1 181— N Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 PY. n Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 27. Oktober 1932 143. Jahrgang— Nr. 50 Verſtündigungsverſuche in der Preußenfrage Die Veſprechungen zwischen dem Staatssekretär des Reichspräſidenten und der alten preußischen Regierung werden heute fortgeführt Die Abſichten des Kabinelts Braun Die Preußenregierung über die Folgen des Leipziger Arteils Die Pläne des Kanzlers Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Okt. Der preußiſche Miniſterialdirektor Dr. Brecht hatte geſtern nachmittag im Auftrage des preußiſchen Staatsminiſteriums eine längere Beſprechung mit Staatsſekretär Dr. Meißner beim Reichs⸗ präſidenten gehabt. Dieſe Beſprechung wird von unterrichteter Seite als eine erſte Fühlungnahme über die rechtlichen und politiſchen Fragen bezeichnet, die ſich für die Praxis aus dem Leipziger Urteil er⸗ geben. Die Unterredung ſoll ſich um die„Möglich⸗ keit einer Zuſammenarbeit“ und um die„Abgrenzung der in Leipzig den ehemaligen preußiſchen Miniſtern zuerkannten Hoheitsrechte“ und der dem Reichs⸗ kommiſſar zufallenden Exekutivrechte gedreht haben. Die Beſprechungen werden heute fortgeſetzt und dienen dem Zweck, den Boden vorzubereiten für den von preußiſcher Seite angeregten direkten Meinungs⸗ austauſch zwiſchen ihm und dem Reichskommiſſar oder dem Kanzler. Die geſamte Rechtspreſſe beſtürmt deſſen ungeachtet die Reichsregierung weiter, ſich auf keinerlei Kom⸗ promiſſe mit den Herren Braun und Hirtſiefer ein⸗ zulaſſen, ſondern zu„Taten zu ſchreiten“ und an⸗ ſtelle der durch den Leipziger Spruch hervorgeru⸗ fenen Verwirrung„klare Verhältniſſe“ zu ſchaffen. „Zupacken, aber nicht paktieren!“ mahnt der„Tag“ und die„Deutſche Zeitung“ erklärt:„Der Spuk der Gegenregierung Braun muß beſeitigt wer⸗ den und zwar ſofort, Bei dem Preſſeempfang der preußi⸗ ichen Staatsregierung war nicht ohne Reiz, daß neben dem Miniſterpräſidenten ſein vormaliger Stellvertreter, der Wohlfahrtsminiſter Hirtſie⸗ fer, nicht aber Herr Severing erſchienen war. Man wird zugeben müſſen, daß Herr Braun für ſein Teil bemüht ſcheint, aus dem Wirrnis, die der Spruch des Staatsgerichtshofs nun einmal hervorgerufen hat, einen Ausweg zu fünden. Das wird aber nicht einfach ſein, denn die Diffe⸗ renzen in der Frage der Neuordnung der Preußen⸗ kaſſe ſind ſchon recht ſchwerwiegender und grundſätz⸗ licher Art, wenn Herr Braun meinte, daß ohne die Zuſtimmung von preußiſcher Regierung, Staatsrat und Landtag der Reichskommiſſar nicht das Recht habe, in das Vermögen des preu⸗ ßiſchen Staates einzugreifen. Wir wiſſen nicht, ob das Reichskabinett ſolchen Juterpretationen ſich anzuſchließen bereit iſt. Das Kabinett wird erſt am Freitag mit der neuen Sachlage ſich offiziell beſchäftigen. Es iſt anzuneh⸗ men daß der Reichskanzler, der vorübergehend Ber⸗ lin verlaſſen hat, auch dem Reichspräſidenten ein⸗ gehend Bericht erſtatten wird. Ob vor oder nach der Kabinettsſitzung ſteht im Augenblick noch nicht feſt. In der Zwiſchenzeit wird die Reichsregierung ſich davon überzeugen können, wie weit der von der preußiſchen Regierung mit Fleiß und nicht ohne Ge⸗ ſchick zur Schau getragene Verſtändigungswille eine Baſis zu einem wirklichen Uebereinkommen bietet. In Kreiſen, die der Reichsregierung naheſtehen, iſt man der Meinung, daß eine ſchiedlich⸗ friedliche Löſung des Konflikts, wenn ſie ſich erreichen ließe, im Intereſſe beider Teile, auch des Reichs, läge. Die Reichsregierung würde daher auch, wenn die Abſicht zur Verſtändigung ehrlich ſei, die ihr gebotene Hand nicht ausſchlagen. Vorerſt bleibe natürlich noch alles beim alten. Wie man ſich zu einem Wunſch der Mitglieder des alten Staats⸗ miniſteriums, Einſicht in die Akten zu bekommen, verhält, iſt im Augenblick noch nicht entſchieden. Eine Einigung zwiſchen den beiden Parteien kann— darüber wird man ſich von vornherein klar ſein müſſen— natürlich nicht in der völligen oder teilweiſen Rückkehr zu den früheren Zuſtänden be⸗ ſtehen; vielmehr könnte es ſich immer nur darum handeln, über das Verdikt des Staatsgerichtshofs zu einer neuen Form des Regimes in Preußen zu ge⸗ langen. Mit anderen Worten: zu einer Reichs⸗ reform. Brachts Beamten-Erlaß Meldung des Wolffbüros 8 — Berlin, 27. Okt. Wie der Amtliche preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der mit der Wahrnehmung der Befugniſſe des preußiſchen Miniſterpräſtdenten beauftragte Reichs⸗ kommiſſar für das Land Preußen am 28. Oktober 1932 an alle preußiſchen Behörden folgenden Erlaß i gerichtet: gegenüber dem durch kommiſſar und dem von ihm beſtellten Vertreter ſteht Dtktober 1932 feſt. nach dem Urteil des Staatsgerichtshofes vom 25. Meldung des Wolffbüros — Berlin, 27. Okt. Im großen Saal des Wohlfahrtsminiſteriums fand geſtern nachmittag der Preſſe⸗Empfang der alten preußiſchen Regierung ſtatt, bei dem Miniſter⸗ präſident Braun und Miniſterialdirektor Dr. Brecht über die Stellungnahme der alten preußi⸗ ſchen Regierung zu der Entſcheidung in Leipzig be⸗ richteten. Miniſterialdirektor Ir. Brecht erläuterte das Leipziger Urteil und bezeichnete es als den weſentlichſten Punkt der Entſcheidung des Staatsgerichtshofs, daß Preußen von dem Vorwurf der Pflichtverletzung befreit worden ſei. Dies ſei nicht etwa in einer formalen Entgegnung geſchehen, ſondern der Staatsgerichtshof habe für ſämtliche, gegen Preußen erhobenen Vorwürfe feſtgeſtellt, daß keinerlei Pflichtverletzungen vorgelegen hätten. Außerdem habe der Staatsgerichtshof erneut feſt⸗ geſtellt, daß Abſatz 2 des Artikels 48 keine Eingriffe in die Vertretung des Landes im Reichsrat zulaſſe, und daß der Reichskommiſſar nie an die Stelle einer Landes⸗Regierung treten könne, ſondern immer Organ des Reiches bleibe und nur entſprechende Befugniſſe der Landesregierung übernehmen könne, Die Entſcheidung ſtelle die Frage vollkommen klar, daß die Vertretung eines Landes nur durch die Landesregierung erfolgen könne und nicht durch den Reichs kommiſſar. Miniſterpräſident Or. Braun befaßte ſich dann nur mit der politiſchen und prak⸗ tiſchen Seite des Leipziger Urteils. Er erklärte, daß das Urteil auch beim preußiſchen Staatsminiſterium nicht in allen ſeinen Teilen volle Befriedigung aus⸗ gelöſt habe, das Intereſſe des Landes erheiſche es aber, ſich jetzt auf ſeinen Rechtsboden zu ſtellen und an ſeiner Ausführung ſachlich mitzuarbeiten. Durch das Urteil ſei jetzt zum Ausdruck gebracht worden, daß das alte Staatsminiſterium die Landesregierung ſei und zu Recht beſtehe. Der geſchäftsführende Cha⸗ rakter des Miniſteriums könne ſeine Befugniſſe nicht im geringſten einſchränken. Nach der Verfaſſung habe ein geſchäftsführendes Miniſterium die Pflicht, die Geſchäfte weiterzuführen, bis ein neues Mini⸗ ſterium gebildet ſei. Das Staatsminiſterium ſtehe jedenfalls auf dem Standpunkt, daß von ſeiner Seite nichts geſchehen ſolle, um die Regelung auf der Grundlage des Urteils zu erſchweren. Er hoffe, daß auch die Reichs⸗ regierung der Auffaſſung ſein werde, daß man einen Ausgleich und einen Weg zur Wahrung der Inter⸗ eſſen Preußens und des Reiches finden müſſe. Dazu ſei viel guter Wille zur Sachlichkeit nötig. Früher ſei über den Dualismus zwiſchen Preußen und dem Reich geklagt worden. Durch die dritte Inſtanz, den Reichskommiſſar, ſei die Situation nicht leichter ge⸗ worden und die Reichsregierung werde ſich deshalb mit der Frage beſchäftigen müſſen, ob ſich dieſer Zu⸗ 2 0 nach Umfang und Zeitdauer aufrecht erhalten aſſe. Der Weg, den die Reichsregierung zur Reichs⸗ reform eingeſchlagen habe, der einer gewaltſamen Reichsexekution, ſei nicht richtig. Auf, Anfragen erklärte Braun dann noch, daß eine Fühlungnahme mit dem Reichspräſidenten in Aus⸗ ſicht genommen worden ſei. Daß er dem Reichs⸗ präſtdenten einen Beſuch abzuſtatten beabſichtige, habe er allerdings erſt aus der BZ erfahren. Von einer Fühlungnahme mit dem Reichs ⸗ kanzler, von der in einem Abendblatt die Rede iſt, ſei ihm nichts bekannt. Er würde eine ſolche Verbindung aber außerordentlich be⸗ grüßen. eee eee Schlägereien an der Wiener Hochſchule Meldung des Wolff⸗Büros — Wien, 27. Okt. Am Phyſiologiſchen Inſtitut der Univerſität kam es zu Tätlichkeiten zwiſchen nationalſozialiſtiſchen Studenten und politiſchen Gegnern, in deren Ver⸗ lauf einige Studenten leichte Verletzungen erlitten. Die nationalſozialiſtiſchen Studenten zogen dann zum Anatomiſchen Jnſtitut, beſetzten dort die Aula und gingen gegen politiſche Gegner vor. Der Rek⸗ tor der Univerſität hat die vorläufige Schließung der Univerſität angeordnet. 15 Studenten haben zum Teil ernſtere Verletzungen erlitten. Der amerikaniſche Geſandte hat beim Unterrichts⸗ miniſter dafür Genugtuung verlangt, daß vier Amerikaner bei den Zuſammenſtößen in der Univerſität verletzt wurden. Der Rektor der Wiener Univerſität hatte abends eine Beſprechung mit dem Unterrichtsminiſter über die Maßnahmen zur Sicherung der Ordnung an der Univerſität, nach der er mitteilte, daß er heute dem amerika⸗ niſchen Geſandten ſein Bedauern über die Vorfälle ausſprechen werde. Er ermahnte die Studenten, Ruhe und Oroͤnung zu wahren, um nicht die Privilegien der Univerſität zu gefährden. Meldung des Wolff⸗Büros a— Breslau, 27. Okt. Aufgrund der Ermittlungen bezüglich der Sprengſtoffanſchläge in Reichenbach in der Nacht zum 9. Auguſt, bei denen der SA⸗Mann Jähnke getötet wurde, iſt nunmehr Anklage er⸗ hoben worden. Der Termin zur Hauptverhandlung vor dem Sondergericht in Schweidnitz ſteht am Frei⸗ tag, den 28. Oktober, an. Angeklagt ſind: der Han⸗ delsgehilfe Erich Wagner aus Reichenbach, der Kraft⸗ wagenführer Herbert Polomſki aus Breslau, der Elektriker Karlheinz Wolter aus Reichenbach, der Stur mbanner⸗Führer Fritz Staats aus Fürſtenſtein, der Standardenführer Hans Rauſcher aus Dittmannsdorf, der Gruppen ⸗ führer E. Heines aus Breslau, der Stabs⸗ Walter Podolſki aus Hindenburg. 8 8 ie erſten fünf Genannten befinden ſich in Un⸗ terſuchungshaft. Die Anklage Tateinheit mit Verbrechen gegen das Sprengſtoff⸗ gegen Polomſki, Wagner und Wolter lautet auf verſuchten Mord in Die Gehorſamspflicht der preußischen Beamten führer Johannes Haun und der Landwirt des Verordnung des Reichs⸗ präſidenten vom 20. Juli 1932 eingeſetzten Reichs⸗ geſchleudert, Anklage-Erhebung gegen Heines geſetz; gegen Wagner auch wegen Nichtanmeldung von Waffen. Die Angeklagten Staats, Rauſcher, Heines und Hayn ſind wegen Begünſtigung, Po⸗ dolſki wegen Beleidigung in Tateinheit mit Be⸗ drohung angeklagt. Die Ermittlungen wegen der Sprengſtoffanſchläge in Heidersdorf, Groß⸗Kniegnitz und Gollſchau ſind noch im Gange. Die in einem Teil der Preſſe verbreitete Nachricht über weitere Verhaftungen trifft nicht zu. Krawalle um Brüning Meldung des Wolffbüros — Bamberg, 27. Okt. Anläßlich der Brüning⸗Verſammlungen kam es auf den Straßen zu ſtarken Ausſchreitungen. Vor den Sälen ſammelten ſich große Menſchenmengen, die Brüning mit ſtarken Beſchimpfungen empfingen. Nach Beginn der Verſammlungen begann auf den Straßen ein derartiger Lärm, daß die Polizei die Straßen räumen mußte, weil man den Redner im Verſammlungsraum überhaupt nicht hören konnte. Landespolizei wurde mit Steinwürfen empfangen. Auf der Fahrt zum Hotel wurde gegen den Kraftwagen, in dem Dr. Brüning ſaß, ein Stein der ein Wagenfenſter zertrümmerte. Die Demonſtranten waren meiſt junge Leute verſchiedener Parteirichtungen unter ihnen in beſondersgroßer Anzahl Angehörige der NS D A P. Die Demonſtration war, wie die Polizei mitteilt, planmäßig organiſſert. Die Polizei hat drei Verletzte zu beklagen. v. Braun bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 27. Okt. Der Reichspräſident hat geſtern eine Reihe von Vorträgen über die Lage der Landwirtſchaft in Schle⸗ ſien und der Rheinprovinz entgegengenommen und hat dann den Reichsernährungsminiſter Freiherrn von Braun empfangen. Dieſer Beſuch hat in erſter Linie den Auswirkungen der letzten Genoſſenſchafts⸗ und Oſthilfemaßnahmen ge⸗⸗ golten. In den Kreiſen der Landwirtſchaft mißt man ihm aber auch eine beſondere politiſche Be⸗ deutung zu: der Reichspräſident habe auf die Art be⸗ kundet, daß Herr von Braun weiterhin ſein Vertrauen genießt. Herriots Sicherheitsplan Drahtung unſeres Pariſer Vertréeterz Paris, 27. Oktober. Auf den Wunſch einiger ihm befreundeter Abge⸗ ordneter hin hat ſich Herriot bereit erklärt, am Frei⸗ tag in der Deputiertenkammer eine Erklärung über den franzöſiſchen Plan abzugeben. Die Miniſter ver⸗ handelten geſtern ohne die Militärs, um die vom Generalſtabschef Weygand und Marſchall Pétain ver⸗ langten Abänderungen zu erörtern. Innerhalb der Regierung ſind Mein ungsverſchiedenhei⸗ ten entſtanden, da Luftfahrtminiſter Painleve die Forderungen des Generalſtabschefs dem Kriegsmini⸗ ſter gegenüber verteidigt. Morgen findet unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik eine Sitzung des oberſten nationalen Verteidigungsrates ſtatt, um den franzöſiſchen Abrüſtungsplan, der gleichzeitig die Sicherheit Frankreichs garantieren ſoll, einer Schluß⸗ prüfung zu unterziehen. Die Blätter nehmen zu dem Plan in ſehr vorſichtiger Art Stellung. Der„Matin“ hebt hervor, daß die Herab⸗ ſetzung der Dienſtpflicht von 12 auf 9 Monate nicht ohne weiteres vom Generalſtab auge⸗ nommen werden könne. Die Bedingung, die General Weygand an die Verkürzung der Militärdienpflicht knüpft, geht dahin, daß die Reſerveübungen entſprechend vermehrt wer⸗ den und daß die militäriſche Vorbereitung der Jugend und die Organiſierung von Miliztrup⸗ pen geſichert und verſtärkt werden ſollte. Soll⸗ ten die Sicherheitsbedingungen, die Frankreich mit dem Abrüſtungsplan verknüpft, ſeitens der übrigen Mächte nicht zur Annahme gelan⸗ gen, ſo wäre ſelbſtverſtändlich die Verkürzung der Militärdienſtpflicht in Frankreich nicht b möglich. Es müſſen beſtimmte Sicherheitsgarantien in dem Sinn gegeben werden, daß Frankreich im Kon⸗ fliktsfalle weder moraliſch noch materiell iſoliert iſt. Die unter dem Einfluß der führenden Militärkreiſe ſtehenden Zeitungen, vor allem das„Echo de Paris“ und der„Figaro“, von einigen der Rüſtungs⸗Induſtrie gehorchenden Blättern, wie „Ordre“ abgeſehen, wettern heute gegen den Plan. Sie ſprechen die Befürchtung aus, daß die Durch⸗ führung des Projektes zu einer empfindlichen Schwächung der franzöſiſchen Wehrkraft führen würde. Frankreich werde ſich gezwungen ſehen, ſei⸗ nen Einfluß in Mittel⸗ und Oſteuropa zugunſten Deutſchlands und Italiens preiszugeben. Die Blät⸗ ter geben aber zu, daß die Verteidigungspoſitionen an der franzöſiſchen Grenze gegenüber Deutſchland nicht die geringſte Einbuße erleiden ſollen. Londoner Flottenverſtändigung Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 27. Oktober. Der Eindruck befeſtigt ſich, daß eine grund ⸗ ſätzliche engliſch⸗amerikaniſche Eini⸗ gung über weitere Einſchränkungen der See⸗ rüſtungen zuſtandegekommen iſt. Der amerkkaniſche Delegierte Norman Davis, der hier mit Mac⸗ donald und Simon über dieſe Frage verhandelte, hat ſeine geplante Abreiſe nach Paris bis morgen ver⸗ ſchobhen. Geſtern hatte Davis eine längere Beſprechung mit dem italieniſchen Bot⸗ ſchafter Grandi. Heute wird er mit dem japa⸗ niſchen Botſchafter Matſudeira verhandeln. Die Erklärung des Präſidenten Hoover, daß die Vereinigten Staaten im Falle des Scheiterns der Abrüſtungskonferenz ihre Flotte bis zur Höchſtgrenze des Londoner Vertrages von 1930 ausbauen müßten, ver⸗ leiht den Bemühungen Norman Davis be⸗ ſonderen Nachdruck. Ueberdies herrſcht auf engliſcher Seite nach wie vor der dringende Wunſch, einen großen Schritt in der Ab⸗ rüſtung zuſtandezubringen, der Deutſchland die weitere Mitarbeit an der Abrüſtungs⸗ 5 konferenz ermöglicht. Es dürfte daher ein vorläuftges engliſch⸗amerikank⸗ ſches Kompromiß über die Durchführung des Hoo⸗ verplanes der Rüſtungseinſchränkung um ein Drittel gefunden worden ſein, der auf der Mitte zwiſchen dem amerikaniſchen Verlangen nach geringer Schiffs⸗ zahl und dem engliſchen Wunſch nach kleineren Schiffen liegt. Italien dürfte grundſätzlich mit den angelſächſiſchen Vorſchlägen einverſtanden ſein. Mit der 0 ranzöſiſchen Regierung wird Davis 1 e Tagen in Paris Verhandlungen auf⸗ Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die Kriegs⸗ ſchuldenfrage bei all dem deutlich ſichtbar im Hintergrunde ſteht. 5 Große Schwierigkeiten macht die Hal⸗ tung Japans. Der japaniſche Botſchafter hat geſtern in London einen Gegenvorſchlag ſeiner Re⸗ 2. Seite/ Nummer 501 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 27. Oktober 1932 gierung überreicht, der mit den engliſch⸗amerikani⸗ ſchen Abmachungen nicht gut vereinbar zu ſein ſcheint. Japan iſt der Auffaſſung, daß die in London und Waſhington geplante Durchführung des Hoover⸗ vorſchlages die Unterſchiede zwiſchen den großen und kleinen Flotten noch mehr als bisher wirkſam machen werde. Japans Politik läuft darauf hinaus, den Prozeß langſamer und allmählicher zu machen, damit die Lage der kleinen Seemächte entſprechend berückſichtigt werden kann. Im Zuſammenhang mit dieſen Verhandlungen glaubt man jetzt, daß Mac⸗ donald in der nächſten Woche perſönlich nach Genf fahren wird, um den Verſuch zu machen, 765 Abrüſtungskonferenz aus ihrer Lähmung zu be⸗ reien. Simon über die Lotarnoverträge Meldung des Wolffbüros — London, 27. Okt. Sir John Simon beantwortete im Unter⸗ haus eine Anfrage, ob die Locarnoverträge die britiſche Regierung tatſächlich oder dem Sinne nach verpflichten, für die Grenzen Polens und der Tſchechoſlowakei gegen einen Angriff Garantie zu leiſten, mit: Nein. Der„Hungermarſch“ nach London Drahtung unſ. Londoner Vertreters n§ London, 27. Okt. Die zehn Abteilungen von Arbeitsloſen, die aus den verſchiedenen Induſtriegebieten des Landes nach London marſchiert ſind, um hier gegen die ver⸗ ſchärften Bedingungen der Arbeitsloſenunterſtützung zu demonſtrieren, trafen geſtern in der Hauptſtadt ein. Der„Hungermarſch“ der etwa 1500 Demon⸗ ſtranten hat außerordentliches Aufſehen erregt. Sie ſind überall gut und friedlich aufgenommen worden. In Oxford haben ſich, wie man hört, die Studenten der Marſchierenden angenommen und ſie mit But⸗ terbroten und Bier traktiert, worauf man in ſchön⸗ ſter Einigkeit voneinander ſchied. Ueberhaupt iſt trotz der kommuniſtiſchen Färbung des Unternehmens der Eindruck auf das Publikum eigentlich unpolitiſcher Art. Der liberale„News Ehronicle“ ſchlägt die richtige Note au, wenn er ſchreibt, daß die Londoner überhaupt keine Ahnung davon hätten, wie es in den Induſtriegebieten des Landes ausſehe, da es in London wenig Arbeitsloſe gäbe. Die Zeugen des entſetzlichen Elends in den Kohlen revieren von Wales, in den Weberdörfern von Lancaſhire und in den Induſtrie⸗ ſtädten des Nordens hätten die Aufgabe, den Lon⸗ doner Bürgern die grimmigen Realitäten der eng⸗ liſchen Wirtſchaftslage vor Augen zu führen. Bei den geſtrigen Demonſtrationen kam es an manchen Stellen zu Prügeleien mit Zwiſchenrufen, doch hat bisher kein ernſthafter Zuſammenſtoß ſtatt⸗ gefunden. Heute werden die Ankömmlinge zuſam⸗ men mit etwa 100 000 Arbeitsloſen im Hydepark demonſtrieren. Bankier als Deviſenſchieber Meldung des Wolffbüros — Berlin, 27, Okt, Vom Schöffengericht wurden der Bankdirektor Heinrich Dietrich wegen Deviſenvergehens zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis und 40000 Mark Geldſtrafe, wegen Beihilfe der Bankremiſier Ruben Kohn und der Makler Julius Pick zu je ſechs Monaten Gefängnis und je 3000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Dietrich wurde vorgeworfen, für 700 000 Mark Effekten aus holläniſchem und ſchweizeriſchem Beſitz verſchoben zu haben. Den Gegenwert legte ex zwar auf Sperrkonto an, führte aber dann das vereinnahmte Geld in kleinen Beträgen ins Aus⸗ land, und zwar 160 000/ nach Holland und 240 000 ¼/ nach der Schweiz. Der Stadtrat von Zella⸗Mehlis aufgelöſt — Zella⸗Mehlis(Thüringen), 27. Okt. Das thü⸗ ringiſche Innenminiſterium hat den Stadtrat von Zella⸗Mehlis mit ſofortiger Wirkung aufgelöſt, weil er wiederholt Beſchlüſſe gefaßt hat, die undurchführbar ſeien. In dem aufgelöſten Stadt⸗ rat hatten ſieben Kommuniſten mit einem So⸗ zialdemokraten die Mehrheit. Dingelden ſprach in Mannheim Rede des volksparteilichen Führers im Roſengarten In einer vaterländiſchen Kundgebung im Roſen⸗ garten ſprach geſtern abend der volksparteiliche Füh⸗ rer Dingeldey über die politiſche Lage und die kommenden Wahlen. Nach einer kurzen Begrü⸗ ßungsanſprache des Stadtrats Ludwig, die in dem Appell ausmündete, geſchloſſen hinter Hin⸗ denburg und Regierung zu treten, nahm Dingeldey, von großem Beifall begrüßt, das Wort zu folgenden Ausführungen: Das Ziel Deutſchlands, die äußere und innere Freiheit zu erkämpfen, einen ſauberen Staat zu ſchaffen und eine ordentliche Wirtſchaftsführung zu ermöglichen, ſei in den letzten Jahren infolge der ſchrankenloſen Demokratie und der Durchlöcherung der Autorität nicht erreicht worden. Heute lebe viel⸗ mehr das deutſche Volk in ſchwerſter Not und völli⸗ ger Zerriſſenheit, da der Wettlauf der Parteien um die Gunſt der Maſſen eine ſtraffe Führung ver⸗ hindert und eine reinliche Wirtſchaftsführung un⸗ möglich gemacht habe. Nicht die Privatwirtſchaft ſei an der Kriſe ſchuld, ſondern der„Wechſelbalg zwiſchen Privatwirtſchaft und Staatsſozialismus“, den die deutſche Wirtſchaft habe ertragen müſſen. Zu dieſer innerdeutſchen Kriſe ſei dann die Weltkriſe gekommen, die durch die Tribute und das Schanddik⸗ tat von Verſailles verurſacht worden ſeien, und die internationale Handelsblockade habe vollends dazu beigetragen, die Wirtſchaftsnot ins Unendliche zu ſteigern. 5 Deutſchland verlange, daß es frei und gleichen Rechts und ebenſo geachtet in der Welt leben könne wie die Herren von Verſailles. Dazu aber ſei Einigkeit im Innern not. Denn nur durch Einigkeit laſſe ſich die Freiheit er⸗ kämpfen. 4 Mitten im Befreiungskampf ſtreue aber die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung eine Saat des Haſſes aus. Den Arbeitsloſen, dem verarmten und entwurzelten Mittelſtand und der Jugend, die keine frohe Zukunft ſehe, ſeien von den Nationalſozialiſten meſſianiſche Hoffnungen gemacht worden. Auf der anderen Seite aber habe der Nationalſozialismus keine klaren Vorſtellungen über Staat und Wirtſchaft. Das Akti⸗ vum der Bewegung ſei die Leidenſchaft des vaterlän⸗ diſchen Wollens und deshalb ſei er, Dingeldey, ſchon Brüning gegenüber für die Einbeziehung der Natio⸗ nalſozialiſten in den Staat eingetreten. Dingeldey ging dann auf die Gründe von Brünings Sturz ein, den er darauf zurückführt, daß Brüning trotz ſeiner Zuſicherungen dem Reichspräſtdenten gegenüber das Steuer nicht nach rechts herumgeworfen habe. Die Schickſalswende des Nationalſozialismus ſteht Dingeldey in dem Beſchluß Hitlers, gegen Hin⸗ denburg als Kandidat aufzutreten. Dadurch ſei der Bruch und die Spaltung in die nationale Bewegung gekommen. Und heute müſſe man erkennen, daß von dem Kampf Hitlers gegen den Marxismus nichts mehr übrig geblieben ſei. Die Ablehnung des Ein⸗ tritts in die Regierung durch Hitler bezeichnete Dingeldey als eine Flucht aus der Verantwortung und kritiſtierte dann äußerſt ſcharf das Telegramm Hitlers an die Beuthener Verurteilten und den offenen Brief, mit dem Hitler dem Kanzler im Kampf gegen Deuſchlands Feinde in den Rücken gefallen ſei. Das deutſche Volk ſei krank und deshalb ſei eine autoritäre Staatsführung nötig, denn mit der Weimarer Verfaſſung könne man keine ſachliche Arbeit leiſten. Das Parlament ſei zum Ausdruck der politiſchen Leidenſchaften geworden und darm müſſe eine ſtarke Regierung geſchaffen werden, Scharfe Kritik Heloͤs an Papen Meldung des Wolffbüros — Landau, 27. Oktober. Im Großen Saal der Feſthalle ſprach bei einer Kundgebung von Bayeriſcher Volkspartei und Zen⸗ trum der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held. Er übte insbeſondere ſcharfe Kritik an der gegenwärtigen Reichsregierung und ihren Leiſtungen und führte u. a. aus: Es laſſe ſich nicht mit Sicherheit behaupten, ob wir am Ende des Wählens angekommen ſeien. Man könne nahezu den Eindruck gewinnen, als ob in Berlin das Auflöſen von Volksvertretungen und Neu⸗ wahlen ſo ziemlich das einzige ſtaatsmänniſche Hilfs⸗ mittel zur Beherrſchung der politiſchen Situation ſei. Es habe kaum einmal eine größere politiſche Dumm⸗ heit in Deutſchland platzgegriffen und es habe kaum einmal ein größeres Unrecht perſoneller und ſach⸗ licher Art in der Regierungsführung ſich geltend ge⸗ macht, als beim Sturz des Reichskanzlers Brüning. Es ſei zum Sturz Brünings u. a. be⸗ hauptet worden, die Nationalſozialiſten hätten ver⸗ antwortlich in die Regierung hereingenommen wer⸗ den müſſen, aber dann hätte ja die Regierung Papen froh ſein ſollen, als ſich Zentrum und BP dieſer Aufgabe, deren Löſung der Regierung nicht gelungen war, annahmen. In Wirklichkeit ſei es jedoch, das ſpreche er ganz offen aus, ſo geweſen, daß man den Augenblick gekommen glaubte, gegen die Parteien und das Parlament vorzugehen und das Volk zu ent⸗ rechten. Der Verſuch, die Nationalſozialiſten in den Rahmen einer bürgerlichen Regierung unter der Führung Hugenbergs einzuſpannen, ſei am 13. Auguſt endgültig mißglückt. Das Problem ſei das geweſen, wie man Parlament und Parteien außer Kraft ſetzen könne, und daß unter der Führung der Deutſchnationalen eine oligarchiſche Herrſchaft in Deutſchland eingerichtet f 1 werden müſſe, die wirtſchaftlich dem Kapitalismus diene, ſozial einen Rückſtand bedeute, wie man ihn ſich kaum in unſerer Zeit vorſtellen könne, und ſtaats⸗ politiſch auf eine Entrechtung weiter Volkskreiſe ab⸗ gezielt ſei. Das würde manchem paſſen, wenn man Baueruſchaft, Arbeiterſchaft und Mittel⸗ ſtand beiſeite ſtellen und einer dünnen Herrenſchicht das Volk als Regierungsobjekt auslieſern würde. Aber ſo kief ſinke das deutſche Volk nicht, daß es ſich eine derartige Zumutung gefallen ließe. Sie ſollen ſich frühzeitig darüber im klaren ſein, wer das Parlament angreift, der muß ein mündig ge⸗ wordenes Volk gegen ſich aufrufen zum Kampfe bis zum Letzten. Ueber den Parlamentarismus als Re⸗ gierungsſyſtem würde ſich dagegen reden laſſen; aber wenn man das Parlament abſchaffen wolle, dann müſſe man wiſſen, was an ſeine Stelle kommen ſolle. Und über dieſen Punkt habe ſich Berlin ſeither aus⸗ geſchwiegen. BBP. und Zentrum lehnten jede Form und jede Art der Oligarchie ab. 5 Der Reichspräſident habe keine andere ver⸗ faſſungsmäßige Grundlage als der Reichstag auch, und es ſei mißgetan, immer von einer Erweiterung der Befugniſſe des Reichspräſi⸗ 5 denten zu ſprechen. Er, Held, ſei immer auf dem Standpunkt geſtanden, daß der Reichspräſident genügend Befugniſſe haben müſſe, um in Zeiten der Gefahr das deutſche Volk von Augenblick zu Augenblick, vielleicht auch einmal aus eigener Initiative, zu retten. Aber er ſei da⸗ gegen, daß eine Stärkung der Befugniſſe des Reichs⸗ präſidenten auf Koſten des Parlaments und der Volksvertretung geſchehe. Gewiß werde der gegen⸗ wärtige Reichspräſident die Verfaſſung achten, aber wer ſtehe dafür, daß das in Zukunft ebenſo ſei? Die deutſche Politik ſei eine Serie von Huſaren⸗ ſtücklein, man verwechſle die politiſche Arena zu ſtark mit der Rennbahn. Mit Behauptungen, daß dies und jenes zu machen ſei, ſei nichts getan. Es müſſen dem deutſchen Volk wirkliche Maßnahmen gezeigt wer⸗ den. fö die frei ſei von dem Auf und Ab und Hin und Her der Parteien. Zu dem Urteil des Staats⸗ gerichtshofs erklärte der Redner, daß damit der Eingriff in Preußen nicht beſeitigt ſei, da Polizet und Beamtentum unter der Befehlsgewalt des Kom⸗ miſſars liegen.. Er erwartete aber, daß die Reichsregierung nicht vor den„Miniſtern ohne Land“ zurück⸗ weiche. Der Fortſchritt zur Einheit Deutſch⸗ lands müſſe höher ſtehen als der Reſpekt vor parlamentariſchen Mehrheiten, wenn dadurch die Ueberwindung des Dualismus ſe⸗ fährdet ſei. Den Wirtſchaftsplan der Reichs⸗ regierung bejſahte Dingeldeyim Grund⸗ ſatz, wenn er auch manche Korrekturen und Ergän⸗ zungen forderte. Der Plan ſei eine Abſage an den Staatsſozialismus und der erſte Schritt zur Laſten⸗ ſenkung und zur Freimachung der wirtſchaftlichen Kräfte. Es ſei daher eine Verſündigung gegen das Volk, wenn man das kaum erwachte Vertrauen durch Haß und Parteiverblendung wieder erſchüttere. Eine Beſſerung in Deutſchland könne aber nur dann kom⸗ men und geſichert werden, wenn durch eine Ver⸗ faſſungsreform das Durcheinander der Parteien ein Ende habe. Nötig ſei daher die Schaffung einer erſten Kammer, eine unabhängige, aber verantwort⸗ liche Regierung und mehr Macht für den Reichs⸗ präſidenten. Der Redner ging dann nochmals auf den Wirt⸗ ſchaftsplan der Reichsregierung ein, nahm ſcharf gegen die Kontingente Stellung und forderte, daß die ſozialpolitiſchen Beſtimmungen des Regierungs⸗ programms nicht etwa zu einem Kampfmittel der Großwirtſchaft gegen Arbeiter und Mittelſtand aus⸗ genützt werden. Zum Schluß erklärte Dingeldey, daß die autoritäre Staatsführung nie⸗ mals die Freiheit beeinträchtigen dürfe. Sollte der Machtwille der Bürokratie die Freiheit des deutſchen Menſchen beſchränken wollen, dann werde die Deutſche Volkspartei als alte natio⸗ nalliberale Partei für dieſe Freiheit zu kämpfen wiſſen. Heute habe das deutſche Volk einen ſicheren Schutz vor ſolchen Abenteuern: Hindenburg. Das deutſche Volk habe alles verloren,. Macht, Kraft und Einheit. Aber eines ſei geblieben, der Führer in die Zukunft: Hindenburg. Mit ihm gelte es für ein neues Deutſchland zu kämpfen. Starker Beifall dankte dem Redner der auch wäh⸗ rend ſeiner Rede immer wieder freudige Zuſtim⸗ mung fand. Mit dem Deutſchlandlied endete die Ver⸗ ſammlung, die ohne jede Störung verlief. Hugenberg über das Leipziger Arteil Meldung des Wolffbüros — Kaſſel, 27. Oktober. In einer deutſchnationalen Verſammlung beſchäf⸗ tigte ſich Dr. Hugenberg im Zuſammenhang mit der Frage des Wiederaufbaues der deutſchen Wirt⸗ ſchaft und der Behebung der Arbeitsloſigkeit mit dem Problem der deutſchen Verſchuldung. Er betonte dabei u..: fried iſt das„internationale Kapital“, das zwiſchen den nationalen Staaten Unfrieden ſtif⸗ tet. Der deutſche Arbeiter, ja, der Arbeiter der gan⸗ zen Welt, muß verlangen, daß die Aufgabe der Schulden regelung ſchleunigſt gelöſt wird vor allen anderen Aufgaben. Dieſe Schraube ohne Ende, die alles in Grund und Boden bohrt, muß ſtillgelegt werden. Schuldenregelung iſt im großen Zuſammen⸗ hange der Dinge der erſte Schritt zur Beſeftigung der deutſchen Arbeitsloſigkeit. Dann kam Dr. Hugen⸗ berg auf das Leipziger Urteil zu ſprechen und führte u. a. aus, die Befürchtung, daß ſich aus der Vertretungsbefugnis der preußiſchen Miniſter im Reichs rat uſw. Schwierigkeiten ergeben könnten, teile er nicht. Dadurch werde im Gegenteil die Reichsregierung vor die Notwendigkeit einer klaren Entſcheidung geſtellt. Es gebe ein Staats notrecht, das an Erkenniſſe eines Staatsgerichts⸗ hofes nicht gebunden ſei. Das Vorgehen der Reichs⸗ regierung gegen Preußen ſei gerechtfertigt aus den Lebensnotwendigkeiten des deutſchen Volkes. 5 2 r% 2:—8ʃ— Verein für Naturkunde Mannheim, Mannheimer Muſeumsfrage und Vortrag Im recht gut beſuchten Vortragsſaal der Kunſt⸗ Halle begann geſtern abend der Verein für Natur⸗ kunde ſeine dieswinterliche Vortragsreihe mit einem Referat von Prof. Dr. Weidenreich⸗Frank⸗ furt, der ſchon vor zweit Jahren in Mannheim im Verein geſprochen hatte. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden, Medizinalrat Dr. Wegerle, der das Verſprechen abgab, im Geiſt des verſtorbenen Vorſtandsmit⸗ gliedes Prof. Föhner weiter zu wirken, ergriff zunächſt der ſtellvertretende Vorſitzende, Kuſtos Pro⸗ feſſor Dr. Strigel das Wort zur„Mann⸗ heimer Muſeums frage“. Dr. Strigel be⸗ zeichnete ziemlich unmißverſtändlich das Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus als eine „Schöpfung des Vereins“, der„alle wiſſenſchaftliche Vorarbeit für dieſes Muſeum geleiſtet“ habe. Die Stadt hat durch die Stellung größerer Mittel den Ausbau des Muſeums und durch ihre Unterſtützung den freien Eintrittfür jedermann ermög⸗ licht. Die durch Prof. Föhner beſtehende Per⸗ ſonalunion zwiſchen der Führung des Vereins für Naturkunde und der Leitung des Muſeums iſt nun aber aufgehoben(durch die Betrauung Dr. Strübings mit der Leitung. D..), der Verein ſei wohl noch Gaſt drunten am Zeughausplatz, er werde aber dort nicht mehr ein Heim finden können. Durch die Neubeſetzung der Muſeumsleitung, bei der der Verein in keiner Weiſe befragt worden war lebenſo⸗ wenig wie der neuernannte Direktor allerdings. D..) iſt der Verein von jeder Mitwirkung bei den Entſcheidungen ausgeſchaltet worden. Dieſen Zuſtand führt der Redner nicht auf den ſchlechten Willen, ſondern die„unzureichende Information“ der Stadtverwaltung zurück, man könne nicht glauben, daß das ungeſchriebene, aber doch in drei Jahr⸗ zehnten erworbene Recht des Vereins ſo mißachtet werde. Mit dem Hinweis darauf, daß die Gefahr des Abſterbens beſtehe und am Zeughaus ein „Muſeumsleichnam“ erſtände, endete Prof. Strigel] ſelbſt beſteht ſeine Erklärungen. Es ließ ſich nicht umgehen, dieſe allgemein⸗inter⸗ eſſterende Frage etwas ausführlicher zu behandeln, ſo daß der hochintereſſante und aufſchlußreiche Vor⸗ trag von Prof. Weidenreich faſt ein wenig zu kurz kam. Der Vortragende gab einen Ueberblick über die Ergebniſſe des letzten Jahrzehnts hinſichtlich der Erforſchung des fofſilen Menſchen. Nach den ſpora⸗ diſchen und zufälligen Funden und Grabungen früherer Jahrzehnte iſt für die Erforſchung des foſſilen Menſchen mehr und mehr die ſyſtema⸗ tiſche Forſchungsarbeit und Grabung in den Vor⸗ dergrund getreten. Heute kann man mit einiger Ausſicht an beſtimmten Orten nach menſchlichen Reſten graben. 1892 fand man in einem alten Flußbett in Java ein Schädeldach, ein Oberſchenkelbein und zwei Zähne eines menſchlichen Skeletts, das man als den „aufrecht gehenden Affenmenſchen“ klaſſifizierte. Syſtematiſche Grabungen bei Peking führten zur Auffindung von fünf Skeletten einer bis dahin un⸗ bekannten Form des menſchlichen Schädels. Immer mehr rückt die Wiſſenſchaft jetzt der Kernfrage zu Leihe: was iſt aus dem Neandertalmenſchen ge⸗ worden? Der Eiszeitmenſch verfügt bereits über ein gutentwickeltes Kinn, die Augenbrauenbögen entwickeln ſich zu mehr oder weniger ſtarken Wül⸗ ſten. Mit großem Intereſſe wurden bisher unver⸗ öffentlichte Abbildungen von Grabungen am See Genezareth und in Paläſtina gezeigt, bei denen man die Entwicklung des Neandertalmenſchen feſtſtellen kann. Die wertvollen Darlegungen fanden den Beifall der Zuhörer. m * Nachwort der Schriftleitung: Die Kritik an der Beſtallung des neuen Muſeums⸗ direktors am Zeughausplatz wird man dem Ver⸗ ein für Naturkunde durch ſeine ſich über Jahrzehnte erſtreckenden Verdienſte an der Förde⸗ rung des Muſeums gewiß zubilltgen. Der V. f. N. — bereits ein Jahrhundert. Der Anteil eines Vereins am kulturellen Leben einer Stadt kann ſich gerade in dieſen Bereichen überaus förderlich auswirken, wie es der Altertumsverein mit der Schöpfung des Schloßmuſeums bewieſen hat. Die gleichen Heimatrechte muß man dem natur⸗ kundlichen Verein im Zeughaus einräumen, wobei noch ſehr genau die beſitzrechtlichen Ver⸗ hältniſſe zu klären ſind, da der Verein durch ſeine Sammeltätigkeit große Schätze angeſammelt hat, von denen die Stadt einfach der Nutznießer ge⸗ worden iſt. Dem Verein gehört eine große Zahl intereſſierter Naturfreunde und Aerzte an, die als Mannheimer Bürger beanſpruchen können, daß ihre im Verein zuſammengefaßten Stimmen gehört werden. s Allerdings iſt Dr. Strübing, der frühere Leiter des graphiſchen Kabinetts, zum Amt des Di⸗ rektors eines naturkundlichen Muſeums gekommen wie der Pontius ins Credo, aber man darf dabei nicht vergeſſen, daß die wichtige und überaus wert⸗ volle völkerkundliche Abteilung des Muſeums die Berufung eines Kunſtfachmannes rechtfertigt. Wir ſind an dieſer Stelle wiederholt dafür einge⸗ treten, daß man die in den letzten Jahrzehnten in der Methodik der Wiſſenſchaften getroffene Unter⸗ ſcheidung von naturkundlichen und kulturge⸗ ſchichtlichen Diſziplinen beachtet, was bedeuten würde, daß, vorbehaltlich aller Rechtsanſprüche, im Muſeum die ſogenannte Völkerkunde, die ja nichts anderes iſt als eine feſſelnde Kultur⸗ und Kunſt⸗ geſchichte ferner Erdteile von den naturkundlichen Bezirken getrennt wird. Obwohl die Berufung Strübings in der Hauptſache aus ſtädtiſchen Etats⸗ gründen erfolgte, ſind wir überzeugt, daß der neue Direktor in kurzer Zeit ſeine ſachliche Degitimation dafür erbringen wird. g Und die naturkundlichen Sammlungen? Auch dafür möchten wir eine Anregung geben. Uns fehlt in Mannheim ein naturkundliches Heimat⸗ muſeum, zu dem der emſige und umſichtige Pro⸗ ſeſſor Föhner ebenfalls die Grundlagen durch die Reiß' ſchen Stiftungen geſchaffen hat. D N N 4 . begr nächſt an der Raumfrage; aber auch dafür werden ſich geeignete Vorſchläge machen laſſen. Karlsruhe beſitzt für dieſe Sparte einen ausgezeichneten Fach⸗ mann, Otto Fehringer, der als vorzüglicher Kenner der ſüdweſtdeutſchen Fauna Vorbildliches in der Pflege naturkundlichen Wiſſens geleiſtet hat u. a. hat er in Karlsruhe eine vielbeſuchte Vogel⸗ warte eingerichtet. Die Mannheimer Stadtverwal⸗ tung ſollte es ſich einmal angelegen ſein laſſen, mit dem naturkundlichen Verein zuſammen die Möglich⸗ keiten durchzuſprechen, den Karlsruher Naturkund⸗ ler mit großer Muſeumserfahrung, zeitweise nach Mannheim zu berufen, um hier die Vorarbeiten für ein naturkundliches Heimatmuſeum zu ſchaffen, für das der Verein für Naturkunde gewiß mit Begeiſte⸗ rung eintreten wird. Der Fall Bindernagel⸗Hintze. Im Befin⸗ den der Sängerin Gertrud Bin dernagel find bisher keine Berſchlimmerungen auf⸗ getreten. Die Aerzte hoffen jetzt beſtimmt, die Pa⸗ tientin am Leben zu erhalten.— Inzwiſchen iſt der Bankier Wilhelm Hintze dem Vernehmungsrichter zum Verhör vorgeführt worden. Der Polizei war mitgeteilt worden, daß der frühere Prokuriſt Hintzes, Dr. Freud, aus Hintzes Wohnung wichtige Briefe abgeholt hätte. Es beſtand der Verdacht, daß es ſich um Beweisſtücke handeln ſollte, die von Hintze beſeitigt worden ſind. Es ſtellte ſich aber heraus, daß ſie keine Morddrohung enthalten, ſon⸗ dern vielmehr vermögens rechtliche Be⸗ ſtim mungen. 5 0 5 Der Unterſuchungsrichter hat ge⸗ ſtern mittag gegen Hintze Haftbefehl 1985 8 5 ſuchten Tokſchlags erlaſſen. Während des Verhörs waren dem Unterſuchungsrichter Briefe zugeſtellt worden, die Hintze vor der Tat geſchrieben hat und in denen er erklärt, daß er die Abſicht habe, ſich das Le⸗ ben zu nehmen. Die Ausſagen Hintzes über feine Selbſtmordabſichten dürften maßgebend 1 weſen ſein, dord⸗ verſuch, ſondern mit verſuchtem Totſchlag Arbeit iſt beſſer als Stempelgeld. Der Störe n⸗ daß der Haftbefehl nicht mit Mor d: 0 1 1 1 5 Her 8 der lize dom⸗ chs⸗ n d⸗ gän⸗ den ſten⸗ ichen das urch Eine kom⸗ Ver⸗ ein iner bort⸗ ichs⸗ Virt⸗ charf daß ugs⸗ der aus⸗ daß te. gen die len, dtio⸗ pfen eren g. raft hrer für väh⸗ tim⸗ Ber⸗ eil N 1 Donnerstag, 27. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 3. Seite/ Nummer 501 Im Do A von Mainz nach Mannheim über Mannheim⸗Ludwigshafen— Landung im Abendſonnenſchein Ein einzigartiges Erlebnis— Start im Regen— Schleifenfahrt Kapitän Fr. Chriſtianſen, der Kommandant des Dornier⸗Flugſchiffes Do X, ließ uns am Mon⸗ tag folgende Einladung zuſtellen: Ich beehre mich, Sie zu dem am Mittwoch, den 26. Oktober 1932 um 14 Uhr ſtattfindenden Fluge Mainz— Mannheim des Dornier⸗Flug⸗ ſchiffes Do X ergebenſt einzuladen. Der endgültige Flugſchein wird ab 13 Uhr 30, nach Unterzeichnung eines Verzichtreverſes, am Liegeplatz des Flugſchiffes ausgehändigt, gegen Entrichtung der üblichen Abfertigungsgebühr. Die Einbootung erfolgt unmittelbar nach Er⸗ ledigung der im vorhergehenden Abſatz erwähn⸗ ten Formalitäten. Das Wetter läßt ſich ſchlecht an Es gehen uns im Laufe des Jahres viele Einla⸗ dungen zu, aber keine war uns willkommener, als die vom Kommando des„Do“. Das Wetter ließ ſich nicht gerade vielverſprechend an, aber bei blauem Himmel und Sonnenſchein kann bekanntlich jeder einen Ausflug unternehmen. Nun, ſo werden wir eben einen Sturmflug riskieren, ſagten wir uns, als in der Nacht zum Mittwoch der Wind gar unge⸗ ſtüm durch die Straßen pfiff. Der Sturm verlor zwar bis zum Morgen an Heftigkeit, aber der Himmel machte immer noch ein recht ſpätherbſtliches Geſicht. Als wir in dem Zuge ſaßen, der uns über Darmſtadt unſerem Beſtimmungsort zuführte, hingen die Regen⸗ wolken ſo tief herab, daß ſie die Odenwaldberge zum Teil verhüllten. Aber wir ließen uns, als der Regen gegen die Scheiben klatſchte, von einem Mitreiſenden mit dem Hinweis darauf vertröſten, daß es im Oſten bereits heller zu werden beginne, womit er die Ein⸗ ſchränkung verband, daß der Barometerſtand aller⸗ dings außergewöhnlich niedrig ſei. Der Wetter⸗ prophet hat wider Erwarten recht behalten, denn wir flogen zwiſchen Mainz und Mannheim eine Zeitlang unter blauem Himmel und bei ſtrahlendem Sonnen⸗ ſchein dahin. Tauſende nehmen in Mainz von Do X herzlich Abſchied In Mainz regnet es nur noch ganz ſchwach, als wir uns vom Hauptbahnhof mit der Straßenbahn für 15 Pfennig zum Rheinufer befördern laſſen. Gitte kilometerlange doppelte Menſchenmauer ſperrt bereits kurz nach 1 Uhr die Uferſtraße von der Bö⸗ ſchung ab. Eine breite Treppe führt zum Laufſteg, der das Flugſchiff mit dem Lande verbindet. Ein Beauftragter prüft die Einladung, als wir die Trag⸗ fläche betreten, die mit dem Flügel durch ſtarke Streben verbunden iſt, mit der Aufforderung, bren⸗ nende Zigarren oder Zigaretten wegzuwerfen. Wir ſpringen in das Innere des Flugſchiffes, in dem eß ſich bereits einige Damen und Herren bequem ge⸗ macht haben. Als ein Fenſterplatz unter den Flügeln reſerviert iſt, eine Maßnahme, die ſich, wie ſich ſpäter Begeisterte Zuschauer harren am Ufer aus herausſtellt, als ſehr praktiſch erweiſt, werden wir aufgefordert, in den Vorderteil des Flugſchiffes zum Zahlmeiſter zu kommen. Wir haben den Revers zu unterſchreiben, auf den ſchon in der Einladungs⸗ karte hingewieſen wurde, und erhalten dann den Schirme. Flugſchein, der folgenden Wortlaut hat:„Die Teilnahme an einem Fluge iſt nur gegen Vorwei⸗ ſung dieſes Abſchnittes, der nach Unterzeichnung der Verzicht⸗Erklärung auf Schadenerſatzanſprüche aus⸗ gehändigt wird, geſtattet.“ Der fliegende-Zug“ Ein Rundgang überzeugt ſofort, daß das Flug⸗ ſchiff mit Recht mit einem fliegenden D⸗Zug verglichen wird, denn bequemer ſind die D⸗Zugwagen zweiter Klaſſe auch nicht. Die Polſterſitze zu beiden Seiten des Mittelganges ſind ſo lang, daß drei Perſonen nebeneinander platznehmen können, ohne daß ſie zu ſehr Tuchfühlung haben, und die Bull⸗ augen ſind ſo groß, daß man nicht den Hals ver⸗ renken muß, wenn man hinausblicken will. Auch die Höhe der Abteile iſt völlig ausreichend. Man fühlt ſich in dem 24 Meter langen und bis zu 3,2 Meter breiten Mitteldeck ſofort behaglich. In⸗ zwiſchen hat ſich das Gerieſel zu einem Platz regen verſtärkt, der auf die Tragflächen trommelt. Vergeblich verſuchen die Nachbarn die Bullaugen blank zu putzen. In Strömen fließt das Waſſer an den Scheiben herab. Nur wir haben gute Sicht, weil unſer Bullauge, wie bemerkt, durch die Flügel geſchützt iſt. N a Auf Befragen teilt uns der Zahlmeiſter mit, daß ſogar ein kleines Mädchen. Die Mainzer Stadtver⸗ waltung iſt durch den Oberbürgermeiſter und den zweiten Bürgermeiſter vertreten, die Stadt Frankfurt durch den dortigen Polizeipräſiden⸗ ten. Die meiſten Mannheimer und Ludwigshafener Zeitungen haben ebenfalls Einladung erhalten. Einſtündige Paradefahrt Punkt 2 Uhr löſt ſich das Flugſchiff vom Lande⸗ ſteg. Aber über eine Stunde vergeht, bis ſich der Koloß aus dem Waſſer erhebt. 2,25 Uhr läuft ein Teil der Motoren an. An die Fahrgäſte wird Watte Rechts Die Prominenten auf dem Landesteg Vertreter der städtischen Behörden und der Polizei Warten auf den Riesen der Lüfte verteilt, damit man ſich das Trommelfell ſchützen kann. Dieſe Vorſichtsmaßnahme iſt, wie ſich ſpäter herausſtellt, garnicht nötig, wenn man ſich im Zwiſchendeck aufhält. Man hört Kommandorufe. Die Rheinpolizei, die in einem Motorboot neben dem Flugſchiff patrouilliert, wird gebeten, den Start nach Mannheim zu melden. Die Fahrt geht ſtrom⸗ aufwärts bis in die Nähe der Straßenbrücke. In der Mitte des Stromes dreht ſich das Flugſchiff um die eigene Achſe. Nach einer Wendung wird die Fahrt ſtromabwärts bis zur Höhe der Makedon⸗Zigaretten⸗ fabrik fortgeſetzt. Wieder eine Wendung und neue Fahrt ſtromaufwärts. Dieſes Manöver wird mehr⸗ mals wiederholt. Immer wieder von neuem winken die Menſchenmaſſen zu beiden Seiten— auch das rechte Ufer iſt ſtark beſetzt— Abſchiedsgrüße zu, wenn das Flugſchiff vorbeifährt. Der Platzregen hat aufgehört. Es ſcheint nur noch zu rieſeln, denn man ſieht am Ufer nur noch wenige aufgeſpannte Wieder fährt das Flugſchiff ſtrom wärts. Diesmal paſſiert es die Eiſenbahnbrücke. Auf der Höhe von Biebrich werden die Fluggäſte gebeten, ſich in den vorderen Teil des Zwiſchendecks zu begeben, da der Start bevorſtehe. Um 3,20 Uhr erhebt ſich der Flugrieſe in ſein Element. ſer ſchwebt. In Sekundenſchnelle liegt die Landſchaft tief unter uns. Wir fliegen in ungefähr 300 Meter Höhe. Im Weſten bricht die Sonne durch die Wol⸗ ken. Ein unbeſchreiblich ſchönes Bild. Die Herbſt⸗ färbung der Büſche und Wälder flammt auf. Das Grün der Wieſen iſt auf einmal viel intenſiver. Nach einer Schleife über der Mainzer Umgebung folgt der Flug den Windungen des Rheines. Wir paſſieren den Main. Wiesbaden liegt links von uns. Eigenartige Lichteffekte werden durch die Wolkenbildung erzeugt. Zahlreiche Dächer glänzen wie flüſſiges Metall, als das Flugſchiff eine ſchiedsſchleiſe über Mainz beſchreibt. Es iſt nicht möglich, bei der Schnelligkeit, mit der ſich Do N genau 41 Gäſte an dem Fluge teilnehmen, in der Hauptſache Herren, aber auch einige Damen und vorwärtsbewegt, alle Bilder auf ſich einwirken zu laſſen. Die Eindrücke folgen zu ſchnell aufeinander. Man merkt kaum, daß man plötzlich über dem Waſ⸗ Man müßte ſtändig von der linken zur rechten Seite eilen, um nichts zu verpaſſen. Aber der Geſamtein⸗ druck iſt doch ſo überwältigend, daß man ſich ſagen muß: jetzt erlebſt du etwas, was du nie vergeſſen wirſt. Es ſtimmt auch ſo vielerlei zuſammen, um die Eigenart dieſes Fluges ſo recht zu unterſtreichen. Vor allem die Wolkenbildung, die Sonnenſtrahlung, die verblüffende Kontraſte hervorruft. Eine zeitlang zeigt ſich über uns der blaue Himmel. Dann ziehen weiße Wolkenfetzen unter uns hinweg. Etwa 500 Meter iſt die höchſte Höhe, die wir erreichen. Auf der Erde zieht der Schatten des Flugſchiffes neben uns dahin. Wir laſſen die lachende Landſchaft hinter Links Ein Absperrkommando, das gleich in Aktion treten soll uns und ſteuern neuen finſteren Wolkenmaſſen im Süden entgegen. Im Kommandodeck Die Preſſevertreter werden aufgefordert, das Kommandodeck zu beſichtigen. Wir laſſen uns nicht ſchlüpfen durch ein Loch im Boden des Oberdecks und ſtehen im nächſten Augenblick neben Kapitän Chräſtianſen im Kommandantenraum, dem der Führerraum vorgelagert iſt. Hier ſitzen die beiden Fliegeroffiziere, die das Flugſchiff ſteuern. Grandios äſt von hier der Ausblick. Frei kann das Auge nach allen Seiten ſchweifen. Im Kommandantenraum beugt ſich der Navigationsoffizier über die Karte. Wir ſchlüpfen in den rückwärtigen Schaltraum. Der Lärm iſt hier oben ſo ſtark, daß nur der Verſuch unternommen werden kann, uns durch Zeichen die Schalt⸗ und Funkanlage zu erklären. Aber was ver⸗ ſteht der Laie von dieſer genialen Maſchinerie. Die Landung des Do X in Mannheim, die wir bereits in unſerer geſtrigen Abendausgabe ausführ⸗ lich beſchrieben, war ebenſo ein Erlebnis wie der Flug Mainz Mannheim. Die Sicherheit der Landung auf dem Rhein überraſchte. Nachdem das Flugboot noch einmal eine Schleife geflogen hindert war, erfolgte die Waſſerung kurz darauf um ſo ſicherer. In der Luft machte das Flugboot einen eleganten Eindruck. Der ſchlanke Leib des Rumpfes und die rieſigen Tragflächen mit den aufgebauten Motoren wirkten gigantiſch. Je näher das Boot dem Waſſer kam, deſto gewaltiger wurden die Aus⸗ maße. Der Auslauf nach der Landung war verhält⸗ Ab⸗ nis mäßig kurz. Das gigantische Flugboot aus der Vogelschau Der Empfang des Do X in Mannheim war über⸗ aus freundlich. i. Die Mannheimer und die Ludwigshafener — beide Ufer waren von tauſenden von Menſchen umſüumt— jubelten dem tech⸗ niſchen Wunderwerk begeiſtert zu. Die Regierung war durch Landeskommiffär Dr. lange nötigen. Wir erklimmen eine ſenkrechte Leiter, hatte, weil es durch einen Dampfer am Landen ver⸗ Ueber Worms Als wir wieder im Zwiſchendeck anlangen, paſſieren wir die ausgedehnten Rebanlagen zwiſchen Nierſtein und Worms. Die weiten Flächen prangen im gelb⸗ braunen Herbſtſchmuck. Schon grüßt Ger ns heim herauf..45 Uhr wird Worms erreicht. Eine Schleifenfahrt über der Nibelungenſtadt und ſeiner Umgebung will die Bevölkerung für die Nichtlan⸗ dung entſchädigen. Die Sonne bricht wieder durch die Wolken. Wie Silber glänzen wieder zahlreiche Dächer. Die Spiegelung iſt ſo ſtark, daß man ſich abwenden muß. Der Rhein iſt ebenfalls in ge⸗ ſchmolzenes Metall verwandelt. Kurz vor 4 Uhr kommt Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen in Sicht. Im Nu ſind wir über der Frieſenheimer Inſel. In ihrer ganzen imponteren⸗ den Größe liegen die Mannheimer Hafenanlagen unter uns. Noch niemals iſt uns die Ausdehnung der Mannheimer Gemarkung ſo zum Bewußtſein gekommen, wie in dieſem Augenblick, weil die ge⸗ waltige Fläche zuſammenhängend unter uns liegt. In mehreren Schleifenfahrten bekommen wir alle Stadtteile zu ſehen. Im Süden geht der Flug weit über Neckarau hinaus, im Oſten weit über Neu⸗Oſt⸗ heim. Hellgrün leuchtet die Patina des Helmes des Waſſerturmes, der Kunſthalle, der Kuppel der Chriſtuskirche. Prächtig in ihrer Herbſtſchattierung nehmen ſich die Parkanlagen und die Gärten aus, in die in der Oſtſtadt die Villen gebettet ſind. Mehr⸗ mals wird auch die Landeſtelle paſſtert. Die Landung Um.15 Uhr merkt man an dem ſchnellen Ab⸗ wärtsgleiten des Flugſchiffes, daß die Landung be⸗ vorſteht. Ein kurzer Ruck. Die Schwimmer haben die Oberfläche des Rheines erreicht. Aber es dauert noch eine halbe Stunde, bis wir ausgebootet werden können. Wie in Mainz fährt das Flugſchiff Parade ſtromauf⸗ und abwärts. Unaufhörlich muß man, wenn man nicht unhöflich ſein will, die Grüße der Menſchenmaſſen erwidern, die an beiden Ufern Auf⸗ ſtellung genommen haben. Selbſt der Rand der Lud⸗ wigshafener Sandbank iſt von Hunderten beſetzt. Das Reſtaurationsſchiff am Ludwigshafener Stadt⸗ park iſt überfüllt. Auf der Mannheimer Seite ſtehen die Maſſen weit die Rheinpromenade hinunter Kopf an Kopf. Sie haben es leichter als die Mainzer, die unentpegt im Regen ausharrten, denn noch einmal bricht die Sonne, ehe ſie für dieſen Tag endgültig im Weſten verſchwindet, durch die Wolken und umſtrahlt das Flugſchiff in dem Augenblick, in dem es ſich zur Landung anſchickt, ſo wundervoll, daß, wie uns ver⸗ ſichert wurde, der Anblick überwältigend ſchön war. Begrüßung durch die Behörden Als ein mit Bohlen abgedeckter Kahn ſich neben das Flugſchiff gelegt hat, iſt die Verbindung mit dem ſtädtiſchen Motorboot hergeſtellt, das uns ans Mannheimer Ufer befördert. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, Beigeordneter Dr. Bartſch, Oberbaudirektor Elſäſſer, Bauamtmann En⸗ ders und Regierungsrat Dr. Heim haben ſich mit dem Motorboot zum Flugſchiff befördern laſſen. Die Oberbürgermeiſter von Mainz und Mannheim ſchüt⸗ teln ſich die Hände. Als wir wieder Mannheimer Boden betreten, werden wir von Kollegen und Be⸗ kannten willkommen geheißen. Alle fragen uns: Wie wars? Die Antwort konnte nur immer die gleiche ſein: Ein unergeßliches Erlebnis, das der Geſchick⸗ teſte nicht in ſeiner vollen Schönheit ſchildern kann. Auch wir haben uns nur auf Andeutungen beſchrän⸗ ken müſſen. Sch. Jubelnder Empfang in Mannheim-Ludwigshafen Scheffelmaier, die Regierungsräte Dr. Heim und Dr. Müller vertreten. Von der Stadtver⸗ waltung bemerkte man Oberbürgermeiſter Dr. Hei⸗ merich und Beigeordneten Dr. Bartſch. Die Polizei hatte die Abſperrungen in vorbild⸗ licher Weiſe durchgeführt. Polizeioberſtleutnaut Demoll mit ſeinem Stabe leitete die Abſperrungs⸗ maßnahmen perſönlich. Durch das ungünſtige Wetter wurde der beabſich⸗ tigte 100 Km.⸗Rundflug nicht durchgeführt. Die Straßenbahn hatte einen ſtarken Verdich⸗ tungsverkehr eingelegt, der aber, wie wir nachträg⸗ lich erfuhren, nicht in dem erwarteten Maße benutzt wurde. Nach der Waſſerung auf dem Rhein fuhr Do X aus eigener Kraft Richtung Strandbad, um zu wenden. Alle Manöver wurden glatt und ſicher ausgeführt. Erſtaunlich war die große Beweglichkeit des Rieſenflugſchiffes. Ein unvergeßlicher Anblick war die Fahrt des Do X in der ſtrahlenden Sonne. Im Hintergrunde wunderbar beleuchtete Wolkenpartien, davor das in Sonnenlicht getauchte Flugbobot. Das Wetter, das in den Nachmittagsſtunden ſehr ſchlecht war, hat mit dieſer freundlichen Begrüßung wieder alles gut gemacht. Die Fluggäſt e, die von Mainz aus den Flug nach Mannheim mitgemacht hatten, wurden mit Motorbooten von der Mitte des Rheins, wo Do X zuerſt lag, an Land gebracht. Sehr intereſſant verlief das Manöver der Ein ⸗ fahrt in den Rheinſporen. Ohne jede fremde Hilfe fuhr Do X an ſeinen Anlegeplatz. Bei den räumlichen Verhältniſſen des Rheinſporen war gerade dieſes Manöver ſehr ſchwierig. Um 6 Uhr lag das Flugboot feſt. Um es nicht zu nahe an die Sträucher am Ufer zu bringen, wurde vor den vorhandenen Steg noch ein Ponton gebaut. Hierauf hatte die Preſſe Gelegenheit, das Innere des„Bootes zu beſichtigen. Kommandant Chri⸗ ſti anſen hieß die Preſſe willkommen, Die Kapitäne Sönichſen und Merz gaben Erläuterungen über die techniſchen und Inneneinrichtungen, über die wir bereits berichtet haben. f Nach Einbruch der Dunkelheit wurde der Flug⸗ rieſe durch die am Ufer eingebauten Schein⸗ werfer angeſtrahlt. Das Intereſſe der Zu⸗ ſchauer hielt bis in die ſpäten Abendſtunden au. Die heute vormittag begonnenen Beſichtigungen werden vielen Gelegenheit geben, ſich dieſe deutſche Wunder⸗ ſchöpfung auch von innen zu betrachten. 4. Seite/ Nummer 501 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 27. Oktober 1932 Zur Verbilligung des Lichtpreiſes für Gewerberaummieter Der Ausſchuß des Verbandes des Einzelhandels hat in ſeiner Sitzung vom 21. Oktober beſchloſſen, die Beſtrebungen des Ortskartells des ſelbſtändigen Mittelſtandes auf grundſätzliche und all⸗ gemeine Verbilligung des Lichtprei⸗ ſes für Gewerberaummieter zu unter⸗ ſtützen. Die von den einzelnen Verbraucherkate⸗ gorien nach dem gegenwärtigen Tarifſyſtem zu zah⸗ lenden Strompreiſe weiſen Preisunterſchiede in einem Ausmaß auf, wie es in einer Zeit der Not⸗ lage aller Wirtſchaftszweige nicht mehr gerechtfer⸗ tigt werden kann. Der Verband hat ſeinen Mitglie⸗ dern empfohlen, zur Senkung der Unkoſten den Ver⸗ brauch möglichſt einzuſchränken. Kommerzienrat Richard Sauerbeck + Eine hochangeſehene Mannheimer Perſönlichkeit hat wieder das Zeitliche geſegnet. Geſtern nachmit⸗ tag iſt Kommerzienrat Richard Sauerbeck im nahezu vollendeten 80. Lebensjahr verſchieden. Der Verſtorbene gehörte zu den Wirtſchaftsführern, die an dem Emporblühen Mannheims zur Handels⸗ metropole am Oberrhein hervorragenden Anteil hatten. Als Sohn des Großkaufmanns H. C. Sauer⸗ Sauerbeck geboren, trat er als kaufmänniſcher Lehr⸗ ling in die väterliche Firma Sauerbeck 8. Diffens ein, die ſich als Tabakgroßhandlung damals ſchon großen Auſehens erfreute. 1874 wurde Sauerbeck Prokuriſt, zwei Jahre ſpäter Teilhaber der Firma. Er gehörte auch zu den Gründern der Badiſchen Brauerei, der er als Mitglieb des Vorſtandes ſeine reichen Erfahrungen gern zur Verfügung ſtellte. Ferner war er Auſſichtsratsmitglied der Fürſtlich Fürſtenbergſchen Brauerei Donaueſchingen und der Hovad⸗ Deutſchland⸗Transportverſicherungs Bank AG. Mannheim. Als hervorragendes Mitglied der Nationalliberalen Partei gehörte Sauerbeck vor dem Kriege auch lange Jahre dem Bürgerausſchuß und als begeiſterter und einflußreicher Kunſtfreund dem Theaterkomits an. Ferner war er ſtellvertretender Handelsrichter, Beiſitzer des Kaufmannsgerichts und Mitglied des badiſchen Eiſenbahnrates und des Be⸗ ötrkseiſenbahnrates Frankfurt. Großes Intereſſe hat Sauerbeck auch immer der Pflege des deutſchen Liedes entgegengebracht. Auch in dieſer Eigenſchaft bewährten ſich ſeine reichen kaufmänniſchen Fähigkeiten. Unvergeſſen wird ſeine Tätigkeit als Rechner des Badiſchen Sängerbundes bleiben. Als er aus dem Vorſtand ausſchied, wurde er zum Ehrenbundesrechner ernannt. Die Be⸗ ſchwerden des hohen Alters feſſelten ihn in den letz⸗ ten Jahren aus Zimmer. Aber wenn es irgendwie ging, fehlte er nicht bei beſonderen Veranſtaltungen der Mannheimer Liedertafel, die in Sauerbeck ihr hochverehrtes Ehrenmitglied verliert. Beiſetzung von Eiſenbahnamtmann Stauffer Von dem nach 45jähriger aktiver Dienſtzeit bet Drei Angeklagte, darunter zwei Brüder, hatten für eine Dresdner Firma das Buch„Der Weg zur Geſundheit“ im Hauſterhandel vertrieben. Das Buch koſtete 38 Mark. Wie bei den andern Be⸗ ſtellſchein⸗Reiſenden, ſo ging auch bei den drei An⸗ geklagten das Geſchäft miſerabel. Sie liefen trepp⸗ auf, treppab, überall wurde ihnen die Türe vor der Naſe zugeſchlagen. Wer hat auch heute 38 Mark für ein Geſundheitsbuch übrig, da dieſes doch niemals den Arzt erſetzen kann. Infolge der ſchlechten Er⸗ fahrungen mit dem Verkauf kamen die drei auf den Gedanken, Beſtellſcheine zu fälſchen. Im ganzen reichten ſie ihrer Dresdner Verlagsfirma 18 Beſtellſcheine ein, von denen die Hälfte gefälſcht und die andere Hälfte von gänzlich zahlungsunfäht⸗ gen Leuten unterſchrieben war. An Propiſton wurde den Dreien 65 Mark ausbezahlt. Als der Schwindel herauskam, klagte die Dresdner Firma wegen Betrugs und Urkundenfälſchung. In der geſtrigen Verhandlung vor dem Schöffen⸗ gericht Mannheim waren die Angeklagten geſtändig. Wirtſchaftliche Bedrängnis und jahrelange Arbeits⸗ loſigkeit hätten ſie zu dem Schritt verleitet. In Staatsanwalt Dr. Weinreich ſowie in Amts⸗ gerichtsrat Schmitt fanden die drei Sünder milde Richter. Es gab Gefängnisſtrafen von—6 Wochen, die vielleicht im Wege eines Gnadenerlaſſes auf Wohlverhalten geſchenkt werden. Der zweite zur Verhandlung kommende Fall war ähnlich gelagert, nur daß der Angeklagte, Kaver ., bereits einſchlägig ſehr erheblich vorbeſtraft iſt. Mit ihm angeklagt war ein Fräulein aus Worms. Kaver., Vater von 5 Kindern, hatte Stellung in einem hieſigen Kohlengeſchäft. Trotzdem fälſchte er Beſtellſcheine, wodurch er in den Beſttz von 13 Zent⸗ nern Kohle gelangte, die er für 15 Mark verkaufte. Als der Betrug herauskam, wurde er von der Mannheimer Kohlenfirma ſofort entlaſſen. Das angeklagte Fräulein aus Worms hatte auf einem alten Kohlenbezugsſchein die Ziffer geändert, wes⸗ halb auch ſie ſich des Betrugs und der Urkunden⸗ fälſchung ſchuldig gemacht hatte. Das Gericht folgte dem Antrag des Staats⸗ anwalts und erkannte gegen A. auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von zwei und gegen die Angeklagte aus Fahrradmarderbande verhaftet In letzter Zeit wurden in Mannheim und Lud⸗ wigshafen Fahrraddiebſtähle in großem Um⸗ fange verübt. Fünf Perſonen konnten als Täter ermittelt und feſtgenommen werden. Ins⸗ geſamt können etwa go geſtohlene Fahrräder auf ihr Konto geſetzt werden. Die Diebe ſetzten die Räder in verſchiedenen Ortſchaften von Baden und der Pfalz durch Vermittlung eines einzigen Hehlers ab, der ebenfalls hinter Schloß und Riegel gebracht wurde. Bis jetzt konnten 48 Fahrräder durch die Kriminalpolizei Ludwigshafen wieder beigebracht werden, wovon, wie bereits mitgeteilt, allein 40 Stück der Mannheimer Kriminalpolizei zur Aushändigung der Reichsbahn 1924 ausgeſchiedenen Eiſenbahnamt⸗ mann Georg Stauffer, dem früheren Vorſtand des Mannheimer Zentralgüterbahnhofs, nahmen geſtern nachmittag die Kollegen, viele Beamte in Uniform, die Freunde und Verwandten in großer Zahl Abſchied. Nach einem Harmoniumvortrag von Organiſt Renſch zeichnete Stadtpfarrer Speck von der Trinitatiskirche ein Lebensbild des Verſtor⸗ benen. Am Grabe dankte für die Reichsbahnverwal⸗ tung Reichsbahn⸗Amtmann Bechtold dem Heim⸗ gegangenen für ſeine treue Tätigkeit im Dienſt der Reichsbahn. an die Eigentümer übergeben wurden. Auch die Käufer, meiſt unbemittelte Leute, mußten zur Anzeige gebracht werden. Dieſe Leute, die eigent⸗ lich nicht ſchlechtgläubig gehandelt und oftmals ihr letztes Geld geopfert haben, ſind doppelt geſchädigt; denn es wurde ihnen nicht nur das Fahrrad wie⸗ der abgenommen, ſondern ſie verlieren auch das Geld, das ſie an den Erwerb der Räder gerückt haben. Die Kriminalpolizei Ludwigshafen richtet bei dieſem An⸗ laß eine Warnung an das Publikum, beim An⸗ kauf von Fahrrädern vorſichtig zu ſein, ſich im Not⸗ fall vorher erſt bei der Polizei zu erkundigen.— 9 Fälſchung von Beſtellſcheinen Verhandlung vor dem Mannheimer Schöffengericht Worms auf einen Monat Gefängnis. Der An⸗ geklagte wurde vom Vorſitzenden in energiſchen Worten ermahnt, bei ſeinen Angehörigen zu bleiben und keine anderen Beziehungen nebenbei noch zu unterhalten. Schlimme Folgen einer durchzechten Nacht Während die große Mehrzahl der Bevölkerung nicht weiß, wie ſie ſich über Waſſer halten und das tägliche Brot beſchaffen kann, verpraßte der anfangs der 30er Jahre ſtehende Jakob Wilhelm H. aus Mannheim in ſchlechter Geſellſchaft 35 Mark in einer Nacht. Auf dem Heimweg ſtieß er mit der Polizei auf der Jungbuſchbrücke zuſammen. Es gab Rede und Gegenrede, bei der H. einen ſo flegelhaften Ton anſchlug und ein ſolches Geſchrei anhob, daß man es bis an die Friedrichsbrücke hören konnte. Dies hatte zur Folge, daß zwei Schutzleute ihren bedrängten Kameraden zu Hilfe eilten. Der Angeklagte ent⸗ ſchuldigte ſich heute mit totaler Betrunkenheit, was jedoch nicht der Fall war. Die Schutzleute geben zu, daß der Angeklagte betrunken war, jedoch immer noch wußte, was er tat und ſagte. H. verweigerte nicht nur die Angabe ſeiner Per⸗ ſonalien,„die die Schutzleute nichts angingen“, ſon⸗ dern ſetzte auch ſeiner Feſtnahme heftigen Wider⸗ ſtand entgegen. Dabei verſetzte er einem Polizei⸗ beamten einen derartigen Tritt auf den Unterleib, daß der Beamte zwei bis drei Wochen krank war. In der Arreſtzelle, die er verunreinigte, tobte er wie ein Wilder. Schließlich blieb dem Polizeirevier nichts anderes übrig, als den rabiat gewordenen Menſchen auf dem Notrufwagen ins Gefängnis zu befördern. Aus der Vorſtrafenliſte ging hervor, daß H. be⸗ reits drei⸗ bis viermal wegen verſchiedener Roheits⸗ delikte vopbeſtraft iſt. Staatsanwalt Dr. Wein ⸗ reich verurteilte das ungezogene Benehmen des Angeklagten in ſchärfſter Weiſe und beantragte eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten. Amtsgerichts⸗ rat Schmitt erkannte auf ſechs Monate Gefäng⸗ nis, verwarnte den Angeklagten und gab ihm den Rat, nach ſeiner Entlaſſung ein anſtändiger Menſch zu werden. ch. 77 ũ r ydydddddddddßdßdGddßßPdpßpßwßcßcßcßcccccc * Anmeldepflicht für Verſammlungen. Wieder⸗ holt wird von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſte⸗ rium auf folgendes hingewieſen: Zufolge der Ver⸗ ordnung des Reichsminiſters des Innern vom 28. Juni 1932 müſſen alle öffentlichen politiſchen Verſammlungen ſpäteſtens 48 Stunden vorher unter Angabe des Ortes, der Zeit und des Verhandlungs⸗ gegenſtandes dem zuſtändigen Bezirksamt(Polizei⸗ präſidium, Polizeidirektion) angemeldet werden. Das gleiche gilt für alle Verſammlungen und Aufzüge unter freiem Himmel, ſoweit ſolche nach der Ver⸗ ordnung des Reichsminiſters des Innern vom 18.(22.) Juli 1932 überhaupt zuläſſig ſind, mit Aus⸗ nahme der gewöhnlichen Leichenbegängniſſe, der her⸗ gebrachten Züge von Hochzeitsgeſellſchaften und der kirchlichen Veranſtaltungen, die von der Anmelde⸗ pflicht freigeſtellt blieben. Vorträge Dr. Hackel im Freien Bund. Heute be⸗ ginnt der in Mannheim wohlbekannte Kunſt⸗ und Re⸗ ligionshiſtoriker Dr Alfred Hackel(Berlin) in der Kunſthalle ſeinen auf vier Stunden berechneten Lichtbilder⸗ zyklus über das Thema:„Die Weltreligionen im Spiegel der bildenden Kunſt“. Der Redner ſpricht zunächſt über den Ausdruck der indiſchen Hindu⸗Re⸗ ligtion in Architektur, Plaſtik und Malerei.— Wieder⸗ holung am morgigen Freitag. — Einſtellung der Kraftpoſtlinie nach Schwetzingen? Die von der Reichspoſt betriebene Omnibus linie Rheinau— Brühl— Schwetzinges ſoll nun vollſtändig eingeſtellt werden, nach⸗ dem bereits ſeit einiger Zeit die Teilſtrecke Mann⸗ heim Neckarau— Rheinau ſtillgelegt iſt. Die Poſt⸗ direktion erklärt ſich außerſtande, den Zuſchußbetrieb weiter durchzuführen, es ſei denn, daß die Ge⸗ meinden einen Zuſchuß leiſten. Bei der ſchlech⸗ ten Finanzlage dürfte es aber ſo gut wie ausge⸗ ſchloſſen ſein, daß von den Gemeinden irgendwelche Mittel bereitgeſtellt werden, ſo daß wohl eine Still⸗ legung der Kraftpoſtlinie nicht mehr zu umgehen ſein wird. * Erwerbsloſenküche in Neckarau iſt eröffnet. Der geſtrige Andrang zu der Erwerbsloſenküche in der Rheingoldſtraße 48 bewies die Notwendigkeit dieſer Einrichtung in dem dichtbevölkerten Stadtteil. Ueber 100 Erwerbsloſe fanden ſich ein. Die meiſten nahmen das Eſſen in Geſchirren mit nach Hauſe. Nur die Unverheirateten blieben im Eßraum. Zur Feier des Tages war ein Schwein geſchlachteet worden. Nach dem vorhandenen Intereſſe, das ſich in vielen Anfragen äußerte, iſt mit einer Zunahme der Beſucher zu rechnen. * Eine Dickrübe im Gewicht von über 20 Pfund erntete Landwirt Jakob Ueberrhein, in der Löwenſtraße in Feudenheim wohnhaft, auf ſeinem Acker. Sageohaleucles Donnerstag, 27. Oktober Nationaltheater: Zum letzten Male:„Angelina“, komiſche Oper von Roſſini, Miete B 5, Anfang 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzban:„Die Journaliſten“, Luſtſpiel von Guſtav Freytag, für die Freie Volksbühne, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel des Kammerſängers Hans Gredinger in„Das Land des Lächelns“, Operette von Franz Lehär, Anfang 20.15 Uhr. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. Alfred Hackel, Berlin, über„Die Weltreligionen im Spiegel der bildenden Kunſt“: 1. Hinduismus(Ab⸗ teilung AK)], Anfang 20.15 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Maunheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt zur Weinleſe in die Pfolz mit Kelterei⸗ und Kellerelbeſichti⸗ gung, ab 14 Uhr Paradeplatz. Libelle: 16 Uhr Tonztee, 20 Uhr Abenovorſtellung. Tanz: Cafaſb, Palaſthotel, Pavillon Kaiſer. Pfalzban⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert mit Einlagen. Lichtſpiele: Gloria⸗Palaſt:„Der Draufgänger“,— Pal aſt⸗ Theater: Alhambra⸗ Theater:„Mata Hari“.— Capitol: „Der träumende Mund“. Roxy⸗ Theater: „Liebe, Scherz und Ernſt“. Seala⸗Theater „Die große) Fahrt“. Schauburg:„Quick“. Univerſum:„Sehnſucht 202“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellung:„Schattentheater und Puppenſpiel“. Geöffnet werktags von 10—413 und 15—17 Uhr, Sonntags von 1117 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—18 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donnecstag u. Freikag, jew. von 19.50 21.80 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mik um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. — Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von-47 Uhr. Die Zahnpaste, die von mehr als 6 Millionen Menschen— allein in Deutschland— täglich ge⸗ braucht wird. Vorzüglich in der Wirkung, sparsam im Verbrauch, von höchster Qualität. Tube 50 Pf. und 80 Pf. Weisen Sie jeden Ersatz dafür zurück. ——————ññ x ñññ——ꝛwꝛꝛꝛꝛ—— Völlerpädagogiſche Schau Schulrat Niemann über ſein Mainzer Jnſtitut Mainz hat den Vorzug, eine Stadt ohne Woh⸗ nungsmangel zu ſein. Wo einſt 14000 Soldaten ihre Garniſon hatten, ſtehen heute neben vielen Woh⸗ nungen zahlreiche Kaſernen leer mit Hunderten von Räumen. Da kam ein Pädagoge auf den Gedanken, die dort leer ſtehenden Gebäude der Zitadelle einem friedlichen und der Verſöhnung dienenden Zwecke zu⸗ zuführen, nämlich dort unter dem Namen eines „Völkerpädagogiſchen Inſtitutes“ eine Zentralſtelle zu ſchaffen, wo alle Erziehungsverſuche in ihren ſachlich ſichtbaren Erfolgen dargeſtellt wür⸗ den. Wie dieſer weitblickende Pädagoge Schulrat Niemann ſich ſeine Arbeit denkt, darüber berich⸗ tete er in einem Vortrag über„Das Mainzer Inſtitut im Dienſte der deutſchen Schule“, der in dem Vortragsſaal der ſtädtiſchen Kunſthalle ſtattfand. Ueberall in den Schulen in Dorf und Stadt, in öffentlichen und privaten, wird ge⸗ arbeitet und verſucht, werden neue Wege ausgedacht und beſchritten; und wie eng iſt oft der Wirkungs⸗ kreis! Ihn gilt es zu erweitern, indem man an einer Zentralſtelle die greifbaren Ergebniſſe neuer Unterrichtswege darſtellt und ſo denen, die ſte kennen zu lernen wünſchen, die Möglichkeit dazu gibt. Sie haben dann den großen Vorteil, daß ſie zugleich mehrere Arbeitswege ſehen können, die zum gleichen Ziele führen ſollen, daß ſie alſo gleich noch vergleichen und wählen können, welches der ihnen am meiſten zuſagende Weg iſt. Da haben Verſuchsſchulen verſchiedener Städte Deutſchlands— Mannheim⸗Feudenheim iſt auch vertreten— in Ergebniſſen ihres Unterrichts und in Arbeitsheften ihren Lehrgang dargeſtellt, in anderen Räumen ſind Landſchulen, die unter ganz anderen Verhältniſſen und Zielſtellungen ar⸗ beiten. Höhere Schulen zeigen den ganzen Unterrichtsgang in Chemie oder Phyſik und haben zu dieſem Zweck ſämtliche Verſuche, vom einfachſten bis zum verwickeltſten aufgebaut, ſo daß jeder, der lernen will, dort vergleichen und lernen kann. Die Landerziehungsheime haben in Modellen ſo viel von ihrem ganzen Leben und ihrer Umgebung ausgeſtellt, daß man einen lebendigen Eindruck von ihrer frucht⸗ baren Arbeit gewinnt. Die Engliſchen Fräulein gewähren in ihrer Schau einen Einblick in den Auf⸗ bau der Bildung einer Kloſterſchule, wie man ihn ſy umfaſſend ſonſt vielleicht nicht zu ſehen bekommt. Auch für das heute ſo wichtige Gebiet der Jugend⸗ ſchriften iſt geſorgt durch eine mehrere Tauſende umfaſſende Bücherei. Am wertvollſten aber iſt, daß 1 N 5 f dieſe ganze Einrichtung jedem zugänglich iſt. Man kann tagelang dort verweilen, durch die ſauberen großen Säle gehen, beobachten und aufnehmen und ſich ein eindrucksvolles Bild machen von den erziehe⸗ riſchen Bemühungen unſerer Tage und dem Wandel der Zeiten.. Drunten am Rhein ſteht noch ein ganzer Kaſer⸗ nenkomplex, der beſtimmt iſt, in Zuſammenarbeit mit den Innungen und den Verbänden der Berufs⸗ ſchullehrer ein berufskundliches Zentral ⸗ inſtitut aufzunehmen, wo die vorbildliche Ausbil⸗ dung von Lehrlingen aller Zweige des Handwerks gezeigt wird. Dazu gehört vor allem auch die Dar⸗ ſtellung von muſtergültiger Buchführung und Kalku⸗ lation. Andere Gebäude werden die Erziehungs⸗ einrichtungen des Auslandes aufnehmen. Sie werden anſchaulich zeigen, wie die Organiſation des Schulweſens in den verſchiedenen Ländern ſo ver⸗ ſchieden iſt, und wie jedes Volk nach ſeinen Bedürf⸗ niſſen und nach ſeiner Art die Erziehung ſeiner Jugend geſtaltet. In einem Lehrmittelhaus zeigt die deutſche Lehrmittelinduſtrie, was ſie zu leiſten vermag. Werte von Hunderttauſenden ſind dort jedem ohne Führer zum beliebigen Verweilen zu⸗ gänglich. Eine beſondere Halle ſoll noch die Modelle von modernen Schulbauten aller Art aufnehmen und auch eine Muſterſchau von praktiſchen und billigen Schulmöbeln zeigen. Und warum das alles? Hier ſoll eine Lehrſtätte großen Stils dem Gedanken dienen, alle die pädagogiſchen Strömungen unſerer Zeit zuſammen⸗ zuführen. Tagungen, welche jeweils einen Ge⸗ danken in den Mittelpunkt ſtellen und die bedeutend⸗ ſten Vertreter auch aus dem Ausland zuſammen⸗ führen, ſollen in fruchtbaren Ausſprachen das Ge⸗ ſchaute ergänzen und lebendig machen. Um das zu fördern, hat der Leiter des Inſtitutes auch noch Gäſtehäuſer eingerichtet, die mit ihrer herrlichen Lage auf der Zitadelle, mit dem ſchönen Blick auf Rheinebene und Taunus die Gewähr für einen ruhigen und anregenden Studienaufenthalt bieten. Dem Sinn der Einrichtung aber würde es wohl am meiſten entſprechen, wenn auch möglichſt viele nicht beruflich in der Erziehung Tätige dort einmal Ein⸗ kehr hielten, um ſich davon zu überzeugen, daß in der heutigen Zeit wie nur je tauſend fleißige Köpfe ſich regen, um der Jugend und damit unſerem Volke zu dienen. 0 Die warmen und überzeugenden Worte, mit denen Schulrat Niemann ſprach, haben ſeinem Ge⸗ danken ſicherlich viele Freunde geworben. Das be⸗ wies der herzliche Beifall. Und dieſe Freunde aller⸗ dings braucht er. Denn ſein W. rk iſt ganz auf die freiwilligen Gaben der Freunde aufgebaut. Seine Beſtrebungen verdienen, daß dieſes Fundament immer ſtärker und feſter werde. Der Flüchtling Von Georg Britting Der Leiter eines großen kaufmänniſchen Unter⸗ nehmens, der Geheimrat Zet, ein behäbiger Fünf⸗ ziger, mit rotem, runden Geſicht, ſtattlich und breit⸗ ſchultrig, ein Mann, zu dem der ſchwarze Schoßrock und der hohe, ſteife, ſchwarze Hut gut paßten, hatte nicht nur zu planen und zu werken hinterm Schreib⸗ tiſch, ihm oblag auch, wie ſich das verſteht, die Pflicht, die manchmal nur ungern geübte, bei feierlichen An⸗ läſſen irgend welcher Art, traurigen oder heiteren, Anſprachen zu halten, das Wort zu ergreifen, wie die Zeitungen hernach in ihren Berichten zu ſchreiben pflegten. Am öfteſten traf es ſich, daß er bei Be⸗ erdigungen mit unbewegter Miene, deun traurig war er nicht immer, ein paar teilnahmsvolle Sätze zu ſprechen, einen großen Kranz mit ſchwarzen wehenden Flügelſchleifen am Grab niederzulegen hatte. Manchmal, wie geſagt, kam er dieſer Pflicht leidlich gerne nach, manchmal gefiel es ihm weniger, aber Gefallen hin, Gefallen her, Pflicht iſt Pflicht, und er tat ſie unter allen Umſtänden. Wenn das Wetter gar zu ſchlecht war, wenn vom grauen Himmel der graue Regen niederfiel in ein offenes Grab, und um das offene Grab ſtanden viele ſchwarze Männer und ſchwarze Frauen und hatten viele ſchwarze Schirme aufgeſpannt, auf die der Regen trommelte— ſo waren ſie immerhin vor der ſchlimmſten Näſſe geſchützt, die Männer und die Frauen, nur in das Grab fiel der Regen ungehin⸗ dert, den Toten aber ſchützte der Sarg— wenn das Wetter alſo gar zu ſchlecht war, und er hatte ſeine kleine Rede gehalten, der Geheimrat Zet und hatte e Kranz niedergelegt, und war wieder zurückgetreten in den Kreis der beſchirmten Trauer⸗ gäſte, ſo verſtand er es vortrefflich, jede Gelegenheit wahrzunehmen, ſich in die zweite und dritte Reihe der betrübten Zuſchauer zu ſchieben, unmerklich, ganz wie zufällig, bis er der hinterſte und allerletzte Mann war, nur mehr ſchwarze Rücken vor ſich ſah. Dann wandte er ſich, dann ging er mit raſchen, frohen Schritten durch die Gaſſen der fröſtelnd naſ⸗ ſen Grabſteine, dahin zwiſchen weißen Marmor⸗ engeln und gelben Säulen, zum Friedhofsausgang, ſtieg in ſeinen Wagen, der dort hielt, ſetzte ſich wohlig in den Polſtern zurecht, und fan 5 warm und gemütlich mit einem Di i er ſich erinnerte, daß noch immer viele ſchwarze, naſſe Schirme über einem offenen Grab ſchwankten. Die Geſchicklichkeit, vor Beendigung von Feier⸗ lichkeiten ſich davonzuſchleichen, und das brauchten nicht immer nur Beerdigungen zu ſein, und es brauchte auch nicht gerade immer zu regnen, bildete er mit großem Fleiß immer kunſtvoller aus, und die am nächſten Beteiligten, die trauernden und die ju⸗ belnden, merkten faſt nie ſeine frühe Flucht. Die tigen, öffentlichen Stellungen, die, wie er auch, ge⸗ zwungen waren, viele Freudenfeſte und Trauerver⸗ ſammlungen mitzumachen, die merkten es, mit Miß⸗ billigung manche, die neidiſch waren auf dieſe ſeine füchſiſche Gabe, andere mt Freude über ſeine Schlau⸗ heit, die ſie bewunderten. Aber immer war es ſo, daß, wenn die Feier zu Ende war, und die Gäſte, bevor ſie ſich zerſtreuten, noch ein wenig zuſammen⸗ ſtanden und ſchätzten und lachten, froh des aufgehobe⸗ nen Zwangs, daß dann der Geheimrat Zet ſchon längſt über alle Berge war. Aber dann kam einmal der Tag, da ſchwankten wieder viele ſchwarzen Schirme über einem offenen Grab, und im offenen Grab und vernagelten Sarg lag der Geheimrat Zet, ein Sechziger nun, ſein Ge⸗ ſicht war noch rund, aber nicht mehr rot wie ehedem, und er lag im Sarg, wie wir alle einmal im Sarg liegen werden. Der Regen fiel, unter den Schuhen der Trauergäſte plantſchte der klebrige Lehm und ſchrie auf, wenn ein Schuh ſich hob, ſchrie boshaft auf, weil er den Schuh loslaſſen mußte, und Reden wur⸗ den gehalten, kurze und lange, gute und ſchlechte, und Kränze häuften ſich über dem Grab und die Feier nahm kein Ende, und der Regen nahm kein Ende, und wenn ein Windſtoß ging, fand der Regen trotz der Schirme ſeinen Weg in die Geſichter. Nun hob eben wieder ein ſchwarzer Mann zu reden an, weit⸗ ausholend, das würde eine lange Rede werden, ſpürte 85 und 9 05 1 Redner würden noch andere mmen, es ſtanden ja immer noch Männe die Kränze in den Händen 1 5 e Einer, der oft den lebenden Geheimrat Zet hatte in ſolcher Stunde fuchsſchlau entwiſchen 1 85 35 der den großen, ſchweren Mann gern gehabt hatte, der legte die Hand im ſchwarzen Leder vor den Mund 9. e 5 3 mit einem ſonderbaren ie Augen, ſeinem Nachb Kopfnicken auf das offene Grab„„ er aber bis zuletzt dableiben!“„ Wahrhaftig, heut blieb er bis zuletzt, der Geheim⸗ rat Zet, trotz der vielen Reden und des vielen Re⸗ ö gens, aber Schirm, u ein guter Sarg iſt beſſer als der beſt R Re leiten von ab. merkten gur Leute ſeines Schlages, Männer in wich⸗ bin zu:„Heute muß „Schuß im Morgengrauen“- 4 1 8 ge tach⸗ ann⸗ Boſt⸗ trieb Ge⸗ lech⸗ Sge⸗ elche till⸗ ehen Der der teſer eber iſten — 1 107 2— * 2 Donnerstag, 27. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 501 Bundestag der Evangel. Volksvereine „Evangeliſche Einheit und chriſtlich-ſoziale Tat“ Man ſchreibt uns unter Bezugnahme auf den bereits in der Dienstag⸗Mittagausgabe enthaltenen Bericht noch folgendes: 5 Zu einer eindrucksvollen Kundgebung evangeli⸗ ſchen Einheitsbewußtſeins geſtaltete ſich der Bundes⸗ tag des Evangeliſchen Volksbundes am Sonntag den 23 Oktober in Bruchſal. Die grundlegend vor⸗ bereitenden Arbeiten wurden tags zuvor in der Bundesvorſtandsſitzung in Mannheim und der Bundesausſchußſitzung Sonntag früh in Bruchſal beraten und geklärt. So war bis zur offi⸗ tellen Eröffnung des Bundestags ſchon ein wert⸗ volles Stück zeitſparende Vorarbeit geleiſtet. Den Grundton für den ganzen Feſttag ſuchte und fand man gemeinſam in der Morgenfecerſtunde in der Schloßkirche. In eigener Art und Weiſe ſtellte der Feſtprediger, Pfarrer Zie r⸗Pforzheim, der heimiſchen Diaſporagemeinde den in Bruchſals Mauern tagenden Bund vor. Daß es dem Prediger mit dem Doppelziel des Ev. Volksbundes„Evan⸗ geliſche Einheit und chriſtlich⸗ſoziale Tat“ ganz ernſt iſt, geht daraus hervor, daß er dem Anfang jeglicher chriſtlich⸗ſozialer Tat die Lau⸗ terkeit gegenüber ſich ſelbſt und gegenüber dem Nächſten bezeichnet. Die Ausführungen wurden von den vorzüglich zu Gehör gebrachten Darbietungen des Evangeliſchen Kirchenchors und des Bläſerchors des Evangeliſchen Volksbundes umrahmt. Wiederum geſchloſſen bewegte ſich der Zug der Vertreter von der Schloßkirche zum Tagungs⸗ haus„Bürgerhof“, wo Diakoniſſenhausverwalter Schwarz ⸗Freiburg kurz vor 12 Uhr den Bundes⸗ tag mit einem herzlich gehaltenen Grußwort an die zahlreiche Vertreterverſammlung für eröffnet er⸗ klärte. Herr Brecht⸗Bruchſal übermittelte die Grüße des gaſtgebenden Vereins und wünſchte der Tagung und den Beratungen einen geſegneten Ver⸗ lauf. Den Bundesſchriftleiterbericht erſtattete Pfar⸗ rer Clorman n⸗Waldhof, den Kaſſenbericht Direk⸗ tor Kaſten⸗Mannheim, den Geſchäftsſtellen⸗ und Volksbürobericht Diakon und Wohlfahrtspfleger Pert ch⸗Mannheim. Der Bericht der Kaſſenprüfer war ein Zeugnis über die muſtergültige Führung der Kaſſe. Es konnte ſomit dem Bundesrechner und dem Bundesvorſtand Entlaſtung erteilt werden. Zum Bundesführer wurde, wie ſchon berichtet, ein⸗ ſtimmig durch Zuruf Stadtpfarrer Zier⸗ Pforzheim gewählt. In der Mittagspauſe gab der Poſaunenchor des Volksbunds ein Platzkonzert. Die Nachmittagsver⸗ handlungen bewegten ſich im Rahmen der Geſtaltung und des Ausbaus der evangeliſchen Volksbundsſache in Baden. Der bisherige Bundesvorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt wie auch der Voranſchlag 1933/34 ge⸗ billägt und angenommen wurde. Die Errichtung von Poſaunen⸗Chören und Leibesübungstreibender Gruppen innerhalb der Evangeliſchen Volksvereine wurde vom Bundesvorſtand aufs wärmſte empfoh⸗ len. Herr Rudolf vom Geſamtverband der Evan⸗ geliſchen Arbeitervereine Deutſchlands betonte die Wichtigkeit der chriſtlich⸗⸗ozialen Seite unſeres Wol⸗ lens. Mit einem herzlichen Dankwort an die Bruch⸗ ſaler Freunde für die Gaſtlichkeit und einem herz⸗ lichen Mahnwort an die Vertreter, das Beſte für die Volksbundſache in den kommenden Jahren einzu⸗ ſetzen, erklärte der Bundesvorſitzende um halb 6 Uhr den Bundestag 1932 für beendet. Aus Baden Führerkurſe des 9. badiſchen Feuerwehrverbandes Tr. Ladenburg, 27. Okt. Wie im ganzen 9. Kreis⸗ feuerwehrverband— in Mannheim, Schwetzingen und Weinheim— fanden auch hier Führerkurſe ſtatt. An dem Kurſus waren junge Leute aus Ladenburg, Schriesheim, Ilvesheim, Edingen, Neckar⸗ hauſen und Friedrichsfeld beteiligt. Die letzte Uebung fand unter Leitung des Feuerwehrkomman⸗ danten Sommer Schriesheim ſtatt und ergab ein gutes Reſultat.— Korbmacher Valentin Müller feiert ſeinen 82. Geburtstag im Kreiſe ſeiner Kinder, Enkel und Urenkel. Er wird wohl einer der älteſten Korbmacher Deutſchlands ſein, der gerne noch ſeinen 100, Geburtstag erleben möchte! 100 Mark Geldſtrafe für eine Ohrfeige * Karlsruhe, 27. Okt. Wegen Beleidigung und Körperverletzung verurteilte geſtern das Karlsruher Schöffengericht den nationalſozialiſtiſchen Landtags⸗ abgeordneten Prof. Herbert Kraft aus Mann heim zu 100 Mark Geldſtrafe. Es handelte ſich um die Prügelei, die ſich am Schluß der Landtagsſitzung am 17. Februar d. Is. zwiſchen dem Zentrumsabg. Hilbert und dem Angeklagten abgeſpielt hatte, wobei Kraft dem Hilbert eine Ohrfeige verſetzte. Zum Brandunglück in Landshauſen * Landshauſen bei Ettlingen, 28. Okt. Einen troſtloſen Anblick bieten die Trümmerhaufen der ſechs abgebrannten Scheunen mit Nebengebäuden. Maſſive, zum Teil 100 Jahre alte Scheunen, ſind reſtlos ausgebrannt. Der Ausbruch des Feuers wurde erſt bemerkt, als die Flammen bereits aus dem Dache der Scheune des Waloͤhüters Ehmann emporloderten. Die Brandgeſchädigten, die in den letzten Tagen anſtrengende Herbſtarbei⸗ ten zu verrichten hatten, befanden ſich im erſten Schlummer, da ſie des Regentages wegen ſich früh zur Ruhe begaben. Bezüglich der Täterſchaft weiß man nichts Beſtimmtes, doch wurde geſtern nachmit⸗ tag der 22 Jahre alte Küfer Helmle, der die Groß⸗ ſtiel einen Schlag auf den Kopf erhielt, ſo daß er ins dem Bezirksgefängnis zugeführt, doch iſt ſeine Schuld noch nicht erwieſen. Die Erregung unter der Bevölkerung hält nach wie vor an. Tagung der Obermeiſter des Schmiedehandwerks * Raſtatt, 26. Okt. Zum Landes⸗Obermeiſtertag ſelbſtändiger badiſcher Schmiedemeiſter hatten ſich am Sonntag zahlreiche Teilnehmer aus allen Teilen Badens eingefunden. Der Vorſitzende. Obermeiſter Liebher r⸗Lahr, begrüßte die Erſchienenen. Dann ſprachen Obermeiſter Meſſerſchmidt im Namen des Innungsausſchuſſes Raſtatt und Seitz⸗Karls⸗ ruhe vom Landesverband. Der Letztere gab Aus⸗ 2 kunft über die Verhandlungen der badiſchen Regie⸗ 2 rung und des Verbandes über die Huf⸗ und Klauen⸗ beſchlagsprüfung. Ueber Genoſſenſchaftsgründung machte anſchlie⸗ ßend Obermeiſter Iſele⸗ Radolfzell längere Aus⸗ führungen. Den Bericht über die Berufsgenoſſen⸗ ſchaftstagung in Stuttgart erſtattete Engelhard⸗ Heidelberg. Der Voranſchlag 1932/38 ſei um 81 250 Mark zurückgegangen. Der Beitragsausfall der Meiſter betrage 300 000 Mark: er muß von dem Landesverband getragen werden. Schließlich ſprachen noch Syndikus Eberhardt über die Fahrzeugreparatur⸗Innungen und Iſele über „Schmiedehandwerk und die Wirtſchaftskriſe“. Die nächſte Tagung findet in Gengenbach am 29. Mai 1933 statt. 5 * eas Lützelſachſen, 26. Okt. Als Brandobjekt bei der Schlußprobe der Freiwilligen Feuerwehr war die Kirche vorgeſehen. Bei der Bekämpfung des Brandherdes machte ſich die gute Schulung der Mannſchaft ſehr bemerkbar. Das Kommando führte Kommandant Kraf An den Uebungen hat ſich auch die Saniräts 8 löſchinſpektor Wil d Nach de lu tiltenabend zuſammen. Viele ver⸗ rmänner wurden für ihre lang⸗ i HDienſtvo rwe 5 jährige Zugeh rigkeit zur Wehr dekoriert. tskolonne Weinheim beteiligt. Feuer⸗ von Weinheim war anweſend. ng fand man ſich zu einem ge⸗ in Aus der Pfalz Bei politiſcher„Malerei“ ertappt * Speyer, 25. Okt. In der Nacht auf Sonntag wurde ein Angehöriger der NS DA von einer Poltzeiſtreife betroffen, wie er die Kreuzung Haupt⸗ —Wormſerſtraße mit Aufſchriften beſudelte. Auf der Polizei gab er an, an anderen Stellen der Stadt ebenfalls Aufſchriften angebracht zu haben. Farbe und Pinſel wurden beſchlagnahmt, Strafanzeige erſtattet. Auto fährt auf den Gehſteig * Pirmaſens, 27. Okt. Ein Perſonenauto von Annweiler, das von einer Dame geſteuert wurde, fuhr in der Lemberger Straße auf den Geh⸗ weg, weil durch das Vorbeifahren zweier anderer Kraftfahrzeuge kein anderer Ausweg war. Auf dem Bürgerſteig wurde die Ehefrau Kraus von dem Auto erfaßt und an einen Garten zaun ge⸗ drückt. Sie erlitt lebensgefährliche Verletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Hiochwaſſer in der Südpfalz 855 * Zweibrücken, 27. Okt. In der Südpfalz haben heftige Regengüſſe ein ſtarkes Anwachſen der Gewäſſer gebracht. So traten die Horn⸗ und die Schwarzbach an zahlreichen Stellen weit über ihre Ufer. Durch einen orkanartigen Sturm wurde überdies erheblicher Schaden an den Aeckern und Feldern angerichtet. Wegen fahrläſſiger Tötung verurteilt * Waldmohr(Amt Zweibrücken), 26. Okt. Vor dem Amtsgericht Waldmohr hatten ſich der Landwirt G. Ulrich und der Gymnaſiaſt Kurt Wenk, beide aus Börsborn, wegen fahrläſſiger Tötung zu verantwor⸗ ten. Am 4. September 1932 befanden ſich die beiden mit dem Gymnaſiaſten Heinrich Heine aus Nieder⸗ bexbach, der bei Ulrich zu Beſuch weilte, in einem Zimmer der elterlichen Wohnung des Ulrich. Ulrich paßte mit einem Flobertgewehr vom Fenſter aus einem Wieſel auf und legte das Gewehr, als er vorübergehend das Zimmer verließ, in geladenem Zuſtand auf das Bett. Wenk nahm das Gewehr und hantierte daran herum, als ſich plötzlich ein Schuß ö ſt ee und dem auf dem Sofa ſitzenden Heine in die Schläfe eindrang. Der Getroffene verſchied nach kurzer Zeit. Das Urteil lautete für jeden der Angeklagten auf drei Monate Gefängnis mit Bewährungsfriſt. AK * Annweiler, 26. Okt. Hier wurde der Um⸗ lauf von Falſchgeld feſtgeſtellt, und zwar bei Empfängern von Münzrollen, in die Münzverbrecher Falſchgeld hineingeſchmuggelt hatten. Nachbargebiete Spinale Kinderlähmung * Darmſtadt, 26. Okt. Bei einem 13jährigen Schüler in Wembach(Odenwald) wurde ſpinale Kinderlähmung feſtgeſtellt und der Knabe in das Darmſtädter Krankenhaus verbracht. Für mehrere tauſend Mark Schmuck geſtohlen * Frankfurt a.., 27. Okt. Zum Wochenende wurden hier wieder viele Einbrüche begangen. In der Parkſtraße ſtiegen Einbrecher durch ein Par⸗ terrefenſter in eine Wohnung und erbeuteten Schmuckſtücke im Werte von 1000 Mark. In der Friedrichſtraße erbeuteten Diebe bei einem Wohnungseinbruch über 2000 /. In der Schwarz⸗ waldſtraße holten ſie aus einer Garage einen Lie⸗ ferwagen und aus einem Radiogeſchäft in der Stiftſtraße mehrere wertvolle Radivapparate. Laſtkraftwagen vom Güterzug erfaßt 5 * Kreuznach, 27. Okt. Hier fuhr bei dem Bahn⸗ übergang Kloningermühle bei Langenlonsheim ein Lastkraftwagen, deſſen Führer die Warnungsglocke der Lokomotive überhört hatte, gegen einen Güter⸗ zug. Die Folgen waren furchtbar. Der Kraft⸗ wagen geriet unter die Lokomotive und wurde vollſtändig zertrümmert. Die beiden Inſaſſen des Wagens, ein gewiſſer Wilhelm Simon und Karl Saindenis, beide aus Mainz, wurden ſchwer verletzt aus den Trümmern geborgen und fernung der Trümmer des Kraftwagens dauerte mehrere Stunden. Der Perſonenverkehr wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten. das beltebte Kreuznacher Krankenhaus gebracht. Die Ent⸗ Länder, Amertka, Schweden Norwegen, Dä land, Belgien, Rumänfen, Italien, a und Deutſchland angehören. Vorſitzender des Je Jührerwechſel in der VBadiſchen Turnerſchaft Zum Rücktritt von Direktor Weiß vom Amte des erſten Kreisvertreters Auf dem großen Kreisturntag 1992 am 90. Oktober d. J. in Heidelberg wird die Führung des 10 Kreiſes der DTin andere Hände übergehen. Die ba⸗ diſchen Turner haben ſich damit abgefunden, daß ihr allſeits beliebter und überall geſchätzter 1. Kreis vertreter, Oberrealſchuldirektor Daniel Weiß, Hei⸗ delberg, aus Geſundheitsrückſichten den Platz verläßt, auf den ihn das Vertrauen der Oberrheiniſchen Turnvereine und Gaue am 1. Dezember 1912 auf dem großen Kreisturntag in Neuſtadt g. d. H. berufen, den er faſt volle 20 Jahre ausgefüllt und inne gehabt hat. Es iſt nicht nur Chroniſtenpflicht oder der Ausdruck einer beſonderen Wertſchätzung für den verdienten Turner⸗ führer, ſeiner im Hinblick auf die Turnertagung in Heidel⸗ berg in geziemender Weiſe zu gedenken, ſondern die Hoch ⸗ achtung und Anerkennung für ein 20 fähr!⸗ ges ſelbſtloſes Wirken und Schaffen gus freien Stücken, neben verantwortungsvoller Berufsarbeit, im Sinne der 7 1. Kreis vertreter Direktor Weiß Heidelberg Deutſchen Turnerſchaft und im Dienſte unſerer Volks⸗ gemeinſchaft. Alle die Alten, die um jene Zeit in der Blüte ihrer Jahre die Hauptträger des Turngedankens in Südweſt⸗ Leutſchland am Oberrhein waren, als die Vereine von Ba⸗ den, der Pfalz und Elſoß⸗Lothringen, den 10. Tur n⸗ kreis Oberrhein bildeten, werden heute beſinnlich an jene Zeit zurückerinnert, als Wanner, Pforzheim, der markante Kreisvertreter von 19001912, während des Kreisturnfeſtes im Sommer 1912 in Freiburg, im hohen Alter von 70 Jahren den begreiflichen Wunſch äußerte, von ſeinem Amte zurückzutreten. Bei der erſten Umſchau, nach einem würdigen Nachfolger, wurde von Anfang an Direktor Weiß Waldshut, des Markgräfler Turngaues Gauvertreter, in die engere Wahl gezogen. Direktor Weiß, von dem Karlsruher Gauvertreter Schmidt und Kreisbberſchulrat Ischler, von den Mann⸗ heimer Turnern vorgeſchlagen, waren die beiden Kandida⸗ ten. Weiß wurde gewählt, aber auch Iſchler zog in die Leitung des Oberrheiniſchen Turnkreiſes ein, wurde 2. Kreisvertreter und war 18 Jahre lang bis zum Kreis⸗ Deutſchland— Angarn Am Sonntag in Budapeſt-Eine ſchwere aber lösbare Aufgabe für Deutſchland Die deutſche Fußball⸗Nationalmannſchaft hat in ihren letz⸗ ten Spielen gegen Dänemark, Finnland, die Schweiz und Schweden Siege errungen. Keine beſonders großen Siege allerdings, aber es waren doch immerhin Heftpflaſter für die ſchweren Niederlagen, die man vorher gegen Frankreich, Italien und Oeſterreich einſtecken mußte. Wenn auch feſt⸗ geſtellt werden muß, daß unſere geſchlagenen Gegner gegen⸗ wärtig nicht zu den beſten Fußballngtionen des Kon⸗ tinents gehören, ſo hatte doch unſere Nationalelf Gelegen⸗ heit, ſich wieder etwas zu finden und für größere Taten vorzubereiten. Die Probe aufs Exempel wird nun am kommenden Sonntag in Budapeſt vonſtatten gehen, denn eine in normaler Form ſpielende ungariſche Ländermann⸗ ſchaft iſt für alle Gegner eines der ſchwerſten Hinderniſſe. Unſeren Fußballern ſteht alſo diesmal eine etwas ſchwerere Aufgabe bevor und ihre Löſung wird nur gelingen, wenn ſie das Letzte aus ſich herausgeben. Einmal gelang es ſchon die Ungarn durch den Einſatz aller Kräfte und durch reſt⸗ loſe Hingabe jedes einzelnen Spielers zu ſchlagen. Das war in jenem denkwürdigen Spiel 1990 in Dresden, als die Ungarn bei der Pauſe ſchon mit:0 führten und unſere Mannſchaft in einem begeiſterndem Finiſh in der zweiten Halbzeit noch den Ausgleich und ſogar den Sieg mit:3 errang. In den übrigen acht gegen Ungarn ausgetragenen Spfelen hat Deutſchland nichf gut, aber auch nicht allzu⸗ ſchlecht abgeſchnitten. Die Stattſtik verzeichnet vier Nie⸗ derlagen, Piel Unentſchieden und noch einen zweiten Sieg bei einem Torverhältnis von 16:24 zu Gunſten der Magyaren. In Budapeſt ſteigt alſo am Sonntag das zehnte Zuſammentreffen der beiden Länder, a Der Spielausſchuß des Dig hatte diesmal bei ſeiner Mannſchaftsaufſtellung bedeutende Schwierigkeiten. Ver⸗ ſchiedene ſüddeutſche Spieler mußten infolge Be⸗ anſpruchung durch ihren eigenen Verein dem D eine Abſage erteilen. So machen die Kämpen des Deutſchen Mannheim erhält die erſte internanlonale Kegelbahn Trotz der Schwere der Zeit, gelang es hier in Mann⸗ heim, eine internationale Kegelbahn 85 erſtellen, die am 20. November eingeweiht werden ſoll. Es iſt ötes nicht nur ein Ereignis für Mannheim, ſondern für ganz Süddeutſch⸗ land. Hat doch die Geſamtvorſtands⸗Sitzung des Deutſchen Keglerbundes in Nürnberg auf Antrag von Stuttgart vor noch nicht allzulanger Zeit beſchloſſen, daß die höchſte Aus⸗ zeichnung des Deutſchen Keglerbundes das Bundesſport⸗ abzeichen, nunmehr auch auf der J⸗Bahn ausgetragen werden kann. Es iſt nun ein hiſtoriſches Ereignis, daß erſtmals die Austragung des Bundesſportabzeichens hier in Mannheim stattfindet und werden dazu Kegler von gang Süd deutſchland erwartet. Ueber die internationale Kegel⸗ bahn(kurz J⸗Bahn genannt), ſei hier in Kürze das wiſſenswerte bekannt gegeben. a Als vor Jahren deutſche Kegler in Amerika ihren alten lieben deutſchen Sport ausübten, erließ der amerikaniſche Senat eine„Bill“(Geſetz), wonach das„ninepine⸗game“ das Spiel mit neun Kegeln verboten wurde. Deutſche Gründlichkeit mit Yankeeſchlauheit umging aber dieſes Ge⸗ ſetz und die Kegler ſetzten anſtatt 9 Kegel deren 10, und piel war nicht verboten. Damit aber die amerlkaniſchen Kegler die Verbindung mit Europa 5 8 aufgeben mußten, nahmen die europäiſchen Kegler die amerikaniſche Bahnart an unter dem Namen: Inter⸗ nationale Bahn.. Gekegelt wird nach internattonalen Regeln, wobei den Ausſchlag für die Punktezahl die„Strikes“ und„Spares“ geben. Ein Strike iſt gleich dem Wurf von 10 Kegeln mit einer Kugel, ein Spare 10 Kegel mit 2 Kugeln. Die J⸗Bahn iſt die Bahnart des Internationalen 810 lerbundes(Int. Bowling Aſſſſoeiation), dem zur Zeit die nemark, Hol⸗ Schwetz,. vielen wichtigen Verbandsfragen, aus einer langjährigen ſport wurde am Mittwoch traditionsgemäß mit der Ent⸗ e 10 af ennen gehört zu den klaſſiſchen Ausgleichen des engliſchen 17 ble ſchon wochenlang vorher ihre Schatten an n. nahme von 39 Pferden wieder ein lebhaftes Wettgeſchäft entwickelt. Die meiſten Spekulanten dürften aber 10 ö einmal enttäuſcht geweſen ſein, denn mit Pullover blieb unter Jockey f ſeiter erfolgreich. Er ſiegte nach ſcharfem Kampf mit einer 1 75 1 5 e und den eben⸗ nur mit einer„Briefmarke belaſteten“ Pharay (4,5 Kg.] unter C. Rowley. 10 Diolite und Totaig waren nirgends Anhänger machten ziemlich G Verantwortlich Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan 3 Richard Schönfelder Spo Südweſtdei N S turntag 1980 in Kehl ein treuer Weggenoſſe und Mit⸗ arbeiter ſeines damaligen Gegenkandidaten. Mit 919 Vereinen und faſt 100 000 Mitgliedern übergab Wanner ſeinem Nachfolger Weiß den Ober ⸗ rheiniſchen Turnkreis, deſſen Blüte und geſunde Entwicklung dem Weltkriege zum Opfer fiel. Auch der Oberrheiniſche Turnkreis war, wie ſo vieles andere nach dem Kriege zerſchlagen. Wie kein Gebiet der tſchen Turnerſchaft wurde die Südweſtecke als Grenzkreis mit⸗ genommen. Das Kriegsende brachte den Verluſt des „Landesverbandes der Turnvereine Elſa ß⸗ Lothringen“ mit 138 Vereinen und etwa 14.000 Mit⸗ gliedern. Durch die Abſchnürung der Pfalz wurde die Ver⸗ bindung zerriſſen, ſo daß ſich die Pfälzer Tur n⸗ vereine zu einem eigenen Kreis dem Pfälzer Turnerbund zuſammenſchloſſen, der heute auch 982 Vereine mit 53 000 Mitgliedern aufweiſt. So geſtaltete ſich die Aufbauarbeit doppelt ſchwierig. Vorübergehend mußten die Geſchäfte durch den 2. Kreis⸗ vertreter Iſchler, damals in Mannheim anſäſſig, geführt werden, als Kehl beſetzt wurde. Aus dem ſtarken ober⸗ rheiniſchen Turnkreis iſt dann in Offenburg der 10. Turnkreis(Baden) geworden, nachdem 51 v. H. des früheren Beſtandes dahin war. Langſam und ſtetig ging es unter der zielſicheren Führung von Direktor Weiß wieder voran. Der Beſtand mehrte ſich auf beinahe 600 Vereine und 75 000 Angehörige. Trotz der umfangreichen Geſchäfte und Verpflichtungen, die das erſte Führeramt mit ſich brachte, war Weiß auch im Turnrat des Turnyperein Kehl und ſpäter wieder in dem des TV Schwetzingen nach ſeiner Berufung zum dortigen Oberrealſchulödirektor zu finden. In ſeiner Eigen⸗ ſchaft als 1. Kreisvertreter gehört Direktor Weiß ſeit 1912 duch im Hauptausſchuß der D zu den Perſönlichkeiten, deren Wort etwas galt. Unter den Vorſitzenden Dr. Goetz, Dr. Toeplitz, Dr. Ber⸗ ger und Dominicus hatte er reichlich Gelegenheit an Erfahrung ſchöpfend, mitzuarbeiten. Vor 3 Jahren in den Ruheſtand getreten und nach Hei⸗ delberg verzogen, ſah er ſich gezwungen vor Jahresfriſt die Geschäfte der Badiſchen Turnerſchaft dem ſtellvertreten⸗ den Kreisvertreter Dr. Fiſcher zu übertragen. Soweit es jedoch ſein Geſundheitszuſtand nach der Wiedergeneſung geſtattete, weilte der gern geſehene 68jährige Führer ſtets freudig begrüßt unter ſeinen Turnern. Wenn Direktor Weiß nun auf dem Kreisturntag in Heidelberg von ſeinem Amte ſcheidet, wird er dennoch in enger Fühlung mit ſeiner Badiſchen Turnerſchaft und der Deutſchen Turnſache bleiben, der neben ſeiner Familie und ſeinem Berufe ſein erfolgreiches Leben gewidmet war. Nicht ſchöner könnte die volksverbundene Tätigkeit von Direktor Weiß im Dienſte der Turnſache umriſſen werden, als mit dem Spruch des geiſtreichen Max Schwarze: „Wer in turneriſchen Dienſten ſtand der ſteht, ſoll die tröſtende Gewißheit finden, daß die Arbeit in der Deutſchen Turnerſchaft zu jenen Dingen gehört, die den Menſchen⸗ leben einen koſtbaren Inhalt geben, und ſoll Hie ſtolze Ge⸗ nugtuung empfinden, mit ſeinem eigenen auch das Daſein ſeines Volkes beglückend bereichert zu haben“. Nachdem ſchon während ſeiner Amtszeit eine Reihe der Badiſchen Turngaue und Vereine ſein ſelbſtloſes Wirken durch Ernennung zum Ehrenmitglied anerkannt haben, wird ſich Kreis vertreter Weiß, dem die Bacdiſchen Turner noch einen recht langen und geſunden Lebensabend von Herzen wünſchen, auf dem Kreisturntage in Heidel⸗ berg auch der verdienten Anerkennung und Ehrung durch den Badiſchen Turnkreis und die Deutſche Turnerſchaßft erfreuen dürfen. Meiſters Bayern München, der Frankfurter Eintracht und von den Vereinen im Reich die von Schalke 04 die Reiſe nach Budapeſt nicht mit. In die deutſche Mannſchaft, die mit Jakob (Jahn Regensburg) Huber Wendl (Karlsruher FV)(1860 München) Janes Leinberger Knöpfle (Fortuna Düſſeldorf)(Spög Fürth)(FS Frankfurt) Albrecht Lachner Malik R. Hofmann Kobierſki (Düſſeldorf)(München)(Beuthen)(Dresden)(Düſſeldorſ) antritt, kann man trotzdem einiges Vertrauen ſetzen. Das Hintertrio iſt mit öͤrei Könnern beſetzt, die koum enttäu⸗ ſchen werden. Beſonders auf den Rieſen Jakob ſetzt man berechtigte Hoffnungen. In der Läuferreihe iſt ausſchlag⸗ gebend, in welcher Form ſich Leinberger befinden wird. Rafft er ſich endlich wieder einmal zu einer guten Leiſtung auf, dann iſt uns um den Spielaufbau nicht bange. Knöpfle hat in Länderſpielen noch nie verſagt und Janes iſt in ſeiner Vereinsmannſchaft einer der Beſten. Von großer Proble⸗ matik iſt die Stürmerreihe. Kobierſki und Hofmann ſind gut, doch das erſte Fragezeichen iſt Malik, der Sturmführer aus Beuthen. Von ſeinem Einſchlagen hängt ſchließlich beinahe es ab. Albrecht hat ſich ſchon öfters bewährt und der kleine Lachner aus München befindet ſich augen⸗ blicklich in Glanzſorm. Es kommt alſo darauf an, wie ſich dieſe fünf Stürmer aus fünf verſchiedenen Vereinen ver⸗ ſtehen werden und wie ſie durch Malik geführt werben. Ungarn hat folgende Spieler nominiert: Hada (JTe)H Düdas(ujpeſt), Kronenberger(F); Borſany (Ufpeſt), Saroſi, Lazar(beide FT); Moroſzy, Auer(beide Ujpeſt), Javor, Toldi(beide Ic), Dori(Törkeves). Die Mannſchaft wird alſo nur von zwei Vereinen, Uſpeſt und Ferenezvaros. geſtellt. Der Linksaußen Dori iſt Amateur. Die größere Einheitlichkeit iſt daher auf Seiten der Ungarn und auch ihre Chancen ſind nach Berückſichtigung aller Won 5 mente etwas beſſer als die der Deutſchen. 0 Joe Thu m⸗Newyork(aus Frankfurt gebürtig), 2. Vor⸗ ſitzender Paul Schluck⸗Wernigerode, der Bundesvor⸗ ſitzende des Deutſchen Keglerbundes. N In Stitddeutſchland haben bisher folgende Städte JBahnen: Nürnberg 1, Stuttgart 8, Saarbrücken 2. 8 Karlsruhe l, Frankfurt 2, Mainz 2 und Kelſterbach 1, 4 denen ſich nunmehr Maunheim anſchließt. Außenſeiter Sieg im Cambriogeſhire Der Reigen der Großereigniſſe im engliſchen Flachrenm⸗ ſcheidung des Cambriögeſhire⸗ Handicaps über 1800 Meter Pfund Sterling ausgeſtattete Auch in dieſem Jahre hatte ſich bei einer Teil⸗ eder Richardſon ein 1001 Außen Der Drelfährige trug nur 8 Kilo. 9. Länge gege Die Favoriten Dort und ihre gahlreiche Rein arbt- Hanbelg bell 5 Vera a gi a übrigen T Politik: Dr. Wa er 15 iche geſetzt und hat dadurch die Arbeiterzahl um 13 vermehren einzurichten, um hierdurch den Aktionären einen Teil Dabei ſeien die dem Landesverband nicht angehörenden Donnerstag, 27. Oktober 1932 Deuische Bergin AG. für Holzhydrolyse Die jetzt veröffentlichte Bilanz der Geſellſchaft für das Geſchäftsjahr 1931 weiſt in. Ke nung den Ver luſtvortrag aus 1929⸗30 mit 70 179 und an Betriebskoſten mit 53 25, ſowie die mit 500 000 4 vorgenommenen Abſchreibungen für Verſuchs⸗ und For⸗ ſchungskoſten aus. Die Abſchreibungen werden in voller Höhe aus dem Kapitaleinzug von 500 000 L getilgt uer der Verluſtvortrag aus 1929⸗30 ſowie die 59 225/ be⸗ tragenden Betriebskoſten des abgelaufenen Jahres durch einen Forderungsnachlaß der alten Aktionäre in Höhe von 123 404, ausgeglichen. Das bisher 1 Mill. 4 betragende AK. iſt durch Einzug auf 500 000/ ermäßigt und dann wieder um 1 Mill. 4 auf 15 Mill. 1 er⸗ Höht worden. Den AR. bilden jetzt Dr. F. Bergius⸗Heidelberg (Vorſitzender), Präſident der Bad. Landwirtſchaftskammer Dr. h. c. Graf Douglas⸗ Karlsruhe, Dr. F. Bing⸗ Mannheim, C. J. Bu ſch⸗Berlin, Dr. ing. J, A. Duiker⸗ Haag, Dr. Th. Gold ſchmidt⸗Eſſen, Prof. E. Hägg⸗ un d⸗ Stockholm, Graf v. Kanitz⸗Podangen und Reichsminiſter a. D. Dr. K. Wiethaus⸗Berlin. * Kleiner Gewinn der RuhrChemie. Die Ruhr⸗Chemie ., ein Gemeinſchaftsunternehmen des Ruhrbergbaus, hat laut Abſchluß für 1991⸗32, d. h. für das zweite regel⸗ rechte Betriebsjahr, einen Betriebsüberſchuß von 6,40(6,73) Mill./ erzielt, von dem nach Abzug der Verwaltungs⸗ koſten, Steuern, Zinſen, Bankſpeſen uw. ein Gewinn von rund 58 000/(i. V. 1,07 Mill.) verbleibt. Der Ver⸗ Iuſtvortrag verringert ſich dadurch auf 1,56 Mill.. Wintershall Ach.⸗Kaliwerk Bismarckshall arbeitet wieder. Das der Wintershall⸗AG. Kaſſel gehörende Kali⸗ werk Bismarckshall bei Biſchofferode, Kreis Worbis, ſoll vom 1. Dez. ab als Rohſalzwerk für die Dauer der Roh⸗ ſalgkampagne wieder in Betrieb geſetzt werden. Etwa 140 bis 150 Arbeitnehmer werden dadurch Beſchäftigung er⸗ halten. Bereits Mitte November iſt mit der Einſtellung von zunächſt etwa 30 Mann für die Vorbereitungsarbeiten, die für die Wiederinbetriebnahme von Bismarckshall nötig ſind, zu rechnen. * Stand der Badiſchen Bauk am 22. Oktober. Aktiva: Goldbeſtand 8 588 888.—, deckungsfähige Deviſen 924 489.—, ſonſtige Wechſel und Schecks 19 84 016.—, Deutſche Scheide⸗ münzen 20 146.—, Noten anderer Banken 5 028 505.—, Lonr⸗ bardforderungen 6520 905.—, Wertpapiere 8 597 977.—, ſon⸗ ſtige Aktiva 31 595 007.— Paſfiva: Grundkapital 8 900 000.—, Rücklagen 3 300 000.—, Betrag der umlaufenden Noten 24 4785 900.—, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 17 402 501.—, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbind⸗ lichkeiten 2 632 843.—, ſonſtige Paſſiva 2 793 140.—, Ver⸗ bind lichkeiten aus weiter begebenen im In lande zahlbaren Wechſeln 193 27 * Neueinſtellungen in der badiſchen Aluminiuminduſtrie. Das Aluminiumwalzwerk Wutöſchöngen Gmb H hat die Arbeitszeit von 48 auf 40 Stunden herab⸗ können. Da ſich der Auftragseingang ſteigerte, konnten dar⸗ über hinaus noch weitere Kräfte eingeſtellt werden. * Metallwerke A.., Dornach.— Dividendenhalbierung. Dieſes größte Meſſingwerk der Schweiz bekam die Wirt⸗ ſchaftskriſe im letzten Jahr ebenfalls ſtark zu ſpüren. Der Reingewinn ermäßigte ſich durch Vornahme von Ab⸗ ſchreibungen in Höhe von 123 232(i. V. 290 422) Schw. Fr. auf 299 287(750 857) Schw. Fr. Die Dividende wird von 50 auf 25 Schw. Fr. per Aktie reduziert, auf das AK. von 6 Mill. Schw. Fr. Die Wertſchriften haben ſich im Zuſammenhang mit der Abſtoßung der polniſchen Aktien⸗ Beteiligung auf 267 440(i. V. 1,355 Mill.) Schw. Fr. er⸗ mäßigt. Die Not in der Ühreninduſtrie hat den damit zu⸗ fammenhängenden Zweig der Dornacher Metallwerke ſehr ungünſtig beeinflußt. C. D. Magirus A6. Die HV. der C. D. Magirus AG., Ulm a. d. Donau, die über die Sanierung der Geſellſchaft Beſchluß zu faſſen hat, iſt jetzt auf den 15. Nov. d. J. einberufen worden Nach der Tagesordnung ſoll die Kapitalzuſammen⸗ legung wie folgt vor ſich gehen: zunächſt werden 710 000 Mark Stammaktien und 55 000„ Vorzugsaktien A, die der Geſellſchaft unentgeltlich zur Verfügung geſtellt ſind, eingezogen. Die alsdann verbleibenden 3,54 Mill. 4 Stammaktien werden von 20 zu 1 und die reſtlichen 700.000 Vorzugsaktien A von 4 zu 1, und zwar letztere unter Verzicht auf die bisherigen Vorzugsrechte und unter gleichzeitiger Umwandlung in Stammaktien mit Gewinn⸗ berechtigung vom 1. Januar 1932 ab, zuſammengelegt. Das danach 352 000/ betragende Grundkapital ſoll ſodann auf bis zu 2 Mill.„ durch Ausgabe neuer Inhaberſtamm⸗ aktien gegen Einbringung von Forderungen im Betrag von bis zu 1 648 000% bzw. gegen Zeichnung wieder er⸗ höht werden. Ueber die Verwendung des Buch⸗ gewinnus ſoll die HV. Beſchluß faſſen. Er ſoll dienen zum Ausgleich von Wertminderungen im Geſellſchaftsver⸗ mögen, zur Deckung des Verluſts und zur Neubildung der geſetzlichen Rücklage. * Stbewer⸗Werke Ac. vorm. Gebr. Stoewer, Stettin. — Widerſpruch gegen Kapitalherabſetzung. Die HV. be⸗ ſchloß die Herabſetzung des Grundkapitals in erleichterter Form von 2 auf 0,2 Mill. durch Zuſammenlegung der Stamm⸗ und der Vorzugsaktien im Verhältnis 101, ferner die Wiedererhöhung des Grundkapitals bis um 950 000„ durch Ausgabe von Inhaberaktien mit Dividen⸗ denberechtigung ab 1. Januar 1932 gegen Einbringung von Forderungen und Rechten in Höhe bis zu 950 000 l. Gegen die Kapitalherabſetzung ſtimmte ein Aktionär, der auch Widerſpruch zu Protokoll gab. Bei der Be⸗ ſchlußſaſſung über die Kapitalzuſammenlegung beantragte ein Aktionär, ein Entwertungskonto von 600 000 4 ihrer Aktienwerte zu erhalten. Die Verwaltung bat dem⸗ gegenüber, dieſen Antrag abzulehnen, da er dem gericht⸗ lichen Vergleich der Stoewer⸗Werke mit den Gläubigern zuwiderlaufe. Von den neuen Aktien übernimmt der Reichsverband der Kraftfahrzeugteile⸗Induſtrie 131500 /,, die Treuhand⸗Vereinigung 435 400/ und die Stadt Stet⸗ tin 333 100% gegen Ablöſung von Forderungen bzw. Hypotheken. der Neuen Mannheimer Zeitung ——-—᷑Tt..... ñ xy rð m. Kk— Zwisi in der Eisenindusirie Unuölige Gegensätze zwischen Eisen schaflender und verarbeiſender Indusirie Irgendwelche Kräfte haben es erreicht, daß es jetzt, in einer Zeit, in der alle aufbauwilligen Kräfte bemüht ſind zur Ueberwindung der großen Schwierigkeiten der Gegen⸗ wart an einem Strang zu ziehen, in einer der wichtigſten Gruppen des deutſchen Gewerbelebens zum offenen Zerwürfnis gekommen iſt. Seit einigen Tagen ſtehen ſich eiſenſchaffende und eiſen verarbeitende Induſtrie ſcharf gegenüber. Nicht etwa der früheren ſachlichen Gegenſätze wegen, ſondern, weil ein Teil der eiſenverarbeitenden In⸗ duſtrie meint, von den Eiſenerzeugern langſam ab⸗ gewürgt zu werden. Die Eiſenerzeuger wieder erklä⸗ ren, daß dieſe Behauptungen„mit verblüffender Leicht⸗ fertigkeit“ aufgeſtellt ſind. Bei der Bedeutung beider Wirt⸗ ſchaftsgruppen und im Hinblick auf die anderen Teile der eiſenverarbeitenden Induſtrie erſcheint es uns notwendig, auf dieſen Bruderzwiſt etwas näher einzugehen. Bekanntlich beſtanden zwiſchen beiden Gruppen ſchon ſeit längerer Zeit Meinungsverſchiedenheiten untergeord⸗ neter Art. Man richtete daher beim Langnamverein in Düſſeldorf eine„Austauſchſtelle der Eiſen ſchaffenden und Eiſen verarbeitenden Induſtrie“ ein, in der alle Mei⸗ nungsverſchiedenheiten ausgeglichen werden ſollten. Man beriet auch miteinander und der Vorſitzende der Eiſen⸗ verarbeitenden Induſtrie(ES TI ⸗Bund) ſtellte auch die gemeinſamen Intereſſen der beiden Induſtriezweige aus⸗ drücklich feſt. Wenige Tage nach dieſer Sitzung wandte ſich aber der Eſti⸗Bund gewiſſermaßen um Schutz vor der Eiſen ſchaffenden Induſtrie ſuchend an die Reichsregierung, unter Beifügung eines um⸗ fangreichen Materfals, in dem nachgewieſen werden ſollte, daß die Eiſenerzeuger planmäßig immer weiter in die eiſen verarbeitende Induſtrie eindringen und dieſer dadurch und durch Preisunterbietungen die Grundlagen für ge⸗ ſunde Weiterarbeit gefährdeten. War dieſer Schritt ſchon nicht loyal, denn man hätte dieſe Unterlagen ja in der wenige Tage vorher abgehal⸗ tenen gemeinſamen Sitzung zur Grundlage von Beratun⸗ gen machen können, ſo kann man das noch weniger von dem„Material“ ſagen. In langen Liſten wird da auf⸗ geführt, in welcher Weiſe ſeit 1925 eiſenſchaffende Firmen angeblich planmäßig in die Weiterverarbeitung eingedrun⸗ gen ſind. Selbſt für den einigermaßen unterrichteten Außenſtehenden fällt es ohne weiteres auf, daß der Eſti⸗ Bund tatſächlich, um mit den Eiſenerzeugern zu reden, etwas„leichtfertig“ vorgegangen iſt. Aber, ſelbſt wenn die Eiſenerzeuger in der vom Eſti⸗Bund beklagten Weiſe vor⸗ gegangen wären, ſo wären ſie eigentlich im Recht. Denn immer noch haben wir in Deutſchland die Gewerbefrei⸗ heit! Es muß ſchon etwas„Tendenz“— für uns freilich nicht erkennbare— mitgewirkt haben, um ſo wenig ſtichhal⸗ tiges„Material“ der Regierung vorzulegen. Hier nur einige wenige Beiſpiele: Friedrich Krupp ſoll in den Jahren 1926 und 1928 zwei Firmen der Eiſen⸗ und Stahlwaxeninduſtrie auf⸗ gekauft haben. Eine dieſer Firmen war aber der Friedr. Krupp AG. bereits vor dem Kriege angegliedert, bei der anderen iſt die Beteiligung ſchon vor 12 Jahren, alſo un⸗ mittelbar nach dem Kriege, als ſich Krupp grundlegend umſtellen mußte, erfolgt. Von den in der Eſti⸗Liſte auf⸗ geführten Erzeugniſſen, mit denen Krupp der verarbei⸗ tenden Induſtrie das Leben ſchwer mache, ſtellt Krupp einen Teil überhaupt nicht her. Eiſenbahnwagenfedern gehören aber ſchon ſeit 50 Jahren zu den überall bekannten Sondererzeugniſſen Krupps! Nebenbei: Eiſenbahnwagen⸗ federn haben zuerſt und allein die Eiſenerzeuger hergeſtellt, die Verarbeiter ſind ihrerſeits damit„eingedrungen“. Bei der Gutehoffnungshütte Oberhauſen liegen die Fälle ähnlich. Sie ſoll ſich 5 Firmen neu an⸗ gegliedert haben. Die letzte Uebernahme war aber im Jahre 1923. Außerdem erfolgten die Angliederungen aus ganz anderen Gründen; einmal um das Stabeiſenwalz⸗ werk zu übernehmen, im anderen Falle, wegen des Erz⸗ vorkommens. Von den in der Eſti⸗Liſte angeführten Kon⸗ kurrenzerzeugniſſen ſtellt die GHH einen Teil überhaupt nicht her, die anderen werden ſeit 1919 in Osnabrück oder ſeit 25 Jahren in Gelſenkirchen hergeſtellt. Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen ſoll Werke der Eiſen⸗ und Stahlwareninduſtrie„aufgekauft“ haben, die u. a. teils Werke der eiſenſchaffenden Induſtrie ſind(wie Peter Harkort und Eicken u. Co.), teils Firmen, zu denen Hoeſch überhaupt keine Beziehungen unterhält, wie z. B. die Firmen Kleinholz und Schuried. Weiter ſind Firmen an⸗ gegeben, die ganz andere Erzeugniſſe herſtellen, als in den Liſten angegeben wird und ebenfalls wieder Erzeugniſſe, die Hveſch gar nicht herſtellt. Am meiſten wirft man natürlich den Vereinigten Stahlwerken vor, die nicht weniger als 35 Firmen der verarbeitenden Induſtrie aufgekauft haben ſollen. Der Stahlverein hat ſich aber bekanntlich 1926 verpflichtet, nicht in die verarbeitende Induſtrie weiter einzudringen. Dieſe Verpflichtung hat der Stahlverein ſtreng eingehalten. Die Angaben des Eſti⸗Bundes ſind aber beim Stahlverein ebenſo falſch wie bei den bereits genannten Unternehmen. Einmal zählt man 5 Betriebe doppelt, 8 andere ſind 17 kapitalmäßig noch ſonſt mit dem Stahlverein verbunden. Von den dann noch verbleibenden 22 Firmen ſind 21 ſchon vor 1922 von den ſpäter mit dem Stahlverein zuſammen⸗ geſchloſſenen Konzernen übernommen. Eine große Anzahl dieſer Betriebe iſt bereits vor Jahrzehnten, z. T. ſogar ſchon der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in den Gründerwerken aufgegangen. Das einzige in der Liſte der 35„aufgekauften“ Betriebe noch verbleibende Werk wurde als Teilbetrieb einer Firma lediglich zur Sicher⸗ ſtellung einer eingefrorenen Forderung auf eine kurze Reihe von Jahren gepachtet, iſt alſo ebenfalls nicht auf⸗ gekauft. Eins der vom Eſti⸗Bund aufgeführten Konkurrenz⸗ werke der verarbeitenden Induſtrie hat die beanſtandeten Die Nof der badischen Texfilindusſrie Eine Eingabe an das badische Siaaisminisferium * Freiburg i. Br., 26. Okt. Der Landes ver band der badiſchen Textilinduſtrie in Freiburg hat an das badiſche Staatsminiſterium eine Eingabe gerichtet, in der Eingangs auf die kataſtrophale Lage der Induſtrie, ſpeziell der Textilinduſtrie im badiſchen S renzland hingewieſen wird. Große, ſeit Jahrzehnten beſtehende und blühende Betriebe ſeien im Laufe der letzten zehn Jahre notleidend geworden und zuſammengebrochen. Viele Tauſende von Arbeitern und Arbeiterinnen der Textilinduſtrie ſeien arbeitslos geworden. Seit 1925 ſei der Stand der vom Verband erfaßten Arbeiter um 10 000 zurückgegangen. kleineren Betriebe unberückſichtigt gelaſſen. In allen Betrieben, 8 noch gearbeitet werde, ſei Kurz ⸗ arbeit eingeführt. Die meiſten Betriebe arbeiteten, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, mit Ver lu ſt. Die ſchwie⸗ rige Lage der badiſchen Textilinduſtrie, wie auch großer Teile der übrigen badiſchen Induſtrie, beruhe zweiffellos darauf, daß Baden Grenzland geworden ſei. Beſonders die Abdrängung des Elſaß, mit dem ſpeziell die hadiſche Textilinduſtrie vor dem Kriege in aus⸗ gedehnter Zuſammenarbeit ſtand, habe ſich durch Verkuſt dieſes Abſatzgebietes ſchädlich ausgewirkt. Aus einem Abfatzgehiet ſei im Laufe der Zeit ein ſehr drücken⸗ der Konkurrent geworden, unter deſſen Konkurrenz am deutſchen Textilmarkt Baden naturgemäß am ſtärkſten det. Auch alle ſonſtigen Ausfuhrerſchwerniſſe, z. B. auch Schweiz gegenüber, die Deviſenzwangs⸗ wirtſchaft, wirkten ſich naturgemäß für Baden in ſei⸗ ner abſeitigen Grenzlage und Verflechtung mit dem Welt⸗ markt beſonders ſtork aus. In der Eingabe heißt es dann wörtlich: „In dieſem Augenblick aufs höchſte geſtiegener Not unſe⸗ rer größten badiſchen Landesinduſtrie richten wir an die badiſche Regierung erneut die dringende Bitte, Schritte zu tun, um dieſem Induſtrieſterben, ſoweit irgend möglich, Einhalt zu gebieten. Hilfe, und zwar ſchleunige Hilfe iſt notwendig auf dem Gebiet der Steuerbelaſtung. Wir bitten das badiſche Miniſterium ſeinen Einfluß auf die Reichsregierung und auf die badiſche Finanzverwaltung dahin geltend zu machen, daß auf dieſem Gebiet alle nur möglichen Erleichterungen geſchaffen und in großzügigſter Weiſe gewährt werden.“ a In der Eingabe wird weiter gebeten, daß Baden in allen vom Reich bereits vorgeſehenen Hilfsmaßnahmen für die Wirtſchaft ebenſo behandelt wird, wie an⸗ dere, bisher als hilfs bedürftig oner⸗ kaunte Gebietsteile des Reichs. Weiter wird beantragt, daß Baden mit an der Kreditgewährung durch die Bank für deutſche Induſtrieobligotionen beteiligt wird. Zum Schluß wird in der Eingabe bei der badiſchen Regierung angefragt, ob aus den für die Weſthilfe ge⸗ gebenen Mitteln nicht jetzt zur Linderung der Not Kredite zu erträglichen Zinſen für kleinere und mittlere Betriebe zu erhalten wären, die damit über Waſſer gehalten werden könnten. gen Automobile, Fahrräder und Kinderwagen. 15 Ztr., nach Vereinbar.; dto. Röhren bereits vor dem Jahre 1850 und zwar als erſtes Röhrenwerk Deutſchlands hergeſtellt! Weiter hat der Eſti⸗Bund in einer nicht zu verſtehenden Weiſe den Begriff der Weiter verarbeitung auch auf alle jene Erzeugniſſe ausgedehnt, die ſeit Jahrzehnten das ureigenſte Arbeitsgebiet der eiſenerzeugenden Indu⸗ ſtri ſind, wie z. B. Oberbaumaterial, Röbren und Zubehör⸗ teile, Preßſtücke. Geſenkſchmiedeſtücke. * Beide Induſtriezweige ſind aus der gleichen Wur⸗ zel hervorgegangen und überſchneiden ſich naturgemäß mit der fortſchreitenden Entwicklung der Technik und des Bedarfs. Schließlich könnte auch die eiſenſchaffende In⸗ duſtrie der verarbeitenden Eindringen in ihre Erzeu⸗ gungsgebiete vorwerfen. Aber damit wäre nichts erreicht. Es iſt tief bedauerlich, daß jetzt zwiſchen dieſen beiden Gruppen ſolche Gegenſätze aufgeriſſen wurden. Im In⸗ tereſſe der deutſchen Wirtſchaft, beſonders der geſamten Privatwirtſchaft iſt es, daß beide Gruppen baldigſt wieder zu einer Verſtändigung und zu loyalem gegenſeitigen Arbeiten kommen. Die Geg⸗ ner der Privatwirtſchaft greifen begierig ſolche Zwiſtig⸗ keiten auf! O Brennaborwerke AG.— Befriedigende Entwicklung. (Eig. Dr.) In einer Aufſichts ratsſitzung der Geſellſchaft, die mit Wirkung vom 1. Juli d. J. die Geſchäfte der Ja. Gebr. Reichſtein Brennaborwerke übernommen hat, wurde über bie Entwicklung der erſten drei Monate be⸗ richtet. Das Unternehmen arbeitet in allen drei Abteilun⸗ Es iſt ge⸗ lungen, einen weſenitlichen Teil der während des Ver⸗ gleichsverfahrens verlorenen Abſatzgebiete zurückzugewin⸗ nen. Zur Zeit werden über 1000 Per ſonen be⸗ ſchäftigt. Der bisher erzielte Umſatz entſpricht den bei der Gründung der Aktiengeſellſchaft gehegten Erwartungen. Bankkredste ſind bisher nicht in Anſpruch genommen wor⸗ den. Der Vorſitzende des AR. wies darauf hin, daß die Verwaltung der weiteren Entwicklung der Automobil⸗ abteilung ihre beſondere Aufmerkſamkeit zuwendet. * Betriebsſtillegung. Die Seidenſtoffweberei AG Dongu⸗ eſchingen, deren Hauptſitz in Zürich iſt, beantragte Be⸗ triebsſtillegung auf 15. November, wovon rund 50 Arbeiter betroffen werden. Abſatzrückgang und finonzielle Ausfälle werden geltend gemacht.(An 240 000 4; Verluſt 1931 88 829%) * Neugründung in Wächtersbach. Hier wurde mit einem Stammkapital von 20 000„ die Firmo Verkaufs ⸗ ſtelle für Holzſtoff⸗ und Hartpapier waren EGmbeß neu gegründet. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Uebernahme und der Fortbetrieb des Verkaufs der Vor dem Ende Die Rheinpfalz hat ihren Weißweinherbſt zum Teil ſchon beendet und dabei recht ſchöne Durchſchnitts⸗ Moſtgewichte erzielt. Das Geſchäft für Weißwein hat ſich zwar etwas ruhiger als für den Rotherbſt geſtaltet, immer⸗ hin wurden für die 1000 Liter gekelterten Weißmoſt je nach Lauge 430550/ bezahlt. Aus kleinen pfälziſchen Plätzen meldet man neuerdings die Preiſe für neuen Weißwein mit 400430 /. In Schweigen erzielte man für neue Tokaier⸗ und Burgunderweine, die nur in kleinen Mengen vorhanden ſind, in guten Qualitäten 75—80, in beſten Qualitäten bis zu 100/ je Hektoliter. An der Mittelhaardt zahlt man für 1931er Weiß⸗ weine, je nach Qualität, 5001200% pro 1000 Liter.— In Baden haben nunmehr auch die Qualitätsgüter in den Markgräflergemeinden und am Kaiſerſtuhl, die mit dem Herbſten am längſten zurückgehalten haben, mit der Leſe begonnen. Im allgemeinen läßt ſich ſagen, daß angeſichts des qualitativ guten, aber mengenmäßig gegenüber dem Vorjahr geringen Erträgniſſen etwa doppelt ſo hohe Preiſe wie im Vorjahre bezahlt werden. Für ältere Jahr⸗ gänge haben die Preiſe gleichfalls ſtark angezogen. f Im badiſchen Frankenland haben die Fürſtlich Löwenſtein⸗Freudenbergſche und die Fürſtlich Löwenſtein⸗ Roſenbergſche Hofkellerverwaltungen in dieſen Tagen mit der Leſe begonnen. In Unterfranken, woſelbſt HANpLS- WIR TSCHAFTS-Z EITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 501 37 Mrd. RH. deuisches Volkseinkommen 1931 Das deutſche Volkseinkommen betrug im Jahre 1931 nach den neueſten Feſtſtellungen des Stot. Reichsamtes 57 Mrd., es blieb um 13 Mrd., hinter dem von 1930 und um etwa 19 Mrd. hinter dem Rekordjahr 19²0 zu⸗ rück. Je Kopf betrug das Volkseinkommen 1991: 888 4 gegen 1091 4 in 1930 und 1190, in 1929. Das lediglich für Inlandszwecke verfügbare Einkommen(noch Abzug der Reparationsleiſtungen) ſtellte ſich in 1931 auf 50 Mrd. Mark gegenüber 68 Mrö. in 1930 und 72,6 Mro. in 1929. In der Kaufkraft von 1928 ausgedrückt, iſt die Abnahme etwas geringer, nämlich von 75, auf 63,7 Mrd. 4. Ver⸗ glichen mit 1913 ergibt ſich für 1931, daß das Volksein⸗ kommen um 25 v. H. höher war und je Kopf der Bevölke⸗ rung 15 v. H. über dem von 1913 liegt. Im einzelnen geſtaltete ſich das deutſche Volkseinkommen folgendermaßen: in Mill je Kopf in Mill. je Kopf Rm. der Bevölk Rm. der Bevölkerung 1918* 45 693 766 1928 75 373 1185 1925 59 978 961 1929 76 098 1190 1926 62 673 997 1930 70 165 1091 4 1927 70 754 1119 1931 57 074 883 * heutiges Reichsgebiet. a Einko wurde gewonnen aus der(in Mrd.): ee eee, 5 1918 1928 1929 1930 1931 Land⸗ und Ferſtwirtſchaft 5,7 5,8 5,8.2 97 Handel und Gewerbe 92 12% 11 10 7,5 Lohn und Gehalt 20,7“ 42,6 43,0 89,6 83,0 Kapitalvermögen 5,7.8 3,2 8,3 3,0 Vermietungen uſw. 0„ 0,8 0,9 0,9 0,9 Renten und Penſionen.4 8,4 9,2 10/0 10,1 Privateinkommen ingeſ. 4,6 72,6 73,9 690 59,2 unverteilt. Geſ.⸗Eink. öfftl. Erwerbseinkünft.. 201 + 2,7 + 2,3 +E 13— 222 Somit Volkseinkommen 75,7 75,3 76,2 70,9 57.0 tion der angeſchloſſenen Firmen in lackierten Holz⸗ 1 en im In⸗ und Ausland. Ge⸗ schäftsführer ſind O. Staedler⸗Wächtersbach und R. Schmidt⸗ e een der Preiſe auf dem Möbelmarkt. Auf. dem Schnittholzmarkt macht ſich eine Knappheit in gutem Tiſch⸗ lermaterial u. dementſprechend ein Anziehen der Preiſe be⸗ Preiſe bemerkbar. Die von der Reichsregierung be⸗ merkbar. Die von der Reichsregierung beſchloſſene Kontin⸗ gentierung der Einfuhr für ausländiſches Nadelſchnittholz und Zollerhöhung für ausländiſches Nadelrundholz wird dieſe ſteigende Tendenz noch verſtärken. Auch die Preiſe für Glas, Jute, Schellack und andere von der Möbelindu⸗ ſtrie benötigten Materialien ſind erheblich geſtiegen. Es mehren ſich die Zeichen dafür, daß das Tief der Preiſe überſchritten iſt. Mit einem weiteren Anziehen der Möbel⸗ preiſe muß nach Anſicht der Fachleute beſtimmt gerechnet werden. Die Käuferſchichten ſtanden bisher bei den ſinken⸗ den Preiſen, die ſeit langem für Herſteller und Händler verluſtbringend waren, den Angeboten abwartend gegen⸗ über. Das Preisniveau war zum Teil weit unter die Selbſtkoſten gedrückt. Bei der ſteigenden Tendenz auf dem Möbelmarkt entſchließt ſich jedoch das kaufende Publikum mehr und mehr zu Abſchlüſſen, zumal der Bedarf nach wie vor groß iſt. der Weinlese der allgemeine Herbſt bei unterſchiedlichen Erträgen noch voll im Gange iſt, haben bereits die erſten Moſtverkäufe ſtattgefunden, wobei 4550, für geringe Lagen, 55—35 für mittlere Lagen je 100 Liter bezahlt wurden. Von alten Weinen haben 1920er Konſumweine auf 5565 /, 1931er auf 4560/ je Hektoliter angezogen, doch erfolgten nur kleine Umſätze. In Württemberg hat man im Heilbronner Weinbaugebiet die Richt⸗ und Rahmenpreiſe für das Früh⸗ gewächs auf 150—155/ für Portugieſer und auf 175200 Mark für Schwarzriesling, im württembergiſchen Un ⸗ terland auf 160—190/ für Weißgemiſchten, 190230/ für Weißriesling und auf 200240% für Trollinger, je Eimer(300 Liter) feſtgeſetzt. 5 erlöſte weißgekelterter Por⸗ In Rheinheſſen tugieſermoſt 500580, 1930er Wein 675950, 1931er 600850/ je 1200 Liter; im Rheingau hat ſich die Nachfrage für 1929er, 1930er und 1931er Weine ebenfalls etwas gebeſſert. Das gleiche gilt für die genannten Jahr⸗ gänge an der Moſel und an der Saar. 1931er natur⸗ reiner Wein wurde an der Mittelmoſel, je nach Lage, mit 8001600% das Fuder(960 Liter) bezahlt; 1931er Saar⸗ wein erlöſte in Wiltingen 800„%, An der Ru wer ſind die Preiſe ſeit Monatsfriſt um etwa 200—250/ je Fuder geſtiegen. 8 Wieder gebesserie süddeuische Iabakpreise Am füdweſtdeutſchen Tabakmarkt nahm zunächſt das Verwiegen der Grumpen und Sandblätter das Hauptintereſſe in Anſpruch. In Karlsruhe wurden bei befriedigendem Käuferbeſuch gut zu bezeichnende Preiſe erzielt, die erkennen laſſen, daß die rückläufige Bewegung, wie ſie ſich bei den letzten Einſchreibungen in Schwetzingen und Speyer anzukündigen ſchien, die aber in der Haupt⸗ ſache durch den Qualitätsunterſchied bedingt war, zum Stillſtand gekommen iſt.(Preiſe ſiehe unten.) Die Sand⸗ blattverkäufe aus der Ernte 1932 des Landesverbandes badiſcher Tabakbauvereine ſind mi dieſer Verkaufsſitzung beendet. Einſchreibungen auf badiſches und pfälziſches Hauptgut finden am 8. Nov. in Speyer u. am 15. Nov. in Karlsruhe ſtatt. Für die Einſchreibung in Speyer muß die vollzogene Bündelung bis zum 30. d. M. von den Ver⸗ einsvorſtänden angemeldet werden. Abgehängt und ge⸗ büſchelt werden darf bekanntlich nur das, was vollſtändig dachreif iſt, alſo keine Speckrippen mehr hat. In Freiverkauf erfolgten in der Berichtszeit gleichfalls eine Anzahl von Umſätzen. Es verkauften Sandblatt: Hofweier und Oberſchopfheim zu 70&, Kürzell 400 Ztr. zu 76/ und Ottenheim 180 Ztr. zu 72 A4 Grumpen: Bürgſtadt zu 43 /, Neckarbiſchofsheim zu 48 /, beide mit Zuſchlägen bis zu 20 v..; Weiher zu 80—39 und zu 42—45 l. Nach Grumpen herrſchte auch weiter ſtarke Nach⸗ frage bei kleinem Angebot und anziehenden Preiſen. So⸗ weit der Handel im Beſitz von Sand b batt iſt, läßt ſich vermehrter Begehr feſtſtellen. Es erfolgten größere Ab⸗ ſchlüſſe und wenn dabei auch hohe Preiſe angelegt wurden, ſo werden ſie vom Handel unter Hinweis auf ſeine hohen Einkaufspreiſe bisher doch als kaum ausreichend bezeich⸗ net. Im übrigen liegt der Markt ruhig. Sandblafi- Einschreibungen badisch Tabakbauern Bei der am Dienstag zu Karlsruhe ſtattgehobten Ein⸗ ſchreibung des Sandblattes aus dem Zigarren⸗ gutgebiet nachſtehender Vereine des Landesverbandes bobi⸗ ſcher Tabakbauvereine e. V. Karlsruhe wurden die bei⸗ geſetzten Preiſe je Zentner erzielt. Zu dieſen Preiſen kommen je nach dem Ausfall der Anlieferung Zuſchläge bw. Abzüge bis zu 20 v. H. l Allmannsweier 110 Ztr., 78,50; Altenheim 2 300 Ztr., 75,85; dto. 4 100 Zter., 75,15„/; öto. 5 110 Ztr., 75,85 4 öto. 6 150 Ztr., 75,85 ,; dto. 7 100 Ztr., 75,15; dto. 8 100 Ztr., 75,85„/; dto. 9 120 Ztr., 75,85; ö to. 10 100 Ztr., 7,85 ,, Auenheim 40 Ztr., 75,10 4 Bodersweier 35 Str., 70,00„ Bohlsbach 50 Ztr., 7; Buchheim⸗ Neuersh. 45 Ztr., 63„ Diersheim 60 Ztr., 72,25, 12 Ztr. Mittelgut 70,12; Dundenheim 1 150 Ztr., 80,10; dito. 2 150 Ztr., 80,10„; Sckartsweiler unverh. 75 Ztr., 70,10; öto. leicht verh. 10 Ztr., nach Vereinbar.; Gams⸗ hurſt 1 und 2 75 Ztr., 68,85„ zurück; Goloſcheuer 65 Ztr., 72,10„ Helmlingen 1 und 2 120 Ztr., 76; Heſſelhurſt 1 und verh. 110 Ztr., 75,85% re dio. leicht verhagelt 2 unverh. 75 Ztr., 75,85 zurück, leicht verh. 10 Ztr., 54 /; dto, 3 unverh. 50 Ztr., 75,85/ zurück, leicht verh. 10 Ztr., nach Vereinbar.; Ichen⸗ heim 1 140 Ztr., 79; dto. 2 1200 Ztr. Grump., 75,50 4 dto. 2 200 Ztr. Grump., 78.15; dto. 3 200 Ztr. Grump., 79„/; Kittersburg 45 Ztr., 78,50 4; Kürzell 100 Ztr., 76; Linx 72 Ztr., 72,85 /,; Marlen 100 Ztr., 68,85 zurück; Moos 25 Ztr., 71,10; Muckenſchopf 45 Ztr., 70,10 4; Müllen 60 Ztr., 65/ zurück; dto. 10 Ztr. Grump., kein Preisgebot; Neumühl 80 Ztr., 70 J; Nonnenweier 80 Ztr., 70; Odelshofen 100 Ztr., 76,15 1; Ringsheim 1 und 2, je 50 Ztr., 63,50; Ruſt 40 Ztr., 69„; Sand 60 Ztr., 70,10; Sundheim 40 Ztr., 67,85; Weier⸗Bühl 70 Ztr., 70,25, Willſtätt unverh. 45 Ztr., 72,75 /; dto. leicht verh. 8. Ztr., nach Vereinbar,; Wittenweier 70 Ztr., 66, Frhl. v. Böcklinſche Gutsverw. Ruſt 30 Ztr., 69 /; Altenheim 8 120 Ztr., 75,90. — * Neue Preisermäßigung für Weizenmehl. Die ſüodeut⸗ ſchen Großmühlen haben am 28. d. M. den Preis für Wei⸗ zenmehle um 40 Pfg. je 100 Kg. erneut herabgeſetzt. » Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 26. Okt. Heute wurden folgende Preiſe notiert: Nüſſe 30; Tomaten 10 bis 16; Erbſen 15—16; Rotkraut 2; Weißkraut-125; Zwiebeln 5; Karotten 2; Wirſing—2,5; Roſenkohl 15 bis 16; Schwarzwurzel 14—16; Spinat—4, Feldſalat 2530; Blumenkohl 25—42, 1220 und—40; Kopfſellerie St. 4; Endivienſalat—4, Lauch—2; Suppengrünes Bündel 1,525 Pfg. * Neu ſtahbter Obſtgroßmarkt vom 26. Okt. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt wurden pro Pfund folgende Preiſe erzielt: Aepfel 13—18; Birnen 747; Kaſtanien 512 Quitten—5; Tomaten 14 Pfg. Anſuhr gut, Handel flau. Neuſtadter Viehmarkt vom 26 Okt. Geſtern wurden dem hieſigen Viehmarkt 287 Stück Großvieh und 55 Kälber zugetireben.— Marktverlauf war befriedigend.— Der nächſte Viehmarkt findet am Dienstag, 8. Nov., vormittags .30 Uhr ſtatt. Frankfurier Abendbörse efwas freundlicher An der Abenobörſe herrſchte wieder eine freund ⸗ lichere Grundſtimmung, die ſich beſonders auf den Aktienmärkten bemerkbar machte. Das Geſchäft hielt ſich aber, wie überhaupt in der letzten Zeit an den Abend⸗ börſen in denkbar engſten Grenzen. Die Beſſerungen gingen nicht über 1 v. H. hinaus. 8 G. Farben und Har⸗ pener lagen je 2,5 v. H. und Gebr. Junghans 4 v. H. feſter. Lahmeyer ſetzten dagegen ihre Abwärtsbewegung um weitere 1 v. H. fort. Am Rentenmarkt war die Alt⸗ 21 nan K a d d K an enen ee 8 eee. 6 Angebote von nur erfahrenen Spezialiſten m. 1932 27. Oktober Neue Mannheimer Zeitung/ ittag⸗Ausgabe Die Schüſſe von Neuſtadt Der Zuſammenſtoß zwischen Reichsbanner und Nationalſozialiſlen vor dem Schwurgericht * Neuſtadt a.., 26. Okt. Vor dem Schwurgericht Frankenthal, das wegen beſonderer Umſtände eine Sondertagung in den Sitzungsſaal des Neuſtadter Rathauſes verlegt hatte, begann heute vormittag die Verhandlung gegen den 1901 geborenen verheirateten Hilfsarbeiter Lud⸗ wig Krämer aus Lambrecht und den 1906 ge⸗ borenen verheirateten Tüncher Georg Weintz aus Neuſtadt a.., die unter der Anklage ſtehen, am 10. Juli d. J. gelegentlich des pfälziſchen SA⸗Tref⸗ fens auf die marſchierende SA und SS, als dieſe das Gaſthaus zur Pfalz, das Verkehrslokal der SPD, paſſierten, Schüſſe abgegeben zu haben. Die An⸗ klage lautet auf verſuchten Totſchlag. Die drei SA⸗ Leute ſind diejenigen, die durch die Schüſſe zum Teil ſchwer verletzt wurden. Ein Schupoaufgebot, Polizei und Gendarmerie wacht darüber, daß keine Anſamm⸗ lungen auf dem Rathausplatz ſtattf inden. Die Verhandlung beginnt mit der Vernehmung des Angeklagten Krämer. Er gibt an, ſieben Jahre die Volksſchule in Neuſtadt a. H. beſucht zu haben und ſeit zwei Jahren erwerbslos zu ſein. Am Samstag vor dem Zwiſchenfall habe in Lambrecht eine Beſprechung der„Eiſernen Front“ ſtattgefun⸗ den mit dem Zweck, darüber zu beraten. ob die Turn⸗ halle in Schöntal am 10. Juli beſetzt werden ſolle, was auch beſchloſſen wurde. Er ſchildert dann den Vorbeimarſch des Zuges und behauptet u.., daß drei Nationalſozialiſten beim Lokal Münzer aus der Marſchkolonne herausgetreten ſeien und auf dem Bürgerſteig ſtehenden Angehörigen der„Eiſernen Front“ 7 die Parteiabzeichen abzureißen verſucht hätten. Es ſei dann ein Geraufe ent⸗ ſtanden, in deſſen Verlauf ihm, Krämer, ſein Partei⸗ al eichen entwendet worden ſei. Wer geſchoſſen habe, wiſſe er nicht, allerdings habe er die Schüſſe gehört. Einen Revolver habe er noch nie in ſeinem Leben in der Hand gehabt. Der Vorſitzende hält ihm dem gegenüber entgegen, daß eine Reihe Zeugen aufge⸗ treten ſei, die mit Beſtimmtheit Krämer als den er⸗ kannt haben wollen, der geſchoſſen habe. Der zweite Angeklagte, Georg Wein tz, iſt in Lüttich(Belgien) geboren, wohnte bis 1915 in Metz und kam aus der 6. Klaſſe aus der Volksſchule. Auch dieſer Angeklagte will geſehen haben, wie ein SA⸗ Mann aus der Marſchkolonne herausgetreten ſei und jedenfalls verſucht habe, einem Eiſernen Front⸗Ange⸗ hörigen das Parteiabzei chen abzureißen. Nach ſeiner Anſicht ſeien die fraglichen Schüſſe auf der Straße ge⸗ fallen. Er ſelbſt ſei dann durch die Wirtſchaft Mün⸗ t, da er befürchtet zer und durch deren Hof geflüchte Kommerzienrat entschlafen. Hongkong, den 26. Oktober 1932. Dr. Jur. Carl Sauerbeck Nudolf Sauerbeck Helmuf Sauerbeck und achi Enkel Staff besonderer Anzeige Unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater Richard Sauerbed ist heute nachmittag im nahezu vollendeten 80. Lebensjahre sanft Mannheim(Charlottenstraße 15), Bad Homburg v. d. Höhe, Frieda Sauerheck geb. Waltz Helene Sauerbeck geb, Hasenbach Walſnher Sauerbeck, Kapitänleutnant a. D. Loſſe Sauerbeck geb. Knoll Dipl.-Ing. Friedrich Sauerbeck N 2 ——— Surme- Reis Sduetkrauʒt Cichorie. Sölzbfezel Die Feuerbestattung findet in der Stille statt. Von Blumenspenden und Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Kölner Toffee Jeder 7. Seite/ Nummer 501 habe, daß die Nationalſozialiſten in das Lokal ein⸗ dringen würden. Geſchoſſen zu haben, beſtreitet der Angeklagte entſchieden. Vernehmung der Zeugen Als erſter Zeuge wird aufgerufen der Fabrik⸗ arbeiter Emil Manns mann aus Frankweiler, der einen Disput zwiſchen Angehörigen des Reichs⸗ banners und der Nationalſozialiſtiſchen Partei an⸗ hörte. Dabei ſoll der Ausdruck gefallen ſein:„Heut' rappelt's noch!“ Willi Rocker, Juwelier aus Kaiſerslautern, will während des Marſches der SA und Ss die Nachricht bekommen haben, daß an drei Stellen der Stadt Ueberfälle geplant ſeien, u. a. auch in der Nähe der Kirche, alſo beim Lokal Münzer. Die Schüſſe ſind nach Anſicht des Zeugen aus zwei verſchiedenen Schußwaffen abgegeben worden. Auf die Frage des Verteidigers Wagner an den Zeugen Rocker, ob ihm Anhaltspunkte für die 3 Ueberfälle mitgeteilt worden ſeien, verweigert der Zeuge zunächſt die Antwort, bis ihm vom Vorſitzen⸗ den klargelegt wird, daß er die Frage beantworten müſſe. Das geſchieht dann auch, und der Zeuge ſagt aus: An einer Bauſtelle ſollen Steine bereit ge⸗ Marſchkolonne fielen dis dem Motorrad vor der eigentlichen her, und als er an der Stiftskirche war, Schüſſe. Apotheker Philipp Gruber gibt an, daß gegen über ſeiner Wohnung vor dem Lokal Münzer eins Prügelei entſtanden ſei und einige Anhänger der NSDDaAp einen jungen Mann ſchlugen. Später hörte man einen Schuß. Gleich darauf ſei die Schupo ge⸗ kommen. Joſef Münzer, der damalige Pächter der Wirt⸗ ſchaft„Zur Pfalz“, hat keine Anhaltspunkte für einen Ueberfall. Teilnehmer des nationalſozialiſti⸗ ſchen Umzuges ſeien aus der Marſchkolonne heraus⸗ getreten und auf das Lokal zugegangen. Unmittel⸗ bar darauf ſeien drei bis fünf Schüſſe gefallen, von denen er den Eindruck hatte, daß ſie vor dem Hauſe abgegeben wurden, und aus verſchiedenen Waffen kamen. Beim Auszug aus ſeiner damaligen Woh⸗ nung am 15. Juli d. J. hat der Zeuge einen Revolver mit zwei abgeſchoſſenen Hülſen zwiſchen Wand und Bett gefunden. Anna Kurz, die Ehefrau des Tagners Kurz, ſagt aus, daß, ſoviel ſie geſehen habe, dem Angeklagten Krämer von einem SA⸗Mann ſein Part eiabzeichen abgeriſſen worden ſei, worauf dann eine Rauferei legen haben, die evtl. für einen Ueberfall in Frage kommen konnten. Zeuge Willi Schmelcher, Regierungsbau⸗ entſtand. meiſter in N aus Mußbach geſpuckt. Heringnsletm Hajonneise/ pfd. 5 Gloße Netjeshefinge, Stück 1 cemembett, Vollfett, Stück 1 peket pumpeinickel. Hustenbonbon- Hischung/ Pfund Creme Hütchen. Jeder Artikel nur Flelschbrüh-Würfel, 12 Stücke bak, stet entôlt ½ ͤ Plund ANordseekrebben Sdldellen od. Anchovwy-Pastefube „den Friedrichd. Zwieback, 3 Pak. Reichsbanners geweſen. euſtadt, wurde am Vorabend der Tat vor dem Lokal Münzer, als er mit einem Kollegen vorbeikam, Der Zeuge meint, es ſeien Angehörige des Juli fuhr er auf von jungen Am 10. r „Pfund 2 pfund J pfund 2 Pekete Dose / Pfund Artikel nur od. Elsb ein 1 Pfund Plockwurst, 1pfd. f. l Aus täglich 20% O. Einde Pfun Contritugen- butter Leuten Ges. Schwelgskopfgg Fleisch- Sülze Pfd. 38 Norw. Gauda Sang s Tits. Käse 200% pid. 48 Phmd 120 an⸗ geſchoſſen. Als der Karl Kühn, Zug gekommen ſei, ſei ein nehmer herausgetreten und habe auf die Raufenden Tuchweber in N verweigert über eine auf dem Dach des Münzerſchen Rückgebäudes gefundene Revolvertaſche, Beſitzer er bezeichnet wird, die Ausſage. Teil⸗ euſtadt a.., als deren * dus z0rtfleischicgen flachen lerinqen Lr Os. Gemüse- Erbsen mit Kerotten, ¼ Does Gemũse- Erb* 50 %1% Dose Dörrflelsch 5 Junge Erbsen, mit- Nlpden,„ Ffund 88 delfeß. 71D does crakauer, pfund 88 keidelbeeren“1, 75 Holsteiner Gem. 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