„ IS 82 V geſtell. Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Fret Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schweszinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. ue Mannheimer Zeitun Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Pyſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 P55 Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzetgen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Maunheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 9. November 1932 143. Jahrgang— Nr. 522 ——— 7 Rooſevelt amerikaniſcher Präſident Mit großer Mehrheit ſchlug Rooſevelt den alten Präſidenten— Demokratiſcher Sieg auch bei den Wahlen zum Repräſentantenhaus Der FIrrſinn des Korridors Der frühere Deutſchenhetzer Lord Rothermere fordert Rückgabe an Deutſchland 434:35 ee des Wolffbüros — Newyork, 9. Nov. Rooſevelt, der demokratiſche Kandidat, iſt mit überwältigender Mehrheit zum neuen Präſidenten der Vereinigten Staaten gewählt wor⸗ den. Um 5 Uhr früh ergab ſich folgende Verteilung der Wahlmännerſtimmen: für Rooſevelt 454, für Hpover 55. Danach ſtehen noch 22 Wahl⸗ männerſtimmen aus, die natürlich an dem Ergebnis nichts mehr ändern können. Franklin D. Rooſevelt Im Staate Newyork wurde der demo⸗ kratiſche Kandidat Lehmann zum Gou⸗ verneur gewählt. Auch bei den Bürgermeiſter⸗ wahlen in der Stadt Newyork ſiegte der demo⸗ * Kandidat O Brien. Die Ergebniſſe der Wahlen zum Repräſen⸗ tauntenhaus, die gleichzeitig mit den Präſidenten⸗ wahlen ſtattfanden, zeigen, daß die Demokraten 22 0, die Republikaner 211 und die Landarbeiterpartei einen Vertreter ins Nepräſentantenhaus eutſenden werden. Im Senat, für den Teilwahlen abge⸗ halten wurden, werden mindeſtens 45 Demokraten, 33 Republikaner ſowie ein Landarbeitervertreter ſein. 17 Sitze ſind noch zweifelhaft. *. Die Tatſache, daß Rooſevelt 454 und Hoover nur 55 Wahlmännerſtimmen erhielt, muß wohl als ein überragender Sieg der Demokraten über die Repu⸗ blikaner bezeichnet werden. Es wäre aber zum min⸗ deſten voreilig, daraus ſchließen zu wollen, daß Rooſevelt mit einer überwältigenden Stimmen⸗ mehrheit gegenüber Hoover gewählt worden iſt. Das komplizierte Syſtem der amerikaniſchen Präſidenten⸗ wahlen ſchreibt nämlich vor, daß jeder Staat eine be⸗ ſtimmte Anzahl von Wahlmännern zu ſtellen hat, die dann im Januar nächſten Jahres den Präſidenten endgültig wählen. Dieſe Wahlmänner werden nicht etwa nach dem Stimmenverhältnis, das in jedem Staat die Kandidaten auf ſich vereinigen, feſt⸗ Vielmehr beſagen die Verfaſſungsbe⸗ ſtimmungen, daß derjenige Kandidat alle Wahl⸗ männerſtimmen eines Staates erhält, der die Mehrheit der Wählerſtimmen bekommt. Ein Beiſpiel: Im Wahlmännerkollegium iſt der Staat Newyork durch 45 Wahlmänner vertreten. Erringt der eine Kandidat in Newyork auch nur tauſend Stimmen mehr als ſein Gegner, ſo entfallen alle 45 Wahlmännerſtimmen des Staates Newyork auf ihn, während die große Minderheit des Gegenkandi⸗ daten vollkommen unberückſichtigt bleibt. Iſt alſo die Wahlniederlage Hoovers auch nicht ſo nieder⸗ ſchmetternd, wie ſie in dem Stimmenverhältnis der Wahlmänner zum Ausdruck kommt, ſo zeigen doch die Einzelnachrichten über die Stimmenabgabe in den einzelnen Staaten, daß Rooſevelt ſelhſt in Hochburgen der Republikaner ſtarke Mehrheiten eroberte. Wie die Stimmung im Volke iſt, geht vielleicht am beſten aus dem Ergebnis der Wahlen zum Reprä⸗ ſentanten haus hervor, bei denen die Demo⸗ kraten mit 221 Stimmen nur einen Vorſprung von ſechs Mandaten gegenüber den Republikanern er⸗ rangen. Die Tatſache aber, daß das republikaniſche Regime nicht nur im Weißen Haus, ſondern auch in der Volksvertretung durch die Demokraten abgelöſt worden iſt, beweiſt die tiefe Unzufriedenheit der Maſſen mit den heutigen Zuſtänden, für die natürlich die regierende Partei verantwortlich gemacht wird. e Londoner Vertreters § London, 9. Nov. Lord Rothermere veröffentlicht in der „Daily Mail“ anläßlich der 14. Wiederkehr des Waf⸗ fenſtillſtandes einen ausführlichen Artikel über die praktiſchen Möglichkeiten der territoria⸗ len Vertragsreviſion. Er geht davon aus, daß Europa nicht zur Ruhe komme, weil die Frie⸗ densverträge unnatürliche Grenzen gezogen hätten. Am dringendſten ſei das Problem des polni⸗ ſchen Korridors. „Er iſt die Haupturſache der gegenwärtigen Sorge um den europäiſchen Frieden. Marſchall Joch ſagte kurz vor ſeinem Tode mit eruſter Vorahnung zu einem Beſucher, daß der nächſte große Krieg an den Grenzen des Korridors beginnen werde. Die Teilung Deutſchlands in zwei ungleiche Teile zu dem Zweck, Polen einen Zugang zur See zu geben, war der ſchlimmſte Fehler der Friedenskonferenz. Der Korridor iſt eine Herausforderung der Deut⸗ ſchen und eine Gefahr für die Polen. Hier ſollte eine vernünftige Reviſion des Friebens⸗ vertrags beginnen.“ Drahtung unf. Rothermere ſtellt ſich die Durchführung folgender⸗ maßen vor. Man ſollte zu einem Uebereinkommen gelangen, nach welchem die polniſche Regierung den Korridor an Deutſchland zurückgibt, wenn ſie als Gegenleiſtung eine gemeinſame Ver⸗ pflichtung Deutſchlands, Frankreichs und Englands erhält, die polniſche Oſtgrenze gegen einen ſowjet⸗ ruſſiſchen Angriff zu verteidigen. Deutſchland könnte unter Garantie aller alliierten Mächte eine Anleihe aufnehmen, um Polen für die Aufwendungen im Korridorgebiet zu entſchädigen. i Die polniſche Regierung könnte das Recht des zollfreien Gütertransports zum Meer erhalten, wie es beiſpielsweiſe Südſlawien auf Gebiet für den Verkehr mit Saloniki beſitze. Der neue polniſche Haſen Gingen könnte zu einer unabhängigen„Handelsſtadt“ gemacht werden, in der Polen beſondere Rechte erhalte. Lord Rothermere glaubt, daß ſolche Vorſchläge in Deutſchland bereit⸗ willig aufgenommen werden würden, wenu ſie mit gutem Willen auf der Grundlage völliger Gleichberechtigung der Mächte vorgebracht werden würden. Er ſchreibt weiter:„Vor dieſer Aufgabe zurückzuſchrecken, als wenn ſie undurchführ⸗ bar wäre, iſt kindiſch. Wenn es ſich um eine umſtrit⸗ tene Oelkonzeſſion handelte und ſtatt Menſchenleben nur Profite auf dem Spiele ſtänden, dann würde eine Gruppe internationaler Juriſten mit Leichtig⸗ leit eine allgemein annehmbare Löſung des Pro⸗ blems finden.“ griechiſchem eee Berliner Streik auf Veſehl Moskaus Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Noy. Der Berliner Verkehrsſtreik hat ſein wohlver⸗ dientes klägliches Ende gefunden. Für die unmittel⸗ bar Beteiligten ſchließt er mit einer traurigen Bilanz ab. Von ihren Forderungen iſt nicht eine einzige er⸗ füllt worden, die Lohnkür zung bleibt, die Streiktage werden nicht bezahlt, und von den 2500 Entlaſſungen dürfte nur ein kleiner Teil wieder ein⸗ geſtellt werden. Auf der andern Seite hat die B. V. G. einen Einnahmeverluſt von rund 300 000 Reichs⸗ mark für den Streiktag zu verzeichnen. Dazu kom⸗ men die durch die Sabotageakte verurſachten ſchweren Materialſchäden. Dieſe Rechnung aber wird ſo oder ſo die Berliner Bevölkerung zu begleichen haben, die während des wilden Streiks ſich ihren Weg durch Wind und Wetter zu Fuß erkämpfen mußte. Die Hintergründe der Aktion ſind nicht völlig aufgehellt. Daß die Lohnfrage nur ein Vorwand war und daß politiſche Zwecke die Hauptrolle ſpielten, ſteht außer Zweifel. Die Drahtzieher, die wie ſtets ſo auch diesmal ſich wohlweislich im Dunkel gehalten haben, hatten offenbar urſprünglich den Plan, einen Streik zu entfeſſeln, der nicht nur den Berliner Verkehr, ſon⸗ dern auch die Gas⸗, Elektrizitäts⸗ und Waſſerverſor⸗ gung lahmlegen ſollte. Das Beiſpiel der Reichshauptſtadt ſollte dann in den verſchie⸗ denſten Teilen des Reiches nachgeahmt, und ſo kurz vor der Wahl eine Panikſtimmung erzeugt werden. Die dieſen Anſchlag anzettelten, hofften im Trüben zu fiſchen: die Kommuniſten. Sie haben, ſicherem Vernehmen nach, auf Befehl Moskaus ge⸗ handelt. Daß die Nationalſoztaliſten, voran der Berliner Gauführer Dr. Goebbels, gemeinſame Sache mit den Kommuniſten gemacht haben, iſt er⸗ ſchütternd genug. Heute, nach dem völligen Zuſam⸗ menbruch des Streiks, erlebt man das groteske Schauſpiel, daß Nationalſozialiſten und Kommuniſten ſich gegenſeitig des Streikbruchs beſchuldigen.„Feige und gewiffenlos“, ſo iſt im„Angriff“ zu leſen, hätte der„geſamte Marxismus“ den Streik„hintertrieben und abgewürgt“. Der„Lokal⸗Anzeiger“ meint dazu: „Es wäre endlich an der Zeit, daß die national⸗ ſozialiſtiſche Parteileitung, und zwar nur die wirk⸗ lich maßgebenden politiſchen Stellen, eine Erklärung darüber abgeben, wie die NSDAP. zum Problem des politiſchen Streiks ſteht.“ 5b Auflöſung der SA und Se im Saargebiet Meldung des Wolff⸗Bſtros — Saarbrücken, 9. Nov. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat beſchloſſen, ſämtliche militärähnlichen Or ganiſationen der NS D A P, insbeſondere die Sturmabteilungen(SA), die Schutz⸗ ſtaffelu(SS) und ſonſtige Einrichtungen ein⸗ ſchließlich der SA⸗Beobachter, SA⸗Reſerven, Motor⸗ ſtiirme des nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrkorps, der nationalſozialiſtiſchen Sanitätskorps, der Führer⸗ ſchulen, der SA⸗Kaſernen und der Zeugmeiſterei mit ſofortiger Wirkung aufzulöſen. Zur Begründung wird von der Regierungskom⸗ miſſion mitgeteilt:„In der Nacht zum 2. November wurde in der Stadt Saarbrücken ein Flugblatt ver⸗ breitet, das einen Aufruf für die Nationalſozialiſten enthielt, und zugleich die Bevölkerung gegen die Polizei aufzuwiegeln verſuchte. Das Flugblatt ent⸗ ſprach auch nicht den Vorſchriften des Preſſegeſetzes. Um den Erzeuger zu ermitteln, fand am 3. Nov. in Ausführung eines Beſchluſſes der Regierungs⸗ kommiſſion des Saargebietes in den Räumen der NSA eine Durchſuchung ſtatt. Bei der Durch⸗ ſuchung wurden unwiderlegliche Beweiſe dafür ge⸗ funden, daß gewiſſe Organiſationen der NS DAP eine Tätigkeit entfalten, die in flagrantem Wider⸗ ſpruch zu den Beſtimmungen der Verordnung vom 12. September 1928 über Ruhe und Ordnung ſtehen“ „Völkiſcher Beobachter“ verboten Meldung des Wolff⸗ Büros — München, 9. Nov. Der„Völkiſche Beobachter“ iſt geſtern abend laut Beſchluß der Polizeidirektion München mit ſoforti⸗ ger Wirkung bis zum 14. November ver⸗ boten worden. Die nationalſozialiſtiſche Partei⸗ Correſpondenz ſchreibt, das Verbot ſei erfolgt wegen eines Artikels in der Ausgabe vom.7. November, deſſen Ueberſchrift lautete Herr v. Papen hält eine von Verunglimpfungen gegen Adolf Hitler ſtrot⸗ zende Rundfunkrede“. Stoffregen wieder im Amt 5 Meldung des Wolftbäros 5— Eutin, 9. Nov. 5 ter Führung des Staatsminiſters Pauly traf eine oldenburgiſche Regierungskommiſſion in Eutin ein, die den Bürgermeiſter Dr. Stoffregen wie⸗ . der in ſein Amt einſetzte, Die neue deulſche Aufgabe Gedanken zum 9. November * Mannheim, 9. Nov. Der Weltkrieg iſt der grandioſe Abſchluß des neunzehnten Jahrhunderts, das aus der franzöſiſchen Revolution das Geſchick empfing, den Gedanken „Europa“ zu Ende zu denken. Dieſer Gedanke erſchöpfte ſich nicht in dem Imperialismus der euro⸗ päiſchen Staaten als Weltmächte, in dem Ausbau wirtſchaftlicher Syſteme und in der Schaffung ſozialer Inſtitutionen. Er hatte zu ſeinem Hauptinhalt die Prägung weltanſchaulicher Geſetze, die ihre äußeren Organiſationen nicht mehr nur in den konfeſſionellen Formen der Kirchen und in der Zweiteilung von Staat und Staatsbürger ſahen, ſondern die Par⸗ teien als Faktoren politiſcher Betäti⸗ gung ſchufen, als Mittler zwiſchen Einzelperſon und Staat, zwiſchen Einzelperſon und Wirtſchaft. Dieſe Entwicklung wurde vorwärts getrieben durch die liberale Idee, die aus der Welt der Reformation erwachſen den Einzelnen aus der geiſtigen Hörigkeit zum Staat löſen wollte und ihm zur Verfechtung ſeiner ideellen und materiellen Intereſſen die Par⸗ teien an die Hand gab, die möglichſt loſe alle Gleich⸗ geſinnten vereinigen ſollten, ohne ihre Gedanken⸗ freiheit allzuſehr zu beſchränken. Die Demokratiſie⸗ rung des öffentlichen Lebens, die ihren Ausdruck beſonders im allgemeinen und gleichen Wahlrecht fand, machte vollends die Parteien zu neuen Ge⸗ walten, wenn ſie auch der ſtarken Bindungen ent⸗ behrten, über die die Kirchen und der abſolute und konſtitutionelle Staat verfügten und verfügen. Und gerade die Tatſache, daß dieſe Größen politiſchen Lebens des 19. Jahrhunderts in der Republik ihre Stellung behalten und ſogar verſtärken konnten, be⸗ weiſt die Hinfälligkeit jener Theſe, die den inneren Umbruch der deutſchen Nation in dem Geſchehen des 9. November erblicken will. Denn dieſe Umwälzung ſchuf nicht ein grundſätzlich Neues wie die große franzöſiſche Revolution, ſondern glich nur die Geſtalt des deutſchen Staates einer längſt erkalteten Form ſtaatspolttiſchen Denkens an. Der 9. November liquidierte nicht die Welt, ſondern nur ein be⸗ ſtimmtes Syſtem des 19. Jahrhunderts und über⸗ nahm die Geſetze einer vergangenen Epoche in einer anderen Modulation. Da aber die Maſſen, aufgewühlt durch das Er⸗ leben des Weltkrieges und die Zerſtörung einer ſtaatlichen Tradition, das neue Regime nur als Form debattierten und einer tragenden Idee ent⸗ raten mußten, ſchied der Staat als ſolcher nie aus der Diskuſſion des politiſchen Lebens, wurde Partei wie die Organiſationen, die ihn im Meinungskampf trugen. So konnte es in tragiſcher Wechſelwirkung geſchehen, daß die Parteien als Gewalten des 19. Jahrhunderts das Leben der Nation nach ihren Ge⸗ ſetzen weiterbeſtimmten, den Staat nach ihren Ideen der Vergangenheit geſtalteten und von ihm neue Kräftigung erfuhren und geſtärkt wurden. Das Volk aber fühlte unbewußt die wachſende geiſtige Entfrem⸗ dung zwiſchen ſeinem noch unklaren neuen Wollen und dieſen ſtarren Normen einer nicht mehr gültigen Geſellſchaftsoronung. Nicht nur das Syſtem,— der Staat ſelbſt wurde in Zweifel gezogen, ſtand zur Debatte. Dieſe Debatte aber mußte ſich zum Kampf Aller gegen Alle ſteigern, als nach dem Weltkrieg auch der andere Machtfaktor des). Jahr⸗ hunderts ins Wanken geriet und in der Weltkriſe zuſammenbrach: die imperialiſtiſche Wirt⸗ ſchaft. Da jedoch mit der Erſchütterung des Staa⸗ tes und der überkontinentalen Wirtſchaft auch das dritte Prinzip des 19. Jahrhunderts in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen wurde, die ſoziale Inſtitution, mußte die Zeit des Nachkrieges eine Auflöſung des Weltbildes bringen, die nicht mehr als revolutionäres Element in einer gefeſtigten Welt angeſprochen wer⸗ den kann, ſondern das Ende einer Epoche bedeutet. Der Verſuch des vierten Standes, durch den 9. November Staat und Geſellſchaft nach ſeinen Idealen zu formen, mußte ſcheitern, weil er neue Geſtaltungen und Ideen nicht ſchaffen wollte oder konnte und alte Formen übernahm, die durch den neuen Inhalt der ſuchenden Kräfte geſprengt werden mußten. Nur ſo konnte es geſchehen, daß die Repu blik zu dem unerträglichen Konglomerat von Staats⸗ ſozialismus und freier Wirtſchaft, von Demokratie und abſolutem Staat herabſank, das ſich in dem N verordnungsrecht der letzten drei Jahre manifeſtier Der e 55 der neuen 1 2. Seite/ Nummer 522 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 9. November 1932 der in der Proletariſierung der Mittelſchichten und der Maſſenarbeitsloſigkeit ſich ſo furchtbar dartut, mußte alſo zu einer inneren Aushöhlung der geſellſchaftlichen Faktoren des 19. Jahrhunderts führen. Mit dem Staat und der Wirtſchaft wurden die Organiſationen dieſer beiden Mächte in Zweifel gezogen, die zwiſchen ihnen und der Einzelperſon Mittler ſind, die Parteien. Wohl entſtanden die Bünde aus dem ſoldati⸗ ſchen Streben, das größte Erleben des Weltkrieges, die Kameradſchaft, in die Wirrniſſe des Alltags hin⸗ überzuretten. Allein hinter dieſem Ringen um eine neue Tradition ſtand der Drang nach einer Neugeſtaltung der Geſellſchaft, die ihre Geſetze und Normen aus der Wertung rein menſch⸗ licher Größe empfangen ſoll. Dieſe Sehnſucht konnte vielleicht für kurze Jahre verſchüttet werden durch ö die erzwungenen Auseinanderſetzungen mit den noch 1 herrſchenden weſensfremden Inſtitutionen des 19. Jahrhunderts. Sie mußte aber umſo ſtärker emporwachſen, je mehr der Staat und ſeine Parteien, die Wirtſchaft und ihre Organiſationen an ihren Problemen verſagten. So verſteht ſich der Erfolg des Nationalſozialismus als Bewegung, weil die Maſſen in ihm den Träger einer revolutionierenden Idee ſahen und ſehen, und der Zweifel an der nationalſozialiſtiſchen Partei, weil ſie ſich den demo⸗ kratiſchen Geſetzen des vergangenen Jahrhunderts unterwarf. Somit erklären ſich die ſonſt überraſchen⸗ den Beſtrebungen der Parteien, durch militariſterende Formen ſich neuen Inhalt und Impuls zu geben. Und darin liegt auch der Unterſchied im Weſen der fafziſtenähnlichen deutſchen Formationen und des 9 Faſzismus, daß die„Combattanti“ des römiſchen 9 Duce aus Soldaten des Krieges Kämpfer der neuen 9 Staatsidee, die feldgrauen Sturm⸗ und Schutzabtei⸗ 9 lungen der deutſchen Parteien aber zu den braunen ö oder roten Legtonären ihrer Organiſationen wurden. 45„Nicht das iſt jedoch Sinn und Ziel der Neugeſtal⸗ 9 tung des Staates und der Nation, die übermenſch⸗ 11 lichen Notwendigkeiten des Krieges in die Welt der 5 Gegenwart zu übertragen: die neue Aufgabe 5 muß ſein, die Schranken zwiſchen Staat und Staats⸗ ö bürger, zwiſchen Wirtſchaft und Individuum zu be⸗ ö ſeitigen, die unmittelbare Bindung zwiſchen Nation N und Perſon wieder zu ſchaffen, die das letzte Jahr⸗ Hundert durch ſeine Inſtitutionen vernichtete. Die Parteien ſollen und dürfen nicht mehr aus eigenen Geſetzen ihre Daſeinsberechtigung haben und for⸗ dern, ſondern nur aus dem höheren Zweck der Nation. Der Staat ſelbſt aber kann und muß nur dem Lebenszweck des Volkes dienen und nicht den Anſprüchen der Wirtſchaft, der Maſſen und des Ein⸗ zelnen. Daraus allein erhält auch der Gedanke der autoritären Staatsführung ſein Recht und ſeinen Anſpruch. Den Grundſtein zu ſolchem Neubau zu legen, iſt das neue Ziel der Generation, die aus den 1 0 Schrecken des Weltkriegs die Stimme des Völker⸗ ſchickſals vernahm. Ueber den unglücklichen Gefil⸗ den der deutſchen Heimat muß wieder die heilige Flamme der Hingabe an die Nation leuchten, die brannte über den Feldern Frankreichs, über den Fluren Flanderns, über den Steppen Polens und Rußlands. W. N. Raubüberfall in Gelſenkirchen 16 Meldung des Wolff⸗ Büros .— Gelſenkirchen, 9. No. — Zwei Räuber drangen geſtern abend in ein Le⸗ pensmittelgeſchäft im Stadtteil Erle ein, hielten Verkäuferinnen und Kunden mit Revolvern in Schach und raubten den Inhalt der Tageskaſſe, deren Höhe noch nicht feſtſteht. Auf der Flucht kam den Räubern auf der Haustreppe der Hausbeſitzer entgegen, den ſie durch Schüſſe ſo ſchwer verletzten, daß er während der Einlieferung in das Kranken⸗ haus ſtar b. Die Täter konnten entkommen. Sparkaſſenleiter unterſchlägt 200 000 Mark — Potsdam, 9. Nov. Der Kaufmann Ernſt Wernicke in Bornim hat als Leiter der Spar⸗ und Darlehenskaſſe Oſthavelland 200 000 Mark ver⸗ untreut. Wernicke hat bei der hieſigen Staatsanwalt⸗ ſchaft ein Geſtändns abgelegt und die Unterſchlagung eingeſtanden. Javaniſche Prinzen ſitzen Modell Fritz Heins heimer, der Sohn des ver⸗ ſtorbenen Heidelberger Rechtslehrers, ſtellt gegen⸗ wärtig im Mannheimer Kunſtverein Bilder aus von Java; über ſeine Künſtlerreiſe gibt er im folgenden eine intereſſante Einzelſchilderung. Der Kraton in Djsokjakarta, der Sitz des Sul⸗ ſondern ein Syſtem von Höfen und Gängen, ein⸗ ſtöckigen Hallen, die wieder auf andere Plätze münden, hinter vielen Mauern ein verſchachtelter weiter Bezirk, in dem alte hohe Bäume die niederen Dächer überſchatten. Hier hauſt der Sultan mit vielen Prinzen, Frauen und Geſinde, einem zahl⸗ reichen Hofſtaat mit ſtreng gehüteter Etiquette. Der holländiſche Gouverneur war ſo freundlich, mich bei einem offiziellen Empfang dem Sultan vorzuſtellen. Solche Empfänge ſind ſehr feierlich. Mit Kavallerie⸗ bedeckung fährt der Gouverneur und ſein Gefolge, alles im Frack, abends bei Dunkelheit zum Kraton. Die holländiſche Nationalhymne erſchallt zum Willkomm und der Sultan begrüßt die Gäſte einzeln und läßt ſich Fremde vorſtellen. In der offenen Thronhalle werden Getränke und Zigarren ange boten, die berühmte Gamelangkapelle ſpielt ihre traumhaften Melodien und ſchlieglich erſcheint ein kleines Ballett von Tänzern und führt ein Wajang⸗ ſpiel auf. Aus de tritt dargeſtellt. a Das erſte Mal ſah i fürſten Wilomno und 2 hinein, nach vielen Komplikationen wird der Streit geſchlichtet. der Tänzer, die von hohem Adel, meiſt Söhne oder nahe Verwandte des Sultans ſiud. Tänzer Studien machen zu dürfen, um meine flüch⸗ tans, iſt kein eigentlicher Palaſt in unſerem Sinn, zum Prinzen, der mit einem der Söhne des Sultan tränken bewirtet. Zwei Tänzer 5 dem alten Sagenbuch Mahabarata (noch aus buddhiſtiſcher Zeit) wiro ein kürzerer Auf⸗⸗ den Kampf zweier Vogel⸗ ildoto um eine Prinzeſſin, die Helden Bromontoro und Gatotkotſa miſchen ſich Rot⸗grün⸗gold und ſchwarz ſchimmern die phantaſtiſchen Koſtäme im Halbdunkel, dazu das Geläute der Gamelang und die edlen Bewegungen Beim Abſchied bat ich den Sultan um die Erlaubnis, nach einem tigen Skizzen zu ergänzen und die Details der über⸗ reichen Koſtüme etwas näher zu ſehen. Mein Wunſch Regierungskurs bleibt unverändert Ein Interview des Reichskanzlers über die Folgen der Wahlen Meldung des Wolffbürosz — Berlin. 9. Nov. In einem Interview mit dem Chefredakteur des Transozean⸗Nachrichtendienſtes gab Reichskanz⸗ ler v. Papen ſeiner Anſicht hinſichtlich der durch den Wahlausgang geſchaffenen Lage Ausdruck, indem er erklärte: Abgeſehen von gewiſſen parteipolitiſchen Kräfte⸗ verſchiebungen, die mehr oder weniger den Erwar⸗ tungen entſprechen, iſt die Lage nur wenig verändert. Ich betrachte die Verſchiebungen nicht als aus⸗ reichenden Grund, den Kurs zu ändern, den die Regierung unbeirrbar geſteuert hat, ſeit ich das Amt übernahm. Daß Kabinett wird, geſtützt auf das Vertrauen des Reichspräſidenten, vor allem am Grundſatz der Ueberparteilichkeit feſthalten und ſich weiter vorwiegend der Aufrechterhaltung der Ordnung, der Wiederherſtellung des wirtſchaftlichen Wohlſtandes und der Achtung vor dem Geſetz widmen. Auf dem Gebiet der Außenpolitik wird es ſeine Aufgabe in der Verwirklichung der wohlbegründeten An⸗ ſprüche Deutſchlands auf fair play ſowie in der För⸗ derung des Friedens und der Abrüſtung ſehen. Ich kann nur die Hoffnung ausdrücken, daß ſich im neuen Reichstag eine genügende Anzahl von Männern finden möge, die von dem gleichen Wunſche beſeelt und bereit ſind, an dieſen Aufgaben wirkſam und einmütig mitzuarbeiten. Auf die Frage, wie ſich nach ſeiner Anſicht die parlamentariſche Lage weiter entwickeln werde, er⸗ klärte der Reichskanzler: Das wichtigſte Ergebnis der Wahl beſteht darin, daß die Mehrheit von Nativnalſozia⸗ liſten und Zentrum unmöglich iſt ohne Hilfe der Deutſchnationalen Volkspartei. Ziffernmäßig iſt natürlich eine Mehrheit von Kom⸗ muniſten und Nationalſozialiſten vorhanden. Aber eine Koalition zwiſchen dieſen beiden extremen Grup⸗ pen erſcheint doch undenkbar. Es kann vielleicht ge⸗ legentlich bei beſtimmten Fragen zu einem Bunde zwiſchen den beiden Fraktionen kommen, das jedoch ſtets nur negativer, nie poſitiver Natur ſein würde. Vielleicht aber würde es doch möglich ſein, eine Grundlage zu finden, auf der diejenigen Parteien, die für Geſetz, Ordnung und chriſt⸗ liche Weltanſchauung eintreten, ſich zu ge⸗ meinſamer Arbeit vereinen können. Dieſe Hoffnung ſtützt ſich auf die Tatſache, daß die bürgerlichen Mittelparteien bei der Wahl dies ſelbſt wünſchten. Ich kann in dieſer Beziehung nur wieder⸗ holen, was ich in meiner letzten Rundfunkrede ſagte, nämlich, daß die Regierung gern bereit iſt, ihre Hand jedem Einzelnen und jeder Parteigruppe zu reichen, die gewillt iſt, loyal mit uns an der Löſung der nationalen Fragen mitzuarbeiten. Papen und die Parteien Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Nov. In ſeiner Rede vor der ausländiſchen Preſſe hat der Kanzler einige innerpolitiſche Bemerkungen ge⸗ macht, denen im Zuſammenhang mit den bevor⸗ ſtehenden Beſprechungen des Reichspräſidenten und der Regierung mit den Parteiführern eine gewiſſe Bedeutung zukommt. Der Kanzler hat die Parole der„nationalen Konzentration“, die be⸗ reits unmittelbar nach den Wahlen in verſchiedenen Lagern hörbar wurde, aufgegriffen, freilich ohne zu verraten, was er ſich im einzelnen darunter vorſtellt. In politiſchen Keiſen legt man ſich die Aeußerungen Papens dahin aus, daß der Kanzler bereit iſt, in der Zuſammen⸗ ſetzung des Kabinetts den Parteien ent⸗ gegenzukommen, wenn der Charakter der Präſidialregierung gewahrt wird. Der Hinweis, daß nach dieſen Wahlen keine Partei die Berechtigung zu der Annahme haben werde, daß ſie die Alleinherrſchaft in Deutſchland ausüben könne, geht natürlich auf die Nationalſozialiſten. Ihnen wird damit durch die Blume zu verſtehen ge⸗ geben, daß eine Wiederholung der Forderungen Hit⸗ lers vom 13. Auguſt zwecklos wäre und beim Reichs⸗ präſtdenten auf dieſelbe entſchiedene Ab⸗ lehnung ſtoßen würde. Daß Herr von Papen eine Verbreiterung der Baſis des Kabinetls nicht an ſei⸗ ner Perſon ſcheitern laſſen will, hat er ja ſchon früher erklärt. In der Tat wäre in ſolchem Fall mit einem Wechſel im Kanzleramt ſtark zu rechnen. Vorerſt wird man im Kabinett, wie geſagt, die Lage bereden und vielleicht auch eine Art Programm vor⸗ bereiten, das man den Parteiführern vorlegen will und deſſen Mittelpunkt natürlich die Verfaſſungs⸗ reform bilden wird. Meldung des Wolffbüäros — Schweidnitz, 9. Nov. Der Schweidnitzer Sondergerichts⸗ prozeſß gegen eine Reihe von SA⸗Leuten und SA⸗ Führern wurde geſtern wieder aufgenommen. Nach einigen Zeugenausſagen gab Reichstagsabg. He ines auf die Frage, weshlab der SA⸗Mann Polomfki in Zivil nach Reichenforſt gekommen ſei, die Erklä⸗ rung ab, daß die SA⸗Uniform nur im Dienſt getragen werde. Der Vorſitzende wandte bei dieſer Erklärung ein, daß im Zuſchauerraum SA⸗Leute ſaßen, die ſämtlich Uniform trügen, und fragt, ob dieſe auch im Dienſt ſeien. Der Angeklagte Heines erwiderte, daß dieſe aus Anlaß des Schweidnitzer Prozeſſes die be⸗ ſondere Erlaubnis dazu hatten. Im weiteren Ver⸗ lauf wurde ein Zeuge vernommen, der eine Darſtel⸗ lung des Abg. Heines beſtätigt, wonach dieſer nach ee eee. Sprengſtoffprozeſſe und kein Ende der Reichstagswahl vom 31. Juli in einer Führer⸗ beſprechung in Klein⸗Oels die SA⸗Führer aufgefor⸗ dert habe, ſtarke Nerven zu behalten, um ihre Leute vor Ausſchreitungen zu warnen. N Am Schluß beantragte der Oberſtaatsauwalt gegen Gruppenführer Heines wegen Begünſtigung 10 Monate, gegen Stabschef Hayn 9 Monate, gegen den Standartenführer Rauſcher und gegen den Sturmbannführer⸗Staats je 6 Monate Ge⸗ fängnis. Wegen der Attentate ſelbſt beantragte der Staatsanwalt gegen die SA Leute Wagner 6 Jahre 1 Mongt Zuchthaus, Wolter 6 Jahre Zuchthaus, gegen Polomſki 5 Jahre 6 Monate Zuchthaus. In Schweidnitz kam es im Laufe des Tages wiederholt zu Zuſammenſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten, SA.⸗ Leuten und Reichsbannerangehörigen und ſchließlich auch zwiſchen Nationalſozialiſten und der Polizei, ſo daß am Nachmittag aus Waldenburg weitere Schutz⸗ polizetverſtärkung herangezogen wurde. Die Polizei mußte mehrfach eingreifen und machte auch wieder⸗ holt vom Gummiknüppel Gebrauch. Die Anſchläge in Schleswig-Holſtein Meldung des Wolff⸗Büros .— Altona., 9. Nov. Am zweiten Tage des Sprengſtoffprozeſſes kamen die Anſchläge von Elmshorn, Ueterſen, Barmſtedt, Pinneberg, Rendsburg, Glüſing und Altona zur Verhandlung. Die Angeklagten leugneten jede Teil⸗ nahme an den Attentaten bzw. verweigerten die Ausſage. Der SS⸗Führer Grezeſch erklärte, er habe dem Angeklagten Schröter den Befehl für den Anſchlag in Ueterſen gegeben. Den Barmſtedter An⸗ ſchlag habe er ſelbſt begangen. SA⸗Führer Plähn gab zu, den Befehl zum Anſchlag in Rendsburg er⸗ teilt zu haben, den der flüchtige Angeklagte Roh⸗ wedder ausgeführt habe. i Zuchthaus-Arteil in Allenſtein Meldung des Wolff⸗Büros — Allenſtein, 9. Nov. Im Bombenwerfer⸗Prozeß wurde geſtern nachmittag das Urteil verkündet. Die SA⸗Leute Bethke, Franz Weiß, Quaſſek und Klimmek wurden zu je fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, Wilhelm Weiß und Hellwich zu je einem Jahr Zuchthaus Demkowſki zu einem Jahr Gefängnis, Pornack zu 15 Monaten Zuchthaus und Juſchka zu neun Monaten Gefängnis. Sieben Angeklagte wurden ſreigeſpro⸗ chen. Sie waren beſchuldigt in den Nächten nach der Juli⸗Wahl gegen eine Reihe linksſtehender Perſonen Sprengſtoff⸗Attentate verübt zu haben. Die Arbeitsmarkilage im Reich Meldung des Wolffbüros — Berlin, 9. Nov. Wie es im Bericht der Reichsanſtalt vom 16. bis einſchließlich 31. Oktober d. J. heißt, ergeben die Meldungen der Arbeitsämter für Ende Oktober 1932 eine Geſamtzahl von rund 5109 000 Ar ⸗ beitsloſen. Damit iſt die Steigerung der Ar⸗ beitsloſigkeit, die der Bericht über die erſte Hälfte dieſes Monats ausgibt, faſt völlig ausgeglichen. Gegenüber Ende September mit einer Arbeitsloſen⸗ zahl von 5 103 000 ergibt ſich nur eine ganz gering⸗ fügige Zunahme. Im Vorfahr war die Zahl der Ar⸗ beitsloſen zwiſchen den beiden Stichtagen von Ende September und Ende Oktober im ganzen um rund 269 000 geſtiegen. Die arbeitsmarktpolitiſche Bedeutung der Zahlen wird durch die Gegenüberſtellung in den Saiſon⸗ Außenberufen und derjenigen in den übrigen Be⸗ rufsgruppen etwas aufgehellt. Während nämlich in den Saiſon⸗Außenberufen die Zahl der Arbeits⸗ loſen in der zweiten Hälfte Oktober weiter, und zwar um rund 25 000 zugenommen hat, iſt ſie in den überwiegend von der Konjunktur abhängigen Be⸗ rufsgruppen um rund 66000 gefallen. Im freiwilligen Arbeitsdienſt waren Ende Oktober etwa 250 000 junge Menſchen beſchäf⸗ tigt alſo noch um etwa 40 000 mehr als Ende Sep⸗ zahl der Arbeitsloſen enthalten. In der Arbeit s⸗ loſenverſicherung wurden am 31. Oktobe rund 582 000, in der Kriſenfürſorge rund 1 139 000 Arbeitsloſe betreut. Die Zahl der Kriſen⸗ unterſtützten iſt um rund 36 000 zurückgegangen. In der öffentlichen Fürſorge wurden rund 2 141000 Wohlfahrtserwerbsloſe unterſtützt, die von den Arbeitsämtern als ſolche bis zum Stichtag aner⸗ kanut waren, d.., rund 94000 mehr als bei der letzten, Ende September durchgeführten Zählung. Das Konkordat geht an den badiſchen Landtag Meldung des Wolff⸗ Büros — Karlsruhe, 9. Nov. Wie wir erfahren, hat das badiſche Staals⸗ miniſterium beſchloſſen, den badiſchen Kultusminiſter zu beauftragen, den Konkordatsentwurf des badiſchen Staates mit dem Heiligen Stuhle im Auftrage des Kabinetts dem Landtag baldigſt vorzulegen. Kultusminiſter Dr. Baumgartner wird den Inhalt des Konkordats in den allernächſten Tagen in einer Konferenz der Karlsruher Preſſe der Vorlage des Staatsvertrages mit d kommt das daher, daß die ſeit einiger Zeit ſchwe benden Verhandlungen noch nicht ganz zum Abſchluß gekommen ſind. Es iſt jedoch auch hier eine bal⸗ dige Einigung zu erwarten. Pangéran Adi Soerio beauftragt, die Sitzungen zu leiten. f Nach drei Tagen begleitete mich der amtliche Dol⸗ metſcher morgens in den Kraton, weniger märchen⸗ haft als in der Nacht wirken die weißen Portale und Mauern nüchterner, doch nimmt einem ſofort ſelt⸗ ſame Ruhe und der Schatten der weiten Plätze und Hallen gefangen. Soldaten mit Musketen, Schild⸗ wachen mit langen Lanzen, andere mit Pfeil und Bogen verſehen dekorativ ihren Dienſt. Beim drit⸗ ten Tor empfängt uns der Regent van den Kraton (der höchſte Verwalter des Schloſſes), er bringt uns uns ſchon in einer kleinen Halle erwartet. Die Herren tragen nicht mehr die holländiſche Kavallerte⸗ uniform, wie am Abend des Empfanges, ſondern die einfache Tracht des Javaners, das kunſtvoll ge⸗ knüpfte Kopftuch, die dunkle Jacke und den Sarong, ein Tuch mit Batikſchmuck bis zu den Knöcheln, ſie ſind barfuß. 0 2 Nach der Begrüßung werden wir wieder mit Ge⸗ kommen und ich kann ihre Koſtüme genau bewundern: der Kopf⸗ ſchmuck und die Masken ſind aus feinem Büffelleder geſchnitten, vergoldet und gefärbt, die gebatikten Tücher mit koſtbaren alten Muſtern. deren die Tra⸗ dition viele hundert Verſchiedene kennt, die roten gewirkten Hoſen und Bänder, die Gürtel und Waſ⸗ fen, beſonders der Kris, der gefürchtete kurze Dolch der Javaner, alles iſt aufs zierlichſte abgearbeitet 2 E = 5 2 . 2 22 —. 7 E 2 * — 8 —4 3 2 * 44 0 2 2 . — 2 1 2 2 zurde vom Sultan gewährt und ſein Bruder, der drittes Mal. Da war man mit meiner Perſon ſchon vertrauter geworden, die Dienerſchaft hockte ſich immer mehr in Sichtweite meiner Staffelei, nach und nach kam eine ganze Kinderſchar, halbnackt plauderten ſie neugierig hinter meinem Rücken. Und während der Dolmetſcher wieder den intereſſanteſten Stadtklatſch der kleinen Reſidenz ausbreitete, ließ ich meinen Pinſel ſinken in kleinen Pauſen, um das alltägliche Leben zu beobachten, das die hohen Mauern des Kraton für gewöhnlich den Blicken der Weißen entziehen. i Die Schildwachen ſitzen in Hockſtellung, haben ihr Gewehr mit Bajonett ſchräg vor ſich liegen auf einem bequemen kleinen Ständer, ſie löſen ſich ab mit heten⸗ men Geſten in der Richtung zum Arbeitsraum des Sultans, viele Leute warten ſo im Hofe verſtreut auf Audienz oder Beſcheid oder auch nur, weil es ſo ſchön iſt, ſich im Lichte des Thrones zu ſonnen. Ein lautloſes Kommen und Gehen; manche ſind in hoher Gala; ſie haben einen abgeſtumpften, ſteifen Kegel 5 Seibe mit einem goldenen Knopf auf, der den interkopf frei hält, daß man den kleinen Zopf des Javaners ſehen kann. Sie tragen unter der ſchwar⸗ zen kurzen Jacke einen doppelt großen Sarong in kunſtvollen Falten hochgerafft, unter dem wieder gerade Hoſen bis an die blaßzen Waden hervorkom⸗ men. Frauen mit nackten Schultern bringen Geräte und Früchte vorbei, andere ſitzen in ganzen Schwär⸗ men am Boden, alle in der Richtung zum Sultan. Still und langſam fließt hier das Leben in ur⸗ alten Geleiſen. N Student und Volksgemeinſchaft. Bei der erſten feierlichen Immatrikulation begrüßte der Rektor der Univerſität Köln Profeſſor Dr. Ebers die zahlreich erſchtenenen neuen Studierenden und ſprach dann über„Student und Volksgemeinſchaft“. Er ging davon aus, daß ſchon vor dem Kriege ein neuer Geiſt ſozialen Verſtändigungswillens ſich an⸗ gebahnt habe. Das Kriegserlebnis habe dann die Frontſtudenten die Idee der Volksverbundenheit und Verantwortung gelehrt, aus der heraus ſie nach der Heimkehr ſich in den Dienſt des Aufbaues einer wirklichen Volksgemeinſchaft geſtellt hätten. Dieſer Geiſt iſt auch heute noch vei Mehrheit der Jung⸗Aka it überwiegenden dent und der breiten Maſſe des Volkes ſeien zu überwinden durch gegenſeitiges Sich⸗verſtehen⸗wol⸗ len und durch Achtung vor einem jeden Beruf. Der Akademiker müſſe ſich bewußt bleiben, daß ſein Aka⸗ demikertum bedingt iſt durch die Exiſtenz aller übri⸗ gen Berufe, daß er daher verpflichtet ſei, ſein Wiſ⸗ ſen als anvertrautes Gut ſeinem Volke zuzufuh⸗ ren. Wer ſich dieſer ſozialen Verpflichtung nicht be⸗ wußt werde, verkenne die Aufgabe der Gegenwart: Opferbereitſchaft und Dienſt am Volk. S Strawiuſky und Prokofieffl. Der Berliner Rundfunk hat unter der neuen Leitung noch nicht die Bedeutung für das hieſige Muſikleben gewonnen, die er früher hatte. Neulich gab es ein Konzert mit Strawinſky perſbnlich und ſeinem Geiger Duſhkin, aber das war ſchon vor einem Jahr verabredet. Neu hörte man die Puleinellaſuite für Geige und Klavier bearbeitet, eine nicht ſehr glück⸗ liche Idee, da trotz einiger Aenderungen der Gehalt und der Wert des Werkes dadurch leidet. Ganz neu war ein Duo Concertant, fünf Sätze, eine Art Neben⸗ arbeit zu dem bekannten Violinkonzert, das hier auch noch einmal aufgeführt wurde. Das Du Concertant bedeutet keinen ſichtbaren Fortſchritt in der Entwicklung Strawinſkys, eine Miſchung aus Klaſſik und Impreſſionismus, die im Einzelnen ihre intereſſanten Wendungen hat, im Ganzen aber nicht notwendig erſcheint und den Kompoſitionszuſtand, in dem ſich Strawinſky augenblicklich befindet, nicht feſtigt. Der direkte Eindruck iſt am ſtärkſten bei der zweiten Eglogue und bei der Dithyrambe.— Eine andere neue ruſſiſche Kompoſitiun brachte Furtwäng⸗ ler in ſeinem Symphoniekonzert und zwar das Fünfte Klavierkonzert von Prokofieff. Es iſt wieder ein virtuoſes und ſchlagkräftiges Stück, das der ruſſiſche Komponiſt diesmal ſelbſt ſpielte, es iſt dem beſtehenden ſtarke tember. Ihre Zahl iſt in der angegebenen Geſamt⸗ Oeffentlichkeit unterbreiten. Wenn eine gleichzeitiaee evangeliſchen Kirche nicht erfolgen kaun, 7 . 1 cc I 21 . eee ere eee e eee e Mittwoch, 9. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe . Seite/ Nummer 522 November Tage, düſter, kalt und bang, Nebelfrauen ziehn und ſtreifen, Ihre grauen Mäntel ſchleifen Wallend hin am Bergeshang. Schlafbeſchwert und müd der Wald, Alle Wipfel reglos ſtehen, Bächlein, die wie träumend gehen, Keines Vogels Stimme ſchallt. Alles Leben iſt entflohn, Nur auf dürre Blätter klopfen Rinnend von den Aeſten Tropfen Dumpf und träg und monoton. Dämmerung kommt früh und facht. Glanzlos, ohne Sterngefunkel, Trutzig, regenſchwer und dunkel Folgt ihr die Novembernacht. 41535 Arbeilsloſe im Arbeitsamtsbezirk Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 31. Oktober imsgeſamt 41535 Arbeitsloſe, davon 33 228 Männer und 8307 Frauen. Die Abnahme gegenüber dem letzten Stichtag(15. 10. 1932) beträgt 572. Die Ar⸗ beitſuchenden verteilen ſich auf folgende Berufs⸗ gruppen: A, W. Männer Frauen Vandwirtſchaft 209 7— 4 Metallinduſtrie 8699 266 0 Lederinduſtrie u. Verarbeitung 465 293— 11 Holzinduſtrie 1520 422288 Nahrungs⸗ u. Genußmittelgew. 628 81¹— 97 Bekleidungsgewerbe 390 440— 22 Baugewerbe 2972— + 70 Vervielfältigungsgewerbe 266 60 Gaſt⸗ und Schankwirtsgewerbe 269 762 f 10 Verkehrsgewerbe 1939 59— 73 Hausangeſtellte aller Art— 1519— 69 Ungelernte Arbeit 10702 1218 J 71 Kaufmänniſche Angeſtellte 2991 2055— 388 Techniſche Angeſtellte 1091 12— 77 Alle andern Berufsgruppen 1087 792 + 5 Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 25 919 Männer und 7102 Frauen, auf die Landgemeinden 7309 Männer und 1205 Frauen. Unterſtützung haben bezogen 11886, und zwar Ar⸗ beitsloſenunterſtützung 3485, Kriſenunterſtützung 8401 Perſonen. Zu den Unterſtützungsberechtigten kamen noch 19 081 Zuſchlagsberechtigte. Wieder oͤrei Verkaufsfonntage vor Weihnachten In Preußen iſt das generelle Verlangen nach Freigabe von drei Verkaufsſonntagen vor dem Weihnachtsfeſt geſcheitert. Die maßgebenden Stellen haben ſich auf eine Kompromißlöſung geeinigt. Da in dieſem Jahr der Heilige Abend auf einen Sams⸗ tag fällt, genügt nach ihrer Anſicht die Freigabe des Silbernen und Goldenen Sonntags, um die er⸗ wünſchte Zweiwochenfriſt für den Weihnachtsverkauf zu erhalten. Im nächſten Jahre dagegen, wo der Heilige Abend auf den Goldenen Sonntag fällt, iſt mit der Freigabe auch des Kupfernen Sonntags für den Weihnachtsverkauf zu rechnen, ſodaß dann ins⸗ geſamt drei Sonntage freigegeben werden. Für Mannheim iſt in dieſem Jahr keine Aen⸗ derung der bisherigen Regelung mit drei Ver⸗ kaufsſonntagen vor Weihnachten zu erwarten, an denen jeweils bis 18 Uhr der Verkauf geſtattet iſt. Beim Bezirksamt, das die behördliche Aufſſicht über das Offenhalten der Ladengeſchäfte hat, iſt auch nichts davon bekannt, daß etwa die badiſche Regierung der Anregung des Reichsarbeitsminiſteriums zu einer Anlehnung an die Maßnahmen in Preußen in bieſem Jahr folgen wird. Allerdings beruht die Gewerbe⸗ ordnung, die grundſätzlich zehn freie Verkaufs⸗ ſonntage zuläßt, auf Reichs geſetz. Es könnte alſo — und zwar im Wege einer Verordnung von Reichs wegen— der Wegfall des Kupfernen Sonntags an⸗ geordnet werden. Da aber die Zeit ja ſchon viel zu weit vorgeſchritten iſt und bisher keinerlei Erör⸗ terungen in dieſer Frage gepflogen wurden, bleibt in dieſem Jahr auch in Maunheim der Kupferne Sonntag erhalten! Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß eine behördliche Aenderung, die einen Weg⸗ fall des Kupfernen Sonntags erſtrebt, mit dem ſchärfſten Widerſtand des Einzelhandels und ſeiner Organiſationen rechnen müßte. * Konſulariſche Vertretung der Republik El Sal⸗ vador. Der zum Generalkonſul von El Salvador in Hamburg ernannte Herr Luis Antonio Gallardo iſt an Stelle des Generalkonſuls Dr. Yudize zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen worden. Keine Wahlſabotage in Mannheim Wie die alten Stimmſcheine zur Ausgabe gelangten Als am Sonntag kurz vor Schluß der Wahl ge⸗ meldet wurde, daß im 68. Stimmbezirk alte Stimm⸗ zettel von der letzten Reichstagswahl zur Ausgabe gelangt waren, da gab es eine gewaltige Aufregung. Lag doch der Gedanke nahe, daß ein Sabotageakt verübt worden war, der unter Umſtänden nicht ver⸗ einzelt bleiben würde. Bei näherer Unterſuchung der Umſtände mußte man aber bald zu der Ueber⸗ zeugung kommen, daß hier ein Verſehen vorlag, das nichts mit wiſſentlicher Schädigung der Wahl⸗ handlung zu tun haben konnte. Dieſe Anſicht fand ihre Beſtätigung darin, daß lediglich im 42. Bezirk noch alte Stimm⸗ zettel aufgetaucht waren und auch hier nur in ſo geringer Zahl, daß das Geſamtergebnis unmöglich AMelfi! Wahlamt ſpäter überſehen wurden. Da die amtlich abgeſtempelten Umſchläge ſtets wieder Verwendung finden, hat das Aushilfsperſonal des Wahlamtes nach Schluß jeder Wahl die Aufgabe, die Umſchläge durchzuſehen und ſie wieder in die Kartons zu ſetzen. Dabei ſcheint das letzte Mal etwas leichtfertig gearbeitet worden zu ſein, ſodaß bei drei Kartons die auf dem Boden liegenden Stimmzettel über⸗ ſehen wurden und jetzt in den drei Wahllokalen bei Herausnahme der Umſchläge wieder zum Vorſchein kamen. Die mit der Ausgabe der Zettel beauftragten Mitglieder der Abſtimmungskommiſſionen haben dann offenbar dieſe alten Stimmzettel zu den neuen gelegt, ohne zu bemerken, daß die alten Formulare über zwei Zentimeter kürzer waren. Eine andere Löſung iſt gar nicht denkbar, zumal vom parteipoli⸗ 2 Eine warme SFtuße, warmes Essen! sendet aur Pimternoffilfe 1932/33 beeinflußt werden konnte. Was bedeuteten ſchon 23 Stimmen bei rund 150 000 gültigen und 967 un⸗ gültigen Stimmen in ganz Mannheim. Nichtsdeſtoweniger war es nicht mehr als recht und billig, daß dieſer Vorfall eingehend unterſucht wurde, denn eine Klärung lag im allgemeinen Intereſſe und war ſchon wünſchenswert, um für die Zukunft entſprechende Maßnahmen treffen zu können. Die Kriminalpolizei, die die Unterſuchung vornahm, ließ keine Möglichkeit unbeachtet. Die Abſtimmungs⸗ kommiſſion, der Schul⸗Hausmeiſter, das Perſonal des Wahlamts und alle Perſonen, die auf irgendeine Weiſe mit Stimmzetteln zu tun hatten, wurden ver⸗ nommen. Mit dem Erfolg, daß einige Behauptungen vom Sonntag wackelig wurden. Immer mehr kam man zu der Ueberzeugung, daß ein Sabotageakt nicht in Frage kommen konnte, zumal die beiden Fälle vereinzelt blieben und auch von keiner Stelle im Reich ähnliche Vorkommniſſe gemeldet wurden. Der Aufklärung näher kam man, als ſich geſtern der Schriftführer des 21. Bezirks meldete und erklärte, daß ſich in dem Karton, der die amtlichen Umſchläge enthielt, einige alte Stimmſcheine befunden hätten. Sofort ſuchte man ſämtliche Kartons durch und fand dann auch tatſächlich in der einen Schach⸗ tel am Boden unter den nicht verwendeten Umſchlä⸗ gen einige Stimmzettel von der Reichstagswahl im Juli. Daraus geht hervor, daß nach Beendigung der Wahl im Juli in verſchiedenen Stimmbezirken die übriggebliebenen Stimmzettel in die Kartons geworfen und bei der vorgeſchriebenen Durchſicht im tiſchen Standpunkt aus jede auf dieſe Weiſe ver⸗ ſuchte Beeinträchtigung des Wahlergebniſſes auch auf die eigene Partei zurückgefallen wäre, da ja alle Parteien in Mitleidenſchaft gezogen wurden. Es wird Zeit, daß die unſinnigen Gerüchte, die über den an ſich unbedentenden Zwiſchenfall im Umlauf ſind, verſtummen. Es iſt durchaus unangebracht, von einem Rieſen⸗ wahlſchwindel zu reden, nachdem durch ein Verſehen, das einesteils bis in die erſten Auguſttage zurück⸗ reicht und zum anderen auf eine entſchuldbare Un⸗ aufmerkſamkeit bei der Ausgabe der Zettel in den Wahllokalen zurückzuführen iſt, nur ganze 23 Stim⸗ men verloren gingen. Die Kriminalpolizei verfolgt ſelbſtverſtändlich weiter den Vorfall, wird aber kaum zu einem anderen Ergebnis kommen können, da keine andere Löſung denkbar iſt. Um für die Zukunft ſolche Vorfälle auszuſchalten, hat jetzt das mit der Sichtung der Umſchläge beauftrgte Perſonal ſtrenge Weiſung bekommen, nicht nur die Kuverts zu prüfen, ſondern auch die Kartons durchzuſehen, da dieſe bei der nächſten Wahl ohne weitere Prüfung an die ein⸗ zelnen Stimmbezirke gegeben werden. Eine weitere Möglichkeit, Verwechſlungen vorzubeugen, beſteht in der Ausgabe farbiger Stimmzettel, die bei jeder Wahl in einer anderen Farbe gehalten werden und ſo jeden Irrtum bei der Ausgabe aus⸗ ſchließen. Ob man aber auf Grund dieſes vereinzelt daſtehenden Verſehens, das nur durch eine Verket⸗ tung verſchiedener Zufälle möglich war, zu farbigen Stimmzetteln übergehen wird, erſcheint fraglich. Jedenfalls iſt jegliche Aufregung unangebracht. ett⸗ Verbeſſerungen im Sommerfahrplan 1933 Der Sommerfahrplan 1933 wird, wie der Badiſche Verkehrsverband mitteilt. einige be⸗ deutſame Verbeſſerungen bringen, die an⸗ geſichts der derzeitigen Wirtſchaftskriſe als doppelt erfreulich bezeichnet werden können. Die Tages⸗ verbindungen.—3. Klaſſe von Hamburg und Berlin nach Baden werden um über eine Stunde gekürzt, in umgekehrter Richtung je um etwa 2½ Stunden. Die Fahrzeiten ſind folgende:(Berlin(D 46.—3. Kl.) ab.45,(FD 6 J. u. 2. Kl.) ab.58, Frankfurt an 15.30 bzw. 16.07, Hamburg(D 86.—3. Kl.) ab.04, Frank⸗ furt an 15.31, Frankfurt ab 16.07(FD 6 mit D 86 vereinigt) über Heidelberg, Karlsruhe an 18.09, Baſel an 20.52. Ein Parallelzug Hamburg— Württemberg läuft über Frankfurt Mannheim. Die beſchleunigten Tagesperbindungen er⸗ möglichen erſtmals Tagesfahrten außer 2. auch 3. Klaſſe von Berlin, Hamburg und Zwiſchenſtationen nach dem geſamten Gebiet des Schwarzwaldes. Bisher trafen die Tageszüge 3. Klaſſe von Berlin und Hamburg in Karlsruhe 20.15, Offenburg 21.32, Freiburg 22.30 Uhr ein, ohne dort geeignete An⸗ ſchlüſſe nach dem Schwarzwald zu finden. Künftig wird in Karlsruhe 18.20 Uhr der letzte durchgehende Zug über die Murgtalbahn nach Freudenſtadt, in Offenburg 19.22 Uhr der letzte Schnellzug über die Schwarzwaldbahn nach Konſtanz und in Freiburg noch die letzten Züge nach dem ſüdlichen Schwarz⸗ wald erreicht. In Baſel ergeben ſich neue Anſchlüſſe nach und von der Schweiz. Alle Städte der Rhein⸗ tallinie und der Anſchlußſtrecke nehmen an dem be⸗ deutenden Zeitgewinne teil. In umgekehrter Rich⸗ tung verläßt man.—3. Kl. Baſel.43[FD 5 mit D 85 vereinigt), Karlsruhe 12.15 und erreicht Frank⸗ furt 14.21, Berlin mit 1. u. 2. Kl. 21.39. mit.—3. Kl. 22.39, Hamburg.—3. Kl. 23.21 Uhr. Als Erſatz für die zwiſchen Frankfurt- Baſel in bisheriger Lage wegfallenden Züge D 85/ D 86 g (künftig mit PD 5/FD 6 vereinigt) verkehren fol⸗ gende neue Züge: Baſel ab.12(D 43) über Mann⸗ heim, Frankfurt an 12.07, Berlin an 20.21(bisher an 22.24); Berlin ab(D 42) 10.02, Frankfurt an 18.00, über Mannheim, Baſel an 23.31(bisher 23.28). Auch dieſe neue durchgehende Verbindung Berlin—Baſel und umgekehrt bedeutet gegenüber den bisherigen Zügen D 85/D 86 eine Verkürzung der Fahrzeiten um 69 Minuten bzw. um 2 Stunden 10 Minuten. Der oben genannte Zug Baſel ab.12 wird zu⸗ gleich zu einer neuen durchgehenden Verbindung Baſel—Rheinland— Holland ausgebaut mit durchlau⸗ fenden Wagen Ventimiglia—Amſterdam(bisher in D 163). Baſel ab.12, Maernheim 10.45, Köln an 15.28, Amſterdam an 20.22 Uhr. Die Durch⸗ gangsreiſenden aus Italien kommen gegenüber bisher mit D 163 in Amſterdam 2 Stunden 24 Min. früher an. Sehr wertvolle Verbeſſerungen treten auch im Oſt⸗Weſt⸗Verkehr Paris— Süddeutſch⸗ land ein. Weitere vorteilhafte Auswirkungen dieſer bedeuten⸗ den Fahrplanumgeſtaltung, die zeitlich mit der Voll⸗ endung der Verſtärkung des Unterbaues der Rhein⸗ talhauptlinie zuſammenfällt, dürfen wohl noch er⸗ wartet werden. Wunder der Natur Die Hand auf dem Redaktionstiſch Heute morgen wurde uns auf den Redaktions- tiſch eine Hand gelegt... Der Leſer darf nichts Schlimmes denken. Es war eine— weiße Rübe, der die Laune der Natur das verblüffend echte Aus⸗ ſehen einer menſchlichen Hand mit vier ausgewach⸗ ſenen Fingern und dem etwas kleinen Daumen gegeben hatte. Der Landwirt Fritz Benzinger in Feudenheim, Kirchbergſtraße 43, hat dieſe Rübe auf ſeinem Feld gefunden. Ihm ergeht es ähnlich wie dem Mann, der kürz⸗ lich auf ſeinem Acker eine Kartoffel aushob, die die Geſtalt eines Dackels aufwies. Auch dieſer Dackel, pardon, die Kartoffel, ſonnte ſich im Glanz ihrer Prominenz auf dem Redaktionstiſch. 5 Wunderbar ſind doch die Spiele, die die Natur mit ihren Schöpfungen treibt, wenn ſie aus Früchten Hände, Köpfe und Tierfiguren werden läßt Linderung der Not durch Selbſthilfe Millionen Reichsmark wenden jährlich die Or⸗ ganiſationen der Angeſtellten zur Unterſtützung ihrer ſtellenloſen Mitglieder auf. Viel Not und Sorge wird dadurch in den betroffenen Angeſtelltenfamilien gelindert. Verdienen ſchon dieſe ſatzungsgemäß über⸗ nommenen Verpflichtungen der in den Betrieben Tätigen alle Wertſchätzung, ſo iſt jede weitere Hilfe⸗ leiſtung für die ſtellenloſen Berufskollegen doppelter Anerkennung wert. Es zeugt von beſonderem Ge⸗ meinſchaftsgefühl innerhalb der Angeſtelltenſchaft, wenn z. B. ſchon im vorigen Jahre durch die Orts⸗ gruppen des Gewerkſchaftsbundes der An⸗ geſtellten in freiwilligen Sammlungen rund 127 500 Reichsmark als Weihnachtsſpende für die ſtellenloſen Standesangehörigen aufgebracht wurden. Auch in dieſem Jahre wollen dieſe organiſierten An⸗ geſtellten als Zeichen treuer Gemeinſchaftlichkeit den in großer Not befindlichen Stellenloſen eine Weih⸗ nachtsfreude bereiten. Es iſt nur zu wünſchen, daß dieſe von Standesverbundenheit und Gemeinſchafts⸗ geiſt zeugende Selbſthilfe⸗Aktion wieder beachtliche Mittel bereitzuſtellen vermag. * Ein Betrüger gefaßt. Der berüchtigte Betrüger, der als angeblicher Futter- und Lebensmittelhändler vor kurzer Zeit noch am Rhein und Neckar, in Lud⸗ wigshafen und Mannheim, zwiſchenzeitlich auch am Main und zuletzt wieder am Niederrhein ſeine Schwindeleien verübte und ſeine Opfer größtenteils um recht erhebliche Geldbeträge geſchädigt hat, konnte nunmehr von der Rheinpolizei in Köln dingfeſt ge⸗ macht werden. Es handelt ſich um den Betrüger, der Kaufluſtige an vor Anker liegende Schiffe lockte, Weizen und Zucker zu Spottpreiſen anbot, ſich als Anzahlung größere Beträge herausſchwindelte und dann ſpurlos verſchwand. Es handelt ſich um den 46 Jahre alten Schiffer Jakob Lieſer, gebürtig in Trier, der ſich ohne feſten Wohnſitz herumtrieb und ſeinen Lebensunterhalt mit dem ergaunerten Gelde beſtritt. Lieſer hat zahlreiche Perſonen hereingelegt. Es wird deshalb angenommen, daß er außer den bekannten Fällen noch weit mehr Betrügereien auf dem Gewiſſen hat. Um entſprechende Benachrichti⸗ gung der Rheinpolizei in Mannheim und Ludwigs⸗ hafen wird erſucht. Wir hörten Tempo, Tempo In einem luſtigen Singſpiel für Holle⸗Hellmund nach einer Erzählung von Klara Hepner, das vom Südfunk in der Stunde der Jugend zur Aufführung gebracht wurde, werden die Pfade des Märchen⸗ haften geſchickt vermieden und die moderne Sachlichkeit, die noch nicht aller Romantik entblößt iſt, in den Vordergrund geſtellt. Geſchildert wird wie zwei Berliner Kinder auf das Land zu Beſuch kommen und in ein ſcheinbar gefähr⸗ liches Abenteuer verſtrickt werden, das ſich ſpäter als Film⸗ aufnahme herausſtellt. Die Handlung iſt recht lebendig aufgemacht und erfährt durch die von Guſtar Görlich ge⸗ ſchaffene muſikaliſche Umrahmung eine wertvolle Be⸗ reicherung und Vertiefung. Die Darſteller der Sende⸗ aufführung waren Kinder im Alter von—15 Jahren, die ſich mit großem Geſchick ihrer Aufgabe entledigten. Kinder von Elſe 2 809 i geſund zu erhalten. Beethovens zweiter Sinfonie. 4. Seite/ Nummer 522 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 9. November 1932 Wie warm ſoll die Wohnung ſein? Welche Durchſchnittstemperatur müſſen die einzel⸗ nen Zimmer aufweiſen, wenn Geſundheit und Be⸗ finden der Bewohner nicht darunter leiden ſollen? Jeder weiß, daß beſonders in den erſten kühlen Tagen eine zu warme Wohnung geradezu eine Laſt iſt. Schon die Tatſache, daß man die Fenſter aufreißt oder ſich ins Freie begibt, um ein wenig friſche kühle Luft zu genießen, iſt der Beweis dafür daß der Körper des Menſchen ebenſowenig zu große Wärme wie zu große Kälte erträgt. Gerade jetzt in der Uebergangszeit iſt die Gefahr des Ueberheizens der Wohnräume beſonders groß. Je nach der Ver⸗ wendung, die die Zimmer haben, muß ihre Durch⸗ ſchnittstemperatur verſchieden ſein. Das Wohn⸗ zimmer, in dem ſich die Familie tagsüber auf⸗ hält, ohne durch Tätigkeit natürliche Wärme dem Körper zuzuführen, muß die höchſte Temperatur in der Wohnung aufweiſen. Durch ſtatiſtiſche Erhebun⸗ gen der Hygieniker iſt feſtgeſtellt worden, daß im Wohnzimmer eine Durchſchnittstemperatur von 17 bis 19 Grad Celſius vorhanden ſein muß, wenn man ſich wohlfühlen ſoll. Die Wärmeempfindlichkeit der Menſchen iſt verſchieden. Einige fühlen ſich bereits bei 17 Grad ſehr wohl, andere erſt bei 19. Darum ſoll die Temperatur im Wohnzimmer je nach Be⸗ darf nicht unter 17 Grad liegen und nicht a 19 Grad überſchreiten. Wenn man ſtändig in einem Zimmer mit 22—25 Grad ſich aufhält, wie es häufig zu beobachten iſt, dann hat man ſtets die Möglichkeit, ſich zu erkälten. Der Körper wird überwärmt und dadurch feucht, und wenn man auf die Straße tritt, wo im allgemeinen zur Herbſt⸗ und Winterszeit Winde oder Stürme herrſchen, wird man ſich ſchnell erkälten. Das Schlafzimmer muß verhältnismäßig kühl gehalten werden. Es iſt verkehrt, hier auf die Heizung zu verzichten, denn die künſtlich erzeugte Wärme zerſtört die Feuchtigkeit, die ſich ſonſt der Räume bemächtigt. Man ſoll das Schlafzimmer gut durchlüften, während der Ofen erwärmt iſt. Dieſe Durchlüftung hat aber zur Folge, daß ſich an den Wänden Feuchtigkeit niederſchlägt. Wenn nun das Zimmer nicht geheizt wird, dann wird den Per⸗ ſonen, die in dem Zimmer ſchlafen, Wärme ent⸗ zogen, die zur Verdunſtung der Feuchtigkeit erfor⸗ derlich iſt. Die Folge davon können allerlei Leiden und Beſchwerden ſein, die ſich allmählich im Laufe der Zeit einſtellen und als„Reißen“ oder Katarrhe aller Art ſich bemerkbar machen. Trotzdem aber darf das Schlafzimmer niemals ſehr warm gemacht werden. Eine Durchſchnittstemperatur von 14 bis 15 Grad Celſius iſt nach den Erfahrungen der Heilkunde ausreichend. Ueberhitzte Schlafzimmer machen den Menſchen ſchlaff und bringen Neigung zu Erkältungskrankheiten. Das Kinderzimmer ſoll ungefähr 16 Grad Celſius aufweiſen, wenn es dazu benutzt wird, daß die Kinder darin ſpielen. Iſt es aber ein Arbeitszimmer, wo die Schularbeiten gemacht werden, dann ſind 18 Grad Celſius am Platze, alſo dieſelbe Wärme, wie ſie in den Schulräumen herrſchen ſoll. Dieſe Durchſchnitts⸗ temperaturen haben ſich bewährt und ſind geeignet, während der langen Wintermonate den Menſchen Im Krankenzimmer da⸗ gegen ſind Temperaturen von 21 bis 22 Grad an⸗ gebracht, da Kranke erfahrungsgemäß einen größe⸗ ren Wärmebedarf haben, als Geſunde. Dieſe Tem⸗ peraturen gelten, gleichgültig, ob es ſich um Ofen⸗ öder Zentralheizung handelt. * Amtsdauer der Schlichtungsausſchuß⸗Beiſitzer verlängert. Auf Grund der der Reichsregierung in der Verordnung des Reichspräſidenten zur Belebung der Wirtſchaft vom 4. September erteilten Ermäch⸗ tigung hat die Reichsregierung durch eine Verord⸗ nung vom 24. Oktober die Amtsdauer der zur Zeit. im Amte befindlichen Beiſitzer der Schlichtungsaus⸗ ſchüſſe bis zum 31. Dezember 1933 ver⸗ längert. Richard Strauß am Konzertpult Drittes Akademiekonzert— Soliſt Kergl Mit Spannung erwartete das Publikum der Aka⸗ demie⸗Konzerte den Augenblick, da Richard Strauß, einer der bedeutendſten Muſiker unſerer Epoche, an das Dirigentenpult trat. Wer ihn zum erſtenmale dirigieren ſah, war gewiß überraſcht von der ſtram⸗ men Haltung des Meiſters und der kaum zu üher⸗ bietenden Oekonomie der Bewegungen, die faſt ausſchließlich die rechte Hand in Tätigkeit ſetzen. Ein Kapitel für ſich bedeutet ſeine Auffaſſung von Sie gehört zu den relativ wenig geſpielten Werken Beethovens, läßt aber doch in der Durchführung und Coda des erſten Satzes, ſowie in den Steigerungen des zweiten die Tatze des Löwen erkennen. Schien Richard Strauß im erſten Satz ſtreng die Tradition zu wahren, ſo überraſchte er im Larghetto und im Schluß⸗Satz durch die ungewohnt raſchen Zeitmaße derart, daß der getragene Satz ſich in ein Allegretto ver⸗ wandelte, der in atemraubendem Tempo vorüber⸗ lich meſſen, gänge und beſeeltes zelnen Sätze 8 n auch dem rein virtuoſen Element— nicht Mozartſche Begriffe— Doppelgriffen aufbaut und die heimliche Höhen klettert. Mit ſeiner von großem ker das kantable Element bei Mozart alles, virtupſes Läuferwerk beseelt und adelt. Die außerordentliche Finanznot der öffentlichen Hand hat die Verbilligung und Vereinfachung aller öffentlichen Verwaltungen zu einem gebieteriſchen Zwang gemacht. Die Verwaltungsreform in Preu⸗ ßen iſt der Oeffentlichkeit bekannt. Bleibt die Reform innerhalb der Länder⸗ und Gemeinbeverwaltungen? Mit dem damit zuſammenhängenden Fragenkomplex hat ſich vor einigen Monaten eine Konferenz der Länderfinanzminiſter unter dem Vorſitz des Reichs⸗ finanzminiſters beſchäftigt. Da in Deutſchland alles mit einem Ausſchuß oder einer Entſchließung endet, wurde ein Unterausſchuß, ein Sparausſchuß, ein⸗ geſetzt, der alle Möglichkeiten zur Verbilligung und Vereinfachung der Verwaltung prüfen ſollte. Dieſer Unterausſchuß hat jetzt ſeine Beratungen beendet, indem er einige Entſchließungen angenommen hat, die vom Reichsfinanzminiſter jetzt den Länderregie⸗ rungen mit dem Anheimſtellen ihrer Durchführung zurückgegangen ſind. Ueber den Inhalt dieſer Vor⸗ ſchläge des Unterausſchuſſes der Länderfinanzmini⸗ ſter⸗Konferenz zur Verbilligung der Länderverwal⸗ tungen erfährt unſer Berliner G..⸗Vertreter an unterrichteter Stelle folgendes: Da Schule und Juſtiz die wichtigſten Verwal⸗ tungszweige der Länder ſind— neben der Polizei— erſtrecken ſich die Vorſchläge des Ausſchuſſes im weſentlichen auf dieſe beiden Gebiete. Im Schulweſen werden ſehr einſchneidende Maßnahmen vorgeſchlagen: Der akademiſche Ausbildungsgang für Volksſchul⸗ lehrer ſoll künftig fortfallen. Preußen hat mit dem 1. April 1932 ſchon 9 von ſeinen 15 pädagogiſchen Akademien geſchloſſen. Oſtern 1933 entſteht ein Vakuum, da 1932 ein neuer Lehrgang nicht auf⸗ genommen worden iſt. Es beſteht deshalb die Mög⸗ lichkeit, daß bei Aufſtellung des Etats 1933/34 Preu⸗ ßen beſchließt, die übrigen 7 Akademien auch noch zu ſchließen. Weiter ſehen die Vorſchläge des Aus⸗ ſchuſſes ber Finanzminiſterkonferenz die Wiederein⸗ führung der privaten Vorſchulen vor und domit das Ende der Grundſchulen, die Erhöhung der Klaſſen⸗ ſtärken und die Vermehrung der Pflichtſtundenzahl der Lehrer. Bei den höheren Schulen ſollen die Freiſtellen eingeſchränkt werden. Bei den Volks⸗ ſchulen ſoll die Lehrmittelfreiheit eine Ein⸗ Landesverwaltungs⸗Reform in Baden? Werden die Vorſchläge der Finanzminiſter⸗Konferenz durchgeführt? (Berliner Sonderdienſt der„Neuen Mannheimer Zeitung“) ſchränkung erfahren. Im Berufsſchulweſen beſteht Kriſe der Eheſchließungen Die Wirkung der Wirtſchaftskriſe zeigt ſich auch in dem Rückgang der Eheſchlie ßungen. Im Jahre 1931 wurden in Deutſchland 47 200 Ehen weniger geſchloſſen als im Jahre 1930, 73 000 weniger als 1928/29 und 94 000 weniger als nach der Zahl der im Heiratsalter ſtehenden Männer zu erwarten war. Die Kriſenjahre 1930 und 1931 haben einen Ausfall von 134000 Eheſchließungen gekoſtet. Dieſen Tatſachen entſpricht der Abſturz der Geburtenzahl in den Kriſenjahren. Im Jahre 1930 wurden 20000 Kinder weniger geboren als im Jahre 1929, im Jahre 1931 dagegen 96 000 weniger als im Vorjahr(90 000 eheliche und 6000 uneheliche), obwohl die Zahl der verheirateten Frauen im gebär⸗ fähigen Alter noch um 70 000 größer war als im Vorjahr. Auf 1000 verheiratete Frauen im gebär⸗ fähigen Alter kamen 1931 nur noch 1079 Lebend⸗ geborene gegen 118,7 im Vorjahr und 1279 im Jahre 1928. Dem ſtehen allerdings nur 8,3% Sterbe⸗ fälle von Kindern unter einem Jahr eilte. Gewiß büßte der getragene Satz an ſtarrer „Feierlichkeit ein, gewann aber an blutvollem Leben. 5 Mozarts Violin⸗Konzert in Es-dur kann ſich an Beliebtheit mit dem vielgeſpielten in-dur ſchwer⸗ es ſollte aber im Konzertſaal ebenſo heimiſch werden, wie es im Studienplan des ge⸗ wiſſenhaften Geigers unentbehrlich ſein müßte. Nicht nur als Uebungs material für kantable Terzen⸗ 5 Paſſagenſpiel betrachtet,— da⸗ flur iſt es zu ſchön—, ſondern als Schulbeiſpiel, wie man dieſe Schwierigkeiten„ſpielend“ im ſchönſten Sinn des Wortes überwindet. Mozart muß mit beſonderer Liebe daran gearbeitet haben, die ein⸗ ſind ungewöhnlich breit ausgeführt, t nur für iſt aaßerordentlich viel Spielraum gegönnt, wenn ein, Geſangsthema ſich auf Soloptoltne in un⸗ 6 Darbietung des Solopartes erwies ſich unſer Konzertmeiſter Kergl als Mozartſpieler Format, der deutlich erkennen ließ, wie ſelbſt dein Erſt dort, gegenüber, d. h. faſt nur noch die Hälfte des Prozent⸗ ————j——(—•— 8 ſatzes von 1913(15,1). den, beginnt die Mozartſche Konzertreife, wie ſie Kergl in ſchönſtem Maße beſitzt. Nicht nur das Publikum feierte den vielſeitigen Muſiker mit vollem Recht, auch Meiſter Strauß hielt mit ſeiner Anerken⸗ nung nicht zurück. Es hat vielen Kennern des Straußſchen Schaffens arges Kopfzerbrechen verurſacht, wieſo ein Tonſetzer, der einmal die ſchwüle Sinnlichkeit der„Salome“ und ihrer Umwelt in Töne gebannt hatte, dann ſich ſeine Stoffe aus griechiſcher Vorzeit und wieder aus dem Wien zur Zeit Maria Thereſias geholt hatte, nun ſich den Freuden des irdiſchen Daſeins verſchrieb und ein heiteres Ballett komponierte, das an eine Spezialität der Wiener Küche, genauer geſagt der Zuckerbäckeret anknüpfte. Noch mehr als mit dem zugvollen Walzer im dritten Akt des„Roſenkavalier“ rückte Richard Strauß in unmittelbare Nachbarſchaft von Johann Strauß, ja trat er einen Wettbewerb mit ſeinem berühmten Namensvetter an. Hiebei wird nur zu leicht überſehen, daß die beiden „Sträuße“ Johann und Richard innerlich viel mehr weſensverwandt ſind, als die Mehrzahl ihrer Werke erkennen läßt. Nicht nur kommen beide., wie Rich. Specht betont, vom Handwerk her und ſind beide wunderbar„erblich belaſtet“, ſondern beide ſind Diesſeitsmuſiker, wenn auch Richard nicht ſo aus⸗ geſprochen wie Johann. Vermag nicht Richard Strauß durch den Elan ſeiner Melodieführung, durch die Glut ſeiner Empfindung die Lebensfreude ebenſo zu ſteigern wie der große Dithyrambiker Johann? Warum ſollte Richard Strauß nach Jahren auf⸗ reibender Kämpfe und bitteren Mißverſtandenſeins es ſich nicht auch wohl ſein laſſen in jener Stadt, die ihn ſowie Beethoven und Brahms in ihren Bann gezogen hat, der beide Meiſter gelegentlich gerne und reizvoll ihre Huldigung dargebracht haben und in der er zu verbleiben gedenkt? Geburtstag des Meiſters und Leiters der Staats⸗ oper Anlaß zu einer Revue ſeiner Werke im Kon⸗ ſich recht belangloſe Handlung— die Erlebniſſe eines Firmlings— gibt den Rahmen für eine ganze Reihe von Tänzen her, die ſich zu ausgeführten Szenen oßem Wurf erweite cht jede B o alle Schwierigkeiten ſpielend überwunden wer⸗ Dias heitere Ballett„Schlagobers“ erlebte ſeine Uraufführung in Wien am 9. Mai 1924. als der 60, zertſaal und auf der Bühne bot, Eine an und für hne ver⸗ der Plan, den Berufsſchulunterricht wieder als Sonntags⸗ und Abend⸗Unterricht abzuhalten, wie das in der Vorkriegszeit der Fall war. Im Juſtizweſen erſtrecken ſich die Vorſchläge zur Verwaltungsvereinfachung ſowohl auf das Ver⸗ fahren wie auf den Vollzug. Im Zivilprozeß will man nur noch zwei Inſtanzen beſtehen laſſen. Die Rechtsanwaltsgebühren in Armenſachen ſollen her⸗ abgeſetzt werden. Bei Nicht⸗Armenſachen ſoll die Höhe der Gebühren begrenzt werden. Im Strafvollzug ſind Vereinfachungen vor⸗ geſehen. Dasſelbe iſt für die Arbeitsgerichtsbarkeit vorge⸗ ſehen, für die im übrigen der Vorſchlag einer Er⸗ höhung der Gebühren gemacht worden iſt. Es muß ausdrücklich betont werden, daß es ſich bei dieſen Vorſchlägen. und Entſchließungen des Unterausſchuſſes der Finanzminiſter⸗Konferenz nicht um rechtlich bindende Beſchlüſſe handelt: daß die Landesregierungen weder verpflichtet ſind noch ge⸗ zwungen werden können, entſprechend dieſen Vor⸗ ſchlägen ihre Verwaltung zu vereinfachen und zu verbilligen. Insbeſondere iſt eine Durchführung der Vorſchläge für die Verbilligung des Schulweſens ohne ein Uebereinkommen der Länderregierungen untereinander überhaupt nicht möglich, da ſonſt ein völlig unüberſichtliches Durcheinander entſtehen würde. Im übrigen erſcheint uns eine Prüfung dieſer Vorſchläge aus kulturpolitiſchen Gründen be⸗ ſonders dringlich, da trotz aller Finanznot die wich⸗ tigſten Kulturgüter eines Volkes erhalten bleiben müſſen. Wenn die Vorſchläge für die Verbilligung des Juſtizweſens durchgeführt werden ſollen, ſo er⸗ ſcheint das ohne reichsgeſetzliche Genehmigung nicht möglich. Eine Aenderung des Beſoldungs⸗ weſens iſt, wie die Reichsregierung erklärt hat, von Seiten des Reiches nicht beabſichtigt. Ob die Reichsregierung, wenn Länder und Gemeinden der⸗ artige Schritte unternehmen würden, um ihre Fi⸗ nanznot zu mildern, dagegen einſchreiten würde, glauben wir nicht. Es handelt ſich hierbei aber auch wieder um Maßnahmen, die von den Landesregie⸗ rungen und den zuſtändigen gemeindlichen Körper⸗ ſchaften zu beſchließen und durchzuführen ſind. Das Reich kann nur empfehlen. Das übrige iſt Sache der Länder und Gemeinden. Bauernhochſchule Markenhof Ep. Markenhof bei Kirchzarten, 9. Nov. Die Bauernhochſchule Markenhof beginnt am 14. Novbr. ihren 7. Lehrgang. Mit Unterſtützung des Evangel. Oberkirchenrats wurde dieſe Schule im Jahre 1926 vom Evangel. Stift Freiburg ins Leben gerufen. Ihre Aufgabe erblickt ſie darin, tüchtige evangeliſche Jungbauern, die in der Regel die beiden Kurſe einer Winterſchule beſucht haben ſollen, in ihrer Lebens⸗ und Weltanſchauung zu feſtigen, ihre beruf⸗ lichen Kenntniſſe zu vertiefen und ſie mit den gei⸗ ſtigen und wirtſchaftlichen Strömungen der Gegen⸗ wart vertraut zu machen. In Erkenntnis dieſer Not⸗ wendigkeit wurde im vergangenen Jahre die badiſche Bauernſchule Ittendorf gegründet. Mit dieſer wurde nun eine Vereinbarung über die konfeſſio⸗ nelle Trennung der Schüler getroffen, nach der die evangeliſchen Jungbauern nur auf dem Markenhof bei Kirchzarten Aufnahme finden ſollen. Der Lehr⸗ gang dauert vier Monate. Einzelne Kreisverwal⸗ tungen haben die finanzielle Unterſtützung von Schütlern ihres Kreiſes zugeſichert. Ebenſo kommt das Evangel. Stift Freiburg tüchtigen und bedürf⸗ tigen Schülern hinſichtlich des Preiſes u. U. bis zum pölligen Nachlaß in jeder Beziehung entgegen. Staatsoper, aber die Tänze bieten auch ohne Bühnen⸗ bild muſtkaliſche Reize, ſo daß die Verpflanzung in den Konzertſaal nicht nur möglich, ſondern auch ſehr erwünſcht ſein konnte. Wieder ſetzt Strauß ſein ganzes ſtupendes Können, die immer zur Bewunde⸗ rung zwingende Orcheſter⸗Virtuoſttät ein, um das Orcheſter in ſeinem Glanz ſchwelgen zu laſſen. Ganz anders als Johann Strauß baut er ſeine Walzer auf. Während Johann Einfall an Einfall reiht, un⸗ bekümmert um ſubtile Uebergänge und ſymmetri⸗ ſchen Aufbau, der ſich ja bei ihm von ſelbſt ergab, unterwirft Richard Strauß ſein Walzerthema allen Satzkünſten, er verkleinert es, arbeitet mit Um⸗ kehrung und Engführung. Richard Strauß ſchreibt einmal einen gemütlichen, derben, faſt ſchmalzigen Walzer, dann wieder dionyſiſch berauſchend. Auch Oberpfälzer Bauerntänze mit ihrem unbekümmer⸗ ten Rhythmuswechſel feiern fröhliche Urſtänd. Be⸗ rückend iſt wieder die Harmonik und Exotik in der Träumerei des Kaffees. Der Klangrauſch ließ kaum zum Bewußtſein kommen, welche Schwierigkeiten die Partitur ent⸗ hält. Die Virtuoſität unſerer Muſiker feierte Triumphe, man freute ſich z. B. über Naubers Orcheſter⸗Routine in Vertretung Kergls. In der „Schlagobers“ ⸗Suite wurde auch die Zeichengebung des dirigierenden Komponiſten lebhafter. Mit ſicht⸗ licher Liebe ſpielte unſer Orcheſter unter der Leitung eines Mantes, der verkörperte Muſtkgeſchichte un⸗ ſerer Tage bedeutet und dem jeder Muſiktreibende in irgendeiner Hinſicht zu danken hat. Dr. Oh. OO Opexrettengaſtſpiel. In der Operette„Wenn die kleinen Veilchen blühen“, die vom 11. bis einſchließlich 17. November im Muſenſaal des Roſengarten durch die Fritz⸗Hirſch⸗Operette ſchäftigt: Die Damen Friedel Dotza, Hilde Harmat, Jula Rillo, Eva Held, Elly Kraſſer, Hetty Heitmann, Suſi Kramer, Gerti von Elmpt, Urſula von Willroda, Sophie Degenhardt, ſowie die Herren Paul Harden, Richard Sallata, Herbert Weißbach, Fritz Geiger, Al⸗ bert May, Walter Triebel. Das Orcheſter ſteht unter Leitung von Joſeph Ziegler. Die Overette ge⸗ langt in der Inszenierung von Fritz Hirſch zur Auf⸗ Wiener rar Vroom. Koſt zur Aufführung gelangt, ſind in den Hauptrollen be⸗ Die Notlage in Hochſpeyer * Hochſpeyer, 7. Nov. In Ausführung eines Ber ſchluſſes des hieſigen Gemeinderates, der ſofort nach den kürzlichen Unruhen der Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen zuſammengetreten war, hatte ſich eine Kom⸗ miſſion nach Speyer begeben, um der Regie⸗ rung der Pfalz die große Notlage der hieſigen Gemeinde vorzutragen und gleichzeitig deren Befürwortung zur Gewährung eines Staatszu⸗ ſchuſſes zu erbitten. Die Regierung ſicherte den Bittſtellern ihre volle Unterſtützung zu. Wenn auch der Grenzlandfond leider erſchöpft ſei und der Staatsregierung vorerſt neue Hilfsquellen verſchloſ⸗ ſen ſeien, ſo müßten doch für derartig beſonders dringende Fälle weitere Mittel bereitgeſtellt wer⸗ den. Die Kreisregierung würde die Bewilligung eines weiteren Staatszuſchuſſes an die Notgemeinde Hochſpeyer warm befürworten. Die Gemeinde war inzwiſchen gezwungen, um die weiteren Unterſtützungszahlungen zu ermög⸗ lichen, auf den zu erwartenden Staatszuſchuß eine Vorſchußleiſtung bei einer Bank zu erwir⸗ ken. Um weiter der ſchlimmſten Not zu ſteuern, iſt be⸗ abſichtigt, etwa 40 ausgeſteuerte Erwerbsloſe im freiwilligen Arbeitsdienſt unterzubringen. Sobald das Geſuch zur Genehmigung der Hilfsmaßnahmen von maßgebender Stelle genehmigt iſt, wird ihre Durchführung verwirklicht werden. Tages laleucles Mittwoch, 9. November Nationaltheater: Schülervorſtellung für die Valksſchulen: „Wilhelm Tell“ von Schiller, Anfang 15 User.— Abends: „Salome“, Drama mit Muſik von Richard Strauß, außer Miete, Vorrecht B, Anfong 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Varieté⸗Feſtſpiele mit Sylveſter Schäffer und Robins, 20.15 Uhr.. Bolkshochſchule: Vortrag von Priv.⸗Doz. Dr. Siegfried Wendt über„Perſönlichkeiten“: 1.„Johann Gottlieb Fichte“, im Harmonieſoal, D 2, 6, 20.15 Uhr. Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Kabarettſtunde, 20 Uhr Abend⸗ vorſtellung. Cafaſö: Bühnenſchau und Tanz, Geſellſchaftsabend. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Tanz: Palaſthotel. Pavillon Kaiſer. Weinberg D 5, 4: 20 Uhr Konzert in der Weinloube. Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Lichtſpiele: Univerſum:„Der ſchwarze Huſar“.— — Gloria:„Tarzan, der Herr des Urwaldes“. Capitol:„Mutter“.— Roxy Theoter: „Moderne Mitgift“.— Schauburg:„Mata Hari“. — Polaſt⸗ Theater:„Ein blonder Traum“.— Alham bis:„Eine Stunde mit Dir“. Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellung:?„Schattentheater und Puppenſpiel“. Gebffnet werktags von 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags von 11—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—18 und 1416 Uhr; Sonntags von 11—18 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag. Mittwoch, Donneestag u. Freitag, ſew. von 19.80 21.80 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein⸗Pegelf 4 5. J. 9. Necar⸗Pegelf 8“ 7 8. 8. Baſel 0,88 0,8 0,80 0,45 ü Röliuweiter 0 999,0.18 146, dannen. 3889.6.0843 Kehl 3,08.01 2,85 2,78.71 Jagſtfeld..950,87 119718 Maxau.864,80 4,604.46.87 Heilbronn 1521 322 1719 1,16 Mannheim..08.868,58.368,22 Plochingen eee Caub.85.1805)44 344042485 Köln 4,46 4,158,440.18.85 Fr. tm fr. Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handelsteil: Kur: Ehmer ⸗Feullleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder- Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Süd weſtdeuiſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil! Franz Kircher Unzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und 8. a Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannhei R 1. 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rüsſendung nur bel Rückvorts PFPPPPCCCCCCCccc0Cb0bbTTTPTTTTTTTTT Alle Bruchleidende werden auf das heutige inserat des Speslalbandagisten H. Ruffing aujmerksam gemacht O„Tell“ für die Volksſchulen. Schillers „Wilhelm Tell“ gelangt für die zur Entlaſſung kommenden Schüler der Volksſchulen, wie alljährlich in einer Anzahl von Nachmittags vorſtellungen zur Aufführung. Die erſte dieſer Vorſtellungen unter Regie von Herbert Maiſch findet heute, die zweite am kommenden Sonntag ſtatt. Von den Hauptrollen ſind die des Melchthal mit Erwin Linder und die der Armgard mit Hermine Ziegler nen beſetzt. O Furtwängler in Heidelberg. Das Konzert des Berliner Philharmoniſchen Orcheſters unter Leitung von Dr. W. Furtwängler findet am Samstag, den 12. November, abends 8 Uhr, in der Stadthalle in Heidelberg ſtatt. Das Programm bringt: Mozart: Sinfonie D⸗dur, Brahms: Klavierkonzert B⸗dur(Soliſt: Edwin Fiſcher) und Beethoven: Sinfonie Nr. 8. Neue Bücher Bei unſerer Schriftteitung ſind folgende neu⸗ erſchienenen Bücher eingegangen, deren nähere Be⸗ ſprechung wir uns vorbehalten: „Schickſal des deutſchen Nationalismus“. Von ud wig Weißauer. Tell⸗Verlag, Berlin SW.(8. 5 „Vorſchläge zur Vereinfachung des Steuerſyſtems“. Von Karl Röttinger. Verlag J. Bensheimer,. „Die Verantworklichen im Weltkriege“. Von Erich Czech⸗ Jochberg, Verlag K. F. Koehler, Leipzig. 85 „Feſſeln Falten“. Von Arno Moyziſchewitz. Verlag Ger⸗ a hard Stalling, Oldenburg 1. O. „Acker und Arbeit“. Von Hans Schlange⸗Schöningen. Ver⸗ lag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O. 8 „Deutſchlands Selbſtverſorgung“. Von Dr. Hans Peter Danieleik. J. F. Lehmanns Verlag, München. „El Gelmuna, Der Sandmann“. Von George André⸗Cuel. Phönix⸗Verlag Carl Siwinna, Berlin, SW. 11. „Ifrael in Newyork“. Von Pierre Gucdy und Moiſe Twerſky. Phiönix⸗Verlag Carl Siwinna, Berlin SW. 11. „Die Tänzerin Jehudi“. Von Reinhold Conrad Muſchler. Paul Neff Verlag, Berlin. „Das Geſicht der Weſtfront“.(Lieferung 4 und). Aka⸗ HSemiſche Verlagsgefellſchaft Athengſon mbc. Potsdam. „Scholle der B Martin Warneck, Berkin W. 9. „Nero“. Von E. Walkow. Berlin W. 9. „Werthers Grab“. Von Iſolde Kurz. Verlag Martin Warneck, Berlin W. 9. 8 5 8 führung. Solo⸗Bioline: Jonny Fresco vom Kon⸗ gerte, Fegefeuer“, bl. Erich Reiß cert⸗Gebouw⸗Orche K 1 ekora ionen: 9 Wes 97. 51 5 3 äter“. Von Diedrich Speckmann. Verlag i Verlag Martin Warneck, — r 2 e — — 2 betonte in ſeiner Begrüßungsrede, . Mittwoch, 9. November 1932 Neue Mänunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 522 ebergabe des neuen Oppauer Poſtamts Ein neuer Verſuch der OPD. Die Poſt wohnt in einem Mielsgebäude * Oppau, 9. Nov. Die Oberpoſtdirektion der Pfalz hat erſtmals den Verſuch gemacht, ein Gebäude von einem Privat⸗ unternehmer errichten zu laſſen und dann dieſes Gebäude zu mieten. Dieſer Verſuch ſoll der Pri⸗ vat⸗Initiative der Bauunternehmer Raum geben. Am Dienstag nachmittag wurde von der OPꝰ das Poſtamt Oppau dem neuen Dienſtvorſtand mit einer kleinen Feier übergeben. Von der Oberpoſtdirek⸗ tion waren Oberpoſtrat Ludwig und Regierungs⸗ baumeiſter Bechtle, ferner Baurat Müller, der den Bau geleitet hat, erſchienen. Für die Stadt⸗ verwaltung Oppau nahm anſtelle von Bürgermeiſter Dr. Zorn 2. Bürgermeiſter Trupp an der Eröff⸗ nungsfeier teil; weiter waren Vertreter des Ge⸗ werbevereins, des Handelsſchutzverbandes, des Städ⸗ tiſchen Bauamtes, der evangeliſchen Geiſtlichkeit er⸗ ſchienen. Oberpoſtrat Ludwig daß man von der Gepflogenheit früherer Jahre, die Poſtbauten mit beſonderen Feierlichkeiten zu übergeben, abge⸗ kommen ſei, da dieſe Feiern vielfach Anlaß zu über⸗ ſcharfer Kritik gegeben hätten. Man habe die Tätigkeit der Poſt auf dieſem Gebiete oft gerügt, und ihr einerſeits„Prachtbauten und Paläſte“, audererſeits„allzugroße Nüchternheit“ vorgeworfen. Heute habe man erkannt, daß das Bauen keine Ver⸗ ſchwendung ſei, ſondern mit zur Arbeitsankur⸗ belung diene. Mit dem Wunſch, daß das neue Gebäude zum Wohle der Gemeinde mit beitrage und Oppau bald wieder zu einer Arbeitsſtadt werde, ſchloß der Redner ſeine Ausführungen. Dann ergriff Poſtmeiſter Carrer der Dienſtvorſtand von Oppau, das Wort, um im Namen der Poſtbeamtenſchaft von Oppau der OP D. und beſonders dem Präſidenten für das ſchöne neue Gebäude zu danken, das luftige Räume und zweck⸗ mäßige Anordnung enthalte. Baurat Müller von der OPD. Speyer, der die Bauausführung durch die Firma Stephan⸗Oppau ge⸗ leitet hat, gab dann einen Ueberblick über die An⸗ ordnung der Räume und der geſamten Anlage inner⸗ halb des vierſtöckigen Gebäudes. Eine Beſonderheit des Baues iſt die Einteilung des Schalterraumes in zwei Abteilungen, die durch einen Windfang getrennt ſind. Man hat ſo die Möglichkeit der Betriebs⸗ abfertigung im Vorraum(Rentenauszahlungen, Nachtdienſt), die weiteren Schalter dienen dann dem üblichen Verkehr für die Gemeinde Oppau, für die das Poſtgebäude vorerſt ausreichend iſt. Nach einem Gang durch die Schalterhallen. die Räume, die ſpäter die Automatik aufnehmen ſollen, ſowie die Poſtverteilungsſtellen wurde auch eine Anzahl Wohnungen beſichtigt, die in zweck⸗ mäßiger Anordnung über den eigentlichen Dienſt⸗ räumen eingerichtet worden ſind. Nach der Beſichti⸗ gung wies Baurat Müller darauf hin, daß das Poſt⸗ gebäude nicht nur von Oppauer Handwerkern und Arbeitern ausgeführt worden, ſondern auch von Oppau, bzw. dem Bauunternehmer Stephan finan⸗ ziert worden iſt. Man dürfe heute ſagen, daß dieſer neuartige Verſuch gelungen ſei und hoffentlich recht viele Nachfolger finden werde. Mit dem Bau des Poſtgebäudes an der Bismarck⸗ ſtraße wurde am 1. Juli letzten Jahres begonnen, die Planung lag in Händen der OPD.(Baurat Müller und Regierungsbaumeiſter Bechtloff), die Bauleitung ſelbſt lag in Händen von Dipl.⸗Ing. Neher. Aus Baden Vorſicht beim Traubengenuß * Bettingen(Amt Wertheim), 9. Noy. Der elf⸗ 9 jährige Sohn des Landwirts Val. Wießner erkrankte —überraſchend ſchnell und klagte über heftige Leib⸗ schmerzen. Der herbeigerufene Arzt ſtellte Ver⸗ giftungserſcheinungen feſt, die durch den Genuß einheimiſcher, geſpritzter Trauben hervor⸗ gerufen ſein ſollen. 5 Betrügeriſche Geldinſtitute * Karlsruhe, 9. Nov. Von der Gewerbepolizei wurde ein Vermittlungsagent aus Dur⸗ lach feſtgenommen und ins Gefängnis eingelie⸗ fert, weil er in zahlreichen Fällen Geldſuchende um ganz erhebliche Beträge betrogen und außer⸗ dem ihm anvertrautes Geld unterſchlagen hat. In gleicher Sache wurde ein Verfahren gegen den Ge⸗ ſchäftsführer eines Geldinſtitutes und deſſen General⸗ vertreter eingeleitet, Zwei Kehler als Kokainſchmuggler * Kehl, 9. Nov. Wie die Straßburger Blätter be⸗ richten, beobachtete die Straßburger Sicherheitspoli⸗ zei ſeit einiger Zeit einen 27 Jahre alten Bankange⸗ ſtellten und einen 26 Jahre alten Zolldeklaranten, beide aus Kehl, die im Verdacht ſtanden, Kokain ⸗ handel zu treiben. Nun wurden ſie in einem Nachtlokal auf friſcher Tat erwiſcht und ſofort ver⸗ haftet. Von einem Straßenbahnzug überfahren * Freiburg, 9. Nov. Ein 60jähriger Schwer⸗ höriger lief in einen Straßenbahnzug hinein und wurde vom Motorwagen erfaßt. Mit ſchweren Verletzungen wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo er bald darauf ſtarb. Zwei Anweſen niedergebrannt * Oberßaldingen(Amt Donaueſchingen), 8. Nov. In der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr brannte das Anweſen des Landwirts Voßler, in dem auch der Fabrikarbeiter Karl Glunz wohnte, nieder, außer⸗ dem das Anweſen des Ottmar Held. Die Urſache des Brandes iſt unbekannt. Bei Voßler verbrannten landwirtſchaftliche Maſchinen. Ein Teil der Fahr⸗ niſſe konnte gerettet werden. Der Gebäudeſchaden wird mit 20000 RM. und der Fahrnisſchaden mit rund 7000 RM. beziffert. Nach der diamantenen Hochzeit geſtorben * Bernan(Kreis Waldshut), 9. Nov. Die 83 Jahre alte Roſa Köpfer geb. Kaiſer iſt in der Nacht nach ihrer diamantenen Hochzeit an den Fol⸗ gen der Aufregung der Hochzeitsfeier geſtorben. * * Weinheim 9. Nov. Ein am Samstag bei den Lederwerken Sigmund Hirſch wegen Kündigung reier Betriebsratsmitglieder ausgebrochener Teil⸗ ſtreik iſt geſtern zuſammengebrochen. Von den in Ausſtand getretenen Arbeitern wurde ein Teil wie⸗ der eingeſtellt. Die drei Betriehsratsmitglieder wurden mit ſofortiger Wirkung entlaſſen. FE Aus der Pfalz Der erſte Güterzug auf der Eistalbahn * Eiſenberg, 9. Nov. Der Güterverkehr auf der Eistalbahn wurde geſtern aufgenommen. Ein Güterzug mit 27 beladenen Wagen voll Klebſan d der hieſigen Klebſandwerke verließ am frühen Mor⸗ gen die Sation Eiſenberg. Dienſtvergehen aus Mitleid * Germersheim, 9. Nov. Mit einem nicht alltäg⸗ lichen Betrugsfall hatte ſich dieſer Tage das Amts⸗ gericht zu beſchäftigen. Angeklagt war ein Ge⸗ meindeſekretär aus dem Arbeitsamtsbezirk Landau, der in 13 Fällen Fürſorgearbeitern, die nur einige Tage beſchäftigt waren, auf der von ihm ausgeſtell⸗ ten Arbeitsbeſcheinigung die Lohn⸗ und Arbeitszeit⸗ angabe falſch beſtätigte, ſo daß die Fürſorgearbeiter in den Genuß der Arbeitsloſenunterſtützung kamen. Der dem Arbeitsamt entſtandene Schaden be⸗ läuft ſich auf einige tauſend Reichsmark und muß durch die Gemeinde erſetzt werden. Der Angeklagte hatte aus Mitleid gegen die geſetzlichen Beſtim⸗ mungen gehandelt; ein perſönlicher Vorteil konnte ihm nicht nachgewieſen werden. Das Urteil lautete auf fünf Wochen Gefängnis. Umwandlung der Freiheitsſtrafe in eine Geldſtrafe und Bewäh⸗ rungsfriſt wurden verſagt. Der Staatsanwalt hatte drei Monate Gefängnis beantragt. Einbruchsverſuch in eine Stationskaſſe * Annweiler, 9. Nov. Am Montag abend wurde von einem Einbrecher verſucht, die Stations⸗ kaſſe auszurauben, während der dienſttuende Beamte mit einem einlaufenden Zug zu tun hatte. Durch das Eindrücken der Scheibe am Fahrkarten⸗ ſchalter wurde der Beamte auf die Sache aufmerkſam. Als er ins Büro trat, flüchtete der Räuber ſchleu⸗ nigſt davon und entkam unerkannt. Geld konnte er infolge der Ueberraſchung keines mitnehmen. Nachbargebiete Politiſcher Ueberfall in Rimbach i. O. * Darmſtadt, 9. Nov. Die Landeskriminalpolizei teilt mit: Am 3. November wurden im Anſchluß an eine SPD.⸗Verſammlung in Rimbach i. O. zwei Laſtkraftwagen mit Reichsbannerangehörigen auf der Straße zwiſchen Rimbach und Mörlenbach von politiſchen Gegnern mit Steinen beworfen. Da⸗ bei wurden die Laſtkraftwagen beſchädigt. Durch die Gendarmerie wurden 13 Nationalſozialiſten feſt⸗ genommen, die im Verdacht ſtehen, an dem Ueberfall beteiligt zu ſein. Weitere Ermittlungen ſind noch im Gange. Ermordet und beraubt * Homburg(Saar), 9. Nov. Der von hier ge⸗ bürtige Sohn des penſtonierten Eiſenbahners Benz wurde das Opfer eines räuberiſchen Ueberfalls. Nach hierher gelangter Mitteilung wurde Benz, der in Saarbrücken als Schreiner beſchäftigt war und in Saarlouis wohnte, dort erſchlagen und be⸗ raubt aufgefunden. ö Turnen— die Leibesübung der Frau Man hat länaſt eingeſehen, daß Leibes taugen kein Luxus und nur für die oberen Zehntauſend ſind, ſondern, daß auch die berufstätige Frau, das Mädchen in der Fabrik und die Hausfrau wiſſen, daß heute mehr denn je jede Frau einen geſunden und ſtarken Körper braucht, um den Anforderungen des Lebens gewachſen zu ſein. Es iſt nicht mehr davon die Rede, daß die zunehmende Pflege der Leibesübungen der Frau etwas Unnatürliches, etwas Unweibliches wäre. Im Gegenteil: die von der Frau im Leoben zu erfüllenden Aufgaben verpflichten ſie, ihren Körper geſund und kräftig zu erhalten. Aber nicht alle Leibesübungen, die der Mann mühelos ausübt, eignen ſich in gleicher Weiſe für die Frau, der weibliche Orgonismus iſt ganz anders geartet, als der des Mannes. Das Herz einer Frau iſt kleiner und weniger leiſtungsfähig, ebenſo die Lunge. Auch ihre Muskelkraft kommt der des Mannes nicht gleich, und außerdem hat die Frau einen verhältnismäßig längeren Rumpf und kürzere Beine. Aus dieſen Gründen mitſſen die Frauen ganz beſonders ſorgfältig bei der Aus wahl und Ausübung ihrer ſportlichen Uebungen ſein. Kraftanſtrengungen ihrer männlichen Sportkollegen dürfen ſie ſich niemals zumuten, wenn ſie ihre Geſundheit nicht ernſtlich gefährden wollen. Aber abgeſehen von den rein geſund heitlichen Rückſichten ſind es auch Gründe der Aeſthe⸗ tik, die die Frau zwingen, ſich bei der Pflege der Leibes⸗ übungen größere Zurückhaltung aufzuerlegen. Die Sport⸗ fanatikerinnen, die uns hin und wieder begegnen, ent⸗ behren ja jeder Grazie, jeder weiblichen Geſchmeidigkeit und Weichheit und haben alle Anmut verloren, denn durch alle übermäßigen, krompfhaften Anſtrengungen werden die Muskeln zu fehr ausgebildet und wirken unſchön. Die Leibesübungen ſollen aber bei der Frau nicht den Zweck haben, Kräfte zu entwickeln, ſondern ihre Bewegungen harmoniſcher zu geſtalten. So ſcheint es, daß die einzige für die Frau geeignete körperliche Betätigung, die der Ausbildung der ſchönen Bewegungsform dient, allein das Turnen iſt. Bei allen anderen Leibesübungen, wie Rudern, Schwimmen, Ski⸗ und Schlittſchuhlaufen, alle Gemeinſchaftsſpiele, wie Ten⸗ nis, Golf und Handball müſſen hinter ihm zurückſtehen, weil hier nicht alle Muskeln gleichmäßig in Tätigkeit treten und die Muskeln einſeitig ausgebildet werden. Hei Damen z.., die ſich ausſchließlich dem Rudern widmen, tritt all⸗ mählich die Armmuskulatur zu ſehr hervor und wirkt un⸗ ſchön. Nicht viel anders ergeht es der leidenſchaftlichen Läuferin, deren Gang und Bewegung etwas Eckiges und Kantiges bekommen. Nur bei der Turnerin kann man ſich an der Ebenmäßigkeit ihrer Geſtalt erfreuen, weil nur im Turnunterricht es möglich iſt, die Kräfteverteilung om zweckmäßigſten zu geſtalten. e Leider gißt es immer noch Frauen, und vor allem ſind es Hausfrauen, die ihre Arbeit im Haushalt den Uebungen im Turnunterricht gleichſtellen, weil ſie abends von der Arbeit im Haushalt müde und abgeſpannt ſind, Sie gehbren zu den Bedauernswerten, die den Segen zweier wöchent⸗ licher Turnſtunden in einem Turnverein, deſſen Beitrag immer und überall nur gering iſt, nicht kennen, auch nicht den kräftigenden Einfluß ſolcher Leibesübungen, die ſchon nach kurzer Zeit den Körper widerſtandsfähiger machen gegen häusliche Ueberanſtrengung, und die oft ganz außer⸗ ordentlich ſtark zum Bewußtſein gelangende Er ⸗ holungswirkung, die ſich als ſtarke Erfriſchung und als Hebung des perſönlichen Lebensgefühls kundgibt. Wir kennen auch alle die Ausreden, wenn die Frauen vorgeben, Hausgymnaſtik nach eigenem Kommando oder nach dem Radio Turnunterricht zu treiben. Wie leicht iſt eben hier ein Vorwand gefunden, um den nicht immer bequemen Uebungen auszuweichen, ſie auf einen ſpäteren Zeitpunkt zu verſchieben, um dann nicht mehr die Energie zu finden, ſie durchzuführen. Die Frauen aber, die den, Mut finden, das ſeit der Schulzeit vernachläſſigte Turnen wieder aufzunehmen, werden bald nach gonz kurzer Zeit gymnaſtiſcher Betätigung ein Gefühl für die außerordentlich kräftigenden und erfriſchenden Wirkungen wahrnehmen. Wenn wir nun aus dem Geſagten ein Reſums ziehen, ſo erſcheint es uns gar nicht mehr ſo außergewöhnlich, daß in den Frauenturnpereinen ſo viele Mitglieder um die Vierzig herum ſind. Der Wuunſch nach Nervenſtärkung ſetzt ſich natur⸗ gemäß da ein, wo ein Nachlaſſen der Arbeitskraft, oder eine andere Alterserſcheinung mahnt, mit der Lebenskraft ökonomiſch zu verfahren. Zuerſt wird man Stärkungsmittel chemiſcher Natur ver⸗ wenden, dann aber wird man von dem Univerſalmittel unſerer Zeit, den Leibesübungen, die Erneuerung ver⸗ brauchter Lebenskraft verlangen. Wunder können dieſe natürlich auch nicht wirken, und es iſt töricht, wenn Ueberſchlanke nach der erſten Turnſtunde Fülle und ſtarke Damen Schlankheit verlangen. Das regel⸗ mäßige Turnen kann einzig und allein dem Körper ſo lange wie möglich die notwendige Elaſtizität erhalten, und wir hören von Turnerinnen, daß ſie über Beſchwerden, denen ihre Altersgenoſſinnen unterliegen, nicht zu klagen brauchen. Die ſo oft erträumte Verjüngung des Organis⸗ mus iſt demnach kein ſeltener Fall. Sicherer und wirk⸗ ſamer als geheimnisvoll zuſammengebraute Mixturen und Tränklein iſt beſtimmt dieſes Turnen; denn es bietet uns Frauen eine Quelle ſtarker Leiſtungsſteigerung und Ar⸗ beitsförderung, die uns in den Höhepunktsjahren unſeres Lebens außerordentliche Dienſte leiſten. H. L. Jußball im Kreis Südheſſen Am letzten Samstag tagten in Worms die Vereine der Kreisliga. Nach lebhafter Debatte wurde der Beginn der Rückrunde auf den 27. November feſtgeſetzt. Das noch aus⸗ ſtehende Spiel der Vorrunde Biblis— Hochheim wird am nächſten Sonntag als einziges Verbandsſpiel ausgetragen, während am 20. November infolge des Toten⸗Sonntages der Spielbetrieb ruht. Inzwiſchen iſt auch der Spruch der Behörde über das ſ. Zt. abgebrochene Spiel Heppenheim— Hochheim erfolgt, wonach Heppenheim die beiden Punkte zu⸗ geſprochen erhielt. Weiterhin wurde das Spiel Bs Lampertheim— Bensheim als Verbandsſpiel gewertet, der Vic rückt dadurch 2 Stellen weiter vor. Der letzte Spielſonntag zeigte normale Ergebniſſe. Einen harten Kampf gab es in Heppenheim, wo der Platzverein den Neuling aus Bensheim empfing. Es war ein richtiger Lokalkampf mit all ſeinen Begleiterſchei⸗ nungen, den ſich die beiden Nachbarn lieferten. Von beiden Seiten wurde je ein Spieler vom Platze geſtellt. Heppen⸗ heim gewann ſchließlich mit:2. Der Vfd Lampert⸗ heim blieb ſeiner Tradition wieder treu und führte dies⸗ mal ein gutes Spiel vor. Die Mannſchaft trat in Weins⸗ heim an und gewann, allerdings knapp, mit 221. Die Leiſtungskurve der Bibliſer iſt im Fallen be⸗ griffen. Die Elf mußte den ſchweren Gang nach Hofheim antreten und verlor ganz eindeutig 224.—— Neue Lehrſpiel-Pläne Reichstrainer Otto Nerz verſucht öͤen Bundes⸗Spielaus⸗ ſchuß für neue Lehrſpiele, die im nächſten Frühſahr ſtatt⸗ finden ſollen, zu gewinnen. Als Gegner ſollen jedoch nicht nur engliſche, ſondern auch öſterreichiſche Mannſchaften her⸗ angezogen werden. Die deutſchen Maännſchaften ſollen ſich nur aus„neuen“ Spielern zuſammenſetzen, um den Ta⸗ lenten des Nachwuchſes Gelegenheit zu geben, ſich weiter zu vervollkommnen und zu bewähren. Die alten Inter⸗ natipnalen dürften noch dem Plan des Herrn Nerz nur in beſonderen Bedarfsfällen berückſichtigt werden. Der Plan läuft darauf hinaus, in erſter Linie den Stamm für zwei verſchiedene Notionalmannſchaften zu ſchaffen, um die großen Vereine, die jetzt allzu häufig durch die Abſtellung ihrer Spieler in Anſpruch genommen werden, zu entlaſten. „Steinberger gegen Verband“ Das Lonogericht Frankfurt verhandelte heute in der Klageſache des ehemaligen Schatzmeiſters des Sc Rot⸗ Weiß, Alex Steinberger, gegen den 1 Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verband. Steinberger fühlt ſich dadurch, daß ihn der Verband in der Berufsſpieler⸗Angelegenheit Kreß u. Genoſſen ohne Angabe von Gründen auf die Schwarze Liſte geſetzt hat, geſchädigt. Als Vertreter des Klägers wor Rechtsanwalt Dr. C. E. Laenge, als Ver⸗ treter des Beklagten Dr. Manko, das Mitglied des Fußball⸗Verbandsgerichts, erſchienen. Das Gericht vertagte nach kurzer Verhandlung den Prozeß auf den 6. Dezember, weil der Kläger die Klage vorher weiter begründen und insbeſondere dorlegen ſoll, welcher Schaden und ob über⸗ haupt ein Schaden durch die Veröftentlichung des Namens Steinberger auf der Schwarzen Liſte entſtanden iſt. 10 Millionen Sporttreibende Intereſſante Zahlen aus allen Verbänden Ueber den Stand der Leibesübungen in Deutſchland gut das Statiſtiſche Jahrbuch intereſſante Aufſchlüſſe. Ein⸗ ſchließlich Schwimmvereine wurden Anfang des Jahres insgeſamt 57117 Tur n⸗, Spiel⸗ und Sport⸗ vereine mit 5 903 145 Mitgliedern feſtgeſtellt, dazu kommen 2032 Waſſerſportyereine mit 185 575 Mitgliedern, 400 Winterſportvereine mit 150 000 Mitgliedern, 13800 Radfahrer⸗ und Maſchinen⸗ ſpurtvereine mit 737 000 Mitgliedern, ſowie 12 851 Vereine(Schieß⸗, Reit⸗, Fahr⸗, Kegel⸗ und den Angelſport betreſſend) mit 62 280 Mitgliedern. Im Reichsausſchuß der Deutſchen Jugendverbände ſind noch ca. 3 000 000 Ju ⸗ gendliche zuſammengeſchloſſen, die in ihrer über⸗ wiegenden Mehrheit Leibesübungen regelmäßig betreiben. Der Deutſche Reichs aus ſchuß für Leibes ⸗ übungen umfaßt 67900 Vereine mit rund 6,2 Mil⸗ lionen Miigliedern, die Zentralkommiſſion für Arbeiterſport 15000 Vereine mit rund 1,2 Millionen Mitgliedern. Rechnet man dieſe Zahlen zuſommen, ſo kommen au⸗ nähernd 10 Millionen ſporttreibende Deut ⸗ ſche zuſammen. Das iſt ſicher ſchon ein Rieſener fals aber trotzdem iſt es erſt ein kleiner Prozentſatz des Volkes. Es wird olſo noch unermüdlicher Propaganda und Arbeit bedürfen, um auch die anderen Millionen für die Leibes⸗ übungen zu gewinnen. Ein Vergleich dieſer Zahlen mit denen von vor zehn 2 wütrde eine treffendes Bild von der ſprunghaften zntwicklung des deutſchen Sports nach dem Kriege geben. Der Molorrad- Weltverband klagte Die nenen Termine— Drei Avnsreunen In Paris tagte die Sportkommiſſion des Motorrad⸗Welt⸗ verbandes(Fedération Internationale des Clubs Mo⸗ tocyeliſtes), die ſich in erſter Linie mit der Feſtſetzung der neuen Termine 199 beſchäftigte. In der neuen Ter⸗ minliſte iſt beſonders intereſſant, daß im kommenden Jahre auf der Berliner„Avus“ nicht weniger als drei inter⸗ nationale Motorradrennen gum Austrag kommen, darunter auch die deutſche Club⸗Meiſterſchaft. Ein Termin wurde auch für das in dieſem Jahre der ſchlechten Wirtſchaftslage zum Opfer gefallene Räderrennen von Misdroy beantragt. Die Wahlen hatten folgendes Ergebnis: Baron Nothomb⸗fFrankreich(Präſident), Parouſe⸗ Frankreich(Vize⸗ präſident), Loughborough⸗England(Sekretär). Im Streit um die Anerkennung der Motor⸗ rad⸗Bergmeiſter für 1989 wurde Hahin entſchieden, den betreffenden Fahrern den Meiſtertitel zuzuerkennen. Die wichtigſten Termine 3,58. Februar: Winterſahrt nach Garmiſch⸗Partenkirchen, 11. e Eisrennen auf dem Titiſee. März: Eilenriede⸗Rennen bei Hannover. 14.—16. April: Sternfahrt nach Mannheim. 5 Targa Florio(Italien) und Großer Preis von Barcelona. 14. Mai: Hückendorfer Bergrennen. 28. Mat: Eifelrennen, Großer Preis von Monza, Schwe⸗ diſche Touriſt Trophy. 5. Juni: Rund um Schotten. 11. Juni: Grillenburger Waldrennen. 12, 14. und 16. Inni: Engliſche Tourkſt⸗ Trophy auf der Inſel Man. 18. Juni: Keſſelbergrennen, Großer Preis von Polen, Großer Preis von Turin. 24. Juni: Holländiſche Touriſt⸗Trophy. 25. Juni: So⸗ Iitude⸗Rennen. 1/2. Juli: Großer Preis der Schweiz. 2. Juli: Avus⸗ rennen(Dp). 9. Juli: Großer Preis von Deutſchland (Nürburgring). 16. Juli: Freiburger Bergrekord, Gr. Preis von Frankreich. 22, Juli: Großer Preis von Belgien. 6. Auguſt: Bäderrennen von Isoroy. 13. Auguſt: Awusrennen(ADAC). 19. Anguſt: Großer Preis von Ulſter. 19./20. Auguſt: Großer Preis von Cominges (Frankreich). 27. Auguſt: Großer Preis der Fm in Schweden.. 3. September: Avusxennen(Deutſche Cluhmeiſterſchaft), 10. September: Rieſengebirgsrennen, Schleizer Dreiecks⸗ rennen. 18.23. September: Internationale Sechstagefahrt in England. l 15. Oktober: Großer Preis von Italien in Rom. Die Sprache der Sohiönhieit. Wer sie beherrschen will, muſꝰ ihr Grundgeseta kennen— Nlarheit im Ausdruck. Mie darf ein Nebeneinonder mehrerer Wohlgerũche das Bild harmonischer Anmut ctdren. Die erlesenen 227 Toses- Nleinodien sprechen die Sprache der Schönkeit in vahrhaff vollkommener Form. Ein Dult A“ Tosca, das Farſum vornehmer Ege nart, lügt diese vorbildlichen Schönheitomitte] zu einem geschlossenen Ganzen. Oologne Creme Püder Seife Ha Mittwoch, 9. November 1932 Enischeidungen über Bausparkassen In der Sitzung des Berufungsſenates des Reichsauf⸗ ſichtsamts für Privpatverſicherung vom 3. November 1932 wurden zurückgewieſen: 1) die Berufung der Sonne“ Zweckſparkaſſe AG. in Berlin gegen die Senatsentſcheidung vom 20. Juli 1932 (Unterſagung des Geſchäftsbetriebes mit der Anordnung, daß dieſe wie ein Auflöſungsbeſchluß wirkt, und Beſtellung 55 e 2) die Berufung der„Zenith, Bauſpargeſellſchaft mbH. in Nürnberg gegen die Senate eng 91 4. April 1932(Antrag auf Eröffnung des Konkurſes). Die Entſcheidungen der erſten Inſtanz ſind damit rechts⸗ kräftig geworden. * Die Nenorganiſation beim Bankhaus A. Levy, Köln. Ueber die Neuorganiſation bei dem Bankhauſe A. Levy, Köln, nach dem Ableben des Seniorcheßs Geheimrat Dr. DTouis Hagen wird mitgeteilt, daß die Firma ge⸗ mäß dem vor zehn Jahren mit dem Ban khauſe Sal. Oppen heim jr. u. Cie., Köhn, geſchloſſenen Inter⸗ eſſengemeinſchaſtsvertrag in eine Kommandit⸗ geſe![ſchaft umgebildet worden iſt, wobei das Geſchäftsvermögen ſeitens der Erben Hagen in unverän⸗ derter Höhe in der Firma belaſſen iſt. Dr. Paul Sil⸗ ve rberg hat das Amt eines Vertreters der Erben Hagen übernommen und ſich außerdem als Kommanditiſt beteiligt. Ferner ſind Dr. Robert Pferdmenges und Friedrich Carl Freiherr von Oppen heim als perſönlich haftende Geſellſchaften eingetreten. Die Geſchäftsführung liegt in erſter Linie in den Händen der aktiven Geſellſchafter, der Herren Hermann Leubsdorf, Dr. Hans Heſſe und Friedrich Carl Freiherr von Openheim. * Neue Baugeldzuteilung der Gd. Soeden erfolgte die 3. diesjährige Baugeldzuteilung der Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot in Ludwigsburg in Höhe von 4,3 Mill. Mark an 353 deutſche und öſterreichiſche Bauſparer. Bis heute hat die Gd. in 8 Jahren 13 290 deutſche und öſterreichiſche Eigenheime mit über 196,4 Mill. Mark finanziert. Junkers-Vergleich angenommen In dem Vegleichsverfahren des Komplexes Profeſſor Junkers, zu dem bekanntlich die an Boſch verkaufte Jco, das Kalorifer⸗Werk, die Forſchungsanſtalt und Junkers Hauptbüro gehören, wurde die Quote für die Gläubiger von 40 auf 60 v. H. erhöht, zu der noch ein moraliſcher Beſſerungsſchein tritt. Nach langer und zum Teil heftiger Debatte wurde der Vergleichsvorſchlag in ſpäter Abendſtunde angenom⸗ men. Die Wünſche der Oppoſition, die vor allem auf Sicherung der beſtrittenen Forderungen hinausliefen, wur⸗ den in weitgehendem Maße berückſichtigt. „ Braunkohlen⸗ und Brikett Jnduftrie A. GG. Bubiag, Berlin. Die Bubiag wird aus den Mitteln, die ihr an Steuergutſcheinen zufließen, folgende Anlagen zuſätzlich erſtellen: Auf den Lauſitzer Werken wird eine elektriſche Entſtaubungsanlage in einer Brikettfabrik er⸗ richtet, ferner werden hier in zwei Fabriken größere Um⸗ bauten und Ergänzungen im Naßdienſt ausgeführt. So⸗ dann iſt ein Raupenbagger in Auftrag gegeben worden. Auf dem im Kaſſeler Revier gelegenen Werk Frielendorf werden verſchiedene Umbauten im Preſſen⸗ oder Kühlhaus ſowie in der Verladung ausgeführt. Der Geſamtwert dieſer zuſätzlich vergebenen Aufträge beläuft ſich auf 520 000 Mark. * Unveränderter Gewinn bei der Norſk Hydro⸗Elektriſk Kvgelſtof A/S. Die der J. G. Farben naheſtehende Geſell⸗ ſchaft beruft ihre o. GV. auf 25. Nov. ein. Der Jahres⸗ abſchluß wird nach Abzug der Abſchreibungen per 30. Jun! ungefähr den gleichen Ueberſchuß wie im Berichtsjahre 1930/1 ausweiſen und erlaubt die Verteilung von 14,40 Kronen auf die Vorzugsaktien. Der Ueberſchuß des Vor⸗ jahres betrug bekanntlich 399 954 Kronen. Die StA. blie⸗ ben i V. dividendenlos, während auf die Vorzugsaktten 8 v. H. verteilt wurden. * kapitalhalbierung der Fr. Kammerer AG., Pforzheim. Die zum 30. 11. einberufene GV. ſoll neben der Erledigung der Regularien zum 31. 3. 32 über die Herabſetzung des Ask. auf 250 00 0/(bisher 500 000„) beſchließen. * Voigt u. Haeffner Ali., Frankfurt.— Der Rückgang der Aufträge ſetzte ſich unter dauernd größerem Preis ⸗ der u ck 1931 fort. Die Ausfuhr, die in den letzten Jahren einen gewiſſen Erſatz für den schrumpfenden Inlands⸗ bedarf zu bieten ſchien, erlitt durch die bekannten Gründe eine nicht unweſentliche Verminderung. Es ſtieg die Be⸗ laſtung durch Steuern und ſoziale Leiſtungen auf 8(„i V 6,5) v. H. vom Umſatz. Nach(in Mill. 00,88 Abſchrei⸗ bungen auf Anlagen und 0,43 auf Außenſtände(i. V. im ganzen 0,55) ergab ſich ein Verluſt von 3,25(0,26), der durch eranziehung der Rücklage auf vorzutragende 2,01 er⸗ mäßigt wird(i. V. aus der Rücklage gedeckt). Den Erläu⸗ terungen zur Bilanz iſt zu entnehmen, daß ſich die Ob⸗ fler Neuen Mannheimer Zeitung ——ſp—.......—ũ—ꝛ4üi........ HANpELS- u WIR TSCHAFTS-ZETTUNG Mittag- Ausgabe Nr. 522 Frankiuris Schaßanweisungsgläubiger Gläubigerverfreier gewählt O Frankfurt, 9. Nov.(Eigenbericht) Die mit Spannung erwartete Verſammlung der Schatz⸗ anweiſungsgläubiger der Sta dt Frankfurt a. M. verlief geſtern ziemlich ſachlich. Die Bedeutung des Frank⸗ furter Vorganges, dem ſich heute der analoge Fallin Kön anſchließt, geht, worauf wir ſchon geſtern im Abend⸗ blatt hinwieſen, über die lokale Beachtung hinaus, da be⸗ ſtimmt in der weiteren Regelung des Falles die Grund⸗ lagen zur großen kommunalen Umſchuldung ge⸗ legt werden. Der Stadtkämmerer Dr. Lehmann legle die ſchwierige Finanzlage der Stadt Frankfurt dar. 764 Mill. I Vermögen gegen 303 Mill., Schulden. Dagu kommen noch 120 Mill. Schulden der ſtädtiſchen Geſellſchaften. Die Aktiven enthalten allerdings allein 105 Mill. Hauszinsſteuerhypotheken und ſonſtige gebundene hohe Beträge. Die Schul den ſind zu 140 Mi ll. 4 konſolidiert, zu 130 Mill. 4 kurzfriſtig. Da⸗ bei haben noch die langfriſtigen Schulden die negative Pfandklauſel, d. h. auch dieſe Gläubiger müſſen die gleiche Behandlung erfahren. Das Defizit von Frankfurt a. M. wird 1932 vor⸗ ansſichtlich wieder 12 Mill.„“ betragen. Die Steuer⸗ einnahmen ſind in den letzten 3 Jahren von 70 auf 48 Mill.„ geſunken, die Einnahmen an Reichsüberweiſungsſteuern ſind von 24 auf 6,4 Mill. zurückgegangen, andererſeits auch die Perſonalauſwendungen von 86 auf 58 Mill.„ herabgedrückt worden, während andererſeits der Zuſchußbedarf des Fürſorgeamtes für die nun 31 000(6000) Wohlfahrtserwerbsloſen von 39,9(28,7) Mill.„ notwendig ſind. Seit Begebung Ler Anleihe 1929 büßte die Stadt alſo an Reichsüberweiſungsſteuern 88,5 Mill. ein, muß aber 28, Mill./ gleichzeitig mehr Für⸗ ſorgelaſten tragen. Bekanntlich hat ſich die finanzielle Si⸗ tuation ſeit dem 1. April 1932 noch weſentlich um mehrere Mill.& verſchlechtert. 5 Frankfurt kann alſo aus eigener Kraft weder die geſamte Anleihe tilgen noch auch nur Raten⸗ zahlungen leiſten. Von den angekündigten Schutzvereinigungen eröffnete RA. Dr. Torman n⸗Berlin die Diskuſſion. Der von der Deutſchen Reviſions⸗ und Treuhand AG. auszuarbeitende Status der Stadt könne erſt für die Gläubigervertreter die Unterlage zu einer ordentlichen Regelung bilden. Die Stadt Frankfurt habe leichtfertig gehandelt, in⸗ dem ſie kurzfriſtige Anleihen zur Finanzierung von Daueranlagen verwendet habe. Es ſei falſch, ſich mit ligationen⸗Anleihe infolge Ausloſung auf 3,6 M. ver⸗ minderte; in dem Wechſelbeſtand von 0,23 iſt ein größerer mit 70 v. H. durch Reichsgarantie gedeckter Poſten Ruſſen⸗ wechſel enthalten; als Sicherſtellung für das mit 1,68 zu Buche ſtehende Darlehen von 0,4 Mill. Doll. wurde dem ausländiſchen Bankgläubiger ein Sola⸗Sichtwechſel behän⸗ digt.(GV. 17. Nov.). Nuberoid-werke AG., Hamburg Erhöhung fes Verlusfverfrages Die Herabſetzung der Preiſe für die Fertigfabrikate im G. J. 31 zuſammen mit dem verringerten Umſatz hat bet dem Unternehmen trotz einer Senkung der allgemeinen Unkoſten zu einem Verluſt von 723 576„ geführt, nach⸗ dem Abſchreibungen auf Anlagen von 155 466/ vorgenom- men worden ſind(i. V. nach 60 685/ Abſchreibungen auf Anlagen und nach 200 000„ Abſchreibungen auf Effekten: Verluſt 413 889). Der Verluſt ſoll zuſammen mit dem Verluſtvortrag aus dem Vorjahr von 398 562„ zunächſt ohne Inanſpruchnahme des Reſervefonds von 586 0000 1— vorgetragen werden. Im laufenden Geſchäftsjahr waren der Auf⸗ tragseingang und die Verkaufspreiſe weiter rückläufig, ſodaß mit einem neuen Verluſt in der Höhe des Vor⸗ jahres zu rechnen ſein wird. In allerjüngſter Zeit haben ſich Anzeichen bemerkbar gemacht, von denen die Verwal⸗ tung eine Geſchäftsbelebung erhofft. Im Hinblick auf die allgemeine ungeklärte Lage wird die Beſchlußfaſſung über eine Kapitalherabſetzung zur Anpaſſung an die allgemeine Verſchtebung in allen Bewertungsgrundlagen noch zurück⸗ geſtellt. * Deutſche Gaſoliu⸗AG., Berlin ⸗ Charlottenburg. Die GWV. erledigte die Regularien für das am 31. ab gelaufene Geſchäftsjahr und beſchloß einſtimmig, den Ver⸗ luſt von 2917 625/ vorzutragen.(J. V. 2747 237, Ver⸗ Die Börse zu Anfang November Mit gemiſchten Gefühlen iſt man an den Effekten⸗ märkten aus dem Monat Oktober gegangen. Man be⸗ trachte dazu die folgende kleine Tabelle. Danach notierten: 5.10. 10.11.10. 15./17.10 25.10 91.10.11 Reichsbank 127 122 125% 124% 129% 125% Sienens 119 113/% 117% 112 118 115 arben 980 927 95/ 92. 9774 94 emberg 587 494 50/ 50⁰⁰ 5% 54 7 Schultheis 5257 58% 58 58% 58 56 Ac. 329% 3174 34 300 385% 325 Man erſieht aus dieſer Tabelle, daß ſich die Tendenz in leichten Wellenlinien bewegt hat. Am Schluſſe des Monats waren die Kurſe an den meiſten Stellen nicht viel anders, als am Anfang. Dabei lagen genug Motive vor, welche einen ſtärkeren Einfluß auf die Tendenz hät⸗ ten ausüben können. Die Nachrichten aus dem Wirtſchafts⸗ leben lauteten zumeiſt günſtig. Einzelne Branchen, wie die Wollinduſtrie, klagen ſogar über Mangel an Facharbei⸗ tern, was bei 5,1 Mill. Arbeitsloſen immerhin eine bemer⸗ kenswerte Angelegenheit iſt. Man glaubte auch, mit einer neuen Diskontermäßigung der Reichsbank rechnen zu dür⸗ fen. Aber es war ein Irrtum. Der Diskont iſt unver⸗ ändert geblieben. Der Druck auf die Kurſe ging haupt⸗ fächlich von Exekutionen aus den alten Lombards aus. Verſtimmend wirkten zeitweilig die⸗ Pfundbaiſſe und die Politik. Vielleicht wäre es möglich geweſen, dieſer peſſimiſtiſchen Motive Herr zu werden, aber man vermißt a an den Märkten die Regie. Man muß der Börſe mehr Markipflege wünſchen. An einzelnen Stellen beobachtet man auch größere Kurs⸗ veränderungen, wenn man Anfang und Ende miteinander vergleicht. So ſind per Saldo des Monats Oktober zurück⸗ gegangen: Dommitzſcher Ton 9 v.., Nickel 12% v.., beide auf Dividenden⸗Enttäuſchungen, ferner Neu⸗Guinea 12 v.., einzelne Hypothekenbankaktien bis 94 v. H. Per Saldo des Monats Oktober ſind geſtiegen: Berliner Kindl 1094 v. H.(ſeit Juli 45 v..), Goedhart 10 v.., Dori⸗ munder Unionbrauerei 9 v.., Magdeburger Mühlen 974 v. H.. 8 Betrachten wir dann die Werte der Heimat und Nach⸗ Barſchaft, daun ſtellen wir folgende Kursbewegungen feſt: N.10 81.10.11 2 Wown, Boverk 2 26 Daimler Benz 20% 20% 18 ¾ Enzinger Union 69 73 ⁰ 12 Griüln u. Bilfinger 168 19 5 55 17 16 14 ollmar KJourb. 2254 5 28 e Ach. 80 70 Neckarwerke 22 5 1 85 Rhein. Elektrizit. 75 74 78%% Side Zac 1 1 1 üdd. Zucker 1508 1471 86 33 Rh Hypothekenbk. 62 80 57 tereſſant ist die Kursentwicklung bei Enzinger Union, die Amerikaner dort, wie es heißt, Brauerei⸗Einrich⸗ tungen beſtellen, in der Hoffnung, daß bei ihnen die „Naſſen“ ſiegen werden. 5 Einen raſchen Blick muß man auch auf den markt werfen. Hier notierten: Renten⸗ 30.9.11 60% Reichsanl. 29 80,10 87 6% Reichsanl. 27 67.10 717% Doung⸗Auleihe 65/ 71.80 Sollte dieſe Entwicklung das Vorſpiel zur Einführung der Steuerſcheine bilden? Der Monat November hat mit einer Enttäuſchung an⸗ gefangen. Wie man aus unſerer erſten Tabelle erſehen kann, hatte die letzte Oktoberwoche einen bemerkenswerten Anlauf nach oben gebracht. Es wurde angekurbelt. Dieſe Bewegung wurde jäh unterbrochen. Es wurde von neuem exekutiert. Verſchiedene Firmen ſind ſchwach geworden. Das iſt an ſich nicht verwunderlich. Die nächſte Entwick⸗ lung iſt dunkel. Zunächſt kommt Politik nach den Wahlen. Ueber eine Weile wird dann der letzte Reſt der alten Lom⸗ bards aufmarſchieren. Was ſoll alſo werden? Eine ent⸗ ſcheidende Wendung nach oben könnte eintreten, wenn die Kundſchaft en masse in das Geſchäft eingreifen wollte. Wird ſie das tun? Wer dieſe Frage richtig beantworten kann, wird im Handumdrehen ein reicher Mann werden. Richard Kahn und die Schwedengruppe wie es zum Offenbarungseid kam Zu den durch die Preſſe gegangenen Mitteilungen über den Konkursantrag gegen die Holdinggeſellſchaft des Kahn⸗ Konzerns und die Leiſtung des Offenbarungseids durch Herrn Richard Kahn übergibt der letztere der Oeffentlich⸗ keit eine längere Erklärung, der wir folgendes entnehmen: In dem Teilurteil vom Juli d. J. waren der Schwe den⸗ gruppe 2,1 Mill. zugeſprochen und gegen Hinter⸗ legung als ſofort vollſtreckbar erklärt worden. Das Ge⸗ richt war in erſter Inſtanz noch zu keiner Entſcheidung über den Geſamtkomplex gelangt. Gegen dieſes Teilurteil habe er, Richard Kahn, Berufung beim Kammergericht eingelegt. 5 Trotzdem ſei die Vollſtreckung gegen ihn wegen der 2,1 Mill.„ unverzüglich betrieben worden. Was es bei der derzeitigen Wirtſchaftslage bedeute, wenn ein Be⸗ jedem Einſichtigen klar. Dieſes Vorgehen. habe naturgemäß zu einer Pfändung ohne nennenswertes Ergebnis und Offenbarungseid ſowie zum Konkurs über die Holdinggeſellſchaft geführt. An Stelle des Offen⸗ 4 trag in dieſer Höhe ſofort bar aufgebracht werden ſolle, ſei Keine Teilzahlung in Sichi der Ablehnung der Beratungsſtelle über die angeſtrebte 60 Mill./ Auslandsanleihe zu entſchuldigen, da man erſt dann große Juveſtitionen vornehmen dürfe, wenn die langfriſtige Finanzierung tatſächlich auch geſichert iſt. Zu prüfen ſei der Verkauf von Vermögenswerten, die Um⸗ wandlung von Verſorgungsbetrieben in Aktiengeſeſchaften, um die Gläubiger befriedigen zu können. Abgelehnt wird die Umwandlung der Schatz⸗ anweiſungen in eine langfriſtige oder auch die Prolon⸗ gation der Schatzanweiſung. Gefordert wird er⸗ höhte Kurspflege, ferner monatliche Rücklagen bei halbjährlicher Ausloſung, die Inzahlungnahme zu 100 v. H. für beſtimmte privatrechtliche Schuldverpflichtungen. Be⸗ denken ſeien gegen die alleinige Vertreterwahl des Herrn Bail, der von den Banken vorgeſchagen wird, zu erheben. Auch RA Dr. Fontheim⸗Berlin forderte Kurs⸗ pflege, ferner einen Umtauſchbonus ſowie Raten⸗ zahlung bis ſpäteſtens Ende 1932 und für den Reſt der Schatzanweiſungen eine aus los bare ſpäteſte n 5 in fünf Jahren tilgbare Anleihe. 8 Direktor Heinrichs(Frankfurter Bank] legte den Standpunkt der Banken dar. Er ſprach ſich gegen die mehrgliedrige Treuhänderkommiſſion aus und bean⸗ tragte die Wahl von Miniſterialdtrektor a. D. Bail als einzigen Treuhänder, dem ein fünfgliedriger Bei⸗ rat zur Beratung nebengeordnet werden ſoll. g Eine zweite Gläubigerverſammlung im Dezember miüſſe denn endgültige Vergleichs vorſchläge entgegen nehmen können. Im weiteren Verlaufe wurde von verſchiebenen Obliga⸗ tionären noch einmal auf die unangebrachte Argumenta⸗ tion der Stadt, ihre kurzfriſtige Verſchuldung in lang⸗ friſtige umzuwandeln, hingewieſen und verſchiedene Vor⸗ ſchläge, teilweiſe allerdings nur fromme Wünſche, vor⸗ getragen. Der Stadtkämmerer verwies auf die allgemeine wirtſchaftliche Auffaſſung der Jahre 1928 und 1929. In zahlreichen jetzt gemachten Gläubigervor⸗ ſchlägen ſtecke ein gutes Stück Illuſion, da einmal wirtſchaftliche, dann auch geſetzliche Hemmniſſe der Er⸗ füllung entgegen ſtehen. Der von den Banken gemachte Vorſchlag zur Gläubiger⸗ Vertreterwahl wurde dahingehend angenommen, daß, wie von uns bereits berichtet, Miniſterioldirektor a. D. Bail als Vertreter und die Herren Prof. Dr. Trumpler, Syndikus der Handelskammer Frankfurt a.., RA Dr. Fritz'Pppen heimer, Frankfurt a.., Dir. Max Sentz von der Girozentrale Berlin, RA Willi Tor⸗ mann, Berlin und RA Hallierr, Hamburg, mit der notwendigen Mehrheit gegen eine proteſtierende Minderheit gewählt wurde. 5 5 luſt, der vorgetragen wurde.) Anſtelle des AR.⸗Mitgliedes Dr. Jacob Goldͤſchmidt wurde Dr. Chr. Schneider(Direk⸗ tor der Leuna⸗Werke und Vorſtandsmitglied der J. G. Far⸗ beninduſtrie) neu in den AR. gewählt. * Frauz Gckert u. Co. Ac, Waldkirch i. Br.— Faſt das ganze Ac verloren. Dieſe Geſellſchaft für Textilerzeugniſſe (Ast 250 000 /) verzeichnet in ihrer zweiten Bilanz für das Geſchäftsjahr 1931 einen weiteren Verluſt von 84 543 (154 050) /, ſo daß ſich der Geſoamtver uſt jetzt auf 288 594/ ſtellt, womit das AK nohe zu als verloren zu betrachten iſt. Von einer Sanierung iſt bisher nichts bekannt geworden. Aus der Bilanz lin): Debitoren 52 433(52 443), Woren 261 272(267 429); andererſeits Bank⸗ ſchulden 298 597(287 159), Kreditoren 187 291(122 835), Auf⸗ wertungen 23 476(28 146). IV. pfälzische Tabakverkaufssiizung * Speyer, 9. Nov. Unter dem Vorſitz von Landesökone⸗ mierat Hoffmann fand geſtern zu Speyer die 4. pfülziſche Tabakverlaufsſitzung ſtatt, bei der 18000 Zentner Ta ⸗ bak, in der Hauptſache Hauptgut, abgeſetzt wurden. Das Intereſſe von Käufern und Verkäufern war wie in den letzten Sitzungen äußerſt rege. Erfreulicherweiſe kann ein leichtes Anziehen der Preiſe für Haupftgut ſeſt⸗ geſtellt werden. Haupttäufer waren die Firmen Brink⸗ mann ⸗Speyer, Großeinkaufs⸗Geſellſchaft Bremen und die Nordhäuſer Tabatfabriken. Im einzelnen erzielten: Weingarten 20 Ztr. Hauptgut 55 J, 85 Ztr. Mittelgut 45„/; Schwegenheim 255 Ztr. Houptgut 58,00„, Duden⸗ hofen 820 ZItr. Hauptgut 60,85—63,20 J, 40 Ztr. Obergnt 50—52„,; Freisbach 100 Ztr. Hauptgut 63,50: Geinsheim 880 Ztr. Hauptgut 61,6063„; Heiligenſtein 300 Ztr. Hauptgut 60,65„; Neuhofen 1250 Ztr. Hauptgut 66,85—69 Mark(teilweiſe verhagelt); Otterſtadt 770 Ztr. Hauptgut 6864,15„; Rheingönheim 300 Ztr. Hauptgut 55—56,15% (130 Ztr. davon verhagelt); Schifferſtadt 270 Ztr. Hauptgut 67,0; Weſtheim 400 Ztr. Hauptgut 65,60„ Sondern⸗ heim 500 Ztr. Hauptaut 66,80„; Waldſee 3690 Ztr. Haupt⸗ gut 6166,80„(größter Poſten); Lingenfeld 350 Ztr. Hauptgut 66; Nieder⸗Luſtadt 300 Ztr. Hauptgut 62—64.25 Mark; Gommersheim 610 Ztr. Hauptgut 67,80 4 Hanhoſen 470 Ztr. 71,8574„(Spitzenpreis für Hauptgut), 45 Ztr. Obergut 55 /; Harthauſen 1860 Ztr. Hauptgut 70,20—7185 (teilweiſe verhagelt); Haßloch 265 Ztr. Hauptgut 61,95 bis 61,85, 605 Ztr. Obergut 52,50%; Iggelheim 810 Ztr. Hauptgut 71, 310 Ztr. Obergut 5550“; Geinsheim 810 Ztr. Hauptgut 62,50/(zweiter Poſten): Otterſtadt 1330 Ztr. Hauptgut 63,20 1 Mit Ausnohme von Mechtersheim, das ſeinen Poſten zurückzog, konnten ſämtliche Tabolbauvereine ihre Ware abſetzen. Unter den 18 000 Zentnern befanden ſich 1178 Obergut. Die nächſte Tabakverkaufsſitzung findet voraus⸗ ſichtlich am 29. November ebenfalls in Speyer ſtatt. Die Weinlese in Baden beendei Der Herbſt in Baden iſt jetzt bis auf gans verſchwin⸗ dende Ausnahmen beendet. Das Geſchäft im„Neuen“ iſt auch größtenteils vorüber. Soweit ſich die Lage in den badiſchen Weinbaugebieten überblicken läßt, iſt das Ex⸗ trägnis überall ſtark hinter dem des Vorjahres zu⸗ rückge blieben. Die Qualität hingegen dürfte durchweg beſſer ſein als im Vorfahre. Teilweiſe dürften Spitzenleiſtungen erzielt werden können wie 1929. Die Preiſe für Neuen ſind gegenüber dem Vorfahre zwiſchen 10 und 33½ v. H. höher geweſen. Das Geſchäft ruht zur Zeit und ſeitens der Winzer iſt eine bemerkenswerte Zu⸗ rückhaltung feſtzuſtellen. Man rechnet damit, daß die außerordentlich niedrigen Weinpreiſe der letzten Jahre überwunden ſind, da die Vorräte auch bei den Händlern ſtark eingeſchrumpft ſind und ſelbſt bein gleichbleibender Nachfrage zur Deckung des Bedarfs nicht ausreichen. Der 1932er wird daher, wenn er ausſchankreif geworden iſt, im Preis anziehen. Eine ſorgfältige Kellerbehandlung voraus⸗ geſetzt, dürften auch die Flaſchenabzüge des 1992er zu den begehrten Weinjahrgängen zählen. 5. Stand der Winfersaajen im Reich Durch das vorwiegend günſtige Oktoberwetter wurde die Durchführung der Herbſtarbeiten auf den Feldern im allgemeinen gefördert, namentlich in der erſten Oktober⸗ ilſte, in der die Einſaat des Wintergetreides überall ohne 2 e Störungen vor ſich gehen konnte Von Mitte tober ab ſind die Feldarbeiten verſchiedentlich durch ver⸗ breitete Niederſchläge erſchwert worden. Soweit die Saaten rechtzeitig in die Erde gebracht werden konnten, ſind ſie gut aufgelaufen und haben ſich bereits gut beſtockt. An den Nee machen ſich ſtellenweiſe Schädigungen durch erſchnecken bemerkbar. Die Viehweiden konnten infolge des milden Herbſtwetters F noch während des ganzen Oktober genutzt werden. bereits aufgelaufenen Getreideſagten im Reichsdurchſchnitt unter Zugrundelegung der Zahlenno 2 gleich gut, 8 gleich mittel, 4 gleich gering, folgend achtung: Win terweizen 2,5(Vorfahr 2,7), Winterſpelg 25 roggen 2,6(2,7), Wintergerſte 2(28 Nach Mitteilung des Stat. Reichsamts ergibt ſich für die Wwarenhausumsäße im Sepfember Die Umſätze der deutſchen Waren⸗ und Kaufhäuſer haben— wie dies auch in den vergangenen Jahren der Fall war— vom Auguſt zum September leicht zu⸗ genommen. Gegenüber dem gleichen Monat des Vor⸗ jahres blieben ſie, wie das Inſtitut für Konjunkturfor⸗ ſchung mitteilt, um 21,7 v. H. zurück. Aus der Entwick⸗ lung der letzten Zeit läßt ſich ſchließen, doß die konjunk⸗ turelle Abwärtsbewegung der Umſätze langſam in. die Ho⸗ rizontale einbiegt, der Rückgang ſich alſo allmählich fängt. Soweit eine Schätzung möglich iſt, werden die Umſätze der Warenhäuſer im geſamten Jahr 1932 nur um wenig mehr als 20 v. H. unter Vorjahrshöhe bleiben; verglichen mit 1930 wird der Rückgang etwa 30 v. H. ausmachen. Im Berichtsmonat waren— innerhalb der einzelnen Abteilungen— die Bekleidungsumſätze beſonders niedrig. Sie bewegten ſich um rund 27 v. H. unter Vorjahrsſtand. Außerordentlich günſtig lagen demgegenüber wiederum die Umſätze in der Gruppe„Sonſtige Waren“. Dieſe Gruppe umfaßt u. a. Papier⸗ und Schreibwaren, Spielwaren, Le⸗ derwaren und Bijouterie, optiſche und photographiſche Ar⸗ tikel, Drogen und Parfümerien. In dieſen Waxen iſt der konjunkturelle Umbruch im Jahre 1928 verhältnismäßig früh eingetreten, der Rückgang war aber bis zur Gegen⸗ wart etwa 90 v. H. ſehr viel ſchwächer als in anderen Gruppen. Man wird die Urſache dieſer günſtigen Entwick⸗ lung zum großen Teil darin erblicken können, daß viele von der Fertigwareninduſtrie neu geſchaffenen Waren auf⸗ genommen werden, die häufig erſt durch das Warenhaus einem größeren Verbraucherkreis zugänglich gemacht werden. * Nürnberger Briefumſchlag⸗ und Papierausſtattungs⸗ fabrik, A. Pflüger u. Co., AG, Nürnberg. In der ao. G wurde der Konkursverwalter einſtimmig ermächtigt, bei einer Abſtoßung des Geſchäftsbetriebes auch dos Fir ⸗ menrecht zu übertragen. Inſolgedeſſen wird die Geſellſchaft künftig„Grun dſtücks verwertung Veilhofſtraße A G“ firmieren. Beabſichtigt iſt, die Fabrikationsräume zur Fortführung des Unternehmens zu verpachten, ſo daß damit gerechnet werden darf, daß der Geſchäftsbetrieb aufrecht erhalten bleibt. Als Ligqui⸗ dato er wurde der bisherige Direktor der Geſellſchaft, Max Guggenheimer, beſtellt. * Auch Königsberg nimmt Stadtanleihen bei Hypo⸗ thekenablöſung in Zahlung. Der Magiſtrat der Stadt Königsberg teilt mit: Als eine der erſten Großſtädte Deutſchlands läßt die Stadt Königsberg bereits ſeit Jult ds. Is. Hypotheken durch Stadtanleihen zum Kurs von 90 v. H. ablöſen. Die gleiche Maßnahme, die jetzt auch von der Stadt Magdeburg durchgeführt worden iſt, dürfte alſo auf das Königsberger Beiſpiel zurückzuführen ſein. * Neueinſtellungen am Mittelrhein. Nach den am 8. November bei der Vereinigung der Arbeit⸗ geberverbände am Mittelrhein, Mainz, vor⸗ liegenden Meldungen ſind im Bezirk Mainz Wies⸗ baden auf Grund der letzten Notverordnungen bei 29 Firmen 594 Neueinſtellungen vorgenommen worden. Im Kreuznacher Bezirk wurden von 11 Firmen 543 Ar⸗ beitnehmer, im Dürener Bezirk von 9 Firmen 211 Ar⸗ beitnehmer, in der chemiſchen Ind uſtri e Rheinland von 23 Firmen 1147 Arbeitnehmer neu eingeſtellt. Es iſt als ſicher anzunehmen, daß darüber hinaus noch weitere Mehreinſtellungen erfolgt ſind, von denen bis jetzt noch keine Meldungen vorliegen. * Neueinſtellnugen in Bayern.— Jusgeſamt 7761 Per⸗ ſonen. Die Einſtellungen auf Grund der Verordnung zur Vermehrung und Erhaltung der Arbeitsgelegenheit betra⸗ fen in der Zeit vom 30. Oktober bis 5. November laut Mitteflung des Landesſchlichters für Bayern 347 Ar⸗ beiter und 9 Angeſtellte. Insgeſamt wurden feit In krafttreten der Verordnung 7665 Arbeiter und 96 An⸗ geſtellte nen in die Betriebe aufgenommen. Anziehende Haupfguſ- Preise Unveränderſe Hanimärkie Die ober und unteritalieniſchen Märkte zeigten für die Zeit vom 31. Oktober bis 8. November 19382 ziemlich unveränderte Tendenz. Das Geſchäft war nicht übermäßig lebhaft, da Käuſer und Verkäufer ſehr zurück⸗ haltend waren. Die Umſätze auf den Märkten von Jugoſlawien waren weiterhin ſehr gering, da ſowohl die Bauern als auch die Ausarbeitungs⸗Fabriken nicht verkaufen wollten, und außerdem Preiſe verlangten, die die Intereſſenten nicht anlegen konnten. Man hofft, daß ſich durch den ſtabiler werdenden Dinar die Geſchäftsmög⸗ lichkeiten etwas beſſern werden und dann wieder Material auf den Markt kommen wird. * Zur Lage am Schrottmarkt. Die Tendenz der Schrott⸗ märkte iſt ſeit einigen Wochen durch eine gewiſſe„nnere Zuverſicht“ gekennzeichnet. Die lebhafte Haltung des weſtdeutſchen Marktes unterſchied ſich Fabei manniafach von der Entwicklung auf den mittel⸗ und oſtdeutſchen Märkten. Für die Käufer aus der Gegend von Osnabrück und Han⸗ nover wird es bereits lohnender, trotz der Frachtſpeſen den Bedarf auf dem oſtdeutſchen Markt zu decken. Die Ab⸗ ſchließung vom Ausland verhindert eine ordnungsgemäße Preisbildung; hierzu kommt die Belaſtung aus dem Schrottanfall der Abwrackaktion, der nicht preisdrückend, beſtrebt iſt, für das Riſiko, das es übernommen hat, auch eine Prämie zu erhalten. Die jetzt feſtſtellbare Marktten⸗ denz iſt unbeachtet der Nebenerſcheinung der Ausdruck der ſich anbahnenden Konjunkturwende, die auch Teile der Schwerinduſtrie erfaßt hat. * Erhöhung der Zinkblechpreiſe. Die Süddeutſche Zink⸗ blechhändler⸗Vereinigung hat mit Wirkung vom 8. 11. 82 ihre Preiſe um etwa 1½ v. H. erhöht. zum deuisch- schweizerischen Abkommen Zu der amtlichen Kundgebung über den Abſchluß des deulſch⸗ſchweizeriſchen Wirtſchaftsabkommens bringt J. u. H. noch weitere Einzelheiten. Hervorzuheben iſt insbeſon⸗ dere, daß die Kontingente für deutſche Waren, die jetzt von der Schweiz erhöht worden ſind, bisher nur eine Einfuhr von 20 v. H. im Vergleich zu 1931 aus Deutſchland zuließen. Dieſe Anteilſätze ſind im allgemeinen auf 40 v. H. heraufgeſetzt worden. Bei den an deren Poſitionen iſt immerhin erreicht, daß keine wei⸗ tere Verringerung erſolgen darf. für die deutſchen Exportintereſſen gegenüber dem bis⸗ herigen Zuſtand einen nicht zu unterſchätzenden Vorteil. Insbeſondere wird aber auch hervorgehoben, daß das Ab⸗ kommen nicht etwa einen neuen Haldelsvertrag, ſondern nur eine proviſoriſche Notlöſung darſtelle Der Abſchluß eines Handelsvertrages käme für die deutſche Re⸗ gierung ſolange nicht in Frage, als das Kontingentſyſtem der Schweiz nicht beſeitigt würde. Dieſe Vorausſetzun⸗ fei jedoch heute noch nicht gegeben, könnte aber unter der Gel⸗ tung des gegenwärtigen Propiſoriums, das nach dem 31. 3. 33 ſtillſchweigend verlängert werden kann, vielleicht noch eintreten. a 15 * Polniſche Zollerhöhungen. Der Wirtſchaftsausſchuß des polniſchen Miniſterrates hat geſtern die Erhöhung einer ganzen Reihe von Einſuhrzöllen beſchloſſen, wobei es ſich zum Teil um die Inkraflſetzung einiger im neuen Zoll⸗ tarif vorgeſehenen Zollſätze handelt. Die neuen Zollſätze treten am 22. November 1932 in Kraft. Von den Zoll⸗ erhöhungen werden verſchiedene Chemikalien, ferner Darmſaiten Kompreſſen aus Baumwollſtoff, Schreib⸗ und Rechenmaſchinen, gewiſſe Arten von Pappe, Gewebe und Stoffe aus Flachs, ſondern preistreibend wirkt, da das Aufkauf⸗Konſortium Beides bedeutet 4 4 5 r 1 Mittwoch, 9. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 4. 8 Seite Nummer 922 Wir versenden unsere mit Siegerpreisen. schieden ist Iodes-Anzeige Hiermit die schmerzliche Mitteilung, daß meine liebe Frau und gute Mutter Frau Anna Miiller geb. 1 Gastwiriin im Alter von nahzu 62 Jahren nach längerem Leiden sanft ver- Mannheim-Neckarau, den 8. November 1932 Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Josel Müller nebst Verwandten Z M- Tee- Sutter Ar. I in.Pfund-Postpaketen Mk.42, Molkeretbutter .32 trei Haus Nachnahme Obige Marken von 27 fd. ab durch Bahn nicht frei Mk..24 und.14 Tas esproduktion 100 tr). ger.-., Obers hwãb. Zenir.-Molkerei, Biberach; Ri 66 württ. Oder land. vis FKFüchtige Flickerin und Weißnäherin empf. ſich 85 im Ausbeſſ. v..⸗ u. Damenwäſche ſowie Neuanfert, in u. auß. d. Hauſe. Angeb. u. G M 73 an die Geſch. * 871 Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 10.., ½4 Uhr statt Noch einige Tage ge i könen 12812 . Harmonie Lindenhof. nahme beim Hinscheiden unseres und Vaters, Herrn Dank aus. Rich. Wagnerstr. 58 Fritz Kahn Für die ungezählten Beweise innigster Anteil- Louis Kahn jun. sprechen wir hierdurch unseren tiefempfundenen Mannheim, den 9. November 1932 Hedwig Kalan geb. 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November 1932 Vorstellung Nr. 70- Außer Miete- Vorrecht E Unter Leitung des Komponisten Salome Drama in einem Aufzuge nach Oscar Wilde's gleichnamiger Dichtung in deutscher Uebersetzung von Hedwig Lachmann Musik von Richard Strauß Inszenierung: Richard Hein Bühnenbild: Eduard Löffler Technische Einrichtung: Walter Unruh Anfang 20 Uhr Ende 21.30 Uhr Personen: Herodes Erik Enderlein Herodias Irene Ziegler Salome, Else Schulz Jochanaan Wilhelm Trieloff Narraboth Helmuth Neugebauer Page Nora Landerich Erster Fritz Bartling Zweiter Nalder Friedmann Dyllter Jude Hugo Voisin Vierter Alfred Landory Fünfter Karl Mang Erster 1 Hans Görlich Zweiter Nazarener IKugen Fröhlich V Cappadocier Karl Zöller Sklave Gertrud Jenne Ne 8 Se Wir zeigen mit grog III een u Ur 111 be Lui 10 Das Schicksal einer Tänzerin und großen Spionin in deutscher Sprache begeisterte Besucher E rau in der ersten Woche immer noch em Erfolg 0 Jeden Abend vor ausverkauffem Hause ſeder muß Mata dieser Film behian stark interessiert, das mitreißt Hari sehen, denn delt ein Jhema das 10 fal- Jahreskarten 10 Hertel-Jahreskarten die angebli Musik un Greta Garbe als russ. 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