ge⸗ ſtern ein merkwürdiger Zwiſchenfall er⸗ eignet. Ihr Ehemann, der Bankier Hintze, der bekanntlich ſofort nach ſeinem Attentat auf ſeine Ehefrau in Haft genommen wurde, iſt, wie wir er⸗ fahren, am Tage nach dem Attentat auf ſeinen Wunſch von mehreren Kriminalbeamten in ſeine Woh⸗ nung geführt worden, angeblich um ſeine Kleidung zu wechſeln. Er benutzte die Gelegenheit, um heim⸗ lichmehrere Telephongeſpräche zu führen. U. a: ſoll er einen Freund benachrichtigt haben, daß wichtige Briefe bei ihm abzuholen ſeien. Tatſächlich ſind dieſe Briefe auch abgeholt worden. Die Krimi⸗ nalpolizei bemüht ſich jetzt ſie zu beſchlagnahmen. (Die Charlottenburger Kriminalbeamten ſcheinen noch immer nicht zu wiſſen, mit wem ſie es zu tun haben.) Aus näheren Einzelheiten, die erſt jetzt bekannt werden, geht hervor, welches Martyrium Gertrud Bindernagel tatſächlich in den letzten Jahren ihrer Ehe zu erdulden hatte. Es wird immer klarer, daß Hintze die Sängerin nur deshalb geheiratet hat, um aus dem Einkommen ſeiner Frau ihm ſehr läſtige Schulden zu bezahlen und dabei bequem leben zu können. Tatſache iſt, daß Hintze nach ſeiner Ehe⸗ ſchließung nicht mehr gearbeitet, ſondern ſich als Manager ſeiner Frau betätigt hat, obgleich dieſe Tätigkeit völlig überflüſſig war. Hintze war ein Trinker und verbrauchte von dem ſehr beträcht⸗ i 5 5 chen Einkommen der Sängerin für ſich allen 1500 O Herbſtausſtellungen 1932 des Bad. Kunſtver⸗ zahlen. f 725 Der Zuſtand der Sängerin wurde geſtern abend von den behandelnden Aerzten als zufrie⸗ denſtellend bezeichnet. Man hofft die Patientin am Leben erhalten zu können, falls nicht no Mark, ohne ſogar die Miete für die Wohnung zu be⸗ 1 ſchwere Komplikationen, etwa eine Bauchfellentzün⸗ dung, hinzutreten ſollten. 5 N 25 Schließlich Zuſchlag zur Wohlfahrtsabgabe aufgebracht werden Abendkaſſe des Roſengartens zu haben. Städtiſche Einlaß⸗ 1 I G Sn 8 — 8 G e 1 nen 8 e998 e mae — „„ r rr er? t fob u des Kreis haft“, füt r eblich zalter ganz nate. ſtoff⸗ en, ctwa wert keine einen ieröl, einer Der auch erbs⸗ der führ er nigen April hagen eiten jeim⸗ Iuto⸗ to in luge⸗ Ab⸗ hatte t be⸗ ge⸗ nung Nach egie⸗ ver⸗ Auch die Mit⸗ ßlich 8 ur Dieſe da⸗ fende den rden terer kam und We⸗ ner Im inen inen 1 o ch, rtens Mittwoch, 26. Oktober 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 499 Der Kilometerſtein 23,9 der Luft Wo der Tod auf die Verkehrsflieger wartet— Zufallsphotographie löſt ein grauſiges Rätſel Das unheimliche Rätſel des Kilometerſteins 23,9 hat, wenn auch wohlweislich für lange Zeit der Oef⸗ fentlichkeit verſchwiegen, ein engliſches Pendant ge⸗ habt, das genau wie der Kilometerſtein auf der Strecke Bremen Bremerhaven noch vor wenigen Tagen neue Todesopfer gefordert hat. Nur daß in England ein Zufall bei dieſer letzten Kataſtrophe auch die Löſung einſchaltete. Er war es nicht nur, er hieß auch ſo in den Kreiſen der inter⸗ nationalen Verkehrsflieger:„Kilometerſtein 23,9 der Luft“. Genau, was auf der deutſchen Chauſſee den Automobiliſten paſſierte, dieſes rätſelhafte, unbe⸗ greifliche Vorſchnellen der Knochenhand des Todes, das geſchah bei Davyhullme in der Nähe von Mancheſter den Verkehrsfliegern. Im Verlauf der letzten drei Jahre ſtürzten an der gleichen Stelle, genau beſtimmbar mit einem Kreis eines zwei Kilometerradius, ſechsundzwanzig Flugzeuge, Verkehrs⸗ und Sportmaſchinen, ab. Und ſtets tödlich. Es handelte ſich um erfahrene Piloten, die Flug⸗ zeugüberreſte zeigten keinerlei Störungen der Steuerungsapparaturen, Motor⸗ oder Materials⸗ ſchaden, und dieſer oder jener Augenzeuge konnte be⸗ richten, daß die bis zur rätſelhaften Stelle ruhig dahinziehenden Flugzeuge jählings begonnen hatten, wilde Kurven und Steigungsmanöver aus⸗ zuführen. Der Eindruck auf den unbefangenen Be⸗ ſchauer war ſtets der, den ein ungeſtört dahinfliegen⸗ der Vogel, wenn er, plötzlich erſchreckt, zu flattern beginnt. Dann ſchien es ſtets ſo, als ob die Piloten ihre Flugzeuge überzogen und abtrudelten. Manchmal führte eine geradezu wahnwitzig kurz genom⸗ mene Kurve zu einem Abgleiten über die Trag⸗ fläche oder aber der Pilot ſchien die Beherrſchung über die Maſchine zu verlieren, die dann abtrudelte und nicht wieder aufgefangen werden konnte oder ſo⸗ gar in einem unmöglich abzubrechenden Sturzflug niederkam. Genau wie bei dem deutſchen Kilometerſtein 23,9 glaubte man nach den erſten Unglücks⸗ fällen auch hier bei dem Hinterhalt des To⸗ des von Davyhullme an eigenartige Häufun⸗ gen von Zufällen. Als dann aber die Kataſtrophen faſt geſetzmäßig wurden, als nahezu jedes Flugzeug, das bei unſich⸗ tigem Wetter der verrufenen Gegend nicht aus⸗ weichen konnte, abſtürzte, als dazu die durch nichts zu erklärende und durch nichts auszuſtreichende Nach⸗ richt von dem düſteren Geheimnis des deutſchen Kilo⸗ meterſteins 23,9 eintraf, da wußte man, daß hier nicht ehr der Zufall, ſondern vielleicht ſchon das Ueberſinnliche waltete. Es gab natürlich viele Unterſuchungen, viele Hypotheſen, Strahlungstheorien wurden aufgeſtellt, das Märchen von den berühmten Todes rahlen kam aus dem Dunkel der Vergeſſen⸗ heit wieder hervorgekrochen, aber eine wirklich hieb⸗ Windkraftturm— aber in Chikago! Honnefs Arbeit, die Senſation der Weltausſtellung 193%— And Deutſchland? Ueberraſchenderweiſe iſt Berlin von dem Projekt, den erſten Windkraftturm des bekannten Ingenieurs Honnef auf dem Meſſegelände zu errich⸗ ten, zurückgetreten, nachdem eine ganze Zeit hin⸗ durch ſchon ernſthafte Vorbereitungen getroffen wa⸗ ren. Es wird nämlich jetzt bekannt, daß Honnef ſehr günſtige Angebote aus dem Ausland er⸗ halten hat und nun wahrſcheinlich ſich für Chicago entſcheiden wird, das einen Windkraftturm von nicht weniger als 600 Meter Höhe als den Clou der kom⸗ menden Weltausſtellung zeigen wird. Die Entwürfe für dieſen gigantiſchen Turm, der fünf Windräder von je 122 Meter Durchmeſſer erhalten wird, ſind bereits fertig geſtellt und der Stadt Chicago überſandt worden. Der Erfinder, der bekanntlich im Frühjahr dieſes Jahres den zuſtändi⸗ gen Miniſterien und der Oeffentlichkeit in mehreren Vorträgen die erſten Pläne eines Kraftwerkes zur Aus⸗ nutzung der Höhenwinde unterbreitete, gibt nunmehr weitere intereſſante Einzelheiten über die Durchführung ſeines Projektes bekannt. Danach ſoll der Turmbau nicht nur techniſchen Zwecken nutz⸗ bar gemacht werden, ſondern er ſoll ein Anziehungs⸗ punkt werden, der den Beſucher der Weltausſtellung die techniſche Senſation voll und ganz empfinden laſſen wird. Wer möchte es ſich z. B. entgehen laſ⸗ ſen, in einem 10ſtöckigen Reſtaurant von der phau⸗ taſtiſchen Höhe von etwa 400 Meter zum Tanztee zu gehen oder noch mäl 200 Meter höher einen gewal⸗ tigen Ausblick auf das Wolkenkratzerpanorama Chicagos und die reizvollen Seen im Norden zu ge⸗ nießen. Dieſes Lokal faßt 15000 Perſonen, das iſt mehr als eine mittlere deutſche Stadt an Einwoh⸗ nern zählt. Wie nahe die Verwirklichung der Idee iſt, erſieht man daraus, daß der Erfinder bereits ein vollſtändi⸗ ges Modell aus Stahl in 6 Meter Höhe angefertigt, das in entſprechender Verkleinerung alle Einzelhei⸗ ten, auch die kleinſte Niete, enthält. Schon dieſes keine Modell zeigt das Geheimnis der Erfindung Honnefs: Der Turm iſt in ſich ſelbſt elaſtiſch und kann ſogar bei ſtärkſtem Winddruck nicht umge⸗ worfen werden. Der eigentliche Sinn der Erfindung beſteht in den Windrädern, die die Funktion des Motors erfüllen und damit der elektriſchen Krafterzeugung dienen, Auffällig ſind an dem Modell die einem ausgebrei⸗ teten Fächer gleichenden Stahlräder, die bei Sturm automatiſch umklappen und damit die Stabilität des Bauwerks erhalten. Die ſtatiſche Berechnung und die Sicher⸗ heitsprüfung iſt bereits von den angeſehenſten techniſchen Perſönlichkeiten und wiſſenſchaftlichen Vereinigungen gutgeheißen worden. Es darf aller⸗ 2 Tilling bei der Vorführung ſeiner Rakete. dings nicht verſchwiegen werden, daß von mehreren Seiten auch Zweifel erhoben worden ſind. Insbe⸗ ſondere ſind es die Meteorologen, die den Standpunkt vertreten, daß Ingenieur Honnef bei der Durchrechnung ſeiner Pläne die neueſten wiſſenſchaft⸗ lichen Ergebniſſe der Windforſchung unberückſichtigt hat. Die Meinung der Meteorologen geht dahin, daß die vorgeſehene Turmhöhe nicht genügt. In 600 Meter Höhe ſteht der Wind noch ganz unter dem Einfluß der von der Sonne durchwärmten un⸗ Nachtbild des geplanten Turmes teren Luftſchichten und iſt demnach nicht genügend be⸗ triebskonſtant, d. h. der Wechſel der Windrichtungen und Windſtärken vollzieht ſich in viel zu ſtarkem Maße als daß eine regelmäßige Krafterzeugung ge⸗ ſichert wird. Die Meteorologen ihrerſeits fordern eine Höhe von mindeſtens 1000 Meter. Erſt dann, meinen Sie, ſei das an ſich geniale Werk Honnefs auch vom Standpunkt der Wetterkunde geſichert. det Auſſtieg der Tilling-Rakete auf dem Berliner Tempelhofer Feld — Die Flugbahn der Rakete und ſtichfeſte, völlig konkrete und reale Erklärung des Rätſels fand man nicht. Man hielt ſich nur noch an das Metaphyſiſche: Bei Davyhullme wartet der Tod! ſtein 23,9 der Luft! Am 16. Oktober 1932 verflog ſich der Ingenieur Homewood, geriet über die Todesſtelle und ſtürzte mit ſeiner jungen Frau ab. Beide waren auf der Stelle tot. Es kam zur feſtgeſetzten gerichtlichen Unterſuchung, und hierbei löſte das Rätſel von Davyhullme ein— Zufall. Homewood hatte eine automatiſche Kamera in der Mitte der linken Tragfläche befeſtigt, die zu Kriegszwecken dienen ſollte und die er bei dieſer Gelegenheit ausprobieren wollte. Rein der Ordnung gemäß ließ der unter⸗ ſuchungsführende Beamte R. S. Rodger die Auf⸗ nahmen entwickeln. Sie zeigten in den letzten zwei Aufnahmen ein Flugzeug, das direkt auf Homewoods Apparat zugeſteuert ſein mußte. Zuſammenſtoß? Aber wo war der rätſelhafte zweite Apparat geblieben? Man ſah ſich die Photo⸗ graphie genauer an, ſtellte feſt, daß es ja Homewoods, in ihren Bogenlinien äußerſt charakteriſtiſche eigene Maſchine war, und jetzt Kilometer⸗ dauerte es nur noch Stunden, bis Sachverſtän⸗ dige und Wiſſenſchaftler die Löſung des Ge⸗ heimniſſes von Davyhullme gefunden hatten. Faſt eine ſimple Erklärung iſt es, und viele Tauſende von Menſchen haben ſie ſchon am eigenen Leibe erfahren. Man weiß von den Luftſpiegelungen im Brockengebiet. Der Wanderer begegnet plötzlich ſich ſelber. Auch Goethe berichtete ſchon einſt davon, und die Wiſſenſchaft wußte ſpäter feſtzuſtellen, daß es ſich um ganz beſonders gelagerte Nebeldämpfe handelte, wie ſie unter beſtimmten Vorausſetzungen und zu beſtimmten Jahreszeiten ſpezifiſch für das Brockengebiet ſind. In Davyhullme trat das gleiche Phänomen auf, wenn auch dieſe beſonderen Nebelſchichten ſich erſt in großer Höhe bilden. Erdbeſchaffenheit und die Flußnebel des naheliegenden Merſey vollbringen dieſes Wunder, das keines iſt. Nun war alles klar. Die Verkehrsflieger glaub⸗ Vier Länder ſuchen eine ſchöne Ausreißerin 6 5.— „ f 4 Die 18 Jahre alte Helene Araujo, die Tochter des ehemaligen Präſidenten von San Salvador, die von den Poliziſten von 4 Ländern geſucht wurde, ſeitdem die junge Ausreißerin aus einem engliſchen Penſionat durchbrannte und mit einem Fiſchdampfer nach Frankreich flüchtete. Von Frankreich begab ſie ſich in Männerkleidung nach Liſſabon, von wo ſie wieder nach Paris abgeſchohen wurde. Dort iſt das Mädchen, das dem Rauſch⸗ gift verfallen iſt, jetzt vor der Ankunft ihrer Eltern wieder ſpurlos verſchwunden. ten, daß ein fremder Aeroplan direkt auf ſie zuraſe, verſuchten entſetzt in letzter Sekunde ein Ausweichen unter Nichtbeachtung aller aerodynamiſchen Geſetze und— fanden den Tod. Zwei Militärflieger haben nach dieſer Entdeckung den Spuk von Davy⸗ hullme ausprobiert. Beide begegneten ſich ſelber, aber beide wußten nun Beſcheid und flogen geradewegs in die geſpenſtiſche Erſcheinung, in ihr düſteres Spiegelbild hinein. Damit war und iſt das Rätſel vom Kilometerſtein 23,9 der Luft gelöſt. Die männliche Stimme vom Nebenraum Papagei verhütet einen Mord— Zwei 17jährige Räuber und ihr Bezwinger Im Rahmen einer Verhandlung vor dem Düſſel⸗ dorfer Jugendgericht wurde der dramatiſche Ablauf eines Raubüberfalles aufgerollt, der an Phan⸗ taſtik von keinem Kriminalroman, von keinem Schauerfilm übertroffen werden kann. Am 28. Juli d. J. iſt die achtundfünfzigjährige, geſundheitlich ſehr hinfällige Beſitzerin einer zvolo⸗ giſchen Handlung am Düſſeldorfer Wehrhahn im Begriff, ihren Laden zu ſchließen. Sie hat bereits die Rolljalouſtien heruntergelaſſen und will gerade die Ladentür abriegeln, als zwei junge Burſchen ſich hereindrängen. Die Frau fragt nach ihrem Begehr; die beiden fungen Burſchen, die Hüte tief in das Geſicht ge⸗ zogen, die Köpfe geſenkt, geben keine Antwort. Die Frau fragt noch einmal, fragt ein drittes und viertes Mal. Die Burſchen bleiben ſtumm vor ihr ſtehen. Die Situation wird unheimlich. Nichts iſt zu hören als das leiſe Zwitſchern von ein paar noch nicht eingeſchlafenen Vögeln, das Raſcheln der Eidechſen im großen Terrarium. Die Angſt ſchnürt der alten Frau die Kehle ab, ihr wird ſchwach, aber mit den letzten Kräften verſucht ſie noch einen verzweifelten Bluff. Sie ruft zum leeren Nebenzimmer hin:„Mann, warum haſt Du denn die Ladentür nicht abge⸗ ſchloſſen?“ Wirkungslos bleibt der Trick. Die jungen Bur⸗ ſchen wiſſen offenbar Beſcheid. Schattenhaft, ſpukhaft und drohend ſtehen ſie vor der Frau. Sie wachſen, ſie werden rieſengroß, unwirklich, und gerade als die gepeinigte Frau in einer Ohnmacht zuſammenſinken will, ſpürt ſie die Hände des einen an der Gurgel. Sie iſt klein und ſtech, aber die Todes⸗ angſt reißt ſie jetzt auf zu einer Kraftleiſtung, wie ſie nie im Leben eine vollbracht hat und nie wieder eine vollbringen wird. Ohnmacht und Schwäche fal⸗ len von ihr ab, und ſie fährt mit ihren Händen dem Burſchen in die Augen, daß er auſſchreiend zurücktaumelt. Da iſt auch ſchon der andere wie ein Tiger auf ſie losgeſprungen, Fauſtſchläge hageln auf ſie nieder, ſtie ſpürt ein paar Zähne ausfallen, ſinkt zuſammen, und da— gerade als ſie ſieht, wie der eine der Bur⸗ ſchen in die Taſche faßt und ein langes feſtſtehendes Meſſer herausholt, führt ſie eine gnadenvolle Ohn⸗ macht aus dem Grauen des Augenblicks fort. Als ſie wieder aufwacht, ſieht ſie ſich allein. Ne⸗ ben ihr auf dem Boden liegt ihre Handtaſche mit der Tageseinnahme. Und aus dem Nebenzimmer klingt eine männliche Stimme Inzwiſchen ſind Paſſanten auf zwei Burſchen auf⸗ merkſam geworden, die fluchtartig aus dem Laden herausgeſtürzt waren. Sie wurden feſtgenommen. Man fand bei ihnen eine Piſtole, ein langes feſt⸗ ſtehendes Meſſer und einen Totſchläger. Sie geſtanden auf der Polizei nach langem Leugnen ſthließlich ein, den inzwiſchen von der Frau gemeldeten Raubüberfall und den Mordverſuch begangen zu haben. Sie ſeien aber geflohen, als ſie vom Nebenraum her eine männliche Stimme hörten. Erſt jetzt in der Gerichtsverhandlung, bei der die beiden jungen Burſchen, die erſt ſiebzehn Jahre alt waren, zu je ſieben Monaten Gefängnis verurteilt wurden, erfuhren ſie, wem die„männliche Stimme“ gehörte. Einem großen Papagei, der ſich im Neben⸗ raum mit Selbſtgeſprächen die Zeit vertrieb. Er rettete ſeiner Herrin das Leben und den beiden jungen Banditen erſparte er den Fluch, Mörder zu ſein.„Schickſalsvogel“ nennen die Malaien den Papagei!. Das erſte Bild von der deutſchen Himalaya⸗Expedition 2 55 Blick vom Lager 4 gegen Karakorum. — Im Hintergrund das Himalaya⸗Gebirge. 6. Seite/ Nummer 499 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 26. Oktober 1932 Mannheimer Tag der Hausmuſil Auf Anregung der Arbeltsgemeinſchaft deut⸗ cher Berufsverbände zur Pflege der Haus- muſik“ ſoll am 22. November in ganz Deutſchland ein „Tag der deutſchen Hausmuſik“ durchgeführt werden. In der von der Ortsgruppe Mannheim⸗Heidelberg⸗Ludwigs⸗ hafen im Reichs ver ban d deutſcher Tonkünſt⸗ ler und Muſiklehrer einberufenen Vorbeſprechung er⸗ ſtattete Karl Eberts gewiſſenhaften, umſichtigen Bericht über die angebahnten örtlichen Vorbereitungen, die inner⸗ halb der Ortsgruppe nach Städten getrennt durchgeführt werden müſſen, da in dieſer Beziehung Mannheim, Hei⸗ delberg und Ludwigshafen nicht unter einen Hut gebracht werden können. Die in Mannheim zu treffenden Maß⸗ nahmen verfolgen als Hauptzweck die beſtmöglichſte Wer⸗ bung für die Idee des Tages der Hausmuſik und zwar unter Mitwirkung der Schuljugend, der Hausmuſik trei⸗ benden Kreiſe und der Muſilſtudſerenden aller Stufen, die in mehreren Muſikaufführungen zuſammengefaßt wer⸗ den ſollen. Der Programmentwurf ſieht zunächſt eine Aus⸗ ſtellung des Mannheimer Inſtrumenten⸗ und Muſikalien⸗ handels vor in Verbindung mit kammermuſikaliſchen Dar⸗ bietungen und dem Vorſpiel beſonders empfohlener Muſik⸗ ſtücke durch Mannheimer konzertierende Künſtler. Muſik⸗ aufführungen mit Mandolinenorcheſter von Schülern der oberen Volksſchulklaſſen, Darbietungen von Mitgliedern des RDM, der Stamitzgemeinde, des Liprunſchen Geigen⸗ chors, der Bruchſchen Kinderchorgruppe, Aufführungen von Mitgliedern der Hochſchule für Muſik uſw. ſollen das übrige Programm ausfüllen. Berückſichtigung im Geſamt⸗ rahmen wird die Werbekundgebung des Deutſchlandſenders finden, bei der Max von Schillings die Anſprache halten wird. Die Erklärungen der für die Förderung des Tages der Hausmuſik in Frage kommenden Stellen, Schuldirek⸗ tionen, Firmen und Verbände fielen durchweg in bejahen⸗ dem Sinne aus. Verſchiedene Ar beitsausſchüſſe werden fetzt die für die Durchführung der Veranſtaltung notwendigen Vorarbeiten treffen, damkt der„Tag der deutſchen Hausmuſik“ zu einer machtvollen Kundgebung für die Hausmuſik, die das beſte Bindeglied der Familie iſt, werden wird. „Mit Schwert und Pflug durch Afrika“ Für deutſche Kolonien warb eine anregende Veranſtal⸗ tung im J Farbenſagal. Die Mitglieder des Frauen⸗ vereins vom Roten Kreuz, des Vereins für Deutſche über See und des Boyeriſchen Krie⸗ gerbunds waren in großer Zahl erſchienen. Nach ſchmiſ⸗ ſigen Muſikſtücken der Schutzpolizeikapelle begrüßte Haupt⸗ mann Stepp den Redner des Abends, den Kommandeur der pfälziſchen Schutzpolizei, Oberſtleutnant Peter. ſeiner lebendigen, kernigen und humorvollen Art verbrei⸗ tete ſich dann Oberſtleutnant Peter über das Thema: „Mit Schwert und Pflug durch Afrika“ Er begann mit einem Abriß der Kolonkolgeſchichte Deutſch⸗ lands: wie uns zuerſt Togo und Kamerun durch Dr. Nachti⸗ gal, dann Südweſtafrika durch Lüderitz und Sſtafrika durch Dr. Peter und die Deutſch⸗Oſtafrikaniſche Geſellſchaft ge⸗ wonnen wurden. Als früherer Offizier der Schutztruppe schilderte der Vortrogende deren Enkſtehung, Ausrüſtung und Verwendung aus eigener Erfahrung. Wer im Licht⸗ bild die weiten, waſſerloſen Steppen und Wüſten mit ihren gefährlichen Wanderdünen ſah, begriff, warum die Truppe beritten ſein mußte. Zumal im großen„Orlog“, dem Auf⸗ ſtand der Hereros, deren Führer Witboi, Cornelius und Maharerv gleichfalls im Bilde gezeigt wurden, galt es den gefährlichen Feind raſch zu verfolgen oder bei Uebermacht zu entrinnen. War doch jeder deutſche Soldat verloren, der als einzelner den feindlichen Schwarzen in die Hände ſiel. Die Schwierigkeit der Truppenbeſörderung wurde er⸗ ſichtlich beim Anblick des Wörmanndampfers, der 600 Mann mit ebenſovielen Pferden zu verfrachten hatte, und deſſen Landung bei der ſchweren Dünung große Mühſal brachte. Und ſo folgten weitere reizvolle Schilderungen: Askarts im„Buſch“, Felobahn Feſte und vieles andere Erleben. Den dankboren Beifall der Zuhörer deutete Bezirks⸗ obmann Stepp als den entſchloſſenen Willen aller: zu⸗ ſammenzuarbeiten, damit Deutſchland die für unſer Volk lebensnotwendigen Kolonien zurückerhält.—0— * Mannheimer Hausfranenbund. Donnerstag, 27 Okt. Vortrag über 0 Pädagogiſches Spielzeug.(Näheres An⸗ zeige.) * Ein Vortrag über Zuckerkrankheit findet am 27. Okt. im Thalyſia⸗Vortragsſaal, 0 2, 2, ſtatt.(Weiteres Anzeige.) Wir hörten. Muſik aus Mannheim Men muß ohne Einſchränkungen zugeben, daß die von der Mannheimer Beſprechungsſtelle zur Sendung gelangen⸗ den muſikaliſchen Darbietungen auf einer hohen, zum Teil auf einer ſehr hohen Stufe ſtehen und künſtleriſch in jeder Hinſicht befriedigen. Da ſich aber das Mannheimer Pro⸗ gramm faſt nur aus Konzerten zuſammenſetzt, ſo könnte mam ja eigentlich voll und ganz zufrieden ſein, wenn nicht der Wunſch bei den Hörern vorhanden wäre, gelegentlich etwas Bodonſtändiges in engerem Sinn zu hören. Mit feinem Empfinden und angenehm klingender Stimme ſang Olga Renate Kreiß, von H. F. Redl i ch überaus feinſinnig am Flügel begleitet, Arien von Graun, Haſſe, Gluck, Bach und Haydn, die mit dieſer Arienſtunde ſelten zu hörende Werke vermittelte. Die Mandolinengeſellſchaft„Mignon 1922“ hatte Pech; ihr Mandolinenkonzert mußte einer„Stunde der Reichs⸗ regierung“ zum Opfer fallen. Aber aufgeſchoben iſt ja nicht aufgehoben. Marcelle Bächtold mit ihrer Kammermuſik⸗ F lJaſſe ſcheint nun regelmäßig am Mannheimer Mikro⸗ phon zu Gehör zu kommen. Durch Marcelle Bächtold (Klopter), Claire Diochon(Violine), Joſef Imhof(Bratſche) und Fritz Sommer(Cello), erfuhr das Klavierquartett op. 41 von Saint⸗Saens eine plaſtiſche Wiedergabe, mit der man ſich durchaus einverſtanden erklären konnte. In einem von dem Philharmoniſchen Orche⸗ ſter Mannheim unter Rudolf Boruvkas Leitung be⸗ ſtrittenen Unterholtungskonzert wirkte der frühere Helden⸗ tenor des Mannheimer Nationaltheaters Alfred Fär⸗ bach mit, der erneut ſein großes Können unter Beweis ſtellte und der zugleich bewies, daß er über eine im Rund⸗ funk gut durchkommende Stimme verfügt, die man gerne öfters hören möchte. e ſtellte ſich noch im Mannheimer Senderaum in der Stunde des Chorgeſongs der„Liederkranz Schönau“ unter Leitung von Muſikdirektor Ludwig Treiber⸗ Heidelberg vor. Der Chor verfügt über recht anſprechendes Stimmenmaterial, das nur hier und da noch eines geringen Schlifſes bedarf. Reue Sender in Leipzig und Frankfurt Nachdem die betriebsmäßige Erprobung des neuen Groß⸗ rundfunkſenders Leipzig einwandfrei verlaufen 5 wird der Sender auf der bisherigen Frankfurter Welle 770 KHz (389,3 m) am 28. Oktober, mit dem Tagesprogramm be⸗ ginnend, in Betrieb genommen. Gleichzeitig damit wird auch der neue Rundfunkſender Frankfurt(Main) auf der bisherigen Leipziger Welle 1157 kHz(259,3 m) feine Tä⸗ tigkeit aufnehmen. i Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober 2 Mhein⸗Pegel 21 22. 24 258. 28. Neckar⸗Pegelſ 22. 24 25. Basel..150,08 0,120,240, 72 Aihehnmeller.70.74 1951,47 4,07 Mannbeim.49 2,262.36.89 Kehl. 2852,69.18 2,182, 0[ Jagſtfeld.. 0,80.429,91,22 Maxau. 84.88 9,44 8,80.25 Heilbronn„1, 106 5,19 528 Mannheim.48 2,48 2,32 2,40 2,65 Plochingen. 9 0,35 0,33 Taub.71.69 1,60 1— 2,08 l Köln 1,252.44.00 1,88 2,16 14 Rekorde wurden verbeſſert Aus der neuen ſüddeutſchen Leichtathlelik-Höchſtleiſtungsliſte Wie alljährlich nach Schluß der Leichtathletik⸗Saiſon iſt auch für das Jahr 1932 eine neue leiſtungsliſte herausgegeben worden, die gegenüber der letzten Veröffentlichung im Jahre 1931 nicht weniger als 14mal(11mal bei den Männern und Zmal bei den Frauen) verbeſſern werden konnte. Metzner⸗Eintracht Frankfurt konnte die 400 Me⸗ ter⸗Beſtzeit des Mannheimers Neumann von 47,9 auf 47,7 Sekunden ſtellen. Schilgen⸗Darmſtadt iſt erſtmals für die 1000 Meter und anſtelle von Hel⸗ ber ⸗Stuttgart für 3000 Meter eingetragen. Der Frankfurter Welſcher verbeſſerte die ſeit 1926 durch Steinhardt⸗Karlsruhe gehaltene Spitzenleiſtung im 110 Meter⸗ Hürdenlauf um zwei Zehntel Sek. auf 15,0 Sekunden. In den Staffeln gab es keine Aenderung, dagegen ſetzte Fr. Reichel⸗ München beide Beſtleiſtungen im Gehen herunter. Der Stuttgarter Scheck übertraf die bisherige Weitſprung⸗Leiſtung. Bonneder⸗ Regensburg konnte ſeine eigene Hochſprung⸗Höchſt⸗ leiſtung ebenfalls verbeſſern. Neue Beſtleiſtungen gab es dann noch bei den Männern im Hammerwerfen durch Mang ⸗ Regensburg, im Schleuderballwer⸗ fen durch Lampert⸗ Karlsruhe und im Zehnkampf durch Demetz⸗ Stuttgart. Die Frauen⸗Verbeſſerungen beziehen ſich auf den Diskuswurf, den Frl. Reuter ⸗Frankfurt von 38,34 auf 40,70 Mtr. hinaufſetzen konnte, auf Speer⸗ werfen, das Frl. Fleiſcher⸗ Frankfurt von 39,92 auf 44,25 Meter verbeſſerte und auf den Fünfkampf. Die bisherige Leiſtung von 348 Punkten durch Frl. Fleiſcher⸗ Frankfurt ſtellte Frl. Gelius auf 361 Punkte. Nach wie vor bleiben diejenigen über 800 Meter aus dem Jahre 1912 beſtehen. Die Höchſtleiſtungsliſte, abgeſchloſſen mit dem 20. Oktober 32, hat jetzt folgendes Ausſehen: füddeutſche Höchſt⸗ als die beiden älteſten Rekorde und Dreiſprung der Männer Männerwettbewerbe: 100 Meter: 10,3 Sek., Eldracher⸗Eintracht Frankfurt(Keijo in China, 17. 9. 32). 200 Meter: 21,1 Sek., Eldracher⸗Eintracht Frankfurt(Mann⸗ heim, 30. 6. 29). 300 Meter: 34,4 Sek., Dr. Wichmann⸗Eintracht Frankfurt (Berlin, 3. 8. 29]. 400 Meter: 47,8 Sek., Metzner⸗Eintracht Frankfurt,(Han⸗ nover, 2. 7. 32). 500 Meter::06,63 Min., Amberger⸗F V Karlsruhe Fronk⸗ furt, 1922). 800 Meter: 152 6 2,2 Min., H. Braun⸗Münchner Sc(Stock⸗ 1 Schilgen⸗ASc Darmſtadt(Stock⸗ holm, 16. 10. 32). 1500 Meter::59,2 Min., Schilgen⸗ASc Darmſtadt(Darm⸗ ſtadt, 2, 8. 31).. 3000 Meter::37, Min., Schilgen⸗ASc Darmſtadt(Bre⸗ met, 5000 Meter: 15:04.5 Min., H. Helber⸗ES Stuttgart(Ber⸗ lin, 4. 8. 29). 10 000 Meter: 31:53,4 Min., E. Bedarff⸗Eintracht Frankfurt (Wien, 8. 9. 22). i 15 Km.: 49:47,5 Min., E. Bedarff⸗Eintracht Fronkfurt (Frankfurt, 24. 9. 22). 1 eee Bedarff⸗Eintrocht Frankfurt(Frank⸗ 24, 9. 22). furt, Marathon::53:35,6 Std., Jäckel⸗Saar Saarbrücken(Ber⸗ lin, 3. 8. 30). Hürdenläufe: 110 Meter: 14,8 Sek., Welſcher⸗Eintracht Frankfurt(Han⸗ nover, 3. 32). 200 Meter: 24,5 Sek., Dr. Wichmann⸗Eintracht Frankfurt (Berlin, 18. 8. 29). 400 Meter: 55,9 Sek., Klor⸗Polizei Karlsruhe(Mannheim, 30. 6. 29). 1 5 65 „5 Staffeln: 4 mal 100 Meter: 40,0 Sek., Eintracht Frankfurt mit Metz⸗ ner, Metzger, Wichmann, Eldracher(Breslau, 22. 7. 29). 5 mal 100 Meter: 53,4 Sek., Kickers Stuttgart mit Neef, Möbus, Schmid, Hubrich, Corts(Stuttgart, 5. 9. 25). 10 mal 100 Meter::46,9 Min., Eintracht Frankfurt(Darm⸗ ſtadt, 12. 7. 31). Schwedenſtaffel::58,2 Min., Phönix Karlsruhe(Berlin, 11. 9. 26). 4 mal 400 Meter::22,2 Min., Kickers Stuttgart mit Single, Seriba, Jauch, Heidenreich(Berlin, 2. 8. 30). Olympiſche Staffel::34,56 Min., MTG Mannheim mit Wellenreuther, Apfel, Hebel, Neumann(Köln, 14. 9. 24). 3 mal 1000 Meter::45,6 Min., 1860 München mit König, Hoffmann, Jenuwein(Leipzig, 7. 6. 26). 4 mal 800 Meter::06 Min., Kickers Stuttgort mit Mitte⸗ rer, Arnold, Single, Paul(Stuttgart, 1929). 4 mal 1500 Meter: 16:51,6 Min., 1860 München mit König, Schrötter, Jenuweinz Hoffmann(Breslau, 6. 8. 27). Gehen: 5000 Meter: 23:57 Min., F. Reichel⸗Bajuwaren München (München, 29. 5. 32).. 5 50 Km.::43:05,4 Std., F. Reichel⸗Bajuwaren München (München, 5. 5. 32). Springen: Weitſprung: 7,31 Meter, Scheck⸗Kickers Stuttgart(München, 19. 6. 32). Dreiſprung: 14,17 Meter, Bäuerle⸗1860 München(München, 3 2 2. 5. 12). Hochſprung: 192 gensburg, 6. 8. 32).„ 5 Stabhochſprung: 3,90 Meter, Reeg⸗Opel Rüſſelsheim(Fret⸗ burg, 31. 8. 32). 5 Stoßen und Werfen: Kugel, beſtarm., 15,61 Meter, Uebler⸗Politei (Mannheim, 30. 6. 29). Meter, Bonneder⸗Jahn Regensburg(Re⸗ Nürnberg (Frankfurt, 8. 8. 27). 5 Steinſtoßen: 10,63 Meter, Dr. v. Halt⸗ DS (Frankfurt, 0. 6. 21) 5 Diskus: beſtarm., 46,66 Meter, Steinbrenner⸗TV 60 Ffm., (Aſchaffenburg, 27. 8. 22). Diskus, beidarm.: 3 Meter, Buchgeiſter⸗Freiburger FC. (Freiburg, 5. 7. 25). ö Speer, beſtarm.: 62,10 Meter, Buchgeiſter⸗Freiburger FC. (Karlsruhe, 19. 6. 21) München, Hammerwerfen: 46,18 Meter, Mang⸗Jahn Regensburg, (Regensburg, 12. 6. 32). 5 Schleuderball: 59,70 Meter, Lampert⸗ FV Karlsruhe, (Karlsruhe, 2. 9. 32). Speer, beidarm.: 97,15 Meter, (Leipzig, 8. 8. 26). a Zehnkampf: 705,230 Punkte, P. Dometz⸗Stuttgarter Kick., (Stuttgart, 5. 6. 32) Frauen: Günther⸗Kickers Stuttgart, 100 Meter: 12.1, Gelius⸗ 1860 München,(Mannheim, 80. 6. 29).. 200 Meter: 25,2, Dollinger⸗1. Fe Nürnberg,(Magde⸗ Fürg 7 7. 81 4— 800 Meter::16,8, Dollinger⸗t. Fc. Nürnberg,(Magde⸗ burg, 2. 8. 31). 80 Meter Hürden: burg, 2. 8. 31). 8 4 mal 100 Meter: 48,8, 1860 München,(Nürnberg, 20. 7. 80). (Kellner, Karrer, Holzer, Gelius). 10 mal 100 Meter: 214,2, Eintracht Frankfurt,(Frank⸗ furt, 14. 5. 81). a 1 Weitſprung: 5,63 Meter, Weigele⸗Polizei⸗Stuttgart,(Stutt⸗ dart, 14. 8. 30). 1 960 55 1,525 Meter, Bonnetsmüller⸗1860 München, (München, 10. 6. 27). l Kugelſtoßen: 12,88 Meter, Fleiſcher⸗Eintracht Frankfurt, (Frankfurt, 24. 8. 30). Kugelſtoßen, beidarm.: (Ulm, 4. 8. 29). 12,3, Haux⸗Eintr. Frankfurt,(Magde⸗ 21,47 Meter, Jungkunz⸗Ulm 94, Diskus: 40,70 Meter, Reuther⸗Sc 80 Frankfurt,(Frank⸗ fürt,. 9. 32). f. f Speerwerfen: 44,25 Meter, Fleiſcher⸗Eintr. Frankfurt, (München, 19. 6. 32). Speerwerfen, beidarm.: furt,(Ulm, 4. 8. 29). 57,05 Meter, Haux⸗Eintr. Frank⸗ Ballwerfen: 71,55 Meter, Fleiſcher⸗Eintr. Frankfurt, (Höchſt, 9. 6. 29).. 5 Fünfkampf: 361 Punkte, Gelius⸗Jahn München,(Wien, 27. 8. 82). Zum Jußball-Cänderkampfſ gegen Angarn Deulſche Nationalelf mit Erſatz Schütz, Gramlich und Fiſcher ſagen ab Die deutſche Fußball⸗Nationalmannſchaft, die am kom⸗ menden Sonntag in Budapeſt gegen Ungarn ſpielen ſoll, erfährt durch die Abſagen der ſüddeutſchen Spieler Schütz, Gramlich(beide Eintracht Frankfurt) und Fiſcher(FC Pforzheim) eine bedauerliche Schwächung. Für dieſe drei Leute dürfte ein wirklich vollwertiger Erſatz nicht zu fin⸗ den ſein. Der Grund der Abſagen liegt woder bei den Spielern, noch bei ihren Vereinen. Die Frankſurter Ein⸗ tracht hätte Schütz und Gramlich gerne freigegeben. Da ihr aber der Verbands⸗Spielausſchuß nicht geſtattete, das am gleichen Tage fällige ſchwere Verbandsſpiel gegen Union Niederrad in Niederrad unter„Vorbehalt“ zu ſpielen, ſo war es nur zu gut verſtändlich, daß die Ein⸗ tracht dem Dy B eine Abſage erteilen mußte. Der Ver⸗ bands⸗Spielausſchuß war der Anſicht, daß eine evtl. not⸗ wendig werdende Wiederholung des Spieles Niederrad— Eintracht wegen Terminſchwierigkeiten nicht möglich ſei. Sücddeutſchland will unter allen Umſtänden mit ſeinen Mei⸗ ſterſchaftsſpielen ſpäteſtens Mitte Dezember ſchließen, um Weltkampf oder Schauturnen Kommt das Kunſtturnen Deulſchland— Schweiz zuſtande? Der Männerturnwart der DT, Direktor S chneider⸗ Leipzig, machte anläßlich einer Preſſebeſprechung in VBer⸗ lin intereſſante Ausführungen üher die deutſch⸗ſchweizeri⸗ ſchen Beziehungen im Kunſtturnen. Bereits ſeit dem Oktober v. J. laufen die Verhandlungen zwecks Austra⸗ gung eines Länderwettkampfes Deutſchland— Schweiz, der auf den 4. Dezember nach Leipzig angeſetzt worden iſt. Bis heute liegt aber eine bindende Zuſage des Eidgenöſ⸗ ſiſchen Turnvereins noch nicht vor. Nun ſind gerade die deutſch⸗ſchweizeriſchen Beziehungen im Kunſtturnen ſo eng; zwiſchen ſüddeutſchen und ſchweizeriſchen Vereinen gibt es faſt Sonntag um Sonntag Wettkämpfe. Beim letzten Eidgenöſſiſchen Turufeſt in Aarau war die Deutſche Turnerſchaft nicht nur mit einer offiziellen Riege, ſondern mit vielen anderen Turnern beteiligt. Eine Zuſage der Schweiz zu einem Länderkampf ſollte eigentlich nicht ſchwer zu erreichen ſein. Aber in dieſem Falle ſpielen ſchwerwiegende Gründe mit, die eine Ver⸗ einbarung bisher noch nicht zuſtande kommen ließen. Es iſt dies die unterſchiedliche Wertung. Die De wertet nach ihrem eigenen Syſtem, die Schweiz nach den internatio⸗ nalen Beſtimmungen. Und da liegt der Haſe im Pfeffer, Die De will von ihrer Wertungsmethode nicht abgehen; die Schweizer ſagen ſich nicht zu Unrecht: was internatto⸗ nal Geltung hat, ſollte für die deutſchen Turner ebenfalls maßgebend ſein. die Veranſtaltung nicht als Wettkampf, ſondern als Schau⸗ turnen aufzuziehen. Aber auch dieſer Vorſchlag hat beim Eiödgenöſſiſchen Turnverein nicht viel Gegenliebe gefun⸗ den, wie aus dem beharrlichen Schweigen der Schweizer hervorgeht. Wie wäre es, wenn ſich die Deutſche Turnerſchaft ein⸗ mal die internationale Wertung zu eigen machen würde? Einmal muß ſie doch kommen und zwar ſchon mit Rückſicht auf die Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin. Da werden unſere Kunſtturner, die an dieſer Veranſtaltung wohl kaum ſehlen können, gezwungen ſein, ſich den internatio⸗ nalen Beſtimmungen zu unterordnen. Je eher man alſo dazu übergeht, ſich auf die internationale Wertung umzu⸗ ſtellen, deſto beſſer werden ſich dann 1936 unſere Vertreter damit abfinden. Der Länderkampf gegen die Schweiz wäre eine gute Gelegenheit, den Anfang zu machen. Die Championatskämpfe der Reiter Noch immer führt E. Haynes die Liſte der erfolg⸗ reichen Flachrennenjockeys mit ziemlich erheblichem Vor⸗ ſprung an. Dem Amerikaner, der bis einſchließlich 25. Ok⸗ tober von 312 Ritten 56 erfolgreich geſtaltete, wird das Championat umſo weniger entgehen können, als O. Schmidt in Straußberg nicht reiten will.„Otto“ war in 51 von 277 beſtrittenen Rennen ſiegreich. Den dritten Platz nimmt nach wie vor J. Staroſta ein mit 264 Rit⸗ ten und 48 Siegen. Dann folgen W. Printen(41), K. Narr 88), J. Pinter(635), M. Schmidt(30), A. Zimmermann, 14 Die Di will nun den Ausweg wählen, B. Hamann, W. Genz(je 26), E. Pretzner, H. Knoche und G. Streit(je 25 Siege). Sicherer Champion der Hin dernisreiter iſt W. Wolff, der 44 Sieger ſteuerte, nicht weniger als 18 mehr als ſein gefährlichſter Rivale H. Müſchen. Nach Müſchen folgt W. Hauſer mit 23 Siegen, nur um einen Punkt getrennt von J. Unterholzner. Hinter dieſer Spitzen⸗ gruppe rangieren dann H. Weber(18), J. Pinter(13), B. Ahr(12) und R. Naumann(11 Erfolge). Ganz offen iſt das Championat der Herren reiter, da G. H. Oehme mit 22, W. E. Peters mit 21 und Oblt. v. Horn mit 20 Siegen dicht beieinanderſtehen. Es folgen dann M. Wiehler und P. Gilde mit je acht Stegen vor K. Schlitzkus, C. Scharfetter, E. v. Moßner und H. Schmidt mit je ſieben Erfolgen. Damen-Handball-Verbandsſpiele Als Abſchluß zu der Frage der Damen⸗Handball⸗Ver⸗ bandsſpiele laſſen wir noch einen Sportmann aus Lud⸗ wigshafen zu Wort kommen. Er weiſt darauf hin, daß ein Schiedsrichter, ganz gleich wie er heißt, ein Spiel durch⸗ führen ſoll, wenn es die Platz⸗ bzw. die Witterungsver⸗ hältniſſe zulaſſen.„Ich mache beſonders aufmerkſam,“ ſchreibt der Einſender,„daß der Platz zu Beginn und während des ganzen Spieles ſpielfähig war, denn der feine Regen, der nur 5 Minuten andauerte, hat der Spiel⸗ fähigkeit des Platzes in keiner Weiſe geſchadet. Sie hätten ſehen müſſen, daß nur die Damen mit Turnſchuhen auf dem naſſen Gras ausrutſchten. Wären eben alle Spie⸗ lerinnen Beſitzerinnen von vorſchriftsmäßigen Handball⸗ ſchuhen geweſen, dann wäre vielem Uebel geſteuert worden. Es iſt klar, daß man bei naſſem Wetter, wo man durch die unvorſchriftsmäßigen Schuhe beſtimmt keinen feſten Stand hat, immer verſucht, ſich im Gleichgewicht zu halten, auch wenn es auf Koſten des Gegners geht. Roheiten kamen in dem Spiel nicht vor, wenn ich auch nicht verkenne, daß das Spiel hart war. 0 Ich muß es beiden Mannſchaften zu Ehren ſagen, daß ſie ſich eines auſtändigen Spieles befleißigten, aber ohne eine Unſchönheit wird es wohl kaum ein Kampfſpiel geben. Den Sieg in dieſem Spiel entſchied nicht der robuſte Kör⸗ per, ſondern das beſſere Wurfvermögen. In punkto Tech⸗ nik waren ſich die Mannſchaften gleich. Im Laufvermögen ſind die MTG.⸗Damen beſſer, wenn der Boden trocken iſt. In der Taktik aber war BfR. überlegen. Ich bin froh, duß das Handballſpiel ein Volksſport geworden iſt und ſich immer mehr ausbreitet. Leute, denen aber irgend etwas beim Handballſpiel gleich auf die Ner⸗ ven ſchlägt, gehören nicht auf unſere Spielfelder.“ ** Damit ſchließen wir die Debatte über die Damen⸗ Handball⸗Verbandsſpiele. Herr Menkes wollte keine un⸗ gerechte Kritik üben, ſondern lediglich vorhandene Mängel aufzeigen. Wenn die Debatte über die Damen⸗Handball⸗ ſpiele manches zur Verbeſſerung beiträgt, iſt der Zweck, der von Anfang an verfolgt wurde, vollkommen erfüllt. IL. Z AHNPASTA mit ing nei Med — unſeres ſchon an Weihnachten mit den Endſpielen beginnen zu können. Am 4. Dezember gebraucht der ſüddeutſche Ver⸗ band die Frankfurter Spieler aber außerdem noch für das Repräſentatipſpiel Paris— Süddeutſchland in Paris. Die Erſatzleute für die Nationalelf Albrecht, Janes, Huber b Nach den Abſagen von Schütz, Gramlich und Fiſcher hat der Spielausſchuß des DB noch am gleichen Tage die Erſatzleute beſtimmt. Albrecht(Fortung Düſſeldorf ſpielt für Fiſcher Rechtsaußen, Janes(Fortuna Düſſel⸗ dorf) beſtimmt anſtelle von Gramlich den Poſten des rechten Läufers ein und an die Stelle von Schütz tritt der K V⸗ Verteidiger Huber. Angarns Mannſchaft komplelt Der ungariſche Verbandskapitän Dr. Mariaſſy hat jetzt ſeine Mannſchaft für den Fußball⸗Länderkampf gegen Deutſchland am kommenden Sonntag ebenfalls end⸗ gültig nominiert. Ungarn ſtützt ſich lediglich auf die Ver⸗ treter von zwei Vereinen, Ferenezvaros und Ujpeſt. Die Elf wird in folgender Aufſtellung antreten: Tor: Hada (FT); Verteidigung: Dudas(Ujpeſt), Kronenber⸗ ger(FTC); Läufer: Borſany(Ufpeſt), Saroſi, Lazar (beide FTC); Sturm: Morofzy, Auer(beide Ujpeſt), Javor(FTC), Toldi(FT), Deri(Törekves),. Tageohaleucles Mittwoch, 26. Oktober Nationaltheater: Nachm.⸗Schülervorſtellung für die Höheren Schulen:„Der Freiſchütz“, Rom. Oper von C. M. von Weber, Anfang 15 Uhr.— Abends:„Argonnerwald“, Schauſpiel von Georg von der Vring, Miete M 6, Son⸗ dermiete M 3, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel des Kammerſängers Hans Gredinger in„Das Land des Lächelns“, Operette von Franz Lehär, Anfang 20.15 Uhr. Volkshochſchule: Vortrag von Geheimrat Prof. Dr. Fried⸗ rich Panzer, Heidelberg, über„Mythus und Volks⸗ ſage“, 20.15 Uhr in der Harmonie D 2, 6. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. 0 Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt zur Weinleſe in die Pfalz mit Kelterei⸗ und Kellereibeſichti⸗ gung, ab 14 Uhr Paradeplotz. 5 Weinberg, D 5, 4: Konzert in der Weinlaube, 20 Uhr. Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Kabarettſtunde, 20 Uhr Abend⸗ vorſtellung. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). 5 Tanz: Caſaſö. Palaſthotel, Pavillon Kaiſer 535 Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. 528 Lichtſpiele: Gloria⸗Palaſt:„Der Draufgänger“.— Palaſt⸗Theater:„Schuß im Morgengrauen“.— Alhambra⸗Theater:„Mata Hari“.— Capitol: „Der träumende Mund“.— Roxy⸗ Theater: „Liebe, Scherz und Ernſt“.— Scala⸗Theater: „Die große Fahrt“.— Schauburg:„Quick“.— Univerſum:„Sehnſucht 202“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellung:„Schattentheater und Puppenſpiel“. Geöffnet werktags von 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags von 11—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donneestag u. Freitag, jew. von 19.30— 21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Ngtur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge. öffnet von 15—17 Uhr. DB———————————— Chefredakteur: H. A. Meißner 1 Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt-Handelstell! Kurt 4-Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u Lokales: Richard 1— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: 92 Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und 8 Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannheim R 1,—6 Für unverkangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporte Geſchäftliche Mitteilungen *Das Krankheitselend durch Rheuma brauchte nicht zu ein. Viele Rheumatiker rühmen beiſpielsweiſe den inſſer⸗Rheumatismus⸗Tee, durch den ſie ihre Schmerzen los wurden. Wie dieſer Tee hilft, ſagt eine 1 von Dr. Zinſſer u. Co. aus Leipzig in der heutigen Nummer lattes. Vg44 ix mlinzenmsiehiaben Naufkrafli. 1 Ausſichtsturm mit um⸗ 88G e288 5 3 5 — ede 2 heim, gd e⸗ igde⸗ gd e⸗ 80). ank⸗ tutt⸗ chen, furt, 94, ank⸗ furt, ank⸗ furt, zien, 3 * * — 9 * — 7 4 1 * 1 1 1 Mittwoch, 26. Oktober 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 499 Badiſche Siedler ziehen nach Schlesien Bauern wandern nach Fürſten-Ellguth aus * Karlsruhe, 25. Okt. Letzter Tage haben ſich im Hauptbahnhof Karls⸗ ruhe neun Siedler familien zuſammengefun⸗ den, um gemeinſam nach ihrer neuen Heimat, Fürſten⸗Ellguth in Schleſien(Kreis Oels), zu fahren. Ein Teil ihrer männlichen Angehörigen be⸗ findet ſich ſchon einige Wochen auf dieſem Gut und hat dort am Aufbau der Siedlung mitgeholfen. Nun ſind die noch in der Heimat befindlichen Siedler dorthin umgezogen. Ihren bisherigen Wohnſitz in Wilferdingen, Ellmendingen, Gemmingen, Legels⸗ hurſt und Reichenbach(Amt Ettlingen) haben ſie verlaſſen, um für ſich und ihre Kinder eine aus⸗ kömmliche Exiſtenz zu ſchaffen. Trotzdem war es für dieſe Familien ſicher nichts Leichtes, den Mut zu fin⸗ den, ihre alte Heimat zu verlaſſen. Schon am Mon⸗ tag, den 17. Oktober, haben ſie ihr Mobiliar, ihre landwirtſchaftlichen Geräte und Maſchinen in Güter⸗ wagen verladen und zum Verſand gebracht. Fürſten⸗ Ellguth iſt, wie faſt alle badiſchen Siedlungen, lands⸗ mannſchaftlich geſchloſſen. Daher werden die Siedler um ſo ſchneller das Heimweh vergeſſen. Sämtliche Siedler haben die koſtenloſe Beratung der Reichsſtelle für Siedlerberatung, Zweigſtelle Baden in Karlsruhe, Schloßplatz 19, in Anſpruch genommen und wurden von dieſer Stelle umgeſiedelt. Der Leiter der Reichsſtelle für Siedler⸗ beratung, Dipl.⸗Landw. Bauer, hat ſie auf der Fahrt begleitet und wird einige Tage auf dem Sied⸗ lungsgut bei ihnen verbleiben. Zum Abſchied in Karlsruhe hatten ſich außer Ver⸗ wandten und Bekannten der in ihre neue Heimat fahrenden Siedler auch der Leiter der Siedlungs⸗ abteilung des Miniſteriums des Innern, Miniſte⸗ rialrat Dr. Imhoff, ſowie Reg.⸗Rat Faißt ein⸗ gefunden, die den Siedlern den beſten Erfolg in ihrer zweiten Heimat wünſchten. In ſinniger Weiſe hatte man den Siedlerfamilien noch Fähnchen ge⸗ geben, die bei den Siedlern und beſonders bei ihren Kindern große Freude hervorriefen. Als der Zug ſich langſam in Bewegung ſetzte, winkten die gelbrot⸗ gelben Farben zum Abſchied, bis ſie in der Dunkel⸗ heit verſchwanden. Die Reichsbahndirektion Karls⸗ ruhe hat auch bei dieſer Fahrt wie bei den anderen Umzügen einen bis zur Endſtation(Biſchwitz) durch⸗ laufenden Sonderwagen bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt. Es ſei hierfür bei dieſer Ge⸗ legenheit der Reichsbahndirektion Karlsruhe von al⸗ len Siedlern beſtens gedankt. Auch ſei an dieſer Stelle der Dank an das badiſche Miniſterium des Innern zum Ausdruck gebracht, das einigen Sied⸗ lern durch Gewährung von Heimatkrediten die Um⸗ ſiedlung ermöglicht hat und der badiſchen Siedler⸗ beratungsſtelle ſtets fördernd zur Seite ſteht. Das Badnerland wünſcht den Siedlern Glück und Erfolg in ihren neuen Heimat. Aus Baden Amtliche Perſonal veränderungen Ernannt wurde der außerordentliche Profeſſor Dr. Ernſt Theodor Nauck an der Univerſität Mar⸗ burg zum planmäßigen Proſektor am anatomiſchen Inſtitut der Univerſität Freiburg. Auf Anſuchen in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt wurde Oberlehrer Karl Egon Martin in Herdwangen; Oberlehrer Jakob Weber in Legelshurſt und Hauptlehrer Karl Beyrle in Säckingen. Vom freiwilligen Arbeitsdienſt * Bruchſal, 25. Okt. Mit dem idealen Ziele der Pflege der Kameradſchaft und der Volksgemeinſchaft trafen ſich hier am Sonntag die freiwilligen männ⸗ lichen Arbeitsdienſte des Arbeitsamtsbezirks Bruch⸗ ſal⸗Bretten. Damit waren ſportliche Wett⸗ kämpfe verbunden, an denen ſich über 400 funge Menſchen beteiligten. Die leichtathletiſchen Kämpfe nahmen vormittags ihren Anfang. Nachmittags zog man in feſtlichem Zuge durch die Stadt, worauf die Preisverteilung erfolgte. An Wundſtarrkrampf geſtorben * Mühlhauſen(Amt Wiesloch), 26. Okt. In der Heidelberger Klinik ſtarb der 15jährige Bäckerlehr⸗ ling Emil Brecht, Sohn des Karl Brecht von hier. Der junge Mann hatte ſich in ſeiner Lehrſtelle in Wiesloch durch einen Stur z am Knie verletzt. Es trat Wundſtarrkrampf hinzu, der den Tod des jungen Mannes zur Folge hatte. Zum Großfeuer in Landshauſen * Landshauſen bei Ettlingen, 26. Okt. Wie wir erfahren beläuft ſich der Gebäudeſchaden auf etwa 30 000 /, der der Fahrniſſe auf etwa 25 000 Mark. Das Vieh konnte gerettet werden. Tödlicher Sturz von der Leiter * Neuenbürg, 25. Okt. Der 70 Jahre alte fiber Schreiner Matthäus Feſſele ſtürzte beim Obſtpflücken von der Leiter. Mit ſchweren Rückgrat⸗ verletzungen wurde er ins Krankenhaus eingelie⸗ fert, wo er geſtern ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Wegen Betrugs und Konkursverbrechens verurteilt * Konſtanz, 25. Okt. Das Erweiterte Schöffen⸗ gericht Konſtanz verurteilte den Kaufmann Franz Weiß in Konſtanz wegen Konkursvergehens und fortgeſetzten Betrugs zu einer Geſamtgefäng⸗ nisſtrafe von einem Jahr. Der Staatsanwalt hatte zwei Jahre beantragt. Die Anklage legte dem Angeſchuldigten zur Laſt, daß er als Inhaber der Firma Franz Weiß, Großhandlung, Spezialhaus in Strümpfen, Handſchuhen und Wollwaren, über deren Vermögen das Konkursverfahren eröffnet worden war, ſeine Handels bücher in einer Weiſe geführt habe, daß ein Ueberblick über den Vermögensſtand des Geſchäftes unmöglich war, da er wichtige Geſchäftsvorfälle nicht gebucht hatte. So fehlten u. a. ein aufgenommenes Darlehen von 20 000 und ein ſolches von 5000 4A. * Fr Ladenburg, 26. Okt. Auch Häuſer haben ganz beſonders in unſerem Alt⸗Ladenburg ihre Geſchichte. So ſind es heute 100 Jahre, daß der Großvater von Frau Philipp Kegler, von Weinheim kom⸗ mend, ſein Haus in der Färbergaſſe von der jüdi⸗ ſchen Gemeinde käuflich erworben und eine Färberei errichtet hat. Dieſer Handwerker färbte den Bauern das ſelbſtgeſponnene Leinen mit Indigo⸗Blau und druckte die Kattunſtoffe mit der Hand. Auch der Vater Kegler druckte und färbte noch die Stoffe, be⸗ zog aber ſchon nebenher Stoffe aus Großfabriken, bis die Anilinfarben und die Fortſchritte in den Webereien die Spinnerei und Färberei unrentabel erſcheinen ließ und das Gewerbe der Färber aus⸗ ſtarb. Wie aber ſich das Geſchäft durch drei Gene⸗ rationen hindurch vererbte, ſo vererbte ſich tradi⸗ tionell auch die Kundſchaft von Großmutter, Mutter und Tochter. * Offenburg, 25. Okt. Das Schwurgericht Offen⸗ burg verurteilte den ſeit 1926 in Offenburg anſäſſi⸗ gen, in Küſtrin gebürtigen Kaufmann Alb. Riedel, der in Offenburg ein Büroartikelgeſchäft betreibt, wegen fahrläſſigen Falſcheides zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von ſieben Monaten, worauf vier Monate Unterſuchungshaft angerechnet werden. 5 * Triberg, 26. Okt. Am Samstag konnte Bäcker⸗ meiſter Adolf Ketterer, der letzte hieſige Vete⸗ ran von 1870/1, ſeinen 85. Geburtstag feiern. Der Badiſche Kriegerbund verlieh Ketterer im ver⸗ V gangenen Jahr das Bundesehrenkreuz 1. Klaſſe und die Kameradſchaft Badiſcher Leibgrenadiere das Kameradſchaftsabzeichen in Gold Aus der Pfalz Einbruch— 400 Mark geſtohlen * Fraukenthal, 25. Okt. In der Privatwohnung eines hieſigen Gaſthauſes wurde abends durch Oeff⸗ nen eines Schreibtiſches mit einem Nachſchlüſſel ein Diebſtahl verübt, wobei den unbekannten Tätern etwa 400 Mark Bargeld und eine Herren⸗ taſchenuhr mit goldener Kette in die Hände fielen. Die Landesverratsaffäre Wacker nd. Germersheim, 25. Okt. Wie uns mitgeteilt wird, iſt die Spionageaffäre des ehemaligen Rohr⸗ mattenfabrikanten Ferdinand Wacker von hier jetzt in ihrer Vorunterſuchung abgeſchloſſen. Wacker wurde bekanntlich vor etwa einem Jahre verhaf⸗ tet und in Unterſuchungshaft eingeliefert, weil er in dem dringenden Verdacht ſtand, mit franzöſiſchen Offizieren Spionage getrieben zu haben. Wacker hat ſich nun am Montag, den 7. November vor dem Oberſten Landesgericht in München wegen Landes⸗ verrats zu verantworten. Das allgemeine Zeugnis über Wackers Verhalten nach dem Beſatzungsabzug iſt für ihn ſehr ungün⸗ ſtig. Wacker hat ſich durch ſeinen öfteren Aufenthalt in Frankreich mehr und mehr der Spionage verdäch⸗ tig gemacht. Er lebte in zweiter Ehe mit einer Frau, die eines Tages nach Frankreich überſiedelt war, wo ſie ſich heute noch aufhält. Eine Pirmaſenſer Erinnerung an Rat Dr. Rottmann * Pirmaſens, 25. Okt. Der vor einigen Tagen in München geſtorbene Rat am bayeriſchen Verwal⸗ tungsgerichtshof, Dr. Hermann Rottmann, der im Jahre 1917 vom Felddienſt nach Pirmaſens als Vorſtand des Bezirksamts kam, hat ſich dadurch in Pirmaſens und in der Pfalz einen Namen gemacht, daß er, als die franzöſiſchen Truppen im Dezember 1918 zwei Tage vor dem im Waffenſtillſtand ver⸗ einbarten Termin die Grenze überſchritten, ſich ſo⸗ fort zum kommandierenden General nach Bitſch be⸗ gab und dort die Zurückziehung der Trup⸗ pen bis zum vereinbarten Zeitpunkt forderte. Die Franzoſen haben damals dieſem Erſuchen auch Rech⸗ nung getragen, doch veranlaßten ſie als Repreſſalie gegen Dr. Rottmann, daß er ſofort nach dem Ein⸗ rücken der Truppen die Pfalz verlaſſen mußte. Hohe Schmuggelſtrafen * Zweibrücken, 25. Okt. Das Amtsgericht verur⸗ teilte geſtern den Fabrikarbeiter Bernhard Herle aus Bürſtadt(Ried) wegen Schmuggels von Ziga⸗ retten und Tabak zu acht Monaten Gefäng⸗ nis und 46 000 Mk. Geldſtrafe evtl. 92 Tagen Ge⸗ fängnis, ferner zu 4288 und 290 Mk. Werterſatz. In der gleichen Sache wurde der Kontrolleur Lud⸗ wig Leiß aus Lampertheim zu 30 000 Mk. Geldſtrafe evtl. 60 Tagen Gefängnis, ferner zu 4288 Mk. Wert⸗ erſatz evtl. 42 Tagen Gefängnis verurteilt, ferner der Maurer Karl Feß aus Wattweiler zu fünf Monaten Gefängnis, 61000 Mk. Geldſtrafe evtl. 122 Tagen Gefängnis und weiter zu 4288 Mk. und 192 und 783 Mk. Werterſatz. Der Reiſende Heinrich Lange aus München⸗Gladbach, der die Waren aus dem Saargebiet nach der Pfalz geſchmuggelt hatte, erhielt vier Monate Gefängnis und 15 000 Mf. Geld⸗ ſtrafe. Ferner lautete das Urteil gegen ihn auf 783 Mark Werterſatz.. * 0 Ludwigshafen, 26. Okt. Geſtern morgen hat ſich ein verheirateter 70 jähriger Tagner offenbar wegen langwieriger Krankheit in ſeiner Wohnung erhängt. Nach bargebiete Diphtherie⸗Erkrankungen * Heilbronn, 24. Okt. Seit einiger Zeit geht in der Heilbronner Kinderwelt ein unheimlicher Gaſt um, die Diphtherie. Bisher ſind ſeit Anfang dieſes Jahres in Heilbronn 70— 80 Diphtherie⸗ fälle zu verzeichnen, wovon acht tödlichen Aus⸗ gang nahmen, davon ſeit Ende Auguſt allein vier. Es iſt aber feſtzuſtellen, daß gerade in letzter Zeit die Erkrankungsfälle zurückgegangen ſind, ſo daß bei Beachtung der getroffenen Maßnahmen ein Ende der Epidemie zu erwarten iſt. Auch in einigen Orten der Umgebung ſind einige Fälle vorgekommen, von denen einer tödlichen Verlauf genommen hat. Doppelwohnhaus niedergebrannt „Wildberg(D/ Nagold), 26. Oktober. Hier brannte das Doppelwohnhaus des Friedrich Roller und Hans Finkbeiner vollkommen nieder. Außer dem Vieh konnte nicht viel gerettet werden. Die beiden Brandgeſchädigten ſind ver⸗ ſichert. 2 8 J 6 n SS S 8 . IJ 2 N* 3 N 2 N 8 . 5 5 J , D So uie dus, N beim ſllnſiubel. an erster Stellę AfA steh.“ Ata hat durch hervorragende Güte und Billig- keit schnell den ersten Platz unter den Putz- und Scheuermifteln erobert. In Ala haben Sie eine sparsame, hygienische und viel- seitige Pufzkraft. Mit Aid können Sie alle Gegenstände aus Holz, Mefall oder Stein, auch die empfindlichsten, schonend säubern. Das geht rasch und mühelos! Frische und Glanz sind im Augenblick da. Soviel Vorzüge, soviel Nutzen für nur wenige Pfennige! Wirklich: Sie sparen beim Scheuern und Putzen ie alle, die Henkel's Ata benutzen Auch für Aluminium bestens bewährt! Aluminium trocken putzen! 4 127 f i 5 puixt und feinigt alles flergestelſt in den persi weren Nehmen Sie zum Aufwaschen, Spülen und Reinigen Henkels 1 4 1 MHittwoch, 26. Oktober 1932 Deuische Gasolin AG. Starke Preis verlusſe Unsichere Aussichien Wie bereits angekündigt, ſchließt das am 31. März 1932 beendete Geſchäftsjahr der Deutſchen Gaſolin AG. zu Ber⸗ Uin⸗ Charlottenburg mit einem neuen Verluſt von 170 888 Mark, ſo daß ſich der vorzutragende Geſamtverluſt auf 2 917 625„ ſtellt. Der Betriebsüberſchuß betrug 8,69 9,41) Mill. 4, während Handlungsunkoſten 6,18(), Zin⸗ ſen, Bankſpeſen uſw. 0,85(0,94) und Abſchreibungen 1,83 (2,54) Mill.& erforderten. Wie im Bericht ausgeführt wird, ſetzte ſich die Schrump⸗ fung des Bedarfs u. der Zuſammenbruch geregelter Preis⸗ verhältniſſe in verſtärktem Maß fort. Für einen großen Teil der Produkte wurden nicht einmal die Koſt⸗ preiſe erzielt. Im Betriebsſtoffgeſchäft, beſonders in Leuna⸗ Benzin, wurde wieder eine Umſatzſteigerung erzielt. Der darniederliegende Straßenbau in Verbin⸗ dung mit den Finanzſchwierigkeiten der öffentlichen Hand wirkte weiterhin lähmend auf den Aſphaltabſatz, weshalb eine vorübergehende Schließung der Fabrik Emmerich er⸗ forderlich wurde. Auch im Schmierölgeſchäft waren die Marktverhältniſſe überaus ſchlecht. Der Geſellſchaft erwuchs hier durch weitere Preisnachläſſe mit Rückſicht alf ihre noch immer ungünſtige Rohölbaſis ein beſonders gro⸗ ßer Verluſt. In den chemiſchen Produkten der A. Rie⸗ heckſche Montanwerke AG., Halle, und Gewerkſchaft Meſſel waren die Umſätze für Kerzen und Wachſe rückgängig. Im Abſatz der Braunkohlenteer⸗ und Schieferöle machte ſich ein verſtärkter Wettbewerb bemerkbar. In der Bilanz ſind Anlagewerte mit 8,9(9,1) Mill. Mark, Grundſtücke mit 1,08(1,08), Gebäude mit 1,88(1,88), Beteiligungen mit 0,19(0,20), Waren und Materialien mit 3,87(4,54), Schuldner mit 7,35(8,39) und Gläubiger mit 15,38(17,07) Mill. 4 ausgewieſen.— Am Anfang des laufenden Geſchäftsjahres haben ſich die Umſätze und Preiſe weiterhin verſchlechtert. * Eine Erklärung der Schweizeriſchen Diskontbank. Die Schweizeriſche Diskontbank in Genf erklärt, daß die Lage ihres Kaſſabeſtandes normal ſei und weiſt darauf hin, daß ihr im übrigen die auf das Prioritäts⸗ aktienkapital von 40 Millionen noch nicht einbezahlten 20 Millionen Franken zur Verfügung ſtehen, daß ſie aber an deren Einberufung gegenwärtig nicht denke. Die An⸗ gaben ütber einen Appell an die Hilfe des Staates werden in allen ihren Teilen als erfunden bezeichnet. Die Bank erklärt weiter, daß es zur Stunde verfrüht erſcheint, von irgendwelchen Reorganiſationsmaßnahmen zu ſprechen. Die ganze Erörterung der Frage einer etwaigen Reorganiſa⸗ tion ſei einſtweilen zurückgeſtellt, und jedenfalls in dieſer Richtung zumindeſt vor dem Abſchluß des Rechnungsjahres nicht zu erwarten. Gegen den Redakteur des Genfer ſozial⸗ demokratiſchen Blattes„Le Travail“, Nationalrat Nicole, hat die Bank auf dem Zivilweg einen Prozeß wegen Kre⸗ ditſchädigung angeſtrengt. * Speyerer Volksbank embcß, Speyer. Die Bilanz⸗ ſumme iſt um 0,23 Mill. geſtiegen. Kaſſenbeſtand, Bank⸗ guthaben, Wechſel und Wertpapiere betragen 2,68 Mill. J, denen ſofort fällige Verbindlichkeiteß von 1,7 Mill. gegenüberſtehen. Die Kontokorrentaußenſtände und Dar⸗ lehen betragen rund 5,10(5,27) Mill. /, die Spareinlagen und Depoſiten 4,45(4,48) Mill. 1, die Kontokorrenteinlagen 1,4(1,77 Mill. J. Die Zahl der Mitglieder hat ſich mit 3378 nicht geändert. 5 Sanierung der Rocksfroh-Werke AG. Heidenau Bel 40 v. H. Umſatzrückgang hat die Geſellſchaft zum erſten Male ſeit 5 Jahren mit Verluſt abgeſchloſſen. Einem auf 9,24(1,00) Mill./ geſunkenem Rohertrag ſtehen gegenüber 0,(0,76) Unkoſten, 0,16(0,12) für Zinſen, 0,4(0,7) Abſchreibungen und nach Verrechnung des vor⸗ jährigen Gewinnvortrages von 0,8(0,24) noch 0,27 Ver⸗ luſt(i. VB. 0,28 Reingewinn). Zu Sonderabſchreibungen auf Anlagen werden 1/29 Mill., auf Beſtände 0 und auf Außenſtände 0,58 angefordert, ſo daß alſo 2,04 Mill. 4 zu decken ſind. Wie bereits gemeldet, ſoll das Ak. im Verhältnis von:1 herabgeſetzt und damit 2,25 Mill.& gedeckt werden, während die reſtlichen 0,90 durch Auflöſung bzw. Herabminderung der offenen Rücklagen gewonnen werden. Die Bilanz bringt dieſe Sanierung bereits zum Aus⸗ druck und verzeichnet: Immobilien 1,77(2,86), Betriebs⸗ anlagen 0,(0,5), Kaſſe und Wechſel 90,38(0,52), Außen⸗ ſtände 0,5(1,96), Rohmaterial 0,833(0,54) und Fabrika⸗ tionsbeſtände 0,91(1,59), andererſeits bei 2,5(4,5) Aktien⸗ kapital und 0,225(0,61) offenen Rücklagen noch 0,1(0,11) Teilſchuldverſchreibungen, 0,34(0,37) Hypotheken, 1,45(1,87) Mill. 4 Kreditoren. Duxer Kohlenverein, Berlin.— Auflöſung beſchloſſen. Die H dieſer zum Deag⸗ Konzern gehörenden Ge⸗ ſellſchaft genehmigte den Abſchluß(nach 6671/ Abſchrei⸗ bungen ohne Gewinn und Verluſt). Zwei Aktionäre mit HANDELS- ub der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZEII Erneuſe Insolvenz der Mannheimer Gummi Die frühere Mannheimer Gummi„Gutta⸗ percha⸗ und Aſbeſtfabrik, die im September 1930 ſchon einmal inſolvent wurde und im Januar 1981 einen Vergleich auf der Baſis von 50 v. H. abſchloß, wodurch die Warengläubiger voll befriedigt wurden, wäh⸗ rend die Großgläubiger mit einem Teil ihrer Forderungen ſtillhielten, hat am Dienstag erneut die Zahlungen ein⸗ geſtellt. Der ſeinerzeitige Vergleich war von einer Sa⸗ nierung dergeſtalt begleitet, daß nach Einzug von 5900 Mark VA. das AK. von 1,2 Mill./ auf 120 000 4 herab⸗ geſetzt und durch Neuzeichnung durch die Großgläubiger wieder auf 520 000/ erhöht wurde. Parallel mit dieſer Sanierung lief der Verkauf der Aſbeſtfabrik an die Deutſchen Aſbeſtwerke, Berlin. Der Vergleich wurde erfüllt, trotzdem ſchon damals die Verwaltung Bedenken gegen die Höhe der Quote dem Gläubigerausſchuß gegenüber zum Ausdruck brachte. Der Ausſchuß hielt jedoch einen 50proz. Nachlaß für geboten, weil die Geſellſchaft ausreichend ſaniert er⸗ ſchien und er mit einer Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage glaubte rechnen zu dürfen. Tatſächlich hatte es auch anfänglich den Anſchein, als ov das Geſchäft ſich zufriedenſtellend entwickeln würde. Die Verwaltung wurde reorganiſiert und der Vorſtand der Geſellſchaft erneuert. Bei der Reorganisation aber ſtellte ſich ſchon heraus, daß man in der Beurteilun 9 der Aktivwerte zu optimiſtiſch war. Es er⸗ gab ſich hieraus nachträglich die Notwendigkeit bedeu⸗ tender Abſchreibungen(nach unſerer Kenntnis 200— 300 000/ auf Warenlager und Außenſtände, die aber 3. T. aus Reſerven gedeckt werden konnten), die weſentlich die Dispoſitionen beim beabſichtigten Aufbau des Geſchäf⸗ tes ſtörten, das an und für ſich nicht unerhebliche Mittel zum Wiederanlauf benötigte. Zwar gelang es der Geſchäftsleitung, die Groß⸗ gläubiger zur Stundung eines nicht unerheblichen Teils ihrer fällig geweſenen Quote(etwa 250 000), zu bewegen, ohne daß dadurch natürlich eine Dauerentlaſtung erreicht wurde. Durch die fortſchreitende Verſchlechterung der allgemei⸗ nen Wirtſchaftslage entfiel mehr und mehr die beim 50proz. Vergleich ins Auge gefaßte maßgeblichſte Vorausſetzung. Sparmaßnahmen konnten die ungünſtigen Um⸗ ſtände nur unzureichend ausgleichen. Trotz alle⸗ dem gelang es der Leitung im Frühjahr 1932 feſte Abſchlüſſe zu befriedigenden, in ausreichendem Maße und von durchaus ſolventen Kunden hereinzubekommen, die eine Beſchäftigung der Fabrik bis zum Ausgang des Jahres ſicherſtellten. Damit glaubte man der Situation Herr geworden zu ſein. Dieſes Ziel wäre wohl auch, wie wir dem Rundſchreiben an die Gläubiger entnehmen, exreicht worden, wenn ſich nicht in der Fabrikation Schwierigkeiten er⸗ geben hätten. Die Produktion ließ quantitativ und quagli⸗ tativ nach. Das war um ſo bedenklicher, als feſte Abſchlüſſe zu erfüllen woren. Verhandlungen zwiſchen der Beleg⸗ ſchaft und der Geſchäftsleitung über eine Ermäßigung des Lohnniveaus blieben ergebnislos, obwohb eine ſolche Ermäßigung im Intereſſe der Wettbewerbsfähigkeit für unumgänglich notwendig gehalten wurde. Als Anfang September Neueinſtellungen vorgenommen werden ſollten und die Geſellſchaft auf Grund der Notver⸗ ordnung von der gefetzlich gegebenen Möglichkeit der Sen⸗ kung des Lohnniveaus Gebrauch machen wollte, broch ein wilder Streik aus, der heute noch andauert. Den ſich ergebenden Folgen war das Unternehmen ſchließlich nicht mehr gewachſen und ſah ſich deshalb geſtern gezwungen, die Zahlungen einzuſtellen. Zur Zeit wird an dem Status gearbeitet, angeſtrebt wird ein gerichtlicher Vergleich. Die erſte Gläu⸗ bigerbeſprechung iſt auf den 4. Nov. anberaumt. Neben den Großgläubigern ſind etwa 110 Lie⸗ feranten mit rd. 185 000/ an der Inſolvenz beteiligt gegen insgeſamt 1,24 Mill./ beim erſten Vergleichs⸗ verfahren. Nach der Bilanz per 31. Dezember 1931, die mit einem kleinen Verluſt von 15 365/ abſchließt, waren noch rund 100 000/ Bankenforderungen vorhanden, während die Lieferantenguthaben 271000 /, Darlehen 222 000/ und Hypotheken 240 000/ betragen. In der Bilanz waren offene Reſerven von rund 100 000/ und eine Delkredererückſtellung von 108 000% vorhanden. Ob und wieweit auch die Aktionäre von der neuen In⸗ ſolvenz in ihrem bereits 10:1 reduzierten Beſitze betroffen werden, läßt ſich zur Stunde keineswegs ſagen. Feſt ſteht nur, daß der neue Status einen nicht unerheblichen Verluſt aufweiſen wird. 10 000/ Kapital gaben ſowohl zur Bilanzgenehmigung wie zur Beſchlußfaſſung über die Liquidation der Geſell⸗ ſchaft Widerſpruch zu Protokoll. Die Entlaſtung der e wurde bei Stimmenthaltung der Oppo⸗ ſitton erteilt. Im Berichtsjahr 1931 wurde lediglich die Fproz. Erdöl⸗Aktien⸗Dividende auf nom. 380 000/ Deut⸗ ſche⸗Erdöl⸗Aktien vereinnahmt. Nachdem die ſteuerlichen Verhältniffe klargeſtellt ſeten, beantrage man die Liguida⸗ tion und zwar derart, daß diejenigen deutſchen Erdbl⸗ Aktien, die nach Tilgung der in der Bilanz mit 0,041 (0,042) Mill. ausgewieſenen Verbindlichkeiten ſich noch in der Liquibationsmaſſe befinden werden, an die Aktionäre in Natura nach Verhältnis ihrer Aktienbeteiligung am Verein ausgeſchüttet werden. * Ach Budernsſche Eiſenwerke, Wetzlar. In der geſtri⸗ gen AR⸗Sitzung wurde der J Vertrag mit der Heſſen⸗Naſſouiſchen Hütten⸗ Verein Gm b.., Steinbrücken, einſtimmig genehmigt und be⸗ ſchloſſen, die ao. G, welche ebenfalls über den Abſchluß des Ic Vertrages und den Umtauſch von mindeſtens 76 v. H. der Geſellſchafter⸗Anteile des Hütten⸗Vereins gegen Buderus⸗Aktien zu beſchließen haben wird, guf den 24. 11. d. J. nach Frankfurt a. M. einzuberufen. * Verkauf des Feinblechwalzwerkes des Siegen⸗Solinger Gußſtahlaktienvereins, Solingen. Nachdem die Verhond⸗ lungen der Norddeutſchen Eiſengeſellſchaft A G, Berlin, wegen eines Erwerbs des Feinblechwalz⸗ werkes des Siegen⸗Solinger Gußſtahl⸗Aktien⸗Vereins, So⸗ lingen, zu keinem Ergebnis geführt haben, wird jetzt ge⸗ meldet, daß die„Hanſa⸗Ciſen⸗ und Metallhan⸗ delsgeſellſchaft mbH in Düſſeldorſ“, die be⸗ reits den größten Teil der ſonſtigen Anlagen des Siegen⸗ Solinger Gußſtahl⸗Aktien⸗Vereins erworben hat, nun auch das Feinblechwalz werk gekauft hat. (O Kapitalerhöhung Vomag Betriebs AG., Plauen i. V. — Zur Finanzierung des reichlichen Auftragsbeſtandes. (Eig. Dr.) Wie wir erfahren, wird am 25. ds. Mts. der Af. der Vomag(Vogtländiſche Maſchinen AG.) Betriebs Acc. eine Kapitalerhöhung beſchließen. Die Ge⸗ ſellſchaft verfügt über einen reichlichen Auftrags⸗ beſtand von einigen Mill. J, zu deſſen Finanzierung das neue AK. geſchaffen werden muß. Das anläßlich der Gründung der Auffanggeſellſchaft nur mit 9,6 Mill., be⸗ meſſene AK. ſoll zu dieſem Zweck auf 1,5 Mill.„ voraus⸗ ſichtlich erhöht werden. Falls man ſich auch bereits jetzt ſchon zur Ausübung der Option auf Uebernahme der Fa⸗ brikgebäude der in Konkurs gegangenen alten Vomag AG. entſchließt, dürfte eine AKk.⸗Erhöhung von 0,6 bis zu 8 Mill.& erfolgen. Die Beſchlüſſe des AR. aus der heutigen Mofor Columbus dividendenlos Beweriungsausfall durch ungünsfige Börsenlage Die der BBC. naheſtehende Motor Columbus A G. für elektriſche Unternehmungen, Ba⸗ den(Schweiz) mußte, wie bereits gemeldet, auf Debitoren 1,6 Mill. Franken abſchreiben und ferner für Minder⸗ bewertung der Effekten 64 Mill. Fr., zuſammen alſo 65,7 Mill. in Rechnung ſtellen, die durch Beanſpruchung des Aktivſaldos der Erfolgsrechnung von 15,8 Mill., ferner der ab. Reſerve von 15 Mill. und der Reſerve unter Kre⸗ ditoren von 2,7 Mill. teilweiſe gedeckt werden kann. Offen bleibt noch ein Poſten„Bewertungsausfall“ in Höhe von 33,2 Mill., dem der beſtehenbleibende Reſervefonds mit 9,35 Mill. und das Aktienkapital von 93,5 Mill. Franken gegenüberſtehen(i. V. 5 v. H. Dividende aus 10,08 Mill. Fr. Reingewinn). Die Geſellſchaft bemerkt nun in ihrem Geſchäftsbericht, daß der Ausfall durch die ſeit dem Monat Juni ein⸗ getretene Beſſerung der Börſenkurſe weſent⸗ Lich zurückgegangen ſei. Wenn die Geſellſchaft von der ungünſtigen Börſenlage verhältnismäßig hart betrof⸗ fen worden ſei, ſo liege die Urſache namentlich in ihren bedeutenden Beteiligungen an ſüdamerikani⸗ ſchen Unternehmungen. Die Geſellſchaft iſt u. a. auch an der Südo merikaniſchen Elektrizitätsgeſellſchaft und der Schweizeriſch⸗Amerikaniſchen Elektrizitätsgeſellſchaft intereſſiert. Die Ertrags rechnung weiſe abzüglich des letzt⸗ jährigen Vortrages einen Aktivſaldo von 9,4 Mill. Fran⸗ ken auf gegenüber 9,6 Mill. im Vorjahre. Die Geſellſchaft macht aber darauf aufmerkſam, daß die Beteiligungen an den Kraftwerken wirtſchaftlich gut angelegt ſeien. Trotz aller Schwankungen der Börſenkurſe und einzelner Devi⸗ ſen ſeien ſie, auf lange Sicht betrachtet, bleibende Werte, da der Bedarf an elektriſcher Energie notwendi⸗ gerweiſe weiter beſteht. Die Elektrizität⸗, Erzeugungs⸗ unb Verteilungsgeſellſchaften, an denen ſie beteiligt ſei, haben im allgemeinen auch im Berichtsfahre gut Der Energierückgang hielt ſich in nem Rahmen. Schon im letzten Jah tive zur Erſtellung einer Höchſtſpann über das Gotthard⸗Maſſip ergri den teſſiniſchen Waſſerkraftwerken einen n Abſatzgebieten nördlich der Alpen zu ſchaffen. Dieſe wich⸗ tige Leitung könnte vorausſichtlich noch dieſes Jahr dem Betrieb übergeben werden. 6 Der Geſchäftsbericht bemerkt, daß noch zu beachten ſei, daß erſt im laufenden Geſchäfts fahre die Aus⸗ wirkungen der gegenwärtigen Wirtſchaftslage auf die Ein⸗ gut gearbet eſcheide⸗ die Initia⸗ — itet. 5 gänge aus gewiſſen Beteiligungen beſonders fühlbar ſein werden und daß in einzelnen Ländern, in denen die Ge⸗ ſellſchaft Intereſſen habe, die Möglichkeit einer Verſchär⸗ fung der bereits vorhandenen Transferſchwierigkeiten be⸗ ſtehe, wodurch ſich die Hereinnahme der Erträge der in dieſen Ländern liegenden Gelder noch ſchwieriger geſtalten könne. In der Schlußbilanz haben ſich die Effekten durch die Minderbewertung von 196,4 Mill. im Vorjahre auf 138,4 Mill. vermindert. Die Debitoren ſind von 55,6 auf 43 Mill. zurückgegangen, die Kreditoren ermäßigten ſich von 31 auf 17,4 Mill. Franken. Die Entwicklung der Bilanz zeigt folgende Zuſam⸗ menſtellung(in Mill. Franken): Wertpapiere 138,4(196,5), Bankguthaben 9,4(17,0), Schuldner 43,1(55,6), eingezahltes Aktienkapital 93,5(93,5), Rücklagen 24,3(24,3), Obligatio⸗ nen 102,5(107,4), Gläubiger 17,5(31,0). Sitzung bleiben nach der einen oder anderen Seite ab⸗ zuwarten. * Verluſtabſchluß der Hebezeug⸗ und Motorenfabrik AG, Karlsruhe. Der Abſchluß für 1931/32 per 31. März weiſt den Rohgewinn mit 174 489/ aus. Hiervon erforderten Betriebs⸗ und Hondlungsunkoſten 163 758 /, Steuern 14 414 /, Zinſen 27700. Nach Berückſichtigung der mit 28 78/ vorgenommenen Abſchreibungen ergibt ſich bei 100 000% Act. ein Jahresverluſt von 8 235/(i. V. Ge⸗ winnvortrag 2976). * Betriebseinſchräukung im Schwediſchen Kugellager⸗ truſt. Wie aus Gotenburg mitgeteilt wird, wird auf den Fobriken des Schwediſchen Kugellagertruſts von jetzt an mangels Aufträge nur an vier Wochen ⸗ tagen gearbeitet werden, und zwar von Dienstog bis Freitag. Ohne dieſe Maßnahme hätten 600 Arbeiter ent⸗ laſſen werden müſſen, außer den 600, deren Entlaſſung be⸗ reits beſchloſſen iſt. Die Arbeiter haben die Betriebsein⸗ ſchränkung angenommen, verlangen aber Beſchneidung der Einnahmen der höheren Beamten. Die Aktien des Kugel⸗ lagertruſts zeigten daraufhin ſchwächere Tendenz. * Siemens⸗Konzern. Ende dieſer Woche findet eine AR⸗ Sitzung des Siemens⸗Konzerns ſtatt. In ihr wird, wie man annimmt, über den Verlauf des Geſchäftsjahres 1981/32 und die gegenwärtige Lage beim Konzern Bericht erſtattet werden. Mit der Bilanz ſelbſt wird ſich aber die AR⸗ Sitzung noch nicht zu befaſſen haben. * Die Ameribaner bauen das Düna⸗Kraftwerk. Die Er⸗ teilung des größten Bauauftrages, den Lettland bisher zu vergeben hatte, die Errichtung des Düna⸗Kraftwerkes, iſt jetzt entſchieden. Leider hat den Auftrag, der ein Objekt von 25—30 Mill. Golofranken darſtellt, nicht der Lah⸗ meyer⸗Konzern, ſondern die amerikaniſche Firma „The Foundation Company“ erhalten, obgleich das deutſche Angebot keineswegs ungünſtiger war. * Energie AG., Leipzig. Die Geſellſchaft ſchlägt eine Dividende von 6 v. H.(i. B. 7,5 v..) vor. Im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr ging der Stromabſatz um 16,5 v. H. zurück, während der Umſatzrückgang im Werkſtätten⸗ geſchäft 40 v. H. betrug. * Chemiſche Fabrik Goldenberg, Geromont u. Cie i.., Winkel im Rheingau. Bei dieſer in der Abwicklung befind⸗ lichen Geſellſchaft liegt nunmehr der Bericht der Li⸗ quidatoren für 1991 vor. Hiernach iſt das von dem früheren Aufſichtsratsvorſitzenden Nr. Neuberg als Gegen⸗ wert für Bürgſchaftsverpflichtungen übernommene Grund⸗ ſtüick im Zwangsverſteigerungsverfahren erworben worden. Der auf den 9. Nov. einberufenen HV. wurde zunächſt die Einziehung von 700 000„ Stammaktien vorgeſchlagen. Das reſtliche Aktienkapital wird um die 105 000/ Vorzugs⸗ aktien auf 600 000„ herabgeſetzt. Durch dieſe Kapitalver⸗ minderung wird der Verluſt von 904 000„ auf 255 000% unter Heranziehung von 41 000 in Anſpruch genommener Rückſtellungen ermäßigt. * AG. für pharmazeutiſche Bedarfsartikel vorm. Georg Wenderoth, Kaſſel.— Kapitalkürzung. Bei der Geſellſchaft kommen durch Auflöſung einer Beteiligung zuzüglich eines kleinen Reſtes Vorratsaktien 300 000% Stel. zur Ein ⸗ ziehung. Der AR beſchloß ferner, das danach verblei⸗ bende Stammaktienkapital im Verhältnis:4 auf 1,2 Mill. Mark zuſammenzulegen. Das am 30. 6. 32 be⸗ endete Geſchäftsfahr hat mit einem geringen Ver⸗ Uuſſt abgeſchloſſen, der jedoch durch die Zuſammenlegung abgegolten wird. Die GV. findet am 19. 12. in Kaſſel ſtatt.— Im Vorjahr wurde der nach Verteilung von 6 w. H. Dividende auf die Vorzugsaktien verbleibende Ge⸗ winn von 29 031, vorgetragen. Tüll⸗ und Gardinen⸗Weberei AG., Plauen.— Wieder ohne Dividende. Die Geſellſchaft wird für das Geſchäfts⸗ ahr 1991⸗32 wieder diytdendenlos bleiben(i. V. 745% erluſtvortrag). Die Liquidität ſei unverändert gut. Gründung eines Sparer-Schußbundes Nach langen Vorbereitungen wurde mit dem Sitz in Berlin ein Volksbund zum Schutze erſparten Vermögens gegen Angriffe auf Vertrags⸗ recht und Währungrecht gegründet. Für das Gründer⸗Komitee zeichnen Geh. Rat Dr. Springer, RA. Dr. Dix, Staatsſekretär z. D. Dr. Hein rici und Prof. Dr. Prion. Der Bund veröffentlicht einen Auf⸗ ruf, in dem u. a. folgendes geſagt wird: Starke Kräfte ſind ſeit Beginn der Kriſe bemüht, die Sanierung der Wirtſchaft durch ſchematiſche und generelle Maßnahmen einſeitig auf Koſten des mühſam er⸗ arbeiteten Sparvermögens herbeizuführen. Ein⸗ ſchneidende Eingriffe in die Rechte der Sparer ſind bereits erfolgt. Gleichwohl erzeugt jeder Tag neue Projekte, die über die Unverbindlichkeit der Verträge, z. T. ſogar über die Grundlagen der Währung unbekümmert hinweggehen. Dadurch wird das Mißtrauen genährt, der Sparſinn be⸗ einträchtigt, die Kapitalbildung gehemmt und letzten Endes der Kredit der Schuldner, denen geholfen werden ſoll, untergraben. Am härteſten aber rden, um] wirken ſich ſolche Maßnahmen und Projekte gegenüber den Sparern und Beſitzern feſtverzinslicher Werte aus. Ueber alle dieſe Kreiſe iſt bisher hinweg⸗ gegangen worden und wird weiter hinweggegangen, ſolange es ihnen im Gegenſatz zu allen übrigen Intereſſenten⸗ gruppen an einer geſchloſſenen Or ganiſation fehlt und die Parteipolitik von ihnen nichts zu hoffen und nichts zu fürchten hat. Sie boten bisher den geringſten Widerſtand dar, und darum war es leicht, ſchwierige wirt⸗ einſeitig auf ihre Koſten zu löfſen und einſeitig ihnen Opfer in angeblichem Intereſſe des Gemeinnutzes aufzuerlegen, hinter deſſen Flagge ſich nur allzu oft der Eigennutz mächtigerer Intereſſen ver⸗ birgt. Es muß endlich Front gemacht werden gegen Be⸗ ſtrebungen, welche Treu und Glauben erſchüttern und weite, für unſer ſtaatliches und geiſtiges Leben unentbehr⸗ liche Schichten mit Verelendung bedrohen. Das Programm des Volksbundes iſt deshalb: Für Treu und Glau⸗ ſchaftspolitiſche Probleme ben, für Wahrung der Verträge, für geſunde Währung, gegen Entrechtung der Sparer. Zur Aufgabe des„Volksbundes“ gehört nicht die In⸗ terſſenvertretung der Beſitzer von Dividenden wer⸗ ten oder ſonſtigen Beteiligungen an wirtſchaftlichen Unter⸗ nehmungen. Der Volksbund verfolge auch keine politi⸗ ſchen Intereſſen; er wendet ſich an alle Sparer und Beſitzer feſtverzinslicher Wertpapiere und iſt daher auch an die Spitzenverbände der deutſchen Kreditwirt⸗ ſchaft(u. a. Sparkaſſen⸗ und Giroverband, Zentralverband der Banken, Verband öffentlich⸗rechtlicher Kreditanſtalten) herangetreten mit der Bitte, bei ihren Kunden für den Volksbund und ſeine Idee zu werben. Die Verbände haben die Unterſtützung zugeſagt, ſo daß die Mitgliedſchaft auch bei jeder Bank oder Sparkaſſe(gegen einen Jahresbeitrag von 1%) erworben werden kann. Man wird alſo, da die Verbände auch aktiv werbend vorgehen wollen, damit rech⸗ nen können, daß alsbald eine große Zahl von Sparern dem Verband beitreten wird, ſo daß dieſer, bei geſchickter Füh⸗ rung, ſehr wohl eine erhebliche Bedeutung erlangen kann. Mittag-Ausgabe Nr. 499 Sanierung Wiener Kronenbräu Darmsſadi Zusammenlegung 31 O Darmſtadt, 25. Okt.(Eig. Dr.) Das am 1. 4. 31 an⸗ läßlich der Sanierung der o. HG. Gebr. Wiener in eine AG. mit 1,15 Mill./ umgewandelte Unternehmen ſchloß Ende 1931 bereits mit einem Ver hu ſt von rund 301 000%. Zur Verluſtdeckung und zum Ausgleich von Wertminderungen beſchloß nunmehr eine ao. GV. Ka⸗ pitalherabſetzung in erleichter Form von 1,15 Mill. auf 860 000 J. Es werden 70000 eigene Aktien ein⸗ gezogen und der Reſt von 1,08 Mill.„im Verhäl t⸗ nis 31 auf 360 000„ zuſammengelegt. Vom Sa⸗ nierungsbuchgewinn werden 301 000% zur Verluſtdeckung des letzten Geſchäftsjahres, 36 zur Bildung eines Reſervefonds und der Reſt von 383 000/ für außerordent⸗ liche Abſchreibungen verwand, nachdem bereits 70 000 1 aus der Einziehung der eigenen Aktien abgeſchrieben wurden. 5 5 Der bisherige Aufſichtsrat wurde wiedergewählt. Gegen die Wiederwahl von Klumps⸗Darmſtadt ſtimmten 38475 von insgeſamt 8154 Stimmen. Die Wahl des Direk⸗ tors Wieland von der Darmſtädter Volksbank wurde gegen 5161 Stimmen abgelehnt. Es ſteht zu erwarten, daß die rückſtän digen Steuern von mehreren hundert⸗ taufſend Mark im weſentlichen durch den heſſiſchen Staat und durch die Stadt Darmſtadt niedergeſchlagen werden, zum mindeſten ſei mit einem Steuernachlaß von rechnen. * Deutſche Parketitwerke AG., München.— Erxuenter Verluſtabſchluß. Die AG. ſchließt das Geſchäftsjahr 1931 erneut mit einem Verluſt, und zwar in Höhe von 440 207 /, ab, nachdem zur Deckung des Verluſtes aus dem Geſchäftsjahr 1930 von 1,03 zuzügl. des Verluſtvortrags aus 1929 von 0,17 Mill. 1(zuſammen netto 1,20 Mill.) das Aktien kapital von 1,80 auf nunmehr %60 Mill./ herabgeſetzt worden iſt. In der Bilanz, deren Geſamtſumme auf 3,2(5,36) Mill. zu⸗ rückgegangen iſt, haben faſt ſämtliche Poſten eine Verrin⸗ gerung erfahren. Grundſtücke und Gebäude(alles in Mill.) betragen nunmehr 0,82(0,86), Maſchinen 0,20 (0,24), ſonſtige Betriebseinrichtungen 0,115(0,17), Beteili⸗ gungen und Wertpapiere 0,20(0,20), Waren 1,23(2,20), Schuldner und Forderungen an Verkaufsgeſellſchaften 0,22(0,49), andererſeits Hypotheken 0,43(0,44), Bank⸗ ſchulden 0,05(0,76), Gläubiger 0,09(0,15), Akzepte 0,006 (0,52), Schulden an Konzerngeſellſchaften haben ſich auf 2,09(1,70) erhöht. Neueinsfellungen in der Indusirie * 535 Neueinſtellungen beim Bochumer Verein. Wie das Büro des Schlichters für Weſtfalen mitteilt, haben die Vereinigten Stahlwerke, Abteilung Bochumer Verein, 535 Arbeiter neu eingeſtellt.. * Neueinſtellungen bei der Hanf⸗Union. Die Hanf ⸗ Union A G. Schopfheim hat in der letzten Woche rö. 80 Neueinſtellungen vorgenommen; das Werk arbeitet z. Z. bei 44 Wochenſtunden voll. 5 * Betriebsaufnahme bei der Maximilianshütte. Wie oͤie Eiſen wer k⸗Geſellſchaft Maximilians ⸗ hütte in Roſenberg(Oberpfalz) mitteilt, wird ſie Anfang dieſer Woche die Betriebe in Roſenberg, Sulbach und Lengenfeld wieder eröffnen und Fadurch wieder rund 1500 Arbeitern Arbeitsgelegenheit geben. Es hängt vom Eingang neuer Aufträge ab, wie lange die Betriebe auf⸗ rechterhalten bleiben. Frxankfurfer Abendbörse eiwas freundlicher An der geſtrigen Abendbörſe war die Stimmung unter dem Eindruck der ſtetigen Eröffnung des Newyorker Ver⸗ kehrs etwas freundlicher, die Umſätze blieben je⸗ doch minimal. Scheideanſtalt waren mit 139,25 v. H. gegen den Frankfurter Schlußkurs nur knapp behauptet, Stahl⸗ vereinsaktien und Conti Linoleum lagen jedoch gut ge⸗ halten. In feſtverzinslichen Werten herrſchte die gleiche Geſchäftsſtille wie auf den Aktienmärkten. Reichsſchuldbuch⸗ forderungen lagen etwa 7 v. H. über dem Mittagskurs. Die Altbeſitzanleihe war unverändert, desgleichen waren J. G. Farben ohne Abweichung. Neubeſitz 6,20 bis 6,25, Altbeſitz 48,75, Berliner Handelsgeſellſchaft 90/50, Reichs⸗ bank 125, J. G. Farben Schluß und Nachbörſe 98, Gebr. Junghans 12,50, Lahmeyer u. Co. 104, Siemens u, Halske 11276 Kaſſa. 8 Börsenindices Die vom Stat. Reichsamt errechneten Börſenindices ſtellen ſich in der Woche vom 17. bis 22. Oktober im Ver⸗ gleich zur Vorwoche wie folgt: g Aktienkurſe(Index 1924 bis 1926 100): Geſamt 57,26(Vorwoche: 57,27), im einzelnen Bergbau u. Schwer⸗ induſtrie 58,42(48,43), verarbeitende Induſtrie 52,32(52,10), Handel und Verkehr 64,72(65,12). Kursniveau der 6pro z. feſt verzinslichen Wertpapiere: Durchſchnitt 70,41(70,07), im einzelnen Pfandbrieſe der Hypothekenaktienbanken 75,38(74,97), Pfandbriefe der öffentlich⸗rechtlichen Kreditanſtalten 66,59 (66,55), Kommunalobligationen 62,78(62,29), Oeffentliche Anleihen 71,25(70,93), Induſtrieobligationen 66,38(65,91). Großhandelsindex Die vom Stat. Reichsamt für den 19. Oktober berech⸗ nete Großhandelsindexziffer iſt mit 94,5 gegenüber der Vorwoche(94,6) leicht zurückgegangen. Die In⸗ dexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrar ſtoffe 88,2 (— 0, v..), Kolonialwaren 83,0(— 0,7 v..), indu⸗ ſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 88,4(— 0,1 v..) und induſtrielle Fertigwaren 114,(—.2 v..). Badischer Weinherbsf a * Freiburg i. Br., 24. Okt. Die Zeitſchrift„Weinbau und Kellerwirtſchaft“ teilt mit: In dieſem Jahre war es durch energiſche Aufklärung der Winzer zum erſten Male möglich, die Weinernte bis in den Oktober hinauszuſchie⸗ ben. Am öſtlichen und nördlichen Kaiſerſtuhl, im Breisgau und in der Ortenau begann der Herbſt faſt gleichzeitig gegen Ende der erſten Oktoberwoche. In der Markgraſſchaft wurde meiſt in der Mitte der zweiten Woche in den Ge⸗ meinden mit bekonnten Weinen begonnen, während die geringeren Lagen wegen Traubenfäulnis, meiſt infolge mangelhafter Schädlingsbekämpfung, ſchon etwas früher herbſteten. Die Kaiſerſtuhlgemeinden mit Qualitätslagen beginnen in der dritten Oktoberwoche mit dem Herbſten. Die Qualitätsgüter halten noch zurück. Im allgemeinen iſt der Ertrag weſentlich geringer ausgefallen, als im Vor⸗ jahre, die Moſtgewichte ſind aber gut und beſſer als 1931. Wer die Energie hat, die Trauben länger hängen zu laſſen, wird Weine erhalten, die den 1929er Weinen nicht viel nachſtehen. Elbling wog 60—65 Grad, Gutedel 75—85 Grad, Müller⸗Thurgau bis 80 Grad. Man darf deshalb für die Qualitätstrauben ſehr hohe Moſtgewichte erwarten. Am öſtlichen Kaiſerſtuhl wurde neuer Wein zu 44—46 ,, im Breisgou und om Tuniberg zu 40 /, in der Mork⸗ grafſchaft 50—60—70/ je Hekto verkauft. In der Ortenau koſteten Bergweine 55, Weißherbſte 75 /, in Durbach 75—82/ je Hektoliter. Die Preiſe ſind alſo faſt doppelt ſo hoch, wie im letzten Jahr. Auch die Preiſe für 1981er Weine haben ſtark angezogen. * Grumpenverkauf Baiertal. Dieſer Tage wurden hier die Grumpen verwogen. Pro Zentner wurden 25 bis 30 Mark bezahlt. Im benachbarten Schatthauſen wurde der gleiche Preis erzielt. * Weitere Erhöhung des italieniſchen Kokszolles. Wie aus zuverläſſigey Quelle verlautet droht zum 1. Nov. dieſes Jahres eine neue Zollerhöhung für Koks. Es heißt, daß der Einfuhrzoll von 15 auf 25 Lire je Tonne erhöht werden ſoll, der bekanntlich erſt am 1. Juli dieſes Jahres von 11 auf 15 Lire je Tonne e wurde, wotzu noch der 10proz. Wertzoll kam. Durch die abermalige Zollerhöhung würde auch Deutſchlander⸗ heblich betroffen werden, da insbeſondere die ita⸗ lieniſche Staatsbahn zeitweiſe nicht unbeträchtliche Mengen von Koks aus Deutſchland bezogen hat. 5 Frachienmarki Duisburg-Ruhrori 25. Oki. Die Nachfrage nach Leerraum war an der heutigen Börſe etwas reger. Es konnten noch keine höhere Frachten erzielt werden, obwohl e wurde, für die Bergfracht einen höheren Sa irchzud rücken. Der Bergſchlepplohn erfuhr ebenfalls keine Aenderung. Der 8 0 t 6,5 Pfg. zurecht kommen. 1 7 zu ſchwächte etwas ab. Man konnte durchweg 5 8 n Mittwoch, 26. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 499 berechenbar, teils wegen der von den P Die 55 extilgruppe lag durchweg geben i mit Aus⸗ 5 1 5 0 5 n — W nahme er Flachsmärk te. Hier gelang es den Ruſſen, ſeit Preiskontrolle, teils auch wegen der umndur l 25 Nohsfoffe alli dem em Saiſonbeginn an die europäiſchen Spinnereien und an Ex⸗ tellbeſtimmungen, die jede Beurteilung vo — 5 porteure ca. 20 000 To. Flachs neuer Ernte zu verkaufen. ſchweren. Mit großer Aufmerkſamkeit ſieht Vorhandener Bedarf, nur langsame Erholung aus der Depression Die Preiſe, die anfangs bei 8 Golopfund gelegen batten, des Schadenerſotzprozeſſes entgegen 9 wurden von den Sowjets allmählich bis auf 35¼ Gold: ated Tin Comp. wegen des geſe Nach dem in der erſten Septemberwoche erfolgten Rück⸗ nalen Wirtſchaft aus dem Zuſtande der Depreſſion und der pfund für BO J fob Leningrad erhöht. Die ſch auf Herabſetzung der malyiſchen Zinnerze ——— ſchlag on den internationalen Warenmärkten iſt es zu wie⸗ Kriſenüberſpitzung wird zur Zeit durch zwei Momente Ermottung der amerikaniſchen Baumwollmärkte von 9,20 Stagt anhängig gemacht hat, und der leicht z derholten ſcharfen Schwankungen beſonders an den Weizen⸗, gefördert: einmal von der Produktions⸗ und Cents Ende Auguſt auf 6,45 Cents war ebenſo auf den hef⸗ fährd ung des internatipnalen Zinn⸗S chemas adi Baummolle⸗, Kupfer⸗ und Kautſchukterminbörſen gekom⸗] Konſumſeite dodurch, daß bei zahlreichen Artikeln[tigen Abgabedruck in neuer Ernte wie auf die Glattſtel⸗ Die Haltung der Rohgummimärkte 1 men. Die allgemeine Preisrichtung blieb jedoch, von weni⸗ ein Ausgleich zwiſchen Erzeugung und Verbrauch her⸗ lung zahlreicher Hauſſeengogements zurückzuführen. Da ſtet. Die Pretſe haben weiter langf ſam nach gen Welt 2 8 elsartikeln abgeſehen, abwärts gerichtet. Die geſtellt worden iſt bzw. daß ſich in den letzten Monaten der letzte Bürobericht, der die diesjährige amerikaniſche Markte fehlte die Stütze größerer amerikani ö Nachfrage, die ſich bei der ſteigenden Preisentwickl ung der die großen Rohſtoff fbeſtände auch ſolcher Arti kel etwas ver⸗ Baumwollernte auf 11,425 Mill. Ballen ſch hätzte, keine Aen⸗ gen. Verſtimmend wirkten die neue 1 1 5 Vormonate 1 1 0 i 2 war ringert haben, die wie Kupfer ſtatiſtiſch bisher ſehr ungün⸗ ban 5 Kasernen gebracht hat, kann die Entwick⸗ und Konſumzifſern. So waren 5 5 1 enttäuſchend gering, ſo oͤaß das an die Märkte wieder ſtär⸗ſtig lagen. Sodann von der Geld ſeite: die Auflocke⸗ ung nach Aufhören der Saiſonſchwankungen wieder zu. im September mit 42000 To. die 9 ed ker drängende Angebot nur zu weichenden Kurſen Unter⸗ rug 15 Geld⸗ und Kapitalmarkt hat ot in Europa wie verſichtlicher beurteilt werden. Gegenüber den um die d. J. Ansererſeits zeigten die am erikar 6 1199 5 11 1 5 1 e 1 e 5 5 e in 8 Zeit. Fortſchritte e en Föchſten Rotterungen. e 1 7 0 1 0 0 Te en ene een 5 1 0 1 E ken in 8d Mon S N 4 ufluß aus Hortungen hält an. Die enorme Ver⸗ Wo Vorjgb 5 nen Rerorotke 7 75„— 5 1. i Fal 35 g e Geldmarkt 79 5 die Möglich⸗ 55 8 ebe 2 85 Ae n der amerikaniſchen Verbrauchsentwicklung an. äufen der Druck auf die Preiſe ſtets am größten zu ſein, ei urzfriſtige Kredite ſehr billi u erhalten, dürfte lag de ebertrag aus alter und neuer tur Ende Sop⸗ 1 ein- wofür die Preisbewegung an allen Getreidemärkten, ferner einer allmählichen Geſchäftsbelebung fehr förderlich feln. tember mit 877 000 Ballen um ca. 130 000 Ballen über Hanſherichi 5 häl t⸗ 2 Aielert und i e 5 der i zeigt, daß im Oktober, 555 e 25 1 Faber 81 35 1 ee 1 5 e er n Sa⸗ eiſpiel liefert. Preisrückgänge im us maß verglichen mit dem Vormonat, ſich ſämtliche Getreidearten, forder Kammzugmarkt bekundete ſich zu den ermäßigten richtet für die Zeit vom 17. bis 28. O eckung von 10 v. H. und darüber waren namentlich an den Krter Schmalz, Talg, Butter, e wollfoatgl, Kakao, Preiſen erhöhte Nachfrage u a, auch nach mittleren und des Abgleitens der Baumwoll⸗, Jute⸗ und eines Weizen⸗, Mais⸗, Hafer⸗, Schmalz⸗, Schweine⸗(in USA Baumwolle, Wolle, Seide, Rohjute, Hanf, Blei, Zink, Sil⸗ groben Kreuzzuchten. Der ſtarke Rückgang der Rohjute⸗ chat ſich das rege Bild, welches die italkleniſ roent⸗ minus 17 v..), Talg⸗, Baum voll⸗, Rohfute⸗ und Roh⸗ ber, Kautſchuk und Rohöl niedriger im Preiſe ſtellten. Do⸗ preiſe erklärte ſich aus den übernormolen Zufuhren neuer märkte ſeit Ende September zeigten, auch in Her 700 2 ölmärkten zu verzeichnen. Man wird dieſe Abwärts⸗ gegen konnten Rohzucker, ferner Tee auf Reſtriktionsabſich⸗ Ernte nach Kalkutta. Doch dürfte ſich das Intereſſe der woche bei anziehenden Preiſen nicht verändert. rieben 82 n ols aue Meanton gan 1 5 wberbigte 7 2 5 er ae und Zinn Erholungen durchſetzen. 1 bei dem jetzigen Preisſtand in abſehbarer Zeit 9 0 0 ſche ne 5 ware ſuli⸗Auguſt⸗Hauſſe zurückzuführen haben, die im Wider⸗ 8 notierten: wieder beleben. während ſich die Spinnereien infolge der u wählt. ſpruch zu der Lage der Weltwirtſchaft ſtand, und mit der Preisvergleich: In der Metallgruppe war die Stimmung gedrückt. Preisverhältniſſe für die Fertigfabrikate numten die Amerikaner der Welt keinen Dienſt erwieſen Auguſt Sept. Okt. Preismäßig wirkte ſich dies ſchärfer bei Blei und in gerin⸗ hielten. Infolge der Knappheit der Vorräte Direk⸗ haben, weil ihre Ankurbelungsaktion einer Weizen Chikago 58,50 54,50 48,25 gerem Grade bei Zink aus, während Kupfer nach kurzer teren Hinkens der Währung waren jugoſla n⸗ wurde foliden Grundlage entbehrte. Rohzucker Newyork 1,19 1,06.10 Erholung wieder auf den Stand des Vormonats zurück⸗ gebote nicht erhältlich und der Wochenmarkt blie 1 n, daß. 0 50 e 825 5 Seed Nerrhez 70 10 55 1255 898 e eine kleine A5 be⸗ fuhren. Die örtlichen Preisforderungen waren namhaft no ert⸗ gegenwärtigen Preiſe zahlreicher Artikel ſchon wieder au aumwolle ewyor 7,5 7,40 35 aupten. Das mangeln Kaufintereſſe an den Kupfer⸗ erhöht. Staat 5 einem relativ recht niedrigen Stande angelangt ſind, und Wo lle Bradford 22,50 24,00 22,50 märkten war nicht zum wenigſten auf die Ungewißheit zu⸗ 38 8 erden,* daß die Induſtrie gut daran täte, zu den jetzigen Preiſen[ Jute London 18,02 18,25 15,87 rückzuführen, die nach wie vor hinſichtlich der Einführung* Neue Preiſe für Kupfer⸗ Halbzeug. Der 75 zu Anſchaffungen auf längere Sicht norzunehmen. Bedarf Kupfer London 90,87 81,50 32,00 des britiſchen Kupferzolles beſteht. Erſt wenn hierin Klor⸗ band der deutſchen Metall⸗Walzwerks⸗ und H 8 iſt auf zahlreichen Gebieten wie auch z. B. an Zinn London 14² 147,50 151 heit herrſcht, werden ſich die Kupfererzeuger über die wei⸗ ſtrie gibt folgende ab 24. Oktober geltenden ne deß Wollmärkten, vorhanden. Der Bedarf wartet nur Blei London 10,09 12,31 11,75 tere Produktionsentwicklung ſchlüſſig weröͤen können. Die bekannt(in„ je 100 Kg., für Abſchlüſſe auf neunter darauf, daß eine ſtetigere Preisbildung wieder Platz greift, Zink London 18,12 15,00 14,50 ſtetigere Nachfrage nach Zink wor einer weiteren Abnahme Kupfer: Bleche 82—,(bisher.) Re r 1931 und eine ruhigere politiſche Beurteilung das wirtſchaftliche Silber Newyork 90,00 27,62 27,37 der Kartellvorräte günſtig, die ſich Anfang Oktober ouf(112,5), Drähte und Stangen 78,15(78,90), Schalen 4 von Planen von neuem unterſtützt. Die ſich nur ſchritt⸗ Rohöl, Pennſ. Newyork 1,75 1,75 1,32 154 600 To. ermäßigt hatten gegenüber 173 890 To. Anſang(174. 5). Die Preiſe für Aluminium und Meſſing⸗ s dem weiſe vollzie hende Erholung der internatio⸗ Kautſchuk Newyork 8,62 3,50 3,37 Juni. Die Lage an den Zinnmärkten bleibt weiter un⸗ Halbzeuge blieben unverändert. rtrags 8 . 1 nehr der Ufru 71 l. zu⸗ 1 errin⸗ 9 K 5 0 e in e u. Um⸗ g 5 sin ebung, auf deren Anweſen eine Aufwertungs⸗ 25 8 n 0,20 n sSagung berg 8 D eteili⸗ 5 an 5 arlsruhe ruht und die zur Heim⸗ (2,20), ie e ee e ent zahlung auf 31. Dezember 1932 gekündigt iſt, haften werden auf Donnerstag, den 27. Oktober 1932, Bank⸗ abends 779 Uhr zu einer wichtigen Besprechung K 9 U II. in das Saalbau ⸗Reſtaurant(Nebenzimmer), 0,006 T E Mannheim, N 7. 7, eingeladen. 888 auf Als Referent ſpricht ein bekannter hieſiger sagen wir für die zahlreichen Blumenspenden, i g sodrie all denen, die ihm die letzte Ehre er wiesen, 5 5 recht herzlichen Dank, ganz besonders Herrn Rechtsanwalt, der mit der Sache eingehend ver⸗ traut iſt. Zahlreiches Erſcheinen aller dieſer Hausbeſttzer iſt im Intereſſe der Angelegenheit erforderlich, da gemeinſchaftliche di j dringend 5 1 Stadtpfarrer Walter für die trostreichen Worte.. Schritte geplant ſind. 12 246 n, 595 Mannheim, 28. Oktober 1932 Damen- Futter. Das Komitee. f 10 4 K 4 8.* Mehrere Intereſſenten. 9 0 Lui II i ehlu osen 1 J Ulise 2 Ann adler 8 8 p 5 Mamdeiner Hatsftaberbunt k. J. Jeber 1500 Paar reinwollene 8 a 1 dle warme Unterkleidung für Donnerstag, d. 277. Okt. nachm. 4 Uhr f.——— 5 eee e„ Inderstrum gte ird ſie f hosen haben eine besonders 73 5. ul bach. Zurück 5 ZWangsversteigerung strapazler fähige Decke und 17 een rund Da l f Il t vom D C1 8 1 e 5 05 3 5 dichtes wärmendes futter 97 d Auoblse 5 10 11 e auf⸗. a u 751 werde ich im hieſigen Gäste willgcommen 1 aus der bekannten Esslinger Facharzi für Nervenkrankheifen Pfandlokal Qu 6. 2 mil kunstseldener Decke 95 Wolle, gröstentells in mittel- 8 prinz WIIhelmstr. ö Tel. 4236 i Bont rect ugag wege e, 3 Landhufier 1 10% grauer Farbe. Gröse 4, Paar 3 5 1 öffentlich verſteigern: dus 2ladlgem Neko, mit Pfd. Mk. 1(steigerung 103) 85 tat Televbon-An⸗ des deren blusen, 45 Molkereihufter pid, ur. 1. 20 gegen— a 1 85 2 55 5— in den Größen 42—50 1 1 1, 13 1 1 4 5 id Sernknten e s; Romm ö gleiche err 0 5 dentheke. 1 Waren⸗ eiss 25 22 5 8. Ibuch⸗ ee 15 a ee ohne liner. 1 Mittelstr. 29 18282 Tel. 27864 5 8 0 a 5 b eratlon geheilt werden. Aerztl. Sprech⸗ aſſen⸗ 8 l 14 4 e 15 1 e fausverwaltungen INA 125 keppe, ſeben onnerstag, von 9 1 m 0 3 und 255 Uhr. Dr. Fechter V312 Mannheim, 25. 10. 32 als N 1 Anfr. unt. H. G 15 an bie Heſchatst. 50 Halske erichtsvollzieher. nfr. un 15 an Heſchäftsſt. 3797 i 1 1 Vermietungen 5 ndices. a 0. 5 5 1 Ver⸗ 2 1 zne 3 5 5 85 17 5 a Friseurgeschäft 4 Zimmer- Wonnung]„ es. gates Sitter, err, an dern.(Stskaütl 2 Beamten- kredite 158 D Herrenſalon, beſte Kundschaft, fehr fit Mansarde Zimmer und Küche 3756. 4. 4 Flgg. möbl. Zimmer sofortige Auszahlung ohne Vorkosten. hwer⸗ amen⸗ u. Herrenſalon, beſte Kundſchaft, ſehr g. 4 5 920), dee in„ bazen, mi Wohn e d eee 880i i 85 2in möbl. m. ſep. Eing., in ruh. i 55 1255 Aae 5 1 1 F. Seifert, Mannheim, 1 10, 7 5 N 9 J. Dezbr. 1932 zu vermieten. Angebote unter Windeckſtraße Nr. 8. ieten. 1825 Immer] Hauſe zu vermieten. Schwetzingerſtadt per 15. 11. oder 1. 12. 32 zu v201 ichen 0 ö 187 die Geſchäftsſtelle öſs. Bl.* 1767 555 Näh. Rupprechtſtr. 10, pachten geſucht. Angebote unter B G 185 an 9 0 5 r. 0 24, J. Et.: Näheres: H 7. 16. 3 beide Fila 11 e die Geſchäſtsſteue dieſes Blattes. 12224 74970 8 5 Sang leer. Zimmer a 1 5 5 5 1 66.56 Helle Werkstatt 6˙7 28 ⸗Molmung] kr.., zu vm: Barg, Schmidt bern. Schön mb, Jener. 4 Zimmerwohnung 0 75 K 11 el utliche auch als Lagerraum geeignet, ca. 60 am— straße 16, 5. Stock m. 1 ob. 2 Bett. per a 5 5 0 br onversa jonszirke 65,91). egenüber Tennisplatz— preiswert zu verm. m. reichl. Zubeh., ver Dittmann. 71716 9 5 ſof, zu verm. 1799 Oſtſtadt, Nähe Bahnhof oder Lindenhof, auf 8 9245 bei Hahn 8 6 21, Tel. 33234 5 B3804 ſofort od. ſpäter zu 2 Schön möhl 11 Zim. Bergmann, R 3, 2b, 1. Januar geſucht. Angebote unter H T 20 an Welche Damen und Herren beteiligen ſich an 8 4 3 8 2 e e ron leeres Zimmer an Seren 5 Dan Telephon Nr. 330 88. die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 24714 Se e 15 5 unt. uber iner 5 5. 11722[Telephon Nr. 305 08. 2 5 5 Franzöſin äßiger Preis, garantie rfolg. 55 Tullastraße 14, 1 Treppe: 1 Hans 7 ſep., zu verm. 8 8 Echtmperſtr. 10 8 ohm. Soſſafe 18160 N 2 Kauf Gesuche Angeb. unt. J W 48 an die Geſchäftsſt. 11 7 0 1.— 1 T 4 a, 14. parterre. 3 0 I 9 Zimmer 5 2 5 l 1 7 Herrschaft. Zimmer-Wohnung Zu vermieten: Frl. Ieereg Tuner e. mit c fr 6 7 230 gulgeh. Mrtschaft iotorrad 804 Immobilie 5 0 2 Nee verm. 5„ 2.* Angeb. us K D 55 0 8 Näheres ber 213 Telephon Ar. 54718. 4 Zimmer u. Küche, zu vermieten. 1955 17118. 1 2 3 n dle Geſcheftspele 200950 com, gebr. 5 e Himmer u. Küche Pes Nr. 10, 3. Stock,— ge e dab nner 8. Blattes erbeten. er nch in II jen alls Im g. Obergeſchoß Stolzeſtraße 4a, Mannheim in.5, 4. ver ſokor bei Vettel. 71814 O2, 8, 2 Tr. Kl, nett., Je 1 gut möbl. Zimmer 5 ürgermeiſter⸗Fuchs⸗ 5 11 geſch 5 f oder ſpäter. 8595 2 E„Im. Schreibt. an berufst. f ff ſtraße 56, 2. Stock. Oſtſtadt od. Lindenhof, auf 1. Januar geſucht,. inban I Immobilienbüro 8 faub. möbl. Zim, v. H. od. D. per ſofort zu 2 Zimmer und Küche 5 75 ar es 5 Zimmerwohnung Nich. Karmann. blies Zimmer 1 1. f. 18,% zu vm. verm. Och. Langſtr. 30, of. geſucht. Ang. mit L einhüherei Angeb. unt. H S 19 an die Geſchäftsſt. 4715 uuce⸗ Jabel. Zr ebenamlete 940 Ui. 5. gen 8 Hause ag van. 05 73„„%%% 1 ährl ritedensmiete ewerbungen 5 uſe zu vm. 790 an die Geſchſt. 8498 95 5 1 eg an Bad Beskrbsbanaut Mannheitn. 4% 1 Simm, aue. 5. 8. 5, J Freren. B, 6, 2 Treppen: Berenft. 51, L. ef. r— e eee . 567. Jia, 5 B.. Schön. leer. 2 ibn, n 1 dur möbl. Ammer 15 9 85 1 1 s an die ges 7 4 Zimmerwohnung, Oststadt 0—— Fchön. ſeer. Zimmer n n e billig zu verm. 1780 ſchbne ſchäftsſtelle. 1782 d. die 5 Je eine ſchöne Neub.⸗ zu vm. T 6, 27. prt., ut öh! Zim 5 f Küche, Badez., Speiſek. Balkon u. Loggia, ö 5 5 Ohl. immer 2 8 7 nlther gleichmäßig gage. in e 1 55 3. und 4 Ning, Tennispl. 1902 m. ber. Ebng., bort Schön Möhl. Zimmer 1 nem behrauchte 4 K 0 15 ö bei billi riedensmiete ganz od. geteilt au 2 g preisw. zu vm. Näh. 5 l B E 5 en 65 10 en. 1. Dang 8. ſoat zu verm. Beg,-f u. Zimmerwohnung U 6, 16, Ring Laurentinstr. 4. III.] gige Fu rn.“] an die Geschäftstelle. fegistralurschr ame Eu teinen ö 36 Uhr. Rupprechtſtr. 10, 1 Tr. lks. 41796 it B Zu: e Finn 91729 6 0. 55 3 Tr. inks. 5 2 Fabrikat NO., 55 ö 5 115 9 6 een f 9 1251 8 N Einfach ſeer Zimm Kartothek⸗Kaſten, für Kirchield, am Bäckerweg in 9„* 2 7 4. 8 7 5 8 e af er Herrschaftliche en ge Belt, be. 88 bn 2 eee, Mölleres Zimmer. dn ede f er Für ksterial-Sud CGartensiadl, 127. 3 25„ r. rechts er., el. Licht, zu mi A 0k. tenen,*1771 t viel 12 4 21 mm erwohnung Römerstr. 47. B78 Schöne fr. Lage, Oft: am. Mehplaß 722 ed 5 575 8448 e V 21781 W dete ee u. allen sonsiigen halb Schöne 1818 Weſpfuſtr. 20, 2 Tr.: ute Sohlafst U S. 4 16. J Treppen 5— zu kaufen geſucht. ladlagen. a 2 75 Frdl. möbl. Balkonzim. bill Sofas teſſe f g Angeb. unter J 0 40 5. ganz neu. 12 1 1 5 7 3 3 Limmer 2 Wohnung* Bad, ev. Klavierben., mit el. Licht, zu Im. U 2, 9, 3 Tr. echntg Leeres Zimmer 15 51. E 1552 14 0 3 Mork⸗ mieten. SHebelſtraße 9, am Tennisplatz zu vermieten. zu vermieten. B3787 Dalbergſtr. 22, 4 St: Herrn. u. Schlafzim. mit Kochgel, zu mie⸗ Blattes erbeten. 18 5 5 5 1 5 g. 1 9 0 tenan 2. Etage, Telephon Nr. 318 11. Bi? Abreſſe in der Ge⸗ Al 7 1 rechts. 21751 m. Bad, 120 einge e ten geſucht. 41812 1 f 2 0 zu 3% Zinsen. 8 ir 5 10 i e.. 51 0 6 6 5 0 g—2 ſehr gut möblierte 5 5 22 3 paſſ. für Kolonialw., ner 9. uek⸗ 1081er W 11 05 150 u, tt Ned, 3 Ammer Wohnung Zimmer in ruhig. ut üb! Ammer fäbl Ammer 0 Student fu cht gut auch einz. Teile, zu gebäude am Paradeplatz. 11250 Büro, ſof. od. später 5d. ſp. preisw. nen berger, Luiſen⸗ guter Lage zu derm f an berufst. Hrn. od. euſen Fe ch. Kleineigenbau- Gesellschaft MAN NHETNM hier billig zu 1 zu vermieten. 71794] rina 52. bochpt., zu v. B 6. 10, part. 93758 per 1. 11 oder ſpäter Frl. a. 1. ob. 15. 11. zu enger feirtet. Zimmer] Angeb. unt. 5 f 187 en 1 9 55 1 21 ich, eee Anzuſ. von 25 Uhr. 7 8 zu vermieten. 8587 verm. P 6, 22, 5. St. mit Bad, Tel. Nähe an die Geſchſt. S893 D 1. 4: Telefon 29349 e der ſowie breite Toreinf. 8 4, 13. II. rechts. 1810 bute Priyatpension Telephon 27146 F e„ Kaiſer⸗ 910 00 an Wal Dor, Waldirieden 14. Tel. 39307 vorhanden. 821 inen f Schöne 3 Zim.⸗Wohng. empfiehlt vorzüglich. 8 5 1 9. od. 1. 11. ring, Werderplatz.— 1 0 1 E y ¼˙Vv 0 Abe Näheres 1. f. 22 Feeelerbering 38, 195 a Bern berg 90.30 e ahn Möbl. Zimmer e. a 9 9 2 2 5 55 4770 Grundstücke Haus 8 g 5 5 5 5 ſof. zu vermiet. 5. 4 h a a Koſtenfr. Berggrund⸗ 15 f ö Wg E. 2280 Zinner-Mohnung J Am iel i. gut wötert Ander beit gts. ef Fil. möbl. Ammer Sbe ran In o ant d e e e gane add an Jene Juli mit reichl. Zubehör, J Zimm., Küche m. od. ene Pens zu Kipgerſoht. 2 Herde ein auc l ee ee e 1. f 5 5 8 2 1 t Kirſchbäumen, f. handlg. etc. geeignet, geſe a Laten, f 5, 9 auch für Geſchäfts⸗ 5 n Neuen drr wen. Jeu! verm. H 3,8, 1 Tr.. bisher oft. Zünmer erde gu fn agu det 15 5 öde a b 7 5 2 Zimmer, Küche 91.50 I. 15, 9, 2 Treppen. II 83805 mit Bad, Tel., Nähe geb. u. Wochenendhaus geeig⸗ ſehr preism. zu vel. ö e une e ſpaler dar gelnteten. Nachw. Schulze, 0 6, 2 1 Möbl. Zimmer per 1. Theater, I. A. Ar. el. 5 net. Näbe, Bahnhof). Anfrag. un. L e N nung, billig zu verm. dp 30 21819 Schön möbl. Zimmer g Preis./ 300.— für an die Geſchſt. 1186 e ita⸗ ö a Auskunft Tel. 305 an Dame zu verm. Nov, zu verm. 41788 Freundl. möbl. Zimmer gebote unt. K K 52 Gut erhalt. weiß. Herd ſchmell entſchl. fan. 5 N CCC%/ ͤ TTT N 5. 3 5 f B8788 Oſtſtadt! Sehr aut mbl. tänd, Schlafkollege 8 Größe u. 8 D 186 an Angeb. u. J U 17 N be, pisse Kefer, e e e e e ee eee ee eee 3 Tohel Ke f part.: 1 Mäuse, für Ebene 42, Laden eee eee ermteten-. 2478 8 9 Gebrauchtes cs Fallerkrautständer aus 1 ö 0 e, für als Wein⸗ oder Ge. Wohu⸗ od. Geſchäfts⸗ 1 immer Küche Lamenyſtr. 9, 3 Tr.: Gut Telephon Nr. 434 65. Aelt. ſer. 810 findet 7 dle N 22 00„ m. Meſ⸗ N Der müſekeller beſtens ge zwecke zu vermieten. 5 möbl. Zimmer an ſol. ein ſchön, gemütl. Heim nie apps küh! en f. 410 Ztr. zu kfn. in der Oberſtadt, zu ſinganhäng a 1 1 D ignet, billig zu ver⸗ Immobilienbüro und Kämmerchen, zu H. od.., m. Frühſt. Möbl. Zimmer 1. 11. 32 mit od. oh. Penf., bei FE geſucht. Angeb. unter kauf. gefucht. Angeb. geknüpft. Abeng 5 510* mleten. Zu erfragen Rich. Kar ann. vermieten. 21770 f. el.., f. 28, z. v. billig zu. 88806 alleinſt. Dame. 8450 zu kaufen geſucht⸗ 40 20 an die Geſch. e n mit an die Ge. Fendbnto gegen, 5 18 5 6 7. 35. J. St. 8777 N 5. 7. Eichendorffſtr. 19, pt. 88700 U 4. 28. Ruft. Adreſſe in der Geſch.] Hu m mel, D 5. 4. 9455 chaten, mee onen 5 5 7 10. Seite/ Nummer 499 — Neue Mannhekmer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 26. Oktober 1932 5 pr HAN A8 N 5 Al IHA Mil EA 1 Täglich ausverkaufie Vorsfellungen sind die deutlich sprechenden Beweise des ganz großen Erfolges! Ein Metro-Goldwyn- Mayer- Film in deutscher Sprache Grela Garbo .. ein Phänomen, heute be- jubelte Tänzerin, morgen gefähr- lichste Spionin des Weltkrieges! Der Film der stärksten Gegensätze .00, 505,.40,.35 Uhr Beginn: Sämtiſohe Vergünstigungen aufgehoben Mational-Theater Mannheim Mittwoch, den 26. Oktober 1932 Nachmittags- Vorstellung Für Schüler höherer Lehranstalten Der Freise hüt z Oper in 3 Abteilungen zum Teil nach dem Volksmärchen„Der Freischütz“ von Friedr. Kind Musik von Carl Maria von Weber Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock Inszenierung: Richard Hein Chöre; Karl Klauß- Bühnenbild: Eduard Löffler Techn. Einrichtung: Walter Unruh Anfang 15.00 Uhr Ende gegen 17.45 Uhr Pers o nen: dar, regierender Graf Christian Könker 0, gräflicher Erbförster Karl Mang the, seine Jochter Else Schulz nchen, ihre Verwandte Gussa Heiken 1 I. Jägerbursche Haus Görlich „II. Jagerbursche Heinrich Kuppinger e der schwarze Jäger Franz Bartenstein Ein Eremit Albert Weig Kilian, ein Bauer Fritz Bartling Gertrud Jenne 5 1 Weib ilde Mattauch Brautjungfern. Mittwoch den 26. Oktober 1932 Vorstellung Nr. 53— Miete M Nr. 6 und Sondermiete M Nr. 3 Argonnerv ald Schauspiel in 3 Akten von Georg von der Vring Inszenierung: Herm. Albert Schroeder Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 20.00 Uhr Ende geg. 22.00 Uhi Pers o n e n: Oberleutnant d. R. Lase, Führer einer Maschinengewehr. kompagnie Hans Finohr Leutnant Ingenohl 2 9 Erwin Linder Vizeleldweb.Ukena II 25 G gen.„Zwiebel“ Fritz Schmiedel Vizeleldwebel Specht J& 8 UnterolfizierHlansUkena IL. Ge- wehrführer i. Zuge Ingenohl; d. alt. Bruder von Ukena II. Bum Krüger Greifzu 9 Schutzen im 15 Raddatz Karl Marx Butt Zugelngenohlꝭ Hans Simshäuser Westenberger)(evehr Urena!) Uloseph Renkert Zabel 115 f Ernst Langheinz Bers. Schütze Sansa Gotthard Ebert Derb. Schütze 8e Specnt(Armin Hegge DerKarussellbesitzer, gen., Die Heideorgel“, Schütze i. Zuge Ukena II. Raoul Alster Sticker, Bursche bei Ober- leutnant Lase Joseph Offenbach Hauptmann Nicolai, General- x stabsolflzier bei der Division Willy Birgel findet intereſſ. reelle 8501 Ein französischer Soldat Gustl Römer-Hahn Tätigkeit.— Zuſchr. Junger ann a unt. K B 53 ain 55 ſucht 5 5 1 1 Geſchäftsſtelle. 1 Art. Gute Zeugniſſe. gegen- und Ubergangs-Häntel Adreſſe in d. Oeſchſt. 0 8 Wir zuchen Suche eine 8491 für Demen und Heften— Bufburty u. s. w. r tkaufmänniſche Lehrſtelle % allerorts für eine Ver,(höbere Schulbildung) Ahembra- Itriebsstelle rührigede.] Angeb. unt. J N 39 Josef Goldfarb, p 7, 2 Haus. Taundule Aröder-Lamade.]“, Kursbeginn: 3. November W base Vereinskurse. Privatstunden jederzeit! Herrenfahrer chalten leihweiſe neuwertige Wagen zu günſt. Bedingung. Stadt⸗Garage, H 7. 30, Tel. 314 01. erhalten leihweiſe Mercedes⸗, Herrenfahrer Abter- und Opel Wagen zu ütuſt. Beding. Reuſch⸗Garage, Lange Rötter⸗ ſtraße 41—353, Tel. 511 20 und 24 36. S487 Nur noch heute Lonmen Jie Zu ung! Sorgenlose Helterkeit von Anfang bis Ende! und morgen! Lachtzalve lachzalve entfesseln Adele Sandrock Uoorg Alexander Charloſſe Ander Harald Paulsen in der reizenden musikalischen Ton-Komödie: Nia ba, Val d. Fel Nach Os ear Wild's Magda Schneider Fritz Sdiulz ensucht 202 Die neue lonfilm- Operette Sohlagermuslk: R. Fall Großes Beiprogramm! blich Bühne: ung nenwerk, HMWII Ian Kinks- „B un bur y“ TIRUPPE ikarlsche Splele Buntes Ton- Vorprogramm! 3,.05,.15,.30 Uhr F Wochentags bis J Uhr elle dae und Rangplätze 80 Seckenheimerstr. 13 i NH ANMS N FALTLBERS Der 231 R le XV ſalcndu a. Weltstandard, da Mann und Weib geßglicher. 2 N Flisabetn Bergner N dänen., einem ihre Wege k Spielkunst feiert Ab heute 4.. Ein Kunstwerk von internationalem hingehauchter zum dramalischen geglert und blohlegt. erlebt die Wandlung einer wohlgeborgenen, wunschlosen, bürgerlichen Gattin zum mon- 25 5 1 nervenschwachen und liebestollen UNIVERSUM weib. das sich nach enfänglichem Sträuben N 255 nachwierſt und an seelischen Honflikten zu- grundegeht. Elisabetmn Berners weltberühmte neue riumphe——— 1 Miemand sollte dieses Kunst- werk versäumen. 15,.20,.30 Uhr s mehr besagt, als ein Dutzend moderner Liebesromane Ein Meisfer Werk das die Gefühlsbestehungen wischen in einer Hette unver- Sgenen bis „unhappy end'“ Eligabelh bergner udolf Forster Anton Eüthofer spielt nicht, sondern reugenden Don juan in diesem Film Curt Gross Wa beeMeidlaube e Welnbelg morgen Donnersta .30,.00,.30 Uhr EBerwerbslose 8 40 Pfennig rad -SbbLF K. D 6, 5 Tel. 3197 HELM Neue Kurse beginnen 28. Oki u. 3. NO 5 Prfyatstunden, Schüler- und Vereinskurse Jederzelt Tölt MASS-ANMZUCE von fichte, Elegan: estllassig in Qualitdt on Marh 135.— an. .8. ebe, M Trotz meiner Kalbfleisc Nierenbraten Haxen 8 Keule Großer Fleischabschlag bei Metzgerei Mannheimer H 7, 38. von guten deutschen 1 61 1 S 15 95 3 12240 alle anderen lake, auch Braten Essigbraten ohne Lualital öchtenflelch 60. von Husumer Weidevieh Frisches Fleiseh[Kuhfl. 1 05 40 u. 38.3 „fd! 1 48 u. 433 Bein Pfd. 33 u. 60% Schweinelappen Schweinebraten Kotelett Jeder soll meine guten Wurstwaren versuchen! Lachsschin ken Krakauer, Lyoner, Servela Pfd. 60 3 Guter Acfschn tt mit Schinken ½ Pd. 25 3 Hausmacher Leber- und Griebenwurst Nur MH 7. 38, der weiteste Weg lohnt! „ Pfind 79 Pfund 70 Pfund 80 Pfund 30 3 Pd. 33 78 Jahre vorrätig.— Ernſt Thomas, Bautzen, Karlſtr. Zinſſer⸗Rheuma⸗Tee iſt ein vorzügliches Mittel bei Rheumatis⸗ mus, Gicht, Ischias, Gliederreißen, Neural⸗ gien, Hexenſchuß und Kreuzſchmerzen. Paket Mk..62, verſtärkt(D. R. P. In vielen Apotheken zu haben, ſonſt direkt. Verſand⸗ Apotheke.) ausdrücklich„Zinſſer“ und achten Sie auf nebenſtehende Schutzmarke. 2 Dr. Zinſſer X Co. 8. Seit ich Zinſſer⸗Rheumatismus⸗Tee trinke, hat ſich mein Rheumatismusleiden vollſtän⸗ dig verloren und ich fühle mich ganz wohl, trotz meiner 78 Jahre. miktel habe ich in meinem Haushalt ſtets Die Zinſſer⸗Haus⸗ 60110 .) Mk..25. ) Verlangen Sie aber Leipzig 40 65000 Anertzennungen über Zinſſer⸗Haus⸗ mittel(notariell beglaubigt) Wir versenden unsere mit Siegerpreisen an OZ.-Tee- Butter Nr. I in 9. Pfund: Postpaketen Mk.40, Molkereſfbutter .27 trei Haus Nachnahme Obige Marken durch Bahn nich frei Mk..20 und.10 (Tag espfioduktion 100 Zir.) Bliger.-.. Ober schWwäb Zentr.-Molkerei, biberach- RIB 66 Württ. Oberland. voz Steppdedten 8161 Daunendeden zu Fabrikpreiſen. Hch. Burk, Ludwigs⸗ hafen, Teleph 627 62 ILLILILIIINTLLIITLHMUTUHUHHHI IIIA nene Deutsche Bank und Disconto- Cesellschaſt 2 Cründungsjahre 1870 und 1851 — Niederlassungen an 290 Plätzen im In- und Ausland 3 Filiale Mannheim B 4, 1 10 2 Stadt-Depositenkassen: 1 Heidelberger Straße P 7, 15 Lindenhof, Meerfeldstr. 27/ Marktplatz H 1, 12 2 Neckarstadt, Schimperstr. 2/ Seckenheimer Straße 72 — Vorort-Depositenkassen: 5 Neckarau, Marktplatz 2/ Seckenheim, Hauptstraße 110/ Schwetzingen, Mannheimer Straße 23 — Banksparbücher/ Banksparkonten (Cewissenhafte und sachkundige Beratung 2 2 Mf Tiff II IL Für Manufakturmarengeſchäft wird ein ., tüchtiger u. redegewandter Verkäufer m. beſt. Verkaufstalent u. nur erſtkl. Empfehl. bei gut. Einkommen geſucht. Angeb. mit Licht⸗ bild u. Zeugnisabſchr. bei Angabe der bisher. Tätigkeit u. der Gehaltsanſpr. unter K X 181 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 1766 Tüchlge Tanz- l. Stinmungstapeſe r für Samstags u. Sonntags geſucht. Angeb. mit Preis an d. Café⸗Reſt. Neue Krone, Heidelberg. Markus Nor sch D 4, 6 Herrenschneider Tel. 27163 sucht per sofort Schneider nur 1. Kraft(L. Taxif! 12222 junger m Stellengesuche Offene Stellen aber in guter Lage, mit ſchöner 3 Zimmerwohnung neral Vertreter. Beruf gleich. Ia. Exlst. Angeb unt. D. I. G. 110 an ALA Anz A.., Köln[Rhein 1280 Haun Uge aus guter Familie, ſofort geſucht. An⸗ gebote mit Zeugnis⸗ abſchrift. u. K 2 182 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 8575 lüng. Stenstypistin mit Ia Schulbild., a. gut. Fam., geſucht.— Ang. m. Gehaltsang. u. J 42 an d. Geſch. Klein-Auto-Limousine gegen 12/55 Chrysler, nur 63 000 Em gedahg, zu tauſchen geſucht. Angebote unter B B 184 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 12 226 *1772 Tüchtiges 11747 Alleinmädchen für kl. Haushalt zum 1. 11. geſucht. Vor⸗ 1 zw.—7 Uhr illeſſen, Moltke⸗ ſtraße 13. an die Geſchäftsſtelle. Alleinsteh. Fräulein Mitte 40, perfekt in Küche u. Haus, ſucht Stelle bei einz. Hrn. od. Dame. Angeb. u. K U 177 an die Geſch. B3799 Hypotheken Zur Ablöſung einer Aufwertg., ſuche auf 2. Hypothek 21716 M. 5000. p. ſof., nur v. Selbſt⸗ geber, Ia Projekt, Ia . 8 7 Angeb. unt. Alan die Geſch. 12-1500 Mk. gegen Sicherheit(1. Hypothek, a. Haus od. Grundſt.) nur Selbſt⸗ geber, geſucht.— Angeb. unter H P 16 ca die Geſchäftsſtelle ofs. Blattes. 1707 Verkaufe wegen Wegzug zu verkaufen. Erforderlich % 2500.—. Angebote unter J X 49 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 1786 Nähmaschine, Mark 95.— faſt neu, verſenkbar, zu verkaufen. Pfaffeuhuber, I Nr. 2. * 1623 D. K.., 200 com Mod. 30, el.., 275 l, 1 Zündlichtmagnet, 45 ¼ zu erkaufen. 1805 H 2, 11, Hof, rechts. Nur Gelegenheſtskäaufe Klavier, prachtv. Herr.⸗ und Speiſezimmer, Roßhaar⸗Matratzen, Klubgarnit., Küchen⸗ Kleider⸗ und Bücher⸗ ſchränke, Schreibtiſche, Tiſche u. Auszugtiſche, Stühle, Flurgarder., Kommoden, Verttko, Teppiche, Nähmaſch., Gas ⸗Badeöfen und Wanne..m. B3785 Rennert, G 4. 7. Mö BEL Schlafzimm., gut erh., komplett, R. 145.—, Schränke, weiß. faſt neu, Schlafzim., neu, kompl., 195.—, Schlafz 0 n gut. Rudolf Sandes Nachf, Qu 5 Nr. 4. Zentrum! Gut möbl. Herren- u. Schlafz. groß u. ſonn., ev. mit 2 Bett., ſepar. Eing., of zu verm. 1703 G1, 17, Wal z — Neue 8199 Schreibmasoine umſtändehalb günſt abzugeben. Anzuſeh. zwiſch 11—1 Uhr bei Sie staunen über meine billigen Polſterwaren, See⸗ gras⸗Matratzen 13 l, Woll⸗Matratzen 18,20 u. 25 /, Kapok⸗Ma⸗ tratzen 85, 40 u. 45 l. Couch, 50 85 Chaiſelongue 85./, Steinbock, P 5, 4 Eig. Polſterwerkſtätte Aufarbeiten ſämtlich. Polſtermöbel prompt und billig. 8579 Kleiderſchrauk, Wäſche⸗ od. Bücherſchränkchen, Bett, Ladentheke, bill. zu verkaufen. 1704 Barther, Gontard⸗ ſtraße Nr. 17. Elektr. Sohner Staubsauger neu, ſpottbill. abzug. Nawrath, Friedrichs⸗ ring Nr. 36. Sofa, Schreibtiſch und Tiſch zu verkf. 41792 T 4 a, 14, parterre. 3800 Ein gebr.* 1824 Damen⸗ u. Kinder⸗Rad billiaſt zu verkaufen. Pflügersgrundſtraße Nr. 1/3, III, rechts. 1 Füllofen u. 1 emaill. Zimmerofen zu verk. Waldhofſtr. 37, pt. r. *820 Handwagen 1 Zrädrig, gefedert, für 1 15.— abzugeben. Scheps, T 1. 10. Stuben⸗ und Kinder⸗ klappwagen 1779 gut erhalten, preisw. zu verkaufen. Preuß, Rheinvillenſtraße 10. Magen- leidend? Bei Magenleiden jeder Art, wie Magenkrampf, Magenſchmerzen und deren Folgen, ſo Un⸗ verdaulichkeit, Appetit loſigkeit, nervöſem Magen, Exbrechen, Ent⸗ kräftung, Gemütsleiden wirkt der über 60 Jahre l bewährte Huber tlic sche tat ſt fahrräder werd. zu Spottpreiſen direkt an Private abgegeben. Fahrradgroßhandlung Hinterhaus. 21803 Gebrauchtes 1822 Herren- U. Damenrad bill. zu verk. Näh. b. Schwalbach Sö. B 7. 4. jacob Ebert ſpottbillig abzugeben. D 7 0 H 4, 24. Zirka 2000 1781 Faſt neuer, weiß⸗ Maulheerpflanzen email. billig abzugeben. 1178 T 1. 4, II. Doppler, K 3. 2 Hablanen infolge der eigenarti⸗ gen, glücklichen Zuſam⸗ menſetzung auf die Magenſäfte und den Geſamtſtofm chſel. Zu haben in Flaſchen zu 250 RM. u..80 RM., 1 Liter zu.75 RM., in allen Apotheken, be⸗ ſtimmt in der Einhorn-Apotheke, R I, 2/8, am Markt, Zuckerkrankheit biabetismellitus ist heilbar! Am Donnersfag, den 27. 10. 32 abends 8½ Uhr findet ein Vor- trag über das Thema im eigenen Vortragssaal hier. O 2, 2 statt Einiriii frei! Mannhelm 0 2, 2 fel. 282 37 am Paradeplatz Kostproben gratis! Eingang Thalysia Hygiene-Reformhaus Karoline Oberländer Filiale Heidelberg, Leopoldstr. 31 am Wredeplatz durch das Hausfor Brennen und Backen. Beachten Sie bitte die Diabetiker- Spez. Dekoration i. Schaufenst. Her- l. „Der schlechteste Herd“ wird wieder wie neu gemacht. Garantie für Alle Reparaturen àn flerden, Oefen u. Gasherden. Ferner Setzen, Putzen und Ausmauern Herdschlosserei und Ofensetzerei F. Krebs, J7, 11 Tel. 28219 8448 l a N 05 gebtauoft, Mk. 250-300 Neu mit Garantie ab Mk 580. MusſchausSchwab, 19 82⁴¹ ADIO-Anlagen Reparaturen. 8469 Radio- Hoffmann, F 3, 12. Alte Herde kauft Krebs Tel. 28219 8476 nal separate billiger 8503 Chrysanthem- Astern- Verkauf von 40 J aufwärts bel Mehrab. billiger Anna Graf, Pozzistr. 8 Welches Elektro⸗Unter⸗ nehmen übernimmt die Montage einer Lichtanlage, geg. Aus⸗ führung von Maler⸗ arbeiten?— Angeb. unt. J Y 50 an die änderungen nach den neueſt. Mod. billigſt 5 Joos, 0. S857 J 7. U Geſchäftsſtelle. 1797 Damenhüie k. ed. Preislage, Um⸗ Monogramm- Flickexei K. Hautle, N 2, 14 B3559 Aale antas, O 7, 27 11758 Gesellschafts- oder Silzungszimmes: 5 Carl Bronner Selbſtinſerat! Sol. Fräulein, 26 J. alt, kathol. 170 groß, ſchöne Erſch., Blon⸗ dine, mit Vermög. u Ausſt., ſucht Herrn i ſich. Stell.(Beamter kennen zu lernen zw. Heirat. Witwer m. Kand angen.— Zuſchr. u. A W 179 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 21742 Bankbeamter, 5., ſich. Poſit., tadell. Ver⸗ gangenheit, ſucht zw. Späterer Heirat ein hübſch., gebildetes Mädchen, nicht über 24 Jahre, kennen zu ler⸗ nen.— Zuſchr. mit Lichtbild u. K R 174 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 8449 pelikan- Abotnefte, Breiteſtraße, Q 1, 8