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Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 9. November 1932 143. Jahrgang— Nr. 523 Kanzler und Reichspräſident Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Nov. Nach den Beſtimmungen der Verfaſſung muß der Reichstag bekanntlich ſpäteſtens 30 Tage nach der Wahl einberufen werden. Inner⸗ halb dieſes Zeitraums ſteht dem Reichstagspräſi⸗ denten, der den Termin des Parlamentsbeginns zu beſtimmen hat, indes nur ein geringer Spielraum zur Verfügung, da vorher durch den Reichswahlleiter das amtliche Reſultat feſtgeſtellt werden muß. Die dazu erforderlichen techniſchen Arbeiten dürften immerhin—12 Tage in Anſpruch nehmen. Wenn der Reichswahlausſchuß unter dem Vorſitz des Reichswahlleiters dann— zumeiſt am 15. Tage nach der Wahl— das Geſamtreſultat auf Grund der Mit⸗ teilungen der Kreiswahlleiter abſchließend errechnet hat, müſſen noch die neu gewählten Abgeordneten ihre Zuſtimmungs erklärungen abgeben. — Die dafür geſtellten Friſten eingerechnet, ergibt ſich eine Spanne von etwa 24 Tagen. Nach der dann zu erwartenden amtlichen Veröffentlichung im Reichs⸗ anzeiger hat der Reichstagspräſident erſt die Mög⸗ lichkeit, den Reichstag einzuberufen. Nach bisheriger Uebung wird er ſich vorher mit der Reichsregierung in Verbindung ſetzen. Als früheſter Termin kommt unter dieſen Um⸗ 5 ſtänden der 2. oder 3. Dezember in Frage. Da dieſe Tage aber auf das Ende einer Woche fallen, wird man vermutlich ſich für den 5. oder 6. Dezember entſcheiden. Es bleiben mithin noch einige Wochen für die von der Regierung in Ausſicht genommenen Verhan d⸗ J lungen mit den Parteien übrig, die mit a der ernſten Abſicht einer Verſtändigung geführt wer⸗ 5 den ſollen. Dennoch ſteht man in politiſchen Kreiſen 4 den Bemühungen des Kanzlers um die Gewinnung einer breiteren Baſts ſehr ſkeptiſch gegenüber. So ziemlich allgemein wird angenommen, daß Hitler ſelbſt einer Einladung zu einer Beſprechung mit dem Kanzler nach Berlin überhaupt nicht Folge lei⸗ 0 ſten, im äußerſten Fall höchſtens einen Vertreter ent⸗ 0 ſenden wird. Bei dem Aufruf, den Hitler noch in 3. der Wahlnacht erließ, und der eine runde Abſage Jan das Kabinett Papen enthält, hat es ſich, — Vie wir hören, ähnlich dem Fall der Sympathie⸗ ö kundgebung für die Verurteilten des Potempa⸗Pro⸗ . zeſſes um einen ſpontanen Willensakt des Führers gehandelt, der im Braunen Haus keineswegs unge⸗ 9 teilte Befriedigung hervorgerufen haben ſoll. Jedenfalls wird von einer Seite, die der 57 Regierung naheſteht, behauptet, daß die Gruppe Straſſer⸗Funk⸗Frick, im Gegenſatz zu Hitler durchaus Neigung hätte, ſich auf ſt Verhandlungen einzulaſſen und daß dieſe te 5 Auffaſſung ſogar von einem Teil der SA 94 ö geteilt würde. — 8 Das Reichskabinett wird in ſeiner heutigen Sitzung 92 ſich, wie bereits angekündigt, lediglich mit der Frage . der Taktik befaſſen, die nunmehr eingeſchlagen wer⸗ 28 g den ſoll. Unſere Auffaſſung, daß es in der Frage in der Kontingente ſchwerlich noch zu einem Kon⸗ 8. flikt kommen wird, findet weiterhin ihre Beſtäti⸗ 2 gung. Man ſpricht allerdings von der Möglichkeit ig einer Löſung der Kontingentsfrage durch ein Syſtem f. der gleitenden Zölle. Dazu wäre allerdings 1 die Kündigung des ſchwediſchen und des jugoflawi⸗ ſchen Handelsvertrags notwendig. Von ſonſt gut unterrichteter Seite wird uns verſichert, daß der Reichspräſident einen 8 Kanzlerwechſel zu vermeiden wünſche. 8 2 Er ſoll Herrn von Papen in der Beſprechung, die er am Montag nach der Wahl mit ihm hatte, ausdrücklich erneut ſeines Vertrauens verſichert haben. Im übrigen ſcheint es, daß die Dinge erſt langſam in Fluß kommen werden. Die Beſprechun⸗ gen mit den Parteien dürften ſchwerlich noch in dieſer Woche beginnen. Anfangs nächſter Woche aber tritt der Kanzler, wie erinnerlich, eine Rund⸗ fahrt an, die ihn in die Hauptſtädte der ver⸗ schiedenen Landes regterungen führt. Daß unter der Hand bereits die Fühler ausgeſtreckt wer⸗ den, verſteht ſich wohl von ſelbſt, Syrengſtoffanſchlag bei Verlin i ding des Wolff büros — Berlin, 9. Nov. 555 Polizeipräſtdent teilt mit: In der Nuhlheide längs der Bahn Karlshorſt- Köpenick wurde ein rige Fernleitung entdeckt. Durch eine Spreng⸗ ſtoffladung wollte man den Maſt dieſer Leitung um⸗ legen, um dadurch den Verkehr auf der Bahn 19 und die Lichtverſorgung unmöglich zu N machen. Die Anlage läßt klar erkennen, daß als Täter 1 nur fachkundige Leute in Frage kommen können. Anſchlag auf die den Reichselektrowerken gehö⸗ In politiſchen Kreiſen erwartet man, daß der Reichstag zum 5. oder 6. Dezember einberufen wird— Die Verhandlungen mit den Parteien Rooſevelts großer Sieg Aeberwälligende Mehrheit der Naſſen im amerikaniſchen Repräſentantenhaus Meldung des Wolffbüros — Newyork, 9. November. Der Sieg Rooſevelts iſt größer als man nach den erſten Meldungen erwartete. Von den 531 Wahlmännerſtimmen ſind 453 auf Rooſevelt und nur 78 Stimmen auf Hoover entfallen. Hoover hat dem neuen Präſidenten folgendes Tele⸗ gramm geſandt:„Ich beglückwünſche Sie zu der Gelegenheit, die Ihnen geboten wird, dem Lande dienen zu können.“ Zum Vizepräſidenten der Vereinigten Staaten iſt der Demokrat John Garner gewählt worden. Rooſevelt nahm die Glückwünſche der Preſſevertreter und ſeiner Freunde in den frühen Vormittags⸗ ſtunden im Newyorker Hotel Baltimore entgegen. Als er das Hotel verließ, um nach Hauſe zurück⸗ zukehren, wurde ihm von einer ungeheuren Menge begeiſtert zugejubelt. Alle Sirenen in ſeinem Ge⸗ burtsort Hyde⸗Park begrüßten das Wahlergebnis. Newyork bietet einen Anblick, wie ſonſt an dem großen Nationalfeiertage. 8 Sehr bemerkenswert iſt an dem Wahlgang die Tatſache, daß er ſich im ganzen Lande nahezu ohne jeden Zwiſchenfall reibungslos abgewickelt hat. Das iſt umſo auffallender, als die 42 Millionen Wahlſtimmen, die abgegeben wurden, eine Rekordzahl darſtellen. Die republikaniſche„Herald Tribune“ beglückwünſcht den Demokraten Rooſe⸗ velt und bezeichnet das Wahlergebnis als ſpring⸗ flutartige Aeußerung des Volkswillens, der einen Syſtemwechſel verlangte. Das Ergebnis ſei eine der letzten Auswirkungen des Weltkrieges.„Times“ nennen den demokratiſchen Sieg ein eindrucksvolles Mißtrauensvotum gegen die Republikaniſche Partei und die Hoover⸗Regierung. Die Zahl der Hoover treugebliebenen Staaten wird nach den letzten Mel⸗ dungen nur noch auf ſiehen geſchätzt. Darunter be⸗ finden ſich im Oſten Pennſylvanien und Connectieut. Mit den Ergebniſſen der Kongreßwahlen zu⸗ ſammen verſtärken dieſe Reſultate den Ein⸗ druck, daß im zukünftigen Amerika Präſident und Parlament ausgeſprochen„naß“ ſind. Die Demokraten haben von den zur Wahl ſtehenden 34 Senatsſitzen bisher 21 erhalten. Damit verfügen ſie im Senat bereits jetzt über 52 Sitze und haben drei Stimmen mehr, als zur einfachen Mehrheit er⸗ forderlich iſt. Die Republikaner haben bisher zwei Sitze gewonnen. Ihre Stimmenzahl im Senat be⸗ trägt 32. Aus elf Bezirken fehlen die Ergebniſſe noch. Von den 435 Sitzen des Repräſentanten⸗ hauſes gewannen die Demokraten nach den bisher eingelaufenen Berichten 165 und die Republikaner nur 43. Die Gegner der Prohibition rechnen mit mehr als 300 Sitzen im Repräſentantenhauſe und 50 Sitzen im Senat. Damit wäre die für eine Aen⸗ derung des Prohibitionsgeſetzes notwendige Zwei⸗ drittelmehrheit im Unterhauſe zwar vorhan⸗ den, im Senat dagegen nicht. Stark beachtet wird das Anwachſen der ſo⸗ zialiſtiſchen Stimmen. Die Sozialiſten dürf⸗ ten auf eine Geſamtſtimmenzahl von 1,5 Millionen kommen, während ſie im Jahre 1928 nur eine Vier⸗ telmillion Stimmen auf ſich vereinigten. Der Amtsantritt Rooſevelts wird einer klei⸗ nen Revolution nicht unähnlich ſein. Der Sieg hat den Demokraten den Weg zu ſämt⸗ lichen Poſten im Verwaltungsapparat der Vereinig⸗ ten Staaten freigemacht. Man zählt in USA. 750 000 Bundesbeamten. Es kommen hinzu die noch viel zahlreicheren Beamten der einzelnen Staaten. Da auch dort die Demokraten bei den Gouverneurwahlen gut abgeſchnitten haben, ſteht ein Beamtenrevirement bevor, wie es in Amerika ſeit zwei Jahrzehnten nicht mehr erlebt wurde. Die Aera Hoover wird zunächſt einmal adͤminiſtratip, bürokratiſch liquidiert. Hoo⸗ vers Ende bedeutet zugleich das Ende der republi⸗ kaniſchen Parteiherrſchaft, an deren Stelle die Herr⸗ ſchaft der demokratiſchen Partei tritt. Formell bleibt Hoover noch ein halbes Jahr im Amt. Das Wahl⸗ männerkollegium wird erſt am erſten Mittwoch des Monats Januar Rooſevelt zum Präſidenten prokla⸗ mieren. Und dann werden noch mehrere Wochen vergehen, bis am 4. März 1933 Franklin Rooſevelt ſein Amt übernimmt. e Die Rundfunkreform vor dem Reichsrat Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Nov. Die vereinigten Reichs ratsaus⸗ ſchüſſe haben die Beratung der neuen Richtlinien für den Rundfunk beendet. Es wurde ein Redak⸗ tionskomitee eingeſetzt, das die Richtlinien nochmals überarbeitet. Die Bedenken, die die Vertreter der Länder gegen die neuen Beſtimmungen erheben, gipfeln in dem Verlangen, daß die Stellung der Länder im Ver⸗ gleich zu dem Einfluß des Reiches verſtärkt werde. Wie verlautet, ſind den Reichs⸗ und Staatskommiſ⸗ ſaren viel weitgehendere Befugniſſe eingeräumt wor⸗ den, als nach den Erklärungen des Reichsinnen⸗ miniſteriums zu erwarten war. Nach dieſen Er⸗ klärungen ſollten die Rundfunk⸗Geſellſchaften ihr Programm„ſelbſtändig und unter eigener Verant⸗ wortung“ aufſtellen. Die Kommiſſare erhalten aber jetzt faſt diktatoriſche Gewalt, ſie haben über die Pro⸗ gramme, die acht Tage vor der Veröffentlichung ihnen wie dem Rundfunk⸗Kommiſſar des Reichs⸗ inneuminiſters vorgelegt werden müſſen, zu ent⸗ ſcheiden. Die Anſtellung der Abteilungsleiter wie die Ergänzung beſtehender Verträge darf nur mit ihrer Zuſtimmung erfolgen. Es iſt anzunehmen, daß die Reichsratsausſchüſſe den Entwurf in verſchiedenen Punkten abändern werden. Die Entſcheidung liegt, da der Reichsrat in dem Fall nur eine beratende Funktion ausübt, wie⸗ derum beim Reichsinnenminiſterium. Bayern, das zu 5 v. H. an der Reichsrundfunk⸗Geſellſchaft betei⸗ ligt werden ſollte, hat eine ſolche Beteiligung auf das Beſtimmteſte abgelehnt und erklärt, Verhältniſſe des bayeriſchen Rundfunks durch Ver⸗ träge geregelt ſeien, die nur im Wege der Verein⸗ barung und nur mit Zustimmung der bayeriſchen Regierung geändert werden können. Bayern dürfte alſo auch künftighin ſeine Sonder⸗ ſtellung innerhalb des Rundfunks be⸗ wahren. Wir haben hier bereits mehrfach darauf bingewieſen, daß die eee 995 bei 1 1 daß die erſten Beratungen über die neuen Richtlinien be⸗ ſtimmte Zuſicherungen in dieſer Richtung gegeben hat. Steuerſtundung für Landwirtſchaft Telegraphiſche Meldung — Berlin, 9. Nov. Die Landwiriſchaft hat wiederholt gefordert, daß für die unmittelbar nach Einbringung der Ernte fälligen Steuern Stundung oder Ratenzahlung be⸗ willigt werde. Der Reichsminiſter der Fi⸗ nanzen hat daher, wie wir hören, Anfang Novem⸗ ber in einem Rundſchreiben an die Präſidenten der Landesfinanzämter angeordnet, daß für die am 15. November fälligen Steuern keine Verzugs ⸗ zuſchlägſe berechnet werden, wenn die Beträge binnen Monatsfriſt eingehen. Darüber hinaus ſind die Landesfinanzämter angewieſen worden, bei der Einziehung rückſtändiger Reichsſteuern ſchonend zu verfahren. Wenn die ſofortige Zahlung von Rück⸗ ſtänden zu Härten führen ſollte, darf die Abtragung der Steuerſchuld während des Winters in entſpre⸗ chenden Monatsraten zugeſtanden werden. Luther an den Sparerbund Meldung des Wolffbüros — Berlin. 9. Nov. Der„Volksbund z u ni Schutz erſparten Vermögens gegen Angriffe auf Vertragsrecht und Währung“ hat ſich nach ſeiner Gründung an die Reichsregierung, an alle Länderregierungen, an die Reichsbank und andere maßgebende Stellen gewandt, um ſie über ſeine Beſtrebungen zum Schutze der deutſchen Sparer zu unterrichten. Reichs bankpräſi⸗ dent Dr. Luther hat der Organiſation mit einem Schreiben geantwortet, worin er ſein beſonderes In⸗ tereſſe an der Gründung zum Ausdruck bringt und ſie begrüßt. Richtig und auf breiteſter Baſis be⸗ trieben könne die Bundesarbeit eine vaterländiſche Tat von großem Ausmaß werden; jedenfalls aber werde ſie ein erfolgreiches Inſtrument in dem gegen⸗ wärtigen Ringen um den e 1 1 Wirtſchaft ſein. in den Dienſt des Volkes geſtellt werden. Der T Rooſevelts Programm Telegraphiſche Meldung Newyork, 9. Nov. Die Bedeutung des Wechſels der Perſon und der Partet am Ruder des e Rieſenſtaates darf nicht überſchätzt werden. Man iſt in Europa und beſonders in Deutſchland leicht geneigt, von dem Ausgang amerikaniſcher Wahlen große Umwälzun⸗ gen zu erwarten, 8 meiſt wird eine große Ent⸗ täuſchung daraus. Denn es handelt ſich bei dem gro⸗ ßen Umſchwung faſt immer nur um innerpolitiſche Machtverſchiebungen. Die Richtlinien der amerika⸗ niſchen Außen⸗, Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik blei⸗ ben dieſelben. Im Wahlkampf der letzten Zeit ging es ſchließlich nur noch um zwei Punkte, um die Alkoholfrage und um die Arbeits⸗ loſigkeit. Im Gegenſatz zu der lauwarmen zweideutigen Haltung der Republikaner zur Prohibition hat ſchon der demokratiſche Parteikonvent im Sommer dieſes Jahres den entſchloſſenen Schritt getan, ſich klar für die völlige Abſchaffung des Alkoholverbots auszuſprechen. Tatſächlich iſt heute eine erdrückende Mehrheit des Volkes gegen die Pro⸗ hibition, und nur die eigenartigen Verfaſſungs⸗ beſtimmungen hinderten bisher die ſofortige Beſeiti⸗ gung. Rooſevelt machte dafür eine glänzende Propa⸗ ganda. Als ſein Gegner Hoover ſich in letzter Stunde entſchloß, doch auch perſönlich durch die Staaten zu fahren und von der Plattform des hinterſten An⸗ hängewagens herab ſeine Wahlreden zu halten, begegnete er regelmäßig zuerſt einem ſchallenden Gelächter der herbeieilenden Zuhörer. Niemand von ſeiner Begleitung konnte ſich dieſe unerwünſchte Wirkung erklären, bis man ſchließlich auf einer Sta⸗ tion, wo Hoover die Nacht über blieb, die Urſache entdeckte: Die Demokraten hatten auf den Hoover⸗ ſchen Salonwagen mit weißer Farbe dick die Parole aufgepinſelt:„Wir wollen Bier“. Wir wollen Rooſe⸗ velt zum Präſidenten“. An einem der nächſten Tage kam dann Rooſevelt, ſtrahlend geſund trotz ſeiner immer noch etwas gelähmten Beine, und appellierte an den Durſt des„vergeſſenen kleinen Mannes“, den man gezwungen habe, eine kärgliche Fürſorge⸗ unterſtützung anzunehmen,„ſtatt ihm Arbeit zt geben, wodurch er ſich wieder einen„stone“, einen Krug Bier leiſten könnte“. Damit war die Rede gleich auch auf das ſo über⸗ aus ernſte Problem der Erwerbsloſig⸗ keit gebracht. Rooſevelt verſprach in ſeinen Wahl⸗ aufrufen vor allem, dem„kleinen Mann“ zu helfen. Er ſieht die rettende Tat in der Kontrolle des Staa⸗ tes über die gewaltigen Naturkräfte des Landes und in einer durchgreifenden Hilfe für die Arbeits⸗ loſen in Form von Arbeitsloſenverſicherung, in einer Einſchränkung des übergroßen Profits, des „big buſineß“ und ſchließlich in der Beſeitigung der Hochſchutzzölle und dem Abſchluß ſogenann⸗ ter reziproker Handelsverträge, durch die er die Beſeitigung der Zollbarrieren erſtrebt und das Wie⸗ deraufleben des ſchwer darniederliegenden Außen⸗ handels der U. S. A. erhofft. Nur auf letzterem Wege könne Amerika auf eine Wiederkehr der Proſperity, auf Zahlung der Kriegsſchulden und auf Geſundung der Finanz rechnen. Es iſt unmoraliſch, meinte „Frank“, das Nochreicherwerden einer dünnen Ober⸗ ſchicht als Wiederaufſtieg zu bezeichnen. Alle Volks⸗ ſchichten der Nation haben Anrecht auf den kommen⸗ den neuen Wohlſtand des Landes. Wörtlich ſagte Rooſevelt in einer Rede noch gang kürzlich bei einem Frühſtück im Commonwealth Club von San Francisko:„In das Wirtſchafts⸗ leben Amerikas teilen ſich 600 Geſellſchaften. Zwei Drittel kontrolliert die Großinduſtrie, in das dritte Drittel drängen ſich zehn Millionen kleine Ge⸗ ſchäftsleute. Wenn dieſe Konzentration andauert, wird Amerika in hundert Jahren von einem Dutzend Rieſenfirmen regiert. Wir ſteuern im Kurs einer wirtſchaftlichen Oligarchie, wenn wir ſie nicht ſchon erreicht haben. Jedermann aber hat einen An⸗ ſpruch auf Privatbeſitz, denn wie kann er ſonſt für diejenige Lebensſpanne ſorgen, in der Arbeit nicht möglich iſt: Aufzucht der Kinder, Krankheit und Alter? Dieſes Beſitzrecht iſt unantaſtbar. Darum. muß die rückſichtsloſe Tätigkeit der Spekulanten und Finanzmänner eingeſchränkt werden, nicht zum Nachteil, ſondern zum Schutze der freien Ginzel⸗ perſölichkeit. Wenn eine Kapitalgruppe ihre Müchte gegen das öffentliche Wohl ausübt, muß die Regie⸗ rung ſchnell bei der Hand ſein, das Allgemeininter⸗ eſſe zu ſchützen. Die wirtſchaftlichen Mächte 1 einer aufgeklärten Regierung iſt gekommen.“. Das iſt das innerpolitiſche Programm Ro f velts, das außenpolitiſche läßt ſich zuſammenfaſſen die beiden 1 5 Neues“. r Ab 2. Seite Nummer 523 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 0 Mittwoch, 9. N e mber 1932 macht. Hier iſt ja auch der Präſident als Inhaber ſeiner Amtsbefugniſſe nicht ausſchlaggebend. Er kann allenfalls die Richtung angeben. Die Ent⸗ ſcheidung ruht aber im Kongreß, der in Zukunft vorausſichtlich einer Streichung der Kriegs⸗ ſchulden ebenſo kräftig Widerſtand leiſten wird wie bisher. Die öffentliche Meinung der Vereinigten Staaten iſt großen Konzeſſionen an die Kriegsſchuld⸗ ner durchaus abgeneigt. Franklin D. Rooſevelt Franklin Delamo Rooſevelt iſt am 30. Januar 1882 in Hyde Park im Staate Newyork geboren. Er iſt ein Neffe des ehemaligen Präſidenten Theodore Rovoſevelt. Nachdem er auf der Harvard⸗Univerſität ſtudiert hatte, beſuchte er drei Jahre lang die Co⸗ lumbia⸗Law⸗School und wurde 1907 Rechtsan⸗ walt in Newyork. Schon früh wandte er ſich der Politik zu; im Jahre 1910 wurde er in den New⸗ vorker Diſtriktſenat gewählt. 1913 trat er aus dieſem aus, als er Aſſiſtent Secretary im Marine amt wurde. In dieſer Stellung blieb er während des Krieges und gehörte zu Ende des Krieges von Juli bis September 1918 der Inſpektion der USA ⸗Streit⸗ kräfte in den europäiſchen Gewäſſern an. Vom Januar bis Februar 1919 leitete er die amerika⸗ miſche Immobiliſierung in Europa. Im Jahre 4920 wurde er von den Demokraten als Vizepräſidenten der Vereinigten Staaten nominiert. Seit 1928 iſt er Gouverneur des Staates Newyork. Zurückhaltung in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Nov. Die Wahl Rooſevelts zum amerikaniſchen Präſi⸗ denten entſpricht den Erwartungen, die man in Berlin gehegt hat, hat alſo in keiner Weiſe überraſcht. In der politiſchen Beurteilung der Perſönlichkeit des neuen Präſidenten übt man in der Wilhelmſtraße begreifliche Zurückhal⸗ tung, zumal die Amtszeit Hoovers noch bis zum 4. März läuft. Auf jeden Fall darf der ſchei⸗ dende Präſident des dankbaren Gedenkens Deutſchlands ſicher ſein, da er es geweſen iſt, der im Juli 1931 die große ſtaatsmänniſche Entſchei⸗ dung des Moratoriums getroffen und dadurch ein ſympathiſches Verſtändnis für die bedrängte Lage Deutſchlands bewieſen hat. Noch kein Preußen-Landtag Meldung des Wolffbüros — Berlin. 9. Nov. Mit einer Einberufung des Preußiſchen Land⸗ tages iſt— entgegen bisherigen Meldungen— für die nächſten Wochen noch nicht zu rechnen. Der Landtag hatte den Präſidenten ermächtigt, den Termin für die nächſte Sitzung anzuberaumen. Der Präſident wird, wenn nicht außergewöhnliche Um⸗ ſtände eintreten, von dieſer Ermächtigung erſt Ge⸗ brauch machen, wenn die Frage der künftigen preußiſchen Regierungsverhältniſſe geklärt iſt, d.., wenn er die Wahl eines neuen Mi⸗ miſterpräſtdenten auf die Tagesordnung ſetzen kann. Eine Landtagstagung im gegenwärtigen Augenblick hält er angeſichts der verwickelten Regierungsver⸗ hältniſſe und ungeklärten Verantwortlichkeiten für durchaus unzweckmäßig. Es liegen auch von keiner Partei Anträge auf Landtagseinberufung vor. Die Entſcheidung des Präſidenten wird früheſtens in etwa acht Tagen erfolgen, ſofern bis dahin ein Er⸗ gebnis der neuerlichen Fühlungsnahmen zwiſchen Nationalſozialiſten und Zentrum vorliegt. Sicher iſt, daß der Landtag nicht vor dem 22. November, wahr⸗ ſcheinlich ſogar erſt im Anfang Dezember zuſammen⸗ treten wird. Rücktritt eines nationalſozial. Präſidenten — Königsberg, 9. Nov. Wegen Differenzen mit ſeiner Kammerfraktion iſt der nationalſozia⸗ lüſtiſche Präſident der Landwirtſchaftskammer Oſtpreußens, von Buttlar, zurückgetreten. 22 Römiſche Die faſziſtiſchen Feiern zum zehnten Von unſerem römiſchen Vertreter = Rom, Anfang November. Drei Wochen dauern die Feſte, mit denen der Faſzismus den zehnten Jahrestag des„Marſches auf Rom“ feiert. Fahnen und Fanfaren von den Alpen bis zum Meer. Volksverſammlungen und Paraden. Muſſolini hält ſeine große außenpoli⸗ tiſche Rede in Turin, ſeine große Rede zur Innen⸗ politik in Mailand, kehrt nach Rom zurück, um die Parade der Schwarzhemden abzuneh⸗ men und iſt bereits wieder unterwegs, um in der Romagna und in Venetien zum Volk zu ſprechen. Unermüdlich auch bei den Feiern, die überall im Land zur Eröffnung von Schulen und Sportplätzen, Bahnen und Autoſtraßen, Brücken und Kanälen, Ausſtellungen und Denkmälern ſtattfinden. Vor allem in Rom, das von Menſchen wimmelt, vom Marſchtritt der Kolonnen und Militärmuſik wider⸗ hallt; das in dieſen Tagen(die Eiſenbahn gewährt 70 Prozent Ermäßigung für Romfahrten) das Ziel von Tauſenden iſt. Unmöglich, die Fülle der Ereigniſſe auch nur auf⸗ zuzählen. Man kennt ja auch außerhalb Italiens die glänzende militäriſche Form, in der der Faſzismus ſeine Feſte feiert. In Italien ſelbſt pflegt man bei ſolchen Gelegenheiten vom„faſziſtiſchen Stil“ zu ſprechen. Ein Wort, das zu Mißdeutungen manchen Anlaß gab. Meint man damit nur die äußere Form oder das, was man Lebensſtil nennt oder noch etwas Entſcheidenderes, Weſentlicheres? Eine eindeutige Auslegung von faſziſtiſcher Seite fehlt. Dafür aber brachten dieſe Feſttage in Rom zwei Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung, die für den „faſziſtiſchen Stil“ zweifellos bezeichnend ſind. Zwei ſehr unterſchiedliche, ja gegenſätzlche Ereigniſſe: die Jeſttage Jahrestag des„Marſches auf Rom Einweihung des Boulevards der Kaiſerfora und die Eröffnung einer„Ausſtellung der faſziſtiſchen Revolution“. Dieſer Boulevard der Kaiſerfora, offi⸗ ziell „Straße des Imperiums“ genannt, iſt die größte ſtädtebauliche Leiſtung, die Italien ſeit über einem Jahrhundert vollbracht hat. Umſo größer, als es darum ging, zwiſchen den be⸗ deutendſten Momumenten des antiken Rom hindurch eine Straße zu bauen, die dem modernen Verkehr dienen und uns zugleich dieſe Monumente räumlich und geiſtig näher bringen ſollte. Ein rieſenhafter Durchbruch, der vom Juße des Kapitols direkt auf das Koloſſeum zuführt, flankiert von den Fora des Auguſtus und Nerva, dem Tem⸗ pel des rächenden Mars, dem Forum des Caeſar und der rieſenhaften Baſilika, an der nacheinander die feindlichen Kaiſer Maxentius und Konſtantin bauten. Ein mächtiger Durchblick auf Kapitol, Fo⸗ rum, Palatin, auf die Albanerberge. Ein ſtädtebau⸗ liches Wagnis. Das— wie man unbedingt zugeben muß— gelungen iſt. Dieſer Boulevard iſt viel⸗ leicht die monumentalſte Straße der Welt: ein Einbruch in Roms größte Vergangen⸗ heit, durch den nichts zerſtört, ſondern Vieles her⸗ ausgehoben und herausgeholt wird. Eine Straße, die das Rom Muſſolinis geiſtig mit dem Rom der Caeſaren verbindet. Ein Monument jener„im⸗ perialen Tradition“, auf die der Faſzismus ſich beruft und auf der er aufbauen will. Die Legionen der Schwarzhemdenmiliz haben dieſe Straße durch eine große Parade eingeweiht, indem ſie der Ver⸗ gangenheit huldigten. An Tag darauf eröffnete Muſſolini eine Abrüfſtungsſtreit im Drahtung unſ. Londoner Vertreters ö§ London, 9. Nov. Die neuen engliſchen Abrüſtungsvor⸗ ſchläge ſind noch nicht fertiggeſtellt. Obwohl geſtern wieder eine bis in die Nacht hinein währende Kabinettsſttzung ſtattgefunden hat, ſind die Mei⸗ nungsverſchiedenheiten über die neuen Vorſchläge noch nicht beigelegt. Schon daraus iſt zu erkennen, daß Sir John Simon wirklich ſehr weit⸗ gehende Abrüſtungspläne vorgelegt hat, die auf entſchiedenen Widerſtand der Konſervativen ſtoßen. Es iſt bisher hauptſächlich von den recht um⸗ faſſenden Plänen für die Abrüſtung zur Luft die Rede geweſen, jedoch etfährt man, daß auch auf den anderen Abrüſtungsgelſieten eindrucksvolle Beſchrän⸗ kungen ie e e ſollen. Die Kontro⸗ verſe dürfte in einem Kompromiß innerhalb des Kabinetts enden. Da dies bisher noch nicht ange⸗ ſtrebt wurde, iſt es unzewiß, wieviel von den guten Abſichten Simons diesmal noch übrigbleiben wird. Die Blätter nehmen hereits an, daß der Vorſchlag der internationalen Kontrolle der Verkehrs⸗ und Sportfliegerei fallen gelaſſen worden ſei. Das öußerſte, was man jeßt in Betracht zieht, iſt nach der„Times“ die Schaffung einer inter⸗ nationalen Flugzeugliſte, in der die Apparate ſämtlicher Länder vollzählig eingetragen werden, damit jedes Land weiß, was das andere je⸗ weils im Flugzeugbau leiſtet. Aus der völligen Ab⸗ ſchaffung der Bomben⸗fund Kampfflugzeuge, die Sir Hohn Simon der„Daly Mail“ zufolge im Kabinett vorgeſchlagen haben ſoll, dürfte wohl auch nur eine beträchtliche Einſchränkung der Flug⸗ zeaugwaffe herauskommen. Immerhin erwartet man in parlamentariſchen Kreiſen die Ankündigung de! Abrüſtungsprogramms mit äußerſter Spannung. Kennen Sie Minahaſſa? Von Gerd Heinrich Von Gerd Heinrich erſcheint ſoeben im Dietrich Reimer⸗Verlag ein illuſtriertes Buch unter dem Titel„Der Vogel Schnarch“ Rallenfang und Urwaldforſchung in Celebes. Mit Genehmigung des Verlages entnehmen wir dem Buch folgendes Kapitel. Am 23. Dezember landen wir in Menado, dem zweitwichtigſten Hafenplatz von Celebes. In ſeinem freundlichen und ſauberen Aeußeren gleicht dies Städtchen einem verkleinerten Abbild von Makaſſer, als deſſen„Filiale“ es ſich auch in handelswirtſchaft⸗ licher Hinſicht darſtellt. Es iſt der Sitz der Reſidenz⸗ ſchaft Mindhaſſa und bildet die Hauptſtadt dieſer kleinen, aber recht bemerkenswerten Landſchaft am äußerſten Nordzipfel von Celebes. 5 Der erſte Weihnachtsabend der Expedition iſt herangekommen, und der Zufall hat es gefügt, daß wir ihn im Bereich europäiſcher Ziviliſation verbrin⸗ gen dürfen. Jedoch es zeigt ſich, daß bei vierzig Grad Wärme und blendender Sonnenglut, die von glän⸗ zenden Palmenblättern reflektiert wird, jede Weih⸗ nachtsſtimmung im Keim erſticken muß. Weihnachten ohne Gedanken der Sonnenwende, ohne die Verhei⸗ ßung des aus winterlicher Nacht neu geborenen Ta⸗ ges, iſt eine Gefühlsunmöglichkeit! Wir dürfen den Heiligen Abend im Hauſe eines gaſtfreundlichen Deutſchen bei einem vorzüglichen europäiſchen Sou⸗ per begehen, und das bedeutet für uns auch ohne eigentliche Weihnachtsſtimmung eine Feier, die wir dankbar genießen. Während wir dann in der Nacht unſerer Behau⸗ ſung wieder zuwandern, empfangen wir ſonderbare Eindrücke von einem tropiſchen„Weihnachtsfeſt“. Unſere ruhige Villenſtraße iſt jetzt recht lebendig ge⸗ worden. Aus den offenen, erhellten Veranden der Häuſer gröhlt hier und dort ein Grammophon ſein „Stille Nacht, Heilige Nacht“ hinein in die ſchwüle Dunkelheit. Die zarte Verheißung des lieben alten Liedes wirkt ſchon ohnehin aus dem Rachen eines Grammophons wie eine bösartige Ironie, im Zu⸗ ſammenhang mit dem jedoch, was hier ringsumher vor ſich geht, wird ſie völlig zur Farce. Aus den Nebenhäuſern nämlich wird die angeblich„Stille Nacht“ vermittels Feuerwerk, Knallerbſen und Böl⸗ lerſchüſſen mit einem fortgeſetzten wahren Höllenlärm erfüllt, der die halbe Nacht andauert und uns jede 1 Möglichkeit eines geſunden Schlafes raubt.— Schon früh um fünf Uhr beginnt die verhaßte Knalleret von Neuem, um ſich zeitweiſe zu dem zuſammen⸗ hängenden Geknatter eines kleinen Infanterie⸗ gefechts zu verſtärken. Es iſt der alte Brauch der Chineſen, die hier einen großen Prozentſatz der wohlhabenden Stadtbevölkerung bilden, das Neu⸗ jahrsfeſt durch ein Jeuerwerkslärm zu verherr⸗ lichen, deſſen Aufwand gar nicht groß genug ſein kann und alljährlich Unſummen koſtet. Um nun die Freuden dieſes Vergnügens möglichſt lange und ausgiebig auszukoſten, wird ſchon etwa eine Woche vordher damit begonnen. 5 Die Einwohner der Minahaſſa, verallgemeinert „Menadoneſen“ genannt, ſind am längſten den zivili⸗ ſatoriſchen Einflüſſen Europas unterworfen ge⸗ weſen. Sie bilden den einzigen Volksſtamm von Celebes, den die chriſtliche Miſſion vollſtändig er⸗ obern konnte, und zwar ſchon vor langer Zeit. Katholiſche und evangeliſche Miſſionare ſind bei die⸗ ſem Werk in edlem Wettſtreit bemüht geweſen, ein⸗ ander den Vorrang ſtreitig zu machen, und beider Anſtrengungen waren von Erfolg gekrönt. Heute wird beinahe jedes Dorf von zwei Kirchen geziert, einer katholiſchen und einer evangeliſchen, und viel⸗ fach ſind die Behauſungen der Bekenner der einzel⸗ nen Konfeſſionen in geſonderten Dorfteilen ver⸗ einigt. Die Minahaſſaleute ſind ganz beſondere Fein⸗ ſchmecker auf dem Gebiete der Wildͤpretsſpeiſen. Auf der Liſte ihrer Leckerbiſſen ſteht eine ganze Reihe der merkwürdigſten Tiere ihrer Wälder: Baumbeutel⸗ tiere(Kuskus), Rieſenſchlangen, Affen, Waldratten und Fledermäuſe werden mit einer Leidenſchaft ge⸗ jagt und gegeſſen, die es begreiflich erſcheinen läßt, daß in dieſem Lande der Iſlam mit ſeiner ſtrengen „Diät“ einer ſtarken Ablehnung begegnen mußte Von altersher ſcheint die Minahaſſa ein Lieb⸗ lingskind der holländiſchen Regierung geweſen zu ſein, eine Tatſache, die dem Reiſenden auf Schritt und Tritt offenbar wird, Ein Netz erſtklaſſiger Aſphaltchauſſeen überſpinnt die ganze Landſchaft. In den wohlhabenden Dörfern ſieht man ſtattliche Ge⸗ bände europäiſchen Stils: Krankenhäuſer, höhere Schulen, Volksbibliotheken. Dieſe Dörfer würden ſich ſchämen, wollte man ſie, wie ſonſt in Indien. ſiblich, einfach malaiſch als„Kampongs“ bezeichnen. Sie führen deshalb als offiziellen Titel den höollän⸗ diſchen Namen„Negorij“, und ihre Häupter ſind unmündige Tochter engliſchen Kabinett Die Labour Party hat für morgen einen Antrag zur Debatte geſtellt, in dem es heißt:„Es iſt eine un⸗ erläßliche Vorbedingung für den Erfolg der Welt⸗ wirtſchaftskonferenz, daß die Regierung ganz klar und unmißverſtändlich eine unmittelbare Kürzung der Rüſtungen auf der Baſis des gleichen Status für alle Nationen fordert.“ In der Debatte über dieſen Antrag dürfte Sir John Simon die bis dahin ver⸗ mutlich fertiggeſtellten Pläne im Umriß bekannt geben. Wellwirlſchaftskonferenz erſt im März? Meldung des Wolffbüros 0— Genf, 9. Nov. Der Sachverſtändigenausſchuß für die Vorberei⸗ tung der Weltwirtſchaftskonferenz hat den erſten Ab⸗ ſchnitt ſeiner Arbeiten beendet. Er wird wahrſchein⸗ lich nicht, wie urſprünglich vorgeſehen, ſchon im De⸗ zember wieder zuſammentreten, um das Programm für die Weltwirtſchaftskonferenz zu formulieren, ſondern vorausſichtlich erſt im Januar. Während man bis jetzt annahm, daß die Welt⸗ wirtſchaftskonferenz im Februar zuſammentreten werde, iſt man neuerdings der Meinung, daß ihre Einberufung nicht vor März erfolgen werde. Durch die Beratungen iſt der Eindruck verſtärkt worden, daß für eine poſitive Geſtaltung der Konferenz die Bereinigung des Problems der inter⸗ alliierten Schulden eine weitere Vor⸗ ausſetzung iſt. Es beſteht ferner für niemanden hier ein Zweifel, daß die Weltwirtſchaftskonferenz unter den denkbar ungünſtigſten Auſpizien zuſam⸗ mentreten würde, wenn bis dahin nicht durch eine wirkſame und poſitive Förderung der Abrüſtung das Vertrauen in der Welt wieder geſchaffen wird. „Ausſtellung der faſziſtiſchen Revolution“, in der ſich das Regime zum erſten Mal reſtlos zur Moderne, zum Stil der Moderne bekennt. Mit einem künſtleriſchen Erneuerungswillen, wie ihn eigentlich nur Deutſchland und Rußland beſitzen. Eine Faſ⸗ ſade, die eine Fabrik oder ein Dreadnought ſein zönnte. Einfache Formen, ſtarke Farben, viel Me⸗ Hall. Im Inneren moderne Ausſtellungstechnik: rieſenhafte Photomontagen, kubiſche Inſchriften, ein⸗ prägſame Symbole. Ohne daß man Kataloge oder Führer befragen müßte, erzählen einem dieſe Räume die Geſchichte des Faſzismus: Weltkrieg, Interven⸗ tion, Kampf um Fiume und gegen den Sozialis⸗ mus,„Marſch auf Rom“ und Ergreifung der Macht. Bilder, Zeitungsblätter, Waffen, Fahnen, Manu⸗ ſkripte, es hätte langweilig werden können wie ein kleinſtädtiſches Geſchichtsmuſeum, und es iſt durch die Art der Montage ſpannend wie ein großer hiſto⸗ riſcher Roman. Während man von Raum zu Raum geht, rollt ein Film zur Geſchichte der faſziſt i⸗ ſchen Revolution ab, wie man ihn wirkungs⸗ voller auf keiner Leinwand ſehen kann. Mit ſtärkſter propagandiſtiſcher Wirkung. Die Römer, denen in manchen Dingen etwas reichlich viel Tradition im Blute ſteckt, ſchütteln ein wenig die Köpfe. Aber ſte drängen ſich zu Hunder⸗ ten, zu Tauſenden durch die Säle. Etwas. Packendes, Aufrüttelndes iſt im Stil dieſer Schau. etwas Un⸗ heimliches und Mächtiges, was Viele beunruhigt. Nur die Jugend iſt ganz begeiſtert. Sie findet, daß der Faſzismus ſich endlich von der miß⸗ verſtandenen Tradition losgeſagt, den Anſchluß an die Moderne auch auf künſtleriſchem Gebiet ge⸗ funden hat. Auch die faſziſtiſche Jugend liebt die Tradition; doch eine echte, nicht epigonenhafte, wie ſie in der„Straße des Imperiums“ zum Ausdruck kommt. Nur durch eine Verbindung zwiſchen echter Tradition und mutiger Modernität, ſo glauben dieſe Jungen, wird das werden, was man„faſziſtiſchen Stil“ genannt hat und was es bisher vielleicht im politiſchen Leben Italiens, nicht aber in ſeiner Kunſt gegeben hat. Bombenfund am Kieler Gefängnis Meldung des Wolff⸗ Büros — Kiel, 9. Nov. In den frühen Morgenſtunden nahmen Polizei⸗ beamte in der Umgebung des hieſigen Gerichts⸗ gefängniſſes einen Mann feſt, der ſich durch ſein Verhalten verdächtig gemacht hatte. Bei der Ab⸗ ſuchung des Geländes fanden die Beamten einen Sprengkörper, der fertig zur Zündung war. Seine Exploſion hätte wegen der beſonderen Ge⸗ fährlichkeit des verwendeten Sprengſtoffes großes Unglück verurſacht. Tragiſcher Irrtum — München, 9. Nov. In der Kaſerne des 7. (Bayeriſchen) Pionierbataillons ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Ein Gefreiter des Bataillons wurde in der Nacht vom Kaſernenpoſten für einen Ein⸗ brecher gehalten und nach mehrmaligem Anruf, auf den keine Antwort erfolgte, durch einen Schuß ſchwer verletzt. Der Gefreite ſtarb in der Nacht. 5 Falſchmünzerbande in Köln — Köln, 9. Nov. In Köln iſt eine Falſchmünzer⸗ hande von 18 Perſonen feſtgenommen worden. Sie ſtellten Hartgeld in großer Zahl her. Kommuniſten gegen Nationalſozialiſten — Hamburg, 9. Nov. Im Hafenviertel in der Fuhlentwiete entſtand zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten eine Schlägeret, bei der auch Schüſſe fielen. Ein Nationalſozialiſt, der beſchul⸗ digt wird, geſchoſſen zu haben, und mehrere andere Perſonen wurden feſtgenommen. Verletzt wurde niemand. ö i Flugzeugabſturz über dem Chaco — Riv de Janeiro, 9. Nov. Im Chaco dreimotoriges boliviſches Großflugzeug abgeſtürzt. Drei Generale und zehn Offiziere fanden dabei den Tod. keine gewöhnlichen„Kapala kampong“ mehr, ſon⸗ dern höchſt angeſehene„Hukum tua“, Gemeindevor⸗ ſteher, die von den Dorfbewohnern feierlich gewählt und eingeſetzt werden. Ueberhaupt ſind die Menado⸗ neſen weitgehendſt und bis zu den höheren Beamten⸗ ſtellen hinauf zur Selbſtverwaltung herangezogen und vorgebildet. Die Dankbarkeit der Bevölkerung für alle ihr geſchenkten Freiheiten und Vorrechte äußert ſich in einer aufrichtigen Regierungstreue, gelegentlich aber auch in einer Art„Hurrapatriotismus“, der im cele⸗ beſiſchen Milieu einer gewiſſen Komik nicht entbehrt. Die Minahaſſa ſtellt eine große Zahl mit der tüchtig⸗ ſten Rekruten für die indiſche Armee und ein großes Kontingent der eingeborenen Beamtenſchaft. Ueberhaupt ſind die Menadoneſen im Aeußeren und im Charakter ſehr verſchieden von den übrigen cele⸗ biſchen Volksſtämmen. Es ſind kräftige Menſchen, vielfach mit mongoliſchen, oft auch nahezu„europä⸗ iſchen“ Phyſiognomien, Typen von ſtrebſamen Bau⸗ ern und Subalternbeamten, ſämtlich beſeelt von einer wahren Sucht, europäiſche Sitten und Ge⸗ bräuche nachzuahmen und ihr Aeußeres den hollän⸗ diſchen„Brüdern“ möglichſt vollkommen anzu⸗ gleichen. Man ſagt, Holland habe Provinzen in Europa und eine in Celebes: die Minahaſſa. Dies iſt das kulturelle Milieu, in dem wir die Nach⸗ forſchungen nach Aramidopſis plateni, dem verſchol⸗ lenen Urwaldvogel zu beginnen haben! Gertrud Bindernagels Beiſetzung. Die Bei⸗ ſetzung der Leiche der Berliner Opernſängerin Gertrud Bindernagel ſoll nach durchgeführ⸗ ter Obduktion am Donnerstag nachmittag auf dem Friedhof an der Heerſtraße zu Berlin erfolgen. Das künſtleriſche Perſonal der Städtiſchen Oper und Vertreter der Berliner Staatsoper werden zugegen ſein. Intendant Prof. Ebert und Opernſänger Hüſch werden ſprechen, während der Chor der Städtiſchen Opern zu Ehren der toten Künſtlerin ſingen wird. Am Donnerstag abend, nach der Vorſtellung, iſt im Gebäude der Städtiſchen Oper zu Charlottenburg eine interne Trauerfeier angeſetzt. In den nächſten Tagen ſoll unter Beteili⸗ gung des Perſonals der Staatsoper und der Städti⸗ ſchen Oper zu Gunſten des Erziehungsfonds für die 4 künſtleriſche Veranſtaltung ſtattfinden. 12 Gertrud Bindernagels eine U Kunſt und Wiſſenſchaft Die Zeit von—5 Uhr im Menſchenleben. Auf der Wiener Tagung der Geſellſchaft deutſcher Kinderärzte hat Profeſſor Dr. Jenny aus Zürich außerordentlich feſſelnde Angaben über den Zuſam⸗ menhang der Tages⸗ und Nachtzeiten mit dem menſchlichen Leben gemacht. Die meiſten Todesfälle ereignen ſich in den drei Stunden von 2 Uhr nachts bis 5 Uhr früh. Merkwürdigerweiſe fallen aber auch die meiſten Geburten in die gleiche Zeit. Prof. Jenny hat 350 000 Geburtsanzeigen und Todesanzeigen bei den ſchweizeriſchen Standesämtern daraufhin unter⸗ ſucht und iſt zu dieſer zweifellos intereſſanten Feſt⸗ ſtellung gelangt. Profeſſor Jenny ſuchte aber nun nach einem Grund für dieſes merkwürdige Zu⸗ ſammentreffen. Er kam ſchließlich zu dem Ergebnis, daß die beiden Zahlen für die Todesfälle und die Geburten mit dem Stand der Sonneam Hi m⸗ mel in Verbindung ſtehen müſſen, weil die einzel⸗ nen Geburts⸗ und Todeszeiten in Stunden fielen, in denen die Sonne einen ganz beſtimmten Punkt am Himmel oder unterhalb des Horizonts einnimmt. Jenny hat ferner feſtgeſtellt, daß die Mehrzahl der durch Tuberkuloſe herbeigeführten Sterbefälle bald nach Mitternacht eingetreten iſt, dagegen die Todes⸗ fälle, die auf Ernährungsſtörungen beruhen, nach 5 Uhr früh ſogar eher an 6 Uhr erfolgen. Die Beob⸗ achtungen Prof. Jennys, die durch ähnliche Unter⸗ ſuchungen in anderen Ländern noch unterſtützt wer⸗ den müſſen, eröffnen jedenfalls der wiſſenſchaftlichen Forſchung ein neues aufklärungsverſprechendes Feld. -O Muſſolini annektiert Napoleon. Dem Duce will man es in Frankreich nicht verzeihen, daß er den großen franzöſiſchen Kaiſer„Buonaparte“ ge⸗ nannt und einen Verſuch gemacht hat. Napoleon zu einem„reinen Italiener“ zu machen. Die Hiſtoriker packen ihre ganze Wiſſenſchaft aus, um Muſſolini eines Beſſeren zu belehren. Sie richten an den Duce die Frage, ob der Kaiſer etwa ein ſchlechtes Fran⸗ zöſiſch geſchrieben und geſprochen habe. Doch ſie ver⸗ geſſen, daß im Jahre 1815 ein ſehr intereſſantes Buch erſchten, das Napoleon als„Italiener“ bezeichnete; es ſtammte von einem der Generäle des Eroberers. Der Streit iſt noch nicht ausgetragen. Muſſolinis ge hat ihn wieder an⸗ gefach k„. iſt ein N * N * Mittwoch, 9. November 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 528 iS SSN Ein wenig Mannheimer Geographie Die„Höhen“ und„Tiefen“ Mannheims ſind nicht ganz leicht feſtzuſtellen. Denn die Unterſchiede be⸗ tragen nur wenige Meter und vom Flugzeug aus wird das Gelände kaum ſichtbare Unterſchiede auf⸗ weiſen. Aber wofür haben wir denn die Geometer? Die haben ſogar eine Generalſtabskarte für das Mannheimer Gebiet ausgearbeitet und errechnet, daß es auf der Mann⸗ heimer Gemarkung Höhenunterſchiede bis zu 20 Meter gibt! Wer zum Beiſpiel im Schloßhof vor dem Reiterſtandbild Kaiſer Wilhelms J. ſteht und durch die Breiteſtraße nach S—8 5 oder H A- 5 pilgert, iſt bereits zu Tal geſtiegen! Er lebt dort rund ſechs Meter näher dem Erdmittelpunkt. Der Schloßhof iſt überhaupt einer der höchſten Ter⸗ rainpunkte im Mannheimer Stadtgebiet. Er liegt 98.50 Meter über dem Meere. Die Quadratecken T 4— 5 ſowie J 4 und Je5 liegen auf der Höhen⸗ marke 92.30 Meter. Uebrigens kann der Gockelsberg im Schloßgarten keineswegs als„Höhepunkt“ gel⸗ ten. Er liegt tiefer als der Schloßhof nämlich auf 97.90 Meter. Da Mannheim auf einem Dünen⸗ gelände liegt kann man auch einen ganzen„Höhen“⸗ rücken feſtſtellen. Die Oſtſtadt liegt auf 93 Meter Höhe. Der Lindenhof hält ſich auf 94 Meter und Neu⸗ oſtheim kann geradezu von Höhenluft ſprechen, denn hier regiſtriert man durchſchnittlich 96 Meter Höhe. Der Jungbuſch und das beliebte Hafengebiet kann ſich rühmen, eine Brücke zu beſitzen, die bis zu 104,50 Meter anſteigt. Rings um Mannheim gibts allerdings eine 8 Anzahl„Berge“. Der Kuhbuckel am Lampertheimer Weg, auf deſſen Anhöhe dermaleinſt die Kirche zu den dort entſtandenen Randſiedlungen erſtehen ſoll, liegt 103 Meter über dem Meer. Das Waſſerwerk im Käfer⸗ taler Wald hat 98 Meter erreicht. Viele Straßen Feudenheims überſteigen die Hundert⸗Meter⸗Grenze. Der Friedhof in Seckenheim kann ſchon als„Berg⸗ friedhof“ gelten, denn er liegt auf der beträchtlichen Höhe von 106 Metern. Das ſind fünfzehn Meter höher als der Mannheimer Marktplatz! Spaziert man auf dem Pfingſtberg oder in Friedrichsfeld, ſo macht man einen Höhenſpaziergang zwiſchen 105 und 106 Metern. Wohl die höchſte natürliche Erhöhung im Gemarkungsgebiet iſt der große Wellen⸗ buckel(gleichfalls eine Sanddüne) im Rheinauer Wald mit 107,3 Meter Höhe über dem Meeres⸗ ſpiegel. Neben ſolchen Hügeln gibt es aber auch„Tiefen“. Die beiden tiefſten Punkte des Gemarkungsgebiets findet man am Strandbad und auf der 7 rie⸗ ſenheimer Inſel. Beide liegen im Hochwaſſer⸗ gebiet und erhöhte Dämme ſchützen das Land vor dem Ueberflutetwerden. Das jetzt aufgenommene Projekt, auf der Frieſenheimer Inſel im Wege des Freiwilligen Arbeitsdienſtes zwiſchen den Dämmen das Land aufzufüllen, wird die Tiefen zwiſchen 90 und 91 Metern beſeitigen. a. Mannheimer Normalhöhe kann man am Hauptbahnhof ableſen, der den Höhen⸗ ſtrich mit 94 Metern führt. Zu den höchſten Bau⸗ werken wird man die Jeſuitenkirche mit 74 Metern(der Kuppelturm) und den Waſſer⸗ turm mit 81 Metern rechnen können. Nur die Fabrikkamine ragen noch höher über Stadt und Land: ſie ſind bis zu 90 Meter hoch! Uebrigens hat Ludwigshafen die gleiche Normalhöhe, die dort am Wetterhäuschen am Ludwigsplatz lin der Nähe des Bahnhofs) abzuleſen iſt. Das höchſte Ludwigs⸗ hafener Gebäude iſt das Verwaltungs⸗ gebäude der J. G. mit 35 Metern. Von den Kirchen iſt die Lutherkirche mit einem 64 Meter hohen Turm die höchſte. Auch drüben überm Rhein hat man natürlich eine Anzahl Kamine zwiſchen 80 und 90 Metern. Sie ſind auch die erſten Punkte, die der Wanderer ſieht, der auf die Stadt zuſtrebt. —.— Geundſchwellenbauten im Rhein Das Rheinbauamt Mannheim läßt zur Zeit bei der Stefanienpromenade eine Anzahl von Grund⸗ ſchwellen vom badiſchen Ufer aus in den Rhein hin⸗ aus einbauen. Durch dieſe Schwellen ſollen wei⸗ tere Vertiefungen der Sohle verhin⸗ dert und das Fahrwaſſer für die Schiff ⸗ fahrt ver beſſert werden. Die Schwellen be⸗ ſtehen aus Steinſenkwürſten von 90 em Durchmeſſer, die von einer ſchwimmenden Brücke(Senkbrücke) aus planmäßig in das Waſſer abgeworfen werden. Die Arbeiten werden im Rahmen des Arbeits⸗ beſchaffungsprogramms als Notſta ndsarbeit ausgeführt und gewähren täglich 40 Arbeitsloſen für die Wintermonate Beſchäftigung, ohne die Arbeits⸗ kräfte, die noch für die Gewinnung der nötigen Steine und Faſchinen tätig ſind. 4 Die Seelſorgearbeit unter den deutſchen Frem⸗ deulegionären ſchreitet in erfreulicher Weiſe fort. Die Vereinigung„Evangeliſch⸗chriſtliche Einheit“ in Bad Homburg(Taunus), in der deutſche und fran⸗ zöſtſche Chriſten zuſammenwirken, betreut bereits 1000 deutſche Fremdenlegionäre in der franzöſiſchen Fremdenlegion. Die von deutſchen Legionären in Verbindung mit ihren Seelſorgern gegründete„Dia⸗ ſpora der Landsknechte“ breitet ſich mehr und mehr aus. Wie in den vergangenen Jahren ſoll dieſen deut⸗ ſchen Söhnen in der Fremde ein Weinachtstiſch be⸗ reitet werden. Wird die Rheintalbahn elektriftziert? Die badiſchen Hauptlinien bei der Moderniſierung im Hintertreffen Die badiſche Regierung iſt ſeit vielen Jahren beſtrebt, die Einführung des elektriſchen Zugbetriebs auf der badiſchen Hauptbahn durchzuſetzen. Als 1897 der Bau der Wutachtalbahn Neuſtadt i. Schw.— Donaueſchingen im Badiſchen Landtag beſchloſſen wurde, traten der Abgeoroͤnete Frühauf und Prof. Böthlingk dafür ein, daß auf dieſer Strecke elektri⸗ ſcher Betrieb eingerichtet und dazu die Waſſerkraft der Gutach und Wutach verwertet werden ſollte. Die Erhebungen ergaben aber, daß bei Waſſerklemme im Sommer und bei Froſt die Waſſermenge zu gering war und der Verkehr auf dieſer Linie in abſehbarer Zeit nicht den für den elektriſchen Betrieb nötigen Umfang annehmen wird. Die zum Bau einer Waſ⸗ ſerkraftanlage erforderlichen Erdbewegungen und Bauten hätten wegen des oft plötzlich eintretenden Hochwaſſers ſo bedeutende Koſten verurſacht, daß die Anlage und damit der elektriſche Strom zu teuer geworden wären. Als im Badiſchen Landtag 1910 1912 der Bau des Waſſerkraftwerkes bei Forbach im Murgtal behandelt wurde, zog man in Betracht, den in dieſem Werk zu ge⸗ winnenden Strom zunächſt für die badiſchen Eiſen⸗ bahnwerkſtätten, für den Hafenbetrieb in Mann⸗ heim, zur Beleuchtung der Bahnhöfe, dann auch für den Zugbetrieb der Hauptbahn nutzbar zu machen, ſobald militäriſche Rückſichten den elektriſchen Be⸗ trieb zuließen. Der im Murgwerk gewonnene Strom wurde zur Weiterleitung an die Induſtrie und zu Beleuchtungs⸗ und Kraftzwecken in den Ge⸗ meinden an das Badenwerk abgegeben, der Zug⸗ betrieb auf der Hauptbahn mit Dampflokomotiven, die für große Zugſtärken neu gebaut wurden, weiter⸗ geführt. i Die Frage der Einrichtung des elektriſchen Betriebs bei den Bahnen in Baden wurde 1921 wieder amtlich aufgenommen. Die Verhandlungen der badiſchen Regierung mit dem Reichsverkehrs⸗Miniſterium ſcheiterten 1922 an dem Punkt, ob die Reichsbahn an den badiſchen Waſſerkräften nur hinſichtlich der Bereitſtellung von Strom oder auch durch Uebertragung von Aktien an den Elektrizitätswerken zu beteiligen ſei. Die Reichsbahn hat dann mit Bayern die Einrichtung elektriſchen Betriebs der bayriſchen Bahnen und die Beteiligung am Walchenſeewerk geregelt. 1925 fanden nochmals Verhandlungen des badi⸗ ſchen Finanzminiſters mit der Reichsbahn wegen Beteiligung an den neuen Oberrheinwerken ſtatt. Es war bereits ein Vertragsentwurf bezüglich des Nord— en inte von an die Reihe kommen. Mit der Umſtellung des Be⸗ triebs bei den Berliner Bahnen iſt bereits begonnen worden. Bei der Oſt⸗Weſtlinie iſt die mit gutem Ver⸗ kehr belegte Strecke Ulm Stuttgart mit der Steilrampe bei Ulm und Geislingen für den elek⸗ triſchen Betrieb geeignet. Zwiſchen München und Augsburg werden bereits die Züge elektriſch ge⸗ fahren. Die Reichsbahn beabſichtigt nun, den ihr von der Reichsregierung zur Verfügung geſtellten Kredit von 50 Millionen Mark für die Einrichtung des elektri⸗ ſchen Betriebs der Strecke Augsburg Stutt⸗ gart zu verwenden. Vorbereitet wurde dieſer Plan durch die 1930 vorgenommene Umſtellung des Stutt⸗ garter Nahverkehrs auf den 27 Km. langen Strecken Stuttgart Eßlingen und Stuttgart⸗Ludwigsburg auf elektriſchen Betrieb. Gleichzeitig erfolgt der doppelgleiſige Ausbau der württembergiſchen Linie Oſterburken— Stuttgart— Singen— Schaffhauſen. Der württembergiſche Staat hat der Reichsbahn für den Ausbau dieſer Durchgangslinie Berlin Schweiz ein Darlehen von 25 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt. Im württembergiſchen Landtag gab Finanz⸗ miniſter Dr. Dehlinger im April 1931 bekannt, daß außer der 6prozentigen Anleihe von 25 Mill. Fran⸗ Kraftwerks Nieder⸗Schwörſtadt vorgelegen. Die Forderung des badiſchen Staates ging darauf hinaus, daß ſpäteſtens 1927 mit der Einrichtung des elektriſchen Betriebs auf der Hauptſtrecke Mannheim—Baſel begonnen und die Durchführung ununterbrochen ſtattfinden ſolle. Unbeſchränkte Stromlieferung für den Be⸗ trieb wurde von Baden zugeſichert. Auch erklärte ſich Baden zur Mitwirkung bei der Geldmittel⸗ Beſchaffung bereit. Zum Betrieb der Oſt⸗Weſtlinie ab Ulm ſollte auch badiſcher Strom verwendet wer⸗ den, da Württemberg nicht über nennenswerte Waſ⸗ ſerkräfte verfügt, aus dem Kraftwerk Nieder⸗ Schwörſtadt aber eine halbe Million KWStd. abge⸗ geben werden konnten. Trotz des entgegenkom⸗ menden Angebots wurde in Baden nichts erreicht und mit der Einrichtung auf der Oſt⸗Weſtlinie München⸗Augsburg ſofort begonnen. Für den Bahnbetrieb kann die Verwendung von elektriſchem Strom nutzbringend nur in Frage kom⸗ men, wenn ihn die Eiſenbahn⸗Verwaltung zu ganz billigem Preiſe erhält. Der elektriſche Bahnbetrieb iſt in den Ländern und Landteilen eingeführt wor⸗ den, wo der Strom zu niederem Preiſe durch große Waſſerkräfte gewonen werden konnte, wie in Schwe⸗ den, in Oberitalien, in der Schweiz, in Oberbayern, bei der Wieſentalbahn oder durch billige Dampfkraft, wie im Braunkohlengebiet Mittel⸗Deutſchlands. Im allgemeinen wird der elektriſche Bahn⸗ betrieb aufgenommen auf Strecken mit langen Steigungen, wo ſtarke, mehrfach gekuppelte Lokomotiven zur Be⸗ förderung ſchwerer Züge verwendet werden müſſen, wo bei Dampfbetrieb Vorſpann nötig wäre. Weiter kommen inbetracht Strecken, auf denen ein ſtarker Verkehr beſteht, wo ſchwere Züge in kurzen Zeitab⸗ ſtänden einander in beiden Richtungen ſolgen. Die öſterreichiſchen und ſchweizeriſchen Bundes⸗ bahnen haben vor einigen Jahren eingehende Koſten⸗ berechnungen für den Vergleich des elektriſchen und des Dampfbetriebs angeſtellt und dabei gefunden, daß die Koſten des Dampfbetriebs auf nahezu ebenen Strecken im Allgemeinen nicht höher ſind als beim elektriſchen Betrieb. Aus dieſem Grund findet die Umſtellung vom Dampf⸗ zum elektriſchen Betrieb nur zögernd ſtatt, wenn hierzu nicht noch beſondere Gründe vorliegen. Für die Einrichtung des elektriſchen Betriebs bei der Reichsbahn hat die Hauptverwaltung einen Plan aufgeſtellt, wonach erſt die Oſt⸗Weſtlinie, dann die Berliner Stadt⸗, Ring- und Vorortbahnen, an dritter Stelle die ſchleſiſche Gebirgsbahn und weiter die Frankfurt nach VBaſel ken, die Württemberg durch Vermittlung der Schwei⸗ zer Kreditanſtalt in Zürich für den Ausbau der würt⸗ tembergiſchen Nord⸗Südlinie Stuttgart Singen er⸗ halten hat, eine weitere 6prozentige Schweizer An⸗ leihe über 6 Mill. Franken mit einem Baſler Inſtitut abgeſchloſſen wurde. Aus dieſem Vorgehen der würt⸗ tembergiſchen Regierung erklärt ſich auch das An⸗ gebot der badiſchen Regierung, bei der Mittelbeſchaf⸗ fung für die Umſtellung des Betriebs der badiſchen Hauptbahn mitzuwirken. In Baden ſieht man nachdenklich auf den Ausban der Linie Stuttgart Singen Schaffhauſen hin, die mit der Durchgangslinie Berlin— Frankfurt Baſel in ſtarken Wettbewerb treten wird, beſonders dann, wenn durch Einführung des elektriſchen Be⸗ triebs auf der württembergiſchen Nord⸗Südlinie die Fahrzeit gekürzt werden würde. Die Reichsbahn wird dieſe Linie mit den langen Steigungen bei Horb Eutingen und Rottweil für wichtiger anſehen, als die Linie Ulm Friedrichshafen, auf die wegen des elektriſchen Betriebs in den Tagesblättern hin⸗ gewieſen wurde. Die Linie Stuttgart Schaffhauſen würde für die Einführung des elektriſchen Betriebs auf der einen Seite in Stuttgart und am anderen Ende an das ſchweizeriſche Stromnetz Anſchluß finden.(Schluß folgt) PFPCCFCTCTCCTCTCTCTCTCTCTCTCTPTCTCbTPTPTPGTPTGTPCꝙTbTbTbTPTPTPTGTbTPTbTbTbTbTbTbTPTbTbTVTbTbTbTbTbTbTPbVTbPbPbTbTVbTbTVTVTPVPVVPVPVPPUPPVPUPVPVVVPVUUVPVœUVVVVVwVVV——œœwww——————. ů ů*’»» VDF ů ůp Gehaltszahlung mit Steuerſcheinen Auf eine ſeltſame Methode, ihre Beamten zu bezahlen, iſt die Stadtverwaltung von Baden-Baden verfallen. Die Stadtverwaltung des Bades bezahlt nämlich ihre Beamten zum Teil mit Steuerverrechnungsſcheinen. Dieſe Steuerverrechnungsſcheine ſind nicht identiſch mit denen, die die Papen⸗Regierung in Verkehr gebracht hat. Es ſind vielmehr kommunale Verrech⸗ nungsſcheine der Stadt Baden⸗Baden. Der Beamte ſoll dieſe Scheine dem Vermieter weiter⸗ geben und der Vermieter bezahlt damit einen Teil ſeiner ſteuerlichen Verpflichtungen an die Stadt. Natürlich kann nicht davon die Rede ſein, daß dieſe auf 5 Mark geſtückelten Schuldſcheine mit Annahme⸗ verpflichtung ausgeſtattet ſind, denn dazu iſt das Bürgermeiſteramt Baden⸗Baden nicht berechtigt. Es dürfte überhaupt nicht vorkommen, daß eine Stadt, die nicht in der Lage iſt, ihre Beamtengehäl⸗ ter voll auszuzahlen, ſich eine Art eigenes Notgeld ſchafft. Denn dieſe Verrechnungsſcheine erinnern uns ſehr an das Notgeld der Städte und der Indu⸗ ſtriewerke aus der Inflation unſeligen Angedenkens. Den Stadtfinanzen wird die Ausgabe ſolcher Scheine auch niemals eine wirkliche Entlaſtung bringen. Die Scheine werden doch offenbar nur deshalb aus⸗ gegeben, weil die Stadtverwaltung in regulärer Form die Gehälter zur Zeit nicht auszahlen kann. Da ſie dann wieder als Steuereingänge in die Stadt⸗ kaſſe zurückkehren und die Stadt Baden⸗Baden ſomit noch weniger Steuern einnimmt, ſo beſteht die dringende Gefahr, daß zukünftig nicht nur ein Sechſtel, ſondern ein weſentlich höherer Betrag der Gehälter in Verrechnungsſcheinen zur Auszahlung gelangt. Es darf nicht dahin kommen, daß der Steuergut⸗ ſchein der Papen⸗Regierung, der ein Kreditmittel für unſere Wirtſchaft ſein ſoll, durch ſolche Methoden, wie ſie in Baden⸗Baden zur Anwendung gelangen ſollen, ſeine Wirkung verliert und verwäſſert wird. Die Maßnahme der Stadtverwaltung Baden⸗Baden ſteht, wie die„Kölniſche Zeitung“ dazu ſchreibt, im Widerſpruch mit der Notverordnung vom 7. Oktober und mit der Notverordnung vom Oktober 1931. Wenn die Stadt Baden⸗Baden nicht ihre Maßnahmen freiwillig rückgängig macht, ſo heißt es in dem rhei⸗ niſchen Blatt, ſo ſollte der Reichsminiſter der Finan⸗ zen auf Grund der erwähnten Verordnung um⸗ gehend einſchreiten und die Ausgabe ſolcher Steuer⸗ verrechnungsſcheine unmöglich machen. Auch wir ſind der Anſicht, daß man verhindern müßte, daß dieſes Beiſpiel der Stadt Baden⸗Baden innerhalb Deutſchlands Schule macht. * Aus der Evang. Landeskirche. Durch Entſchlie⸗ ßung der Evang. Kirchenregierung wurde die Wahl des Pfarrverwalters Wilhelm Dill in Gölshauſen zum Pfarrer daſelbſt und des Pfarrverwalters Albert Frank in Lauda zum Pfarrer daſelbſt be⸗ ſtätigt. Ernannt wurde Pfarrer Hans Bähr in Hornberg zum Pfarrer in Heidelberg⸗Wieblingen. aue platten.— 18.50: Bilden Woren⸗ und Deviſen⸗Verrechnung oO eee. ee, Ludwigshafener Wochenmarkt Das Bild des heutigen Ludwigshafener Wochen⸗ markts wurde vor allem durch das in großen Menges angefahrene Wintergemüſe beherrſcht. Auch Ein⸗ machkraut war an allen Marktſtänden zu haben und wurde angeſichts des niederen Preiſes gern gekauft. Die Preiſe und die Zufuhr auf dem Obſtmarkt haben ſich gegenüber der Vorwoche wenig geändert. Aepfel und Birnen waren trotz der geringen Ernte in allen Sorten vorhanden, dagegen hat die Trauben⸗ zufuhr angeſichts der vorgeſchrittenen Jahreszeit etwas nachgelaſſen. Die Eier waren im Vergleich zu Mannheim durchſchnittlich um 1 bis 2 Pfennige billiger. Pfälziſche Kaſtanien waren in der Preis⸗ lage von 15 bis 20 Pfennig das Pfund gut vertreten. Nachſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnitts⸗ preiſe: Kartoffeln 3, Rotkraut—7, Weißkraut—4, Wirſing 6, Mangold—7, gelbe Rüben 4, weiße Rüben—6, rote Rüben—7, Spinat—7, Schwarz⸗ wurzeln 2530, Grünkohl—7, Roſenkohl 1820, Erdkohlrabi—7, Karotten—7, Rettiche—8, Meer⸗ rettich 15—30, Kohlrabi 4, Blumenkohl 1535, Kopf⸗ ſalat—8, Endivienſalat—10, Feldſalat 60, Toma⸗ ten 16—18, Zwiebeln—7, Sellerie 10—25, Lauch—4, Peterſilie—4, Eßäpfel(1. Sorte) 18—25, Eßäpfel (2. Sorte) 1416, Kochäpfel 10—13, Birnen(1. Sorte) 18—25, Birnen(2. Sorte) 12—16, Quitten 10—12, Trauben 25—30, Orangen 15—18, Zitronen 710, Eier—13, Landbutter 120—135, Süßrahmbutter 140 bis 155, weißer Käſe 25, Schwämme 20—35 und Nüſſe 3035. Capitol:„Multer“ Die Leitung des„Capitols“ gibt ſich rechtſchaffen Mühe, auch der Bevölkerung der Neckarſtadt Programme zu bie⸗ ten, die ſelbſt verwöhnten Anſprüchen genügen. So iſt es ihr jetzt gelungen, die ſicherlich mit zu den beſten Filmen der neueren amerikaniſchen Produktion zählende Arbeit non Henry King zur Erſtaufführung in Deutſchland zu erwerben. Der Regiſſeur Henry King wandelt mit dezenten Mitteln das Thema„Mutter“ voller Herzens⸗ wärme ab. Er ſchuf ein hohes Lied von der Liebe und Entſagungsfähigkeit eines Mutterherzens und gab darüber hinaus eine ſehr ſcharf gezeichnete Milieuſchik⸗ derung des amerikaniſchen Mittelſtandes. Selbſtverſtändlich, daß der Amerikaner bei dieſer, man möchte beinahe ſagen Reportage, ſich aller Sentiments be⸗ dient, die auf das amerikaniſche Gemüt einwirken. Aber das, was uns Europäer ſonſt in dieſer Hinſicht übertrieben erſcheint, iſt hier durchaus am Platze; denn nicht anders wäre das Thema von der ſtändig überlaſteten und über⸗ arbeiteten Mutter, die Erzählung der tragiſchen Irrfahrt, die ſie durch die Undankbarkeit ihrer Söhne bis ins Armen⸗ haus führt, zu bewältigen. Erſchütternd iſt die Kunſt, mit der die in Deutſchland noch zu wenig bekannte Darſtellerin Mae Marſh die Einfalt des Mutterherzens, die äußere Wandlung zur Greiſin darſtellt. Es wird bei ihr zur Selbſtverſtändlichkeit, wenn ſie die nach unten gerichteten Veränderungen ihrer Verhältniſſe immer nur der Ungunſt der Umſtände und nicht der Undankbarkeit ihrer Kinder zuſchiebt. Den moraliſchen Lichtblick in der Handlung gibt die Rolle des Johnny, des Jungen, der, obgleich der wildeſte, doch der anſtändigſte von ihren Kindern iſt, gegen deſſen Willen und Wiſſen die Mutter ihren Leidensweg durch⸗ laufen muß. Er iſt es, der die Dinge wieder ins rechte Gleis bringt und deſſen ſtrahlende Männlichkeit durch James Dunn ſympathiſch verkörpert wird. Die deutſche Verſion dieſes amerikaniſchen Filmes iſt recht gut ausgefallen, auch die Photographie hat eine be⸗ achtliche Höhe. Ganz amerikaniſch in Handlung und Uebertreibung iſt der Beifllim„Männerfang“, obgleich ſein moraliſcher Grundgedanke ſehr zu denken gibt. —— Was hören wir? Donnerstag, 10. November Fraukfurt 5 .20: Frühkonzert.—.00: Schulſunk.— 12.00: Schall⸗ eine neue Wirtſchaftsſform?— 19.25: Wie werde ich mit den Schwierigkeiten der Zeit fertig? Heilsberg .35: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.30: Mittagskonzert.— 13.05: Schallplatten.— 16.00: Jugendſtunde.— 16,30: Unterhaltungstonzert.— 19.00: Lieder von Beethoven und Cornelius.— 20.00: Abendunterhaltung.— 21.40: Trio g⸗moll, op. 15(Smetona). Langenberg .05: Schallplattenkonzert.— 10.15: Gemeinſchaftsemp⸗ fang für Arbeitsloſe.— 11.30: Schulfunk.— 12.00: Schall⸗ platten.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde. — 16.20: Aus dem Schulfunk.— 17.00: Veſperkonzert.— 19.05: Technik als Frage der Weltanſchguung.— 19.90: Die wichtigſten Beſtimmungen des Deviſennotrechts.— 20.00: Martinslieder.— 20.20: Sinfoniekonzert.— 22.25f Nachtmuſik. 5 München 10.00: Gymnaſtik für die Hausfrau.— 10.15: Fortbil⸗ dungsſtunde.— 10.35: Arbeitshygiene.— 12.00: Un⸗ bekannte Stücke aus 150 Jahren.— 13.00: Mittagskonzert. — 15.25: Pfälziſch und Bayeriſch.— 16.05: Kompoſitionen von Hans Sachſe.— 16.35: Filmfragen.— 18.15: Für deutſches Volkstum und Kirche im Ausland.— 18.35: Vor⸗ berettungen zum Kartoffelbau.— 19.05: Abendkonzert.— 20.15: Konzert der Kemptner muſikaliſchen Vereine.— 21.40: Sonatenſtunde. g Südfunk .20: Schallplottenkonzert.— 10.00: Lieder.— 10.25 Uebertragung aus Mannheim.— 12.00: Mozart(Schallpl.). — 13.30: Mittogskonzert.— 15.30: Jugendſtunde.— 17.00; Nachmittagskonzert.— 18.50: Dr. Frey: Die Frau vor Ge⸗ richt.— 19.30: Uebertragung aus Mannheim.— 20.00: Exponſion(Hörſtück).— 21.00: Fideles Wien.— 21.30: Klarinetten⸗Trio. 7 Wien 17.00: Nachmittags konzert.— 18.10: Die Frau im Orient.— 18.30: Raum und Mode.— 19.30: Militärkon⸗ zert.— 21.00: Ungariſcher Liederabend.— 22.30: Tanz⸗ muſik. Aus Mannheim ö 10.25—11.00: Drei Duos für Violine und Cello. Aus⸗ führende: Adalbert Nauber(Violine), Wilhelm Nauber (Violoncello).— 19.30— 20.00: Lautenlieder, geſungen von Hans Ebbecke. i Aus dem Ausland Beromünſter: 15.30: Frauenſtunde.— 16.00: Unterhal⸗ tbungskonzert.— 20.00: Sinfoniekonzert.. ailaud: 20.90: Opern von Puccini. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Straßburg: 19.30: Orcheſterkonzert.— 20.45: chall⸗ platten. 1 4. Seite/ Nummer 523 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 9. November 1932 Aus Baden Der neue Wieblinger Pfarrer Heidelberg, 9. Nov. Als Nachfolger 1 Dezember in den Ruheſtand tretenden rats D. Neu iſt Stadtpfarrer Haus Bähr in Horn⸗ berg ernannt. Dieſer iſt 1880 in Offenburg als Sohn des dortigen Dekans und Stadtpfarrers ge⸗ boren und Oſtern 1904 unter die Pfarrkandidaten aufgenommen. Er war Vikar und Pfarrverwalter in Tennenbronn, Konſtanz, Freiburg, Wertheim und Hornberg, bis er in letzterer Stadt 1912 als Pfarrer gewählt wurde. Sittlichkeitsverbrecher verhaftet * Schwetzingen, 9. Nov. Hier wurde ein 26 Jahre alter arbeitsloſer Schreiner aus Heidelberg von ber Gendarmerie verhaftet. Er hatte ein fünf Jahre altes Mädchen aus Schwetzingen zu einer Fahrt auf ſein Fahrrad gelockt, war mit dem Kind im den Ketſcher Wald gefahren und hatte ſich dort an ihm vergangen. Der Burſche konnte ſpäter von einem Onkel des Mädchens der Polizei übergeben werden. Wegen des gleichen Deliktes wurde er be⸗ reits im Jahre 1930 zu ſteben Monaten Gefängnis verurteilt. des auf Kirchen⸗ Hindenburg als Pate * Balzfeld(Amt Wiesloch), 9. Nov. Reichspräſi⸗ den von Hindenburg hat bei einer hieſigen kinder⸗ reichen Familie die Patenſchaft übernommen und ein Geldgeſchenk überweiſen laſſen. Der Sauerkrautmarkt IL. St. Leon, 9. Nov. Am Sonntag wurde hier wie alljährlich am Sonntag vor Martini der ſoge⸗ nannte Sauerkrautmarkt abgehalten, der wohl der bedeutendſte Markt des Bruhrains iſt und ſich bis heute ſeine urſprüngliche Art und Lebendig⸗ keit bewahrt hat. Vielleicht haben gerade die ſchlech⸗ ten Zeiten der letzten Jahre dazu beigetragen, daß der Markt wieder erheblich an Bedeutung gewonnen hat. So reihten ſich am Sonntag und Montag nahe⸗ zu 100 Verkaufsbuden aneinander, durch die eine rieſige Menſchenmenge auf⸗ und abwogte. Aller⸗ dings hielten die Marktbeſucher, die aus der ganzen Umgebung zuſammengeſtrömt waren, mit dem Ein⸗ kauf ſehr maß. Brandſtifter feſtgenommen * Reichenbach bei Hornberg, 9. Nov. Der Brand des Unterſteighoſes in Reichenbach iſt auf Brandſtif⸗ tung zurückzuführen. Unter dem Verdacht der Brand⸗ ſtiftung wurde der früher dort beſchäftigte 62 Jahre alte Dienſtknecht Weinzierl feſtgenommen. Er leugnet die Tat, kann aber nicht beſtreiten, am Tage vor dem Brand in Unterſteighof geweſen zu ſein und kann ſein Alibi für die Nacht nicht nachweiſen. Wohnhaus eingeäſchert * Untermettingen(Amt Waldshut), 7. Nov. Im Hauſe des Landwirts und Maurers Joſeph Keß⸗ ler brach ein Kaminbrand aus, der ſich trotz an⸗ geſtrengter Löſcharbeiten aus das ganze Haus ausbreitete und es in kurzer Zeit einäſcherte. Das Vieh und einige Fahrniſſe konnten gerettet werden. Der Gebäudeſchaden beträgt 10 000 Mark, der Fahr⸗ nisſchaden etwa 9000 Mark. A L. Oftersheim, 9. Nov. Das Reformationsfeſt wurde hier durch die Aufführung des Theaterſtückes „Guſtav Adolf“, ein Spiel von der Kirche Not und Rettung von Julius Schieder, begangen. Die Dar⸗ ſteller— Mitglieder des Jugendbundes und Mäd⸗ chenbundes— fanden ſich vortrefflich in ihre Rollen hinein und gaben dem dramatiſchen Inhalt des Stückes ein gutes Gepräge. Mädchenbund und Kir⸗ chenchor ſteuerten zu der ſchön verlaufenen Feier noch einige Lieder bei. -A- Weinheim, 9. Nov. Unſer Mitbürger Adam Hartmann iſt im Alter von 82 Jahren geſtor⸗ ben. Hartmann war Veteran vom Kriege 1870/71. Volrſigereien des Grafen Colloredo Ein internationaler Hochſtapler vor dem Schöffengericht in Freiburg i. Br. * Freiburg i. Br., 9. Nov. Vor dem Schöffengericht Freiburg begann, wie bereits kurz gemeldet, heute der Prozeß gegen den am 13. September 1887 in Baden⸗Baden als Fried⸗ rich Burckhardt geborenen, geſchiedenen und wie⸗ der verheirateten, wohnſitz⸗ und ſtaatenloſen päpſtl. Grafen Friedrich Karl Wilhelm von Colloredo wegen Betrugs und anderer Delikte. Mitangeklagte ſind der am 5. Auguſt 1887 in Frankfurt a. M. ge⸗ borene und dort wohnhafte Schriftſteller und Kunſt⸗ maler Maximilian Rakette und der am 16. Juli 1885 in Berlin geborene und dort wohnhafte Schrift⸗ ſteller Arthur Schmolke. Coloredo wurde in Freiburg im Juli im Hotel „Zähringer Hof“ auf Veranlaſſung des Hotel⸗ beſitzers feſtgenommen, da er ſich dort verdächtig ge⸗ macht hatte. Die Unterſuchung gegen ihn ergab, daß ein internationaler Hochſtapler erſten Ranges gefaßt worden war, der mit ſeinen Betrügereien nicht nur Deutſchland und die Schweiz ſondern ſogar den Balkan und halb Vorderaſten un⸗ ſicher gemacht hat. Seinen Lebensunterhalt dürfte Colloredo ſchon ſeit langem aus ſeinen Hochſtape⸗ leien beſtreiten. Colloredo ließ ſich durch den reichs⸗ unmittelbaren Grafen Colloredo adoptieren und hat dadurch zwar den Familiennamen Colloredo, aber nicht den Grafentitel erlangt. Wie er zu der päpſtlichen Verleihung des Grafentitels gekommen iſt, iſt noch nicht geklärt. Seine montenegriniſchen Adelstitel galten nur für Montenegro. Nach ſeiner Adoption heiratete Colore⸗ do am 11. Auguſt 1910 die Amerikanerin Aims Ket⸗ Millionärstochter. ter, eine Dieſe Ehe wurde aber 1927 von franzöſiſchen Gerichten geſchie⸗ den. Aus der Ehe ſtammt ein Kind. Die Frage, ob die Eheſcheidung nur in Frankreich Gültigkeit hat und ob deshalb die mit Miß Sheffild im März 1930 in Lichtenſtein geſchloſſene Ehe als Doppelehe anzuſehen iſt, iſt ebenſo ſchwer zu entſcheiden, wie die Frage, ob Colloredo überhaupt rechtsgültig in Lichtenſtein eine Ehe eingehen konnte. Für Lichten⸗ ſtein gilt allein die kirchliche Trauung. Ein geſchie⸗ dener Ehegatte kann aber nach kanoniſchem Recht eine neue Ehe nur nach Erwirkung eines beſonderen Dispenſes eingehen. Ein ſolcher Dispens iſt aber ſeitens des Papſtes nicht erteilt worden. Die Schwindeleien, derentwegen ſich Colloredo in Deutſchland zu ver⸗ antworten hat, ſind außerordentlich harmlos gegen⸗ über ſeinen Hochſtapeleien in der Schweiz, wo er große Betrügereien in Hotels und bei Ju we⸗ lieren verübt hat. Die Staatsanwaltſchaft Baſel⸗ Stadt wartet ſchon auf die Auslieferung von Col⸗ loredo. Der Hauptfall, weswegen ſich Colloredo vor dem Freiburger Gericht zu verantworten hat, be⸗ ſteht darin, daß er im März 1932 dem Schriftſteller Schöpwinkel in Angermund gegen Zahlung von einigen Tauſend Mark den Ehrendoktortitel der Mediziniſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg verſchaffen wollte, wie er überhaupt mit gefälſchten Diplomen und Titeln von Schwindeluniverſitäten einen ſchwunghaften Handel getrieben zu haben ſcheint. Colloredo hatte bei ſeinen Hochſtapeleien be⸗ ſonderen Erfolg dadurch, daß er durchblicken ließ, illegitimer Sproß des früheren badiſchen Fürſten⸗ hauſes zu ſein, eine Behauptung, die erlogen iſt. Angriff auf einen Gendarmen * Landau, 8. Nov. Heute vormittag wurde vor der Großen Straf⸗ kammer des Landgerichts Landau eine Anklage we⸗ gen Widerſtands gegen die Staatsgewalt verhan⸗ delt, die zum erſtenmal in der Pfalz auch die Straf⸗ androhung nach der Notverordnung vom 9. Auguſt über den politiſchen Terror mit in Anwendung brachte. Dabei iſt beachtenswert, daß es ſich um kei⸗ nen politiſchen Fall handelt, ſondern um Widerſtand und tätlichen Angriff gegen einen Polizeibeamten bei Ausübung ſeines Dienſtes. N Der angeklagte Dienſtknecht Erwin Demuth, geboren 1906 in Landſtuhl, war beſchuldigt, am 25. September d. J. mit ſeinem unbeleuchteten Fahrrad abends gegen 8 Uhr in der Dunkelheit in der Orts⸗ ſtraße von Kandel gefahren zu ſein. Ein Gen⸗ darmeriebeamter verlangte, daß der Radfahrer an⸗ halte. Dieſer verſuchte jedoch flüchtig zu gehen; wurde aber von dem Gendarmeriewachtmeiſter ver⸗ folgt und ergriffen. Der Feſtgenommene ſetzte ſich zur Wehr. Bei dem Geraufe gab er dem Beamten einen Fauſtſchlag auf den Leib und einen Tritt gegen das Schienhein, der zu einer Verletzung führte. Der Gendarmeriewachtmeiſter erhielt Hilfe und der Angreifer wurde feſtgenommen. Auf das Verlangen, ſeine Ausweispapiere vor⸗ zuzeigen, antwortete D. mit einer beleidigenden Aeußerung. Der Angeklagte iſt im allgemeinen ge⸗ ſtändig. Er will keiner Partei angehören. Der Staatsanwalt wies darauf hin, daß die Notverord⸗ nung nicht nur Handlungen aus politiſchen Beweg⸗ gründen verfolge, ſondern ſich auf jeden auswirke, der einen Polizeibeamten tätlich angreife. Der Angeklagte wurde zur vorgeſehenen Min⸗ deſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus ver⸗ urteilt. Werkbundausſtellung Stuttgart 1933 rdv. Stuttgart, 9. Nov. Die Württembergiſche Arbeitsgemeinſchaft des Deutſchen Werkbundes gibt jetzt ihre Pläne für die in Stuttgart in Ausſicht genommene Werkbund Ausſtellung 1933 bekannt. Unter dem Motto„Das deutſche Holz für Bauen und Wohnen“ ſoll die Ausſtellung für eine ſtärkere Verwendung des deutſchen Holzes werben. Sie wird in erſter Linie eine Siedlung mit modernen Holzhäuſern umfaſſen, die nach Möglich⸗ keit mit vorbildlichem Hausrat unter beſonderer Be⸗ rückſtchtigung der vielen Verwendungsmöglich⸗ keiten des Holzes ausgeſtattet werden ſollen. Als Ergänzung wird eine Hallenausſtellung dienen, in der in einzelnen Gruppen der Rohſtoff, das Holz für Haus⸗ und Möbelbau ſowie Modelle, Lichtbilder und Zeichnungen von Holzhäuſern aus Deutſchland, Oeſterreich, der Schweiz, den nordiſchen Ländern und Amerika gezeigt werden ſollen. * * Lorſch, 9. Nov. Nachdem vor kurzem der Kauf⸗ mann E. von hier wegen Kon kursvergehens verhaftet worden iſt, wurden nunmehr auch deſ⸗ ſen Frau und Sohn wegen angeblicher Bei⸗ hilfe in Haft genommen und nach Vernehmung in das Gerichtsgefängnis nach Darmſtadͤt verbracht. * Calw, 9. Nov. Letzter Tage ſtürzte in der Leder⸗ ſtraße ein Dachdecker, der dort auf dem Dache eines Hauſes arbeitete, aus 10 Meter Höhe ab. Er mußte mit ſchweren Verletzungen in das Kranken⸗ haus Calw gebracht werden. * Freudenſtadt, 9. Nov. In Kaltbrunn wurde der Akkordant Philipp Schmid von einem gefällten Stamm ſo ſchwer auf die Bruſt getroffen, daß der Tod augenblicklich eintrat. Schmid hinterläßt Frau und ſechs Kinder im Alter von 2 bis 13 Jahren. Aus der Pfalz Für 1100 Mark Lebensmittel geſtohlen * Ludwigshafen, 9. Nov. Von Juni bis 9 Sept. d. J. hatte der 29jährige Joſeph Willner aus Maudach als Lagerhalter im Warenhaus Tietz⸗Lud⸗ wigshafen zum Nachteil ſeiner Firma nach und nach für rund 1100 Mark Lebensmittel, darunter 10 Sack Zucker, entwendet, die der gleichaltrige Tagner Karl Remmel aus Schifferſtadt an einen Lebensmittel⸗ händler in Schifferſtadt jeweils verkaufte. Vom Schöffengericht Ludwigshafen wurde Will⸗ ner, der geſtändig iſt, wegen fortgeſetzten Diebſtahls zu neun Monaten, Remmel wegen Hehlerei zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Der wegen Hehlerei ebenfalls angeklagte Kolonialwaren⸗ händler, der die aus dem Diebſtahl bezogenen Wa⸗ ren zum Teil ſogar höher bezahlte als er ſie von einem Groſſiſten hätte beziehen können und ſie nur aus Gefälligkeit dem Remmel abgenommen hatte, wurde freigeſprochen. 70jähriger Mann von einem Auto überfahren * Niederkirchen i. O.(Amt Kuſel), 9. Nov. Ein Auto von hier überfuhr auf der Straße Dörren⸗ bach—Werſchweiler den 70 Jahre alten Zimmermann Jakob Merſcher, ſo daß er auf der Stelle tot war. Wie die amtlichen Erhebungen ergaben, trifft den Autoführer keine Schuld. Die Tarifkämpfe in der Schuhinduſtrie * Pirmaſens, 9. Nov. Da die am 24. und 25. Ok⸗ tober in Berlin abgehaltenen Tarifverhandlungen ergebnislos verlaufen ſind, iſt nunmehr das Reichs⸗ arbeitsminiſterium zur Vermittlung angerufen wor⸗ den. Die diesbezüglichen Verhandlungen finden vorausſichtlich Mitte November ſtatt. Bei dem gro⸗ ßen Gegenſatz en beiden 1 2 namentlich in der Frage des Lohnſyſtems, iſt man auf den Ausgang der V Verhandlungen ſowohl in Arbeitgeber⸗ als auch in Arbeitnehmerkreiſen geſpannt. Als Vor⸗ ausſetzung für das Zuſtandekommen eines Tarifver⸗ trages ſieht man deſſen Durchführung in allen Be⸗ trieben als notwendig an. 0 * * Ludwigshafen, 9. Nov. In der Ehrenhalle auf dem Hauptfriedhof wurde an Allerheiligen und Aller⸗ ſeelen vom Krieger⸗ und Militärperein ein Kranz mit ſchwarz⸗weiß⸗roter Schleife niedergelegt. Dieſe Schleife wurde nun durch Unbekannte weggeriſſen. Die Polizei iſt den Tätern bereits auf der Spur. § Neuſtadt a.., 9. Nov. Die hieſige Stadtves⸗ waltung teilte den Hundebeſitzern mit, daß die zweite Rate der Hundeſteuer von 20 Mk.(im ganzen 40 Mk.) fällig ſei und daß im Falle der Nichtbezahlung die Hunde von der Polizei auf Koſten des Hundebeſitzers erſchoſſen werden. Die Hundebeſitzer werden nun wieder proteſtieren, allerdings ohne Erfolg. Beamte und Büroangestellte sollten als Frühstücksgetränk stets Ovomal- tine nehmen. Ovomaltine schafft eine Kraft- reserve für den ganzen Tag und Sie über- stehen den anstrengenden, nervenzermür- benden Dienst viel besser. Abends sind Sie dann noch frisch und leistungsfähig. Ovomal- tine stählt Muskeln und Nerven, schmeckt aus- gezeichnet und ist leichtverdaulich. Sie mö- gen sie schon bald gar nicht mehr entbehren. Lieber an efwas Anderem sparen, aber Ovomalſine nehmen! Originaldosen zu RM.. 18, RM..15 u. RM..—. in allen Apotheken und Drogerien. Ein Gre tismuster erhalten Sie von der Fabrik D A. Wander G. m. b., Abt. 63, Osthofen-Rheinbho) I m——ꝛ— g«8. Äx——ͤ̃ʃ—ͤT—————8——.....—.— Copyright 1931 by August Scherl, G. m. b.., Berlin ee von 88 Wolfram W F 0. D U R 1885 H E f N A N D 15 R Als unter den Wolkenſoffitten, die ſchwarz auf dem Horizont hingen, ein blendender meſſingfarbener Streifen von Sonnenlicht erſchien und die Acker⸗ ſchollen mit einer unwirklich goldenen Kante einge⸗ faßt wurden, kam der Wald von Fontainebleau in Sicht. Bill Bottom bog nach rechts ein. Die Bäume, grämlich und nachtfeucht, drängten ſich heran; ſelt⸗ ſame Felsgruppen, faſt unnatürlich in dieſem Lande; plötzlich der Blick über ein weites Tal hinweg zu einer Waldkuppe; alles wie ein barockes, wunder⸗ bares Theater. „Halten Sie, bitte, hier!“ ſagte der Unparteiiſche. Aber der Motor ſtand noch nicht ſtill, als von rück⸗ wärts ein Knattern herankam: Der niedrige weiße Rennwagen, der ſie ſchon ſeit Orly verfolgte, drängte ſich vorbei; die Bremſen pfiffen— er ſtand. Bill Bottom— er hatte in dieſen Tagen offenbar ſeine ſchlechte Zeit— ſprang mit einem Fluch vom Sitz und lief nach vorne. a„Was fällt Ihnen ein Herr?“ ſchrie er den frem⸗ den Fahrer an.„Ich verzichte auf Straßenrennen und auf Ihre Geſellſchaft! Der Wald iſt groß genug — ſuchen Sie ſich gefälligſt einen anderen Parkplatz! Wir wünſchen, allein zu bleiben!“ Jolly, der ihm gefolgt war, faßte beruhigend ſei⸗ nen Arm. i 5 Aber der Fremde, dieſer impertinente Menſch, ſchüttelte den Kopf und zog die Geſichtsmaske mit den Brillengläſern nach unten. „Lilian!!“ „In Perſon, mein Lieber! Sie ſollten Ihren ſchö⸗ nen neuen Wagen nicht ſo überanſtrengen! Er iſt noch nicht ganz eingelaufen, und das ſchadet den Lagern. Was tun Sie übrigens hier?“ Bill Bottom lief rot an, wie ein Schuljunge, und ſah zu Boden.„Da hat irgendeiner nicht dicht ge⸗ halten—— es iſt eine Schande!“ „Jawohl!“ ſagte „Helft mir doch!“ Sie kletterte aus dem Wagen.„Ja⸗ wohl— es iſt eine Schande, wie Sie ſich aufführen, Bill! Ihretwegen mußte ich mitten in der Nac aufſtehen! 4 die Prinzeſſin von Sn Aber jetzt iſt es natürlich aus mit dieſen cht tig!“ ſagte er. bätte Sie nicht ſo ärgern ſollen.“ 22 Albernheiten! Sie gehen ſofort zu Droupt und bit⸗ ten ihn um Verzeihung! Er iſt ein vernünftiger Menſch und wird Ihre Dummenjungenmanieren ver⸗ geſſen.“ „Fällt mir ja gar nicht ein!“ „So? Nun, dann gehen Sie zum Teufel! Ich werde Sie, wenn Sie ſich noch einmal bei mir blicken laſſen, hinauswerfen— das ſchwöre ich Ihnen. Schluß!“ „Aber——“ „Kommen Sie alſo, Bill!“ ſagte Lilian und nahm ihn bei der Hand.„Die Sache iſt in zwei Minuten erledigt— es tut gar nicht weh.“ Bill ſchwieg. Er ließ ſich zu Drouot ziehen und machte ſein bockigſtes Kindergeſicht— es fehlte nur noch, daß er den Finger in den Mund geſteckt hätte. „Lieber Drouot— dieſer Herr erklärt Ihnen vor Zeugen, daß er ſich denkbar ſchlecht benommen hat und ſeine Aufführung bitter bereut. Er entſchuldigt ſich bei Ihnen, bittet um Verzeihung und hofft, daß Sie die ganze Angelegenheit als niemals geſchehen betrachten. Iſt es ſo? Sagen Sie', Bill!“ „Ja!“ ſagte Bill. „Er bittet Sie nun um Ihre Freundſchaft und wird alles tun, ſich dieſen Vorzug durch einen mög⸗ lichſt anſtändigen Lebenswandel du verdienen. Sagen Sie', Bill!“ 5 „Jal“ ſagte Bill. „Nun gebt euch die Hand!“ Lilian hielt ihn, der ſie mit einer Handbewegung hätte in den Straßengraben wiſchen können, mit den Augen feſt. Die plötzliche Verwandlung Bills aus einem blut⸗ rünſtigen Tiger in ein verſchüchtertes Lamm wirkte unendlich komiſch. J. P. Joker lachte hellauf; das war das Signal für einen allgemeinen Heiterkeits⸗ ausbruch, in dem ſich die Spannung löſte, und der zwar für Bill eben nicht angenehm war, aber doch über die Peinlichkeit des Augenblicks hinweghalf. Drouot nahm ſeine Hand.„Seien wir vernünf⸗ „Nie wieder Blumenſträuße! 80 Lilian war zufrieden.„Ich denke, es wird bald regnen. Wir fahren nach Paris zurück, meine Herren. Wollen Sie wirklich alle in Bills Wagen? Das iſt zuviel. Lieber Drouot, ſetzen Sie ſich zu mir! Los!“ Mit einem langen Blick ſah Bill, wie Drouot in Lilians Rennkiſte turnte; er wagte nichts dagegen einzuwenden, aber zu Jolly flüſterte er rachſüchtig: „Sie haben kein Verdeck— hoffentlich kommt ein Wolkenbruch!“ Das weiße Auto knallte als erſtes davon. „Ich bin Ihnen ſehr dankbar, daß Sie dieſe ent⸗ ſetzlich alberne Geſchichte aus der Welt geſchafft haben!“ ſagte Drouot.„Aber eines begreife ich nicht: Wer hat Ihnen etwas davon verraten?“ „Dieſe Frage“, antwortete Lilian,„hatte ich er⸗ wartet. Denken Sie: Ich weiß es nicht!“ „Wie?“ V „Ja! Gegen Mitternacht klingelte mein Telephon; ich war kurz vorher aus einer Geſellſchaft heimge⸗ kommen. Hallo?' ſagte ich. Eine weibliche Stimme fragte: Iſt dort die Prinzeſſin von Salignac?“ „Eine weibliche Stimme“ „So wahr ich lebe! Eine mir völlig unbekannte weibliche Stimme. Ich muß Ihnen etwas ſehr Wichtiges mitteilen', ſagte die Stimme. Sie wiſſen nicht, wer ich bin, aber hängen Sie, bitte, trotzdem nicht ein! Ihr Freund, Mr. Bottom, hat ſich heute, nachdem Sie aus dem Saint⸗Cloud zurückgekommen waren, ſehr unhöflich gegen den Hauptmann Drouot benommen, und zwar Ihretwegen; die beiden werden ſich morgen früh im Walde von Fontainebleau ſchie⸗ ßen; man wird um drei Viertel ſechs Uhr hier weg⸗ fahren. Sollte die Sache unglücklich ausgehen, ſo können Sie in einen ſehr peinlichen Skandal ver⸗ wickelt werden, Madame. Ueberlegen Sie alſo, was ſich vielleicht noch tun läßt! Gute Nacht!“ „Rätſelhaft“, ſagte Drouot beunruhigt,„vollſtän⸗ dig rätſelhaft. Denn daß einer der Beteiligten etwas ausgeſchwatzt hat, iſte unmöglich. Und dann: ſelbſt wenn einer von uns beiden wirklich über den Haufen geſchoſſen worden wäre— wer hätte denn Sie in die Sache verwickelt? Gewiß niemand, nicht einmal das Gericht! Wozu alſo die Warnung? Und vor allem: von wem? Haben Sie eine Vermutung?“ „Nicht die geringſte. Immerhin war ich natürlich ſehr aufgeregt; Männer mögen in ſolchen Angelegen⸗ heiten ja anders denken— Frauen ſind vernünftiger.“ „Solange ich Zivil trage“, ſagte Drouot lachend, „darf ich mich Ihrer Meinung ganz privatim an⸗ ſchließen. Als„ freilich— „Ich weiß, ich weiß. Nun gut— ich überlegte, was zu tun ſei. Mein erſter Gedanke war, Sie an⸗ zurufen. Aber dann kam ich zu der Ueberzeugung, daß Sie vermutlich alles ableugnen würden: ebenſo wie Bill.“ „Ja, das hätte ich wohl tun müſſen.“ „Eben! Alſo beſchloß ich, Vorſehung zu ſpielen, rief meine Garage an und ſagte dem Mann, er müſſe mir bis früh fünf Uhr einen tüchtigen Rennwagen . koſte es, was es wolle. Das übrige wiſſen Ker Drouot ſchlug den Mantelkragen hoch.„Dieſe Ge⸗ ſchichte iſt wert, daß man darüber nachdenkt.“ Es begann zu regnen. Ziemlich naß und durchfroren kamen Sie nach Pa⸗ ris zurück.„Trinken Sie bei mir Kaffee!“ ſagte Li⸗ lian.„Es iſt eine ganz neue Senſation für mich, einen vom Tod Erretteten zu bewirten!“ 5 Sie ſaßen noch nicht am Tiſch, als die Zofe herein⸗ am. „Mr. Bottom“ fragte Lilian. Ich hätte es mir denken ſollen. Laſſen Sie ihn eintreten!“ Bill ſchob ſich in das Zimmer, breit, hoch, verlegen, im übrigen aber recht vergnügt.„Jetzt, da wir uns für alle Ewigkeit vertragen, Drouot“, ſagte er,„iſt ja nichts weiter dabei, wenn ich Sie in flagranti ertappe. Aber eine Taſſe Kaffee könnten Sie mir ſchon übrig laſſen! Nebenbei: ich habe mir die ganze Geſchichte überlegt und bin zu dem Ergebnis gekom⸗ men, daß ich mich geſtern ſchlecht aufgeführt habe.“ „Nun, das iſt ſchon lange her“, antwortete Drouot. „Sie waren damals ja auch noch viel jünger!“ N Jolly macht eine Entdeckung an Lilians Tür In dieſen Tagen bekam der Geheimrat Meierling den Nobelpreis für Phyſik, J. P. Joker verdiente ſich den unauslöſchlichen Dank des Journaliſten Louis Lepetit: Nach dem Mittageſſen in der Vigne folle gab er ihm eine Schilderung ſeiner Erlebniſſe in Me⸗ naggio und eine Beſchreibung des dortigen Labora⸗ toriums wieder, in dem er ſelbſt mitgearbeitet hatte. Gleichzeitig verdiente er auch noch etwas anderes: nämlich Geld; auf den Nobelpreis hin, der eine offi⸗ zielle Beſtätigung der Meierlingſchen Leiſtungen war, ſtiegen Sphära neuerdings— ſie ſtiegen ſo hoch, wie ſie nach menſchlichem Ermeſſen überhaupt ſteigen konnten, und Jolly war ſich darüber klar, daß es vor⸗ teilhaft ſein müßte, einige dieſer fruchtböringenden Papiere zu verkaufen. Es war eine kritiſche Zeit für 925 er 8 See⸗ „ 5 5 0 7 7 a 177 Mittwoch, 9. November 1932 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 143. Jahrgang/ Nr. 323 Die„Visitenkarte einer Frau⸗ Von Joſefine Schultz Manche Frau gibt ihre Viſitenkarte ab, ohne es zu wiſſen. Die Tatſache, daß der erſte Eindruck, den ein Menſch macht, meiſtens der maßgebende iſt, wird viel zu wenig beachtet. Wer einen fremden Men⸗ ſchen kennen lernt, muß ſich zunächſt nach dem Aeuße⸗ ren ein Urteil zu bilden ſuchen. Dabei iſt es durch⸗ aus kein Wunder, daß ſich ſpäterhin ſo oft dieſer erſte flüchtige Eindruck dadurch beſtätigt, daß die ſonſtigen charakterlichen Eigenſchaften ihm entſprechen, ein Beweis dafür, daß das äußere Geſicht der Frau nur ein Spiegelbild ihres geſamten Weſens iſt. Wer hätte das nicht ſchon erlebt: Ein junges Mädchen ſtellt irgendwo zu Bewerbungszwecken vor— als Bürbangeſtellte oder auch als Haus⸗ gehilfin. Der zukünftige Arbeitgeber oder die Ar⸗ beitgeberin will ſich ein Bild von dem jungen Men⸗ ſchen machen, der da vor ihm ſteht, ſieht ihn an und muſtert ihn während der Unterhaltung unauffällig. Und ſteht dabei allerlei: daß die eine Taſche am Jackett eingeriſſen und nicht ausgebeſſert iſt, daß ein Knopf am Mantel ſo locker hängt, daß er jeden Augenblick abfallen wird, daß der Hut ſtaubig und fleckig iſt. Armut? fragt ſich der Arbeitgeber,—— nein, dieſer Menſch iſt unordentlich. Und iſt er un⸗ ordentlich in ſeinem eigenen Aeußeren, ſo wird er auch in der Arbeit nicht zuverläſſig ſein. Ich kannte einen Arbeitgeber, der zu jeder Bewerberin um eine neue Stellung ſagte:„Geſtatten Sie, daß ich einen kurzen Blick in Ihr Handtäſchchen werfe?“ Wenn ſich dieſes Handtäſchchen als ordentlich und überſichtlich erwies, ſo ſtand einer Anſtellung nichts im Wege, lagen dagegen alle die Kleinigkeiten, die die moderne Frau mit ſich zu tragen pflegt, in wüſtem Durchein⸗ ander darin, ſodaß nur nach langem Suchen etwas zu finden war, ſo war das Urteil auch bereits gefällt, Dieſe Viſitenkarte gibt nicht nur die unverhei⸗ ratete Frau ab, die im Berufsleben ſteht und täg⸗ lich mit einem größeren Kreis fremder Menſchen zuſammenkommt— auch die Hausfrau gibt dieſe Karte der Umwelt ab, oft ohne ſich deſſen bewußt zu ſein. Denn die Pflege des Aeußeren darf ſich bei ihr nicht nur auf die eigene Perſon erſtrecken, ſon⸗ dern muß auch Mann und Kinder einſchließen. Wenn beiſpielsweiſe ein verheirateter Mann mit einem fleckigen Anzug herumläuft, wenn an ſeinem Mantel der Anhänger abgeriſſen iſt, am Schuh die Bänder häßlich geknotet ſind— ſo fällt all dies nicht auf ihn, den Mann zurück, ſondern auf ſeine Frau. Ihm ſelbſt wird man dieſe Schönheitsfehler vergeben, wird ſie entſchuldigen mit beruflicher Ueberlaſtung uſw., aber unweigerlich wird es hinterher heißen: N daß ſeine Frau ihn ſo herumlaufen äßt 7 Ebenſo iſt das Ausſehen der Kinder ſowie nicht zuletzt ihr Benehmen im Kreiſe Fremder der Be⸗ weis für die Sorgfalt oder für die Läſſigkeit der Mutter. Wenn ſie ungepflegt und verwildert aus⸗ ſehen, ſo läßt das den Rückſchluß zu, daß ſich die Mutter nicht um ſie kümmert und ſie auch nicht zu Sorgfalt und Ordnung anhält. Endlich zeigt die Frau noch ihre Viſitenkarte in ä eigenen Wohnung. Das Geſicht dieſer Wohnung iſt auch das Geſicht der Frau. Denn im Grunde iſt jedes Heim nur der Spiegel ſeiner Bewohner. Ob es gemütlich iſt und einem Schmuckkäſtchen gleicht oder ſich als chroniſches Chaos darbietet— die Frau des Hauſes zeichnet auch dafür verantwortlich. Aus der empfindſamen Zeit „Jean“, ſagt die Frau Geheimrätin, eine alte, zartfühlende Dame zu ihrem ebenſo empfindſamen Kammerdiener,„trage die Fliege hinaus.“ Jean nimmt die zappelnde Fliege aus der Milchkanne, trägt ſie behutſam ins Freie, kommt aber gleich wie⸗ der zurück, das Tierchen ſachte zwiſchen den Finger⸗ ſpitzen haltend, und liſpelt:„Frau Geheimrätin, es regnet draußen!“ Die Frau als Golöſchmie din Goloſchmiedekunſt als Berufsmöglichkeit Die Frau fand im Laufe der Zeiten Zutritt zu faſt allen Gebieten des Kunſtgewerbes; dem Gold⸗ ſchmiedehandwerk hat ſie ſich noch ziemlich fern gehalten. Und doch bietet gerade dieſer Be⸗ ruf Möglichkeiten und Ausſichten. Bei ſeiner Ausübung wird angeknüpft an die früheſten Perivo⸗ den des Kunſtſchaffens überhaupt, hier wird in be⸗ ſonderem Maße das vielzitterte Wort zur Wahrheit: „Handwerkskunſt im Zeitalter der Maſchine“. So wie die alten Goldſchmiede, ſeien es die Künſtler, die in grauer Vorzeit für den Tempel Salomos ſchu⸗ fen, ſeien es dann viel ſpäter die Hofgoldſchmiede an den italieniſchen Fürſtenhöfen der Renaiſſance und nicht zuletzt die Meiſter, die ſich der Sonnenkönig Ludwig XIV. an den Verſailler Hof berief, tech⸗ niſches Können mit künſtleriſcher Leiſtung verban⸗ den und dadurch ihren Namen für alle Zeiten feſt begründeten, ſo kann auch die Frau unſerer Tage, die ſich dem Goldſchmiedeberuf zuwendet, in viel⸗ facher Hinſicht Gutes leiſten und zum Erfolg ge⸗ langen. Gerade die Hände der Frau eignen ſich für die Technik des Gravierens, des Emaillierens, des Ziſelierens, kurz all der Fächer, die auf dem Lehr⸗ plan der Fachſchulen ſtehen, die bei uns in Deutſch⸗ land vornehmlich in Hanau, Schwäbiſch⸗Gmünd und in Berlin entſtanden ſind. Der Lehrgang iſt bei der Ausbildung der Goldſchmiedinnen der im Handwerk übliche; im all⸗ gemeinen handelt es ſich um eine Ausbildungszeit von vier Jahren. Ausſchlaggebend iſt dabei das Maß von Allgemeinbildung, das na⸗ turgemäß die Lehrzeit verkürzt oder verlängert. Es muß erwähnt werden, daß auch in Städten, in denen noch keine Fachſchulen beſtehen, Frauen zum Gold⸗ ſchmiedehandwerk ausgebildet werden können. Dieſe Art der Schulung trägt dann mehr privaten Charak⸗ ter, ſie ſtellt ſich auch teurer als der Lehrgang an einer Anſtalt. Man ſpricht gerade im Graveur⸗ beruf häufig von der„Meiſterlehre“ und meint da⸗ mit die Zeit der ſachlichen und künſtleriſchen Wei⸗ terbildung nach der ungefähr ſechs Semeſter dau⸗ ernden Lehr⸗ und Uebungszeit an einer Unterrichts- anſtalt. In dieſer Zeit ſetzt dann das Individuelle der Arbeitsweiſe ein, es zeigt ſich das Sonderinter⸗ eſſe der Frau, ihre ſpezielle Begabung und künſt⸗ leriſche Einſtellung. Die ſogenannte Gehilfenprüfung vor der Innung und ſchließlich die Meiſterprüfung beſchließen die Ausbildung der Goldſchmiedin, die im Grunde nur rein äußerlich damit am Ende iſt, weil die Goldſchmiedin ſtets alle Neuerungen auf ihrem Gebiet mit regem Intereſſe verfolgen muß. Sie kann ihre Tätigkeit entweder in der Werkſtatt eines Graveurs, Ziſeleurs oder Email⸗ leurs ausüben, wo ſie angeſtellt werden kann. Doch wird ihr Können hier zumeiſt mehr handwerklichen Charakter tragen, wird weit weniger auf das Künſt⸗ leriſche denn auf das rein Handwerkliche Wert ge⸗ legt. Behörden, z. B. die Reichsdruckerei oder die Poſt, ſtellen vielfach Kräfte ein, in unſeren Tagen auch Frauen. Ganz anders geſtaltet ſich natürlich die Arbeit der mehr künſtleriſch eingeſtellten Gold⸗ ſchmiedin. Sie richtet ſich, wenn es ihre äußeren Verhältniſſe geſtatten, eine Werkſtatt ein, in der ſie Arbeiter beſchäftigt, die nach ihrer Initiative und ihren Angaben, ihren Zeichnungen, die Gegenſtände ausführen, die in ihrem Atelier verkauft werden. Ihr Beruf iſt ſomit wie der ſo mancher der„ſchaffen⸗ den Frau“ unſerer Tage ein freier Beruf, dem Ver⸗ bindungen und Empfehlungen von Nutzen ſind. Mannigfaltig ſind die künſtleriſchen Aufgaben, an die die Silberſchmiedin herangeht. Das ſchöne Gerät, mit dem wir uns umgeben, ſoll ja nicht nur ſchmückendes Beiwerk unſeres Lebens ſein, Lektüre für junge Mädchen Wir entnenhmen dieſen Abſchnitt dem Werke von Paul Reboux„Die neue Lebensart“, das bei ſeinem Erſcheinen in Frankreich großen Erfolg hatte. Das Buch iſt im Verlage R. Piper u. Co., München, erſchienen. Die Vorſichtsmaßregeln, die man ergreift, um der Jugend das Leſen gewiſſer Bücher zu verbieten, pflegen wirkungslos zu bleiben. Ich habe gelegentlich beobachtet, daß Eltern ihrer Tochter Bücher in die Hand gaben, in denen ſie mit einer Stecknadel die anſtößigen Stellen zugeſteckt hatten. Entweder war das junge Mädchen fügſam und nicht neugierig. Dann befolgte es genau die elter⸗ lichen Vorſchriften. Aber dann wäre dieſe unintereſ⸗ ſterte Jungfrau auch den aufreizenden Buchſtellen gegenüber unempfindlich geblieben. Oder das junge Mädchen macht, im Gegenteil, aus der verbotenen Lektüre einen Gegenſtand eifrigſter Forſchungen. Es gibt wenig verſchloſſene Bibliotheken, in deren Tür der Schlüſſel nicht eines Tages verſehentlich ſtecken geblieben wäre. Es gibt wenig verbotene Bücher, die nicht im Geheimen von einer Freundin oder einem kleinen Vetter geliehen würden. 3 Uebrigens ſind Eltern ſehr ſelten ſo gute Seelen⸗ kenner, um beurteilen zu können, wie ein junger Menſch au feine Lektüre reagieren wird. Es iſt zweifellos unſchicklich, Mädchen ſich rühmt, gewiſſe verbotene Bücher ge⸗ leſen zu haben. Aber es heißt offenbar eine Vogel⸗ Strauß⸗Politik treiben, weiſt man durch ein Verbot eigens auf ſie hin. a 5 Heutzutage wiſſen die jungen Mädchen faſt alles, einmal aus Inſtinkt und dann aus den Unterhal⸗ tungen die ſie mit anhören. wenn ein junges Gerade die nichtsſagenden, faden Bücher, dieſe Diät beſtehend aus Nudeln, Brotſuppe und Flam⸗ meri, iſt wie geſchaffen, Appetit auf einen Haſen mit leichtem Wildgeſchmack zu erregen. Und man kann feſtſtellen, daß gerade die jungen Mädchen, die mit aller Gewalt von dem Leſen beſtimmter Bücher be⸗ hütet werden, am empfänglichſten ſind,„voll und ganz“ die Lektüre zu genießen. Die beſte Art, mit einem jungen Mädchen um⸗ zugehen, beſteht darin, vernünftig mit ihm zu ſprechen. 5 Wegen der Bücher, die man ungern in ihren Händen ſehen würde, ſagen Sie ihr:„Ich verbiete dir nicht, dieſes Buch zu leſen. Aber ich an deiner Stelle würde damit warten. Du würdeſt dieſes Buch jetzt noch nicht nach ſeinem Wert würdigen. Du weißt noch nicht genug, um alles darin zu verſtehen. Du würdeſt nur das halbe Vergnügen davon haben. Lies dafür lieber dies Buch, ich glaube beſtimmt, es wird dich intereſſieren.“ l Die Aufgabe der Eltern ſoll darin beſtehen, junge Leſerinnen gegen den ſchädlichen Einfluß, den ein zu gewagtes Buch auf ſie ausüben könnte, immun zu machen. Das erreicht man durch Vernunftgründe, durch eine liebevolle, vertrauliche Unterhaltung und nicht durch ſchulmeiſterliche Befehle. Ein Schriftſteller, von dem man nicht vermutet, daß er ſich um dieſe Dinge gekümmert hat, bemerkte ſehr richtig:„Es gab eine allzu ängſtliche Zeit, in der man glaubte, die jungen Mädchen von aller realiſti⸗ ſchen Lektüre fernhalten zu müſſen, aus Furcht, daß ſte hren Schmetterlingsſtaub verlieren. Das heißt doch, künftigen Familienmüttern, künftigen Kranken⸗ pflegerinnen und Erzieherinnen gegenüber mit über⸗ triebener Strenge verfahren.“ 5. 2 es ſoll täglich benutzt, im Gebrauche, in der Hand, ſeine intimſte Schönheit entfalten. Dieſe Forderung, von unſerer Zeitgeſinnung diktiert, wurde die Grundlage eines neuen Stils. Wie wir in der Ar⸗ chitektur von 1932 ſachliche Form, Schönheit und praktiſchen Nutzen verbinden, ſo fordern wir auch von jedem Gerät, daß es ſich der neuen Wohnkultur einordnet, daß es durchdacht iſt und außer ſeiner Schmuckform alle Bindungen der Zweckmäßigkeit erfüllt. Betrachtet man z. B. die Arbeiten von Emmy Roth, der Berliner Silberſchmiedin, ſo gewinnt man den Eindruck, daß die Künſtlerin dem Geiſt unſerer Zeit gerecht wird, wenn ſie ſchöne und gut abgewo⸗ gene Gebrauchsformen ſchafft, die ſpäteren Ge⸗ ſchlechtern ein Bild unſerer nach bewußter Straff⸗ heit und Einfachheit verlangenden Gegenwart ver⸗ mitteln. Neben den Geräten aus Silber, die— vom praktiſch durchdachten Beſteck bis zum Gerät für die feſtliche Tafel— in allen deutſchen Werkſtätten entſtehen, ſchafft man auch Schmuck in allen Varia⸗ tionen: Ohrringe aus Carneol, eine reizvolle Hals⸗ kette aus Silber mit Moosachat und Nephrit, Gold⸗ ringe mit leuchtenden Steinen, vornehmlich Topaſen. Sie ſchmiegen ſich in ihrer Straffheit und monumen⸗ talen Wirkung an wie z. B. das Armband in vari⸗ abelſten Formen. Die beſondere Liebe der Goldſchmiedin gehört jedoch den Geräten aus Silber. Hier erfährt man, wie wertvoll es iſt, wenn eine Frau zugleich Künſtlerin und Hausfrau iſt, wenn ſtie nicht nur mit ihrem Material lebt, ſondern auch durch die Pflege einer kultivierten Gaſtlichkeit weiß, wie ein Gerät ſein muß im Hinblick auf Brauchbarkeit. Praktiſch ſoll heute jeder Gegenſtand ſein nicht nur an der Tafel, ſondern auch nachher beim Reinigen. Daneben ſoll das Ganze eine ſchöne Form haben, die zugleich vriginell, doch ſo iſt, daß ſie nicht nach Jahren unmodern wird. Die Vereinigung von neuer Sachlichkeit und Ver⸗ wurzelung in alten Formen berührt ſo ſympathiſch, vielleicht iſt es gerade dieſes Moment, das uns die Schöpfungen neuen Kunſtſchaffens ſo vertraut macht. Dieſe Verwurzelung in der boden⸗ ſtändigen guten Kultur des Kunſthandwerks empfin⸗ det doppelt, wer ſich nicht verhehlt, daß wir ſo man⸗ chem Erzeugnis neuzeitlichen Kunſtſchaffens fremd gegenüberſtehen. Was unter den Händen einiger deutſcher Goldſchmiedinnen, ſei es nun Emmy Roths oder Paula Strauß' in Stuttgart, entſteht, verrät den Eindruck vollendeter Formen; ſo vollendet, daß ſie uns vom erſten Augenblick vertraut und als ſo ſelbſtverſtändlich erſcheinen, daß wir ſie ohne Be⸗ denken in jede Umgebung, in die moderne Siedlung, ins Landhaus, in unſere Wohnung wie ins Klub⸗ haus einfügen. Zur oftmals nur geſtrichenen Wand, nicht mehr wie früher nur tapezierten Zimmerwand, paſſen die Gefäſſe in ihrer ſchlichten, ja ſtreng⸗ſach⸗ lichen Haltung ſehr gut; ſie erhöhen das ganz per⸗ ſönliche Bild, das der Beſitzer eines kultivierten, neuzeitlichen Innenraumes ſeinem Heim zu geben weiß, da jedem Gegenſtand von ſeinem Schöpfer eine eigene perſönliche Note verliehen wird. Dr. O. Bl. Winke zum Verändern von Kleidern Modiſche Kleinigkeiten von Charlotte Till Die neue Linie wird in vielen Fällen und dieſes Jahr im beſonderen, durch die neuen Kleinigkeiten an Mänteln, Kleidern, Koſtümen geſchaffen, die ein⸗ zeln betrachtet nur wenig auffallen und unweſentlich erſcheinen, die aber in ihrer Fülle und durch den Witz, den Charme, der in mancher gut gelungenen und ſchlagend ausgeführten Idee liegt, beſtimmend wird für den Eindruck des Anzug; deshalb kann man ſich dieſe modiſchen Details zu Nutze machen um vor⸗ jährige oder ganz altmodiſche Kleider wieder ſchick und erfreulich werden zu laſſen— was wenig Aus⸗ gaben verurſacht, hat man ſeinerzeit für Stoff vor⸗ geſorgt.(Eine unendlich wichtige und kluge Hand⸗ lung, deren Unterlaſſung man bitter büßen und unter Umſtänden mit neuen Kleidern bezahlen muß! Die Länge iſt faſt unverändert geblieben, nur wenige Tagesmodelle haben Röcke, die dem Boden näher ſind als bisher. Das frühere„Cacktailkleid“, ein eleganter Teeanzug, mit knöchellangem Rock, iſt ſogar etwas kürzer geworden, und die neuen Abend⸗ kleider, die alle bis zu den Fußſpitzen reichen, zeigen die graziöſe Tendenz der unregelmäßigen Länge: ſeitlich oder vorn wippt der weite Rock in der Diago⸗ nale hoch. Die Aermel ſind ein ſchier unüberſehbares Ka⸗ pitel in dieſer Saiſon, ſie erreichen eine kaum glaub⸗ liche Zahl der reizendſten Variationen. Sie ſind in den Ausmaßen weniger„enorm“, weniger auffal⸗ lend, aber ſie ſind in ihrer eher knappen, präziſen— wenn auch weich drapierten, und immer noch„keu⸗ ligen“— Form viel ſchwieriger und komplizierter im Schnitt als letztes Jahr, und ſie erfordern große Aufmerkſamkeit. Fechtermanſchetten bis zum Ellen⸗ bogen, ein in der Mitte des Armes ſich bauſchender quaſt„Schinkenärmel“ und weite offene Glockenärmel an Abendfacken ſind heute erledigt. Die Betonung liegt entweder auf dem Oberarm in der Fortſetzung ausgearbeiteter, verbreiterter Schultern oder auf dem Unterarm; der Ellenbogen ſelbſt, der vor einem Jahr Zentrum der ausladenden Aermel war, wird nicht mehr akzentuiert, höchſtens durch eine kleine Fe Spitze oder ein Schleifchen, die nicht auf⸗ allen. Der kurze, ſchmale, halbe Puffärmel wird zum Nachmittag und Abend viel getragen; ſeine eckige Abart, der doppelt ſpitzig, wie eine Tüte in ſich zuſammenfällt, hat als weiteren Verlauf den engen Unterarm; auch hohe ſteile Keulen an den Ober⸗ armen ſetzen ſich in einem glatten feſten Aermel fort. Bieſenarbeit im ſpitzen Dreieck gibt den Keu⸗ len oft ein garniertes Ausſehen. Neue Aermel ſind drei⸗ und vierfach aufgeteilt durch eine kurze Puffe, durch ein oder zwei ſchräg eingeſetzte halbweitſitzende Streifen und einen geraden engen Unterarm; Aer⸗ mel, die von der Achſel bis zum Handgelenk weit fallen, werden von breiter aufgeſetzten Streifen unterbrochen. Andere wieder umſpannen den oberen Arm glatt und hängen in großer Weite vom Unter⸗ arm herab. Pelerinen und die doppelten Volants, die von der Achſel aus drappiert ſind, führen heute ihr wichtiges Eigenleben an den Kleidern, ſie ſind nicht immer in derſelben Farbe wie das Kleid und brin⸗ gen mit der Abweichung im Ton die luſtige Note der Zweifarbigkeit. Der Flügelärmel: die halbe Pe⸗ lerine bis zum Schulterblatt, iſt wieder neu und kleidſam; reizend ſind Schals aus zwei großen vier⸗ eckigen Lappen, die als Pelerine umgenommen wer⸗ den und deren Farbe ſich am Aermel und als tiefe Paſſe oder Weſte wiederholt. Pelerinen ſpielen bei Koſtümen und auch als einzelne, überall verwend⸗ bare Pelzſtücke, eine große Rolle. Gürtel ſind dieſes Jahr beſonders wichtig und, bis auf die im Schwerpunkt verlegte Linienführung der Aermel, an vielen neuen Tageskleidchen und Koſtümen die einzige Veränderung gegen das Früh⸗ jahr. Wollkleider und Jacken haben durchweg ſehr breite Gürtel, die ſich bei den Kleidern nach rück⸗ wärts verjüngen und deren Schließe oder Schnalle hinten ſitzt; Koſtümgürtel ſind oft aus flachfelligen Pelzen gearbeitet. Um Teekleider ſind weiche Schär⸗ pen mehrfach gewunden, uni oder in zwei bis drei Far⸗ ben, wobei die Zuſammenſtellung ſchwarz⸗weiß und ſchwarz⸗rot⸗weiß oft vertreten iſt. Die Schärpen en⸗ den in großen Schleifen, in ſeitlich oder rückwärts geknoteten lang flatternden Enden: geknotete und zwei⸗ bis dreifach um die Taille gewundene Schärpengürtel ſind typiſch Herbſt 1932. Kra⸗ genſchals verlaufen oft in dieſen Schärpen. Die langfließenden Abendkleider im Empireſtil haben ganz breite Gürtel, eng geſteppt oder in wattierten Röllchen aneinandergenäht, die vorn hoch ſitzen und im Rücken, wo das Band ſchmäler wird und eine ſportliche Schnalle als Verſchluß hat, tiefer gezogen werden. Ausſichten im Ausland Anſtellungs möglichkeiten der deutſchen Frau Die Auswanderung nach außereuropäi⸗ ſchen Ländern war noch vor mehreren Jahren und ganz beſonders nach dem Kriege mit keinen weſentlichen Schwierigkeiten verbunden. Falls ein Mädchen im Auslande Verwandte oder Freunde hatte, war die Sache außerordentlich leicht, hatte ſie keine Beziehungen, ſo war es auch möglich, auf gut Glück oder durch Empfehlungen der Auslandsſtellen⸗ vermittlung ſich im fremden Lande eine Exiſtenz zu ſchaffen. Es muß betont werden, daß die Arbeitsmög⸗ lichkeiten für die deutſche Frau im Auslande heute wie immer überwiegend auf dem Gebiete der Hauswirtſchaft liegen. Kaufmänniſche Stel⸗ lungen ſind außerordentlich ſelten, da ſie meiſt von den Einheimiſchen ausgefüllt werden. Es bleibi alſo nur übrig, als Dienſtmädchen, Stütze, Kinderfräulein uſw. Arbeit zu ſuchen. Heute iſt die Auswanderung deutſcher Frauen in⸗ ſofern weſentlich erſchwert, als faſt alle Länder der Welt gleichmäßig ſchwer unter der herrſchenden Arbeitsloſigkeit zu leiden haben. Faſt überall iſt deshalb eine Einwanderungsſperre verhängt worden. Beſonders alle außereuropäiſchen Länder kommen zur Zeit für eine Auswanderung nicht mehr in Frage. Es bleibt demnach für das auswanderungsluſtige junge Mädchen nur das europäiſche Aus ⸗ land übrig. In Frankreich, Italien und den Bal⸗ kanländern beſtehen nur ſehr geringe Arbeitsmög⸗ lichkeiten, ebenſo verhält ſich Skandinavien gegen⸗ über der Einwanderung deutſcher junger Mädchen ziemlich ablehnend. f Stellungsmöglichkeiten bieten ſich für tüchtiges Hausperſonal hauptſächlich noch in Holland, wo⸗ bei allerdings betont werden muß, daß wirklich nur Mädchen mit langjährigen beſten Zeugniſſen Ausſich⸗ ten auf Stellung und Fortkommen haben. In der erſten Zeit, ſolange die Landesſprache nicht perfekt beherrſcht wird, muß ſich die junge Deutſche meiſt mit verhältnismäßig geringem Lohn begnügen, der oftmals unter den Sätzen für holländiſches Perſonal liegt. Doch beſteht bei guter Anpaſſungs möglichkeit an die Verhältniſſe des Landes die Ausſicht, ſich all⸗ mählich zu ganz gut bezahlten Stellungen emporzu⸗ arbeiten. i Was England betrifft, ſo beſtehen für kauf⸗ männiſche Angeſtellte keinerlei Erwerbs möglichkei⸗ ten Es beſteht nur ein gewiſſer Bedarf an weib⸗ lichem Hausperſonal, das hauptſächlich auf dem Lande Stellungsausſichten hat, da engliſche Dienſt⸗ boten die großen Städte bevorzugen. Es gibt da⸗ neben gebildete funge Mädchen, die in engliſchen Fa⸗ milien bei vollem Familienanſchluß als Haustochter gegen ein kleines Taſchengeld tätig find. Sie haben die Möglichkeit, die Sprache des Landes gut zu er⸗ lernen, genießen aber eigentlich keine Aufenthalts⸗ erlaubnis und müſſen ſederzeit darauf 2 8 g sein, audgewfeſen zu werben. vatintereſſen keinerlei Geſellſchaftsaktien zur Verfügung in zwei Inſtanzen verloren. 1 both. B. 57,50 80.— C.. . 50 li Hyp 55 8 H. Knorr Frankfurter Börse Festyerzinsſiche Werte] Bank- Aktien Mittwoch, 9. November 1932 fler Neuen Mannheimer Zeitung Enilasfefe Reichsbank 1,2 MIIl. Devisenrückgang Berlin, 9. Nov.(Eig Dr.) Nach dem Aus weis der Reichsbank vom 9. Novbr. hat ſich in der ver⸗ floſſenen Bankwoche die geſamte Kapital an la ge der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 200,3 auf 3 256,4 Mill.„ verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an Handels wechſeln und Schecks um 75,7 auf 278,4 Mill., die Beſtände an Reichs ſchatzwechſeln um 28,0 auf 11,5 Mill./ und die Lombard beſtände um 98,6 auf 99,1 Mill./ ab⸗ genommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 131,1 Mill.„ in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs⸗ banknoten um 117,8 auf 8 502,2 Mill. J, derjenige an Rentenbankſcheinen um 13,3 auf 394,1 Mill./ verringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 32,8 Mill. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 366,2 Mill./ eine Abnahme um 23,3 Mill.. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 1,2 auf 939,1 Mill. y ver⸗ mindert. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 31000„ und die Beſtändey an deckungsfähigen De⸗ viſen um 1,2 auf 121,8 Mill./ abgenommen. „Die D eckung der Noten durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen betrug am 7. Nov. 26,8 v. H. gegen 26,0 v. H. im Ultimo Oktober dieſes Jahres. Y Teilrückzahln den Lee Higginſon⸗Kredit des Relchs Berlin 7 5 8105.(Eig. Dr.). Bie wir hören, iſt bereits im geſtrigen Dienstag auf den ſogenannten Lee Higginſon⸗Kredit des Reichs von urſprünglich 125 Mill. Dollar die am 10. November fällige Rate von 3 Mill. Doll. zupückgezahlt worden. Direktor Henry Nathan von der Dresbuer Bank ge⸗ ſtorben.(Eig. Dr.) Direktor Henry N athan von der Dresdner Bank iſt heute früh im Alter von 70 Jahren geſtorben. Der Verſtorbene trat 1895 in die Dresdner Bank ein, wurde 1897 ſtellvertretender Direktor, 1903 ordentliches Vorſtandsmitglieb und leitete ſeit der Zeit an orſter Stelle die Geſchicke der Bank. Er war in erſter Linie mit dem großen Finanzgeſchäft der Dresdner Bank betraut. Wieder 13 vf. bei der Deuischen Zuckerbank O Berlin, 9. Nov.(Eig. Dr.) Der AR. der Deut⸗ ſchen Zuckerbank A G. ſchlägt der GV. am 8. Dez. vor, aus dem Reingewinn des Geſchäftsjahres 1931/32 von 132 800(132 500) bei angemeſſenen Rückſtellungen die Ver⸗ teilung von wieder 15 v. H. Dividende vorzunehmen. Sproz. Goldenberg-Schluffraſe Widerspruch der Opposifion O Wiesbaden, 9. Nov.(Eig. Dr.) Die GV. der Chem. Fabrik vorm. Golden berg, Geromont u. Ete. in Otqu., Winkel, genehmigte die Herab⸗ letzung des Grundkapitals von 1,405 Mill. k. e. F. auf 600 000 4 durch Einziehung von 105 000/ be⸗ reits 1930 zurückgezahlter VA. und durch 700 000% eigener St., die zum Teil von Schuldnern zurückgegeben wurden. Die Liquidation ſteht vor ihrer Beendt⸗ gung und es iſt noch eine Liquldationsſchluß⸗ rate von etwa 5 v. H. zu erwarten. Im letzten Jahr ſind insgeſamt 51 v. H. des AK. als Liquidationsrate (51 v. H.= 102„ je Aktie) ausgeſchüttet worden. Vor⸗ handen ſind noch einige Grundſtücke. Ein Aktionärantrag auf Ueberlaſſung von Geſellſchaftsaktien wurde abgelehnt, da man einem einzelnen Aktionär zwecks Verfolg von Pri⸗ ſtellen könne.— Die Bilanz, die einen Ver lu ſt von 25 4 570 4 per 1981 gegen 904 000„ t. V. ausweiſt, wurde genehmigt. Zur Deckung des Verluſtes und zur Bilanzbereinigung erfolgte die oben beſprochene Kapital⸗ zuſammenlegung. Die Abſchreibungen von 76 000 glie⸗ dern ſich mit 30 000 4 auf Außenſtände, mit 23 000, auf Grundſtücke und mit 21000, auf ſonſtige notwendige Poſten. Zur Zeit ſchweben noch zwei Prozeſſe. Der eine Prozeß gegen die Hollandſche Bank wurde Die Entſcheidung des Oberlandesgerichtes Frankfurt a. M. ſteht noch aus. Der zweite läuft gegen die Firma Benkiſer in Lud⸗ wigshafen a. Rh. O Berliner Einzelhandel lehnt Ausſchließung der Warenhäuſer aus der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhaudels ab. Berlin, 9. Nov.(Eig. Dr.). Eine Abſtimmung innerhalb der Einzelhandelsgemeinſchaft Großberlin e. V. über die Ausſchließung der Intereſſenver⸗ tretungen der Waren⸗ und Kaufhäuſer und der Filtal⸗ betriebe aus der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzel⸗ andels hatte das Ergebnis, daß 34 Stimmen gegen ie Ausſchließung, 18 für die Ausſchließung ab⸗ gegeben wurden, während einige wenige Verbände mit 5 Stimmen nicht vertreten waren. Forigang der Renfenhausse Akfienmarki schwankend Spezialwerie, insbesondere Brauereiakſien siark beiesfigi Gewinnmiinahmen der Spekulaſion Mannheim feſt Während in den letzten Tagen die Aufwärtsbewegung on der Börſe den Rentenmarkt bevorzugte, konnte heute vor allem der Aktienmarkt feſte Kurſe verzeichnen. Farben zogen auf 99 v. H. an; ſehr feſt lagen Waldhof, Weſteregeln und Deutſche Linoleum. Von Nebenwerten wären Enzin⸗ ger Union höher gefragt, ferner einige Brauerei⸗Aktien und Knorr Heilbronn. Am Bankenmarkt konnten Hypotheken⸗ banken ihre Kurſe weiter ſteigern. Der Rentenmarkt lag weiter feſt. Altbeſitz zog auf 55% an. Sehr feſt lagen wieder Gold⸗Pfondbriefe und Kommunal⸗Obligationen der Hypothekenbanken. Frankfurt feſt Nachdem vorbörslich aus verſchiedenen Gründen, ſo dem amerikaniſchen Wahlergebnis, der relativen Ver⸗ ringerung der Arbeitsloſenziffer und der feſten Haltung an den Metallmärkten, ſehr feſte Kurſe genannt wur⸗ den, eröffnete die amtliche Börſe bei feſter Grund⸗ ſtimmung zwar nicht ganz einheitlich, doch überwogen neue Kurs beſſerungen bis zu 1 v. H. gegenüber der Abendbörſe. Die Spekulation war über das Ausblet⸗ ben von Kundenorders am Aktienmarkt etwas verſtimmt. Bei kleinen Umſätzen, die ſich nur innerhalb der Platz⸗ ſpekulation bewegten, waren beſonders Nebenwerte heute ſtärker beachtet. So konnten am Kunſtſeidenmarkt Bem⸗ berg 3% v.., am Elektromarkt Felten und Lechwerke je 1% v. H. ſowie am Chemiemarkt Scheideanſtalt 2 v. H. an⸗ ziehen. J. G. Farben eröffneten mit 99 zwar noch etwas beſſer, lagen aber vorbörslich ſchon auf 99 v..; nach den erſten Notierungen ging der Kurs auf 983 zurück. Am Montanmarkt blieb die Mehrzahl der Kurſe gut behauptet. Lebhafter waren noch Schiffahrtswerte, die 74 v. H. an⸗ zogen, ebenſo Allg. Lokal u. Kraft, die etwa 2 v. H. höher notierten. Von füddeutſchen Werten gewannen Zement Heidelberg 1 und Zellſtoff Waldhof ſowie Aſchaffenburg bis zu 7 v. H. Am Rentenmarkt war das Geſchäft, beſonders für Reichsſchuldbuchforderungen, für alle Fälligkeiten ſehr leb⸗ haft bei Kursbeſſerungen bis zu 1 v. H. Dagegen lagen Reichsanleihen etwas ruhiger und nicht ganz behauptet; lediglich die Neubeſitzanleihe konnte ſich zunächſt befeſtigen, lagen aber ſpäter gleichfalls ſchwächer. Die Schutzgebiets⸗ anleihe ging von vornherein 1 v. H. zurück. Stahlverein⸗ bonds ſtärker gefragt und gegenüber geſtern mittag 27% v. H. höher. Goloöpfandbriefe lagen faſt durchweg—2 v. H. höher, Pfälz. Hypothekenpfandbriefe dagegen etwas niedri⸗ ger. Kommunalobligationen und Liquidationspfandbriefe tendierten weiter feſt, desgleichen lagen Stadtanleihen und die übrigen Werte des Rentenmarktes ſtärker befeſtigt. Reichsſchulöbuchſorderungen blieben im Verlaufe gut behauptet, Altbeſitz zog um etwa 1 v. H. an. An den Aktienmärkten bröckelten die Mehrzahl der Kurſe ſpäter auf Gewinnmitnahme der Spekulation leicht ab. Sehr feſt kamen noch Südd. Zucker mit plus 3 v. H. zur Notiz, ebenſo lagen die Werte der Getränkeinduſtrie mehrprozentig feſter. Am Geld markt verblieb zum ermäßigten Satz von 374 v. H. für Tagesgeld noch ziemlich Ueberſtand. Berlin weiter feſt Obwohl der Ausfall der amerikaniſchen Präſidentenwahl keine Ueberraſchung bedeutete, war er für die Entwicklung der heutigen Börſe doch mitbeſtimmend. Man erwartet von dieſem amerikaniſchen Syſtemwechſel eine weitere Belebung auch für die internationale Wirtſchaft. Ferner 10955 die nur geringe Zunahme der Arbeitsloſigkeit im Oktober an, und nicht zuletzt befriedigte die Meldung eines Mittags⸗ blattes, daß die Regierung von ihrer Kontingentspolitik ab⸗ gehen und zu Gleitzöllen übergehen wolle. Das Publikum hatte zwar auf Grund der geſtrigen Kursſteigerungen hier und da auch limitterte Ver kaufs⸗ aufträge an die Märkte gelegt, doch überwogen aber bei weitem wieder die Kauforders, ſo daß auch heute die Stimmung an den Aktien⸗ und Rentenmärkten als ausgeſprochen feſt zu bezeichnen war. Die Unter⸗ ſchiedlichkeit der Kursbeſſerungen hing von techniſchen Mo⸗ menten ab, verſchiedentlich trat wieder Materialmanget zu Tage. Während im allgemeinen die Gewinne nur bis zu 2 v. H. betrugen, gingen ſie bei Gaswerken, Kunſtſeide⸗ aktien, Brauereien und einigen Braunkohlenpapieren bis zu 4,75 v. H. Schubert u. Salzer erſchienen zunächſt über⸗ haupt nur mit plus plus Zeichen und wurden 6 v. H. über geſtern taxiert. Während aber an den Aktienmärkten nachden erſten Kurſen das Geſchäft wieder ſehr ſtill wurde und teilweiſe ſogar kleine Kursabbröckelungen eintraten, war der Rentenmarkt wieder ſehr lebhaft. Das Pu⸗ blikumsintereſſe richtete ſich heute ſtärker auf die geſtern vernachläſſigten Pfandbriefe, die bis zu 2 v. H. 255 taxiert wurden. Auch Kommunalobligationen bis zu 27% feſter. Deutſche Anleihen demgegenüber etwas vernach⸗ läſſigt. Erſt im Verlaufe ſetzte ſich in der Altbeſitz⸗ g 2 L. 0 5 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung u gude den ln unt e Ste 8. Mannheimer EHektenbörse A 9. 8. 9. 70% Bad 5„ 1 Stadt 86,— 58,.— Daimler⸗Benz. 21.50 22,.— 5 S ee Gold 62.— 60.— Deutſche Linol.. 43,75 46.50] Mainzer Br. „ G. 5 wartz Stor i Tucher Br. 75 W adiſche Bant 55. A. E. G . 0 Uk Pfälz. Mühlenw.——. 80,—. Portl. Zem. Heid. 49.— 30.— Hrown Boveri „Preßhefe.—.——— Rh. Glektr..-G. 74,— 74, chwartz Storch 49.— 49.— Ei F da 42,— 43, 2 815 1 8 58 1..——.— Salzw. Heilbronn 0 fleinlein Hd 5 3 7 Heut 75,— 75,— Daimler Bad. Aſſekuranz 24.— 24. Wa a Mannh. Verſich. 28,.— 28,.— Zeüftoff Walde Di. Erdöl a„Gold! 1000 1000 Ang. D. Credit—.—— 80 ic an. a 7845 75,65 Jabiſche Bant 5 20 66.50 90, 65e Grte. 0 28—.——,— Dresdner Bank 61,75 61,75 89 m Rohl. 23.55 ef. Dank 581.— 51, Geſfürel 5 ff i 50% Pfälg. Hyp. 24 2,.—.— Frkfri Hyp.⸗Bk. 60.— 64.25 Goldſchmidt T 50% fihein. Hyp. 24 2.— Oeſt. Cred.⸗Anſt.—.——.—[Gritzner M. Du 50% Süd. b. 2 Lob Bl. M. abg.——. Reichabant 128.0 84% Rö Von.. 745 Nbein. op.—.——.— Phe Bab. em. G5.— 0e. lente Bunte, 100 180 1 ad. e 7 er— 1 1 1 8 Wert denen, e —.— 88˙28 Autanzz. 1650 1720 60. Mannß. Ber- ——.— * Erlan f 1 — 80,— Hapag 17,40 19,20 — 15 5 125 8 3 e. ntun 3 8 3275 (üb. Eiſensahn 3250 38.— Kang 3 Industrie-Aktien 7 5.—Gortm' Ritterbr.—.— 84. Ludwigs. Walz.———.— 1 5 95% Bab. St.⸗A. 27 71.— 21..-G. f. Seilind.,. een„ Festverzinsliche Werte — 2 g—— ger St. K 62.— 68,— Mainkraftwerke 34.90 54.50 e 5 F 2, Deiner-den 21.50 3— döwen München. 2000 Metang. Frankf. 36 ff e Nelchsant. 2J 78.28 78, i. 81.50 84,50 Mez Söhne Ses Farben cd. 26 86,— 66.— Inte on 4 99.—. 4602 50,— Miag, Müh. 51. 56. 80 /% Rhhy fdo 79,— 80,50 1. 51. 50. 8 0 22 Y Pfdb 15 85.— 5. 95, 95, Werger . 38.— 8. Konſerven Braun e 5„Durl. 90,— 90. „Bk. u. Dise. 75,— 75,.— Maunh. Gummi—.——.— Baſt Malenberg 15100 151.0 Durlacher Hof 8 Brem.⸗Beſig. Oel 1— 908 Sch ae—.——.— 90% 8 N 48.— 48,.—. Cement Heldelbg. 49.— 51.80 Schuckert, 5 Feat 51.75 53.25 Seilinduſt. Wo 0— 3⁰. ildebr.⸗Rheinm.——— 1 Albert 36,25 37,75 Siemens u Halske 1170 122,0 4½0% Oeſt. Schatz.—.— 10.40 C. 2 475 Dt. Atlant.⸗T. 5,— 95,50 Thür. Lief. Gotha 55,25—,— 4½%„ Sild.⸗R. 105—— Dt Eiſenhandel 21. r Ver. Chem. Ind.—.—4½%, Pap. R.—— O. Holden. S. Ant. 1405 Dt. Linoleum Di. Verlag Siepe ten r. 24— 24.— dal Se e 55.—.— —— ürrwerke 8 3 57.——— Dockerh. ibm. 10.— 18.25 Barmer Bankver..— ae Elettr. Lieferung 69,25 72. 8. fehr u 20— 75 5 J— 277— Jeinmech. Jetter 28,.— 26,.— Buderus Eiſen. 40,— 41,85. e e 88. Jak Gene.. ichn Elen je dab Sana a lötefe.„ 28 2 5 8. Klbdner. 34— 35.50 ochtief.,.. 67. 876. oibmana, Pött 58 28 8860 anleihe auf Großbankkäufe eine 1wroz. Beſſerung durch. Auch Reichsſchuldbuchforderungen waren bis zu 1 v. H. ge⸗ beſſert, während Reichsbahnvorzugsaktien 7 v. H. gewan⸗ nen. Sehr lebhaft war das Geſchäft am Markte der In⸗ duſtrie⸗ Obligationen, an dem Stahlbonds nach plus⸗plus⸗Notiz 2% v. H. gewannen, während Mittelſtohl um 275 v. H. anzogen. Die Hauſſe an den feſtverzinslichen Märkten hielt im weiteren Verlaufe an. Vom Publikum waren weiter Kauf⸗ orders eingelaufen, bei der Spekulation ſchien aber z. T. das Beſtreben vorzuherrſchen, die ſtark geſtieseven Kurſe zu Glattſtellungen zu benutzen. Der Kaſſomarkt zeigte heute im Einklang mit den variablen Märkten recht feſte Tendenz bei Kursſteigerun⸗ gen bis zu 5 v. H. Das nachlaſſende Geſchäft hatte zu Be⸗ ginn der zweiten Börſenſtunde zu Kursabbröckelungen geführt, zumal auch die Spekulation verſchiedenlich Ge⸗ winne mitnahm. Gegen Schluß des Verkehrs troten demgegenüber aber ſchon wieder leichte Erholungen ein, doch ſchloß die Börſe immer noch unter Anfongsniveau. Bis zum Schluß blieben Brauereiaktien feſt, während z. B. Harpener 2 v. H. einbüßten. Auch Bemberg lagen 3 v. H. niedriger. Nachbörſe knapp behauptet. Altbeſitz 56,25—6,0; Neubeſitz 6,90—6,95; AEG 34,50; Bemberg 6130 bis 62; Farben 98,50; Gelſenkirchen 39,50 Geld; Salzdet⸗ furth 166 Brief; Siemens 122,50, Ver. Stahlwerke 2,78; Reichsbonk 129,25; Schutzgebiete 6,67. * Steuergutſcheine⸗Notierungen vom 9. Nov.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1934 9096 Berlin und 90/½ Frankfurt; 1935 85 und 85, 1936 80 und 80; 1937 75% und 75%; 1938 71 und 71. Berliner Devisen iskontsatze: felchsbank 4. Lombard 5, prvat 3¼ v. H. Amtlich in Rm. Dis- Parität]! 8. November 9. November 15 nn 1 18 2 0 008 95912 8⸗Aires 0 7 78„ 922„ 5 Fanada ikan. Belar. 48 8678 dest 2688 29874 apan.. 1 en 6,57 2,09.869 0,871.889.871 alro. lägypt. fd. 20,958 14,29.38 14,29.33 Türkei. Itürk. Pfd.— 13.458.008 2,012 2, 2,012 London.. I8Sierl. 2 20,429 13,91 18,95 138,91 13,95 Nem Hork. IDollat 2½ 4,198 4,209 4,17 42 4,217 Rio de JaneirolMillr.—.502.294 0,296] 0,294.296 Uruguay 1Goldpeſo— 4,48.698.702 1,898 1,702 olland 100 Gulden 3 189,739 169,33 169,87 169,28 169.82 Aiden 100 Drachmen 11 5,45 2,498 2,502] 2,498.502 Brüffel 100.50 P 3¼ 586,37 58,52 58,64 59,49 61 Bukareſt... 100 Lei 7 1 52.517 2,528 2,517 2,523 Ungarn, 100 Pengd 47 5 2 5—.— Danzig. 100 Guben 4 81,2 8107 82.18 8197, 82.18 elſingfors 100 M 3½ 10,537 6,054 6,066 6,064 6078 talen.. 100 Lire 5 22.084 21,0 21,0 21,6 21.60 ugoflavien 100 Dinar 7½ 81,00 5,884 5,648 5,634 5,646 owno, 100 Litas 7 41.98 41,88 41.96 41.88 41.98 Kopenhagen 100 Kr. 6. 112.50 7243 257 128 2,57 Liſſabon 100 Eskudo 6½ 459,57 12,6 12,78 12.7% 12,78 Delo 00 Kr. 4, 112,50 70,6 70,2 10,78. 70.92 Paris.. 100 Fr. 273 16,44 19.52 16,56 15,615 16,555 Prag. 100 Kr. 4½ 12,88 12,485 12.483 12,45 12.405 Schweiz.. 100 Fr. 2 81.00 81,07 81/28 81,08. 61,24 Sofia.. 100 Lewa 9½¼ 3,033].057 8,063 8,057 3,068 Spanien. 100 Peſeten 6½ 51,00 34.45 34.513445 34,51 Stockboim.. 100 Kr. 3½ 112,24 78,3 78.87 738.58 78.87 Eſtland.. 100 Eſtm. 5% 112,50 110,59 110,81 110,59 110,81 Wien 100 Schilling 8 59,0711 51.95 52.05 51.95 52,05 Tägliches Geld: 4½9% vereinzelt%. Monatsgeld 3— 7% Dollar behauptet, Pfund etwas feſter Genau ſo wenig wie die letzte Reichstagswahl den Kurs der Reichsmark auch nur geringfügig beeinflußt hatte, ebenſo einflußlos blieb die geſtrige Präſidentenwahl in Amerika bis jetzt auf den Kurs des Dollar. Zu der Feſtigkeit des Dollars in der letzten Zeit und ſeine augenblickliche Stabilität hat unbedingt die Verſicherung des jetzt gewählten Präſidenten beigetragen, daß der Gold⸗ ſtandard auf jeden Fall beibehalten wird, ganz gleich, welche finanzpolitiſchen Maßnahmen notwendig werden. Die Reichsmark blieb international weiter gut be⸗ hauptet und ſtellte ſich in Amſterdam auf 59, in Zürich auf 128,022, in Paris auf 604% und in London auf 13,95. Das Pfund war aber international unter kleinen Schwan⸗ kungen etwas feſter und zog auf 3,304 gegen den Dollar und 84,30 gegen den franzöſiſchen Franc an. Der franz. Franken konnte ſich auch heute wieder knapp behaupten, während die Nord deviſen im Einklang mit dem Pfund eher eine Kleinigkeit feſter lagen. Anhalfend kräffige Erholung auf dem Kupfermarkif O Newyork, 9. Nov.(Eig. Dr.) Die Aufwärts⸗ bewegung an den Kupfermärkten ſetzt ſich unverändert fort und es wurde bereits ein Preis von 5,75 Dollarcents ge⸗ nannt. Die Kupferproduzenten zeigen ſich zur Abgabe wenig geneigt. Das amerikaniſche Rumpfkartell wird mit ſeiner Notiz ſo lange warten, bis der Markt wieder 6,25 Dollarcents zahlt. Das Sonderkontingent iſt aufgehoben. A. 8. Jahme yer.. Lechwerfʒte. 68.——.— 9. „„ obne 6 D. Schußgediete, 6,70 6,68 .— 44,— Nein. Gebh& Sch. 50. 8% Bad. Kohlen———.— 5 Rheiner V. A. 76, 76 75 3% Grkr. Mh. K.—.——.— 39,35 85.255„ St, A. 74,70 74.75 8% Roggenwert.. 8. 48,— 43.— Roeder, Gebr. D. 36,50 9 99 0 2 0 850 r. 5„ 52 FVV 9400 do. Com. J 65,— 68.50 46.— 50.— Moenus St.⸗A. 21.— 21. Schramm Lackf.—— 18.— 60 Nrbg. 71.75 75,0% * 4 n Mexikaner—.—— Südd. Zucker 133.0 4%„ Goldrente—.— 10.75 5 4%„ Kronen 050 405 21.— 22 Trieot Beſigheim———.— 4%„eonv. Rente.80.35 45,½J5 16,59 Der. deutſch. Self. 74,— 75.— 40% Türk. Ad. Anl..7/5.— 142,0 Der. Ultramarin 82,.—. 4%„ Bagd.-E. En—.——.— 45.— 48.50 Ber. Zellſt. Berl. 4,15 4,25 4%„ unf. Anl. 75,50 70.— Vogt. Maſch. St.———.— 4% Zollobl. 1911 8,45—.— „ 400-Jr.-Los 11.40 11.50 Volth. Seil. u. K.——%%. Ung⸗ Str. 11—.——.— 10 .85.85 Zellſtoff Aſchffbg. 29.— 30.15 9.•11 29.— 20418 Memel Bahr Dyp u. We. 88. 68, mag Frankf. 20.— 5 Le Lee 8d 888d er den 0.. made 2480 4450, el e ——— nger.„.„ 80—95 75.— 75.— Gktliag. Spinn... Ufa(Freiverk.) 57.— 57. Transport- Aktien 3 ed— 25.—— 88.—. 7..— uc f. Vertehrw. 41.50 Dede r.. h Fastcanc. 935 205 Wee mae.., dige geren Kraft 6889 650 „„ ĩ ͤùE(½wy; Jong 26 90.— 96,25 Montan- Aktien Südd. Eiſenbahn—.——.— Balumore Optio 17,.——.— Gelſenk. Bergw. 39,25 40,35 Hapag....— 18.— e Nerz, 20.80 2 28 Hana ci!. 28. 2680 20 80 Jie Bas. t. A.. ford lend 18.— 1815 . Grüne Bilfinger 168.0 168.2 0 25 5 2 70 1540 Bank- Aktien 8480 55 1 2 3 en Bank f. el. Werte 1 ald& Neu. 1,— 16.— Kall Salzdetfurth 185,0 168,0 Bank f. Brauere. 70.— 74. werk. Füſſen 37.——.— alt Weſteregeln 106,0—.— a Bankver—. Berl. Handelsgeſ. 91,50 91.— — 8 Priol 58.50 53,50 Darmſt u..⸗B.—.—— Otavi⸗Minen 17.50 15,. Phön au 2725 28, 28,— Rhein. Braunkohl 188.0 170.0 61.75 f 6250 89,75 6⁵.— 920 172,0 Berliner Börse .= Otſch⸗Ablöſgſch.! 55,10 35,68 Uk 5 ö 8 HANDELS- WIRTSCHAFTS- Abend-Ausgabe Nr. 523 DDD Fesierer Gefreidemarki Lieferungsmarki 2 bis 2% Nm. gebesseri bringen. 5 5 5 Am Lieferungsmarkt eröffnete Weizen bis 2 4, Roggen bis 2,50/ feſter, wobei die Erweiterung des Re⸗ ports für die Mal⸗Sicht Beachtung fand. Die J nter⸗ ventionen der ſtaatlichen Geſellſchaft bietet dem Markte naturgemäß weiterhin eine Stütze. 5 Weizen⸗ und Roggenmehle waren zu unveränderten Preiſen angeboten, das Geſchäft ging über die Deckung des laufenden Bedarfs im allgemeinen nicht hinaus. Hafer und Gerſte waren bei ziemlich ausreichendem Augebot etwa behauptet, bei Gerſte beſchränkte ſich das Intereſſe faſt ausſchließlich auf feinſte Qualitäten und auch hier gingen die Preisideen der Käufer und Verkäufer ziemlich ſtark auseinander. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 199201; Futter⸗ weizen 187191; Sommerweizen 204206, feſter, Märk. Roggen 15759, feſter; 72—73 Kg. Warthe⸗Netze 165,50 eif Blu. Brief; Braugerſte 17080, ruhig; Futter⸗ und Indu⸗ ſtriegerſte 162—69, ruhig; Märk. Hafer 123—88, feſter; Wei⸗ zenmehl 2427,25, ruhig; Roggenmehl 20,50 22,60, ruhig; Weizenkleie 99,40, ruhig; Roggenkleie 8,258.60, ruhig; Viktorigerbſen 2226; Kleine Speiſeerbſen 20—237 Futter⸗ erbſen 14—16; Leinkuchen 10,10; Erdnußkuchen ab Hamburg 10,70; Erdnußkuchenmehl ab Hamb. 14,70; Trockenſchnitzel 9 Extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg 10,20, öko. ab Stettin 10,90; allg. Tendenz feſter.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 211—10,50; März 214; Mat 216,50; Roggen Dez. 167,50— 68,50; März 171,75 172, Mai 175176; Hafer Dez.—; März 1399,25 G. l O Fraukfurter Produktenbörſe vom 9. Nov.(Eig. Dr.) Weizen 212— 212,50; Roggen 165; Sommergerſte für Brau⸗ zwecke 180—187,50; Hafer inl. 140145; Weizenmehl ſüdd. Spez. 0 29,75 30,50; dto. niederrhein. 29,75—30; Roggen⸗ mehl 23,50 25,00; Weizenkleie 7,75, Roggenkleie 7,758; alles für die 100 Kg.; Tendenz ſtetig. a * Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. Nov.(Eig. Dr,) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kg.) Nov. 4,2774: Jon. 4,30, März 4,20; Mai 4,22.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Non. 6754; Jan. 6672; März 6774, Mai 6g. * Liverpooler Getreidekurſe vom 9. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Dez. 5,17(5,2); März 4114⸗ (4,116).— Mitte: stetig; Dez. 5,1(5,2); März 4,117 (4,1175). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 9. Nov.(Eig. Dr.) Nov. 5,35 B 5,05 G; Dez. 5,20 B 5,05 G; Jan. 5, B 5,20 G; Febr. 5,50 B 5,35 G; März 5,65 B 5,45 G; Mai 5,900 B 5,70 G; Auguſt 6,35 B 6,30 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25 u. 31,50, Nov. 31,25; Nov.⸗Dez. 31,40 u. 31,50, Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 9. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Midcdl.(Schluß) 7,48. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 9. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfong: Jan.(33) 3; März 536; Mai 539; Juli 540; Okt. 542; März(34) 550 Tagesimpoxt 5500; Tendenz ſtetig.— Mitte: Okt. 543, Dez. 594; Jan.(33) 593; März 536; Mai 338; Juli 540; Jan.(34) 547; März 550; Mai 553; Juli 5567 Loco 560; Tendenz ruhig. Berliner Meiallbörse vom 9. November Kupf.] Nupf.] Kupf.[ Blei Blei Blei J Zink Zink Zink . 9 Brief Geld] bez. Brief Geld bez. rief 8210 Januar.—.— 45,.— 44.— 15.50 16.50, 22.80 21,50 Februar]—.— 45.50 44,50—.— 17.75 16.75—.— 22,75 21,75 Mürz—.— 486, 45,——.— 17.75 17.——,— 28— 22. April—.— 48,50 45,50.— 18,— 17.28 22.80 22.25 Mai—,— 47.— 46,.——.— 138,25 17,50—.— 22.50 22,25 uni—.— 47,50 46,50—.— 18.50 17.75—.— 22.75 22,50 Juli 47.50 47.50 47,25—.— 18.75 17.75—, 23.50 22,50 Auguſt——.25 47,75—.—19,.— 17.75—.— 28.75 22.78 Sept. 48.75 48 75 48,25—,— 19,.—18,.—. 23,75 28,25 Oktober.—.— 49.— 48.75— ,. 19 25 18 25—.— 24,— 23,25 Nov.—— 44,50 43.75—.— 17, 16.—. 21,75 21.— Dezemb.[—.— 44.7544.—[ 17, 16,50 l—— 275 21,25 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 9. Nov.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebors) prompt 53,75, für 100 Kg., feſter; Raffinadekupfer loco 47,50, 50; Stan⸗ dardkupfer loco 44,50—45; Standard⸗Blei per Nov. 15,50 bis 16,50; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahlbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 225; Reinickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 37—39; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 3841,25. Londoner Mefiallbörse vom 9. November Metalle per To. Platin(per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce) Rüpfer Standard 82,85] Zinn Standaro 155.6 Aluminium. 3 Monate 33,18 Monate 156,2] Antimon Settl. Preis 88. Settl. Preis 155.7] Queckſilber... 10,50 Elektrolyt 847.80 Banka 163 2 Platin 4 beſt ſeleeted 35,50 Straits.. 161.5 Wolframerz 10,75 ſtrong ſheets—. Blei, ausländ.. 12,85 Nickel 5 Eltwirebars 38,— Zink gewöhnlich 15,65] Weißblech 8. 9. 8. 9. 8. 9. 8. 9. Feldmühlewapier 61.50 63.50 Markt⸗ u. Kühlh. 69.——,— Wanderer Werke 24,78 25,65 f 5 Felten 4 Guldl. 54,15 56.15 Mafch. Hugau. 50. 8 88.— Westeregeln Alkal, 105,8 100 Preiverkehrs-Kurse Ford Motoren—.—. Maximil⸗Hütte 98.—.— Weſtf. Eiſen—.——.—Petersb J. Habk.—— Friſter. R. 12,75 12.75 Mech. Web. 9855 1 8 1 91 5 8— 85 115 Ruſſenbank„ „ 75 ttau 20.— 21.— ener Meta„— 61.— 55 28 .. Gebhard Textil..—.— Merku 15 Wittener Gun Deutſche Petrol 49.— 40. Industrie-Aktien ede& Co., 29,80 Me Sn. Geiling& Fo.—.—. Mez Söhne Aecumulatoren= Gelfenk. Bergwk. 39.— 39.75 Miag⸗Mühlen — 8 5 Burbach Kalt. 19.23 19,75 20.50 30,— Zellſtoff Verein. 8,85.— Diamond.25 3,28 1 87.75 99.75 Gentchow& Co. 87.— 68.— Mimoſa 1760 14638 Zellſtoff Waldhof 44,50 48 85 Hochfrequenz 8885 8 83,25 34.0 2 Mix& Geneſt 40.— 43.75 Neckarſulm. Fahrz—. 5 Allg. Elektr.⸗G. 2 79.— Germ. Portlb.⸗Z. 89.— 41,— Mülheim Berg.—. Sloman Salpeter———.— Alſen Portl.⸗Z. 58.75 54.50 Gerresheim. Glas 89.25—.—* Deutſch⸗Oſtafrika—,— 85.— Südſee Phosphat— Ammendorf Pay. 49.57 52.— Gel. f. elektr. Unt. 70,— 72, Niederlauſ. Kohle 130.0 133.0 Reu⸗Gufner..—.— 1415 Anhalt. Kohlenw. 25 30.75 Girmes& Go.—.— 8,25 Nordd. Eiswerke 36.— 37.— Otavi Minen 17,65 18,25 Ufa⸗Fl:m 33,.— 88.— Aſchaffbg. Zellſt. 5 Goedhardt Gebr.—— 73, Augsb. R. Maſch. 39.75 40,— Balke Maſchinen Bayr. Spiegelglas J. P. Bemberg e 205 Berlin Gubener 8 Berl. Karls. Ind. 49,— 3 85 1 8 5 5 5 25 „ u. tt 7 Drau,* 6 745 5759 111 M. Egeſt.— Br.⸗Beſigh. Delf 88— 27.— Bremer Vulkan Bremer Wolle 2 Brown, Bov.& G. .— 39,50 Buderus Eiſenw.. n dilpert Maſch.—.— 29.85 Rütgerswer Charlott. Waſſer 74.65 78,25 Hindrichs& Auff. 38.— 40.50 GEhemievaſel 1871 135.5 Sieg 22755 aul 10,75 12,75 5⁰ N 75 Gruſchwitz Teptil 62,— 68.— 2 6 5 99 15 Gand Werke 5 Polyphon Harkort Stehr. Aheinſtagt: E 76 Rhein. ⸗ arpener Bergb. 78,65 76.— g ebwigshütte 8 Razer Juccer Sachſenwerk 815 6,25 Them. Heyden 44,75 46,75 geder—— 90.— Salzdetfurth 490.40%, 4475 40,79 Hirſchberg Leder.— 90,. Bank f Pran.. 50.25 78,25 Gl. Licht u. Kraft 90,— 98 50 n N* 4 5 Ae 88— 90.8 Pesch Eſſen. 37.— 36.75 Sarotti — 1 2225 2. Chem. Brockhues—.— Se e Co. Hiſp.(Chade) 1150 1150 5 Concord. Spinn 192 105,0 845 Bergbau 132.9 133.0 Schuckert 5 Conti Cent Ameleum 36,— 37.65 Gebr. Jünghans 17,5 17.75 Schultheiß Segall Stru mann, Phil. 55,25 57,— FN Datmler Motoren 21,75 22,— Kahla Porzellan——.85 Sbemeng e alske 118.5 5 ubert& 4 0 Golbdſchmidt. Th. 28,25 29,50] Oberſchl. E. Bed. 19.— 11.25 .—— Gelzner Maſch. 27.— 28.75 Oßerſchl. Koksw. 4085 4215 8 Mot 60,85 61,65 Gebr. Großmann———.— Orenſt,& Koppel 50 Hape. Spiegelglas 32.50 34,— Grün& Bilfinger—.— IJ Pyönte Bergbau 27.15 28.25 Aecu 4 1350 Hanson 16,%7 5 2 Harburg Gu Phb 25.— 28.— Abein, Mobelſtoff 10.— 11. Berliner Maſch. 31 . Kalk — 49, 45— Buderus Elſenw 41.— 41,50 Polyphonwerke 0 5— 1 44,580 Fa 5 Rücforth. 555 5 345 30.50 Fortlaufende Noflerungen(Schlug) 42.85 43,2 ABer 5 eopoldgrube.. 33.— 34.50 5 Allg. Elektr. Geſ. 35,— 34,25 Mannesmanurb. 55,25 55,75 Rathgeber Wagg. 37,— 39.25 Aſchaffend. Zell 28.50 30.75 Nansfeld A. G. 22,.— 23.15 Hackethal 38.28 37,— Aheinfeldenkraft 90 91.— Bader. Mot.⸗W..50 8,15 Maſchinenbau⸗u. 38,85 88,78 Halleſche Maſch, 42.——.— Rhein. Braunk. 108.5—.— J.. Bemberg 9 ee e 0 3 2 Hammers. Spinn 50,50—.— Rhein Sire 77.— 3 Ful. Berger Tiefb 1300 142.5 Metalſgeſelſchaft— 37. 62,75 62,— Maximiliansh..-,——.— Herlin⸗Rarler. J 50,— 49,50„Montecatini“—.— 29.75 0 erliner Masch 3. 21. Oberſchl. Koksw. 42.— 42.85 67.25 68,75 Braunk. u. Brik. 148.0 1540 Orenſtein& Kopp 36,.— 36.— 33,50—,— Bremer Woll⸗ Rec 128.5 129.0 Phoenſr Bergbau 2778 28.25 4105 42.35 8 1 5 le. 170,0 168.2 0 6 1 75, 76.— Rhein. Elektr.. Fond n 1810 Rh. Stahlwerke. 69,25 69,50 759 Cont Gun mi- A8. 105,7 105,5 Nh.⸗Weſtf. Elektr. 74.1 72,50 9755 11 805 Continentalesin 7155 37.0 Rütgerswerke 4,5 42,5 . 788. 75 e 47— Deuiſch elllang 9450 86.— Salzdetfurth Kall 168.0 1660 Schere a 8 1415 Deilger Cate 75.28 780 Schlef El u Gas 85.— 87.50 r* 72 7350 Deutſche Kabelw. 29.50 29.50 Schubert ck Salzer—.— 1725 72, 92,75 95,—Schleſ. Bergb. u. Z. 23.—— 1670 1700 Deutsche Gedbg 50 Deutſche Linol. 4475 4885 ert& Co. 61.— 62—— 998955 Eiſenh 21,— 22,— Schulth.⸗Patenh. 638 66.25 15 Dorin Union.—— 1750 Sich cue 8 3828 ** Dtſch.⸗Atlant⸗T. 91, 85, Raliwk. Aſchersl. 1020 104,5 Sinner.. 62.— 63, Stolberger Zink 3,50 31.59 Deſſaue Gas 9. 9228 Karta. e de Stoche Harng. 50.— 8850 Elekrag teren 105 140 Siöd Juee 1580 1420 Deutſche Irdöl 74,50 76.50 Klöcknerwerke—— 835.— Stolberger Zinkh. 38,50 38.50 Gl. At 0 7 Kraft 93, 64,25 Svenska Tündſt.———.— Deuſce Jabelw. 1079 300 C. f. Knorr:. 1180—— Stettiner Ebaar 1788.2 Engelß Brauer!—.— 1000 a— Deutſche Linol 4345 20.85 Kollmar K Jourd.—.——.— Südd, Immobil. 11.—.— J. Jaden. 98.35 00.5 Penh agen Tien Otſche. Steinzeug 88,— 58.50 Khblſch Fölzer⸗We 12,25 13. Jucker 5 Jadmüßle Paß. 8280 6, e e, Deulſch. Eiſengdl. 20 45 22,— Hebr. Nori D b Sena. e een i Gul 56 87 Per Saß werke Dresd. Schnellpr 28,75 28.— Kötiger Kunſtled. 50.25 60.— en N e e een Dürener Metall—— 27.— Krauß& Eis, Lok. 52.75 58.— örbs ver. Oele 71, 69.— elſent Bergwk. 7225 99.50 Westeregeln Alrali Dürkopwerkte 18.— 18.50 Tieg, Leonhard 4475 48, Geſfüre!! 2,50 775 Zellſtoff⸗Berein Daſſelborſciſen.. e Hoſſeuer dane. Teanstabe 140.0 1400 Gelbſczwidt X. 2525 2875 Dynamit Trufſt 1— 1850 See eden e de eee de, 18g f Dortm. 1 3 Linde s Eismaf 0 69.50 78.— Elektr. Oeferung. 69,— 72.— Carl Linpſtrhm Elktr. Licht u. K. 64.—. Engelhardt.. 82,— 100.0 Enzinger Union 78.— 81— Elch, Bergwerk 8 8 169 0 D V. . ch. D. G 2 rg. Port. Siſt& Co. arbenind. J. G, 96,38 86,65 8 Papier 20,.— 20,50 D. ſt. Elbf. 75,75 77.— 3„—.— b e r e 888 55 5 g ex, Ultra Hamdg Elek. arpen. Bergbau deſch Köln 1 5 PH. 55,85 8 44.— 115 Bergbau 135,0 lſe Genußſch. 98,— Gebr. 9 8 17.75 17505 Kali Chem 9— 7 Kalt Af Kamug. 86,75 58.— 1 2 1 ö 2 Zeit auch weiterhin gut beſchäft Mittwoch, 9. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 523 900 Millionen Dollar Schulden der Iniernaſional Maſch Die Gläubigeranſprüche gegen die im Konkursverfahren befindliche, zum Kreuger⸗Konzern gehörige, International Match Corporation, haben nach kürzlichen weiteren Anmel⸗ bungen nunmehr den Betrag von annähernd 900 Mill. Dol⸗ lar erreicht. Abgeſehen von den nahezu 100 Mill. betrogen⸗ den Forderungen der Obligationsinhaber ſind während der letzten Wochen von anderen Geſellſchaften des Kreuger⸗ Konzerns Anſprüche vorgelegt worden, die ſich auf un⸗ gefähr 750 Mill. belaufen. Der Hauptbetrag dieſer Summe, nämlich 464,44 Mill., beruht auf Forderungen der gleichfalls in Konkurs gegangenen Kreuger u. Toll Co., die von dem amerikoniſchen Treuhänder dieſer Geſellſchaft eingereicht wurden. Die ſchwediſchen Liquidatoren von Kreuger u. Toll erhoben einen Duplikatanſpruch. Gegen beide Anſprüche legte der Treuhänder in dem Konkursverfahren gegen die Internationol Match Corpora⸗ tion Verwahrung ein mit der Begründung, daß ſie ungerechtfertigt ſeien und daß vielmehr die International Motch Corporation gegen Kreuger u. Toll ihrerſeits erheb⸗ liche Forderungen geltend machen werde. Außer dieſer Forderung von 464,44 Mill. wurden fer⸗ ner noch folgende Gläubigeranſprüche gegen die Swedish Match Corporation geltend gemacht; 111,24 Mill. ſeitens des Schwediſchen Zündholztruſts, ro. 165 Mill. ſeitens der holländiſchen Kreuger u. Toll Eie. und 6 Mill. ſeitens der Finanzgeſellſchoft für die Induſtrie. Die Finanzgeſell⸗ ſchaft erhebt Anſpruch auf den Beſitz der Commercial and Induſtrial Properties, Inc., einer für den ausſchließlichen Zweck gegründeten Holding Co., die Ohio Match Co. im geheimen zu kontrollieren. Die Aktien der Commercial and Induſtrial Properties befinden ſich gegenwärtig im Beſitz der Irving Truſt Com⸗ pany, die Treuhänder in dem Konkursverfahren gegen die International Match Co. iſt, während die Aktien der Ohio Match Co. als Sicherheit von der North Ame⸗ rican Match Co.(die zum Diamond Match⸗Konzern gehört) gehalten werden für ein Darlehen von 180 000 Dollar, das der Vulcan Match Co. gegeben wurde(die zur International Match⸗Gruppe gehörtl. Die 112,24 Mill. Dollar, die ſeitens des Schwediſchen Zündholztruſts gefor⸗ dert werden, beruhen auf einer Reihe von Transaktionen, für die die ſchwediſche Geſellſchaft keinen Gegenwert er⸗ halten zu haben behauptet. Hirſch Kupfer⸗ und Meſſingwerke Az., Finow.— Produktionsſteigerung. Die Erwartungen, die auf die Um⸗ gründung bei Hirſch Kupfer geſetzt worden ſind, haben ſich bisher erfüllt. Die AG. arbeitet mit einem Netto ⸗ überſchuß und der Auftragseingang, der etwa zu gleichen Teilen aus dem In⸗ und Ausland ſtammt, wird unter Berückſichtigung der allgemeinen Wirtſchaftslage als befriedigend bezeichnet. Es wurden ſogar gewiſſe, allerdings nicht bedeutende Neueinſtellungen vorgenommen. Die Produktion des Eberswalder Werkes iſt auf beinahe 2500 To. im letzten Monat geſtiegen, nachdem ſie zu An⸗ fang dieſes Jahres bis auf annähernd 1800 To. zuſammen⸗ geſchrumpft war. * Elektriſche Licht und Kraft⸗Aulagen AG., Berlin. Die AR. ⸗Sitzung, in der vorausſichtlich eine Dividende von wieder 6 v. H. für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr 193132 vorgeſchlagen werden wird, findet am 15. ds. Mts. ſtatt. Was wird aus dem Scheuer-Konzern? Die Getreide⸗Induſtrie⸗ und Commiſ⸗ ſion A(der frühere Scheuer⸗Konzern), die vor einigen Jahren unter Aufwendung recht hoher Beträge in Reichs⸗ und Staatsbeſitz überging, verfügt unter den veränderten Verhältniſſen offenbar nicht mehr über die notwendigen Betätigungs⸗Möglichkeiten am Getreidemarkt. Die Nach⸗ richten über eine Fuſion bzw. Liquidation der Geſellſchaft wollen nicht verſtummen. Nach Mitteilungen der Getreide⸗Zeitung hat die Rentenbank⸗Kreditanſtolt, die an der Ge maßgebend beteiligt iſt, Verhandlungen wegen einer Fuſion der Gꝗc mit der Bezugs vereinigung Deutſcher Landwirte geführt; dieſe Bemühungen ſeien aber infolge ablehnender Haltung des RM, der Dh und der Bezugsvereinigung ergebnislos ge⸗ blieben. Das dem freien Getreidehandel naheſtehende Organ betont, daß, wenn das REM ſeinen Standpunkt beibehält, nichts anderes übrig bleiben wird, als die Ge auf eine andere, weſentlich verkleinerte Baſts zu ſtellen, * Vereinigte Malzfabriken Goldene Aue AG. in Artern⸗ Thür.— 4(5) v. H. Dividende. Der GV. am 29. Nov. ſoll eine Dividende von 4(5) v. H. vorgeſchlagen werden. Die entſcheidende Aufſichtsratsſitzung findet erſt kurz vor der Generalverſammlung ſtatt. Für das neue Geſchäfts⸗ jahr wird, da die Malzvorräte der Brauereien erſchöpft ſind, mit einer beſſeren Beſchäftigung als im Vorjahr gerechnet. * Benjamin Ribot AG., Schwabach.— Nicht genehmigte Kapitalherabſetzung. In der GV. wurden die Regularien einſtimmig genehmigt. Die vom Vorſtand vorgeſchlagene Herabſetzung des Aktienkapitals durch Zuſammen⸗ legung der Stammaktien im Verhältnis:8 wurde nicht genehmigt, da die erforderliche Dreiviertel⸗Mehrheit nicht vorhanden war. * Tappiſer u. Werner AG., Koblenz.— Vergleichsver⸗ fahren eröffnet. Ueber das Vermögen dieſer Textilwaren⸗ Fabrikations⸗ und Handelsfirma iſt das Vergleichsver⸗ fahren eröffnet. Noch im Auguſt ds. Is. hatte ſich der Gläubigerausſchuß auf die Gewährung eines Moratoriums geeinigt, das evtl. langfriſtig ausgeſtaltet werden ſollte. * Speditions⸗AG vorm. Seegmüller u. Co., Singen a. H. Das mit 360 000/ AK arbeitende Unternehmen weiſt für 1931 bei 283 400(351 836)/ Unkoſten und 17 423(22 378) Abſchreibungen gegenüber 305 637(371815)/ Speditions⸗ ertrag nach Zuweiſung von 2000(1500) 4 an die Reſerve 39 355(31 528)/ Gewinn aus. Aus der Bilanz(in): Debitoren 228 188(222 625); Kreditoren 58 856(75 039). * Neueinſtellungen in der Staufener Tuchinduſtrie. Die Tuchfabrik Staufen GmbH in Staufen i. Br. konnte trotz Beibehaltung der 48⸗Stundenwoche ihre Be⸗ legſchoft um ca. 50 v. H. erhöhen, ſo daß ſie gegen⸗ wärtig 110 Mann beträgt. Die Firma ſei für die nächſte igt. * Weitere Belebung im Wieſental. Die„Ober ⸗ rheiniſche Textilwarenfabrik H. Hipp“ in Schönan i. W. arbeitet ſeit zwei Wochen wieder mit vollem Betrieb in zwei Schichten. Eine Einſtellung von Arbeits⸗ loſen in nennenswertem Umfange war möglich; Auf⸗ träge liegen bis zum nächſten Februar vor. * Jute⸗Marktbericht. Die Intereſſengemeinſchaft Deut⸗ ſcher Jute⸗Induſtrieller, GmocH., berichtet: Der Rohjute⸗ markt war bedeutend feſter und verzeichnete recht gute Nach⸗ frage. Firſt koſten Neuer Ernte: Sapt.⸗Okt., Okt.⸗Nov. und Nov.⸗Dez.⸗Verſchiffung Lſtr. 16.%, Dez. Jan.⸗Verſchiffung Lſtr. 16.10— je To. Der Fabrikate ⸗ markt in Dundee ſowie der deutſche Markt lagen ruhig. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 4. Nov.(„Heß⸗ kaffee“ Hamburg 35.) Die letzte Woche wies eine leichte Belebung des Inlandsgeſchäftes auf. Für die in den nächſten Tagen eintreffenden erſten Santos Kaffees zeigte der Konſum lebhaftes Intereſſe, es iſt wahr⸗ ſcheinlich, daß die erſten Ankünfte trotz der hohen Preiſe ſchlank aufgenommen werden, da die Vorräte in Santos⸗ Kaffees nunmehr vollſtändig erſchöpft ſind. Auch in ge⸗ waſchenen Mittelamerikanern war der Umſatz in den letz⸗ ten Tagen etwas größer. Dieſe qualitativ feineren und er⸗ giebigeren Kaffees ſind im Vergleich zu Santos immer noch ganz beſonders preiswert und werden weiterhin vom anſpruchsvollen Verbraucher bevorzugt. 5 7 * Ermäßigung der Kalipreiſe in Frankreich. Die elſäſ⸗ ſiſchen Kaligruben haben auf Veronlaſſung der franzöſtſchen Regierung die Preiſe für Inlandslieſerungen um 5 bis 25 Fr. je To. bzw. um 3 v. H. herabgeſetzt, da die Ver⸗ braucher wegen der ungünſtigen Lage der Land wirtſchaft mit Beſtellungen zurückhalten. 5 Basler Nheinhafenverkehr Im vergangenen Oktober wurden in den Bafler Hafenanlagen 110 269 Tonnen umgeſchlagen, 8000 mehr als im Oktober des letzten Jahres. Damit zeigt der ver⸗ gangene Monat wieder eine erfreuliche Umſchlogszu⸗ nahme gegenüber dem September, der infolge der Aus⸗ beſſerungsarbeiten am Hüninger Konal ſehr flau geweſen wor. Der Verkehr verteilt ſich über Rhein und Kanal, wobei diesmal der Löwenanteil von 107 986 Tonnen auf den Kanol entfällt, währenddem bloß 2993 Tonnen über den unter niedrigem Waherſtand leidenden Rhein ihren Weg fanden. In den zehn Monaten des laufenden Jahres wurden im ganzen 1,2 Millionen Tonnen Güter in den Bafler Hafenonlagen umgeſchlagen, nicht ganz 100 000 Tonnen mehr als im Vorfahr. a den Kampf gehen. Die unterbadiſche Kreisliga Bevorſtehender Repräſentatipkampf mit dem Kreis Neckar Am letzten Sonntag iſt die unterbadiſche Kreisliga zur[ Beide haben gleiche Punktzahl und jeder der beiden möchte Schlußrunde geſtartet. Sofort gab es mit den Abſtiegsbedroh⸗ ten auch unerwartete Ergebniſſe. Das dürfte für die Anwärter auf den Titel ein Signal ſein, daß die Abſtiegsbedrohten ſich noch lange nicht aufgegeben haben. Es iſt ja auch ſchließlich noch genügend Zeit, das verlorene Gelände aufzuholen. Da hat ſich beiſpielsweiſe Heddesheim den Scherz geleiſtet, in Neckarhauſen bei dem Tabellenletzten gleich mit:2 zu verlieren. Das hat den Tabellenſtand der Heoͤdesheimer empfindlich beeinflußt. Wenn die Neckar⸗ hauſener ſich nochmals zuſammenreißen würden, dann könnte ihnen der große Wurf tatſächlich gelingen. In Leuters hau ſen iſt ein aus der A⸗Klaſſe her noch ſehr gut bekanntes Lokaltreffen mit Wallſtadt durchgeführt worden. Die Wallſtädter brachten es nicht fertig, gegen ihre Gaſtgeber, zu gewinnen. Das wäre ja der beſonderen Beachtung wert, wenn nicht bei Leuters⸗ hauſen die Gefahr beſtünde, daß die auf dem Spielfeld ge⸗ wonnenen Punkte am grünen Tiſch wieder genommen wür. den. Da ſoll ſich nämlich eine unliebſame Spielerangelegen⸗ heit ereignet haben. Man ſoll ſich für einen Spieler Spiel⸗ erlaubnis unter unrichtigen Vorausſetzungen erwirkt haben. Wie wir hören ſchwebt in der Sache ein Verfahren, das für Leutershauſen die nachteilige Ausſicht haben ſoll, einige gewonnene Spiele für verloren erklärt zu be⸗ kommen. In dem Verfahren ſoll aber noch vieles offen ſein, ſo daß es beſſer iſt, man wartet den Abſchluß des⸗ ſelben ab. Der Verband hat die Einrichtung des Auf⸗ gebotsverfahrens, das jeden Verein von ſolchen Nachteilen entbindet. Wer keinen Gebrauch davon macht, hat die Folgen ſelbſt zu tragen. Der Tabellenführer Altrip hat ſich auf dem Platze der SpVga 07 Mannheim erwartet hart getan. Der ehemalige Waldhöfer Torwart Bartack, der ſich ſchon in ſüd⸗ deutſchen Endſpielen ſeine Sporen holte, wirkte erſtmals bei 07 mit und konnte die Niederlage der Neuoſtheimer nicht verhindern, wenn auch zugegeben werden muß, daß er für oͤie SpVgg 07 eine Verſtärkung iſt. Der Tabellen⸗ führer kann jedenfalls froh ſein, dieſes Spiel hinter ſich zu haben. Die Phönixler hatten auf dem Neckarſtadt⸗ platz auch mehr zu tun, wie es das Ergebnis beſagt. Nur mit Aufbietung aller Kräfte war es ihnen möglich, die bei⸗ den Punkte zu holen und Neckarſtadt damit auch weiterhin in der Gefahrzone laſſend. Die Feudenheimer konnten ſich auf eigenem Platz mit einem:0 einen klaren Sieg gegen Edingen heraus⸗ holen und damit über den weiteren Anſchluß an den Ta⸗ bellenführer quiltieren. Am kommenden Sonntag ſpielen: Heddesheim— Weinheim Leutershauſen— Feudenheim Wallſtadt— Neckarſtadt Edingen— 07 Phönix— Käfertal Altrip— Neckarhauſen Die Weinheimer werden bei ihrem Gaug nach Heddesheim an die Vorſpielniederlage denken und daher alles daran ſetzen, um bei ihrem Ortsnachbarn die beiden ſtets ſo heiß begehrten Punkte zu holen. Das iſt jetzt für die Weinheimer erheblich leichter als im Vorſpiel. Will Weinheim Anſchluß behalten, dann muß es gewinnen. Verliert Weinheim, dann ſcheidet es aus der Reihe der Favoriten auf den Meiſtertitel aus. Feudenheim muß zu dem Neuling Leuters⸗ hauſen und wird auf der Hut ſein müſſen, wenn es nicht dort ſeine Favoritenſtellung aufgeben will. Wallſtadt empfängt den SC Neckarſtadt und wird gewinnen, wenn ſich die Wallſtädter nicht in Sorg⸗ loſigkeit wiegen. „Zwiſchen Gö ingen und 07 Mannheim wird es auf dem Edinger Gelände zu einem heißen Kampf kommen. aus der Gefahrenzone weg. Das kann aber nur einem ge⸗ lingen, wer das iſt kann man wirklich nicht ſagen. Phönix Mannheim hat Käfertal zu Gaſt. Im Vorſpiel ging die Sache 111 aus. Nun iſt Phönix in⸗ zwiſchen etwas beſſer geworden und Käfertal hat etwas nachgelaſſen. Hinzu kommt der Vorteil des eigenen Platzes für Phönix und ſo kann man mit einem Siege von Phönix Mannheim rechnen. Altrip hat auf ſeinem Platze öͤen Beſuch von Neckar⸗ hauſen. Der Ausgang dieſes Spieles ſteht niemals in Frage. Das Vorſpiel gewannen die Altriper ſchon mit:1. Ein ähnliches Ergebnis wird es jetzt mit dem Platzvorteil wieder geben. Wie wir ſoeben erfahren iſt zwiſchen dem Kreis Unterbaden und dem Kreis Neckar am 20. Nov. ein Repräſentatipſpiel abgeſchloſſen worden. Der Kampf ſoll in Altrip ſein. Da an dieſem Tage in beiden Kreiſen Spielverbot herrſcht, iſt die Austragung dieſes Spieles eine angenehme Unterbrechung des Programms. Die Anhänger beider Kreiſe werden daher dem Altriper Sportplatz wohl einen Rekordbeſuch geben. Neckar uns Unterbaden haben bisher nur ein Spiel ausgetragen. Voz fünf Jahren traf man ſich in Hockenheim und ſpielte dos unentſchleden 323. Die Begegnung iſt auch gleichzeitig eis intereſſanter Vergleich für die kommenden Aufſtiegsſpiele. Wir empfehlen der Kreisleitung folgende Aufſtellung: Bartack 07 Mannheim Hauth Rohr beide Phönix Mannheim Welker Gumb Fuchs Käfertal Weinheim Feudenheim Braxmeier Ueberrhein Schueider Schneider Schneider 07 Mannheim Feudenheim alle drei Altrip Damit hätte man das Tor mit einem erfahrenen Spieler beſetzt und die geſchloſſene Hintermannſchaft des Mann⸗ heimer Phönix, die ſich in vielen Kämpfen gut geſchlagen hat. Die Läuferreihe zeigt allerdings eine gewiſſe Zer⸗ riſſenheit auf, die ſich aber nur auf Koſten ihrer Geſamt⸗ ſtärke beheben ließ. Lieber drei ſtarke Läufer aus verſchie⸗ denen Vereinen als eine ſchwache Läuferreihe aus einem Verein. Im Sturm haben wir einen geſchloſſenen Flügel, nämlich die Altriper, die ja mit ihrem Torverhältnis nach⸗ gewieſen haben, daß ſie die beſten ſind und auf dem rechten ſylügel ſehen wir zwei ausgeſprochene Techniker. Der alte Ueberrhein iſt immer noch nicht zu alt um repräſentativ zu ſpielen. Er wird als Verbinder ſeinen Mann ſtellen. Braxmeier iſt in ſeinem Verein Halbrechts. Er wird aber auch auf Rechtsaußen in der Mannſchaft produktiv wirken, zumal wir im ganzen Kreis keinen Rechtsaußen über dem JDurchſchnitt haben. Aus dem internationalen Voxring Der Amateurländerkampf Deutſchland—Polen Für den am kommenden Sonntag in der Dortmunder Weſtfalenhalle ſtattfindenden Amateur⸗Boxländerkampf zwi⸗ ſchen Deutſchland und Polen iſt vom Deutſchen Reichsver⸗ band für Amateurboxen im Einvernehmen mit dem pol⸗ niſchen Verband der Belgier Guſtav de Baker als Ring⸗ richter gewonnen worden. Als Punktrichter fungieren für Polen Ermanowicz und für Deutſchland Vogelroſe. Stockholmer Boxturnier Lüttke⸗Berlin Sieger im Weltergewicht Beim internationalen Boxturnier der Amateure in Stockholm wurde der Berliner Weltergewichtler Lüttke Turnierſieger. Er zwang den Schweden L. Johannſſon in der zweiten Runde zur Aufgabe und ſchlug dann im Finale K. Anderſſon ſicher nach Punkten. In den Endkämpfen ſetzte ſich noch der Mittelgewichtler Bruch mit einem Punktſteg über Dahlin durch. Guter Sport in der Berliner„Neuen Welt“ Der infolge des Verkehrsſtreiks auf Montag verlegte Kampfabend in der Berliner„Neuen Welt“ war trotz des ſchlechten Wetters recht gut beſucht und brachte wertvolle Kämpfe. In der Einleitung gab der Ex⸗Amateur Moehl eine gute Vorſtellung und ſchlug Pfitzner klar nach Punkten. Nicht weniger als dreimal mußte im Ban⸗ tamgewicht Offermann ⸗ Neuß durch den Gong ge⸗ rettet werden, bis der Ringrichter den Kampf in der vier⸗ ten Runde zugunſten von Liſt⸗ Zwickau abbrach. Sees ligs Trainer, Noung Spears, konnte durch ſeine trickreiche Kampfweiſe den angriffsluſtigen Eybel⸗Han⸗ nover über acht Runden verdient nach Punkten ſchlagen. Eine große Enttäuſchung brachte im Hauptkampf der Bel⸗ gier Rens Devos gegen den deutſchen Mittelgewichts⸗ meiſter Erich Seelig ⸗ Berlin. Der Belgier zeigte faſt garnichts, machte unlautere Sachen und mußte in der ſechſten Runde wegen Haltens verwarnt werden. Seelig war in allen Runden ſtändig im Vorteil und hatte bis zum Schluß einen ſo großen Vorſprung herausgearbeitet, daß der Endſpurt des Belgiers ſeinen Sieg nicht mehr gefähr⸗ den konnte. Im Schlußkampf des Abends gab es ein ſehr lebhaftes Gefecht zwiſchen dem norwegiſchen Leichtgewichts⸗ Dicht vor der Entſcheidung Süddemſchlanss Meiſterſchaftskämpfe am 13. Nobember Die ſüddeutſchen Punktekämpfe ſind in das Stadium der Entſcheidungen getreten. Am letzten Sonntag ſchon wurde der erſte Endſpielteilnehmer im 1. FC. Nürnberg ermittelt. Am kommenden Sonntag nun ſtehen wieder einige Spiele mit Entſcheidungscharakter auf dem Programm; da außerdem von den 80 Vereinen 76 auf den Plan treten— lediglich in der Gruppe Südbayern haben 1860 München und Ulm 94 und in der Gruppe Württemberg VſB. Stutt⸗ gart und Sportfreunde Eßlingen ſpielfrei— ſind neue Klärungen ſicher zu erwarten. Die Gruppe Rhein wartet wiedexum mit einigen ſehr intereſſanten Begegnungen auf. Der Meiſter SB. Wal d⸗ hof ſpielt in Sandhofen. Bei der Stabilität ſeiner Form dürfte ſein Siegeszug kaum unterbrochen werden. In Mannheim treffen ſich V. f. R. Mannheim und V. f. L. Neckarau. Beide Mannſchaften haben noch ge⸗ ringe Hoffnungen auf den zweiten Platz und werden dieſe mit aller Kraft verteidigen. Eine Vorausſage für den Spielausgang iſt daher ſehr ſchwer. Unſicher iſt auch das Endreſultat zwiſchen Munden heim und Phönix Ludwigshafen. Ludwigshafen hält augenblicklich mit zwei Punkten Vorſprung den zweiten Platz, während Mundenheim einen guten Mittelplatz einnimmt. Bei etwas Glück könnten die Phönixleute die Punkte holen. Ami⸗ ettia Viernheim hat ein leichtes Spiel vor ſich, denn der Abſtiegskandidat V. f. R. Kaiſerslautern wird ihnen nie gefährlich werden köönnen. Mannheim 08 ſollte aus Friedrichsfeld als Sieger heimkehren. In der Gruppe Saar ſpielt der augenblickliche Tabellen⸗ erſte FK. Pirmaſens in Saarbrücken gegen den Fußballverein. Sowohl der Meiſter als auch die Saarbrückener ſind in ihrer Form ſehr ſchwankend, der Ausgang des Spieles iſt alſo ſehr von der„Tagesform“ abhängig. Kaiſerslautern hat den SV. 05 Saar⸗ brücken zu Gaſt. Der Sieg der Lautringer über den Tabellenletzten iſt nur nach der Torhöhe hin unſicher. Die Völklinger ſpielen nach ihrem Huſarenſtückchen vom letzten Sonntag diesmal gegen Eintracht Trier auf eigenem Platze und werden einen weiteren Sieg feiern können. Der Ausgang der Spiele Saar 05— 1. F C. Idar und Boruſſia Neunkirchen— Spfr. Sagarbrücken iſt offen. Das wichtigſte Spiel der Gruppe Main findet zwiſchen dem Fußballſportverein Frankfurt und den Offenbacher Kickers ſtatt. Das Spiel iſt ziemlich offen, wenn wir auch dem FSV. als Platzherren ein klei⸗ nes Plus geben. Ein ſchweres Spiel hat auch die Ein⸗ tracht vor ſich, denn ſie muß auf fremdem Gelände gegen die Sportfreunde Frankfurt ſpielen. Die Leute der Meiſtermannſchaft werden aber wohl endlich den Ernſt der Situation erfaßt haben und nicht mehr ſo leichtfertig Punkte verſchenken, wie das bisher geſchehen iſt. Gegen⸗ über dieſen beiden Treffen verlieren die Spiele Rot⸗ weiß Frankfurt— Union Niederrad und Germania Bieber— V. f. L. Neu⸗Jſenburg etwas an Bedeutung. Es handelt ſich auch nur mehr um Poſitionskämpfe, denn die vier. Vereine brauchen ſich weder wegen der Meiſterſchaft noch wegen des Abſtieges Sorgen zu machen. Rotweiß und Bieber dürften das beſſere Ende für ſich behalten, ebenſo wie auch Friedberg auf eigenem Platz gegen Hanau zu Punkte kommen kann.. In der Gruppe Heſſen fährt der Tabellenführer JV. Mainz o5 nach Langen. Bei der Bedeutung, die jeder einzelne Punkt für die dicht aufeinander liegenden Meiſterſchafts kandidaten hat, werden ſich die Mainzer ſehr zuſammennehmen, um jede Ueberraſchung zu vermeiden. Mit den gleichen Abſichten werden auch Alemannia“ Olympia Worms und Wormatia Worms in Die„Kombinierten“ ſollten auch auf dem Gelände der Fogg. 06 Kaſte! Sieger bleiben und Wormatia dürfte ſeinem Gaſt SV. Wies baden das einem Siege über den S S V. u auf eigenem Platz durch für die wahrſcheinlichſte Löſung. Auch der S burg ſollte zuhauſe gegen den FC. Mühlburg kaum Nachſehen geben. Im Kampf V. f. R. Bürſtadt gegen Frygg. Mom bach 03 treffen die beiden Neulinge auf⸗ einander. Beide Mannſchaften haben ſich bisher ſehr gut gehalten und ſind ſich ziemlich gleichwertig. Der Platzvor⸗ teil der Bürſtädter könnte den Ausſchlag für den Sieg geben. Ein wichtiger Kampf um den Verbleib in der Be⸗ zirksliga findet in Lorſch ſtatt, wo ſich Viktoria Ur⸗ berach und Olympia Lorſch gegenüberſtehen. Der Verlierer— wahrſcheinlich Urberach— wird wohl in den ſaueren Apfel beißen und in die Kreisliga abſteigen mütſſen. In der Gruppe Nordbayern werden ſich kaum mehr Verwicklungen ergeben. Selbſt wenn die Spielver⸗ einigung Fürth ihr Spiel in Schweinfurt gegen den FC. 05 verlieren ſollte— die Möglichkeit beſteht jeden⸗ falls— wird ihr der zweite Platz nicht mehr zu entreißen ſein. Der immer noch verluſtpunktloſe 1. FC. Nürn⸗ berg wird ſich auch durch den ASV. Nürnberg keinen Strich durch die Rechnung machen laſſen, trotzdem der AS. gerade jetzt wieder ſtark im Kommen iſt und das Spiel in Herrenhütte ausgetragen wird. In Würzburg ſteigt die zweite Auflage des Lokaltreffens Fußballverein gegen Kickers. Das letzte Mal führte angeblich ein Zigarettenboy die Entſcheidung zu Gunſten der Kickers herbei; welche Zufälligkeiten diesmal den Ausgang beſtim⸗ men, läßt ſich in Lokalkämpfen immer ſchwer ſagen. Die Spielvereinigung Erlangen hat am vorigen Sonntag die erſten Punkte errungen und nimmt daher mit vergrößertem Eifer den Kampf gegen den 1. FC. Bay⸗ reuth auf; ob auch diesmal wieder mit vollem Erfolg, muß erſt das Spiel ergeben. In der Gruppe Südbayern findet in München der Groß⸗ kampf Bayern— Wacker München ſtatt. Im Vor⸗ ſpiel erreichte Wacker ein Unentſchieden. Diesmal wird der Kampf wohl mit einem Siege des Deutſchen Meiſters enden, der auf Punkte ſehr achten muß, wenn er nicht von 1860 München eingeholt werden will. Das zweite Mün⸗ chener Spiel Teutonia München— DSV. Mün⸗ chen iſt offen. Jahn Regensburg empfängt auf eigenem Platze die Augsburger Schwaben und wird endlich wieder einmal zu zwei Punkten kommen, da er trotz ſeiner Niederlage am Vorſonntag gegen Bayern München ein ſehr gutes Spiel vorführte. Für die Augs⸗ burger wird im Falle eines Verluſtſpieles die Lage aller⸗ dings dann ſehr brenzlich. Der Neuling Spogg. Lands⸗ hut hat zwar nun ganz ſchöne Erfolge zu verzeichnen, zu Um auf deſſen Platz wird es aber noch nicht reichen. 5 In der Gruppe Württemberg dürften die Stutt⸗ garter Kickers ihre Tabellenführung durch einen Sieg über die Brötzinger Gesmanen weiter befeſtigen. Auch der F C. Pforzheim kann durch einen Erfolg gegen den e or mannia Gmünd ſeine immer noch beſtehenden arter SC. iſt ein reiner Poſitionskampf, bei dem wir öckingen die reelleren Chancen zuſprechen. Eine Vor⸗ entſcheidung für den Abſtieg iſt im Treffen S V. Feuer⸗ bach— FC. Birkenfeld möglich. Verlieren nämlich die Birkenfelder, dann iſt für ſie nicht mehr viel zu retten. In der Gruppe Baden haben die beiden Tabellenführer verhältnismäßig leichte Spiele. Karlsruher Fuß⸗ ballverein iſt in Offenburg zu Gaſt und ſollte ſicher gewinnen und Phönix Karlsruhe wird ſich die Spielvereinigung Schramberg nicht viel vormachen laſſen. In den beiden anderen Karlsruher Spielen: Frankonia Karls⸗ ruhe— Freiburger F C. und V. f. B Karls⸗ ruhe— J V. Raſtatt halten wir Siege der 7 1 1 5 ret einen Punkt einbüßen. e 8 usſichten auf den zweiten Platz ver⸗ größern. Das Spiel Union Böckingen— Stutt⸗ meiſter Anderſen und dem Berliner Seis ler. Durch ſeine gute Links⸗ und Rechtsarbeit konnte ſich Seis ler einen kleinen Vorteil ſichern, der ihm nach Ablauf der acht Runden einen knappen, aber verdienten Punktſieg ein⸗ brachte. Weltmeiſterſchaft Heuſer—Roſenbloom perfekte Am 15. November in Newyork Einer amerikaniſchen Meldung zufolge ſoll der Welt⸗ meiſterſchaftskampf im Halbſchwergewicht zwiſchen dem amerikaniſchen Titelträger Maxie Roſenbloom und dem deutſchen Europameiſter Adolf Heuſer für den 15. Novem⸗ ber perfekt ſein. Das Treffen wird im Newyorker Garden ausgetragen. Al Brown Emile Pladner Der Weltmeiſter im Bantamgewicht trifft am 14. No⸗ vember im Pariſer Sportpalaſt auf den guten Franzoſen Emile Pladner, den einſtigen Boxweltmeiſter der Fliegen⸗ gewichtsklaſſe. Neues vom Davispokal Termine für 1933 Der Franzöſiſche Lawn⸗Tennis⸗Verband hat als Orgo⸗ niſator des Dawvispokal⸗Wettbewerbes 1933 die Termine ür die einzelnen Runden in der Europa⸗Zone feſtgeſetzt. Danach werden vier Runden geſpielt. Die erſte muß am 9. Mai, die zweite am 21. Mai, die dritte am 18. Juni und die vierte am 23. Juni begonnen haben. Letzter Termin für dos Finale in der Europazone iſt der 17. Juli. Das Interzonenfinale iſt für die Tage vom 21.—23. Juli feſt⸗ gelegt. Vom 28.—30. Juli findet dann in Paris die Her⸗ ausforderungsrunde mit Frankreich als Pokal⸗Verteidiger ſtatt. Nennungsſchluß iſt am 31. Januar. Literatur * Das AB t der Fußballregeln. Ein Lehr⸗ und Hand⸗ buch für Schiedsrichter, von Carl Koppehel. Verlag der Dy B⸗Schiedsrichter⸗Zeitung, Berlin⸗Treptow. Mit einem ganz neuartigen Werk kommt der bekannte frühere inter⸗ nationale Fußball⸗ Schiedsrichter Carl Koppehel hergus. Die umfangreichen Fußballregeln ſind ſtichwortweiſe alpha⸗ betiſch geordnet, wodurch— neben einer grundſätzlichen Klarlegung des techniſchen Begriffs der verſchisdenen Spiel⸗ vorgänge— ſogleich zu erkennen iſt, wo in den Regeln die Frage behandelt iſt. Wer einmal aus der Fülle des Regel⸗ textes Erläuterungen herausnehmen mußte, um Regel⸗ fragen klar zu ſtellen, wird den Wert des Regel⸗ABe's voll zu würdigen wiſſen. Für die Schiedsrichter⸗Beleh⸗ rungsabende iſt damit ein unerſetzliches Hilfswerk geſchaf⸗ fen. Erfahrene Schiedsrichter und Schiedsrichteranwärter werden aus dieſer Quelle viel lernen. Erſtmals wird in dem Regel⸗ABC eine umfaſſende Dorſtellung der ſchieds⸗ richterlichen Tätigkeit gegeben. Das Verhalten vor, wäh⸗ rend und nach dem Spiel, die grundſätzliche Einſtellung zu allen Fragen der Schiedsrichtertätigkeit, das Stellungs⸗ ſpiel des Schiedsrichters, das Zuſammenorbeiten mit den Linienrichtern und nicht zuletzt die Regeltechnik, alſo Aus⸗ legung und Auffaſſung der einzelnen Spielvorgänge, wer⸗ den eingehend behandelt. Neuartige Ideen, in der Praxis geſchaffen, werden die Schiedsrichterfragen ein gewaltiges Stück vorwärts bringen und den deutſchen Fußballſchieds⸗ richtern zum wertvollen Hilfsmittel bei ihrem nicht leichten Amt werden. Aussicht Meldung der Landes weſſerwarie Karlsruhe Vorausſage für Donnerslag, 10. November Fortdauer des beſtehenden ſpätherbſtlichen Wit⸗ terungscharakters. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags See Luft⸗ 2* 2 5 See S2 Wind böb. i s- e e Gerte n um d sc Nicht. Stärke Wertheim II* 4 8 2 A0 leicht Nebel Königsſtuyl] 5637627 5 5 280 1 5 5 2 Karlsruhe 120 768.3 383 2 fſtill— bedeckt Bad ⸗Bad 2137636 4 7 0 ſtill— Nebel Villingen 712 764,6 5 5 48 leicht halbbedeckt Bad Dürr. 701]— 6 7 4 80 leicht wolkig St. Vlaſien 7800— 4 6 4 W. eich Nebel Badenweil. 4227827 6 1 3* leicht wolkig Jeldbg. Ho 1275 686,0 3 E 1 8 f ſtark Nebel Schauinsld. 1268 659,5 6 4 48 leicht bedeckt Die allgemeine Wetterlage iſt auch heute nicht weſentlich geändert. Bei zum Teil ſüdlichen Win⸗ den hat zeitweilig Aufheiterung eingeſetzt, doch traten heute früh wiederum verbreitete Nebel auf. — Geſchäftliche Mitteilungen * Eliſe Bock's Botſchaft von Jugend und Schönheit Eine Aſſiſtentin von Eliſe Bock, der weltberühmten Autorität für Schönheitspflege, wird vom 11. bis 12. hier herkommen, um allen Frauen Eliſe Bock's Lehre von Jugend und Schön⸗ heit zu übermitteln. Die Eliſe Bock Aſſiſtentin ertellt am 11. und 12. November in einem beſonderen Raum der Nisga⸗Parfümerie Konſultationen. Vas * * Schlanker werden— leicht gemacht. Miamol⸗ Dragees haben eine angenehme fettreduzierende Wir⸗ kung, beleben den Geſamtorganismus, ſind vollkommen un⸗ ſchädlich und greifen das Herz nicht an. Miomol⸗Dragees ſind in den Apotheken erhältlich. b V7 Chefredakteur: H. A. Meißner 9 Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗Handelsteil: Rur! Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗Kommunalpolitikn Lokales: Richard Schönfelder- Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Fra nz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druückerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung Gm. b.., Meng heim N„-60 Fur unuerlangte Beiträge keine Gewähr. Müscſendung nur bel Rücvorte 5 0 8 8. Seite/ Nummer 323 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Leiden sanft entschlafen Unser lieber guter Bruder, Herr Alfred Süß ist im Alter von 883 Jahren nach kurzem, schwerem Mannheim(L 13, 17), Berlin, 8. Nov. 1932 In tiefer Trauer: Siegiried Suß Edgar Sũuß Helene Süß Die Beerdigung findet in Mannheim am Donnerstag um 15.30 Uhr vom Isr. Friedhof aus statt Danksagung un vergeblichen Vaters, Herrn Pflügersgrundstraße 26 Gesund sein heißt die gefährliche Harnsäure und Experimente! 5 Kampi dem Sauretod für den Winter gewappnet. Prospekt und Broschüre gratis durch: Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teil- nahme, die uns beim Heimgange unseres lieben Karl Bedkenbad⸗ zuteil wurden, sprechen wir hiermit unseren herz- lichsten Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Franzmann für seine trostreichen Worte Mannheim, im November 1932 Im Namen aller Hinterbliebenen: Gerirud Beckenbach Tampf den Sdurcfod“ restlos vernichten. Denn Gicht, Rheuma, Migräne. Arterien- verkalkung und unzählige andere Leiden entstehen dureh Blutversäuerung infolge falscher Ernährung. Nimm gleich die tausendfach bewährten [Kikakana- Basenkomposition Packung für-6 Wochen nur.50, ½ Packg..50 mit diesem lebens notwendigen Ergänzungsstoff. Gerade jetzt eine heilsame flerbstkur und Deine 8 Näherin geht ½ Tage „Urania“ Mannheim, au 3, 20 Haus für gesundheitliche Ernähtung und Körperpflege. andere Körpergifte 5 Aber keine 8 822 von den 25 Geſellſchaft. g Suche Fahrgelegenheit noch im aufgewer 1420 do. 456 do 1236 do 350 do ausgeloſt. 31. Dezember 1932. worden ſind. in Umlauf Hannheim teten Nennwert von Anleihe von 1920 Neubeſttz Anleihe von 1920 Neubeſitz Anleihe von 1920 Altbeſitz Anleihe von 1920 Altbeſitz Für 1925 bis 31. 12. Meinzich Lanz Akliengesellschaff Ausloſung der ehemals 4% Anleihe von 1912 und ehemals 570 Anleihe von 1920 der Firma Heinrich Lanz, Mannheim. Auf Grund der Entſcheidung der Spruchſtelle des Badiſchen Ober⸗ landesgerichts in Karlsruhe vom 27. 6. 1932 ſind am 31. Dezember 1932 befindlichen Teilſchuldverſchreibungen der obigen Anleihen 2025 von uns zurückzuzahlen. Bei der am 15., 16. und 19. September 1932 unter notarieller Leitung zu dieſem Zweck ſtatt⸗ gehabten Verloſung wurden 1434 Teilſchuldverſchreibungen der Anleihe von 1912 je R. 150.— je.“ 10.— je R. 20.— je R. 20.— je R 40.— Die Verzinſung der ausgeloſten Teilſchuldverſchreibungen endigt am Die ausgeloſten Stücke werden vom 31. Dezember 1932 ab mit einem Aufgeld von 255, alſo mit R. 158.— bzw..“ 10.20 bzw.., 20.40 bzw. R. 40.80 eingelöſt. gewerteten Stücke der Anleihe von 1920 werden neben dem Aufgeld die Zinſen für die Zeit vom 1. 1. vergütet, ſofern auf die Stücke nicht bereits ſchon Zinszahlungen geleiſtet Mit den Teilſchuldverſchreibungen wowerdenden Zinsſcheine, alſo Zinsſchein Nr. 8 und folgende, einzuliefern. — Einlöſungsſtellen ſind in Mannheim: Deutſche Bank und Disconto⸗ [Geſellſchaft, Filiale Mannheim; in Berlin: Deutſche Bank und Disconto⸗ Bei dieſen Stellen, ſowie auch bei der Geſellſchaft ſelbſt, ſind Nummernverzeichniſſe der ausgeloſten Stücke erhältlich. 12 818 Mannheim, im November 1992. Heinrich Lanz Akllenge sellschaft die auf R. 10.— auf⸗ 1932 nebſt Zinſeszinſen ſind die ſpäter fällig 7 N Zwängs versteigerung Donnerstag. 10. Noy. 1932, nachm..00 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Perſon.⸗ Kraftwagen. Opel, 4⸗Sitzer, und Möbel. 13527 Mannheim, 9. 11. 32. Guggolz, Gerichtsvollzieher. Zwangsversteigerung Donnerstag 10. Nov. 1932, nachmitt. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Klavier— Marke Roſenkranz—, 1 Bü⸗ felt, 2 Sofa, 1 Eis⸗ ſchrank, 2 Anzüge, ca. 50 Paar Mauſchett.⸗ Knöpfe, ca. 120 Na⸗ deln u. Broſchen, ver⸗ ſchiedene Beſtecke und Sonſtiges.* 3534 Mannheim, 9. 11. 32. Bär, Gerichtsvollzieher. I. Weicwein per Liter 50 Pfennig. Roxy ⸗ Automat, P 6, 23. V206 nach Maßgabe des da Stadtrat Mannheim ge zugsreif erklärt. Im Auftrag: el Vollzugsreiferklärung. 25 Die vom Stadtrat der Hauptſtadt Mannheim beantragte Neueinteilung der auf Gemarkung Mannheim gelegenen Grundſtücke Igb. Nr. 17129, 17131b, 1713/1, 1718106 und 1 wird hiermit imachunge? rüber entworfenen, vom nehmigten und mit ent⸗ ſprechendem diesſeitigem Vermerk verſehenen Planes vom 2. März Grund des§ 21 des Ortsſtraßengeſetzes für voll⸗ 1931/ 7. Juli 1932 auf Als Zeitpunkt für den Uebergang des Eigen⸗ tums und der Rechte dritter Perſonen wird der 1. Dezember 1932 beſtimmt. 8 Karlsruhe, den 29. Oktober 1983. Der Miniſter des Innern gez. Imhoff. 3529 per Auto zu Ge⸗ ſchäftstouren aufs Land.(Halbtags⸗ und Tagesfahrten). Preis⸗ angebote unt. K B 48 an die Geſchäftsſtelle. zum Ausbeſſern von Herren⸗, Damen⸗ u. Kinderſachen, ſowle Wäſche. Angeb. unt. K E 51 an die Geſch. * 586 Gebe meinen Parterrefogenplatz Miete F, weit unter Preis ab.* 9501 Adreſſe ua der Geſch. Tefpelddgungen liefert schnell und preiswert Otto Zickendraht E 2. 15 9095 Nehete apzend Meihnachskäume in all. Größen hat abzugeben Dr. Ph. u. H. Allertshofen(Darmstadt 2 Land). Joſt, 521 Kapell Caf e Odeon am Tattersall(früh. Rheingold) Tel. 44259 Heule Mittwoch Verlängerung 12648 e Apfel ee e 8 Verlängerung 12820 Sennhütle 3. 6 Meute Verlängerung! Verlängerung Jeden Filitwod u. 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