— * Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. eue Mannhel Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf, rack Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Freitag, 4. November 1932 143. Jahrgang— Nr. 515 ie franzöſiſchen erheitsforderungen In Genf entwickelte Paul Vontour ſeinen Abrüſtungsplan, der auf eine Sicherung der Vormachtstellung Frankreichs hinausläuft Streil-Ende in Berlin? Der Verkehr ſoll im Laufe des Nachmittags wieder aufgenommen werden Das Syſtem der Miliz Meldung des Wolffbüros — Genf, 4. Nov. Vor dem Büro der Abrüſtungskonferenz ſprach heute der franzöſiſche Kriegsminiſter Paul⸗Bon⸗ cour über den franzöſiſchen Sicherheits⸗ und Ab⸗ rüſtungsplan. Er umriß den Plan in großen Linien. Seine Ausführungen gingen über die Andeutungen Herriots in der franzöſiſchen Kammer inhaltlich kaum hinaus. Er erklärte ſelbſt, daß ein endgültiges Ur⸗ teil über den Plan erſt möglich ſei, wenn er ſchrift⸗ lich dem Büro eingereicht ſein werde. Zu Be⸗ ginn ſeiner Ausführungen wies der franzöſiſche Dele⸗ gierte auf die Kriſe hin, in der ſich die Abrüſtungs⸗ konferenz befinde. Es gelte jetzt, ihren Zuſammen⸗ bruch zu vermeiden. Deshalb habe ſich Frankreich entſchloſſen, einen Weg zu zeigen. Paul⸗Boncour entwickelte zunächſt die Sicherheitsgarantien des Plans. 1. Univerſelle Garantie unter Beteili⸗ gung der Vereinigten Staaten von Amerika auf der Grundlage des Briand⸗Kellogg⸗Paktes und gemäß der Interpretation Stimſons. 2. Allgemeine Völkerbundgarantie der Völkerbundsſtaaten unter beſonderer Betonung der Sanktionsbeſtimmungen des Artikels 16. In Zuſammenhang damit Pakt der europäiſchen Mächte zur gegenſeitigen Hilfeleiſtung. 3. Militärpakt der Kontinental⸗ mäch te, die Teile ihrer ſtark herabgeſetzten Rüſtun⸗ gen für eine gemeinſame Streitmacht dem Völker⸗ bund zur Verfügung ſtellen ſollen. Berechnung der Streitkräfte jedes Staates gemäß dem Hooverplan. Paul⸗Boncour erklärte dann weiter, um gemäß dem Hooverplan die Offenſivkräfte zu ſchwächen und die Verteidigungskräfte zu ſtärken, müſſe man zu einer Vereinheitlichung der Heeresformen in Europa kommen.— Paul⸗Boncour entwickelte hier den Plan des Milizſyſtems für die Kontinentalmächte. Bezüglich der qualitativen Abrüſtung wies er auf die bekannten franzöſiſchen Forderungen nach Internationaliſierung der Zivilluftfahrt als Vorbedingung für das Verbot des Luftbombardements hin und erörterte den gleichfalls bekannten franzöſiſchen Vorſchlag, ge⸗ wiſſe ſchwere Waffen dem Völkerbund zur Verfügung zu ſtellen. Zum Schluß erwähnte Paul⸗Boncbur noch kurz die Notwendigkeit einer internationalen Rüſtungs kontrolle. Er ſchloß ſeine Ausführungen, indem er nochmals auf die Notwendigkeit der Vereinheitlichung des Mi⸗ litärſtatuts der europäiſchen Staaten hinwies. In der Bildung eines einheitlichen Milizſyſtems bei allen europäiſchen Staaten erblicke er die größte Garantie gegen einen Krieg. Auf dieſe Weiſe könnte man zu bedeutenden Herabſetzungen der Heeresſtärke kommen. Frankreich ſei hierzu bereit. Bei der Be⸗ rechnung der Dienſtzeit in dem neuen einheitlichen Militärſtatut müſſe man der vormilitäriſchen Aus⸗ bildungszeit und des Aufenthalts in militärähnlichen Formationen Rechnung tragen. Bei der Rekrutie⸗ rung müſſe auch die Bevölkerungszahl be⸗ rückſichtigt werden, und es müſſe verhindert werden, daß ein Land mit einer ſehr ſtarken Bevölkerung eine Bedrohung des anderen Landes werde. Es kriſelt um Matdonald Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8§ London, 4. Nov. Es erregt beträchtliches Aufſehen, daß der Pre⸗ mierminiſter Macdonald ſeine Teilnahme an dem alljährlichen Bankett des neugewählten Lord⸗ major von London in der Guildhall der City abgeſagt hat. Dies iſt eine der wichtigſten außer⸗ parlamentariſchen Veranſtaltungen, und es iſt eine bisher ſtrikt eingehaltene Tradition, daß der jewei⸗ lige Premier auf dieſem Bankett einen großen Rechenſchaftsbericht über die Außen⸗ und Innen⸗ politik ablegt. Der Grund für die Ablehnung Mac⸗ donalds iſt nach einer amtlichen Bekanntmachung der Zuſtandſeiner Augen. Die Aerzte haben ihm verordnet, daß er ſeine geſellſchaftlichen Ver⸗ pflichtungen ſcharf einſchränkt, um ſeine Kraft für die Regierungsarbeit zu bewahren. l Dieſer Grund erſcheint jedoch der engliſchen Preſſe nicht ganz überzeugend, da Macdonald viel eher ein paar Tage aus dem Unterhaus fortbleiben könnte als das Guildhallbankett aufzugeben. Die Tatſache, daß der konſervative Parteiführere Baldwin an Stelle Maedonalds ſprechen wird, gibt zu dem Ge⸗ rücht Anlaß, daß innerhalb des Kabinetts wieder ein mal ſcharfe Spannungen entſtanden ſeien, worauf aber auch andere Anhaltspunkte hin⸗ weiſen. g g Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Nov. Die Lage im Berliner Verkehrsſtreik iſt im Augenblick noch nicht völlig geklärt. Die Kommuniſten wollen den Streik fortſetzen und entfalten vor allem in der Umgebung der Depots und Betriebsbahnhöfe eine lebhafte Propaganda. Von den Nationalſozialiſten liegt noch keine Erklärung vor. Die Direktion der BVG ſverſichert, daß die Zahl der Arbeitswilligen ausreiche, um am frühen Nachmittag unter polizeilichem Schutz einen Teil des Straßenverkehrs aufzunehmen. Wahr⸗ ſcheinlich werden auch einige Autobuslinien in Be⸗ trieb genommen werden können. Im Laufe der Morgenſtunden kam es verſchiedentlich zu blutigen Zuſammenſtößen mit der Polizei. Eine Gruppe von Kommuniſten und uniformier⸗ ten Nationalſozialiſten hatte ſich vor einem Depot in Schöneberg angeſammelt, um jedes Aus⸗ fahren von Straßenbahnen zu verhindern. Als ein Wagen des„Vorwärts“ in der Nähe hielt, um Zeitungen abzuliefern, wurde das Auto von Nationalſozialiſten umgeworfen. Die Ballen wur⸗ den zerſchnitten und die Zeitungen auf der Straße verſtreut. Die Polizei wurde mit Steinen be⸗ worfen, ſo daß ſie Verſtärkung herbeiholen mußte. Es kam zu einem Feuergefecht. Hierbei wurde ein Angehöriger der Nattonalſozialiſtiſchen Partei, der ſich unter den Angreifern befand, erſchoſſen, ein anderer ſchwer verletzt. Bald darauf kam es noch⸗ mals zu Zuſammenſtößen mit den ſich zurückziehen⸗ den Demonſtranten. Sie bewarfen die vorgehende Polizet mit Steinen. Als die Menge nicht ausein⸗ ander ging und eine immer bedrohlichere Haltung einnahm, mußte die Polizei auch hier von der Schuß⸗ waffe Gebrauch machen. Einige Nationalſozialiſten wurden erheblich verletzt. Erſt allmählich gelang es, die Ruhe in den umliegenden Straßen wiederherzu⸗ ee f Boykottmaßnahmen gegen die Arbeitsauf⸗ nahme ſowie das Führen des Streiks ſollen jetzt als hochverräteriſche Unternehmen ange⸗ ſehen werden. Man vertritt nämlich den Standpunkt, daß dieſer ungeſetzliche Streik eine Reihe weiterer hochverräteriſcher revo⸗ lutionärer Akte einleitet. Das ergebe ſich, ſo wird argumentiert, aus den Plä⸗ nen über kommuniſtiſche Umtriebe, die von der Partei offen propagiert würden. Aus dieſem Grund wird auch die Einleitung des Verfahrens wegen hochverräteriſcher Unternehmen gegen eine Reihe maßgebender Funktionäre der revolutionären Ge⸗ werkſchafts⸗Oppoſition erfolgen. Von geſtern nach⸗ mittag bis heute früh wurden von der Polizei ins⸗ geſamt 270 Perſonen feſtgenommen, faſt alles Kommuniſten und Nationalſozialiſten. Dar⸗ unter befinden ſich allein über 100 Streikpoſten und ein halbes Hundert Mitglieder der RGO.⸗Streik⸗ leitung. Die Mehrzahl der Siſtierten iſt allerdings wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Nur gegen wenige werden gerichtliche Verfahren eingeleitet werden, und zwar wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt, Gefährdung der öffentlichen Sicherheit, Sachbeſchädigung uſw. Die Funktionäre der Tariforganiſation der Freien Gewerkſchaften haben die Wiederaufnahme der Arbeit bei der BV empfohlen. Hingegen hat eine lokale Streikverſammlung, an der ungefähr 1200 Angeſtellte und Arbeiter der BV eteil⸗ genommen haben, ſich für die Fortſetzung des Streiks entſchieden. eee eee Der neue Veamtenſchub in Preußen Eine Erklärung des Reichsko mmiſſars zur preußiſchen Verwallungs reform Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 4. Nov. Der Streit der alten und der kommiſſariſchen Preußenregierung über Arbeitsräume und Beamte geht weiter. Die kommiſſariſche Regierung nimmt zu den Meldungen Stellung, nach denen, ſobald die Wahlen beendet ſeien, eine Reihe weiterer Perſo⸗ nalver änderungen in Preußen vorgenom⸗ men werden ſoll. Sie weiſt darauf hin, daß die Ver⸗ ordnung über die Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung Erſparniſſe zur Folge hat, die von allen Kreiſen der Steuerzahler und Selbſtver⸗ waltungskörper ſeit Jahr und Tag gefordert wer⸗ den und deren Notwendigkeit auch vom Kabinett Braun anerkannt worden ſei. Die kommiſſariſche Regierung habe dieſen Plan verwirklicht. Dieſe Maßnahmen würden aber ihren Sinn verlieren, wenn man an dem Punkt Halt machte, an dem die Erſparniſſe erſt praktiſch wirkſam würden. Infolge⸗ deſſen könne auch an einer gewiſſen Neurege⸗ lung der Perſonalbeſtände nicht vorüber⸗ gegangen werden. Augenblicklich werden daher in den preußiſchen Reſſorts Verhandlungen nach dieſer Richtung ge⸗ führt. Sie ſeien noch nicht abgeſchloſſen und der Zeitpunkt ihres Inkrafttretens ſei noch ungewiß. Naturgemäß könne man auch noch nicht die Zahl der frei werdenden Beamten angeben. Die durch die Preſſe verbreiteten Ziffern ſeien inſofern irreführend, als ſelbſtverſtändlich alles daran geſetzt würde, um die Mehrzahl der abzubauenden Be⸗ amten in dem übrigen preußiſchen Verwaltungs⸗ apparat unterzubringen. Tagung der Landgemeinden Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 4. Nov. Am 12. November, dem Samstag nach den Reichs⸗ tagswahlen, hält der Verband der preußi⸗ ſchen Landgemeinden in Berlin einen De⸗ legiertentag ab. Herr von Papen hat zugeſagt, für die Reichsregierung zu ſprechen. Die Vermu⸗ tung liegt nahe, daß der Reichskanzler bei der Ge⸗ legenheit in faſt unmittelbarem Anſchluß an die Wahlen mit deren Ergebnis ſich auseinanderſetzen wird. Daneben will der Präſident des Land⸗ gemeindetags Dr. Gereke noch einmal ſein Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramm vor der Oeffentlichkeit entwickeln und die Forderungen der Landgemeinden zur Verwaltungsreform behandeln. Hindenburg an Braun Meldung des Wolffbüros — Berlin. 4. Nov. Der von Miniſterpräſident Braun angekündigte Brief iſt geſtern abend im Büro des Reichspräſiden⸗ ten eingegangen. Der Reichspräſident hat dem preußiſchen Miniſterpräſidenten eine vorläufige Ant⸗ wort erteilt, die die perſönliche Unterſchrift des Reichspräſidenten trägt, den Empfang des Briefes des Miniſterpräſtdenten beſtätigt und hinzufügt, daß das Schreiben Brauns zur Prüfung an den Reichskanzler weitergeleitet worden ſei. Der Wortlaut des Schreibens dürfte erſt ſpäter veröffent⸗ licht werden. Ein Dementi Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Nov. Der„Völkäiſche Beobachter“ brachte die Meldung, daß der Kanzler durch Mittelsleute Frank⸗ reich ein Militärbündnis unter franzöſiſcher Füh⸗ rung angeboten habe. Dieſe Nachricht wird von zuſtändiger Seite auf das Ent⸗ ſchiedenſte dementiert. Der Kanzler habe weder Frankreich einen Bündnisvorſchlag unter⸗ breitet noch mit dem Großinduſtriellen Rechberg in der Reichskanzlei oder an anderer Stelle verhandelt noch ſich dazu eines Mittelsmannes bedient. Zuſammenſtöße in Wuppertal Meldung des Wolffbüros — Wuppertal, 4. Nov. Zwiſchen Klebekolonnen der Nationalſozta⸗ liſten und Kommuniſten kam es in der Nacht zum Freitag zu einer Schlägerei, in deren Verlauf von den Nationalſozialiſten etwa 15 Schüſſe ab⸗ gegeben wurden. Ein Arbeiter wurde ſchwer, ein anderer leicht verletzt. An anderer Stelle wurde ein Nationalſozialiſt durch einen Schuß verletzt. in Anbetracht der großen Sympathie, lichen Rückkehr der Prinzeſſin Helena „ 2 2 Königskinder „Von unſerem Bukareſter Vertreter * Bukareſt, Anfang November. In der letzten Zeit war es recht ſtill geworden um ein Kapitel in der Geſchichte der rumäniſchen Dynaſtie, das noch vor einigen Jahren den breiteſten Geſprächsſtoff in der Preſſe der ganzen Fat abgab. Still war es geworden um König Carol II., gleich ſtill um die Prinzeſſin Helena, die recht⸗ mäßige Königin von Rumänien, die ſeit der plötz⸗ lichen Rückkehr ihres königlichen Gemahls nach Bukareſt fern dem Lande weilt, dem ſie Landes⸗ mutter ſein ſollte. Eine Tragödie, die zu Herzen geht, durchwebt mit Intriguen und Mißverſtänd⸗ niſſen. Zwiſchen den Ehegatten der elfjährige Großfürſt Michael, der Kronprinz des Landes. Der Rumäne iſt es gewohnt, ſeine ſchmutzige Wäſche im engſten Kreiſe zu waſchen. Kein Wunder, daß von den Verhandlungen der verſchiedenſten Rich⸗ tungen faſt garnichts in die Oeffentlichkeit drang, die unter die offene Tragödie im rumäniſchen Königs⸗ hauſe durch eine neuerliche Annäherun g der beiden Ehegatten den Schlußſtrich ſetzen wollten. Im Intereſſe nicht nur der Krone, ſondern des ganzen Landes und ſeines Preſtiges. Und den⸗ noch ſickerte das eine und das andere durch, eifrigſt von der Zenſur gehütet, um ſich zu einem Ganzen zu vereinigen, als ſich in den letzten Oktober⸗Tagen die Dinge überſtürzten. Grund und Urſache war hier der ziemlich unvermutete Rücktritt der Regierung Valda Voevod und die Regie⸗ rungsübernahme durch Julius Maniu, den Chef der größten rumäniſchen Partei, der Nationalzaraniſten. Dieſer Herr Man iu war es ſeinerzeit geweſen, der dem damaligen entrechteten Kronprinzen Carol, dem Privatmann Carol Careimann in Paris, die Rückkehr aus der franzöſiſchen Hauptſtadt nach Bukareſt ermöglichte und die ganz bedeutenden Hinderniſſe aus dem Wege räumte, die zur rumä⸗ niſchen Königskrone führten. Nur eine Bedingung war dem damals auf dem Flugplatze Baneaſa landen⸗ den Kronprinzen geſtellt worden: Maniu forderte, daß Carol von ſeiner Geliebten Lupeſeu ab⸗ laſſe und wieder mit der Prinzeſſin Helena zuſam⸗ menlebe, um in ehelicher Gemeinſchaft den Kron⸗ prinzen zu erziehen. Die Dinge entwickelten ſich weiter, Carol wurde König, und Maniu forderte Er⸗ füllung des Verſprechens. Und als der Monarch andere Wege ging, als Prinzeſſin Helena gebrochenen Herzens das Land verlaſſen mußte, dem ſie Königin ſein ſollte, ſah Maniu ſein Gebäude wanken und zog ſich grollend ins Privatleben zurück., Regierungs⸗ kriſe folgte auf Regierungskriſe: Maniu lehnte alle Aufforderungen zur Uebernahme der Regierungsgewalt ab, ſolange der König nicht ſeinen Standpunkt revidiere, von Frau Lupeſeu laſſen und wieder mit der Prinzeſſin Helena zuſammen⸗ leben würde. Wieder folgte Kriſe auf Kriſe. Der Völkerbund ging mit Radjikalmaßnahmen gegen Rumänien vor und die letzten politiſchen Freunde, Frankerich und Polen, wandten ſich im Zuſammen⸗ hange mit den rumäniſch⸗ruſſiſchen Nichtangriffs⸗ verhandlungen von Bukareſt ganz offen ab. Als Retter aus der Not erſchien Julius Maniu auf der politiſchen Bühne ſeines Landes, ſeine erſte For⸗ derung war wieder Löſung der Differenzen zwiſchen König und Königin. Mit dieſen Vorgängen fiel zeitlich die Reiſe des Kronprinzen Michael nach London zum Beſuche ſeiner Mutter zuſammen. Die Prin⸗ zeſſin Helena beklagte ſich bitter über das grauſame Benehmen König Carols ihr gegenüber und wies in einem Telegramm an Maniu darauf hin, daß der König trotz der Vereinbarung, daß der Kronprinz ſeine Mutter ſechs Wochen in London beſuchen dürfe, die ihr bei dieſer Gelegenheit in weitgehendſtem Maße von dem geſamten engliſchen Publikum erwieſen wurde, an⸗ geordnet habe, daß ſein Sohn England ſofort ver⸗ laſſen müſſe. König Carol habe ihr ſogar gedroht, daß ſie ihr Kind niemals wiederſehen werde; außer⸗ dem ſei ſie ſeit der Rückkehr Carols nach Rumänien dauernden Verfolgungen und Beläſtigungen ausge⸗ ſetzt. Maniu ſah ſomit die immer größer werdende Dringlichkeit ein, dieſem Zuſtand ein für allemal ein Ende zu ſetzen, und forderte die Prinzeſſin auf, an⸗ läßlich des Geburtstages ihres Sohnes Ende Oktober nach Bukareſt zu kommen, trotzdem der König ihr die Rückkehr nach Rumänien ausdrücklich verboten hatte. Somit kam auch die Nachricht von der plö tz. 2. Seite/ Nummer 515 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 4. November 1932 in Bukareſt gänzlich unerwartet; und die rumäniſche Regierung, Maniu ausgenommen, erfuhr erſt da⸗ von, als der Simplon⸗Expreß, in dem die Prinzeſſin reiſte, bereits in der Nähe der rumäniſchen Haupt⸗ ſtadt war. Ueber den Zweck der plötzlichen Reiſe werden amtlicherſeits keinerlei Informationen ab⸗ gegeben. In politiſchen Kreiſen herrſcht naturgemäß größte Unruhe, obwohl von der Regierung behauptet wird, die Nachricht von der Ankunft der Prinzeſſin ſei mit Ruhe aufgenommen worden. Um jedoch wenigſtens vor der Hand eine Beruhigung der poli⸗ tiſchen Atmoſphäre herbeizuführen, wurde von Krei⸗ ſen, die ber Prinzeſſin naheſtehen, die Erklärung ab⸗ gegeben, daß die Prinzeſſin nach Rumänten gekom⸗ men ſei, um die Erziehung ihres Sohnes aus der Nähe zu überwachen, da ſie Michael eine ſeines Ranges würdige Erziehung zu geben wünſche. Gleich nach der Ankunft fand eine längere Unterredung zwiſchen Miniſterpräſtdent Maniu und Außenmini⸗ ſter Tituleſeu ſtatt, in deren Anſchluß Maniu von der Prinzeſſin in einer längeren Audienz empfangen wurde. Beachtenswert iſt, daß Prinzeſſin Helena von mehreren Beamten des engliſchen Intelligence Service bewacht wurde. Die königlichen Gatten haben ſich nicht geſehen, vielmehr verhandelten nur Maniu und Tituleſeu mit Prinzeſſin Helena, um ein Uebereinkommen für die Zukunft zu erzielen. Die Preſſe des ganzen Landes berührte kaum mit einer Silbe die An⸗ weſenheit der Prinzeſſin in Bukareſt und ein von einem Mittelſchulprofeſſor in der Hauptſtadt ver⸗ beitetes Manifeſt, das das rumäniſche Volk auffor⸗ derte, ſich hinter Prinzeſſin Helena zu ſtellen, wurde ſofort beſchlagnahmt. Nicht unpikant iſt die Lesart beſtimmter diplomatiſcher Kreiſe der rumäniſchen Hauptſtadt, die davon wiſſen wollen, daß die ſo über⸗ raſchend erfolgte, plötzliche Ankunft der Prinzeſſin auf eine Intrigue des rumäniſchen Für⸗ ſten Stir bey! zurückzuführen ſei. Dieſer habe mit der Verhaftung der Prinzeſſin bei ihrer Ankunft an der rumäniſche Grenze gerechnet, um ſo die da⸗ durch entſtehenden Mißſtimmigkeiten zur Kom⸗ promittierung Carols zu benützen. Dadurch aber, daß König Carol den Auftrag gegeben habe, die Prinzeſſin bei ihrer Ankunft in Bukareſt mit beſon⸗ derem Entgegenkommen zu empfangen, ſei dieſer Plan zunichte gemacht worden. Bekanntlich hat der damalige Kronprinz vor einigen Jahren den Fürſten Stirbey wegen deſſen freundſchaftlichen Beziehungen zur Königin Maria, Carols Mutter, öffentlich ge⸗ ohrfeigt. Dieſe Demütigung hat der Fürſt, der in der Schweiz lebt, nie verziehen. Stirbey ſoll ſeit langer Zeit hohe Beſtechungsſummen an Bukareſter Blätter haben verteilen laſſen, die ſeine Propaganda ſchüren ſollten, und ſogar ein hoher Beamter des Bukareſter Außenminiſteriums hat mit Stirbey unter einer Decke geſtanden, der jetzt von Tituleſcu anläßlich deſſen Amtsübernahme Knall und Fall entlaſſen worden iſt. Dieſe Lesart, die in den Grund⸗ linjen recht wahrheitsgetreu klingt, dürfte aus offi⸗ gziöſer Quelle ſtammen. 5 Im Augenblick fordert die Prinzeſſin, die Ru⸗ mänien wieder verlaſſen hat lediglich, jederzeit unbe⸗ hindert nach Rumänjen kommen zu dürfen und ſich hier ſo lange aufzuhalten, als es ihr beliebt. Sie verlangt das Recht, ihren Sohn ſtets ſehen zu können. Miniſterpräſident Man iu ver⸗ langt ein vollſtändiges, un getrenntes Zuſammenleben der beiden königlichen Ehegatten. Jedenfalls prallen hier die Anſichten hart aufeinander und die nächſten Tage und Wochen dürften ein hartes Ringen zwiſchen Maniu und Carol mit ſich bringen, von deſſen Ausgang für Ru⸗ mänien und nicht zuletzt für Rumäniens Krone außerordentlich viel abhängt. König Alexander von Südſlawien ſollte jeden Tag in Bukareſt eintreffen, um ſeinen Schwager zur Aufgabe ſeines Standpunk⸗ tes und nicht zuletzt der Frau Lupeſen zu bewegen. Die innenpolitiſchen Vorgänge in Südſlawien dürf⸗ ten fieſe Reiſe zur Unmöglichkeit machen. Somit ſtehen ſich in Bukareſt lediglich zwei Fronten ohne Vermittler gegenüber, der Herrſcher auf der einen Seite und Miniſterpräſident Maniu auf der Gegen⸗ ſeite. Das Spiel ſteht vollſtändig ungewiß. Jeden⸗ falls beginnt ein neues Kapitel in der Geſchichte der rumäniſchen Dynaſtie. Wahlkampf auf dem Höhepunkt Die letzten Wahlreden der Parteiführer Hugenbergs Wirtſchaftsprogramm Meldung des Wolff ⸗ Büros — Berlin, 4. Nov. Die Deutſchnationale Volkspartei veranſtaltete eine große Kundgebung im Sport⸗ palaſt, bei der der Parteiführer Hugenberg grundſätzliche Ausführungen über die wirtſchaftlichen Forderungen und über die Stellungnahme der Deutſchnationalen zu den Verfaſſungsreformplänen machte: Nicht etwa Autarkie, ſondern die Rückkehr zu einer geordneten Nationalwirtſchaft in allen hoch⸗ ſtehenden Ländern bringe die Heilung der Kriſe und die Wiederbelebung des geſunden internationa⸗ len Warenaustauſches. Jedes Land müſſe bei ſich ſelbſt Hand anlegen, und vor allem Deutſchland durch autonome Schulden regelung. Das internationale, zwiſchen den Staaten vagabundie⸗ rende Kapital muß eingefangen und unſchädlich ge⸗ macht werden. Das nationale Kapital aber ſoll für das verantwortlich ſein, was es tut, darum Ehren⸗ gerichte für die wirtſchaftenden Menſchen und Zu⸗ tückdrängung des anonymen namenloſen Unterneh⸗ mers zugunſten des organiſierten, ſich ſelbſt ver⸗ waltenden Berufsſtandes. Mit einem kranken Volk, könne man keine Verfaſſung machen, und das, was jetzt auf die⸗ ſem Gebiete geſchehe, ſeien nur Notſtandsarbeiten. Wir wollen keinen Parteſenſtaat, ſo betonte Hugenberg, ſondern einen Staat einheitlichen na⸗ tionalen Willens. Der neue Staat wird auch die Frage, was politiſch notwendig iſt, nicht durch Urteil eines Staatsgerichtshofes behandeln laſſen. Ueber den konfeſſionellen Zwieſpalt ſoll der nationale Ein⸗ heitsgedanke die Brücke ſchlagen. Brüning in Breslau Meldung des Wolff⸗Büros — Breslau, 4. Nov. In einer Zentrumskundgebung in der Breslauer Jahrhunderthalle ſprach am Donnerstag Reichs⸗ kanzler a. D. Dr. Brüning. Er erklärte u.., der Sinn dieſes Wahlkampfes ſei, dem Volk klar zu zeigen, bei wem die Schuld an der Verwicklung der Verhältniſſe in Deutſchland liege und wo der Hebel zu einer Löſung angeſetzt werden müſſe, die ver⸗ hindere, daß Deutſchland in immer neuere innen⸗ politiſche Kämpfe hineingezogen werde. Späteſtens nach den Wahlen müſſe die Möglichkeit geſchaffen werden, die wirkliche Bilanz der deutſchen innen⸗ und außenpolitiſchen Situation mit der Regierung zu ziehen. Der Redner ſetzte ſich dann mit der Haltung des Zentrums zur NS DA auseinander. Bei den Verhandlungen ſei ſelbſtver⸗ ſtändlich davon ausgegangen worden, daß die Ver⸗ faſſung geſichert und aufrechterhalen werden ſollte. Wenn Hitler fortfahre, die ganze Macht zu fordern, dann werde er den heutigen Machthabern die Macht dauernd in die Hände ſpielen. Dr. Brüning kriti⸗ KCC. ³˙Ü1ZG. uUö Die Steuergutſcheine für Mehrbeſchäftigung Telegraphiſche Meldung EHBerlin. 4. Nov. Im Reichsanzeiger wird eine Verordnung zur Aenderung der Durchführungsbeſtim⸗ mungen zur Steuergutſcheinverord⸗ nung vom 31. Oktober veröffentlicht, die die Berech⸗ nung der Belegſchaftszahlen vereinfacht entſtandene Zweifel und Härten beſeitigt und die Berechnungs⸗ art in Uebereinſtimmung mit derjenigen der Tarif⸗ lockerungsverordnung bringt. Steuergutſcheine werden gewährt, wenn im Durchſchnitt eines Kalendervierteljahres mehr Arbeitnehmer beſchäftigt werden als im Durch⸗ ſchnitt der Monate Juni, Juli, Auguſt 1932 oder— bei Safſongewerben— im Durchſchnitt des entſpre⸗ chenden vorjährigen Kalenderviertelfahres. Dieſer Durchſchnitt wird nach der neuen Faſſung des Para⸗ graphen 19 ſo berechnet, daß feſtgeſtellt wird, wie⸗ viel Arbeitsverhältniſſe durchſchnitt⸗ lich an fedem Tag beſtanden haben. Es kommt alſo nicht auf die tatſächliche Beſchäftigung, ſondern auf das Beſtehen eines Arbeitsverhältniſſes an, ſo daß Zweifel über die Berückſichtigung der Sonntage, der Feierſchichten, der kranken oder beurlaubten Ar⸗ beitnehmer nicht mehr entſtehen. Krümper werden immer mitgezählt, auch wenn in der Zeit des plan⸗ mäßigen Ausſetzens ihr Arbeitsvertrag nicht fort⸗ beſtanden hat. Nach Paragraph 22 dürften neueingeſtellte Arbeit⸗ nehmer, die mindeſtens 24, aber nicht 40 Stunden in der Woche beſchäftigt werden, nur dann mitgezählt werden, wenn ihre Arbeitszeit der durchſchnittlichen Arbeitszeit der Arbeiterſchaft oder der Angeſtellten⸗ ſchaft entſprach. Nach der neuen Faſſung wird nur verlangt, daß die Neueingeſtellten dieſelbe Arbeitszeit haben wie die Gruppe von Arbeit⸗ nehmern, der ſie nach der Art ihrer Arbeit angehören. Wenn beiſpielsweiſe in einem Textilbetrieb die Spin⸗ ner und die Weber verſchiedene Arbeitszeit haben, ſo müſſen neueingeſtellte Weber, um mitgezählt zu wer⸗ den, die Arbeitszeit der Weber, neueingeſtellte Spin⸗ ner die Arbeitszeit der Spinner haben. 5 Hans Caroſſa lieſt im Maunheimer Harmonieſaal Auch in dieſem Winter veranſtaltet die Buchhand⸗ lung Tillmann Vortragsabende, in denen Gelegen⸗ heit geboten wird, lebende Schriftſteller kennen zu lernen und zu dem Eindruck der Werke den Eindruck vom lebendigen Menſchen zu fügen. Hans Ca⸗ roſſa hat ſich in Mannheim ſchon einen anſehnlichen Leſerkreis erworben. Das bewies der ſtarke Beſuch ſeiner Leſeſtunde in dem großen Saale der Harmonie durch ein wohlwollendes und aufnahmefreudiges Publikum. Aus einem Bekenntnisbuch bot er zu⸗ nächſt ein Stück über die Kindheit, das ihn als einen überaus feinen Beobachter kindlichen Seelenlebens zeigte. In breiter und wohlgeformter Schilderung ließ er hineinblicken in das zarte und feine Gewebe von erträumten Wünſchen und harten Demütigungen durch den Alltag, und über das Ganze legte er den milden Schleier eines kindlich⸗ſounigen Humors, ſo Haß alle erſchütternden Spannungen verſöhnlich aus⸗ geglichen wurden. Seine Gedanken über den Krieg ſind ein an⸗ derer Teil aus dieſem Bekenntnisbuch. Sie ſpiegeln ein rein perſönliches Erlebnis des ungeheuren Schickſals, das mit der Macht einer Sturmflut des Einzelnen in ein großes geſchichtliches Geſchehen hineinriß. Der Dichter erlebte den Krieg wirklich als Schickſal, als ein Ereignis, das über den Men⸗ ſchen hereinbricht, deſſen wahre Urſache man daher auch nicht im Menſchlich⸗allzumenſchlichen ſuchen darf, die man vielmehr ſuchen muß in der„ſchöpfe⸗ riſchen Seele des Planeten“, aus der heraus dem Menſchen Züchtigungen geſandt werden, die ſeiner Erhaltung dienen. Ein gläubiges Vertrauen und ein inniges Ver⸗ bundenſein mit der Natur und dem Weltall ſpricht aus ſolchen Gedanken, und auch aus den Proben von Gedichten ſprach die fromme Einfachheit und ſchlichte Selbſtverſtändlichkeit, mit der ſolche Gedanken als Grundlage für das Weltbild eines warm fühlenden und tief empfindenden Herzens hingenommen wer⸗ ben. Der Dichter verfällt aber nicht in eine rührende Gefühlsſeligkeit, wenn es auch manchmal den An⸗ ſchein hat. Er überwindet ſie durch ſachliche Schil⸗ von dem Arzt Gion. derungen von Vorgängen und Zuſtäuden, die in feiner Zergliederung gegeben werden und doch nie uneinheitlich und zerſtückt wirken. Es iſt ein Zei⸗ chen der hohen Kunſt, daß die Behandlung der Sprache als Ausdruck des inneren Erlebens oft be⸗ dacht und genau überlegt zu ſein ſcheint, daß das Ganze aber trotzdem nicht künſtlich wirkt und in einem rhythmiſchen Fluß abläuft. Und wie der Dichter ſchreibt, ſo lieſt er auch: un⸗ gekünſtelt und natürlich, ohne Uebertriebenheit und ſchwungvolle Heftigkeit, feind den ſtarken Gemüts⸗ erregungen und immer die Stille der Seele ſuchend. Dieſen Eindruck beſtätigten auch die weiteren Stücke von der„letzten Woche des Feldlebens“ und die „Bekehrung einer Mutter“ aus ſeiner Erzählung Was dieſer Dichter zu geben vermag, das wiſſen vor allem die zu ſagen, die das ſtille Gleichmaß des Lebens und den inneren Frie⸗ den der Seele zu ſchätzen wiſſen. Daß ihrer ſogar in Mannheim nicht allzu wenige ſind, das bewies der wiederholte und ſtarke herzliche Beifall, mit dem die Hörer dem Dichter für die Darbietung dankten. Fritz Vogelſtrom 50 Jahre alt. Einer der ge⸗ fetertſten Künſtler der deutſchen Oper in den letzten drei Jahrzehnten, der Heldentenor Fritz Vogelſtrom, wird heute 50 Jahre alt. Eine künſtleriſche Lauf⸗ bahn voll ungewöhnlicher Erfolge tritt damit wieder vor das Bewußtſein. Vogelſtrom, der 1882 in Her⸗ ford in Weſtfalen geboren iſt, betrat die Bühne ſchon als 20 jähriger 1902 in Mannheim am Nationaltheater, wo er unter Hoffmann, Hagemann und Ferdinand Gregori wirkte. 1909 kam er zu den Feſtſpielen nach Bayreuth; als Froh, als Lohengrin und als Parſifal errang er ſich hier be⸗ geiſterte Würdigung. 1912 holte ihn Seebach nach Dresden. Als Fürſtlich Reußiſcher und Königlich Sächſiſcher Kammerſänger half er, wohl an erſter Stelle die glänzende Zeit der Dresdner Hofoper unter Ernſt von Schuch zu geſtalten.— Während des Krieges ſtellte ſich der deutſchfühlende Mann in den Dienſt ſeines Vaterlandes; in Holland, in Belgien und vor allem im Baltikum warb er mit Leiſtungen weitbewunderter Vollendung für den deutſchen Geiſt. Dreiviertel Jahr vertrat er, wiederum triumphal gefeiert, Slezak an der Wiener Hofoper unter Wein⸗ gartner.— Vogelſtroms Meiſterſchaft war begründet Zugleich mit dieſer Verordnung wird die„Be⸗ ſtimmung der Saiſon⸗ und Kampagne⸗ Gewerbe“ vom 26. September 1932 in erweiterter Faſſung neu erlaſſen. Die wichtigſte Aenderung iſt die Aufnahme des geſamten Einzelhan⸗ dels(mit Ausnahme des Handels mit Drogen und Apothekerwaren) in die Liſte der Saiſonge⸗ werbe. Das ermöglicht die Sonderbeſtimmung des Paragraphen 23 Abſatz 2 Satz 2 der Durchführungs⸗ beſtimmungen zu ſtreichen, wonach Mehrbeſchäftigung im Zuſammenhang mit Sonderverkäufen oder Sai⸗ ſonſchluß⸗ oder Inventurverkäufen oder dem Weih⸗ nachtsgeſchäft nicht mitanzurechnen ſind. Aenderung der Wohlfahrtserwerbsloſen-Fürſorge Telegraphiſche Meldung — Berlin, 4. Nov. In den nächſten Tagen wird eine neue Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten über die Aenderungen in der Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge erſcheinen. Dieſe Verordnung enthält zunächſt die angekündigte Erhöhung des Reichszuſchuſſes für die Gemeinden, die bisher einen Reichszuſchuß von 60 bis 65 Millionen bekamen. Künftig ſoll dieſer Be⸗ trag auf 75 Millionen erhöht werden. Beſonders wichtig iſt die Ankündigung, daß vom 1. November bis 30. April kein Unter⸗ ſtützungsempfänger mehr aus der Kriſen⸗ unterſtützung ausgeſtenert werden ſoll. Es kaun alſo keine Erhöhung der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſenziffer eintreten, ſo daß die Ge⸗ meinden vor einer Steigerung ihrer Wohl⸗ fahrtslaſten bewahrt bleiben. Die Reichsregierung glaubt zu dieſen Maßregeln greifen zu können, weil ſich herausgeſtellt hat, daß die Durchſchnittsziffer der Erwerbsloſen, die nach den Berechnungen vom Juni noch 5,9 Millionen be⸗ trug, gegenwärtig nur noch 5,53 Millionen beträgt. ſierte dann das Wirtſchaftsprogramm der Reichs⸗ regierung, das er als nicht ſolide untermauert be⸗ zeichnete. Auch hebe man die Wirkung des Pro⸗ gramms zum größten Teil wieder auf, indem man politiſche Unruhe im Lande herbeiführe. Das Zentrum wolle nicht, daß die Arbeit von Jahren umſonſt vertan werde und kämpfe gegen eine Erſchütterung des Rechts⸗ und Verfaſſungs⸗ begriffs und Rückwärtsreridierung von Volksrechten. Auch er, Brüning, habe die Reichs reform vorbereitet und trete für eine Zurückdrängung des überſpitzten Parlamentarismus und Parteiweſens, für eine Wahlrechtsreform und für eine Stärkung der Stel⸗ lung des Reichsrates ein. Aber der Artikel 54, wo⸗ nach die Regierung das Vertrauen des Reichstages bedürfe, dürfe nicht abgeſchafft, oder in ſeinen weſentlichſten Grundlinien geändert werden. Durch die Erſchütterung des Rechtsbewußtſeins des Volkes ſei in der letzten Zeit eine Stimmung aufgekommen, die man nur mit großer Beſorgnis betrachten könne. Die Zentrumspartei müſſe eine Verfaſſungspartei ſein oder ſie werde nicht ſein. Held in Regensburg Meldung des Wolffbüros — Regensburg, 4. Nov. In einer Wahlverſammlung der Bapyeriſchen Volkspartei lehnte der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held u. a. die Behauptung ab, daß der Reichs⸗ kommiſſar in Preußen eingeſetzt wurde, um Ruhe und Ordnung zu ſchaffen. Auch anderswo ſei es mit dieſer Ruhe und Ordnung nicht weit her geweſen, denn in allen Teilen des Reiches habe damals der Bügerkrieg geherrſcht, nur in Bayern nicht. Bei Be⸗ ſprechung der Vorgänge der letzten Zeit wies Dr. Held die Erklärung zurück, die Berufung der neuen Reichs miniſter in Preußen ſei nur proviſoriſch, und erklärte als unwahr, daß Bayern oder ein anderes Land darüber rechtzeitig oder überhaupt unterrichtet worden ſei. Die ganze Ungeheuerlichkeit des Vor⸗ gehens liege darin, daß das Reichin ein Groß⸗ preußen umgearbeitet werde. Der bayeriſche Miniſterpräſident verſicherte, daß er den Vorſatz ge⸗ habt habe, mit dem Kabinett ſoviel als miglich zu⸗ ſammenzuarbeiten trotz der unangenehmen Eindrücke beim Sturz Brünings. Es liege nicht an ihm, daß er das heute nicht mehr könne. Aber es handele ſich nicht um den Kampf gegen eine Perſon, ſondern um die große deutſche Sache, und die Auswüchſe, die in dieſem Kampf gebraucht würden, ſteigerten nur das Gefühl der Verbitterung. Wir verlangen die Sicherung für Bayern, ſo erklärte der Redner, und wir verlangen neue Reſervatrechte, damit wir nicht auch in den preußiſchen Schnappſack ver⸗ ſchwinden. 5 Straſſer über die Legalität Meldung des Wolff⸗Baros — Königsberg, 4. Nov. In einer nationalſozialiſtiſchen Wahlverſamm⸗ lung erklärte Gregor Straſſer, die Wahl vom 6. November müſſe auf Jahre hinaus die letzte ſein. So oder ſo. Gregor Straſſer meinte, wenn die Reichsregierung glaube, die Verfaſſung mißachten zu dürfen, dabet aber Adolf Hitler auf Ewigkeit zu verpflichten, die Legalität zu wahren, dann werde die Zeit kommen, wo man ſich zuſammenſetze und über eine Aenderung der nationalſozialiſtiſchen Taktik berate. 5 Lloyddampfer rettet 24 Schiffbrüchige — Bremen, 4. Nov. Der in der Hongkong⸗Neu⸗ guinea⸗Fahrt beſchäftigte Dampfer„Frider um“ des Nordd. Lloyd rettete in Oſtaſtatiſchen Gewäſſern 24 japaniſche Schiffbrüchige und landete ſie in Ma⸗ nila. 5 Zwangsarbeit für Kreuger⸗Direktor — Stockholm, 4. Nov. Das Amtsgericht verurteilte den Kreugerdirektor S. Muldt zu einem Jahr Zwangsarbeit wegen Untreue. Er wurde außerdem verpflichtet, der Continental Inveſtement Corporation 337 500 000 franzöſiſche Fran⸗ ken zurückzuzahlen. in der Verbindung der Schönheit der Stimme mit der Beſeelung der Darſtellung. Die Stimme, von eigenartigem Reiz in der Vereinigung von ſüßer Weichheit und metalliſcher Kraft, von feſtlichem Glanz und herzberührendem Wohllaut, war dieſem Sänger nur das Mittel, die Darſtellung zu höchſter verinner⸗ lichter Wahrheit zu erheben. Sp wurden insbeſon⸗ dere, neben dem Max im Zreiſchütz, dem Floreſtan in Fidelio, dem Cavaradoſſi in Tosca, dem Canio im Bajazzo, dem Don Joſé, Joſeph, Rudolf uſw. ſeine Wagnerrollen zum unverlöſchlichen Erlebnis, ſein Rienzi, Erik, Tannhäuſer, ſein Lohengrin, ſein Loge, Sigmund, Siegfried, ſein Triſtan, Walter Stolzing und vor allem ſein Parſifal. Die Geſtal⸗ tung des Herodes in Salome erwarb ihm Richard Strauß hohe Anerkennung; im Evangelimann und in Tiefland erwies er ſich unverändert des Ehren⸗ zeugniſſes würdig, das ihm Ferdinand Gregori bei ſeinem Weggang von Mannheim ausgeſtellt hatte: Summa cum laude— ein Meiſter des Geſanges. Ein ſo ungewöhnliches Künſtlertum erfuhr 1928 durch die in ihren letzten Beweggründen noch unauf⸗ gehellte Nichterneuerung des Vertrages mit der Dresdner Staatsoper eine überraſchende Beendigung. Nach kurzer Pauſe iſt der Sänger ſeit 1929 wieder im Konzertſaal erſchienen und hat insbeſondere 1980/81 auf einer Tournée durch Sachſen den alten Ruf erneuert, ohne ſich aber ſeither der Bühne, der Stätte ſeiner eindrucksvollſten Erfolge, wieder zuzu⸗ wenden. Die nachwachſende Künſtlergeneration hat Anlaß, dieſe Enthaltung eines unſerer beſten Künſt⸗ ler zu beklagen. a Richard Strauß dirigiert„Salome“. Richard Strauß„Salome, die morgen in neuer Infſze⸗ nierung zur Aufführung kommt, wird am Mittwoch, 9. November, unter perſönlicher Leitung des Komponiſten als erſte Außer⸗Mietevorſtel⸗ lung ber Spielzeit wiederholt. In dieſer Aufführung ſingt Wilhelm Trieloff die Partie des Jochanaan. O Oyerettengaſtſpiel im Neuen Theater. In⸗ tendant Maiſch hat die Fritz Hirſch⸗Operette (Berlin) zu einem Enſemble⸗Gaſtſpiel im Neuen Theater(Roſengarten) für die Zeit vom 11. bis 17. November verpflichtet. Zur Aufführung gelangt die Operette„Wenn die kleinen Veilchen blühen“, Text nach dem Luſtſpiel„Als ich noch im die Farbe leuchtender, Flügelkleide“ von Albert Kehm und H. Frehſe, Muſik von Robert Stolz.— Heute im Nationaltheater wegen Erkrankung von Erwin Linder an Stelle von„Wallenſtein“„Vor Sonnenuntergang“ (Miete P, Anfang 19 Uhr). Künſtlerſelbſthilſe„Porta“— Auguſtaaulage. Sie blüht, wächſt und gedeiht unter der umſichtigen, willenskräftigen Führung einzelner Künſtler, die das praktiſche Moment mit dem äſthetiſchen geſchickt zu verbinden wiſſen. Freilich bedarf es noch regerer Teilnahme des Publikums, das hier die Gelegenheit hat, nicht nur lokale würdige Kunſt zu betrachten, ſon⸗ dern auch in den durchſchnittlich etwa vierwöchentlich wechſelnden Ausſtellungen die Entwicklung der Ma⸗ ler und Bildhauer eingehend zu verfolgen. Es iſt intereſſant, feſtzuſtellen, wie trotz aller Individuali⸗ tät gegenſeitige Einflüſſe fruchtbringend wirken. Vielleicht kann ſich ſogar hieraus etwas wie eine wirkliche heimatliche oder ſagen wir Mannheimer Kunſtgemeinſchaft kriſtalliſteren.— In der letzten Ausſtellung zeigt vor allem Eugen Knaus neben einem liegenden Akt, der allerdings innerlich noch nicht ganz zuſammengefaßt iſt, gutgeſtellte und ge⸗ malte Blumenſtilleben. Etwas altmeiſterliche Farbe miſcht ſich mit modernem Empfinden, weiſt auf eine neue Phaſe des Malers hin. Auch H. M. Barch⸗ feld bringt in einem lockeren, hellen Blumenſtück neben ſeinem oft gebrauchten, ſüßlichen Blaßrot neue Töne. Otto Eugen Schmitt entwickelt vor allem in einem Kakteenſtück eine ſympathiſche Har⸗ monie von Kompoſition in Farbe. Otto Schef⸗ fels hat mit ſeinen Vorſtadtbildern neue Reize der Mannheimer Landſchaft entdeckt und vertieft ſich immer mehr in die Seele ſeiner Motive, die inner⸗ lich malertſch und geiſtig ſtärker werden. Auch Wal⸗ ter Eimer iſt aus dem Hundsrück mit tieuen Landſchaften zurückgekehrt. Sein Strich wird breiter, der Geſamteindruck geſchloſ⸗ ſener. Er muß ſich aber hüten, die Andeutungen der Natur zu unweſentlichen Faktoren ſeines Bildes zu machen. Erfreulich ſind die innerlich gefeſtigten Bilder von Eruſt Noether— eine ſehr ſchöne italieniſche Landſchaft zeigt ſeine Reife— dann ſeien noch W. Oertel und Heidi Lenſen erwähnt. Man ſteht, was Künſtlerſelbſthilfe bei ernſtem Stre⸗ 5 ben und ſtrenger Selbſtkritik vermag. 5 n„eln kern een ee eee, r . 1 Freitag, 4. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 515 Die Mannheimer Kindertragödie Heute vormittag wurden durch Rektor Heitz eine Anzahl Mitſchülerinnen der Klaſſe 5a der Hildaſchule vernommen, die den Hergang des Unglücks am Nek⸗ kar beobachteten. Bereits um 12 Uhr äußerte Ger⸗ trud Cornelius, daß ſie„nicht mehr heimginge, ſon⸗ dern in den Neckar wolle“. Die Mitſchülerinnen glaubten dieſe Aeußerung natürlich nicht, umſomehr, da das Mädchen ſchon früher einmal geäußert hatte, ſie würde ſich unter ein Auto werfen oder mit einem Beil verſtümmeln. Um 1 Uhr forderte die Cornelius einige Mitſchülerinnen auf, mit ihr an den Neckar zu gehen, ſie wolle ſich dort ertränken. Nun ſuchten die Mädchen ihre Mitſchülerin abzuhalten. Sie ha⸗ ben aber dann doch das Kind gewähren laſſen, das zunächſt Schuhe und Strümpfe auszog, dann den Schulranzen ablegte, ebenſo ſeinen Mantel und eine Weſte. Die Mitſchülerinnen bekamen es jetzt mit der Angſt zu tun, umſomehr, da Gertrud Cornelius in den Neckar hineinwatete. Es war etwas oberhalb der Jungbuſchbrücke, nicht weit von der Nachenüberfahrt zur Holzſtraße. Gertrud Cornelius, die bis an die Knie hineingewatet war, kehrte auch tatſächlich zu⸗ rück. Sie ging dann ein zweites Mal, diesmal bis zu den Hüften, ins Waſſer. Auch diesmal ver⸗ mochten es die Bitten der Kinder, daß ſie zurückkehrte. Nun lief ein Kind fort, um zwei Schutzleute, die in der Nähe patroulierten, herbeizuholen. Als Gertrud Cornelius das ſah, ging ſie ein drittes Mal in den Neckar und wurde jetzt von der Strömung ſofort in die Tiefe gezogen. Fiſcher ſuchten ſofort mit Stangen die Stelle ab. Erſt zwei Stunden ſpäter gelang es, die Leiche zu bergen. Wenn vielfach geäußert wurde, daß die Kin⸗ der ihre Schulkameradin von dem Selbſtmord hätten abhalten ſollen, ſo iſt zu erwidern, daß die Kinder der Cornelius mit Feſthalten gedroht haben. Dieſe erklärte aber: wer mich hindert, wird mit in den Nek⸗ kar gezogen. Die Klaſſenlehrerin des unglück⸗ lichen Kindes hat ſich den Freitod ſo zu Herzen ge⸗ nommen, daß ſie einen Nerven zuſammen⸗ bruch erlitten hat und nicht zur Schule kommen konnte. Der Verdacht, daß das Kind den Betrag für das Fahrrad nicht auf rechtmäßigem Wege erlangt hat, beſtätigt ſich. Es mußte daher fürchten, beſtraft zu werden. 5 Tagung der Kriegsopfer Der Verbandsausſchuß des Reichs ver bandes deutſcher Kriegsopfer e. V. trat in den Tagen vom 29. bis 31. Oktober in Berlin zu einer wichtigen Tagung zuſammen. Die aus allen Teilen des Reiches zahlreich beſchickte Tagung beſchäftigte ſich neben einer Reihe organiſatoriſcher Fragen in erſter Linie mit den offenſichtlichen und auf ſofortige Abhilfe drängenden Notſtänden im Kreiſe der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen. Es kam hierbei vor allem zum Ausdruck, daß es ſich bei den Anſprüchen der Kriegsopfer auf eine ausrei⸗ chende Verſorgung und Fürſorge nicht um eine Gnade oder um einen Dank im üblichen Sinne handle, ſondern daß dieſe Anſprüche ſich auf durch Blutopfer wohlerworbene Rechte gründen. Mit aller Entſchiedenheit müſſe man ſich dagegen wenden, daß der Rechtscharakter dieſer Anſprüche immer mehr zerſtört werde. N Mit Befriedigung nahm die Tagung davon Kenntnis, daß der Herr Reichspräſident von Hin⸗ denburg beim kürzlichen Empfange des Vorſtandes des Reichsausſchuſſes und einer Abordnung des Reichsverbandes deutſcher Kriegsopfer die Kriegs⸗ beſchädigten und Kriegerhinterbliebenen als die erſten Bürger des Staates anerkannte. Um ſo ſchmerzlicher ſei es, daß ihnen in manchen Kreiſen des deutſchen Volkes heute leider längſt nicht mehr jene Achtung gezollt werde, auf die ſie dank ihrer uneigennützigen Aufopferung in Deutſch⸗ lands ſchwerſter Stunde einen unleugbaren und un⸗ auslöſchlichen Anſpruch haben. Die Tagung begrüßt es ferner, daß die deutſche Reichsregierung, dem Wunſche des Herrn Reichspräſidenten folgend, vor⸗ erſt wenigſtens einige beſonders drückende Härten in der Reichsverſorgung gemildert hat. Sie ſtellt jedoch mit Nachdruck feſt, daß dieſe Maßnahme durch⸗ aus nicht ausreicht, um die offenſichtliche Not der Verſorgungsberechtigten zu beheben. Beſchloſſen wurde, unverzüglich weitere Schritte zu unterneh⸗ men, damit das tragiſche und ſchwere Geſchick der deutſchen Kriegsopfer, das durch einen in den letz⸗ ten Jahren rigoros durchgeführten Verſorgungs⸗ und Fürſorgeabbau unendlich verſchärft wurde, ſchnellſtens fühlbar erleichtert wird. * Choräle vom Kirchturm. Der Evang. Stadt⸗ poſaunenchor e.., Mannheim, wird am kommenden Sonntag anläßlich der abends im Nibe⸗ lungenſaal des Roſengartens ſtattfindenden Refor⸗ mationsfeier einige Choräle unter Stabführung des Herrn Albert Jahn um? Uhr früh vom Turme der Konkordien⸗ und Chriſtuskirche zum Vortrag bringen. * Führerſcheinentziehung. Einem 21 Jahre alten ledigen Kaufmann von Mannheim wurde der Führerſchein auf die Dauer von ſechs Monaten ent⸗ zogen, da er wegen wiederholter verkehrspolizei⸗ licher Verſtöße beſtraft wurde. * Unzuläſſige Wahlpropaganda. In den geſtri⸗ gen ſpäten Abendſtunden wurden in der Neckarſtadt und in Rheinau zwei Männer erwiſcht, die die Straße und einen Bretterzaun mit Oelfarbe durch Wahlaufſchriften und Parteiſymbolen beſchmierten. Beide wurden feſtgenommen. * Verbotener Aufzug aufgelöſt. In der Hafen⸗ ſtraße wurde geſtern abend ein Zug aus 25— 90 Kommuniſten ſogleich nach Entſtehen von der Poli⸗ zei aufgelöſt. Drei Perſonen wurden feſtgenom⸗ men. Bel NMerer, Plesen- ld Freuerleider, Herssure, Hweig, Zucker 1051: 10 400 Badegsste Tiere ſehen Dich an Jubiläumsausſtellung der Mannheimer Kaninchen⸗ und Geflügelzucht⸗Vereine Die weite lichte ſtädtiſche Ausſtellungshalle iſt er⸗ füllt von einer Sinfonie von Tierſtimmen. Hühner gackern ununterbrochen, Hähne krähen, daß es eine Luſt iſt, Enten ſchnattern ihr Morgenlied und Tauben gurren ſanft dazu. Die Mannheimer Geflü⸗ gel⸗ und Kaninchenzüchter, die im Gau 3 vereinigt ſind, haben in der Ausſtellungshalle eifrig zu ſchaffen, um die Schau ihrer Züchtungen, die mor⸗ gen eröffnet wird, mit Glanz vor einem ſachkritiſchen Zublikum erſcheinen zu laſſen. Da wird gehämmert, genagelt, da werden Käfige verſchloſſen, Tiere gefüt⸗ tert. Es herrſcht ein ſtändiges Kommen und Gehen, denn es ſind nur noch wenige Stunden, die von der Eröffnung trennen. Und bis dahin muß alles fertig ſein. Es iſt nicht zuletzt das Verdienſt des Gauvorſitzen⸗ den Karl Nagel, Feudenheim, daß dieſe Ausſtel⸗ lung ſchon jetzt einen hervorragenden klaren Ueber⸗ blick über das vertretene Zuchtmaterial, das den Mannheimer Züchtern ein glänzendes Zeugnis aus⸗ ſtellt, geſtattet. In der Abteilung Hühner und Ziergeflügel ſind in den zweckmüßigen Käfigen etwa 900 Hühner aller Raſſen und aller Spielarten zu bewundern. Dem Hühnerzüchter, der zwiſchen den beiden Käfig⸗ gängen hin⸗ und herflaniert, wird das Herz aufgehen, wenn er ſieht, welche gefiederten Schönheiten ver⸗ treten ſind. Aber auch dem Nichtfachmann, dem Aus⸗ ſtellungsbeſucher, der aus Neugierde einmal herge⸗ kommen iſt. wird in dieſer Ausſtellung vieles geboten werden, was ihn intereſſieren und ſeine landwirt⸗ ſchaftlichen und volkswirtſchaftlichen Kenntniſſe erwei⸗ tern wird. Gehen wir zwiſchen den Käfigen entlang, ſo paſ⸗ ſieren wir zuerſt die engliſchen ſchwarzen Orping⸗ tons, eine feine Hochzuchtraſſe, die in allen Farben zu ſehen iſt. Es folgen Plymouth⸗ und Lachshühner, Wyandotts, die in allen Farben des Spektrums er⸗ ſtrahlen. Es überraſchen geſprenkelte Suſſexhühner, rote„Länder“, Suntheimer, ruſſiſche Orloffs, gro⸗ teske Nackthälſe, weiße Reichshühner und Rheinlän⸗ der ebenfalls eine hervorragende deutſche neue Züchtung. Dann ſind da Hamburger Schwarzlacke, Italiener in allen Raſſen und allen Farben, die die Apeninnenhalbinſel hervorgebracht hat. Intereſſant iſt die kleine Schau der aparten Zwerghühner und originell das Dutzend Kampfhühner in Zwergform zu ſehen, eine Raſſe, deren große Brüder in Zen⸗ tralamerika zum blutigen Hahnenkampf der tropi⸗ ſchen Volksleidenſchaft verwendet werden. Dann iſt das Reich der Hühner zu Ende und wir können Enten betrachten, die im Farbenſpiel aller⸗ liebſt ſind und ausſehen, als ob ſie einer Spiel⸗ warenhandlung entſtammten. Unter den Ziervögeln bemerkt man Goldfaſane und Königs ⸗ faſane. Und unter den Tauben ſind es die ortentaliſchen Roller, die den Züchter lebhaft inter⸗ eſſieren werden. In der zweiten ſtellung, die den Pelztieren Abteilung der Aus⸗ gewidmet iſt, werden 580 Kaninchen, ſämtlich Mannheimer Züch⸗ tungen gezeigt. Belgiſche Rieſentiere, deutſche Rieſen⸗ ſchecken, blaue Wiener, die ſpäter elegante Damen⸗ pelze abgeben werden, franzöſiſche Silberkaninchen, Japaner in reizenden Farbtönungen, ſeidige An⸗ gorakaninchen, die wegen ihres Felles außerordent⸗ lich wertvoll ſind, Havannas, braun wie die Zigar⸗ ren, denen ſie ihren Namen verdanken, koſtbare Chinchillas, Haſen⸗ und Feekaninchen mit prächtigen weichen Fellen, Zwergkaninchen, die mehr Lieb⸗ haber⸗ als praktiſchen Wert beſitzen, ſehen uns an. Und laſt not leaſt das Kaninchen der Zu⸗ kunft: Rex, eine Züchtung, mit deren Fell man an die Qualitätsfelle des Edelwildes heran⸗ kommen will und von der man ſich außerordent⸗ lichen volkswirtſchaftlichen Nutzen verſpricht. An 400 Züchter ſind es, die in dieſer Ausſtellung zur Geltung gekommen ſind. Daneben iſt noch eine kleine Jugendgruppe des Gaues vertreten. Sie alle werden in den nächſten Tagen Gelegenheit haben, begeiſterte Komplimente aus dem Munde der Ausſtellungsbeſucher zu hören. wf. Die Eheſcheidungen in Baden ſeit 1922 verdreifacht Mannheim hat die relativ höchſte Scheidungszahl Wie ſchon vor einigen Monaten kurz mitgeteilt wurde, ſind nach den Feſtſtellungen des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamts im Jahre 1931 im Lande Baden 1155 Ehen geſchieden worden(darunter 11 für nichtig erklärte Ehen). Das ſind 26 Scheidungen weniger als im Jahre 1930. Die Kurve der Eheauf⸗ löſungen, die ſeit 1928 ſtändig geſtiegen war, iſt ſomit wieder etwas und zwar um 2,2 v. H. gefallen. Vergleicht man aber die Zahl der Eheſcheidungen in der Vorkriegszeit mit jener der Nachkriegszeit, ſo iſt ein ſtarkes Anwachſen der letzteren feſtzuſtellen. Während in dem Jahrzehnt 1904—1913 im Durch⸗ ſchnitt jährlich 364 Ehen geſchieden wurden, hat ſich die Zahl der Scheidungen im Durchſchnitt des letzten Jahrzehnts 19221931 mit 1005 beinahe verdreifacht. Die 1155 Eheauflöſungen verteilen ſich auf 190 der 1d. 1500 badiſchen Städte und Gemeinden. Die höchſte Scheidungszahl weiſt Mannheim mit 329 Fällen auf. Dann folgen Karlsruhe mit 155, Heidelberg mit 89, Pforzheim mit 73, Freiburg mit 69, Konſtanz mit 27 und Lörrach mit 21. Sieben weitere Städte haben 1018, zwölf—9 Scheidungen. Von den 40 badi⸗ ſchen Amtsbezirken iſt Wiesloch der einzige, in dem im Jahr 1931 keine Eheſcheidung erfolgt iſt. Gliedert man die Eheſcheidungen nach dem Beruf des ge⸗ ſchiedenen Mannes, ſo entfällt die Mehrzahl von 654 oder 56,6 v. H. aller Eheſcheidungen auf In duſtrie und Handwerk. An zweiter Stelle ſtehen Handel und Verkehrsgewerbe mit 330 oder 28,6 v. H. Die Beamtenſchaft und die freien Berufe ſind mit 71 oder 6,1 v. H. vertreten. Der nach der Berufszählung von 1925 größte Berufskreis, die Land⸗ und Forſtwirt⸗ ſchaft, folgt erſt jetzt mit 54 oder 4,7 v.., Geſund⸗ heitsweſen und Wohlfahrtspflege weiſen 38 oder 3,3 v.., Private oder Erwerbstätige ohne feſte Stellung 8 oder 0,7 v. H. der Eheſcheidungen auf. Nach dem Religionsbekenntnis waren von den 1155 der geſchiedenen Ehen 456 Ehe⸗ paare rein evangeliſch, 352 rein katholiſch, 6 iſrae⸗ litiſch, 5 lutheriſch, 9 gehörten einem ſonſtigen Reli⸗ gionsbekenntnis oder keiner Religionsgemeinſchaft an. 327 der geſchiedenen Ehen waren Miſchehen, bei denen in 136 Fällen der Mann evangeliſch und die Frau katholiſch, in 157 Fällen der Mann katho⸗ liſch und die Frau evangeliſch war. In 34 Fällen waren beide Ehegatten Angehörige eines ſonſtigen Religionsbekenntniſſes. Die Klage auf Ehe⸗ ſcheidung wurde in 712 Fällen von der Frau, in 442 vom Mann erhoben; in einem Falle von der Staatsanwaltſchaft. Gegenklage erfolgte in 327 Fällen vom Mann, in 280 von der Frau. Bei 347 Eheſcheidungen wurde die Klage erhoben wegen Ehe⸗ bruchs, in 643 wegen ehrloſen und unſittlichen Ver⸗ haltens und in 102 Fällen aus beiden Gründen. 14mal war böswilliges Verlaſſen, 26mal Geiſtes⸗ krankheit der Klagegrund. Schuldig erkannt wurde in 590 Fällen der Mann, in 236 die Frau. In 329 Fällen wurden beide Teile für ſchuldig erklärt. 643 der geſchiedenen Ehepaare hatten minderjährige Kinder, deren Geſamtzahl 1078 betrug. 512 Ehen waren kinderlos. Von beſonderem Intereſſe dürfte die Frage nach der jeweiligen Dauer der geſchiedenen Ehen und nach dem Alter der Ehegatten bei der Heirat und der Scheidung ſein. 276 Paare trennten ſich ſchon nach einer Ehe von weniger als 5 Jahren, bei 340 dauerte ſie—9 Jahre. 318 Paare gingen nach einer Ehedauer von 10—14 Jahren auseinander, 84 nach einer ſolchen von 15—19 Jahren. 111 waren bereits 20—29 Jahre ver⸗ heiratet und 26 ſogar über 30 Jahre. Die kürzeſte Dauer der geſchiedenen Ehen betrug 7 Monate, die längſte 43 Jahre. Von den geſchiedenen Männern waren zur Zeit der Eheſchließung zwei erſt 19 Jahre alt. Acht Frauen waren 17, ſiebenundzwanzig 18 und zweiundvierzig 19 Jahre alt. Einer der geſchiedenen Ehemänner hatte dagegen ein Heiratsalter von 67 Jahren. Zwei Frauen zählten bei der Eheſchlie⸗ ßung 64 Jahre. Zur Zeit der Scheidung waren die die drei jüngſten Männer 22 Jahre, die füngſte Frau war 20 Jahre alt. Ein Mann ließ ſich im Alter von 76, eine Frau mit 75 Jahren ſcheiden.. A. FFFFFFFFFUUFFUUbUbUbCbbCCbCCCbCbCbCbGbGTGTGTbTGTbTbTGTbTGTUTbTbTbTbTbTbwbTbbVTTbT''TwTl''TlTl'''Tl''lTl''''lTl'..1t''ͤꝛ'ͤꝛlw...ꝛl...l. ˖w˖w˖ꝛ.˖... y y w bB ů¶’? ꝛ ꝛ’?˙** EſDTU—————— ů Kauft am Platze! Der Verband des Einzelhandels in Mannheim ſchreibt uns: Die unter dem harten Druck der Verhältniſſe notwendig gewordene Reduzierung der Gehälter und Löhne hat es mit ſich gebracht, daß heute wieder mehr als in den vorangegangenen Jahren mit dem Pfen⸗ nig geſpart und der Preis der Ware über die Quali⸗ tät geſetzt wird. So kann es an ſich nicht wunder nehmen, daß viele Verbraucher— insbeſondere die Beamten und Feſtbeſoldeten— mit den in außer⸗ ordentlicher Fülle von auswärtigen Verſand⸗ oder Vertriebsgeſchäften an ſie herangetragenen Ange⸗ boten liebäugeln und ſich durch die auf den erſten Blick manchmal wirklich billig ſcheinenden Preiſe zu mehr oder minder umfangreichen Beſtellungen ver⸗ leiten laſſen. Wenn aber die Ware dann eintrifft, ſo wird in den meiſten Fällen bittere Enttäuſchung die Folge ſein. Es fehlt bei derartigen Käufen, die auf Grund von verlockenden Proſpekten und Preis⸗ liſten oder zufolge mündlicher Angebote von Reiſen⸗ 875 an der Haustüre getätigt werden, eben durchweg ie Möglichkeit einer geuauen Ueberprüfung der 5 Qualität, f die allein maßgeblich für eine wirkliche Zufrieden⸗ ſtellung der Verbraucherſchaft ſein kann. Beim Ein⸗ kauf am Platze hat der Kunde den großen Vorteil perſönlicher Auswahl unter zahlreichen Stücken ver⸗ ſchiedenſter Qualitäten und Preislagen, ſowie die Möglichkeit der Reklamation und des Umtauſches, falls die gewählte Ware nicht den Anforderungen entſprechen ſollte, die man nach dem bezahlten Preis billigerweiſe zu ſtellen berechtigt iſt. All dieſe Vor⸗ teile und Möglichkeiten, die in ihrem Werte doch wahrlich nicht unterſchätzt werden dürfen, fallen beim Kauf nach Proſpekt und Preisliſte auswärtiger Häuſer weg. Man kauft beim ortsanſäſſigen Ein⸗ zelhandel auch nicht derart ins Blaue hinein, wie dies bei auswärtigen Beſtellungen wegen der„gerade günſtigen Gelegenheit“ oder wegen„Portoerſparnis“ vielfach geſchieht, ſondern man kauft eben die Ware, die man für abſehbare Zeit braucht, ſo daß ein Ver⸗ derben oder Aus⸗der⸗Mode⸗kommen ausgeſchloſſen iſt. So geht die Bitte des Einzelhandels dahin, die Verbraucherſchaft möge am Platze kaufen und der Suggeſtion all dieſer„verlockenden“ auswärtigen Angebote etwas größeren Widerſtand entgegenſetzen, als dies bei den zermürbenden wirtſchaftlichen Vers hältniſſen in den letzten Monaten leider vielfach der Fall war. Insbeſondere wird darum gebeten, die leider ſo ſtark in Aufſchwung gekommenen„Gemein⸗ ſchaftsbeſtellungen“, bei denen die Kollegen, die ganze Verwandtſchaft oder auch ſonſtige Bekannte und Nachbarn aus Zweckmäßigkeitsgründen gleich mit verſorgt werden, nicht überhand nehmen zu laſſen, denn ſchließlich iſt zur Verſorgung der Verbraucherſchaft doch der ſeine Umlagen und Steuern bezahlen muß und nicht nur auch ſeine Exiſtenzberechtigung hat, ſondern in weitem Umfange auch zur Exiſtenz der Beamten⸗ ſchaft, Angeſtellten, Gewerbetreibenden, freien Be⸗ rufe und Arbeiter beiträgt. Enorme Beträge wer⸗ den heute noch völlig unnötiger Weiſe aus der Hei⸗ matgemeinde hinausgeſchickt und hinausgeſchleppt, obgleich der Einzelhändler am Ort zumeiſt nicht nur beſſer, ſondern auch billiger dieſelbe Warengattung zu verkaufen hat. Wenn dieſe Summen über unſere einheimiſche Kaufmannſchaft in die Pulsadern der allgemeinen Wirtſchaft geleitet werden, wenn ſie dem öffentlichen Leben, Handwerk und Gewerbe der Heimatgemeinde zugute kommen, dann wird dies ſeine Rückwirkung auf jeden Einzelnen ſicher nicht verfehlen. Wir werden wirtſchaftlich geſunden und froher in die Zukunft blicken können, als dies gegenwärtig möglich iſt. Wieder mildes Welter Das kräftige Lebenszeichen einer kommenden Herrſchaft, das der Winter auf Oktoberende im Schwarzwald bis auf 800 bis 900 Meter herunter ge⸗ geben und im Hochſchwarz wald eine bis auf einen halben Meter angewachſene Schneedecke hinterlaſſen hatte, hat ſeinen vorausſichtlichen Vor⸗ botencharakter bereits zugeben müſſen. Es war ein Vorpoſtengefecht, das in den Bergen durch heftige Schneeſtürme, in der Ebene durch ausgiebige Regen⸗ fälle ſich äußerte. Es iſt Donnerstag abermals war m und heiter im deutſchen Südweſten geworden. Bei ſüdweſtlicher Luftzufuhr ſind die Temperaturen wie⸗ der geſtiegen, ſodaß auch in den Hochlagen Mil⸗ derung und vielfach Froſtfreiheit eingetreten iſt. Mit dieſem Wetterwechſel iſt für den jungen Schnee im Hochſchwarzwald ein Exiſtenzkampf verbunden. Er wird in vielen Strecken ſich nur eines kurzen Da⸗ ſeins erfreuen, wenn ſich das heitere und wärmere Wetter erhält. Die Einſtrahlung wird vor allem auf den Südſeiten mangels einer feſten Unterlage von Altſchnee bald aufräumen. Auf den Nordlagen wird ſich ein Zuſammenſetzen der Schneedecke ein⸗ ſtellen, die dann möglicherweiſe ſich noch rettet und ſpäter für den nachkommenden Schnee eine Unter⸗ lage abgeben kann. Die unteren Lagen werden aber allgemein wohl ſchneller wieder ſchneefrei werden, denn dieſes föhnigwarme Wetter mit Sonne wird mit einer Schneedecke von 10 bis 20 Zentimetern nicht viel Federleſens machen. In den Hochlagen kann es bei heiterem Wetter infolge Ausſtrahlung zu Nachtfröſten kommen, was dann den Schmelz⸗ prozeß des Jungſchnees verlangſamt. * 30 jähriges Geſchäftsjubiläum. Das Kolonial⸗ waren⸗ und Feinkoſtgeſchäft Peter Dis dorn, Eli⸗ ſabethſtraße 7, kann auf ein dreißigjähriges Beſtehen zurückblicken. 5 * Notoriſcher Zechpreller gefaßt. Im füdpfälzi⸗ ſchen Orte Insheim gelang es jetzt, den notori⸗ ſchen Zechpreller zu faſſen, der von badiſchen Ge⸗ richtsbehörden in letzter Zeit ſteckbrieflich verfolgt wurde und dieſer Tage auch in der Südpfalz ſeine Schwindeleien trieb. Es handelt ſich um einen Er⸗ werbsloſen aus einem Orte bei Bingen, der neuer⸗ dings auch von heſſiſchen Staatsanwaltſchaften ge⸗ ſucht wurde. Die Landauer Gendarmerie verbrachte den Schwindler ins dortige Landgerichtsgefängnis. Er hat viele Gaſthausinhaber mit raffiniertem Geſchick empfindlich hereingelegt und zu ſeinen hinterlaſſenen Zechſchulden ſeine Opfer auch teils um ganz nam⸗ hafte Darlehensbeträge geprellt. Aussicht Meldung der Landes wefferwarie Karlsruhe Vorausſage für Samstag, 3. November Fortdauer des trockenen Hochdruckwetters. f Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.26 Uhr vormittags reren erer een See- Luft.„ S 8 2 Wind böh. l s Wetter n in a S8 8 Mich, Stärke Wertheim 1811— 41 12 3 ſtill— Nebel Königsſtuhl] 568768,6 7 8 6 SW. ſeicht halbbedeckt Karlsruhe 120 769,9 3 14 3 ſtill— Nebel Bad. ⸗Bad 21377010 4 14 3 ſtid— Nebel Villingen 712774,5 0 10 0 8 leicht wolkig Bad Dürrh. 701— 3 12 2 80 leicht halbbebeckt St. Blaſien 780— 2 9- ENW leicht Helter Badenweil. 422 769, 7 16 5 78 leicht helter Feldbg. Hof 1275 643,4 6 8 688 schwach halbbedeckt Schauinsld. 1268 666,3 10 12 3 Sy- leicht heiter Hoher Luftoͤruck beherrſcht unverändert die Wet⸗ terlage Süddeutſchlands. Schon geſtern ſetzte in unſerem Gebiet Aufheiterung ein. Auf dem Feld⸗ berg iſt inzwiſchen die Schneedecke auf 10 Zen⸗ timeter abgeſchmolzen. Auch wurde vom Gipfel heute früh Alpenſicht über 200 Kilometer beybachtet. Hauptfriederlege in Mennheim-: peter ixus d. m. h. II., Tel. 267 8 wuneim Nuner Jr., U 4, 28, 1 555.2612 Schritten kostenlos. 4. Seite/ Nummer 515 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 4. November 1932 Aus Baden Selbſtmord im Gefängnis .. Heidelberg, 4. Nov. Anfangs September ver⸗ letzte der Ende der bher Jahre ſtehende Maurer Franz Scheffer den 60 Jahre alten Möbelhänd⸗ ler Georg Wolf durch Stiche in die Hals⸗ ſchlagader tödlich. Gegen Scheffer war bereits der Termin zur Verhandlung vor dem Schwurge⸗ richt wegen Körperverletzung angeſetzt. Scheffer hat jetzt ſeinem Leben durch Erhängen im Unter⸗ ſuchungsgefängnis ein Ende gemacht. Karlsruher Strafkammer * Karlsruhe, 4. Nov. Die Karlsruher Große Strafkammer verhandelte geſtern gegen den wieder⸗ holt vorbeſtraften Heizungsmonteur Joſeph Mau⸗ cher aus Aulendorf(Württemberg), der ſich wegen Münzverbrechens zu verantworten hatte. Kaum aus dem Gefängnis entlaſſen, hatte der An⸗ geklagte Ende Auguſt in Karlsruhe im Hauſe Dur⸗ lacherſtraße 55, wo er ſich eingemietet hatte, eine An⸗ zahl Fünfmark⸗ und Fünfzigpfennig⸗ ſtücke hergeſtellt. Die Fälſchungen waren ſo plump, daß ihm die Polizei ſofort auf die Spur kam und ihn am 6. September feſtnehmen konnte. Die Straf⸗ kammer verurteilte den in allen Punkten geſtändigen Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren und zu fünf Jahren Ehrverluſt. Der Angeklagte unterwarf ſich dem Urteil. Doppelökonomiegebäude niedergebrannt * Durmersheim(Amt Raſtatt), 4. Nov. Am Mitt⸗ woch vormittag brannte das Doppelökonomiegebäude der Gebrüder Kary vollſtändig nieder. Der Feuer⸗ wehr gelang es, den Brand zu lokaliſieren. Sämt⸗ liche Erntevorräte verbrannten. ebenſo ein Teil des toten Inventars. Der Brand wurde ver⸗ mutlich durch ein Kind verurſacht. Der Geſamt⸗ ſchaden beträgt etwa 8 000 Mark. Die Beſitzer ſind ſchlecht verſichert. Keine Aufklärung des Säckinger Kirchenraubes * Säckingen, 4. Nov. Die Meldungen über eine angebliche Aufklärung des Säckinger Kirchen⸗ raubes ſind unzutreffend. Auch die Behauptung, daß in dieſer Angelegenheit Verdächtige in Haft genommen worden ſind, treffen nicht zu. Es fehlen bisher immer noch irgendwelche Anhaltspunkte. * ch. Meckesheim, Amt Heidelberg, 2. Nov. Aus der letzten Gemeinderatsſitzung iſt folgendes zu berichten: Im Hinblick auf die Tatſache, daß in⸗ folge geſetzlicher Milderung der Bürgerſteuer auf drei Achtel der Sätze von 1931 und des Rückgange⸗ der Ueberweiſungsſteuer des Reiches von 79 auf 6777 der bereits vorher aufgeſtellte und genehmigte Haus⸗ haltsplan der Gemeinde zwangsläufig aus dem Gleichgewicht gebracht wird, verlangt die Regierung die Erhöhung der Bürgerſteuer für 1933 um das fünffache des Landesſatzes. Bisher wurde hier die Bürgerſteuer nur mit dem einfachen Landes⸗ ſatz erhoben. Der Gemeinderat hat den gewünſchten Beſchluß abgelehnt. Da nun einerſeits für den entſtehenden Ausfall keine andere Deckungs mög lich⸗ keit beſteht, andererſeits die Gemeinde eine Reichs⸗ wohlfahrtsbeihilfe nur erhält, wenn die Bürger⸗ ſteuererhöhung eingeführt wird, muß die Einführung entweder durch den Bürgermeiſter auf Grund von Art. 11 der Haushaltnotverordnung vom 9. 10. 1931 oder durch die Staatsaufſichtsbehörde eingeführt wer⸗ den, zumal die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen immer noch anſteigt. Letztere werden jetzt wieder mit Steinbrucharbeiten, Wegunterhaltungen beſchäftigt. 8. Bruchſal, 3. Nov. Ein auf Wanderſchaft be⸗ ſindlicher Schmied ſprang auf der Landſtraße Bruchſal—Ubſtadt auf einen fahrenden Laſtkraftwagen auf, hatte aber ein entgegenkommendes Perſonen⸗ auto überſehen. Der Schmied wurde von dem Auto erfaßt und gegen zie Windſchutzſcheibe geſchleudert, blieb bewußtlos liegen und mußte in das Kranken⸗ haus verbracht werden. * Karlsruhe, 4. Nov. In der Karlſtraße vor der Hauptpoſt wurde eine Fußgängerin von einem Mo⸗ torrad angefahren und zu Boden geworfen. Die Verunglückte wurde in bewußtloſem Zuſtande ins Städt. Krankenhaus gebracht. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. * Konſtanz, 4. Nov. Das badiſche Miniſterium des Innern hat der Einführung der ſechsfachen Bürgerſteuer in Konſtanz zugeſtimmt. Ur⸗ ſprünglich war Antrag auf Erhebung einer neun⸗ fachen Bürgerſteuer geſtellt worden. Das Staats⸗ miniſterium hat die Einführung der vorgeſchlagenen doppelten Bierſteuer dagegen abgelehnt, zumal dieſe Steuererhöhung erſt ab 1. April nächſten Jahres in Kraft treten würde. Nachbargebielte Ueber Bord gefallen? * Mainz⸗Kaſtel, 4. Nov. Der etwa 50jährige Schiffer Wilhelm Mehling, der bei der Firma Dyckerhoff und Wicking in Amöneburg beſchäftigt war, wird ſeit einigen Tagen vermißt. Er hatte Nachtwache auf den der Firma gehörigen Trans⸗ portſchiffen. Man nimmt an, daß er über Bord ge⸗ fallen und ertrunken iſt. 5 Einbrecher plündern ein Warenhaus * Qnierſchied(Kreis Saarbrücken), 4. Nov. In einer der letzten Nächte drangen Einbrecher in das Schuh⸗ und Wollwarenhaus Johann Blug und machten reiche Beute. Als ein Oberlandjäger und ein Oberwachtmeiſter am Tatort eintrafen, waren die Einbrecher zwar ſchon mit ihrem Raub verſchwun⸗ den, die Beamten konnten ſie aber bald ſtellen. Zwei der Spitzbuben wurden feſtgenommen, während der dritte nach Abgabe eines Schuſſes auf die Beam⸗ ten entkam. Im Beſitz Her Diebe fand man 20 Paar Schuhe und Strümpfe, Badeanzüge u. a. m. Der dritte Einbrecher flüchtete mit 17 Paar Schuhen, 25 Geldbörſen, 9 Schreibmappen, einem Handkoffer und Lederartikeln und allerlei Gebrauchs⸗ gegenſtänden. In der geſtrigen Nachmittagsſitzung des Schwur⸗ gerichts wurde unter ſtarkem Andrang des Publi⸗ kums, das namentlich aus Berufskollegen des An⸗ geklagten beſtand, gegen den Schriftſetzer Louis Heier mann verhandelt. H. iſt Pſychopath und durch eheliche Zerwürfniſſe und zerrüttete Fa⸗ milienverhältniſſe in Schulden geraten. Von drei Kindern des Ehepaares Heiermann ſtarb eine Toch⸗ ter; ein Sohn verübte Selbſtmord und der andere Sohn wird von Heiermann nicht als ſein Kind an⸗ erkannt. 29 Jahre lang lebte das Ehepaar zu⸗ ſammen. Die letzten Jahre waren unerträglicher Natur und führten innerhalb der Familie zur Kata⸗ ſtrophe. Auf Veranlaſſung ſeiner Frau kam H. in die Trinkeranſtalt nach Reichenau, wurde aber bald darauf wieder entlaſſen, da er nicht Al⸗ koholiker, wohl aber ein ſchlimmer Querulant iſt. Auch aus dem hieſigen Landesgefängnis hörte man vielfach Klagen über ihn. Fortgeſetzt hat er das Gericht mit Eingaben beſchäftigt. Bei der geſtrigen Verhandlung traten dieſe Eigenſchaften ganz in den Hintergrund, ſo daß ſelbſt der Erſte Staatsanwalt, Frey, von der Art und Weiſe, wie Heiermann ſich verteidigte, überraſcht war. Der Angeklagte wird beſchuldigt, in einem von der Tuchfirma Schulze& Co., Breslau, angeſtrengten Offenbarungseid am 29. Mai d. J. vor dem hieſigen Unterſuchungsrichter wiſſentlich falſche Angaben gemacht und beſchworen zu haben, um eine Reihe von Gegenſtänden der Pfändung zu ent⸗ ziehen. Verſchwiegen wurden folgende Wertgegen⸗ ſtände: der Beſitz von 13 Büchern im Werte von 20 J, 47 Grammophonplatten im Werte von 50, ein grüner Lodenmantel im Werte von 20 /, ein Herrenmantel im Werte von 50 /, ein Anzugs⸗ ſtoff im Werte von 60% und ein Radivapparat im Werte von 140 l. Hierzu bemerkte der Angeklagte, daß er den Radivapparat ſeiner Logiswirtin ſchon lange vor dem Offenbarungseid als Erſatz für Koſt und Lo⸗ gis übereignet hatte und der Apparat infolgedeſſen der Frau gehöre. Die Grammophonplatten hätte ihm kein Menſch abgekauft, da ſie vollſtändig verſpielt und wertlos ſeien. Auch über die anderen Gegen⸗ ſtände machte er ähnliche Bemerkungen. Zu ſeinen weiteren Ausführungen mußte er ſich eine ſcharfe Rüge des Vorſitzenden, Landgerichtsrat Dr. Ar⸗ mold, gefallen laſſen, der ſich jede Kritik ſeines Ver⸗ hörs mit energiſchen Worten verbat. „Ich beſtreite alles, was mir hier zur Laſt gelegt wird!“ rief der Angeklagte voll Entrüſtung aus. Trotzdem verwickelte er ſich in ſtarke Widerſprüche gegenüber ſeinen früheren protokollariſch aufgenommenen Aus⸗ N 15 2 11 Am Sonntag, 26. Juni, nachmittags gegen 5 Uhr, hatte eine 25 Jahre alte Frau in den N⸗Quadraten in der Küche ihrer Wohnung den Hahn der Gas⸗ beleuchtung und der Zuleitung zum Gasherd ge⸗ öffnet und das Gas in den Raum ausſtrömen laſſen, in dem ſie ſich mit ihren drei Kindern im Alter von 5, 3 und einem Jahr befand. Die Kinder mußten ſich erbrechen und wurden bewußtlos. Der abends um 10 Uhr heimkehrende Ehemann rettete alle vier von dem nahe bevorſtehenden Tode. Die Frau hatte ſich am heutigen Vormittag vor dem Schwurgericht wegen Totſchlagsverſuch zu verantworten Die Angeklagte ſtammt aus einer Taglöhners⸗ familie in Ilvesheim. Ihre Eltern ſtarben ſehr früh. In der Volksſchule konnte ſie, ohne ſitzen zu bleiben, alle Klaſſen durchmachen. Vor ihrer Verheiratung am 13. April 1927 arbeitete ſie als Hausangeſtellte und brachte zwei Kinder ihres jetzigen Mannes mit in die Ehe. Trotz ihrer drei Kinder fühlte ſich die Frau einſam und verlaſſen. Bevor ſie das Gas ausſtrömen ließ, ſchrieb ſie noch einen langen Abſchiedsbrief, in dem ſie ſogar noch die Er⸗ ſcheinungen der Gasvergiftung bei ihren Kindern aufzeichnete. Sie ſah zu, wie ihre Kinder auf⸗ geregt wurden, ſich erbrachen und ſchließlich bewußtlos dalagen und traf auch Anordnungen wegen der Verteilung ihrer Hinterlaſſenſchaft. Nervenarzt Dr. Steinfeld bezeichnete die Angeklagte als eine äußerſt differenzierte Frau, die Proteſtanten-Verein der Pfalz * Kaiſerslautern, 2. Nov. Der Proteſtanten⸗Verein der Pfalz hielt hier ſein Jahresfeſt ab. Nach einem Feſtgottesdienſt, in dem Pfarrer Köhler⸗ Großkarlbach die Feſtrede hielt, be⸗ gann vormittags im Proteſtantiſchen Geſellſchafts⸗ haus die gut beſuchte Mitgliederverſammlung, die hafen, leitete. Die Grüße des Landeskirchenrats überbrachte Kirchenrat D. Dr. Mayer. Den Tätig⸗ keitsbericht erſtattete Pfarrer Bergmann⸗Lud⸗ wigshafen. Dem Hauptverein gehören danach 17 Ein⸗ zelvereine mit 1109 Mitgliedern an, ferner zahlreiche Einzelmitglieder. Zur Vereinfachung der organi⸗ ſatoriſchen Arbeiten ſei der Hauptverein in zehn Gaue aufgeteilt worden. Rechnungsrat Candidus⸗ Katſerslautern berichtete über die finanzielle Lage, die in Anbetracht der allgemeinen Verhältniſſe be⸗ friedigend ſe. b 5 träge im Proteſtantiſchen Geſellſchaftshaus, die ſehr gut beſucht waren. Nach einer muſikaliſchen Ein⸗ Müller, an die Erſchienenen herzliche Begrüßungs⸗ worte. Als erſter Vortragender ſprach Pfarrer Siebert⸗Neuſtadt a. H. über„Der Proteſtanten⸗ verein und die Kirche der Union“.„Kirche und der 1. Vorſitzende, Juſtizrat Dr. Müller ⸗Ludwigs⸗ Der zweite Teil brachte drei öffentliche Vor⸗ leitung richtete der 1. Vorſitzende, Juſtizrat Dr. er sein, nimm Fahrläſſiger Falſcheid oder Meineid? Verhandlungen vor dem Schwurgericht Mannheim ſagen. H. ſchiebt die Schuld auf ſeine Frau und ſeinen Sohn, die ihn fortgeſetzt verfolgt hätten und pfänden ließen. Die bei ihm vorgefundenen 13 Bücher wären überhaupt nicht ſein Eigentum und er wiſſe auch nicht woher ſie gekommen ſeien. Man habe ihn ſeiner Freiheit beraubt und es ihm dadurch unmöglich gemacht, ſich zu rechtfertigen. Er könne es ſeiner Frau, mit der er jetzt in Scheidung lebt, niemals vergeſſen, daß ſie ihn in die Trinker⸗ heilanſtalt nach Reichenau bringen ließ. Die Vernehmung der 12 Zeugen erbrachte keine weſentliche Klärung. Die von der Verteidi⸗ gung geladenen Entlaſtungszeugen verſagten gänz⸗ lich. Am Schluſſe der Beweiserhebung trat noch eine Frau mit der Beſchuldigung hervor, daß Heier⸗ mann ihr 15 jähriges Enkelkind habe verführen wollen. Der Vorſitzende ſchnitt der Frau jedoch das Wort ab. Erſter Staatsanwalt Frey bedauerte, daß der Angeklagte nicht ſchon früher ſo vernünftig wie heute war. Die Unterſuchungshaft hätte dadurch eine Abkürzung und der Prozeß ſelbſt eine Beſchleuni⸗ gung erfahren. Die Ausſagen der Zeugen ſeien für Heiermann ein Fiasko. Er halte den Angeklagten des Meineids für überführt und beantrage daher eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von einem Jahr. Medizinalrat Dr. Götzmann hält den Ange⸗ klagten für einen erblich belaſteten Menſchen. Seine ſeeliſche Abwegigkeit und ſein labiles Nervenſyſtem können mit der Belaſtung wohl in Zuſammenhang gebracht werden. Bei der Begabung und der Intelligenz dürfe an der Verantwortlichkeit des Angeklagten jedoch nicht gezweifelt werden. Es ſei aber doch zu berückſichtigen, daß er nicht die Wider⸗ ſtandskraft eines vollwertigen Menſchen beſitze und alle Symptome eines Neuraſthenikers aufweiſe. Der Verteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Neumann, hatte die ſchwere Aufgabe, Milde⸗ rungsgründe für ſeinen Mandanten zu vertreten. Er vertrat in ſeinem Plädoyer den Standpunkt, daß die Beweisaufnahme keinen lückenloſen Beweis für die Schuld ſeines Mandanten erbracht habe. Des⸗ halb beantrage er Freiſprechung von der er⸗ hobenen Anklage, fürſorglich aber bitte er, nur fahr⸗ läſſigen Falſcheid anzunehmen. Der Verteidiger ſchob alle Schuld an den Vorgängen auf Frau Heier mann. Nach 4½ſtündiger Verhandlung wurde abends 8 Uhr vom Gericht die Ausſetzung des Urteils bis zum Schluß der heutigen Nachmittagsverhand⸗ lung, in der ſich Heiermann nochmals wegen Meineids bezw. Anſtiftung dazu zu verant⸗ worten hatte, beſchloſſen. ch. Tragiſche Tat einer Mutter Jreiſpruch der Angeklagten aus relativ geringen Anläſſen ſich ſtark errege, ihre Kinder aber innig liebe. Der Gutachter billigt der Frau den Schutz des§ 51 zu. Dr. Barber berich⸗ tete über den Befund der vier gasvergifteten Men⸗ ſchen und ſeine ärztlichen Anordnungen. Frl. Dr. Bo⸗ reſch hat die Kinder und die Mutter im Städtiſchen Krankenhaus behandelt und bemerkte, daß die Frau ſich gänzlichteilnahmslos benommen hat. Me⸗ dizinalrat Bezirksarzt Dr. Schäfer ſchilderte die Angeklagte als eine labile Pfſychopatin mit Neigung zu Drepreſſionszuſtänden. Erſter Staatsanwalt Frey hielt die An⸗ geklagte für ſchuldig und beantragte gegen ſie eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten. Der Vertreter der Anklage iſt jedoch für einen Gnaden beweis und für Strafaufſchub auf Wohlverhalten. RA. Dr. H. Schmidt erſuchte die Geſchworenen, die Tat der Frau unter 8 51 zu ſtellen und ſie frei⸗ zuſpreche n. Sollte das Gericht dieſem Antrage ſich aber nicht anſchließen, ſo beantrage der Verteidiger den Schutz des 8 213:„Gewährung mildernder Um⸗ ſtände in weiteſtgehendem Maße“. Das Urteil: Die Angeklagte wird von der gegen ſie erhobe⸗ nen Auklage freigeſprochen. Die Koſten des Ver⸗ fahrens fallen der Staatskaſſe zur Laſt. Der als Zeuge vernommene Ehemann der Frau konnte dieſe hocherfreut von der Verhandlung weg ſofort mit nach Hauſe nehmen. ch. JJ ũꝙ D ũũũ ä ä ⁵ ũãõãõTyVyyb C ãã ũͥã yy Vb Politik“ war das Thema, das Dekan und Kirchenrat Dr. Kleinmann⸗Ludwigshafen behandelte. Man werfe der Proteſtantiſchen Kirche oft vor, ſie laſſe ſich in politiſcher Beziehung in den Hintergrund drängen. Eine politiſche Organiſation der Kirche widerſpreche jedoch der proteſtantiſchen Anſchauung von Kirche und Staat. Die Kirche müſſe ihre Pforten öffnen für alle, die kommen wollten, aber dieſe müßten die Politik draußen laſſen. An dem Beiſpiel Martin Luthers zeigte der Redner nochmals auf, wie Reli⸗ gion und Politik einander trennen und ergänzen. Als letzter Redner ſprach Pfarrer Kirn⸗Hohen⸗ ſtaufen über das Thema:„Was will der freie Prote⸗ ſtantismus?“ Mit Dankesworten an alle, die den eindrucksvollen Verlauf des Feſtes ermöglichten ſchloß Juſtizrat Dr. Müller die mit Orcheſtervorträ⸗ gen der evangeliſchen Jungmännerkapelle und Dar⸗ bietungen des Stiftskirchenchors verſchönte Feier⸗ ſtunde. 5 a 5 0 Die Schulen geſchloſſen. *Rheingönheim, 4. Non. Wegen der zahlreichen Diphterieerkrankungen bei den hieſigen Schulkin⸗ dern wurden auf Anordnung des Bezirksamtes Ludwigshafen ſämtliche Schulklaſſen der Volks⸗ ſchule, der Fortbildungsſchule und der Kleinkinder⸗ ſchule geſchloſſen. Während dieſer Zeit müſſen die Schulſäle desinfiziert werden. cus fla SVA NN Aus der Pfalz Erſte Fahrt auf der Eistalbahn In eines der reizvollſten, dem Verkehr aber bis⸗ lang noch kaum erſchloſſenen Gebiete des Pfälzer Walds führte uns geſtern ein Sonderzug. Der Präſident der Reichsbahndirektion Ludwigshafen hatte die Vertreter der Preſſe eingeladen, um die neu erſtellte Eistalbahn erſtmals in Augenſchein zu nehmen. Der kleine Extrazug, beſtehend aus dem Salonwagen der RBD und einem D⸗Zugwagen 2. Klaſſe, verließ den Bahnhof Ludwigshafen um 2 Uhr 20 Min. Aus den breiten Fenſtern des Salonwagens, der noch aus beſſerer Zeit ſtammt, genoß man die ſchöne Ausſicht auf die im Sonnenglaſt ſchimmernde Vor⸗ derpfälzer Gbene. Von Frankenthal aus wendet ſich die Bahnlinie nach Grünſtadt. Ueber ſanft ge⸗ wellte Höhen weg ſchweift der entzückte Blick hinüber zu den an den Hängen und in den Mulden der Haardt maleriſch gelegenen Ortſchaften Freinsheim Mußbach und Altleiningen. Weitgedehnte Wingerte entfalten im Schmuck ihres roſtbraun und goldrot gefärbten Laubs und der noch mit Spättrauben behangenen Weinſtöcke ihre herbſt⸗ liche Pracht. Im Oſten ragt der Schlotewald von Ludwigshafen, von einer Lichtgloriole umfloſſen. Dann taucht Eiſenberg auf, ein Städtchen mit nur 4000 Einwohnern, aber weltbekannt durch ſeine weißen, blauen und grünen Tonerden und Ton⸗ waren. Der Zug durcheilt das langgeſtreckte Eiſen⸗ berger Becken, vorüber an den Ziegelei⸗ Tone, Chamotte⸗ und Filterſteinwerken der Pfälz. Cha⸗ motte⸗ und Tonwerke von Wilh. Schuler, der Zie⸗ gelei F. v. Müller, die den heimiſchen Urſtoff zu dem „Sparbiberſchwanz“ verarbeitet, endlich den Hütten⸗ werken der Gebr. Gienanth. In Ramſen wird kurz Halt gemacht, um den hübſchen neuen Bahnhof und die herrliche Wald⸗ und Berglandſchaft zu betrachten. Dann beginnt der ſchönſte Teil der Fahrt. Wir haben den Ort Stauf mit der Staufenburgruine erſchaut und ſteigen zwi⸗ ſchen hochſtämmigen Blutbuchen, Fichten und Föh⸗ ren ins Bokwieſental hinunter, wo unter Füh⸗ rung des Reichsbahnpräſidenten Happ und des Bau⸗ rats Waldmann die neue Brücke beſichtigt wird. Noch zweimal verlaſſen wir den Zug und erfreuen uns an den beiden anderen. Meiſterwerken deutſcher Ingenieurkunſt: der Eistalbrücke, die einen Koſtenaufwand von faſt 1 Million Mark bedingte, und die Drei⸗ brunnentalbrücke, von der aus man tief drun⸗ ten den Eiswoog und die Gienauhſchen Forellen⸗ weiher ſieht. Dann verlaſſen wir den Stumpfwald, paſſieren den längſten Tunnel der Pfalz und ſteigen über die Waſſerſcheide zwiſchen Rhein und Saar hin⸗ unter ins Alſenztal. Kurz vor Enkenbach richtet der Vorſitzende des Pfälz. Preſſeverbandes, Hauptſchriftleiter Hart⸗ mann, noch Worte herzlichen Danks und der An⸗ erkennung an den Präſidenten der Reichsbahn, die nicht nur einem induſtriell regen Gebiet weiterhin wirtſchaftlichen Auftrieb gegeben und der Arbeits⸗ loſigkeit durch dieſen Bahnbau geſteuert, ſondern auch den Naturfreunden eine wunderſchöne Landſchaft unſerer engeren Heimat zugänglich gemacht hat. 0 v1. Hinter Schloß und Riegel * Pirmaſens, 4. Nov. Der Schuhfabrikant Linn, der im Zuſammenhang mit der Konkursſache Metz⸗ ger angeklagt war und ſich der Verhaftung durch die Flucht ins Elſaß entzogen hatte, konnte nun⸗ mehr hier feſtgenommen und ins Gefängnis einge⸗ liefert werden. Ebenſo feſtgenommen wurde der Fabrikarbeiter Otto Maſſer, der ſeinerzeit an dem Ueberfall Knell in der Alleeſtraße beteiligt und flüchtig gegangen war. N Was hören wir? Samstag, 5. November Frankfurt .05: Schollplatten.— 10.10: Schulfunk.— 12.00: Walzer⸗ konzert.— 16.30: Guſtav Adolf⸗ Choralkantate.— 18.25 und 18.50: Vorträge. Heilsberg .35: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.—.00: Schulfunk.— 11.30: Mittagskonzert.— 13.30: Schallplatten.— 15.30: Baſtelſtunde für die Kleinen. — 16.00: Unterhaltungskonzert.— 17.40: Die Entwicklung der Luftpoſt.— 18.35: Von Studenten und Soldaten.— 19.05: Sonntagsſchutz und Sonntagsruhe.— 19.25: Bläſer⸗ kammermuſik.— 20.00: Heitere Chanſons und Lieder für große Kinder.— 20.30:„Der Waffenſchmied“. Langenberg .05: Schallplattenkonzert.— 10.10: Intermezzo: Richard Wagner⸗Konzert für die Jugend.— 12.00: Schallplatten.— 13.00: Mittags konzert.— 14.35: Schaollplatten konzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Dr. Mathar: Der Nieder⸗ rhein.— 17.00: Europa im Volkslied.— 19.00: Natur und Geiſt im Märchen.— 19.30: Frauenſtunde.— 21.00: Die Schule der Welt(Komödie).— 22.45: Nachtmuſik.—.90 bis.00: Meiſter des Jazz. 5 München .05: Engliſcher Schulfunk.— 12.00: Neue Schallplatten. — 13.00: Mittagskonzert.— 14.25: Unterhaltungsſtunde.— 16.10: Lieder der Andacht.— 16.20: Dr. Bröker: Die Aben⸗ teuer des Pfälzer Robinſon.— 16.40: Veſperkonzert.— 17.50: Jugendſtunde.— 18.50: Sonatenſtunde.— 20.00: Bunte Stunde. Südfunk .08: Schallplattenkonzert.— 10.00: Kompoſtttonsſtunde. — 12.20: Lieder und Balladen.— 12.40: Geſang auf all⸗ platten.— 13.30: Mittagskonzert.— 14.30: Heitere Dia⸗ lektſtunde.— 15.00: Lieder und Arien.— 15.30: Jugend⸗ ſtunde.— 16.30: Korl Stirner zum 50. Geburkstag.— 16.50: Schallplatten.— 17.00: Nochmittags konzert.— 18.25: Groß⸗ taten der Tieſbautechnik.— 18.50: Wandlungen des deuk⸗ ſchen Bankweſens im Laufe eines Jahrhunderts.— 19.80: Große Redner.— 20.00: Südfunkmiſchung(Bunter Abend). — 22.48: Nachtmuſik. 5. 5 en 16.40: Mandolinenkonzert.— 17.45: Nachmittagskonzert. 19.20: Georges Baklanoff.— 20.00: Maria Stuart.— 22.45: Berühmte Unterhaltangsorcheſter(Schallplatten). Aus dem Ausland Beromünſter: 16.00: Handharmoniko⸗Sextett.— 19.45: eee 00 Wer Fitne 5 8 and: 20.45: ns der tenſpieler, erette. Prag: 18.25: Deutſche Sendung. 85 1 2 1 8 ein; N E 8 5 3 5„„ K * Freitag, 4. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Seite Nummer 515 * * Die Tramps der Die 1000 Tricks der Noch immer ſchwebt ein Rätſel um den Paſſa⸗ gier, der auf der Fahrt von Wiesbaden nach Berlin angeblich betäubt, beraubt und vergiftet worden iſt. Die Perſonalien konnten ebenſowenig feſtgeſtellt werden, wie die geheimnisvollen Vor⸗ gänge in dem Abteil, in dem man ihn fand. Noch immer iſt die Reichsbahn der Anſicht, daß es ſich um einen blinden Paſſagier handelt. Tagtäglich werden von den Beamten der Deutſchen Reichsbahn eine ganze Anzahl von blinden Paſſagieren gefaßt. Mit immer neuen genialen Tricks verſtehen es die Eiſenbahn⸗Tramps, weite Strecken fahrend und ohne Bezahlung zurückzulegen. Obwohl die Bahnpolizei einen beſonderen Apparat gegen die Schwarzfahrer eingerichtet hat, erwiſcht man bei weitem nicht alle, Früher haben ſich die Eiſenbahntramps bei ihren Fahrten zwiſchen die Puffer geklemmt. Das iſt heut⸗ zutage nicht mehr modern. Denn erſtens iſt das ſehr gefährlich und zweitens iſt die Romantik Jack Vondonſcher Zeiten ausgeſtorben. Die gebräuchlichſte Art für den blinden Paſſagier war dann die Perron⸗ karte. Mit ihr ſtieg er in den Zug, verſteckte ſich, wenn der Kontrolleur kam, in der Totlette oder unter einer Bank und kam ſo auch zu ſeinem Ziel. Auch dieſe Methode hat ſich überlebt. Denn die Kontrolle iſt jetzt ſehr ſcharf geworden. Die Toilet⸗ ten und die Abteile werden ſo genau unterſucht, daß es kaum jemand gelingt, den Beamten durch die Finger zu ſchlüpfen. 1 Die Pufferfahrer Sehr ſelten ſind die Romantiker, die Puffer⸗ fahrer, geworden. Einmal ertappßte man zwei junge Lan dſtreicher am Schleſiſchen Bahnhof in Berlin, die dieſe gefährliche, veraltete Methode anwandten. Von den anderen Fällen erfährt man in der Regel nichts. Es wird eine Leiche auf den Schienen gefunden. Das war dann wahrſcheinlich ein Pufferfahrer. In anderen Ländern mag ſolche Schwarzfahrt noch gebräuchlicher ſein, in Deutſch⸗ land iſt die Gefahr zu groß. Die Wagen ſind bei uns bedeutend enger aneinandergekuppelt, der Platz für den Aufenthalt des blinden Paſſagiers iſt zu klein. Viele junge Polen, die als Deſerteure nach Deutſchland flüchteten und auf dieſe Weiſe auf deut⸗ ſchen Zügen über die Grenze kommen wollten, muß⸗ ten ihr Leben laſſen, weil ſie dachten, daß das Puf⸗ ferfahren hier genau ſo einfach ſei wie in Polen. Für zwei Mark im D⸗Zug Breslau Berlin Ein beſonderes Kapitel ſind die intellektuellen Schwarzfahrer. Sie arbeiten mit großer Raffineſſe und ſind der Schrecken der Reichsbahn. Da hat man im Juni 1931 in Breslau eine ganze Bande von blinden Paſſagieren entdeckt, die ſich ihre Fahr⸗ karten ſelbſt gedruckt haben. Hauptſächlich Henutzten ſie die Strecke Breslau— Berlin. Selbſt⸗ verſtändlich vertrieben ſie auch die von ihnen fabri⸗ zierten falſchen Fahrſcheine. Für zwei Mark konnte man im De Zug von Breslau nach Berlin reiſen. Dieſe Konkurrenz der Reichsbahn flog aber dennoch eines Tages auf. 7 5 Der falſche Zug Ganz Schlaue reiſen auf abgelaufene und ſchon lange ungültig gewordene Touriſtenermäßigungen. Erwiſcht man ſie, ſo reden ſie ſich in der Regel damit aus, daß ſie nicht gewußt hätten, daß ihr Ausweis nicht mehr gilt, daß ihnen ein Irrtum unterlaufen ſei uſw. Bei ihnen iſt es ſehr ſchwer, wirkliche Un⸗ kenntnis von Abſicht zu unterſcheiden. Meiſtens läßt man ſolche Leute laufen. Lange hat es gedauert, bis man auch eine andere Sorte von Schwarsfahrern entlarvt hatte. Das waren die„Betrunkenen“ In bewußt betrunkenem Zuſtand ſetzten ſie ſich in den Zug und wenn der Kontrolleur ſie ertappte, rede⸗ ten ſie ſich damit aus, daß ſie in einen falſchen Zug Deutſchen Reichsbahn blinden Paſſagiere— Weibliche Tramps— Falſche Detektive geſtiegen ſeien, daß ſie betrunken wären und von nichts wüßten. Endlich kam man ihnen auf ihre Schliche. In Wiesbaden und Dresden wurden täglich einige Male ſolche„Betrunkene“ entdeckt. Nun hatte man kein Mitleid mehr mit ihnen. Sie wurden ab⸗ geurteilt. Weibliche Tramps Wie immer gehen die Frauen, die ſich als Schwarz⸗ fahrer betätigen, mit ganz beſonderer Liſt vor. Es hat Fälle gegeben, in denen Frauen eigens Betäu⸗ 905 N mehr ſo viele wie vor einigen Jahren. In den Jah⸗ ren 1929/0 wurden täglich in Berlin zwiſchen 20 und 30 Schwarzfahrer verhaftet. Heute ſind es nur noch —3, die der Arm der Gerechtigkeit ergreift. Aber trotzdem ſchlupfen noch eine ganze Menge von Eiſen⸗ bahntramps durch die Lappen. So die falſchen De⸗ tektive, die im Zug nach einem Verbrecher ſuchen oder die falſchen Eiſenbahner in Uniform, die natür⸗ lich von niemand als Schwarzfahrer verdächtigt werden. ſteht unter e bungs mittel bei ſich trugen, die ſie einnahmen, wenn ſie merkten, daß ſie entdeckt waren. Andere wieder täuſchten epileptiſche Anfälle vor. In der be⸗ greiflichen Verwirrung, die dadurch entſtand, frug man niemals nach der Fahrkarte. Erſt im Kranken⸗ haus wurde der„Anfall“ als ganz harmlos oder direkt ſimuliert erkannt. Und da war man ſchon außer Schußweite. Aber die Frauen verfügen noch über andere Tricks. Sie beginnen eine hyſteriſche Szene zu mimen, wenn der Kontrolleur naht, in größter Aufregung erklären ſie, daß ſie e ben beſtohlen wurden. Alles ſuchte nach dem Dieb, man gab ſich Mühe, die arme Frau zu beruhigen, und kein Menſch dachte an eine Fahr⸗ karte. So gibt es auch heute noch viele blinde Paſſagiere auf der Deutſchen Reichsbahn, wenn auch lange nicht Krebsbekämpfung mit 2 Millionen Volt Noch ſind die genialen Verſuche der beiden Phyſiker Dr. Braſch und Dr. Lange, die kürzlich durch Atomzertrümmerung künſtliche Radiumſtrahlen er⸗ zeugten, in aller Erinnerung, da werden ſchon die erſten praktiſchen Auswirkungen der neuen phyſika⸗ liſchen Forſchung bekannt. Wo nur irgendwie neue Strahlen entdeckt werden, da ſtürzt ſich die Technik darauf, um ihre unerſchöpflichen Rätſel und ihre wunderbaren Kräfte auszunutzen. Da die Strahlen der Atomzertrümmerung ſo ſehr den Radiumſtrahlen gleichen, ſo ſuchte man zualler⸗ erſt eine Anwendung in der Biologie zu finden. Aber das iſt ein recht gefährliches Unterfangen, denn die neuentdeckte Strahlung iſt um ein Vielfaches ſtärker als alle ſonſt bekannten Strahlungen. Deshalb wird man vorläufig den Menſchen davor verſchonen und ſich zunächſt an Tiere und Pflanzen halten, die ſich für die Menſchheit opfern müſſen. Wenn man z. B. die Röntgenſtrahlung zum Ver⸗ gleich heranzieht, die in Röhren von 150 000 Volt Spannung erzeugt werden, und die ein Zehntel Millimeter tief in das Gewebe der Haut eindringen, dan begreift man, welche verheerende Wirkung die künſtlichen Radiumſtrahlen haben können, die bei einer Spannung von 2, Millionen Volt noch in einer Tiefe von 6 Millimeter biologiſche Wirkungen vertrſachen können. Die erſten taſtenden Verſuche wurden im Uni⸗ verſitätsinſtitut für Krebsforſchung an der Charite in Berlin ausgeführt. Zunächſt mußte erſt ein⸗ mal feſtgeſtellt werden, welche Doſts an Strahlung natürliche Organismen vertragen können. Dazu waren Bakterien, Blut, tieriſche Haut und Krebs⸗ geſchwülſte ausreichend. Schon allerkürzeſte Strom⸗ ſtöße von etwa ein Tauſendſtel Sekunde genügen, um das Leben der Bakterien abzutöten. Der Blutfarb⸗ ſtoff erleidet durch die Strahlen eine chemiſche Um⸗ wandlung, ſo daß die Atmungsfunktionen aufhören. Für die Krebsbekämpfung hat man in den neuen Strahlen eine ungeheuer wirkſame Waffe gefunden. So konnten an Mäuſen kleine Krebsgeſchwülſte durch durch ganz kurzzeitige Beſtrahlung dum Abſterben 3 1 gebracht werden Eine Heilung mittels gewöhnlicher Radiumſtrahlung wäre wohl unter gleichen Umſtän⸗. 5 gen nicht ſo einfach geweſen. Dieſes ſind die allererſten Forſchungs⸗ ergebniſſe, die man durch die Anwendung der ſchnellen Kathodenſtrahlen der Atomzertrümmerung erhalten hat. Wenn man erſt einmal etwas mehr Sicherheit im Gebrauch der Strahlen erzielt haben wird, dann wird man mit noch größeren Energie⸗ mengen ein Bombardement auf Krankheiten aller Art eröffnen. Das wird ſicherlich noch manche Ueber⸗ raſchungen bringen und zur Heilung mancher als unheilbar geltenden Krankheit führen. Oben: Die überſchwemmte Autoſtraße in der Nähe von Unten: Durch die Fluten zerſtörte Brücke bei Gppeghem Die acht Schreckenstage des Lehrlings Smital Autwerpen Eine merkwürdige Geſchichte paſſierte einem 18. jährigen Lehrling. Er wurde regelrecht entführt, blieb acht Tage, in denen er Schreckliches erlebt haben mußte, verſchollen und wurde dann ſeinen Verwandten gegen ein Löſegeld von 200 Schilling ausgefolgt. Karl Smital war bei einer chemiſchen Fabrik als Praktikant tätig. Schon in den letzten Wochen bemerkte man an ihm ein vollkommen verſtörtes Gehaben. Er verkehrte viel mit Ausländern. Am Abend vor ſeinem Verſchwinden wurde in ſeinem Zimmer ein Champagnergelage veranſtaltet. In derſelben Nacht verließ Karl ſeine Wohnung, um nicht mehr zurückzukehren. Am nächſten Morgen er⸗ hielt ſowohl die Fabrik, in der er beſchäftigt war, wie eine Tante von ihm Abſchiedsbriefe: An das Geſchäft ſchrieb er:„Bitte ſtreichen Sie einen aus der Liſte der Praktikanten. Ich habe das Leben ſatt und habe mich von der Fremdenlegion anwerben laſſen.“ Und an die Tante hieß es:„Es hat gar keinen Sinn, daß Ihr mich ſucht, denn ich habe Anſchluß an die Fremdenlegion gefunden.“ Es wurde polizeiliche Anzeige erſtattet. Aber keine Spur des Verſchwundenen war zu entdecken. Eine Woche nach ſeinem ſpurloſen Verſchwinden rief er telephoniſch bei ſeiner Tante an. Sie erkannte ihn gleich an der Stimme und rief:„Wo biſt Du denn um Gottes Willen“—.„Bitte ſeid ganz ruhig. Denkmals⸗Einweihung für die Opfer des Alsdorfer Grubenunglücks Das Denkmal zeigt auf einem maſſiven Sockel vier n Kreu⸗ ue und darunter drei Plaſtiken, die Berglente darſtellen 5. 6 Tag leſen die Wärter eine ganze Menge Brot auf Das Geheimnis des Kanchenjunga Die in letzter Zeit mehrfach vergeblich unter⸗ nommenen Verſuche, den etwa 8700 Meter hohen Kanchenjunga zu bezwingen, ſind von den In⸗ ſaſſen des uralten tibetaniſchen Talung⸗ Kloſters mit großem Intereſſe verfolgt worden. In dem Archiv dieſes Kloſters bee ſich nämlich ein heiliges Buch, das die Lamas„Neyik“ nennen, und das, zuſammen mit Reliquien früherer Könige und hei⸗ liger Lamas, ſorgfältig hinter Schloß und Riegel ge⸗ halten wird. Das Buch enthält Beſchreibungen von fünf verſchiedenen Pfaden, auf denen die Beſteigung des Kanchenjunga verhältnismäßig leicht möglich ſein ſoll. Wie die Lamas erklären, iſt der Kauchenfunga tatſächlich ſchon früher durch eingeborene Bergſteiger bezwungen worden. Nach den Mitteilungen der Lamas erfolgt der Zugang zu jedem dieſer Pfade durch ein ſteinernes Tor. Wenn man auch annehmen muß, daß ſich in dem heiligen Buche Tatſache und Legende vermiſchen, ſo iſt es doch immerhin möglich, daß ſich in dieſem Buche Angaben befinden, die einer neuen Expedition von Nutzen ſein können. Auch ein anderer Punkt gibt Veranlaſſung, dieſes Buch ernſter zu behandeln. Kanchenjunga heißt, wenn man dieſes Wort genau überſetzt„Die fünf Schätze der Gletſcher“. Dieſe fünf Schätze bedeuten aber nach der Auffaſſung der Lamas die fünf Tore, die zum Gipfel des Berg⸗ rieſen führen. Es dürfte allerdings nicht ganz einfach ſein, Einblick in dieſes Buch zu erhalten. Der Kanchenjunga wird von den Eingeborenen als der Sitz einer mächtigen Gottheit verehrt, welche die Schickſale der geſamten umliegenden Gebiete in ihrer Hand hält. Das Scheitern der bisher gemach⸗ ten Beſteigungsverſuche iſt, wie die Lamas behaup⸗ ten, vor allem auch darauf zurückzuführen, daß man es verabſäumt hat, dieſe Gottheit des Kancheujunga durch Darbringung von Opfern dem Unternehmen günſtig zu ſtimmen. Grenze mitten durchs Schlafzimmer Mit dem 1. April 1933 ſoll laut Verfügung des Bezirksausſchuſſes der Ort Bieber nach Rod⸗ heim a. d. Bieber eingemeindet werden. Das Dorf Bieber mit 750 Einwohnern ſtellt ein ſelt⸗ ſames Verwaltungskurioſum dar. Es beſitzt keine eigene Gemarkung, ſondern iſt auf dem Gelände von drei benachbarten Ortſchaften gebaut und wird auch von dieſen verwaltet. 390 Einwohner gehören zu Rodheim, 260 zu Fellingshauſen, 100 zu Königsberg. Die Grenzen laufen mitunker durch die Häu⸗ ſer, ja durch die Zimmer. So kommt es vor, daß die Mitglieder einer Familie teils in Rodheim, teils in Königsberg ſchlafen. Stoff genug für ein Luft⸗ ſpiel! Nunmehr ſoll dieſer Zuſtand durch die Ein⸗ gemeindung beſeitigt werden. Aber helft mir, ſonſt bin ich verloren. Ich werde ſtändig bewacht und wenn Ihr die Polizei verſtän⸗ digt, iſt es aus mit mir. Bitte, kommt Nachmittag um drei ins Kaffee Piccadilly und bringt 200 Schil⸗ ling mit.“ Drei Stunden wartete ein Vetter Karl Smitals im Kaffee, bis plötzlich ein unheimlicher, ſchwarz⸗ gekleideter Mann vor ihm ſtand. Er ſagte, er habe „Auslagen“ für den Burſchen gehabt und als Pfand ſeine Sachen zurückbehalten. Er fordere dafür 200 Schilling. Das Geld wurde ausgehändigt und bald darauf erſchien der Junge im Lokal. Der Junge wurde ins Gebet genommen. Er be⸗ tonte, daß er tatſächlich zur Fremdenlegion wollte und ſich mit den betreffenden Stellen in Verbindung geſetzt habe. Unter Bewachung von drei Franzoſen ſei er nach Neu⸗Chatel in die Schweiz gebracht wor⸗ den. Dort habe man ihm ſeine Sachen abgenommen und ihm mitgeteilt, daß er unter Eskorte über Wien nach Konſtantinopel reiſen müſſe. Ein Begleiter ſet der Fremde geweſen, der das Geld in Empfang nahm. Er habe ihn veranlaßt, ihn in Wien wieder frei zu geben. Es war ſchrecklich! Ein Luxus“-Gefängnis In dem engliſchen Gefängnis in Dartmoore mußte vor mehreren Monaten ein ſchwerer Ge⸗ fangenenaufruhr niedergeſchlagen werden. Neuerdings macht das Gefängnis wieder von ſich reden. Der Geiſtliche Pizey, der in der Straf⸗ anſtalt ein paar Monate vertretungsweiſe als Seel⸗ ſorger tätig war, behauptet, man geſtatte den Ge⸗ fangenen aus Furcht vor einer neuen Revolte ein Luxusdaſein, um das ſie ſicher mancher arme Mann i beneiden werde. Jeder Strafgefangene kann ſich in der Woche zwei Bücher und eine illuſtrierte Zeitſchrift aus der Ge⸗ fängnisbibliothek ausleihen. Kürzlich wurde eine der vorhandenen Zeitſchriften wegen ihres nicht ganz geeigneten Inhalts von der Gefängnisverwal⸗ tung abgeſchafft, die gut organiſierten Gefan⸗ genen ſetzten es aber durch die Drohung mit einer neuen Revolte durch, daß die verpönte Zeitſchrift wieder gehalten wurde. Die Gefängnis koſt wird als ausgezeichnet gerühmt. An jedem dem Gefängnishof auf, das die Gefangenen wegge⸗ worfen haben. Die Schlafzimmer der Gefangenen ſind mit Zentralheizung verſehen und die Betten mit Sprungfedermatratzen ausgeſtattet. Gearbeitet wird an fünf Wochentagen und zwar täglich ſechs Stunden. Die Arbeit iſt aber ſo wenig anſtrengend, daß die meiſten Gefangenen körperliche Uebungen betreiben, um nicht zu erſchlaffen. Be⸗ ſonders die Einbrecher legen Wert darauf, ſich ihre Körperkraft zu erhalten. Um vier Uhr nachmittags erhalten die Gefangenen Tee. Von da an können ſie ſich bis neun Uhr beſchäftigen, mie ſie wollen. Grammophonmuſtk iſt erlaubt. Mehrere Gefan⸗ gene vertrauten dem Geiſtlichen ihre Abſicht an, ſo⸗ fort nach ihrer Entlaſſung eine neue Straftat zu be⸗ gehen, um wieder in das Gefängnis zu kommen, da ſie ein ſo bequemes Leben mirgends zu 5 möchten. 9 85 Freitag, 4. November 1932 HANDELS- d WIRTSCHAFT-ZEIT CU fler Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 515 Geheimrai Bosch gegen Konſingenie Empfindliche Schädigung des Chemieexpories Berlin, 4. Nov. Auf der Mitgliederverſammlung des Vereins zur Wahrung der Intereſſen der chemiſchen Induſtrie Deutſchlands wurde auf Grund von Ausführungen Geheimrats Boſch über die handelspolitiſchen Notwendigkeiten feſtgeſtellt, daß die angekündigten Kontingents maßnahmen aller⸗ größte Beſorgnis hervorrufen müßten. Die Rückwirkung der Repreſſalten der betroſſenen Länder habe bereits zu einer empfindlichen Schädigung des über 1 Milltarde betragenden deutſchen Chemieexports, der ohne⸗ hin ſchon in ſchwerem Kampf mit der Auslandskonkurrenz Itege, geführt. Der Weg zur Sanlerung der Lan d⸗ wirtſchaft müſſe vor allem durch in nerorganiſa⸗ toriſche Maßnahmen geebnet werden. Man er⸗ wartet von der Regierung, daß ſie weder jetzt noch ſpäter für ein gewagtes Experiment die bewährte Linie einer Handelspolitik verlaſſe, die durch Meiſtbegünſtigung mit Tarifabreden die notwendige Sicherheit und Stetigkeit für den Export ſchaffe. Wieder 3 vH. NWE- Dividende O Berlin, 4. Nov.(Eig. Dr.) Das Präsidium des AR beſchloß, dem AR, der am 26. November ſich mit der Bi⸗ lanz und dem Bericht für das am 30. Juni beendete Ge⸗ ſchäftsjohr 1931/32 befaſſen wird, die Ausſchüttung einer Dividende von— wie bereits von uns angekündigt— wieder 5 v. H. vorzuſchlagen. Der Stromabſatz weiſt ſeit einiger Zeit wieder ſteigende Tendenz auf, wobei dieſe Steigerung nicht allein ſaiſonmäßig bedingt iſt, ſondern teil⸗ weiſe auch auf zunehmende Abnahme ſeitens der Induſtrie zurückzuführen iſt und als Auswirkung einer echten Kon⸗ lunkturbelebung angeſehen werden kann. O Das Urteil im Anfechtungsprozeß Burbach Kali⸗ werke AG.— GV.⸗Beſchlüſſe nichtig. Magdeburg, 4. Nov.(Eig. Dr.) In der Anfechtungsklage gegen die Ge⸗ neralverſammlungsbeſchlüſſe vom 30. Junt verkündete heute das Landgericht Magdeburg ſein Urteil, wodurch die Beſchlüſſe aufgehoben werden. Das Land⸗ gericht hat ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß die Ueber⸗ tragung von Aktien von der Hauptverwaltung auf die Aktiengeſellſchaft gegen das Geſetz verſtößt. Aus folgerich⸗ tigen Gründen ſei der Anfechtungsklage auch im übrigen ſtattzugeben. Die Verwaltung Burbach Kaliwerke Ach. wird gegen das Urteil Berufung einlegen, ſo daß ſich demnächſt das Oberlandesgericht erneut mit der Sache zu beſchäftigen haben wird. Weitere Abnahme der im Hamburger Hafen amfliegen⸗ den Seeſchiffstonnage. Nach einer amtlichen Statiſtik lagen am 1. November im Hamburger Hafen 137 Seeſchiffe, darunter 122 deutſche mit insgeſamt 642 073 BRT. auf, Da am 1. Oktober ds. Is. 147 Seeſchiffe mit 657 939 BRT. Raumgehalt ſtillagen, hat ſich die aufliegende Schiffs⸗ tonnage etwas verringert. * Großer Erfolg der neuen engliſchen Konvertierungs⸗ anleihe. Die Zeichnungsliſten für die neue engliſche Kon⸗ vertierungsanleihe von 300 Mill. Lſtg. wurden berelts nach 3% Stunden wegen Ueberzeichnung geſchloſſen. * Der ſchwediſche Außenhandel im September. Der ſchwediſche Außenhandel im September weiſt bei einer Einfuhr von 99,24 Mill. Kr. gegenüber 128,57 Mill. Kr. im September des Vorfahres und einer Ausfuhr von 84,77 bzw. 99,21 Mill. Kr. einen gegenüber dem Vorjahr mehr als halbierten Einfuhrüberſchuß von 14,47(29,35) Mill. Kr. auf. Für die erſten drei Viertel des Jahres 1992 ſtellt ſich der Paſſivſaldo der ſchwediſchen Außenhandelsbilanz auf 180,20 Mill. Kr., und zwar betrugen die Einfuhr 833.57, die Ausfuhr 653,28 Mill. Kr. Im gleichen Zeitraum 1931 ſtellte ſich der Einfuhrüberſchuß auf 255,07 Mill. Kr. bei 1049,09 Mill. Kr. Import und 794,02 Mill. Kr! Export. * Die Vereinigten Staaten, das Land mit den abſolut höchſten, aber relativ niedrigſten Löhnen. Während man bisher annahm, daß die USA die höchſten Löhne zahlen und verhältnismäßig teuer produzieren, kommt eine Un ⸗ terſuchung der Columbio Univerſität in Newyork zu einem gegenteiligen Reſultat. Aus ihr geht hervor, daß die Löhne in den Vereinigten Staaten am niedrigſten ſeien, ſofern man ſie auf der Boſis der Produktionsmenge errechnet. Auf Grund ſolcher Unterlagen ergibt ſich die Tatſache, daß der Lohn je Einheit der Produktion in Amerika der billigſte iſt. Die amerikaniſche Handelskammer in Berlin knüpft ar dieſe Feſtſtellung die Bemerkung: Folls die Berechnung richtig iſt, dann wäre der amerikaniſche Schutzzoll über ⸗ flüſſig. Der Sſickstoffmarki im Okfober Der Auftragseingang im Oktober hat ſich, wie das Stick⸗ ſtoff⸗Syndikat, Gmb.., mitteilt, zwar in Anpaſſung an die landwirtſchaftlichen Bedarfsverhältniſſe in den für die Jahreszeit üblichen engen Grenzen gehalten, war jedoch höher als im gleichen Berichtsmonat des Vorjahres. Der Vorſprung im Abſatz ſeit 1. Juli 1932 gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres, auf den im letzten Monatsbericht hingewieſen wurde, iſt gewahrt geblieben. Der bei der Herſtellung von ſchwefelſ. Ammoniak als Nebenprodukt gewonnene Leunakalk⸗— vorübergehend ausverkauft— iſt zur Zeit wieder prompt lieferbar. Kurszettel der Neuen Mannheimer 4 5 4 Ford Motoren... M Mannheimer Zffektenbörse 15 elde 1„ 8 Berliner Börse Friſter, R.. 12.— 11.25 M 5. 1 3.. Oortm. Rigerbr. 80.50 dubwigez Wal 1 0 4 n e Len . 8 ortm' erbr.= Lubwigsb. Walz. ina! e- ehe& Co. be, Bad. St.-U. 1 J.— J.—.-G. f. Seilind.. 5 Henninger St. K 60.— 69.— Mninkraftwerke Festverzinsliche Werte Industrie- Alctien Geiling& Co.—.——.— Me Söhne 7% Pad Kom. hd 61.— 61,— Brown, Boverf 28.— 28.— Löwen München 192.0 152.0 Metallg. Frankf. 00% Reichsanl. 27 71.75 72,25 Accumulatorxen„134,9 135.7 Gelſenk. Bergwk. 38.15 34.— Miag⸗Mühlen 8% Phafen Stadt 56,— 86.— Dalmler⸗Benz. 19.— 20,— Mainzer Br,. 77. 77,50 Mes Söhne Diſch. Ablöſgſch.! 59.75 51,—- Aktunu 52,75 84, Gentchow& Co. 38,— 38,— Mimoſa %% Abm. Gold 80. 61. Deutſche Lino. 42,50 65.50 Schöfferh. Bindg. 137.0 186,0 Miag, Mühlb.„„ obne.15 8,20 Allg. Elektr.. S150 92,15 Germ. Portlb.⸗g. 35. 35, Nie& Geneſt—.——.— 80% Farben Bd. 28 68.50 94.50 Enzinger Union 1 72.— Schwartz Storch. 48.—.— Moenus St.⸗ A. D. Schutzgebiete. 8,80.75 Alſen Portl.⸗Z. 28.— 79.5. Gerresheim. Glas 85,50 85.— Mühlheim Berg. 5 J. G. Jarben. 99.28 95,— Tucher Br.. 51.— 51.— 5% Bad. Kohlen——. Ammendorf Pap. 59.— 88.25 Wer ger. 41. 41,— Rein. Gebh K Sch.—— 88. 5— Anhalt. Kohlenw. 5 49.— Girmes& Cv..75—.— hahe Rev Ufdb 28.25 76,25 10/ rtr, M. u..— 95 800 db 79.25 80,25 10 ¾ Grkr. M. Bel. 95,— 95. 1155 120 67.— 87. 1%„„ A. 140,0 140,0 fl. C. G. Mannheim feſt Nach dem geſtrigen Rückgang konnte ſich heute, angeregt durch feſtere Auslandsbörſen eine Befeſtigung der Tendenz durchſetzen. Farben zogen auf 95 an, Daimler auf 20. Höher notierten ferner Rheinelectra, Weſteregeln, Südgucker und Waldhof. Bank⸗ und Verſicherungswerte blieben unverändert. Der Rentenmarkt blieb feſt. Die Emiſſion der Pfälziſchen Hypothekenbank zogen cca. 1 v. H. an. Auch Staats⸗ und Stadtanleihen blieben gefragt. Frankfurt freundlich Nachdem ſchon im heutigen Vorbörſenverkehr ſich die freundlichere Auffaſſung der geſtrigen Abendbörſe Furch⸗ geſetzt hatte, ſtand auch die amtliche Börſe unter dem Zeichen kleiner Kursbeſſerungen. Der Grund zu dieſer Befeſtigung liegt in der optimlſtiſchen Beurtei⸗ lung des Wahlausgangs und dann in der großen Enge des Marktes. Das Geſchäft blieb jedoch trotz des gehobenen Kursniveaus gering. Die Beſſerungen hielten ſich faſt durchweg im Rahmen eines Prozentes. Der Rentenmarkt lag gleichfalls etwas freund⸗ licher; auch hier waren die Umfätze gering. Lediglich Reichsſchulöbuchforderungen waren gefragt. Neubeſitzanleihe blieben gehalten, Altbeſitz oa. 76 v. H. höher. Bon Indu⸗ ſtrieobligationen lagen Reichsbahnvorzugsaktien 7 v. H. niedriger; Stahlbonds waren dagegen i v. H. höher. Am Pfandbriefmarkt war das Geſchäft träge. Nach⸗ frage beſtand etwas nach Goldpfandbriefen der Frankfurter Inſtitute. Auch Liquidationspfandbriefe waren beachtet und etwas höher, während Kommunalobligationen ziemlich unverändert blieben. Im Verlaufe war die Stimmung am Aktien⸗ wie am Rentenmarkt weiter freundlich. Die Umſätze blieben gering. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4 v. H. unverändert. Berlin anziehend Nicht nur aus markttechniſchen Gründen ſetzte ſich zu Beginn der heutigen Börſe eine Befeſtigung durch, auch rein ſtimmungsmäßig war nach der Vertagung der Kontingentsentſcheidung, nach dem Dementi über die Brüſſeler Bankſchwierigkeiten und nach dem Schiedsſpruch im Berliner Verkehrsſtreik eine Beruhigung feſtzu⸗ ſtellen, die in kleinen Käufen des Publikums und Deckungen der Kuliſſe zum Ausdruck kamen. Dem wieder eher ſchwächeren Newyork ſtanden verſchiedene günſtige Berichte aus der Wirtſchaft gegenüber. Nicht un⸗ weſentlich für die Kursgeſtaltung war auch die Tatſache, daß heute keine weiteren Lombardlöſungen zu beobachten waren. Im allgemeinen war das Geſchäft aber noch nicht ſehr umfangreich. Auch die Kursbeſſerungen hielten ſich in beſcheidenen Grenzen und gingen nur bei Spezial⸗ werten über 1 v. H. hinaus. So konnten Reichsbank⸗ anteile um 195, Allg. Lokal und Kraft um 174, Kunſtſeiden⸗ werte bis zu 294, Conti⸗Gummi um 3, Rheinſtahl um 1½¼ und verſchiedene Elektrowerte unter Führung von Sie⸗ mens und Licht u. Kraft, bis zu 27 v. H. anziehen. Einen größeren Markt hatten ferner Autowerte unter Bevor⸗ zugung von Daimler, die 14 v. H. gewannen. Auch Ma⸗ ſchinenaktien lagen mit plus 19, unter Berückſichtigung ihres niedrigen Kursſtandes recht feſt. Das Rentenintereſſe ſcheint heute eher etwas nachgelaſſen zu haben. Deutſche Anleihen waren ebenſo wie Reichsſchuldbuchforderungen bis ½ v. H. gebeſſert, auch Induſtrieobligationen Hoeſch⸗Bonds, die 1 v. H. verloren. Der Markt der Steuer⸗ gutſcheine lag ſehr ruhig. Auslandsrenten erfuhren im allgemeinen keine Veränderung. Am Geldmarkt machte die Erleichterung Fortſchritte, ohne daß dies jedoch in den Sätzen zum Ausdruck kam. Auch im Verlaufe blieb die Allgemeintendenz freundlich und die Kurſe konn⸗ Die Durchführung der erweiſerien Geireidesfüßung O Berlin, 4. Nov.(Eig. Dr.] Der Reichsernäh⸗ rungsminiſter iſt vom Reichskabinett ermächtigt und in den Stond geſetzt worden. mit beträchtlich verſtärkten Mitteln und über den laufenden Bedarf an Eoſinroggen an Roggen für längere Zeit aus dem arktzu nehmen und dadurch einen Ausgleich 1995 ſchen Angebot und Nachfrage bei angemeſſener Preishöhe zu ſchaffen. Dementſprechendes iſt für Weizen geſchehen. Die Ankaufstätigkeit wird, wie amtlich erklärt wird, in dem durch die natürliche Marktlage bedingten Ausmaß langdauernd betrieben werden. Die bisher von der Land⸗ wirtſchaft geübte Verkaufsdiſziplin könne demnach mit voller Berechtigung durchgehalten werden. beſſerten ſich mit Ausnahme der Dublikumskäufe und Spekulafions-Deckungen Börse beurieilf Wahlausgang opfimisfischer/ Grundsſimmung freundlich Schluß auf erhöhier Basis behaupiei ten meiſt weiter leicht anziehen. Lebhafteres Geſchäft hatten Farbenaktien, die um 1 v. H. anzogen. An den Rentenmärkten war die Grundſtimmung im Verlaufe im Einklang mit der Allgemeintendenz als freundlicher zu bezeichnen. Das Geſchäft bewegte ſich in mäßigen Grenzen, hatte jedoch verhältnismäßig befriedigenderen Charakter als an den Aktienmärkten. Kursmäßig war die Tendenz jedoch als uneinheitlich zu bezeichnen, wenngleich an den meiſten Märkten die Beſſe⸗ rungen überwogen. In Steuergutſcheinen waren die Um⸗ ſätze heute ziemlich gering. In g7iger Fälligkeit war etwas Material da, ſodaß der Kurs um 7 v. H. nachgab. Die übrigen Sichten blieben unverändert. Die Tendenz des Kaſſamarktes war heute det ſtillem Geſchäft uneinheitlich. An den variablen Märkten blieben die Umſätze in der zweiten Börſen⸗ ſtunde klein. Im allgemeinen konnte ſich das Kursniveau auf erhöhter Baſis behaupten. Weſteregeln konnten gegen ihre letzte Notiz von geſtern 374 v. H. gewinnen, während Burbach auf die abgewieſene Anfechtungsklage der Oppoſition im Börſenverlauf 3 v. H. einbüßten. Na ch⸗ börſe weiter freundlich. AEG. 327, J. G. Farben 957½ bis 7, Gelſenkirchen 3671 Geld, Siemens 116, Reichsbank 126 G. * Steuergutſcheinnotierungen am 4. Nov. Berliner Börſe: Fälligkeit 1994 90%; 1935 85; 1996 80; 1937 75%; 1938 71.— Frankfurter Börſe: Fälligkeit 1934 907% 1935 85; 1936 80; 1937 75½; 1988 71. Berliner Devisen diskontsatze: felchsbank 4 Lombard 5, privat 3/ v. H. Amtlich in Rm. Dis- Parkltät 3. November 4. November b.,, n e e uenos⸗Aires 1Peſo 7.782 0,91 922 g g S8 e 55 4,198.816 8,824] 3,796 8, Japan 1 en.57.092 0,889 6,891 0,889.81 Kairo. 18gypt. Bd.— 20.858 14,28 14,7 14.21 14.25 Türkei.. Itürt Pfd.— 18,456 2,00.012 2,008.012 London.. Ster. 20,429 13,85 18,89 18.88 18,87 New Hork, Dollar 2½ 4,198.209 4217.209 4,217 Mio deJaneirol Mir.—.502] 0,294 0,296 0,294.296 Uruguay. 1Goldpeſo 4,48.698.702.698.702 Holland 100 Gulden 3 169,739 169,68 169,97 168,63 169.97 Athen 10 Drachmen 11 5,45 2,587.593 2,587 2,398 Brilſfel 100 B- 500 3½[ 56,37 58,52 58,84 558,54 58,66 Bukareſt.. 100 Lei 7. 757.517 2,523.517.523 Ungarn 100 Pengd%½ 5—— 5 5 2* 991 5 8 100 Pulte 4 5 81,72 82,04 82.20 82,04 82,20 Helſingfors 100 6% 10,537 6,044 6,056 6,044 605 Italien... 100 Lire 5 22,094 21,86.60 21,58 215 ugoflavteni00 Dinar 7½ 81,00 5,684 5,646 5,684 55 owno, 100 Litas 7 1290* 1522 745 N 75 5755 agen 100 fr. 8 2550„„ 5 1 Aaſſabene 100 Eskudo 6% 433,57 12,76 12,812.74 1278 Oslo 100 Kr. 4 112,50 70,28 70.42 70.38 70.47 Paris. 100 Fr. 27 16,44 16.54 16,58 16,54 16,58 Prag.. 100 Kr 4% 12,438 12,465 12,485 12,465 12,485 Schweiz.. 100 Fr. 2 81.00 81,19 81,85 81,19 81,85 Sofia. 100 Lewa 9¼ 9,033 3,057 3,063 3,057.063 Spanien 100 Weſetien 8¼ 8100 34,52 34.59 84,5 33.57 Stockbolm. 100 Kr. 3½ 112,24 72,8 27 72,73 72.87 Estland.. 100 Eſtm. 5½ 112,50 110,89 110,81 110,59 110,81 Wien 100 Schillinoe 8 59,07 5 52.05 51.95 525 Reichsmark gut behauptet Am internationalen Deviſen markt wurde die Ver⸗ tagung der Kontingententſcheidung ebenfalls lebhaft be⸗ ſprochen, und die Reichsmark zeigte darauf gut be⸗ hauptete Tendenz. Die Meldungen aus London lauteten 19,87, aus Amſterdam 59,01, aus Zürich 123,077 und aus 1 Paris 6,04½, wenig verändert. Auch das Pfund blieb trotz einer Zunahme des Notenumlaufs zum Ultimo, die ja an und für ſich keine außergewöhnliche Erſcheinung iſt, ziemlich ſtabil, da der gute Erfolg der Konvertierungs⸗ maßnahmen einen guten Eindruck machte. Geireidemarkfi abgeschwächf Versfärkſes Inlandsangeboi/ Iniervenſionen der DHG. Berliner Produktenbörſe v. 4. Nov.(Eig. Dr.) (Eig. Dr.) Die feſtere Tendenz der letzten Tage machte heute einer empfindlichen Abſchwächung Platz. Bereits im Vormittagsverkehr zeigte ſich eine gewiſſe Zu⸗ rückhaltung und die Preiſe bröckelten langſam ab, weil die Beröffentlichungen über die Kabinettsentſcheidungen keine volle Klarheit über die weitere Entwicklung gebracht haben. Das In landsangebot von Brotgetreide hat ſich verſtärkt. Beſonders Roggen zur Kahnverladung iſt reichlich am Markte und begegnet nur geringer Kaufluſt. Die Gebote der Mühlen lauteten für Weizen und Roggen 2— 3 M niedriger als geſtern, doch auch auf dem ermäßigten Niveau wurden nur zögernd Anſchaffun⸗ gen vorgenommen, zumal das Mehlgeſchäft wieder Zeitung 3150 32.„ St. A. Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten 8 a 5 5 Feldmühlecapier 59, 80.— Markt⸗ u. Kühl. 70.— 68,75 Wanderer Werke 24.78 25,— 5 del Stücke-NMotierungen in ark je Stück Jelzmitble gar 52785 82,75 Mech ct. 57.— 48.— WeſteregeinAlkal 1060 101.0 Freiverkehrs-Kurse 75, 75.% Grkr. Mh. K.. Rheinelktra B. A. 75, I 4. 50 8% 5 1 älz. th. B. 36.— 56. C. H. 17200 172.0 Aſchaff. Buntv. 42.— 42.— Roeder, Gebr. D. 36.25 39.50 3, Roggenrentb„,. 150 9 95 S1. 86.— 28.— Koſerden Praun 17. 15.2, Nd. Masch. url. 20— 0— Rütgerzwerke 38.28.25 9% been! 267 295 See e die e e e ee Fran Wee. 8 1 1 Scneger. Hendl.———— 4% 0 wb. 40 4248 50 85 FNCCüVilinßß ll! Pal dr dete. Bh, Elektr. A. G. 72, 78. Rarſtabt 48.10 50.— Sellindaſt. Wolff—.— 90% Meraner 88 6535 e Slemens u. Halske 1148 1170 4½% Oeſt. Schaz, 10.50 10.30 Eichbaum, Werger 42.— 42.— 1900 1900 Chade Kleinlein ödlbg.—.——.— Südd. Zucker Salzw. Heilbronn 175.0 175,0 a Ahein. Chamotte—— 137.2 139.5 Metallgefellſchaft 38.——.— Draunk. u. Brikett 1410 140 Hammerſ. Spinn 50,50—.— igel 80 7 ul. Berger Tiefb 137. 5 Metallgeſel ſcha 3 5 Dalmler., 19,50 4%„ conp, Rente.80.80 74.50 74,50———— Ahzein. Etektrigit. 73,59 72,05 Berlin⸗Karlr. J 47.50 48.65, Montecatini!——. Bad. Aſſekuranz 24.— 24. Woagß e Je 18 450 450 Dl. Allant.⸗T. 99.80 50 Pbür Lief Gaba 88:50 8,4%„ Kid. 10 88 Her Beth, Daf 74.50 74.50 Harburg Ou 05 22.78 28.— Rhein, Möbelſtoff.50 s Berliner Masch. 27.— 2825 Oderſchl. Koksw. 38,85 89,50 ban ag e eaſich. 23.— 23.— Jeloff Wadde 4050 42 50 Dt Eiſenhander. 20.8, 1950 Per. Ehem. Ipd.. 24% dan.. 0,0 Bremen Bolten 32.— 56 Harkort Sr Abele. ga. 89, Praunk. s dri 1457 1350 Dentin ern 58% 3888 . l 5 Di Erdßl... 7050 12 Der. deutsch. elf. 74.— 13. 40 Türk. Ad. Ant. 280.58 Bremer Wolle. 126,0 Harpener Bergb. 70,15 71.— Rbein.-W. Narr.% Premer Wolle. 1282 Phoenſe Bergbau 58,75 25.85 1 D. Holb⸗u. S. Anſt. 1409 140.5 Ber. Ultramarin 82.— 82.10 4%„ Bagd.-C.—.——.— Brown, Bop.& C. 28.50—.— Hedwigshütte* Aude Zucker 42, 4278 Buderus Eiſenw 37.— 38.50 Polyphonwerke 40——.— Frankfurter Börse Di amelenm 7550 45.— der See et. e% en an 840 370 Buderus Elfenw. 5,50—.— Hellmann.—.—.— Rutgerswerk.. 3888 2850 Ng. Braunt u. Or. 189,5 1618 s Dr Bere 8 2 Behn 5 fa 80— W 2 555 1125 1149 5 1 dilvert Masch.—.——.— Rütgerswerke 86.68 88.50 Cgartott. Waſſet 90 1880 85 81 1. 220 5 insli Dresd. Schnellpr. 30. 3 Voigt ner 30.— 30,.— 5„Log 11. arlott. Waſſer 8.—.— 8„ Hiſpano 0 Stahlwerke. 1— Festusrzinsliche Werte Sanke Aleten Si 0 24.— 24.— Bolth. Seil. u. K.—.—. 4½ ½ Ung. Str. 18—.— 625 3 bent e 133,0 185,0 e uff 10.— 10.— Sachſenwerk. 89,25 e 99.75 102.7.- Weſtf Gente. 87.85 69,75 D. Wertb.(Gold 100,0 100,0 Aug. D. Credit—.——,— Dyckerh.& Widm. 17.60 18.— 5½%„„ 14 610 6,15 Tgem. 41. 42,.— Hleſchberg Ledet 90.— 89.— Salzdetfurth 160.2 160.0 Continentalesin.—.— 34.25 Rütgerswerke 38.65 89.— 66% Reichsanl. 71. 12,25 gabische Bank 86.75 86.75 n 4,80—,— 4% Ung. Goldr..35.20 Chem. Gel= A Hoeſch Eſſen 34.— Sarotti... 6925 0 Daimler Benz. 19.28 19.5 70% 20 65.50 56, Bank. Brau. 67.— 68.25 El. gicht u. Kraft 85,— 88.75 W. Wol——— 1. 5. 9300 Chem. Albert—.— 34.25 Hohenlohe. Werte—.— Schl. El. u. Gas 82.— 81.— 5 %. P. Schaßanw.. Barmer Bankver. Elektr. Lieferung, 642 1 80.75 51,28 Bayr. Hyp. u. Wb. 36,25 57.— 50 Berl. Handelsgeſ. 89, — 2 ohne 6.— 89. 3 4% Schutze 14.85.775 Som. u. Privalb. 58.50 58.50 Eßlinger Maſch.—— 18. 75% Heldeldg. 26 80. 50.— 8 1 70 89. 20 S8— 56.— 5% Mom. Gd. 5 61.50—.— 5 Effetten Bant 69,— 69.— 69* N* 2 D. Ueberſee⸗Bant 26,— 26.— 85% Grkr. Mh. 29—.— 50 Fresdner Dan! 81,75 6175 6% Mon a. 24 2— 2 Frantl. Vant. 8859 52 50 Geſſürel 8 Abel Job 24 2— 2 Jetset. Son- Sr 88.80 0 g. 5 Südd. Feſtww.15 2,15 Oeſt. Cred.⸗Anſt.—.,.85 a Pfät,, Spb. Bl. 86.— 86. 69% Grtr. M. abg.—.——.— Reichsbant 50% b..⸗M.⸗Don. r 1425 Rhein Dop.⸗Bt Ie ab. uur. g 50 8. Ane Walter, 1 1 5. * Württ Rotenbk. 0 An, 30% Pfälzer--9 80,75 61,85 Allianz ee iq. 84.25—. Mannh. Verſ.⸗ G Deutſche⸗Disconto 75.— Leeder 1 tief A. 00 le 163.0 9 0 105 8 0 1 5 5 g 1„ e beidelb. Straßb, 8. 8 5 Fed 80.78 81— Pordd Llovd 10,50 10.5% Knork, % Rhein. Liq 62.18 82.50 Schantungch ſend 92.250 32. * Chemiſche Albert 3 36.— Emag Frankf. 8 8 99.50 Enzinger ⸗ Union 71 50 72.50„ 3 3% Leh den Nell Darmſt. u. Nat,—.—. Ettling. Sein 86 50 Goldichmidt Th. 26.50 28.50 N Durl. 26 5 1 1 ud& Neu 2 800 Hantwees Juen 33,— 83,— Wiener Bantver. 99— 90— leſch Rupf. u M..—. Karſtadt Rudd. lein, Sch. K Bec 80.— 60.— Satgw. Heilbr 0 nonſetven Braun 17. 17[Ut u. Saurahütte 14.28— 38 ½% Südbo Lig. 64.— 84,15] Südd. Eisenbahn 32,— 32.80 Kraus& Co, Bock, 46.— 47.— Ber. Stahlwerke 2——.— Allan 8 —.—Südd. Zucker 131.5 131,5 4%„ Goldrente Tricot. Beſigheim——. 0„ Waldhof 42.— 42.50 a e Transport-Aktien Montan- Antien Eiſendahn—.——5 Balutmore Ohio 1880 760 Fass.. 198 18 Kall Aſchersleben 96.— 100,0 16,— 18.— Kal Sadeerſun 1610 161.00 Bank „Kronenr. 0.50 gellſtoff Aſchffbg. 27.— 28.— 4 ¼% Anat S.-11 20.37 20.25 Memel 20.87 Kronen——.85 —.——.— ich. 82.50 32.30 Rastatter Wagg..— 7650 Ac f. Bertehrm, 89.48 .sAſtatiſche Bk. 195,0 185,0 75 5 15 4— 85 Gesa Kraft 36 99 85 %„ Bonds 26 94,— 88. p. u. Wöok. 50,— 58,— Jeden Jetter 25.— 25.— Buderus Eiſen.— Fal Guilleaume—.—.* Bergw ——.— . 15688 18.5 Gelſenk. Bergw. 36,25 E53 . 66,85 69.65 e Dergw. 328 70 75 5 ct 6 50 28.— 3 J gb St. A..„ Nordd Llapd 18415 18088 n Bilfinger 168.2—,— Kali Chemie...—. Bank-Aktien Kali Weſteregeln 99,— 108.2 Barmer Bankver—.— 5 3 Berl. Handelsgeſ. 89.— 89.25 1 0, e Röhr. 3—.— Som. 5 185———.— du. 52½. Oberbabaef. 850.2 Dt. Aſtogcce Be. 80—.— Diable: 1889 2888 Deu Dagens 8 8. * Mheinſtahl ——— Tellus Bergbau 3 —leichsbank 125.0 128 — Allianz 570 163.2 163.0 8 en N 0 7 Erlangen 05 Ber 50 8 oer. Transport-Aktien Jaden 1 A 14.50 15.f— An Ius led. 9 61.75 61.75 8. 4. Felten& Guill. * Aſchaffbg. Zellſt. 27.50 22, Goedhardt Gab—.— Augsb.. Mac 36.25 86.1 old.2050 5 82— 58,65 2 775 2 nge 3 aur. Spiegelglas 32.—. Gruſchwit Textil 59.— 60.78 J. P. Bemberg 58.— 58.75 til 56.— 90,8 Polhphon. e Elett 2 20,65 Guano- Werke—.— 28.15 Berlin Gubener 100.0 8 Berl. Karls. Ind. 48,85 48.85 Berliner Maſchö. 27.50 28,.— Halleſche Maſch.—.— 48, 55 f 8 Ebem. B 8 35— n 1545 L575 Golzmann. Phll. 5280 S 0 iſe Bergbau. g= 126.9 F* Conti ginoleum 35.— 8475 Junghans 13.25 1880 ulthei 2 5 84,50 Segal Strumpf. 8 Dortm. Unton.⸗B. 170,0 168,0 Siemens Fals 1 Daimler Motoren 18,28 20.— la Po mn 14.28 14.28 Siemens Halske 114.2 1185 5 S 6 f Aten k. 29 18 de. Laborat. 36 8 885 erden. e 2 2 84.80 Part Ache Sinner A. Deutſe b. 10.— 77.2 Albdnerwerke Deutſche 26,50 47,50 C. H. Knorr..—.— Stettiner Deutſche Linol 22,75 42.50 Kolm bourd.—.—. Südd. Immob 22,— 21.25 Kßtiger Kunſtled. 57.——.— Dürener Dürkopwerkte.—— Kronprinz Miet. 18,50—.— Süſſalderſclſen. e. Koffbäuſer Hütte—.——.— Donamit Truſt 45,45 —. Wid 17.— 18.— 0—.— Dortm. Unionbr———— aurahütte Elektr. N 88.50 6675 Carl Oubſtrm.. 8 . Lingel Schuhfabr. 21.75 V. Eageidaz 3 8 9175 95 Lüdenſcheid Met..50—.— Ber. Sta Nad Be 72.50 7— iw. Bergwerk 189.5. Magirus.⸗G. Mannesmann 50,— 50.75 glb., Liſt& Co.—.— Farben ind. J. G. 98.45 ſehr ruhig geworden iſt. Am Lieferungsmarkt waren größere Interventionen der DGH. zu beobachten, die bei den erſten Notierungen insgeſamt etwa 1700 To. Brotgetreide aufnahm. Weizen eröffnete bis 9,50 1 Rog⸗ gen bis 4& niedriger. Bemerkenswert iſt, daß ſich die Reports bereits wieder verringern. Weizen⸗ und Roggen meh le hatetn kleines Konſumgeſchäft, auch der Abruf aus alten Schlüſſen hat ſich wieder verſchlechtert. Das Angebot in Hafer und Gerſte blieb ausreichend und die Preiſe lagen wieder niedriger. Allerdings waren hier die Veränderungen geringer als am Brotgetreide⸗ markt, da ſich die vorangegangenen Steigerungen bei Fut⸗ tergetreide kaum ausgewirkt hatten. Amtlich notiert wurden: Miſchweizen 208, waggonfrei Berlin; Märk. Weizen 196—198, weiter Br., flau; Märk. Roggen 155—457, pr. Verlg. ruhig, Lief. matt; Deutſcher Roggen 162, waggonfrei Blu.; Warthe⸗Netze und Pom⸗ mern 7273 Kg. 164, cif Blu. Br.; Braugerſte 170—180; Futter⸗ und Induſtriegerſte 162169, ruhig; Märk. Hafer 138—438, matter; Weizenmehl 24—27,25, matter; Roggen⸗ mehl 20,50—22,60, matter; Weizenkleie 99,40, ruhig; Rog⸗ genkleie 8,25—8,60, ruhig; Viktorigerbſen 22— 20, Kleine Speiſeerbſen 20—28; Futtererbſen 14—16; Leinkuchen 10; Erdnußkuchen ab Hamburg 10,80; Erdnußkuchenmehl ab Hamburg 11,20; Extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Ham⸗ burg 10,20; öto. ab Stettin 10,80; allg. Tendenz ſchwach.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 209,50 bis 206,50; März 211,50 209,50? Roggen Dez. 165464; März 167168; Hafer Dez.—; März 138,50. a * Rotterdamer Getreidekurſe vom 4. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Nov..1774; Jan. 4,20; März 4,127; Mai 4,15.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. 667; Jan. 66; März 677 Mai 68. * Liverpvoler Getreidekurſe vom 4. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz willig; Dez. 5,07% (5,140; Mürz 4,10%(4,116.— Mitte: ſtetig; Dez. 5,1(5,14); März 4,11(4,11). i *Nütruberger Hopfenbericht vom 3. Nov. Keine 555 fuhr, 30 Ballen Umſatz. Tendenz unverändert ru Preiſe: Hallertauer 220, Gebirgshopfen 135—185 pro Zentner. * Magbeburger Zucker⸗Notierungen vom 4. Nov.. 55 Dr.) Nov. 5,25 B 5,00 G; Dez. 5,30 B 5,20 G; Jan.(38) 5,60 B 5,40 G; Febr. 5,65 B 5,45 G; März 5,70 B 5,55 G; Mai 5,95 B 5,80 G; Auguſt 6,35 B 6,30 G; Tendenz ſtetig. Gemahl. Mehlis per Nov.⸗Dez. 31,42% u. 31,50; Tendenz ruhig: Wetter heiter. * Bremer Baumwolle vom 4. Nov.(Eig. Dr.] Amerik., Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 7,25. 5 * Liverpooler Baumwollkurſe vom 4. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univexſal. Stand. Middl. Anfang: Jan.(33) 51814; März 516; Mai 518; Juli 520; Okt. 523; Jan.(34) 528; Tendenz ſtetig.— Mitte: Okt. 521; Dez. 513; Jon. (33) 513; März 515; Mai 518; Juli 519; Jan.(34) 526; März 530; Mat 533; Juli 535, Loed 539; Tendenz ruhig. Berliner Mefallbörse vom 4. November Kupf.] Kupf.Kupf.[ Blei Blei] Blei Zink Fink 0 bez. Brief] Geld] bez. Brief Geld bez. Brief Geld anuar. 40 25 39,75 39,50—.— 18.50 15.50—, 21,50 20,50 ebruar 40 75 40.25 40,.——.— 16.75 15.75—.— 21.75 20,78 ürz.. 41 25 40.75 40,50—.— 17,.— 16.—— 2175 21.— April.— 41,25 41,.—„ 17,28 16 25„ 22.— 21.28 Mal.—.— 41.75 41,50—.— 17,50 16,52—— 22,28 21,25 unt.—.— 42.25 42.——.— 17.78 16,75—,— 22.75 21,50 uli. 44.75 42,50—.— 18,.— 17.22.78 22. Auguſt.—. 43.25 48.——,— 18.25 17.25—— 28.25 22.50 Sept.—— 45 75 43,50—.— 18.50 17.50—.— 283.50 28, Oktober.“—.— 44.25 44.— 18 78 17 75—.— 28,75 28,28 Nov..— 89,— 38.75—.— 16,50 15,25—.— 20,75 20,28 Dezemb.[. 39.25 89.—. 16.25 15.50—— 21. 20,25 * Tendenz: Kupfer ſtetig, Blei luſtlos, Zink ruhig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 4. Nov.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 49 1 für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 42—43; Standardkupfer loco 38— 98,50; Standard⸗Blei per Nov. 15,25—16,25; Original- Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahlbarren 164; Bonka⸗, Strofts⸗„ Auſtralzinn 220; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 8739 Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 37,2— 40,50. Londoner Mefallbörse vom 4. November Metalle E per To. Platin( per 20 Ounces) Kupfor, Standard 30,25 Zinn, Standaro 152,1 3 Monate 30,50 3 Monate 153, Silber(Pence per Ounce) Aluminium Antimon 3 Settl. Preis 30 25 Settl. Preis 152.2 Queckſilber 4 Elektrolyt„84.7. Banka 160 7 Platin beſt ſeleeted 32,75 Straits.. 159.2] Wolframerz e—. Blei, ausländ.. 12,85 Nickel bwirebars 35,25 Zink; gewöhnlich 15,15 Weißblech 4— Ermäßigung der Kariellkupfernofiz O Newyork, 4. Nov.(Eig. Dr.) Das amerikaniſ 1 hat mit Wirkung vom 4. November den Preis für Kartellkupfer eif. europäiſche Häfen für dos Sonder⸗ kontingent von rund 50 Tonnen weiter von 5,20 auf 5,17½ Dollarcent ermäßigt.* * Neue Preiſe für Kupfer⸗ Halbzeug. Der Zentralver⸗ band der deutſchen Metall⸗Walzwerks⸗ und Hütten⸗Indu⸗ ſtrie gibt folgende ab 3. November geltenden neuen Preiſe (in J je 100 Kg., für Abſchlüſſe auf 100 Kg.): Kupfer: Rohre 108.—(bisher 108,25), Drähte und Stangen 74,65 74,90). Die Preiſe für Kupfer⸗Bleche und Schalen ſowie Aluminium- und Meſſing⸗Halbzeug blieben un⸗ 5 98.——.— Weſtf. Eiſen „Lind.. „„ Zittau 18.75 19,75 Wiſſener Metall 56,.— Merkur Wollw.—— 5. S5 Geſ. f. elektr. Unt. 65.35 66,— Niederlauſ. Kohle 126.7 127.2 Neu⸗Guinen.. 136, Nordd. Eiswerke—.——.—Otavi Minen 5Goldſchmidt. Th. 28,88 28,75 Oberſchl. E. Bed..—.15 27— 27 88.80 89.65 alte Maschinen. ee Gebr Graun— 2 Oeenſt, 4 Aucpl 88.— 32.85 Phönix Bergbau 25.25 25,75 Accu 40.— 40,— a elnfeldengtraft 90.— 90,— Hackethall 86.15 3 759 Rhein. Braunk. 160.0. Jab; Bemberg 52.25 58,25 Miele Kollmar& „Stei 80,— 81.— Kbölſch Aölzer⸗We 11.— 10.5900, Jucker 180.7 N e e Se Nobtn.50.50 a ———— Ar 51,— Thörbs ver. Oele 88.— 69.— — Krauß& Eie. Lok. 50.80 51. 110 e Transradio Varziner Papier———— Hamdg Elek. 98,.— 96.65 —— Labmeger& Co.—.— 106,7 Ahern Cyariott 5. 5 14.68 15.— V. 11 Nickelw. 80.— 60,25 Linde's Elsmaſch. 86,— 68.— P. 8 5 Eldf. 70.. arz. Portl.- 3. 1.— 14.75 —.—.75 Ver. liltramat —— Mansfelder Akt, 19.— 19.50 82 nüänd. Maſch.—.— 98. Maſchin.⸗Uatern. 38,85 86,75 Dolgt& Haeffner verändert. 8 5 a 1 .——.—[Petersb J. Habl.—— 6,80 6,50 Rußßendant at Den Wittener Guß.—.——— Deutſche Petrol—.— 9— Burbach Kalk.. 19,.— 17.80 Verein 2,75 8,.— Hine„ ellſtoff Waldhof 42.——.— Hechleinte n,———— eckarſulm Fahrz Deutſch⸗Oſtafrika 38.25 34,.— Wicking⸗Cement 25.— 285,50 Na Sloman ter—- Sübſee Phosphat—-—— 0* .. 15,25 15,85 Ufa⸗Film, 57.89 rortlaufende Notierungen(schlug aurahlütte Aku 4 3 ebpoldgrube. 27, Allg. Elektr. Geſ. 31,65 32,25 Mannesmannrö. 84,. Aſchaffenb. Zell 26.75—.— Bapver. Mot.⸗W. 57,50 59,50 Maſchinendau⸗u. 35 75 88.80 .„Atlant. 31.50—.— Salzdetfurth Rall 160,0 160, a ner, 0 425 Deſſauer Gas. 8785 8808 1e Herb. g. 8 ſchöfferhof Brau 160 2 1630 Deutſche Cedbt 79.— 70,75 Schleſ. El. u Gas 67.80 68.25 Deutſche Kadelw. 27. 28. Schubert& Salzer 3515 e 925 84.75 55.35 Deutsche Linol. 42.75 42 50 Co.. 67,25 80,50 ert& Co. Deut 19,50 Schulth.⸗Patenh. er Eiſenh 1 töhr, Stolberger Zink—— 83 35 5078 Eintrach graunk. 1870 . Stoehr Kammig. 88.35 54.75—.— Südd 180% 1800 ... Klektrizitäts⸗B. 65.——.—„Zucker. 130, 180.0 —.— 32, 7 da 15.— 14.25 El. Sat u. Kraft 85,— 87.25 Svenska Tändſt. 920—.— —.——.— r e 2 5 5 0„G. Jarben. 95.50 5 . 3 eldmüßle Pap. 59,50 59.— 3 Tietz. 42.78 42, let Bergnlt. 90 28 885 Jede Teer. 85 50 4385 Helen 88 8 8 80 Peet 82— 1087 1405 140,5 Goldschmidt Th. 28085 26.75 en ee.— nt — 1 Bank für Brau 66.50— en. Bergdau 70.— 71.95 Rei A 5 124.7 126,0 1 1 1 N 34.45 4. 0 für Verkehr 2.— 4 n„* 0 1 1 it Gene. 525 85 Enn auc e, uverke..85 22,25 Ilſe Genußſch. 95,— 95,0 D. Reichsbahn B. 8778 88.— Stahl. v. d. 5p., Gebr. 1 14.50 15,50 Hapag... 18,65 16,25 . 22 50 Kalt Chemlle.„ 71,— Hamburg. Süd D.- ogel Telegraph. 28.— 28.28 Kali Aſcherslehen—.—, Hanſa Dampfſch—.— 5 Klöckner Werke 31.75 32.— Wond 16.25 16.85 Lagmeger& Co, 108,0 109,5 Stag Minen 15,28 18.50 ig. Mansfeld A. G.———.— beleltt. Werte——. Freitag, 4. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 515 7. Seite Nummer 0 8 3 8 niſſe ebenfalls nutzbringend und iſt Trainer bei Wacker 4 Die Reichsbahn im Sepiember München. Seit kurzem ſehen wir auch Heiner St u h l⸗ fauth in die Gilde der Trainer eingerückt; zuerſt war es An der Güterwagenſtellung bemeſſen, betrug der FC. Straubing, dem ſeine Tätigkeit galt, während er der V erke r S u wachs, der ſaiſonmäßig im Herbſt a jetzt die Würzburger Kickers und die Sppg. Landshut be⸗ 88 9 8 1 155 3 5 4 1 1 5. ö 89 5 a treut. Auch Bertl Eſchenlohr vom FC. Wacker monatliche Verkehr unahme 5 ſolches Auamaß.— l a——— 5 5——.— i g Mane kart men ernten. der es ane 5 reichte, dürfte, die Reichsbahnhar btverwaltu be⸗ 2 Frankfurt, darunter JG⸗Sportverein, trainiert. richtet, die Hoffnung nicht unbegründet 8 998 ſich 5 Wo stecken unſere alten Internationalen? e lch 4 0 10 j 1 5 1 2 Spyogg. ebenfalls on ſein Sportlehrerexramen gema eine Beſſerung eee Wirtſchaftslage 4 1 3 e 5 während er ſich ſportlich i S ſch 5 0 5 5 5 ü„Kleeblättlern“ betätigt. Zurzeit iſt der ehe⸗ Im September wurden im arbeitstäglichen Süddeut e ußball Repra enkative als Trainer e eee pp 1 5 775 1 9 daran, das Durchſchnitt 103 780 Wagen gegenüber 9 51 Wagen Die Entmick. 1 14* 2 0 i i n 5 en; betr. etzt Te ia München im August 116 294 Wagen im September 1931 und 159 204„Die Entwicklung des ſüddeutſchen Fußballkönnens hängt hang darf auch noch erwähnt werden, daß Prof. Wegeke, 3. ne eee 2 agen im September 1 geſtellt. Der W 119615 51 des nicht zuletzt mit der frühzeitigen Lehrtätigkeit anerkannter Deutſchlands Rechtsaußen der Vorkriegszeit, heute Vor⸗ Nicht offiziell als Trainer, aber wohl nicht weit 1 Laſtkraftwagens machte ſich vor allem in der Bedienung FAönuner un in e Verefnen zaſammen, deren ſitzender des Fc. Phönix iſt. Auch der Spielausſchuß Vor⸗ e e 85 des Verkehrs mit landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen ſtärker e 1799 i e eee e ſizende des D., Prof. Glaſer⸗Freiburg, war ein ler: Ludwig Wieder vom„Klub“ beim Poſtſportverein bemerkbar. 5 lingen befruchtend auswirkte. Als erſter eigentlich* Fuß- alter füddeutſcher Internationaler. Weniger vertreten in] Duisburg, Hochgeſang⸗ Nürnberg bei Fortuna Ditſ⸗ Im Perſonenverkeht ſetzte nuch Beendigung der 1 in Süddeutſchland darf der bekannte Engländer dieſer Tranerliſte ist die„ Offiziell als ſeldorf, den Fürther Kießling beim SV. Völklingen, . FFC Mr. Town ley bezeichnet werden, welcher in den Jahren ieſer Trainerliſte iſt die Frankfurter Kante. Offiziell als g 15 5 n MI 1 Ss Wiesbad Jerken⸗ und Erholungszeit im Fernverkehr ein ſtarker um 1908 bis 1911 den Karlsruher Fußballverein in die Sportlehrer fungieren von früheren bekannten Spielern Kutterer Bayern München beim SV. Wiesbaden, N 1 cg ang ein, wäh ud ſich der. Ausflugs⸗ und Wochen⸗ Geheimniſſe engliſchen und ſchottiſchen Fußballs einweihte nur der alte Bornheimer Spreng, der die Offenbacher Pölſter! von Teutonia München bet Alemannia Olym⸗ argon ehr wegen der gau gen eite ng mud zufrieden. ung großen Anteil en den damaligen Erfolgen des as gickers mit viel Erfolg betreut und Es von Mainz 05, der pic Worm ung ee beiden alten Fürther Kämpen Hagen i leb pater d en Veranſtaltungen, zu hatte. Townuleys Weg führte dann über Fürth, Frank⸗ gleichzeitig Geſchäftsführer ſeines Vereins iſt. Seine und Franz ſehen wir den Nachwuchs der Spvg. Fürth denen ein lebhafterer Nahverkehr einſetzte, trat der Kraft⸗ furt uſw., und on allen dieſen Orten hat ſein Wirken un⸗ Prüfung als S ortlehrer abgelegt hat auch der jetzt noch unterrichten. wagenmettbewerb wieber beſonders warf an Erſcheinung. verkennbare Spuren hinterlaſſen. Zeitlich etwas ſpäter ſah 1 7150 Sch 5 9 1 9 9 1 8 g 55 JJJJ%%%%%%% ⁰⁵p p[ b 9* lanme 0 Züg 5e R. Die bei Straßburger F Schotte N 1 5 1 N St 1 T. Als A hafts 1 2 Zugkilometerleiſtung belieb ſich im September 5 a en Aon c 7 e 15 95 21785 finden wir noch zwei bekannte Spieler: Willi Pfeif⸗ Schlußſchießen der Schützengeſellſchaft„Diana“ auf 52,04(Auguſt 54,48) Mill. die Wagen achskilo⸗ weniger doch als ſportliche Ratgeber zu betrachten waren.[fer von der Eintracht bei Union Niederrad und beim Po⸗ Maunheim meterleiſtung auf 1917,6(4929,3) Mill. Auf tarifa⸗ Vielleicht darf mon auch einige anerkannte Spieler jener lizeiſportverein und Rockmann vom Vfe. Neu⸗Iſenburg Die Geſellſchaft bielt wie alljährlich Sonntag de 1+ẽk,l, 9 7 e e. Aus Zeit ſo halb und halb ſchon als Trainer anſprechen, wenn bei Mainz⸗Kaſtel. Ehrenamtlich als Trainer tätig iſt beim 30. 72 0 50 ihr diesjähriges Schlußſchteßen 55 555 in %%)))%%%CCò.. 1 121272 geſchah; Fs. Frankfurt ſein ehemaliger Mittelläufer„Adde“ ſporklicher Beziehung ſowohl in den einzelnen Leistungen * Die Betriebsergebniſſe geſtalteten ſich im Ein mark and Beiſpiel it eden alls e Reitz und bei Rotweiß Frankfurt deſſen jetziger Vor⸗ als auch an der Beteiligung einen recht guten Ver⸗ September bei insgeſantt 249,45 Mill.„ Einnahmen, Mittelläufer Arthur Beer vom Karlsruher Phönix, das„. 0 e e VVV e dent einzelnen Scheiben wurden folgende Ergebniſſe darunter 74, Mill. Perſonen⸗ und Gepäckverkehr und ſicher ober auch in anderen Vereinen Gegenſtücke hatte.] kativer der Vorkriegszeit. 5 era 11. 8 5 e e 155% Mill./ Güterverkehr, und andererſeits 276,78 Mill. Auch für die weitere Zelt waren es noch Engländer, dle Mit dieſen Namen iſt die Liſte der im Fußball jetzt auch Kön igsſcheibe: Schützenkönig für das Jahr 1982 Mark Ausgaben, darunter 255,61 Mill.„ für die Be⸗ triebsführung, Unterhaltung und Erneuerung der Reichs⸗ als Fußball⸗Lehrer bei ſüddeutſchen Vereinen tätig waren. Nach dem Krieg traten dann Ungarn und Oeſter⸗ ihr Brot findenden bzw. immer noch aufbauend lätigen ehemaligen bekannten Spieler Süddeuſtchlands ſicher noch Ludwig Frauenſtorfer jr. mit 942 Ringen; 2. Ernſt Kuhrmeier und 3. Karl Beyler. bahnaulagen, enen ung ünſtiger, jedoch 1 reicher in den Vordergrund, bis plötzlich aus nicht erſchöpft. Doch zeigt ſie zur Genüge, wie ſtark ſich Vereinsmeiſter auf Feld: 1. Adolf Cahn; 2. Willi V Kaan ant bez Vor⸗ den Lehrlingen ſelbſt Lehrer geworden waren. Zuerſt nur die frühere ſportliche Betätigung auch wirtſchaftlich nutz⸗ Claus; 3. Peter Krücken g 925— ahr 9 v. H. ſchwächer als Augu it 52,6 v. H. z ei er ein Anf 18 Di f 1 45 12 N 5 1 5 5 5 149* 3 guſt mit 52/6 v. H. ganz veeinzelt, aber ein Anſang wor doch do. Die Urſachen bringend auszuwirken vermag. Weit größer aber dürfte Vereinsmeiſter auf Stand: 1. Ludwig Frauen⸗ Die Geſamteinnahmen waren in den bisher ab⸗ gelaufenen 9 Monaten 1932 um 798,6 Mill./ gleich 27 v. H. ſchlechter als im Vorjahr. Unter Hinzurechnung aller neben der Betriebsrechnung an⸗ fallenden Ausgaben ſchließt der Berichtsmonat mit einer ungedeckten Mehrausgabe von rund 27 Mill.. Der Perſonalbe ſtand hat ſich infolge des Ver⸗ kehrsrücksgangs und Entlaſſung von Zeitarbeitern im September noch auf 600 105(601 882) Köpfe vermindert, jedoch wird ab 1. Oktober durch die Einlegung bis zu einer Feierſchicht je Woche in der Bahn unterhaltung die Neu⸗ einſtellung von Arbeitern ermöglicht. liegen wohl in der Hauptſache in dem für Deutſchland un⸗ glücklichen Ausgang des Weltkrieges, der manchen Fuß⸗ baller aus einer urſprünglich geplanten Laufbahn warf. Es iſt jedenfalls gar nicht verwunderlich, daß die, die die engliſchen Lehren in Süddeutſchland zuerſt empfingen, auch die Erſten waren, die ihre erworbenen Kenntniſſe aus⸗ nutzten. Den Anfang machte wohl der Stuttgarter Karl Burger, der von ſeinem Stammverein bereits vor dem Kriege zur Spielvereinigung Fürth hinübergewechſelt war und nach dem Kriege offiziell als Trainer fungierte. Ueber eine ganze Reihe weſt⸗ und ſüddeutſcher Vereine hat es den die Zahl jener mehr oder weniger bekannten Spieler ſein, welche jetzt in der Provinz und bei kleineren Vereinen teils noch als Spieler, teils auch als Trainer nutzbringend wirken, aber nicht ſo in den Vordergrund treten. Gerade dieſe„unbekannten Piontere des Fußballs“ dürften den größten Anteil an der immer mehr erkenntlichen Hebung der Allgemeinſtärke des ſüddeutſchen Fußballs haben, auch wenn ihr„klingender“ Erfolg in keinem Verhältnis zu dem ihrer„Trainerkollegen“ ſteht. Es iſt nun intereſſant, daß es nicht die nach Karls⸗ ruhe in den Vordergrund tretende nordͤbayeriſche ſtorfer jr.; 2. Karl Beyler; 3. Ernſt Kuhrmeſer. Vereinsmeiſter auf Piſtole: 1. Ernſt Kuhrmeier; 2. Ludwig Frauenſtorſer jr.; 3. Karl Beyler. Vereinsmeiſter auf Kleinkaliber: 1. Seppel Schön; 2. Ernſt Kuhrmeier; 3. Dr. Rudolf. Feſtſcheibe 175 Meter: 1. Ernſt Kuhrmeier; 2. Toch; 3. Krieger; 4. Beyler; 5. Kenecka jr.; Krücken; Tempel; Pförtner; Cahn; Frauenſtorfer Franz; Claus; Kuch;: Schön; Dr. Rudolf; Pförtner jr.; Frauenſtorfer Ludw. fr. und Schupp. Nachdem die Preisverteilung ſtattgefunden hatte, wur⸗ den für 10jährige treue Mitglieoſchaft bei der Geſellſchaft folgende Herren mit der ſilbernen Ehrennadel aus⸗ 2 Karle“ N 8 1 Hochburg Nürnberg⸗Fürth war, die die nächſten gezeichnet: Rechtsanwalt Auguſt Müller; Georg Müller; Stand der Badiſchen Bauk vom 31. Oktober 1932. ener wür nun wieder nan ee e eder Internationalen als Trainer ſtellte, ſondern 5 Aktiva: Goldbeſtand 8 538 888.—, deckungsfähige Devifen 321 768.—, ſonſtige Wechſel und Schecks 19 888 715.—, deut⸗ ſche Scheidemünzen 17 450.—, Noten, anderer Banken 4 151 130.—, Lombardforderungen 6 475 805.—, Wertpapiere verſchlogen, wo er ſich in Feuerbach als Gaſtwirt nieder⸗ gelaſſen hat. Der SW 98 Feuerbach und ſein Stamm⸗ verein Sportfreunde Stuttgart unterliegen jetzt ſeiner Auf⸗ ſicht. Der Zweite im Bunde dürfte Alfred Förderer ge⸗ Mannheim⸗Ludwigshafen und hier vor allem der Sportverein Waldhof. Zeitlich hängt dies mit dem Zerſchlagen der damaligen Karl Beyler; Georg Grab; Oskar Boſch und Fritz Appel. Keglerverband Mannheim daran, für die 7 574 290.—, Sonſtige Aktiva 1 687 846. Paſſiva: 5 7 5. 1 5 Meiſterelf Waldhofs zuſammen, von der einige Spieler„Die Mannheimer Kegler ſind eifrig N ö Grundkapital 8 300 000.—, Rücklagen 3 300 000.—, Betrag Pokalspiel l A1 0 0 e zuerſt zu anderen Vereinen übertraten, dann aber Tratner Kämpfe um die Bundesmeiſterſchaft in Frankfurt am Main der umlaufenden Noten 2 760 900.—, Sonſtige täglich ſchenkel brach: in H. V 885 wurden. Zu nennen iſt hier„Dätſch“ Lohrmann, der zu trafnieren. Im Verfolg dieſer Ausſcheidungskämpfe ſchenkel brach; in Halle, wo er dem Bf 96 beitrat. Aus fällige Verbindlichkeiten 15 717 459.—, an eine Kündigungs⸗ friſt gebundene Verbindlichkeiten 24 762 456.—, ſonſtige Paſſiva 2808 476.—, Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 693 476. ſeiner anfänglichen ſpieleriſchen Tätigkeit wurde ſpäter die eines Mannſchaftsleiters und Trainers und jetzt ſehen wir Förderer nach ſehr langer Tätigkeit in Halle offiziell als Trainer bei den abſtiegsbedrohten Augsburger Schwaben. bekannte internationale Torhüter, der über die Spielvg. Fürth und den Wiener Berufsfußball den Weg zur Spog. Hamborn 07 fand, wo er heute als Trainer wirkt. Joſef Herberger ging über den VſR. Mannheim zur Tennis⸗ und Klaſſenkämpfe ſind folgende Ergebniſſe zu melden: Auf der Bahn des Franziskushauſes in Waldhof trafen ſich die Klubs Butzer und Rheingold. Letzterer Klub, ein alter Kämpe, war auch hier überlegen und ſiegte mit 8 Holz mehr; 154% zu 1534. Auf der Hertel⸗Bahn begegneten ſich rei 1 11 1 ſoſtt Unde 7 Der Dri 0 Freiberger Papierfabrik Weißenborn b. Freiberg Ob er den Abſtieg noch verhindern bann? Der Dritte Boruſſia nach Berlin, machte dort ſein Examen als Fuß⸗ die Klubs Flottweg und Feger; hier mußten ſich die (Sachſen)— Neuer Verluſt. Der AR beſchloß, die o. GV. ener Epoche und ebenfalls ein KFV⸗Mann iſt Max ball⸗Lehrer und betreut heute die„TB“ als Trainer. Sein Flottwegianer den jüngeren beugen, trotz heimiſcher Bahn. zur Vorlegung des Abſchluſſes für das Geſchäftsjahr Breunig, der betonnteſte deutſche Mittelläufer der. 8 b 3 8 8 In den Ausſcheid kämpf 4 je 100 1 1991.92 auf den 8. Dez. einguberufen. Das abgelaufene Vorkriegszeit. Nach einer Verpflichtung für den Kölner ehemaliger Nebenmann auf dem Rechtsaußenpoſten, Kart und zuletzt i Geſchäftsſahr ergaß Lach Abſchrelhungen uon 10 754 Naoſenſporkuerbond bet Bkeurig bisher nur der S8 d Sbger, itt nach mancorlel Irrfahrten ett be don. Kugeln) kiegen is jetzt die Kegler Weingärtner und Eisen. (201 657)„ einen Verluſt von 212 112 /, ſo daß ſich unter Hinzurechnung des Verluſtvortrags aus 1930⸗31 in Höhe von 27 017 ein Geſamtverluſt von 489 130, ergibt. Dieſer Verluſt ſoll mit 335 000/ aus der Rücklage gedeckt und mit 124 130„ auf neue Rechnung vorgetragen werden. * Dommitzſcher Tonwerke AG., Dommitzſch.— 4(12) v. H. Dividende. In der v. GV. führte der Vorſitzende aus, daß zwar für das am 31. März 1932 abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr nur ein minimaler Reingewinn leinſchl. 87015 Mark Vortrag 88 413 /) ausgewieſen werde, jedoch ſeien in den vergangenen Jahren größere Beträge ausſchl. zu dem Zweck angeſammelt worden, um auch in ſchlechten Jah⸗ München betreut, deſſen Auſſchwung nicht zuletzt das Werk Breunigs iſt. Noch ein anderer Karlsruher, Noe vom Fe Phönix, darf ſich rühmen, wenn auch nur als Mannſchafts⸗ führer, ſtark beſtimmend auf einen Verein eingewirkt zu haben und zwar iſt es der FC Arminia Bielefeld, der lange Zeit im WSV im Vordergrund ſtand. Aus der gleichen Zeit ſtammen noch Emil Gröner und Toni Unſelo, beide bekannte Stuttgarter Spieler. Un⸗ ſeld iſt ſchon längere Zeit beim FV Sgarbrücken tätig und Gröner iſt nach ſeinem Weggang von den Offenbacher Kickers in Stuttgart geblieben, wo er den zweitklaſſigen S Gableuberg trainiert. Auch als Mannſchaftsleiter ſehen wir heute noch einige Kämpen der Vorkriegszeit tätig. weſtdeutſchen Verein Horſt⸗Emſcher als Trainer gelandet und ein anderer Waldhöfer, der frühere Sturmführer Hutter, wirkt heute noch beim Bonner FV. Neben die⸗ ſen Waldhöfern iſt auch der Ex⸗Ludwigshafener Seppl Müller zu nennen, der über die Spog. Fürth und den FV. 04 Würzburg nach Bremen kam, wo er Werder„ehren⸗ amtlich“ trainiert. Auch Otto Nerz, der D.⸗Bun⸗ destrainer, iſt Mannheimer; er kommt aber aus dem Pfg. Erſt nach den Mannheimern treten bayriſche Spieler als Trainer auf, was darauf zurückzuführen iſt, daß die bekannten bayriſchen Spitzenmannſchaften länger in ihrer Beſetzung zuſammenblieben. Als erſter tritt der ehemalige hauer mit der ſchönen Holzzahl von 596 in Front; weiter erzielten Seel 546, Holzapfel 541, Boehle 587 und May⸗ Feger 517 Holz, Zorn⸗Käfertal 505 Holz. 800/ Belohnung * Villingen, 4. Nov. Die Staatsanwaltſchaft hat auf die Ergreifung des Mörders des Gendarmerie⸗ Oberwachtmeiſters Bratzler aus Königsfeld oder für die Angabe von Spuren, die zur Ergreifung führen könnten, eine Belohnung bis zu 800/ aus⸗ geſetzt. f ren eine Dividende verteilen zu können. Daher habe man 1860er Rechen macher auf, der zurzeit Saar Saar⸗ T—i⏑ xx... geglaubt, obgleich die Verhältniſſe auch heute noch unüber⸗ Der 1. FC. Pforzheim hat dieſes Amt ſeinem früheren brücken trainiert. Es folgen dann der Fürther Well⸗ 5 5 2 1 ſichtlich ſeien, dieſe Beträge nicht als Spargelder bei der Halbrechten Müller übertragen; ebenfalls ein Mül⸗ höfer, den wir bei den Saarbrücker Sportfreunden fin⸗ 8 1. 7 e 4„ Geſellſchaft liegen zu laſſen, zumal die Liqufdität der ber, und zwar der ſchon vor dem Kriege als Durchreißer den und der ehemalige Augsburger Hans Lang, der von%%%%%VCCCò VVV Lokales: Bilanz ſehr gut ſei. Die Verwaltung ſchlage daher vor, gefürchtete Sturmführer des Freiburger Sportklubs, be⸗] der Spvg. Fürth zum HSV. ging und jetzt Trainer des FKſchard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller für 1931/32 eine Dividende von 4(i. V. 12) v H. zu verteilen, wodurch ſich der Gewinn um etwa 24 000/ vermindert. Der Reſt wird vorgetragen. Die GV. er⸗ klärte ſich mit dieſem Vorſchlag einſtimmig einverſtanden. treut ſeinen alten Verein und beim Karlsruher Phönix iſt es der vom Straßburger Fußballverein bekannte Wach ⸗ ter, der ſpäter nach Karlsruhe überſiedelte und jetzt beim Phönix nach dem Rechten ſieht. In dieſem Zuſammen⸗ Polizeiſportvereins Hamburg iſt.„Bumbes“ Schmidt vom 1. FC. Nürnberg iſt der Nächſte; wir finden ihn jetzt als Trainer bei Schwarzweiß Eſſen. Loni Seiderer, der einſtige Fürther Sturmführer, verwendet ſeine Kennt⸗ Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil! Franz Kircher Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5, Mannheim f 1, 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Rückſendung nur bei Rückports Jandschuh-Werbewoche Beste deutsche e Werkmannsorbeit Lamm 0. . 1 ks s UND FARB IG 1 Wesch. o. WEISS UND FAR 55 23 b, 4 3j„„ Jager ds Walter 1 . e„* 7 5 Teen ue der e,, b i. 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Er befürch⸗ tete im Gegenteil, daß die Beratungsſtellen nicht mehr von ihr gehalten werden könnten. Profeſſor Bettmann⸗ Heidelberg und Profeſſor Roſt⸗ Freiburg erklärten, daß das Eingehen der Beratungsſtellen, die die Träger des Kampfes gegen die Geſchlechtskrankheiten und die Stützen zur Durchführung des Reichsgeſetzes zur Bekämpfung dieſer Krankheiten ſeien, eine unabſehbare Kataſtrophe be⸗ deuten würde. Das neue Geſetz habe eine Vermehrung der Proſtitution und des Zuhältertums gebracht. Vor allem ſei das Straßenbild in den größeren Städten troſtlos ver⸗ ſchlechtert worden. Ueber die Einwirkung des Geſetzes auf die Zahl der Geſchlechtskranken ſei etwas Sicheres nicht feſtzuſtellen, zumal Schwankungen von jeher beobachtet werden. Die Städte, die die Geſundheitsbehörden für die Gemeinden gefordert haben, hätten keine Ahnung gehabt, was ſie damit für Unheil angerichtet haben. Die ländliche Geſchlechtskrankenfürſorge in den über 1500 Landgemein⸗ den Badens ſei infolge bieſer Regelung geſcheitert. Auch die Städte hätten Schwierigkeiten, weil ſie keine Exekutive hätten. Der urſprüngliche Referentenentwurf ſei bei wei⸗ tem beſſer geweſen. Ein ſchweres Uebel ſeien die rohen Ausſchreitungen böswilliger Geſchlechtskranker in den Krankenhäuſern, die eine Abſonderung dieſer Elemente in einer Sonderſtation dringend erfordert. Polizeipräſident Dr. Bader und Dr. Lion ⸗Mann⸗ heim beſtätigten, daß in Mannheim die Verhältniſſe vor dem neuen Geſetz beſſer geweſen ſeien. Ebenſo ſei es auch in Karlsruhe und Konſtanz. Jetzt ſei die Polizei macht⸗ los. Beſonderes Lob wurde der weiblichen Polizei gerade in ihrem Kampf gegen die Geſchlechtskrankheiten geſpendet. Oberregierungsrat Sägmüller von der Landesver⸗ ſicherungs⸗Anſtalt betonte bei den geſchilderten Verhält⸗ niſſen die Notwendigkeit einer Aenderung des Geſetzes oder ſeiner Ausführungsbeſtimmungen. Zum Schluß brachte Dr. von Pezold intereſſante und überzeugende Lichtbilder aus dem Straßenleben Karlsruhes und dann ſchloß Medizinalrat Battlehner⸗Karlsruhe die mehr⸗ ſtündige, anregende Sitzung in der Hoffnung, daß die vom Vorſtand ſofort vorzunehmenden Schritte bei den maß⸗ gebenden Stellen eine Beſeitigung der gerügten Mißſtände herbeiführen möchten. Werbeabend der Sanitätskolonne Sandhofen Um den Gedanken der freiwillen Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz in weitere Kreiſe zu tragen, veranſtaltete die Kolonne Sandhofen einen Werbeabend, der ausſchließlich von Mitgliedern beſtritten wurde. Kolonnen⸗ arzt Dr. Beck ſprach in ſeinen Begrüßungsworten der Be⸗ völkerung Sandhofens für die der Kolonne entgegen⸗ gebrachten Sympathien ſeinen Dank aus und bat die El⸗ tern, die Jugend in die Kolonne zu ſchicken, um die ſegens⸗ reiche Arbeit das Roten Kreuzes weiter ausbauen zu können. Das Schauſpiel in 4 Aufzügen„Die erſte Hilfe“ von F. Appel zeigte die Aufgaben des Roten Kreuzes und die Pflichten der Sanitäter. Um den Humor nicht zu kurz kommen zu laſſen, wurde noch das Luſtſpiel„Detektiv⸗ bürv“ zur Aufführung gebracht, das von den Sanitätern mit dem gleichen Eiſer geſpielt wurde, wie das erſte Stück. Muſikvorträge der Herren Brenner und Bayer um⸗ rahmten die wohlgelungene Veranſtaltung, deren Beſuch im Intereſſe der guten Sache hätte beſſer ſein dürfen. Elternabend Zu Sonntag, 23. Oktober hatte der Mädchen bun d im„Bund dautſcher Jugend vereine“(3 DJ) der Lutherkirche⸗Süd zu einem Elternabend ins Im Mittelpunkt der Dar⸗ bietungen ſtand das anmutige Märchenſpiel„Die Prin⸗ zeſſin von Chineſien“. Die Bühne des Hoſpiz way kaum wiederzuerkennen, ſo vorzüglich war ſie durch ſtilechte Ku⸗ liſſen, in eigener Werkſtatt hergeſtellt, umgeſtaltet. Das ſchlichte Spiel fand großen und berechtigten Beifall. Vor⸗ träge in Mannheimer Mundart und die Vorführung einer Schulſtunde ſchufen eine fröhliche Stimmung. Muſikaliſche Vorträge und anmutige Reigentänze der jungen Mädels umrahmten die Darbietungen. In einer Schlußanſprache konnte Stadtpfarrer Walter voll Freude feſtſtellen, daß der ſtark beſuchte Abend das uns ſo nötige Gemeinſchafts⸗ gefühl geſtärkt habe. B. die erſte Reihe Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Der Behördenangeſtellte als Staatsbedienſteter Von Paul Daehler, Gaufachgruppenleiter im GDA. Neben rund 1 Millionen Beamten werden bei allen Behörden und öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften etwa 950 000 Angeſtellte beſchäftigt. Nicht ſelten, z. B. bei den Gemeinden, iſt die Zahl der Angeſtellten überwiegend. Bei der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung dürfen, geſetzlichen Vorſchriften entſpre⸗ chend, nur Angeſtellte beſchäftigt werden. Die Zahl der dort beſchäftigten Angeſtellten beträgt gegenwärtig etwa 25 000. Daraus geht alſo hervor, daß durch die Behörden⸗ angeſtellten ein recht erheblicher Teil der Verwaltungs⸗ arbeit für den Deutſchen Volksſtaat geleiſtet wird. Die Behördenangeſtelltenſchaft erfreut ſich aber noch nicht der Regelung ihrer Vertragsverhältniſſe, wie ſie der Bedeu⸗ tung ihrer Tätigkeit entſprechen würde. Dabei handelt es ſich um Angeſtellte, die zu einem guten Teile über 10 Jahre im Behördendienſt tätig ſind. Allein bei der Heichsfinanz⸗ verwaltung ſind von den dort z. Zt. etwa 12 000 beſchäf⸗ tigten Angeſtellten weit mehr als 50 v. H. über 10 Jahre tätig. Gegen die Beſchäftigung von Angeſtellten bei Behörden wird unverſtändlicherweiſe von gewiſſen Kreiſen auch heute noch Sturm gelaufen. Es wird darauf hingewieſen, daß der Angeſtellte zum Staat nicht in demſelben Treueverhältnis ſtünde wie der Beamte. Auch wird behauptet, der Angeſtellte ſei insbeſondere wegen der Sozialverſicherungsbeiträge, die der Staat in der gleichen Weiſe wie der Arbeitgeber in der Privat⸗ induſtrie für ſeine Arbeitnehmer anteilmäßig zu zahlen habe, teurer als der Beamte. Trotzdem dieſe Behauptun⸗ gen keineswegs zutreffen, ſo ſtehen ſie doch dem notwen⸗ digen Ausbau der Vertragsverhältniſſe der Behörden⸗ angeſtellten und ihrer Exiſtenzſicherung im Wege. Hinzu kommt noch, daß der Behördenangeſtellte faſt durchweg in den Haushaltsplänen des Reiches, der Länder uſw. ledig⸗ lich als Hilfskraft aufgeführt und ſo bei Uneingeweihten der Eindruck erweckt wird, als handle es ſich bei den Be⸗ hördenangeſtellten nur um vorübergehend beſchäftigte Staatsbedienſtete. Demgegenüber ſei feſtgeſtellt, daß die Beſchäftigung von Angeſtellten bei Behörden einer notwendigen wirtſchaft⸗ licheren Geſtaltung der öffentlichen Verwaltungen und Betriebe dient. Das beweiſen die Eutwicklung der letzten Jahre und die Feſtſtellungen und langjährigen Erfahrun⸗ gen maßgebender Perſönlichkeiten des Verwaltungsweſens. So hat beiſpielsweiſe der von der Reichsregierung ein⸗ geſetzte Reichsſparkommiſſar in ſeinen zahlreichen Gut⸗ achten wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß eine neuzeitliche öffentliche Verwaltung die ſtär⸗ kere Beſchäftigung von Angeſtellten dringend erſorderlich mache. Auch nach Anſicht des Reichsſparkommiſſars müſſe der Perſonalkörper der Stgatsbedienſteten elaſtiſch geung ſein, um ſich den jeweiligen Bedürfniſſen aupaſſen zu können. Der Gruppe der Beamten fehle dieſe notwendige Beweg⸗ lichkeit. Im allgemeinen kommt der Sparkommiſſar zu dem Ergebnis, daß das Ziel aller Reformmaßnahmen auf perſonalpolitiſchem Gebiete allenthalben ein Zurückſchrau⸗ ben der ohne fachlichen Grund geſchaffenen Ueberzahl von Beamtenſtellen und eine Steigerung der Angeſtelltenzahl ſein müſſe. Nur dadurch wird auf die Dauer eine weſent⸗ liche Vereinfachung und die ſo ſehr notwendige Anpaſſung des Perſonalkörpers der öffentlichen Verwaltung an die wirtſchaftlichen Bedürfniſſe zu erreichen ſein. Durch aus unzutreffend iſt auch die Behauptung, daß die Angeſtellten nicht in demſelben Treueverhältnis zum Staat ſtünden wie die Beamten und auch nicht ſo zuver⸗ läſſig wie dieſe ſeien. Die Angeſtellten haben bei ihrer Einſtellung, genau wie die Beamten, den Eid auf die Verfaſſung abzulegen und werden zur Innehaltung der ihnen obliegenden Pflichten unter Hinweis auf die Ver⸗ orönung gegen Beſtechung und Geheimnisverrat nicht⸗ beamteter Perſonen durch Handſchlag und durch Unterzeich⸗ nung einer Niederſchrift verpflichtet. Bei dieſer Verpflich⸗ tung wird der Angeſtellte ausdrücklich darauf hingewieſen, daß durch dieſe eine nach den allgemeinen ſtrafrechtlichen Beſtimmungen für Beamtenvergehen begründete höhere ſtrafrechtliche Verantwortlichkeit keine Einſchränkung er⸗ fährt. Den Angeſtellten werden alſo in Vezug auf Ge⸗ heimhaltung und Verſchwiegenheit die gleichen Pflichten wie den Beamten auferlegt. Der Unterſchied iſt nur, daß ein Vergehen gegen dieſe Ver⸗ pflichtung durch einen Beamten durch die Einleitung eines Diſziplinarverfahrens geahndet wird, während für den Angeſtellten jede Verletzung ſeiner Verpflichtungen friſt⸗ loſe Entlaſſung, alſo Exiſtenzverluſt, bedeutet. Auf den Angeſtellten laſtet alſo ein viel ſtärkerer Druck als auf den Beamten. Im übrigen muß darauf hingewieſen werden, daß der Behördenangeſtellte als Staatsbedienſteter ſich zum Stgat genau ſo verbunden fühlt, wie der mit wohlerworbenen Rechten ausgeſtattete Beamte. Es wäre daher ſehr zu wünſchen, wenn die unbegründeten Behauptungen gegen die Beſchäftigung von Angeſtellten als Staatsbedienſtete endlich verſtummen würden. Viel notwendiger als ein Kampf gegen die Behördenangeſtellten, der doch in der Hauptſache intereſſenpolitiſchen Geſichtspunkten entſpringt, wäre doch, gemeinſam Hand anzulegen und einen Verwal⸗ tungsapparat aufzubauen, der wirtſchaſtlich und zweck⸗ mäßig iſt und den Bedürfniſſen einer modernen Verwal⸗ tung entſpricht. Daß im Rahmen dieſes notwendigen Neu⸗ aufbaues des Perſonalapparates der öffentlichen Hand der Angeſtellte als deln iſt, dürfte ein Erfordernis ſein, dem mit ſachlichen Gründen nicht widerſprochen werden kann. ——————————— Mandolinengeſellſchaft Mignon“ Die Mandolinengeſellſchaft„Mignon“ 192 2 beging in ſchlichtem Rahmen die Wiederkehr ihres zehnjährigen Gründungstages. In einem im Saal der„Bäckerinnung“ abgehaltenen Feſt konzert gab die Aktivität des Vereins erneut einen Beweis ihrer Leiſtungsfähigkeit und ihres Strebens nach künſtleriſcher Vollendung. Die einzelnen Stücke des Programms wur⸗ den unter der Leitung von Bundeslehrer Friedrich Wal⸗ ter ſo ausdrucksvoll und fein abgeſtuft zum Vortrag ge⸗ Pracht, daß manche Zugabe als Dank für den ſtarken Bei⸗ fall gegeben werden mußte. 8 Eine wertvolle Bereicherung des Programms bildete die Mitwirkung des Gitarreſoliſten Georg Breutze l⸗ Judwigshafen, der ſich als Meiſter auf ſeinem Juſtrumente erwies. Vor allem zeigte er, daß die Gitarre durchaus in der Konzertinſtrumente geſtellt werden muß. Die brillante Technik ließ die Darbietungen zu einem künſtleriſchen Erlebnis werden. Nicht endenwollen⸗ den Beifall löſte das Auftreten des„Flora Quar⸗ tetts“ aus, das ſeine beſten Sachen darbyt. Ob es ſich um die„Lenzfahrt in die Pfalz“, um das Glanzſtück„Große mutter will tanzen“ oder ſonſt etwas handelte, ſtets zeigten die vier Sänger ihre Ueberlegenheit, zu der noch ihre gute ſtimmliche Dispoſition kam. In der Feſtanſprache ſchilderte der Heinrich Sauer kurz die Entwicklung der Mandolinen⸗ vereine, die vor dem Kriege bereits vereinzelt beſtanden, aber erſt nach den Kriegsjahren weiter ausgebaut wurden. Die Mandolinengeſellſchaft„Mignon“ entwickelte ſich aus der Mandolinengeſellſchaft„Loreley“, die längſt in Ver⸗ geſſenheit geraten iſt. Tatkräftig wurde ſeit der Gründung der„Mignon“ das Mandolinenſpiel gefördert, woran der Vereinsdtrigent, Bundeslehrer Friedrich Walter, keinen geringen Anteil hat. Anläßlich des Jubiläums konnten von dem Vorſitzenden einige Ehrungen vorgenommen wer⸗ den. Diplome erhielten der langjährige frühere erſte Vor⸗ ſitzende Guſtav Schnörr, das eifrigſte aktive Mitglied des Vereins, Friedrich Stein, der verdienſtvolle Wan⸗ derführer Franz Marggraf und der erſte Mandola⸗ ſpieler des Vereins, Rudolf Lorenz. Herr Gram bow von der„Mandolinata“ erinnerte an die Erfolge und an die ſtets brauchbare Arbeit, die von der Mandolinengeſell⸗ ſchaft„Mignon, auf dem Gebiete der Volksmuſik geleiſtet wurde. Sein Wunſch galt dem weiteren Blühen und Ge⸗ deihen des Vereins im zweiten Jahrzehnt. Als Angebinde überreichte er ein Bild der„Mandolinata“. Für das „Mandolinenorcheſter Mannheim“ ſprach Herr Wagner, der einen Lorbeerkranz mit Schleifen in den Stadtfarben übergab. Ein Ball gab dem Stiftungsfeſt den rechten Ab⸗ ſchluß. 5* vollwertiger Staatsbedienſteter zu behan⸗ erſte Vorſitzende Führerinnentagung vom Bund Königin Luiſe in Halle Wenn über 100 Führerinnen unſeres größten nationalen Frauenbundes aus allen Teilen Deutſchlands verſammelt ſind, um über das ſich zu beraten, was dem ſeeliſchen Auf⸗ bau ihres Volkes notwendig iſt, muß man einer ſolchen Tagung tiefe Bedeutung für das deutſche Volksleben zu⸗ erkennen. Gottes Will, unſer Ziel... der Leitſpruch, dem die Bundesführerin dieſe Tagung unterſtellte, wird auch dem Fernſtehenden einen Begriff von der Stetigkeit und Weite des Bundes, von ſeinem tieſen Wurzelgrund und ſeinem Hochziel geben. Aus all der ſachlichen und nüch⸗ ternen Kleinarbeit des erſten Tages leuchtete die tiefe Volksverbundenheit dieſer Frauen. Sie fand dann weiter ihren vielfältigen Ausdruck in den Vorträgen der beiden folgenden Tage. Major Wagner, Bundeskanzler des Stahlhelm, be⸗ grüßte in der Kameraoͤin im blauen Kleid die Kämpferin, die ihren fraulichen Einſchlag hineingibt in das Leben ihres Volkes, die in den durch die Wehrkraft des Mannes um⸗ friedeten Raum der Nation das Kind hineinſtellt und er⸗ zieht zum Lebenskampf. Pfarrer Haſſe⸗Halle ſproch ebenſo wie Dr. Schar fe über je eine der Geiſtesſtrömun⸗ gen, die ſchadenbringend hindurchziehen durch das auf⸗ gewühlte Leben deutſcher Notzeit.„Wenn der Mann das Prieſtertum freigibt, darf die Arbeit danebenſtehn?“ Mit dieſen Worten ehrte Schriftſteller Hanns Schwarz die Arbeit des Bundes Königin Luiſe, ſeinen Kampf um die Bildung der lebendigen Volksgemeinſchaft, die in den Wor⸗ ten ſich erfüllt.„Alle ſind für Einen und Einer iſt für Alle ſchuldig.“ Von Herzen kommend, rührten die ſchlichten Worte einer Landesführerin des Bundes unter dem Thema:„Mutter und Volksmutter zugleich“ an das Heiligſte, was im Frauenherzen lebt. Oberpräſident Win nig gab in ſeinem Vortrag„Die Stellung des Arbeiters in der deutſchen Geiſtesgeſchichte“ einen Einblick in das Werden und ſich Er⸗ neuern führender deutſcher Volksſchichten, als deren jüngſte das deutſche Arbeitertum um die Erfüllung ſeiner geſchicht⸗ lichen Aufgabe ringt. Warme Worte der Verbundenheit waren der Abſchiedsgruß der Bundesführerin an ihre Führerkameradinnen, die, erfüllt von friſcher Krart und Arbeitswillen, in die Heimatgaue zurückkehrten. M. v. R. Körung von deutſchen Schäferhunden In Neckarau, Reſtauration„zum Bahnhof“, findet am 6. November die Ankörung von Heutſchen Schäfer⸗ hunden Mannheims und der umliegenden Ortsgruppen ſtatt. Es iſt allgemein bekannt, daß in der Landwirtſchaft, dte Ankörung der zur Zucht andere männlichen Tiere vorgeſchrieben iſt, um einwandfreie Tiere für die Zucht zu finden. Der deutſche Schäferhund, der vorbildliche Gebrauchs⸗ hund der Dienſtbehörden und Liebhaber, ſoll in ſeinen hervorragenden Eigenſchaften erhalten bleiben. Seiner Zucht muß deshalb größte Sorgfalt gewidmet werden. Zu dieſem Zwecke iſt es notwendig, daß eine Auswahl unter den bei den Mitgliedern des Vereins ſtehenden Zucht⸗ hunden ſtattfindet. Dieſe Auswahl wird durch die Körung erreicht. Die angekörten Tiere werden dann in dem vom Verein herausgegebenen Körbuch eingehend in allen Einzelheiten beſchrieben und dabei auch ſelbſtverſtänd⸗ lich die Blutführung erwähnt, ſo daß der Zuchtwart und Züchter die Möglichkeit haben einen nach Gebäude und Blutführung paſſenden Zuchtpartner auszuwählen. Gleichzeitig bietet aber die Körung die Möglichkeit, nach⸗ zuprüfen, welche Eigenſchaften der Ahnen in der Nach⸗ kommenſchaft wieder auftreten, ſie dient alſo ſomit der Ver⸗ enbungsforſchung, dem ſchwierigſten aber wichtigſten Faktor in jeder Zucht. Wertvoll für die Zucht ſind nur Hunde, welche ihre guten Eigenſchaften und Vorzüge auch auf ihre Nachkommen vererben, alſo durchſchlagskräftig ſind. Nicht jeder mangelfreie Hund hat dieſe Eigenſchaften. NM z VEREINS-KATLENDER Sonntag, 6. November Deutſche Ehrenlegion E.., Ritterſchaft Mannheim: Jahresfeier mit Tanz— Germaniaſäle, 8 6. 40.— Beginn.00 Uhr. Montag, 7. November Luftſchiffer und Flieger 5 1 ſich jeden erſten Montag mongtlich im Alten Reichskanzler. a 5 — Nachdruck verboten.— SORG Sopytight 1981 by august Scherl, G. m. b.., Berlin denen ven bent Mobi dll, FUR DURCHEINANDER H——— b bů——————ę———ẽ— Vom Hotelfenſter ſah Lilian auf den Vendome⸗ platz hinunter, auf die Reihen von parkenden Autos. Das niemals verſtummende Geräuſch der Stadt drang gedämpfter zu ihr herauf; es hörte ſich an wie das dumpfe Reiben ungeheurer Eisſchollen, die ein Strom vorwärts ſchiebt. 5 An der Vendomeſäule erloſchen die letzten Sonnen⸗ ſtrahlen. Paris begann, ſich in Zwielicht zu hüllen wie in dämmerfarbenen Tüll, an dem die goldgeſtickte Kante der Schaufenſter aufſchimmerte. Lilian ſchloß das Fenſter und ging zum Telephon. „Was tun Sie Bill?“ „Ich liege im Bett und bin böſe.“ a „In zehn Minuten werden wir in der Halle Tee trinken.“ Die Sommertage von Menaggivp ſind zu Ende Wenn Lady Hanna Richmond noch aufrechter als ſonſt daſaß, mit Moral förmlich geſtärkt wie eine alt⸗ modiſche Gardine, ſo war das ein ſicheres Zeichen da⸗ für, daß ſie ſich geärgert hatte. Marius erblickte ſie in dieſer Haltung, als er ahnungslos von einem Spa⸗ ztiergang zurückkam, und wäre am liebſten wieder umgekehrt. Aber Lady Hanna hatte ihn ſchon be⸗ merkt. 8 „Setzen Sie ſich zu mir, Mr. Deeclair!“ befahl ſie. „Ich habe bisher den Eindruck gehabt, daß Sie ein ziemlich wohlerzogener junger Mann ſind— ſoweit es das heute überhaupt noch gibt.“ „Sie machen mich glücklich durch dieſe Jeſtſtellung.“ 5 „Leſen Sie! Der Brief iſt von Lilian“ Marius vertiefte ſich in das Schreiben. Lilian brauchte ſtets einen ganzen Block Brieſpapier, denn ihre Buchſtaben waren überlebensgroß— jeder ein⸗ zene ſah aus wie ein Triumphbogen.„Da in Paris die Saſſon beginnt, kommt ſie gar nicht erſt wieder nach Menaggio zurück. Wir ſollen recht vergnügt ſein, und wenn wir abreiſen, ſoll Monſteur Maurice alles gut zuſchließen. Ich glaube nicht, daß an dieſen 5 J gärten, an deren breiten Mitteilungen etwas unklar iſt.“ 10 „Unklar? Allerdings nicht! Unklar iſt nichts, da haben Sie recht. Klar iſt, daß es ſelten einen ſo unhöflichen Menſchen gegeben hat wie Lilian! Läßt ihre Gäſte hier ſitzen und geht auf und davon! Ich bin empört, Mr. Declair, vollkommen empört!“ Marius hatte ſein melancholiſches Lächeln.„Li⸗ lian iſt ſo wunderbar hemmungslos—“ „Wunderbar finden Sie das? Ich finde es ein⸗ fach ungezogen. Seit man dieſe Hemmungsloſigkeit zu einem pſfychologiſchen Problem gemacht hat, glaubt jeder ein mediziniſches Recht auf ſchlechtes Benehmen zu haben. Was werden wir tun?“ 8 „Was mich betrifft“, antwortete Marius,„ſo muß ich ohnehin zum Semeſterbeginn wieder in Paris ſein.“ 8 7 8. 2 „Ich werde nach Schottland zurückfahren und auf Lilians Briefe überhaupt nicht antworten!“ „Sie ſollten ihr dieſen Schlag nicht antun!“ „Und Fräulein von Heck?“ „Ich gehe wieder heim“, ſagte die geduldige Ma⸗ rianne.„Es war ſehr ſchön hier, und nun iſt es aus. Das ließ ſich ja ſchließlich vorausſehen.“ Lady Hanna ſchüttelte den Kopf.„Wiſſen möchte ich, warum ihr alle euch von Lilian ſo mißhandeln laßt! Sie bringt es fertig, eine ganze Menagerie um ſich zu verſammeln, die ſie nach Herzensluſt durch den Reifen ſpringen läßt. Eure Welt, meine Lieben, iſt wahrhaftig ein Zirkus, und kein beſonders guter.“ „Glauben Sie, daß die Welt jemals kein Zirkus war?“ fragte Marius.„Es gibt nur zwei Sorten von Menſchen: Dreſſierende und Dreſſierte, und mir ſcheint, daß dies ein gottgewollter Zuſtand iſt. Denn wie ſollte ſich ſonſt das Gleichgewicht erhalten laſſen?“ Ein Herr im Cutaway fährt mit zwei Ziegenböcken Ein ſanfter, ſonniger Oktobernachmittag lag über Paris. Die weiten Räume am rechten Ufer der Seine waren ganz erfüllt von ihm: die Tuilerien⸗ Wegen noch Blumen blüh⸗ ten; der Concordeplatz, um deſſen Obelisk die Autos ihr ewiges Karuſſell fuhren und zu dem durch den bläulichen Schimmer der Luft von ferne der Eifel⸗ turm herübergrüßte; die breiten Alleen der Champs Elyſses, die ſchnurgerade nebeneinander in eine durchſonnte Ferne liefen, in der man die Silhouette des Triumphbogens ahnte. Hier, in den Champs Elyſées, unter zart vergil⸗ benden Ahornbäumen, gingen um dieſe wohltuend warme Mittagsſtunde ſehr viele von jenen Leuten ſpazieren, die in Paris nichts zu tun haben und eben deshalb in Paris ſind. Alle Bänke und Stühle waren beſetzt; zwei kleine Guignoltheater ſchlugen ihre grauen Leinenvorhänge zurück und verſammelten die Kinder um ſich. Ein Schokoladenautomat, der ein Fünfundzwanzigeentimeſtück zwar heimtückiſch ver⸗ ſchlungen hatte, ſich aber weder durch Rütteln noch durch Püffe bewegen ließ, etwas dafür herzugeben, verurſachte einen beträchtlichen Volksauflauf, und ein nichtfunktionierender Klappſtuhl gab der ſchwerge⸗ prüften Vermieterin Anlaß zu einer Rede an das Schickſal, deren Pathos der Jungfrau von Orleans Ehre gemacht haben würde. Zwiſchen dikſen höchſt beachtenswerten Ereigniſſen hindurch kutſchierte ein ziemlich ſonderbares Geſpann. Es war ein ganz kleiner, von zwei Ziegenböcken ge⸗ zogener Wagen, einer von jenen Kinderwunſchträu⸗ men, die ſich gegen Zahlung von zwei Frank für fünf Minuten erreichbar machen laſſen. Seltſamerweiſe jedoch ſaß kein Kind auf dem winzigen Kutſchbock, 1 ein erwachſener, ſehr elegant gekleideter err. Er trug einen hellgrauen Cutawayanzug mit einer ſüßvioletten Seidenweſte, einen Zylinder aus grauem Filz, weiße Handſchuhe und weiße Gamaſchen. Be⸗ ſonders dieſe letzteren Ausſtattungsſtücke fielen in die Augen; denn der Herr mußte, um ſich auf dem Kutſchbock überhaupt unterzubringen, die Knie ſo hochziehen, daß die Handſchuhe mit den Zügeln ihren Platz dicht neben den Gamaſchen hatten. Dieſe unbequeme Stellung ſchien ihm jedoch nichts auszumachen. Ohne nach rechts oder links zu blicken, ſondern mit einer ernſthaft auf die Ziegenböcke ge⸗ ſammelten Aufmerkſamkeit und einem ſtillbeglückten Geſicht fuhr er dahin. 5 „Großer Gott— Jollyl! Sind Sie toll geworden? Was tun Sie da?“. J. P. Joker— das ſah man genau— riß ſich innerlich von irgend etwas ſehr Schönem los und er⸗ . kannte die Prinzeſſin von Salignac. Er machte kein übermäßig erfreutes Geſicht. Das Geſpann brauchte er nicht zu parieren, denn die Böcke blieben bereit⸗ willig von ſelber ſtehen. Jolly kletterte aus dem Wagen und zog den Hut. „Seit ich ganz klein war“, ſagte er,„hatte ich den einen glühenden Wunſch: einmal mit Ziegenböcken ſpazierenzufahren. Immer kam etwas dazwiſchen; übrigens iſt es auch merkwürdig, wie wenig Ziegen⸗ böcke es in der Welt gibt. Heute klappte es. Man muß nur warten können: Mit der Zeit kommt man ſeinen Idealen ſchon näher.“ „Nun, ich hätte mir ein weniger duftendes Ge⸗ ſpann ausgeſucht“, ſagte Lilian,„aber der Geſchmack iſt natürlich verſchieden. Männer ſind ſo komiſch— wenn es ſie nicht gäbe, müßte man ſie geradezu er⸗ finden.— Sie kennen den Conte Ceſarini bereits von Menaggio her, wenn ich nicht irre?“ Ceſarini— ſelbſtverſtändlich in Zivil— lächelte Jolly zu und ſchüttelte ihm die Hand; es war ein Lächeln, das völ⸗ lig auf der Oberfläche blieb.„Ich muß Sie ferner mit dem Hauptmann Drouot bekannt machen, einer ganz neuen Eroberung, die ich Ceſarini verdanke.“ Der Hauptmann Camille Drouot erſchien Jolly ebenſo ſympathiſch, wie ihm Ceſarini unſympathiſch war. f „Aber warum“, fragte Lilian,„warum legen Sie es darauf an, in Paris unſichtbar zu bleiben? Ent⸗ ſchuldigen Sie mich meine Herrſchaften! Wir folgen Ihnen ſofort— ich muß dieſem koſtbaren Vogel nur ein wenig den Kopf waſchen“ 8 Ceſarini und Drouot gingen voraus. „Wiſſen Sie, daß Sie wieder einmal ſehr unge⸗ zogen waren, Jolly?“ „Ich habe mich lediglich in Sicherheit gebracht, Lilian“, antwortete er mit wehmütigem Kinderblick auf die davonzottelnden Ziegenböcke.„In Menaggio wurden die Nächte ſo ſchwül— man ſchlief unruhig. Hatte ich Ihnen das nicht alles vorausgeſagt? Meine Abreiſe war im Grunde nichts anderes als das Be⸗ kenntnis einer Niederlage.“. „Die berühmte Kataſtrophe alſos?s“ 5 „Mehr eine überſtandene Gefahr; wenigſtens ſchien es mir bis heute ſo. Hatten Sie Ceſarini nicht geſagt, daß Sie den Winter in Aegypten verbringen wollten? Ich fühlte mich ſo ſicher in Paris! Warum ſind Sie hierhergekommen?“ e Cortſetzung eee 1 1 5 1 Freitag, 4. November 1932 Nene Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 515 meines lieben Gatten lern Arthur Coede spreche ich hiermit meinen herzlichen Dank aus. Blumenspenden und allen denen, die ihm das letzte Geleit gaben. Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Heimgang ich Herrn Pfarrer Emlein für seine tröstenden Worte, sowie für die vielen Mannheim(Haardtstr. 17), Hamburg, Ladenburg, den 4. Nov. 1932 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Frau Elsa Goede geb. Hainer Ganz besonders danke Ein Posten Teppiche und Brücken 12578 in verschiedenen Größen Dillig abzugeben Toppiohhaus IWL E E 2, 13, 1 Treppe /Etagengeschàſt ohne große Spesen) Tafelkarteffeln gelbfleischig, prima Ware Serge alen bill 2 Mk..40 rel Raus liefert Sauer, Plankstadt, Hsenbahnstr. 04 2904 TJapeteu. E U SOonderprelsen M.& H. Schüreck F. 2 9 Schwager und Onkel Mein inni 5 Mann, unser treubesorgter Vater, Bruder, nen Daul Rbenius ist gestern infolge einer Herzlähmung nach einem aulopfernden Leben sanft entschlafen Mannheim(L 7,), den 4. November 1932 Herma Nhenius/ Fahlbusch In tiefer Trauer: und Angehörige Die Beerdigung findet Samstag, nachmittags.00 Uhr, von der Leichenhalle aus statt lachrul Unerwartet schnell verschied am 3. N unser Wb langjähriger Mitarbeiter, Herr Daul Rhenius Wir betrauern in dem Entschlafenen einen Menschen von lauterem Charakter und ausgeprägtem Pflichtbewußtsein. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Herm. Sckmoller& Co. N Geschäftsleitung :e TRAUER KLEIDUNG mann p11, Tel. 319 1 Tel. 215 21, 6.1 Auf Anruf ethalfen Sie Soforf Auswehlsendungen mit fachkundigem Personal zur Beraſung. Sonderenferfigungen in wenigen Stunden Anerligung und Anderung TRAUERUHU TE Wer gibt einem Handwerksmeister mit eigen. E nnn unemmnnun Eir) Belegen Ger Lesishunestsnighelt, Der Oualifais-Lisfer l Enge Planken Geſchäft ein Darlehen von B3890 800. Mk. dect, allerbeſte Sicherheit? Angebote unter 2 0 89 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. . Lille Hypotheken, duroh: J. 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September 1932 hat beſchloſſen a) die Herab⸗ ſetzung des Grundkapitals um den Betrag von 36 000.— N. durch Einziehung ſämtlicher Vor⸗ zugsaktien B, b) die Wiederinkraftſetzung der durch die Aktien rechtsnovelle vom 19. September 1981 außer Kraft getretenen, den Aufſichtsrat betreffenden Beſtimmungen in den 88 13 und 18 des e ee ferner die Streichung des Satzes 2 in Abſatz 1 des 8 15(Berufung des Auſſichtsrats). Aktiengeſellſchaft 5 Tabakhandel, Mannheim⸗ Seckenheim. Durch Beſchluß der Generalver⸗ ſammlung vom 30. April 1932 wurden die durch 55 die Aktienrechtsnovelle vom 19. September 1931 außer Kraft getretenen, den Aufſichtsrat be⸗ treffenden Beſtimmungen des Geſellſchaftsver⸗ trags unverändert wieder in Kraft geſetzt. Rheiniſche Handelsbank Aktiengeſeuſchaft in Liquidation, Mannheim. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 5. Oktober 1932 wur⸗ den die durch Artikel VIII der Verordnung vom 19. September 1931 außer Kraft getretenen, den Aufſichtsrat betreffenden Beſtimmungen des Ge⸗ ſellſchaftsvertrags, nämlich die 88 15, 16 und 27 O. Z. 4 teilweiſe in geänderter Faſſung und 8 19 in neuer Faſſung wieder in den Geſellſchafts⸗ vertrag eingefügt; 8 17(Berufung und Beſchluß⸗ fähigkeit des Auſſichtsrats) iſt teilweiſe geändert. Strebelwerk Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Die Prokura von Fritz Gaab iſt erloſchen. Fritz Gaab, Diplom⸗Ingenieur in Mannheim, iſt zum weiteren Geſchäftsführer be⸗ ſtellt. Gebrüder Reuling Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung, Mannheim. Peter Bauer iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Kaufmann Walther Gipkens, Berlin⸗Wilmersdorf, iſt zum Geſchäfts⸗ führer beſtellt. Bruno Nolte, Silo⸗Bau, Mannheim. Das Geſchäft ſamt der Firma iſt auf den Geſchäfts⸗ 1 5 Chriſtian Schneider in Mannheim über⸗ Nec er Valentin Rudolph und Otto Bogzer, beide in Mannheim, ſind als Einzelprokuriſten . Emig Wwe., Mannheim. Die Firma iſt erloſche. 98 Bad. 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