6 rene eee nere 5 7 Neut Mannheimer Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel- Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzetgen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Voraus zu bezahlende Familien⸗ Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe Mittwoch, 2. November 1932 143. Jahrgang— Nr. 510 Vorſtoß der Länder im Reichsrat Die ſüddeutſchen Länder und die alte preußiſche Regierung bereiten im Reichsrat einen gemeinſamen Angriff gegen das Kabinett Papen vor Stützung des Getreidemarktes Mißerfolg der Kontingentverhandlungen Kataſtrophale Lage der Gemeinden Verlin zur Heloͤ-Rede Drahtbericht unſeres Berliner Büros — Berlin, 2. Nov. In Berliner offiziellen Kreiſen herrſcht über die Stuttgarter Rede Helds mit ihren unge⸗ wöhnlich ſcharfen Ausfällen gegen die Reichsregie⸗ rung tiefes Erſchrecken. Um die Kluft nicht noch mehr zu erweitern, will man dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten, der ſo deutlich ſeine Meinung geſagt hat, nicht autworten,„da für eine ſolche Erwiderung angeſichts der Tonart Helds keine Mög⸗ lichkeit beſtehe“. Dieſe Tönart, ſo erklärt man weiter, müſſe umſo mehr Befremden erregen, als die Reiſen des Reichskanzlers und der Miniſter von Gayl und von Braun nach Bayern, die vielfachen Unterredungen zwiſchen Berlin und München, die Ernennung eines beſonderen Mittelsmannes in der »Perſon des Herrn von Lersner das Verſtändnis der Reichsregierung für ſüddeutſche Notwendigkeiten klar hätten zeigen müſſen. Hier iſt das offene Eingeſtändnis enthalten, daß alles heiße Werben um Bayern rergeb⸗ lich geweſen iſt. Es iſt ſicherlich kein Zufall ge⸗ weſen, daß Herr Held, entgegen den erſten Nach⸗ richten, kurz bevor Herr von Lersner in Stuttgart eintraf, der württembergiſchen Hauptſtadt brüsk den Rücken kehrte und die geplante Beſprechung gar nicht mehr abwartete. Reſigniert wird heute in Berlin feſtgeſtellt, daß die Wirkung der Stuttgarter Rede eine„Abkühlung zwiſchen dem Reich und Bayern ſein werde“. Aus dieſer Erkenntnis will man nun die Konſequenzen ziehen. Wahrſchein⸗ lich wird der bereits angekündigte Beſuch Lersners in München abgeſagt werden. Auch von der bisher „entgegenkommenden Unterrichtung der bayeriſchen Regierung“ will man abſehen, es ſei denn, daß Herr Held einlenkt. Die„Berliner Börſenzeitung“ nennt das eine„unverſtändliche Zurückhaltung“ und auch andere Blätter der Rechten hätten es offenbar lieber geſehen, wenn Herr von Lersner mit einer„Kriegs⸗ erklärung“ nach München geſandt worden wäre. Die übrige Preſſe weiſt indeſſen darauf hin, daß die Reichsregierung ſich einer großen Täuſchung hin⸗ gegeben habe. Sie habe nämlich geglaubt, daß ſie mit ein paar Artigkeiten und freundlichen Worten die ſachlichen Gegenſätze über die wichtigſten Fragen der Gliederung des Reiches werde übertünchen können. Ihr Mißvergnügen über die ablehnende Haltung Dr. Helds und deren Form könne man daher wohl begreifen, aber nicht ihre Ueberraſchung. Aeußere Freundlichkeiten könnten eben das ſüddeutſche Miß⸗ trauen wegen der Anpaſſung der bundesſtaatlichen Fundamente des Reiches nicht überwinden. In ſeiner heutigen Sitzung wird das Reichs⸗ kabinett ſich vorausſichtlich mit dieſen Fragen ein⸗ gehend beſchäftigen und hauptſächlich darüber be⸗ raten, wie dem zu erwartenden Vorſtoß Preußens und Süddeutſchlands zunächſt im Reichsratsausſchuß und ſpäter im Plenum begegnet werden ſoll. Das preußiſche Kabinett Braun bereitet nämlich einen ſcharfen Vorſtoß gegen das Reich vor. Es will zwar von einer abermaligen Anrufung des Leipziger Gerichtshofs abſehen, da man hofft, daß ein anderes Land(Bayern) die Initiative ergreift, aber man will mit Hilfe der ſüddeutſchen Staaten im Reichsrat das e Pa⸗ pen angreifen. Zu der Donnerstagsſitzung des Verfaſſungs⸗ ausſchuſſes des Reichs rats, der aus neun Mitgliedern beſteht, werden die Miniſter der frühe⸗ ren preußiſchen Regierung ſelbſt nicht erſcheinen, ſondern, geſtützt auf die Entſcheidung des Staats⸗ gerichtshofes, ihre Vertreter entſenden, die Mini⸗ ſterialdirektoren Brecht und Badt. Außerdem ſoll ein dritter Hauptvertreter, der Miniſterialdirek⸗ tor im Handelsminiſterium Coßmann, an der Sitzung teilnehmen. Da der ſtellvertretende Reichs⸗ kommiſſar Dr. Bracht in ſeiner Eigenſchaft als Mitglied des Reichskabinetts das Recht hat, allen Sitzungen des Reichsrats beizuwohnen, ſo wäre die Möglichkeit gegeben, daß auch die kommiffariſche Re⸗ gierung an den Verhandlungen ſich beteiligt. Die Ausſprache im Verfaſſungsausſchuß, die ſich hinter verſchloſſenen Türen„bſpielt, wird nur den Charak⸗ ter eines Vorgefechts tragen. Es wird ſich zei⸗ gen, welche Haltung die im Ausſchuß vertretenen größeren Länder zu den jüngſten Verfügungen des Reichskommiſſars einnehmen. Die eigentliche Entſcheidung aber wird nach aller Vor⸗ ausſicht erſt im Plenum des e ee am 10. November fallen. 5 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. November. Das Reichskabinett wird heute neben dem Kou⸗ flikt mit Bayern auch wichtige wirtſchaftliche und finanzielle Fragen erörtern. Im Vordergrund der Ausſprache dürfte die Lage des deutſchen Ge⸗ treidemarktes ſtehen. Die Frage einer Regu⸗ lierung der Getreidepreiſe iſt durch die diesjährige Rekordernte aufgeworfen worden. Der jüngſte Preisſturz hat die Propaganda für eine amtliche Abſatzregelung wieder aufleben laſſen, vor allem drängt der Reichsernährungsminiſter auf eine ſofortige Hilfe durch die Schaffung von Refinau⸗ zierungs möglichkeiten für die Ernte. Die Reichsbank ſoll nach dem Plan des Herrn von Braun hierfür einen Kredit von 100 Millionen zur Verfügung ſtellen, das Reich eine Ausfall⸗ bürgſchaft von 25—30 Millionen über⸗ nehmen. Die magazinierten Vorräte ſollen dem Verbrauch entzogen werden und erſt im nächſten Jahr wieder auf den Markt gelangen. Im Zuſammenhang mit dieſer für die Landwirt⸗ ſchaft beabſichtigten neuen Stützungsaktion wird dann auch vermutlich die Kontingentierungs⸗ frage eine Rolle ſpielen. Beſchlüſſe können aller⸗ dings erſt gefaßt werden, wenn die„Tomatenkommiſ⸗ ſion“ nach ihrer Rückkehr in die Reichshauptſtadt ihren Bericht ausgearbeitet hat. Es kann nunmehr feſtgeſtellt werden, daß die Verhandlungen, wie wir es freilich von vornherein nicht anders erwartet haben, äußerſt unbefriedigend verlaufen ſind. Dem Mißerfolg in Rom und den Haag hat ſich auch, was das amtliche Kommuniqus ſchamhaft zu ver⸗ ſchleiern ſucht, nun auch noch der in Kopenhagen angereiht. Ein beſcheidenes poſitives Ergebnis iſt lediglich in Brüſſel und mit Finnland erreicht wor⸗ den. Ob die Regierung trotzdem an der Kontingen⸗ tierungspolitik feſthalten wird, wird ſich erſt nach den en erweiſen. Schließlich wird ſich das Kabinett noch mit der außerordentlich ernſten Lage der Ge⸗ meinden befaſſen. Die Grundlage wird der alarmierende Brief des Reichskommiſſars Dr. Bracht an die Reichsregierung bilden, in dem um dringende Hilfe erſucht wird, wenn der Zuſammenbruch vieler Gemeinden noch im letzten Augenblick verhindert werden ſoll. Die preußiſche kommiſſariſche Regierung hat in⸗ zwiſchen ſelbſt die Initiative ergriffen und zwei Verordnungen vorbereitet, die noch im Laufe des heutigen Tages ergehen ſollen. Die erſte bezieht ſich auf die Haushalte der Gemeinden und Gemeinde⸗ verbände, die zweite auf die Aufſtellung der Stellen⸗ pläne in den Gemeinden und Gemeindeverbänden. Unter grundſätzlicher Aufrechterhaltung des Selbſt⸗ verwaltungsgedankens ſollen die Gemeindeinſtanzen die Möglichkeit erhalten, Etatverbeſſerungen auch gegen die Stadtparlamente vorzunehmen. Außerdem wird das Aufſichtsrecht ver⸗ ſichä ft, wie überhaupt die Stellung der Magiſtrate zu den Stadtpverordnetenverſammlungen verſtärkt werden ſoll. Wahrſcheinlich wird ſich das Kabinett heute oder in den nächſten Tagen auch noch einmal mit dem Gerekeplan beſchäftigen, der indes, wie nunmehr auch die DAZ. beſtätigt, endgültig als un⸗ durchführbar angeſehen wird. Straßenkrawalle vor dem Londoner Anterhaus r Vertreters § London, 2. Nov. Schwere Straßenkrawalle ereigne⸗ ten ſich geſtern in der Umgebung des Londoner Parlamentsgebäu des. Eine 50 Mann ſtarke Deputation von Arbeitsloſen, die in der vorigen Woche den aufſehenerregenden„Hunger⸗ marſch“ nach London unternommen hatten, beabſich⸗ tigte geſtern, im Unterhaus Einlaß zu ſuchen, um eine Bittſchrift einzureichen, auf die ſie angeb⸗ lich eine Million Unterſchriften geſammelt hatte. Das Unterhaus hatte die Zulaſſung der Abordnung abgelehnt, und die Polizei traf gegen Abend alle Vorkehrungen, um ein gewalt⸗ ſames Eindringen in das Parlament zu verhindern. Tauſende von Neugierigen hatten ſich in der Nähe des Parlaments eingefunden. 12 000 Mann Polizei waren in dieſem Stadtteil zuſammengezogen. Die geſamte Verkehrsregelung war an die freiwillige Polizeimiliz übergeben. Schon dieſes Vorgehen er⸗ weckte in der Bevölkerung einige Unruhe und gab Anlaß zu den wildeſten Gerüchten. Als die Demon⸗ ſtranten, denen ſich zahlreiche Londoner Arbeitsloſe angeſchloſſen hatten, in der Nähe der Abſperrungs⸗ zone kamen, wurden ſie von ſtarken Polizeiforma⸗ tionen in Empfang genommen und abgedrängt. Dies geſchah zunächſt in völliger Ruhe. Aber dann trat ein Zwiſchenfall ein. In der großen Ufer⸗ ſtraße, die zum Parlament führt, ſammelten ſich der⸗ artige Menſchenmengen an, daß der Verkehr geſperrt werden mußte. Aus der Menge heraus wurde plötz⸗ lich ein Feuerwerkskörper gegen die be⸗ rittene Polizei geworfen. Die 1 e ſich auf. Es eutſtand unverzüglich ein a Steine und Flaſchen flogen aus der Menge gegen die Poliziſten, die mit gezogenem Gummiknüppel zum Angriff übergingen. Die Straßen wurden rückſichtslos geſäubert und etwa 50 Perſonen verhaftet. Insgeſamt wurden bei den verſchiedenen Zuſammen⸗ ſtößen ungefähr 60 Perſonen verletzt. Am Trafalgarplatz hatte ſich inzwiſchen eine tauſendköpfige Menſchenmenge verſammelt. Infolge einer ſchweren elektriſchen Störung waren mehrere Bahnſtrecken ſtundenlang geſperrt, und viele Leute konnten infolgedeſſen nicht nach Hauſe fahren. Dieſer Umſtand verſtärkte die Menge außerordentlich. So kam es, daß geſtern zahlreiche Drahtung unſ. Lon done Unbeteiligte bei den Zuſammenſtößen zu Schaden kamen. Die Polizei ging wiederholt mit großer Schärfe vor und 1 5 55 V zone völlig abgeſperrt..„„ 5 auf den Straßen Im Unterhaus ſelbſt ereignete ſich geſtern ein ungewöhnlicher Zwiſchenfall. Es war einem der Demonſtranten gelungen, als Be⸗ ſucher auf die Galerie des Unterhauſes zu gelangen, wp er ſich plötzlich erhob und mit lauter Stimme die Zulaſſung der Arbeitsloſen⸗Deputa⸗ tion verlangte. Er wurde ſchleunigſt aus dem Hauſe entfernt und entlaſſen. Die Polizei hat den Anführer des Hungermarſches, den Kommuniſten Hunnington, verhaftet und in ſeinem Büro eine Hausſuchung abgehalten. Die Bittſchrift wurde je⸗ doch nicht gefunden. Die Arbeitsloſen hatten ſie im Gepäckaufbewahrungsraum eines Bahnhofes zur Aufbewahrung gegeben. Als ſie jedoch geſtern dort eintrafen, um das Dokument abzuholen, wurden* von Detektiven in Empfang genommen. Die Vor⸗ gänge haben in der Bevölkerung außerordentliche Nervoſität ausgelöſt. Auch in politiſchen Kreiſen iſt geſtern zum erſten Mal wirkliche Unruhe über die Vor⸗ gänge auf der Straße bemerkbar geweſen. Es kommt hinzu, daß die Regierung gerade jetzt es für ratſam gehalten hat, die ſeit einem Jahr ge⸗ plante Gehaltskürzung der Polizei wirk⸗ ſam zu machen. Dieſe Tatſache trägt zur weiteren Beunruhigung bei. Die Vorgänge ſelbſt ſind zunächſt verhältnismäßig harmloſer Natur und würden in demonſtrationsgewohnten Ländern kein Aufſehen erregen. Im Inland, wo die Flucht auf die Straße noch ein ungewöhnliches po⸗ litiſches Kampfmittel darſtellt, haben die Vorgänge der letzten Tage nicht nur Unruhe in der Politik, ſondern auch eine weitere Radikaliſierung unter der Arbeiterſchaft hervorgerufen. — Engliſche Milliardenanleihe Draßtung unſ. Londoner Vertreters N 58 London, 2. Nov. Das Schatzamt kündigt eine neue Kon ver⸗ ſäonsauleihe in Höhe von 300 Millionen Pfund bei dreiprozentiger Verzinſung an, die morgen in London aufgelegt werden ſoll. Die Emiſ⸗ ſion kommt nicht unerwartet. Sie dient dem Zweck, die nicht umgewandelten Teile der fünfprozentigen Kriegsanleihe auszuzahlen und gleichzeitig andere Fälligkeiten zu decken. Mit der heutigen Anleihe dürfte der große Konverſtonsplan der Regierung zunüchſt zu Eude gekommen ſein, da 9 9 9 0 brozeren Fälligkeiten zu erwarten ſind. 7 Süddeulſchlands Mißtrauen Meldung des Wolffbüros f— München, 2. Nov. Zu dem Berliner Echo der Stuttgarter Rede des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Dr. Held wird uns von maßgebender Stelle erklärt: Miniſterpräſident Dr. Held hat in Stuttgart noch⸗ mals gewarnt und Kritik an den letzten Maßnahmen der Reichsregierung geübt. Dabei hat ihn keine r⸗ lei Animoſität gegen die Perſon des Reichs⸗ kanzlers von Papen oder gar irgendein Mitalied der Reichsregierung geleitet. Sein Widerſpruch entſprang ausſchließlich der tiefen ſachlichen Gegnerſchaft gegen die letzten Maßnahmen der Reichsregierung, die man nicht mehr als föderaliſtiſch, ſondern als rein zeutral⸗unitariſtiſch anſehen müſſe. Die Erbitterung darüber iſt groß in Bayern, weil das ganze Vorgehen der Regierung im ſchroffen Gegenſatz zu den Verſprechen ſteht, die Bayern gerade bei den letzten Beſuchen des Reichskanzlers und des Reichsinnen⸗ miniſters erhalten hat. Das Mißtrauen iſt umſo größer, als man die Empfindung hat, die Reichsregierung laſſe ſich bet ihren letzten Aktionen von Kräften treiben, die zwar nicht ſichtbar ſind, deren Wirken aber umſo verhäng⸗ nisvoller nicht bloß für Bayern, ſondern für das ganze Deutſche Reich iſt. Bayern und ſein Miniſterpräſident ſtehen im übrigen in ihrer scharfen Ablehnung des jetzigen Vorgehens der Reichs⸗ regierung in der ganz gleichen Linie wie Württemberg und Baden. Einzelhandel und Wirtſchaftsplan . des Wolffbüros — Nürnberg, 2. Nov. Im Rahmen einer Veranſtaltung des Nürn⸗ berg⸗Fürther Einzelhandels verbandes ſprach geſtern abend das geſchäftsführende Vor⸗⸗ ſtandsmitglied der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels, Oberregierungsrat Dr. Ti bur ⸗ tius⸗ Berlin. Der Redner legte die gegenwärtige Lage der deutſchen Wirtſchaft unter beſonderer Be⸗ rückſichtigung des Einzelhandels dar und verwies auf die geſteigerte Produktion der Landwirtſchaft, welche aber nicht Segen, ſondern Unſegen für die Menſchen brachte, die dieſe Produktion geleiſtet haben. Der deutſche Einzelhandel begrüße die Maß⸗ nahmen, welche auf die Rettung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft vom Unternehmertum aus hinausgehen. Er habe auch tatkräftig an der Verwirklichung dieſer Maßnahmen mitgewirkt, indem er die Preiſe weit über den geſetzlich vorgeſchriebenen Umfang hinaus ſenkte. Die Senkung der Zinſen und Löhne ſei an⸗ zuerkennen, ebenſo die Krediterweiterung durch Steuergutſcheine, welche allerdings gewiſſe Gefahren für die Zukunft in ſich berge. Mit Beſorgnis müſſe der deutſche Einzelhandel allerdings die Kontingentierungspolitik der Reichsregierung beobachten. Eine nationale Tat ſei es, deutſche Qualitätsarbeit auf dem Weltmarkt zu zeigen. Die ſta atlichen Laſten ſeien unbe⸗ dingt zu ſenken. Ferner wäre auf dem Steuergebiet vor allem eine Senkung der Gewerbeſteuer nach dem Umſatz in einem vernünftigen Maß zu fordern. Eine Minderung der ſozialen Laſten ſei ebenfalls wünſchenswert. Ferner ſei die Schaffung eines Lehrlingsgeſetzes erforderlich. Hugenberg in Breslau Meldung des Wolffbüros — Breslau. 2. Nov. In einer deutſchnationalen Verſammlung ſprach Geheimrat Hugen berg. Der Nationalſozialis⸗ mus habe vergeſſen, daß er auch nur ein dienendes Glied ſei und ſei Selbſtzweck und Partei geworden. Die NS DA verrate aus parteipolitiſcher Verrannt⸗ heit alles, wofür ſie früher mit den Deutſchnationalen gemeinſam gekämpft habe. Der Redner nahm ferner Stellung gegen den Vorwurf einer Sabotierung der Kontingentierungspolitik, denn niemand habe mehr für die Landwirtſchaft getan, als die Deutſchnationale Volkspartei ſeit ihrem Beſtehen und ſie habe auch den Schutz des Handwerks im Auge gehabt. f Hugenberg bezeichnete als Ziel der DNVP. die Neuformung eines Staates, der deutſcher Eigenart entſpreche, und erklärte:„Nach e Sitte laſſen wir uns von einem König führen.“ f Das Ziel dieſer Wahl ſei ein anderes als i das der vorigen: Es gelte fetzt, zu ve⸗bindern, daß eine ſchwarz⸗braune Mehrheit in in den i rückkehre, und das müſſe in erſter Ninis dadurch er⸗ reicht werden, daß die Deutſchnatio le ee ſtark e werde. Peichstag zu⸗ 2. Seite/ Nummer 510 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 2. November 1932 An die bürgerliche Mitte Von einer führenden Perſönlichkeit des Mann⸗ heimer Wirtſchaftslebens erhalten wir folgende Zuſchrlft: Der bevorſtehenden Reichstagswahl kommt eine bisher nicht gekannte Bedeutung zu; von ihrem Aus⸗ fall können die allerſchwerſten Ereigniſſe abhängen. Die Reichsregierung wird auf dem einmal eingeſchla⸗ genen Weg weiterſchreiten, ſie wird es müſſen, und niemand, der den Dingen klar ins Auge ſieht, wird wünſchen können, daß ſie daran gehindert wird. Worauf es jetzt allein ankommen ſollte, iſt, ein ar⸗ beitsfähiges Parlament zu ſchaffen, das mitzube⸗ ſtimmen, fördernd und korrigierend zu wirken ge⸗ eignet und berufen iſt. So ſehr auch weite Volks⸗ kreiſe von dieſer Erkenntnis durchdrungen ſind, ſo beſteht doch die eine, nicht zu unterſchätzende Gefahr, daß große Teile der Wählerſchaft ſich der Wahlpflicht entziehen, und daß dadurch ein Ergebnis erzielt wird, das der wahren Meinung der Bevölkerung nicht ent⸗ ſpricht. Nicht ſo ſehr Wahlmü digkeit, wie man oft zu hören bekommt, iſt es, was zu dieſer Befürch⸗ tung Anlaß gibt, ſondern eine beklagenswerte Un⸗ ſchlüſſigkeit, die bei den Verhältniſſen, wie ſie ſich entwickelt haben, freilich nicht unerklärlich iſt. Während auf radikaler Seite— hüben und drüben— Zweifel nicht beſtehen, welcher Wahlzettel in die Urne fallen ſoll, und während auf dieſen Seiten der Wahl⸗ kampf mit beſonderer Stoßkraft geführt werden wird, ſchwankt die bürgerliche Mitte, auch wenn ſie dem von der Reichsregierung beſchrittenen Wege zu folgen willens iſt. Die ſtarke Dezimierung der eigenen Partei hat ihr immer mehr Wähler abwendig gemacht, und viele fragen ſich, welchen Zweck es noch hat, ihr weiterhin Gefolgſchaft zu leiſten. Bereits bei der letzten Wahl hat dieſes Schwanken unheilvolle Folgen gehabt, und wenn es damals ſo gekommen iſt, daß geſinnungs⸗ treue und charaktervolle Perſönlichkeiten mit ihrem Stimmzettel in das Lager früher bekämpfter Par⸗ teien abgewandert ſind, ſo beſteht heute, auch wenn dieſer Standpunkt überwunden ſein mag, die ebenſo große Gefahr, daß jene ſich ſchmollend völlig zurück⸗ Halten und der Wahlurne fernbleiben, wodurch das Reſultat der Wahl vollends verfälſcht würde. Mag man auch der Zielrichtung ſeiner eigenen Partei zu⸗ zeiten nicht volles Verſtändnis entgegengebracht haben, ſo haben ſich doch ſeitdem die Verhältniſſe ſehr weſentlich geklärt und geändert, und heute tritt allein der eine große Geſichtspunkt, den Machtwillen extremer Parteirichtun⸗ gen zu brechen, ſo ſehr in den Vordergrund, daß demgegenüber alle anderen Erwägungen zurück⸗ treten ſollten. Dieſem Geſichtspunkt entſpricht aber eine Zu⸗ ſammenſetzung des Parlaments, die Gewähr dafür bietet, daß das gemäßigte Element, wie es in einem verantwortungsvollen und ſelbſtbewußten Bürger⸗ tum verkörpert iſt, zu ſeinem Rechte kommt. Gerade jetzt ſollte das Bürgertum ſich vor Augen halten, wie notwendig es iſt, daß es in wenigſtens ſo erheblicher Zahl im Reichstag vertreten wird, daß die Stimmen ſeiner Vertreter bei den wichtigen Entſcheidungen nicht ohne Gehör bleiben, ſondern mit Gewicht in die Wgagſchale fallen. Gelingt es— und dafür ſind alle Anzeichen vorhanden— die Kräfteverſchiebung herbeizuführen, die in den weiteſten Kreiſen des Bürgertums erhofft, ja erſehnt wird, um nicht— das war das unheilvolle Reſultat der letzten Wahl — an die Stelle einer Parteiherrſchaft eine andere zu ſetzen, ſo wird das gemäßigte bürgerliche Element und alle die, denen ruhiges und kluges wirtſchafts⸗ politiſches Denken über Parteidoktrinen ſteht, eine ganz beſondere Aufgabe zu erfüllen haben. Das alles iſt ſo klar und einfach, daß in der Tat nicht zu verſtehen iſt, wie ihrer Rechte und Verant⸗ wortung bewußte Bürger aus Unſchlüſſigkeit der Wahlurne fernbleiben wollen oder ſich entſchließen könnten, einer anderen Partei ihre Stimme zu geben, als der, auf deren Boden ſte wurzeln. Wer ſich über dieſe Bedeutung der Wahl im klaren iſt, der ſollte ſich heute mehr denn je ſeiner alten auf feſtem Grund und Boden gewachſenen Ideale be⸗ wußt ſein, für dieſe eintreten und für ſie werben. Heute ſollte das Wort— in der hier erlaubten Va⸗ rlante— gelten: Macht mir die Mitte ſtark! ————e—————— Der nervöſe Herr Herriot Erregte Erklärungen des franzöſiſchen Miniſterpräſisenten in Madrid Telegraphiſche Meldung — Madrid, 2. Nov. Die Demonſtrationen der Madrider Studenten haben anſcheinend Herrn Herriot ner⸗ vös gemacht, denn er konnte daraus ſehen, daß die Spanier von ſeinem Beſuch wirklich nicht ſo entzückt ſind, wie man das in Paris gern wahr haben wollte. Auch die Erklärung des franzöſiſchen Kriegsmini⸗ ſters, daß die Balearen und Kanariſchen Inſeln be⸗ feſtigt werden müßten, haben Herrn Herriot manches Kopfzerbrechen gemacht. Schließlich ärgerte ſich Herriot über die Veröffentlichungen der ſpaniſchen Blätter, daß Herriot in Madrid gerne Geſchäfte für Frankreich machen wolle. Dadurch wurde der franzö⸗ ſiſche Miniſterpräſident ſo gereizt, daß er bei einem Preſſeempfang in geradezu ausfälligem Ton die Preſſevertreter angriff, weil ſie ihm ſeine reine Freundſchaft zur ſpaniſchen Republik nicht glauben wollten. Beſonders unbequem wurde aber Herriot die Frage eines ſpaniſchen Journaliſten, wer denn eigentlich am Krieg ſchuld ſei. Dieſe Frage ſtellte der Spanier, weil Herr Herriot Frankreich als das friedlichſte Land der Welt pries, das keine Kriegspropaganda und Kriegsgreuel kenne. Herriot erklärte darauf: „Die Geſchichte wird über die Kriegsſchuldfrage ihr Urteil fällen müſſen. Frankreich hat dieſes Ur⸗ teil nicht zu fürchten. Wenn Spanien z. B. vier Jahre lang hätte eine In vaſion ertragen müſ⸗ ſen, was würdet Ihr Spanier antworten, wenn man Euch daraufhin vorhalten würde, was man jetzt uns vorhält? Iſt es denn ſo, als ob etwa Frankreich in Deutſchland eingefallen wäre? Noch könnt Ihr im Norden unſeres Landes die Städte in Trümmer lie⸗ gen ſehen. Wenn Euch Saragoſſa und andere Ort⸗ ſchaften zerſtört würden, was würdet Ihr tun und ſagen? An dem Tag, an dem Frankreich nicht den Frieden verteidigen würde, wie es ihn verteidigt, müßte auch Spanien auf der Hut ſein. Man wirft uns vor, ein Hindernis für die Ab⸗ rüſtung zu bilden. Warum? Frankreich verlangt unabläſſig die Abrüſtung. Der Plan, den wir in einigen Tagen in Genf unterbreiten werden, iſt bereits der dritte. Wir werden trotz aller Schwie⸗ rigkeiten nicht locker laſſen. alſo will man weiter von uns? Etwa unſer Hemd?„Nun wohl, dann müßte man kommen, um es zu holen“! Was Dieſes Pathos ſoll aber auf die Spanier keinen großen Eindruck gemacht haben. a Genf und die Abrüſtungskonferenz Meldung des Wolffbüros — Geuf, 2. Okt. Morgen tritt das Büro der Abrüſtungs⸗ konferenz wieder zuſammen. Deutſchland nimmt an der Sitzung nicht teil. Henderſon wird als Präſi⸗ dent der Konferenz über den Stand der Verhand⸗ lungen berichten. Die Rede des franzöſiſchen Kriegsminiſters und Hauptdelegierten Bon c our über den franzöſiſchen Abrüſtungs⸗ und Sicherheitsplan iſt für Freitag vormittag an⸗ gekündigt. Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon wird bei der Eröffnung des Büros nicht zugegen ſein, da er hier für die Fertigſtellung der neuen engliſchen Abrüſtungsvorſchläge gebraucht wird. Er dürfte im Laufe der nächſten Woche in Genf eintreffen, wenn der franzöſiſche Plan zur Erörterung kommt. Ueber die neuen engliſchen Vorſchläge iſt noch ſehr wenig bekannt. Offenbar geht man davon aus, daß der franzöſiſche Plan ſich mehr auf Sicherheit als auf die eigentliche Abrüſtung bezieht und daß auch die Vorſchläge des Präſidenten Hoover England nicht der Notwendigkeit entheben können, eigene Abrüſtungsvorſchläge auszuarbeiten. Namentlich die„qualitative Abrüſtung“ ſoll im Mit⸗ telpunkt der engliſchen Vorſchläge ſtehen, die für alle Waffengattungen gelten und Marine und Luftflotte einbeziehen. Man hofft, dadurch Deutſchland wieder auf die Abrüſtungskonferenz zu bringen. Zu der Sondertagung des Völker⸗ bundsrates am 14. November, die ſich mit dem mandſchuriſchen Konflikt befaſſen ſoll, wird Reichs⸗ außenminiſter v. Neurath nach Genf kom⸗ men. Da auch der amerikaniſche Delgierte Norman Davis zur Zeit dort weilt, rechnet man mit einer Ausſprache zwiſchen Davis und Herrn von Neurath. Dabei wird, wie man annimmt, die Frage der Viermächtekonferenz wieder außfge⸗ rollt werden, der Herriot neuerdings offenbar nicht mehr ſo ablehnend gegenüberſteht. Ein ſchamloſer Hetzer Telegraphiſche Meldung — Paris. 2. Nov. „Echo de Paris“ berichtet über einen Vortrag, den Profeſſor Förſter vor der Union Chrétienne in Paris gehalten hat. Darnach hat Förſter England und Frankreich angefleht, endlich„eine energiſche Senſationen im Mannheimer Apollo-Theater Das neue Varieté⸗Programm mit Robins und Sylveſter Schäffer Das Apollotheater iſt wieder zu ſeiner eigent⸗ lichen Domäne zurückgekehrt und wartet diesmal mit einem Programm auf, das jedes großen Weltſtadt⸗ unternehmens würdig wäre.(Und warum darf Mannheim nicht auch gelegentlich einmal eine kleine Weltſtadt ſein!!) Das Reich der Artiſten, jedem hochwillkommen, der ſich zumeiſt anderen Künſten gegenüberſteht, ſchafft durch den vollen Einſatz der Perſon ſeiner einzelnen Vertreter einen eigenen Maßſtab, den keine andere Darſtellungsart in dieſer Art aufzuweiſen hat. Deshalb iſt es ſtets eine ehrliche Kunſt, die hier gezeigt wird, und wo ſie dazu noch über das ge⸗ wohnte Maß hinausragt, wie dieſesmal, wird man ſie als reizvolle Abwechſlung umſo freudiger begrü⸗ ßen. Das Apollotheater hat ſich für die nächſte Zeit gewiß eine Reihe ſehr gut beſuchter Häuſer geſichert. * 8 Das Programm hat zwei Höhepunkte, aber, was ſich auf dieſe zubewegt, iſt ihnen ebenbürtig. Der Abend wird durch zwei Excentries eingeleitet, die mit ihren Steps und ihrer virtuoſen Körper⸗ beherrſchung ſogleich für Stimmung ſorgen. Der eine, große, ſieht aus wie Breſſart, gemiſcht mit einem bekannten Mannheimer Schauſpieler, und auch für ſeinen Partner läßt ſich eine Mannheimer Analogie finden; verraten wird nichts. a Zu dieſem lokalen Bezug kommt im Programm ſogleich ein zweiter: die Ausſtellung im Schloß⸗ muſeum erhält eine charmante Ergänzung durch das Marionettenvarieté, das zwei reizende junge Damen vorführen, wobei ſie auch den kleinen Zuſchauerraum in epiſodiſche Bewegung ſetzen. Dieſe immer wieder gern geſehene kleine Theaterwelt wartet mit neuen Einzelheiten auf, z. B. wenn ent⸗ gegen aller polizeilichen Vorſchrift der eine Lili⸗ putanerzuſchauer in der Loge eu rauchen anfängt, eder wenn ſich auf der Bühne, die mitſamt dem klei⸗ nen Orcheſter doch nur von vier Händen bedient wird, ſechs Girls um eine Solotänzerin heru⸗n⸗ Pia von Moosburg, eine in blond und weiß gekleidete Sängerin, verſteht es, ein ganzes Land des Lächelns mit einer vorzüglich durchgeſchulten, umfangreichen Stimme und einer Revue blinkender Zähne vorzuführen, zwiſchen deren Reihen die Töne mit einer unermüdlichen Gefühlsſeligkeit hervor⸗ kommen. Der Sologeſang im Varietéprogramm hat ein hiſtoriſches Verdienſt, und wenn eine ſtimmlich ſo gut montierte Vertreterin dieſes Anrechts er⸗ ſcheint, wird man ſie ſtets willkommen heißen. Ihr folgt ein Equilibriſtenpaar, Hans Beetz und Partner, das das Meiſterprädikat des Programms mit Fug und Recht für ſich in Anſpruch nehmen darf. Die tollkühnen Gleichgewichtsproben an der auf einen Fuß geſtellten Leiter, auf deren Höhe der Partner allein mit dem Kopf aufſetzt, ruft im Publi⸗ kum merkliche Erregung hervor, die zum echten Varietés ebenſo gehört, wie das erlöſende Gefühl, das ſich dem Zuſchauer mitteilt, wenn der gleiche Equilibriſt wieder wohlbehalten aus der Höhe einer frei balancierten Stange, an deren Schlinge er wie eine Fahne geflattert hatte, zur Erde zurückkehrt. * Und nun die erſte Senſation: Der hier noch un⸗ bekannte Clown Robins, eine Welt für ſich. Einen Muſikelown kann man ihn nicht nennen, obwohl er nichts macht als Muſtk; er erzeugt ſie nicht inſtru⸗ mental, das tut ſein geſchickter Partner, vielmehr imitiert er die einzelnen Inſtrumente. Aber er iſt auch kein Muſikimitator in gewöhnlichem Sinn. Attrappen von Muſtkinſtrumenten, mit denen er über und üher vollgepackt iſt, und die zum Schluß in einem ganzen Hagel auf ihn herunterpraſſeln, zeigen die Illuſionswelt an, die er vorführt. Sie iſt auf⸗ gebaut auf dem mit einer erſtaunlichen Ausdauer durchgeführten Prinzip der Ueberraſchung. Was dieſer ſich ſtändig verwandelnde Mann an ver⸗ dem nicht Die t immer aufs neue dieſer erſtaunliche Kraftakt, Haltung gegenüber den unbegrenzten Ambitionen des imperialiſtiſchen Deutſchland einzunehmen.“ Die Karte Europas, wie der Verſailler Vertrag ſie geſchaffen habe, ſei die denkbar gerechteſte. Die Schaffung des polniſchen Korridors behindere Deutſchland in nichts und ſei nur eine gerechte Wiedergutmachung der einſtigen Teilung Polens. Man wird ſich hoffentlich auch in Frankreich keine Illuſionen über die politiſchen und moraliſchen Qualitäten dieſes Deutſchenhetzers machen, der ſeit Jahren unter dem Deckmantel des Pazifismus bei jeder Gelegenheit geradezu ſchamlos Quertreibereien zur Verſtärkung des Mißtrauens gegenüber Deutſch⸗ land und damit zur Vereitelung jeder Art von Ver⸗ ſtändigung oder Abrüſtung unternimmt. Erpreſſerbriefe an Filmprominente Meldung des Wolffbüros — Berlin, 2. Nov. Das Schöffengericht Berlin⸗Schöneberg verur⸗ teilte geſtern den jugendlichen Zimmermann Fritz Wildt wegen verſuchter Expreſſung zu einem Mo⸗ nat Gefängnis mit Bewährungsfriſt. Der Verus⸗ teilte hatte an mehrere prominente Filmlün ſt⸗ lerinnen, und auch an den Bankier Für⸗ ſtenberg Briefe gerichtet, in denen er unter Be⸗ rufung auf ſeine große Not jeweils um ein Dar⸗ lehen von mehreren tauſend Mark an eine poſt⸗ lagernde Deckadreſſe bat. Das Darlehen wollte er auf Heller und Pfennig zurückzahlen. An die Film⸗ künſtlerinnen ſchrieb er:„Sonſt Salpeter; aus der Chemie wiſſen Sie ja wohl, daß das dem Ge⸗ ſicht ſehr ſchädlich ſein kann.“ Nachdem Wildt als der Briefſchreiber feſtgeſtellt war, unternahm er einen Selbſtmordverſuch, der tragikomiſch endete. Er kaufte ſich ein Grammophon, legte eine Harvey⸗ Platte auf, ſchrieb einen rührſeligen Abſchiedsbrief„Der Weg zum Himmel iſt mit Dornen gepflaſtert“, trank eine ganze Flaſche Kognak und ſchluckte da zu 40 Schlaftabletten. Als er wieder aufwachte war er zwar nicht Himmel, ſondern hatte nur einen — allerdings ausgewachſenen— Kater.— Der medt⸗ ziniſche Sachverſtändige bezeichnete den Angeklagten als einen infantilen unfertigen Menſchen, ſeine Tat als kindiſch, blind und unüberlegt. Das Gericht ſchloß ſich dieſer Anſicht an und ver⸗ urteilte ihn zu einem Monat Gefängnis. Hitler in Karlsruhe Meldung des Wolffbüros — Karlsruhe, 2. Nov. Adolf Hitler ſprach geſtern in Karlsruhe und Pirmaſens. Er verteidigte zunächſt ſeine Ablehnung am 13. Auguſt. Er verlangte die Führung für die NSDAP, denn er habe mehr Anſpruch auf die Macht als Reichskanzler von Papen. Der National⸗ ſozialismus ſei der letzte Glaube, die letzte Zuver⸗ ſicht des deutſchen Volkes. Die Reichsregierung und vor allem der Herrenklub dürften die Kraft der Maſſe nicht unterſchätzen. Wer das Volk einmal für ſich gewonnen habe, der habe auch treue und zuver⸗ läſſige Menſchen. Sein einziges Lebenswerk, ſo ſchloß Hitler, ſei der Nationalſozialismus. Er könne ver⸗ ſichern, daß ihn außer dem Tode nichts davon tren⸗ nen könne. Der Nationalſozialismus ſei ſo ſtark, zäh wie Leder. Er, Hitler, laſſe ſich lieber in Stücke reißen, als daß er ein Kompromiß mit anderen Parteien eingehe. a6 In Pirmaſens ſprach Hitler auch über das wirt⸗ ſchaftliche und politiſche Programm der Reichsregie⸗ rung. Er meinte, die Notverordnungen zur Belebung der Wirtſchaft könnten nicht erfolgbringend ſein, da ſie im Prinzip lediglich auf eine, wenn auch ver⸗ ſteckte Sanierung der Banken hinausliefen. Herr von Papen ſage, er ſtehe über dem Volke, er, Hitler, ſage, er ſtehe im Volke. Er werde ſeinen Namen nicht als Bürge zu einem ſchlechten Geſchäft geben. Sein Weg ſei für ihn und ſeine Bewegung vorge⸗ zeichnet, ſo wie er ſeine Miſſion begonnen habe, werde er ſie auch weiterführen. Gehaltskürzungen in Braunſchweig Telegraphiſche Meldung — Braunſchweig, 2. Nov. Der von den Nationalſozialiſten ſo oft und überall gerühmte Ausgleich des Braunſchweiger Etats durch die Regierung Klagges⸗Küchenthal iſt dadurch illuſoriſch geworden, daß ſich jetzt ein be⸗ trächtliches Defizit herausſtellt. Zu ſeiner Deckung hat Finanzminiſter Dr. Küchenthal gleich dreierlei vorgeſchlagen: außer der Einführung der Schlacht⸗ ſteuer eine neue Kürzung der Beamten⸗ gehälter und eine Verſchiebung der Aus⸗ zahlungstermine der Beamtengehälter um einen Monat, alſo die Einführung des ſogenannten „Rollſyſtems“. Vier pommerſche Fiſcher ertrunken Meldung des Wolff⸗Büros a — Köslin, 2. Nov. Vier Fiſcher waren vorgeſtern aus Neſt bei Kös⸗ lin in See gefahren, um ihre ausgelegten Netze ein⸗ zuholen. Von dieſer Fahrt kamen die Fiſcher nicht zurück. Jetzt wurde ihr Boot am Strande bei Neſt leer angetrieben. Man muß annehmen, daß die vier Fiſcher ertrunken ſind. Neue Erdſtöße in Nordgriechenland Meldung des Wolff⸗Baros 3— Athen, 2. Nor. Auf der griechiſchen Halbinſel Chalkidike wurde geſtern abend 6,05 Uhr ein außerordentlich heftiger Erdſtoß verſpürt, der beſonders ſtark in Poligyros, Arera, Stageira, Stratoniki und Hie⸗ riſſos war, wo zahlreiche Häuſer ein⸗ ſtütrzteu. Die Bevölkerung iſt in Furcht und Schrecken verſetzt. Um 18,15 Uhr rief ein zweiter wellenförmiger Erdſtoß unter der evößl⸗ kerung von Saloniki Entſetzen hervor, der auch in Seres, Drama, Kawala und Kozani zu ſpüren war. Die Behörden bemühen ſich, die Bevölkerung zu beruhigen. Familientragödie bei Dresden Jahre alte Dreher Hans Noeske durchſchnitt ſeiner gleichaltrigen Frau mit einem Raſiermeſſer die Kehle und tötete ſich auf die gleiche Weiſe. Wie die polizeilichen Ermittlungen ergaben, hat Noeske die Tat im Fieberwahn begangen. Es verlautet, daß ſich Robins ſeine Apparaturen ſelber zuſammenbaſtelt. Das läßt ſich ſehr leicht ver⸗ ſtehen; denn es wird ſich wohl kaum ein Mechanikus finden, der dieſe verzwickten Verblüffungsmaſchine⸗ rien, die auf die Sekunde klappen, mit ſolcher intimen Kenntnis ihrer Effekte herſtellt wie der Meiſter die⸗ ſer ſpaſſigen Zaubereien ſelbſt. Er iſt Verwand⸗ lungskünſtler, Hexenmeiſter, Muſiknarr, Karikaturiſt in einem; mit allerlei ſchrulligen Einfällen, von der Art ſeines luſtigen Bananenmotivs behängt, und in der Art, wie er mit ſeinen Muſikatrappen umgeht, von einer einzigartigen Komik. Man muß ihn ge⸗ ſehen haben. a Und man ſage dabei nicht: Sylveſter Schäf⸗ fer, der den zweiten Teil des Programms beſtreitet, habe man ſchon geſehen. Dieſer Meiſter des univer⸗ ſellen Artiſtentums kommt mit ganz neuen Ueber⸗ raſchungen. Er hat ſowohl ſeine bildſchöne Partnerin wie ſeine köſtliche Laune wieder mitgebracht, aber er hat ſich in faſt allen Bezirken ſeiner Kunſt neue Tricks geſchaffen, die z. T. bis an die Kunſt des ver⸗ ſtorbenen Raſtelli heranreichen. Man freut ſich, daß von dieſem unvergeßlichen, himmliſchen Spieler noch ein paar ſeiner unvergleichlichen Themen in der feinen, leichten Kunſt Sylveſter Schäffers nachklin⸗ gen, der als ihr ebenbürtiger Erbe gelten kann. Was er mit Hölzern und Ball an Jongleurtricks zeigt, iſt allein ſchon eine Senſation für ſich. Aber man weiß, daß Sylveſter Schäffer unerſchöpflich iſt. Man hat hier gewiß noch nicht ſein Spiel mit drei Floretts geſehen, das ihm heute kein anderer Artiſt nachmacht, und man wird auch in ſeinen hervorragenden Reit⸗ künſten neue koſtbare Einzelheiten entdecken. Als Geiger iſt Sylveſter gleichfalls eine Klaſſe für ſich. Das luſtige Varitionenwerk, das er in der Maske Paganinis vorführt, ſetzt ſich in die rechte Verbindung mit dem Teufelsgeiger; und was er an Muſikſcherzen danach zeigt, ſteht ebenfalls in der vorderſten Reihe dieſes Genres. Schließlich weiß er mit ſeinen ſchweren Eiſenkugeln neue, überraſchende Effekte zu erztelen, nachdem er, der Unermüdliche, ſeine Kräfte den ganzen Abend lang als Maler, Muſiker, Jongleur, Kunſtſchütze(mit reizender Menagerie) erſchöpft zu haben ſcheint. einen Sylveſter Schäffer!— Man muß dem Apollo⸗ theater dafür dankbar ſein, daß es allen Ge⸗ walten zum Trotz dieſes Programm aufgeſtellt hat, das geradezu Jubiläumscharakter trägt. Und wer weiß, ob da nicht irgendwo ein ſtilles Jubiläum ge⸗ feiert wird. Der begeiſterte Beifall des gutbeſuchten Hauſes war gewiß die rechte Muſik dazu. Gerhart Hauptmann ⸗ Feiern im National⸗ theater. Der ſiebzigſte Geburtstag Gerhart Haupt⸗ manns wird im Nationaltheater durch Aufführun⸗ gen am 14., 16. und 18. November und durch eine Morgenfeier am Sonntag, 20. November, begangen. Am Montag, 14. November gelangt das Schauſpiel „Vor Sonnenuntergang“ zur Aufführung. Am Mittwoch, 16. November wird das Drama„Die Weber“ in neuer Inſzenierung unter Regie von Richard Dornſeiff gegeben(das Datum dieſer Pre⸗ mieère wurde mit Rückſicht auf das Gigli⸗Konzert vom Dienstag auf den Mittwoch verlegt). Am Frei⸗ tag, 18. November geht die Komödie„Der Biber⸗ pez“ in Szene. Für die Morgenfeier am Sonn⸗ tag wurde der bekannte Berliner Theaterkritiker und Schriftſteller Alfred Kerr als Redner gewon⸗ nen. Die von der Aufführung klaſſiſcher Orcheſter⸗ werke umrahmte Feier wird außerdem Szenen aus dem dramatiſchen Fragment„Das Hirtenlied“ zur Aufführung bringen. Ferner hat Intendant Maiſch das Deutſche Theater Berlin zu einem Gaſtſpiel mit„Roſe Bernd“ in der neuen Berliner Inszenierung von Karl Heinz Mar⸗ tin mit Paula Weſſely in der Titelrolle gewon⸗ nen. Das Gaſtſpiel findet am Mittwoch, 30. Novem⸗ ber ſtatt. 5 Zeichen der Zeit. Die engliſche Regie⸗ rung hat den Beſchluß bekanntgegeben, in Zukunft der Londoner Oper keine Subventionen hat ſich bereit erklärt, den Ausfall teilweiſe gutzu⸗ machen. Die ſtaatliche Opernbeihilfe iſt erſt nach langen Kämpfen Ende 1930 von Snowden eingeführt worden und betrug jährlich 350 000. Es iſt nicht 4 — Freital⸗Deuben(b. Dresden), 2. Nov. Der 28 mehr zu zahlen. Die Rundfunl⸗ Corporation * 1 Me r ate ieee Keitlkinrbüun-sdul FFF eee e Mittwoch, 2. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 510 Der Tag Allerheiligen Starker Beſuch der Mannheimer Friedhöfe Der Allerheiligentag war von jenem milden, herbſtlichen Glanz, den wir ſeit Wochen be⸗ reits entbehren. Die Sonne hatte das graue Ge⸗ wölk beſiegt. Sie umſpielte mit ihrem Leuchten die Dächer, die Straßen und die Friedhöfe von Mann⸗ heim. Und ſie ſpiegelte ſich eitel im Waſſer der Flüſſe. Tauſende und abertauſende zogen vom Worgen bis zum anbrechenden Abend hinaus zum Haupt⸗ friedhof, um die Gräber ihrer teueren Entſchla⸗ fenen mit letzter Blumenſchönheitszu ſchmücken. Alle Gräber flammten auf unter den herrlichen Farben der Aſtern. Schwere Kränze von Chryſanthemen deckten die Ruheſtätten der Toten. Und wenn es manchmal auch nur ein kleiner, beſcheidener d umen⸗ ſtrauß war, der an ein Grabkreuz gebunden war, ſo zeigte er doch nicht minder von der Liebe und der Verehrung, die man hier einem Toten bezeugte. Zu einem Meer von Blumen war der Ehren⸗ friedhof geworden. Blumen überall— die von dem treuen Gedenken der Tapferen erzählten, die ihr Leben auf den Schlachtfelder für ihr Vaterland, für Weib, Kind und Eltern hingegeben hatten. Das Monument der toten Helden war von den prachtvollen Kränzen der verſchiedenſten militäriſchen und zivilen Organiſa⸗ tionen geſchmückt, die am Sonntag niedergelegt wur⸗ den, ebenſo das Krieger⸗Gedächtnismal aus dem Jahre 1871. Als die Sonne längſt hinter dem Horizont ver⸗ ſunken war, ſtanden noch immer Frauen und Männer an den Gräbern. In Ergriffenheit, in ge⸗ dankenvoller Wehmut. Und der Duft von tauſend Blumen zog über die Gräber und umhüllte ſie. cwpk. Steuerkalender des Finanzamts für Monat November Bis 5. Nov.: a) Lohnſteuer für die Zeit vom 16. bis 31. Oktober, b) Arbeitsloſenhilfe für 16. bis 31. Ok⸗ tober, ſoweit dieſe nicht an die Krankenkaſſen abzuführen iſt. „ ie Umſatzſteuer für Oktober, b) Börſenumſatzſteuer für Oktober. „ 15.„ a) Einkommenſteuer und Landeskir⸗ chenſteus rz für Landwirte, b) Vermögenſteuer III. Rate. 20 a) Lohnſteuer für die Zeit vom 1. bis 15. November, b) Arbeitsloſenhilfe für 1. bis 15. No⸗ vember, ſoweit dieſe nicht an die Krankenkaſſen abzuführen iſt. Verſicherungsſteuer für Oktober. Trauerfeier für Louis Kahn jr. Die Kapelle des iſraelitiſchen Friedhofs konnte 0 am Dienstagvormittag die Trauergäſte nicht faſſen, die von Louis Kahn jr. Abſchied nahmen. Der „Liederkranz“, deſſen Mitglieder ſehr zahlreich dem jahrzehntelangen Vorſtandsmitglied das letzte Geleit gaben, leitete die Feier mit dem Vortrag des Cho⸗ rals„Wie ſie ſo ſanft ruhn“ unter Kapellmeiſter Sinzheimer ein. Rabbiner Dr. Oppenheim wies darauf hin, daß das Ungewöhnliche an dem Verſtorbenen ſeine hohen menſchlichen Eigenſchaften waren. Im Namen des„Liederkranzes“ legte der 1. Vor⸗ ſitzende, Rechtsanwalt Dr. Hecht, mit Worten des Dankes einen Kranz nieder. Ueber ein Menſchen⸗ alter war der Heimgegangene eine treue Stütze des Vereins. 1899 trat der Tote in den Verein ein, 1903 wurde er zum 1. Vorſitzenden gewählt. Bei der Feier des 70jährigen Beſtehens des„Liederkranzes“ wurde ihm die Ehreumitgliedſchaft verliehen. Auch die Handelsvertretervereinigung ließ durch Herrn Renke ihrer Trauer Ausdruck verleihen. Die Freimaurerloge„Dreifaltigkeit“ aus Frankenthal legte durch ihren Vertreter drei Roſen nieder. Der Choral„Ueber den Sternen“ beendete die ſchlichte Abſchiedsfeier. * Reichsinderziffer für die Lebeushaltungs⸗ koſten im Oktober. Die Reichsinderziffer für die Lebenshaltungskoſten(Ernährung, Wohnung, zung, Beleuchtung, Bekleidung und„ſonſtiger Be⸗ darf“) beläuft ſich für den Durchſchnitt des Monats Oktober auf 119 gegenüber 119,5 im Vormonat. Der Rückgang beträgt ſomit 0,5 v. H. An dem Rückgang ſind die Bedarfsgruppen Ernährung, Bekleidung und„ſonſtiger Bedarf“ beteiligt. Es ſind zurück⸗ gegangen die Indexziffern für Ernährung um 0,8 v. H. auf 109,6, Bekleidung um 0,8 v. H. auf 113,0, „ſonſtigen Bedarf“ um 0,4 v. H. auf 164,1. Die In⸗ dexziffer für die Wohnung iſt infolge Erhöhung der ſtädtiſchen Gebühren in einer Erhebungsgemeinde etwas(auf 121,6) geſtiegen. Die Indexziffer für Heizung und Beleuchtung hat ſich infolge des weiteren Abbaues der eee um 0,8 v. H. auf 5 erhöht. ** Hei⸗ wird damit 1 b Do= auf Wiederſehen! 36 490 Perſonen haben das Flugſchiff beſichtigt Wenn dieſe Zeilen in Druck gehen, iſt Do X programmgemäß geſtartet. Eine rieſige Menge hatte ſich wie beim Empfang an beiden Rheinufern ver⸗ ſammelt, um von dem Wunderwerk deutſcher Tech⸗ nik Abſchied zu nehmen. Zum letztenmale war geſtern der Andrang zum Anlegeplatz ungeheuer. Schoen vormittags mußte man lange anſtehen, ehe man vom Kaſſenhäuschen aus ſich dem Flugſchiff nähern konnte. Am Nachmittag wurde die Geduld auf eine noch viel härtere Probe geſtellt. Auf dem Uferweg gegenüber dem Anlegeplatz ſtaute ſich die Menge derer, die nicht in der Lage waren, die Be⸗ ſichtigungsgebühr zu entrichten, dermaßen, daß viele auf die Fahrſtraße auswichen. Von Vorbereitungen zum Start war noch nichts zu bemerken. Die Motore trugen noch die ſchützende Hülle. Dafür machten die Anſichtskartenverkäufer umſo eindringlicher auf das Ende der ſechstägigen Beſichtigung aufmerkſam, denn man bekam drei Karten ſchon für zehn Pfennig. Schluß der Beſichtigung war bereits abends um halb 7 Uhr, da um dieſe Zeit der Zuſtrom etwas ſtockte. Wer ſpäter kam, konnte nicht mehr eingelaſſen werden, denn kaum hatte der letzte Beſucher das Flugſchiff verlaſſen, als auch ſchon der Ausgangsſteg abgeſchlagen wurde. Eine Stunde ſpäter war der Beſichtigungs⸗ ſteg, der um den Führerſtand herumführte, zerlegt und auf den bereitſtehenden Laſtwagen verladen. Die Eile war geboten, da die ſchiffseigene Steg⸗ anlage auf dem Landweg transportiert und an der Grenze von dem deutſchen Laſtwagen auf ein ſchwei⸗ zeriſches Fahrzeug umgeladen werden muß. Wenn Do X heute nach Zürich kommt, ſoll ſelbſtverſtänd⸗ bereitſtehen. lich die Anlage zum neuen Aufbau Ueberhaupt wurde geſtern abend, ſoweit das nur irgendwie möglich war, noch„Klar Schiff“ gemacht, damit der heutige vormittag dem Tanken vor⸗ behalten bleiben konnte. Uebernommen wurden vor dem Abflug 7000 Liter Betriebsſtoff, die auf dem Landwege in Fäſſern angeliefert wurden. 36 490 Beſucher Wie wir bereits andeuteten, übertrifft das finan⸗ zielle Ergebnis des Mannheimer Aufenthaltes des Flugſchiffes alle Erwartungen. Die genaue Sta⸗ tiſtik weiſt eine Geſamtbeſucher zahl von 36 490 Perſonen auf, die ſich auf die einzelnen Tage wie folgt verteilen: Donnerstag 4388, Freitag 4742, Samstag 6231, Sonntag 7664, Montag 7368, Dienstag 6097 Beſucher. Es iſt bemängelt worden, daß man das Komman⸗ dantendeck nicht betreten, vielmehr nur von außen einen Blick hineinwerfen durfte. Wer wie wir vom Paſſagierdeck aus die Leiter erklettert hat, um ins Kommandantendeck zu gelangen, wird uns beipflich⸗ ten, wenn wir ſagen, daß Tauſende unmöglich dieſen Weg nehmen konnten, ganz abgeſehen davon, daß es ein großes Wagnis geweſen wäre, das Publikum an die Maſchinerie heranzulaſſen. Wir ſind der Ueber⸗ zeugung, daß ſich unter den Beſuchern mancher Fach⸗ mann befunden hat, der die Bedeutung der genialen Konſtruktion des Flugſchiffes in vollem Maße er⸗ faßte, aber gerade die Fachleute werden verſtanden haben, warum die Beſucher nur das Paſſagierdeck betreten dͤurften. * Wie wir erfahren, hat ſich Kommandant Chriſtian⸗ ſen durch Bitten aus Karlsruhe und Bruchſal be⸗ wegen laſſen, von hier aus über Heidelberg nicht dem Laufe des Neckars zu folgen, ſondern Bruchſal und Karlsruhe zu überfliegen und ſich dann über Pforzheim Stuttgart zuzu⸗ wenden. Sollte das Wetter zu ungünſtig ſein, dann wird das Flugſchiff auf dem Wege nach Zürich das Rheintal nicht verlaſſen. Fluggäſte werden diesmal nicht mit⸗ genommen, Nach mehrtägigem Aufenthalt in Zürich wird das Flugſchiff in Altrhein am Schweizer Ufer des Bodenſees das Winterquartier aufſuchen. Im nächſten Frühjahr iſt ein mehrtägiger Aufenthalt in Karlsruhe und Worms geplant. Als Termin für Karlsruhe wurde bereits der 24. Mai angegeben. Die Verwirklichung dieſes Planes vorausgeſetzt, dürfen wir alſo Kommandant Chriſtianſen und ſei⸗ nem Stab ein herzliches„Auf Wiederſehen!“ zu⸗ rufen, wobei wir uns der Erwartung hingeben, daß es den Herren in Mannheim gut gefallen hat. Der Bürgerausſchuß wird einberufen Nach mehrmonatiger Pauſe findet am Donnerstag, 10. November eine Bürgerausſchußſitzung mit einer acht Punkte umfaſſenden Tagesordnung ſtatt, von denen zwei in nichtöffentlicher Sitzung beraten wer⸗ den. Aus der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung greifen wir den Vollzug der Eingemeindungen von 1929 und 1930 heraus. Es handelt ſich bei dieſer Vorlage um eine Formalie, bei der aber der Bürgerausſchuß nicht umgangen werden kann. Nach§ 4 Abſ. 3 der Ge⸗ meindeordnung bleiben die öffentlich⸗ rechtlichen Vorſchriften, die für das in eine andere Gemeinde übergehende Gebiet bisher galten, bis zur Neurege⸗ lung in Kraft. Innerhalb von zehn Jahren müſſen jedoch die Sonderbeſtimmungen für das eingemein⸗ dete Gebiet— es handelt ſich um Wallſtadt, Secken⸗ heim, Friedrichsfeld, Kirſchgartshauſen, Sandtorf, und Straßenheim— beſeitigt ſein. In den Einge⸗ meindungsverträgen wurde bereits beſtimmt, in⸗ wieweit das Mannheimer Ortsrecht auf die einzu⸗ verleibenden Gebiete ausgedehnt und inwieweit das Ortsrecht der einzuverleibenden Gebiete fernerhin in Kraft bleiben oder aufgehoben werden ſoll. Dieſe Einverleibungen bedürfen aber zum Teil noch in formeller Beziehung einer weiteren Beſchlußfaſſung. Die Rechtswirkſamkeit der Mannheimer Ge⸗ meindeſatzungen und ſonſtigen öffentlichen Vorſchrif⸗ ten, die lediglich organiſatoriſcher Natur ſind, ins⸗ beſondere auch der auf Grund der Gemeindeordnung über die ſtädtiſche Verfaſſung und Verwaltung er⸗ laſſenen, erſtreckt ſich mit dem Zeitpunkt der Einge⸗ meindung ohne weiteres auf das einverleibte Gebiet. Anders verhält es ſich dagegen nach dem von der badiſchen Verwaltung und Rechtspflege in neuerer Zeit eingenommenen Standpunkt mit den Gemeinde⸗ ſatzungen und ſonſtigen öffentlichrechtlichen Vor⸗ ſchriften, die einen den ortspolizeilichen Vorſchriften ähnlichen Inhalt haben, indem ſie den Beteiligten gegenüber Verpflichtugen auferlegen, ihnen gegen⸗ ütber ein Gebot oder Verbot ausſprechen. Für die Uebertragung dieſer Art von ortsrechtlichen Normen auf das einverleibte Gebiet ſind die für den Erlaß der Vorſchriften ſelber geltenden Vorſchriften Grund⸗ ſätze zu beachten, es ſind alſo Beſchlußfaſſung des Stadtrats, Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes, ſowie gegebenenfalls Genehmigung bzw. Unbeanſtandeter⸗ klärung der Staatsaufſichtsbehörde erforderlich. Das gleiche gilt für die Aufrechterhaltung der auch nach der Einverleibung geltenden ſowie für die Aufhebung der vom Zeitpunkt der Eingemeindung ab nicht mehr anzuwendenden Gemeindeſatzungen und ſonſtigen öffentlichrechtlichen Vorſchriften der eingemeindeten Gebiete. Demgemäß ſind von den ſtädtiſchen Kollegien wegen der Regelung der Ge⸗ meindeſatzungen und ſonſtigen öffentlichrechtlichen Vorſchriften für die in den Jahren 1929 und 1930 eingemeindeten Gebiete entſprechende Beſchlüſſe zu faſſen. Bezüglich der orts⸗ und bezirkspolizeilichen Vorſchriften wurde die Ueberleitung aufgrund des Stadtratsbeſchluſſes vom 19. November 1931 veran⸗ laßt. Betätigungsdrang arbeitsloſer gugend Der in Nr. 505 der NM veröffentlichte Auſſatz ſollte zum Beſuch der zur Zeit in den beim Ludwigs⸗ hafener Schlachthof befindlichen Werkſtätten ſtattfin⸗ denden Ausſtellung von Baſtel⸗ und Fach⸗ arbeiten, die von jungen Arbeitsloſen gefertigt wur⸗ den, anregen. Er ſollte aber auch darüber hinaus aufgrund des Ludwigshafener Beiſpiels und des ge⸗ wonnenen Augenſcheins maßgebende Mannheimer Kreiſe auf die Ernſt⸗ haftigkeit und Durchführungsmöglichkeit ſolcher Art praktiſcher Jugendfürſorge hinlenken. An Verſuchen hat es in Mannheim zwar auch nicht gefehlt, aber es blieb beim guten Willen und einigen vergeblichen Gängen. Was in dieſer Sache getan wird, muß unentgeltlich geſchehen. Und da ein ge⸗ eigneter Raum, das erſte, was man in dieſem Falle braucht, unentgeltlich nicht zu haben war, ſo blieb es eben bis jetzt beim guten Willen. 0 Wollte Gott, der Arbeitsmarkt würde ſich ſo be⸗ leben, daß Arbeitsloſenwerkſtätten und dergleichen nicht mehr nötig wären. Aber da dieſer Wunſch, ſo innig er uns auch im Herzen ſitzen mag, leider ſo bald nicht in Erfüllung gehen wird, bleibt uns im allgemeinen Intereſſe, wie im beſonderen der Be⸗ troffenen, einſtweilen nur übrig, Möglichkeiten zur nützlichen Beſchäftigung junger Arbeitsloſer prak⸗ tiſch wenigſtens zu probieren. Auch die Ludwigs⸗ hafener Arbeitsloſenwerkſtätte war zunächſt ein Ver⸗ ſuch, der aber glückte, weil neben dem Arbeitswillen der Jugend alle Beteiligten vom gleichen guten Geiſt beſeelt waren und noch ſind. Das in dieſer trüben Zeit feſtſtellen zu dürfen, iſt eine Freude. Die jetzige Ausſtellung, die bis Samstag, 5. Nov. Anſchließ lich kelpferde, Kinderauto und ⸗Schiebkarren, ein Paddel⸗ kann. ſammen. Der Kraftwagen wurde erheblich Was glaubſt du, Pauline, ob mir das der Ju ge eder AKornkaffes und Mmalztalle: braucht als Fuſatz eine gute Kaffeewürze. Das Getränk . und 5 Ein Leser unseres Blattes schreibt uns: In Enledigung Ihrer w. Zeilen et. suche ich Sie hiermit, mir Iſire gescſi. Zeitung wieder wie bisſier zuæu- Stellen. Ich bin wohl 25 ſahire Bezieher Ihres Blattes. Ich hatte es mal versucht, ein anderes Blatt zu lesen, doch gebe ich dieses wiede auf. täglich von 8 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr unent⸗ geltlich beſichtigt werden kann, zeigt ein weſentlich 5 anderes Geſicht als die vorjährige. 8 Die tüchtige Facharbeit und praktiſche Ver⸗ wendbarkeit faſt aller gezeigten Gegenſtände überwiegt weitaus das mehr ſpieleriſche, das der vorjährigen Ausſtellung teilweiſe an⸗ haftete. 5 Ein Beweis, daß man gelernt und das Gelernte zu verwerten gewußt hat. Für den Unkoſtenbeitrag, a den das Arbeitsamt der Werkſtätte vierteljährlich zu⸗. kommen läßt, muß an zwei Wochentagen Pflicht⸗ arbeit geleiſtet werden. Als Pflichtarbeit werden Werkzeuge hergeſtellt, die der Werkſtätte ſelbſt zu⸗ gute kommen, ſowie praktiſche Gebrauchsgegenſtände, die als Geſchenke bei der öffentlichen Wohlfahrts⸗ tätigkeit Verwendung finden. Im übrigen ſteht der Betätigung nach eigenem Wunſch und Bedarf nichts im Wege. Und ſo ſehen wir denn, wenn wir die den Ausſtellungsobjekten beigelegten Kärtchen ſtudieren, auf denen der betr. Gegenſtand benannt, ſowie Name, Alter und Beruf ſeines Verfertigers ver⸗ zeichnet iſt, wie die Vertreter der verſchiedenen Be⸗ rufe neben geleiſteter tüchtiger Facharbeit mit beſtem Erfolg einander ins Handwerk„pfuſchen“. Schloſſer, Mechaniker, Dreher, Elektriker uſw. bauten z. B. 135 Eisſchränke, Nähtiſche, Flurgarderoben, Fußſchemel, Hausapotheken, Wandſchränkchen, Schatullen in Laub⸗ ſägemanier, prächtig gelungene verſtellbare Schau⸗ boot uſw. Wohlaemerkt: neben geleiſteter tüchtiger Facharbeit, die ſich in Form von Bettflaſchen, elektri⸗ ſchen Lampen, Schlöſſern, Türriegeln, Winkelbän⸗ dern, Zangen, Hämmern, Meiſeln, Durchſchlägen, Winkeln, Lehren, Löffelſätzen, Feuergerätſchaften uſw. in ſchlichter Aufmachung dem Beſchauer e tiert. Ein jähriger Schloſſer zeigt eine ganze Kollektion kunſtgewerblicher Arbeiten, die ein ent⸗ wicklungsfähiges Talent und viel Fleiß verraten. Es ſind Dutzende von Knöpfen, Broſchen, ein Servietten ſtänder und anderes mehr. Die wenigen Ho arbeiter zeigen ſchöne Möbelſtücke. Tannengr und buntes Papier ſchmücken ſchlicht und e die Auslagen. Ein Opferkaſten iſt auch vorhanden, in den man ſein Scherflein legen Der Ertrag ſoll den fleißigen Jungen eine kleine Weihnachtsfeier ermöglichen. Möge ihre Er⸗ N wartung ſich erfüllen. Mögen auch die Wel von dem Geſehenen profitieren. Fx. Fl. 93 8 5 a * Oeffentliche Belobung für Lebensrettung. D Schreiner Ludwig Ahlheim in Mannheim⸗N karau, der am 6. Auguſt am Strandbad in Mannheim durch mutiges und entſchloſſenes Handeln den Jahre alten Kaufmann Ludw. Soſtarits aus Lu wigshafen a. Rh. vom Tode des Ertrinkens gerettet hat, wurde vom Landeskommiſſär eine e. Belobung ausgeſprochen. * Laſtkraftwagen mit der Straßenbahn Ke geſtoßen. In vergangener Nacht ſtieß in der Fran kenthalerſtraße in Luoͤwigshafen ein Laſtbraft⸗ wagen aus Mannheim mit einer nach Oggers heim fahrenden Straßenbahn(inie 11) zu digt. Die Berufsfeuerwehr mußte ihn von den d nen entfernen. Vier Inſaſſen der Sab wurden leicht verletzt. Er kennt ſie Pauls ſind ſeit Jahren verheiratt. Pauls haben auch einen Jungen. 5 Eine Tages brummt Paul:„Mir fehlt Ge meiner Taſche genommen hat?“ „Was du nicht denkſt! Ebenſogut konntet m ja beſchuldigen!“ 5 „Dich nicht.“ „Warum nicht?“ „Es iſt nicht das ganze Geld berausgenomm 4, Seite/ Nummer 510 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 2. November 1932 Der fzannheimer Einzelhandel gegen Amſaßſteuer⸗Erhoͤhung Sitzung des Einzelhandelsausſchuſſes der Mannheimer Handelskammer Zur ingehenden Erörterung der Warenhausfrage, insbeſondere der Frage der Beſteuerung der Großbetriebe des Einzelhandels, hatte der Einzelhandelsausſchuß der Han⸗ delskammer eine beſondere Sitzung angeſetzt, der auch Präſident Dr. Lenel anwohnte und die von Vizepräſidenten Michael Rothſchild geleitet wurde. Auf die Begrüßungsworte des Vorſitzenden er⸗ widerte Präſident Dr. Lenel mit dem Hinweis, daß die Not des Einzelhandels wie des ganzen Mittel⸗ ſtandes nur ein Ausſchnitt aus der Not der geſamten Wirtſchaft darſtelle und daß der Einzelhandel auch dann wieder mit beſſeren Zeiten rechnen dürfe, wenn es der geſamten Wirtſchaft beſſer gehe. Präſtident Dr. Lenel verwies in dieſem Zuſammenhang auch darauf, daß er ſich darum bemüht habe, daß die Bank für Induſtrieobligationen eine Filiale in Mannheim errichte, um durch dieſes Inſtitut eine entſprechende Quote der vom Reich zur Verfügung geſtellten Mit⸗ tel auch den kleineren und mittleren Betrieben in Baden zuzuführen. Der Vorſitzende berichtete dann über die „Sitzung des Einzelhandelsausſchuſſes des Deutſchen Juduſtrie⸗ und Handelstages in Berlin am 11. Oktober, in der beſonders die Er⸗ richtung von Einigungsämtern als eine vordringliche Aufgabe der Handelskammern bezeich⸗ net wurde, um allmählich wieder anerkannte Grund⸗ ſätze über die Handhabung des lauteren Wettbewerbs in Einzelhandelskreiſen herauszubilden und die Ver⸗ waltungsbehörden und die Gerichte bei der Bekämp⸗ fung des unlauteren Wettbewerbs zu unterſtützen. Die Zugaben verordnung vom 9. März 1932 hat die vom Einzelhandel erhoffte Beſchrän⸗ kung des Zugabeweſens leider nicht gebracht. Der Einzelhandelsausſchuß des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags fordert daher weitgehende Einſchrän⸗ kungen der Ausnahmebeſtimmungen. Die Vorſchrif⸗ ten über die Neuregelung des Aus ver⸗ kaufsweſens bedeuten einen gewiſſen Fort⸗ ſchritt, wenn auch hier noch gewiſſe Wünſche des Einzelhandels unerfüllt geblieben ſind. Dagegen bieten die Vorſchriften über die Einheitspreis⸗ geſchäfte zuviel Umgehungsmöglichkeiten. Die Niederlaſſungsſperre wird auch für Städte mit über 100 000 Einwohnern gefordert. Vom Einzelhandels⸗ ausſchuß wird weiter gefordert, daß den Handels⸗ kammern bei der Ueberwachung von Verſteigerungen dieſelben Befugniſſe eingeräumt werden, wie bei der Ueberwachung von Ausverkäufen. Der unlautere Wettbewerb mit Lockartikeln fordert ebenfalls unbeſchadet der Beratungen der Spitzenorganiſationen über die Frage der Unter⸗ preisangebote eine ergänzende Regelung im Wett⸗ bewerbsgeſetz. Die Unterſagung der Han⸗ dels betriebe im Falle nachgewieſener Unzuverläſſigkeit ſoll Aufgabe der Verwal⸗ tungsbehörden werden, wobei die Unterſagung von der Zuſtimmung der amtlichen Berufsvertretung ab⸗ hängig gemacht werden ſoll. Im Anſchluß an die Sitzung des Einzelhandels⸗ ausſchuſſes habe auch noch eine inoffizielle Aus⸗ ſprache über die Anträge auf Anſchluß der Warenhäuſer und Filtalbetriebe aus der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Ein⸗ zelhandels ſtattgefunden. Dabei hätten ſich nahezu alle Teilnehmer gegen die Zerſchlagung der Hauptgemeinſchaft ausgeſprochen, da dann eine ein⸗ heitliche Beſchlußfaſſung im Einzelhandel für alle Zeiten mindeſtens erſchwert, wenn nicht unmöglich gemacht werde. Dr. Krieger berichtete dann aus⸗ führlich über die Frage der BVeſteuerung der Großbetriebe im Einzelhandel Der Anteil der Warenhäuſer an der geſamten Güterverteilung wird auf etwa—5 Prozent ge⸗ ſchätzt. Den Fachgeſchäften des Einzelhandels wer⸗ den etwa 80 Prozent zugeſprochen, während ſich in den Reſt die Filialgeſchäfte, Verſandgeſchäfte, Kon⸗ ſumvereine, Einheitspreisgeſchäfte und das Hauſter⸗ gewerbe teilen. An der Erhaltung eines geſunden und leiſtungsfähigen Mittelſtandes beſteht ein ſtaats⸗ politiſches Intereſſe. Es erſcheint aber ſehr zweifel⸗ haft, ob etwa durch zuſätzliche ſteuerliche Belaſtung der Großbetriebe die Situation des Mittelſtandes erleichtert werden kann. Warenhausſteuern haben ſchon vor dem Kriege in Baden und in ſehr ſcharfer Form in Bayern beſtanden. Auch in der Nachkriegs⸗ zeit zahlen die Großbetriebe ½ Prozent mehr an Umſatzſteuer als die mittleren Betriebe und in einer Reihe von Ländern werden zudem noch Zuſchläge zur Gewerbeſteuer erhoben. Es iſt aber durchaus zweifelhaft, ob dieſe ſteuer⸗ lichen Maßnahmen der Entwicklung der Waren⸗ häuſer Abbruch getan haben. Die Abgrenzung des Begriffs Warenhaus gegenüber dem Mittelſtand und gegenüber anderen Betriebsformen des Einzelhandels, z. B. der Kaufhäuſer, bereitet große Schwie⸗ ö rigkeiten. Auch Unterſchiede zwiſchen Stadt und Land ſind zu berückſichtigen. Die Definitiyn des Deutſchen Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelstages, wonach als ein Warenhaus ein Betrieb anzuſehen iſt, der von den Waren⸗ gruppen: Textilien, Schuhwaren, Möbel und Haus⸗ rat, Lebens⸗ und Genußmittel, Geſchenk⸗ und Luxus⸗ gegenſtände mindeſtens zwei vertreibt und einen Umſatz von mindeſtens 250 000 Mark erzielt, wird am eheſten der Verkehrsauffaſſung entſprechen, wenn man die Umſatzgrenze noch auf 300 000 Mark erhöht. Die Vertreter der Großbetriebe lehnen natürlich Warenhausſteuern als Beſteuerung des techniſchen und wirtſchaftlichen Fortſchritts ab. Die Befür⸗ worter der Warenhausſteuer verlangen die Steuer nrit der Begründung, daß die Großbetriebe—2 Um⸗ ſatzſteuerphaſen infolge der Organiſation ihrer Be⸗ triebe einſparen und daß zum Ausgleich dieſes Ge⸗ winnvorteils die zuſätzliche Steuer dienen müſſe. Warenhausſteuern beſtehen heute in Bayern, Braun⸗ ſchweig und in Thüringen und zwar in Form von Zuſchlägen zur Gewerbeſteuer der Länder bzw. der Gemeinden und Kreiſe. In Heſſen iſt eine Waren⸗ hausſteuer zwar vorgeſehen, aber nicht eingeführt. In ähnlicher Weiſe ſind auch die Filſal⸗ ſteuern eingerichtet, die auch in Baden in Form eines Zuſchlags von je 20 Prozent zur Gewerbeſteuer von Land, Gemeinde und Kreis erhoben wird. Unbedingt reformbedürftig iſt die Vertei⸗ lung des geſamten Steueraufkommens der Filialbetriebe und zwar iſt vorgeſchlagen, anſtelle des bisherigen Syſtems, das die Gemeinden, in denen die Filial⸗ betriebe ſich befinden, benachteiligt, das geſamte Steueraufkommen zu je einem Drittel nach der ge⸗ zahlen Lohnſumme, nach der Kopfzahl der in der Gemeinde beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten und nach den Umſätzen zu zerlegen. Um den Ex⸗ panſionsdrang der Filialgeſchäfte zu unterbinden, hat man eine Eröffnungsſteuer für Filialen vorgeſchla⸗ gen und ferner zum Ausgleich des Wettbewerbs die Beſeitigung der Steuervergünſtigungen, die jetzt noch die Konſumvereine genießen. Bei dieſen und bei an⸗ deren Vorſchlägen zur höheren Belaſtung der Groß⸗ betriebe bleibt aber ungeklärt, ob ihre Durchführung die wirtſchaftliche Situation der kleinen und mitt⸗ leren Betriebe erleichtern wird. In der Diskuſſion kam in erſter Linie der Gedanke zum Ausdruck, daß es in der Zeit allgemeiner Wirtſchaftsnot nur ſehr ſchwer verſtanden würde, wenn die Steuerpflichtigen ſtatt ſteuerliche Erleichterungen zu fordern, neue Steuern beantragen. Ein Teil der Redner ver⸗ ſpricht ſich eine wirkſamere Entſpannung des Wett⸗ bewerbs von der Tätigkeit der zu errichtenden Einigungsämter als von neuen Steuern. Vor der Anregung, die Umſatzſteuer weiter aus⸗ zu bauen, wird nachdrücklichſt gewarnt, denn die Umſatzſteuererhöhung bedeute gleichzeitig eine Ver⸗ teuerung der Lebenshaltung breiter Maſſen. Ebenſo wird man ſich auch von der Einführung der Phaſen⸗ pauſchalierung keinen großen Erfolg verſprechen dürfen, wenn ſie auch von der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels nachdrücklichſt gefordert wird. Weiter wurde betont, daß die Ausdehnung von ſteuerlichen Maßnahmen auf alle Großbetriebe des Einzelhandels unter Umſtänden eine Vermehrung der Warenhausbetriebe zur Folge haben könnte. Das Ergebnis der Ausſprache, an der ſich die Her⸗ ren: Präſident Dr. Lenel, Alsberg, Barber, Frey, Hirſchbruch, Keller, Weinheim, Dr. Löb⸗ Matthieu, Stahl, Stadtrat Traut⸗ wein, Wildenſtein und der Vorſitzende beteiligten, konnte dahin zuſammengefaßt werden, daß der Ausſchuß in der Erhöhung der Umſatzſteuer kein brauchbares Mittel zum Ausgleich der Wettbewerbsbedingungen erkennt. Wenn ſchon eine Mehrbelaſtung der Großunter⸗ nehmungen angenommen werden ſoll, dann könne es ſich nur darum handeln, zu prüfen, ob dies in An⸗ lehnung an die Gewerbeſteuer der Länder, Gemein⸗ den und Kreiſe möglich iſt. Einſtimmig war der Ausſchuß der Auffaſſung, daß das Steueraufkommen aus Filialbetrieben nach gerechteren Grundſätzen verteilt werden ſolle. Dr. Krieger berichtete dann noch kurz über die Vorbereitungen zur Errichtung eines Einigungs⸗ amtes für den Handelskammerbezirk Mannheim. Mittel gegen kalte Füße Eines der verbreitetſten menſchlichen Uebel ſind kalte Füße. Sie werden ihrem Träger nicht nur läſtig und verſcheuchen ihm bisweilen den Schlaf, ſon⸗ dern ſie geben auch häufig die Veranlaſſung zu man⸗ cherlei Erkältungskrankheiten. Woher kommen nun die kalten Füße und wie bekämpft man ſie? Aeußere und innere Urſachen ſind daran ſchuld In vielen Fällen ſind kalte Füße gleichbedeutend mit naſſen Füßen; denn wer z. B. mit dünnen Strümpfen und leichten Schuhen durch regennaſſe oder ſchneefeuchte Straßen ſtapfen muß, der wird leicht naſſe und kalte Füße bekommen. Hier hilft nur feſtes Schuhwerk und ſofortiges Vertauſchen der naſſen Schuhe und Strümpfe gegen trockene, ſobald man zu Hauſe ange⸗ langt iſt. Vielfach beruhen kalte Füße aber auch auf einer inneren Störung des Blutumlaufs, die in einer krankhaften Veranlagung begründet iſt, ſo bei blutarmen Menſchen oder bei alten Leuten, deren Blutumlauf verlangſamt iſt. In vielen wei⸗ teren Fällen tragen wir aber auchſelbſt an dem Auf⸗ treten von kalten Füßen ſchuld, nämlich dann, wenn wir durch un zweckmäßige Kleidung die Blutzirkulation künſtlich erſchweren. Das geſchieht durch das Tragen zu enger Schuhe und Strümpfe und vor allem durch rund um das Bein herumlaufende Strumpfhalter. Hier iſt es natürlich leicht, Abhilfe zu ſchaffen, wenn man nur weiß, wo⸗ rum es ſich handelt. Man trage alſo bequeme Schuhe und ſolche Strumpfbänder, die in der Längsrichtung zum Bein verlaufen. Vieles Sitzen, das teils durch die Art der Berufstätigkeit bedingt wird, teils einer gewiſſen Trägheit entſpringt, behindert gleichfalls den Blutumlauf und kann ſo zu kalten Füßen führen. Man ſuche daher, ſich ſo viel als möglich Bewegung zu machen und den Blutumlauf evtl. durch warme und kalte Wechſelbäder anzuregen. N Gegen die vom Fußboden her aufſteigende Kälte, die ſich beſonders beim zwangsweiſen Arbeiten in Räumen, unter denen nicht geheizt wird, entwickelt, ſchützt man ſich am beſten durch Auslegen von Fuß⸗ matten oder durch Einwickeln der Beine in ein war⸗ mes Tuch. Wenn aber alle dieſe Mittel verſagen, dann zögere man nicht, ärztliche Hilfe in Anſpruch zu neh⸗ men. Proteſt gegen die Vürgerſteuer * Ladenburg, 31. Okt. Gegen die Verfügung des Bezirksamtes, wonach ab 1. Januar 1933 die Bür⸗ gerſteuer auf das Achtfache erhöht wird, hat der Gemeinderat Proteſt eingelegt und hierbei auf die Höhe der Realſteuerbelaſtung(151,9 Pfg. für das Grundvermögen, 56,6 Pfg. für das Betriebsver⸗ mögen und 1086 Pfg. für den Gewerbeertrag) hin⸗ gewieſen. Bürgermeiſterwahl ohne Erfolg eg. Lützelſachſen, 1. Nov. Der erſte Wahl⸗ gang der Bürgermeiſterwahl blieb, wie vorauszuſehen war, ohne endgültigen Erfolg. Bei 946 Wahlberechtigten, von denen 707 abgeſtimmt haben, wurden fünf Kandidaten aufgeſtellt, gewiß ein Zeichen der Zeit. Auf Gemeinderat Fritz Mil⸗ denberger entfielen 231, auf Gemeinderat Willi Jöſt 202, auf Maurer Adam Gaber 10g, auf Land⸗ wirt Fritz Schröder 86 und auf den Bahnbeamten Chr. Michael 68 Stimmen. Gemeinderat Georg Reiboldt erhielt eine Stimme. 10 Stimmzettel waren ungültig. Der zweite Wahlgang wird in 14 Tagen ſtattfinden. Bürgerausſchußſitzung in Konſtauz * Konſtanz, 31. Okt. Nach zweimonatiger Pauſe trat der Bürgerausſchuß Konſtanz zu einer Sitzung zuſammen. Der einzige Punkt der Tages⸗ ordnung, die Neugeſtaltung der Gas⸗ und Strom⸗ preiſe in Konſtanz und die Einführung eines Grund⸗ gebührentarifs, wurde genehmigt. Dafür ſtimmten 58 Stadtverordnete, dagegen 19. In nichtöffentlicher Sitzung genehmigte der Bürgerausſchuß die Auf⸗ nahme eines Darlehens von 55 000% bei der Deutſchen Bau⸗ und Bodenbank in Berlin. Dieſes Darlehen dient der Förderung der Konſtan⸗ zer Randſiedlung. Im ganzen ſollen zehn Häuſer mit 20 Wohnungen erſtellt werden. Mainzer Stadtrat für Aenderung der Wohlfahrts⸗Richtſätze * Mainz, 31. Okt. In der Stadtratsſitzung wurde ein Antrag des Zentrums gegen die Stimmen der bürgerlichen Rechten, der Notgemeinſchaft und der Demokraten angenommen, der beſagt: Der Stadt⸗ rat wählt eine Abordnung, die unverzüglich mit der heſſiſchen Regierung in Verhandlungen eintritt über Aenderung der unhaltbaren Richtſätze für Wohlfahrtsunterſtützungsempfän⸗ ger, insbeſondere Erhöhung der Richtſätze für Kin⸗ der und Herbeiführung ſonſtiger Erleichterungen zur Beſeitigung der Härten. menen Hopf. Har- WEN Leie Si Sl ER 5 tarrhen. kiusten- reis, dann berlangen Ste unseren Gratis-Prospekt. 125 Luftbefeuchtung tür Zentralhelzung, Ludwigshafen /ſthein durch trockene Puſt Sers an benom- Eiferſucht iſt eine Leidenſchaſt Von Caren Gregerſen— mein guter, alter Freund Gregerſen — wie beſchreib' ich ihn gleich... Sextaner in Lapidarformat. Traumäugig und blond. Ja— blond bis in die Seele. Und geradezu gigantiſch faul. Zu faul, um eine Fliege totzuſchlagen. Un⸗ gelogen! Außer Angelſport hat er meines Wiſſens nie eine Leidenſchaft gehabt. Und auch die nur aus purer Faulheit. i Aber dunkel ſind Gottes Wege und unergründlich ſeine Kreatur. Eines Tages bekam ich ſeine Hei⸗ ratsanzeige. Mit einem Photo: balkaniſch⸗vulka⸗ niſche Schönheit. Mit Korallenlippen und Mandel⸗ blick. Marke„Jeuerzauber“! Und dazu dieſer Kalt⸗ blüter Gregerſen?! Ich war platt. Die Neugier fraß mich. Bis ich mich entſchloß, dieſe bizarre Kreu⸗ zung perſönlich zu beaugenſcheinigen. Und mich bei Gregerſen zu Beſuch anſagte. Frau Slata, geborene Urbanic. erwies ſich als eine Dame von verſchwenderiſchr Liebenswürdigkeit. Ich hatte alle Hände voll zu tun, um mich dieſem Orkan von Gaſtfreundſchaft und Nettigkeit gewachſen zu zeigen. Und weiß Gott, ich hab' mir nichts Un⸗ rechtes dabei gedacht! Schließlich— der Frau ſeines beſten Freundes bißchen den Hof machen.. Ein paar Handküſſe und ſo... Das iſt doch kein Ver⸗ brechen. Schlimmſtenfalls Mundraub— nicht? Aber da hätten Sie Finar Gregerſen mal ſehen ſollen.! Dieſen Zeitlupenmenſchen Gregerſen! Othello war ein Firmling dagegen!! Schon in der erſten halben Stunde hatte ich meinen Krach weg. Wie ich dazu käme, ſeiner Frau Augen zu machen? Das ſei— eine Gemeinheit ſei das! Hausfriedens⸗ bruch— jawohl! Und beim Eſſen reißt er plötzlich das Tiſchtuch hoch und behauptet, wir fußeln.. Er röchelt vor Wut. Blauryt ſchwillt ſein Geſicht. Die Augen ſpringen ihm wie Schuſſer aus den Höhlen. Und bevor ich noch den Mund zu meiner Verteidk⸗ gung auftun kann, ſauſen mir Tiſchbeſtecke, Salz⸗ ſtreuer und andere mittelweiche Gogenſtände um die Ohren. l i i Mein Freund Gregerſen raſte wie Ajax. Er ſprang ohne Anlauf über den Konzertflügel. Be⸗ mit äußerſter Anſtrengung gelang es mir. die Halb⸗ 8 nutzte eine Japanvaſe als Bumerang. Und appli⸗ zierte ſeiner Slaticka eine gigantiſche Ohrfeige. Nur Fertrümmerte ſeiner Wut zu entreißen und ihre aufge Flucht zu decken. Im Abgehen drückte ich ihr bewegt die Hand. „Ich— ich begreife das nicht... So ein ruhiger, vernünftiger Menſch...! Er iſt ja wie aus⸗ gewechſelt!!“ Frau Slata macht eine tiefgründige Geſte. „Natirrlich er libbt mir!!“ iſt die ſchlichte Ant⸗ wort. Stolz verklärt ſich ihr gebatiktes Antlitz Als ich ins Eßzimmer zurückkehrte, hatte Gre⸗ gerſen ſeinen Amoklauf ſchon beendet. Ganz aus⸗ gepumpt hing er in einem Seſſel. Eine lebende Pieta. „Menſch“, brüll ich ihn an,„du gehörſt ja in die Zwangsjacke! So ein Auftritt..!“ Er lächelt matt zu mir auf.„Großartig— nicht! Ja— diesmal hab' ich mich auch gleich feſte hinein⸗ gekniet. Damit es mal richtig ausgibt. Vielleicht kann ich dann ein paar Wochen ausſpannen...“ „Ausſpannen...? Wovon denn?“ „Von dieſen furchtbaren Strapazen! Ich brauche dringend Erholung— ſonſt ſchaff' ich's einfach nicht länger. Und dann kommt ſie mir am Ende doch noch mal darauf...“ Er horchte ſcheu nach der Tür. „Daß ich ja überhaupt— gar nicht eiferſüchtig bin!“ Richard Strauß im dritten Akademiekonzert. Richard Strauß, deſſen Erſcheinen am Dirigenten⸗ pult in den Akademiekonzerten nun ſchon ſeit einer Reihe von Jahren heute Tradition geworden iſt, wird das dritte Akademiekonzert am Dienstag, dem 8. November, leiten. Er wird mit dem National⸗ theater⸗Orcheſter die 2. Sinfonie, op. 36 Ddur von Beethoven und die von ihm zu einem Orcheſterwerk bearbeitete Schlagobers Suite zur Aufführung bringen. Soliſtiſch wirkt der Konzert⸗ meiſter des Orcheſters, Max Kergl mit, der Mo⸗ 17 5 Violinkonzert Es-dur zum Vortrag bringen wird. Neue Kompoſition von Carl Bartoſch. Carl Bartoſch hat Emil Belzners Gedicht„Deutſch⸗ land! Unermeßliches Reich“ für Männer⸗ chor a cappella vertont. Das Werk kommt am 5. November in Ludwigshafen am Rhein durch die Liedertafel Ludwigshafen zur Uraufführung. Bartoſchs„Das Dorf“ wurde in einer Reihe von Konzerten des Kölner Männergeſangver⸗ Trunk in Köln, eins“ unter Leitung von Prof Koblenz und Bad E RVVVß oßem Erfolg 9 Kunſt in Berlin Von Oscar Bie Aus den Kunſtſalons iſt im weſentlichen nur die Ausſtellung des Hallenſer Bildhauers Marcks bei Flechtheim zu nennen, die ſein Werk in größerem Umfange zeigt. Man kennt ſeine Art, die einen gro⸗ ßen Vorzug hat: das Problem der menſchlichen Figur, das für die meiſten Bildhauer in die Behand⸗ lung des detaillierten Kopfes und des mehr maſſiven Körpers zerfällt, wird bei ihm ähnlich und doch anders wie bei Barlach durch eine einheitliche Zu⸗ ſammenfaſſung der ganzen Figur und der ganzen Bewegung gelöſt. Daß er dabei oft etwas barock verfährt, einen gewiſſen üppigen und vollen Aus⸗ drucksſtil verwendet, iſt ſeine Privatnote. Von der Seite des Formgefühls aus, bleibt er einer unſerer iter perſönlichſten und zukunftsreichſten Pla⸗ iker. Ein kleines neues Muſeum iſt hier eröffnet wor⸗ den als Anhang zum Märkiſchen Mufeum: das alte Ermelerſche Patrizierhaus in der Breiten⸗ ſtraße, das einſt die Stadt erworben hatte, iſt mit ſeiner alten Einrichtung und einigen neueren Aus⸗ ſtellungsgegenſtänden zugänglich gemacht worden. Es iſt natürlich kein Prachthaus weltſtädtiſcher Ele⸗ ganz, ſondern ein ſolides Bürgerhaus in einem ge⸗ hobenen Rokokoſtil, mit einem hübſchen Treppen⸗ haus, mit ſehr viel Wandgemälden in der Wohnung, in denen allgemein dekorativ antike Stoffe, auslän⸗ diſche Vögel, ferne Länder und private Erlebniſſe des früheren Beſitzers Damm gezeigt werden. Ein Zimmer im Jugendſtil und eines im Stil der Gründerjahre ſind als Gegenbeiſpiel eingevrd⸗ net. Eine Sammlung von Tabakgegenſtänden, die der letzte Beſitzer einrichtete, allerlei reizende Pup⸗ penſtuben und viel Haushaltungsſachen füllen die Räume. Auch ein pagr alte, gute Bilder⸗ſieht man, darunter den italieniſterten jungen Felix Mendels⸗ ſohn von Karl Begas. f Oben werden moderne Ausſtellungen wechſeln, die ja eigentlich nicht ganz in das Haus paſſen. Augenblicklich iſt die bekannte Slevogt⸗ ſammlung von Edgard Fuchs dort aufgebaut mit dem Hauptſtück des Triptychons vom Verlorenen Sohn. Das Beſte ſind Skizzen und Zeichnungen zu ſeinen graphiſchen Arbeiten, die ſtellung im Kupferſtichkabi von Slevogts ganzer gänzen. „Von deutſcher 0 Ge 1 Neue Bücher Bei unſerer Schriftleitung ſind folgende neu⸗ erſchienenen Bücher eingegangen, deren nähere Be⸗ ſprechung wir uns vorbehalten: „Ziviler Luftſchutz“(Aufbau und Schulung). Herausgegeben von Dr. G. Ritter und Dr. C. Pfaundler. Verlag Lud⸗ wig Knelle, Ludwigshaſen a. Rh. „Welt ohne Ende.“ Von Helen Thomas. Deutſche Verlags⸗ Anſtokt Stuttgart... „Meuſchen um den Berg.“ Von Heinrich Grimm. Verlag C. Brügel u. Sohn, Ansbach. „1200 Antworten auf 1200 Fragen“(Hausfrauenkniffe). Von Frida Baumgarten. Wilhelm Köhler Verlag, Minden in Weſtfalen. Verlag Velhagen u. Klaſing, „Daheim⸗Kalender 1933.“ Bielefeld. „Was iſt Geld?“ Von Ernſt Wagemann. Verlag Gerhard Stalling. Oloͤenburg i. O. „Schwert im Oſten.“ Von H. Bauer. „Brandenburgiſche Fahrt.“ Von F. Schauwecker. „Die Bildung der politiſchen Elite.“ Von Hans Bogner. „Nationale Außenpolitik.“ Von F. Mariaux. „Baltiſcher Adel.“ Von Otto Freiherr von Taube. „Die Ehe des Arbeitsloſen Martin Krug.“ Von B. Ne⸗ liſſen Haken. „Preußiſche Offiziere.“ Von H. Blank. „Die Weinsberger Oſtern.“ Von Karſthans. „Der Bamberger Reiter.“ Von L. Schreyer. „Die weltgeſchichtlichen Kriſen.“ Von Jakob Burckhardt. „Der deutſche Görres.“ Von Richard Euringer. „Der Hauptmann.“ Von Hans Henning Freiherr Grote. „Jedes Bolk hat ſeinen eigenen Sozialismus.“ Von Moel⸗ ler van den Bruck. „Soldaten.“ Von Herbert Blank. a „Der Soldat von 1917.“ Von Werner Beumelburg.(Sämtl. erſchten. im Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O. „Wetter im Oſten.“ Von Heinrich Hauſer. Eugen Diede⸗ richs Verlag, Jena. 8 „Durch gute Lebensart zum Erfolg.“ Von Ruth Goetz von Schüching. Heſſe u. Becker Verlag, Leipzig. „Der Morgen.“ on Hans Reyhing. Verlag Silberburg, Stuttgart. 5 „Um meinen Berg.“ Von Johannes Becker. Buchhandlung des Waiſenhauſes Gmb, Halle(Scale). „Die Erlöſung des Judentums.“ Von Felix Groß. Frohe Zukunft Verlag, Leipzig. „Die drei Getreuen.“ Von Guſtav Freuſſen. G. Groteſche Verlagsbuch ndlung, Berlin SW 11. a gend.“ Von Jonas Leſſer. Verlag, Berlin W 10. „Wir zogen nach Friaul.“ Von Helmut Schittenhelm. e. 8 en 1 0 een N 4 5 „Zwiſchen ee und Eismeer.“ Von Jack London. Heſſe u. Becker Verlag, Leipzig.* Ban 15 00 „Unſere deutſchen Kinder.“ Von Erna Lendvgt⸗Dirckſen lung, Berlin W 62. „Evo“ oder das unterbrochene Tagebuch. Vo une. Erich Reiß Verlag, Berli eitspfochologte.“ Von Dr. 5 g Quelle ener, Leip Paul Neff⸗ und Paul Seelhoff, G. Schönfelds Verlagsbuchhond⸗ 1 r * 8 14 1 1 Mittwoch, 2. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 510 Aniverſum: Der ſchwarze Huſar⸗ Der preußiſche Hauptmann der„Letzten Kompagnie“ von 1806 Conrad Veit, hat ſich in den Schwarzen 8 von 1812 verwandelt. Er iſt der Freund des erzogs Friedrich Wilhelm von Braunſchweig, zu deſſen berühmten Totenkopf⸗Huſaren er gehört. Der Herzog weilt in England, während in Deutſchland noch Napoleon rrſcht. Des Herzogs Braut, Prinzeſſin Marie Luiſe von aden, ſoll nach Napoleons Geheiß einen Polen heiraten. Da holt ihm ſein ſchwarzer Huſar die Braut aus den Fängen Napoleons, wobei allerdings auch noch deſſen ruſſiſcher Feldzug als Retter hilft. Conrad Veidt und Mady Christians Das bildet den Rahmen einer an Verwicklungen reichen Liebesgeſchichte zwiſchen dem Prinzeßlein und dem ſchwarzen Huſaren, wobei der Ausgang durchaus nicht den Erwartungen des Zuſchauers entſpricht. Sonſt klingt die Geſchichte wie eine Märchenerzählung, die man in wunder⸗ ſchöne Landſchaftsbilder hineingeſtellt hat. Man hat zu⸗ dem den unterhaltſamen Luſtſpiel⸗Ton ausgezeichnet ge⸗ troffen und die Ueberſchneidungen der Handlung geſchickt durchgeführt, ſo daß die Spannung keinen Augenblick ab⸗ reißt. Vor allem macht die Handlung dem Titel des Films alle Ehre; denn es ſind wirklich Huſarenſtücklein, die der ſchwarze Huſar und ſein Freund Wolf Albach⸗Retty vollbringen, wenn dieſer Begleiter auch keinen aus⸗ geſprochenen Huſarendialekt ſpricht. Aber mit ſeinem ge⸗ mütvollen Wieneriſch umſtrickt er die reizende Zofe der Prinzeffin, die von Urſula Grabley allerliebſt dar⸗ geſtellt wird. Die köſtlichſte Epiſcde innerhalb der Dar⸗ ſtellung bildet wieder einmal Otto Wallburg als Gouverneur Napoleons, der nicht nur in amtliche, ſondern auch in empfindſame Nöte durch das Abenteuer des Braut⸗ raubs gerät, was der beliebte Darſteller wieder mit ſeiner ganzen Breite unübertrefflich auszufüllen weiß. Conrad Veidt, der Hauptheld, bewegt ſich durch ſeine hochgewachſene Geſtalt und ſeine männliche Ueberlegenheit imponlerend durch das Bild. Diesmal tritt er Mady Chriſtians gegenüber, die als poetiſche Prinzeſſin auch noch mit einigen gefühlsreichen Liedlein geziert wird Die Muſik ſtammt von Künneke, dem vor allem eine ſchmiſſige Illuſtration der flotten Huſarenritte gelungen iſt. Der Film der in ſeinen ſzeniſchen Effekten mit wahrhaft künſtleriſchen Mitteln auſwartet, gehört bildmäßig zu dem Beſten, was die Ufa in letzter Zeit geboten hat In der Bühnenſchau wartet ein Jongleur Selbo mit neuen, verblüffenden Tricks auf, die ihm reichen Beifall einbringen. Politiſcher Prozeß * Villingen, 1. Nov. Vor dem hieſigen Amts⸗ gericht wurde die Berufung des 29 Jahre alten Schuhmachers Philipp Speck aus Dauchingen ver⸗ handelt. Speck hatte im Frühjahr d. J. der Nativ⸗ nalſozialiſtiſchen Partei in Karlsruhe berichtet, daß in Singen eine Konferenz der Zentrumsabgeordne⸗ ten Dr. Föhr, Dr. Kaufmann und Diez ſtattfand, in der über eine Lostren nung Süddeutſch⸗ lands vom Reiche im Falle einer Wahl Hit⸗ lers zum Reichspräſidenten beraten worden fei. Bekanntlich hatte der„Führer“ in Karlsruhe dieſe Nachricht in einem ſenſationell aufgemachten Artikel veröffentlicht. Der Schriftleiter Dr. Wacker wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, weil ſich die ganze Sache als haltlos und jeder Grundlage ent⸗ behrend herausgeſtellt hat. Auch der Urheber der Nachricht, Schuhmacher Speck, hat einen Strafbefehl über drei Monate Gefängnis erhalten. Die letzter Tage abgehaltene Berufungsver⸗ handlung ergab keine neuen Momente, ſo daß das Gericht wiederum auf die Mindeſtſtrafe von drei Monaten Gefängnis wegen öffentlicher Beleidigung gegen Speck erkannte und ihn zur Tragung der Ko⸗ ſten des Verfahrens verurteilte. Funde aus der Römerzeit o, Ludwigshafen, 1. Nov. Bei Erdarbeiten am Krankenhaus in der Bergmannſtraße wurden geſtern ein menſchliches Skelett, eine Urne und ein Meſſer ausgegraben. Die Funde dürften aus der Römerzeit ſtammen. Sp. Bg. 1884 Mannheim ſiegt mit 4630 Punkten Die einzelnen Ergebniſſe im einarmigen Reißen⸗ und An dieſem für die Oberlüga⸗ und Kreisliga⸗Ringkämpfe freien Sonntag wurde im Saal Wittmann in Luswigs⸗ hafen⸗Frieſenheim die Bezirksmeiſterſchaft im Gewichtheben ausgetragen. Startberechtigt waren die Mannſchaften der vier Anwärter, Sportvereinigung 1884 Mannheim, Sportverein 06 Mannheim, Verein für Leibes⸗ übungen Neckarau und Stemm⸗ und Ringklub Lud⸗ wigshafen. Im Gegenſatz zum olympiſchen Dreikampf in den letzten Jahren ſind in dieſem Jahre die Meiſter erſtmals wieder im Fünfkampf zu ermitteln, womit der DAS nicht nur dem allgemeinen Wunſch der deutſchen Kraftſportler Rechnung trägt, ſondern auch den Gewichthebern reichlich Zeit bietet zu einer wirkungsvollen Vorbereitung für die kommenden Europameiſterſchaften, die einem Beſchluß des Internationalen Gewichtheber⸗Verbandes zufolge gleich⸗ falls im Fünfkampf ausgetragen werden. Damit kommen einarmiges Reißen und Stoßen wieder mehr zur Geltung und eine Spezialiſierung, wie ſie der olympiſche Dreikampf mit ſich brachte, wird vermieden. Die Meiſterſchaft des Fünfkampfes iſt der des Dreikampfes deshalb vorzuziehen, weil ſie alle Uebungen des Gewichthebens umfaßt und den wirklich Beſten hervorbringt. Die vom Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen zur Durchführung gebrachte Bezirksmeiſterſchaft bot eine Fülle hervorragender Leiſtungen. Gutes techniſches Können und vor allem eine durchweg exakte Arbeit in den fünf Diſziplinen waren die Merkmale dieſes Kampfes, der trotz der Zeitlänge bis zur endgültigen Entſcheidung keine Langeweile aufkommen ließ. Erwartungsgemäß ging die Mannſchaft der Sportver⸗ einigung 1884 Mannheim mit 4680 Pfund als Meiſter her⸗ vor, während Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen mit 4465 Pfund an zweiter, Bis Neckarau mit 4235 Pfund an oͤritter und Sportverein 06 Mannheim mit 4095 Pfund an letzter Stelle folgen. Stoßen und beidarmigen Reißen, Dricken und Stoßen waren folgende: 1880 Sportvereinigung 188 Banne 70 95 120 110 120 170, insgeſ. 615 Pf. Federg.: Huſer 130 120 135 150 200, insgeſ. 735 Pf. Leichtg.: Geisler 115 150 130 140 190, insgeſ. 725 Pf. Mittelg.: Al. Hammer 190 115 160 150 200, insgeſ. 755 Pf. Halbſch.: Ar. Hammer 150 170 170 180 230, insges. 900 Pf. Schwerg.: Kieſer 150 140 180 190 240, insges. 900 Pf. 770 815 885 930 1230, insg. 4630 Pf. St. u..⸗K. Ludwigshafen Bantamg.: W. Schulz 90 115 120 115 150, insgeſ. 590 Pf. Federg.: H. Schulz 120 140 140 150 190, insges. 740 Pf. Leichtg.: Werner 130 140 140 150 200, insgeſ. 760 Pf. Mittelg.: Rübmann 125 150 140 150 210, insgeſ. 775 Pf. Halbſchwg.: Freſch 125 140 160 170 220, insges. 815 Pf. Schwg. Streitberger 125 140 160 145 215, iusgeſ. 785 Pf. 710 890 860 880 1185, insg. 4465 Pf. V. f. L. Neckarau Bantamg.: Seckel 100 130 100 120 170, insgeſ. 620 Pf. Federg.: Biſchoff 110 130 135 140 185, insgeſ. 700 Pf. Leichtgew.: Later 105 130 120 130 180, insgeſ. 665 Pf. Mittelgew.: Runz: 115 140 140 150 180, insges. 725 Pf. Halbſchwg.: Kölbl 110 140 140 150 200, insgeſ. 740 Pf. Schwerg.: Maier 125 140 140 170 210, insgeſ. 785 Pf. 665 810 775 860 1125, insg. 4235 Pf. Sportv. 06 Mannheim Bantamg.: Fröhlich 95 80 90 125 140, insgeſ. 580 Pf. Federgew.: Wunſch 105 110 110 125 170, insges. 620 Pf. Leichtgew.: Mater 100 110 135 140 180, insgeſ. 665 Pf. Mit elgew.: Ertel 125 160 145 150 210, insges. 790 Pf. Halbſchwg.: Drees 100 140 140 150 200, insgeſ. 730 Pf. Schwerg.; Stiefel 115 140 155 150 200, insgeſ. 760 Pf. 640 740 775 840 1100, insg. 4095 Pf. Dr. Diem zur Olympiade 1936 Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen, Orts⸗ gruppe Frankfurt a.., hatte die führenden Perſönlich⸗ keiten der Sportvereine and Verbände von Frankfurt und Umgebung für Montagabend A einem Vortrag des Generalſekretärs des DRA, Dr. Diem, geladen. Dr. Diem ſprach hauptſächlich über ſeine Eindrücke und Erleb⸗ niſſe bei den Olympiſchen Spielen in Los Angeles und betonte hierbei nochmals beſonders, daß die deutſche Expedition keineswegs verſagt hobe, ſondern die geſtellten Erwartungen vollauf erfüllt hätte. In Ame⸗ rika ſebbſt ſei dies auch überall anerkonnt worden. Zu den Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin führte Dr. Diem ungefähr folgendes aus: Man ſolle ſich nicht, koſte es was es wolle, auf die Kanonenzucht ver⸗ legen. Wenn man auch nur um Fingerbreſ! die bisher im deutſchen Sport hochgeholtene Linie verlaſſe um even⸗ tuell Erfolge zu erzielen, dann hätten die Olympiſchen Spiele für Deutſchland jeglichen Sinn verloren. Auch eine größere internationale Beätigung in Län⸗ derkämpfen uſw. halte er nicht für wünſchens⸗ wert, im Gegenteil, er halte mehr Schonung und Kon⸗ zentrierung unſerer Sportler für entſchieden angebrachter. Die große und unaufhörliche Aufgabe des deutſchen Spor⸗ tes ſei es: Alle zu erfaſſen und Talente zu ſuchen und zu fördern. Auch wünſche er eine beſſere moraliſche Erziehung. Die Fähigkeit der Hingobe ſei es allein, die große Taten ſchaffe. Ein olympiſcher Sieg ſet ziel mehr eine Frage der Moral als der Körperlichkeit. Die techniſche Durchführung der Spiele ſei für ihn nicht das ſchwierigſte Problem Die Einnahmen werden gerade die Ausgaben decken. Mon rechnet mit einer Mindeſtzuſchauerzahl von 1,8 Millionen. Zm Deut⸗ ſchen Stadion ſoll Platzgelegenheit für 89 000 Zuſchauer geſchaffen werden, auch will man ähnlich wie in Los Ange⸗ les ein Olympiſches Dorf erſtellen. 0 Wichtiger ſei der Geiſt, mit dem Deutſchland die Olym⸗ piſchen Spiele durchführen werde. Die Gäſte aus allen. Ländern der Welt ſollen den Eindruck bekommen, daß Deutſchland den Sportge danken bejaht. Der deutſchen Turn⸗ und Sportbewegung ſelbſt aber, die ſo in letzter Zeit etwas an Boden verloren hat, ſoll durch die Olympiſchen Spiele neuer Impuls und Auftrieb gegeben werden. Auch die wirtſchaftliche Sette dieſes ſportlichen Weltereigniſſes foll nicht vergeſſen werden. Die Olympiade ſei eine einzigartige Gelegenheit, Zehntauſende von Frem⸗ den nach Deutſchlond zu locken und ihnen durch billige Rundreiſen die Möglichkeit zu geben, ſich aus eigener An⸗ ſchauung neues Verſtändnis für Deutſchlond zu erwerben. Der Feiertags-Jußball Intereſſante Spiele in Bayern, im Rheinland, an der Saar und im Elſaß Am Allerheiligentage brachten zahlreiche Privatſpiele eine intereſſante. Unterbrechung der Punktekämpfe. Der Deutſche Fußballmeiſter Bagern München, der be⸗ kanntlich zur Zeit nicht in beſter Form iſt und der zudem auch noch mit Erſatzleuten antreten mußte, verlor in Düſſeldorf gegen Fortuna mit:2(:), Fortung wird gegenwärtig im Weſten noch für ſpielſtärker gehalten als Schalke 04. Am letzten Sonntag ſtellte Fortuna be⸗ kanntlich allein drei Leute für die Nationalelf.— Stutt⸗ gart und Straßburg trennten ſich im Städteſpiel auf Straßburger Boden mit einem 00. An der Saar gab es ſogar ein Verbandsſpiel, Saar 05 Saarbrücken, vom Abſtieg bedroht, verlor mit:1 gegen Boruſſia Neunkirchen wieder wertvolle Punkte.— Mün⸗ chen war der Schauplatz eines großen Doppelſpiels, in deſſen Mittelpunkt die beiden Nürnberg⸗Fürther Mei⸗ ſtermannſchaften ſtanden. München 60, ohne Schäfer und Lachner ſpielend, unterlag der S p. Vg. Fürth mit :8(:0) Treffern, während Wacker München gegen den 1. FC. Nürnberg, deſſen Spielſtärke in letzter Zeit tatſächlich wieder zurückgegangen iſt, ein torloſes Spiel lieferte. Fuß all im Kreis Süd heſſen Diesmal ſorgten die Tabellenletzten für die nötige Ueberraſchung. Sämtliche drei Abſtiegskandidaten ſammel⸗ ten Punkte. In einem Folle war ſogar ein Favorit für die Meiſterſchaft Leidtragender. Der FW Biblis brachte dieſes Kunſtſtück zuwege und ließ ſich von dem Letzten der Tabelle, der Normannia Pfiffligheim, einen Punkt ab⸗ knöpfen.:1 endete dieſer Kampf.— Unglaublich hoch:9 gewann Neuhauſen ſein Spiel gegen Gernsheim auf eigenem Gelände. Allerdings iſt bei dieſem Ergebnis zu berückſichtigen, doß Gernsheim zahlreichen Erſatz aufzu⸗ weiſen hatte.— Als Dritter im Bunde ſorgte der Sp Hochheim, der den VfL Lampertheim mit:2 beſiegte, für Abwechflung. Lampertheim lieferte ein ſehr ſchwaches Spiel, war aber trotzdem dem Gegner jederzeit überlegen. Olympia Lampertheim empfing die eifrig ſpie⸗ lenden Hofheimer und vermochte nur mit reichlich Glück das Spiel:1 zu gewinnen.— In Bensheim ſtanden ſich die beiden Neulinge gegenüber, wobei die Platz⸗ herren über die eifrig ſpielende Elf von Weinsheim mit:2 gewonnen. Am nächſten Sonntag finden folgende Spiele ſtott: Hofheim— Biblis; Heppenheim— Bensheim; Weinsheim — Bis Lampertheim. 3 Pferdeſport Horſt⸗Emſcher(1. November) 1. Allerheiligen⸗Rennen. 1600 4, 1800 Meter: 1. Schultes Attis(Genz); 2. Porta Nigra; 8. Fahrewohl. Totv: 24: Platz 15, 60. Ferner: Roſenrot, Flink, Oh Yes. 2. Rhenania⸗Jagdrennen. 1650 l, 3000 Meter: 1. Weiters Leiſtern(Weber); 2. Völkerbund; 3. Wanderin; 4. Modeſta. Toto: 59; Platz: 20, 23, 78, 63. Ferner: Klingenſchmied, Lucca, Eremit, Flügelmann, Heldin von Gaeta, Mahara⸗ oͤſcha Mauerzinne, Alttier. 3. Martini⸗Ausgleich. 2000 /, 2000 Meter: 1. Major Bührers Greyſtoke(Grabſch); 2. Maſaniello; 3. Rudolf. Toto: 46; Platz: 14, 12, 28. Ferner: Curator, Audi, Gebt Feuer, Gaſſenjunge, Springflut. 4. Horſter Prüfungspreis. 1. Frau von Opels Enak (K. Narr); 2. Winkelried: 3. Wokeus. Toto: 50; Platz: 18, 13, 17. Ferner: Oſterfreude, Gnom. Charmante, Ibykus. 5. Weſtfalia. 2000 J, 3700 Meter: 1. von Bylandts Rhe⸗ nus; 2. Friſchling; 3. Londesſreund. Toto: 41; Platz: 21, 22, 23. Ferner: Nicolet, Patriotin, Siſoro, Charakter, Mormone, Maikater, Fino. 6. Preis von Hugenpoet. 1600 J, 1400 Meter: 1. Coß⸗ 19 Chrysler(Bölte); 2. Jan von Werth; 3. Mika. Toto: 67; Platz: 17, 16, 12, 28. Ferner: Teufelsfunge, M u⸗ ſchel, Baſthirſch, Woher, Dagmar, Sandgräfin, Nab. 7. Feierabend. 2200, 1600 Meter: 1. Graf Betſſels Laufpaß(Printen); 2. Volumnius; 3. Null Ouvert. Toto: 93; Platz: 36, 15. Ferner: Fauſtgraf. Siegfried. Sieg⸗Doppelwette: Enak— Rhenus 192:10. Hoppegarten(1. November) 1. Damenrennen. 2. Feſta⸗Haus⸗Rennen. Ehrpr. und 700 4 1000 Meter: 1. Mülhens Sonnenaufgang(Kaiſer); 2. Ramſes; 3. Meer⸗ mädchen. Toto: 51; Platz: 17, 15, 23. Ferner: Zaxen⸗ tochter, Trinum, Donau Martina, Eilflug, Goldenes Tor. 3. Freiherr von Oppenheim⸗Rennen. Ehrpr. u. 950. 1600 Meter: 1. H. Stahls Tumult(Everett Haynes); 2. Lore; 3. Horos. Toto 61; Platz: 30, 24, 54. Ferner: Venuſta, Vergißmeinnicht, Courtiſane, Liebesfeuer, Ru⸗ ſtica, Creolin, Peterſilie, Stutzer. 4. Reichsverband⸗Flachrennen. Dreijährig. Ehrpr. und 600 I. 1600 Meter: 1. Benders Heldenſage(Florian); 2. Granitta; 3. Polenfürſt. Toto: 50; Platz: 18, 30, 16. Ferner: Loreley, Heideröschen, Beta, Cavalier, Winds⸗ braut, Rexa. 5. Jubiläums⸗Rennen des Verbandes der Berufsreiter. 1200, 3200 Meter: 1. Von Brandenſtein und von Mitz⸗ laffs Mißgriff(Michaelis); 2. Lortzing; 3. Ledum. Toto: 257 Platz: 14, 288. Ferner: Aurelian, Lichtſtrahl 2, Bialta. 6. Janitor⸗Rennen. Ehrpr. und 950 4. 1400 Meter: 1. Dr. Kleinfelos Senator(Haynes]; 2. Fahrt; 3. Craſt. Toto: 88; Platz: 19, 2, 18. Ferner: Puma, Felöpoſt, Fern⸗ gas, Gala. 7. Sachſen⸗Preis. Ehrpr. und 700 A. 1600 Meter: 1. Frau Gehligs Roſe of Jericho; 2. Lebenskünſtler; 3. Garde. Toto: 27; Platz: 14, 15. Ferner: Aurelia, Iguanodon. 8. Logierhaus⸗Ausgleich 950 J. 2000 Meter: 1. A. v. Negeleins Morgenwind(Kujawe); 2. Hella X; 3. Onkel Karl. Toto: 118; Platz: 25, 20, 21. Ferner: Ghaziß Vicu⸗ lin, Fliametta, Pilot, Golo, Stalliebling. Sieg⸗Doppelwetten: Sonnenaufgang— Heldenſage 400:10; Mißgriff— Roſe of Jericho 70:10. Belrugsfall im Rennſport aufgedeckt Das Große Schiedsgericht der Oberſten Behörde ftr Vollblutzucht und Rennen hat den früheren Jockey Heinrich Ditſch von allen Rennbahnen verwieſe n. Dieſe Maßnahme ſteht im Zuſammenhang mit den Betrü⸗ gereien die auf weſtdeutſchen Rennbahnen mit den angebv⸗ lichen Vollblütern Pflicht und Taornkappe vor⸗ genommen wurden. Es konnte ſeinerzett feſtgeſtellt wer⸗ den, daß es ſich bei dieſen Pferden nicht um die unter dieſen Namen eingetragenen Vollblütern handelt. Außer diefen beiden Fällen ſind der Oberſten Behörde noch andere bekannt geworden, in denen der dringende Verdacht beſteht, daß zu Betrrgszwecken Pferde vertauſcht wurden. In allen dieſen Fällen hatte Ditſch ſeine Hände im Spiel. Jageobaleucles Mittwoch, 2. November Nationaltheater:„Vor Sonnenuntergang“, Schauſpiel von Gerhart Hauptmann, Miete M 7, Anfang 19.90 Uhr. Apollo⸗Theater: Varieté⸗Feſtſpiele mit Sylveſter Schäffer und Robins, 20.15 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Volkshochſchule: Vortrag von Staatsminiſter a. D. Prof, Dr. Willy Hellpach, Heidelberg, über„Volk, Raſſe und Stämme in Deutſchland“, 20.15 Uhr in der Harmonie Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt zur Weinleſe in die Pfalz mit Kelterei⸗ und Kellereibeſichti⸗ gung, ab 14 Uhr Paradeplatz. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Odeon⸗Kaſſee: Konzert(Verlängerung). Weinberg D 5, 4: 20 Uhr Konzert in der Weinlaube. Tanz: Cafaſh Palaſthotel. Paptllon Kaiſer Pfalzbau⸗Kafſee: Damen⸗ Nachmittag, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Scala⸗ Theater:„Das Lied einer Nacht“. — Gloria:„Des Meeres und der Liebe Wellen“.— Alhambra⸗ Theater:„Mata Hari“.— Capſtol: „Eine Nacht im Grand⸗Hotel“.— Roxry⸗ Theater: „Unheimliche Geſchichten“.— Palaſt⸗Theater: „Ein blonder Traum“— Schauburg:„Quick“.— Univerſum:„Der ſchwarze Huſar“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sondereus⸗ ſtellung:„Schattentheater und Puppenſpiel“, Gebifnet werktags von 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntais von 11—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 10—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donneestag u. Freitag, jew. von 19.90 21.0 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November ——— gitein⸗Pegel 28. 29 31. 1. 2 Nechar⸗Begel] 29. 311.2. Base..04 1. C008—.24 Rheinweller.70 0 75 922 0,4.50 Mannhetm 205.768,84 4,0 Kehl. 330 3,16.05 8,3, 3,34 Jagſtfeld...05 9,98 Magau 71 7 351.96 5,24 Heilbronn•20.71.24 Mannheim..41.82 881 3,680 405 e 13 1 Caub.54.92 3,25 3,30.25 g Köln..64 4,18.56 4,724,751 307 4 . Mittwoch, 2. November 1932 HANDELS- 2 WIRTSCH fler Neuen Mannheimer Zeitung Opfimisfische Opel AG. Inlandsgeschäffs-Belebung/ Gufer Uebersee-Expori Der Geſchäftsbericht der Adam Opel Ach., Rüſſels⸗ deim, iſt in nächſter Zeit zu erwarten. Die Geſellſchaft be⸗ urteilt die Aus ſichten für die Zukunft günſtig, wo⸗ bei insbeſondere darauf hingewieſen wird, daß infolge der im den letzten Jahren erfolgten Umſtellung die Ren⸗ tabtilitätsgrenze, d. h. die Grenze, nach deren Ueberſchreiten eine ſteigende Produktion Gewinn abwirft, erheblich herabgeſetzt werden konnte.: Wie wir hören, hat im Herbſt des laufenden Ge⸗ ſchäftsjahres entgegen dem ſonſt allgemeinen ſaiſonmäßi⸗ gen Rückgang eine Abſatzbelebung eingeſetzt, die speziell bei den Opelwerken auf den Erfolg der neuen Stromlinienmodelle zurückzuführen iſt. War noch bis vor kurzem die Beſchäftigung in den Opelwerken auf —3 Tage in der Woche beſchränkt, ſo wird ſie ab Novem⸗ ber auf 5 Tage in der Woche ausgedehnt wer⸗ den. Der günſtige Beſchäftigungsgrad zeigt ſich auch darin, daß das Unternehmen ſeine Belegſchaft im Sep⸗ tember um 6 v. H. ſteigern konnte, Die jetzige Be⸗ lebung des Inlandsgeſchäfts, ergänzt durch die günſtige Entwicklung im Ueberſee⸗Export, deſſen Verkaufs⸗ ſaiſon zeitlich nicht mit der europäiſchen zuſammenfällt, läßt die Firma hoffen, ihre Belegſchaft, wie durch die ver⸗ gangenen 15 Monate, ſo auch durch den kommenden Winter durchzuhalten. Bei der Bedeutung des Exportgeſchäftes für die Geſell⸗ ſchaft verfolgt dieſe mit beſonderer Sorge die politik der Reichsregierung. Ein Beiſpiel für die mög⸗ lichen Folgen einer ſolchen Politik biete der jähe Rückgang des Abſatzes nach Dänemark während der Zeit des Butter⸗ zollkonfliktes. * Süddeutſche Bodencreditbank München. Die Reihen XVII und XVIII der 6proz. Goldpfandbriefe(ehemalige 7proz.) wurden zur Beleihung bei der Reichsbank in Klaſſe J zugelaſſen. * Naſſauiſche Landwirtſchaftsbank AG., Wiesbaden.— Auflöſung der Geſellſchaft. Die auf den 26. November ein⸗ berufene o. GV. ſoll den Abſchluß genehmigen und Be⸗ ſchluß faſſen über die Auflöſung der Geſell⸗ ſchaf t. Der Verſammlung ſoll Mitteilung gemäß 8 240 H G B gemacht werden. Breuer-Werk AG. Frankfurf Kaplialherabseßung und-Wiedererhöhung Auf der Tagesordnung der auf den 25. 11. einberuſenen GV. ſteht neben Erledigung der Regularien für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1931 Beſchlußfaſſung über die Auflöſung des Reſervefonds, über die Herabſetzung des Grund⸗ kapitals i. e. F. um 1455 000/ auf 360 000 4 durch Herabſetzung des Nennbetrages der StA. von 100% auf 20„ und Einziehung von 15 000 4 der Geſellſchaft unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellender Vorratsaktien, ſowie Beſchlußfaſſung über die Wiedererhöhung des herabgeſetzten Kapitals um 640 000 auf 1,0 Mill./ durch Ausgabe von 64 Stück Inhaberaktien mit Dividenden⸗ berechtigung ab 1. 1. 32 zu pari unter Ausſchluß des geſetz⸗ lichen Bezugsrechtes der Aktionäre. 5 * Gewerkſchaft Sachſen, Heeſen i. W. Wie verlautet, schweben auf Grund des Intereſſes mehrerer Reflektanten Verhandlungen über den Verkauf der ſämtlichen Kuxe der Gewerkſchaft Sachſen, Heeſen i. W. Bekanntlich befinden ſich je 500 Kuxe im Beſitz der Mansfeld AG, Eisleben, und im Beſitz der Gruppe Otto Wolff. * Bender u. Gattmaun A, Frankfurt a. M.— Mengen⸗ mäßige Umſatzſteigerung. Der in der G dieſer mit 2 Mill. Maärk Ac ausgeſtatteten Herenkleiderfabrik vorgelegte Be⸗ richt betont, daß zwar 1991/32(30..) die Beschäftigung im Durchſchnitt befriedigend wor, aber das dauernd ſinkende Preisniveau Verluſte brachte. Nach 115 417(l. V. 0) Ab⸗ ſchreibungen entſtand ein Verluſt von 8917(i. V. wurde ein unbedeutender Gewinnbetrag verzeichnet). Die Bilanz zeigt eine Verminderung der geſamten Ver⸗ bindlichkeiten auf 3,62(4,01) Mill., und zwar hauptſächlich durch Ermäßigung der longfriſtigen Darlehen auf 1,53 (184) und ber Alzepte auf 0,32(0,61), während die ſonſtigen Kreditoren noch auf 0,41(0,35) und die Bankſchulden auf 0,9(0,27) ſtiegen. Bürgſchaften unv. 0,15. Andererſeits gingen Debitoren auf 1,27(4,47), Waren auf 0.95) und Bonkguthaben auf 0,02(005) Mill. zurück. Im neuen Jahre ſei der ſtückmäßige Umſatz über die Erwar⸗ tungen hinaus geſtiegen. Eine wertmäßige Umſatz⸗ ſteigerung ſei dagegen wegen der Umſchichtung des Kon⸗ ſums auf die geringeren Qualitäten und we en des all⸗ gemeinen Preisrückganges nicht erzielt worden. Mon habe neue Abnehmerkreiſe gewinnen können. Georges Geiling& Cie AG. Zusammenlegung 10:4 Fusion mi Quenardel Die Georges Geiling u. Cie. AG., Bacharach a. Rh., schlägt der auf den 18. 11. einberufenen GV., die den Ab⸗ ſchluß für das Geſchäftsjahr 1931 genehmigen ſoll, die Auflöſung bes geſetzlichen Reſervefſonds von 50 000, die Auflöſung des Delkredere⸗Kontos mit 16 915 Mark und die Herabſetzung des Grundkapt⸗ ta ls von 1005 000/ um 5000„ durch Einziehung von eigenen Aktien in dieſer Höhe und um 600 000 durch Zuſammenlegung des Reſtes der Aktien im Ver⸗ hältnis 10:4 vor. Die Kapitalherabſetzung ſoll in e. Fo. erfolgen und dient zum Ausgleich der Wertminderung der Vermögensſtände, zur Deckung der Verluſte und mit dem Reſt zur Einſtellung in die geſetzliche Reſerve. Die Ver⸗ ſammlung ſoll alsdaun Beſchluß faſſen über die Er⸗ höhung des Grundkapitals um 2.000 4 unter Aus⸗ ſchluß des geſetzlichen Bezugs rechtes der Aktionäre durch Ausgabe von Inhaberaktien im Nennwert von je 20 mit Divldendenberechtigung ab 1. 1. 32. Die Tagesordnung Zoll- Klarheif über die Eigenhaus-Hypofheken In der Regel 1300 RN.— höchsiens 23 H. der Kosien Aus Baufachkreiſen wird uns geſchrieben: Zahlreiche Bauluſtige, die ein Grundſtück oder genügendes Eigenkapi⸗ tal oder beides haben, warten ſeit einigen Wochen auf die Reichsbeſtimmungen, die die Verteilung von 20 Mill. für Eigenhäuſer regeln ſollen. Sie werden in Kürze er⸗ ſcheinen, das Wichtigſte doraus ſoll hier mitgeteilt werden. Der ſehnlichſte Wunſch aller dieſer Wartenden kann leider heute noch nicht erfüllt werden: an welche Stelle nämlich die Anträge auf Gewährung von Reichshypotheken für Eigenhäuſer zu richten ſind, ſteht noch nicht endgültig ſeſt. Trotzdem liegen ſchon bei allen möglichen Behörden, die da⸗ für überhaupt in Frage kämen, ſolche Anträge vor. Vor dieſem Uebereifer muß gewarnt werden, denn vielleicht feh⸗ len dem Antragſteller gerade dann die Antragsunterlagen, wenn er die richtige Stelle erfährt. g Die Reichsdarlehen kommen für Eigenheime in Frage, die entweder als Einzelhäuſer, Doppelhäuſer oder Reihen⸗ häuſer ausgeführt werden können. Der Einbau einer Mietwohnung Hürfte ſogar zugelaſſen werden. Für die Nutzfläche des Einfamilienhauſes(Wohn⸗ und Schlafräume ſowie Küche) ſollen 90 Quadratmeter die Höchſtgrenze ſein, möglichſt will man mit weniger Wohnfläche auskommen. Iſt eine zweite Wohnung eingebaut, ſo wird allerdings mehr Nutzfläche zugebilligt werden. Auch die Nebenräume ſollen ſich in den ortsüblichen Grenzen halten. Den Ko ſten des Baues ſind Grenzen geſetzt. Ohne den Grundſtückswert werden die Baukoſten des Eigenhauſes 4000 bis 8000/ betragen, als oberſte Grenze der Her⸗ ſtellungskoſten gelten 10000 /, für die Häuſer mit einer Einliegerwohnung 12000 J. Die Abſicht iſt, ſolche Bau⸗ herren zu bevorzugen, die außer dem Grundſtück einen gro⸗ ßen Teit der Baukoſten ſelbſt aufbringen oder beſchafſen. Die Höhe des Reichsdarlehns, das den Bauluſtigen zur Erleichterung der Finanzierung gegeben wird, ſoll in der Regel 1500/ nicht überſteigen, lediglich in beſonderen Fällen kann es 2000„ betragen, die Eigenhäuſer mit zweiter Wohnung können bis 3000, erhalten. Keines⸗ falls ſollen die Reichsdarlehen mehr als 25 v. H. des Bau⸗ und Bodenwertes betragen. Neben dem Rei audarlehen ttbernimmt das Reich dann keine weitere Bürgſchaft. Das RNeichsdarlehen wird als Hypothek eingetragen, die aber mit höchſtens 70 v. H. des Bau⸗ und Bod es auslaufen e ſte n s 30 v. H. Eigenkapital einſchließlich des Grundſtückswe fahren ſoll im übrigen einfacher Hauszinsſteuerhypotheken. Die Zinſen für die 9 0 v. H. jährlich und außerdem werd Tilgung verlangt. Der Bauluſtige beſcheid, wenn bei der ö 0 das Eigenkapital, die ü ſchenſinanzierung nachgewieſen wer Vorbeſcheid hat, beſteht die Gewähr Reichsdarlehens. Erſt dann kann mit d werden. Gewarnt werden muß vor de beginn, weil bei dem geringen Geſan age v 2 Mark für ganz Deutſchland bereits jetzt ein ungeheurer Anſtrum auf die Reichsbaudarleh orbereitet i Tau⸗ ſende von Bauluſtigen warten mit fertigen Bauzeichnungen und mit dem Finanzierungsnachweis in der Taſche auf den Moment, wo ſie den Antrag einreichen können. Ent⸗ täuſcht werden die ſein, die mit ihren Bauten ſchon be⸗ gonnen haben und die infolgedeſſen keinen Auſpruch auf Reichsdarlehen haben. Auch die igebliebenen Bauten dürften von der neuen Maßnal nicht profitieren. Das Ziel iſt, möglichſt viel Kapital neu in Bewegung zu ſetzen. Die Reſtfinanzierung bereitet nach der Anſicht in Fachkreiſen durchaus keine Schwierigkeiten, weil ſeit ge⸗ raumer Zeit gerade nur kleine Privathypotheken zu haben ſind, in der Höhe, wie ſie für den Eigenbau ver⸗ langt werden. Daß dieſe Häuſer die gleichen weitgehenden Steuerbefreiungen genie wie alle anderen 1 hens und die Bau begonnen n Bau⸗ neuerbauten Wohnhäuſer, iſt ſelbſtverſtänslich. ſieht ferner die Ermächtigung des Vorſtandes zum Ab⸗ ſchluß eines Fuſions vertrages mit der Firma Victor Cliquet Quenardel u. Cie. Nachf. AG., Bacharach a. Rh., vor. * Tucher⸗Brauerei Aci. Nürnberg. Die GV. geneh⸗ migte die Regularien und beſchloß, den Reingewinn von 2 811% auf neue Rechnung vorzutragen. * Brauhaus Regensburg AG.— Wieder 4 v. 5. Der AR. beſchloß, der GV. am 29. 11. für das am 30. 9. 32 ap⸗ gelaufene Geſchäftsjahr die Verteilung einer Divi⸗ dende von wieder 4 v. H. vorzuſchlagen. Kölner Konferenz der Infernafionalen Warenhausvereinigung Die Internationale Warenhaus vereini⸗ gung, die, wie bekannt, eine Reihe von führenden Warenhäuſern aus 9 europäiſchen Staaten umfaßt,(Byen⸗ korf⸗Holland, Globus⸗Schweiz, Harrots⸗England, Inno⸗ vation Belgien, Magaſin du Nord⸗Dänemark, Nordiska Kompaniet⸗ Schweden, Printemps ⸗ Frankreich, Siglo⸗ Spanien, Leonhard Tietz AG.⸗Deutſchland) hielt ihre 14. Firmencheftagung vom 24. bis 28. Oktober in Köln ab. Wie bei früheren Tagungen fand eine Ausſprache über die Wirtſchaftslage der verſchiedenen Staaten ſtatt, und die Mitgliedsfirmen berichteten über die Maßnahmen, mit denen ſie verſucht haben, ſich der wechſelnden Wirtſchafts⸗ lage anzupaſſen. Die Delegierten glaubten, die erſten Anzeichen einer leichten Wirtſchafts⸗ belebung in ihren Ländern erkennen zu können und ſprachen die Erwartung aus, daß weder politiſche noch wirtſchaftspolitiſche Fehlgriffe den zu erhoffenden Auf⸗ ſchwung ſtören mögen Vor allen Dingen müſſe man ſich an den maßgebenden Stellen aller Länder von der Erkenntnis leiten laſſen, daß der Konſum die Richtung und das Tempo der wirtſchaftlichen Entwicklung beſtimmt, daß jede Maßnahme, die den Konſum hemme, ſeien es Zoll⸗ erhöhungen, Kontingentierungsmaßnahmen oder andere Kaufkraftſchwächungen, auf die Dauer die einzelnen Volks⸗ wirtſchaften ruinieren müſſe. Es wurde neuerlich die Notwendigkeit betont, in allen Ländern eine ausreichende Einkommens⸗ un d Binnenhandelsſtatiſtik zu ſchaffen, die allen Gliedern des Wirtſchaftslebens die Möglichkeit gebe, den Abſatz mit größerer Zuverläſſigkeit zu planen und dadurch ſowohl Produktions⸗ wie Handelsriſiko wie auch die Han⸗ delskoſten zu vermindern. Man nahm mit Befriedigung Kenntnis davon, daß die Aktion der Internationalen Han⸗ delskammer auf dieſem Gebiete Fortſchritte macht. Die Mitglieder beſprachen ferner eingehend die Methode pri⸗ vatwirtſchaftlicher Planung, die ſie in ihren Betrieben zum Teil bereits eingeführt habe und die ſie in allen Mitgliedsfirmen durchzuführen wünſchen. * Gründung der Preußiſchen Holzverwertungs⸗Gmb., Berlin. In das Berliner Handelsregiſter iſt kürzlich die Preußiſche Holzverwertungsgeſellſchaft mb. mit dem Sitz in Berlin eingetragen worden. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt die Förderung des Holzgeſchäftes der preußiſchen Staatsforſten, insbeſondere der An⸗ und Verkauf von Holz und ſonſtigen Walderzeug⸗ niſſen. Das Stammkapital beträgt 2 Mill. 4. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt am 20. 10. 32 geſchloſſen und am 25. 10. 32 abgeändert worden. * Der Griechen⸗Kredit an Greiling. Zu den Meldun⸗ gen, daß der Reemtsma⸗ Konzern von der grie⸗ chiſchen Regierung einen Kredit in Höhe von 3,5 Mill. 4 für Tabakeinkäufe erhalten habe, teilt die Verwaltung der Zigarettenfabrik Richard Greiling AG., Dresden, mit, daß Um die Obligafionen des Zellsioff- Verein Verlagung der Beschlußfassung Widerspruch gegen Bankenangeboſ In der Obligationär⸗Verſammlung der Verein für Zellſtoſf⸗Induſtrie A.., Berlin, in der(5 Ob⸗ ligatlonäre 5 715 100 Obligationen von insgeſamt 7 Mil⸗ lionen/ vertraten, erſtattete zunächſt der Treuhänder Be⸗ richt über die Lage der Geſellſchaft. Danach iſt auch für die kommende Zeit laufend mit ſehr erheb⸗ lichen Betriebsverluſten zu rechnen. Selbſt bei einem Schuldenerlaß von 70 v. H. gehöre ein ſehr großer Optimismus dazu, die Firma, die an ſich heute nicht lebens fähig⸗ſei, auf neuer Grund⸗ lage weiterzubetreiben. Nicht nur die Gläubiger, ſondern auch die Obligationäre müßten zur Sicherung ihrer An⸗ ſprüche erhebliche Opfer bringen. Der Vorſitzende des ſeinerzeit gewählten Ausſchuſſes der Obligationärvertreter gab ſodann einen kurzen Ueber⸗ blick über die finanzielle Entwicklung des Unter⸗ nehmens, das bei einem At 15 11 Mill.& und 7 Mill. 4 Obligationen vor der Za. mit einer Bankſchuld von d. 0 Mill. M u onſtigen Schulden von 8 Mill, belastet wor, Es ſei gelungen, diefe Schulden ſoweit herabzub rücken, daß zur Zeit nur noch ein Betrag von 2,8 Mill. in Frage komme. 5 Ueber das Angebot der Bauken au die Obliga⸗ N N e 5 n v. H. in einem in vn; 8 a ich eine längere Debatte. 5 Der Vorſchlag, oteſe Genußſcheine aus einem Viertel der fpäteren Reingewinne nach Ausſchüttung einer gewiſſen Vorzugsaktiendipidende zu kilgen, wurde in den Kreiſen der Obligationäre als ungenügen d erachtet. Außerdem wurde die Frage eines Regreſſes gegenüber den Banken die ſeinerzeit den Obligationenproſpekt heraus⸗ egeben haben, in die Debotte geworken. Nach dem Bericht des Sbligalonärausſchuhes war die Fuſion des Zell⸗ n Berkegn ſtimmten. .852 Mill ſtoff⸗Vereins mit der Koſtheimer Celluloſe⸗ und Papierfobriken A G für die Geſellſchaft wenig vor⸗ teilhaft. Die Umbaukoſten des Koſtheimer Werkes, die mit 3,5 Mill.„ veranſchlagt waren, ſtellten ſich ſchließlich auf 1914 Mill.; alles in allem habe g Koſtheim die Geſellſchaft mit über 18,5 Mill. 4 belaſtet. Der Proſpekt, ſo führte ein Obligationär aus, habe einſei⸗ tig die damals noch günſtige Lage des Zellſtoff⸗Vereins in den Vordergrund geſtellt, ohne auf die dauernden Verluſte bei Koſtheim einzugehen. Da über die beſſere Ausſtattung der Ge⸗ nußſcheine zur Zeit noch verhandelt wird, ſtellte der Obligationärausſchuß den Antrag, die Verſammlung um vier Wochen zu vertagen und der Geſellſchaft für den Auguſtlupon nochmals Stundung bis zum 1. Dez. 1992 zu gewähren. Die Verſammlung erklärte ſich zwar prinzipiell mit der Vertagung einverſtanden, jedoch proteſtierte eine grö⸗ Obligotionärverſommlung nach dem Vorſchlag des Aus⸗ ſchuſſes in Mainz oder Frankſurt a. M. ſtattfinden ſoll. 9 2 wurde dogegen Stellung genommen, daß die en mit ihren Depot⸗ Obligationen für eine derartige Der Antrag wurde ſchließlich bei f„ Stimmenthaltungen mit 3 012 500„ Obli⸗ gationenkopitoal angenommen. Der Verſuch des Banken ⸗ konſortiums, über den letzten Punkt der Tagesord⸗ nung, der die Genehmigung zur Aufteilung der ge⸗ ſamten Sicherungs hypothek auf die drel Werke der Geſellſchaft in Einzelhypotheken vorſah, ſchon heute ab⸗ zuſtimmen, ſcheiterte am Widerſtand der Obligotionäre. Wie noch mitgeteilt wurde, haben bis jetzt Vertreter von etwas über 3,5 Mill. 4 Obligationen ihre Zuſtimmung zum Angebot des Bonkenkonſortiums erklärt. ßere Anzahl von Obligationären dagegen. daß die nächſte ein Kredit in dieſer Höhe nicht dem Reemtsma⸗Konzern, ſondern vielmehr der Firma Greiling bewilligt worden ſei, die aber weder in einem Abhängigkeitsverhältnis zu dem Konzern ſtehe, noch mit ihm eine Intereſſengemein⸗ ſchaft unterhalte. Die Lebens versicherungen im Augusi Die Anzahl der Kapitalverſicherungen iſt bei den privaten und öffentlichen Lebensverſicherungs⸗Unter⸗ nehmungen im Zweimonatszeitraum Juli Auguſt 1932 laut „Wirtſchaft und Statiſtik“ erſtmalig unverändert ge⸗ blieben, während ſie ſich bisher von Monat zu Monat er⸗ höht hatte. Der Kapitalbetrag der Lebensverſiche⸗ rungen ſtellte ſich Ende Auguſt 1932 bei einer Anzahl von 15,0 Mill. Verſicherungen auf 17,7 Mrd./ gegenüber 18,3 Mrd. 4 bei 14,6 Mill. Verſicherungen im Vorjahr. Die Prämieneinnahmen haben ſich im Juli/ Auguſt ſatſonmäßig erhöht. Die Steigerung(um 4,1 Mill.„auf 124,4 Mill. /] bleibt jedoch hinter dem Umfang der Vor⸗ jahre wiederum zurück. Ein Vergleich mit 1931 kann hier wegen der Kreditkriſe nicht angeſtellt werden. Die Kapi⸗ talanlagen des Neugeſchäfts haben ſich um 56,5 Mill. auf 2 926,0 Mill.„ erhöht(Mai/Juni 68,6 Mill.). Der Rückgang der für neue Kapitalanlagen verfügbaren Mittel wirkte ſich vorwiegend im Wertpapiergeſchäft aus. Der Bilanzwert der Wertpapiere ſtieg nur um 2,9 Mill., während er im Mai/Juni ſich noch um 13,5 Mill. erhöht hatte. 5 Die Lebensverſicherungsunternehmungen haben ſich alſo an der bereits im Auguſt einſetzenden lebhafteren Nach⸗ frage nach feſt verzinslichen Wertpapieren nicht beteiligt(die Träger der Sozialverſicherung haben im Auguſt ſogar Wertpapiere abgeſtoßen). In Hypotheken wurden faſt ebenſopiel Mittel angelegt wie in den beiden Vormonaten(32,2 Mill./ gegenüber 32,7 Mill.), in Kommunaldarlehen ſogar etwas mehr(3,7 Mill./ gegenüber 3,2 Mill.). Ein erheblicher Teil der verfügbaren Mittel wurde auch wieder für Vor⸗ auszahlungen und Darlehen auf Policen benötigt. Die hier neu angelegten Gelder waren zwar dem Betrage nach etwas 77 0 als in den beiden Vormonaten(14,3 Mill. gegenüber 14,9 Mill.), im Rahmen der geſamten Neu⸗ anlagen nahmen ſie jedoch einen größeren Platz ein(25,3 gegenüber 21,7 v..) Bei den privaten Lebensverſicherungsunternehmungen betrug der Anteil der Policedarlehen am Zuwachs der geſamten Kapitalanlagen ſogar 26,5 v. H.(gegenüber 29,5 im Mai/ Juni), bei den öffentlichen Unternehmungen hingegen nur 20,5 v. H.(gegenüber 15,2 v..). Am Be⸗ ſtand„ ſtellten ſich die Policedarlehen Ende Auguſt 1932 bei den privaten Unternehmungen bereits auf 10,0 v.., bei den öffentlichen Lebensverſicherungen auf 8,7 v. H. und bei beiden zuſammen auf 9,8 v. H. der geſamten Kapi⸗ talanlagen. Die aufgewerteten Vermögensanlagen haben in der Geſamtſumem erneut um 13,6 Mill./ abgenommen. Die ersie Noſſz der Sieuerguischeine Der geſtrige Börſenverkehr war von Beginn an ſehr ſti bl. Der hohe katholiſche Feiertag in Süd⸗ und Weſt⸗ deutſchland behinderte mit ſeinen fehlenden Orders die Geſchäftsentwicklung und die Aktienmärkte blieben— un⸗ beeindruckt von den günſtigeren Nachrichten aus der Wirt⸗ ſchaft— im allgemeinen ſchwächer veranlagt. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auf die erſte amtliche Notiz der Steuergutſcheine, die wie folgt notiert wurden: Die Zaiger Fälligkeit bei einem Umſotz von 450 Mille mit 90,25, die göiger mit 85, die 36iger mit 80, die Z7iger mit 75,50 und die Z8iger mit 71, wobei bei den 4 letzteren Fällig⸗ keiten die Umſätze je 50 Mille betrugen. Frankfurter Abendbörſe ſtagnierend An der Abendbörſe herrſchte vollkommene Stagna⸗ tion. Weder von der Kuliſſe, noch auf Grund von Kun⸗ denorders von den Banken wurden irgendwelche nennens⸗ werten Geſchäfte getätigt. Im allgemeinen neigte die Stimmung zur Schwäche, da man noch unter dem Ein⸗ druck des eher ungünſtigen Dedibank⸗Berichtes ſtand. Grö⸗ ßere Kurs veränderungen waren an den Aktienmärkten aber nicht feſtzuſtellen. Auch der Rentenmarkt lag bei un⸗ veränderten Kurſen geſchäftslos, abgeſehen vielleicht von minimalen Umſätzen in ſpäten Reichsſchuldbuchforderun⸗ gen. Im Verlaufe zeigte ſich einige Nachfrage nach J. G. Farben⸗Aktien, die den anfangs erlittenen Verluſt vou aufholen konnten. Sonſt traten keine weſentlichen Ver⸗ änderungen mehr ein. Neubeſitz 6,40, Altbeſitz 50%, Ber⸗ liner Handel 89, Reichsbank 127, J. G. Farben 947-95, Junghans 1574, Lahmeyer 106. 0 Berliner Produkienbörse/ 1. November Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 1954197, ſehr feſt; Märk. Roggen 156—158, pr. Verlg. ſtetig, Lief. ſtramm; Braugerſte 170—180 ſtetig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 162 bis 1090, ſtetig; Märk. Hafer 184199, feſt) Weizenmehl 23,75 bis 27,25, feſter; Roggenmehl 20,40 22,50, ſehr feſt; Weizen⸗ kleie—9,40, ruhig; Roggenkleie 8, 258,60, ruhig; Viktoria⸗ erbſen 22—26; Kleine Speiſeerbſen 20—23; Futtererbſen 14 bis 16; Leinkuchen 10,10; Erdnußkuchen ab Hamburg 10,80; Erdnußkuchenmehl ab Hamburg 11,20; Trockenſchnitzel 9,30 bis 9,50; Extrahiertes Sejabohnenſchrot ab Hamburg 10,10; dto. ab Stettin 10,80; Rauhfuttermittel, behauptet, Fraht⸗ epreßt. Roggenſtroh 0,65—0,80; Weizenſtroh 0,5 0,60; Haferſtroh 0,—0,60; Gerſtenſtroßh 0,45—0,00; gebund. Rog⸗ e 0,700.95; bindfadengepr. bis 0,5; Wetzenſtroh 0,48—0,0; Häckſel 1,30—1,45; gutes Heu lerſter Schnitt) 1802,10; Luzerne, loſe 2,152,45; Thymotee, loſe 2,202.50 Kleeheu, loſe 2002,30 öraht⸗ Fan Heu in Pfg. über Notig 0, allg. Tendenz feſt.— andelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 209,50 bis 11,50; März 211213; Roggen Dez. 169-4170; März 171,50—78; Hafer Dez. 188,50; März 14,50. Rotterdamer Getreidekurſe vom 1. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Nov. 4,90, Jan. in den Vereinigten Staaten feſtzuſtellen. Roggenſtroh 0,80 Exporternte ſo erholt, daß ſie Ende S ein Tü x Mittag- Ausgabe Nr. Forigeseßie Besserung der Lage in der Großeisenindusfrie In ſeinem Bericht über die wirtſchaftliche Lage der Großeiſeninduſtrie im Monat Oktober 1932 ſtellt der Zweckverband der Induſtrie⸗ un d Han diels⸗ kammern zu Bochum, Dortmund, Eſſen und Münſter zuſammenfaſſend feſt: Die inländiſchen Marktverhältniſſe in der Eiſen⸗ induſtrie wieſen auch im Oktober leichte Anzeichen einer Belebung auf. Wenn dabei im allgemeinen ein vermehrter Auftragseingang ſeitens der Händler⸗ und Verbraucherſchaft auch kaum bemerkbar war, ſo liegt das nicht zuletzt in der Jahreszeit begründet, die einer größeren Ausweitung des Geſchäftes im Wege ſtand. Hinzukommt die Ungewißheit der innerpolitiſchen Entwicklung, die ſtarke Beunruhigung in die Wirkſchaft trägt und auf die gerade auch die Zurückhaltung der Händler zurückzuführen iſt. Durch die Reichsbahn aufträge im Oberbau⸗ material für 12 Monate ſind der Eiſeninduſtrie erfreu⸗ licherweiſe größere Arbeitsmengen zugefloſſen. Die wenig günſtige Lage im Exportgeſchäft wurde durch einen neuen Ruſſenauftrag in Höhe von 76000 To. Walzeiſen in gewiſſem Umfange ausgeglichen. Die bedauerlicherweiſe bei den Ruſſengeſchäften bisher ſtets ausbedungenen äußerſt kurzen Lieſerfriſten geſtatten es nicht, den Werken auf längere Sicht beſtimmte größere Arbeitsmengen zuzuweiſen. Die Preisbefeſtigung auf den Auslands märkten ſetzte ſich fort. Das Geſchäft mit England litt insbeſon⸗ dere in Halbzeug unter der Ungewißheit über die geplan⸗ ten Zollmaßnahmen. Im übrigen ſtieß die deutſche Ausfuhr nach wie vor auf ſehr ſtarke Hinderniſſe. Der Abſatz nach den Vereinigten Staaten wurde durch die ungeklärten Dumpingverhältniſſe weiterhin ſtark be⸗ einflußt. In Spanien macht ſich die franzöſiſche Kon⸗ kurrenz, die weiter unter den engliſchen Tagespreiſen ver⸗ kaufte, ſehr ſtark bemerkbar. In Argentinien gewann der italieniſche Abſatz an Boden. Da die italieni⸗ ſchen Notierungen mehrere Schilling unter den engliſchen lagen, gingen den deutſchen Werken in letzter Zeit erheb⸗ liche Mengen verloren. * Auch bei den Frankfurter Schatzaunweiſungen keine Zinsherabſetzung. Die Magiſtratpreſſeſtelle Frankfurt teilt mit, daß die Stadt Frankfurt a. M. eine Herabſetzung der Zinſen nicht beantragen oder herbeiführen wird. Uebri⸗ gens laſſen auch die geſetzlichen Beſtimmungen bei Schuld⸗ verſchreibungen der Gemeinden nicht zu, daß die Verſamm⸗ lung der Inhaber eine Herabſetzung der Zinſen oder des Kapitals gültig beſchließt und damit die nicht vertretenen oder nicht zuſtimmenden Inhaber zu Vermögens verluſten zwingt. Die Verſammlung der Schatzanweiſungsinhaber kann nur Stundung der Anſprüche beſchließen oder dem gewählten Vertreter Stundungsbefugniſſe übertragen. Die Befürchtungen der holländiſchen Gruppe und die daran ge⸗ knüpften Proteſte ſind alſo unbegründet. Weiferer Rückgang der Konkurse Nach Mitteilung des Stat. Reichsamts wurden im Mo⸗ nat Oktober d. J. durch den„Reichsanzeiger“ 459 neue Konkurſe— ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung— und 262 eröffnete Ver⸗ gleichs verfahren bekanntgegeben. Die entſprechen⸗ den Zahlen für den Vormonat ſtellen ſich auf 480 bzw. 306. Banken- und Geschäffsmoraforium in Nevada f * Reno(Nevada), 1. Nov. Der ſtellvertretende Gouver⸗ neur Griswold hat für den Staat Nevada ein allgemeines Geſchäfts⸗Bankenmoratorium bis zum 12. ö. M. angeordnet. Winkfield, der Präſident von elf Bankinſtituten in Nevada angekündigt, er werde die Gelegenheit benutzen, um während der Dauer des Moratoriums ſein Bankennetz zu reorganiſieren. Die Nationalbank von Reno, die mit dem Konzern Winkfields in keiner Verbindung ſteht, kün⸗ digt an, daß ſie heute ihre Schalter offenholte. Abnahme der Arbeiislosigkeifi in USA. Wie das Arbeitsminiſterium in Waſhington am Sonn⸗ tag bekanntgab, iſt für den vergangenen Monat ein al l⸗ gemeines Abnehmen der Arbeitsloſigkeit Die Arbeitsein⸗ ſtellungen in den Fabriken, vor allem in der Textilindu⸗ ſtrie, der Schuhinduſtrie, den Kohlenbergwerken, den Eiſen⸗ bahnwerkſtätten, den Getreidemühlen und in der ſonſtigen landwirtſchaftlichen Induſtrie hätten zugenommen. Nur in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie ſei noch keine nachweisbare Beſſerung eingetreten, doch hätten ſich auch dort die Aus⸗ ſichten ganz offenbar gebeſſert. 33 Staaten hätten berichtet, daß ſie insgeſamt über 260000 Mann im Wegebau be⸗ ſchäftigten. . DDD!!! ͥ ↄ c AAA 4,32; März.27%; Mai 4,30.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. 68; Jon. 67; März 6824; Mai 6974. * Liverpooler Getreidekurſe vom 1. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Dez. 5,275 (3,296); März 5,076(5,07%).— Mitte: ruhig; Dez. 5,27, (5,296): März 5,09(5,0%). * Boſtgroßmarkt Neuſtadt vom 1. Nov. Auf dem Obſt⸗ großmarkt wurden pro Pfund folgende Preiſe bezahlt: Aepfel 18; Birnen 10—17; Kaſtanien—12; Quitten—5: Tomaten 12—15; Anfuhr und Handel flott. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 1. Novy.(Eig. Dr.) Nov. 5,25 B 5,00 G; Dez. 5,20 B 5,10 G; Jan.(33 5,40 B 5,25 G; Febr. 5,50 B 5,95 G; März 5,60 B 5,50 G; Mai 5,85 B 5,70 G; Auguſt 6,20 B 6,00 G; Tendenz ruhig. — Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25; Nov.⸗Dez. 31,50; Tendenz ruhig; Wetter heiter. 5 * Bremer Baumwolle vom 1. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 7,31. 8 * Liverpooler Baumwollkurſe vom 1. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan.(33) 518 März 520; Mai 523—25; Juli 526; Tagesimport 2100: Tendenz ruhig.— Mit 5177, März 520; Mai 524; Juli 525; Jan.(84) 532; März 535; Mai 538; Juli 540; Loco 543; Tendenz ruhig. Berliner Metallbörse vom 1. November Kupf. Kupf.Kupf.[Blei Blei Blei Zint Zint int bez. Brief Geld] bez. Brief Geld] bez. rief Geld e—— 1,50 40.25—.— 17.— 15.75, 21,25 20,80 bruar[—.— 41. 40,75—.— 17.25 16.—.— 2150 21.— 41.50 41.25—— 14.50 16 25—.— 21 50 21.— * Berliner Metall⸗Notiernngen vom 1. Nov.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 49,25, für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 42—43; Standardkupfer logo 88,75. 30,25; Standard⸗Blei per Nov. 15,25 16,25; Ori⸗ ginal⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Wolz⸗ oder Drohtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtral⸗ zinn 218; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 8739; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 37,25—40,50. Londoner Melallbörse vom 1. November Metalle& per To. Platin? per 20 Ounces) Siſber(Pence per Zunce) Kupfer, Standard 30,25] Zinn, Standard 182.2] Alumintum Nonate. 30,50 3 Monate 152.8] Antimon Settl. Preis 30 25 Settl. Preis 152.2 Elektrolgt. 85.7 Banka 180 7 Platin beſt ſelecied 32,75 Straits.. 158.2 Wolframerz ſtrong ſheets., Blei, ausländ. 11,85 Nickel El'wirebars 35.70 Zinf gewöhnlſch 125 blech 5 * Günſtige Entwicklung der türkiſchen Außenhandels⸗ bilanz. Die türkiſche Außenhandelsbilanz, die in den erſten 8 Monaten 1932 noch mit 5 Mill. Türkpfund paſſiv geweſen iſt, hat ſich durch den Beginn des Verkaufs der 0 8 „ . . * * * * * — aſſi vum von l, 1 Zu gleicher Zeit hat George te: Okt. 528; Dez. 517; Jan(39) N —— Aus Vaden Mord im Gefängnis * Freiburg(Breisgau), 2. Nov. Wie erſt jetzt bekannt wird, ereignete ſich am Montag abend in einer Gemeinſchaftszelle des hieſigen Landes⸗ gefängniſſes eine furchtbare Bluttat. In einem An⸗ fall von Tobſucht erſchlug ein Gefangener mit einem harten Gegenſtand zwei ſeiner Mit⸗ gefangenen und verletzte einen dritten ſchwer. Die Unterſuchung, die noch ſtreug geheimgehalten wird, dauert an. 50 Zentimeter Schnee auf dem Feldberg * Freiburg, 1. Nov. Wie vor einem Jahr, ſo konnte auch am heutigen Allerheiligentage mit dem Win⸗ zerſport auf dem Feldberge begonnen werden. In⸗ folge der anhaltenden Schneefälle hat die Schnee⸗ decke jetzt etwa einen halben Meter erreicht. Es ſchneit bei 2 Grad minus weiter. Die erſten Ski⸗ läufer trafen heute morgen auf dem Feldberg ein, um der weißen Kunſt zu huldigen. Die erſten Vor⸗ ausſetzungen für einen guten Sportwinter ſind ge⸗ geben. Handwerksburſche tot aufgefunden * Weinheim, 2. Nov. Zwiſchen Hohenſachſen und Großſachſen wurde ein Handwerksburſche tot aufge⸗ funden. Es handelt ſich um den 78 Jahre alten, aus Oeſtringen bei Bruchſal ſtammenden Joſef Habich. Der Tote hatte im Rücken eine blutunterlaufene Stelle, ſo daß der Tod durch Ueberfahren erfolgt ſein könnte. Das Ergebnis der Sektion iſt noch nicht bekannt. Einbruch ins Wieslocher Bezirksamt * Wiesloch, 1. Nov. In der vergangenen Nacht drangen Einbrecher durch die Fenſter in die Räume des Bezirksamtes Wiesloch. Sie erbrachen (Schränke und ſtöberten Akten durch. Der Kaſſen⸗ ſchrank wurde angebohrt, aber nicht erbrochen. Ge⸗ ſtohlen wurde nichts. Die Täter ſind unerkannt ent⸗ kommen; es wird nach ihnen gefahndet. Der grauſige Fund in Richen aufgeklärt * Richen bei Eppingen, 1. Nov. Zu dem gemelde⸗ ten grauenhaften Fund(Siehe Montag⸗Abendaus⸗ gabe) erfahren wir von der Gendarmerie, daß es ſich bei dem Erhängten um den 67 Jahre alten Johann Störr, zuletzt Dienſtknecht in Klingen⸗ berg(Württbg.), handelt. Die Perſonalien konnten anhand eines Briefes, der in den verwitterten Klei⸗ dern vorgefunden wurbe, feſtgeſtellt werden. Der Brief trug den Poſtſtempel vom 18. Mai 1932. Dem Zuſtand der Leiche nach muß Störr ſchon vor etwa vier Monaten den Tod geſucht haben. Es kann ſich nur um Selbſtmord handeln. Wie berichtet, bau⸗ melte der Kopf des Störr am Strick, während die übrigen Körperteile zur Erde gefallen und bereits ſtark in Verweſung übergegangen waren. * Tr. Ladenburg, 1. Nov. Trotz Sturm und Wetter begab ſich unter Vorantritt der neugegründeten Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle ein langer Zug von Vereinen unter Führung der Stadtverwaltung auf den Friedhof. Unter Glockengeläute und den Klängen des Chopinſchen Trauermarſches zog der lange Zug in den Ehrenfriedhof ein. Der Geſangverein„Lie⸗ derkranz“ ſang den Chor:„Sie liebten ſich wie Brü⸗ der“. Darauf hielt Bürgermeiſter Hagen die Ge⸗ dächtnisrede und legte am Ehrendenkmal im Namen der Stadtverwaltung einen Kranz nieder, worauf der„Liederkranz“ das ſchöne„Morgenrot“ ſang. Die neue Kapelle ſpielte das Lied vom guten Kame⸗ raden und bewies unter Führung ihres Kapellmei⸗ ſters Schuhmacher ein ſchon ganz vorzügliches Zuſammenſpiel. fle. Weinheim, 2. Nov. Ein intereſſanter Rechts⸗ ſtreit zwiſchen dem hieſigen Omnibusbeſitzer Schuh⸗ macher und der O. E. G. Mannheim wurde hier verhandelt. Schuhmacher, der trotz einſtweiliger Ver⸗ fügung wöchentlich mehrere Perſonentransporte nach Mannheim und Heidelberg unternimmt, wurde zu 22 Tagen Haft und zur Tragung der Koſten ver⸗ urteilt. Die Schuhmacherſchen Fahrten erfreuten ſich lebhafter Inanſpruchnahme, weil die Fahrtkoſten nur die Hälfte des Tarifs der O. E. G. betragen. Da der Verurteilte, deſſen Autogeſchäft ſeine einzige Er⸗ werbsquelle iſt, trotz des Urteils ſeine Fahrten wei⸗ ter unternimmt, darf man auf die e ge⸗ ſpannt ſein. SN zen aus einem Odenwalddorf Kleine Auswahl von Erzählungen aus Kriegs und Peſtzeiten Mitten im Odenwald, unweit der alten Wall⸗ fahrtsſtraße Miltenberg Walldürn, liegt das Dörf⸗ lein Gotters dorf, bekannt durch ſeinen fiſch⸗ reichen See, der ſich, wie die meiſten Wälder der Ge⸗ markung im Beſitz des Fürſten von Leiningen be⸗ findet. Der römiſche Grenzwall zog einſt quer durch die Fluren des Dorfes, Spuren alter Römerſtraßen und römiſcher Wachttürme ſind da und dort noch ſichtbar. Auf der benachbarten Gemarkung Rein⸗ hardſachſen ſtehen noch die Reſte des Römerkaſtells Haelburg. Das Dorf, das im Jahre 1150 erſtmals als „Gottbrechtsdorf“ erwähnt iſt, dürfte eine Amor⸗ bacher Gründung ſein. 1803 gehörte es zum Kur⸗ fürſtentum Mainz und zwar zur Amtsvogtei Wall⸗ dürnn. 1803 wurde es leiningiſch, 1806 badiſch. Weltbewegende Ereigniſſe haben ſich im Dörflein kaum zugetragen. Doch hat ſich die Erinnerung an Kriegs⸗ und Peſtzeiten und andere denkwürdige Be⸗ gebniſſe in zahlreichen ſagenhaften Erzählungen er⸗ halten, von denen im folgenden einige nach Auf⸗ zeichnungen von Gottersdorfer Einwohner mitgeteilt ſeien. Der Teufelsſtein Unterhalb des Weges nach dem Gerolzahner Bahnhof liegt ein mächtiger Stein, der Teufelsſtein. Von ihm erzählt man: Der Herrgott machte einmal eine Wette mit dem Teufel. Wenn dieſer den Stein von der Kühruh bis nach Gerolzahn an das Schloß tragen würde ohne abzuſtellen, ſo ſollte er dafür die halbe Welt erhalten. Der Teufel ging auf die Wette ein. Als er aber beinahe am Ziele war, da wurde ihm der Stein plötzlich zu ſchwer und ſetzte ihn ab. Als er ihn dann weitertragen wollte, da ward er plötzlich weich wie Butter. Voll Zorn trat der Teufel auf den Stein. Heute noch kann man darauf ſeine Fuß⸗ ſpuren ſehen. Peſtſage Im 16. Jahrhundert wütete in Gottersdorf die Peſt. Täglich ſtarben Leute. Ein Bauer, der mit ſeinem Knechte auf der Seewieſe arbeitete, ſagte: „Wenn morgen wieder eine Leiche hier vorbeigeführt wird, ſo gehe ich fort.“ Zwet Tage ſpäter wurde er tot hier vorbeigeführt. Der Müller fuhr jeweils bis an den See und lud dort das Mehl ab und das Korn auf. Ein Mann, der an den Rhein ausgewandert war, blieb verſchont. Als er wieder zurückkam, ſah er, daß das Korn ge⸗ ſchnitten war. Er ſetzte ſich nieder und wartete, bis jemand kam. Endlich erſchien ein Bauer mit Kühen, um das geſchnittene Korn zu holen. Der Heimge⸗ kehrte ging auf den Bauer zu und fragte ihn, wer noch lebe. befindet ſich eine ſchöne Kapelle, die ſogen. Er bekam zur Antwort:„Ich und Du!“ Der unredliche Glockengießer Als im Jahre 1776 die alte Gottersdorfer Kapelle gebaut wurde, erhielt ein Glockengießer den Auftrag, drei Glocken zu liefern. Der Betrag dafür wurde ihm vorausbezahlt. Der Glockengießer brachte aber nur zwei Glocken mit dem Bemerken, das Me⸗ tall hätte mehr gekoſtet. Dies beruhte aber nicht auf Wahrheit, der Mann hatte vielmehr die Gemeinde betrogen. Auf dem Sterbebette geſtand er ſeinen Be⸗ trug ein. Seine Angehörigen ließen zur Sühne am Weg von Gottersdorf nach Reinhardſachſen einen Bildſtock errichten. Leute, die nachts an dem Bild⸗ ſtock vorbeigingen, hörten bisweiſen Seufzen und Jammern. Einem Mann erſchien ſogar der Geiſt des Glockengießers, indem er ſagte, daß er im Grabe keine Ruhe fände, bis auf dem Kirchturm drei Glok⸗ ken läuten würden. Als von einigen Jahren die drei Glocken der neuen Kirche zum erſtenmal läute⸗ ten, zerſprang der Bildſtock in drei Teile. Wallfahrtsſage Auf dem Wege von Gottersdorf nach 1 Heilig⸗ Blutskapelle. Ueber ihre Entſtehung erzählt man folgendes: Ein reicher Aſchaffenburger Bürger hatte nur einen Sohn. Dieſer war blind. Auf Drängen des Sohnes entſchloß ſich der Vater zu einer Wall⸗ fahrt nach Walldürn. Als die Beiden auf dem„Ka⸗ pellenbuckel“ ankamen, ward der Sohn plötzlich ſehend: er gewahrte die Türme der Wallfahrts⸗ kirche. Da der Vater nun eine Fortſetzung der Wall⸗ fahrt für unnötig hielt, lenkte er ſein Gefährt wie⸗ der der Heimat zu. Sofort erblindete der Sohn wie⸗ der. Nun ritten ſie nach Walldürn, wo ſie drei Tage blieben. Der Sohn erhielt ſein Augenlicht nicht mehr. Der Vater ließ trotzdem die oben er⸗ wähnte Kapelle bauen. Die vergrabene Gemeindekaſſe Der Gemeinderechner von Gottersdorf vergrub während eines früheren Krieges die Gemeindekaſſe in der Nähe des Orts auf einem Grundſtück, um ſie vor dem Feind zu ſchützen. Nach dem Kriege wollte er die Kaſſe wieder ausgraben. Nachts machte er ſich mit einem anderen Mann ans Werk. Als ſie den Schutt weggeräumt hatten, ſahen ſie den Teufel auf der Kaſſe ſitzen. Der eine Mann ſtieß vor Schrecken einen Schrei aus. Im gleichen Augenblick fuhr det Teufel mit dem Gelde hohnlachend in die Tiefe. In ſpäterer Zeit wollten noch immer Leute auf dem Grundſtück Licht geſehen haben. Von dem Geld jedoch war nie mehr etwas zu ſehen. Vizebürgermeiſter verhaftet * Kappelrodeck(Amt Achern), 2. Nov. Am Mon⸗ tag wurde Gemeinderat und Vizebürgermeiſter Walcher durch die Gendarmerie verhaftet. Wie feſtgeſtellt wurde, hatte er Plakate im Ort anbringen laſſen, in denen u. a. an die Bauern die Auffor⸗ derung gerichtet wurde, in den Steuerſtreik zu treten und ſich mit Dreſchflegeln und Sen⸗ ſen bewaffnet gegen die Staatshoheit aufzu⸗ lehnen. Walcher wurde ins Bühler Gefängnis ge⸗ bracht. In den Rhein geſprungen Worms, 1. Nov. Am Samstag abend wurde auf der Eiſenbahnbrücke ein Damenſchirm, ein Ein⸗ kaufsbeutel mit Paket, eine Aktentaſche und Damen⸗ handtaſche gefunden. Aus vorgefundenen Briefen geht hervor, daß die Gegenſtände einer 20jährigen Näherin aus Bubenheim gehören, die in eine Strafſache zum Nachteil einer hieſigen Kleiderfabrik verwickelt war. Da ſie ſich in einem Brief von ihren Angehörigen verabſchiedet hat, ſo dürfte anzunehmen ſein, daß die Näherin in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Rhein geſprungen iſt. Tödlicher Motorradunfall * Kandel, 2. Nov. Der verheiratete Bildhauer Joſef Pabſt von hier, Vater von drei Kindern, ſtieß, von Wörth kommend, bei Dunkelheit auf der Staatsſtraße Kandel Wörth mit ſeinem Motor⸗ rad gegen ein ſchlecht beleuchtetes Fuhrwerk und zog ſich ſchmere Kopfverletzungen zu, an denen er im Karlsruher Krankenhaus ſtar b. Zuchthaus wegen politiſchen Terrors e Heilbronn, 1. Nov. Zwei Küfergehilfen aus Heilbronn waren in einer Wirtſchaft in Frankenbach eingekehrt, wo ſie von den anweſenden Gäſten für Hitleranhänger gehalten wurden. Es kam zu einem Wortgeplänkel. Wegen ihrer vermeintlichen Hitler⸗ geſinnung wollten ſie den beiden Küfergehilfen auf ihrem Heimweg einen Denkzettel verabreichen. Die Küfer wurden dann auch tatſächlich angegriffen und verletzt. Unter Anwendung der Verordnung ge⸗ gen politiſchen Terror erhielt einer 1 Jahr 1 Mo⸗ nat Zuchthaus, der zweite 2 Monate und der dritte Gaſt 2 Wochen Gefängnis. Keine Freilaſſung des Maſſenmörders Wagner * Stuttgart, 1. Nov. Zu den Gerüchten über eine etwaige Freilaſſung des Maſſenmörders Wagner teilt die„Württ. Ztg.“ mit, es ſet nicht richtig, daß Wagner in der Tübinger Klinik auf die Möglich⸗ keiten der Freilaſſung unterſucht worden ſei. Wag⸗ ner ſei vielmehr nur auf einer Tagung der Irrenärzte vorgeführt und dann ſofort wieder ins Zuchthaus zurückgeführt worden. Kindesleiche aufgefunden * Darmſtadt, 2. Nov. Am Dienstag wurde in der Anlage beim Paulusplatz die Leiche eines neu⸗ geborenen Kindes weiblichen Geſchlechts von ſtädtiſchen Arbeitern aufgefunden. Die Leiche war in ein weißleinenes Damenunterkleid eingewickelt und in einem Karton verpackt, der mit einem lan⸗ gen Wollgürtel(von einer Strickjacke ſtammend) verſchnürt war. Aus der Pfalz Berufsſchule und Sparmaßnahmen * Ludwigshafen, 2. Nov. Der Bayeriſche Berufs⸗ ſchulverband, Kreisverein Pfalz, wendet ſich in einem ausführlichen Schreiben an die Vereinigung der pfälziſchen Berufsſchulen wegen der vom Staats⸗ miniſterium angeordneten Sparmaßnahmen. In dem Schreiben heißt es zum Schluß:„Der Bayeriſche Berufsſchulverband Kreisgruppe Pfalz, in dem nahezu ſämtliche Lehrkräfte der pfälziſchen Berufs⸗ ſchulen zuſammengefaßt ſind, hat in einer gut be⸗ ſuchten Hauptverſammlung beſchloſſen, alle maß⸗ gebenden Stellen zu bitten, mit den Sparmaßnahmen bei den noch in der Entwicklung ſtehenden Berufs⸗ ſchulen größte Schonung walten zu laſſen u un⸗ vermeidbare Einſchränkungen nur im Einvernehmen mit den Schulfachleuten vorzunehmen, damit ſchwere und dauernde Schädigungen vermieden werden.“ Gewerbetreibende beantragen Unterſtützung * Grünſtadt, 1. Nov. Eine Abordnung des hieſi⸗ gen Gewerbevereins überreichte Bürgermeiſter Dr. Lauterbach eine von etwa 25 hieſigen Gewerbetreiben⸗ den unterzeichnete Eingabe, in der infolge der mißlichen Geſchäftslage um Bewilligung der öffent⸗ lichen Wohlfahrtsunterſtützung gebeten wird. Mit dem Geſuch wird ſich zunächſt der Für⸗ ſorgeausſchuß des Stadtrats zu befaſſen haben. Bei der kritiſchen Finanzlage der Stadt dürfte das Geſuch keine Ausſicht auf Erfolg haben. Ausſtellung der Meiſterſchule für Handwerker * Speyer, 1. Nov. In den Räumen des Pfälzt⸗ ſchen Kunſtvereins in Speyer wurde eine Ausſtellung der Meiſterſchule für Handwerker in Kaiſerslautern eröffnet.„Form iim Handwerk“ haben die bei⸗ den Verantwortlichen, Prof. Heckenberger von der Meiſterſchule für Handwerker in Kaiſerslautern, und Prof. Dr. Graf von der Landesgewerbeanſtalt in Kaiſerslautern, dieſe Schau genannt. Sie wollen da⸗ mit den Beweis erbringen, daß auch in Zeiten wirt⸗ ſchaftlicher Not der Gedanke der Qualitätsarbeit und der Leiſtungsfähigkeit nicht eingeſchlafen iſt. Der Ausſtellung wird— vor allem aus Handwerker⸗ kreiſen— großes Intereſſe entgegengebracht. Der Eröffnung am Sonntag wohnte auch Regierungs⸗ präſident Oſthelder bei. Moderne Bettler :: Landau, 1. Nov. In den letzten Tagen wußte ein an Krücken humpelnder Bettler das Mit⸗ leid ſeiner Mitmenſchen zu wecken. Als er Landau abgebettelt hatte, fuhr er im Auto davon, um eine andere Gegend unſticher zu machen. Sechs Monate wegen Fahrraddiebſtahls * Pirmaſens, 1. Nov. Der 19jährige ledige Fa⸗ brikarbeiter Karl Weber ſtahl im Auguſt in Landau ein Fahrrad, das er einem Verwandten für 6 Mark verkaufte. Dabei verſicherte der Dieb, das Rad in Landau gekauft zu haben. Der Angeklagte, der in einer Erziehungsanſtalt untergebracht war und ſchon erhebliche Vorſtrafen hat, wurde wegen Diebſtahls im Rückfall zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt und Haftfortdauer angeordnet. * : Grünſtadt, 1. Nov. Eine lebensgefährliche Ver⸗ 11 brachte ſich in der Nacht zum Sonntag der 35 Jahre alte Pedell des hieſigen Progymnaſtums, Jak. Liſt, bei Liſt war nachts nach 1 Uhr mit ſeiner Familie in Streit geraten, ſodaß der Hausbeſitzer die Polizei herbeirief. Als einer der Beamten das Zimmer des Liſt betrat, holte dieſer aus der Tiſch⸗ ſchublade ein feſtſtehendes Meſſer und ſchlitzte ſich damit buchſtäblich den Leib auf, ſo daß die Eingeweide hervortraten. Der Zuſtand des Mannes iſt ſehr bedenklich. * Winnweiler, 1. Nov. Unter militäriſchen Ehren wurde der älteſte Bürger unſerer Gemeinde und der letzte hieſige Kriegsveteran des Feld⸗ zuges 1870/½1, Joh. Adam Hahn, der nahezu das 86. Lebensjahr erreicht hatte, zu Grabe getragen. DSS——Z— BBK—————— Chefredakteur: H. A. Meißner ö 8 für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handels telt: Kurt 9 Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ e Lokales: Alchard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: illy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: 3255 4 1 5 Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fau mtl Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger; e 2 20 eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim t 1 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rücſendung nur 4 Rückport O PEL· 0585 HAN 5LER. STEIN SER& MEYER. MANN EI M, O 7, 5 GeIL SE AGSERSTRAS 50 eTEFNNN 28887 SGBrogzes Lager in 3 Obel Ersatzteilen. Obel Westensparstamwterbstade Zbseuchet mit den N. 5 8. Seite/ Nummer 510 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 2. November 1932 Im Schatten eines weltberühmten Namens Rockefellers 750 arme Verwandte— Not in der eigenen Familie— Ein Fonds für die junge Generation Der Klang des Namens Rockefeller erinnert un⸗ willkürlich an Gold. Wenn man dieſen Namen hört, ſtellt man ſich ſofort den 93 Jahre alten Petroleum⸗ pionier vor, der aus kleinen, beſcheidenen Verhält⸗ niſſen ſtammt und zu einem der geldgewaltigſten Männer der Welt wurde. Man iſt zur Annahme ge⸗ neigt, daß alles, was dieſen von der Glücksgöttin auserwählten Namen trägt, alle nahen und fernen Verwandten des amerikaniſchen Erdölkönigs in den goldenen Strahlen ſeines unermeßlichen Reichtums baden und ein ſorgloſes Daſein führen müßten. Dieſe Annahme iſt jedoch falſch. Schon die Geſchichte der einzigen Tochter des Milliardärs erbrachte den Beweis, daß ſogar im engſten Kreiſe der Familie Rockefeller Sorge und Not zu Hauſe waren. Als 1895 Miß Edith Rocke⸗ feller den Multimillionär Mace Cormick aus Chicago, Inhaber der größten amerikaniſchen Fabrik für landwirtſchaftliche Maſchinen, heiratete, ſprach ganz Amerika von dieſem geſellſchaftlichen Ereignis und alle amerikaniſchen Blätter brachten das Bild der reichſten Braut der Neuen Welt, die ihrem Mann als Mitgift die Bagatelle von 175 Millionen Mark brachte. Es vergingen 26 Jahre, und Frau Edith Rocke⸗ feller⸗Mac Cormick ſtand wiederum im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes. Ihr Mann verliebte ſich in Wien in die pol⸗ niſche Sängerin Ganna Walſka und ließ ſich von ſeiner Gattin ſcheiden, um die Polin zu heiraten. Wiederum brachten alle amerikaniſchen Zeitungen das Bild der reichſten geſchiedenen Frau der Neuen Welt. Frau Edith verwaltete ſchlecht ihr Vermögen. Ihre Extravaganzen, ihre tollen Einfälle verſchlan⸗ gen horrende Summen. In den Kriſen jahren wurden Millionen und Aber millionen, die in Börſenpapieren angelegt waren, zunichte gemacht. Der ſtrenge alte Vater wollte nicht ein⸗ ſpringen. Und Frau Edith ſah ſich gezwungen, ihr Palais zu verlaſſen, um in eine beſcheidene Penſion zu ziehen. Als ſie vor kurzem im Alter von 61 Jahren ſtarb, verſammelten ſich am Totenbett ihr Bruder John Rockefeller jun. und die Tochter Ma⸗ thilde, die durch ihre Ehe mit dem ſchweizeriſchen Reitlehrer Max Oſer kein Ruhmesblatt in die Fa⸗ milienchronik ihres Hauſes eingeſchrieben hatte. Der hartnäckige alte Vater kam nicht. Die amerika⸗ niſchen Magazine brachten aber bei dieſer Gelegen⸗ heit wiederum das Bild der Frau, die einmal als reichſte Erbin Amerikas galt, um in einer 10⸗Dollar⸗ Penſion ihr Leben zu beenden. Wenn es ſchon um die einzige Tochter Rockefellers ſo beſtellt war, was konnten die ferneren Verwandten des Petroleumkönigs für ſich erwarten?! Herzlich wenig. Das hinderte ſie aber nicht, einen Stamm⸗ verein zu gründen„Rockefeller Family Aſſociation“, dem heute— ſage und ſchreibe— 750 Perſonen an⸗ gehören. Der Familienverein Rockefeller wurde 1905 ins Leben gerufen. 110 amerikaniſche Männer und Frauen, Träger des berühmten Namens, kamen in Germantown zuſam⸗ men und billigten einſtimmig die Satzungen des Ver⸗ eins. Sie gipfelten in den Punkten: 1. Sorgſame Pflege des Familienſinns; 2. Aufſpüren neuer, bis⸗ her unbekannter Angehöriger des Geſchlechts und deren Heranziehung zu dem Verein; 3. Schaffung eines zinsfreien Fonds mit dem Ziel, der jungen Rockefeller⸗Generation die Möglichkeit einer ſorgfälti⸗ gen allgemeinen und fachmänniſchen Bildung zu geben. Man ſieht ſofort, die Statuten des Vereins waren von klugen Leuten redigiert. Der wahre Sinn des ganzen Unternehmens, der im Punkt drei ſeinen Ausdruck findet, wurde hinter der geputzten Faſſade der beiden erſten Punkte verborgen. Der erſte Ter ä⸗ ger des Familiennamens, der vom Vor⸗ ſtand des neugegründeten Vereins aufgeſpürt wurde, war der Petroleumkönig John Rocke⸗ feller ſen. Man richtete an ihn ein Schreiben, in dem er in allerhöflichſter Form um den Beitritt zu dem Familienverein und um aktive Mitarbeit ge⸗ beten wurde. Der Milltardär war ſich ſofort darüber im klaren, was die„aktive Mitarbeit“ am Verein für ihn bedeuten würde. Er lehnte unter Hinweis Rockefeller aus dem kleinen Ort Poughkeepſie im Staate Newyork. Alle Werbungen des Vereins um die Gunſt des alten Rockefellers nutzten nichts. Allerdings, eine kleine Freude haben die Vereins⸗ mitglieder von ihrer Verwandtſchaft mit dem mäch⸗ tigen Petroleummagnaten doch erleben können. Am Jubiläumstage des 25jährigen Beſtehens des Ver⸗ eins gab John Rockefeller ſeine Bewilligung dazu, daß der Gedenktag durch ein Picknick im großen Lüneburger Baudenkmal aus dem 16. Jahrhundert niedergebrannt Der niedergebrannte Teil des Lüneburger„Viskulenhof“ auf ſeine vielen geſchäftlichen und geſellſchaftlichen Verpflichtugen ab. In einem zweiten Schreiben teilte der Vorſtand mit, daß ein Rockefeller⸗Familienver⸗ ein, dem der berühmteſte unter den Rockefellers die Mitgliedſchaft verſagte, jede Daſeinsberechtigung verlieren würde. Eine Abſage wäre infolgedeſſen als gewollte öffentliche Kränkung aller Träger des ſtolzen Namens Rockefeller aufzufaſſen. John Rockefeller ſen. fand einen Ausweg aus der unangenehmen Sitnation. Er trat dem Verein als Mitglied bei und überſandte 100 Dollar, ſeinen Mitgliedsbeitrag für 30 Jahre im voraus. Im Begleitſchreiben wies er darauf hin, daß es ihn außerordentlich freue, der Sache des Rockefeller⸗ Vereins durch Bezahlung des fünfzigfachen Jahres⸗ beitrages dienen zu können. Der Verein mußte ſich zunächſt damit abfinden, gab aber die Hoffnung nicht auf, daß in Zukunft ſtatt der ſchäbigen 100 Dollar Hunderttauſende ſeiner Kaſſe vom alten Rockefeller zufließen werden. Als im Jahre 1930 der Verein ſein 25jähriges Jubiläum feierte, hatte ſich ſeine Mitgliederzahl inzwiſchen verſiebenfacht. Den Vorſitz im Rockefellerverein führt zur Zeit der Muſiklehrer Henry Rockefeller aus Neware; Schatzmeiſter iſt Schuhmächer Albert Der Fiskus ſoll für die Autodiebe zahlen Groteske Situation im Handel mit entwendeten Wagen In der letzten Zeit hat ſich der Handel mit ge⸗ ſtohlenen Autos leider zu einem Großhandel aus⸗ gewachſen. Die Polizei hat ſich deshalb mit beſon⸗ derem Elan des Autodiebſtahls angenommen und tägliche Razzien in Garagen führten zu einer Be⸗ ſchlagnahme geklauter Wagen am laufenden Band. Nun iſt aber eine groteske Situation dadurch ent⸗ ſtanden. Die gegenwärtigen Beſitzer von geſtohlenen Autos, die natürlich nichtsahnend und im beſten Glauben die„friſterten“ Wagen gekauft haben, ſehen ſich plötzlich vor die Tatſache geſtellt, daß ſie ſowohl ihren Wagen als auch das Geld, das ſie dafür be⸗ zahlten, verlieren. Die Polizei beſchlag⸗ nahmt jeden Tag eine große Anzahl der geſtoh⸗ lenen Wagen, die total verändert und von den Dieben mit neuen Kontrollnummern verſehen wurden. Das wollen ſich die nunmehr doppelt geſchädigten Autobeſitzer nicht gefallen laſſen. Sie haben ſich des⸗ halb zuſammengeſchloſſen und den Berliner Rechts⸗ anwalt Dr. Arthur Brandt beauftragt, eine Klage gegen den preußiſchen Fiskus, vertreten durch den Polizeipräſidenten von Berlin, anzuſtrengen. Sie verlangen das Geld vom Staat zurück, das ſie für die geſtohlenen Wagen bezahlt haben. Selbſtverſtändlich kommen die Beſitzer der geſtoh⸗ lenen Wagen vollkommen unſchuldig zu ihrem Ver⸗ luſt. Die Autodiebe haben die Wagen ſo umgeän⸗ dert, daß ſie nicht mehr zu erkennen waren. So wurden ſie zur Techniſchen Hochſchule gebracht und erhielten dort das Zeugnis für ihre Be⸗ triebs fähigkeit. Das Kraftverkehrsamt ſtellte neue Papiere aus, nachdem der Wagen geprüft und unterſucht wurde. g Die Schadenerſatzklage der geſchädigten Auto⸗ beſitzer ſtützt ſich nun darauf, daß die Sachverſtän⸗ digen der Techniſchen Hochſchule und des Kraftver⸗ kehrsamtes, die die Prüfung der Autos beſorgen, es haben an der nötigen Sorgfalt fehlen laſſen. Das Kraftverkehrsamt hätte ſchon früher merken müſſen, daß es ſich um geſtohlene Autos handelt. Die Polizei ſtellt jetzt bei ihren Razzien in kürzeſter Zeit feſt, ob es ſich um geſtohlene Autos oder um reguläre handelt. Und was die Polizei jetzt kann, das hätte das Kraftverkehrsamt früher bei genauer Kontrolle viel eher feſtſtellen müſſen. Jetzt, nachdem der Handel mit geſtohlenem Gut immer größer wurde, hat man ſtrenge Vorſchriften herausgegeben, die es faſt unmöglich machen, einen geſtohlenen Wagen mit neuen Papieren zu verſehen. Das hätte man ſchon früher machen ſollen. Deshalb iſt der Fiskus verpflichtet, für die mangelnde Sorg⸗ falt ſeiner Beamten einzuſtehen und den gutgläubigen Käufern geklauter Autos ihren Verluſt, den ſie durch die Beſchlagnahme erleiden, zu erſetzen. Eine groteske Angelegenheit, daß der Staat für die Autodiebe einſtehen ſoll. Aber der Standpunkt der Beſitzer von geſtohlenen Autos iſt verſtändlich. Dem Prozeß wird in Automobiliſtenkreiſen mit allergrößtem Intereſſe entgegengeſehen. Park ſeines Beſitztums in Pocantico Hills begangen wird. Die 750 Rockefeller amüſterten ſich vorzüglich. Der Lokomotivführer Robert Rockefeller aus Buffalo leitete die Tänze, und der Apotheker Arthur Rocke⸗ feller aus Denver ergötzte die ganze Geſellſchaft durch zahlreiche Zauberkünſte. An dieſem Tage weilte der alte Petroleumkönig nicht in Pocantiev Hills. Er flüchtete ſchon am frühen Morgen nach Newyork. Sicher iſt ſicher. Michael Auspitz. —7 Mit dem Autobus über die Zuiberſee Der erſte Wagen einer neuen holländiſchen Autobus⸗ Linie, die über das Gebiet führt, über dem noch vor wenigen Jahren die Waſſer der Zuiderſee ſpielten und das jetzt durch die großartigen holländiſchen Ent⸗ wäſſerungsanlagen in feſtes Land umgewandelt wurde. Eine Katze als Anheilſtifterin Man wird an die Bücher von Wilhelm Buſch erinnert, wenn man den Bericht über eine Begeben⸗ heit lieſt, die ſich in dem Newyorker Stadtteil Brooklyn zugetragen hat. Eine auf nächtlicher Wanderung begriffene Katze gelangte auf einer Feuerleiter durch das offene Fenſter in eine Küche, in der ſie willkommene Beute zu finden hoffte. Ste wurde aber durch einen wachſamen Haushund ge⸗ ſtellt, der ihr den Rückzug durch das Fenſter ver⸗ legte und ſie hin und her durch die Küche fagte. Schließlich ſprang die Katze in ihrer Angſt auf den Gasofen und trat dabei auf den Gashahn, der ſich unter der krampfhaften Umklammerung öffnete. Der Hund hielt vor dem Ofen tapfer Wache, um die Katze nicht entwiſchen zu laſſen, und ahnte nicht, daß er unmittelbar vor der geöffneten Gas⸗ zuleitung ſtand. Er bellte ein paarmal laut und vernehmlich und brach dann bewußtlos zuſammen. Das Bellen des Hundes weckte den Schwager der Wohnungsinhaberin, der ein Stockwerk tiefer Mie⸗ ter iſt. Er eilte herbei und fand ſeine Schwägerin bereits von dem Gas betäubt bewußtlos in ihrem Schlafzimmer vor. Der Hund war durch das Gas vergiftet und nicht mehr zum Leben zu erwecken, während die Katze alsbald nach der Schließung des Hahns aus der Bewußtloſigkeit erwachte und eiligſt die Flucht antrat. a Das Ende der Malaria Ein Fiſch vernichtet die Geißel der Menſchheit Seit Jahrzehnten geht der Kampf der Wiſſen⸗ ſchaft um die Beſiegung einer der furchtbarſten Krankheiten, der Malaria. Als man ſeinerzeit die Anophelis⸗Mücke als Ueberträger des Ma⸗ laria⸗Erregers und damit als eigentlichen Krank⸗ heitsgrund erkannte, ſetzte eine fieberhafte For⸗ ſchungstätigkeit ein. Man wollte das gefährliche Inſekt nach Möglichkeit ausrotten. Unzählige Ver⸗ ſuche wurden unternommen, aber im günſtigſten Falle kam es zu Teflerfolgen. Südamerika, das tropiſche Südafrika und Indien waren überhaupt nicht angreifbar, und nicht einmal in Europa konnte die Malaria völlig ausgerottet werden. Ganz Südeuropa, aber auch Polen und vor⸗ nehmlich die Waldgebiete an der hollän⸗ diſchen Küſte find noch heute gefährliche Malaria ⸗Diſtrikte. Von Holland aus wird die Seuche oſtwärts nach Deutſchland eingeſchleppt. Ganze Petroleumfeldzüge gegen die Anophelis⸗ Mücke hat man ins Werk geſetzt, obwohl die Be⸗ ſpritzung von kleineren Waſſerflächen und Tümpeln und damit die Abtötung der Mückenbrut nur Teil⸗ erfolge erzielen konnte. Doch in den meiſten Fällen wurden nicht einmal die erreicht. Das Erdöl ver⸗ dunſtete zu leicht und verlor ſchnell die Wirkung. Unbekämpfbar erſchien noch vor wenigen Wochen die Malaria. Ein um ſo größerer Triumph für die Wiſſenſchaft und für den unbezwinglichen Forſcher⸗ geiſt iſt es deshalb, wenn jetzt von der vor einigen Jahren in Rom gegründeten Internationalen Hoch⸗ ſchule für Malaria⸗Forſchung mitgeteilt wird, daß man den Bezwinger und völligen Vernichter der Anophelis⸗Mücke entdeckt hat und daß damit das Das deutſche Poſtflugzeug London-Köln im Sturm untergegangen Die Inſaſſen der Unglücksmaſchine: Der Pilot Cuno(rechts) und der 2 Bordingenieur Drebes(links) Ende der Malaria nur noch eine Frage kurzer Zeit iſt. Ein Fiſch wird der Erlöſer der Menſchheit von der furchtbaren Seuche der Malaria ſein. Die ununterbrochene Forſchungsarbeit der Medizi⸗ ner an der Hochſchule, jahrelange Verſuche in dem völlig malariaverſeuchten Iſtrien haben einwand⸗ frei den Beweis erbracht, daß die Malaria durch dieſes Fiſchchen auszurotten iſt. Es ſtammt aus Nordamerika und trägt den wiſſenſchaftlichen Namen „Gambusia holbrooki“, Es iſt von einem ungeheuren Vernichtungswillen gegen die Brut der Anophelis⸗Mücke beſeelt, pflanzt ſich außerordentlich raſch fort, und wenige hundert Fiſch⸗ chen genügen, um ein ganzes rieſiges Gebiet fieber⸗ frei zu machen. Zahlen ſprechen hier am beſten. Im Jahre 1924 waren noch 53 v. H. der geſamten Be⸗ völkerung des Unterſuchungsgebietes malariaver⸗ ſeucht, 1925 nur noch 25 v.., 1927 3 v. H. und nun⸗ mehr iſt die ganze Gegend völlig malariafrei. Die Hochfchule wird dieſes ſenſationelle Ergebnis ihrer Entdeckung allen Regierungen vorlegen, ſodaß ſehr bald eine Generaloffenſive gegen die Malaria eröffnet werden wird. — Der Beltler mit dem Lurusauto In der amerikaniſchen Stadt Newyork im Staate New Jerſey konnte kürzlich ein Bettler als der Beſitzer eines Luxusautos entlarvt werden. Ein Straßenpaſſant beobachtete, wie in einer verkehrs⸗ armen Gegend der Stadt ein prächtiges Automobil anhielt. Der uniformierte Wagenführer öffnete den Wagenſchlag, holte einen Hund und einen mit Rol l⸗ ſchuhen verſehenen Apparat hervor und war dann einem etwas verkrüppelten Bettler beim Ausſteigen behilflich. Während das Auto wieder davonfuhr, ſchlug der Bettler auf ſeinem Rollapparat den Weg in das Innere der Stadt ein. Der Beobachter verſtändigte die Polizeiſtation telephoniſch von dem, was er geſehen hatte, und als⸗ bald machten ſich ein paar Polizeidetektive auf die Verfolgung. Inmitten des regen Geſchäftsverkehrs holten ſie den Bettler ein, der ſich als ein 26jähriger Mann namens Frank Davis auswies. Vor ihm ſtand eine Zinnbüchſe, in der ſich in einer halben Stunde bereits Münzen im Geſamtwerte von 60 Mark angeſammelt hatten. Der Hund diente dem angeblich blinden Bettler als Führer. Der Mann vermochte nicht zu leugnen, daß er in einem Auto⸗ mobil angefahren war. Er behauptete aber, der Wagen gehöre ſeinem Vater. Die Verkrüppe⸗ lung ſeiner Beine ſchrieb er einem benunglück zu. Die Polizei ſchätzt ſeine tägliche iahme auf rund 200 Mark. Die Bürgſchaft von 200 Mar k für ſeine vorläufige Freilaſſung hinter⸗ legte er ſofort. Der Fall wird das Gericht beſchäf⸗ a tigen. 1 Mittwoch, 2. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung„Mittag⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 510 Mit aufrichtiger Trauer geben wir hiermit Nachricht von dem Ableben unseres langjährigen Generalvertreters, Inhaber der Lyon- Filiale Mannheim und Heidelberg, des Herrn 8 Viele Kollektions- use U. N ice Damen- der nach kurzem, schweren Krankenlager unerwartet verstorben ist. Wir werden dem Verschiedenen, der in jahrelanger, treuer und rastloser Arbeit uns beruflich und persönlich eng verbunden war, ein treues Andenken bewahren. 0 101 eee 812 5 dieſelben in einem g Jallrat- Bad f N N einer maßgebenden Fabrik konnten Wir unglaublich billig ubernehmen. Berlin- Mannheim, den J. 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Blattes. 8198] F 5 Nr. 14, 2. Stock. L 5 r. 8, 2 Treppen. 1 K 10. Seite/ Nummer 310 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch 2. November 1932 , N A 8 AUHANABRA in a Nur noch heuſe und morgen! GRETA GARBO 5 Königin des Films Ramon Novarro zum ersten Mal partner der fe. Barbo 5 0 In deuischer Sprache ö 550 Das Schicksal einer schönen Tänzerin und raffinierten Spionin 0 Beginn:.00..05..10,.35 Mational-Theater Mannheim Mittwoch den 2. November 1932 Vorstellung Nr. 61— Miete M Nr. 7 Vor Sonnenuntergang Schaus piel in 4 Akten v. Gerhart Hauptmann Inszenierung: Herbert Maisch Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 19.30 Uhr Ende 22.30 Uhr Personen: Matthias Clausen, Geheimer Kommerzienrat Wolfgang Clausen, seinSohn, Protessor der Philologie Egmont Clausen, gen. Egert, g. Geheimrats jüngst Sohn Bum Krüger Bettina Clausen, Tochter des Geheimrats Elisabeth Stieler Ottilie, Tochter d. Geheimrats, verehelichte Klamroth Vera Spohr Erich Klamroth, Oitiliens Mann, Direktor i. d. 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