. 5 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2 mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzeuſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Pyſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigenpreise: 82 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe 5 Donnerstag, 3. November 1932 143. Jahrgang— Nr. 513 Burofriede nach östagswahle In den Tagen vom 6. bis 19. November ſind alle politiſchen Verſammlungen und Demonſtrationen verboten Veroroͤnung Hindenburgs Meldung des Wolffbüros — Berlin, 3. Nov. Der Herr Reichspräſident hat durch eine auf Grund des Artikels 48, Abf. 2, der Reichsverfaſſung erlaſſene Verordnung ein mit dem Wahltage in Kraft tretendes Verbot aller öffentlichen politiſchen Verſammlungen, alſo auch ſolcher in ge⸗ ſchloſſenen Räumen, erlaſſen, das zu dem in Kraft bleibenden Demonſtrationsverbot hinzutritt. Das Verbot aller öffentlichen politiſchen Verſamm⸗ lungen iſt auf die Tage vom 6. bis 19. November 1932 befriſtet. Zweck dieſes Verbotes iſt es, daß nach Abſchluß des Wahlkampfes eine Eutſpannung der durch ihn hervorgerufenen ſtarken politiſchen Erregung eintritt und daß den Polizeibeamten, an deren Dienſt die letzten Wochen erhöhte Anſprüche geſtellt haben, eine Nuhe⸗ und Erholungspauſe gegönnt wird. Die Verhandlung im Reichsrat Drahtbericht unſeres Berliner Büros 8 Berlin, 3. Nov. Die Sitzung des Verfaſſungsausſchuſſes des Reichsrats, der um 10 Uhr im Reichstags⸗ gebäude zuſammentrat, war ſchon kurz nach 11 Uhr zu Ende. Die Beratungen ſind bekanntlich vertrau⸗ lich, doch hatte ſich außer den wenigen Mitgliedern des Ausſchuſſes eine ſtattliche Anzahl von Länder⸗ vertretern eingefunden, die den Verhandungen als Zuhörer folgten. Die Ausſprache hat ſich, wie wir von beteiligter Seite hören, in äußerſt konzi⸗ lianten Formen abgeſpielt. Reichsinnenminiſter von Gayl, der ſelbſt den Vorſitz führte, begrüßte — das ſei als Symptom verzeichnet— den Vertreter Preußens Dr. Brecht mit Handſchlag. Ohne jeden Zwiſchenfall wurde eine Reihe kleinerer im Grunde unbedeutender Vorlagen, in der Hauptſache verwaltungstechniſche und beamtenrechtliche Angele⸗ genheiten behandelt und beſchloſſen, am Donnerstag, den 10. November in öffentlicher Plenarſitzung dieſe Punkte zu erledigen. Die Sitzung iſt alſo völlig normal verlaufen. Zu irgendeinem verfaſſungspolitiſchen Konflikt iſt es nicht gekommen. In Reichsratskreiſen überwiegt die Auffaſſung, daß auch die Plemarſitzung am Donnerstag nach den Wahlen ohne Zwiſchen⸗ fälle ſich abſpielen wird. Jedenfalls ſcheint vorerſt noch in keiner Weiſe die Abſicht zu beſtehen, den Konflikt zwiſchen Preußen und dem Reich im Reichs⸗ rat zu erörtern oder ihn gar als beſonderen Punkt auf die Tagesordnung zu ſetzen. Nach den geſtrigen Erklärungen des bayeriſchen Miniſterpräſidenten vor den Vertretern der Preſſe zeigt man ſich in Kreiſen, die der Reichsregierung naheſtehen, überraſchend ruhig. Man vermeidet es, auf die Vorwürfe, die Herr Held bei der Gelegenheit von neuem gegen das Kabinett erhoben hat, im ein⸗ zelnen einzugehen, unterſtreicht dafür aber die Be⸗ reitſchaft zu weiteren Verhandlungen, die der bayeriſche Miniſterpräſident zu erkennen ge⸗ geben hat. Damit ſei man, ſo wird erklärt, zu dem normalen Stand in den Beziehungen zwiſchen Ber⸗ lin und München wieder zurückgekehrt. An maßgebender Stelle wird ausdrücklich betont, daß die Reichsregierung mit der bayeriſchen Regie⸗ rung durchaus darin einig iſt, daß eine Reichs⸗ reform nicht durch Maßnahmen aufgrund des Arti⸗ kels 48 der Verfaſſung oder durch Gewaltanwendung erfolgen ſoll. Die Reichsregierung hatte dieſe Zu⸗ ſagen auch völlig inne gehalten, denn es ſeien von der Reichsregierung keinerlei Maßnahmen getroffen worden, durch die die Verfaſſung angetaſtet werde oder die Struktur des Reiches geändert werden ſoll. Es könne nur immer wieder betont werden, daß alle Maßnahmen des Reiches in Preußen ſich durchaus im Rahmen des Leipziger Urteils halten. Der baye⸗ riſche Vertreter in Berlin, Geſandter von Preger, ſei durch den Staatsſekretär der Reichskanzlei ein⸗ gehend über die bevorſtehenden Maßnahmen in Preußen unterrichtet worden. Das Penſionsalter der Beamten Meldung des Wolffbüros f— Berlin, 3. Nov. Im gegenwärtigen Wahlkampf ſpielt die Mel⸗ dung eine Rolle, daß die Reichsregierung die Ab⸗ ſicht habe, das Penſionsalter der Beamten auf 60 Jahre herabzuſetzen. Aus Kreiſen des Reichsinnen⸗ miniſteriums wird uns auf das Beſtimmteſte ver⸗ ſichert, daß die Reichsregierung mit derartigen Plä⸗ nen nicht das Geringſte zu tun habe und eine weitere Herabſetzung des Penſionsalters abſolut nicht An ihrer Abſicht liege. 5 4 Dr. Held, der bayriſche Miniſterpräſident, der das Reichskabinett v. Papen ſcharf angriff. ſudſkis, wurde f b Berlin, 3. Nov. Der wilde Streik bei der Berliner Verkehrs⸗Geſellſchaft hat im Laufe des Vormittags zu verſchiedenen Zuſammenſtößen zwiſchen Arbeitswilligen und Streikenden geführt. Vor den Depots der Straßenbahn⸗ und Autobus⸗ linien und vor den Zugängen zu den Untergrund⸗ bahnhöfen haben Streikpoſten Aufſtellung genom⸗ men, die häufig mit den Arbeitswilligen aneinander gerieten. Die Polizei konnte die Zwiſchenfälle ſehr raſch erſticken. Schon in der Nacht wurden nämlich Sicherungsmaßnahmen getroffen. Die Polizei befindet ſich zur Zeit in erhöhter Dienſtbereitſchaft. Beſondere Streifenwagen ſind eingeſetzt und die Straßenpoſten ver⸗ doppelt, hauptſächlich auf den Betriebsbahn⸗ höfen, die von Streikenden umlagert ſind. Von zuſtändiger Stelle wird zu dem Streik erklärt, daß die Behauptung der Streikleitung, der Streik ſei ordnungsmäßig beſchloſſen, irrig iſt. Zwar hatten 83 v. H. der Anweſenden geſteln in der Mitglieder⸗ verſammlung der Berliner Verkehrs⸗Geſellſchaft für den Streik geſtimmt. Allein dieſe 83 v. H. be⸗ deuten noch nicht die Dreiviertelmehr⸗ heit ſämtlicher Betriebsangehbriger, die für einen Streik erforderlich iſt. Die Gewerkſchaften haben daher die von der kommuniſtiſchen Gewerkſchaftsoppoſition und der nationalſozialiſtiſchen Zellengruppe aus⸗ gegebene Streikparole nicht anerkannt. Die Leitung der B. V. G. und der Magiſtrat haben ſich heute vormittag eingehend mit der Lage beſchäf⸗ tigt, jedoch bis zur Stunde irgendwelche Beſchlüſſe noch nicht gefaßt. Wie es heißt, wird im Laufe des Tages Bürgermeiſter Elſaß mit den Gewerkſchaften Oberſt Beck, der Vertrauensmann Marſchall Pil⸗ polniſcher miniſter. Köpfe vom Tage Zaleſki mußte wegen Meinungsverſchieden⸗ heiten mit Pilſudſki als Außenmini⸗ ſter zurücktreten. Außen⸗ Der wilde Streik in Berlin Gewerkſchaften gegen die Streikparole der Kommuniſten und Nationalſozialiſten Drahtbericht unſeres Berliner Büros über einen Abbruch des Streiks verhandeln. Das Reichsarbeitsminiſterium wird den Ausgang dieſer Beſprechungen abwarten, ehe es ſich über ein neues Schiedsverfahren ſchlüſſig wird. 1 Der Berliner Polizeipräſident hat angeordnet, daß bis auf weiteres ſämtliche Berliner Kraft⸗ droſchken in den Dienſt zu ſtellen ſind. Nor⸗ malerweiſe iſt es in Berlin ſo, daß an einem Tag die Wagen mit gerader Nummer, am fol⸗ genden die mit ungerader verkehren. Im Laufe des Vormittags wurden Wagen, die in ihre Depots zurückkehrten, mit Steinen beworfen. In zwei Fällen gelang es, der Täter habhaft zu werden. Insgeſamt wurden neun Streikende verhaftet, darunter zwei Mitglieder der Natio⸗ walſozialiſtiſchen Partei. Nur auf dem Betriebs⸗ bahnhof in Tegel wurde der Verkehr ohne Zwiſchen⸗ fälle aufgenommen. Von der 100köpfigen Belegſchaft des Depots ſtreikten nur 15. Für die von der Reichsbahn betriebene Stadt⸗ und Ringbahn iſt der Verkehrsſtreik natürlich ein gutes Geſchäft. Man hat alles Perſonal bis auf den letzten Mann und das geſamte Reſerveperſonal eingeſtellt. Ein Aufruf des Angriff“ Der nationalſozialiſtiſche„Angriff“ veröffentlicht zu dem Verkehrsſtreik einen Aufruf, der den poli⸗ tiſchen Charakter der Bewegung klar erken⸗ nen läßt. Darin werden ſämtliche Parteigenoſſen und Sympathiſierenden, ſowie alle Betriebszellen aufgefordert, ſofort ihre Sympathie mit den Strei⸗ kenden inſofern zu beweiſen, daß jeder das an geldlichen Mitteln zur Verfügung ſtellt, was er trotz Not und Armut noch geben kann. Der Aufruf ſchließt:„Volksgenoſſen, zeigt, daß ihr Sozialiſten der Tat ſeidl“ Meldung des Wolffbüros — Kiel, 3. November. In der Marineſchule in Kiel⸗Wik begann heute vormittag vor dem Marine⸗Kriegsgericht die Verhandlung über den. Untergang des Marine⸗ Segelſchulſchiffes„Niobe“ am 26. Juli, bei dem 69 Angehörige der Reichsmarine den Seemannstod gefunden haben. a f Vorſitzender in dieſem Prozeß iſt Marinekriegs⸗ gerichtsrat Schuck. Als militärtiſche Beiſttzer fun⸗ gieren die Kapitänleutnants Berger und Brames⸗ feld. Die Anklage wird von Marinekriegsgerichtsrat Becker vertreten. Die Verteidigung liegt in den Händen des Kieler Rechtsanwalts Rathje, dem Kapitänleutnant Rogge zur Seite ſteht. Die An⸗ klage»ichtet ſich gegen den Kommandanten der „Niobe“, Kapitänleutnant Ruhfuß. Sie ſtützt ſich auf 8 326 StB. Dieſer Paragraph han⸗ delt von der fahrläſſigen Herbeiführung des Sinkens eines Schiffes. 755 Zu der Verhandlung ſind 20 Zeugen geladen, unter ihnen 13 frühere Angehörige der„Niobe“ mit eee eee eee. „Niobe ⸗Kataſtrophe vor dem Kriegsgericht dem Wachoffizier, Oberleutnant Lott an der Spitze, die bei dem Untergang gerettet werden konnten. Die Anklageſchrift ſchildert den Untergang der„Niobe“ und erklärt, daß das Unglück hätte vermieden werden können. Aus einem Führungszeugnis des Inſpekteurs des Bildungsweſens der Marine, Konteradmiral Schultze, iſt hervorzuheben, daß Kapitän⸗ leutnant Ruhfuß als Offizier wie als Kom⸗ mandant der„Niobe“ eine hervorragende Ditenſtauffaſſung gezeigt habe. Seine Lei⸗ ſtungen ſeien ausgezeichnet geweſen, ſodaß ſie ihn als geeignet erſcheinen ließen, unter vielen zum Führer des Schiffes ausgewählt zu werden. Als Kommandant erklärte Kapitänleutnant Ruh⸗ fuß, trage er für alles, was auf dem Schiffe geſchehen ſei, die volle Verantwortung. Er gab dann eine aus⸗ führliche Darſtellung von dem Unglück. Zum Schluß ſeiner Ausſage erklärte er:„Ich fühle mich nicht ſchuldig. Ich habe nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen alle Maßnahmen getroffen, die mir als alten Segler bei Gefahr nötig erſchienen.“ 0 1 dasſelbe, was modern„intellektuell“ zu Ehren von Blaine ein großes Bankett veranſtal⸗ Wahlkämpfe in Amerika — Newyork, Anfang November. Am„Dienstag nach dem erſten Montag im No⸗ vember“ jedes vierten Jahres macht ſich das amert⸗ niſche Volk auf, einen Präſtdenten zu wählen. Ein echter amerikaniſcher Bürger fühlt ſich ohne ſeine zehn, zwölf Wahlen jährlich nicht wohl. In den Städten, den einzelnen Staaten, den ganzen US A. muß jeder nur einigermaßen wichtige Beamte ge⸗ wählt werden, und jedesmal entfaltet ſich ein unge⸗ heurer Klamauk von Reden, Geſängen, Flaggen in allen Größen, Revolverſchüſſen. Am höchſten aber ſteigt die Freude, wenn wieder einmal die Präſi⸗ dentenwahl an der Reihe iſt. Monatelang vorher haben die Demokraten und die Republi⸗ kaner auf ihrem jeweiligen„Caucus“(Parteitag) ihren Kandidaten nominiert. Bis man ſich ge⸗ einigt hat, darf niemand den Caucus verlaſſen, die Delegierten fallen vor Müdigkeit um wie die Flie⸗ gen, bis ſie endlich nach mehreren Tagen und Näch⸗ ten den vier⸗, fünf⸗, ſechsundzwanzigſten der Liſte ihrer Parteiboſſe nominiert haben, um ſich dann untereinander zu erkundigen, was das denn eigent⸗ lich für ein neuer Kandidat wäre.„Wer iſt Polk, um Gotteswillen?“ iſt in Amerika ein ge⸗ flügeltes Wort ſeit der Wahl von 1844, die ein ganz dunkles Pferd aus dem Stall der Demokraten, einen Mann namens Polk, auf den Präſtdentenſtuhl brachte. Der Amerikaner findet das herrlich. „Wie Newyork wählt, wählt das Land“, heißt es. Es geht in dieſem Augenblick in Newyork recht turbulent zu, wenn auch vielleicht nicht mehr ſo ganz hinterwälderiſch wie vor einigen hundert Jahren. Was ſich die erſten Newyorker Zeitungen, das„Journal“, die„Gazette“, der„Poſt Boy“, ſo um 1750 herum an Beſchimpfungen des Gegenkandidaten um den Bürgermeiſterpoſten leiſte⸗ ten, iſt einfach nicht wiederzugeben. Wenn die eine ſchrieb, daß Mr. Livinston ſoundſo oft betrunken im Rinnſtein gelegen habe und ſeine alte Mutter miß⸗ handele, dann erwiderte die andere prompt, daß Mr. De Witt oder Van Dam nur ſelten außerhalb des Zuchthauſes gelebt habe und ſeine unſchuldigen Kinder grauſam züchtige, während Mr. Livingston ſich in ſo⸗und⸗ſovielen Duellen als wackerer Mann erwieſen habe. Mit großem Behagen berichtet der „Poſt Boy“:„Im Auguſt 1750 hat unſere glorreiche Heimatſtadt 110 politiſche Todesfälle aufzuweiſen, hauptſächlich infolge nächtlicher Beratungen und Herumrennens nach Wählerſtimmen.“(Lies: Lynch⸗ juſtiz und private Meinungsdifferenzen.) Wer ſich früher als Kandidat für irgendeinen Poſten aufſtellen ließ, mußte erſtens viel Geld haben (eine Wahlſtimme kann man bei uns nicht kaufen — außer für Geld“, heißt es) und zweitens— durfte er nicht verlieren. Als Lewis Morris 1733 zum Newyorker Bürgermeiſter gewählt worden war, wünſchte ihm ſein Gegenkandidat viel Glück. „Freundlich antwortete Morris darauf“, ſo berichtet das Newyorker„Journal“ vom 5. 11. 1738,„daß er annehmen wolle, Forſter ſei gegen ſeinen Willen als 0 Gegenkandidat aufgeſtellt worden, daß die Kandi⸗ datur aber ſchimpflich und ſchmählich geweſen ſei.“ Folgte eine kleine Schießerei, wobei Forſter auf dem Plate blieb— ſeine ehemaligen Freunde ſtanden zu Morris. Wenn es auch bei den ſpäteren Kampagnen zi⸗ viliſtierter zuging, ſo blieb doch noch genug Lärm da⸗ bei. Der Präſidentenwahl vor genau 100 Jahren ging ein Wahlkampf von zwei Jahren Dauer voran, der rund 500 Menſchen das Leben koſtete. Der damals gewählte Präſident, Jackſon, war ein berühmter Duellant; den General Charles Dickinſon und viele andere politiſche Rivalen hat er auf dieſem direkteſten Wege unſchädlich gemacht. Im Wahlkampf gewann er ſich alle Sympathien, als er bei einem Indianerüberfall im wilden Weſten auf ſeine Kutſche mit dem Ausruf:„Eine Reglerungs⸗ ſorge weniger!“ den Häuptling eigenhändig nieder⸗ ſchoß. Unter ihm gelangte übrigens das„Spoils⸗ Syſtem“ zu höchſter Blüte: rund 2000 Beamtenſtel⸗ len mußte er ſeinen Wählern einräumen. 8 Einen ſehr knappen Sieg errang Grover Cleveland im Jahre 1884. Seine Mugwump⸗ Kampagne(Mugwump iſt indianiſch und heißt etwa heißt) brachte ihn beſonders in Newyork trotz der Tüchtigkeit ſeines Wahlmanagers Luxius Quintus Eineinnatus Lamar nicht recht voran, und auf Newyork kam alles an. Ohne Newyork hatte er 183 Wahlmännerſtim⸗ men, während der Gegenkandidat Blaine 182 Stim⸗ men hatte. Dabei war Cleveland in Newyork ur⸗ ſprünglich recht unpopulär. Noch unpopulärer aber — und das wußte Lamar— waren die vielen neu⸗ reichen Millionäre, die dort herumliefen. Als Blaine während des Wahlkampfes nach Newyork kam ſorgte Lamar deshalb durch zwei, drei Mittelsmänner da⸗ für, daß Jay Gould und andere ſchwerreiche Leute 7 2. Seite/ Nummer 513 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe November 1932 Donnerstag, 3. ten. Während Blaine noch ahnungslos dabei ſaß, flogen ihm ſchon druckfeuchte Extrablätter auf den Tiſch, worin die„Belſazar⸗Orgie“, die„üppige Ta⸗ fel“, das„untertänige Benehmen Blaines“ ausführ⸗ lich geſchildert wurden. Die Sache zog, und mit 563 154 Stmmen gegenüber 562 005 Stimmen für Blaine trug Cleveland den Sieg in Newyork und damit im ganzen Präſidentenwahlkampf davon. Auf ähnliche Weiſe wurde der Republikaner Hughes im Jahre 1916 um den Präſidentenſttz ge⸗ bracht. Huges bemühte ſich ſehr um die Wähler in Kalifornien, die für ſeinen Sieg ausſchlaggebend werden mußten. Gouverneur in Kalifornien war damals Hiram Johnſon, ein ehrwürdiger all⸗ ſeitig verehrter Mann. Die Manager des Gegenkandi⸗ daten fingerten nun ihre Sache ſo gut, daß ſie wäh⸗ rend eines vollen Tages Hughes und Johnſon im ſelben Hotel in Long Beach zuſammenbrachten; Hughes wohnte im., Johnſon im 1. Stockwerk. Wäh⸗ rend dieſes ganzen Tages wurde aber Hughes ſorg⸗ fältig bewacht, von bezahlten Agenten hierhin und dorthin geführt, mit ſanfter Gewalt zu allen mög⸗ lichen Unternehmungen gedrängt, nur nicht dorthin, wo die Silberlocken Hiram Johnſons auftauchen konnten. Und als Hughes am anderen Tag abgereiſt war, tobte die kaliſforniſche Preſſe über ſeine un⸗ geheure Unhöflichkeit, dem alten Gouverneur, trotz⸗ dem er mit ihm im gleichen Hotel wohnte, nicht ein⸗ mal einen Anſtandsbeſuch abgeſtattet zu haben. Hughes war in Kalifornien erledigt. Wenn am 8. November die A uszählung der amerikaniſchen Wahlſtimmen beendet iſt, ſo ſteht damit offiziell noch nicht feſt, wer Präſident iſt, ob Rooſevelt oder Hoover. Nach dem Geſetz dür⸗ fen die gewählten Elektoren(Wahlmänner) jedes ein⸗ zelnen Staates erſt am 2. Montag im Januar des kommenden Jahres zuſammentreten, worauf am 2. Mittwoch im Februar das Ergebnis der Elektoren⸗ abſtimmung geprüft und am 4. März der endgültig gewählte Präſident feierlich eingeſetzt wird. Aber noch nie ſind die Wahlmänner von dem Ergebnis der Volksabſtimmung abgewichen; am Dienstag abend wird ſich ſchon herausſtellen, wie die amerikaniſche Wahl das Geſicht der internationalen Politik ge⸗ ſtaltet hat. H. W. Hoover reſigniert Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 3. Nov. Der in Newyork weilende Chefredakteur des „Matin“ will aus dem Munde der nächſten Um⸗ gebung des Präſidenten Hoover erfahren haben, daß ſelbſt die treueſten Anhänger des gegenwärtigen Staatsoberhauptes nicht mehr mit der Wie⸗ derwahl Hoovers rechnen. Hoover führe den Wahlkampf nur, um eine zu ſtarke Niederlage ſeiner Partei zu verhindern. Die führende amerikaniſche Wochenſchrift„Lite⸗ rary Digeſt“ gibt das Schlußergebnis ihrer im ganzen Lande mehrere Wochen hindurch veranſtalte⸗ ten Probeabſtimmung bekannt. Darnach führt Rooſevelt in 41 Bundesſtaaten mit einer Stimmen⸗ zahl von etwa:2. Insgeſamt abgegeben wurden 3 064 497 Stimmen. Davon erhielt Rooſevelt 1715 789 oder 55,99 v.., Hoover 1150 398 oder 37,59 v.., der ſozialiſtiſche Kandidat Thomas 148 079 Stimmen oder 4,84 v. H. Hoover führt nur in Maine, Vermont, Newhampſhire, Maſſachuſett und Rhode Island, Connecticut und New Jerſey. Rooſevelt bekäme darnach 474 und Hoover 57 Wahl⸗ männerſtimmen. Die vor vier Jahren veranſtaltete Probeabſtimmung des„Literary Digeſt“ kam dem wirklichen Wahlergebnis bis zu 97 v. H. nahe. Die Wochenſchrift weiſt jedoch darauf hin, daß einige wichtige Stellen heiß umſtritten ſind. Der Anſchlag auf das„uffenheimer Tageblatt“ Uffenheim, 3. Nov. Wegen des Sprengſtoff⸗ attentats auf die Druckerei des„UÜffen heimer Tageblatts“ ſind zwei Nationalſozia⸗ läſten verhaftet worden. c Eiferſuchtstat in Gera Gera, 3. Nov. Im Geraer Stadtteil Tin z hat ein Artiſt ſeine Geliebte aus Eiferſucht erſtochen und ſich ſelbſt das Leben genommen. S-Leute vor dem Sondergericht Verhandlung wegen der ſchleſiſchen Sprengſtoffattentate Meldung des Wolffbüros — Schweidnitz, 3. Nov. Vor dem Sondergericht begann heute der erſte Prozeß wegen der Sprengſtoffatten tate, die Anfang Auguſt d. J. in den Kreiſen Reichenbach und Nimptſch verübt wurden. Es ſteht zunächſt der Bombenanſchlag auf den ſozialdemokratiſchen Redakteur Paeſchke zur Verhandlung. Angeklagt ſind acht SA⸗ und SS⸗Leute, unter ihnen der Gruppenführer der ſchleſiſchen SA, Ed mund Heines, wegen Begünſtigung. Der Platz vor dem Gericht iſt in weitem Umfange durch Schutzpolizei, die mit Karabinern ausgerüſtet iſt, abgeſperrt. Der angeklagte Kraftwagenführer Po= lomſki ſagte aus, als er mit einem Auftrage von Reichenbach nach Schweidnitz gefahren ſei, ſei Jaehnke — der bekanntlich bei dem Attentat auf Paeſchke durch die vorzeitig in ſeiner Hand explodierende Handgranate getötet worden iſt— mit einem zweiten Mann aus Schweidnitz nach Reichenbach zurück⸗ gekehrt. Er habe geſehen, wie Jaehnke die Bombe in der Nähe des Friedhofs in der Mitte der Straße abgelegt und zur Entzündung gebracht habe. Nach der Exploſion habe er dann das Stöhnen gehört und ſich ſofort geſagt, Jaehnke ſei ſelbſt zerriſſen worden. Er ſei darauf mit Wagner nach Breslau geflohen, wo er ſich dem Gruppenführer Heines offenbart habe, der ihn dann auf ſeinen beſonderen Wunſch nach Fürſtenſtein zur Erholung geſchickt habe. Zuchthaus für Kommuniſten? Meldung des Wolff ⸗ Büros — Altona, 3. November. In dem Kommuniſtenprozeß wegen der Itzehoer Zuſammenſtöße vom 31. Juli, in deren Verlauf der SA⸗Mann Peter Koelln getötet wurde, be⸗ antragte der Staatsanwalt in ſechs Fällen Zucht⸗ hausſtrafen von einem Jahr bis 15 Jahren und zahlreiche Gefängnisſtrafen von zwei Monaten bis %. Jahren. n Zentrum und Reichsregierung Meldung des Wolff⸗ Büros f— Hildesheim, 3. Nov. Der Generalſekretär der Zentrumspartei, Dr. Vockel, hielt eine Rede, in der er den Standpunkt des Zentrums zur gegenwärtigen politiſchen Lage ſchilderte. Das Zentrum müſſe erwarten, daß ſich die Reichsregierung umgehend ernſthaft mit den A b⸗ rüſtungsvorſchlägen Herriots auseinan⸗ derſetze, weil in ihnen ſtarke wehrpolitiſche Be⸗ denken für Deutſchland ſchlummerten, obwohl ſcheinbar Deutſchland eine gewiſſe Gleichberechtigung zuerkannt werde. Zu den verfaſſungs rechtlichen Fragen, fuhr der Redner fort, ſei feſtzuſtellen, daß die Reichs⸗ regierung ſeit Monaten große Reformziele verkünde, daß aber ein Erfolg für eine wirkliche geſunde, die Autorität des Staates ſichernde Reform von dieſer Regierung nicht mehr durchgeſetzt werden könne. Die beiden konkreten Vorſchläge, die der Reichsinnen⸗ miniſter in der Aenderung des Artikels 54 und der Aenderung des Wahlrechtes ge⸗ macht habe, ſeien bezeichnend für die Bruchſtück⸗ arbeit der Regierung. In der Wirtſchaftspolitik der gegen⸗ wärtigen Reichsregierung vermißt der Redner einen konſequenten Schutz für den Mittelſtand. Die wirtſchaftlichen Maßnahmen der Regierung kämen trotz aller gegenteiligen Beteuerungen viel⸗ mehr den großen Betrieben zugute als den kleine⸗ ren und mittleren ſelbſtändigen Unternehmern. Die Maßnahmen für die Landwirtſchaft hätten dieſer kei⸗ nen Vorteil gebracht. Das Zentrum müſſe ferner die Mahnung an die Reichsregierung wiederholen, die öffentlichen Finanzen zu ordnen, weil dieſe Ordnung eine Grundvorausſetzung auch für den wirtſchaftlichen Aufſtieg Deutſchlands ſei Hiller im Sportpalaſt Meldung des Wolff⸗Büros ü— Berlin, 3. Nov. Die von der N SDA veranſtaltete Wahlkund⸗ gebung im Sportpalaſt war ſchon mehrere Stunden vor Beginn ſo überfüllt, daß kurz nach 6 Uhr die Polizei den Sportpalaſt ſchloß. Nach dem Fahnen⸗ einmarſch gedachte dann Graf Helldorf des SA⸗ Mannes Harwik, wobei der Redner ſcharfe An⸗ griffe gegen die katholiſche Kirche richtete, die ſich geweigert habe, dem Ermordeten die kirchlichen Ehren zu erweiſen. Hitler verteidigte in ſeiner Rede insbeſondere ſeine Stellungnahme am 13. Auguſt. Man habe nie ernſtlich daran gedacht, den Nationalſozialiſten ir⸗ gendwelchen Einfluß zuzugeſtehen, das habe auch ſchon Harzburg bewieſen, wo man lediglich die junge Kraft nützen wollte, ohne die Nationalſozialiſten an die Führung zu laſſen. Die Kluft zwiſchen dem Na⸗ tionalſozialismus und den Regierenden ſei ſo groß, daß eine gemeinſame Arbeit nie in Frage kommen könne. —— RMaubüberfall in Göppingen Meldung des Wolffbüros — Göppingen(Württ.), 3. Nov. Vor dem hieſigen Landgerichtsgebäude wurde heute mittag ein ſchwerer Raubüberfall verübt. Dem 18jährigen Kaſſenboten Heiſe der Göppinger Gewerbebank wurde von zwei Motorrad⸗ fahrern ſeine Aktentaſche mit 5000„ Silbergeld entriſſeu. Heiſe ſetzte ſich zur Wehr, mußte ſich aber, als die Räuber auf ihn ſchoſſen, zu Boden werfen. Er wurde nicht verletzt. Ein hinzuſpringender Paſſant wurde gleichfalls von den Tätern angegrif⸗ fen. Die Räuber konnten mit ihrem Motorrad die Flucht ergreifen. Sie ſchoſſen dauernd auf ihre Ver⸗ folger und entkamen. Flugzeug im Schneeſturm abgeſtürzt Meldung des Wolffbüros — München, 3. Nov. Das Leichtflugzeug 1673, mit dem der Pilot Morzik 1930 den Europa⸗Flug gewann, wurde bei Oberankenreute von einem heftigen Schneeſturm an einen Fabrikſchornſtein geſchleudert und ſtürzte aus beträchtlicher Höhe ab. Die rechte Tragfläche ging vollſtändig in Trümmer, die Stene⸗ rung wurde zertrümmert und der Motor aus der Maſchine geriſſen. Der Flugzeugführer Pummer aus München erlitt, ebenſo wie ſein Fahrgaſt Pfitzer, außer einer Gehirnerſchütterung ſchwere andere Verletzungen. Die Maſchine, die das nationalſozia⸗ Iiſtiſche SA⸗Zeichen trug, war zu einem Werbeflug nach Friedrichshafen eingeſetzt. 1 ſchwere Verletzungen erlitten. Badiſcher Landtag am 15. November? Meldung des Wolff⸗ Büros — Karlsruhe, 3. Nov. 2 2 2 82 Wie verlautet, wird der badiſche Landtag voran ſichtlich am Dienstag, den 15. November, zu ſeiner nächſten Sitzung zuſammentreten. Eine bayeriſche Stimme Telegraphiſche Meldung — München, 3. Nov. Unter der Ueberſchrift„Die ausgeſtreckte Hard“ ſchreibt die„Münchener Zeitung“ zu den Erklärun⸗ gen des bayeriſchen Miniſterpräſidenten: Herr Dr. Held drückte in den Schlußſätzen ſeine auch jetzt noch vorhandene Bereitwilligkeit aus, über alle Streitfragen wegen der geplanten oder wegen der, wie er meinte, im Ernſte ſchon vollzogenen Ver ⸗ faſſungsreform mit Herrn von Papen zu verhandeln. Dieſe Erklärung iſt nach den vielen böſen Worten der letzten Tage doch wohl als eine ausgeſtreckte Hand zu betrachten, in die Herr von Papen einſchlagen kann und hoffentlich zum Wohle Bayerns und zum Zweck der Herſtellung eines beſſeren Verhältniſſes zwiſchen München und Berlin auch einſchlagen wird. Herr Dr. Held hat ein großes Gewicht auf die Feſtſtellung gelegt, daß er immer ſeine Verhandlungsbereitſchaft erklärt, a ber kein Verſtändnis und Entgegenkommen in Berlin gefunden habe. Sobald er verſucht habe, greifbare Zuſicherungen und feſtere Begriffe über den geplanten konſtruktiven Umbau zu erlangen, ſei man immer wieder ausgewichen. Auch die Erklärungen des Reichsinnenminiſters von Gayl vor der Berliner Preſſe konnten das nicht aus der Welt ſchaffen. 5 8 Zweifellos iſt der bayeriſche Miniſterpräſident durch dieſe Art der Behandlung verärgert und zu ſeinen Ausfällen gegen die Politik des Reichs⸗ kabinetts gereizt worden. Nur überſieht er dabei, daß auch ſeine Angriffe und beſonders ihr Ton in Berlin nicht eben angenehm wirken konnte. Es darf wohl auch hinzugefügt werden, daß die Wahl⸗ reden des bayeriſchen Miniſterpräſidenten und des Vertreters der Bayeriſchen Volkspartei in Zentrums⸗ verſammlungen nicht gerade den Willen zu einer Verſtändigung mit dem Reichskabinett erkennen laſſen konnten. Vielmehr mußte aus dieſem Verhalten, das übrigens auch in Bayern mit Befremden aufgenom⸗ men worden iſt, auf einen grundſätzlichen Willen zur Oppoſition in der Gegenwart wie nach den Reichtagswahlen geſchloſſen werden. Hieraus erklärt ſich wahrſcheinlich vieles an den Berliner Maßnahmen, was wiederum im bayeriſchen Miniſterium Anſtoß erregt hat. So haben ſich beide Teile in eine Gegenſätzlichkeit hineingeſteigert, die nicht erfreulich genannt werden kann. Geſtrichene Reichswahlvorſchläge Meldung des Wolff ⸗ Büros — Berlin, 3. Nov. Der Reichswahlausſchuß hat die Reichswahlvor⸗ ſchläge zur Reichstagswahl unter der Vorausſetzung zugelaſſen, daß Kreiswahlvorſchläge zugelaſſen wer⸗ den, die ſich an dieſe Reichswahlvorſchläge anſchlie⸗ ßen. Dieſe Vorausſetzung iſt für die Reichswahl⸗ vorſchläge Nummer 22„Freiheitsbewegung ſchwarz⸗ weiß⸗rot“(Reichsbund der Baltikum⸗, Oberſchleſien⸗ Grenzſchutz⸗ und Freikorpskämpfer), Nr. 28„Deut⸗ ſche Kaiſerpartei“ und Nr. 24„Deutſche Präſidtal⸗ partei“ nicht erfüllt worden. Dieſe Reichswahlvor⸗ ſchläge wurden geſtrichen. 185 8 Eiſenbahnunglück in Hamburg Meldung des Wolffbüros — Hamburg, 3. Nov. Unweit der Elbbrücke iſt heute nachmittag ein Güterzug in eine Arbeiterkolonne hineingefahren. Drei Arbeiter wurden getötet, zwei haben ——————.————̃“5ä.—— j Gertrud Bindernagel 7 Kurz vor Redaktiousſchluß drahtet unſer Berliner Büro, daß Gertrud Binder⸗ nagel an den Folgen des Mordanſchlags ihres Gatten heute nachmittag halb drei Uhr wider alles Erwarten geſtorben iſt. Wie wir zu dem plötzlichen Hinſcheiden der Künſt⸗ lerin noch erfahren, iſt der Tod ſelbſt für die Aerzte ganz überraſchend gekommen, da eine Lungenembolie eintrat, ſo daß Frau Binder⸗ nagel innerhalb von wenigen Minuten tot war, nachdem ſie kurz zuvor noch Freunde und Bekannte empfangen hatte. Intendant Ebert von der Städtiſchen Oper war vorgeſtern noch bei ihr und hatte Frau Bindernagel in denkbar beſter Stim⸗ mung angetroffen. Sie war friſch und fröhlich und hatte mit ihm künſtleriſche Pläne beſprochen. In der Städtiſchen Oper iſt man über den plötzlichen Tod Frau Bindernagels ganz erſchüttert. Zum Zeichen der Trauer fällt die heutige Abend⸗ aufführung der Städtiſchen Oper aus. f* „Leuchtende Liebe, lachender Tod“,— das waren die letzten Worte, die Gertrud Bindernagel auf der Berliner Städtiſchen Oper am 23. Oktober ſang, be⸗ vor ſie die Kugel traf, die der eigene Gatte auf ſie abſchoß. Welch furchtbare Ironie liegt im Hinblick auf dieſe Worte über dem Leben, das nun mit einem Mal am heutigen Nachmittag zu Ende ging, das keine leuchtende Liebe umhegte und das kein lachen⸗ der Tod beſchloß. Am gleichen Opernhaus wirkte vor Jahren eine Sängerin, der ebenfalls ein grau⸗ ſiger Tod beſchieden war, als ſie ſich in die Teufels⸗ ſchlucht bei Andermatt ſtürzte. Aber dieſer Tod der Jurjewſkaja, verborgen in den undurchdringlichen Bereichen der eigenen Entſcheidung beſitzt längſt nicht das Maß von Tragik wie das Sterben der Gertrud Bindernagel? auch der Tod der Sängerin Reta Wal⸗ ter, der vor 25 Jahren in Berlin großes Aufſehen erregte— ihr Verlobter, der Sänger Adolf Heſſe, er⸗ ſchoß ſie aus Eiferſucht und verübte danach Selbſt⸗ mord— bietet dem Betrachter nicht dieſe Täufung von Leid wie die Tragödie, die heute ihr krauriges Ende fand.. Einſtweilen verweigern die zuſtändigen ärztlichen Stellen jede Auskunft über den Zuſammenhang der Urſachen, die zum Tode geführt haben. Das Kran⸗ keuhaus iſt von Fragern umlagert, aber man wahrt mit den näheren Mitteilungen einſtweilen noch größte Vorſicht. Das iſt begreiflich; denn für die Rechtsfindung in dem kommenden Prozeß gegen den Mann der ſpeben Verſtorbenen ſpielt die genaue Feſtſtellung der eigentlichen Gründe der letzten Komplikationen eine entſcheidende Rolle. Ueber allem Gefühlsmäßigen hinaus muß der klare Weg 5 Gertrud Bindernagel + in ihrer letzten Rolle als Brünnhilde 1 5 für die Gerechtigkeit frei bleiben, für deren weltliche Vertretung der genaue Hergang vorgeſchrieben iſt. Aber der oberſte Richter, deſſen Stimme ſich durch das Gewiſſen mitteilt, wird ſchon vorher einen Ge⸗ richtstag abhalten. Nicht erſt, wenn ein Termin be⸗ ſtimmt wird, ſondern heute, jetzt! Und da gehen unſere Gedanken von dem bedauernswerten Opfer zu dem, der es gefällt hat. Was mag heute in der Bruſt dieſes Mannes vorgehen, den die Haft inzwi⸗ ſchen vielleicht zur Beſinnung gebracht hat, der zwar kaum für das Martyrium, das die Frau jahrelang bei ihm ſtill erduldete, während der Zwiſchenzeit ein Verſtändnis aufgebracht haben mag, der aber gewiß es hie während der Tage, in den 5, die Frau ſchwebe noch in Lebensgefah lichen Auslands deutſchtums, nis auf die Nachrichten vom Krankenhaus gewartet haben mag. Vielleicht haben die Nachrichten, daß es beſſer gehe, ja, daß die Sängerin außer Lebensgefahr ſei, wie es zuletzt hieß, ſo etwas wie Reue in dieſem Mann erzeugt. Und heute muß er erfahren, daß ſie tot iſt, nachdem ſie ſich tagelang herumgequält hatte, nachdem es ihr ſcheinbar wieder ſo gut ge⸗ gangen war, daß ſte wieder an ihre künſtleriſchen Aufgaben denken konnte. Wir können nicht hinein⸗ blicken in die Zelle des Charlottenburger Unter⸗ ſuchungsgefängnis, erſt recht nicht in das Herz des Mannes, der ſich ſagen muß, daß er ein Mörder iſt. Aber wir wiſſen: dort wird heute Gerichtstag ab⸗ gehalten. Und von da eilen unſere Gedanken zu einem kleinen Töchterchen, deſſen Vater die Mutter erſchoß. Was dieſer Mutter verſagt blieb, das Leben dieſes Kindes zu beſchützen, das ſollten jetzt jene tun, die ſich zu den Freunden Gertrud Bindernagels zählten; und das ſind viele geweſen. Wir müſſen auch an einer Bahre an das Leben denken. Und wenn heute abend im Nationaltheater, das den eigentlichen Auf⸗ ſtieg dieſer Künſtlerin ſah, die wehmütigen Weiſen des„Troubadours“ erklingen, deſſen Leonorenrolle Gertrud Bindernagel hier noch ſang, dann ſoll ein ſtilles Gedenken durch den Raum ziehen, in dem dieſe edle, arme Frau mit der reichen Stimme und dem geplagten Leben einſt gleichfalls ſang:„Leuch⸗ tende Liebe, lachender Tod...“ K. Ein deutſches Schauſpiel in Riga. Der Reichs⸗ deutſche wird es kaum begreifen können, welch ein Erlebnis für die Rigenſer Balten die Eröffnung des „Deutſchen Schauſpiels“(am 16. Oktober) war. Es gilt hier nicht gur, eine alte, wichtige und ſolide deutſche Theatertradition fortzuführen: das um ſeinen Beſtand kämpfende Deutſchtum des baltiſchen Oſtens gebraucht ſeine eigene Bühne, um Rückhalt und künſtleriſchen Ruhepunkt zu gewinnen, um dem heranwachſenden Geſchlecht deutſches Kunſtempfin⸗ den nahe zu bringen, um in ſachlicher und ſympathi⸗ ſcher Weiſe für die Bewahrung und Feſtigung des eigenen Kulturbeſitzes werben zu können. Es be⸗ deutet einen großen Erfolg für die Sache des 5 e handelte Wirtſchaftskriſe, trotz der vom lettiſchen Staat ver⸗ ſchärften Einreiſebeſtimmungen für deutſche Schau⸗ ſpieler auch in dieſem Winter die eigene deutſche Bühne zu erhalten.— Die erſten Aufführungen be⸗ rechtigen zu den ſchönſten Hoffnungen. Was von der kleinen, aber gut disziplinierten Truppe geboten wurde, war gepflegtes Theater, das über das Ni⸗ veau einer Provinzbühne weit hinausragte. She⸗ riffs Schauſpiel„Die andere Seite“(16. Okt.) erlangte unter Direktor Friedrich Beugs Re⸗ gie vor ausverkauftem Hauſe durch ſein ausgegliche⸗ nes Spiel(beſ. Hendrich als Osborne, Coſack als Raleigh) einen ſehr ſtarken Erfolg. Max Dreyers„Reifeprüfung“(19. Okt), ein ſchwaches, pſychologiſch arg verzeichnetes Schuldrama mit einer Tendenz, die heute kaum noch Aktuellität beſitzt, bot dem Spielleiter Curt Hendri ch immer⸗ hin Gelegenheit, einige Szenen mit der ihm eigenen menſchlichen Wärme packend herauszuſtellen, ſein „Oberſtudiendirektor Broderſen“ wird allen, die ihn ſahen, lange gegenwärtig bleiben. Auch Eugen Lunds jugendlich⸗geſtraffter Studienrat bot eine abgerundete Leiſtung, und in ganz kleiner Rolle ge⸗ lang Axel Kubitzky mit ſeiner Verkörperung des verknöcherten Schulpedanten ein kleines Kabi⸗ nett⸗ und Meiſterſtück.— Dankbar und erwartungs⸗ voll ſieht die deutſche Gemeinde den kommenden Aufführungen entgegen. 5 ma. Das Nationaltheater teilt mit: Heute Wie⸗ deraufnahme von Verdis„Troubadour“— Die Neuinſzenierung von Richard Strauß„Salome“ am Samstag bringt zum erſtenmal in Mannheim das Werk in der von Strauß vor zwei Jahren ge⸗ ſchaffenen neuen Inſtrumentierung. Durch Er⸗ krankung des Herrn Linder muß die auf Freitag, den 4. ds. Mts., für Miete D angeſetzte Aufführung des„Wallenſtein“ auf ſpäter verlegt werden. Da⸗ für wird Gerhart Hauptmanns„Vor Sonnen⸗ untergang“ in der gleichen Miete gegeben. An⸗ fang 19 Uhr. 2 ͤöö,»· O Eine Björnſon⸗Biographie von Biör ſon. Anläßlich des hundertſten Geburtstages Biörr ſterne Biörnſons gibt ſein Sohn Björn einen Ban Erinnerunge 5 8 eha i 2 5 2 3 2 0 i Donnerstag, 3. November 1932 3. Seite Nummer 513 Am Owend De Lehnſchtuhl an de Ofe hin Un Schuh un Krage aus. Wenn's drauße ſudelt, iſſes halt Am ſcheenſchde doch zu Haus. Mei Fritzche ſchbringt un holt mer gleich Die warme Schleicher bei, Un uff e Diſchche newean Schtell ich e Fläſchche Wei'. Mei Ulmer Klöbche ſchtobb ich mir Un ſetz es gleich in Brand, Dann mach ich mir's bequem Un nemm die NMz in d' Hand. Ich les dann meiner Phileppin Die Neiigkeide vor. Sie hot de Schtrickſchtrumb in de Hand Un is debei ganz Ohr. Ich bin uff Bolidik eingſchtellt, Do bim ich intreſſiert; Mei Phileppin heert liwwer was In Dorf un Schtadt baſſiert. Ball werre mir die Aeugle klee, Denn ſchläfrig macht der Wein. Die Zeidung ſinkt mir aus der Hand, Un mählich nick ich ein. Die Peif is aus, im Fläſchche is Nor noch en klaaner Reſcht, Do legt mei Fraa de Schtrickſchtrumb hin, Gut Nacht, jetzt geht's ins Neſcht. 4 A. W. Rüwe Rüwe, hawe mich vertriewe! So ſangen früher Mädels und Buben, wenn im Winter Rüben auf den Tiſch kamen. Heute haben wir ſie ſchätzen gelernt, denn wir wiſſen, daß nicht nur Gelberüben, ſondern auch Butter⸗ und weiße Rüben geſund ſind. Richtig zubereitet, ſchmecken ſie mit Hammel⸗ oder geſalzenem Schweinefleiſch vor⸗ züglich. 5 5 Aus dem jetzt beſonders preiswerten Sellerie bamn man nicht nur den beliebten Sellerieſalat, ſon⸗ dern auch eine vorzügliche Sellerieſuppe, die man ſämig kochen muß, herſtellen. Abgekochte Sellerie⸗ ſcheiben ſchmecken, in Ausbackteig gebacken, ganz aus⸗ gezeichnet. Man erhielt auf dem heutigen Wochen⸗ markt auch Schwarzwurzeln etwas billiger. Auch hier empfiehlt ſich als Abwechſlung einmal ein zarter Schwarzwurzelſalat, den man mit unſeren guten einheimiſchen Küchenkräutern verfeinern kann, ſodaß Pfeffer vermieden wird. 5 Immer reichlicher kommt Roſenkohl und Blumenkohl auf den Markt. Dagegen war verhältnismäßig wenig Wirſing an⸗ gefahren. Spinat war genügend da, doch ſah man vielfach auch geſchoſſenen Spinat, der unbedingt billiger verkauft werden müßte, da der Abfall größer iſt. 5 Erfreulicherweiſe ſind die Aepfel ein wenig billiger geworden. Da die Ernte dieſes Jahr viel⸗ fach ſchlecht war, werden wir kaum noch eine weitere Verbilligung erwarten können. So werden Apfel⸗ küchle und Apfelkompott ein Sonntagsgericht wer⸗ den. Neben italieniſchen Maronen ſah man ſehr gute deutſche Ware. Da die Früchte kleiner ſind, iſt die Arbeit größer. Aber ihr um die Hälfte bil⸗ ligerer Preis und ihr feiner zarter Geſchmack för⸗ dern die Kaufluſt. Steinpilze haben ſtark nach⸗ gelaſſen, ebenſo Pfifferlinge. Dafür konnte man den Spätherbſtpilz, den Grünreizker, in größerer Menge haben. a Edelflußfiſche haben im Preiſe etwas angezogen. Dafür gibt es aber in vorzüglichen Seefiſchen, vor allem aber durch den mit Recht beliebten Stockfiſch, einen vollkommenen Erſatz. Weiße dicke Bohnen mit Stockfiſch und Tomatenpüree als Eintopfgericht ge⸗ dünſtet, könnte bei manchem vielleicht das Vorurteil gegen Stockfiſch beſiegen. 5 3 Nun haben ſich auch die erſten Maſtgänſe eingeſtellt, aber ob ſie ſehr zahlreiche Abnehmer fin⸗ den, muß vorläufig dahingeſtellt bleiben, da der Preis zu hoch iſt. Gewiß lohnt eine gemäſtete Gans nicht nur durch den ausgiebigen Braten, ſondern auch durch Leber, Fett und Gänſeklein. f Preis von.20 Mk. das Pfund entſpricht einfach nicht mehr den heutigen Verhältniſſen. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ ende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 93,5; Salatkartoffeln 10; Wirſing—8; Weiß⸗ kraut—6; Rotkraut—8; Blumenkohl, Stück 1560; Ka⸗ rotten, Bſchl.—7; Gelbe Rüben 710; Rote Rüben-10; Spinat—12; Mangold—10; Zwiebeln 78; Grüne Bohnen 25; Kopfſalat, Stück—20, Feldſalat 60-80; En⸗ diwienſalat, Stück—10; Oberkohlraben, Stück—7; To⸗ maten 12—25; Radieschen, Bſchl.—8; Rettich, Stück—10; Meerrettich, Stück 1040; Roſenkohl 16—25; Suppengrünes, Bſchl.—8 Peterſilie, Bſchl.—8; Schnittlauch, Bſchl.—5; Lauch, Stück 510; Aepfel 15—30; Birnen 15—30; Pfiffer⸗ inge 40—50; Maronepilze 935—40; Grünreizker 20) Preiſel⸗ beeren 40—50; Trauben 25—35; Zwetſchgen 25528; Zi⸗ tronen, Stück—12; Orangen, Stück 18; Bananen, Stück 5 bis 10; Süßrahmbutter 140160; Landbutter 120—140; Weißer Käſe 90—35; Eier, Stück—14; Aale 100; Hechte 100; Barben 5070; Karpfen 70—80; Schleien 100: Breſem 50—60; Backſiſche 3540; Kabeljau 2540; Schellfiſche 40; Goldbarſch 30; Seehecht 60 und Stockfiſch 30; Hahn, geſchlachtet, das Stück 140300; Huhn, geſchlachtet, das Stück 140—300; Enten, geſchlachtet, das Stück 400 bis 560; Tauben, geschlachtet, Stück 50—70; Gänſe, geſchlachtet, Stück 600800; Gänſe, geſchlachtet 1004203 Rindfleiſch 757 Kͤhfleiſch 48—60; Kalbfleiſch 80; Schweinefleiſch 80. * Zehnjähriges Mädchen ertränkt ſich im Neckar. In den Neckar geſprungen iſt heute mittag gegen gegen halb 2 Uhr ein zehnjähriges Schul⸗ mädchen in der Nähe der Friedrich Ebertbrücke. Nach dem Verlaſſen der Hildaſchule ging das Mäd⸗ ab und ſprang ins Waſſer. Bis jetzt iſt es noch nicht ädchen aus der Mittelſtraße handeln, das aus Angſt vor ſeiner Stiefmutter ins Waſſer gegangen „ Verkaufs häuschen geplündert. In der Nacht einem Verkaufs⸗ 13 zum 27. Oktober verſchwanden aus häuschen in Neuoſtheim 12 Pfd. Butter, Schweizer und Edamerkäſe, f Rahm⸗ und Streichkäſe, 150 fferminz un Büchſenmilch, Marke Aber der chen an den Neckar, legte Schulranzen und Schuhe lungen, die Leiche zu bergen. Es ſoll ſich um ein 0 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Ausbau der Fernperkehrsſtraßen Die Reichsregierung ſtellt für die Mannheimer Strecken Mittel zur Verfügung (Berliner Sonderdienſt der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Der Reichsverkehrsminiſter hat, wie unſer Ber⸗ liner G..⸗Vertreter zuverläſſig erfährt, Reichs⸗ mittel für den Ausbau der durch Mannheim führen⸗ den Strecken der Reichsfernverkehrsſtraßen im Wege des Arbeitsbeſchaffungsprogrammes der Reichs⸗ regierung bereitgeſtellt, die in aller Kürze ihrem praktiſchen Verwendungszweck durch die zuſtändige Landesregierung zugeführt werden. Insgeſamt handelt es ſich um einen Belrag von 20 Millionen /, der aus dem Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm der Reichsregierung für Straßenbauten in größeren Städten zur Verfügung geſtellt worden iſt. Dieſe Reichsmittel ſollen nicht für Unterhaltungs⸗ zwecke, ſondern lediglich für Um⸗ und Ausbauten— in Ausnahmefällen auch Neubauten— von ſolchen Straßen verwendet werden, die in den Außen⸗ bezirken der Städte liegen und hauptſächlich die Auf⸗ gabe haben, Fernverkehrsſtraßen des zwiſchen dem Reich und den Ländern vereinbarten Netzes durch die Städte fortzuſetzen oder ſie als Ringverbindun⸗ gen zur Umgehung des Stadtinnern miteinander zu verbinden. Die Teilbeträge für die Gebietsbereiche der Länder und preußiſchen Provinzen werden durch die„Deutſche Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten“ mitgeteilt. Die Beträge ſollen den Städten unter Berückſichtigung arbeits⸗ und verkehrspolitiſcher Geſichtspunkte zugeteilt werden. Der Reichsver⸗ kehrsminiſter hat aber an die Regierungen der Länder die Bitte gerichtet, die Mittel nicht einfach ſchlüſſelmäßig umzulegen, weil dadurch eine zu ſtarke Zerſplitterung erfolgen würde. Die Durch⸗ führung der Arbeiten, die Heranziehung der Unter⸗ nehmer und Arbeitskräfte ferner die Finanzierung erfolgen im übrigen nach entſprechenden Geſichts⸗ punkten wie bei dem erſten Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm. Praktiſch handelt es ſich bei dieſem Teil des Arbeitsbeſchaffungsprogrammes der Reichsregierung alſo darum, Ausbau beſtimmter Strecken der heimiſchen Reichs⸗ fernverkehrsſtraßen, namentlich der entſprechenden Ausfallſtraßen und der entſprechenden Umgehungs⸗ ſtraßen. 5 0 Für die Stadt Mannheim kommt der Ausbau der Ausfall⸗, Umgehungs⸗ und Durchgangsſtrecken folgender Reichsfernverkehrs⸗ ſtraßen aus dem Arbeit ſecaffungsprogramm der Reichsregierung in Betracht: Reichsfernverkehrs⸗ ſtraße: Mannheim— Schwetzingen— Hockenheim daß Reichsmittel bereitſtehen für den Karlsruhe— Raſtatt, Reichsfernverkehrsſtraße 37: Kaiſerslautern— Dürkheim Oggersheim Mannheim— Heidelberg— Eberbach— Mosbach, Reichsfernverkehrsſtraße 9: Reichsgrenze— Köln— Mainz— Ludwigshafen— Speyer, Reichsfernver⸗ kehrsſtraße 31: Reichsgrenze— Freiburg— Lud⸗ wigshafen— Lindau, Reichsfernverkehrsſtraße 34: Baſel— Waldshut— Schaffhauſen— Singen— Ludwigshafen. Für den Ausbau der heimiſchen Reichsfernver⸗ kehrsſtraßen hat das Reichsverkehrsminiſterium um⸗ fangreiche Richtlinien aufgeſtellt. Dieſe zwiſchen dem Reichsverkehrsminiſterium und den Länderregierun⸗ gen vereinbarten Richtlinien ſehen eine für den Ver⸗ kehr nutzbare Geſamtbreite zwiſchen den Innen⸗ kanten der Baumreihen von mindeſtens 8 Meter im Flach⸗ und Hügelland, von mindechens 7 Meter im Bergland vor. Die Regelbreite der befeſtigten Fahr⸗ bahnen ſoll 6 Meter betragen. Die Längsneigung ſoll im Flachland 2,5 Prozent, im Hügelland 5,5 Pro⸗ zent nicht überſteigen. Im Bergland können aus⸗ nahmsweiſe 8 Prozent zugelaſſen werden. Als kleinſter Krümmungshalbmeſſer gelten für Umbau⸗ ten im Flachland 200 Meter, im Hügelland 150 Meter und im Bergland 50 Meter. Bei Neubauten ſoll der Krümmungshalbmeſſer nur in ſchwierigem Gelände weniger als 300 Meter betragen, den für Vollſpur⸗ eiſenbahnen vorgeſchriebenen Mindeſtkrümmungs⸗ halbmeſſer. An Straßenmündungen und Straßen⸗ ecken ſoll die befeſtigte Fahrbahn durch Ausrundung der Ecken verbreitert werden. 138 Landſtraßen Deutſchlands ſind vom Reichsverkehrsminiſter zu Reichsfernver⸗ kehrsſtraßen erklärt worden. Die Reichsfernverkehrsſtraßen ſollen mit der Zeit zu Autofernverkehrsſtraßen ausgebaut werden. Der Beſchluß der Reichsregierung auf Be⸗ reitſtellung von 20 Millionen Reichsmark für die Reichsfernſtraßen wird von allen Kreiſen, die am Kraftwagenverkehr beteiligt oder intereſſtert ſind, lebhaft begrüßt. Beſteht doch in dieſen Kreiſen ſeit Jahren der Wunſch, daß das auf der Karte der Reichsfernverkehrsſtraßen dargeſtellte Verkehrsnetz möglichſt bald ausgebaut wird, mindeſtens aber die nicht ſehr zahlreichen, den Anforderungen des Kraft⸗ wagenverkehrs faſt noch gar nicht entſprechenden Strecken und Brücken im Fernverkehrsſtraßennetz beſeitigt werden. Vom Polizeimann zum Wachtmeiſter Großer Andrang zum Polizeiberuf— Mehrjährige berufliche Ausbilöung Der Hüter der Ordnung, der Schutzmann, hat es in dieſen Tagen der politiſchen und ſozialen Span⸗ nungen nicht leicht; er ſoll die Autorität des Staates verkörpern, zugleich aber auch die Psychologie des Publikums verſtehen und würdigen. 3 Der Schupo von heute iſt dem Schutzmann der Vorkriegszeit nicht nur in Aeußerlichkeiten unähnlich.. Sein Weſen, ſein Verhalten iſt anders geworden. Zum mindeſten iſt es Abſicht und Wille des Staates, in dieſem Fall des badiſchen, dem Mann, den man zum Schutz des Bürgers herausſtellt, etwas mehr mitzugeben, als körperliche Robuſtheit. Die Ent⸗ ſcheidungen des Poliziſten müſſen diktiert ſein nicht nur von den Vorſchriften, ſondern vom geſunden Menſchenverſtand. Das„ich muß Sie notieren“ darf nur ein Ergebnis einer blitzſchnellen Ueberlegung und Erwägung, nicht die erſte und einzige Reaktion bei einem Verſtoß ſein. Rekorde an Notizbuchein⸗ tragungen ſind nicht erwünſcht. Wenn ſchon notiert werden muß, dann mit Bedacht. Die Qualität machts, nicht die Quantität. 5 52 An Nachwuchs für die Polizei fehlt es nicht. Der Andrang iſt gewaltig. Es kann daher in Ruhe und mit Umſicht ausgeſucht werden. Die 18—21⸗ Jährigen haben ſich einer mündlichen und ſchrift⸗ lichen Prüfung zu unterziehen. Man verlangt einen guten geiſtigen Durchſchnitt, einen lesbaren und ver⸗ ſtändlichen Aufſatz, ſchnelles Rechnen und einen guten Leumund. Der Jugendliche ſoll nicht ſchon vor ſeiner Bewerbung für die Polizei bei der Polizei un⸗ angenehm aufgefallen ſein. Dann wird auf feſte Ge⸗ ſundheit Wert gelegt und auf Körpergröße, die nicht unter einem gewiſſen Mindeſtmaß liegen darf. Mancher und manche lieben es, zum Schutzmann bildlich und buchſtäblich aufzublicken, was den Schutz⸗ mann nicht verführen muß, nun auch von oben herab zu ſchauen. g Wird der junge Mann angenommen, beſucht er zunächſt ein Jahr die Polizeiſchule in 8 Karlsruhe. Die Polizeiſchulen ſind übrigens im Allgemeinen eine Nachkriegserſcheinung. Sie waren notwendig zur Vermittlung des erweiterten Wiſſens für den künftigen Polizeibeamten. Die Militäranwärter, die ſich früher für den Polizeidienſt beworben haben, kommen nicht mehr in Frage. Die jugendlichen Be⸗ werber kommen jetzt direkt aus dem Zivilleben, müſſen alſo zunächſt mit dem Gebrauch der Waffe vertraut gemacht werden. Die folgenden fünf Jahre verbringt der Anwärter, der inzwiſchen zum Strei⸗ fenmeiſter avanciert iſt, in den Reihen der Einſatz⸗ bereitſchaften der badiſchen Großſtädte, alſo in ge⸗ ſchloſſenen Formationen. Er wird ausgetauſcht und macht die Runde, kommt von Waldshut nach Karls⸗ ruhe oder nach Mannheim, nachdem er mehrere Jahre in Freiburg oder Heidelberg zugebracht hat und inzwiſchen zum Rottenmeiſter befördert wurde. Er hat während dieſer Zeit, insbeſondere in den letz⸗ ten Jahren ſeiner Zugehörigkeit in den Einſatz⸗ bereitſchaften, Gelegenheit, den Revierdienſt kennen 5 Er wird auch ausnahmsweiſe im enſt, Dieſer„Wachtmeiſterkurs“ iſt ein ſtrenger Prüſſtein für ſeine geiſtige Befähigung, denn man verlangt von dem Prüfling auch juriſtiſche Kenntniſſe. Er muß ſich in den weſentlichen markt⸗ gängigen Vorſchriften der Verfaſſung, der Verwal⸗ tung, des Strafrechts, des bürgerlichen Rechts, der Gewerbeordnung und des Verkehrsrechts auskennen. Als Polizeiwachtmeiſter iſt er zwar noch nicht lebens⸗ länglich angeſtellt, aber doch bereits in einem Be⸗ amtenverhältnis. Die endgültige Anſtellung erfolgt erſt im 12. Dienſtjahr. Er kommt nach Abſolvierung der Polizeiſchule in den Revierdienſt und verſieht hier den Dreiſchichten⸗ dienſt, rückt gelegentlich zum Polizeihauptwachtmei⸗ ſter auf, was ihm finanzielle Vorteile einbringt und iſt als Polizeioberwachtmeiſter Leiter einer Abtei⸗ lung und damit ſchon in gehobener, verantwor⸗ tungsvoller Stellung. Seine Eigenſchaften für die⸗ ſen Poſten werden durch eine beſondere Prüfung ermittelt. Als Polizeikommiſſär iſt er Vorſteher des Reviers, weitere Stufen der beruflichen Laufbahn 1 85„ Polizeioberinſpektor und Po⸗ izeirat. f a N Beamte, die für die Polizeioffizierslaufbahn in Frage kommen, müſſen in beſonders guter körperlicher und geiſtiger Verfaſſung ſein und die Oberwachtmeiſterprüfung mit gutem Erfolg beſtanden haben. Sie werden dann Polizeileutnant und ſpäter ohne weitere Prüfung Polizeioberleutnant. Die Beförde⸗ rung zum Polizeihauptmann ſetzt die Abſolvierung eines beſonderen Kurſes mit Abſchlußprüfung vor⸗ aus. Die weiteren Stufen der Stabsoffiziersränge können nur erreicht werden durch den Beſuch der höheren Polizeiſchule in Eiche. Es folgen der Poli⸗ zeimafor, der Polizeioberſtleutnant, der Polizei⸗ oberſt. In Baden ſind die Polizeioffiziere an der Uniform ſchwer zu erkennen; ſte haben hier im Gegenſatz zu den meiſten anderen Bundesſtaaten keine Achſelſtücke, ſondern nur Kennzeichen am Uniformkragen, was im Verkehr mit dem Publikum das Erkennen erſchwert. Der Mannheimer Polizei⸗ präſident iſt örtlicher oberſter Vorgeſetzter der Ge⸗ ſamtpolizei. Techniſcher Leiter der uniformierten Polizei iſt ein Oberſtleutnant. 5 das Privatleben des Anwärters. Er darf vor dem gründet iſt, daß er bis dahin in geſchloſſenen For⸗ mationen verwendet wird. Sonſt wird von ihm die bürgers verlangt, er ſoll nicht„auffallen“. Es kommt natürlich viel auf den Einzelnen an, wie ſich die be⸗ rufliche Ausbildung auswirkt. Die Verantwortung je außerordentlich groß. Schutzmann ſein ver⸗ Publikum, denn der Mann des Schutzes iſt auch nur ein Menſch, und er möchte auch ſo behandelt ſein, in Anerkennung ſeines ſchweren Amtes. Alles andere Die berufliche Ausbildung hat auch Einfluß auf 7. Dienſtjahr nicht heiraten, was ſchon darin be⸗ Einhaltung der Pflichten eines gewöhnlichen Staats⸗ des Poliziſten im Straßendienſt iſt heute mehr denn pflichtet den Träger dieſes Namens und das dienſtlichen Vorſchriften.. O Die Folgen der Verteuerung des Treibſtoffes In kurzen Abſtänden hat, ſo wird uns vom Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verband ge⸗ ſchrieben, das deutſche Treibſtoffkartell die Benzin⸗ preiſe dreimal heraufgeſetzt und plant darüber hin⸗ aus weitere Erhöhungen. Zuzüglich der Zölle, Aus⸗ gleichſteuern und der Verteuerung durch den Sprit⸗ beimiſchungszwang beträgt jetzt der Verkaufspreis des Treibſtoffes ein Vielfaches der Weltmarktpreiſe. Dieſe Verteuerung iſt für die deutſche Wirtſchaft ganz unerträglich. Abgeſehen von den nachteiligen Folgen für die geſamte Kraftfahrzeuginduſtrie wer⸗ den alle Treibſtoffverbraucher durch die Preisdiktatur des Treibſtoffkartells empfindlich getroffen. 5 Viele tauſend reiſende Kaufleute ſind gezwungen, in weniger dicht beſiedelten Gegenden ihre Käufer⸗ ſchaft im Kraftwagen zu beſuchen. Bei einer wei⸗ teren Zuspitzung des Gegenſatzes von ſinkenden Um⸗ ſätzen und von ſteigenden Reiſeſpeſen werden ſich viele reiſende Kaufleute genötigt ſehen, ihre Reiſe⸗ tätigkeit im Kraftwagen einzuſtellen oder ſtark eim⸗ zuſchränken. Der Bund reiſender Kauf⸗ leute im Deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfen⸗Verband forderte daher die Reichs⸗ regierung dringend auf, ſofort tatkräftig einzugrei⸗ fen. Die Maßnahmen dürfen ſich aber nicht nur auf eine Senkung der viel zu hohen Abgaben beſchrän⸗ ken, ſondern müſſen auch der Preisdiktatur des neu⸗ gebildeten Treibſtoffkartells Grenzen ſetzen. Es geht nicht an, daß die Verbraucher die Amortiſation des in einem überſetzten Tankſtellennetz inveſtierten Kapitals tragen. Die weitere Einſchränkung der Berufstätigkeit der reiſenden Kaufleute würde in weitem Umfange das Ausbleiben von Aufträgen für die beteiligten Firmen zur Folge haben, ein Ergebnis, das den Be⸗ mühungen um Ankurbelung der Wirtſchaft ſtrikt zu⸗ widerläuft. * Silbernes Dienſtjubiläum. Bauamtmann Otto Korn, Windeckſtr. 87, feierte am 1. November ſein 25jähriges Dienſtjubiläum bei den Städt. Waſſer⸗„ Gas⸗ und Elektrizitätswerken. Durch eine kleine Feier im Arbeitszimmer wurde der Jubilax durch ſeine Mitarbeiter geehrt. Ein Blumengebinde und ein Geſchenk waren die ſichtbaren Zeichen der Wert⸗ ſchätzung. Bauamtmann Korn, ein liebenswürdiger und aufrichtiger Menſch, iſt als Waſſer⸗ und Gas⸗ fachmann eine ausgezeichnete Kraft. Möge ein güti⸗ ges Geſchick den Jubilar noch lange ſeinem Berufe und ſeiner Familie erhalten. * Manſardendiebe entwendeten im Hauſe Friedrichsring 38 einen Zehnmarkſchein, eine braunlederne Damenhandtaſche mit kleinem Geldbeutel, eine grüne Damenhandtaſche(Beutel⸗ form), Handarbeit, mit dunklem Hornbügel, 6 Paar am 31. Oktober Damenſtrümpfe in verſchiedenen Farben, 10 weiß⸗ leinene Damenhemden mit Stickereien bezw. Spitzen, 2 weißleinene Damenunterröcke, 1 weiß⸗ leinene Hemdoͤhoſe, gez. H.., 6 weißleinene Damen⸗ hoſen, 6 verſchiedenfarbige Damentrikothoſen, zwei weißleinene Nachthemden, gez. L.., 3 weißleinene Damennachthemden mit Stickerei und 2 weißleinene Damennachtjacken. 5 deldung der Landes weflerwarie Karisrune Vorausſage für Freitag, 4. November Anhaltend trocken und ziemlich heiter, örtliche Früh⸗ 8 nebel und am Tage mild. 5 Beobachtungen der Landeswetterſtellen.28 Uhr vormittags 8 See Luft. S 8 Wind ö 5 5 bön, drt s e Weller „ in n Ss Ses mich. Stürke 8 Wertheim 151113 10 10 71 SW. eich! bedeckt ſcönigsſtuhl] 5637710 6 8 5 SW. ſchwach Nebel Narlsruhe 120 771,1 9 9 9 SW teich: bedeckt Dad Bad 213/714 9 10 8 S, leicht halbbedeckt Villingen 112 774,1] 3 4 3 8 leicht bedeckt Bad Dürrh. 701— 8 4 8 8 leicht halbbedeckt St. Blaſi D 5 1[W.(leicht wolkig Badenweil. 4227725 8 1 SW. leicht wolkig Feldbg. Hof 1275 844.5 5 5 O Sy,/ ſchwach] wolkig Schauinsld. 1268 668,4 6 6 2[SW leicht wolkig In Süddeutſchland herrſcht fetzt trockenes Hoch⸗ druckwetter, während in Norddeutſchland unter den Einfluß der nordeuropäiſchen Zyklonen verbreitete Regenfälle aufgetreten ſind. Auf dem Schwarzwald iſt die Schneedecke größtenteils wieder abgeſchmolzen und betrug auf dem Feldberggipfel heute früh nur noch 25 Zentimeter gegen 50 Zentimeter geſtern. Da; Wetter wird nunmehr aufheitern, wobei ſtellenweiſe Nachtfröſte zu erwarten ſind. a 4. Seite/ Nummer 513 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die„Libelle“ im November Ein amüſantes und geſchickt zuſammengeſtelltes Klein⸗ kunſtprogramm wird in dieſer erſten Hälfte des Nebel⸗ monats November im Kabarett„Libelle“ geſtartet. Carl Walther Popp iſt ein Konferencier, der mit einem gefälligen Humor, der ſein Publikum immer wieder zum Lachen zwingt, ſeiner Aufgabe gerecht wird. Er verſteht es brillant, alle Regiſter des Witzes zu ziehen und iſt ein Meiſter in der Verbindung der einzelnen Darbietungen. So⸗ dann fei eine raſſige Jüngerin Frau Terpſichores ge⸗ nannt: Friedel Reining, die mit ihren Tanzſchöp⸗ fungen viel Beifall erregt. Ihre Partnerin Hel la Leh⸗ ner verſteht es nicht minder zu gefallen. Sie kommt uns ruſſiſch und zeigt ſich als Tanzakrobatin von Rang. Ein ſehr geſchickter Verwandlungskünſtler iſt Harry Harſt, der„König der Masken“. Er zaubert ſämtliche großen Komponiſten der Vergangenheit herbei, dirigiert ſein Orcheſter als ſchrulliger Meiſter Suppe, als Mozart, Wagner und als Walzerkönig Johann Strauß. Er kommt als amerikaniſcher Armeedirigent Suſa und er präſentiert ſich endlich in der Maske von Männern, die ſich als Generäle einen Namen geſchaffen haben. Bea Hütten bach iſt eine ſympathiſche Koloratur⸗ und Operettenſängerin, die Klaſſiſches und Tonfilmhaftes vorträgt. Eine großartige Leiſtung vollbringt die tollkühne Dora Wittenberg mit ihrem Partner. Sie beweiſt, daß ihr Körper elaſttſch wie eine Spiralfeder iſt und ſie macht ihr Publikum er⸗ zittern mit einem verwegenen Kopfſprung von der bühnen⸗ hohen Stahlleiter. Dann tritt eine Künſtlerin in das Rampenlicht, die im Nu alle Herzen erobert. Es iſt Lotte Hrach, eine charmante Frau, die mit ihren Parodien auf Claire Wal⸗ dorf, Lilian Harvey und die keſſe Marlene entzückt, die mit Witz und Behagen einen Maurice Chevalier und einen Al Jolſon karikiert.— Selbſt Adam Rieſe würde vor Staunen die Augen verdreht haben, wenn er das Rechen⸗ phänomen Milbitri geſehen hätte, das die phantaſtiſch⸗ ſten Gleichungen löſt und die ſchwierigſten Wurzeln zieht. Das alles, ohne den Humor zu verlieren. Beſonders in⸗ tereſſant und verblüffend ſind die Feſtſtellungen von Ge⸗ burtsdaten. Zum Abſchluß erreicht das Programm noch einmal einen Höhepunkt mit dem Auftritt der internationalen Tanz⸗ attraktion„the Duroy“, Hier zeigt ſich groteske Tanz⸗ kunſt im beſten Sinne. Die Hauskapelle Dapper ilu⸗ ſtriert mit Jazzklängen die Nummernfolge des Programms und wartete noch bis in die Morgenſtunden mit einer Tans⸗ muſik auf, deren Rhythmen man ſich nur ungern ent⸗ zieht. ewf. Gloria: Mann über Vord“ Man kennt George Baneroſt, dieſen vierſchrötigen Kerl mit ſeinem breiten Geſicht, das hinter ſcheinbarer Brutali⸗ tät das berühmte goldene Herz verbirgt, der von einer eigenen überlegenen Menſchlichkeit und humorvollen Ruhe iſt. Ein Vergleich zwiſchen George Baneroft und Emil Jannings liegt ſehr nahe, denn beide ſind äußerſt wand⸗ lungsfähige Darſteller, die herzerfriſchend urwüchſig ſein können und dadurch zum elementaren Miterleben zwingen. Bisher ſah man den amerikaniſchen Jannings meiſt in der Unterwelt, aber immer als ganzen Mann, ſo naturecht, daß ſelbſt die ihm oft aufgezwungenen Magazing ten er⸗ träglich wurden. Auch in dieſem Film überſieht man Branerofts wegen manches, was man an der Handlung auszuſetzen hätte. Ohne einen Schuß amerikaniſcher Sen⸗ timentalität geht es in„Mann über Bord“ nicht ab, eben⸗ ſowenig ohne das happy end, das in ſolchen Fällen nie fehlen darf. Zwiſchen der etwas breit ausgeſponnenen Handlung liegt aber eine Abenteuergeſchichte, wie ſie Jack London auch nicht packender erzählen könnte. Neben einigen gut geſehenen Szenen feſſelt vor allem die teilweiſe mei⸗ ſterhafte Darſtellung eines Sturmes auf hoher See, die zwar etwas überrealiſtiſch gehalten iſt, aber dennoch packt und mitreißt. Gute Seemannstypen um Baneroft, ſo daß man an dem Zuſammenſpiel eine Freude haben muß.— Der Film iſt ſynchroniſiert und läuft in deutſcher Sprache. Leider ſind die Sätze, die durch das Anpaſſen an die Mundbewegungen geſprochen werden, nicht immer ſinn⸗ voll, Aber das iſt Nebenſache bei einem hundertprozen⸗ tigen Banecroftfilm. Siebenfache Bürgerſteuer in Ilvesheim * Ilvesheim, 2. Nov. Bei der am 10. Okt. durch⸗ geführten Gemeindezählung ergab ſich als Einwohnerzahl 2821, nach religiöſem Bekenntnis: 1544 evang., 1145 kath., 26 iſr., 106 ſonſtige. Darunter befinden ſich über 500 Wohlfahrtsempfänger und über 300 Arbeitsloſe oder rund 30 v. H. der Gemeinde. Daraus ergibt ſich die verzweifelte Finanzlage, die über kurz oder lang zur Kataſtrophe führen muß. Die Bürgerſteuer wurde nunmehr, nachdem ſie in wiederholten Sitzungen immer wieder geſteigert eingebracht und vom Gemeinderat abgelehnt worden war, vom Bürgermeiſter auf den ſiebenfachen Betrag der Urſteuer feſtgeſetzt. Ob ſie nicht noch mehr ge⸗ ſteigert wird? Um den Etat auszugleichen, wäre heute ſchon der zwanzigfache Betrag erforderlich. Die Geſuche um Nachlaſſung der Bürgerſteuer mehren ſich. Aber auch die ſonſtigen Stundungs⸗ und Nachlaß⸗ geſuche wachſen ins Unheimliche. Das Rathaus einer Landgemeinde an der Peripherie der Großſtadt iſt bald nur noch eine große Bittgeſuchanſtalt, die helfen ſoll und doch nicht helfen kann. Der Erwerbsloſen⸗ ausſchuß hat ebenfalls verſchiedene Anträge einge⸗ bracht, unter anderem den um Gewährung einer Winterbetihilfe, deren Erfüllung das Gemeindebudget mit mehr als 25 000 Mark belaſten würde. Cefordert werden eine Barunterſtützung, Kohlen und Kartof⸗ feln, die Summe und Menge geſtaffelt nach Familien⸗ ſtand und wirtſchaftlichen Verhältniſſen. Aber der Gemeinderat mußte ablehnen. Woher nehmen? Die. Kaſſen ſind leer, die Ausſtände kommen nicht herein, die Anforderungen ſteigen, die Quellen verſiegen. Es iſt klar, daß dieſer Zuſtand nicht mehr lange an⸗ dauern kann.— Die Gemeindegrundſtücke ſollen nächſtes Jahr neu verpachtet werden, damit in Zu⸗ kunft die Pachtzeit für die Aecker, Gärten u. a. ein⸗ heitlich läuft. In Mutterſtadt hatte ſich der Gemeinderat mit den vom Bezirksomt gemachten Vorſchlägen: Erhöhung der Wohlfahrtsſteuer von 100 auf 200 v. H. für dos Ka⸗ lenderjahr 1932, Erhöhung der Bürgerſteuer auf 700 v. H. ab Jaunuor 1933, zu beſchäftigen. Beide Vorſchläge wurden abgelehnt . Zuſpitzung der Kämpfe in der Rheingruppe Der Meiſter in Sicht— And der Zweite?— Wer ſteigt ab? Der geſamte deutſche Fußballſport macht eine Kriſis durch, wie ſie ſich in ſolcher hwere kein Menſch je hätte träumen laſſen; die überhaupt die Grenze des Tragbaren nicht nur erreicht, ſondern auch großenteils überſchritten hat— ſowohl in moraliſcher als auch wirtſchaftlicher Hin⸗ ſicht. Gerade das induſtrielle rheiniſche Gebiet, und in un⸗ ſerem Intereſſenkreis beſonders Mannheim— Lud⸗ wigshafen, wurden in dieſen Kriſenſtrudel hinein⸗ geriſſen, ſo daß die Sportbewegung Hieſes Diſtriktes einen außerordentlich ſchweren Kompf um ihren Weiterbeſtand, um ihre Exiſtenz überhaupt zu führen hat. So iſt es kein Wunder, daß gerade die Kämpfe der im ſüddeutſchen Ver⸗ band am dichteſten geörängten Gruppe, der Rheingruppe noch mehr als anderswo nackte Exiſtenzkämpfe geworden ſind, und die Vereine mit aller Macht dahin ſtreben, ſich die ohnehin rapid geſchmolzenen Einnahmen aus den Wett⸗ kämpfen durch einen möglichſt guten Tabellenſtand auch weiterhin zu ſichern; zum andern aber auch gegen die drohende Gefahr eines Abſtiegs ſich mit aller Kraft zu wehren. Mit überhartem oder gar rohem Kampf wird eine Mannſchaft erfahrungsgemäß beſtimmt weniger erreichen, als wenn ſie im Rahmen ihres wirklichen Könnens bleibt. Damit braucht noch lange nicht geſagt ſein, daß nicht auch das körperliche Gewicht in zuläſſigen Grenzen in die Waagſchale geworfen werden kann. Die zahlreichen Hinausſtellungen der letzten Zeit dürften den Vereinen ſebbſt die Augen dar⸗ über öffnen, daß auf dieſem Wege eine Verbeſſerung der Ausſichten keinesfalls zu erreichen iſt. Die Entwicklung der Kämpfe ſelbſt blieb auf der Linie, wie ſie von Anfang der Spielzeit und auch in der weiteren Fortſetzung derſelben an dieſer Stelle umriſſen wurde. Die Frage noch dem neuen Rhein meiſter dürfte ſich inzwiſchen ſo weit geklärt haben, daß der ſeitherige Titelträger SV Waldhof mit ſeinem 5⸗Punktevorſprung gegenüber den anderen Bewerbern kaum mehr ernſtlich bedroht werden kann. Bei ruhiger Betrachtung der noch gusſtehenden Termine iſt man vielleicht die Einſchränkung zu machen berechtigt, daß dieſer Vorſprung aber wohl kaum ganz geholten werden kann und daß weitere Punktverluſte der klar favoriſierten Mannſchaft nicht ausgeſchloſſen ſind. Waldhof hat noch Viernheim, Phönix Ludwigs⸗ hafen, Munden heim, VR, Neckorau und Sandhofen, zum Teil auswärts vor ſich, was der eben geäußerten Anſchouung die Grundlage gibt. Aber wenn auch der ſeitherige Meiſter an dem einen oder andern noch ſtraucheln ſollte, ſo werden auch die Nachfolger in der Tabelle ſich gegenſeitig noch Punkte abnehmen, ſo daß die Poſition der Waldhöfler als Gan⸗ zes nicht mehr in Frage zu ſtellen ſein wird. Die Mei⸗ ſterfrage dürfte alſo wohl gelöſt ſein—, wenn nicht ganz abnorme Vorkommniſſe eintreten Die eigentliche ſcharfe Zuſpitzung der Rheingruppenkämpfe liegt in dem nun alle Kräfte und alles Intereſſe gefangen nehmenden Ringen um den zweiten Tabellen ⸗ platz, in das ſich ſogar noch in letzter Stunde, der in den erſten Wochen bereits totgeſagte Altmeiſter VfR Mannheim eingeſchoben hat. Wenn man bedenkt, doß VfR mit Ausnahme des Waldhofſpiels, die noch konkurrie⸗ renden Vereine auf eigenem Platze empfängt— Viern⸗ heim als Hindernis ſchon überwunden iſt—, ſo leuchtet es ein, daß das Rennen um den zweiten Platz mit Viernheim, Phönix Ludwigshafen, Nek⸗ karau und VfR eine Spannung und einen Auftrieb er⸗ hält, wie ſie die Gruppe noch nie inne gehabt hat. Den ſchwerſten Stand von dieſem Quortett hat aber doch wohl Viernheim, das von der Hinausſtellung von Fetſch, als einer ſeiner Hauptſtützen betroffen wurde. Aber auch ohne dieſen Vorfall hätten die zähe aushaltenden Heſſen kaum das Ziel erreicht, da ſie noch Ludwigshafen Die-Klaſſe im Brühl verliert erſtmals Die Ergebniſſe vom vergangenen Sonntag: Seckenheim— Brühl:0 Laudenbach— Reichsbahn 11 1913— Hemsbach 900 Ladenburg— TW 1846 44 Nun iſt auch von dem Tabellenführer Brühl der Nimbus der Unbeſiegbarkeit genommen worden. Secken⸗ heim war die Mannſchaft, die dem Siegeszug der Brühler ein Halt gebot. Umrahmt von einer reichlichen Zuſchauer⸗ menge mußten ſich die beiden Mannſchaften auf einem ſpielunfähigen Platz um die Punkte quälen. Dabei war die Secken heimer Naturtribüne faſt ebenſo ſtark beſetzt wie der Platz. Es wird Zeit, daß in Seckenheim andere Sportplatzverhältniſſe geſchaffen werden. Brühl ohne Keck, der ſich im vorſonntäglichen Spiel einen Rippenbruch zu⸗ gezogen hatte, mußte ſich einwandfrei dem beſſeren Spiel ſeines Gegners Seckenheim beugen. Ob bei guten Boden⸗ verhältniſſen die Brühler verloren hätten, das iſt aller⸗ dings noch ſehr fraglich. In der Brühler Mannſchaft ſind einige ſehr talentierte Kräfte. Da iſt vor allen Dingen der produktive Halbrechte, der ein typiſches Halbſtürmerſpiel pflegt. Er ſticht aus der Mannſchaft beſonders heraus. Gut iſt auch noch der rechte Verteidiger. Der Boden ſetzte ihm ſehr zu. Bei Seckenheim war der Mittelläufer der beſte Mann. Er war der Angelpunkt in der Mannſchaft und der Beherrſcher der Spielfeldmitte. Winkler im Tor, die Ruhe ſelbſt. Mit welcher fabelhaften Sicherheit er die Bälle bei dem ſchweren Boden meiſterte, erinnert an ſeine beſten re⸗ präſentativen Zeiten. Er iſt heute noch bezirksligaſähig. Die Seckenheimer haben ſich durch die zwei letzten Sonn⸗ tage in der Tabelle mächtig vorgeſchoben und melden jetzt noch Anſprüche auf den Aufſtieg an. Es iſt noch nicht zu ſpät. Man wird noch von der Mannſchaft hören. In Seckenheim wird ſo ſchnell niemand gewinnen. Die Brühler haben wohl ihren Vorſprung eingebüßt, ſind aber nach wie vor erſter Favorit auf den Aufſtieg. Die Laudenbacher erlaubten ſich den Scherz gegen Reichsbahn auf ihrem eigenen Platz nur unentſchieden zu ſpielen. Das kann die Laudenbacher aus dem Rennen werfen. Reichsbahn nützt dieſer Punktgewinn nichts, da ihre Kameraden vom Tabellende ebenfalls Punktgewinn zu verzeichnen hatten. Die Mannheimer 13er holten ſich auf eigenem Platz auch gegen die Hemsbacher einen Punkt. Ladenburg konnte auf eigenem Platze gegen T V 1846 auch nur ein unentſchiedenes Reſultat herausholen. Die Ladenburger hatten noch Glück, wenigſtens einen Punkt gerettet zu haben. Bereits in den erſten Minuten führte Ladenburg:0 und ließ ſich dieſen Vorſprung durch die Mannheimer Turner wieder entreißen Kurz vor Schluß hätte Ladenburg noch den Sieg erringen können, wenn der gegen die Turner verhängte Foulelfmeter verwandelt wor⸗ den wäre. zu Phönix, dann auf den Waldhof und ſchließlich noch nach Friedrichsfeld müſſen, das ihnen ſo gefährlich iſt wie die führenden Vereine, zumal es dort um den A bſtieg geht. Wie Viernheim ja früh voragusgeſagt wurde, hat feine Schlagkraft erwartungsgemäß nach der verhältnismäßig leichteren Vorrunde in der Nachrunde weſentlich nach⸗ gelaſſen, und ging Schritt um Schritt, wenn auch unter tapferer Gegenwehr, der glänzend eroberte Boden wieder verloren. Die Mannſchaft ſteht vor der letzten Wende, und es wird ſchon außerordentlichen Einſatzes bedürfen, die verbliebene Ausſicht einigermaßen offen zu halten. Aber auch für Phönix Ludwigshafen und Neckar au liegt die Löſung noch viel leichter. Beide haben noch vor allem VfR und Waldhof, Phönix auch noch Mundenheim auswärts vor ſich. Dem Kampf an der Altriper Fähre am kommen⸗ den Sonntag kommt die größte Bedeutung zu, da ſich hier ſchon das Schickſal des einen oder anderen der beiden Gegner für den zweiten Platz entſcheiden kann. Neckarau hat noch die Erſchwerung, auch gegen 08 noch zweimal an⸗ treten zu müſſen. Ein Sieg über Phönix iſt daher die erſte Vorausſetzung für die weiteren Ausſichten. Umgekehrt gilt das in gleichem Maße auch wieder für Phönix. Für beide Mannſchaften, wie auch für Bfqt, iſt aber auch der Ausgang auf dem Waldhof von großer Bedeutung, da ein Sieg Viernheims noch einmal die Frage um den zweiten Platz verſchärfen würde. Nicht leicht iſt auch der Der Segelflugausſchuß des Deutſchen Luftfahrtverban⸗ des hat auch in dieſem Jahre einen Reichsmodellwett⸗ bewerb für Flugmodelle mit Antrieb ausgeſchrieben, der auf dem Flugplatz Halle⸗Leipzig durchgeführt worden iſt. Bereits im Jahre 1928 in Kaſſel, 1929 in Jena und 1931 in Augsburg waren die Modelle der Modellabteilung des Bad.⸗ Pfälz. Luftfahrtvereins ſtets unter den Siegern zu finden. Traditionsgemäß beſchloß deshalb der Leiter der Modell⸗ abteilueng auch in dieſem Jahre den obigen Wettbewerb zu beſchicken, da es ſich in der Hauptſache um Flugmodelle mit Antrieb handelte, einer Diſziplin, in der gerade die Mann⸗ heimer Modelle immer hervorragend waren. Es lag umſo⸗ mehr Veranlaſſung vor, dieſen Wettbewerb zu beſchicken, als die Modellabteilung durch einige erſtklaſſige Moden⸗ bauer verſtärkt worden war. Bei ſchönſtem Herbſtwetter wickelte ſich die Veranſtaltung unter der Leitung von Herrn Helbig anſtandslos ab. Unter ſchärfſter Konkurrenz gelang es den Mannheimer Modellen in der Gruppe Stabmodelle auf Strecke je einen erſten, zweiten und dritten Preis zu gewin⸗ nen, für die ein größerer Geldbetrag gegeben wurde. Fer⸗ ner erhielten die Sieger perſönliche Preiſe, ſowie einen Freiflugſchein für einen Flug mit Flugzeugen der Deut⸗ ſchen Lufthanſa. Auf Grund dieſes ſchönen Erfolges der Mannheimer Modelle dürfte es intereſſant ſein, über den Wert der Be⸗ ſchäftigung mit Flugmodellen, deren Bau und über die praktiſchen Verſuche das Hauptſächlichſte zu ſagen. Der Flugmodellſport gibt dem Modellbauer ſeine Befriedigung darin, daß er ſein Flugzeug nicht allein baut, ſondern auch fliegen laſſen kann. Der Bau eines Flugmodells erfordert ein großes Maß von Arbeit und Erfahrung, vereint mit Ausdauer. Dazu iſt für den Modellbauer die Kenntnis Kreis Anterbaden Das Spiel Poſt gegen Gartenſtadt wuroͤe wegen Unbeſpielbarkeit des Bodens nicht ausgetragen. Die Tabelle des Kreiſes Unterbaden: Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkt: Ilvesheim 10 8 1 1 4818 17:6 Ball!!! 9 11 1 1 49.8 15:8 Mhenaununm 8 2 2 3420 14:6 Gartenſtadt 10 6 1 3 2717 18.7 Seckenheimmm 10 6 5 3 22.17 13:7 Laudenbach 10 5 2 3 21:21 12:8 Hennddac h d 14 1 3 1110 n Ladenburg 9 2 3 29 i 10 2 2„6 28:34.14 Poſtſportyereiun 9 1 2 6 12.32 4214 Reichsbahn 10 1 5 7 13 38.16 M. F. G. 1913 11 1 2 8.48 4218 Am kommenden Sonntag ſpielen: Rheinau— Ilvesheim Brühl— Lam denbach 1846— Seckenheim Hemsbach— Poſt Ladenburg— Reichsbahn Es ſind dies die Spiele, die am W. September wegen Unbeſpielbarkeit der Plätze abgebrochen wurden. In Rhein au wird es zu einem ſehr harten Treffen kommen. Der Tabellenführer Ilvesheim trifft auf den Tabellendritten. Es geht für die Ilvesheimer darum, die Spitze am Schluſſe der Vorrunde zu halten. Sie haben in der Schlußrunde noch ſchwere Spiele und werden daher jetzt noch ſchnell verſuchen müſſen, alle Punkte die nur mit⸗ zunehmen ſimd, zu bekommen. Die Rheinauer kämpfen um ihre letzten Chancen. Wenn ſte auch dieſes Spfel verlieren würden, dann wäre es mit dem Aufſtieg für ein weiteres Jahr vorüber. Nun haben die Ilvesheimer gegen Rheinau immer ein beſonderes Glück. Wenn ihnen dieſes auch diesmal hold iſt, dann könnten ſie Herbſtmeiſter werden. Brühl empfängt Laudenbach. Trotzdem Brühl auf ſeinen beſten Mann, Keck, verzichten muß, haben die Laudenbacher keine Ausſichten das Spiel zu gewinnen. Die merkt haben. Sie werden merken, was verlorenes Ge⸗ lände bedeutet und vom erſten Augenblick an auf Sieg ſpielen. Die Mannheimer Turner empfangen Secken⸗ hei m, den Beſieger der beiden Tabellenführer Rheinau und Brühl. Das beſagt ſchon, daß die Turner ſich in der Hauptſache auf die Verteidigung werden einſtellen müſſen. Man rechnet mit einem Sieg der Seckenheimer. Hemsbach empfängt den Poſtſportverein Mannheim und wird ſeinen Platzvorteil ausnützen zu einem Sieg über die Mannheimer Poſtleute. Ladenburg hat Reichsbahn zu Beſuch. Beides ſind ſehr unbeſtändige Mannſchaften, ſo daß eine Vorher⸗ 1575 nicht möglich iſt. Man rechnet mit einem Ladenburger tege. Brühler werden ſich die Niederlage gegen Seckenheim ge⸗ Donnerstag, 3. November 1932 f Gang des VfR zu 08, der immer r unſi kommende Sonntag kann daher unter Umſt ä wiſſe Teilklärung bringen. Als Gegenpol der Spannung im Tabellenkopf fungiert das verſchärfte Ringen um den Ab ſtneg, das ebenfalls nur an Hand der ausſtehenden Termine die Wöglichkeiten beleuchten läßt Munden heim und Mannheim 0s(bei einem Spiel weniger) dürften aus der Abſtiegszone heraus ſein, ſodaß nur Sandhofen und Friedrichsfeld um die Frage des zweiten Ab⸗ ſteigenden ſich auseinanderzuſetzen haben. Sonoͤhofen hat noch Ausſichten gegen Friedrichsfeld und 08 auf eigenem Platz, wie gegen Kaiſerslautern auswärts. Können der Mannſchaft, ihre Erfahrung, wie ihre kn en Ergeb⸗ niſſe gegen Ludwigshafen, Neckarau und dhof, ihr knapper Sieg über Viernheim, laſſen den S ß zu, daß Sandhofen ſich wohl noch vom Abſtieg wegſpfelen wird, wenn auch vielleicht knapp. Friedrichsfeld hat an ſchweren Spielen noch Neckarau, Viernheim, Mundenheüm, 08 und — Sandhofen auf deſſen Platz. Die objektive Petrachtung kann nur zu dem Schluß kommen, daß die Aufgabe Fried⸗ richsfelds ungleich ſchwerer iſt und nur unvorhergeſehene Ereigniſſe, unberechenbare Vorgänge das Rad zu ſeinen Gunſten noch einmal herumwerfen könnten. Dalzei braucht nicht außer Acht gelaſſen zu werden, daß die Mannſchaft es fertig brachte, die lange Zeit als Spitzenkandidat da⸗ ſtehende Amicitia auf eigenem Platz als er ſte zit ſchlagen und ſomit den Keim für die Wandlung in der Tabellen⸗ ſpitze zu legen. So hat die Rheingruppe mit dem Einblegem in die Nachrunde noch einmal alle Kräfte aufgerütttelt und das Allgemeinintereſſe geweckt. Man kann unbeachtet aller Betrachtungen und Kalkulationen nur wünſchen, daß im Intereſſe der ſpäteren Kämpfe in den Verßands⸗ abteilungen die wirklich beſte Manuſchaft dien Platz hinter dem Meiſter belegt und daß auch die Abſtiegsfrage in einer Weiſe geklärt wird, daß das ſportliche und das Gerechtigkeitsempfinden auf ihre Rechnung kommen. Ueber allem aber ſtehe, trotz der vitalen Intereſſen, die die Vereine an der Endgeſtaltung der Tabelle haben— die anſtändige Kampfesweiſe— die ſportliche Fairneg. August Mü gle. g* nden eine ge⸗ Erfolge des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins Die Modellableilung ſiegt im Reichsmodell wettbewerb der ärodynamiſchen Probleme unerläßlich. Es gilt Be⸗ griffe wie Auftrieb, Widerſtand, Flächenbelaſtung, Profil, Druckmittelpunkt umd dergl. zu meiſtern. Das Meſultat ſoll der erſtrebte Flug ſeines Modells ſein. Aber all dies kann und darf nicht der Endzweck ſein, denn nun gilt es erſt, die gewonnene Erfahrung richtig auswerten und für die weitere Praxis anwenden. Freilich kſt auch das noch ſo vollendetſte Modell nach ſeiner Art nur ein Anſchnitt, gewiſſermaßen eine Stufe der Entwicklung, auf der ſich eine Reihe von Erfahrungen und Erkenntniſſe für den Segelflug gründen. Alte Modellbauer bekennen ſich zu der Tatſache, daß dieſe einfachſte und praktiſchſte Betätigung in der Luftfahrt ſtets zu weiterer Vertiefung auf dieſem Gebiet anregt und daß ein junger Konſtruktenr, der beſonders begabt ist, auf einen großen Kreis befruchtend einzuwirken vermag. Es iſt daher ſchon längſt der pädagogiſche Wert des Modell⸗ baues und des Modellfluges anerkannt und von kom⸗ petenter Seite gewürdigt worden. Aus dieſem Grunde gibt es für den flugſportlich Intereſſierten nichts befferes, die Grundlage des Fluges zu erlernen, als Modelle zu bauen und ſie zum Fliegen zu bringen. Auch dieſer Sportzweig des Bad.⸗Pfälz. Luftfahrtver⸗ eins Mannheim iſt ein Sport der Geduld und des zähen Durchhaltens, er iſt geeignet, gerade die Jugend in das Weſen des Fluges einzuführen, damit ſie ſpäter auch ein⸗ mal brauchbare Segel⸗ und Motorflieger werden. Ein rechtes Hineinleben in den edlen und ſchönen Flugſport gt aber nur auf einer geeigneten Grundlage möglich und dieſe Grundlage iſt der Modellflugzeug bau. Motorradrennen in Hockenheim 1933 Wir erfahren ſoeben die Te gruppe Süd ⸗Weſt des Deutſchen Motorraôfahrer⸗Verbandez (DMV), die Veranſtalterin des erſten Hockenheimer Rennens, für Veranſtaltung im kommenden Sportjahr auf der Hockenheimer Strecke reſervieren laſſen will. Vor⸗ behaltlich der Zuſtimmung der OM B(Oberſte Motorſport⸗ Behörde) findet das erſte Rennen am 28. Mai 1939 ſtatt, und das Spätjahrsren nen am 27 Aug u ſt. Falls ſich mit dieſen Terminen Schwierigkeiten ergeben ſollten, kommt in beiden Fällen eine Verlegung um eine Woche in Frage. Es dürfte für alle Veranſtalter gut ſein, bei der Duin ge des neuen Jahresprogrammes auf obige Termine Rückſicht zu nehmen. Die entgültigen Termine geben wir ſofort nach der entſcheidenden Sitzung der OMB an dieſer Stelle bekannt. ine, die ſich die Landes⸗ Mannheimer Firmenſport Auf ihrem neuen Sportplatz konnte Stadt 1 und 2 ihre erſten Spiele erfolgreich geſtalten und zugleich die erſten Punkte in den Pflichtſpielen holen. In Gruppe A ſiegte Stadt 1 gegen Kiſſel mit:1. In dieſer Gruppe liegt jetzt Werner u. Nicola bei einem Spiel weniger mit Kiſſel punktgleich an der Spitze. In Gruppe B ſiegte Stadt 2 nach ſchönem Spiel mit:4 Toren gegen Dapolin. Auf die Tabelle hatte dies Spiel keinen Einfluß. Auf dem B Platz machte der Torwart der Bad.⸗Kom. Landesbank der VfR⸗Nollmannſchaft den hohen:5 Sieg ziemlich leicht. Mit dem gleichen Reſultat verlor die Bad. Aſſekurang auf dem Lindenhof gegen eine Privatmannſchaft des My 08. Nur Werner u. Nicola konnte einen Erfolg für den Firmen⸗ ſport buchen. Mit 61 Toren ſchlugen ſie auf dem Deyd⸗ Lindenhof⸗platz den Gegner aus dem Felde. Der kommende Sonntag iſt im Firmenſport ruhig. Nur ein Privatſpiel wurde bekannt. Auf dem Platz beim alten Gaswerk treffen ſich in einem Freundſchaftsſpiel die Bad. Kom. Landesbank und Kiſſel. deulſche Volkspartel Morgen Freitag, abends.30 Uhr, findet im unteren Saale des Ballhauſes(Eingang von der Gartenſeite) eine Mitgliederverſamm bung ſtatt. Tagesordnung: Reichstagswahl. 8 443 Vollzähliges Erſcheinen erwünſcht! Der Vorſtaud. u Cee E Art. 823 Schwarz 18 braun Madchen: und Knaben- Schuhe Gr. Art. 265 Gr. 75 Gr. 29/0 Gr. Burschen-Stiefel prima Qualität aas 9 . Donnerstag, 3. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 513 Aus Baden Amtliche Perſonalveränderungen Ernannt wurde Regierungsbaumeiſter Dr.⸗ Ing. Theodor Krauth aus Heidelberg, Direktor der B. Wittkop.⸗G. für Hoch⸗ und Tiefbau in Magdeburg, zum Direktor des Staatstechnikums in Karlsruhe; Handelsſchulaſſefſor Ludwig Schmie⸗ der in Neuſtadt i. Schw. zum planmäßigen Han⸗ delslehrer mit der Amtsbezeichnung Studienrat. Kirchenrat Hermann Specht geſtorben * Heidelberg, 3. Nov. Hier ſtarb im Alter von 96 Jahren Kirchenrat Hermann Specht, wohl einer der älteſten evangeliſchen Geiſtlichen Badens. Specht war zuletzt von 1880 ab in Altlußheim, von 1886 ab in Unteröwisheim und dann von 1896 bis zu ſeiner Zurruheſetzung im Jahre 1906 in Bretten im geiſtlichen Amt tätig, davon ſeit 1895 als Dekan des Kirchenbezirks Bretten. Seinen Lebensabend verbrachte er in Heidelberg. Einweihung der evangeliſchen Kirche in Windiſchbuch * Windiſchbuch(Amt Boxberg), 3. Nov. Am Sonntag erlebte die evangelische Kirchengemeinde Windiſchbuch einen ſeltenen Feſttag: Das neue ſchmucke Kirchlein, eine Meiſterleiſtung von Raum⸗ geſtaltung, eine Zierde des Dorfbildes, die Architekt Völker⸗Schweigern zu verdanken iſt, wurde nach einer Bauzeit von nur 5 Monaten eingeweiht. Eine große Zahl evangeliſcher Glaubensgenoſſen war herbeigeeilt, um das Feſt mitzuerleben. Es wird kaum einen Ort des Kirchenbezirks Boxberg geben, der nicht durch mehrere Feſtgäſte vertreten war, und auch von entlegeneren Orten waren Leute, die in Windiſchbuch beheimatet ſind, zur Kircheneinweihung gekommen. Ein fahrläſſiger Bahnwärter vor Gericht * Karlsruhe, 3. Nov. Vor dem Schöffengericht hatte ſich der Bahnwärter Biſchof aus Raſtatt wegen fahrläſſiger Eiſenbahntransportgefährdung und fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Dem An⸗ geklagten wird zur Laſt gelegt, am Morgen des 1. Oktober den Zuſammenſtoß des Triebwagens Wintersdorf—Raſtatt mit einem Karlsruher Laſt⸗ kraftwagen bei Sandweier verſchuldet zu haben. Er hatte die Bahnſchranke zu ſchließen vergeſſen. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß der Benzin⸗ tank explodierte und der Laſtkraftwagen in Brand geriet, wobei der Chauffeur ver⸗ brannte und der Beifahrer ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß er am anderen Tage ſtar b. Das Gericht verurteilte Biſchof zu fünf Monaten Ge⸗ fängnis. Ein Großkampftag der Karlsruher Straßenbahn * Karlsruhe, 3. Nov. Der Allerheiligentag war für die Karlsruher Straßenbahn ein richtiger Großkampftag. Sie hatte einen außergewöhn⸗ lichen Straßenbahnbetrieb zum Hauptfriedhof, zur Meſſe und zur nationalſozialiſtiſchen Kundgebung bei der Albſtedlung zu bewältigen. Insgeſamt dürften rund 180000 Perſonen von der Straßen⸗ bahn befördert worden ſein. Die Verwaltung hatte für dieſen Tag alles verfügbare Material und jeden Mann in den Dienſt geſtellt. Der Verkehr wickelte ſich völlig reibungslos ab.(So ein„Groß⸗ kampftag“ wäre auch der Mannheimer Straßenbahn zu wünſchen. Die Schriftl.) Brand im Gutshof Hohenlupfen * Stühlingen(Amt Waldshut), 3. Nov. Auf dem Fürſtlich Fürſtenbergiſchen Gutshof bei Hohenlupfen brach geſtern morgen Feuer aus. Es verbreitete ſich ſo raſch, daß das geſamte zweiſtöckige Wirtſchafts⸗ gebäude, bis unter den Giebel gefüllt mit Heu⸗ und Erntevorräten, in Flammen ſtand und auf den Grund nieder brannte, bevor die Feuerwehr wirkſam eingreifen konnte. Das Wohnhaus konnte mit Mühe gerettet werden. Es gelang, den wert⸗ vollen Viehbeſtand, 8 Pferde und etwa 50 Stück Rindvieh, vollzählig zu retten. Auch ein Teil der landwirtſchaftlichen Geräte konnte gerettet werden. Der Geſamtſchaden wird auf 100—120 000 Mk. geſchätzt. ** kk. Weinheim, 3. Nov. Anſtelle des großen Holz⸗ kreuzes auf dem Grabe des früheren Seelſorgers der kath. Gemeinde, Geiſtl. Rat Becker, wurde ein Denkmal errichtet, das dem Friedhof zur Zierde gereicht. Auf einem meterhohen Sockel erhebt ſich die ſegnende Chriſtusgeſtalt. Die Ausführung des Denkmals war dem Offenburger Künſtler Peter Valentin übertragen, von dem auch die Heiligen⸗ Statuen der Weinheimer St. Laurentiuskirche ſtam⸗ men. Als Material wurde poröſer Kalkſtein ver⸗ wendet. Die Aufſtellung erfolgt am 10. Todestag des Geiſtlichen, am 8. November. In anerkennens⸗ werter Weiſe hat der„Cäeilienverein“ durch ſeinen. Dirigenten Muſikdirektor Meißenberg den Hauptteil der Mittel mit Erträgniſſen ſeiner Konzerte be⸗ ſchafft. * Karlsruhe, 1. Nov. Mit dem geſtrigen Tage trat Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Paul Arn ⸗ ſperger beim Verwaltungsgerichtshof entſpre⸗ chend den geſetzlichen Beſtimmungen in den dauern⸗ den Ruheſtand. Ueber 42 Jahre ſtand der verdiente Beamte im Dienſte des badiſchen Staats. Geboren am 10. Juli 1867 in Heidelberg, trat er nach Be⸗ endigung ſeiner Studien im Jahre 1889 als Rechts⸗ praktikant in den ſtaatlichen Vorbereitungsdienſt und wurde im Jahre 1892 nach Ablegung der zwet⸗ ten juriſtiſchen Staatsprüfung zum Reſerendar er⸗ nannt. 1894 erfolgte ſeine Ernennung zum Amt⸗ mann; 1899 wurde er unter Verleihung des Titels Regierungsrat zum Kollegialmitglied der Domänen⸗ direktion ernannt. 1906 rückte er zum Miniſterial⸗ rat im Miniſterium des Innern auf, 1912 wurde er Geheimer Regierungsrat. Seit 1919 war er beim Verwaltungsgerichtshof tätig, wo er im Jahre 1926 zum„Oberverwaltungsgerichtsrat als Stellvertreter des Präſidenten“ ernannt wurde. Daneben beklei⸗ dete er ſeit 1924 das Amt eines ſtell vertretenden Mit⸗ glieds des Rechnungshofes. 8 N 3 4 0 5 5— 5 9 1 3 ne Weiße Zähne: 8 2 2. 2— V ECC TTT rr Schs Ein Meineid aus Mitleid Verhandlung vor dem Schwurgericht Mannheim Grenzeuloſer Leichtſinn und falſch angebrachtes Mitleid mit einer Frau brachten den 29 Jahre alten geſchiedenen Schuhmacher Oskar Kurz von Neckarau vor das Schwurgericht. Mitangeklagt iſt die in Mann⸗ heim geborene 29 Jahre alte, in Scheidung lebende Frau Wilhelmine Lehmann geb. Noe. Beide ſaßen wegen Meineids und Anſtiftung dazu im hieſigen Landesgefängnis in Unterſuchungshaft. Kurz hat aus Mitleid der Lehmann zuliebe vor dem hieſigen Unterſuchungsrichter wiſſentlich ein falſches Zeugnis mit einem Eid bekräftigt. Mit dieſem Eide erreichte er, daß in dem Scheidungs⸗ prozeß der Frau Lehmann die Ehe aus Verſchulden des Mannes geſchieden wurde. Die Angeklagte Lehmann mußte bei ihrer Verneh⸗ mung zugeben, daß ſie den Kurz beſucht hat. Sie wollte ſchuldlos aus dem Eheſcheidungsprozeß hervorgehen, um in Freiburg i. Br. eine neue Ehe eingehen zu können. Sie überredete den Kurz, ihre Beziehungen zu ihrem Liebhaber R. vor Gericht nicht anzugeben. Kurz verſchwieg daher zugunſten der Frau, daß dieſe im Winter 1931/32 an mehreren Abenden bis tief in die Nacht hinein in der Wohnung ihres Liebhabers in Neckarau ſich aufgehalten hat. Ihr Mann war ein früherer Poltzeiwachtmeiſter. Die Ehe war von vornherein unglücklich, da es der Mann mit der ehelichen Treue nicht genau nahm. Sie verließ ihren Mann und ging zu ihren Eltern zurück. Durch ihre ehebrecheriſchen Beziehungen zu ihrem Liebhaber geriet ſte immer mehr in eine grö⸗ ßere Abhängigkeit von dieſem, der ihr wiederholt drohte, alles ihrem Manns zu erzählen. Der Angeklagte Kurz iſt neunmal, vorwiegend wegen Diebſtahls, vorbeſtraft und verbüßt zur Zeit eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 2 Monate: Er iſt von 9 Geſchwiſtern das einzige Kind, das auf Abwege geraten iſt. Schon mit 18 Jahren erhielt er ſeine erſte Strafe. Im Jahre 1923 heiratete er, um ſich ſpäter wieder ſcheiden zu laſſen. Der Ehe entſproſſen zwei Kinder im Alter von 6 und 9 Jah⸗ ren. Auf Befragen des Vorſitzenden, Landgerichts⸗ direktor Mickel, gab er an, daß ihn Frau Lehmann noch kurz vor der Vernehmung vor dem Unter⸗ ſuchungsrichter gebeten hat, die Beziehungen zu ihrem Liebhaber zu verſchweigen. Aus Mitleid habe er die Bitte der Frau erfüllt. Im Verlaufe des eingehen⸗ den Verhörs mußte Kurz ſeine einem Arbeitskollegen gegenüber geäußerte Selbſtbeſchuldigung des Meineids zugeben. Erwähnt ſei noch, daß Kurz der Sohn bra⸗ ver Eltern iſt, die ihre Kinder gut erzogen. Nach dem Gutachten von Medizinalrat Dr. Götz⸗ mann ſind beide Angeklagte geiſtig geſund. Kurz ſei ein intelligenter energiſcher„Milieuverbrecher“, bei dem noch nicht alle Hoffnung geſchwunden tſt, daß er ſich wieder beſſert. Die Angeklagte Lehmann bezeichnete der Sachverſtändige als eine ruhige, ſtille Frau von mäßiger Intelligenz, die infolge eines Unfalls an einer ſogen.„dramatiſchen Epilepſte“ leide, ein Umſtand, der aber nicht in Frage komme, weil keine Veränderung ſeeliſcher oder geiſtiger Art bei ihr zu finden iſt. Oberſtaatsanwalt Dr. Brettle ging ſehr aus⸗ führlich auf die Strafſache ein. Er verweigerte dem Angeklagten Kurz wegen der 9 Vorſtrafen mildernde Umſtände und beantragte gegen ihn einſchließlich der gegenwärtig zu verbüßenden Gefängnisſtrafe eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren 3 Mo⸗ naten und gegen die Angeklagte Lehmann 1 Jahr 3 Monate Zuchthaus. RA. Dr. Hecht als Ver⸗ teidiger des Kurz erſuchte den Gerichtshof, ſtatt Mein⸗ eid nur auf fahrläffigen Falſcheid zu erkennen. RA. Dr. Kronſtein wünſchte gleichfalls eine mildere Beſtrafung für Frau Lehmann. Das Urteil Der Angeklagte Kurz wird wegen eines Ver⸗ brechens des Meineids unter Einbeziehung einer gegenwärtig zu verbüßenden Gefängnisſtrafe zu einer Geſamtzuchthausſtraſe von 2 Jah⸗ ren verurteilt. Außerdem wird auf den Verluſt der Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren und auf dauernde Unfähigkeit, als Zeuge vernommen zu werden, erkannt. Die Angeklagte Lehmann wird wegen Anleitung zum Meineid zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafe von einem Jahr verurteilt. Während das Urteil von den Angeklagten ziem⸗ lich gefaßt entgegengenommen wurde, brachen einige 2 Angehörigen in herzzerbrechendes Weinen aus. ch. Der Valkonabſturz in der Waloͤhofſtraße Verhandlung vor dem Schöffengericht Mannheim Am Donnerstag vormittag wurde die Zeugen⸗ vernehmung fortgeſetzt. Der eine Beamte der Baupolizei gab an, daß nach dem Abſturz die Meinung herrſchte, daß ſämtliche Balkone verſtärkt oder neu gemacht werden ſollten. Ein zweiter Beamter vertrat die Anſicht, daß für ſo kleine Objekte wie Balkone keine Pläne und Be⸗ rechnungen vorgelegt werden brauchen. Die Probe⸗ belaſtung war für den 4. September 1930 angeſetzt. Es ſollte nur 1 Balkon probebelaſtet werden. Als der Beamte nach der Waldhofſtraße kam war das Fanggerät im 5. Stock bereits errichtet und die Belaſtung der Balkonplatte mit den Säcken vorgenommen. Der Sachverſtändige Profeſſor Dr. Cäſar vertrat die Anſicht, daß man trotz der Belaſtung uſw. hätte ſehen müſſen, daß der Balkon nicht abgeändert war, da ja auch die Verſchalung entfernt war. Der Beamte kontrollierte nur, ob ſich der Balkon bei der Belaſtung ſenkte. Der Bauleitung ſagte er, daß jetzt nach der Bela⸗ ſtung alles in Ordnung ſet; er war der Meinung, der Balkon ſei vor der Belaſtung abgeändert und verſtärkt worden. Der Zeuge war der Anſicht, daß die Belaſtung im 2. Obergeſchoß vorgenommen wurde. Nach den Ausſagen anderer Zeugen und der Angeklagten wurden aber nur 2 Balkone im 5. Stock probebelaſtet, darunter der am 13. Mai 1991 abge⸗ ſtürzte. Der Beamte prüfte genau den Abſtand vom Balkon zum Gerüſt. a Der Hauseigentümer ſtellte an dem Haus. ſelbſt keine Mängel feſt außer der Riſſe, die bei jedem Neubau entſtehen. Das Haus iſt durch den ſtarken Verkehr in der Waldͤhofſtraße dauernden Erſchütterungen ausge⸗ ſetzt. Vom Mieter im 5. Stock wurde der Haus⸗ beſitzer auf Riſſe im Balkon aufmerkſam gemacht. Zwiſchen Mauer und Balkonbrüſtung hatten ſich drei Millimeter ſtarke Riſſe gebildet. Von dieſem Umſtand wurde Architekt Sch. in Kennt⸗ nis geſetzt. Dieſer wies dem Hauseigentümer auf die Probebelaſtung hin und beruhigte ihn. Profeſſor Dr. Cäſar führte aus, daß die Beſchaffenheit der Sprünge am Balkon darauf hindeuteten, daß ſich die Balkonplatte bereits geſenkt hatte. Oberbaurat Groß vertrat die Anftcht, daß man den Riſſen größte Bedeutung hätte beimeſſen müſſen. Der Bericht des einen Beamten vom Bau⸗ pflegeamt, der, wie in der Verhandlung vom Mit⸗ woch mitgeteilt wurde, verſchwunden ſein ſoll, wurde vorgelegt. Außer einigen formalen Aenderungen wurden keine Verbeſſerungen vorge⸗ nommen. Drogiſt Knaus, deſſen Frau mit dem Balkon vom fünften Stock abſtürzte, erzählte die Vorgänge vom 13. Mai. Seine Frau ſtand an der Brüſtung, die beiden Bekannten links und rechts des Balkons. Knaus ſelbſt ſtand an der Schwelle als das bereits ausführlich geſchilderte Unglück geſchah. Riſſe am Balkon will der Zeuge vorher nie geſehen haben. Die Erſchütterungen durch den Verkehr ſeien ſtark verſpürt worden. Die beiden Bekannten des Drogtſten Knaus, die auch mit dem Balkon abſtürzten, ergänzten die Aus⸗ ſagen des Wohnungsinhabers. Zum Schluß wurden noch zwei Bauarbeiter vernommen, die ſich über die Arbeitsweiſe uſw. äußerten. Neue Momente traten nicht mehr in Erſcheinung. Nachmittags 3 Uhr nahmen die Plädoyers ihren Anfang.—.— 77 ll! d y y Baden als Fremdenverkehrs land Beſucherzahlen badiſcher Kur⸗ und Frembenorte Baden⸗Baden zählte bis zum 27. Oktober insgeſamt 56 098 Kurgäſte, darunter 14125 Auslän⸗ der. Bad Dürrheim im Schwarzwald verzeich⸗ nete für den Monat September 1932 932 Neu⸗ ankünfte von Gäſten mit 22 742 Uebernachtungen. Bis 1. Oktober 1932 betrug die Zahl der angekom⸗ menen Gäſte 8 059 mit 173 069 Uebernachtungen. In Badenweiler, dem ſüdlichſten deutſchen Thermalkurort, iſt die Kurtaxe mit Wirkung vom 15. Oktober bis 15. März um 50 v. H. geſenkt wor⸗ den. Die Statiſtik des Monats September 1932 weiſt eine Zunahme der Uebernachtungsziffern um 17,6 v. H. verglichen mit der entſprechenden Ziffer des Vorjahres auf. Auffallend iſt, daß auch im Mo⸗ nat September die Zunahme der Ausländer über dieſem Prozentſatz liegt(21 v..). Freiburgs Fremdenverkehr wurde durch die fortſchreitende Verſchlechterung der allgemeinen Wirtſchaftslage weiterhin ungünſtig beeinflußt. Im driten Viertelfahr wurden von Freiburger Hotels, Gaſthöfen, Fremdenheimen, Herbergen, Kranken⸗ anſtalten und ſonſtigen Unterkunftsſtätten im gan⸗ zen 51 744 Fremde polizeilich gemeldet, d. J. 4 120 oder 7,4 v. H. weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Sommerhalbjahr 1932 iſt ein Rück⸗ gang des Fremdenverkehrs um 8 997 Perſonen(9 v. .) gegenüber dem Vorfahr zu verzeichnen. Die Abnahme iſt erheblich geringer als im Fahre 1931, wo ſie gegenüber dem vorhergehenden Jahr 12,6 v. H. betrug. Das Ausland weiſt im Berichtsviertel⸗ jahr folgende Beteiligung am Freiburger Frem⸗ denverkehr auf: Schweiz 2063(22, 6 v..), Ver⸗ einigte Staaten von Amerika 1750(19,2 v..), Hol⸗ land 1375(15,1 v..), England 1250(13,8 v..), Frankreich 843(9,3 v..), Oeſterreich 369(4,1 v..), übriges Amerika 315(3,5 v..), Italien 278(3,0 v. .), Skandinaviſche Länder 239(2,6 v..) und ſon⸗ ſtige Länder 624(6,8 v..). In St. Blaſien hielt ſich auch im September der Fremdenverkehr recht gut, der 631 ankommen⸗ den Gäſten und 11376 Uebernachtungen immer noch mit einem Mehr gegenüber dem gleichen Monat im Vorjahr abſchließt. Weiterer Fund zum Säckinger Kirchenraub * Säckingen, 3. Nov. Die beim Kirchenraub in Säckingen entwendete Strickjacke konnte jetzt wieder herbeigeſchafft werden. Sie wurde von einem Fiſcher beim Rhein in der Nähe des Gallusturmes gefunden. Da die Entwendung der Strickjacke erſt ſpäter bekannt wurde, ſo erfuhr der Finder erſt jetzt davon, daß die Jacke im Münſter geſtohlen worden war. Chlorodon Aus der Pfalz Eine gerechte Sühne * Albersweiler, 3. Nov. Hier und im benach⸗ barten Siebeldingen verſuchte ein Bettler die Be⸗ völkerung, wenn ſie ihm nichts geben wollte, durch Drohungen einzuſchüchtern. Er ſchilderte ſo nebenbei, daß er ſchon wiederholt Leute zuſammen⸗ geſchlagen habe, die ihm nichts geben wollten. Die Gendarmerie wurde von dem frechen Auftreten des Wanderburſchen verſtändigt und nahm ſich ſeiner an. Bei einer Leibesviſitation wurden zwei wertvolle Taſchenuhren gefunden, die er geſtohlen hatte. Das Schöffengericht Landau verurteilte den Bur⸗ ſchen, den 1906 in Wolfenbüttel geb. Schloſſergeſellen Gg. Streu, zu einer Gefängnisſtrafe von 9 Monaten. X 8 Neuſtadt a.., 2. Nov. Für das hieſige Ge⸗ ſellſchaftshaus(zur Zeit von der national⸗ ſozialiſtiſchen Partei gemietet und nach dem pfäl⸗ ziſchen Reiſeſchriftſteller Kurt Faber⸗Haus be⸗ nannt), wurde fetzt im Nachtrag zur Verſteigerung der Zuſchlag um den Preis von 29 000 Mark erteilt und zwar an die Süddeutſche Bodenkredit⸗ bank, die eine Hypothek in dieſer Höhe auf das Auweſen beſitzt. Die Geſamtbelaſtung beläuft ſich auf 68 000 Mark, ſodaß alſo 38 000 Mark verloren ſind. Das Stammhaus von Wilhelm Marnet (Hetzelſtraße) ging durch Kauf um 12 000 Mark in den Beſitz des Kaufmanns Karl Lehmann⸗Lachen über. Nachbargebiete Wormſer Herbſtmeſſe— Deutſche Woche * Worms, 2. Nov. In der Zeit vom 6. bis 13. No⸗ vember findet in Worms die alljährliche Herbſtmeſſe ſtatt. Die Ausſchüſſe für die Herbſtmeſſe und die Deutſche Woche, die hier am 9. November beginnt, haben in vielen Sitzungen beide Veranſtaltungen aufs Beſte vorbereitet. Die Beſchickung der Herbſtmeſſe durch die Schauſteller iſt auch diesmal wieder außer⸗ ordentlich reichhaltig. Schwurgericht der Provinz Starkenburg * Darmſtadt, 3. Nov. Die letzte diesjährige Schwurgerichtsperiode beginnt am 10. November mit einer Meineidsverhandlung. Gewerbsmäßige Ab⸗ treibungen, Körperverletzungen mit Todesfolge, Totſchlag, Totſchlagsverſuch und Kindes⸗ tötung ſtehen noch auf der Tagesordnung. Auch der Mord in Nieder⸗Liebersbach wird ſeine Sühne finden. Acht weitere Sachen kommen vorausſichtlich noch dazu. Zwei Gaſtwirte begehen Selbſtmord * Wiesbaden, 3. Nov. Aus bis jetzt noch nicht geklärten Urſachen haben hier zwei Gaſtwirte Selbſtmord begangen. Der eine hat ſich im Walde erſchoſſen und der andere ſich in ſeiner Wohnung am Fenſter erhängt. Beide Selbſt⸗ morde ſtehen aber nicht im Zuſammenhang mitein⸗ ander. 5 5 Was hören wir? Freitag, 4. November Frankfurt .05: Frühkonzert.— 13.30: Blaskonzert(Schallpl.)— 18.25: Dr. Stickler: England und ſeine Landwirtſchaft.— 18.50: K. Becker: Die deutſche Induſtrie und die Deutſche Woche.— 22.30: M. Behrens: Fußballſport in der Kriſe. Heilsberg .35: Schallplaktenkonzert.—.30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 11.30: Blaskonzert.— 13.05: Schallplatten. — 15.30: Kinderfunk.— 16.00: Sorgende Mütter im Tier⸗ reich.— 16.30: Unterhaltungskonzert.— 18.45: Dr. W. Droſt: Deutſches Barock.— 20.10: Sinfoniekonzert mit Igar Strawinſky.— 21.05: Bunte Stunde. Langenberg .05: Schallplattenkonzert.—.45: Gymnaſtik für Frauen.— 10.10: Gemeinſchaftsempfang für Arbeitsloſe. — 11.10: Schulfunk: Rhythmiſche Gymnaſtik.— 11.28: Franzöſiſcher Schulfunk.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Jugendfunk.— 17.00: Veſperkon⸗ zert.— 19.00: Möglichkeiten und Grenzen einer Voraus⸗ ſage wirtſchaftlicher Ereigniſſe.— 20.00: Bunter Abend.— 22.45: Nachtmuſik und Tanz. München 10.13: Fortbildungsſtunde.— 13.30: Schrammeltrio.— 15.00: Stunde der Frau.— 16.05: Konzertſtunde.— 16.987 Dr. F. Weber: Die Schulnot der einſeitig Begahten.— 17.00: Augsburger Blasmuſik.— 18.15: Die Oper in Amerika.— 18.33: Der Lehrling im Handel.— 19.052 Geiſtige Leiſtungen des deutſchen Oſtens.— 20.10: Am ſt⸗ ſante Kleinigkeiten.— 20.30: Liederſtunde.— 21.20: Sin⸗ foniekonzert. Südfunk .05: Schallplattenkonzert.— 10.00: Von allerhand Genießern(Lieder).— 10.30: Beethoven⸗Sonate in e⸗moll, op. 111.— 12.00: Unterhaltungskonzert.— 19.30: Blas⸗ muſik(Schallpl.]— 17.00: Nachmittagskonzert(aus Wies⸗ baden).— 18.25: Dr. H. v. Bronſart: Pflanzen auf Reiſen. — 18.50: Aerztevortrag: Vom geſunden und kranken Fuß. — 19.30: Aus Berlin: Stunde der Reichsregierung. 20.10: Gobineau.— 20.40: Philharmoniſches Konzert.— 21.58: Herbſtgeſang.— 22.55: Nachtmuſik. Wien 16.40: Querſchnitt durch das öſterreichiſche Schaffen der Gegenwart.— 18.50: Dr. O. Wettſtein: Rätſel des Vogel⸗ zuges— 19.15: Aus dem Militärkaſino: Feſtkonzert.— 20.00: Bunter Abend.— 22.30: Tonzmuſik. Aus dem Ausland Beromünster: 15.90: Märchenmuſik und Kinderlieder.— 00:„Carmen“. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 20.45;„Mignon“. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein⸗Pegel 28. 31. 1. 2, 3. Neckar⸗ Pegel] 31..] 2. 8, Hasel.. 1000.98—.240,96 Rheinwetier.75 9 2405 0,500.77] Mannheim. 3,J83,84 4,02.4 Kehl.16 3,05 3,37 8,34.20 Jagſtfeld.. 0,—— 108 Maxau.. 5,02 3,114.98 5,2 5,13 Heilbronn.— 24.89 Mannheim.82 381 3,884.05 4,210 Plochingen l— b 5 Fau db 492 7842 71 Köln.195,58 4,72.75.82 eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim f 1,46 3 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Nüsſendung nur bel Nückporig Die Zahnpaste 18 Höchster Qualitat Sram im Verbrauct Pflichtungen nachzukommen, wird oͤurch den Gewinn an der HANDELS- b Donnerstag, 3. November 1932 Warum zögeri die Reichsbank? Die Schaiſenseiſen einer weiferen Diskonisenkung Der Reichsbankaus wels per 31. Okt. läßt er⸗ kennen, daß trotz der Ankurbelungsverſuche der Regierung die Nachfrage nach Wirtſchaftskrediten ſich nach wie vor in engſten Grenzen hält. Allerdings kann der erhöhte Geldbedarf, als Folge verſtärkter Beſchäf⸗ tigung, auch durch den Rückflußgehamſterter No⸗ ten zu den Geldanſtalten finanziert worden ſein, eine An⸗ nahme, die die geringe Beanſpruchung des Zentral⸗Noten⸗ inſtituts auf natürliche Weiſe erklärt. Zu Gunſten einer ſolchen Auffaſſung ſpricht übrigens auch die Tatſache, daß der Zahlungsmittelumlavf in Deutſchlanc ſich ſeit Jahresfriſt um 790 Mill. A4 verringert hat. Ein Teil des Rückganges hängt ohne Frage mit der Wirt⸗ ſchaftsſchrumpfung zuſammen. Bei dem anderen ſpielen die zurückgefloſſenen Gelder, die bisher in den Taſchen ſteckten, eine beachtliche Rolle. Vom Standpunkt des Reichsbankſtatus geſehen, wäre gegen die Feſtſetzung eines 3 proz. Diskonts nicht das geringſte einzuwenden. Die Gründe, aus denen das Direktorium jetzt das pro und contra eines derartigen Schrittes beſonders vorſichtig ab⸗ wägt und eher eine gewiſſe Zurückhaltung übt, ſind in fol⸗ gendem zu ſuchen: Von der 3% proz. Rate hätte nur ein kleiner Kreis der Wirtſchaft Nutzen, weil die Privat⸗ banken nicht mehr in der Lage ſind, die Debetzinſen unter den Satz von 5 v. H. zu ſenken; denn ſonſt würden die Un⸗ koſten nicht mehr gedeckt. Das verbilligte Geld käme daher nur denjenigen Firmen zu Gute, die in der Lage find, direkt auf die Reichsbank zurück⸗ zugreifen. Zu den bisher genannten hemmenden Momenten kommt noch die Sorge um die Deviſenbilanz hinzu. Zwar haben ſich oͤie Deckungsbeſtände in der letzten Woche wiederum um 6,3 Mill./ erhöht. Hierbei Hürfte jedoch der Zufall die Hand im Spiele gehabt haben. An ſich iſt ein Abgang an Deviſen in Höhe von 14,2 Mill. Mark vorhanden. Er wurde nur dadurch mehr als aus⸗ geglichen, daß die Reichsbank für 20,5 Mill. ¼ Ruſſengold, in der Hauptſache gegen Reichsmark er⸗ werben konnte. Bei den erhöhten Rohſtoff⸗ bezügen zu häufig geſteigerten Preiſen und den ſinken⸗ den Erlöſen bei der Fertigwaren⸗Ausfuhr iſt die Zukunft in ein Halbdunkel gehüllt. Deshalb heißt es Vor⸗ ficht üben. Darüber hinaus gibt es eine Reihe anderer Faktoren, die wohl erwogen werden wollen. Der Verfall des engliſchen Pfundes legt es dieſem und jenem Importeur nahe, auf ſeine Rembours kredite, ſo⸗ weit ſie auf engliſche Währung lauten, zu verzichten, zumal das Riſtko der Schwankungen recht groß erſcheint. Sobald dieſe ablauſen, müſſen ſie zurückgezahlt werden. Zwar ſteigt dann die deutſche Kreditlinie, d. h. Deutſch⸗ land kann Anſpruch darauf erheben, auf ſolche Kapitalien jederzeit wieder zurückzugreifen, aber dazu gehört der Kreditnehmer. Außerdem würden nicht nur die Stillhalte⸗, ſonden auch die ausländiſchen Warenkredite relativ teuer werden, und es iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß manches Unternehmen in verſtärktem Umfange auf den heimiſchen Geldmarkt zurückgreift, bwz. auf illegalem Wege zur Abtragung der Stillhaltegelder ſchreitet. Aber auch mit einer Ueberraſchung iſt noch zu rechnen. Die Leiter der führenden Notenbanken ſtehen be⸗ kanntlich auf dem Standpunkt, Deutſchland habe kein Recht auf einen billigen Zinsſatz, weil es ſich dabei um ein Kunſt⸗ produkt handele, das der Kapitalnot keinerlei Rech⸗ nung trägt. Mit hoher Wahrſcheinlichkeit wären daher nene For⸗ devungen auf teilweiſe Rückzahlung des Reichsbank⸗ und Golddiskontbauk⸗Kredites, den die beiden Inſtitute in der Julikriſe 1931 bei der Bank von England, der Newyorker Notenbank. der Bank von Frankreich und der B33 auf⸗ genommen haben, zu erwarten, die in die Rechnung Deutſchlands nicht paſſen(es handelt ſich um 540 Mill.). Und letzten Endes weiß man noch nicht, was Montagu Norman im Schilde führt. Die Pfund Sterling⸗Deviſe unterliegt ſtarken Schwankungen und damit iſt die Mög⸗ lichkeit einer Londoner Diskonter höhung gegeben. Außerdem wird behauptet, daß Norman die Pfundſchwäche nicht ungern ſieht, weil er hofft, auf dieſem Wege engliſche Außenſtände eintreiben zu können. Die „freundliche“ Aufforderung an die Schulöner, den Ver⸗ Pfundbaiſſe belohnt. Wie dem auch ſei, für die Reichsbank heißt es auf der Hut zu ſein, und jede diskontpolitiſche Maßnahme heute zehnmal zu überlegen. Mehrheiiswechsel bei Münchener Leben Verkauf der Akflenmehrheiſ an die Riunione Adrica Wie die„F3“ erſährt, finden zur Zeit Verhandlungen über den Verkauf der Mehrheit des 2 Mill.„ be⸗ tragenden mit 25 v. H. eingezahlten An der ſeit 1922 beſtehenden Münchener Lebensverſicherungs⸗ bank A, München an die Riuione Ad rica di Sicurtà in Trieſt ſtatt. Die Münchener Geſellſchaft wird ihre Selbſtändigkeit als Verſicherungsunternehmen behalten. Es iſt beabſichtigt, das An der Münchener Leben von 2 auf 4 Mill./ zu erhöhen. beſteht, bleibt aufrecht erhalten. Gleichzeitig wird über die Aufnahme einer anderen detttſchen Verſicherungsgeſellſchaft durch die Münchener ler Neuen Mannheimer Zeitung Leben verhandelt. Die Arbeitsgemeinſchaft, die zwiſchen der Münchener Lebensverſicherungsbank Ac) und der Feuerverſicherungsgeſellſchaft Rheinland in Neuß(Rhein) Besserer Aufſragseingang in der Solinger Stahlindustrie O Solingen, 3. Nov.(Eig. Dr.) Vereinzelte Betriebe der Solinger Stahlinduſtrie haben ihre Belegſchaft auf Grund der auch in dieſem Jahr ſaiſonmäßig größeren Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat vergrö⸗ ßern und ihre durchſchnittliche Arbeitszeit ver⸗ längern können. In erſter Linie erſtreckt ſich die Ar⸗ beitsvermehrung auf die im Weihnachtsgeſchäft bevorzugten Poliſische Unsicherheii Bei allgemeiner Zurücthaliung und fas geschäfislosem Verkehr schwächer Schluß im Durchschnifſ leichi unfer Anjang Mannheim ſchwächer Der Ausbruch des Verkehrsſtreiks in Berlin wirkte verſtimmend auf die Börſe, ſo daß die Aktienkurſe durch⸗ weg 1 bis 2 Punkte niedriger waren. Farben gingen auf 93,25 zurück, Waldhof auf 41,5, Weſteregeln waren zu parti offeriert. Sonſt noch Daimler, Linoleum und Rhein⸗ elektra ſchwächer. Bank⸗ und Verſicherungsaktien blieben unverändert. Der Rentenmarkt war ſtill, aber behauptet. Goldpfandbriefe wurden in Anpaſſung an höhere aus⸗ wärtige Notierungen durchſchnittlich 4 v. H. heraufgeſetzt, ohne daß ſich nennenswertes Geſchäft entwickelte. Frankfurt ſtill und ſchwach Die heutige Börſe lag ſchwächer, einmal auf das gleichfalls abgeſchwächte Newyork hin und dann wegen der Geſchäftsloſigkeit, die bei Kuliſſe und Kundſchaft herrſcht. Einene ſehr ungünſtigen Eindruck machte der Verkehrsſtreik in Berlin, der die Möglichkeit eines Zuſam⸗ mengehens der extremen Parteien und damit die Gefähr⸗ dung der innerpolitiſchen Situgtion aufzeige. Die Ab⸗ ſchwächungen waren zum Teil beträchtlich, ſie gingen bei Spezialwerten bis zu 2 v. H. Am Rentenmarkt herrſchte eine nervöſe Stim⸗ mung; nach anfänglicher Abſchwächung konnten ſich aber teilweiſe kleine Erhöhungen durchſetzen. Neubeſitzanleihe notierte, Altbeſitz 4 v. H. niedriger. Von Ausländern lagen Bagdad 1 und Zolltürken je 1 v. H. höher. Gold⸗ pfandbriefe waren ziemlich unverändert, Liquidationspfand⸗ briefe eine Kleinigkeit ſchwächer und Kommunalobligatio⸗ nen auf geſtriger Baſis eher geſucht. Das Geſchäft am Pfondbriefmarkt war gering. Steuergutſcheine be⸗ hielten geſtriges Niveau ohne größere Umſätze; ſie notier⸗ tem: Fälligkeit 1932 904; 1935 85, 1936 80; 1937 75%; 1938 71. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe am Aktienmarkt weiter ab. Auch der Rentenmarkt lag wieder ſchwächer. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4 v. H. leichter. Berlin geſchäftslos Schon im heutigen Vormittagsverkehr herrſchte unter dem Eindruck der geſtrigen Kursrückgänge in Newyork eine ſchwächere Grundſtimmung, die noch durch verſchiedene ungünſtige Momente aus Politik und Wirt⸗ ſchaft im Laufe des Vormittags verſtärkt wurden. Be⸗ achtung fand auch eine neue Pfundabſchwächung, außerdem ſpielten bei der Zurückhaltung der Spekulation Gerüchte über Bankſchwierigkeiten in Brüſſel(Geffürel⸗ Rückgang).. Da aber kein ſtärkeres Angehot von Publikumsſeite vorlag, hielten ſich die Kursabſchläge in engeren Grenzen und gingen im allgemeinen nicht über 1 v. H. hinaus. Spe⸗ zialwerte waren bis zu 2 v. H. gedrückt, Schuckert verloren 2% v.., Chade⸗Aktien auf ungünſtige Dividendenſchätzun⸗ gen 3% /, Dortmunder Union 3% und Ph. Holzmann 37 v. H. Am Pfandbriefmarkt war die Tendenz all⸗ gemein etwas leichter. Lebhaftes Geſchäft war in Schutz⸗ gebietsanleihe zu beobachten, die bei 5,90—5,95 einen grö⸗ ßeren Markt hatte. Deutſche Anleihen lagen behaup⸗ tet, Reichsbahnvorzüge 9 v. H. niedriger. Auch die Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen verloren bis zu 1 v. H. Am Gel d⸗ markt trat eine weitere Erleichterung ein. Im Ver⸗ laufe machte ſich zu den erſten Kurſen auf der ermäßig⸗ ten Baſis zunächſt leichte Deckungsneigung be⸗ merkbar, ſpäter traten aber weitere Abſchwächungen bis zu durchſchnittlich“ v. H. ein, da die ungeklärte innerpoli⸗ tiſche Situation zur Zurückhaltung mahnte. Der Markt der feſtverzinslichen Werte war im Verlaufe überwiegend ſchwächer, doch hielten ſich die Umſätze durchweg in engem Rahmen. Die Altbeſitzanleihe lag auf größere Abgaben recht ſchwach, dagegen konnten zu können, daß eine Diskonterhöhung heute nicht erfolgen Reichsſchuldbuchforderungen anfängliche Verluſte von 77 v. H. wieder aufholen. Schutzgebietsonleihe bei ziemlich Waren, allerdings hauptſächlich weiterhin billige Sorten. Im Auslandsgeſchäft wirken ſich die Einfuhrkon⸗ tingentierungsabſichten der Reichsregierung ſtark beun⸗ ruhigend aus. Daimler-Benz AG. Gebesserſe finanzielle Strukiur Wie wir erfahren, findet die Bilanzſitzung über 1931 Mitte November in Berlin ſtatt. Gleichzeitig werden er⸗ wartungsgemäß die Sanierungsvorſchläge endgültig zur Entſcheidung gebracht. Man rechnet heute nicht mehr mit einem allzu ſcharfen Kapitalſchnitt, da ſich die finanzielle Struktur der Geſellſchaft weſentlich gebeſſert hat. Der Ge⸗ ſchäftsverlauf war 1992 angeſichts der Kriſe nicht un⸗ befriedigend. * Süddeutſche Bekleidungsinduſtrie Albert Hilbert.m. b.., Raſtatt mit Zweigniederlaſſung in Singen a. H. Das Stammkapital wurde von 100 000 auf 50 000 I herab ⸗ geſetzt. drück aui die Börse lebhaften Umſätzen knapp behauptet. Die Anleihen der deutſchen Länder wieſen Rückgänge bis 1 v. H. bzw. bis 1% v. H. auf. Auch Stadtanleihen waren bis 7 v. H. rückgängig Hypotheken⸗Goldpfandbriefe büßten bis 7 v. H. Gold⸗Kommunal⸗Obligationen bis 4 v. H. und Liqui⸗ dationspfandbriefe bis 7 v. H. Induſtrie⸗Obligationen bis 1% v. H. ſchwächer, doch waren auch einige Beſſerungen bis 1 v. H. feſtzuſtellen. Der Kaſſamarkt verkehrte heute bei ſehr ruhigem Geſchäft in ſchwächerer Haltung, die Verluſte betrugen —3 v. H. Die Börſe bot im weiteren Verlaufe ein Bild vollkommener Geſchäftsſtille, die Stimmung neigte weiter zur Schwäche. Nur wenige Werte konnten ſich auf Anfangsniveau oder z. T. bis 4 v. H. darüber beſſern. Der überwiegende Teil der Kurſe gelangte nicht zur Schlußnotiz, und mit Ausnahme der wenigen Er⸗ holungen lagen die letzten Notierungen bis 7 v. H. ſchwächer. Chade verloren.50% und Schleſ. Gas 22 v. H. Nachbörſe geſchäftslos. Aku 527253, A. E. G. 314, IG. Farben 93½— 4, Siemens 113½—114, Reichs⸗ bank 124%. Neue Pfundſchwäche Bereits geſtern nachmittag wurde die Tendenz ür das engliſche Pfund wieder ſchwach, und der Kurs gab um zwei Dollarcents gegen den höchſten Tagesſtand nach. Zum Schluß des Newyorker Marktes war dann wieder eine leichte Erhorung feſtſtellbar, nämlich auf 3,31¾6, und auf dieſer Baſis wurde auch heute morgen der erſte Kurs ge⸗ nannt. Im Laufe des Vormittags ſetzte aber ein neuer Schwächeanfall ein, der den Kurs bis auf 3,2998 gegen den Dollar bzw. 83,71 gegen Paris und 13,85 gegen Berlin ſenkte. Ueber die Gründe hierfür iſt man ſich im Augenblick noch nicht im klaren; es ſcheinen ſtärkere kon⸗ tinentale, beſonders Pariſer Abgaben eingeſetzt zu haben, doch glaubt man auch aus der Kursentwicklung ſchließen dürfte, bzw. in Erwartung eines unveränderten Beſtands ſind Pfundpoſitionen glattgeſtellt worden. Die Reichs ⸗ mark war mit 59,02 in Amſterdam, 123,10 in Zürich und 604 in Paris gehalten. Broigeireide nichi einheiſlich Berliner Produktenbörſe v. 3. Nov.(Eig. Dr.) (Eig. Dr.) Nach überwiegend feſterem Vormittagsver⸗ kehr war die Preisgeſtaltung bei Börſeneröffnung heute nicht ganz einheitlich. Nachdem in den geſtrigen Kabinettsverhandlungen noch keine Entſcheidung in den für den Getreidemarkt wichtigen Fragen gefallen iſt, prägte ſich die Unſicherheit nach wie vor in einer gewiſſen Zu⸗ rückhaltung aus, und das Geſchäft bewegte ſich an⸗ gemein in ruhigen Bahnen. Das Offertenmaterial in Weizen blieb weiter ziemlich gering, andererſeits war der Mehlabſatz wieder ruhiger; der Export iſt an⸗ geſichts der wenig erholten Situation am Weltmarkte auch noch nicht wieder in Gang gekommen. Das Weizen⸗Preisniveau war am Prompt⸗ und Liefſerungsmarkt gut behauptet. Roggen wurde dagegen ſeit geſtern wieder etwas ſtärker offeriert, beſon⸗ ders in Kahnware, und die Gebote lauten etwa 2 Marx niedriger. Waggonware wurde von der ſtaatlichen Geſeu⸗ ſchaft weiter aufgenommen. Am Roggenlieferungsmarkrt kam es trotz Interventionen zu Preisrückgängen bis 1% /. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten kleines Be⸗ darfsgeſchäft bei unveränderten Preiſen. Am Hafer⸗ und Gerſten markt waren die Angebotsverhältniſſe kaum verändert, die Preiſe knapp behauptet, wobei gute Quali⸗ täten bevorzugt ſind. Amtlich notiert wurden: Miſchweizen 212 waggonfrei Berlin; Märk. Weizen 200—202, pr. Verlg, feſt, Lieferung ruhig; Märk. Roggen 156158, pr. Verlg ſtetig, Lief. ab⸗ geſchwächt; Braugerſte 170—80; Futter⸗ und Induſtriegerſte 16269, ruhig; Märk. Hafer 134—39, uhig; Weizenmehl 24 IRTSChAFTS-Z EITUNG Abend-Ausgabe Nr. 513 keine Besserung am Röhrenmarkf Nach Mitteilung des Röhrenverbandes zeigten die Ab⸗ ſatzverhältniſſe auf dem Iulandsröhrenmarkt im Oktober keine Veränderung gegenüber dem Vormonat. Der Auf⸗ tragseingang habe ſich noch nicht gebeſſert. Das Auslands⸗ geſchäft leide unter den bekannten vielfachen Hemmungen. Berliner Neſallbörse vom 3. November Nupf. Fupf.Tcrupf.] Blei Der Blei Zink Zink Zink bez. Brief Gelb dez. Brief Geld] bez. Brief Geld 2 5. 50 20,75 Januar. 39,50 39.——.— 16.75 15.75„21. 1 Februar—— 40,.— 39,75—.— 17.— 18.—.— 21.50 2 05 März..— 40,75 40,50—.— 17,25 16 25—., 21 50 9 April. 41,28 41,75 41,.— 11,50 16.50]—— 2150 21.7 Mai—— 41, 41,50—.— 17.75 17. 7775 21.25 Juni.— 42.25 42.——.— 18.1. 23.5 21.50 Jul!—.— 42.75 42,80—.— 18,25 17.25 22.75 22.— Auguſt u 43,25 43,.—. 18.25 17.50—.— 48.57 22 50 Sept.—.— 43 75 43,50—.— 19.50 17.50— 23.25 22,5 Oktober.—.— 44.2 44.——„ 18 50 1775—.— 28,75 78.50 Nov.— 38,75 88.50—.— 16,50 15,255 20,75 29,50 Dezemb 1-— 39.— 8716.50 15.50— 21. 20,50 * Tendenz: Kupfer ruhig, Blei ſtill, Zink luſtlos. „ Berliner Metall⸗Notierungen vom 3. Nov.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebors) prompt 49/ für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 42,50—43,50, Standardkupfer loco 88,2599; Standard⸗Blei per November 15,50—16,50; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 219; Reinnickel 98—99proz. 3507 5 Antimon⸗ Regulus 37.39; Silber in Borren ca. 1000 fein per Kg. 37.50—40,75. Londoner Meiallbörse vom 3. November Metalle T per To. Platin F per 20 Ounces] Silber(Pence per Ounce) Kupfer, Standard 30,25 Zinn, Standaro 152, Aluminium.— 3 Monate 30,45 3 Monate 153,2] Antimon. Settl. Preis 30 25 Settl. Preis 152.2 Queckſilber. Elektrolyt 54.7 Banka 160 7 Platin. beſt ſeleciſed 52,50 Straits.. 158.2] Wolframerz ſtrong ſheets—. Blei, ausländ.. 12,25 Nickel Eliwirebars 35,25 Zinf gewöhnlich 15,29] Weißblech. 7 & Tendenz: Alles ſtetig.. N bis 27,50, ruhig; Roggenmehl 20,60—22, 5, ruhig; Weizen⸗ kleie—9,40, ruhig; Roggenkleie 8,25—8,60, ruhig; Vik⸗ torigerbſen 22—26; Kleine Speiſeerbſen 20—23; Futter⸗ erbſen 14—16; Leinkuchen 10,10; Erdnußkuchen ab Ham⸗ burg 10,80; Erdnußkuchenmehl ab Hamburg 11,20; Extra⸗ hiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg 10,20; dto. ab Stettin 10,0; Speiſekartoffeln, weiße 1101,20, rote 1,25—1,35; Odenwälder, blaue 1,10—1,20; gelbfleiſchig 1,30—1,40; Fa⸗ brikkartoffeln in Pfg. 9 und 7,5—8; allg. Tendenz un⸗ einheitlich.— Handels rechtliches Lieferungsgeſchäft: Wet⸗ zen Dez. 2912,50; März 215,50—15; Roggen Dez. 168,25 bis 169—69,50 März 171,50—171; Hafer Dez.—; März 140,50 n. Br. * Maunheimer Produktenbörſe vom 3. Nov.(Eigen⸗ bericht.) In Erwartung der amtlichen Stützungsmaßnahmen war der Brotgetreidemarkt erneut befeſtigt. Futtermittel und Mehl nur wenig verändert. Angeboten wurden in 2 für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim: inl. Weizen 22; inl. Roggen 16,7517; inl. Hafer 14—14,75; Sommer⸗ gerſte 19—20; Futtergerſte 17,50—17,75; Mais 16,50; Bier⸗ treber 10,75; Erdnußkuchen 12; Soyaſchroth 10,25; Trocken⸗ ſchnitzel 87 Malzkeime 10,50—11,50; Weizenmehl Spez. 0 20—30; Weizenbrotmehl 21—22; Roggenmehl 60—70progz. 22,75—24; Weizenkleie feine 7,50; Roggenkleie 7,75; Wei⸗ zenfuttermehl—9,25; Grünkern 4045. * Berliner Roggen⸗Börſenpreis. Der durchſchnittliche Berliner Börſen⸗Roggenpreis für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 17.—22. Okt. 1932 aß märkiſcher Station 155,8 l. * Rotterdamer Getreidekurſe vom J. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kg.] Noy. 4,20; Jan. 4,20; März 4,17; Mai 4,20.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kg.] Nov. 6654; Jan. 66½; März 6724; Mai 68¼. * Liverpooler Getreidekurſe vom 3. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Dez. 5,1 (5,126); März 5,0(5,0).— Mitte: ruhig; Dez. 5,198 (.1¼6); März 5,0%(5,0). * Nürnberger Hopfenbericht vom 2. Nov. 30 Ballen Bahnzufuhr, 20 Ballen Umſatz. Tendenz ſehr ruhig. Haller⸗ tauer Hopfen koſtete 210—215, pro Ztr. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 3. Nov.(Eig. Dr.) Nov..25 B 5,00 G; Dez. 5,25 B 5,15 G; Jan.(383) 5,45 B 5,30 G; Febr. 5,50 B 5,35 G; März 5,60 5,50 G; Mai 5,95 B 5,80 G; Auguſt 6,30 B 6,10 G; Tendenz ſtetig. — Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25; Nov.⸗Dez. cen e ee 4,10; Tendenz ruhig; Wetter un⸗ eſtänoͤig. 3 * Liverppoler Baumwollkurſe vom 3. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan.(33) 512; März 514; Mai 516; Juli 517; Tagesimport 1500; Tendenz ſtetig.— Mitte: Dez. 515; Jan.(33) 514; März 516; Mai 519; Juli 520; Okt. 523; Jan.(84) 528; März 532; Mai 535; Juli 537; Loco 542; Tendenz ruhig, ſtetig. * Bremer Baumwolle vom 3. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Midol.(Schluß) 7,26. Kleinpfehmarkt in Mannheim vom 3. November. Zu⸗ fuhr insgeſamt 1284 Stück. Im einzelnen wurden zu⸗ gefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in I: 95 Kälber, b) 43— 46; c) 8842; d) 3386. 6 Schafe, b) 22 bis 27. 110 Schweine, nicht notiert. 1073 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen—9; über 4 Wochen 11—13, Läufer 14—17. Marktverlauf: Mit Kälbern lebhaft, geräumt, mit Ferkeln und Läufern ruhig. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer Effektenbörse 25 3. 2. 8. 1 0 1—.—— Merkur Wollw. 0% Bad. St.⸗A. 27 70.— 1 55.-G. f. Seilind..— 88. Henninger St. K.—— 60— Malnkraftwerke. 84.59 52,75 Festverzinsliche Werte Industrle-Aktien e 585 5.—— e Sohne 5% Hab dome 8980 8,— Dramen wert 1350 18.— wen München 1 ß 902.0 Metaclg Frankf. 88 50—.— 0% Neichsant. 27 J, 35 Ju Js Accumulatoren. 23450 13618 Gelenk. Berawt. 37,15.15, Mfagenrüßlen 0 115 5 3 4 5 60 Deuſche ul 2 44 42.50 Mainzer Br. 17 1870 Mez Söhne 55—— Diſch.Ablöſgſch. 1 51. 59. Ak. 5 1 5 Gentchow& Co.—— 38,— 8 e 3 „ 5 12*„„ Schi 1 Mi 1—.— 0 0 2 5 N 37 4 5 60% Farben b. 28 93.50 98.50 Enzinger Unſon 72.— 71, Schaft Stang. 48. 48. Modus Stg.—, ane 889.18 Aung. Elektr.. 2 Germ. Porklp.⸗. 37,— 35. Mixes Geneſt J. G. Farben. 95,25 93.25 5 Ace ande 76,.— 76,25 8 Zürcher Er. 605 0% Pf Hy Pfdb 8. 79.25 e 98.— 95.— Werger Badiſche Banr 37.— 87.—„„ Bal. 140.0, 140,0 A. E. G. Industrie-Aktien Dortm' Ritterbr!—,— 80 50 Ludwigsb. Walz.———— Schwartz Storch. 5 1 55 172,0 172,0 Aſchaff. Buntp. 2 8. 2. 8. Saßme ver Lechwerre 67,80-, 75 8 St.⸗A.—— d. Schutzgebiete..90.80 —.— 41.— Rein. Gebh e Sch..— 50% Bad. Kohlen———.— 8 Rheinelktra B. A.—.— 75, 59/0 Grkr. Mh. K.———.— 38.25 81,50„ St. A. 71 75 71.50%8 Roggenwert.—. 1 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten Berliner Börse 25 8. Feldmühlepapier 58.55 59, Ford Motoren Friſter. R. Gebhard Textil 35.——.— 4 Maxkt⸗ u. Kühlh.—,— 70.— Wanderer Werke 24.85 24.75 bel Stücke- Notierungen in lerk ſe Stück eben g Gul. 54.50 52.35 Mafch dugan W. 50 75 5.— Weſteregeandlkal 89. 100.0 Frelverkehrs- Kurse DD Maxim ⸗Hütte. 98.— 98.—. Weſtf. Elfen 11.25 12.— Mech. Web. Lind.. 2 3„„ Zittau 19.25 18.75 Wiſſener Metall 57. 25.28 25.— 1 Verein.—.—.78 3 8 9 2 8. —.—= Petersb J. Habk.—— Wicking⸗Cement 6,75 8 Ruſſenbank—.— Wittener Guß...— Deutſche Petrol—— Burbach Kali. 19,50 19.— 5„75 Diamond. 3,580 3,13 ellſtoff Waldhof 42.78 42.— Nag ee—.—.— eckarſulm. Fahrz—.—. Alſen Porti.⸗Z. 2.— 28.— Gerresheim. Glas 35.50 35,50 Mühlheim Berg.—.— Deutſch⸗Oſtafrika—.— 33.25 Sloman Salpeter———.— Ammendorf Pap. 53. 38. Geſ. f. elektr. Unt. 88.25 65.95 Niederlauſ. Kohle—— 128.7 Neu⸗Guine.., 136,0 .65.75 Nordd. Eiswerke.——.— Otavi Minen„ 15.65 15,250 ufa⸗Fllm 5780—.— Anhalt Kohlenw. 8 1 5 Girmes& Co. Aſchaffbg. Zellſt. 29.— 27.50 Goedhardt Gebr. 74.— 72.50 Augsb. N. Maſch. 38.— 36.25 Goldſchmidt. Th. 26,50 28,85 Oberſchl. E. Bed..50 9 Südſee Phosphat——— älz. Hypoth. B. 58.— 50.— C. g. 42.— 42.— Roeder, Gebr. D. 38.50 38,25 5% Roggenrentd 80 03 5. 0 . 3 9 0. 1 5 1 5 17. 17, Bd. Maſch. Durl. 50.— 90.— Rütgerszwerke 39.50 88,25 4,0% P Etr Bd.] 24.80 24.50 Jalke Maſchinen—.— S. Grißne Maſch. 28.75 27,— Oberſchl. Koksw. 98,25 0 50 Fortlaufende Notierungen(Schluß) ich Peu dige. 18,— 78, Nanu Garen——. Dat Nürnberg.. 1510 6470 de, Com.! 5150 68% Hane. More 5990.80 Gebr. Greßmann———.— Orenſt.& Noppel 3828 ge, 955 pal Malen———— Prem ⸗Beſig. Dei 28.— 74— Schnelbe. Ferch..——.— 4. 85. Pfob. 19 775 J4%6 Jane Spiedlolas 26.75.— Heuer ißenger ind..— gone Bergbau 2848 28.25 Aen.. 7g ge gauragütte 445 19 Durlacher Hof 40,— 40.— mla geubplenw. 050 48.50 Brown Boer 28.— 28.— Schramm Lack. n ee„„ 2 14..50 Jah. iendaras 5450 58.— Gruſchwie Fectil 91.50 58.— Polyphon. 40.28 40.— Anu. 54.75 52.75 Leopoldgrube.—.— 27.25 Judwoigsh. A. Br. 40,— 48,— Port. Zam eld. 8 30 dcs Cement Heldelbg. 49.25—.— Schuckert, Arbg. 69,50—.— 8%„ 0 63.0 63.— 0 0 ang 0( 20,85 20.65 Guano-Werke 29.——.—„ Allg. Eiektr. Gef. 32.35 31.55 Dtannesmannrö. 49,50 40.85 fälz. Prehhefe!—.—. Ah, Elektr..-G. 78,— 72,— Karſtabt 50.— 48,10 Seilinduſt. Wolff—.— 3% Aertaner 6,.88 Serbin Gudener.. 1000 Rathgeber Wagg.—.— 83.—Aſchaffenb. gell—,— 29,75] Nansfeld A. G. e. E Storch 49.— 49.— Hildebr.⸗Rhelnm.———.— Chemische Albert 35.78—,— Siemens u Halske—— 114.8 4½% Oeſt. Schatz 10.25 10.50 Jerl. Karls, Ind. 2.— 48,85 Hackethal 36.50 86,15 Nheinfeldengraft 92— 99. Baper. Mot.⸗W. 57.75 570 Maſchinendau⸗U. 86,25 38 78 chwartz N 1205 130.0 Cbabeſche Atbert———.— Südd. Zucker—.— 181.5 4%„„Gold ale 11.10 11,10 Bert Karg Ind. 2775 2750 affen asc. 5 2815 Rein. Braunk. 1510 160.0 J. P. 54.50 55.2 Marimilſans.—.——.— Eichbaum Werger 42,.— 42,.— Südd. Zucker.. 129,5 130,0 Ch ade.. ubd.„ N 40% 1. rente 035—— gerliner Maſchb. 27,75 27.50 Halleſche Maſch.—.——.— Mbein Kamen! P. Bemberg 3 1 75 93 3 %%%/. :Ißjjßjn,.,. ,,, ̃. ⅛ʃ) 9 5 5 Dit Eiſenhandel. 19.— 29. Ver. Chem. Ind.——— 4%%„ Pap.-R.—.——.— g 1 5 7 0———.— Rhbeinſtahl.. 64. 70 5 5„7 Orenſtein& 2 Wie Bern. 2.(Feüoft elbe 4880 ers0 d. Sil n: 7 beg der dec Jar J.— 2 1 Lier aden, Jed 250 Sram wle 1280, Farben Negh eine en e ee 4 9558 85 Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte Bank Aktien Dt. Linoleum 7% Neicsan, 156 3740 anch ant 88.75 86.75 85,90 85,50 Bank f. Brau. 68.25 67.— El. Licht u. Kraft 85.65 40% D. Schaganw.. ungſch.. 81.28 50,75 Bapr. Hp. u. Wb. 87.50 80,25 Emag Frankf, n 90 e Berl. Hendelsgef. 30.— 88,„ Enzinger Unon 2—%„ Nene 1 e 17 2 Darmſt. u. Nat.—.——,— Gttling. Spinn. 5 5 20% Helvelbg. 26 89.— 59.— Deutſche Pisconto 78,— 75.— 8.& Schleich.—.— 32.50 Raſtatter Wagg..50 7. 0 ohne, 6,. 4% Schutzg. 14 5,85.65 Com. u. Privatb. 53.50 53.50 90% Judwigsg. 20 56.— 85 D. ⸗Aſtatiſche Bl.—.— 195,0 05 Mhm. Gd. 77 2 61.50 D Effekten Bank 69.— 69,— 5 Di. Verlag Dreßd. Schnellpr. 29.— 28.— Poigt& Häffner 30.— 30.— Dürrwerke 24 0 D. Wertb.(Gold) 500,0 100,0] Allg. D. Credit—= e. Dyckerh.& Wibm..— 17.60 %„ Bonds 26 8475 94,— Montan-Aktien D. Gold⸗u. S. Anſt. 1400 140,0 Ver. Ultramarin 82.— 82.— 4%„ Bagd.-E. i 3,55—.— — 32.25 Ver. Zellſt. Berl..—.— 4%, unif. Anl.—.— 590 75.— 13,0 Bogel. Maſch. St.———— 4% gollobi. 111—.—.40 5„ 400 Jr.-Los 10.80 11.25 Volth. Seil. u. K.—.——.! 5 0 50 5 —Wayß& Freytag 4,60 4,80 4% ung. Göldr..20.35 88,— W. Wolff 40%..35.85 Barmer Bankner.—.——. Elektr. Lieferung r% 40% fängt S. 1⸗II 20.20 20.87 2.„189 Zellstoff michffog. 25.—.— 4½%„„III 20.20 20.87 Waldhof 43.25 42. 5½ Leh. Nat Rail.—— Transport-Aktien u 1— e ee Ach f. Dertehrw. 40.— 39.15 Allg. Lok. u. Kraft 59.— 58, Südd. Eiſenbahn—.——.— 85.— 93,85 1 1 5. 4 1 u. Wbk. 57,.— 56,— a 0 Jetter 25.— 25.— Buderus Een 38.——.— Salle Odo 89. 7 berſee⸗Bant 28.—— 6% Grkr. Mh. 28—.——.— 52 Bank 61.75 6075 elt. Guileaume——. Eſchwell. Bergw 1800 185,0 Canada Abliefer. 28.85 28.5 8 Gelſenk. Bergw. 37,75 86,25 Hapag 18,85 18.65 . Fereek. gn ör 38 88h Lehren 5 2885 2 55 Fife enge 10, 8 n 90% heit. Hop 24.——, Irkſrt yp.- St. 86,— 58.50 Goldſchmidt Fp. 2850 26.80 Jie Be e. 8 Nord dad 180 16.35 8% Sd. Few 245.15 Oeſt. Ered.⸗Anſt.—.——, Grißner M. Durl. 8 50 26„ Ilſe ago St. u.——.— ern. 8 99% Grtr. M. abg.—.———Reichsbant. 126,5 128,1 Haut& Neu 5% Rh.⸗M.⸗ Don.——— Rhein. Hyp.⸗Bt. 57—.— 74.— 74.— Wiener Bantver. 1,75 1,75 6% Pfülgek 28.9 79,85 80.75 Allian; 18645 1680 4½% Pfälz. Lig. 83.60 64, Mannh. Vers. de, ee Jung Erla 1 5 1 85 9 15 75.75 Transport- Aktien 1 1 Hapag C Heidelb. Straßb. 4%% Rhein. 0 1. ae 80.— 39,— Kali Weſteregeln 83.50 89,— % Bad. Kon. 62—.80 Sine e ß, 9980 „Aus.—„ Württ Notendk, 88,.— 68 ne 8 25 Mansfelder unghans G l. 15750 14.50 Phönir Bergbau 16,— 16,— Karſtadt Rudd.—. Abeinſtahl 0 5 75 5 21800 1875 1855 9 2 Beck.—.— 60.— 5 9 ing L 81.90 80.75 Nordd. Llovd. norx,... Tellu ö 70* 81.— 682.15 Schantunglſenb 3 32.25 Konſerven Braun 16.— 17.— 3 Laurahütte 8%% Südbo Lic. 84.25 84.— Südd. Eiſenbahn 82.50 32,— Kraus& Eo. Bock, 46.— 46.— Be 3 Pfälz. Oyp.⸗Bl., 56.— 86. 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November 1932 Nene Mannheimer Zeitung 7 Abend ⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 513 Sopyright 1931 by August Scherl, G. m. b.., Berlin e bugchEINANDER „Trotzdem muß ich dir mitteilen, daß Jolly deine Vorſchriften offenbar ſehr zu Herzen genom⸗ men hat.“ „Wieſo?“ fragte ſie mit großen Augen. „Habe ich dir das nicht ſchon geſagt? Er iſt heute mit dem erſten Dampfer nach Como gefahren, beglei⸗ tet von mehreren Koffern. Der alte Geheimrat Meier⸗ ling ſtand am Ufer und winkte— es war eine ſo er⸗ greifende Szene, daß ich an einen Abſchied fürs Leben glaubte.“ „So?“ fragte die Prinzeſſin von Salignae. Weiter nichts. Sie betrachtete die Spitze ihres kleinen Wild⸗ lederſchuhs. „Es erſcheint mir demnach überflüſſig, Jolly dort zu ſuchen, wo er nicht iſt“, bemerkte Marius. Lilian antwortete nicht. Er ging gemächlich weg und dachte darüber nach, daß auch in einem ſo edlen und durchaus logiſchen Herzen wie dem ſeinigen eine gewiſſe ſchadenfrohe Befriedigung ſich leider nicht unterdrücken laſſe. Als Lilian merkte, daß ſie allein war breitete ſie die Arme aus und lachte. Hatte Jolly nicht geſagt, es werde eine Kataſtrophe werden? Hatte er nicht ſchon angekündigt, daß er vor oder vielmehr nach jeder Kataſtrophe ausreißen werde? Lilian war übermütig, weil ſie erkannte, daß Jolly ſeit heute nacht wußte, wie es mit ihm ſtand. Aber dann wurde ſie ernſter. Es hilft nichts, dachte ſie, man muß zugeben, daß ich mich in ihn verliebt habe. Ja, endlich habe ich mich wieder einmal ordent⸗ lich verliebt! Eine Sommerliebe? Ich fürchte es iſt etwas mehr... Denn daß ich Jolly einfach davon⸗ gehen laſſe... nein! Jetzt! Wo das Leben anfangen wollte, intereſſant zu werden? Er ſoll mir ſeine Ueberlegenheit hüßen! Und dann, noch ernſter, ja, ungewöhnlich ernſt: Beim Himmel, ich bin nicht verliebt— ich liebe ihn! Er hat recht gehabt: Das iſt die Kataſtrophe! Das iſt die Strafe für meine Sünden! Ich kann nicht Hierbleiben und ihn weglaufen laſſen— ich kann's einfach nicht! Und er! Ohne eine Zeile, einen Gruß! Lilian war feſt entſchloſſen. Ich werde ihn aus⸗ graben, und wir wollen ſehen, wer von uns beiden der Stärkere iſt! Sie ging an dem ſchmalen, ſteinigen Uferſtreifen entlang, auf dem Niemandsland, hinüber zu Meier⸗ ling. Der Geheimrat ſaß im Badeanzug am Waſſer und angelte; mit ſeinem rieſigen Strohhut, unter dem der weiße Vollbart heraueguckte, ſah er aus wie ein gutmütiger Gnom. Als er Lilian erkannte, machte er Miene, aufzuſtehen, aber ſie rief ſchon von weitem: „Laſſen Sie ſich nicht ſtören, lieber Herr Geheimrat! Ich bin unhöflich genug, nicht Sie, ſondern Herrn 17 ſich] Meierling.„Nein.. das glaube ich nicht.. viel⸗ mehr.. ich weiß es ziemlich beſtimmt. Er war ungemein verlegen, beſchäftigte ſich mit dem Wurm am Angelhaken und ſchielte dabei ab und zu über die Brillengläſer. Lilian hatte etwas Derartiges erwartet. Sie kannte Jolly gut genug, um zu wiſſen, daß er ſeine Spur verwiſchen würde.„Ich muß ihn unbedingt ſprechen“, ſagte ſie.„Es handelt ſich um einen Aus⸗ flug, bei dem ich ihn notwendig brauche; denn, denken Sie, er iſt uns mit ſeiner guten Laune und ſeinem vergnügten Geſicht beinahe unentbehrlich geworden!“ Der gute alte Geheimrat ſeufzte.„Wem ſagen Sie das?“ „Nun— wo ſteckt er?“ fragte ſie und ſetzte ſich ne⸗ ben den Angler. „Leider— leider 15 ich e mitteilen, daß Herr Joker abgereiſt iſt..“ „Abge- reiſt?“ Lilian ſah ihn groß an, und ihre Augen füllten ſich in der wunderbarſten Weiſe mit Tränen, von denen jede einzelne in Hollywood ein Vermögen bedeutet hätte.„Abgereiſt— ohne ein Wort zu ſagen?“ Meierling zerſchmolz; er ſtarrte hilflos auf dieſe wunderbaren Tränen und ſchüttelte den Kopf.„Es iſt mir ſelber ſehr ſchmerzlich— ich hatte es nicht er⸗ wartet. Aber er muß eine Nachricht bekommen haben ..oder ſo... Jedenfalls iſt er fort, heute früh. Ich habe ihn ſelber zum Dampfer begleitet.“ „Und wohin—?“ „Das darf ich nicht ſagen. Ich ſelber nicht.“ Liltan nickte.„Was würde die Welt wohl denken, wenn ſie wüßte, daß ein ſo berühmter Mann wie der Geheimrat Meierling ſich von Herrn Joker ſo gräßlich zum Lügen anſtiften läßt!“ „Ich lüge doch nicht..“ „Doch, das tun Sie! Er hat Ihnen auf die Seele gebunden, niemand zu verraten, daß er nach Berlin gefahren iſt.“ „Nach Berlin? Oh, ganz und gar nicht! Er wußte es wirklich ſelbſt nicht genau, aber er hat mir verſprochen, ſeine Adreſſe aus Paris zu ſchreiben „So, ſo“, ſagte Lilian,„alſo Paris!“ „Vorläufig, nur vorläufig!“ beeilte ſich der Ge⸗ heimrat erſchrocken zu verſichern. Lilian ließ ihn ſehr bald allein. In ihrem blauen Schreibzimmer, durch deſſen Fenſter die Sonne ſchien, als ob es nie einen viel ſüßeren Mond gegeben hätte, war Monſieur Maurice gerade damit beſchäftigt, die Vorhänge zuzuziehen. Auf dem Schreibtiſch, ſorgfältig übereinandergepackt, lagen die Depeſchen Bill Bottoms. ich weiß es Joker zu ſuchen. Falten mehr Auch Sie können auf leichte und einfache Weiſe Ihren Teint verjüngen und Falten und anderen Mängeln vorbeugen, indem Sie die roſafarbige Tokalon Hautnahrung gebrauchen. Sie enthält das nach der Vorſchrift des Wiener Univerſitätsprofeſ⸗ ſors Dr. Stejskal aus der Haut junger Tiere gewonnene„Biocel“. Ein bekannter Hautſpezialiſt berichtet in der Dermatolog. Wochenſchrift, daß es mit der roſafarbigen DTokalon Hautnahrung gelang, bei 55 72⸗ jährigen Perſonen innerhalb 6 Wochen Runzeln und oberflächliche Falten voll⸗ ſtändig zu beſeitigen. Benützen Sie die roſafarbige Tokalon Hautnahrung(rote Packung) des Nachts. Sie ernährt und verjüngt Ihre Haut, während Sie ſchlafen. Tagsüber gebrau⸗ chen Sie die weiße, fettfreie Creme Toka⸗ lon(blaue Packung) zur Aufhellung Ihrer 50 und zur Beſeitigung erweiterter vren 5 Miteſſer. Packungen von 50 Pfg. aufw. Gratis! 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Ich werde klingeln, wenn ich Sie brauche.“ Eine halbe Stunde ſpäter ging ein Telegramm an Bill Bottom ab:„Schleunige Rückkehr unbedingt er⸗ forderlich, Gruß Lilian.“ Vierundzwanzig Stunden darauf waſſerte ein Flugzeug zwiſchen Bellagio und Menaggio und ſchnurrte langſam auf dem See bis zum Ufer der Villa Salignae heran. Bill rief herüber, man ſolle ihn mit dem Kahn abholen. Marius tat es. Der große ſilberne Vogel hob ſich brummend wieder in die Luft und verſchwand nach Norden. „Mein Gott, ſichtig wurde,„Sie ſind geſund? Ich dachte Sie ſeien krank, und mich ſchon darauf gefreut, Tag und Nacht an Ihrem Schmerzenslager zu ſitzen! Welche Ent⸗ täuſchung!“ „Ich danke Ihnen für die. guten Abſichten. Aber Sie ſind ſehr voreilig geweſen, Bill: Sie hätten das Flugzeug nicht gleich wieder wegſchicken ſollen— wir brauchen eines!“ „Wir?“ „Ja. Sie müſſen mich begleiten und mich nötigen⸗ falls feſthalten, wenn wir abſtürzen.“ „Was iſt denn los?“ Lilian überlegte eine Sekunde. ganz gerade in die Augen und ſagte:„Jolly iſt los. Ihr Freund Jolly iſt geſtern früh ganz plötzlich aus⸗ geriſſen. Das ärgert mich. Er muß wieder einge⸗ fangen werden. Deshalb will ich nach Paris.“ Lilian landet in Paris Der Pilot, der ſeit Stunden regungslos dage⸗ ſeſſen hatte, in ſeiner braunen, von Lichtern überſpiel⸗ ten Lederjacke, wie aus Bronze gegoſſen, wandte den Kopf ein wenig zur Seite. Das ungeheure Dröhnen des Motors wurde langſamer und leiſer. Lilian ließ ihr Buch ſinken und ſah zum Fenſter hinaus. Unten lag der grüne Flugplatz von Le Bourget, in Reihen geſprenkelt von winzigen weißen Flugzeugſchuppen, die mit ihren gewölbten Dächern wie Schildläuſe ausſahen. Rechts und links dehnten ſich große Forſten: die Wälder von Montmorency und Bondy— geradeaus aber breitete ſich ein rieſi⸗ ges, ſeltſames Meer aus, überſchleiert von einem grauvioletten Dunſt: Paris. „Wachen Sie auf, Bill, wir landen!“ „Ich ſchlafe gar nicht— ich brüte.“ „Und was?“ 1 überlege mir, wie ich mich jetzt benehmen ſoll. „Auf jeden Fall gut!“ „Wahrſcheinlich verſtehen wir darunter nicht das⸗ ſelbe, Lilian. Wiſſen Sie beſtimmt, daß es recht von Ihnen war, mich für dieſe Sache mitzunehmen?“ Lilian legte ſich den breiten Ledergürtel um und drückte die Schnalle zu.„Machen Sie mich jetzt, bitte, drei Minuten lang nicht nervös, Bill! Ich habe Ih⸗ nen geſagt, daß ich beim Fliegen niemals ein unge⸗ mütliches 888 loswerde— und jetzt vollends lan⸗ 8406 Huto-Vermiefung an Selbſtfahrer 8915 Tel. 515 94. 5 Nb Lilian“, ſagte Bill, da er ihrer an⸗ Dann ſah ſie ihm den wir! Was iſt eine Landung weiter als ein ge⸗ ſchickt verhinderter Abſturz? Ich kann augenblick⸗ lich keine Moralphfloſophie gebrauchen.“ Die Motoren ſchwiegen. Das Fugzeug legte ſick in eine flache Linkskurve, ſchien mit wachſender Ge⸗ ſchwindigkeit auf den Erdboden zuzuſauſen, gewann die Waagerechte wieder und ſetzte mit 0 elaſtiſe abgefangenen Stoß auf dem Raſen auf. Dan die Motoren wieder ein wenig auf Touren; die ſchine rollte gemächlich zu den Schuppen hin und ſtand ſtill. Als ſie im Auto ſaßen, ſagte Bill: das Fliegen wie die Sünde, Lilian— und trotzd fliegen Sie ohne Pauſe von Mailand nach P ris. Großer Gott, wie vernarrt müſſen Sie in dieſen Jo⸗ ker ſein!“ „Sie fürchten „Seien Sie nicht undankbar, Bill! Denn Sie habe ich doch auch einmal geliebt— es ist freilich ſchon eine Ewigkeit her.“ „Die Ewigkeit ſcheint bei Ihnen bereits nach einem. Jahr zu beginnen!“ antwortete er be⸗ trübt.„Da iſt das Fort d Aubervilliers; wir werden die Rue Lafayette entlangfahren— wo wollen Sie wohnen?“ „Im Ritz.“ „Und wo wohnt er?“ „Das weiß ich doch nicht! Bill.“ „Allerliebſte Aufgabe, Menſchen zu ſuchen.“ „Ich verlaſſe mich auf Sie.“ „Sehr ſchmeichelhaft— und ſehr widerſinnig: ich werde mich ins Bett, legen und meine tragiſchen Em⸗ pfindungen pflegen.“ „Und was tun Sie, wenn Sie aufſtehen?“ „Ich ſtehe nicht auf.“ Er ſchwieg und machte ſein verdroſſenſtes Geſicht. Lilian überließ ihn ſeinem Groll und lächelte. Der Wagen drängte ſich durch das häßliche und ſchmutzige Nordbahnvtertel, ewig angehalten, ewig mit einem rüden Ruck weitergeſchaukelt. Ringsum brauſte Paris immer lauter auf: ein drangvolles Schieben, tauſendfaches Getute, kleinſte Bürgerlichkeit verfilzt mit dem Glanze rieſiger Läden, ein maßloſes, ſcheinbhar ſinnloſes Durcheinanderſtrudeln. Das laue Nachmittagslicht der Septemberſonne lag wie helles Oel zwiſchen den Häuſerzeilen— dieſes Licht, das eine ſeltſame milde Geſchmeidigkeit um alles gießt und auch das härteſte Gegeneinander der zahlloſen Autos, die auf dem Opernplatz aus allen Boulevards und allen Windrichtungen wie wahnſinnig zuſammen⸗ ſchießen, in Eleganz auflöſt. Lilian, wie jede hübſche und ſorgloſe Frau, liebte dieſe Stadt— obgleich in ihrem Schloß in der Pro⸗ vence das Bildnis einer Prinzeſſin von Salignae hing, die einſt den fatalen Weg von der Conciergerie bis zur Gulllotine zurückgelegt hatte. In Paris be⸗ fiel ſie jene Leidenſchaft für das Einkaufen, die zu 155 lächerlichſten Anhäufungen von Paketen führte; dieſe Pakete wurden uneröffnet irgendwohin geſchickt, um nach Jahren ihren unſinnig gewordenen Inhalt in die nächſte Dienſtbodenkommode zu entleeren. (Fortſetzung folgt) Wir müſſen ihn ſuchen, in Paris einen einzelnen Freitag, d. 4. 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