n Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer Generab Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Famtilien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen. Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefontiſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Abend- Ausgabe Freitag, 28. Oktober 1932 Die neu 143. Jahrgang— Nr. 504 ktion in Preußen Reichsminiſter ohne Portefeuille als preußiſche Innen- und Finanzminiſter-Die übrigen Reſſorts werden den Reichsminiſterien zugeteilt Verſtimmung der Länder Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berl in, 28. Oktober. Das Reichskabinett will, ſo wird uns von ſehr gutunterrichteter Seite erklärt, heute fürs erſte den Staatsſekretär Popitz und Herrn Dr. Bracht zu Reichsminiſtern ohne Porte⸗ feuille ernennen und gleichzeitig Dr. Bracht mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des preußiſchen Innenminiſters, Staatsſekretär Popitz mit der des Finanzminiſters beauftragen. Beide werden zu⸗ dem die Funktionen von Vertretern des Reichs kommiffars in Preußen erhalten, die Dr. Bracht ja auch bislang ſchon immer hatte. Die Maßnahmen ſollen dagegen erſt morgen nach der Unterredung mit dem Miniſterpräſidenten Braun bei Hindenburg erfolgen. a Die Reichsregierung nimmt, wie man uns an zu⸗ ſtändiger Stelle erklärt, übrigens an. daß die alte preußiſche Regierung gegen dieſe Maßnahmen keinen Einſpruch erheben werde, denn im allgemeinen ent⸗ ſpräche die Neuregelung ja auch deren urſprünglichen Wünſchen. Ob dieſe Annahme zutrifft, iſt fraglich. Immerhin lieſt man daraus, daß die Reichsregie⸗ rung wohl nicht zuletzt unter dem Einfluß Hindenburgs, ſichtlich bemüht iſt, der von ihr beabſichtigten Neugeſtaltung Preußens den Charak⸗ ter einer ſchiedlich⸗friedlichen Löſung zu geben. Da⸗ durch, daß man die ſogenanntekleine Reichs⸗ reform in ein proviſoriſches Gewand kleidet, glaubt man neue Konflikte vermeiden zu können. Natürlich hofft man in Reichsregierungskreiſen dieſe provi⸗ ſoriſche Neuregelung nach dem 6. November in eine endgültige umwandeln zu können. Um die Gefühle der alten preußiſchen Regierung zu ſchonen, wird offiziös erklärt, daß die Reichsregierung zu den „Gerüchten“ über die neue Aktion in Preußen irgend welche Auskünfte nicht zu geben vermöge. Nähere Verlautbarungen würden erſt im Laufe des morgigen Tages ausgegeben und zwar nach dem Empfung des preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten bei Hindenburg. Auch die Ergebniſſe und Beſchlüſſe der heutigen Kabinettſitzung würden dar⸗ nach erſt bekanntgegeben werden. Der gemeinſame Empfang des preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun und des Reichs⸗ kommiſſars Dr. Bracht bei Hindenburg iſt auf 12,15 Uhr angeſetzt. Nur in einem Punkt nimmt die Reichsregierung zu den in der Oeffentlichkeit verbreiteten Mitteilungen Stellung: Die Annahme, daß Herr von Hül⸗ ſen, der Oberpräſident von Kaſſel, das Kultus⸗ miniſteriunr ubernehmen werde, ſei völlig falſch. Hülſen werde auf ſeinem Poſten verbleiben. Man darf wohl annehmen, daß abgeſehen von dieſer Kor⸗ rektur die über die Abſichten des Kabinetts bekannt⸗ gegebenen Mitteilungen im weſentlichen den Tat⸗ ſachen entſprechen. Darnach ſoll alſo das preußiſche Wohlfahrts⸗ miniſterium vollſtändig aufgelöſt werden. Zur Beſeitigung des Dualismus von Reich und Preußen ſollen drei Reichsminiſter ohne Portefeuille ernannt werden, deren Aufgabe die kommiſſariſche Verwaltung der drei wich⸗ tigen preußiſchen Miniſterien ſein wird. Die preußiſchen Miniſterien der Juſtiz und Land⸗ wirtſchaft ſollen kommiſſariſch den entſpre⸗ chenden Reichsminiſterien unterſtellt werden, während das Handelsminiſterimm dem Reichswirtſchaftsminiſterium angegliedert werden dürfte. Das preußiſche Staatsminiſterium bleibt gemäß dem Spruch des Staats⸗ 1 gerichtshofes im Amt, iſt aber zum Schatten daſein verurteilt. Für den ihm verbleibenden Aufgabenkreis ſollen der Regierung Braun⸗Hirtſiefer in jedem einzelnen Falle ſowohl entſprechende Beamte wie auch entſprechende Akten zur Verfügung geſtellt werden. In den Kreiſen der übrigen Länder iſt man nach unſeren Erkundigungen ſehr verſtimmt . darüber, daß die Reichsregierung nun die preußiſchen Dinge ordnet, ohne vorher die Regierungen der Einzelſtaaten befragt oder FSium mindeſten unterrichtet zu haben. r Man hatte nach den eingehenden Unterhaltungen des Reichskanzlers mit den Miniſterpräſidenten über die Reichsreſorm geglaubt, daß alle Maßnah⸗ men in dieſem Zuſammenhang nur im Einverneh⸗ men mit den Einzelſtaaten erfolgen würden. Ueber⸗ dies befürchtet man von einer völligen oder teil⸗ weiſen Verſchmelzung der preußiſchen mit der Reichsregierung— dieſe Sorgen ſind beiläufig nicht neu— eine erhebliche Stärkung des preußiſchen Ein⸗ fluſſes, der für die mittleren und kleineren Länder bedenklich werden könnte. Hier ſtehen alſo noch ernſte Auseinanderſetzungen bevor. Drahtung unſ. römiſchen Vertreters Rom, 28. Oktober Die Feierlichkeiten zum 10. Jahrestage des Marſches auf Rom haben heute vormittag ihren Höhepunkt erreicht. Muſſolini eröffnete den rieſen⸗ haften Boulevard der Kaiſerfora, der das National⸗ denkmal mit dem Coloſſeum verbindet und nahm dann auf dieſer Straße eine große Parade der faſzäſtiſchen Miliz und der Kriegsteilnehmer⸗ verbände ab. Das militäriſche Schauſpiel, das der Nationalfeiertage in Italien Der zehnte Jahrestag des Marſches auf Rom Faſzismus bei ſolchen Gelegenheiten entfaltet, war heute beſonders farbenfreudig und prächtig. Die ganze Stadt prangt im Fahnenſchmuck. Die Bevölke⸗ rung iſt in Maſſen unterwegs und begrüßt die vor⸗ beimarſchierenden Kolonnen der Miliz faſziſten. Volksverſammlungen abgehalten werden, bei denen eine Publikation Muſſolinis an die Bevölkerung verleſen wird. Ueberdies finden große Paraden ſtatt, außerdem die Ein⸗ weihung öffentlichen Bauten, die im letzten Jahre fertig geworden ſind, darunter die neue Schnellbahn von Rom nach Viterbo, mehrere Autoſtraßen und Schiffahrtskanäle. Die Schulen ſind für eine Woche geſchloſſen worden. Für heute Abend ſind große Volksfeſte in den Straßen und in den Lokalen der faſziſtiſchen Partei angeſagt. Die Feier⸗ lichkeiten dauern bis zum 4. November, dem Tage des Waffenſtillſtandes. Muſſolinis Votſchaft Muſſolini hat eine Botſchaft an die faſziſti⸗ ſchen Formationen ganz Italiens gerichtet, welche u. a. lautet: 5 Schwarzhemden von ganz Italien! Das erſte Dezennium der Revolution ſchließt unter der er⸗ hebenden Begeiſterung des geſamten Volkes. Wäh⸗ rend die großen öffentlichen Werke in Jahrhunder⸗ ten unſeren Aufbauwillen verkünden werden, ſtellt die Ausſtellung der faſziſtiſchen Revolution den hei⸗ ligen, ausdrucksvollen und feierlichen Beweis, der von uns gebrachten Opfer dar. Das zweite De⸗ zennium wird neue Aufgaben, neue An⸗ ſtren gungen und Opfer von uns verlangen. Wir werden ihnen mit dem wachſamen Sinn der Verantwortung und unangetaſteter heiliger Brüder⸗ lichkeit geſchloſſen entgegentreten. Die Erinnerung an die überſtandenen Prüfungen durchweht unſere Herzen und macht ſie ſtark für die Zukunft. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Oktober Schon bei dem Berliner Beſuch der Miniſter⸗ präſidenten von Bayern, Württemberg, Baden und Sachſen, die der Erörterung der Reichsreformpläne des Kabinetts galten, iſt vereinbart worden, daß der Kanzler dieſe Viſite in den Hauptſtädten der ver⸗ ſchiedenen Länder erwidern werde. Der Münchener Reiſe Herrn von Papens werden nach unſeren In⸗ formationen nunmehr Mitte November die Beſuche in Dresden, Stuttgart und Karls⸗ ruhe folgen. In den letzten Tagen ſind die Ter⸗ mine im einzelnen feſtgelegt worden. Darnach wird der Kanzler am 12. oder 14. November in Dresden, am 20. in Stuttgart und am 21. oder 22. No⸗ vember in Karlsruhe ſein. Erklärung des Kabinetts Braun Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 28. Okt. Vom preußiſchen Staatsminiſterium— alſo dem Kabinett Braun— wird zu der Meldung über die Maßnahmen des Reichskabinetts Folgendes erklärt: Das preußiſche Staatsminiſterium hat bei in Frage kommenden Reichsſtellen die erforderlichen eee eee Der Beſuch des Reichskanzlers in Karlsruhe Schritte unternommen, damit im Sinne der Ent⸗ ſcheidung des Staatsgerichtshofes und im Intereſſe einer reibungsloſen Zuſammenarbeit einſchneidende Beſchlüſſe unterbleiben, ſolange nicht eine vorherige Verhandlung mit den zuſtändigen Stellen der Lan⸗ desregierung ſtattgefunden hat. Hierzu wird die am Samstag ſtattfindende Ausſprache beim Reichspräſi⸗ denten die Grundlage bilden. Eine bayeriſche Stimme Telegraphiſche Meldung — München, 28. Okt. Zu den Preußen⸗Plänen der Regierung ſchreibt der„Bayeriſche Kurier“ u.., wenn man auf Grund einer neuen Verordnung oder Notverordnung die Befugniſſe der Preußenkommiſſare erweitere, und in Preußen praktiſch ein Stück Reichsreform vorweg regele, dann ſei ein neuer Konflikt, eine neue Anrufung des Staatsgerichtshofes unvermeidbar. Für die Reichsregierung gebe es nur zwei Rich⸗ tungen. Entweder ſchlage das Kabinett jenen Weg ein, der zur praktiſchen Anerkennung der„vertrags⸗ mäßigen Garantien der Länder“ führe, oder aber es entziehe ſich den Rechtspflichten, die durch das Urteil des Staatsgerichtshofes begründet wurden. Meldung des Wolffbüros f— Frankfurt a.., 28. Okt. n einer Zentrumsverſammlung gab Land⸗ ee eter Dr. Graß, der im Auf⸗ trage der preußiſchen Zentrumsfraktion führend an den Verhandlungen mit den Nationalſozialiſten be⸗ teiligt war, die folgende Erklärung ab: Der nationalſozialiſtiſche Abgeordnete Dr. Goebbels hat in einer Berliner Verſammlung ſozialiſten verhandelt, ohne daß von der Einhaltung der Verfaſſung geredet worden wäre. Ich nehme die erſte Gelegenheit wahr, um vor aller Oeffentlichkeit zu ſagen, daß dieſe Behauptung nicht ſtimmt. Entweder iſt Herr Goebbels nicht richtig informiert worden oder man hat den Gang der Ver⸗ handlungen ſchon wieder vergeſſen. behauptet, das Zentrum habe mit den National⸗ Verfaſſung, NS D und Zentrum Am erſten Tage der Verhandlungen habe ich an Kerrl, den Beauftragten des oberſten Führers, Hitler, die Frage geſtellt:„Werden Sie, wenn Sie in irgend einer Form an der Regierung beteiligt ſein werden, nach den Beſtimmungen der Verfaſſung regieren?“ Herr Jerrl antwortete:„Selbſtverſtänd⸗ lich. Solange es nicht möglich iſt, die Vertaſſung legal zu ändern, werden wir mit der Verfaſſung re⸗ gieren“. 1 „Wir hätten uns— ſo fuhr Dr. Graß fort— auf das Wort nicht verlaſſen. Wir hätten die Regierung ſo gebildet, daß auch nach der Verfaſſung regiert worden wäre, denn wir hätten die Machtpoſttionen entſprechend verteilt. Wir hätten keine Haſardeur⸗ Politik getrieben, ſondern Garantien verlangt. Auch in Zukunft gibt es ohne dieſe Sicherheiten keine Zuſammenarbeit“. und Jung⸗ In ganz Italien werden heute große maßen nachdenken ſollten. Zehn Jahre Faſzismus [(Von unſerm römiſchen Vertreter) = Rom, 28. Okt. „Muſſolini iſt kein gewöhnlicher Soziallſt. Glaubt mir, wir werden ihn vielleicht eines Tages an der Spitze eines Bataillons wiederſehn wie er mit dem Degen die italieniſche Fahne grüßt. Er iſt ein Italiener des fünfzehnten Jahrhunderts: ein Condottiere.“ Das ſchrieb Georges Sorel 1912. Am 28. Oktober 1922 hat Muſſolini dieſe Prophe⸗ zeiung durch den Marſch auf Rom wahr ge⸗ macht. Und nun jährt ſich dieſer Tag ſchon zum zehnten Mal. In dieſem Jahrzehnt hat Muſſolint Sorels Erwartungen ſogar überflügelt. Aus dem Condottiere iſt der Führer des italieniſchen Volkes geworden. Das ſind die entſcheidenden Tatſachen. Sie ſind — gerade am heutigen Gedenktag— unendlich wich⸗ tiger als alle Betrachtungen über das, was man „das faſziſtiſche Syſtem“ nennt. Auf dieſe eine Per⸗ ſönlichkeit kommt es an. Wobei uns ſelbſtverſtänd⸗ lich nichts ferner liegt als der gänzlich überflüſſige Byzantinismus, mit dem gewiſſe Faſziſten von Muf⸗ ſolini ſprechen, ſo als ob es eine bloße Meinung und keine geſchichtliche Tatſache wäre, daß dieſer Mann das A und das O des Faſzismus iſt. Erſt vor einigen Tagen hat er ſelbſt geſagt:„Ich bin Euer Führer und bin wie immer bereit, alle Ver⸗ antwortung auf mich zu nehmen.“ Eine Aeußerung, über die ſeine Freunde und ſeine Gegner gleicher⸗ Weil ſie uns Aufſchluß darüber geben kann, ob der Faſzismus eine italie⸗ niſche oder— wie auch bei uns Manche glauben eine europäiſche Angelegenheit iſt. Aber ehe wir auf dieſe, für uns Nichtitaliener wichtigſte Frage eingehen, muß von der Ent⸗ ſtehungsgeſchichte des Faſzismus geſpro⸗ chen werden. Muſſolini wollte die Macht. Aus dem leidenſchaftlichen Tatendrang, aus der Dynamik heraus, die die Grundzüge ſeines Weſens ſind. Er wollte ſein Volk zu dieſer Dynamik mitreißen. Wie wir am Sichbeugen der Bäume erkennen, daß der Wind bläſt, wollte er an der Bewegung der Maſſen erkennen, daß ſein eigener Geiſt durch das Volk wehte. So wurde er erſt ſozialiſtiſcher Re⸗ volutionär. Später mit größerer Begeiſterung Anhänger des Kriegs⸗ und Kampfgedan⸗ kens, mit dem ſich auch Italien 1914 auseinander⸗ ſetzen mußte. Das ſozialiſtiſche Programm verſprach nach blutiger Revolution einen vollkommenen Staat und eine friedliche Völkergemeinſchaft. Selbſt wenn Muſſolini an die Verwirklichung dieſer Utopie ge⸗ glaubt haben ſollte, dieſes Ziel hätte ihm auf die Dauer nicht genügt. Denn nur in der ewigen Be⸗ wegung, in dem heraklitiſchen„Alles fließt“ wie es der Wettkampf der Völker und der Krieg erzeugen, war Platz für die Dynamik dieſes Italieners. Im Krieg entſtand der faſziſtiſche Gedanke. Aus den Folgen des Krieges heraus kam er zur Macht. Dem Krieg entſtammen ſeine Sprache und ſeine Erziehung. Mit kriegeriſcher Form erfüllte er den Staat, den er eroberte. ü Im Kampf gegen die Anhänger der Neutralität und für Teilnahme Italiens am Weltkrieg gelangte Muſſolini in die Reihe der führenden Politiker des Landes. In der Verteidigung deſſen, was er die Errungenſchaften des Krieges nannte, wurde er bald nach dem Kriege der mächtigſte Mann im Land. Im Kampf gegen die Friedensverträge, die Italien nicht gebracht hatten, was es erhofft, gegen die Regierun⸗ gen Nittis und Giolittis, die im Vertrag von Rapallo auf Dalmatien verzichteten und'Annunzio in die Zügel fielen, als er Fiume beſetzte, gegen den So⸗ zialismus, der die Errungenſchaften des Sieges ſo raſch wie möglich vergeſſen wollte und den Pazifis⸗ mus predigte. Im Kampf auch gegen die verhältnis⸗ mäßig milde Politik, die das offizielle Italien da⸗ mals gegen die Deutſchen in Südtirol trieb. Die Organiſation, die Muſſolini am 23. März 1919 ſchuf, um mit ihr ſeine Kampfziele durchzuſetzen, hieß zu⸗ nächſt nicht„Partei“, ſondern bezeichnenderweiſe „Kampfbund“, ascio di combattimento'“, Als ſie größer wurde, leitete er ihr den Kampfmut und die Kampferfahrung der Kriegsteilnehmer zu. Er bediente ſich dieſes kriegsgeborenen Geiſtes in den Straßenſchlachten, mit denen er zwiſchen 1920 und 1921 den Sozialismus aufs Haupt ſchlug. Mit dem militäriſchen Wort„Marſch“ benannte er ſchließ⸗ lich die Aktion, die ihn vor zehn Jahren zur Macht führte. Und als er mehrere Jahre ſpäter die große Bewegung zur Hebung der italieniſchen Getreide⸗ erzeugung einleitete, ſprach er von der„Korn⸗ ſchlacht“. i. Aber nicht nur die Form, auch der Geiſt des Soldatiſchen wurde beſtimmend für ſeinen Staat. Indem er der Nation den größ⸗ ten geiſtigen Wert alles Militäriſchen, die Diſziplin, ſicherte, erwies er, daß er nicht nur ein Condottiere war, ſondern ein Volksführer. Er machte die Diſzi⸗ plin zum oberſten Geſetz; und indem er ſich vor⸗ 2. Seite/ Nummer 504 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 28. Oktober 1932 behielt zu beſtimmen, was Difſziplin ſei, machte er ſich ſelbſt zum oberſten Befehlshaber. Er ordnete ſeine Partei und ſeine Sturmtruppen dem Staate ein. Er ordnete die Unterführer, die ehemals ſo gefürchteten und der faſziſtiſchen Sache nicht immer förderlichen„ras“, ſeiner oberſten Gewalt unter. Er forderte Diſziplin von Allen. Ohne des⸗ wegen ſeinen Anhängern die Freude an der militä⸗ riſchen Form und am Kampf zu nehmen. Das heutige Italien iſt erfüllt von mili⸗ täriſcher For m. In ihr wird vor allem die Jugend erzogen. Gerade in dieſen Wochen der Zehn⸗ jahresfeiern erlebt man es wieder einmal, wie Rom vom Marſchtritt und von Marſchmuſik widerhallt, wie dieſe ganze große Huldigung des Faſzismus an ſeinen Duee ein einziges großes militäriſches Schau⸗ ſpiel iſt. Ein deutliches Zeichen dafür, wie weit⸗ gehend es Muſſolini gelang, die kämpferiſche Dyna⸗ mik ſeines Charakters zum Lebenselement ſeines Volkes zu machen. Und trotzdem wurde— entgegen imtereſſterten franzöſiſchen Behauptungen— dieſes faſziſtiſche Italten keine Gefahr für den europäiſchen Frieden. Muſſolinis Außenpolitik beweiſt das. Sie iſt der Außenpolitik Englands nicht gleich, aber ver⸗ wandt. Sie ſteht vermittelnd zwiſchen dem ungeheu⸗ ren, durch die Friedensverträge geſchaffenen Gegen⸗ ſatz, der zwiſchen der Uebermacht Frankreichs und der Entrechtung Deutſchlands klafft. Trotz aller Sympathien für unſere gerechte Sache, trotz aller Abneigung gegen Frankreich, finden wir die italie⸗ niſche Diplomatie immer wieder in Vermitt⸗ lerrollen. Was ja die jüngſte Debatte über die deutſche Gleichberechtigungsforderung deutlich zeigt; trotzdem Italien an einer weitgehenden Abrüſtung aus finanziellen und anderen Gründen ehrlich inter⸗ eſſiert iſt. Die Vermittlerſtellung gibt eben den Italienern die praktiſche Möglichkeit, ſich in den Gang der großen europäiſchen Ereigniſſe einzuſchal⸗ ten. Wenn heute unter dem Faſzismus Italiens Weltgeltung gewachſen iſt, ſo liegt das vor allem an der außerordentlich gewandten Art, mit der es ſich im Kreis der Großmächte als Vermittler unentbehr⸗ lich zu machen wußte. Trotz ſolcher Außenpolitik könnte eine aus kriege⸗ riſchem Geiſt geborene Revolution wie die faſziſtiſche für den Frieden unſeres Erdteils gefährlich werden. Wenn nicht Muſſolinis unbedingte Autorität die Geiſter, die er heraufbeſchworen, zu meiſtern wüßte. Er iſt der Damm, der den leicht überſchäumenden Strom der Schwarzhemdenbewegung immer wieder in ein friedliches Bett leitet. So wie er auch der Damm iſt gegen jede Gefahr, die der revolutionäre Charakter ſeiner Bewegung auf wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiet hätte bedeuten können. Vergeſſen wir nicht: die Rüſtungsinduſtrie Oberitaliens hat den Faſzismus der erſten Jahre finanziert, ehe⸗ malige Linksradikale bildeten ſeine erſten Sturm⸗ truppen. Der tiefe Gegenſatz, der darin lag, war vielleicht die größte Gefahr, die Italien nach dem „Marſch auf Rom“ drohte. Muſſolini hat ſie über⸗ wunden. Das nämlich iſt der Sinn und Wert des von ihm geſchaffenen„korporativen Sy⸗ ſte ms“. Es iſt nicht wie man oft hört ein neues, andern Wirtſchaftsſyſtemen entgegengeſetztes Syſtem. Es iſt vielmehr eine ſtarke Sicherung, die in das Beſtehende eingebaut wurde, um die vor han de⸗ nen Gegenſätze auszugleichen und wenn möglich aufzulöſen. Wobei man nicht vergeſſen darf, daß Italien einen beſonders günſtigen Boden für ſolche wirtſchaftliche und ſoziale Befriedung bot. Dies Land mit feiner teilweiſe noch patriarchaliſchen, aus Ge⸗ werbe und Landwirtſchaft glücklich gemiſchten Wirt⸗ ſchaftsſtruktur, hatte ein natürliches Bedürfnis nach ſolchem Ausgleich. Der Faſzismus fand ihn im Rahmen des Möglichen, des Realen, unter Vermei⸗ dung ſozialiſtiſcher oder ſtaatskapitaltſtiſcher Expert⸗ mente. Darum wurde Italien von der Weltkriſe weniger hart betroffen als andere Länder. Dazu kam, daß Italien auf ziviliſa⸗ toriſchem Gebiet hinter anderen Ländern zurück⸗ geblieben war, daß es Straßen, Bahnen, Ueberland⸗ Der tolle Marquis Zum Tode Boni de Caſtellanes „Paris gefällt mir nicht mehr; für mich iſt es am heſten, wenn ich verſchwinde“, waren ſeine letzten orte. Drei Tage und drei Nächte kämpfte der fünfundſechzigjährige Marquis Boni de Caſtellane mit dem Tode. Er lächelte auf dem Sterbebette, ſtolz und ironiſch. Der Stihreibtiſch, den ihm der Herzog von Orleans, Philippe, vor dreißig Jahren geſchenkt hatte, lag voll mit beſchriebenen Blättern. Es ſollte der dritte Band ſeiner Erinnerungen wer⸗ den.„Wie ich in der Armut lebe“, heißt der Titel. Denn dieſer einſtige Goldfrankenmillionär, dem mam nachrühmt, das Geld lin klingenden Louis⸗ dors) ſcheffelweiſe ausgegeben zu haben, dieſer bahn⸗ brechende franzöſiſche Ariſtokrat, der als erſter über den Atlantik fuhr, um ſich eine Dollarprinzeſſin, Enna Gould zu holen und nachher ihre Reichtümer im ſchönen Paris zu verſchwenden, dieſer ungeſtüme Liebhaber, ein Lauzun der dritten Republik und ein Rivarol ber gesprochenen Aphorismen, iſt in bitterer Armut geſtorben. Von Marquis Boni de Caſtellane lebte die Ge⸗ ſellſchaftschronik der eleganten und fröhlichen Stadt Paris. Nicht des heutigen. Die Vorkriegszeit — zwiſchen 1890 und 1914— war beglückender für die Metropole Frankreichs. Ein Feſt war die„Tai⸗ ſon“, und der Boulevard beſchenkte den Pariſer mit einer Fülle prickelnder, aufregender und vaudevilles⸗ ker Geſchichten. Das wirbelte nur ſo durcheinander: Politik und Liebe, Spielerglück und Ehebruchs⸗ affären, Duelle und Enthüllungsſkandale. Die Ca⸗ melots brüllten alle dieſe Neuigkeiten hinaus, die Kabaretts beſangen das Ereignis, die Revuebühnen lebten von den Affären. Das Boulevarddrama, der Geſellſchaftsroman nährten ſich davon. Die draufgängeriſchen Pamphletenſchreiber von Henri Rochefort bis Edouard Drummond fielen über die Helden des Tages her. Auf und nieder wogten die Senſationen. Und dieſes„Pariſer Le⸗ ben“ ſpielte ſich vor einem ſtark national getonten Hintergrunde ab. Es galt für ſchick, die Allianz mit Rußland zu feiern und Albion in galante Liebes⸗ abenteuer zu locken, Der Hochadel gefiel ſich in einem vornehm gehaltenen Chauvinismus gegen⸗ über dem kaiſerlichen Deutſchland und ſchwärmte von der Habsburger Monarchie, die aus den Feſ⸗ ſeln des Zweibundes befreit und verbündet werden ſollte. 8 als der Perſon Muſſolinis gilt. mit Frankreich Die Belebung der Wirtſchaft Eine Aufſtellung des Inſtituts für Konjunkturforſchung über die Wirtſchaftslage Meldung des Wolffbüros — Berlin. 28. Okt. Zu den in ber Preſſe in letzter Zeit ſich ſtändig wiederholenden Polemiken gegen das Wirtſchafts⸗ programm der Reichsregierung, in denen eine Be⸗ lebung der Wirtſchaft beſtritten wird, wird von unterrichteter Seite auf die Feſtſtellung en des „Inſtituts für Konjunkturforſchung“ hingewieſen. Nach dieſen Feſtſtellungen ſind in einer ganzen Reihe von Induſtriezweigen tatſächlich Produktionsſteigerungen erfolgt. Für den Steinkohlenbergbau ergibt ſich— die Pro⸗ duktion des Jahres 1928— 100 geſetzt, daß die Pro⸗ duktion im Auguſt dieſes Jahres 62,9, im September 66,5 betrug. Für Roheiſen ſtellt ſich die Produk⸗ tion im Auguſt auf 27,0, im September auf 28,2, für Walz werksprodukte auf 29,2 im Auguſt und auf 33,1 im September, für das Baumwoll⸗ gewerbe auf 87,8 im Auguſt und auf 101,3 im September. Ein kritiſches Arteil Meldung des Wolffbüros — Magdeburg, 28. Okt. Dr. Krupp von Bohlen und Halbach hielt heute bei einer Veranſtaltung für Angeſtellte, die in den letzten Jahren ihr 25jähriges Werks⸗ jubiläum feiern konnten, eine Anſprache, in der er auf den latenten Kriegszuſtand hinwies, der immer noch gegen das deutſche Volk und die am Boden liegende deutſche Wirtſchaft beſtehe und der der Ur⸗ quell der Unſicherheit ſei. Trotz aller Anſätze zur Behebung dei Arbeits⸗ loſigkeit und trotz einiger tatkräftiger Maßnahmen der Reichsregierung zur Ankurbelung des Wirt⸗ ſchaftsprozeſſes ſei eine fühlbare Erleichte⸗ rung bisher kaum eingetreten. Aber trotz⸗ dem müſſe man zukunftsſicher und zukunftsfreudig bleiben, das beſonders in einem Augenblick, in dem in Deutſchland ein eruſter, wohlüberlegter und be⸗ ſonnener Verſuch gemacht werde, der Arbeits⸗ loſigkeit zu ſteuern. In dieſem Zuſammenhang er⸗ klärte Dr. Krupp, daß in den Kruppſchen Betrieben zunächſt etwa 1000 Mann zur Einſtellung gelangen würden. Es ſei ſelbſtverſtändlich, fuhr Dr. Krupp fort, daß die Regierung beſtrebt ſein müſſe, der deutſchen Landwirtſchaft tatkräftig zu helfen. Das bürfe aber nicht durch handelspolitiſche Maß⸗ nahmen geſchehen, deren Nutzen für die Laudwirt⸗ ſchaft zweifelsfrei ſei, die aber zweifellos dem indnu⸗ ſtriellen Export Deutſchlands den Lebensfaden ab⸗ ſchneiden könnte. Die Beiträge zur Sozialverſicherung Meldung des Wolffbüros — Berlin. 28. Okt. Die Beitrags einnahmen der In va⸗ lidenverſicherung ſind nach den vorläufigen Feſtſtellungen von etwa 51,3 Millionen Reichs mark im Juli auf 52,2 Millionen Reichsmark im Auguſt und auf 55,1 Millionen Reichsmark im September geſtiegen. Die September⸗Einnahme liegt damit rund drei Millionen Reichsmark über dem bis⸗ herigen monatlichen Jahres durchſchnitt. Die Beitragseinnahmen der Angeſtellten⸗ verſicherung ſtiegen von 22,1 Millionen Reichs: mark im Juli auf 22,7 Millionen Reichsmark im Auguſt und auf 23,3 Millionen Reichsmark im September. Die Beitragseinnahmen in der Arbeitsloſen⸗ verſicherung betrugen im Juli 84.8 Millionen Reichsmark, im Auguſt 86,0 Millionen Reichsmark, im September 84,9 Millionen Reichsmark. Die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe er⸗ brachte im Juli 41 Millionen Reichsmark, im Auguſt 32,1 Millionen Reichsmark, im September 40,4 Mill. Reichsmark. leitungen und Telephone brauchte, die andere Staa⸗ ten längſt hatten. Es hatte alſo tatſächlich jene Be⸗ dürfniſſe, deren Fehlen in anderen Ländern eine der Kriſenurſachen war. Dieſen Bedürfniſſen aber machte Muſſolini ſein Syſtem der produktiven Ar⸗ beitsloſenfürſorge dienſtbar. Und ſo ent⸗ ſtanden alle jene großartigen techniſchen Anlagen, ſo gelang die Urbarmachung weiter Oebländereien, durch die Italien in ziviliſatoriſcher Hinſicht an die Seite der großen Induſtrieſtaaten trat. Ja, auf manchen Gebieten konnte Italien ſich eine techniſche Ausrüſtung verſchaffen, über die andere nicht ver⸗ fügen. Weil es nämlich ſpät genug begann, um ſich die neueſten und beſten Erfindungen der Technik dienſtbar zu machen. Und ſo iſt es nur natürlich, daß Menſchen jeder Nationalität und Parteirichtung dem faſziſtiſchen Syſtem Bewunderung zollen. Auch wenn ſie ſich mit ſeiner diktatoriſchen, die Freiheit des Einzelnen aus⸗ ſchaltenden Regierungsform nicht einverſtanden er⸗ klären können. Wir finden dieſe Bewunderung be⸗ rechtigt. Allerdings unter einer Vorausſetzung: daß ſte nichtſoſehr dem„faſziſtiſchen Syſtem“ Wir ſag⸗ ten es ſchon— und er ſelbſt beſtätigt es— für das Italien von heute iſt er allein verantwortlich. Er ſelbſt hat das einmal auch ſo formuliert:„mein Nach⸗ folger iſt noch nicht geboren worden.“ Ja, auf dieſen zwei ungeheuer lebendigen, klugen, ſtarken Augen Der Marquis Boni de Caſtellane war der ſtolzeſte Vertreter dieſer Epoche. Er wußte es.„Ich gehöre zu Paris, wie die Notre⸗ Dame, die Boulevards, die Champs⸗Elyſées“, rief er einmal aus. Edmond Roſtand widmete ihm kleine Gedichte, die den richtigen nationalen Schwung eines Deroulsde, aber auch etwas von dem Pomp eines Cyrand enthielten. Von Roſtand beſungen, rückte der Marquis allmählich ins Reich der Legende. Es wurden ihm die unerhörteſten Abenteuer angedichtet. Wo ein„ländliches Feſt“ in einen die öffentliche Moral beleidigenden Skandal ausartete, da liſpelte man ſich den Namen: Boni, zu. Wer ein ſeltſames Erlebnis beſonders anziehend ſchildern wollte, der gab zu verſtehen, daß der Marquis die Hand im Spiele hatte. Die Wahrheit iſt hinter der Legende nicht weit zurückgeblieben. Dafür iſt eine Leiſtung des Mar⸗ quis de Caſtellane ein untrüglicher Beweis. Im Juni 1912 veranſtaltete der„Arbiter der Pariſer Eleganz“ im„Chatvau de Madrid“, dem inmitten des Bois de Boulogne gelegenen Reſtaurant, ein Nachtfeſt. Die ſchönſten Schauſpielerinnen der erſten franzöſiſchen Nationalbühne, die Vedetten der Boulevardtheater, eine Menge amerikaniſcher Fi⸗ nanzmagnaten und zuguterletzt auch viele Diplo⸗ maten waren eingeladen. Zuerſt gab es ein Schäfer⸗ ſpiel, das heute, in der Zeit der Nacktkultur, keine Senſatton wäre, aber vor zwanzig Jahren eine recht gewagte Sache war. einen geſthetiſchen Genuß bereiten“, meinte der Marquis,„und ich hoffe, daß ſie ſich darüber gefreut haben.“ Nach dieſer Vorſtellung mengten ſich die Zu⸗ ſchauer unter die Darſtellerinnen. Die Lichter gingen aus, wie auf ein n Feſte in der Zeit des vierzehnten Ludwig, Plötzlich Schreie und wilder Lärm. Die Lüſter flammten auf. ſentſetzen. Eine Bande echter Apachen war in den Saal eingedrungen und benutzte die Gelegenheit, um den Herren Brieftaſchen und Wertſachen aus den Taſchen zu holen. Als ſich die Räuber von einem Kranz ſchöner Frauen umringt ſahen, da ſanken ſie vor dem Wunder der Weiblich⸗ keit in die Kniee; der Marquts ließ ſich das geſtoh⸗ lene Gut zurückgeben, mit der Gebärde des Helden, der geſiegt hat; begreift und verzeiht. Die Apachen ſchlichen fort. Nur einer umfaßte den Fuß einer Schönen und bedeckte ihn mit Küſſen.. Es blieb ſtets ein Geheimnis, ob Boni de Caſtellane dieſe Apathen beſtellt hatte, oder ob es ſich um einen wirklichen Ueberfall handelte. Später wurde dieſes „Geſellſchaftsſpiel“, das von Herren in Apachen⸗ kracht unterbrochen wird, zur Mode. a „Ich wollte meinen Freunden ruht das, was man das faſziſtiſche Syſtem nennt. Und eben darum erſcheint es uns ſo vollkommen ſinnlos, dieſes Syſtem auf andere Län⸗ der, zum Beiſpiel auf Deutſchlan d, über⸗ tragen zu wollen. Sei es auch nur im äußeren Stil, etwa im Gruß und Uniform. Weil man den Mann, der dies Syſtem ausmacht, nun einmal nicht übertragen kann. Ein Sohn Italiens ſchafft aus ſeinem eigenſten, höchſt ftalieniſchen Charakter und Temperament heraus ſeinem Volk eine politiſche Lebensform, die wiederum typiſch italieniſch iſt, ein Gewächs apeninniſcher Erde und medi terranen Klimas. Das iſt etwas Einmaliges. Etwas Unnachahmbares. Etwas, was ausſchließlich in der Schickſalslinie des italieniſchen Volkes liegt. Man kann es bewundern. Man kann vielleicht ſo weit⸗ gehen, die Italiener um ihren Duce zu beneiden. Man kann, wie wir, der feſten Ueberzeugung ſein, daß es gut für uns Deutſche iſt, mit dem heutigen Italien aufrichtige Freundſchaft zu halten und zu pflegen. Aber man hüte ſich davor, eine Form, deren Inhalt der Charakter dieſes einzigartigen Mannes iſt, nachzuahmen. Ohne den Juhalt nämlich. Denn das wäre nicht nur ſinnlos und dumm. Das wäre zu⸗ gleich Sünde gegen unſern eigenen Geiſt, der trotz aller Not noch immer ſtark genug iſt, um dem deut⸗ ſchen Volk eine eigene politiſche Form und ſeinem . einen eigenen, einen deutſchen Inhalt zu geben. . 2 L 1 7— Stürmiſche Wahlverſammlung Meldung des Wolffbüros — Stuttgart, 28. Okt. Einen zum Teil recht ſtürmiſchen Verlauf nahm eine Wahlkundgebung der Deutſchnationalen in der Stuttgarter Liederhalle. Zahlreich hatten ſich politiſche Gegner eingefunden. Im Saal und auf den Galerien waren Polizeibeamten in Zivil und in Uniform anweſend. Der Verſammlungsleiter warnte die anweſenden Gegner vor Störungsverſuchen, da das Geſetz die Zuchthausſtrafe dafür androhe. Als Hauptredner ſprach Reichstagsvizepräſident Graef, der für ſeine Ausführungen ebenſo ſtürmiſchen Bei⸗ fall der deutſchnationalen Anhänger wie den ſtür⸗ miſchen Widerſpruch der nationalſozialiſtiſchen Geg⸗ ner erntete. Als er ausführte, daß Adolf Hitler ſeine Anhänger verraten habe, erhob ſich bei den an⸗ weſenden Nationalſozialiſten ein Proteſtſturm; Pfui⸗ rufe und Pfiffe ertönten und der größte Teil der Nationalſozialiſten verließ unter großer Unruhe den Saal, ſodaß der Redner für einige Minuten ſeine Ausführungen unterbrechen mußte. Hausſuchung bei der NS DAN Meldung des Wolff⸗ Büros — München, 28. Okt. Nach einer weldung des„Völkiſchen Beobachter“ haben fünf Kriminalbeamte eine Hausſuchung in den Räumen der Reichspropaganda⸗ leitung der NSDAP ſowie in den Räumen des Zentralpartei⸗Verlages Franz Eher vorgenommen. Die Beamten hätten angegeben, im Auftrage des Reichskanzlers nach einer Redner⸗ information betitelt„Reichskanzler von Papen im Lichte ſeiner Politik“ ſuchen zu müſſen. Bei der Reichspropagandaleitung ſeien auch acht Exemplare dieſer Druckſchrift beſchlagnahmt worden. Zur Be⸗ gründung dieſer Beſchlagnahme ſei angeführt wor⸗ den, daß ſie wegen einiger Ausführungen über den Schwiegervater des Reichskanzlers erfolgt ſei. Einbrecher im Heidelberger Rathaus Meldung des Wolffbüros — Heidelberg, 28. Okt. In der vergangenen Nacht haben Einbrecher, über die bisher nichts bekannt wurde, das Rathaus heim⸗ gefucht. Sie brachen in zahlreichen Büroräumen die Schreibtiſche auf, um nach Geld zu ſuchen, und bohrten auch in einem Falle einen eiſernen Geld⸗ und Aktenſchrank vergeblich an. Im ganzen dürften aus kleinen Hilfskaſſen höchſtens 70 Mark geſtohlen worden ſein, denn mehr befand ſich in dieſen Gebührenkaſſen nicht. Die Stadt hat alſo nur ge⸗ ringen Schaden, denn auch die Beſchädigungen an den Schlöſſern und Türen der Schränke ſind nicht groß. An die Stadtkaſſe haben ſich die Täter gar nicht erſt herangewagt. 100 Soldaten im Chato veröurſtet Meldung des Wolff⸗ Büros — Aſuneion, 28. Okt. Nach einer Mitteilung des Kriegsminiſteriums haben ſich drei boltvianiſche Soldaten einem para⸗ guayiſchen Vorpoſten geſtellt und erklärt, daß ſich vier Offiziere und 170 Mann ihres Regiments im Urwald verirrt hätten. Daraufhin iſt eine Rettungskolonne abgeſchickt worden, die im Chaco die Leichen von 100 bolivianiſchen Sol⸗ daten aufgefunden hat. Allem Auſchein nach ſind die verſprengten Boltvianer verdurſtet. Eröffnung des Großrundfunkſenders Leipzig — Leipzig, 28. Okt. Der Großrundfunkſender Leipzig in Wiederau, mit 150 Kilowatt der ſtärkſte deutſche Sender, wurde heute vor⸗ mittag mit einer ſchlichten Feier im kleinen Saal des Gewandhauſes ſeiner Beſtimmung übergeben. Der Marquis verſuchte ſich als Kampfjour⸗ naliſt, nachdem er kurze Zeit in der Deputierten⸗ kammer ſeine Schlagfertigkeit durch witzige Zwiſchen⸗ rufe bewieſen hatte. Um von ſich reden zu machen, forderte er alle Federhelden zum Zweikampf heraus. Jedesmal wurden zwei Piſtolenſchüſſe ergebnislos abgegeben. In den Spielklubs ging es dem Mar⸗ quis nicht ſo gut. Da trafen ihn die Kugeln des Miß⸗ geſchicks. Er verlor Millionen im Baccarat. Die Schulden häuften ſich. Es gab keinen Ausweg mehr als zeitweiſe Flucht vor den Gläubigern und Wuche⸗ rern, die bei den reichen Brüdern Deckung erhielten. Nach der Scheidung von Enna Gould, die Gattin des Herzog von Talleyrand wurde, verſchlechterten ſich die Finanzen des Marquis. Aus dem Geſellſchaftslöwen wurde ein„maitre de plaisir“. Daran ſand der Ariſtokrat nicht lange Geſchmack. Er ſchrieb in dem Büchlein:„Die Kunſt arm zu ſein“:„Meine Vorfahren haben Goldmünzen ge⸗ ſchlagen. Ich gehöre nicht zu den Ariſtos, die ihren Namen hergeben, um ihr Daſein zu friſten. Ich habe kein Geld mehr, und damit hört das Feſt auf.“ Er verſchwand aus der Pariſer Geſellſchaft, ohne ſich zu empfehlen. Zurückgezogen lebte er in einer Zwei⸗ zimmerwohnung, der Lektüre Pascals hingegeben. Aus dem tollen Marquis wurde ein Eremit. Das heutige Paris kannte ihn nicht mehr, und er küm⸗ merte ſich nicht mehr um die Stadt, die ihm fremd geworden war. Vortrag im Freien Bund. In der Reihe der Vorträge über die Weltreligionen im Spie⸗ gel der bildenden Kunſt“ ſprach Dr. Alfred Hacke l, Berlin, zunächſt über den Hin du⸗ ismus. An den Anfang ſtellte er eine geſchicht⸗ liche Darlegung über die indiſchen Religionen und gab eine kurze Religtonsgeſchichte, in der er die Grundbegriffe von den Naturgottheiten, der brah⸗ miniſchen Kultur und dem Buddhismus zu erläu⸗ tern ſuchte. In dem Hinduismus ſeien dann ſchließ⸗ lich alle dieſe Elemente verſchmolzen, ſo daß er ſich darſtelle als ein verſchnörkelter und vielfarbiger Teppich. Als Grundmotiv glaubte er die„Sonnen⸗ dominante“ feſtſtellen zu können, die Erfaſſung der Welt als einer triebhaften, ſchöpferiſchen Kraft. Da⸗ her ſpielten dann die erotiſch⸗orgiaſtiſchen Erlebniſſe, die zu kosmiſchen erweitert würden, eine Haupt⸗ rolle in der indiſchen Religioſität, auch in den ver⸗ geiſtigten Formen. Entſprechend der Art des Er⸗ lebens könne man dann vier Heilswege unterſchei⸗ den: die Ekſtaſe in der Volksreligion, das rituale Opfer in dem Kultglauben, die erkennende Kon. templation in dem Brahminismus und ſchließlich die Heilandsreligion der Liebe. Ohne inneren Zu⸗ ſammenhang mit dieſen in unüberſichtlicher Fülle zu ſammengeſtellten und verleſenen religionsgeſchicht⸗ lichen Kenntniſſen, die durch die Menge der indiſchen Ausdrücke noch unverſtändlicher gemacht waren, wurde eine große Anzahl von Tempeln und Götter⸗ bildern gezeigt. Die dazu gegebenen Erklärungen blieben am Aeußerlichen hängen, eine Deutung der Werke als Ausdruck religiöſen Erlebens, eine Analyſe der künſtleriſchen Formen wurde nicht ge⸗ geben. Und damit fehlte dem Vortrag das Weſent⸗ liche, daß nämlich die religibſe bildende Kunſt wirk⸗ lich als ein Spiegel aufgezeigt wurde, in dem das ſonſt nur dem Erleben zugängliche unſichtbare Wirk⸗ liche eine dem irdiſchen Auge faßbare Geſtalt und ſchaubares Leben gewonnen hat. Die Eröffnung der Goethe⸗Ausſtellung in Paris durch den Unterrichtsminiſter de Monzie und den Luftfahrtminiſter Pchinlevs geſtaltete ſich zu einem ſchönen und würdlgen geſellſchaftlichen Er⸗ eignis. Schriftſteller, Künſtler, Staatsmänner fanden ſich ein, um die Feier zu begehen. In dem Vorwort des Führers wind auf die Bereitwilligkeit deutſcher Muſeumsleitungenn hingewieſen, die Pa⸗ riſer Goetheausſtellung durch zahlreiche Beiträge zu bereichern. Leider findet ſiich in dem Geleitwort des Führers von dem franzöſiſſchen Univerſitätsprofeſſor Charles Ander ſtammend 5, eine unpaſſende Stelle. Sie lautet:„Goethe hat n micht alle Lehren der fran⸗ zöſiſchen Revolution zurückzgewieſen, und die Kriege des erſten franzöſiſchen Kasſerreichs haben ihn ohne Haß gelaſſen.“ Wollte delr franzbſiſche Literatur⸗ profeſſor zu verſtehen geben, daß etwa Goethe die Knechtung des deutſchen Volkes durch Napoleon regungslos miterlebt hat, dann gibt er einer bedenk⸗ lichen Auffaſſung Ausdruch. Prof. Ander ſchreibt dann weiter:„Bereits 1817 hielt Goethe einen neuen Krieg zwiſchen Franzoſen and Deutſchen für undenk⸗ bar, und es iſt ein Zeiche n der Zeit, daß der Blick des Dichters mit Entzücken! auf der Geſtalt der Com⸗ teſſe de Vaudreuil ruhte(), der Gattin des fran⸗ zöſiſchen Geſandten an derm Hof von Coburg und Sachſen⸗Weimar. Darin Kiegt Wahlverwandtſchaft.“ Man hätte von Ander ein e höhere Bedeutung des Goetheſchen Genius erwartzzen dürfen.— Der Goethe ⸗ ausſtellung wird ein denn doch wohlverdienter Erfolg beſchieden ſein, und hofft entlich trägt ſie zu einem 1 9 5 Verſtändnis deutſe hen Geiſtes in Frankreich eee Freitag, 28. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite„Nummer 504 Mein Sträußlein Nun werden die letzten Blumen Gebunden zum Kranz und zum Strauß. Die letzten Aſtern und Dahlien Wandern zum Kirchhof hinaus. Auch ich will ein Sträußlein tragen Zu einem vergeſſenen Grab, Den ſie einſt ſtill hier begruben, Ruht außer der Reihe, ſeitab. Kein Kreuzlein verrät mir den Namen. Biſt du mir auch unbekannt, Meine Blümlein ſollſt du doch haben, Frag nicht nach Namen und Stand. So manchen ſcharrte man draußen In fremder Erde ein. Vielleicht weint um die Stunde Daheim ein Mütterlein. A. Nur 266 000 Führerſcheine im letzten Fahre Im letzten Jahre wurde die Berechtigung zum Führen eines Kraftfahrzeuges an 266 000 Perſonen erteilt. Das iſt eine ganz beträchtliche Zahl. Sie iſt jedoch weſentlich kleiner als die der in vergangenen Jahren ausgefertigten Führerſcheine. Im Jahre 1930 wurden nämlich rund 344 000 ſolcher Berechti⸗ gungsſcheine ausgegeben, im vorhergehenden Jahre ſogar 386 000. Danach haben während der letzten drei Be⸗ richtsjahre etwa 1 Million Perſonen die Be⸗ rechtigung, ein Kraftfahrzeug zu führen, er⸗ worben. Der Rückgang, der ſich in dieſen Zahlen hinſichtlich der Erteilung ausdrückt, iſt natürlich in erſter Linie auf den Druck der wirtſchaftlichen Notlage zurückzu⸗ führen. Denn auch unter den Berufsfahrern iſt eine große Anzahl beſchäftigungslos geworden und außerdem ſind natürlich mit wachſendem Verkehr die Prüfungen beſonders in den Großſtädten ver⸗ hältnismäßig ſchwerer. Die Verhältniſſe in Bezug W. auf die Erteilung von Führerſcheinen liegen im ganzen Reiche ungefähr gleichartig. Das gleiche Verhältnis, das zwiſchen den oben erwähnten Zah⸗ len beſteht, iſt z. B. auch für die Reichshauptſtadt maßgebend, wo die Zahl der ausgeſtellten Führer⸗ ſcheine von rund 25 000 im Jahre 1929 über rund 28 500 im Jahre 1930 auf rund 18 000 im letzten Berichtsjahre abſank. Aeußerſt minimal iſt im Vergleich zur Anzahl der erteilten Führerſcheine die Zahl der entzogenen. In ganz Deutſchland wurden von der Million Füh⸗ rerſcheine, die während der letzten drei Jahre aus⸗ gegeben wurden, nur rund 10 900 wieder entzogen. Grund zur Entziehung ſind Fahrläſſigkeit, Trunken⸗ heit u. ä. Die Frage, ob ein Führerſchein, der ein⸗ mal entzogen worden iſt, in ſpäterer Zeit einmal wieder erteilt werden kann, iſt ſoviel wir hören, noch nicht ganz geklärt. Schon vor zwei Jahren haben ſich Vertreter der Kraftverkehrs⸗Organiſatio⸗ nen mit der zuſtändigen Stelle darüber unterhalten. Die Handhabung in dieſer Angelegenheit liegt aber grundſätzlich in der Hand der örtlichen Behörden. Und wenn auch die lebenslängliche Entziehung des Führerſcheines inſofern eine beſondere Härte bedeu⸗ tet, als ja der Betroffene eigentlich aus ſeinem Be⸗ rufe ausgeſchaltet wird, ſo dürfte doch im Großen und Ganzen mit einer Wiederherſtellung des ent⸗ zogenen Führerſcheines ſehr ſelten gerechnet werden, denn man muß bedenken, daß ja durch Fahrläſſigkeit in dieſem Falle Menſchenleben in Gefahr gebracht werden. Kur- und Krankheitskoſten iind nicht als Werbungskoſten zu behandeln Die Steuerpflichtigen verſuchen immer wieder beſondere Aufwendungen zur Erhaltung der beruf⸗ lichen Arbeitsfähigkeit nach§ 16 Einkommenſteuer⸗ geſetz als Werbungskoſten zu behandeln, obwohl der Reichsfinanzhof mit Urteil vom 27. 8. 30. entſchieden hat, daß dieſe Koſten nach 8 18 Einkommenſteuer⸗ geſetz nicht abgezogen werden dürfen. Der Ro. hat ſich in der Entſcheidung vom(. Juli 1981 erneut mit dieſer Frage befaßt und die frühere Anſicht be⸗ ſtätigt, ſodaß Kur⸗ und Krankheitskoſten ſtets zu den Koſten der Lebenshaltung nach§ 18 EStG. zu rech⸗ nen ſind, auch wenn dieſe zur Erhaltung oder Wie⸗ derherſtellung der beruflichen Arbeitskraft dienen. Die Art und die Urſache der Erkrankung ſpielt bei Beurteilung dieſer Frage gar keine Rolle. begrenzt läßt der RH. eine Ausnahme bei typiſchen Berufskrankheiten zu, zu denen aher keineswegs ſolche rechnen, die ſich jeder infolge einer Ueber⸗ anſtrengung zuziehen kann. „Sie geben mir einen Korb, Doris, Sie wollen ſich nicht mit mir verheiraten?“ a „Das iſt natürlich etwas anderes! Vorhin frag⸗ Nur ſehr Die Stellung des geſunden Menſchen zum Blin⸗ den iſt im Wandel der Zeiten eine völlig verſchie⸗ dene geweſen. Blindheit war in der Anſchauung des Altertums und des Mittelalters ein Unglück, ja eine Strafe des Himmels, die Mitleid verdiente und Almoſen fordern durfte. Es war nicht zu verwun⸗ dern, wenn in jenen Zeiten der Begriff„blind“ und „Bettler“ identiſch waren. Gewiß gab es auch früher ſchon vereinzelt Nichtſehende, die ihr Schickſal über⸗ wanden, die es mit Hilfe großer Willenskraft und geiſtiger Fähigkeiten fertig brachten, ſich einzuglie⸗ dern in die bürgerliche Geſellſchaft. Aber ſolche Er⸗ ſcheinungen waren Ausnahmen. Die Regel war, daß der Blinde an Kirchentüren und wo immer er auf⸗ trat, ſich als Armer zeigte, der Gaben heiſchte. Heute iſt der blinde Bettler zur Ausnahme geworden. Die Aufklärungszeit und die mit ihr zuſammenhän⸗ genden Gedanken der Philanthropen in Deutſchland haben dieſen Umſchwung bewirkt. Valentin Haüy ſah in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts das er⸗ barmungswürdige Schickſal blinder Bettelmuſikan⸗ ten; er ſah aber auch die bewunderungswürdigen Erfolge der blinden Tonſetzerin und Pianiſtin Marie Thereſe v. Paradis, einer jungen Deut⸗ ſchen, die aus Wien ſtammte und mit der Tochter ihrer Patin, der öſterreichiſchen Kaiſerin Maria Thereſia, an den franzöſiſchen Hof gekommen war. Sie hatte nicht nur auf muſikaliſchem Gebiet große Erfolge zu verzeichnen, ſondern überwand auch die Schwierigkeiten. die die Blindheit ihr bereiteten, in einer Weiſe, daß Haüy fühlte, es ſei nicht nur Mit⸗ leid, was der Blinde brauche, nicht nur ein Almoſen, das der Vorübergehende ihm in den Hut warf, ſon⸗ dern daß es möglich ſein müſſe, ihn einzugliedern in die Kreiſe des Bürgertums, von denen er bisher ausgeſchloſſen war, wenn man ihm eine Tätigkeit ermöglichte, durch die er ſein Brot verdiente, wie der Mitbürger und vollſinnige Menſſch. Leicht iſt dieſer Weg in die geordnete Menſchen⸗ melt nicht geweſen. Denn es galt, Handwerke und Betätigungen zu finden, die der Blinde mit Hilfe des Taſtſinnes und des Gehörs ebenſo gut ausführen konnte, wie der Sehende. Nicht jeder, der das Au⸗ genlicht verloren hatte, war geeignet, ein ernſt zu nehmender Muſiker zu werden, wie Marie Thereſe v. Paradis. Aber man fand doch eine Reihe von Tätigkeiten, die ſeit Beginn des vorigen Jahrhun⸗ Wir wandern an einem ſonnigen Herbſttag an den erntereifen Weinbergen hin, aus denen der frohe Sang des luſtigen Völkchens erklingt, das mit Lachen und Scherzen und munteren Liedern die edelſte, köſtlichſte Frucht unſerer begnadeten Rhein⸗ pfalz einheimſt. Wir wandern hin auf der Grenze, wo die erſten Edelkaſtanien die letzten Reben be⸗ ſchatten. Durch die wunderſame Stille des Waldes klingt ab und zu der ſchwere Fall einer reifen Frucht, die beim Aufſchlag ihre grünen, ſtachligen Flügel öffnet und goldbraune Kaſtanien ins grüne Gras ſtreut. Wie als Kinder ſchälen wir den weißen Kern aus ſeiner doppelten Hülle und knabbern mit Wonne die rohe Kaſtanie, die gekocht oder gebraten noch viel köſtlicher ſchmeckt. Und heitere und luſtige Bilder aus frohen Herbſttagen in den neunziger Jahren umgaukeln uns. Herbſt, Traubenleſe, dies Freu⸗ denfeſt für alt und jung, Lachen, Scherzen, frohe Ge⸗ ſichter, wohin man blickte! Das ganze Haus ein emſiges Gewimmel von Herbſtmädchen und Logel⸗ trägern, von Verwandten, von Gäſten und Freun⸗ den, die ſich, immer freudig aufgenommen, mit nie erlahmender Ausdauer und Treue in den Herbſt⸗ tagen einſtellten. Heitere, wohltuende Sorgloſigkeit und ſtrah⸗ lende Freude überall! Woher ſollten auch Sorgen kommen? Gabs wenig, wurde der Wein teuer, war der Wein billiger, ern⸗ tete man im Ueberfluß. Wir verwöhnten Kinder unſerer gaſtfreundlichen Pfalz ſchauten oft groß und ungläubig, wenn ſtille, ernſthafte, manchmal auch etwas ſteife Norddeutſche zaghaft und ſtaunend wie Kinder an Weihnachten den heitern Frohſinn und die überſchäumende Lebensluſt unſerer goldenen Herbſttage in der Schönheit unſe⸗ res Pfälzerlandes genoſſen. Das Köſtlichſte waren die Abende. Draußen in der Küche gabs allabendlich ten Sie mich doch, ob ich für ewig die Ihre ſein wolle!“ ein reichliches Mittagsmahl für das luſtige Völkchen Gebt den Blinden Arbeit! Ein Appell der Bezirksgruppe Mannheim des VBadiſchen Blindenvereins derts in allen Kulturländern als„typiſche Blinden⸗ berufe“ gelten. Solche Berufe ſind vor allem die Bürſtenmacherei und das Korbflechten. Viele Tauſende von Blinden verdienten ſeither mit dieſen Handwerken ihr Brot. Viele Tauſende waren unter den 35 Tauſend Blinden, die heute in Deutſch⸗ land leben, eingegliedert in den wirtſchaftlichen Zu⸗ ſammenhang und vergaßen bis zu einem gewiſſen Grade, daß ſie vom Schickſal benachteiligt waren. Aber die Wirtſchaftsnot der Gegenwart droht dieſe Tauſende nun wieder zurückzuſtoßen in ihr altes Elend, in die Abhängigkeit von Wohlfahrt und Almoſen. Gewiß, auch der vollſinnige Handwerker iſt heute oft arbeitslos und in ſeiner Exiſtenz bedroht. Aber für den Blinden iſt ſein Handwerk mehr als für den Sehenden: es iſt ihm der einzige Weg und die einzige Möglichkeit, tätig und nützliches Glied der Geſellſchaft zu ſein. Er kann ſich nicht umſtellen auf einen anderen Beruf, er kann nur arbeiten oder zurückſinken in die Nacht, die ihn wie Kerker⸗ mauern umgibt und in der er das Glück ſeines Wertes verliert. Die kulturelle Errungenſchaft, die in der bürger⸗ lichen Menſchwertung des Blinden liegt, darf nicht wieder verloren gehen. Der Badiſche Blinden⸗ verein, in dem die Blinden unſeres Landes zu⸗ ſammengeſchloſſen ſind, und insbeſondere deſſen Be⸗ zirksgruppe Mannheim, der die Betreuung der hieſigen blinden Handwerker ſowie aller übrigen in Mannheim anſäſſigen Blinden obliegt, haben daher eine großzügige Verkaufsorganiſation geſchaffen, die den blinden Handwerkern das verloren zu gehende Abſatzgebiet zurückgewinnen möchte. Sie will nicht das Mitleid der Vollfinnigen, ſondern einzig ihr Verſtändnis, will nicht Mitleidspreiſe für die von Blinden hergeſtellten Waren, ſondern nur Berückſichtigung beim Einkauf der Artikel, die von Blinden hergeſtellt werden können— in einem etwas langſameren Arbeitsgang vielleicht in den meiſten Fällen, aber qualitativ ebenſo gut wie die Arbeiten der Vollſinnigen. Schon in der allernächſten Zeit wird die Leitung der Bezirksgruppe Mannheim des Badiſchen Blin⸗ denvereins mit ihrer Werbung an die Oeffentlichkeit treten. Und dann beherzige jeder, insbeſondere jede Hausfrau, das Wort, das der Blinde von heute zu ſeinem Wahlſpruch gemacht hat: Kauft Blinden⸗ ware! Gebt den Blinden Arbeit, dann gebt Ihr ihnen Licht! Dr. A. Reuß. Trauben und Kaſtanien der Schnitterinnen und Logelträger, die tagsüber in den Weinbergen geblieben. Und drinnen in den traulichen Stuben wurden Freunde und Gäſte aufs beſte bewirtet. Was Küche und Keller an edeln Schätzen bargen, ſpendeten die frohgelaunten Wirte. Drinnen und draußen gabs allabendlich ge⸗ bratene Kaſtanien und Neuen und drinnen und draußen im Kelterhaus, wo der köſtliche Duft des edeln Rebenſaftes lockend über Keltern und Bütten ſtand, wurde manch Tänzchen gewagt. Zur rechten Herbſtſtimmung gehörte die mit Wiſpern und Raunen und Gruſeln geladene Span⸗ nung zwiſchen Küche und Kelterhaus. Die jungen Burſchen ſpielten ſich als die Welterfahrenen auf und verſuchten durch allerhand Schauermären und Spukgeſchichten den Mädels das Gruſeln beizubrin⸗ gen. Dieſe rächten ſich wieder, indem ſie mit allerlei Schabernack z. B. mit„Käſte⸗igele“, die Lagerſtätten der Burſchen ſpickten. Verſtimmungen gabs aber Rie und wenns auch manchmal noch ſo weh tat. Ein beſonderes„Gandi“ wurde immer am Schluß der Traubenleſe die Kaſtanienernte. Schon der Aufbruch zum Kaſtantienberg— jeder Weingutsbeſitzer hatte einen— war ein Feſt. Ein Wagen, beladen mit viel Säcken und Leitern und langen, langen Stangen und allen Mädels und Burſchen. Wenn die Mädels zum erſten Mal dabei waren, gabs einen beſonderen Spaß. Dann über⸗ boten ſich die Burſchen an Kühnheit und Wagemut und im Nu waren ſie oben in den höchſten Spitzen unſerer alten Kaſtanien. Mit Händen und Stiefeln und Stangen rüttelten und ſchüttelten ſie an den ſchwer beladenen Aeſten, daß der grünſtachelige und goldbraune Segen nur ſo niederpraſſelte. Die Mädels ſammelten die ſchönen Früchte in Körben und Säcken und fielen bei ihrer fröhlichen Arbeit immer wieder darauf herein, wenn ein Burſche in ernſtem Ton von oben herunterrief:„Katche, do guck emol eruff“— und dann aus Leibeskräften zu ſchüt⸗ teln anfing, um dem Neuling einen grünen Igel auf die Naſe zu ſetzen. Meta E. Hardty. Die Mannheimer Volkshochſchule in den Vororten Im„Pflug“(Käfertal) und im„Schwanen“(Feuden⸗ heim) eröffnete die Mannheimer Volks ho ch ſ chu le ihre Zweigſtellen. In beiden Vororten war der Be⸗ ſuch der erſten Vorträge außerordentlich gut und zwar aus allen Bevölkerungsſchichten. Da ſich die Organiſation teil⸗ weiſe auf die örtlichen Vereine ſtützen konnte, dürfte die Durchführung der Wintervorträge geſichert ſein. Der Ar⸗ beitsplan ſieht bis jetzt die Behandlung von geſunoheit⸗ lichen, wirtſchaftlichen und Rechtsfragen vor;: außerdem ſollen auch die Gebiete der Heimatkunde, der Volksbräuche und andere teilweiſe durch örtliche Sprecher behan⸗ delt werden. In Käfertal hielt Dr. Friedrich Frowein einen Vortrag über„Plan wirtſchaft in Sowjetruß⸗ land“, der das Thema zu einer umfaſſenden Betrachtung der angrenzenden wirtſchaftlichen und techniſchen Gebiete ausweitete und dabei auch die Arbeitsloſigkeit ſtreifte.— In Feudenheim wurde der Einführungsvortrag von Prof. Dr. Hermann Gropengießer, dem Leiter der archäologiſchen Abteilung des Schloßmuſeums, gehalten. Er ſprach über die„Entſtehung unſerer heimat⸗ lichen Landſchaft“, führte das Thema ſo gründlich aus, daß die Zuhörer einen guten Einblick in das Werden der Heimat bekamen. Es iſt zu erwarten, daß dieſe Bildungsarbeit die Kreiſe zuſammenführt, die ſich ſonſt finden können. An die Vorträge ſollen ſich Ausſprachen anſchließen. Bürgerſteuer für 1933 in Weinheim Weinheim, 26. Okt. In der Stadtratsſitzung am 12. Oktober beantragte der Oberbürgermeiſter, die Bürgerſteuer für das Kalenderjahr 1933 und bis auf weiteres auf den fünffachen Landesſatz zu er⸗ höhen. Er begründete ſeinen Antrag mit der auf das äußerſte angeſpannten Finanzlage der Stadt, mit der Minderung der Reichsüberweiſungen aus der Ein⸗ kommens⸗, Körperſchafts⸗ und Umſatzſteuer, mit dem Rückgange des Ertrages aus den Gemeindeſteuern, auch der Bier⸗ und Getränkeſteuer und mit dem ſtark geminderten Aufkommen aus der Bürgerſteuer in⸗ folge der geſetzlichen Steuermilderungen. Die Stadt ſei auf die beantragte Erhöhung der Bürgerſteuer dringend angewieſen, um den Gemeindehaushalt für 1933 einigermaßen ausgleichen zu können. Die Er⸗ höhung ſei überdies unbedingt erforderlich, weil das Reich die Beteiligung der Stadt an ſeiner Wohl⸗ fahrtshilfe im Jahre 1933 von der Erhebung einer mindeſtens fünffachen Bürgerſteuer abhängig mache. Auf dieſe Zuwendung aus der Wohlfahrtshilfe des Reiches könne keinesfalls verzichtet werden. Der Stadtrat lehnte den Antrag des Oberbürgermeiſters ab. Daraufhin ordnete dieſer aufgrund des Art. 11 der badiſchen Haushalts⸗ notverordnung vom 9. Oktober 1931 die Erhebung der Bürgerſteuer für 1933 und bis auf weiteres im fünf⸗ fachen Landesſatze an. Der Stadtrat erhob gegen dieſe Anordnung des Oberbürgermeiſters Ein ⸗ spruch an die Staatsauſſichtsbehörde. Der Landes⸗ kommiſſar in Mannheim lehnte durch Erlaß vom 15. Oktober 1932 den Einſpruch des Stadtrats als unbegründet a b. Es bleibt ſomit bei der vom Ober⸗ bürgermeiſter angeordneten Erhebung der Bürger⸗ ſteuer im fünffachen Landesſatze. Für den Reſt des Rechnungsjahres 1932 wird die Bürgerſteuer in der bisherigen Höhe, jedoch mit den Milderungen nach der Verordnung des Herrn Reichspräſidenten vom 4. September erhoben, die für das Rechnungsjahr 1933 gelten, aber durch einen Beſchluß des Stadtrates auch ſchon für den Reſt des Rechnungsjahres 1932 kn Kraft treten können. Einen ſolchen Beſchluß faßte der Stadtrat in der Sitzung am 8. Oktober. 5 Meldung der Landes weiſerwarſe Karlsruhe Vorausſage für Samstag, 29. Oktober Weitere Abkühlung und unbeſtändig mit Regen⸗ ſchaunern. Hochſchwarzwald Schneefall. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags edu an aan,— See. Luft„ Se 882 Wind bh. i e 8 ne wee n n Ss s Sen s icht, Stürke Wertheim 1511— 818 5 W leicht bedeckt Königsſtuhl] 563 749,2 5 8 4 SW. ſchwach bedeckt Karlsruhe 120 747.1 89 138 6 SWI leicht Regen Bad. ⸗Bad 219 748,5 10 12 8 ſtark Reaen Villingen 712 750,7 4 9 38 SW eeicht Regen Bad Dürrh. 701[— 4 9 380 leicht bedeckt St. Blaſien 780— 4 8 8 W leicht Regen Badenwell. 4227513 5 13 5 SW/ſtürm. bedeckt Feldbg. Hof 1278 824,7—1 4 1 SW. ſteif Nebel Schauinsld. 1268649, 0 4 0 ſchwach Nebel Ueber Mitteleuropa liegt noch immer tiefer Luft⸗ bruck. Von ſeiner Rückſeite iſt nun auch kühlere Luft nach Süddeutſchland gelangt, ſo daß auf dem Hochſchwarzwald zum Teil wieder Schnee fällt. Da der Nachſchub polarer Luft noch nicht beendet iſt, ſteht weitere Abkühlung bevor. Im übrigen wird das Wetter trotz zeitweiliger Aufheiterung auch ſt, die bei ſteigendem Verbrauch noch größere daänien France. a4, fel. morgen noch unbeſtändig bleiben. Badiſche hausfrauen helſt der heimiſchen Lanowirtſchaft! Mühlen Franck, die gute Raffeewürze, gehört bekanntlich zu jedem Kaffee und wird aus Edel- zichorie hergeſtellt, von der die badiſchen Landwirte große Mengen anbauen. 8 wer Mühlen Franek dem Kaffee zuſetzt, braucht weniger Kaffee als bisher. Der Kaffer iſt aber immer kräſtig, ſchmeckt ausgezeichnet, hat ſchöne golobraune Farbe und wundervollen duft. Sie ſparen, ohne etwas zu entbehren, und helfen der heimiſchen Landwirtſcha mengen Fichorie anbauen kann.— Drum nehmen Sie ſtets . —— K— —— 2 4. Seite/ Nummer 504 Freitag, 28. Oktober 1932 2 Der Internationale Schwimm⸗Verband veröffentlicht die neue amtliche Rekordliſte der Welthöchſtleiſtungen. Deutſchland iſt daraus faſt ganz verſchwunden, denn nur der 400 Meter Bruſtrekord von Erich Rademacher mit 550,2 aus dem Jahre 1926 hat noch keinen Beſſeren gefun⸗ den. Amerika iſt immer noch überragend. Von den 54 Höchſtleiſtungen gehören nicht weniger als 29 den Dankees, Frankreich iſt ſechsmal, Schweden viermat, Japan, England, Dänemark je dreimal, Canada und Hol⸗ land je zweimal, Deutſchland und Finnland je einmal ver⸗ treten. Die bemerkenswerteſten Erſcheinungen in der Liſte ſind zweifellos Johnny Weißmüller und Helen Ma⸗ diſon. Letzterer gehören mit einer Ausnahme ſämtliche Crawlrekorde der Damen, 16 an der Zahl, eine Leiſtung, die in der Geſchichte des Schwimmſports einzig daſteht. Bemerkt ſei noch, daß es Weltrekorde über andere Strecken, als in der nachſtehenden Liſte aufgeführt, nicht gibt. Männer: Crawl 100 Yards:51 J. Weißmüller⸗ USA 5. 4. 1927 100 Meter:57,4 J. Weißmüller⸗US A 17. 2. 1929 150 Yards:25 Lauffer⸗US A 3. 2. 1929 200 Meter 2 J. Weißmüller⸗US A 5. 4. 1927 220 Vards 2 J. Weißmüller⸗US 5. 4. 1927 300 Vards:07,8 J. Weißmüller⸗U SA 17. 6. 1929 300 Meter 927,6 Jean Taris⸗Frankreich 11. 7. 1931 400 Meter:27 Jean Taris⸗Fronkreich 16. 4. 1931 440 Yards:52 J. Weißmüller⸗US A 25. 8. 1927 500 Yards 30. 1. 1926 500 Meter 601, Jean Taris⸗Frankreich 23. 4. 1932 800 Meter 10:15,6 Jeon Taris⸗ Frankreich 21. 6. 1932 880 Yards 10:20, C. Crabbe⸗UuS a. 6. 7. 1980 1000 Yards 11:55, 4 Arne Borg⸗Schweden 21. 2. 1929 1000 Meter 12:54,7 Makino⸗Joapan 13. 8. 1932 1500 Meter 19:07 Arne Borg⸗Schweden 2. 9, 1927 1 engl. Meile 21:06,8 Arne Borg⸗Schweden 21. 1. 1929 4* 200 Meter:58, Japon 9. 8. 1992 Ritcken 100 Meter 108,2 Kojges⸗US A 9. 8. 1028 150 Pards 11988 Kojacs⸗USA 29. 3. 1990 Die neue Weltrekordliſte im 47 44 4 4 3 Schwimmen 200 Meter:32, Kojacs⸗US A 16. 6. 1930 400 Meter 542 Jrije⸗Japan 30..1920 Bruſt 100 Meter 113,6 Cartonnet⸗Fronkreich 20. 5. 1932 200 Pards 228 Spence⸗Kanoda 19. 3. 1927 200 Meter 2 pence⸗Kanada 2. 4. 1931 400 Meter)her⸗Deutſchland 9. 3. 1926 500 Meter t⸗Finnland 26. 4. 1931 Frauen: Crawl 100 Yards 10 20. 4. 1931 100 Meter 10 on⸗US A 20. 4. 1931 150 PNards 1 ſon⸗U Sa 6. 3. 1980 e 2 Helen Madiſon⸗US A 6. 3. 1990 Madiſon⸗l 1 15. 4. 1981 ſo 17. 6. 1930 17. 6. 1980 13. 8. 1932 440 Pards:31 Hel 13. 2. 1931 500 Yards 516,6 Helen 16. 3. 1930 500 Meter:12 Helen J. 25. 4. 1931 800 Meter 11218,8 Pponne Godard⸗Frankreich 23. 7. 1931 880 Yards 11:41, Helen Madiſon⸗US A 6. 7. 1930 1000 Yards 23,6 Helen Ma 17. 7. 1981 1000 Meter 4,8 Helen Me 19. 7. 1931 1500 Meter 7,2 Helen Me 15. 7. 1931 1 engl. Meile 0 l. 3. 7. 1930 4 4 100 Meter 12. 8. 1932 Rücken 100 Meter:18,3 Eleanor Holm⸗US A 9. 8. 1992 150 Yards:54 J. Cooper⸗England 5. 6. 1931 200 Meter:50, Ph. Harding⸗England 19. 9. 1932 400 Meter:16,8 M. Brown⸗Holland 18.12.1928 Bruſt 100 Meter:26 Elſe Jacobſen⸗Dänemark 11. 5. 1992 200 Pards 250,4 Elſe Jacobſen⸗Dänemark 29. 4. 1932 200 Meter:09,4 Elſe Jacobſen⸗Dänemark 11. 5. 1932 400 Meter 500 Meter 6188,4 J. Koſtein⸗Holland 2. 4 :23,8 J. Wolſtenholme⸗England 28. 9. 1981 Internationaler Vorring Neuer Sieg von Adolf Heuſer Der deutſche Europameiſter im Halbſchwergewicht Adolf Heuſer ging in Amerika erneut in den Ring In Holyke (Maſſachuſetts) traf er auf den wenig bekannten Norman Conrad. Trotz eines Gewichtsvorteiles von zehn Pfund mußte Heuſer über die volle Diſtanz gehen und errang nur einen Punktſieg nach zehn Runden. Neuſel boxt nicht in Berlin Die Verhandlungen um einen Kampf des aus Paris zurückgekehrten Bochumer Schwergewichtlers Walter Neu⸗ ſel am 18. November im Berliner Sportpalaſt haben ſich ſchnell zerſchlagen, da die Veranſtalter die Börſenforde⸗ rungen des Weſtdeutſchen nicht erfüllen wollen. Neuſel hat zwei Angebote aus Frankfurt und Köln erhalten. Wahr⸗ ſcheinlich wird er einen Revanchekampf mit Hans Schön⸗ rath austragen, nachdem die erſte Begegnung unentſchieden endete. In einer anderen Berliner Kampfſtätte plant man ernſtlich den Kampf Neuſel— von Porath. „Tag der Meiſter“ in Berlin Im Berliner Boxring„Neue Welt“ gibt es am 3. No⸗ vember einen Kampfabend, der als„Tag der Meiſter“ aufgezogen wird. Bisher wurden drei Landesmeiſter ver⸗ pflichtet, und zwar der deutſche Mittelgewichtsmeiſter Erich Seelig⸗Berlin, der norwegiſche Leichtgewichtsmeiſter Fredoy Anderſen und der ſchwediſche Mittelgewichts⸗ meiſter Calle Agren, der in Berlin kein Unbekannter mehr iſt. Weiterhin ſteht auch der mehrfache Berliner Amateurmeiſter Haus Mpehl auf der Karte ſowie der Engländer Houng Spears. Die Gegner der Vorgknann⸗ ten ſtehen noch nicht feſt, doch bleibt der Veranſtalter be⸗ müßt, gleichwertige Paarungen zuſtande zu bringen. Weltmeiſterſchaft im Leichtgewicht Tony Canzoneri, der Weltmeiſter im Leichtgewicht⸗ boxen, der kürzlich ſeinen Titel gegen Frankie Petrolle erfolgreich verteidigte, wird am 4. November abermals einen Meiſterſchaftskampf austragen, und zwar im New⸗ Norker Madiſon Square Garden gegen den„richtigen“ Pe⸗ trolle, Billy mit Vornamen, der von den amerkkaniſchen Boxſportenthuſiaſten wegen ſeines unerhörten Tempos „Fargo⸗Expreß“ genannt wird. In dieſem Falle dürfte die Aufgabe für Canzoneri weſentlich ſchwerer ſein. 2 . 7 Vornehmer Wintermontel aus modischem Crewylstoff, ganz auf Marocoin gefüttert. Großer, langhadgriger Polzkragen und interessant ge- 29 n 9 arbeitete Arm.. 0 Al Brown ſiegt weiter Im Brüſſeler Sportpalaſt gab der Bantamgewichts⸗ Weltmeiſter Al Brown eine neue Probe ſeines Könnens zum Beſten. Er ſchlug den belgiſchen Titelhalter Nicolas Petit Biquet klar nach Punkten. Bei der gleichen Veran⸗ ſtaltung traf der Belgier Mare Noben auf den Kölner Halbſchwergewichtler Melz o w, den er nach Punkten ab⸗ fertigte. Noung Perez in Mancheſter Der Box⸗Weltmeiſter der Fliegengewichtsklaſſe, Houng Perez⸗Frankreich, trifft am 31. Oktober in Mancheſter auf den engliſchen Titelhalter Jackie Brown, der verſuchen will, dem Franzoſen die Krone zu entreißen. Eine Weltmeiſterſchaft der ſchwarzen Raſſe In Chicago ſtanden ſich im Kampf um die„Welt⸗ meiſterſchaft der ſchwarzen Raſſe“ die beiden Schwergewicht⸗ ler George Godfrey und Roy Ace gegenüber. God⸗ frey ſchlug ſeinen Gegner, der vor längerer Zeit einmal Carnera beſiegt hatte, in der fünften Runde knockout. Polen rüſtet für den Box⸗Länderkampf Mit großer Sorgfalt betreibt der Polniſche Amateur⸗ boxverband ſeine Vorbereitungen für den Länderkampf gegen Deutſchland, der bekanntlich am 13. November in der Dortmunder Weſtfalenhalle ſtattfindet. In der Nähe von Poſen ſind jetzt 19 der beſten polniſchen Amateurboxer in allen acht Gewichtsklaſſen in einem Trainingscamp zu⸗ ſammengezogen worden und trainieren dort unter Auſſicht von Leutnant Laſkowſki. Die endgültige Aufſtellung der Mannſchaft erfolgt erſt nach Abſchluß des Trainings. Man ſieht, daß der Polniſche Verband alle Anſtrengungen wacht, um ſeinen im Vorjahre in Poſen errungenen erſten Sieg zu wiederholen. Jockeys gegen Voxer Auf dem Platze von Weſtham United fand der alljähr⸗ liche Fußballkampf zwiſchen den Mannſchaften der engliſchen Jockeys und Boxer ſtatt. Das amüſante Spiel, dem wie ſtets eine große Zuſchauermenge beiwohnte, wurde einmal mehr von den Jockeys gewonnen Ihr kechniſches Können glich die körperliche Ueberlegenheit der Boxer aus. Mit 614 Toren blieben die Jockeys im Vorteil. Als Ka⸗ pitän fungierte bei den Jockeys S. Wragg, bei den Boxern Jack Blomfie ld. Die Tore ſchoſſen Wragg, Connorton und Gethin bei den Siegern, Teddy Bal dock, Dick Corbett und Harry Maſon bei den Unterlegenen. Ilalien-Deulſchland Fußball⸗Länderkampf der Studenten Wie bereits vor längerer Zeit gemeldet wurde, wird noch in dieſem Jahre ein Fußballkampf zwiſchen Studen⸗ ten⸗Auswahlmannſchaften von Deutſchland und Italien ausgetragen werden. Jetzt ſteht auch der Termin endgültig feſt, und zwar wird das Spiel am 8. Dezember auf italieniſchem Boden zur Durchführung gelangen. Als Austragungsort wurde von den Italienern Cata⸗ nia auf Sizilien vorgeſchlagen. Da aber der größte Teil der in Betracht kommenden Spieler Oberliga⸗Mann⸗ ſchaften angehört, erſcheint es unmöglich, ſie für eine ſolche lange Reiſe freizubekommen. Die Italiener ſind deshalb gebeten worden, eine norditalieniſche Stadt als Austragsort zu wählen. Ueber die Mannſchaftsaufſtellung läßt ſich noch nichts ſagen. Es werden zwar bereits Na⸗ men genannt, ſo Fiſcher(Guts Muths Dresden) als Tor⸗ hüter, dann die Hannoveraner Schulz und Schmalfeldt, doch kommen in erſter Linie ſüd⸗ und ſüdweſtdeut⸗ ſche Spieler in Betracht. 5 g 33 2 Internationgntes Kunſtturnen n Frankfurt Die bevorſtehende große Kraftprobe zwiſchen den Kunſt⸗ turnern der Frankfurter Turngemeinde Eintracht und den Auswahlmannſchaften aus Budapeſt und Luxemburg fin⸗ det in Frankfurt und Umgebung außergewöhnliches In⸗ tereſſe. Bereits vier Tage vor der am 30. Oktober ſtatt⸗ findenden Veranſtaltung hatte der Vorverkauf die Zahl von 9000 Eintrittskarten überſchritten; ein Er⸗ gebnis, wie es bisher wohl noch kaum ein Kunſtturnkampf in Deutſchland gefunden hat und auch ein Fingerzeig, wie die ſonſt nicht an Einnahmen gewohnten Turn⸗ ſen können, um ihren großen Die Veranſtaltung findet in der Frankfurter Feſthalle ſtatt und beginnt nachmittags; ſie wird etwa vier Stunden Zeit in Anſpruch nehmen. Begonnen wird mit dem Bar⸗ renturnen. Es folgen dann die Uebungen am Querpferd, die Freiübung, das Ringturnen, der Sprung über das Längspferd und das Reckturnen. Der Haushaltplan verabſchiedet K. Neckargemünd, 26. Okt. In der letzten Stadtratsſitzung wurde der Haushaltsplan, der die ſeitherige Umlage von 1,33/ vom Grundvermögen, 0,51% vom Betriebs⸗ vermögen und 6,36/ vom Gewerbeertrag vorſieht, endgültig verabſchiedet. Der Steuerausfall beträgt 4900 /, der Ausfall der Einkommens⸗, Körperſchafts⸗ und Umſatzſteuer 12 500., der der Senkung der Bierſteuer 5000% und der der Senkung der Ge⸗ bäudeſonderſteuer 1450. Setzt man die Geſamt⸗ einnahmen gleich 100 v.., ſo bringen die Steuern einſchließlich der Notverordnungsſteuern 70 v. H. ein. Im Jahre 1914 waren es genau ſo viel, im ver⸗ gangenen Jahre ſogar 75 v. H. Es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß bei einem Ausfall der Einnahmen von etwa 24 000% die Ausgaben auf das Aeußerſte gedroſſelt werden mußten. So ſind die Unterhaltungskoſten der Straßen und Wege von 20,5 v. H. auf 15 v. H. zurückgeſchraubt worden. Die Prozentzahlen der Verwaltungskoſten einſchließlich der Gehälter be⸗ tragen ſtatt 17,1 v. H. nur noch 14,7 v. H. Dagegen ſind die Fürſorgeaus gaben ganz gewaltig ge⸗ ſtiegen. Im Jahre 1914 betrugen ſie etwa 5 v.., im letzten Jahre 30 v.., und nun 45 v.., alſo faſt die Hälfte der geſamten Ausgaben Trotzdem iſt es abermals gelungen, den geſamten Haushaltsplan auszugleichen! 5 1 Der Stadtrat genehmigte den Hiebsplan für 1932/33 mit 2800 Feſtmetern ordentlichem Hieb und 700 Feſtmetern Nachhieb vom letzten Jahre, ſowie den Kulturplan für 1933/34 mit einem Aufwand von 2900 /.— Zur weiteren Erſchließung von Bau⸗ gelände im Stadtteil Kleingemünd wurde die Baupla⸗umlegung im Gewann Schulzengarten im Entwurf feſtgelegt. Danach müſſen die Beſitzer etwa 15 v. H. zur Wegführung beiſteuern.— Leichen⸗ ſchauer Gſchwend tritt auf 1. Januar in den Ruhe⸗ ſtand. diener der evangeliſchen Gemeinde, Jakob Schmitt, ernannt.— Einen breiten Raum nahm die Beſchluß⸗ faſſung über die Generalverſammlung des Elektrizi⸗ tätswerkes ein. Die Generalverſammlung noch in dieſem Monat ſtatt. von 7 v. H. läßt ſich aus nicht aufrechterhalten. findet Die letzte Dividende verſchiedenen Gründen mit großer echter Maulwurf Krawotte und Mablwurf-Revers- rollen. Moderner Bovelé- Dſeogonal, ö selbstverständlich 4 donx auf Marocein* 2 mit öppigem Schal aus Silber- 5 fuchs Opossum mit Kopf, fuchs- 1 ähnlich verarbeitet. Schwarz, ma- rine oder braun, 1 Elege nter elegont, auf ge. Krawycirften mantel stoppten Maro. calin gefüttert. Zum Nachfolger wurde der jetzige Kirchen⸗ bieter feine Geſchmack 1 spiele dus ganz vor- schiedenen Preislagen, damit Sie sehen, daß dlle Hirschlond-Mäntel N 80 bestrickend, schon i 7 1 und elegant sind. Was hören wir? Samstag, 29. Oktober Frankfurt .05: Schallplattenkonzert.— 10.10: Schulfunk.— 12.00: Schallplattenkonzert.— 17.00: Platzkonzert einer 9 wehrkapelle.— 18.00: Die Erfohrungen bei der Wies ner hupfreien Woche.— 18.25: Dr. Fuerth: Der Ar in Italien.— 18.50: Welche Möglichkeiten bietet 9 verordnung dem Gewerbetreibenden?— 19.20: Ihr Leute, hört die Trauermär.— 20.00: Jabuka, Operette von J. Strauß.— 22.05: Hirſche ſchreien. Heilsberg .35: Frühkonzert.—.30: Turaſtunde für die frau.—.00: Schulfunk.— 11.30: Mittags! konzert.— Baſtelſtunde.— 16.00: Unterhaltungs konzert. Tanzmuſik. Langenberg .05: Schallplottenkonzert.— 10.15: Gemeinſchaftse fang für Arbeitsloſe.— 11.20: Schallplotten.— 12.00 und 13.00: Konzerte.— 14.35 hallplattenkonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.—): Aus wir⸗ kungen der Frauenarbeit auf Familie und K rerziehung. — 19.00: Dr. P. Honigsheim: Natur, Geiſt, Geſellſchaft.— 19.20: Stunde der Reichsregierung.— 20.10: Die Auf des Arztes im zivilen Luftſchutz.— 20.35: Muſikoliſches Durcheinander.— 24.00—.00: Meiſter des Jazz. München .05: Schulfunk.— 12.00: Buntes Schallplattenkonzert. — 13.00: Konzert.— 14.25: Eine alltägliche Sache.— 15.25: Dr. Monheimer: Geregelte Mundpflege.— 16.10: Veſper⸗ konzert.— 17.25: Stunde der Jugend.— 17.55: Heimgarten am Wallberg.— 19.20: Liederſtunde.— 19.40: Randbemer⸗ kungen zum Tage.— 20.00: Joan Mann geigt.— 20.45: Bunter Abend. Sildfunk .05: Frühkonzert.— 10.00: Uebertragung aus Mann⸗ heim.— 12.20: Lieder v. Arno Liebau.— 12.40: W. Dom⸗ graf⸗Foaßbaender(Schallpl.).— 13.30: Mittagskonzert.— 14.30: Schwäbiſche Geſchichten.— 14.50: Eine beſchauliche Stunde.— 15.30: Jugendſtunde.— 16.30: Handharmonika⸗ muſik.— 17.00: Chorgeſang.— 18.25: Merkel: Daß die Großſtadt nicht im Schmutz erſtickt!— 19.30: Beſuch aus dem Schwarzwald(heiteres Zwiſchenſpiel).— 20.00: Frith⸗ jof.— 20.50: Luſtiger Abend(aus Hamburg).— 22.45: Nachtmuſik. 5 Wien 16.45: Mandolinenmuſik.— 17.55: Nachmittagskonzert. — 19.35: Barmuſik.— 20.15: Gold.— 22.30: Abendkonzert. Aus Mannheim 10.00—11.00: Konzert:„J. S. Bach⸗Erſtaufführungen“. Mitwirkende: Max Sinzheimer(Cembalo), Lene Heſſe (Violine), Max Fühler(Flöte), Willy Giegrich(Flöte). Aus dem Auslande Beromünſter: 16.00: Konzert eines Jugendhandharmo⸗ nikgorcheſters.— 18.30: Jugendſtunde.— 20.00: Sinfonie⸗ konzert.— 22.10: Tanzplatten. Straßburg: 12.30: Aus alten und neuen Operetten.— 15.15 u. 17.00: Tanzmuſik.— 18.00: Orcheſterkonzert.— 19.30: Schallplatten.— 21.00: Opernabend.— 23.35: Jazz⸗ muſik. Iz VEREIN KALENDER Sonntag, 30. Oktober Odenwaldklub E..: Wanderung: Heidelberg— Poſſeltsluſt— Gaiberg— Speyerers Hof— Heidelberg. Hinfahrt mit Sonderzug der O. E. G..10 Uhr ab Hauptbahnhof. Der Zug hält an allen O. E..⸗Halteſtellen der Stadt. Fahrpreis ab Hauptbahnhof/.10, ab Friedrichsbrücke/.—. Rück⸗ fahrt ab Heidelberg mit der O..G. nach Belieben. Rugbygroßkampf: Ruderklub— Rudergeſellſchaft,.00 Uhr, Collegefeld, Heidelberg. Mittwoch, 2. November Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt jeden 1. und g. Mittwoch im Monat, abends 20.30 Uhr im Palaſt⸗ Hotel Mannheimer Hof, gelber Saal.— Motorflugſchule jeden Abend ab 17 Uhr auf dem Flugplatz. — Nachdruck verboten.— Waſſerſtandsbevbachtungen im Monat Oktober Rhein⸗Pegel 24 28. 26. 27 28. Neckar⸗Begel 25. 26. 27. 28. Basel. 9,12 0,240,720. 70.04 5 Ahlenweiler.95 7477.07 1,040.70[ Mannheim 280.60.138,36 Kebl.10 726250.74.30] Jagſtfeld...91 1522 1710 751 Maxau 3,74 3,90.28 943341 Heilbronn 1185,26 1,241.28 Mannheim..82.40 2,888.13 3,410 Plochingen. u bz 0,38 Caub 700 35 2,09.322,84 ö Köln.001,88.46.2. 304 Neue Kraut uu. Bohnenständer Eichenholz 0 Pfund.. M..50 30000 1 Zentner„.00 1„ 120 33„ 15.— 4„ Küferei Naumer Windmünlstrage 13/15.% 555 f Perser Jeppiche dle jeden Ken- ner entzücken, inden Sie zu selten günsti- gen Freisen im in Stoff- u. Pelzbesctz, Teppich- Haus diese grozisse Linie SRY M bei aller vornehmen 3 1, 2 1 8 Einfachheit! i Oderner V 8 Re Bouclé-Mantel Wie ies ae vel.. O“Faben Jie Stoß? Sie erh. einſchl. ſämtl. Zutaten auf Roßhaar eleg. Anzug od. Man⸗ tel nach ihren Maßen für nur 28. Mark angefertigt.. Garan⸗ tiert tadelloſer Sitz. 5 Aus unſeren Stoffen 8 49.—, 59.—, 69.—, 79.— Verlangen Sie Refe⸗ renzen u. unverbind⸗ lichen Beſuch. 6267 Reinberg Ludwigs⸗ hafen. Bismarckſtr. 35 Telephon Nr. 627 48. 98 95 eee 1 * Freitag, 28. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 504 8 and oſimne Font Ninter den Nulissen Fopjet-Nusslauds Neiseabenfener eines deuiscien Eepaures im russischen Alltag V.*) „Fünfjahrplan in vier Jahren!“ lieſt man in großen Aufſchriften in den Zeitungen, in den Auslagen, auf den Bahnhöfen und vor den Eingängen der Kirchen. Das ſoll beſagen, die Arbeit, für welche fünf Jahre vorgeſehen waren, müſſe durch die aufopfernde Tätigkeit aller in vier Jahren be⸗ wältigt werden. Die Machthaber wiſſen, daß das un⸗ möglich iſt, aber ſie wollen das Ziel näherrücken, weil ſie einſehen, daß die Maſſen„Entbehrung und Tempo“ nicht länger ertragen können. Ich ſagte zu den beiden Leuten, es werde ſchwer ſein, die Ziele der Pjatiletka in fünf Jahren zu ver⸗ wirklichen und wollte ihre Meinung hören, warum man eine noch kürzere Friſt anſetze.„Weil wir keine Zeit haben“, gab man uns zur Antwort. Stalin habe eindringlich geſagt:„Wir ſind gegen⸗ über den fortgeſchrittenen Ländern um fünfzig bis hundert Jahre zurückgeblieben. Wir müſſen dieſen Abſtand überraſchend durch⸗ laufen, entweder erreichen wir das oder man wird uns zertrampeln“, erklärte einer der Jünglinge und fügte bei:„Wir wiſſen, daß der Kapitalismus gegen uns rüſtet. Ich habe mich davon überzeugt, ich war ſelbſt in einigen Städten des Auslandes! Unſere Planarbeit muß uns vor dem Ueberfall ſchützen!“ Dieſe Kriegsangſt wird künſtlich aufgezogen, um erhöhte Anſtrengungen und Opfer zu erreichen und die ungeheuren Entbehrungen und Anforderungen, die durch die Pjatiletka geſtellt werden, zu ent⸗ ſchuldigen. Wer ſich nicht Mühe nimmt, tiefer zu blicken, muß geblendet werden von den Verheißungen der ruſſi⸗ ſchen Pläne. Durch ungeheure Aufwendungen von Milliarden Rubel ſollen fünfhundertachtzehn Groß⸗ kraftwerke entſtehen, eintauſendzweihundertfünfzig Großfabriken und eine unendliche Reihe weiterer Anlagen bis herab zu zweiundzwanzigtauſenddrei⸗ hundertundſiebzehn neuen Verkaufsläden! Alles iſt genau berechnet, alles muß ſpäteſtens in fünf Jahren fertig ſein! Die Großzügigkeit dieſes Entwurfes muß feſſeln Ich habe beobachtet, wie ſich das gequälte Volk an die Hoffnung klammert, die Vollendung des Fünf⸗ jahrplanes müſſe volle Erlöſung bringen. Der etf⸗ rigſte Anwalt der Pjatiletka(Fünffahresplan) aber iſt überall die Jugend. Jst das Sſanarpeit? Profeſſor Kalantarian, unſer erſter Führer, ſagte uns, einen Artikel gäbe es, von dem könnten wir in Rußland ſoviel kaufen, als wir nur wollten; man habe eine Ueberproduktion darin, man habe ſich bei dieſem Artikel verrechnet. Es ſeien Zündhölz⸗ chen. Der Plan des Zündholzexports ſei von Kreu⸗ ger durchkreuzt worden. Man habe Fabriken gebaut und könne die Ware nicht abſetzen. Es könnten, denke ich, noch andere für den Export eingerichtete Fabriken ebenſo zum Stillſtand kom⸗ men, wenn Europa einmütig an die Frage ſeiner Selbſtverteidigung heranginge. Dann wäre Ruß⸗ land gezwungen, dieſe Fabriken für den Inlands⸗ bedarf neu einzurichten. Ein anderes Beiſpiel, das die Unwirtſchaftlichkeit der ruſſiſchen Planarbeit augenfällig zeigt, erfuhr ich durch folgendes Zuſammentreffen: Während unſerer Anweſenheit in Tiflis wohnte im Hotel ein auslän⸗ diſcher Aufbauingenieur, der vertraglich als Leiter einer Zementfabrik, die in der Nähe von Eriwan erbaut wird, verpflichtet worden war. Er erzählte, er habe aus den Plänen erſehen, daß für die Auf⸗ bereitung des Zementes eine Methode, die bedeutende Mengen von Waſſer erfordere, vorgeſehen ſei. Die Bauſtelle lag aber derart, daß ausreichende Waſſer⸗ mengen weit und breit nicht aufzufinden waren. Er machte die ruſſiſche Zentralſtelle auf dieſen Umſtand aufmerkſam, erhielt aber den Beſcheid, der Bau müſſe durchgeführt werden, eine Durchkreuzung der Ab⸗ ſichten der Pjatiletka ſei unzuläſſig. Einige Tage ſpäter erſchien, während wir mit dem Ingenieur ſprachen, ein ſchwediſcher Monteur, der eben von Moskau zurückkam. Er war mit Maſchinen aus Schweden auf der Bauſtelle eingetroffen, hatte ſich die Verhältniſſe angeſehen, hatte auch feſtgeſtellt, daß ohne ausreichende Waſſerzufuhr die Arbeit nicht aufgenommen werden könne und war ſofort nach Moskau gefahren. Er überbrachte nun den Auftrag, es müſſe unverzüglich der Bau eines ſechzig Kilo⸗ meter langen Waſſerkanals in Angriff genommen werden. Der Ingenieur hörte dieſe Nachricht mit Aus⸗ rufen des Erſtaunens und meinte dann, er hätte es nie gewagt, einen ſolchen Vorſchlag zu machen. Der Monteur lachte und erwiderte, er hätte natürlich auch nie daran gedacht, eine ſolche Löſung vorzuſchla⸗ gen! Die Fabrik werde immer ohne Gewinn arbei⸗ ten müſſen, um lediglich die Koſten des Kanals zu verzinſen. Mam glaubt am Wunder „Was koſtet Ihr Auto?“ fragte mich einmal ein Arbeiter. Ich ſagte:„Eintauſendſechshundertfünfzig Dollar, unverzollt““„Aha“, meinte er,„das iſt ſehr viel. Unſere Autos koſten nur achthundertfünfzig Rubel!“ Ich wiederholte erſtaunt den Betrag; er ſetzte fort:„Ja, und von der Mitte des fünften Plan⸗ jahres werden ſie nur vierhundertfünfzig Rubel koſten. Alles iſt genau berechnet!“ „Erlauben Sie“, bemerkte ich,„mir iſt das nicht ganz klar; ich habe noch nicht ein einziges von ihren Autos aaf einer Strecke von viertauſend Kilometer geſehen!“ 5 „Natürlich nicht, Sie ſind eben zu früh daran! Die erſten Autos kommen heuer im September heraus. 0 in wöchentlich zehn Rubel für dieſe Maſchinen. Wenn die erſten zwanzigtauſend Stück ausgegeben ſind, werden die Preiſe auf vierhundert⸗ fünfzig Rubel herabgeſetzt. Wir werden alſo ſehr os haben! Noch mehr als ſchnell ſehr viele A Amerika!“ 8 ) Vergleiche Nr. 482, 488, 404 und 500. — 4 Wer Beweiſe ſolcher Gutgläubigkeit vernimmt, vermeint zu träumen, vermeint mit Kindern zu ſpre⸗ chen, die ihre Weihnachtswünſche verraten. Dabei erfolgen dieſe Mitteilungen im vollſten Ernſt. Man glaubt, um nicht zu verzweifeln! Orei Cinfaufsmögſichfeiten Ganz Abſonderliches hört man über Preiſe. Es wird erzählt, in Moskau müſſe man für ein Kilo⸗ gramm Butter fünfundzwanzig, für ein Brot zwei, für ein Ei einen Dollar zahlen. Anderſeits erfährt man, der Arbeiter verdiene nur ein Zehntel gegen⸗ über den Löhnen in kapitaliſtiſchen Staaten. Un⸗ willkürlich fragt man: Wie kann der Arbeiter über⸗ haupt leben? Wenn das wahr wäre, müßte er doch am zweiten Tag jeder Woche verhungern!— Wie ſteht es nun wirklich? Thevretiſch betrachtet, kaun man ſagen, der Ge⸗ ſchäftsverkehr ſpielt ſich ſo ab, wie bei uns. Man ſucht eine Verkaufsſtelle auf, wählt die Ware, zahlt und geht. Der Fremde wird allerdings bald er⸗ kennen, daß das, was er kaufen will, nicht„frei“ erhältlich iſt. Er bekommt Zündhölzer, Anſichts⸗ karten, Bücher, mitunter Mineralwaſſer und derlei nicht lebenswichtige Waren. Aber für alles andere benötigt man„Anweiſungen“. Wer eine Anweiſung hat, kann in einem Koope⸗ rativladen die betreffende Ration oder Ware anfor⸗ dern. Er iſt aber gar nicht ſicher, das Be⸗ wötigte zu bekommen. Die ſtaatliche Verſor⸗ gung— von der ohnehin alle für den Staat unwich⸗ tigen Elemente: mindeſtens dreißig Prozent aller Bewohner! abgeſchaltet ſind— vermag zurzeit, ſicht⸗ lich in vielen Fällen nicht einmal den dringendſten Bedarf zu decken. In größeren Städten gibt es eine andere Einkaufsmöglichkeit. Der Fremde findet da einen durch europäiſches Aus⸗ ſehen ſofort auffallenden Laden. Die Ueberraſchung wächſt, wenn er deutſche und engliſche Aufſchriften wahrnimmt und erfährt, der Laden ſei nur für Aus⸗ länder beſtimmt. Er ſieht eine reiche Auswahl, von Teppichen bis zu Zigaretten; auch viele Konſerven herſchiedener Art ſind erhältlich. Starr vor Staunen wird der Fremde, wenn er hört, in dieſen Läden müſſe die Bezahlung in Dollar erfolgen; Rubel werden nur angenommen, wenn ein Dokument der Staatsbank den Umtauſch ausländiſcher Geldwerte erſehen läßt. Jede Kaufſumme wird ſofort auf dieſem Dokument vermerkt und der amtliche Stempel beigefügt. In dieſen Läden ſind die Preiſe allerdings ſehr hoch. So zahlte ich für hundert Zigaretten von einer ſtarken, aber minderen Sorte fünf Dollar. Immerhin kommen Einkäufe dieſer Art noch weſentlich billiger als Bedarfsdeckungen nach der dritten Möglichkeit, welche der„freie“ Handel bietet. Da ſind die Preiſe nach Ort und Zeit verſchieden und erreichen mitunter die genannten unglaublich hohen Ziffern. Jnfolge der verſchiedenen Einkaufsmöglichkeiten erlebten wir folgende Ueberraſchung: Für Flaſchen⸗ wein gleicher Qualität bezahlten wir im ſtaatlichen Reſtaurant in Tiflis vier, am Markt von Nowo⸗ ſenaki ſechs Dollar; dagegen wurden in Roſtow un⸗ ſerem Führer auf Grund amtlicher Beſcheinigung Dreiviertel von einem Dollar gerechnet. Bei uns zu Hauſe kann man höchſtens einen halben Dollar zahlen. Oder ein anderer Fall: In einer Eiſenbahnerküche bezahlten wir einmal ein Sechſtel von einem Dollar für ein recht gutes Eſſen, dagegen aber mußten wir im Hotel in Tiflis den vierundzwanzigfachen Betrag für ein elendes Eſſen erlegen! Beide Betriebe waren ſtaatlich. Nußel und schwarze Börsen Beachtenswert ſind noch die verſchiedenen Mög⸗ lichkeiten der Rubelbeſchaffung. Für einen Dollar zahlt die Staatsbank einen Rubel und vierund⸗ neunzig Kopeken; auf den ſchwarzen Börſen erhält man für einen Dollar etwa zwanzig, an der per⸗ ſiſchen und polniſchen Grenze mehr als dreißig Rubel! Wie erwähnt koſtete das Eſſen in Tiflis nach dem offiziellen Kurs vier Dollar. Hätten wir die Rubel⸗ noten nicht durch die Staatsbank beſchafft, wäre dieſes Eſſen auf den zehnten oder fünfzehnten Teil des genannten Betrages gekommen. Vielleicht gibt es Menſchen, die Wege kennen, die Kursdifferenzen auszunützen! Natürlich iſt die Einfuhr ruſſiſcher Rubelnoten verboten und Umwechſlungen auf ſchwarzen Börſen ſtehen unter ſchweren Strafen; bei namhaften Be⸗ trägen gilt die Todesſtrafe. Trotzdem ſcheinen die ſchwarzen Börſen lebhaft in Betrieb zu ſein. Der Fremde der ſich hier Rubel beſchafft oder ſie aus dem Auslande mitbringt, wird aber mit dieſen„billigen“ Rubelnoten nicht über⸗ mäßig viel gewinnen. In den Kooperativgeſchäften bekommt man alles nur gegen Anweiſungen; in den Geſchäften für Ausländer nur gegen Dollar oder amtlich beglaubigt erworbene Rubel; auf dem „freien“ Markt iſt nur Gerümpel zu haben und in den öffentlichen Speiſehäuſern kann man ſchließlich auch noch eine Ueberraſchung erleben: Es wird mit⸗ unter der Nachweis für den legalen Erwerb der Rubelnoten gefordert! Was ſoll jemand mit billig erworbenen Rubeln anfangen? Er zahlt ſchließlich jeden noch ſo hohen Preis für Lebensmittel, die im„freien“ Handel augenblicklich zu erhalten ſind. Der Verſuch, un⸗ mittelbar einzukaufen hat nach unſerer Erfahrung kein Ergebnis; am Dorf tauſcht niemand Lebens⸗ mittel gegen Rubelſcheine ein. Jeder Ausländer, der ſich die Rubelbeträge auf geſetzlichem Wege beſchafft, empfindet nicht nur die Verkaufspreiſe auf dem freien Markt, ſondern auch mitunter die amtlich feſtgeſetzten Preiſe als ſehr be⸗ deutend. Ein armer perſiſcher Student, der von Paris in die Heimat fuhr, erſuchte mich gelegentlich ſeiner Einreiſe, um Hilfe. Bei der Zollreviſion wurden ihm ſechs Rubel für den Gepäckträger aufgerechnet; er ſollte hierfür oͤrei Dollar bei der Staatsbank⸗ filiale einwechſeln. Da er im ganzen nur zehn Dollar als Reiſegeld mit hatte, war ſeine Verzweif⸗ lung verſtändlich. Ich konnte ihm leider nicht helfen. Die Filialleitung hatte mir zu jener Zeit Auszah⸗ lungen auf mein Akkreditiv verweigert: durch dieſe für mich unerwartete Maßnahme war ich ſelbſt nahezu ohne Bargeld. Unſtreitig iſt die ruſſiſche Währung heute auf ein Fünfzehntel bis ein Zwanzigſtel entwertet. Die Regierung erzwingt aber nach außen hin durch ſchärfſte Verordnungen den Idealkurs gegenüber dem Dollar und belaſtet dadurch jeden ausländiſchen Gaſt mit einer Spezialſteuer von ganz enormer Höhe. Wir haben täglich, außer der Zahlung von zwan⸗ gig Dollar an die Intouriſtgeſellſchaft, durchſchnitt⸗ lich noch weitere zwanzig Dollar verbraucht— und gehungert. Infolge der Entwertung des Rubels müßte es dem Arbeiter unmöglich ſein, überhaupt leben zu können, erhielte er nicht gleichzeitig mit dem Lohn auch„Anweiſungen“ zum Bezuge von Lebens⸗ und Bedarfsmitteln. i Alle Zahlungen, die er auf Grund dieſer Anwei⸗ ſungen zu leiſten hat, ſind gegenüber dem Ideal⸗ wert des Rubels gering. Einen Beweis hierfür er⸗ brachte der Beſuch einer Eiſenbahnerküche. 8 Allerdings beſchränkt ſich dieſe Lohnergänzung auf das nötigſte der allernotwendigſten Lebens⸗ und Bedarfsgegenſtände. Da ſie überdies für alle Arbeiterkategorten gleich it, müſſen ſich die beſſer zehnjahrplan ſprechen. Sowjetführern, die Maſſen noch weiter unter der Hungerpeitſche und bei der Stange zu halten vielleicht. N e bezahlten Arbeiter notgedrungen einen Teil ihres Lohnes erſparen. d Was ſollen ſie mit dieſem Gelde anfangen? Sollen ſie ſich„nicht unbedingt Notwendiges“ zu den enormen Preiſen auf dem„freien“ Markt kaufen? Wie ich feſtgeſtellt habe, legen ſie dieſe erübrigten Beträge meiſt in die ſtaatliche Sparkaſſe. Ich hörte, man ſage ihnen offiziell, ſie bekämen nach Beendi⸗ gung des Fünfjahrplanes von der Staatsbank für ihre Einlagen„Warenzuweiſungskarten“ in ſolchem Ausmaße, daß ſie den vollen Wert der eingelegten Gelder wieder zurückerſtattet erhielten. Und die Ar⸗ beiter glauben das! Man kann erſehen, daß es noch zugkräftige Syſteme für„Kriegsanleihe“ gibt! Dom Nostom mac Mie Von Roſtow nach Kiew ſoll über Poltawa eine große moderne Verkehrsſtraße führen: So ſteht es im Fünfjahresplan. haben nach ihrem Bericht nur zwiſchen Lozowaja und Poltawa eine kurze Strecke von einer Aſphaltſtraße entdeckt. Sonſt fanden ſie nur alte Wege, die oft ſeit dem Bürgerkrieg nicht mehr inſtandgeſetzt worden ſind. Mitunter verlor ſich ſogar die Straße völlig in der Steppe, ſo daß die Rußlandreiſenden nur unter den unſäglichſten Mühen nach Kiew gelangten. Eine Stunde Autofahrt vor dem Ziel trafen ſie auf die gut gepflegte und gepflaſterte Chauſſee Moskau⸗Kiew. In einem Rückblick auf ihre Fahrt ſchreiben L. und E. Kummer: Nichts vermag das furchtbare Maß an Elend, das Menſchen zu ertragen vermögen, derart vor Augen zu führen als die täglichen Erlebniſſe einer Fahrt durch das heutige Rußland. Schon fünfzehn Jahre lebt das ruſſiſche Volk in Zuſtänden, wie ſie das übrige Europa in keiner Zeit gehabt hat; denn ge⸗ wiß war nie eine derartige Rieſenzahl von Menſchen in ſolcher Not bei ſolchem ſeeliſchen Zwang. Dieſe Erkenntnis kann man nur bei einer Fahrt durch das Land, wie wir ſie durchkämpfen mußten, mit der ganzen erſchütternden Deutlichkeit gewaltſam einge⸗ hämmert bekommen. b Fremde, die heute nach Rußland kommen, werden nach einem wohl vorbereiteten Programm nur in Städte und Anlagen geführt, die für den auslän⸗ diſchen Beſuch geeignet ſind. Unſere Fahrt lag außer allen Programmen. Wir konnten die Wirklichkeit wahrnehmen, mußten aber dadurch Eindrücke ge⸗ winnen, die ein empfindſames Gemüt erſchüttern mußten. Während meine Nerven durch die auf mir ruhende Verantwortung in Spannung blieben, wirkten die Erlebniſſe eindringlicher auf meine Frau und beugten ihre Kraft. Ich hielt mich aufrecht durch die Entſchloſſenheit, den gefaßten Plan trotz allen Hinderniſſen durchzukämpfen. letztes Maß von Humor. Meiner Frau konnten ſelbſt die komiſchſten Situationen kaum ein müdes Lächeln abgewinnen; es war ihr unverſtändlich, daß ich noch Augenblicke innerlich lachen konnte inmitten von all dem Furchtbaren, das wir ſehen mußten. „Das ist mur je ti so“ Auf die ſtändig wiederkehrende Frage„Wann kommt bei euch die Revolution?“ habe ich mehrmals geantwortet: „Beſtimmt dann, ſobald eine Regierung es zuläßt, daß unſere Arbeiter auch nur zwei Tage unter ſolcher Ausbeutung ſtehen, wie ihr im Sowfjet⸗ ſtaat 5 „Das iſt nur jetzt ſo“, wurde geantwortet und beigefügt:„Bald iſt das vierte Planjahr vorüber. Dann wird es anders ſein.. war faſt immer die Antwort. Das glauben die arenen, gehetzten Men⸗ ſchen, während Stalin ſchon von dem neuen Füuf⸗ jahrplan und andere Größen ſogar von einem Fünf⸗ Vielleicht gelingt es den Die beiden Rußlandreiſenden. Ich verlor nicht ein tionellen Werke Fim Nuchepblic Vielleicht ſchenkt man bei uns dem Märchen Glauben, Rußland ſei das Land ohne Arbeitsloſig⸗ keit. Man weiß nicht, daß Arbeitsloſigkeit im weiten Maße beſteht und nur die Unterſtützung abgeſchafft iſt. Man weiß nicht, daß vor kurzer Zeit dem Ar⸗ beiter ſogar das Recht auf die Wahl ſeines Arbeits⸗ platzes genommen und dadurch die Freizügigkeit be⸗ ſeitigt wurde. Die Arbeiterſchaft wird vollkommen rechtlos. Es beſteht keinerlei Möglichkeit einer freien Aus⸗ ſprache; weder in Schrift noch in Wort. Preſſefrei⸗ heit, Koalitionsfreiheit und Verſammlungsfreiheit ſind aufgehoben. Das Wahlrecht iſt Schein. Es beſteht nur„die Partei“, die wenigſtens ſoweit ehrlich war, den Namen„Bolſchewiki“, das heißt „Mehrheitler“, abzulegen. Sie führt die Bezeichnung „Allbundliche Kommuniſtiſche Partei. Für das Maß der beſtehenden Ausbeutung iſt die Höhe des geltenden Reallohnes kennzeichnend. Auf Grund perſönlicher Feſtſtellungen kann nachgewieſen werden, daß der ruffiſche Arbeiter für ſeinen Lohn— infolge des Warenmangels und der phantaſtiſchen Preiſe im freien Han⸗ del— tatſächlich nicht einmal die dringendſten Konſumartikel erwerben kann. Die ruſſiſche Induſtriealiſierung wird durch Aus ⸗ hungerung der ſtädtiſchen und länd⸗ lichen Bevölkerung auf Koſten der Maſſen erzwungen. Durch Erpreſſung und Gewalt ſoll zu Laſten des lebenden Geſchlechtes in raſendem Tempo der geplante Aufbau gelingen. Was ist der SFumfiaſiresnlan? Wenn man nach ruſſiſchem Muſter militäriſche Ausdrücke anwenden will und von der Tatſache aus⸗ geht, daß Moskau durch Betreiben der Weltrevolution die Abſicht hat, das Schickſal der Welt zu beſtimmen, kund gibt, kann man ſagen, der Fünffahresplan iſt Rußlands Mobiliſierungsplan für einen bereits er⸗ klärten Krieg. Seinem Inhalte nach iſt dieſes Projekt, das Vor⸗ hereitungsmaßnahmen für die Jahre 1929 bis ein⸗ ſchließlich 1935 feſtſetzt, vor allem durch eine ver⸗ wirrende Vieldeutigkeit charakteriſiert. Bei ſchema⸗ tiſchem Zergliedern nach politiſchen Sonderzwecken erſcheint der Plan wirtſchaftspolitiſch als„Kühnes Aufbauprogramm“, geſellſchaftspolitiſch als„Verſuch zur Umgeſtaltung des Menſchen“, partei⸗ und inner⸗ politiſch als„Weg zum totalen Staat“ und außen⸗ politiſch als„Machtpolitiſcher Rüſtungsplan“. Das Phantaſtiſche liegt nicht in den Zielen, ſondern im Weg, Ausgangspunkt, Durchführungsart und Tempo. Eine unhaltbare Planloſigkeit und wilder Raubbau herrſchen. Es wird ſehr viel begonnen; die Ver⸗ antwortlichen wiſſen ſelbſt nicht, was erfüllt iſt! Es iſt noch alles im Werden. Es iſt nicht abzufehen, wievieles von dem bereits Entſtandenen von dauern⸗ dem Werte ſein kann. Wir ſahen Werke in Tätigkeit; ihre Erzeugniſſe und Maſſen des Abfalles! Wir ſahen mangelnde Vorſorge für Erhaltung der Fertigware und andere bedenkliche Einzelheiten in verſchiedenen Betrieben. Wir ſahen Werke und Werkſtätten, die in Gang ſein ſollten und ſtillſtanden, weil Rohmaterial fehlte oder Betriebsſtoff nicht vorhanden war. Wir ſahen überall beſten Willen und wenig Er⸗ folg, und das Wenige war mit ſchwerſten Opfern der Schaffenden erkauft. Wielange werden Entbehrungen und Anſtrengun⸗ gen weiter ertragen? Wielange werden Verſpre⸗ chungen die Arbeiterſchaft vertröſten? Sowjetgegner erklären mitunter, es wäre wün⸗ ſchenswert, daß der Fünffahrplan nicht gelinge. Wie ſoll ſich aber der Mißerfolg ausſprechen? Zugegeben wird er von den Verantwortlichen gewiß nie! Sie haben bisher Fehler bemäntelt und werden das auch weiter tun. Durch bedenkenloſe Propaganda und Verkündung neuer Grundſätze gelingt die Täuſchung. Wenn ſich Widerſtand im Lande zeigt, hilft eine Atempauſe. Falls die Aus lanblieferungen ſtocken, werden die Sowjetführer neue Lieferanten und Kre⸗ ditgeber finden. Auch mit dem ſchwierigen Problem der Geldentwertung werden ſie fertig werden, denn ſie haben die Macht in Händen und tauſend Mög⸗ lichkeiten. Vor allem können ſie Teile aus der Staatswirtſchaft herauslöſen und wieder Konzeſſto⸗ nen vergeben. In dieſer Hinſicht ſtehen Moskau ungeheure Reſerven zu Gebote. Man muß nur an die neuen Verhandlungen mit Frankreich denken, für das etwa ein Einfluß auf die Naphtaprobuktion von e e M 1 5 25 a e Machthaber ihre Pläue als geſchei 5 und ſich ſelbſt beſiegt erklären könnten, 1 geſchoſſen. Vom rufſiſchen Propagandaſtandpunkt aus muß der Fünffahresplan gelingen! Das ruſſiſche 9 78„ Ausland werden bis zum n Tag des Syſtems i 3 due W 5ſt nur Siegesbotſchaften zu eutſche Träumer aber glauben an di. heißungen, die aus dem Wunderlande 5 fahresplanes herüberdringen. Sie glauben an Stalin, wie ſie einſt Napoleon als„Befreier“ gefeiert und an die Verſprechungen Wilſons geglaubt haben! Schluß Das Land ofme Jonmtfag eee 8 Doppel-, teilweiſe drei S chichten einlegen. Dieſer günſtige Beſchäftigungsſtand hält auch im Augenblick noch an. NMAN Freitag, 28. Oktober 1932 ELS- unn IRT ler Neuen Mannheimer Zeitung SCA 1 Geschäfisbelebung der Kammgarnspinnereien Umsaßsieigerung in Auswirkung des Neglerungsprogramms/ In Kaiserslaufern Mangel an Facharbeiſern O Berlin, 28. Okt.(Eig. Dr.) Der A uftrags⸗ eingang und der Beſchäftigungsſtand in der deutſchen Kammgarnſpinnerei zeigt ſeit einigen Monaten in der großen Linie eine ſtarke Belebun g. Unmittel⸗ bar nach der Verkündung des Wirtſchaftsprogramms der Reichsregierung in Münſter habe eine Umſatz verſtär⸗ kung nach der Mengenſeite hin eingeſetzt, wie ſie ſeit längerem überhaupt nicht mehr vorhanden war. Die Betriebe mußten bis auf wenige Ausnahmen durchweg Von der Kammgarnſpinnerei Stöhr u. Co. A G. wird von einer 40 prozentigen Erhöhung der Belegſchaft berichtet. Wie wir noch weiter hören, hat auch die Kammgarnſpinnerei Kaiſerslau⸗ tern A G. ihre Belegſchaft in den letzten Wochen u m 400 Arbeiter auf über 1500 Mann, die in Doppel⸗ ſchichten und der Reſt in 54 Stunden⸗Woche arbeiten, er⸗ höht. Es beſteht ein ausgeſprochenenr Mangel an Facharbeitern, was z. B. bei Kammgarnſpinnerei Kaiſerslautern die ſonſt mögliche Neueinſtellung von wei⸗ teren 300 Arbeitskräften verhindert. Gegenüber der mengenmäßig außerordentlich ſtarken Belebung iſt die Preislage für die Fabrikation noch ſehr ungünſtig. Die Preiſe liegen etwa 25-30 v. H. unter den Preiſen des Vorjahres und immer noch weſent⸗ lich unter Vorkriegshöhe. Immerhin gilt heute die Preis⸗ tendenz als ziemlich ſtabil. Der Abſatz geht heute im weſentlichen auf den deutſchen Inlands markt, da er⸗ freulicherweiſe feſtgeſtellt wurde, daß ſich der deulſche Markt außerordentlich aufnahmefähig für das deutſche Fabrikat erwieſen hat. Der Export iſt ſtär ker zu⸗ r ückgegangen und wird auf dem Weltmarkt beſon⸗ ders durch England, Jar an und Polen beſtritten. Nordsſern-Versicherungsbank AG. Geringerer Neuzugang Günsfige Sferblichkeif O Berlin, 28. Okt.(Eig. Dr.) In einer AR.⸗Sitzung berichtete der Vorſtand über den bisherigen Verlauf des Geſchäftsjahres 1932. Begründet durch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe iſt gegenüber dem Vorjahr der Zugang an neuen Verſicherungen zurückgegangen. Der vorzeitige Abgang iſt geſtiegen. Die Sterblichkeit iſt gün⸗ ſtig verlaufen. Die laufenden Unkoſten haben ſich vermin⸗ dert. Die im Jahre 1933 an die Verſicherten zur Ausſchüt⸗ tung gelangenden Gewinnanteile wurden in der gleichen Höhe wie in den Vorfahren feſtgeſetzt. * AG. für Baubeteiligungen und Baufinanzierungen, Berlin.— Neuer Verluſt. Die zum Intereſſenkreis der DD Bank gehörende Geſellſchaft weiſt zum 30. Juni 1932 eine Erhöhung des Verluſtvortrags von 68 094(I. V. 67 47/4)„ auf 87 031/ bei 1,65 Mill. 1 Aktienkapital aus. Die Bilanz verzeichnet einerſeits 0,423(0,357) Mill. Gläubiger, andererſeits 1,118(0,10) Mill.% Beteiligung, 0,31(0,1) Mill.„ Aktiphypotheken und 0,5(1,44) Mill. Schuldner. * Bonner Bergwerks- und Hüttenverein AG. Die Ge⸗ ſellſchaft hat gegenüber der erſten Jahreshälfte 1932 im letz⸗ ten Vierteljahr eine erfreuliche Belebung des Ver⸗ ſandgeſchäfts, namentlich im Inland, zu verzeichnen, ſo daß der bisherige Verſand im Jahre 1935 hinter dem der gleichen Zeit des Vorjahres nur um rund 37 v. H. zurück⸗ blieb. Beſchäftigungsgrabd und Umſatz ſeien etwa im gleichen Verhältnis rückläufig geweſen. Da die Verwal⸗ tung angeſichts der Anfang des Jahres eingetretenen Preisſenkung die Unkoſten entſprechend ermäßigen konnte, ſeien Verluſte im laufenden Geſchäftsjahr bisher nicht ent⸗ ſtanden, Im Vorjahr wurde ein Geſamtverluſt von 0,55 Mill.& ausgewieſen, der durch Heranziehung der Sonder⸗ rücklage von 0,27 und Ermüßigung des Reſerveſonds um 0,8 Mill. gedeckt wurde. l Große Verlusie der Wesfern Eleciric Die Weſtern Electrie Company, Fabrika⸗ tiyns⸗Tochtergeſellſchaft der American Telephone u. Tele⸗ graph Company, hat, einer Newyorker Meldung zufolge, in den erſten drei Quartalen des laufenden Jahres mit einem Verluſt von rund 8 Mill. Dollar gearbeitet gegen⸗ iber einem Reingewinn von 10,82 Mill. Dollar im ganzen vergangenen Jahre, von 15,02 Mill. Dollar im Jahre 1980 und von 26,99 Mill. Dollar 1929. Das Unternehmen iſt egenwärtig zu weniger als 20 v. H. ſeiner Produktjons⸗ Lapazität beſchäftigt, deren Ausmaß durch den im Jahre 1929 bei einer Belegſchaft von rund 85 000 Arbeitern ver⸗ zeichneten Abſatz von 410,9 Mill. Dollar gekennzeichnet wirö. 3— Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer Effektenbörse 1 27, 28. 27. 28. 70% Bad Kom. Gd 59,50 60,50 Brown, Boveri bafen Stadt 56,— 56, o Mhm. Gold 6% Farben Bd. 28 055 N95 Pfdb 78.— 78,25 J. G. Farben Tucher Br. 8 Vabiſche Baut 88,50 88.50 1%„„ 1 B. 39.— 88.— C. H. Knorr A. 130,0 130.0 A. E. G. Bic Bk. u. Disc. 75.— 78, Durlacher Hof industrie-Alctien 1 20 Dortm“ Ritterbr. 82,50 81,25 Jud wigaß, Walz.—— g 8% Bad. St.⸗A. 2 70,— 70,.- G. f. Seilind. 1155 2260 Henninger St.. 8 Malnkeastr 54.25 54,50 Festverzinsliche Werte Dalmlex⸗Benz. 13.75 19.— Lwen München 5 852 3 Metallg. Frankf. 38 75—,— 69% Reichsanl. 27 69.50 69 7 Scferd, Buße 1280 4300 Miag, Müh. 9c 93,— 94.30 Enzinger Union 485 3850 Schwarz Storch.. e Moenus St.-A. 21.25 2179 b. Schüggeblede 34 845 8% Pf u Pſds 4,25.13 Grtr M. Ou. 90 eg. Wenger 1220 172.00 Aſchgg. Buntv. bypoth. Uk 58, 53.— Konferven Fraun 15.— 17.— Ad. Maſch. Durl. 90,.— 90.— Rütgerswerke f Mannh Gummi—.——.— Baſt Nürnberg.—— O' E. A. Schwertfeger u. Co., AG. B er lin, 28. Okt. (Eig. Dr.) Zum 31. März 1932 verbleibt nach 46 000 (61 000)/ Abſchreibungen ein von 61 000 auf 56 000/ verminderter Gewinnvortrag. Im Vorjahr wurde der Geſamtgewinn nach 3000 ¼ Rückſtellungen vorgetragen. * J. Rung u. Co. AG. Göppingen(Württemberg).— Kapitalzuſammenlegung. Die o. GV. am 14. Nov. wird auch über eine Herabſetzun g des Grundkapitals von 150 000, i. e. F. durch Zuſammenlegung des Kapitals im Verhältnis:1 Beſchluß zu faſſen haben. Dividenden hat das Unternehmen(Papierfabrik) nach der Goldmark⸗ umſtellung nicht verteilt. Für 1930 ergab ſich ein Verluſt von 7756 l. OSchultheiß⸗Patzenhofer Brauerei.G. Berlin Anfechtungsklage zurückgezogen.(Eig, Dr.) Vor der 13. Kammer für Handelsſachen beim Landgericht! ſtand am Freitag Verkündigungstermin der Anfechtungsklage des Bankhauſes Gebr. Arons⸗Berlin gegen die Beſchlüſſe der letzten G. V. der Schultheiß⸗Patzenhofer Brauerei A. G. an. Zur Verkündung des Urteils kam es aber nicht, da das klagende Bankhaus inzwiſchen ſeine Klage zurück⸗ gezogen hat. Verein für Zellsioffindusirie AG., Berlin Das Neorganisafionsprojekf Ueber die Rekonſtruktion des Zellſtoffvereins erfährt der BBC. daß das Kapital von r 11,1 Mill., derart auf etwa 800 000/ zuſammengelegt werden ſoll, daß die 7 Mill. Stammaktien vorausſichtlich 30:1 und die 4,1 Mill. Vorzugsaktien 2011 zuſammen⸗ gelegt werden ſollen. Dabei ſoll jedoch die Klauſel ein⸗ gefügt werden, daß Hie Aktionäre, die neue Aktien beziehen bew. eine Zuzahlung auf ihre alten Aktien leiſten, milder bei der Zuſammenlegung wegkommen, als die Aktionäre, die dem Unternehmen neue Mittel nicht zur Verfügung ſtellen. Auch beſchäftige man ſich mit dem Gedanken, den alten Aktionären evtl. Genußſchein e auszuhändigen. Die Neukapitaliſierun g des Zellſtoffvereins ſoll wie folgt durchgeführt werden: Eine aus ländiſche Gruppe ſei bereit, etwa 2 Mill. Aktien(wohl Vor⸗ zugsaktien) neu zu zeichnen, ſo daß damit ein Neukapital von zunächſt 3 Mill. erreicht ſein würde. Die gleiche Seite will ferner einen Betriebskredit von einer weiteren Million zur Verfügung ſtellen, beides jedoch unter der Vorausſetzung, daß die Aus ei nander⸗ ſetzung mit den Obligationären in dem von der Verwaltung vorgeſchlagenen Sinne Hurchgeführt wird. Eine weitere Erhöhung über 3 Mill. hinaus würde ſich bis zu der theoretiſchen Höchſtgrenze von etwa 5 Mill./ ergeben, weil die Zuzahlung der durch die Zuſammen⸗ legung betroffenen Aktionäre wahrſcheinlich noch einen zu⸗ ſützlichen Betrag bringen kann. S O Deutſche Lichtſpielſyndikat AG. Gerichtliches Ver⸗ gleichsverfahren. Berlin, 28. Okt.(Eig. Dr.) Ver⸗ ſuche der Geſellſchaft, einen außergerichtlichen Vergleich mit ihren Gläubigern abzuſchließen, haben ſich als undurch⸗ Die Geſellſchaft hat daher jetzt die Er⸗ öffnung des gerichtlichen Vergleichs verfah⸗ rens beantragt. Sobald der von der Treuhand A. aufgeſtellte Status vorliegt, wird eine allgemeine Gläubi⸗ gerverſammlung einberufen. führbar erwieſen. Großreederei lialia dividendenlos Die vor Jahresfriſt durch Zuſammenſchluß der Schiffahrtsgeſellſchaft Coſulich in Trieſt, Lloyd S a⸗ baudo und Navigazione Generale Italia entſtandene Großree deyei Itali a in Gent(Ko⸗ pital 720 Mill. Lire) wird in ihrem erſten Geſch jahr keine Dividende zahlen, ſondern den Einnahme⸗ überſchuß für Abſchreibungen auf die Flotte ver⸗ wenden. Der geſamte Auſſichtsrat der Geſellſchaft und die Rechnungsreviſoren ſind ſchon vor Abſchluß des erſten Ge⸗ ſchäftsjahres zurückgetreten und werden in der auf den 14. November einberufenen Generalverſammlung zugleich mit einer Statutenänderung, die eine Verminderung der Auf⸗ ſichtsratsmitglieder vorſieht, durch neue Mitglieder er⸗ ſetzt werden. Kapifalverkehrssfeuereinnahmen im ersfen Halbjahr 1932-33 An Kapitalverkehrsſteuer ſind im September 1992 ins⸗ geſamt 2,0290 Mill./ aufgekommen. Davon entfallen 0,641 Mill.„ auf Börſenumſatzſteuer und von de: Geſellſchafts⸗ ſteuer 0,725 Mill. I auf Aktiengeſellſchaſten und Komman⸗ ditgeſellſchaften auf Aktien ſowie 0,461 Mill./ auf Geſell⸗ ſchaften mit beſchränkter Haftung. a Für die erſte Hälfte des Rechnungsjahres 1932⸗9g(April bis September 1932) ergibt ſich jetzt eine geſamte Kapital⸗ verkehrsſteuereinnahme ven 11,53 Mill.„/ gegenüber 20,5 Mill.„ im gleichen Zeitraum 1931⸗92. Dabei iſt oer Er⸗ trag aus Börſenumſatzſteuer— trotz der vorjährigen Bör⸗ ſenruhe— auf 3,07 Mill.„ gegen 7,62 Mill./ i. V. zu⸗ rückgegangen. An Wertpapierſteuer ſind bei ausländiſchen Renten 0,1(0,06) Mill.„ vereinnahmt worden. Bei der Geſellſchaftſteuer entfallen 3,23(5,72) Mill.„ auf AG, und Kadel., 3,67(8,81) Mill./ auf Gmb. * Deutſchland beſter Tabakkunde der Türkei. Die tür⸗ kiſche Tabakausfuhr in den erſten 8 Monaten dieſes Jahres belief ſich auf 12 582 385 Kg. im Werte von 12 291879 Türk⸗ pfund. Darin ſteht Deutſchland mit 2 498 287 Kg. an zwei⸗ ter Stelle hinter Italien als größtem Abnehmer. Tatſächlich iſt aber Deutſchland der größte Abnehmer, da in der ita⸗ lieniſchen Zahl— 3 562 869 Kg.— auch aller von Deutſch⸗ land gekaufter Tabake enthalten iſt, der über ttalieniſche Häfen nach Deutſchland verfrachtet wurde. Vor der Diskonisenkung O Berlin, 28. Okt.(Eig. Dr.) Nach Informationen des Dod ſcheint jetzt auch bei der Reichsbank grundſätzliche Neigung zu beſtehen, der Wirtſchaft durch eine weitere Diskontſenkung die ihr notwendigen Erleichterungen zu ſchaffen. Während man bisher eine erneute Herabſetzung des Diskonts um 57 auf 3 v. H. nicht vor Mitte Novem⸗ ber erwartete, iſt, wie der DH hört, damit zu rechnen, daß noch vor dieſem Termin die Diskontſenkung ſpruchreif wird. Ob ſie bereits im Laufe der nächſten Woche erfol⸗ gen wird, iſt noch nicht abzuſehen. Effekfengeschäff lebhaffer und fesfer Auf überwiegend günsfige Nachrichfen lebhaffere Kauineigung/ Ulfimo-Lombard- verkäufe beendei/ Teilweise Maſerialmangel/ Schluß ruhiger, aber über Anfang Mannheim feſt Die bereits geſtern eingetretene Befeſtigung der Börſe machte an der heutigen Börſe weitere Fort⸗ ſchritte. Es ſcheint, daß ein geringer Anlagebedarf der Bankenkundſchaft vorliegt. Farben zogen auf 95% an, recht feſt waren Waldhof mit 43,5, dagegen Süddeutſche Zucker niedriger 129 v. H. Am Bankenmarkt lagen Hypo⸗ thekenbanken im Angebot. Von Verſicherungswerten waren Mannh. Verſicherung höher geſucht. Der Rentenmarkt war etwas vernachläſſigt, die Kurſe aber behauptet. Frankfurt feſt Die heutige Börſe war unter dem Eindruck des freund⸗ lichen Newyorker Börſenverlaufs recht feſt, wobei be⸗ ſonders der Elektro, und Montanmarkt bevorzugt waren. Zu dieſer Stimmung trug weſentlich der Umſtand bei, daß die innerpolitiſche Lage durch die letzten Ereigniſſe in Ber⸗ lin als günſtig angeſehen wird. Sperrtation und außen⸗ ſtehende Kreiſe zeigen etwas ohaftere Kauf⸗ neigung, während das Angebot gering blieb und ſo bei der herrſchenden Stimmung des Marktes die Kursbeſſerung erleichtert wurde. Die Erhöhungen betrugen im all⸗ gemeinen 4 bis 1½ v.., bei Siemens aber bei ge⸗ ſtrichener eGlönotierung ebwa 3 v. H. Am Rentenmarkt cherrſchte nicht nur die gleiche Umſatztätigkeit, wie bei den Aktien, das Kursniveau war jedoch gut gehalten. Altbe itzanleihe lag 4 und Reichs⸗ ſchuloͤbuchforderungen ea. 7 v. H. höher; Neubeſttzanleſhe gut behauptet. Von Induſtrieobligationen waren Reichs⸗ bahnvorzugsaktien v. H. höher und Stahlvereinbonds ut gehalten. Gold⸗ und Liquidationspfandbriefe waren bei kleinem Geſchäft geſuchter und etwas höher, während Kommunalobligationen eine Kleinigkeit nachgaben. Im Verlaufe war die Tendenz gehalten, Hapag konnten neuerlich 4 v. H. gewinnen, dagegen gaben Stahlverein und Conti Linoleum 4 v. H. bzw. 72 v. H. nach. Von Ren⸗ ten gaben Altbeſitz 6 v. H. wieder ab, Schuldbücher blieben ſtrichener Geldnotierung etwa 3 v. H. Berlin befeſtigt Freundlicher lautende Konjunkturberichte, ſteigende Sparkaſſeneinlagen, feſtere Auslandsmeldungen, Diskont⸗ hoffnungen und eine beruhigtere Auffaſſung der inner⸗ politiſchen Lage ſcheinen heute erſtmalig wieder beim Publikum Kaufintereſſe ausgelöſt zu haben. Jeden⸗ falls genügten die bei den Banken eingetroffenen kleinen Kaufaufträge, um die eher nach unten engagierte Börſe zu Deckungen und Rückkäufen zu veranlaſſen. Die Tendenz war daher zu Beginn des Verkehrs durchaus freundlich und eine ganze Reihe von Werten erzielte Kurs⸗ beſſerungen bis zu 1 v. H. Für Montanwerte beſtand etwas größeres Intereſſe. Im Zuſammenhang mit der heutigen Aufſichtsratsſitzung gewannen Stemens 25% v.., doch war die Umſatztätigkeit an dieſem Markt recht klein. Ebenſo ſoll der 35aproz. Gewinn bei Stöhr auf einen Um⸗ ſatz von 6 Mille baſiert haben. 27. 27. 28. Lahmeyer. Lechwerke.... 27. 29. 40.— 40.50 Rein. Gebh ee Sch. 50.— 80.— 3% Bad. Kohlen 18,5 Rheinelktra P. A. 72. 72. 50% Grkr. MO. K.—.——— 31.10 82,5%„ St, A. 70 78 78.— 815 Moclanert 9 1 50 D Roeder, Gebr. D. 88.50 503% Roggenrentb 8. rbwerke 88.— 8 8 6½½% P Etr Bd. J 74.28 78.75 6ſ½öj% do. Com. 1 60,50 60.75 Pfälz. Mühlenw—.——.— Brem.⸗Beſig. Oel 72.50 72.50 Schnellpr. Frkthl. 6,—.— 6% P. Od. Pfdb. 19 72,90 72.75 49.— 40— Portl. Zem. Heid. 48,50 48.50 Brown Boberf 60% 5 A. Br. 49.— 49. 40— 4975 Schucel, dechg 68.— 7075 0%„„ 5 3328 830 Ludwigsh. r. 48,— 48.— Cement Heldelbg. 48.— 49.75 Schuckert, Nrbg. 68.— 70,%„ 20 63,28 63.40 Pfälz. Preßhefe.—.— Rh. Elektr..-G. 71,30 78, 885 arſtabt 48.— 47.50 Seilinduſt. Wolff———.— 90% Mexikaner.——.— Schwartz Storch 49,.— 49,.— Hlldebr.⸗Rheinm.——. Chemiſche Albert 3450—,— Siemens u. Halske 1140—.— 4½% Oeſt. Schatz. 1I.— 11.20 — Eichbaum Werger 45,— 44.— Südd. Zucker 131.0 129.0 Chade ale ödlog.—.——.— Salzw. Hellbronn 170,0 178.0] ba Verein diſch. Oelf. 72,.— 72, Daimler Bad. Aſſekuranz 28,.— 23.— Wayß 5 tag 4, Mannh. Verſich. 20.— 22,75(Zellſtoff Frankfurter Börse Dt, Erdöl Dt. Linoleum —.50 Dt. Atlant.⸗ T. 8 aldhof 41,75 48,50 Dt Eiſenhandel 105 19% Ver. Chem. Ind.. * 70.— 7275 1 i 5 D. Gold⸗u. S. int. 187 130,5 Per. Altan 88.. 4% Türk. ud un. 2488 155.5——Südd. Zucker 8 4˙— Kr 19,25 19,50 Tricot. Beſigheim——. 7 7 85 1 1875 10.— Söür Lief. Gothe—.——— 4% co Siben 2 15 %%„ Pap-R. 5 Ver. Ultramarin 88.——.— 4%, Ba.⸗E. n—.— 8, 3.—.85 Ver. Zellſt. Berl. 3.—.25 4%, un 2 Di. Verlag 2— J.— Vogil. Maſch. St. 40% 8 oll 1511 325 3050 5 333* ogtl. 5 Nr„30. 0 Festverzinsliche Werte] Bank Aktien De br. 3 95 Volgt E Häffner 28.— 29.- Ir.-Vos 1140 11.— D. Wertb.(Gold] 100,0 100.0] Allg. D. Credit 22,50 22.50 Dockerh.& Wib 1758 16 50 10.0 Volth. Seil. u. K. 14.— 14 eee 6380 6,45 9% Reichsanl. 70.5, 70.— Jadiſche Ban; 65.50 89.50 Wayß a Frevtag.78 47%%„, 14.40 70 Jean 8 65.— Hank f. Grau: 69,50 70. Gl. Licht u. Kraft 88,25 64,75 W. 1 7 9 8 8 3 3% uind an 95 925 4 D. Schatzanw. armer Bankper.—,— ,- Elektr. Lieferung.. KNronenr. 0. L Ablbſungſch. 1 4 e 5 n 40% b 5,45 Com. u. Privatb. 53.50 53.50 Cß .50 43,60 Bayr. Hyp. u. Wo. 58.— 56.— Emag Frankf. 5 .15 6,25 Berl. Handelsgeſ. 99.80 88,50 Aging Mae 79.— 72 50 .42 inger Maſch. 18,50 18.50 0 4%% Anat S. II 19,80 20.— eee Aktien und Auslandsanlelhen in frozenten Teldmühlepapier 59.— 60.28 Marki⸗ Kühlt. 70.— 60.50 Wand Werke 24.18 24.15 14 651 dok 7— 680, arkt⸗ u. 70. 89.50 Wanderer We 5 5 f e eee deresdes ie gart je stur garen e Jute, 3889 9 8 Masch. ducan B. 50 2s 51.50 Westeregeln gltak 101.2 1020 Freiverkehrs· kurse Maximil ⸗ hütte.... Weſtf. Eiſen .. 190,8 101.) Berliner Börse Irlſter.. 12, 12,— Mech. Web. Find..—.— Wicking⸗Cement 5 50 1 Mez Söhne——. Diſch. Ablöſgſch. 1 48.30 48.50 Akt Waldhof 41.— 42.755. Leh- Nat. Rall.—.—.50 C 21. 28. Ford Motoren. 59.——.— Balke Maſchinen Bayr. Spiegelglas Grün& Bilfinger—.— J. P. Bemberg. Bergmann Elekt. Brown, Boy.& C. 25.90 26. Hedwigshütte..——— Roſttzer Zucker Babes Elfen. 780 86 75 Penn anne..—.— Aller deilmann—.— 8. Charlott. Waſſe 51 85 05 5 Jed demie vaſek 1380 1385 Fiege derer. 9. 16 Egem. 15 den 89,— 40,— Hirſchberg Leder—.— 89.— Salzdetfurth 6 elfen.—.— 0— 35. 88 0 Eden kde: 5450 Ss Hos e 2. Schl. J. Edem. Brockhues——— 8 8 3 Co. Hiſp.(Ehade) 15.5 157 2 Volzmans, Phil. 52.50 88.28 oncord. Spinn 20,25 20,25 Alſen b 2 5 52.50 Gerresheim. Glas 36.25 36, Mühlheim Berg.—.——.— .= Grigner Masch. 26,35 25,75 Sberſchl. Koksw. 38.50 39 35 Bayer Motarenw 89.75 60,15 Gebr. Großmann—.— h Orenſt.& Koppel 81,75 33.75 5„ 28 Phönir Bergbau 25.28 26.65 Actum 8 Gruſchwiz Teßtil 58.50 60.25 5 N 2065 2018 Guano-Werte 29. 2935 Polhpdon ——.— Rütgersw l 71.85 78.45 dilpert Maſch. 37. 5 9 erke —.——.— Schl. El, u. Gas 81. 5 Zuge Schnewer.50 26.80 Pautlch. Atlas.. 89.59 99.30 Sch Hard Kalt Schöfferhof Brau.—.—— Auch im Verlaufe blieb es auf den einzelnen Markt⸗ gebieten im Gegenſatz zu den Vortagen etwas lebhafter. Die Kurſe erfuhren erneut Beſſerungen, meiſt allerdings nur um Bruchteile eines Prozentes. Siemens gewannen abermals 1 v. H. Auch am Rentenmarkt war das Geſchäft heute lebhafter. Reichsſchuldbuchforderun⸗ gen gewannen bis zu% v.., auch Reichsbahnvorzüge er⸗ öffneten 76 v. H. über geſtern, und ebenſo waren Pfand⸗ briefe höher. Am Geld markt machte die Verſteifung zum Ultimo weitere Fortſchritte, der Satz für Tagesgeld lag an der unterſten Grenze bei 4% v. H. und nur noch ganz ver⸗ einzelt bei 4% v. H. Privatdiskonte ziemlich ſtark an⸗ geboten. Auch im weiteren Verlaufe blieb die Stim⸗ mung für Aktien und Renten freundlich. Eine ge⸗ wiſſe Störung ging allerdings von dem etwas ſchwächeren Pfund aus, im allgemeinen konnten ſich die erreichten Höchſtkurſe aber doch behaupten. Zeitweiſe war auch am Schiffahrtsmarkt bei anziehenden Kurſen etwas lebhaf⸗ teres Geſchäft feſtzuſtellen. Immer mehr drang die An⸗ ſicht durch, daß die Lombardverkäufe zu Ultimo beendet ſind, und daß die Märkte dadurch eine weſent⸗ liche Bereinigung erfahren haben. Immer wieder konnte man bei kleinſter Nachfrage Material ma ngel feſt⸗ ſtellen. Bei leichter belebter Nachfrage wor die Tendenz des Kaſſamarktes heute weiter gut erholt. Auf den variablen Märkten ließ das Geſchäft in der zwei⸗ ten Börſenſtunde wieder nach. Die Tageshöchſtkurſe konn⸗ ten ſich doroufhin nicht behaupten, verſchiedene Werte ſchloſ⸗ ſen aber doch immer noch weſentlich über Anfang. Als beſonders feſt ſind Charlottenburger Waſſer und Chade⸗ Aktien zu nennen. Nachbörſe ruhig; AEG 32; J Farben 95,25, Siemens 116,50 und Reichsbank 126,75. Berliner Devisen Askontsstze: felchshank 4 tomnard 8, privat 3 v. f. Amtlich in Rm, Dis- Parität] 27. Oktober 28. Ottober füt kont M Geld Brief Geld Brief Zuenos⸗Aires 1Peſo 7.782 0,918 0,922 0,918.922 Kanada[kan Dollar— 4,198 3,816 8,924.816 8,824 Japan I en 6,57 2,092.939 0,841 0,929 0,931 Fairo. lägypt. Pfd.— 20,958 14,21 14,25 14.21 14,25 Türkei„ Ifürk. Pfd.— 18,456 2,008 2,012 2,008.012 London.. 1Sterl. 2 20,429 13,83 13,87 13,83„ Nem Hor? 1 Toflar 2½.108.20 4,217 4200 4217 Rio deJaneirolMilr.—.502] 0,294.296 0,294 0,296 Uruguay 1 Goldpeſo 4,43.738.742 1,788.742 olland 100 Gulden 8 168,739 168,63 169,97 169,58 169,87 then, 100 Drachmen 11 8,45 2,587.598 2,587.393 Brüſfel 1005-500 B 3¼ 38,87 58,54 58,66 58,84 58,66 Bukareſt.. 100 Lei 7 2,511].517 2,528.817 2,523 Ungarn. 100 Pengd 47 783,421—.— 1 3 i Danzig„ 100 Gulden 4 81.72 82,12 82,26 82,12 82,28 Helſingfors loom 6% 10,537 6,024 6,086 6,024 6,0 5 Italien.. 100 Lire Saanen tee ga 77 5 downo, 100 Litas 7 11550 116 7757 1105 7597 Kopenhagen 100 Kr. 6 12,50 1 72,87. 5 Saad 100 Eskudo 6½ 453,57 12.74 12,76 12,74 12,76 W 100 K 4 112,50 70.53 70,67 70.53 70.57 Paris... 100 Fr. 24 16,44 16,545 16,585 16,585 16,575 Prag 100 Kr. 4% 12,465] 12,485 12,465 12,485 Spanien 100Peſeten 6% 81,00 34,53 34,59 34,53 34,59 Stockbom. 100 Kr. 3½ 1124 7193 7207 72183 7227 Eſtland.. 100 Eſtm. 5½ 112,80 119,59 110,81 110,59 110,81 Wien. 100 Schilling 8 59,0711 51,95 52,05 51.95 52,05 Tägliches Geld: 4¾, vereinzelt 4½% Monatsgeld 57% Pfund leicht erholt Unter kleinen Schwankungen zeigte das engliſche Pfund am geſtrigen Nachmittag ein ziemlich ſtetiges Gepräge. Man beobachtete Deckungskäufe für Amſterdamer und Pariſer Rechnung. Am Newyorker Platz ging der Kurs dann aber wieder leicht zurück, nämlich auf 3,274/5 Nach unveräu⸗ derter Eröffnung konnte ſich heute eine lei chte Befeſti⸗ gung durchſetzen, der Kurs ſtellte ſich genau wie zum Londoner Schluß auf 3,28%. Gegen Paris notierte das Pfund 83,59 und gegen die Reichsmark 13,81. Der Dol ⸗ lar war international feſter, die Rei ch s mark blieb gut behauptet, in Amſterdom nbtierte ſie 59,03, in Zürich 123,17 und in Paris 604%. Schwächer lag der S ch wei ⸗ zer Franken während der franzöſ. Frank eher etwas feſter tendierte. Die Nord deviſen waren eher eine Kleinigkeit erholt. 0 O Rückwirkungen der Pfundſchwäche. Paris, 28. Okt. (Eig. Dr.) Auf dem Flughafen von Le Bourget trafen am Donnerstag aus England kommende 258 Kg. Gold ein, die einen Wert von etwa 40 Millionen Franken darſtellen. Das Gold iſt für die Bank von Frankreich beſtimmt. Vor der Einführung der Steuerscheine O Berlin, 28. Okt.(Eig. Dr.) Wie der DD hört, iſt ein Antrag, die Steueranrechnungsſcheine zu notieren, beim Berliner Börſenvorſtand otsher nicht eingegangen. Man nimmt aber an, daß der Antrag Anfang näch⸗ ſter Woche vorliegen wird. Im Freiverkehr hört man einen Kurs von 91 v. H. Das Komitee der Makler⸗ kammer hat die Steuerſcheine bereits einer Maklergruppe zugeteilt, die nach der offiziellen Börſeazulaſſung der Steuerſcheine bekannt gegeben wird. 27. 28.„ 8 ..= Petersb J. Habk.——. .75 6,75 Ruſſenbank —— * 7 „„ Zittau 17.50 56.— 57.— 27. 258. Gebhard Textil.—— 84. 185 Witlener Guß 1 3, Industrie- Aktien Wee— n 5 3 bach Kali. 1945 19 „ NB ur—* 2 Acumulatoren 236 18.0[Gelſenk. Gergrwt..50 8875 Miag⸗Müblen 28.— 20.— Jenſtoff verein 350—.— Diamond u 325 1„54,75 56.— Gentchow& Co.———— Mi noſa 1705 172,0 Zellſtoff Waldhof 41,50 48. Hochfrequenz—— Allg. Elette.-Z. 7. 215 Serm. Portlb.⸗g. 35,75 95.50 Mir 4 Geneſt 40,— 40, ieee e Sloman Salpeter———.— 1 J Deutſch⸗Oſtafrika—.— 34.— Si 5 A eee 49.25 49.75 95 1 68 dss Niederau. Kohle.. Neu-Guinea n A 08 mac 2850 2— Goedhardt Ger. 74. 74. Nordd. Eſswerke—.— 86.— Otabt Minen. 14,65 15,5 Ufa⸗gülm 59.— 8080 Augsb. A. Maſch. 35.0 36.— Sofdſchmidt. Th. 25,15 26,15 Oberſchl. E. Bed. 895.15 Fortlaufende Notierungen(Schluß) Dee 185,0 Jaurahütte. 89,— 40.50 Aen... 55.25 55,65 Leopoldgrube 28,75 Allg. Elektr. Geſ. 31,85 32,19 Deannesmannrö. 49,88 51.65 Berlin Gubener Rathgeber Wagg.——— Aſchaffenb. Zell..— 27,5 Ransfeld A. G. 19.50 19,50 Berl. Karls. Ind. öföü-„l» mee e 90 7 08. Agen e end. 58 8050 Masch nendaueil. 5,— 385 Berliner Maſchb. 28 Halleſche Masch.—.—.— dein. Braunk. 1610 163.2 J. c. Bemberg. 53.75 84.— Maximilians.. Braunk. u. Brikett Hammerf. Spinn 50,80 50,50 Wein Shamorte.. Jul, Berger Tiefs 138.0 1370 Meta fgeſelſchaft———.— Braunſchw A G dann. M Ege. e ein. Klette ait 72.— 78.82 Berlin⸗Rarlsr. J 4885 48,—„Monteegtiul:—.——.— Br.⸗Beſigh. Oelf. Harburg Gu. Bob 22.50 28,— Abein. Möbelſtoff 7,50.— Herliner Maſch. 28.50 29,25 Oberſchl. Koksw. 39.18 40.— Bremer Vulkan Larkort StPr. Wen„ 6725 68. Braunk, u. Brikl..— Orenſtein& Kopp 8. Bremer Wolte Harpener Bergb. 70,78 72.— R ein.-W. Kalk 38,.250 Bremer Woll⸗ Kü 19 124.5 Phoenir Bergbau 25.75 27, 42ů75 21.7 Buderus Etfenw 38,.——.— Polyphonwertke . 30,15 30,25 Ro. Braunk. u. Or. 0. Charlott. Waſſer 72.— 74,— Rhein. Eletir Comp. Hiſpano. 155,5 158.0 Rh. Stahlwerke. 7,1 e Cont. Gummi⸗W. 1008 101.8 Rh. ⸗Weſtf. Elektr. 5 3—.— Continentalevin. 15 50 Rütgerswerke. 5 Dai 19,— 19 94.35 Daimler Benz. 19.5 8. 89,50 89,50 Schleſ. Bergb. u. 3. 2 Datſche do 125 7 Se 8 Schubert& Salzer 160.0 162.0 Deutſche Erdl 27.50 28,25 Schubertck Salze Soinn. 28.50 24.— 9 Conti Gummt 100,1 102,0 Ilſe Bergbau..—— 5 Ce. 88, 7885 Deuce Labiw. 420 4) 5 5 Darmſt. u. Nat.—.——.— Ettling. Soinn Ufa(Freivert)„ 57.— 58. Transport-Aktien 0 amt 1. Schunter& Cd. dd: 1038 deut de lnol. 42.25 4350 Schuckert& 89.25 80 e 3 780 950 Deiche Psronto 78.— 78, Jaber 4 Schleich. 88,— 38.— Muße Wag.50 155 ac f. Gertehrw. 2 28 41,— Son smoleum T 88,45 Vedr. Jüngbans 14.80 15480 80 01 2 Dan f Elfen 19. 10.65 Schulth Pageng. V 5 Bt, 200,0 195.0 5 G. gaben. 8138 82.90 Sübd een rat 375 G0. 45 Dainuer motoren 18 68 19.45 Kabla Porzelan 12.30 13.— Stem gal 1137 1170 Dortin. Union.-B. 171 171.2 Stemeſs Salis 55 Rom. Gd. 21 5780 5750 D Effekten Bant 69.— 69,—%„ Bonds 28 94,— 94,50 Montan-Aktien Sübd. Eiſenbahn.50—.— Dtſch.⸗Atlant⸗T. 91.— 81.25 Kablof. Aſchersl. 97.50 88.80 Sh 9 8 50 56,75 Stade in FFFFC— Jar Galndne.. Fiderus diſen. 49 3 78 Canan ged.. 15 50 deſeger Gas go., Larſtaß...8 8880 Sache Kann. 20 ede eien den e Zübd. geg: Newer mp 20———— dresdnel Bang kes öl 4 Galdaune i e e Deaſſche gabel 2780 21 lb nerwerte 80,75 28,— Stalherger Jing. 280 30.48 e S Tano r 8 a en ergw. 37.— e. 1 su N 245. 8.„ i 3. El Li gt u. Kraft 83.— 84,5 n 7 5 Bank.. 84.— Geſfürel. 68. 70,25 Harpener 8 71. 72, 5. Südamerita 89.5, 21 50] Deuiſche Ainol.75 43.45 e 23.50 Sin Jul W eh lh Braueretl— e Thlr. Gas 50% Rhein Hyp 24.—.— Frtfrt Hyp.⸗Bt.—.— 54.— Goldſchmidt Th. 28 25 25.50 1 Genuß 96,— 96. Hanuſa Dſchiff 28.25 28.25 Diſche. Steinzeug 63,— 68,— Kölſch Fölzer⸗We 11-50 11.75 gu l 1300 120.28 8. Jacben. 93,— 95,98 n Tieg. 6% Sb. Feſtwo 248 215 Heſt, Gre. Unt.———. Geldner dart 1 5 26. Jie dae Sr A... Rorbd leo 18.15 10 75 Seucch. Pienes 18.80 4 gg nne 58 3 Svensse e e Facdmükle Paß, 89 S 820 ge Suat werke . Pfälz. Oop.⸗Bl.—.——.— Grin Bilfinger 168.0 180.0 30 7 5 en 9780 88.— Bank-Aktien 5 a 20.80 2.— Kötizer Kunſtled. 38.— 89.50 3 185 ae 0 bac. 1 1 Zogel Telege. 9% Grkr, in. abg. 7= Keichsbant 1250 12½ gen. 1 Lal Sabaderu 1610 Pant, er. Werte 49, 50,5, Zürner. arauß a gte, gok. 28.7 4850 Tparb's der. Otte 62.— 89.7. Jeiſent Bergwk. 27. 38.— Weſteregememkall 5 0. 585 8 85. etfurih 161.5 181.0 J. i 5 Durtopwerke—.— 2 5 5 5 43.25 Zeſftcel 68.5 70.— 5 5% Rb u- Don. 24 78—. ab ee e. 22 865 Wctelgein 10 100% act d, Heuer 8 W enter Gin Se 1250„ Geltſgraͤdt 26 2828 28. ae Walde 85 5 56.— 55.— 555 ner. 31.— 32 5 8 1 5.. f 5 %%% wöbe 865 Ce. L. Be 2385 2250 Doctede 8 858 8 Harzen Bapler 1589 16.—pandg gie. 95 6 Han 7. 8—.— 5„„Aug.——. Württ Notendt 88.— 86.— 8. 55 5955 Mansſelne r 0 98,50 83.50 Dorin. mend.———— dahmeder& Co. 1008 103.7 J. Chem Cparlott———.— a ae 71.80 72.25 Neigen 5 6 0e Pfulzer.88.25 fe. 5 Altan: 1800 101 0] Völämann, g Oberbedarf. 50.80 Borten aten e ee ute lena 8630 8885 J. 8 h. dicelee.... Hoesch eln 4½% Pfälz. Lig. 83.——,— Mannh. Verſ.⸗G 0 42750 80% Pr.. B. W 7915 Lransport.- Aktien 0 Hapa 8 „„„ il e Heldelb, Straßb. 5,.— Klein, S ½%% Meining L 79.75 79.70 Nordd Lloyd 3 15,50 16,2 Karſtadt Rud. 8 Een 0 58er Lone e f 9 27ÿů Aft ½% Rhein. Big. 8235 60.50 SchantungGiſen„50 33.50 Konſerven Braun 17.— 17.— D u. Saurahütt 13.— 12.75 All 55 S dbb 95 82,15 88 20 Südd. Eisenbahn 34.5 32,50 Kraus& Co. Bock, 48. 45,— J Ber. Sahle 5 Di. Aſtactſche Dr. 195.0 195.0 Otavi⸗ Minen 14,50 15, b 188 10 Erl e ö 1 Jaa han. 14.25 18.25 bönir Bergbau 28.5) 28,25] Deſch.lleberſee Bk. 28,75 28.75 ühein, Braunkohl 161,0—.— Dresdner Bank 61.75 61,75 e beinſtahl 84,25 65,50 Meininge bk. c Beck. 58— 59.50 Salzw. Heilbr 175,0 175.0 Bantdre 5085 850 7„Tellus Bergbau—.— Ssbank 125.1 126.2 160 168 2 e Sg 2 e 66.50 66,50 B. Gla ektr. Oteferung. 64.75 68, rl ninoſtröm.. 5 Elktr. Licht u. R. 8940 82— Angel Sguhfabr., 22.— 28,25 J. Schu Engelhardt.... 59.— 69,50] Lüdenſcheld Met—.— Enzinger Union 72— 72.— 2 a Esche, Bergwert——. Magirus AG. ö Mannesmann 49.15 51.— Stahl. v. d. 3 08 Liſt Go... Mansfelder Akt. 19.50 20. arbenind. J. G. 34,15 98, Maſchin.⸗Untern. 34.85 55 „Elbf. 68.50 70.— Ber Stahlwerke 22,18 23.18] Jiſe Genußſch. 98,——.— D. Reichsbahn B 5. 888 Ber. Uitra mar. Bogel Telegraoh. 26,75 28.50 Kall Aſchersleben Bogtländ. 8 a dae 34.25 35,50 ür Verkehr elamann 50. 34 340 A. G. füs Verkehr 39.50 2 8— Faseigerstebsge, 480 4250 Lags. 4 1 18.— 18.— Jiſe Bergban—.——.— 5„ „ e eor. Junghans 18.— 15,75 Hapag Kall Chemie Handurg. Süd d Hanſa 1 a Nordeutſch Llogd IOiavi Minen —+ 2415] La e . * Freitag, 28. Oktober 1932 Aus Baden Kundgebung des Badiſchen Bäckerhandwerks * Karlsruhe, 28. Oktober. Nachdem der Badiſche Bäcker⸗Innungsverband, der in dieſem Jahre auf ein 50jähriges Beſtehen zurückblicken kann, die Ab⸗ haltung eines außerordentlichen Verbandstages in Anbetracht der wirtſchaftlichen Notzeit aufgegeben, und dieſe Feier mit dem Verbandstag 1933 verbin, det, iſt durch den Tod des ſeitherigen Vorſitzenden Obermeiſter Georg Schneider, dennoch ein außer⸗ ordentlicher Verbandstag in dieſem Jahre erforder⸗ lich. Dieſer findet am 19. und 20. November in Karlsruhe ſtatt und ſoll neben dem Gedenken all der verdienten Führer während des 50jährigen Beſtehens des Verbandes zu einer eindrucksvollen Kundgebung des badiſchen Bäckerhand⸗ werks ausgeſtaltet werden. Der Führer des deut⸗ ſchen Bäckerhandwerks, Präſident Grüßer⸗Berlin, wird über Berufsfragen, und der Präſident des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertags, Bäckermeiſter Pflugmacher⸗Magdeburg über„Be⸗ rufsſtändiſche Fragen im Handwerk“ ſprechen. Der älteſte badiſche Sänger geſtorben * Pforzheim, 28. Okt. Der älteſte badiſche Sän⸗ ger, Guſtav Meyle, iſt im Alter von 86 Jahren ge⸗ ſtorben. Er war Ehrenvorſitzender der„Pforz⸗ heimer Liedertafel“, der er volle 66 Jahre angehört hat. Selbſtmord aus Liebeskummer * Kehl, 28. Okt. In Neudorf hat ſich der in Scheidung lebende Werkmeiſter Emil Leiderer erſchoſſen. Der Grund zur Tat liegt in der Ab⸗ weiſung ſeiner Bewerbung bei den Eltern ſeiner 21 Jahre alten Auserwählten. Die Eltern wollten das Mädchen einem geſchiedenen Manne nicht geben. Hoher Waſſerſtand der Schwarzwaldbäche „ b. Vom Schwarzwald, 28. Okt. Die ſtarken Nie⸗ derſchläge der letzten Tage haben in den Gebirgs⸗ bächen einen ſo hohen Waſſerſtand herbeigeführt, wie er in den Herbſtwochen ſonſt ſelten iſt. Infolgedeſſen ſind oͤurch Druckwaſſer und Ueberſchwemmungen die Niederungen in Mitleidenſchaft gezogen worden. In der Rheinebene ſelbſt können bei dem geringeren Gefäll die Waſſermengen nicht ſo ſchnell ablaufen, wie der Zuſtrom vor ſich geht, ſo daß da und dort ſchon Höfe unter Waſſer geſetzt ſind. Am Don⸗ nerstag haben die Niederſchläge im Gebirge nach⸗ gelaſſen; nur ſtrichweiſe ſind vereinzelt Regenfälle, und auch dieſe ohne beſondere Intenſität, noch zu verzeichnen geweſen. Damit dürfte zunächſt ein wei⸗ teres Steigen der Waſſerläufe von Belang und eine allgemeine Gefahr für tiefer liegende Gebiete aus⸗ geſchaltet ſein, ſofern die Unbeſtändigkeit des Wetters nicht einen Strich durch dieſe Annahme macht. g* a i * Gengenbach im Schwarzwald, 28. Okt. Im benachbarten Reichenbach entſtand in der vergange⸗ nen Nacht im Hintergebäude des Anweſens der Witwe Karl Walter ein Brand, der auch das Vordergebäude ergriff und bis auf das Erdgeſchoß einäſcherte. Die Brandurſache konnte noch nicht feſt⸗ geſtellt werden. Der Schaden beträgt etwa 15 000&. 4 Der Säckinger Wunderdoktor verhaftet * Säckingen, 28. Okt. Die Gendarmerie hat einen hier wohnhaften Naturheilkundigen feſtge⸗ nommen, der im Verdacht übelſter Kurpfuſcherei ſteht. Er hatte nicht nur einen Naturheilverein ge⸗ gründet, deſſen erſter Vorſitzender er war, ſondern auch noch eine Krankenpenſion betrieben und daneben noch ein gut rentierendes Arzneimittel⸗ Laboratorium ſein eigen genannt. Für ſeine Me⸗ dizin verlangte er von den Patienten 20—30 l. Außerdem erhielten ſie dafür mitgeteilt, wieviel pro⸗ zentig lebensgefährlich ihre Erkrankung ſei. Wunderdoktor von Säckingen. Seine Diagnoſe war i höchſt ſeltſam und einfach: Die Krankheiten wur⸗ den durch Unterſuchung von Haarbüſcheln feſtgeſtellt. Seine Praxis dehnte der Naturheilkun⸗ dige auf halb Europa aus. Da er auch ſein Ein⸗ kommen zu niedrig angegeben hat, ſo iſt ſein in Deutſchland befindliches Vermögen beſchlag⸗ nahmt worden. Seine Geſchäftsbeziehungen reich⸗ ten in die Tſchechoſlowakei, nach Oeſterreich, in die Schweiz und das Elſaß uſw., wo er überall Poſt⸗ ſcheckkonten unterhielt. a 5 f i Auch 97 v. H. lebensgefährliche Erkrankungen heilte der Kommunal politif annheimer . us Edingen 2 2 tung ei — Winterhilfe— Annahme des Voranſchlags?— Geordnele Gemeindefinanzen * Edingen, 28. Okt. Die evangeliſche und katho⸗ liſche Gemeinde haben in den letzten Tagen damit begonnen, die ſeit Jahren übliche Winterhilfe für bedürftige Familien durchzuführen. Die hieſige Bevölkerung war ſtets, trotz der wirtſchaftlichen Not, die in den meiſten Familien herrſcht, mit Erfolg be⸗ müht, den Armen der Gemeinde zu helfen. So darf auch ſicherlich in dieſem Jahre erwartet werden, daß der Gedanke der Hilfsbereitſchaft und der Näch⸗ ſtenliebe noch wach iſt. Aus dem Gemeindeleben erfährt man, daß der Gemeindevoranſchlag für die Zeit vom 1. April 1932 bis 31. März 1933 bereits ſeit längerer Zeit aufgeſtellt und im Gemeinderat beraten iſt. Durch die Einführung der Bürgerſteuer im fünffachen Betrag des Landesſatzes dürfte jedoch die Annahme in den Gemeindekollegien fraglich er⸗ ſcheinen. Edingen zählt zu jenen Gemeinden, die trotz der Not der Zeit ihre Gemeindefinan⸗ zen noch einigermaßen in Ordnung haben. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen iſt, wie man tagtäglich beobachten kann, im ſteten Wachſen begriffen und erreicht bereits die Zahl 200. Eben⸗ ſopiele erhalten ihre Unterſtützung vom Arbeitsamt. Als ein großer Nachteil für die geſamten Unter⸗ ſtützungsempfänger wird es empfunden, daß auf Grund der Ortsklaſſeneinteilung auch für Edingen beſtimmungsgemäß ſehr niedrige Unter⸗ ſt ützungsſätze gelten. Tatſächlich gehört Edin⸗ gen, an der Peripherie der Großſtädte Mannheim Heidelberg, zu dieſem Wirtſchaftsgebiet und ſollte auch der Ortsklaſſeneinteilung dementſprechend behandelt werden. Die maßgebenden Inſtanzen dürften hier mehr Gerechtigkeit walten laſſen. Doch N Berlin, das allein für dieſe Frage zuſtändig zu ſein ſcheint, iſt weit weg und hat für derartige Fragen heute keine Zeit. Mit großer Freude wurde vor einigen Wochen die Nachricht aufgenommen, daß man endlich ernſtlich an die Errichtung der ſchon lange geplanten Auto⸗ ſtraßſe gehen will. Obwohl die Gemeinde in dieſem e durch Verteilung ihrer Feldgemarkung be⸗ chtlichen Schaden zu erleiden hat, wird es andrerſeits doch begrüßt, den für die geſamte Bevöl⸗ kerung ſo läſtigen Kraftfahrzeugverkehr wenigſtens zu einem Teil aus der Hauptſtraße verbannen zu können. 5 Die Landwirtſchaft iſt z. Zt. noch damit beſchäf⸗ tigt, die letzten Früchte des Feldes heimzu⸗ holen. Kartoffeln und Tabak ſind im allge⸗ meinen gut ausgefallen. In den letzten Tagen wur⸗ den bereits die Sandblätter verwogen. Der Preis bewegte ſich zwiſchen 7979,50/ pro Zentner mit geringen Zuſchlägen und iſt als ſehr gut zu be⸗ zeichnen. Die Landwirtſchaft gibt ſich aber auch in den letzten Jahren die größte Mühe, um erſtklaſſige Qualitätsware zu erzeugen. X. Der Einbruch in das Münſter in Säckingen Noch keine greifbare Spur von den Dieben * Säckingen, 27. Okt. Gerüchte wollten davon wiſſen, daß die Kirchenräuber beim Ueberſchreiten der öſterreichiſchen Grenze verhaftet worden ſeien. Dies trifft jedoch nicht zu. Nach wie vor fehlen greifbare Spuren der Täter. Ma iſt ſich klar darüber, daß es nicht ein Mann allein geweſen ſein kann, denn eine einzelne Perſon konnte die Sachen nicht allein fortſchaffen. Die zweite Frage iſt, wie kam der oder die Täter durch das immerhin ſehr enge Loch in der Sakriſteitür hindurch? Wo verſteckten ſich die Diebe, wenn ſie ſich, wie man ver⸗ mutet, Samstag abend einſchließen ließen, wo doch die Kirche hell erleuchtet iſt? Das Fridolins münſter iſt als Barockkirche auch von innen ganz hell gehal⸗ ten. Die Diebe hatten die Auswahl zwiſchen Ge⸗ genſtänden, die einen verhältnismäßig hohen Real⸗ wert beſaßen, alſo goldene Kelche und Monſtranzen, * die ſie ſchnell zu Geld machen konnten und ſolchen, die nur einen Idealwert als Reliquien oder der⸗ gleichen beſitzen. Die Täter entſchieden ſich für das letztere. Der Verluſt der St. Hilarius⸗Reli⸗ quien iſt für Säckingen unerſetzlich. Auch die Entwendung des Agneſenkreuzes mit der be⸗ rühmten Alſengemme ſtellt einen nicht zu er⸗ ſetzenden Verluſt dar. Der Metallwert des Kreuzes iſt ziemlich gering. Zum Meßgewand wird zwar als Troſt eingewendet, daß noch die Stola und der Manipel zurückgeblieben ſind und daß man auch in der Schweiz ähnliche Stoffe kenne. Dies wird jedoch von der Verwaltung des Münſters als ein ſchwacher Troſt bezeichnet. Da ſich z. Zt. in Europa wenig Ah⸗ e nehmer für ſolche Gegenſtände finden dürften, ver⸗ mutet man, daß die Sachen nach Amerika ge⸗ bracht werden ſollen. 1 2.— N Einweihung einer evangeliſchen Kirche * Windiſchbuch(Amt Tauberbiſchofsheim), 28. Okt. An der Stelle, an der kurz vor Oſtern das alte evangeliſche Kirchlein abgeriſſen wurde, iſt in weni⸗ gen Monaten ein Neubau emporgewachſen, und wo am 29. Mai d. J. noch inmitten einer Wirruis ron Vaumaterialien die feieeliche Grundſteinlegung ſtattfand, ſoll nun am 30. Oktober die Ein wei⸗ hung der fertigen Kirche vor ſich gehen, Ein Werk des Baumeiſters Völker in Schweigern, und faſt ausſc,ließlich von Unternehmern und Handwerkern aus unſerer engeren Heimat ausgeführt, iſt die Kirche ein Schmuckſtück Windiſchbuchs geworden. Auch im Innern hat ſie durch Stiftungen von Spendern aus der kleinen Gemeinde eine recht würdige Aus⸗ ſtattung erhalten. Die Weihe wird Prälat D. Kühlewein vornehmen. Der Poſaunenchor Neunſtetten, der Geſangverein Windiſchbuch und der Kirchenchor Schillingſtadt haben ihre Mitwirkung zugeſagt. * 5 * Offenburg, 27. Okt. Das Schwurgericht Offen⸗ burg verurteilte den Metzgermeiſter Georg Bürkle, früher Oberkirch jetzt in Karlsruhe zu neun Monaten Gefängnis wegen fahrläſſi⸗ gen Fal cheides. Der Angeklagte hatte in einem Unterhaltsprozeß unter Eid falſche Angaben gemacht. Eine ganze Familie gasvergiftet * Alzey, 28. Okt. Einem eigenartigen Unglücks⸗ fall wäre hier beinahe eine ganze Familie zum Opfer gefallen. Vor dem Hauſe, in dem die Eheleute Schrauder mit ihrem 12jährigen Sohn wohnen, wurden vor einiger Zeit Kanalarbeiten vorgenom⸗ men. Durch den dauernden Regen in den letzten Tagen ſetzte ſich das Erdreich an der Arbeitsſtelle, wobei ein Gashauptrohr nachts in Brüche ging. Das Gas ſtrömte aus, ohne daß die Bewohner des an⸗ grenzenden Hauſes etwas davon merkten. Gegen 5 Uhr morgens wurde der Junge wach, rief nach ſeinem Vater und fiel bewußtlos aus dem Bett. Der Mann weckte dann auch ſeine Frau. Ihm ſelbſt wurde es ebenfalls ſchlecht. Die Frau konnte ſich dann noch mit allergrößter Mühe aus dem Zimmer ſchleppen. Sie gelangte auch noch bis in den erſten Stock vor das Zimmer des dort woh⸗ nenden Poliziſten. Hier brach ſie ebenfalls bewußt⸗ los zuſammen. Der Beamte unterſuchte ſofort die Wohnung und fand, daß ſämtliche Zimmer vergaſt waren. Schnell brachte er den bewußtloſen Knaben und ſeinen Vater in friſchgelüftete Zimmer und alarmierte Kollegen und einen Arzt. Mit vereinten Bemühun⸗ gen gelang es, die ganze Familie wieder zu ſich zu bringen. Zwar liegen noch alle drei Perſonen an Gasvergiftung ſchwer darnieder, insbeſondere der Knabe, man hofft ſie jedoch am Leben zu erhalten. Glas Bier. in den Kellerraum ausgelaufen. Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗Handelsteil; 04 145.7 mmer 8 Aus der Pfalz Fahrläſſige Tötung und Autoflucht * Kaiſerslautern, 28. Okt. Eine leichtſinnige Tat, die ein junges Menſchenleben forderte, fand geſtern ihre Sühne. Der Metzger Adolf Forſter aus Hirſchhorn fuhr am Abend des 14. Auguſt mit einem Auto aus Großmutters Zeiten, an dem nichts mehr richtig funktionierte, von Kaiſerslautern nach Otter⸗ bach. Unterwegs ſtärkte er ſich noch mit mehreren Unweit Otterbach fuhr er nun derart auf den Fußſteig der rechten Straßenſeite, daß er den dort gehenden Ludwig Guckenbiehl aus 15 Otterbach zu Boden riß und als er das Unglück N merkte, mit ſeiner Karoſſe davonraſte. Guckenbiehl erlitt einen Schädelbaſisbruch. Die Wucht des An⸗ pralls war derart ſtark geweſen, daß ein Teil der Gehirnmaſſe des Unglücklichen durch das Ohr drang und gegen den Wagen ſpritzte. Einige Stunden nach dem Unfall ſtarb Guckenbiehl infolge innerer Verblutung. Auch ein Freund Guckenbiehls wurde zu Boden geſchleudert, kam aber mit leichte⸗ ren Verletzungen davon. Forſter hatte ſich geſtern wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung und Autoflucht vor dem hieſigen Gericht zu verantworten. Er gab an, daß er an jenem Abend dichte Nebelſchwaden(2) habe durchfahren müſſen und daß er drei Perſonen vor ſich geſehen habe. Er gab auch zu, einen Anprall bemerkt zu haben. Am Morgen nach der unglückſeligen Fahrt wurde der Angeklagte durch die Gendarmerie ver⸗ haftet. Das Gericht erkannte auf ein Jahr einen Monat Gefängnis und ordnete die ſofortige Verhaftung Forſters an. Freiwilliger Arbeitsdienſt nd Oggersheim, 28. Okt. Auf Anregung des Orts⸗ verbandes für Leibesübungen ſollen hier alsbald Kulturprojekte durch den freiwilligen Arbeitsdienſt ausgeführt werden. Unter Heranziehung arbeitsloſer Turner und Sportler beabſichtigt der Ortsverband, die verſchiedenen Sportplätze herzurichten und zu vervollkommnen. Als dankbarſtes Projekt iſt auch die Errichtung eines öffentlichen Schwimm⸗ badeis in Ausſicht genommen, das nach vorläufigen Plänen des Stadtbauamtes aus der jetzigen Bleiche im Bruch geſchaffen werden ſoll.. Ueber 600 Liter Wein ausgelaufen. nd. Germersheim, 28. Okt. Großes Pech hatte dieſer Tage ein hieſiger Kleinwinzer. Er hatte voenrnn ſeinem neuen Gewächs über 600 Liter in einem unbemerkt defekten Faß im Keller gelagert. Al man am anderen Tage Umſchau hielt, war der Weit Finanzamt gegen Stadtkaſſe * Annweiler, 28. Okt. Das Finanzamt Land hat bei der Steuer⸗ und Gemeinde⸗Einnehmer⸗ Annweiler die der Stadt zuſtehenden Mietzins⸗ ſteueranteile einbehalten laſſen, da die Stadtkaſſe an den Staat die Forſtbeſoldungsbeiträge 2 für 1932 noch nicht bezahlt hat. Infolge der Ein⸗ bhehaltung der Steueranteile iſt für die Finanz ⸗ lage der Stadt nunmehr das Schlimemſte zu befürchten. Beilagen⸗Hinweis f Unſerer heutigen Abend⸗Ausgabe liegt eine Beilage der Firmo Warenhaus Wronker AG bei, betr. Werbe⸗Woche„Jetzt kaufen Sie beſſerl“, auf die wir unſere Leſer beſonders aufmerkſam machen. S819 liebevolle Mütter 8 Men peneſen- Creme deen f.&, Cee cee Chefredakteur: H. A. Melß ner Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitiku Lokales Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Mülle Sütdweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Franz Kirche Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich i Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim f 1,-68 N HERR A: Schr Oulel O D bist doch ein alter Kaffeekenner!“ g 2 ONKEL OTTO:, Großartig, Kinder! Aber die hohe Kaffeerechnung am Monatsende möchte ich nicht schen.“ FRAU A: Vas heißt hier hohe Kaffee- rechnung, Manner haben doch keine Ah- nung! Die kluge Hausfrau weiß zu sparen: 9 un ly dur Larftr nir Nos Libbyꝰs ist reine, keimfreie Vollmilch, der der größte Teil des Wassergehaltes entzogen wurde. Der hohe Fettgehalt bleibt durch ein Speꝛzialverf ihren gleichmäßig auf die ganze Milch verteilt. Der erste Tropfen ist genau so fett- a haltig wie der letzte. Dadurch ist Libby's Milch besonders leicht verdaulich. lbby's Milch halt sich in geschlossener Dose unbegrenzt lange frisch. Der zarte Rahmgeschmack verfeinert Kaffee, Kakao und die verschiedensten Gerichte, Eierspeisen, Salate. Libby's Milch kann beliebig verdünnt werden. Libby's wird aus der Milch hochgezüch- teter Kühe des berühmten hannoverschen Po.eidegebietes in Libby's Werk Leer(Prov. Hannover) her 0 nischen und hygienischen Grundsätzen, estellt, nach neuesten tech⸗- eee eee. 8. Seite/ Nummer 504 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 28. O Der Rückgang des Broſgeireide- Verbrauchs Günsfigere Konsum-Enfwicklung in Karloffeln Der unter dem Einfluß der veränderten Ernährungs⸗ weiſe nach dem Kriege zurückgegangene Verbrauch der deutſchen Bevölkerung in Brotgetreide hat ſich in den Kri⸗ ſenjahren verſchärft. Je Kopf der Bevölkerung iſt in den letzen beiden Erntejahren eine weitere beträchtliche Ein⸗ ſchränkung des Brotget reide⸗Verbrauchs eingetreten, deren Urſochen ausſchließlich in der durch die wirtſchaftliche Not⸗ lage weiter Bevölkerungskreiſe not twendig gewordenen Einſchränkung der Lebenshaltung liegen. Symptomattſch iſt, daß dieſem Rückgang des Verbrauchs in Brotgetreide eine Zunahme des Konſums in Kartoffeln gegenüber ſteht, ein Beweis dafür, daß an Stelle des Brots und des Ge⸗ bäcks aus wirt chaftlichen Gründen vielfach auf den Ver⸗ brauch von Kortoff eln zurückgegriffen werden muß. Je . Bevölkerung wurden in Deutſchlond verbraucht in Kg.) Erntejahr Roggen Weizen Kartoffeln 10191 4 153,1 95,8 700,2 115,1 74,0 97,6 77,6 102,0 86,8 116, 91,5 109,5 69,8 1980/81 108,2 68,0 Der Verbrauch für das Erntejahr 1919/14 iſt für 995 frü⸗ here Reichsgebiet und der Verbrauch für die Erntejahre 1925/26 bis 1930/1 amtlicherſeits für das jetzige Reichs⸗ gebiet berechnet worden. Mengenmäßig iſt in der Zeit von 192526 bis 3950031 der Verbrauch in Roggen lin Mill. To.) von 7,21 auf 6,98, in Weizen von 4,63 auf 4,38 zurückgegangen, während der Kartoffel⸗ Verbrauch in der gleichen Zeit von 35,69 auf 40,40 geſtiegen iſt. Die Zahlen enthalten auch die Mengen, die für die tieriſche Ernäh⸗ rung und für gewerbliche Zwecke Verwendung gefunden haben, was namentlich bei Kartoffeln in hohem Maße der Fall iſt. * Erdölgewinnung Preußens im September 1932. Die Erdölgewinnung Preußens betrug im September 1932 17 519 To. gegen 18 987 To. im Vormonat und 14 To. im Monatsdurchſchnitt 1931. Auf das 1 von Hänigſen⸗ Obershagen⸗Nienhagen entfallen 8402 To., auf Wietzeſtein⸗ förde 4307 To. und auf den Bezirk Eddeſfe⸗Oelheim⸗ Oberg 4810 To. Die Zahl der Arbeiter betrug Ende des Monats 1612 gegen 1573 am Ende des Vormonats. Bereits ſtellen. etwa 2 gebeſſert. qualitäten Amtlich 8,25—8,60, nußkuchen burg 11,20; geſchüft: bis 202,50; gung am heutigen Produktenverkehr Preis rückgangen der letzten Zeit eine Er ſtetig; Lieferung feſter; Futte Roggen 152—154, prompt ſtet., bedingungen 151153 Br.; Futter⸗ und Induſtriegerſte 16 130—135, feſter; 2 19,25— 21,75, fag Weizenklei erbſen 20233 Futtererbſen 14—16; L bohnenſchrot ab Hamburg 10; dto. Tendenz freundlicher.— Hande Weizen Okt. 200; Dez. Erholung am deufschen Gefreidemarki Berliner Produktenbörſe v. 28. Okt.(Eig. Dr.) geſtern nachmittag kam die Abwärts bewe⸗ Getreidemarkt zum Stillſtand, und im war faſt 905 nach den rholung feſtzu⸗ Dies iſt allerdings weniger auf eine Belebung der Konfümnachfrage zurückzuführen. vielmehr hat ſich das erſthändige Offerte n material auf dem ermäßigten Preisniveau merklich höheren Forderungen war an der Küſte verſchiedentlich An⸗ gebot vorhanden. l vom Handel nur vorſichtig ar zurückgezogen, und nur zu Weizen von den Mühlen und men, immerhin mußten rn angelegt werden. höhere 9 reiſe Is ge Prompter Roggen war bei den Mithlen angeſichts der oͤurch die Stützungskäufe i Waggonware ſtork vernach weiter Material auf, und d Am Lieferun ſichten wieder nicht zur No ments wurden anſcheinend durch füllt. In den ſpäteren gen bis 2,75 befeſtigt, a erſten Notierungen wieder Weizen⸗ und Roggen mehl Preiſen offeriert, der 1 1 9 Bedarf wurde zumeiſt aus alten Kontrakten gedeckt, während neue Abſchrüſſe ſchwer zuſtandekamen. i ausreichend offeriert, für Gerſte tret enen 77 arität in d dagegen antvean war gleichfalls narkt komen die Oktober⸗ tis, di e noch laufenden Engage⸗ 2 ndi enungen glatt er⸗ 3 /, Rog⸗ . nan nach den hrigere Brieſpreiſe. zu unveränderten 1 war Hafer blieb bei Forderungen ſich in Futter⸗ vereinzelt Kaufluſt, das Angebot hatte ſich auch hier verringert. notiert wurden: Märk. Weizen 189—491, prompt 195 Blu. bez.; Märk. ſt; nicht zu DGh.⸗ 170180, ſtetig; Märk. Hafer „ Roggenmehl ruhig; Roggenkleie 226; Kleine Speiſe⸗ nkuchen 10,10; Erd⸗ ab Hamburg 10,80; Erönußkuchenmehl ab Ham⸗ Trockenſchnitzel g, 209, trahiertes Soja⸗ 1 ettin 40780. allg. echkliches Lieferungs⸗ 2,50— 201,50; März 203 Brauger Veizenmehl ruhig; Viktorigerbſen Roggen Okt.—, Dez. 159, 50— 159,75; März 162 Einmal im Jahre Aussteuer. age duroh unserer Kundschaft! täten etwas außergewöhn zu Braut- Ausstattungen, E — eine Veranstaltung, auf die jede Hausfrau wartet! Von un- seren Fabrikanten haben wir große Posten Aussteuer-Artikel billig erworben und können da- bekannten, erstklassigen Quali- bieten] Besondete Gelegenheit zungen, Hoteleifflehtungen, SoW-wòie Weihnachtsgeschenken. Leib-, Tisch- und Bettwäsche, Leinen⸗ und Saumwollwaren, Frottierwaren, Woll, Stepp- und Daunendecken. Mannheim, Heidelberger Strage nden jches gän- Mannes Deier Altendorf Ich bitte, meinen herzlichsten Dank diesem Wege entgegen zu nehmen Mannheim, den 27. Oktober 1932 Anläßlich des Heimganges meines lieben habe ich in so zahlreichem Maße Beweise aufrichtiger Anteilnahme empfangen, daß es mir nicht möglich ist, Allen einzeln zu danken 8 Frau Franziska Altendorl geb. Weisser aut 05 Arcufekf Elly KRONEN ge. Hodel N— Dipl.-Iig. Rerl-Frit; Kore Zeigen ihwe Verrehlurg en. Treuurig erm 28. Oktober, 217 Ur In cler Joherruskirche zu blerr be- Feuder en N 12310„ Drucksachen eder Art liefert biſligst G. m. b. H. Druckerei Dr. Naas Neue Mannheimer Zeitung R 1 1 gemöflich Darum kommen mir nur Herz-Schohe an die füße. Dann habe ich meine Behaglichkeit vom ersten bis zum letzten ſage. Und Was kosten die guten Herz- Schuhe? Nur L HARTMANN O 7, 13 Osramhaus Spezialhaus für Herz- u. Bally-Schuhe Intl. Veröffentlichungen der Kant Mannheim Aus der Eduard⸗ und Roſalie Traumanu⸗ Stiftung ſind am 21. Januar 1933 Zinſen zu verteilen, und zwar für a) Kuren an Retonvaleſzenten, die die nötigen Mittel zu Badekuren oder ſonſtigen zur Wiedergeneſung erforderlichen Aufwendungen nicht beſitzen; Baxunterſtützungen an Familien, die durch Krankheit des Ernährers oder Tod desſelben bedürftig geworden ſind. Nach dem Sinn des Stifters wird Bedürftigkeit wegen Tod des Ernährers nur in ſolchen Fällen an⸗ genommen, in denen der Todesfall nicht ſehr weit zurückliegt und die Bedürftigkeit eine unmittelbare Folge des Todesfalls iſt. Fa⸗ milien, die laufende Armenunterſtützung be⸗ ziehen, dürfen nach Beſtimmung des Stifters nicht berückſichtigt werden. Gehobene Für⸗ b — in dieſem Sinn. Die näheren Beſtimmungen ſind an den Rat⸗ haustafeln angeſchlagen. Meldeſchluß: 1. De⸗ zember 1932. Nach dieſem Termin einlaufende Geſuche ſind zwecklos. Mannheim, den 24. Oktober 1932. Stiftungsrat der Eduard⸗ und Roſalie Traumaun⸗Stiftung. Schönmunzacn p lugo 2 Schwarzwald Murgtal Gut bürgl. Haus, am Sommerberg, ſonn. Süd⸗ lage, prächt. Ausblick v. allen Zimm., nächſt d. Wald. Gelegenh. f. Sonnenbäder u. Liegekuren. Gart.⸗Terr. Zeitgem. Penſ.⸗Pr. Beſ. A. Batſch. ſorge zählt nicht als Fürſorgeunterſtützung Umziuige Kunz, J6. 88 Tel. 26776 Anfang: Jan. 4,40) März 4,37 fang: 0 (5, 76); März 5,17 220 l bezahlt. feſt. 5,05 G; regneriſch. Amerik. 529530; März 582; Dez. 533; Jan. Okt. Tendenz ſtetig. Breslau, 28. Okt. wwe Habswanl ö. 1 I Telefunken mit 15 2 Kreis, 3 Röhr. nur 100. 3 1 4 77 77 150. 3„ 4„ mit elektr. dyn, Lautsprech. nur 190. Mende 169 2 Kreis, 3 föhr. nur 140. Stassfurter J Kreis, 4 Röhr. nur 180. Imperial ö Röhr.(Superhet) mn. el. dyn Lautsp. nur 400. Lorepz- Aud fefag-Appar. bel Anzahlung v. 18.-bis 38. Tallzahlung f. 10 Mt. v..50 Lassen Sie sich die Trennschärfe bei der Vorführung beweisen. Habe keine Vertreter Die neuesten Apparate ebenfalls lieferbar. Da kein Laden, keine großen Spesen, daher Kauf b. mir Ihr Vorteil. A. Mayer flupprechtstr. 16, part. 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Nov. werden in Frankfurt Soyaſchrot, Palmkuchen und Erdnußkuchen amtlich notiert die bisherigen Notierungen für 12.30 Uhr wird, werden, dagegen fallen Erbſen und Linſen fort. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 28. Okt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hf 0 Kg.) Nov. 4,37% 72: 2— Mais(in Laſt 2000 Kg.) Nov. 68; Jan. 68; März 69%; Mai 70. 100 * Liverpooler Getreidekurſe vom 28. Okt.(Eig. Dr.) An Weizen(100 bb.) Tendenz 5,275); März 5,1%(5,1%). i 5,2(5,1%. * Nitruberger Hopfenbericht vom 27. fuhr, 10 Ballen Umſatz. Fü Tendenz: ſtetig; Dez. 5 : ſtetig; Dez. 5,37 Okt. Keine Zu⸗ Hallertauer Hopfen wurden ruhig, Preiſe unverändert * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 28. Okt.(Eig. Dr.) Okt. 5,25 B 5,0 G; Nov. 5,25 B 5 5,10 G; Jan.(33) 5,35 B 5,20 G; Febr. 5,40 B März 5,50 B 5,40 G; Mai 5,70 B 5,65 G; Tendenz ſtetig. 10 Tage 31,25; Okt.⸗Dez. 5,0 G; Dez 5,25 G: Elektrolyt Auguſt 6,20 2 beſt ſelected Mehlis prompt per ſtrong ſhe Tendenz ruhig; Wetter El'wirebars * Bremer Baumwolle vom 28. Okt.(Eig. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 7,6 * Liverpooler Baumwollkurſe vom 10 Okt.(Eig. Dr.) Univerſal. Stand. Middl. Mai 536; Juli 5367 24 500; Tendenz ruhig, behauptet. (33) 533; März 596; Mai 539; März 550; Mai 555 fang: Jon.(33)(in/ je 100 Kg., für Abf — Milte: Okt. 543; Jan.(34) 547; (Eig. Dr.) Bei der Geſellſchaft wird vorausſichtlich eine Dividendenzahlung von 4 v. H. möglich ſein, nachdem das Vorjahr dividendenlos blieb. Mannheim 908,—7 „., Düsseldorf 8 ktober 1932 e 53 vom 28. a Blei beg. für die Frank⸗ — 75 —. 43.25 43,25 —— 43 75 43,75 —— 38.50 37.50 38 25 38,50 18 38.25 39 30.— 30.— * Berliner Metall⸗No lmtlich: El ektrol Lott tierungen Drahtbarren * Tendenz: Kupfer feſter; Blei ruhig; 2 Zink beg. lei per Okt. 9 9pr 1 * Rein! rickel 19 76550 Silber in Barren ca. 100 bla 180 5 30 Tendenz: alles ſtetig. Neue Preiſe für Kuyf band der deutſchen Met ſtrie gibt folgende ab 27 Dr.) Amerik. alkgeng. Kupfer: Bleche 80.—(bisher 81.—), Tagesi mport (110.. Drähte nd angen 75,65(76,65), Halbzeug blieben unverändert, Wie der„Temps ſtaatliche Handels lotte mit charokter zu ſchaffen. Spezial-Angebote en See Uiſter u. Paletots eius mittel- u. dunkel- greiuen Ulsterstoffen, durchweg prime Qua- litäten in bester Verarbeltung mit Kunstselde gefüttert . 28. 48.— 65.— 89.— und höher Mo d. 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Seite/ Nummer 504 Sopyrignt 1931 by August Scherl, G. m. b.., Berlin Conte Ceſarini, ein italieniſcher Offizier Nach der„Schiffskataſtrophe“ wurde Bill in die Verbannung geſchickt. Alle, beſonders Jolly, traten für ihn ein. Aber es half nichts. Lilian erklärte, ſie könne keine derart lebensgefährliche Freunde um ſich haben— wer bürge dafür, daß Bill nicht beim näch⸗ ſten Male zu revolvern anfinge? „Du liebſt ihn aber!“ ſagte Marius.„Das haſt du vor ein paar Wochen ſelber behauptet; ich bin Zeuge!“ Lady Hanna ſchüttelte den Kopf:„Eine merkwür⸗ dige Welt! Zu meiner Zeit hatten ſogar die Lie⸗ benden Bedenken, ſich ihre Liebe zu geſtehen— heute ſcheint das eine Kursangelegenheit zu ſein. Habt ihr jungen Leute denn gar keine Moral?“ Lilian ſagte:„Bill benimmt ſich unmöglich. Iſt mein Haus eine Erziehungsanſtalt oder eine Sommer⸗ friſche? Ich brauche erholte Nerven für den Winter. Alſo muß Bill verſchwinden. Nichts da, Jolly— es iſt beſchloſſen!“ Man ſetzte es wenigſtens durch, daß die Verban⸗ nungszeit des Schwergeprüften auf vier Wochen herabgemindert wurde. Bill packte ein Köfferchen, ſchuallte es hinten auf ſein Motorrad, wünſchte in einem Anfall von Sentimentalität alles Gute auf die Villa Salignae herab und ſtob mit Getöſe von dannen. Er hatte geſchworen, während der vier Wochen wenig⸗ ſtens zehntauſend Kilometer zwiſchen ſich und ſeinen augenblicklichen Kummer zu bringen. Marius ſtand mit Fräulein von Heck am Parktor und ſah ihm nach.„So fahren ſie dahin mit Geſtank! Der erſte Prinz von Salignac, der zu Zeiten Lud⸗ wigs des Heiligen lebte, ſattelte bei einer ganz ähn⸗ lichen Gelegenheit ſein Roß und zog, Troubadour⸗ lieder ſingend, gen Paläſtina, wo er von den Ungläu⸗ bigen denn auch pünktlich geköpft wurde; Bill wird vermutlich an einen Kilometerſtein rennen; ich bitte Sie— hat ſich, außer dem Schnitt der Weſte, ſeit acht⸗ hundert Jahren eigentlich etwas an der ſeeliſchen Struktur des Menſchen geändert? Es iſt immer die⸗ 12 ſelbe verdammte Komödie, nur mit dem Unterſchied, daß man die alten Ritter romantiſch und die moder⸗ nen Suppenwürfelfabrikanten ſehr proſaiſch findet. Und wer, frage ich, iſt im letzten Grunde an dem ganzen Jammer ſchuld?“ „Nun, ich gewiß nicht!“ ſagte Fräulein von Heck. „Nein. Allerdings. Sie ganz gewiß nicht!“ ant⸗ wortete Marius erbittert und blickte nach der Villa Salignac, die in ahnungslos heller Heiterkeit zwi⸗ ſchen den Zypreſſen ſtand.— „Sollten Sie, liebe Lilian“— ſchrieb Bill Bottom bereits am nächſten Tag aus Sankt Chriſtoph am Arlberg—„ſollten Sie im Laufe der nächſten Zeit erkennen, wie unentbehrlich ich für Sie bin, dann ru⸗ fen Sie mich zurück! Ich werde Ihnen jeden Mor⸗ gen telegraphieren, wo ich abends zu erreichen ſein werde, und zweifle nicht daran, daß ſich Ihre Hart⸗ herzigkeit binnen kurzem rächen wird; ich bin edel⸗ mütig genug, in dieſem hoffentlich recht bald eintre⸗ tenden Falle nicht Gleiches mit Gleichem zu vergel⸗ ten.“ Als tatſächlich an den folgenden Tagen regelmäßig Telegramme eintrafen, die den jeweiligen Standort ſeiner Expedition verkündeten, ſchrieb ſie ihm ärger⸗ lich: ſie wünſche durchaus nicht, jeden Morgen an ihn erinnert zu werden. Er ließ ſich dadurch nicht ſtören. Lilian legte die Depeſchen ungeöffnet beiſeite. Ihre Stimmung war nicht ſonderlich gut. Marius verfolgte ſie mit melancholiſchen, Lady Hanna mit moraliſchen Blicken, und J. P. Joker verharrte bei ſetner aufreizenden Sachlichkeit. Die Tage ſtanden nebeneinander wie blanke, leere Gläſer; niemand machte Miene, ſie zu füllen. An einem ſolchen bis zur Nervoſttät leeren Nach⸗ mittag, da Jolly ſich vergeblich bemühte, mit weiſen Reden eine gewiſſe ſeeliſche Ausgeglichenheit herzu⸗ ſtellen, erſchien ein Beſuch: Monſieur Maurice mel⸗ dete den Conte Ceſarini. Lilian wurde plötzlich lebhaft. 8 rr Dre 2 , Pelzlucke fohlen-Peschliki elegent geföftert, floſfſe mod. form. 2 Pelzjacke Zobel Kain großsfell. Material Slegant gefüttert. P E TLZ M ANT EI Seal- Kanin aus ganz 6 9* felllgem Material, N ttert, Woit U. laing Mk. ol Anſtrengungen genug bringen.“ „Hallo, Ceſarini“, ſagte ſie und lief dem italieni⸗ ſchen Offizier entgegen,„welcher Unſtern verſchlägt Sie in dieſe tatenloſe Einſamkeit? Und in Uniform? Iſt etwas los? Gehen Sie auf Eroberungen aus?“ Jolly wurde vorgeſtellt. Der Hauptmann gehörte zu den Erſcheinungen, die auf den erſten Blick etwas Bedeutendes, aber nichts Sympathiſches haben; der ſtarke breite Unterkiefer lief zu einem ſpitzen Kinn zuſammen; zwiſchen den glänzend gebügelten ſchwar⸗ zen Haaren und den klugen, tiefliegenden Augen wölbte ſich eine zerarbeitete Stirn, hellgeblieben im Schatten des Mützenſchirms; der Mund war der eines Schauſpielers, ſtets bereit zu Ironie und Hoch⸗ mut. Bei allem hatte Jolly den Eindruck eines ge⸗ radezu unangenehmen intelligenten Menſchen. Ceſa⸗ rint ſchien auch ähnliches von ihm zu denken, denn er war Jolly gegenüber von einer vorſichtigen Kälte und ſtreifte ihn, ſooft er konnte, mit einem ſchnellen, abſchätzenden Blick. Die Stimmung war ungemütlich, ohne daß man eigentlich wußte, warum. „Meine Kriegsbemalung deutet keineswegs auf Eroberungsabſichten“, ſagte Ceſarini lächelnd zu Li⸗ lian,„im Gegenteil: ſie zeigt, wie ſchleunig ich die Flucht ergriffen habe. Ich komme nämlich von den Hochgebirgsmanövern ſüdlich des Montblancmaſſivs; es war mehr als anſtrengend.“ „Nun, und?“ fragte Lilian naiv. weit?“ „Wie weit?“ „Ich meine Italien hüben, Frankreich drüben— wird es eines Tages krachen?“ Ceſarini ſchüttelte den Kopf.„Sind Sie ſicher, daß ich Ihnen darüber Bericht erſtatten möchte? Uebri⸗ gens könnte ich es gar nicht, ſelbſt wenn ich die Ab⸗ ſicht hätte; ich habe die Manöver auf der franzöſiſchen Seite mitgemacht, als Gaſt. Deshalb war es ja ſo anſtrengend. Aber ſprechen wir von angenehmeren Dingen, Prinzeſſin! Ich bin zur Erholung hier.“ „Wo wohnen Sie?“ „Bei einem Freunde“, erwiderte der Hauptmann kurz,„und ich erfuhr durch Zufall, daß Sie ſich in Menaggio aufhalten.“ Er blickte zum Fenſter hinaus. „Es iſt wunderbar ſtill hier— ungewöhnlich ſtill für Lilian Salignac. Als ich Sie das letztemal ſah, in San Sebaſtian, war die Geſellſchaft größer und leb⸗ hafter. Mir ſcheint, daß auch Sie Kräfte für den „Seid ihr ſo Winter ſammeln? Die Saiſon in Paris wird Ihnen „Ich gehe nicht nach Paris“, ſagte L blicklich wenigſtens iſt mir der Gedanke Ein Winter in Aegypten wäre verlockende Ein kaum wahrnehmbarer Schatten flo ſarinis Geſicht.„Schade, ſehr ſchade— viel ten wir uns in Paris getroffen. Allerding ten wird wieder Mode, und ich glaube, die Se felder bei den Pyramiden ſind ſo ziemlich der einzige Ort der Alten Welt, wo Sie noch niemand unglücklich gemacht haben.“ „Sie ſollten nicht ſo reden Jolly fing den Blick auf, mit dem Lilian den Beſucher anſah— 68 war ein ſehr eigentümlicher Blick, vermiſcht mit einer gänzlich unblonden Befangenheit, die er noch niemals an ihr bemerkt hatte; er ſpürte, daß hier irgend etwas nicht in Ordnung war, und ſeine Abneigung gegen Ceſarini wuchs. „Wann kommen Sie zu einem netten Abendeſſen?“ fragte Lilian, deutlich bemüht, dem Geſpräch eine weniger verfängliche Wendung zu geben. „Ich fürchte, ich muß darauf verzichten. Für die nächſten Tage habe ich mit Bekannten eine Hochtour verabredet— und was dann wird, kann man nicht wiſſen. Natürlich— wenn es mir irgend m ch iſt —— fedenfalls will ich mich vorſichtsha heute verabſchieden: Auf Wiederſehen in Pe „Sicher nicht!“ ſagte Lilian unruhig. nicht— nein, ich mag mich nicht wieder monatelang in dieſe Stadt ſetzen und meine Nerven überſpannen. Ueberhaupt: man ändert ſich, Ceſarini...“ „Wollen Sie noch liebenswürdiger werden?“ fragte er theatraliſch. Sie reichte ihm die Hand. Es blieb eine Zeitlang ſtill, als der Hauptmann gegangen war. „Hm..!“ räuſperte ſich Jolly. Lilian ſah ihn an, als ob ſie aufwachte.„Lieber Gott, Sie ſind auch noch da? Man hat ſo lange nichts von Ihnen gehört!“ „Dieſer Conte Ceſarini“, ſagte Jolly,„hat mich ſo ſehr als Nebenſache behandelt, daß ich nahezu an meiner Daſeinsberechtigung zweifle.“ „Welche fürchterliche Laune, Jolly, eiferſüchtig?“ „Wenn ich in Sie verliebt wäre, würde ich's ohne Zweifel ſein. Da dies aber nicht der Fall iſt, ſo bin ich nur ärgerlich.“ „Merkwürdig, wie vielen Leuten Ceſarini auf die Nerven geht!“ (Fortſetzung folgt) * Sind Sie Das internat. Kabarett- f. Vallategrogramn 1825 Ringelnatz Ballon Pong e IisEIIE 227 Flugplatz-Casine 4648 403 85 Inhaber: Hermann Schmidbaur Den ganzen Winter geöffnet = Föäglieh Nundflug-Selegenhelf! am Tattersall Cafes Odeon e Heute Freitag: Verlängerung Jed. Montag, Minwoch, Freitagu. Samstag Verlängerung. 11846 Eig. Honditorei- Honzert, Kapelle Apfel Saba. 6 12 zesute u. morgen Verlängerung! Nhelumäclel N K, 7 Heute Freitag bis Verlängerung 8 einschl. Montag Wein- Singer bringt zum letzten Male 12242 (früher Rhemgold) 12318 Siissen Verkaufsstellen: H 5, 21— G 7, 16— Mittel- straße 35— Meerfeldstr. 72. Neckarau: Friedrichstr. 8a. Warennaus für Eckfenster susgesteſlt. Barggbpiatz AN NH ETH 2 8 Wir legen schon 7% gekaufte 5 pislWeren e bis zum Feste zurück. U„5 Breiſesstage ——— I Darlehen an Beamte u. Feſtangeſt. Ein groß. 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