Neue Mannheimet Zeitung Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Krounprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfelbdſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreise: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 3. November 1932 143. Jahrgang— Nr. 512 Weitere Verſchärfung des Länderkonflikts Der bayeriſche Miniſterpräſident wiederholt ſeine Angriffe gegen die Reichsregierung Die Verfaſſungsfehde in Preußen Flugzeugkataſtrophe im Speſſart Ein Frankfurter Verkehrsflugzeug ſtürzte im Nebel ab— Fünf Tote Der Streit Braun-Bracht Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Nov. Der Konflikt zwiſchen dem Reich und Bayern nimmt immer ſchärfere Formen an. Der bayeriſche Miniſterpräſident, der in Stutt⸗ gart die Reichsregierung heftig angriff, hat die Ber⸗ liner Gegenerklärungen geſtern bei einem Preſſe⸗ empfang als unberechtigt zurückgewieſen. Dr. Held wiederholte den Vorwurf, daß die Zu⸗ ſagen an Bayern nicht eingehalten worden ſeien. Während der Kanzler immer betont habe, er ſei Föderaliſt, könne man die Maßnahmen des Reiches nut als ausgeſprochenen Zentralismus bezeichnen, der die Länder ihrer Selbſtändigkeit be⸗ rauben wolle. Was in Berlin geſchehe, ſei mit der Verfaſſung nicht zu vereinbaren. Eine Stellungnahme der Berliner Stellen liegt zwar noch nicht vor, aber man geht nicht fehl in der Annahme, daß die neuen Erklärungen Helds die Gegenſätze eher verſtärkt als gemildert haben. Wie die Dinge ſich entwickeln werden, iſt noch nicht abzuſehen. Neben dieſer Fehde geht ein Guerillakrieg in Preußen zwiſchen der alten und neuen Regie⸗ rung her. Das Kabinett Braun hat geſtern eine Sitzung abgehalten, um zu der Ernennung der kom⸗ miſſariſchen Miniſter Stellung zu nehmen. Das ehe⸗ malige preußiſche Staatsminiſterium ſteht nach wie vor auf dem Standpunkt, daß das Vorgehen des Kabinetts Papen eine VBerletzungpreußiſcher Hoheitsrechte bedeute. Es hat ſich dann weiter mit der Frage befaßt, welche Schritte im Reichs ⸗ rat unternommen werden ſollen und folgende Mit⸗ teilung ausgegeben: „In der heutigen Staatsminiſterialſitzung ſtell⸗ ten die Staatsminiſter übereinſtimmend feſt, daß die Reichsregierung ihre Pflicht, die nach der Ent⸗ ſcheidung des Staatsgerichtshofes zu unrecht ihres Amtes enthobenen preußiſchen Staatsminiſter wie⸗ der in ihr Amt als Staatsminiſter und Landes⸗ regierung einzuſetzen, bis heute nicht erfüllt hat.“ In der preußiſchen Regierung naheſtehenden Kreiſen wird weiter erklärt, daß die preußiſche Staatsregierung auf Grund dieſer ihrer Auffaſſung der beſtehenden Tatſachen weitere Schritte eingeleitet habe. Allerdings dürfte ein neuer Appell an den Staatsgerichtshof vorläu⸗ fig nicht in Frage kommen. Man weiſt darauf hin, daß es ja noch andere Möglichkeiten, insbeſon⸗ dere eine Fühlungnahme mit dem Reichskommiſſar uſw., gäbe, die für die Klärung der Dinge erſchöpft werden müßten. Das Kommuniqué des Kabinetts Braun⸗Hirtſiefer wird in der Umgebung des Herrn Bracht als eine „aggreſſive Erklärung“ bezeichnet. Der Streit geht dabei hauptſächlich um die Amtsräume, in deren Ueberlaſſung die frühere preußiſche Regie⸗ rung eine Preſtigefrage ſieht. Bracht iſt anderer Meinung und hat deutlich zu verſtehen gegeben, daß die Verteilung dieſer Räume Sache der Exekutive ſei. die auch nach dem Leipziger Spruch in den Händen des Reichskommiſſars liege. Im Wohl⸗ fahrtsminiſterium ſei den früheren Machthabern eine würdige Stätte für ihre Tätigkeit zur Verfü⸗ gung geſtellt worden. Liebenswürdig drohend be⸗ teuert Herr Dr. Bracht, es würde ihm leid tun, wenn„der von ihm hochgeſchätzte Dr. Braun“ ſich zu Handlungen des Preſtiges hinreißen ließe, denen er, Bracht dann entgegentreten müßte. Auch die Reichsregierung nimmt zu der Mitteilung des Kabinetts Braun Stellung: Die preußiſche Erklärung, daß die Reichsregierung ihrer Pflicht, die preußiſchen Staatsminiſter wieder in ihr Amt einzuſetzen, nicht nachgekommen ſei, ſei irre⸗ führend. Sie unterſtellt, daß nach der Eutſcheidung des Staatsgerichtshofes eine Pflicht beſtehe, die preußiſchen Staatsminiſter wieder formell in ihre Aemter einzuſetzen. Eine ſolche Pflicht er⸗ gebe ſich aus dem Urteil des Staatsgerichtshofes nicht. Die Reichsregierung müſſe lediglich dem preußiſchen Staats miniſterium die Ausübung der Befugniſſe ermöglichen, die ihm der Staatsgerichts⸗ hof zuerkannt hat. Die Reichsregierung habe die nötigen Vorſchläge der preußiſchen Staatsregierung gemacht, die bis jetzt noch nicht auf ſie eingegangen ſei. Württembergiſche Stellungnahme Meldung des Wolffbüros 5 — Stuttgart, 3. Nov. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Das württembergiſche Staatsminiſterium hat in ſeiner geſtrigen Sitzung zu der durch das Vorgehen der Reichsregierung geſchaffenen Lage in Preußen Stellung genommen und ſeinen Geſandten in Berlin mit Weiſungen für die zu erwartende Reichsrats⸗ ſitzung verſehen. Meldung des Wolffbüros Frankfurt a.., 3. Nov. Auf dem Fluge von Nürnberg— Fürth nach Frankfurt a. M. verunglückte geſtern nachmittag das Flugzeug„ D 724“ Typ Junkers F 13 bei Ech⸗ terspfahl in der Nähe von Rohrbrunn im Speſſart. Fünf Inſaſſen kamen dabei ums Leben. Die Namen der Verunglückten ſind: Oberregierungsrat Weidner und Regierungsrat Eſchen bach vom Landesfinanzamt München, der kaufmänniſche Angeſtellte Richter von der Mün⸗ chener Flugleitung und die Beſatzung: Flugzeng⸗ führer Anton Schulz und Funkermaſchiniſt Karl Frank.. Nach den bisherigen Feſtſtellungen iſt das Flug⸗ zeugunglück wahrſcheinlich auf den Bruch eines Flügels zurückzuführen. Wenigſtens fand man dieſen Flügel einige hundert Meter von der Stelle entfernt an der das Flugzeug förmlich im Boden eingegraben liegt. Das Flugzeug iſt im dichten Ge⸗ hölz abgeſtürzt. Die Wipfel einiger Bäume ſind bei dem Sturz glatt abraſiert worden, während der ſchwere Flugzeugkörper ſich tief in die Erde gebohrt hat. Das furchtbare Flugzeugunglück ereignete ſich ge⸗ nau um.29 Uhr. Das Flugzeug, das um 11.55 Uhr in Fürth geſtartet war, hatte kurz hinter dem Frank⸗ furter Flughafen durch Morſezeichen ſeinen Standort gemeldet. Von da ab ließ es nichts mehr hören. Ein Waldarbeiter vernahm kurz vor 2 Uhr Motorengeräuſch; das Flugzeug war aber wegen des dichten Nebels über der Talmulde nicht zu ſehen. Um.29 Uhr hörte der Arbeiter einen leichten Knall, dem wenige Sekunden ſpäter ein ſtarkes Krachen folgte. Die Abſturzſtelle liegt mitten in dichtem Tannenwald. Es dauerte lange, ehe man an die Un⸗ glücksſtelle herankam. Erſt gegen.15 Uhr konnten die erſten Leichen geborgen werden. Es iſt anzuneh⸗ men, daß alle fünf Inſaſſen ſofort tot waren. Um dieſe Jahreszeit lagern über dem Speſſart bei regneriſchem Wetter immer dichte Nebelſchwaden, die ſchon vor zwei Jahren, etwa 2 Kilometer von der heutigen Unglücksſtelle entfernt, einem engliſchen Privatflugzeug zum Verhängnis wurden. Die Ma⸗ ſchine wurde damals völlig zertrümmert, die beiden Inſaſſen kamen ohne Schaden davon. Zur Zeit des Unfalls war die Sicht ſo ſchlecht, daß auch die Augen⸗ zeugen über den Hergang des Unfalls nur Vermu⸗ tungen Ausdruck geben können. Der genaue Bericht der techniſchen Sachverſtändigen iſt nicht vor morgen früh zu erwarten. Ein Augenzeuge hat ſich gemeldet, der den Abſturz des Flugzeuges genau beobachtet hat. Der Poſtagent Os wald Roth aus Weibersbrunn, der ſich auf dem Wege nach Echterspfahl befand, ſah in ſüdlicher Richtung ein Flugzeug aus geringer Höhe— etwa 600 Meter — alſo nur etwa 150 Meter über den Bergen dieſer Gegend, abſtürzen. Dieſer Mann hat nicht beob⸗ achtet, daß ſich ein Flügel gelöſt hätte. Er rannte ſo⸗ fort zur nächſten Poſtſtation und benachrichtigte die umliegenden Ortſchaften. Sofort machten ſich die erſten Helfer aus dem kleinen Ort Weibersbrunn unter Führung des Bürgermeiſters Amrhein zur Hilfeleiſtung auf. Sie fanden das Flugzeug an einer Stelle, wo das Gelände ſtark anſteigt, auf. Es bot ſich ihnen ein ſchauerlicher Anblick dar. Sie fanden ſämtliche Inſaſſen des Flugzeugs mit ſchweren in⸗ neren Verletzungen tot auf. 8 Die Bewohner von Weibersbrunn entdeckten zuerſt den einen abgeriſſenen Flügel des Flug⸗ zeugs. Bei weiterem Suchen wurde dann etwa 250 in von der erſten Fundſtelle entfernt, mitten in einem dichten Tannendickicht, das Flugzeug ſelbſt gefunden. Der Apparat iſt, wie eine nähere Beſichtigung ergibt, bei dem Abſturz völlig zertrümmert worden. Eine Tragfläche, der Führerſitz, der Schwanz des Flug⸗ zeugs und die Kabine bilden ein einziges wirres Durcheinander von Metall⸗ und Holz⸗ teilen.. Das Gebiet, in dem das Unglück ſich zugetragen hat, wird täglich von mindeſtens vier Ver⸗ kehrsflugzeugen überflogen und iſt ſomit ſämtlichen Verkehrsfliegern genaueſtens bekannt. Nach den Angaben der Augen- und Ohrenzeugen des Unglücks iſt es wenig wahrſcheinlich, daß die Kata⸗ ſtrophe dadurch eintrat, daß das Flugzeug im Fluge gegen Bäume geraten iſt. Gegen dieſe Annahme ſpricht auch der Umſtand, daß der eine abgeriſſene Flügel 250 Meter von der Fundͤſtelle der Trümmer des Apparats entfernt liegt. Doppelraubmord in Köln Ein Anbekannter erſchoß eine alte Frau und einen Geloöbriefträger Meldung des Wolffbüros i— Köln, 3. Nov. In einem Hauſe am Rudolfplatz wurden geſtern nachmittag der ledige 61 Jahre alte Ulla Korte und der 48 Jahre alte Geldzuſteller Oberpoſtſchaffner Clemens Körner ermordet aufgefunden. Beide waren durch⸗ Kopfſchüſſe getötet. Nach den polizeilichen Feſtſtellungen iſt die Tat von einem bisher unbekannten Mann, der ſich als Student der Medizin ausgegeben hat, ver⸗ übt worden. Der Mörder hat ſich am Dienstag bei der Korte als Untermieter einlogiert und hat einen Geldbetrag an ſeine eigene Adreſſe geſchickt. Als ihm dieſer Betrag in ſeine Wohnung gebracht wurde, hat er den Geldzuſteller durch einen Kopfſchuß ge⸗ tötet und ihm die Geldtaſche mit Inhalt geraubt. Ulla Korte, die im Nebenzimmer mit dem Auf⸗ räumen der Wohnung beſchäftigt war, wurde gleich⸗ falls durch einen Kopfſchuß getötet. Bisher fehlt von dem Täter jede Spur. Der Geldbriefträger trug 2800 Mark bares Geld und einen Wertbrief über 100 Franken bei ſich. Die gräßliche Tat kum dadurch ans Tageslicht, daß in den ſpäteren Abendſtunden ein Neffe der Er⸗ mordeten dieſer einen Beſuch abſtatten wollte und auf wiederholtes Klingeln keinen Einlaß in die Wohnung fand. Schlimmes ahnend rief er einen Schloſſer herbei, der die Wohnungstür gewaltſam er⸗ brach. Den Eintretenden bot ſich ein furchtbares Bild. In einem Zimmer fand man die Tante in einer Blutlache liegend, neben ihr den Geldbrief⸗ träger, deſſen Geldtaſche leer war. Der Umſtand, daß die Tat erſt 10 Stunden ſpäter auf⸗ gedeckt wurde, erklärt ſich daraus, daß der Geld⸗ briefträger durchgehenden Dienſt hatte und erſt gegen 17 Uhr vermißt wurde. Sofort nach Bekanntwerden der Tat begab ſich der Polizeipräſtdent mit meh⸗ reren Kriminalbeamten an den Tatort. Für die Ergreifung des bisher unbekannten Täters hat der Kölner Regierungspräſident eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt. Den gleichen Betrag und 10 v. H. des wieder herbeigeſchafften Geldes hat auch die Oberpoſtdirektion Köln ausgelobt. Wilder Verkehrsſtreik in Berlin Meldung des Wolffbüros N— Berlin, 3. Nov. Das geſamte Perſonal der Berliner Ver⸗ kehrsgeſellſchaft iſt heute früh in den Streik getreten, ſodaß ganz unerwartet weder Straße n⸗ bahn, noch U⸗Bahn, noch Autobus verkehren. Bis zur Stunde iſt der Streik reſtlos durchgeführt worden. Einzelne Arbeitswillige verſuchten, auf ein⸗ zelnen Linien den Straßenbahnverkehr in Gang zu bringen; doch mußten ſie wieder umkehren, da die Wagen von Streikenden demoliert und die Fenſter⸗ ſcheiben durch Steinwürfe zertrümmert wurden. In der Berliner Allee in Weißenſee wurde ein ins Depot fahrender Straßenbahnwagen der Linie 60 E von etwa acht Nationalſozialiſten durch Steinwürfe be⸗ ſchädigt. Zwei den Wagen begleitende Polizeibeamte konnten zwei der Täter feſtnehmen, die dem Polizei⸗ präſidium zugeführt wurden. Vor den einzelnen Straßenbahndepots ſind zahlreiche Streik⸗ poſten aufgeſtellt. Es handelt ſich dabei um einen wilden Streik, der durch die Agitation namentlich der roten Gewerkſchaftsoppoſition inſze⸗ niert worden iſt und der auch von den Natio⸗ nalſozialiſten unterſtützt wird. Die Polizei hat bereits umfaſſende Maßnahmen getroffen und ſämtliche B. V..⸗Bahnhöfe beſetzen laſfen, um etwaige Ausſchreitungen nach Möglichkeit zu verhindern. Vayern und Reich Meldung des Wolff⸗ Büros — München, 3. Nov. Die Auseinanderſetzungen, die ſich an die Stuttt⸗ garter Rede Dr. Helds geknüpft haben, haben dem Miniſterpräſidenten Veranlaſſung gegeben, in einer faſt zweiſtündigen Rede vor Preſſevertretern den bayeriſchen Standpunkt zur Frage der Reichs reform und zu den Maßnahmen der Reichsregterung auf dieſem Gebiet darzulegen. Der Miniſterpräſident betonte, daß die Preſſebehauptun⸗ gen, Bayern ſabotiere eine Reichsreform. vollkom⸗ men unbegründet ſeien. Bayern habe zu allererſt auf die Reformbedürftigkeit der Weimarer Ver⸗ faſſung hingewieſen. Allerdings habe man dabei in Bayern nicht an Dinge gedacht, die außerhalb des Rechtsſtandpunkts liegen. Erſt wenn die verfaſſungs⸗ mäßigen Organe, alſo Reichsrat und Reichstag, ſich gegen eine Reform oder gegen einzelne als notwen⸗ dig erkannte Reformen wenden ſollten, wäre es be⸗ rechtigt, die Frage zu unterſuchen, ob über die ver⸗ faſſungsmäßigen Beſtimmungen hinweggegangen werden könne. Man habe aber bis jetzt nicht den leiſeſten Verſuch gemacht, die Verfaſſungsreform an die verfaſſungsmäßigen Inſtanzen überhaupt heran⸗ zutbringen. Gegen die Beſeitigung des Dualismus Preußen Reich habe ſich Bayern nie ge⸗ 5 ſträubt. Dr. Held erinnerte an ſeine Stellungnahme auf der Länderkonferenz, bei der er ſieben Grundforderun⸗ gen hierzu aufgeſtellt habe, davon die, daß den anderen Ländern unter allen Umſtän⸗ den zuvor verfaſſungsmäßige Gawan⸗ tien gegeben werden müſſen, daß ſie nicht auto⸗ matiſch oder willensmäßig von dieſem neuen Reich bedrängt oder in ihrer Selbſtändigkeit beeinträch⸗ tigt werden könnten. Er ſei der Anſicht, daß die Wirkungen des Dualismus Reich⸗Preußen weit übertrieben würden. Bei ſeiner Unterredung mit dem Reichskanzler im Auguſt d. J. habe der Reichs⸗ kanzler damals erklärt, auf ſeinem Stuhl habe noch niemals ein Mann geſeſſen, der ſo Föderaliſt ſei wie er. Zudem habe der Kanzler ausdrücklich die Zuſicherung gegeben, es würde nichts getan werden, ohne vorher mit Bayern und den anderen Ländern in Verbindung zu treten. Auch beim Münchener Kanzlerbeſuch ſei ausdrücklich zugeſichert worden, daß nichts ohne vorherige Verſtändigung der Länder unternommen werden würde. Die gleiche Zuſiche⸗ rung habe Herr von Gayl bei ſeiner Oſtmarkenfahrt dem bayeriſchen Innenminiſter gegeben. Ver⸗ ſprechungen materieller Art dagegen ſeien nicht er⸗ folgt und nicht zu erreichen geweſen. Zu den Geſchehniſſen vom 20. Juli er⸗ klärte der Miniſterpräſident, Bayern ſei den Staats⸗ gerichtshof angegangen, nicht um der preußiſchen Regierung Hilfsſtellung zu leiſten, ſondern deshalb, weil das, was heute Preußen geſchehen ſei, unter ähnlichen Vorausſetzungen auch Bayern gegenüber unternommen werden könne. Zu dem, was nach dem Urteil des Staatsgerichtshofes geſchah, ſagte der Miniſterpräſident, man habe, ſtatt aus dem Urteil die Folgerungen zu ziehen, in einer raſchen und heimlichen Weiſe Tatſachen geſchaf⸗ fen, über deren Charakter man keinen Augenblick im Zweifel ſein könne. a Die Darſtellung, daß die Reichsregierung Bayern von ihrem Vorhaben informiert habe, ſei falſch. Dr. Held ſtellte ausdrücklich feſt, daß man weder Bayern noch ein anderes Land informiert habe. Die Maßnahmen ſelbſt ſeien nicht mehr Proviſorium, ſondernn das Kernſtück der Reichsrefſorm, die Gleich⸗ ſchaltung zwiſchen Reich und Preußen, die Bayerns unmittelbares Intereſſe deshalb berühre, weil dadurch die preußiſche Willens⸗ bildung gleichzeitig Willensbildung des Rei⸗ ches würde. Die Männer, die hinter dieſen Plänen ſtünden, wüßten genau, was ſie woll⸗ ten: Die Reichsgewalt als einzige Zentral⸗ gewalt inſtallieren und aus den Ländern Mittelinſtanzen machen, die nichts zu ſagen Mehr noch: In der Ernennung des Staatsſekretärs Popitz ſehe er ein Zeichen, daß man darüber hinaus auch die Gemeinden dem Einfluß des Reiches unmittelbar unterſtellen wolle. Eine ſolche Reichsreform ſei nicht födera⸗ liſtiſch, ſondern durchaus zenutraliſtiſch. Bayern ſei gezwungen geweſen, an den Reichspräſi⸗ denten heranzutreten, nachdem vom Reichskanzler und ſeinem Staatsſekretär eine Aeußerung gegen⸗ über dem bayeriſchen Geſandten abgelehnt wurde. Allerdings ſei zu fragen, ob der Reichskanzler als kompetent für die Auslegung der Verfaſſung anzu⸗ ſehen ſei. Dr. Held meinte, es wäre ihm aber lieber lgeweſen, wenn man den Verſuch gemacht hätte, ſich 2. Seite/ Nummer 512 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 3. November 1932 noch einmal fachlich über die Probleme zu unter⸗ halten. Er verwahrte ſich gegen den Vorwurf unehr⸗ erbietiger Handlungen gegen den Reichspräſi⸗ denten und kam daun auf ſeine Stuttgarter Rede zu ſprechen, deren Charakteriſterung als Wahlrede er ſcharf zurückwies. Zum Schluß betonte der Miniſterpräſident, er laſſe ſich in nationalem Empfinden von niemanden übertreffen. Für eine Reichsreform ſei Bayern zu haben, aber nicht auf dem Wege des Staatsſtreichs oder des Artikels 48. Neben einer ſt ar ken Reichsgewalt müßten auch die Rechte der Länder geſichert bleiben. Die Berichte, daß die Reichsregierung nicht mehr mit Bayern verkeh⸗ ren wolle, bezeichnete Dr. Held für unkluge Drohun⸗ gen. Wenn beim Reich der gute Wille vorhanden ſei wie bei Bayern, ſo ſei die Mögliche eit einer Ver⸗ ſtändigung auch heute noch nicht ausgeſchloſſen, ſofern die erwähnten Vorausſetzungen erfüllt würden. Die Verhandlungen im Reichsrat Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 3. Nov. Aehnlich wie bei den ſüddeutſchen Regierungen begegnet man auch im Kabinett Braun⸗Hirtſiefer der Auffaſſung, daß die heutigen vorbereitenden Be⸗ ſprechungen im Verfaſſungsausſchuß des Reichsrats ſich durchaus in ruhigen Formen abwickeln werden. Stürmiſch dürften erſt die Aus einander ſe tz u n⸗ gen im Plenum des Reichsrates ſich ge⸗ ſtalten. Die„Germania“ beſchäftigt ſich in einem längeren Kommentar mit Bayerns neuer Kriegsanſage und bezeichnet die„moraliſche Ent⸗ rüſtung der Berliner Regierungsſtellen“ über die Stuttgarter Rede Helds als grundlos, da der baye⸗ riſche Miniſterpräſident niemals ein Hehl daraus ge⸗ macht habe, daß er die Reichsregierung nur nach ihren Taten beurteilen werde. Wenn ſich Bayern heute mit ſolchem Löwenmut ausgerechnet für die Berfaſſungsrechte Preußens einſetze, ſo ſei das der beſte Beweis dafür, daß es hier nicht um Partei⸗ oder Intereſſenpolitik ginge, ſondern um das Reich und ſeine organiſche Geſtaltung ſchlechthin. Amtsenhebung in Eutin Meldung des Wolffbüros — Eutin, 3. Nov. Der nationalſozialiſtiſche Regierungspräſident Bobehmcker⸗Eutin hat den Bürgermeiſter der Stadt Eutin, den Deutſchnationalen Dr. Stoff ⸗ regen, ſeines Amtes enthoben. Dr. Stoff⸗ regen wurde durch ein Kommando der Schwartauer Ordnungspolizei unter Füh⸗ rung eines Polizeihauptmanns aus ſeinen Amtsräumen entfernt. Der Bürgermeiſter Hat den Polizeihauptmann auf die Ungeſetzlichkeit ſeines Vorgehens hingewieſen und beim oldenburgi⸗ 11 5 Staatsminiſterium telegraphiſch Beſchwerde er⸗ Oben. Der Kreisvorſtand der DNV hat in einem an den Reichsinnenminiſter gerichteten Telegramm um das Einſchreiten des Reiches im Intereſſe von Recht, Ruhe und Ordnung gebeten. „Schleichers Rückkehr nach Berlin Drahtbericht unſ. Berliner Büros Berlin, 3. Nov. Reichswehrminiſter von Schleicher, der ſeit einiger Zeit in Bühler Höhe bei Baden⸗Baden zur Kur weilt, wird, wie verlautet, am Sonntag zu den Wahlen nach Berlin zurückkehren und vorausſichtlich am Montag die Amtsgeſchäfte wieder übernehmen. Papen kommt nach Darmſtadt — Darmſtadt, 3. Nov. Von zuſtändiger heſſiſcher Stelle wird amtlich mitgeteilt: Reichskanzler von Papen hat die Abſicht, im Anſchluß an ſeine Beſuche in Dresden, Stuttgart, Karlsruhe und nach der Einweihung der Rheinbrücke in Mannheim am 20. November auch der heſſiſchen Regterung in Darm⸗ ſtadt einen Beſuch abzuſtatten. Doch autonome Kontingente Der Reichsernährungsminiſter hat ſich durchgeſetzt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Nov. Das Reichskabinett beriet geſtern hauptſächlich landwirtſchaftliche Fragen: die Maßnahmen zur Stützung des Getreidepreiſes und die Einfuhrkontingenten. Die„Tomatenkom⸗ miſſion“ iſt mittlerweile zurückgekehrt. Sie hat ſich ſo ziemlich überall Abſagen geholt, und man ſollte eigentlich annehmen, daß dieſes klägliche Ergebnis nicht ohne Eindruck auf das Kabinett bliebe. Die Deutſchnationalen haben aber noch vor Beginn der Kabinettsberatungen eine De⸗ marche beim Kanzler unternommen und in ihrer Darſtellung über den Verlauf der Unterredung wird behauptet, daß der Kanzler die ſofortige Ver⸗ kündung der Kontingentierungsmaßnahmen zugeſagt habe. Man erwartet die Beſchlüſſe in der Kontingen⸗ tierungsfrage daher im Laufe des heutigen Abends. Leider ſpricht die größte Wahrſcheinlichkeit dafür, daß die Reichsregierung allen Warnungen zum Trotz ſich für die autonome Einführung der Kontingente entſcheidet. Der Reichsernährungs⸗ miniſter hat ſich offenbar im Kabinett durchgeſetzt und dürfte über Außen⸗ und Wirtſchaftsminiſterium triumphieren, die ſchwerſte Bedenken wegen der Ent⸗ wicklung der internationalen Beziehungen und Ein⸗ ſchuitrung der deutſchen Ausfuhr hegen. Die Enut⸗ gegennahme des Berichts der„Tomatenkommiſſion“, der troſtlos genug lautet, war offenbar nur noch eine Formſache. Die Ermächtigung zur Einführung autonomer Kontingente ſteht dem Reichsernährungs⸗ miniſter aus einer früheren Notverordnung zu. Nachdem nun einmal die Würfel gefallen ſind, bleibt, meint die„Voſſ. Ztg.“, nur noch die leiſe Hoff⸗ nung übrig, daß die Reichsregierung die Kontingente wenigſtens in einer Form beſchließen werde, die die unvermeidliche Schädigung des deut⸗ ſchen Außenhandels nicht zur völligen Kata⸗ ſtrophe werden laſſe. Es ſcheint, daß die Kontingente wenigſtens nicht unabänderlich ſein ſollen, ſondern durch Verhandlungen mit den fremden Staaten ab⸗ geändert werden können. Immerhin: Der grundſätz⸗ liche Wechſel der deutſchen Handelspolitik iſt dennoch vollzogen. Die Folgen werden wir ſehr bald zu ſpüren bekommen. Die deutſch⸗engliſchen Zollbeſprechungen Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 3. Nov. Die deutſch⸗engliſchen Beſprechungen über handelspolitiſche Streitpunkte werden, wie von halbamtlicher Seite verlautet, in etwa drei Wochen in Berlin beginnen. In dem engliſchen Kommuniqué über dieſen Beſchluß wird zum erſten Male offen zugegeben, daß die Beſprechungen nicht nur den engliſchen Klagen über die deutſche Kohlen⸗ einfuhrkontingente gelten ſollen, ſondern gleichzeitig auch den deutſchen Beſchwerden über gewiſſe eng⸗ liſche Zölle, welche beſonders gegen den deutſchen Export gerichtet ſind. Entgegen der allgemeinen An⸗ nahme ſind dieſe deutſchen Beſchwerdepunkte verhält⸗ nismäßig geringfügiger Natur. Sie dienen offenbar hauptſächlich dazu, die handelspolitiſche Diskuſſion mit England in Gang zu bringen. Gegen die Handelshemmniſſe Drahtung unſ. Londoner Vertreters — Geuf, 3. Nov. Das Wirtſchaftskomitee des Sachverſtän⸗ digenausſchuſſes für die Vorbereitung der Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz hat das Ergebnis ſeiner Beratun⸗ gen in einer Reſolution zuſammengefaßt, in der die einheitliche Auffaſſung zum Ausdruck kommt, daß die Beſeitigung der Handelshemmniſſe ſo ſchnell wie möglich erfolgen müſſe. Die Entſchließung betont: es ſei nicht möglich, die Frage der Einfuhr⸗ beſchränkungen zu regeln, ohne gleichzeitig eine Lö⸗ ſung der Frage der Deviſenkontrolle und eine Beſ⸗ ſerung der augenblicklichen zollpolitiſchen Lage her⸗ beizuführen. eee Die Straßenkrawalle in London Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London. 3. Nov. Nach den Straßenkrawallen vom Dienstag abend iſt in London politiſche Ruhe eingetreten. Die aus der Provinz herangekommenen Arbeitsloſen Haben keine weiteren Demonſtrationen veranſtaltet; einige ihrer Gruppen haben geſtern bereits per Auto und Eiſenbahn den Heimweg angetreten. Der Poli⸗ zeipräſident glaubt offenbar, daß das Schlimmſte vorüber iſt, denn er hat ſämtlichen an den Demon⸗ ſtrationen der letzten 14 Tage beteiligten Schutz⸗ leuten einen Tag Extraurlaub gegeben. Die Arbeitsloſen ſebbſt ſind entrüſtet über die Aus⸗ ſchreitungen, die im Zuſammenhang mit ihrer Demonſtratton von Rowdies begangen worden ſind. Sie haben auch erkannt, daß die Zuſammenſtöße der letzten Zeit ihnen ein gut Teil der Sympathien ver⸗ ſcherzt haben, die ſie urſprünglich bei der Bevölke⸗ rung gefunden hatten. Ein leichtes Aufflackern der Krawallſtimmung führte geſtern zu einem Krach in einem Armenhaus. in dem 600 auswärtige Demonſtranten untergebracht ſind. Die Stammgäſte der Inſtitution beſchwerten ſich über die Bevorzugung der Arbeitsloſen, die beſſer zu eſſen bekämen und nicht zu arbeiten brauchten. Es entſtand ein heftiges Wortgefecht, und die tele⸗ foniſch herbeigerufene Polizei rückte ſofort mit 30 Be⸗ rittenen und über 100 Mann zu Fuß an und nahm 50 Verhaftungen vor. Das gerichtliche Nachſpiel der Zuſammenſtöße der letzten Zeit gewährt einen gewiſſen Einblick in die Natur der Krawalle. Zwei Arbeiter wurden wegen Beleidigung von Poliziſten angeklagt, weil ſie den berittenen Offizieren zugerufen hatten: „Hallo, ihr Cowboys!“ Sie hatten je 15 Schilling Strafe zu zahlen. Ein Einarmiger wurde angeklagt, einen berittenen Schutzmann mit einem Stück Holz geſchlagen zu haben und erhielt ſechs Monate Zuchthaus. Für ein ähnliches Vergehen erhielt ein Mann, der mit ſchwer bandagiertem Kopf im Gericht erſchien, ſechs Monate Zwangsarbeit. Ein anderer Angeklagter mußte 14 Schilling Geldoͤſtrafe bezahlen, weil er mit einer Milchflaſche nach einem Poliziſten geworfen hatte. Der Schutzmann ſagte aus, daß er allein mit gezogenem Gummiknüppel eine Menſchen⸗ menge von etwa 50 Perſonen eine Straße entlang gejagt habe. 5 Aehnlicher Art waren die einzelnen Zwiſchenfälle, die geſtern von den verſchiedenen Schnellrichtern zur Aburteilung kamen. Man ſieht, daß die Straftaten eigentlich geringfügig waren. Trotz der Maſſenverhaftungen wurde nicht ein einziger Demonſtrant wegen Beſitzes von Feuer⸗ waffen angeklagt. Die erſten großen Arbeitsloſen⸗ demonſtrationen in der engliſchen Hauptſtadt ſind alſo bisher glimpflich vorübergegangen. Zuſammenſtoß in Duisburg Meldung des Wolffbüros — Duisburg, 3. Nov. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen National ſozialiſten und Kommuniſten im Stadtteil Beeck wurde der Nationalſozialiſt Jadzewſki aus Beeck durch einen Schulterſchuß und der Arbeiter Steß durch einen Bauchſchuß ſchwer ver letzt. Die Polizei nahm eine Anzahl Perſonen feſt. Zu den Zuſammenſtößen in Meiderich, bei denen ein 18jähriger Knabe erſchoſſen wurde, ver⸗ öffentlicht die politiſche Polizei einen Bericht, in dem es heißt, daß nach einwandfreien Feſtſtellungen und nach dem Geſtändnis von vier Mitgliedern der NS D A P, die an den Zuſammenſtößen betei⸗ ligt waren, dieſe Schußwaffen mitgeführt und dar⸗ aus geſchoſſen haben. 5 Geſtern nachmittag riß ein junger Nationalſozia⸗ liſt am Gewerkſchaftshaus in Düren eine rote Fahne mit den drei Pfeilen ab. Er wurde daraufhin von einigen Reichsbannerleuten geſtellt. Es kam zu einem Kampf, in deſſen Verlauf der Nationalſozialiſt eine Piſtole zog und mehrere Schüſſe abgab. Ein Reichsbannermann erhielt einen Unterſchenkel⸗ und einen Streifſchuß. Der Nationalſozialiſt, der nunmehr flüchtete, konnte in der Innenſtadt ver⸗ haftet werden. Arteil im Deviſenprozeß Weber Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 3. Nov. Das Schnellſchöffengericht Berlin verurteilte in dem ſeit dem 19. Oktober verhandelten großen Deviſenſchieberprozeß Weber den Kauf⸗ mann Weber zu einem Jahr Gefängnis und 8000„ Geldſtrafe, den Holländer Trompetter zu einem Jahr Gefängnis und 10 000/ Geldſtrafe und den Bankier Freiſer zu ſechs Monaten Ge⸗ fängnis und 45 000% Geldſtrafe. Von den übrigen acht Angeklagten wurden zwei freigeſprochen, die übrigen erhielten Gefängnisſtrafen von drei bis ſechs Monaten und Geldſtrafen von 300 bis 1000 l. Staatsanwalt ſchließt Berliner Bank Meldung des Wolffbüros 5— Berlin. 3. Nov. Auf Veranlaſſung der Staatsauwaltſchaft Berlin ſind die Konten und Effektendepots des Berliner Bankgeſchäftes Lißner u. Co. in der Jäger⸗ ſtraße 41 wegen Verdachts der Deviſenſchie⸗ bung beſchlagnahmt worden. Den Inhabern des Bankgeſchäftes iſt aufgegeben worden, ſich zur ſtändigen Verfügung der Behörden zu halten. Gronau in Athen Meldung des Wolffbüros — Berlin, 3. Nov. Die deutſchen Weltflieger teilten in einem Ra⸗ diotelegramm ihre Landung im Hafen von Athen mit. v. Gronau will als nächſtes Tagesziel Rom aufliegen. Zur Beendigung ſeines Weltfluges liegt dann noch als letztes ſchweres Hindernis die Ueber⸗ querung der Alpen vor ihm, die mit Rückſicht auf die porgeſchrittene Jahreszeit bei ſchlechter Wetter lage nicht möglich iſt. Schneefall in den bayeriſchen Alpen — Garmiſch, 3. Nov. Im Gebiet der Zugſpitze hat ausgiebiger Schneefall eingeſetzt. Am Allerſeelentag wurden am Zugſpitzhaus bei 14 Grad Kälte 70 Ztm. Neuſchnee gemeſſen. Im Tal liegt der Schnee bis zu 15 Ztm. hoch. Auch aus Immenſtadt, Berchtesgaden, Hindelang und Oberſtdorf liegen Schneemeldungen vor. Oberſt Beck— Nachfolger Zaleſkis — Warſchau, 3. Nov. Der Präſident der Republik hat die Nominierung des bisherigen Staatsſekretärs beim Miniſteritum des Aeußern, Joſeph Beck, zum Außenminiſter unterſchrieben. CCT FTTTTTPFPFPFTFTFTFTFPFPFP——————PP———w̃ ˖ ˖———ꝛꝛꝛꝛ w w———ww—wvwkwkwvwbwbwbwbwkwbwbwbwbFwV—VvVPWvwvTTVTVTWTWTTWB'VTvVk'''WwW''''''''!'!'!'!'!!!!.!......!........;.......''.'.'.'.'.'.'.'.'˖''''''' H ꝗꝗ+ꝗ+ꝗ Mäzene in Schwierigkeiten Die Kriſe der amerikaniſchen Oper Es iſt zwar bekannt, daß die Oper in den Vereinigten Staaten eine Angelegen heit der oberen Zehntauſend geblieben iſt. Alle Verſuche, durch Operngaſtſpiele in größeren Städten, die abſeits von den Opernzentren New⸗ Vork, Chikago und Philadelphia liegen, das Inter⸗ eſſe des Publikums für die Oper zu wecken, ſind immer geſcheitert. Und deswegen wirkt ſich auch die Kriſe, die ſchon ſeit Jahren ſchwelend jetzt wieder in verſtärkter Form über die amerikaniſche Oper her⸗ eingebrochen iſt, doppelt ſchwer aus. Die Metropolitan Oper in New⸗York iſt ein Glanzſtück aus vergangenen Zeiten, das vom Publikum abgetrennt für ſich beſteht und der frühe⸗ ren Herrlichkeit nachzutrauern ſcheint, eine überaus koſtbare Kuliſſe, die auch dieſes Jahr noch Millionen Dollar verſchlingen wird, wenn ihr nicht ſchon in dieſer Saiſon ein vorzeitiges Ende beſchieden wird. Die New⸗Norker Geſellſchaft hält es nicht mehr für ſelbſtverſtändlich und als letzte Mode, Aktionär der New⸗ Yorker Oper und Beſucher zugleich zu ſein. Die Aktionäre ſchimpfen über ihr ver⸗ Iorenes Geld, obwohl noch vor wenigen Jahren wahrſcheinlich ein Platzinhaber in den unteren Rän⸗ gen geſellſchaftlich geächtet worden wäre, der die Bi⸗ lanz der Metropolitan⸗Geſellſchaft ſtudiert hätte, um feſtzuſtellen, ob die Einnahmen und die Ausgaben miteinander balanzieren. Heute ſind dieſe Aktionäre pleite. Zum mindeſten ſchränken ſie ſich äußerſt ein und es wirkt heute geradezu wie ein aufreizender Snobismus, eine Loge in der Metropolitan zu be⸗ ſitzen, geſchweige denn daß niemand daran denkt, mit den Defiziten der Geſellſchaft ſich zu befaſſen oder ſelbſt auch Einſparungsvorſchläge, die ab und zu von der Verwaltung der Oper oder von der Stadt, der die Oper zu übernehmen angeboten worden iſt, zu diskutieren. Selbſt die große New⸗Norker Preſſe nimmt davon kaum mehr Notiz. Nicht viel anders liegt der Fall bei der berühm⸗ ten Chikagoer Oper, deren Hauptaktionär und Mäzen der Inſull⸗Konzern war. Man erzählt ſich, daß die beiden Brüder Inſull, die Elektro⸗Könige der Neuen Welt, fährlich 600% 0 Dollar für die Chikagoer Oper geopfert haben. Heute ſind die Brüder Inſull unter Aufſehen erregenden Umſtän⸗ den geflüchtet. Der eine iſt in Kanada verhaftet worden und der andere in Athen, wohin er jetzt ein juriſtiſches Konzilium einberufen hat, um die Klau⸗ ſeln eines Auslieferungsvertrages zwiſchen Grie⸗ chenland und den Vereinigten Staaten zu ſeinen Gunſten in interpretieren. 5 Philadelphia, die andere Oper im muſikali⸗ ſchen Dreigeſtirn der Neuen Welt friſtet noch eben ihr Daſein. Die Möglichkeiten, die beſten Kräfte aus dieſen drei Opern zuſammen zu halten, unt daraus eine amerikaniſche Nationaloper zu ſchaffen, ein Plan, für den ſich ſchon im Vorjahre Waſhington intereſſiert hat, ſind geringer geworden. Schließlich darf man auch nicht vergeſſen, daß allen drei amert⸗ kaniſchen Opern die Euſemble⸗Bildung gefehlt hat. Sie haben das teuerſte an Stimmen und Dirigenten, was es auf der übrigen Welt gibt, zuſammengetra⸗ gen, und ſie ſind von dem Gedanken ausgegangen, daß den Mäzenen, die ſich ihre Oper haben etwas koſten laſſen, auch im Programm an Namen etwas geboten werden muß; die Grundgeſetze aber der Opernkunſt ſind dabei beſtimmt vernachläſſigt wor⸗ den. Daher iſt es auch müßig, zu verſuchen, aus die⸗ ſen ſterbenden Opernhäuſern eine Wanderoper zu bilden, die mit Subventionen der amerikaniſchen Regierung, die für derartige Kulturzwecke noch nie⸗ mals etwas übrig gehabt hat, dem amerikaniſchen Volk die Opernkunſt näher bringen ſoll. Das wäre zum mindeſten in dieſem Augenblick verlorene Lie⸗ besmühe. ö Ein gewiſſer Anſatz zur Bildung einer Volksoper zeigt ſich in San Francisco, das ſo⸗ eben eine Opernbühne eingerichtet hat, die ſogar den bezeichnenden Titel:„San Franeisco War Memorfal House“ führt und eine Art Kriegsdenkmal darſtellen ſoll. Dieſe Oper wird von vornherein den Charakter der Volksoper erhalten. Nach europäiſchem Muſter zahlt die Stadt der Oper eine beſcheidene jährliche Subvention, für die Sinfoniekonzerte zu erträg⸗ lichen Preiſen nebenbei veranſtaltet werden ſollen. Vielleicht, daß vom Weſten her eine Art Renaiſſance für das amerikaniſche Opernleben ſich durchſetzen wird, eine wirklich amerikaniſche Volksoper, der es aber vorläufig nicht nur am Intereſſe des Publi⸗ kums, an Mitteln und Subventionen, an Künſtlern und Dirigenten, ſondern auch toffen und beſon⸗ ders an Komponiſten fe 3 8 Die Kriſe trifft alſo die ſogenannte amerikaniſche Oper, von der ſoviel Weſens in der Welt gemacht worden iſt, in einem Zeitpunkt, wo ſozuſagen alles fehlt, das dem Verfall entgegenwirken könnte. Volk, Raſſe, Stämme Prof. Hellpach in der Volkshochſchule In der Reihe über Volkskunde behandelte der Vortrag von Prof. Dr. Willy Hellpach, Heidel⸗ berg, über Volk, Raſſe und Stämme in Deutſchland eine der wichtigſten Grundlagen der Volkskunde überhaupt. Er betrachtete es als eine Dämonie, die von der jüngeren Generation Beſttz ergriffen hätte, daß die Zugehörigkeit zu Blut und Raſſe, alſo die ererbte Art einer körperlichen Be⸗ ſchaffenheit für das Wollen und Können der Men⸗ ſchen entſcheidend ſei, daß dadurch Menſchen zuſam⸗ mengeführt und getrennt würden, daß man ſogar in der Stimme des Blutes einen Wertmaßſtab ſähe. Für die wiſſenſchaftliche Entſcheidung der Frage ver⸗ wies der Redner auf die Züchtigung des Dober⸗ manns, wo ein Meiſter ſeines Faches eine für die menſchlichen Zwecke beſonders brauchbare Raſſe, die es vorher nicht gab, durch bewußte Miſchung von wertvollen Eigenſchaften hervorgebracht habe. Mi⸗ ſchung der Raſſen wäre alſo nicht immer zugleich eine Verunreinigung. Es wäre überhaupt eine noch nicht gelöſte Frage, ob die Raſſen von Natur beſtänden oder durch Abe wandlung alter Arten und Entſtehung neuer erſt im Laufe der Zeit ſich gebildet hätten. Bei Pflan⸗ zen hätte man jedenfalls ſchon im 16. Jahrhundert eine aus unbekannten Urſachen ſich vollziehende Bil⸗ dung einer neuen Art beobachtet. Beim Menſchen neigt heute die Wiſſenſchaft zur Anſicht, daß aus einer Art ſich die zunächſt nach der Hautfarbe verſchiedenen Raſſen aufgeſpaltet hätten. Gründe dafür kann man keine ſicheren angeben. Aber innerhalb einer ſolchen einfarbigen Raſſe wie der weißen unterſchetdet man wieder bis zu vierzig Arten, andere wieder wollen nur drei erkennen, nämlich die nordiſche, die mittel⸗ meeriſche und die alpine Raſſe. Bei der Feſtlegung der Merkmale iſt neben der feſtſtellenden Beobachtung auch oft der äſthetiſche Geſichtspunkt maßgebend. Es ſteht feſt, daß die nordiſche Raſſe allein blondes blaue A aufweiſt. Wie dieſe Erblo Die grundlegenden Ausführungen des 5 noch nicht gelöſtes Problem. Jedenfalls iſt aber aus dieſer körperlichen Beſchaffenheit kein Werturteil ab⸗ zuleiten, zumal die Raſſen kaum irgendwo rein vor⸗ kommen, eine begriffliche Feſtlegung von Raſſe über⸗ haupt ſehr ſchwer iſt. Leichter iſt das bei dem Begriff Stamm, wo⸗ runter man gewöhnlich einen durch Mundart und eigentümliches Weſen unterſcheidbaren Teil eines Volkes verſteht. Volk und Stamm ſind Dinge, die zufammengehören. Bald löſen ſich aus einem Volk Stämme los, bald finden ſich Stämme zu einem Volk zuſammen. In Deutſchland vollzog ſich vor etwa 1000 Jahren die Ausſonderung der Alt ſtä mme, die bis heute ihre Mundart und Weſensart bewahrt haben, trotzdem in vielen Kriegszügen und Binnen⸗ wanderungen viele Veränderungen ſtattgefunden haben. Die Ankommenden haben ſich eben immer an die Seßhaften in ſeeliſcher Beziehung und geiſtiger Haltung angeglichen. Das reicht ſogar bis in den Geſichtsausdruck. Stamm iſt alſo eine Urgemein⸗ ſchaft, Raſſe aber eine in vorgeſchichtliche Zeiten zu⸗ rückreichende Urtatſache. 1 Die verſchiedenſten Raſſen durchſetzen die verſchie⸗ denſten Völker. Die Geſchichte beweiſt, daß Völker mit großer geſchichtlicher und kultureller Bedeutung raſſiſch ſtark gemiſcht waren. In ihnen war eine Menge von Fähigkeiten die natürliche Grundlage für die Beweglichkeit, die für die Löſung von welt⸗ geſchichtlichen Aufgaben erforderlich iſt. Es iſt dabei nicht verwunderlich, daß ein Volk die Eigenſchaften einer beſtimmten Raſſe beſonders zeigt. Aber dieſe Ureigenſchaften einer Raſſe ſind bei der großen An⸗ paſſungsfähigkeit des Menſchen ſchwer feſtzuſtellen. Nation nennt man ein Volk, das ſeine Schick⸗ ſalsverbundenheit bejaht und durchführt. Sie wird immer von einem ſtraff organiſierten Staatsweſen getragen, das auch erſt die Einheitlichkeit der Sprache durchführt. Ob das immer möglich iſt, iſt eine Frage. Aber undenkbar iſt es, damit noch die Einheit der Raſſe zu verbinden. Aus der Feſtſtellung von Grund⸗ eigenſchaften läßt ſich niemals eine Vorausſage für die Zukunft treffen, da vor neuen Aufgabe uch immer neue Eigenſchaften ſich entfa⸗ 6 5 fanden des w un Aufbau und mit ihre toffes leichten Verſtändlich i 5 5 8 3 — 32321 ———̃— . Donnerstag, 8. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Andrang im Wahlamt Von der Offenlagefriſt haben die Wähler in Mannheim dieſſes Mal wenig Gebrauch gemacht. Nach Ablauf der gfeſetzlich beſtimmten Friſt ſetzte ein Andrang im Wahllamt ein, der an die Beamten ganz außergewöhnliche Anforderungen ſtellt. Selbſtver⸗ ſtändlich iſt man bis jetzt den Wünſchen des Pub⸗ likums nachgekommnen, ſoweit dies mit dem Reichs⸗ wahlgeſetz in Einkhang zu bringen war, und hat auch die Karten der Umgzezogenen in den einzelnen Kaſten umgeſteckt, wenn es gewünſcht wurde. Aber mit dieſen Wünſchen, Hie eigentlich bei der Offewlage vorgebracht werdent mußten, iſt es jetzt Schluß, denn die Wahlkartei muß unbedingt für die Wahl am Sonntag gerichtet vverden. Wer verreiſen will. muß ſich dies zum Freitag abend 6 Uhr überlegt haben, da nur bis zu dleſem Zeitpunkt noch Stimm⸗ ſcheine ausgeſtelln werden können. Refformationsfeier Das Reformatiomsfeſt wird nach altem Herkom⸗ men an dem auf den 31. Oktober, dem Tag des Theſenanſchlags an die Wittenberger Schloßkirche, folgenden Sonntag, oder wenn der 31. ein Sonntag iſt, an dieſem gefeiert. In dieſem Jahre iſt der Reformationsſonntacgg am 6. November. Da auf den gleichen Tag auch die Reichstagswahl anberaumt iſt, wurde die Verlegung des Reformationsfeſtes in Er⸗ wägung gezogen. Eis mußte aber davon abgeſehen werden, weil auf den nächſtfolgenden Sonntag das Ernte⸗ und Dankfeſt fällt. Am Sonntag vornnittag finden um 10 Uhr in allen Kirchen Feſtgottesdienſte ſtatt. Abends hält die Geſamtgemeinde die übliche Reformations⸗ feter im Nibelungenſaal ab, die in dieſem Jahre im Zeichen des Gedächtniſſes an Guſtav Adolf ſteht. Die Feſtrede hält Stadtpfarrer Mondon aus Kaulsruhe über:„Komm herüber und hilf uns.“ Die vereinigten Kirchenchöre werden unter Leitung des Kirchenmuſikdirektors Arnd Landmann mitwirken. Dabei gelangt der im Jahre 1633 von Erasmus Widmann gedichtete und komponierte Heldengeſang auf Guſtav Adolf„Guſtav, der König in Schweden“ zum Vortrag. Erwerbsloſe und deren Familien erhalten auf Wunſch Eintritts⸗ karten unentgeltlich beim Evang. Gemeindeamt O 6, 1.(Weiteres Anzeige.) Die Rentner bein Reichsarbeitsminiſter Der Vorſtand des Deutſchen Rentner⸗ bundes wurde am 29. Oktober vom Reichsarbeits⸗ miniſter Schäffer empfangen. In einſtündigen eindringlichen Darlegungen wurde die untragbar ge⸗ wordene Not der früheren Kapitalrentner geſchil⸗ dert und dringende ſofortige Hilfe gefordert. Der Reichsarbeitsminiſter zeigte warmes Verſtändnis für die immer wieder ſo hart getroffenen entrechteten Rentner, denen er ſich beſonders verbunden fühle. Er wies auf die großen Schwierigkeiten hin, die einer ſofortigen reſtloſen Erfüllung der Forderun⸗ gen des Deutſchen Rentnerbundes entgegenſtänden. Die Reichsregierung werde es als zu förderndes Ziel betrachten, die Rentner aus der Fürſorge her⸗ auszulöſen und zunächſt Sorge zu tragen, daß die ſchwerſten Härten der Fürſorge beſeitigt würden. Die Rentner ſeien jedenfalls vom Reiche nicht ver⸗ geſſen. Die Rentnerwpertreter überreichten dem Reichsarbeitsminiſter eine Denkſchrift mit ent⸗ sprechenden Vorſchlägen für eine diesbezügliche Not⸗ verordnung. 0 Begrüßenswerte Förderung des Fremdenverkehrs Wie der Automobilklub von Deutſchland mitteilt, iſt zwiſchen der Schweiz und Deutſchland eine Ver⸗ einbarung zuſtande gekommen, wonach ſeit 1. No⸗ vember alle in dieſen beiden Ländern zugelaſſenen Motorfahrzeuge und ihre Fahrer auf Grund ihrer nationalen Zulaſſungs⸗ und Führerſcheine die Grenzzollſtellen paſſieren können. Internationale Zulaſſungs⸗ und Führerſcheine ſind nicht mehr not⸗ wendig. Es genügt, wenn das Fahrzeug neben den na⸗ tionalen Erkennungszeichen auch noch das internatio⸗ nale Unterſcheidungszeichen(ovales kleines Schild mit den Buchſtaben D bezw. Cl) trägt. Triptik, Car⸗ net oder proviſoriſche Eintrittskarte müſſen wie bis⸗ her vorhanden ſein. Soweit die ſchweizeriſchen Ausweiſe, wie es in den nichtdeutſchen Kantonen der Fall iſt, in franzö⸗ ſiſcher oder italieniſcher Sprache abgefaßt ſind, muß eine deutſche Ueberſetzung beigebracht werden, die auf Anfordern von den Kantonalregierungen ausgeſtellt wird. Es wäre zu wünſchen, daß die Reichsregierung auch mit anderen Ländern, vor allem Oeſterreich, ähnliche Abkommen träfe, wodurch eine weſentliche Erleichterung und Förderung des nach Deutſchland zielenden Fremdenverkehrs erreicht würde. Ein Leser unseres Blattes schreibt uns: Auf Ihe Anfrage keil? icht linen mit, dass ich durch geschäftliche Beziehungen geæwungen wurde, ein- mal eine andere Zeilungau bestellen. Ich sclièæ aber ſieutèe schon, dass Ihre Zeitung durch kein an- deres Blatt in Mannheim et. Selztwerden kann, und ich werde jedenfalls die Neue Mannheimer Zeitung nach Ablauf des Viertel. jalits wieder bestellen. Wie Do X von Mannheim Abſchied nahm VHFÜVmi eee Rechts Das Flugschiff wird aus der schmalen Fahrrinne herausmanöveriert Links Der Riesenvogel braust am Waldparkufer vorüber Vertreter der Mannheimer Behörden und Presse, sowie Kameramänner im Vorder- grund Der Flug von Mannheim nach Zürich Kurs über Säckingen und Friedrichshafen Das Flugboot Do X erſchien, nachdem es bereits die Ladenburger begeiſtert hatte, am Mittwoch nach⸗ mittag gegen halb 2 Uhr über den Häuſern von Ktrlsruhe. Zwei Karlsruher Flugzeuge begrüß⸗ ten ihren großen Bruder, der über der Landeshaupt⸗ ſtadt die angekündigte Ehrenrunde vollzog und dann in ſüdlicher Richtung den Blicken der zahl⸗ reichenreichen Zuſchauer, die Straßen und Dächer be⸗ völkerten, entſchwand. Um 16.45 Uhr nachmittags traf das Flug⸗ boot in Zürich ein und landete nach einem Rundflug über der Stadt kurz vor 17 Uhr. Auf ſeinem Fluge von Mannheim nach der Schweizer Großſtadt hatte Do X um 15.10 Uhr Säckingen, um 15.50 Uhr Friedrichs ⸗ hafen erreicht und von dort aus nach einer Schleife über der Stadt ſeinen Kurs auf Zürich genommen, wo es von einer rieſigen Menge begeiſtert empfan⸗ gen wurde. Enttäuſchte Mannheimer In Zuſchriften an die Redaktion der NM wird wiederholt aus dem Mannheimer Publikum dem lebhaften Befremden Ausdruck gegeben, daß der Do X nicht, wie urſprünglich vorgeſehen war, am Rheinkaffee vor den Tauſenden und Abertauſenden von Menſchen, die ſowohl am Mannheimer als auch am Ludwigshafener Ufer verſammelt waren, geſtar⸗ tet war.„Wir fragen an“, ſo heißt es in einer Zu⸗ ſchrift,„ob es nicht möglich war, den Start vor den Zehntauſenden zu vollziehen, unter denen ſich auch zahlreiche Schulklaſſen befanden? Kam es ſchließlich bei zweieinhalb Stunden Ver⸗ ſpätung auf fünf Minuten an, die das Flugſchiff zur Talfahrt gebraucht hätte? Konnte es ſich nicht den Leuten, von denen man doch mindeſtens 25 000, eingenommen hatte, noch einmal zeigen? Hoffentlich werden die Ludwigshafener und Mannheimer in ähnlichen Fällen wiſſen, wie ſie ſich zu verhalten haben. Es war kein ſchöner Ausklang.“ Die Mannheimer müſſen ſich mit den Main ⸗ zern tröſten, denen es beim Abflug des Flugſchiffes nach Mannheim nicht beſſer erging. Wie berichtet wurde, iſt der Mainzer Start weit unterhalb von Mainz zwiſchen Biebrich und Schierſtein vollzogen worden. Kommandant Chriſtianſen mußte auch hier einen Startplatz ausſuchen, der zum Aufſtieg geeignet war. Deshalb iſt er rheinaufwärts bis zur Altriper Fähre gefahren. Sehnſucht hauptpoſtlagernd Immer iſt der ſchmale Schalter, wo die poſt⸗ lagernden Briefe und Karten ausgegeben werden, beharrlich belagert. Immer ſtehen eilige Herren mit Aktentaſchen, verhärmte blaſſe Frauen und Mädels in den holdſeligen zwanziger Jahren davor und harren der Abfertigung. f Während die Männer mit energiſchen Schritten an den Schalter herantreten, während die blaſſen Frauen reſigniert ihren Namen ſagen, ſchweben verträumt und darob ſo ſüß anzuſehen die blonden oder brünetten Zwanzigjährigen heran. Sie nennen leiſe ihren Namen oder halten einen Zettel in der Hand, auf dem ſie mit großen Buchſtaben Vor⸗ und Zunamen ge⸗ ſchrieben haben. Und dann verfolgen ſie mit ſchlecht verborgener Nervoſität den Beamten, der an das Regal herantritt, in deſſen Fächern ſtumm Hunderte von weißen, roſa oder grün getönten Briefen liegen. Bebächtig blättert der Beamte Brief um Brief um, bis er endlich ein Kuvert in der Hand hält, das für„ſie“ beſtimmt zu ſein ſcheint.„Hilde S. 2“ lächelt er— und ſie lächelt bejahend zurück. Und ein Schauer froher Erwartung ſcheint ſie zu durchzittern. „Er“ hat geſchrieben. Der liebe, nette Bengel aus der Univerſitätſtadt in Norddeutſchland. Mit fahrigen Händen reißt die zierliche Blondine den Brief auf, achtet nicht mehr auf die Umſtehenden, die ein verſtehendes Lächeln ſpielen laſſen und lieſt. Mit Augen ſo brennend, ſo ſehnſuchts voll, daß eine Film⸗ diva für ſentimentale Rollen ſie darum beneiden könnte——— So lange es junge Menſchen gibt, wird es eben Verliebtheiten geben und ſo lange Poſtämter die poſtlagernde Sehnſucht. wi f. * Winterhilſe der Polizei. Die Ortsgruppe Mannheim des Landesverbandes der Polizeibeamten Badens e. V. hat auch in dieſem Jahre unter ihren Mitgliedern eine frei⸗ willige Sammlung für die Mannhei⸗ mer Winterhilfe eingeleitet, die über fünf Monate ſich erſtreckt. Das Ergebnis der Sammlung kann als gut bezeichnet werden und als beſonders erfreulich deshalb, weil die Maſſe der Mitglieder dieſer Organiſation den unteren Beſoldungsgruppen angehört und die Ortsgruppe als erſte geſchloſſene Organiſation einen namhaften Beitrag an die zen⸗ trale Stelle abführen konnte. * Einſtündige Verkehrsſtörung. Am Eiſenbahn⸗ übergang Caſterfeldſtraße in Neckarau, wo zurzeit Gleisumbauarbeiten vorgenommen werden, blieb am Montag ahend infolge der aufgelockerten Straßen⸗ decke eine Zugmaſchine mit zwei Anhängern auf den Gleiſen ſtecken. Die Berufsfeuerwehr und eine andere Zugmaſchine beſeitigten das Hindernis. Im Straßen⸗ und Eiſenbahnverkehr entſtand eine Stö⸗ rung von etwa einer Stunde. 3. Seite/ Nummer 512 —— Ludwigshafener Wochenmarkt Durch den Allerſeelenfeiertag und wohl auch durch das ungünſtige Wetter beeinflußt, war die Zufuhr auf dem Ludwigshafener Wochenmarkt am geſtrigen Mittwoch recht ſchlecht. Der Obſtmarkt war ſehr viel⸗ fältig beſchickt. Neben Aepfeln und Birnen aller Sor⸗ tierungen fand man auch Trauben in verſchiedenen Preislagen. Viel begehrt war das Weißkraut, das man zentnerweiſe für 2,20% zum Einſchneiden kau⸗ fen konnte und das gleich auf dem Markt fertig für die Hausfrauen hergerichtet wird. Das Blumen⸗ geſchäft war angeſichts des großen Bedarfs zur Friedhofausſchmückung recht lebhaft. Nachſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnitts⸗ preiſe des geſtrigen Ludwigshafener Wochenmarkts: Kartoffeln—4, Rotkraut 6, Weißkraut—4, Wir⸗ ſing 6, Mangold—7, weiße Rüben—86, rote Rü⸗ ben 6— 7, Spinat 7, Schwarzwurzeln 25—30, Roſen⸗ kohl 18—20, Erdkohlrabi 6, Karotten—7, Rettiche 4 bis 8, Meerrettich 15—30, Kohlrabi—5, Blumenkohl 1535, Kopfſalat—8, Endivienſalat—10, Feldſalat 45—50, Tomaten 18—20, Zwiebeln—7, Sellerie 10 bis 25, Salatgurken 45—50, Lauch—5, Peterſilie 34, Eßäpfel 1. Sorte 20— 25, 2 Sorte 16—18, Koch⸗ äpfel 1215, Birnen 1. Sorte 16—25, 2. Sorte bis 18, Birnen(1. Sorte) 16-25, Birnen(2. Sorte) 10—15, Quitten 10—13, Trauben 25—30, Orangen 15 bis 18, Zitronen—10, Eier—12, Landbutter.20 bis.35 /, Süßrahmbutter.35—.65, weißer Käſe 25—30, Schwämme 25—35 und Nüſſe 28—30. Erleichterungen beim Muſterkoffertransport Wie der„Gewerkſchaftliche Preſſedienſt“ von der Reichs vereinigung der Reiſenden und Vertreter im GDA hört, wird die Beförderung von Muſterkoffern der reiſenden Kaufleute nach den von der Ständigen Tarifkommiſſion der deutſchen Eiſenbahnen gefaßten Beſchlüſſen inſofern eine Erleichterung erfahren, als die ermäßigten Tarife auch angewendet werden, wenn die Warenproben und Muſter nicht in Kof⸗ fern verpackt ſind. Es werden auch Körbe, Taſchen, Kartons und andere übliche Verpackungen mit Mu⸗ ſtern und Warenproben zu ermäßigten Tarifen be⸗ fördert werden. Unter den ermäßigten Tarif wer⸗ den künftig auch Gegenſtände fallen, die zur Vor⸗ führung von Warenproben und Muſtern notwen⸗ dig ſind. Die bisher geltende Beſtimmung, daß die Handelskammerbeſcheinigung für die Gewährung der Ermäßigung ſowohl bei der Aufgabe wie auch bei der Auslieferung der Koffer vorgelegt werden muß, iſt ebenfalls geändert worden. Bei der Aus⸗ lieferung brauchen die Handelskammerbeſcheinigun⸗ gen nicht mehr vorgelegt zu werden. Die Einfüh⸗ rung dieſer Aenderung wird, wenn kein Widerſpruch erhoben wird, demnächſt erfolgen. * Seinen 75. Geburtstag feierte geſtern der frühere Werkmeiſter beim Feudenheimer Bähnle, Herr Friedrich Jülſch. Nach der Uebernohme der Bahn durch die Stadt war er lange Jahre Obermeiſter. 1 55 * 60. Geburtst Am heutigen Donnerstag feiert Ober⸗ rechnungsrat Friedrich Schlafterer, Vorſtand des hieſigen Paß⸗ und Meldebütos, ſeinen 6 0. Geburtstag. Der Jubilar hat ſich durch ſein freundliches Weſen nicht allein im Kreiſe ſeiner Kollegen und Mitarbeiter, ſondern auch beim Publikum größte Beliebtheit erworben. —— 1 S Das ist sie noch immer am Iabak wert gemessen Unter Garantie Wird auchqetzt noch der gute, echt macedonische Tabak verwendet Wie damals, als OB ERST noch 5 Pfennige kOstete. Deshalb schmeckt sie ja auch gar nicht nach 37 Pfennig * OB ERST die 3% Pfennig Zigarette. 5 + 05 FR Bes Or alleen, Maren. Art An Milbe mit AR OMA paart. 4. Seite/ Nummer 512 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 3. November 1932 Schwetzinger Vürgerausſchuß 95 Schwetzingen, 2. Nov. Unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Dr. Trautmann fand nach längerer Pauſe am Mon⸗ tag abend eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt die von 62 Mitgliedern der beiden Kollegien beſucht war, Die drei Punkte umfaſſende Tagesordnung konnte in einer halben Stunde erledigt werden. Vor Eintritt in die Tagesoroͤnung wurde der neue Ge⸗ meindeverordnete Landwirt Heinrich Spilger 2 begrüßt, der an Stelle des von Schwetzingen ver⸗ zogenen GV. Dr, Heinrich Baſſermann getreten iſt. Die kommuniſtiſche Fraktion hatte den Antrag ge⸗ ſtellt, die Frage der Winterforderungen der Er⸗ werbsloſen heute als weiteren Gegenſtand der Ta⸗ gesordnung zu beraten. Dieſem Antrage konnte auf Grund der Haushaltsnotveroröͤnung eine weitere Folge nicht gegeben werden. Hierauf wurde in die Beratung der Tagesordnung eingetreten. Geländeerwerb durch Tauſch zur Fortführung der ee in die Kreisſtraße tr. 9. Die Auguſt⸗Neuhausſtraße ſoll entſprechend der feſt⸗ geſetzten Bauflucht gerablinig in die Kreisſtraße Nr. 9 eingeführt werden. Dazu ſind 120 qm Gelände erforderlich, das von den Eigentümern Franz Roth, Karl Hermann Roth und Ernſt Albert Roth erwor⸗ ben und gegen ſtadteigenes Gelände in der Größe von 130 qm eingetauſcht werden ſoll. Die Vorlage fand ohne Ausſprache einſtimmige Annahme. Schaffung von Kleingärten.— Aufnahme von unverzinslichen Darlehen bei der Deut⸗ ſchen Bau⸗ und Bodenbank Berlin. Auf Antrag der Stadtgemeinde Schwetzingen hat der Bad. Miniſter des Innern beim Reichsarbeits⸗ miniſter zur Schaffung von 30 Kleingärten in Schwetzingen die Bewilligung eines Darlehens in Höhe von 2250 /, d. i. ein Einheitsſatz von 75/ je Kleingarten, beantragt. Dieſem Antrage wurde ſtattgegeben. Die Darlehensaufnahme erfolgt bei der Deutſchen Bau⸗ und Bodenbank AG. in Berlin. Als weſentliche Bedingungen enthält§ 2 des abzuſchlie⸗ ßenden Vertrags:„Das Darlehen wird unver⸗ zins lich gegeben; es iſt vom Beginn des der erſten Ernte folgenden Kalenderjahres ab längſtens in zehn gleichen Jahresraten zu tilgen. Die Tilgungsbeträge ſind halbjährlich nachträglich jeweils am 2. Januar und 1. Juli pünktlich an die Bank zu zahlen. Die Anlage von Kleingärten iſt vorgeſehen auf dem Ge⸗ lände beim Holzhof(20 Kleingärten), den ſtadteige⸗ nen Bauplätzen Ecke Blumen⸗ und Friedrich⸗Ebert⸗ ſtraße und Ecke Karl⸗ und Liſelotteſtraße(e 8 Klein⸗ gärten). Gelände für die reſtlichen vier Kletn⸗ gärten iſt noch nicht beſtimmt. Ein Antrag, die Pacht für Schrebergärten in der Scheffel⸗ und in der Mannheimerſtraße auf 1/ herabzuſetzen bzw. für Erwerbsloſe und Fürſorgeempfänger ganz zu erlaſſen, wurde dem Gemeinderat zur Beſchluß⸗ faſſung überwieſen. Zur Schaffung von weiteren 50 Kleingärten auf dem Gelände der ehemaligen Kunſtſeidefabrik Schwetzingen werden 5000/ Darlehen— Einheits⸗ ſatz je Kleingarten 100 1— begehrt. Zu den bean⸗ tragten Darlehensaufnahmen wurde die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes einſtimmig erteilt. Der Bürgerausſchuß Radolfzell befaßte ſich mit zwei Grundſtücksverkäufen, an die ſich in der Bera⸗ tung die Frage knüpfte, ob bei Veräußerung von ſtädtiſchem Grund und Boden zum Zwecke der Bebauung und bei Vergebung von ſtädtiſchem Gelände im Erbbau⸗ recht die vom Gewerbeverein Radolfzell gewünſchte Be⸗ dingung geſtellt werden ſolle, daß ſämtliche am Bau an⸗ fallenden Arbeiten nach Radolfzell unbedingt vergeben werden müſſen. Bürgermeiſter Bleſch warnte vor einer zu engen Umgrenzung der Bedingungen, weil ſie, auf die Dauer geſehen, dem Gewerbe ſelbſt ſchädigend ſein könnten. Ebenſowenig, wie eine rein autarkiſche deutſche Volkswirt⸗ ſchaft getrieben werden könne, ebenſowenig könnten ſich innerhalb des Reiches die Städte und Gemeinden gegen⸗ einander wirtſchaftlich abſchließen. Der Bürgerausſchuß nahm dann die vom Gemeinderat vorgeſchlagene Faſſung an, daß bei annähernd gleichen Preiſen und Leiſtungen Radolfzeller Architekten und Baußhandwerker den Vorzug erhalten ſollen, wenn ſtädtiſches Gelände im Wege des Ver⸗ kaufs oder des Erbbauvertrags an Bauluſtige überginge. Am Mittwoch nachmittag wurde mit der Zeugen⸗ vernehmung begonnen. Reg.⸗Rat Müller von der Baubehörde ſagte als erſter Zeuge aus, daß die Probebelaſtung für die 4 Balkone, die zuerſt brüchig geworden waren und wieder hergeſtellt werden ſoll⸗ ten, angeordnet worden ſei. Es wurde dann weiter die Frage behandelt, ob der Bauleiter(Architekt) oder der Unternehmer die Verantwortung zu tragen habe. Allgemein, auch von den Sachverſtändigen, kam die Meinung zum Ausdruck, daß der Bauleiter die Ver⸗ antwortung zu tragen habe. Nur bei Spezial⸗ aufträgen; wie Betonarbeiten uſw., könne die Verantwortung dem Unternehmer übertragen wer⸗ den. Bei dieſer Gelegenheit kam auch zur Sprache, daß ein Beamter des Baupflegeamtes einen Bericht über das Unglück eingeſandt habe, dieſer aber ver⸗ ſchwunden ſei. Dieſer Beamte ſei dann in der Zwi⸗ ſchenzeit an das Wohnungsamt verſetzt worden. Verſchiedene Architekten und Bauunternehmer ſag⸗ ten über die Angeklagten E. und R. ſehr günſtig aus. Beide wurden als ſehr gewiſſenhafte und tüchtige Menſchen geſchildert. 3 Arbeiter, die bei der Erſtel⸗ lung des Hauſes in der Waldhofſtraße tätig waren, äußerten ſich über die Belaſtungsprobe. Alle 3 ſprachen, wie am Vormittag Architekt Sch., von 3 Balkonen, die einer Belaſtungsprobe unterzogen wurden. Auch der Balkon, mit dem die Frau ab⸗ ſtürzte, wurde einer Probebelaſtung unterzogen. Erſt nach der Belaſtung entſchloß ſich die Bauleitung, die⸗ ſen Balkon nicht mehr abzureißen und zu erneuern. Ein Elektromeiſter, der in dem Bau In⸗ ſtallationsarbeiten ausführte, will von den Abſper⸗ rungen der einzelnen Balkone nichts geſehen haben. Es ſei richtig, daß der Architekt Sch. dem Bauführer R. wegen der Riſſe in den verſchiedenen Balkonen Vorhalte machte und Abänderung verlangte. Die beiden Lehrlinge, die mit dem Balkon im vierten Stock abſtürzten, gaben unter Eid an, daß der Balkon im vierten Stock nicht abgeſperrt geweſen ſei. Von einem Verbot, die Balkone nicht zu betreten, ſei ihnen nichts be⸗ kannt geweſen. Der eine Lehrling V. ſaß am äuße⸗ ren Rand der Balkonplatte und forderte ſeinen Ar⸗ beitskollegen H. auf, zu ihm hinaus zu kommen. Kaum hatte dieſer die Balkonplatte betreten, als beide abſtürzten. Während ſich H. noch an einer Stange des Gerüſts feſthalten konnte, ſtürzte V. auf den Balkon des dritten Stocks und verletzte ſich ernſtlich. Man hatte den Eindruck, daß beide nach dem Unfall die ganze Sache etwas ausgeſchmückt haben. So ſei eine große Bütte mit abgeſtürzt ohne einen zu treffen oder zu verletzen. Die Tochter des angeklagten Poliers S. ſagte aus, daß der Bauführer R. bei ihrem Vater geweſen ſei und dieſen zu beſtimmen verſuchte, alle Schuld auf ſich zu nehmen. Er ſei ein alter Mann und habe nicht mehr viel zu verlieren, er, der Bauführer R. dagegen ſei ein junger Menſch, der alles zu ver⸗ lieren habe. Man habe alſo verſucht, den alten S. entſprechend zu bearbeiten. R. gab für dieſe Unter⸗ redung die Erklärung ab, daß er S. lediglich geſagt habe:„Ihnen kann nicht mehr viel paſſieren, bei mir, als jungem Menſchen, kann eine kleine Gelbdſtrafe die ganze Exiſtenz vernichten.“ Er habe ihn in einer Verſicherungsſache beſucht und nie daran gedacht, S. irgendwie zu beeinfluſſen. Lange beſchäftigten ſich dann die Zeugenausſagen mit der Herſtellung der Balkone. Ein Ar⸗ beiter, der jetzt in Amerika iſt, ſcheint ſehr rückſichts⸗ los aufgetreten zu ſein. Er arbeitete nach ſeinem Gutdünken. Die Herſtellung einzelner Balkonplatten war, wie man aus allen Zeugenausſagen entnehmen konnte, nicht ſachgemäß. Arbeiter, die von dieſen Betonarbeiten wenig Ahnung hatten, mußten nach den Angaben des einen Arbeiters, der ſich als Polier aufſpielte, die Platten herſtellen. Die Anlage erfolgte wie es dieſem„Po⸗ lier“ gerade paßte. In einem Fall ſchlug er die Der Valkonabſturz in der Waldhofſtraße Verhandlung vor dem Schöffengericht Mannheim Eiſeneinlage, die eine beſtimmte Höhe haben muß, mit dem Hammer nach unten und entfernte auch Steine, die für die entſprechende Höhe unbedingt nötig waren. Von dem Bauführer, der nicht immer anweſend ſein konnte, wurden die einzelnen Pläne und Maßangaben geliefert und dem Polier oder dem Arbeiter, der die Einſchalungen vornahm, ausgehän⸗ digt. Die Zeugenvernehmung wurde in den ſpäten Nachtſtunden abgebrochen. Am Donnerstag vormittag um 79 Uhr wurde mit der Vernehmung der Zeugen fortgefahren. * Der erſte Tag der Zeugen vernehmung vertiefte den Eindruck, daß neben unſachgemäßer Ar⸗ beit verſchiedener Bauarbeiter unglückliche Um⸗ ſtände zu der Kataſtrophe beigetragen haben. Nach der Probebelaſtung, die durch die Behörde vorge⸗ nommen worden war, mußte die Bauleitung den Eindruck gewinnen, als ob der Balkon im fünften Stock, der ſpäter mit den vier Perſonen in die Tiefe ſtürzte, vollkommen in Ordnung ſei. Es war nicht immer leicht, von den Leuten, die am Bau beſchäf⸗ tigt waren, ein klares Bild über die Vorgänge ver⸗ mittelt zu erhalten. Die Vernehmung zog ſich durch die vielen Querfragen, die zur Klärung des Sach⸗ verhalts nötig waren, ſehr in die Länge. Man darf allerdings nicht verkennen, daß ſolch einfache Men⸗ ſchen, denen die Vorgänge der Bauperiode von 1930 bereits entſchwunden ſind, durch die Umgebung und die Fragen von allen Seiten etwas durcheinander⸗ kamen und ſo manchen Vorgang verwechſelten. Hin⸗ zu kam noch, daß der Angeklagte S. von vielen Vor⸗ gängen, die von den Zeugen eindeutig dargeſtellt wurden, nichts mehr wiſſen wollte. Nach dem Un⸗ glück ſoll er ſogar geſagt haben:„Ich hänge mich auf“. Dieſe Redensart iſt aber nicht ernſt zu nehmen, da ſie von manchen Menſchen bei jeder paſſenden und unpaſſenden Gelegenheit unüberlegt gebraucht wird. N Die drei Sachverſtändigen, die viel zur Klärung einzelner Fragen beitrugen, traten weniger in Er⸗ ſcheinung, ſie werden erſt in ihren Gutachten aus⸗ führlich auf die einzelnen Punkte eingehen. — Diebſtähle in einer Kleiderfabrik * Worms, 1. Nov. Aus den Lagerbeſtänden einer hieſtigen Kleiderfabrik wurden in letzter Zeit fort⸗ geſetzt Kleiderſtoffe und fertige Arbeits⸗ kleider entwendet. Die kriminalpolizeilichen Er⸗ mittelungen führten zu der Feſtnahme eines 34jäh⸗ rigen Zuſchneiders aus Pfungſtadt, der gleichzeitig die Stelle eines Betriebsrates in der beſtohlenen Firma bekleidete. Als Mittäterin wurde eine 20jäh⸗ rige Hilfsarbeiterin aus Bubenheim ermittelt. Der Täter hatte in ſeiner Wohnung in Pfungſtadt ein vollſtändiges Warenlager von geſtohlenem Gut eingerichtet. Durch den raſchen Zugriff der hieſigen Kriminalpolizei konnte für etwa 1200 Mark geſtohlene Ware ſichergeſtellt werden. 401 Mosbach, 1. Nov. Vor dem hieſigen Schwur⸗ gericht wurde ein Totſchlagsprozeß verhandelt, dem die Vorgänge in Neckarelz im Juli d. J. zu⸗ grund liegen. Der 28 Jahre alte unbeſtrafte Maurer Georg Frey hatte damals in einem Streit, den er mit einer nachbarlichen Familie hatte, einen ſeiner Gegner mit einem Jagdgewehr erſchoſſen. Es war zwiſchen den beiden Familien Frey und Kober ſchon öfters zu Streitigkeiten gekommen. Der An⸗ geklagte beſtritt, vorſätzlich gehandelt zu haben. Das Schwurgericht verurteilte Frey zu einer Geſamt⸗ gefängnisſtrafe von 1 Jahr und 6 Monaten abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaft. Das Gericht nahm an, daß Frey mit dem Schuß nur verletzen und einen Denkzettel geben wollte; ſonach liege Körperver⸗ letzung mit nachfolgendem Tode vor. Oberſtaats⸗ anwalt Dr. Feiler hatte 4 Jahre Gefängnis beantragt. Am eine pfälziſche Einb ahnſtraße Bayeriſche Oberſtgerichts⸗Entſſſjeidung * Zweibrücken, 2. Nov. Vor dem Oberſten Lan⸗ desgericht in München als höchſte zuſtändige In⸗ ſtanz wurde eine für die Einführung von Ein⸗ bahnſtraßen wichtige Entſcheidung gefällt. In Zweibrücken hatten zwei Angeklagte geringfügige Geldſtrafen erhalten, weil ſie die Vorſchriften der Einbahnſtraße bei Befahren mit eintem Kraftwagen nicht beachteten. Der grundſätzliſhen Bedeutung wegen führten die Verurteilten das Verfahren durch alle Inſtanzen bis nach München, ohne mit ihrer Anſicht durchdringen zu können. Im Juli 1930 hatte das Staatspolizeiamt die Hauptſtraße zur Einbahn⸗ ſtraße erklärt, da dieſe noch aus dem Mittelalter ſtammende, zum Teil ſchmale und unüberſichtliche Fahrſtrecke den modernen Verkelyrsanforderungen nicht mehr gewachſen war. Im engſten Teil des Straßenzuges wurde auch das Parlken unterſagt. Gegen die Einführung der(Einbahnſtraße wandte ſich ein Teil der Geſchtiftsleute mit dem Hinweis, daß durch das Befahren dern Straße in nur einer Richtung Geſchäfts⸗ ſchädigungen entſtün den. Es kam zu wiederholten Eingaben an Bezirksamt, Bürgermeiſteramt, Kreisregierung mit der Folge, daß an Markttagen der Charakter der Straße in beſtimmten Stunden aufgehoben wurde. Trotzdem ging der Kampf weiter mit dem Zbel auf völlige Be⸗ ſeitigung der Einbahnſtraße. In dem veranlaßten Strafverfahren wurden vor allem ſachlich⸗ rechtliche Gründe angeführt, wonach die Hauptſtraße als Durchgangsſtraße nur durch die höhere Verwal⸗ tungsbehörde in Speyer als Ein bahnſtraße erklärt werden könne, aber auch die wirtſchaftliche Schädi⸗ gung der Geſchäftswelt diente zur Begründung. Nunmehr hat das Oberſte Landesgericht in völli⸗ ger Beſtätigung der Urteile der Worinſtanz fämtliche rechtlichen Einwendungen abgewöeſen und die vom Staatspolizeiamt erlaſſenen Vorſchriften als rechts⸗ gültig anerkannt, die auch von der pfälziſchen Kreis⸗ regierung für vollziehbar erklärt worden ſind. Auf die wirtſchaftlichen Einwendungen konnte das Oberſte Landesgericht naturgemüß nicht eingehen. In rechtlicher Beziehung gibt es nunmehr keine ſtittel mehr zum Vorgehen gegem die Einbahuſtraßs, e das Erkenntnis der oberſten Inſtanz Rechts⸗ raft hat. * Nenſtadt a.., 1. Nov. Der bei der Firma Obermaier u. Co. beſchäftigte Buchhalter Gie⸗ nandt aus Edenkoben iſt ſeit vergangenen Don⸗ nerstag von zuhauſe fort. Er üſt weder in den Be⸗ trieb gekommen, noch zu ſeiner Familie zurück⸗ gekehrt. Am Donnerstag in der Frühe wurde er von Bekannten in Neuſtadt a. d. H. geſehen. Ver⸗ fehlungen oder häusliche Zwiſtigkeiten liegen nicht vor. Wie beurteilt und behandelt der Arzt Darmträgheit und Stuhlverſtopfung? J n meiner langjährigen Praxis habe ich die alte ärztliche Deinen immer 1 5 beſtätigen können, daß 5050 105 Menſchen durch unzweckmäßige Ernährung, mangelhafle Körperbewegung oder infolge ariderer Einflüſſe 1 Kulturlebens. oder chroniſch an Verſtopfun leiden. Beſonders hartnäckig ſind Darmträgheit und Stuhl⸗ verſtopfung bei Frauen und älteren Leuten. Gleichgültig, ob es ſich nun um eine Störung der Darmbewegungen (Periſtaltik) oder um eine mangelhafte Abſonderungstäki keit der Verdauungsdrüſen handelte, ſtets konnte ich feſt⸗ tellen, daß ſich, weun ein Abführmittel angezeigt erschien. potheker Richard Brandt's 8 eizerpillen ausgezei 191 bewährten. Wegen der prompten, sicheren und dabei über⸗ aus milden, innerhalb von 12 Stunden eintretenden Wir⸗ kung und wegen ihrer rein pflanzlichen Be teile, unter denen ſich keinerlei darmreizende Chemikalien befinden, bin ich Brandt's e bei meinen Verordnungen ſtets treu geblieben. Verglichen mit anderen Methoden der Darm⸗ reinigung ſtellen Brandt's Schweizerpillen auch inſofern ein empfehlenswertes Mittel dar, als man ſie in allen Apotheken zu dem ſehr mäßigen Preis von RM..25 die Normal⸗ packung und RM.— 65 die Kleinpackung erhält. 8 Dr. med. K. Heymänn, Berlin. hm;„——᷑——— ³ÜÜ. p. ̃7̃ ̃ öůꝓꝛ—— Das Alibi Von Wilhelm von Hebra Der Münchner Rechtsanwalt Doktor Peter An⸗ zinger beſitzt ein Landhaus in Vorderſtoiſſenwald. Dahin fährt er, ſo oft er nur kann. Er beſucht mit Vorliebe den Stammtiſch des Sepp Hilzenſauer in Hinterſtoiſſenwald, um ſich an den Hinterſtoiſſen⸗ wuldern zu erfreuen, die noch urſprünglicher ſind als die Vorderſtviſſenwalder. Hilzenſauer liebt die Geſellſchaft des Rechtsan⸗ walts ſehr. Er hat infolge ſeines unſanften Tem⸗ peraments des öfteren mit dem Gericht zu tun, wegen Beleidigung, wegen Rauferet, wegen leichter oder ſchwerer Körperverletzung. Er nutzt gern jede Gelegenheit, ſich über Juſtiz⸗Verfahren zu in⸗ formieren. N Der Anwalt und Hilzenſauer ſprechen über das Problem, wie ein Angeklagter am beſten ſeine Schuldloſigkeit beweiſt. Der Anwalt ſagt: „Ein ganz verläßlicher Beweis der Schuldloſigkeit iſt nur das Alibi.“ Hilzenſauer fährt auf: „Gehns mir mitn Alibi. Laſſens mi nur aus mitn Alibi. Von dem hab i gnug. Dees, dees wo i mitn Alibi erlebt hab, dees langt.“ „Was haben Sie denn erlebt?“ „Dees is a lange Geſchicht.“ „Da is der Schupfinger Schorſch von Hinterhubing ins Spital nach Stoiſſenberg bracht wordn. A ganz a kleins Loch hat er ghabt im Schädl. In dees Loch war aber a Dreck reinkommen, und aus dem Dreck im Loch is a bös Fieber wordn. In dem Spital is a Herr Oberdokter, der hat zwei Jahr in Berlin ſtudiert, und da oben, bei die Preißn, da hat er s Verſtändnis verlorn für unſere Art. 5 f N 5 Kaum hat er ihn im Spital ghabt, den Schupfin⸗ ger mitn Loch im Kopf und mitn Dreck im Loch und mitn Fieber ausm Dreck, gleich hat er gſchrien, da hats ja ſchon wieder a Rauferei geben, da gehts ſa zu wie bei den Wildn', und gleich is er zum Gericht glaufn und hat a Anzeig gmacht.. e er is, der hat ſolche Anzeign net gern, gar net Unſer Herr Amtsgericht, der is ſchon recht, gern hat ers, und auch an der Anzeig vom Herrn Oberdokter hat er keine Freud net ghabt. Aber er hat ſeine Paragrafn, und da hats nix gebn, er hat a Unterſuchung machn müſſen. Bei der Unterſuchung is rauskommen, daß dem Schupfinger ſein Loch von an Maßkrug kommen is, der wo ihm am Kopf gflogn is beim Feſt vom Ver⸗ ein Eintracht in Hinterhubing. J hab a Schweſter, dee wo in Hinterhubing ver⸗ heirat is. Wegn dem komm i oft hin. Mich habns dort alle furchtbar gern. Und bin auch Ehrenmitglied wordn vom Eintrachtverein. Wies bekannt wordn is, daß i auch beim Eintracht⸗ feſt war, da hats gleich gheißen, gwiß is der Hilzen⸗ ſauer der gweſn, der wo den Maßkrug dem Schup⸗ finger aufn Kopf gſchmiſſn hat. Wie der Herr Amtsgericht mi da drüber vernommen hat, da hab i gfragt, um welche Zeit der Schupfinger s Loch im Kopf erwiſcht hat. Da hat der Herr Amtsgericht gfagt, um elf wars. Da hab i gſagt, dann kann ichs net gweſn ſein, indem daß i ſchon um acht fortgangn bin von Hinterhubing, nach Hinterſtoiſſenwald heim, und indem daß a ganz a groß Stück vom Weg drei andere mit mir gangn ſind. So hab ei beweiſn können, daß i net die Urſach gweſn bin vom Schupfinger ſein Loch im Kopf und vom Dreck im Loch und vom Fieber ausm Dreck, in⸗ dem daß i drei Zeugn ghabt hab.“ Hilzenſauer unterbricht ſeine Erzählung und fragt den Anwalt: 8 „Herr Dokter, is dees a Alibi?“ „Ja; ſogar ein treffliches Alibi, wenn Sie drei Zeugen beibringen konnten.“ „Was ſagns a trefflichs Alibi? A dreckats Alibi, a ganz a dreckats.“ „Aber wieſo dennd“ „Dees werdns jetzt gleich hörn.“ „Alſo hörns: der Herr Amtsgericht, der hat mi gern, und der glaubt mir auch gern, aber da ſind wieder dieſe Paragrafn. Wegen dieſen hat er nach⸗ foxſchn müſſu, ob i net mit meine drei Freund viel⸗ wieder in Hinterhubing gweſn bin. Wie er da ſo nachforſcht, was kommt raus? Wie wir viere ſo a halbe Stund gangn ſind, da ſind wir beim Wirtshaus von Hamhauſn vorbeikommen. Wie leicht wieder umkehrt bin und dann um elf doch wir dees Wirtshaus gſehn habn, da hahn wir alle viere wieder an Durſt kriegt und ſind reingangn. Da ſind noch viel Leut drin gweſn, indem daß a Hochzeit gweſn is. Gekannt hat uns dort keiner, weil Hamhauſn mehr als drei Stund von Hinter⸗ ſtoiſſenwald weg is. Doch die Leut warn recht freundlich und gleich is gmütlich wordn. Doch auf einmal hat einer angfangn mich zdableckn und zu hanſeln, und hat nimmer aufghört damit, bis i a Wut kriegt hab. Und wie i in der Wut war, da war plötzlich a kleiner Eiſntiſch in meiner Hand, und ſchon war er zſammgſtoßn mitn Schädl von dem Kerl, der wo mich dableckt und ghanſelt hat. Der hat dann von dem Tiſchl a Loch im Schädl ghabt, dees wo dreimal ſo groß war als das Loch, dees wo der andere in Hinterhubing vom Maßkrug ghabt hat. Bei dieſen Nachforſchungen hubinger Alibi is die Hamhauſner Gſchicht raus⸗ kommen. Ohne dem Alibi hätt mir das Gericht das Hinterhubinger Loch raufghaut. Und was wär dees kleine Loch ſchon gweſn? So ungefähr fuffsg Markl und drei Tag. Durch dees dreckate Alibi aber habns mir das große Hamhauſner Loch raufghaut, mit hundertfuffzg Markl und neun Tag. „Sehns, Herr Dokter, dees hat man von an Alibi.“ O Kunb Fiſchers Eitelkeit und ſeine Naſe. Die Exzellenz des Heidelberger Philoſophen iſt heute noch nicht vergeſſen, und wenn man ſeine viel⸗ Bändige Geſchichte der Philoſophie nicht mehr lieſt: die Anekdoten ſeiner monumentalen Eitelkeit laufen noch immer um, und auch Ludwig Fulda, der Stebzigjährige, weiß in ſeinen dem Novemberheft von Velhagen u. Klaſings Monatsheften anvertrau⸗ ten Erinnerungen aus ſeiner Studienzeit davon zu erzählen. Freilich nimmt er ſeines Lehrers Eitel⸗ keit in Schutz, indem er fragt:„Gibt es überhaupt einen Menſchen, der von dieſer Schwäche völlig frei iſt? Das könnte doch nur einer ſein, dem es total gleichgültig wäre, wie er auf ſeine Nebenmenſchen wirkt, und der wäre dann höchſt wahrſcheinlich auf dieſe Gleichgültigkeit eitel. Uebrigens habe ich durch⸗ weg gefunden, daß es gerade die Eitelſten ſind, die am meiſten in Harniſch geraten über die Eitelkeit— wegn dem Hinter⸗ gezogen, ging beinahe niemals unter Leute, ſah ſel⸗ ten Gäſte in ſeinem Haus, teilte ſeine Zeit zwiſchen Studierzimmer und Hörſaal. Seine Lehrtätigkeit bedeutete ihm eine Miſſion, die er mit heiligem Ernſt verwaltete. Er hatte in ſeiner Erſcheinung und ſei⸗ nem Gehaben durchaus nichts Profeſſorales. Eine gedrungene, unterſetzte Geſtalt, ein mächtiger Kopf mit breitem, glattraſiertem Bulldoggen⸗Geſicht, ge⸗ wölbter Stirn, waſſerblauen Augen und mit einer ſpitzen Naſe, die— ſei es durch Unfall oder Men⸗ ſur— einen kleinen Defekt aufwies. Er ſelber machte ſich einmal darüber luſtig, als er die Mo⸗ tivierung von Franz Moors teufliſcher Bosheit be⸗ mängelte, die dieſer auf ſeine abſtoßende Phyſio⸗ anomie, ſeine häßliche Naſe zurückführt. Meine Herren, rief er aus, wegen einer ungeſtalteten Naſe wird man kein Böſewicht.“ O Wien ehrt ſeine Dichter. Der Wiener Ge⸗ meinderat hat beſchloſſen, eine neuerrichtete Straße und ein Platz in Wien nach den Dichtern Hugo von Hofmannstal und Anton Wildgans zu benennen. Die Erläuterungstafeln werden heißen:„Hu go von Hofmannstal(18741929), Wiener Dichter“ und „Anton Wildgans(18811932) Oeſterreichſcher Dichter, Direktor des Wiener Burgtheaters“. O Der Dichter Goldoni als Diplomat. P Raffaele di Tucci hat jetzt unter dem Titel 1— veröffentlichte diplomatiſche Korreſpondenz“ Brieſo des Komödiendichters Goldoni herausgegeben, die er in den Archiven von Genua entdeckt hat. Die Briefe zeigen Goldoni auf diplomatiſchen, intrigantiſchen Pfaden während ſeiner Tätigkeit als Geſandter Genuas in Venedig. Neue Bücher Bei unſerer Schriftleitung ſind folgende neu⸗ erſchtenenen Bücher eingegangen, deln e Be⸗ ö fſprechung wir uns vorbehalten: „Der Baumeiſter zu Mühlbach.“ Von Mia Munier⸗Wi 8 1 0 8 12 505 15 e Gütersloh. 9 85 m Mannesehre.“ Von Guſtav Schrber. 8 telsmann, Gütersloh. N e „Das Antlit hinter der Maske.“ Von Alfred Wien. Ver, der andern. Mit niedriger Gefallſucht wäre auch die asketiſche Lebensweiſe nicht in Einklang zu bringen geweſen, wie Fiſcher ſie führte. Er lebte anz zurück⸗ Flieger“ Von Hermann Roßmann. Verlag, Berlin W 2 1 Reich“ lag C. Bertelsmonn, Gütersloh.. Oeſterheld u. Co., . . — 7 41 4 Donnerstag, 3. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 512 Aus Baden Der Autounfall bei Schallſtadt Die Juſaſſen als Deviſenſchieber entlarvt? Freiburg i. Br., 3. Nov. Zu der Angelegenheit des am Sonntag bei Schallſtadt verunglückten Ber⸗ liner Perſonenautos erfahren wir von der Staats⸗ anwaltſchaft noch folgende intereſſante Einzelheiten: Bei dem inzwiſchen in der Freiburger Klinik ver⸗ ſtorbenen Bernatoff handelt es ſich um einen aus Dünaburg gebürtigen eingewanderten Letten, der im Beſitz eines lettiſchen Reiſepaſſes war, in Berlin wohnt und 14facher Hausbeſitzer war. Gegen Ber⸗ natoff iſt ein Ermittlungsverfahren der Zollfahn⸗ dungsſtelle Berlin wegen Deviſenſchiebung anhängig. Inzwiſchen hat ſich ferner herausgeſtellt, daß der zweite Inſaſſe, Kaufmann Jury Friedland neben ſeiner angeblichen Frau Lydia Friedland, die noch nicht vernehmbar iſt, noch eine zweite le⸗ gitime Frau hat, die in der Prager Straße in Berlin wohnt. Da die Aerzte eine Vernehmung der Beiden noch nicht zulaſſen, iſt eine Klärung der Sache zur Stunde noch nicht möglich. Sehr verdäch⸗ tig iſt, daß in dem verunglückten Auto ein Bun d mit 17 Schlüſſeln gefunden wurde, über deren Herkunft niemand Auskunft geben konnte. Die Staatsanwaltſchaft Freiburg hat die Kof⸗ fer des Ehepaares beſchlagnahmen laſſen. Die ſtrafrechtliche Seite des Unglücks iſt mit dem Tode des Wagenführers Bernatoff erledigt. Die Akten wurden dem Berliner Polizeipräſidium zur Weiterbehandlung übergeben. Selbſtmord * Ladenburg, 3. Nov. Die Reichsbahndirektion Mainz teilt mit: Am Dienstag nachmittag wurde in der Nähe des Einfahrtſignals zum Bahnhof Ladenburg im Gleis Frankfurt— Heidelberg eine männliche Leiche aufgefunden. Nach den vorgefun⸗ denen Perſonalpapieren iſt der Getötete der 17jäh⸗ rige Friſeurlehrling Adam Floeſſer aus Schriesheim a. d. Bergſtraße. Es liegt zweifel⸗ los Freitod vor. Goldene Hochzeit * Schriesheim, 2. Nov. Heute feierten der Land⸗ wirt und Kirchengemeinderat Philipp Peter Kir⸗ chenlohr und ſeine Ehefrau Marg. geb. Krämer das Feſt der goldenen Hochzeit. Der Jubilar iſt 78 Jahre alt, die Jubilarin 73 Jahre. Beide er⸗ freuen ſich noch einer ſehr guten Geſundheit. Leichenfund im Wald * Pfullendorf, 2. Nov. Im Zeller Wald fand ein Spaziergänger unter einem Baum eine ſtark ver⸗ ſtümmelte Leiche. Die Nachforſchungen ergaben, daß der Tote vor etwa 3 Wochen ſich in einer Höhe von 14 Metern aufgehängt hatte. Infolge der ſtarken Stürme der letzten Zeit iſt der Strick ge⸗ riſſen, ſo daß der gutgekleidete Selbſtmörder, deſſen Perſonalien noch nicht feſtgeſtellt werden konnten, auf die Erde fiel. Eine vorgefundene Photographie dürfte die Wege zur Kenntlichmachung der Leiche weiſen. a -A- Weinheim, 1. Nov. Die Spielſchar der evange⸗ liſchen Jugendbünde von Weinheim beging am Sams⸗ tag in der Müllheimer Feſthalle ihre Reforma⸗ tionsfeier. Der Saal war dicht beſetzt; ein Be⸗ weis dafür, wie groß die Sympathien ſind, die man den evang. Jugendbünden entgegenbringt. Das Swhauſpiel von Karl Schönherr„Glaube und Hei⸗ mat“ wurde von den Veranſtaltern des Abends mit viel Hingabe geſpielt. Das Feſt klang in dem ge⸗ meinſam geſungenen Lutherlied„Ein feſte Burg“ aus. * Karlsruhe, 2. Nov. Wegen Erreichung der Altersgrenze trat Gewerberat Haas beim Ge⸗ werbeaufſichtsamt in den Ruheſtand. Der Dienſt⸗ vorſtand ſprach ihm in Anweſenheit ſämtlicher Be⸗ amten und Angeſtellten den Dank für treugeleiſtete Arbeit aus und überreichte ihm ein Dankſchreiben des Staatspräſidenten. Die Vereinigung der Ge⸗ werbeauſſichtsbeamten ließ ihm durch ihren Vor⸗ ſitzenden ein ſinniges Geſchenk überreichen. * Oberbühlertal, 1. Nov. In der vergangenen Nacht brach in der Scheune des Landwirts Karl Friedrich Fellmoſer auf der Schönbüch Feuer aus, dem das ganze Anweſen zum Opfer fiel. Inven⸗ tar und Vieh konnte gerettet werden. Brandurſache und Schadenshöhe ſind noch unbekannt. Zweifacher Tolſchlag im Befüngnis Ein Tobſüchtiger erſchlägt zwei Mitgefangene und verletzt einen Dritten * Freiburg, 3. Nov. Von der Preſſe⸗Stelle beim Staatsminiſterium wird mitgeteilt: In der Krankenabteilung des Landesgefängniſſes Freiburg i. Br. ereignete ſich(wie von uns bereits in der Mittwoch⸗Mittagsausgabe gemeldet) am Mon⸗ tag, den 31. Oktober, abends gegen 21 Uhr eine folgenſchwere Bluttat. Der 35 Jahre alte Schloſſer Karl Müller aus Eichelberg in Bayern, der ſeit dem Frühjahr 1930 im Landesgefängnis Freiburg wegen mehrfachen Diebſtahls im Rückfalle eine 39%½jährige Gefängnisſtrafe zu verbüßen hat, war dort hinſichtlich ſeines Geiſteszuſtandes in keiner Weiſe aufgefallen. Er war tagsüber in einer Ge⸗ meinſchaftswerkſtatt der Anſtalt beſchäftigt und ſchlief, wie alle geſunden Gefangenen, allein in einer Zelle. Am Sonntag abend um halb 11 Uhr rief Müller in ſeiner Zelle plötzlich laut um Hilfe. Beim Eintritt des Inſpektors äußerte er Ver⸗ folgungsideen. Müller wurde daraufhin in eine Beruhigungszelle gebracht. Dort verhielt er ſich die Nacht über ruhig. Auch am Montag früh war er ruhig, ſowohl beim Beſuch des erſten Inſpektors und des Krankenober⸗ aufſehers zwiſchen ſechs und ſieben Uhr, als auch beim Beſuch des Anſtaltsarztes um halb 9 Uhr. Weil aber Müller ein geängſtigtes Weſen zeigte und erfahrungsgemäß derartige Angſtzuſtände Inhaftierter in Gemeinſchaft mit anderen leichter und raſcher abklingen, bei gemeinſchaftlicher Unter⸗ bringung auch eine beſſere Ueberwachung des Er⸗ krankten möglich iſt, veranlaßte der Anſtaltsarzt ſeine Verlegung in den Saal der Krankenabteilung, in dem noch drei Leichterkrankte untergebracht ſind. Hier war das Verhalten Müllers ſo, daß er nach ärztlicher Anſicht unbedenklich allein gelaſſen werden konnte. Für die Nacht von Montag auf Dienstag ließ ihm der Anſtaltsarzt ein Beruhigungsmittel verab⸗ reichen und eine zweite Doſis für den Bedarfsfall bereit ſtellen. Um 7 Uhr lagen alle Gefangenen des Saales ruhig im Bett. Um halb 11 Uhr wurde der Krankenaufſeher vorübergehend in den Zellenbau gerufen, um dort einem Gefangenen ein ſchmersſtil⸗ lendes Mittel zu verabfolgen. Als er kurz darauf in die Krankenabteilung zurückkehrte, hörte er aus dem Saal Hilferufe und Schläge. Beim Oeffnen der Saaltür erhielt er von dem Gefangenen Müller einen wuchtigen Hieb auf den Unterarm, worauf er die Tür wieder abſchloß und die Hauswache alarmierte. Dieſe erſchien ſofort. Mit ihrer Hilfe wurde der tobende Müller feſtgenommen und iſoliert. Müller hatte in einer plötzlich aufgetrete⸗ nen und nicht vorausſichtbaren geiſtigen Ver⸗ wirrung mit einer von einer Bettſtelle los⸗ geriſſenen Eiſenſtange einen ſeiner Mitgefan⸗ genen im Schlaf erſchlagen und einen zweiten Gefangenen ebenfalls im Schlaf ſo ſchwer verletzt, daß er nach 1 Stunden ſtarb. Die beiden Getöteten waren wegen Körperver⸗ letzung mit Todesfolge verurteilt. Es handelt ſich um den 54jährigen verwitweten Domenik Waibel aus Singen am Hohentwiel und den 52jährigen Engelbert Kluſer aus Oberwied(Kanton St. Gal⸗ lei). Der wegen Todſchlags verurteilte dritte Saalinſaſſe, der 40 jährige verheiratete Auguſt Lit⸗ tin aus Eichſtetten am Kaiſerſtuhl, erlitt im Kampf mit dem tobenden Müller mehrere Verletzungen am Kopfe, an den Armen und an einer Hand. Er wurde alsbald in die chirurgiſche Univerſitätsklinik ge⸗ bracht und befindet ſich dort in befriedigendem Zu⸗ ſtande, ſo daß mit ſeiner Wiederherſtellung gerechnet werden darf. Dies ſind die erſten Feſtſtellungen über den tief⸗ bedauerlichen Vorfall, der durch die zuſtändigen Be⸗ hörden mit größter Beſchleunigung eingehend unter⸗ ſucht wird. eee. Mittelſtand gegen 1100 Prozent Bürgerſteuer Proleſtikundgebung in Ludwigshafen 0 Ludwigshafen, 3. Nov. Auf Einladung des Handelsſchutzverbands, des Gewerbeverbands und des Grund⸗ und Hausbeſitzerverbands nahm geſtern eine gutbeſuchte Verſammlung im Saal des Pfälzer Hofs Stellung gegen die unerträglich gewordenen Steuern, im beſonderen die durch Regierungs⸗ verfügung auf 1100 Prozent erhöhte Bürger⸗ ſteuer. Als Hauptredner bekämpfte Stadtrat Wie de⸗ mann in oft ſcharf zugeſpitzten Worten die zu hohen Steuern und Abgaben, die unſere Wirtſchaft ſtrangu⸗ lieren und die Arbeitsloſigkeit vermehren. Dieſer Zuſtand ſei einmal eine Auswirkung der Erzber⸗ gerſchen Steuerreform, die dem Reich die Hauptein⸗ nahmequellen verſchafft habe, worauf die Länder durch die Realſteuern die Zitrone noch weiter aus⸗ preßten und ſchließlich die Städte mit ihren teuren Werktarifen das Zerſtörungswerk vollendeten. Ein zweiter Konſtruktionsfehler jener Reform ſei ge⸗ weſen, daß ſte denen das Recht gegeben habe, Ab⸗ gaben zu bewilligen, die keine zu zahlen haben. Da⸗ mit nun nicht künftighin die Gewerbetreibenden allein die Gemeinde⸗ laſten durch die Gewerbeſteuer zu tragen hätten, wurde durch Notverordnung die Bürgerſteuer eingeführt. Und nun habe auf einmal die Bewilli⸗ gungsfreudigkeit aller Fraktionen ein Ende erreicht, weil jeder durch die Bürgerſteuer mitbetroffen werde. In Ludwigshafen ſei die hohe Schulden laſt in Höhe von—10 Millionen Mark haupt⸗ ſächlich durch den ungerechfertigten Ankauf neuen ſtädtiſchen Grund und Bodens(für den Durchbruch der Jubiläumsſtraße, den neuen Marktplatz, die Krankenhauserweiterung u..) herbeigeführt wor⸗ den. Was in 13 Jahren geſündigt worden ſei, könne auch die anerkennenswerteſte Sparpolitik des jetzi⸗ gen Stadtoberhaupts Dr. Ecarius nicht wieder gut⸗ machen. In der Ausſprache ſtellten ſich die Vertreter der drei einladenden Verbände auf den Standpunkt des Redners. Herr Oberdorfer vom Handels⸗ ſchutzverband verlangte, daß die Regierung beſon⸗ dere Rückſicht auf die bedͤrängte Lage der Stadt Lud⸗ wigshafen nehme. Dachdeckermeiſter Eſſelborn vom Handwerker⸗ und Gewerbeverband betonte, daß dem Handwerk recht ſei, was für die Landwirtſchaft von der Regierung als billig betrachtet werde. Nach ähnlichen Ausführungen des Herrn Wei⸗ ler wurde eine Entſchließung einſtimmig an⸗ genommen, die ſich gegen die durch das Regierungs⸗ diktat auferlegte 1100prozentige Erhöhung der Bür⸗ gerſteuer wendet. Der gewerbliche Mittelſtand lehne die un⸗ erträgliche Belaſtung ab, weil ſie den Ruin von Handel und Gewerbe und eine Steige⸗ rung der Arbeitsloſigkeit bedeute. Die Entſchließung weiſt darauf hin, daß Ludwigs⸗ hafen gegenüber andern Städten ſtark benachteiligt ſei. München habe eine Staatshilfe von 1,01 Millto⸗ nen Mark zugewendet bekommen. Die Kreisregie⸗ rung wird aufgefordert, die 1100prozentige Bürger⸗ ſteuer auf 500 Prozent herabzuſetzen und von der Staatsregierung Hilfe für die Stadt Ludwigs⸗ hafen zu fordern. — Schmuggel an der Saargrenze * Jägersburg(Saar), 3. Nov. In den letzten Tagen ſind an der Saargrenze gegen Trier und an der Sauer nicht weniger als 14 Perſonen wegen Schmuggels geſtellt worden. Zwei davon wur⸗ den verhaftet. Es wurden u. a. beſchlagnahmt: 8000 Zigaretten, 100 000 Blatt Zigarettenpapier, 220 Paket Tabak, 60 Pfd. Zucker, 50 Pfd Mehl und 12 Pfd. Kaffee. Einer der Schmuggler trug eine geladene Piſtole. Bei Hallſchlag wurde ein Schmuggler an⸗ geſchoſſen, der ſich ſeiner Feſtnahme entziehen wollte. Er wurde ins Kreiskrankenhaus nach Prünn ge⸗ bracht. 5 Aus der Pfalz Todesfälle durch Diphtherie * Rheingönheim, 2. Nov. An Diphtherie, die in den letzten Wochen hier aufgetreten iſt, ſind im Laufe dieſer Zeit bisher drei Schulmädchen im Alter von—10 Jahren geſtorben. Verſchiedene Kinder ſind noch krank. Feſtgenommen * Bad Dürkheim, 3. Nov. Die hieſige Poltzet verhaftete einen gewiſſen Willi Hans Stein aus Leipzig⸗Döberitz, der ſich in die Arbeiterwohnungen im Jägerthal Eingang verſchaffte und dort einen Betrag von 11,50 Mark und verſchiedene Gegenſtände entwendet hat. Der 20jährige Dieb hatte auch in Zweibrücken einen Fahrraddiebſtahl verübt. Das Fahrrad konnte von der hieſigen Polizei beſchlag⸗ nahmt werden. St. wurde ins Amtsgerichtsgefäng⸗ nis gebracht. Mit dem Motorrad geſtürzt * Hochſpeyer, 2. Nov. In der Trippſtadter Straße ſtürzte der Forſtamtmann Lacroix mit dem Motorrad. Schwer verletzt mußte er ins Kran⸗ kenhaus Kaiſerslautern eingeliefert werden. Sein Zuſtand ſoll bedenklich ſein. 5000 Mark für die Winterhilfe 4 Kaiſerslautern, 3. Nov. Die Städtiſche Spar⸗ kaſſe hat dem Winterhilfswerk wie im Vorjahre den anſehnlichen Betrag von 5000 Mark zur Ver⸗ fügung geſtellt, die in monatlichen Raten bezahlt werden. Nachbargebiete Erfolgreiche Arbeit der Polizei * Worms, 1. Nov. Vor kurzem wurde mitgeteilt, daß durch die hieſige Kriminalpolizei etwa 33 ſchwere Einbrüche in Worms und Umgebung aufgeklärt und 39 Täter ermittelt und feſtgenommen werden konnten. Die in dieſer Sache weiter betriebenen kriminalpolizeilichen Nachforſchungen haben nun dazu geführt, dieſer Bande noch weitere ſchwere Ein⸗ brüche nachzuweiſen und noch ſieben Mittäter zu er⸗ mitteln, von denen fünf dem Amtsgericht zugeführt wurden. Die Geſamtzahl der von der feſtgenom⸗ menen Bande in Worms und näherer Umgebung in der Zeit vom Frühjahr 1931 bis September 1932 ausgeführten ſchweren Einbrüche beläuft ſich auf 51. Ermittelt wurden insgeſamt 46 Täter. Erpreſſerin vor Gericht * Darmſtadt, 3. Nov. Die Große Strafkammer verurteilte am Mittwoch die langjährige Betrügerin Premüller aus Darmſtadt. Dieſe hatte es verſtan⸗ den, in einer hieſigen Wirtſchaft ſich an einen ver⸗ heirateten Mann heran zu machen und dann unter Hinweiſen auf ſeine Frau Erpreſſungen an ihm zu verüben. Der Mann mußte ſeinen Seiten⸗ ſprung mit etwa 1200 Mark bezahlen. Die An⸗ geklagte erhielt wegen fortgeſetzter Erpreſſung, wegen Betrugs im Rückfalle und wegen Untreue insge⸗ ſomt 10 Monate Gefängnis. Das Favag⸗Urteil zugeſtellt— 1225 Seiten * Frankfurt a.., 2. Nov. Das ſchriftliche Ur⸗ teil im Favag⸗Prozeß iſt nunmehr ſämtlichen An⸗ geklagten zugeſtellt worden. Damit beginnt jetzt die Reviſionsfriſt zu laufen. Eine Drucklegung des Urteils iſt nicht erfolgt, aber es iſt im Abzugs⸗ verfahren vervielfältigt worden und umfaßt rund 1225 Seiten. Für eine ſolche Urteilsabſchrift wer⸗ den 361 Mark gefordert. Unter ſchwerem Verdacht verhaftet * Erbach(Saar), 2. Nov. Am 10. November 1929 wurde der ſeit längerer Zeit vermißte Bergmann N. im Wald zwiſchen hier und Jägersburg tot auf⸗ gefunden. Er hatte ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Die ſchon ſtark in Verwefung übergegangene Leiche wurde zur Beerdigung frei⸗ gegeben. Jetzt tauchen Gerüchte auf, daß N. keines natürlichen Todes geſtorben ſei. Angeſtellte Ermitt⸗ lungen verdichteten den Verdacht, daher wurden eine Frau und ein Mann in dieſer Sache feſtgenommen und dem Amtsgericht Homburg vorgeführt. ——! m————— p ů ůůů ů ů(— Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer Feullleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales: Richard e— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: 17 550 Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in e Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. ö.., Mannheim 1, Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rücſendung nur bei Rückport⸗ Mannheim, P 1, 34 Sreitestraße, am Paradeplatz. 8 CC 5.. 8 a ol o pHDIScE Schun FUSS GESUND HAI heidelberg, Hauptstr 88. Donnerstag, 3. November 1932 HANDELS- U WIRTSCHAFT S- ZEIT. fler Neuen Mannheimer Zeitung G Mittag- Ausgabe Nr. 512 Reichsbank und Sieuerguische ine Die an den erſten beiden Tagen an den Börſen erzielten Kurſe für die Steuergutſcheine halten ſich nach unſeren Informationen im Rahmen der Er w artungen der maßgebenden Stellen. Da es ſich bei der Ausgabe des neuen Papiers um einen Vorgang ohne Vorbild handelte, det man bekanntlich ein beſonderes Konfortium gebildet, as mit der Kursregulierung betraut iſt, und das im In⸗ tereſſe möglichſter Handlungsfreiheit nicht auf einen be⸗ ſtimmten Stützungsbetrog ſeſtgelegt wurde. Nach den Er⸗ fohrungen der erſten Börſentage hält man die Frage der Kürsregulierung nicht für ein großes Problem. Die Reichsbank hat für die Steuerſcheine Refinan⸗ gierung s m ö glichkeiten in ungewöhnlichem Aus⸗ maß vorgeſehen. Im Lombard verke heir werden hin⸗ ſichtlich der Dauer und auch in ſonſtiger Beziehung erleich⸗ terte Bedingungen gewährt werden. Insbeſondere wird die Reichsbank bereit ſein, Wechſelmoter ia IL, das mit Steuergutſcheinen, und zwar bis zu einem Nominolbetrag von etwa 95 Prozent gedeckt iſt, auch dann hereinzunehmen, wenn das Material den ſonſtigen Anforderungen der Reichsbank nicht entſpricht. Es kommen dabei in erſter Linie Handels we chſel in Betracht. Wieweit die gebotenen Reſinanzierungsmöglichkeiten aus⸗ . werden, läßt ſich naturgemäß vorläufig nicht über⸗ ehen. Bisher ſind, wie wir hören, Steuergutſcheine im Be⸗ trag von etwa 20 bis 30 MI ll.% ausgegeben worden. Die in der letzten Zeit feſtzuſtellende leichte'e⸗ lebung der Wirtſchaft läßt erhoffen, daß von den Steuergutſcheinen im Sinne von Kreditinſtrumenten in ſteigendem Maße Gebrauch gemacht wird. * Landesbank für Haus⸗ und Grundbeſitz eGmbch, Karls⸗ ruhe. Zu dieſer Inſolvenz iſt aus dem Status noch nachzu⸗ tragen, daß den 4,25 Mill. Forderungen 3,915 Mill. Mark Aktiven gegenüberſtehen. Daneben erſcheinen noch Avale von 0,338, Wechſelverbindlichkeiten von 0,110 Mill. II. Für den Fall des Weiterbeſtehens der Bank iſt ein Reichszuſchuß von 235 000 4 zu erwarten. Aus der Erhöhung des Geſchäfts anteils von 500 auf 800/ errechnet man ca. 300 000 J Einzahlungen bei 570 000„ Nachzohlungspflicht. Man hofft, bis ſpäteſtens Frühfahr 1933 eine erſte Ausſchüttung von 10 v. H. vor⸗ nehmen zu können. Die Gerichtsentſcheidung über den Vergleich, dem jetzt ſchon eine ausreichende Gläubigerzahl zugeſtimmt hat, wird am 3. November fallen. * Offenbarungseid Richard Kahns. Der Induſtrielle Richard Kahn, der durch den Prozeß mit der ſchwediſchen Kugellager⸗Gruppe in Zahlungsſchwierigkeiten geraten iſt, hat auf Betreiben ſeiner Prozeßgegner den Offen ⸗ barungseid geleiſtet. Bekanntlich hatten die Schweden in einem ſofort vollſtreckbaren Teilurteil eine Forderung von 2,1 Mill, erlangt und auf ſofortiger Be⸗ gleichung beſtanden, obwohl Berufung angekündigt worden war. Zwei kleinere Unternehmungen, die Herrn Kahn naheſtanden, nämlich die Mabeco G. m. b. H.(ſtillgelegte Motorradfabrik) und Induſtriebetriebs⸗ und Verwaltungs G. m. b.., mußten bereits eine Kon⸗ kursablehnung mangels Maſſe hinnehmen, während für die größere Richard Kahn G. m. b. H. die Entſcheidung, ob der Konkurs eröffnet werden kann, noch nicht ge⸗ fällt iſt. * Verluſtabſchluß und Kapitaleinzug der Schwarzſchild⸗ Ochs., Frankfurt a. M. Die Schwarzſchild⸗Ochs AG., Frankfurt a.., deren Aktien ſich in Familienbeſitz befinden, berichtet für 1931 von ſinkender Tendenz der Preiſe und des Umſatzes. Es entſtand ein Ver luſt von 406 000 /, der zuſammen mit dem Verluſtvortrag aus 1930 von 364 397„ durch Auflöſung des Delkrederekontos von 200 000„ und Herabſetzung des A. K. von 2,4 auf 1,0 Mill./ beſeitigt wurde. Die einzuziehenden Aktien wurden koſtenlos zur Verfügung geſtellt. Nachdem aus dem Buchgewinn der Reſervefonds und der Delkredere⸗ fonds mit je 100 000& errichtet und Aufwertungsverpflich⸗ tungen abgegolten wurden, verbleibt ein Gewinnreſt von 1579, der vorgetragen wird. In der bereits bereinigten Bilanz ſtehen u. a.(in Mill.): Kreditoren 0,77(2,88), Bankſchulden 0,49(i. V. nicht geſondert ausgewieſen), Hypotheken 0,20, davon im laufenden Jahre 0,075 zurück⸗ gezahlt; andererſeits ſind Bankguthaben neu mit 0,29 ausgewieſen, Debitoren mit 0,68(1,58), Vorräte mit 0,94 (2,15), Immobilien und Einrichtungen mit 0,69(0,71). Im laufenden Geſchäftsjahr, beſonders in der letzten Zeit, habe die Geſellſchaft eine günſtige Entwicklung genommen. Gewinnsſeigerung bei Gillefe Der Reingewinn der Gillete Safety Razor C., die bekanntlich durch die Kontrolle der Roth Büchner Gmb H auch auf den deutſchen Raſierklingenmarkt weſent⸗ lichen Einfluß hat, erzielte in den erſten 9 Monaten 1932 einen Reingewinn von 4 655 062 Dollar, was nach Ab⸗ zug der Vorzugsdividende einem Ertrag von 1,75 Dollar je StA entſpricht. Gegenüber dem Vorfahr bedeutet dies eine anſehnliche Gewinnſteigerung. Für das ganze Jahr 1931 wurde ein Reingewinn von 4021979 Dol⸗ lar ausgewieſen, entſprechend einem Ertrag von 1,23 Dollar je StA. Am 30. Sept. 1932 befanden ſich von den Deben⸗ kures der Geſellſchaft 13,02 Mill. Dollar im Eigenbeſitz. Nach Abzug der Dividende verfügte der Konzern an dieſem Tage insgeſamt über 6,96 Mill. Dollar flüſſige Mittel einſchl. amerikaniſcher Staatsanleihen, die zum Marktwert eingeſetzt wurden. Daneben befanden ſich im Portefeuille noch Wertpapiere im Marktwerte von 0,89 Mill. Dollar. Balinger Dampfſägewerk AG. Balingen. Das mit 120 000% AK. arbeitende Unternehmen ſchließt 1931 nach 4000/ Abſchreibungen mit 7981/ Verluſt, der Geſamt⸗ verluſt beträgt 91 191„/. Aus der Bilanz(in); De⸗ bltoren 35 585, Schnittwaren 7 007, ande erfeits Banken 28 197, Kreditoren 20 978, Darlehen 28 842. Gröger Plandbriefumlauf in Deuschland Die Schweiz an zweier, Frankreich an drifier Stelle Deutſchland hat gegenwärtig einen Umlauf von.4 Milliarden 1 Pfandbriefen und 2,6 Milliarden 4 Kom⸗ munal⸗ Obligationen der Bodenkreditinſtitute(Stand vom 30. Sept. 1932). Die Pflege des Bodenkredits iſt gerade im Deutſchen Reich ſtark ausgeprägt und bis ins einzelne durchorganiſtert. Man betrachte gegenüber den deutſchen Ziffern einmal den Pfandbriefumlauf im Auslande, ſo⸗ weit er zahlenmäßig zu erfaſſen iſt(in den Vereinigten Staaten und England ſpielen dieſe Schuldtitel keine große Rolle). Hier weiſt die franzöſiſche Statiſtik An⸗ fang 1932 nur einen Beſtand von 821 Mill.(paritätiſch umgerechnet) an Pfandbriefen und von 875 Mill. I an Kommunal⸗Obligationen auf; Der Umlauf beträgt alſo zu⸗ ſammen knapp 1,7 Milliarden I. Das franzöſiſche Boden⸗ kreditgeſchäft, das bekanntlich vom Crédit Fonctex pri⸗ veligiert betrieben wird, ſteckt, gemeſſen an dem deutſchen, noch ſehr in den Kinderſchuhen. 2 Die Schweiz weiſt einen Umlauf von 2,52 Milltarden Mark Obligationen der Kantonalbanken auf, die etwa dem deutſchen Goldͤpfansdbrief gleichzuſetzen ſind. In Polen konzentriert ſich der Bodenkredit auf die Wirtſchafts⸗ und Agrarbank, er hat ein Volumen von 532 Mill. erreicht. Die Tſchechoſlowakei beſitzt einen Umlauf von 625 Mill.„ an Schuloſcheinen und Pfandbriefen der Landes⸗ geldanſtalten. In Oeſterreich befinden ſich nur für 161 Mill. 4 Pfandbriefe und für 92 Mill./ Kommunar⸗ obligationen der Landeshypothekenbankanſtalt im Umlauf. Spanien weiſt für 1,06 Milliarden 4 Pfandbriefe der Konkursrückgang Es iſt zweifellos nicht möglich, ſchon überall S h m⸗ ptome der wirtſchaftlichen E ntſpan nung feſtzuſtellen, hat doch die Reichsregierung ſelbſt, wie ſeiner⸗ ſeits der Reichswirtſchaftsminiſter ausdrücklich betonte, er⸗ wartet, daß ſie mindeſtens ſechs bis neun Monate gebrauche, um die volle Auswirkung ihres Wirtſchafts⸗ programms zu erreichen. Immerhin ſind doch ſchon recht erfreuliche Anzeichen wirtſchaftlicher Entſpannung feſt⸗ zuſtellen, deren Bewertung natürlich unterſchiedlich ſein muß, weil nicht immer. die Vorausſetzungen übereinſtim⸗ 1 5 die aber als Anzeichen der Beſſerung anzuſprechen ind. Beſonders beachtlich erſcheint in dieſem Zuſammen⸗ hange die Abnahme der Konkurſe und Ver⸗ gleichs verfahren, wie ſie ſeit Herbſt 1931 zu ver⸗ zeichnen iſt. Während im Jahre 1931 1133 Konkurſe als Monatsdurchſchnitt feſtgeſtellt wurden, ſind im erſten Viertel dieſes Jahres als Monatsdurchſchnitt nur 1065 Konkurſe, und im zweiten Viertel dieſes Jahres als Mo⸗ natsdurchſchnitt 791 Konkurſe in der Statiſtik erfaßt wor⸗ den. Im Juli wurden noch 629 Konkurſe gezählt und im Auguſt waren es nur noch 499. Noch deutlicher wird dieſer Rückgang, wenn man die Tageszahl in Vergleich zieht. Darnach wurden im Oktober 1931 pro Tag im Durch⸗ ſchuitt nur 53 Konkurſe eröffnet, während im Auguſt 1982 nur noch 18 bis 19 Konkurſe zur Eröffnung gelangten. Die gleiche Entwicklung iſt auch bei den Ve rgleichs⸗ verfahren feſtzuſtellen. Hier betrug der Monatsdurch⸗ ſchnitt im Jahre 1981 708 Verfahren, im erſten Viertel des Jahres wurden im Durchſchnitt pro Monat 766 Ver⸗ gleichsverfahren eröffnet, im zweiten Viertel dieſes Jah⸗ res waren es monatlich nur noch 665 Vergleichsverfahren und im Juli dieſes Jahres ging die Summe ſogar auf 461 Vergleichsverfahren zurück. Am Auguſt dieſes Jahres ſind ſchließlich nur noch 386 Vergleichsverfahren gezählt worden. Pro Tag wurden im Oktober 1931 im Durch⸗ ſchnitt 37 Vergleichsverfahren eröffnet, während im Auguſt 1932 nur noch 14 Vergleichsverfahren pro Dag eröffnet worden ſind. Man kann alſo ſowohl bei den Konkurſen wie bei den Vergleichsverfahren einen Rückgang um 50 v. H. feſtſtellen. Nun wird man zweifellos einwenden, daß dieſer Rück⸗ gang einmal darauf zurückzuführen iſt, daß die Mehrzahl der kranken Firmen bereits geſchloſſen wurde, und daß im übrigen der Gläubiger heutzutage lieber ſtill hält als ein Konkursverfahren zu beantragen, das meiſtens nur eine ſehr kleine Quote herausbringt. Das mag ſtimmen, kann aber nicht verallgemeinert werden. Insgeſamt wird man ohne Uebertreibung feſtſtellen können, daß auch hier ein Zeichen wirtſchaftlicher Entſpannung und ſich allmählich anbahnender wirtſchaftlicher Geſundung vorliegt. * Günsfiger Konservenabsaß Die Konſervierung der wichtigſten Gemüſe iſt als be⸗ endet zu betrachten. Der Verſand hat ſich im Oktober günſtig entwickelt. In erſter Linie ſind die billigen Artikel wie Leipziger Allerlei, Schuittbohnen und Spinat gefragt worden. Eine gewiſſe Knappheit mocht ſich gegenwärtig in den mittleren Spargelſorten und in den feineren Siebungen Epbſen ſowie in dem billigen Allerlei bemerkbar. Es wird über ein zufriedenſtellendes Geſchäft in Speiſepilzen be⸗ richtet. In der Obſtkonſerveninduſtrie waren die Fabriken den Verhältniſſen entſprechend gut beſchäftigt. * Chrysler Corporation.— Quartalsdividende tro Geſchäftsverluſts. Die Chrysler Corporation, bekanntli der brittgrößte Automobilkonzern Amerikas, ſchüttet für das 3. Vierteljahr 1932 wiederum eine ordentliche Dividende von 25 Cents auf die Stammaktien aus. Dieſe Gewinn⸗ ausſchüttung erfolgt trotz Ausweiſes eines Verluſtes von 5,5 Mill. Dollar für das letzte Quartal. Das vorher⸗ gehende Vierteljahr brachte einen Gewinn von 1,19 Mill. Dollar, das erſte Vierteljahr 1992 einen Verluſt von 2,07 Mill. Dollar. Was ist alles konfingenfieri2 Die Frage der Kontingentierung iſt in den letzten Wo⸗ n gerade in Deutſchland atut geworden. In welchem mfange außerdeutſche inder ſich dieſer Einſchränkungs⸗ maßnahmen bedienen, geht gus der nachſtehenden Auf⸗ ſtellung hervor. Hiernach haben kontingentiert: Belgien 5 die Einfuhr von Kohle aus Deutſchland(ab 1. 10. 31), von Schuhen(ab 20. 3. 32), von Fiſchen(ab 15. 6. 32), außerdem beſteht Einfuhrbewilligungszwang für Fleiſch, ornvieh, Schweine, Gefrierfleiſch, Butter(ab 26. 4. 32), für eidenſtoffe und ſeidene Wirtwaren(ab Juni 1932), für verſchiedene Früchte(ob 23. 7. 32), für Zucker und Autos (ab Ende Auguſt 1932), für wollene und wollgemiſchte Filze (ab 29. 9. 32).. rankreich 8 die Einfuhr von Holz(ab Ende Sept. 1991), von Mol⸗ kereierzeugniſſen, Fleiſch und Fleiſchwaren(ab 1. 10. 31) von ſpaniſchen Weinen(ab 6. 10. 31), von Fiſchen(ob 31. 10. 31), von Salpeter(ab 15. 10. 31), von Zucker(ab 1. 12. 31), von Spielwaren(ab 7. 1. 32), von Radiolampen und Apparaten(ab 15. 1. 1932), von elektriſchen Maſchinen und Apparaten(ab 20. 1. 32), von Kohle(ob 1. 2. 32), von Möbeln(ab g. 2. 32), von Konſerven(ab 7. 2. 32), von Eiſen⸗ und Stahlblech(ab 7. 2. 32), von Butter(ab 10. 2. 32), von Fiſchkonſerven(ab 1. 3. 32), von Häuten und Leder⸗ waren(ab 18. 2. 32), von feinmechaniſchen, optiſchen und photographiſchen Apparoten(ab 1. 7. 32), von Schloſſer⸗ waren(ab 3. 3. 92), von Autokaroſſerien(ab 8. 3. 32), von verſchiedenen Eiſen⸗ und Stahlerzeuagniſſen, Schwefelſäure, Queckſilber, Hohlglas, Blottgold, Schirmgeſtellen uſw.(ab 15. 3. 92), von Baumwollgeweben, Garnen, Papierwaren, onſektton, Schlachtpferden, Widdern, Mutterſchafen, Ham⸗ 8 mern(ab 26. g.), von Strümpfen(ab 20. 4. 92), von Jod, Jodſalzen, Knochenleim, Filmen(ah 29. 4. 32), meln, Lämmern on Kartoffeln, ſt und Gemüſe(ab 1. 8. 32), von Ba⸗ nen(ab 5. 8. 32), außerdem beſteht Bewilligungszwang für Obſt(ab 12. 9. 92) und ür Zeitungspapier(ab 27, 9. 920. Holland die Einfuhr verſchiedener landwirtſchoftlicher und indu⸗ Frteller Waren. insbeſondere von Steinlohlen(ab 1. 1. 82), von Rindvieh und Gefrierfleiſch(ab 24. 1. 32), von Schuhwaren und Textilien(ab 6. 2. 32), von Porzellan, Töpferwaren und Spiegeln(ob 18. 3. 33), von Schuhſchäf⸗ ten(ab 7. 4. 32), von Futter(ab 19. 4. 32), von Weizen⸗ brot(ab 1. 11. 32 bis 1. 11. 33), außerdem beſteht Bewilli⸗ gungszwang für Fahrradreifen und Schläuche(ab 24. 3. 32). Italien, die Einfuhr von Käſe(Dez. 1991), von hauptſächlich aus Deutſchland eingeführten Waren wie Düngemittel, Holz Möbeln. Textilworen(ab 5. 2. 92), von 58 verſchiedenen ollpoſſitionen, darunter land wirtſchaftliche Maſchinen erkzeuge, Glas, Glaswaren(ab 1. 3. 32), Konſerven, Pflanzen, Bäumen, Sträuchern, Kravatten, Nähmaſchinen 15 23.* 32), Futtermitteln, Delprodukten und Nüſſen(ab Schweiz g durch Bewilligungszwong für Fleiſchwaren(ab 15. 12. 31), Butter(ab 9. 2. 32), Getreide, Zucker, Kohle, Alkohol, Oele(am 6, 5. 32), Obſt und Gemüſe(am 24. 5. 32), Ge⸗ flügel, Fiſche, Holz(am 10. 7. 92). Oeſterreich die Einfuhr von Vieh und Fleiſch aus Rumänien(Ende Juli 1091), Holz und Gerſte aus der Tſchechoſlowakei(am 28. 7. 31), außerdem beſteht Bewilligungszwang für Süd⸗ früchte, Rübenzucker, Schlachtvieh, Geflügel, Wurſt, Butter, Speiſefetten, Alkoholika, Luxuswaren Glas, Uhren(ſeit 29. 4. 32), Mehl-, eizen⸗, Roggen⸗ und Gerſtenerzeugniſſen, Ooſt, Gemüse, Eiern und Holz(ſeit 15. 7. 32), für Kohle (ſeit 3. 8. 82), für Gerſte und Malz(ſeit 28. 8. 32). Dazu kommen die zahlreichen Einſchränkungsmaßnah⸗ men, die andere europäiſche Länder, wie Dänemark, Schwe⸗ den, Norwegen, Polen, Finnland, Lettland, Litauen, Eſt⸗ land Englond Sponien, Jugoflawien, Rumänien uſw. ge⸗ troffen haben, die teils in außerordentlich hohen Schutz⸗ Zöllen, teils in Deviſenmoßnahmen, die jede Einfuhr aus Deutſchland nahezu unmöglich machen, teils aus anderen Maßnahmen beſtehen. 85. . 3 Hypothekenbank auf. Finnland meldet einen Beſtand von Hypothekenpfandbriefen in Höhe von 206 Mill. /. Er⸗ wähnt ſei noch der Hypothekarkredit einiger ſüdamerika⸗ niſcher Staaten, von dem, z. B. aus Chile, gewiſſe Be⸗ träge der umlaufenden Pfandbriefe auch an der Berliner Börſe eingeführt worden ſind. Chile hat einen Beſtand von 556 Mill.& an Pfandbriefen der Hypothekenbanken. Der Umlauf an Pfandbriefen und Kommunalobliga⸗ tionen umgerechnet auf Mill. J über die jeweilige Gold⸗ parität in den Jahren 1929 bis 1932 war im einzelnen folgender: ..29...30...31...82 Deutſchland: Bodenkreditinſtitute Pfandbriefe 8409/0 874,0 9597/3 9745, Kommunal-⸗Obligationen 2217, 235ʃ,2 2623/0 2702, Danzig: Pfandbriefe d. Hypothekenbanken 23,1 25,8 32,2 325 Finnland: Pfandbriefe der Hypothekenbl. 160,0 163,7 207% 250,6 Frankreich: Credit Foncler Pfandbriefe 511.2 308,3 895,7 821,2 Kommunal⸗ Obligationen 915,9 915,3 854,4 875,0 Je oſlawlen: Pſdbefe u. Obl. d. Hyp. Bk. 71,6 68,9 66,3 63,0 e Landeshypotheken⸗Anſtalt Pfandbriefe 74,7 28,5 136,0 161,4 Kommunal⸗ Obligationen 31,3 36,7 50,1 91,6 Polen: Pfandbriefe u. Kommunal⸗Oblig. 5 der Wirtſchafts⸗ und Agrarbank 347, 435,0 498,1 532.2 Schweiz: Oblig. d. Kantonclbanken 2028, 2141, 2204,8 2519,0 Spanien: Pfandbriefe d. Hypothekenbk. 806,5 887,7 959,9 1061/4 Tſchechoſlowakei: Schuldſcheine u. Pfand⸗ briefe der Geldinſtitute 436,6 497,8 544,5 624,9 Chile: Pfandbriefe d. Hypothekenbanken 505,4 536,4 569.9 555,5 Uruguay: Pfandbriefe d. Hypothekenbk. 457, 334,5 5778 631.3 und Enfispannung * Willys Overland Croßley Ltd., Mancheſter— Neue Sanierung. Dieſe engliſche Automobilfabrik, die bereits im Jahre 1926 eine ſcharfe Kapital rekonſtruktion durch⸗ führte, in dem die Vorzugsaktien von Lſtg. auf 12 fh. und die Stammanteile von 1=eſtg. auf 2 ſh. zuſammengelegt wurden, iſt genötigt, er neut zu einer Saniarung zu ſchreiten, um der Entwertung des Geſellſchaftsvermögens Rechnung zu tragen und den auf 84000 Eſtg. aufgelaufenen Verluſt zu tilgen. Einer bevorſtehenden GV. wird vor⸗ geſchlagen, die Vorzugsaktien nochmals derart zuſammen⸗ zulegen, daß unter Rückzahlung von 2 ſh 6 d der künftige Nennwert 6 ſh. beträgt, während die Stammaktien eine Nennwertermäßigung von 2 ſh auf 6 d erfahren. Das künftige Kapital des Unternehmens wird ſedann aus 300 000 Eſtg. Vorzugs⸗ und 12 500 Lſtg. Stammaktien beſtehen. »Verluſtabſchluß der Patentpapierfabrik zu Penig. Das abgelaufene Geſchäftsjahr ſchließt mit einem Verhuſt von 198 951„ ab, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Der Reſervefonds von 389 228/ bleibt unverändert beſtehen.(Für das Geſchäftsjahr 1930⸗31 betrug der Ver⸗ luſt bei 320 000/ Abſchreibungen 110 771). Belebung des Ruhrkohlenabsafzes Die Wagengeſtellung im Ruhrgebiet, der beſte Gradmeſſer für die Entwicklung des Kohlenabſatzes, läßt im Gegenſatz zum Vorjahr, wo die Wagengeſtellung trotz der ſonſt einſetzenden Saiſonbelebung eine Stagnation auf⸗ wies, in den letzten Wochen eine Beſſe rung der Abſatz⸗ lage erkennen. Während in der erſten Woche des Sept. die arbeitstägliche Wagengeſtellung mit rund 14 000 Wagen zu je 10 Tonnen ihren tiefſten Stand erreichte, iſt ſeitdem eine Aufwärtsbewegung von Woche zu Woche deutlich er⸗ kennbar, ſo daß in der letzten Oktoberwoche im arbeits⸗ täglichen Durchſchnitt bereits wieder 17000 Wagen zu je 10 Tonnen geſtellt wurden. Druckerei& Appreſur Brombach 46. Bei dieſer unv. mit 1,7 Mill./ AK. arbeitenden Ge⸗ ſellſchaft erbrachte das Fabrikationskonto per 30. 6. d. J. 2 346 449(2 094 358) //. Demgegenüber erfor⸗ derten Generalunkoſten 19705(1612 6387 und Ab⸗ ſchreibungen 210 435(331 414) J, ſo Haß einſchl. 28 411 22 Gewinnvortrag aus 1930-31 60 892/ ſReinge win n (i. V. 178 441) verbleiben. Zur Ausſchüttung von wiederum 9 v. H. Dividende werden aus der Spezialreſerve 1 noch 100 000/ herangezogen, ſo daß 160.892„, zur Ver⸗ fügung ſtehen, wovon 7892/ als Vortrag auf neue Rech⸗ nung verbleiben. Aus der Bilanz(in): Anlagewerte 2451 546 (2 410 686), Debitoren und Anlagen 2 583 096(2 504 855), Be⸗ teiligungen 81 000(160 000), Waren 477 717(212 724); an⸗ dererſeits geſetzl. Reſerve 170 000, Spezialreſerve 1 275 000 (375 000), Spezialreſerve 2 245 000(unv.), Amortiſations⸗ konto 2 451 543(2 241 108), Kreditoren 615 648(408 700). Absaßbelebung in der Papierindusfrie Nach dem Lagebericht der Papier⸗, Pappen ⸗, Zellſtoff⸗ und Holzſtoffinduſtrte hat ſich die ſchon im vorigen Monat in Erſcheinung getretene Ab⸗ ſatzbelebung im Monat Oktober 1992 fortgeſetz 08 Die ſteigende Tendenz der Preiſe für Roh⸗ und Halsöſtoffe, insbeſondere für Altpapier und Zallſtoff, haben teilweiſe auch zu einer Preisbefeſtigung in der Papier⸗ und Pappen⸗ induſtrie geführt. Die Papierausfuhr war we t ke 1 rückläufig und ſiel unter 50 v. H. der Monatsausfuhr 1931, während die Papiereinfſuhr unter dem Druck der untervalutariſchen Wettbewerbsländer zugenommen hat. Käarfellverhandlungen des Eisenhandeis O Frankfurt g.., 2. Nov.(Eig. Dr.) Die Ver⸗ längerung des Weſtdeutſchen Eiſenhan⸗ dels kartells dürfte bis Mitte dieſes Monats auf ziemlich unveränderter Baſis abgeſchloſſen ſein. Wie wir noch hören, werden die ſüddeutſchen Eiſenkartellver⸗ handlungen erſt Ende November zu Anfang Dezember auf⸗ genommen. Es iſt auch in Süddeutſchland damit zu rech⸗ nen, daß die Kartellverlängerung auf gleichfalls kaum ver⸗ änderter Grundlage wieder um ein Jahr exfolgt. Frachfenmarkf Duisburg-Nuhrori 2. Nov. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war etwas reger. Es wurden jedoch hauptſächlich Reiſen in mittlexen Größen vergeben, ſo daß hierzu paſſender Kahnraum manchmal fehlte. Trotzdem blieben die Frachten berg⸗ wie talwärts unverändert. Auch die Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. 10,1 vH. der deufschen Akfien über pari Trotz verringerter Umſätze vermochte ſich das durch⸗ ſchnittliche Kursniveau der deutſchen Aktienwerte im Okt. zu behaupten, ſo daß vorübergehend eingetretene Kurs⸗ rückgänge ſich gegen Monatsende faſt meiſt wieder aus⸗ gleichen konnten. Auch die politiſche Entwicklung und die bevorſtehenden Reichstagswahlen trugen dazu bei, daß ſich die Geſchäftstätigkeit in engeren Greuzen hielt. Später führte die zuverſichtlichere Beurteilung der wirtſchaftlichen Entwicklung in verſchiedenen Induſtriegruppen dazu, daß das Anlage ſuchende Publikum wieder etwas mehr Inter⸗ eſſe für Aktien zeigte. Neben einſgen bekannten Spitzen⸗ werten der Montan⸗, Braunkohlen⸗, Elektro- und chemiſchen Induſtrie wurden weiter noch Aktien von Maſchinen⸗ fabriken, wie auch einige Brauerei⸗, Zucker⸗ und Textil⸗ werte bevorzugt. Die folgende Tabelle, zuſammengeſtellt von der Commerz⸗ und Privatbank, Berlin, zeigt den Kursſtand der an der Berliner Börſe amtlich notierten Aktienwerte Ende Oktober im Vergleich zum Vormonat: Zahl der Aktien in ns der Geſ.⸗Zahl jeweils Ende Okt. Sept. Okt. Sept. 32 unter 25 v. H. 99 92 25,0 23,5 von 25 bis 50 v. H. 194 132 33,5 33,7 über 50 bis 75 v. H. 92 96 28,1 246 über 75 bis 100 v. Hö. 33 34 8,3 8,8 über 100 bis 150 v. H. 83 30 8,8 7,6 über 150 v. H. 7 e.8 1,8 Zuſammen 398 391 100, 100,0 Gegen September hat ſich, wie erſichtlich, der Kursſtand der Aktien in den einzelnen Gruppen kaum weſentlich ver⸗ ändert, lediglich die über pari notierten Werte zeigen eine leichte Beſſerung, ſo daß diefer Anteil 10,1 v. H. gegen 9,4 v. H. im Vormonat betrug; unter der Parität lagen 89,9 v. H. gegenüber 90,6 v. H. Ende September. Die Entwick⸗ lung in den entſprechenden Monaten des Vorjahres gibt nachſtehende Aufſtellung vergleichsweiſe wieder. Es notierten: l Ende in vom Hundert Ende in vom Hundert Oktober über pari unter pari September über pari unter var 1932 10,1 89, 1932 9,4 90.6 1930 88,4 66,6 1930 35, 64,5 1928 58,6 41,4 1928 59,7 40,„ 1927 59,5 40,5 1927 63, 96,7 Frankfurfer Abendbörse lusflos An der Abendbörſe herrſchte eine überaus luſtloſe Stimmung. Geſchäftsabſchlüſſe wurden kaum feſtgeſtellt. Die ähnlich träge und uneinheitliche Stimmung an den Auslandsbörſen mag die Verfaſſung des Abendverkehrs in dieſer Richtung nicht wenig beinflußt haben. JG. Farben lagen mit 94,50 v. H. 4 v. H. unter dem Mittagskurs. Am Rentenmarkt herrſchte die gleiche Stagnation. Neubeſitz⸗ anleihe zog eine Kleinigkeit an. Im Berlaufe änderte ſich an der Geſchäftsſtille nichts, lediglich J. Farben zogen um Bruchteile eines Prozentes an. Notiert wurden u. a. Neubeſitz 696, Altbeſitz 5176, Berliner Handel 89, Reichs⸗ bank 19 58 J Farben 94,5076, Junghans 14,75, Lah⸗ meyer 107. Karlsruhe Produkfenbörse * Karlsruhe, 2. Nov. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Auf die Gerüchte über weitere Stützungsmaßnahmen der Reichsregierung lag der Brot⸗ getreidemarkt feſter. Beſonders in Mehl haben große Um⸗ ſätze ſtattgefunden. Futterortikel unverändert. Notiert wurden in„ für die 100 Kilo: Inlandweizen 21,75—22,50; Inlandroggen 17,50—17,75; Sommergerſte 19,2520; Futter⸗ und Sortiergerſte 1717,75; deutſcher Hafer 14,25—15; Platamais 16,75; Weizenmehl Spez. 6 mit Austauſchweizen Nov.⸗Jan. 30— 90,50; Sto. Inlandsmahlung 29— 29,50; Rog⸗ genmehl ca. 65proz. 24—24,50; Weizenbollmehl(Futtermehl) 8,759; Weizenkleie, fein 7,25—7,50; dto. grob 8; Bier⸗ treber 11—11,25; Trockenſchnitzel 8; Malzkeime 1011,50; Erdnußkuchen 11,25—12; Pelmkuchen 8,50; Sojaſchrot 10,25 bis 10,50; Leinkuchenmehl 11,75—12,25; Speiſekartoffeln 4,25 bis 4,50 4.— Rauhfutter mittel: Loſes Wieſen⸗ heu 4,504,785; Luzerne 4,75—5; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepreßt 3— 3,25. 88- i Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 2. Nov. An der heutigen Gemüſeguktion wurden folgende Preiſe erzielt: Tomaten 20— 215 und 78,5; Rotkraut—2,5; Weißkraut 17 Wirſing 2; Roſenkohl 16—18; Karotten 2, Schwarz⸗ wurzeln 10—11; Erbſen 15—15,5; Zwiebeln 5; Feldſalat 80 bis 35; Spinat 4,55; Blumenkohl 3535, 1220 und 8 bis 10, Sellerie, pro Stück 5,5—10; Endivienſalat—6 Kopfſalat 1,52 Schlangengurken, pro Stück 25: Suppen⸗ grünes, Bündel 2 Pfg. Sandblaff-Schlußverwiegung in Hockenheim und Reilingen In Hockenheim und Reilingen wurde geſtern der letzte Poſten Sandblatt der diesjährigen Ernte verwogen. In Hockenheim wurden insgeſamt 440 Zentner Sandblatt b zur Berwiegung gebracht, davon 250 Zen ne geſtern. D brikatemarkt in D erſte Poſten von 190 Zentner, der vor 14 Tagen verwogen wurde, brachte auf der Verſteigerung in Schwetzingen 76,25/ und bei einzelnen Quantitäten eine Bonitierung von 10 v. H. Für die geſtern verwogene Menge konnte eine Bonitierung nicht gewährt werden, weil der ſie ver⸗ kaufende Tabakbau⸗Verein nicht der Landwirtſchafts⸗ kammer angeſchloſſen iſt. Trotzdem erzielte er pt Zentner einen Preis von 76,00 /, ein Zeichen dafür, daß ſein Pro⸗ dukt ebenfalls gute Qualität hat. 5 In Reilingen wurden insgeſamt Sandblatt verwogen, die einen Preis von 79,00 bis 81,00% brachten und eine Bonitierung bis zu 18 v. H. zuerkannt erhielten. Hauptkäufer waren an beiden Orten die Firmen Brinkmann ⸗Bremen/ Speyer, Landfried u. Ja⸗ kob Meyer⸗ Mannheim und Vogelſang Bremen. Die erſtgenannte Firma kaufte über die Hälfte des anfal⸗ lenden Gutes an, die Reſtmenge wurde zu ungefähr glei⸗ chen Teilen von den beiden anderen Firmen erworben. Das Ernteergebnis wird allgemein als qualitativ ſehr gut bezeichnet, wobei der Ertrag in der Gewichts⸗ menge allerdings zurückblieb. Wachenheims Weiſßherbsf beendef J. Wachenheim, 2. Nov. Mit dem heutigen Tage hat nun auch der Weißherbſt in unſerer Weinbaugemeinde ſein Ende genommen. Infolge der ungünſtigen Witte⸗ rung während der letzten Woche mußte das geringe Erträg⸗ nis meiſtens bei Regenwetter eingeheimſt werden. Viele Trauben, beſonders Riesling und Traminer, waren bereits abgefallen, ein bedeutender Schaden für die Guts⸗ beſitzer. Die Moſtgewichte haben ſich weſentlich nicht erhöht, doch erzielte man bei den Edelleſen beſonders hohe Gewichte. Der Ernteausfall betrug im großen und ganzen die Hälfte des Vorjahres. Die Qualität ſcheint aber eine beſſere zu werden, ſodaß ſie an die des 1929er Jahrgangs herankommt. Sehr auffällig iſt, daß die neuen Weine wenig Säure kbeſitzen. Das Verkaufsgeſchäft iſt hier ruhig. Ver⸗ einzelt werden Angebote gemacht zum Preiſe von 600“/ aufwärts pro 1000 Liter. Als Herbſtmittelpreis werden 16—17„ genannt. Der Moſt war vereinzelt recht brocklig, ſodaß man kaum mit 30 bis 33 Logel zu 40 Liter Moſt für 1000 Liter Wein herausgekommen iſt. In ein⸗ zelnen Fällen braucht man 36 bis 40 Logeln Maiſche.— Die Kartoffelernte iſt hier ebenfalls beendet und war der Ertrag recht zufriedenſtellend. Die Preiſe dagegen liegen unter den Friedenspreiſen. Nürnberger Hopfenmarki 5 5 8. Nürnberg, 2. Nov.(Eigenbericht) Wie bereits im letzten Bericht zum Ausdruck gebracht, eſt die hauſſeartige Bewegung am Nürnberger Hopfen⸗ markte nunmehr zum Stillſtand gekommen und es zeigte ſich in der laufenden Geſchäftswoche bereits eine ſehr ruhige Tendenz. Zugefahren waren an den erſten drei Geſchäfts⸗ tagen 40 Ballen, denen Umſätze in gleicher Höhe gegenüber⸗ ſtehen. Die Nachfrage war nur ſchwach, aber auch die Eigner ſind nicht beſonders abgabewillig. Umgeſetzt wurden nor allem wieder Hallertauer, die in prima Qualität mit 210 bis 220% per Zentner bewertet wurden. Daneben fanden Württemberger zu 190/ und ein Poſten prima Spalter zu 295„ Abnahme. Tendenz ruhig, Preiſe faſt etwas rückgängig. t. * Ruhiger Hanfmarkt. Der Verband Deutſcher nf⸗ induſtrieller Gmbh berichtet(24.— 30. Oktober 40 155 lien: Die Hanfmärkte waren auch in der Berichtswoche unperändeſt feſt, wobei in Erwortung noch höherer Preiſe die Verkäufer mit Angeboten zurückhielten. Fug oſ lo wien: Infolge der Knappheit der Vorräte kamen kaum Umſätze zuſtande. * Vom Jutemarkt. Die Intereſſengemeinſchaft Deutſe Jute⸗Induſtrieller Gmb. berichten! 5 o h 11 1 ma 55 Ruhig. Firſts koſten: Neue Ernte: Sept.⸗Okt., Okt.⸗ Noy, Nov.⸗Dez.⸗Verſchiffung Eſtr. 16./— je To. Fa⸗ f Dundee; Ruhig. Deutſcher Wenig Geſchäft. 5 Keine weiſere Erhöhung der Treibsioffpreise Die immer wieder auftauchenden angeblich bevorſtehende weitere Erhöh werden von zuſtändiger Seite als fal ſei weder eine Preisſteigerung zu erwar Markt: 510 Zentner * 2 2 2 2 75 Sofle/ NI 1 512 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 512 5 heim gegenüber. Phönix hat nach ſeinem Siege über 1f 25⁰0 * Altrip Geſchmack bekommen und wird verſuchen, wieder we als — 8 8 ſo ein St rſpiel hinzulegen wie gegen Altrip. Gegen lt n und ſt n 110 ein ſolche iel dürften aber die Neckorſtädter nicht ge⸗ für die Meile und den Kilo Seine en ſin wachſen ſein. 1 Km.(fliegender Start) in 24,08. L 1 Heddesheim muß nach Neckarhauſen und wird 1 Km.(ſtehender Start) in 30,6 1 S 75 N 8 5. 5 ö 25 4 2— 2 ſchon mit aller Energie ſpielen müſſen, wenn ſie die Punkte 1 Meile(fliegender Start) in 38,91 8,878 Stm. von dem Abſtiegskandidaten mitnehmen wollen. Noch iſt bei 1 Meile(ſtehend. Start) in 45,97 Sek. gleich 127,979 Stkm. 2 5 7 7 Neckarhauſen nicht alles verloren. Ein guter Start in der Anſchließend erklärte Winkler, daß er die von ihm kon⸗ Die unterbadi ö 2 Kreisli 115 Schlußrunde wird vielleicht doch noch eine Verbeſſerung der ſtruierte Motorbekleidung nicht benutzt habe und mit etwas 22 i Lage von Neckarhauſen bringen. weniger Gegenwind noch gut 10 bis 15 Stkm. mehr heraus, e 755 1 bal a e 8 auf ee fahren hätte können. Er äußerte ſich ſehr anerkennend 2. 8„ 2 1 5 0 Platze zu Gaſt. ie Leute um Ueberrhein werden doch über die Rennſtrecke und will im Frühjahr mrit einer Vorrundenſchluß 8 en 1 a Werdener der Leh rtlenſten wohl woch nicht vergeſen haben, daß die dinger ihnen Halblitermaſchine neue Verſuche unternehmen. Am verga Sonntag 9 ie Kreisliga die Vor.] des der W lſtädter zu erwarten. 5 a p aan 3 e 58 5 runde der die hloſſen. Es Den Ed ingern, die ſeit ihrer Zugehörigkeit zur gebracht haben. Ein Wiegen in Sorgloſigkeit wird dahe 95 gte ö ſteht ledi i 15 VC. nicht am Platze ſein. Die Feudenheimer ſind klarer Fovo⸗ G de wird Europameiſlier bas wegen der Unbeſpielborkeit Platzes e ige ämaſen daten ae ie I e der rit. Man erwartet bei entſprechendem Einſatz ſogar einen 5 1 4 abgebrochen wurde. 5 en Verbandsſpiele ſchon etwas mehr zu. ziemlich deutlichen Sieg. Metzner gab auf Auf ſchlechtem Spiel 0 t ſe ſehr gute und teilweiſe aber auch ſehr 5 zweiten M bewarb ſie che Doppelmei⸗ „„ 5 85 1 ö ſeh 25 5 2 2 Zum zweiten M bewarb che Doppelmei kondtbaen Leue s be ſchteg ten de ſiangen en den den geleg die unbeſint. Veränderungen im Kreis Anterbaden zer Wia Mebner ol zan, dee Eurrgamelſerſcholt ü ſpannenden Kampf geli keit dieſer Mannſchaft wird es nicht über einen mittleren Fliegengewicht. In Lille ſtand ihm Franzoſe Praptlle Halbzeit noch mit:0 führte, mußte e Tabellenplatz bringen. Der Vorſitzende der Schiedsrichtervereinigung des Krei⸗ Gyde gegenüber, aber Metzner gelang e ich ötesmal nicht, zes die Ueberleger a Heddesheim hat in den vergangenen Jahren teil⸗ ſes Unterbaden, Oskar Bohn, hat wegen beruflicher Ver⸗ in den Beſitz des Titels zu kommen. er Franzoſe war 9955 weiſe eine gens bervorragende Rolle geſpielt und war ein:] änderung ſein Amt niedergelegt. Er hatte dieſes Amt ihm ſtändig überlegen und auf einen doppelten Kinnhaken 8 e mal ſogor dicht vorm Zie. Man erwaortete nach dem guten[5 Jahre inne. Er war nicht nur ſelbſt ein ſehr guter in der achten Runde gab Metzner dos ſichtsloſe Trefſen im. r Heddesheimer, daß dieſelben auch in dieſem Jahre Pfeifenmann, ſond hat es in feiner längeren Amts⸗ für ſich verloren und hob zum Zeichen der Aufgabe die . Wort mitreden. Die Verletzung ihres guten ne e e ee een gaf wird ſchließlich 5 Einfluß periode fertig gebracht, eine ganze Reihe Schiedsrichter ſo] Hand. Stürmiſcher Beiſce e chaft wird ſchließlich nicht ganz ohne Einfluß auf 8 5 g 1 5 neuen Titelträgers, der vor allem durch ſeine fineſſenreiche die nur zu ihrem Beſten ingen der Mannſchaft geblieben ſein und ſo ſteht[ beranzubilden, daß ſie heute mit zur erſten Klaſſe der Takkik den Sieg verdiente. . e e Leutershauſener ſo weitermachen, dann Heddesheim eigentlich an einem Platze, den man nicht er⸗ Pfeifergilde in Süddeutſchland gehören. Jedenfalls ver⸗ e dürften ſie katſächlich oem Ende der Spiele über die Er⸗ waortete. 3 liert der Kreis Unterbaden in Bohn einen ſeiner erfahren⸗ a e 5 können. Jedenfolls wer⸗ Auch von 07 Man nei m hat man in W ſten und tüchtigſten Mitarbeiter. en alle diejenigen Vereine, die noch nach Leutershauſen andere Leiſtungen erwartet. Verſchiedentliche Umſtellungen sei e f er bi 1= i 9 * 5 gut daran tun, alles einzuſetzen, wenn ſie gewinnen in der Mannſchaft haben ſich ſicherlich nachteilig auf die adi 157 1 1 8 5 a 5 Tageolꝛabeucles 755 N 5 8 Dr. a a 8 5 1 W 5 J; T 1 1 1 e 1 50 Al iſt auch bereits fünf Jahre im Vorſtand der Schiedsrichter⸗ n Die Käferkoler haben auf ihrem eigenen Platze mit t der Spielerlaubnis des früheren Waldhöfers Barta 25 täti t das Erde Vohns gut Donnerstag, 3. November 221 i müſſen, doß Weinheim beſſer iſt. Die auch 1 0 e i. 15 vai 3 95 ee e 8 11 1 55 9, l. Stütze der Käfertaler, Helfinger, der in dieſem Spiel Ber⸗ der Spiele wir wahrſcheinlich einen anderen Platz ein⸗ i„ 0„ 0 0 9 8 g A ar 5 teidiger ſpielte, hat ſich gleich zu Beginn des Spieles eine nehmen, als es jetzt der Fall iſt. unterbadiſchen Schiedsrichterbewegung in denſelben ruhigen We e e.„Oper von Verdi, nicht unerhebliche Verletzung zugezogen und f dere für Das plötzliche Anſteigen der Leiſtungen der Leuters⸗ Bahnen bewegt wie bisher und daß die Schiedsrichter Un⸗ e„ 1 tt Sylveſter Schäffer das ganze Spiel aus. Das hat die Käfertoler nicht nur hauſener wurde ſchon eingangs dieſer Ausführungen terbadens weiterhin mit zu den erſten in Süddeutſchland[ Apollo⸗Theater: Variete⸗FJeſtſpiele mit Sylveſter Schäf in dieſem Spiele, ſondern auch für die Rückrunde ſehr nach⸗ 1 5 a 4 0. gehören. Als Beiſitzer für den als Aausbilder ausgeſchie⸗ und Robins, 20.45 17 0 8 5 0 teilig getroffen. Für die Weinheimer wor dieſer Sieg un⸗ Während der Abſtieg der Neckorhauſener in die⸗ denen Dr. Götzl tritt Sutter Amieitia Viernheim in Planetarium: Zweiter Experimentalvortrag über„Moderne 4 5 125 115* Wehn 1 17 1 2 8* 175147 2„4% 90 1 bedingt notwendig, wenn ſie Anſchluß beholten wollten. zem Jahre wohl zur Tatſoche wird gibt es um den zweiten] den Vorſtand der Vereinigung ein. Man erwartet auch Elektrizitätslehre“, 20.15 Uhr. Am Abſchluß der Vorrunde darf man ſa 107 Abſteigenden noch ſehr harte Kämpfe. von diefem nur Gutes. 5 Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag die Plosterung in der Tabelle ſo gekommen iſt Die am kommenden Sonntag beginnende Rück⸗ In der Handballſchlebs richtervereinigung hat es gekri⸗ von ee Hackel, 5 über 1 il ee zweiten, der ſchon in deriipüheren W lala, wagelen. runde bringe folgende Benegnungen: elt. Der Obmann Soldner ⸗ 8 Mannheim hat ſein unf edel e denken 4, 30.48 Uhr. zweiten der ſchon in der früheren A⸗Klaſſe ſcherzweiſe der. 1 5 1 Sc FJ))JJJVVVTCTCVTCVVCVCTC 5 ewine Tabellengweite genen wurde diesmal mit einem W e e ee wurde durch Schu he Libelle: 16 Br Tender 0 ner Wenne N 5 der 0 e en e Neckarſtadt— Phönix 5 Tanz: Cafaſö, Palaſthotel, Pavillon Kaiſer, Sie Aannens ale„„ waffen. Fee„ 5 Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert mit Wieder bei der Spitzengruppe ſind die a Ve t 8 W 19 5 uo ſthei m. Nachdem 250 Stkm. auf dem Molorrad Einlagen. Weinhei Phönix und Käfertal P Der Tabellenführer muß nach N Nachd: 5 7 8 f z. 133 1* ar 3 14 Je mee debe F aeg den Meraner dere len Senne und Wäintler jahren Weltrekorde 90h ag, un b 66 geh ee deen bellenplotz zugetraut. Man hat den erſte Niederlage hinnehmen mußte, wird er ſich in, Neu: Auf der Betonſtraße von Tat bei Büdapeſt unternahmen DSi de ene und der n e dieſem Jahre beſtimmt damit gerechnet, daß oſtheim ſehr vorsehen müſſen, daß es keine Fortſetzung am Dienstag die deutſchen Motorradfahrer Ernſt Henne⸗ Capftol:„Tannenberg“.— Roxy ⸗Theater: aufſtieg kommt. Mit manchem Pech wr geben wird. In Neuoſtheim haben die Alteiper noch eu Munchen und Walfried Winkler⸗Chemnitz ihre angekün⸗ Unheimliche Geſchichten““— Pala ſt⸗ Theater! loren, die von Phönix nie verloren wer Glück gehabt. Wichtige Verbandeſptele gingen dort ebenſo digten Weltrekoröverſuche. Obwohl das Wetter nicht gerade„Ein blonder Traum“.— Schauburg:„Quick“, zu kam noch das Pech der b verloren wie der Pokal der NM dort verloren ging.] günſtig war— es war windig und regneriſch— gelangen Gl ham rs: Mata Hart“ tierten Ofer, der früher be Für beide Monnſchaften ſteht viel auf dem 17 555 9915 den Deutſchen gleich fünf neue Klaſſenrekorde. Henne er⸗ 5 5 1 Stürmer bekannt war. 2 er haft des einen wollen die Meiſterſchoft machen und die teilen. Dos reichte mit dem Wind im Rücken auf einer Fahrt den Sehenswürdigkeiten Phönix ein beſtändiges Können gufzuweiſen hat, ſieht es len aus der Gefahrenzone des Abſtiegs enteilen. 12 7 phänomenalen Stundendurchſchnitt von 250 Km. Der 5 5 im Sturm des alten Mannheimer Bereins nicht gerade wird Anlaß zu einem ganz großen Kampf geben. 1 Münchener machte auf ſeiner 750 cem⸗BMW⸗Maſchine ins⸗Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sondergus⸗ roſig aus. Dorüber konn auch die große Leiſtung der[ Ausgang trotz des höher einzuſchätzenden Könnens der geſamt drei Verſuche, beim zweiten gelang es ihm mit ſtellung:„Schattentheater und Puppenſpiel“. Geöffnet Mannheimer gegen die Altriper nicht hinwegtäuſchen. Pfälzer vollkommen ungewiß iſt. einer Fahrzeit von 15,02 Sekunden für einen Kilometer den f werktags von 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags von Bemerkenswert iſt der Tabellenſtand des vorjäheigen[, Zwiſchen Leutershouſen und Wallſtadt hat es Weltrekord des Engländers Wriabt mit fliegendem Start 11—17 Uhr.— Ste tiſche Kunſthalle: Gebffnet werkkags A- Meiſt Wenn in der A⸗Klaſſe Kämpfe gegeben, die man gerne aus dem auf 239,680 Stkm. zu ſchrauben. Henne erreichte beim erſten(mit Ausnahme Montags] von 16—13 und 14—16 Uhr; 2 Gedächtnis auswiſchen würde. Beide haben in der Kreis⸗ Verſuch mit einer Zeit von 15,17 Sekunden für den Kilo⸗] Sonntags von 1113 und 1416 Uhr; außerdem Dienstag, ** 70 liga ſehr viel zugelernt und werden ſich ritterlich bekämp⸗ meter mit fliegendem Start 237,310 Stkm., bei zweiten die Mittwoch, Donneestag u. Freitag, jew. von 19.30— 21.90 Uhr. * daß gerade dieſe Mannſchaft ſich ken. Auch hier iſt trotz beſſeren Könnens der Wallſtädter[oben erwühnte neue Weltrekordzeit und beim dritten Ver⸗ Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturmm mit um⸗ 5 10 Ferſen der lenführer der Ausgang der Sache vollkommen offen. 8 ſuch erreichte er mit 15,075 Sek. insgeſamt 288,803 Stkm. ſaſſendem Rundblick, geöffnet von 9 b 1 17 Uhr. de verloren Auf dem Platze des SC Neckarſtadt treten die bei⸗ Henne wird ſeine Verſuche, die erſt in den Abendſtunden Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ beendet waren am Donnerstag fortſetzen. 15—17 Uhr, de die g den Lokalrivalen Neckarſtadt und Phönix Mann⸗ inet von 8 5 l e zu Exifrupreisen Leb. Muelnkarpfen 3 68 f Brat, Geleeneringe D. 368 Welli. Fischfilet 4 29 Navlar i. Glas. D. 43 Sunpenhunner v. z 15 an Holl. Matfesher. 3 St. 15 Past-Enien. Gänse 4 986 Ger. Süugbüchinge 7 24 Schweineschmalz 58,45 Oelsardinen, D. 35.24, 16 Malbs!.-, eitwürst. St. 27 Wezenm. Spez. 2½ F. Bil. 45 Ahrberg-sulze.. 4 45 Haselnus kerne ½ f 29 Blerwurst 1. Blasen 3 75 Sultanmen 4 42. 38 Ochsenmaulsalat D. 26 Kokosraspel, mittel 2 29 Bahr. Buer ½ f 55 feigen Mal. Dilaum. 2 24 100% Ho kosten 4 26 Wöstnusse, Maronen z 23 Allg. Sdwelzerk. ½ 45 Uinsen, Erbsen 3153 vol. Camembert 17 U. 15 Burma- eis, Bonnens 12 Del.-Welchkäse 6 St. 25 Bruck-Mackaront. 3 33 Preiselbeeren-3: D. 35 Bohnenkallee ¼ 4 63. 52 Aprik., Erdbeer--F. 78 Not- u. Wel wein Ir. 55 Erbsen-c- D. 65 u. 52 Ostsee-Aale geräuch.3 St. 48 Sechnittbehnen be 39. 2 **RUV'[f᷑ Thams!Carfs Pfd. weige Bohnen nur-- 21, 2„ gelbe Erbsen„ 29 2, Unsen..„ 28 1, feſter Speck.„ 75 Unser Schlager: d. Wasa 1 5 Rur-. 25 5 LTL Adab 1.1 C1, 16 Woaldhofstr. 11 Eine große Kander-Leisfunq!l Strick- Schlüpfer reine Wolle, mit Elastic- rand u. 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November 1932 Nacht, Nebel und Raum ſind beſiegt Das techniſche Auge, das keine Dunkelheit und keine Entfernungen kennt— Der Blick zum Mars In den Laboratoriumsräumen des größten eng⸗ liſchen chemikaliſchen Unternehmens in Ilfford, Eſſex, iſt Forſchern, die ſeit Jahren dem Geheim⸗ nis der infraroten Strahlen nachſpüren, eine Entdeckung gelungen, die wahrſcheinlich gewiſſe Ge⸗ biete unſeres öffentlichen Lebens völlig revolutio⸗ nieren und in manchen Dingen unſere Daſeins⸗ führung völlig umändern werden. Ganz ſicher iſt jetzt bereits“ daß die moderne Kriegstechnik des Land⸗, des Luft⸗ und Seekampfes umgeworfen iſt, daß ſich der modernen Aſtronbmie Möglichkeiten der Forſchung eröffnen, die alle bis⸗ herigen Methoden zur völligen Belangloſigkeit de⸗ gradieren werden, daß Schiffszuſammenſtöße, her⸗ vorgerufen durch nächtliches Dunkel oder Nebel von nun an völlig ausgeſchaltet werden. Die Entdeckung, ihr Wunder und ihr Geheimnis liegen in einer unſcheinbaren, farbloſen Paſte ver⸗ borgen, die, wenn man ſie auf die photographiſche Platte ſtreicht, reſpektive auf den Rollfilm, dieſem Material geradezu magiſche Kräfte verleiht. Mit jeder Kamera wird es in Zukunft bei Verwendung von Platten mit der Paſte möglich ſein, Aufnahmen über jede beliebige Entfernung zu machen. Es gibt keine Entfernungen mehr und keine Be⸗ grenzungen für die Aufnahmefähigkeit der Platte. Nur noch den Horizont, nur noch die Begrenzung, die nun einmal die Kugelgeſtalt der Erde mit ſich bringt. Es gibt kein Dunkel mehr für dieſes photo⸗ graphiſche Auge, keine Nebel. keine Gasver⸗ ſchleierungen. Die Paſte, die das Wunder der infra⸗ roten Strahlen wirkſam werden läßt, iſt noch nicht voll entwickelt. Aber ſchon jetzt haben die erſten flüchtigen Verſuche erwieſen, daß Photographien, die man über eine Entfernung von mehr als 40 Kilo⸗ meter gemacht hat, jedes Detail aus dem Blickfeld — unſichtbar für das menſchliche Auge und auch den Fernſtecher— ſo klar und ſcharf heraushoben, als ob man mit einem guten Feldglas über einen hun⸗ dert Meter langen Acker blickt. Es iſt gleichgültig, ob es Nacht iſt oder Tag. Eine Kamera mit den Wunderplatten photographiert in völlig dunklem Raum, photogrephiert im Nebel und vom Flugzeug aus durch die dichteſten Wolkenbänke hindurch, viele tauſend Meter über der Erde das kleinſte Objekt. Das bedeutet natürlich die völlige Umwälzung der heutigen Kriegstechnik, und es iſt bezeichnend, daß die britiſche Aoͤmiralität und das Kriegsminiſte⸗ rium die Entdeckung des Chemikers von Ilfford ſo⸗ fort mit Beſchlag belegt haben und im Augenblick im offiziellen National Phyſical Laboratory überprüfen oder— fortentwickeln laſſen. Der Wert dieſer neuen Erfindung für Kriegs⸗ zwecke iſt ja auch unüberſehbar. Ueber phantaſtiſche Entfernungen hinweg kann jede feindliche Poſition, jedes verbor⸗ gene Geſchütz, jede Truppenkonzentration von abtaſtenden Kameras mit der magiſchen Platte entdeckt werden. Flugzeuge können in unerreichbarer Höhe, weit über den Wolken fliegen und bequem jede Stellung auf⸗ nehmen. Die vielbeſungenen Rauch⸗ und Nebek⸗ verſchleierungen moderner Schlachtflotten ſind völlig nutzlos geworden. Jede Schiffsbewegung wird von den Platten aufgenommen werden und wird deut⸗ licher als bei offener Sicht. Aber das gehört mehr zur deſtruktiven Seite der neuen Erfindung, die weitaus überwogen wird von ihren ſegensreichen Eignungen. Die ſchon vor einiger Zeit entdeckten infraroten Strahlen, jetzt aber erſt gebändigt und nutzbar gemacht in phan⸗ taſtiſcher Weiſe, heben die Nacht auf, beſiegen Nebel und Raum. Zuſammenſtöße auf See werden nicht mehr vorkommen. Der Nebel iſt kein Feind mehr. Mit höchſter Geſchwindigkeit können die Schiffe durch ihn hindurchfahren. Es iſt werter nichts nötig, als durch beſonders konſtruierte Kameras in regelmäßi⸗ gen Abſtänden Aufnahmen zu machen. Auf un⸗ geahnte Entfernungen hin zeigen ſie jedes Hinder⸗ nis, jedes andere Schiff auf. Die Kataſtrophe der „Titanic“ wird einzigartig bletben. Was die Wiſſenſchaft von der Wunderpaſte zu er⸗ warten hat, würde Bände füllen, wenn man alles aufführen wollte. 8 Der Kommandant der„Niobe“ vor dem Kriegsgericht Kapitänleutnant Ruhfus, der Kommandant des ſo tragiſch geendeten Schul⸗ ſchiffes„Niobe“, ſteht am 3. November vor dem Kriegsgericht in Kiel, um ſich gegen die Anklage zu verteidigen, daß er aus Fahrläſſigteit den Untergang des Schiſſes und damit den Tod von 69 jungen See⸗ 8 leuten verſchuldet habe. Der Leiter der Sternwarte von Greenwich gibt dem Ausdruck:„Wir Aſtronomen,“ erklärte er wörtlich,„werden von nun an mit weitaus größerer Genauigkeit das Univerſum durchſuchen können, als es uns im Augenblick möglich iſt. Da es nicht nur zu erwarten ſteht, ſondern ſogar eine Gewißheit iſt, daß die Entdeckung noch viel ſtärker ausgebaut wer⸗ den wird, können wir heute ſchon ſagen, daß wir unter Umſtänden auf dieſe Weiſe regelrecht zum Mars, zu jedem anderen Himmelskörper hinaufſchauen können und feſtſtellen werden, ob dort Leben exiſtiert oder nicht. Es iſt überhaupt kein Ende abzuſehen..“ Jetzt, da die infrarote Platte konſtruiert iſt, will die moderne Chemie die Herſtellung der ultraviolet⸗ ten— alſo jener Strahlen vom entgegengeſetzten Ende des Spektrums— in Angriff nehmen. Nach den Erfahrungen der Chemiker von Ilfford wird das nur mehr eine Frage der Zeit ſein, und dann— dann gibt es überhaupt keine Grenzen mehr für das photographiſche Auge. Dann werden wir durch Wände und Mauern, durch Häuſer und Hügelketten hindurchſehen können. Der Blick iſt ganz frei, nicht nur zum Mars, ſondern auch weit hinein in das Innere unſeres Planeten. M. P. Große Tage ſtehen in der Skatſtadt Altenburg bevor Der Skatbrunnen, das Wahrzeichen der durch ihre Spielkarten Fabriken berühmten Stadt Altenburg in Thüringen Ein Goldmacher der Wirklichkeit geſtorben In der Familiengruft der ſpaniſchen Gran⸗ den d' Armella wurde einer der größten Aben⸗ teurer der letzten fünfzig Jahre, der Senorchef der Familie, Baron Sternberg d' Armella im Alter von 80 Jahren zur letzten Ruhe geleitet. Mit Sternberg ging ein wirklicher Goldmacher dahin, ein Mann, in deſſen Händen alles zu Gold wurde, was er auch anfaßte. Ein ungeheures Vermögen ſcheffelte der Baron und ſpaniſcher Grande, der durch ſeine vielen Abenteuer Europa von Zeit zu Zeit zu einem in⸗ tereſſanten Geſprächsſtoff verhalf, Auf der Zugſpitze hat der Winker ſchon eingeſetzt Blick auf den Gipfelrand der Zugſpitze Aus ganz kleinen Verhältniſſen ſtam⸗ mend verſtand es Sternberg, ſich durch alle möglichen Berufe durchzuſchlagen, überall etwas zuzulernen, um ſchließlich als Bankier ſeinen erſten gewaltigen Cup zu landen. Es ſind genau 50 Jahre her, da Sternberg die Welt mit der Nachricht überraſchte, daß er gewaltige Oelvorkommen in Deutſchland gefunden habe. Es begann eine Petroleum⸗Hauſſe, wie man ſie noch nie in Europa erlebte und Sternberg wurde inner⸗ halb kürzeſter Friſt ein ſteinreicher Mann. Mit un⸗ geheurem Tamtam machte er für ſein Geſchäft Pro⸗ paganda, ließ Extrazüge von Berlin zur Einweihung der Erdölquelle in Oelheim fahren und, um allen die Sache beſonders mundgerecht zu machen, einige Pe⸗ troleumfäſſer vor der offiziellen Eröffnung in das Bohrloch ausgießen. Ständig hielt Sternberg die Weltöffentlichkeit mit allerlei dunklen Finanzgeſchäften in Atem. Aber nie konnte man ihm Poſitives nachweiſen. Er manö⸗ verierte zu geſchickt, wußte geſchickt auf der Para⸗ graphenlinie zu balancieren. Bis plötzlich auf einem anderen kriminellen Gebiet die Kataſtrophe über ihn hereinbrach. f f Es war eine üble Sittlichkeitsgeſchichte, die Sternberg den Kragen koſtete. Es erfolgte ſeine Verhaftung und darnach ein Sefſationsprozeß, in dem man Sternberg nachweiſen konnte, daß er ſich ſehr hohe Beamte des Berliner Polizeipräſidiums in einer Weiſe verpflichtet hatte, die im Prozeß nur unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit erörtert werden konnte. Sternberg wurde zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, der Polizeidirektor von Meerſcheidt⸗Hül⸗ leſſen beging Selbſtmord. Die Zuchthauszeit ging an dem Goldmacher ohne beſondere Wirkung vorüber. Ja er äußerte ſpäter, daß ihm die Zurückgezogen⸗ heit in der Strafanſtalt in geiſtiger und körperlicher Beziehung eine Erholung war. Er hat phantaſtiſche mit der Endſtation der Zugſpitzbahn Finanzpläne während ſeiner Strafzeit ausgearbeitet, die ihm dann ſpäter auch wirklich zu ungeheurem Reichtum verhalfen. Nach ſeiner Entlaſſung überſiedelte Sternberg nach Ungarn. Er kaufte dort große Güter zuſam⸗ men und nach wenigen Jahren ſchon fuhr er als ungariſcher Baron von Budapeſt nach Ma⸗ drid. Hier gelang es ihm, König Alfons für einige große Geſchäfte zu intereſſieren und der König nahm keinen Anſtoß an Sternbergs Vergangenheit und machte ihn zu ſeinem Compagnon. Man verdiente gemeinſam diverſe Millionen und für Auguſt Stern⸗ berg fiel auch die Nobilitierung zum ſpaniſchen Grande'Armella ab. Mit Titeln und Orden reich geſchmückt traf der friſchgebackene Grande von Spanien in Paris ein. Hier fand er bald Eingang in die franzöſiſche Hoch⸗ ariſtokratie und heiratete zum zweiten Mal. Seine ö erſte Frau hatte ſich nach dem großen Prozeß von ihm ſcheiden laſſen. Er wählte die Tochter des letz⸗ ten kaiſerlichen Kommandeurs der Tuilerien, Generals Duperier. 4 Nun ging es mit einer phantaſtiſchen Schnel⸗ ligkeit bergauf. Was Sternberg in die Hand nahm, wurde zu Bin Nie ging ihm etwas ſchief. [Seine Geſchäfte klappten, wie ſie vorher genau er⸗ rechnet waren. Bald beſaß er Bergſherke in Ober⸗ ſchleſien und Polen, Erzgruben in Spanien und ö Die erſie deulſche evangeliſche Kirche erneut eingeweiht Die Geiſtlichkeit begibt ſich zum Gottes dienſt in die neu geweihte Schloß⸗Kirche in Torgau Die Torgauer Schloßkirche, die im Jahre 1544 durch Martin Luther als erſte neugebaute evangeliſche Kirche Deutſchlands geweiht wurde, ſpäter dann aber in Verfall geriet, wurde jetzt wieder vollſtändig her⸗ gerichtet und am Reformationstage erneut eingeweiht. einen ungeheuren Haus⸗ und Grundbeſitz in Berlin, Paris, Madrid, Zürich und Mailand. Am Genfer See, in Montreux, baute er ſich eine herrliche Villa, von wo er während des Krieges ſeine Unterneh⸗ mungen in den neutralen und kriegführenden Län⸗ dern leitete. 5 Kein Weltkrieg und keine Inflation konnte an ſeinem gewaltigen Beſitz rütteln. Sein Vermö⸗ gen wuchs auch während der gefährlichſten Kriſen⸗ zeiten. Erſt vor einigen Jahren gab es wieder einen Sternberg⸗Skandal. In einem großen Prozeß um den Verkauf einer oberſchleſiſchen Grube wurde er verhaftet. Allerdings mußte er bald wieder freige⸗ laſſen werden. Prozeſſe über Prozeſſe gab es im Hauſe des ſpaniſchen Granden Sternberg d' Armella, was nicht hinderte, daß gewagte, aber immer gut⸗ ausgehende Transaktionen zur ſteten Vergrößerung des Beſitzes beitrugen. 5 Achtzig Jahre alt iſt der Abenteurer geworden und bis in die letzten Tage hat er ſich ſeinen umfangreichen Geſchäften gewidmet. Im Fürſtentum Lichtenſtein richtete er ſich ſeine Zentrale ein, in Vaduz baute er ein Palais und eine herrliche Familiengruft für die ſpaniſchen Granden Sternberg d' Armella. Das Erbe des Fi⸗ nanzgenies, des Goldmachers der Wirklichkeit, in das ſich ſeine inzwiſchen hochfeudal gewordene Fa⸗ milie teilen wird, ſchätzt man auf 300 Millionen I. Der Thron der Königin Hetep-Heres Von der Art und Weiſe, wie verſunkene Kulturen erſchloſſen werden, macht ſich der Laie nur ſelten eine Vorſtellung. So lagen in dem vor einiger Zeit ent⸗ deckten Felſengrab der altägyptiſchen Königin Hetep⸗Heres eine Menge von zer⸗ fallenem Holz und Stücke von Goldplättchen, über dem Fußboden waren winzige aus Gold geſchnittene Figuren verſtreut. Hätte man die Figuren ein⸗ geſammelt, ſo würden ſie den ausgeſuchten Zierat veranſchaulicht haben, mit dem die Möbelſtücke der ägyptiſchen Könige vor 5000 Jahren verſehen waren. Die Gelehrten gingen aber weiter, und unter⸗ ſuchten die Kammer eingehend und hielten die ge⸗ naue Lage jedes winzigen Btuchſtückes feſt. Sie arbeiteten 280 Tage, machten Hunderte von Seiten ſchriftlicher Aufzeichnungen und mehr als tauſen d Photographien. Aus drei Stückchen von Holz⸗ rahmen und einer Füllung, die zwar auf ein Sechſtel ihrer urſprünglichen Größe zuſammengeſchrumpft waren, jedoch Spuren der Scharniere aufwieſen, konnten ſie den Tragſtuhl der Königin wie⸗ der herſtellen. Die goldenen Hieroglyphen konnten ſo geordnet werden, daß ſie regelrechte Texte er⸗ gaben, die die Füllungen des Stuhles geſchmückt hatten. Der Stuhl, aus neuem Holz wieder auf⸗ gerichtet, ſtellte zuſammen mit dem alten Gold eine genaue Wiedergabe des verfallenen Urbildes dar. Auf die gleiche Weiſe konnte noch eine Reihe an⸗ derer wertvoller Stücke rekonſtruiert werden. i Die Wiederherſtellung koſtete, nachdem alles aus dem Grabe geborgen war, noch zwei volle Arbeitsjahre. Auch der Fund der Harfe, auf der Schubad, die Königin von Ur in Chaldäa, ihre Liebeslieder ſpielte— lange vor König David, dem erſten ſchrift⸗ lich bezeugten Harfenſpieler der Welt iſt ſo merk⸗ würdig wie ihr Alter. Wie C. L. Wolley, der be⸗ kannte Enkdecker der bibliſchen Stadt Ur, in ſeinem bei F. A. Brockhaus, Leipzig erſchienenen Buche„Mit Hacke und Spaten“ erzählt, ſtieß ein arabiſcher Arbeiter bei der Ausgrabung des Königs⸗ friedhofes in Ur unvermutet auf ein unſcheinbares Loch im Eroͤboden; kurz danach auf ein zweites. Man hätte die beiden Oeffnungen für Gänge von Wühlmäuſen halten können, aber die Ausſicht auf ein reiches Backſchiſch hatte den Blick des alten Ara⸗ bers geſchärft. Eilig lief er zum Ausgrabungsleiter, der Gips in die Höhlungen gießen ließ. Vorſichtig grub man weiter, und zur größten Ueberraſchung örderte man den vollſtändigen Abguß einer Harfe zutage, deren Beſtandteile ſchon längſt der Vernichtung anbei gefallen waren, mit Ausnahme des kupfernen Stier⸗ kopfes und der Muſchelz latte, die die Vorderſeite des Juſtrumentes geſchmückt hatten. 1 5 4 1 1 . * Laden Donnerstag, 3. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9 Seite Nummer 512 . Die Wie Schlafstube und wie warm schlafen Sie, wenn Sie im größt. 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