—— ꝗ——— 1 Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim er Einzelpreis 10 Pi; tung Anzeigenpreiſe: 32 mam breite Colonelzeile RM. 40, 79 mam breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewühr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 27. Oktober 1932 143. Jahrgang— Nr. 502 Die In einem Interview ſprach der Ein Engländer bei Papen Meldung des Wolff⸗Büros g— London, 27. Okt. „Morning Poſt“ veröffentlicht heute ein Interview, das der vormalige britiſche Stabschef bei den axabiſchen Streikräften während des Krieges, Oberſtleutnant Stirling, kürzlich mit dei⸗ nem damaligen Gegner, dem jetzigen Reichskanzler von Papen, gehabt hat. Einleitend ſagt der Ver⸗aſſer: Solange der Reichskanzler die Ordnung im Lande aufrecht erhalten kann, ſolange wird Deutſchland im großen und ganzen mit der Herrſchaft von Papen und ſeiner Gruppe einverſtanden ſein, obwohl ſie keine Unterſtützung im Parlament oder bei den Par⸗ teien haben. Der Kanzler gehört nicht dem dick⸗ köpfigen preußiſchen Typ an, und dies mag zum Teil den unzweifelhaften Erfolg erklären, den er in Lau⸗ ſanne bei ſeinen Verhandlungen mit den Franzoſen hatte. Er iſt ausgeſprochen vernünftig und beſitzt die Fähigkeit, den Standpunkt des anderen zu begreifen. Der Reichskanzler habe ihm erklärt: Das Ergebnis der letzten Reichstagswahlen entſprach un⸗ gefähr meinen Erwartungen. Es gab keine Partei mit einer genügenden Mehrheit, um eine neue Regie⸗ rung zu bilden, und die Parteien waren nicht in der Stimmung, ſich zuſammenzuſchließen, wenn dies auch ſpäter vielleicht erfolgen mag. Ich bin überzeugt, daß eine einheitliche Kontrolle die einzige Methode iſt, Deutſchland aus ſeinen Schwierigkeiten herauszu⸗ helfen. Auf die Frage, welche Haltung er gegenüber den Nationalſozialiſten, der Eiſernen Front und den Kommuniſten einnehmen werde, beziehungsweiſe ob er Unterſchiede zwiſchen ihnen mache, erwiderte Herr von Papen: Die erſte Pflicht meiner Regierung iſt es, die Autorität des Staates zu wahren. In dieſer Hinſicht iſt die Regierung entſchloſſen, die notwen⸗ digen Maßnahmen zu treffen. Die Notwendig⸗ keit einer zeutraliſtiſchen Reorgani⸗ ſation iſt nicht der erſte und einzige Kampf, vor dem meine Regierung ſteht. Meine allererſte Auf⸗ gabe wird die Bemühung ſein, Arbeit für die Ar⸗ beitsloſen zu beſchaffen. Ferner muß der Verwal⸗ tungsapparat im Jutereſſe von Erſparniſſen vereinfacht werden. Die Frage einer Rück⸗ kehr zur Monarchie iſt gegenwärtig nicht ak⸗ tuell. Zur Abrüſtungsfrage erklärte der Kanzler: Wir haben gegenwärtig das Gefühl, ganz ohne Sicherheit zu ſein. Die privaten Armeen, auf die die Franzoſen immer wieder hinweiſen, ſind, wie jeder Fachmann weiß, in militäriſcher Beziehung wertlos, weil ſie weder bewaffnet noch in einer für den modernen Krieg erforderlichen Weiſe ausgebildet ſind.. Schließlich beantwortete der Reichskanzler noch eine Frage nach den deutſchen Schulden. Er erklärte, daß überall der ehrliche Wunſch beſteht, dieſen Verbindlichkeiten nach⸗ zukommen. Aber es muß im Auge behalten werden, in welchem Maße unſere Zahlungsfähigkeit von unſerer Ausfuhr und von dem Verkauf unſerer Güter auf fremden Märkten abhängt. Nur durch gegenſeitiges Vertrauen kann die wirtſchaftliche Er⸗ holung der ganzen Welt zuſtandegebracht werden. Heute iſt es keiner Nation möglich, nur an ſich allein zu denken. g Ausſchreitungen in Hamburg a Meldung des Wolff⸗Büros — Hamburg, 27. Okt. In der Mühlhauſenſtraße zertrümmerten Kom⸗ muniſten 25 Fenſter von Wohnungen, in denen Nationalſozialiſten wohnen. Auch Flaggen mit dem Hakenkreuz wurden heruntergeholt. Es gelang, fünf Täter feſtzunehmen.— In der Stadt Winter⸗ hude klebten Nationalſozialiſten Wahlaufrufe. Sie wurden feſtgenommen. Man fand bei ihnen Schlag⸗ waffen. Kommuniſten als Hochverräter Meldung des Wolffbßros . 5— Dresden, 27. Okt. Wie das Preſſeamt des Polizeipräſidiums mit⸗ teilt, iſt von Beamten der politiſchen Abteilung des Polizeipräſidiums eine große Anzahl von Kommu⸗ niſten wegen hochverrätiſcher Umtriebe feſtgenommen worden. Sie werden noch im Laufe des Tages der Staatsanwaltſchaft zugeführt werden. Im Intereſſe der Unterſuchung können Einzelheiten nicht mitgeteilt Kanzler über ſeine innerpolitiſchen Aufgaben und wandte ſich gegen die Rüſtungshetze der Franzoſen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Okt. Der Reichspräſident iſt über das Leipziger Urteil und deſſen für die Reichsregierung höchſt unliebſame Konſequenzen bekanntlich bislang nur durch den Staatsſekretär Meißuer unterrichtet worden. Der Kanzler hat bisher in dieſer Augelegenheit bei Herrn von Hindenburg noch keinen Vortrag gehalten. Dar⸗ auf mag es zurückzuführen ſein, daß in den letzten Stunden mit großer Beſtimmtheit das Gerücht auf⸗ tauchte, Hindenburg ſei über den Ausgang des Leip⸗ ziger Prozeſſes und die Folgen, die ſich daraus er⸗ geben haben, im höchſten Grade ungehalten. Es wurde ſogar in ſehr präziſer Form kolportiert, der Reichspräſident habe ſeinen lebhaften Unmut darüber bekundet, daß man ihn über die Auswirkungen der Juli⸗Notverordnung falſch informiert hätte. Gegenüber Gerüchten hat der Reichspräſident die zuſtändigen Stellen ermächtigt, zu erklären, daß er keinerlei derartige Aeußerungen getan habe und daß der Reichs kauzler nach wie vor ſein volles Vertrauen genieße. Die Regelung der Preußenfrage Drahtbericht unſ. Berliner Büros Berlin, 27. Okt. In der Umgebung des Reichskommiſſars iſt man der Auffaſſung, daß eine Regelung der Preu⸗ ßenfrage— ebenſo wie die vielen anderen wich⸗ tigen Probleme— ſachlich erſtnach den Reichs⸗ tags wahlen erfolgen wird. Dann werde man wohl zu ſehen vermögen, was bei dem Entgegen⸗ kommen des alten Staatsminiſteriums Wahltaktik, was ehrliche Abſicht iſt. Im übrigen betont man, Ein bedeutſames Dementi Hindenburg läßt erklären, daß Papen nach wie vor ſein Vertrauen beſitzt daß eine ſchiedlich⸗friedliche Löſung des Konflikts auch durchaus im Sinne Dr. Brachts liege. Fraglich bleibt natürlich, ob die beiden Parteien ſchon jetzt irgendwie grundſätzlich zu einem Akkord gelangen werden. In Kreiſen des Reichskommiſſars hält man dazu die Situation für zu ſchwierig. Fürs erſte, ſo wird uns erklärt, ſei eher mit Verein barun⸗ gen in einzelnen Fragen zu rechnen, die vielleicht auf Grund beſtimmter Wünſche der alten Regierung getroffen werden könnten. Man wird u. a. über die Behandlung der kleinen Anfragen des Landtags, die periodiſche Auskunftserteilung vor dem Staatsrat, zu der die preußiſche Regierung verpflichtet iſt, die Einſicht in die Akten über die Tätigkeit des Reichskommiſſars und ähnliches ſich verſtändigen müſſen. Bei dieſen mehr techniſchen Auseinanderſetzungen werden beide Teile ſehr bald ſpüren, ob eine Atmoſphäre vorhanden iſt, in der man weitere Schritte wagen kann. Eine intereſſante Statiſtik Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Okt. Die neueſte Arbeitsmarktſtgtiſtik zeigt, daß bei der Krankenverſicherung im September die Zahl der in Arbeit befindlichen Verſicherten um rund 80 900 ge⸗ ſtiegen iſt. Die Steigerung iſt umſo bemerkens⸗ werten, als um dieſelbe Zeit des vorigen Jah⸗ resein Rückg aug der Verſicherten um etwa eine Viertel Million zu verzeichnen war. Auch aus der Beſchäftigtenziffer, die jüngſt von den Gewerkſchaften veröffentlicht wurde, geht hervor, daß die Zahl der in Arbeit befindlichen Verſicherten erheblich zuge⸗ nommen hat.. Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 27. Okt. In dem handelspolitiſchen Konflikt zwiſchen Berlin und London über die deutſchen Kohlen⸗ kontingente und die engliſchen Zölle dürfte jetzt eine Verhandlungsbaſis gefunden worden ſein. Die deutſche Regierung hat bekanntlich ſchon ſeit einem Jahr gegen gewiſſe engliſche Zollſätze proteſttert, die den deutſchen Export ganz beſonders belaſten und daher gegen den deutſch⸗engliſchen Handelsvertrag verſtoßen. In dieſem Vertrag ſind für den Fall ſolcher Meinungsverſchiedenheiten mündliche Beſprechungen vorgeſehen, doch hat ſich die engliſche Regierung bisher ſtets geweigert, ſolche Unterhaltungen aufzunehmen. Der Konflikt wurde in den letzten Monaten durch die Einſchränkung der deutſchen Kohleneinfuhrkontingente verſchärft, die wiederum in England als Verſtoß gegen den Han⸗ delsvertrag angeſehen wurde. In langwierigem diplomatiſchem Notenwechſel verlangte die engliſche Regierung Schlichtung des Kohlenſtreits durch ein eee rev. Der deutſch-engliſche Kohlenſtreit Schiedsgericht. Die deutſche Regierung war damit einverſtanden, aber nur unter der Vorausſetzung, daß das Schiedsgericht auch über die umſtrittenen engliſchen Zölle entſcheiden ſoll. Da man in London die letzte Frage vor der Ottawaer Konferenz nicht anſchneiden wollte, fanden überhaupt keine fachlichen Beſprechungen ſtatt. Es ſcheint nunmehr, daß die engliſche Regie⸗ rung den Gedanken des Schiedsgerichts fallen gelaſſen hat und ſtattdeſſen dem urſprüng⸗ lichen deutſchen Antrag auf Aufnahme münd⸗ licher Beſprechungen ſtattgeben wird. Dabei wird ſowohl die Kohlenfrage wie die der gegen Deutſchland gerichteten Zölle behandelt werden. 3 Es muß betont werden, daß von deutſcher Seite zunächſt nicht die Abſicht beſteht, ſich über den Rah⸗ men der beiden aktuellen Probleme hinaus auf Ver⸗ handlungen über den Handelsvertrag einzulaſſen. Es fragt ſich allerdings, wie lange ſolche Verhandlungen noch zu umgehen ſind, da auf beiden Seiten ſchon wieder neue Zölle in Vorbereitung ſein dürften. eee ener (Eigener Drahtbericht) 5 2. Karlsruhe, 27. Okt. Die Erregung der Regierungskreiſe über den Beſchluß der Sozialdemokratie, dem Konkordat die Zuſtimmung zu verſagen, iſt einer ruhigeren Be⸗ urteilung der Angelegenheit gewichen. Zentrum und Sozialdemokratie verkennen zwar nicht, daß die geſchaffene Lage die politiſche Zuſam⸗ menarbeit erſchweren werde, ſind aber vorläufig nicht geneigt, aus dieſer Erkenntnis irgendwelche Folgerungen zu ziehen. Vermutlich beſtimmt die Erwägung, daß ſonſt nur endgültige Beſchlüſſe zu faſſen ſein würden, zu dieſer Haltung. Jedenfalls will das Zentrum abwarten, wie ſich der Landtag zu dem Vertragswerk ſtellt, für das es auch bei der gegenwärtigen Zuſammenſetzung der Volksvpertre⸗ tung, eine Mehrheit zu finden hofft. Dieſe Hoff⸗ nung iſt nicht ganz unberechtigt, wenn auch nicht ſehr Parteien, die bisher wenigſtens, nicht grundſätzliche Gegner des Konkordats waren, unter den alſo ver⸗ änderten Verhältniſſen zuſtimmen werden. Die für das Vertragswerk zuſtändige Stelle begründet die Geheimhaltung des Inhalts der mit der Kurie ab⸗ ausſichtsreich, denn es erſcheint doch fraglich, ob jene geſchloſſenen Vereinbarungen damit, daß ſie es für Wirren um das baoiſche Konkordat ihre Pflicht gehalten habe, ſolange nicht auch der Vertragsentwurf mit der evangeliſchen Kirche vor⸗ liege, von der Veröffentlichung abzuſehen, die viel⸗ leicht als Verſuch einer Beeinfluſſung evangeliſcher Kreiſe hätte gedeutet werden können. Immerhin bleibe die Lage ernſt und nicht ſo einfach zu klären. Inzwiſchen veröffentlicht die Zentrums ⸗ korreſpondenz eine parteioffiziöſe Mitteilung, die das bisher Geſagte unterſtreicht. Die Mitteilung erinnert daran, daß die preußiſche Sozialdemokratie unter der Leitung von Severing und Braun dem preußiſchen Konkordat aus ſtaatspolitiſchen Erwä⸗ gungen zuſtimmte, und bedauert den Beſchluß der badiſchen Gruppe. Das Zentrum behalte ſich ſeine Stellungnahme vor, ſo heißt es weiter, und werde ſie abhängig machen von der Haltung der Sozialdemo⸗ kratie gegenüber dem Vertragswerk im Landtag und von der Begründung dieſer Haltung. Deutſch⸗däniſche Kontingentverhaudlungen L Kopenhaze für die deutſch⸗däniſchen Kontingentierungsverhand⸗ lungen iſt hier eingetroffen. nahmen heute vormittag im Außenminiſterium ihren Anfang. Es handelt ſich in erſter Linie um Schlacht vieh, Speck und Käſe. 164 0 * n, 27. Okt. Die deutſche Delegation Die Verhandlungen Frankreichs Finanzkrise (Von unſerem Pariſer Vertreter) Paris, 27. Oktober. Die außenpolitiſche Debatte der franzöſiſchen Deputierten kammer, die vorgeſtern ihre Ar⸗ beiten wieder aufgenommen hat, dürfte mit einem ſicheren Siege der Regierung enden. Dagegen er⸗ ſcheint es zur Stunde noch höchſt zweifelhaft, ob es der Regierung Herriot gelingen wird, das ſchwere Finanzproblem glücklich zu löſen. Eine ernſte Kabinettskriſe iſt durchaus möglich: Bisher haben nicht nur die Oppoſitionsgruppen die ſchärfſte Bekümpfung der Sanierungsvorſchläge der Regierung angekündigt; auch die Sozialiſten drohen, ihre wohlwollende Neutralität zu verlaſſen. Sogar aus den Kreiſen der Radikalſozialen, der eigenen Partei Herriots, werden heftige Vorwürfe gegen die Regierung erhoben. Als die radikalſoziale Partei die Maiwahlen 1932 vorbereitete, konnte ſie mit ihrem Programm:„Be⸗ ſeitigung der fianziellen Mißwirtſchaft, Bekämpfung der Inflation, Steuerabbau und Schutz der Beamten⸗ gehälter“ Herriot den Sieg und die Regierungsüber⸗ nahme ſichern. Es ſcheint eine verhängnisvolle Be⸗ ſtimmung in der politiſchen Laufbahn Herriots zu ſein, die Leitung der Staatsgeſchäfte immer im Augenblick der größten innen⸗ und außenpolitiſchen Schwierigkeiten übernehmen zu müſſen. So war es 1924 der Fall, als Herriot an der Spitze einer Kar⸗ tellregierung den nationalen Block Poincarés ablöſte, ſo ſcheint es ſich auch jetzt zu wiederholen. Un d wieder ſind es die Staatsfinanzen, über die Herriot zu Fall zu kommen droht. Die Regierung ſteht vor der Aufgabe, noch vor dem 31. Dezember 1932 in Kammer und Senat die Budgetvorlage für 1933 zur Annahme zu bringen. Nach den Angaben des Haushaltsminiſters Palmade in einer der letzten Kabinettsſitzungen iſt für das Haushaltsjahr 1933 mit Geſamtaus⸗ gaben von 56.3 Milliarden Fraues zu rechnen. Davon entfallen faſt die Hälfte auf den Schuldendienſt und Penſionen für Kriegsteilnehmer und Beamte, faſt ein Viertel auf Rüſtungsausgaben und der Reſt auf allgemeine Verwaltungsausgaben. Seit dem Jahre 1926 ergibt ſich für die Entwicklung der franzöſiſchen Staatsausgaben folgendes Bild: 1926 40 355 Mill. Frances 1927 42 487„ 4 1928 44 059„ 75 1929 e 1 1930 58 480„ 5 1931 52 601„ 3 1932 53 182„ 2 1933 56 300„ 7 Für das laufende Haushaltsjahr 1932 hat fich bisher ein Fehlbetrag von 2018 Mil⸗ lionen Frances gegenüber den Voreinſchätzun⸗ gen ergeben, obwohl dieſe auf Grund der niedrige⸗ ren Einnahmen des Vorjahres bedeutend reduziert waren. Die ununterbrochen ſinken den Steuer⸗ ein künfte, die die in Frankreich herrſchende Wirtſchaftskriſe kraß in die Erſcheinung treten laſſen, werden dafür ſorgen, daß das laufende Haus⸗ haltsjahr mit einem Geſamtdefizit von rund vier Milliarden Francs abſchließen wird. Da bisher nur gexinge Ausſicht auf Beſſerung be⸗ ſteht, da ferner gewiſſe einmalige Einnahmepoſten des Jahres 1932 im kommenden Haushaltsjahr nicht mehr vorhanden ſein werden und auch die Young⸗ zahlungen in Wegfall kommen, rechnet der Haus⸗ haltsminiſter für das Jahr 1933 mit etwa 44 Milliarden Geſamtein nahmen. Nach vor- ſichtigen Schätzungen würde ſich alſo ein Fehl⸗ betrag von wenigſtens 12.3 Milliarden Frances ergeben. Die Beſeitigung dieſes Defizits belaſtet die politiſche Verantwortung Herriots ge⸗ genüber ſeinen Wählern ganz ungeheuer. In ſeiner Kammerantrittsrede hatte der neue Regierungschef jede weitere Borgwirtſchaft kategoriſch verurteilt. Dazu kommen die den Wählern gegebenen Ver⸗ ſprechungen.. N 2 Die erſten Maßnahmen der Regierung zeigten, daß ſie bereit war, trotz der heftigen Gegenwehr des Parlamentes unter allen Umſtänden an die finan⸗ zielle Sanierung heranzugehen. Ein im Sommer vorgelegtes Sparprogramm wurde von der Finanzkommiſſion der Kammer zwar erheblich be⸗ ſchnitten, aber es konnten wenigſtens buchmäßig in den einzelnen Miniſterien, darunter im Kriegs⸗ miniſterium.5 Milliarden Franes Erſparniſſe er⸗ zielt werden.(Wie verlautet, ſetzen die Miniſterien der praktiſchen Durchführung dieſes Beſchluſſes ſtar⸗ 2. Seite/ Nummer 502 Donnerstag, 27. Oktober 1932 ken Widerſtand entgegen.) Die Erſparniſſe aus der inzwiſchen mit Erfolg durchgeführten Reuten⸗ konvertieru ng werden vom Finanzzminiſter miniſter mit rund zwei Milliarden in Rechnung ge⸗ ſtellt. Dank dieſer Maßnahmen iſt das Defizit vor⸗ ausſichtlich von 12.3 Milliarden(für 1933) auf.9 Milliarden geſenkt worden. Um die Beſeiti⸗ gung dieſes Fehlbetrages iſt zurzeit der ſchärfſte Meinungskampf im Gange. Die Regierung hat einen Sanierungsplan ausgearbeitet, der in ſchroffem Gegenſatz zu Herriots Wahl⸗ verſprechen ſteht. Der Sanierungsplan ſetzt ſich aus drei Abſchnitten zuſammen: weitere Ausgaben ſen kung, neue Steuern, neue Au leihen. An den wichtigſten Poſten des Haushalts, Schulden⸗ und Penſionsdienſt, Rüſtungsausgaben waren nach der Rentenkonvertierung und der Juliſparmaßnah⸗ men keine Abſtriche mehr möglich. Allen Proteſten der Beamtenverbände und politiſchen Gruppen zum Trotz ſah ſich die Regierung Herriot gezwungen, eine 2 bis 10prozentige Herabſetzung deir Be⸗ amtengehälter vorzuſchlagen. Durch dieſe höchſt unpopuläre Maßnahme hofft die Regierung eine Ausgabenentlaſtung von 1445 Millionen Francs zu erzielen. Andererſeits ſollen trotz der Wirtſchaftskriſe und der ſtändig ſinkenden Steuerſkala durch neue Steuern Mehreinnahmen von 1800 Millionen Frances hereingebracht werden, und zwar durch indirekte Steuern(flüſſige Brenn⸗ ſtoff, Erhöhung der Kaffeeſteuer, Ausdehnung der Umſatzſteuer) 800 Millionen Franes, durch eine Verkehrsſteuer für ſchwere Kraftwagen 800 Millionen Franes und durch die Verſchärfung der Erbſchaftsſteuer 200 Millionen Francs. Eine weitere Milliarde neuer Steuern hofft die Regierung aus der ſchärferen Erfaſſung der direkten Steuern her⸗ auszuholen. Zur Verteidigung dieſer Maßnahme führt die Regierung an, daß beiſpielsweiſe von 62 000 Angehörigen freier Berufe, die Einkommen⸗ ſteuer bezahlen, nur 9 000 ein Einkommen von über 50 000 Fr.(8300 Mk.) dklarieren. Faſt die Hälfte aller Steuerzahler der freien Berufe behauptet, weniger als 20 000 Fr.(3 300 Mk.) im Jahre zu ver⸗ dienen. Dieſem offenſichtlichen Mißbrauch will die Regierung nun durch ſchärfere Kontrolle der Steuer⸗ erklärungen zuleibe gehen. Die neuen Steuerein⸗ nahmen würden zuſammen 2800 Millionen Francs ergeben. Der dritte Teil des Regierungsprogramms be⸗ deutet die Inanſpruchnahme des Staatskredits durch öffentliche Anleihen. Dabei geht die Regie⸗ rung von der Anſicht aus, die Laſten der im Haus⸗ halt 1932 mit 7346 Millionen Frances eingeſetzten Kriegspenſionen nicht nur der gegenwärtigen Gene⸗ ration aufzubürden. In Zukunft ſoll im Haushalt nur ein beſtimmter Betrag für die Penſionen einge⸗ ſetzt werden, während ſich eine neu zu errichtende autonome Penſionskaſſe die übrigen Mittel— man ſpricht von—2,5 Milliarden Franes— durch Anleihen beſchaffen müßte. Da im Laufe der Jahre die Penſionszahlungen nachlaſſen und ſchließ⸗ lich ganz aufhören, könnten nach der Berechnung der Regierung der im Staatshaushalt weiterhin für die Penſionskaſſe vorgeſehene Satz ſpäter für die Til⸗ gung der Anleihen Verwendung finden. Die Er⸗ ſparniſſe aus dieſer Transaktion, die in der Oeffent⸗ lichkeit ſehr ſtark umſtritten wird, ſetzt die Regierung mit 2, Milliarden Franes an. Schließlich denkt das Haushaltsminiſterium noch an eine weitere für das Prinzip der ehrlichen und geſunden Haushalts⸗ gebarung äußerſt bedenkliche Maßnahme. Wie zu Beginn des Jahres ſoll eine neue Wiederauf⸗ bauanleihe ausgegeben werden. 1500 Millionen Frances Erträgniſſe dieſer Anleihe will die Regie⸗ rung aber nicht zur Durchführung neuer Bauten, ſondern zur Deckung beſtimmter öffentlicher Arbei⸗ ten verwenden, die bisher im Haushalt erſchienen. Auf dieſe Weiſe würde der Fehlbetrag für 1933 not⸗ dürftig beſeitigt werden. Das Sanierungsprogramm der Regierung ſtellt offenſichtlich eine Verlegenheitslöſung dar. Die Re⸗ gierungspläne werden verſagen, wenn durch die Wirtſchaftskriſe ein weiteres Abſinken der Steuer⸗ eingänge hervorgerufen wird. Zudem fehlen noch die Mittel für die 7 Milliarden Francs, die zur Konſolidierung der ſchwebenden Schatzbonds not⸗ wendig ſind. Die Deckung der Eiſenbahndefizits und der Kurzfriſtenanleihen für Poſt und Eiſenbahn iſt äußerſt ſchwierig. Neue Mannheimer Zeitung/ Abeud⸗Ausgabe Meldung des Wolffbüros — London, 27. Okt. „Das Pulvermagazin Europas“ iſt ein Artikel des Parlamentsmitgliedes Croßley über den Dan⸗ ziger Korridor im„Evening Standard“ über⸗ ſchrieben. Das Blatt weiſt darauf hin, daß der Kor⸗ ridor einen großen Teil der deutſchen Bevölkerung vom Mutterlande abſchneidet. Es ſet wichtig, daß die Lage in England voll verſtanden werde, an⸗ geſichts der britiſchen Verpflichtungen aus dem Lo⸗ carno⸗Abkommen. Croßley nennt Danzig jene deutſche Stadt an der Mündung der Weichſel, die raſch wirt⸗ ſchaſtlichem Ruin zuſchreite. Es werde ge⸗ tötet durch die unſinnige Anomalie des pol⸗ niſchen Korridors und deſſen neuen Hafen, den die Polen unter rieſigen Ausgaben in Gdingen bauten. Croßley betont, daß Mar⸗ ſchall Foch kurz vor ſeinem Tode erklärt hat: Hier liegen die Wurzeln eines neuen Krie⸗ ges. Der Bau des Hafens von Gdingen und der wirtſchaftliche Ruin Danzigs ſind, wie Croßley ſchreibt, ein Bruch des Verſailler Vertrages Zum Schluſſe ſeines Artikels weiſt Croßley dar⸗ auf hin, daß das neue Deutſchland die unbilligen „Das Pulvermagazin Europas“ Ein engliſcher Abgeordneter über das Korridorproblem Beſtimmungen des Friedensvertrages, die Iſolie⸗ rung Danzigs und das Abſchneiden Oſtpreußens vom Mutterlande als eine unerträgliche Ungerech⸗ tigkeit anſieht. Wenn man das Deutſchland an⸗ getane Unrecht nicht wieder gut mache, werde es früher oder ſpäter zur Selbſthilfe ſchreiten. Wie Frankreich die Polen belrog Drahtung unferes Pariſer Vertreters Paris, 27. Okt. Vor einigen Tagen wurde hier bekannt, daß ſich der polniſche Außen miniſter Zaleſki während ſeines Pariſer Aufenthalts über ſchlechte Lieferungen franzöſiſcher Rüſtungsfabriken nach Polen lebhaft beklagte. Wie man ſich in politiſchen Kreiſen erzählt, ſind franzöſiſche Lieferungen an Heeresmaterial unter„ſkandalöſen Umſtänden“ durchgeführt worden. Welche Stellen ſchuld ſind, werde man wohl in allernächſter Zeit erfahren. Dem polniſchen Außenminiſter Zaleſki ſoll das Zugeſtändnis gemacht worden ſein, daß die franzöſiſche Regierung einen großen Teil der unbrauchbaren Lieferungen rückver⸗ güten und ſich gleichzeitig für die von Polen ver⸗ langte Anleihe zur Beendigung einer wichtigen ſtra⸗ tegiſchen Eiſenbahnlinie einſetzen werde. Meldung des Wolff⸗ Büros — Delitzſch, 27. Okt. Der Durchgangsgüterzug Jalkenberg — Halle wurde heute nacht in Delitzſch auf dem Sorauer Güterbahnhof von bisher unbekannten Dieben beraubt. Mehrere Wagen wurden erbrochen und Stückgut auf den Bahnkörper geworfen. Der Raub wurde erſt nach der Abfahrt des Zuges be⸗ merkt. Ein Kommando der Bahnpolizei Halle begab ſich ſofort mit einer Lokomotive nach Delitzſch und ſuchte das Gelände ſyſtematiſch ab. Dabei wurden die Beamten aus einem Strohdiemen plötzlich beſchoſſen. Es wurden im ganzen etwa 15 bis 20 Schüſſe gewechſelt. Einer der Täter erhielt einen Armſchuß und konnte feſtgenommen werden, die übrigen entkamen auf ihren Fahr⸗ rädern. Vermögensbeſchlagnahme bei Sklarz Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 27. Okt. Auf Antrag des Staatsanwalts iſt gegen Hein ⸗ rich Sklarz eine Vorunterſuchung wegen neuer Betrugsfälle eröffnet worden. Die Strafkammer des Landgerichtes hat das im Deutſchen Reich befindliche Vermögen des Sklarz mit Beſchlag belegt. Die Beſchlagnahme bezieht ſich auch auf die Ver⸗ mögensſtücke, die Sklarz zum Schein auf ſeine An⸗ gehörigen oder andere übertragen hat, ſodaß von der Beſchlagnahme auch die ſeiner Ehefrau gehörige Dr. Schreiber G. m. b. H. und die ſeiner Tochter gehörige Tramatine⸗G. m. b. H betroffen werden. Die Be⸗ ſchlagnahme iſt erfolgt, um die Geſtellung des flüch⸗ tigen Sklarz zu erzwingen. Der Fremoöenlegion entronnen Telegraphiſche Meldung — Aberdeen(Schottland), 27. Okt. Ein aus der franzöſiſchen Fremdenlegion geflüch⸗ teter junger Hamburger mit Namen Karl Hum⸗ pert iſt hier an Bord des norwegiſchen Seglers Granada eingetroffen. Humpert, der 25 Jahre zählt, hatte ſich als blinder Paſſagier in einem nordafrikaniſchen Hafen an Bord des Schiffes ver⸗ borgen und war erſt vier Tage nach der Abfahrt zum Vorſchein gekommen. Wie er erklärt, hatte er ſich zur Fremdenlegion anwerben laſſen, weil er jahrelang arbeitslos geweſen war. Die Zuſtände bei dieſer Truppe ſeien jedoch ſo ſchlecht geweſen, daß eee Jeuergefecht zwiſchen Zugräubern und Polizei er deſertierte und die nordafrikaniſche Wüſte teils zu Fuß, teils zu Pferde durchquerte, um einen Hafen zu erreichen. Humpert iſt an Bord eines deutſchen Fiſchdampfers gebracht worden, der gerade die Heim⸗ fahrt antrat. Eine Jeppelinſtation in Sevilla? Telegraphiſche Meldung — Sevilla, 27. Okt. Dr. Eckener wird hier am 10. November er⸗ wartet. Der Magiſtrat will mit ihm über den Bau einer ſtändigen Zeppelinſtation endgültige Abmachungen treffen. Eckener hat der Handelskam⸗ mer von Sevilla auf ihre Anfrage mitgeteilt, daß die Stadt, falls der Graf Zeppelin künftig auf jeder Amerikafahrt in Sevilla Station machen ſollte, einen Ankermaſt und eine Luftſchiffhalle er⸗ richten müſſe, deren Bau etwa ſieben Millionen Mark koſten würde. Waffenſtillſtand im Gran Chato Meldung des Wolffbüros — Waſhington, 27. Okt. Bolivien hat nunmehr, dem Beiſpiele Paraguays folgend, gleichfalls den Vorſchlag der neutralen Mächte angenommen, wonach im Chaco⸗Gebiet die Feindſeligkeiten eingeſtellt werden ſollen, bis die Streitfrage durch Schiedsſpruch endgültig geregelt iſt⸗ England und die Viermächtekonferenz Meldung des Wolffbüros — London, 27. Okt. In der Frage der Viermächtekonferenz dürfte die britiſche Regierung, wie der diplomatiſche Korre⸗ ſpondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt, vor Zuſammentritt des Abrüſtungsbüros, am 3. Nov., beztehungsweiſe vor den deutſchen Reichstagswahlen am 6. November keine neuen Schritte unter⸗ nehmen. a Zuchthausſtrafen gegen Kommuniſten — Leipzig, 27. Okt. Im Hochverratsprozeß gegen ſieben Berliner Kommuniſten wurden fünf An⸗ geklagte zu Zuchthausſtrafen von 1 bis 5 Jahren, zwei Angeklagte zu je 2 Jahren Feſtung verurteilt. Prinz Auguft Wilhelm im Wahlkampf Telegrapyiſche Meldung — Berlin, 27. Okt. In einer Rede im Berliner Sportpalaſt erklärte der Prinz Auguſt Wilhelm, daß er in 5 nationalſozialiſtiſchen Bewegung die Möglichkeit gefunden habe, viele Fehler von früher wieder gutzumachen. Umſo bedauerlicher ſei für ihn die Feſtſtellung, daß ſeine Standesgenoſſen von ehe⸗ dem wieder einen Klaſſenkampf von oben führten. Man ſabotiere die im Werden begriffene neue Volksgemeinſchaft. Man ſolle nicht glauben, ihn mit Sirenengeſängen oder Drohun⸗ gen von dieſer Bewegung abbringen zu können. Man wolle ihn als Standesgenoſſen zurückhaben und er erwidere darauf, ſeine Standesgenoſſen ſtänden in dieſer Bewegung. Es ſei landesverräteriſch, wenn man jetzt auf ein Anwachſen der kommuniſtiſchen Stimmen zum Nachteil der Nationalſozialiſten rechne. Gerade die Beſitzenden, die ſich jetzt hinter der Papenfront verſteckten, würden die erſten ſein, die ihr Hab und Gut bei einem Siege des Bolſchewismus verlören. Die Nationalſozialiſten dächten nicht daran, ſich mit einer zweitklaſſigen Rolle in Deutſchland zu begnü⸗ gen. Wahre Herrenmenſchen erwüchſen nicht in Klubs, ſondern in immer neuem, täg⸗ lichen Kampf. Er verbitte es ſich, daß man ihm vor⸗ ſchreibe, was er als die Tradition ſeines Hauſes an⸗ zuſehen habe.— Die Ausführungen des Prinzen wurden mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Was der Stahlhelm dazu ſagt 5 Die Reichspreſſeſtelle des Stahlhelm veröffentlicht darauf folgende Erklärung: „Seine Königliche Hoheit Prinz Auguſt Wilhelm von Preußen, der die finanziellen, materiellen und geſellſchaftlichen Vorteile ſeiner Stellung durchaus in Anſpruch nimmt, die er lediglich dem erfolg⸗ reichen Kampf nationaler Kräfte gegen die Fürſten⸗ enteignung zu verdanken hat, hält es für angebracht, in letzter Zeit in öffentlichen Verſammlungen, ſo auch im Berliner Sportpalaſt, den Stahlhelm, ins⸗ beſondere ſeine Bundesführung, auf das ſchärfſte zu kritiſieren. Renegateneifer iſt bekannt. Während des vierjährigen Weltkrieges und in der Nachkriegs⸗ zeit bis 1927 hat der Prinz eine bemerkens⸗ werte Zurückhaltung beobachtet. Deutſchland wurde vor dem roten Bolſchewismus in den Jahren 1918 bis 1924 gerettet, wahrlich nicht durch die Na⸗ tionalſozialiſten! Im Jahre 1927 kam der Prinz zum Stahlhelm und ſchwur bei jeder paſſenden Ge⸗ legenheit den Bundesführern öffentlich die Treue. Er verließ trotzdem nach etwa drei Jahren die Stahlhelmbewegung, weil er ſich nicht genü⸗ gend beachtet glaubte, ſeine Reden und Bil⸗ der nicht oft genug in der Stahlhelmpreſſe gebracht wurden. ö Jetzt wirft der Prinz öffentlich dem Stahlhelm Unmoralität vor. Wir empfehlen ihm, ſich zunächſt mit der Moral in der Nationalſozialiſtiſchen Arbei⸗ terpartei zu beſchäftigen, aus der namhafte Mitglie⸗ der wegen der unmoraliſchen Zuſtände laut öffent⸗ licher Erklärung ausgetreten ſind. a e Todesurteil gegen einen Mörder Meldung des Wolffbüros — Stendal, 27. Okt. Das Schwurgericht verurteilte den Tiſchler Groſſe aus Barnebeck wegen vollendeten Mordes und verſuchten Mordes in zwei Fällen zum Tode. Der Verurteilte hatte am 12. Juli nach einem kurzen Wortwechſel die Landwirtsehefrau Schultze aus Barnebeck durch Revolverſchüſſe getötet. Außer⸗ dem hatte er den Ehemann der Getöteten und deren Sohn, die unmittelbar nach der Bluttat hinzu⸗ gekommen waren, durch Schüſſe und Hiebe v. letzt. „Graf Zeppelin“ in Pernambuco — Hamburg, 27. Okt. Wie die Hamburg⸗Amerika⸗ Linie mitteilt, iſt das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ heute gegen 710 Uhr ME in Pernambuco gelandet. 8 — ßßßpßßßß̃7̃7 ̃ ß]ͤ ß ̃ ᷣͤ p pꝙ«''ꝙ' p' /p pp pp p p”, ß/ p, p ß p ß ß ß————————FF———————————————FFFFFTFFT—TFT——TFTFTFTFTFTFFFTTTTTTTTTTTTTTTTTp Daniel Greiner Zu ſeinem 60. Geburtstage am 27. Oktober Im lieblich gelegenen Orte Jugenheim an der Bergſtraße ſteht ein ſchmuckes, buntes, von eigenwüchſigem Geiſte geſchaffenes Häuschen, errich⸗ tet und bewohnt von dem von ſchauluſtigen Som⸗ merfriſchlern zuweilen unliebſam geſtörten Bild⸗ hauer, Maler, Graphiker und Dichter Dr. Daniel Greiner. Dieſer dem Lärm und Drang der Zeit entrückte unzünftige, ſelbſthafte Künſtlermenſch, von dem kein Kunſtbuch kündet, kam in Pforzheim zur Welt als Sohn eines dem Myſtiſchen zugeneig⸗ ten Mannes, der aus Hebels Heimat, dem Wie⸗ ſental im badiſchen Oberlande ſtammte, urſprünglich, wie ſeine Vorfahren, Schreiner ge⸗ weſen und dann Evangeliſt und Stadtmiſſtionar ge⸗ worden war. Die Bildnismedaille, die der Sohn von ſeinem Vater ſchuf, bringt deſſen Schwarm⸗ gläubigkeit frommſinnig zum Ausdruck. Daniel Greiner ſtudierte in Gießen Theologie und Philo⸗ ſophie, promovierte mit einer tüchtigen Arbeit über Kant und wurde 1897 Volksſchul⸗Rektor und Pfar⸗ rer in dem Vogelsbergſtädtchen Schotten. Bald aber geriet er, beſonders beim Religionsunterricht, in ewiſſenskämpfe und machte von dieſen der heſſi⸗ ſchen Oberkirchenbehörde Mitteilung. Die Behörde hieß ihn gehen, bezeugte ihm aber ſein frommes und ehrliches Ehriſtentum.. Nun allen Zwanges ledig ging Greiner im Jahre 1901 nach Paris und Berlin, erleſenen Ge⸗ nüſſen der Kunſt und Schönheit hingegeben. Ein „Selbſtlerner“, wie Goethe ſagt, ohne fremde künſtleriſche Anleitung, wurde er Bildhauer, mit dem Erfolge, daß er zur Künſtlerkolonie nach Darm⸗ ſtabt berufen wurde. Dort blieb er einige Jahre, zog ſich aber dann nach dem ſtillen, ſchönen Wald⸗ orte Jugenheim zurück und errichtete dort eine Werkſtätt? für verinnerlichte Grabmalkunſt zur „Hebung des Friedhofselends“, das er als Grabredner oft ſchmerzlich empfunden hatte. Eine große Reihe ſeelenvoller Grabmäler hat Grei⸗ ner geſchaffen. s f Man findet Greinerſche Werke auf den Fried⸗ höfen in vielen größeren und kleineren Städten Ba⸗ dens und Heſſens, auch im Rheinland und in Weſt⸗ falen. Eins der ſchönſten und ergreifendſten beſitzt wohl Gießen, das der unlängſt verſtorbene heſſiſche Heimatdichter Alfred Bock ſeinen muſikliebenden Eltern von Greiner errichten ließ. Man könnte von klaſſiſchem Volksſtil bei den Grabmälern Greiners reden, deren jedem etwas Tieſperſönliches eigen iſt und in denen fromme Dies⸗ ſeitserhöhung andachtsvoll mit klarer, lichter Jen⸗ ſeitsſchönheit ſich verbindet. Auch die Schmückung des Kriegergrabes hat er wertvoll bereichert und die Erinnerung an Kriegsgefallene ſtimmungspoll be⸗ lebt, wie durch Aufſtellung einer mit finnigem Spruche verſehenen Erinnerungsbank in ſtillem Waldesfrieden. Zu ſeinen eindrucksſtärkſten ſonſtigen bildne⸗ riſchen Werken gehört der große Marktbrunnen in dem betriebſamen Pleißeſtädtchen Regis bei Leipzig. Als leibhaft gewordene Arbeitsfreude im Werktags⸗ leben, als aufrechter Herr über das Werkzeug ſchafft da ein baumſtarker Schmied am Ambos. Ein feines Gegenſtück dazu ſcheint der Friedensbrunnen in Greiners von Wanderern viel beſuchtem Wohn⸗ ort Jugenheim. Ein Wandersmann raſtet, den Stab in der Hand, froh des freien Tages in lockende Ferne ſchauend. Jugenheim darf ſich auch des Beſitzes des ſchönen Greinerſchen Siegfried⸗ bhrunnens rühmen. Zahlreich ſind die Bildnisreliefs und Bildnis⸗ büſten Greiners. Zu deren gelungenſten gehören die des früheren Großherzogs Ernſt Ludwig im Gym⸗ naſtum zu Worms, die Luthers in der Offenbacher Lutherkirche, die des Friedberger Seminardirektors Guſtav Diegel, des„heſſiſchen Kirchenvaters“, wie ihn Harnack genannt hat. Als Maler wie als Dichter hat es Greiners Geſtaltungs⸗ geiſt beſonders gereizt, das Höchſte darzuſtellen, ſo namentlich das welterſchütternde Leben und Leiden des Heilandes. Seine dramatiſche „Jeſus⸗ Dichtung“ iſt eine Schöpfung von acht⸗ baren dichteriſchen und ethiſchen Werten, ſo viel man auch im einzelnen an ihr ausſetzen, ja ſo ſehr man ſogar gegen den Plan, den Entwurf und die Aus⸗ führung Bedenken hegen mag. Nichts erfahren wir in Greiners„Jeſus“⸗Drama von der grenzenloſen ſozialen und ſeeliſchen Not des unterdrückten Volkes. Die ſoziologiſchen Vorausſetzungen der Perſönlich⸗ keit Chriſti kümmern Greiner nicht. Bei ihm leuch⸗ ten die Lichtgedanken des vollkommenſten Herzens in der reinen ſittlichen Größe des Selbſtentäußerers frei nach den Evangelien auf. Alles in allem ge⸗ nommen ſteht Greiner als Vorkämpfer eines ver⸗ innerlichten Kunſtgeſchmackes aus Nächſten⸗ und Fernſtenliebe vor uns. PW. Vortrag in der Volkshochſchule: In der Reihe über Volkskunde ſprach Geh. Rat Prof. Dr. Friedr. Panzer, Heidelberg, über Mythos und Volksſage. Dieſes Gebiet ſcheint dem heutigen Menſchen fern zu ſtehen, da es ihm nur eine angeb⸗ lich verſchollene frühe Erkenntnisſtufe des Menſchen vermittelt. Mit dem Märchen hat die Sage gemein, daß darin keine Wahrheit, keine Erkenntnis des Wirklichen geboten wird. Aber die Sage geht immer aus von einer tatſächlichen Wirklichkeit, von Lebe⸗ weſen, Gegenſtänden oder Geſchehniſſen, welche in der Darſtellung dann eine Entſtellung erfahren. Das Weſentliche dabei iſt, daß dieſe Unwirklichkeit dann in einem Volke ernſthaften Glauben findet. Die Entſtellung erfolgt, indem über den behandelten Ge⸗ genſtand eine Aufklärung durch Ueberſinnliches ge⸗ geben wird, welches meiſt in Dämonen verperſön⸗ licht iſt. Das Ueberſinnliche, das Gebiet der Mytho⸗ logie, iſt geboren aus einem vorlogiſchen Denken und Schauen. Die Annahme, jedes Volk hätte ſeine ganz beſonderen Sagen, iſt nicht richtig, vielmehr gibt es immer wiederkehrende Grundformen. Die Sage von der Weibertreu iſt auch in fremden Sprachen überliefert. Man kann alſo von einem Austauſch der Sagen unter den Völkern ſprechen. Ihren Ur⸗ ſprung haben die Sage er Neugter und dem Forſchungstrieb, ſie geben eine Deutung der Welt und ihner Rätſel mit vorwiſſenſchaftlichen Mitteln. Die Hauptrolle ſpielt dabei die Einbildungskraft und das Gefühl; das Ergebnis iſt immer eine Ver⸗ menſchlichung von Naturvorgängen. Angſt und Ein⸗ ſamkeit ſind menſchliche Erlebniſſe, welche die Ent⸗ ſtehung von Sagen und Mythen begünstigen. Das Sagen bildende Denken iſt frei von Kritik und ernſthafter Nachforſchung, frei von der Vergleichung von Tatſachen und von logiſchem Denken, es ſteht in der Nähe des künſtleriſchen Denkens.— Die klar aufgebauten und wohlgeformten Ausführungen des Redners wurden ergänzt durch Frl. Helga Panzer, die mit ausgezeichneter Schulung und packender Wir⸗ kung einige Sagen und Gedichte vorlas. Für beide Darbietungen dankten die Hörer mit herzlichem Bejfall. 5 Dr. Haus Caroſſa wird am 3. November aus eigenen Werken im großen Saal der Harmonie leſen. Von unveröffentlichten Werken bringt der Dichter den Verſuch einer Selbſtdarſtellung und ein neues humorvolles Kapitel, das in die zweite Auflage des Romans„Der Arzt Gion“ übernommen wird. O Erforſchung der Frühgeſchichte des deutſchen Oſtens. Der langgehegte Gedanke, eine Forſcher⸗ gemeinde für die Frühgeſchichte des deutſchen Oſtens zu gründen, iſt in dieſen Tagen verwirklicht worden. Unter Mitwirkung der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft wurde eine Arbeitsgemeinſchaft für die Erforſchung der Vor⸗ und Frühgeſchichte des deut⸗ ſchen Oſtens ins Leben gerufen. Den Vorſitz führt Profeſſor Carl Schuchhar dt. Die„Missa solemnis“ in Ludwigshafen. Am Allerheiligentag, Dienstag, dem 1. Noy., findet im Vereinshaus der JG. Farben eine Auf⸗ führung der„Missa solemnäis“ pon Beet⸗ hoven ſtatt. Ausführende ſind der Beethovenchor, das Pfalzorcheſter und namhafte Soliſten. Da das herrliche Werk durchaus dem Charakter des Tages angepaßt iſt, begegnet dieſe Veranſtaltung ſicher au in Mannheim lebhaftem Intereſſe. Aitzeige:; ſicher auch Siehe heutigs deere beer R nne 2 0 E „N oe eee ee r . r . 5 1 Donnerstag, 27. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mannheimer Hauptwochenmarkt Symphonie in weiß, gelb, lila Wohin heute das Auge blickt, leuchten auf dem Wochenmarkt in herrlicher Fülle Aſtern und Chry⸗ ſanthemen auf. Mahnung an kommende ſtille Tage lebenden Gedenkens. Großblumige Buſchaſtern in weiß, gelb und braunrot, hohe Aſternbäumchen in hell⸗ und dunkellila wurden zum Grabſchmuck gekauft und hoben ſich wirkungsvoll vom dunklen Grün der Tannenkränze ab. Dazwiſchen leuchteten die letzten Dahlien auf, deren Tage durch den Regen und nächt⸗ liche Kälte gezählt ſind. Wie ſie ſich dem Ende zuneigen, ſo nehmen auch die Sommergemüſe ab: Bohnen, Erbſen und Tomaten. Dafür erfreute aber blendend weißer Blumen⸗ kohl das Herz der Hausfrau, ebenſo ſehr wie der ſchöne Roſenkohl und Spinat. Goldgelber Endivien verlockte zum Kauf; aber warum läßt man ſich durch das beſſere Ausſehen verleiten, die dunkelgrünen Endivienblätter zu ent⸗ fernen? Sie enthalten doch, da die Sonne ſie be⸗ ſtrahlen durfte, in viel reichlicherem Maße Vitamine, ſo daß das Wegwerfen durchaus fehlerhaft iſt, auch von der Verſchwendung abgeſehen. Feldſalat iſt mit eines der wertvollſten Gemüſe und ſollte mindeſtens einmal wöchentlich auf den Tiſch kommen; eine Priſe Zucker verfeinert ſeinen Geſchmack. Steinpilze und Pfifferlinge muß der Pilz⸗ liebhaber jetzt noch kaufen; denn ihre Herrlichkeit iſt bald zu Ende. Wer die Abwechſlung liebt, kann die Steinpilze auch einmal mit ſaurem Rahm dämpfen; wichtig bei der Pilz⸗ zubereitung iſt, daß ſte ſchnell und vor allem nicht zu lange gekocht werden. Aus Grünreizkern empfiehlt ſich eine„Bouillon“. Die richtige Sauerkrauteinmachzeit ſcheint jetzt erſt gekommen zu ſein, denn es wurden heute Unmengen Spitzkraut gehobelt und verkauft. Den verſchiedenen deutſchen Kräuterteeſorten geſellt ſich jetzt der„Kernles“tee aus getrockneten Hage⸗ buttenkernen. Auch ihn konnte man auf dem heutigen Markte haben. Er iſt ein wohlſchmeckendes Ge⸗ tränk, das durch ſeine hübſche rötliche Farbe erfreut. „Odewälder und Pälzer Käſchte“, eigentlich Kinder des Südens, geben die Möglichkeit zu neuer Abwechſlung. Als Gemüſe mit Zwiebelchen, Zucker und Fleiſchbrühe oder als Nachſpeiſe mit Vanillezucker und Milch gekocht, ſind ſie durch ihren Nährwert beſonders beliebt. Der Italiener fügt der Nachſpeiſe etwas Kakaopulver zu, wodurch der Wohl⸗ geſchmack noch erhöht wird. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—3,5; Salatkartoffeln 10; Wirſing—8; Weiß⸗ kraut—6; Rotkraut—8; Blumenkohl, Stück 20—60; Ka⸗ rotten, Bſchl.—7; Gelbe Rüben—8; Rote Rüben 7 bis 105 Spinat—10; Mangold—10; Zwiebeln—8; Grüne Bohnen 25380; Grüne Erbſen 40; Kopfſalat, Stück 1020; Endivienſalat, Stück—10; Oberkohlraben, 1 Feldſalat 40—80; T Rettich, Stück—10; Mee „ Gſchl grünes, Bſchl.—8; Peterſilie, 48; Schnittlauch, Bſch 0 ch, Stück—10; Aepfel 15—30; Birnen 15 bi e 50; Maronepilze 30; Steinpilze 50; 20-45: Preiſelbee Zwetſchgen 2 18; Bananen, Stück—10; Süßrahmbutter 140—4160; Land⸗ butter 120—140; Weißer Käſe 30—35; Eier, Stück—14; Aale 100; Hechte 100; Barben 50—70; Karpfen 70—80; Schleien 100; Breſem 50—60; Backfiſche 35—40, Kabeljau 40 bis 50; Schellfiſche 4050; Goldbarſch 40; Seehecht 60, Stockfiſche 30; Hahn, geſchlachtet, Stück 140—300; Huhn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 140—300; Enten, geſchlachtet, Stück 400 bis 500; Tauben, geſchlachtet, Stück 50—70; Gänſe, geſchlachtet, Stück 600800, Gänſe, geſchlachtet, 100—110; Rindfleiſch 75; Kuhfleiſch 60; Kalbfleiſch 80; Schweinefleiſch 80. Gesellenprüfung im Schreinergewerbe Die diesjährige Herbſt⸗Geſellenprüfung im Bau⸗ und Möbelſchreinergewerbe fand am Samstag vergangener Woche ihren Abſchluß. 22 Prüflinge haben ſich ihr mit gutem Erfolg unter⸗ zogen. In einer ſchlichten Feier begrüßte zunächſt Schreinermeiſter Kadel, in Vertretung des ver⸗ hinderten Obermeiſters Denzler, die erſchienenen Gäſte. Mit Freuden könne er feſtſtellen, ſo betonte er, daß jeder Prüfling ſein Beſtes gegeben habe. Beſonders hoch müßten die guten Leiſtungen ge⸗ wertet werden, da doch in einer Zeit der größten Wirtſchaftsnot das Lernen für den Lehrling beſon⸗ ders ſchwer ſei, da es oft an geeigneten Aufträgen fehle. Sämtliche Prüflinge konnten zu Geſellen er⸗ klärt werden. Gewerbeſchuldirektor Herbold beglückwünſchte die Prüflinge im Namen der Schule und ſprach gleichzeitig in ihrem Namen Lehrern, Meiſtern und Eltern den Dank für die bisherige Erziehungsarbeit aus, ermahnte aber auch die Junggeſellen, ſich fer⸗ nerhin in Theorie und Praxis weiterzubilden. Als Vertreter der Arbeitnehmer im Geſellenprüfungs⸗ ausſchuß gab Herr Schier den Junggeſellen aus ſeinem reichen Schatz von Erfahrungen Worte der Belehrung und Ermahnung mit auf den Weg. 47000 Mk. Reichszuſchuß für Mannheim Eine Sonderhilfe des Reichs zur Linderung der Finanznot der Stadt Wie unſer Berliner G..⸗Mitarbeiter an zu⸗ ſtändiger Stelle erfahren konnte, hat der Reichs⸗ miniſter der Finanzen für die Stadt Mannheim für den Monat Oktober in Anbetracht ihrer Finanznot einen Reichs zuſchuß von 47000/ bewilligt, um den die Oktober⸗Rate aus dem Reichswohlfahrts⸗ hilfs⸗Fonds erhöht wird. Die Auszahlung der Summe erfolgt Ende Oktober. Der Reichshaupt⸗ kaſſe iſt bereits entſprechende Anweiſung erteilt wor⸗ den. Dieſer an ſich als erfreulich zu bezeichnende Beſchluß des Reichsfinanzminiſters bedeutet, wenn auch in noch völlig ungenügendem Rahmen, eine ge⸗ wiſſe Anerkennung der kommunalen Finanznot. Die Städte haben in der gegenwärtigen Situation ja nicht nur mit einer ſtändig fallenden Kurve der Steuereingänge zu rechnen, ſie ſehen ſich gleichzeitig einer immer ſteigenden Zahl von Wohlfahrtser⸗ werbsloſen gegenüber, mit deren Betreuung die Städte belaſtet ſind, wenn das Reich auch gewiſſe Reichszuſchüſſe zu den Koſten der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſenfürſorge in monatlichen Raten leiſtet. Der Städtetag hat ſich in der letzten Zeit wieder⸗ holt mit dieſer Situation beſchäftigt und entſprechende Forderungen an die Reichsregierung gerichtet. Ins⸗ beſondere hat er verlangt, daß die von der Reichs⸗ regierung mit Recht vorgenommene einheitliche Finanzierung der Arbeitsloſenhilfe es notwendig macht, daß alsbald die bei der Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung und Kriſenunterſtützung im Jahresendergeb⸗ nis vorausſichtlich eintretenden weſentlichen Erſpar⸗ niſſe, die der Städtetag auf 163 Millionen Mark be⸗ rechnet, zunächſt und ausſchließlich zur weiteren Entlaſtung der Gemeinden von ihren geſtiegenen Wohlfahrtsunterſtützungslaſten ver⸗ wandt werden. Dieſe Mehrbelaſtung der Bezirksfürſorge⸗ verbände bei der Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge hat der Deutſche Städtetag auf 155,5 Millionen Mk. beziffert. Die Reichsregierung hatte den geſamten Gemeindeaufwand für die Arbeitsloſenhilfe für 1932 ausdrücklich auf 680 Millionen Mk. begrenzt. Nach⸗ dem ſich dieſe Summe um mehr als 150 Millionen Mark erhöht, muß die Reichshilfe nach Auffaſſung des Deutſchen Städtetages mindeſtens um dieſen Be⸗ trag erhöht werden. Dieſe Maßnahme bedeutet keine neue Belaſtung des Reichshaushalts, da die Notver⸗ ordnung vom 14. Juni 1932 für die erforderliche Deckung bereits Sorge getragen hat. Gleichzeitig hat der Deutſche Städtetag eine Aenderung des Ver⸗ teilungsſchlüſſels gefordert, die den vom Deutſchen Städtetag vorgetragenen Erwägungen Rechnung trägt. Dabei ſoll nach den Forderungen des Städte⸗ tages insbeſondere das Unrecht wieder gut gemacht werden, daß der bisherige Verteilungsſchlüſſel den Bezirksfürſorgeverbänden der mittleren Gemeinde⸗ größengruppen zufügt. Dieſe Argumentation des Deutſchen Städtetages erſcheint ohne weiteres logiſch und richtig. Leider hat ſich aber die Reichsregierung für die Monate September und Oktober nicht entſchließen können, die Reichswohlfahrtshilfe für die Gemeinden und Gemeindeverbände maßgebend zu erhöhen. d. h. eine höhere Summe auszuſchütten, als ſie die Notver⸗ ordnung vom 14. Juni 1932 vorſieht. Allerdings hat der Reichsfinanzminiſter bereits vor vier Wochen den Gemeinden und Gemeindeverbänden zugeſagt, die Frage prüfen zu wollen, inwieweit eine Er⸗ höhung der Reichswohlfahrtshilfe für die Winter⸗ monate eintreten könne. Von dem Ergebnis dieſer miniſteriellen Nachprüfungen, bei denen die Forde⸗ rungen des Deutſchen Städtetages berückſichtigt wer⸗ den ſollen, hat man noch nichts gehört. Allerdings hat ſich der Reichsfinanzminiſter entſchloſſen, den Betrag der Reichswohlfahrtshilfe, der für den Monat Oktober ausgeſchüttet wird, nachträg⸗ lich um 20 v.., alſo von 50 auf 60 Millionen Reichsmark zu erhöhen. Dieſer Beſchluß des Reichsfinanzminiſters bedeutet für unſere Stadt eine Erhöhung ihres Anteilbe⸗ trages an der Reichswohlfahrtshilfe für den Monat Oktober in der bereits genannten Höhe. Wenn man ſich auch darüber klar ſein muß, daß auch dieſer außergewöhnliche Reichszuſchuß für unſere Stadt ein Tropfen auf den heißen Stein iſt, ſo iſt doch der gute Wille immerhin anzuerkennen. Allerdings: angeſichts der täglich wachſenden Finanznot der Städte iſt erneut vom Reichsfinanzminiſter zu for⸗ dern, daß für die Wintermonate eine wirklich fühl⸗ bare Erhöhung der Reichswohlfahrtshilfe für Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände eintritt, und zwar in einem Ausmaß und in dem Rahmen, den der Deutſche Städtetag in der Oeffentlichkeit dargelegt und begründet hat. Man muß geſund bleiben wollen! Schneller als man denkt, hat man jetzt den Schnupfen oder Huſten.„Es liegt einem in allen Gliedern“, wie man ſagt, und verurſacht böſe Stim⸗ mung. Iſt es kalt, dann wird es einem innen heiß, als hätte man Fieber. Iſt es warm, dann meint man Schüttelfroſt zu haben. Die Augen brennen, die Schleimhäute ſind entzündet. Man ärgert ſich über jede letzte Fliege, die noch am Fenſter herum⸗ ſummt. Das ſind Anzeichen, daß man ſich die richtige Herbſterkältung geholt hat. Schnell bekommt man ſte, langſam geht ſie wieder fort. Merkwürdig, auf was die Menſchen alles ſinnen, um ſie zu vertreiben. Manche ſchlucken Pülverchen, nehmen Schnupftabak und Rotwein(jedes natürlich für ſich) und e, pfangen keinerlei Beſuch, höchſtens den des Geldbriefträgers. Doch iſt dieſer gern geſehene Gaſt auch manchmal recht verſchnupft! Ihr müßt geſund bleiben wollen! Denkt an den halb vergeſſenen Coué und ſeine Methoden! Es iſt doch wirklich nicht ſo ſchwer; man muß nur den feſten Willen haben, ſich nicht umwerfen zu laſſen. „Der Wille macht den Menſchen groß und klein.“ Alſo wohlan! Sprich morgens im Bett nur getroſt: „Mir kann der Schnupfen nichts anhaben; es iſt un⸗ möglich, daß ich mich erkälte, ich bin geſund und werde immer geſund bleiben.“ Das ſagſt du ſo oft vor dich hin, bis du wieder eingeſchlafen biſt, da wirkt es am beſten. Paß nur auf, daß du die Zeit nicht verſchläfſt, das kann bei ſolchen geſunden Leuten ſehr leicht vorkommen, denn nach Cousé biſt du ja geſund, und es kann dir nichts paſſieren! Wohl dem Mann und der Frau, die den Entſchluß faſſen, geſund zu bleiben; ſie ſind geborgen vor des Nordwinds Hauch; kalte und naſſe Füße berühren ihren Lebensnerv nicht. Im ungeheizten Zimmer zu ſitzen, macht ihnen mehr Spaß als Unbehagen. Sie werden ja von Tag zu Tag geſünder. Sie ſind noch nicht überzeugt? Na, verſuchen Sies erſt mal. Dann wollen wir weiterreden! H. L. Verkehrsſicherbeit auf den Bahnübergängen der Reichsbahn In der letzten Zeit ſind durch die Zeitungen Er⸗ örterungen gegangen über die Sicherheit des Verkehrs an den Straßenübergängen der Reichsbahn. Um Beunruhigungen der Oef⸗ fentlichkeit zu vermeiden, ſei auf folgendes hinge⸗ wieſen: Im Jahre 1932 haben ſich bisher im Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe auf Wegübergängen 51 Verkehrsunfälle durch Kraftfahrzeuge er⸗ eignet, wobei 4 Perſonen getötet worden ſind; weitere erhebliche Verletzungen ſind nicht eingetreten. Von dieſen 51 Fällen find nur 2 auf unterlaſſenes Schließen der Schranken und 2 auf unvorſchrifts⸗ mäßige Schrankenbedienung zurückzuführen. Da⸗ gegen ſind in 47 Fällen Kraftfahrzeuge in geſchloſſene Schranken hineingerannt, obgleich die Wegübergänge durchweg mit Kraftwagenwarntafeln angekündigt ſind. Die allgemeine Unfallſtatiſtik zeigt, daß im Jahre 1930 auf öffentlichen Straßen im Land Baden insgeſamt 7156 Verkehrsunfälle durch Kraft⸗ fahrzeuge eingetreten ſind, wobei 4652 Perſonen ver⸗ letzt und 210 Perſonen getötet worden ſind. Daraus iſt erſichtlich: 1. Daß die Wegübergänge an der Reichs⸗ bahn mit einem außerordentlichen Grad von Sicher⸗ heit bedient werden. 2. Daß die Zahl der Verkehrsunfälle auf Wegübergängen der Reichsbahn ver⸗ ſchwindend gering iſt gegenüber den ſonſtigen Verkehrsunfällen auf den Straßen. 3. Daß beinahe alle Verkehrsunfälle an Wegüber⸗ gängen durch un vorſichtiges Fahren der Kraftwagen entſtehen. * Mit dem Lieferwagen verunglückt. Ein Mecha⸗ niker, der geſtern vormittag auf einem Lieferkraft⸗ wagen von Mannheim nach Ilvesheim fuhr, wurde infolge Streifens des Fahrzeugs an einem Baum gegen die Vorderwand geſchleudert. Der Fahrer, der einen Bruch des Kreuzbeins erlitt, fand im ſtädt. Krankenhaus Aufnahme. Preis 50 fg. Uderali zu haben! für Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Wichtige Kraftpostlinien in Baden, Hessen und Pfalz * Wint Not der Deutſchen in Spanien Auch Spanien leidet unter Arbeitsloſigkeit! Alle Berufe ſind davon betroffen. Wenn ſchon die Söhne des eigenen Landes keinen Weg für eine baldige Verdienſtmöglichkeit ſehen, ſo iſt es erklärlich, daß die Ausſichten für Ausländer noch geringere ſind. Lange Jahre dort anſäſſige Deutſche ſind we⸗ gen Arbeitsmangel und aus anderen Geſichtspunk⸗ ten abgebaut worden. Viele Spezialarbeiter, Kauf⸗ leute, Techniker, Ingenieure ſind auf Unterſtützun⸗ gen des Deutſchen Hilfsvereins angewieſen. Ar⸗ beitsloſenunterſtützung gibt es für ſie nicht! Geht es ſchon den mit Land, Leuten und Sprache Vertrauten ſehr bitter, ſo iſt die Not der täglich dort neu ankommenden jungen Deutſchen nicht zu beſchreiben. Die Ausland⸗Abteilung des GDA warnt darum alle Jungangeſtellten, ohne Sicherungen und ohne gute Beratun⸗ gen ſpaniſchen Boden zu betreten. * Beim Du X⸗Empfang abgeſtürzt. Geſtern nach⸗ mittag brachen zwei Autoſchloſſerlehr⸗ linge, die anläßlich der Ankunft des Do X auf einem mit Glas überdeckten Lichtſchacht einer Auto⸗ garage in Q 7 ſtanden, ein und ſtürzten etwa 4 Meter tief ab. Die Verunglückten wurden mit dem Sanitätskraftwagen der freiw. Sanitätskolonne ins allg. Krankenhaus verbracht. Der eine hat Hand⸗ und Geſichtverletzungen und eine Rippenprellung, der andere eine Kopfverletzung davongetragen. Meldung der Landeswefferwarie Karlsruhe Vorausſage für Freitag, 28. Oktober Fortdauer der unbeſtändigen Witterung. Etwas kühler, in Aufheiterungsgebieten leichter Nachtfroſt. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags 1 Wetter Wertheim 151— 10 12 9 SW leicht bedeckt Königsſtuhl] 5637548 6 9 6 SFW. mäßig] Nebel Karlsruhe 120755,7 10 13 NS VVWS WI eich bedeckt Bad ⸗Bad 2180756,1 10 13 9 8 ſchwach Regen Villingen 7120158,0 71 10 5 8 leich! bedeckt Bad Dürrh.] 701— 8 11 5 8 leicht bedeckt St. Blaſien 780— 6 11 5 W leicht bedeckt Badenweil. 4227576 9 13 8 8 leicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 680,9 1 7 1 SW/ ſtark Nebel Schauinsld. 1268 654,8 2 8 2 SWI mäßig Nebel Die Wetterlage hat ſich nicht weſentlich geändert. Wir werden deshalb das Weſtwetter behalten. Küh⸗ lere Luft, die von England heranzieht, ſtellt lei ch⸗ ten Temperaturrückgang in Ausſicht, ſo daß die Niederſchläge auf dem Hochſchwarzwald wiedr ig Schnee übergehen werden. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rhein⸗Pegel 22. 24 25. 28. 27. Necar⸗Pegel 24 25. 28. 27. 40,08 0,120,240, 7200.79 Ane 10704 405 147 407.04 Mannheim..28 2802.60.14 Kehl 2749 2,18 2,18 2,70 2,74 Jagſtfeld...20.91 4,22 1,10 Maxau..88 8,74 8,90 4,28.40 Heilbronn„108.318 325,23 Mannheim..33 2,32.40 2,85.13] Plochingen. 17 50 90„82 Caub.. 1,69 1,60 1387,16.32 Köln..44.00.1788 2, 16 2,53 N N Aut olle t lager. 8 brandcremes konnte ein Austrocknen der Haut durch starke „Sonnenbestrahlung nicht verhindern. Die dadurch rauh, spröde und faltig gewordene Haut hungert gleichsam und bedarf nun dringend einer wirklichen Hautnahrung: Creme Mouson. Schon wenigemal täglich angewandt, behebt Creme Mouson die 8 e der Haut. Beginnen Sie sofort! Morgens, mittags und besonders zur Nacht: Creme Mouson. Uberraschend schnell wird jene gesunde, gleichmäßige„Glätte 0 W ohne Glanz“, die nur Creme Mouson der Haui verleiht, Sie erfreuen. 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Geſamtkoſten im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms Grundſchwellen⸗ Bauten bei Mannheim zur Verhinderung wei⸗ terer Sohlenſenkungen a Ausbau und Erhöhung der Mittelwaſſer⸗ leitwerke am linken Ufer des Rheins zwiſchen Ludwigshafen und der Lautermündung zur Verbeſſe⸗ rung der Vorflut 380 400% 108 000% 370 000% Verbeſſerung der Hochwaſſerabfluß⸗ und Eisverhältniſſe am Rhein bei Gernsheim 582 000/ Neckargebiet: Schleuſendurchſtich bei Gutten bach am Neckar 1660 000% Vorarbeiten für den ſpäteren Bau der Stauſtufe Neckarzimmern 166 000 ¼¼ Verbeſſerung der Hochwaſſerverhältniſſe am Neckar bei Münſter unterhalb Stuttgart 2100 000 4 Landesbank für Haus⸗ und Grund beſitz * Karlsruhe, 27. Okt. Geſtern Mittwoch nach⸗ mittag fand eine Vorbeſprechung einer größeren An⸗ zahl von Gläubigern der Landesbank für Haus⸗ und Grunbbeſitz ſtatt, die ſich zu einer Intereſſengemein⸗ ſchaft zuſammengeſchloſſen haben. In dieſer Ver⸗ ſammlung wurde eingehend über die Lage der Bank berichtet. Nach längerer Ausſprache wurde eine Entſchließung angenommen, die der heute, Donners⸗ tag, ſtattfindenden großen Gläubigerver⸗ ſammlung zur Annahme empfohlen wird. Es heißt darin, daß die Intereſſenvereinigung den von der ſchuldneriſchen Bank gemachten Vergleichs ⸗ vörſchlag in der von der Bank vorgeſchlagenen Form ablehne. Der Vorſchlag ſei für die Gläu⸗ biger nur dann diskutabel, wenn Gewähr für eine fachkundige und vertrauenswürdige Geſchäftsfüh⸗ rung geboten und einem vom Vertrauen der Gläu⸗ biger getragenen Arbeitsausſchuß während der Dauer des Moratoriums ein Kontroll⸗ und Mit⸗ beſtimmungsrecht eingeräumt werde. An den Folgen eines Unfalles geſtorben * Meßkirch, 27. Okt. Letzter Tage ſtürzte Apo⸗ theker Dr. Max Hauſer in der durch Regen ſchlüpfrigen Kanalgaſſe und fiel auf einen Stein. An den Folgen dieſes Sturzes ſtarb er am geſtrigen Mittwoch nachmittag. Dr. Hauſers Heimgang löſte in Stadt und Bezirk größte Anteilnahme aus. Die Evangeliſche Kirchengemeinde verliert in ihm ein an⸗ geſehenes Kirchenratsmitglied. Die von ihm ge⸗ leitete Apotheke, die er 30 Jahre lang führte, zählte zu den feſtgeführteſten in Baden. Konſtanzer Schwurgericht * Konſtanz, 27. Okt. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte den in Wahlwies wohnhaften Maurer Friedrich Martin, Vater von zwölf Kin⸗ den, wegen vorſätzlicher Brandſtiftung zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Die Anklage legte Martin zur Laſt, in der Nacht zum 30. Juli in Wahlwies die Scheuer und Stallung des Mühlenbeſitzers Karl Bury in Brand geſteckt zu haben, die Gebäude ſamt der Knechtswohnung brannten nieder. Eine 24jährige Ehefrau, die unter der Anklage des Meineids ſtand, wurde freigeſprochen, da ſich das Gericht nicht von der Schuld der Angeklagten überzeugen konnte. * * Singen a.., 27. Okt. Die hieſigen Bäckerei⸗ betriebe haben beſchloſſen, den Brotpreis für alle Brotarten um 1 bis 2 Rpfg. je Zweipfünder zu ſenken. ſtolzen Glanz verlangen. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Im Mlünſter des hl. Fridolin zu Sückingen Ein Beſuch in der alten Kloſterkirche Hoch oben am Feldberg hatten wir Quartier. Tage voll ſommerlicher Schönheit. Wandertage voll herrlichen Genuſſes. Selbſt die weißen Gipfel der fernen Alpen meinten es gut mit uns, ſchickten uns gar oft ihren Gruß. Hinab zum jungen ſtürmenden Rhein zog es uns. In ſchöner Fahrt mit frohen Freunden genoſſen wir die Schönheit des Tals der Wieſe, herunter gings nach Wehr zum jungen Rhein⸗ ſtrom. Bei Brennat ließen wir halten. Da kam er auf uns zugefloſſen in ſeinem blau⸗weißen Gewande, voll überſchäumender Kraft und Schönheit. Und langſam rollten die Räder weiter, der alten Fridolinſtadt Säckingen zu. Die Kloſterkirche iſt unſer Ziel. Unter den ſchattigen Akazien laſſen wir den Wagen halten. Nahe der Rheinſtrom und die alte gedeckte Holz⸗ brücke. Dahin geht zunächſt der Weg. Am Zöllner vorbei in unſerer Luſt und Freude, er läßt uns lächelnd ziehen. Wer das erſte Mal über die ſchweren Boh⸗ len des Brückenbodens dahin⸗ wandert, ſo nahe den Waſſern des mächtigen Stromes, der wird leicht von einem ſtillen Gruſeln gefaßt. Es ſcheint, als zittre die Brücke unter dem gewaltigen Anſturm des ungeſtümen Sohnes der Alpen. Alt, aber gut gehal⸗ ten das Holzwerk. Durch die offenen Läden an den Seiten der gedeckten Brücke ſchauen wir auf den Strom. Gewaltig, in ſtolzem Bogen kommt er auf uns zuge⸗ zogen, raſch und wuchtig in ſei⸗ nem Lauf, ein großartiges Schau⸗ ſpiel! Bald ſind wir auf der „Schwitzer“ Seite. Herüber zu uns grüßen die Häuſer des Städtleins, überkrönt von der Stiftskirche und dem Staffel⸗ giebel des ehemaligen Damen⸗ ſtifts; dort drüben liegt auch das„Trompeter⸗ ſchlößlein“.. Nun wieder zurück. Die weihrauchduftige, mäch⸗ tige Kirche, deren gold⸗ und farbenſtrotzende Pracht faſt erdrückend wirkt, nimmt uns auf. Setze mich auf eine Bank hinten in der Mitte des Geſtühls und laſſe die Majeſtät des Gotteshauſes auf mich wirken. Ein Juwel am Rhein, faſt zu protzig in dem gleißen⸗ den Gold. Aber das Innere muß ſo beſchaffen ſein. Je länger man die vornehme Kunſt des Baues ge⸗ nießt, deſto ſtärker treten die Einzelheiten in Er⸗ ſcheinung, die in Licht⸗ und Farbenwirkung den Ich kann mir denken: Droben in den Logen der ſeitlichen Empore ſitzen die alten Geſchlechter der Stadt, ſchauen hinein nach dem prächtig ausgeſtatteten Chor mit dem in ſtrengen Formen gehaltenen Hoch⸗ altar, wo der Prieſter ſeines Amtes waltet. Und während ich ſo träume, höre ich die Einladung des Küſters neben mir zur Beſichtigung der Kirche. Es iſt der⸗ ſelbe Küſter, der den Diebſtahl im Münſter entdeckte. In ſeinem Oberländer Dialekt erzählt er uns in fließender Sprache die Geſchichte der Kirche; 1726 iſt ſie erbaut worden. Schon ehe der hl. Fridolin in der Gegend das Chriſtentum verkündete, war der Ort durch ſeine heilſamen Quellen bekannt. Heute noch ſind die jod⸗, brom⸗ und lithionhaltigen Koch⸗ ſalzthermen zur Heilung geſucht. Wie die Legende berichtet, ſpendete ein ſolcher Heilung ſuchender Pilger dem Fridolinus die erſte Gabe. Mühſam war die Arbeit im Alemannenlande. Fridolin und ſeine Gehilfen aber zogen in die Täler und gewannen im Zeichen des Kreuzes die Menſchen für das Ehriſten⸗ tum. Kirche und Kloſter in Säckingen hoben ſich. Das Münſter des badiſchen Städtchens Säckingen, Nach reich belohnter Mühe ſtarb der friedvolle Mann am 6. März 550. Fridolins ſterbliche Hülle wurde in der früheren Stiftskirche beigeſetzt. Indem der Stiftsmesner uns das erzählt, ſind wir durch den Chor geſchritten nach der Stätte, wo der ſilberne Schrein mit den Reliquien des hl. Fridolin geborgen iſt. Der gläſerne Schrein, in Silber ge⸗ faßt, zeigt in ſeinem Innern auf dunklem Samt die Gebeine des Heiligen. Reiche Edelſteine umſäumen die einzelnen Reliquien. Eine beſonders eingerich⸗ tete Beleuchtungsanlage läßt die Steine in ihrem Glanze erſtrahlen. Der Schrein iſt ſo aufgeſtellt, daß durch einen Druck auf einen elektriſchen Knopf jede Seite ſich nach dem Beſchauer dreht und ſichthar wird. In ähnlicher Weiſe wird der Schrein aus dem diebesſicheren Gelaß auf mechaniſchem Wege heraus⸗ gefahren und wieder zurückgeführt. Alles aber, ohne Aufſehen zu erregen. Als ich vor drei Jahren zum erſtenmal den ſinnreichen Mechanismus zu ſehen be⸗ kam und dem Küſter gegenüber mein Bedenken äußerte, ob dieſer wertvolle Schrein auch genügend geſtchert ſei, hatte er nur ein leiſes Lächeln und er⸗ klärte den Verſchluß und die Kammer als abſolut zu⸗ verläſſig. An dem Ehrentage des Heiligen, am Sonn⸗ tag nach dem 6. März, ward der koſtbare Schrein mit den Reliquien in der feierlichen Prozeſſion mitge⸗ tragen. Das Fridolinensfeſt, das Scheffel ja in ſeiner ganzen Pracht geſchildert, zieht alljährlich die Gläu⸗ bigen aus der Umgegend herbei. Selbſt die Schweiz ſchickt viele Teilnehmer, und, wie der Mesner gerne beſtätigte, auch viele Evangeliſche ſchauen ſich die Pracht der kirchlichen Feier an.. Die Miete mit falſchen Wechſeln bezahlt * Darmſtadt, 27. Okt. Von verſchiedenen Staats⸗ anwaltſchaften, u. a. Wiesbaden, Darmſtadt und Hanau, wird der 40 Jahre alte Otto Ebert geſucht. Ebert hat in Frankfurt Gaſtſpiele gegeben. Seine Tätigkeit beſteht darin, Zimmervermieterinnen hereinzulegen. Wenn er ein Zimmer mietet, erzählt er, daß er Sachverſtändiger einer großen Firma ſei, die in Frankfurt eine Filiale einrichten wolle, und daß er augenblicklich knapp mit dem Gelde ſei. Von dieſen Behauptungen ſtimmt nur die letztere. Er zahlt ſtets mit falſchem Wechſel, der immer auf 96 Mark lautet. Akzeptantin iſt eine Henriette Schröder, Girant Otto Ebert ſelbſt. Mit dem von den Vermieterinnen gepumpten Geld verſchwindet dann der Schwindler auf Nimmerwiederſehen. Aus der Pfalz Das Arbeitsamt betrogen „Ludwigshafen, 27. Okt. Der 44 Jahre alte Kauf⸗ mann Georg Kreiſcher, früher in Ludwigshafen, jetzt in München, hat das Arbeitsamt in Ludwigs⸗ hafen um 217 Mark geſchädigt, weil er verſchwiegen hatte, daß während der Zeit, in der er Kriſenunter⸗ ſtützung bezog, ſeine Ehefrau mit einem Wochenlohn von 30 Mark in Arbeit ſtand. Wegen Betrugs wurde Kreiſcher vom Amtsgericht Ludwigshafen zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Einbruch in ein Waffengeſchäft * Pirmaſens, 27. Okt. In der Nacht zum Sonn⸗ tag wurde von bis jetzt unbekannten Tätern ein Einbruch in das Waffengeſchäft Alexander hier verübt. Die Täter zertrümmerten die Schau⸗ fenſterſcheibe und ſtahlen aus der Auslage Hand⸗ feuerwaffen und Meſſer. Der Bahnbau Türkismühle—Kuſel * Kuſel, 26. Okt. Von der Reichsbahnhauptver⸗ waltung iſt nunmehr an die Reichsbahndirektion Trier die Anweiſung ergangen, den Bau der neuen Strecke Türkismühle— Kuſel unverzüglich in Angriff zu nehmen. Zunächſt wird ein Teil⸗ abſchnitt von rund 10 Kilometer der insgeſamt auf 34 Kilometer ſich belaufenden neuen Verbin⸗ dungslinie zwiſchen dem Weſtrich und Nahegebiet er⸗ richtet werden. Ein beſonderes Reichsbahn⸗Neubau⸗ amt mit mehreren Oberbeamten und einem entſpre⸗ chenden Stab von techniſchem Perſonal wird errichtet. * Okt. Der am 14. Januar 1907 Max nd. Altrip, 27. in Ludwigshafen geborene ledige Schneider [Kraus hat ſich am geſtrigen Mittwoch nachmittag hier einen Piſtolenſchuß in die Schläfe bei⸗ gebracht. Kraus wurde in bewußtloſem Zuſtande in das St. Marienkrankenhaus nach Ludwigshafen⸗ Mundenheim eingeliefert und iſt am heutigen Don⸗ nerstag morgen gegen 9 Uhr geſtor ben. Das Motiv ſeiner Tat iſt unbekannt. * Frankenthal, 25. Okt. Die Strafkammer Fran⸗ kenthal als Erſtinſtanz verurteilte geſtern den 1884 geborenen Arbeiter Lukas Mönig aus Dudenhofen wegen Verſtoßes gegen die Sittlichkeit zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von neun Monaten. Der Verurteilte nahm, obwohl er bei ſeiner Vernehmung die Tat be⸗ ſtritt, die ausgeſprochene Strafe an. Der ſeit 26. Auguſt beſtehende Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten, ſieben Wochen Unterſuchungshaft werden ange⸗ rechnet. g Geſchäftliche Mitteilungen Ein briginelles Geſchenk. Von dem vorausſichtlich künftigen US.⸗Präſidenten Rooſevelt erzählt man ſich drüben folgende amüſante Ge⸗ ſchichte: Rooſevelt hatte vor Jahren das Bad„Warm Springs Georgia“ gegründet und ſeitdem faſt jährlich ſeine Ferien in Begleitung ſeiner Angehörigen in dieſem Badeort verbracht. Für dieſe Treue und das auch ſonſt bewieſene Intereſſe Rooſevelts für das Bad und ſein Wohlergehen wollte ſich die Kurverwaltung erkenntlich zeigen. Alſo ſchenkte ſie Rooſevelt— eine Lebensver⸗ ſicherung über ein größeres Kapital! Dieſe Idee iſt ebenſo originell wie praktiſch; denn ſoll z. B. eite Perſönlichkeit eine Lebensverſtcherung über 100 000 Mark geſchenkt erhalten, ſo braucht die ſchenkende Stelle hierfür jährlich nur eine Prämie von etwa 2000 oder 8000 Mark einzuzahlen. Man macht alſo ein außerordent⸗ lich wertvolles Geſchenk, deſſen Koſten jedoch erſt im Laufe der Jahre mit jährlich einem kleinen Bruchteil des Ge⸗ ſchenhwertes abgezahlt zu werden brauchen! Aus ähnlichen Gründen iſt ja auch das Patengeſchenk für Mädchen eine Ausſteuer⸗ und für Knaben eine Stu⸗ dien⸗Verſicherung beliebt: ein ſolches Geſchenk hat einen Wert von mehreren tauſend Mark und koſtet monatlich nur wenige Mark. V2 Pr. ̃ ͤ aA kb... Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Feullleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder- Sport und Vermiſchtes; Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil:. Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, r. 800 Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannhelm Rl,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückports — rꝑ— è ß—T—— SOR OT Copyright 1931 by August Scherl, G. m. b.., Berlin Roman von Horst Wolfram Geissler F 0 NR D U R C H E N A N D E. R ...r— Der Frühſtückstiſch war zwar gedeckt, aber Jolly ſah noch kein lebendes Weſen. Alſo ſetzte er ſich, nahm die Morgenzeitung in die Hand und begann, ſich über die Ereigniſſe in der Welt zu unterrichten; ſein Intereeſſ an der Politik war mäßig, Sportnach⸗ richten las er überhaupt nicht, aber im Handelsteil, den er ſonſt ebenfalls gern überſchlug, fiel ihm eine fettgedruckte Nachricht in die Augen:„Senſationelle Steigerung der Sphäraaktien!“ „Sehr gut!“ ſagte er vergnügt.„Ich dachte mir's ja: Der Tag hat ſchon ſo intereſſant angefangen!“ „Was iſt gut?“ Lilian war unvermerkt auf die Terraſſe herausgetreten. „Eine kleine Vorausberechnung, ein kleines Ge⸗ ſchäft— man muß ſich durchs Leben ſchlagen.“ Sie ſpekulieren?“ „Da es nicht anders geht!“ „Ich glaubte, Ihr Vater ſei ein reicher Ameri⸗ kaner?“ „Im antwortete Jolly. Das erhebliche Bei⸗ wort„reich“ war eine Erfindung Lilians; dergleichen hatte er beſtimmt niemals geſagt.„Im, ob mein Vater nach Ihren Begriffen reich genannt werden kann, weiß ich nicht. Er beſitzt freilich große Mine⸗ ralbergwerke in.. Alaska, ja. In Alaska und auch etwas füdlicher. Aber mir nützt das nichts; ich inter⸗ eſſtere mich nicht für Mineralien, und das hat er mir ſehr übelgenommen; alſo muß ich mich durchfinden, ſo anſtändig es eben geht.“ 5 8 Im Garten erſchien Fräulein von Heck mit Bill Bottom.„Bill iſt heute ſo melancholiſch und ſchweig⸗ „Er macht ein Geſicht, als hätte er ſam“, ſagte ſie. Zahnweh.“ Jolly grinſte ihn freundlich an. 5 N Bill goß ſich einen Whisky ohne Soda ein und wieg unheilvoll. f. 15„ ſind Sie ſo knurrig?“ fragte Iklian. Er ſah erſtaunt auf.„Wundert Sie das?“ „Da ich den Grund nicht weiß, muß ich mich wohl 1 wundern.“ 1¹ Bill betrachtete Jolly anerkennend und nachdenk⸗ lich. Dann reichte er ihm die Hand.„Sie ſind ein Gentleman, Jolly! Ich denke, es wird am beſten ſein, wir vertragen uns künftig. Sie müſſen näm⸗ lich wiſſen, Lilian, daß wir vorhin einen kleinen Box⸗ match hatten, der aber keineswegs ſo ausging, wie ich dachte. Jolly hat mich auf ein paar Oelkannen hin⸗ gelegt, ehe ich mich deſſen verſah, und nun war er an⸗ ſtändig genug, darüber zu ſchweigen. Tatſächlich, man muß ihm das hoch anrechnen!“ 5 Lilian ſah von einem zum andern.„Wie ich un⸗ ſeren Freund Jolly kenne“, ſagte ſie,„war er es nicht, der angefangen hat. Sie ſind ein unverbeſſer⸗ licher Raufbold, Bill. Gehen Sie jetzt zum See hin⸗ unter und machen Sie das Motorboot fertig!“ Bill trottete davon.„Ich denke, du begleiteſt uns, Ma⸗ rianne? Wo iſt Marius?“ „Wir rudern!“ ſagte Fräulein von Heck mit nie⸗ dergeſchlagenen Augen.„Marius hat ein Gedicht ge⸗ macht und will es mir vorleſen. Er meint, ich ſei die einzige, die Verſtändnis dafür hat. Es heißt Die Kannablüte'.“ „Dann allerdings!“ antwortete Lilian. men Sie, Jolly!“ „K um⸗ Bill mußte das Boot bedienen und ſteuern. Lilian ſetzte ſich mit Jolly ganz hinten hin, durch den Mo⸗ toraufbau gegen Bill faſt verdeckt. „Wohin?“ a „Oh, das iſt gleich. Tun Sie ganz, was Ihnen beliebt!“ 8 „Alright!“ ſagte Bill mit ſtaunenswerter Ge⸗ laſſenheit. Das Boyt ziſchte davon. Die ſchrägen Bugwellen hingen an ihm, wie die Fäden um das Maul eines bärtigen Fiſches, und ſtrichen weit hinten am Ufer entlang, an den alten Mauern, über die rote Blü⸗ ten herabhingen bis zum Waſſer. ö In den Gärten leuchteten die Villen zwiſchen den Zypreſſen. Lilian ſtreckte ſich halb aus. Ihr goldenes Haar wehte; ſie ſog den Wind ein, wie ein ſchlankes, junges Tier, das nichts weiter kennt als die wundervolle Luſt am Leben. Jolly ſah die gefährliche Feinheit dieſes Profils gegen das Waſſer und den Golddunſt, der vor den jenſeitigen Bergen ſtand. Ohne den Kopf zu wenden, aber mit einem etwas abgelenkten Blick fragte ſie:„Warum ſehen Sie mich ſo an?“ „Ich dachte, wie ſchwierig es für mich ſein würde, dem Schickfal von Bill und Marius zu entgehen!“ antwortete er mit einer Sachlichkeit, die für Lilian überraſchend kam. 5 Sie ſchloß die Augen und lächelte.„Ihre Offen⸗ heit iſt großartig; ſie iſt beinahe entwaffnend. Fürch⸗ ten Sie ſich vor mir?“ „Wäre Ihnen das angenehm?“ „Dear Jolly— ich habe heute ſchon einmal je⸗ mandem geſagt: Sie kennen die Frauen ſchlecht. Der Betreffende hatte übrigens irgendeine Weſensähn⸗ lichkeit mit Ihnen; ich glaube, es war ſein guter Humor. Sie ſind ſehr merkwürdig— man hat ge⸗ radezu Mühe, nicht mütterlich mit Ihnen zu ſein!“ „Danke, danke!“ ſagte er.„Ich fühle mich ver⸗ hältnismäßig erwachſen, ſoweit bei Männern davon überhaupt die Rede ſein kann. Immerhin bleibt es dabei: Ich darf mir den Luxus nicht geſtatten, mich in die Prinzeſſin von Salignae zu verlieben, und ich vermute, das Beiſpiel von Bills und Declairs Schick⸗ ſal wird mich genügend warnen.“ „Woher wiſſen Sie, daß Ihr Schickſal das gleiche wäre?“ „Frauen wie Ihnen gegenüber gibt es wohl nur ein Schickſal“, antwortete er gelaſſen. denke, ich ſollte eines Tages dazu verurteilt ſein, da vorn am Steuer zu ſtehen, während Sie fünf Meter weiter rückwärts—— nein, für ſolche Dinge bin ich nicht robuſt genug.“ 5 . haben Sie Bill auf die Oelkannen ge⸗ egt.“. „David gegen Goliath!“ Oilian wandte ſich hm zu.„Hören Sie, Jolly: Wenn Ihnen wirklich ſo viel daran liegt, ſich nicht in mich zu verlieben, begehen Sie eben jetzt eine große Dummheit. Es gehört zu den Anfangsgrün⸗ den der Phyſik, daß jeder Widerſtand Wärme erzeugt.“ „Sie berühren mit dieſer Bemerkung die verzwes⸗ feltſte Seite fener eigentümlichen und meiſt ſtark übertriebenen Angelegenheit, die man Liebe nennt. „Wenn ich Denn wahrhaftig, Prinzeſſin, was man ſo Liebe nennt, das iſt in vielen Fällen nichts weiter als die Reaktion auf eine einſeitige Abneigung.“ „Wollen Sie damit ſagen, daß Sie Abneigung gegen mich empfinden?“ Er lachte.„Beim Himmel— gewiß nicht! Im Gegenteil! Da ſehen Sie, wohin unnütze Betrach⸗ tungen führen. Ich wollte gar nichts weiter andeu⸗ ten, als daß ich mir's eben nicht leiſten kann, mich in Sie zu verlieben.“ i „Sollte das ſo durchaus in Ihrer Macht ſtehen?“ „Das iſt freilich eine andere Frage. Immerhin können Sie verſichert ſein: an dem Tag, an dem ich ein unerwünſchtes Durcheinander in meinem Herzen entdecke, werde ich aus Ihrer Nähe verſchwinden und mich in Sicherheit bringen!“ ö Bill war im Begriff, ein anderes Boot zu über⸗ holen. Der Gegner merkte es, ein wildes Wettren⸗ nen begann. Die beiden Boobte haben den Bug und ziſchten zwiſchen prachtvoll aufgeſchwungenen Wellen vorwärts, nur noch mit dem Heck über das Waſſer hinſauſend. Bill gab nicht nach. Er gewann in we⸗ nigen Minuten, aber nun behielt er das Tempo bei und bog hart nach Steuerbord in die Weite des Sees hinaus. „Was fällt ihnen ein, ſo in die Kurve zu gehen!“ rief Lilian. f 8 Er bekümmerte ſich nicht darum, ſondern blieb im Bogen und hielt endlich auf den Sirand der Villa Salignac zu, der ſich ſanft aus dem hellgrünen Strei⸗ fen des ſeichteren Waſſers hob. „Er iſt verrückt geworden!“ Lilian ſprang auf und wollte nach vorn, aber Jolly hielt ſie feſt— es war ſchon zu ſpüt. Das Bovpt raſte ſteil dem Land entgegen. Eine Sekunde lang knirſchten die Steine unter dem Schiffs⸗ boden, dann gab es einen furchtbaren Ruck, der alle hinwarf, und das Fahrzeug ſaß, wie ein herausge⸗ worfener Fiſch, auf der Wieſe J. P. Joker, ziemlich zerbeult, richtete ſich in den Knien auf und ſah nach Lilian. Sie war ſehr blaß, aber unverletzt. E f „Er iſt wirklich wahnſinnig geworden!“ ſagte ſie. Bill Bottom antwortete gleichmütig:„Sie täu⸗ ſchen ſich, Lilian. Sie hatten mir das doch rlaubt?“ „Was 7* 53 „Zu tun, was mir beliebt!“ Fortſetzung folgt) 8 er * Donnerstag, 27. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 502 1 Werkſpionage bei der§G⸗Jarben Verhandlung vor dem Mannheimer Schöffengericht i Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit verhandelte das Schöffengericht gegen zwei ehemalige Arbeiter der JG. Farbeninduſtrie wegen Geheimnisverrats nach dem Geſetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Angeklagt waren der 38 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiter Wilhelm Eckert und der 2 Jahre alte Arbeiter Joſef Stern, beide aus Ludwigshafen. Eigenartigerweiſe lagen die Anfänge zu dieſem Spionageprozeß zwanzig Jahre zurück. Das Tat⸗ ſächliche war folgendes: Im September 1919 wurden aus verſchloſſenen Laboratoriumsſchränken der damaligen Anilin⸗ und Sodafabrik 106 Verfahrens⸗Rezepte geſtohlen. Ver⸗ dächtigt und in Haft geſetzt wurde Eckert, der in dieſer Abteilung als Laufburſche beſchäftigt war. Dieſe und eine zweite Vorunterſuchung gegen den Verdächtigten mußte mangels Beweiſes eingeſtellt werden. Ein Jahr darauf wurde über Eckert eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren wegen eines Kleiderdiebſtahls verhängt. Nach Verbüßung dieſer 3 Strafe geriet die Angelegenheit durch den Krieg in Vergeſſenheit. Aber Eckert hatte trotz des Welt⸗ krieges die Verfahren und ihre Wertbedeutung für ihn nicht vergeſſen. Sie waren nämlich bei ſeinem inzwiſchen gefallenen Freund Heinrich Stern depo⸗ niert geweſen. Nun forderte er im Jahre 1919 erſt⸗ malig bei den Eltern des Gefallenen deſſen Nach⸗ laß mit der Begründung, er habe zwei Jahre dafür verbüßt und ihr Sohn habe die Papiere geſtohlen. Jahrelang tobt der Kampf um die Papiere zwiſchen den Angehörigen des Gefallenen und Eckert. Endlich gelang es dem jetzigen Mitangeklagten Joſef Stern auf Drängen des Eckert, von ſeinen Eltern den Nachlaß ſeines verſtorbenen Bruders herauszubekommen. Gemeinſam mit dem eingeweih⸗ ten Joſef Stern bot nun Eckert die Geheimverfahren einer holländiſchen Farbenfabrik an. Stern, der dem energiſchen Eckert nicht gewachſen war, ließ ſich, ebenfalls arbeitslos wie ſein Verführer, zur Mit⸗ täterſchaft verleiten und träumte mit ſeinem Ge⸗ noſſen von 10000 Mark Gewinn und ſelbſtändiger geſicherter Exiſtenz. Als Holland nicht gleich zu⸗ griff, bahnte E. ohne Wiſſen des Stern Beziehungen zu Rußland an. Von dort verlangte man aus⸗ führliche Angebote, Da kam die endgültige Abſage von den Hollän⸗ dern. Gleichzeitig trat ein techniſches Bürb„City“ an ſie heran. Sie gingen plump in die Falle, denn unter dieſem Decknamen verbarg ſich der Sicherheits⸗ dienſt, der aufmerkſam gemachten JG. Farben⸗ induſtrie. Eckert folgte einer Einladung in ein hieſiges Hotel, wo man ſich über die Werte der Ver⸗ fahren orientieren wollte und wurde dort der Kriminalpolizei übergeben, nachdem ſich der Hollän⸗ der als Sicherheitsbeamter der JG. Farbeninduſtrie legimitiert hatte. In der Hauptverhandlung hielt Eckert große Ver⸗ teidigungsreden voll Widerſinn und Widerſpruch. Er will ſofort durchſchaut haben, daß ſich hinter der „City“ die„Kriminalität“(wie er ſich ausdrückte) verberge. Er behauptete auch noch vor dem Gericht, nicht er, ſondern der verſtorbene Heinrich Stern habe die Papiere entwendet. Er leugnet auch das Au⸗ gebot an Rußland und will glauben machen, es habe ſich um andere, eigene, Verfahren gehandelt. Eckert iſt nicht unintelligent, aber durch die vielen Winkel⸗ züge entging ihm die eigentliche Richtung ſeiner Verteidigung. Er beſchuldigte ſeinen Kompagnon Stern, er habe ſchon im Jahre 1929 die Papiere Eng⸗ land zum Verkauf angeboten. Stern und andere Zeugen widerlegen ſeine Ausſagen. Stern ſcheint der weichere Charakter und ſtark unter dem Einfluß des Eckert geſtanden zu ſein; aber nach dem Gut⸗ achten des Medizinalrats Dr. Götzmann reichte es doch nicht, ſich der Verantwortung zu entziehen. Der chemiſche Sachverſtändige der Anilin, Dr. Heuk, betonte, daß es ſich zwar nicht bei allen Ver⸗ fahren um wertvolle Rezepte, aber immerhin um Geheimverfahren gehandelt habe. und daß der Firma durch die Weiterveräußerung ein außer⸗ ordentlich großer Schaden erwachſen wäre. Staats⸗ anwalt Dr. Bär beantragte zwei Jahre für Eckert und ein Jahr für Stern..⸗A. Dr. Böckler war Nebenkläger für die J. G. Farbeninduſtrie. Für die Verteidigung des weniger ſchuldigen Stern trat R. A. Dr. Weindel ein, der in ſeinem Mandanten nur das Opfer des Eckert ſah. In ſpäter Abendſtunde ſchloß ſich das Gericht dem Antrage des Staatsanwaltes und des Nebenklägers an und erkannte gegen Eckert auf zwei und gegen Stern auf ein Jahr Gefängnis. Der Vorſitzende, Amtsgerichtsrat Schmitt, führte in der Begrün⸗ dung aus, Deutſche, die die vaterländiſche Induſtrie ſo ſchwer ſchäbigen wollten, keine Milde verdiene. Die Haftbefehle wurden nicht aufgehoben. ſiegen können. ſcheinend wieder etwas erholt haben. Die unterbadiſche Kreisliga Ein Sonntag der Aeberraſchungen— Altrip und Feudenheim geſchlagen gutes Können des Sturmes. Die Wallſtädter werden durch dieſe Niederlage etwas aus ihrer guten Poſition heraus⸗ gedrängt, dies wird umſo bedeutungsvoller als ſie noch eine Reihe von ſchweren Spielen auf den Plätzen von Geg⸗ nern austragen müſſen. Der vergangene Sonntag brachte nahezu auf der ganzen Linie Ueberraſchungen. So wurden in Unterbaden gleich die beiden Spitzenreiter geſchlagen. Es war dies übrigens eine Erſcheinung, die in der ganzen Gruppe Rhein auf⸗ getreten iſt. In ſämtlichen Kreiſen wurden die Tabellen⸗ führer, teilweiſe ſogar auf eigenem Platz geſchlagen. In Mannheim war auf dem Phönixplaßz wirklich ein Kampf allererſter Ordnung. Das drückte ſich auch durch die große Zuſchauerzahl aus. Beide Mannſchaften waren in einer prächtigen Verfaſſung und lieferten ein Spiel, das ſich würdig an die Seite der Bezirksliga ſtellen kann. Der Altriper Sturm führte in der erſten Halbzeit ein wirklich prächtiges Spiel vor und konnte es wegen der ausgezeich⸗ neten Verteidigung von Mannheim nur zu einem Tor bringen. Mit einem Höllentempo wurde die erſte Halbzeit durchgeführt. Gerade mit der Halbzeit konnte Phönix ſein Ausgleichstor erzielen. In der zweiten Halbzeit war die Sache umgekehrt. In einer bei Phönix annheim unbekannten, raſchen Kom⸗ binationsarbeit des Sturmes, der vor der Pauſe gleich Null war, ſpielte ſich die Mannheimer Mannſchaft in eine Spiel⸗ laune hinein, die zu Erfolgen führen mußte. Dabei kam ihr noch die Altriper Mannſchaft zu Hilfe, indem ſte die Nerven verlor und ſehr häufig die Grenzen des Erlaubten überſchritt. Dies ging ſogar ſoweit, daß der rechte Läufer Feth von Altrip wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platze mußte. Phönix Mannheim hat dieſen Kampf ver⸗ dient gewonnen. Es iſt bedauerlich, daß dieſe Mannſchaft ſich gegen ihre großen Gegner ſo gut und gegen die weniger guten Vereine ſehr ſchlecht ſchlägt. Für die Altriper Mann⸗ ſchaft iſt die Hürde auf dem Phönirplatz wohl ein Signal geworden, in Hinkunft auch daran zu denken, daß der Gegner ſpielt, um zu ſiegen. Der Nimbus der Unbeſieg⸗ barkeit iſt nun auch von dieſer Mannſchaft genommen worden und das iſt gut ſo. Glück haben die Altriper noch dadurch gehabt, daß ihr Rivale, die Feu den heimer auf dem eigenen Platz eine Niederlage von Wein heim hinnehmen mußten. Das iſt für die Weinheimer ein großer Erfolg, an den ſich wahrſcheinlich noch weitere anreihen werden. Der Er⸗ folg iſt umſo höher zu bewerten, als die Mannſchaft immer noch nicht beiſammen iſt. Edingen ſchlug Wallſtadt mit 512. Das iſt nach dem Siege der Wallſtädter über den Mannheimer Phönix faſt unglaublich. Die Eöinger ſind in dieſem Jahre eine unbeſtändige Mannſchaft, die einmal ganz groß iſt und das Der Neuling Leutershauſen gewann auf ſeinem Platze gegen Heddesheim mit:1 und hat da⸗ mit Anſchluß an die Mittelgruppe gefunden. In dieſer Mittelgruppe müſſen wir den zweiten abſteigenden Verein ſuchen. Den Kampf um den Abſtieg werden beſonders auch die Spitzenreiter zu ſpüren bekommen. Auf dem Platze der SpVgg 07 in Neuoſtheim hat ſich der am meiſten mitbedrohte Verein, der SC Neckar⸗ ſt a dt, zwei ſehr wichtige Punkte geholt. Das Reſultat mit 623 für die Neckarſtadtler iſt etwas reichlich hoch ausgefallen und wird verſtändlich, wenn man hört, daß bei 07 der aus⸗ gezeichnete Verteidiger Chriſt wegen Verletzung ausſchei⸗ den mußte. Das einzige Ergebnis, das ganz normal ausgegangen iſt, finden wir bei dem Spiel Käfertal— Neckar⸗ hauſen. Die Käfertaler gewannen gleich mit 510. Am kommenden Sonntag ſpielen: Käfertal— Weinheim Leutershauſen— Neckarſtadt Es ſind dies noch zwei Spiele der Vi rbunde, die noch nachgeholt werden. Die anderen Vereine machen zwiſchen den Runden eine Atempauſe, die ihnen auch ſehr zu gönnen iſt, haben ſie doch jetzt von Anfang Auguſt bis Ende Okt. Sonntag für Sonntag ohne Unterbrechung ſpielen müſſen. Am 13. November geht es mit Volldampf in die zweite Runde, die in der umgekehrten Reihenfolge der Vorrunde ſtattfindet. Es wird auch in der zweiten Runde Sonntag für Sonntag geſpielt werden müſſen, da im Februar 1933 bereits die Aufſtiegsſpiele beginnen ſollen und der Meiſter des Kreiſes bis dahin natürlich genannt werden muß. Die Käfertaler haben Weinheim am Sonntag auf eigenem Platze zu Gaſt. Es wird ein ſchweres Spiel für die Weinheimer ſein. Sie könnten durch einen Sieg ihren Tabellenplatz gut verbeſſern. Der Spielausgang iſt aber hier völlig offen. Leutershauſen— Neckarſtadt wurde J. Zt. wegen des ſchlechten Bodens eine halbe Stunde vor Spiel⸗ ſchluß beim Stande von:0 abgebrochen. Dies⸗ mal wird es nicht weniger knapp in Leutershauſen aus⸗ gehen. Beide Vereine ſing Anwärter auf den Abſtieg und werden ſich daher beſondeks anſtrengen, um die ſo wich⸗ andere Mal gegen einen ſchwächeren Gegner verliert. Gegen die Wallſtädter 5 Tore zu erzielen, das bedeutet Die-Klaſſe im Die Spiele vom vergongenen Sonntag: Seckenheim— Rheinau:1 Gartenſtadt— Brühl:0 Hemsbach— Laudenbach:1 TV 1846— 1913:1 Ilvesheim— Reichsbahn:1 Wegen der Platzſperre mußten die Secken heimer das Spiel in Rheinau austragen. Es iſt eine Ueber⸗ raſchung, daß die Rheinauer auf eigenem Platz, auch noch hohem Reſultat verloren. Dabei verloren ſie noch ihren linken Verteidiger Molitor durch Herausſtellung wegen Schiedsrichterbeleidigung. Das kann die Rheinauer den Auſſtieg koſten. Die Seckenheimer ſind durch dieſen Sieg ſogar bis dicht an die Spitzenvereine herangekommen und nehmen den 5. Tabellenplatz ein. Die Brühler haben die Gartenſtadt mit dem hohen Reſultat von 670 gquf ihrem eigenen Platz abgefer⸗ tigt. Das Spiel wurde wegen der Platzſperre von Garten⸗ ſtadt nach Brühl verlegt. Die Poſition der Brühler hat ſich durch dieſen Sieg ſehr geſeſtigt. In Hemsbach hat der Spö Laudenbach nicht i Die Hemsbacher waren ſich der drohenden Gefahr voll bewußt und haben ganz auf Sieg geſpielt. Gegen eine ſo gute Mannſchaft wie Laudenbach zu ge⸗ winnen, das deutet darauf, doß die Hemsbacher ſich an⸗ Laudenbach hat durch dieſe Niederlage zwei ſehr wichtige Punkte eingebüßt. Man hört übrigens, daß Laudenbach gegen Ladenburg geſpielt und gewonnen hat, trotzdem der Verein disqualifiziert ge⸗ weſen ſein ſoll. Es beſteht daher die Möglichkeit, daß Loudenbach noch die gegen Ladenburg erſpielten Punkte wieder an Ladenburg abtreten muß. Das Verfahren in der Soche ſoll ſchweben. Das wäre jo intereſſant, wenn mon noch ſolche Sachen in der A⸗Klaſſe bekäme. Den Laden⸗ burgern können dieſe Punkte nicht viel nützen. Sie können den Verein höchſtens vom Abſtieg retten, wenn Ladenburg überhaupt noch in den Abſtieg verwickelt wer⸗ den ſollte. Für die Laudenbacher aber können dieſe Punkte am Schluſſe der Spiele zum Aufſtieg fehlen und das wäre bitter, aber gleichzeitig wieder ein Beweis dafür wie ernſt die Vereinsleitungen dieſe Sachen nehmen ſollten. Die Mannheimer Turner haben ſich aufgerafft und endlich einmal einen überzeugenden Sieg gemeldet. Mit:1 den ehemaligen Kreisligiſten zu beſiegen, dus beſagt, daß die Turner im Kommen ſind, daß ſie die Ab⸗ ſtiegsgefahr erkannt haben und den ernſten Willen auf⸗ bringen, ſich zu retten. Ilvesheim hat mit Reichsbahn ein leichtes Spiel gehabt. Das hohe Reſultat kommt auch erwartet. Die Ilvesheimer führen nun ſogar die Tabelle an und Haben auch reelle Ausſichten bei den jetzt beginnenden End⸗ kämpfen eine ernſte Rolle zu ſpielen. Am kommenden Sonntag ſpielen: Seckenheim— Brühl 1913— Hemsbach Laudenbach— Reichsbahn Ladenburg— TV 1846 Poſt— Gartenſtadt In Seckenheim haben die Brühler einen ſchwe⸗ ren Stand. Die Seckenheimer Mannſchaft iſt zurzeit im Kommen. Sie wird daher den Brühlern wohl recht ſtark einheizen. Die Brühler dürften trotz des Platzvorteils der Seckenheimer bei normalem Verlauf des Spieles die beſſe⸗ ren Ausſichten für einen Sieg hoben. tigen Punkte zu holen. Kreis Anterbaden Die Hemsbacher müſſen zu den 19er n. Sie wer⸗ den ſich dort mächtig ſtrecken müſſen, um ſich vor dem Ab⸗ ſtieg zu ſichern. Laudenbach empfängt Reichsbahn auf ſeinem eigenen Platz und wird wohl einen überzeugenden Sieg herausſpielen. Lodenburg wird auch die Mannheimer Tur⸗ ner vermöge des Platzvorteils niederhalten können. Auf dem Platze des Poſtſportvereins muß Gar⸗ tenſtadt antreten und wird den Poſtlern keine großen Gewinnchancen geben. Tabelle der A⸗Klaſſe: Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Ilvesbem 10 8 1 1. 43.18 17:8 Ai!!! 8 7 1— 496 16˙1 Rheinau 3 6 2 2 34.20 14:6 Gartenſtabt 10 6 1 3 217 18:7 Secken heim 9 5 1 3 2017 11:7 Laudenbach 9 5 1 3 20/20 11177 Hemsbach. 9 4— 5 11:19:10 Ladenburg 2 2 4 16:10 610 8 2 1 6 21:30.13 Poſtſportnerein 9 1 2 6 1282 414 Reichsbahn 9 1 1 71237.15 M. F. G. 19138 10 1 1 8.43.17 Schnitzeljagd des Reiterverein Anſcheinend verträgt ſich dieſes Jahr Petrus mit Huber⸗ tus nicht ganz gut, denn auf keiner Jagd des Reitervereins, mit Ausnahme der erſten, war wirklich ſchönes Wetter, ſo auch am Sonntag bei der Jagd im Rheinauer Wald. Diesmal wor es eine Schnitzeljagd. Durch Papierſchnitzel war der Weg, den das Feld zu nehmen hatte, gekennzeich⸗ net. Zwei Reiter hatten ihnen zu folgen, dann kam der Maſter mit dem Feld. Kein künſtliches Hindernis wurde genommen, nur Kletterſtellen und zwar recht abſchüſſige und gefährlich ausſehende Abhänge waren zu reiten. Die Jagd war ungefähr—7 Kilometer laug. Es wurde kein Auslauf geritten, um die Pferde, denen ihr Weg durch den ziemlich weichen Boden ſchon ſchwer genug geworden war, nicht zu übermüden. Ueber 20 Reiter hatten ſich beteiligt, die von Major Jo ſt und Herrn Bender ſen. als Fuchs bzw. Jagdherr(Maſter) geleitet wurden. Mannheimer Firmenſport Das Pflichtſpiel in Gruppe B Aſſekuranz— Kander endete:1. n dieſer Gruppe führt jetzt Kander mit einem Punk vor der Bad. Komm. Landesbank, die aller⸗ dings mit einem Spiel im Rückſtand iſt. Der Tabellen⸗ führer der Gruppe A Kiſſel erzwang gegen Phönix —-Maunſchaft ein Unentſchieden 378. 55 e bei äußerſt ungünſtigen Bodenverhölt⸗ niſſen 112. Am kommenden Sonntog hat die„Stadt“ Platz⸗ einweihung. Der Exerzierplotz, hinter dem Vorwärtsplatz gelegen, wird ihr Kampffeld für die Zukunft ſein. Den äußeren Rahmen hierzu geben 2 Pfichtſpiele. Stadt 2 ſpielt gegen Dapolin(Gruppe B) bereits vormittags und daran onſchließend Stadt 1 gegen Kiſſel(Gruppe). Am Samstag nachmittag treffen ſich auf dem Bfg⸗Platz die Bod. Komm. Landesbank und die Noll⸗Privatmannſchaft des Platzvereins in einem Freundſchaftsſpiel. e gegen Klubwellkampf im Herſchelbas Erſter Mannheimer Damenſchwimmklub— TV 48 Am vergangenen Montag trug der 1. Mann heimer Damenſchwimmklub in der Frauenhalle des Her⸗ ſchelbades den erſten Klubwettka mp ſeit Beſtehen aus. Die Vorſitzende, Frau Paula Immets berger, entbot zu Beginn der Veranſtaltung allen Auweſenden einen herzlichen Willkommgruß, der vor allem aber den Damen des TV 46 Mannheim galt, die der Einladung des Vereins zu einem Wettkampf gerne Folge geleiſtet hatten. Bei den im Laufe des Abends ausgetragenen Wett⸗ kämpfen ging es oftmals hart auf hart, wobei auf beiden Seiten vorzügliche Leiſtungen gezeigt wurden. Aus⸗ geſchrieben waren eine Lagenſtaffel, Bruſt, Rücken⸗Crawl und Seitenſchwimmen ſowie ein Kunſtwet ſpringen. Als verdienter Sieger des Geſamtreſultats darf der Er ſt e Mannheimer Damenſchwim m klub angeſehen werden, der die einzelnen Wettkämpfe größtenteils über⸗ legen gewann. Aber auch die Gäſte kämpften bis zum Schluß, ſo daß durchweg ſpannende Rennen zu ſehen waren. Im Wettſpringen waren es Frau Bernhold vom T 46 und Fräulein Johanna Greiff vom Damenſchwimm⸗ klub, die beſte Leiſtungen zeigten. Frau Bernhold, die ſchon etwas mehr Technik und Sicherheit beſitzt, konnte denn auch als Siegerin aus dem Kampfe hervorgehen. Den Abſchluß des Abends bildete eine Vereinsſtaffel, die der Erſte Mannheimer Dantenſchwimmklub überlegen gewann. Die Pauſen waren mit internen Wettkämpfen ausgefüllt, die wieder von der guten Ausbildung im Schwimmsport Zeugnis ablegten. Die Ergebniſſe: Lagenſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. Erſter Mannheimer Damenſchwimmklub. Bruftſchwimmen, 50 Meter: 1. Frl. Hermann(TV 46) 33,6 Sek. Rückenſchwimmen, 50 Meter: 1. Frl. Deutſchel(TV 46) 37,8 Sek. Kunſtſpringen: 1. Frau Bernhold(TV 46) 58,4 Punkte; 2. Frl. Johanna Greiff(Damenſchwimmklub) 52,6 Punkte. Crawlſchwim⸗ men: 1. Pia Lipp(Damenſchwimmklub) 35 Sek. Seiten⸗ ſchwimmen: 1. Irma Münbdörfer(Damenſchwimmklub) 30 Sek. Bruſtſtaffel, 4 mal 50 Meter: 1. Erſter Mann⸗ heimer Damenſchwimmklub. Jugendbruſtſchwimmen, 50 Meter: 1. Käthe Appler(Damenſchwimmklub) 33,4 Sek. Vereinsſtaffel, 8 mal 50 Meter: 1. Erſter Mannheimer Damenſchwimmklub. —— Was hören wir? Freitag, 28. Oktober Frankfurt .05 fl. 13.30: Schallplattenkonzert.— 17.00: Nachmittags⸗ konzert.— 18.25: Major Hennig: Was muß jeder vom Luft⸗ ſchutz wiſſen?— 18.50; Zur heutigen Lage des Handwerks. — 20.30: Fejodor Schalfapin ſingt.— 21.00: Unterhaltungs⸗ konzert.— 22.25: Nacholympiſches Allerlei. Heilsberg .35: Schallplattenkonzert.—.30: Turnſtunde für die Hausfrau.—.00: Fronzöſ. Schulfunk.— 11.30: Mittags⸗ konzert.— 13.05: Schallplatten.— 15.30: Kinderfunk.— 16.00: Erinnerungen einer Gutsfrau an das Jahr 1914.— 16.30: Unterholtungskonzert.— 17.30: Bücherſtunde. 18.30: Kleiſts Tragik.— 20.05: Große Meſſe k⸗woll v. Bruck⸗ ner.— 21.20: Sturz wach oben(Hörſpiel). Langenberg .05: Schallplottenkonzert.—.45: Gymnaſtik für Frauen.— 10.05: Gemeinſchaftsempfang für Arbeitsloſe. — 10.10 u. 11.10: Schulfunk.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.50: Baſtelſtunde.— 16.20: Jugendfunk.— 19.00: Dr. Moſt: Chronik der Weltwirtſchaft.— 20.05: Ueber Luftſchutz⸗ dienſt.— 21.95: Unterhaltungskonzert.— 22.30: Worüber man in Ameriko ſpricht.— 22.45: Nachtmuſik und Tonz. München 5 10.15: Fortbildungsſtunde.— 13.90: Schrammeltrio. 15.00: Stunde der Frau.— 16.05: Werke für zwei Klaviere. — 16.35: Dr. Abel: Die ſeeliſche Not des erfolgloſen Schü⸗ lers.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.15: Oberpoſtrat Dr. Krinner: Organtſation der Reichspoſt.— 18.35: A. Kremer: Sport und Zuſchauer.— 19.80: Konzertſtunde.— 20.00: Konzert mit Jul. Patzak.— 22.00: Fünftes Trio Gedur von Mozart(Schallpl.). Südfunk .05: Schallplattenkonzert.— 10.00: Lieder von Hch. Neal.— 10.20: Schallplatten.— 10.30: Uebertragung aus Mannheim.— 12.00: Konzert.— 13.30: Carl Jöken ſingt(Schallpl.).— 16.90: Dr. Straubinger: Wie kommen wir über den bevorſtehenden Winter?— 17.00: Deutſche Meiſter.— 18.25: Dr. H. Wolff: Haben Sie einen Vertrag? — 18.50: Aerztevortrag: Jugend und Alkohol.— 19.30: Rund um den Stefansdom(Wiener Schrammelmuſik).— 20.20: Land ohne Volk: Auſtralien.— 21.20: Uebertragung aus Mannheim.— 23.45: Nachtmuſik. Wien 16.50: Konzertſtunde.— 19.00: Dr. F. Flor: Der Ur⸗ mutterglaube bei den primitiven Völkern.— 19.25: Dr. E. Glatſe⸗Horſtenau: An Kriegsgräbern.— 20.15: Sudeten⸗ deutſcher Abend.— 22.20: Alte und neue Schlager(Schall⸗ platten). Aus Mannheim 10.30 11.00: Kammermuſik, ausgeführt von Marcelle Bächtold(Klavier), Claire Diochon(Geige), Joſef Imhof (Bratſche), Fritz Sommer(Cello).— 21.20— 22.20: Kammer⸗ muſik für kal ausgeführt vom Mannheimer Kammer⸗ muſik⸗Bläſerquintett. ö Aus dem Auslande Beromünster: 15.30: Volkslieder.— 19.15: Auslands⸗ ſchweizer⸗Abend.— 21.40: Konzert.. Mailand: 20.30: Patriotiſche Stunde.— 21.15: Sinfonie⸗ konzert. Prag: 18.00: Deutſche Sendung. Straßburg: 14.10: Leichte Muſik.— 17.30: Kammermuſik. — 18.45: Schollplotten.— 19.30: Orcheſterkonzert.— 20.45: Jazz muſik. pfalzorchesterBeethovenchor Dlenstag, 1. Nov., abds. 8 Uhr im Vereins- haus der I. G. Farben zu Ludwigshafen Lucwelg van Beethoven Heufe lange Nachi im Weinhaus — 1. 20040 nosennot la. Stimmungs- Konze rt coNfINENTAIL SCHREIBNMASCHINE Harten beim Bühnenuolksbund., Freie Volksbühne und tleckel. Storia. 10 FC ĩðͤvb Heute Verlängerung Cafè Niedlich, 13,10 Donnerstag. Freitag. Samstag. Sonntag u. Montag Verlängerung. 100 Fritz nadue, gegenbber Hefschelbad. 12284 1950 Hleufe Donnersfag 1a g Verlängerung Tel. 387 88. Berufskleidung. 152384 Tanzschule Stündebeek N 7, 8 An einem am Donnerstag abend 8 beginnenden Anfänger- Kursus können sich noch einige Damen beteiligen: C y bbdbbTbTbßbbTbTbTbTbbTbe Stadi gespräch Sehen auch Sie sich die Küchen an! „Neueste Modelle“ Beste Qualitäten Welche wir zu zeſtgemäß billigen preisen verkaufen. Lehmann, I 3, 2 Möbelgeschfift und Umarbeſten u Reparaturen in eigenem Betrieb Fnglfs ch See Klelnmaschlnen für felse und Helm. N 7, 8 gelegenheltskänte. Telephon 22006 80 000 Meinnheimer in Nor Warten auf Hilfe LAS58T UNS HELFENI MANNHEIMER HIIESWERK posrsentek-kKoeNfe Kans Run NR. 16 900 5 per 1. lauten. Wohnhaus-Neubau für eine od. zwei Familien, im Villenviertel Weil Feudenheims, mit zuſ. 5 Zimmer, Küche ete., ſofort beziehbar, zu verkauſen. Außerdem eine geräumige 3 Zimmer ⸗ Wohnung in Neubau ez. zu vermieten. Nah. Gg. 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Oktober 1932 Es gibt in Berlin zwei große Zentren des Aber⸗ glaubens. Das eine liegt im Umkreis um das logen, Wahrſagerinnen und Kartenlegerinnen. Das zweite iſt am Kurfürſtendamm von der Faſanenſtraße „ bis zur Wilmersdorferſtraße. Aber der Aberglauben 5 des Oſtens und des„WW“ ſind grundverſchieden. Am Kurfürſtendamm iſt er ganz einfach Mode, und wie dieſe wechſelt er ſtändig. Die Wunderdoktoren des Kurfürſtendamms müſſen erfinderiſche Gehirne ſein, wenn ſie mit ihren Ideen nicht nach wenigen Wochen der Konkurrenz erliegen wollen. Sie müſſen immer wieder Neues bieten, und ihr Daſein iſt eine fort⸗ währende Rutſchbahn. „Dernier Cri“ iſt gegenwärtig fürſtendamm auf dem Kur⸗ das„Animoſkop“. Ein Mann mit einem ſorgfältig gepflegten Aſſyrer⸗ bart behauptet, der Erfinder dieſes Apparates zu ſein, mit deſſen Hilfe er allen Kummer aus dieſer Welt verſchwinden zu machen verſpricht. Der Klient muß ſich auf eine Art elektriſchen Stuhl ſetzen und muß zuſehen, wie an vielen Stellen ſeines Körpers kleine Drahtenden aufgeſetzt werden, die ein ſchwacher elektriſcher Strom durchläuft. Gleichzeitig beginnt ſich eine Papierrolle zu drehen, und ein geheimnis⸗ voller ſchwarzer Stift malt, wie von Geiſterhand ge⸗ führt, myſtiſche Kurven darauf. Dieſe Kurven werden dann vom Wunderdoktor in eine kleine Ta⸗ belle eingetragen. An Hand dieſer Tabelle kann ſich der Patient alle die Tagesſtunden herausſuchen, die für ſeine Arbeit und ſeine geſellſchaftlichen Pflichten die günſtigſten ſind. Die Tabelle ſagt ihm z.., daß er in der Zeit von—7 Uhr am beſten tue, ſich gänzlich in die Ein⸗ ſamkeit zu vergraben, weil es mit ſeiner ſeeliſchen Spannkraft um dieſe Zeit traurig beſtellt ſei, ſie ſagt, daß er Geſchäfte nur zwiſchen zwölf und eins abſchlie⸗ ßen ſolle uſw. Im allgemeinen macht die Umſtellung auf den neuen Stundenplan wenig Schwierigkeiten, denn der neue deckt ſich meiſt mit dem alten, was ja auch der Zweck der Uebung iſt. Auch der Rummel mit der chemiſchen Therapie, und wie man es ſonſt noch nennen mag, hält weiter an. In dieſem Falle handelt es ſich um eine Art ſpektrologiſche Unterſuchung. Das mit Hilfe äußerſt komplizierter und geheimnisvoler Appa⸗ rate gewonnene Körperſpektrum gibt einwandfreien Aufſchluß darüber, welcher chemiſchen Gruppe der be⸗ — treffende Menſch zugehört. Es gibt Schwefelmenſchen, 7 Eiſenmenſchen, Phosphormenſchen— kurzum, das Menſchengeſchlecht wird nach dieſer Heils⸗ lehre, wie die chemiſchen Elemente in ein Syſtem gebracht. Jede Gruppe hat ihre beſtimmten Eigen⸗ ſchaften und ihre Fehler, und wer ſie kennt, iſt allen anderen voraus. Schon ſo manchem Schwefelmen⸗ ſchen, der ſich bisher für einen Eiſenmenſchen gehal⸗ ten hat, iſt es hier wie Schuppen von den Augen ge⸗ fallen, er erkannte ſich, war geheilt und glücklich. Beſonders für die Wahl der Ehegattin ſoll das che⸗ miſche Spektrum unumgänglich nötig ſein, denn die Magiſter der mondänen Chemie behaupten, daß ſich 3. B. Schwefel⸗ und Salzmenſchen unmöglich ver⸗ tragen können. Falls ſie ſich trotzdem heiraten, wird für nichts garantiert. Wer Glück hat und ſich gut verſteckt halten kann, der vermag vielleicht einmal einen aufſchlußreichen Blick in das „Trappiſtinnenkloſter der Hautevolee“ — Rocheſter, 25. Okt. a Dort, wo Conan Doyle ſeinen weltberühmten 755 Kriminalroman„Der Hund von Baskerville“ ſich abſpielen läßt, dichtete jetzt das Leben ſeine Schauer⸗ hiſtorie nach. In der Nähe von Rocheſter, gar nicht weit entfernt vom„hiſtoriſchen“ Baskerville, wird ſeit Tagen die Landbevölkerung von einem recht lebendigen Phantom beherrſcht, ſtändig in Schrecken und Furcht gehalten, das zunächſt von den abergläubiſchen Mitgliedern der Dorfgemeinden für einen Spuk gehalten wurde, ſich jetzt aber als eine ungeheuer große, völlig verwilderte däniſche Dogge herausſtellte. Nacht für Nacht hetzt die gefährliche Beſtie durch ö die Gegend und bringt, genau wie Conan Doyles Geſpenſterhund von Baskerville, den Tod in den friedlichen Landſtrich. Nur daß der Tod bisher den Schafherden gegolten hat, von denen der ganze Landſtrich lebt. f f Der gigantiſche Hund hat bisher nicht weniger als neunundachtzig Schafe zerriſſen und dreiundzwanzig andere ſo zerfetzt, daß die armen Tiere wohl eingehen werden. Man hat bisher noch nicht viel von dem Hund geſehen. Nur aus ſeinen Spuren läßt ſich ſchließen, daß er faſt die Größe einer jungen Kuh hat. Manche Schafe fand man mit zerquetſchtem Schädel, was offenbar ein einziger Biß des verwilderten Un⸗ geheuers angerichtet hat. Selbſtverſtändlich iſt die ganze Gegend, mit Schrotbüchſen und alten Voörderladern bewaffnet, dauernd auf der Lauer nach dieſem Tier, das, wenn man es nicht bald zur Strecke bringt, den Wohlſtand dieſer Landſtrecke zu vernichten droht. Die geſamte Polizei iſt aufgeboten und ſogar— ſo lächerlich es den Außenſtehenden klingen mag— eine Kom⸗ pagnie Infanterie aus der benachbarten Garniſon von Rocheſter. 9985 Seit ſechs Tagen wird ſtändig Wacht gehalten. Nur einen Tag, es war in den Sturmtagen um den letzten Sonntag herum— zog man die Poſten zurück, und ſchon war der Hund von Baskerville wieder erſchienen und hatte ſech⸗ 0 zehn Schafe zerriſſen. 9 Seitdem liegen Tag und Nacht, in kleinen Erd⸗ hütten, einige Hundert von Menſchen dauernd im Hinterhalt nach dem Tier. Es iſt geradezu ein Schützengrabenkrieg zweier höchſt ungleicher Gegner. Der Hund aber zeigt ſich nicht. Er tötet aus Mord⸗ luſt, ſelten hat er ein geriſſenes Stück angefreſſen, er muß von einer teufliſchen Schlauheit ſein und * Kottbuſer Tor, hier wohnt ein halbes Tauſend Aſtro⸗ Aberglauben am Kurfürstendamm Das Animoſkop“„Mondäne Chemie- Trappiſtinnen der Hautevolee“-Hilfe! In meiner Wohnung ſind Reizſtreifen“ zu tun. In einigen großen, aber ſpartaniſch einfach ausgeſtatteten Zimmern ſitzen, liegen und ſchaukeln in kühn gebogenen Stahlmöbeln einige Dutzend Schöne. Sie ſprechen kein Wort, ſie tun nichts, ſie rauchen nicht und trinken nicht, ſie ſtarren mit leeren Augen in die Luft. Was iſt mit den armen Damen? Die Damen ſind Mitglieder eines kosmeti ſchen Meditationsklubs. Ein Apoſtel dieſes neue⸗ ſten Schönheitskults iſt vor einiger Zeit eigens aus Amerika herübergekommen. Dort glaubt man näm⸗ lich entdeckt zu haben, daß es der weiblichen Schön⸗ heit überraſchend zuträglich iſt, wenn ſich ihre Trä⸗ gerin einige Stunden des Tages völlig entſpannt, ſowohl körperlich wie geiſtig. Wäh⸗ rend der geheiligten Stunden der kosmetiſchen Medi⸗ tation darf über nichts nachgedacht werden, die Seele ſoll völlig frei ſchwingen und der Körper völlig un⸗ gezwungen gelagert ſein. Eine Art Metronom erzeugt in beſtimmten Zeit⸗ abſtänden ein leiſes rhythmiſches Klopfen, was eine zarte hypnotiſche Wirkung auf die mondänen Trap⸗ piſtinnen ausübt. Es ſoll aber nichtsdeſtoweniger Das Sterben Eine neue Regenſchirmkonſtruktion 8 am Kurfürſtendamm noch einige Damen mit alter⸗ tümlichen Anſchauungen geben, die von einem regel⸗ mäßigen Nachmittagsſchläfchen mehr halten. Auch die neue„Reizſtreifentheorie“ hat ſchon ein gerüttelt Maß Anhänger am Kur⸗ fürſtendamm. Manche Wünſchelrutengänger können den Beſtellungen kaum mehr nachkommen. Jeder möchte gerne ſeine Wohnung auf die gefürch⸗ teten Reizſtreifen hin unterſuchen laſſen. Die Betten werden anders geſtellt, wenn ſich oh Schrecken!— herausſtellt, daß man bisher während des Schlafs quer von einem Reizſtreifen überlagert Der neue Regenſchirm zuſammengeklappt und war. Beſtimmte Winkel der Wohnung werden ge⸗ geöffnet.. b mieden, die koſtbaren Kakteen erhalten ſchleunigſt Auf der Londoner Erfinder⸗Ausſtellung wurde eine einen neutraliſterenden Kupferring, und der arme Regenſchirm⸗Konſtruktion gezeigt, bei der der Stock Hausherr muß einſehen, daß er für eine über Ge⸗ bühr reizſtreifenverſeuchte Wohnung höchſtens noch die halbe Miete verlangen darf. Schade, daß all dieſer Aberglauben nicht umſatz⸗ pflichtig iſt. Der Staat würde täglich viele Tauſende daran verdienen. W. F. Erig. nicht in der Mitte, ſondern an der Seite iſt. Da der Schirm doch etwas ſeitlich getragen wird, iſt dadurch eine praktiſchere Ueberdachung des Körpers möglich. daß er ſich nicht einmal herumwälzen konnte, um wenigſtens ſeinem erbarmungsloſen Feind ins Ge⸗ ſicht zu ſehen. Denn erbarmungslos war dieſer unſichtbare und mit ungeheuren Kräften verſehene Feind. Murphy fühlte, wie der Griff um ſein Wadenbein zum zer⸗ eines Schiffes ſchneidenden zerpreſſenden Biß einer ungeheuren Zange wurde. Und gleich darauf fühlte er die gleiche Gigantenfauſt am Luftſchlauch zerren, und dann in die Gegend ſeines Schulterblattes ſich ein⸗ wühlen. Mit letzter Kraft konnte er noch die Sig⸗ nalleine ziehen und Alarmſignal geben. Als Patrick Murphy vier Stunden ſpäter aus ſeiner ſchweren Ohnmacht erwachte, wollte er nicht glauben, daß ſein rätſelhafter Todfeind aus der Tiefſee der größte Hummer geweſen war, den man je gefangen hatte. Mit ſeinen mächtigen Scheren, die eine Spannweite von dreizehn Zoll 8 Noch immer ragt der Bug des abgewrackten auſtraliſchen Dampfers„Encounter“ aus den Wellen. Der aggreſſive Hummer Das Abenteuer der Tiefſee, in Hunderten von Tauchererinnerungen feſtgehalten, iſt die düſtere Dramatik, iſt das Ereignis am Rande der Tragödie, und in den Kuliſſen ſteht ſtets der Tod. Um ſo ſel⸗ tener und eigenartiger, vielleicht ſogar einzigartig zu nennen, iſt das Erlebnis, das der britiſche Marine⸗ taucher Patrick Murphy dieſer Tage am Grunde des Meeres hatte. Marinetaucher Murphy gehört zu dem Such⸗ und Tauchboot„Kernoozer“, das zur Zeit in der Der Hund von Vaskerville Der berühmte Kriminalroman wird Wirklichkeit— Aeberfall auf Schafherden ſeine Gegner aus den Dickichten, die verſtreut im Weidegelände ſind, dauernd beobachten, und eigentlich iſt es faſt ein Katze und Maus⸗Spiel. Die Maus ſind ein paar hundert bewaffnete Menſchen. Ein Schäfer behauptete, in der Nacht von hinten von dem Tier angeſprungen worden zu ſein. Tat⸗ ſächlich hatte er klaffende Wunden am Hinterkopf, und vielleicht hat der Mann Recht, wenn auch die Aerzte behaupten, daß er ſich die Wunden vermutlich in der Trunkenheit durch Fallen zugezogen habe und daß ein wirklicher Biß des Tieres ihm den Schädel wie eine Eierſchale hätte zermalmen müſſen. Er mache ſich nur wichtig, heißt es. Vielleicht hat der Mann aber wirklich Recht, dann ſchleicht ſich durch die Nacht von Baskerville eine Beſtie, ſo geſpenſtiſch und mörderiſch wie das Ge⸗ ſchöpf der Phantaſie des Conan Doyle. Der größte Kohlenſilo der Welt Bridlington⸗Bucht mit dem Aufſuchen verloren ge⸗ gangener Uebungstorpedos und vor allen Dingen mit dem Zerſtören nicht explodierter Fliegerbomben, die nach ſchwimmenden Zielen abgeworfen wurden, beſchäftigt iſt. Das Suchen nach den Bomben auf dem Meeres⸗ grund, das Legen einer Zündleitung und das ſchließ⸗ liche Sprengen der Bomben iſt eine relativ ungefähr⸗ liche Sache. Gefährliche Tiefſeeungehuer, Kraken und Haifiſche gibt es in dieſen harmloſen Gewäſſern nicht, und ſo ſchritt der brave Patrick Murphy, Ma⸗ rinetaucher mit zwölf Dienſtjahren, ſeelenvergnügt über den flachen Meerboden und pfiff ſich eins in den Taucherhelm. i Da packte ihn urplötzlich von hinten ein eiſerner Griff. Er fühlte wie ſein rechtes Bein zurückgeriſſen wurde und lag auch ſchon im gleichen Augenblick der Länge nach dahingeſtreckt. Als er fiel, halb ohn⸗ mächtig vor Entſetzen über den völlig unerwarteten Angriff irgendeines geheimnisvollen Weſens, ver⸗ rutſchten die ſchweren Bruſt⸗ und Schultergewichte und brachten ihn in eine derartig hilf loſe Sage, beſaßen, hatte ſich der gepanzerte Gigant ſeines Ge⸗ ſchlechtes feſt in den menſchlichen Köder verbiſſen und war mit an Bord gezerrt worden. Er wird eines der ſeltenſten Stücke im Muſeum bilden. Die verkannte Polizei zu einer wilden Schießerei, die ſchließlich noch einen harmloſen Ausgang nahm. Eine verſpätete Straßen⸗ paſſantin machte dem patrouillierenden Polizei⸗ beamten die geheimnisvolle Mitteilung, in einem Pelzgeſchäft, in dem ein ſchwaches Licht brannte, ſcheine es nicht mit rechten Dingen zuzu⸗ gehe n. Der Beamte ſchlich ſich an das Schaufenſter heran und ſah hinter dem Ladentiſch einen Manz ſtehen. Die Umriſſe waren nur undeutlich zu er⸗ kennen. Der Beamte rief„Hände hoch!“, ohne da⸗ mit auf den Mann den geringſten Eindruck zu machen. Da er deutliche Geräuſche in dem Laden vernahm, zögerte er nicht, das Schaufenſter einzuſchlagen und auf die unheimliche Geſtalt eine Reihe von Schüſſen abzugeben. Die Geſtalt hielt ſich aber immer noch aufrecht. Inzwiſchen waren die Nachbarn durch die Schie⸗ ßerei aus dem Schlafe aufgeweckt worden und hatten das Ueberfallkomman do alarmiert. Als die Beamten in den Laden eindrangen, fanden ſie eine von Kugeln durchbohrte Wachsfigur und zu ihren Füßen, hinter dem Ladentiſch verſteckt, in nächtlicher Beklei⸗ dung den Beſitzer des Geſchäfts und ſeine Frau. Die Aufklärung entbehrte nicht eines gewiſſen Humors. Der Mann aus Wachs war eine Schreckfigur, die der Beſitzer zum Schutz gegen Einbrecher hinter den Ladentiſch zu ſtellen pflegte. Den Polizeibeamten hatte er für einen Einbrecher gehalten und ſich des⸗ halb mit ſeiner Frau hinter den Ladentiſch ge⸗ flüchtet. Mit oͤem Panzerluftſchiff in die Stratoſphäre Rußlands geheimnisvolles Weltraumſchiff Die Stratoſphäre lockt, die tauſend, auch von Piccard noch nicht gelöſten Rätſel des Weltraumes. Ueberall auf der Welt erſtehen die kühnſten Pro⸗ jekte; mit Raketen und mit Geſchoſſen, mit Flug⸗ zeugen und Ballons will der Forſchergeiſt in das Univerſum taſten. 5 Jetzt wird ein neuer Plan bekannt, der allerdings über das Stadium des Projektes längſt hinaus⸗ geſchritten iſt und ſchon in den nächſten Wochen Wahrheit werden ſoll. Der ſtaatliche Luftſchiffbau⸗ Truſt der Sowjet⸗Union baut ein Weltraumluftſchiff. Aus den amtlichen Mitteilungen der Moskauer 5 des Luftſchiffbaues iſt folgendes zu er⸗ en: Der Leitung wurden vor einigen Monaten die Pläne des Ingenieurs Ziolkowfky vorgelegt, der mit einem völlig gepanzerten Luftſchiff, einem Gauzmetalluftſchiff um viele Kilometer weiter in die Stratoſphäre vorſtoßen will, als es Piccard gelungen iſt. Das völlig aus Metall gebaute Weltraumſchiff ſoll ſich nicht nur Stunden, ſondern viele Tage in der Stratoſphäre halten und ſo in der Lage ſein, weitgehendſte Forſchungen durch⸗ zuführen. N 5 Das erſte Weltraumſchiff der Erde iſt bereits im Bau. In einer beſonders hergeſtellten Halle, die unter dauernder ſtrenger Bewachung gehalten wird und die ſtändig ein Kordon von Rotarmiſten um⸗ zieht, entſteht das phantaſtiſche Gebilde aus Leicht⸗ metall. Jutereſſant iſt, daß keine Arbeiter beſchäftigt werden. ſondern nur ein kleines Heer ſorg n; fältig ausgeſuchter Sowjet⸗Ingenieure. Ob die Nachricht, die als Gerücht in Moskau um⸗ geht, daß alle beim Luftſchifftruſt beſchäftigten deut⸗ ſchen Ingenieure unter ſtändiger geheimer Kontrolle ſtehen, auf Wahrheit beruht, iſt allerdings ſtark zu bezweifeln. ö Die Bauleitung liegt in den Händen von Ziol⸗ kowſky ſelber. Anfang des Jahres 1933 will er im⸗ aufzuſteigen. e In Wien kam es kürzlich in der Komödienſtraße⸗ ſtande ſein, mit ſeinem gepanzerten Weltraumſchiff g 8 IRTSCHAFTS-ZETITUNG Abend-Ausgabe Nr. 502 „ HANDELS- d Donnerstag, 27. Oktober 1932 ler Neuen Mannheimer Zeitung Brown, Boveri& Cie. AG., Mannheim Die heutige v..⸗V., in der 21 Aktionäre ein A. K. von 21 152 140 Mk. mit 1057 607 Stimmen vertraten, geneh⸗ migte einſtimmig die Regularien. Der in der Bilanz bereits vorweg genommene Einzug von 1. Mill. Mark eigener Aktien in e.., wodurch ſich das Kapital von 25 auf 24 Mill. Mk. ermäßigt, wurde gutgeheißen. Der dabei erzielte Buchgewinn von 582 227 Mk. findet zur teil⸗ weiſen Deckung des Buchverluſtes Verwendung, der Reſt⸗ verluſt von 7911 300 Mk. wird auf neue Rechnung vor⸗ getragen. Aus dem A. R. ſchied als Vertreter der Reichskredit⸗ geſellſchaft Direktor S. Ritſcher⸗Berlin aus, weil er zu einer anderen Bank übergetreten iſt; an feiner Stelle wurde Direktor F. Belitz neugewählt. Für das ver⸗ ſtorbene.⸗R.⸗Mitglied Geheimrat Broſtien ſowie für das ſeine Wiederwahl ablehnende A. R. Mitglied Dr. K. Sobernheim⸗Berlin fanden keine Erſatzwahlen ſtatt. Die übrigen A..⸗Mitglieder wurden ſämtlich wieder⸗ gewählt. Auf Anfrage teilte die Verwaltung mit, daß man ſich in der Höhe der Abſchrei bungen an die Vorſchläge der Bilanzprüfungsgeſellſchaft, die Deutſche Warentreu⸗ hand⸗A. G. in Berlin⸗Hamburg gehalten habe; ſollten ſich die Abſchreibungsſätzen im einzelnen in der Zukunft als zu hoch rweiſen, ſo käme das dem Unternehmen in der Form von ſtillen Reſerven nur zugute. Bezüglich des Ruſſengeſchäftes verlautete, daß man ſeit dem Vorjahr die Hereinnahme von Aufträgen abgeſtoppt habe. Bis auf einen ganz kleinen Teil verfüge das Un⸗ ternehmen nur über Ruſſenwechſel mit Reichs⸗ und Länder⸗ garantie. Der Wechſelbeſtand befindet ſich gemäß der fort⸗ ſchreitenden Ablieferung der Aufträge dauernd in Bewe⸗ gung und iſt heute noch auf der Höhe des Bilanztages von etwa 4 Mill. Mark. Da die garantierten Wechſel zuerſt eingelöſt werden, erhöhe ſich im Laufe der Zeit der Beſtand an Wechſeln ohne Garantieverpflichtung.— Ueber das laufende Geſchäftsjahr wurden über den Ge⸗ ſchäftsbericht hinausgehende Mitteilungen nicht gemacht O Gläubigerverſammlung der Landesbank für Haus⸗ und Grunbbeſitz. Karlsruhe, 27. Okt.(Eig. Dr.) Heute vormittag fand eine mehrſtündige Sitzung ſtatt, an der Über 500 Gläubiger der Landesbank für Haus⸗ und Grund⸗ beſitz teilnahmen. Es wurde über einen Vergleichsvorſchlag verhandelt, nach dem Forderungen bis zu 50 4 innerhalb vier Wochen ſofort befriedigt werden ſollen, während die übrigen Gläubiger ein zweijähriges Morato⸗ rium bewilligen, laufend vom 21. Juli 1932 bis 21. Juli 1984. Sie erhalten während dieſer Zeit eine Verzinſung von 3 v. H. unter dem jeweiligen Reichsbankdiskont. Nach den Darlegungen der Vertrauensperſon ſtehen den For⸗ derungen von 4% Millionen Aktiva in ungefähr der glei⸗ chen Höhe gegenüber. Die übergroße Mehrheit ſtimmte dieſem Vergleich zu. Die Entſcheidung des Gerichts wird Zam Donnerstag, den 3. November, vormittags 10 Uhr, ver⸗ kündet werden. 4 Mill. Verlusf der Gufe Hoffnungshüſie O Nürnberg, 27. Okt.(Eig. Dr.) Die Gute Hoff⸗ nungshütte Aktienverein für Bergbau u. Hütten betriebe, Nürnberg, ſchließt das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr mit einem Rohgewin n von 4,64(4,12) Mill. 4. Nach Verrechnung des aus dem Vorjahr übernommenen Verluſtvortrages von 0,80 Mill. und nach Uebernahme des Verluſtes der Gute Hoffnungshütte Oberhauſen AG. auf den Aktienverein in Höhe von 2,23(i. V. 2,99) Mill./ und nach Abſchreibungen von 5,61(2,68) Mill./ ergibt ſich ein Verluſt von 4 Mill., deſſen Deckung aus einer Rücklage, die bisher mit 4 Mill./ dotiert war, vorgeſchla⸗ gen wird. Deufsche Baumwolle AG. ODewag) O Berlin, 27. Okt.(Eig. Dr.) In der ordentl. GB., die den bekannten Abſchluß für das Zwiſchengeſchäfts jahr vom 1. 10. 31 bis 30. 4. 32 einſtimmig genehmigte, führte der Vorſitzende u. a. aus, daß die Beſchäf⸗ tigung der Konzernwerke im erſten Halbjahr 1932 im allgemeinen gut war. Die zu Beginn des zweiten Halbjahres eintretende ſtarke Ver⸗ ſchlechterung wurde im Zuſammenhang mit der Rohſtoff⸗ hauſſe im Auguſt durch eine plötzliche Belebung des Auf⸗ tragseingangs abgelöſt, die dazu geführt hat, daß die volle Beſchäftigung im Durchſchnitt aller Kon⸗ gernbetriebe bis über das Jahresende hinaus ſichergeſtellt iſt. Das lfd. Jahr werde vorausſichtlich mit einem grö⸗ ßeren Produktionsvolumen abſchließen als das Jahr 1931. Der Tiefſtand der Preiſe ſcheint über⸗ wunden zu ſein. Das Jahr 1932 werde im Durchſchnitt der Konzerngeſellſchaft ein völliges Gleichgewicht der Bilanz geben. Die Maßnahmen der Regierung haben eine Erhöhung der Belegſchaft um durch⸗ ſchnittlich 6 v. H. ermöglicht, ohne daß eine Arbeits⸗ ſtreckung damit verbunden geweſen wäre. Effekfenbörsen in freundlicher Grundiendenz Nach anfänglicher Schwäche im Verlaufe lebhaffer/ Schlußnoflerungen meisſens gestrichen bei behaupfeſem Kursniveau Mannheim freundlich Die Börſentendenz war auch heute freundlich. Das Ge⸗ ſchäft blieb aber klein. Farben notierten 94, Waldhof un⸗ verändert 44,75. Feſt lagen beſonders Süsdeutſche Zucker mit 131., niedriger dagegen Enzinger⸗Union 70 v. H. Bank⸗ und Verſicherungswerte blieben unverändert. Am Rentenmarkt waren Schulöbücher nach dem geſtrigen Rück⸗ gang erholt, Altbeſitz leicht abgeſchwächt. Ge löpfandbriefe waren gut behauptet und zum Teil etwas feſter. Frankfurt freundlicher Nachdem ſich anfänglich infolge von Zufallsverkäu⸗ fen am Aktienmarkt eine leichte Abſchwächung be⸗ merkbar gemacht hatte, waren bald darauf kleinere Anlagekäufe zu beobachten. Es ergaben ſich im all⸗ gemeinen ſogar kleiwe Kurs beſſerungen bis zu 1 v. H. Die Geſchäftstätigkeit war heute um eine Kleinigkeit lebhafter; es waren ſogar kleinere Kundenorders am Morkte. Am Rentenmarkt war das Geſchäft noch kleiner als in Aktien. Die Loge war im allgemeinen gegen geſtern abend unerholt. Alt⸗ und Neubeſitz notierten un⸗ verändert, ebenſo Schutzbücher. Der Pfand brief⸗ markt lag bei minimalem Geſchäft etwas freundlicher, wenigſtens was die Goldpfondbriefe der Frankfurter In⸗ ſtitute und der Rhein. Hypo anbelangt. Liquidations⸗ pfondbriefe und Kommunalobligationen bleiben unverän⸗ dert. Im Verlaufe flaute das Geſchäft am Aktien⸗ markte ab, die Kurſe blieben jedoch größtenteils gehalten. Chade⸗Aktien konnten ſich um 2/ und Licht und Kraft um 27 v. H. verbeſſern. Am Rentenmarkt zogen Reichs⸗ ſchuldbücher leicht an. Tagesgeld wor mit 3½ v. H. unverändert. 1 Berlin nicht einheitlich Der feſtere Newyorker Börſenſchluß hatte im heutigen Vormittagsverkehr eine gewiſſe Anregung gegeben, die freundlichere Grundſtimmung konnte ſich aber zum Börſen⸗ beginn nicht voll erhalten, da eine neue Abſchwächung des engliſchen Pfundes und ein weiterer Rück⸗ gang der Warenpreiſe, beſonders am Weizen⸗ und Kupfermarkt, verſtimmte und bei der Spekulation Abgabeneigung auslöſte. Das Publikum geht aus ſeiner Reſerviertheit nicht heraus, hält aber nach wie vor an ſeinem Beſitz feſt, zumal die Berichte aus der Wirt⸗ ſchaft unverändert günſtig lauten. Auch die innerpollitiſche Beruhigung hielt an und die Hoffnungen auf eine baldige Diskontſenkung blieben beſtehen Die Kurs veränderungen gegen geſtern waren im all⸗ gemeinen nicht erheblich, die Tendenz mußte als un⸗ einheitlich angeſprochen werden. Wie uneinheitlich die Tendenz war, kann man aber daraus erſehen, daß bet⸗ ſpielsweiſe Aku 7 v. H. niedriger eröffneten, während Bemberg 96 v. H. gewannen, oder daß Holzmann 7 v. H. Neuer Preissſurz Tiefsiand am Chicagoer Weizenmarki Niedrigsie Nofierung seif 43 Jahren O Chicago, 27. Okt.(Eig. Dr.) An der Chicagoer Mitt⸗ wochbörſe erreichten die Weizenpreiſe einen neuen Tief⸗ ſtand, der die niedrigſten Notierungen ſeit 43 Jahren dar⸗ ſtellt. Dezemberweizen ging auf 4476 Pence je Buſher zurück. Berliner Produktenbörſe v. 27. Okt.(Eig. Dr.) Infolge der anhaltenden Preisrückgänge der letzten Tage machte ſich in der Produktenbörſe eine merkliche Unſicher heit geltend, die auch in ſprunghaften Preis⸗ veränderungen deutlich zum Ausdruck kam. Die gleichen Faktoren, die für die Abſchwächung der letzten Zeit maß⸗ 3 waren, nämlich das ſtagnierende Mehlgeſchäft und er durch die ſchwache Veranlagung des Weltmarktes und dle Schwankungen der Sterling⸗Deviſe ſtark beeinträch⸗ tigte Export, ließen auch heute nur geringe Kaufluſt auf⸗ kommen. Das Angebot iſt beſonders für ſpätere Lie⸗ ferung reichlich; die durch den nach dem 1. Nopember eintretenden Einfuhrzoll erſchwerte Verwendbarkeit der Weizen⸗ und Roggenepportſcheine trug ebenfalls zur Zu⸗ rückhaltung bei. Am Promptmarkt war Weizen—83 aßb⸗ geſchwächt, im Lieferungs geſchäft ergaben ſich Preis⸗ rückgänge bis zu 4% und zwar insbeſondere für die ſpä⸗ teren Sichten, ſo daß dieſe die 200 Mark⸗Grenze unter⸗ ſchritten. Nach den erſten Notierungen machte ſich aller⸗ dings eine Erholung um 14,50„ geltend. Der Rog⸗ gen markt war ziemlich irregulär, da die Paritäten durch die Stützungskäufe der DGH., die in der Hauptſache märk. Waggonware aufnimmt, ſtark verſchoben worden ſind. Geſtrige Preiſe waren im allgemeinen nicht zu erzielen, und Kahnware wurde weſentlich billiger als Waggon⸗ höher lagen, während Berger 174 v. H. verloren. Daß auch die Grundſtimmung eher freundlicher war, zeigte ſich dann im Verlaufe, da die Mehrzahl der Papiere, allerdings ohne Geſchäftsbelebung, um Bruchteile eines Prozentes anzogen. Am Montanmarkt betätigte ſich die Spekulation etwas ſtärker, aber auch hier gingen die Gewinne nicht über 4 v. H. hinaus. s 5 Die Tendenz des Kaſſamarktes war bei wefter ſehr ſtillem Geſchäft im Einklang mit der allgemeinen Hal⸗ tung der Börſe eine Kleinigkeit freundlicher. An den variablen Märkten wurde das Geſchäft gegen Ende des Verkehrs wieder außerordentlich klein. Die meiſten Kurſe mußten zum Schluß geſtrichen werden. Im allgemei⸗ nen konnte ſich aber die freundlichere Grundſtimmung behaupten. Werte wie Waldhof, Geffürel, Schuckert, Far⸗ ben und Berliner Maſchinen hatten noch bis zu 14 v. H. gewonnen. Felten waren ſogar 274 v. H. höher. Anderer⸗ ſeits lagen Dortmunder Union 1 v. H. ſchwächer. N a ch⸗ börſe behauptet. Ac 3124; Farben 94%; Mannesmann 50 G; Rhein. Stahl 65½, Siemens 114; Ver. Stahl 227, bis 8: Reichsbank 12594—26. Pfund abermals ſtark abgeſchwächt Die Interventionskäufe am Londoner Platze ließen geſtern nachmittag wieder nach, und da auch die Deckungen der Baiſſiers aufhörten, gab das Pfund wieder kräftig noch. Der geſtrige Schlußkurs für das Pfund in Newyork erreichte donn einen neuen Tieſſtand mit 3,27. Zum Vergleich ſei ongeführt, daß der niedrigſte je er⸗ reichte Stand des Pfundes 3,2 am 2. Dez. 1931 war. Viel beſprochen wurde in internationalen Devpiſenkreiſen die geſtrige Rede des früheren engliſchen Schatzkanzlers Sir Robert Horne, der ausführte, daß das Pfund, ob⸗ wohl es jetzt nicht durch einen Ausgleichsſond geſtlützt werde, den Stand einnehme der ihm natürlicherweiſe auf Grund ſeines Verhältniſſes zur Außenhandelsbilanz Englands zukomme.. Heute war der Kurs dauernden Schwankungen unterworſen und bewegte ſich zwiſchen 3,2674 und 3,2798. Gegen Paris ſtellte das Pfund ſich auf ca. 83,12 bis 83,20 und gegen die Reichsmark auf 18,76, bis 13,77%. Der Dollar lag interngtional etwas ſchwächer, während ſich die Reichs ⸗ mark gut behauptete. Sie notierte in Amſterdam 59.02, in Zürich 123,10 und in Paris 604. Der franzöſiſche Franken lag beſonders dem Pfund gegenüber feſt. Im Einklang mit dem Pfund waren auch die Norddeptſen ſchwach. 5 Porſugal verläßf den P' mmdsfandard OLiſſabon. 7. Okt.(Eig. Dr.) Die portugieſiſche Währung war im vorigen Jahre auf der Baſis von 110 Escudos für ein engliſches Pfund ſtabiliſtert morden. Hierbei war vorgeſehen, daß die portugieſiſche Währung mit dem Pfund ſolange verbunden ſein ſollte, als ſich die Deviſe London⸗Kabel auf 3,32 hielt. Beim Unterſchreiten dieſer Grenze war eine Umſtellung guf den Dollar vor⸗ geſehen, die nunmehr automatiſch in Kraft getreten iſt. am Warenmarkf material offeriert. Die Roggenlieſerungspreiſe eröffneten trotz Interventionen bis 1/5, niedriger. Me h he hatten ſchleppendes Geſchäft trotz um 25—50 Pfg. ermäßigter Offerten. Hafer und Gerſte bei reichlichem Angebot und Zurückhaltung des Konſums weiter matt. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 188190, pr. Verlg. flau, Lief. im Verlauſe erholt; Märk. Roggen 151 bis 168, pr. Verlg. ruhig, Lief. zum Schluß befeſtigt; Brau⸗ gerſte 170-80, matter; Futter⸗ und Induſtriegerſte 162 bis 69, matter; Märk. Hafer 129—34, matter; Weizenmehl 23,50 bis 27, ſtetig; Roggenmehl 19,25 21,75, ruhig; Weigenkleie 99,40, ſtetig; Roggenkleie 8,25—8,60, ſtetig; Viktoria⸗ erbſen 2226, Kleine Speiſeerbſen 2023; Futtererbſen 14 bis 16; Leinkuchen 10,20; Erdnußkuchen a N 11 Erdnußkuchenmehl ab Hamburg 14,20; Trockenſchnitzel 9,20 bis 9,50; Extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg 10: dto. ab Stettin 10,00; Speiſekartoffeln, weiße 1,10—4,20; rote 1,251.85; Odenwälder, blaue 1,1010; gelbfleiſchig 1,0 4,40; Fabriklartoffeln in Pfg. 9 und—8, allg. Ten⸗ denz matter.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Wei⸗ gen Okt. 201; Dez. 198.199,50 G; März 198,50 200,50; Roggen Okt.—; Dez. 156157; März 188.509,25 Hafer Okt. 187; Dez. 193,50—38,25; März 135,75. Maunheimer Produktenbörſe vom 27. Okt.(Eigen⸗ bericht). Eine Belebung am Getreidemarkt iſt immer noch nicht eingetreten. Die Preiſe waren auf allen Markt⸗ gebieten weiter rückgängig; relativ gehalten ölieben Oel⸗ kuchen. Angeboten wurden in, für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim, bei Waggonbezug: inl. Weizen 21; inl. Roggen 16,50 inl. Hafer 14—15; Sommergerſte 19,25 bis 20; Futtergerſte 17,50; Mais 16,50; Biertreber 10,75; Erönußkuchen 12; Sofjaſchrot 10,25; Trockenſchnitzel 8,50; Malzkeime 10,50—411,50; Weizenmehl Spez. 0 29,80; dto. ab 1. Sept. 30,80; Weizenbrotmehl 21,80; Roggenmehl 60 bis 70 prog. 2223,50; Weizenkleie feine 7257,50; Roggenklete .75; Weizenfuttermehl 99,25; Grünkern 40—45. Nürnberger Hopfenmarki. 8. Nürnberg, 28. Okt.(Eigenbericht.) Die neue Geſchäfts⸗ woche eröffnete bei ſehr ruhige r Stimmung. Zu⸗ gefahren wurden an den erſten drei Tagen nur 150 Ballen. Bei recht ruhigem und vorſichtigem Einkauf wurden in der gleichen Zeit auch 150 Ballen umgeſetzt. Gehandelt wurden vornehmlich Gebirgshopfen von ſchwachmittel mit 105% bis zu prima um 195 4 je Ztr. Außerdem gingen Huch verſchiedene Poſten prima Hallertauer zu 220 und 225 1 in andere Hände über. Die Notierungen ſind noch unver⸗ ändert, Stimmung und Preiſe andauernd ſehr feſt. Es beſtand auch Nachfrage nach 1931er Hopfen, von dem auch verſchiedene Poſten zu unbekannten Preiſen gehandelt wurden. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kg.) Nov. 4,32 Dez. 4,30; März 4,30; Mai 4,30.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. 67; Dez. 67/4; März 6874; Mai 69%. * Liverpooler Getreidekurſe vom 27. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 l0.) Tendenz ſtetig; Okt.—(); Dez. 5,3(5,278); März 5,1(5,076).— Mitte: ſtetig; Okt.—(-) Dez. 4(5,28); März 5,1(5,0%). raſchung, daß die Rheingauer auf eigenem Platz mit ſolch * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 27. Okt.(Eig. Dr.) Okt. 5,25 B 5,0 G; Nov. 5,25 B 5,0 G; Dez..25 B 5,05 G: Jan.(33) 5,30 B 5,20 G; Febr. 5,40 B 5,25 G: März 5,60 B 5,45 G; Mai 5,75 B 5,65 G; Auguſt 6,0 B 5,95 G; Tendenz matt.— Gemahl. Mehlis per Ost. 31,50; Olt.⸗Dez. 31,50; Tendenz ruhig. 5 5 * Bremer Baumwolle vom 27. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Middl.(Schluß! 7,56.„„ * Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. Okt.(Eig. Di Amerik. Univerſal, Stand. Middol. Anfang: Jan. 63 580531; März 533: Mai 535— 536; Juli 536—537; Okt. 587589; Tagesimport 11600; Tendenz ſtetig.— Milte: Okt. 586; Dez. 590: Jan.(38) 529; März 592; Mai 5357 uli 535: Okt. 537; Jon.(34) 541; März 544; Mai 547; Loco 561: Tendenz ſtetig. * Kleinviehmarkt in Mannheim vom 27. Okt. Zufuhr insgeſamt 1194 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 4: 156 Kälber, b) 36—40; c) 82—6; d) 892. 88 Schafe, 0) 21—27. 115 Schweine, nicht notiert. 834 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen—11; über 4 Wochen 12—15; Läufer 1649. 8 Schlachtpferde. 1 Ziege. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, geräumt, mit Ferkeln und Läufern mittel. Berliner NMeiallbörse vom 27. Okſober Nupf. Fuß Rupf.[ Blei] Blei Blei Zint Zint Zint ez.[Brief] Geld bez. Brief Geld. bez. Brief Geld anuar 38 50 89,5 38.50—.— 16.50 15.30—, 20,75 20,25 e—— 39.25 39.—]—.— 17.— 16.—— 20,75 20,50 ürz. 39 78 40.— 29.50—.— 17,25 16 25—.— 21— 20.75 April 40,25 40,580 40,25„ 17,50 16.25—,— 21 50 21. Mat—.— 41.— 40,50—,— 18,- 16.50—.— 22.— 21,25 uni—. 41,50 41.25—.— 18.25 16.50-, 22.50 21.50 uli—,— 42.— 41.50—.— 18.50 18,75, 22,75 21.75 Auguſt— 42.50 42,50—,— 18.50 17.—.— 22.75 22 25 Sept.—— 43 42,75—.— 18 50 17.—.— 22.75 22,50 Oktober.—— 88.— 37.— 0 16 50 15 25—.— 20,80 20. Nov. 8785 38,— 37.7515 25 ö 15,50 15,25—— 21.— 20,25 Dezemb 30.50 88.—— 16.25 15,50 26,75 20,25 * Tendenz: Kupfer ſtetig, Blei luſtlos, Zink ſtill. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 27. Okt.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 50/ für 100 Kg.; Raffinodelupfer loco 42—43; Standardkupfer loco 37-38; Standard⸗Blei per Okt. 15,50— 16,50; Original⸗ Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 223; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 3739 Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 36.7540. Londoner Meiallbörse vom 27. Oklober Metalle E per To. Platin per 20 Dunces) Silber(Pence per Ouneez Kupfer, Standard 0,95 Zinn, Standaro 429 8 Aluminium 4. 3 Monate 30,75 Monate 133,5 Antimon Settl. Preis 39 65 Settl. Preis 153 0 Queckſilber Elektrolyt. 35.— Banka. 160 5 Platin beſt ſelected 38,25 Straits.. 159.0 Wolframerz F dee— Blei, ausländ.. 11,65 Nickel 4 wirebars 36. gin; gewöhnlich 15,25] Weißblech 8 E Tendenz: Kupfer, Zink ſtetig; Zinn feſt; Blei träge. Neue Preissenkung für Kariellkupfer (J Newyork, 7. Okt.(Eig. Dr.) Der anhaltende Preis⸗ oruck auf dem Kupfermarkt hat das amerikaniſche Rumpf⸗ vartell veranlaßt, den Preis für ein Sonderkontingent von einigen fünfzig Tonnen auf 5,30 Dol larcents je(6. cif europäiſcher Häfen herabzuſetzen, nachdem bereits geſtern die Notiz auf 5,375 Dollarcents ermäßigt worden war. Der Zwiſchenpreis von 5,50 Dollarcents iſt wieder aufgehoben worden, ſo daß neben dem Kontingentpreis nur noch der offizielle Preis von 6,25 Dollarcents Gültig⸗ keit hat. * Neue Preiſe für Kupfer⸗ und Meſſing⸗Halbzeng. Der Zentralverband der deutſchen Metall⸗Walzwerks⸗ und Hütten⸗Induſtrie gibt folgende ab 26. Oktober geltenden neuen Preiſe(in& je 100 Kg., für Abſchlüſſe auf 100 Kg.) bekannt: Kupfer: Rohre 110(bisher 110,50), Drähte und Stangen 75,05(77,15); Meſſing: Bleche, Bänder, Drähte 101(102), Stangen 82(83), Rohre 115(116), Kronenrohre 120(124). Die Preiſe für Kupfer⸗Bleche und Schalen ſowie Aluminium Halbzeug blieben unverändert. * Neue Zinkblechpreisermäßigung. Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat ihre Preiſe mit Wirkung ab 26. 10. um 17% v. H. geſenkt, nachdem zuletzt am 10. 10. eine Ermäßigung um 3 v. H. eingetreten war. 8. ge⸗ 1 11 it o 260. 27. 20. 27.. 20 77. en un Uslandsenleihen in rozenten e, 7 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitun 0 TTTTTCTCCCCCC bei Stucke- etierungep 10„dert je stüek Netten& Sulf. 88.— 2 50 Mach hung. 40 50 50.25 Weſeregen aal 5 li. 2 Freivertehfs· Kuts 5 2 2 5 Ford Motoren. 60.— 59.— Maximil⸗Hütte 98.—.— Meſtf. Eiſen.= eterst J. Habt. Mannheimer EHektenbörse„ 28. Berliner Sörse Feiſter. R. 12.— 12.— Mech. Web. Lind.—.—. Wiaing-Fement.50 97 Ruſſendank———— „ Industrie-Aktien 1 8 120% 5. 200„„ Zittau—.—.50 e 59.— 56.— Diütſch: Petre!: 7 26. N, 26. 27.. echwerfſre 2 2 5 7 3 Gebhard Te 34.——.— Merkur Woll 81,25 82,25 tener Buß 7 7 60. Bad. St. M. h 20 g. 79. Nc. f. Sellind, 25.8 25.7. Henninger Sk. f. 8 Main teaftwerte 52,—.25 Festverzinsliche Werte Industrie-Akctien Heling Sg.. 2 u Sd e. e Burbach Kalt. 19,— 19,18 75% Bad Kom. Gd 59,50 59,50 Brown, Boveri 24,50 24,50 Lf den 10„ 33 75 60% 184.7 Selten„ de e Miag⸗Mühlen 25.68 25.— Zelſtoff Verein.50.50 Diamond 3,28 0 05 25 5. Löwen München— 0 Metallg. Frankf.—, 56% Reichsanl. 27 70,50 69,500 Arcumulgtoren 139.0 7 Gelſenk. Bergwk. 36.78 36,50 9 2 15 dhof 41.85 41.50 8% Sbafen Stadt 88, 88.— Dalmler⸗Benz. 18.50 18.75 Mainzer Br. 76.80 77 Mez Söhne Diſch.Ablöſgſch.! 48,49 48,30] A ku 2450 8, Genichom 4 Ca.. e Nfg ne 170.8 Zellſtoff Waldhof 41.„50 Hochfrequenz 3 5 90% 1 8 1 85 N 9 5 15 78 Schöfferh, Bindg. 137,0 136,0 Miag, Mühlb. 26,— 25.50„„ obne 6,1 6,28 Allg. Elektr., G. 30. 81.25 Germ. Portld.⸗3. 38.— 85,78 Mir& Geneſt 8 40.— Ae 1 52 as 6% Farben Bd. 5 5 J. G. Jarden on 98.50 84.— Schwarz Storch.—.— 5 Moenus St.⸗A.—,— 21.25 D. Schutzgebiete. 5,40.35 Alſen Portl.⸗J. 9 5 755 Gerresheim. Glas 98.— 86.25 Mühlheim Berg. e e Deutſch⸗Oſtafrika 34.——.— Südsee Phosphat 2 808)% RHyHy Pfdb 78,.— 75, 8 22 5 5 1„ 1 40.— Rein. Gebh e Sch.—— 30.— 5% Bad. Kohlen—.— 15,75 Ammendorf Pay. 49.75 48.25 Geſ. f. elektr. Unt. 67,15 68.— Niederlauſ. Kohle——. Neu⸗Guine. 128,2 184.0* 608)% Pf Hy Pfdb 78.— 78,25 10% Grkr, M. Ba. 90.— 89.— Werger. Rheinelktra B. A. 72.50 72. 89% Grkr. Mh. K.—.—.. Anbalt Fohtenw. n 2345 Girmes& co..80„.65 Nordd. Eiswerke—.——.— Stabi Minen 5,15 14.65 Ufa⸗Flim 57 89. 9 Babiſche Bani 36,50 88,50 1%„„ BA. 130.0 180,0 fl. C. G. 1,10 31.10„ St, A. 71.50 70 758% Roggenwert.. 895 Aſchaffog. Zell.—— 3550 Hoedhardt Gebe. 72.50 74 9 18.85 8. ö fütz Hopoth. B. 88.— 88.— C. 6. 8 o 1720 Afchaff. Bunte..— d. Ageder, Gebr. D. 36.50 36.50 fie Roggenrente cs„.0 Ausb. R. Masch... Goldſchmd. kh. 260.48 Doerſch. e. ged. 45 33.50 ä f b. Hypoth. Bk. 59.— 89. Kon e 5 5 18,— Bd. Maſch. Durl. 90.— 90.— Rütgerswerke 39.— 88.—%% P Err Bd.] 70.8 14,25 Falke M schinen—— Geltnen rasch. 2825 2899 Oberſchl. Golem 33— 31,5 Fortlaufende Nollerungen(Schlus) en Disch Bk. u Dise 78, 75.— Dpa 31 raun 18, e e a 6½% do. Com. 1 80.25 60,50 993 5 Mot nen 88, T 89,75 Gebr. Großmann—.——.— Orenſt.& Koppel 3. 5 8 5 idle mi e ⸗Beſig. Oel 72.— 72.50 Sch n.— 6,3% P. 85. Pföb. 19 72.5 72.90 Sauren=—.— Grun e gilfinger——. Phönir Bergbau 25.— 25,25 Aceeu. 133.0. gauragütte 12,65 155 Durlacher Hof 40,— 40.— Port. Jem Held. 48.50 48.50 Frown Popert.— 28.— Schramm Lack den d%„„ A 725 275 Nac. piegetgras 58 88.— Gruſchwie Testit 59.— 50.50 Polyphon. 39.50 39. Aa 55, 85.25 Lespoldgeusse. ff A. Ur. 48.— 49.— Portl. Zem. Heid. 48,50 48,50 f kdelbg. 49.— 48.— Schuckert. Nrbg. 68.50 68.— 6%. 20, 63.25 J. P. Bemberg 20 20.65 Guano- Werke 29.— 29.— Allg. Elektr. Beſ. 31,— 31,65 Dannesmanurb. 49.15 49.88 5 D. 50 750 ent Haeſſah 47.— 46.— Seilinduft. Wolff.. 5% fezitaner.55.— Ferqmaan Klelr 2025 20 Ratpgeber Wagg. 34,.—.— Aſchaffenb. Zell..——.— Nansfeld A. G. 18.85 19.50 5 Shang och 49.— 40. Se e, Cheniſche Mert 3450 3 50 Siemens u Halske 118.9 114.0.4½% Het. Schatz 11.0 14.— Berl Nan Ind. T 8,8 ae, fiber Tage 90 Hager. Mot. ⸗W. 84.89 59.7. Maſchnendau⸗u. 34 75 38.— r⸗ Eichbaum Werger 48.— 45.— Südd. Zucker. 129.0 121.0] Chabe 154.5 1558.5 Südd. Zucker 130.7 131.0 995 5 e 11.20 11,40 Berliner Woſchd. 20.50 18.— Halleſche Maſch.———. 9905 m 126.0 161.0 ee 53,50 1„ 5—.—. f—.———„ 5. 1„Berger Tiefb—.— 9 Metallgeſellſchaft dee 8. 0 97 85 12— Daimler... 19.— 19,28 Triest Beftaheim.——.— 4% 80 e.0 0,30 Braunk. u. Brikett 8 850 Fan. 59 50 0Ahein. Ekeltrizit. 71.28 72, Jerlin-Kurter. J 45,65 46.85 monte—.——.— f— Verein dtſch. Oelf. 72, ö 91.285—— Thür. Llef. Gotha 88. 10% Graunſchw A G 05,„— Hann. M. Ggeſe... Rhein. Möbelſtoff.25 750 1 1 V ad. Assekuranz 23.— 28.— Magz 8 Walde 470 1175 5 Sie u e e ee ee 226%„ 9 828—.—Br.-Beſigh. Delf 28.—. Harburg Gu. B06 29.50 2250 Rhelnftagl 25 6245 6425 aa 1 4 138 0 28,0 5 1 1 4905 1— 20 18.... 55 2— R. 8 8—.——5— 3 5 N raunk. u.„138.0%„ 82, * Manz. Verſich. 20.— 20.—(Senkel Wald def gels 448 D Erdöl. 88 0. Ler deunſch. Self..— D 40 Tar. Ab. an: 250.65 rente Aaeen 180 1210 Sarert N Rhein. Halt 35,15 96,— Bremer Woll⸗kic 125,0 124.0 Phoenix Bergbau 28.28 25,78 . D. Hold-u. S. uinſt. 188 188,7 Per. Ultramarin 85.— 85.— 4%„ Vagb. E. i.—.— Bremer Wole de 2590 Hauwener dag. 5.— 5. Netzer Zucker d 42.75 Buderus Elſenw 37,50 38.— Polgogonwekte. 40.— 38.18 r Frankfurter Börse Di. Linoleum 7— 77.— Per. 15 085.—.— 4 0 unf. Ani,—.——.—. 27. 3/50 Feb 3 Rüter. 30 b 99.—„ 1 en 7185 1 85 Dt. Verlag.... 7 77. PVogtl. Maſch. St.—.—. 4%„ Zolkobl. 1911.18 3,25 5 oilpert Masch.—.— 87.— 90 36,— 88.— Charlott. Waſſer 71.35 72.— Rhein. Elektr.. 71,— Festverzinsliche Werte] Bank Aktien Dresd. Schnellpr.—. Volg c Häffner 28.— 20. o⸗gr.⸗dos. 110 Kbarlott. Waſſer 71.— 71788 Hindrichs& Auff.———.— Comp. Hiſpano 154.0 155,5 Rh. Stahlwerke. 83.50 65.— b. T. Wertb.(Gold) 1000 100.0 Allg. D. Eredit 22.80 22.50 0 b a We 18.50 W M 820 Lee 1 daa Fete 1 8 5. 5 94407 1005 ene e 97530 3675 ö 5—.— 70.50 Jadiſche 5 5 5 5 eus N 5 dem. Hey 40.— 29,— Hirſchberg Leder—.—. N 48 Continentalenin, 35.35 35, 87,. 65% Reichsanl. e 70,0 Jadiſche Bank 38.78 55,50 Wauß e Freytag 4,50 4,75 4% üng. Goldr. 6,40.30.—.— L 34.— Sarottl... 67.18 67445 1 1635 19.— u,% d gegn 8 e Fan Gan e e e et e e. Wolf e e ee eee e s en ee. 750 Fee e Schl Er.. Gas 825 7050 Death. iar. 980 beg Lendagurtg Kall 1612 1810 ſo Sa schabanto. 4 40 Harmer ane, I 58,— Saale Jae 258—.— genſtoff Alcffog. 28.— 2755 4% nat S. Jef 1980 13.0 Sdem. Brache. e gozmarhe Phil. 5350 82750 Huge Schneer 50,7 26.50 Deſſaadt Gas. 780 89.0 894 0. 005— 8950 ee ee e e eee, ene d de 8% be mar na 2 18. Ce Si(Gbabe 180 186 Schulberde Sage 1090 165.5 eutsche Cedbt 69 85 7720 Schl. Ee Gas—— 8480 5 4b Scugg. 14. 540 845 Son l. Peisdlg. 8880 8880 Cage elch 1 80%„ Baldzef 450 4. kane e der Foude Leia 8 f Jeg. erden, lets ee 250 gaize dead. gabe 8 4725 Se e 5 5 5 1 928 15 10 4 Darmſt. u. Nat.—.—. Gfling. Sinn. 28.— 28.50 uf(reldert) 9775 5780 2% 5 Con dineleun 1 85—.— debe Junghans 18,— 18.50 Schal Knef 80 15 59.55 deu, Giſend 1977 1115 Sandee 5 1157 5835 „ elbg. 2— 75.— 1—Raſtatter Wagg..50 7. VDerkehrw. 88,— 39. Sega rumpf— 2 474,2 Siemens Kalste 112,1 1140 8 8e Kadwiged. 20 23—.80 Detect. 28870 2000„%VFF. Alle Lok u. Kraft 8880.78 daumier motoren 18 89 1065 Kahla Porzelan 12 80 12.50 Siemens& alte 1120 117 Derzin. Unten 15 S e Aang, 48 08 89% Mühm. Gd. 28 58.— 59 Eſſeken Beni 66, 695„bab 38 96,25 84. Montan. Antien Fus Eifeadaen 280 8250 Disch ⸗Aiten⸗k. 15 5 elke chert. 67,— 580 Staner de.. e 8880 eintrachtdraunk 156.0—— Stalberger Zink.— 30.— 5 n ee en e eee., ige alen 40 d Serre ile, r e de e e ee, e e ee g l er J e ö 8 28 Se T t 65% Grkr. Mh. 23. D. Ueberſee⸗Ban 22 Guilleaume—.——.— Eſchweil, Bergw 1920 192.0. 27.50 2750 8 5— 14.50 El. S0 81 u. Kraft 83.50 83. Sbensta Tan—— ö 0 2— 12 a— Hapag. 15.85 15,65 Deutſche Kabelw 27.50 27,0 F. H. Knorr 17—[Stettiner Cham. 14,— 14, 333 t⸗ 6% Nhm Kohl. 28—— resdner Bank 618 5 5 5 15 Gelſenk. Dergw.— 70 11 8 Sllbanterlig.— 20.— Df e Sinol 42,65 42.75 Kollmar S Jourb. 5 23,25 Südd. Immobil.—.——.— Engelh, Brauerei—,— Thur. Gas—.„ A 8 rankf. Bank 55.— Geſfürel. 67,50 88. arpener Bergw. 69,75 71 b. 25 0„. Jarben. 93,30 95.— 5% Pfälz. Hyp. 24 2,.— 15 Br. 55.50—.— Goldſchmidt Th. 25.50 25.25 Flſe Genuß 96. 36,— Hanſa Dſchiff 28.25 26,25 Diſche. Steinzeug 60.— 88, Kölſch ölzer⸗We 11,30 11.50„ Jucker 132.0 130.0 eldmüßle Pap. 58-25 58. Leonhard Tietz 43.— 49.— ie 5 8 8 Geiger M. Dust. 20, 28 Ife Ba St... Vorbd Ad 1845 165. 1 5 e eee Guln. 32.— 89.50 e e eee d Bilfinger 1680 168 Nalt Cheme... Bank-Akttie VVVVVFCTVJVVVCCCC—— 6 llent, Vergwk. 38,65 37.05 Wehen, eleir en 1 0 Pfälz. Opp. ⸗Bk., 57— Grün 1 8 E sleben 97.— 37,50 15 Dürener Metall. 49,50 Krauß& ie. Lok. 47. 45.— Thörl ver. Oele 77g 67.— Halſenk Bergwk. 80,85 37.4 Weſteregelnulkali 1000 1017 1 99% Grtr. M. abg⸗. 95 0 123,0 4 Rein; 18 16. Ralt Af en 9777 15 Bank f. el. Werte 59— 49,.— Dürkopwerke Kronprinz Diet. 16.78 18.75 Tletz, Leonhard 49 25 43,26 Heſfürel 617,45 63,75 ellſtoff⸗Beren.—.— 330 5% Rö t. Bol. 7480 74 7s Rbein 55 t 3680 57. Fanttdez Fuſſen 34.— 8.— Ball W 1060 1 555 Bau, 1 Henner— Sala 1 doßddeuſer Füne.. Fransradlo 13,0 1360 Goldschmidt 79. 28.18 26.5 195 8 8 5 555 ö— 60.— Südd. Boden⸗C. 56.— 58.— 0 Armatur, e e Alden 1 61. Berl. Handels el. 89.50 89.— 9 1915 5 Varziner Papier 16,50 16,50 Hambg Elek. 98.— 98,.— gan fette, Werte 38. 2 1• 2%. 0 8 e wiener ae e egen 8 6780 Menne köbe.—— Con. 4. Petelb f 380 88 50 Pere Nene e e bahneger 4 de, 1020 109 Cher Gertler.. Papen Serbe 400 485 agb 446 f 5 Fee e e e ee e ee en ee ee e e e eee e e e, f Allianz 5 5 Obe 3 N 1. Aſtartiche Bk. 5 855 8 inde maſch. 66.„ Glangſt. Eldf. 70.— 68.59 Holgmann Ph. 28 54, 2 le g 9% J 7941 86. enn, e. Srast⸗OUinnen 14.50 14.50 Deurſche Disconto 75.— 78.. 64.25 6475 Sarl Pindſtröm—— e B. Harz. Port-... Hotelbetriebsgef. 41.— Zaeih 4%/ Pfaht. Eig. 58. 88. g. Erlangen ö Elektr. gef 84,25 64. Canada⸗B. Abl. 28.25 29,25 1 ö 80% Pr. g. H. Lia, 78.50 78.20 f. ft-Alellen N G A 1265 14,25 Jbenit Bergvau 28,5 28.5 Disch Uederſee Bk. 26.8 25,5 Err. dl eu. K. 9415 8340 Lingel Schuüfabr, 22,— 22.— P. Schaf.. 4. B. 15,— 18.— Jiſe Bergen. ö 75% Rg. Opp.-5 75.15 75,19 fansport ett 5 5 Rhein Braunkohl 159.5 161,0 Dresdner Bant 61.78 61½5 e„ 80.— Lüdenſcheid Met 4835 D2 Sesli tete 21.38 22,15 lſe Genußſch... 98.— D. Reichsbahn B. 57,5 88.— a ö 5 10-11 74.75 74,75 Hapag 16.— 15,50 Karſtadt Rudd.. Mbeinſtahl 965 63,50 Meiningerdypbk. 50,— 58, Eazinger Unſon 70.— 72 V. Stahl. v. b. D Geer 5 13,25 15,.— 3 15 15,68 . 6%„„„ i e e Heideld, Straßb. S..— Klein, Sch K Be.. 88. Salzw. r. 175,0 175,0 Seſterr. Crebitbk...55 Eſchw. Bergwerk———— Magtrus Aa. 459 5,7. Ber. Hitramarin. 95.30. Lal 5. amdurg. Sd?. 1 6%/ Metging. 8 79.88 78.78 Norbd. Llood 18,18 16.6 Knort, Heilbe. 1740 17600 Tedus Bergbau., feichabank 1230 125.1 Mannesmann 49.45 48.15 Dogel Telegraph. 28.— 28.75 Kalt Aſcherslebden— 90.— Hanſa a npffch 27 5. 1. ig, 0. 8 5 Schankunge fend 32.75 32.50 Konſerven Braun. 1. Ber u. Laurahütte 13.50 13.— Allfanz Aug. 18800 161.5 Jahlb. Lift& 6 Mansfelder Akt. 16.7 18.2 Pogiland.= Albaner Werte 31.80 31.25 Norbzulſch Lloyd 16 15 13 1 ö 6% bo Lid. 6225 82,15 Südd. Eiſenbahn 32,50 82,251 Kraus& Co. Lock. 46.— 46.— Wer. Stahlwerke 21 85 22.25 Allianz Leben., Farbenind. J. G. 93,50 94,15 Maſchin. Untern. 34,85 34,65 Bolgt& Haeffner 24 15. Lagmeger ck Co 100 101,0 Stan Minen. 14.88 15,— 8. Seite/ Nummer 502 Neue Maunheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 27. Oktober Perlbohnen weiß, handverlesen Pfund 211 gesalzen Schweinekleinfleisch 3 Pfund 225 Bassein- Reis glasiert Frankfurter Würstchen VVV 5 b 48 piund—1 5 Erbsen gelbe, halbe, geschält, Pfund 1 8 Hess. Landleberwurst eee Weizenmehl Spez. 0 „Mupleng old“. pfund 18 Bierwurst kleine Blasen piund 275 Malzkaffee. 27 Mettwurst in Ringen nach Braunschweig. Art Pfd. 95 großer Korn Hartgrieß-Makkaroni „ 2 Pfund 265 Nordd. Plockwurst schnittfest„Pfund 295 Frische Sennbutter i Plnd 60 Schinkenstücke pi 1 35 Handkäse 5 Rollen= 30 Stuck 48 mild und mager Junge Schnittbohnen 9 242 neue Ernte-Plund-Dose Filsiterkäse Pfund 278 Gemüse-Erbsen neue Ernte 2 Pfund-Dose 32 Wife Schwelzerkäse saltansetzendld Pfund 88 Brat- Schellfisch ganzeFische, ausgenommen Pfd. 22 Rinderfett schnee weiß.. Pfund-Paket 240 Fischfilet bratfer tig fd. 535 Zwetschen-Latwerge oflen„Hausfrauenart“. Pfund 232 Holl. Heringe pur Milchner. 0 Stuck 58 Keks-Volksmisch e Merler Rieslin a „ 5 Liter 55 Vollmilch- Schokolade 3 4 10fl. 48 Reiner Weinbrand ½ Flasche mit Glas Mosel wein .50 Weltpatent ochreutable Exiſtenz. Für den Vertrieb un⸗ erer ſelbſttätigen, ganz neuartigen, billigen Volkswaſchmaſchinen ſuchen wir tüchtigen Herru. 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Das bisherige ſtellvertretende Vorſtandsmitglied Emil Weber, Mannheim, iſt jetzt ordentliches Vor⸗ ſtandsmitglied. Tabakpulvergeſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 6. September 1932 wurde der Sitz der Ge⸗ ſellſchaft von Mannheim nach Heidelberg verlegt. Schuhfabrik Herbſt Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Dem Bernhard Mann, Mannheim, iſt Prokura erteilt derart, daß er in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitglied oder einem Prokuriſten zur Zeichnung der Firma berechtigt iſt. Akttiengeſellſchaft Sigmund Schneider, Mann⸗ heim. Die Prokura von Friedrich Laufer iſt er⸗ loſchen. Kaufmann Friedrich Laufer in Mann⸗ heim iſt als weiteres Vorſtandsmitglied beſtellt und berechtigt, die Geſellſchaft allein zu vertreten. Globus Konfektion& Textil Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 1 75 „Ala“ Anzeigen⸗Aktiengeſellſchaft Zweignieder⸗ laſſung Mannheim in Mannheim als Zweig⸗ niederlaſſung der„Ala“ Anzeigen ⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft in Berlin. Dr. Andrew Thorndike iſt nicht mehr Vorſtandsmitglied. Verlagsdirektor Georg Engel, Berlin⸗Zehlendorf, und Verlagsdirektor Bruno Duisberg, Berlin⸗Schlachtenſee, ſind zu eee eee beſtellt. Hofapotheke Alexander O. E. Merk, Mann⸗ heim. Die Prokura von Emil Querfurt iſt er⸗ loſchen. b) vom 28. Oktober 1932: Siemens- Schuckertwerke Aktiengeſellſchaft Zweigniederlaſſung Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Siemens⸗ Schuckertwerke Aktiengeſellſchaft, Berlin. Ge⸗ richtsaſſaſſor a. D. Dr. Fritz Jeſſen in Berlin⸗ Dahlem iſt zum ſtellvertretenden Vorſtands⸗ mitglied beſtellt. Bergin Anlage Rheinau der Deutſchen Bergin⸗ Aktiengeſellſchaft für Kohle und Erdölchemie in Mannheim⸗Rheinau als Zweigniederlaſſung der Firma Deutſche Bergin ⸗Aktiengeſellſchaft für Kohle und Erdölchemie in Heidelberg. Durch Generalverſammlungsbeſchluß vom 30. Fuli 1982, bezüglich deſſen auf die eingereichte Niederſchrift Bezug genommen wird, iſt der Geſellſchaftsver⸗ trag geändert in den 88 1(Firma), 2(Gegen⸗ ſtand des Unternehmens), 4(Grundkapftal, Aktieneinteilung) und 20(Verteilung des Rein⸗ gewinns). Die gleiche Generalverſammlung hat von den durch Artikel VIII der Verordnung des Reichspräſidenten vom 19. September 1931 außer Kraft geſetzten Beſtimmungen des Geſellſchafts⸗ vertrags über Beſtellung und Zuſammenſetzung des Aufſichtsrats, ſowie über die Vergütung der Mitglieder des Aufſichtsrats 8 7 wiederherge⸗ ſtellt, ferner§ 12 Abſatz 1 Satz 1 und§ 20 neu⸗ feſtgelegt. Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt: Erwerb, Herſtellung und Vertrieb von Fabrik⸗ anlagen und Unternehmungen, ſowie Erwerb und Verwertung von Schutzrechten und Ver⸗ fahren auf dem Gebiete der Verarbeitung und Veredelung von Rohſtoffen, insbeſondere von Holz. Ferner Handel mit eigenen und fremden Produkten, ſowie Forſchungs⸗ und Studiums⸗ arbeiten für eigene und fremde Rechnung. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ſich an Unternehmungen mit verwandtem Aufgabenkreis zu beteiligen. Die Generalverſammlung vom 30. Juli 1932 hat die Herabſetzung des Grundkapitals in erleich⸗ terter Form um 500 000.— R. und gleichzeitig die Erhöhung um 1 000 000.— R./ beſchloſſen. Herabſetzung und Erhöhung ſind durchgeführt. Das Grundkapital beträgt jetzt 1 500 000.— R./ Die Firma iſt geändert in: Deutſche Bergin⸗ Aktiengeſellſchaft für Holzhydrolyſe. Die Firma der Zweigniederlaſſung lautet jetzt: Deutſche Bergin⸗Aktiengeſellſchaft für Holzhydrolyſe. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt in 1500 auf den Inhaber lau⸗ tende Aktien zu je 1000.— R./ zerlegt. Rheiniſche Elektrizitäts⸗ Aktiengeſellſchaft, kannheim. Die Prokura des Hugo Schiller iſt erloſchen. 97 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. 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Jeder fabrikont, jeder Kaufmann, der ehrliche Ware föhrt, ist quch bereit, sie offen zu zeigen. Jo, es ist sogor seine größte Chance, sie in kreis anzubieten, ihre Bescheffenheit zu beschreiben und so allen Interessenten einen reellen Vergleich zu ermöglichen. Natörlich inseriert der kluge Geschäftsmann in dem Blatt, das als Mannheims bedeutendstes Anzeigenblatt unbe- streitbare Erfolge nachweisen kann und in seinem Ver- breitungsgebiet die grösste Auflage hat- in der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheims altem General-Anzeiger o unserer Zeitung einem gewoltigen Kdufer- an a — nere ee See —„—= 2 2 EE 4 .„ n e o 8 „ r eee F .