6 75 — * N 1 2 * Hindenburgs Auftrag an den Kanzler Auf der Grundlage ſeines Programms ſoll der Kanzler mit Jentrum und der Rechten ein Kabinett der nationalen Konzentration bilden Steuerflucht Skandal in Frankreich Generäle, Biſchöfe, Senatoren betrogen den Staat um 4 Milliarden N Erſcheinungsweiſe: Täglich? mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägetlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Neut Mannheimer Zeit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. 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Der Herr Reichspräſident betonte, daß er an dem der Bildung der Regierung von Pa⸗ pen zu Grunde liegenden Gedauken einer nationalen Konzentration auch wei⸗ terhin feſthalte. Dementſprechend beauftragte er den Reichskanzler, in Beſprechung mit den „Führern der einzelnen in Frage kommenden Parteien feſtzuſtellen, ob und inwieweit ſie gewillt ſeien, die Regierung in der Durchführung des in Angriff genommenen politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Programms zu unterſtützen. Der Kanzler kann ſich alſo bei den Verhandlungen mit den Parteien darauf beſchränken, die Bildung einer nationalen Konzentration aufgrund ſeines Programms zu verſuchen, deſſen drei Hauptpfeiler der ſechsmonatige Wirtſchaftsplan, die Reichs⸗ und Verfaſſungsreform und das Gleich ⸗ Dberechtigungspoſtulat in der Abrüſtung bil⸗ den. Bei der Verfolgung ihrer außenpolitiſchen Ziele wird die Regierung auf keinen Widerſpruch ſtoßen, höchſtens daß über die Methoden, ſie zu er⸗ reichen, ſich Differenzen ergeben könnten. Aber ſchon in der Beurteilung der wirtſchaftlichen Ankurbelungs⸗ maßnahmen muß Herr von Papen ſich auf ſchärfſte Kritik gefaßt machen, und vollends die Verfaſſungs⸗ reform wird, auch wenn man den Regierungsentwurf in ſeinen Einzelheiten noch nicht kennt, eine Fülle ſchwerſter Bedenken auslöſen. Das weiß der Kanz⸗ ler natürlich, und ſein Beſtreben wird es ſein, in den bevorſtehenden Auseinanderſetzungen ſich darüber zu informieren, ob trotz allem die Möglichkeit einer Ver⸗ ſtändigung auf der Grundlage des Regierungspro⸗ gramms beſteht. Die Ausſichten ſind freilich denkbar ungünſtig und die größte Wahrſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß Papeus Bemühungen negativ verlaufen 5 werden. Eine zuſagende Antwort hat der Kanzler eigentlich nur von den Deutſchnationalen und der Volkspartei zu erwarten, die ja auch im Wahl⸗ kampf für die Regierung eingetreten ſind. Von dem Zentrum und der Bayeriſchen Volkspartei iſt neben fachlichen Einwendungen verſchiedenſter Art vor allem auch der Hinweis zu erwarten, daß ein Kabi⸗ nett der nationalen Konzentration, das ſo ſchwer⸗ wiegende Aufgaben erfüllen ſoll, perſonell weſent⸗ ſich anders konſtruiert ſein müſſe, als das gegen⸗ wärtige. Herr von Papen hat nun zwar ausdrücklich erklärt, daß er die Bildung einer Konzentrations⸗ regierung nicht an der Perſonalfrage ſcheitern laſſen würde 8 Vorausſetzung für einen Rücktritt des Kanz⸗ lers oder einzelner Miniſter müßte aber ſein zu dieſer Auffaſſung hat ſich das Kabinett am Mittwoch bekannt— daß eine volle Garantie für die Bildung der vom Reichspräſidenten ge⸗ forderten„nationalen Konzentration“ und für eine Zuſammenarbeit der daran beteiligten Gruppen gegeben wird. Man dreht ſich, wie uns ſcheinen will, etwas im Kreiſe. Das Präludium zu den Parteiführerbeſpre⸗ chungen, für die im Augenblick Reihenfolge und Datum noch nicht feſtgeſetzt ſind, klingt nicht gerade ermutigend. Bei den Nationalſozialiſten findet man das Vorgehens Papens„naiv“. Die Na⸗ tionalſozialiſten lehnten an ſich den Gedanken einer Nationalen Konzentration keineswegs ab. Sie käme aber nur in Frage„unter Hitlers Führung“. Selbſt in Regierungskreiſen bezweifelt man nach diefer Auslaſſung, daß die Nationalſozialiſten überhaupt einer Einladung zu Beſprechungen nach Berlin fol⸗ gen werden. 2 5 Hinzu kommt, daß die Haltung des Zen⸗ trums nach wie vor froſtig und ablehnend iſt, während nur die Bayeriſche Volkspartei eine ge⸗ wiſſe Geneigtheit zum Einlenken bekundet. Der „Deutſche“, deſſen Anſichten ſich freilich nicht hun⸗ dertprozentig mit denen der Zentrumsleitung zu decken brauchen, bezeichnet ein Verhandeln auf der von Herrn von Papen gedachten Grundlage als „völlig zwecklos“. Der Kanzler wolle dieſe Verhand⸗ lungen anſcheinend nur dazu benutzen um die„Bös⸗ willigkeit“ der Parteien und die„Arbeitsunfähig⸗ keit“ des Reichstages zu beweiſen und einer Ver⸗ derſetzen. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 11. Nov. Die Deputiertenkammer war geſtern wieder ein⸗ mal der Schauplatz eines Enthüllungsſkandals, wie man ihn ſeit langem in Paris nicht mehr erlebt hat. Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Albertin brachte eine Interpellation über Steuerflu cht und Kapitalverſchiebung ein. Er legte der Re⸗ gierung, deren ſämtliche Mitglieder aweſend waren, ein einwandfreies Material vor. Ueber die Perſön⸗ lichkeiten, die ihm alle auf den Steuerbetrug bezüg⸗ lichen Dokumente geliefert hatten, machte er be⸗ greiflicherweiſe keine Angaben. Wahrſcheinlich ließen ſtaatspolizeiliche Kreiſe den ſozialiſtiſchen De⸗ putierten in die Akten Einſicht nehmen. Aus den Darlegungen Albertins ergibt ſich folgender Tat⸗ beſtand: Seit ſieben Jahren entzogen ſich gegen 2000 Franzoſen dadurch der 20prozentigen Con⸗ ponſteuer, daß ſie der Baſeler Handelsbank ihre Wertpapiere in Depot gaben, die die Einlöſung der Coupons unter Umgehung der ſteuermäßigen Verpflichtungen beſorgen ließ. Der Deputierte hatte einen Auszug aus der Liſte vor ſich liegen und zitierte daraus die Namen von 6 Senatoren, 12 Deputierten, 2 Er z⸗ biſchöfen, ferner Namen hochſtehender Perſön⸗ lichkeiten der Verwaltung und Gerichtsbarkeit ſowie des Juſtizminiſteriums. Er teilte mit, daß nicht al⸗ lein die Baſeler Handelsbank, ſondern auch der Credit Suiſſe durch Vermittlung des Credit commerciel de France, die Schweizeriſche Bundesbank, einige hollän⸗ diſche und ſkaudinaviſche Bankiunſtitute ſeit Jahren ähnliche Dinge beſorgt hätten wie das genannte Baſeler Unternehmen. Die ſeit 1926 bedeutende Schädigung des franzöſt⸗ ſchen Fiskus beträgt auf Grund der dem Deputier⸗ ten Albertin zur Verfügung geſtellten Angaben 4 Milliarden Franken. Die Baſeler Handels⸗ bank allein ſoll 1 Milliarde Franken ihren franzö⸗ ſiſchen Kunden ausgezahlt haben. Das Zuſammen⸗ wirken franzöſtſcher und ausländiſcher Banken zur Erleichterung der Steuerflucht unterliege keinem Zweifel. Der Deputierte Albertin betonte insbeſon⸗ dere die Tatſache, daß in der franzöſiſchen Kunden⸗ liſte der Baſeler Handelsbank, die am 27. Oktober beſchlaguahmt werden konnte, 85 eee eee außer den erwähnten politiſchen und kirch⸗ lichen Perſönlichkeiten und Beamten auch Generäle enthalten ſeien, ferner Beſitzer zweier bekannter Zeitungen und Automobil⸗ firmen ſowie ſchwerinduſtrieller Unter⸗ nehmungen. „Gerade diejenigen Kreiſe, die aus den Krediten für die wirtſchaftliche Aufrüſtung und für die Landes⸗ verteidigung den größten Nutzen ziehen, haben ihre Kapitalien ins Ausland verſchleppt!“ rief der Depu⸗ tierte aus. Der Eindruck, den ſeine Ent⸗ hüllungen hervorriefen, war unge⸗ heuer. Von allen Seiten, beſonders aber von der Linken, brüllte man Albertin entgegen, die Namen zu verleſen. Anfangs zögerte der Deputierte und richtete ſich dann an den Finanzminiſter Ger main⸗ Martin mit der Frage, ob er, der Finanzminiſter, die Namen preisgeben wolle. Germain⸗Martin lehnte dies ab und zwar mit der Begründung, daß die ge⸗ richtliche Unterſuchung imgange und die Regierung daher nicht in der Lage ſei, dem Verfahren vorzu⸗ greifen. Die Aufdeckung dieſes Steuerbetruges be⸗ weiſe dem Ausland, daß das franzöſiſche Budget⸗ defizit eine weſentliche Verminderung erfahren würde, wenn ſcharfe Kontrollmaßnahmen durch⸗ geführt werden könnten. Miniſterpräſident Herriot verſicherte am Schluß der ſtürmiſchen Sitzung, er tin erwähnten Liſte befindlichen Perſönlichkeiten werden ſtrafgerichtlich verfolgt werden. Die Kammer erhielt ſogar die Zuſicherung, daß gegen die ſchuldigen politiſchen und kirchlichen Perſönlichkeiten ſowie die Staatsbeamten eine ſtaatsanwaltliche Unterſuchung eingeleitet wer⸗ . den ſoll. 5 Es gelang der Regierung nach einigen Schwierig⸗ keiten ein Vertrauensvotum zu erhalten, in dem ausdrücklich die ſchärfſte Verfolgung aller Franzoſen verlangt wird, die ſich des Steuerbetruges ſchuldig gemacht haben. Die franzöſiſche Regierung ſetzt ſich mit der ſchweizeri⸗ ſchen Bundesregierung ins Benehmen, um in Baſel ſelbſt durch eine Kommiſſion eine Unterſuchung füh⸗ ren zu können. Es iſt jetzt noch die Aufdeckung zahl⸗ reicher anderer ausländiſcher Banktransaktionen zum Schaden des Staates zu erwarten. Alarmbereitſchaft der Schweizer Meldung des Wolff⸗Büros 33 Bern, II. Nov. Der Bundesrat hat beſchloſſen, das Dragoner⸗ regiment 2 alarmbereit zu ſtellen. Die Regierung des Kantons Bern hat Alarmbereitſchaft der Ge⸗ birgsinfanteriebrigade 9 und der Kavalleriebrigade 2 angeordnet, die von Kanton Waadt Alarm eines Artillerie- und Kavalleriebataillous.. In Baſel, Bern und Zürich fanden geſtern abend kleinere ſozialiſtiſche und kommuniſtiſche Kundgebun⸗ gen gegen die Genfer Vorfälle ſtatt, die jedoch in aller Ruhe verliefen. Auch in Genf war alles ruhig. Nur einmal mußte die Polizei eingreifen, als vor einer Kaſerne Soldaten angegriffen wurden. In ſei⸗ ner Sitzung am Donnerstag hat der Vorſtand der Genfer Sozialiſtiſchen Partei beſchtoſſen, den Sams⸗ tag als Trauertag zu betrachten, die Arbeitsnieder⸗ legung jedoch nicht als obligatoriſch zu erklären. Da⸗ ſtändigung der Parteien untereinander zuvorzu⸗ kommen. Der Artikel, der noch durch einen Vor⸗ ſtoß der Ehriſtlichen Gewerkſchaften gegen das Kabinett eine kräftige Begleitmuſik er⸗ hält, fordert zum Schluß die Parteien auf, Verhand⸗ lungen überhaupt abzulehnen. Allerdings müßten die Parteiführer ſelber ohne Verzug an die Arbeit gehen, um die Grundlagen für eine Verſtändigung und Regierungsbildung auf breiteſter Baſis zu ſchaffe.„ f 185 5 Die Einladungen an die Parteiführer der Deutſchnationalen, der Nationalſozialiſten, des Zentrums, der Bayeriſchen Volkspartei und der Deutſchen Volkspartei zu den Beſprechungen mit dem Kanzler werden vermutlich noch im Laufe des heutigen Tages abgehen. Der Kanzler wird mit den Parteiführern einzeln ſich auseinan⸗ Man rechnet damit, daß die erſte der Zuſammen⸗ durch iſt die Gefahr eines Generalſtreiks abgewandt worden. Die Partei erließ außerdem einen Proteſt gegen die Verhaftung des Sozialiſten⸗ führers Nicole. N. Zuchthaus im Bremer Sprengſtoffprozeß Meldung des Wolffbüros . i— Bremen, 11. Nov. In dem Prozeß gegen die kommuniſtiſchen Urheber des Sprengſtoffattentats in Grambke vom 12. Juli, bei dem ein Polizei⸗ wachtmeiſter getötet wurde, iſt das Urteil geſprochen worden. Der Hauptangeklagte Förſter er⸗ hielt acht Jahre Zuchthaus. Fünf weitere An⸗ geklagte erhielten Zuchthausſtrafen von zweieinhalb bis ſechseinhalb Jahren und je fünf Jahre Ehr⸗ verluſt. Drei Angeklagte ſind wegen Mangels an Beweiſen freigeſprochen worden. f künfte am Samstag ſtattfindet, eine weitere am Sonntag und die letzten nach der Dresdner Reiſe folgen werden. Vor der Abfahrt des Kanzlers nach Sübdeutſchland wird daher wohl bereits das Ergeb⸗ nis vorliegen. Die Verhandlungen erſcheinen, wie geſagt, ſo gut wie ausſichtslos. 5. Was geſchehen wird, wenn die Aktion des Kanzlers erfolglos verläuft, iſt im Augen⸗ blick noch nicht zu überſehen. i Herr von Papen wird nach Abſchluß der Beſprechun⸗ gen dem Reichspräſidenten Bericht erſtatten. An dem iſt es dann, die weiteren Entſcheidungen zu treffen. Eins hat Herr von Hindenburg in der geſtrigen Unterredung mit dem Kanzler nochmals mit aller Deutlichkeit ausgeſprochen, und davon wird er unter keinen Umſtänden abweichen, daß lediglich eine Präſidialregierung für die Bewältigung der werde bei der Budͤgetdebatte einen Geſetzentwurf ein⸗ bringen, der die Steuerflucht und Kapitalverſchiebung unter ſchwere Strafe ſtellt. Die auf der. von Alber⸗ Zuzug, den die von den Kommunen betreute Wohl⸗ 13. Jahrgang— Nr. 526 Die Länder beim Kanzler Drahtbericht unſeres Berliner Büros DEI Berlin, 11. Nov. Nach der Sitzung des Verfaſſungsausſchuſſes des Reichsrats vom letzten Samstag nahm man all⸗ gemein an, daß Preußen darauf verzichtet hätte, den Konflikt mit dem Reich vor dem Forum des Reichs⸗ rats aufzurollen. In der Ausſchußſitzung ſelbſt war man jedenfalls nicht weiter auf ihn eingegangen. In der öffentlichen Plenarſitzung des Reichsrats, der erſten, die nach mehrmonatiger Pauſe am Donnerstag ſtattfand, hat der Vertreter der alten Preußen regierung, Miniſterialdirek⸗ tor Brecht, nun aber doch die Vertreter der Läu⸗ der mit dem Streit zu befaſſen geſucht. Er beſchwerte ſich vor allem darüber, daß die Reichsregierung den Weiſungen des Staatsgerichtshofes nicht nach⸗ komme. Die Reichskommiſſare bezeichneten ſich weiter als kommiſſariſche„Landesregierung“, alſo als Erſatz der Landesregierung. Sie erlaſſen unter der Dienſtbezeichnung„preußiſcher Miniſter“ und des„preußiſchen Staatsminiſteriums“ ihre Schreiben, Verfügungen und Verordnungen. Auch im übrigen verſagen ſie der preußiſchen Staatsregierung die Wiedereinſetzung in ihre Aemter als Landesregie⸗ rung noch immer im weiten Umfange. Damit ſeien die Grundlagen der geltenden Reichsverfaſſung in Frage geſtellt. Reichsinnenminiſter von Gayl, der wie ſtets die Sitzung leitete, verwahrte ſich dagegen, daß der Reichsrat in dieſer Angelegenheit aufgerufen werde. Das Leipziger Urteil habe gerade feſtgeſtellt, daß die beiden ſtreitenden Partner, das preußiſche Staatsminiſterium und der Reichskommiſſar, ſich untereinander zu vereinbaren hätten. Die Länder wichen aus und verwieſen ohne Ausnahme— die Delegierten Bayerns, Württembergs, Sachſens, Heſſens und Ham⸗ burgs gaben entſprechende Erklärungen ab — auf die Beratungen des Verfaſſungsaus⸗ ſchuſſes, der am Samstag wieder zuſammen⸗ treten wird. Die Länder verſpüren offen⸗ ſichtlich keine Neigung, in den leidigen Kon⸗ flikt der Reichsregierung mit dem größten Einzelſtaat ſich einzumengen. 5 Ihr Streben geht allein dahin, vor unliebſamen Auswirkungen, die die Aktion des 20. Juli für ſie haben könnte, ſich zu ſichern. In dieſem Sinne beab⸗ ſichtigen auch heute die Miniſterpräſidenten der Länder mit dem Reichskanzler zu konfe⸗ rieren. An der auf den Nachmittag angeſetzten ge⸗ meinſamen Ausſprache werden die Regierungschefs der größeren Länder und neben dem Reichskanzler zeitweilig auch der Finanzminiſter von Schwerin⸗ Kroſigk ſich beteiligen. Der preußiſche Mininerprä⸗ ſtdent Braun iſt nicht geladen worden. Bei der Begrenztheit der Befugniſſe, die der Leipziger Spruch dem alten Staatsminiſterium zugewieſen hat — ſo meint man an den zuſtändigen Stellen des Reichs— wäre ſeine Teilnahme an dieſen Erörte⸗ rungen doch ohne Bedeutung. Höflicherweiſe indes erklärt man, daß es ſich nur um eine Unterredung mit den ſüddeuſchen Ländern handelt, wenngleich Sachſen und Heſſen auch vertreten ſein werden. Die Länder erſtreben weitgehende Garantien gegen eine Ueberſtimmung durch das mit dem Reich vereinigte Preußen, mit einem Wort: die Rückkehr zu dem alten bundesſtaat⸗ lichen Zuſtand. Die Kompetenzen der Läan⸗ der müßten insbeſondere auf finanziellem Gebiet erweitert und vermehrt werden um das Schwergewicht Reich⸗Preußen aus⸗ gleichen zu können. Dabei wird man auch die eindeutige Feſtlegung der Bedingungen vom Reich verlangen, unter denen die Einſetzung von Reichskommiſſaren möglich iſt. Der andere Hauptpunkt der heutigen Konferenz wie der Verhandlungen in den vereinigten Reichs⸗ ratsgusſchüſſen am Samstag werden die finan⸗ ziellen Sorgen ſein. Die Länder wollen wegen der Bedrohung der Gemeindefinanzen erneut an den Reichskanzler appellieren, wenn auch durch die Be⸗ ſtimmungen der letzten Zeit der ſtändig ſteigende fahrtserwerbsloſenfürſorge aus der Arbeits loſen⸗ und Kriſenfürſorge erhält, zu einem gewiſſen T geſtoppt worden iſt, hält die Ueber laſtung kommunalen Ausgaben weiter an. Im zelnen hat ja ſchon dieſer Tage eine aus den B meiſtern der größten deutſchen Städte zuſa geſetzte Abordnung des Städtetages den Reichsk ler von den Unzuträglichkeiten unterrichtet, die hier herausgebildet haben. Es iſt anzunehm; die Miniſterpräſidenten in dem b genauere Auſſchlüſſe über de ſornehml ſchwierigen Probleme der nächſten Zukunft in Frage 1 TT finanzen überhaup Etats, fordern n 2. Seite Nummer 526 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 11. November 1932 Kampfanſage der Sozialdemokratie Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 11. Nov. In Berlin tagte geſtern der Parteitag der So⸗ gialdemokratiſchen Partei. Ueber das Er⸗ gebnis ſeiner Verhandlungen wird folgendes Kom⸗ muniqué bekannt gegeben: „Der Parteiausſchuß der Sozialdemokratiſchen Partei beſchäftigte ſich am Donnerstag mit der durch den Ausfall der Reichstagswahlen geſchaffenen poli⸗ tiſchen Lage. Dabei herrſchte volle Uebereinſtim⸗ mung, daß es für die Sozialdemokratiſche Partei nach wie vor nur den ſchärfſten und rückſichtsloſeſten Kampf gegen die jetzige Reichsregierung und ihre Pläne gebe. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion wird Donnerstag, den 17. November zuſammentre⸗ ten und in dieſem Sinne weitere Beſchlüſſe für ihr Vorgehen im Reichstag faſſen.“ Wie wir weiter hören, hat die Sozialdemokratiſche Partei für den Reichstag bisher die Einbringung von Anträgen auf ein Ausführungsgeſetz zum Ar⸗ tikel 48 der Reichs verfaſſung, ferner auf Erlaß einer Amneſtie, Aufhebung der Sondergerichte, Erhöhung der Unterſtützungen für die Arbeitsloſen, Umbau der Wirtſchaft uſw. in Ausſicht genommen. Die kommuniſtiſche Reichstagsfrak⸗ tion hat an den Reichstagspräſidenten Göring ein Schreiben gerichtet, in welchem ſie die ſofortige Ein⸗ berufung des neuen Reichstages verlangt. Die ſozialdemokratiſche Fraktion des Preußiſchen Landtages beſprach in Gegenwart des Miniſterpräſi⸗ denten Braun und den anderen Partei- iniſtern das Urteil des Staatsgerichtshofes in Leipzig. Die Fraktion verurteilte aufs ſchärfſte, daß die kommiſ⸗ ſariſche Regierung die Miniſter nicht wieder ins Amt eingeſetzt und der allein rechtmäßigen preußiſchen Regierung jede Einwirkung auf die Verwaltungs⸗ geſchäfte des Landes verweigert hat. Die raktion wird die ſofortige Einberufung des Landtages for⸗ dern, um die Politik der Papenregierung anzu⸗ klagen. Sie wird außerdem die Einſetzung zweier Ausſchüſſe zur Unterſuchung der Vor⸗ geſchichte des 20. Juli beantragen. Wie wir weiter erfahren, verlangen die Sozialdemokraten, daß der Dandtag am Donnerstag, 17. November, zuſammen⸗ trete. Der Kanzler an Braun Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 11. Nov. Wie wir erfahren, hat Reichskanzler von Papen an den preußiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Braun einen Brief gerichtet, in dem er ſich ihm für eine perſönliche Ausſprache über die Fragen zur Verfügung ſtellt, die in dem bekann⸗ ten Schreiben Dr. Brauns an den Reichspräſiden⸗ ten behandelt worden ſind. Der Reichspräſident hatte Neſes Schreiben dem Reichskanzler zur Nach⸗ prüfung und Erledigung überlaſſen. Der Kanzler hält es alſo für richtig, zunächſt, falls auch Braun das Bedürfnis dafür hat, den Weg einer perſön⸗ lichen Ausſprache zu gehen. Neue Schwierigkeiten in Eutin Meldung des Wolff⸗Baros — Eutin, 11. Nov. Vom oldenburgiſchen Staatsminiſterium wurde geſtern Bürgermeiſter Dr. Stoffregen telegra⸗ phiſch die Aufhebung ſeiner Zur⸗Dispoſitionsſtellung beſtätigt. Kurze Zeit ſpäter ließ der Regierungs⸗ präſtdent in Eutin dem Bürgermeiſter eine neue Verfügung zuſtellen, wonach Dr. Stoffregen bis auf weiteres beurlaubt und ihm aufgegeben wird, ſich jeder Dienſtausübung zu enthalten. Der Bürger⸗ meiſter hat ſofort telegraphiſch Beſchwerde beim Staatsminiſterium erhoben.: i getreten iſt, Ein engliſcher Antikriegswakt Im Anterhaus anerkannte Sir John Simon Deutſchlands Gleichberechtigung Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 11. Nov. i Die Abrüſtungsdebatte im Unterhaus verlief überraſchend. Anſtelle der erwarteten Bekanntgabe des engliſchen Abrüſtungsprogramms widmete der Außenminiſter Sir John Simon faſt ſeine ganze Rede einem dringenden Appell an Deutſchland, nach Genf zurückzukehren. Auf der Galerie ſaß Herr von Hoeſch neben dem fran⸗ ööſiſchen Botſchafter de Fleuriau, mit dem er oft im Flüſtertone ſprach. Das Haus ſelbſt war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Sir John Simon ſeine Erklärungen abgab. Er erkannte im Namen der engliſchen Regie⸗ rung das Recht Deutſchlauds auf Rüſtungs⸗ gleichheit an. Dabei ſoll Deutſchlaud ſowohl das Recht erhalten, gewiſſe bisher verweigerte Waffengattungen einzuſtellen, als auch ſeine Streitmacht innerhalb der freiwillig anerkann⸗ ten Grenzen neu zu organiſteren. Dieſe An⸗ erkennung wird aber nur unter der Voraus⸗ ſetzung gegeben, daß Deutſchland ſeine Unter⸗ ſchrift unter einen neuen europäiſchen Nichtangriffspakt ſetzt, durch den alle Mächte ſich verpflichten, niemals und unter keinen Umſtänden zu Gewaltmethoden zu greifen. Was Sir John Simon an dieſer Stelle im Unklaren ließ, ergänzen heute die„Times“. Es iſt vor allen Dingen die deutſch⸗polniſche Grenze, für deren etwaige Reviſion Deutſchland feierlich auf Ge⸗ waltanwendung verzichten ſoll. Sir John Simon erklärte weiter, daß mit dem Abſchluß des neuen europäiſchen Friedenspaktes der Teil ö des Ver⸗ ſailler Vertrages hinfällig würde. Die „Times“ ſehen darin eine völlig eindeutige Anerken⸗ nung des deutſchen Anſpruches und behaupten, die engliſche Regierung habe dieſen Grundſatz ſtets grundſätzlich anerkannt. Das letztere iſt nicht richtig und das erſte muß man erſt abwarten. Es iſt jedoch ganz klar, daß die engliſche Regierung teils durch die innere engliſche Agitation für die Abrüſtung, teils durch Frankreichs Initiative zu einem erheblichen Fortſchritt ſich entſchloſſen hat. Eine undurchſichtige Einſchränkung bleibt allerdings in Simons Erklä⸗ rungen beſtehen. Simon betonte ausdrücklich, daß die theore⸗ tiſche Gleichberechtigung nicht unverzüglich zu praktiſcher Gleichberechtigung werden könne. Ueber den neuen franzöſiſchen Plan äußerte ſich Simon grundſätzlich ſehr wohlwollend, behielt ſich jedoch die detaillierte Stellungnahme für Genf vor. Er ſelbſt wird am Sonntag nach Genf reiſen. Man nimmt an, daß er dort die Einzelheiten des engliſchen Angebots, über die man in den letzten Tagen ſoviel gehört hat, bekanntgeben wird. Heute wird Sir John Simon eine Unterredung mit dem deutſchen Botſchafter von Hoeſch haben, deren Ergeb⸗ nis man naturgemäß nach den geſtrigen Unterhaus⸗ erklärungen mit großer Spannung entgegenſieht. Eine ſeltſame Rede hielt der konſervative Führer Baldwin. Er wollte hauptſächlich der Revolte auf dem rechten Flügel ſeiner Partei gegenübertreten, der ſich in den letzten Tagen gegen die weitergehenden Ab⸗ rüſtungspläne der Regierung erklärt hat. Dabei er⸗ klärte er ganz offen, daß die lebende Generation be⸗ reits den letzten großen Krieg geſehen habe. Er wies darauf hin, daß die Furcht vor Luft⸗ angriffen der wichtigſte Faktor in der allge⸗ meinen Furcht ſei, unter der die Menſchheit leide. Er gab offen zu, daß auch England vor Luftattacken Furcht habe und erklärte, das einzige Mittel ſei eine radikale Kürzung der Luftrüſtungen in allen Ländern. Deutſchlands Oſtgrenzen und der neue Vorſchlag Der neue engliſche Vorſchlag über einen Nicht⸗ angriffspakt ſoll ſich vor allem auf Europa be⸗ ziehen.„Reuter“ erfährt dazu aus Parlaments⸗ kreiſen, daß man, obwohl naturgemäß auch die Unterſchriften außereuropäiſcher Mächte willkommen ſein würden, den Beitritt Japans zu der Erklärung über den Verzicht auf Gewaltanwendung nicht er⸗ warte. Zu den Vorbereitungen für die Formulie⸗ rung des heutigen britiſchen Vorſchlages gehöre vor allem eine ſehr ſorgfältige Prüfung der Frage der deutſchen Oſt⸗ und Weſtgrenzen. Die Beſorgnis, die vor allem hinſichtlich der Pro⸗ bleme der deutſchen Oſtgrenzen in ſo vielen Teilen Europas herrſche, ſei dabei in Rechnung geſtellt wor⸗ den. Es ſchienen Zweifel vorhanden zu ſein, ob einige Verträge, denen Großbritannien nicht bei⸗ Deutſchland ausreichend verpflichten, wegen ſeiner Oſtgrenzen nicht zur Gewalt zu greifen. Hauptzweck ſei nunmehr eine eindeutige Be⸗ teuerung dieſes Verzichts auf eine gewaltſame Reviſion. In einer einfachen Erklärung über Deutſchlands Grenzverhältutſſe und mit der in Verfolg der bri⸗ tiſchen Politik Deutſchland zugeſtandenen Gleich⸗ berechtigung hoffe man, den Geiſt der Nervoſität und der Erbitterung, der die deutſche öffentliche Meinung beherrſche, zu verdrängen und eine ruhigere Auffaſſung in Deutſchland zu ſtärken. Kurz geſagt: man mütſe Deutſchland zuerſt gerechte Behand⸗ lung zuteil werden laſſen, von der es gegen⸗ wärtig noch nichts merke, dann müſſe man von ihm Gewähr dafür verlangen, daß es ſolches Entgegenkommen nicht ausnuutze, um den Frieden Europas zu ſtören. Die vordringlichſte Frage ſei jetzt natürlich, welche Ausſichten der britiſche Plan hinſtchtlich einer Wie⸗ derteilnahme Deutſchlands an der Ab⸗ rüſtungs konferenz biete. In dieſem Zuſam⸗ menhang erfährt„Reuter“ noch, daß zunächſt Ver⸗ handlungen mit Sir John Simon und dem neuen deutſchen Botſchafter in London aufgenommen wer⸗ den ſollen, bevor der britiſche Außenminiſter ſich am Sonntag nach Genf begebe. Dort werde Sir John Simon mit Davis ſowie den franzöſiſchen und ita⸗ ltieniſchen Vertretern beraten und mit ihnen wei⸗ tere Unterredungen haben. Der allgemeine Charak⸗ ter der Erklärungen im Unterhaus ſei deshalb ſo vorſichtig geweſen, um ſpätere Erörterungen nicht von vornherein zu behindern. Man hoffe, in dieſer Angelegenheit bereits in der nächſten Woche einen Schritt weiterzukommen. Schließlich gebe man ſich in britiſchen Kreiſen der Hoffnung hin, daß der britiſche Plan nicht als Gegenplan zu irgendwelchen anderen Vorſchlägen aufgefaßt werde,. Die Brandkataſtrophe in Waedenswil — Waedenswil, 10. Nov. Aus dem abgebrannten Kinderheim in Wgedenswil ſind bis Donnerstag mittag elf Leichen geborgen worden. Ein Kind wird noch vermißt. Neuer Rekord der„Bremen“ — Newyork, 11. Nov. Der Lloyddampfer„Bre⸗ men“ legte die Fahrt von Cherbourg nach Newyork jetzt in vier Tagen 16 Stunden 43 Min. zurück, wo⸗ durch der bisherige Rekord der„Europa“ um 23 Min. unterboten iſt. 5 N 8 3 Gronau in Friedrichshafen Meldung des Wolffbüros — Friedrichshafen, 11. Nov. Nach glücklich beendetem Weltfluge iſt geſtern nachmittag der deutſche Flieger Wolfgang v. Gronau, von der Flugwerft Altenrhein kom⸗ mend, in Manzell gelandet. Sirenengeheul, Böllerſchüſſe und der Jubel einer überaus großen Menſchenmenge, die vor und in der Werfthalle Auf⸗ ſtellung genommen hatte, begrüßte Führer und Be⸗ ſatzung des ſo erfolgreichen Flugſchiffes. Als erſter hieß der württembergiſche Wirtſchafts⸗ miniſter Maier im Namen der württembergiſchen Regierung die glücklich heimgekehrten deutſchen Flie⸗ ger, insbeſondere ihren Führer v. Gronau, herzlich willkommen. Des weiteren überbrachten Bürger⸗ meiſter Schnitzler⸗Friedrichshafen die Glückwünſche der Stadt und Dr. Claude Dornier die der Dornier⸗ Werke. In kurzen, von dem Ton herzlichſter Freude ge⸗ tragenen Worten dankte v. Gronau für ſich und ſeine Begleiter für den eindrucksvollen Empfang auf heimatlichem Boden. Dann gings ins Tiergarten⸗ Hotel nach Friedrichshafen, wo offizieller Empfang durch die Dornier⸗Werke ſtattfand. Nach Verleſung der zahlreichen Glückwunſchtele⸗ gramme begrüßte Dr. Dornier, der Konſtrukteur des erfolgreichen Flugbootes, von Gronau und ſeine Be⸗ gleiter. Er führte u. a. aus, von Gronau habe jetzt zum drittenmal im Seeflug zeug den Nordatlantik bezwungen, was vor ihm noch keiner vollbracht habe. Mit ſeinem größten jetzt vollendeten Fluge über 44300 km um die Erde ſei er der erſte Europäer, der mit dem Flug⸗ zeug eine Reiſe um die Welt gemacht habe. Uns Deutſche müſſe dies mit Stolz und Zuverſicht er⸗ füllen. In Vertretung des Reichsverkehrsminiſters be⸗ grüßte Miniſterialdirektor Mühling⸗Hof⸗ mann von der Luftfahrtabteilung des Reichsver⸗ kehrsminiſteriums die Flieger und lud ſie für Don⸗ nerstag, 17. November zu einem Frühſtück in Ber⸗ lin 555 wo die Reichsregierung ſie beſonders feiern werde. Zum Schluß gab von Gronau eine kurze Schilderung ſeines Fluges. Er gedachte dabei vor allem der Hilfsbereitſchaft der Regierungen der durchflogenen Länder und der Gaſtfreundſchaft bei den verſchiedenen Nationen. Er ſchloß mit Dankes⸗ worten an die Heimat und Dr. Dornier für den großartigen Empfang, der ihm bei der Heimkehr an der Geburtsſtätte des Dornierwal⸗Flugbootes zuteil geworden ſei. Raubüberfall auf einen Kaſſenboten Meldung des Wolffbüros — Kaſſel, 11. Nov. Als der Kaſſenbote der Stadtſparkaſſe im Carls⸗ hafen geſtern abend das Kaſſengebäude verlaſſen wollte, wurde er von zwei Männern niederge⸗ ſchlagen und ihm die Geldtaſche mit 2000 Mark geraubt. Die Täter entkamen auf einem Motor⸗ rgd. Der Ueberfallene iſt infolge der Verletzungen noch bewußtlos, ſo daß nähere Angaben über die Täter noch nicht zu erhalten waren. Auto verſank im Kleinen Belt — Kopenhagen, 11. Nov. Nach einer Meldung von der Inſel Fuenen wurde zwiſchen Middel⸗ fard und Fredericia aus dem Kleinen Belt ein Auto geborgen, das ſeit etwa 14 Tagen vermißt wurde. Der Wagen war von Herning in Südweſt⸗Jütland mit dem Ziele Fuenen abgefahren. Die vier In⸗ ſaſſen wurden tot aus dem Auto geborgen. Unwetterkataſtrophe in Italien — Rom, 11. Nov. Ein Unwetter in der Provinz Reggio di Calabria verurſachte ſchwere Schäden. Mehrere Häuſer ſtürzten ein, wobei in Grotteria neun und in der Gemeinde Mammola ſieben Tote zu beklagen ſind. mm K ·5ʃ—.w..; ¹,ũ];.wͥ m 1· ˙ãm 2 ̃ ‚L:..—: 2 ñĩᷣ—— Dieutſche und italieniſche Wiſſenſchaft Eindrücke eines Italieners Die Beziehungen zwiſchen deutſcher und italieni⸗ ſcher Wiſſenſchaft ſind alt, weitverzweigt und feſt⸗ gefügt. Aber was man außerhalb der Gelehrtenwelt von dieſen Beziehungen weiß, bezieht ſich meiſt auf die Geiſteswiſſenſchaften, auf Archageologie und Kunſtgeſchichte, auf Geſchichte und Philoſophie, Ge⸗ biete, auf denen Italiener den Deutſchen, Deutſche den Italtener ganz beſondere Anregungen vermit⸗ teln konnten, die zum guten Teil in der gemein⸗ ſamen Vergangenheit der beiden Völkern, in den Jahrhunderten Heiligen römiſchen Reiches deutſcher Nation ihre Wurzeln haben. Man darf aber über dieſen Beziehungen nicht vergeſſen, daß auch auf na⸗ turwiſſenſchaftlichem Gebiet enge Zuſammenarbeit beſteht. Und ganz beſonders in der Medizin. Immer wieder begegnet man Menſchen, in denen ſich dieſe Zuſammenarbeit gewiſſermaßen perſonifiziert. Zu ihnen gehört Commendatore Druetti, ein hoher Beamter der„Direzione generale di sanita“, einer Abteilung des italieniſchen Innenminiſte⸗ riums, die unſerm Reichsgeſundheitsamt entſpricht. Er iſt einer der bedeutendſten Hygieniker Italiens. Seit Jahren vertritt er ſein Vaterland auf inter⸗ nationalen Kong eeſſen, in internationalen Kommiſ⸗ ſionen; er war in den italieniſchen Kolonien tätig ſpäter im Völkerbund und hat auf ſeinen Studien⸗ und Amtsreiſen die halbe Welt geſehn. Beſonders eng aber fühlt er ſich Deutſchland und der deutſchen mediziniſchen Wiſſenſchaft verbunden. Auf der Uni⸗ verſität Tübingen hat er ſeine mediziniſchen Studien begonnen und unterhält ſeitdem Beziehun⸗ gen zu den hervorragendſten Aerzten und Hygieni⸗ kern Deutſchlands. Wie er denn auch ganz ausge⸗ zeichnet deutſch ſpricht. Nach dem Kriege kam er Zauerſt 1927 wieder nach Deutſchland, anläßlich einer Stuoienreiſe, die der Völkerbund veranſtaltete. Dieſe Reiſe, die Aerzte und Hygieniker aller Natio⸗ nen quer durch unſer Vaterland führte, war der Beſichtigung unſerer Krankenhäuſer, unſerer medi⸗ ziniſchen Unterrichtsanſtalten, unſerer volkshygieni⸗ ſchen Einrichtungen gewidmet. Es waren ſehr ſtarke ändrücke, die Druetti von dieſer durch Deutſchland om. Auf einem Bankett, das in Dresden zu Ehren der Völkerbundskommiſſion veranſtaltet wurde, faßte er dieſe Eindrücke in einer wirkungs⸗ vollen Rede zuſammen. Uebrigens bot Dresden den Mitgliedern der Kommiſſion etwas, was ihr beſonderes Intereſſe beanſpruchen durfte: das „Deutſche Hygienemuſeu“. Eigentlich war das„Deutſche Hygienemuſeum“ damals nicht viel mehr als ein gut geordnetes Ma⸗ gazin der auf der Hygieneausſtellung von 1911 ge⸗ zeigten Schaugegenſtände.„Aber gerade darum“, ſo erzählte mir Druetti, war mein zweiter Beſuch in dieſem Muſeum eine große Ueberraſchung. Im Auf⸗ trag meiner Regierung weilte ich im September dieſes Jahres faſt zehn Tage in der ſächſiſchen Hauptſtadt. Und dort wurde mir das„Deutſche Hy⸗ gienemuſeum“ geradezu zum Erlebnis. Zunächſt das imponierende, eigens für das Muſeum errichtete Gebäude von Profeſſor Kreis, das ſo ſchön in ſeiner reizvollen Parkumgebung ſteht. Und dann natürlich die geſamte Einrichtung. Zehn Tage hindurch habe ich das Muſeum ſtudiert, Saal für Saal. Ich könnte Ihnen noch heute genau ſagen, in welchem Raum dieſes oder jenes Präparat ſteht. Was man da auf muſeumstechniſchem Gebiet geleiſtet hat, ſteht einzig da. In Deutſchland. In der Welt. Am beſten erkennt man die Größe dieſer Leiſtung daran, daß dies Muſeum einem Fachmann wie mir unendliche Be⸗ lehrung bietet, während es zugleich vollkommen volkstüümlich iſt. Kein Menſch wird dieſe Räume un⸗ belehrt perlaſſen. Die Präparate und Modelle, die Einteilung und Beſchriftung ſind von vorbildlicher Klarheit, dabei iſt alles wiſſenſchaftlich vollkommen zuverläſſig. Ganz beſonderen Eindruck hat mir die Abteilung„Der Menſch“ gemacht: ſie gibt tiefen Ein⸗ blick in den Aufbau unſres Körpers. Außerordent⸗ lich wertvoll für die Volksaufklärung ſcheinen mir auch die Räume, in denen die werdende Mutter über ſich ſelbſt und über ihr Kind unterrichtet wird. Je⸗ denfalls iſt dem„Deutſchen Hygienemuſeum“ eine Leiſtung gelungen, die nur in jahrelanger Arbeit nachgeahmt und wahrſcheinlich niemals überboten werden kann. Commendatore Druetti hat das„Deutſche Hy⸗ gienemuſeum“ ſtudiert, weil die italieniſche Regie⸗ rung beabſichtigt, in Rom ein Zentrum für hygie⸗ niſche Volksaufklärung zu ſchaffen, dem eine Art von hugieniſcher Schau angegliedert werden ſoll. Be⸗ kanntlich hat das faſziſtiſche! das Volks⸗ geſundheitsweſen viel geleiſt Kampf geg 5 die Malaria, auf den Gebieten des Mutterſchutzes und der Kinderpflege. All dieſen Beſtrebungen, er⸗ klärte mir Druetti, würde eine volkstümliche Hy⸗ gieneſchau große Dienſte leiſten. Sie würde auch als Anſchauungsmittel für den mediziniſchen Unterricht, zum Beiſpiel für die Ausbildung von Kranken⸗ ſchweſtern wertvoll ſein. Jedenfalls hat der italie⸗ niſche Hygieniker von ſeiner Studienreiſe ganz ent⸗ ſcheidende Anregung für die Ausgeſtaltung der rö⸗ miſchen Volksgeſundheits⸗Zentrale mitgebracht, die er ſehr bald in Wirklichkeit umgeſtalten will. Ein erfreuliches Zeichen für das Weiterwirken der deutſch⸗italieniſchen Wiſſenſchafts beziehungen, auch auf dem Gebiete der Medizin. Gertrud Vindernagels letzter Weg Auf dem Waldfriedhof Weſtend in der Heerſtraße fand geſtern nachmittag die Trauerfeier für die Kammerſängerin Gertrud Bindernagel ſtatt. Neben dem faſt vollzählig erſchienenen Künſtler⸗ und techniſchen Perſonal der Städtiſchen Oper und zahlreichen Vertretern der Berliner Kunſtwelt hatten ſich ungezählte Tauſende auf dem Waldfried⸗ hof eingefunden, der verſtorbenen Künſtlerin die letzte Ehre zu erweiſen. Die Polizei mußte um⸗ fangreiche Abſperrungs maßnahmen treffen um die große Zahl der Erſchienenen auf den Wegen des Friedhofs zu verteilen, die alle ſchwarz von Menſchen waren. f An der Spitze der Leidtragenden ſah man die Mutter und die beiden Schweſtern Gertrud Binder⸗ nagels, ſowie ihre kleine Tochter Erika. Der Sarg war über und über mit weißen Chryſanthemen be⸗ deckt. Nach einem Trauermarſch, den ein Streich⸗ quartett des Orcheſters der Städtiſchen Oper ſpielte, hielt der Geiſtliche die Trauerrede Er rühmte darin die großen menſchlichen Eigenſchaften der Verſtor⸗ benen und fand troſtreiche Worte für die Angehöri⸗ gen. 5 Intendant Ebert ſprach für die Städtiſche Oper und im Auftrag des Mannheimer National- it dem von dem Chor aus In der Städtiſchen Oper fand am Abend eine Trauerfeier des geſamten Perſonals und der nächſten Angehörigen für Gertrud Bindernagel ſtatt, bei der Intendant Ebert ein Lebensbild der Künſtlerin entwarf und die Dankbarkeit derer, die mit ihr wirken durften, zum Ausdruck brachte, Spielplan des Nationaltheaters. Sonntag, 13. November, nachmittags, 2. Schülervorſtellung für die Volksſchulen„Wilhelm Tell“. Sonntag, 13. No⸗ vember, abends(Miete EH)„Siegfried“. Montag, 14. Nopember(Miete B)„Wallenſtein“. Dienstag, 15. November(Miete)„Salome“. Mittwoch, 16. November(Miete M, Sondermiete M) Zu Ger⸗ hart Hauptmanns 70. Geburtstag in neuer Inſze⸗ nierung„Die Weber“. Donnerstag, 17. November (Miete H, Sondermiete H)„Gaſparone“, Freitag, 18. November(Miete)) Zu Gerhart Hauptmanns 70. Geburtstag„Der Biberpelz“. Samstag, 19. No⸗ S vember(Miete C, Sondermiete C) Feſtvorſtellung anläßlich der Rheinbrückeneinweihung Der Roſen⸗ kavalier“. Samstag, 19. November(Nachtvorſtellung) Einmaliges Gaſtſpiel J. Juſhny's Kabarett„Der blaue Vogel“. Sonntag, 20. November, vormittags, zu Gerhart Hauptmanns 70. Geburtstag„Morgen⸗ feier“. Sonntag, 20. November, abends(Miete 6) „Vor Sonnenuntergang“. Montag, 21. November (Miete D, Sondermiete P)„Wallenſtein“.— Neues Theater: Vom 13.—17. November: Gaſtſpiel der Fritz Hirſch⸗Operette, Berlin„Wenn die kleinen Veilchen blühen“. Schloſſes: Montag, 21. November„Meiſter Pedros Puppenspiel“.— Ufa⸗Palaſt- Pfalz⸗ bau: Donnerstag, 17. November(Freie Volks⸗ tag. Das pielte in den letzten Wochen im Stuttga! pielhaus„Die Blume awai“ und erz indig ausverkauft Im Ritterſaal des 3 ö 1 1 1 4 Freitag, 11. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 526 Die Stadiseiſe Neue Wege der Werbung? Die pſychvanalytiſche Theorie Die Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen⸗ Heidelberg des Deutſchen Re⸗ klame⸗Verbandes, die bereits im vergange⸗ nen Jahre durch eine in Zuſammenarbeit mit dem werbewiſſenſchaftlichen Seminar der Handels⸗Hoch⸗ ſchule durchgeführte Vortragsreihe über„Das Pro⸗ blem der Werbung“ wertvolles Wiſſen vermittelte, ſetzt auch in dieſem Winterhalbjahr die Arbeit fort. In dem außerordentlich ſtark beſuchten Eröffnungs⸗ vortrag ſprach Prof. Dr. Lyſinſki über das Thema„Neue Wege der Werbung?“ und ſetzte ſich mit den neueren Beſtrebungen, die tiefen⸗ pſychologiſchen Forſchungen in der Werbung anzu⸗ 8 wenden, auseinander. Originalität iſt bekanntlich die Grundlage aller Werbung. Aus dieſer Tatſache heraus werden überall Anſtrengungen gemacht, immer neue Wege der Werbung zu finden. Grund⸗ ſätzlich neue Wege geht Feller, der in ſeinem An⸗ fang dieſes Jahres erſchienenen Buch„Pſychodyna⸗ mik der Reklame“ die pſychvanalytiſche Theorie ent⸗ wickelt, die in einer Anwendung der Pſychoanalyſe auf die Reklame beſteht. Wenn dieſe neue Theorie richtig iſt, dann wird ſie eine radikale Umwälzung unſeres werblichen Denkens bringen. N Vorausſetzung für das Verſtändnis der pfycho⸗ analytiſchen Theorie in der Werbung iſt die Kennt⸗ nis der Grundanſchauungen und der Grundgedanken, auf denen die pſychvanalytiſche Pſychologie fußt. Auf den zwei Grundanſchauungen:„Der Geſchlechts⸗ trieb nimmt im Leben des Menſchen eine vorherr⸗ ſchende Stellung ein“ und„Außer dem bewußten Seelenleben gibt es auch ein unbewußtes Seelen⸗ leben“, ſowie auf den ſich hieraus entwickelnden Grundgedanken baut Feller ſeine pſychoanalytiſche Theorie der Reklame auf, die er in acht Grund⸗ gedanken verankert. Feller geht in ſeinem erſten Grundgedanken„Jeder Bewußtſeinsvorgang iſt ſo⸗ wohl durch das Bewußtſein als auch durch das Un⸗ bewußtſein beſtimmt“ noch weiter als der Pfſychiater Freud, denn was Freud von einigen ſeeliſchen — Vorgängen behauptet, behauptet Feller von allen Vorgängen ſeeliſcher Art. Da nach dieſer Anſicht alle Handlungen durch das Unbewußte beſtimmt ſind, werden auch alle Kaufhandlungen vornehmlich durch das Unbewußte beeinflußt, wobei jede Kauf⸗ handlung ein Kompromiß zwiſchen bewußten und unbewußten Motiven iſt. Was wir Geſchmack nen⸗ nen, iſt ein unbewußt triebhaftes Anerkennen oder Ablehnen eines Gegenſtandes. Jedes Werbemittel iſt ein zuſammengeſetztes Gebilde aus bewußten Re⸗ gungen und unbewußten Gedanken. Der bewußte Inhalt einer wirkſamen Werbeparole iſt nur eine vorgeſchobene Ausrede, denn nur ihrem ſexualſym⸗ boliſchen Inhalt verdankt ſie ihre Wirkſamkeit. Aus dieſer Erkenntnis heraus kommt Feller zu dem Er⸗ gebnis, daß alle bisherige Werbung, die auf Be⸗ wußtſeinswirkung eingeſtellt war, falſch geweſen iſt und daß die geſamte Werbung planmäßig auf das Unbewußte eingeſtellt, alſo pſychvanalytiſch geſtaltet werden müſſe. Feller behauptet, daß, wenn eine Werbung früher erfolgreich war, dann nur deshalb, weil ſie unbewußt pſychvanalytiſch geſtaltet worden iſt. Selbſtverſtändlich iſt ſtreng zu trennen zwiſchen einer auf ihren unbewußten ſexualſymboliſchen Ge⸗ halt geſtalteten Werbung und einer bewußt ero⸗ „ tiſchen Reklame, die beſtimmt den Erfolg beeinträch⸗ 7 tigen würde. Sehr intereſſant war die Ausſprache, in der auf die große Gefahr der zu bewußt geſtalteten Sexual⸗ ſymbolik in der Reklame hingewieſen wurde. Das Gegenteil würde erreicht, wenn das Publikum jede Reklame bewußt auf dieſe Symbolik hin unterſuchen würde. In dem Schlußwort ſtellte Prof. Dr. Ly⸗ ſinſki feſt, daß Feller in ſeinem Werk von außer⸗ gewöhnlichen Erfolgen ſeiner in die Praxis umgeſetz⸗ ten Theorie ſpricht, ohne dieſe näher zu belegen. Un⸗ beſtritten iſt, daß die Fellerſche Theorie mit den Grundanſchauungen von Freud ſteht und fällt.—tt.— Mannheimer Verſicherungsbetrüger geben Gaſtſpiele Die Frankfurter Kriminalpolizei iſt einer Ver⸗ ſicherungsbetrüger bande auf die Spur ge⸗ kommen, die bereits mit Erfolg in Mannheim, Frankfurt und wohl auch in anderen ſüddeutſchen Plätzen mit Erfolg gearbeitet hat. Als Täter kom⸗ men der 22jährige Monteur Durſchden wald, der 22jährige Oswald Meder und der 209jährige Ver⸗ ſicherungsfachmann Karl Krieger, alle drei in Mannheim geboren, in Frage. Dieſe Betrügergeſellſchaft kam von Mannheim nach Frankfurt. Einer der Täter ließ ſich bei einem Frank⸗ AAurter Arzt unterſuchen und erhielt hierüber eine Quittung auf dem Rechnungsformular des Arztes. Dann reiſten ſie wieder nach Mannheim zurück und ließen ſich derartige Rechnungen drucken. Seit eini⸗ gen Tagen hielten ſie ſich wieder in Frankfurt am Main auf und beſuchten Leute, die einer Krankenver⸗ ſicherung angehören. Dieſen erzählten ſie, daß ihre letzte Beitragsquittung nicht in Ordnung ſei, und ba⸗ ten um Aushändigung. In zwei Fällen haben ſie ſolche Quittungen auch erhalten. Sie reichten nun bei der Verſicherung Anſprüche auf Zahlung von Ver⸗ ſicherungsſchäden ein und belegten dieſe Schäden mit Arztrechnungen, die ſie ſich an Hand der gedruckten Formulare ſelbſt ausſtellten(Urkundenfälſchung). Nunmehr iſt es gelungen, den Monteur Erwin Dürſchden wald feſtzunehmen, während es einem Komplizen gelang, noch rechtzeitig zu entkom⸗ men. Auch der zweite Mittäter konnte noch nicht feſt⸗ genommen werden. Es beſteht der Verdacht, daß die Drei noch weitere Betrügereien und Urkundenfäl⸗ ſchungen begangen haben. Geſchädigte tun gut daran, ſich mit dem Betrugskommiſſariat in Frankfurt in Verbindung zu ſetzen. O. Sch. * 40 jähriges Ehejubiläum Frou Maris Groh, wohn⸗ haft Langſtraße 4, ſei 27 Jahren Trägerin der„Neuen Mannheimer Zeitung“, konn heute mit ihrem Gatten Chri⸗ ktian Groh ihr 40 fähriges Ehejubiläum begehen. Zugleich feiert Herr Groh ſein 25 jährige s Be ruf s fubiläum als techniſcher Angeſtellter im Städt. Elek⸗ trizitätswerk. Mannheimer Bürgerausſchußfitzung ohne Zwiſchenfälle In reichlich zwei Stunden wurde die ſieben Punkte umfaſſende Tagesordnung erledigt— Sozialdemokraten und Kommuniſten lehnten die Entwäſſerung des Sandtorfer Bruches im Wege Die geſtrige Bürgerausſchußſitzung, die zur Er⸗ ledigung der ſieben Punkte umfaſſenden Tages⸗ ordnung reichlich zwei Stunden in Anſpruch nahm, iſt ohne Zwiſchenfälle verlaufen. Es kam zwar zu lebhaften Auseinanderſetzungen zwiſchen National- ſozialiſten, Sozialdemokraten und Kommuniſten, aber man verzichtete diesmal auf„ſchlagende“ Be⸗ weiſe. Zeitweilig herrſchte allerdings ſo große Un⸗ ruhe, daß die Redner ſich nur ſchwer verſtändlich machen konnten. Vornehmlich die Kommuniſten ſparten nicht mit Zwiſchenrufen, ſodaß der Ober⸗ bürgermeiſter wiederholt eingreifen und mehreren Stadtverordneten Ordnungs rufe erteilen mußte. Es wurde auch wieder ſehr viel zum Fenſter hinaus geredet. Aber da der Oberbürger⸗ meiſter große Langmut zeigte, konnte die Sitzung ordnungsmäßig zu Ende geführt werden. Oberbürgermeiſter Dr. Heimserich eröffnete die beſchlußfähige Sitzung um 5,05 Uhr mit der Be⸗ grüßung der Kommuniſtin Babette Ries, die für ein ausgeſchiedenes Mitglied ihrer Fraktion in den Bürgerausſchuß eingetreten iſt, und mit der Mit⸗ teilung, daß von den zwei Punkten der nicht öffent⸗ lichen Sitzung einer, nämlich die Satzung über die Dienſtverhältniſſe der Aſſiſtenzärzte bei den ſtädtiſchen Krankenanſtalten zurückgezogen worden ſei. Ehe in die Tages⸗ ordnung eingetreten wurde, beantragte der Kommu⸗ niſt Böhler in der üblichen Weiſe, den nichtöffent⸗ lichen Punkt der Tagesordnung in öffentlicher Sitzung zu beraten. Da ſogar der Stadtrat nichts mehr zu ſagen habe, vielmehr der Oberbürger⸗ meiſter diktatoriſche Gewalt ausübe, ſtehe ſeine Fraktion auf dem Standpunkt, daß unter allen Um⸗ ſtänden die breite Oeffentlichkeit informiert werden müſſe. Dr. Heimerich erwiderte, der kommu⸗ niſtiſche Antrag werde am Schluſſe der öffentlichen Sitzung erledigt. Alsdann wurde in die Tages⸗ ordnung eingetreten. Straßenherſtellungen Auf Voranſchlag des Oberbürgermeiſters wurden die erſten drei Punkte, die Straßenherſtellungen be⸗ trafen, zuſammen beraten. Für die Herſtellung der Mannheimer Straße zwiſchen Scheiben⸗, Rüdesheimer Straße und Bäckerweg, Bäcker⸗ weg und Rollbühlſtraße und Deidesheimer⸗ und Rollbühlſtraße(ſüdliche Wohnſtraße) in Mannheim⸗ Käfertal waren zu Laſten eines noch aufzunehmen⸗ den Anlehens 76 170/ zu bewilligen. Die Koſten zur Gehwegherſtellung mit reſtlich 1200/ und für Baumpflanzung mit 3900%¼/ belaſten die laufende Wirtſchaft. Die Ausführung der Arbeiten hängt von den Mitteln ab, die hierfür jeweils zur Verfügung geſtellt werden können. Die Mannheimer Straße, die ſchon lange dem Verkehr dient, iſt in größerem Umfange bereits ausgebaut. Die ortsſtraßenmäßige Herſtellung auf die ganze Breite muß daher in An⸗ griff genommen werden. Wenn auch die Ausfüh⸗ rung ſich noch verzögern wird, ſo iſt es dennoch jetzt ſchon geboten, das förmliche Beizugsverfahren durchzuführen, um die Straßenkoſten für den orts⸗ ſtraßenmäßigen Ausbau der Straße zu ſichern. Von den Geſamtkoſten in Höhe von 148,300/ kann ein Betrag von 93 770/ auf die Angrenzer umgelegt und zur ſpäteren Abtragung des Anlehens verwen⸗ det werden. Für die Herſtellung von Straßen in Friedrichsfeld und zwar der Mülhauſer Straße zwiſchen Kolmarer und Schlettſtadter Straße, Schlettſtadter Straße zwi⸗ ſchen Mülhauſer und Hagenauer Straße, Hagenauer Straße zwiſchen Kolmarer und Schlettſtadter Straße und Hugenottenſtraße zwiſchen Kolmarer Straße und Straßburger Ring waren zu Laſten eines noch aufzu⸗ nehmenden Anlehens 65 480 Mk. zu bewilligen. Die Ausführung der Arbeiten hängt ebenfalls von den Mitteln ab, die hierfür jeweils zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden können. Von dem erforderlichen Ge⸗ ſamtaufwand in Höhe von 66 100 Mk. ſind 65 480 Mk. auf die Angrenzer umzulegen. Gegen den Beizug lagen nicht weniger als 59 Einſprachen vor, von denen 22 inzwiſchen zurückgezogen worden ſind. Der Stadtrat beantragte, die Einſprachen abzuweiſen. Für die Herſtellung von Straßen in der 5. und 18. Sandgewann wurden zu Laſten eines noch aufzunehmenden Anlehens 16 620 Mk. an⸗ gefordert. In der Neuſtadter Straße zwiſchen Mann⸗ heimer und Dürkheimer Straße, Neuſtadter Straße zwiſchen Dürkheimer und Forſter Straße, Lauben⸗ heimer Straße zwiſchen Neuſtadter und Rüdesheimer Straße, Nierſteiner Straße zwiſchen Laubenheimer und Dürkheimer Straße, Dürkheimer Straße zwi⸗ ſchen Neuſtadter und Rüdesheimer Straße, Johan⸗ nisberger Straße zwiſchen Mannheimer und Aß⸗ mannshauſer Straße, Marcobrunner Straße zwi⸗ ſchen Bäckerweg und Johannisberger Straße in Mannheim⸗Käfertal waren zu Laſten eines noch auf⸗ zunehmenden Anlehens 16620 Mk. zu bewilligen. Die Koſten für Gehwegherſtellung mit 11500 Mk. und für Baumpflanzungen mit 2 400 Mk. belaſten die laufende Wirtſchaft. Die Ausführung der Arbeiten hängt von den Mitteln ab, die hierfür jeweils zur Verfügung geſtellt werden können. In den genann⸗ ten Straßen ſind bereits mehrere Bauten erſtellt und die Kanäle eingebaut. Wenn auch die weitere Ueber⸗ bauung des Geländes ſich noch verzögern kann, ſo iſt es dennoch jetzt ſchon geboten, das förmliche Bei⸗ zugsverfahren durchzuführen, um die Straßenkoſten für den ſpäteren ortsſtraßenmäßigen Ausbau der Straße zu ſichern. Von dem erforderlichen Geſamt⸗ aufwand in Höhe von 110 600 Mk. ſind vom Bürger⸗ ausſchuß am 11. März 1927 bereits 80080 Mk. be⸗ willigt worden. 95 463 Mk. können auf die An⸗ grenzer umgelegt werden. Als Stv.⸗V. Kaſten(Ev. Volksdienſt) die Vor⸗ lagen begründet hatte, erklärte Stv. Schmidt (Nat.⸗Soz.), daß ſeine Fraktion nur für die Vor⸗ lagen ſtimmen würde, wenn die Koſten aus laufen⸗ den Mitteln beſtritten würden. In der darauf⸗ folgenden Abſtimmung wurden die Vorlagen gegen die Stimmen der Nationalſozialiſten angen om⸗ men. Vollzug der Eingemeindungen von 1929 und 1930 Stv.⸗V. Haas(D. Vp.) widmete der Vorlage einige empfehlende Worte. Umſo ausführlicher wurde der ſozialdemokratiſche Stadtverordnete Volz, der als Seckenheimer die Wünſche der Seckenheimer zum Ausdruck brachte. Er meinte, die Vorlage habe viel mehr als formale Bedeutung. Seit der Eingemeindung von Seckenheim ſei der enge Konnex verſchwunden, der früher zwiſchen der Gemeindeverwaltung und der Bevölkerung beſtan⸗ den habe. Er bitte, die jahrhundertealten örtlichen Einrichtungen nicht außer Acht zu laſſen. Die drin⸗ gend notwendige Errichtung eines Schulhauſes werde hoffentlich kein leeres Verſprechen bleiben. Auch eine Vereinfachung der Tarife der OEG ſei notwendig. Der Seckenheimer wolle nicht nur gut, ſondern auch billig fahren.. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich erwiderte, die Bewohner der eingemeindeten Orte dürften ſehr froh ſein, daß die Eingemeindungen rechtzeitig zu⸗ ſtande gekommen ſeien. Das gelte zunächſt für Wallſtadt und Friedrichsfeld. Was wäre das Schickſal dieſer Orte, wenn ſie nicht rechtzeitig nach Mannheim Anſchluß gefunden hätten. Jetzt würde dieſer Anſchluß nicht mehr erfolgen können. Die Stadt Mannheim habe dem badiſchen Staat mit den Eingemeindungen eine große Laſt abgenommen. Er glaube, daß die große Mehrheit der Seckenheimer Bevölkerung ſich davon überzeugt habe, daß die Ein⸗ gemeindung von Seckenheim, ohne die die Eingemein⸗ dung von Friedrichsfeld nicht möglich geweſen wäre, richtig geweſen ſei. Die Stadtverwaltung wolle alles tun, damit die neueingemeindeten Vororte ſich wohl fühlten. Es ſei richtig, daß man mit der Bevölke⸗ rung Fühlung nehmen müſſe. Früher ſeien die ſog. Amtstage veranſtaltet worden. Er möchte wünſchen, daß man dieſen Brauch wieder aufnehme. Die Stadtverwaltung wolle durchaus ihre Eingemeindungsverpflichtungen erfüllen. Der Plan der Errichtung eines Schulhauſes in Wallſtadt, der am dringendſten ſei, ſei nicht aufgegeben. Das erſte Projekt ſei zu teuer geweſen. Deshalb wurde ein zweites Projekt ausgearbeitet. Bei einigermaßen beſſeren Verhältniſſen hätte die Stadtverwaltung die zum Bau notwendigen 200 000 Mark flüſſig gemacht. Aber da dies nicht möglich ſei, habe man das vollkommen fertige Projekt zurück⸗ ſtellen müſſen. Es ſei manchmal ganz gut, wenn man nach dem Schema F verfahre, das immer ein Zeichen von Objektivität ſei. Es ſei vielleicht manch⸗ mal zu individuell verfahren worden. Darüber müßten ſich die Vororte im klaren ſein, daß man⸗ ches, was z. Zt. des Abſchluſſes der Eingemein⸗ dungsverträge möglich erſchien, heute leider nicht mehr möglich ſei. Die Vororte müßten eben auch teilnehmen an der allgemeinen Verſchlechterung, un⸗ ter der wir Alle leiden. Stv. Dr. Waldeck(D. Vp.) ſtimmte dem Sty. Volz zu, daß das Eigenleben der Gemeinde durch die Eingemeindung zurückgehe. Als merkwürdig * müſſe die Entwicklung bezeichnet werden, daß der Bürgerausſchuß auf Grund der beſtehenden Be⸗ ſtimmungen jetzt über Vorlagen zu entſcheiden habe, die einer Nachprüfung entzogen ſeien. Der Bürger⸗ ausſchuß müſſe ſich auf die Zuverläſſigkeit der Ver⸗ waltung verlaſſen. Dagegen beſtänden keine Beden⸗ ken. Daß aber den Vororten auch noch die Wohnungsluxusſteuer auferlegt werde, dafür habe er kein Verſtändnis. Er könne überhaupt nicht verſtehen, daß die Stadt Mannheim heute noch dieſe Steuer erhebe, die viel⸗ leicht im Jahre 1924 noch angemeſſen geweſen wäre, denn ſie treffe nicht mehr den Inhaber der Luxus⸗ wohnung, ſondern den Hausbeſitzer, da er die Woh⸗ nungen, die unter die Steuer fallen, nicht mehr ver⸗ mieten könne. Der Stadtrat ſollte ſich entſchließen, dieſe unmögliche Steuer aufzuheben. Stv. Hir ſch(Ztr.) vertrat auch die Anſicht, daß man auf die Eigenart der Vororte mehr Rückſicht nehmen ſollte. An Sportplätzen herrſche in Secken⸗ heim großer Mangel. Die Plätze am Neckar litten durch die Ueberſchwemmungen. Bei gutem Willen könne dieſe Frage zur Zufriedenheit der Bevölkerung gelöſt werden. Beſonders ſcharf äußerte ſich der Redner über den ſchlechten Zuſtand des der OE. gehörigen Platzes vor der Schloßwirtſchaft, der auf die nach Mannheim fahrenden Fremden einen ſehr ſchlechten Eindruck mache. Die Stadtverwaltung ſollte auf die OEG. einwirken, daß der Platz in einen ordnungsmäßigen Zuſtand verſetzt werde. Stadtrat v. Au(Wirtſch. Vgg.) vertrat ebenfalls den Stand⸗ punkt, daß die Wohnungsluxusſteuer beſeitigt wer⸗ den ſollte. Im Stadtrat ſei dieſe Frage auch ſchon im Vorübergehen behandelt worden. Bei einer Um⸗ frage ſeien drei Orte in Deutſchland namhaft gemacht worden, in denen dieſe Steuer noch erhoben wird. Die Steuer treffe nicht nur den Hauseigentümer. Wenn eine Wohnung nicht mehr vermietet werden könne, müſſe nach den geſetzlichen Beſtimmungen die Gebäudeſonderſteuer erlaſſen werden. Die Stadtver⸗ waltung habe infolgedeſſen mehr Ausfälle, als wenn die Steuer ganz verſchwinde. Er möchte dringend bitten, daß der Oberbürgermeiſter durch Stadtrat und Bürgerausſchuß in dem Beſtreben unterſtützt werde, bei der nächſten Gelegenheit dieſe ungerechte Steuer zu beſeitigen. Oberbürgermeiſter Dr. Hei⸗ merich bemerkte, auch die Stadtverwaltung ſtehe auf dem Standpunkt, daß die Wohnungsluxus⸗ ſteuer abbaureif ſei.(Zuruf von den Kommu⸗ niſten: Negerſteuer!) Die Steuer bringe immerhin jährlich noch 60 000/ ein. Wahrſcheinlich werde es dazu kommen, daß die Steuer nicht mehr in den Etat eingeſtellt werde. In den Vororten werde in ganz wenig Fällen die Steuer Anwendung finden. In der darauffolgenden Abſtimmung wurde die Vorlage einſtimmig angenommen. Ausſcheidung von Waldgelände in Rheinau Der Stadtrat hat am 3. März 1932 ber käuflichen Ueberlaſſung einer Teilfläche Ecke Strahlenburg⸗ des freiwilligen Arbeitsdienſtes ab ſtraße 62 und Am Waldrand 1 in Rheinau an die Evangeliſche Kirchengemeinde Mannheim⸗Rheinau im Ausmaße von etwa 1300 am zur Errichtung eines Gemeindehauſes zugeſtimmt. Die Ausſtockung und Ausſcheidung dieſer Fläche aus dem Waldverband iſt daher erforderlich. Als Stv.⸗V. Schweizer(Soz.) die Vorlage begründet hatte, bemerkte Stv. Dengler(Kommu⸗ niſt), ſeine Fraktion lehne die Vorlage ab, weil ſie an der Errichtung eines Gemeindehauſes kein Inter⸗ eſſe habe. Es ſei beſſer, für das leibliche Wohl der Rheinauer zu ſorgen. In der darauffolgenden Ab⸗ ſtimmung wurde die Vorlage gegen die Stimmen der Kommuniſten angenommen. Entwäſſerung im Sandtorfer Bruch Bei dieſer Vorlage prallten die parteipolitiſchen Gegenſätze ſcharf aufeinander. Als Sty.⸗V. Wilhelm Thelen(Ztr.) im Namen des Stadtverordneten⸗ vorſtandes in längeren Ausführungen die Annahme der Vorlage empfahl, rief er dermaßen kommu⸗ niſtiſche Zurufe hervor, daß der Oberbürgermeiſter den Stv. Böhler, der ſich beſonders hervortat, er⸗ ſuchte, vuhig zu bleiben. Der Stadtverordnetenvor⸗ ſtand, ſo führte Sty.⸗V. Thelen weiter aus, ſei da⸗ von überzeugt, daß man in Notzeiten außerordent⸗ liche Maßnahmen treffen müſſe. In dem Vertrauen, daß der zu leiſtende freiwillige Arbeitsdienſt nicht unter irgend welchen Vorwänden in verſchleierter Form in Zwangsarbeitsdienſt ausarte, daß die Stadtverwaltung ferner dafür ſorge, daß auf die Wohlfahrtsempfänger kein Druck ausgeübt werde, habe ſich der Stadtverordnetenvorſtand entſchloſſen, die Vorlage zur Annahme zu empfehlen. Stadtv. Böhler begründete, warum die kom⸗ muniſtiſche Fraktion der Vorlage nicht zuſtimmen könne. Die kommuniſtiſche Fraktion hale kein Intereſſe daran, daß auf die Jugend durch den frei⸗ willigen Arbeitsdienſt irgendwelcher Zwang aus⸗ geübt werde. Der Klaſſengegenſatz müſſe im Gegen⸗ teil noch verſchärft werden. Der Redner erblickt das Heil für die Mannheimer Erwerbsloſen nur in der Verwirklichung des kommuniſtiſchen Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramms. Stadtv. Fiſcher(Soz.) er⸗ klärte, ſeine Fraktion ſei grundſätzlich gegen den freiwilligen Arbeitsdienſt, weil ſie in ihm den Vor⸗ läufer der Arbeitsdienſtpflicht erblicke. Die Sozial⸗ demokratie habe kein Verſtändnis für Soldaten⸗ ſpielerei. Der freiwillige Arbeitsdienſt komme auch zu teuer. 1614 Seine Fraktion lehne die Vorlage ab. Dafür propagiere ſie die produktive Erwerbsloſen⸗ fürſorge, weil dadurch alle Erwerbsloſen beſchäftigt werden könnten. Die Leute, die nach 26 Wochen Be⸗ ſchäftigung wieder arbeitslos würden, könnten der Arbeitsloſenverſicherung zugeführt werden. In der Kriſenfürſorge könnte die Unterſtützungsdauer bei Arbeitern im Alter von über 40 Jahren auf 52 Wochen erweitert werden. Die Kürzung der Für⸗ ſorgerichtſätze müſſe wieder rückgängig gemacht wer⸗ den. Die Forderungen des freigewerkſchaftlichen Erwerbsloſen⸗Ausſchuſſes ſeien bis heute noch nicht einmal beantwortet worden.(Zuruf von kommu⸗ niſtiſcher Seite: Ihr ſpielt ja ein doppeltes Spiel, ihr Brüder!) f Stadtv. Knödler(Ev. Volksdienſt) ſtellte feſt, daß die Erfahrungen mit dem freiwilligen Arbeits⸗ dienſt die denkbar beſten ſeien. Seine Freunde ſeien aus ethiſchen und pädagogiſchen Gründen grundſätz⸗ lich für den freiwilligen Arbeitsdienſt. Sie begrüß⸗ ten es daher, daß der Stadtrat die Vorlage ein⸗ gebracht habe. Beim Arbeitsamt ſeien 800 Arbeits⸗ dienſtwillige vorgemerkt. Im Intereſſe der notleiden⸗ den Bevölkerung bitte er, für die Vorlage zu ſtim⸗ men. Einen ſtarken Eindruck mußten auf die nicht einſeitig parteipolitiſch eingeſtellten Zuhörer die Ausführungen des Stadtv. Dr. Mökel machen, der bemerkte, ſolche Reden— er meinte damit die Kom⸗ muniſten und Sozialdemokraten— ſeien in keinem anderen Lande möglich. Wenn man ſo weiter mache, geſchehe es uns recht, wenn wir zugrunde gingen. Man ſollte ſich doch bewußt ſein, daß die Jugend aus dem Sumpfe herausgeholt werden müſſe. Man fürchte, daß die Sache militäriſch organiſtert werde. Das ſei echt deutſch. Die Taktik der Sozialdemo⸗ kratie gegenüber der Vorlage ſei falſch. Sie habe das Parteiintereſſe über das Geſamt⸗ intereſſe geſtellt. 0 Jetzt handle es ſich darum, der Jugend endlich ein⸗ mal Arbeit zu verſchaffen. Man könne fa, wenn Es gibt in ganꝛ Deutschland nur noch G Tuges aeliungen f die æuieimal lüglich erscheinen und M. 2. 70 im Monat kosten. Dagegen liaben 25 zweimal tuęlichi erschieinende 9 einen foſteren Bezugspreis, sie kosten Ni..—,.50 4, 4. 0.— bis.50 im Monal. daß der Nebel ſchleift zwiſchen Rieſenbuchen. Von Blät⸗ i vorſichtigem Sprung ſetzt der Wolf darüber hinweg. hofft jäh, ſichert, lauſcht— etwas kommt den Pfad geführt. Wolf vorher den Pfad überſetzte. Und betrachtet den Boden. Und nun folgt er der 4. Seite/ Nummer 528 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 11. November 1932 Schwierigkeiten auftreten, Vorſtellungen erheben. Das moraliſche Kapital, das man durch die Vorlage gewinne, wiege die geldlichen Aufwendungen gut auf. Er könne ſich keine Arbeit denken, die geeigneter wäre für den freiwilligen Arbeitsdienſt als Erd⸗ arbeiten. Die Kommuniſten wollten die Jugend nur revolutionieren.(Stv. Böhler ruft wiederholt Lügner.) Der Oberbürgermeiſter ruft den Sty. Böhler zur Ordnung. Stv. Dr. Mökel ſchloß ſeine bemerkenswerten Ausführungen mit der Feſt⸗ ſtellung, daß ſeine Fraktion der Vorlage freudigen Herzens zuſtimme. Stv. Grelle(Dp) bedauerte, daß rein ma⸗ terielle Geſichtspunkte in der Debatte zum Ausdruck kämen. Die Sozialdemokraten hätten im Stadtrat eine weſentlich andere Stellung eingenommen, als im Bürgerausſchuß. Im großen Ganzen dürfe ge⸗ ſagt werden, daß die Vorlage nicht geeignet ſei, Be⸗ geiſterung zu erwecken, aber andererſeits dürfe nicht verkannt werden, daß viel Kleines allmählich ein Großes gebe und ſomit in die Waagſchale falle. Man habe die Pflicht, für die heranwachſende Jugend zu ſorgen. Der freiwillige Arbeitsdienſt ſei das geeig⸗ nete Mittel, das abſolut Förderung verdiene. i Seine Freunde würden deshalb der Vorlage zuſtimmen. Er gebe aber anheim, zu bedenken, ob es richtig ſei, den Vorſchlag anzunehmen, zur Durchführung der Vorlage ein Darlehen aufzunehmen und die ur⸗ ſprünglich vorgeſehenen Mittel von 93 000 4 für zu⸗ ſätzliche Arbeitsbeſchaffung zu verwenden. Bei der Durchführung des freiwilligen Arbeitsdienſtes müſſe man ſich ſtreng an die Reichsanweiſungen halten, damit nicht Arbeiten ausgeführt werden, die dem Handwerk zuſtehen. Der nationalſozialiſtiſche Stadtv. Fehrmann ſprach ſich für den freiwilligen Arbeitsdienſt aus, der allerdings nur eine Vorſtufe für den von ſeiner Par⸗ tet propagierten Zwangsarbeitsdienſt ſei. Unter gro⸗ ßer Heiterkeit und Unruhe erklärte der Redner, der freiwillige Arbeitsdienſt ſei aus dem nationalſoziali⸗ ſtiſchen Programm geklaut worden. Die National⸗ ſozialiſten würden den Arbeitswilligen gern zehn Mark im Tag bewilligen, aber woher die Mittel neh⸗ men. Dr. Heimerich bat, die Zwiſchenrufe zu unterlaſſen, die hauptſächlich von kommuniſtiſcher Seite kamen. Man ſollte doch endlich mit den Par⸗ teipolitiſchen Erörterungen aufhören. Der Bürger⸗ ausſchuß ſei nur dazu da, zu beſtimmten Vorlagen Stellung zu nehmen und nicht, um allgemeine Politik zu treiben. Wenn man ſo weiter mache, werde man erleben, daß der Bürgerausſchuß überhaupt nicht mehr zuſammengerufen werde. In ſeinen weiteren Ausführungen wandte ſich der Sty. Fehrmann gegen die Stellungnahme der kommuniſtiſchen Partei. Seine Fraktion ſei davon überzeugt, daß die Mittel für die Vorlage ohne Anleihe beſchafft werden könnten. Sty. Schäfer(Ztr.) iſt der Auffaſſung, daß man in Mannheim die angebotene Hilfe des Reiches zur Durchführung des Projekts nicht ausſchlagen dürfe. Eine Schädigung des Handwerks ſei nicht zu be⸗ fürchten. Größer als die materiellen Gewinne ſei der moraliſche Gewinn für die Ertüchtigung der Ju⸗ gend. Stadtrat Ihrig(Kommuniſt) polemiſierte gegen die Sozialdemokraten, die dadurch eine dop⸗ pelte Politik trieben, daß ſie im Stadtrat für die Vor⸗ leger eingetreten ſeien, während ſie im Bürgerausſchuß ſich dagegen wendeten. Der Arbeitsdienſt ſei nichts anderes als die Vorbereitung zum Militarismus. Die kommuniſtiſche Fraktion habe einen Antrag ein⸗ gebracht, um den Sozialdemokraten Gelegenheit zu geben, ihren hier in der Oeffentlichkeit vertretenen Standpunkt zu beweiſen, nämlich Durchführung der Arbeiten zu Tartflöhnen. Stv. Dr. Wolfhard(Stp.) ſtellte mit Genug⸗ tuung feſt, daß ernſt um das Problem gerungen werde. Man ſollte den Verſuch machen, weil der allſeitige Wunſch darnach beſtehe. Vorbedingung ſei, Dienſt abſolut freiwillig ſei und keinerlei Zwang ausgeübt werde. Unter dieſer Vorbedingung ſtimme ſeine Partei der Vor⸗ Unter Vorſitz von Polizeipräſident Dr. Bader erledigte der Bezirksrat wieder eine Reihe von Wirtſchaftsgeſuchen, die mit Wirtswechſel zuſammenhängen. Genehmigt wurden die Geſuche für die Schankwirtſchaften„zum Bloomaul“, Alp⸗ hornſtr. 36,„Zähringer Löwen“, Relaisſtr. 11 in Rheinau,„zu den drei Haſen“, Eichelsheimerſtr. 4, „zum wahren Jakob“, Mittelſtr. 33,„zur Sport⸗ klauſe“, Karl Benz⸗Str. 6,„zur goldenen Gerſte“, S 4, 7 und„zum Löwen“, Neckarhäuſerſtr. 1 in Fried⸗ richsfeld, ferner für die Realſchankwirtſchaften „Schaßbergers Speiſereſtaurant“, K 1, 21 und„zum Zähringer Hof“, Q 2, 9. Genehmigt wurde auch die Beſtellung des Herrn Ludwig Elsner als Stell⸗ vertreter des Aufſichtsrats für das Parkhotel, ebenſo die des Geſchäftsführers Ph. Brimo als Stellver⸗ treter der Inhaberin des Kabaretts„Libelle“. Die Krankenhauswanderer ſind immer wieder Anlaß zu Erſatzklagen der Fürſorgeverbände untereinander. Zurückgewieſen wurde die Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Stadt Weinheim gegen den Landesfürſorgeverband Kreis Mannheim wegen Erſatz von Fürforgekoſten für einen Wanderer, der auf ſeiner Wanderſchaft u. a. in den Krankenhäuſern zu Speyer, Bad Dürk⸗ heim und Meiſenheim behandelt und verpflegt wurde und zuletzt ins Weinheimer Krankenhaus mit einem Oberkieferabſzeß kam. Die Abweiſung der Klage erfolgte, weil es ſich in Weinheim um einen neuen Krankheitsfall handelte, denn vorher war der Mann ſtets wegen Krampfadern und ähnlicher Dinge in Behandlung. Auch die Stadt Karlsruhe hatte kein Glück mit einer Erſatzforderung in Höhe von rund 1000 J, denn die Ausſagen der Zeugin, die angeblich nach Karlsruhe abgeſchoben worden ſei, erwieſen ſich als unglaubwürdig. lage zu. Stv. Fiſcher(Soz.) ſtellte feſt, daß ſeine Fraktion den kommuniſtiſchen Antrag unterſtützen werde. Vor der Abſtimmung nahm Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimerich abſchließend zu dem Pro⸗ jekt Stellung. Ueber den kommuniſtiſchen Antrag könne nach der Geſchäftsordnung nicht abgeſtimmt werden, da er keine Deckungsvorſchläge enthalte. Außerdem ſei die Arbeit unrentabel, wenn ſie unter normalen Löhnen ausgeführt würde. Die Aufwen⸗ dungen der Stadt ſeien mit 95 000 Mark nicht über⸗ mäßig hoch im Vergleich zu dem Zuſchuß des Reiches von 300 000 Mark, der einen verlorenen Zuſchuß darſtelle. Ob aus dem geſchaffenen Grund und Bo⸗ den viel herauszuwirtſchaften ſein werde, ſei eine ſtrittige Frage. Nach den Erfahrungen auf der Blumenau könne man aber mit einem zufrieden⸗ ſtellenden Ergebnis rechnen. Die Stadt Mannheim ſei lediglich Trägerin der Arbeit, habe es aber ab⸗ gelehnt, Trägerin des Arbeitsdienſtes zu ſein, der vom Arbeitsamt aufgezogen werde. Allerdings rechne die Stadt Mannheim mit einer gewiſſen Entlaſtung in ihren Fürſorgeausgaben. Ueber den Arbeitsdienſt an ſich kann man verſchiedener Meinung ſein hinſicht⸗ lich der Frage: ob offenes oder geſchloſſenes Lager. In Mannheim habe man ſich für die offene Form entſchieden, da man ſich von der Aufteilung in welt⸗ anſchauliche Gruppen unter ihrer alten Führung die beſten Erfolge verſpricht. Die Finanzierung aus den vom Reich zur Verfügung geſtellten Meltorations⸗ krediten ſei nach Meinung der Stadtverwaltung der beſte Weg. In der Abſtimmung wurde folgender Antrag des Stadtrates gegen die Stimmen der Kommuniſten und Sozialdemokraten angenommen: Zur Gewinnung von Gelände für Vollſiedlungen iſt die Entwäſſerung des Sandtorfer Bruches nach Gegen Rauch⸗ und Nuß beläſtigung Beſchlüſſe des Mannheimer Vezirksrats Streit um einen Kamin gab es zwiſchen zwei Nachbarhausbeſitzern in Q 2. Der eine hatte durch fortgeſetzte Klagen über Ruß⸗ beläſtigung durch den angeblich zu niederen Kamin des andern erreicht, daß dieſem durch bezirksamtliche Verfügung eine Erhöhung des Kamins um 3 Meter auferlegt wurde. Die gegen dieſe Berfügung ein⸗ gelegte Beſchwerde hatte Erfolg, da der Bezirksrat der Anſicht war, daß lediglich durch eine Erhöhung die Beläſtigung der Nachbarſchaft durch Ruß nicht unterbunden werden kann. Aehnlich verhält es ſich bei dem Kamin einer Metzgerei in der Seckenheimer⸗ ſtraße, der die Nachbarn auch durch Rauch und Ge⸗ ruch beläſtigt haben ſoll. Es bleibt alſo beim Alten. In einer Verwaltungsſtreitſache gegen die Stadt⸗ gemeinde Mannheim handelt es ſich darum, ob die Gebäudeſonderſteuer auf Grund der Miete einer Wohnung berechnet werden kann, die am 1. Juli 1914 nicht vermietet war. Die Stadt hat in dieſer Sache recht behalten, denn der objektive Mietwert der Wohnung iſt ausſchlaggebend. Wenn der Hahn kräht In einem neuen Baublock in Neckarau, an der Zy⸗ preſſen⸗ und Holunderſtraße, haben ſich einige Mieter trotz der engen Raumverhältniſſe Hühner zugelegt. Und da iſt es bekanntlich ſo, daß die Hühner des Nach⸗ barn ſtören, ſolange man nicht ſelbſt Hühner hat. Durch Lärm und Geruch fühlen ſich die Anwohner be⸗ läſtigt. Tatſächlich gehört es nicht zu den Annehm⸗ lichkeiten des Lebeus, wenn in aller Frühe ein Hahn dicht vor dem Schlafzimmerfenſter kräht, wie es da draußen der Fall iſt. Wenn alle 70 Parteien des drei⸗ ſtöckigen Wohnblocks auch nur allerkleinſte Hühner⸗ zucht treiben wollten, dann würde ſich der 8 77 der Mannheimer Bauordnung im Aktendeckel herum⸗ drehen. Eine baupolitzeiliche Verfügung gegen drei Hühnerhalter war bereits ergangen; die dagegen ein⸗ gelegten Beſchwerden mußte der Bezirksrat zurück⸗ weiſen. ! fwdddddffFPFßßꝗ⁵qf Vcc den Plänen und dem Erläuterungsbericht des Tief⸗ bauamts vom 18. Oktober 1932 im Wege des frei⸗ willigen Arbeitsdienſtes durchzuführen. Für die Beſtreitung der nach dem Koſtenanſchlag des Tief⸗ bauamts vom 18. Oktober 1932 von der Stadt zu tragenden Koſten in Höhe von a) für ſachliche Aus⸗ gaben 65000 Mk., b) für Zuſchuß zu den perſönlichen Koſten 30000 Mk., zuſammen 95000 Mk., ſoll ein Darlehen bei der Deutſchen Rentenbank⸗Kredit⸗ anſtalt Berlin aus Mitteln des Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms zu den von der Reichsregierung feſt⸗ geſetzten Bedingungen(Auszahlung 100, Laufzeit 20 Jahre, Zins für die erſten 10 Jahre 4 Proz., für die zweiten 10 Jahre 5,5 Proz., Tilgung halbjährlich 2 Proz. zuzüglich erſparter Zinſen vom Juli 1935 ab, Verwaltungskoſtenbeitrag jährlich 0,5 Proz.) bean⸗ tragt werden. Soweit dieſes Darlehen nicht bewilligt N wird, werden Mittel wie folgt bereitgeſtellt: 1. Aus dem vom Bürgerausſchuß am 17. Auguſt 1927(Stadtratsbeſchluß vom 9. Juni/21. Juli 1927) aus Wirtſchaftsmitteln für den Umbau des Bahnhofsplatzes bewilligten Kredit(Reſt an 266 000 Mk.) 45 000 Mk, 2. durch Abzweigung an dem mit Ge⸗ meindebeſchluß vom 31. Juli/ 18. Sep⸗ tember 1930 bewilligten Anlehens⸗ kredit für die Verbeſſerung der Zu⸗ fahrtsſtraße zur Rheinbrücke 20 000 Mk. g. aus laufenden Wirtſchaftsmitteln des Fürſorgeamtes 30 000 Mk. zuſammen: 95 000 Mk. Damit ſchloß um 7,20 Uhr die öffentliche Sitzung. Die nichtöffentliche, in der als einziger Punkt die Veräußerung von Grundſtücken auf der Tagesordnung ſtand, dauerte nur einige Minuten. Streit um ein Jerngeſpräch In der Neckarſtadt wird ſchon lange Klage das über geführt, daß die beſtehenden öffentlichen Fern ſprechſtellen nicht dem ſtarken Bedürfnis genügen. Beſonders tritt dies in Erſcheinung am Meßplatz und dann in der Poſtſtelle der Mittelſtraße. Warte⸗ zeiten von 15—20 Minuten ſind durchaus keine Seltenheit. Daß die Wartenden oft gereizter Stim⸗ mung ſind, braucht nicht zu verwundern. Eine Aus⸗ einanderſetzung, zu deren Schlichtung ein Schutzmann angefordert wurde, war Mittwoch abend an der Meßplatzecke wieder mal zu beobachten. Die„lieb⸗ lichſten“ Schimpfworte wurden gewechſelt. Es fehlte nicht viel, daß man handgreiflich wurde. Es kann gleichgültig ſein, ob der das Telephon benützende Herr eine geringe Zeitſpanne früher hätte fertig ſein können. Jedenfalls iſt aber der Zuſtand des Fernſprechverzeichniſſes, aus dem ganze Seiten herausgeriffen ſind, an der Umſtändlichkeit des Nach⸗ ſchlagens auch ſchuld. Oft muß man die Auskunft (Nr. 08) anrufen, um ein Geſpräch durchzuführen. Derweilen ſammeln ſich, wie es im obigen Falle war, ſechs Poſtkunden und mehr an, ſofern ſie eben unum⸗ gänglich auf das Telephon angewieſen ſind. G. F. * Zugumleitung zwiſchen Maunheim⸗ Hauptbahn hof und Friedrichsfeld. Infolge der Gleiſe⸗Umbau⸗ arbeiten bei der Friedrichsfelder Steinzeugwaren⸗ fabrik mußten im Laufe des geſtrigen Tages die Perſonen⸗ und Schnellzüge zwiſchen Mann⸗ heim und Friedrichsfeld über den Güterbahn⸗ hof geleitet werden. Da den wenigſten Reiſen⸗ den die Umleitung und auch die durchfahrene Gegend bekannt war, glaubten ſie im falſchen Zuge zu ſitzen. Ihre begreifliche Aufregung erwies ſich je⸗ doch als unbegründet. Kalter Hefeteig, das Ereignis für die Hausfrau Viele Hausfrauen ſcheuen ſich vor Gebäck und Kuchen aus Hefeteig. Die umſtändliche Herſtellung wie Anſetzen, Gehenlaſſen und vor allem das Warmhalten und vor Zug⸗ luftſchützen hält ſie davon ab. Sie ziehen den ſchneller her⸗ zuſtellenden Backpulverteig vor. Nun ſind findige Haus⸗ frauen auf eine glückliche Löſung gekommen, den Hefe⸗ teig kalt herzuſtellen. Der Mannheimer Hausfrauenbund zeigte geſtern nicht nur die Her⸗ ſtellung, ſondern auch ungeahnte Verwendungsmöglichket⸗ ten. Die Hefe wird zerbröckelt in das Mehl gegeben, etwas mehr als ſonſt. Ebenſo gibt man etwas mehr Butter hinein und wie gewöhnlich Salz. Die ganze Maſſe wird gründlich verarbeitet und dann kommt der ganze Teigkloß in eine Schüſſel mit recht kaltem Waſſer. Darin bleibt er, bis er oben ſchwimmt(je nach Hefe 20—50 Minuten). Man ſtellt ihn ſolange kalt, am beſten vor das Fenſter und nimmt ihn, ſobald er oben ſchwimmt, heraus, trocknet ihn ſorgfältig ab und verwendet ihn ſofort. Frau Friedlin, die den Leſern der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ als erſte Preisträgerin der Preisaufgabe: „Was würde ich kaufen, wenn ich den 1. Preis erhielte“, bekannt iſt, erhielt bei einem allgemeinen großen Preis⸗ ausſchreiben in ganz Deutſchland den erſten Preis für die vielſeitigſten Verwendungs möglichkeiten aus Hefeteig, 42 verſchiedene Arten, von pikanten Törtchen bis zu köſt⸗ lichen Gußtorten, zeigt der Hausfrauenbund in ſeiner Fran Frieblin. Da iſt der praktiſche Ruckſackproviant, z. B. Fleiſch in Weißbrot eingebacken, oder eine gedeckte Lendenpaſtete, eine feine Gemüſeſchüſſel mit Teigplatke. Bratwurſthörnchen, Käſeſtangen und Salzſtangen, die mürber als bei Mürbteig ſind; ein Aniskuchen und für Kenner ein Zwiebelkuchengebicht uſw. Die Rezepte wer⸗ den heute Freitag und morgen Samstag nachmittag vor⸗ geführt und Koſtproben abgegeben. Jede Hausfrau iſt über die Einfachheit der Herſtellung entzückt, da ja auch das Gehen des Teiges vor dem Backen ebenfalls wegfällt. Die Zubereitung gilt natürlich nur für feſten Hefe⸗ teig. Flüſſiger Hefeteig muß nach wie vor war m zubereitet werden. Während der Zubereitung der Koſt⸗ proben, die abgegeben werden, zeigt das Gaswerk die Rei⸗ nigung und Junſtandhaltung der verſchiedenen Staub⸗ ſauger. Eine Ausſtellung praktiſcher Hauswirt⸗ ſchaftsgeräte, Spielſachen und von Handarbeiten, die durch die Mitglieder hergeſtellt wurden, ſoll den Hausfrauen Ge⸗ legenheit geben, ſich mit Neuerungen bekannt zu machen und ſie zum praktiſchen Einkaufen in dieſer Zeit der Geldͤknappheit anzuregen.. eee eee eee eee e eee rr xx—ꝙxꝙ—eꝙfxfefßfßfßfßß ñ.... 1 Wolf im Wald Von Otto Alſcher tern und Zweigen tropft es hart ins Altlaub und dieſe Unruhe, der raſch ſinkende Novembernachmittag, haben den Jungwolf früh rege gemacht. Gegen den antreibenden Nebel trabt er zwiſchen den Stämmen hin. Nun ſtößt er auf einen kaum ſichtbaren Fußpfad; ſchon ſeit Tagen hat dieſen keines Menſchen Fuß begangen, dennoch zögernd und mit Kaum iſt der Wolf einige Schritte weiterge⸗ schnürt, hört er ein verdächtiges Geräuſch. Er ver⸗ entlang. Ein raſches Huſchen in den Wald hinein und der Wolf drückt ſich hinter einen von Brom⸗ beeren überwucherten Fallbaum. Bevor noch die Geſtalt im Nebel aufgetaucht iſt, weiß der Wolf, daß es ein Menſch iſt, der vorbei⸗ kommt. Die Menſchen aber ſind ihm nichts Unbe⸗ kanntes mehr, er hat die Hirten kennen gelernt, hat auch ſchon manchen Raub in ihren Schafherden aus⸗ Der Menſch iſt bei der Stelle angelangt, wo der Da hält er an Richtung, die der Wolf genommen hat. Grau wie das tote Holz liegt der Wolf im Gewirr der Aeſte und Ranken. Er weiß ſogleich, daß der Menſch, auf ſeine Spur aufmerkſam geworden, ihr folgt. Dennoch flüchtet er nicht, denn er könnte ſich nicht ungeſehen fortſchleichen und dann fürchtet er die Menſchen nicht, denn bisher hat er immer nur erkannt, daß er ihnen an Liſt und Schnelligkeit weit überlegen iſt. Erſt, als der Menſch, nach wenigen Schritten wieder zum Pfad zurückkehrt und dieſen weiter verfolgt, fühlt er eine plötzliche Unruhe. Bis⸗ her hat er nicht bemerkt, daß Menſchen ſeiner Spur folgten, bei ſeinem Erſcheinen bekundeten ſie ihre Argloſigkeit immer nur durch Geſchrei und nachts durch Werfen von Feuerbränden. Dieſer Menſch aber gibt ſich anders.„ So lange folgt der Wolf dem Menſchen, bis dieser andere, als die Witterung von Schafen geht von ihm aus, das Blut erlegten Wildes haftet dieſen an, und der Geruch einer ſtets bereiten Wehrhaftigkeit, der Wille, alles rings um ſich zu überwältigen. Und das macht den Wolf ſtutzig. Doch es iſt keine Furcht, die ihn befällt, nur eine Art Zweifel, ob er ſich vor die⸗ ſem Menſchen als Feind nicht doch zu hüten habe. Dann wie ſchon die Dämmerung gekommen, ge⸗ lingt es dem Wolfe, ſich ganz nahe an den in einer Grube arbeitenden Menſchen anzuſchleichen. Und der Menſch merkt es nicht. Selbſt als der Wolf ſich aus dem Nebel herausſchält und dreiſt zu dem Feinde hinüberblickt, geſchieht ihm nichts. Da glaubt der Wolf auch in dieſem Menſchen nur ein ſchwerfällti⸗ ges, faſt harmloſes Weſen zu erkennen, das für ihn gar keine Anziehung hat. Er wendet ſich zum Beute⸗ gang in die beginnende Nacht. Wieder kommt eine frühe Nacht. Scharf vom Oſten fegt es durch den Wald, ein Pfeifen und Heu⸗ len iſt in den Wipfeln, ein tiefes Brauſen in den Schluchten. Vereinzelte Schauer hartkörnigen Schnees raſſeln über das Altlaub. Der Jungwolf wechſelt über den Bergrücken hin. Da fällt ihm wieder der Menſch vom Vortag ein, er trabt ſchräg den Hang hinab, um die Stelle, wo er den Menſchen verlaſſen, unter den Wind zu bekom⸗ men und verhofft auch ſchon überraſcht. Die Witte⸗ rung eines Ferkels hat ihm der Wind zugetragen. Raubgierig ſchleicht er näher. Ja, dort in einem kleinen Pferch befindet ſich ein Ferkel. Gierige Lü⸗ ſternheit erfaßt ihn und doch auch Mißtrauen. So überraſchend iſt ihm dieſes einſame Ferkel, jetzt, nachdem die Hirten ſchon ſeit Wochen aus den Ber⸗ gen verſchwunden ſind, daß er argwöhniſch zögert. Doch dann beginnt er von Weitem einen Kreis um den kleinen, runden Pferch zu ziehen. a Der Menſch iſt nicht dabei. Seine Spur iſt noch da, aber ſchon alt, ſie hat an den Pferch herangeführt und ſich wieder entfernt. Eine Strecke folgt er dieſer Spur, bis er ſich überzeugt hat, daß der Menſch gänzlich den Ort verlaſſen hat. Wieder und ſchon ganz enge umkreiſt er den Pferch. Sein Mißtrauen will nicht weichen, er wähnt irgend eine Gefahr, eine Liſt. zu erkennen, worin dieſe beſte auf einem freien Bergrücken Halt macht. Nun weiß daß dieſer Menſch kein Hirte iſt. Eine gang renkraut eingewühlt. Von ſtarken, engen Pfählen iſt es eingeſchloſſen. Noch immer ſttzt der Wolf un⸗ ſchlüſſig da. Drüben, in einem Waldhang beginnt ein Art⸗ genoſſe zu heulen. Das läßt den Jungwolf rege werden. Er fürchtet, daß ihm der andere die Beute wegnehmen könnte. Auf dem Bauch kriechend ſchleicht er an den Pferch heran. Aber die Pfähle gewähren ihm keinen Durchſchlupf. Und nun ſpürt ihn das Ferkel und beginnt angſtvoll zu quieken. Da ſchlägt die Raubgier über dem Wolf zuſammen, vernichtet jedes Bedenken, mit einem hohen Satz wirft er ſich über die Hürde, in den kleinen runden Pferch— und poltert im nächſten Augenblick in eine tiefe Grube hinab. Betäubt vor Schreck ſitzt der Wolf in dem engen Schacht. Denn ſchon hat er erkannt, daß er ſich daraus nicht entfernen kann, daß er gefangen iſt. Und nun ſpürt er etwas, was ihm ſogleich ſchreckliche Gewißheit bringt. In der Grube iſt warm und unmittelbar die Witterung des Menſchen zurückgeblieben, der hier geſchafft hat. Und dieſe Witterung ſagt dem Wolf, welch unbezwingbarer Feind der Menſch für ihn iſt. Daß dieſer Menſch nichts mit den argloſen Hirten gemein hat, er ein furchtbarer Feind iſt für alle Tiere, gegen den es keinen Widerſtand, nur Flucht gibt. Und der Wolf weiß damit auch, daß dieſer ihn grauſam überliſtet hat, daß er hilflos warten muß, bis der Feind kommt und ihn vollends über⸗ wältigt. 5 Der Wolf kauert in der Grube und ſtarrt zu der Oeffnung hinauf, durch die das graue Fahlen der Nacht hereinkommt. Und über die es immer dichter mit hartem, körnigen Schnee hinraſſelt. Der lang⸗ ſam und ſtetig in dis Grube rieſelt. Manchmal, wenn der Sturm nachläßt, vernimmt der Wolf das ferne Brauſen des Waldes am Rande der Halde. Dann wieder verſchließt ſich alles im toſenden, ſauſenden Raſſeln der Schneewolken. Und dann ſchüttet es in dichter, weißer Maſſe herein, ſo daß der Wolf ſich im engen Kreiſe drehen muß, um nicht unter dem Schnee begraben zu werden. Mit der Zeit hört der Wolf deutlicher werdend das Hin⸗ fegen des raſſelnden Schnees über den Berggrat. Und weiter iſt d N den, die Wände chneetrichter hat 0 3 Der Wolf hört das nahe Heulen der Artgenoſſen, die ſich nach Mitternacht zum zweitenmal ſammeln. Doch er antwortet nicht darauf, denn er wartet nur, den Feind ober ſich auftauchen zu ſehen, um ſich für den letzten Kampf bereit zu machen. Manchmal iſt es, als ſei der Wolf nicht einge⸗ ſchloſſen, ſondern befinde ſich mitten im Schneeſturm, der ihn ohne Hinderniſſe rings umgibt. Wenn er ſich dann aus den niederſchüttenden weißen Maſſen frei gearbeitet hat, dann ſteht er erſtaunt, daß der ein⸗ ſchnürende Kreis der Grubenöffnung wieder näher an ihn herangekommen iſt. Bis er auf einmal neben ſich Pfahlſpitzen aus dem Schnee ragen ſieht. Da ſtreckt er ſich aus, arbeitet mit den Vorderläufen, bis ſie feſten Grund unter ſich fühlen und mit weit vorgereckter Schnauze wit⸗ tert er mißtrauiſch im Kreiſe. Ungehindert umbrauſt ihn der Schneeſturm, um⸗ gibt ihn die Nacht. Vorſichtig und noch immer die Pfahlſpitzen hinaus, weiß und endlos dehnt ſich 197 3 der Sturm zauſt und ſtößt ihn. Er iſt * 1 Ungewiß, wohin er ſich wenden ſolle, trabt der Wolf weiter. Bis er plötzlich Wald vor ſich auf⸗ wachſen ſteht. In den taucht er ein mit dem drücken⸗ den Gefühl, flüchten, ſich verbergen zu müſſen, vor einem Feind, dem entkommen zu ſein er noch immer nicht recht glauben kann. 3 O Die Frauen⸗Bewegung in Indien. Der Streit der Kaſten wird neuerdings beſonders ſcharf in bie Bemühungen einer modernen Frauenerziehung in Indien hineingetragen. Die bekannte indiſche ſer Tage in einem Vortrag vor der Royal Empire Society in London, daß eine moderne Frauenbe⸗ wegung in Indien bisher daran geſcheitert ſei, daß die Befürworter der modenen Frauenerziehung faſt ausſchließlich den Paria⸗Kaſten angehören. Dieſe zum Teil in England erzogenen Lehrer können nicht nge Lichtkreis über ihm gewor⸗ Schriftſtellerin Cornelia Sorabja erklärte die⸗ Angeln und bei den Vorträgen nach den Rezepten von 135 zögernd ſchiebt ſich der Wolf weiter. Nun iſt er über orzugten 7 — 0 Freitag, 11. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 526 Gronaus Empfang im Rundfunk Für ſämtliche deutſchen und öſterreichiſchen Sender ver⸗ mittelte der Südfunk die Ankunft des Weltfliegers von Gronau in der deutſchen Heimat. Carl Struve betätigte ſich in Manzell wieder als Reporter. Intereſſant war der vor der Ankunft Gronaus unternommene Rundgang durch die Dornier⸗Werke, bei dem der Werdegang eines Flugbootes eine kurze Darſtellung fand und Chefpilot Wagner von dem erſten Start des„Do X“ erzählte. Das Krachen der Böller und das Heulen der Sirenen kündeten das Nahen des Grönland⸗Wales, deſſen Brum⸗ men bald ſelbſt durch das Mikrophon zu hören war. Die gegebenen Erläuterungen waren nicht beſonders überzeu⸗ gend, konnten aber doch gerade noch als genügend an⸗ geſehen werden, da die Muſik, die Rufe der freudig erreg⸗ ten Menſchenmenge und die übrigen Geräuſche einen lebendigen Rahmen bildeten, der das geiſtige Bild for⸗ men ließ. Nachdem das Flugboot mit dem Kranen aus dem Waſſer gehoben war, hielt man begeiſterte Reden, pries mit zün⸗ denden Worten die Tat der deutſchen Flieger und ſprach ihnen den Dank des deutſchen Vaterlandes aus. Höhepunkt dieſer Begrüßungsfeierlichkeit war aber der Augenblick, als Wolfgang von Gronau ſelbſt das Wort ergriff, für die Ehrungen dankte und an ſeine Erlebniſſe anknüpfend dem deutſchen Volk ſagte, daß es Beſſeres zu tun habe, als ſich gegenſeitig in Zwiſt und Hader zu be⸗ kämpfen. Wenn ſich die Deutſchen bewußt wären, welches Anſehen ſie in der Welt genießen und was man von ihnen an Leiſtungen noch erhofft, dann würden ſie zweifellos mehr einig ſein. Nach Schluß der allgemeinen Anſprache richtete von Gronau noch einige beſondere Worte an die Rundfunkhörer. Ein Kriegsfilm im Roxy“ „Die hölzernen Kreuze jenſeits der deutſchen Gräben“ Ein neuer Kriegsfilm, diesmal von der anderen Seite, jenſeits der deutſchen Gräben. Man kann ruhig behaup⸗ ten, daß die Vorführungen der Kriegsfilme er letzten Zeit jeweils eine Steigerung erfahren haben. Dieſer Film des Kriegserlebens— der der Preſſe vorgeführt wurde— bei den Franzoſen ſetzt dieſe Richtung fort. Mit einer unerhörten Wucht und Eindringlichkeit wird der Kampf in den Gräben, das Leben und Treiben hinter der Front gezeigt. Raymond Bernard, der in dieſem Film die Regie führte, hat wenig Wert darauf gelegt, beſondere Einzelhandlungen zu ſtellen. Sein Hauptſtreben ging viel⸗ mehr dahin, den Krieg durch die Geſchehniſſe ſelbſt wirken au laſſen. Genau wie bei uns zogen im Auguſt 1914 die franzöſi⸗ ſchen Soldaten begeiſtert in den Krieg. Nur zu raſch wur⸗ den ſie mit den Schreckniſſen des Kriegs und dem Leben an der Front und in den Gräben vertraut. Die jungen Kriegs⸗ freiwilligen, die mit beſonderer Begeiſterung zu den Fah⸗ nen geeilt waren, hatten es nicht immer leicht, ſich in den Rahmen der alten Frontſoldaten einzufinden. Gleich einer viſionären Erſcheinung zieht neben den Solda⸗ ten, die um ihr Leben kämpfen, immer wieder die unheim⸗ liche Armee der gefallenen Kameraden mit. Die toten Kameraden, mit denen man lange Zeit alles, was ſich an der Front ereignete geteilt hat, ſind nicht vergeſſen, ſie 11 immer noch in der Erinnerung und ziehen überall in mit. Was dieſen Film vielleicht über einen Teil der anderen Hinaushebt, iſt die unerhörte Wucht, mit der hier die Schreckniſſe des Kriegs vor Augen geführt werden. Nichts wird beſchönigt und nichts vergeſſen. Die Leiden und Freuden— die allerdings geringer waren— der Soldalen erfahren hier eine kaum zu überbietende Wiedergobe. Man kann den alten Frontſoldaten verſtehen, wenn er in einen draſtiſchen Fluch ausbricht dorüber, daß er nach wochen⸗ langen Kämpfen im Graben vor dem General im Porade⸗ morſch vorüberziehen ſoll. Er hat dafür kein Verſtändnis, er will ſeine Ruhe haben und ausſpannen können. Dieſes Verlongen nach endlicher Ruhe bricht immer wieder durch, 185 Ganze iſt vielleicht überhaupt ein Kampf nach der uhe. Unerhört wuchtig der Kampf um den Friedhof, in den die Franzoſen nach einem Angriff von den Deutſchen zu⸗ rückgeworfen worden waren; einer nach dem anderen von den Alten der Kompagnie fällt, nur noch wenige kommen unverſehrt nach der Ruhe zurück. Keine Tendenz und keine Anklage gegen irgend jemand und irgend eine Seite iſt in dieſem franzöſiſchen Film ent⸗ halten, aber durch ſeine Eindeutigkeit iſt er eine War⸗ nung gegen den Krieg, wie ſie bis jetzt kaum her⸗ ausgeſtellt wurde. Der Film würde noch gewinnen, wenn man einzelne Szenen, die etwas zu lang geraten ſind, ſtreichen würde. Die Wucht, auf die man hier den größten Wert gelegt hat, würde dadurch nicht verlieren, im Gegenteil, durch die Geſchloſſenheit könnte die Wirkung noch erhöht werden. Dieſer Film zeigt, daß es drüben auf der anderen Serte 4 bei den Franzoſen gengu wie bei uns an der Front zu⸗ * ging. Keinem der Kämpfer wurde etwas erſport, jeder mußte bis zum Schluß aushalten, um ſein Vaterland vor dem Feind zu ſchützen. Dieſes Moment trifft bei dem Franzoſen noch mehr zu, da die deutſche Armee tief in ſeinem verwüſteten Heimatland ſtand. Hervorragend iſt der Abſchluß, wo ein zu Tode ge⸗ troffener Krieger die Armee der Gefallenen mit Holz⸗ kreuzen auf den Schultern an ſich vorüberziehen ſieht, eine 1 5 die in ihrer Eindringlichkeit lange Zeit nachwirken i wird. Raymond Bernard hat in jeder Weiſe die Stimmung der Front getroffen, ſeine Soldaten, alte Frontlämpfer, ſpielen ſich ſelbſt. Sie erleben noch einmal den Welt⸗ krieg in ſeiner ganzen Schwere. Ausgezeichnet ſind die Aufnahmen und der Kriegslärm. Erſchütternd das Trom⸗ melfeuer auf die feindlichen Gräben. Machtlos ſteht der Menſch dem von ihm ſelbſt entfeſſelten Höllenlärm mit ſeinen zermüpbenden und vernichtenden Wirkungen gegen⸗ über. Da hilft kein Ducken und keine Angſt, wen es packen ſoll, den trifft es. Der Film hat einige Kampfbilder feſt⸗ gehalten, wie ſie im Krieg ſelbſt nicht ſchrecklicher geweſen lind. Nur zuviele Kreuze zeigten den Weg der Schlachten. Stumm und immer mahnend zogen die gefallenen Kame⸗ raden mit, nie vergeſſen von den noch lebenden Brüdern. Die andere Seite, jenſeits der deutſchen Gräben, hat die Schreckniſſe des Kriegs genau ſo empfunden pie wir. Scala: Es war einmal ein Walzer Einen Film von Wien, vom Stephansdom, von Grin⸗ zing und von den lieben Wiener Madeln, ſieht man immer wieder gern, beſonders wenn Franz Lehar eigens die Muſik dazu geſchrieben hat. Lehar hat mit dieſer vollſtän⸗ r ein Meiſter der Töne iſt und der Walzer„Es war ein⸗ mal ein Walzer“, der an Süße und Klangſchönheit nichts zu wünſchen übrig läßt, iſt ja ſchon längſt Allgemeingut geworden und kann ſich erfolgreich neben den früheren Tonſchöpfungen des Meiſters behaupten. Menſchen der Gegenwart mit ihren Sorgen, Wünſchen und Nöten ſtehen im Mittelpunkt dieſer im Dreivierteltakt geſchriebenen Hand⸗ lung und glauben nicht nur an Märchen, ſondern erleben ſie ouch. Die Epiſode entſcheidet in ͤieſem ironievolen, muſik⸗ beſchwingten Märchen des Alltags, bei dem der intime Schalk des Spiels beſonders deutlich hervortritt und aller⸗ lei Ueberraſchungen im Bildlichen den Reiz des ausgeſpro⸗ chenen Unterhaltungsfilmes erhöhen. Martha Eggerth ſpielt die blonde Wienerin mit der gleichen Biegſamkeit und darſtelleriſchen Lebendigkeit wie ihre Gerenſpielerin, die ſchworze Li zzi Notzler. Rolf van Goth gibt in vorteilhafter Form den jungen Mann, der ſein blondes 9 Hurchkomponierten Muſik erneut wieder bewieſen, daß Glück ſucht. Ernſt Verebes, Joa Wü ſt und Al⸗ bert Paulig erzielen durch ihre Charakterk“ einen Sondererfolg. *Die Kapelle Boulanger wird von morgen ab im Palaſthotel Mannheimer Hof ihr zweites Gaſtſpiel geben. (Näheres ſiehe Anzeige im geſtrigen Abendblatt.) 5 Hochſtaplerprozeß Colloredo Intereſſante Einblicke in das Treiben der Titel, und Ordensvermittler -t. Freiburg, 10. Nov. Zu Beginn der Verhandlung erklärte der Col⸗ loredo⸗Burckhardt, er führe den Grafentitel nicht nur aufgrund einer Ernennung des päpſtlichen Stuhles, ſondern auch geſtützt auf das Diplom eines deut⸗ ſchen Bundesfürſten, deſſen Namen er aber vorerſt verſchweigen wolle. Aus ſeiner Vernehmung geht hervor, daß er die Schulen in Baden⸗Baden und Karlsruhe bis zur Untertertia beſuchte. In einem Inſtitut in Straßburg bereitete er ſich auf das Ein⸗ jährigen⸗Examen vor, das er jedoch nicht beſtand. Wie er den öſterreichiſchen Grafen Colloredo, ſeinen Adoptivvater, kennen lernte, darüber will er keine Auskunft geben. Der Adoptivvertrag wurde 1908 in Wien abgeſchloſſen. Auf ſeinen Antrag wurde C. 1910 aus dem badiſchen Staatsverband entlaſſen. Auf ein nachträgliches Verfahren, das man wegen Entziehung der Wehrpflicht gegen ihn einleitete, ſtellte er ſich beim deutſchen Geſandten in London und wurde daraufhin dem ungedienten Landſturm überwieſen. Wenn ſeine An⸗ gaben ſtimmen, ſo hat er in den- nächſten Jahren in Wien an der techniſchen Hochſchule und der Wiener Univerſität Vorleſungen gehört, auch gibt er an, er ſei mit der Abſicht umgegangen, in die öſterreichiſch⸗ ungariſche Armee einzutreten. Zwei eingereichte Diſſertationen hätten ihm— behauptet Colloredo— die Ernennung zum Doktor der Rechte gebracht. In Monaco trat er 1905 mit ſeiner erſten Frau zur katholiſchen Kirche über, angeblich aus religiöſen Motiven. Zur Erörterung kommen nunmehr ſeine Be⸗ ziehungen zum päpſtlichen Stuhl.., der mit ſeiner Frau in Südfrankreich wohnte, wurde 1913 durch ein päpſtliches Handſchreiben zum päpſtlichen Grafen er⸗ nannt. Dafür war eine feſte übliche Taxe von 12 000 Goldlire zu bezahlen. Die 12 000 Lire will er aus dem Verkauf von Aktien flüſſig gemacht haben. C. behauptet, es ſei ihm vom Heiligen Stuhl die Ge⸗ nehmigung erteilt worden, den Grafentitel außerhalb des Vatikans überall zu führen. Der Gerichtsvor⸗ ſitzende, Amtsgerichtsdirektor Hönl, erklärt hierzu, daß das Erzbiſchöfliche Ordinariat Freiburg die päpſtliche Urkunde für echt anſehe. Bei Ausbruch des Weltkrieges ließ ſich Colloredo am Comerſee nieder; 1915 wurde er telegraphiſch nach Rom gerufen und dort zum päpſtlichen Geheim⸗ kämmerer ernaunt. Angeblich hatte er damals eine wichtige politiſche Miſſion zugunſten der Zentral⸗ mächte zu erledigen. Er behauptet heute im Ge⸗ richtsſaal, es ſei ſeinen Bemühungen zu verdanken, daß Italien nicht ſchon früher in den Weltkrieg ein⸗ rat. a Von 1921 ab hielten ſich die Eheleute Colloredo viel in der Schweiz auf und eine Dame aus Thü⸗ ringen, die mit dem Ehepaar auf ſchweizeriſchem Boden zuſammentraf, hat der Stagatsanwaltſchaft brieflich mitgeteilt, Colloredo habe ſich als der bei der Revolution 1918 geflüchtete 1 1885 Großherzog von Baden 8 ausgegeben. Angeklagter:„Da muß mich die Dame falſch verſtanden haben!“ Eine weitere auf dem Gerichtstiſch liegende Urkunde trägt die Jah res⸗ zahl 1918 und die Unterſchrift des Kaiſers Karl von Oeſterreich, ausgefertigt in Schloß Schönbrunn. In dieſem Schriftſtück wird Graf Colloredo um ſei⸗ ner großen Verdienſte willen zum Herzog und Für⸗ ſten von Alemannien mit dem Titel Königliche Hoheit ernannt und ihm die Verleihung der zwei höchſten öſterreichiſchen Orden angekündigt. Der Angeklagte gibt zu, daß dieſe Urkunde auf Echtheit keinen Anſpruch erheben kann. Sie ſei eine heraldi⸗ ſche Spielerei, angefertigt habe ſie ein Kunſtmaler bei Luzern gegen eine Bezahlung von 2000 Franken. Nachmittagsverhandlung Am zweiten Verhandlungstage wurde zunächſt N unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit verhandelt. Erſt in der Nachmittagsſitzung wurde dieſe wieder her⸗ geſtellt. Es wurde jetzt der der Betrugsanklage gegen Colloredo zugrunde liegende Fall des Dichters und Schriftſtellers Schöpwinkel aus Angermund verhandelt, der bekanntlich durch Vermittlung Colloredos mit dem Eiſernen Kreuz 1. Kl. am weißſchwarzen Bande für zivile Verdienſte dekoriert worden war. Bei Behandlung dieſer Tat⸗ beſtände trat die Perſönlichkeit Colloredos vollſtändig in den Hintergrund. Darauf gewährte die Verneh⸗ mung der beiden Mitangeklagten des am Tage des Thronverzichts zum„Lippe'ſchen Hofrat“ ernannten Schriftſtellers und Kunſtmalers Rakett aus Frank⸗ furt a. M. und des Schriftſtellers Schmolke aus Berlin einen höchſt intereſſanten Einblick in das Treiben der Titel⸗ und Ordensvermittler. Rakett, der außerdem den Doktortitel der Schwin⸗ del⸗Univerſität Jean Jaques Rouſſeau in Brüſſel und ſonſtige Auslandstitel beſitzt. wurde deswegen zum Hofrat ernannt, weil er ſich um die Gründung einer Kunſthochſchule große Verdienſte er⸗ worben habe. Schmolke kannte Colloredo überhaupt nicht; Rakett war brieflich mit ihm bekannt ge⸗ worden. Zum erſten Male geſehen hatte er ihn erſt bei der jetzigen Verhandlung. An Rakett hatte ſich Colloredo gewandt, weil er wußte, daß dieſer Beziehungen zum Reichswehr⸗ miniſterium hatte und in der Frage der Ordens⸗ und Titelverleihung genau Beſcheid wußte. Rakett war aber lediglich Zwiſchenhändler. Der eigentliche Faktor war der Schriftſteller Schmolke, ein ehe⸗ maliger Sanitätsfeldwebel, der bei einer Berliner Doktoren⸗ und Titelfabrik, über die er nähere Angaben nicht machen wolle, an⸗ geſtellt und beteiligt war. Schmolke erklärte u.., ſeine Fabrik für honoris causa“ habe während der Inflation außerordentlich gut floriert, ſpäter habe er ſich jedoch davon zurückgezogen und nur noch gelegentlich Titel und Orden vermittelt. Beſonders begehrt ſeien die Eiſernen Kreuze am ſchwarz⸗weißen Bande geweſen. Was die Doktortitel an⸗ belange, wären bei ſeinem Inſtitut alle Fakultäten mit Ausnahme der theologiſchen vertreten geweſen. Die Doktorarbeiten ſeien zum Preiſe von 500 Mk. geliefert worden. Er habe z. B. die mediziniſchen Doktorarbeiten gemacht. Dann ſeien dieſe Doktorarbeiten von einem Notar notariell beglaubigt und durch je Ver⸗ mittlung der Konſulate einer amerikaniſchen Uni⸗ verſität zugeſtellt worden, die daraufhin die Promotion der Titelſüchtigen vorgenommen habe. Er, Schmolke, wiſſe, daß z. B. ſeit 15 Jahren in Berlin päpſtliche Orden verliehen wurden, ohne daß der Heilige Stuhl etwas davon wiſſe. Herſteller der Orden ſei ein bekannter Ge⸗ heimrat, deſſen Namen zu nennen er ſich weigere. Was die Ordensverleihung an den Schriftſteller Schöpwinkel angehe, ſo habe er ſich an einen ge⸗ wiſſen Hauptmann Reinhold, deſſen Adreſſe nicht mehr ermittelt werden kann, gewandt. Dieſer Rein⸗ hold habe das Beſitzzeugnis für das Eiſerne Kreuz geliefert. Der Preis ſei 150/ geweſen, den Collo⸗ redo an Rakett und dieſer an Schmolke gegeben habe. Auf den Vorhalt, daß dieſes Beſitzzeugnis nicht mit dem vom Reichswehrminiſterium dem Gericht zur Verfügung geſtellten übereinſtimme, erklärte Schmolke, für die Verleihung ſei nach dem Kriege nicht das Reichswehrminiſterium, ſondern die Ver⸗ ſorgungsämter zuſtändig geweſen. Sämtliche Beſitz⸗ zeugniſſe, die von dieſen Stellen ausgegeben worden ſeien, ſtimmten mit der an Schöpwinkel gelieferten Urkunde überein, ſie müßten dann auch gefälſcht ſein. Die Weiterverhandlung findet morgen Freitag ſtatt. Aus Vaden Vom Wagen geſtürzt * Pforzheim, 10. Nov. Am Dienstag war der 23 Jahre alte landwirtſchaftliche Aufſeher Karl Burgſtaller mit einem Wagen auf dem Felde beim Wartberghof geweſen. Als er mit dem leeren Gefährt in den Hof zurückkehrte, geriet der Wagen an der abfallenden Hofeinfahrt ins Rollen. Die Pferde rannten darauf mit dem Wagen fort und Burgſtaller ſtürzte ſo unglücklich herunter, daß er ſofort kot war. Er hat anſcheinend einen Schä⸗ delbruch erlitten. Laſtkraftwagen überrennt Motorrad * Singen a.., 11. Nov. Hier fuhr ein Konſtanzer Laſtkraftwagen auf das Motorrad des Hafnermeiſters Paul Maier auf. Dabei trug Maier einen Ober⸗ ſchenkelbruch, Armbrüche, Schlüſſelbeinbruch, Schür⸗ fungen am Kopf und ſchwere innere Verletzungen davon. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er in der Nacht ſtar b. Das Motorrad wurde zertrüm⸗ mehrt, der Laſtkraftwagen weniger ſtark beſchädigt. * K. Neckargemünd, 9. Nov. Die ſchon früher an⸗ geſetzte, aber immer wieder verſchobene General⸗ verſammlung des Elektrizitätswerkes fand nunmehr ſtatt. Dabei führte Bürgermeiſter Müßig aus, daß die vor wenigen Jahren erfolgte Umſtellung und Moderniſierung durch den Til⸗ gungsplan eine ſtarke Belaſtung mit ſi ge⸗ bracht hat. Auf der anderen Seite hat ſich eine ge⸗ wiſſe Entlaſtung inſofern ergeben, als das Werk ſich reſtlos der Waſſerkraft bedienen kann und von der Beanſpruchung des Badenwerkes oder der Stromerzeugung durch Dampf Abſtand nehmen kann. Der Kohlenverbrauch ſtellt ſich ſomit nur noch auf 1000 Mk. im Jahre gegen 12000 und 13 000 Mk. in den Jahren vor der Umgeſtaltung. Der Strom⸗ verbrauch iſt nahezu gleich geblieben. Die Gene⸗ ralverſammlung ſtimmte der vorgeſchlagenen Aus⸗ ſchüttung einer Dividende von 4 Proz. gegenüber 7 Proz. im letzten Jahre zu. Die Textilwarenfirma J. H. Leiſt beſteht nun ſeit 80 Jahren in Neckargemünd. In ihren An⸗ fängen beſchäftigte die Firma Tuchmacher und Leine⸗ weber in der Umgebung und vertrieb deren Erzeug⸗ niſſe zuſammen mit den Fabrikerzeugniſſen in der ganzen Neckar⸗, Elſenz⸗ und Taubergegend. r. Meckesheim(Amt Heidelberg), 10. Nov. Die Feldfrüchte ſind mit Ausnahme von Stoppel⸗ rüben eingebracht. Die Getreideernte kann dieſes Jahr im Durchſchnitt als gut bezeichnet wer⸗ den. Die Kartoffelernte übertraf alle Erwar⸗ tungen. Nur der Abſatz und der Preis läßt zu wün⸗ ſchen übrig. Auch der Tabak brachte teilweiſe gute Erträge. Die Ernte der Runkelrüben iſt zufrieden⸗ ſtellend. Dagegen war das Obſtergebnis ſehr gering. Die Weinernte erbrachte eine vorzügliche Qualität; bei geſunden Lagen war auch die Quan⸗ tität zufriedenſtellend. 8 * Adelsheim, 10. Nov. Das Familiendrama, das ſich in der Frühe des 15. Oktober hier abſpielte, hat nunmehr das zweite Todesopfer gefordert. Frau Anna Keſſelring, die an jenem Morgen durch ihren Mann, der ſich nach der Tat einen tödlichen Schuß beibrachte, durch vier Schüſſe ſchwer ver⸗ letzt wurde, iſt im hieſigen Krankenhaus ihren ſchwe⸗ ren Verletzungen erlegen. Die Frau mußte ſchwere Leidenswochen durchmachen, bis der Tod ihr Er⸗ löſung brachte. Dflegt U. Schützt . 25 Sildweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den ae Teil. Fran Anzeigen und geſchäftliche Mannheim- Herausgeber, Aus der Pfalz Eine Warenhausdiebin erhält 9 Monate Gefängufs * Frankenthal, 10. Nov. Die 1897 geborene le⸗ dige Marga Wiſcher aus Heidelberg war am 14. September vom Schöffengericht Ludwigshafen wegen Bandendiebſtahls zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr verurteilt worden. Während ihr mitverurteilter Komplize die ihm zudiktierte Strafe von vier Monaten annahm, legte die Ver⸗ urteilte Berufung ein, ſo daß ſich die Strafkammer Frankenthal in ihrer Sitzung am Mittwoch erneut mit der Angelegenheit befaſſen mußte. Die Ange⸗ klagte hatte im Sommer d. J. in Waren häu⸗ ſern in Mannheim und Ludwigshafen verſchie⸗ dene Diebſtähle begangen. Ihr Komplize nahm die geſtohlenen Sachen jeweils auf der Straße in einem Koffer entgegen. Bei ihrer geſtrigen Vernehmung gab die Ange⸗ klagte die ihr zur Laſt gelegten Diebſtähle ohne weiteres zu, ſie will ſie jedoch allein ausgeführt und ohne Wiſſen des Begleiters dieſem die Sachen zu⸗ geſteckt haben. Der Hang zum Stehlen ſei ihr angeboren. Das Berufungsgericht hielt den Tat⸗ beſtand des Bandendiebſtahls nicht für gegeben und verurteilte die rückfällige Angeklagte zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von neun Monaten wegen fort⸗ geſetzten Diebſtahls. Ein Polizeiauto geſtohlen * Speyer, 11. Nov. Angehörige der hieſigen Schutzpolizei, die in Neuſtadt dienſtlich tätig waren und dort abends noch einkehrten, war, als ſie zu ihrem auf dem dortigen Bahnhofsplatz abgeſtellten Kraftwagen zurückkehrten, diefer plötzlich abhanden gekommen. Es blieb nichts übrig, als die Rückreiſe mit der Bahn anzutreten. Die Neuſtadter Polizet fand am nächſten Tage den Speyerer Wagen in der Scheune eines Landwirts in Mußbach vor, der keine Ahnung von dem Vorfall hatte. Die Hinter⸗ gründe des Falles ſind alſo nach wie vor rätſelhaft. Wenn das Gefängnis überfüllt iſt * Kaiſerslautern, 9. Nov. Am 24. September 1932 ſtellte ſich der Fuhrmann Wilhelm Graf von hier in angetrunkenem Zuſtande beim Polizeirevier, um eine frühere Strafe von vier Tagen Gefängnis abzu⸗ ſitzen. Die Polizeibeamten erklärten ihm jedoch, daß das Gefängnis zur Zeit überfüllt ſei. Graf wollte aber unter allen Umſtänden eingeſperrt ſein und machte nun großen Krach. ö Als er von den Polizeibeamten auf die Straße geſetzt worden war, riß er an den Fenſterſtäben des Reviers und beſchimpfte die Beamten aufs ſchwerſte. Ein Beamter wollte hierauf den Wütenden zur Ruhe bringen; in dieſem Augenblick ſtieß ihm aber Graf ein Meſſer in den linken Oberarm. Graf konnte nur mit dem Gummiknüppel überwältigt wer⸗ den. Nun hatte er ſich geſtern wegen Widerſtandes und ſchwerer Körperverletzung vor der Großen Strafkammer zu verantworten, wo er von der gan⸗ zen Sache nichts wiſſen wollte. Das Gericht ver⸗ urteilte ihn zu einem Jahr einem Monat Zuchthaus und ordnete die ſofortige Verhaftung an. * * Ludwigshafen, 10. Nov. Im Alter von 46 Jah⸗ ren iſt geſtern Kriminalkommiſſar Wilhelm Hut⸗ macher nach ſchwerer Erkrankung im Alter von 46 Jahren geſtorben. H. wurde in Vollmersweiler geboren und wurde 1920 zur Jahndungspoltzei ver⸗ ſetzt, wo er in der Beſatzungszeit und insbeſondere im Abwehrkampf gegen die Separatiſten mit in vor⸗ derſter Linie ſtand. nd. Ruchheim bei Oggersheim, 10. Nov. Zwei hieſigen jungen Landwirten iſt in der letzten Nacht auf der Landſtraße zwiſchen Rödersheim und Gönn⸗ heim ein ſchweres Motorradunglück zugeſtoßen. Der 22jährige Landwirt Artur Kohl hat dabei ſein Leben eingebüßt. Kohl und ſein Soziusfahrer, der 25 Jahre alte Landwirt Auguſt Renner von hier, ein Verwandter des tödlich Verunglückten, waren um die genannte Zeit auf der Heimfahrt. Als ſie mit ihrem Motorrad die Straßenkurve paſſieren wollten, tauchte plötzlich ein unbeleuchtetes Fuhr ⸗ werk vor ihnen auf. Kohl verlor die Herrſchaft über ſein Fahrzeug, das über einen tiefen Stra⸗ ßengraben ins Acker feld fuhr und gegen einen Baum rannte. Kohl wurde mit dem Kopfe bei dem Anprall zwiſchen das Motorrad und den Baum gezwängt und ſofort getötet. Renner er⸗ litt bei dem Sturz einen komplizierten Schulter⸗ gelenkbruch. a J. Expolzheim(Amt Neuſtadt a. d..), 10. Nov. Letzter Tage wurden auf dem Wege der Zwangs voll⸗ ſtreckung die Erpolzheimer Obermühle mit meh⸗ reren Morgen Wingerten, Ackerland und Wieſen verſteigert. Viele Liebhaber hatten ſich eingefunden. Erlöſt wurden: für 7 Ar Weinberg am Hang 720 (K. Bohnenſtiehl, Erpolzheim); für 108 Ar Wingert, Spargel⸗ und Baumſtück bei der Mühle 6800, (Volksbank Bad Dürkheim); für 101 Ar Wieſe hinter der Mühle 2700/ und für die Mühle mit Wohn⸗ haus, Oekonomiegebäuden und 72 Ar Ackerland 10 100%(Steigerer A. Stein, Großkarlbach). ö * Kandel, 10. Nov. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden einem hieſigen Landwirt 18 ſchlachtreife Haſen geſtohlen. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. a Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Mhein⸗Pezel[.] b 9. 10 11.[Neckat-pegelſ 8. 0 J 10. J 11. Basel..670,50 0,48 0,65 9,58 Aheinweiler J. 151.26.04 111 1,25 Mannheim.80.76.96.11 Kebl 2852,70.71 2,62.72 Jagſtfeld...62 0,776.60.78 Magau 4,80 405355.4 4,34 Hel bronn. 10.18.10 13 Mannheim. 3,59.368,22 3,11 3,24 Ulochingen. 0,20 0,160,190, Caub. 262 9025277 ö 1 löln.443.160.55 2,742.86 f TTT . Chefredakteur: H. u. Melß ner Verantwortlich für Polltik: Pr. Walter Reinhardt⸗ Handelstell! Rur! mer- Feuilleton: Dr. Stefan KayſerKommunalpolitiku Lokales: chard Schönfelder Sport und Vermiſchtes; illy Müller ir Mitteilungen: Jakob Faude, f nitli 5 Drucker und Verler er: Drucketel Dr. eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R l. 46 Für unverlangte Beiträge leine Gewähr Rüsſendung nur bei Dringf rasch in die Hduf eig Freitag, II. November 1932 IRrscharrs-ZEI der Nenen Mannheimer Zeitung Mittag- Landesbank der Rheinprovinz Ein neuer Plan zur Enflasſung Um die Landesbank der Rheinprovinz zu entlaſten und wieder flüſſig zu machen, ſind bereits eine größere Zahl von Plänen ausgearbeitet und beſprochen worden. Ein neuer, von Staatslommiſſar Weltzien entwickelter Plan unter Mitwirkung der Rhein if chen Spar⸗ kaſſen wurde geſtern in Köln in Anweſenheit des Staotskommiſſars informatoriſch diskutiert. Es handelte ſich dabei lediglich um eine Fühlungnahme. Be ſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Nach dem vorliegenden Plan ſollen die S parkaſſen die Schulden der Gemeinden gegen ihre Forderungen an die Landesbank aufrech⸗ nen. Eine gewiſſe Ungleichheit ergibt ſich hierbei aber dadurch, daß die Sparkaſſen teils geringere, teils höhere Forderungen an die Landesbank haben, als die Landesbank an die zugehörigen Gemeinden, ſo daß die Vorausſetzungen für eine Einigung auf den Plan durchaus verſchiedenartig liegen. Im allgemeinen neigt man aber zu der Auffaſſung, daß der Verrechnungsplan angenommen werden dürſte. Vorerſt will man die Löſung der übrigen mit der Sanie⸗ rung der Landesbank zuſammenhängenden Fragen ab⸗ warten. Staud der Badiſchen Bank vom 7. Nov. Aktiva: Goldbeſtand 8 538 938.—, deckungsfähige Deviſen 322 165.—, ſonſtige Wechſel und Schecks 21 949 637.—, Deutſche Scheide⸗ münzen 18 961.—, Noten anderer Banken 4618 620.—, Lom⸗ bard forderungen 6 466 805.—, Wertpapiere 7404 403.—, ſon⸗ ſtige Aktiva 29 882 313 4. Paſſiva: Grundkapital 8 300 000.—, Rücklagen 3 300 000.—, Betrag der umlaufen⸗ den Noten 24 119 550.—, ſonſtige täglich fällige Verbindlich⸗ keiten 12 474 378.—, an eine Kündigungsfriſt gebundene Ver⸗ hinolichkeiten 25 179 671.—, ſonſtige Paſſiva 2827 045.—, Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zahl⸗ Haren Wechſeln 687887 J. * Treuhand⸗ und Inkaſſo AG für Genoſſenſchaften, Karlsruhe. Der Geſchäftsabſchluß per 31. Dez. 1931 weiſt die Exträgniſſe mit 29 859/ aus. Nach Berückſichtigung der 28 692/ betragenden Verwaltungskoſten ergibt ſich ein Reingewinn von 1712 /, um welchen Betrag ſich der Verluſtvortrog aus 1930 auf 545/ ermäßigt. Den neu⸗ beſtellten An bilden Verbandspräſident G. Keidel Karlsruhe. Direktor E. Pilger ⸗ Karlsruhe, Landesöko⸗ nomierat Th. Schlitten helm⸗Durlach und Gutsbeſitzer F. Frank ⸗ Sinsheim. Isoſſa Fraschini sanieri In einer ao. GV. der Fabbrica Automobil Jſotta Fraſchini S.., Mailand, die als Pro⸗ duzentin hochwertiger Luxuskraftwagen und Flugzeug⸗ motoren von der Kriſe noch ſtärker als die übrige ita⸗ tieniſche Kraftfahrzeuginduſtrie betroffen wurde, wurde mit 195 000 von insgeſamt vertretenen 203 000 Stimmen die Bilanz, die zum 15. Oktober 1932 einen Verluſt von 81 064 800 Lire ausweiſt, genehmigt. Gleichzeitig wurde eine Herabſetzung des Aktienkapitals im Verhält⸗ nis 10:1 auf 9 007 200 Lire und die Durchführung einer Wiedererhöhung um 29 928 000 Lire beſchloſſen, welcher Betrag als Emiſſionsmarge einer bereits im Jahre 1927 beſchloſſenen Kapitalerhöhung noch vorhanden iſt. Das künftige Aktienkapital wird demnach 8 935 200 Lire betragen. * Bergbau AG. Lothringen, Bochum.— Falſche Sa⸗ nierungshoffnungen. Zu der von anderer Seite verbrei⸗ teten Meldung, der erhöhte Kohlenabſatz und der Erfolg dex Rationaliſierungsmaßnahmen ermögliche es der Ge⸗ ſellſchaft, die Sanierung in geringerem Ausmaße als 10:1 vorzunehmen, erklärt die Verwaltung, daß ſie dieſer Meldung fernſteht, und daß ſie die in ihr zutage tre⸗ tende Auffaſſung hinſichtlich der Zuſammenlegung nicht teilt. 17 * H. Coupienne AG in Mülheim⸗Ruhr.— Kapitalher⸗ aßſeßung. Wie aus der veröffentlichten Bilanz per 31. März 1932 Sieſer Familiengeſellſchaft hervorgeht, iſt das Aktien⸗ künztal von 2 Mil l. Kauf 1 Mill. A herabgeſetzt worden. Der Buchgewinn wurde zur Beſettigung des Ver⸗ luſtvortroages aus 1930/1 in Höhe von 387 508/ ſowie der Konfunkturverluſte in 1931/32 mit 612 493/ verwandt. O Lüdenſcheider Metallwaren AG. vorm. Julius Fiſcher u. Baſſe.(Eig. Dr.) Auf Antrag des Obligationärvertre⸗ ters iſt nunmehr eine neue Obligationärver⸗ ſammlung zum 18. November einberufen worden, nach⸗ dem die erſte Verſammlung am 2. November beſchluß⸗ unfähig geweſen war. Nach Informationen des DH iſt die Geſellſchaft zur Zeit noch gut beſchäftigt. Die Beleg⸗ ſchaft, die um 100 Arbeiter verſtärkt werden konnte, arbei⸗ tet 56 Stunden in der Woche. Der Fuſionsvertrag mit den vereinigten elektrotechniſchen Fabriken F. W. Buſch und Gebr. Jäger liegt in den Einzelheiten bereits feſt, nachdem auch die Banken durch ihre Zugeſtändniſſe die Fuſion ermöglicht haben. Die GV., die den Fuſionsbeſchluß zu faſſen haben wird, dürfte ſofort nach der Obligationär⸗ verſammlung einberufen werden. Bewegung der Unſernehmungen f im Okiober Nach Mitteilung des Stat. Reichsamts wurden im Okt, 1932 5(September 8) Aktien geſellſchaften mit zu⸗ ſammen 15(14) Mill.„ Nominalkapital gegründet. Ferner wurden 24(22) Kapitalerhöhungen um zu⸗ ſammen 18(23) Mill.„ vorgenommen und 198(123) HWa⸗ pitalherabſetzungen um zuſammen 177(177) Mill. Mark. 57(52) Aktiengeſellſchaften mit einem Nominal: kapital von 31(21) Mill./ wurden aufgelöſt, darunter 9(7) wegen Konkurseröffnung. Der Kurswert der gegen Barzahlung im Oktober ausgegebenen Akrien betrug 6(5) Mill. I. Ferner wurden im Oktober 1932 306(Vormonat 273) Geſellſchaften mb., 682(610) Einzelfir men und Perſonalgeſellſchaften und 114(74) Genoſſen⸗ ſchaften gegründet. Aufgelöſt wurden 284(499) Ge⸗ Wo seh die Konjunkfur? Herausbildung der Plaiſiorm/ Werfung und Wirkung der Sieuerscheine Es ſteht zu hoffen, daß nach einem gewiſſen Abſchluß wichtiger Wahlperioden ſich ein klares erkennbares Bild des Konjunkturſtandes herausſchälen wird, daß leichter feſtzuſtellen ſein wird, inwieweit bisher politi ſ che Einflüſſe auf die Wirtſchafts entwicklung der letzten Monate abgefärbt haben. Das iſt von großer Wichtigkeit, denn davon, ob in Amerika und auch in Deutſchland die Anſätze einer Beſſerung, die wirtſchafts⸗ politiſchen Maßnahmen mehr auf das politiſche Konto zu ſetzen ſind oder tatſächlicher innerwirtſchaft⸗ licher Auftriebskraft entſprachen, hängt Weſentliches für die Beurteilung der Tragfähigkeit des heutigen Konjunkturſtandes ab. Mancherlei Anzeichen deuten darauf hin, daß die politiſchen Ein fLüſſe überſchätzt ſein mögen, ſo, wenn man in Amerika die Wirtſchafstpolitik Hoovers lediglich als Wahlmache hin⸗ geſtellt hat oder wenn hinſichtlich der deutſchen Kriſenlage neueren politiſchen Strömungen ein übergebührlicher An⸗ teil zugeſchrieben wird. Es iſt kein Zweifel, daß politiſch beſtimmte Einflüſſe hier wie dort wirkſam geweſen ſind. Aber das beſagt nichts hinſichtlich der Dauerhaftigkeit einer wirklichen Wirtſchaftsbeſſerung. Das Entſcheidende bleibt, ob in den Kriſenverhältniſſen ſelbſt Vorausſetzungen dafür gegeben waren, daß eine aus beliebigen Gründen erfolgende Nachhilfe vertret⸗ bar werden konnte. 0 Wenn man ſich von der falſchen Erwartung freigehalten hat, daß in Amerika oder in Deutſchland oder ſonſtwo eine ſchnelle und durchgreifende Wende eintreten würde, wenn man ſich von den hier von uns öfters behandelten grund⸗ legenden Wandlungen in der Kriſenlage überzeugt hat, dann braucht man den politiſchen Strömungen nicht allzu großes Gewicht beizumeſſen. Liegen in der nationalen und in der Weltwirtſchaft begründete Vorausſetzungen für einen allmählichen Umſchwung vor, dann ſetzt er ſich a uch unabhängig von beſtimmten politiſchen Verhältniſſen auf die Dauer durch. Das iſt das eigentlich Wichtige. So wenig wie Hoover ſeine Wahl mit einem Hinweis auf eine von ihm erreichte Ankur⸗ belung ſichern konnte, ſo wenig wird feine Niederlage die tatſächlichen Anſätze einer Kriſenwende vernichten. Die wirtſchaftlichen Tatſachen ſind eben ſtärker als die Meuſchen und Politiker. Gewiß mag das Tempo, in dem die Entwicklung voran⸗ ſchreitet, vielen allzu langſam erſcheinen; es iſt in Wirk⸗ lichkeit erſtaunlich ſchnell, wenn man bedenkt, daß der Tiefpunkt der Weltkriſe erſt i m Jun! dieſes Jahres gelegen hat und ein Umſchwung erſt einmal eine längere innere Vorbereitungszeit benötigt. Hat doch beiſpiels⸗ weiſe die große deutſche Kriſe nach dem Zuſammen⸗ bruch der„Gründerkonjunktur“ in den 70er Jahren etwa neun Jahre bis zu ihrer völligen Ueberwindung gebraucht. Heute iſt bereits wenige Monate nach dem Tief⸗ punkt die Plattform deutlich zu erkennen, auf der allein ſich die weltwirtſchaftliche Erholung vollziehen kann: die Umſchichtung auf dem Geld⸗ und Kapital⸗ markt, das Lockerwerden der gewaltigen Hamſterungen. Was ſich auf dieſem Gebiete bisher abgeſpielt hat, iſt von außerordentlicher Bedeutung für die Fortentwicklung: die Hebung der Rentenkurſe, die Senkung des Kapitalzinſes die Umwandlung enormer Beträge Staatsſchuldien in niedriger verzinsliche An⸗ leihen, das Wiedereinſtrömen von einigen Milliar⸗ den Mark Hamſtergeldern in den internationalen Kapitalkreislauf. Das ſind fundamentale Tatſachen, die nicht mehr ritckgüngig zu machen ſein werden, die auf die Dauer mit unwiderſtehlicher Gewalt die Dinge vorantreiben werden, die im Verein mit anderen anregenden Umſtänden— vor allem der jahreszeitlichen Wirtſchaftsbelebung im Früh⸗ ling— ſich auch in der Erhöhung des allgemeinen Beſchäf⸗ tigungsgrades äußern werden. ſellſchaften müßĩ.(darunter 28(193) von Amts wegen ge⸗ löſcht), 1283(1263) Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften (darunter 134(289) von Amts wegen gelöſcht) und 180(123) Genoſſenſchaften. * Chem. Fabrik vorm. Goldenberg, Geromont u. Cie., in Liqu., Winkel. Die Firmo Chemische Fabrik Joh. A. Benckiſer GmbH, Ludwigshafen, teilt uns mit, daß es ſich bei dem in dem Bericht über die GV in Nr. 523 der NM erwähnten Prozeß um eine Forderung der Firma Goldenberg in Höhe von 4000% für Nota⸗ riatskoſten handelt. Die Firma Goldenberg war ver⸗ traglich zur Uebernahme dieſer Notariatskoſten verpflichtet und hat dieſelben auch bezahlt. Erſt dem Liquidator blieb es vorbehalten auf dem Prozeßwege den Verſuch zu machen, dieſen Betrag wieder zurückzuerlangen. Die Firma Benckiſer hält dieſe Klarſtellung zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen für notwendig. * Chamotte⸗Induſtrie Hagenburger⸗Schwalb AG, Hetten⸗ leidelheim(Pfalz). Auf der Tagesordnung der zum 28. Nov. einberufenen GV eſteht die Beſchlußfaſſung über Be⸗ ſtätigung und Durchführung der Beſchlüſſe über die Her⸗ abſetzung des Grundkapitals von 407 200 auf 305 400% und die Wiedererhöhung um 494 600 auf 800 000„4. Es Sleigende indusirielle Produkfion In Uebereinſtimmung mit der Entwicklung am Arbeits⸗ markt hat die induſtrielle Produktion von Auguſt auf September leicht zugenommen. Die Inder⸗ ziffer der Produktion wichtiger Induſtriezweige(1928 gleich 100) ſtieg von 51,8 im Au gu ſſt auf 53, im Sep⸗ tember. In den Preiſen des Jahres 1928 ausgedrückt, kann man, wie im Wochenbericht des Inſtltuts für Kon⸗ junkturforſchung ausgeführt wird, den Wert der her⸗ geſtellten Waren für Auguſt auf 3,6 Mrd.„ und für September auf 3,75 Mrd./ veranſchlagen. Die Zu⸗ nahme hätte alſo r. 150 Mill.„ betragen. In dieſen Zahlen kommt ausſchließlich die Veränderung der produ⸗ zierten Mengen, nicht aber die Veränderung der Preiſe zum Ausdruck. In jeweiligen Preiſen errechnet ſtellt ſich 395 Bruttoproduktionswert im Auguſt auf 2,54 Mro. J, im September auf 2,65 Mrd.. Nach dieſer Rechnung beträgt die Zunahme alſo nur rd. 110 Mill. I. 5 Im Einzelnen laſſen ſich folgende Bewegungstendenzen unterſcheiden: In den Induſtrien, bei denen Rohſt off ⸗ koſten eine Gr oßſe Rolle ſpielen(3. B. Leder, Tex⸗ tilien, einzelne Gruppen der NE⸗Metallinduſtrien uſw.] hat ch die Erzeugung im Zuſammenhang mit der Pretsbeſe⸗ 6 5815 auf den Rohſtoffmärkten erhöht. Bei der Nach⸗ frageſteigerung handelt es ſich vorwiegend darum, daß der Handel nun ſeine Lager vergrößert— hinzu kommt vor allem in der Gruppe Kohlenbergbau eine 1 n= bedingte Zunahme der Produktien. In dieſem Zu⸗ ſammenhange iſt bemerkenswert, daß die Bauſtoff⸗ induſtrien gegen die hier abwärts gerichteten Kräfte widerſtandsfähiger ſind, als dies z. B. im ver⸗ 8 ö U war.— Die Zunahme der Pro⸗ gangenen Jahre der Fa 8 der P 0 feigungen, verbilligten Strombezug uſw. entgegenkommen. duktion von Walzwerkserzeugniſſen ſchließlich iſt Hauptfache auf Ruſſenaufträge zurückzuführen. Belebung in der Schran Uhrenindusirie Im Schramberger Werk Junghans 1 7 8 1 15 e 1 1 1 i üſtes und ei 1 i 5 723 Betebung ſich er heblich gebe 0 Woche vom 28. bis die Belegſchaft jetzt 48 Stunden pro Woche arbeitet und in vielen Abteilungen noch Ueberſtunden machen muß. Die Uhrenfabrikation der Hamburg⸗Amerikaniſchen Uhrenfabrik wird fetzt in das Hauptwerk Junghans übergeführt. Dieſe Unterbringung dürfte bis zum 20. November etwa erledigt ſein. In welcher Form die Wei⸗ terführung der Betriebe nach dem Ende der Saiſon erfolgt, läßt ſich im Augenblick nicht überblicken. Bekanntlich muß⸗ ten im Vorjahre Entlaſſungen vorgenommen werden. In⸗ wieweit dieſe in dieſem Jahre vermieden werden können, hängt von der Entwicklung der allgemeinen konjunk⸗ turellen Lage ab, die in Kreiſen der Induſtrie nicht un⸗ günſtig, mindeſtens erheblich günſtiger als zur gleichen Zeit des Vorjahres beurteilt wird. N verkauf der Uhrenfabrik Lenzkirch AG. Dies Gemeindever waltung Lenzkirch hat ſämtliche Gebäude des altbekannten Werkes, das bekannt⸗ lich in den letzten Jahren dem Junghans⸗ Konzern gehörte und ſtillgelegt war, gekauft. Der Preis für den ganzen Komplex einſchl. Maſchinen und ca. 10 Morgen Baugelände beträgt nur 20 000 J. Damit hat die Ge⸗ meinde jederzeit die Möglichkeit, bei ſich bietender Gele⸗ genheit die Uhren fabrikation in Lenzkirch wieder aufzunehmen. Es ſind auch bereits Be⸗ ſtrebungen zur Ingangſetzung des Betriebes vorhanden. Das benötigte Betriebskapital ſoll durch Uebernahme von Anteilſcheinen aufgebracht werden; die Arbeiter wollen dazu nach Wiedereinſtellung wöchentlich einen Taglohn ſtehen laſſen. Ebenſo wird die Gemeinde durch Steuervergün⸗ * Gütterwagenſtellung bei der Reichsbahn. In der 1 20. 10. 82 Gerbe 00 ſind bei der agen ge⸗ wor egen 759 302 i 955 1 Reichsbahngeſellſchaſt 703 957 Güt Arbeitstage) Für den brinus) eine außerordentliche oche des Das gilt auch für Deutſchland, wenngleich dieſes aus mancherlei Gründen nicht mit an der Spitze der wie⸗ der aufwärts ſchreitenden Wirtſchaften ſtehen kann. Aber auch hier ſind die Anzeichen nicht nur„gemacht“, ſondern wirklich vorhanden. Die verhältnismäßig befriedigende Geſtaltung der Arbeits lage iſt nicht zu verkennen; ſie iſt natürlich nicht einſeitig als das Verdienſt einer be⸗ ſtimmten Politik zu erklären, es war ihr ſozuſagen inner⸗ halb der Wirtſchaft bereits vorgearbeitet worden. Auch die an ſich beſonders ungünſtigen Verhältniſſe am deutſchen Kapitalmarkt haben ſich unbeſtreitbar gebeſſert, vor allem hat der öffentliche Kredit eine erhebliche Stärkung erfahren. Die Kurſe der Staatsanleihen ſind ſeit dem Frühjahr langſam, aber ſtetig geſtiegen und laſſen eine weitere Feſtigung des Rentenmarktes erwarten. Die Altbeſitzanleihe, die zur Zeit der Wiedereröffnung der Börſen im April d. J. 35 notierte, hat trotz der Ziehung 55% erreicht, die Reichsanleihe von 1929 89 nach 57, die ſpäten Schuldbuchfälligkeiten ſind von 46 auf 737 geſtie⸗ gen, und auch die Pfandbriefe haben nun wieder einen Stand von 80 v. H. erreicht, nachdem ſie zeitweilig bis auf 63 gefallen waren. Dieſe Kursſteigerung iſt für eine tatſächliche Zinsſenkung weit wichtiger als irgendwelche Zinskredite. Sie bedarf noch der Fortſetzung bis zu dem Zeitpunkt, wo wieder zu erträglichen Zinsſätzen Anleihen am Ka⸗ pitalmarkt aufgenommen werden können. Und dieſe Möglichkeit wird merkwürdigerweiſe heute bereits eingeräumt, während ſie noch vor zwei Monaten als reine Phantaſie erſchien. Eine ſolche Kapitalaufnahme ſind ja auch die Steuer⸗ ſcheine, die offenſichtlich in ihrer Wirkung vielfach falſch beurteilt werden. So werden die neuen Börſenkurſe von 90% für die 1934er Fälligkeit und von 71 für die 1988er Fälligkeit, alſo mit einem Durchſchnittskurs von 80 v.., als Ausdruck dafür angeſehen, daß die Steuerſcheine nur zu vier Fünfteln wirkſam gemacht werden könnten. Das iſt gänzlich falſch. Die Wirkſamkeit der Steuerſcheine wird man erſt ſpäter beurteilen können. Borläufig be⸗ ſagen die Börſenkurſe darüber gar nichts, denn es findet nur ein ganz geringfügiger Umſatz ſtatt. Das iſt auch verſtändlich. Denn einmal wird ja im erſten Vierteljahr beſtenfalls ein Viertel der Geſamtſumme aus⸗ gegeben, die kleinen Scheine, die wohl an die 10 v. H. der Geſamtſumme ausmachen dürften, überhaupt erſt nach einem Jahr; weiterhin werden die ſogen. Saiſoninduſtrien erſt im nächſten Frühjahr an eine Verwertung ihrer Scheine gehen können, da ſie beim beſten Willen während des Winters keine wirtſchaftliche Verwendung dafür haben. Und ſchließlich ſind mit Ab⸗ ſicht die Steuerſcheinkurſe etwas niedri ger als der Marktlage entſprechend feſtgeſetzt worden, weil ja gerade ein Verkauf etwas erſchwert werden ſoll. Die eigent⸗ liche Geldbeſchaffung ſoll ſich nämlich durch die Beleihung vollziehen, um die erheblichen Kreditmög⸗ lichkeiten der Banken auszuſchöpfen und um die Finanzie⸗ rung billiger zu geſtalten; eine Geldbeſchaffung durch Ver⸗ kauf der Scheine koſtet heute nach der Geſamtverzinſung etwa 10 v.., bei der Beleihung aber nur 5 v. H. Die Geldaufnahme großen Stils durch die Scheine wird überhaupt erſt im nächſten Frühjahr erfolgen können, wenn mehr als die Hälfte der Scheine ausgegeben ſind. Bis dahin hat der Kapitalmarkt reichlich Zeit, ſich weiter zu feſtigen, dann muß ſich der Kurs der 1034er Fälligkeit allein wegen des Näherrückens der Einlöſungsfriſt auf mindeſtens 94 erhöht haben. Auch hier wird zur Zeit erſt die Plattform geſchaffen für eine Entwicklung, die ſich in Deutſchland ſowohl wie in der Weltwirtſchaft vorausſicht⸗ lich erſt im Frühjahr mit ſichtbarerer Wirkung heraus⸗ bilden kann, wenn der jahreszeitliche Auftrieb den natür⸗ lichen Untergrund für eine langſame, von mancherlei Rück⸗ ſchlägen unterbrochene Konjunkturbeſſerung abgeben wird. ſollen ausgegeben werden 194.600 Inhaber⸗Stammaktien, für die Sacheinlagen geleiſtet werden, und 300 000% In⸗ habervorzugsgktien mit 6proz. kumulativer Vorzugsdivi⸗ dende. Das Bezugsrecht der Altionäre iſt ausgeſchloſſen. Außerdem ſoll eine Zuwahl zum AR vorgenommen werden. Die Pilsner Braufusion Zwecks Beſchlußfaſſung über die angekündigte Fuſton beruft die Böhmiſche Pilsner rauerei A G. (Welthräu) ihre ordentliche Generalverſammlung auf den 15., die Erſte Pilsner Aktien brauerei(Gam⸗ Generalverſammlung auf den 16. November ein. Auf der Tagesordnung der Welt⸗ bräu⸗Generalverſammlung ſteht der Antrag auf Ver⸗ ſchmelzung mit dem Gambrinus, über die die Tagesord⸗ nung der Erſten Pilsner Aktienbrauerei folgende Einzel⸗ heiten bekannt gibt: Gültigkeit der Fuſion ab 1. Sept. 1032, die Aktionäre des„Weltbräu“ erhalten auf je zwei Aktien ihrer Geſellſchaft mit Kupon 1932-33 eine Aktie des „Gambrinus“ mit Kupon 1933 und einen Auſſchlag von 12 Ke. Das Aktienkapital der Erſten Pilsner Aktien⸗ brauerei wird künftig 9,75 Mill. Kc. betragen. * Wm. H. Müller u. Co.— Erhöhter Verluſt. Die Commanditaire Vennootſchap Wm. H. Müller u. Co. hat das Geſchäftsfahr 1931 nach Abſchreibungen und Reſerve⸗ ſtellungen in Höhe von 6,8 Mill. hfl. mit einem Verluſt⸗ ſaldo von 6,5(4,9) Mill. hfl. abgeſchloſſen. Im Bericht wird feſtgeſtellt, daß nach der ungünſtigen Entwicklung des Jahres 19381 im laufenden Jahr ein weiterer Rückgang des Geſchäftsganges feſtzuſtellen ſei. Die Anlage des badischen Sparkassen- vermögens * Karlsruhe, 10. Nov. Durch die Verordnung des Staats⸗ miniſteriums vom 26. Oktober d. J. werden den badiſchen öffentlichen Sparkaſſen neue Satzungen vorgeſchrie⸗ ben. Darnach dürfen einem einzelnen Kreditnehmer an Perſonalkredit bis zu 20 000, darüber hinaus höchſtens nur 1 v. H. der geſamten Einlagen der Spar⸗ kaſſe, keinesfalls jedoch mehr als 100 000, gewährt wer⸗ den. 30 v. H. der Spareinlagen und 50 v. H. der ſonſtigen Einlagen ſind in flüſſigen Werten anzulegen, davon min⸗ deſten 10 v. H. der Spareinlagen und 20 v. H. der ſonſtigen Einlagen als Guthaben bei der Badiſchen Kommunalen Landesbank(Girozentrale). 5 5 * Verlängerung der Zinsverbilligung für die auf Grund von Getreide⸗Orderlagerſcheinen gewährten Kredite. Ent⸗ ſprechend der von der Reichsregierung neuerdings zugeſtan⸗ denen Zinsverbilligung für eine einmalige Verlängerung der gegen Orderlagerſchein erteilten Wechſel wird guch für Lombordkredite, die von Landwirten im Wege der Lom⸗ bordierung von Getreideorderlagerſcheinen bei Reichsbank⸗ anſtalten aufgenommen ſind, eine Zinsverbilligung über die erſte viermonatliche Laufzeit des Kredites hinaus auch für den 5. und letzten Monat gewährt. O Günſtiger Stand der Reifen⸗Verhandlungen. Frank⸗ furt a.., 10. Nov.(Eig. Dr.) Die letzten Berliner freien Markt ausgehen, Deuische Verlagsansfalf Sſufigari 148 703(452 446) Rm. Reingewinn Dividendenlos Das Ergebnis des am 30. Juni 1932 abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahres blieb infolge des empfindlichen mengen⸗ und wertmäßigen Rü ganges der Umfätze ſowohl in den Papierfabriken, wie auch im Verlagsgeſchäft mit ſeinen techniſchen Hilfsbetrieben beträchtlich hinter den Ergeb⸗ niſſen des Vorjahres zurück. Der auf der geſamten deut⸗ ſchen Papierinduſtrie laſtende Druck habe auch die beiden Papierfabriken der Geſellſchaft zu weiteren Arbeits⸗ einſchränkungen bei unzureichenden Verkaufspreiſen ge⸗ zwungen. Die mit dem Preisverfall fortſchreitende Ent⸗ wertung der Lager konnte in der Hauptſache aus den Rück⸗ lagen abgedeckt werden. Der Buchverlag habe ebenfalls große Abſatzſchwie⸗ rigkeiten zu verzeichnen; er leide nach wie vor unter der Ueberfülle billiger Ausgaben. Das Ergebnis des Zeit⸗ ſchriftenverlags ſei durch einen weiteren Rückgang der Anzeigenverträge beeinträchtigt worden. Der Ertrag der Beteiligungen ſei befriedigend geweſen. Ernem Geſamtertrag von 534 211(971 769) RM. ſtehen Generalunkoſten mit 267 455(395 698) RM. ſowie Abſchreibungen mit 118 061(133 625) gegenüber, ſo daß ſich ein Reingewinn von 140 703(452 446) RM ergibt, der ſich durch den Gewinnvortrag von 110 606(114 160) auf 259 310(566 606) erhöht. Daraus ſoll öie Rücklage für Ver⸗ luſte aus Forderungen um 100 000(200 000 Mk.] und für Neuerungen und Neuunternehmungen um 50000 Mk. er⸗ höht werden. Auf neue Rechnung ſollen 109 310 Mk. vor⸗ getragen werden. Von einer Dividendenausſchüttung wird Abſtand genommen(i. V. 6 v..) Aus der Bilanz: Geſchäfts⸗ und Wohnhäuſer 0,162 (0,168), Maſchinen und techniſche Einrichtungen unverän⸗ dert 0,140, Beteiligungen unv. 0,720, Kaſſe, Wechſel und Wertpapiere 0,238(0,414), Bankguthaben 0,442(0,366), lau⸗ fende Forderungen 1,40(1,70). Die Papierfabrik Salach⸗ ſteßen ſteht mit 1,07(1,035), die Papierfabrik Wildbad mit 0,545(0,580) Mill. RM. zu Buch. Dem ſtehen gegenüber ein unverändertes AK. mit 3,6 Mill. RM. und außer⸗ ordentliche Rücklagen mit 0,36, Rücklagen für Neuerungen und Neuunternehmungen 0,05(0,10), Rücklagen für Ver⸗ luſte aus Forderungen 0,175(0,05), laufende Schulden und Rückſtellungen 0,121(0,204) Mill. RM. 5 Infolge der unſicheren wirtſchaftlichen und polittſchen Lage ſeien für das neue Geſchäfts jahr keine Vor⸗ ausſagen möglich, doch ſei in letzter Zeit in den Pavpier⸗ fabriken ſowohl in Bezug auf Eingang von Aufträgen wie auch auf die Feſtigung des Preisniveaus eine leichte Wendung zum Beſſeren feſtzuſtellen. ſten geklärt iſt die Frage des Groſſiſtenbezuges. Immerhin hofft man, daß vielleicht ſchon bei den am 23. November beginnenden mehrtägigen Verhandlungen die letzte Eini⸗ gung über den Reifenvertrag 1933 möglich wird. Frankfurfer Abendbörse sfill Mangels jeglicher Anregung verkehrte die Abendbörſe in ſehr ſtiller Haltung. Die Kurſe neigten auf wei⸗ tere kleine Abgaben der Spekulation eher weiter zur Schwäche. Gegen den Berliner Schluß betrugen die Kursrückgänge aber ſelten mehr als„ v. H. Etwas ſtärker offeriert waren nur Kunſtſeideaktien, bei denen die ſchwä⸗ cheren Amſterdamer Meldungen ein verſtimmendes Mo⸗ ment zu ſein ſchienen. Am Rentenmarkt neigten Reichsſchuldbuchforderungen ebenfalls zur Schwäche; deut⸗ ſche Anleihen lagen dagegen knapp behauptet. Von den ſonſtigen feſtverzinslichen Werten waren nur wenige Kurs⸗ taxen zu hören. Golöpfandbrieſe blieben auf dem Mit⸗ tagsniveau ziemlich aut behauptet. Im Verlaufe neigten dann Deutſche Anleihen zur Schwäche. An den Aklien⸗ märkten zeigte ſich dagegen ſpäter auf dem ermäßigten Ni⸗ veau für Kunſtſeideaktien eher Nachfrage, ſo daß Aku ſchließlich 7 v. H. höher zur Notiz gelangte. U. a. no⸗ tierten: Neubeſitz 6,65, Altbeſitz 54,75, Berliner Handels⸗ geſellſchaft 91, Reichsbank 128, Farben 9576, Nachbörſe 96, Junghans 16,75, Lahmeyer 108. Beendefer Sandblafſverkauf Nachdem die letzten zwei Einſchreibungen— in Baden und der Rheinpfalz— einen gewiſſen Stillſtand in der Aufwärtsbewegung der Preiſe gebracht hatten, dürften von der ſoeben erfolgten Einſchreibung auf das pfälzer Schneidegut eher gewiſſe Anregungen auch für den da dieſe Preiſe—25 bzw. —15 v. H. tber den vorjährigen liegen. Der offizielle Sandblattverkauf iſt be⸗ endet; die 1932er Sandblätter haben zum größten Teil ihre erſte Fermentation ſchon hinter ſich und ſie haben ſich dabei ſehr gut entwickelt. Soweit dieſe Tabake noch nicht zuſammengeſchlagen ſind, erfolgen die Schlußverwiegungen, die ſich aber ihrem Ende nähern. Bei der Ablieferung an der Waage wurden für unterbadiſche Tabake vielfach Qua⸗ litätszuſchläge von 10—18 v. H. zuerkannt. Die Hauptnachfrage erſtreckt ſich im freien Han⸗ del auf Sandblatt als hochfarbigem Schneidegut und als Umblatt. Es ſind bereits namhafte Abſchlüſſe in dieſem 1932er Sandblatt erfolgt und wenn die Verkaufstätigkeit noch einige Zeit im gleichen Umfange wie bis jetzt an⸗ hält, iſt mit einer Räumung der im Beſitz des Handels be⸗ findlichen nicht allzugroßen Partien zu rechnen. N Unveränderie Maispreise Der Verwaltungsrat der Reichsmaisſtelle hat beſchloſſen, die bis zum 8. November gültigen Maispreiſe weiter bis zum 12. Januar 1933 einſchl. zu verlängern. Sie betragen demnach für eine Tonne Dongumais unv. 180 /, für eine Tonne Plata⸗ oder anderen Mais 195 /. Für diejenigen Artikel außer Mais, die unter die Zolltarifpoſition?(Dari, Beſenkorn, Durra uſw.) fallen, iſt der Monopolverkaufs⸗ preis mit Wirlung vom 9. 11. bis einſchl. 12. 1 33 der Betrag, der dem Uebernahmepreis, d. h. dem Tagesaus⸗ landspreis(verzollt), der für die angebotene Ware an dem Tage, an dem das Angebot an die Reichsmaisſtelle abgeht, 100 loco eif Hamburg beſteht, und einem Zuſchlag von 75„ für die Donne(unv.) entspricht. 35 1 e Zentral⸗Häuteauktion. ds. auktion für das badiſch⸗pfälziſche Oktobergefälle gelangen 16 150 Stück Großviehhäute, 20 168 Stück Kalbfelle und 1310 Stück Hammelfelle zum Ausgebot. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrorf 9. Nov- Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen ge⸗ ſtern keine Aenderung. Bergreiſen waren auch heute wie⸗ derum am Markt. Die Bergfracht notierte mit 65 Pfg. je Tonne ab hier Baſis Mannheim. Die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts erfuhren keine Aenderung. N Liferaſur Zu der am its. in Mannheim ſtattfindenden 46. Zentral⸗ So „Die neueſten 12205 rgenta⸗ kel darauf ſenverweigerung, Zah⸗ * * Gründung Freitag, 11. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 528 5 Im größten unſerer Mannheimer Vereine für Leibes⸗ übungen, im Turnverein 1846, ſchickt man ſich an, wiederum der Gründung zweiter Untergruppen zu gedenken, die beide auf eine 10jährige Entwicklung zurückblicken können. Be⸗ reits um die Jahrhundertwende herum, insbeſondere aber nach der Inbeſitznahme des geräumigen Vereinshauſes im Jahre 4903, fanden im Turnverein 1846, deſſen Führer ſtets weitblickend und dem Zuge der Zeit folgend ihres Amtes walteten, bald alle Zweige der Leibesübungen ihre geſunde Pflegeſtätte. Die Turnerinnen⸗, Geſangs⸗, Schuler⸗ Schülerinnen⸗ Abteilungen gliederten ſich in den Jahren bis 1910 ebenſo reibungslos in den immer größer werdenden Vereinsbetrieb ein, als die Schwimmer⸗ riege, die Leichtathletik⸗ und Fußballabteilung. Später folgten die Hockey⸗ und Fechtabteilung, Muſikriege uſw., bis in den letzten zwei Jahren das Waſſerfahren und der Schneelauf Einzug gefunden hat, ſodaß heute der Turn⸗ verein 1846 in ſteter Aufwärtsentwicklung als Großverein der Deutſchen Turnerſchaft, ſeiner Mitgliederzahl nach an 6. Stelle ſtehend, einen äußerſt vielſeitigen und vollkom⸗ menen Uebungsbetrieb aufweiſt, von welchem ſich die breite Oeffentlichkeit wiederholt und in regelmäßigen Ab⸗ ſtänden durch die Roſengarten⸗Schauturnen überzeugen konnte. Auf ein 10jähriges Beſtehen können in dieſem Kranze die Abteilungen für Frauenturnen und Handball zurück⸗ blicken. 10 Jahre Frauen⸗Abteilung Studienrat Karl Leutz, mit deſſen Name die Ent⸗ wicklung des Turnens für das weibliche Geſchlecht in unſerer Vaterſtadt und nicht zuletzt im Turnverein 1846 aufs engſte verknüpft iſt, der Jahrzehnte hindurch der Lei⸗ ter der Turnerinnen⸗ und Schülerinnenahbteilung war und der ſeit Gründung der Frauen⸗Abteilung heute noch deren Uebungsleiter iſt, kann von einer ſelten guten Entwick⸗ lung dieſer Abteilung in den vergangenen 10 Jahren ſpre⸗ chen. Haben ſchon im Jahre 1846 dem Turn ver⸗ ein bei ſeiner Gründung Frauen angehört, die das Bedürfnis nach geregelten Leibesübungen hatten, ſo war der Verein auch im Jahre 1899 in Mannheim an erſter Stelle mit der Gründung einer Tur⸗ nerinnen⸗ Abteilung zu finden, als ſich die Er⸗ kenntnis Bahn gebrochen hatte, daß nicht nur dem ſchul⸗ entlaſſenen Mädchen, ſondern auch der Frau nach der Be⸗ rufsarbeit zweckentſprechende Leibesübungen nicht minder wichtig und notwendig ſeien, als dem Manne. Der Tur⸗ nerinnen⸗Abteilung folgte 1907 die Schüler⸗Ab⸗ teilung. Noch waren dadurch nicht alle Altersſtufen des weiblichen Geſchlechts erfaßt. Das Bedürfnis zur einer„Frauen⸗ Abteilung“ war ſchon immer vorhanden. Die Gründung einer ſolchen Abteilung aber blieb den Nachkriegsjahren vorbehalten. Am 15. 11. 1922 hat dann der Turnverein 1846 abermals als erſter unter den Vereinen der Stadt dem Frauenturnen Eingang verſchafft. Nach einigen Werbeſchauturnen ging die Mit⸗ gliederzahl raſch in die Höhe; heute zählt die Frauenabtei⸗ lung bereits 300 Angehörige. Bald wurde eine Gliederung in Unterabteilungen notwendig. Der Unterricht wurde zeitlich ſo gelegt, daß ſowohl die Frau im Haushalt, als auch die berufstätige Frau die Möglichkeit hat, an den Turnſtunden teilzunehmen. Dazu wurde leiſtungfähigeren Abteilungsjubiläen im 2 1846 Mannheim Mitgliedern Gelegenheit zu volkstümlichen Uebungen ge⸗ geben und es iſt fürwahr ein ſchönes Zeichen, daß heute 11 Angehörige der Frauenabteilung im Beſitze des Turn⸗ und Sportabzeichens ſind, worunter ſich eine Auszeichnung in Gold befindet In der Hauptſache iſt die turneriſche Arbeit der Frauen ein Geſundheitsturnen. Auch die Geſelligkeit findet ihre Pflege. Mit wenigen Ausnahmen ſind die Mitglieder Hausfrauen und Mütter im Alter zwiſchen 24 und 62 Le⸗ bensfjahren. Mit der Gründung dieſer Abteilung hat der Turnverein von 1846 ein gutes Werk geſchaffen, wodurch auch den Frauen Mannheims Gelegenheit gegeben iſt, gegen einen äußerſt beſcheidenen Mitgliedsbeitrag die Ge⸗ ſundheit bis zum hohen Alter zu erhalten. Nicht zuletzt iſt die raſche Aufwärtsentwicklung der Frauen⸗Abteilung ein Verdienſt ihres Uebungsleiters, der in ſeltener Rüſtig⸗ keit auch auf dem Gebiete des Frauenturnens immer wie⸗ der mit neuen zweckentſprechenden Uebungsformen auf⸗ wartet. 10 Jahre Handball⸗Abteilung Im gleichen Jahre wie die Frauenabteilung wurde auch die Handballabteilung des Tu ru vereins 1846 ins Leben gerufen. Es wurde wohl ſchon im Jahre zuvor, nachdem das Handballſpiel ſich durchgeſetzt hatte, dieſe Spielart gepflegt, insbeſondere durch die Volkstürner mit Stenger Metz, Apfel und Willi Metzger an der Spitze. Die Mannſchaft beteiligte ſich auch an den Meiſterſchafts⸗ ſpielen der DS. wobei ſie ſich bis ins Endſpiel um die Bezirksmeiſterſchaft durchſetzte, dabei jedoch unterlag. Im Jahre 1922 gingen die Handballſpieler zu einer feſten Gliederung über; die treibenden Kräfte woren Hollän⸗ der, Fritz Maier und Döbler, welche damals bei der Grün⸗ dung der Abteilung eine führende Rolle ſpielten. Die Spiele in den nächſten Jahren mit den führenden Mann⸗ heimer Sportvereinen ſind noch in guter Erinnerung. Noch im Aufbau begriffen, konnte die Handballabteilung auch von 1924 ab, in welchem Jahre die Trennung von den Sportverbänden erfolgte, im Verbande der D zu führen⸗ der Stellung und ſchönen Erfolgen kommen, wenn der Turnverein 1846 infolge einer Umgruppierung auch vor⸗ übergehend aus der erſten Klaſſe ausſcheiden mußte. Nach Erringung der Meiſterſchaft des Mannheimer Gaues im Jahre 1980 rückte der Turnverein von 1846 wieder in die Meiſterklaſſe auf, in welcher er heute mit die ſpielſtärkſten Mannſchaften ſtellt. Beachtlich iſt die ganze Zeit hindurch das Innen der Jugendmannſchaften. Seit Jahren ſchon ſtellt Er Turnverein 1846 die Beſtmannſchaft der Jugend, die ſich auch ſchon im 10. Kreis erfolgreich durchgeſetzt hat. Mit der Entwicklung des Handballs im erſten Jahrzehnt kann der Turnverein von 1846 zufrieden ſein, beſchäftigt er doch heute 3 aktive und 2 Jugendmannſchaften, außer⸗ dem 2 Schüler⸗ und eine Turnerinnen⸗Mannſchaft. Gr. Ein großer„Terraplan“⸗Erfolg Bei der jährlichen Bergſteige⸗Prüfungsfohrt des Pike Peak Hill, Colorado Springs, Colorado, gewann ein Eſſer Terraplon Roadſter gegen ſchwerſte Kon⸗ kurrenz den erſten Preis und brach ſämtliche bis⸗ herigen Rekorde im Bergſteigen. Der Zweite traf 272 Minuten ſpäter ein als der Eſſex Terraplan Rogdſter. Dieſer Wettbewerb, an dem jährlich ſämtliche führenden amerikaniſchen Firmen teilnehmen, iſt eines der wichtigſten ſportlichen Ereigniſſe, und der Sieg des Terraplan gegen ſo viele andere und ſchwerere 1 zeigt deutlich, wie man den neuen Eſſex bewerten muß. Handball der Turner Wird Tgde Ketſch Gruppenſieger? Nach der augenblicklichen Tabellenlage iſt man geneigt, die Tgöͤe Ketſch bereits als ſicheren Sieger in Gruppe 1 der Turner⸗Meiſterklaſſe anzuſprechen. Da am Wahlſonntag das Spiel Rheinau— Ketſch unter Einſpruch der Platzmannſchaft zu Ende geführt worden iſt, muß man die Erledigung dieſes Einſpruches abwarten. Vorerſt muß das Treffen für den Tabellenführer gewertet werden, der nun mit 3 Punkten Vorſprung vor dem Ta⸗ bellenzweiten führt und dabei noch ein Spiel weniger hat. Die bisherige Leiſtung der Ketſcher Mannſchaft, insbeſon⸗ dere nach der Schwächung und der Platzſperre, verdient alle Anerkennung. Bis jetzt war der Elf noch keine Nieder⸗ lage beizubringen, lediglich der TV 1846 konnte in Ketſch unentſchieden ſpielen. ergibt ſich vor den weiteren ſchweren Treffen folgender Tabellenſtand: So Sp. gew. unentſch. verl. Tore Punkte Tgde. Ketſch.. 6 5 1 0 37:22 11 TG. Rheinau 7 4 0 3 37:34 8 TV. 188 6 2 3 1 32:29 7 TV. Hockenheim 8 2 3 1 28:19 7 Tgde. Heidelberg 7 1 1 5 20:36 3 Grm. Neulußheim 6 0 2 4 25·89 2 Zwei Begegnungen nur ſind für nächſten Sonntag vor⸗ geſehen, die aber beide zu den wichtigſten der Rückrunde gehören. Den intereſſanteſten Kampf wird der Turn⸗ vereinsplatz im neuen Luiſenpark ſehen. Turnverein 1846— Tgde Ketſch treten ſich zum Rückſpiel gegen⸗ über. Wenn die Gäſte auch den Turnvereinsplatz ohne Niederlage verlaſſen, dann haben ſte nach Rheinau das weitere ſchwere Hindernis aus dem Weg geräumt, den Gruppenſieg und damit die Teilnahmeberechtigung an den Enödſpielen des Kreiſes ſicher in der Taſche. Aber auch die Gaſtgeber, welche dieſes Treffen gewiſſermaßen als Ju⸗ biläumsſpiel aus Anlaß des 10jährigen Beſtehens der Handballabteilung im TV 1846 betrachten, werden ſich viel vornehmen, ſo daß wie am Vorſonntag auf der Rheinau ein hochſtehendes Treffen zu erwarten iſt, deſſen Ausgang neben der Tagesform unter Umſtänden vom Platzvorteil beeinflußt ſein wird. Gleiche Bedeutung kommt auch dem anderen Spiel Germania Neulußheim— Tage Heidelberg zu und zwar in der Abſtiegsfrage. Nach den ſeitherigen Leiſtungen, insbeſondere in den letzten Wochen, kann und muß man Neulußheim mehr zutrauen als den Gäſten aus dem benachbarten Gau. Raffen ſich die Heidelberger nicht ganz gewaltig auf, ſo werden ſie wohl auf den letzten Tabellenplatz verwieſen werden. Mit Ruhe kann Tg. Rheinau und TV Hockenheim, die beide ohne Spiel ſind, der weiteren Entwicklung entgegenſehen. Auch in den übrigen Gruppen werden einige Entſcheidungen fällig, ſo in den Spielen in Nußloch, Wein⸗ heim, Durlach, Gaggenau und Naſtatt. Bei vollem Pro⸗ gramm in 2 Gruppen werden durchgeführt: Gruppe 2: TV Rot— Jahn Weinheim;§cc Nußloch gegen Polizei Heidelberg; 62 Weinheim— Jahn Nußloch. Gruppe 3: Tho Durlach— TW Brötzingen; TV Bruch⸗ ſal— TW Ettlingen. Gruppe 4: Turnerbund Gaggenau— Turngemeinde Offenburg; Karlsruher TW 46— Jahn Offenburg; Too Raſtatt— Polizei Karlsruhe. Gruppe 5: TV Nonnenweier— TV Sulz; TV Schutter⸗ wald— Tg Zähringen. Vorrundenausklang im Gan Die Gruppe l der Aufſtiegsklaſſſee hat ſich un⸗ gewollt das Zuſammentrefſen der beiden Spitzenmannſchaf⸗ ten bis zum Vorrundenausklang aufgeſpart. Nachdem Jahn Neckarau über den TV Walohof geſtolpert iſt, kam die Tgde Käfertal zu einem knappen Vorſprung, Hirsi Dii au diclt, so uirst Du alt, Ind Deines Hannes lieb' wird falt. 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Er wird ſich am Vormittag bei den Reſer ven des TW 18 46 kaum ſeine führende Stellung verſcherzen. Dagegen wird Hockenheim im Spiel TV Fr e d ⸗ richsjeld— Tg Oftersheim einer ſeiner Rivalen vo rerſt los werden, denn der Unterlegene wird zunächſt mit 2 Punkten im Rückſtand bleiben. Im Treffen 7 V Schwetzingen— Germania Reilingen könnte man dem Platzverein ein Plus geben, wenn die Unbeſtän⸗ digkeit der Mannſchaft nicht zur Genüge bekannt wäre. Berlins„Six days“ haben begonnen Nach 29 Stunden führten Funda⸗Maidorn Nach einem kurzen Vorprogramm, das von Amateuren und Berufsfahrern beſtritten wurde, begann am Mittwoch abend 11 Uhr im erſtaunlich gut beſuchten Berliner Sport⸗ palaſt das erſte europäiſche Sechstagerennen der neuen Saiſon. Der amerikaniſche Filmſchauſpieler Harols Lloyd, der in ſeiner bekannten Filmaufmachung erſchien und ſtürmiſch begrüßt wurde, gab den Startſchuß ab. Das Rennen begann wenig verheißungsvoll, denn die beiden erſten Stunden verliefen ſehr monoton. Kurz vor 1 Uhr nachts ſetzten dann die erſten Vorſtöße ein, bei denen die Franzoſen Broccardo⸗Guimbretiere und Tietz⸗Schön, ſo⸗ wie Kroll⸗Miethe zuerſt das Feld überrundeten. Nach längeren Plänkeleien, bei denen zahlloſe Runden gewonnen und verloren gingen, ohne daß es zu ernſthafteren Kämpfen gekommen wäre, lagen ſchließlich die Franzoſen Broccardo⸗Guimbretiere und das Straßenfahrerpaar Siegel⸗Thierbach allein an der Spitze. Nach der 2 Uhr⸗ Nachtwertung gab es dann einen einſtündigen, härteren Kampf, bei dem immer wieder der Stand des Rennens wechſelte. Ganz hervorragend fuhr hier vor allem Ser Franzoſe Guimbretiere, während das holländiſche Favo⸗ ritenpaar Piet van Kempen⸗Pijnenburg arg ins Hinter⸗ treſſen geriet. Schließlich erkämpften ſich aber die ſehr zähen Siegel⸗Thierbach die Spitze, die ſie auch im reſtlichen Verlauf der Nacht behaupteten. 5 Der Donnerstag nachmittag brachte ein ſchwach beſuchtes Haus und ein ruhiges Rennen, das lediglich dur die Spurts und ſpäter noch durch kleinere Plänkeleien, be denen die weiter zurückliegenden Paare von ihrem Ver⸗ luſt etwas gut machten, belebt wurde.. Nach 18 Stunden, Donnerstag nachmittag 5 Uhr, war der Stand des Rennens wie folgt:. Ste⸗ gel⸗ Thierbach 457 Km. 199 P.— Eine Runde zurück: 2. Funda⸗Maidorn 175.; 3. Tietz⸗Schön 114.; 4. Buſchenhagen⸗Reſiger 103.; 5. Buyſſe⸗Billiert 84.; 6. Broccardo⸗Guimbretiere 53 P.— Zwei Runden 8 ur ück: 7. Gebr. Nickel 20.; 8. Kroll⸗Miethe 15.; 9. Buſe⸗Maczinſky 15 P.— Drei Runden zurüche 10. Ehmer⸗Rieger 31.; 11. v. Kempen⸗Pinenburg 16 P.— Vier Runden zurück: 12. Ahlers⸗Beckers 25 P. 13. Bulla⸗Bresciani 11 P. tach 23 Stunden waren von den Spitzengruppe 564 Ki. zurückgelegt. Der Stand des Rennens: 1. Fun da⸗Mak⸗ dorn 178.; 2. Siegel⸗Thierbach 146 P. Eine Runde zurück: 3. Tietz⸗Schoen 124.; 4. Buſchenhagen⸗ Reſiger 111.; 3. Gebrüder Nickel 21.; 6. Bulla⸗Bres⸗ ciani 15 P.— Zwei Runden zurück: 7. Buyſſe⸗ Billiert 94.; 8. Broccardo⸗Guimbretiere 56.; 9. Bufe⸗ ., 10, Kroll⸗Miethe 18 P.— Drei Run 11. Rieger⸗Ehmer 36.; 12. van 1 Maczynſki 23 den zurück: Pijnenburg 8 P. Fünf Runden zurück: Ahlers⸗Becker 32 Punkte. e Hennbeim— P 3, 1 eine schnelle Bedienung! Waren sehr verteuern— und erreichen dadurch zugleich Unsere Verpackung ist bewußt ganz einfach, denn wir teure Innenausstattung. 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Unter dem Eindruck der anhaltenden Unſicherheit in den internationalen politiſchen Beziehungen und der zuneh⸗ enden ſtaatsfinanziellen Schwierigkeiten in faſt allen ern iſt die Umſatztätigkeit auf den wichtigſten Termin⸗ rkten raſch wieder auf ein Mindeſtmaß zuſammen⸗ eſchrumpft. Das an die Märkte drängende Angebot fand her, ſoweit es ſich insbeſondere um ſaiſonmäßige Siche⸗ bgaben handelte, ſelbſt auf dem ſtark ermäßigten nur unwillig Nehmer, und die Notierungen zeig⸗ is zuletzt Neigung, weiter abzubröckeln. Im Zeichen ßerordentlicher Ermattung ſtand wiederum die Weltgetreidegruppe, wo Weizen und Rog⸗ gen ca. 20 v. H. und Mais und Hafer über 10 v. H. ihres Wertes von neuem einbüßten. 4 1 Größere Preisrückgänge im Ausmaß von 10 v. H. und darüber ergaben ſich ferner an den Rohzucker⸗, Schmalz⸗, Schweine⸗, Baumwolle⸗, Rohſeiden⸗, an den g Ein ſtörender Einfluß ging S 1 r und Rohölmärkten. von dem internationalen Deviſenmarkt aus, wo der Dollar und beſonders das Pfund Sterling unter Druck lagen. Da bisher jede Pfundbaiſſe deflationiſtiſche Wir⸗ kungen auf die Weltwirtſchaft ausgelöſt hat, liegt die Gefahr nahe, daß die ſich mancherorts regenden Aufbau⸗ kräfte durch einen von der Währungsſeite aus erzwun⸗ genen neuen Druck auf die Preiſe und die Umſätze in ihrer Entfaltung gehemmt werden. Im übrigen bleibt der Weg zu einer aufwärtsweiſenden Konjunkturbewegung nach wie vor durch die ſchwere internationale Schulden⸗Ver⸗ ſtrickung ſowie durch die Tatſache verſperrt, daß in der Ab⸗ rüſtungsfrage bisher ein Ergebnis nicht erreicht worden iſt. Im Oktober lagen, verglichen mit dem September, ant Goldwert gemeſſen, ſchwächer: Weizen, Roggen, Mats, Hafer, Kaffee, Rohzucker, Schmalz, Schweine, Butter, Baumwoll ſaatöl, Baumwolle, Wolle, Seide, Rohjute, Hanf, Kupfer, Zinn, Blei, Zink, Silber, Rohöl und Terpentin. Leicht befeſtigen konnten ſich dagegen Tee, Rohflachs und Kautſchuk. Die Ueberfülle an Brotgetreide und an Mais, die in kraſſem Mißverhältnis zu den Abſatzverhältniſſen ſteht, führte auf den Weltgetreidemärkten zu einer ausgeſprochenen Ermattung, ſodaß auf der ganzen Linie neue Tiefſtpreiſe zu verzeichnen waren. Das Aufhören der kanadiſchen Weizen⸗Stützungsaktion, das durch die Berflauung der Sterling⸗Deviſe maßgeblich beeinflußt worden iſt, wirkte nicht nur auf den Winnipeger, ſondern auch auf den Chikagoer Markt ſtark preisdrückend. Rech⸗ net man noch die in Auſtralien und Argentinien heran⸗ wachſenden, bisher gut beurteilten Ernten hinzu, ſo ergibt ſich für den Weltweizenmarkt eine Belaſtungsprobe, wie ſie in ähnlicher Schärfe bisher nicht beſtanden hat und aus der es nur einen Ausweg gibt: nämlich den einer umfaſſen⸗ den Einſchränkung der Produktionen. Bei kleinem Bedarfsgeſchäft lagen unter den Kolo⸗ nialwaren märkten namentlich Rohzucker und Kaffee ſchwächer. Auf die Rohzuckermärkte wirkten die Verſchärfung des Wettbewerbs im Fernen Oſten und die verzögerte Unterzeichnung der kubaniſchen Verordnung hinſichtlich Beſchränkung der 1933er Kuba⸗Ernte auf 2 Millionen Tonnen verſtimmend. Die Kaffeemärkte lagen allgemein nachgiebiger, da die Verſchiffungen von Santos wieder in vollem Umfange aufgenommen worden ſind. Obwohl der braſilianiſche Kaffeerat am Terminmarkt ſtändig intervenierte, hielt der Konſum mit Anſchaffungen ſtark zurück. Am Weltmarkt konnten ſich die erzielten Steigerungen nicht durchweg behaupten. Beſonders die Exportnachfrage ließ zu wünſchen übrig. Die britiſch⸗ niederländiſchen Verhandlungen bezüglich Droſſelung der Tee⸗Ausfuhr ſind auf gewiſſe Schwierigkeiten geſtoßen, ſo⸗ daß ein Ergebnis der Verhandlungen noch nicht abzuſehen iſt. Die Märkte für Faſerſtoffe waren durchweg ab⸗ geſchwächt mit Ausnahme der Rohflachsmärkte, die trotz des ſchlechten Garngeſchäftes bei Zurückhaltung der oſt⸗ europäiſchen Verkaufsorganiſationen in feſter Haltung verkehrten. Die amerikaniſchen Baumwollmärkte büßten erneut 15 v. H. ihres Wertes ein. Allerdings hat die Ab⸗ wärtsbewegung ſich zuletzt in dem Maße verlangſamt, wie die Preiſe ſich der 6 Cents⸗Grenze wieder genähert haben, deren dauernde Unterſchreitung von den intereſſierten Stellen offenbar als ungerechtfertigt betrachtet wird. Die ausſtraliſchen Wollauktionen nahmen einen lebhaf⸗ teren Verlauf. Japan war Hauptkäufer. Daneben vperier⸗ ten Deutſchland, Italien und Yorkſhire in mittlerem um⸗ fange. Die Preiſe waren zuletzt etwas leichter. Am Brad⸗ forder Kammzugmarkt lagen Merinos und feinere Kreuz⸗ zuchten widerſtandsfähig, während mittlere und grobe Kreuzzuchten bei geringer Nachfrage abbröckelten. Auf die Rohſeiden⸗ und Rohjutemärkte übten die geringe Auf⸗ nahmefähigkeit der Spinnereien ſowie das ſchwache Fabri⸗ kategeſchäft einen ſtändigen Preisdruck aus. Der Weltmetallmarkt lag gedrückt. Beſonders Kupfer mußte ſtärker im Preiſe nachgeben. Maßgebend für die Verflauung waren der anhaltende Käuferſtreik, die Unſicherheit über die Inkraftſetzung des Kupferzolles und ein von den Großproduzenten ge ter Preisdruck, durch den die Verhandlun eitſchaft der übrigen Produzenten vergrößert werden J. An den Zinn⸗ und Zinkmärkten vollzog ſich der Preisrückgang in geordneten Bahnen, obwohl der Geſchäftsgang in den ver⸗ arbeitenden Induſtrien unbefriedigend bleibt. Während die Zinn⸗Stützungsorganiſationen ihre intervenierende Tätigkeit fortſetzten, vermochte ſich der Zinkmarkt aus eigener Kraft im Rahmen der Metallbaiſſe relativ gut zu behaupten. Wenn auch der Vorratsabbau am Zinkmarkt (154000 To. Kartellvorräte) ſeit Oktober zum Stillſtand gekommen iſt, ſo gewährleiſten doch die niedrige Beſtands⸗ ziffer an ſich und die Beibehaltung der bisherigen Reſtrik⸗ tionen eine ziemlich ſtetige Marktentwicklung. An den engliſchen Kohlen märkten hat eine Geſchäftsbelebung Platz gegriffen, die teils jahreszeitlich bedingt iſt, teils auf die neue Pfundbaiſſe und die dadurch geſchaffenen günſtigeren Exportbedingungen zurückzufüh⸗ ren iſt. Die Notierung für beſte große Keſſelkohle Blyth, die ſeit April 13 Sh. 6 d betragen hatte, iſt jetzt auf 13 Sh. 9 d bis 14 Sh. je eine Tonne fob erhöht worden.— Der Weltmarkt für Rohgummi lag anfangs träge und gedrückt, im Verlauf eine Kleinigkeit feſter. Die erſte Hand verhielt ſich abwartend. Die über die Produktions⸗ entwicklung einlaufenden Nachrichten beſtätigten zwar den Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag Eindruck, daß die Produktion langſam verringert wird. von Dr. Alfred Hackel, Berlin, üb„Die e Doch ändert dies nichts an der Tatſache, daß die Welt:] im Spiegel, der bildenden Kunſt“: 3.„Islam“.(Ab⸗ a g 5 N 5 teilung.), Anfang 20.15 Uhr. erzeugung immer noch den Weltverbrauch überſchreitet. e 20.15 Uhr Arbeitsgemeinſchaft über Goethes Farbenlehre. 5 Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Schweizer Außenhandel im Okiober d Einſuhr der Schweiz fuhr ſteigerung nüber 63,5 fr. im Sep⸗ beteiligt. Die Ein ⸗ ſfr. zu. An der Ex⸗ ien, Baumwollwaren Bezüge aus Mill. ffr. im Sep⸗ erſten zehn r Schweiz 1451 hen Zeit des Mill. ffr. Oktober ſind Au un Ort unge Mill. W a Sageelaleucles Freitag, 11. November Nationaltheater: hütz“, Rom, Oper von C. M. tiete F 4, Anfang 20 Uhr. l der Fritz Hirſch⸗ ten Veilchen blühen“, ig 20 Uhr. Operette, Berl Operette von 13, 9 2⁰ 1 3 Apollo⸗Theater: eté⸗Feſtſpiele mit Sylveſter Schäfſer und Robins, 20.15 Uhr. 12 A Die Preisentwicklung Ware Börſe Einheit Qualität Okt. Sept. Aug. Tanz: Pavillon Kaiſer. Werzen Chikago ots je bush Hadwinter 2 44.— 53,37 56,82 Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Kaffee New York eis je 1b Rio Nr. 7 6,35 6,54 6,06 8 6 5 17 r Tanztee, 2 ert, 21 Uhr Rohzucker New Pork ets je ip Centrifugals 0,98 25 1,14 VVV e. 5 Schmalz Chikago ats je ib Mittelpreis 3,95 15.12 e. 8„5 25 1 Baumwolle New Hork ets je ib Middl. 6,15 7,25 8,40 Lichtſpiele: Gloria⸗ Pala ſt:„Der träumende Mund 7 Wolle Bradford d je ib baer tops 23,.— 24.— 23,.—— Polaſt Theater:„Ein blonder Traum“. 975 Jule London ats je w Firſt Marks 15,75 17,12 19,75 Scala⸗Theater:„Es wor einmal ein Walzer“. 11 85 1 185 1 5 Sas 19 70— Univerſum:„Wie ſag ichs meinem Mann“.— Zinn New York e Sbraits 3, 24, 0*. J. 5 7% 75 1 6 er: Blei London st je to gew. Marke 11.81 12,94 18,44 Capitol: 1 Mutter 8 ch 9 1. 9 25 Mate Hari Silber New Pork ots je os Standard 26,87 22,37 28,62„Die hölzernen Kreuze“.— S hau burg:„. Kautſchun New Hork ats je lb ſmoked et 3,56 8,50 4,81— Alhambra:„Friederike“. Weizen, Kaffee, Zucker verſtehen ſich per Dezember und Sehens würdigkeiten Schmalz per Januar. Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellung:„Schattentheater und Puppenſpiel“. Geöffnet werktags von 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags von 11—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donnerstag u. Freitag, jew. von 19.30— 21.90 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr.— Oeffentliche Muſikbücherei M 4, a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und 16—19 Uhr. Neue Kupferpreiserhöhung O Newyork, 10. Nov.(Eig. Dr.) Nachdem am Mitt⸗ woch am freien Markt bereits zu einem Preis von 5,70 Dollarcent Umſätze getätigt wurden, hat das amerikaniſche Rumpfkartell mit Wirkung vom 10. November den Preis für ein Sonderkontingent von 50 Tonnen von 5,25 auf 5,50 Dollarcent je lb. eif europäiſche Häfen erhöht. Der offizielle Preis beträgt unverändert 6,25 Dollarcent. Ewigkeit abberufen Gontardplatz 8 Durch Gottes unerforschlichen Ratschluß wurde heute mittag 12 Uhr mein guter Mann, unser treubesorgter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel nen Deter Schmidt im Alter von 56 Jahren plötzlich und unerwartet in die Mannheim, Viersen/ Rhld., Hettenleidelheim, Neustadt a.., Edenkoben, 9. Nov. 1932 Frau Kafharina Schmidi Wwe. geb. Schwalb Richard Schmidi und Frau Maria geb. Leistenschneider Dr. Georg Schmidt und Frau Liesel geb. Stroux Fritz Tendkhoff und Frau Jenny geb. Schmidt — Trauerkleidung Trauerhülte— Trauerschleler etheſten Sle bel Antuf Nr. 27851 sofort füt jede Flgur in aller prelslagen zur Auswahl S208 ſtende Zahlung nicht richten. ſtreckung zu erwarten. Die Beerdigung findet am Samstag, den 12. November, vormittags 40 Uhr, in Hettenleidelheim(Pfalzu statt hängten Anſchlägen. fal. Jerpkentiehunpen der stadt Mandeln Bürgerſtener. Soweit Bürgerſteuer für 1932 mittelſt eines beſonderen Steuerbeſcheids angefordert iſt, iſt der auf dem Steuerbeſcheid ausgewieſene zweite Teilbetrag und, ſoweit die Bürgerſteuer durch zuſätzlichen Steuerbeſcheid angefordert iſt, der volle Betrag zur Zahlung fällig geworden. Die Pflichtigen werden um Zahlung bis ſpäteſtens 21. November 1932 erſucht. die nach der Notverorönung des Reichspräſi⸗ denten vom 8. Dezember 1931 feſtgeſetzten Ver⸗ zugszinſen mit 12 vom Hundert jährlich zu ent⸗ Außerdem hat der Steuerſchuldner die mit hohen Koſten verbundene Stadtkaſſe Samstags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8— 213 Uhr und von 7215—16 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausge⸗ , 1 L a 8 , J„ öl l lle ccc? Wenn die zu lei⸗,, rechtzeitig erfolgt, ſind Zwangsvoll⸗ Kaſſenſtunden: bei der (10) Stadtkaſſe. D 3, 3 Leiden ist unsere liebe Mutter, Frau Luise Odis geb. Bausſ und sanft entschlafen. Die trauernden Hinterbliebenen: Hanne Ochs Paul Hildebrandi Liesel Meß geb. Ochs Arfur Meß Nach kurzem, schwerem, mit Geduld ertragenem gestern nacht im Alter von 45 Jahren zufrieden Mannheim(0 7, 12), den 10. November 1932 Irma Hildebrand geb. Ochs täglich frisonge⸗ Sohossene im Fell. Pfd. 684 Schlegel. Pfd..20 Ragout m. 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