f 4 neue Erſcheinungsweiſe: Tägtich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. — Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreiſe: 32 m breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien- und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bel Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Gerichtsſtand Mannheim. Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 2. November 1032 9 143. Jahrgang— Nr. 51 Der neue Konflikt zwiſchen Reich und Bayern Die Reichsregierung weiſt den bayeriſchen Vorwurf scharf zurück, daß ſie Verſprechungen an Vayern gemacht und nicht gehalten habe Die Pläne im Reichsrat Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. Nov. Die bayeriſche Erklärung zu dem neuen Konflikt mit der Reichsregierung, die wir in unſerer Mittagsausgabe veröffentlichten, hat in Kreiſen der Reichsregierung große Erregung ausgelöſt. Die Münchner Meldung, die offenbar auf den Miniſter⸗ präſidenten Held zurückgeht, wirft bekanntlich der Reichsregierung vor, ihr neueſtes Vorgehen ſtünde im ſchroffen Gegenſatz zu den Verſprechungen, die bei dem letzten Beſuch des Kanzlers gegeben worden ſeien. Die Berliner zuſtändigen Stelleu haben darauf eine ſcharfe Erwiderung erlaſſen. Es wird auf das Entſchiedenſte dementiert, daß bei den Verhandlungen mit dem Reichskanzler oder dem Reichsinnenminiſter von Gayl eine Zuſage irgend⸗ welcher Art gegeben worden ſei, außer der einen, daß grundſätzlich an dem Verhältnis von Reich Preußen ſich nichts ändern werde. Wenn inzwiſchen die Perſonalunion vollzogen und eine Vereinfachung der Verwaltung vorgenommen ſei, ſo bewegten ſich dieſe Maßnahmen durchaus im Rahmen des Leip⸗ ziger Urteils und änderten nichts an dem prin⸗ zipiellen Verhältnis zwiſchen Reich und Preußen. Man wird, ſo möchten wir vermuten, dieſe Mel⸗ dung in München und auch anderswo nicht gerade ſehr befriedigend finden. Im übrigen werden, wie wir bereits andeuteten, in der morgigen Sutzung des Reichsratsausſchuſſes kaum ſchon po⸗ litiſche Entſcheldungen fallen. Das iſt auch, wie wir inzwiſchen feſtſtellen konnten, die allgemeine Auf⸗ faſſung im Reichsrat ſelbſt. Es wird, ſo erklärt man uns, vorausſichtlich mit einer Geſchäftsordnungs⸗ debatte ſein Bewenden haben. Auch die preu⸗ ßiſche Regierung ſcheint im Augenblick nicht auf eine Haupt⸗ und Staatsaktion auszugehen. Dem Kabinett Braun liegt wohl in der Hauptſache daran, die ihm vom Staatsgerichtshof zuerkannte Vertre⸗ tung des Landes Preußen vor dem Reichsrat zu demonſtrieren. Verſchiedentlich iſt man ſogar der Auffaſſung, daß der Reichsrat und ſein Aus⸗ ſchuß zur Behandlung der Differenzen zwiſchen Preußen und Reich nicht zuſtändig, zu einer Entſcheidung und einer Intervention nicht berechtigt ſeien, daß vielmehr auch in dieſem Fall wiederum der Staatsgerichtshof angerufen werde. Hinzu kommt, daß auf keiner Seite eigentlich die Neigung beſteht, vor den Wahlen noch irgend etwas zu unter⸗ nehmen. 5 1 Auf bayeriſcher Seite erklärt man warnend, der Reichskanzler ſolle nicht etwa glauben, mit der Münchner Regierung im gleichen Stil verfahren zu können wie mit der preu⸗ ßiſchen am 20. Juli. Von maßgebender Berliner Seite wird ſchließlich noch exklärt, daß die Reichsregierung nach dem Ab⸗ ſchluß der Arbeiten über die Verfaſſungs⸗ reform im Reichs innenminiſterium ſich mit den Ländern in Verbindung ſetzen und mit ihnen die Vorlage durchſprechen werde. Später würde dann im Kabinett der Entwurf ſeine endgültige Geſtalt er⸗ halten und ſodann auf ordentlichem Weg der Geſetz⸗ gebung, alſo im Reichsrat und Reichstag, zur Er⸗ örterung geſtellt werden. Nebenher will man die einzelnen Beſtimmungen durch ein kleines Gre⸗ mium von Sachverſtändigen, deſſen Ein⸗ ſetzung bereits im Oktober beſchloſſen wurde, prüfen und begutachten laſſen. Zuſammenſtöße in Hamburg Meldung des Wolffbüros — Hamburg, 2. Nov. In der Altſtadt kam es heute früh zu einem kommuniſtiſchen Ueberfall auf national⸗ ſoztaliſtiſche Flugblattverteiler. Es wurden 30 bis 40 Schüſſe abgegeben. Zwölf Perſonen wurden verletzt. Ein Nationalſozialiſt erhielt zwei Arm⸗ ſchüſſe und einen Bauchſchuß. Ein Schloſſergeſelle, der auf die Nationalſozialiſten und auf Polizei⸗ beamte geſchoſſen haben ſoll, ſowie ein Matroſe wurden feſtgenommen. Die Polizei hat im Anſchluß an die Zuſammenſtöße eine umfaſſende Durch⸗ ſuchung der KPD Lokale eingeleitet, in denen Mitglieder der ſogenannten Häuſer⸗Schutzſtaffeln des verbotenen Ry BB und der roten Marine zu ver⸗ kehren pflegen. 3 N 5 Die Razzia hat zur Siſtierung einer großen An⸗ zahl von Perſonen geführt. 200 Perſonen ſollen dem Stadthaus zur Vernehmung zugeführt worden ſein. In Altona hat man auf der Hauptkirche eine rote Fahne gehißt. Polizei entfernte die Fahne und wurde bei ihrer Arbeit mehrfach beläſtigt. Telegräphiſche Meldung — Danzig, 2. Nov. Die Danziger Regierung hat jetzt zum drit⸗ ten Mal in wenigen Wochen gegen den polniſchen Boykott Proteſt erheben müſſen. Am 13. Auguſt war zwar zwiſchen Danzig und Polen ein Verſtändi⸗ gungsprotokoll unterzeichnet worden, wonach der polniſche Wirtſchaftskampf gegen die Freie Stadt eingeſtellt werden ſollte. In Wirklichkeit aber ging der Boykottfeldzug weiter. Nicht nur von pri⸗ vater polniſcher Seite wurde weiter geſchürt, ſondern auch die amtlichen polniſchen Stellen verfolgten immer ſchärfer alle polniſchen Kaufleute, die noch in Geſchäfts verbindung mit Danziger Firmen ſtehen. Dieſer Boykott wurde nicht etwa im geheimen ge⸗ führt, ſondern ſelbſt in der polniſchen Preſſe wurde zugegeben, daß der Wirtſchaftskrieg auch nach dem Verſtändigungsprotokoll nicht eingeſtellt worden iſt. So beſchlagnahmen z. B. polniſche Zoll⸗ beamte nach wie vor Dauziger Waren und zwingen polniſche Kaufleute, nur noch mit polniſchen Firmen Geſchäfte zu machen. Die Danziger Regierung hatte angeſichts dieſer Lage am 22. September in einer Note verlangt, daß das Verſtändigungsprotokoll in die Tat umgeſetzt werde, Polen hatte dafür nicht einmal eine Antwort. Auch eine zweite Note, die wurde einer Antwort nicht gewürdigt. Polen erließ vielmehr eine Verordnung, daß ab 1. Dezember an den Giſenbahnſchaltern im Freiſtaat Danzig nur noch Zloty in Zahlung ge⸗ nommen werden ſollen. Dieſe Verordnung iſt um ſo gefährlicher, als dadurch die Danziger Wäh⸗ rung auf dem Danziger Gebiet ſehr ſtark ge⸗ fährdet wird. Die Danziger Regierung wird des⸗ halb eine vorläufige Verfügung des Völkerbunds⸗ kommiſſars beantragen, daß dieſe polniſche Verord⸗ nung nicht in Kraft treten darf. Ende Oktober von Danzig abgeſandt worden war, Polens Voykolt gegen Danzig Die dritte Beſchwerdenote der Danziger Regierung In der Note der Danziger Regierung gegen den polniſchen Wirtſchaftsboykott heißt es . „Unter dem 22. Oktober hatte ich mich erneut an Sie gewandt wegen der Behinderung des Abſatzes Danziger Waren nach Polen. Immer weitere Vor⸗ ſtellungen werden täglich bei dem Senat von Dan⸗ ziger Firmen gemacht, daß die Beſchlagnahmungen Danziger Waren in Polen und die Abdrängung der Danziger Waren von dem polniſchen Markt nicht nur nicht nachgelaſſen haben, ſondern ſogar weit ver⸗ ſchärft worden ſind und daß die Einfuhr Danziger Ware von der willkürlichen Aufſtellung irgend⸗ welcher Bedingung, die mit den beſtehenden Ver⸗ trägen in Widerſpruch ſtehen, von polniſchen Zoll⸗ inſpektoren abhängig iſt. Da ich es trotzdem immer noch nicht für möglich halte, daß die polniſche Regierung in offener Form unter den Augen des Herrn Hohen Kommiſſars die Verträge verletzen will, muß ich dringend bitten, auf meine Vorſtellungen vom 22. September, vom 22. Oktober und vom heutigen Tage mir umgehend mitteilen zu wollen, ob Sie bereit ſind, dahin zu wirken, daß unverzüglich ein den Verträgen ent⸗ ſprechender Zuſtand in dem Warenverkehr von Dan⸗ zig nach Polen wieder hergeſtellt wird.“ Rücktritt Jaleſkis Meldung des Wolff⸗ Büros i 5— Warſchau, 2. Nov. Der polniſche Außenminiſter Zaleſki iſt zurück⸗ getreten. Als Nachfolger iſt ſein bisheriger Mit⸗ arbeiter Oberſt Beck auserſehen. Beck gilt als Vertrauter des Marſchalls Pilſudſki, deſſen langjäh⸗ riger Adjutant er früher war. Zaleſki bekleidete das Amt eines Außenminiſters ſeit der Machtüber⸗ nahme durch Marſchall Pilſudſki im Sommer 1926 und vertrat Polen bei allen internationalen Kon⸗ ferenzen. Nationalſozialiſtiſche Veröffentlichung Meldung des Wolffbüros — München, 2. Nov. Die nationalſozialiſtiſche Parteikor⸗ reſpondenz veröffentlicht ein Rundſchrei⸗ ben der Parteiexekutive des Zentral⸗ komitees der KPD, das an die Landes⸗, Be⸗ zirks⸗ und Unterbezirksleitungen mit dem Vermerk „ſtreng geheim“ ergangen ſei. Darnach ſollen nach den Wahlen— vom 15. November ab— kommu⸗ niſtiſche Aktionen durchgeführt werden, die von den Erwerbsloſen ausgehen. Die Mitglieder des Kampfbundes, des Rotfrontkämpferbundes, der Kampfgemeinſchaft und der Antifa ſeien fernzuhal⸗ ten. An den Bauſtellen der Wohlfahrts⸗, Pflicht⸗ und Kommunalarbeiter ſeien Streiks zu organiſieren. Der Zweck ſei, die Polizei zu zermürben. Weiter ſollen auf allen größeren Plätzen der Großſtädte De⸗ monſtrationen durchgeführt werden. Die Mitglieder des R.., der KG. und der Antifa eingeſetzt werden. Die Bewaffnung erfolge, ſo⸗ weit dieſe Gruppen noch nicht bewaffnet ſeien, vor Beginn der Aktion. Im Ruhrgebiet würden aus Städten mit größerer Mehrheit der Kampfgruppen dieſe nach anderen Bezirken dirigiert, die zahlen⸗ mäßig ſchwächer ſeien. f Die Kampfgruppen würden in drei Gruppen ge⸗ teilt: Angriffs⸗, Verteidigungs⸗ und Wachdienſt. Die Angriffsgruppen hätten, wenn die ſtaatlichen Organe gegen die Erwerbsloſenkundgebungen ein⸗ geſetzt würden, ſofort die Stützpunkte der ſtaatlichen Organe zu beſetzen. Die Ver⸗ teidigungsgruppe greife die eingeſetzten Organe an, um ſie ſolange feſtzuhalten, bis den Angriffsgruppen die Beſetzung der Wachen, Kaſernen, Lager und Un⸗ terkünſte gelungen ſei.. 8 f Wie die Nationalſozialiſtiſche Korreſpondenz, der wir die Verantwortung für dieſe Mitteilungen über⸗ laſſen müſſen, weiter berichtet, lägen auch ſchon die erſten amtlichen Bekanntmachungen nach der„Revolution“ im Wortlaut vor. So ein Rund⸗ telegramm an alle Amtsſtellen des Reiches, in dem es heiße, daß alle Aemter Weiſungen vom Vollzugs⸗ rat der Revolutionsexekutive erhielten, Reichs, ſollen mobiliſiert und im entſcheidenden Augenblick eee Ein Putſchplan der Kommuniſten eines kommuniſtiſchen Rund ſchreibens Land⸗ und Stadtparlamente aufgelöſt und alle poli⸗ tiſchen Verſammlungen bei Todesſtrafe verboten ſeien. Eine andere Verordnung beſtimme, daß, wer die Grenze zu überſchreiten verſuche, ſtandrechtlich mit dem Tode beſtraft werde. Standrechtlich werde auch erſchoſſen, wer Streit, wer Streiks oder poli⸗ tiſche Kundgebungen veranlaſſe oder an ihnen teil⸗ nehme und ſo weiter. Alles Bargeld ſei beſchlag⸗ nahmt. Die revolutionäre Preſſeſtelle prüfe den Inhalt aller Zeitungen Druckſchriften; die Polizei⸗ ſtunde ſei auf 8 Uhr abends feſtgeſetzt. Aufſehen in Verlin (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) Berlin. 2. Nov. Die Angaben, die von der nationalſozialiſtiſchen Parteikorreſpondenz, geſtützt auf das geheime Rund⸗ ſchreiben der Exekutive des Zentralkomites der KPD., über kommuniſtiſche Aufſtandspläne gemacht worden ſind, haben in politiſchen Kreiſen ſtarkes Aufſehen erregt. Es iſt eine polizeiliche Unterſuchung darüber eingeleitet wor⸗ den, wieweit die Darſtellung auf tatl⸗ ſächlichen Unterlagen beruht. Der„Lokal⸗ Anzeiger“ hält es für durchaus möglich, daß der Zirkularbrief echt ſei, meint aber, man brauche die Dinge nicht„allzu ernſt“ zu nehmen. Immerhin hätte die Reichsregierung und hätten die Länder⸗ regierungen die Pflicht, rechtzeitig dafür zu ſorgen, daß die geringſte Beunruhigung der Oeffentlichkeit unterbleibe. Auch die„Berliner Börſen⸗Zeitung“ iſt keineswegs der Meinung, daß die Gefahr bereits bis zu dem Zuſtand gereift ſei, in dem die Weiſungen des„Vollzugsrates der revolutionären Exekutive“ aktuell werden. Dennoch warnt das Blatt vor einer Unterſchätzung der kommuniſtiſchen Umſturzpläne durch die Reichs⸗ und Staatsregierungen. Aus eigener Kenntnis teilt es noch ergänzend mit, daß in den letzten Tagen bei den zuſtändigen Stellen der KPD. Beſprechungen abgehalten worden ſeien, in denen die erforderlichen Anleitungen ſowohl durch Rundſchreiben wie auch beſonders durch Inſtrukteure gegeben wurden. Propagandaſtoßbrigaden ſeien auf die Eiſenbahnen, Gas⸗, Waſſer⸗ und Elek⸗ trizitätswerke einzuſet zen.. 25 Deutſche Abrüſtungspolitik Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben Ein unerfreulicher Wahlkampf geht zu Ende. Die Außenpolitik hat, ſoweit man ſehen kann, keine beſondere Rolle in ihm geſpielt. Das will allerdings nicht beſagen, daß nicht doch hier und da aus partei⸗ politiſchen oder agitatoriſchen Gründen Behauptun⸗ gen aufgeſtellt worden ſind, die bei ſachlicher Prü⸗ fung in keiner Weiſe den Tatſachen entſprechen. Insbeſondere iſt dies bezüglich der deutſchen A b⸗ rüſtungspolitik der Fall geweſen. Nach der einen Theſe ſollen angeblich durch einen unzweck⸗ mäßig bekundeten Auf rüſtungswillen die„Gegner Deutſchlands erneut zuſammengeführt“ und Deutſchland iſoliert“ worden ſein. Nach der anderen Theſe hat angeblich die Politik der jetzigen Reichsregierung eine„Linie verlaſſen“, deren weiteres Beſchreiten mit Sicherheit erhebliche Vor⸗ teile für Deutſchland zur Folge gehabt hätte. Ich glaube und hoffe für meine Perſon, daß wir in wenigen Tagen über dieſe nicht allzu erheblichen und wohl nicht ganz ernſt gemeinten gegenſeitigen Vor⸗ würfe hinweggekommen ſein werden und die Er⸗ kenntnis allgemein ſein wird, daß wir, im Ganzen geſehen, vor einer neuen und diesmal ent⸗ ſcheidenden Periode der A brüſt ungs⸗ konferenz ſtehen. Deutſchland geht in in ſie in durchaus günſtiger Poſition hinein. Hier die Unterlagen für meine Behauptung: Seitdem am 23. Juli Deutſchland ſeine weitere Beteiligung an den Abrüſtungsverhandlungen von der grundſätzlichen Anerkennung der Gleichberechti⸗ gung abhängig machte, hat vor und hinter den Ku⸗ liſſen ein ganz ſtarkes Drängen danach eingeſetzt, Deutſchland wieder nach Genf zurückzuführen. In Wahrheit wußten natürlich die Hauptbeteiligten ganz genau, daß ohne Deutſchlands Mitwirkung eine Ab⸗ rüſtungskonvention überhaupt nicht zuſtande kommen kann, daß eine neue Zeit heraufgekommen war, die ein Behandeln Deutſchlands als„Staat zweiter Klaſſe“ für die Zukunft unmöglich gemacht hatte. Die Argumente in der franzöſtſchen oder engliſchen Note (Antwort auf die deutſchen Vorſchläge vom 29. Aug.) gingen bewußt am Kern des Problems vorbei. Die wirkliche Lage geſtaltete ſich im ſchnellen Ablauf der Ereigniſſe ganz anders. Während noch im Frühjahr Japan und Ruß ⸗ land als mögliche Gegner mit der Waffe in der Hand gelten mußten, ſtehen ſie heute im Prozeß neuerlicher enger Annäherung. Folge: Amerika und England rücken wieder zuſammen und Frankreich wird ſtärkſtens umworben. Wir werden ſehr bald anläßlich der Beratung der mandſchuriſchen Frage im Völkerbundsrat die Einzelheiten der Kräfteverlagerung erkennen. Italien blieb ſeiner traditionellen Politik treu, ſich alle Wege zur Vermittlung und Stellungnahme zwecks vorteilhafteſter Ausnutzung offen zu halten. Bei aller Anerkennung von Muſſolinis grundſätz⸗ licher Zuſtimmung zur deutſchen Gleichberechtigungs⸗ forderung können wir praktiſch mit ſeiner Theſe nicht viel anfangen, wonach Deutſchland während der Konferenz ſich möglichſt ſtill verhalten ſoll, nach einem die Abrüſtung eventuell nicht bringenden Ende jedoch„aufrüſten und aus dem Völkerbund austreten“ kann, während Italien ſelbſt„gerade in Zeiten der Kriſe im Völkerbund eifrig mitarbeiten“ will. Sehr viel lieber wäre uns die klare Zuſtim⸗ mung zu einer Unterſtützung unſerer Anſtrengungen auf Gleichberechtigung und nationale Sicherheit während der Konferenz geweſen! England hat ſich mit dem Vertreter Amerikas in den letzten Tagen grundſätzlich über die„künftige Flottenbaupolitik“ geeinigt. Das iſt eine ſehr bedeut⸗ ſame Tatſache. Die Tradition Maedonalds wird da⸗ mit am wichtigſten Punkt wieder aufgenommen. Sie beruht nicht zuletzt auf weltpolitiſchen Erwägungen größten Ausmaßes. Gewiß bleibt unverändert für das Abrüſtungsproblem ſelbſt die große Schwierig⸗ keit beſtehen, wie durch Abwracken und Vernichtung in abſehbarer Zeit quantitativ die Seeabrüſtung vermindert werden ſoll, aber auch hierin wird wohl ſicherlich die typiſch angelſächſiſche Opportunität bei grundſätzlicher Kompromißbereitſchaft einen Ausweg finden, Italien und Frankreich auf der Baſis dieſes Kompromiſſes heranzuziehen und von ſolcher aus den notwendigen Druck auf Japan auszuüben verſuchen. Die Umriſſe eines neuen Abkommens der fünf großen Seemächte und damit zum mindeſten ein teilweiſes Gelingen des Hvoverplanes zeichnen ſich ab! Amerika hat ſeit dem Sommer die wohl ſtärkſte Tätigkeit hinter den Kuliſſen ausgeübt. Ge⸗ ſchäftig iſt ſein Hauptdelegierter, Herr Norman Davis, hin und her gereist, und die offizielle Polktik Waſhingtons hat durch geeignete Auslegung des Kellogg⸗Paktes einen weltpolitiſch entſcheiden, den Zug gemacht.(Näheres in meiner Broſchüre „Genfer Abrüſtungskonferenz und was nun?“, Ver⸗ lag Otto Stollberg, Berlin). Die deutſche Außen⸗ 8 Front handlung bevorſteht. Herr Chapelain hat Schlaganfall gehabt und liegt im Sterben. Die 2, Seite/ Nummer 511 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 2. November 1932 politik hat in keinem Augenblick die Fühlung mit dieſer amerikaniſchen Aktivität verloren. Die Tradi⸗ tion des früheren Reichskanzlers Brüning, der die erſten erfolgreichen Beſprechungen noch ſelbſt geführt hat, wurde fortgeſetzt. Das Verſtändnis für die Ge⸗ währung der Gleichberechtigung an Deutſchland iſt weiter gewachſen. Dabei bleibt der Hoover⸗Plan auf der Tages⸗ ordnung und wird mit dem nun zu erwähnenden neuen franzöſiſchen Plan verknüpft werden. Dieſer Plan wird morgen durch eine Rede des fran⸗ zöſiſchen Kriegsminiſters Paul⸗Boncour vor dem Büro der Abrüſtungskonferenz in Genf deut⸗ licher bekannt werden, als es durch die erſten allge⸗ meinen Ausführungen des Miniſterpräſidenten Her⸗ riot in der letzten Kammerſitzung geſchehen iſt. Seine Stichworte ſind: Gleichartige Verteidi⸗ gungsheere der europäiſchen Staaten auf der Grundlage kurzer Dienſtpflicht; erhebliche Zu⸗ ſatzkontingente für Staaten mit Kolonien; Völker⸗ bundsarmee aus Spezialiſten mit ſonſt ver⸗ botenen ſchweren Waffen, Flugzeugen uſw., Sank⸗ tionsſyſtem gegen den Angreifer gemäß Ar⸗ tikel 16 des Völkerbundspaktes; Regionalpakte zur Aufrechterhaltung des status quo. Das für Deutſchland grundſätzlich wichtigſte iſt die Tatſache eines von Frankreich kommenden Vorſchlages, den Teil V des Verſailler Vertrages zu revi⸗ dieren und die deutſche„Verteidigungsarmee“ ebenſo aufzubauen, wie die franzöſiſche, polniſche, tſchechiſche uſw. Das andererſeits für Deutſchland von vornherein Unannehmbare würde der Verſuch ſein, das Recht der deutſchen Politik einzuengen oder gar zu beſeitigen, von dem Reviſionsrecht des Artikels 19 des Völkerbundspaktes auch für territoriale Fragen den geeignet erſcheinenden Gebrauch zu machen. Natürlich bietet der franzöſiſche Plan auch ſonſt noch ſchon auf den erſten Blick größte Angriffsflächen und fordert ganz gewiß nicht nur unſere deutſche Kritik heraus. Was jedoch ſchon heute geſagt werden kann, iſt dies: Nach Auffaſſung der gegenwärtigen Leiter Frankreichs bietet weder die eigene militäriſche Rüſtung noch das euro iſche Bündnisſyſtem auf die Dauer genügende Sicherheit und Friedensgarantie. Die franzöſiſche Politik iſt vielmehr durch den Zwang der Entwicklung und durch den deutſchen Lebenswillen dahin geführt worden, ſelbſt die Reviſion von Verſailles vorzuſchlagen. So⸗ mit iſt eine neue Ebene für den Kampf um Deutſch⸗ lands Recht geſchaffen! Das iſt in aller Kürze das Weſentlichſte des Neuen, vor dem wir ſtehen. Ihm gegenüber ver⸗ blaßt die Tatſache, daß es in den abgelaufenen Wo⸗ chen zu der von England vorgeſchlagenen Sonder⸗ beſprechung der Großmächte bisher nicht gekommen iſt. In wenigen Tagen wird die internationale Diskuſſion neue Ausgangsſtellungen für die weitere Behandlung des Abrüſtungsproblems ſchaffen. Noch in dieſem Monat wird auch der deutſche Außen⸗ miniſter anläßlich des Mandſchureikonfliktes im Kreiſe der leitenden Staatsmänner der anderen Staaten wieder in Genf anweſend ſein. Der Gedanke liegt zum Greifen nahe: Wie kann und ſoll Deutſchland in der Kardinalfrage der Beziehungen der Völker zueinander wieder in den internationalen Beratungskreis eingeführt werden? Noch einmal: Die feſte Haltung der deutſchen Politik am 23. Juli und ſeitdem beginut auch äußer⸗ lich Früchte zu tragen. In den Tendenzen der Welt⸗ politik hat ſich Deutſchlands Grundforderung nach; Gleichberechtigung weiter durchgeſetzt. Frankreich hat endlich ſeinerſeits den Rubikon überſchritten und alle Verklauſulierungen und Vorbedingungen, die es an Deutſchlands Gleichberechtigung knüpft, werden die Tatſache nicht wieder verwiſchen können, daß es ſelbſt den Teil des Verſailler Vertrages, d. h. die einſeitige Entwaffnung Deutſchlands, als Aus⸗ nahmebeſtimmung für erledigt erklärt hat. Wir haben die größere Hälfte des Kampfes um Deutſchlands Gleichberechtigung hinter uns. In unſerer eigenen Hand liegt es, ob wir den not⸗ wendigen inneren Zuſammenſchluß herzu⸗ ſtellen vermögen, um den Kampf zu gewinnen! Athen, 2. Nov. Der deutſche Weltflieger von Gronau, der geſtern auf der Inſel Cypern landete, iſt heute früh nach Athen geſtartet. Badiſcher Staat und Konkordat Betrachtungen zu der Konkordatsfrage in Baden Eigener Bericht 2. Karlsruhe, 2. Nov. Schon einmal hat Baden einen Kampf um ein Konkordat mit dem Heiligen Stuhl erlebt und zwar im Jahre 1860. Damals wurde, nach langen Unter⸗ handlungen zwiſchen der großherzoglichen Regierung und der Kurie in Rom, ein Vertrag geſchloſſen, der das Verhältnis zwiſchen Staat und Kirche und die Angelegenheiten der katholiſchen Kirche in Baden regelte. In der Thronrede im November 1859 teilte der Großherzog den Abſchluß mit; im Dezember wurden Inhalt und Vollzugsverordnung veröffent⸗ licht. Aus der Bevölkerung jedoch erwuchs dem Ver⸗ trag ſtarke Gegnerſchaft, und ſo kam es, daß im März 1860 die Zweite Kammer einem Kommiſſionsantrag zuſtimmte, und zwar mit 65 gegen 15 Stimmen, der den Großherzog aufforderte, das Konkordat außer Kraft zu ſetzen. Die Erſte Kammer ſchloß ſich nach beſonderer Abſtimmung, mit erheblicher Mehrheit dieſer Aufforderung an. Die Angelegenheiten der Kirchen in Baden wurden durch Landesgeſetze ge⸗ regelt; von einem Konkordat war keine Rede mehr. Die Erzbiſchöfe der Erzdiözeſe Freiburg wurden bis nach dem Tode des Erzbiſchofs Dr. Fritz auf Grund päpſtlicher Bullen aus den Jahren 1821 und 1837 vom Domkapitel gewählt. Dieſe Bullen waren nach jahrelangen Verhandlungen mit der großherzoglichen Regierung vom Papſt erlaſſen worden; ſie wurden, obgleich ſie nicht in der üblichen Form der ſonſt geltenden Staatsverträge abgefaßt waren, als Konkordate gewertet. Dem Domkapitel gaben ſie das Recht, den Erzbiſchof zu wählen; dem Staat ſicherten ſtie das Recht der Ein⸗ ſichtnahme in die Liſte der zur Wahl geſtell⸗ ten Kandidaten und ferner das Recht, ihm nicht genehme Kandidaten abzulehnen. Seit dem Jahre 1917 nun berief ſich die Kurie, auf Grund des kanoniſchen Geſetzes, auf ihre Berechtigung, die Erzbiſchöfe zu ernennen, erkannte aber an, daß durch dieſe Beſtimmung die mit den Staaten abgeſchloſ⸗ ſenen Verträge nicht berührt würden. Bei der Schaffung der badiſchen Nachkriegs⸗ verfaſſung im Jahre 1919 ergab ſich eine Mehr⸗ heit für den Wegfall der Mitwirkung des badiſchen Staates bei der Beſetzung des erzbiſchöflichen Stuh⸗ les. Die Mitwirkung des Domkapitels bei der Be⸗ ſetzung wurde damit nicht ausgeſchaltet; es fiel ledig⸗ lich das Recht auf Ablehnung von Kandidaten. Der Kurie gegenüber wurde der ſtaatliche Verzicht nicht ausgeſprochen; die Rechtslage blieb alſo unklar. Bei der Wahl des Dr. Fritz übte das Domkapitel ſein. aus, zugleich wurde der Erzbiſchof von der Kurie, wohl zur Wahrung ihres Rechtsſtandpunktes, ernannt. Der Staat verzich⸗ tete auf ſein Einſpruchsrecht gegen die Liſte des Kapitels. Die Konkordatsverhandlungen Anſcheinend hat ſich nach dem Tode von Dr. Fritz die Kurie auf den Standpunkt geſtellt, daß durch die Aenderung der Regierungsform in Baden die Ab⸗ machungen von 1821 und 1837 ungültig geworden ſeien, da der Vertragspartner gewechſelt habe; ſie berief ſich auf ihre Verfügung von 1917 und den in Betracht kommenden Paragraphen 1435 des kano⸗ niſchen Rechts. Sie hat das übrigens nicht nur in Baden, ſondern vorher ſchon in Preußen, Bayern und Württemberg getan. Den Domkapiteln der preu⸗ ßiſchen Diözeſen verblieb im preußiſchen Konkordat ein wenn auch beſchränktes Wahlrecht. Als der Biſchof von Rottenburg ſtarb, geſtattete der Heilige Stuhl nach einigem Zögern dem Kapitel, die Wahl vorzu⸗ nehmen, weil man erwarten konnte, daß gegebenen Zuſagen entſprechend der Abſchluß eines Konkordats mit dein Staat ſehr bald folgen werde. Das geſchah nicht und bis heute hat Württemberg den Vertrag mit der Kurie nicht abgeſchloſſen. Um ſich in Baden vor gleicher Erfahrung zu ſchützen, drängte die Kurie im Dezember 1931 auf Wiederaufnahme der ſchon im Jahre 1927 von dem damaligen Kultus⸗ miniſter Dr. Remmele aufgenommenen, dann wieder abgebrochenen, immer wieder aufgenommenen und immer wieder unterbrochenen Verhandlungen zu einem Konkordat. Ob nun die badiſche Regie⸗ rung ſich juriſtiſchen Gründen von Regierungsmit⸗ gliedern— oder Beratern fügte, als ſie dieſe Ver⸗ handlungen hinauszögerte, oder ob ſie auf einen Ausgleich zwiſchen ihren und den römiſchen Wün⸗ ſchen in der Weiſe hoffte, daß Rom, um den Vertrag mit dem Staat zu erreichen, auf das Ernennungsrecht verzichten oder wenigſtens einen gemeinſamen Kan⸗ didaten des Domkapitels und des Zentrums(und alſo der Regierung) ernennen werde, bleibe dahin⸗ geſtellt. Tatſache iſt, daß die Kurie ein halbes Jahr wartete, bevor ſie den Biſchof von Meißen und frü⸗ heren Münſterpfarrer von Konſtanz zum Erzbiſchof ernannte. Er war, wie es ſcheint, nicht der Kandidat 1 badiſchen Gruppe, aber dem Volke bekannt und eb. Konkordat und Sozialdemokratie Schon damals freilich verlautete in unterrichteten Kreiſen, daß die Verſchleppung der Ver⸗ handlungen wohl nicht zuletzt auf eines der Die Neuordnung des Rundfunks Meldung des Wolffbüros — Berlin, 2. Nov. Die Neuordnung des deutſchen Rund⸗ funks wird in organiſatoriſcher Hinſicht binnen kurzem vollſtändig durchgeführt ſein. Am 8. Novem⸗ ber werden in den Reichsratsausſchüſſen die betref⸗ fenden Entwürfe ihre abſchließende Erörterung fin⸗ den. Der Aufbau des Rundfunks wird nach Grundſätzen durchgeführt, die u. a. beſagen: Die Rundfunkgeſellſchaften ſtellen ihr Pro⸗ gramm ſelbſtändig und unter eigener Verantwortung im Rahmen der Richtlinien für die Programmgeſtaltung auf. Grundſätzliche Programmfragen und ſolche des Programmaustau⸗ ſches werden von der Reichsrundfunk⸗Geſellſchaft be⸗ arbeitet. Als beratende Organe für den Programm⸗ dienſt wirken Programmbeiräte mit. Die Richt⸗ linien für den Programmdienſt verpflich⸗ ten den Rundfunk zur Aufbauarbeit an Volk und Staat, die frei von Parteieinflüſſen und hürokrati⸗ ſchem Zwang ſein ſoll. Alle im Rundfunk tätigen Geſellſchaften erhalten die Form der G. m. b. H. Die Anteile an der Reichsrundfunk⸗Geſellſchaft liegen zu 51 v. H. in Händen der Deutſchen Reichspoſt, zu 49 v. H. bei den Ländern, in deren Gebiet ſich Sender befinden. An den Sendegeſellſchaften ſind zu 51 v. H. die Reichs⸗ rundfunk⸗Geſellſchaft, zu 4 9p. H. die im Sendebezirk liegenden Länder nach einem beſtimmten Schlüſſel beteiligt. An der Ausübung der Staats aufſicht ſind das Reich(Rundfunkkommiſſar des Reichspoſtmini⸗ ſters für Verwaltung und Technik, Rundfunkkommiſ⸗ ſar des Reichsminiſters des Innern für Programm⸗ dienſt) und die Länder beteiligt. Die Befugniſſe der Kommiſſare umfaſſen Fragen der Perſonalpolitik und des Programmdienſtes. Die Kommiſſare können einzelne Darbietungen aus politiſchen Gründen ver⸗ bieten oder von Aenderungen abhängig machen. ſozialdemokratiſchen Mitglieder der Kommiſſion zu⸗ rückzuführen ſei, deſſen Partei kein Intereſſe am Ab⸗ ſchluß von Nh en habe. Sie ſehe darin nur eine Belaſtung für den Reſt ihrer Regierungs⸗ zeit. Das Zentrum aber gewann aus den Vorgän⸗ gen um die Wiederbeſetzung des Freiburger Stuhles die Erkenntnis, daß es gut daran tue, die V erhand⸗ lungen zu beſchleunigen. Vielleicht hat bei ihm auch der Wunſch mitgeſprochen, das Rom gegebene Wort einzulöſen, bevor etwa vorzeitige Verſchiebungen in den Mehrheitsverhältniſſen der Volksvertretung ihm dies überhaupt unmöglich machen würden. Sicherlich auch wurde dieſer Entſchluß gefördert durch die wiederholte, offene Zuſtimmung der ſozialdemokratiſchen Mitregierenden zum Abſchluß von Kirchenverträgen. Der evangellſche Kirchenvertrag Ob die evangeliſche Kirchenregierung von ſich aus den Abſchluß eines Vertrages mit dem Staat gewünſcht hat, wie man uns berichtet, oder ob man aus der Erkenntnis, daß allein für Abmachun⸗ gen mit Rom weder in der Regierung noch im Land⸗ tag eine Mehrheit zu finden ſein werde, Fühlung mit ihr geſucht hat, darüber iſt keine Klarheit zu ge⸗ winnen. Feſt ſteht nur, daß ein großer Teil des evangeliſchen Kirchenvolkes ſolchen Abmachungen nicht abgeneigt iſt, während ein wohl ebenſo großer ſie nicht wünſcht. Im allgemeinen geht die Mei⸗ nung, ſo weit wir feſtſtellen konnten, dahin: für uns iſt ein Konkordat nur dann wichtig und 5 8 wenn völkerrechtliche Abmachungen mit der katho⸗ liſchen Kirche getroffen werden; geſchieht das nicht, ſo genügen uns die Landesgeſetze. Die Schwierig⸗ keiten, die dem Abſchluß eines Vertrages mit der evangeliſchen Kirche entgegenſtehen, ergeben ſich aus der Haltung der liberalen Theologen, des liberalen Teiles des Kirchenvolkes und des religiöſen Sozia⸗ liſten. Sie ſind bekannt. Im übrigen aber gibt es unter den rechtsſtehenden religiös poſitivgerichteten Proteſtanten viele, die ſich für die Hereinnahme der im Landesgeſetz gegebenen Sicherungen für die Erteilung des Religionsunter⸗ richts in den Volksſchulen ausſprechen, weil ihnen das als Garantie für die Erhaltung dieſer Sicherungen auch in der Landesgeſetzgebung gilt. Wie weit ſolche Sicherungen in das Konkordat mit Rom aufgenommen wurden, iſt nicht einwandfrei feſtzuſtellen, es kommt da wohl auf die Auslegung an. Denjenigen, die erklären, es ſei nichts in das Konkordat aufgenommen, was nicht auch die Reichs⸗ verfaſſung enthalte, ſtehen Andere gegenüber, die zum Mindeſten in der Faſſung der Konkordats⸗ beſtimmungen Bedenkliches ſehen. Volksabſtimmung? Das Zentrum iſt auch nach der Erklärung der Volkspartei noch zuverſichtlich und hofft auf eine Landtagsmehrheit für das geſamte Vertrags⸗ werk. Deutet man einige Sätze in der Veröffent⸗ lichung der„Zentrumskorreſpondenz“ das tun wir wohl, ſo ſpielt es mit dem Gedanken, wenn ſich alle anderen Möglichkeiten verſagen, das Volk zur Abſtimmung aufzurufen. Es heißt in der Auseinanderſetzung mit einem gegneriſchen Blatte: „Man iſt ſich alſo auch hier bewußt, daß man ſich mit einer Gegnerſchaft gegen Abſchluß von Konkordaten nicht auf das Volk berufen kann und daß immer noch ein Rekurs möglich wäre, der formale Parteibe⸗ ſchlüſſe unter Umſtänden in ein recht ſchiefes Licht ſetzen könnte.“ Tatſächlich überläßt die letzte Haus⸗ haltnotverordnung vom 20. Auguſt, die verſchiedene Beſtimmungen der Verfaſſung der Volksabſtimmung entzieht— darunter auch jene über die Zuſammen⸗ ſetzung, Zuſtändigkeit und Rechte der Volksvertre⸗ tung und über Zuſammenſetzung und Zuſtändigkeit des Staatsminiſteriums—, ihr die Paragraphen 18 und 19, die ſich mit Fragen der Religionsübung, der 5 und des Religionsunterrichts in den Schulen efaſſen. Geſchäfte früher und heute Von Victor Auburtin Am Sonntag habe ich aus meiner Bibliothek zwei Bände alter Briefe hervorgeholt und in einem Bande nach dem andern geblättert. Es waren die Briefe der Frau v. Sevigne lungefähr 1670) und die Briefe des Konſuls M. T. Cicero(angefähr 60 vor Chriſtus). 5 5 4 Die Frau v. Sevigne ſchreibt beiſpielsweiſe folgendes: „Immer noch ſchleppe ich mich mit allen dieſen Sorgen und Geſchäften herum. Ich habe geſtern über Ihre Angelegenheit mit dem Herrn v. Pompone geſprochen und dann mit dem Abbe de Grignan und Herrn de la Garde zu Mittag gegeſſen. Alle ſind der Meinung, daß Sie dieſe Reiſe unbedingt antreten müſſen, und zwar ſo bald als möglich. Ach, wenn man doch nur einen Tag ruhig für ſich haben könnte. Jetzt iſt das Neueſte, daß nicht Herr de Chaulnes den Vorſitz der Stände haben wird, ſondern Herr de Lavardin, der geſtern hier ankam und Montag wieder abreiſt; es ſcheint alſo, daß irgendeine Ver⸗ einen Nogilles kann nicht mehr an den Hof gehen, weil ſie ſchwanger iſt. Man ſtudiert jetzt eine neue Oper 7 ein, die noch ſchöner als„Veniſe“ ſein wird.“ * M. T. Eicero ſchreibt ſeinerſeits: „Ich habe Dir nicht früher antworten können, weil ich eine Unzahl der widerwärtigſten Sachen auf dem Halſe habe. Die 90 000 Seſtertien ſind in der Staatskaſſe niedergelegt; um ſie freizubekommen, ift ein Senatsbeſchluß nötig, dazu müßte ich mich aber 1 dieſer Angelegenheit mindeſtens breißig Tage wid⸗ men, und wo ſoll ich die Zeit hernehmen! Die Krank⸗ heit Tullias hält mich in Rom zurück, und ſelbſt wenn das vorüber ſein wird, kann ich noch nicht fort, weil ich mit den Prokuratoren über die Auszahlung der erſten Penſionsrate zu verhandeln haße.“ So trieb man es ſechzig Jahre vor Chriſtus, ſo trieb man es unter e 1 0 e ö 28 3 5 7 2 Inzwiſchen flammt da draußen der Herbſt, Tag um Tag, und wird bald unwiederbringlich vorüber ſein. Weiße, halb unſichtbare Fäden fliegen und ſchimmern und wandern über das Land; und in den Gärten ſteht die Stille, für die wir keine Zeit haben. Theater in Frankfurt am Main. Mit der „Entführung aus dem Serail“ hat die Oper ihre neue Spielzeit vor allem aber die neue Drehbühne eingeweiht, die ihr vom Patronats⸗ verein zum Geſchenk gemacht, und in den Ferien eingebaut worden iſt. Das alte Bühnenhaus hat es nicht leicht gemacht, dieſe moderne Konſtruktion auf⸗ zunehmen und nur durch ſehr geſchickte Ueberwin⸗ dung der techniſchen Schwierigkeiten gelang, was Intendanz und Bühnenleitung lange erſehnten. In einer entzückenden Aufführung kam die Mozartoper, die eigentlich für eine kleine Bühne beſtimmt iſt, zu Gehör und bewies aufs neue die Unſterblichkeit der Mozartſchen Weiſen.— Zwei große Abende brachte das Schauſpielhaus und das Neue Theater. Die ſtädtiſche Bühne brachte letwas verſpätet) die „Endloſe Straße“, das Frontſtück von Sig⸗ mund Graff und Carl Ernſt Hintze, das den großen Tragödien aller Zeiten würdig zur Seite tritt.—„Die endloſe Straße“ iſt der Weg, auf dem in unaufhörlichen Reihen alte und junge Soldaten hinausgezogen an die Front, dem eiſernen Muß ge⸗ horchend. Dieſe Stimmung wollte der Aufführung nicht gelingen. Durch allzu breite ſchwerfließende Darſtellung im dritten und vierten Akt hatte ſich der neue Regiſſeur Jakob Geis auch um die Stei⸗ gerung des anfänglich ſtarken Applauſes gebracht.— Im Neuen Theater gab man zu Gerhart Hauptmanns ſiebzigſten Geburtstag die„We⸗ ber“. Daß auch heute noch dieſes Stück der Not in unſerer viel größeren Notzeit uns immer wieder packt und an uns rüttelt, kennzeichnet die Größe des Werks. Das Neue Theater hat ſich damit keine leichte Aufgabe geſtellt. Hauptmanns Werke zu ſpielen, iſt in dieſem Hauſe beſondere Tradition. Carl Zuckmayer hatte der Huldigungsaufführung einen Vorſpruch vorangeſchickt, den Arthur Hell⸗ mer verlas.— Cäſar von Arx Schauſpiel „Dpern bark 138% das den Spionagefall des öſter⸗ 1 O rſten Redl zum Inhalt hat, errang genden Erfolg. Das Publikum in Frankfurt ſaß beklommen im Parkett und hätte gewünſcht, dieſe peinliche Angelegenheit wäre raſcher vorbei geweſen. Kurt Dähn als Oberſt Lert allas Redl ließ durch die keineswegs leichte Rolle Ahnungen von ſeinem großen Können durchblicken. Coſta und Witt⸗ mann boten die üblichen feingefeilten Geſtalten und Franz Maſſarek überraſchte durch ſein Wieder⸗ erſcheinen auf der altvertrauten Bühne. Das Publi⸗ kum zollte der Leiſtung der Schauspieler ſowie der Regie Direktor Hellmers Dank. mh. Berliner Gerhart Hauptmann⸗Feier. Jetzt hat auch das Staatliche Schauſpielhaus ſeine Hauptmannfeier hinter ſich. Man verſuchte es wie⸗ der einmal mit„Gabriel Schällings Flucht“, dieſem etwas ſpröden und eigentlich mehr ſkizzier⸗ ten als durchgeführten Stück, das trotzdem ſo tief iſt in Menſchenkenntnis und ſo weit und frei in der Atmoſphäre. Man hatte ein Aufgebot erſter Künſt⸗ ler. Werner Krauß gibt den Schilling, wie im⸗ mer ſehr konzentriert in Haltung und Ausdruck, auch der einzige gute Sprecher des Abends, aber, wie man ihn auch bewundern möge, doch niemals von einer ganz unmittelbaren Wirkung, ſondern immer auf dem Umwege ſeiner Kunſt und Technik. Eli⸗ ſabeth Bergner iſt die Hanna Elias, ſehr glaubwürdig in der katzenartigen, verſteckten Natur dieſes Weſens, die ſie hemmt, ganz aus ſich heraus⸗ zugehen. Maria Bard iſt Lucie, ſehr ſchlicht und freundlich in dieſer angenehmen Rolle, vielleicht etwas zu gleichmäßig. Minetti gibt mit zuſammen⸗ gefaßter Charakteriſtik den Arzt Rasmuſſen, Maria Koppenhöfer iſt ſpannt als gekränkte Gattin, aber vielleicht der Beſte am Abend iſt Leibelt als Mäurer, äußerſt vielfältig und perſpektiviſch, mit ſtarken Hinter⸗ gründen, aber etwas ſchwachen Vordergründen, da ſeine Sprache in Artikulation und Stärkegrad nicht genügend gepflegt iſt. Jeßner hat die Regie. Ich glaube, er läßt die Stimmungen, die ja ein weſent⸗ licher Teil dieſes Dramas ſind, zu nuancenlos laſten: es iſt ein Glück, daß der ſcharf gebaute vierte Akt das Intereſſe und die Aufmerkſamkeit hochreißt. Der Eindruck im allgemeinen iſt nicht ganz leicht zu definieren. Es gab viel Ermüdung, viel perſönliches der raub einen dini, Intereſſe für die 5 5 und vor 799 5 ae 85 ausgezeichnet ge⸗ Das gleiche Schickſal Von Haus Arno Der alte penſionierte Miniſterialrat geht trüb⸗ ſeligen Antlitzes in Wien auf dem Ring ſpazieren. — Da trifft er auf ſeinen früheren Borgeſetzien 25 ſich jetzt auch im Ruheſtand befindet. Freudige Begrüßung. „Nun, lieber Geheimrat, wie geht es Ihnen!“ „Ich dank ſchön für die Nachfrag', Exzellenz! Schlecht geht's. Die Tage ſan ſo lang!— Wiſſen ', wann i am Miniſteri vorbeigeh, zieht's ma immer ſo wehmütig durch die Bruſt!“ „Ah gehn's zu!“ „Meiner Seel, Exzellenz, ſo iſt es, grad ſo iſt es! — Und zu Haus', wiſſen's, was ich da mach?— Es iſt, wie i ſag!— Da ſitz' ich am Schreibtiſch und da denk' ich mich zurück in die Zeiten im Miniſteri und dann mach' ich mir für mich ſolchene Akten zurecht wie früher, damit ich was zum Bearbeiten hab!“— „So!“— ſagt die alte Exzellenz und holt tief Atem,„Akten, die machen Sie ſich da zurecht?——“ Da geht ein Leuchten über ſeine Züge. „Geh'n', liaber Kollege, bringen S' mir die Akten zur Unterſchrift!“ 5 a Der Mannheimer Dr. Otto Weiſſert, bisher Propagandachef der Theaterabonnement G. m. b. H. Berlin(Direktion Max Reinhardt) wurde zum Verwaltungsdirektor des Opernhauſes und des Neuen eee in Königsberg i. Pr. ge⸗ wählt. Neue Bücher Bei unſerer Schriftleitung ſind folgende neu- erſchienenen Bücher eingegangen, deren 1 5 ſprechung wir uns vorbehalten: 0 N 1033“—„Kolonial⸗Kalender 1059— Deutſcher Kolender 1988“. Sämtl. erſchien. im Wilhelm Köhler Verlag, Minden i. Weſtf. „Der Kampf ſeines Lebens.“ Von Curt Rie Steinam. Verlag Quelle u. Meyer, Leipzig 9 der Pötlofcphte von Kant bis Hegel.“ Von Prof. Dr. A. Meſſer, Verlag Quelle u. Meyer, Leipzi Gold?“ Von Toni e Verlag 8 Peel „ aun, 8 ig. 5 zilzerne Jungtt richtig, und 5 r 9 . * 3 — Mittwoch, 2. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 511 Feierliche Immatrikulation an der Mannheimer Handelshochſchule Auſprache des Rektors Prof. Dr. Sommerfeld Die Immatrikulation bedeutet nicht nur für die Studierenden, die das erſte Mal eine Hochſchule be⸗ ſuchen oder von anderen Hochſchulen herübergewech⸗ ſelt ſind, einen feierlichen Anlaß, ſie knüpft auch zu Beginn jeden Semeſters die Bande der Studenten unter ſich und zu den Dozenten. Wenn bei der feier⸗ lichen Immatrikulation am Mittwochvormittag in der Aula der hieſigen Handels⸗Hochſchule auch eine nur kleine Zahl von Studenten durch Handſchlag auf die Hochſchulſatzungen verpflichtet wurden— auch die Zahl der Zuhörer war verhältnismäßig gering— f darf man dieſe Tatſachen nicht als Kriſenerſcheinun⸗ gen deuten. Denn ſtets iſt die Zahl der im Winter⸗ Semeſter Neu⸗Immatrikulierten ge⸗ ringer als im Sommer⸗Semeſter nach dem Oſterſchluß der Mittelſchulen, auch das Wandern von Hochſchule zu Hochſchule hat bedeutend nachgelaſſen. Und ſchließlich haben die berechtigten Warnungen vor dem Hochſchulſtudium gewirkt, wie der rapide Rückgang der Studentenzahlen allenthalben beweiſt. Nach dem Einzug der Chargen und Fahnen erin⸗ nerte Rektor Prof. Dr. Sommerfeld an die ſchöne Tradition der Verpflichtung der Stu⸗ denten durch Handſchlag. Schwer fällt es heute vielen, ein Studium zu beginnen, umſomehr, da tauſende von Akademikern kein Unterkommen fin⸗ den können. Aber wir können nicht die Hände in den Schoß legen, wir wollen die Entbehrungen überwin⸗ den. Ohne genügendes Rüſtzeug iſt heute der Eintritt ins Leben unmöglich, iſt doch der Kampf im Wirt⸗ ſchaftsleben keineswegs ſo friedlich wie es den An⸗ ſchein haben mag. Beſonders appellierte der Rektor in ſeiner herzlichen Anſprache an die Verpflichtung der Studenten, ihren Körper zu ſtählen. Wer einſt Führer ſein will, muß gehorchen lernen als dienendes Glied einer Gemeinſchaft. Das ſind keine Führer, die ſich nach Geſetzesver⸗ letzungen feige hinter ihre Immunität verſtecken. Verachtet die Lüge, ſie iſt eines Akademikers un⸗ würdig! Leben heißt Arbeit, Handeln und Schaffen für ein feſtes Ziel. Ihr Studium gilt dem Aufbau Ihrer Exiſtenz, der Fürſorge für Ihre Eltern und Ihrer künftigen Familienehre! Ihre Arbeit ſoll das Gewand der Freude tragen, vergeſſen Sie nicht die Natur, die ſich hier am Rhein und Neckar offenbart! Nach der mit ſtarkem, langanhaltendem Beifall aufgenommenen Anſprache des Rektors erfolgte die feierliche Verpflichtung der 8 Damen und 28 Herren, die ſich zu Beginn des Winter⸗Semeſters immatrikulieren ließen. Als Vertreter des Allge⸗ meinen Studenten⸗Ausſchuſſes(Aſta) richtete stud. rer. oec. Emrich einige Worte an die Studenten. Es gilt weiter für die ſtudentiſchen Ideale zu kämpfen, Frohſinn, Kameradſchaft und Treue aufrecht zu erhalten. Mit Goethe bekennt ſich die heutige Studentenſchaft zu dem Geſchlecht, das vom Dunkel ins Helle ſtrebt! Mit dem Auszug der Chargen fand die Immatrikulationsfeier ihr Ende. Das Winter⸗Semeſter hat damit offiziell be⸗ gönnen! m: Wie derſehenstag der Eliſabethſchule Am 29. Oktober feierte die Eliſabethſchule in ihren Räumen einen Wiederſehenstag für die ehe⸗ maligen Schülerinnen zum Beſten des Landheims auf Grund einer Idee, die der spiritus rector des Feſtes, Direktor Bühn, bei einer Klaſſenzuſammenkunft des Jahrgangs 1904 im Landheim gefaßt hatte. Die Veranſtaltung war mit größter Begeiſterung und Opferfreude von dem ge⸗ ſamten Lehrerkollegium, jetzigen und ehemaligen Schülerinnen, Müttern und Mitgliedern des Land⸗ heimvereins geſtaltet worden. Mittags von 2 bis 6 Uhr konnten die Kleinen mit ihren Eltern ſich in der Wurfbude, im Kind, bei den Wettſpielen im Hof vergnügen und in der hübſch aus⸗ geſtatteten Künſtlerdiele ſich bei Kaffee und Kuchen gütlich tun. Auch die Wahrſagebude der II, das Kaſperltheater, der Krabbelſack und die reich ausge⸗ ſtattete Tambola fanden Anklang. Um halb 8 Uhr fanden ſich die ehemaligen Schü⸗ lerinnen ein. In der oberen Turnhalle gab es ein Konzert, das wegen des zahlreichen Beſuchs wiederholt wer⸗ den mußte und bei dem 12 ehemalige Schülerinnen künſtleriſch mitwirkten. Aber auch in der unteren Turnhalle, der„Künſtlerdiele“, in der die älteſten Jahrgänge an ihren mit originellen Plakaten bezeich⸗ neten Stammtiſchen ein frohes Wiederſehen feierten, ſchufen ſieben ehemalige Schülerinnen durch ihre Kunſt die luſtigſte Stimmung Ferner machten die netten Tänze und Lieder der Sekundanerinnen und Primanerinnen in den Kleinlokalen viel Freude. Hatten doch die Schülerinnen von Sexta bis Ter⸗ tia ihre Klaſſen zu Cafés umgeſtaltet, auf daß die jüngeren Jahrgänge im Nürnberger Trichter, im deitſche Uffſatz, im ſchwachen Vierer, im Bubikopf, in der chineſtſchen Schulſtube, in der luſtigen Elfepaus, im Buchklinger Omnibus, in der Roten Dinde, im gu⸗ ten Ton, im Pythagoras, im Olymp und im Wil⸗ helm Buſch⸗Heim ſich treffen und nach Herzensluſt „baatſchen“ konnten. Auch die nett koſtümierten Mädchen, die Blumen, Landheimpoſtkarten, Loſe und Gutſcheine verkauften, ſowie die eifrige Ober⸗ tertianer⸗Schupo blieben nicht unbeachtet. Warmes Intereſſe nahmen die Beſucher an der Ausſtellung der Landheimmodelle, insbeſondere an dem herrlichen Odenwaldrelief. Die alten Schulbilder löſten bei älteren und jüngeren Semeſtern großen Jubel aus. Zum Schluſſe ſei noch die Weindiele„Zum fidelen Karzer“ erwähnt mit ihren fröhlich anmutenden Bildern, den wohlſchmek⸗ kenden Weinen und der luſtigen Pfälzerſtimmung. 8 Dr. Gd. Do-Abſchied von Mannheim Vor Tauſenden von Zuſchauern ſtartete Do X nach Zürich Nun iſt der ſilberglänzende, gewaltige, metal⸗ lene Vogel fortgeflogen. Das Orgeln ſeiner Motore, das oft am Rheinufer erklang, wird nicht mehr zu hören ſein— die Uferpromenade wird wieder ein ſtiller Weg werden, ſtatt der Tauſende, die hier zu jeder Stunde ſich eingefunden hatten, um die Wundermaſchine zu ſehen, werden nur ein paar alte Herren und ein paar Pärchen ſinnend auf den Strom blicken, in deſſen Wellen wieder die Geſtirne und nicht mehr vielhundertkerzige Scheinwerfer ſich ſpiegeln. Schon um 9 Uhr morgens umſäumte eine viel⸗ hundertköpfige Menge das Ufer, vor dem Do& verankert lag. Gegen 11 Uhr, der angeſetzten Stunde des Starts, waren zu den Hunderten einige Tauſend hinzugekommen. Auch auf der Ludwigshafener Seite wimmelte es von Neugierigen. Alle wollten dabei ſein, wenn das Flugboot donnernd ſich in die Luft erhob— Mann⸗ heim verließ. Städtiſche Arbeiter waren eifrig dabei, den Lande⸗ ſteg zum Flugboot abzubrechen. Bauamtmann En⸗ ders überwachte perſönlich die Arbeiten. Polizei er⸗ ſchien. Aber ſie brauchte nirgends einzugreifen. Das Publikum blieb diſzipliniert hinter dem Holszgitter, das es von den Preſſeleuten und von den Photo⸗ graphen trennte, die ein wildes Schnellfeuer auf den ſchwimmenden Rieſen eröffneten. Kapitän Chriſtianſen erſcheint auf hellen Kaſten der Führergondel. Er gibt ſeinen Monteuren, die über die Tragflächen balanzieren, Befehle.. Die Motore ſpringen an. Sie ſingen ein Morgenlied von hellen, erregenden Akkorden. Ein kleiner Defekt an der Lichtmaſchine des Do X iſt ſchnell behoben worden. Es ſcheint alles fertig zum Start zu ſein. Während Arbeiter die Troſſen löſen, die das Flugboot mit dem Land verbanden, rattert ein Motorboot mit der gelbroten Flagge der badiſchen Rheinpolizei heran. Und die Herren an Bord, die eifrig photographieren, ent⸗ puppen ſich als der Landeskommiſſär Dr. Scheffel⸗ meier, Polizeipräſident Dr. Bader und Reg.⸗Rat Dr. Heim. Kapitän Sönichſen, der Reiſemarſchall des Do X, winkt aus einem Kabinenfenſter letzte Grüße an die Zurückbleibenden— dann geht ein Zittern durch den gewaltigen Leib des Hydroplans. Er ſtößt gegen die Flut. Gleitet aus der Fahrrinne heraus in den freien Strom. Wundervoll die Silhouette des Do X vor dem zarten Rot der Rheinbrücke! Alle Propeller ſchei⸗ nen ſich fetzt zu drehen. Monteure laufen haſtig dem über die Tragflächen. Dirigiert vom Führer Chriſtianſen. Die gigantiſche Maſchine gleitet an uns vorüber. Nimmt Kurs auf Rheinau. Ver⸗ ſchwindet bald hinter den Bäumen der Flußkrüm⸗ mung. Oberhalb des Großkraftwerkes wird dann Voll⸗ gas gegeben. In ein paar Sekunden hat ſich der Rieſen⸗ vogel, der den Ruhm deutſcher Technik in aller Welt verbreiten half, emporgeſchwungen zu den niedrigen grauen Wolken. Mit einer Schleife ſalutiert der Do X noch einmal über der Stadt— dann ſchlägt er die Richtung Ladenburg— Heidelberg ein. Bald iſt auch die Symphonie der Motore verklungen. Uebrig bleibt nur eine ſchöne Erinnerung. wf. * Es verdient noch bemerkt zu werden, daß in dieſen Mannheimer Tagen Kapitän Chriſtianſen ſein zweijähriges Jubiläum als Führer des Flugbootes begehen konnte. Aus dieſem Anlaß hatten ihm Offiziere und Mannſchaft ein prachtvolles Geſchenk gemacht: Eine ſilberne Zigarrenkiſte, in deren Deckel die bereits zurückgelegten Flugwege des Do X ein⸗ graviert worden ſind. Außerdem ſind innen in das Metall die Namenszüge aller Beſatzungsangehörigen fakſimiliert worden. Die Lieferung dieſes Jubi⸗ läumsgeſchenkes, zu dem ſich noch ein ſilberner Leuchter geſellt, hatte die hieſige Juwelierfirma Wil⸗ helm Braun, O 7, 14, Heidelbergerſtraße, über⸗ nommen. 5 Kapitän Chriſtianſen, dem dieſes Zeichen der Treue ſeiner Flugkameraden erſt während des Fluges nach Zürich überreicht werden ſoll, wird ſich ſicher darüber herzlich gefreut haben. Abſcheedͤsrunde über Mannheim Do X ließ die Mannheimer, die geleſen hatten, daß das Flugſchiff zwiſchen 10 und 11 Uhr ſtarten würde, noch länger als die Mainzer warten, denn erſt kurz nach 12.45 Uhr ließ ſich in der Innenſtadt das charakteriſtiſche Getöſe der Motoren vernehmen. Wer auf die Straße oder an die Fenſter eilte, konnte wahrnehmen, daß das Flugboot in ganz ge⸗ ringer Höhe vom Hauptbahnhof her nahte. Im Nu war es bei dem Blitzzugtempo, das die Motoren entwickeln, über dem Stadtzentrum. Nach einem gro⸗ ßen Bogen in nördlicher Richtung tauchte Do X wieder im Weſten auf, um dann auf der Höhe des Lindenhofes den Kurs nach Heidelberg einzuſchlagen. So ſchnell, wie das Flugboot auftauchte, war es wieder verſchwunden, weil die dieſige Luft keinen Weitblick geſtattete. Alle Mannheimer waren ſich wohl in dem Wunſche einig, daß Do KX, der für eine Woche das Mannheimer Ereignis war, eine glück⸗ liche Fahrt nach Zürich beſchieden ſein möge. Worüber Mannheimer Kinder trauern Von Dr. Albert May Im allgemeinen legt man dem Kinderweinen wenig Bedeutung bei. Zu ſchnell wechſelt erfah⸗ rungsgemäß, beſonders bei den Kleineren, das Wei⸗ nen und das Lachen. Zu zahlreich ſind die Zuſam⸗ menſtöße zwiſchen der Wunſchwelt des Kindes und der unerbittlichen Dingwelt. Man verſucht in ſolchen Fällen das vielerprobte Allheilmittel: die Kinder von ihren Trauergedanken abzulenken. Man zeigt ihnen irgend etwas für ſie Neues, möglichſt Buntes Den foſen Heiden Das Denkmal des Mannheimer Ehrenfriedhofes im Kranzschmuck und raſch verſiegt der Tränen Quell. Das kindliche Lachen ertönt— und die Harmonie mit der Umwelt iſt wieder hergeſtellt. Immerhin darf nicht verkannt werden, daß auch das kleinere Kind ſchon tiefergehenden Schmerz empfindet, daß es Erfahrungen macht, machen muß, die tiefe Furchen in ſein eindrucksfähiges Gemüt graben, über die es noch lange nachſinnt. Solchen tiefergreifenden Schmerz zu erfaſſen war die Aufgabe, die achtjährigen Mannheimer Schulkindern geſtellt wurde. Sie ſollten völlig unbeeinflußt, in freier Form niederſchreiben und zeichnen, was ihnen einmal in ihrem„Leben“ beſondere Trauer ver⸗ urſachte, worüber ſie einmal ſehr weinen mußten. Aus den zahlreichen Schilderungen ſeien einige be⸗ ſonders charakteriſtiſche herausgegriffen. 5 Mein größter Schmerz 5 Ich bin noch heute traurig darüber, daß mein Großvater geſtorben iſt. Ich war immer um ihn herum. Darüber freute er ſich immer ſehr. Als mir meine Eltern ſagten, daß er geſtorben iſt, mußte ich ſehr weinen. Ich gehe immer mit meiner Großmut⸗ ter auf den Friedhof und lege Blumen auf ſein Grab; Meine kranke Mutter Im vorigen Jahr vor Weihnachten war meine Mutter ſehr krank. Sie hatte von einem Spreißel Blutvergiftung bekommen. Sie mußte lange Zeit im Bett liegen. Da kam der Arzt. Er ſagte, meine Mutter ſei ſehr krank. Das war meiner Mutter nicht recht. Unſerer Mutter wurde die Hand aufgeſchnit⸗ ten. Das tat ſehr wehe. Als die Hand zugewachſen war, blieb der Finger ſteif. Das war für uns Kin⸗ der ein großer Schmerz. Beim Zahnarzt Ich hatte einmal einen kranken Zahn. Da bin ich mit meinem Vater zum Zahnarzt gegangen. Der wohnte bei der Poſt. Als wir droben waren, ſagte er:„Der Zahn iſt vereitert. Der muß raus!“ Da habe ich geweint. Der Zahnarzt ſtand ſchon mit der Zange da. Bis ich aufgehört hatte zu weinen, war der Zahn ſchon heraus. Dann hat er den Zahn ein⸗ gewickelt und wir ſagten:„Auf Wiederſehen!“ Wie ich überfahren wurde Als ich fünf Jahre alt war, hatte ich einen großen Kinderpoſtwagen. Meine Schweſter ſaß darauf und ich zog den Wagen. Zwei böſe Buben drückten plötz⸗ lich von hinten feſt nach. Darauf war ich nicht ge⸗ faßt, ſodaß ich hinfiel. Der Wagen fuhr über mein linkes Bein. Nachher konnte ich nicht mehr gehen. Meine Mutter ging mit mir zum Arzt. Der Fuß zog Eiter Ich mußte geſchnitten werden. Wie ich bei einem Unglück zuſah Es war ein kleines, liebes Mädchen, das ſehr brav war. Es wohnte nicht weit von uns. Ich ging ein⸗ mal mit meiner Mutter gerade zum Arzt. Da ſtürzte das Mädchen vom 4. Stock auf die Straße. Vater und Mutter mußten ſehen, wie ihr Kind unter furchtbaren Schmerzen ſtarb. Wie ich meinen Hauſel verlor Ich hatte ein kleines Kanarienvöglein, das Han⸗ ſel hieß. Es zwitſcherte und ſang den ganzen Tag. Ich hatte es ſehr gern. Eines Tages waren wir beim Putzen des Käfigs unvorſichtig. Da flog Hanſel davon. Er flatterte auf einen Baum und dann in einen Garten. Ich konnte ihn nicht fangen. Plötzlich kam eine Katze. Die ging ihm nach und erwiſchte ihn auch, weil er nicht gut fliegen konnte. Sie fraß ihn auf. Das hat mir ſehr leit getan und machte mich ſehr traurig——. Wir ſehen: im allgemeinen ſind ez dieſelben Schmerzen, die auch uns bewegen, wenn man von Beruf und Ehe abſieht. Freundſchaft, Tier⸗ und Elternliebe ſpielen die Hauptrolle. Dazu kommt das erſte große Schmerzerlebnis: beim Arzt, beim Zahn⸗ Fin Leser unseres Blattes schreibt uns: Ich habe den Bezug Ihrer Zeitung auf die Daue, eines Mondls ein- gestellt, um versuclisweise die zu abonnieren. In geschdfltlicher Hinsicht inletessierte mich der Inseralenteil dieser Zelung. lcli nabe jedoch nicht das gefunden, was ich erhofft hiatte. Ich bitiè Sie daher, mir ab l. November wie- det ihre Zeitung zuzustellen. arzt. Das iſt meiſt auch uns Aelteren noch in lebhaf⸗ ter Erinnerung. Dies beweiſt, daß auch das Altern tiefergehende Schmerzerlebniſſe der Kindheit nicht zu verwiſchen permag. Es iſt alſo ſchönſte Aufgabe aller, die mit Kindern zuſammenkommen, ihnen nach Möglichkeit ſolche„Lebenstrauer“ zu er⸗ ſparen. Ganz beſeitigen können wir ſie nicht. Das Leben iſt eben eine Summe von freudigen, gleich⸗ gültigen und ſchmerzlichen Erlebniſſen. Es deshalb nicht allzu ſchwer zu nehmen, iſt die beſte Lebens⸗ weisheit, die wir unſeren Kindern mitzugeben ver⸗ mögen. Gedächinisfejer in Neckarau Im Evangellſchen Gemeindehaus Neckarau verſammelte der Reichs ver band deutſcher Kriegsopfer ſeine Mitglieder und Freunde zu einer Toten⸗ Gedächtnisfeter, bei der Stadtpfarrer Fehn die Gedächtnis rede hielt. Der Redner betonte, daß die Deut⸗ ſchen wieder ein einig Volk von Brüdern werden müſſen, wenn das Ende der endloſen Straße der Not erreicht wer⸗ den ſoll. Dann erſt können wir ſagen, daß unſere Brüder nicht umſonſt geſtorben ſind. Mit dem Dank an die Ge⸗ fallenen, die ihr Leben zum Schutze der Heimat einſetzten, ſchloß Pfarrer Fehn ſeine Rede, die einen tiefen Eindruck hinterließ. Umrahmt wurde die Anſprache durch Dar⸗ bietungen des Konzertorcheſters Neckarau und durch Chor⸗ vorträge der„Sängerhalle Germania“. 550 Das Schülervorſpiel Hildegard Stocker führte einige beachtliche Begabungen ins Treffen, die ſich in der Schule der von Frau Lene Weiller⸗Bruch herangebildeten Pianiſtin Frl. Stocker ſoviel Können errungen haben, daß ſie mit gutem Gewiſſen einer größeren Oeffentlichkeit vorgeſtellt werden konnten. Durch reife Letſtungen fielen von den vorgeſchrittenen Schülerinnen Annelieſe Müller und Maria Scheffelmaier angenehm auf; die erſt⸗ genannte debutierte mit Glück auch als Begleiterin am Klavier, Ein begabtes Geſchwiſterpaar lernte man in Eva Kapferer(Klavier), die ſich auch ſoliſtiſch erfolg⸗ reich betätigte, und Heidi Kapferer(Violine) kennen, deren flottes Zuſammenſpiel guten Eindruck machte. Eine frühreife Begabung wächſt mit der kleinen, ſicher und exakt muſtzierenden Paula Koch heran. Anſchlag, Tonbildung, Finger⸗ und Handhaltung ſämtlicher Schüler bieten die Gewähr, daß die Eleven von Frl. Stocker eine ſolide methodiſche Unterweiſung genießen. Auch aus dem Schü⸗ lerkreis der beſtbekannten Violin⸗Pädagogin Inka von Linprun hatten ſich Muſikſtudierende eingeſtellt, die trotz kleiner Hemmungen, wie Fingerverletzungen, ihre Sache recht gut machten. Zuſammenfaſſend kann man ſagen, daß das Vorſpiel bei allen Beteiligten, in erſter Linie bet den Eltern der vorſpielenden Zöglinge einen günſtigen Eindruck hinterließ und von der weiteren Ausbildung bei entſprechendem Fleiß der Schüler ſich viel gutes für die Zukunft erhoffen läßt. Es ſei noch erwähnt, daß auch dem vierhändigen Spiel, ſowie der Ausbildung des Gedächt⸗ niſſes, namentlich dem Auswendig⸗Spiel die gebührende Pflege zuteil wird. 8 Aussicht Neldung der Landesweſſerwarie Karlsruhe Vorausſage für Donnerstag, 3. November Vorwiegend trocken, zeitweiſe aber noch wolkig, in Aufheiterungsgebieten Nachtfroſt. Luftbewegung. Meiſt ſchwache Beobachtungem der Laudeswetterſtellen.28 Uhr vormittags DDZZrr——————.... See Luft„ e Wind. bb. ir Fs. 8 Wetten 2 m um 7 Ss 87 Richt.] Stärke Wertheim 1811. 2 9 1 til— Nebel Königsſtum 568768 4 1 4 0 SW, ſchwach halbbedeckt Rarlsruhe 1207687 2 7 1 SW eich wolkig Bad ⸗Bad 218078868 2 7 0 ſtill— Nebel Villingen 7127172 5—8 N, teicht wolkig Bad Dürrn. 701— 1 5 5 80 leicht Nebel St. Blaſien 780——4 4-5 lelchi wolkig Vadenweil. 422 769.2 5 9 1 INV leicht ba u bbedeckt Jeldbg. Ho 1275 839.4 8—1 5 S,. mäßig wolkig Schauinsld. 1268 664,8—2 18 SW deicht wolkig Von Südweſten hat ſich ein Hochdruckrücken nach dem mitteleuropäiſchen Feſtland vorgeſchoben und uns ſeit geſtern im allgemeinen trockenes und zeit⸗ weilig auch etwas aufheiterndes Wetter gebracht. Die Zyklone, die ſchon geſtern nordweſtlich von Eng⸗ land angekommen war, wird voraus ſichtlich nach Nordoſten wandern, ſo daß ihre Regenfronten nicht mehr bis nach Süddeutſchland vordringen werden und unſer Gebiet mehr unter dem Einfluſſe hohen Druckes ſtehen wird. Wir können daher für morgen mit vorwiegend trockenem Wetter rechnen. O D OL Z AHNPASTA mit UAngne 1 0 8 1 25 (aufkrafl. A Hedenk münzen ste haben& 4. Seite/ Nummer 511 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 2. November 1932 Aus Baden Schlußprobe der Schwetzinger Feuerwehr * Schwetzingen, 2. Nov. Am Städtiſchen Kranken⸗ haus hielt die Freiwillige Feuerwehr Schwetzingen gemeinſam mit der Betriebsfeuerwehr des Reichs⸗ bahn⸗Ausbeſſerungswerkes und in Zuſammenarbeit mit der Freiwilligen Sanitätskolonne ihre Schluß⸗ übung ab, wobei angenommen war, daß im Dach⸗ ſtock des Krankenhauſes ein Brand ausgebrochen iſt, der unter ſtarker Rauchentwicklung ſich ſehr raſch ausbreitet. Zur Bekämpfung des Feuers wurde erſt geſchritten, als ſämtliche Inſaſſen des Raumes in Sicherheit gebracht waren. Die Oberleitung der Uebung hatte Feuerlöſchinſpektor Völker, wäh⸗ rend die Betriebsfeuerwehr des Ausbeſſerungs⸗ werkes unter dem Kommando ihres Führers Koch ſtand. Kolonnenführer Fau lhaber und Kolonnen⸗ arzt Dr. Bock leiteten die Sanitätskolonne. Zu der Uebung hatten ſich u. a. Bürgermeiſter Dr. Traut⸗ mann, die Gemeinderäte Münch und Dus⸗ berger, Bezirksrat Vogt, Krankenhaus⸗Chefarzt Dr, Weindel und Abordnungen verſchiedener Feuerwehren des Bezirkes eingefunden. Bei der nachfolgenden Kritik im„Römiſchen Katlſer“ wurde die Arbeit der beteiligten Verbände gewürdigt. Bürger⸗ meiſter Dr. Trautmann betonte, daß die Uebung das Prädikat„vorzüglich“ verdiene. Anweſen abgebrannt E Schweigern(Amt Tauberbiſchofsheim), 2. Nov. Am Sonntag abend wurde das dem Kriegsbeſchädig⸗ ten Heinrich Sommer gehörende Wohnhaus nebſt Scheune ein Raub der Flammen. Ein Teil des Hausrates iſt mitverbrannt. Die Freiwillige Feuerwehr Schweigern und die Motorſpritze von Tauberbiſchofsheim konnten das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken. Ausſtellung„Deutſche Arbeit— Deutſche Waren“ * Karlsruhe, 1. Nov. Die Ausſtellung„Deutſche Woche“ in der ſtädtiſchen Ausſtellungshalle“ in Karlsruhe wurde am Samstag ohne jede Förmlich⸗ keit durch eine Führung einer Anzahl geladener Vertreter der Oeffentlichkeit, vor allem der Preſſe, eröffnet. In einer Anſprache begrüßte der Direktor der Landwirtſchaftskammer, Dr. von Engelber g, die Erſchienenen. Die Ausſtellung ſoll einen Mittel⸗ punkt der„Deutſchen Woche“ bilden. Sie hat den Zweck, die Verbraucherſchaft auf die deutſche Ware hinzuweiſen, die man überall in beſter Qualität und zu angemeſſenen Preiſen erhalten kann. Ein Gang durch die reichhaltige Ausſtellung ſchloß ſich an, der bewies, daß man für die deutſche Ware mit Recht eintreten kann. Ein Todesopfer des Schallſtadter Autonnglücks * Freiburg, 1. Nov. In der Freiburger Chirur⸗ giſchen Privatklinik von Profeſſor Dr. Rehm iſt einer der Verletzten des Autounglücks bei Schallſtadt geſtorben. Es handelt ſich um Herrn Bern⸗ toff aus Berlin, nicht Bernotoff, wie urſprünglich gemeldet wurde. Dem Ehepaar Friedland geht es den Umſtänden entſprechend leidlich. Eine akute Lebensgefahr beſteht bei ihnen nicht. 50 000/ Schaden beim Weiherhof⸗Braud * Radolfzell, 1. Nov. Zum Brand auf dem Curtiusſchen Gutshof in Böhringen wird uns noch mitgeteilt, daß erſt am Sonntag vormittag die wei⸗ tere Brandgefahr als beſeitigt galt. Die letzte Wach⸗ mannſchaft der Feuerwehr rückte vormittags ab. Der entſtandene Schaden wird von der Gutsverwal⸗ tung auf mindeſtens 50 000/ angegeben. Der Säckinger Kirchenſchatz im Pauzerſchrank * Säckingen, 2. Nov. Laut„Säck. Tagbl.“ wurde am Rheinbord in der Nähe des Gallusturms ein Kleidungsſtück des Mesmers gefunden, das die Diebe beim Einbruch ins Fridolin⸗Münſter mit⸗ laufen ließen. Man vermutet, daß beim Heraus⸗ bringen aus der Kirche ein Teil des Raubes darin eingewickelt war und daß es nachher, als es ſeinen Dienſt getan hatte, fortgeworſen wurde. Aus Anlaß der Auffindung des Agneſenkreuzes fand ein Dankgottesdienſt im Fridolin⸗Münſter ſtatt. Die wertvollen Stücke des Kirchenſchatzes ſollen jetzt nicht mehr im Münſter, ſondern in einem Panzer⸗ ſchrank im Pfarrhaus aufbewahrt werden, ſo daß ſie alſo, außer vielleicht bei beſonderen Ge⸗ legenheiten, nicht mehr beſichtigt werden könnten. Wie wir zu der Diebſtahlsangelegenheit noch hören, hat man an maßgebender Stelle begründete Hoff⸗ nung, den Raub in äbſehbarer Zeit beibringen zu können. * * Wiesloch, 2. Nov. Im 50. Lebensjahr ſtarb Schreinermeiſter Valentin Erzinger, ſeit länge⸗ ren Jahren Leiter und Obermeiſter der Schreiner⸗ Zwangsinnung des Wieslocher Bezirkes. Das Ver⸗ trauen ſeiner Handwerkskollegen berief ihn außer⸗ dem zum Mitglied der Handwerskammer Mannheim. Der Valkonabſturz in der aldhofſtraße Verhandlung vor dem Schöffengericht Mannheim Ein tragiſches Geſchick hatte am 13. Mai 1931 ein junges Menſchenleben jäh dahingerafft. Abends 9 Uhr ſtand ein junges Ehepaar mit zwei Bekann⸗ ten auf dem Balkon des fünften Stocks in der Wald⸗ hofſtraße 74. Plötzlich ſenkte ſich der Balkon nach vorn, die Frau des Drogiſten Knaus ſt ü rz te 16 Meter tief in den Hof. Sie erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie auf dem Trans⸗ port ins Krankenhaus ſtarb. Der Drogiſt Knaus und die beiden Bekannten zogen ſich Riß⸗ und Quetſchwunden zu. Man führte dieſes ſchreckliche Unglück auf unrich⸗ tige Bauausführung zurück. Bereits w ihren d des Baus ſelbſt, am 29. Auguſt 1930 ſt ürzten zwei Elektrolehrlinge mit einem Balkon des vierten Stocks ab. Der Balkon hatte damals noch kein Geländer, er war lediglich durch zwei Bretter abgeſperrt. Der eine Lehrling ſetzte ſich an den Rand des Balkons und ließ ſeine Füße hinunter⸗ hängen. Als ein zweiter Lehrling den Balkon be⸗ trat, klappte die Balkonplatte nach vorn herunter. Der eine Lehrling konnte ſich an einer Gerüſtſtange feſthalten, der andere Lehrling ſtürzte auf dem Bal⸗ kon im dritten Stock. Er zog ſich einen Armbruch und eine Nervenlähmung zu, ſo daß er bis 15. März 1931 arbeitsunfähig war. Der Bauleitung wurde zum Vorwurf gemacht, daß ſie es unterlaſſen habe, die Konſtruktion der Balkone nach den Vorſchriften anzulegen und daß ſie Arbeiter verwendete, die mit der Herſtellung von Balkonen nicht vertraut waren. Dadurch kam es, daß die Eiſenkonſtruktion zu tief zu liegen kam und der Druck zu ſtark wurde. Dies war ein grun d⸗ ſätzlicher Kunſtfehler. Bereits einige Zeit nach Erſtellung der Balkone zeigten ſich Riſſe, ſo daß damals ſchon die fehlerhafte Bauweiſe zu Tage trat. Die Balkone wurden daun durch Bretter vor dem Betreten abgeſperrt. Nach dem Abſturz der Lehrlinge wurde es unter⸗ laſſen, die Balkone von Grund auf neu herzuſtellen. Der Bauleitung dagegen wurde die Darſtellung gegeben, als ob ſämtliche 9 Balkone abgeriſſen und neu erſtellt worden ſeien. In Wirklichkeit wurden nur einige Balkone abgeriſſen. Nach der Belaſtungsprobe eines Balkons im zweiten Stock, die befriedigend ausfiel, wurde der Zuſtaud der anderen Balkone belaſſen. 14 Tage vor dem verhängnisvollen Balkonabſturz wies der Haus ⸗ eigentümer darauf hin, daß die Seiten⸗ becken der Balken im fünften Stock von der Hauswand losgeriſſen ſeien, ein Zeichen, daß ſich die Balkonplatte nach vorn geſenkt hatte. Auch auf dieſe Feſtſtellung hin geſchah nichts. Wegen dieſes Unglücks hatten ſich am heutigen Mittwoch vor dem Schöffengericht(Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt) der Bauunternehmer., Architekt Sch., Bauführer R. und Polier S. zu ver⸗ antworten. Im ganzen waren 30 Zeugen und 3 Sachverſtändige geladen. 4 Rechtsanwälte hatten die Verteidigung übernommen. Sämtliche Angeklagten ſind noch nicht vorbeſtraft, ſie gelten als erfahrene Baufachleute. Bauunternehmer E. ging bei ſeiner Vernehmung ausführlich auf den Bau der Balkone und die aufgetretenen Fehler ein. Beſon⸗ ders ein Arbeiter habe, wie er nachträglich erfahren habe, die Anordnungen nicht befolgt. Auch der Po⸗ lier S. habe ſeine Leute nicht genügend unterrichtet. Als ihm vom Bauführer R. gemeldet wurde, daß zwei. Balkone Riſſe bekommen hätten, ließ er dieſe herunterſchlagen und erneuern. Es zeigte ſich, daß ſie zu tief lagen. Daraufhin wurde angeordnet, daß alle Balkone erneuert werden ſollen. Als dann die Belaſtungsprobe zur Zufrieden⸗ heit der Baubehörde ausfiel, Balkone belaſſen. Es wäre unbedingte Pflicht der Bauleitung ge⸗ weſen, alle Balkone auf ihre richtige Ausführung und Sicherheit hin zu prüfen. Architekt Sch. gab an, daß er für die Konſtruk⸗ tion der Balkone keine Zeichnungen gemacht habe, da man für ſolche kleine Sachen keine Pläne ein⸗ reiche. Für die Eiſenbetonarbeiten ſei E. verant⸗ wortlich geweſen. Statiſche Berechnungen für die Balkonarbeiten habe R. nach dem erſten Unfall auf Verlangen des Bauprüfungsamtes eingereicht. Wäh⸗ rend des Baues habe Sch. ſelbſt einmal einen Eiſenträger hochgezogen, der heruntergetre⸗ ten worden war. Als einige Balkone Riſſe zeigten, wurde angeordnet, daß alle heruntergeriſſen werden müſſen. 2 wurden ſofort erneuert. Insgeſamt ſol⸗ len 6 Balkone erneuert worden ſein. Der Balkon, mit dem die beiden Lehrlinge ab geſtürzt ſind, müſſe aus geſchalt worden ſein. Die Balkone im oberſten Stock waren nicht erneuert worden. wurden die anderen Am 4. September 1930 erfolgte eine Probe⸗ belaſtung des ſpäter heruntergebrochenen Bal⸗ kons der Familie Knaus mit 16 Ztr. Die Belaſtung, die eine halbe Stunde dauerte, habe keine Anſtände gegeben. Daraufhin wurden auch keine Ausbeſſerungen vor⸗ genommen und kein weiterer Balkon belaſtet. Sch. gibt zu, daß ihn der Haus beſitzer auf Riſſe an den Balkonen im 5. Stock aufmerkſam ge⸗ macht habe. Dieſen Riſſen habe man auf Grund ihrer Beſchaffenheit keine Bedeutung beigemeſſen. Die Urſachen der Riſſe zeigten ſich ſpäter in der ver⸗ hängnisvollen Weiſe. Nach den Erfahrungen bei den anderen Balkonen wäre es am Platze geweſen, alle, auch die im 5. Stock zu unterſuchen und zu erneuern; dann hätte nicht eine junge Frau ihr Leben laſſen müſſen. Bauführer R. gab eine über die Vorgänge beim Bau und die Anlage der Balkone. Der Angeklagte vertrat die Anſicht, daß man faſt das Gefühl haben könne, als ob die An⸗ lage mit Abſicht falſch ausgeführt wor⸗ den wäre. Die Betonmiſchung ſei von einem Fach⸗ arbeiter vorgenommen worden, der genau unter⸗ richtet war. Kurz vor dem erſten Unfall ſei be⸗ ſchloſſen worden, ſämtliche Balkone abzureißen, da ſich Riſſe gezeigt hätten. Die Balkone wurden ab⸗ geſperrt und ſämtliche noch im Bau befindlichen Leute auf die Gefahr aufmerkſam gemacht,. Nach der Anſicht des Sachverſtändigen, regierungsrat Groß, hätte der Balkon mit einer Belaſtung von 16 Zentner durchbrechen müſſen. Sachverſtändiger Oberbaudirektor Perrey glaubte, daß bei der Beſchaffenheit des Betons die Probe⸗ belaſtung ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Es ſei aber möglich, daß durch die Feuchtigkeit im Win⸗ ter eine Senkung und ſpäter der Abſturz erfolgt ſei. Sachverſtändiger Profeſſor Dr. Cäſar vertrat die Anſicht, daß die Belaſtung an der Grenze war, die Erſchütterung habe jedenfalls eingewirkt, ſo daß ſpäter die weit geringere Belaſtung genügte, den Balkon zum Abſturz zu bringen. Der Polier ſei für die Konſtruktion und die Ausführung der Arbei⸗ ten nicht verantwortlich zu machen. Als letzter Angeklagter wurde der 66 Jahre alte Polier S. vernommen, der ſchon 50 Jahre als Bau⸗ arbeiter tätig iſt. Seine Ausſagen waren ſehr ſtockend. Er konnte keine beſonderen Angaben machen. Er will an dieſem Bau nur als Arbeiter tätig geweſen ſein und lediglich Beton gemacht und ſonſtige Arbeit verrichtet haben. Einen Plan habe man ihm nicht ausgehändigt. Nachmittags wurde um 3½ Uhr mit der Verneh⸗ mung der Zeugen begonnen. eingehende Erklärung Ober⸗ Vierte Tagung des Schwurgerichts Mannheim Die vierte Tagung des Schwurgerichts Mann⸗ heim im Jahre 1932 beginnt am Donnerstag, den 3. November, vormittags 9 Uhr mit der Klageſache gegen Kurz, Oskar aus Mannheim und Frau Lehmann, Wilhelmine geb. Noe aus Mannheim wegen Meineids und Aunſtiftung dazil. Den Vor⸗ ſitz führt Landgerichtsdirektor Mickel, Vertreter der Anklage iſt Oberſtaatsanwalt Dr. Brettle, Ver⸗ teidiger ſind die Rechtsanwälte Dr. Hecht und Dr. Kronſtein. In der Nachmittagsverhandlung wird ſich das Schwurgericht mit dem Schriftſetzer Heier⸗ mann, Louis, aus Hoerde wegen Meineids befaſ⸗ ſen. Den Vorſitz führt Landgerichtsrat Dr. Ar⸗ nold, die Anklage vertritt Erſter Staatsanwalt Frey, die Verteidigung hat Rechtsanwalt Dr. Neumann. 5 Am Freitag, den 4. November wird gegen Frau Weiß, Magdalena geb. Schmelcher aus Ilgesheim wegen Totſchlagsverſuch verhandelt. Land⸗ gerichtsdirektor Mickel führt den Vorſitz, Erſter Staatsanwalt Frey vertritt die Anklage, während .⸗A. Dr. H. Schmidt die Angeklagte verteidigt. Nachmittags iſt Verhandlung gegen Frau Roſa Walk, geb. Beck aus Frankenthal und gegen Schriftſetzer Louis Heiermann, wegen Meineids und Anſtiftung dazu. Die Verteidigung der Ange⸗ klagten führen die Rechtsanwälte Dr. Fetſch und Dr. Neumann. i ö Am Samstag, den 5. November, wird gegen den Kaufmann Karl Layer aus Steinsfurt wegen Meineids verhandelt. Die Anklage wird durch Erſten Staatsanwalt Dr. Gerard vertreten, während Rechtsanwalt Dr. R. Selig als Verteidiger fun⸗ giert. Für Einführung des Kilometerheftes * Heilbronn, 2. Nov. Der Arbeitsausſchuß des Neckarverkehrsverbandes e.., Sitz Bad Wimpfen, hat in ſeiner Sitzung in Neckargemünd zur Reichs⸗ bahnperſonentariffrage einſtimmig folgende Ent⸗ ſchlteßung angenommen: Der Neckar⸗Verkehrsverband erkennt die bisher durchgeführten Einzelvergünſtigungen der Reichs⸗ bahn im Perſonenverkehr an, glaubt aber nachdrück⸗ lichſt darauf hinweiſen zu müſſen, daß eine durch⸗ greifende Belebung des Perſonenver⸗ kehrs der Reichsbahn erſt mit einer zeitgemäßen allgemeinen Ermäßigung aller Reichs ⸗ bahntarife zu erzielen ſein wird. Im übrigen empfiehlt er neben einem weiteren Ausbau des Netz⸗ und Bezirkskartenſyſtems drin⸗ gend die Einführung des Kilometer⸗ heftes und der verbilligten Rückfahrkarten, ferner für den Zweck eines wirkſamen Wettbewerbs der Reichsbahn mit dem Kraftwagen eine beſon⸗ dere Fahrpreisverbilligung für kleinere Perſonen⸗ gruppen. Schließlich bittet der Neckar⸗Verkehrsverband die Reichsbahn nachdrücklichſt, die in dieſer Sommer⸗ ſaiſon zur Förderung des Erholungs⸗ und Reiſever⸗ kehrs erſtmals eingeführte Urlaubskarte ihrer fremdenverkehrshemmenden Eigenſchaften, nämlich der 200 Kilometer⸗Grenze, der Mindeſtzeitſpanne von 11 Tagen und der Nichtgeſtattung der Fahrtunter⸗ brechung auf der Hinreiſe zu entkleiden, da gerade dieſe Beſchränkungen dazu geführt haben, daß die Fremdenverkehrs⸗Orte des Neckartales in ihrer Frequenz aus den nähergelegenen Großſtädten ſehr erheblich benachteiligt worden ſind. ** :: Annweiler, 1. Nov. Wie wir hören, iſt beab⸗ ſichtigt, die Leiche des unlängſt verſtorbenen Rektors der Deutſchen Univerſität Prag, Prof. Dr. Auguſt Naegele, in einiger Zeit hierher zu überführen, wo der große Gelehrte an der Seite ſeiner Eltern ruhen ſoll. 4 4 Was hören wir? Donnerstag, 3. November i Frankfurt .05: Schallplatten. 12.00: Opernkonzert.— 18.25: Der Menſch vor der Linſe.— 18.50: Dr. Köbner: Das Notprogramm und die Kriſe des Grundbeſitzes. i Heilsberg .35: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.30: Unterhaltungsmuſik.— 13.05: Schall⸗ platten.— 15.30: Jugensöſtunde.— 16.00: Unterhaltungs. konzert.— 17.45: W. Greiſer: Oſtpreußiſche Metall⸗, Glas⸗ und Webkunſt.— 19.00: Joh. Seb. Bachs Klavierſuiten.— 21.30: Deutſcher Minneſang. N Langenberg .05: Schallplattenkonzert. Frauen.— 10.10 und 11.30: platten.— 13.00: — 16.10: N —.45: Gymnaſtik für Schulfunk.— 12.00: Schall⸗ Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde. Aus dem Schulfunk.— 18.00: Bücherſtunde.— 19.00: W. Adrian: Die mittlere Steinzeit in Weſtfalen.— 19.20: Aus der Frauenbewegung.— 19.30: Gewerberat Hellwig: Arbeitszeitverordnung und Verkehrsgewerbe.— 20.00: Abendmuſik.— 21.00: Halali.— 22.20: Nachtmuſik. München 10.00: Gymnaſtik für die Hausfrau.— 10.15: Fortbil⸗ dungsſtunde.— 10.35: Arbeitshygiene.— 12.00: Zur Zer⸗ ſtreuung(Schallplatten).— 15.052 Jungmädchenſtunde. 16.05: Balladenſtunde.— 16.35: Dr. A. Bulitta: Aus der Urheimat der Preußen.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.15: Der Arbeitslohn.— 19.00: Kabarett in Bagdad(Vortrag mit Schallplatten).— 19.30: Unterhaltungskonzert.— 20.40: Nikotinvergiftung.— 21.10: Große Meiſter— Frohe Geiſter. Südfenk .05: Schallplattenkonzert.— 10.00: Uebertragung aus Mannheim.— 10.30: Arien und Lieder.— 12.00: Buntes Opernkonzert(Schallplatten).— 13.30: Unterhaltungskon⸗ gert(Karl Michael Ziehrer).— 15.30: Jugendſtunde.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.25: Dr. V Roth: Kar⸗ pathenwaidwerk.— 18.50: Dr. Ing. E. Kaufmann: Phyſik um uns und in uns.— 19.90: Elterariſches Rätſel. 20.00: Opernkonzert.— 21.15: Weinleſe am Rhein(Hör⸗ 0 bericht).— 21.45: Sankt Hubertus.— Wien —— 16.05: Kinderſtunde.— 16.30: Prof. Dr. Eisler: Toten⸗ masken.— 17.10: Wiener Philharmoniker(Schallplatten). — 18.153: Frauenſtunde.— 18.40: Hoffnung für Mittel⸗ europa.— 19.40: Heitere Muſik von ernſten Komponiſten. 21.05: Ludwig van Beethoven.— 21.50: Jack Hylton und ſeine 22 Boys.— 22.30: Abendkonzert. l Aus Mannheim 10.00 10.30:„Kammermuſtk“. Ausführende: Marcelle Bächtold(Klavier), Claire Diochon(Geige), Joſef Imhof (Bratſche), Fritz Sommer(Cello).. Aus dem Ausland Beromüuſter: 12.40: Volkslieder— Volksmuſik. 16.00: Unterhaltungsmuſik.— 20. Bafler Kammer⸗ orcheſter.— 21.40: Unterhaltungskonzert. Straßburg: 14.10: Schallplatten.— 19.30 und 20.48: Mailand: 20.30: Die Italienerin in Algier. Chefredakteur: H. A. Meißner r Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗Kommunalpolitiku Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in e Herausgeber, Drucker und 5 Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rüskſendung nur bel Rückports — Tübensmfttelhaus am farc, 0 2 0 Telephon 201 78 direkt von der See frisch eingetroffen Flütenweißer Cabllau. per Pfd. 20 Frische Süßblleklinge. per Pfd. 25 Neue Holl, Vollher inge. 10 St. 45 Rollmops je Literdose 93 3 Bismarekheringe 276 Bratheringe Heringe 1. 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Sept. 1931 wurden 48 949 Perſonenwagen in Deutſchland zugelaſſen; in den erſten neun Monaten 1932 dagegen nur 32 343, was einen Rückgang von 34 v. H. bedeutet. Noch ſchlechter ſteht es im Laſtwagengeſchäft. Hier beträgt der Rückgang im 3. Quartal 1932 41 v. H. gegon das Vorjahr(1978 gegen 3440 Stück). Die erſten neun Monate dieſes Jahres ergaben eine Neueinſtellung von nur 5 159 Laſtkraftwagen(auch Omnibuſſe, Sprengwagen, Müllabfuhrwagen uſw.) gegen 10 764 in der gleichen Zeit des Vorjahres, mithin Rückgang von 52 v. H. Seit Ende September hat der Rückgang im Perſonen⸗ und Laſt⸗ kraftwagengeſchäft im Verhältnis zum Vorjahr etwas nach⸗ gelaſſen, weil im Vorjahr in dieſe Zeit die Auswirkung der politiſchen und wirtſchaftlichen Kriſis in Erſcheinung trat. Wertmäßig ergab das Perſonenwagengeſchäft bis Ende September ds. Is. einen Rückgang von 75 v. H. gegen die gleiche Zeit des Vorjahres. Die Daimler⸗Benz AG. konnte im Perſonen⸗ wagengeſchäft im 3. Quartal ds. Js. im Ver⸗ gleich zur ſelben Vorjahrszeit ſtückzahlmäßig ein Plus von 58 v. H. verbuchen, in der Zeit vom 1. Jan. bis 30. September ein Plus von 40 v. H. Dementſprechend war der wertmäßige Rückgang des Ab⸗ ſatzes bei Daimler⸗Benz bedeutend geringer, und zwar ſtatt 75 v.., wie allgemein, nur etwa 10 v. H. Im Laſtkraftwagengeſchäft erreichte Daimler⸗ Benz im g. Quartal im Verhältnis zum Vorjahr ein PIus von 13 v. H. trotz des Allgemeinrückganges von 41 v. H. Ab 1. 1. bis 30. 9. 1932 betrug der Rückgang im Daimler⸗Benz⸗Laſtkraftwagengeſchäft nur 20 v. H. gegen⸗ über 52 v. H. Allgemeinrückgang; ab Mai machen ſich be⸗ ſonders die Erfolge mit dem neuen 2 To.⸗ Wagen bemerkbar. Die Firma glaubt aber, im 4. Quartal auch dieſes Jahresminus noch in ein Jahresplus verwandeln zu können, weil das Laſtkraftwagenwerk Gaggenau, vor allem ob der Nachfrage nach Nutzwagen mit Dieſelmotoren, ſo gut beſchäftigt iſt, daß Neueinſtellungen gemacht werden mußten, und weil auch im Perſonenwagengeſchäft mit Beginn des Oktobers wieder regere Nachfrage ein⸗ geſetzt hat. Günsfiger Neichsbankausweis Nelafiv geringe Anspannung am Uifimo/ Goldzugang slärker als Devisenabgang Berlin, 2. Nov.(Eig. Dr.) Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Okt. 1999 hat ſich in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 369,7 auf 345,6 Mill.„ erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an Handels wechſeln und Schecks um 240,2 auf 2857,1 Mill., die Beſtände an Reichs ſchatzwechſeln um 16,7 auf 39,5 Mill./ und die Lombard beſtände um 112,8 auf 197,8 Mill.„ zugenommen. 85 An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 221,3 Mill./ in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 206,1 auf 320,0 Mill. /, derfenige an Rentenbankſcheinen um 15,2 auf 407, Mill./ erhöht. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 19,6 Mill./ ermäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 889,5 Mill. J eine Zunahme um 12,6 Mill.. Die Beſtände an Gold⸗ und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 6,3 auf 940,3 Mill.„/ erhöht. Im einzelnen haben die Gol d beſtände um 20,5 auf 817,3 Mill. Mark zugenommen und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 14,2 Mill. auf 123,0 Mill.„/ abgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen betrug am Ultimo 26,0 v. H. gegen 27,4 v. H. am 23. Oktober os. Is. O Die Lombardierung der Steuergutſcheine. Berlin, 2. Nov.(Eig. Dr.) Die Steuergutſcheine ſind nunmehr auch zum Lombardverkehr der Reichbank zugelaſſen. Die Beleihungsgrenze beträgt bei allen Fälligkeiten 75 v. H. des jeweiligen Börſenkurſes. O Wickingſche Induſtrie für Holz und Baubedarf AG, Düſſeldorf.— Neuer Verluſtabſchluß.(Eig. Dr.) Nachdem rung bei Daimler-Benz ſtrie A München gehörende Unternehmen erſt im Vor⸗ jahr ſein Kapital von 2,8 auf 2,1 Mill. 4 herabgeſetzt hatte, wird jetzt eine neue Kapitalherabſetzung vorgeſchlagen. Die Sücddeutſche Holzinduſtrie AG hat nominell 210 000% Ak⸗ tien an die Geſellſchaft zurückgegeben, die ihrerſeits das AK um dieſen Betrag unter Ausnutzung der Möglichkeit einer Herabſetzung in erleichterter Form ermäßigen wird. Der hieraus ſich ergebende Buchgewinn wird zur teilweiſen Deckung des Verluſtes aus 1931 verwendet. Es bleibt dar⸗ nach noch ein vorzutragender Verluſt von 139 000&. Karſell-Kupfernoſiz 3,20 Dollarcenf O Newyork, 2. Nov.(Eig. Dr.] Das amerikoniſche Rumpfkartell hat mit Wirkung vom 2. November den Preis für Kartellkupfer eif europäiſche Häſen für ein Sonderkon⸗ tingent von rund 50 Tonnen von 5,30 auf 5,20 Dollarcent je Ibr. ermäßigt. Die offizielle Notiz von 6,25 Dollarcent bleibt weiterhin unverändert. Plößliche Pfiundbesserung Die heutigen internationalen Deviſen märkte ſtanden ganz im Zeichen der ziemlich plötzlich ein⸗ getretenen Pfundbeſſerung. Worauf dieſe Be⸗ feſtigung im Moment zurückzuführen iſt, läßt ſich noch nicht genau feſtſtellen, doch dürften zwei Faktoren hierbei die Hauptrolle ſpielen. Zunächſt ſcheinen ziemlich ſtarke Deckungen eingeſetzt zu haben, die bei dem verhältnis⸗ mäßig ruhigen Deviſengeſchäft und nur gering vorliegen⸗ den Angeboten veranlaßt waren, ferner hat aber die neue dreiprozentige 300 Mtllionen⸗Pfund⸗Konvertions⸗ anleihe einen guten Eindruck gemacht. Gegen den Dollar zog das Pfund auf 3,32 an, gegen Paris auf 84,68 und gegen die Reichsmark auf 13,99. Schwankender ELS. D WIRTSCHAFTS-ZEIT UN Der Dol lar lag natürlich international ſchwächer, da Dollarbeträge in Pfunde umgetauſcht worden find; die Reichsmark konnte ſich aber weiter gut behaupten. Sie notierte in Amſterdam 59,01, in Zürich 123,12 und in Paris 6043. Die Norddeviſen waren im Einklang mit dem Pfund gleichfalls erholt. Berliner Devisen Ulskontsstes: Relchsbank 4, Lombard 8, Privat 37 x. H. Amtlich in Rm, I Dis- Parttät! 1. November 2. November fur kont 8 M Geld 1 5 1 1—05 nenos⸗Aires 1 ßeſo.782] 9918 2922 1 N Sas 1 55 4,198] 3. 3,814.818.824 Japan. ien.87 2,092].879.881 0,889.991 Kairo.. lägypt. Pfd., 20.959 14,21 14,25 14.36 14,40 Türkei„ türk. Pfd.— 18,456 2,008 2012 2006 201 London... 18Sterl. 2 20,429 138,88 13,87 18,98 14,02 Nem Nor! I Dollar 2½.198 4,209 4,217.209 4,217 Rio deJanelrotMlar.—.502] 0,294 0,298.294 0,296 Uruguay 1Goldneſo— 4,43.898.402.699.702 olland 100 Gulden 3 168.739 169,39 169,72 169.48 169.82 55 100 Drachmen 11.45.58 2,59.5.593 Brüſſel 100.500 f ½ 58.7 58,52, 50.84, 658,82 8882 Bukareſt... 100 el 7 1 2,517 2,528 2,517 2,52 Ungarn. 100 Peng 435 5* 2 e 1 Danzig 10⁰ Gulden 4 81.72 8210 82.26 820 92.24 elſingfors. 100 6% 10,537.92 6,086 6,074.086 Italien.. 100 Lire 5 22,094 21,56 21.60.50 21.80 ugoflanien tog dinar ½% 81,09.624 5,636 5,634 5,640 Rawno. 100 Litas“ 7 41,98 41,88 4166 41.88 41.88 Kopenhagen 100 Kr. 8 112.50 7193 12.07 728 12.97 Liſſabon 100 Eskuds 6½ 458.5 12.78 13% 5 14,5 Olo.. 100 Kr.. 112,50 70,48 10,62 11s 7127 Paris.. 100 Fr. 2 18,44 16,52 10,56 16,32 16,56 rag, 1 113 4½ 12,439 12,465 12,485 12,468 12.485 Fandel„„ 100 Fr. 2 81.00 581,10 61,26. 63,12 53 Sofia... 100 Lewa 9¼.083.057.083.05 3,06 Spanien 100 Peſeien 6% 81.00 34,50 34,56 34.52 34. Stockbolm. 100 Kr. 3½ 112,24 72,28 72.42 78.2 78.87 Eſtland, 100 Etm. 3¼ 112.50 110,9 110.61 110,92 110,61 Wien 100 Schilling 8 59.071 5195 52.05 51.95 52.0 Tägliches Geld: 4¼% u. darüber, vereinzelt 4¼½/% Monatsgeld 570 Börsenverlauf Nach geschäfislosem, bezw. gehalfenem Beginn Verlauf zunächs lebhafier und freundlicher Späferhin abbröckelnd, Schluß zumeisi ohne Noſierung Maunheim ſtill Auf Baſis der ſchwächeren geſtrigen Schlußkurſe war die Börſe heute behauptet. Das Geſchäft war auf allen Märkten ſehr klein. Farben gaben auf 95,25 nach. Niedriger waren ferner Daimler, Weſteregeln und Waldhof. Von Nebenwerten lagen Bremer Oel und Oelverein Mannheim ſeſt. Bank⸗ und Verſicherungsaktien blieben unverändert. Der Rentenmarkt war gut behauptet. Für Gold⸗ und Li⸗ quldattons⸗ Pfandbriefe beſtand weiter eher Nachfrage. Erſt⸗ malig zur Notiz gelangten die Steuergutſcheine des Reiches auf Berliner Baſis. Frankfurt ſtill und uneinheitlich Die heutige Börſe zeigte ſich trotz des ſchwächeren New⸗ york im allgemeinen gehalten. Die Kursentwicklung hatte eine Stütze durch Berliner Käufe, die einen großen Teil des herauskommenden Materials aufnahmen. Die eingetretene Beſeſtigung des Pfundes trug der ge⸗ haltenen Lage bei. Am Chemiemarkt überwogen zunächſt kleine Abſchwächungen; Ich Farben verloren 4, Deutſche Erdöl 1 und Rütgerswerke 4 v. H. Der Elektromarkt wies gut behauptete Verfaſſung auf, nur Schuckert minus 11 v. H. Von Montanwerten gewannen Phönix. Ver⸗ einigte Stahl 7 und Rheinſtahl 11 v. H. Zell Waldhof büßten 1½ v. H. ein. Am Rentenmarkt waren die Werte gleichfolls meiſt gut behauptet. In Steuergutſcheinen beſtanden keine größe⸗ ren Umſätze, die Kurſe blieben ziemlich unverändert. Der Pfandbriefmarkt wies bei ruhigem Geſchäft eben⸗ falls keine bemerkenswerte Veränderungen auf, Rhein. Hypotheken⸗Goldpfandbriefe waren eher geſucht. Im Ver⸗ laufe gewannen Mannesmann 1 und J Farben„ v. H. zurück. Am Rentenmarkt zog Altbeſitz um 4 v. H. an. Tagesgeld wor mit 470 v. H. ſchon wieder etwas leichter. Berlin unſicher Zu Beginn der heutigen Börſe trat wieder eine ſtärkere Geſchäftsloſigkeit in Erſcheinung. Die erſten Kurſe lagen allerdings im Gegenſatz zu den Erwartungen des Vormittags nicht weſentlich ſchwächer. Die geſcheiter⸗ ten Kontingentsverhandlungen mit Dänemark, die Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen dem Reiche und Bayern, das wieder rückgängige Newyork uſw. wurden in ihrer Aus⸗ wirkung kompenſiert durch einen als günſtig zu bezeich⸗ nenden Ultimbausweis der Reichsbank und durch eine ziemlich kräftige Pfundbefeſtigung. Die Abweichungen zum Vortag waren daher im allgemeinen auch nur gering. Etwas ſtärker gedrückt lagen nur Deſſ. Gas, Schleſ. Gas, die beiden Autowerte Daimler und BMW., Dt. Waffen, RWE. und Chade⸗ Aktien. Bei Rhein. Braunkohlen war der Verluſt von 8 v. H. beſonders groß. Kursbeſſerungen waren dem⸗ gegenüber nur ganz vereinzelt und gingen nicht über Bruchteile eines Prozentes hinaus. Nur Rheinſtahl und dieſes zur Gruppe der Süddeutſchen Holzindu⸗ Siemens eröffneten je 1 v. H. höher. Im Verlaufe wurde es dann aber etwas lebhafter und freund⸗ licher, die Kurſe zogen ziemlich gleichmäßig um 74 bis 5% v. H. an, wobei ſich für Montanwerte etwas größeres Intereſſe zeigte. Auch am Anlagemarkt war das Geſchäft heute ruhiger. Die Tendenz war bei den meiſten Papieren nur gut gehalten. Die Altbeſitzan leihe jedoch holte den größten Teil ihres geſtrigen Schlußverluſtes wieder ein, auch Schutzgebiete lagen ziemlich lebhaft und feſt. In Reichsſchuldbuchforderungen neigte die Ten⸗ denz eher zur Schwäche, die Kurſe wurden bis zu 7 v. H. niedriger geſprochen, der Markt der Steuergut⸗ ſcheine lag ſehr ruhig. Gegen 12,45 Uhr ſchritt die Spekulation zu Deckungen, als ſich heraus⸗ ſtellte, daß keine weitere Exekutionsware an die Märkte kam. Am Geldmarkt machte ſich eine weitere fühlbare Erleichterung bemerkbar. Man verwies auf die geringe Lombardbeanſpruchung im Ultimbausweis der Reichsbank und in dem das Girokonto ſogar eine Zunahme erſahren hat. Man nannte Tagesgeld an der unteren Grenze ſchon mit 44, vereinzelt mit 4% v. H. Die Nachfrage nach Pri⸗ vatdiskonten hielt an. In Steuergutſcheinen, die zu geſtern unver⸗ ändert waren, betrugen die Umſätze nur 1 der geſtrigen; es war eher Angebot feſtzuſtellen. Die Anleihen der deut⸗ ſchen Länder gaben bis zu 7 v. H. nach. Reichsſchulbbuch⸗ forderungen waren im Verlaufe um 4 v. H, erholt, ſpäte Sichten zogen auf 6976 an. Schutzgebiete blieben met ca. 5,95—6 ſehr lebhaft. Provinzanleihen eher leicht ab⸗ bröckelnd. Stadtanleihen gaben ſogar bis 1% v. H. nach, vor allem Dresdner, bei denen die Zinszahlung, die geſtern erfolgen ſollte, verſchoben iſt. Hpotheken⸗Goldpfand⸗ briefe waren bis 1 v. H. feſter bzw. 74 v. H. ſchwächer, Länderanleihen waren gut gehalten, z. T. bis 7 v. H. höher, Liquidationspfandbriefe waren unſicher und bls „ v. H. niedriger, Golh⸗Kommunal⸗Obligationen bis 4 v. H. nach beiden Seiten verändert. Induſtrie⸗Obligationen waren bis 1 v. H. ſchwächer. Der Kaſſamarkt war bei kleinen Realiſationen ſeitens der Börſe und des Publikums weiter nachgebend. In der zweiten Börſenſtunde machte die Abſchwächung bet kleinen Umſätzen weitere Fortſchritte. Gerüchte, die von einem Dividendenausfall bei Geſfürel wiſſen wollten, verſtimmten und führten in dieſem Papier zu größeren Abgaben. Der Tagesverluſt ſtellte ſich auf 27 v. H. Uebrigens konnte bei dem größten Teil der variablen Pa⸗ piere infolge Umſatzloſigkeit überhaupt keine Schlußnotiz zuſtande gebracht werden. Chadeaktien hatten einen wei⸗ teren Verluſt von 27% aufzuweiſen. Siemens büßten 2 v. H. ein. Nachbörſe geſchäfts los. AGG. 3274 bis 3276, Farben 9494, Gelſenkirchen 374, Siemens 115, Reichsbank 125 und Schutzgebiete 6,00. Abend-Ausgabe Nr. 51 Nervöser Produkienmarkt ti Berliner Produktenbörſe vom 2. Non.(Eig. Dr.) Infolge der Unſicherheit bezüglich der ge unten neuen Aenierungsmaß nahmen iſt die Stimmun um Getretde⸗ markte gegenwärtig recht nervös, was i den täglichen Tendenzſchwankungen ziemlich deutlich zum Ausdruck kommt. Gegenüber dem feſteren Vormittagsverkehr war die Preisbewegung bei Börſeneröffnung eher mach unten gerichtet. Am Lleſerungsmarkt er⸗ üffnete Weizen infolge von Stützungskäufen zwar ziemlich behauptet, Roggen dagegen trotz Interventionen bis 2 1 abgeſchwächt. Nach den erſten Notierungen aber hörte mau befonders für Weizen wieder merklich höhere Gelopreiſe, Am Promptmarkt zeigt ſich nach den Preisſteigerun⸗ gen der letzten Tage auch wieder etwas Verkaufsluſt, während die Käufer Zurückhaltung bekundeten, zumal das Mehlgeſchäft ſich ſchon wleder beruhigt hat, und man von der Aufhebung der Preisbindungen am Rhein auch einen ungünſtigen Einfluß befürchtet. An den außerhalb Berlins gelegenen Stationen waren für Weizen und Roggen geſtrige Preiſe zunächſt ſchwer durchzuholen. Weizen⸗ und Roggen⸗ mehle wurden zu unveränderten Preiſen oſſeriert, hatten aber nur kleines Bedarfsgeſchäft. Das Ofſertenmaterfal in Hafer und Gerſte war für die vorſichtige Nachfrage aus⸗ reichend, die Gebote lauten, insbeſondere für Hafer, eber niedriger. 1 5 55 Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 198200, feſbz Märk. Roggen 1561858, ſtetig; Braugerſte 170—4180, ruhig; Futter- und Induſtriegerſte 162—490, ruhig; Märk. Hafer 134139, rubig; Weizenmehl 24—27,50, feſt; Roggenmehl 20,60—22,75, feſt; Weizenkleie 99,40, ruhig: MRoggenkleie 8,25—8,00, ruhig; Viktoriaerbſen 22—26; Kleine Speiſe⸗ erbſen 203; Futtererbſen 14—16; Leinkuchen 10,10; Erd⸗ nußkuchen ab Hamburg 10,80; Erdnußkuchenmehl ab Ham⸗ burg 11,20; Trockenſchnitzel 9,30— 9,50; Extrahiertes Sofa⸗ bohnenſchrot ab Hamburg 10,20; dto. ab Stettin 10,90; allg. Tendenz ſchwankend.— Haudelsrechtliches Liefexungs⸗ geſchäft: Weizen Dez. 211—12,50; März 213-15; Roggen Dez. 108169; März 17,5078; Hafer Dez. 186,575; März 140,504. O Fraukfurter Produktenbörſe vom 2. Nop.(Gig..) Weizen 211— 212,50; Roggen 165; Sommergerſte für Brau⸗ zwecke 185—487,50; Hafer(inländ.) 140145; Weizenmehl füdd. Spezial 0 29,50— 80,50; niederrhein. Spetzigl 0 29.75 bis 30,25; Roggenmehl 38,7525 Weigenkleie 7,507,607 Roggenkleie 7,60—7,75; alles für die 100 Kg., Temdens feſt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 2.(Eig. Dr.] Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Nov. 4,20 Jan. 4,20 März 4,15; Mai 4,177.— Mais(in 9 1. Laſt 2000 Kg.] Nov. 677 Jan. 67; März 6874, Mal 68/6. * Liverpobler Getreibekurſe vom 2. Nov.(Eig. Dr.] Anfang: Weizen(100 16.) Tendenz ſtetig? Dez. 5,15⁴ (8,1%); März 4,114(5,086). Mitte: ruhig; Dez. 5,1(5,1%); März 4,11(5,06). 0 Nürnberger Hopfenbericht vom 1. Nov. Keine Zufuhr, 10 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig. Es wurden bezahlt: Für Spalterhopfen 295 l. 5 * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 2. Nov.(Eig. Dr.) Nov. 5,25 B 5,00 G; Dez. 5,0 B 5,10 G; Jan.(33) 5,40 B 5,25 G; Febr. 5,45 B 5,0 G; März 5,0 B 5,50 G; Mai 5,80 B 5,60 G; Auguſt 6,15 B 590 G; Tendenz ruhig. — Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25; Nov, 81,50; Nov.⸗Dez. 31,50, Tendenz ruhig; Wetter regnexriſch. * Bremer Baumwolle vom 2. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Middl.(Schluß) 7,27. f * Liverpooler Baummwollkurſe vom 2. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Miödl. Anfang: Jan.(33) 509: März 508; Mai 519; Juli 515; Okt. 520, Tendenz ſtetig.— Mitte: Dez. 510; Jan.(33) 510; März 513 Mai 516; Juli 517; Okt. 520; Jan.(34) 524: März 527, Mai 530; Juli 532; Loco 537; Tendenz ruhig. Kupf. Kuüpf,Kupf.] Blei] Blei Blei] Zink Zink bez. Brief Geld bez. Brief Geid] bez. Brief Geld Januar.—.— 39,75 89,50 0 Februar- 40.50 40.— ürz. 41,— 40,5 April.—.— 410 41,5 Mat 42,— 41,78 uni 42.50 42,25 uli— 42.75 Auguſt 43.75 43, Sept. 44 25 43,75 Oktober. 44.744,25 Nov. 39,50 36.75 8 Dezemb.] 39.2539. 9 15.75—— 21,25 20, * Tendenz: Kupfer, Blei ſtetig; Zink * Berliner Metall⸗Notierungen vom 2. Nov.(Eig. Dr.) Amtbich: Elektrolytkupfer(wirebars] prompt 49.25 4 für 100 Kg.; Raffinadekupſer loco 42—43; Standordkupfer loco 88,25—99; Standord⸗Blei per Nov. 15,25—16,25; Ori⸗ gingl⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Stratts⸗, Auſtrol⸗ zinn 218; Reinnickel 950 Antimon⸗Regulus 3739, Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 37,25 40,50 Londoner Meiallbörse vom 2. November Metalle E per To. Platin( per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce) Kupfor, Standard 29,95 Zinn, Standard 152,1 Aluminiumm 3 Monate 30,15 4 Monate 152,8 Antimon Settl. Preis 30. Settl. Preis 152.2 Queckſtlber Elektrolyt 34.75 Banka„160. Platin beſt ſelected 32,50 Straitg.. 158,2] Wolframerz ſtrong ſheets— Blei, ausländ.. 12,— Nickel El'wirebars 35,25 Zink gewöhnlich 15,15 Weißblech Tendenz: Kupfer, Blei willig; Zinn Zink ſtetig. Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung 2.* 5 Mannheimer EHektenbörse 1. 2,* 2. 6% Bab. St.⸗A. 7) 70..⸗G. f. Sellind.—.— 2% Bad Kom. Gd 60,50 Brown, Boveri 8% hafen Stadt 56, Dalmler⸗Benz. 8% Mhm. Gold 80,.— Deutſche Linol. 6% Farben Bd. 28 95.— Enzinger Union 195 70 J. G. Farben 80% RhHy Pfdo 78,— 78.— G0 5 Pfdb 79.— 10% Grkr. M. 1 5 Babiſche Bant 87/.— 87.— 8 5 Pfälz. Hypoth. B. 86.— C. H. Knorr Rh. Hypoth. Bk. 56,.— 58.— Konſerven Braun Diſch. Bk. u. Disc. 75.— Mannh Gummi Pfälz. Mühlen. Durlacher Hof 49,— 49.— 1. id. Sado et. dr. 46.— 10,— Poettl. Hem dein Pfälz. Preßhefe.—,——.— Rh. Eleker..-G. Schwarz Storch 49,.— 49.— Hlldebr. Rgeinm. Eichbaum Werger 42.— Südd, Zucker Kleinlein Holdg.—.——— Salzw. Heilbronn Verein diſch. Oelf. Bad. Aſſekuranz 24.— 24.— 5& Freytag 450 Mannh. Verſich. 23.— 24,—(Zellſtoff Waldhof Frankfurter Zörse Festverzinslichs Werte] Bank- Aktien rtb.(Gold] 100,0 100,0 Ang. D. Credit O, Neigen. 172, 1105 Babiſche Bank 70% 75 29 87,75 85,90 Bank f. Brau *—1 N e e S— 01 12—.— öſungſch. Bayr. Hyp. u. ö. 5 3 5 ohne Berl. Handelsges. 4% Schutzg. 14 Com. u. Privatb. 7% Heidelbg. 28 Darmſt. u. Nat.—.— 8% Jam. 95 26 Deutſche⸗Disconto %, Mhm. Gb. 28 1 D. Aſtatiſche Bk. ** 60.— 94.50 Schwartz Sto Tucher Br. „„* A. E, GW. Brem. ⸗Beſig. 75,— 0 5 Daimler Dit, Erdöl Dürrwerke. Elektr. Liefer Emag 75.— Faber& Schl „ G. Farb D Effekten Bant%„ D. Hyp. u. Wbk. 23 D. Ueberſee⸗Bank S8 Dresdner Bank 24 2—.— Feet Bank rkfrt Hyp.⸗Bk. i Oeſt. Cred.⸗Anſt.—.. Pfälz. Hyp.⸗Bk. Reſchsbant 126,56 Mön Hyp.⸗Bl. 56,— 57. Südd. Boden⸗C. Wiener Bantver. Württ. Notenbt All lang Mannh. Verſ.a⸗ f Ttansport- Aktien „ 5 355353535 121. e Heidelb. Straßb. 10 Nordd. loyd. Is Schantungckiſend 32.50 Südd. Eiſenbahn 32.50 6% Grke. 5 - Geſfürel 8 dſchmit Grkr. M. aöbg.—— 89 Mp M- Don. 75% Bad. 5 2 2* 80„ Aus. 1 60% Pfälzer 28-9 4½ J Pfälz. Lig. 33, Pr. Z. B. Lia, erk. 3 51 88.— Hochtief Karſtabt %% Mhein. Lig. Industrle-Aktien Dortm' Ritterbr———.— Henninger St. K 62.—— öwen München 181.0 191.0 Mainzer Br.. 7. Schöfferh. Bindg. 1370 187, Werger Aſchaff. Buntp..—,— 42.— Sb. Mach Durl. 90,— 90.— Baſt Nürnberg.—.— Drown Boveri.— Cement Wan 49.— 49,25 rſtad Ted e Albert—— 35,78 50 Dt. Allant.⸗T. 98.50—.— Dt Eiſenhandel D. Bolb⸗ u. S. Anſt. 189,7 1400 Dr. Linoleum— 44.— Dpckerh.& Wim. 19,.——.— Eb. Licht u. Kraſt 87,— 8865 W rankf. E 9955 8110 72.5⁰ Eßlinger Maſch.—.— 3 5 Etiling. Sinn. ufa(Frelverk) einmech. Jetter 20.— 25,— elt. Guilleaume N 85 7 77 Gritzner M. Du Grün& Bilfinger 168,2 ald& Neu. 16,— 16.— füſſen——. 56.— Dilpert Armatur. 28.— i u. M. 9,— 977 .„G. 87. 8 3 Holzmann, Phil. 84.— 38.50 nag Erlangen—.— Junghans A. u. 1b B50 Alein, s en 50 Knorr, Beilbr. Konſerven Braun—— 16, Rraus& Co, Bock, 45.— 40. 1. Lahme yer. Lechwerkee Lubwigsb. Walz. Mainkraftwerke Metallg. Frankf. 77.50 77.50 Mez Söhne Miag, Mühlbd. 48.— Moenus St.⸗A.———.— Rein. Gebh e Sch. Rheinelktra B. A, „E Roeder, Gehr. D. Rütgerswerke Schnellpr. Frkthl. Schramm Lackf.... Schuckert, Nrbg. Seilinduſt. Wo 9% Mkexi 1 Siemens u Halske—.——. 4½% Oeſt. Schatz. Südd. Zucker—.——. 4%„ Goldrente—.— 1 Kronen Trieot. Beſigheim———— 4% Thür. Lief. Gotha 4% ond mente Ber. Chem. Ind. Ver. deutſch. Oelf. Ver. Ultramarin 25.— 44.— Ver. Zellſt, Berl. Vogtl. Maſch. St.—.——.— Voigt E Häffner Volth. Seil. u. K. Wayß& Freytag Wolff 55 Festverzinsliche Werte 50 6% Reichsanl. 27 Diſch. Ablöfgſch. 1 5„ ohne D. Schutzgebiete..75 5,90 5% Bad. Kohlen———.— 5% Grkr. Mh. K.—-.——.— 5% Roggenwert. 5% Roggenrentb 6 ¼% P. Etr. Bd. 6¼% do. Com. 1 81,25 6% P. Od. Pföb. 19 90%.* 2¹ 60% ch,. 8 15 33,50 83.25 el 78.— 78.— adt 50.— 80.— 29.— 7 19. ee e e 3 73.76 72.— 3%„ Pap.-R 5 4% Türk. Ad. Anl.—.— 4%„ Bagd.⸗E. ln e % Zollobl. N 2 Be eee 4½8U% Ung. Str. 18 6,30 . 4% Ung. Goldr. 4%„ Kronenr. 0 4¼% Anat S.-11 1%„ II 20.35 9% Leh. Nat. Rall.—.— Transport-Aktien Ac; f. Verkehrw. 40,.— 1 Lok. u. Kraft 59,80 Sübd. Eiſenbahn- Baltimore Ohio., 59. Canada Abliefer. 23 75 Hay, 5 5. Südamerika 1'ſchiff torbd. Lloyd 17,25 Bank-Aktien Bank.8 Werte Bank f. Brauere. 69.35 . ee bee rl. Hanpelsgeſ. Com.. riet Darmſt u..⸗B.— Dt. Aftatiſche Bk.—.——.— Deutſche Diseonto Diſch. Ueberſee Bt. 5 Dresdner Bank 61,75 67 mheinſtahl 50 Meininger pypök, 86,50 57,78 Salzw. Heilbr. 0 175,0 Oaſterr. Crepitbt,.80.80 Tellus Bergbau.—— teichsbank 170 10 126. Bet u. Laurahütte 15.——.— Allianz Allg. 1864.7 192.5 Ver. Stahlwerke 28.75 23,50 Allianz Leben„160.5 160.0 — ung 258.78 gelſtoff Aschffog. „ Memel Waldhof eich..——.— Raſtatter Wagg, 97% Montan- Aktien Buderus Eiſen Eſchwell, Bergw Gelſenk. Bergw. 28,50 69.85 95 805 Dergw, 72, 25. e Genuß 27. 0 Bgb. St. A.-. 168,2 Kali Chemie—.——. 30.— Mansfelder Oberbedarf Otabi⸗ Minen 1 Phönix Bergbau Rhein. Braunkohl 3 —— Aktien und Auslandsenleihen in Prozenten bel Stücke-Motierungen in Mark je Stück Berliner Börse 5 2. Feldmüßhle papier 39.25 88.65 elten& Guill.. 55,80 54,50 orb Motoren—.——— Zeiten R.. 14.— U. 1.. gebb greet. 85.— 88. 15 5 F b 5,28—.— industrie-Aktlen Gelling LG.—.——.— Gelſenk. Bergwk. 39,28 37,15 [Gentchom& Co.—.——— [Germ. Portlb.⸗Z“ 87.— 87.— „Gerresheim. Glas 38,.— 35.50 M. Mez Söhne 720 Miag⸗Mühlen Mi noſaa Mix& Gen Mühlheim Berg..—.— Markt- u. Rühlh. 69.——. Maſch. Buckau⸗W. 51.59 80,75 5 1„96.— 96.— e nb Bittau—.— 19,25 Merkur Wolw..—— 1. 2. 1 2. 1 energie 1059 80. Frelverkehrs- Kurse Weſtf, Eiſen—.——.—Petersb J. Habk.—— Wicking⸗Femen 5 05 5 Ruſſenbank Willener Guß:., deutſche wetret—— Burbach Kalt 20,85 Diamond 3,15 8,50 42,75 Fe frequen n eckarſulm.Fahrz— Sloman Salpeter Südſee Phosphat— 20.— 25,25..25 1 0 ellſtoff Waldhof 48,85. —.— Deutſch⸗Oſtafrika 38,80—, Chem. 20 Edem. 5 Eſchw. Bergwerk 195.0 Anhalt. Kohlenw. 49.80 Aſchaffbg. Jellſt. 2750 28,— Augst Masch. 37,28 38.— Balke Maſchinen Bayer. Motorenw 59,75 5 34.50 „ Y. erg. 8. ergmann Glekt. 20,78 Berlin Gubener cf g. Br.⸗Beſigh. Oelf. Bremer Bulkan 82.25 Bremer Wolle. Drown, Bop.& C. 287 20, Buderus Elſenw. 39. Charlott. Waſſer 79.28 Chemiegaſel 138,7 138,2 em. Feet.„49,25 enk.—.— Albert.—.— 36.26 Brockhues—.— Co. Hiſp.(Ehabe)—.— Concord, Spinn 19,15 onti-Gummt 4 Conti Linoleum 36,45 Dalmler Motoren 20, 5 90— 88 auer Gas 5 5 Irböl 78. Deutſche Kabelw. 28.50 . b. Steinzeug 61,— Deulſch. Elſengdl. 19.— Dres b. Schnellpr. 24, Dürener Metall.— g or 8 Donamit Truſt Dyckerhoff& Wid 20.— Dortm. Uetienbr.—.— Dortm. Unionbr..— Elektr. c g. 67.28 5 u. ſelhardt Enzinger Union 7250 Chem. ahlb., Liſt& Go.. abeg al 3, G. 698 88 Guano-Werle 29,50 29 5 Fin. 0 905 Bergbau 90,0 Karſtadt Kollmar s ourd. Geſ. f. elektr. Unt. 70,35 68,25 Girmes& Co..—.—.65 Goedhardt Gebr. 74.— 74.— Goldſchmibt. Th. 28.25 28.50 Grizner Maſch. 27.75 26,75 Gebr. Großmann—— Grün& Bilfinger———.— Gruſchwitz Teztil 61.50 61,50 Hackethal.. 86,50 86,50 alleſche Maſch. 42.—. Hammer. Spinn 50,— 50,50 ann. M. 1 5— ſarburg Gu, 5 24,.— arkort St⸗Pr.—.— Harpener Bergb. 71,25 70,15 ellmann 9. öl. 5850 5085 124.5 ebr. Jünghans 16.— 14.75 Kahla Porzellan—— 14.50 Kaltwk. Aſchersl.—— 67,50 31,80 82.— „Knorr Klöcknerwerke C. 26120 fern 1250 13.— Sah Nabe 80 250 Khtitzer Kunſtled. 50.——.— Keane let. 1888 1880 Noffbäuſer Hütte—— Lahmener& Co. 106,8 107,0 Laurahütte. 15,15 14,75 Linde's Eismaſch, 67, 5 1 525 5 nge 15— 21.— ache Wr 8 Magirus.-G. 4—.50 Manser 5125 50.50 ** Nleberlauſ. Kohle 1275—.— Nordd. Elswerke/ e Oberſchl. E. Oeb..50 8,50 Oberſchl. Koksw. 89 25 38.35 Orenſt,& Koppel 34,28 38,25 Bhönir Bergbau 26.50 26.15 Polyphon„„ 41.25 40,25 Rathgeber Wagg.——.— 21 feldengraft 94.— 92,.— Rhein. Braunk. 1640 181.0 Rhein. Chamotte——— Rhein. Klektrizit 74,.— 73,80 ein. Möbelſtoff—.— 6,50 922 ahl.. 66.— 64,50 Rhein.⸗W. Kalk. 39,78 39,— er Zucker 42,73 41 Rückforth⸗ 55 81.50 81,25 Rütgerswer 39,75 Sachſenwerk f N Salzdetfurth. 1683.0 184,5 Sarolſ N e e Schl. El. u. Gas 96.— 84,50 8 go Schneider 81. chbffergof Brau. S 1 79 1 4 5 Schuckert& Co. 4 0 3 37,89 56 egall Strumpf—— Semen 1 155 1000 Sinner.⸗B. 62,75 60.75 Stoehr Kammg. 55,— 54,— Stolberger Zinkh.. 1 1 14,75 14,78 „Immo e e re . guder. 504 1307 Suenz ia Thorpe ver. Oele 69,— 69.95 Tletz, Leonha ed 455— Transrabio 4 58 Varziner E 3 5 Pap 5 8 „ 5.— * 10.7 arlott——. V. le 2 0 3.———.— N. 4 65„16.80 15,50 Mer, Stahlwerke 23.50 23,25 . Stapl. v. d. g5yp.—.. Ver. 0———.— Vo Aub, nsfelder Akt. 19.— 19, mee ne tus, 5,— 588 4 0 15 —— Neu⸗Gulnen. Otavi Minen 15,85 Fortlaufende Aceu 185.5 Aku„„„ 6 Allg. Glektr. Geſ. 38, Aſchaffend. Zell 30, Baper, Mot.⸗W. 59,75 5. Vemberg. 55,.— „Berger Tiefb—,— exlin⸗faxlex. J 49,25 Berliner Maſch. 28.— Hraunk. u. Brik., 1 Hremer Woll⸗Kä 1272 Buderus Elſenw 39,75 Gbarlott. Waſſer 73,.— Comp. Hiſpanod. Tont Gummis. i 7 05 2 aimler Benz 19. isch Alkan. 9280 Deffauer Gas 99,30 Deutſche Erdöl. 72.50 1 Ne 4 80 tſche Linol. 43,08 8 r Eiſeng. 19,78 19,75 Dorim, Union. B. 178, 178,0 See. 5778 8075 *.. 67.7 Gl. 9191 u. Kraft 90.——.— 5 elten& uin. 84.15 elſenk, Bergwk. 3 37.25 Notlerungen(schlug) 50 Obderſchl. Kolsw. Thür. Gas ufa- Fm...= 5789 auraglütte. 15, 14% eopoldgrube„„ 30,78 Mannesmannxb. 30.— Mansfeld A.., Maſchinenbau⸗ u. 50 Maximiliansh..— Metallgeſellſchaft— „Monded 5 Orenſtein& fopp Phoenig Bergbau Polyphonwerke Rh. Braunt. u. Br. Rhein. Elektr. Rh. Stahlwerke Rh.⸗Weſtf, Elektr. Rütgerswerke 49 Sglzbetfurth Kali 165, 8 reg. 1 Schleſ. El. u Gas 8 0 Solzer—.— ſuckert& Co. Südd. Zuger Svenska Tänbſt, * Leonhard Tietz Ver. Stahlwerke Bogel Telegr. Weſtersgeinulkalt Eanaba⸗P. Abl. D. Reichsbahn W⸗ apag. 10 amburg.. anſa Dampfſch 1 5 5 5 0. Tetegragh. 25.25 30 65 200 10 6 85= Labmeger n 1 8. Seite/ Nummer 511 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 2. November 1932 Die DD-Bank bleibi opfimisfisch Die DD⸗Bank befaßt ſich in ihrem neuen Monatsbericht wit der Zunahme der Arbeitsloſenziffer um 000 Köpfe in der erſten Oktoberhälfte und ſtellt feſt, daß für die ſtatiſtiſche Ermittlung in der Monatsmitte andere techniſche Methoden angewandt werden als für den Geſamt⸗ monat. Nach Meinung der Bank würde die Arbeitsloſen⸗ 857 beträchtlich zurückgehen, wenn es möglich wäre, die chwar zar beit zu erfaſſen. Eine plötzliche Abnahme der Arbeitsloſigkeit um Hunderttauſende iſt von vornherein nicht zu erwarten geweſen und dite Regierung hätte ſchon einen erheblichen Erfolg, wenn es ihr gelänge, das regelmäßig nach Beendi⸗ gung der Außenarbeit einſetzende Steigen der Arbeitsloſigkeit zu vermeiden. Die Vorausſetzungen hierfür ſind inſofern günſtig, als das Baugewerbe, das einen Hauptteil der Außenaorbeit vergibt, im Sommer 1932 ſo ſchwach beſchäftigt war, daß größere Entlaſſungen kaum zu befürchten ſind, zumal die mit Re⸗ giexungshilfe zu erwartenden Haus reparaturen größere Aufträge in Ausſicht ſtellen. Schließlich iſt eine Belebung von den öffentlichen Aufträgen im Werte von 700 Mill.„ zu erwarten. Entſcheidend für den Arbeitsmarkt bleibt natürlich, in welchem Umfang ſich die aufwärts gerichteten Kräfte der Konjunktur entwickeln. Daß dies nach einer ſo ſchweren Kriſe nur langſam und allmählich geſchehen konn, iſt ſelbſtverſtändlich. Das Inſti⸗ tut befaßt ſich ferner mit den Steuerſcheinen als Kapitalsanlage und unterſucht, ob Privatkapital das Anlage ſucht, verfüg⸗ bor ſei. Für die Beurteilung dieſer Möglichkeit iſt von Bedeutung, doß der deutſche Kapitalmarkt ſeit lange nur mit ſehr geringen Beträgen in Anſpruch genommen worden iſt. Schaltet man aus den Inlandsemiſſionen ſeſtverzins⸗ licher Werte die Umtauſchoperationen aus, ſo belaufen ſich die vom Markt wirklich neu beanſpruchten Summen für die erſten 8 Monate d. J. auf nur 200 Mill. 4 gegenüber 1,7 Mrd.„ im gleichen Zeitraum 1931 und 2,1 Mr. 1 in der Vergleichszeit 1930. Die Aktienemiſſionen ſind noch ſtärker zurückgegangen, nämlich auf 120 Mill. I. Gleichzeitig ſind aber die Sporkaſſeneinlagen und die Kre⸗ ditorenziffern der Banken nicht geſtiegen, alſo auch bei den Geldanſtalten haben ſich keine neuen Kapitalien angeſam⸗ melt. Auch dos Hamſtergeld kommt nicht in Frage, da dieſes weitgehend zurückgefloſſen ſei. Die laufende Kapital⸗ bildung muß alſo eine ſtarke Verminderung erfahren haben, was nicht zu verwundern iſt, wenn man berückſichtigt, doß dos Volkseinkommen von 75 Mr./ in 1928 auf unter 50 Mrd.„ im laufenden Jahr zuſammengeſchmolzen iſt. Gebesserſe Lage in Aachen und Krefeld Die Streichgarnſpinnereien des Aachener Bezirks ſind durchweg voll beſchäftigt und konn⸗ ten ihre Belegſchaften wieder auf den normalen Stand bringen. Auch die Ausſichten für die nächſten Monate ſind wieder günſtiger, da für Damenkleidung wieder mehr Sireichgarn bevorzugt wird.— In den Tuchfobriken macht ſich die Auswirkung der allgemeinen Belebung nur ernd bemerkbar. Immerhin ſind Anzeichen vorhanden, 9 85 eingetretene kleine Beſſerung des Abſatzes anhalten wird. Bei der Krefelder Seideninduſtrie herrſcht in Kleiderſtoffen ſtarke Nachfrage nach ſofort lieferbarer Wore in modiſchen Neuheiten, die nicht überall voll befrie⸗ digt werden konnte. Andererſeits fehlen noch immer für Stapelgewebe Aufträge, die eine Beſchäftigung mit großen Lieferfriſten gewährleiſten könnten. In Krawatten⸗ ſtoffen iſt der Vorjahrsumſatz im Inland mengen⸗ mäßig weſentlich überſchritten. Im Aus⸗ Jandsgeſchäft iſt bisher keine weſentliche Aenderung ein⸗ getreten. In der Samtinduſtrie beſtehen die Umſätze faſt nur aus ſofortigen Lieferungen vom Lager des Fabrikan⸗ ten. Im Export zeigt ſich wenig Leben.— In der Seiden⸗ Veredelungsinduſtrie hat ſich die Beſchäftigung in allen Zweigen faiſonmäßig belebt. * Weitere Belebung im Drahtausfuhrgeſchäft. Nach Mit⸗ keilung des Drahtverbandes iſt im Oktober die Marktlage im Inland gegenüber dem Vormonat im weſentlichen gleich geblieben. Im Exportgeſchäft ſei gegenüber dem Vormonat eine weitere Beſſerung feſtzuſtellen, jedoch ſeien Geſchäfte vielfach mit e verknüpft. Nach einzelnen Abſotzgebieten drohe die Drahtausfuhr infolge von Zoll⸗ ſchwierigkeiten gänzlich abgeſchnitten zu werden. Beſſerung in der Kalkinduſtrie. Durch die Herbſt⸗ düngung iſt in dem Abſatz an die Landwirtſchaft eine ge⸗ wiſſe Belebung eingetreten. Der Abſatz war im September ſogar um einiges beſſer als im Vergleichsmonot des Vor⸗ jahres. Im Oktober war allerdings bereits wieder ein Küdgang zu verzeichnen. Die chemiſche Induſtrie und die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie laſſen in ihren Abrufen eine Aenderung der Beſchäftigung nicht erkennen. Die Ausfuhr nach den Nachbarländern ging weiterhin zurück. Insbeſon⸗ dere hat die Ausfuhr nach der Tſchechoſlowakei durch die iſchechoſlowakiſchen Deviſenmannahmen ſtark gelitten. Tuchfabrik Aaachen, vormals Süßkind u. Steruau AG. Wieder 5 v. H. Dividende. In der Ahl⸗Sitzung wurde das am 30. Sepiember 1932 abgelaufene Geſchäftsjahr wieder ein befriedigender Abſchluß vorgelegt, aus welchem der auf den 28. November einzuberufenden HV die Ver⸗ teilung einer Dividende von wieder 5 v. H. vorgeſchlagen werden ſoll. Gleichzeitig follen nom. 100 000& eigne Ak⸗ tien unter Einſtellung des ſich aus der Einziehung ergeben⸗ den Buchgewinns in die Rücklage einbezogen werden Es geht dem Ende zu Süddeutſchlands Meiſterſchaftskämpfe am 6. November Ein halbes Dutzend Spieltage noch, dann ſind die dies⸗ jährigen ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele beendet. Wie ein ſpannender Film, bei dem eine unſichtbare Hand glänzende Regie geführt hat, haben ſie ſich bisher entwickelt. Nach einer an Senſationen und Ueberraſchungen reichen Vor⸗ runde brachte der etwas ruhigere Verlauf der erſten Rück⸗ rundenſpiele eine kleine Entſpannung. Aber jetzt beginnt der entſcheidende Endkampf. Die Spannung erreicht wieder Höhepuntte, denn noch weiß man in den meiſten Fällen nicht, wer Meiſter oder Zweiter werden wird und wer in den ſaueren Apfel des Abſtiegs beißen muß. Der Knoten der Handlung iſt alſo noch geſchürzt und wird erſt mit dem Schlußpfiff des letzten Spieles endgültig aufgelöſt ſein. 18 Spiele muß jede Mannſchaſt abſolvieren. Die meiſten haben ſchon mehr als zwei Drittel mit mehr oder weniger Erfolg hinter ſich gebracht. Es wurde alſo bisher ganz flott gearbeitet. Auch am kommenden Sonntag werden wieder faſt alle Akteure in den Kampf geſchickt. Mit Aus⸗ nahme der Gruppe Baden, die nur vier Spiele auf dem Programm hat, finden überall fünf Treffen ſtatt. Auch fallen diesmal die„Vorbehalte“ weg, ſodaß man mit einem weiteren großen Schritt nach vorne rechnen kann. Großkampftag iſt in der Gruppe Rhein. Im Kampf um den zweiten Platz ſtehen ſich Neckarau und Phönir L u d w 16 s hafen gegenüber. Die Ludwigshafener ſind augenblicklich etwas mehr in Form, ihr Sieg liegt daher näher. Der Meiſter Waldhof empfängt ſeinen bisher einzigen Beſieger, Amicitia Viernheim. Die Revanche ſollte gelingen, obwohl dann die Viernheimer ſchwer ins Hintertreffen kommen würden. Der vierte An⸗ wärter auf den zweiten Platz, V. f. R. Mannheim, muß nach Lindenhof zum F. C. Mannheim 08. Beide Mannſchaften ſind ſich ungefähr gleichwertig, ſodaß der Ausgang offen erſcheint. Im Kampf V. f. R. Kaiſers⸗ lautern gegen Germania Friedrichsfeld winkt den Lautringern der erſte Punktgewinn. In der Gruppe Saar iſt die Lage ebenfalls noch lehr verworren. Die drei führenden Klubs haben ſamt und ſonders ſchwere Kämpfe zu beſtehen. Der 1. F. C. Kaiſerslautern hat in Trier noch nicht gewonnen und der Meiſter F. K. Pirmaſens wird ſich in Saar⸗ brücken gegen Saar 05, obwohl dieſe am Ende der Ta⸗ belle ſtehen, ebenfalls ſehr ſchwer tun. Die Sport⸗ freunde Saarbrücken treten gegen den S. V. 0 5 Saarbrücken an und ſollten Sieger bleiben. Offen iſt das Treffen 1. F. C. Idar gegen Boruſſia Neun⸗ kirchen, dagegen könnte der F. V. Saarbrücken mit etwas Glück in Völklingen zu einem oder zwei Punkten gelangen. In der Gruppe Main hat der Tabellenführer Fuß ⸗ balklſportverein die ſchwerſte Aufgabe vor ſich. Er muß nach Hanau zu dem um ſeinen Verbleib in der erſten Klaſſe kämpfenden FC 93 fahren und wird wahr⸗ ſcheinlich alles aufbieten müſſen, um nicht eine für ſeine augenblickliche ſichere Poſition beſonders unangenehme Punkteinbuße erleiden zu müſſen. Leichter dürften es ſchon Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach haben. Dem füddeutſchen Meiſter iſt zwar in dieſem Jahre gar nicht zu trauen, aber trotzdem dürfte er auf eigenem Platze gegen Germania Bieber beide Punkte be⸗ halten. Neu⸗Iſenburg iſt noch nicht ganz aus der Abſtiegsgefahr heraus, er wird ſich daher in Offenboch be⸗ ſonders anſtrengen, wird aber um eine Niederlage kaum herumkommen. Einen ſehr intereſſanten Kampf wird es zwiſchen den Sportfreunden Frankfurt und Union Niederrad geben. Die Mannſchaft des Neu⸗ lings ſcheint ſich wieder gefunden zu haben, aber auch Niederrad zeigte ſich am letzten Sonntag gegen Eintracht in ſehr guter Form. Der Ausgang des Spieles iſt offen. Rotweiß Fronkfurt hat gegen den Abſtiegskondi⸗ daten und Tabellenletzten VfB Friedberg zwei ſichere Punkte in Ausſicht. Die Gruppe Heſſen hat diesmal den Schlager Ale ⸗ mannia⸗-Olympia Worms gegen Wormatia Worms auf dem Programm. Beide Vereine haben große Chancen auf einen der erſten Plätze, beide Vereine wer⸗ den daher alles daranſetzen, um mit dem dritten großen Rivalen Mainz 05 konkurrenzfähig bleiben zu können. In Lokaltreffen ſind unentſchiedene Spielausgänge ſehr ſelten, trotzdem ſcheint uns ein Unentſchieden in dieſem Falle die wahrſcheinlichſte Löſung. Mainz 05 hat auch keinen leich⸗ ten Gang vor ſich. Es beſteht jedenfalls die Möglichkeit, daß die Fogg 06 Kaſtel den FSV⸗Leuten einen kleinen Strich durch die ſo fabelhaft auf den„lachenden Dritten“ hinaus aufgehende Rechnung machen werden. Der S V Wiesbaden hat ſich in den letzten Spielen recht ſchön nach vorne gearbeitet. In ſeinem Spiel auf eigenem Ge⸗ lände gegen Langen werden bei gleichguter Form zwei weitere Punkte fällig ſein. Mombach 03 hat die mit Abſtiegsſorgen behaftete Lorſcher Olympia zu Gaſte und wird deren Sorgen durch einen Sieg noch gewaltig vergrößern. In der Gruppe Nordbayern haben die Spitzenmann⸗ ſchaften 1. F K Nürnberg und SpVg Fürth die beiden Würzburger Mannſchaften als Gegner. Der„Club“ wird ſeine Verluſtpunkloſigkeit im Zabo gegen den Würzburger Fußballverein kaum verlieren, aber das „Kleeblatt“ kann in Würzburg gegen die Kickers leicht eine böſe Ueberraſchung erleben. Club und Kleeblatt haben zwar die beiden erſten Plätze ſchon ſicher in der Taſche, aber gerade darum würden ſich jetzt Mißerfolge nicht ſehr gut ausnehmen. Ein weiterer wichtiger Kampf geht zwiſchen dem ASV Nürnberg und dem VfR Fürth vonſtatten. Die Nürnberger ſchweben ſtark in Abſtiegsgefahr, haben aber doch das Zeug in ſich, den Tabellendritten auf eigenem Platze zu beſiegen. Das Spiel FC Bayreuth— FC Schweinfurt 05 iſt offen, ebenſo wie der Kampf in Erlangen zwiſchen der immer noch punktloſen Spielvereinigung und Germania Nürnverg. Die Erlanger haben in dieſem Treffen vorausſichtlich die letzte Chance zu einem Zähler zu kommen. In der Gruppe Südbayern beanſpruchen die beiden Lo⸗ kalkämpfe Ulm 94 gegen SSV Ulm und 1860 Mün⸗ chen gegen DS V München das größte Intereſſe. Im Ulmer Kampf geben wir diesmal dem SSW die beſſeren Ausſichten, denn 94 iſt durch die vielen Verletzungen von guten Spielern ſehr geſchwächt und deprimiert. Auch Hürfte die Wirkung des:7 gegen 1860 München noch nicht ganz überwunden ſein. DS V München nimmt in dieſem Jahre unter den ſüdbayeriſchen Vereinen die Stelle ein, die Teutonia im vorigen Jahre inne hatte. Sie teilen ſich augenblicklich mit dem Ulmer Neuling in einen guten oͤritten Platz und werden auch gegen ihren großen Gegner 1860 eine gute Figur machen. Die Regensburger Jahnmannſchaft befindet ſich in einer ſchier endloſen Kriſe. Die Höhe der Niederlage gegen Bayer n Mün⸗ chen wird alſo nur davon abhängen, inwieweit Jakob im Verein mit ſeiner guten Verteidigung dem Münchener Sturm ſtandhalten kann. Zwei Abſtiegskandidaten treffen ſich in Augsburg. Schwaben und Teutonia Mün⸗ chen können beide die Punkte ſehr dringend gebrauchen und werden mit einer Punkteteilung ſehr zufrieden ſein. Der dritte„Gefährdete“, die Spielvereinigung Landshut, hat Wacker München zu Gaſt. Die Münchener werden gut daran tun, ſich vorzuſehen, damit ſie nicht auch auf die „Landshuter Verluſtliſte“ kommen. In der Gruppe Württemberg haben bekanntlich noch vier Vereine Ausſicht auf Sieg und Platz. Am Sonntag dürfte es zu einer erſten Klärung kommen, denn im Kampf F C Pforzheim— VfB Stuttgart treſſen zwei der„Ausſichtsreichen“ aufeinander Die Pforzheimer haben Platzvorteil, was vielleicht ͤen Ausſchlag für ihren Sieg geben könnte. Im Stuttgarter Lokalkampf S C gegen Kickers wird der Tabellenerſte das beſſere Ende für ſich behalten und Union Böckingen wird ſich zuhauſe gegen die Brötzinger Germanen ebenfalls alle Chancen offenhalten. In den beiden Treffen F C Birkenfeld— Sportfr. Eßlingen und Normannia Gmünd gegen SV Feuerbach haben die Platzherren die größeren Vorteile für ſich. Die Gruppe Baden erlebt am Sonntag das große Spiel Karlsruher FV— Phönix Karlsruhe. In dieſem Spiel wird wahrſcheinlich die Meiſterſchaft ent⸗ ſchieden, denn beide Mannſchaften ſtehen punkt- und ſpiel⸗ gleich an der Spitze. Eine Vorausſage iſt hier unmöglich zu machen. Der SC Freiburg könnte zuhauſe den VfB Karlsruhe ſchlagen und auch der Frei⸗ burger F C wird ſeinem großen Sieg über den KJ V gegen Mühlburg einen neuen anreihen. In Raſtatt treffen ſich FV Raſt att und F V Offenburg. Beide könnten ſich durch einen Punktgewinn etwas aus der Ab⸗ ſtiegszone entfernen, wobei wir den Raſtattern die etwas beſſeren Chancen geben. Die Kochelbergſchanze als Olympiaſchanze 1936 Mit den Wiederiuſtandſetzungsarbeiten an der großen Kochelbergſchanze des Ski⸗Clubs Partenkirchen, deren Auf⸗ ſprungbahn durch die Unwetterkataſtrophe vom Auguſt d. J. zum Teil beſchädigt wurde, iſt begonnen worden. Gleich⸗ zeitig ſollen Verbeſſerungen an der Anlage vorgenommen werden, um den Sprunghügel für die Olympiſchen Winter⸗ ſpieke 1936 entſprechend auszugeſtalten. Nach den theore⸗ tiſchen Berechnungen, die ſich eng den auf dem Pariſer Kongreß des Internationalen Ski⸗Verbandes genehmigten Normen aupaſſen, dürften nach Fertigſtellung Weiten von 75 Meter leicht zu ſtehen ſein. Seitlich der Aufſprungbahn werden etwa 1000 Sitzplätze geſchaffen, ferner eine Haupttribüne mit etwa 5000 Sitz⸗ plätzen in die Auslaufbahn. Ihre Feuertaufe wird die verbeſſerte Kochelbergſchanze am 14. Februar 1933 bei dem Internationalen Springen des Bayeriſchen Ski⸗Verbandes erhalten, auch werden die in Innsbruck bei den Fis⸗ Rennen ſtartenden Nationen ſich ſicher mit der Olympia⸗ ſchanze des Jahres 1936 vertraut machen. Aus dem deutſchen Amaleur-Vorſport Franzöſiſche Boxer in Bayern Der Bayriſche Amateur ⸗Boxverband hat für Anfang Dezember eine franzöſiſche Auswahlmannſchaft verpflichtet. Die weſtlichen Nachbarn ſtarten am 2. Dezbr. in München und am 4. Dezember in Augsburg. Es ſollen noch weitere Starts der Franzoſen innnerhalb Süddeutſchlands erfolgen. Punching ſiegt— Colonia verliert Der deutſche Mannſchaftsmeiſter Punching⸗ Magdeburg gaſtierte beim BC. Chemnitz anläßlich deſſen 10jährigen Beſtehens. Obwohl ſich die Jubilare verſtärkt hatten, wur⸗ den ſie doch mit 11:5 Punkten geſchlagen. Badſtübner kämpfte gegen den Magdeburger Baumann unentſchieden.— Colonia⸗Köln, Punchings mehrfacher Vorgänger in der deutſchen Meiſterſchaft, wurde in der Halle Münſterland vor 3000 Zuſchauern überraſchend vom BSC. Münſter mit :7 Punkten geſchlagen. Um den Boxpokal der Amateure Zum Wettbewerb um den Box⸗Pokal des Deutſchen Reichsverbandes für Amateurboxer iſt bereits die Aus⸗ loſung vorgenommen worden. Bayern kämpft gegen Süd weſtdeutſchland, Mittelrhein gegen Weſtdeutſchlan d. Die übrigen Paarungen lauten: Nordoſt— Berlin, Oberſchleſien— Schleſten, Mittel— Sieger Nordoſt— Berlin. Box- Weltmeiſter ſiegen und verlieren Marcel Thil ſiegt entſcheidend Im Pariſer Sportpaloſt ſtand am Montag abend als Hauptkampf die Begegnung zwiſchen dem franzöſiſchen Mittelgewichts⸗Weltmeiſter Marcel Thil und dem eng⸗ liſchen Neger Len Johnſon auf dem Programm. Thil war ſeinem Gegner ſtets überlegen und zwang ihn in der achten Runde zur Aufgabe. Der Kampf ging allerdines nicht um Marcel Thils Titel. Joung Perez entthront Jackie Brown ſiegt und wird Weltmeiſter Der franzöſiſche Fliegengewichts⸗Weltmeiſter Doung Pe⸗ rez konnte ſich ſeiner Würde nicht lange erfreuen. Nochdem er ſchon vor kurzer Zeit einmal eine bittere Niederlage ein⸗ ſtecken mußte, wurde er am Montag abend in Mancheſter von dem Engländer Jackie Brown in der 183. Runde zur Aufgabe gezwungen. Da der Kampf um den Weltmeiſter⸗ titel ging, hat Brown dieſen Titel errungen. Ehel in Stockholm erfolgreich Die glänzend beſetzten Ringkämpfe im Stockholmer Zir⸗ kus brachten auch am zweiten Tage dem Münchner Olym⸗ piokämpfer Ehrl zwei weitere große Erfolge. Ehr l warf den Polen Dworog in 10149 auf die Schultern und ſiegte dann auch über den in Schweden anſäſſigen Finnen Hyrynkangas bereits nach:37 Minuten. Weniger glücklich war der Hamburger Földeak, der eine weitere Punktniederlage durch den ſchwediſchen Meiſter Malmberg einſtecken mußte. In einem weiteren Mittelgewichtskampf nahm der ſchwediſche Olympiaſieger Jvar Johannſſon an ſeinem Bezwinger in Los Angeles, Luukko⸗Finnland, Revanche und brachte dem Olympiazweiten eine Punkt⸗ niederlage bei. Der ſchwediſche Olympiaſieger im Halb⸗ ſchwergewichtsringen, Rudolf Svenſſon, gab dem finni⸗ ſchen Meister und Zweiten in Los Angeles, Pellinen, eine Revanche. In Anbetracht der Gleichwertigkeit beider Geg⸗ ner hatte man zwei Stunden für den Kampf angeſetzt. Es ging aber bedeutend ſchneller. Schon nach:25 Minuten mußte ſich Pellinen erneut geſchlogen bekennen. Komm.-Rat Schill-Oſthofen 70 Jahre Nach Dr. Thiemer feiert wieder eine der bekonnteſten Perſönlichkeiten der DT Geburtstag. Kommerzienrat Schill in Oſthofen bei Worms, der Kaſſenwart der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft und zugleich Inhaber zahlreicher turneriſchen Ehrenämter im Mittelrheinkreis und Gau Rheinheſſen, vollendet am kommenden Samstag ſein 70. Lebensjahr. Komm.⸗Rat Schill genießt überall eine ſeltene Beliebtheit durch ſein außerordentlich nettes und liebenswürdiges We⸗ ſen, ſeinen unermüdlichen Schaffensdrang und ſein außer⸗ ordentlich großes Können und Wiſſen. Auch im öffentlichen Leben ſpielt Schill eine beachtliche Rolle durch ſein Wirken in zahlreicheng ſtädtiſchen und ſtaatlichen Ehrenämtern. Geſchäftliche Mitteilungen * Radio zur Reichstagswahl! Am Sonntagabend über⸗ tragen wiederum alle Sender die Reichstags⸗Wahlergeb⸗ niſſe. Hier, wie in vielen anderen Fällen iſt der Saba⸗ Rundfunk⸗Empfänger der aktuellſte Berichterſtatter, der unbedingt in jedes zeitgemäße Heim gehört. Saba⸗Geräte find Meiſterwerke der Schwarzwälder Feinmechanik. V8 * Ein wirkſamer Schutz gegen Zugluft! Gerade fetzt, bei Beginn der kalten ahreszeit, wird Zugluft un⸗ angenehm empfunden. Krankheiten können verhütet, ein großer Teil der Heizmaterialien geſpart werden, wenn die Fenſter mit Aeroſtop⸗Metall⸗Leiſten gesichtet werden. Abſolut luft⸗ und waſſerdicht. Ausführung durch dte Glaſermeiſter.(Siehe heutiges Inſerat.) B38 49 —ß.—..,̃—..—— Sopyright 1931 by August Scherl, G, m. b.., Berlin 25 von Horst Wolfrem Gelesler F U NR D U NR 905 H E. 1 N A N D E. R EPE————.——————„———— „Glauben Sie, daß es einen beſonders guten Ein⸗ bruck macht, wenn Lady Hanna Sie entdeckt?“ „Ich hoffe, daß Lady Hanna ſchläft.“ „Aber ſie wird aufwachen!“—„Alſo müſſen wir dieſes Geſpräch in einer anderen Form fortſetzen, Vilian. Haben Sie zufällig eine Strickleiter zur Hand? Schade! Welche mangelhafte Regie! Ich werde kurzerhand zu Ihnen hinaufturnen müſſen.“ „Unterſtehen Sie ſich!“ „Einer derart freundlichen Aufforderung gegen⸗ Aber kann ich nicht gefühllos ſein. Erlauben Sie—!“ Er hate den Tiſch an die Mauer herangeſchoben, ſtellte einen Stuhl darauf und landete auf dem Jenſterbrett. „Wollen Sie augenblicklich wieder verſchwinden!“ „Wenn Sie nicht ganz ſtill ſind, Lilian, ſtoße ich den Stuhl vom Tiſch! Das gibt einen furchtbaren Lärm— ſämtliche Leute wachen auf und rennen her⸗ Hei. Aber wie Sie wollen!“ e Lilian trat einen Schritt vom Fenſter zurück; er kletterte vollends hinein. „Bitte, zanken Sie nicht!“ ſagte er.„Es iſt un⸗ nötig; ich weiß genau, wie ſehr Sie entrüſtet ſind und wie unvorſchriftsmäßig ich mich benehme; ich meinerſeits finde es nicht ganz in Ordnung, Lilian, daß Sie zu dieſer ſpäten Stunde Beſuch empfangen. Wir ſind alſo gewiſſermaßen quitt; unſere gegenſei⸗ kige ſtttliche Entrüſtung dürfte ſich ſo ziemlich auf⸗ ben. Ich danke Ihnen für die freundliche Ein⸗ adung, Platz zu nehmen, und tue dies gerne. Zur Sache: Ich habe Sie in Luzern vergeſſen und bitte zeswegen um Verzeihung. Genügt Ihnen das?“ Sie ſaß auf der Kante des kleinen Schreibtiſches und zupfte ihre Kimono zurecht.„Jolly, Sie ſind ein vollkommen unmöglicher Menſch. Wiſſen Sie, was 45 mich gekoſtet hat, Ihnen böſe zu ſein?“ „Deshalb bin ich hier: Ich muß Ihnen weitere Koſten erſparen; die Zeiten ſind ſchlecht. Nun?“ „Geben Sie mir eine Zigarette!“ 5 16 Er tat es, und während er ihr das Feuerzeug hin⸗ hielt, und Sie mit umſtändlicher Langſamkeit die Zi⸗ garette anzündete, wehte ein Duft von Teeroſen zu ihm hin, über den er ganz plötzlich erſchrak. Denn dieſer Duft machte ihm begreiflich, daß die Situation, in die er übermütig hineingeklettert war, ſtärker werden konnte als er. „Bitte ſehr!“ ſagte er gemeſſen und ſteckte das Feuerzeug wieder ein.„Sobald Sie ſich mit mir ver⸗ ſöhnt haben, will ich Sie keine Minute länger be⸗ läſtigen.“ Lilian ſah ihn aus den Augenwinkeln an.„Man ſollte ſo ſpät in der Nacht nicht in fremde Fenſter einſteigen, Jollg..“ „Sie haben recht. Aber die Erfahrung beweiſt, daß es Leute gibt, die ſich wohlbehalten auf dem⸗ ſelben Weg wieder entfernt haben.“ „Das wiſſen Sie?“ fragte Lilian und lächelte ruhig. „Man hat ſogar mich ſelber im Verdacht gehabt!“ „Wie ſehr ſich die Leute um Dinge kümmern, die niemand etwas angehen! Werden Ste mir glauben, wenn ich Ihnen verſichere, daß der Beſuch, auf den Sie anſpielen, nichts weiter war als ein komiſcher Irrtum?“ 1 habe mir darüber niemals Gedanken gemacht, 9 an.“ i 1 1 „Das iſt beinahe kränkend!“ ſagte ſie und ſtellte ſich neben ihn.„Denn es beweiſt mir, wie gleichgül⸗ tig ich Ihnen damals war.“ i „Sie ſprechen, als ob ſich das geändert hätte!“ „Ja! Denn augenblicklich, Jolly, bin ich Ihnen gar nicht gleichgültig. Ich muß Ihnen das mitteilen, für den unwahrſcheinlichen Fall, daß Sie ſich darüber nicht klar ſein ſollten.“ Sie ſah zu ihm auf und hielt die Zigarette merkwürdig weit beiſeite. Die Teeroſen... wenn nur die Teeroſen nicht geweſen wären! a b „Lilian, Lilian—“, murmelte J. P. Joker mit einem Reſt von Haltung:„Sie haben recht; Man traut ſich manchmal etwas zu weit vor. Bitte, ſetzen Sie ſich wieder auf den Schreibtiſch!“ „Gehen Sie doch weg, Jolly!“ „Wenn ich doch nicht kann! Was haben Sie da für ein abſcheuliches Parfüm, Lilian? Das iſt ein⸗ fach eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit!“ „Oh, ich denke, man braucht nichts zu befürchten— nach den vielen klugen Dingen, die Sie mir neulich während der Fahrt über den Gotthard geſagt haben. Ein Mann mit ſo ausgezeichneten und gefeſtigten Grundſätzen ſollte dem Schickſal mutiger ins Auge blicken— meinen Sie nicht?“ „Ich blicke ja ununterbrochen“, antwortete er, und die Augen des Schickſals waren wie blaue Orchideen. „Nur——“ Was?“ „Lilian— es iſt eine Kataſtrophe!“ ſagte Jolly Joker und nahm die kleine blonde Prinzeſſin von Salignac in ſeine Arme.„Sie werden ſehen, es iſt eine Kataſtrophe— aber was will man dagegen tun?“ Als eine Eule in ganz ſchreckhafter Nähe des Fen⸗ ſters aus einem Baum rief, machte ſich Lilian los. „Ich will wenigſtens den Vorhang zuziehen“, ſagte ſie,„denn niemand braucht zu wiſſen, daß ein ſo aus⸗ gezeichneter Mann ſo ſchwache Momente hat..“ Jolly iſt verſchwunden Der Morgen war blank und kühl; die Unſchuld des eben erwachten Tages lag über dem See, kaum verſchleiert durch den Silberhauch der Frühe. Lilian, fröſtelnd in der unvermuteten Herbheit der Septemberſtimmung, lief zwiſchen den Blumenrabat⸗ ten zum See hinunter. Sie hatte den Tag vor ihrem Fenſter geſehen und war eilends aus dem Bett ge⸗ ſprungen; die Zeit bis zum Anſteigen der Hitze ſchien ihr koſtbar. Mit ihren bloßen Füßen ging ſie neben dem Weg auf dem Raſen dahin und freute ſich auf das Waſſer. Sie wunderte ſich ſehr, kleine Wellenringe am Badehäuschen zu ſehen. Wer ſtand ſo früh auf? Marius Declair plätſcherte da herum, im allge⸗ meinen ein viel getadelter Langſchläfer. 5 Lilian erſchrak ein wenig. Daß er ſo zeitig au war, hatte irgend etwas zu bedeuten. Sie blieb ſtehen und wartete, bis er ſie entdeckte. Aber der vorwurfsvolle Blick, auf den ſte gefaßt geweſen war, blieb aus. 1 a „Guten Tag, Marius!“ 1 „Wie ſchön iſt die Prinzeſſin Salignae heute mor⸗ gen! Stürze dich in meine Arme, Lilian! Im Waſ⸗ ſer iſt es wärmer als draußen.“ „Was treibſt du hier ſo zeitig?“ „Unbefangene Beobachter könnten zu dem Ergeb⸗ nis kommen, daß ich bade. Es ſoll ſehr vorteilhaft für den Teint ſein.“ „Alles ſchläft noch!“ „Irrtum! Der erſte Dampfer iſt ſchon nach Como abgegangen. Ich ſah deutlich, daß ein Fahrgaſt an Bord ſtrömte. Sind das nicht tüchtige Leute, die ſo früh aufſtehen?“ 5 J „Für dich muß es allerdings ungewohnt ſein, dich tüchtig zu fühlen. Daher deine gute Laune!“ „Wahrſcheinlich! Und die deine?“ „Angeboren, Marius!“ „Immerhin ſoll man den Tag nicht vor dem Abend loben!“ ſagte Marius und hob weiſe ſeinen langen Zeigefinger aus dem Waſſer. Er hatte in die⸗ ſem Augenblick eine unverkennbare Aehnlichkeit mit Diogenes. Die Sonne ſtieg. Lilian legte ſich nach dem Bade in das warme, goldene Licht und holte eine Stunde von dem Schlaf nach, den ſie in der Nacht verſäumt hatte. Marius leiſtete ihr Geſellſchaft. Später, als Fräulein von Heck und Lady Hanna längſt auf der Terraſſe erſchienen waren. zögerte ſie das Frühſtück immer mehr hinaus, bis unter den Kaffeedurſtigen eine Palaſtrevolution auszubrechen drohte, und als ſchon wieder abſerviert wurde, nahm ſie Marius beiſeite. „Du könnteſt ausnahmsweiſe nett ſein und dich drüben erkundigen, wo Jolly bleibt.“ „Warteſt du auf ihn, Lilian?“ „Warten iſt wohl nicht das richtige Wort, Ma⸗ rius... Nur: er kam doch ſonſt immer ſo pünktlich ... And ich wollte heute mit ihm ſpazierenfahren..“ „Und da ſoll ich mich erkundigen?“ „Ja, ſei ſo gut!“ „Lilian—“, ſagte Marius Declair und ſetzte ſich wieder,„erlaube, daß ich mich wundere! Geſtern ſchickſt du ihm eine deiner berühmten lettres de cachet, und heute erwarteſt du ihn zum Frühſtück Iſt das beſonders logiſch?“„ „Deine theoretiſche Logik, mein lieber Marius—“ „— intereſſiert dich nicht, ich weiß. Du biſt mehr für das Praktiſche.“ „Und du biſt ſehr unverſchämt!“ 0(Fortſetzung folgt) e reiten eee . 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November 1932, mittags 12 Uhr im Krematorium Mannheim statt Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß unser inniggeliebter Sohn u. Bruder Fritz Schuhmann am 18. Oktober 1932 in Rotterdam ein Opfer des Rheines geworden ist Mannheim(Hch. Lanzstr. 33), 2. Nov, 1932 Die trauernden Hinterbliebenen: Friedrich Schugmann und Frau Lina geb Jäckle Erich und Hermann Schugmann Anerkannf ue schönsſien Knaben- Anzüge Mädchen-Kleider Damen-Pullover Damen-Westen Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Faalallechen kamelhaat farbig, teils mit bunten 2 5 Zorden 1 Stück 2. 75, dale schöne gacquardmust. in guten wei- chen Qualitat. 2⁴⁵ Stück.30, kalaldecen kamelhaarfarbig, un- Sete erprobten 50 Standardqual. 3 Stück 4. 75, fglalteden ſeinfatbige Jacquard- muster, viele mod. Fatben 4⁵⁰ Stück 66.90, ar doe feste, gut gerauhte litat, O0 em. lang 10⁵ Stück 88% Wolle, mit ge- must. 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Viele ondere nach ihm müssen mit ihrem guten Seid dieselbe trourige Erfohrung bezahlen. 8 Sute Ware dagegen braucht sich nicht zu verstecken und wird auch nicht versteckt. Der ehrliches Geschͤftsmonn, der die Ueberlegenheit seiner Ware erprobt hot, unterbreitet sie gern in Anzeigen einer offenen allgemeinen Kritik. Denn je mehr seine güte Were bekennt wird, desto leichter öbef windet sie die minderwertige Konkurrenz. 0 Neitörlich inseriert der kluge Geschöffsmonn in dem Blatt, cleis als Mennheims bedeutendstes Anzeigenblatt unbe· streitbare Erfolge nachweisen kann und in seinem Ver- breitungsgebiet die größte Auflage hat— in der Neuen Mannheimer Zeitung 5 ne altem e Morgen Donnerstag: A Gut bürgerlichen Schlachtfest Mga ensen Unsere Weinpreise sind nicht erhöht! Hlitzkopp nur noch 3 Pfg./ Ltr. anhaug faaaücgehmake. II. I ee Sohlachtlest eee eee ee.— *