—— 9 3 N bezuß auf die Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. unhel Mannheimer G enecal⸗Anzel eiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim er Seit Anzeigenpreiſe: 32 mim breite Colonelzeile RM. 40, 79 am breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Einzelpreis 10 Pf, Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 15. November 1932 148. Jahrgang— Nr. 532 adens Vertrag mit der tvangeliſchen Kirche Geſtern wurde der Vertrag unterzeichnet— Vedenken der kirchlichen Kreiſe— Raſche Beratung durch Landessynode und Parlament „Halber Rücktritt Mar donalds? Balowin ſoll als Nachfolger Mat donalds Miniſterpräſident werden Der Inhalt des Vertrags Meldung des Wolff⸗Baäros — Karlsruhe, 15. Geſtern nachmittag unterzeichneten als 1 des Staates Staatspräſident Dr. Schmitt, Kultus⸗ miniſter Dr. Baumgartner und Finanzminiſter Dr. Mattes und als Bevollmächtigte der Evan⸗ geliſchen Kirche der Kirchenprüſident D Wurth und Vertrag zwiſchen er Vertrag, der Oberkirchenrat D. Friedrich Ws Staat und evangeliſcher Kirche. alsbald dem Landtag und der. vorgelegt wird, enthält zehn Artikel. Der Kirchenpräſident In Artikel 1 des Vertrages ſichert der badiſche Staat der Freiheit des Bekenntniſſes und der Ausübung der evangeliſchen Religion den geſetz⸗ lichen Schutz zu, während nach Artikel 2 die Kirche ihre Angelegenheiten frei und n ver⸗ waltet und ordnet. Vor der Beſtellung des Kitchen ertſbenten durch das zuſtändige kirchliche Organ wird dieſes beim Staatsminiſterium ſich darüber vergewiſſern, ob gegen die Perſon des zu Be⸗ ſtellenden ſeitens der Staatsregierung Be⸗ denken allgemeiner pylitiſcher, nicht aber 5 pParteipolitſcher, Art beſtehen. Kirchliche Aemter können frei errichtet und umge⸗ wandelt werden; die ſtaatliche Mitwirkung erfolgt nach Richtlinien, die mit dem Oberkirchenrat verein⸗ bart werden. Die Kirche iſt berechtigt, die Ver⸗ mögens angelegenheiten ſelbſtändig zu ord⸗ nen. Eine. der kirchlichen Rechte in folgen. Die Kirche hat weiter das Recht, auf Grund der bürgerlichen Steuerliſte nach Maßgabe der Ver⸗ faſſung des Reiches und des Landes Baden ſowie der landes rechtlichen Beſtimmungen Kircheuſteue un zu erheben. Artikel 3 ſichert der Landesregferung das Eigentums⸗ und Vermögensrecht nach Maßgabe der Reichsverfaſſung zu. Artikel 4 regelt Staatsleiſtungen an die Kirche Darnach wird de taatsleiſtung für den Evan⸗ geliſchen Oberkirchen ral ſowie für die Oberſte Be⸗ hörde der evangeliſchen kirchlichen Vermögensver⸗ waltung und für die bisher im Staatsvoranſchlag vorgeſehenen Zuſchüſſe für Pfarreien und Paſtorgtionen, für Ge⸗ hälter der Organiſten und Kirchendiener, für den Vereinigten Pfarrhilfsfond und für den Staatsbeitrag für die evaugeliſche Kirche im allgemeinen auf insgeſamt 240 000 Mark f 5 jährlich 1 5 feſtgeſetzt. Soweit ein Anſpruch auf Realdoöta⸗ tionen beſteht, wird dieſer hierdurch nicht berührt. Der ſtaatliche Zuſchuß zur Aufbeſſerung gering be⸗ ſoldeter Pfarrer ſowie alle übrigen voxranſchlags⸗ mäßigen Leiſtungen des Staates an die Kirche werden von dieſer nertraglichen Regelung nicht berührt. Artikel 5 befaßt ſich mit der Beſtellung von Mitalke dern der Kirchen regierung uu nd Pfarrern. Angeſichts der in dieſem Ver⸗ trag zugeſicherten Staatsleiſtungen an die Landes⸗ kirche wird zum Mitglied der Kirchenregierung des Evangeliſchen Oberkirchenrats ſowie zur dauernden Verwendung ein Geiſtlicher nur heſtellt werden, wenn er die deutſch e Staatszugehörigkeit hat, ein zum Studium an einer deutſchen Univerſität berech⸗ tigendes Reifezeugnis beſitzt und ein wenigſtens dret⸗ jähriges philoſophiſch⸗ theologiſches Studium an einer deutſchen ſtaatlichen Hochſchule zurückgelegt hat. Bei beiderſeitigem Feta kann hiervon abge⸗ ſehen werden. Artikel 6 beſagt, von der erfolgten Bel ſtellung eines Geiſtlichen zum Mitglied der Kirchenregierung üſw. ſei die zuſtändige Stelle der Staatsbehörde als⸗ bald in Kenntnis zu ſetzen. Ein ſtaatliches Einſpruchs recht wird hierdurch. begründet. 5 Die theologische Zakultät in Heidelberg Die wiſſenſchaftliche Ausbildung des Geitit lich en wird in Artikel 7 behandelt. Dar⸗ nach bleibt die evangeliſch⸗thedlogiſche Fakultät der Ulliverſttät Heidelberg für die Vorbildung der, Geiſt⸗ lichen mit dem zur Zeit des Vertragsabſchluſſes gel⸗ tenden Rechten beſtehen. Die Prüfung oder Auſtellung. als akademiſcher 7 Lehrer an dieſer Fakultät erfolgt im Beneh⸗ men mit den zuſtändigen Organen der evan⸗ 8 geliſch⸗ proteſtantiſchen Landeskirche. Solange mit dem Lehrſtuhl für praktische Thehloge die Leitung des theologiſchen Seminars verbunden iſt, wird der Lehrſtuhl im Einvernehmen mit. den e eee Organen der evangeliſch⸗ broteſtan⸗ e. 12 85 145 N 13 Vermögensverwaltung wird nicht er⸗ a 1 Londoner Vertreters 8 London, 15. Nov. Die engliſche Preſſe veröffentlicht in auffallender Uebereinſtimmung die Nachricht, daß in der Vor⸗ bereitung der Weltwirtſchaftskonfe⸗ renz ernſte Schwierigkeiten entſtanden ſeien. Von einer offenſichtlich ſehr hohen Seite wird den Blättern mitgeteilt, daß Macdonald gehofft hatte, die Weltwirtſchaftskonferenz am 3. Dezember in Lon⸗ don eröffnen zu können. Nach den letzten Beſpre⸗ chungen müſſe aber die engliſche Regierung mit ſchwe⸗ rer Enttäuſchung feſtſtellen, daß es kaum möglich erſcheine, die Weltwirtſchafts konferenz vor dem April nächſten Jahres einzuberufen, Drahtung unſ. Mgedonald will jedoch nochmals verſuchen, die Ver⸗ handlungen zu beſchleunigen, und es iſt möglich, daß er zu dieſem Zweck ſelbſt nach Genf fahren wird. Bis hierher geht die Meldung der engliſchen Blätter, die entweder von dem engliſchen Premier⸗ miniſter ſelbſt ſtammt oder von ihm veranlaßt ſein muß. Ger Wedankellegt nahe, daß Maedonald einen beſonderen perſönlichenn Grund hat, die Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz ſo ſchnell wie möglich hinter ſich zu bekommen. Man hört allerdings mit immer größe⸗ rem Nachdruck in immer weiteren Kreiſen die Auf⸗ faſſung, daß Macdonalds Amtszeit als britiſcher Premierminiſter rapide ihrem Ende zugeht. Sein Geſundheitszuſtand hat ſich ohne Zweifel ſehr verſchlechtert, und obwohl er ſeit Jahren eine erſtaunliche Fertigkeit bewieſen hat, ſich von körperlichen Schwächezuſtänden ſchnell zu erholen, dürfte das diesmal wohl doch nicht ohne einen längeren Urlaub möglich ſein. Wie ich von zuverläſſiger Seite höre, werden in Regierungs⸗ kreiſen zur Zeit mehrere Möglichkeiten erwogen, Maedonalds Rechnung tragen könnte. Der einfachſte Weg wäre natürlich ein Rücktritt, der einem großen Teil der Konſervativen denn auch ſehr willkommen wäre. Ein anderer Ausweg, von dem gegenwärtig viel ge⸗ ſprochen wird, iſt der ſogenannte„halbe Rück⸗ tritt“ Macedonalds. Er würde dabei, um ſich zu ſchonen, das Amt des Premierminiſters ſeinem 11 die man dem Krankheitszuſtand konſervativen Amtskollegen Baldwin übergeben und Urteilen gen, den euxopäfſchen Aung tragen. ſelbſt eine hauptſächlich beratende Stimme im Ka⸗ binett übernehmen. Das würde ausreichen, um Macdonald zu entlaſten und würde ihm andererſeits ſeinen beſonderen Wunſch erfüllen, an den nächſten außenpolitiſchen Aufgaben der Abrüſtungskonferenz und der Weltwirtſchaftskonferenz noch beſtimmend mitwirken zu können. Auf einen derartigen Wechſel in der engliſchen Staatsleitung muß man ſich ſehr bald gefaßt machen. Verlin und der Herriotplan Drahtbericht unſ. Berliner Büros Berlin, 15. Nov. Der Herriotplan, der jetzt nun endlich in einem Auszug der Havas⸗Agentur bekanntgegeben iſt, hat, ſoweit ſich nach dem erſten Eindruck läßt, ien Berliner, politiſchen Kreiſen eine wenig günſtige Aufnahme gefunden. In den bisher vorliegenden, ſpärlichen Kommentaren der Berliner Blätter wird der ranabſeiche Ab⸗ rüſtungs⸗ und Sicherheitsplan abgelehnt. Selbſt der „Vorwärts“ z geſtehen, daß er eine ee ung bringe. Die„Germania“ vermutet, daß Deutſchland nicht das einzige Land ſein werde, das dieſen franzöſiſchen Plan für undurchführbar erklären wird.„Wir hoffen, daß dieſer kranseliſche Plan nur eine erſte unverbindliche Vorlage darſtellt und daß die Engländer mit ihren Vorſchlä⸗ wie auf dieſem Wege und mit dieſen Mitteln eine Gleichberechtigung hergeſtellt werden kann, wie ſie Deutſchland verlangen muß und die zu gewähren die Mächte ſich bereit erklärt haben.“ Rooſevell nimmt Hoovers Einladung an Meldung des Wolff⸗ Büros — Albany(Newyork), 15. Nov. Rooſevelt hat in einem ſident Hͤover deſſen Einladung zu einer Konferenz in Washington angenommen. Er erklärte jedoch, er könne noch keinen beſtimmten ferenz vorſchlagen. Der Religionsunterricht Nach Artikel d beſteht unter den Vertragſchlie⸗ ßenden Einverſtändnis darüber, daß der evangeliſche religiöſe Unterricht an den badiſchen Schu ⸗ len nach Maßgabe der Beſtimmungen des Artikels 149 der Reichsverfaſſung ordentliches Lehrfach iſt. Der Religionsunterricht wird in Uebereinſtimmung mit den Grundſätzen der evangeliſchen Landeskirche erteilt.— Eine etwa entſtehende Meinungsverſchie⸗ denheit ſoll, wie Artikelg beſagt, auf freundſchaft⸗ liche Weiſe beſeitigt werden, während nach dem letzten Artikel 10 der Vertrag möglichſt bald ratifiziert und ausgetauſcht werden ſoll. Mit dem Tag des Austauſches tritt der Vertrag auch in Kraft, wäh⸗ rend die dem Vertrag entgegengeſetzten Geſetze und Verordnungen außer Kraft treten. Dem Vertrag iſt noch ein Schlußprotokoll ange⸗ ſchloſfen, deſſen Erklärungen ein integrierender Be⸗ ſtandteil des Vertrages bilden. gung Das Schluß protokoll In dem Schlußprotokoll wird über die Beſtellung des Kirchenpräſidenten bezüglich der Einwendungen des Staates keine Eini⸗ erzielt wird, die Landeskirche freie Hand in der Beſetzung hat. ö Bezüglich des Berufungs verfahrens der theologiſchen Profeſſoren wird beſtimmt, daß das zuſtändige Organ der Landeskirche in ver⸗ traulicher Form benachrichtigt und um ſeine Aeuße⸗ rung erſucht wird. In der Aeußerung ſind die be⸗ ſtehenden Bedenken darzulegen. Erhebt in dem Verfahren auf Beſetzung des Lehrſtuhls für praktiſche Theologie, ſolange er mit der Leitung des praktiſchen theologiſchen Seminars verbunden iſt, das zuſtändige Organ der Landeskirche begründete Beanſtandungen gegen einen Vorgeſchla⸗ genen, ſo wird deſſen Berufung nicht erfolgen. Die umſtrittene Parität Der Vorlage iſt eine mehrſeitige Begründung beigegeben und ſchließlich enthält die Vorlage nach dem Entwurf einer von der evangeliſchen Kirchen⸗ regierung der evangeliſchen Landesſynode zur An⸗ nahme empfohlenen Erklärung, die beſagt: „Die evangeliſche Landeskirche hat zwar der Vor⸗ lage zugeſtimmt, ſie ſtellt aber feſt, daß der evange⸗ liſch⸗proteſtantiſchen Landeskirche der genügen de Einfluß auf die Beſetzung der theolo⸗ giſchen Lehrſtühle an der Univerſität Heidel⸗ berg nicht eingeräumt wird und inſofern der Vertrag der evangeliſchen Kirche mit dem badiſchen Staat nicht als gleichwertig mit dem entſpre⸗ chenden Vertrag der katholiſchen Kirche anerkannt werden kann.“ Evangelischer Volksdienſt gegen Konkordat Die Evangeliſche. 5 ſchreibt: „Der Le ende. Landesvorſtand und die Landtagsgruppe des badiſchen Evangeliſchen Volks⸗ dienſtes beſchäftigten ſich in einer gemeinſamen Sitzung mit den augenblicklich chr denden Konkor⸗ Die 4 Her e 4 5 Korreſpondenz Kirchenregierung, welche die Bedenken gegen den evangeliſchen Staatsvertrag zum Ausdruck bringt, zeigt, daß bei den jetzigen Konkordatsverhandlungen der ſtaatspolitiſche Grundſatz der Pa⸗ rität verletzt worden iſt. Da der Evangeliſche Volksdienſt von allem Anfang an die kommenden Konkordatsverhandlungen ganz unter den Geſichts⸗ punkt geſtellt hat, daß den Lebensintereſſen beider Kirchen in gleicher Weiſe Rechnung getragen wird, ſieht der Evangeliſche Volksdienſt angeſichts dieſer Sachlage keine Möglichkeit der Zuſtim⸗ mung. Um zu verhindern, daß aus der unparitäti⸗ ſchen Behandlung der Konkordatsfrage eine Beunru⸗ higung entſteht, die ſich bei der ohnehin vorhandenen politiſchen Zerriſſenheit zu einem ſchweren Schaden auswirken muß, erklärt ſich der Volksdienſt gegen Staatsvertrag und Konkordat. Die Land⸗ tagsfraktion wird demgemäß gegen das geſamte Vertragswerk ſtimmen. Die Vorlage wird am 17. und 180 November den Verſaſſungsausſchuß der evangeliſchen Landes yn de und am 22, dieſe ſelbſt beſchäftigen, um dann wög⸗ lichſt bald zuſammen mit dem katholiſchen Konkordat 9 5„ e 5 1 1 5 Notwendigkeiten beſſer Rech⸗ Sonſt ſehen wir keine Möglichkeit, Telegramm an Prä⸗ Tag für dieſe Kon⸗ analog dem Konkordat mit der katholiſchen Kirche— beſtimmt, daß, wenn SD-Führer beim Kanzler Drahtbericht unſeres Berliner Zaros Berlin, 15. Nov. Die Reichsregierung iſt von den Gerüchten über eine vorzeitige Auflöſung des Reichs⸗ tages, die vom Reichsinnenminiſter von Gayl bis⸗ her nur in ſehr vorſichtiger Form dementiert wur⸗ den, jetzt etwas entſchiedener abgerückt, Es liegen! Aeußerungen des Kanzlers ſelbſt vor, nach denen die Regierung ſchon aus eigenem Intereſſe weiter darum bemüht ſein werde,„die Volks⸗ meinung nicht auszuſchalten“. Auch das iſt natürlich kein rundes Dementi. Offenbar aber ſind die drin⸗ genden Warnungen vor einem ſo gefährlichen Ex⸗ periment doch nicht ganz ohne Eindruck geblieben. Jedenfalls möchten wir hoffen, daß der bedenkliche Plan, den Reichstag noch vor ſeiner Konſtituierung nach Hauſe zu ſchicken, nunmehr endgültig zu den Akten gelegt iſt. 85 Eine neue Ueberraſchung, die in politiſchen Kreiſen einiges Unbehagen erregt, iſt die Tatſache, daß der Kanzler morgen auch die Sozialdemokratie empfangen will. Davon verlautete bislang kein Gewiß, die Regierung hatte den Kreis der Parteien, mit denen verhandelt werden ſollte, nicht genau um⸗ riſſen. Niemand hatte aber, da es ſich um den Ver⸗ ſuch einer„nationalen Konzentration“ handelte, mit einer Einbeziehung der Sozialdemokraten gerechnet. An den zuſtändigen Stellen weicht man Fragen nach dem eigentlichen Sinn dieſes Empfanges aus und be⸗ gegnet ihm mit dem allgemeinen Hinweis, man könnte ja auch einmal eine Oppoſitionspartei hören. An ſolcher Auffafſung iſt gewiß nichts zu beanſtanden und man findet an vielen Stellen eine ſolche Heran⸗ ziehung der Sozialdemokratie taktiſch richtig und poli⸗ tiſch klug. Natürlich ſtößt ſie auf erheblichen Wide r⸗ ſtand im deutſchnationalen Lager. Dort iſt man äußerſt ſchockiert über eine Bemerkung des Kanzlers, die er auf der Fahrt nach Dresden getan hat, daß in vielen rein ſachlichen Zielen der Reichs⸗ politik die Unterſchiede der Anſichten garnicht allzu groß ſeien. Auf der Linken dagegen glaubt man, daß dieſe Erweiterung des Kreiſes der Beſprechungen keinen anderen Zweck verfolge als den, vor dem Reichspräſidenten den lückenloſen Nachweis dafür führen zu können, daß auch im neuen Reichstag nach keiner Seite eine Mehrheitsbildung zur Unter⸗ ſtützung der Regierung Papen möglich war. Da der Kanzler am Donnerstag abend nach Süddeutſchland reiſt, iſt es zweifelhaft, ob er dem Reichspräſidenten noch vorher über das Ergebnis ſeiner Verhandlungen Bericht erſtatten wird. Der Empfang der Parteiführer bei Hindenburg wird vorausſichtlich erſt in der nächſten Woche ſtatt⸗ finden, Entſcheidende Ergebniſſe werden wohl dann erſt zu erwarten ſein., a Der Reichskanzler iſt übrigens geſtern abend von Dresden nicht direkt nach Berlin zurück⸗ gekehrt, ſondern hat ſich zunächſt nach Halle begeben, wo er heute vormittag mit politiſchen Freunden zuſammentrifft und politiſche Unterredungen führen wird, die vor allem auch der Frage einer Zuſam⸗ menkunft mit dem Führer der NSDaAp gelten dürften. Eine offizielle Antwort der Nationalſozia⸗ liſtiſchen Partei auf die Einladung, die ihr am Sonntag übermittelt worden iſt, liegt bei den Ber⸗ liner amtlichen Stellen noch nicht vor. Hier und da meint man, es ſei inzwiſchen aus allgemein⸗politi⸗ ſchen Erwägungen im Braunen Haus ein Wechſel der Anſchauungen eingetreten und wenn Hitler auch nicht perſönlich zum Kanzler zu gehen gedenke, ſo werde er vielleicht doch Herrn Frick oder Herrn Göring zu Papen entſenden. Andere wieder behaupten, Hitlers angebliche Bereitſchaft, ſich der Fühlungnahme mit den maßgebenden Reichsinſtanzen nicht zu entziehen, ſei lediglich da⸗ hin zu verſtehen, daß Hitler ſich zwar für Verhand⸗ lungen mit dem Reichspräſidenten, nicht aber mit Herrn von Papen zur Verfügung halten werde. Im übrigen erwartet eigentlich niemand, daß die Beſprechungen dieſer Woche eine Klärung der N 5 tiſchen Situation bringen werden. Die Dinge treiben immer mehr auf den 1 5 f 1 a Reichspräſidenten. i 1 Inzwiſchen jagt ein Gerücht das 1 Wit großer Entſchiedenheit tritt die Sozialdemokratie der Behauptung entgegen, daß ſie die Abſicht habe,. Reichstag einen Antrag auf Amtsentſetzung des Reichs eräfidemten un Hinde burg n 5 Keine Sterbenswörtchen. N. 2. Seite/ Nummer 532 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 15. November 1932 Der freiwillige Arbeitsdienst Meldung des Wolffbüros — Berlin, 15. Nov. Der Reichsarbeitsminiſter gewährte dem Chefredakteur des Wolffſchen Telegraphenbüros eine Unterredung über wichtige Gegenwartsfragen des freiwilligen Arbeitsdienſtes. Der Miniſter gab zu⸗ nächſt ſeiner Befriedigung über den außerordent⸗ lichen Aufſchwung Ausdruck, den der freiwillige Ar⸗ beitsdienſt genommen habe. Dabei dürfe nicht ver⸗ geſſen werden, daß ſich die Organiſation des frei⸗ willigen Arbeitsdienſtes noch im Aus bau befinde, Das gelte vor allem für die Führerausbildung. Die richtige Löſung der Führerfrage ſei von entſcheiden⸗ der Bedeutung für den freiwilligen Arbeitsdienſt, „Im ganzen hat ſich gezeigt,“ ſo fuhr der Miniſter fort, daß die Mitwirkung von Verbänden der verſchiedenſten Richtungen dem freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt ganz beſonders förderlich iſt. Ohne ſie wäre der Arbeitsdienſt nicht die Volksbewegung ge⸗ worden, die er heute darſtellt. Die Mitarbeit der Verbände weſentlich einzuſchränken oder ſie ſogar ganz auszuſchalten, hieße die Axt an die Wurzel des freiwilligen Arbeitsdtenſtes legen. Gegen Aus wüchſe kann eingeſchritten werden, ohne daß es nötig iſt, den Arbeitsdienſt von Grund auf umzugeſtalten. Es iſt Vorſorge getroffen, daß ungeeignete Ver⸗ bände aus dem freiwilligen Arbeits⸗ dienſt entfernt und unlautere Konkurrenz⸗ manßver zwiſchen den Organtſationen unterbunden werden“. Der freiwillige Arbeitsdienſt wird während des Winters natürlich Einſchrän kungen erfahren müſſen. Er ſoll aber da, wo die Natur der Arbeiten es zuläßt und die Unterbringung der Ar⸗ beitsdienſtwilligen den Anforderungen der Jahres⸗ zeit entſpricht, auch im Winter durchgeführt werden. Außerdem hat ber Präſtdent der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung ſo⸗ eben mit meiner Zuſtimmung die Altersgrenze für die Beteiligung an beruflichen Bildungsmaßnahmen bis zum 25. Lebensjahr erweitert. Durch dieſe or⸗ ganiſche Verbindung zwiſchen Arbeits⸗ dienſt und beruflichen Schulungsmaßnah⸗ men muß und wird es gelingen, die wertvollen Kräfte unſerer Jugend für eine beſſere Zukunft zu erhalten.“. Der Kanzlerbeſuch in Stuligart Meldung des Wolffbüros — Stuttgart, 15. Nov. Reichskanzler von Papen und Reichsverkehrs⸗ und Reichspoſtminiſter Frhr. Elz von Rübenach wer⸗ den am Freitag, den 18. November zum Beſuch bei der württembergiſchen Regterung in Stutt⸗ gar! weilen. Sie treffen mit ihrem Gefolge vor⸗ mittags.32 Uhr aus Berlin ein, beſuchen Staats⸗ miniſterium, Landtag und Rathaus und fahren um 22.30 Uhr mit Sonderzug nach Karlsruhe weiter. Erwerbsloſe plündern Meldung des Wolffbüros i— Erfurt, 15. Nov. In dem Ort Fralkenheim in der ſögenannten Eiſenacher Rhön konnte am letzten Zahltag die Un⸗ terſtützung an die Erwerbsloſen nicht ausgezahlt werden. Als die Verhandlungen im Bürgermeiſter⸗ amt ergebnislos verlaufen waren, rottete ſich die Menge zuſammen und plünderte die Läden der Fleiſcher und Bäcker. Das Ueberfall⸗ kommando aus Hildburghauſen mußte zur Wieber⸗ herſtellung der Ruhe und Ordnung herbeigerufen werden. Der Landrat Groß aus Meiningen, der an den Verhandlungen mit den Erwerbsloſen teil⸗ genommen hatte, wurde auf der Straße mit Steinen beworfen und verletzt. a Sturmkataſtrophe in Japan — Tokio, 15. Nov. An der Küſte des Stillen Ozean wütete ein heftiger Taifun, dem zahlreiche Menſchenleben zum Opfer gefallen ſind. Die Ver⸗ bindungen ſind unterbrochen. In Yokohama ſind etwa 30 Häuſer eingeſtürzt. Aus den Trümmern ſind bisher drei Tote geborgen worden. In Numazu brach ein Brand aus, der 500 Häuſer in Aſche legte. Meldung des Wolff⸗Büros — Genf, 15. Nov. Der franzöſtſche Delegierte auf der Abrüſtungs⸗ konferenz, Maſſigli, hat geſtern nachmittag in der Abrüſtungsabteilung des Völkerbundsſekretarfats den franzöſiſchen Abrüſtungs⸗ und Sicherheits plan überreicht. Das Schriftſtlick umfaßt acht Folio⸗ Druckſeiten. Havas veröffentlicht einen amtlichen, aber die Einzelheiten noch nicht aufklärenden Auszug des franzöſtſchen Memorandums. In der Einleitung wird betont, daß der Plan nicht an die Stelle früherer Vorſchläge anderer Delegatto⸗ nen, namentlich an die Stelle des Hoover⸗Vorſchla⸗ ges, treten ſolle. Die Herabſetzung der Rüſtungen könne nicht erhofft werden, wenn man nicht auf die beſonderen Situationen eines jeden Staates Rückſicht nehme und insbeſondere auf das Beſtreben der Regterungen, dieſe Herabſetzung mit den beſtehenden oder noch zu ſchaffenden Sicher⸗ heits bedingungen zu verbinden. Verſchiedene Vorſchläge, namentlich der von Sir John Simon, hätten die Bedeutung der qualitativen Abrüſtung auf das Material beſchränkt, und es ſei nicht gelungen, zwiſchen den ausgeſprochen offenſiven und den nicht⸗ offenſiven Materialien eine Unterſcheidung zu machen. In der Frage der Effektipbeſtände ſei man auf die gleiche Unmöglichkeit geſtoßen. Frankreich ſchlage alſo vor, eine Geſamtlöſung ins Auge zu faſſen dadurch, daß man etappen⸗ weiſe bie Form einer militäriſchen Organiſation ſuche und verwirkliche, die unter den gegebenen politiſchen und techniſchen Umſtänden, die für jede Gegend beſonderen Charakter tritgen, eine Augriffspolitik erſchweren würde. Nur auf dieſem Wege glaube Frankreich eine gerechte Löfung für die deutſche Forderung nach Gleich⸗ berechtigung durch die allmähliche Angleichung der Militärſtatuten an einen Verteidigungs⸗ typ und durch eine gleiche Beteiligung an den Laſten und Vorteilen der„gemeinſamen Aktion“, die im Völkerbundsſtatut vorgeſehen ſei, finden Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 15. Nov. Der franzöſiſche Plan findet nach ſeiner völligen Bekanntgabe ebenſowenig begeiſterte Aufnahme in der engliſchen Oeffentlichkeit wie nach den erſten Au⸗ deutungen Herriots vor einigen Wochen. Das Gün⸗ ſtigſte, was die engliſche Preſſe über den Plan zu ſagen weiß, iſt, daß er als Diskuſſtonsgrundlage brauchbar ſei. Die„Times“ zitieren ein Wort von Lord Grey:„Das franzöſiſche Volk iſt bis an die Zähne bewaffnet und bis ans Herz friebliebend.“ Elne Reihe wichtiger Punkte ſei für England nan⸗ nehmbar, beiſpielsweiſe die Methode der internatio⸗ nalen Kontrolle der Luftflotte, die Inter⸗ nationaliſierung der Angriffswaffen und die Art der Feſtſtellung des Angreifers in einem internationalen Konflikt. Die„Times“ warnen denn auch in dankenswerter Weiſe davor, daß ſich die Abrüſtungskonferenz durch die franzöſiſchen Vorſchläge von der dringendſten Aufgabe ablenken ließe, nämlich von der Rege⸗ lung des deutſchen Anſpruchs auf Gleich⸗ berechtigung. Darüber veröffentlicht heute die „Times“ eine Zuſchrift, in der ſtie auf Grund von Informationen von hoher deutſcher Seite die deutſchen Mindeſtforderungen zuſammenſtellt, mit denen ſich die deutſche Regierung gegenwärtig zufrieden geben würde. Die wichtigſten Forderungen ſind ja bekannt: 1. Die neue Abrüſtungskonvention, die die Ab⸗ rüſtungskonferenz ausarbeiten wird, ſoll den 5. Teil des Verſailler Vertrages erſetzen. 2. Die Dienſtzeiten der Reichswehr ſollen reduziert werden. Der franzöſiſche Konſtruktivplan Der Inhalt des Planes enktäuſcht alle Mächte zu können, wobei jeder Gedanke an eine Auf⸗ rüſtung übrigens ausgeſchaltet ſei. Auf Grund dieſer verſchiedenen Erwägungen lege die franzöſiſche Delegation eine Geſamtheit von Vor⸗ ſchlägen vor, damit vorbehaltlich der allgemeinen Ab⸗ machung, die für alle Mächte bie Verpflichtungen zur Beſchränkung, Herabſetzung und Kontrolle der Rüſtungen definieren werde, eine Reorganiſierung für Europa vorſehen werbe, die geeignet wäre, in Europa das Problem der Herabfetzung der Rüſtun⸗ gen ſowohl von ſeiner politiſchen wie von ſeiner techniſchen Seite aus zu löſen. Das franzböſiſche Memorandum ſpreche die Hoff⸗ nung aus, daß die Mächte, die an dieſen Abmachun⸗ gen nicht teilnehmen werden, deren Durchführung doch ermöglichen werden, indem ſie ſich bereit finden, den Garantten aus den ſie ſchon bindenden Pakten ihre volle Wirkung zu verleihen: Kellogg⸗Ankti⸗ kriegspakt und Völkerbundsſtatut. Ohne dieſe Vorausſetzung würde der vorliegende Plan undurchführbar ſein. Unter Berufung auf die Erklärung Stimſons, daß kein Unterzeichner des Kellogg⸗Antikriegspaktes gegenüber einem Angreifer neutral bleiben könne, habe bas erſte Kapitel des franzöſiſchen Vorſchlages im weſentlichen zum Zweck, dieſen Grundſatz durch alle Mächte beſtätigen und präziſieren zu laſſen. Die Mächte müßten insbeſonbere im Falle eines Verſtoßes gegen den Antikriegspakt ihre wirtſchaftlichen und finanziellen Bezie⸗ hungen zu dem Angreiferſtaat abbrechen. Alle vertragsſchließenden Teile müßten dem all⸗ gemeinen Schiedsgerichtsakt beitreten. Falls einer der vertragsſchließenden Teile ſich wei⸗ gern würde, ſich den Methoden der friedlichen Rege⸗ lung der Streitfälle zu beugen, könnte der andere vertragsſchließende Teil den Völkerbundsrat damit befaſſen, der mit Stimmenmehrheit über die zu treffenden Maßnahmen zu beſchließen hätte. Die vertragsſchließenden Teile würben zur Durchführung dieſer Entſcheidung Hilfe leihen. Die Heere der vertragsſchließenden Teile, heißt es in dem Plan weiter, werden allmäh⸗ Deutſchlands Abrüſtungs-Mindeſtforderungen 3. Deutſchland ſoll das Recht erhalten, eine frei⸗ willige Miliz zu ſchaffen, deren Zahl nicht über die Hälfte der Geſamtzahl der Reichswehr hinaus⸗ gehen werde. f 4. Die Organiſation der Reichswehr und der Reichs marine ſoll in der bekannten Weiſe erleichtert werden, ſo daß mit wenigen Mitteln eine zweckmäßigere Benutzung ermöglicht werde. Auf Grund dieſes Zugeſtändniſſes würde Deutſch⸗ land nachſtehende Garantien übernehmen. 1 2 8 5. 5. Deutſchland würde aus freiem Willen ſich ver⸗ pflichten, ſeine Streftkräfte zwiſchen der Zeit von der erſten bis zur zweiten Abrüſtungskonferenz nicht zu vermehren. ö 6. Deutſchland würde ſofort auf die Abſchaffung der Aggreſſivwaffen verzichten, welche die anderen Mächte erſt nach einer feſtgeſetzten Zahl von Jahren aufgeben würden. N 7. Deutſchland würde ohne dieſe abgeſchafften Waffengattungen zunächſt mit„ſymboliſcher“ Gleich⸗ berechtigung zufrieden ſein. 8. Deutſchland würde ſich verpflichten, ſeinen Heeresetat nicht über den gegenwärtigen Durchſchnitt hinaus zu erhöhen. Die acht Punkte entſprechen in der Hauptſache den Vorſchlägen, die ſchon Dr. Brüning als Reichskanzler im April ds. Is. Macdonald und Stimſon in Genf mitgeteilt hat. Einige der zuletzt genannten Garan⸗ tien ſind ſpäter hinzugekommen. Die Mäßigung der deutſchen Forderungen iſt jedoch in dem allgemeinen Aufrüſtungsgeſchrei ſo ſtark in Vergeſſenheit geraten, daß die Wiederholung der einzelnen deutſchen Punkte hier einen großen Eindruck macht. lich auf den einheitlichen Typ eines nationalen Heeres mit kurzfriſtiger Dienſtzeit und be⸗ ſchränktem Effektipbeſtand gebracht. Um die Gleichheit in der Verteidigung zu gewähr⸗ leiſten, wird feſtgeſtellt, daß bei der Abſchaf⸗ fung der Effektipbeſtände gemäß Artikel 8 des Völkerbundsſtatuts die beſon deren Be⸗ dingungen eines jeden Staates berück⸗ ſichtigt werden, ſo namentlich„die Ungleichheit und Verſchiedenheit der Rekrutierungsquellen“. Ebenſo werde die militäriſche Ausbildung berückſichtigt werden müſſen, die den politiſchen Verbänden erteilt werde, ferner die Bedeu⸗ tung der Polizei. Dieſe Nationalheere wür⸗ den kein ſtarkes mobiles Material beſttzen. Was die erſte Hilfe zu Gunſten eines vertrags⸗ ſchließenden Staates betrifft, ſo ſehe man die Spe⸗ zialiſierung beſchränkter Elemente vor(Truppen⸗ kontingente, welche eine mehr oder weniger lange Dienſtzeit abſolvieren und mit Materialien aus⸗ geſtattet ſein würden, die den Nationalheeren ver⸗ boten ſeien). Dieſe Elemente würden dem Völkerbund zur Verfügung geſtellt und ſtünden bereit, beim erſten Appell in Tätigkeit zu treten. Weitere Beſtimmungen beträfen die unter der Kon⸗ trolle des Völkerbundes in jedem Staate vorzunehmende Aufſtapelung von mobilen Kriegs materialien(das dem angegriffenen Staat zur Verfügung geſtellt werden würde), alſo eines Materials deſſen Aufbewahrung durch das all⸗ gemeine Abkommen erlaubt, das aber den natio⸗ nalen Streitkräften mit kurzfriſtiger Dienſtzeit ver⸗ boten ſein würde; ferner die allmähliche Vereinheit⸗ lichung der Kriegsmaterialten, deren Herſtel⸗ lung kontrolliert würde und allmählich inter⸗ national organiſiert werden würde. Ferner die Or⸗ ganiſierung der ſtändigen und regelmäßigen Kon⸗ trolle der Durchführung dieſer Verpflichtungen zwiſchen den vertragsſchließenden Teilen. Die Durchführung dieſes Programms werde etappen⸗ weiſe vor ſich gehen, Bezüglich der Flottenſtreitkräfte faßt der Plan für den Fall, daß den Signatarmächten die Möglichkeit gegeben werden ſoll, bet Erhaltung des gegenwärtigen Relativitäts⸗Koeffizienten die Ton⸗ nage in möglichſt weitem Ausmaß herabzuſetzen, den Abſchluß eines Mittelmeerpaktes unter den intereſſierten Staaten ins Auge, der ihnen aus⸗ reichende Garantien für gegenſeitigen Beiſtand ge⸗ hen würde. Bezüglich der Rüſtungen zur Luft ſchlägt die franzöſiſche Delegation den Abſchluß eines Ab⸗ kommens zwiſchen allen über Flugzeuge verfügen⸗ den europäiſchen Staaten vor zwecks Schaffung der „europäiſchen Lufttransportunion“ Ebenſo tritt es für die Schaffung— wenigſtens in Europa einer internationalen Luft⸗ ſtreitmacht ein, deren Perſonal aus Freiwilli⸗ gen der verſchiedenen Nationalitäten nach einem noch zu beſtimmenden Kontingentierungsſchlüſſel re⸗ krutiert werden würde. „Do&“ wieder in Alteurhein — Altenrhein, 15. Nov. Das Flugſchiff„Do& 1 iſt bei der Dornierwerft in Altenrhein glatt gelan⸗ det.„Do&“ hatte am 5. November 1930 von Alten⸗ rhein aus ſeinen Amerikaflug angetreten. Seit die⸗ ſem Zeitpunkt iſt das Flugſchiff nicht ein einziges⸗ mal in einer geſchützten Halle geweſen. Die Dornier⸗ werke ehrten Kapitän Chriſtianſen und ſeine Be⸗ ſatzung durch einen beſonderen Empfang. Steckbrief gegen Bankdirektor Schäfer — Düſſeldorf, 15. Nov. Gegen den flüchtigen Direktor Schäfer von der hieſigen Filiale der D..⸗ Bank hat der Unterſuchungsrichter Haftbefehl und Steckbrief erlaſſen. Die Höhe der verun⸗ treuten Summe ſteht noch nicht feſt. Der Betrag von 100000 Reichsmark, der von einigen Blättern genannt wurde, dürfte jedenfalls weit überſchritten werden. Das 13. Todesopfer der Genfer Unruhen — Genf, 15. Nov. Am Montag abend ſtarb im Hoſpital der 37 Jahre alte Lehrer Rettas, der bei den Unruhen in Genf am 9. November einen Kopf⸗ ſchuß erhalten hatte. Damit ſteigt die Zahl der Todes opfer der Unruhen auf 13. 5 —..——(M———————— ͤ——ñꝛ—ꝛꝛůꝛ——.— Hindenburg an Hauptmann Der Reichspräſident gratuliert Der Reichspräſtident hat an Gerhart Haupt⸗ mann folgendes Glückwunſchſchreiben gerichtet: „Sehr geehrter Herr Hauptmann! Zu Ihrem 70. Geburtstage ſpreche ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche aus.— Anläßlich Ihres 60. Geburts⸗ rages iſt Ihnen die höchſte Auszeichnung des Reichs, der Ablerſchild, verliehen worden. So bleibt mir weiter nur übrig, erneut der Anerkennung Aus⸗ druck zu geben, die das deutſche Volk Ihnen und Ihrem dichteriſchen Schaffen entgegenbringt und den Dank zu wiederholen, der Ihnen für Ihre Ver⸗ dienſte um die deutſche Kunſt und nicht zuletzt für die Vertretung und Verteidigung des deutſchen Ge⸗ daukens in der Welt in ſo reichem Maße gebührt.— Ich wünſche Ihnen ein langes weiteres Leben voll Geſundheit und Schaffenskraft und verbleibe mit freundlichen Grüßen Ihr ſehr ergebener ü f von Hindenburg.“ 5 Die Genoſſenſchaft deutſcher Bühnen⸗ angehöriger Berlin veranſtaltete geſtern abend in den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm eine Gerhart Hauptmann⸗Ehrung. Ober⸗ bürgermeiſter Sahm begrüßte Gerhart Hauptmann. Dann hielt Karl Zuckmayer die eigentliche Jeſt⸗ rede. Gerhart Hauptmann dankte in einer kurzen Anſprache, in der er darauf hinwies, daß er ſeine Werke geſchrieben habe aus einer pſychologiſchen Not⸗ wendigkeit heraus. Dem Gelehrten wurden zum Schluß große Ovationen dargebracht. Gigli heute in Mannheim. Der berühmte Künſtler kam bereits geſtern von ſeinem letzten Konzert, das in der rieſigen Meſſehalle in Köln ſtatt⸗ fand und das ihm wieder wie immer triumphale Er⸗ folge vor Tauſenden von Zuhörern brachte, hier an. Das Konzert wird eines der größten muſikaliſchen Ereigniſſe werden, das Mannheim ſeit Jahren er⸗ lebt hat.— Dieſer Mitteilung der Konzertdirektion Hoffmeiſter wollen wir noch hinzufügen, daß geſtern nachmittag zwiſchen 5 und 6 Uhr, bald nach der An⸗ kunft des Künſtlers, in der Bar des Palaſthotels ein Preſſeempfang durch Gigli und ſeinen Impre⸗ ſario ſtattfand, zu der ſich ein kleiner Kreis von Preſſevertretern aus Mannheim und Ludwigshafen eingefunden hatte. Die Unterhaltung mit dem Künſt⸗ ler war ziemlich ſchwierig, weil der Italiener Gigli kein Wort deutſch ſpricht und ſein Impreſario, ein Herr aus Wien, durch eine Halsverletzung aus dem Kriege nur noch ganz heiſer ſprechen kann. Immer⸗ hin gewann man den Eindruck, daß Gigli, wie alle wirklich großen Künſtler, ein ſchlichter, ſympathiſcher Menſch ohne alle Poſe und Geſpreiztheit iſt. Der Künſtler hatte die Liebenswürdigkeit, ſich von einem anweſenden Zeichner für die„Neue Mannheimer Zeitung“ porträtieren zu laſſen. In unſerer heutigen Abend⸗Ausgabe werden wir das Bild veröffent⸗ lichen. Eine angenehme Ueberraſchung während des Preſſeempfangs wurde den anweſenden Damen und Herren dadurch geboten, daß auf Veranlaſſung von Herrn Direktor Weil vom Palaſthotel der dort zur⸗ zeit mit ſeiner Kapelle konzertterende Boulan⸗ ger erſchien und durch ſeine große Kunſt mit ſei⸗ ner herrlichen Geige ſich an alle mit einer Sprache wandte, die ſie ſofort verſtanden, mit der bei den Kulturnationen der ganzen Welt ohne weiteres verſtändlichen Sprache der Muſik. So wird es auch heute abend ſein, wenn Gigli Jingt. Muſik in Heidelberg. Die Heidelberger durf⸗ ten in der letzten Woche nicht nur in„Konzerte“ gehen, ſie hatten zweimal Gelegenheit, in die Be⸗ reiche jener echten Muſica zu gelangen, von der Luther ſagte, daß ſie eine der ſchönſten und herrlich⸗ ſten Gaben Gottes ſei,„damit man viel Aufechtung und böſe Gedanken vertreibt“. Der Bachverein, der ſich wieder eine große und dankbare Kammer⸗ muſikgemeinde herangezogen hat, brachte das Klingler⸗Quartett. Vier erzmuſtkaliſche Mu⸗ ſikanten von einem künſtleriſchen Willen beſeelt, von gleichem Können getragen als Vermittler von Haydn, Mozart, Beethoven und Brahms. Beſon⸗ ders der Beethoven(op. 95) von einer Wirkung, die noch lange nach dem letzten Akkord nachhält. Für empfindſame Gemüter aber von geradezu beängſti⸗ gend aufrüttelnder, atemberaubender Wirkung: der Abend der Berliner Philharmoniker mit Wilhelm Furtwängler und Erwin Fi⸗ ſcher. Zwei unſerer großen Dichter haben die Frage aufgeworfen, warum Geſchmack und Genie ſich ſelten vereinen. Geſchmack fürchte die Kraft, Genie verachte den Zaum. Die Frage geht bei Furt⸗ wängler vorbei. Vielleicht liegt darin auch die Lö⸗ ſung des Phänomens Furtwängler: ſein künſtliſcher Geſchmack braucht die Kraft nicht zu fürchten, ſeine Achtung vor dem Werk, das ihm den Zaum anlegt, intenſiviert ſeine geniale Begabung. Viele glauben, es ſei auch für den nur routinierten Dirigenten ein Leichtes, mit ſolch einem Orcheſter faſzinierende Wirkungen zu erzielen. Aber dieſes Orcheſter hat viele ſtarke künſtleriſche Individualitäten, und dieſe auf einen künſtleriſchen Willen nicht zu zwingen, ſondern einend zu überzeugen, dazu braucht es mehr als Routine, das kann nur das überragende Genie. Mag mancher vielleicht ſagen, Furtwängler bringt ſeinen Mozart, ſeinen Beethoven, ſei⸗ nen Brahms. Aber wenn er ihn bringt, dann wird er überzeugt und überwältigt auch als unſer Mo⸗ zart, unſer Beethoven, unſer Brahms aufge⸗ nommen. Wir wurden diesmal ins Innerſte ge⸗ troffen von Mozarts Symphonie in Dedur(ohne Menuett), von Beethovens 8. Symphonie, da⸗ zwiſchen von Brahmſens„feinſter Symphonie“, dem Klavierkonzert B⸗dur, an deſſen erſchütternder Wirkung Edwin Fiſcher, muſtkantiſcher Virtuoſe und Poet gleichermaßen, Furtwängler und die Philharmoniker gleichen Anteil hatten. In nicht endenwollendem Beifall verſuchte die überaus große Hörerſchaft ihre innere Erregung abzureagieren. Ik. Kunſt und Wiſſenſchaft O Eine Ranke⸗Gedächtnisbildſäule in Frankfurt a. O. Ein Kreis von Verehrern Leopold von Rankes in Frankfurt a. O. beabſichtigt, dort eine übergroße Bildnisſäule des berühmten Hiſtorikers aufzuſtellen. Bekanntlich lebte Ranke als Lehrer und Forſcher ſieben Jahre in Frankfurt, wo er auch ſeine„Ge⸗ ſchichte der romaniſchen und germaniſchen Völker“ ſchrieb. Die Büſte, der eine bekannte Lichtbildauf⸗ nahme Rankes aus dem Jahre 1857 zu Grunde liegt und deren Skizze bereits entworfen iſt, wird von dem Bildhauer Paul Broniſch ausgeführt werden. Ein Lichtbilbarchiv für die deutſche Landſchaft. Der Verband deutſcher Vereine für Volkskunde will jetzt unter der Leitung von Profeſſor Dr. Jörgen Hanſen⸗Kiel ein Lichtbildarchiv einrichten, das von allen preußiſchen Provinzen und von den Län⸗ dern des Reiches je zwei Reihen von durchſchnittlich 50 Bildern enthalten ſoll. Die Bearbeitung der ein⸗ zelnen Serien liegt in den Händen beſtimmter Autoren. Bei der Auswahl der Bilder wird in erſter Linie die Eigenart des betreffenden Lebens⸗ raumes ausſchlaggebend ſein. Innerhalb dieſes Rahmens enthält die Sammlung alles, was zur Kenntnis der Volksſeele notwendig erſcheint: örtliche Siedlungspläne, Haus, Hof, Stube, Küche und Keller mit altertümlichen) Hausgerät und den charakteriſti⸗ ſchen Gerätſchaften des wirtſchaftlichen Lebens, Volkstracht und Hausgewerbe, Volksbotanik, Glaube, Recht, Gewerbe und Handwerk. Zunächſt werden von dieſen Geſichtspunkten aus die Provinzen Han⸗ nover, Oſtpreußen, Schleſien, Schleswig⸗Holſtein und das Rheinland in Angriff genommen. Archiv will z Das 2 K AA ͤ VWA — — e — . ˙ — 1 „ 1 Dienstag, 15. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 32 Die Stadtseite Ausbau der Hilfswerk-Notſchule Schon über 500 Kursteilnehmer Die vor drei Wochen wiedereröffnete No tſchule für Erwerbsloſe, die in dieſem Winter als „Hilfswerk⸗Notſchule“ ihre Bildungs⸗ und Schu⸗ lungsarbeit betreibt, hat bereits nahezu 500 Anmel⸗ dungen zu verzeichnen. Sehr ſtark iſt in dieſem Winter das Intereſſe von weiblichen Erwerbsloſen, die ſich in größerer Zahl wie in den früheren Jahren gemeldet haben. Bis jetzt ſind 35 Kurſe eingerichtet worden. Die große Zahl der Anmeldungen zu be⸗ ſtimmten Kurſen hat es mit ſich gebracht, laß die engliſchen und franzöſiſchen Sprachkurſe in je fünf Abteilungen gegeben werden müſſen. Auch nach der Teilung ſind in manchen Kurſen, wegen des Mangels an Lehrkräften, bis zu 60 Teilnehmer vereinigt. In der Notſchule ſelbſt ſind 15 Lehrkräfte, zum großen Teil ehrenamtlich, tätig. Nen iſt in dieſem Winter die Einrichtung eines Singkreiſes. In Bildung begriffen iſt ein Zirkel für Schach, Orcheſter und Gitarre. Die Unterrichtskurſe ſelbſt werden in der K 5 und U-Schule durchgeführt. Der jeweils Donnerstags ſtattfindende Geſamtkurs ver⸗ einigt alle Schüler in einem größeren Saal. Behan⸗ delt wird im Geſamtkurs die geſchichtliche twick⸗ lung auf den verſchiedenen Wiſſeusgebieten. Mehr als die Hälfte aller Kursteilnehmer bezieht keine Unterſtützung. Trotzdem ſind aber auch dieſe Teil⸗ nehmer und Teilnehmerinnen, die unter ihrer Er⸗ werbsloſigkeit beſonders leiden, eifrig bei der Mit⸗ arbeit an den Kurſen tätig. Das Alter der Teilnehmer iſt durchſchnittlich zwiſchen 20—30 Jahren. Bemerkenswert iſt, daß faſt ein Drittel der Kurs⸗ teilnehmer bereits ſeit Beſtehen der Notſchule regel⸗ mäßig an den Kurſen teilnimmt. Hier hat man den deutlichſten Beweis für die Notwendigkeit u d Be⸗ liebtheit der Notſchule, die einer großen Zahl non Erwerbsloſen erſt einen Lebensſinn und Inhalt gibt und ihnen ermöglicht, die ſchwere Zeit der Erwerbs⸗ loſigkeit zu ertragen.— m— Schweinepeſt in Mannheim Eine für den Schweinezüchter meiſt recht verluſt⸗ bringende Viehſeuche hat ſich in letzter Zeit wieder in Mannheim und der näheren Umgebung einge⸗ ſchlichen. Es iſt die Schweinepeſt, die nach den bezirksärztlichen. Meldungen Anfang November in Käfertal, Sandhofen, Rheinau, Seckenheim, Ilves⸗ heim, Ladenburg, Neckarhauſen, Schriesheim, Schwet⸗ zingen, Oftersheim, Plankſtadt und Altlußheim, jo⸗ wie im Amtsbezirk Weinheim in Hemsbach feſt⸗ geſtellt wurde. Da die einheimiſche Schweineproduk⸗ tion den Bedarf nicht deckt, müſſen von auswärts Ferkel und Schweine bezogen werden. Schweine⸗ märkte finden regelmäßig in Mannheim, Weinheim und Schwetzingen ſtatt. Daß durch die aus Würt⸗ temberg, Bayern, aber auch aus Norddeutſchland und ſogar aus Oſtpreußen bezogenen Tiere trotz aller Vorſichtsmaßregeln immer wieder Krankheiten ein⸗ geſchleppt werden, liegt auf der Hand, Die Schweinepeſt verläuft in letzter Zeit etwas milder als früher, aber wenn ein Tier davon be⸗ fallen wird, breitet ſich die Seuche meiſt auch über den ganzen Stall aus. Die Krankheit führt in 6 bis 8 Stunden den Tod des Tieres herbei. So hatte z. B. ein Arbeitsloſer in Rheinau das Unglück, daß ihm mehrere junge Schweine in wenigen Stun⸗ den dahingerafft wurden. Geſunde Tiere zeigen ſich im übrigen widerſtandsfähiger als ſolche, bei denen etwa Rotlauf oder andere Krankheiten hinzu⸗ kommen. Es wird natürlich nicht unterlaſſen, durch vorbeugende Maßnahmen, insbeſondere Desinfek⸗ tion und Sperrvorſchriften, die Krankheit einzu⸗ dämmen. Selbſtverſtändlich ſorgen außerdem die Fleiſchbeſchauer dafür, daß kein auch nur verdäch⸗ tiges Tier für den menſchlichen Genuß geſchlachtet wird, Warenverkauf in Teinkhallen In dieſer Angelegenheit berichtet die vom D. H. V. herausgegebene PG. folgendes: Sowohl die Einzelhandels⸗ als auch die Ange⸗ ſtelltenverbände haben ſich in der letzten Zeit mehr⸗ fach an die Reichsminiſterien gewandt wegen des Ueberhandnehmens unzuläſſiger Wa⸗ renverkäufe in Trim khallen nach Ladenſchluß und an Sonn⸗ und Feier⸗ tagen. Obwohl eine Reihe einſchneidender geſetz⸗ licher Beſtimmungen beſteht, hat ſich in den letzten Jahren die Gewohnheit herausgebildet, daß die Trinkhallen den ihnen zugeſtandenen Warenverkauf weitgehend ausdehnen. Den Trinkhallen, die Rauch⸗ waren und ſonſtige Genußmittel führen, iſt an ſich nur geſtattet, dieſe nur in kleinen Mengen zum ſofortigen Verzehr an ihre Schankgäſte zu verab⸗ reichen. Es iſt notwendig, daß ſeitens der Polizei⸗ verwaltungen im Intereſſe des regulären Einzel⸗ handels und der in ihm beſchäftigten Arbeitnehmer mehr auf die Einhaltung der für die Trinkhallen beſtehenden Beſtimmungen geachtet wird. Den Trink⸗ hallen iſt es geſtattet, den Verkauf von verkehrs⸗ üblichen Waren in kleinen Mengen zu betreiben. In Quantitäten ausgedrückt, bedeutet das beiſpiels⸗ weiſe den Verkauf von Zigaretten bis 5 Stück, und zwar aus 50 Stück⸗Packungen, einzelnen Zigarren, Apfelſinen und ſonſtigen verkehrsüblichen Gegen⸗ ſtänden, keineswegs aber den Berkauf von Packun⸗ gen, Tüten uſw. Eine Reihe von Polizeidirektionen hat auf entſprechende Eingaben bereits eine Ueber⸗ prüfung der Verhältniſſe vorgenommen und die Trinkhallenbeſitzer auf die Einhaltung der Poltzei⸗ vorſchriften erneut hingewieſen. Im Intereſſe des Einzelhandels iſt das nur zu begrüßen. Im Kampf gegen den naſſen Tod Tagung der Lehrſchein⸗ Inhaber von Mannheim und Heidelberg Der Landesverband Baden der Deut⸗ ſchen Lebensrettungs⸗Geſellſchaft hatte die Lehrſcheininhaber der Bezirke Mannheim und Heidelberg auf Freitag abend zu einer Beſprechung über wichtige und aktuelle Fragen im Konferenz⸗ zimmer des hieſigen Gymnaſiums eingeladen. Di⸗ rektor Broßmer, der 1. Vorſitzende des Landes⸗ verbandes, konnte u. a. auch die Bezirksleiter und techniſchen Leiter von Heidelberg, Pforzheim und Mannheim, Medizinalrat Dr. Stephani, Mann⸗ heim, und den Vorſitzenden des Landesverbandes Pfalz, Prokuriſt Kraft, Ludwigshafen, begrüßen. Für den Bezirk Mannheim hieß deſſen techniſcher Leiter Aug. Lang in Vertretung des dienſtlich ver⸗ hinderten 1. Vorſitzenden J. Ries die Teilnehmer willkommen und dankte den anweſenden Vertretern der Preſſe für die bisherige Unterſtützung. Direktor Broßmer eröffnete die Tagesord⸗ nung mit dem Hinweis, daß die Rettungsſchwimmer der De RG. in der Wiederbelebung beſondere Er⸗ fahrungen beſitzen und deshalb für den zivilen Luft⸗ ſchutz ein wertvolles Glied bilden. Es ſei veranlaßt, daß die Bezirke von Mannheim und Karlsruhe zu den an dieſen Plätzen bereits gebildeten Luftſchutz herangezogen werden. Ueber Zweck und Ziele des Luftſchutzes und über die dabei von Rettungsſchwimmern zu erfüllenden Aufgaben referierte der techniſche Leiter des Landesverbandes W. Juilfs, Mannheim. Recht intereſſant und lehrreich waren die in dieſem Jahre geſammelten Erfahrungen, die von den Vertretern aus Heidel⸗ berg, Pforzheim und Mannheim vorgetragen wur⸗ den. Darnach hat ſich die erſtmalige Einrichtung von Rettungs⸗ Patrouillen des Bezirks Heidelberg am Neckar von Heidelberg bis Neckarſteinach unter Be⸗ rückſichtigung der dort beſonders gelagerten Ver⸗ hältniſſe beſtens bewährt. Direktor Broßmer ge⸗ dachte der regen Kurstätigkeit in ganz Baden, be⸗ ſonders aber an ſolch kleinen Orten, wo ein Lehr⸗ ſcheininhaber ganz allein für die Idee der De RG. kämpfen muß, Aus dem Arbeitsplan von Pforzheim war zu entnehmen, daß auch dort, in der Durchfüh⸗ rung von Kurſen wertvolle Arbeit geleiſtet wurde. Für den Bezirk Mannheim berichtete Aug. Lang über die gemachten Erfahrungen mit dem beſonderen Hinweis, daß der Erſolg der Mannheimer Kurſe auf zwei Punkte zurückzuführen ſei, nämlich die Prüfungsabnahme unter Aufſicht der Bezirksleitung und durch die kameradſchaftliche Zuſammenarbeit aller Lehrſcheininhaber. Polizei⸗ Inſpektor Buhles, der 2. techniſche Leiter des Be⸗ zirks Mannheim, gab ein anſchauliches Bild über die Rettungswache am Mannheimer Strandbad, die in dieſem Jahr erſtmals vereins⸗ weiſe durchgeführt wurde. Er forderte ein geeigne⸗ tes Rettungs⸗Motorboot, zu deſſen Anſchaf⸗ fung eine Geldſammlung bei den Strandbadͤbeſu⸗ chern beitragen ſoll. Er verlangte auch, daß die Ver⸗ antwortung der Stadt in größerem Maße als bisher mitgetragen wird. Für die Rettungsſchwimmer ſol⸗ len die Mittel für Fahrtauslagen und ein kleines Zehrgeld durch die Stadt aufgebracht werden. Ein ſtändig am Strandbad anweſender Arzt ſei notwen⸗ dig. Medizinalrat Dr. Stephani erklärte, daß die Stadt bei der Anlegung des Strandbades vieles ernſtlich erwogen und den Rettungsdienſt den Organiſationen überlaſſen habe. Die Wünſche wären erneut der Stadtverwaltung durch den Bezirk zu unterbreiten, um eine Beſſerung zu ſchaffen. Er hält den freiwilligen Rettungsſchwimmer in der Wiederbelebung für ſo gut ausgebildet, daß er auf dieſem Gebiet auch in Abweſenheit des Arztes er⸗ folgreich tätig ſein kann. Prokuriſt Kraft, Ludwigshafen, berichtete über den Rettungsdienſt am Strandbad in Ludwigshafen. Die Organiſation dieſer Wache iſt ausſchlteßlich Sache der Stadt; die dort ſtändig anweſenden Ret⸗ Prälat D. Kühlewein besucht das Slädtiſche Krankenhaus Aus Anlaß einer in dieſen Tagen vorgenomme⸗ nen Kirchenviſitation der Melanchthon⸗ gemeinde beſuchte geſtern nachmittag Prälat D. Kühlewein das Städtiſche Krankenhaus, da es zum Bezirk der kirchlich inſpizierten Gemeinde ge⸗ hört. Der Prälat war begleitet von Landeskirchenrat Bender als dem Vertreter der Kirchenregierung, von Kirchenrat Maler, dem Vertreter des Kirchen⸗ beziks, und von Stadtpfarrer Dr. Hoff, dem Ver⸗ treter des Kirchengemeinderats. Außerdem nahmen teil die Geiſtlichen und die kirchlichen Vertreter des Melanchthonſprengels. Der Empfang fand im Ver⸗ ſammlungsſaal des Städtiſchen Krankenhauſes durch den Direktor Profeſſor Dr. Kißling ſtatt. Von den Aerzten konnten anweſend ſein Profeſſor Dr. Ro ſt, Profeſſor Dr. Frank, die Oberärzte Dr. Bureſch, Dr. Frank, Dr. Funke mit den dienſt⸗ freien Stations⸗ und Aſſiſtenzärzten. An der Spitze der zahlreichen Schweſtern befand ſich Frau Oberin Roß mit den Oberſchweſtern. Außerdem bemerkte man Oberapotheker Rogee und Verwaltungsdirek⸗ tor Armbruſter. Profeſſor Kißling richtete an den Prälaten u. a. folgende Worte: Es gereicht mir zur Ehre, Sie im Namen des Oberbürgermeiſters begrüßen zu dürfen. Durchdrungen von der Ueber⸗ zeugung, daß wir Aerzte bei Ausübung unſeres Be⸗ rufes der ſeeliſchen Kräfte bedürfen, begrüße ich es, daß Sie Ihr Intereſſe auch unſerem Hauſe zuwen⸗ den. Wir können Ihnen ſagen, daß die Stadt Mann⸗ heim alles tut, um den Kranken zu helfen. In ſeiner Erwiderung führte Prälat D. Kühle⸗ wein u. a. aus: Ich danke Ihnen für Ihre freundlichen Worte der Begrüßung, die ich auch auf meine Begleitung aus⸗ dehnen möchte. Ich habe es nicht nur als meine Pflicht, ſondern als inneres Bedürfnis empfunden, auch dieſe Stätte zu beſuchen, wo einerſeits ſoviel körperliches und ſeeliſches Elend ſich zuſammen⸗ drängt und wo andererſeits ſoviel treue Arbeit im Dienſte ärztlicher Kunſt und hingebender Liebe getan wird. Ich freue mich, daß es mir vergönnt iſt, einen Blick zu tun in Ihr großes Haus und Werk. Ich danke der Aerzteſchaft für alle ihre Dienſte auch an den evangeliſchen Kranken. Schon das alte Wort mens sana in corpore sano weiſt auf die Zuſammenhänge zwiſchen Leib und Seele, zwiſchen ärztlicher Kunſt und ſeeliſcher Be⸗ einfluſſung hin. Sie wiſſen heute noch mehr um dieſe Zuſammenhänge. Ich danke Ihnen für alles freund⸗ liche Entgegenkommen und das warme Verſtändnis für das ſeelſorgeriſche Mühen. Auch der Schweſtern⸗ ſchoft danke ich herzlich für ihre treue und opfer⸗ freudige Arbeit in dem zerreibenden Dienſt an ſo⸗ viel Krankheit und Not. Ich wünſche von Herzen, daß Gottes Segen walten möge über dem geſamten Dienſt der Aerzte und Schweſtern! Der Begrüßung folgte ein Gang durch das Haus und ſeine einzelnen Abteilungen. Im Anſchluß daran beſuchte der Prälat das Lungenſpital, wo er die Grußworte von Pfar⸗ rer Borchardt aufs wärmſte erwiderte. Am Abend hielt er den Schweſtern und Kranken im Städt. Krankenhaus eine ſchlichte Andacht, für die Krankenhauspfarrer Kiefer im Namen aller herz⸗ lich dankte. Dr. B. „Ser verbilligte Weihnachts⸗Reiſeverkehr. Die Reichsbahn hat nunmehr die Geltungsdauer der Feſttagsrückfahrkarten zu Weihn a ch⸗ ten und Neujahr ſowie der Arbeiterrück⸗ fahrkarten auf drei volle Wochen feſtgeſetzt. Sie gelten zur Hinfahrt vom 21. Dezember 0 Uhr an allen Tagen bis zum 1. Januar 24 Uhr(die Hin⸗ fahrt muß am 1. Januar 24 Uhr beendet ſein); zur Rückfahrt gelten die Karten vom 23. Dezember 12 Uhr an allen Tagen bis zum 10. Januar 24 Uhr (die Rückfahrt muß am 10. Januar 24 Uhr beendet ſein). Die Feſttagsrückfahrkarten, die um 33% Proz. ermäßigt ſind, werden für alle Verkehrsverbindun⸗ gen der Reichsbahn ausgegeben, für die die Ausgabe von Fahrkarten des gewöhnlichen Verkehrs möglich iſt. Die Karten ſind wie bisher ſpäteſtens zwei Tage vor Antritt der Reiſe zu löſen. Nach Möglichkeit wird die Reichsbahn auch noch ſpäter vorgebrachte Wünſche befriedigen. tungsſchwimmer, deren Stamm ſich vorwiegend aus Erwerbsloſen zuſammenſetzt, werden von der Stadt entlohnt. Die Merkblätter des Landesverbandes als wichtiges Vorbeugungsmittel gegen Erxtrinkungs⸗ gefahr, von der Zentrale der DLRG in Berlin zur Verbreitung in ganz Deutſchland an Schulen und bei den Behörden übernommen, haben überall An⸗ klang gefunden. 95 v. H. der gebildeten Volksſchich⸗ ten, ſo führte Direktor Broßmer weiter aus, ſtehen heute noch der Idee der DR fremd gegen⸗ über und wiſſen deren Notwendigkeit und Bedeutung nicht zu ſchätzen. Er wies auf die für das ganze Reich eingeſetzte techniſche Kommiſſion hin, die ſich ins⸗ beſondere mit den Spezialfragen in der Wieder⸗ belebung und Erſchwerung der Prüfungsbedingun⸗ gen zu befaſſen haben wird. Die Tauchpuppen wur⸗ den den Bezirken als praktiſches Lehrgerät empfohlen. Die verſchärfte Verpflichtung der Lehrſchein⸗ inhaber zur poſitiven Mitarbeit, die angeſtrebt wer⸗ den ſoll, fand allſeits Zuſtimmung. Dem Wunſche Heidelbergs, die Grundſchein bedingungen für Damen erleichtern zu laſſen, konnte be⸗ greiflicherweiſe nicht entſprochen werden. Die er⸗ forderlichen Aufklärungen hierzu gab die Lehrſchein⸗ inhaberin, Frl. Immetsberger, auf Grund ihrer reichen Erfahrungen. Ueber den derzeiti⸗ gen Stand des Verſicherungsſchutzes (Haftpflicht und Unfall) der Lebensretter unter⸗ richtete der Pforzheimer Bezirksvertreter Wei⸗ land. Mit der Wiederbelebung nach der neuen Methode Kohlrauſch wurden, wie Herr Kraft, Ludwigshafen, bekundete, in der Pfalz die beſten Er⸗ fahrungen geſammelt. In ſeinem Schlußwort ſprach Direktor Broß⸗ mer den Dank für die ſeitherige Mitarbeit und die Bitte aus, daß die Lehrſcheininhaber trotz der Not⸗ zeit weiter für die Beſtrebungen der Degc ein⸗ ſtehen und opferbereit ſein mögen. Ein ſichtbarer Aufſtieg im Lande Baden und auch im übrigen Reich ſei zu verzeichnen, womit die überaus anregende Sitzung ihr Ende fand. Die nächſtjährige Landes⸗ tagung des Landesverbandes Baden wird voraus⸗ ſichtlich in Raſtatt oder Gaggenau ſtattfinden. C. * Denkmals⸗Verlegung. Außer dem Becker⸗Denk⸗ mal hat nun auch die Statue der Großherzo⸗ gin Stephanie ihren ſeitherigen Standort ver⸗ laſſen. Man zwängte ſie zwiſchen Balken, ſtellte ſie auf Rollen und verbrachte ſie auf den Weg zwiſchen Ballhaus und Schloß⸗Mittel⸗ bau. Sie wird ihren Platz auf dem Raſenhalbkreis gegenüber dem Ballhauſe in der Nähe des Durch⸗ ganges nach dem Schloßhofe erhalten. Zur Zeit legt man die letzte Hand an die Wiederherrichtung der Schloßgartenanlagen von der Hafen⸗Eiſenbahn⸗Un⸗ terführung, die eine Neugeſtaltung erfahren haben. Die Spitze an der Gabelung der Brückenauffahrt und des Ballhausweges erhielt eine Krönung durch eine große betonierte Plattform, die auf ein Denkmal zu warten ſcheint. Vorläufig werden aus Beton Bänke darauf errichtet. Der Platz an der Hinterfront des Schloß⸗Mittelbaues mit den Bäumen im Hinter⸗ grunde bildet einen äußerſt wirkſamen architektoni⸗ ſchen Abſchluß der Schloßgarten⸗Anlagen. der Monatsumsatz 50 9* Wir haben keine Geheim- ä Nisse vor dem Raucher l 1931 um diese Zeit war Aaucht erden? Millionen Stück. Heute setzen wir monatlich ca. 165 Millionen um, täglich also rund 5% Millionen OBERST Zigaretten. Man sieht, ausser gewöhnliche Leistungen setzen sich durch. Ken Nile mit aß O MKH in verfloſſener Nacht O BERN die 375 Pf. Zigarette. 1 due meinen die bieviele 4. Seite Nummer 532 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 15. November 1932 Finanzierung der Haus⸗Inſtandſetzungsarbeiten Nach den Beſtimmungen über eines Reichszuſchuſſes für die Wohnungen, die Teilung von Wohnungen und den Umbau gewerblicher Räume zu Wohnungen vom 17. September d. J. wird ein Reichs zuſchuß in Höhe von einem Fünftel der Koſten gewährt, wenn die Koſten für das einzelne Grundſtück mindeſtens 250/ betragen. Dieſe Regelung bleibt inſofern un⸗ zulänglich, als ſie offen läßt, woher der Hausbeſitzer die übrigen 80 v. H. der Koſten nehmen ſoll. In der Praxis ſcheitert nun die Ausführung notwendiger Inſtandſetzungsarbeiten zu einem erheblichen Teil daran, daß dem Hausbeſitzer die Beſchaffung der anteilmäßigen Koſten nicht gelingt. Der Reichsverband des deutſchen H andwerks hat daher beim Reichsarbeite Sminiſter Uunbeſchadet der weitergehenden Forderung wegen Einbeziehung der Hauszinsſteuer in das Steuergut⸗ ſcheinverfahren erneut eine Vorfinanzierung der Steuergutſcheine für Grundſteuer⸗ zahlungen angeregt, um ſo die Beſ chaffung der fehlenden Mittel zu erreichen. Augenblicklich können nur die Hausbeſitzer von den R eichszuſchüſſen Ge⸗ brauch machen, die entweder noch über eigene Mittel oder über Sicherheiten zur Aufnahme von Darlehen verfügen, während die notleidenden Hau Sbeſitzer da⸗ von ausgeſchloſſen find und ihre Häuſer noch weiter verfallen laſſen müſſen. Der Reichsverband des deutſchen Handwerks bezeichnet in ſeiner Eingabe eine baldige Regelung dieſer Frage als dringend notwendig. Gleichzeitig fragt der Reichsverband an, wie es 5 einer etwaigen Fortſetzung der Aktion nach dem April 1933 ſteht. Auch hierüber wird eine baldige 8 für erwünſcht bezeichnet, damit die Inſtandſetzungsarbeiten nach dieſem Zeitpunkt nicht ins Stocken geraten. die Gewährung Inſtandſetzung von Raubüberfälle im Rheinland Seit etwa Mitte September treibt ſich im Rhein⸗ land, ae der Gegend von Eſſen, Düſſel⸗ dorf und Duisburg eine organiſierte Räu⸗ ber- und Diebes bande herum, der eine große. Anzahl von Raubüberfällen und Einbrüchen zur Laſt gelegt wind. Neun Mitglieder der Ba nde konnten bis jetzt ſeſtgenom men wer⸗ den, Noch nicht ergriffen ſind der Schloſſer Johann Theiſſen,(Spitzname Jan), geb. am 3. 7. 07 in Duisburg und der Arbeiter Paul Pätzold, geb. am 9. 10. 1910 in Bittendorf. Beide treiben ſich of⸗ fenbar jetzt in Heſſen⸗Naſſau, bezw. Rheinheſſen herum. Es iſt anzunehmen, daß ſie als Täter der in den letzten Tagen dort verübten Raubüberfälle in Betracht kommen. Beide ſind erfahrene Kraft⸗ fahrer und verwenden zu ihren Ueberfällen in der Regel Kraftfahrzeuge, die ſie kurz zuvor geſtohlen. haben. Beſchreibung der Täter: Theiſſen iſt etwa .76 Meter groß ſchlank dunkle Haare, etwas auf⸗ geworfene Lippen; er trägt blauen Anzug, graue Sportmütze oder grauen Hut, hellen Mantel und ab und zu Hornbrille. Pätzold iſt etwa 1,82 Meter groß, ſchlank, hat krauſe ſchwarze Haare, große Naſe er trägt hellen Anzug dunkeln Mantel und dunkeln Schnitthut. Die ausgeſetzte Belohnun g von 1000 Mark, die für Aufklärung von Strafſachen und Hin⸗ — weiſe von Feſtnahmemöglichkeiten gilt, iſt nur für Perſonen aus dem Publikum beſtimmt. Wahrneh⸗ mungen über die beiden Gauner wolle man ſchleu⸗ nigſt dem nächſten Polizei⸗ oder Gendarmerie⸗ beamten oder der Fahndungspolizei Mannheim (Polizei⸗Präſidium) mitteilen, woſelhſt auch die Lichtbilder der Geſuchten eingeſehen werden können. Antrag auf Winterhilſe abgelehnt Heidelberg, 14. Nov. Der Stadtrat lehnte die von der kommuniſtiſchen Rathausfraktion geſtellten Anträge bezüglich weiterer Winterhilfsmaßnahmen ab, weil Mittel für die Deckung des ſich auf rund 4,5 Millionen Mark belaufenden Auswandes nicht vorhanden ſind. Lione 155 die Strohblumen Von Johan Luzian Es iſt einige Jahre her, ich wohnte damals in einer anderen Stadt und hatte ein Zimmer zur Miete. Eines Novembertags ſtellte mir meine Wir⸗ tin einen Strauß Strohblumen auf den Arbeitstiſch, weil ſie mir für den Winter etwas Gutes antun wollte, denn Strohblumen halten ſich lange. Es ſind rentable Blumen, und ſie ſehen nach etwas aus mit ihren haltbaren Farben. Ach, wie unecht ſehen ſie aus! dachte ich. Sie können ſich die größte Mühe geben— man faßt ſie an, befühlt die harten, wider⸗ ſpenſtigen Blätter und ſchüttelt den Kopf, daß ſo etwas wirklich im Garten gewachſen ſein ſoll, in ſchwarzer, feuchter Erde, und nun daſteht trocken und wie künſtlich. An dieſem Nachmittag kam Lione, und mit ihr kamen eine Wolke von franzöſiſchem Parfum, ein Wirbelwind von Neuigkeiten, Skandälchen und Ge⸗ ſchwätz. Vor ein paar Jahren, damals war Lione noch vom Lande in eine kleine Stadt zum Lyzeum geradelt und hatte friſche und geſunde Farben ge⸗ habt. Aber nun war ſie ein mondänes Mädchen, das die Schauſpielſchule beſuchte, Tennis und Bridge ſpielte, das vom Fünfuhr⸗Tee bis zum Achtuhr⸗ Super und zum Zwölfuhr⸗Barbeſuch ihre Zeit ver⸗ ſpielte, das niemals wirklich liebte und wirklich leidenſchaftlich ſich in eine Sache ſtürzte, das ſpielte und ein Lebensſnob war. O Lione, ich hatte dich und deinen Flirt ſo ſatt! Und als ſie ihr ſilbernes Riech⸗ fläſchchen aufſchraubte und in einer ihrer Launen die Strohblumen damit beſprengte, ſie mir lächelnd, mit einem billigen Glanz in den Augen unter die Naſe hielt und ſagte:„Nun duften ſie nach mir, und du mußt an mich denken, wenn ich fort hin“— da nahm ich den ganzen Strauß und warf 5 dieſem Mädchen au den Kopf. „Jawohl!“ rief ich,„dieſe lächerlichen Stroh⸗ blumen ſind genau wie du, und du biſt wie ſie, genau ſo trocken und dürr und künſtlich wie ſolche Attrap⸗ pen von Blumen! Raus mit euch!“ Und ich riß das Fenſter auf und warf die Blumen auf die Straße. Lione war gegangen. Nur ihr Parfum blieb noch eine Weile im Zimmer. Und nun ſah ich ſie durch einen Zufall in dieſer Stadt nach Jahren wieder. Sie ſchlenderte durch ne 5 und hatte einen kleinen Buben an »gemutet werden, u 80 v. 5. Onkel?“ einem Scherz kannt. Ein Nokruf an die bayeriſche Regierung Sitzung des Stadtrats Ludwigshafen Die kataſtrophale Wirtſchaftslage Ludwigshafens und die Ebbe in ihrer Stadtkaſſe bildete geſtern nach⸗ mittag abermals Gegenſtand einer Stadtrats⸗ ſützung. Das„Leitmotiv“ gab der Vorſitzende mit der Feſtſtellung an: man könne die Verwaltung nur noch mit der Kampferſpritze am Leben erhalten Mit Geburtstagsepilogen beginnt die Sitzung. Dr. Ecaxius verlieſt zunächſt ein Schreiben des Alt⸗ Oberbürgermeiſters Dr. Krafft, der dem Stadtrat für die ihm zu ſeinem 75. Geburtstag übermittelten Glückwünſche dankt. Weiter gibt der Erſte Bürger⸗ meiſter einen Antrag der Staatspartei bekannt, zu Ehren Gerhart Hauptmanns in Erinnerung an ſeinen 70. Geburtstag einer Straße ſeinen Namen zu geben. Das Kollegium ſtimmt einſtimmig der Anregung zu, der erſten neuen Straße, der ſtädte⸗ bauliche Bedeutung zukommt, nach dem Dichter zu benennen. Dann tritt der Stadtrat in die Tagesordnung ein. Einziger Beratungsgegenſtand iſt die Stellungnahme zu der Verfügung der Kreisregierung, die Bürgerſteuer müſſe auf deu gewaltigen Satz von 1100 Prozent erhöht werden. Gegen dieſe Entſchließung ſteht der Stadt ein dop⸗ peltes Rechtsmittel zur Verfügung: eine Rechts⸗ beſchwerde beim Staatsgerichtshof oder eine Verwal⸗ tungsbeſchwerde beim Miniſterium des Innern. Der Erſte Bürgermeiſter verteidigt einleitend ſeine von manchen Tadlern als allzu nachgiebig bezeichnete Haltung der Regierung gegenüber. Der Redner be⸗ tont: es habe gegolten, den Haushalt einigermaßen ins Gleichgewicht zu bringen, nicht zuletzt auch, um die öffentliche Fürſorge aufrecht erhalten zu können; eine gänzlich ablehnende Haltung gegenüber der Regierung hätte der Stadt die Möglichkeit ver⸗ baut, jetzt eine außerordentliche Hilfe in ihrer ungeheuren Notlage zu erbitten. Zur Begründung dieſes Geſuchs habe die Stadtverwaltung eine Denkſchrift dem Staats⸗ ministerium des Innern übermittelt. Sie führt im Weſentlichen aus: Die bedrohliche Finanzlage Ludwigshafens beweiſt erſchreckend der Umſtand, daß zurzeit bereits ein kaſſen mäßiger Fehlbetrag von 1 Million Reichsmark be⸗ ſteht. Dieſer wird ſich bis zum Ende des Rechnungs⸗ jahres trotz Erhöhung der Reichshilfe ab November und Abſtoppens des Zugangs von Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen auf mindeſtens 2 Millionen Mark belaufen. Das bedeutet, daß ſelbſt die Mittel für die dringendſten laufenden Ausgaben, wie Unter⸗ ſtützungen, Löhne und Gehälter, in Bälde nicht mehr aufzubringen ſind. Nun kann aber eine Bürgerſteuer von 1100 Prozent des Landesſatzes einer Bevölkerung nicht zu⸗ die, ſoweit ſie noch in Arbeit ſteht, kurzarbeitet und mit Wohlfahrts⸗ und Kriſenabgaben, ſowie mit Gebühren und Tarifen längſt übeklaſtet iſt. Die Stadt Ludwigshafen darf vom Land beſondere Berückſichtigung erwarten, da ſich in ihr die Wirtſchaftskriſe verheerender als in den rechtsrheiniſchen Großſtädten Bayerns auswirkt und dieſe beiſpielloſe Notlage noch durch eigenartige Um⸗ ſtände verſchärft wurde. So verlor die Stadt durch die Wegverlegung des Sitzes der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik nach Frankfurt viele Steuerkräftige und Verbraucher am örtlichen Markt, ebenſo einen ſehr großen Teil des Steuerbetrags der Fabrik; außer⸗ dem wurden Tauſende von Arbeitern und Angeſtell⸗ ten entlaſſen und dadurch auch die ortsanſäſſige Ge⸗ ſchäftswelt wie auch die Stadt durch neue Wohlfahrts⸗ laſten empfindlich betroffen. Den Hauptinhalt der ausführlichen Denk⸗ ſchrift bilden Vergleichszahlen mit den rechts⸗ rheiniſchen bayeriſchen Großſtädten. So wird u. a. errechnet: Ludwigshafen hatte 1930 be⸗ reits 37 vom Tauſend Wohlfahrtserwerbs⸗ loſe, München nur 6, Nürnberg 4 und Augsburg 11 v. T. Auch nach dem neueſten Stand verzeichnet Ludwigshafen noch die höchſte Erwerbsloſenziffer. Dadurch wurde natürlich auch die Finanzkraft von Ludwigshafen entſprechend mehr geſchwächt. Die Einnahmen Ludwigshafens gingen im Rech⸗ nungsjahr 1931 gegenüber 1930 um 570 000/ oder 12 v. H. zurück. In München ſtiegen die Einnahmen um 5 Millionen oder 16 v.., in Nürnberg um 200 000„ oder 2 v.., in Augsburg um 750 000 oder 13 v. H. Unſere Iſteinnahme dagegen blieb um 40 v. H. hinter dem Soll zurück. Es entfallen auf den Kopf der Bevölkerung in Ludwigshafen 16 /, in München 25. Neue Arbeitseinſtellungen ſind bei uns nicht erfolgt. Dieſe Notlage rechtfertigt das Erſuchen durchgreifende Unterſtützung. Es wird verlangt: nächſt, daß von Reich und Ländern um 3U⸗ ein Notſtock für Gemeinden gebildet wird, die vor Kaſſenzuſammenbrüchen ſtehen, ferner daß die Laſten für die Wohlfahrtserwerbsloſen den Städten abgenommen werden, erhofft die Stadt vom Land Zuwendungen aus dem durch 20prozentigen Abzug aus der Wohlfahrtshilfe geſchaffenen Aus⸗ gleichsſtock, ſowie aus dem von der Reichswohl⸗ fahrtshilfe gebildeten Ausgleichsſtock, endlich aus der Wohlfahrtsabgabe des Landes; auch ſoll die Umſatz⸗ ſteuer für beſonders notleidende Gemeinden verwen⸗ det werden. Zum Schluß hebt die Denkſchrift hervor, daß die Zahlüng der Gehälter an Beamte un d Angeſtellte ſchon jetzt nicht mehr in vollem Um⸗ fang durchgeführt werden kann und Gefahr beſteht, daß ſie zum größten Teil eingeſtellt wird! Die Stadtverwaltung hofft, daß dieſer Mahnruf die er⸗ forderlichen Hilfsmaßnahmen der Staatsregierung auslöſen werde, da dieſe den finanziellen Zu⸗ ſammenbruch der Stadt Ludwigshafen und das Aufkommen einer Verzweiflungsſtimmung in der Bürgerſchaft aus ſtagtspolitiſchen Gründen nicht verantworten könnte. Die Ausſprache In der anſchließenden Ausſprache nennt der Abg. Hofmann(3tr.) den Bürgermeiſter ironiſch einen „Bürgerſteuermeiſter“, weil der zu hohe Satz von 1100 v. H. auf ſein Konto zu ſchreiben ſei. Ludwigs⸗ hafen habe ſeit 1924 30 Millionen Mark für Wohl⸗ fahrtszwecke aufwenden müſſen; damit hätte an⸗ nähernd die ganze Schuldenlaſt der Stadt mit 34 Millionen abgetragen werden können! Stadtrat Jung begründet den von der Deutſchen Volks⸗ partei gemeinſam mit der Wirtſchafts⸗ und der Staatspartei eingebrachten Antrag: 1. Der Stadtrat erhebt gegen den Steuerbeſcheid der Regierung Beſichwer de beim Miniſterium des Innern. 2. Eine Erhöhung der Bürgerſteuer um 500 Prozent heißt der Stadtrat trotz übermäßiger Belaſtung der Bevölkerung gut. 3. Das Staatsminiſterium wird mit Rückſicht auf die Notlage der Stadt um Gewährung einer außer⸗ ordentlichen Beihilfe gebeten. Die einzelnen Fraktionsvorſitzenden nehmen zu der Frage, welches Rechtsmittel eingelegt werden ſoll, Stellung. Unwillen erregt die Mitteilung des Stadtrats Hammer(SPD.), die Regierung habe mit dem Gedanken geſpielt, die„Pfälz. Poſt“ wegen der Kritik, die das Blatt an der den 1100prozentigen Satz verfügenden Regierungsentſchließung übte, zu verbieten; eine Verwarnung ſei ausgeſprochen worden! Schließlich wird der Antrag Jung im erſten f Punkt: Aufſichtsbeſchwerde zu erheben, hehein⸗Pegel 1011. 12. 14. 15.[Neckar⸗Pegel] 11 12. 14 15. Baſel.. 0,85 9,58 0, 48 0,310, 27 5 765 1 700 287 9 925 9005 9 0 915 ehl 5 N 1* 5*„„ Maxau 345 924.23 25727 e. 913 15 1 5 5 Mannheim!.11.24 3,082.8 2,77 e eee Caub.7 86 3,31 2,28.28 20.98 Köln. 2,74.860 2,45 2,28 2,08 gegen Zentrum und Nationalſozialiſten abge⸗ lehnt, ebenſo der Antrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion, Beſchwerde beim Verwaltungs gerichtshof einzulegen, mit allen gegen die Stim⸗ men der Ankragſteller. Zuſtimmung findet der An⸗ trag, eine außerordentliche Beihilfe von der Staatsregierung zu erbitten, desgleichen die An⸗ regung des 1. Bürgermeiſters: dem Miniſter des Innern Dr. Stützel anläßlich ſeiner Anteilnahme an der Brückenweihe die Notlage der Stadt mündlich vorzutragen. 50 Der eingeklemmte Sender Frankfurt Die Verſtärkung des Fronkfurter Senders auf 17 kw brachte für uns keine Verbeſſerung der Empfangsverhält⸗ niſſe, ſondern eine erhebliche Verſchlechterung, da mit der Leiſtungserhöhung der Wellentauſch mit Leipzig verbunden war. Frankfurt arbeitet jetzt auf der Welle 259,3 und iſt zwiſchen den ſchwediſchen 15 kw⸗Sender Hörby und den engliſchen 68 kw⸗Sender London ⸗ Regional eingeklemmt. Bei Tage iſt der Em p⸗ fang mögli ch und ſolange die beiden anderen Sender nicht arbeiten, ſogor ausgezeichnet. In den Abendſtunden iſt es aber ſo gut wie ausgeſchloſſen, Frankfurt hereinzu⸗ bekommen, am allerwenigſten in einer befriedigenden Wette Der Empfang der niederen Wellen war ſchon immer ein Kapitel für ſich und wird es auch ſtets bleiben, da bekanntlich der Abſtand der einzelnen Wellen zu gering iſt. Die Ueberlagerung wird ſich ober bei der ſtändigen Verſtärkung der Sendeleiſtungen faſt aller Sen⸗ der mit der Zeit noch mehr auswirken. Eine Aenderung iſt öͤringend erforderlich, denn wir Mannheimer möchten oft eine Frankfurter Sendung abhören, die gerade für unſeren Landſtrich von Intereſſe iſt, die aber von Stutt⸗ gart trotz der beſtehenden engen Programmgemeinſchaft manchmal nicht übernommen wird. Eine Aenderung kann nur ein Wellentauſſch bringen. Es wird allerdings fraglich ſein, ob ſich ein Sender bereit erklärt, die 259er Welle zu übernehmen und eine höhere Weile freizumachen. In Frage könnte der Ortsſender Berlin auf Welle 419 kommen, der für den Fernempfong keine Bedeutung beſitzt und ſehr gut mit der niederen Welle auskommen würde. Es wird Aufaahe der Reichspoſt und der Reichsrundfunkgeſellſchoft ſein, Ord⸗ nung in dieſe Angelegenheit zu bringen und dem ein⸗ geklemmten Fronkfurter Sender Gehör zu verſchaffen. Wir hörten Mannheimer Sendungen In einem Aerztevortrag ſprach Dr. Robert Coblen tz eingehend über die Angſt vor dem Zahnarzt und unterſtrich die von allen Fachleuten gegebenen Ratſchläge, eine regel⸗ mäßige Unterſuchung der Zähne vornehmen zu laſſen. Nur dadurch kann ein ſtärkerer Zerfall des Gebiſſes vermieden und die meiſt ſchmerzloſe oder wenig ſchmerzhafte Behand⸗ lung im Aufangsſtadium durchgeführt werden. Aengſtliche Menſchen ſollten nicht mit anderen über ihr Vorhaben ſprechen, da die Mitmenſchen durch ihre Reden meiſt das Angſtgefühl noch vergrößern. Den wenig Mut machenden Aufenthalt im Wartezimmer unter leidenden Patienten kann man dadurch vermeiden, daß man ſich mit dem Arzt auf eine beſtimmte Zeit verabredet, die dann unbedingt eingehalten werden muß. Eine Angſt iſt auf alle Fälle unbegründet, denn der Zahnarzt verfügt über die nötigen Erfahrungen und hat wie kein anderer Arzt Einblick in die Verfaſſung des Patienten, ſo daß er die erforderliche Rück⸗ ſicht nehmen kann. Bei ängſtlichen Perſonen läßt ſich mit Selbſtſuggeſtion viel erreichen. Kinder werden zweckmäßig abgelenkt, wie es überhaupt Pflicht der Erzieher iſt, den Gang zum Zahnarzt als eine Belohnung darzuſtellen und die Behandlung zu bagatelliſieren. Vom dritten Lebens⸗ jahr ab ſollte regelmäßig alle 6 Monate der Zahnarzt auf⸗ geſucht werden, denn nur auf dieſe Weiſe können ſchmerz⸗ hafte Behandlungen vermieden werden. Nichts iſt falſcher als zu glauben, daß das Milchzahngebiß nicht behandelt werden müſſe. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Schöne weige Zähne erhalten Sie bei täglichem Gebrauch von Chlorodont, der Zahn⸗ paſte von höchster Qualität. Sparſam im Verbrauch. Tube 50 Pf. und 80 Pf.. Sie nur Chlorodont und weisen Sie jeden Erſatz dafür zurück. der Hand, der Kaſtanien ſammelte, einen geſunden, rotbäckigen, plappernden, ſtrammen Buben, der Mutti zu ihr ſagte. Wir waren beide überraſcht wirrt durch dieſes Wiederſehen.„Mutti, wer iſt der Und„Mutti, was will der Onkel?“ Und „Mutti, nun komm doch...“ ſagte das Kind. Und dieſe Kinderſtimme deckte eine ganze törichte Zeit mit einemmale zu. Wir lachten beide und verſtanden uns. Lione war nicht mehr Lione ſondern Lisbeth, und ein wenig franzöſiſchen Parfums ſtörte nicht im Geringſten. Alles war ausgezeichnet und in Ordnung. Ich gra⸗ tulierte ihr, und Ligne erzählte von ihrem Haus und dem Garten, von ihrem Mann, dem Architekten Soundſo, und von ihrem Jungen Aber zum Abſchied mußte ſie mich doch raſch in den Arm kneifen:„Da! Das haſt du noch für da⸗ mals, für die— Strohblumen!“ Und ich hielt ganz ſtill und bat ſie nicht nur mit ſondern im Innern um Verzeihung. * Nun ſtehen wieder einmal Strohblumen auf mei⸗ nem Arbeitstiſch, gelblichrote und rötlichviolette mit dauerhaften Glanzfarben. Sie ſind friſch aus dem Garten gepflückt, ſie wachſen dort in all dem Herbſt und Welken, der Wind kann ihnen garnichts an⸗ haben, dieſen extravaganten ſonderbaren Geſchöpfen. und ein wenig ver⸗ Fritz Hirſch⸗Operette nur bis Donnerstag. Das Gaſtſpiel der Fritz Hirſch⸗Operette mit Robert Stolz „Wenn die kleinen Veilchen blühen“ ſchließt am Donnerstag. Wegen anderweitigen Ver⸗ pflichtungen des Enſembles iſt eine Verlängerung e 0 piel des„Blauen Vogels“. J. Juſch⸗ nys Künſtler⸗Kabarett„Der blaue og el“ lommt am Samstag nach längerer Pauſe wieder nach Mannheim und gibt mit einem völlig neuen Programm ein einmaliges Gaſtſpiel als Nachtvor⸗ ſtellung im Nationaltheater. Die Vorſtellung be⸗ ginnt um 23.15 Uhr. Die beſondere künſtleriſche Note dieſer deutſch⸗ruſſiſchen Kleinkunſtbühne iſt be⸗ der Linie der exakten und doch improviſiert wirken⸗ den Einzelnummern humoriſtiſchen, illuſtrativen und varodiſtiſchen Inhalt z die wellbekannte Auch das neue Programm bewegt ſich auf Die Vollsmuſikpflege beginnt Erſtes Sinfoniekonzert mit Elly Ney Mit großer Befriedigung konnte man feſtſtellen, daß die vielen wertvollen Anregungen, die in den Konzerten des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege ge⸗ boten werden, auf fruchtbaren Boden gefallen ſind. Der Nibelungenſaal war bis auf das letzte Plätzchen gefüllt, ein Beweis, daß die Konzerte über ein treues und anhängliches Publikum verfügen. Das erſte Konzert in der einſetzenden Reihe ſtand ausschließlich im Zeichen unſerer Klaſſiker Mozart und Beethoven. Es begann mit dem feierlichen Es-dur-Akkord der getragenen Einleitung der Ouver⸗ ture zur„Zauberflöte“ und ſchloß mit den jubelnden Akkorden des Es-dur⸗Konzertes von Beethoven. In die Mitte war Mozarts Jupiter⸗Sinfonie gerückt. Es war alſo, von dem für Mozart ungewöhnlich großen Bläſer⸗Aufgebot in der Zauberflöten⸗Ouver⸗ ture abgeſehen, ein Abend des kleinen Orcheſters ohne Poſaunen, jenes Orcheſters, mit dem ſich Mo⸗ zart in faſt allen ſeinen Opern, Beethoven in faſt allen Sinfonien begnügte. Wie Herr Karl Eberts in ſeiner würzigen und witzigen einleitenden An⸗ ſprache hervorhob, wurde Mozarts große Cedur⸗Sin⸗ fonie zum erſtenmale in den Konzerten der Volks⸗ muſikpflege dargeboten. Wie der anhaltende Beifall bewies, mit vollem Erfolg. Dr. Cremer, den wir bisher nur als Operndirigenten und in den Konzer⸗ ten der Volksſing⸗Akademie zu beobachten Gelegen⸗ heit hatten, erwies dich auch als reſpektabler Mozart⸗ Dirigent, der die— faſt könnte man ſagen— kam⸗ mermuſikaliſchen Feinheiten des durchſichtigen Mo⸗ zartſchen Orcheſters klar heraus arbeitete, und auch die überaus knifflige Coda, die alle Themen des Fi⸗ 8 verarbeitende Fuge in voller Klarheit erſtehen ließ. Es war dem Ausſchuß gelungen, Elly Ney, die Pianiſtin von Weltruf, zur Mitwirkung zu gewinnen. Die Konzertbeſucher erfreuten ſich ihres meiſter⸗ lichen Spieles in Beethovens herrlichem Es⸗dur⸗ Konzert. Es beſtand eine Harmonie ſeltener Art zwiſchen der geſtellten Aufgabe, Beethovens durch⸗ wegs männlich empfundenen Konzert mit ſeinen elektriſterenden Rhythmen und ihrer Löſung dank der jugendlichen Verve der ihr W maß⸗ voll„ 58 lerin, die Schönheit außer Acht ließ. Dr. Cremer an der Spitze des dezent begleitenden Orcheſters ſorgte in beſter Weiſe für Licht und Schatten. Der lebhafte Beifall veranlaßte die liebenswürdige Künſtlerin zu zwei Zugaben, einer virtuoſen Bearbeitung der deutſchen Tänze von Beethoven, dem noch das Andante fnvori in F⸗dur folgte. Dr. Ch. Sinkt das Intereſſe Schwedens an der Deut⸗ ſchen Sprache? In den Mitteilungen der Deutſchen Akademie iſt jetzt ein aufſchlußreicher Aufſatz über die Pflege der deutſchen Sprache in Schweden er⸗ ſchienen. Danach iſt das Deutſche in Schweden nach wie vor die Hauptfremdͤſprache, und Deutſch zu kön⸗ nen gehört zur allgemeinen Bildung. Intereſſant iſt, daß ſeit 1912/13 an der Univerſität Upſala von 470 Diſſertationen 233 in ſchwediſcher, 147 in deutſcher, 54 in engliſcher, 28 in franzöſiſcher und 8 in lateiniſcher Sprache verfaßt wurden. Ziemlich ähnlich liegen die Verhältniſſe an der Univerſität Lund. Auch an den Schulen nimmt der Deutſch⸗Unterricht einen breiten Raum ein, erſcheint jedoch durch Reformpläne bedroht. Die Kaufluſt für deutſche Werke der Belletriſtik iſt nach Angabe einer Lunder Univerſttätsbuchhandlung ſtark im Rückgang begriffen. In der betreffenden Buchhandlung verteilt ſich der Betrag für den Umſatz von ausländiſcher Belletriſtik ſo, daß auf das Deutſche nur noch 20 v.., auf das Engliſche 55 und auf das Franzöſiſche 20 v. H. kämen. Für wiſſenſchaftliche Literatur allerdings ſeien die Zahlen: Deutſch 75 v.., Franzöſiſch 5 v.., Engliſch 18 v.., die übri⸗ gen Sprachen 2 v. H. Ausſtellung von Meiſtergeigen in Florenz. Bei der einzigartigen internationalen Ausſtellung von Meiſtergeigen der Vergangenheit und Gegen⸗ wart auf dem im nächſten Jahr abgehaltenen Muſik⸗ feſt in Florenz werden nach den neueſten Mitteilun⸗ gen annähernd 150 Meiſtergeigen aus den Werk⸗ ſtätten Stradivaris, Guarneris und Ama⸗ tis gezeigt werden, Exemplare, die ſich im Beſitz von Privatſammlern, Muſeen und Muſikſchulen der alten und neuen Welt befinden. Vierzig aus⸗ gewählte Meiſterwerke moderner Geigenbaukunſt be⸗ rühmter Firmen vervollſtändigen die Schau. Der * Leiter der Ausſtellung, der bekannte Geigenvirtuoſe,„ Profeſſor Giulio Pas quali vom Konſervatorium in illuſtrierte, e Mono⸗ — Dienstag, 15. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 532 Der siebzigiährige Gerhart Hauptmann Zum 70. Geburtstag des deutschen Diditers am 15. November 1932— Sein Werk in Vergangenheit und Gegenwart Der Dichter einst und jetzt Vom Menschen Gerhart Hauptmann Vergleicht man das Antlitz Gerhart Hauptmanns, wie wir es jetzt kennen, mit einem ſeiner Jugend⸗ bilder, ſo wird offenbar, wie wenig ſich dieſes Geſicht gewandelt hat. Gewiß, der Mund und die Wangen ſind fleiſchiger geworden, aber das, was dem Antlitz des Jubilars ſein Gepräge gibt, die ungewöhnlich hohe Stirn, die durch die Furchen des Alters noch beredter geworden iſt, tritt ſtärker hervor denn je. Vieles, was wir an Hauptmann bewundern, vieles, was ſeine Gegner an ihm ausgeſetzt haben, iſt in ſeinem Geſicht zu leſen. Tiefe und warme Menſchlichkeit, die aus ſeinen Augen leuchtet, ſein warmes Verſtändnis für die Nöte der Kreatur, ſein Einfühlen in das Schickſal anderer, ſeine weiche träu⸗ meriſche Art. Das Sa fehlt, jene be⸗ wußt betonte Entſchloſſenheit, das Ausſpielen des Tat⸗ und Schöpferwillens. Eine der letzten Aufnahmen des Dichters Gebt dem Dichter, was des Dichters iſt. Was ſollen kleinliche Auseinanderſetzungen über das Ver⸗ halten eines Mannes in dieſer oder jener Lebens⸗ lage, Vorwürfe über Poſieren, die ſich gegen eine Perſönlichkeit richten, die weit über jene hinausragt, die ſich für berechtigt halten, als Ankläger aufzutre⸗ ten. Gerhart Hauptmann ſteht heute vor uns als geſchloſſene Perſönlichkeit. Sein Werk, in feinen Höhen bewundert, in ſeinen Schwächen erkannt, muß als abgerundet gelten. Dabei iſt es von untergeordneter Bedeutung, ob der Ruhm Hauptmanns auf Arbeiten beruht, die er vor zwanzig oder vor vierzig Jahren ſchrieb, Zu dem Bild des Drängers und Kämpfers, als der er ſeinen erſten Einzug auf der deutſchen Bühne hielt, paßt nicht ſo recht die Vorſtellung des abge⸗ klärten Alters, die uns dänte vorſchwebt, wenn wir an Hauptmann denken. Aber nachträglich muß nun endlich einmal die Darſtellung des jungen Hauptmann richtiggeſtellt werden, der in der Kunſt wohl neue Wege ging, aber im Grunde ge⸗ nommen etwas ganz anderes war als ein Revolutionär. Das hätte ſchon den Zeitgenoſ⸗ ſen auffallen können, als ſie Hauptmann das erſte Mal ſahen. Nach der mit einem rieſigen Spektakel zu Ende gegangenen Aufführung von„Vor Son⸗ nenaufgang“ erſchien auf der Bühne, um ſich für den Beifall zu bedanken, ein ſchlank aufgeſchoſſener, junger blonder Herr von tadelloſen Manieren, der ſeinen jugendlichen Anhängern mit ebenſoviel Gra⸗ zie dankte, wie er die gellenden Pfeiſſignale der Geg⸗ ner über ſich ergehen ließ. Aber man war verblen⸗ det, man wollte die taktvolle Anſpruchsloſigkeit des Autors nicht ſehen, man beliebte ſich ſelbſt in Szene zu ſetzen, indem man einen Skandal provozierte. Wo eine naturaliſtiſche Darſtellung gegeben werden ſollte, überſetzte man dieſen neumodiſchen Ausdruck mit„Schweinerei“, und das Unikum unter den Theaterkritikern, Dr. Kaſtan, iſt nicht etwa wegen ſeiner ſachlichen durchdringenden Kritik, wie ſie ein Fontane geübt hat, berühmt geworden, ſondern nur durch jenes mediziniſche Inſtrument, das er zur an⸗ geblichen Unterſtützung der naturaliſtiſchen Strö⸗ mung, zur beſſeren Verdeutlichung der tatſächlichen Vorgänge auf die Bühne warf. Es hat nicht lange gedauert, bis man von dieſer völlig ſinnloſen Hetze zur ſachlichen Kritik über⸗ ging und die tiefen menſchlichen Werte in Haupt⸗ manns Werken erkannte. Der Jubilar ſah ziemlich verſtändnislos den Tumult mit an, den er vor 43 Jahren angerichtet hatte. Er ſelbſt war ja damals noch ein Reifender, ein Werdender. Noch traute er der eigenen Kraft nicht, noch ſchwankte er immer in der Berufswahl. Hauptmann wollte bekanntlich Bildhauer werden; dann hat er auch dramatiſchen Unterricht genommen, nicht ohne es zwiſchendurch immer wieder mit literariſchen Arbeiten zu ver⸗ ſuchen. Aber entſcheidend war für ihn erſt die Be⸗ gegnung mit Arno Holz, der das, was in dem Dichter gärte und nach Formen ſuchte, in die rich⸗ tige Bahn wies. Vor zehn Jahren feierte die Welt den 60. Ge⸗ burtstag Gerhart Hauptmanns und er hat die Be⸗ wunderung, die man ihm entgegenbrachte, voll aus⸗ gekoſtet. Iſt es wirklich ein menſchlich⸗verwerflicher Zug, wenn ein Mann an der Schwelle des Alters Hauptmann auf der die Ehrungen, die ihm eine ganze Welt für ſein Werk entgegenbringt, entgegennimmt? Iſt es ein Verbrechen, von dem zu koſten, was jedem jungen Menſchen als höchſter Traum ſeines Lebens vor Augen ſchwebt? Man hat Hauptmann die etwas lang ausgedehnten Feiern zu ſeinem 60. 5 verübelt und ſtie als große Schwäche ausgelegt. Das war es ſicher nicht. Man darf nicht vergeſſen, daß Hauptmann damals ſchon nicht mehr ganz frei von ſeinen Entſchließungen war, daß an ihn als an eine faſt ſchon hiſtoriſche Perſönlichkett Anforderungen geſtellt wurden, denen er ſich nicht entziehen zu können glaubte. 1922, in dem Jahr, da mit dem Ruhrkampf Deutſchland in die ſchwerſten Inflationswirren geſtürzt wurde, rang es mit verzweifelter Kraft um ſeine geiſtige Anerkennung in der Welt. Immerhin, Hauptmann iſt in dem Jahrzehnt, das ſeither verging, nicht ſtill geblieben. Sein Drama„Vor Sonnenaufgang“ zeigt es an, was ihn bewegte: der Held des Stücks, Matthias Clauſen, ſpricht ſehr viel von Literatur. Hauptmanns „Eulenſpiegel“-Buch, die umfangreichſte Dich⸗ tung, die ſeit ſeinem 60. Geburtstag entſtand, iſt im Grunde ein Bildungsbuch. Und ſo muß man wohl auch den 70. Geburtstag des Dichters ſehen, als ein Feſt der guten deutſchen Bildung, die kein Sturm und Drang hinwegdisputieren kann, ſo wenig wie die Tatſache, daß ein Dichter es ver⸗ mochte, nach Goethes„Goetz“ noch einen„Florian Geyer“ zu ſchreiben. Ihm darf kein Deutſcher, der an ſeinem Sprachgut hängt, die Ehre verſagen. U Mannheimer Bühne Die Werke des Dichters im Nationaltheater Unter den Schauſpielautoren, die auf der Mann⸗ heimer Bühne aufgeführt wurden, ſteht Gerhart Hauptmann der Häufigkeit der Vorſtellungen nach an 16. Stelle. Das bedeutet keine Bewertung; denn zuoberſt in dieſer Reihe figuriert noch immer — Kotzebue mit über 1500 Aufführungen. Erſt auf ihn folgt Schiller, dann Shakeſpeare und Goethe. Vor Hauptmann kommt in dieſer Reihe der Meiſt⸗ geſpielten u. a. Sudermann, nach ihm Hebbel und Kleiſt. Von Hauptmanns Bühnenwerken erblickten am Nationaltheater bisher achtzehn das Rampen⸗ licht. Das erſte Stück, das von ihm in Mannheim ge⸗ ſpielt wurde, war„Hanneles Himmel⸗ fahrt“, das am 7. Dezember 1893 herauskam. Die Dichtung übte offenbar eine ſtarke Wirkung aus; denn die Vorſtellung wurde ſogleich acht Mal in kurzen Abſtänden wiederholt. Ernſt Leopold Stahl, der hervorragende Geſchichtſchreiber unſerer Bühne, berichtet, man habe damals faſt widerwillig die Er⸗ griffenheit zugegeben, unter der man beim Spiel des erſten Mannheimer Hannele ſtand. Das war nämlich ausgerechnet eine kleine Opernſängerin, ein an⸗ mutiges Soubrettchen, Johanna Karina ge⸗ weſen, das ſich in dieſer Rolle mit ſprödem Stimmchen, aber ſtarkem Talent ſeinen erſten Erfolg holte. Die Wirkung der Dichtung veranlaßte den damaligen Intendanten Alois Praſch, Hauptmanns Drama„Kollege Crampton“ folgen zu laſſen, das mit Georg Engels in der Hauptrolle am 20. Juni 1894 erſtaufgeführt wurde. Praſchs Nachfolger, Auguſt Baſſer mann, ging erſt im dritten Jahr ſeiner Mannheimer Tätigkeit daran, Stücke von Gerhart Hauptmann aufzuführen; als die„Verſunkene Glocke“ allzu vernehmlich von den anderen deutſchen Bühnen her klang, wurde das Werk, das wir in Mannheim auch jetzt wieder ſeit geraumer Zeit entbehren müſſen, am 15. Oktober 1897 zum erſten Mal hier aufgeführt. Ihm folgten „Einſame Menſchen“ im Mai 1898,„Fuhr⸗ mann Henſche!l“ im Februar 1899,„Biber⸗ pez“ im April 1900. Der„Arme Heinrich“, der im Januar 1903 in Mannheim erſtaufgeführt wurde, erſchien im folgen⸗ den Jahr im Rahmen eines Gaſtſpiels von acht Burg⸗ ſchauſpielern. Dieſe Gaſtſpiele gehörten zum beſon⸗ deren Kennzeichen der Aera Baſſermann, Zährend deren neun Jahren faſt alle bedeutenden Schauſpiel⸗ größen nach Mannheim führten. Verhältnismäßig ſpät auch Mannheims berühmteſten Theaterſohn, Albert Baſſermann, der im letzten Jahr der Intendanz ſeines Oheims 1904, an vier Abenden gaſtierte, von denen zwei Gerhart Hauptmann ge⸗ widmet waren: Baſſermann ſpielte den Kollegen Crampton und den Wehrhahn im„Biberpelz“.— Zu Auguſt Baſſermanns Zeit, im Mai 1904, wurde noch „Roſe Bernd“ am Nationaltheater erſtaufgeführt. Unter Julius Hofmann, Baſſermanns Nach⸗ folger im Amt, aber nicht im Ruhm, wurde von Hauptmann nur„Elga“ im September 1905 auf⸗ geführt. Mit dieſer Werkepiſode des Dichters ver⸗ bindet ſich die einzige Mannheimer Uraufführung, die zu dem Namen Hauptmann in Beziehung ſteht; am 6. Dezember 1916 wurde hier Erwin Lendvais Vertonung der„Elgg“ qus der Bühnentaufe gehoben. Es erſcheint auffallend, daß ſowohl unter der erſten Intendantenzeit Dr. Carl Hagemanns (19061910) wie in den beiden folgenden Jahren, in denen Ferdinand Gregori die Mannheimer Bühne leitete, der Name Gerhart Hauptmann auf der Liſte der erſtaufgeführten Autoren nicht zu finden iſt. Erſt im November 1912 begegnen wir ihm hier wie⸗ der, als unter der Schauſpieldirektion Emil Rei⸗ ters während der von Bürgermeiſter Landmann bewachten Uebergangszeit das Schauſpiel„Ga⸗ briel Schillings Flucht“ erſtaufgeführt wurde. Der nächſte Intendant, Alfred Bernau, eröff⸗ nete ſeine erſte und einzige Mannheimer Spielzeit mit der Erſtaufführung von„Michael Kramer“ in eigener Inſzenierung am 1. September 1913. Im Februar 1914 ließ er das Glashüttenmärchen„Und Pippa tanzt“ folgen. In die zweite Aera Hagemann, die von 1915 bis 1920 währte, fällt nur eine einzige Hauptmann⸗ Erſtaufführung, die jedoch an Bedeutung alle vor⸗ angegangenen und eigentlich auch faſt alle folgenden hinter ſich ließ: Richard Weichert intzenierte den „Florian Geyer“, der in der Kriegszeit, am 11. November 1917 herauskam. E. L. Stahl ſchreibt über dieſes Ereignis:„Die Erſtaufführung.. war den ungefähr gleichseitigen Inszenierungen des Werkes in Karlsruhe, Darmſtadt und Frankfurt weit überlegen, nicht nur, weil Franz Everth dieſe Dichtung wahrlich trug, ſondern weil auch die Ge⸗ ſamtaufführung den heißen Atem der Dichtung fühlen ließ und künſtleriſchen wie hiſtoriſchen Stil prachtvoll in eins verſchmolz.“ Zu den guten Vorſätzen, mit denen ſich in dem kritiſchen Jahr 1920 Dr. Saladin Schmitt dem Mannheimer Intendantenſeſſel näherte— den er bekanntlich nie einnahm—, gehörte auch die Er⸗ weckung der Bühne im Muſenſaal des Roſengartens zu künſtleriſchem Leben. Wir wiſſen nachgerade, daß das ein unmögliches Beginnen iſt, da man im Neuen Theater von einer Bühne ebenſowenig wie von einem Zuſcheuerraum ſprechen kann. Damals hielt man aber noch an der Retrung dieſes Raums feſt und eröffnete darin die Spielzeit 1920/1 mit einem Stück Gerhart Hauptmanns, das auf dieſe Weiſe ſeltſam ſpät in Mannheim erſchien: mit Hauptmanns dramatiſchem Erſtlingswerk„Vor Sonnenauf⸗ gang“, deſſen Aufführung zu einem beſonderen ſchauſpieleriſchen Erfolg für Helene Leyden ius Gerhart Hauptmann in seinem 32. Lebensjahr wurde. Es ſpricht für die Qualität der Vorſtellung, daß ſie(im Muſenſaal) zwölfmal wiederholt wurde. In der letzten Spielzeit unter Dr. Kraetzer wurden von dem Oberregiſſeur des Schauſpiels zwei Werke Gerhart Hauptmanns inſzeniert, die ebenfalls ſehr ſpät auf unſere Bühne kamen: das„Frie⸗ densfeſt“ im September 1922, der erſten, ſehr erfolgreichen Einſtudierung des genannten Spiel⸗ leiters, unter dem dann im April 1923 die„Weber“ herauskamen. Dieſe Inszenierung blieb weit hinter der des„Friedensfeſtes“ zurück. Wenn alſo morgen abend als dramatiſche Gerhart Hauptmann⸗Feier das Stück von neuem in Szene geht, ſo kommt das ge⸗ wiſſermaßen einer Erſtaufführung des zumindeſt hiſtoriſch wichtigen Werkes gleich. Unter der Intendanz Sioli wurde im Februar 1925 nur eine— ebenfalls verſpätete— Hauptmann⸗ Erſtaufführung unter der Regie von Eugen Felber veranſtaltet: die Ratten“ mit Elſe von Seemen als Frau John und Hans Godeck als Theater⸗ direktor. Die nächſte Erſtaufführung fällt in das Gerhart Hauptmann⸗Jahr 1932, der ſtarke Publikumserfolg des Dramas„Vor Sonnenuntergang“ iſt vor allem der Regie des Intendanten Maiſch und der mitreißenden Darſtellung der Hauptrolle durch Karl Ziſtig zu danken. Mit der morgigen Auf⸗ führung der„Weber“ unter der Regie von Richard Dornſeiff und der Morgenfeier am kommenden Sonntag, in der Hauptmanns Landsmann und Weg⸗ bereiter Alfred Kerr ſprechen wird, ſollen die Ver⸗ anſtaltungen des Hauptmannjahres im National⸗ theater ihren Abſchluß finden. ——ñ———e—'— ͤ ͤ—ñ.—̃———%— Die Werke des Dichters in ihrer chronologischen Reihenfolge 11. Mai: Der Dichter Carl Hauptmann, Ger⸗ hart Hauptmanns älterer Bruder, geboren zu Oberſalzbrunn in Schleſien. 15. November: Gerhart Hauptmann geboren ebenda. Beſucht die Volksſchule ſeines Heimat⸗ dorfes, dann die Realſchule Breslau. Hauptmann widmet ſich für kurze Zeit der Landwirtſchaft. Kunſtſchule Breslau. H. will Bildhauer werden. Wendet ſich der Literatur zu; unter dem Ein⸗ fluß von Arno Holz beſchäftigen ihn die ſozia⸗ len Ideen und Wünſche der Zeit. Dichtung„Promethidenlos“. 7 Das„Bunte Buch“. 20. Oktober: Uraufführung ein erſten ſozia⸗ len Dramas„Vor Sonnenaufgang“ in Berlin. Ungeheurer Theaterſkandal; auch die Kritik größtenteils ablehnend. „Das Friedensfeſt“(Familiendrama). „Einſame Menſchen“(desgl.). Einfluß Ibſens. 2. Uraufführung der„Weber“; zunächſt vom Berliner Polizeipräſidenten verboten.„Hanne⸗ les Himmelfahrt“. ö 5 „Der Biberpelz“. „Kollege Crampton“. „Florian Geyer“, Hauptmanns große Tragödie des Bauernkriegs, die zunächſt kein Bühnen⸗ erfolg wurde. Zwei novelliſtiſche Studien:„Der Apoſtel⸗ und „Bahnwärter Thiel“. In dieſem Jahr erſcheint 1858. 1862. 1878. 1879. 1880. 1885. 1888. 1889. auch Hauptmanns deutſches Märchendrama „Die verſunkene Glocke“. den Grillparzer⸗Preis. „Fuhrmann Henſchel“. „Michael Kramer“.„Schluck und Jau“. „Der rote Hahn“(Fortſetzung der Diebskomö⸗ Der Dichter erhält die„Biberpelz“).„Der arme Heinrich“. „Roſe Berndt“. „Elga“(Drama nach Grillparzer). „Und Pippa tanzt“. „Die Jungfrau von Biſchofsberg“. „Kaiſer Karls Geiſel“.„Griechiſcher Frühling“ (Eindrücke ſeiner Reiſe durch Griechenland). Gerhart Hauptmann bei er Frankfurter Sehluſfeier des Goethe-Jahres 1910. Erſcheinungsjahr des großen Romans„Der Narr in Chriſto Emanuel Quint“. „Ratten“. „Gabriel Schillings Flucht. Roman„Atlantis“. H. erhält den Nobelpreis für Literatur. 1913. Zur Jahrhundertfeier der Erhebung Preußens 1911. 1912. ſchrieb H. das„Feſtſpiel in deutſchen Reimen“ auf Veranlaſſung des Breslauer Magiſtrats, das nach ſeiner Aufführung einen politiſchen Skandal hervorrief. 1914. Im Januar: Uraufführung„Der Bogen des Odyſſeus“. 1917.„Die Winterballade“. 1918.„Der Ketzer von Soana“. 0 1920. H. wird Ehrendoktor der philoſophiſchen Fa⸗ kultät der deutſchen Univerſität in Prag. Dramatiſche Phantaſie:„Der weiße Heiland“. Carl Hauptmann ſtirbt am 3. Februar in Schreiberhau. Von Gerhart Hauptmann er⸗ ſcheinen Sonette und das dramatiſche Gedicht „Indipohdi“. Roman„Phantom“. Der 690. Geburtstag des Dichters gibt zu zahlreichen Feiern und Feſt⸗ aufführungen Anlaß. Die Vertreter der Rechts parteien und des Zentrums im Preußenland⸗ tag lehnen die Unterzeichnung eines Aufrufs zur Veranſtaltung von Hauptmann⸗Feſtſpielen in Breslau ab. Dagegen ließ Reichspräsident Ebert H. als Ehrengabe des Reiches einen Adlerſchild überreichen mit der Inſchrift:„Ger⸗ hart Hauptmann, dem Dichter und Seher, in deſſen Werk die Seele des deutſchen Volkes zum Licht drang. Der Reichspräsident.“ f 192224.„Peter Brauer“(Tragiko ödie),„Die blaue Blume“,„Kaiſer Maxens Brautfahrt“ (Idyll),„Ausblicke“, Roman:„Die i der großen Mutter“. 1925.„Veland“(Tragödie). i 1926.„Dorothea Angermann“. 1928.„Till Eulenſpiegel“ 1921. 1922. S üdweſtöeutſche Dienstag, 15. November 1932 Aus Vaden Goldene Hochzeitsfeier einer Ladenburger Familie Pr. Ladenburg, 14. Nov. Einen erhebenden Ver⸗ lauf nahm die goldene Hochzeitsfeier von Friedrich Vo ls und ſeiner Ehefrau Margareta geb. Meixner. Reichspräſident von Hindenburg ſandte eine künſt⸗ leriſche Ehrenurkunde. Namens der Bad. Staats⸗ regierung und der Stadtgemeinde überbrachte Bürger⸗ meiſter Hagen Glückwünſche und erfreute das Jubelpaar durch eine herzliche Anſprache. Stadt⸗ pfarrer Chriſt übermittelte die Glückwünſche des Evangel. Oberkirchenrats und überbrachte eine wert⸗ volle Bibel als Ehrengabe. Kommandant Ag ri⸗ cola erſchien bei dem verdienten Wehrmann, der ſchon 53 Jahre aktiv der Freiwilligen Feuerwehr an⸗ gehört, mit dem geſamten Verwaltungsrat der Wehr und übergab ein Geſchenk. Die„Stadt⸗ und Feuer⸗ wehrkapelle Ladenburg“ veranſtaltete unter Leitung von Kapellmeiſter Schuhmacher einen Fackelzug und brachte dem Jubelpaar ein Ständchen. Am Abend kreiſte ein bunt beleuchtetes lug zeug um das Haus der Jubilare und um die Stadt. Evangeliſcher Gemeindeabend im Pfälzer Hof a- Weinheim, 14. Nov. Die geſamte evangeliſche Gemeinde hat an der Guſtav⸗Adolf⸗Gedenkfeier teil⸗ genommen. Stadtpfarrer Achtnik wies auf die Bedeutung des Feſtes hin. Pfarrer Speck⸗Mann⸗ heim hielt die Feſtrede. Er ſchilderte die damaligen politiſchen und konfeſſionellen Wirrniſſe und bezeich⸗ nete den Schwedenkönig als den größten Hüter der Reformation. Die Feier fand mit dem gemeinſam geſungenen Lied„Ein feſte Burg...“ einen würdi⸗ gen Abſchluß. Bauarbeiten am Heidelberger Schloß * Heidelberg, 15. Nov. Die ſeit vielen Jahrzehn⸗ ten am Vorbau des gläſernen Saalbaues beobach⸗ teten Riſſe ſind in der letzten Zeit, offenbar wegen der ausnahmsweiſe häufigen Regenfälle, größer ge⸗ worden. Es ſchien deshalb ratſam, die Fundamente freizulegen, um etwaige Schäden ausbeſſern zu können. Beim Aufgraben ergab ſich, daß das Funda⸗ ment des ſüdweſtlichen Pfeilers wenig unter der Pflaſteroberfläche aufhört und auf nicht hinreichend tragfähigem Grund ſitzt. Der Pfeiler wird in den nächſten Tagen durch Betonfundamente ſachgemäß unterfangen werden. Geheimrat Ernſt Duffner 7 * Karlseuhe, 14. Nov. Am 12. dieſes Monats verſtarb auf der Reichenau der im Jahre 1920 in den Ruheſtand übergetretene Miniſterialdirektor des Juſtizminiſteriums, Geheimrat Ernſt Duffner, im Alter von 70 Jahren. Mit ihm iſt eine im juriſtiſchen Leben Badens wohlbekannte Perſönlich⸗ keit dahingegangen. Geboren in Donaueſchingen, beſtand er 1875 die erſte und 1878 die zweite juriſtiſche Staatsprüfung. Seine erſte planmäßige Anſtellung erhielt er 1879 als Amtsrichter in Boxberg; er wurde 1881 in glei⸗ cher Eigenſchaft nach Stockach verſetzt. 1882 wurde er zum Staatsanwalt in Mannheim ernannt und kam in dieſer Eigenſchaft 1893 zur Staats⸗ anwaltſchaft Karlsruhe. Nachdem ihm 1898 der Rang eines Oberlandesgerichtsrats verliehen worden war, wurde er 1899 zum Erſten Staatsanwalt am Land⸗ gericht Karlsruhe und 1906 zum Oberſtaatsanwalt am Oberlandesgericht und zugleich zum Ratsmlt⸗ glied im vormaligen Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts befördert. Von 1915 ab be⸗ kleidete er die Stelle des Miniſterialdirektors im Juſtizminiſterium. Von 1911 bis 1913 gehörte er der vom Reichsjuſtizamt berufenen Kommiſſton zur Beratung des Entwurfs eines Strafgeſetzbuches an. Zuſammenſtoß in Konſtanz * Konſtanz, 14. Nov. In der Nacht zum Sonntag kam es in der Kanzleiſtraße aus noch unaufgeklärter Urſache zwiſchen Soldaten und angetrunkenen Zivi⸗ liſten zu einem Raufhandel, ſo daß die Poli zei die Teilnehmer zur Unterſuchung auf die Wache bringen mußte. Ein dort zurückbehaltener, etwa 25 Jahre alter Korbmacher namens Hans Baer zeigte ein ſehr merkwürdiges Benehmen, ſo daß der Arzt geholt wurde. Als dieſer erſchien, war Baer, der ſtark angetrunken war, bereits einer Herz⸗ lähmung erlegen. ö Scheune eingeäſchert * Grasbeuren(Amt Ueberlingen), 14. Nov. Heute nacht brach in der Scheune des Landwirts Walter Knall Feuer aus. Zur Brandbekämpfung weilten die Feuerwehren von Mimmenhauſen und Baiten⸗ hauſen ſowie die Motorſpritzen von Ueberlingen und Salem am Brandplatz. Der boten werden: Die Scheune brannte vollſtändig nie⸗ der. Viele Farniſſe und ſämtliche Futter⸗ vorräte wurden vernichtet. Das Vieh konnte ge⸗ rettet werden. Der Schaden wird auf etwa 20 000 Mark geſchätzt. Man vermutet Brandſtiftung. * * Wieſental(Amt Bruchſal), 15. Nov. Am Sams⸗ tag fuhr an der bekannten Kreuzung bei der Ka⸗ pelle ein Motorradler mit Sozius aus Neudorf auf ein mit vier Perſonen beſetztes Auto auf. Das Auto ſtürzte um und ſämtliche Inſaſſen er⸗ litten Verletzungen. ter verletzt. Auto ſeine Fahrt fortſetzen. drohenden Ge⸗ fahr des Weiterumſichgreifens konſite Einhalt ge⸗ Die Scheiben des Autos gin⸗ gen in Trümmer. Der Motorradfahrer wurde ver⸗ hältnismäßig am ſchwerſten, der Soziusfahrer leich⸗ Nach Wiederaufrichtung konnte das Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Eine Pfalzfahrt im Jahre 1780 Jung ⸗Stilling reiſt von Mannheim nach Kaiſerslautern Goethe erzählt in„Wahrheit und Dichtung“ aus⸗ führlich, wie er im Jahre 1770 als Student in Straßburg den zart empfindenden, glaubensſtarken Mediziner Heinrich Jung kennen lernte und ſich ihm freundſchaftlich anſchloß.„Man fand an ihm einen geſunden Menſchenverſtand, der auf dem Gemüt ruhte und ſich deswegen von Neigungen und Leiden⸗ ſchaften beſtimmen ließ, und aus eben dieſem Gemüt entſprang ein Enthuſiasmus für das Gute, Wahre, Rechte in möglichſter Reinheit.“ Nach ſeltſamen Le⸗ bensſchickſalen— erſt Schneider, Schulmeiſter und Landwirt, dann Mediziner und berühmter Starope⸗ rateur— erhielt Jung⸗Stilling im Jahre 1778 durch die Bemühungen des Rats Eiſenhart in Mannheim einen Ruf als Profeſſor der Land⸗ wirtſchaft, Technologie, Handlung und Vieharznei⸗ kunde an die„Kameral⸗ oder Staatswirtſchaft hohe Schule“ in Kaiſerslautern, zu deren hervor⸗ ragendſten Lehrern er gehörte. Im Mai 1780 macht der im 40. Lebensjahr ſtehende Gelehrte eine Wanderung von Mannheim über Oggers⸗ heim, Dürkheim, Frankenſtein, Hochſpeier nach ſeiner Wirkungsſtätte Kaiſerslautern. Er ſchildert ſeine Natureindrücke in einem poetiſchen Stimmungsbild: „Wir verlaſſen das ſchöne und reinliche Mann⸗ heim, und zwiſchen dem Gepränge italieniſcher Pappeln trägt uns ein ſanfter Weg nach Oggers⸗ heim, wo in ländlicher Pracht unſerer glorwürdi⸗ 9 Die Hartenburg bei Dürkheim nach einer Zeichnung von Theodor Verhas gen Mutter Eliſabeth Luſtſchlöeß das Auge er⸗ quickt. Vielleicht ſiehſt du ſie zwiſchen ihren Edlen auf ihrem Balkon die Oſtluft genießen oder ihrer geliebten Pfalz entgegenlächeln. Glückliches Land, das du unter dem zärtlichſten Schutze deiner viel⸗ geliebten Eliſabeth Auguſte deinen ſchönſten Hoff⸗ nungen entgegenblickeſt! Wo würdeſt du ſonſt die Grenzen deiner Wehmut finden, wenn nicht dieſer tägliche Troſt dein ſonſt nie dergeſchlagenes Herz mit Ausſichten glücklicherer Tage beleben würde— Jetzt ſenkt ſich allmählich eine prächtige Ebene, und immer mehr und mehr wachſen meine Gebirge vor deinen Augen. Eine feierliche Stille, gleich der mondhellen Sommernacht, überſchleiert deine Phan⸗ taſie... Schau, wie ſich dein Herz heiligen Seuf⸗ zern nähert! Dort in der Mitte der Gebirge auf dem Hügel und dort wiederum ragen zwiſchen ver⸗ worrenen alten und jungen Gebüſchen Ruinen her⸗ vor; hier ein abgebrochener Turm; längshin ein ge⸗ weſenes Viereck zackiger Mauern mit unregelmäßi⸗ gen einzelnen Fenſterlöchern. Dies lächelnde Städtchen am Fuße der Ge⸗ birge, Dürkheim, eines gütigen Pfoxte aus dem die Reſidenz Fürſten, iſt die vaterländiſchen Tempel der Kunſt zum Heiligtum der ernſten Natur. Dann tre⸗ ten wir in die einſamen Täler, wo ein ſchmaler Horizont über uns glänzt. Nun ſiehſt du droben lin⸗ ker Hand den öden Sitz alter Ritter; denkſt dich in die Zeiten eiſerner Krieger und Lanzenbrecher; ſiehſt dort nicht mehr Ruinen, ſondern ein unregelmäßiges gothiſches Schloß und in ſeinen uralten Hallen Ahnen unſeres blühenden Adels..(Hartenburg, Stamm⸗ ſchloß der Grafen von Leiningen). Verlaß dieſen Anblick. Dieſe Zeiten ſind ſchon lange mit den Fluten des Rheines zum unermeß⸗ lichen Ozean hingeſchwommen. Aber wirf dein Aug' auf dieſes ſchmale Tal, in welchem wir hier pilgern. Da zieht es ſich in einem Kreiſe um den Fuß des hohen Berges. Sieh! wie ſich die dunkelgrünen Ge⸗ büſche auf das blendende Grün der Wieſen herüber⸗ bücken. Unter ihrem Schatten murmelt der Schmer⸗ lenbach daher und tauſend Vögel zwitſchern in ſein Geliſpel. Wenn dir da oben das Hellgrün der Mai⸗ buchen lächelnd zublickt und dich an den Frühling deiner Jahre erinnert, ſo miſcht ſich das Dunkle der Kiefern mit darunter und flößt ernſte Gedanken der Zukunft und des traumvollen Winters in deine Seelss a f 8 Halb ungeſehen blickt zuweilen eine einſame Bauernhütte in einem Seitenutälchen hervor. Da ſtehſt du Greiſe im leinenen Kittel ſich ſonnen. Steif zieht er ſeine Kappe ab und läßt uns unſere Wege gehen. Die Geſchichte ſeiner Väter, ſeines Geſchlechts und das nahe Grab beſchäftigen ihn ganz; alles übrige iſt eine Welt außer ihm, deren er nicht achtet. Welche Stille um uns her! Kein Donnern ſchneller Kutſchen, kein Stampfen des ſchnaubenden Roſſes, kein praſſelndes Gelächter der Wirtshäuſer; von dem all nichts! Steige mit mir den allmählich aufwärts ſtrebenden Bergrücken hinauf. Nun kein Wieſental mehr, ſondern graues, feierliches Dunkel, allenthalben ernſte Majeſtät. f Schaue hinab, wie der Bach da in ſeiner mäßigen Tiefe zwiſchen mooſigen Baumſtämmen unter dem dunkeln Gewölbe des Waldes ſich ſchlängelnd hin⸗ durch arbeitet; und dieſe Bergſeite hinauf, wo hun⸗ dertjährige Eichen, Buchen und Kiefern durcheinan⸗ der gewachſen ſind. Ein langſames Regen und Be⸗ wegen im ewigen Winde belebt die tote Stille. Das ferne Rauſchen des Waldes rührt kaum dein Ohr. In ihm wandelt der Allmächtige, und ſein leiſer Tritt verkündet Gnade für den, deſſen Arm hilfreich und deſſen Herz bei den Leiden des Menſchen Liebe und Wohltun empfindet. Nun fleußt der Weg wieder ins enge Tal hinab. Vielfache Bergrücken ſtürzen da herunter, und krumm im Bogen liegt ein einſames Dörfchen um den Fuß eines kegelförmigen Hügels, der die Ruinen des alten Frankenſteins trägt. Wie geſellig iſt hier die Menſchheit. Häuschen an Häus⸗ chen gebaut; vornher der Landweg, dann der Bach, dann die ſchmale grüne Wieſe und dann ſteil hinauf altes Gemäuer Sanft erhebt ſich nun die Straße ſüdweſtlich wie⸗ der ein herrliches Tälchen hinauf. Die Abendſonne lächelt über die einſame Wieſe daher, eine Turtel⸗ taube ächzet im dunkeln Walde, oder ein rötlicher Haſe hüpft ſchief die Bergſeite hinauf. Wir wandeln der ſchlängelnden Straße nach, und vor uns ragt ein Türmchen empor, die Spitze einer ländlichen Kirche. Um ſie her liegen die Häuſer des Dorfes Hioch⸗ ſpeier zerſtreut, welches ſüdwärts eine Wieſe und dann eine ſchöne⸗Feldflur umkränzt. Hier wohnt die ländliche Einfalt unter jedem Dache und ſäuerliche labende Milch kann dich in jeder Hütte erquicken; aber laß uns eilen. 1 Ueber dieſe erhabene Fläche hin führt uns ein breiter Weg gerad fort. Zu beiden Seiten ein uralter Wald mit Rieſenbäumen; eine natürliche dunkle Allee, die kein Künſtler nachahmen kann, breit, lang und unabſehlich. Nun ſteigen wir etwas aufwärts, dann vorwärts.— Du ſtaunſt! Dies weite, prächtige Amphitheater! Wer kann da fühllos bleiben? So unerwartet, ſo groß, ſo mannigfaltig; rund umher mit ewigen Wäldern in der Ferne umkränzt. Dieſe in milde Hügel und dann in eine herrliche Fläche hinſchmel⸗ zenden Gebirge! Dieſe weite und auch nicht zu weite Ebene! Und dort eine vieltürmige antike Stadt mit Feldfluren zur Rechten, ſanft den Berg hinauf, und zur Linken eine große Wieſenfläche und — das iſt Lautern? 5 Ja Bruder! Von allen Seiten her führt dich ein ſolcher einſamer Weg durch den Tempel der wilden Natur in dieſe Gegend. Läſſeſt du dich auf dieſen Wegen durch ihren Genius leiten, ſo wirſt du hier große Schönheit finden, die nur den rühren, deſſen Gefühl unverwöhnt und rein iſt.“ Jung⸗Stilling war wiederholt in Mannheim. Mit Johann Georg von Stengel und Andreas Lamey korreſpondierte er während ſeines Aufenthaltes in Straßburg und in Elberfeld. 1781 erſchien in Mannheim ſeine„Geſchichte Floren⸗ tins von Fahlendorn“ und 1783 ſein„Leben der Theodore von der Linden“. Auf ſeine Verwendung hin wurde ſein Sohn Peter Jakob Hellmann Jung im Jahre 1805 als Juſtizrat nach Mannheim berufen. Stillings Tochter Chriſtine heiratete den Oberhofgerichtsſekretär Friedrich Heddäus. Die Tochter Karoline Jung leitete einige Jahre das Großherzogliche Inſtitut in Mannheim. Deren füngere Schweſter Amalie Jung kam 1819 als Untergouvernante mit der Großherzogin Stephanie hierher; von 1834 bis zu ihrem Tode 1860 war ſie Vorſteherin des Großh. Inſtituts. Ihr Vater, der Geheime Hofrat Jung ⸗Stilling, brachte ſeinen Lebensabend in ſtiller Wirkſamkeit in Karlsruhe zu, wo er im April 1817 ſtarb. Leopold Göller. . ẽ ¶wvDVVVVVdVdVVdVdddFVFVVFFFVTVVFVFVVFVFVFPFPFPFCwVCwCwCGCVPVPwVwVwVwVwVwVwVGVoVoGVVoooVVVVoVVVVVV——VTVTVTPVPVTPVTPVVPVVTVTVTVTVhTbTVbTPTVTbTPTVbTPVTPTVbPPTPPTP—————————— Reitertreffen in Pfullendorf * Pfullendorſ, 13. Novy. Nur wenigen iſt bekannt, daß in dem ſüdöſtlichen Teile unſeres badiſchen Landes alljährlich berittene Prozeſſionen ſtattfinden, ähnlich der berühmten„Blutprozeſſion“ im württembergiſchen Weingarten. Am Eulogius⸗ tage in Aftholderberg bei Pfullendorf erſcheint eine große Anzahl der Prozeſſionsteilnehmer zu Pferde. In der Gegend des„Höchſten“, dem herr⸗ lichen Ausſichtspunkt im Amtsbezirk Ueberlingen, iſt in dieſem Jahre ein alter Brauch wieder aufgenom⸗ men worden, den heiligen Georg an ſeinem Namens⸗ tage durch eine berittene Prozeſſton nach Azen⸗ weiler zu feiern. Die zu dieſen Zwecken beſtehenden Reitergruppen aus Pfullendorf, Herdwangen, Hattenweiler, Den⸗ kingen, Anch⸗Linz, Sohl, Limpach, Hamberg und Glashütten treffen ſich auf Veranlaſſung des Landes⸗ verbandes der ländlichen Reit⸗ und Fahr⸗Vereine Badens am Sonntag, 20. November, in Pfullendorf. Die Veranſtaltang wird ſich durch reit⸗ und fahr⸗ ſportliche Vorführungen der Konſtanzer Reichswehr für alt und jung beſonders anziehend geſtalten. 143. Jahrgang/ Nummer 532 Aus der Pfalz Taſchendiebe im Warenhaus * Ludwigshafen, 14. Nov. Am Samstag nach⸗ mittag wurden in einem Warenhaus in der Lud⸗ wigsſtraße hier zwei Geloͤbörſen aus den Kleider⸗ taſchen geſtohlen. In einem Falle erbeuteten die Täter 35 Mark, im anderen Falle 7,50 Mark. Erpreſſer verurteilt * Edenkoben, 15. Nov. Ein hieſiger Bürger er⸗ hielt im Frühjahr d. Is. einen Erpreſſerbrief. Der Täter konnte nun ausfindig gemacht und in einem Münchener Schriftſachverſtändigen überführt werden. Es iſt der 22 Jahre alte Schloſſer Georg Roth von hier. Er hat einen Strafbefehl von ſechs Wochen Ge⸗ fängnis erhalten und ſeine Strafe bereits angetreten. Als Mitbeteiligte an der Erpreſſung hat er oͤrei Per⸗ ſonen bei der Gendarmerie angezeigt, gegen die das Unterſuchungsverfahren eingeleitet worden iſt. * —o— Ludwigshafen, 15. Nov. In der Gartenſtadt fuhr am geſtrigen Montag ein ſiebenjähriger Knabe mit ſeinem Fahrrad gegen den Anhänger eines Laſt⸗ kraftwagens. Der Knabe, der die Herrſchaft über das Rad verloren hatte, kam zu Fall und wurde vom Hinterrad des Kraftwagens zu Tode gedrückt. Den Führer des Autos trifft keine Schuld. Nachbargebiete Wandererehrung des Odenwaldklubs Neckarſteinach K. Neckarſteinach, 14. Nov. Als Abſchluß der dies⸗ jährigen Wanderzeit veranſtaltete der hieſige Ode nu⸗ waldklub im Gaſthaus zum Neckartal ſeine Winterfeier mit Wandererehrung. Der Vor⸗ ſitzende des Vereins, Lehrer Schmitt, begrüßte die Erſchienenen, beſonders die Herren Dr. Götz⸗Darm⸗ ſtadt und Weißert⸗ Mannheim, die gleichzeitig auch über die Hauptverſammlung des Odenwaldklubs im Jahre 1933, die hier ſtattfinden wird, Rückſprache nahmen. Sodann gab Hauptlehrer Weißert⸗ Mannheim ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Ortsgruppe Neckarſteinach wieder eine ſo erfolgreiche Tätigkeit entfaltet habe. Im Namen des Hauptaus⸗ ſchuſſes ſprach Dr. Götz⸗Darmſtadt, der die höchſte Aufgabe des Odenwaldklubs hervorhob, die Liebe zum deutſchen Wald und Heimatland zu pflegen. Ein Tanz beendete die Feier. Aufdeckung einer Falſchmünzerwerkſtatt * Trier, 14. Nov. Seit längerer Zeit wurden in Trier und Umgegend Falſchgeldſtücke im Werte von 50 Pfg., ein und zwei Mark vertrieben, ohne daß es gelang, die Herſteller ausfindig zu machen. Nunmehr iſt ihre Verhaftung durch die Trierer Kriminalpoli⸗ zei erfolgt. Es ſtellte ſich heraus, daß die Falſch⸗ münzer zwei kommuniſtiſche Funktionäre waren, nämlich der Vorſitzende der kommuniſtiſchen Orts⸗ gruppe in Biewer bei Trier, Birkel, und der Füh⸗ rer des kommuniſtiſchen Kampfbundes in Trier namens Axer. In der Wohnung Axers, der der techniſche Leiter war, wurde die Falſchmünzerwerkſtatt entdeckt. An⸗ ſcheinend ſind bei dem Vertrieb des Falſchgeldes noch mehrere Perſonen tätig geweſen. Axer und Birkel haben ein Geſtänöbnis abgelegt. Die Feſtſtellungen ergaben, daß die Falſchmünzerei ſeit mindeſtens einem Jahre betrieben worden iſt. Ein Einbruch auf einer Hühnerfarm in Schankweiler im Kreiſe Bitburg, bei dem den Tätern 20 Zuchthühner und 25 junge Hähne in die Hände fielen, hat jetzt durch Feſtnahme der Diebe ſeine Aufklärung gefunden. Als Täter wurden ſteben Mitglieder der kommuniſtiſchen Partei ermittelt, die ſämtlich Funktionärſtellen einnehmen. Unter den ſieben Feſtgenommenen befindet ſich auch einer der oben genannten Falſchmünzer, der auch erheblichen Schmuggel mit Tabak und anderen Waren be⸗ trieben hat. Von dem geſtohlenen Federvieh hatten die Diebe 20 Tiere an einen Händler in Trier ver⸗ kauft und den Reſt ſelbſt verzehrt. Dienstag, 15. November Nationaltheater:„Salome“, Drama mit Muſik von Richard Strauß, Miete A 7, Anfang 20 Uhr. Muſenſaal— Roſengarten: Gaſtſpiel der Fritz Hirſch⸗ Operette, Berlin:„Wenn die kleinen Veilchen blühen“, Operette von Robert Stolz, Anfang 20 Uhr. Nibelungenſaal: Lieder⸗ und Arienabend des Welttenors Gigli, 20 Uhr. 0 Apollo⸗Theater: Voriets⸗Feſtſpiele mit Sylveſter Schäffer und Robins, 20.15 Uhr. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Kabarett⸗Varieté. Palaſthotel: Goſtſpiel der Kapelle Boulanger von 16—18 und von 20—22 Uhr. ö Tanz: Pavillon Kaiſer. ö Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tonz. a. Lichtſpiele: Gloria⸗Palaſt:„Der träumende Mund“. — Capitol:„Mutter“.— Roxy⸗Theoter: „Die hölzernen Kreuze“.— Alhambra:„Friederike“. ZUniverſum:„Wie ſag ichs meinem Maun“ und Bühnenſchau.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Der flie⸗ gende Tod“,— Scala⸗Thealer:„Keine Feier ohne Meyer“.— Schauburg:„Strafſache v. Geldern“. 7 Sehens würdigkeiten i Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellung:„Schattentheater und Puppenſpiel“. Geßifnet werktags von 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags von 1117 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—1g und 1416 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag. Mittwoch, Donnecstag u. Freitag, jew. von 19.30 21.30 Uhr. Sternwarte am Feiedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ foſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ Ulfnet von 15—17 Uhr.— Oeffentliche Muſiköſicherei M 4, a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und 16—9 Ühr. E — * Te 1 Dienstag, 15. November 1932 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 532 „Süsdeutſchland- Reitturnier in Frankfurt Zucht und Prüfung deutſchen Warmblutes veranſtaltete bisher nur das eine große Tur⸗ Der Reichsverband für nier in Berlin. Da in vielen Städten die Vereine nicht mehr in der Lage ſind, ein großes Turnier zu finanzieren, geht die Leitung des Verbandes jetzt dazu über, auch Pro⸗ vinzturniere zu veranſtalten; dazu gehört das Herbſt⸗ turnier im Frankfurter Hippodrom, das ſeine Werbekraft für den Reitturnierſport voll erfüllte, nicht zuletzt durch die guten Einlagen. Hierzu gehörten Vorführungen der Frankfurter Polizei, eine hiſtoriſche Koſtümrevue, die Jugendgruppe aus Wies⸗ baden und vor allen Dingen die wundervolle Schaunummer Hohe Schule vor Friedrich dem Großen, geritten von ſei⸗ nen Adjutanten General von Ziethen(Major a. D. Jo b ſt⸗ Mannheim auf Abas) und General von Sepbdlitz(Herr Richard Waetgen auf Burgsdorff). Die Springkonkurrenzen gewannen noch da⸗ durch an Spannung, weil Herr Holſt und Oberleutnant Brand um das Championat kämpften. Eine beſondere Note bekam die Veranſtaltung durch die Wettbewerbe der ländlichen Reiterver⸗ eine; es kamen Abteilungen aus Heſſen, Heſſen⸗Naſſau, der Rheinpfalz(mit blau⸗weißer Schabracke), aus Lippe, Hannover und Oſtpreußen. Daß die Oſtpreußen und die Hannoveraner durch ihre beſſeren Pferde im Vorteil waren, verſteht ſich eigentlich von ſelbſt. Bei dieſem Turnier gab es in der Hauptſache Spring⸗ konkurrenzen. Bei dem erſten mittel ſch weren Springen konnte Herr Holſt auf dem Holſteiner Egly, nachdem es ihm mit verſchiedenen anderen Pferden nicht geglückt war— das ſchnelle Reiten iſt ſeine Stärke—, die kürzeſte Zeit und den Sieg erringen. Die zweite Abteilung dieſes Springens brachte wieder Leutnant Brand, der im vergangenen Jahr in dieſer Frankfurter Bahn zuerſt merklich auffiel, auf Chef, einen weiteren Sieg. Dem Verlauf des Programms folgend, wäre als Näch⸗ ſtes ein leichtes Springen zu erwähnen, das Stall⸗ meiſter Lange auf Hermelin, dem Sieger des Amazonen⸗ ſpringens in Wien, an ſich brachte vor Oberleutnant Schunk auf ſeiner Nelke. Anſchließend ſah man ein Gruppenſpringen der ländlichen Reiter zu Zweien, das mit einem Siege der Heſſen abſchloß, die nach Fehlerberechnung und Stil, die Oſtpreußen und Hannoveraner hinter ſich ließen. Vor voll beſetztem Haus ging dann abends ein mit ⸗ tel ſchweres Springen mit 43 Teilnehmern vor ſich; obgleich hier die beſte Klaſſe der Springpferde ab⸗ geſchoſſen wurde, kamen nur 3 fehlerloſe Ritte heraus. Dies war Herr Holſt auf dem drahtigen Egly, mit dem er alſo den zweiten Sieg holte; es folgte Frau von O pe l auf ihrem herrlichen Nanuk und Herr Lange auf dem Irländer Lady Bride, der hier früher in einem Springſtall ſtand. Bei guten Springleiſtungen gab es ſtets Beifall; dieſen fand auch die Frankfurterin Frau Gömmeri„bei Ueberreichung der goldenen Schleife, als Belohnung für die famoſe Vorführung ihres Lausbub in einer Dreſſurprſt⸗ fung. In weiteren Dreſſurprüfungen ſah man Polizeioberleutnant a. D. Rettig auf ſeiner Alwine als Sieger. Für das ſchwere Springen hatte man den 44 Teilnehmern Hinderniſſe hingeſetzt, die auch den Frank⸗ furtern, die doch im Laufe der Jahre durch Altmeiſter Heil hierin ſchon allerhand gewöhnt ſind, als ungeheuerlich vor⸗ kamen; man merkte auch deutlich die Spannung. Es ge⸗ langen nur 2 fehlerloſe Ritte und zwar Leutnant Bran bd auf Chef und Oberleutnant von Nagel auf Dedo; nach Stechen über erhöhte Hinderniſſe blieb erſterer Sieger. Am letzten Tage wurden den ländlichen Rei⸗ tern feierlichſt die Preiſe überreicht. Da die jungen Land⸗ wirte ſich redlich im Gelände und in der Bahn geplagt hatten, ſollen auch die erſten zehn Placierten namentlich aufgeführt werden: Burggraf(Oſtpr.) Reiter Lengnick, Profoß(Oſtpr.) Reiter Schwandt, Flegel(Hannover) Reiter Grethe, Haudegen(Oſtpr.) Reiter Heyſers 5 Fliegenfänger(Hannover) Reiter Goſewichs. Dies waren die erſten aus dem ſogenannten alten Zuchtgebiet; aus dem neuen Zuchtgebiet hießen ſie Ella(Lippe) Reiter Breder, Cornelius(Lippe) Reiter Haus manns, Cäſar(Lippe) Reiter Altrogges, Roland(geſſen) Reiter Müller, Fanny(Heſſen) Reiter Wulf. Beim Mannſchaftswettbewerb waren ein Mal die Oſtpreußen vorn, ein Mal die Lipper. Neu war auch die Austragung der ſogenannten Poli⸗ zeimeiſterſchaft, beſtehend in einer leichten Dreſſur⸗ prüfung, dem eingangs erwähnten Geländeritt und einer Eignungsprüfung, die vor allem ein abſolut ſcheufreies, ſchußfeſtes und gehorſames Pferd verlangte. Im Einzel⸗ wettbewerb bekamen zwei Vertreter der Polizeireit⸗ ſchule München den erſten und zweiten Preis, dann folgten ſolche aus Nürnberg, Darmſtadt, nochmals Nürn⸗ berg und Karlsruhe. Im Mannſchaftswettbewerb hieß die Reihenfolge Polizeireitſchule München, Landespolizei Nürnberg, heſſiſche Schutzpolizei, Landespolizei Baden. Bei einem leichten Springen, das am letzten Tage nochmals viel Roß und Reiter auf den Plan brachte, ſah man, daß die Reiter mit den Bahnverhältniſſen ſchon vertrauter waren. Nicht weniger als 11 fehlerloſe Ritte wurden angekündigt. Sieger war wieder Leutn. Brand auf Jungfrau, einer 8jährigen hannoverſchen Stute. End⸗ lich wieder einmal ein Frankfurter Springreiter dabet, Herr Wienand auf Meiſe Auch der oſtpreußiſche Renn⸗ reiter Schwandt auf Profoß. In der dann folgenden mittelſchweren Dreſ⸗ ſurprüfung konnte der Stall Friedrichshof einen wohlverdienten Doppelerfolg buchen. Sattelmeiſter Eck⸗ hardt mit dem herrlichen Fuchs Tantris und dem ſehni⸗ gen oſtpreußiſchen Schimmel Kavalier bot ein klaſſiſches Bild. Die übrigen 11 Konkurrenzen waren beſtimmt nicht zu verachten. In einer ſchweren Dreſſurprüfung, wo alſo die Anforderungen noch ſchwerer waren, erzielte Stallmeiſter Lörke auf Artus und Herr Waetgen auf Burgsdorf die beſte Wertzahl. Zum Schluß kam noch ein Kanonenſpringen; der Name beſagt genug und doch kommen noch 7 fehlerloſe Ritte zu⸗ ſtande. Oblt. von Nagel auf Dedo, Lt. Niemack auf Ehrhardt, Oblt. a. D. Sahla, der für den verletzten Herrn Holſt ritt, auf Egly und nochmals auf Üblick und Glitus, dann Stallmeiſter Voltz auf Der Mohr und Oblt. Schunke auf Nelke. Beim erſten Stechen blieben noch 4 Pferde fehlerlos, ſodaß alſo nochmals erhöht werden mußte; die Spannung der Zuſchauer war aufs höchſte ge⸗ ſtiegen. Dedo ſchafft es auch jetzt noch, während Ehrhardt 2 Strafpunkte ſich zuzog, Oblt. a. D. Sahla mit zwei virtuoſen Ritten mit Egly und Üblick ſich doch deren vier. Der Zweck: Propaganda für den Reitturnierſport in der ſchönen Mainſtadt Frankfurt/ M. zu machen, dürfte voll erreicht ſein. Max Aldenhoven Klubkampf im Herſchelbad Sts Mannheim— Not⸗Weiß Darmſtadt Nachdem der Schwimm⸗ Verein Monnheim in den letzten Monaten gegen ſchwerſte Konkurrenz ver⸗ ſchiedene ſchöne Rennen gewinnen konnte, eröffnet er am Dienstag(15. November) abends im Her⸗ ſchelbad den Reigen ſeiner kürzlich ſchon angekündigten Winterveronſtaltungen. Zum Gegner hat er für die Herrenmannſchaft keinen geringeren Gegner als den VfL Rot⸗Weiß Darmſtadt verpflichtet, der eine in deut⸗ ſchen Schwimmerkreiſen bekannte Sportmannſchaft hat. Zum Austrag gelangen eine Erawlſtaffel 5 mal 100 Meter, eine Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter in dreifacher Beſetzung, zuſammen alſo von 9 mal 100 Meter und ſchließlich noch eine große Crawlſtaffel von 10 mal 50 Metern. Auch kommt das in früheren Jahren ſo gern beſuchte Waſſerboll⸗ ſpiel gegen den gleichen Verein mit zwei verſchiedenen Mannſchaften zu ſeinem Recht. a ahmenprogramm ſteigen verſchiedene Staffeln der Damenabteilung gegen den Erſten Mannhei⸗ mer Damen S V, ſo daß heißumſtrittene Lokalkämpfe hier zu erwarten ſind. Außerdem gelangt ein Kunſtſpringen durch Boffo, Frl. Schmidt uſw. ſowie Figurenlegen zur Aufführung. 1 Die Oberligakämpfe im Ringen Eiche Sandhofen wieder in Front— Roland Pirmaſens verliert 12:5 Eiche Sandhofen konnte ſich für die in der Vorrunde in Pirmaſens erlittene Niederlage revanchieren und die mit wechſelndem Erfolg kämpfende Rolandmannſchaft am Sonn⸗ tag im gut beſuchten Saal zur Se in Sanöhofen ziemlich hoch ſchlagen. Während Sandhofen Kleparz durch Michel gut erſetzt hatte, vermißte man bei der Gäſteſtaffel Bachmann, für den Weis kein ebenbürtiger Erſatz war. Im übrigen ſtanden ſich die Mannſchaften in ſtärkſter Beſetzung gegenüber, ein Zeichen für die Bedeutung, die dem Kampf von beiden Seiten entgegengebracht wurde. Drei von 7 Kämpfen endeten unentſchieden, während das Treffen im Federgewicht durch Uebergewicht detz Pirmaſenſers bereits auf der Waage entſchieden war. Es wurden harte, aber auch techniſch gute Kämpfe geliefert. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Michel⸗Sandhofen— Weis⸗Pirmaſens. Beide lieferten einen lebhaften Standkampf, aber ohne Er⸗ gebnis bis Halbzeit. In der Bodenrunde geht Michel leer aus und nach dem Wechſel drehte er ſich bei zwei Aus⸗ hebern von Weis geſchickt ab und bringt dieſen am Matten⸗ rand in Gefahr. Der Kampf endete unentſchieden. Feder⸗ gewicht: Hafner⸗Pirmaſens mußte gegen Metz⸗Sandhofen wegen Uebergewichts die Punkte kampflos abgeben. In De.⸗Juverläſſigkeitsflug 1932 Mannheimer Proteſt gegen die In Nr. 21 der„Luftſchau“ wird die Entſcheidung des Preisgerichts für den Zuverläſſigkeitsflug 1932 bekannt⸗ gegeben. Darnach wurden die Zuſatzpreiſe des Reichsverkehrsminiſters folgenden Vereinen zu⸗ geſprochen: Das dreiſitzige Sportflugzeug erhält die Flugvereinigung der De V⸗Angeſtellten mit 310 Punkten, das zweiſitztge Sportflugzeug der Ba⸗ diſch⸗ Pfälziſche Luftfahrtverein Mann⸗ heim mit 308 Punkten, einen 70 PS⸗Flugmotor die A k a⸗ demiſche Fliegergruppe Darmſtadt mit 305 Punkten, einen 40 PS⸗Flugmotor der Badiſch⸗Pfäl⸗ ziſche Luftfahrtverein Mannheim mit 303 Punkten. Dieſes Ergebnis kommt für Mannheim überraſchend, da nach Abſchluß und genauer Ausrechnung dem Bad ſch⸗ Pfäls. Luftfahrtverein Mannheim die bei⸗ den erſten Plätze ſicher waren. Nachträglich hat man dann die Mehrlandungen und Befatzungs⸗ wechſel nicht angerechnet, was den Beſtimmungen der Ausſchreibungen zuwiderläuft. Den Mannheimer Fliegern war es unmöglich, aufgrund der Geländeſchwierig⸗ keiten immer in der entſprechenden Entfernung die nötigen Landeplätze zu finden. Die Schwierig⸗ ketten fielen bei anderen Teilnehmern im ebenen Gelände vollkommen weg. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Badiſch⸗ Pfälziſche Luftfahrtverein nicht mehr verlangt als ihm nach den Ausſchreibungen zuſteht, er muß aber verlangen, daß ſeine Leiſtungen richtig gewertet werden. Gegen die Entſcheidung des Preisgerichts wird Pro⸗ teſt eingelegt, der nach der ganzen Sachlage für die Mannheimer Flieger erfolgreich ſein muß. Intereſſant iſt, daß bei dem De V= Po ſtwett⸗ bewerb die Mannheimer Flieger Dipl.⸗Ing. Haſche und Dr. Zimmermann bei der Abwurfſtelle Jüterbog⸗ Schwedt allein genau die Zielmitte trafen und bei Potsdam nur 14 Meter neben das Ziel kamen; eine aus⸗ gezeichnete Leiſtung. Berliner Sechstagerennen Buſchenhagen⸗Reſiger nach 114 Stunden allein in Führung Das Berliner Sechstagerennen hat in ſeinem bisherigen Verlauf nicht nur einen unerwartet großen Publikums⸗ erfolg, ſondern auch eine durchaus befriedigende ſportliche Ausbeute gebracht. Um den intereſſanten Verlauf des Rennens haben ſich dabei in erſter Linie die Mannſchaften Buſchenhagen⸗Reſiger, Schön⸗Tietz, Rieger⸗Ehmer, Broc⸗ cardo⸗Guimbretiere und Funda⸗Maidorn verdient gemacht, während ſo ſtark favoriſierte Mannſchaften wie die Hollän⸗ der Piet van Kempen⸗Pijnenburg und die Belgier Buyſſe⸗ Billiet in den erſten fünf Tagen ſtark verſagten. Am Montag gab es zwiſchen den beiden Teilen der Nachmittagswertung eine halbſtündige Jagd, bei der ſich Schön⸗Tietz und Buſchenhagen⸗Reſiger an die Spitze ſetzten. Ein Zwiſchenfall beendete die Jagd. Als der kleine Funda den vorgeſtoßenen Belgier Billiet eingeholt hatte, geriet der Ausländer darüber derart in Wut, daß er ſich zu einer Handgreiflichkeit gegen den Berliner hinreißen ließ. Das Renngericht ahndete dieſe Unſportlichkeit mit einer Gelo⸗ buße von, 50.—. Kaum war die Ruhe wiederhergeſtellt, gab es eine neue Jagd, bei der ſich die ausgezeichnet fahrende Mannſchaft Buſchenhagen⸗Reſiger an die Spitze des Feldes ſetzte. Nach 114 Stunden, Montagnachmittag 5 Uhr, waren 2606 Km. gefahren. Der Stand des Rennens: 1. Bu ⸗ ſcheuhagen⸗Reſiger 529 Punkte.— Eine Runde zurück: 2. Schön⸗Tietz 802 Punkte; 3. Broccardo⸗Guim⸗ dem die Ringzeit verkürzten Einlagekampf wurde Metz Punktſieger. Keichtgewicht⸗ Sommer⸗Sandhofen— Leiſer⸗ Pirmaſens. Sommer führte bis zur 4. Minute den ſehr lebhaft geführten Kampf und konnte bei einem Hüftſchwung von Leiſer in der 9. Minute gerade noch in der Brücke ſtehend über die Matte gehen. Nach dem ſich im weiteren Verlauf des Kampfes trotz beiderfeitiger Anſtrengungen nichts mehr ergab, wurde Leiſer Punktſieger. Welter⸗ gewicht: Job⸗Sandhoſen— Letzelter⸗Pirmaſens, zwel eben⸗ bürtige Gegner, ringen über die volle Ringzeit von 20 Minuten ohne etwas ausrichten zu können. Unentſchieden lautete das Reſultat. Mittelgewicht: H. Rupp⸗Sandhofen— Seim⸗Pirmaſens. Ein Schleuderer von Rupp, der außerhalb der Matte endete, war das magere Ergebnis der erſten Halbzeit und da auch bis zum Schluß der zweiten Halbzeit nichts von Belang erzielt wurde, endete auch dieſes Treffen unent⸗ ſchieden. lbſchwergewicht: Litters⸗Sandhofen— Türk⸗ Pirmaſens. Türk wurde mit Untergriff von vorn zu Boden gebracht, wo er wegen Beinhäkeln verwarnt wird und nach der 2. Verwarnung in 2,42 Minuten beſiegt iſt. rieb richsfeld. Schwergewicht: R. Rupp⸗Sandhofen— Völker⸗Pirmaſens. Rupp ſiegte nach.52 Minuten mit Armſchlüſſelgriff. Entſcheidung des Preisgerichts bretiere 417 Punkte; 4. Ehmer⸗Rieger 250 Punkte.— Zwei Runden zurück: 5. Funda⸗Maidorn 489.; 6. Siegel⸗Thierbach 392 Punkte; 7. Gebr. Nickel 171 Punkte; 8. Maczynſki⸗Breſiani 128 Punkte.— Drei Runden zurück: 9. van Kempen⸗ſßijnenburg 243 Punkte. Fünf Runden zurück: 10. Miethe⸗Becker 154 P. Sechs Runden zurück: 11. Buyſſe⸗Billiet 311 P. T 46 Damen SHE Heidelberg:0 Die 1. Damenelf trug am Sonntag auf dem Platz im Luiſenpark ein Spiel gegen HC aus, das von den Mann⸗ heimerinnen ſicher 410 gewonnen wurde. Dieſe haben im Sturm eine Umſtellung vorgenommen, die ſich ſehr be⸗ währte. Beſonders die linke Seite gefiel ſehr gut. Die Tore fielen durch gute Flügelvorloagen. Ein großes Spiel lieferte wieder die Mittelläuferin, die den Sturm ſehr gut unterſtützte. Die wenigen Vorſtöße. die dem HCch gelangen, wurden von der TV. Verteidigung immer abgefangen, fo daß die Torhüterin kaum etwas zu halten hatte. Auf der Gegenſeite gefiel gut die Mittelläuferin, die rechte Ver⸗ teidigerin und vor allem die Torhüterin, die verſchiedene ſcharfe Schüſſe glänzend hielt. Auch die 2. Damenmannſchaft ſiegte ſicher mit 320 und ſtellte damit ihre gute Form vom letzten Sonntag ernent unter Beweis. D. R. A. und Reichskuratorium Im Mittelpunkt der Mitgliederverſammlung des Deut⸗ ſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen in Berlin ſtand die Frage des Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung. Nach Erledigung des Geſchäftsberichtes erſtattete Dr. Le⸗ wal über die in dieſer Angelegenheit vom DRA unter⸗ nommenen Schritte Bericht. Es ſei bereits erreicht, daß einige Vorſtands mitglieder des Daidl in den Vorſtand des Reichskuratoriums gerufen wurden. Ein Vortrag von Ge⸗ neralmajor Vogt über„Jugend⸗Ertüchtigung und Wehr⸗ port“ rief dann die Vertreter der großen Verbände auf den Plan. Alle Redner gaben einmütig zum Ausdruck, daß die Turn⸗ u. Sportverbände bereits im Sinne des Reichskura⸗ toriums gearbeitet hätten und noch viel größeres leiſten könnten, wenn ihnen die für die neue Inſtitution bereit⸗ geſtellten Mittel zur Verfügung ſtänden. Schließlich wurde folgende Entſchließung angenommen: „Der DRA bittet die Reichsregierung, eine Ver⸗ tretung der Schulen in das Kuratorium zu rufen und die tägliche Turnſtunde und das Turn⸗ und Sport⸗ pflichtgeſetz für die ſchulentlaſſene Jugend bis zur Voll⸗ fabrtgdelt einzuführen“. Die Einführung eines von Dr. Diem ausgearbeiteten Vereins⸗Neunkampfes um den„Preis des Vater⸗ landes“ wurde begrüßt. Doch ſell die Ausſchreibung den einzelnen Ausſchüſſen der Verbände nach Durchprüfung itbergeben werden. Die deutſchen Kampfſpiele 1934 wurden nach Nürnberg vergeben. Die Wahl des Ortes der Winter⸗ kampfſpiele fällt mit der Entſcheidung über den Austra⸗ gungsort der Olympiſchen Winterspiele 1936. Im Faltboot um Europa Die Mannheimer Kanufohrer⸗Vereinigung hat J. W. Teigel⸗ͤKamp⸗Elberfeld zu einem Vortrag über ſeine abenteuerlichen Erlebniſſe ſeiner 16000 ⸗Km.⸗Weltrekordſahrt verpflichtet. Der Vortrog findet am Dienstag(15. Novem⸗ ber] abends im Kolpinghaus ſtatt. Wohltätigkeitsſpiel Beim Spiel Nationaltheater Mannheim gegen die Fritz⸗ Hirſch⸗Operette zu Gunſten der Winternothilfe, das am Mittwoch nachmittag auf dem VfR ⸗Platz zum Austrag kommt, wird in der erſten Halbzeit Sylveſter Schäffer und in der zweiten Halbzeit Lillt Krüger den Anſtoß aus⸗ führen. Schiedsrichter bei dieſem Spiel iſt Brummer⸗ 5 4 * 7 Geſchäftliche Mitteilungen Die rationelle Unterbringung von Kraftfahrzeugen Die bekannten Wolf Netter u. Jacobi Werke Bühl i. Baden fabrizieren auf Grund langjähriger Erfahrungen im Stahl⸗ und Wellolechban zerlegbare krans⸗ portable Garagen ſowohl in feuerverzinkter Stahlwellblech⸗, profilierter Stohlflachblech⸗ und Stahl⸗Betonplatten⸗Kon⸗ ſtruktion. Außer den Garagen liefern die Wolf Netter u. Jacobi Werke Bühl auch Stahl⸗ und Wellblech⸗ bauten aller Art wie: Lagerſchuppen, Baracken, eiſerne Fahrradſtänder, Stahltore, Stahl⸗Mogazinregale. Aus⸗ führliche und unverbindliche Koſtenvoranſchläge werden jederzeit gern von der Vertretung für Mann heim durch Herrn Otto Faber, Mannheim, Lange Rötterſtraße 50, Tele⸗ phon 503 99 unterbreitet. Vg . Chefredakteur: H. u. Melß ner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter 5-Handelsteil; Rur: Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Rayſer⸗ Kommunalpolitik eu Lokales: Richard Mee Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: 1 85 Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim g 1. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rücſendung nut bel Rückport⸗ Aufsichtsrates Am 13. ds. Mts. verschied plötzlich der Vorsitzende unseres Herr Iustizrat Dr. jur. Walter Waldsdimidt Wir verlieren in dem Verstorbenen, der seit dem Jahre 1926 den Vorsitz in unserem Aufsichtsrat innehatte, einen Führer von seltenen Geistesgaben, der mit nie versagender Kraft seine reichen Erfahrungen in den Dienst unseres Werkes gestellt hat. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Mannheim, den 14. November 1932 Aulsichisrat und Vers tanl der Motoren-Werle Mannbeim.-G. vorm. Benr Abt. Stat. Motorenban jährigen Mitglieds, Herrn Ernst Sdmiĩid zum Wiener Hof, L 13, 6 in Kenntnis zu setzen denken bewahren Wir, erfüllen hierdurch die traurige Pflicht unsere Kollegen von dem Ableben unseres lang- Wir werden demselben stets ein ehrendes An- Gasſwirie- Vereinigung(ſreie Innung) Mannheim Bräutigam's Kno blauchs aft vorzügl. Blutreinigungsmittel, appetitanre- 1 0 bestens bewährt bei Arterlenverkalkung. heuma, Gicht, Asthma, chron. Bronchial- kartarrh. Lungenleiden, Darm- u. Magenstö-⸗ rungen, Würmern, Arztlich empfohlen. Einzel. flasche M.80. ½ Flasche(Kassenpack.)&.50. BrAutigam's Kastanien-Sirup TRAUERKLEIDUNG eſſg¶Q Jesc hib 5711, Tel. 319 1 Tel. 21821. Au Anmut erhalten Se sofort Auswehlsendungen mil fachkundigem Persone zur Beratung. Sonderenferligungen in wenigen Stunden = Anlerſigung und Apderung * Die Beerdigung jindet am Mittwoch, den 16 Nov. 1882, nachmittags 2 Uhr von der hiesigen Peichenhalle aus stalt und ersuchen wir die Hollegen um gahlreſche Betelligung TBAUENNUTE 21 Arztlieh empfohlen bei Husten. Keuchhusten und Kartarrhen. Angenehm einzunehmen. Privatpackunz ca. 250 g, 2 15, Kassenpack, ca. 150 g,.30 pro Flasche. Zu haben in den Apotheken und Drogerien, 139 A. Bräutigam& Co., Hamburg 8 A RE ME OEHNFE. Sefnopſen 80 5 in? 1 Stodin Hoplschmerzen Rheuma- Muskel- u. Ner- merzen. Ganz un- Drucksachen were r, Jeder Art lis tert billigst Neue Mannheimer Zeſtung R 1 4 G. m. b. H. 80 vensch 5 schädlich. Verlangen Sie gaher in der Apotheſe nur * Dierbin-Stodinu. Sie werden ungenehm überrascht seln. Haas 90 0. ATEERT WEBER, MAS DbEEURE . 1 — 75 Dienstag. 15. November 1932 HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZHITU der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 532 — ͤ üͤ d ͤ'.—.——— Ein Vorschlag der Commerz- und Privaſbank zur Umwandlung der Alibesitzanleihe in eine verzinsliche Renie ohne neue Opfer des Reiches Verlängerier Reichshank- Rediskonikredii Zuslimmung der BIZ Baſel, 15. Nov. Der Verwaltungsrat der Bank für Internationalen Zahlungs ausgleich in Baſel, der geſtern ſeine 25. Sitzung abhielt, und an der Deutſchland u. a. durch Reichsbankpräſident Dr. Luther vertreten war, hat die Verlängerun g des Anteiles der B33. an dem der Reichsbank gegebenen Kredit vo n 90 Millionen Dollar für weitere drei Monate beſchloſſen. Der Kredit war bis zum 5. Dez. 1932 befriſtet. Vorausſetzung für die Verlängerung bildet die Ver⸗ längerung der gleich hohen Anteile der Bank von Frank⸗ reich, der Bank von England und der Federal Reſerve⸗ Bank of Newyork, worüber die Verhandlungen noch nicht abgeſchloſſen ſind. Es dürften jedoch dieſe Verhandlungen zu dem gleichen Ergebnis führen. Der Verwaltungsrat der BJ 3. befaßte ſich in ſeiner Sitzung auch mit der Finanzlage O eſter reichs und Ungarns. Bezüglich einer von Oeſterreich an⸗ geſtrebten Anleihe unter Beteiligung der BIZ. bzw. unter Führung dieſer Bank ſoll ſich der Verwaltungsrat in ſeiner nächſten Sitzung am 12. Dez. ſchlüſſig werden, nach⸗ dem ein von dem belgiſchen Delegierten Frere eingereichter Bericht hierüber geprüft ſein wird. * Schalterſchließung der Werdener Bank. Nachdem vor einigen Tagen die Eſſener Bank EGmbß ihre Zahlungen einſtellte, ſieht ſich eine weitere Genoſſenſchaftsbank der näheren Umgebung, die Werdener Ban k, gezwungen, ab 14. Nov. ihre Schalter geſchloſſen zu halten. Wie mit⸗ geteilt wird, habe die Bank die Julikriſe und die anſchlie⸗ ßenden Stockungen bis Ende v. J. ohne Auſtrengung über⸗ ſtanden; ſie ſei jedoch durch die erſten Zahlungseinſtellungen der Eſſener Genoſſenſchaftsbanken(Eſſener Bonk, Alten⸗ dorfer Kreditbank und Hanfabank) im Frühjahr 1992 in Mitleidenſchaft gezogen worden. Es fei verſucht worden, eine Reichsunkerſtützung zu erhalten. Dieſe Ver⸗ handlungen ſeien durch die zweite Zahlungseinſtellung der Eſſener Bank gehemmt worden. Es ſeien erneut mit der Preußenkaſſe in Berlin und der Rheiniſchen Genoſſenſchaftsboank in Köln Verhandlungen wegen einer Unterſtützung aufgenommen worden. * Münchener Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft.— Wieder 12 v. H. Dividende. Das Unternehmen weit einſchließlich 0,8(i. V. 0,14) Mill.„ Vortrag einen Gewinn von 2 526 035„(i. B. 2 894 378) aus. Daraus werden wie der 12 v. H. Dividende vorgeſchlagen. Für Wohl⸗ ſahrtszwecke werden abermals 100 000„ bereitgeſtellt. Nach Abzug der ſatzungsmäßigen Gewinnanteile(i. B. 96 000% bleiben dann 409 585/ Vortrag. Amperwerke Elekirizitäts AG. Die Erträgniſſe der Amperwerke Elektrizitäts AG., München, aus Stromlieferung und Zählermiete erbrachten im Geſchäftsjahre 1931⸗92 4 735 608/ und ſonſtige Erträg⸗ niſſe 270 226(i. V. Betriebsgewinn 3 640 892) /, demgegen⸗ über erforderten Löhne und Gehälter 865 894„, ſo⸗ ziale Abgaben 86 251, Zinſen 432 992, Beſitzſteuern 652 822 und ſonſtige Aufwendungen 1177 442„(i. V. Verwal⸗ tungskoſten 713 284, Steuern 772362, Obligations⸗ und ſonſtige Zinſen 431 069), Für Abſchreibungen auf Anlagen werden 750 000 4 verwendet.(J. V. Zuweiſung gum Abſchreibungs⸗ und Erneuerungsfonds 650 000). Zu⸗ züglich des Gewinnvortrages aus 1990⸗91 ſchließt die Ge⸗ ſellſchaft mit einem Reingewinn von 1090 299 ¼ 1130 786)/ ab, aus dem 55000(54 000) 4 dem Reſerve⸗ fonds zugewieſen, wieder 7 v. H. Dividende auf die StA. ſowie wieder 6 v. H. auf die VA. verteilt und 54 879 40 746)/ vorgetragen werden ſollen. Im Geſchäftsbericht wird darauf hingewieſen, daß die rückläufige Bewegung im Stromabſatz infolge der allgemeinen Wirtſchaftslage noch nicht zum Stillſtand gekommen ſei.. (die Inſolvenz der Lederwerke Martin May AG., Frankfurt a M.(Eig. Dr.) Die außergerichtlichen Ver⸗ gleichsbemühungen gehen dahin, die Großgläubiger durch die Ausliquidierung der derzeitigen Verkaufsmaſſe zu befriedigen. Dabei wird eine Zuote zwichen 30 un d 40 v. H. hexauskommen. Die Kleingläubiger werden voll befriedigt. Ueber die Gründung einer Auffang⸗ eſellſchaft bzw. einer neuen A. zur Fortführung des Betriebes ſchweben noch Verhandlungen. * Actien⸗Malzfabrik Eisleben.— Wieder 4 v. H. Der AR beſchloß, der GV die Ausſchüttung einer Divi⸗ dende von wieder 4 v. H. vor zuſchlagen. Die Ausſichten werden etwas günſtiger beurteilt, da die Vorräte bei den Brauereien niedriger geworden ſind. * Umwandlung einer Freiburger Fabrik. Die bekannte Durchſchreibe⸗ und Geſchäftsbücher fabrik unebſt Groß druckerei von Hch. Wuhr mann in Freiburg i. Br. iſt als Einzelfirma erloſchen und mit 125 000„ Stammkapital als Gmb Humgegründet worden. Geſchäftsführer iſt ſetzt Kfm. Fr. Heitzmann in Freiburg. Herr H. bringt als bisheriger Beſitzer der Einzelfirma ſämtliche Aktiven und Paſſiven ein; der Wert dieſes Einbringens wird mit 123 000“ angegeben. Die jüngſte Steigerung der Altbeſi z⸗ Anleihe wurde mit Gerüchten in Zuſommenhang gebracht, wonach der Staat ſich mit dem Gedanken trage, eine mehrmalige Ausloſung im Jahre vorzunehmen, um den den Erwerb dieſes Papieres zu erhöhen. Dieſe Verſion bezeichneten die amtlichen Stellen als verfrüht. Nunmehr tritt die Commerz⸗ und Privatbank mit einem Vorſchlage auf den Plan, der deswegen beſondere Würdi⸗ gung verdient, weil hier ein Weg gezeigt wird, wie die Altbeſitz⸗Anleihe ohne neue Opfer des Reiches in einen verzinslichen Schuldtitel um gewandelt wer⸗ den kann. Die Gedanken, die das Inſtitut bei ſeinen Ausführungen leiten, gehen von folgenden Vorbedingungen aus: Nach dem Geſetz über die Ablöfung öffentlicher Anleihen vom 16. Juli 1925 iſt(8 15) für die Einlöſung der Aus⸗ loſungsrechte jährlich ein gleicher Betrag in den Reichs⸗ haushaltsplan einzufetzen. Dieſe Beträge ſind einem Til⸗ gungsfonds zuzuführen, deſſen Inhalt, ſoweit er nach dem Tilgungsplan erſt in ſpäteren Jahren zu veraus⸗ gaben iſt, verzinslich angelegt werden muß. Die dem Til⸗ gungsfonds zuzuführenden Beträge ſind, wie es in dem § 15 weiter heißt, ſo zu bemeſſen, daß ſie unter Hinzu⸗ rechnung der Zinseinnahmen, die bei einem Leihſatz von 6 v. H. zu erzielen ſind, den geſamten Tilgungsaufwand erreichen. Da nun nach der Anleihedenkſchrift von 1928 der geſamte zu tilgende Nennbetrag der Ausloſungsrechte mit 4,8 Mrd. Mark beziffert wurde, ſo ſind jährlich, da die Tilgung in 90 Jahren, beginnend 1926, durchzuführen iſt, 160 Mi ll. 4 Ausloſungsrechte auszuloſen und uam Ende der betreffenden Jahre in Gemeinſchaft mit den aufgelaufenen 41 proz. Zinſen zurückzuzahlen. Der in den Tilgungsfonds einzuſchießende und jeweils im Etat auszuwerfende Betrag wurde ebenfalls nach der erwähnten Denkſchrift auf 240 Mill. 4 p. a. feſtgeſetzt, wovon 160 Mill. für die Rück⸗ zahlung des Nennwertes der Ausloſungsrechte und 80 Mill.& für die Zinſen von 4½ v. H. beſtimmt woren. In den erſten Jahren der Tilgung wurde für die Zinszahlung nur ein Betrag gebraucht, der hinter den bexeitgeſtellten 80 Mill. weit zurückliegt(in 1926 4½ v. H. auf 160 Mill.“ gleich 7,2 Mill. A, in 1927 9 v. H. auf 160 Mill.„ gleich 14,4 Mill. 4 uſw.). So haben ſich in den bereits abgelaufenen Jahren erhebliche Beträge an⸗ geſammelt, die heute den Tilgungsfonds bilden. Die An⸗ leihedenkſchrift von 1928 liefert hierfür folgendes Bild: Zins⸗ u. Tilgungsdienſt tatſächlich veraus⸗ Einlage in den nach Reichshaushalte plan gabte Z. u..⸗Belr. Tilgungsfonds alles in Mill Rm. 1926 240 167,2 72,8 1927 240 174,4 65, 192 240 181,6 58,4 1929 240 188,8 51,2 1930 240 196,0 44,0 1931 240 203,2 36,8 1932 240 210,4 29,6 In der Praxis haben ſich die Dinge anſcheinend ſo ab⸗ geſpielt, daß das Reich nur dieſenigen Barbeträge zur Ver⸗ fügung ſtellte, die in den betreffenden Jahren tatſächlich zur Barverausgabung erforderlich waren, während es für die in den Tilgungsfonds einzuſchießenden Summen ent⸗ weder 7proz. Vorzugs⸗Aktien der Reichs bahn aus ſeinen Beſtänden oder Schatzan weiſun gen lie⸗ ferte oder hierfür vielleicht Altbeſitz⸗Stücke kaufte. Damit war der Vorſchrift der zinslichen Anlage Genüge getan. Die Entwicklung des Tilgungsfonds wurde unter dieſen Vorausſetzungen in der Anleihedenkſchrift wie folgt dargeſtellt(in Mill.): 1926: Einlage 72.80 1930: Einlage 44,00 + Zinſen.37 A Zinſen 20,04 7717 588,58 1927: Einlage 65,60 1931: Einlage 30,80 +E. Zinſen.57 E Zinſen 28,45 451,88 414,21 1928: Einlage 58,40 1932: Einlage 29,60 — Zinſen 12,58 + Zinſen— 222,82 Beſtand Ende 1932 443,81 1929: Einlage 51.20 E Zinſen 16,41 289,93 Der urſprünglich 1 de Betrag ſtellte ſich, wie er⸗ wähnt, auf 4,8 Mrd.„, von dem theoretiſch 7 Verloſungen zu 160 Mill. 4 in Abzug zu bringen wären, ſo daß Ende 1932 noch ein Umlauf von 48 minus 1,12 gleich 3,58 Mr. vorhanden ſein würde. Nach der Reichsfinanzſtatiſtik be⸗ lief ſich aber der Umlauf per 30. Sept. d. J. auf 3,94 Mr. 4, die aber um die Verloſung des Jahres 1932 um 0,16 Mrd.„ gekürzt werden müßten. Der Unterſchled zwiſchen 3,68 und 3,78 Mrd.& erklärt ſich wahrſcheinlich durch den Ausfall der Verloſungs rechte, die wegen des Be⸗ zugs von einer Vorzugs⸗ eder Wohlfahrtsrente uſw. nicht Der Abschluß der duie Hoffnungshüiſſe Nürnberg.(Eig. Dr.) Dieſe Verwaltungsgeſellſchaft des geſamten Gute Hoffnungshütte⸗Konzern berichtet, daß ſich der Schrumpfungsvorgang im abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahr fortgeſetzt habe, daß ſich das Tempo der Schru m p⸗ fung ſeit der Jahreswende jedoch ſowohl in Deutſchland als auch in der ganzen Welt etwas verlangſamt habe, das Ende des Preisverfalls auf gewiſſen Rohſtoff⸗ märkten eingetreten, ja teilweile nicht unerhebliche Preis⸗ ſteigerungen zu verzeichnen ſind. Ein gewiſſer Konjunktur⸗ umſchwung hätte allerdings die eigentliche Wirtſchaftslage ſelbſt noch kaum geändert. In Bezug auf die deutſchen Verhältniſſe ſei zu hoffen, daß die politiſche Ent⸗ wicklung der letzten Monate ſich als erſte Wegſtrecke des Wiederaufſtiegs erweiſe. Private Initiative und Individualismus könnten allein den Aufſtieg bringen. Das Unternehmen ſchließt bekanntlich mit einem Berluſt von 4 Mill. /, der durch Auflöſung einer Rück⸗ ſtellung gedeckt wird. Aus der Bilanz(alles in Mill.): Anlagen, Berg⸗ bau und Grundſtücke 4,16(4,24), ſonſtige Beteiligungen bei 4,61 Zugang, 0,22 Abgang und 5,21 Abſchreibungen mit 40,75, Beteiligung an der Gute Hoffnungshütte Ober⸗ hauſen AG. unv. 60 Mill., Forderungen an die Gute Hoff⸗ nungshütte Oberhauſen 10,99, andererſeits Verbindlich⸗ keiten 2,78(15,4), geſetzl. Rücklage unv. 8. Bei der Gute Hoffnungshütte Oberhauſen Ach. wird im Geſchäftsbericht betont, daß die gemäß Not⸗ verordnung herabgeſetzten Preiſe, die bei einzelnen Er⸗ geugniſſen das Vorkriegsniveau unterſchritten, keinen ver⸗ ſtärkten Abſatz und ebenſo wenig die Treurabatte, die zur Abwehr des ausländiſchen Eiſeneinbruchs gleichzeitig ein⸗ geführt wurden, keine nennenswerte Milderung der aus⸗ ländiſchen Eiſeneinfuhr gebracht haben. Gegenüber dem Vorjahr ging die Roheiſenerzeugung um 40, die Rohſtahl⸗ erzeugung um 31, die Leiſtung der Walzwerke um 30, die Kohlenförderung um 26 v. H. zurück. Von acht Hochöfen arbeiteten im Geſchäftsjahr durchſchnittlich 2,44. Die Stahl⸗ und Walzwerke arbeiteten ebenſoſehr eingeſchränkt. Die Wochenarbeitszeit in einzelnen Walzenſtraßen ſank teihweiſe auf eine Schicht herab. Auf den Kohlenſchächten reichte die früher durchgeführte Belegſchaftverminderung trotz zahlreicher Feierſchichten nicht aus, um Förderung und Abſatz in Einklang zu bringen. Aus der Bilanz(in Mill.): Anklagen 78,58(76,70, Vorräte 20,37(25,40), Forderungen aufgrund von Waren⸗ lieferungen und e 18,5, Forderungen aus renlieferungen un 0 . und Konzerngeſellſchaften 11,61, Wechſel⸗ und Staats bonds 16,02, Bankguthaben 2/16(i. B. Außenstände und Guthaben 74,01), andererſeits unn. Kapital 0,0, Rück⸗ id Verbindlichkeiten bei der Gute Hoffnungshütte 0,09(I. V. Schulden 83,17). . 8 ſonſtigen Forderungen an ab⸗ kage 2,(6,0), Rückſtellungen 4,35(), Verbindlichkeſten Düsseldorfer Eisenhüfſe Ratingen, 14. Nov. Die Geſellſchaft erzielte in dem am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahr 1931/32 einen Bruttogewinn von 0,85(1,51) Mill. 4. Nach Abzug der Unkoſten von 0,79(1,4 und nach Vornahme von 0,11(0,18) Mill. 4 Abſchreibungen ergibt ſich ein Ver lu ſt von 0,05(0,06) Mi l l., der nach Abzug des Gewinnvortrags 3000(89 000) 4 mit 47 000 4 vorgetragen wird. 5 Im Geſchäftsbericht wird ausgeführt, daß der Abſatz im erſten Halbjahr noch erträglich war, daß er aber von Monat zu Monat zurückging. Das Reichsbahnzentralamt, das bis April d. J. 50 v. H. des normalen Bedarfes ver⸗ gab, ſtellte von dieſem Zeitpunkt ab die Auftragserteilung gänzlich ein. Infolgedeſſen ging der Beſchäftigungs⸗ grad auf 2025 v. H. der Kapazität zurück. Im Ausfuhrgeſchäft waren die Preiſe infolge des Konkurrenz⸗ lampfes weiter zac äuſtg. Was die Aussichten des neuen Geſchäftsjahres an⸗ langt, ſo ſtehen. wie die Verwaltung mitteilt, in Verbin⸗ dung mit dem Arbeſtsbeſchaffungsprogramm der Reichs⸗ regierung wieder größere Aufträge ſeitens des Reichsbahn⸗ zentralamtes in Ausſicht, ſo daß mit einer beſſeren Be⸗ ſchäftigung gerechnet werden könne. Aus der Bilanz lin Mill.: Anlagen 1,41(1,48), Warenvorräte 0,2(0,56), Kreditoren 0,04(0,41), anderer⸗ ſeits Waxendebitoren 0,21, Kaſſe uſw. 0,21(i. B. zuſ. 0,59). * Um die Sanierung der Schwediſchen Zündholz AG. Das Sonierungsverfohren für die Schwediſch 10 n d holz A G ſieht bekanntlich vor, daß das jetzt 360 Mill. Kr. betragende AK der Geſellſchaft auf 90 Mill. Kr. hergbgeſetzt wird. Dies bedeutet, daß jede Aktie der Geſellſchaft, die jetzt auf 100 Kr. lautet, nachher nur auf 25 Kr. pro Stück lauten ſoll. Die Geſellſchaft erſucht nun in einem Schreiben an die Regierung um die Ermächtigung zu der erforderlichen Abänderung der betreffenden Beſtim⸗ mungen des Geſellſchaftsvertrages. Dieſer Antrag wurde ſchon jetzt geſtellt, weil man hofft, doß das derzeitige Mora⸗ torium, das Ende d. den braucht. Anreiz für 3% v. H. anzogen. an der Ausloſung teilnehmen; dann müßte ſich allerdings der Tilgungsfonds entſprechend erhöhen. Geht man von dem Umlauf von 3,63 Mrd. 4 per 31. 12. 1932 und einem dann vorhandenen Tilgungsfonds von etwa 444 Mill.„ aus, ſo könnte man, um den M angel der Unverzins lichkeit, der dem Altbeſitz heute an⸗ haftet, zu beſeitigen, folgendes Verfahren anwenden: Voransgeſetzt daß der Tilgungsfonds aus 7proz Vor⸗ zugsaktien der Reichsbahn beſtände, die gegenwärtig kaum zu mobilisieren ſind, ſo wäre ein entſprechender Nennbetrag an Ausloſungsrechten außerplanmäßig in der Weiſe aus⸗ zuloſen, daß man den Inhabern den Umtauſch in derartige Vorzugsaktien aubietet. Es würde ein Umlauf von 3,24 Milliarden„ verbleiben, denen gegenüber jährlich 240 Mill. Mark als Zinſen und Tilgung verfügbar wären. Dieſe 240 Mill.„ genügen, um den umlaufenden Betrag von 3,24 Milliarden„ entweder bei 5 v. H. Zinſen in 23 Jahren oder bei 4% v. H. Zinſen in 21 Jahren zu tilgen. Der In⸗ haber erhält damit ein Wertpapier, das ihm Zinſen abwirft und das eine Ausloſungschance hat, die genan mit der⸗ jenigen des Anleiheablöſungsgeſetzes übereinſtimmt. Dabei entſtehen dem Reiche nicht die geringſten Mehraufwen⸗ dungen. Vorſorge müßte dabei allerdings getroffen werden, daß das unter 1 Vorausſetzungen in Kraft tretende Steuerprivileg aus 8 38 des Einkommenſtenergeſetzes keine Schmälerung erfährt. Görlitzer Waggon Zwel Driſſel des Russengeschäfis eigenfinanzieri Nach dem Geſchäftsbericht der Waggon⸗ und Ma⸗ ſchinen bau A, Görlitz, konnten für die Abteilung Maſchinenbau zwar einige größere ruſſiſche Turbinenauf⸗ träge hereingenommen werden, doch ſtockt auch in letzter Zeit die ruſſiſche Auftragsvergebung in Kraftmaſchinen. In der Bilanz ſtehen Anlagen und Maſchinen mit insgeſamt 9,40(9,81) Mill. 4 zu Buche, Bankguthaben mit 0,00(0,69), Wechſel mit 1,66(0,62), darunter 1,04 in der Hauptſache ungarantierte Ruſſenwechſel, Wertpapiere und Aktiphypotheken erhöhten ſich durch Wiederübernahme der auf dem früheren Landsberger Werk ruhenden Hypotheken auf 0,26(0,10) Materialvorräte und halbfertige Erzeug⸗ niſſe auf 1,18(1,45). Forderungen an Kunden werden mit 2,40(2,17) ausgewieſen. Auf der Paſſivpſeite erſcheinen neben dem Ac von 6,00 und der geſetzlichen Rücklage von 0,54(0,52), Bankdarlehen mit unv. 5,00 Mill. Für dieſes Bankdarlehen, das bis zum 30. September 1932 un⸗ kündbar wor und verlängert werden ſoll, ſind eine Siche⸗ rungshypothek von 5 Mill.„ auf die Waggonfabrik und Grundſchulden von 0,7 Mill 4 auf die Werkswohnhäuſer eingetragen. Ferner iſt das Werk Maſchinenbau mit 0,89 Mill. 4 Grunoſchulden belaſtet, die für eine Kreditver⸗ pflichtung eingetragen wurden. Nach Rückzahlung dieſes Kredits iſt nunmehr auch eine Rückgabe der Grundſchulden erfolgt. Warenſchulden find mit 0,75(1,18) und Akzeptſchul⸗ den mit 0,43(0,63), Bankſchulden mit 0,53(], wofür Ruſſenwechſel im gleichen Betrage hinterlegt ſind, aus⸗ gewieſen. * Gladbacher Wollinduſtrie Ach. vorm. L. Joſten, .⸗Glabbach.— 9(11) v. H. Dividende. Der Ag. beſchloß, der GV. am 12. Dez. die Verteilung einer Dividende von 9(11) v. H. vorzuſchlagen. * Mechaniſche Strickwarenfabrik Willy Böhm Ach, Göp⸗ pingen. Das Unternehmen(Ack 300 000/ verzeichnet für 1931 256 086„ Verluſt, alſo den größten Teil des AK. Aus der Bilanz(in): Debitoren 267 058, Waren 264 000; andererſeits Kreditoren, Akzepte und Banken 639 401, Reſerve 30 000.. J. u. P. Coats Ltd., Glasgow. Die Baumwollſpinnerei J. u. P. Coats Ltd., Glasgow, kündigt die Auszahlung der üblichen Vierteljahr sdividende von 6 5 auf die Stel, vou 1 Pfund und der Halbjahresdividende von 8 v. H. auf die VA. an * Zwei Lodzer Textilfabriken in italieniſchem Beſitz. Eine der größten Textilfabriken Polens, Scheibler u. Grohmann in Lodz, iſt in italieniſche Hände über⸗ gegangen. Die italieniſchen Gläubiger haben 53 v. H. der Aktien übernommen. Auch die zweite roße Lodzer Textilfabrik Pos nanſki iſt bereits von den Italienern übernommen worden. Der Vertrauensmann der Banca Commexcigle, Ingenieur Hoffmann, wird die beiden Textil⸗ unternehmen leiten. Wechselproiesie im Sepiember Welierer Rückgang Im September 1932 iſt laut„Wirtſchaft und Statiſtik“ die Anzahl der zu Proteſt gegangenen Wechſel mit 86 322 gegenüber dem Vormonat(95 204) u m 9,3 v. H. wei⸗ ter zurückggegongen, der Geſamtbetrag— 14,62 gegen 13,85 Mill.„— hat jedoch um 5,6 v. H. zugenom⸗ men. Dieſe Zunahme erklärt ſich daraus, daß ſich unter den im September in Berlin zu Proteſt gegangenen Wechſeln einer befand, der auf einen Betrag von mehr als 2 Mill. lautete. Der Geſamtbetrug iſt ohne dieſen Einzelfall um 9,1 v. H. niedriger als im Auguſt. Der Durchſchnittsbetrag je Proteſtwechſel iſt von 145/ im Auguſt auf 169„ im September um 16, v. H.(ohne den Einzelfall um 0,7 v. H. auf 146% geſtiegen. Der Anteil des Geſamtbetrages der erfaßten Wechſelproteſte am Geſamtbetrog der vor 3 Monaten gezogenen Wechſel (Proteſtquote) beträgt für September 4,01 v.., er hat alſo gegenüber dem Vormonat(4,99 v..) weiter abgenom⸗ men. Aus den niedrigen Zahlen dieſer Statiſtik kann ſelbſtverſtändlich nicht ohne weiteres auf eine Beſſerung der Kreditſicherheit geſchloſſen werden, immerhin darf dieſer n mit als ollgemeines Beſſerungsſymptom gewertet werden. Indusiriebau Held& Franke AG. Berlin Berichf des Konkurs verwalſers Nach einem neuen Bericht des Konkurs ver⸗ walters hat der Verkauf der Baumaterialien und Werkzeuge einen Eingang von rund 381 000/ ergeben. Auch die Außenſtände ſind zum größten Teil abgewickelt. Von einem Betrag von rund 0,57 Mill.„ werden zurzeit noch 0,09 Mill.& ausgewieſen. Die endgültige Abwick⸗ lung des Verfahrens wurde am ſtärkſten behindert durch die noch ſchwebenden Steuerver fahren und Rechts⸗ ſtreitigkeiten. Die Anmeldungen der Steuerbehörden be⸗ trugen urſprünglich faſt 1 Mill.; ſie ſind bisher auf 490 000 4 mit Vorrecht und 105 649/ ohne Vorrecht er⸗ mäßigt worden. Von den Vorrechtsforderungen ſind aller⸗ dings bisher nur 43 623/ feſtgeſtellt worden. Es beſtehe begründete Ausſicht, weiter eine erhebliche Er mäßi⸗ gung der Anmeldungen der Steuerbehör⸗ den zu erreichen. Die Schwierigkeiten wegen der Beam⸗ tenverſorgung ſind größtenteils durch Vergleiche aus dem Wege geräumt worden. Die Geſamtſumme der Gläubiger beläuft ſich auf 21,79 Mill. /; davon entfallen 2,99 Mill./ auf Vorrecht 1 und 0,49 Mill.„ auf Vorrecht.1 Beſtritten ſind noch immer 2,99 Mill./ aus Vorrecht 1, 0,44 Mill. 4 aus Vorrecht 2 und 9,13 Mill./ Forderungen ohne Vor⸗ recht. Der augenblickliche Status ergibt eine verfüg⸗ bare Maſſe von 90,80 Mill.„, wovon einmal Maſſe⸗ ſchulden und Maſſekoſten von 65 000/ und weiter noch zu bezahlende und vorausſichtlich feſtzuſtellende Forderungen des erſten und zweiten Vorrechts von 125 000% abzuzie⸗ hen ſind, ſo daß zur Verteilung an die nichtbevorrechtigten Gläubiger 606 000„ verbleiben. Für die Konſorttalgläu⸗ biger wird eine Quote von rund 6 v. H. und für die Nicht⸗ konſorttalgläubiger eine ſolche von 11 v. H. in Ausſicht ge⸗ ſtellt in der Vorausſetzung, daß die Steuerforderungen ſich ermäßigen laſſen. Hermann Röchling 60 Jahre ali Kommerzienrot Dr. Hermann Röchlin g, der Ge⸗ ſchäftsführer der Röchlingſchen CEiſen⸗ und Stahlwerke Gmbſß in Völklingen an der Saar, der Holdinggeſellſchaft für die Röchlingſchen Unternehmungen, beging am vergangenen Samstag die Feier ſeines 60. Ge⸗ burtstages. Urſprünglich mit der Leitung der Carlshütte in Diedenhofen(Lothringen) betraut, wurde er nach dem Tode ſeines Bruders Richard(1898) nach Völklingen be⸗ rufen und iſt ſeither techniſcher Leiter der dortigen Werke geweſen. In die Geſamtleitung teilte er ſich mit ſeinem Bruder Louis Röchling. Seit deſſen Ableben(1926) iſt er der alleinige Leiter. Seine Verdienſte um die Entwick⸗ lung der ſaarländiſchen Induſtrie und Wirtſchaft ſind weik⸗ hin bekannt und oft eingehend gewürdigt worden. Erſt dieſer Tage wurde er zum erſten Vorſitzenden des Vereins zur Wahrung der gemeinſamen wirtſchaftlichen Intereſſen des Saargebiets gewählt. Trotz allen Drucks von fran⸗ zöſiſcher Seite iſt es Dr. Röchling gelungen, fronzöſiſchen kapitalmäßigen Einfluß von feinen Unternehmungen fern⸗ zuhalten. * Juſtizrat Dr. Waldſchmidt. Der langjährige Auf⸗ ſichts ratsvorſitzende der dem Konzern der Vielmetter⸗ Gruppe angehörenden Geſellſchaften(Anorr⸗Bremſe AG. Berlin, Süddeutſche Knorr⸗Bremſe AG. München und Motoren Werke Mannheim), der in Kreiſen der Wirtſchaft wie der Juriſten geſchätzte Juſtizrat Dr. Wal d⸗ ſchmidt iſt am Sonntag in der Schweiz geſtorben. Der Verſtorbene, ein gründlicher Kenner des Handels⸗ und Aktienrechts, war es, der ſ. Zt. die nicht unerheblichen Widerſtände glücklich aus dem Wege räumte, die bei der Angliederung der MWM an den Vielmetterkonzern auf⸗ traten. Seine beſonderen Kenntniſſe und ſein Blick für das abſolut Wirtſchaftliche, ſeine verbindliche Art ermöglichten es ihm, die damaligen Schwierigkeiten zu überwinden und die MWM⸗Entwicklung durchaus produk⸗ tin zu geſtalten. Dieſe beſonderen Eigenſchaften waren es, die noch eine Reihe anderer Induſtriegeſellſchaften ver⸗ anlaßten(u. a. Zeiß⸗Ikon und Mix u. Geneſt), ſich der Mitarbeit des Verſtorbenen im AR. zu verſichern. Auch der Berliner Handelskammer gehörte er ſeit langem als Mitglied an. * Ergänzungsverordnung zur Verordnung vom 23. 3. 32 zur Errichtung von Frachtenausſchüſſen. Der Reichsver⸗ kehrsminiſter veröffentlicht im geſtrigen Reichsanzeiger mit Datum vom 11. 11. 32 eine Ergänzungsverordnung zur Verordnung vom 23. 3. 32 betr. die Errichtung von Frach⸗ tenausſchüſſen. Danach wird verordnet, daß im 3. Teil der ſog. Anpaſſungsverordnung vom 23. 12. 31, der die Be⸗ kämpfung der Notlage der Binnenſchiffahrt behandelt, der§ 4 der Verordnung vom 23. 3. 32 zur Errichtung von Frachtenausſchüſſen folgende Faſſung erhält: Die Frachten⸗ ausſchüſſe werden ermächtigt, Mindeſt⸗ oder Höchſtentgelte im Binnenſchiffsverkehr(Beförderungspreiſe, Anteilfrach⸗ ten, Schlepplöhne, Maklerentgelte) feſtzufetzen, ſowie die Verteilung des Frachtgutes und der Schleppgelegenheiten zu regeln. * Nene Tabakhandelsfirma— eine Juduſtriegründung. Die Zigarrenfabrikanten Neuſch aus Kenzingen ſowie A. Schindler und L. Lautemann aus Herbolzheim haben mit 20000& Stammkapital die Herbolzheimer Talbak⸗Geſellſchafft m“, Sitz Herbolzheim ge⸗ gründet und fungieren als Geſchäftsführer. Zweck der Gründung iſt der Ein⸗ und Verkauf von Tabak in jeder Form und die dieſem Geſellſchaftszweck dienenden Hilfs⸗ geſchäfte. 5000 Neueinsfellungen in Baden 13 WH. Sieigerung der gesamien Lohnsummen Nach den Feſtſtellungen bei den im Bund badiſcher Arbeitgeberver bände zuſammengeſchloſſenen in⸗ duſtriellen Arbeitgeberverbänden ſind ſeit September d. J. bis Anfang November rund 5000 Neueinſtellun⸗ gen erfolgt. Die Meldungen beziehen ſich jedoch nur auf die Induſtrie und ſind auch infolge der nicht lückenlos ein⸗ gegangenen Antworten u. E. nicht vollzählig. Durch die Statiſtik wird auch derfenige Teil der zweifel⸗ los eingetretenen, wenn auch durchaus noch unbefriedigen⸗ den Wirtſchaftsbelebung nicht erfaßt, der ſich in einer Verringerung der Kurzarbeit auswirkt. Einen beſſeren Anhaltspunkt geben die Beitrags einnahmen der Landes verſicherungs⸗ An⸗ ſtalt Baden(Invalidenverſicherung), die von 1,6 Mil⸗ lionen„ im Auguſt auf 1,9 Millionen& im Oktober ge⸗ ſtiegen ſind, womit der Nachweis erbracht iſt, daß die geſamten Lohnſummen im Lande Baden feit Auguſt um ungefähr 15 v. H. geſtiegen ſind. Frankfurier Abendbörse sfill Die Abendbörſe lag faſt vollkommen geſchäfts⸗ Los. Unter dem Einfluß der ſchwächeren Newyorker Au⸗ fangskurſe neigte die Tendenz gegenüber dem Berliner Schluß faſt allgemein nach unten. Verſchiedentlich traten Kursabbröckelungen bis zu. v. H. ein. Die Spekulation verhielt ſich mangels ſonſtiger Anregun⸗ gen vollkommen paſſiv, vor allem will ſie wohl noch die Weiterentwicklung der innerpolitiſchen Lage abwarten. Am Rentenmarkt hat das Intereſſe für Altbeſitz⸗ anleihe nachgelaſſen. Gegen den Mittagskurs ergab ſich eine Abſchwächung von etwa 76 v. H. Die ſpäten Fällig⸗ keiten der Reichs ſchuldbuchſorderungen blieben mit 7196 v. H. knapp behauptet. Etwas Intereſſe zeigte ſich für aus⸗ ländiſche Prioritäten, von denen neben einigen ruſſiſchen, beſonders die Warſchau⸗Wiener⸗Eiſenbahnprioritäten zu erwähnen ſind, die von 174 am Freitag voriger Woche auf Im Verlaufe nach Altbeſitzanleihe dert zur Notiz kam. Auch J. G. Farben wurden bei denk⸗ bar kleinſten Umſätzen etwas höher als zu Börſenbeginn mit 94% v. H. notiert. Auf den übrigen Marktgebieten traten keine Veränderungen mehr ein. Eine Ausnahme machten Klöcknerwerke, die 7½ v. H. gewannen. U. a. notierten: Neubeſitz 635, Altbeſitz 56%, Nachb. 565, Ber⸗ liner Handels 90, Reichsbank 126, J. G. Farben 84%, Nachbörſe 9476, Gebr. Junghans 16, Lahmeyer u. Co. 109%, Siemens u. Halske 117. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 14. Nov. Heute notierten: Tomaten—10 Roſenkohl 1415; Rotkraut 2 bis 3; Weißkohl(per Zentner) 90100; Dänenkohl 100 bis 150(per Zentner]; Wirſing 150(per Zentner); Zwiebeln 4,—5; Bohnen 12,5: Karotten 22,5, Feloſalat 25— 4, Rot⸗ rüben—2,5; Blumenkohl 18 31, 1015 und—8; Zellerie 6,5; Kopfſalat 1,53, Endivienſalat 24,5 Grünes, Bündel, 2 Pfg. 5 8 * Grünſtadter Weinmarkt. Der Grünſtodter Weinmarkt gibt mit ſeiner am Mittwoch, den 23. Nov. ſtattfindenden Verſteigerung von Unterhagrdter Weiß⸗ und Retweinen den Auftakt der pfälziſchen Weinverſteigerungen nach der Weinleſe. Die Weinprobe war ſehr gut beſucht und die vufgeſtellten Weine von beſter Beſchaffenheit, ausſchließlich 188ler, darunter verſchiedene Nummern der in dieſem Jahrgang erzielten Spätleſen. Die Unterhaardter Gewächſe ſind heute beſonders begehrt und es iſt zu erwarten, daß der Grünſtedter Weinmarkt bei der geſteigerten Nachfrage ſeiner Erzeugniſſe, mit dem kommenden Ausgebot wieder einen guten Erſolg haben wird. * Hamburger Elektrolytkupferpreis. Der offizielle Elek⸗ trolytkupferpreis eif Hamburg beträgt für November⸗Jan⸗⸗ Lieferung unverändert 6,25 Dollarcents per(ö. und für Februar⸗Lieferung 6,30 Dollarcents per[b. Dagegen er⸗ führ der Spezialpreis eine weitere Erhöhung auf 5,70 Dollarcents, nachdem er am Samstag noch mit 5,65 Dollar⸗ gents notiert wurde. 5 Nene Erhöhung des Zinkblechpreiſes. Die Sudgen Zinkblechhändler⸗Vereinigung hat mit Wirkung 14 e ee Gehe k b ers 41 1 5 0 ——ᷣ— 1 * . Dienstag, 15. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Ein Film, wie erin b WAlAck Str- Clank CAglk 8 5 RSE: SORek Unt 0 EIN MET RO-SO-DWYN- MAVER-FHHM HN DEUTSCHER SPRACHE B. Z. am Mifſag: Das ist ein Fülm, wie man ihn in Deutschland noch niclit gesehen hat. 5 Berliner Tageblaff: Ein Relord der Kumetsafuns t,, ein Gipfel Lollflilinsles, niclit au uberbietender Leistungen. Berliner Iokal-Anzeiger: Solche dunahimen ſiaben mis nocht nicſit gesehen. Berliner Börsen-Courier: Der Zuschauer wü Kopf gestellt. S8-Uhr-Abendblaff: Ein Melsterures an sich. Tempo: Es ist eines des einzigatligsten Fllme, die in der Geschicht? der Ninematogtapliie gedrelit worden sind., alles unlibertrefflich. 2 „Theater Mannheim Dienstag, den 15. November 1932 Dienstag, 20 Uhr Ein mit großem Elan aufgemachter Kriminal- Tonfilm nach dem von Millionen gelesenen Roman der „Berliner Illusfrirſen““ Ein Kriminaſfiim, der durch die menschliche Ge- staltung seines unerhört spannenden Stoffes packt, der mehr ist, als ein Kriminalteiger! „Der In diesen Kriminalfall von überwältigender Wirkung sind verwickelt Fritz Kampers Ellen Riehter— Baul Riehter Elga Brink Im lustigen Teil leistung. Beginn:.00 Uhr, letzte Vorstellung.00 Uhr Benützen Sie unsere Vorzugskarten jenstmann“ Eine schauspielerische und artistische Höchst: 9. Seite Nummer 332 Apollo heute 8½ Uhr Abschied Sylvester Schäffer Robins und das übrige Programm Preise Mk..30 bis.—. 8246 Tilsiter und ebenso vollfetter [Soude 9888 9 54 nur 35 Pfg. „Butterbröd!“ R 1. 14. Marktplatz Quadrat Der pikante aromareiche Lassen Sie Ihre Garderobe vom Fachmann in Stand⸗ ſetzen. Aufbügeln: An⸗ zug o. Mantel.50 l, Hoſe 50 3(Handarb.) Reparaturen billigſt. Prompte Lieferung. Spezialität: Wenden wie neu. Schweickart, Thoräckerſtraße Nr. 11 [Bismarckplatzj. S428 R. A. Roberts in dem 2 Stunden grö Adele Sandrock Dina Gralla Meine Feier Ofine Meer Lucie Englisch on-Bustspiel Bter Heiterkeit!! GTO Hes Bei programm: Vorstellung Nr. 77— Miete A Nr. 7 . 2 N K S Nibelungensaal Der Welt Tenor S I O m e Drama in einem Aufzuge nach Oscar Wilde's gleichnamiger Dichtung in deutscher Uebersetzung! von Hedwig Lachmann Musik von Richard Strauß Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock Inszenierung: Richard Hein Bühnenbild: Eduard Löffler Technische Einrichtung: Walter Unruh Anfang 20 Uhr. Ende 21.30 Uhr Harten Ik. 2. bis.50 soweit noch Personen: vorrätig) in den bekannten Vorberkaufs- Zweiter Cappadoci Sklave Herodes u Fritt Enderlein TF7 Herodias Irene Ziegler Mannheimer Konzertdirektion Salome Else Schulz dleinz Hoffmeister, R 7, 32 Jochanaan Sydney de Vries Narraboth Helmuth Neugebauer Page Nora Landerich Erster Fritz Bartling Zweiter Walther Friedmann Dritter Jude Hugo Voisin Vierter Alfred Landory Fünfter Karl Mang Erster 5 Hans Görlic a Zweiter j Nazarener 0 e e 9 ä Erster Soldat 1 Könker Morgen, Mittwoch, 8½ Uhr E Albert Weig 1 Karl Zöller Gertrud Jenne Neues Theater im Rosengarten Dienstag, den 15. November 1932 Gastspiel Fritz Hirsche Operette Wenn die kleinen veilchen blühen Singspiel in zwei Teilen(6 Bildern) von Bruno Hardt: Warden Musik v. Robert Stolz Regie: Fritz Hirsch— Dirigent: Josef Ziegler Dekorationen: Gerard Vroom— Tänze: E. Frankly Anfang 20 Uhr Ende nach 22.30 Uhr J. Bild:„Servus, du gute alte Zeit l; 2. Bild: Ich hab' ein Mädel gern!“; 3. Bild:„Im Töchterheim“; 4. Bild:„Es lebe die Liebel“; 5. Bild: Die Sensatiens- Premiere 10 Hama das okkultistische Wunder To Rhama, in weitesten Hreisen bekannt geworden durch seine fabelheſten Fler- Rypnosen, ist neben Hanussen u. Moecke Zur Zeit der umsteittenste Hellseher in Deutschland, Seine Experimente haben überall durch das prdaise Eintreffen Seiner Voraussagungen allergrößtes Aufsehen erregt. To Hhama wird sich mit persönlichen Fragen, die bm das .30 Bis 6 Uhr auf Fr nur .00 .15 Uhr allen Plätzen 50 Pig. 5 . Jul. Falkenstein K N Alle Hausfrauen sämtlichen Smunhcremen, Oelen, Tetten, „ Dutz-, Döltertu mern. Fensterlenern 5 decken hren Bedarf in 5 13050 Auinäh⸗Finlegesohlen In Fachgeschäft 19 Carli Kamm, F 3. 1, e Neute bis inkl. Freitag M Nur 3 rage- Charlotte Ander H. A. v. Schlettow in dem hübschen Großtonfüm Musik: Ralph Benataki 5 des Komponisten von„Das weiße Rößl' aslodiôse, schmissige Schlager, pompöse Ausstattung und ein ganz neuartiger Der lauf der Splethandlung sichern uten sweil sorglose, vergnügte Stunden. 2. Friiz Koriner— Paul Richier in dem großen Schauspiel Harry Halm i — Elza Themary 8243 Erkältungstrantcheſten 5 hartnäcktg. Huſten, Luftröhrenkatarrh, Lungen⸗ oerſchleimung, behebt und lindert Bronchialkatarrh, Aſthma uſw. ſelbſt in veralteten Fällen der ſchleimlöſende S58 — Die FRAU im Tal an 1 4 Uür Eryerbslese 40 8 Preis Mk..25. Möbel- Auktion Dellheim's Byus beſtimmt: Kronenapotheke, Einhornapotheke, Lindenhofapotheke, apotheke, ſowie in den Apotheken in Neckarau, k- und Lungentee Zu haben in allen Apotheken, Pelikanapotheke, Neckar⸗ Jeudenheim, Käfertal und Sandhofen. izeis Aufschlag Bekleidung in Monatsraten v. Mk. 10. 5 Modell-Mäntel m. echt Persianer von M. 50 an. Fesche Kleider, alle Größen, auch nach Mag, ohne Damen- Wäsche Ur Pfg. 8 20 n 5 Billige moderne Einrichlungen! prachtv. Zimmer und Einzelmöbel jeder Art sehn günsl. Gelegenbeilskaäufe nebst all. Zubehör, Piano, Radio, Grammoph.ete. Zimmermann, N 4, 20 34166 bublikum stellen kann beschäftigen. Seine telephatischen Experimente sind pon atemberaubender Spannung. Safsno Veilchenwiese“z. Bild:„OalteBurschenherrlichkeit“ Delegenheitskauf! Leichtmotorrad, N. S.., vollk. intakt u. ſehr gut erhalt., zu verkf. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 4141 Prunk- Ballett 14 Personen und Gerda Arzderif Aqua der Seelöwe öhel-Zäumungsverkauf! 1 Schlafzimmer und 1 Speiſezimmer, neu, komplett in Edelholz handpoliert, beſ. Um⸗ ſtände halb. zu einem noch nie dageweſenen Preis ſofort zu verk. H 4. 2, 2 Treppen. Danti und Fernando Die spanischen Meister clowns Eddie Marle und weitere 5 Attraktionen ausnahme- Angebot! Schlafzimm., Schrank 2 m, erſtkl. Verarb,, eleg. Mod., 10% unt. bish. Fabrikpreis zu verk. L. Geiß, Möbel⸗ fabrik, Muſterlager Mittelſtr. 22. 7279 Keine erhöhten Preise 82⁴⁰ nur 30 Pfg. bis Mk. 3. Vorverkauf ab heute 10-13 u, ab 16 Uhr Telephon 216 2. Warenhaus Wronker -., Zigarren-Hremer(Pfälzer Ho.) Hemden jacken Hemdhosen Schlüpfer Röcke Ribana- Unterwäsche Dr. Lahmann u. andere Fabrikate Daut Mannheim F, 4 Breitestraße Eilbholenges.„Bliſz““ Role Radler E TLTLaelephon 218 70 Prausporte jeder Axt mit Auto(genehmigter Fernverkehr) und Kleinfahrzeugen. 12854 Herren fahrer 3 erhalten leihweiſe neuwertige Wagen zu günſt. Bedingung. Stadt⸗Garage, H 7. 30, Tel. 314 01. burch günſtig? Einkauf ſind wir in d. Lage, einige nene moderne Küchen beſteh, aus Büfett m. Kühlſchrank, Kredenz, Tiſch, zwei Stühlen, Hocker und Schemel, alles mit Linbleum ausgelegt, zum Re⸗ klamepreis v. 163 abzugeben. 9803 Ihre gebr. Küche neh⸗ men wir in Zahlun Damenbriltantring Markenſtaubſauger preisw. zu verkaufen Qu 1. 12, 2 Tr. rechts. 4164 Transportdreirad (Adler), f. neu, ſ. b. abzugeb. Schwetzin⸗ gerſtr. 134, Maſchhdl. 4180 errenrad(Marke) el. Beleucht., f. 25/ zu verkauf, Krampf, Gr. Merzelſtr. 15/17. * 4162 Emaille⸗Badewanne, weißer Herd. Koffer, Grammoph., umzugs⸗ halber zu verkaufen. Rathner, Mittel⸗ ſtraße 38, I. 4123 1 dreitür. Kleiderſchrk., pol., faſt neu, 1 Tiſch m. Stühle, billig zu verk. Näh. Hum boldt⸗ ſtraße 7, J. St., links 4181 Ein bußhertt 90/60, links,„Röder“, gebr., bill. zu verkf. 9571 Qu 2, 4. 20 Weihnachten! Mod. Couch, neu, ſehr bill. abzugeb. 4136 Alphoruſtr 45, part. Aünnammang enthalt. Taler, Dop⸗ peltaler und Kronen⸗ kaler billig zu verkf. an die Geſchſt. Gr. Kinovorführungs⸗ Apparat m. Zubeh., ſehr bill. abzugeben, Schwetzingerſtraße 134 parterre. 4182 bünskige belegenneit f. Hauſierer u. Händler Reſtpoſten Ia. Sham⸗ pon unter Preis ab⸗ zugeben.— Aufragen unt. C D 55 an die Geſchäftsſtelle. 43084 kis. Beftstete im. Roſt u. 1 Tiſch zu nerkf. H 7, 16, 3. St. Kinderwagen zu verkaufen. 44172 Riedfeldſtr 16, 4. St. l. Mod. weißer 9573 Linderkasterwagen . bk. Dammſtr. 35, II. Anzuſeh. v.—6 Uhr. Kauf-Gesüehe Motorrat 500 cem, zu kaufen geſucht. Angeb. mit Marke, Baufahr und Preis u. P X 56 an die Geſchſt. 4135 4148 Radio zu kaufen geſucht aus Privat. Marke⸗ u. Preisang. u. U E Nr. 63 an die Geſchſt behr. Harmonium geſucht. Ausf. Preis⸗ angebote unt. U M 70 4170 Laden- Einrichlung f. Galanteriewaren⸗ geſchäft zu kaufen od. zu mieten geſucht Wäbel-Kirger, 8 2, Mili ne ſchäftsſteue. 5071 Näheres in der Ge⸗ Angeb u. P 8 51 an die Geſchäftsſtelle 5 n die Herzen Ida Wüst Regie: Letzte Tage Splelt sich Nenste Nülſer durch das neue Ufa-Lustspiel: mit Georg Alexanger und Otto Wallburg Vespermann— Westermeter Reinhold Schüngel aller Nannheimer Rrichswehrſiim— fatanwoche Tas lch: Wochentags bis 430 245[.30 alle Saal- und Rang- .30.30 plätze nur 80 Pfg. UNIUVER UN Cafas6 NMarmheim NMiffwoch, 16. und GrO HS Abendkleider lar Kerneval 1933 und Bild Siroritt frei! Nachmiftags 4 Uhr Sonder-Verensfalfung Die Mode Die Dame von Morgens bis Mifternacht Eine Schau neuesfer Modelle der Herbs und Winter-Mode, Nachmiſſags-, Tee- und Der Karneval Eine Revue reizender Original-Kosfüme EHIx/Urfe erster Berliner u. Mundmer Künsſler Rheinischer Humor in Wori, Tanz ee Kölns beliebtester Vortragskünstler und Mode-Interpret sagt an. Enfzüdtende Mannequms führen vor. Donnersſag, 17. NOV. 1952 Abends 8 Uhr. 13064 Hans Broich 2 Rœpelleri schwerster Art, werden unentgeltlich für immer von ihrem beiden befftelt. Näheres dleser Tage in den Tageszeltungen. J Gut erh., gebraucht. „* 41 Kleidersctranm zu kaufen geſucht. Angeb. unt. P G 49 an die Geſchäftsſtelle. Regal od. Warenſchrank u. Theke, zu kaufen geſucht. Bevorzugt f. Zigarrenladen. Mi⸗ gebote u. T 0 47 an die Geſchſt. 119 für. Schramm 446 Waſchlommode z. kfn. geſucht. Angeb. unt. YK 68 an die Geſch. Kleiderſchrank, Küchenſchrauk u. Federbett 9617 zu kaufen gesucht. Angeb. m. Preis u. T X 57 an die Geſch. Gut erhalt., weißer Kinderwagen zu kaufen geſucht. Angeb. u. P W 55 an die Geſchſt. 34134 Geldverkehr Darlehen an Beamte u. Angeſt. uhne Vorſp., ſchnell u. reell, diskr. laufend I durch nton Gebhle, D 3, 4 Geld f. alle Zwecke reell — — 8 8 10 600.—, athe ken 20 000.—, 30 000.— R./ auf 1. Hypothek zu 6% Hin⸗ ſen innerhalb 50 7% d. Verkehrswertes zu verleihen. Angeb. u. K R 3377 an Ala⸗ Haaſenſtein& Vogler, Karlsruhe. 206 6000 Mk. Suche für einen Hausbau im Werte u. 30 000 Mk. eine erſte Hypothek von Angeb. unter K 0 60 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. B3950 fal. 2000. Beteiligungen tilgen Teiſaber Von Selbſtgeber auf 1. Hypothek ge⸗ ſu cht.— Angeb. u. O D 43 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 781 Lebensmittel„ Fach⸗ mann ſucht ſtillen od. f. Lebensmittel⸗Kon⸗ fumgeſchäft. An⸗ gebote unter T 2 58 an die Geſchſt. 4143 diskret, langfriſt. durch Fr. Marx, 0 7 Nr. 8. 53987 Sofariige Darlehn 5 7% Jahreszinſen v. Selbſtgeber.* 4150 K. Endlich. T 5, 8. alk. 300.— gegen Ta Sicherheit Lebensmittel⸗Vertrieb v. Hausbeſitzer geſucht. Angeb. unter U L 69 ö Blattes. 44124 au die Geſchſt. Autobeſitz, find. Be⸗ teilig., 200/ Kaut. nötig,„Pax“, poſtlag. Friedrichsfeld. 9553 Tausch-Anzeigen gibt gebrauchtes Wer Venen en Kin- derrad gegen 35 055 8 RADIO- Anlagen Reparaturen. 8469 Radio- Hoffmann, f 3, 12. Telephon 29237. Selig l 1 1 11e L* 4, 2 Noch einige Tage aal In vorgehen. Harmonie Lindenhof. B3945 1 Ferntransporte mit ge⸗ ſchloſſ. Auto billtg. Kunz, J 6, 8. Tel. 267 76, Achtung! Maßarbeit! Anfertigungspreis. Anzüge 25 /, Mäntel 20 J. Sarantiere für tadelloſen Sitz ul erste klaſſige Verarbeitung Sichern Sie ſich mein Adreſſe!— Anger, u. S H 17 an die Geſch. * 4030 5 10. Seite/ Nummer 532 Neue Maunheimer 8 Mittag ⸗Ausgabe Dienstag, 15. November ieee f P 6, 2(Nähe der engen Planken) P, 2 12 ist e r& ffne t.— Tech empfehle der verehrten Kundschaft als Spezialität: 925 Fr f 8 e*. 9 2 Ba eK direkt vom Ofen in nur 2 guten Qualitäten. Teegebäcek abwechselnd in ca. 30 verschied. 2 Sorten schon von 15 Pfg. per ½ Pfund an. 1902 25 Hefestückchen, gefüllte Berliner zu 5 Pfg. das Stück. Sehr preiswerte Sonntags kuchen. 2 Franz Kirehgässer, nter Stennocle TrotzGroß-Sender wunder- börer Allelnempfeng für jeden Wenig trennschatfen Radio- Appatat geelęnet Die neuesten Ra dio- Apparate auf Lager Rabid-BURDT R 3, 2 feleph. 26210 5 175 Amtl. Teröfkentlichungen der Stadt Mannheim Zwangsversteigerung Kein Weg sollte Ihnen zu weit sein, wenn solche Einkaufsvorteile winken! Riesen- Wet unseren Kindertag noch micnt kennt, sollte ihn Hittw/oen besuchen, wer inn kennt, muß Nitttw/och. dabel sein: Denn dieser Serlen-Kinder-Jeg ist etwas Besondetes. Kinderschlüpfer tenteg. 25 Lunsts. mit warm. Futter, aſſe Gr. 95 2 2 Baske f 11 50 4 0 1 8 95 Doppeiseſtig tregber inder Derby esche 50 Ancler-PUlOveI in Vielen Fatben mit Spiegel in vielen Farben, alle Größen 95 4 Nuster 50 9 wiecler neu eingetroffen! Sesellschafts-Splele in verschiedenen Ausführungen Pelzkragen aus aut mit Unter futter„Stück Ein 2 Posten Tlalstiere Indisch Fuchs, gefüttert Siek Pelzkragen chin. K arakul, mod. gelockt. Fell, kleidsame Form Stuck Pelzkragen Harengohasen, des. eleg. große Form, gefüttert Stek. 25 .25 Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch.] Mittwoch, 16. Novbr. Anfang⸗Nr. 900. 38 1932, nachmitt. 2 Uhr werde ich im hieſigen Kinder- Hemdhose Schal worm gefüttert, m Vorderschlußg 95 Neformfieppen, Größe 28-58 1 molſig warm, hübsche 5 8 22— Pfandlokal, Qu 6, 2, Biber. u. Platin- Echt Fehrücken. Zwangs- Versteigerung i fanden Kinder Schürzen Erfrischungsrsum: 1 5 reckungs e— gehe nes fein, Se. 75 eiter fein Ste. I. 75 n on an fe, e on ge geln Here werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen 2 bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Motorrad Marke Zündapp, zwei Chaiſelongues, 1 Spiegel, 2 Schreibtiſche, 1 Sofa, 1 Bodenteppich, 1 Vertiko, ca. 65 Flaſchen Weiß⸗ wein, 2 Büfetts, 5 Radios mit Lautſprecher, ein Perſonenauto 13 PS., 1 Perſonen⸗ auto 6/2 PS., ſieben Herren⸗ und Damen⸗ fahrräder, 1 Oelgemälde, 12 Silberbecher, 6 ver⸗ ſilberte Becher, 1 Klavier Marke Zimmermann, 2 Kredenzen, 1 Kleiderſchrank, 1 Bücherſchrank, 1 Liegebett, 1 Klubſeſſel, 1 Küchenbüfett, 1 An⸗ Bandſägelötapparate, 1 Büfett, 1 Kredenz, 2 Standuhren, 1 La⸗ den⸗Einrichtung, ein Klavier, eine Partie Wäſche und Verſchied. Mannheim, 14. 11. 32. Brandt, Gerichts⸗ vollzieher. 9619 Tasse Schokolade große NHengen auf Extra: 1 Pückler Schnitte Tischen, Stöße 55.75 Opfg. 90 Sahne Ecler Stöße 40-50 nur 9 Zus. Nur 4 Wir photogtphieten Sie für 10 Pfennig Kidkopf graupersiener Farbe. 60/10 em groß. Platte 16 5 0 Unsere Schaufenster-Dekoratlenen und innenauslagen sind beachtenswert! aus Nutrislamm gd. Seal- kanin, z Durenstecken Stck. Pelzkrawatte 4 75 Ige. Dame(im Ausl. geweſen) wünſcht englische Unterhaltg. mit ſchon im Ausland 1 richte und 1 Klavier, Marke Scharf u. Hauk. N oder im 2 Mannheim, den 14. November 1932. Zirkel.— Zuſchr. u.— T N 46 an die Ge⸗ Maper, Gerichtsvollzieher. ſchäftsſtelle. 14115 Oertliche und private Gelegen- 6 Annahmeschluß für die Miftag- heitsanzeigen je Zeile 20 Pf. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abzügl. 10 Prozent Krisenrabatt 0 Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr ö 1 15 11 Eleg. Herrn⸗ u. Schlaſz. Verkäuferin gesucht U 3, 18(Rin 1 Zimmer und Küche] Erg 52 Bett. 7 Ein 5 m. 5 für Metzgerei, nicht 3 2. St., Seitenb., neu i.'haus, an Einz.⸗ Einzelzimmer ſof. od. N * f et unter 30., unabh. Zu vermieten als Lager oder Büro herger., 3 Zimmer⸗ Perſon od. ält. Ehep. ſpäter zu vermieten. Gnigehendes beſſeres Srtreter ſelbſtändig. Arbeiten 77 1 1 Wohng. z. vm. 34125 ohne Kbad., p. 1. 12. Rich. Wagnerſtraße 56 Ff. ĩ ang. Ee It cha llt Ne anzimmel 1 5 zu v. Näh. F 7, A, pi. part, links-. 4058 mittel- 980 alt ſucht. 20% Prov. ſof doi geheuer, 1„ per 1. Dezbr.— An⸗ 2 81 und Küche(Bahnhofsnähe). Schüne, Some N Schön möbl. Bal ko n⸗ Ewald& Sohn, Schwetzingerſtraße 41. gebote unt. K 5B 183 immer un e 5 f u i m mer, gut heizbar, mäftst an die Geſchäftsſtele 4117 Arledrichslelderkraße 22, N o vb. 2 l. 3 Zim.-MWonng. 1 5 derm Bobs an Berus beſ, Be 97897 1 1 becher zt belgien s. B es 9625 3 a 23 3 8 225 5 1 12 2ſt Haus, in verkehrsreichſter 0 Oeschäftsf Uhrerſin] 1 lattes. 9623 Für Fachärzte etc. e ſof. 155 Kleinfeldſtraße 29.„ 1 Juen eg lb, dußerſt N Sue E floß ein flott. 1 5 8 5 81 5 1 güuſtig zu verkaufen. Kaufpreis f. Anweſen f Inlet Karl⸗Mathyſtraße 5, 2 leere Zimm., el.., park. Adreſſe in der 9 1 100 mit guten organiſatoriſchen und kaufmänn. Servier fräulein blegante-Zimmel-Wonnung Meliſet. extra Waſf. aut. Hs., Oeſchäftsſtelle. 84157 f e e e e Kennti u, zur Leitung einer neu zu grün⸗ mit aut. Garderobe, 2 an berfst. Herrn od. Am Bahnhof(Linden⸗ Zimmerwohnung Bad ete. wird bei Ueber⸗ denden Niederlaſſung in Mannheim v. ausw. Nordd. beyorz. 9627 e 3 1 in bester zentraler Lage Schöne 3.-Wenng. Dame zu um. Erfr.: hofſteg)!: Separ. frdl. 10 10 des Geſchäftes frei. Nur kaufkräftige 8* Fa. d. Buchhandl.⸗Branche getzen feſtes Ein⸗ Hotel u. Kaffee„Bad. J 7 5 neu herger., mit Bad Rupprechtſtr. 7, 3. St. möbl. Zimm., m. el. 4 5 ernsthafte Intereſſent. wollen ſich melden kommen ſofort geſucht. Bankmäß. Sicherheit Hof“ Eberbach. große Wohndiele, Manſarden, mit Heizung u. ey. 4 N 24180 Licht, ſof. zu vermiet. unz erfahren Näheres unter 8 1005 an A1 a a in Höhe von N bon erenderliiß Aus⸗ Perſ. Vorſtell. oder(reichlich Zubehör. neu gere teptet, ſof. zu ver⸗ iher 85 Friebrichsp.,. 8 7 Bellenſtr. 5. Schäfer. Haaſenſtein& Vogler, Mannheim. 206 führliche Angebote unter F EF 4413 an. Lichtbild mit Zeugn. wt Seiner beſonderen pewibe 1055 Miete 5060„ zu„ bees Timmer 1 4178 Moſſe, Freiburg i. Breisg. 34 r p p N 5 von Aerz 175 u. Zahnärzten bewohn 5 f 1 5 5 zu verwiet 4122 Ab 1. 12 5 1 125* 1 Stellengesuche ee ee eee e, Ke Af, e b een W. f egen Einfamilien-Haus Kaffeeröster ieee eee 8 J. Et 14140 7. voller Penſion 60.. 5 88 5 it 1000 bis 5 Junger Mann 89988 OsStstaclt! onnige age 5 Seh. leres Timmer Tel. 334 43. 44165 in ſchönſter Lage Ludwigs haſens. mi 5 i erfahren in allen damit verb. Arbeiten, ſowie% ſucht Se 5 ger. Zimmer, Küche, Bad etc. billig e 3 Zimmer— Wohnung Ofenbeizg, el. Licht Sehr ſchön möbliert. 1100 am tadellos angelegtem Garten, Auto⸗ Verleserin al ale e mit Bad, zu ver nen berger, ſof billig ZIMMER Garage, iſt wegzugshalber mit 1042 000 Mk. g. ähnl. Poſt 05 1 N mieten. 4153 an berufstät. Dame m. Chaiſel. u. Schreib- Anzahlung, Reſt zu 69, zu verkaufen. Preis anne 5 be de e 500 Kenn zur Verfiig. 8b Ine immer wo Hung Pflügersgrundſtr. 23. p. zu vermieten. Näher. tiſch, in 5 15 105 nach Uebereinkunft. Angepote nur von ernſt⸗ ait Angoben über bisherige Tätigkei d 2 r 9, 2. S verm., Tel. vorhand. 5„ 1 5 gnisabſchriften unter U G 65 an die Ge⸗ 7 Unter 1. 50 mit Badezimmer, Rheindammſtraße 10, hoch⸗ Schü 2 2 4. Stock N 8206 6 1. 20. 2 Treppes, gemeinten Käufern unter R H 42 an die Ge⸗ .. priicher 1 ee feen ben 8505 4 20 Oe 4 Euer—. Lniſen ring. 4120 ſchäftsſtelle dieſes Blatts. 18074 —— hrlicher Junge ſucht ſichtigen bei Frau Friedmann.. Küche uſw., ſof, od. Leeres Zimmer ſofort 7 5 Wer besucht Gastwirte? 1585 915 e 2 4 WWU ſpät. 5 05 d u ver⸗ 7 5 Eirech, 1 6 55 14, 2 Tr. 1 ZU kaufen Kann Rad fahren.— mieten.— 2 5 eldſtr 35/37. 5 2 8 21 Hoher Verdienst durch Spezial- Lebensmittel Angeb. unter T K 44 Solligg, fühige Immer 95 fragen 2900 15 1.— 9 5 1. geſucht im Bezirk Mannheim: 14133 Relmuth& Co, Hamburg 15 5 an bie Geſchſt. 9563 hbeſte Lage Oſtſtadt, zu vermieten, evtl. ſofort. Belfortſtraße Nr. 49, Schönes. 5, Einfamilienhaus haudelsh ch ö 1038 Näheres Karl⸗Ludwigſtraße 17. 4. Tr. 4108 Telenbon Nr. 188 8l. leeres Zimmer Schön u. aut möl. Zim- Eimaminlennau bier Orofgandetehane Ju g für Ser 5 Junge. e.-Friseur eee 0 iet 500 dle geſol, od, dot wit ſofort beziehbar. Preis 46000 ,, Anzahlung 2 7 zu ve 8 962 el. Licht, z ermiet. 0 Kaufm. Lehrling lug elt abe, alen, Molls tf 30, 3 Zimmerwohnung Säge 2 Anne eee e ae ee e en. bee, chene nahe mer är zwecks weit. Aus⸗ 1 u. Küche, 2 Balkone,. N 5 5* 54 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Selbſtgeſchriebene Bewerbungen mit Zeugnis⸗ bildung im Damen 5. ock, auf 1. Dez. zu vermieten. Nager V 5 7 N Mieten en den 2 beſördert Kn f e 4 16 an die Geſch 11. 4 25 b 1 Treppe links. Reckarſtadt⸗Oſt, oder bol. ler es Amer. Miet. besuche Automarkt Moſſe, Mannheim. Vg 1 eſch. 1 Zimmer, gr. Küche mit Zentralhz., Nähe — 5 4470 und Manſarde, gute Falaſthotel, an 12 5 abk. Für Kaffeespezialgeschäft Fraulei l. dege Babnbefnähe, Tete e vermtee mittlere Größe and 8 bstfahrer wird umſichtige und tüchtige rale cht. Bad uſw.) günſtig Abreſe 7 Gesch i 155 1 Fibre ane, dert Ge i 8 1 85 28 FJ. Schneiderin. eſtattet leingeri ad uſt 1„ hrs reicher Lage N Standort: Central- Garage Verkäuferin ae Kicneiderin. 5 11 e mans been 24113 Mansarde, lee 5.85 5a Schnittspahn Teled bon 41346 8490 0 allen Hausarb, perſt, Baugenoſſenſchaft Mietervereinigung Mannheim 5 an alleinſteh. Perſon] mieten geſucht. An⸗ 8 a 4 5 ſucht in ruh. kinderl 5 5 02.— 9 5 5 8 1 S. n erfahren im Umgang, mit der Kundſchaft und Haushalt 991 1 12. e. b. de e 8 5— 2 Ammer Wolnun Stamit tr. 20. 870 1 iGeſch 55 l 5 0 ee 1 N Unterricht* Perſonal, geſucht. Bewerbung. mit Zeugnis⸗ Stellung.— Angeb. f Küch Seitenb., ſof. zu vm. tr. 20. Kon Heeſes 2 1 häf 905 le Mossetiich, abſchriften und mögl. Bild unter U H 66 an unt. P NI 45 an die 2 Zimmer, uche Mäh. Waldhof, Wacht⸗ Oedt Nupprechtſtr. ieſes Blattes. B36 Tage Rötterſtr. 7 5 die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4155 Geſchäftsſtelle. 4114 Badezimmer u. Gartenanteil, Andreas⸗Hofer⸗ ſtraße Nr. 12, Laden. Nr. 15,2 Tr..: Selt. Leeres Zimmer Nr. 41/53, Tel 511 20. Englisch 5 Gr. Verf Akt G. 1 8 fle 8 78. ſtraße 14 in Mang, een d., Mann. 94045 Zia ir e enatau, le 44/53. Tel. 511 20. 0 T. erſ.⸗ Ge alle tsbau e m 2 2 mmer, 11. h. D. Miet* 8 Sparten führ. flucht perufsahdulsſepe ererfräulein bein e Tel. 427 67. 12 910 2 Hy. Zimmer r 90 e Wagenvermiefung Fr anzöstsch? 5 tuch. Verkreſer für für ein neues Unter itt, guter Garderobe a und Küche, 1 Tr., ſo⸗ 5 5 5 Adreſſe in der Geſch. guter Wagen, mit ſchnell ü. ſicher. Anfr. Mannh. und Vororte] nehmen mit gut. Ver⸗ u. Umgangsform ſucht* d jchs latz 16, IV. fort zu verm. 44184 Zwei ſehr ſchöne, möbl. Suche tene Chauffeur, einſchließl. 1.1 1 Treppe Angeb. unter T R 50] dienſtmöglichkeit geg.] Stellg in gut. Hauſe, rie II 0 Luiſenring 5, part. Sonnige Zimmer sebr 155 70 0 15 Betriebsſtöff, pro Km an die Geſchſt. 9565 Prov. u. Tagesſpeſen⸗ Hotel bevorzugt. Gute 2 leere, eleg. Zimmer mit Badez⸗ an alleinſt. 8 1 1 5. od. ungeſt, ſehr 1 Pfg. An — Auſchuß ſof. geſ. Es debe e 91 527 5 Herrn od. Dame zu vermieten. Aufzug und baubenwöohnung: 9 n 1 Schön. Möbl. Zimmer r U 53. an die Gesch. Der erte Scnlaner Jüngerer, durchaus kommen nur größere, 7 195 1 7 5 77 5 Heizung vorh. Näh. beim Hausmeiſter. 41ꝗ26 2 kl. 31 8 0 35, er Aid m. Kaffee, Bad, Zen⸗—4³2²(Moll⸗Realſchule/ VVV e i alt, Cie. In ben. Polt an vermiten re he achfife in Franz.? Werkzeug- ee 5. 11 5 Köchin Langjähriges 5 S 1 5 2410 52 15. Am Möglichkeit f. Radio⸗ Adler 6722 P8. 1 119500 1 ändler n d e e 5 Selene Lebensmittelgeschäft 3 Ammer Wohnung 121 Küche Bogen 28, 1. B3967 e 101 gänſtig au verkaufen 1 b 5 115 0 Geſchäftsſtelle. 01 Gute Zeugn vorh. jetzt Obſt u. Gemüſe, Limmer u. Küche Seen mob Zimmer gebote mn. Preisang, 1 2 Nr. 4. 4087 Geſchäftsſtelle. 9521 mit Ta. Zeugniſſen, Auge unter U B 60] mit 2 Zim. u. Küche, 3. St.; H 3, 8. Sch. mit Bad und Loggia, Nähe Bahnhof, zu v. inkl. allem u. J& 15 5 i zum baldigen Eintr. Lastkraftwagen an die. 9567 65/ Miete zu ver⸗ 1 Himmerwohn., f. St, heſt. Wohnl., an ruh. Preis 4% wöchentl. Nr. 179 an die Geſch geſu cht. Angebote 108 mieten 116 ſof. zu verm. Angeb: ſolv. Mieter per ſof. Große Wallſtattſtr. 3, 5— mit, aus, Lebens Chauffeur 105 Alphornſtraße Nr. 14. A. Mayer, E 4, 17. od. ſpäter preisw. zu 3 Tr. links. B3975 Jas gebild. Maschen 8 lauf, Lichtbild und nur gel. Autoſchkoſſer, dne. 8 i a 0. vermieten.— Zu er⸗ 5551 aue e e eee 8 8 eg Wee findet in 1 4 5 5. 5 5—30.— 0 5 8 8 7 Gl 2g beſerderl Ent v. 4000 fe es Aiden.. Hohe ais Bez, in, uche da Hane dete en, P 6 1 Liner auch Sonn. mehl. Zümmer 2 1 8 K 0 V.—.. lt. Ver⸗ 5 5 5 8 8. ara 4„ g 5 1 5 Jun dorf Moe] dei gur Verdtenſt ge⸗ de. 1 5 8 5 Gießenftr. II. 2. Stk. vorübergeb. Jof zu.. 1. Einheir at f l J eim. V3 8 1 7 Lage Feuden⸗ 5 8— 5. e Ge⸗ Maunh 2 40 ln f Haush. w mit ält.] heims z. vm. Fenden⸗ K 40 0 4 Gut möbl. Zimmer mit Einfach möbl. Zimmer ſchäftsſtelle. 2414] Charakterv. perſönlich u. fachlich gleichwertige A ändiges 1 115 n heim, Arudtſtraße 27. 1 2 ſepar. Eing., zu vm. zu vermieten. 4104 Mö bl N Ehekameradin. Strengſte Diskr. Zuſchriften Stellg. be.* 41 1 b l. bar f„ e Erl. fei. Madchen chriiohes fie chen e—.— 2 Od. 3 Zimm., Küche 39 T 5. 2. e Ainterb, bart, mit 1 oder 2 Betten, unter K H 186 an die Geſchäftsſtelke ds Bl. zal 7 an 4128 f f u. Zubehör, an Ehe⸗ 3 f Saub. mbl. Zimmer el. mögl m. Kochgel. ſof. 5 2 1 lle, nicht unter 20 Jahr,, glücklich. Ehe 3 Zimmer und Küche paar oder Witwe zu Senar. mänl. Zimmer., ſep., f. 25„ per geſucht. Wäſche wird Bedchten Sie duch Angeb. u. für einige Stunden Nur ernſtgem Zuſchr.] zu verm., Miete 44.—„ 4138 ſof. zu verm. 44173 1. 12. zu vm P 7, 18, geſtellt. Eilangeb. m. dis enen An e188 h be an die Ge- pro Tag ſof. geſucht. u. T T 52 an die Gee] Nöh. Angartenſtr 7. 0 7, 24, part. Jaltler, 3, Ib. 2 Tr., Heidelbergerſtr. Preis unter K D 185 en endesrer stelle dieses Blettes ſchäftsſtelle. 44 46 Launrentiusſtr. 4, 2. St.“ ſchäftsſt. Str. Diskr. St., links. B97“ 1 44159 an die Geſchſt. 4177 0 57 882 ———