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Mittag⸗ Ausgabe Freitag, 28. Oktober 1932 143. Jahrgang— Nr. 503 gute ent heidende Sitzung des Reichskabinell 8 Die Reichsregierung will heute über die Zuſammenlegung von preußiſchen und Reichsminiſterien beſchließen Braun morgen bei Hindenburg Franzöſiſche Spiegelfechtereien Der Konſtruktivplan bedeutet nicht Rüſtungsverminderung, ſondern Aufrüſtung Kleine Reichsreform Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Okt. Der Sitzung des Reichskabinetts, die heute um elf Uhr beginnt, kommt entſcheidende Bedeutung bei. Die Reichsregierung ſoll die Beſchrüſſe billigen, die geſtern die kommiſſariſche preußiſche Regierung in Anweſen⸗ heit des Kanzlers faßte. Darnach wird, wie wir hören, der frühere Staatsſekretär im Reichsfinanz⸗ miniſterium Popitz mit der Wahrnehmung der preußiſchen Finanzgeſchäfte betraut, dem Reichs⸗ ernährungsminiſter von Braun wird das preußiſche Landwirtſchaftsminiſterium unterſtellt. Das preußi⸗ ſche Kultusminiſterium wird dem Oberpräſidenten von Hülſen übertragen. Das preußiſche Juſtizmini⸗ ſterium ſoll fortfallen. Der ſtellvertretende Reichs⸗ kommiſſar Dr. Bracht wird Reichsminiſter ohne Portefeuille. Handels⸗ und Wohlfahrtsminiſterium bleiben und ſollen ſpäter zuſammengelegt werden. Der Beſchlußfaſſung des Reichskabinetts kommt nach dem Stand der Dinge nurmehr formale Be⸗ deutung zu, da auch bereits Herr von Gayl, deſſen Urteil als Verfaſſungsminiſter in dem Zuſammen⸗ hang ja wohl beſondere Bedeutung zukommt, von den geſtrigen Beſchlüſſen unterrichtet worden iſt und ſie, wie es heißt, auch gebilligt hat. Damit wäre noch vor den entſcheidenden Auseinanderſetzungen mit der alten Preußenregierung ein kait accompli ge⸗ ſchaffen. Herr Braun, der am Samstag zuſammen mit dem Reichskanzler und Dr. Bracht von Hindenburg empfaugen werden ſoll, wird vollendete Tatſachen vorfinden. Es wird noch zu unterſuchen ſein, welche Einflüſſe für dieſe Entſcheidung ausſchlaggebend geweſen ſind, denu es iſt eine unbeſtreitbare Tatſache, daß am Mittwoch und noch geſtern vormittag in der Um⸗ gebung des Reichskanzlers wie in Kreiſen, die Herrn Dr. Bracht naheſtehen, verſöhnliche und zu Verhand⸗ lungen mit dem alten Preußenkabinett durchaus be⸗ reite Stimmen laut geworden ſind. Man begegnete im allgemeinen der Auffaſſung, daß vor den Wahlen aum noch Endgültiges geſchehen würde. Die hinter Kanzler und Kabinett ſtehenden Kreiſe ſcheinen nun doch in ihrem Drängen Erfolg gehabt zu haben. Die Zeitungen, die die Auffaſſungen dieſer politiſchen Zirkel wiedergeben, haben ja in den letzten beiden Tagen keinen Zweifel daran gelaſſen, was ſie nach dem Spruch des Staatsgerichtshofes von der Regie⸗ rung erwarteten. Heute hält man ſich jedoch mit Meinung und Urteil auffallend zu⸗ rück. Der„Lokal⸗ Anzeiger“ glaubt ſich ledig⸗ lich zu der Feſtſtellung berechtigt, daß das Kabinett ſeine Maßnahmen„ſelbſtverſtändlich in dem Rahmen halten wird, der durch das Urteil des Staatsgerichts⸗ hofes gezogen iſt.“ Das Blatt meint im übrigen, daß es noch von weiteren Beratungen abhängig ſei, in⸗ wieweit der Reichskommiſſar auf Grund der ihm zu⸗ fallenden Verordnungsſeugniſſe eine größere Ver⸗ waltungsreform in Preußen durchführen und damit 1 einzelne Miniſterien aufheben werde. 1 Auch die„Voſſäſche Zeitung“ erklärt, daß das Kabinett ſich an die Beſchlüſſe des Staats⸗ gerichtshofes zu halten gedenke und zitiert in dem Zuſammenhang aus der Urteilsbegründung den Paſſus, daß unter beſtimmten Vorausſetzungen der Reichspräſident durchaus berechtigt ſei,„nicht nur die polizeilichen Machtmittel des Reiches und Preu⸗ ßens in einheitliche Bahnen zu lenken,“ ſondern daß es„zweckmäßg erſcheinen könnte, auch die Miniſte⸗ rien zu erfaſſen, deren Aufgabenkreis nicht im Ge⸗ biet der allgemeinen Politik liegt.“ Etwas unver⸗ ſtändlich bleibt die Bemerkung der„D. A..“, daß durch die neuen Maßregeln die Gefahr eines faulen Kompromiſſes in bedrohliche Nähe gerückt ſei:„Die Regierung Braun ⸗Hirtſiefer wird dieſe vorläufige 0 Regelung jedenfalls nur als eine neue Verbeugung vor ihren eigenen Kompetenzen auffaſſen und fort⸗ fahren, dieſe Befugniſſe nach Kräften auszuweiten.“ Nach dem„Vorwärts“ ſcheint das alte Preu⸗ ßenkabinett indes etwas anderer Auffaſſung zu ſein: „Eine derartige Maßnahme,“ ſo meint das Blatt, „über den Kopf des preußiſchen Staatsminiſteriums hinweg wäre mit der Verfaſſung unvereinbar und müßte zu neuen Auseinanderſetzungen vor dem Staatsgerichtshof führen.“ 5 Ob der raſche Entſchluß der maßgebenden In ſtanzen in den preußiſchen Dingen geeignet iſt, die Verwirrung, die durch den Beſchluß des Staats⸗ gerichtshofes nicht geringer wurde, zu beſeftigen, dürfte immerhin fraglich ſein. s Die ſogenannte kleine Reichsreform, e die Reichsregierung jetzt durchzuführen ſich an⸗ ſchickt, würde, ſo ſcheint uns, ihren tieferen Sinn und Drahtung unſ. Pariſer Vertreters Paris, 28. Okt. Herriot wird in der heutigen Kammerſitzung end⸗ lich etwas über den Inhalt des franzöſiſchen Ab⸗ rüſtungs⸗ und Sicherheitsplans ſagen. Die Gefahr einer Ausdehnung der Debatte in das Gebiet der in⸗ teralliierten Schuldenfrage iſt dadurch ausgeſchaltet. Herriot wird für ſeinen Plan eine ſtarke Mehr⸗ heit bekommen. Die Sozialiſten befinden ſich in dem Dilemma, ob ſie ſich der Stimme enthalten oder der heutigen Mehrheit anſchließen ſollen. In der Kammer vernahm man geſtern noch ergänzende Mit⸗ teilungen über den Inhalt des franzöſiſchen Pro⸗ jekts. Darnach iſt von den Schöpfern des Plans nicht nur an die Möglichkeit einer Herabſetzung der Dienſtzeit von 12 auf 9, ſondern ſogar auf 8 oder 6 Monate gedacht. Der franzöſiſche Generalſtab ver⸗ langt dafür aber eine ganze Reihe von Kompen⸗ ſationen. So wird zunächſt eine bedeutende Ver⸗ ſchärfung der Reſerveübungen gefordert, um die ehemaligen Soldaten intenſiver in dem Zu⸗ ſtand der Kriegsbereitſchaft zu halten. Die mil i⸗ täriſche Jugendausbildung ſoll erheblich ausgedehnt werden. Um die kurze Ausbildungszeit zu kompenſieren, ſoll ferner die techniſche Aus rüſt ung bedeutend verſtärkt werden. Es iſt an⸗ zunehmen, daß es auf der Sitzung des oberſten natio⸗ nalen Verteidigungsrats unter dem vermittelnden Einfluß des Präſidenten der Republik zu einem Kompromiß zwiſchen den Schöpfern des Plans und dem Generalſtab kommen wird. Es wäre aber völlig falſch und geradezu verhäng⸗ nisvoll, wollte man in Herriots Konſtruktivplan etwa eine Abrüſtung ſehen. Das gerade Gegenteil iſt der Fall. Einmal bedeuten die militäriſche Jugend⸗ erziehung und die ſchärferen Reſerviſtenübungen einen vollen Erſatz für die etwaige Kürzung der aktiven Dienſtzeit. Zum anderen ſieht der Konſtruk⸗ tivplan nach dem offiziöſen„Petit Pariſien“ ein ganzes Syſtem von internationalen Verträgen als Vorausſetzung dieſer„Rüſtungsbeſchränkung“ vor, ſo einen allgemeinen Konſultativ⸗ pakt mit Einſchluß der Vereinigten Staaten, ein gegenſeitiges Beiſtands⸗, Sicherheits⸗ und Kontrollabkommen ſowie einen Vertrag für die progreſſive Bildung einer internatio⸗ nalen Streitmacht. Schließlich iſt ein Proto⸗ koll für die Anwendung des Prinzips der Rechts ⸗ gleichheit vorgeſehen, um die deutſchen Anſprüche zu befriedigen, ſowie das Projekt einer allgemeinen Abrüſtungskonvention. Von franzöſiſcher Regie⸗ rungsſeite weiſt man mit allem Nachdruck darauf hin, daß die oben genannten Vertragsentwürfe ein ein⸗ heitliches Ganze bilden. In dem neuen Konſtruktiv⸗ plan herrſcht zwiſchen den beiden Operationen„Rü⸗ ſtungsherabſetzung und Sicherheitsſteigerung“ ein vollkommener Synchronismus. Von einer Ein⸗ ſchränkung der franzöſiſchen Dienſtzeit kann nach dem Blatt nicht die Rede ſein, bevor nicht die in dem Konſtruktioplan enthaltenen Bedingungen auch von den übrigen Mächten anerkannt ſeien. In der Unt⸗ gebung der franzöſiſchen Regierung rechnet man be⸗ ſtimmt damit, den neuen Plan zum 3. November dem Abrüſtungsbüro in Genf übergeben zu können eee · Zuſammenſtöße im Londoner Hydͤepark (Von unſerem Londoner Vertreter) § London, 28. Okt. Die 2000 Arbeitsloſe, die aus den nördlichen und weſtlichen Induſtriegebieten nach London mar⸗ ſchiert ſind, um gegen die Verſchärfung der Unter⸗ ſtützungsbedingungen zu proteſtieren, veranſtalteten geſtern im Hydepark eine Demonſtration. Zehntauſende von Londoner Arbeitsloſen hatten ſich den Ankömmlingen angeſchloſſen. Manche Blätter ſchätzen die Geſamtzahl auf Hunderttauſend. Die Veranſtaltung verlief zuerſt völlig ruhig. Aus kleinen Zwiſchenfällen entwickelten ſich jedoch bald ernſtliche Zuſammenſtöße und in den nachfolgenden Handgemengen wurden 65 Leute verwundet. 14 Perſonen wurden verhaftet. Ein Zeichen der herrſchenden Verwirrung iſt die Tatſache, daß ein Detektiv in Zivil von einem uniformierten Schutz⸗ mann derart über den Kopf geſchlagen wurde, daß er in ernſtem Zuſtand im Krankenhaus lieg! Die Polizei hatte Vorbereitungen getroffen, wie man ſie in London überhaupt noch nicht erlebt hat. Mehrere tauſend Schutzleute begleiteten den Zug der Demonſtranten durch die Stadt zum Hydepark. Dort hatten weitere tauſend Mann die Bürgerſteige und die Tore beſetzt. In den Seitenſtraßen ſtanden ganze Schwadronen berittener Polizei in Bereitſchaft. Der Oberkommandierende des Feld⸗ zuges hatte ſich einen beſonderen Beobachtungs⸗ turm bauen laſſen, von wo aus er die Aktionen leitete. Meldefahrer auf Motorrädern ſauſten hin und her, um Abteilungen an beſonders gefährdete Stellen zu kommandieren. Kurz: London hatte zum erſten Male eine Demonſtration unter regelrechter Polizeibedeckung geſehen, wie ſie in Deutſchland längſt zur Notwendigkeit geworden iſt. Die Unruhen begannen unter den Zuſchauern. Ein Mann beläſtigte eine Frau. Dieſe wandte ſich an einen Schutzmann; der Verſuch, den Wüſtling ab⸗ zuſchieben leitete den erſten Zuſammenſtoß ein. Die Stimmung zwiſchen Polizei und Arbeitsloſen iſt ſeit den letzten Londoner Krawallen ſehr geſpannt und es konnte nicht ausbleiben, daß einer der herum⸗ ſtehenden Zuſchauer einem der Poliziſten den Helm herunterſchlug, eine von jeher als harmlos an⸗ erkannte Symbolhandlung. Die Zeiten haben ſich jedoch geändert. Die Polizei griff ſofort mit Nach⸗ druck ein und bald war die Feldſchlacht in vollem Gange. Trillerpfeifen ſchrillten, Trompeter bließen Sig⸗ nale, Motorräder ſauſten knatternd durch die Menge der Demonſtrierenden, Pferdehufe klapperten auf dem Pflaſter und Kompagnien eilten im Laufſchritt hier⸗ und dorthin. Der Leſer verzeihe dieſe etwas leichtfertige Schil⸗ derung. Tatſächlich war der Eindruck, der ſich nicht nur dem ausländiſchen Beſucher, ſondern auch der engliſchen Preſſe aufdrängte, der einer phantaſtiſchen Ueberorganiſation. Die ganze Zeit über ſtanden die eigentlichen Demonſtranten, die mit ihrem„Marſch auf London“ die ganze Nervoſität hervorgerufen hatten, ruhig um die Laſtwagen herum, von denen herab verſchiedene Redner ſprachen. Die Leute teilten ihre Butterbrote mit den Poltziſten, die vergnügt zu⸗ ſchauten. Die Ruheſtörungen ereigneten ſich nur an den Rändern der Demonſtration, wo Rowdies ſich daran machten, die Polizei zuprovo⸗ zieren, Schaufenſter einzuſchlagen und den Schlamm des verregneten Parks herumzuwerfen. Nur einen Augenblick wurde die Lage wirklich ge⸗ fahrdrohend, als die Leitung der Polizei an einem Punkte berittene Polizei einſetzen mußte, die im Galopp gegen die Menge vorging. Immerhin ge⸗ lang es dadurch, die Rowdies zu zerſtreuen, ſo daß ſchließlich oͤie Maſſe ruhig auseinanderging. Ein ſchottiſcher Abgeordneter des linken Flügels der Arbeiterpartei verlangte geſtern abend, daß eine Abordnung der Arbeitsloſen im Unterhaus emp⸗ fangen werde. Der Sprecher geſtattete ihm jedoch nicht, den zu einer derartigen Maßnahme nötigen Antrag einzubringen. Der Führer der Arbeiter⸗ partei, Lansbury, forderte für Donnerstag oder Freitag anächſte Woche eine Ausſprache im Unterhaus über die Arbeitsloſigkeit, die ihm der Erſte Miniſter zuſicherte. )). TTTVVTVꝓVTFVVFꝙTꝙæwöe ihre letzte Berechtigung doch erſt erhalten, wenn über kurz oder lang an ſie die große und allgemeine Re⸗ form ſich anſchließen könnte. Ob nun das Vorgehen des Kanzlers die ſüddeutſchen Länder ſeinen Reformplänen geneigter machen wird, iſt doch wohl ſehr zweifelhaft. Soweit von Berlin aus im gegenwärtigen Zeitpunkt die Verhältniſſe ſich beur⸗ 1 wagt, iſt jedenfalls groß. teilen laſſen, muß das Gegenteil befürchtet werden. Die Fäden, die Herr von Papen bei ſeinem Münch⸗ ner Beſuch und nach ihm der Freiherr von Gayl bei ſeinen Reiſen durch die bayeriſche Oſtmark knüpfen konnte, möchten leicht wieder abreißen. Daß ſie über⸗ haupt noch nicht allzu feſt waren, hat die füngſte Rede des bayeriſchen Miniſterpräſidenten zur Ge⸗ nüge bewieſen. Der Einſatz, den die Reichsregierung Induſtrie und Wirtſchaftsplan Meldung des Wolffbüros — Berlin, 28. Okt. Das Präſidium des Reichsverbandes der Deut⸗ ſchen Induſtrie billigte geſtern einmütig die grund⸗ ſätzlich ablehnende Haltung gegenüber Zwangskar⸗ tellen, die mit einer freien wirtſchaftlichen Betätigung nicht vereinbar ſeien. Direktor Kraemer berich⸗ tete über die aus den Kontingentierungs⸗ abſichten der Reichsregierung bereits entſtandenen ſchweren Verluſte für die Induſtrie. Schon die An⸗ kündigung nötiger Kontingente habe zu einer bedenk⸗ lichen Stockung des deutſchen Exports gerade nach den bedeutendſten Abnehmerländern geführt. Nur durch eine pflegliche Behandlung unſerer Außenhan⸗ dels beziehungen würden die bereits eingetretenen Schäden wieder gut gemacht werden können. Das Präſidium ſchloß ſich der außerordentlich ernſten Be⸗ urteilung der Lage einſtimmig an. Das Präſidium beſchloß die Einſetzung zweier be⸗ ſonderer Ausſchüſſe, von denen der eine(Vorſitz Abr. Frowein) die Aufgabe hat, in der Vorbereitung der Weltwirtſchaftskonferenz unter dem Ge⸗ ſichtspunkte der deutſchen induſtriellen Intereſſen mit⸗ zuwirken, während ſich der andere(Vorſitz Dr. Sil⸗ verberg) mit dem Problem der deutſchen Aus landsverſchuldung und insbeſondere der Vor⸗ bereitung der weiteren Stillhalteverhandlungen be⸗ faſſen ſoll. Es kam erneut zum Ausdruck, daß es der Reichs⸗ verband als eine ernſte Pflicht ſeiner Mitglieder an⸗ ſieht, alle in dem neuen Wirtſchaftsprogra m m liegenden Möglichkeiten entſchieden auszunutzen, daß aber auf der anderen Seite auch die Regierung nicht 18 darf, das angekündigte Reformwerk, insbeſon⸗ ere hinſichtlich der Verminderung der öffentlichen Laſten und der endgültigen Sanierung der öffent⸗ lichen Haushalte, beſchleunigt und umfaſſend durch⸗ zuführen. i 8 Zentrum zur Verfaſſungsreform Meldung des Wolffbüros — Berlin, 28. Okt. Die Andeutungen, die Prälat Kaas in ſeiner Rede am 17. Oktober in Münſter über die Stellung des Zentrums zur Verfaſſungs⸗ und Wahlrechts⸗ reform gemacht hat, werden jetzt durch Mitteilungen aus parteioffiziöſer Quelle erläutert. Darnach for⸗ dert das Zentrum eine genauere Feſtlegung der Rechte des Reichspräſidenten, ins⸗ beſondere ſeiner Befugniſſe aus Artikel 48 der Reichsverfaſſung, die zugleich auf feſt beſtimmte kon⸗ krete Anwendungsfälle begrenzt werden müßten. Die Einrichtung eines Oberhauſes hält die Partei nicht für erforderlich, ſie erſtrebt einen Aus⸗ bau des Reichsrates in gut verſtandenem föderativem Sinne. Die Beratung der wirtſchaftspolitiſchen Auf⸗ gaben ſoll einem beſonderen Gremium, einem Reichswirtſchaftsrat, vorbehalten bleiben, der in einer berufsſtändiſch geordneten Wirtſchafts⸗ geſellſchaft die zentrale Spitzenkörperſchaft darſtellk. Das Zentrum iſt einverſtanden mit einer Ver⸗ kleinerung der Wahlkreiſe und einer Beſchränkung des Liſtenprinzips, abgelehnt wird jedoch jeder Ver⸗ ſuch, das allgemeine, geheime und direkte Wahl⸗ recht zugunſten irgendwelcher Bevorzugungen ein⸗ zelner Kreiſe, z. B. durch ein Pluralwahlrecht, abzu⸗ löſen.* Eine organiſche Reichsreform muß nach Auf⸗ faſſung des Zentrums von dem Grundgedanken eines echten Föderatipſyſtems ausgehen. Der me⸗ chaniſche und ſchematiſche Einheitsſtaat ſowohl in der ſozialiſtiſchen wie auch in der nationalſozialiſtiſchen Prägung wird abgelehnt. Volkspartei und Konkordat Meldung des Wolffbüros — Karlsruhe, 28. Okt. Die Deuiſche Volkspartei, Landes ver band Baden, teilt uns mit: f Nach der grundſätzlichen Ablehnung von Kirchen⸗ verträgen durch die Sozialdemokratiſche Partei in Baden muß die DVP. in Baden den Verſuch der Regierung, das Verhältnis zwiſchen Staat und Kirche durch Verträge neu zu regeln, jetzt als geſcheitert betrachten. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß ein ſo bedentſames Werk wie der Ab⸗ ſchluß eines Vertrages mit der katholiſchen Kirche in Baden nur zuſtande kommen kann, wenn es die Zu⸗ ſtimmung ſämtlicher Regierungsparteien findet. Das iſt nicht geſchehen. Damit iſt allen Negierungs⸗ parteien die Freiheit des Handelns gegeben. Für die DVP. entfällt damit auch die Aufgabe, die Frage des Abſchluſſes von Kirchenverträgen in ihren zu⸗ ſtändigen Instanzen, die bisher noch keine Stellung genommen haben, zu erörtern. 2 drei Autos nebſt Chauffeuren(1) zu halten. 2. Seite Nummer 503 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Freitag, 28. Oktober 1932 Frankreich und Rooſevelt Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 28. Okt. Der in Newyork weilende Chefredakteur des „Matin“, Stephane Lauzanne, kabelt ſeinem Blatt heute einen optimiſtiſch gefärbten Bericht, aus dem hervorgeht, daß Frankreich im Fall eines Sie⸗ ges Rooſevelts bei den Präſidentſchaftswahlen mit der Berufung zahlreicher frankreich⸗ freundlicher politiſcher Perſönlichkei⸗ ten in hohe amerikaniſche Staatsämter rechnen könne. Für die Nachfolgeſchaft des Staatsſekretärs Stimſons kämen der bekannte Bankier und Präſt⸗ dent der Poung⸗Konferenz, Owen Young, der frühere Kriegsminiſter des Präſidenten Wilſon, Newton Baker, und der gegenwärtige Abrüſtungs⸗ delegierte Norman Davis in Frage. Doch ſcheine Owen Moung keine Neigung zu haben, eine Berufung anzunehmen. So könne man damit rech⸗ nen, daß entweder Baker oder Davis, die ſich beide in der Vergangenheit als große Freunde Frank⸗ reichs erwieſen hätten, Hauptmitarbeiter des neuen Präſidenten werden. Alter Tradition getreu, wür⸗ den auch die diplomatiſchen Auslandsvertretungen Amerikas im Falle eines Präſidentenwechſels eine Aenderung erfahren. Als vorausſichtlich neuen Bytſchafter in Paris nennt Stéphane Lauzanne den früheren amerikaniſchen Botſchafter in Berlin, James Gerard, oder den früheren Unterſtaats⸗ ſekretär für auswärtige Angelegenheiten aus der Kriegszeit, Frank Polk, der in amerikaniſcher Miſ⸗ ſion in Frankreich tätig war. Schließlich würde der ebenfalls aus dem Krieg bekannte Oberſt Houſe, mit dem ſich Rooſevelt ſehr häufig unterhalte, für einen hohen politiſchen Poſten in Frage kommen. Lauzanne glaubt an die Berufung der oben ge⸗ nannten Männer, die aus dem Krieg die beſten Er⸗ innerungen an Frankreich hätten und für die Feſti⸗ gung ber amerikaniſch⸗franzöſiſchen Beziehungen bei⸗ tragen würden. Zwei Lords über Abrüſtung Meldung des Wolff⸗Büros — London, 28. Okt. Lord Cecil und der vormalige Oberkommiſ⸗ ſar von Aegypten, Lord Lloyd, hatten geſtern abend eine Rundfunkdiskuſſton über die Abrüſtungs⸗ frage. Lord Cecil wiederholte ſeine Erklärung, daß Deutſchland im Vertrauen auf das Abrüſtungsver⸗ ſprechen der anderen Nationen den Verſailler Ver⸗ trag unterzeichnet habe und daß dieſe Nationen in⸗ folgedeſſen die Ehrenpflicht hätten, ihr Verſprechen zu erfüllen. Lord Lloyd trat ebenfalls für Abrüſtung ein, aber ausſchließlich aus Sparſamkeitsrückſichten. Die größte Gewähr für den Weltfrieden ſei nicht der Völkerbund, ſondern der Gerechtigkeitsſinn und die Friedfertigkeit des britiſchen Gemeinweſens. Engliſch-ſchwediſche Verlobung? Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 28. Okt. Prinzeſſin Ingrid von Schweden iſt geſtern im Flugzeug in London eingetroffen. Ihr Vater. der ſchwediſche Kronprinz, wird in etwa einer Woche ehenfalls hier erwartet. Das bereits oft dementierte Gerücht, daß die Verlobung der Prinzeſſin miteinem der engliſchen Königsſöhne bevorſtehe, hat ſich mit beſonderem Nachdruck er⸗ neuert. —— Flug zeugzufammenſtoß in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters . f London, 28. Okt. Auf dem Flugplatz Farnborough ſtießen z wei Militärflug zeuge in 1000 Meter Höhe zu⸗ ſammen. Die eine Maſchine ſtürzte ab und die beiden Inſaſſen wurden getötet. Das andere Flugzeug konnte mit vollſtändig zerſtörtem Propeller im Gleitflug landen. Rooſevelt Telegraphiſche Meldung — Newyork, 28. Okt. Der amerikaniſche Präſidentſchaftskampf iſt bis zur Siedehitze geſtiegen. Die Propaganda der beiden Parteien nimmt rieſige Ausmaße an. Eine Probe⸗ abſtimmung jagt die andere; alle aber zeigen Rooſevelt in Front. Hoovers Chancen ſtehen ſchlecht. Von Anfang an hat er das Tempo verloren. Wäh⸗ rend Hoover noch gemächlich im Weißen Haus ſaß, war Rooſevelt bereits unterwegs. Er verſtand es, in engſte Fühlungnahme mit den Wählern zu treten, gleich, ob es Farmer, Hafenarbeiter oder Kaufleute waren. Er ſpielte den„kleinen Mann“ gegen die finanzielle und induſtrielle Oligarchie aus. Hoover ebenſowenig volkstümlich wie vor ihm Covolidge, der Mann der Schwerinduſtrie und der Hochfinanz, geriet ſtark ins Hintertreffen. Jetzt ſucht Hoover das Verſäumte nachzuholen. Er verſpricht den Farmern höhere Preiſe, den Arbeits⸗ loſen Arbeitsbeſchaffung in Höhe von 200 Millionen Dollar, der Geſamtbevölkerung den Ausgleich des Haushaltsplanes, der bis Ende des Jahres ein Defi⸗ zit von 2,5 Milliarden Mark erreichen wird. Die Eiſenbahngeſellſchaften fordert er auf, mit dem Lohn⸗ abbau zu warten.. bis die Wahlen vorüber ſind. Auf dieſem Wege aber wird Hoover nie die Ober⸗ hand gewinnen können. Denn er iſt heute an der Macht— wer hindert ihn, praktiſche Maßnahmen zur Behebung der allgemeinen Not und zur Wirtſchafts⸗ belebung ſchon heute durchzuführen? Sein demokratiſcher Gegner verſteht es aus⸗ gezeichnet, alle Schwächen der Hooverſchen Poſition auszunutzen. Er übt an Hoover wie an der Politik der republikaniſchen Partei, die ſeit Wilſons Sturz am Ruder ſteht, die ſchärfſte Kritik. Er prangert die Abhängigkeit Hoovers von der Bank⸗ und Börſen⸗ welt an. Er hat es leicht: er braucht nur darauf hin⸗ zuweiſen, was heute in Amerika paſſiert. Drahtbericht unſeres Berliner Büros a Berlin, 28. Okt. Nach einem Berliner Abendblatt wird vielleicht ſchon in der heutigen Kabinettſitzung über einen Plan der Kommunen Beſchluß gefaßt werden, der die Arbeitsbeſchaffung für 500000 Wohl⸗ fahrtserwerbsloſe zum Ziele hat. Die Geſamtkoſten dieſer Aktion, die wohl auf den Ge⸗ reckeplan zurückgeht, belaufen ſich auf rund 750 Millionen, da der Lohnaufwand für jeden ein⸗ geſtellten Erwerbsloſen mit jährlich 1000 Mark vor⸗ geſehen wird und die vorgeſehenen Arbeiten Sach⸗ ausgaben von 500 Mark pro Kopf bedingen. Für die Kommunen, die im Durchſchnitt 45 Mark pro Kopf und Monat für Wohlfahrtserwerbsloſe aufzu⸗ bringen haben, würde eine Erſparnis von rund 250 Millionen eintreten. Der Reſtbetrag ſoll zum Teil durch Gewährung von Steuergutſcheinen aufgebracht werden. Ueber die Beſchaffung der Mittel für die Sachausgaben ſchweben noch Verhandlungen, u. a. auch mit der Reichsbank. „Rettung der Landwirtſchaft“ Meldung des Wolff⸗ Büros — Weimar, 28. Okt. Dr. Hugenberg ſprach auf einer deutſchnatio⸗ nalen Wahlkundgebung über die„Rettung der Land⸗ wirtſchaft“. Die endliche Erreichung des Zieles der Wiederherſtellung der landwirtſchaftlichen Lebens⸗ möglichkeit bleibe der Eckſtein der Politik der Du Vp. Sie habe auch das Kabinett v. Papen als einen Garanten dieſer Politik begrüßt. Mit Beſorg⸗ nis ſei das Weichen der Viehpreiſe und neuerdings auch der Getreidepreiſe zu beobachten. Hugenberg »Regierungspräſtdenten endgültig und in Front Der Präſidentſchaftskampf in Amerika— Hoovers Chanten ſinken Das Duell Rooſepelt— Hoover nimmt immer mehr einen perſönlichen Charakter an. Die Anhänger Hoovers zeichnen ſich dabei nicht ge⸗ rade durch große Ritterlichkeit aus. Sie ſuchten Rooſevelt mit dem Hinweis auf ſeine Krankheit (ſpinale Kinderlähmung) beizukommen. Sie erklär⸗ ten, daß ein Mann, der im Laufe langer Jahre ſich nur mit Hilfe von Krücken fortbewegen konnte, außerſtande ſei, die Bürde der Präſidentſchaft— der amerikaniſche Präſident iſt zugleich ſein eigener Re⸗ gierungschef— zu tragen. Aber das Ergebnis die⸗ ſes Wahlfeldzuges ſtand in direktem Gegenſatz zu den Erwartungen. Rooſevelt zog ſelbſt aus, um auf einer Wahltournese durch zwanzig Bundesſtaaten zu reiſen. Er eroberte für ſich ſolche Bezirke, die von jeher als feſte Burgen der republikaniſchen Partei bekannt waren. Nicht, weil er ein gewaltiger Führer oder ein politiſches Genie iſt, ſondern weil er eine Eigenſchaft ins Feld führen kann, die ſein Gegenſpieler Hoover nicht beſitzt: Rooſevelt iſt Träger eines königlichen Namens. Das amerikaniſche Volk war wohl von jeher ſtolz darauf, den freiheitlichſten Staat der Welt gegrün⸗ det und ausgebaut zu haben. Amerika kennt keine Dynaſtien, keinen Geburtsadel und keine Titel. Aber gleichzeitig lebt tief verborgen in der Seele jedes Durchſchnittsamerikaners die ſtille Sehnſucht nach königlichem Glanz. Dieſe romantiſche Einſtellung dürfte nach allgemeiner Ueberzeugung Franklin Rooſevelt den Sieg bringen. Der Name Rooſevelt iſt in den Herzen von Millionen amerikaniſcher Bür⸗ ger von einem wahrhaft königlichen Schimmer um⸗ geben. Seit den holländiſchen Kolonialzeiten haben die Träger dieſes Namens die amerikaniſche Welt wiederholt beſchäftigt. Seine hiſtoriſche Größe ver⸗ dankt aber dieſer Name dem Präſidenten Theodor Rooſevelt, der ihn mit unauslöſchbaren Buchſtaben nicht nur in Arbeit für 500000 Wohlfahrtserwerbsloſe? gab der Vermutung Ausdruck, daß die Regierung hier der Sabotage nachgeordneter Stellen gegen⸗ überſtehe. Perſonal veränderungen in Preußen Meldung des Wolffbüros — Berlin. 28. Okt. Wie der amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat die kommiſſariſche preußiſche Staatsregierung in ihrer Staatsminiſterialſitzung vom 27. Oktober lau⸗ fende Geſchäfte erledigt und eine Reihe Perſonal⸗ veränderungen beſchloſſen. Darnach werden zwei einer kom⸗ miſſaviſch ernannt. Sechs Landräte werden außerdem ernannt und ein Landrat und ein Polizeipräsident in Ruheſtand verſetzt. Ein Proteſt des Zentrums Meldung des Wolffbüros — Berlin, 28. Okt. Der Reichsgeneralſekretär der Zentrumspartei, Dr. Vockel, hat in einem Schreiben an den Reichs⸗ innenminiſter Freiherrn v. Gayl gegen die Ausführungen Verwahrung eingelegt, die ein Herr Dr. Pleyer am Mittwochabend im Berliner Rund⸗ funk gemacht hat. Dr. Pleyer hatte über das deutſche Parteiweſen geſprochen und dabei für das Zentrum die Worte„Ultramontanismus“ gebraucht. Hter⸗ gegen erhebt die Zentrumspartei Einſpruch und ver⸗ langt, daß derjenige, der für die Zulaſſung der Rede verantwortlich gemacht werden kann, umgehend zur Rechenſchaft gezogen werde. die Geſchichte Amerikas, ſondern auch in die Ge⸗ danken⸗ und Vorſtellungswelt jedes Amerikaners ſchrieb. Theodor Rooſevelt war das verkörperte Sinnbild aller Tugenden des amerikaniſchen Volkes. Er war und bleibt der Traum der jungen amerikani⸗ ſchenſchen Generation. Im ſpaniſch⸗amerikaniſchen Kriege ſtürmte er an der Spitze ſeines Regiments der„rauhen Ritter“, ohne den Befehl zum all⸗ gemeinen Angriff abzuwarten, den von ſpaniſchen Truppen beſetzten Hügel hinauf. Ueber ſeine toll⸗ dreiſten Löwen⸗ und Tiger jagden im afrika⸗ niſchen Urwald laſen die Amerikaner in ihren Zei⸗ tungen mit atemraubender Spannung. Im ameri⸗ kaniſchen Volksmunde wurde er mit dem Spitz⸗ namen„Big Stick“ d. h.„Großer Knüppel“ genannt, und die illuſtrierten Zeitſchriften jener Zeit ſtellten Präſident Rooſevelt am liebſten als Hünen⸗ geſtalt mit einem Herkulesknüppel in der Hand dar. Seine Nachkommen nehmen in der amerika⸗ niſchen Oeffentlichkeit eine hervorragende Stellung ein. Theodor Rooſevelt jun. iſt Gouverneur der Philippinen. Kermit, der zweite Sohn des ehemali⸗ gen Präſidenten, leitet ein großes Schiffahrtsunter⸗ nehmen. Quentin Rooſevelt fiel im Weltkriege. Alice, die Tochter des„großen Theodor“, galt bei Lebzeiten ihres Vaters als inoffizielle Prin ⸗ zeſſin von Amerika und nach ſeinem Tode als erſte Lady ihres Landes. Sie war als junges Mäd⸗ chen das vergötterte und verhätſchelte Idol des ame⸗ rikaniſchen Volkes und genießt heute noch den Ruf der feinſten und einflußreichſten Dame Waſhingtons. Franklin Rovſevelt, der Präſidentſchaftskandidat, iſt ein Vetter des„gro⸗ ßen Theodor“. Er iſt ein Krüppel. Vor elf Jahren wurde Franklin Rooſevelt von der ſpinalen Kinder⸗ lähmung betroffen. Die ärztliche Kunſt gab den tod⸗ kranken Mann auf. Sein eiſerner Organismus und der ungebrochene Wille verhalfen ihm, die Krankheit zu überwinden. Der weitere Lebenslauf Franklin Rooſevelts war ein Beweis dafür, daß ein ſtarker Geiſt körperliche Hemmungen überwinden kann. Auf dem Poſten des Gouverneurs des Staates Newyork legte Franklin Rooſevelt ein ſolches Maß von Ini⸗ tiative und Arbeitsfähigkeit an den Tag, wie es von einem körperlich Ungebrochenen nur ſelten er⸗ reicht wird. Letzte Melöungen Politiſcher Zuſammenſtoß in Hamburg — Hamburg, 28. Okt. Kurz vor Mitternacht kam es geſtern an der Ecke Wex⸗ und Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Straße zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommu⸗ niſten, wobei auch verſchiedene Schüſſe fielen. Drei Nationalſozialiſten trugen Verletzungen davon, einer einen Oberſchenkelſchuß, einer eine Stichwunde im Rücken, der dritte ſchwere Verletzungen. Als das Ueberfallkommando erſchien, flüchteten die Streiten⸗ den, ſo daß Feſtnahmen nicht erfolgen konnten. Der däniſche Folketing wird aufgelöſt — Kopenhagen, 28. Okt. In der Sitzung des FJolketing verlas Miniſterpräſident Stauning eine Erklärung, die u. a. beſagt: Da der Landting die Valutavorlage verworfen hat und da im Folketing Dezweifelt worden war, daß in der Bevölkerung eine Mehrheit für die Geſetzesvorlage vorhanden ſei, werde er beim König beantragen, den Folketing auf⸗ zulöſen und Neuwahlen für den 16. No⸗ vember auszuſchreiben. Gandhi wird nicht freigelaſſen — Delhi, 28. Okt. Der Vizekönig hat auf das Schreiben des Mohammedanerführers Schaukat Ali, der um Freilaſſung Gandhis gebeten hatte, ſein Be⸗ dauern ausgedrückt, Gandhi nicht freilaſſen zu kön⸗ nen, ohne eine Erklärung Gandhis zu beſitzen, daß er ſich vollkommen von der Bewegung des zivilen Ungehorſams losſage. Kinder finden eine Granate— 17 Tote i — Schanghai, 28. Okt. einem Müllhaufen gefunden hatten, wurden in Tſchapei 17 Perſonen getötet und 19 verletzt. Hintzes Angaben Draßhtbericht unſeres Berliner Büros Der frühere angebliche Bankier Hintze, der ſeine Frau, die Opernſängerin Gertrud Bindernagel in der Charlottenburger Oper niederſchoß, gab geſtern dem Vernehmungs richter eine Schilderung der Entwickelung ſeines Ehelebens. Mit Rückſicht auf eine Rückenmarkverletzung, die er im Kriege er⸗ litten habe, reichte ſein Anwalt Haftentlaſ⸗ fungsantrag(i ein, da die notwendige Behaud⸗ lung nicht im Lazarett des Unterſuchungsgefängniſſes geſchehen könne.. Wie er Frau Bindernagel kennen lernte, erklärte Hintze dem Unterſuchungsrichter: Nach dem Kriege habe er große Gewinne aus ſeißter Betätigung in der galiziſchen Petroleuminduſtrie und bei der Erdöl⸗ verſorgung Deutſchlands erztelt. Das habe ihm er⸗ möglicht, eine 20 Zimmervilla zu erwerben und ſich Er habe wiederholt Künſtler eingeladen und ein nam⸗ hafter Berliner Sänger habe dieſe Muſikabende ge⸗ leitet. Eines Abends ſei nach deſſen Arrangement Frau Bindernagel aufgetreten und zwar in Beglei⸗ tung ihres damaligen Mannes, eines Ingenieurs And einer ihrer Schweſtern. Schon an dieſem Abend hätten Hintze und Frau Bindernagel feſtgeſtellt, daß ſte zueinander große Sympathie hätten. In der Folge wurden mehrere Zuſammenkünfte vereinbart und ſchließlich habe man beſchloſſen, ſich zu heiraten. Die Eheſcheidungen wurden auch aus⸗ geſprochen, und er habe dem erſten Mann der Frau Bindernagel 10000 und ſeiner Frau 60 000% Ab⸗ findung gegeben. Der Einzug der Frau Bindernagel in ſeine Villa habe ihn allein ſchon 75 000/ gekoſtet. Auch in den nächſten Jahren habe er dauernd für ſeine Frau große Ausgaben gemacht, da ſte ſelbſt an der Staatsoper nur 8000„ Jahresgage bezogen Er habe mit ihr auch luxuriöſe In⸗ und Auslandsreiſen unternommen und ihr wert⸗ volle Geſchenke gemacht. Er will ihr auch das Engagement an das Nationaltheater in Man n⸗ heim vermittelt haben(22), wo ſie zunächſt 30 000 und dann ſogar 108 000% Gage(27) bekommen habe. Die Ehe ſei ſolange glücklich geweſen, als nach ſeinem Vermögensverfall ſeine Schwiegermut⸗ Er hat offenbar habe. ter und die beiden Schweſtern ſeiner Frau in ſein Haus gekommen ſeien. Das habe das Cheleben getrübt und dann gänzlich zerſtört. Hintze bleibt da⸗ bei, daß er ſeine Frau auf keinen Fall habe töten wollen, ſchon um ſeinem Kinde die Mutter zu er⸗ halten. Er habe ihr nur einen„kleinen Denk⸗ zettel“ verſetzen wollen. de Man wird gut daran tun, dieſe Angaben Hintzes mit allem Vorbehalt aufzunehmen. Seine angebliche Rückenmarkverletzung, auf Grund deren er jetzt ſeine Haftentlaſſung erwirken will— und die Berliner Staatsanwaltſchaft ſcheint human ge⸗ nug, ihr ſtattzugeben— hat ihn bisher jedenfalls nicht daran gehindert, ein Leben zu führen, das mit einem lädierten Rückenmark ſchwer vereinbar er⸗ ſcheint. Alles, was ſich bisher über Hintzes Vorleben herausgeſtellt hat, beweiſt ſchlagend, daß Hintze ſeinen ſchwindelhaften Finanzgeſchäften von früher auch in den Mitteilungen über ſeine Perſon in jeder Art entſpricht. So war in der ganzen Preſſe gleich nach dem Attentat die Rede von dem Hauptmann a..“ Hintze, eine Bezeichnung, die wir aus guter Kenntnis des Herrn nicht in unſeren Bericht auf⸗ genommen haben. Die Behauptung, er ſei Haupt⸗ mann geweſen, hält ſelbſt Hintze fetzt nicht mehr auf⸗ recht. Außerdem hat ſich herausgeſtellt, daß er das E. K. J erſt nach dem Kriege„erworben“ hat. Nach Feſtſtellungen, die von Offizieren ſveben gemacht wurden, war Hintze offenbar gar nicht im Feldl Wenn jetzt Hintze von ſeinen großen Geſchäften und großen Geldern erzählt, ſo beweiſt das, daß er zu jener Sorte von Menſchen gehört, denen die In⸗ flationszahlen bis heute im Kopfe ſpuken, und die deshakb immer noch meinen, ſie könnten wie damals ſeinem Autopark, aber er verſchweigt, wieviele von dieſen Autos ſeinerzeit bezahlt waren. So iſt er noch fragen: Wann können„wir“ wieder mal hier ſingen. Damals kam er auch im eigenen Auto än, von dem ihm in Wirklichkeit noch nicht einmal ein Schräubchen pſychoſe als letzte Mannheimer Jahre et, 5 zuſammengefech die reichen Leute ſpielen. Er erzählt wohl von vor etwa drei Wochen in Mannheim geweſen, um zu gehörte. Wie entſtellt ſeine Angaben ſind, erhellt aus den 108 000 Mark, die er in ſeiner Inflations⸗ volksbund)„Der Freiſch für ihn während ihrer ganzen Mannheimer Zeit erhalten hat. Zugleich zeigt ſich aber auch dabei, mit welcher Naivität er ſeine Ausſagen macht, und dafür ſcheint die Charlottenburger Vernehmungsbehörde ein ſehr geneigtes Ohr zu beſitzen. Jedenfalls haben in Mannheim die Nach⸗ richten, die von Berlin über die Begründung des Haftbefehls mit Totſchlagsverſuch gekommen ſind, in weiten Kreiſen, beſonders auch bei Juriſten, große Verwunderung hervorgerufen. Zu welchem Wahrſpruch das Gericht kommt, iſt eine Sache für ſich; aber die zuſtändige Staatsanwalt⸗ ſchaft hat mit dieſer Begründung des Haftbefehls eine Milde walten laſſen, die man ſonſt bei Straf⸗ anträgen nicht gewohnt iſt. Es bleibt doch wohl zu überlegen, ob man einen„kleinen Denkzettel“ mit einer Schußwaffe verabreicht; ob man einen angeb⸗ lichen Selbſtmordverſuch wegen eines ſolchen „kleinen Denkzettels“ unternimmt; ob man ſich durch den Weggang der Frau dem völligen Ruin gegen⸗ überſieht und dafür nur mit einem ungefährlichen „kleinen Denkzettel“ antwortet, und ob das durch Jahre gepeinigte Opfer mit zerriſſenem Gedärm tagelang in Lebensgefahr ſchwebt— im Befinden von Gertrud Bindernagel iſt jetzt glücklicherweiſe eine leichte Beſſerung zu verzeichnen— nur weil der Herr Gemahl, der zu einem ſolchen Vergel⸗ tungswerk wie geſchaffen war, einen„kleinen Denk⸗ zettel“ für nötig befunden hat. Es werden ja hof⸗ fentlich in dieſer Sache noch andere Gewährsleute vernommen werden als Herr Hintze, und dabei wird wenigſtens das Charlottenburger Gericht ſich ſeinen Vers auf die Geſchichte machen können,— wenn ſchon die Humanität in geradezu erſchreckendem Maß plötzlich bei der dortigen Staatsanwaltſchaft aus⸗ gebrochen zu ſein ſcheint. K. Spielplan des Nationaltheaters für die kom- mende Woche. Sonntag, 30. Oktober, nachmittags, Aufführung für den Reichsverband deutſcher Kriegs⸗ opfer„Die endloſe Straße“; Sonntag, 30. Oktober, abends(Miete C, Sondermiete 0)„Siegfried“; Montag, 31. Oktober(Miete H, Sondermiete H) „Argonnerwald“; Dienstag, 1. November(Bühnen⸗ “j Mittwoch, 2. November (Miete W)„Vor Sonnenuntergang“; Donnerstag, 3. November(Miete E)„Der Troubadour“; Freitag, 4. November(Miete D, Sondermiete D)„Wallen⸗ ſtein“; Samstag, 5. November(Miete G) in neuer Inſzenierung„Salome“; Sonntag, 6. Novembe⸗ nachmittags(Freie Volksbühne)„Angelina“; Se tag, 6. November, abends(Miete B, Sondermiete „Die Cſardasfürſtin“; Montag, 7. November(Mie A, Sondermiete&)„Vor Sonnenuntergang“. eröffnet die von Rudolf Roeßler herausgegebene Zeitſchrift des Bühnenvolksbundes ihren 5. Jaßr⸗ gang. Eine Dichtung von Gertrud von „Hymnen an Deutſchland“ ſteht an des Heftes, in dem Brund Goetz in einem 1 gelegten Aufſatz die innere Kriſe des Thau 55 das Ende des Naturalismus auf ver Bühne darſtellt. Bedeutend in der Verknüpfung tiſcher und geiſtesgeſchichtlicher Momente iſt die Ar⸗ beit Kurt Karl Eberleins„Das Problem des Neubarock“, ungemein aufſchlußreich eine Ab⸗ handlung aus der Feder von James Simon, die einer zuſammenfaſſenden Ueberſchau über die neuen muſikaliſchen Strukturen der letzten zwei Jahrzehnte gilt. Ueber die Zuſammen⸗ hänge von Volksſpiel und Kunſt und über die heutige Rolle des Spiels im wirklichen und we⸗ ſentlichen Erlebnis des Volkes ſchreibt Rudolf Mirbt, über„Theateräſthetik aus Shakeſpeares Zeit“ Oskar Fiſchel, über Gu ſt a v Waldau, den bekannten Schauſpieler, Franz Jblher. Aus einem demnächſt in Stuttgart zur Uraufführung kommen⸗ den Drama Friedrich Grieſes„Menſch, aus f Erde gemacht“, einem Werk von ſeltener dich⸗ teriſcher und dramatiſcher Kraft, gibt die Zeitſchrift den 3. Aufzug wieder. Ferner enthält das Heft einen Beitrag von Guſtav Steinbömer„Ueber das Staatserlebnis Durch die Exploſion einer Granate, die Kinder in *„Das Nationaltheater.“ Mit dem Oktoberheft und Deutung ſoziologiſcher und künſtleriſcher, äſthe⸗ en nnen un mn u n Freitag, 28. Oktober 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3, Seite/ Nummer 503 Extraneerprüfungen Die Prüfungen für Schulfremde(Ex⸗ traneer) an den höheren Schulen im Jahre 1933 werden gleichzeitig mit den ordentlichen Reife⸗ prüfungen der Vollanſtalten zwiſchen Weihnachten und Oſtern abgehalten. Geſuche um Zulaffung zu dieſen Prüfungen ſind mit den erforderlichen Nach⸗ weiſen— 8s 20 und 24 der Verordnung vom 21. April 1913, die Ordnung der Prüfung an den höheren Lehranſtalten betreffend— im Laufe des Monats Dezember einzureichen. Erſt nach Ablauf dieſer Friſt einkommende oder durch nachträgliche Vorlage einzelner Nachweiſe ergänzte Geſuche wer⸗ den nicht berückſichtigt. Zu den Prüfungen für Schulfremde werden nur ſolche Privatſchüler zugelaſſen werden, die durch die Staatsangehörigkeit oder den jeweiligen Wohnſitz ihrer Eltern oder der Stellvertreter ihrer Eltern auf Baden angewieſen ſind. Wenn ſie volljährig ſind, ſo iſt die eigene Staatsangehörigkeit oder der eigene Wohnſitz maßgebend. Die Zeugniſſe über den genoſſenen Vorbereitungsunterricht müſſen für die ſprachlichen Fächer genaue Angaben enthalten über den Umfang der Lektüre. Bezüglich der naturwiſ⸗ ſenſchaftlichen Fächer müſſen die Beſcheinigungen er⸗ keneten laſſen, daß der Vorbereitungsunterricht in dieſen Fächern ein experimenteller Unterricht war und unter Benützung naturwiſſenſchaftlicher Samm⸗ lungen erteilt wurde. Für alle Fächer ſind die Lehrbücher anzugeben, die bei der Vorbereitung auf die Prüfung benützt wurden. Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß Reifeprüfungen für Extraneer im Herbſt nicht ab⸗ gehalten werden und daß die Zulaſſung zu einer Wiederholungsprüfung gemäߧ 21 der genannten Verordnung früheſtens nach Ablauf eines Jahres ſtattfindet. Die Leiter und alle Lehrer der höheren Schulen werden erſucht, bei etwaigen Anfragen über obige Prüfungen die erforderliche Auskunft zu er⸗ teilen. 5 Bestattung von Fabrikant Hauk Unter ſtarker Beteiligung von Freunden und Angehörigen, ſowie den Sangesbrüdern wurde am geſtrigen Nachmittag der im Alter von 67 Jahren verſtorbene Pianofortefabrikant Wilhelm Hauk, der Seniorchef der Firma Scharf u. Hauk, zu Grabe getragen. Nach einem Harmoniumvorſpiel von Or⸗ ganiſt Renſch und einem Geſangsvortrag der Lie⸗ dertafel unker Leitung von Ulrich Her zog hielt Stadtpfarrer Roſt von der Trinitatiskirche die Trauerpredigt, der er das Bibelwort:„Was Gott verheißt, das kann er auch tun“ unterlegte. Mit dem Geſang„Ueber den Sternen“ fand die Trauerfeier in der Kapelle ihren Abſchluß. Am Familiengrab ſprach für die Mannheimer Liedertafel RA. Dr. Brunner. Die Liedertafel habe einen ſchmerz⸗ lichen Verluſt durch das Ableben ihres Ehrenmit⸗ gliedes Hauk erlitten, der nahezu fünfzig Jahre aktiver Sänger war. Die Arbeitsgemeinſchaft ließ durch Herrn Schneider ihrer Trauer um den Heimgang des geachteten Mannes Ausdruck ver⸗ leihen. Strenger Winter nach heißem Sommer Nach allen meteorologiſchen Erfahrungen werden wir im kommenden Winter mit außerordent⸗ lich niedrigen Temperaturen zu rechnen haben, die, wie vermutet wird, denen kaum nach⸗ ſtehen, die die Jahre 1911 und 1921 aufwieſen. Zwar ſank das Queckſilber im Thermometer während der Wintermonate 1928/29 beträchtlich tiefer als in den beiden anderen erwähnten Jahren, jenem Winter ging jedoch kein überaus heißer Sommer voraus. Gerade die vergangenen Sommermonate haben un⸗ ſeren Meteorvlogen gute Handhaben für die Vor⸗ ausſage für den Winter gegeben. Während der Junt noch verhältnismäßig kühl war, lagen die September⸗ Temperaturen über dem gewöhnlichen Durchſchnitt. Der heißeſte Monat war Auguſt. Am 20. und 21. wurden Temperaturen bis über 37 Grad ge⸗ meſſen. Aber ganz im allgemeinen war die Anzahl der Hochſommertage, alſo ſolcher, an denen das Ther⸗ mometer au 25 Grad ſtieg, außerordentlich groß. In Oſtpreußen wurden 23 ſolcher Tage gezählt, in Ober⸗ ſchleſien 21, in Württemberg u. ſüdlich der Donau 20. Bemerkenswert an dieſer Ueberſicht iſt die Feſtſtel⸗ lung, daß Oſtdeutſchland, Süddeutſchland und Weſtdeutſchland(dieſes z..) beſonders viel warme Tage aufwieſen, während die Temperaturen in Mit⸗ teldeutſchland verhältnismäßig kühler waren. Be⸗ merkenswert an dem vergangenen Sommer war fer⸗ ner, daß trotz der übergroßen Hitze von einer Dürre micht geſprochen werden kann. Allen meteorologiſchen Konſequenzen nach dürfte auf jeden Fall erſtens mit einem langen Winter und zweitens, wie ſchon geſagt, mit Minimaltemperaturen im Januar, vielleicht ſo⸗ gar noch in der erſten Februarwoche zu rechnen ſein. * 2. theologiſche Prüfung. Nachſtehende 15 Kandi⸗ daten, die ſich der 2. theol. Prüfung in dieſem Spät⸗ jahr unterzogen haben, ſind unter die badiſchen ev. Pfarrkandidaten aufgenommen worden: Gerhard Bruchmüller von Kork, Georg Dörſam von Heidelberg, Gottlob Hees von Reichenbach bei Hornberg im Schwarzwald, Dr. Karl Hofmann von Mannheim, Werner Hofmann von Mannheim, Helmut Jordan von Grötzingen, Wolfgang Lorenz von Karlsruhe, Ernſt Ludwig von Karlsruhe, Karl Platz von Wert⸗ heim, Walter Rapp von Karlsruhe, Heinrich Schmidt von Freiburg i. Br., Fritz Vath von Mannheim, Richard Wagner von Ludwigshafen am Rhein, Lud⸗ wig Wendling von Heidelberg⸗Neuenheim und Heinz Wilkens von Lörrach. Außerdem haben die Kandi⸗ datinnen Gertrud Hermann von Karlsruhe und Ga⸗ briele Naumann von Waldkirch die 2. theologiſche Prüfung beſtanden und damit die Befähigung für Geſtern nachmittag fand im„ſplitterſichern“ Saal der Polizeiunterkunft Q 6 die erſte Sitzung des LSuftſchutzbeirates beim Mannheimer Polizeipräſidium unter dem Vorſitz des Poli⸗ zeipräſidenten Dr. Bader ſtatt. Alle Kreiſe, die an den Fragen des für uns ſo bedeutſamen zivilen Luftſchutzes beteiligt und unmittelbar intereſſiert ſind, waren bei dieſer erſten Beſprechung vertreten. Man ſah u. a. Herren vom Polizeipräſidium, von der Stadtverwaltung, die Behörden der Reichsbahn und Reichspoſt, Bezirksärzte, Bezirkstierarzt, Ver⸗ treter des Neckarbauamtes, Rheinbauamtes, Be⸗ zirksbauamts der Badiſchen Hafenverwaltung, des Reviſionsvereins der Handelskammer, Handwerks⸗ kammer, der Schulen, Bad.⸗Pfälz. Lufthanſa, des Bad.⸗Pfälz. Luftfahrtvereins, des Roten Kreuzes, der Techniſchen Nothilfe, der Verkehrswacht, des Verkehrsvereins, der Preſſe, des Südd. Rundfunks, der Geſellſchaft der Aerzte, den Organiſationen der Feuerwehr, der Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerver⸗ bände, des Vereins Deutſcher Ingenieure, des Reichsbundes Deutſcher Technik, des Vereins Deut⸗ ſcher Chemiker, der Sportbehörden, des Grund- und Hausbeſitzervereins und der Mietervereinigung. Polizeipräſident Dr. Bader begrüßte die Erſchienenen und wies in ſeinen Ein⸗ leitungsworten auf die große Notwendigkeit und auf die Aufgaben und Ziele des zivilen Luftſchutzes für Staat, Bevölkerung und Induſtrie hin. Er ſkizzierte die Bedeutung der Luftwaffen und die militäriſche Verwendungsmöglichkeit der Flugma⸗ ſchinen und erläuterte die Angriffsmittel, die bei Luftangriffen in einem zukünftigen Kriege zur Ver⸗ wendung kommen würden und die Wirkungsmög⸗ lichkeiten ſolcher Fliegerangriffe. Durch den Frie⸗ densvertrag von Verſailles wurde dem deutſchen Staat jeder aktive Luftſchutz unterſagt. Im Gegen⸗ ſatz zu den uns umſchließenden Ländern beſitzt Deutſchland keine Kampf⸗ und Bombengeſchwader mehr. Es hat auch keine Fliegerabwehrkanonen mehr zur Verfügung. Erſt im Mai 1926 wurde uns durch das Pariſer Luftabkommen der paſſive Luft⸗ ſchutz, der ſich auf das rein Defenſive beſchränkt, ge⸗ ſtattet. Die Aufgaben des Dr. Bader gab dann noch einige Erläuterungen üher die Arbeit des Luftſchutzbeirates. Sie könne nur dann erfolgreich ſein, wenn die ſechs Unterausſchüſſe, die gegründet werden ſollen, gute und ſachliche Arbeit leiſten. Es ſoll ein Unteraus⸗ ſchuß für Bauweſen, Sanitätsweſen, Verkehrs⸗ betriebe, Gasſchutz, Hilfsdienſt zur Beſeitigung von Schaden und endlich ein Unterausſchuß für die Auf⸗ klärung der Bevölkerung über Gefahren der Luft⸗ angriffe gebildet werden. Im Anſchluß an das intereſſante Referat Dr. Baders verbreitete ſich Direktor Dipl.⸗ Ing. Schraeder über die Aufgaben und Ziele, die dem Deutſchen e geſtellt ſin 8 N. Der Deutſche Luftſchutzverband ſolle alle Kreiſe und alle Schichten unſeres Volkes umfaſſen und erfaſſen. Seine Arbeit hat folgenden Aufgaben zu dienen: a) aufzuklären über die Gefahren der Flieger⸗ angriffe in ihren verſchiedenen Auswirkungen, ferner über die Notwendigkeit und die Möglich⸗ keiten, dieſen Gefahren vorzubeugen und ſie zu verringern und ſchließlich über die zum Schutze von Geſundheit, Leben und Beſitztümern der Be⸗ völkerung und zur Hilfeleiſtung erforderlichen Maßnahmen; b) vorbereitend mitzuwirken an der Schaffung ge⸗ eigneter Organiſationen und Einrichtungen zum Selbſtſchutz und zur Selbſthilfe der Bevölkerung und zur Vorſorge gegenüber den zu erwartenden Gefahren. 5 Dadurch ſoll gleichzeitig auch in der Bevölkerung das richtige Verſtändnis für die Maß ⸗ nahmen der Regferung und ſich daraus her⸗ leitende Verpflichtungen geweckt werden. Es gilt alſo, eine Erziehungsarbeitallergrößten Schach den Gefahren des Nufkkrieges! Mannheims ziviler Luftſchutz wird organiſiert Der Vorſitzende verbreitete ſich hierauf über die techniſche Tätigkeit des Luftſchutzes. Zuerſt ſoll ein Fliegermeldedienſt eingerich⸗ tet werden, der die Bevölkerung durch optiſche und durch Lärmſignale vor herannahender Luftgefahr warnt. Zum Schutze gegen Gasbomben ſollen bom⸗ benſichere und gasſichere Räume in Gebäuden, wo zahlreiche Menſchen verſammelt ſind, eingerichtet werden. Gegen Brandbomben werden Stahlbauten, Betonwände, Betondächer und imprägnierte Wände wirkſame Dienſte leiſten. Gegen Gasbomben iſt das Schutzmittel in erſter Linie die Gasmaske. Da der Einzelne aber nicht in der Lage iſt, ſich ein Gas⸗ ſchutzgerät zu beſchaffen, ſo kommen der Gasſchutz und die dafür nötigen Inſtrumente nur für den Sammel⸗ ſchutz der Bevölkerung in Frage. Gegen Flieger⸗ angriffe werden allenfalls Bodenvernebelungen, Aufbauten von falſchen Städten,— Dr. Bader er⸗ innerte an das„taux Paris“, ein Projekt, das die Franzoſen Ende des Krieges gegen deutſche Luftan⸗ griffe vorbereitet hatten. Die Ballonſperre würde ebenfalls ein ſchnelles und ungehindertes Manöv⸗ rieren von Fleugzeugen über einer Stadt ziemlich unmöglich machen. Denn zwiſchen Ballons ſoll ein Netz von Stahldrähten aufgehängt werden, in dem ſich die feindlichen Maſchinen verfangen. Dr. Bader kam hierauf auf die Organiſations⸗ maßnahmen des Luftſchutzes zu ſprechen. Er berichtete über die Arbeiten, die Reich und Län⸗ der vorbereitet haben, um den zivilen Luftſchutz, der bei vielen ausländiſchen Staaten zum Teil ſchon ſehr gut ausgebildet iſt, zweckmäßig einzurichten. Da die Arbeit der Behörden und ihrer Organe, der Polizei und der Feuerwehr, durchaus unzulänglich iſt, um den rieſigen Gefahren eines Luftkrieges er⸗ folgreich begegnen zu können, ſo muß der behördliche Luftſchutz in engem Einvernehmen mit der Bevölke⸗ rung arbeiten. Verbände, Induſtriewerke, Reichs⸗ bahn und Reichspoſt, endlich: jeder einzelne Bürger ſollon ein Ganzes bilden in der Arbeit am deutſchen Luftſchutz. Dieſer gemeinſamen Arbeit aller Schichten der Bevölkerung wird der deutſche Luftſchutzverband zu dienen haben, deſſen Ortsgruppe Mannheim in nächſter Zeit ins Leben gerufen werden ſoll. Luftſchutzverbandes Umfanges zu leiſten, damit ſchließlich jeder Mann, jede Frau und jedes Kind genau weiß, was ſie in Fällen von Luftangriffen zu tun haben. Der Wille zur allgemeinen Abwehr muß an⸗ gekurbelt werden. Die Bevölkerung ſoll durch Rundfunk, Preſſe, Kino, öffentliche Vorträge immer wieder auf die lauernden Gefahren des Luftkrieges hingewieſen werden. Alle hilfsbereiten aktiven Kräfte aus allen Schichten der Mannheimer Bevöl⸗ kerung ſollen in einem großen und arbeitsfähigen Verein, der politiſch völlig neutral iſt, zuſammenge⸗ faßt werden. Der Verein nimmt als Mitglieder ſo⸗ wohl Einzelperſonen wie auch andere Vereine, Orga⸗ niſationen und Firmen auf. Die Vorbereitungen zur Gründung einer Ortsgruppe Mannheim des D. L. V. ſind im Gange. Die Gründung ſelbſt wird im Laufe des Novembers erfolgen. Direktor Schraeder richtete einen Appell an alle um Unterſtützung des Vereins, deſſen Arbeit für die Stadt Mannheim als beſonders gefährdeten Punkt in einem Luftkrieg außerordentlich wichtig ſein wird. 0 8 In ſeinem Schlußwort gab der Polizeipräſident ſeiner Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen möge, eine Ortsgruppe des D. L. V. über Mannheim und Ludwigshafen zu organiſieren. Der zivile Luftſchutz werde eine Wohlfahrts⸗ einrichtung für alle werden.— Außer den 6 Unterausſchüſſen des Beirats, die in engſter Ver⸗ bindung mit der Stadtverwaltung ſtehen ſollen, wird ein Arbeitsausſchuß gebildet werden, der die Tätigkeitsgebiete für die Unterausſchüſſe klar her⸗ ausarbeitet. Nach dieſer Verſammlung ſteht zu hof⸗ ſen, daß Mannheims Schutz gegen Angriffe aus der Luft von einer Organiſation übernommen wird, in die die Bevölkerung größtes Vertrauen ſetzen kann. f WII. Wirtſchaftsgeſuche Eine ganze Reihe Wirtſchaftsgeſuche lagen dem Bezirksrat vor, der, von einer Ausnahme abgeſehen, ſeine Zuſtimmung für folgende Lokale gab:„Zur Jungbuſchbrücke“, Beilſtraße 29,„Sängerheim Kon⸗ kordia“, Langſtraße 36, Realgaſtwirtſchaft„zum Ochſen“, Feudenheim,„zum grünen Baum“, Rei⸗ lingen, alkoholfreies Kaffee, I 3, 21, ein Kaffee in Oftersheim, ſowie in drei Fällen die Erlaubnis zum HKleinhandel mit Flaſchenbier. Gewerbebetriebe 9 Auf Grund einer Mußvorſchrift wurde einem Kaufmann aus Ketſch, der mit Ziegelwaren, Kies und Hopfen handelte, die Gewerbelegitimationskarte entzogen, da er ſich Widerſtand gegen die Staats⸗ gewalt, Körperverletzung uſw. zu Schulden kommen ließ. Sein Einſpruch wurde von dem Bezirksrat verworfen. f Einer Bewachungsgeſellſchaft aus Ludwigshafen war vor mehr als eineinhalb Jahren die Erlaubnis zur Errichtung einer Zweigniederlaſſung in Mann⸗ Gemeindearbeit und Religionsunterricht erworben, heim gegeben worden. Als nach einem Jahre die .— dee ee eee Holelumbau und Mannheimer Steueramt Der Mannheimer Bezirksrat fällt eine für den Hotelier günstige Entſcheidung Filiale nicht ſichtbar in Erſcheinung getreten war, wurde die Erlaubnis zurückgezogen und die geſtellte Kaution wieder zur Verfügung geſtellt. Die Geſell⸗ ſchaft ſtand auf dem Standpunkt daß ihre Konzeſſion nicht abgelaufen ſei, da ſie in Mannheim aktiv durch Kundenwerbung tätig war. Eine weitere Rolle bei dem Prozeß ſpielte die Kaution, die urſprünglich auf 8000 Mark feſtgeſetzt war und die jetzt auf 20 000 Mk. hinaufgeſetzt wurde. Auch der Bezirksrat kam zu keiner Einigung. Er beſchloß die Geſchäftstätigkeit der Firma anderweitig zu erforſchen und das Ge⸗ ſuch zu vertagen. 5 1 l Der Errichtung einer Auf bewahrungs⸗ ſtelle für Fahrräder, Kinderwagen, Gieß⸗ kannen, Rechen uſw. auf dem Gelände des Friedͤhof⸗ Kaffees wurde zugeſtimmt, nachdem der Beſitzer eine abgeſchloſſene Verſicherung nachweiſen konnte. Eben⸗ falls genehmigt wurde eine Fahrradauf⸗ bewahrungsſtelle im Hauſe J 2, 14. Der Unternehmer, der ebenfalls rückverſichert iſt, will als Gebühr 5 Pfg. nehmen und hofft ſein Auskom⸗ Ein prima Boncaſf- Schuh schwarz und braun, Rahmen gedo 2. carl Fritz& cie. 1 U, 6— Mannheim— Brehestrage Unser Arfakel 458 4 8³⁰ und Gummi-Absatz.. Größe men dabel zu finden. Nicht ganz ſo optimiſtiſch war Preis 50.. Uberali zu haben Kleines Kursbuch für Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Wichtige Kraftpostlinlen in Baden, Hessen und Pfalz Winter-Ausgabe 1932/33 FFFFFFFFCCFCCbCC(CCCCbbTTTTbTbTTVT(TVTVTTbb Polizeipräſident Dr. Bader, der wegen der Ren⸗ tabilität ſeine Bedenken geltend machte und als Bei⸗ ſpiel auf die nicht rentierende Fahrradbewachungs⸗ ſtelle im Bezirksamtsgebäude hinwies. Steuerprozeſſe Drei gleichgelagerte Steuerprozeſſe wurden vor dem Forum des Bezirksrates eingehend erörtert. Die längſte Zeit nahm die Klage des Inhabers eines hieſigen Hotels gegen die Stadtgemeinde Mann⸗ heim ein. Das Hotel war teilweiſe mit einem Auf⸗ wand von 171000 Mark umgebaut worden. Auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen glaubte der In⸗ haber einen teilweiſen Nachlaß der Gebäudeſonder⸗ ſteuer zu bekommen, da die Vorausſetzungen erfüllt waren. Das Steueramt war aber anderer Anſicht und ſetzte bei dem Steuerwert ſogar noch den Wert⸗ zuwachs des Gebäudes ein, da der Umbau aus Zweck⸗ mäßigkeitsgründen geſchehen ſei und das Erdgeſchoß nicht in dem Umfange geändert worden wäre, daß die Paragraphen über Ermäßigung in Betracht kommen würden. Da es ſich offenſichtlich um die Auslegung eines Begriffes handelte, war ein Sachverſtändigen⸗ Gutachten über den Umfang der Umgeſtaltung ein⸗ geholt worden. Auf Grund dieſes Gutachtens wurde dann das Urteil gefällt, das der Stadt auferlegte, eine weitere Summe dem Kläger gutzu⸗ ſchreiben, das aber bei weitem nicht den Forde⸗ rungen des Klägers gerecht wurde. Faſt der gleiche Fall lag bei einem Wohnhaus in Mannheim vor, wo größere Räume in kleinere Zim⸗ mer umgebaut wurden und bei einem Gebäude in Edingen, wo eine frühere Fabrik in ein Wohnhaus verwandelt wurde. Da hier noch keine Gutachten vorlagen, ſollen ſolche eingefordert werden, ehe eine Entſcheidung gefällt wird. Der Pferdeſtall auf dem Pfingſtberg Einem Kohlenhändler auf dem Pfingſtberg ſollte die Einrichtung eines Schuppens und eines Pferde⸗ ſtalles unterſagt werden, da ſich die Nachbarn durch das Pferd, das Fliegen herbeiziehen würde, beläſtigt fühlten und der Schuppen, der als Kohlenlager und zeitweiſe als Pferdeſtall Verwendung fand, nicht den 05 Polizeiordnung entſprach. Das eigenartige bei der Geſchichte iſt die Beſtimmungen der Mannheimer Tatſache, daß der Händler in dem Schuppen unbe⸗ anſtandet ſeit 1926 ſein angemeldetes Gewerbe aus⸗ übt und daß ein Metzger in der Nähe ebenfalls ein Pferd untergeſtellt hat. Der Bezirksrat gab der Be⸗ ſchwerde teilweiſe ſtatt und genehmigte die Weiter⸗ führung des Gewerbebetriebes. Die Benützung des Pferdeſtalls wurde hingegen befriſtet.* * Verleihung der Rettungsmedaille. Das Staats⸗ miniſterium hat mit Entſchließung vom 17. Oktober dem Schloſſer Ernſt Weis in Mannheim die badi⸗ ſche Rettungsmedaille verliehen. Wichtig für Rentenempfänger. Es wird darauf hingewieſen, daß der 1. November(Allerheiligen) kein geſetzlicher Feiertag iſt. Die Zahlung der Invaliden⸗ und Unfallrenten findet an dieſem Tag wie ſonſt am 1. Nov. ſtatt. * Familiennachwanderung. Die Internatio- nale Konferenz zum Schutze der Wan⸗ derer in Genf hat ſich in ihrer diesjährigen Vollverſammlung ſehr ſtark für die Ausnutzung aller Auswanderungs möglichkeiten eingeſetzt und will dementſprechende Schritte tun. Insbeſondere ſoll die Nachwanderung von Familien, deren Ernährer im Ausland iſt, gefördert werden. Die Evangeliſchen Auswanderermiſſionen in Bre⸗ men, Georgſtraße 22, und Hamburg, Rautenberg⸗ ſtraße 11, ſind bereit, durch ihre Vertrauensſtellen in Ueberſee nachwandernden Familien bei der Durch⸗ führung ihres Vorhabens behilflich zu ſein. Monolog „Trage ich dieſen alten Anzug noch länger, dann halten mich alle Leute für pleite, kaufe ich mir einen neuen, dann bin ichs wirklich!“ ö 8 * „Was? So teuer ſind die Eier bei Ihnen? Bo dem Kriege koſteten ſie nur ſechs Pfennig!“ 1 „So, aber leider habe ich keine Vorkriegseier mehr am Lager!“ 5 * „Das beſte für Ihre Geſundheit würde eine See⸗ reiſe ſein! Können Sie das ermöglichen?“ „Aber gewiß, Herr Doktor— ich bin Kapitän auf i einem Ozeandampfer!“ 4. Seite(Nummer 503 Neue Maunheimer Zeitung/ Mitlag⸗Ausgabe Freitag, 28. Oktober 1932 Wie lagere ich Obſt? N Dieſe Frage beſchäftigt zur Zeit die vielgeplagte Hausfrau, die gewohnt iſt, ihren Wintervorrat an Kartoffeln und Obſt einzulagern. Wenn ſie es irgend ermöglichen kann, ſoll ſie es jetzt tun. Der Landwirt braucht Geld. Die Vorteile des jetzigen Kaufes weiß ſie ſelbſt wohl am beſſen zu ſchätzen. Mit ein wenig Geſchick und Bedacht läßt ſich in der Mietwohnung für eine zweckmäßige Lagerung auch des Obſtes Rat ſchaffen. Die Kartoffel iſt weniger empfindlich; ſie überwintert gut, wenn ſte nur geſund und trocken in den gegen Froſt geſchützten Keller kommt, der aber auch nicht zu warm(Zentralheizungsanlage uſw.) ba darf, um das Keimtreiben möglichſt hintanzu⸗ halten. Das Obſt bedarf ſchon einer Behandlung. Wer die Sorten und die Zeitdauer ihrer Haltbarkeit nicht kennt, tut gut, ſich vom Verkäufer beraten zu laſſen. Vor allem iſt natürlich darauf zu achten, daß das zu lagernde Obſt am Baume ſeine völlige Reife erlangt hat. Zu früh geerntetes Obſt hält ſich weni⸗ ger gut und iſt auch im Geſchmack nicht vollwertig. Einwandfreie, nach Sorten getrennte Verpackung für den Verſand iſt zu fordern. Nach Ankunft muß das Obſt ſofort ausgepackt, ſortiert und möglichſt frei und luftig gelagert werden. Wenn nämlich das Obſt noch nicht vergärt hat und in der Verpackung durch den Gärprozeß feucht wird, neigt es leicht zur Fäulnis. Angefaulte, beſchädigte, mit Schorf behaftete uber wurmſtichige Früchte ſind auszuſortieren. und alsbald zu verbrauchen. Das Obſt kann getroſt und vorteilhaft noch einige Wochen frei und luftig liegen. Vor der endgültigen Lagerung iſt jede ein⸗ zelne Frucht nochmals auf ſeine einwandfreie Be⸗ ſchaffenheit nachzuſehen. Die Lagerung geſchieht am beſten auf Horden im kühlen, luftigen, vor allzu⸗ ſtarkem Zug geſchützten Keller— oder auch— zu⸗ mal wenn im Keller Ratten bemerkt werden— auf dem Speicher. In dieſem Falle nimmt man jedoch, der größeren Froſtgefahr wegen, vorteilhaft flache Kiſten, die mit Zeitungspapier ausgeſchlagen wer⸗ den. Hier hinein kommen dann die harten dauerhaf⸗ ſorgfältigeren ten Sorten, Schicht von Schicht und auch ſeitlich Frucht von Frucht durch Zeitungspapier getrennt. Backäpfel und andere weiche Wirtſchaftsäpfel halten ſich ohnehin nicht viel länger als bis Weihnachten. So aufbewahrt können ruhig einige Kältegrade in den Raum kommen, ſie ſchaden dem Obſt nichts. Bei größerer Kälte werden die Kiſten mit alten Tüchern. Teppichen uſw. zugedeckt. Hinſichtlich der Birnen iſt zu bemerken, daß bei eini⸗ gen Sorten die einzelnen Früchte ſo ziemlich gleich⸗ zeitig„gut“ werden und daher möglichſt ſchnell nach einander verbraucht werden müſſen; ſie bedürfen darum einer leichteren Zugänglichkeit und öfteren Kontrolle. In reicher Fülle wird uns jetzt aus den benachbarten Obſtbaugebieten gutes Wirtſchaftsobſt und beſtes Tafelobſt zum Kaufe angeboten. Wer Geld hat und ſparen will, der kaufe. r * Wiener Abend im Pfalzban Ludwigshafen. Der geſtern im Pfalzbau von Kapellmeiſter F. Wollner ver⸗ anſtaltete Wiener Abend zeigte die Kapelle auf der Höhe ihrer muſtikaltſchen Leiſtungsfähigkeit. Schon bei dem letzten Wohltätigkeitsfeſt errang ſich das Orcheſter durch ſeine vorzüglichen Darbietungen den Beifall aller Beſucher. Dies war auch geſtern abend wieder der Fall. Der Pfalz⸗ bau geht nun dazu über, jeweils Donnertags gute Muſik⸗ abende zu veranſtalten, denen auch das Theaterpublikum beiwohnen kann. Den Wünſchen der Gäſte entſprechend findet an dieſem Tage kein Tanz ſtatt. Der geſtrige erſte Verſuch war ein voller Erfolg. Die immer gern gehörten Wiener Tonſchöpfungen erfuhren eine prächtige Wleder⸗ gäbe, ſodaß ſich die Zuhörer mehrere Dreingaben erbaten. Aus dem Programm erwähnt ſeien„Wien bleibt Wien“ von Schrammel,„Geſchichten aus dem Wiener Wald“ von J. Strauß, der ſchneidige„Radetzky⸗Marſch“. Starken Bei⸗ fall errang ſich insbeſondere Benatzkys„Im weißen Rößl“ (Bühnenſchau). Von den Mitgliedern des Orcheſters er⸗ wies ſich einer als guter Sänger und ein anderer als Kylophonkünſtler. 8 Jeder einmal im Do 1! Großer Andrang zum Rieſenflugſchiff Die Linie 5 und 10 können ſich wirklich nicht über eine ſchlechte Frequenz beklagen: Jeder Mannheimer will doch das Do X einmal geſehen haben. Und wenn er das Fahrgeld nicht aufbringen kann, ſo be⸗ gibt er ſich perpedes an den Uferplatz am Rhein⸗ kaffee, wo das rieſigſte Flug boot der Welt, das ſelbſt den Amerikanern, die bekanntlich Super⸗ dimenſionen als alltägliche Dinge betrachten, größte Hochachtung abgenötigt hat. Da liegt er. nun ſtill, unbeweglich in der ſchma⸗ len Fahrrinne, der metallene, filbrig glänzende Vo⸗ gel, der Meere und Kontinente überquert hat und unter dem Kreuz des Südens wie unter dem Großen Bär zuhauſe iſt. Nur leise ſchlagen die Wellen gegen die mächtigen Schwimmer, die manchen Wogenprall erlebt haben. Vor den beiden Kaſſenhäuſern drängt ſich die Menge. Die Beamten haben alle Häude voll zu tun, um dem Verlangen nach Beſuchsbilletten nachzukommen. Hunderte ſind es, die ungeduldig der Abfertigung harren. Endlich iſt es ſoweit: Wir ſchieben uns vor⸗ wärts. Schritt für Schritt. Ueber den naſſen Sand. Ueber die Planken des hölzernen Stegs, der das Ufer mit dem Flugzeug verbindet. An liebens⸗ würdigen Schupos vorüber. Die weiten Tragflächen, die 6 Motorengehäuſe, die gigantiſche Gondel wer⸗ den mit Blicken betrachtet, in denen ſich Staunen mit Reſpekt vor dieſer Großleiſtung deutſcher Technik miſcht. „Das iſt ja ein richtiger Pullman⸗Zug“, ſchau mal dieſe bequemen Seſſel an und die Rauch⸗ tiſchchen...“, tuſchelt die kleine Brünette vor mir ihrem Freund ins Ohr. Und dieſer beeilt ſich, ihr mit fachmänniſchen Aufklärungen über das Boot zu dienen, die er in der NM. geleſen hat. Warum ſoll er nicht vor„ihr“ als Autorität in aviatiſchen Din⸗ gen erſcheinen? 955 Nachher,— als man ſich wieder im Straßenbahn⸗ wagen befindet, ſtellt man mit freudigem Stolz feſt, daß man zwiſchen wetterfeſten Do X⸗Mitglieder einge⸗ klemmt ſttzt, die eine kleine Entdeckungstour in das Stadtinnere unternehmen. Und dabei allerlei luſtiges Fliegerlatein vorbringen. Hoffentlich hat den von Wind und Regen und tropiſcher Sonne gebräunten Männern Mannheim ebenſo gut gefallen, wie den Bürgern das Flugboot. Denn Do X iſt zum Tagesgeſpräch unſerer Stadt geworden. Man iſt ſtolz darauf, es als Gaſt auf dem Rheinſtrom zu wiſſen. WI. Der erſte Tag: 4400 Beſucher Der erſte Beſichtigungstag brachte eine Ueber⸗ raſchung. Trotz des ſchlechten Wetters hatten ſich 4400 Perſonen eingefunden, die einen Rundgang durch das Schiff antraten. Die Hauptwelle der Beſucher kam zwiſchen zwei und drei Uhr, ſo daß man um dieſe Zeit anſtehen mußte, wenn man in das Flug⸗ ſchiff gelangen wollte. Mit vorrückender Tageszeit ließ dann der Beſucherſtrom etwas nach, ohne jedoch ganz abzureißen. Aber auch über die eigentliche Beſuchszeit hinaus vermochte Do. X noch die Maſſen anzulocken, zumal er im hellen Scheinwerferlicht und umgeben von den Lichterketten der Weg⸗Be⸗ leuchtungsanlage einen wirklich prächtigen Anblick bot. Die Mannheimer Straßenhändler, ſo⸗ weit ſie der Gilde der Brezelverkäufer und der Kaſtanienröſter angehören, haben zum großen Teil für ſechs Tage ihren Stammplatz aufgegeben und ſind nach dem Waldpark übergeſiedelt, wo offenbar ihr Geſchäft blüht. Jedenfalls an Zungenfertigkeit mangelt es weder dieſen Händlern, noch den Pyſt⸗ karten⸗, Führer⸗ und Anſtecknadelverkäufern. Weni⸗ ger gute Geſchäfte hat die Straßenbahn gemacht, die auch geſtern unbedenklich ſchon frühzeitig nach und nach die eingeſetzten Verdichtungswagen aus dem Verkehr ziehen konnte. Der Hauptbetrieb der Stra⸗ ßenbahn fiel begreiflicherweiſe zeitlich mit den An⸗ drangsſtunden zum Do X zuſammen, ohne zahlen⸗ mäßig in irgendeinem Verhältnis zum Do X- Beſuch zu ſtehen. . ͤ c ĩͤâVVꝓppppPf/ ²˙» · w 0b Sexualleben und Nervenleiden Vortrag von Chefarzt Dr. Oberdörffer Der in Mannheim bekannte Chefarzt des Sanatoriums Schloß Rheinburg, Dr. med. H. J. Oberdörffer be⸗ handelte vor einer zahlreichen und ſichtlich kntereſſierten Zuhörerſchaft das wichtigſte Gebtet der ganzen Menſch⸗ heitsentwicklung, ohne ſich in Einzelheiten zu verlieren“ oder ſich auf die im Thema geſtellten Probleme zu be⸗ ſchränken. Wichtig für jeden Menſchen iſt, daß er die Grundlagen der Entwicklung kennt und daß er weiß, daß alles Wachstum unſeres Körpers von der inneren Sekre⸗ tion des Drüſenſyſtems abhängt. Die Lehre der inneren Sekretton nimmt heute in der Heilkunde und in der ge⸗ ſamten Naturwiſſenſchaft eine ganz hervorragende Rolle ein, denn man hat erkannt, daß nicht nur das Gehirn und das ganze Nervenſyſtem durch die inneren Drüſenſekreten beſtändig geſpeiſt und angefeuert werden, ſondern daß auch aus den gleichen Quellen dem Blut Stoffe zugeführt wer⸗ den, die für Leben und Geſundheit von allergrößter Wich⸗ tigkeit ſind. Jede einzelne noch ſo kleine Drüſſe bildet ein Laboratorium für ſich und hat aus dem Blute die Stoffe hervorzubringen, die zur Förderung und Erhaltung des Lebens notwendig ſind. Verſagt einmal die eine oder die andere Drüſe, dann treten Ausfallserſchel⸗ nungen auf, die nicht an der Dritſe ſelbſt, ſondern an einem anderen Organ oder im ganzen Organismus zu Störungen führen. Alle Krankheiten und Wachstums⸗ ſtörungen, alle Hemmungen und geiſtige Abnormitäten, ja jeder Stimmungswechſel des Bedrücktſeins und der Le⸗ bensfreude können mit den innerſekretoriſchen Vor⸗ gängen der Drüſen in Einklang gebracht werden und die Zeit iſt nicht mehr fern, wo die Wiſſenſchaft den Nachweis bringen wird, daß letzten Endes alle Krankheiten Drüſen krankheiten ſind. Jede Behandlung muß deshalb mit einer ſyſtematiſchen Darmhygiene und vitaminbildenden Ernährung beginnen, um zu ermöglichen, daß unter Zuhilfenahme von Atem⸗ übungen und äußerer Behandlung eine vollkommene Re⸗ generation eintreten kann. Die Anregung des Drüſen⸗ ſyſtems von der äußeren Seite beſteht zunächſt in ciner Hauthygiene und in einer täglichen Körperpflege. Die wichtigſten Drüſen für das körperliche und geiſtige Gleich⸗ gewicht ſind die Schilddrüſen und die Keimdrüſen. Wenn es gelingt, die Wechſelwirkung dieſer beiden Drüſen zu voller Wirkſamkeit zu bringen oder zu veranlaſſen, daß durch eine allſeitig und mit Verſtändnis durchgeführte Regenerationskur die unſähig gewordenen Drüſen wieder die belebende Hormone bilden, dann wird jeder Menſch jugendliche Spannkraft und Elaſtizität beſitzen. Dieſen mit großer Sachkenntnis vorgetragenen und für den Laien ſehr leicht verſtändlichen Ausführungen folgte ein Film über Leben und Treiben auf Schloß Rheinburg. Eine Fragenbeantwortung beſchloß dieſen äußerſt anregend verlaufenen Abend, der am heutigen Donnerstag mit einem Spezialthema ſeine Fortſetzung findet. Apollo⸗Theater: Wir weiſen darauf hin, daß am Sonntag nachmittag durch die Kindervorſtellung„Der geſtiefelte Kater“(mit Geſang, Tanz und Ballett) im Apollo⸗Theater die Nachmittags vorſtellung„Das Land des Lächelns“ um.15 Uhr beginnt. Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde. Heute abend hält Privatdozent M. Hannemann von der Univerſität Frankfurt a. M. einen Lichtbilder⸗Vortrag über feine „Forſchungen und Erlebniſſe im Erdöl⸗ gebiet von Texas“. Der Vortrag findet in der Aula der Handels⸗Hochſchule, A 4, 1 ſtatt und iſt öffentlich und unentgeltlich zugänglich. g * Univerſum⸗Theater. Der Film„Sehnſucht 202“ mit Magda Schneider und Fritz Schulz hat großen Erfolg zu verzeichnen; allabendlich ein volles Haus, das begeiſtert und in heiterſter Stimmung dieſer Filmoperette zujubelt. Dazu eine ausgezeichnete Bühnenſchau, die in dieſer Auf⸗ machung und in dieſer hervorragenden Artiſtik in Mann⸗ heim noch nicht gezeigt wurde. Am Raſtatts Voranſchlag * Raſtatt, 26. Okt. Der ſtädtiſche Vo ra us ſchlag wurde dem Bürgerausſchuß vorgelegt. J ſeiner Etatrede gab der Oberbürgermeiſter eine ſach⸗ liche Begründung. Er hätte dies nicht zu tun brau⸗ chen, da der Stadtrat den Voranſchlag abgelehnt hatte und damit dem Oberbürgermeiſter die geſetz⸗ liche Handhabe gegeben war, den Etat in Vollzug zu ſetzen. Der Ausklang der Voranſchlagsberatung war von ſtarker Disharmonie getragen. Da der. Vor⸗ anſchlag keine Mehrheit fand, zog der Oberbürger⸗ meiſter die Vorlage zurück, um ſie erneut in ver⸗ änderter Faſſung dem Stadtrat zur Beratung zu unterbreiten. Der Voranſchlag zeigt einen unge⸗ deckten Fehlbetrag von 525 229 l. Die, Bürger⸗ ſteuer für 1933, die mit einem Vierteljahresbetrag noch für das Rechnungsjahr 1932 in Betracht kommt, iſt auf das ſechsfache erhöht worden. Nach dem Rechenſchaftsbericht auf 31. März 1931 ergibt ſich für die Stadt ein Reinvermögen von 4,1 Millionen. Großzügiges Arbeitsbeſchaffungsprogramm 4* Donaueſchingen, 26. Okt. Der Hauptpunkt der geſtrigen Bürgerausſchu 5 ü i tzung betraf die Arbeitsbeſchaffung durch Entwäſſerung des Donauriedes nach den Plänen des ſtaat⸗ lichen Kulturbauamtes. Durch dieſe Arbeit dürften etwa 70 Arbeitsdienſtwillige in einem ſogenannten offenen Lager für zwei Jahre Arbeit finden. Das Reich hat einen Zuſchuß von 54000/ zugeſtchert. 11000/ haben die Gemeinden Donaueſchingen, Pfohren, Hüfingen und Allmendshofen beizutragen. Ueber dieſen Punkt entſpann ſich eine ausgedehnte Debatte. Schließlich wurde die Vorlage mit 51 gegen 6 Stimmen bei 5 Enthaltungen angenommen. Fageshaleucled Freitag, 28. Oktober Nationaltheater:„Wallenſtein“ von Schiller, Miete F 6, Sondermiete F 3, Anfang 19 Uhr. 4 Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel des Kommerſängers Hans Gredinger in 27097 e Operette von ranz Lehär, Anfang 20 15 f a g 5 15— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. Alfreb Hackel, Berlin, über„Die Weltreligionen im Spiegel der ee 1. Hinduismus(Ab⸗ ilung IL-), Anfang 20.15 Uhr. 1 Planeta sint 515 Uhr Vorführung; 20.15 Uhr Goethes Farbenlehre, Vortrag für die Arbeitsgemeinſchaft. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt zur Weinleſe in die Pfolz mit Kelterei⸗ und Kellereibeſichti⸗ gung, ab 14 Uhr Parodeplatz. 5 Libelle: 16 Uhr Tonztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Cafaſb: Tonfilm⸗Schlager⸗Abend(Grit Malveen und ihre Odeon Kaff K t(Verlängerung) 5 deon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Pfel ban-Kaffer: 12 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Lichtſpiele: Scala⸗Theater:„Das Lied einer Nacht“. Glorta⸗Palaſt:„Die Herrin von Atlantis“. Alhambra⸗Theater:„Mata Hari“. Cap i „Der träumende Mund“, Roxy⸗ Theater: „Unheimliche Geſchichten“. Palaſt⸗Theat er: „Menſchen hinter Gittern“.— Schauburg:„Quick“.— Univerſum:„Sehnſucht 202“. Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante„Sondergus⸗ ſtellung:„Schattentheater und Puppenſpiel 5 Geöffnet werktags von 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags van 1117 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werkkags (mit Ausnahme Montags] von 10—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; gußerdem Dienstag, Mitfwoch, Donneestag u. Freitag, jew. von 19.90 21.80 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſaſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. EHI Neue Preise N.1.00 Der Fälscher Simonides Von Max Miller Der Verfaſſer der nachſtehenden ergötzlichen Ge⸗ ſchichte hat ſich als bedeutender Sprachforſcher einen Namen gemacht; er ſtorb in Oxford im Jahre 1900. Sein Vater war der unter dem Namen Griechen⸗ Müller bekannte Dichter, der auch Schuberts Müller⸗Lieder und deſſen Winterreiſe gedichtet hat. Es gibt eine Klaſſe von Bettlern— ſie würden zwar über dieſe Bezeichnung ſehr empört ſein— die mir viel zu ſchaffen gemacht haben. Das ſind feine Herren, die etwas zu verkaufen haben, und es aus gro⸗ ßer Gefälligkeit gerade demjenigen, mit dem ſie ſpre⸗ chen, verkaufen wollen. In Oxford haben dieſe Her⸗ ren gewöhnlich alte, wertvolle, einzig vorhandene Manuſkripte zu verkaufen. Ich hatte viel auf der Bibliothek zu Oxford zu arbeiten und war jahrelang täglich daſelbſt als Bibliothekar der brientaliſchen Abteilung; da machte ich auch merkwürdige Bekannt⸗ ſchaften. Nach einiger Zeit traute ich keinem Men⸗ ſchen mehr, der der Bibliothek ſeltene Manuſkripte oder einzig vorhandene Exemplare zum Kauf anbot. Meine Erfahrungen waren mannigfaltig und ſchmerzlich. Die intereſſanteſte war wohl der Be⸗ ſuch des berühmten Fälſchers Simoni⸗ des. Zum Glück war das Gerücht ſeines Ruhmes ſchon vor ihm zu uns gedrungen. Man hatte ſchon viel von ſeinen Taten und Untaten im Ausland ge⸗ hört, und dennoch kam er ganz unbefangen mit einer großen Kiſte voll griechiſcher Manuſkripte an. Ich hatte unſeren Bibliothekar ſchon gewarnt, und ihr erſtes pourparler war höchſt ergötzlich für den Un⸗ beteiligten. Simonides, der ſeinen Namen nicht etwa der Abſtammung vom Dichter Simonides dankte, ſondern ſo hieß, weil ſein Vorfahr ein Mann namens Simon geweſen war, redete den Bibliothekar halb altgriechiſch, halb modern⸗engliſch an. Er konnte beide Sprachen gleich gut. In ſeinem Weſen war er äu⸗ ßerſt gewandt. Der Bibliothekar war ebenſo verbind⸗ lich und unterzog einige der griechiſchen Manuſkripte einer eingehenden Prüfung. 5 „Dieſe ſind minderwerkig“, erklärte Simonides, ndert würden Sie „ſie ſind modern. Welchem Jahrhunde t würde ſie zuſchreiben?“ Der Bibliothekar ſchrieb ſie dreizehnten Jahrhundert zu, und Simonides ſt ganz damit überein. Er legte ein Manuſkript nach dem anderen vor, ſetzte die Zett ihrer Abfaſſung aber nicht über das elfte und zwölfte Jahrhundert hinaus] zialſchrift meiſt dunkelblau hervor feſt. So ging das Geſpräch ganz freundſchaftlich wei⸗ lesbar unter dem modernen griechiſchen Text. Da ter, bis er ein paar Bruchſtücke einer alten Handſchrift hervorholte, die nur einmal vorhanden ſei. Der Bibliothekar machte große Augen, prüfte, nicht ohne Humor, die Manuſkripte ſehr genau und legte einige beiſeite zu noch genauerer Unterſuchung. Nun wurde Simonides immer mitteilſamer und holte zuletzt einen wahren Schatz hervor.„Dies“, ſagte er,„gehört nirgends anders hein als in dieſe Bibliothek. Herr Bibliothekar, in welches Jahrhun⸗ dert verlegen Sie dieſes Manuſkript?“ Er lächelte überlegen und machte eine artige Verbeugung. Mr. Coxe blätterte in der Schrift, nahm eine ernſte Miene an und ſagte mit einem leiſen Augenblinzeln:„In die zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, mein Herr. Jetzt packen Sie nur Ihre Manuſkripte ein und apagel“ b Simonides tat, wie ihm geheißen wurde, und ver ließ das Gemach mit beleidigter Miene. Am nächſten Tage ſchrieb er einen griechiſchen Brief an den Bib⸗ liothekar, beklagte ſich bitterlich über das„Hebe dich fort“ und bot noch andere Manuſfkripte zur Einſicht an. Aber es war umſonſt; man hatte unterdeſſen zu viel von ihm gehört. Er war aber ein nicht unbedeuten⸗ der Mann, ein Gelehrter, der es zu großem Anſehen hätte bringen können, wenn er ſeinen Scharfſinn auf die Herausgabe ſtatt auf die Fälſchung von alten Manuſkripten verwandt hätte. Sein größtes Verdienſt war natürlich die Auf⸗ findung des griechiſchen Textes von der Geſchichte des alten Aegypten von Ura⸗ nis.“ Er war im Beſttz von zahlreichen griechiſchen Manuſkripten ſpäteren Datums. Vermutlich hatte er in den Klöſtern im Orient, wo er Abſatz für ſeine Ware fand, auch manches erworben, wir wollen lie⸗ ber nicht fragen, auf welche Weiſe. Er unterſuchte mehrere Manuſkripte chemiſch, um zu ſehen ob das Pergament, worauf ſie geſchrieben waren— nach mittelalterlicher Sitte— ſchon vorher benützt ge⸗ weſen war, und die alte Schrift entfernt worden war, um wieder verwendet zu werden bei Heiligen⸗ geſchichten oder anderen modernen Darſtellungen. Wenn das der Fall war, ſo kann das chemiſche Verfahren die alte Handſchrift ſehr klar wieder⸗ erſtellen, und er wußte, daß auf dieſe Art einige ganz alte, wertvolle griechiſche Texte wiederherge⸗ ſtellt worden waren. 8 853 Bei dieſem Verfahren tritt die w e Uni⸗ und wird völlig Simonides unglücklicherweiſe nicht viele derartige Palimpfeſte entdecken reſp. aufdecken konnte, kam ihm der Gedanke, daß er ja ſolchen Schatz ſelbſt an⸗ fertigen und teuer verkaufen könne. Aber auch das genügte ſeinen Anſprüchen noch nicht. Nun hätte er Zeilen des Neuen Teſtamentes mit erſchrek⸗ kenden Varianten zwiſchen den modernen griechi⸗ ſchen Text ſchreiben können. Das hätte die Ent⸗ deckung der Fälſchung viel ſchwieriger gemacht. Aber er hatte Größeres im Sinne. Er wußte, daß ein gewiſſer Uranios eine Geſchichte Aegyptens geſchrie⸗ ben hatte, die verlorengegangen iſt. Da entſchloß ſich Simonides, been auf altgriechiſch dieſe Geſchichte zu ſchreiben und für die des Uranibs auszugeben. Gründlich unterrichtet und ſchlau in ſeinem Fach, wählte er Bunſens„Aegypten“ und Lepſius“„Chro⸗ nologie“ zu Autoritäten, denen er unbedingt folgte. Nachdem er den griechiſchen Text glücklich abgefaßt hatte, ſchrieb er ihn mit dunkelblauer Tinte in den alten griechiſchen Uniziallettern zwiſchen die Buch⸗ ſtaben eines griechiſchen Manuſkriptes aus dem zwölften Jahrhundert nach Chriſti Geburt. Wer da weiß, wie winzig die Buchſtaben in einem ſolchen Manufkript ſind, kann die mühevolle Arbeit ermeſſen, unter und zwiſchen die Zeilen die angeblich alte Handſchrift des Uranios hineinzuklemmen, ſo daß die blaues Tinte an keiner Stelle in die kleinen, echten griechiſchen Buchſtaben lief. Ein einziges Verſehen hätte ſeinen Plan zunichte gemacht. Auch ſind die Altertumsforſcher heute ſo bewandert in den ge⸗ ringen Abweichungen, welche die griechiſchen Lettern von einem Jahrhundert zum andern erlitten, daß das kleinſte Verſehen in den Unizlallettern ſelbſt die Fälſchung ſofort verraten haben würde! Als Simonides ſein Meiſterwerk vollendet hatte, bot er es kühnlich dem höchſten Gerichtshof, der Königlichen Aka demie der Wiſſen⸗ ſchaften zu Berlin, zum Kaufe an. Die erſten Chemiker ſeiner Zeit unterſuchten es mikroſkopiſch und konnten nichts Fehlerhaftes darin finden. Der große Aegyptologe Lepſius las den ganzen Text und hielt eine Fäkſchung für ausge⸗ ſchloſſen, weil niemand ſonſt als Uranios die Namen der alten ägyptiſchen Könige und die richtige Zeitangabe der einzelnen Dynaſtien ſo gewußt haben könnte, die genau mit ſeinen Berechnungen überein⸗ 1 1 i — gaben aus Lepſius' Büchern haben könne, kam nie⸗ mand in den Sinn. entſtand eine große Aufregung, und trotz des unerhörten Preiſes, den Simonides forderte, über⸗ redete Bunſen den König Friedrich Wil⸗ helm IV., ihn zu bezahlen und Berlin dieſen un⸗ vergleichlichen Schatz zu ſichern. 8 Der berühmte griechiſche Gelehrte Dindorf war von Simonſbes mit der Herausgabe des Textes be⸗ traut worden, und dieſer ließ die erſten Stücke in Oxford erſcheinen. Gleichzeitig gingen den deutſchen Autoritäten beunruhigende Nachrichten über Simonides zu, und bei nochmaliger Prüfung des Manuſkriptes ergaben ſich Ungenauigkei⸗ ten in dem Unizialbuchſtaben M: und endlich fand man unter dem Mikroſkop auch eine kleine Stelle, wo die blaue Tinte doch in den modernen griechiſchen Text gelaufen war. Nun konnte kein Zweifel mehr darüber beſtehen, daß das ganze Ma⸗ nuſkript eine Fälſchung ſei. Aber ein Teil da⸗ von war ſchon gedruckt. Es gelang mir eben noch, ſechs Exemplare von Dindorfs Broſchüre zu erwerben, ehe Typen und Schrift vernichtet werden mußten. Sie gehören zu dem Seltenſten, was meine Bibliothek aufweiſt. Als ich mein Exemplar vornahm, las ich auf der erſten Seite Kat'emen idean; das ſollte heißen„nach mei⸗ ner Idee“. Ich ging damit ſchnurſtracks zu Dr. Scott, einer griechiſchen Autorität erſten Ranges. Ich fragte ihn, ob er dieſe Wendung vor dem fünf⸗ zehnten Jahrhundert nach Ehriſtus für möglich halte. Er nahm den Stephanus zur Hand und gab⸗ nach langem Nachſchlagen und Ueberlegen zu, daß ein ſolcher Ausdruck ſicherlich nicht guz klaſſiſch ſei. Natürlich hatte Simonides alles Geld zurückzuzah⸗ len und wurde mit Gefängnis beſtraft und ließ ſich nie wieder in europäiſchen Bibliotheken blicken. In England gibt es aber in öffentlichen und pripaten Bibliotheken Fälſchungen von ihm; dar⸗ unter Bildniſſe der Jungfrau Maria und mehrerer Apoſtel, die Lukas gemalt haben ſoll. ein Exemplar des Homer mit einer Widmung von Perikles an den Tyrannen von Syrakus andere griechiſche Ma⸗ nuſkripte auf Menſchenhaut geſchrieben u. a. Seine Fälſchung des Uranios war ein ſolches Meiſterſtück, daß man ihm 2000 Mark dafür bot; er gab es aber ö enau mi in⸗ nicht her. Ich habe nie erfahren, was ſchließli ſtimmten. Der Gedanke, daß Simonides ſeine An⸗ daraus geworden iſt. i e Im Lager der Aegyptologen . . 4 — Freitag, 28. Oktober 1932 Neue Wraunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 503 Süddeutſchlands Fußball-Punktekämpfe 36 Verbandsſpiele am 30. Oktober Der letzte Oktoberſonntag bringt auf den ſüddeutſchen Fußballfeldern 36 Verbanosſpiele. In den Gruppen Main. Heſſen, Württemberg und Rhein ſind alle Mann⸗ ſchaften beſchäftigt, während in den übrigen vier Gruppen jeweils nur vier Spiele ſtattfinden. zeichnet in einzelnen Gruppen recht reizvolle Spiele, von deren Ausgang für die weitere Geſtaltung der Tabellen recht viel abhängt. In der Gruppe Rhein muß der Tabellenführer und Meiſter SV Waldhof nach Friedrichsfeld. Die Waldhöfer werden gut tun, den Gegner nicht zu unter⸗ ſchätzen. Sie ſollten aber bei entſprechendem Einſatz ihres ganzen Könnens ſicherer Sieger bleiben. Amicitia Viernheim hat den VfR Mannheim zu Gaſt, der ſich in den letzten Spielen ſehr ſchön nach vorn geſchafft hat, Viernheim muß ſich in dieſem Spiel ſchon gewaltig onſtrengen, wenn es gewinnen will. P hönix Lud ⸗ wigshafen wird ſich auch von Man u heim 08 kaum einen Punkt abnehmen laſſen, ſo daß die Spitzengruppe zu⸗ fſammen bleiben wird, zumal auch Neckarau zu Hauſe gegen Sandhofen ſiegen ſollte. Daß der VfR Kai⸗ ſerslautern in Mundenheim zu ſeinen erſten Punkten kommen wird, iſt nicht anzunehmen. In der Gruppe Saar wird der Meiſter F K Pirma⸗ ſens an dieſem Sonntag noch nicht wieder zur Spitze auf⸗ rücken, da der augenblickliche Tabellenführer F C Kai⸗ ſerslautern zu Hauſe gegen Neunkirchen ſicher gewinnen wird. Pirmaſens hal zu Hauſe in den S W 05 Saarbrücken, dem letzten der Tabelle, einen Gegner, gegen den wohl eine Ueberraſchung ausgeſchloſſen iſt. In den beiden übrigen Spielen der Grappe konn man mit Siegen der Platzvereine rechnen. JF V Saar brücken wird zu Hauſe mit Trier fertig werden und Idar ſollte auch dem SV Völklingen mindeſtens einen Punkt abnehmen. In der Gruppe Main hat der Tabellenführer J S V Frankfurt die Germanen aus Bieber zu Gaſt. Nach⸗ dem FSV ſeit Jahren erſtmals im Vorſpiel in Bieber ſieg⸗ reich war, wird er wohl auch das Rückſpiel für ſich ent⸗ ſcheiden können! Eintracht ſteht bei Union Nie⸗ der rad vor keiner leichten Aufgabe. Schon in früheren Jahren tat ſich Eintracht in Niederrad immer ſchwer, ſo daß auch diesmal ein Punktverluſt keine Ueberraſchung be⸗ deutet. Vor einem ſicheren Siege ſtehen Kickers Offen⸗ bach, die auf eigenem Platze Hanau 93 zu Gaſt haben. JIſenburg ſollte zu Hauſe gegen Friedberg ſicher gewinnen, während der Kampf Rotweiß— Sport⸗ freunde offen iſt. In der Gruppe Heſſen tritt der eigentliche Tabellen⸗ führer F S V Mainz 05 zu Haufe gegen Wormatia Worms an, die ebenfalls an der Spitze ſteht. Für die Wormſer wird dies ein ſehr ſchwerer Gang. Man wird wohl mit einem knappen Siege der Mainzer rechnen müſſen. Alemannia⸗Olympia Worms dürfte ſeine führende Poſition halten, da der S V Wiesbaden, obwohl weſentlich beſſer geworden, kaum in der Lage ſein wird, die Vereinigten in Worms zu ſchlagen. Die beiden Tabellenletzter Lorſch und Urberach ſpielen zu Hauſe und können unter Umſtänden Punkterfolge erringen, die ihnen aber kaum etwas nützen werden. Mom bach dürfte auf eigenem Platze gegen Langen ſicher ſiegen. In der Gruppe Nordbayern ſtehen die beiden Tabellen⸗ führer vor keinen ſchweren Aufgaben. Der„Klub“ wird ich kaum Sorgen machen, daß er ſeine verluſtpunktloſe Führerſtellung zu Hauſe gegen die Würzburger Kickers verliert. Auch die Fürther, die neuerdings wieder recht überzeugend ſpielen, ſollten im Ronhof gegen den AS V Nürnberg gewinnen können. Erlangen hat keine Ausſichten, zu ſeinen erſten Punkten zu kommen. da Schweinfurt auf eigenem Platze ſehr ſchwer zu be⸗ zwingen iſt, was am Sonntag erſt der 1. FE Nürnberg erfuhr. Würzburg 04 und Bayre u th ſind ungefähr gleichwertige Gegner, ſo daß hier der eigene Platz die Ent⸗ ſcheidung bringen kann. 0 8 N In der Gruppe Südbayern befindet ſich der deutſche Mei⸗ ſter Bayern München auf Reiſen. Mit ihm pauſtert Teutonia München. Ein ſchweres Spiel haben in München die 1860er zu beſtehen. Sie empfangen den Ulmer FV 94, der zurzeit den dritten Platz mit zwei Punkten hinter 1860 hält. Nach den letztſonntäglichen Lei⸗ ſtungen beider Mannſchaften darf man ein ganz großes Spiel erwarten. Die Ausſichten für dieſen Kampf ſind vollkommen offen. Ein Unentſchieden würde genau ſo wenig überraſchen wie ein Sieg der einen oder anderen Parte. Jahn Regensburg iſt augenblicklich in ſchwacher Form und wird ſich ohne Jakob in München gegen den DoS W anſtrengen müſſen. Offen erſcheint der Kampf zwiſchen S V Ulm und Wacker München in Ulm. In der Gruppe Württemberg ſtehen die beiden Erſten vor verhältnismäßig ſchweren Aufgaben. Die leichteſte davon haben die Stuttgarter Kickers zu erfüllen, die zu Hauſe gegen Feuer bach antreten müſſen. Man rechnet zwar mit einem Siege der Kickers; dieſer iſt aber keineswegs ſicher. Schwerer hat es der Vf B Stutt⸗ gart, der nach Böckingen muß. Ein Punktverluſt der beiden Erſten käme dem F C Pforzheim ſehr gelegen, der in Eßlingen ſicher ſiegen dürfte. Gegen Birken⸗ feld dürfte Germania Brötzingen trotz ihrer Un⸗ berechenbarkeit zum Siege kommen: ebenſo erwarten wir den Stuttgarter SC gegen Gmünd als Sieger. Die Gruppe Baden verzeichnet wieder nur vier Spiele. Der Karlsruher ußballverein muß beim Freiburger F C mit der Möglichkeit eines Punktver⸗ luſtes rechnen, die ihm allerdings die Spitze nicht koſten Das Programm ver⸗ auf dem idealen, kann, denn Phönix iſt immerhin drei Punkte zurück. Außer⸗ dem hat Phönix gegen den VfB Karlsruhe ſelbſt ein ſehr ſchweres Spiel, das noch nicht gewonnen iſt. Ein Sieg des Bf würde ihm den zweiten Platz bringen. Sehr fraglich iſt, ob der FV Offenburg trotz ſeines beſſeren Tabellenſtandes ohne Verluſtpunkt aus Mühlburg kommt. Schramberg erwarten wir gegen Franko⸗ nia Karlsruhe als Sieger. 5 Oeſterreichs Tennis-Rangliſte Zuſommen mit der deutſchen iſt auch die öſterreichiſche Tennis⸗Rangliſte erſchtenen. Im Gegenſatz zu den deut⸗ ſchen Zenſoren ſind aber ihre Wiener Kollegen dem Grund⸗ ſotz treu geblieben, keine Gruppen von Spielern mit gleicher Spielſtärke zu bilden. Bei den Herren haben ſich jüngere Kräfte nach vorn geſchoben. Bei den Damen wurden die vorjährigen Spitzenſpielerinnen, Frau Erna Redlich und Frau Lilly Elliſon mangels genügender Ergebniſſe nicht berückſichtigt. Bei der nachſtehend aufgeführten Liſte zeigen die Zahlen in Klammern den Rang des Vorjahres an. Herren: 1. F. Matejka(); 2. H. Artens(); 3. H. Kinzel(); 4. H. Eifermann(); 5. Graf Bawarowſki(10); 6. M. Haberl(); 7. W. Winterſtein(); 8. W. Broſch(); 9. H. Decker() 10. P. Wiedmann(J.— Damen: 1. H. Eiſenmenger(): 2. L. Herbſt(); 3. T. Wolf(): 4. B. Binzer(); 5. R. Kraus(10); 6. H. Helmer(); 7. L. Soukup(); 8. Frau Zorpnek(—); 9. G. Grünberger (—: 10. Natter(—). Deutſchlands Länderkampf-Tabelle im Boxen Der bevorſtehende Amateur⸗Boxländerkompf gegen Polen in der Dortmunder Weſtfalenhalle iſt der 30., den eine deutſche Nationalmannſchaft austrägt. Zu die⸗ ſem Länderkampf⸗Jubiläum erſcheint es angebracht, einmal die bisherigen Leiſtungen unſerer Internationalen zu be⸗ trachten. Die Bilanz ſchließt mit einem überaus er⸗ freulichen Ergebnis ab, denn von den insgeſamt 29 Begegnungen wurden nicht weniger als 22 gewonnen, nur vier gingen verloren, drei endeten unentſchieden, wie aus der nachfolgenden Aufſtellung hervorgeht: Gegner Kämpfe gew. unent. verl. Einzelergebniſſe Dänemark 7 4 1:48 Norwegen 3 3—— 32:16 Polen e 2— 1 26:22 Ungarn 3 2— 1 27:17 Amerika 2 1 1— 1814 Italien 2 2—— 24:8 Oeſterreich 2 2—— 2575 Schweden 2 1— 1 16:15 Schweiz 2 2—— 2824 Frankreich 1 1—— 12:4 Spanien 85 1— 1571 Irland 1 1—— 14:2 29 22 9 4 301:157 Handball-Gedächtnisſpiele der Turner Dem Schöpfer des Handballſpiels, Max Heiſer, hat im vergangenen Jahr die Deutſche Turnerſchaft den letzten Oktober⸗Sonntag durch beſondere Gedächtnisſpiele gewid⸗ met. Auch in dieſem Jahre wieder führt die Badiſche Turnerſchaft dieſe Gedächtnisſpiele durch, weshalb der 30, Oktober in allen badiſchen Turngauen von Meiſter⸗ ſchaftsſpielen frei iſt. Es treten ſich teils kombinierte Mannſchaften innerhalb der Gaue, teilweiſe auch die Mannſchaften verſchiedener Gaue gegenüber. Gleichzeitig werden die Ueberſchüſſe aus dieſen Spielen der Unfall⸗ Unterſtützungskaſſe des Badiſchen Turnkreiſes zugeführt. Soweit bekannt iſt, ſpielt der Badiſche Neckar⸗Gau in Leutershauſen, Ziegelhauſen, Nußloch und Edingen, der Mannheimer Turngau in Hockenheim und Neckarau. Der Karlsruher und Pforzheimer Turngau in den Stadtbezir⸗ ken, der Murgtal⸗Gau in Forbach, der Breisgau weilt mit ſeiner Gaumannſchaft in Lörrach beim Markgräfler Gau und führt außerdem ein Spiel in Köndringen durch. Die⸗ ſer Gedächtnisſpieltag wird zweifelsohne für die Mann⸗ ſchaften eine willkommene Pauſe in den Meiſterſchafts⸗ ſpielen bringen. Max⸗Heiſer⸗Spiele im Mannheimer Gau Der Mannheimer Turngau hat für ſeine Spiele die Plätze von Tod Hockenheim und Jahn Neckarau vorgeſehen. In Hockenheim trifft ſich eine kombinierte Mannſchaft von Ty Hockenheim, Tgde Ketſch, Germania Neulußheim, mit einer Kombination von Tod Hockenheim, Germania Rei⸗ lingen und Oftersheim. Der Jahn⸗Platz in Neckarau ſieht zunächſt ein Spiel zwiſchen einer Kombination von Tg Rheinau, ſowie Ty 46 gegen Jahn Neckarau, Tu Schwetzin⸗ gen, Tbd Germania und Ty Friedrichsfeld. Dann treten ſich noch kombiniert gegenüber Ty Waldhof, Tv. Sand⸗ hofen, Tgde Käfertal auf der einen Seite und Hockenheim, Badenia Feudenheim, Ty Viernheim auf der anderen Seite. Gr. Der Deutſche Olympiſche Ausſchuß Beſichtigung der Regattaſtrecke in Grünau Der Deutſche Olympiſche Ausſchuß nimmt es mit ſei⸗ nen Vorbereitungen zu den XI. Olympiſchen Spielen in Berlin ſehr ernſt. Am Donnerstag ſchon fand auf dem Gelände des Berliner Regatta⸗Vereins eine Beſprechung ſtatt, die ſich mit der Eignung der Anlagen für die Olympia⸗ Regatta 1936 beſchäftigte. Außer den Herren des Berliner Regatta⸗Vereins waren Dr. Carl Diem und vom Ruder⸗ Verbands⸗Ausſchuß Reg.⸗Präſtdent Pau li und Maak daran beteiligt. Uebereinſtimmend wurde betont, daß eine andere Regattaſtrecke als die Grünauer nicht in Frage komme. Soweit es ſich um techniſche Fragen handelte, konnte die Beſprechung nur ganz unverbindlich ſein. Ge⸗ plant iſt, die Zuſchauerräume bis an die Grenze des alten Bootshauſes auszudehnen, das damit dem eigentlichen Regattabetrieb entzogen wird. Die Strecke ſoll durch Zillen auf den letzten 500 bis 800 Metern geſchützt werden. Die Zillen dienen zum Teil als Zuſchauertribünen. Weitere Hubertusjagd des Reitervereins Mannheim Seit 4 Wochen werden vom Reiterverein Mannheim wieder allſonntäglich Reitjagden zur Ausbildung im Ge⸗ ländereiten veranſtaltet. Den Höhepunkt bedeutet„St. Hu⸗ bertus“, der Namenstag des Jagd⸗Schutzpatrons. Dieſen würdig zu begehen, iſt nichts geeigneter als eine ſchöne Jagd zu reiten. Um auch ſolchen Freunden des Pferdes und des Reitſports, die die Jagd nicht im Sattel mit⸗ machen können, Gelegenheit zu geben, dieſe in ihrem gan⸗ zen Verlauf zu verfolgen, wird gerade die Hubertusjagd ſehr überſichtlichen Mannheimer Reunplatz abgehalten und zwar am nächſten Sonntag (80. Oktober) vormittags. In entgegenkommender Weiſe hat auch dies Jahr wieder der Badiſche Rennverein Mann⸗ heim dem Reiterverein die„Flachbahn“ zur Verfügung geſtellt, die durch Aufſtellen von Sprüngen in eine Hin⸗ dernisbahn umgewandelt wird. Da die Spielwieſen des Golf⸗Elubs den ganzen inneren Raum des Rennplatzes einnehmen, muß von Schleifen und Diagonalen für die Jagdbahn abgeſehen werden. Den Zuſchauern iſt es er⸗ möglicht, von der Tribüne aus die ganze Jagd zu über⸗ ſehen. Die Hubertusjagd zerfällt in die eigentliche Jagd über einen Kurs von 3 500 Meter, an der alle er⸗ ſchienenen Reiter teilnehmen, und den„Auslauf“, d. h. ein kurzes Flachrennen für die ſchnellſten Pferde. Die eigentliche Jagd iſt eine Prüfung der Pferde auf Aus⸗ dauer und geſchicktes Ueberwinden der Hinderniſſe, der Auslauf dagegen zeigt die Qualität der Pferde im Hinblick auf ihre Schnelligkeit. Bei der Jagd reitet der Geſchäfts⸗ führer des Vereins, Major a. D. Job ſt, als„Fuchs“ voraus, ihm folgt auf etwa 20 Pferdelängen das„Jagd⸗ feld“ unter Führung des an einer weißen Armbinde kenntlichen„Jagdherrn“. Es geht über Hürden, weiße Ricks, Schafpferche u. a. m. Die Jagd findet ihr Ende (Halali) vor der Tribüne. Dann reiten die Bewerber des Auslaufs zu ihrem Start in der Nähe der Riedbahn⸗ brücke. Dort entläßt ſie die rote Flagge des Starters und nun geht es im Renntempo bis zum Zielrichterhäuschen. Der Sieger und die 4 hinter ihm das Ziel paſſierenden Reiter werden mit ſchönen Ehrenpreiſen bedacht. Deulſche Ringer⸗Erfolge im Ausland Die nordiſche Ringkampf⸗Saſſon iſt jetzt in vollem Gange. Viel begehrt ſind beſonders die Deutſchen, von denen bei faſt allen Veranſtaltungen dieſer oder jener mit gutem Erfolge an den Start geht. In Es kilſtun a hätte der Münchner GEhrl einen großen Sieg zu verzeich⸗ nen. Nachdem er feine drei Vorkämpfe durchweg ſehr ſchnell gewonnen hatte, traf er in der Entſchetdung auf den ſchwediſchen Olympiaſieger Thuveſſon, den er zur großen Ueberraſchung der Zuſchauer ſchon nach 1 Min, 40 Sek. auf die Schultern legte, Der deutſche Leichtgewichtler Sperling ⸗ Dortmund nahm an einem Ringkampf⸗Turnier in Arnheim teil, wo er alle Kämpfe zu ſeinen Gunſten entſchied und mit ſeinem großen Können allgemeine Bewunderung bei den Hollän⸗ dern hervorrief. Sperling warf den holländiſchen Meiſter Rep in drei und den belgiſchen Titelträger Lelemand in ſechs Minuten. Nur mit dem Meiſter Frankreichs, Tho⸗ mas, mußte er über die volle Diſtanz gehen, wurde aber ſicherer Punktſieger. Weitere Auslands⸗Starts Neben Ehrl und Földeak wird bei dem am kommenden Sonntag und Dienstag in Stockholm ſtattfindenden Turnier auch der Nürnberger Schwergewichtler Horn fiſcher auf die Matte gehen, der ſich den Schweden durch ſeinen Sieg über den früheren deutſchen Meiſter Gehring empfohlen hat. Die beiden ausgezeichneten Ringer Möchel und Ne⸗ meth vom AC. 92 Köln⸗Mülheim haben eine Einladung nach Dänemark erhalten und werden ſich am 5. Dezember an internationalen Kämpfen in Aalborg beteiligen. Sitzplätze werden vor der jetzigen Tribüne, auf dem Waſſer und vor dem Bootshauſe geſchaffen. Anſtelle der Bootsſchuppen wird vorausſichtlich ein größeres Boots⸗ haus zur Unterbringung der Boote erbaut werden müſſen. Die erforderlichen Baukoſten werden bei der vom Deut⸗ ſchen Reichsausſchuß jetzt zu machenden Geſamtaufſtellung zu berückſitigen ſein. IV. Olympiſche Winterſpiele Erweiterung des ſkiſportlichen Programms Die bedeutendſten ſportlichen Prüfungen innerhalb det Olympiſchen Winterſpiele ſind zweifellos die Skiwetz⸗ bewerbe. In der bisherigen kurzen Geſchichte der Olym⸗ piſchen Winterſpiele iſt man jedoch von dem ſeit Jahrzehn⸗ ten bei Großveranſtaltungen üblichen Standard⸗Programm, beſtehend aus Langlauf, Dauerlauf, Springen und Kom⸗ bination, nicht abgewichen. Viel zu lange hat es gedauert, ehe der Slalom, der Abfahrts lauf und der Staf⸗ fellauf internationale Anerkennung fanden. Dabei haben die vielen Veranſtaltungen der letzten Jahre ein⸗ daß gerade Abfahrt und Slalom hochwer⸗ die an Lauftechnik, Mut, die denkbar höchſten An⸗ deutig gezeigt, tige ſportliche Prüfungen ſind, Entſchloſſenheit und Gewandtheit forderungen ſtellen. Nachdem das Programm der nächſtjährigen FiS.⸗Ren⸗ nen in Innsbruck erſtmalig auch Staffellauf, Abfahrt und Slalom enthält, wird man die Beſtrebungen außerordent⸗ lich begrüßen, die eine Erweiterung des Programms der IV. Olympiſchen Winterſpiele, die bekanntlich Deutſch⸗ land auszurichten hat, zum Ziele haben. Die Aufnahme von Slalom und Abfahrtslauf gibt gleichzeitig auch Ge⸗ legenheit, den in dieſen Uebungen hoch entwickelten Ski⸗ ſport der Damen innerhalb eines Winter⸗Olympias zu Wort kommen zu laſſen. Die IV. Olympiſchen Winter⸗ ſpiele würden damit eine weitere, überaus intereſſante Note erhalten. Anläßlich der§JS⸗Rennen in Innsbruck wird der Vorſtand des Internationalen Ski⸗Verbandes Gelegenheit nehmen, ſich mit dieſen Dingen zu befaſſen. Pferdeſport Strausberg(27. Oktober) 1. H. von Treskow⸗Jagdrennen. 1500 1. 3400 Meter: 1. Heinz Stahls Meermäcchen(W. Wolff); 2. Liliput; 8. Markolf. Toto: 28; Platz: 16, 13. Ferner: Sternkunde. 2. Capt. Joe⸗Flachrennen. Ausgleich 8. Ehrpr. und 1500 Mark. 1500 Meter: 1. A. Daubs Gala(Stein); 2. Rhap⸗ ſodie; 3. Richtfeſt. Toto: 75, Platz: 19, 18, 13. Ferner: Eldon, Piſtole, ADR. Fidelia, Stallibeling, Lyſander, Flapper, Palaſtwache. 3. F. von Schmidt⸗Pauli⸗Jagdreunen. Ausgleich 3. 1500 Mark. 3200 Meter: 1. W. F. Peters St. Georg(Peters); 2. Heinfried und Tramonto totes Rennen; 4. Elvira. Toto: 34; Platz: 17, 24, 20, 54. Ferner: Eiſaine, Kili, Comteſſe Iſola. Diedrich, Die Deutſche, Matador, Paron Peres, Blauer Vogel, Flavig, Terna, 4. Oehlſchläger⸗Flachrennen. Lehrlingsreiten 1500 l. 1800 Meter: 1. Heinz Stahls Garde(Hentſchel): 2. Me⸗ lodei; 3. Achmed, Roſe of Jerſche. Toto: 257; Platz: N, 12, 14. Ferner: Onkel Karl, Euſtioa, Conſtantin, Han⸗ ſtein. Go ahead, Moira, Piano, Rhodeſia, Beta. 5. Spiekermann⸗Jagd rennen. 1500. 3500 Meter: 1. H. Stahls Simplars(W. Wolff]; 2. Monday; 3. Grimouchou. Toto: 22; Platz: 14, 14. Ferner: Delphin, Rote Nelke. 6. S. Alfr. v. Oppenheim⸗Flachrenneu. Zweijährige. 1500 Mark. 1250 Meter: 1. Horaleks Goldraute(Vinzenz); 2. Freiin; 3. Carita. Toto: 44 Platz: 18, 35 46. Ferner: Joujou, Demut, Ithaka, Hagebutte. 7. Graf Henckel⸗Jagdreunen. Dreijährige. 1500 Mark. 3000 Meter: 1. Dyhrs Collie(Florian); 2. Prunella; 3. Frag Papa. Toto: 112; Platz: 40, 65. Ferner: Lillith, Faunus, Feme. 8. G. v. Bleichröder⸗Flachrennen. Ausgleich 3. 1500. 2400 Meter: 1. Hans Müllers Steinfeld(Ludwig): 2. Golo; 3. Huri. Toto: 66; Platz: 25, 16, 21. Ferner: Chinafeuer, Donatello, Henvill, Poreius, Ihering. Sdhöffengericht eudwigshofen Ungetreue Monatsfrau Wegen fortgeſetzten Vergehens des teils ſchweren, teils leichten Diebſtahls wurde die 35jährige Monats⸗ frau Helene W. aus Ludwigshafen vom Amtsgericht zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagte war im Frühjahr bei einem Chemiker in Ludwigshafen beſchäftigt und entwendete aus ver⸗ ſchloſſenen Behältern, zu denen ſie ſich mit einem Nachſchlüſſel Zugang verſchaffte, nach und nach 280 l/. Bei einer von der Kriminalpolizei vorgenommenen Hausſuchung wurde zwar das Geld nicht gefunden, aber eine goldene Damenarmbanduhr, die den Schwiegereltern ihres Arbeitgebers gehört, bei denen ſie ebenfalls gelegentlich beſchäftigt war. Frau W. behauptete in allen Fällen unſchuldig zu ſein, wurde jedoch durch die Beweisaufnahme überführt. Briefkaſten A. B. 12. Sie müſſen die 155 Abgabe für Unterver⸗ mietung bezahlen. 9 R 91. Sie können vom 15. des Monats auf den 1. oder vom 1. eines Monats zum nächſten 1. kündigen. n Sport- modell qus breiun Rindbox Kröftiger, schwarz. Snefel, Sr. N05 gedoppeſt . Freitag, 28. Oktober 1932 Aus Baden Aufgeklärte Fahrraddiebſtähle * Heidelberg, 28. Okt. Feſtgenommen wurde ein Hilfsarbeiter aus Kirchheim, der 18 Fahr⸗ räder entwendet hatte. Der größte Teil der Fahrräder konnte wieder beigebracht werden. Errichtung von 50 Kleingärten * Schwetzingen, 28. Okt. Der Stadtverwaltung iſt es durch längere Verhandlungen gelungen, von der Beſitzerin des Geländes der früheren Kunſtſeide⸗ fabrik Zuſage auf 20jährige koſtenloſe Nutzung des früher überbauten Teiles des Geländes zu erhalten. Dieſe Fläche, etwa 25 000 Quadratmeter groß, ſoll im Wege des freiwilligen Arbeits⸗ dienſtes urbar gemacht und in etwa 50 Klein⸗ gärten aufgeteilt werden. Das auf 5400 Tage⸗ werke veranſchlagte Projekt kann 60 Arbeitsdtenſt⸗ willigen bei 36ſtündiger Arbeit etwa 20 Wochen Be⸗ ſchäftigung geben. Die 6000 /, die das Projekt etwa erfordert, ſollen durch Einſparungen bei anderen vorgeſehenen Fürſorgearbeiten gedeckt werden, wäh⸗ rend zur Finanzierung der geplanten 50 Kleingärten — 75 pro Garten— Darlehens mittel auf⸗ genommen werden ſollen, die das Reich zinslos zur Verfügung ſtellt. Hochwaſſer * Karlsruhe, 27. Okt. Infolge der ſtarken Regen⸗ fälle trat ſüdöſtlich von Rüppurr die Alb über thre Ufer, überſchwemmte die Vorgär⸗ ten und drang in die Keller ein. Die Berufs⸗ feuerwehr hatte mehrere Stunden Arbeit, um das Waſſer wieder aus den Kellern herauszupumpen. Die Höhe des Schadens ſteht noch nicht feſt. Wegen Totſchlags vor dem Schwurgericht * Offenburg, 27. Okt. Eine ſchwierige Entſchei⸗ dung hatte das Schwurgericht Offenburg in ſeiner ſich geſtern bis in die ſpäten Nachtſtunden hinziehenden letzten Sitzung zu fällen. Der verheiratete Landwirt Leonhard Böhlert von Mösbach(Amt Bühl) hatte am Sonntag, 7. Auguſt, auf offener Straße den Landwirt Lemminger von Mösbach erſchoſſen und mußte ſich nunmehr wegen Totſchlags verant⸗ worten. Es gelang in der Verhandlung vor dem Schwurgericht nicht, den Verlauf des verhängnis⸗ vollen Wortwechſels zu klären. Das Gericht erkannte nach 2K ſtündiger Urteils⸗ beratung auf ſechs Monate Gefängnis wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode, außerdem auf 50/ Geldſtrafe wegen unerlaubten Waffen⸗ beſitzes. Die Unterſuchungshaft wird in voller Höhe angerechnet. Brand Thiergarten(Amt Oberkirch), 27. Okt. Am Mittwoch früh brach im Stallgebäude des Fürſtl. Fürſtenbergiſchen Hofgutes beim Pächter Käppeler Feuer aus. Etwa 40 Stück Großvieh konnten noch rechtzeitig gerettet werden. Das im Gebäude liegende Heu und die Maſchinen wurden ein Raub der Flammen. Das Wohnhaus und ein zweites Oekonomiegebäude konnten durch das raſche Eingrei⸗ fen der Ortsfeuerwehr von Gutenſtein und die Mo⸗ torſpritze von Stetten a. k. M. gerettet werden. Die Brandurſache und die Höhe des Schadens ſind noch nicht bekannt. Zuckerſchmuggler vor dem Schuellrichter * Lörrach, 27. Okt. Vor dem Lörracher Schnell⸗ richter hatten ſich ſechs Perſonen wegen Zuckerſchmuggels bezw. Beihilfe und Hehlerei zu verantworten. Sie hatten etwa 14 Zentner Zucker über die Grenze gebracht und in einer Hütte hinter der Grenze geſammelt. Das Gericht verurteilte die Schmüggler zu Gefängnisſtrafen von ein bis drei Wochen und zu Geldſtrafen von 600 bis 1180 Mark, erſatzwetſe 10 bis 30 Tage Gefängnis. Der Abnehmer in Brombach erhielt drei Wochen Ge⸗ fängnis und 1500 Mark Geldstrafe. Der Landwirt, der den Zucker transportiert hat, wurde freige⸗ ſprochen, da ihm von den Schmugglern angegeben wurde, es handle ſich um„Terrazzoſteinmehl“. * * Oberkirch, 27. Okt. Am Dienstag mittag fiel das drei Jahre alte Mädchen Lieſelotte Grüber beim Spiel in den Gewerbekanal und ertrank. Die Leiche der Kleinen konnte an dem Rechen bei der Firma Gebrüder Link gefunden werden. * Säckingen, 28. Okt. Bei Ausſchachtungsarbeiten auf dem Beſitz der Familie vom Luiſenthal ſtieß man auf Anhaltspunkte aus der Geſchichte der römiſchen Kaiſerzeit. Es wurden u. a. Eiſenteile, Hohl⸗ ziegel und Urnenreſte in großer Zahl gefun⸗ den. Von großem Wert iſt der Fund einer Bronze⸗ münze, die in die Frühzeit des römiſchen Kaiſertums gehört. Schon bei früheren Ausgrabungen wurden Gegenſtände zu Tage gefördert, die auf eine römiſche Siedlung ſchließen ließen. Filialen in Mannheim;: Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung 8 Der Kartoffelkrebs eine große Gefahr Von Landesökonomierat Hauck, Graben Der Kartoffelkrebs iſt in Deutſchland ſeit 1908 bekannt. In faſt ſämtlichen europäiſchen Staa⸗ ten tritt er als gefürchtete Kartoffelkrankheit auf. Da der Kartoffelkrebs zuerſt nur in Kleingärten auftrat, wurde ihm anfänglich keine große Beachtung zu teil. Seit er aber auf die Kartoffelfelder übergegriffen hat, iſt die Verſchleppung des Krebſes von verſeuchten auf unverſeuchte Gebiete eine ſtän⸗ dig wachſende Gefahr. Die Erkrankung der Kartoffel an Krebs iſt äußerlich am Kartoffelkraut nicht zu erkennen. Es können Felder mit ſehr ſchöner Krautentwick⸗ lung vollkommen verſeucht ſein, da ſich die verderb⸗ liche Arbeit des Krebſes nur auf die Knollen erſtreckt. Der Kaxtoffelkrebs wird durch ein Bakterium verurſacht, das an den Augen der Knol⸗ len mehr oder weniger große korallen⸗ oder blumen⸗ kohlartige Wucherungen verurſacht. Dieſe Mißbil⸗ dungen ſind anfänglich hellbraun und feſt, ſpäter werden ſie dunkelbraun bis ſchwarzbraun und zer⸗ fallen beſonders bei feuchter Witterung zum großen Teil gegen Ende der Vegetationsperiode. Bei ſtar⸗ ker Verſeuchung des Feldes und beim Anbau ſtark anfälliger Kartoffelſorten kommt es vielfach über⸗ haupt zu keiner Knollenbildung, da ſich an den Tragfäden(Stolonen) an Stelle von Knollen unmit⸗ telbar Krebsgeſchwülſte bilden. Der Befallsgrad hängt weſentlich von der Bodenfeuchtigkeit ab. Bei großer Trockenheit des Bodens iſt der Befall ſelbſt auf ſtark verſeuchten Feldern meiſt gering, während er bei feuchtem Boden und in Jahren mit reichen Niederſchlägen außerordentlich ſtark iſt, und nicht ſelten eine vollkommene Mißernte zur Folge hat. Da zur Zeit der Ernte bereits ein großer Teil der Wucherungen zerfallen iſt, ſo bleiben maſſenhaft Anſteckungskeime im Boden zurück. Dadurch wird ein Feld, auf dem einmal Kar⸗ toffelkrebs aufgetreten war, auf viele Jahre hinaus verſeucht. Die Lebensdauer der Dauer⸗ ſporangien iſt ſo groß, daß ſelbſt beim Ausſetzen des Kartoffelbaues noch nach 10 Jahren infektionstüch⸗ tige Keime im Boden vorhanden ſind. Bei häufiger Wiederholung des Kartoffelbaues auf verſeuchten Feldern tritt allmählich eine ſolche Anreicherung des Bodens mit Krankheitskeimen ein, daß die Kar⸗ toffelpflanzen bereits vor der Knollenbildung befal⸗ len werden. Die von Jahr zu Jahr fortſchreitende Ver⸗ breitung des Kartoffelkrebſes iſt ein Zeichen dafür, wie außerordentlich leicht die Krauk⸗ heit verſchleppt werden kann. f Die Weiterverbreitung des Krebſes kann auf ver⸗ ſchiedene Weiſe erfolgen. Am häufigſten wird er durch die Pflanzkartoffeln übertragen. Schon durch die Verwendung äußerlich geſund erſcheinen⸗ Große Jaßbeſtellungen K. Neckargemünd, 27. Okt. Am Schluß der dritten Tagung innerhalb der letzten acht Tage konnte Bür⸗ germeiſter Müßig mit Genugtuung feſtſtellen, daß Neckargemünd ſeinen Ruf als Verſammlungs⸗ bort neu bewieſen hat. Zunächſt ſprachen ſich auf Einladung des Badi⸗ ſchen Waldbeſitzerver bandes die privaten und öffentlichen Waldbeſitzer über die Holz⸗ marktlage aus. In einem ausführlichen Vor⸗ trage behandelte Forſtaſſeſſor Nücker Preis⸗ und Abſatzfragen. Daraus war zu entnehmen, daß die Verkaufsmöglichkeiten für Nadelſtammhokz re⸗ lativ günſtig ſeien und daß die Preiſe bereits um —4 Prozent angezogen hätten. Für gute Lärchen werden ebenfalls Preiſe bis zu 80 Prozent der Lan⸗ desgrundpreiſe erzielt(1927 gleich 100 Prozent), Laubſtammholz etwa 70 Prozent, außer Pap⸗ pel. Walderle iſt ſehr geſucht und bei Buchen⸗ holz herrſcht ſogar Neigung zu Vorverkäufen. Forlen ſind dagegen weniger gut unterzubringen und Fichtenholz iſt ſchwer abzuſtoßen. Intereſſant war die Mitteilung, daß vorbehalt⸗ lich einer Lockerung der Prohlbition in Amerika Aufträge bei Jaßfabriken ſeitens ame⸗ rikaniſcher Käufer eingelaufen ſind und zwar bei manchen Firmen ſogar bis zu 20000 Fäſſern. Damit würde eine ſtarke Nachfrage nach Eichenholz eintreten. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch eine Belebung des Weinmarktes. Sodann hielt der Verband Badiſcher Gemeinden, Bezirk Heidelberg, eine Tagung ab, in der wichtige gemeindepolitiſche Fragen zur Debatte ſtanden. Weihnachts- Sparbuch N58 dsc AAkf 00 Mer tetpese, v der Pflanzkartoffeln von krebsverſeuchtem Feld iſt die Möglichkeit einer Verſchleppung gegeben. Da einmal erkrankten Kartoffeln, auch wens die Wuche⸗ rungen zerfallen ſind, immer noch maſſenhaft Keime anhaften, und außerdem noch bei ſchweren Böden und feuchtem Erntewetter erhebliche Mengen krebs⸗ verſeuchter Erde mit den Kartoffeln geerntet und eingelagert werden. Auch durch Abfälle kran⸗ ker Kartoffeln, die auf den Miſt und damit wieder auf den Acker gelangen, kann der Krebs ver⸗ breitet werden. In manchen Fällen iſt auch die Uebertragung durch die den Ackergeräten anhaftende Erde erfolgt. Da beim Verfüttern ungekochter krebskranker Kartoffeln die Krankheitskeime unver⸗ daut den Darm des Viehs paſſieren, ſo kann natür⸗ lich auch hierdurch der Kartoffelkrebs verſchleppt werden. Als einzig wirkſame Maßnahme gegen die Ernteausfälle durch den Kartoffelkrebs hat ſich der Anbau krebsfeſter Kartoffelſorten in den verſeuchten Gebieten erwieſen. Nur hierdurch iſt die Fortſetzung des Kartoffelbaues auf einmal verſeuchtem Felde möglich. Dieſe Sor⸗ ten ſind vom Deutſchen Pflanzenſchutzdienſt durch mehrjährige Feldverſuche in verſchiedenen Gegenden auf ihre Widerſtandsfähigkeit gegen Krebs geprüft. Ihre Anbauwürdigkeit iſt durch mehrjährige An⸗ bauverſuche erwieſen. Krebsfeſtes Pflanzgut iſt in genügenden Mengen vorhanden. Die zur Zeit ver⸗ fügbaren Sorten dürften allen Anforderungen in Bezug auf Bodenverhältniſſe und Verwendungs⸗ zweck genügen. Nur durch den Bezug anerkannter krebsfeſter Pflanzkartoffeln wird die Gewähr für ſortenreines und ſortenechtes Pflanzgut gegeben. Eine Ausleſe der krebsfreien Knollen anfälliger Sorten aus krebsverſeuchten Beſtänden genügt nicht, da erſtens ſchwach erkrankte leicht überſehen werden und auch den geſunden die Krankheitskeime anhaften, die beim Wiederanbau zur Erkrankung der Knollen führen können. Nicht krebsfreies, ſondern nur krebsfeſtes Pflanzgut bietet eine ſichere Gewähr für einen geſunden Nachbau! Da der Kartoffelkrebs vor wenigen Tagen in großem Umfang feſtgeſtellt worden iſt, beſteht für viele Orte die Gefahr der Einſchleppung. Laut Ver⸗ ordnung vom 10. Dezember 1924 Geſetz⸗ und Ver⸗ ordnungsblatt S. 303 beſteht Anzeigepflicht für Kartoffelkrebs. Es iſt daher Pflicht jedes Kar⸗ toffelpflanzers, verdächtige Erſcheinungen an ſeinen 6 Kartoffeln, die auf Krebs ſchließen laſſen, ſofort auf dem Rathaus anzuzeigen. Wegen der ungeheuren Gefahr, die der Kar⸗ toffelkrebs für unſere Volksernährung in ſich birgt, iſt ſeine Bekämpfung allgemein zeigt Ihnen jefzt unsere schönen Weihnschis⸗ Bonbonnieren, die Sie leicht durch Kalver 3 erhalten Sie 5% Rabatt.- Viel Freude macht da der Einkauf der 1 uod billigen Kaiser's bras uaaltse. 1 dietrabe 0 nennen wie auch wirtſchaftlich von größtem Intereſſe. für Amerika in Ausſicht Die im zweiten Bezirk des Badiſchen Bäckerinnungs verbandes zuſammengeſchloſ⸗ ſenen Innungen von Eberbach, Heidelberg⸗Stadt und Land, Hockenheim, Mannheim⸗Stadt und Land, Sinsheim, Schwetzingen, Weinheim und Wiesloch hatten etwa 400 Vertreter nach Neckax⸗ gemünd geſandt, um den ſtellvertretenden Bundes⸗ vorſitzenden Karl Hecke r⸗Weingarten anzuhören. Der Referent verbreitete ſich über die Tätigkeit des Verbandes ſeit der Meersburger Obermeiſter⸗ Tagung und ſprach un a. über die Brotpreisrege⸗ lung, die Herſtellung von Spezialbroten, über Steuergutſcheine, Arbeitsbeſchaffung, Salzſteuer und Lehrlingsfragen. Beſonders ſcharf wandte er ſich gegen den ſpäten Beginn der Arbeitszeit und gegen den Vermah⸗ lungszwang von Kartoffelmehl, das die Brote un⸗ nötig verteure, da deſſen Preis weit über dem des Weizenmehles beſter Sorte zu liegen komme. Wei⸗ terhin teilte er mit, daß jetzt auch die Frage des Be⸗ ſtehens der Innungskrankenkaſſen erledigt ſei, es wurde ihnen das Recht zur weiteren Eutfaltung zu. geſprochen. Im Arbeitsamt eingebrochen * Freiburg i. Br., 27. Okt. In der Nacht zum 28. wurde vom Glacisweg aus durch ein Fenſter in den Kaſſenraum des Arbeitsamtes einge⸗ ſtiegen, verſchiedene Schubladen erbrochen und durchſucht. Auch wurde verſucht, den Kaſſenſchrank zu öffnen, was jedoch nicht gelang. Entwendet wurde lediglich ein Geldbetrag, der einem Angeſtellten gehörte. erwerben. Ausserdem Seckenhelm.-Str. Schwetzingerstr. 87 8 ae beb Rauptstrage 71 Neckarau: 125 nene 7 nummer? 505 Aus der Pfalz Beſuch des Regie rungspräſidenten Frankenthal, 28. Okt. Der neue Regierungs⸗ 1 0 der Pfalz, Dr. Oſthelder, weilte hier und beſuchte den Vorſitzenden des Bezirksamts, die Bürgermeiſter der Stadt, den Landgerichtspräſtden⸗ ten und den Oberſtaatsanwalt. Im November Verhandlung im Prozeß Wagner 2: Kaiſerslautern, 28. Okt. Wie wir benen, wird die Verhandlung gegen den ehemaligen Leiter der Kaiſerslauterer Volkshochſchule, Oberlehrer a. D. Wagner, im Laufe des November durchgeführt werden. Wagner wird bekanntlich vorgeworfen, ſich durch doppelte Buchung von Briefporto auf Koſten der Volkshochſchule finanzielle Vorteile verſchafft zu haben. Von der Transmiſſion erfaßt :: Hauenſtein(Amt Pirmaſens), 28. Okt. In der hieſigen Schuhfabrik Bock kam die 15jährige Fabrik⸗ arbeiterin Elfriede Braun der Transmiſſion zu nahe, wurde an den Haaren erfaßt und in die Höhe geſchleudert. Dabei wurde ihr das Schlüſſelbein aus dem Bruſtbeingelenk ge⸗ riſſen. Die Verunglückte wurde in das Krankenhaus Pirmaſens transportiert. Ihr Zuſtand iſt ernſt. Zweimal Schadenfeuer in einem Grenzdorf * Pirmaſens, 27. Okt. In der Nacht 50 Dienstag Gene im Anweſen des Landwirts und Bürger⸗ meiſters Neuhardt Feuer ausgebrochen, dem die mit Erntevorräten gefüllte Scheune und der Stall zum Opfer fielen. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. Wie man jetzt erſt erfährt, iſt vor acht Tagen in Schönau ebenfalls ein Brand aus⸗ gebrochen, wobei Stall und Scheune des Landwirts Schuhmacher in Aſche gelegt wurden. In beiden Fällen mußte die traurige Feſtſtellung gemacht wer⸗ den, daß das Schlauchmaterial der Wehren in beiden Gemeinden vollkommen verwahrloſt und ungenügend iſt. Die Gemeinden haben aber keine Mittel, um dem dringenden Bedürfnis nach neuen Schläuchen abzuhelfen. :: Bliesmengen(Amt Zweibrücken), 27. Okt. Aus unbekannter Urſache brach vorgeſtern nacht in der mit Vorräten verſchiedener Landwirte gefüllten Scheune der Gaſtwirtſchaft Henn Feuer aus. Die Scheune und der angrenzende Tanzſaal wurden eingeäſchert. Ein Uebergriff auf die übrigen ſtark gefährdeten Nachbargebäude konnte verhütet werden. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. Nachbargebiete Heppenheim a. d. B. 27. Okt. Der hieſige Orts⸗ gewerbe⸗ und Hausbeſitzerverein hielt im Hotel „Halber Mond“ eine außerordentliche öffentliche Verſammlung ab, in der Syndikus Schäfer⸗Offen⸗ bach über die letzte Notverordnung ſprach. Dann hielt der Vorſitzende der Arbeitsgemeinſchaft Rhein⸗ Main⸗Neckar, Herr Rothnagel einen Vortrag über Steuergutſcheine, deren praktiſche Bedeutung und Erlangungs möglichkeit. * Worms, 28. Okt. Im Rhein ertränkt hat ſich am Mittwoch eine 54jährige Ehefrau von hier. Ihre Leiche iſt am Nachmittag in der Nähe des Winterhafens geländet worden. Was die Frau in den Tod getrieben hat, iſt nicht bekannt. * Darmſtadt, 27. Okt. Am Sonntag wurde, wie bereits gemeldet, etwa 2 Km nördlich vom Bahn⸗ hofe Gernsheim die Leiche eines Mannes überfahren aufgefunden. Der Kopf war vom Rumpf getrennt. Man nahm zunächſt an, daß es ſich um einen aus einem Nacht⸗D⸗Zug gefallenen Fahr⸗ gaſt handelt, da die Leiche nur mit einem Gummi⸗ mantel, Hemd und Unterhoſe und ſchwarzen Makko⸗ ſocken bekleidet war. Das iſt möglicherweiſe darauf zurückzuführen, daß der Verlebte zunächſt beabſich⸗ tigte, den Freitod im Rhein zu ſuchen, der nur etwa 800 Meter von der Fundſtelle der Leiche entfernt iſt. * Bad Wimpfen, 27. Okt. Bei einem Einbruch in die Wirtſchaft des Emil Wacker fiel einem Dieb ein Geldbetrag von 320 Mark in die Hände. Der Wirt wollte mit dieſem Betrage Wein einkaufen. Der angeſetzte Polizeihund verfolgte eine Spur. Der bis jetzt noch unbekannte Täter muß mit den ört⸗ lichen Verhältniſſen vertraut geweſen ſein. —;—-—‘t Chefredakteur: H. A. Meißner Seeereve uc lpoee Dr. Walter Reinhardt Handelsteil: Kurt: Ehmer Feuflleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder- Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, G und den übrigen Teil: Franz Kircher Mende 85 geſchäftliche d Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker unnd Verleger: 5 5 8 Dr. Haas Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Rückſendung nur bel Rlckporte Westende: Mannheimerstraße 16 rrledrlehstr. 14 505 ings⸗ hier „die iden⸗ ner wird der 3 führt „ſich oſten ft zu der brik⸗ ustag iſchen rger⸗ n die der onnte t vor aus⸗ wirts beiden wer⸗ ren Lo ſt haben trfnis Aus n der üllten aus. urden ſtark erden. Orts⸗ Hotel itliche Offen⸗ Dann thein⸗ örtrag utung t hat von Nähe 8 die it. e, wte Bahn⸗ nes vom Freitag, 28. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Badiſche Obſtverladung vorbildlich * Ueberlingen, 27. Okt. Der Reichsverband des Deutſchen Obſt⸗ und Gartenbaues in Berlin hatte gemeinſam mit der Obſtbaulichen Arbeitsgemein⸗ ſchaft der ſüddeutſchen Landwirtſchaftskammern und Landesverbände fünfzig der hervorragendſten Obſt⸗ baufachleute aus allen Gauen an den badiſchen Bodenſee geladen, um ſie an Ort und Stelle mit der im Vorjahr geſchaffenen„Süddeukſchen Ver⸗ lade kontrolle“ bekannt zu machen. Die Obſt⸗ baugenoſſenſchaft„Bodenſee“ in Radolfzell ſtellte für dieſen Zweck die Einrichtungen ihres Obſtlager⸗ hauſes in Ludwigshafen am See zur Verfügung. Aus den Obſtvorräten der Genoſſenſchaft wurde je ein loſe verladener Wagen„Tafelobſt“ und ein Kiſtenwagen„Tafelobſt⸗Ausleſe“ nach den Vorſchrif⸗ ten der Süddeutſchen Verladekontrolle verladen. Alsdann erfolgte eine gruppenweiſe Führung durch das Obſtlagerhaus, wobei die erzeugungs⸗ und ab⸗ ſatztechniſchen Verhältniſſe erläutert wurden. Ab⸗ ſchließend wurde dann noch die regelrechte„Ba⸗ diſche Kiſtenpackung“ für hochwertiges Obſt praktiſch vorgeführt. Süddeutſcher Schulfunk Die Sendung dieſer Woche behandelte in drei aus⸗ gezeichneten Hörberichten die In duſtriepflan g en. Mit einer fröhlichen Mädchenklaſſe erlebten die Hörer einen Ausflug, bei dem die ſonſt ſo verachtete Wegwarte den Anlaß zu einer wirtſchaftsgeſchichtlichen Plauderei gab. Unter dem Namen Zichorſe ift ſie bekannt. Als in frühereſt Zeiten zur Belebung der einheimiſchen Wirt⸗ ſchaft die Einſuhr von Kaffee verboten oder eingeſchränkt war, diente Jas aus ihr bereitete Mehl als Erfatz. Eine Induſtrie knüpfte ſich aber an ſie erſt durch den erfin⸗ deriſchen und weitblickenden Heinrich Franck. In den von ihm gegründeten Fabriken wird heute die kleine Rübe ge⸗ trocknet, gewaſchen, geſchnitten, geröſtet und gemahlen, um dann als Grieß oder Mehl in den Handel zu kommen, wenn auch nicht mehr als Erſatz, ſo doch als Zuſatz für den teuren Kaffee. Eine viel größere Bedeutung hat der An bau von Hopfen, über deſſen Wichtigkeit uns ein Geſpräch eines Händlers mit ſeinem Lehrling belehrte. Viele ſorgfältige Arbeit und Fürſorge iſt nötig, ſie lohnt ſich nur für den Kleinbauern. Der Hopfen wird faſt nur in Süd deutſch⸗ land angebaut, weil hier die meiſten Großbrauereien ſind. Vor dem Kriege war der Hopfen ein Aus fuhrg egen⸗ ſtand beſonders nach Nordamerika. Heute fällt die Ausfuhr faſt ganz weg, der Anbau iſt eingeſchränkt, nur noch der Anbau von Qualitätshopfen lohnt ſich, und auch für ihn werden bei weitem nicht mehr die früheren Preiſe erzielt. Zum Schutz gegen Auslandshopfen iſt das Siegel⸗ geſetz eingeführt. Der Bericht über unſere wichtige einhelmiſche Indu⸗ ſtriepflanze, die Zuckerrübe, fiel wohl infolge Zeit⸗ mangel etwas kürzer aus. Ey klärte immerhin die Be⸗ griffe Rohrzucker und Rohzucker und erzählte kurz von dem langen Verfahren, dem die Zuckerrübe unterworfen wird, bis ſie in der Form eines reinen, weißen und ſüßen Würfels auf den Tiſch kommt. Ein Blick in die Geſchichte fiel leider aus, und auch der Begriff der Raffinerie dürfte wohl den Schülern nicht einleuchtend geworden ſein. Es war eben etwas viel für eine Sendung. Immerhin ver⸗ mittelte die Sendung als Ganzes den Schülern einen leb⸗ haften Eindruck von der Weltbedeutung, die ſüddeutſches Bauerntum und eine auf ihrem Fleiß aufgebaute Indu⸗ ſtrie hat. Daß das in ſo unterhaltender und belehrender Form zugleich geſchieht, dafür wiſſen alle Hörer dem Süd⸗ deutſchen Rundfunk freundlichen Dank. Vor einer neuen mr Für und Wider Der überaus günſtige Reichsbankaus weis per 28. Oktober und die Erklärungen des Reichskanzlers von Papen vor der Handwerkskammer in Berlin, die Diskontrate welter abzubauen, haben das Problem der Zinsverbilligung wieder in den Mittelpunkt aller Erörterungen gerückt. Die Befürworter einer der⸗ artigen Maßnahme weiſen darauf hin, daß bisher alle Er⸗ mäßigungen der Sätze reibungslos verlaufen find, weil die Inanſpruchnahme des Zentralnoteninſtitutes trotz des billigeren Geldes auch nicht um ein Jota größer geworden iſt. Ebenſowenig fand die Annahme des Reichsbankdirek⸗ toriums, ein niedrigerer Zinsfuß werde zu einer Um⸗ lagerung der Kredite, namentlich der Rembours⸗ verpflichtungen, vom Ausland auf das Inland führen, bisher eine Beſtätigung. Seine günſtigen Wirkungen auf Handel und Gewerbe laſſen ſich durch ſolche Argumente jedenfalls nicht retuſchieren. Sieht man die Lage tatſächlich durch dieſe ovptimi⸗ ſtiſſche Brille an, ſo wäre gegen die Nominierung eines 3 proz. Wechſelzinsfußes ni ch tes einzuwenden. In Wirk⸗ lichkeit liegen die Dinge aber doch komplizierter. Ein Satz von 4 v. H. muß für die Wirtſchafttrag⸗ bar ſein. Wem er zu hoch iſt, der dürfte auch kaum in der Lage ſein, lukrativ zu produzieren. Ein aproz. Dis⸗ kont galt bereits in der Vorkriegszeit als billig und ſeine Unterſchreitung gehörte zu den größten Seltenheiten. Man muß ſchon bis in das Jahr 1909 zurückgehen, um eine %proz. Rate anzutreffen und ſogar bis 1905 zurückblät⸗ tern, um einen gproz. Wechſelzinsfuß vorzufinden. Die eben angezogenen Gründe ſprechen allein noch nicht gegen den Plan einer neuen Dis kontſen⸗ kung, vielmehr kommt eine ganze Reihe anderer Far⸗ toren hinzu, die das Reichsbankdirektorium nachdenklich ſtimmen. Man argumentiert vielſach ſo, daß der Geldumlauf 3. Zt. ein ungewöhnlich kleiner iſt. Er betrug am 23. Okt. 5,4 Mrd./ und war damit um rd. 10 v. H. geringer als in der gleichen Zeit des Vorfahres. Dabei wird freilich überſehen, daß die zweite Hälfte 1931 ganz anormale Ver⸗ hältniſſe aufwies. Zuverläſſige Ziffern gewinnt man erſt durch einen Vergleich mit dem Zahlenwerk von 1980. Hierbei ergibt ſich zu Gunſten des laufenden Jahres eine Schrumpfung der Geldzirkulation um 8 v. H. Für die gleiche Periode weiſt aber der Produktions⸗ index einen Rückgang um 36,5 v. H. auf. In den erſten 8 Monaten 1930 betrug er(1928— 100 geſetzt) 87,3, in der Zeit vom Januar bis Auguſt 1932: 55,4. Stellt man den Rückgang der Produktion der Abnahme des Geldumlaufes gegenüber, ſo ergibt ſich, daß dieſer bei weitem nicht der wirtſchaftlichen Entwicklung gefolgt iſt. Nicht genug damit, bleibt zu unterſuchen, ob man die Zins verbilligung mit Rückſicht auf den Spar⸗ trieb weitertreiben darf. Die großen Banken zahlen heute für täglich fällige Gelder in proviſionsfreier Rech⸗ nung 1 v.., für Kündigungsgelder von—3 Monaten 974 v. H. und für Jahresgeld 4 v. H. Dieſe Sätze müßten alſo automatiſch, ſofern die Rentabilität der Geldanſtalten nicht weiter verringert werden ſoll, um 4 oder um 1 v.., je nach dem Ausmaß der Reichsbankdiskontſenkung, redu⸗ ziert werden. Ob das Experiment gewagt werden kann, erſcheint zum mindeſten unſicher, ſelbſt wenn man die rek⸗ nen Spargelder wie bisher mit 3 v. H. verzinſt. Die Gefahr neuer Kapitalfehlleitungen iſt durchaus nicht von der Hand zu weiſen. Die böſen Erfah⸗ rungen, die Deutſchland mit zu hohen Zinſen gemacht hat, ſollten es davor warnen, ins andere Extrem zu ver⸗ Diskonisenkung fallen. Noch ein anderes Ergebnis mahnt zur Vorſicht. Die Verflauung des engliſchen Pfundes bietet nach den im Herbſt v. J. gemachten Feſtſtellungen einen ſtarken An⸗ reiz zur Schuldentilgung. Zwar verſperrt die Deviſenzwangsbewirtſchaftung den legalen Weg, die, Ver⸗ pflichtungen abzudecken, aber die Praxis lehrt, daß ein 100proz. Erfolg in dieſer Beziehung nicht zu erreichen iſt. Das Für und Wider einer Diskontſenkung hält ſich alſo zum mindeſten die Waage. Im Augenblick neigt ſie ſogar etwas mehr nach der negativen Seite hin, zumal die europäiſchen Notenbanken ſich mit der von Newyork gan⸗ geregten Idee einer Herabſetzung der Wechſelrate nicht recht befreunden können. An der Bereitſchaft der Reichs⸗ bank, der Wirtſchaft im Intereſſe einer Belebung er⸗ höhte Kredite zur Verfügung zu ſtellen, ändert ſich auch dann nichts, wenn ſie einſtweilen in der Frage einer Ermäßigung des Wechſelzinsfußes einen ablehnenden Standpunkt einnimmt. Die Verhältniſſe liegen leider ſo, daß von der Geldſeite herallein die Ankur⸗ belung nicht gelingen kann. Dazu iſt der Spiel⸗ raum in der Diskontfrage viel zu klein geworden. Der Reichskanzler hat zwar nur angekündigt, daß man prüfen wolle, ob noch eine weitere Berbilligung des Geldes mög⸗ lich ſei. Sollte die Leitung der Zentralbank dem Drucke nachgeben müſſen, ſo wäre das an ſich zu bedauern, denn der 4proz. Diskontſatz hat ſich als gut tragbar erwieſen; je weiter man ſich aber nach unten von ihm entfernt, umſo ſtärker gerät man in die Zone der Gefahren. Inmfernafionale Zellsſo-Konferenz Der Vertrauensrat der europäiſchen Organiſation für Sulfitcelluloſe(SPS) hat am 26. und 27. Oktober 192 in Malmö getagt. Alle zugehörigen Länder waren ver⸗ treten. Die Prüfung der ſtatiſtiſchen Daten, insbeſondere bezüglich der Lagerbeſtände, ergab ein befriedigen ⸗ des Bild. Es wurde beſchloſſen, die Produktion auch für 1933 den Abſatzverhältniſſen entſprechend zu regeln. Die bisher noch ausſtehende endgültige Regelung der Preiſe für den Reſt dieſes Jahres ſowie diejenige für 19383 wurde mit ſofortiger Wirkung in Kraft geſetzt. Im Hinblick auf die günſtigen Ergebniſſe, welche das Abkommen nunmehr bereits während zwei Jahren gezeitigt hat, wurde feine Verlängerung zünächſt bis Ende 1938 einmütig beſchloſſen. * Niederländiſche Zollerhöhung ſoll beim Jukrafttreten des Abkommens von Ouchy wieder fortfallen. Amſter⸗ dam, 27. Okt. Im Verlaufe der am 27. Okt. im Haag in der zweiten Kammer fortgeführten Debatte über die Zoll⸗ erhöhungsvorlage der Regierung hat dieſe der Oppoſition ein wichtiges Zugeſtändnis gemacht. In ihrem Rahmen gab Finanzminiſter Dr. de Geer die Erklärung ab, daß oͤte Regterung ſich entſchloſſen habe, beim Inkbroft⸗ treten des Abkommens von Ouchy den 30proz. Zollzuſchlag nicht nur gegenüber den Vertragspartnern von Ouchy alſo Belgien und Luxemburg, ſondern auch gegen⸗ über allen anderen Stagten wieder rückgängig zu machen. * Wieder eine„Standard“⸗Großtanker vom Stapel ge⸗ laufen. Auf der Vulkan ⸗ Werft in Vegefack erſolgte ſoeben der Stapellauf des Motortankſchiffes „Victor Roß“, des vierten Schiffes einer Serie von ſechs Tankern, die ſeinerzeit in Deutſchland von der Ston⸗ dard⸗Dapolin in Auftrag gegeben wurden. Dieſe 6 Tanker ſtellen bei der erſten Halbjahrsbilonz 1932 75 v. H. der Auf⸗ tragsbeſtände der deutſchen Werften dar, wodurch Deutſch⸗ 180 den 5. Platz in der Reihe der Schiffbauländer ein⸗ nahm. * Zollerhöhungen in Finnland. Helfingfors, W. Okt. Die Regierung hat mit ſofortiger Wirkung über 30 Poſitionen des finnländiſchen Zolltarifes erhöht. Stadt Mannheim wurden folgende Nummern gezogen: Auslosung m Auslosungsrechten zur amm f Nat ante Bei der heute vorgenommenen Ausloſung der auf Ende Dezember 1082 zur Heim⸗ ſahlung fällig gewordenen VII. Tilgungsrate der Ausloſungsrechte zur Ablöſungsanleihe ber A v flglloh ſrlschge⸗ 90 schossene Mannheimer Produkſenbörse/ 27. Okfober Offizielle Natierung per 100 feilo waggonfrei Mannheim, netto Kaſſa Weizen, inl., 76—77 Kg Wieſen hen 5,.80 gut, geſund, trocken 20 50/0, 75 Notkleehen Roggen, inn.. 18,25 Luzernkleehenr Hafer, inländiſch... 14.—/14,75 Preßuroh, Rogg. Weiz Sommergerſte, inl... 19,—/20.— 5 Hafer, Gerſte Futtergerſte 17,50/17.75 Geb. Stroh, Rogg,Weiz. Mais, auf Bezugſchein 16,25/16,50 5 Hafer, Gerſte Saatmais* Weizenmehl, Spezial 0 Erdnuß kuchen 12.— Okt/ Dez Soyaſch riot 10,25 m. Auslandw. Okt. Dez. Biertr eber 10,60/11,.— Roggenmehl 60/70/ Trockenſchnitzel, loſe 7,75 Weſzentleie mit Sack. * Weitere Preisſenkung am Mehlmarkt. Die Süd⸗ deutſche Mühlen vereinigung hat in ihrer heutigen Sitzung die Weizenmehlpreiſe nach der geſtrigen Ermäßigung um 0,40/ heute erneut um 0,40% per 100 Kg. herabgeſetzt. Danoch ſtellen ſich die Preiſe per 100 Kg. waggonfrei Mühle für ſüdd. Weizenmehl, Spezial 0, auf 20,40 /, desgl⸗ mit Auslandsweizen auf 30,40 ,, für ſüdd. Weizenauszugs⸗ mehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit, auf 32,0 4 bew. 33,40 Mark und für ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahlart Lieferzeit, auf 21,40, bzw. 22,40 per 100 Kg. ab Mühlen⸗ ſtation. * Schwetzinger Schweinemarkt vom 27. Okt. Zum geſtri⸗ gen Schwetzinger Schweinemarkt wurden 120 Milchſchweine und 41 Läufer angefahren. Bei lebhaftem Geſchäftsgang wurden gehandelt: Milchſchweine 18—82 J, Läufer 36—72 Mark pro Paar. * Jute⸗Marktbericht. Die Intereſſengemeinſchaft Deut⸗ ſcher Jute⸗Induſtrieller Gmb, berichtet: Der Rohjute⸗ markt lag ſtetig. Firſts koſten Neue Ernte Sept. Okt. und Okt.⸗Nov.⸗Verſchiffung Lſtr. 16.15/—, Nov.⸗Dez.⸗Verſchiffg. Lſtr. 16.17/ je To. Am Fabrikantenmarkt in Dundee war das Geſchäft ruhig. Auch der deutſche Markt bewegte ſich in ruhiger Haltung. Frankfurfer Abendbörse fesſer Die feſte Newyorker Eröffnung beeinflußte die heutige Abendbörſe, ſo daß die Berliner Schlußkurſe meiſt über⸗ ſchritten werden konnten. Das Geſchäft zeigte allerdings wiederum nur allerkleinſtes Ausmaß. Rheinſtahl gewannen 1 % v.., Stahlvereinsaktien 4 v. H. und Conti Linoleum 76 v. H. Am Rentenmarkt ſtagnierte das Geſchäft foſt voll⸗ kommen, eine Ausnahme machten nur Reichsſchulödbuchfor⸗ derungen, die auf Mittagsbaſis gehandelt wurden. Nottert wurden u. a. Neubeſitzanleihe 6,20 G; Altheſitzonleihe 48% G; Berliner Handel 89; Reichsbank 1257/6; Ich Forben 94%; Gebr. Junghans 14; Lahmeyer u. Co. 100% und Siemens und Halske 1137. * Nachzertifizierung von Deutſchen Auslandsbonds.— Einreichungsfriſt verlängert, Das Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium in Berlin hat die 55 für Einreichung von An⸗ trägen zur nachträglichen Zertifizierung Deutſcher Aus⸗ landsbonds(d. ſ. inländiſche Wertpapiere, die ausſchließlich oder wohlweiſe auf ausländiſche Währung lauten und nicht an einer deutſchen Börſe zum amtlichen Handel zugelaſſen ſind) bis 31. Oktober d. J. verlängert. Die Inhaber ſolcher Bonds, die von der Handelsmöglichkeit Gebrauch machen wollen, haben die Stücke zur Erlangung des Zerti⸗ ſikats durch Vermittlung einer Bank bei einer deutſchen in Stuttgart bei der Effektengirobank anzumelden, in l Stuttgarter Kaſſen⸗Verein und Effektengirobank AG. a Feſtſtellung der italieniſchen Außenſtände in Ländern mit Deviſenerſchwerungen. Wie aus Rom gemeldet wird, hat das Corporationsminiſterium die proviſoriſchen Wirt⸗ ſchaftskreiſe(Handelskammern) beauftragt, Fragebogen an italieniſche Exporteure herauszugeben um eine Beſt an d⸗ aufnahme über ihre Außenſtände in Ländern mit Deviſenreſtruktionen oder mit ſonſtigen Erſchwerungen für die Eintreibung von Krediten 15 ermöglichen. Stichtag ſoll der N. Okt. ſein. Die Frage einzureichen. „ und ogen ſind bis zum 5. Nov. Serie A. 35 Stück zu je 1000 R. Nenn⸗ betrag. 9, 20, 46, 53, 73, 106, 21, 25, 37, 40, 249, 88, 348, 70, 97, 462, 73, 97, 531, 629, 95 700, 03, 23, 28, 73, 807, 40, 56, 902, 35, 68, 70, 1018, 27. Serie B. 11 Stück zu je 500 R. Nennbetrag. 1205, 49, 61, 75, 1318, 38, 74, 81, 1417, 73, 1515. Serie C. 46 Stück zu je 200 R. Nennbetrag. 1588, 89, 96, 1659, 1753, 88, 1811, 27, 66, 76, 85, 1901, 48, 58, 60, 67, 2027, 34, 49, 58, 64, 2171, 2235, 73, 2333, 40, 51, 97, 2414, 72, 75, 77, 81, 98, 2521, 2658, 77, 2737, 59, 2815, 33, 46, 76, 82, 2933, 36. Serie D. 81 Stück zu je 100 R. Nenn⸗ betrag. 2987, 3042, 54, 55, 3159, 63, 78, 3228, 25, 45, 56, 89, 3345, 53, 81, 93, 3490, 3501, 8. 30, 98, 3676, 81, 3715, 3867, 95, 3918, 60, 94, n ö 95, 4021, 50, 65, 99, 4161, 68, 67, 68, 76, 88, 92, 4214, 16, 78, 91, 94, 4328, 88, 75, 4429, 4547, 62, 4625, 4713, 20, 39, 41, 4802, 0g, 4921, 60, 66, 72, 87, 91, 92, 5000, 05, 59, 5109, 66, 68, 70, 74, 75, 76, 85, 87, 92, 5216, 97, 5920. Serie HB. 164 Stück zu je 50., Nennbetrag. 5505, 62, 68, 5629, 5716, 62, 5834, 45, 67, 5911, 17, 40, 50, 69, 6012, 25, 27, 28, 8g, 6107, 25, 43, 48, 60, 6202, 59, 6388. 86, 88, 6402, 27, 58, 6528, 84, 6664, 70, 6715, 28, 6800, 09, 42, 45, 6920, 34, 47, 7024, 47, 86, 7109, 7204, 61, 7304, 15, 28, 20, 38, 48, 87, 7413, 32, ga, 7598, 7600, 15, 17, 49, 69, 7709, 69, 7852, 81, 96, 7902, 85, 85, 8108, 20, 52, 65, 8207, 37. 50, 8301, 40, 67, 76, 81. 87, 8415, 27 8592, 8622, 91, 99, 94, 11028, 44, 82, 11124, 58, 85, 99, 11297, 76, 11323, 40, 88, 11457, 62, 63, 64, 11538, 39, 49, 50, 90, 11607, 48, 68, 11722, 40, 59, 67, 86, 90, 11829, 76, 1191, 28, 92, 87, 12014, 12135, 61, 75, 81, 12260, 82, 12351, 12472, 92, 94, 12609, 12705, 30, 41, 43, 93, 94, 12859, 58, 61, 12922, 25, 35, 78, 83, 13034, 73, 13101, 39, 71, 74, 13248, 88, 97, 13315, 17, 34, 35, 46, 19410, 89, 13515, 33, 57, 94, 97, 13688, 71, 78, 19717, 28, 39, 13878, 75, 78, 13913, 29, 14005, 15, 61, 66, 79, 87, 91, 14112, 49, 14257, 14304, 26, 92, 70, 77, 89, 14401, 10, 37, 65, 78, 88, 14532, 36, 83, 87, 14612, 18, 27, 42, 43, 98, 14779, 88, 91, 14863, 14915, 35, 57, 68. 68, 83, 15017, 20, 22, 77, 15104, 14, 30, 70, 15201, 21, 97, 91, 96, 15912, 22, 56, 15480, 90, 15506, 07, 34, 90, 15695, 15723, 68, 15808, 09, 29, 15920, 42, 47, 86, 16024, 48, 71, 85, 16102, 16303, 48, 88. 16421, 27, 49, 55, 61, 72, 76, 03, 16500, 18, 16609, 22, 28, 54, 82, 87, 16710, 39, 90. 91, 16855, 76, 16992, 17024, 70, 85, 929, 17111, 17261, 90, 95, 17803, 08, 25, 32, 48, 61, 91. Serie G. 158 Stück zu je 19.50 R Nennbetrag. 18088, 18121, 86, 18208, 20, 44, 60, 18316, 38, 60, 97, 18512, 18623, 68, 79, 18703, 71, 98, 95, 18803. 12, 24, 39, 18958, 59, 68, 19016, 59, 19136, 84, 89, 94, 19223, 83, 87, 93, 94, 19384, 42, 19496, 48, 46, 80, 66, 83, 19501, 40, 57, 65, 74, 78, 10620, 40, 62, 95, 19709. 25, 91, 60, 62, 68, 19828, 58, 58, 67, 84, 90, 19932, 48, 39, 97, 20024, 81, 92, 20171, 98, 20219, 21, 27 ſchaft— Filtale Frankfurt a. M.— loſungen gezogen, jedoch bis jetzt noch nicht zur Einlöſung Miran wurden. 1 1 ge a M ee 1 Serie B. 82, 20809, 42. 79, 80, 20488, 34, 20884, 20609, 20700, 48, 58, 54, 64, 88, 20806, 90, 41, 20028, 48, 66, 67, 89, 99. 94, 21007, 21114, 54, 21200, 85, 98, 68, 651, 52, 80, 9726, 62, 9818, 9905 91, 97, 14, 41, 80, 21997, 21447, 50, 70, 21618, 98, 50, 47, 45, 96, 100 i8, 28, 44, 74 91, 95. 10121, 042, 48, 66, 09, 21701, 02, 48, 64, 86, 21810, 25, 10825, 40, 77, 80, 90, 10388, 42, 54, 78, 89, 80, 80, 86, 21915, 22, 22016, 22129, 90, 31,77, 87, 87, 10415, 19. Serie F. 229 Stück zu je 25 f. 22261, 62, 22305, 07, 36, 54, 57, 60, 87, 28422, Nennbetrag. 10779, 80, 10861, 86, 92, 98, 10972, 20, 30, 95, 39, 22522, 89, 22680, 36, 68, 78. Die gezogenen Außloſungsrechte werden mit dem ſechsfachen Betrag ihres Nennwerts, zuzüglich 5 Prozent Zinſen für die Zeit vom 1. J is 81. Dezember 1992, heim⸗ ſanuar 1926 1 Die Zinsbeträge ſind von der Steuer vom Kapitalertrag befreit. Hiernach werden ezahlt:. 1 8759, 85, 8827, 67, 69, 77, 94, 8925, 48, 69, 77, 9002, 07, 14, 69, 98, 9102, 20, 29, 51, 45 60, 68, 68, 9244, 9811, 18, 74, 9, 9495, 48, 67, 9804, 77, Serie dan 8 5 FFC T Nennwert 1000 RKM 500 RM 200 RM 100 RM 50 RM 25 RM 12.50 RM 6⸗facher Betrag 6000.— 3000.— 1200.— 600.— 300. 150.— 7. Dazu 550 Zinſen für? Jahre 2100.— 1050.— 420.— 20.— 105.— 5250 20.25 Zahlungsbetrag 6100. 4050.— 1620.— 6810. 405.— 202.50[ 101.25 Kapital und Zinſen 1 8 erfolgt auf Vorlage des Ausloſungsſcheines und von uldverſchreibungen der Ablöſungs⸗ anleihe im gleichen Nennwert bei folgenden Zahlſtellen: Mannheim! Stadtkaſſe, Badiſche Bank, Badiſche Kommunale Landesbank— Gtrozentrale—, Commerz und Privatbank.⸗G., Deutſche Bank und Discvnto⸗Geſellſchaft— Filiale Mannheim—, Dresdner Bank— Filiale Mannheim— Marx& Goldſchmidt. ce a..: Deutſche Bank und Disconto⸗Geſell⸗ en ank, Dresdner Bank, M. Hohenemſer, Mittel deutſche Kreditbank merz⸗ und Privatbank.⸗G.— Na 9. Landesbank— Laudesbankſtelle Frankfurt a. M.— Berlin: Commerz⸗ und Privatbank.., Delbrück Schickler& Co., Deutſche Bank und Diseonto⸗Geſellſchaft, Deutſche Girozentrale, Dresdner Bank, Hugo Oppenheim& Sohn. Des weiteren gebe ich nachſtehend die Nummern bekannt, die bei den e Aus⸗ ˖ e hochgeſtellten Ziffern bedeuten die Ziehung, bei welcher die angegebene Nummer ausgeloſt worden iſt: T. 15315. Serie 0. 945, 17806, 1834“, 1983“, 895, 2182, 91, 18884, 151 1 16701, 15850 90, dagge zoo Zerſe p Nr 5122 900 2. 00 4 14297 14334, 144325 38, 507 32 975 93⁵ 048, 171 14674 14784/ 96“ 15116% 158150 15542% 930 59, 35685, 38916, 505, 42115, 59 4829, 721, 4797 15882“ 15998, 16196„16246, 16457. 1669416782. 4840 5308. Serie f. Nr. 6688“, 59% 5805 20, 845 16551 1705, 17227, 77, 17869, 72, Serie 576, 73, 5900, 60235, 665, 96˙, 6187 44, 49, 50% 6. 00 18005, 11,26 45 a 1 65 1845 75˙ 6205, 32 55, 05 635 04, 266 6020 675 68, 76, 18219, 51 18313, 34% 454,48, 18367 50. 45, 0, 9708, 1180, 50 de J, 87, k, as, dc, ken, ac ee oh 7, 60, 10 79551, 8087, 82185, f„ 5350 89750 975 18701 30% 825 1800 44, 54. 1 5 1078070 1 10805 4760.08 Serie E. 80.617 1 e 1. 5„ 10804% 1 8 37, 209855 15 587 61, 86, 1100054 113 77 11204 1521161“ 21320 Ber u 8, 3% r A e f 1* 7 5. 5 7 21 84. 2 0„ 178“, 3211719762, 68, 60 71, 11802, 64 A010 205 Mannheim, 11. Oktober 12 751 nd auf Ende Dezember 1992 e fällig. Die Einlöſung Effekten⸗ und Wechſelbank, Deutſche Vereins⸗ —Niedexlaſſung der Com⸗ 12083 12176“, 12246, 89“, 12809, 28, 12468, 10e, 3 1755. N ganze im Fell Pfd. 709 Schlegel Pfund.20 Ragout Pfd. 70 Pfg. Rehe von 5 Mk. an Keulen und Rücken Braten dug] Pfd. 80 Pfg. dagout. Pfd. 80 pfg. Tasanen von 2 MA. an fobhübner von 1 MX. an MIld-Inten v. 2 Mk. an Mast-Geflügel in großer Auswahl. Stets lebende Forellen Hechte, Karpfen, Schlelen, Aale frische u. geräucherte Seefische dn J. Knab U Total Wyerkau Geschattsautaabe Spelsezimmef, Schlaf- Ammer, Küchen, Ein- zalmöhel, Steppbeok., Chalsslonguedecken zuedem annehm- baren Preis. Möbelnhage Möbelhandelsgesellschaft M. b. H. 8337 Mannheim, F 4. 1 Bei alten ele (Hrampfaderbruch), Ausschlag oder Flechte. uslendem juckrels, bei nisündungen, enfsündl. Reissuständen der Gef tal- Organe u. Wundsein. Amorrhofden hilft sofort 1* AE Halsam; Die Frische der Waren ist bei Sügigkeiten eine Vorbedingung für die erstklassige Qualitat. geden Tag können unsere Läden die verkauften Waren frisch aus der Fabrik erhalten. Ein sehr strenges Kontrollsystem sorgt außerdem dafür, dag keine Waren zu „Ladenhütern“ werden. Jeder Kleinste Fehler Kann auf schnellstem Wege sofort abgestellt werden. Das erleichtert und ermöglicht uns die Verwendung hochempfindlicher erstklassiger Zutaten. bft 05. Bein,, schlecht heil. Butterkekks 1 1 g Und schlieglich ist die Frische der Waren bedingt durch die erprobte geringe Auswahl! 15. Unsere Beweise: 5 e. 520g 4 Mark Kabinett- Mischung 260g 2 Mark demnach/ Pfd. 87 Pfg. 29 l 180g 1 Mark Kabinett- Schokolade. 100 g 30 Pfg. Naben- Täfelchen„„ 05 1 1 50 1 f 240g Ark i a % ne er, den Mändel kugeln 130g 1 Mark 5„„ 97 Pfg. Sshnetrüffein 135g 1 Mark Nell Mostanellen 9 g 30 Pfg.„„ s i Piallnen mit Schokoladekrem. e. Nugst-PBralnen. 175g 1 Mark„„„„ 72 Pfg. Allerlei feinste Keks 380g 2 Marx„„„ 66 Pfg. Krane 2 30g 1 Marx„„„ 41 Pfg. 185-150 g 50 Pfg. 1 1 Sr d ual I 105 T. Jyede mi. HANDELS- WIRTSCHAFT-ZET TUNG Freitag, 28. Oktober 1932 fler Neuen Mannheimer Zeitung Leichie Sieigerung in der Gesamibeschäffigung der Indusirie Das Inſtitut für Konfunkturforſchung ſtellt in einem neueſten Wochenbericht eine Unterſuchung über die Beſchäftigungslage an und kommt zu dem Ergebnis, daß die Beſchäftigung der Induſtrie im September etwas g e ſt i 9 5 n iſt, während ſie in den letzten Jahren von Auguſt auf September ſtets zurückgegangen war. Die Zunahme der Beſchäftigung iſt zwar gering und hat nicht alle Juduſtrietzweige gleichmäßig erfaßt, ſie bedeutet aber doch gegenüber den Zeiten ſprunghaften Rückganges der Beſchäftigung einen bemerkenswerten Fort⸗ ſchritt. Dieſe Bewegung geht auf zwei u rſachenkom⸗ ꝓle xe zurück, einmal auf die Anregungen, die der Pro⸗ duktionswirtſchaft von der größeren Widerſtands⸗ aft der Rohſtoffmärkte zuteil geworden ſind. und zweitens auf die Wirkungen der Veror d nung zur Vermehrung und Erhaltung der Arbeits gelegenheit. Erft die nächſten Monate werden zeigen, wie ſtark die Wirkungen der ge⸗ nannten Verorönung zuſammen mit den Steuergutſcheinen ſein werden. Man Hürfe allerdings bei den Erwartungen für die kommenden Monate nicht außer Acht laſſen, daß ſchon im Oktober, vor allem aber gegen Ende des Jahres, die Be⸗ ſchäftigung zu ſinken pflegt. Die konjunkturelle Beſſerung Fönne dann nur noch inſofern wirkſam werden, als ſie den ſaiſonmäßigen Abſtieg mehr oder weniger bremſe. Wie ſich die Beſchäftigung im einzelnen entwickelt hat, wird nach der Unterſuchung des Inſtituts durch folgende Datſachen gekennzeichnet: 8 In den Produkttionsgüterinduſtrien iſt die Beſchäftigung im Sept. nicht weiter zurückgegangen. 2. In der Bauwirtſchaft dauert die Saiſonbele⸗ bung länger als in den Vorjahren an. 3. In den Verbrauchs güterind uſtrien iſt die Beſchäftigung zum Teil nicht unbeträchtlich geſtiegen. 4. Die Zahl der geleiſteten Arbeſterſtunden hat ſtärker zugenommen als die Zahl der Arbeiter, ſo daß in einer Reihe von Induſtriezweigen die tatſächliche Ar⸗ beitszeit erreicht wurde. * Bamque de Montreux.— Sanierungsvorſchläge. Eine außerordentliche Generalverſammlung ermächtigte mit 6681 gegen 1786 Stimmen den Verwaltungsrat, einen Vergleichs⸗ vertrag auszuarbeiten. Auf Grundlage dieſes Vertrages iſt eine Herabſetzung des Aktienkapitals von 4, auf 0,96 Mill. Schw.⸗Fr. vorgeſehen, ferner die Um⸗ wandlung von etwa 10 v. H. der Forderungen in neue Aktien und die Zeichnung von 2 Mill. Schw.⸗Fr. Vorzugs⸗ aktienkapital durch die Gemeinde Montreux⸗Chatelard. Das Aktienkapital würde ſodann 4 Mill. Schw.⸗Fr. be⸗ tragen. Die Durchführung des Vergleichs hängt noch von der Zuſtimmung der Gläubiger und der Obligationäre ab. Verkauf der Gewerkſchaft Röchling durch die Stadt Berlin.(Eig. Dr.) In den Verhandlungen mit dem Rhein.⸗Weſtfäl. Kohlenſyndikat hat ſich die Möglichkeit ergeben, den etliche tauſen d Ku ven um⸗ faſſenden Beſitz der Stadt Berlin an der Gewerkſchaft Röchling, die im Gebiet des Lippe⸗Verbandes bei Herne in Weſtfalen Abbaurechte auf unberitzten Kohlenfeldern be⸗ ſitzt, zum Preiſe von 1,5 Mill. RM. abzuſtoßen. Nach dem bisherigen Stand der Verhandlungen ſoll die Hälfte des Preiſes nach Vertragsabſchluß in drei Monats⸗ raten bar bezahlt werden, während der Reſt in Form eines Preisnachlaſſes für Kohlenlieferungen an die Berliner Stübdtiſchen Gaswerke verrechnet wird, die ſich verpflichten, innerhalb der nächſten drei Jahre eine zuſätzliche Kohlen⸗ menge abzunehmen. Wieber 3 v. H. der Schüchtermann u. Kremer⸗Baum Ach, für Aufbereitung in Dortmund.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, wurde in der AR. Sitzung beſchloſſen, für das am 31. Juli beendete Geſchäfts jahr der GV. eine Dividende von wieder 3 v. H. vorzuſchlagen. Metallwalz⸗ und Plattierwerk Hindrichs Auffermann Ac, Wuppertal⸗Barmen.— Verminderung des Gewinn⸗ vortrags. Das Geſchäftsjahr 1931 ſchließt mit einem kleinen Verluſt ab. Nach Verrechnung des Vorjahrsgewinn⸗ vortrags von 27 785/ verbleibt noch ein Gewinnvor⸗ trag von 1258. Das Vorfohr ſchloß einſchl. 30 502 Gewinnvortrag mit einem Reingewinn von 0,10 Mill. /, aus dem auf die Sta 4 v. H. Dividende ausgeſchüttet wurden.( 27. Nov.) * Nouner Quartalsverluſt bei der Unterwood Elliot iſher Co. Der bekannte amerikaniſche Büromaſchinen⸗ onzern, der bekanntlich auch die Mercedes Büro- maſchinenwerke Ach., Zella⸗Mehlis, kontrolliert, ſchließt das 8. Vierteljahr 1992 mit einem neuen Verluſt und zwar von 306 000 Dollar ab. Nachdem bereits die vorhergehenden Vierteljahre verluſtreich geweſen waren, ergibt ſich für die erſten 9 Monate 1932 ein Nettoverluſt von 451 000 Dollar egenüber einem Reingewinn von 996 000 Dollar im ent⸗ ſprechenden Zeitraum des Vorfahres. Natronzellſtoff⸗ und Papierfabriken As., Berlin.— Verluſtſteigerung. Nach Abſchreibungen von 280 250% (i. V. 592 6590] ergibt ſich ein Ver luſt von 16285 474 1 ſo daß ſich einſchließlich des Verluſtvortrags von 5748606, der Geſamtverl die ungeklärte riſchaftslage, beſonders in der Zellſtoff⸗ und Papierinduſtrie, beſchloß der Auſſichtsrat, die Frage elner Bilanzbe reinigung bis zu dem Zeitpunkt gurückzuſtellen, zu dem eine beſſere Ueberſicht über die zukünftige Entwicklung dieſes Wirtſchaftszweigs mög⸗ lich iſt. Aus dem gleichen Grund wurde auch von einer Verwendung der in der Bilanz ausgewieſenen Rücklage in Höhe von 1836 258„ zur teilweiſen Deckung des aus⸗ gewieſenen Verluſtes and genommen. * Wieder 8 v. H. Dividende der Sübdbdentſchen Zucker⸗ Ach? Die Abſchlußarbeiten bei der Süddeutſchen Zucker , Mannheim, ſind[t.„Br“ zwar noch nicht abgeſchloſſen, Hoch ſtehe feſt, daß eine höhere Dividende als im Vor⸗ jahre(8 v..) nicht zur Verteilung gelangen werde. auf 2 200 341 4 ſtellt. Im Hinblick auf Mittag-Ausgabe Nr. 503 Die Gier nach Devisen Eine Folge der Devisenbewirischaflung und der Aufarkie Es iſt eine begreifliche Folge der aus der verhängnis⸗ vollen internationalen Verſchuldung entſtandenen Ver⸗ ſchärfung der Weltkriſe, daß ſich eine ſtarke Strömung gegen die Inter nationalität wirtſchaft⸗ licher Beziehungen gebildet hat, eine Entwicklung, die mehr oder minder ausgeprägt in der ganzen Welt feſt⸗ zuſtellen iſt. Sie hat ihre weitgehendſte Aeußerung in der Forderung einer vollſtändigen Autarkie, einer auf ſich ſelbſt geſtellten und ſich ſelbſt genügenden Volks⸗ wirtſchaft, befreit von den„Feſſeln des internationalen Kapitals“. Eine ſolche Strömung verſagt dem Golde und der Deviſe die Hochachtung, deren ſich die internationa⸗ len Zahlungsmittel in einer auf Freihandel und inter⸗ nationalen Kapitalverkehr eingeſtellten Weltwirtſchaft er⸗ freuen. Löſung vom Golde und Binnen wäh⸗ rung ſind die Parolen, und eine auf Erlös von Deviſen gerichtete wirtſchaftliche Tätigkeit wird des Widerſtreits mit den nationalen Intereſſen bezichtet. Mit Einfuhr⸗ verboten, Zöllen, Kontingenten, Zahlungsſperren, Aus⸗ wanderungs⸗ und Reiſeverbot ſchließen ſich die Völker im Zeitalter des Flugzeugs und des Radios von einander ab, und jedes glaubt in der möglichſten Abdichtung des eigenen Gehäuſes Sicherheit und Rettung vor dem draußen toben⸗ den Sturme zu finden. Es iſt kaum ein größerer Widerſpruch denkbar, als der zwiſchen dem Streben nach nationaler Abſchließung, nach Löſung vom internationalen Zahlungskreislauf und der Gier nach Deviſen, die eben dieſes Streben zur Folge hat. Am groteskeſten wirkt ſich die Deviſenſucht in dem am meiſten abgeſchnittenen Lande der Welt aus, in dem kommuniſtiſchen Rußland. Schritt für Schritt hat die kommuniſtiſche Wirtſchaft bereits wieder„kapitali⸗ ſtiſche“ Züge angenommen: die geldloſe Tauſchwirtſchaft der erſten Revolntionsjahre mußte notwendigerweiſe ap⸗ gelöſt werden durch die Wiederherſtellung der Geldwirt⸗ ſchaft, und zwar durch den Aufbau einer Goldwährung, wenn man den ruſſiſchen Tſcherwonetz ſo nennen darf; ganz folgerichtig mußte wegen des Auseinanerklaffeus zwiſchen volkswitſchaftlichem Ertrag und ſtaatlich⸗wirt⸗ ſchaftlichen Ausgaben eine richtige Inflation nach der Geldlehre des kapitaliſtiſchen Syſtems entſtehen, eine Juflation, die gerade neuerdings ſich in ſtarken Preis⸗ ſteigerungen unverkennbar äußert. Eine moderne Wirt⸗ ſchaſt ohne Geld iſt eben undenkbar, und das Geld ge⸗ horcht nicht etwa kommuniſtiſchen Geſetzen. So wie das Inlandsgeld macht aber auch das Auslands⸗ geld den Ruſſen außerordentliche Sorge. Die Sucht, Deviſen zu erhalten, nimmt ganz un⸗ gewöhnliche Formen an. Deviſen braucht Ruß⸗ land nämlich, um die für es lebensnotwendige Einfuhr zu bezahlen; ohne Einfuhr iſt aber an die Entwicklung der ruſſiſchen Nationalwirtſchaft nicht zu denken. Eigenartiger⸗ weiſe ſteigert ſich das krampfhafte Bedürfnis nach Deviſen, je mehr der ruſſiſche Fünfjahresplan fort⸗ ſchreitet und je mehr die Einfuhr gedroſ⸗ ſelt wird. Valuta erträumte ſich Rußland vom„In⸗ turiſt“, dem ſtaatlichen ruſſiſchen Reiſebüro, das die Rei⸗ ſenden aller Länder zum Abladen ihrer Valuta in Rußland zu veranlaſſen hat; bloß der Valuta wegen werden die be⸗ kannten Fahrten des ruſſiſchen Eisbrechers„Maligyn“ in das Polarmeer veranſtaltet. Der Valuta wegen ſind die mit Ausländern abgeſchloſſenen Verträge über eine Bezahlung in Auslandswährung einfach gebrochen worden, und nur der Valuta wegen wurde ſoeben verfügt, daß die Ausländer ihre bevorrechtigten Einkäufe nur noch in Valuta machen können. Die Deviſen üben einen Ein⸗ fluß auf die ruſſiſche Volkswirtſchaft aus, der ganz und gar gegen den kommuniſtiſchen Katechismus geht. Was ſich in Rußland abſpielt, hat ſein Gegenſtück in anderen Ländern, auch in Deutſchlan d. Die Deviſen⸗ bewirtſchaftung zwingt zu immer neuen Maßnahmen, um den kärglichen Reſt der Gold⸗ und Deviſenvorräte beiſam⸗ menzuhalten und ein wenig aufzufüllen. Gerade die Deviſenbewirtſchaftung deckt erſt recht die zahlloſen und verwickelten Kanäle auf, die zwiſchen Julands⸗ und Auslands wirtſchaft beſtehen, und immer wieder muß ein ſolcher zugedeckt wer⸗ den, da durch ihn unkontrolliert Deviſen abfloſſen. Wie kompliziert dieſe Verbindungswege ſind, ſei an einigen Beiſpielen gezeigt. Da iſt in den letzten Monaten ſtark die zuſätzliche Aus⸗ fuhr gegen Rückkauf deutſcher, auf Valuta lauten⸗ der Aus landsanleihen erörtert worden. Es hatte ſich die Erſcheinung herausgebildet, daß die im Ausland begebenen deutſchen Anleihen, ſog. Dollar bonds, um 2030 v. H. niedriger im Kurs ſtanden, als die Kurſe für die gleichen Werte in Deutſchland lauteten. Wenn man alſo dieſe deutſchen Werte, die im Ausland zumeiſt nur zwiſchen 30 und 30 v. H. ſtanden, kaufte, ſo konnte man einen erheblichen Zwiſchengewinn erzielen, und gleich⸗ zeitig war Deutſchland billig einen Teil ſeiner Auslands⸗ ſchuld los. Dieſer Kauf von deutſchen Werten im Aus⸗ land wurde nun zur Steigerung der deutſchen Ausfuhr benutzt: konnte mit dem Ausfuhrerlös durch Ankauf ſolcher Werte im Ausland ein Gewinn gemacht werden, ſo war es möglich, den Ausſuhrpreis niedriger zu halten. 5 Berge öffenflicher Schulden in aller Well Rund 25 Milliorden& beträgt die Schuldenlaſt, die die ehemaligen Alliierten noch als„Kriegsperpflich⸗ tungen“ gegenüber Amerika mit ſich ſchleppen. Darüber hinaus beſtehen aber bei 00 indern, die direkt am 5 beteiligt waren, beträchtliche innere und äußere Anleihe⸗Schulden, und zwar überſteigen faſt durchweg die in jedem einzelnen Lande ſelbſt aufgelegten Emiſſionen die Kuß landsverpflichtungen um ein Blelfaches. Die höchſte Schuldenſumme weiſt Groß⸗ britannien auf, das nicht weniger als 131,8 Mrd. inländiſcher Staatsanleihen im Umlauf hat. Dieſer un⸗ geheuren Summe ſteht allerdings nur eine Auslondsſchuld von 2,9 Mrd.(das Pfund zu 20,40& gerechnet) gegen⸗ über. Die Geſamtſchuld Englands erreicht alſo die Höhe on 1d. 135 Mrd.„, außerdem beſteht noch ein Kriegs⸗ ſchuldenſoldo von 6,4 Mrd. I.* Frankreich hot gleichfalls faſt ausſchließlich Inlands⸗ auleibey in Zirkulation und 3 im Betrage von 49,8 Mrd.„; hierzu treten 0,77 Mrd.„ Auslandsonlethen und 5 10. riegsſchuldenſaldo. 5 Die belgiſche Staatsſchuld teilt ſich in 3,1 Mrd. Mark heimiſche Emiſſionen und 1 Mrd.„ Auslands⸗ Amerika. Italien iſt mit 20,2 Mrd. 4 Inlandsſchuld belaſtet und hat außerdem 884 Mill.& äußere Verpflichtungen zu⸗ üglich 3,5 Mrd.& Kriegsſchulden an Großbritannien und Amerika. f In ſehr ſpannten Verhältniſſen ſteckt der kleine 70 a 8 0 e Staat, der neben 1 Mrd.„ inne⸗ rer Schu noch 0,6 Mrd.„ Auslandsan l. verzinſen und 1 tilgen hat. Rechnet man auch noch die 1 an roßbritannten in Höhe von 137,6 01 ſo 8 nzu, ergibt ſich eine Geſamtbelaſtung 1 9 wirtſchaftlich ſchwach⸗ zelnen Länder. Die deutſche Reichsſchuld, die hier zum Ver⸗ gleich herangezogen werden ſoll, beläuft ſich nach dem Stand von Anfang 1932 auf 11,7 Mrd., darunter 4,6 Mro. 4 Aufwertung und 3,9 Mr.„ neue Inlandsſchulden zuzüg⸗ lich 3,2 Mrd. 4 Auslandsverpflichtungen. Sehr gering ſind gegenüber den Schulden der am Welt⸗ kriege beteiligten Länder die Verpflichtungen der übrigen Staaten. So weiſt Holland z. B. nur 4,86 Mrd. 4 Staatsſchulden und die Schweiz ſogar nur 1,7 Mrd. 4 auf. Im einzelnen zeigt die innere und äußere Staats⸗ ſchuld der verſchiedenen Länder(ohne Berückſichtigung der Kriegsverpflichtungen) folgendes Bild(in Mill. 4: Anfang 1932 Innere Aeußere Geſamt Deutſchland 8 45 3 239 11 704 Belgien 8 1¹2 192¹ 4 863 England 131 845 2887 184 782 Frankreich 43 8²⁸ 760 44 594 Griechenland 554 161 2166 apan 9 467 9 091 12 5⁵⁵ tal ien 20 166 984 20 550 Polen 2080 2148 2 854 Portugal 1407 614 2 02²¹ Rumänien 324 2895 2 7¹9 Ver. Staaten 70565— 70 565 Argentinien 2 400 1 7˙ 427² Braſilien 117 3 555 4784 Dänemark 6⁵⁰ 77⁴ 1425 Holland—— 4860 Norwegen 87⁴ 8⁴⁴ 1 Oeſterreich 29 1270 1 59 Rußland 6 958— 6 958 veden—— 20898 85 05 14088 33 anien 4 743 14831 185 C 2 20 1688 8 72 181 10 988 ) Umgerechnet auf Grund Es entſtand alſo eine Mehrausfuhr, und gleich⸗ zeitig wurde die deutſche Schuldenlaſt im Aus⸗ land vermindert. Man hätte meinen können, daß das volkswirtſchaftlich er⸗ wünſcht geweſen ſei, daß eine ſolche Mehrausfuhr gerade zur Löſung der deutſchen Auslandsſchulden gefördert wer⸗ den müßte, und es mußte widerſinnig klingen, daß gerade durch dieſe Mehrausfuhr der Deviſenbeſtand der Reichsbank geſchmälert würde. Und doch iſt es ſo. In der Ausfuhr ſtecken früher eingeführte Auslands⸗ waren, in ſehr verſchiedenem Umfang allerdings. Die Reichsbank hat jene Einfuhr ſeinerzeit bezahlen müſſen, und wenn nun die Waren wieder ins Ausland gehen, muß ein entſprechender Teil Deviſen vom Ausland an die Reichsbank bzw. die deutſche Volkswirtſchaft zurückver⸗ gütet werden. Ebenſo verurſacht die Ausfuhr Koſten in Valuta, Verſicherung, Proviſionen uſw.; werden dieſe der deutſchen Volkswirtſchaft nicht zurückvergütet, ſo ver⸗ mindert ſich um den entſprechenden Betrag die deutſche Deviſenreſerve. Wenn aber bei der erwähnten Mehrausfuhr der Erlös zum Ankauf der deutſchen Valutaanleihen verwandt wurde, ſo wurden dadurch in Wirklichkeit der Reichsbank Deviſen entzogen und ihre Reſerven geſchmälert, obwohl gleich⸗ zeitig die deutſche Auslandsverſchuldung und damit dis Höhe der laufenden Zinszahlungen vermindert wurde. Die Reichsbank mußte daher dieſe Ausfuhr⸗ geſchäfte in einer Weiſe erſchweren, daß ſie prak⸗ tiſch faſt unmöglich geworden find. Ein anderes Beiſpiel: Deutſchland hat auch Anleihen im Ausland begeben, die auf Mark lauten. Wenn alſo ſolche Anleihen, die ebenfalls recht niedrig ſtanden, zurückgekauft wurden, ſo brauchten dafür keine Deviſen aufgewandt zu werden, und der deutſche Schuldner machte dabei gegenüber dem ausländiſchen Gläubiger ein gutes Geſchäft. Und doch wurden auch dieſe reinen Markkäu fe ſchnell ver⸗ hindert, weil ſie ebenfalls die deut ſche De⸗ viſenlage benachteiligten. Der ausländiſche Gläubiger erhielt nämlich bei einem Verkauf ſeiner An⸗ leiheſtücke den Erlös in Mark; ſolche Markpoſten wurden nun aber mit Vorliebe von den Ruſſen gekauft, die da⸗ mit ihre fälligen Handelsſchulden an Deutſchland bezahl⸗ ten(die Verſchuldung Rußlands aus Warenlieferungen an Deutſchland beträgt über 1 Milliarde Mark). Die aus den ruſſiſchen Zahlungen von Deutſchland dringlich erwartete Valuta blieb alſo aus. Das ſind nur zwei Beiſpiele von vielen, die die außer⸗ ordentliche Verwickeltheit der Deviſenbewirtſchaftung be⸗ legen und zeigen, daß die damit verbundene Sucht nach Deviſen zu immer neuen Verſchnürungen und Erſchwerun⸗ gen des wirtſchaftlichen Kreislaufs führen muß. Und je ſtärker der Grad der Autarkie iſt, deſto heftiger muß das Rennen nach Deviſen werden. Um den Selbsfhilfeplan der Rheinschifiahri Die neuen Forderungen der Parfikuliere Wie wir ſchon kurz mitteilten, wurden am 25. Oktober in Köln in der Internationalen Studien⸗ kommiſſion die Beratungen über den auf Grund der Straßburger Beſprechung abgeänderten Plan des General⸗ direltors Jaeger fortgeſetzt. Entgegen den allgemein ge⸗ hegten Erwartungen fiel dort noch nicht die Entſcheidung. Während unter den Rhedereien die allgemeine Bereitſchaft beſteht, nunmehr auf Grund der Jaegerſchen Vor⸗ ſchlägſe an die Ausführung heranzutreten, ſind in dieſer Beſprechung die Vertreter der Partikulierſchiff⸗ fahrt in Deutſchland, Holland und Belgien erneut mit Bedenken und vor allen Dingen mit einer Reihe neuer Vorſchläge hervorgetreten. Letztere gehen in erſter Linie darauf hinaus, daß hinſichtlich der Stillegung der Flotte gleichmäßige Verpflichtungen von Rhedereien und Partikulieren übernommen werden müßten. Auch ſcheint an einen Zuſammenſchluß der Geſamt⸗ heit der Partikuliere gedacht zu ſein, ſodaß der Vereinigung der Rhedereien eine geſchloſſene Vertretung der Partikuliere gegenübergeſtellt werden würde. Außerdem verlangten die Partikuliere eine entſprechende Beteiligung im Aufſichtsrat und im Ueber⸗ wachungsausſchuß ſowie in den Kommiſſio⸗ nen, die die Frachten bezw. Mieten feſtſetzen. Was dieſe letztere Forderungen anbelangt, ſo konnten die Rhedereien gewiſſe Zuſicherungen machen, ſodaß eine angemeſſene Ver⸗ tretung der Partikuliere ſowohl im Aufſichtsrat der Rhein⸗ ſchtffahrts⸗Treuhand G. m. b. H. als auch in den Unter⸗ kommiſſionen und Ausſchüſſen gewährleiſtet iſt. Bei der Frage der gleichmäßigen Behandlung der Rhe⸗ dereien und Partikuliere hinſichtlich des Stillegens, haben naturgemäß die Rhedereien darauf hingewieſen, daß ſie allein das geld liche Riſiko für das Gelingen des Planes tragen, und Haß ſie allein es ſind, die die Mittel garantieren, die den Partikulieren zufließen. Trotz alledem haben die Rhedereien ſich auch hier zu einem weſentlichen Zugeſtändnis bereitgefunden, daß nämlich dann, wenn Jas Stillegungsverhältnis für die Partikuliere über eine be⸗ ſtimmte Tonnage hinausgehen ſollte, ein prozentual gleichmäßiges Stilliegen bei Rhedereien und Partikulieren eintreten ſolle. Dieſe Zuſagen der Rheddereien wurden auffallender⸗ weiſe als ungenügend bezeichnet, wobel die Möglich⸗ keit der Erlangung von ſtaatlichen Geldern von den Partikulieren erhofft wird. Trotzdem es nach den verſchie⸗ denen amtlichen Erklärungen als ausgeſchloſſen betrachtet werden darf, daß derartige Subventionen in den verſchte⸗ denen Ländern bewilligt werden, wollen die Partikultere ihre Vorſchläge für die auf den 9. November in Ausſicht genommene weitere Tagung der Internationalen Studien⸗ kommiſſion ausarbeiten und formulieren. Der 9. November iſt auf jeden Fall von den Rhedereien als letzter Termin für die Beſchlußfaſſung ins Auge gefaßt, insbeſondere ſoll dann die Geſamtheit der deutſchen, holländiſchen, belgiſchen, fronzöſiſchen und ſchweizeriſchen Rhedereien endgültig on dieſem Tage Stellung nehmen. Für die Stellungnahme zu den Vorſchlägen der Partiku⸗ liere iſt der Vormittag des 9. November reſerviert. Von den Rhedereien wird in der Zwiſchenzeit der Jaegerſche Plan in die juriſtiſche Form gebracht, ſo daß die Gründung der Rheinſchiffahrts⸗ Treuhand Gmbß mög⸗ licherweiſe ſchon am 9. November vorgenommen werden kann. U. E. wird und kann bei weiteren Erörterungen mit den Partikulieren nicht viel Beſſeres herauskommen. So verſtändlich es iſt, daß die Vertreter der Partikulierſchiff⸗ fahrt ſich bemühen, Verbeſſerungen der an die Partikuliere fließenden Sätze zu erhalten, ſo ſagt doch die nüchterne Ueberlegung, daß bei dem heutigen Mangel an Ladungs⸗ angebot eine weſentliche Erhöhung der Leiſtungen an die Partikuliere nur möglich iſt, wenn eine plötzliche, in die heutige Zeit gar nicht paſſende Frachtverteue⸗ rung inaugoriert würde. Wenn die heute vor⸗ geſehenen Vergütungen auch nicht reſtlos zu einer nor⸗ malen Verzinſung des Kapitals und auch nicht zu einer Unterhaltung des Fahrzeuges, wie man ſie wünſchen möchte, ausreichen, ſo iſt doch das Wenige unendlich viel beſſer als die traurige, um nicht zu ſagen, hoffnungsloſe Loge, in der ſich die Rheinſchiffahrt heute befindet. Aus dieſen Gründen möchten wir doch die Hoffnung nicht aufgeben, daß, nachdem die Rhedereien noch ganz weſentliche, weitere Zugeſtändniſſe gemacht haben, auch die Partikuliere die ihnen gebotene Hand an ⸗ nehmen und durch entſprechende Beteiligung das Sa⸗ nierungswerk zur Erfüllung bringen. PCCCCCCCCCcccccCcGGccGpcbGwCbbCwbCbwcGcbGGGbGbGbwGbGbGbGbGbGbGbGbGGbwGwGbGbGbGbGbGbGbPbGbGbVGbTbGbPwbTGVTCTGTGTGTCVGTCTGCbFbGCGCVGVGVTGTGbGbGVGVGVGTVTVTVCVGVCVCVCVVVVVVVVVVV——..''/j/˖ ‚ pf Hufschenreuſher Verlusfabschluß Der Ast. der Porzellanfabrik Lorenz Hut⸗ [chenreuther AG., Selbin Bayern beſchäftigte ſich geſtern mit dem Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1931⸗32. Die Bilanz vom 30. Juni 1932 ſchließt unter Verrechnung von 94 393/ Gewinnvortrag aus dem Vorjahre mit einem Verluſt von 93 177, ab, nachdem ein aus der Ein ⸗ ziehung von 1200 000„ eigenen Sta(darunter 1000 200 Mark Vorzugsaktien) entſtehender Buchgewinn von 209 057 Mark zur teilweiſen Deckung des Verluſtes verwendet wor⸗ den iſt. Der verbleibende Verluſt wird aus dem 2 lichen Reſervefonds abzudecken ſein, der alsdann noch mehr als 10 v. H. des Grundkapitals betragen wird. Das un⸗ günſtige Ergebnis des Geſchäftsjahres 1991⸗32 iſt auf den ſtarken Umſatzrückgang der von der Firma her⸗ geſtellten Qualitätsporzellane, die Erſchwerungen des Ex⸗ ports und die rückläufige Preisbewegung zurückzuführen. Vereinigte Altenburger und Strvalſunder Spielkarten⸗ Fabriken. In dem am 30. Juni beendeten Geſchäftsjahr 1931⸗32 konnte ſich der mengenmäßige Umſatz etwa auf Vorjahrshöhe halten; wertmäßig iſt der Umſatz dagegen gegenüber dem Vorfahr weiter geſunken; dieſer er⸗ eute Rückgang iſt darauf zurückzuführen, daß immer mehr illigſte Preislagen bevorzugt werden. Der erzielte Ueber. ſchuß dürfte daher kaum die Ausſchüitung einer Dividende zulaſſen, zumal ſich bei der Endabrechnung der Umzugs⸗ koſten für die Verlegung des Betriebes von Stralſund nach Altenburg noch Beträge ergeben haben, die in der vor⸗ jährigen Bilanz nicht berückſichtigt waren. * Neue Baugeſellſchaft Wayß u. Freytag As., Frank⸗ furt, In Verfolg der durch die Sanierungsbeſchlüſſe vom 2. Juli d. J. vorgefehenen Neugründung iſt nunmehr die Neue Baugeſellſchaft Wayß u. Freytag A G. in Frankfurt a. M. in das Handelsregiſter ein⸗ getragen worden. Als Vorſtandsmitglieder ſind be⸗ ſtellt: rof.. K. W. Mautner(von der alten Wayß u Freytag A) ſowie Dr. jur. Alexander Kinen (früher Vorſtandsmitglied der Deutſchen ffekten⸗ und Wechſelbank AG., n dann Treuhand⸗Vereinigung Frankfurt) Nach Mitteilung der Verwaltung liegt bereits ein den Verhältniſſen entſprechender befriedigender Auf⸗ tragsbeſtand vor. * Mechaniſche Weberei Ac. in Zittau.— Keine Kapital⸗ zuſammenlegung. Der AR. beſchloß, der GB. am 23. Nov. vorzuſchlagen, das Grundkapital der Geſellſchaft in e. F. von nom. 3 625 000„ auf nom. 3 262 500% durch Ein⸗ ziehung von nom. 362 500„ im Beſitz der Geſellſchaft be⸗ findlichen eigenen Aktien herabzuſetzen und den dadurch entſtehenden Buchgewinn von 292 985„ zur teilwei⸗ ſen Abdeckung des Verluſtes zu verwenden. Die Bilanz für das Geſchäftsjahr 1931/32 weiſt unter Be⸗ rückſichtigQung des Gewinnes aus der Aktieneinziehung einen Verluſt von 378 310„ aus, der ſich um den Ver ⸗ luſtvortrag von 430551 4 auf 808861 IA er höht. Die Verwaltung ſteht auf dem Standpunkt, daß bei der Geſellſchaft eine Kapftaltransaktion außer der vor⸗ erwähnten Einziehung der eigenen in ihrem Beſitz befind⸗ lichen Aktien zur Zeit nicht in Frage kommt. Das lau⸗ fende Geſchäftsjahr hat zwar in der letzten Zeit eine gewiſſe Belebung gebracht, deren Dauer und Auswir⸗ kung ſich aber noch nicht überſehen läßt. 8 N * Geo Bilanz f Mark ab A rter Form herab⸗ 150 n igen und zur Auf⸗ * Betriebswiedereröffnung. Die in Kappel a. Rh. befindliche Filiale der Zigarrenfabrik Biermann u. Co. hat den Betrieb wieder aufgenommen und will nach und nach die ganze ehemalige Belegſchaft wieder einſtellen. Auch in iner anderen Filiale der Firma beſtehe Ausſicht auf Wiedereröffnung. * Keine Reichsgarantie für die Karſtadt⸗Stützung. Ber ⸗ lin, 27. Okt.(Eig. Dr.) In einer Berliner Zeitung wird behauptet, die Reichsregierung habe fe die Kre⸗ dite der Akzeptbank an die Karſtadt AG bie Garontie übernommen. Wie aus Kreiſen des Reichswirtſchaftsminiſteriums erklärt wird, trifft dieſe Be⸗ hauptung nicht zu. Entſprechend den Ausführungen des Reichskanzlers vor den Obermeiſtern des Handwerks hat die Reichsregierung keinerlei Garantien für die Kredite zur Stützung der Karſtadt Ach übernommen. Die Stützung iſt lediglich urch die Akzeptbank erfolgt, die ihre Kredite in Verbindung mit anderen Banken gegeben hat. Die Konsolidierung der Sparkassen Starke Forischriie aul dem Wege zur Gesundung Die Anſätze zur Konſolidierung bet den deutſchen Spar⸗ kaſſen, die ſchon im Sept. deutlich zu beobachten waren, haben ſich im lfd. Monat erheblich verbreitert. In den er ſten 3 Wochen des Oktober konnte von den Hilfskrediten der Akzeptbank bzw. der Reichsbank der ansehnliche Betrag von 190 Mill. abgedeckt wer⸗ den. Wenn auch zum Monatsende gewiſſe Kapitalien wie⸗ der zur Anforderung gelangen dürften, bleibt doch eine bemerkenswerte Summe übrig, um die ſich die Wechſelſchul⸗ den der Sparkaſſen vermindert haben. Am ſichtbarſten tritt der Umſchwung bei den Sparkaſſen des Rhein ⸗ 345 Piahe u n 3 a 17. 1 er Fin e er zu den Sorgenkindern gehörten, in Erſcheinung. Während in den genannten Fällen ſeit längerer Zeit Ble Abhebungen die Zugänge ſtark überſtiegen, hat ſich jetzt das Bild nach der poſitiven Seite hin gewandelt, in⸗ dem die Einzahlungen die Abzüge überflügeln. * Abänderung des deutſch⸗ſttbafrikaniſchen Handelsver⸗ trages. Pretoria, 55. Okt. Mit Rückſicht auf die Ab⸗ kommen von Ottawa iſt der Handelsvertrag zwiſchen Deutſchland und der ſüdafrikaniſchen Union in der Weiſe abgeänd ert worden, daß es der Union möglich iſt, für Waren, die in Großbritannien, den Dominions, den bri⸗ tiſchen Kolonien und Mandatsgebieten hergeſtellt find, Präferenzen zu gewähren, ohne daß dieſe Präferenzen au Deutſchland Anwendung finden. Die Abänderung bedar der Ratifizierung. Nun haben die deutſche und die ſüd⸗ afrikaniſche Regterung vereinbart, daß ſie vom 24. 10. an wendung auf Waren, die Union verladen worden ſi * Große Verluſte der Sowjetunion durch Pfundbaiſſe. Die Sowjetunion teilt mit, doß ſie bei ihrer Einfuhr 175 England infol e des Sturzes des Pfundes erhebliche Ver⸗ luſte erlitten habe, und wieder, wie bereits im September vorigen Jahres, dazu 1 ruſſiſche Verkäufe außerhalb des Rahmens des britiſchen Marktes in ameri⸗ kaniſcher Volutg zu tätigen.— Andererfeils hot man, um die Pfundſchwäche auszunutzen, in letzter Zeit neue Ver⸗ handlungen mit engliſchen Firmen über die Unterbringun 9 5 e a en 8 Die Beſtel⸗ ngen werden zum überwiegenden Teile bar bezahlt, um die Kursdifferenz voll ausnutzen zu können. 1 — 5 krachſenmarki Duisburg-Ruhrori 27. Oki. Das Geſchaft war an der geutigen Borſe egenſatz zu geſtern etwas ſtiller. Die Frachten erfu derung. Der Bergſchlepplohn blieb ebenfolls Dex Talſchlepplohn zog etwas an und betrug d 7 Pfg., für größere beladene Kähne. vorläufig in Kraft treten ſoll. Sie findet jedoch keine An⸗ vor dem 18. Oktober nach der Freitag, 28. Oktober 1932 N Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 5038 Vermietungen Neuzell. schöne 3 Iimmernohnung In ruhiger sonniger Lage in Niieinauhafen auf sofort odd. später billig zu ver- mieten. Ange. unk. B Z 107 an d. Geschäftsst ds. Bl. 81 1 Ammer und Küche zu vermieten. 72050 F 4, 3, 8 Trepp. Zimmer, Küche u. Alko ſof. zu verm. Rheinhäuſerſtr. 43, Laden. 2067 N 5 N. Großes, leeres, 55 Sle Kermen unseren Walspruch Daus Gute billig das AUR Se Kur? Unsere Wirte f- te Brlrigen an Balkon ⸗ Zimmer. 4d 3 Gas eee Mermaid 8 8 1 8 Vortelle e dal le Weir ee e Neal 1 zu vermieten. 41962 K 1, 12, 2 Treppen. rofl. eres Zimmer zu vm. K 2, 8, 3. St. * 2011 Leeres Zimmer ſof. zu vm. Riedfeldſtr. 35/37, Erbach. 51995 Teilw. möbl. u. 1 leer. 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Heute aber verſtum⸗ men ſelbſt dieſe Nachrichten. Heute erfahren wir höchſtens, wie aus ehemaligen Millionären über Nacht bettelarme Leute wurden. Aber es geſchehen auch noch heute ſolch phantaſti⸗ ſche Märchenwunder. Diesmal iſt der Schauplatz nicht einmal das ſagenhafte Amerika, ſondern das wirklichkeitsnahe London. Und auch der Held iſt kein mit allen Tugenden geſalbter Mann, ſondern ein wüſter Draufgänger, ein Abenteurer des Ge⸗ ſchäfts. Vor fünf Jahren kam Mr. Myer Ley, ein ein⸗ unddreißigfähriger Mann, nach London. Er hatte 50 Pfund in der Taſche und wollte mit dieſem Ver⸗ mögen die Themſeſtadt erobern. Er kam aus Sid⸗ ney in Auftralien, wo er Handlungsgehilfe in einem Tuchgeſchäft war. Das Geſchäftemachen begann er auf eine recht all⸗ tägliche Weiſe. Er mietete ſich in einem Luxushotel ein ganzes Appartement, ſtaffierte ſich hochherrſchaft⸗ lich aus und erweckte in einem jeden den Glauben, daß hinter ihm Millionen und Abermillionen ſtünden. Eines Tages las er in der Zeitung eine kleine, ſcheinbar ganz unwichtige Notiz. Die Heeresleitung war gerade dabei, 700 000 Stück Schuhe zu verkaufen. Der ganze Poſten koſtete nur einen Pappenſtiel, nicht mehr als 35 000 Pfund, aſſo pro Schuh 1. Der große Poſten hatte aber einen kleinen Haken: er enthielt nur linke Schuhe. Myer las die Notiz und hatte eine glänzende Idee, wenn auch nicht das zur Durchführung dieſer Idee notwendige Geld. Er wußte, daß, wenn man von der Heeresleitung etwas kauft, nur 10 Prozent des Betrages ausgezahlt werden müſſen. Er brauchte daher 3500 Pfund, um der Beſitzer von 700 090 Stück linker Schuhe zu werden. Um dieſes Geld zu erhalten, ging er zu einem ſehr reichen Mann, den er noch von Auſtralien her kannte:„Lieber Freund“, ſagte er zu ihm,„geben Sie mir 3500 Pfund und Sie werden Beſitzer von 350 000 Paar Schuhen ſein.“(Er hütete ſich wohl⸗ weislich zu ſagen, daß es ſich um 700 000 Stück linke Schuhe handelte.] Der reiche Mann war zunächſt mißtrauiſch, als ihm aber der angehende Millionär nachwies, daß die Heeresleitung dieſen Poſten offe⸗ riere, war er einverſtanden und machte das Geſchäft. Die 700 000 Stück Schuhe wurden in großen Speichern untergebracht. Der Geldgeber beſichtigte die Ware und ſtellte mit Entſetzen feſt, daß es ſich um 700 000 linke Schuhe handelte. Mit großer Ruhe ant⸗ wortete Mr. Ley:„Ich habe Ihnen ja geſagt, es handelt ſich um 350 000 Paar Schuhe!“—„Aber wie wollen Sie von zwei linken Schuhen einen rechten und einen linken machen?“ Lächelnd antwortete Mr. Myer:„Das werden Sie ſehen!“ Mr. Ley verlangte jetzt von dem reichen Mann noch 2000 Pfund für Betriebskoſten. Mr. Ley erhielt die geforderte Summe, und nun be⸗ gann er ſeine Arbeit. Es galt, das Problem zu löſen, aus linken Schuhen rechte zu machen. Er löſte dieſes ſcheinbar ſchwierige Problem, indem er eine Schar Arbeitsloſer anſtellte und die Schuhe auseinandernehmen ließ. Er trennte den Oberteil von der Sohle und nähte dann die Sohle umgekehrt wieder unter das Oberteil. Auf dieſe Weiſe ſchuf er 350 000 Paar tadelloſe Schuhe, die er in einem einzigen Poſten äußerſt billig mit 100 Prozent Nutzen weiter verkaufte. An dieſem Geſchäft verdiente er ſeine erſte halbe Million Mark. Dieſes erſte Geſchäft wies ihm den Weg. Nun wußte er:„Heute kann man nur Geld machen aus ganz unbrauchbaren Dingen. Nur dieſe ſind des Geldes wert“. Er kaufte daher auch weiterhin lauter unbrauchbare Sachen. Eines Tages klingelte in ſeinem Büro das Tele⸗ fon. Ein Wirtſchaftsbeamter des engliſchen Heeres teilte mit, daß die Armee von einem kleinen wirt⸗ ſchaftlichen Pech betroffen worden ſei. Aus bisher unerklärlichen Gründen ſei in ein am Ufer der Themſe gelegenes Schuhlager Waſſer eingedrungen und hätte 8000 Paar Schuhe unbrauchbar gemacht. Dieſe unbrauchbaren Schuhe könnte Mr. Ley für Prinzeſſin Helene mit dem Kronprinzen Michael. billiges Wird König Carol ſich mit Prinzeſſin Helene verſöhnen? Geld haben. Vierundzwanzig Stunden ſpäter lagen die 8000 Paar Schuhe in einer von Ley gemieteten Trockendampfkammer, dann waren ſie wieder brauchbar. Aber nicht nur mit Schuhen machte Mr. Ley gute Geſchäfte. Vor einigen Jahren hatte die engliſche Garde neue Feldmützen erhalten: 7000 pracht⸗ volle Schafledermützen kamen in Penſion. Mr. Ley kaufte dieſe penſtonierten Mützen, ließ ſie auseinandertrennen, chemiſch reinigen und dann den Pelz von je 10 Mützen zuſammennähen. Auf dieſe Weiſe erhielt er, natürlich zu einem ſpottbilligen Preis, ſehr ſchöne Vorleger, die er mit ſehr großem Nutzen verkaufte. Das iſt die einzigartige Geſchichte der vielen Mil⸗ lionen, die heute Mr. Ley beſitzt. Er iſt der Mil⸗ lionär der unbrauchbaren Waren König Carol II. von Rumänien. Jortſchritte im deutſchen Sporiflugweſen Wenn ein Laie in die„Deutſche Luftſport⸗Aus⸗ ſtellung“ kommt, die das Berliner Ausſtellungs⸗, Meſſe⸗ und Fremdenverkehrs⸗Amt in der Zeit vom 1. bis 30. Oktober am Kaiſerdamm veranſtaltet, dann wird er ſich erſt bewußt, welche eingehende Vorberei⸗ tung für die heutige Jugend nötig iſt, ehe ſie das Ziel erreicht, das wohl jedem deutſchen Jungen vor⸗ ſchwebt, nämlich einmal als Motorflieger mit eige⸗ nem Sportflugzeug über die Lande zu eilen. Es wil ja doch niemand warten, bis er alt genug iſt, ſich mit eigenverdientem Geld einfach eine der ſchmucken Sportmaſchinen, die auf den Ständen der deutſchen Flugzeug⸗Induſtrie ausgeſtellt ſind, zu kaufen, ſon⸗ dern auch die kleinſten Knirpſe wollen ſich ſchon irgendwie„fliegeriſch“ betätigen. Wie ſie das machen, ſehen wir in der Modellbau⸗Werkſtatt, in der junge Schüler eifrig am Bauen und Baſteln ſind, um teils eigene, teils fremde Entwürfe von Segel⸗ und Motorflugmodellen herzuſtellen. Sie eignen ſich hierbei die erforderlichen Kenntniſſe an, die ſie ſpäter beim Bau von großen Flugzeugen und beim Fliegen ſelbſt brauchen. Dieſe fortgeſchrittenen„Ikarus⸗Jünger“ fin⸗ den wir in der Halle der Segelflugzeuge, woſelbſt die Ausſtellungsleitung ebenfalls eine kom⸗ plette Werkſtatt einrichtete. Dort beobachten wir, wie junge Leute verſchiedener Berliner Luftfahrt⸗Vereine ebenſo eifrig an zwei Segelflugzeugen bauen, die nach Das„Anterſeeboot mit Füßen“ Der Tiefſee⸗Tank iſt erfunden— Jortbewegung zu Waſſer und zu Land Im Beiſein einer mehr als zehntauſendköpfigen Menſchenmaſſe wurde in dem großen Binnenſee Caſa de Campo in der Nähe von Madrid ein Ver⸗ ſuch unternommen, der die Befähigung eines neuen, geradezu phantaſtiſch anmutenden Kriegsmittels be⸗ weiſen ſoll. Es muß vorausgeſchickt werden, daß dieſer Be⸗ fähigungsnachweis gelang. Dieſe neueſte Ausgeburt zipiliſatoriſcher Arbeit zu barbariſchem Endzweck Hat glänzend gearbeitet. Es iſt das„Unterſee⸗ boot mit Füßen“. So jedenfalls hat der Volks⸗ mund den Tiefſeetank des Erfinders Ruiz be⸗ reits getauft. Ruiz hatte zunächſt die Abſicht, eine moderne Tau⸗ cherglocke zu konſtruieren. Ein Arbeitsraum für die Tiefſee, der unabhängig von einem Bergungsſchiff und von komplizierter Luftzufuhr ſein ſollte. Das Ergebnis ſeiner Arbeit war, nachdem ſich die Regierung für ſeine Pläne intereſſiert hatte, die Konſtruktion eines Mitteldinges von U⸗Boot und Tank. Der mächtige Stahlapparat des Erfinders Ruiz, der übrigens Autodydakt iſt und bis vor kurzem ein einfacher Arbeiter war, hat die Bewegungsfähigkeit eines-Bootes, taucht und ſchwimmt, kann aber auf dem Meeresgrund feſtliegen und ſich dort bewe⸗ gen wie ein Tank. Und zwar für unbegrenzte Zeit. Die Luftzufuhr wird durch eine ganz neuartige und geniale Einrichtung beſorgt. Nämlich durch Elektrolyſe des Meerwaſſers. Ruiz ſandte vom Grunde des Caſa de Campo eine drahtloſe Huldigungs⸗Depeſche an den Präſiden⸗ ten der Republik, Zamorra, und an die Geſamt⸗ regierung. Er blieb zwei Stunden unter Waſſer, was Anlaß zu böſen Gerüchten gab. Es hieß ſogar, die Männer am Grunde des Sees ſeien bereits er⸗ trunken, ſie hätten Hilferufe drahtlos aus der Tiefe geſchickt uſw. a Pünktlich aber nach zwei Stunden, völlig programmäßig, tauchte wie ein vorweltliches Ungeheuer der Stahlrücken des Tiefſee⸗ Tanks auf, ſchwamm an Land, kroch dann, eine ungeheuerliche Amphibie aus Metall, das Steilufer hinauf. Völlig gelungen aber ſcheint das Experiment noch nicht zu ſein. Anſcheinend ſind dieſe oder jene Er⸗ wartungen noch nicht voll eingetroffen, denn Ruiz veröffentlichte eine Mitteilung, der zufolge noch weiter mit dem Unterſeebobt mit Füßen experimen⸗ tiert werden ſoll, bis es von der ſpaniſchen Marine in Dienſt geſtellt werden wird. Schluß der„DEga“ den beiden Gruppen zufallen ſollen, die die ſauberſte Arbeit geliefert haben. Kein Wunder alſo, wenn da ſich jeder die größte Mühe gibt! Und Beiſpiele peinlich und exakter Bauaus⸗ führung bietet dieſelbe Halle auch genug dort, wo die von Vereinen und Gruppen ſelbſt gebauten Flug⸗ zeuge gezeigt werden, zum Teil einfache Schulmaſchi⸗ nen, zum Teil hochwertige Segelflugzeuge und ſogar auch ſolche mit Hilfsmotor, übergehend zum richtigen ſchwachmotorigen Uebungsflugzeug. Denn die große Sehnſucht all derer, die ſich mit der Fliegerei in ir⸗ gendeiner Form beſchäftigen, bleibt doch letzten En⸗ des der Kraftflug, der Flug mit Motor: Ein Flug⸗ zeug, das man dorthin ſteuern kann, wo man hin will und das nicht von den Launen des Windes, der Wolken, oder eines Gewitters abhängig iſt. Die Hochleiſtungen unſerer Segelflugmeiſter Groen⸗ hoff, Kronfeld, Hirth und Mayer ſcheinen den meiſten doch wohl ſo unerreichbar, daß ſie ſich lie⸗ ber auf die Kraft eines, wenn auch ſchwachpferdigen, Triebwerkes verlaſſen möchten. Und ſo unerreichbar, wie noch vor wenigen Jahren, iſt auch dieſe Sehnſucht nicht mehr, wie dieſe Ausſtellung eindrucksvoll vor Augen führt. Man wird ſich in Zukunft Pläne von kleinen erprobten Uebungsflugzeugen kaufen können, zu denen die Teile, die man ſelbſt nicht, oder nur ſchwer herſtellen kann, fix und fertig einſchließlich Motor, gekauft werden können. Dieſe„Banukaſten⸗ Flugzeuge“ werden dann etwa 2500 bis 3000/ koſten, ein Preis alſo, den eine Arbeitsgemeinſchaft ſchon einmal aufbringen kann. Vor allen Dingen wird der Betrieb einer derartigen Maſchine weſent⸗ lich billiger als der unſerer bisherigen Sportflug⸗ zeuge, da ja alle feſten Betriebskoſten, wie Verſiche⸗ rung, Amortiſation, Verzinſung uſw. im gleichen Maße ſinken wie der Anſchaffungspreis. Aber auch fertige Flugzeuge zeigte die„DELLA“ in Preislagen, die ſchon durchaus diskutabel ſind. Das neue einſitzige Klemm⸗Volksflugzeug koſtet etwa 4500 /, oder zweiſitzige Maſchinen von Fieſeler, Klemm, Haller und Gerner mit Preiſen zwiſchen 69000 /. Tonangebend in dieſer Beziehung war wohl unſer Kunſtflugmeiſter Gerhard Fieſeler, Japan will die nordmandſchuriſche Eiſenbahn kaufen mert ruhig weiter ſchlief und höchſt überrafe als er von den Feuerwehrleuten geweckt u den Flammen gerettet wurde. „Denkmal für das Ende der Depreſſion“ Der faſt vollendete 70ſtöckige Wolkenkratzer, der den Mittelpunkt des neuen Viertels in Newyork bildet. Nicht weniger als eine Milliarde Mark hat John D. Rockefeller junior zum Bau der Newyorker „Radio ⸗ Stadt, eines Rieſenkomplexes von Ver⸗ gnügungsſtätten, Geſchäftshäuſern und ſozialen Inſtituten angelegt. Der Bau dieſer„Stadt“, die Überall techniſche Neuerungen aufweiſt, wird von den Amerikanern als das„Denkmal für das Ende der Wirtſchafts⸗Depreſſion“ bezeichnet. der ſich hier als weitblickender Flugzeug⸗Induſtriel⸗ ler erfolgreich verſuchte, wenn er von dem Stand⸗ punkt ausgeht, daß eine Ausbreitung der privaten Sportfliegerei und damit vermehrter Abfatz— und in Zukunft Serienbau— nur möglich ſind, wenn die Preiſe mit geringſter Verdienſtſpanne feſtgeſetzt wer⸗ den. Gerade damit hat die„DEvA“ ihren tieferen Sinn gefunden, der ſich auch in der Praxis aus⸗ wirken wird: Verbilligung der Flugzeuge und des Flie⸗ und damit Ausbreitung der gens ſelbſt 5 Sportfliegerei. Denn nur, wenn in dieſer Beziehung grundlegend Wandel geſchaffen wird gegen frühere Zeiten, kann das Endziel erreicht werden, das auch den Veran⸗ ſtaltern dieſer Schau vorſchwebt: Die kommende Generation muß fliegen können! Nun iſt es ja mit dem Kauf eines Flugzeuges allein noch nicht getan. Viele werden ſich noch durch die„teuere“ Ausbildung abſchrecken laſſen, das Flugzeug genau ſo als privates Verkehrsmittel anzuerkennen wie das Auto. Aber auch das iſt nicht mehr ſo ſchlimm. Die Preiſe für die Ausbildung zum Sport⸗ flieger ſind genau ſo, wenn nicht noch mehr, zurück⸗ gegangen, wie die Preiſe der Flugzeuge. Für 2 bis 300 Mk. kann man heute ſchon die Berechti⸗ gung erlangen, leichte Sportflugzeuge ohne Beglei⸗ ter zu fliegen. Der„Sturmpogel“, der neuerdings eine eigene Motor⸗Fliegerſchule in Berlin⸗Adlers⸗ hof unterhält, und die„Deutſche Luftfahrt Gmbh.“, die Fliegerſchule des„Deutſchen Luftfahrt⸗Ver⸗ bandes“, erteilen auf ihren„DéEsaA“⸗Ständen gern über die näheren Bedingungen Auskunft, wobet der erſtgenannte Verband allen ſeinen Mitgliedern für die Ausbildung nur die Selbſtkoſten in Rechnung ſtellt, während bei der„Deutſchen Luftfahrt GmbH.“ beſtimmte Vorbedingungen für die verbilligte Aus⸗ bildung zu erfüllen ſind. Ueber die Ausbildungsmethoden im Motor⸗ und Segelflug unterrichtet die Halle, die dem Thema„Lehren und Lernen des Luftſportes“ gewidmet iſt. Hier iſt beſonders die Jugend intereſſiert und das Modell, das ſich von einem richtigen Führerſitz aus, genau wie eine große Maſchine, in alle Fluglagen bringen läßt, übt die größte Anziehungskraft auf die künftigen Sportflieger aus. Man kann ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß dieſer Nachwuchs, der hier, heute noch ſpielend, das kleine Flugzeug„zieht“ und„drückt“,„Gas gibt“ und„droſſelt“, oder„in die Kurve geht“, daß dieſe Jungens ſpäter einmal ſich auch mit der größten Selbſtverſtändlichkeit in eine richtige Maſchine ſetzen, um nach wenigen Schul⸗ flügen allein„abzubrauſen“. Denn für die auf⸗ wachſende Generation iſt die Fliegerei etwas Selbſt⸗ verſtändliches geworden, ſie hat nicht, wie wahr⸗ ſcheinlich mancher Aeltere, noch Hemmungen zu überwinden, die in dem Gefühl wurzeln„Die Luft hat keine Balken“. Die kleinſten Bürſchchen wiſſen heute, daß man ſich in der Luft genau ſy ſicher be⸗ wegen kann wie auf dem Lande, oder Waſſer. 80, fentlich haben recht viele von denen, die heute mit ſehnſüchtigen Augen vor den ſchmucken Sportflug⸗ zeugen ſtehen, dereinſt Gelegenheit, den„Knüppel zu rühren“. 5 Hauptmann a. D. Schreibe-Berlin. 1 Es geht doch nichts über guten Schlaf Ein junger Mann in Zürich legte ſeine Kleider über den Stuhl, der an ſeinem Bett ſtand. In der Weſtentaſche befand ſich ein kleines Taſchen⸗ feuer zeug, das aus unbekannter Urſache auf⸗ ſprang, entflammte und die Weſte und die übrigen Kleidungsſtücke in Brand ſteckte. Als ſchließ lich ſtarke Rauchwolken aus dem geöffneten Fenſter drangen, alarmierten die Paſſanten die Feuerwehr, die bei ihrem Eintreffen bereits das Zimmer zum größten Teil in Flammen vorfand. Zufälligerweiſe war das Bett noch nicht von den Flammen ergriffen worden. Dieſem Umſtand war es zu verdanken, daß der junge Mann ** e e geg ge * 7 ett 3 * Freitag, 28. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 503 5 8 n i 5 5 Alt Stürmiſche Heiterkeit! Der Liebling Mannheim: Fritz Schulz in Seiner besten Rolle lu. die reizende Macda Schneider Allabendlick ausverkauft! Nur eimmaf! SONNTAG, vormittags 11.30 Uhr spricht Oberingenieur Blecker aus persönl. Erlebnissen zu seinem neuen Film Die Presse sagte: Das Publikum war gerührt und von einer stummen Ergriffen heit, die zuweilen ein Schluch- zen unterbrach. Hinter den Kulissen von New- Vork Das Heer der Arbeitslosen in Ponnen und Kisten Im Zentrum von New- Vork Kanada— Die Prùhrie— Die Rockies— Der Pazific— Der ferne rien!— Die sudman- dschurische Bahn Das alſe u. neue Japan— China von heuie dugendilche haben Zutritt bel haſhen Preisen die neue Tonfilm-Operette e RICHARD FATIL. 5 das Stärkste das Packendste das ufwühlendste dung, Renger gan bosopdets 5 bfi 982 Was Sie je in einem zuftleden ist das Fublikum Iagdeblall: ein Film der guten Laune, o Fritz Schulz ist das Ereigals! 5 g 1 55 f f Hakenkreuzban ner: endlich Wieder 115 Ein Metro- Goldwyn- Mayer Film in gesehen haben. elne amüsante fonfſſm-Operette 0. deutscher Sprache Vvolnsstimme: ein Programm, um zwel Stunden zu ſachen und das an Unterhaltsamkeſt niont leicht übertroffen wird. N. Mann. Zig.. selten hat man in Mann- heim so vollendete Varle té-Kunst gesehen Dar din herrliches Beiprogramm BUHNE: TiIIad Hmus-Inupp ikarische Spiele U Wochentags bis 4 Uhf alle Saal- und Rangplatze nur 80 Pfennig UNiUER SUN. 3 George Die Schlugkapitel aus dem Leben einer Tänzerin u. gleichzeitig großen Spionin, die den Gang der Geschichte entscheidend beeinflußt hat. erstes Tonfilmwerk, voll packender und nerven- aufpeitschender Geschehnisse verfasst nach den Novellen des Grauens, Das Geheimnis der schwarzen Katze“ und„Der Selbstmörderklub“ „„„„ angenehm grusell gg „ Dhantastische Afmoesphäre In weiteren Hauptrollen: Naueste ex Tonweeche u. A. Coburg feiert eine Fürstenhochzeſt Beginn:.00,.05,.0:.35 Uhr Slandine Ebinger, Ferdinand Hart Im vorzüglichen Bei programm: Der berühmte Filmkomiker Hans Moser in dem fabelhaften Karl-Lustspiel „Der Dienslimann““ Eine schauspielerische und artistische Höchstleistung. „Auf der Stripsenjochalm““ mit Original- Musikaufnahmen v. 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