* * 7 — —— Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 80 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Abdreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 2 mm breite Colonelzeile RM.„40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Dienstag, 15. November 1032 143. Jahrgang— Nr. 533 Deuljchlands Bedenken gegen den Ferriotplan Der franzöſiſche Sicherheits⸗ und Abrüſtungsvorſchlag wird von deutſcher Seite als Mittel zum Ausbau der franzöſiſchen Vormacht bezeichnet Franzöſiſche Spiegelfechterei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Nov. An den Berliner maßgebenden Stellen ſtößt der franzöſiſche Abrüſtungsplan, ſoweit man ſich aus der Veröffentlichung der„Agence Havas“ ein Bild von ihm machen kann, in den meiſten Punkten auf entſchiedene Ablehnung. Der Vorſchlag im Ganzen charakteriſiert ſich ſeinem Aufbau nach nicht als ein Verſuch zur tatſächlichen Herbeiführung der Abrüſtung, ſondern zur Orga⸗ niſjierung Europas, wie Frankreich ſie ſich wünſcht. Im Grunde feiert das Genfer Pro⸗ tokoll in etwas neuerer Form hier ſeine Wieder⸗ auferſtehung. Das Ziel der franzöſiſchen Abſicht iſt ganz offenkundig, die Wahrung des territorialen Status quo auf möglichſt lange Zeit hinaus. Davon abgeſehen, fallen zwei Konſtruktionsfehler beſonders ins Auge. Einmal verbindet der Plan ſofortige Maßnahmen mit ſolchen, deren Durchführung lange Zeit erfordern würde, und zum andern macht er Sicherheits vorſchläge, die eine bereits vollzogene Abrüſtung zur Vorausſetzung haben. Die Frage der deutſchen Gleichbereihtigung wird offen gelaſſen und die Verwirklichung der deutſchen Forderungen in eine ungewiſſe Zukunft verwieſen. Im einzelnen werden von deutſcher Seite die ſchwer⸗ ſten Bedenken erhoben, ſo vor allem gegen die Sanktionsforderung die im Anſchluß an den Kellogg⸗Pakt aufgeſtellt wird, und die verſchärfte Anwendung des Artikels 16. Die politiſche Hege⸗ monie, gegründet auf militäriſche Ueberlegenheit einzelner Staaten und Staatengruppen wird hier verewigt. Das franzöſiſche Bündnisſyſtem wird in Völkerbundsform ſanktioniert, wobei das ganze Syſtem von demjenigen Staat als bequemes In⸗ ſtrument gehandhabt werden kann, der ſich mit ſeinen Trabanten im Völkerbundsrat eine ein⸗ fache Mehrheit zu ſchaffen vermag. Beſonders charakteriſtiſch für die franzöſiſche Einſtellung iſt da⸗ bei die Einzelbeſtimmung über beſtehende beſondere Vereinbarungen, womit natürlich die Entmilitariſterung des Rheinlandes gemeint iſt, die mit allen ſich daran knüpfenden militäriſchen Konſequenzen in Geltung bleiben ſoll. Die Standardiſierung der europäiſchen Feſtlandsarmeen iſt vielleicht der einzig ge⸗ ſunde Geſichtspunkt, den der Plan überhaupt ent⸗ hält. Die Reichsregierung glaubt keinen Grund zu haben, dieſe Anregung abzulehnen und würde am Ende auch bereit ſein, die in dem Zuſammenhang in weſentlich veränderter Form vorgeſchlagene Schaf⸗ fung einer Art Völkerbundsarmee zu diskutieren. Höchſt zweideutig ſind die Ausführungen über die Sonderrechte und die Stellung der Ko⸗ lonijalmächte, die ihre Armeen nicht weſentlich abzurüſten brauchten. Man muß ſich nur vergegenwärtigen, daß der größte Teil der franzöſiſchen Kolonial⸗ armee, nämlich 250000 Mann, wenige Dampferſtationen von den franzöſiſchen Dampferhäfen entfernt iſt. Sehr unklar formuliert iſt die an ſich begrüßens⸗ werte Forderung einer Kontrolle der Waf⸗ fenfabrikation, die aber nach deutſcher Auf⸗ faſſung nur dann einen Sinn haben kann. wenn ſie auf dem Prinzip völliger Gleichberechtigung auf⸗ gebaut wird. Völlig grotesk mutet der Vorſchlag an, das den Milizarmeen zu entziehende ſchwere Material unter einer nominellen Völkerbundskontrolle in den einzelnen Ländern ſelbſt zu lagern und jedem Staat nach ſeinem Ermeſſen, falls er ſich angegriffen fühlt, wieder zur Verfügung zu ſtellen. Daß auch andere angegriffene Staaten auf dieſes Material zurückgreifen können, iſt utopiſch, da ja doch die An⸗ gehörigen einer Milizarmee mit ſchwerer Artillerie, an der ſie nicht ausgebildet wurden, und mit Flug⸗ zeugen nichts anzufangen wüßten. Auf dieſe Weiſe will Frankreich es vermei⸗ den, ſeine ungeheuren Mengen ſchweren Materials durch Zerſtörung, die Deutſchland hundertprozentig durchführen müßte, auch nur zu reduzieren. Es ſichert ſich damit eine Ueberlegenheit auf dem Gebiete der quali⸗ tativen Rüſtungen, die dazu dienen muß, die Ungleichheit, die wir bekämpfen, zu verewigen. Alle Geſichtspunkte einer durchgreifenden und ra⸗ dtkalen Abrüſtung fehlen völlig. Es iſt keine Rede von einer Abſchaffung der Schiffe über 10000 Ton⸗ Zur Abrüſtung der Luft⸗ nen und der U⸗Boote. 8 ſtreitkräfte wird nur Bekanntes wiederholt. Regierung und Kirchenvertrag Erläuterungen des baoͤiſchen Kultusminiſters (Eigener Drahtbericht) 2. Karlsruhe, 15. Nov. Am Schluß der heutigen Landtagsſitzung teilte Miniſter Dr. Baumgartner der Preſſe den In⸗ halt der Erläuterungen zum Vertrag mit der evan⸗ geliſchen Kirche kurz mit. Das Beſtreben der Re⸗ gierung ging, wie der Miniſter ausführte, dahin, bei dem Abſchluß beider Verträge die Parität zu wahren unter beſonderer Berückſichtigung der inne⸗ ren Struktur beider Kirchen, die ſich in einigem Weſentlichen voneinander unterſcheiden. Hieraus ergeben ſich gewiſſe Abweichungen in den Ver⸗ trägen. Der wichtigſte Punkt war die Frage der poli⸗ tiſchen Klauſeln auch bei der Ernennung des evangliſchen Kirchenpräſidenten, der an ſich von der Lan⸗ desſynode gewählt wird. Der Staat hat hier ein ähnliches Intereſſe wie bei der Ernennung des Erzbiſchofs, daß gegen die Perſönlichkeit des zu Beſtellenden nicht Bedenken allgemein politiſcher und ſtaatspolitiſcher Art beſtehen. Es wurde ausdrücklich feſtgelegt, daß nicht partei politiſche Bedenken und Bedenken kirchlicher Art darunter fallen. Wie bei der Erzbiſchofswahl wird die Geltendmachung von Bedenken keine abſolute Vetowirkung haben, ſondern nur relativ ſein. Kommt der Verſuch einer Einigung zwiſchen Kirche und Staatsbehörde nicht zuſtande, dann iſt auch die Epangeliſche Kirche frei bei Beſetzung des Kirchenpräſidenten. Im übrigen beſteht die Aemterfreiheit und die Freiheit der Ver⸗ mögens verwaltung 0 im gleichen Umfange wie bei der katholiſchen Kirche, ebenſo das Steuererhebungsrecht und das Eigen⸗ tumsrecht. Das Austauſchrecht für den Staat be⸗ ſchränkt ſich auf dieſenigen Grundſtücke, an denen zwar ein Eigentumsrecht des Staates beſteht, aber auch ein kirchliches Nutzungsrecht. Die Dotation von 240 000 RMk. ſetzt ſich zuſammen aus den bisherigen Poſitionen des Kultusbudgets, nur aufgerundet. Die Differenz beträgt etwa 910 000 RMk. Ueber die Rechtstitel dieſes Beſchluſſes iſt nichts geſagt, ſondern die Rechtsfrage wurde ſtillſchweigend offen gelaſſen, weil der Vertrag zur Klärung ſolcher Frage nicht zuſtändig iſt. Die Realdotation und die Beträge für die Beſoldung gering beſoldeter Pfarrer ſind wie im Konkordat der Feſtſetzung durch den Landtag überlaſſen. Man könne, meinte der Miniſter, wohl auf dem Standpunkt ſtehen, für alle dieſe Angelegenheiten habe auch ein einfacher Verwaltungsvertrag genügt, doch vertreten ſowohl Regierung wie Kirchen den Standpunkt, daß nur ein Staatsvertrag den berech⸗ tigten Intereſſen beider Teile dienlich ſei Zur Beſetzung der Lehrſtühle an der theologiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg geht die Meinung der Vertragſchließenden dahin, daß die in Abſatz 3 übernommene ausdrückliche Bindung bezüglich der Beſetzung des Direktorenſtuhls an der theologiſchen Fakultät ſogar im Intereſſe der Er⸗ ziehung der jungen Theologen ſowohl wie im Inter⸗ eſſe der Kirche unbedingt erforderlich geweſen ſei. Gewiß ſtehe dieſe Klauſel im Widerſpruch zu den Wünſchen der kirchlichen Liberalen, die davon eine Beeinträchtigung der in der evangeliſchen Kirche herrſchenden Lehrfreiheit befürchten, Befürchtungen, die auch von Rechtsſtehenden geteilt würden. Aber in dieſer Klauſel ſei das Mindeſtmaß der Bindung ausgedrückt. Die Gleichſtellung der an den Univer⸗ ſitäten Baſel, Zürich und Bern erworbenen Bildung mit der an deutſchen Hochſchulen gewonnenen ſei ausdrücklicher Wunſch der Kirchen regierung geweſen. Wie der Miniſter noch hervorhob, wurden in ⸗ haltlich ganze Artikel wörtlich aus dem Konkordat übernommen, um die verglei⸗ chende Unterſuchung beider Verträge zu erleichtern. Der Einwand, daß der beſtehende Zuſtand Kir ⸗ chen verträge überfküſſig mache, ſei dadurch überlebt, daß die Reichs verfaſſung alle vor 1919 ge⸗ ſchloſſenen derartigen Verträge innerrechtlich außer Kraft geſetzt habe. Der Miniſter verſchließt ſich nicht der Vorſtellung, daß aus dem Vertrag Mißhellig⸗ keiten hervorgehen könnten, iſt aber der Meinung, daß dieſe wohl ſtets zu beheben ſein werden. Das Fehlen der Kündigungsmöglichkeiten in beiden Ver⸗ trägen ſcheint ihm nicht weſentlich, da die einſchlä⸗ gige Klauſel die Aufhebung des Vertragswerkes mit Genehmigung beider Teile geſtatte. Die Eröffnung der Landtagsſeſſion Meldung des Wolffbüros — Karlsruhe, 15. Nov. Die neue Landtagsperiode, in der über Konkor⸗ dat und Kirchenvertrag entſchieden werden ſoll, iſt heute vormittag eröffnet worden. Der erſte Vize⸗ präſident Reinbold eröffnete bei gut beſetztem Hauſe und Tribünen gegen 12 Uhr die Sitzung. An der Spitze der Tagesoroͤnung ſtand die Wahl des Landtagspräſidenten. Hierfür war wiederum der Abg. Duffner(Zentrum) vorgeſchlagen, der in geheimer Zettelwahl mit 67 Stimmen von 77 ab⸗ gegebenen Stimmen gewählt wurde. Aus der Wahl des erſten Vizepräſidenten ging wiederum der ſozial⸗ demokratiſche Abgeoroͤnete Reinbold hervor, auf den 57 Stimmen entfielen. Die Wahl des zweiten Vizepräſtdenten fiel mit 57 Stimmen auf den volksparteilichen Abgeordneten Dr. Waldeck⸗Mannheim. Die Nationalſozialiſten haben ſich an der Wahl des Präſidiums nicht beteiligt. Zu Schriftführern wur⸗ den durch Zuruf wie bisher die Abgg. Amann und Hilbert(.) gewählt, ferner Frau Fiſcher⸗Karlsruhe (Soz.), Horn(DVP.), Fiſcher⸗Konſtanz(Stp.) und digen Ausſchüſſe. Berggötz(Ev. Vd.). Dann folgte die Wahl der ſtän⸗ Das Haus ſtimmte den Vorſchlä⸗ gen der Parteien zu. Veſprechungen der Parteiführer Meldung des Wolffbüros — Berlin, 15. Nov. Die Beſprechungen des Kanzlers mit den Partei⸗ führern werden morgen den ganzen Tag ausfüllen und auch am Donnerstag iſt der Kanzler durch dieſe und andere Fragen ſehr ſtark in Anſpruch genommen. Da er Donnerstag abend die Reiſe nach Süd⸗ deutſchland antritt, iſt nicht mehr damit zu rechnen, daß er dem Reichspräſidenten noch in den nächſten Tagen Bericht erſtatten kann. In unter⸗ richteten Kreiſen rechnet man mit dieſem Beſuch erſt für Montag. i Gregor Straſſer fordert heute aufs Neue in einem Artikel in der Nationalſozialiſtiſchen Partei⸗ korreſpondenz die Einſchaltung der„außerordentlich ſtarken, aufbauwilligen, opferbereiten, energiegelade⸗ nen Kräfte des Nationalſozialismus in die Staats⸗ führung, und zwar, ſo ſchreibt er, ganz ohne Widerſpruch, ungeteilt und uneingeſchränkt, garantiert allein durch den Entſcheid des Kämpfers und Führers der Bewegung“. Poſitive Hinweiſe, wie eine radikale Ab⸗ rüſtung erreicht werden kann, fehlen in dem f Plan völlig. Alles in allem hat man in Berliner Regierungs⸗ kreiſen den Eindruck, daß die Wirkung des mit ſo großem Applaus angekündigten franzöſiſchen Memo⸗ randums recht geringfügig ſein wird. Man muß befürchten, daß dadurch die Abrüſtungs ver⸗ handlungen weiter verzögert werden. Daß der Entwurf, deſſen Leitmotiv die Verſtärkung der franzöſiſchen Suprematie iſt, bei den anderen Mächten große Gegenliebe finden wird, iſt ſchwerlich anzunehmen. e Zu den Veröffentlichungen der„Times“ über angebliche deutſche Mindeſtforderungen in der Wehrfrage wird uns im Reichswehrminiſte⸗ rium erklärt, daß die Reichsregierung der⸗ artige Forderungen nicht aufgeſtellt habe. Vielmehr hätten wir uns in den letzten Noten, die bislang in dieſer Angelegenheit gewechſelt wur⸗ den, damit begnügt, generell die militäriſche Gleich⸗ berechtigung zu verlangen, uns aber nicht auf die Erörterung irgendwelcher Minimal⸗ oder Maximal⸗ programme eingelaſſen. Die Angaben der„Times“ ſtammten daher auch nicht vom Reichswehrminiſte⸗ rium oder einer anderen amtlichen deutſchen Stelle. der We Ein unmöglicher Plan * Mannheim, den 15. Nov. In den Tagen, da vor vierzehn Jahren über den Schützengräben die Hörner zum„gro⸗ ßen Halt“ blieſen, hat Frankreich eine di⸗ plomatiſche Offenſive eingeleitet, die ſeine politiſche und wirtſchaftliche Vormacht⸗ ſtellung gegen das Sicherheitsverlangen der Welt und die Wirtſchaftskriſe ſchützen ſoll. Nach zwei Fronten geht dieſer Angriff, der in Herriots Kou⸗ ſtruktivplan und der Schuldendemarche in Waſhington ſeinen Ausdruck findet. Die Schlüſſel⸗ ſtellung iſt dabei die Abrüſtung, die nicht nur in dem neuen Genfer Vorſchlag der franzöſiſchen Regierung im Mittelpunkt ſteht, ſondern auch das Hauptargu⸗ ment für die Forderung einer Schuldenneuregelung iſt. Obwohl nach außen die Schuldenfrage Deutſch⸗ land nicht berührt, wäre es doch falſch, gerade dieſen Teil der franzöſiſchen diplomatiſchen Offenſive in ſeiner Auswirkung auf Deutſchland zu unterſchätzen. Die Oeffentlichkeit Amerikas und der ganzen Welt betont nämlich von Tag zu Tag mehr, daß ein Hauptteil der Schuld an der Weltwirtſchaftskriſe die übermäßigen Rüſtungen der Nachkriegszeit tragen und daß alſo die Abrüſtung Vorausſetzung für eine Wiederkehr des Vertrauens und eine Geſundung der Welt iſt. Es beſteht daher die Gefahr, daß diejenige Macht, der das Odium am Scheitern der Abrüſtungs⸗ konferenz zugeſchoben werden kann, nicht nur als Störenfried der Welt, ſondern auch als der Verderber der Wohlfahrt geächtet wird. Dieſe Gefahr iſt für Deutſchland größer, als man dies gemeinhin annimmt, denn die franzöſiſchen Di⸗ plomaten haben es bereits verſtanden, ihren neuen Abrüſtungs⸗ und Sicherheitsplan durch eine groß⸗ angelegte Propaganda als ein weitherziges Ent⸗ gegenkommen der Siegernation gegenüber den Be⸗ ſiegten erſcheinen zu laſſen. Mit einer geradezu raf⸗ finierten Methode haben Herriot und Paul⸗Boncour die verſchiedenen Schlagworte ihres neuen Planes, die von einer Abrüſtung und dem Syſtem der Verteidigungsarmee ſprechen, in den Vor⸗ dergrund geſchoben und ſo in der Welt den Ein⸗ druck erweckt, als ob tatſächlich Frankreich in den letzten Monaten einen grundſätzlichen Wandel ſeiner Auffaſſungen durchgemacht hätte. Sogar in Deutſch⸗ land ſind manche Kreiſe, denen man wirklich keine Liebe zu Frankreich nachrühmen kann, dieſen locken⸗ den Melodien verfallen und ſahen in dem Syſtem der Miliz eine große Gelegenheit für einen Umbau der deutſchen Reichswehr zu einer Volksarmee In Wirklichkeit iſt das Gegenteil der Fall. Be⸗ reits beim erſten Bekanntwerden des Herriotplanes haben wir den Vorſchlag der Miliz als einen An⸗ ſchlag auf die deutſche Reichswehr be⸗ zeichnet, der dem deutſchen Volk auf Jahre hinaus auch noch die ſchwache Waffe ſeiner heutigen Armee nehmen ſoll, ohne ihm ein nur annähernd gleich⸗ wertiges Machtinſtrument an die Hand zu geben. Der grundlegende Unterſchied zwiſchen Frankreichs und Deutſchlands Rüſtungen liegt nämlich darin, daß das franzöſiſche Volk heute über eine Rüſtungs⸗ induſtrie und über Heeresmaterialien verfügt, von denen man in Deutſchland nur noch Kunde aus den Erinnerungen an den Weltkrieg hat. Die über⸗ mächtige franzöſiſche Armee und die bis ins Kleinſte funktionierende Organiſation, die hinter dieſem Heer ſteht, macht es Frankreich ohne Zweifel leicht, die Ausbildungszeit ſeiner Truppen auf ein Mini⸗ mum herabzuſetzen und ſie in ein Milizſyſtem um⸗ zubilden. Deutſchland aber müßte, wenn es eine Miliz nach dem franzöſiſchen Plan einführen wollte, die Organiſation der Reichswehr zerſchlagen, könnte dabei aber nicht auf die 14 Jahrgänge militäriſch ausgebildeter Männer zurückgreifen, wie dies heute Frankreich in jedem Augenblick möglich iſt. Allein das ungeheure Vakuum, das in der militäriſchen Ausbildung des deutſchen Volkes ſeit dem Friedens⸗ ſchluß beſteht, verbietet es den deutſchen verantwort⸗ lichen Stellen, in einem raſchen Umbau— wie dies der franzöſiſche Plan verlangt— die Reichswehr⸗ Organiſation zu beſeitigen und eine neue Miliz⸗ formation aufzubauen. Daran ändert auch nichts der Vorſchlag der franzöſiſchen Regierung, gewiſſe Cadres der ſtehenden Armee zu einer internationalen Völkerbundsſtreitmacht auszubauen. 155 Der Gedanke einer Völkerbundsarmee iſt bekanntlich zum erſten Male von Tardien in dem nach ihm benannten Plane zur Debatte geſtellt wor⸗ den. Er hat damals in Genf nur Gelächter geerntet; und das mit Recht. Es iſt ein Unding ohnegleichen, aus den verſchiedenen europäiſchen Armeen ein internationales Völkerbundsheer ſchaffen zu wollen, das dem Aeropag in Genf als Machtinſtrument überlaſſen bleiben ſoll. Denn darüber täuſcht ſich heute niemand mehr in der Welt, daß dieſer Völker⸗ bund niemals fähig ſein wird, eine wirkliche über⸗ nationale Schlich elle zu ſein, der die Völker f ertrauen auf gerechte Entſcheidung ihre Streifragen vorlegen können. Schon die Orga⸗ * 2. Seite/ Nummer 533 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 15. November 1932 niſation des Völkerbundes läßt die Gefahr auftau⸗ chen, daß jeder Streit zwiſchen ungleichen Partnern zu Gunſten des militäriſch und politiſch Stärkeren entſchieden würde. Daran ändert auch nichts das Beſtreben des franzbſiſchen Planes, den Anti⸗ kriegspakt und internationalen Schieds⸗ gerichtshof als Sicherungen einzubauen. Die Erfahrungen vollends, die Deutſchland und ſeine befreundeten Staaten im Laufe der letzten Jahre in den beſtimmt nicht lebenswichtigen Fragen der Minderheiten und der Zollunion machen mußten, zeigen die völlige Wertloſigkeit der Sicherungen des neuen franzöſiſchen Planes für die ſchwächeren und abgerüſteten Länder. Geradezu abſurd wirken die franzöſiſchen Vor⸗ ſchläge auf dem Gebiet der materiellen Ab⸗ rſtſtung. Die Materialbeſtände der einzelnen Staaten ſollen darnach wohl abgeſchafft werden, allein Frankreich beruft ſich dabei auf Artikel 8 des Völkerbundsſtatuts, wonach bei der Beſchrän⸗ kung des Effektipbeſtandes an Materialien und Truppen die beſonderen Bedingungen eines jeden Staates berückſichtigt werden müſſen. Außer⸗ dem verlangt Frankreich, daß dabei die militäriſche Ausbildung der politiſchen Verbände, die Bedeutung der Polizei und die militäriſche Vorbereitung in Rechnung geſtellt werden. Da aber die franzöſiſchen Wehrverbände keinen offenen politiſchen Charakter haben und da die franzöſiſche Polizei im Hinblick auf das zahlreiche ſtehende Heer äußerſt gering iſt, ſo kann dieſer Teil des franzöſiſchen Planes nichts an⸗ deres bedeuten als den Verſuch, die deutſche Polizei und die deutſchen politiſchen Verbände als Teile des Armeebeſtandes anzuſprechen, der dem deutſchen Volke im kommenden Milizſyſtem zugebilligt werden ſoll. Schließlich verlangt der neue franzöſiſche Plan eine Sonderbehandlung der franzöſiſchen Kolonial⸗ truppen. Eine ganz beſondere Gefahr für Deutſchland liegt in dem Vorſchlag, daß durch internationale Kontrollen die Kriegsmaterialien und die Rü⸗ ſtungsinduſtrie aller Staaten überwacht werden ſoll, Irgend welcher Hinweis, wie dieſe Kontrollen gebil⸗ det und zuſammengeſetzt ſein ſollen, findet ſich bisher nicht in dem franzöſiſchen Konſtruktivplan. Man ſtrebt vielmehr in Paris darnach, dieſe Frage auf dem ſo günſtigen Gelände in Genf auszuhandeln. Und es iſt wirklich nicht ſchwer für jeden Deutſchen, ſich auszurechnen, wie dieſe Kontrollen beſchaffen ſein würden. Auf keinen Fall aber kann man ſich vor⸗ ſtellen, daß dieſe internationale Rüſtungskontrolle wirklich unparteiiſch und neutral durchgeführt würde. Man muß vielmehr befürchten, daß dieſes Kontroll⸗ ſyſtem nur ein neuer Verſuch Frankreichs iſt, die be⸗ rühmten In veſtigationen des Verſailler Ver⸗ trages wieder aufleben zu laſſen. Die Reichsregierung hat nach den Auslaſſungen des Kanzlers und der zuſtändigen Stellen den fran⸗ zöſiſchen Plan trotz aller dieſer Bedenken nicht von vornherein abgelehnt, ſondern ſich bereit erklärt, ihn als Diskuſſionsgrundlage anzunehmen. Sie mußte dies tun, weil gerade in den letzten Ta⸗ gen Herriot vor der franzöſiſchen Preſſe betonte, daß der Konſtruktipplan„nicht als endgültige und unver⸗ änderliche Forderung Frankreichs“ angeſehen wer⸗ den müſſe, und weil Deutſchland ſonſt zu leicht als Störenfried der Welt verleumdet werden könnte. Eine ernſthafte Erörterung der Vorſchläge iſt aber für Deutſchland nahezu unmöglich. Auf⸗ gabe der deutſchen Vertreter kann es nur ſein, mit Hilfe der anderen Mächte, deren Oeffentlichkeit heute ſchon den Konſtruktipplan als untragbar be⸗ zeichnet, den Vorſchlägen Herriots dasſelbe Schick⸗ ſal zu bereiten, das ſein Genfer Protokoll in den Jahren 1924 und 1925 erfuhr. Deutſchlands Ziel kann es nicht ſein, mit allen möglichen Klauſeln und Kautelen die franzöſiſche Uebermacht zu ſichern. Deutſchlands Forderung kann nur dahingehen, daß die Siegerſtaaten endlich ihr Verſprechen einlöſen, wahrhaft abrüſten. W. B. Fünf Tote bei einem Flugzengabſturz — Newyork, 15. Nov. Auf einem Ausflug nach Florida ſtürzte ein mit reichen Chicagboer Kaufleuten beſetztes Privatflugzeug über dem Staat Tenneſſee ah. Die fünf Inſaſſen, darunter zwei Kinder, wur⸗ den auf der Stelle getötet. Lohnverorònung iſt rechtsgültig Eine wichtige Entſcheidung des Reichsarbeitsgerichts Telegraphiſche Meldung — Leipzig, 15. Nov. Durch die Verordnung zur Vermehrung und Er⸗ haltung der Arbeitsgelegenheit vom 5. September war bekanntlich beſtimmt worden, daß bei Neuein⸗ ſtellung von Arbeitskräften unter gewiſſen Voraus⸗ ſetzungen der Lohn der Beſchäftigten herabgeſetzt werden kann. Die Belegſchaft des Alexanderwerkes Remſcheid lehnte dieſe Verordnung ab und ſtreikte, als nach Neueinſtellungen der Lohn gekürzt wurde. Das Arbeitsgericht Remſcheid fällte darauf das Ur⸗ teil, daß die Verordnung rechtsgültig und ſofort wirkſam ſei. Dagegen erhoben die Arbeitnehmerver⸗ treter Reviſion beim Reichsarbeitsgericht, da die Verordnung verfaſſungswidrig ſei. Sie ſtützten ſich im weſentlichen auf die Auffaſſung, daß keine ausreichende Ermächtigung zu ihrem Erlaß vorgelegen habe, und daß der durch ſie erfolgte Einbruch in den Grundſatz der Unabdingbar⸗ keit des Tarifrechts auch außerhalb des durch ſie um⸗ riſſenen Aufgabenkreiſes liegt,„zur Erhaltung der ſozialen Fürſorge und zur Erleichterung von Wirt⸗ ſchaft und Finanzen, Zuſatzeinrichtungen zu verein⸗ fachen und zu verbilligen“. Mit dem Arbeitsgericht Remſcheid hat das Reichsarbeitsgericht die Rechtsgültigkeit der Notverordnung vom 5. September grund⸗ ſätzlich bejaht, wenigſtens ſoweit die hier in Frage ſtehenden Teile in Betracht kommen. In der Entſcheidung wird aus⸗ geführt: Ein Verſtoß gegen die Verfaſſungsgrund⸗ ſätze liegt nicht vor. In Artikel 165 der Reichsver⸗ faſſung iſt zwar die verfaſſungsmäßige Bürgſchaft für die Wirkſamkeit von Tarifvereinbarungen mit ihren weſentlichen Normenwirkungen, insbeſondere der Unabdingbarkeit, gegeben, aber das Weſen und die Bedeutung der Unabdingbarkeit liegt weſentlich darin, daß der Kollektivwille dem Einzel⸗ vertrags willen vorgeht. Um dieſen Grund⸗ ſatz handelt es ſich hier aber nicht. Eingriffe in die Vertragsfreiheit der Tarifparteien ſind nach der Ver⸗ faſſung geſetzlich oder, wie das hier im Wege der Not⸗ verordnung geſchehen iſt, an ſich zuläſſig. Im vor⸗ liegenden Fall iſt die Unzuläſſigkeit des erfolgten Eingriffs zu verneinen, weil Art. 1665 nur die Rechtsinſtitution des Tarifvertrags mit ſeinen typiſchen Normenwirkungen ſchützen ſoll, während die Reglung der Einzelheiten Sache des Geſetzgebers iſt. Um etwas andres als um eine Reglung von Einzelheiten handelt es ſich aber bei der Verordnung vom 5. September 1932 nicht; denn im Weſen der Unabdingbarkeit wird durch ihre Vor⸗ ſchriften nichts geändert, Die fragliche Notverord⸗ nung habe ihre Ermächtigungsgrundlage in den Not⸗ verordnungen vom 4. September und vom 14. Juni 1932 und die darin erteilte Ermächtigung ſei nicht überſchritten worden. In der Sache ſelbſt gelangte das Reichsarbeits⸗ gericht zur Aufhebung des angefochtenen Urteils des Arbeitsgerichts Remſcheid vom 5. November, unter Zurückweiſung der Sache an die Vorinſtanz. Nach Lage der Dinge brauche nicht, wie das die Vor⸗ inſtanz annahm, mit den Lohnkürzungen erſt bis zum 1. Oktober gewartet zu werden, vielmehr war eine ſofortige Herabſetzung vom 26. September ab zu⸗ läſſig. Das Arbeitsgericht Remſcheid wird in ſeiner neuen Verhandlung auch noch zu prüfen haben, ob eine beharrliche Arbeitsverweigerung auf ſeiten der ſtreikenden Arbeitnehmer vorgelegen habe. eee Lebt man ſo leuer in Paris? [Von unſerem Pariſer Vertreter.) y Paris, Mitte November. Frankreich hat jetzt auch die vielen Nöte, die Deutſchland im letzten Jahre durchmachen mußte: Haushaltsdefizit, Gehalts⸗ und Lohnabbau, Steuer⸗ erhöhungen und Kampf ums tägliche Brot. Herriot mußte jetzt entgegen allen ſchönen Wahlverſprechun⸗ gen die Steuern erhöhen und die Gehälter ſenken. Die Beamten wollen jedoch davon nichts wiſſen, veranſtalten täglich Proteſtkundgebungen und erin⸗ nern Herriot an ſeine Wahlverſprechen. Sie ver⸗ langen zumindeſt, daß eine allgemeine Preisſenkungsaktion mit der Verminderung ihrer Gehälter parallel gehen müßte. Die Regierung hat darauf eine eifrige Pro⸗ pagandatätigkeit entfaltet, um dem Volke den Ge⸗ danken einzuhämmern, daß auch in Frankreich die Lebenshaltungskoſten im letzten Jahre weſentlich ge⸗ ſunken ſind und die Beamten daher unberechtigte Forderungen ſtellen. Die Konſumenten werden mit einem Wuſt ſtatiſtiſcher Berechnungen überſchüttet, die den Rückgang der Preiſe beweiſen ſollen. Den⸗ jenigen, die trotzdem noch zu zweifeln wagen, ver⸗ ſpricht man die Einrichtung von Sparkommiſſionen, Preisprüfungsſtellen und ähnlicher Dinge. Wie liegen nun die Dinge wirklich? Iſt das Leben in Frankreich, insbeſondere in Paris, tatſäch⸗ lich teurer als in anderen Ländern? Die allgemeine Unzufriedenheit richtet ſich mit Recht darauf, daß zwiſchen Großhandelspreiſen und La⸗ denpreiſen ein ſkandalöſes Mißver⸗ hältnis beſteht. Die Kritik wendet ſich daher vor allen Dingen gegen den Zwiſchenhandel und die Tatenloſigkeit der Regierung, die keine Miene macht, die zu hohen Verdienſtſpannen des Zwiſchenhandels abzubauen. Doch laſſen wir die Preiſe ſelbſt ſprechen. Die deutſche Hausfrau wird ſich daraus am beſten eine Vorſtellung machen können, ob das Leben in Frank⸗ reich teuer iſt oder nicht. Die beiden Hauptnahrungs⸗ mittel des Franzoſen ſind Weißbrot und Rotwein. Weißbrot nimmt die Rolle der Kartoffel in Deutſchland ein. Und ohne Rotwein iſt ſelbſt ein einfaches franzöſiſches Mahl nicht denkbar. Beide Nahrungsmittel ſind in den letzten Monaten entſchieden billiger geworden. Für 1 Kg. gutes Weißbrot zahlt man heute höch⸗ ſtens 30 Pfg., während es vor der überreichlichen Weizenernte noch 37 Pfg. koſtete. 1 Liter Rot⸗ wein iſt bereits für 25— 30 Pfg. zu haben. Da die Kartoffel im franzöſiſchen Haushalt beinahe unbekannt iſt, fällt es für die Börſe der Hausfrau weniger ins Gewicht, für ein Pfund—13 Pfg. zah⸗ len zu müſſen. i Ein Beſuch beim Kolonialwarenhändler gibt Ge⸗ legenheit, die folgenden Preiſe zu notieren: 1 Pfund Mehl 25—30 Pf., Grieß 2530 Pf., Zucker 35 Pf., Kaffee 1,70—2. Nach den Feſtſtellungen der Preisprüfungskommiſſionen zeigen dieſe Preiſe im Vergleich zum Vorjahre Rückgänge um—25 v. H. Im Gegenſatz zu den Mehlwaren halten ſich die Molkereiprodukte auf einer erſtaunlichen Höhe trotz des Viehreichtums Frankreichs. Die Milch wurde am 1. November von 25 auf 27 Pf. pro Liter verteuert(in Paris). Butter koſtet zurzeit 1,60 bis 2% das Pfund. Auf der gleichen unverſtänd⸗ lichen Höhe halten ſich die Käſepreiſe. Für den billigſten Schweizerkäſe und Holländerkäſe werden 1,35/ bezahlt. Die einheimiſchen Sorten paſſen ſich dieſen Preiſen an. Eine geradezu ſenſationelle Teue⸗ rung zeigen die Eier. ö Für ein Durchſchnittsei werden heute 16—17 Pf. verlangt. Das Die billigſten Sätze im Sommer lagen nicht unter —10 Pf. Das Sorgenkind aller Preisprüfungs⸗ komiſſtonen iſt aber der Fleiſchpreis. In den Zei⸗ tungen erſcheinen lange Abhandlungen. Niemand vermag jedoch zu erklären, warum die Viehpreiſe ſeit länger als einem Jahre ſteil abſtürzen und die Landwirtſchaft an den Rand des Zuſammenbruchs bringen, während die Pariſer Fleiſcher wie hypno⸗ tiſtert an ihren Vorjahrsnotierungen feſthalten. Die deutſche Hausfrau wird aufhorchen, wenn ſie ver⸗ nimmt, daß ein Pfund Durchſchnittsſchweinefleiſch 1,501.80 /, 1 Pfund Schnitzel 2,50/ koſtet. Für ein Pfund Rin⸗ derlende muß man im Durchſchnitt 3 J anlegen, während ein Pfund Kalbsbraten den Haushalts⸗ beutel mit 2/ belaſtet. Ein fettes Huhn wird auf dem Markte mit 1,40/ nicht zu teuer bezahlt. Die franzöſiſchen Gemüſe⸗ und Obſtſorten halten ſich im Preiſe etwa 10—20 v. H. über den deutſchen Notie⸗ rungen. Die Lebensmittel ſind trotz aller 1020 prozentigen Rückgänge in den letzten Mo⸗ naten immer noch übertrieben teuer und wurden von der Entwicklung der Großhandels⸗ preiſe kaum berührt. Etwas anders liegen die Dinge im Bekleidungs⸗ und Schuhgewerbe. Die amtlichen Preiskontrolleure haben für beide Bran⸗ chen Preisrückgänge im Ausmaße von 15— 20 v. H. feſtgeſtellt. Mittlere Schneidergeſchäfte bieten heute ſchon einen Maßanzug für 60—75 Mark Legt man jedoch Wert auf Qualität, ſo muß man immer noch mit einer Ausgabe von 140—160/ rech⸗ nen. Für die Frauenkonfektion und das Pelzgewerbe iſt der Preisabbau unbeſtreitbar. Auch in den Schaufenſtern der Schuhgeſchäfte iſt ſeit langem die Hundertfranksgrenze(16.50% unterſchritten. Es werden bereits Lederſchuhe für Herren mit 12.—/ angeprieſen. Der wirklich wert⸗ volle Serienſchuh koſtet aber immer noch wenigſtens 2825 l. Das dunkelſte Kapitel im Haushalt einer in Paris lebenden Familie bildet die Woh⸗ nungsmiete. Der über eine Vorkriegswohnung verfügende Fran⸗ zoſe hat darunter weniger zu leiden, weil für dieſe eine geſetzliche Mietsregelung beſteht. Ausländer oder zuziehende Franzoſen ſehen ſich dagegen ſchlimmſten Preisforderungen ausgeſetzt. Eine Drei⸗ zimmerwohnung mit neuzeitlichem Zubehör koſtet je nach der Gegend 11002000„ im Jahre Miete. Auffallend billig ſind in Paris die Tarife der ſtädtiſchen Verkehrseinrichtungen und die Taxifahrten. Sie laſſen wohl bei dem neu⸗ angekommenen Ausländer zuallererſt den falſchen Eindruck aufkommen, ſich in einer billigen Stadt zu befinden. Ehrungen für Gerhart Hauptmann Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Nov. Im Hotel Adlon hat in früher Morgenſtunde die Gratulationscour für Gerhart Haupt⸗ mann begonnen. eigenen Dienſt eingerichtet. rieſige Mengen von Briefen angeſchleppt. Blumen⸗ ſpenden, wie um ein Treibhaus zu füllen und Pakete in beängſtigender Größe und Form füllen die Vor⸗ zimmer. Als Erſter gratulierte Oberbürgermeiſter Wagner von Breslau an der Spitze der Städtedepu⸗ tation dem großen Ehrenbürger. Der preußiſche Kultusminiſter Grimme und Staatsſekretär Brecht haben im Namen des preußtiſchen Staatsminiſte⸗ riums die Große Goldene Medaille über⸗ reicht. Dieſe Goldene Medaille hat übrigens zu einem nicht gerade erhebenden Zwiſchenſpiel geführt. So⸗ wohl die alte preußiſche Regierung wie die kommiſ⸗ ſariſche erhoben Anſpruch darauf, die Medaille dem Dichter zu überreichen. Nachdem die alte Regierung dieſe Ueberreichung vollzogen hat, wird auch die kommiſſariſche Regierung eine Verleihungsurkunde überreichen, da die vom Kabinett Braun verliehene Urkunde nicht das Staatsſiegel trage. Heute abend ſingt Gigli N in Mannheim Wie wir bereits in unſerer Mittagsausgabe mit⸗ eilten, ließ ſich der weltberühmte Tenor Gigli bei ſeſtrigen Preſſeempfang im Palaſthotel von g der„Neuen Mannheimer Zeitung“ i anweſenden Zeichner porträtieren und hatte die Lie⸗ benswürdigkeit, das fertige Bild mit einer Widmung zu verſehen. In dem italieniſchen Text wird zum Ausdruck gebracht, daß das Bild für die„Neue Mann⸗ heimer Zeitung“ porträtiert wurde und daß der Künſtler mit der wohlgelungenen Aehnlichkeit ſehr zufrieden iſt. Theater und Muſik 245. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche. Unſer heimiſcher Orgelmeiſter Arno Landmann eröff⸗ nete die Reihe ſeiner Orgelkonzerte mit einem durchwegs neuzeitlichem Schaffen gewidmeten Abend. Von Hermann Reutter, dem 1900 in Stuttgart geborenen, in München bei Courvoiſier und Dorf⸗ mütller geſchulten Vorkämpfer neuzeitlicher Muſik gelangte eine durchaus modern empfundene Solo⸗ kantate nach Worten des Mathias Claudius zum Vortrag. Tiefernſte Betrachtungen über die Ver⸗ gänglichkeit des irdiſchen Daſeins haben Reutter zu einer Vertonung angeregt, die von den Mitteln moderner Harmonik und ihrer Wandlungsfähigkeit weitgehendſten Gebrauch macht. Umſo ſchwerer iſt die Aufgabe für die Sängerin, die abſolut ſattelfeſt ſein muß, wenn ſie ſich in den kaleidoſkopartig wech⸗ ſelnden Harmonien, die die Singſtimmen umſpielen, zurecht finden ſoll. Nur eine durch und durch muſi⸗ kaliſche Sängerin, wie Lieſel Hein rich(Stuttgart) kann ſich an eine derart ſchwierige Aufgabe heran⸗ wagen, wobei ihr angenehm klingender Sopran die ſchwierigen Intervallſprünge mühelos bewältigte.— Arno Landmann, der ſich als ungemein geſchickter Begleiter erwies, hatte au zweiter Stelle ſeine eigene, von uns bereits gewürdigte große Sonate -moll für Orgel aufs Programm geſetzt. Die kunſt⸗ voll aufgebaute Sonate, die Landmanns tonſetzeriſche Begabung in hellſte Beleuchtung rückt, erfordert In⸗ terpreten, die über ein ganz hervorragendes Können gebieten müſſen. Landmann war ſeinem Werk ge⸗ wiß der idealſte Ausdenter, der nicht nur die re⸗ ſpektablen Schwierigkeiten ſpielend überwand, ſon⸗ dern auch dem Stimmungswechſel in jeder Hinſicht gerecht wurde. 7 05 1. O Muftkaliſcher Idealismus eines Arbeitsloſen. Eine Uebertragung des Bayeriſchen Rundfunks lenkte kürzlich das Intereſſe der, Musikwelt auf die Tätigkeit eines Mannes, der aus reinem muſtka⸗ liſchen Jöͤealismus in Süddeutſchland von Haus zu Haus und von Hof zu Hof wandert. um Volkslieder zu ſammeln und Volksgebräuche zu ſtudieren. Es handelt ſich um einen erwerbsloſen Sägearbeiter, der auf dieſe Weiſe zum lebenden Vermittler alten deut⸗ ſchen Volksgutes wird, indem er das Erlernte auf ſeinen Fahrten wieder an andere Volkskreiſe weiter⸗ gibt und ſo zur Verbreitung der muſikaliſchen Schätze ſein Beſtes tut. Neue Funde in Griechenland Ein Vortrag im Altertumsverein Wie eifrig an der Erforſchung des klaſſiſchen Griechenland gearbeitet wird, das zeigte ein Licht⸗ bildervortrag, den auf Einladung des Altertums⸗ vereins der bekannte Archäologe der Univerſität Heidelberg Prof. Dr. Arnold von Salis vor einem zahlreichen Publikum hielt. Der Bericht über neue Ausgrabungen und Funde in Griechenland gab mit einer Fülle von Licht⸗ bildern einen Ueberblick über die Ergebniſſe der letzten Jahre und verzichtete ausdrücklich auf eine beſondere Betrachtung der einzelnen gefundenen Kunſtwerke. Den Hauptanziehungspunkt für die Fremden bildet die Akropolis mit der großartigen Ruine des Parthenon, der einſt in einem Kriege durch eine Exploſion zerſtört wurde. Heute verſucht man den Wiederaufbau, der allerdings von den Freunden der Geſchichte nicht gebilligt wird, da der äſthetiſche Eindruck der reſtaurierten Teile nicht ungeſtört iſt. Von dem reichen Giebelſchmuck durch Marmor⸗ skulpturen ſind nur wenige Stücke erhalten, es fin⸗ den ſich immer wieder Fragmente, ſo daß man bei weiteren Nachgrabungen noch auf Ueberraſchungen gefaßt ſein kann. Aehnlich liegt der Fall beim The⸗ ſeton, wo man wohl aus den Standſpuren auf den Schmuck ſchließen kann, aber von dem Schmuck ſelbſt hat man nur wenig bis fetzt gefunden und hat auch hier große Hoffnungen auf die Zukunft geſetzt. ohnter Stadtteil. Durch Ame E G kennnisxreich licht worden an die Freilegung dieſes wichtigen alten Stadtteiles heranzugehen. Die Weſthälfte, wo die Amerikaner graben, dürfte wohl das meiſte bergen. Bis jetzt hat man da eine 25 Meter breite antike Straße freigelegt, deren Seiten mit ſakralen und profanen Bauten geſchmückt waren. Unter den dort gemachten Funden befindet ſich eine kunſtvoll ausgeführte Statue des Hadrian und ein herrlicher Bronzekopf eines Mädchens, etwa 9000 Münzen, Schmuck, Lampen und viele Geräte, nicht zu reden von den vielen Funden, die noch nicht veröffentlicht ſind und auch nie veröffentlicht werden, da ſie ſich ſchon in feſten Händen befinden. Am Areopag wur⸗ den alte Felſengräber mit Aſchenurnen des geome⸗ triſchen Stils aufgefunden. Deutſche Ausgrabungen auf dem Friedhof von Athen förderten ein Grabmal zutage, das auf drei von den vier Seiten mit Reliefs verſehen iſt, die fe⸗ weils einen ſeinen Gegner überrennenden Reiter in faſt der gleichen Haltung zeigen. Man ſieht darin weniger die eine perſönliche Darſtellung als vielmehr ein Sinnbild des Steges, Sehr aufſchlußreich geſtalten ſich die Ausgrabun⸗ gen an der Pnyx, der Volksverſammlungsſtätte. Hier befindet ſich an der Rückſeite der breiten Redner⸗ bühne ein quadratiſcher Block, über deſſen Bedeu⸗ tung man ſich noch nicht eindeutig klar iſt. Der Raum für das Volk war wie ein Theater angeordnet und bot für etwa 5000 Perſonen Platz. Hier hat man nun gegraben und kann aus dem Ergebnis dieſer Gra⸗ bung auf drei Bauperioden ſchließen, in deren erſter die Anordnung des„Theaters“ gerade umgekehrt war wie in den ſpäteren. Der letzte Aufbau der Pnyr ſtammt aus der römiſchen Kaſſerzeit, ebenſo wie das auf einem benachbarten Hügel befindliche Grabmal eines ſyriſchen Prinzen und römiſchen Konſuls. Un⸗ ter den bemerkenswerten Funden befindet ſich ein Koloſſalkopf einer Göttin, der aber eine Kopie aus der Zeit Hadrians iſt. Im Unklaxen iſt man noch über das Ausſehen der Statue der Athene im Parthe⸗ non, deren getreueſte Nachbildung der Redner in einer bei Monaſtir gefundenen kleinen Statuette glaubt ſehen zu dürfen. Denn ſie ſcheint die originalſte und ſtrengſte Form aufzuweiſen. Von dem Werk des Phidias iſt nichts übrig als die Steinplatten, auf de⸗ nen es geſtanden. N„„ Die Hörer folgten aufmerkſam und angeregt dem nd enden Bericht un ten re. Das Telegraphenamt hat einen Die Briefträger haben 4 * 1 1 * Dienstag, 15. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 533 Kirchenviſitation Sie iſt eine alte Einrichtung, die Kirchenviſitation. Der ſie vornimmt, will Einſicht nehmen in die je⸗ weilige Lage der zu beſuchenden Gemeinde. Nöte werden beſprochen, ernſte Anliegen vorgetragen, das Einzelne unter dem Geſichtswinkel des Ganzen be⸗ trachtet. In den letzten Tagen wurde die Me⸗ lanchthonkirchengemein de einer ſolchen kirchlichen Prüfung unterzogen. Viſitator war Prä⸗ lat D. Kühlewein⸗ Karlsruhe. In beſonderen Sitzungen der kirchlichen Körperſchaften ließ er ſich über die Lage berichten. Ein Feſtgottesdienſt am Sonntag beſchloß das Ganze. Die Anteilnahme der Gemeinde war groß, das Gotteshaus feſtlich geſchmückt. In feierlichem Zuge erſchienen der Prälat, die Geiſtlichen und die Spren⸗ gel⸗Vertreter. Sie wurden begrüßt mit einem Chor der Kinder des Evangeliſchen Waiſenhauſes unter Leitung von Oberlehrer Curth. Die Feſtpredigt hielt Pfarrer Heßig. Er ſprach in Anlehnung an die Idee des Ernte⸗ und Dankfeſtes von der jüngſten Geſchichte der Gemeinde und ihrem inneren Aufbau. Nur lebendige Einzel⸗ gemeinden führen zu neuem Aufſtieg. Sie ſind das Herz des Volkslebens. In ſeiner Anſprache dankte der Prälat für alle Treue, die bisher geübt wor⸗ den ſei. Wir dürften aber nicht geiſtig müde werden angeſichts der rieſengroßen ſeeliſchen Not des Vol⸗ kes. Die Arbeit der Chriſtengemeinde ſei gerade jetzt von entſcheidender Bedeutung. Nicht nur wegen ihrer ſozialen Tätigkeit, ſondern vor allem wegen ihrer innerſten Gaben und Kräfte, die ihr mit der Botſchaft vom gekreuzigten Heiland geſchenkt ſind. Darum ſei es heilige Pflicht, gerade jetzt den Widrigkeiten zu begegnen und den Kampf des Glau⸗ bens zu kämpfen. Kirchenchor und Gemeinde umrahmten die Reden mit feſtlichen Geſängen. Im Anſchluß an den Haupt⸗ gottesdienſt fanden Chriſtenlehre und Kin der⸗ gottesdienſt ſtatt, die beide vom Viſitator be⸗ ſucht wurden. Dr. B. Erkenne deinen Nächſten Vortrag im Gewerbeverein und Handwerkerverband Praktiſche Menſchenkenntnis haben heute, in einer Zeit der Wirrungen, nur Wenige. Es iſt für jeden Einzelnen, insbeſondere für jeden Geſchäftsmann und für den Handwerker, wichtig, zu wiſſen, wie er ſich ſeinem neuen Lehrling oder ſeinem Kunden gegen⸗ über einzuſtellen hat. Wie er den Charakter eines Menſchen erkennen kann, ehe daß er mit ihm in nähere Verbindung tritt. Herr Guggenheim, der dieſe Sätze ſeinem Vortrag im Gewerbe⸗ verein und Handwerkerverband voran⸗ ſetzte, führte weiter zu ſeinem Thema„Praktiſche Menſchenkennntnis“ aus, daß man ſich Ge⸗ fühle wie Sympathie und Antipathie nur durch Ausſtrahlungen, die von Menſch zu Menſch erfolgten, erklären könne. Auch Gunſt und Neid ſeien ſo zu erklären. Gedankenübertragung ſei nichts LAlltäg⸗ liches. Man müſſe die Gedanken mit den Wellen des Radio vergleichen. Auf Ausſtrahlung erfolge Empfang. Wie es Menſchen gebe, die die geheimſten Gedanken der anderen erraten könnten, ſo gebe es auch ſolche, die das„zweite Geſicht“ beſäßen, die alles vor⸗ her ahnten. Wenn auch mit dem Hellſehen viel Humbug getrieben würde, ſo ſei doch daran allerlei Wahres, Verblüffendes. Redner nannte Namen wie Maecke und Hanuſſen, die geradezu Phänomenales als Hellſeher geleiſtet hätten. Auch einfache Bauern hätten oft die Fähigkeit, Dinge vorauszuſehen, die Glück oder Unheil in Familien trügen. Herr Guggenheim ſtreifte das Gebiet der Augendiagnoſe und das der Graphologie. Hier ſeien es beſonders Klages in München und Rafael Shermann in Wien, die Außerordentliches leiſteten. Da die Schrift der Spiegel der Seele ſein ſoll, ſo könne man anſeiner Schreibart ſofort einen Menſchen er⸗ kennen. a Redner erläuterte an verſchiedenen Schriftproben die ſeeliſchen Grundtypen der Menſchen. Den Schluß eines beifällig aufgenommenen— allerdings nur ſehr ſchwach beſuchten Vortrags— bildete das myſtiſche Kapitel der Aſtrologie, für die unſere heutige von Kriſen durchfieberte Zeit bekanntlich eine ſehr günſtige Konjunkturperiode darſtellt. f Wie die Planeten, ſo wechſeln die menſchlichen Schickſale. Der Vortragende erläuterte die Zuſamenſtellung von Heroſkopen und ſprach davon, wie den fähigſten Aſtrologen Fehldiagnoſen unterlaufen könnten. Man dürfe dann nicht gleich von„Schwindlern“ reden. Dieſen Aſtrologen gehe es eben wie den tüchtigſten Aerzten. Wer unter einem ſchlechten Geburts⸗ heroſkop zur Welt komme, habe wenig Gutes zu er⸗ warten. Dann nützten alle Bemühungen, das Glück zu korrigieren, nichts. Er müſſe an allem ſcheitern. Die Horoskope von Hindenburg, Hitler und Friedrich Ebert wurden noch einer Analyſe unterzogen, dann war der Vortrag beendet, der, wenn auch nicht jeden Beſucher überzeugt, ſo doch manchen nachdenklich ge⸗ macht hatte. emf. Programm der Rheinbrütkenfeier Aebergabe des Bauwerkes in Ludwigshafen An der Rheinbrücke wird gegenwärtig die letzte Hand angelegt, damit die Arbeiten bis zum Ein⸗ weihungstag vollendet ſind. Eifrig ſteht man Ar⸗ beiter mit der Verbreiterung des Geh⸗ wegs zwiſchen alter und neuer Brücke beſchäftigt. Trotz Hinausſchiebung des Eröffnungstermins müſſen Ueberſtunden eingelegt werden. Unweit der beiderſeitigen Brückenausmündungen ſind hübſche Verkaufshäuschen im gleichen„hſachlichen“ Bauſtil errichtet, wie ihn das beim Jean Becker⸗ Denkmal ſeinerzeit neuerſtellte zeigt. Das Legen der Weichen der Straßenbahn vor dem Mannheimer Brückenausgang konnte nun auch ent⸗ gegen der urſprünglichen Abſicht in Angriff genom⸗ men werden. In der Mulde für das Rangiergleis liegen die Schienen. Der Aufgang an der Rhein⸗ promenade iſt ſchon ſeit einiger Zeit dem Publikum freigegeben, das ſeiner Freude über die neuen Bau⸗ ten allgemein Ausdruck gibt. Auf der Ludwigs⸗ hafener Seite iſt die Stadtgärtnerei damit beſchäftigt, den Bahn damm mit Bäumen und Strauch⸗ werk zu bepflanzen, ſo daß im kommenden Frühjahr die Lücke bis zur Mundenheimer Unter⸗ führung ausgefüllt ſein wird. Das Programm des Einweihungsaktes wird nun bekanntgegeben. Am Samstag nachmittag gegen 2 Uhr wird Reichskanzler von Papen das Band, das den Zugang zur Brücke ſperrt, durch⸗ ſchneiden. Böllerſchüſſe und das Geläute der Kirchenglocken in beiden Städten begleiten das feſt⸗ liche Ereignis. Die Ehrengäſte begeben ſich bei günſtigem Wetter über die Brücke, wobei ſie die alte Fahrbahn benützen, auf den Platz vor den Pfalzbau, bei Regenwetter in den Pfalzbau. Dort werden die Ehrengäſte aus dem Reich von den Vertretern Bayerns und der Pfalz erwartet. An dieſer Stelle vollzieht ſich auch der Akt der Uebergabe der Brücke an die Länder Bayern und Baden durch die Reichsbahn. Erſter Bürgermeiſter Dr. Ecarius hält die Begrüßungsanſprache an die Vertreter des Reichs, der Länder und der Städte. Als Vertreter der Reichsbahn übergibt eneral⸗ direktor Dr. Dorpmüller oder in ſeiner Ver⸗ tretung der Präſident der Gruppenverwaltung Bayern, Feuerlein, die Brücke. Der Feſtakt ſchließt mit Anſprachen der bayeriſchen und badiſchen Vertreter. Hierauf begeben ſich die Teilnehmer über die ſüdliche Straßenbrücke in das Mannheimer Schloß. Beim Empfang im Schloß hält Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich die Begrüßungsanſprache. Bei einem anſchließenden Teempfang wird Reichs⸗ kanzler von Papen Anlaß nehmen, ſich über die politiſche Lage zu verbreiten. 595 Brückenſperre am 19. November Die alte Rheinbrücke wird aus Anlaß der Ein⸗ weihung der neuen Rheinbrücke am 19. November während der Dauer der Einweihungs⸗ feierlichkeiten für jeden Verkehr ge⸗ ſperrt. Die Sperre wird vorausſichtlich von 13 Uhr bis 15.30 Uhr dauern. Evangeliſches Gemeindehaus Pfingſtberg Am Sonntag feierliche Grund ſteinlegung Im Kreis geladener Gäſte aus der Kirchen⸗ gemeinde Rheinau wurde am vergangenen Sonntag vormittag die Grundſteinurkunde unter den Altar⸗ raum des im Bau befindlichen Gemeindehauſes auf dem Pkingſtberg gelegt. Große Teile der kirchlichen Gemeinde ſchloſſen ſich dabei von ſich aus den Ver⸗ tretern des Kirchſpiels an. Noch umgibt ein Bau⸗ zaun das neue Haus, das durchaus kirchlichen Cha⸗ rakter zeigt. Aber auch ſo ſchon trat die gefällige Form des werdenden Baues, zu dem Architekt Georg Krämer von Mannheim die Pläne gefertigt hatte, klar zu Tage. Es wird in Bälde dieſes Haus auch in ſeiner der Waldumgebung entſprechenden Geſamt⸗ anlage ein Schmuckſtück der Pfingſtbergſiedlung ſein, wie es andererſeits dem evangeliſch⸗kirchlichen Leben dort Halt und Förderung geben wird. Es iſt heute noch nicht die Zeit da, um von der Geſamtverwen⸗ dungsmöglichkeit dieſes mit den beſcheidenſten Mit⸗ teln errichteten Gemeindehauſes zu reden, aber das darf bereits geſagt werden, daß es der Kirchen⸗ gemeinde und dem Architekten gelungen iſt, mit relativ ſehr wenig Koſten vorzügliches zu erreichen. Wenn gegen Ende Dezember das Haus ſeiner Be⸗ ſtimmung übergeben wird— dann in öffentlicher Feier— dann wird davon zu ſprechen auch Gelegen⸗ heit ſein. Die Grundſteinurkunde, die von der Meiſterhand des Hauptlehrers Fried⸗ rich geſchrieben iſt, behandelt die raſche Entwicklung dieſer Neuſiedlung, in der in der kurzen Spanne von nicht ganz zehn Jahren eine evangeliſche Be⸗ völkerung von rund 1500 Seelen ſich niederließ. Wo vor kurzem noch zwiſchen Wald und Weiher ſich ein einſames Sandfeld dehnte, wohnen heute, die Be⸗ kenner aller Konfeſſionen zuſammengefaßt, in immer ſchmucker werdenden Straßen rund 3000 Einwohner, zu denen dann noch etwa 450 Bewohner der Behelfs⸗ bautenkolonie am Pfingſtbergweiher kommen. Den Evangeliſchen aus beiden Siedlungen ſoll der neue Bau dienen. Die Urkunde erwähnt auch die finan⸗ ziellen Schwierigkeiten, die der Verwirklichung der Baupläne im Wege ſtanden, und die große Opfer⸗ willigkeit und verſtändnisvolle Vorſorge, mit der die kirchlichen Vertretungen der Vorortgemeinde Rheinau der Neuſiedlung und ihren Bedürfniſſen entgegen⸗ kamen. Wenn die Urkunde dabei den Wunſch aus⸗ ſpricht, daß in einem Gemeindeteil, der erfüllt iſt von der Sorge ums tägliche Brot, dieſes neue Gottes⸗ haus den vielen Suchenden und Irrenden Kraft, Halt und Zuſammengehörigkeitsbewußtſein geben möge, ſo entſpricht dieſer Wunſch wohl auch dem Sehnen vieler, die dort am Pfingſtberg ihre Heimat gefunden haben. Die feierliche Einſenkung der Urkunde, die Stadtpfarrer Vath vornahm, war, wie üblich, umrahmt von Lied und Gebet, ſchlicht in ihrem Auf⸗ bau und vielleicht darum doppelt ergreifend in Form und Inhalt. Sie war geſtimmt auf das Bibelwort, das auch am Kopf der Urkunde ſteht: Gott gebe uns viel Gnade und Friede durch Jeſus Chriſtus. Möge das Haus nun auch ſelbſt bald ſeiner Beſtimmung übergeben werden können zum ſeeliſchen und auch leiblichen Wohl der viel umhergetriebenen Menſchen der neuen und immer noch in der Entwicklung be⸗ findlichen Siedlung. Der nächtliche Zuſammenſtoß mit zwei Schutzleuten Zu den Vorgängen, die ſich in der Nacht zum Samstag in einer Wirtſchaft in den T⸗Quadraten zugetragen haben, gibt uns der in dem Bericht er⸗ wähnte Bürovorſteher nachſtehende Darſtel⸗ lung: Der angeblich mißhandelte Beamte war nach einer Auseinanderſetzung mit dem Wirt und deſſen Angehörigen, an der weder der ſpäter angeſchoſſene Gaſt noch einer der ſonſtigen Beſucher beteiligt waren, in ein benachbartes Kaffee gelaufen und hatte von dort das Ueberfall⸗Kommando alarmiert. Nach Rückkehr ſetzte ſich der Beamte an einen Tiſch und machte ſich Notizen. In dieſem Augenblick erſt trat der erwähnte Bürovorſteher an den Polizei⸗ beamten heran und bat ihn, wegen der Geringfügig⸗ keit der Zeitüberſchreitung die Angelegenheit auf ſich beruhen zu laſſen. Der Beamte verlangte hier⸗ auf ſofort die Perſonalien des Gaſtes, die er anzu⸗ geben ſich nicht verpflichtet fühlte, da er ſich einer ſtrafbaren Handlung nicht bewußt war. Hierauf ent⸗ fernte ſich der Gaſt eilig, weil er nach wie vor mit der Sache nichts zu tun haben wollte. Der Beamte verfolgte ihn und gab auf ihn, trotzdem er ihn bei⸗ nahe eingeholt hatte, aus unmittelbarer Nähe einen Schuß ab, der den Bürovorſteher ſehr erheb⸗ lich verletzte. Die Behauptung, daß der Bürovorſteher den Po⸗ lizeibeamten geſchlagen oder gar zu Boden geworfen habe, wird durch ſämtliche Zeugen widerlegt ſowie dadurch hinfällig, daß der Genannte infolge ſchwerer Kriegs verletzung 50 Prozent er⸗ werbsunfähig iſt und ſeinen verletzten Arm gar nicht zum Schlagen verwenden kann. Es iſt jedem Beteiligten unverſtändlich, wie der Beamte auf den Bütrovorſteher ſchießen konnte, obwohl der Beamte[ſchau. von dem Angeſchoſſenen weder beleidigt noch miß⸗ handelt worden iſt. * Kind vergiftet ſich mit Salmiakgeiſt. Ein vier⸗ jähriger Knabe trank geſtern nachmittag in der elterlichen Wohnung im Weinheimer Weg aus einer Flaſche, die Salmiakgeiſt enthielt. Das Kind wurde mit Vergiftungserſcheinungen in das ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert. Lebensgefahr beſteht nicht. * Nächtliche Schlägerei. Zwiſchen A 3 und B 2 ent⸗ ſtand in der vergangenen Nacht zwiſchen 15—20 Per⸗ ſonen eine Schlägerei aus noch nicht feſtgeſtellter Urſache. Soweit bis jetzt ermittelt werden konnte, wurden drei Perſonen verletzt. Zwei Kell⸗ ner, die ſich an der Schlägerei beteiligt hatten, wur⸗ den ins Bezirksgefängnis eingeliefert. Palast: Der fliegende Tod Ein echt amerikaniſcher Senſationsfilm zieht über die weiße Wand der Palaſtlichtſpiele. Ein Spiel von Flug⸗ zeugen, Banditen, Gold, Freundestreue und Liebe. Da knattern Flugzeugmotore auf, Schüſſe nach alter Wildweſt⸗ art werden kräftig zwiſchen zwei Parteien, die ſich bis auf das Blut bekämpfen, gewechſelt; es gibt Luftduelle und eine ſenſationelle Frauenentführung. Ein Goldtransport⸗ flugzeug wird abgeſchoſſen, ein Automobil aus der Luft bombardiert——— kurzum, es mangelt in dieſem Film nicht an allerlei handfeſten Senſationen, die die Nerven kitzeln. Daß die gute Sache über die Piraten der Luft ſiegt, denn ſo hat man ſich hier die Böſewichte vorzuſtellen, iſt eigentlich ſelbſtverſtändlich. Und daß ſich zwei Glück⸗ liche namens Bob und Mary ſchließlich in den Armen liegen, nicht minder. Happy end. Und warum auch nicht Von den Darſtellern ſeien hier James Flarin als Goldminenbeſitzer und Lueile Brown als blonde hübſche Frau, an die er ſein Herz verloren hat, genannt. Im Beiprogramm: Ein Ausflug der Kamera in das verträumte uralte Städtchen Dillingen an der Donau. Des ferneren die immer ſpannende Wochen⸗ Sänger ehren ihre Toten Der Benzſche Männerchor E. V. Mann⸗ heim hielt am vergangenen Sonntag auf dem Hauptfriedhof Mannheim am Grabe des am 14. No⸗ vember 1931 verſchiedenen Chormeiſters Ludwig Malſch eine Gedenkfeier ab. Der Chorkörper trug„O Schutzgeiſt“ und„Die alten Straßen“ vor. Der erſte Vorſitzende gedachte bei der Kranznieder⸗ legung des vor einem Jahr verſtorbenen Chormei⸗ ſters und weiter den ſeit der Gründung des Ver⸗ eins(13. Juli 1913) verſtorbenen 21 aktiven, paſſiven und Ehrenmitglieder. Der Benzſche Männerchor wird auch weiter ſeinen Verſtorbenen ein ehrendes Andenken bewahren. * Betrunkener Kraftfahrer feſtgenommen. Geſtern abend fuhr ein Schweißer aus Sandhofen in be⸗ trunkenem Zuſtande mit einem Kraftrad durch die Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße und gefährdete Paſſanten. Er wurde vorläufig feſtgenommen und nach der Polizeiwache verbracht. Da er ſeine Trunkenheit be⸗ ſtritt, wurde er dem Bezirksarzt vorgeführt, der ſtarke Trunkenheit feſtſtellte. Das Kraftrad wurde in polizeiliche Verwahrung genommen. *„Schwerer Junge“ gefaßt. Ein ganz gefähr⸗ licher Einbrecher in der Perſon eines 42jähri⸗ gen Arbeiters aus Heidelberg, der ſchon über 40 Vorſtrafen hat, konnte in Feuden heim feſt⸗ genommen werden. Als er in einer Wohnung die Kommode durchwüthlte, ſchrie ein im Bett liegen⸗ des Kind um Hilfe. Der Einbrecher verſchwand daraufhin im ſchnellſten Tempo, konnte aber von drei Arbeitern. die in der Scheune beſchäftigt waren, verfolgt und feſtgenommen werden. * Seinen 70. Geburtstag feiert heute ein alter Rhein⸗ pionier, Kapitän Adolf Nalbach, E 7, 13, ſeit 1908 Be⸗ zieher der NMz. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Mittwoch Elektromeiſter Herr Dominik Wöllner und ſeine Gattin Johanna Pauline geb. Ott, Augartenſtr. 8 wohnhaft. Zugleich bezieht das Jubelpaar ſeit 25 Jahren die NM. 0 4 Wir hörten Die Brücke Acht Tage vor dem Termin und ganz unauffällig in das Programm eingefügt, brachte der Südfunk eine Sendung zur Eröffnung der neuen Rheinbrücke Mannheim ⸗ Ludwigshafen. Der Frankfurter Dichter Alfons Paquet ſprach über„Die Brücke“ und erzählte in feinziſelierten Sätzen von der Bedeutung der alten und von der Notwendigkeit der neuen Brücke, die jetzt den deutſchen Strom überſpannt und die nicht nur Ausdruck der Einigkeit im Reich, ſondern auch Wegweiſer zur Grenze ſein möge. Zu erwarten ſei, daß die neue Brücke die beiden Städte Mannheim und Ludwigshafen in noch engere Beziehungen bringe, zunächſt wohl nur in techniſcher, dann aber auch in kultureller Gemeinſamkeit, Die Portale der alten Brücke würden die Namen ihrer Erbauer tragen, in die Pfeiler der neuen Brücke ſeien aber unſichtbar die Worte eingemeißelt„Notwendigkeit und Hoffnung“. So ſehr man ſich über die packenden Worte aus berufe⸗ nem Munde freuen konnte, ſo eigenartig berührte es die Mannheimer Hörer, daß man eine derartige Sendung ge⸗ wiſſermaßen„nebenbei“ abtat. Paquet ſprach in Frankfurt, nür auf den Stuttgarter Sender geſchaltet. 8 Mannheimer Sendungen In einer„Stunde der Lebenden“ ſpielte Kirchenmuſik⸗ direktor Arno Landmann auf der Orgel der Chriſtus⸗ kirche ein Choralvorſpiel„Alles iſt an Gottes Segen“ des in Tübingen lebenden Karl Haſſe und eine Fughette„Mei⸗ nen Jeſum laß ich nicht“ von Joſeph Haas. Den Haupt⸗ teil des Programms bildete die Wiedergabe der Sonate in -moll op. 9 von Arno Landmann, die der Komponiſt mit feinem Stilgefühl und im Sinne ihrer Schöpfung aus legte. Leider ſtand die techniſche Güte der Uebertragung in kei⸗ nem Verhältnis zu der künſtleriſchen Qualität der Sen⸗ dung. Meldung der Landeswefſerwarſe Karlsruhe Vorausſage für Mittwoch, 16. November Fortbauer der vorwiegend trockenen Witterung. In Niederungen zeitweiſe neblig, im Gebirge meiſt heiter Beobachtungen ber Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags — r S uft⸗ 2 7 See Se 2 Wind 5 höh. 41 85 8 5 N Wetter n A 88 8865 S cn Stärke Wertheim 1810, 2 9 1 8 leicht Nebel Königsſtuhl 508 785.9 1 8 180 leicht Nebel ſtarlsruhe 120076 1 72 ſtill— Nebel Bad ⸗Bad 2180789,4 2 8 1 till— Nebel Villingen 71271. 1[ 0 5—1 8 leicht Nebel Bad Dürry. 70%— 1 1 1 80 eich. Nebel St. Blaſien 780— 3 3—83 leicht wolk nlos Badenweil. 422 768.1 1 8 00 leicht woltenlos Jeldbg, Hof 12756409 4 1 3 SW. ſchwach wolkenlos Schauinsld. 1268 664,3 6 9 1 SW eeichi wo kenlos Das kontinentale Hochdruckgebiet hat ſich in zwei Teile geſpalten, von denen der eine bei England, der andere über Ungarn liegt. Damit iſt über Mitteleuropa die Luftdruckverteilung ſehr flach ge⸗ worden. Infolge der Luftbewegung wird es daher in Niederungen noch immer zu Nebelbildungen kom⸗ men, während die Höhen ſonniges Wetter behalten. Feldberg und Schauinsland meldeten heute früh Alpenſtcht über 200 Kilometer. „Wie wir hören, wird Herr Gigli nach ſeinem Konzert als Gaſt im Palaſthotel Mannheimer Hof dem Boulanger⸗ Abend beiwohnen. Er hat in dieſem Hauſe mit ſeiner Be. gleitung Wohnung genommen.“ 13074 4 4. Seite/ Nummer 533 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 15. November 1932 Aus Baden Ausſchreitungen— Unglücksfall— Einbruch * karlsruhe, 14. Nov. In einer Wirtſchaft in Durlach entſtand in vergangener Nacht eine größere Schlägerei. Die Polizei ſchritt ein und nahm einige Beteiligte feſt. Bei der Verbringung zur Wache und auf der Wache ſelbſt wurde den Beam⸗ ten heftiger Widerſtand entgegengeſetzt. Fünf Perſonen wurden ins Gefängnis eingelie⸗ fert. Sie werden ſich vor dem Schnellrichter zu ver⸗ antworten haben.— Auch in der Südſtadt kam es bei der Kontrolle der Polizeiſtunde zu Tätlichkeiten gegen die Beamten. Die Wirtin„Zur alten Brauerei Heck“, Frau Reichenberger, ſtürzte am Samstag abend die Kel⸗ lertreppe hinab und erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß der Tod alsbald eintrat. Die Frau ſtand anfangs der Zoer Jahre und war erſt ſeit einigen Wochen verheiratet. In vergangener Nacht wurde in der Ettlinger⸗ ſtraße von bis jetzt noch unbekannten Tätern ein Verkaufshäuschen erbrochen und daraus Schokolade, Rauch⸗ und Zuckerwaren entwendet. Sturz mit dem Motorrad * Gundelfingen(Amt Freiburg), 15. Nov. Zwi⸗ ſchen Gundelfingen und Vörſtetten wurde ein Mo⸗ torradfahrer bewußtlos aufgefunden. Er mußte in die Chirurgiſche Klinik Freiburg eingeliefert wer⸗ den, wo ein lebensgefährlicher Schädelbruch feſt⸗ geſtellt wurde. Es ſoll ſich um einen gewiſſen Lapp, den Sohn eines Gaſtwirtes von Gundelfingen, handeln. Vier Kinder von Kiesmaſſen verſchüttet * Neuen(Amt Engen), 15. Nov. In einer Kies⸗ grube an der Straße nach Ehingen lagerte eine Zigeunerfamtlie. Die Kinder ſpielten an der ſteilen Kieswand, deren obere Schicht ſich plötzlich los löſte und vier Kinder unter ſich begrub. In Ermangelung von Werkzeugen mußten die Zigeuner den Sand und Kies mit den Händen beiſeite ſchaffen. Drei der Verunglückten konnten noch lebend ge⸗ borgen werden, während das vierte Kind, ein 14 Monate alter Knabe, von den Erdmaſſen er⸗ drückt wurde. Selbſtmord wegen Untreue * Konſtanz, 15. Nov. Geſtern machte der 1873 in Raſtatt geborene langjährige Führer der Konſtanzer Sanitätskolonne, Sanitätshauptmann Otto Maier, durch Selbſtmord ſeinem Leben ein Ende. Er ge⸗ hörke 37 Jahre lang der Sanitätskolonne an. Maier war einer der Dienſtälteſten der badiſchen Sanitäts⸗ maunnſchaften. Im Jahre 1906 trat er in die Kon⸗ ſtanzer Sanitätskolonne ein. Seine Tüchtigkeit wurde durch zahlreiche Auszeichnungen und Ehren⸗ ſtellen anerkannt. Die Urſache ſeiner Tat liegt in der Aufdeckung von Unregelmäßigkeiten in der Kaſſenführung, die ſich Maier ſehr zu Herzen nahm. K Pr. Ladenburg, 15. Nov. Eine ruhige und lebens⸗ frohe Mitbürgerin, Frau Margarete Bürner aus dem Familienſtamm der Engel, feierte ihren 70. Ge⸗ hurtstag. Die noch ſehr rüſtige Familienmutter hat 25 Kindern das Leben gegeben, von denen noch viele ſich beſter Geſundheit erfreuen. Ihr Mann, der Feldſchütz Bürner, ſtarb kurz vor der Goldenen Hochzeit im 79. Lebensjahr. * Neckarſteinach, 15. Nov. Am vergangenen Sonntag veranſtaltete der Turnerbund einen Werbe⸗ abend, der mit einem Sprechchor der Turnerinnen und Turner eingeleitet wurde. Der Abend erhielt als Langemark⸗Gedächtnisfeier eine beſondere Prägung. Der Vorſitzende, H. Laitz, gedachte in ſeiner Anſprache all jener jungen Helden, die mit einem Vaterlandslied auf den Lippen für die liebe Heimat und Deutſchlands Ehre ihr hoffnungsvolles Leben opferten. Eine Minute ſtillen Gedenkens wurde ihrem Gedächtnis geweiht, derweil die Ka⸗ pelle leiſe das Lied„Vom guten Kameraden“ ſpielte. Reichsbahn und Kraftwagen Tagung des badiſchen und pfälziſchen Transportgewerbes Am Sonntag, den 13. November, fand im Tier⸗ garten⸗Reſtaurant in Karlsruhe die Mitglieder⸗ Hauptverſammlung des Arbeitgeberverbandes für das Badiſche und Pfälziſche Transport⸗ und Ver⸗ kehrsgewerbe e.., Mannheim, unter Leitung des 1. Vorſitzenden Herrn Friedrich Schmidt, Mannheim, ſtatt. Aus Anlaß des 25jährigen Beſtehens der Ar⸗ beitgeber⸗Organiſation des badiſchen und pfälziſchen Transport- und Verkehrsgewerbes wurden einige langjährige Mitglieder zu Ehrenmitgliedern er⸗ nannt. Der Verbandsſyndikus ſprach über„Gegen⸗ warts⸗ und Zukunftsfragen des deut⸗ ſchen Transportgewerrbes.“ Am Nachmittag fand eine aus allen Teilen Ba⸗ dens, der Pfalz und des Saargebiets ſehr ſtark be⸗ ſuchte Verſammlung der konzeſſionierten Laſtkraft⸗ wagenbeſttzer ſtatt. In dieſer Verſammlung hielt der Direktor des Reichsverbandes des Fuhr⸗ und Kraft⸗ wagen⸗Gewerbes Deutſchlands e.., Mannheim, und Vorſtandsmitglied der Spitzenvertretung für den gewerblichen Kraftverkehr, Fr. Langenbein⸗ Mannheim, einen Vortrag über das Problem „Reichsbahn und Kraftwagen“. Unter Ablehnung des von der Reichsbahn geforder⸗ ten Monopols für den Kraftverkehr, wurde von dem Redner über die Pläne der Spitzenvertretung für den gewerblichen Kraftverkehr auf Durchführung der Kontrolle im Ueberlandverkehr eingehend ge⸗ ſprochen und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß das Reichsverkehrsminiſterium dieſe Vorſchläge an⸗ nimmt, damit eine Geſundung und Ordnung im ge⸗ werblichen Kraftverkehr erreicht wird. Mit großem Intereſſe wurde Kenntnis genommen, daß für die Einzellaſtzugbeſitzer durch den Badiſch⸗Pfälziſchen Verband ein genoſſenſchaftlicher Zuſammen⸗ ſichluß herbeigeführt werden ſoll, um dieſen Ein⸗ zelunternehmungen Unterſtützung zuteil werden zu laſſen. Viele anweſende Laſtzugführer erklärten ihre Zuſtimmung hierzu. Hinſichtlich der Beibehaltung der Elaſtikberei⸗ fung wurde allgemein der Hoffnung Ausdruck ge⸗ geben, daß die Länderregierungen der Notlage im Gewerbe Rechnung tragen und wegen Beibehaltung der Elaſtikbereifung den Laſtkraftwagenbeſitzern keine unnötigen Schwierigkeiten bereiten. Außer⸗ ordentlich lebhaft waren die Klagen über die wei⸗ tere Belaſtung des Kraftverkehrs, in⸗ folge der Erhöhung der Spritbeimiſchungsquvte und der Preiserhöhung der Betriebsſtoffe. Einmütig wurde gefordert, daß die Ermäßigung des Pauſchalſatzes der Kraftfahrzeugſteuer um 50 Prozent ſchleunigſt vorgenommen werden muß, weil ſonſt eine große Anzahl von Laſtkraft⸗ wagen ſtillgelegt werden müſſen. Geflügelzüchtertagung in Offenburg * Offenburg, 14. Nov. Die am Sonntag hier abgehaltene Herbſthaupt⸗ verſammlung des Gaues Baden im Klub Deutſcher Geflügelzüchter war trotz der ſchwierigen Zeitver⸗ hältniſſe aus dem Lande ſehr gut beſucht. Der Vor⸗ ſitzende, Major a. D. von Mosdorf, ſtellte in ſeinem Geſchäftsbericht feſt, daß leider die deutſche Geflügelhaltung und die Geflügelzucht in Baden die große Unterſtützung nicht mehr genieße, deren ſie ſich vor einigen Jahren(1928) noch erfreuen durfte. Es ſei gewiß anzuerkennen, daß das Handelsklaſſengeſetz eine Kennzeichnung der Eier vorſchreibe, ſo daß nicht Auslandseier als friſche deutſche Eier verkauft werden könnten und man auch Kühlhauseier als ſolche kenntlich machen müſſe. Der Klub habe für ſeine Mitglieder verſchiedenes auch auf anderem Gebiet erreicht, insbeſondere durch die Zuſammenſchließung der Betriebe in Genoſſen⸗ ſchaften und wo es ſich um kleinere Betriebe han⸗ delt. Eine Kontingentierung der Eiereinfuhr wäre wünſchenswert geweſen, aber man habe ſich dazu nicht entſchließen können. Ab Februar komme nun ein Eierzoll mit einer Erhöhung auf 30/ und ſpäter auf 50%, was für das Ei eine Preiserhöhung um 1,8 bzw. 2,5 Pfennig bedeute. Allerdings müſſe man auch bedenken, ob die Kauf⸗ kraft eine Preiserhöhung ertragen würde. Die Fut⸗ terverbilligung ſei ermöglicht worden durch die In⸗ tereſſengemeinſchaft der Deutſchen Geflügelzüchter. Sehr vorteilhaft ſei der gemeinſame Bezug von waggonweiſen Futtermitteln. Die Zahl der Mitglie⸗ der ſei von 500 auf 300 zurückgegangen, aber durch Werbung habe man in den letzten Monaten wieder einen Zugang erreicht. Die Kaſſenverhältniſſe ſind geordnet. Als Geſchäftsführer wurde Herr Helbing, der Bezirksvorſitzende von Lörrach⸗Waldshut, beſtätigt. In den geſchäftsführenden Vorſtand wurde Herr Beſt⸗Schwetzingen berufen. Die kommende Früh⸗ jahrshauptverſammlung wird Mitte Mai in Frei⸗ burg i. Br. ſtattfinden. Im Anſchluß daran hielt Landwirtſchaftsrat Dr. van der Linden ⸗Karls⸗ ruhe einen Vortrag über die„wirtſchaftspolitiſchen Tagesfragen des Geflügelzüchters“. . V ͤ yd ß ßßßßßßßßß.((.(((/(( Schwere Verkehrsunfälle in Landau * Landau, 14. Nov. In der Nacht zum Sonntag fuhr auf der Staatsſtraße Landau— Edesheim ein Mytorrad fahrer auf ein ſchlecht beleuchtetes Weintransportfuhrwerk auf. Er rannte mit großer Wucht gegen die Ladebäume und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport nach dem Lan⸗ dauer Krankenhaus verſchied. Es handelt ſich um den 17 jährigen Weinhändlersſohn Walter Je⸗ rarra, Sohn des bekannten Rennſtallbeſitzers aus Maikammer, der mit ſeinem Motorrad von einer Geſchäftsreiſe aus Karlsruhe zurückkam. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht geklärt. Unterſuchung iſt ein⸗ geleitet. Ein weiterer Unfall ereignete ſich in den Mittag⸗ ſtunden des Sonntags. Eine Fußballmannſchaft der Landauer Sportfreunde wollte zur Austragung eines Wettſpiels mit einem Lieferwagen von Laudau ab⸗ fahren. An der ſehr belebten Straßenkreuzung Nord. Friedrich⸗Ebert⸗Straße fuhr ein großer Kraft⸗ omnibus, aus Heilbronn kommend, der eine Reiſe⸗ geſellſchaft nach der Pfalz brachte, auf das Laſt⸗ auto mit den Sportlern auf. Der Wagen mit den Sportlern wurde zur Seite gedrängt und umgeworfen. Dabei wurden nahezu lle Inſaſſen verletzt. Der größte Teil kam glücklicherweiſe mit leichten Verwundungen und Prellungen davon. Dagegen mußten drei der In⸗ ſaſſen, Pfirmann, Rauſchkolb und Keßler, alles jugendliche Landauer Fußballſpieler, in das Städ⸗ tiſche Krankenhaus eingeliefert werden. In dem Heilbronner Auto befanden ſich 30 Perſonen, die mit dem Schrecken davonkamen. Das Auto der Sport⸗ ler wurde ſtark beſchädigt, dar Autobus leicht. Ueber die Schuldfrage iſt eine Unterſuchung eingeleitet. Daimler-Benz Vorerst nur Einziehung von 6,74 Mill. eigener Akſien Nach Auflösung der Reserve 8,4 Mill. Resfverlusſ Der dem heute in Berlin tagenden Auſſichtsrat vorge⸗ legte Bericht über das Geſchäftsjahr 1931 betont, daß die Geſellſchaft der Abwanderung von mittleren und großen Fahrzeugen und der Einengung des Ueberlandverkehrs mit Kraftfahrzeugen durch die geſetzliche Neuregelung die erfolgreiche Einführung ihres Perſonenwagen⸗ ty ps 170, die ſteigende Verwendung des Dieſel⸗ motors ſowie eine Reihe anderer fabrikatoriſcher und konſtruktiver Fortſchritte entgegenſtellen konnte. Daneben gelang es, die Generalunkoſten gegenüber 1929 um etwa 50 v. H. herabzumindern und ſeitdem weiter zu fenken. Bei einem Umſatz von rund 69 gegen 99 Mill.% ergab ſich ein Rohüberſchuß von 9,5 gegen 14,7 Mill. Mark. Handlungsunkoſten erforderten 7,8(11,5) Mill. 1. Sozialabgaben 2,3(2,7), Steuern 1,8(2,1) und Zinſen rd. 2(2,3) Mill.. Cfd. Abſchreibungen betragen wieder 4,5, a. v. Abſchreibungen auf Beteiligungen, Debitoren und Vorräte 6,9 Mill.. Der Verluſt wird z. T. durch Auflöſung des Reſerve⸗ fonds von 2,3 und den Buchgewinn von 4,8 Mill./ bei der Einziehung von 6,74 Mill. eigener St. A. gedeckt. Der Reſtverluſt von 8,4 Mill./ ſoll vorge⸗ tragen werden. Das A. K. beträgt nunmehr 43,2 Mill.. Ueber die Anpaſſung des Bilanzbildes an die veränderten Verhältniſſe iſt ſich die Verwaltung noch nicht ſchlüſſig, obwohl über die Entwicklung des laufenden Jahres ſchon ein gewiſſer Ueberblick beſteht. Volks⸗ und weltwirtſchaftlich geſehen, zeige aber die all⸗ gemeine Lage ſoviel unüberſichtliche Faltoren, daß eine feſte Grundlage für die Bilanzbereinigung noch nicht gewonnen werden kann. Das Typen programm der Geſellſchaft in Per⸗ ſonen⸗ und Laſtwagen wird als ausgeglichen und hoffnungsvoll bezeichnet. Ihr Antell am deutſchen Geſchäft hat ſich im neuen Geſchäftsjahr, wie von uns be⸗ reits gemeldet, etwa verdoppelt. Nach endgültiger Be⸗ reinigung der Bilanz glaubt man bei Eintritt erträglicher Verhältniſſe angeſichts der weitgehenden Unkoſtenſenkung die Grundlage für eine gedeihliche Weiterentwicklung ge⸗ wonnen zu haben. Der Riß im Einzelhandel Doch noch Ausscheiden der Großbeirlebs verbände O Berlin, 15. Nov.(Eig. Dr.) Die geſchloſſene Mit⸗ gliederverſammlung der Hauptgemein⸗ ſchaft des deutſchen Einzelhandels lehnte einen gemein⸗ ſamen Antrag verſchiedener Verbände, in dem das Ver⸗ bleiben der Verbände der Waren⸗ und Kauf⸗ häuſer, ſowie der Lebensmittelfiltial⸗ betr ie be in der Hauptgemeinſchaft als unerwünſcht be⸗ zeichnet wurde, mit 128 gegen 85 Stimmen, alſo im Sti m⸗ men verhältnis von etwa:2 a b. Die Ver⸗ ſammlung beſchloß die ſofortige Einſetzung eines Aus⸗ ſchuſſes zur Vorbereitung einer Aenderung des Organiſa⸗ tionsaufbaues der Hauptgemeinſchaft, durch die Meinungen der Mehrheit ſowie der verſchiedenen Gruppen des Ein⸗ zelhandels in Zukunft eindeutig zum Ausdruck gebracht werden können. Zu den Ergebniſſen dieſes Ausſchuſſes ſoll eine Mitgliederverſammlung in der erſten Hälfte des Jahres 1933 Stellung nehmen. Weitere Anträge zur Satzungsänderung wurden dieſem Ausſchuß als Material überwieſen. Im weiteren Verlauf der Verhandlung beſchloß die Verſammlung mit 134 gegen 71 Stimmen die vereinig⸗ ten Steuerausſchüſſe der Hauptgemeinſchaft zu be⸗ auftragen, auf der Grundlage einer Warenhaus⸗ und Filialſteuer Anträge auszuarbeiten und der Mitglieder⸗ verſammlung im nächſten Jahr vorzulegen. Sie beſchloß ferner, den Steuerausſchuß mit der Prüfung zu beauftra⸗ gen, ob außerdem noch eine allgemeine Großbetriebs⸗ ſteuer im Einzelhandel zweckmäßig erſcheint und auch hierſtber der nächſten Mitgliederverſammlung zu berichten. Wie wir hierzu noch hören, haben die Vertreter der beiden Groß⸗Betriebs verbände, näm⸗ lich des Verbandes deutſcher Waren⸗ und Kaufhäuſer und des Reichsverbandes deutſcher Nahrungsmittel ⸗Filtal⸗ betriebe auf Grund des zweiten Abſtimmungsergebniſſes die Verſammlung verlaſſen und dabei erklärt, daß ſie ſich ihre weiteren Entſchließungen vorbehalten. Geſchäftliche Mitteilungen Die ſeit über fünfzig Jahren beſtehende Firma S. Hirſch, Mannheim, R 1, 1, gibt ihr Geſchäft auf. Aus dieſem An⸗ laß veranſtaltete dieſelbe einen Total⸗Aus verkauf, Das umfangreiche Lager in Damen⸗ und Herren⸗Stoffen, Baum⸗ wollwaren und Ausſteuerartikeln muß in kürzeſter„Zeit geräumt werden und ſind die Preiſe daher beiſpiellos herabgeſetzt. Der Ausverkauf bietet Ihnen eine will⸗ kommene und einzigartig günſtige Gelegenheit für Weih⸗ nachtseinkäufe. S398 r——.r k——..... x Chefredakteur: H. u. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handelstell: Kurt Ehmer Feuflleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil. Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim K 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rürſendung nur dei Rückporte Schwiegervater Allen lieben Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter Vater und Karl Cäng Wirt zum alien Reichskanzler am Montag nach kurzem schwerem Leiden heimgegangen ist. Mannheim(S 6. 20), den 15. November 1932. Im Namen der Hinterbliebenen: Babetie Cang Die Feuerbestattung findet Donnerstag, nachmittags% 2 Uhr statt. Freiwillige Feuerwehr Mannheim 13082 Iodes-Anzeige Der Tod erlöste gestern nachmittag unsere liebe Tante und Schwägerin fon Friederike Ritter v. geb. Kaub von langem, schwerem Leiden, im Alter von 77 Jahren Mannheim, den 15. November 1932 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Otto Holstäadter 7Vangsver steigerung Mittwoch. 16. Novbr. 1932 nachm..00 Uhr werde ich im hieſigen langfährigen Mitgliedes Karl Cang Ehrenadjuſani storbenen die letzte Ehre zu erweisen. Sammlung 1 Uhr vor der Leichenhalle. Mannheim, den 14. November 1932. Wo II. Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, unseren Kameraden von dem Ableben unseres Kenntnis zu geben.— Die Beerdigung findet am„1 Boden⸗ Donnetstag. den 17. Nov., nachm. ½2 Uhr statt. 82 33 ein Es ist Pflicht eines jeden Kameraden, dem Ver- N Art. 3 Das Kommando: Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Klubſeſſel, 1 Per⸗ ſonenauto(Opel), 1 Schreibmaſch.(Adler), Die Beerdigung findet am Donnerstag, 17. November, um 1 Uhr, statt Von Beileidsbesuchen bittet man Abstand zu nehmen 1 Beding. Renſch⸗Garage, Lange Rötter⸗ Leihwagen für Herrenfahrer Neuwertige 1½1 L. Opel⸗Limouſ. v. 12 3 p. km, neuwertige 13/40 Ford⸗Limouſine u. and. Wagen billig. Für Dauerfahrten Rabatt. Wagen werd. zugef. u. abgeholt. Telephon 189 31. S159 2% To. Lieferwagen billig zu verkaufen. Angebote unter U R 75 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.—.202 8/40 PS Opel⸗Limonſ., Darlehen 4tür., ſehr aut. Zuſt., 625, Eſſex⸗Amouf. auch Ausgahl. sofort. Bisher üb RH, 600000. Ia., 650„ u. viel. aud. W. Schenck, Franken⸗ thal, Poſtfach Nr. 155. 4231 Aussahlung um 2 Josef Kurz L 10, 7 Seldverkehr n h e k 5 f A uk a pi t 2 1 Pfyat-beller 4240 Beumtendarlehen] zu vergeb. J. Oehmt, Betriebskredite 05, 9/11, Tel. 334 19. durch das gute Fachgeschäft Auszahlungsreiſe Jacob pabsi D Bausparverträge ichard Wagnerstr. 13] i. jed. Höhe z. kfu. ges. Nur-7 Uhr, Tel. 44006] Näh. Teleph. 422 12. 8450* 4218 2 Grammophone mit Platten, 1 Gasbade⸗ 18 1 Badewanne, Mannheim, 15. 11. 92. Holzbaur Gerichtsvollzieber. Steppdedten S161 vaunendedten Trauerkleidung Trauerhilte— Trauerschleler erhalten Se bel Anruf Nr. 27851 sofort für jede Figur in aller 8 prelsſegen zut Auswahl Verloren 1 perthalslette Sonntag gegen 4 Uhr e—1+ 3 ugeben geg. gute Belohnung 4195 H 4, 20, II, links. 8205 — 55 kommen Sie zu Fabrikpreiſen. Och. Burk, Ludwigs bafen, Televb. ber. ſchnell zu 4290 Frau Konrad, Ehe⸗ e K MNnttuweiler Mäühelfahrikl s. m. 5. n. Verkaufsstelle Mannheim, P 7. 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Nur in einigen wenigen Gruppen wird erſt der letzte Kampftag die letzten Fragen beantworten. Be⸗ ſonders undurchſichtig iſt die Situation in der Gruppe Württemberg, wo zur Zeit noch vier Mannſchaften An⸗ ſpruch auf Titel und Plätze machen können. Favoriten für die Meiſterſchaft ſind in den einzelnen Gruppen: 1. FC. Nürnberg(Nordbayern), Bayern Mün⸗ chen(Südbayern), Fußballſportverein Frankfurt(Main), Mainz 05(Heſſen), SV. Waldhof(Rhein), Fee. Pirma⸗ ſens(Saar), Karlsruher JV.(Baden). Württemberg hat, 7 wie geſagt, keinen ausgeſprochenen Favoriten. Mit Aus⸗ nahme des FSV. Frankfurt waren alle aufgeführten Mannſchaften auch im vergangenen Jahre Gruppenmeiſter. Zweiter und damit Endſpielteilnehmer können noch werden: Fürth(Nordbayern), München 60(Südbayern), Eintracht Frankfurt und Offenbacher Kickers(Main), Wor⸗ matia Worms(Heſſen), Phönix Ludwigshafen, Viernheim und Neckarau(Rhein), FC. Kaiſers⸗ lautern, Sportfr. Saarbrücken und Boruſſia Neunkirchen (Saar), Phönix Karlsruhe(Baden), Stuttgarter Kickers, 7 Stuttgart, FC. Pforzheim und Böckingen(Württem⸗ erg). Vom Abſtieg bedroht ſind in erſter Linie VfB. Fried⸗ berg und Hanau 93(Main), Urberach und Lorſch(Heſſen), Erlangen und Germania Nürnberg(Nordbayern), Jahn Regensburg(Südbayern), V. f. R. Kaiſerslautern und Friedrichsfeld(Rhein), SV. 05(Saarbrücken), Frankonia Karlsruhe und FV. Raſtatt(Baden), Nor⸗ mannia Gmünd und Eßlingen(Württemberg). Ungeſchlagen blieb bislang nur der 1. FC. Nürnberg. Die wenigſten Verluſtpunkte haben mit je drei nach dem 1. FC. Nürnberg nur noch SV. Waldhof und FS. Frankfurt. Die wenigſten Gewiunpunkte weiſen mit je zwei Gmünd, Erlangen und VfR. Kaiſerslautern auf. Ein ſehr gutes Torverhältnis beſitzen: 1. FC. Nürn⸗ berg 54:14, Sp. Vg. Fürth 51:15, SB. Waldhof 65:20, Bayern München 40:10, München 60 54:17, FSV. Frank⸗ furt 43:12 und Eintracht Frankfurt mit 38:12. Ein ſehr ſchlechtes Torverhältnis weiſen auf: VfB. 1 14:59, Urberach 14:50, Gmünd 14:57, Erlangen mit 12:46. Ruderer ziehen Vilanz Amititia⸗Generalberſammlung Der Mannheimer R. V.„Amicitia“ hielt am vergan⸗ genen Sonntag ſeine gut beſuchte Jahres hauptverſammlung ab. Jahresbericht und Kaſſenbericht fanden einmütige Zu⸗ ſtimmung, ſo daß dem Vorſtand die erbetene Entlaſtung mit Worten des Dankes erteilt werden konnte. Die Neu⸗ wahl der Vereinsleitung erfuhr inſofern beſondere Be⸗ deutung, als der während 29 Jahren amtierende Ehren⸗ vopſitzende und 1. Vorſitzende F. 8. Schumacher eine Wiederwahl ablehnte. Nachfolger in dieſem Amt wurde der ſeitherige 2. Vorſitzende Max Camphauſen, der Ver⸗ anlaſſung nahm, dem ſcheidenden Führer dreier Jahr⸗ zehnte in herzlichen Worten den Dank der Amicitia abzu⸗ ſtatten. Der neue Vorſtand präſentiert ſich in der Zu⸗ ſammenſetzung: 1. Vorſitzender: Max Camphauſen; 2. Vor⸗ ſitzender: Karl Hoffmann; 1. Schriftführer: Hans Götz: 2. Schriftführer: Erich Schlatter; Kaſſier: Wilhelm Aletter; 1. Ruderwart: Fritz Mater; 2. Ruderwart: Erwin Hoff⸗ ſtaetter; Ruderälteſte: Walter Halven, Hermann Kanoldt, Otto Ruffler; Leiter der Schülerabteilung: Heinrich Ben⸗ der; Bootsverwalter: Karl Kumpf; Hausverwalter: Julius Barber, J. F. Morkel; Beiſitzer: Wilhelm Heuß, Prof. Phil. Haeffner; Vertreter der Paſſivität: Direktor Herbig, Rechtsanwalt Dr. Woll; Schriftleiter der Vereinsnach⸗ richten: Joſ. Schneider. Wie aus dem erſtatteten Jahresbericht hervorgeht, können wiederum eine Anzahl verdienter Mitglieder für langjährige Mitgliedſchaft ausgezeichnet werden. Es ſind dies Hermann Hiller und Karl Hoffſtaetter für 50 jährige, Fritz Diehl für 40 jährige, Wilhelm Bär, Otto Bitterich und Hans Dauer für 251äh⸗ rige Mitgliedſchaft. Durch den Tod verlor die Amicitia langjährige gute Freunde und zwar Karl Kin⸗ zinger, F. Gramlich, Hans Ruedin, Dr. Wilhelm Giulini, Sigmund Major und Max Oppenheimer. In ſportlicher Hinſicht iſt das abgelaufene Jahr das bedeutenödſte ſeit Beſtehen, konnte doch bei den olympiſchen Spielen in Los Angeles im Vierer ohne Steuermann die ſilberne Medaille errungen werden. Die Zahl der zurück⸗ gelegten Fohrten beziffert ſich auf 1934, wozu weitere 186 Fahrten der im Laufe des Sommers neu gegründeten Damenabteilung kommen. Die fleißigſten Ruderer werden wiederum ausgezeichnet werden. Es ſind dies von den Aktiven Hans Knauer, W. Bauni, Gerhard v. Düſterlho, bei den Schülern Reichert, Bauer, Franek und bei den Damen Frl. Mater, Frl. Keßler, und Frl. Tſchierſchky. Die Kaſſenverhältniſſe dürfen in Rückſicht auf die Zeit⸗ verhältniſſe als geordnete bezeichnet werden. Ein Rückgang der Mitglieder der Zahl nach war nicht zu vermeiden. Der Beſtand am Ende des Geſchäftsjahres iſt 520 Mit⸗ glieder, demnach gegenüber dem Vorjahre ein Minus von 26 Mitgliedern. Mit einem begeiſterten Appell zur Werbung für den ſchönen Ruderſport und mit dem Gelöbnis, auf der bisher beſchrittenen Bahn weiter zu arbeiten, fand die Verſamm⸗ lung nach zweiſtündiger Dauer ihren Abſchluß. 37. Generalverſommlung des Mannheimer Ruder ⸗Cſubs Am 6. November nachmittags fand die diesjährige ordent⸗ liche Generalverſammlung des Mannheimer Ruder⸗Clubs in deſſen Bootshaus ſtatt. Den zahlreich erſchienenen Mit⸗ gliedern konnte der 1. Vorſitzende Rechtsanwalt Beyer⸗ len ein günſtiges Bild über das verfloſſene Geſchäfts⸗ und Ruderjahr geben. Der allgemeine Ruderbetrieb hat eine weſentliche Zunahme erfahren, ſodaß über 3000 Fahr⸗ ten ausgeführt wurden.(Gegenüber dem Vorjahr rund 300 Fahrten mehr, gegenüber dem Jahr 19290 rund 1100 Fahrten mehr.) Meiſtruderer ſind die Herren Bartl, Boos, Konrad, Kuhn 1, Zahn 1 und von den Schülern Heinz Er b. Ihnen wurden ſilberne Becher über⸗ reicht. Der Kaſſenbericht ergab eine vollkommen geſunde finanzielle Grundlage des Clubs. Der Mit ⸗ gliederſtand hat ſich gegenüber dem Vorjahr um 25 Mitglieder erhöht. Der von Herrn Erb verleſene Ruderbericht konnte der erfreulichen Tatſache Rechnung tragen, daß in dieſem Jahre namhafte Erfolge der Trai⸗ ningsmannſchaften und der Schüler⸗ und Jugendruderer errungen wurden, die nicht zum letzten der vorbildlichen Einigkeit der Rennruderer und dem Zufammenarbeiten aller zu verdanken waren. Den Bericht über die Schüler⸗ und Jugendabteilung gab Herr Gſpenſchie d. Aus ihm war als weſentlich zu entnehmen, daß eine große Anzahl junger Ruderer im Deutſche Geräteturnmeiſter Von links nach rechts: Winter ⸗ Frankfurt a. M. (Erſter, und errangen die deutſchen (Zweiter), Frey ⸗Bad Kreuznach Steffens Bremen(dritter) Meiſtertitel bei dem Wettkampf der Geräteturner in Berlin. Laufe des Jahres ausgebildet werden konnten. Die durch Herrn Reinig und Herrn Eſpenſchied ausgebildeten Renn⸗ ruderer dieſer Abteilung waren in 5 Rennen erxfolgreich. Der Geſamtvorſtand wurde in ſeinem Amte beſtätigt, bis auf wenige Herren, die aus eigenem Wunſche aus dem Vorſtand ausſchieden. Den Verſtorbenen des Jahres, den Herren Walter Brackenbuſch, Th. Hirſch, Ludwig Pfeffer und Ed. Schlipf, gedachte der erſte Vorſitzende mit warmen Worten. Vor allem aber hob er die unvergeßlichen Verdienſte Ludwig Pfeffers um den Club und den deutſchen Ruderſport her⸗ vor. Dem nächſten Vereinsjahr geht der Mannheimer Ruder⸗ Club gerüſtet entgegen. Der Stamm junger eifriger Ru⸗ ſchneiden auf den Regatten und die finanzielle Seite iſt ſo vorſichtig veranſchlagt, daß auch nach dieſer Richtung Ent⸗ täuſchungen faſt ausgeſchloſſen erſcheinen. Mwponne Godard ſchwer verletzt Auf der Rückfahrt von den internationalen Schwimm⸗ wettkämpfen in Barcelona wurde die franzöſiſche Meiſter⸗ ſchwimmerin Yvonne Godard kurz hinter der ſpaniſchen Hafenſtadt das Opfer eines Autounfalles. Frl. Godard zog ſich dabei ſchwere innere Verletzungen und verſchiedene Rippenbrüche zu, ſodaß ſie längere Zeit außerſtande ſein wird, ihren Sport wieder aufzunehmen. Pladner kein Gegner für Al Brown Am Sonntag abend konnte der ſchwarze Weltmeiſter im Bantamgewicht Al Brown im Sportpalaſt den franzö⸗ ſiſchen Meiſter Pladner bereits in der zweiten Runde entſcheidend ſchlagen.— In einem weiteren Kampf ſtanden ſich der Frankfurter Halbſchwergewichtler Melzo w und Tarante gegenüber. In der neunten Runde gab der Frankfurter auf. In einem weiteren Halbſchwergewichts⸗ treffen wurde Harry Smith von dem Franzoſen Gan⸗ don nach Punkten geſchlagen. Berliner Sechstagerennen Sechſte Nacht Nachdem ſich am Montag abend eine wilde Jagd ent⸗ wickelt hatte, die den Stand des Feldes dauernd änderte, wobei vorübergehend Maeczynſki⸗Breſciant mit 2 Runden Vorſprung allein an der Spitze lagen, wurde der weitere Verlauf für die Zuſchauer äußerſt ſpannend. Faſt die ganze Nacht hindurch wurde erbittert gekämpft und zahlreiche Runden gewonnen und verloren. Bald lagen Rieger⸗ Ehmer, bald Tietz⸗Schön allein an der Spitze. Als ſich das Feld beruhigt hatte, beſtand die Spitze wieder aus Tietz⸗ Schön und Rieger ⸗Ehmer. Kurz nachdem Becker auf⸗ Sopyrighi 1931 by August Scherl, G. m. b.., Berlin Romen von Horst Wolfram Geissler F 0 NR D U N C H E N A N D E. R S r Drouot ſtand auf, nahm den Akt, blätterte darin und zeigte Jolly die Vorderſeite des blauen Deckels. „D. G..“, las Jolly.„Was heißt das?“ „Das ſind die Anfangsbuchſtaben einer militäri⸗ ſchen Abkürzung: Défense Gaz de Paris.“ „Ah!“ „Alſo der Organiſationsplan, nach dem Paris im Fall eines Gasangriffes verteidigt und geſchützt wird. Wir arbeiten ſeit zwei Jahren daran; ich gelte als der beſte Spezialiſt in ſolchen Sachen. Nun bitte ich Sie— glauben Sie, daß übermorgen ein Gasangriff auf Paris erfolgen wird? Tut nichts— der Akt muß bis dahin erledigt ſein; ſo ſind die Vorgeſetzten. Wäre ich Ingenieur geworden——“ „So hätten ſie mit weniger intereſſanten Dingen zu ſchaffen!“ ſagte Jolly ein wenig abweſend und rieb ſich die Naſe. 5 a „Vielleicht. Aber das Intereſſante iſt nicht immer das Angenehme. Woran denken Sie?“ J. P. Joker ſaß mit gerunzelter Stirn da und blickte in die dämmerige Stubenecke.„Merkwürdig Dieſe drei Buchſtaben ſind mir irgendwoher bekannt!“ „Ausgeſchloſſen!“ ſagte Drouot lachend und ſteckte den Akt in eine Ledermappe, die auf dem Schreibtiſch lag.„Das iſt wirklich ganz ausgeſchloſſen! Nur ein paar Generalſtabsoffiziere kennen dieſes Signum— oder, haha, ſind Sie vielleicht das, was man einen Agenten nennt?“ „Leider nicht!“ antwortete Jolly, innerlich ge⸗ radezu krampfhaft beſchäftigt.„Sonſt wäre jetzt viel⸗ leicht eine wunderbare Gelegenheit—“. „Schwerer Irrtum, mein Lieber! Man hat für alle Fälle ſeine Maßregeln getroffen!“ „Sie ſind ſehr vorſichtig!“ „Ich muß es ſein!!!! 5 f Jolly ſchwieg abweſend. Die geheimnisvollen drei Buchſtaben marterten ihn förmlich, und er vergrub ſich ſo in ſeine Gedanken, daß er erſchrocken zuſam⸗ menfuhr, als plötzlich das Telephon raſſelte. 22 Drouot ging an den Apparat. „Jawohl, Otlian!“ Er lächelte Jolly zu und winkte ihm, den zweiten Hörer zu nehmen. Sie ſtanden nebeneinander am Schreibtiſch. „War Jolly ſchon bei Ihnen?“ „Jawohl, Lilian.“ „Ich hoffe, er hat ſie überredet? Sie müſſen kom⸗ men, Drouot! Verderben Sie mir das Vergnügen nicht!“ Jolly ſtutzte. War das wirklich Lilian? Die Stimme klang eigentümlich. „Ich könnte das natürlich nicht verantworten, Lilian; denn es gibt nichts Wichtigeres als Ihr Ver⸗ gnügen.“ Im Apparat war ein kleines, helles und ganz kur⸗ zes Lachen— Lilians Stimme vielleicht, niemals aber Lilians Lachen. Jolly, der noch vor einer halben Mi⸗ nute an ſeinem Gedächtnis gezweifelt hatte, wußte in dieſem Augenblicke völlig genau, wer ſo lachte und wo er es gehört hatte: Fifil Er ſah Drouot an— ſah jedoch nichts als Verliebtheit und machte ihm ein haſtiges Zeichen: er möge ſeine Anweſenheit nicht verraten! 5 „Wo ſind Sie denn, Lilian?“ Es war Jolly, als hörte er eine kleine Pauſe.„Ich bin mit Ceſarini in dieſem Augenblick im Kaſinvo an⸗ gekommen. Sie müſſen ſich beeilen! Oder ſind Sie mit Ihrer Arbeit noch immer nicht fertig?“ „Doch, ich bin fertig. Ich werde die Akten ins 1 Miniſterium zurücktragen und dann zu Ihnen kom⸗ men.“ „Oh—“7 „Sie meinen?“ „Iſt es denn unbedingt notwendig, daß Sie die Sachen ins Miniſterium bringen?“ „Sicher iſt ſicher!“ lachte er und verſprach, daß er ſich im Miniſterium gewiß nicht länger als eine Mi⸗ nute aufhalten werde. 1 „Hören Sie, lieber Drouot— wenn Sie ſchon die⸗ ſen Umweg machen, ſo könnten Sie mir einen gro⸗ ßen Gefallen tun, ja?“ „Gern!“ „Fahren Sie vorher an meiner Wohnung vorbet und laſſen Sie ſich von Colette mein Theaterglas geben! Ich habe es vergeſſen.“ „Gewiß!“ „Ich werde Colette anrufen und ihr ſagen, daß ſte auf Sie warten ſoll! Wann wird es ungefähr ſein?“ „Ich muß mich noch umziehen. Sagen wir alſo in dreißig bis vierzig Minuten!“ „Gut. Beetlen Sie ſich, mein Lieber! Auf Wieder⸗ ſehen!“ Drouot hängte ein. „Was machen Sie für ein komiſches Geſicht, Jolly?“ „Wie— mache ich ein komiſches Geſicht? Ja ich habe das manchmal. Vielleicht kommt es von den vielen Zigaretten. Ein bißchen Schwindel. Ich „„ darf ich mich wieder ſetzen? Wollen wir uns nicht—— wovon war vorhin die Rede?“ „Ich weiß es nicht mehr; es war nicht wichtig. Würden Sie mich für ein paar Minuten entſchuldi⸗ gen? Ich muß mich in den Frack ſtürzen. Warten Sie— ich ziehe das Grammophon auf!“ Er öffnete die beiden Türen des Schrankgrammophons, das in der Ecke ſtand, und ſuchte unter den Platten. „Sehr freundlich„ Haber ich wollte Ich muß mit Ihnen. Wenn ich nur genau wüßte Jolly ſagte das ganz mechaniſch? er hatte die Augen geſchloſſen und verſuchte, Ordnung in die Gedanken zu bringen, die ſich in ſeinem Gehirn jagten. „Nachher, nachher! nak? Nein? Sehen Sie, hier iſt mein Lieblings⸗ ſtück, ein Prelude von Chopin— unterhalten Sie ſich gut und vergeſſen Sie nicht, die Platten auszuwech⸗ ſeln!“ 5 Er legte den Inhalt ſeiner Taſchen auf den Schreibtiſch, darunter auch einen Schlüſſelbund, mit dem er noch ſchnell die Aktenmappe verſchloß. Dann verſchwand er im nebenan liegenden Zimmer und ließ die Tür angelehnt. 5 a a Jolly war allein. Seine Finger zitterten und waren kalt; er konnte kaum das Streichholz halten, mit dem er eine neue Zigarette anzünden wollte. Fifi? Wirklich Fifi? Und warum? „Hallo, Jolly— hören Sie dieſes eigentümliche Motiv?“ i 5 5 derer verbürgt auch für das nächſte Jahr ehrenvolles Abh⸗ gegeben hatte, wurde bekanntgegeben, daß auch Piet van Kempen die Waffen ſtreckte. Miethe⸗Pijnenburg wurden darauf zu einer neuen Mannſchaft mit ſechs Runden Ab⸗ ſtand und 174 Punkten zuſammengeſtellt. Im 2 Uhr⸗Nacht⸗ ſpurt ſiegten Maczynſki, Buyſſe, Billiet, Tietz, Funda uns Guimbrettere. Die 4 Uhr⸗Morgenſpurts holten ſich Buſchen⸗ hagen, Reſiger, Rieger, Guimbretiere, Buſchenhagen und Schön. In der Temporunde holten ſich Ttetz⸗Schön, Broc⸗ cardo⸗Guimbretiere, Funda⸗Maidorn und Miethe⸗Piinen⸗ burg die meiſten Punkte. Um 6 Uhr morgens hatte das Spitzenpaar 2958 Km. zurückgelegt und es ergab ſich folgender Stand: 1. Tietz⸗Schön 948 Punkte; 2. Rieger⸗Ehmer 347.: eine Runde zurück: 3. Broccardo⸗Guimbretiere 517; 4. Siegel⸗Thierbach 476 Punkte; 5. Gebr. Nickel 217 Punkte;: 6. Maczynſki⸗Breſciani 184 Punkte; zwei Runden zurück: 7. Buſchenhagen⸗Reſiger 560.; drei Run⸗ Fden zurück: 8. Funda⸗Maidorn 521.; 9. Buyſſe⸗Billtet 326 Punkte; vier Runden zurück: 10. Mtlethe⸗ Pijnenburg 205 Punkte. Was hören wir? Mittwoch, 16. November Frankfurt .05: Schallplattenkonzert.—.15: Choralblaſen.—.30: Evang. Morgenſeier.—.30: Künſtler im Kriege.— 10.00: Chorgeſang.— 11.00: Zwiſchen Königsberg und Rom (Bußfahrt).— 12.00: Kammermuſik.— 12.45: Schallplatten⸗ konzert.— 15.00: Stunde der Jugend.— 16.00: Schallplat⸗ tenlonzert.— 17.00: St. Georgs Stellvertreter.— 17.20: Werke von Joſ. Haydn.— 19.00: Merks Wien!— 19.35: Miſſa ſolemnis.— 21.05: Notwende(Sendeſpiel).— 22.45: Sonaten des 17. u. 18. Jahrhunderts. Heilsberg .00: Frühkonzert.—.00: Evang. Morgenandacht.— 11.30: Orgelkonzert.— 12.10: Mittagskonzert.— 14.00: Elternſtunde.— 15.00: Chorkonzert.— 16.00: Nachmittags⸗ konzert.— 17.30: Jugendbühne: Die Freunde.— 18.80: Schnee und Sterne leine Wanderung).— 18.55: Joh. Seb. Bachs Klavierſuiten.— 20.05: Bußtagskonzert.— 21.40: Um die Marienburg. Langenberg .00: Schallplattenkonzert.—.80: Wirkungen der Ehe im allgemeinen.—.05: Evang. Morgenſeier.— 11.30: Der Dod im Lied der Völker.— 12.00: Reiſeberichte für die Jugend.— 13.00: Mittagskonzert.— 14.30: Kinder⸗ ſtunde.— 16.00: Haftung der Deutſchen Reichspoſt für Poſt⸗ ſendungen im Inlandsverkehr.— 16.30: Veſperkonzert.— 18.05: Die Reichszuſchüſſe für den Hausbeſitz.— 20.00: Chorkonzert. München 10.15: Fortbildungsſtunde.— 12.00: Meiſterweiſen.— 13.00: Mittags konzert.— 15.10: Für die Jugend.— 16.00: Kinderſtunde.— 18.35: Aus der Frauenwelt.— 19.05: Militärmuſik.— 20.05: Erlebniſſe mit Tieren und Menſchen im Chaco.— 20.30 u. 21.25: Konzert. Südfunk .20: Schallplattenkonzert.— 10.00: Muſikaliſche Mär⸗ chenbilder.— 10.25: Liederſtunde.— 12.00: Smetana. 12.50: Volkstänze.— 13.30: Muſik für Oboe und Fagott. — 15.30: Kinderſtunde.— 16.30: Guſtar Adolfs Tod in der Schlacht bei Lützen.— 17.00: Nachmittagskonzert.— Aus dem Wirtſchaftsleben unſerer Heimat: Viehhaltung.— 18.50: Uebertragung aus Mannheim.— 19.30: Unterhol⸗ tungskonzert.— 20.45: Alte und neue ſchwäbiſche Volks⸗ lieder.— 22.45: Nachtmuſik. Wien 15.20: Konzertſtunde.— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Orcheſterkonzert.— 19.40: Carl Michael Ziehrer.— 20.50: Guſtav Adolf(Hörſptel).— 22.05: Abendkonzert. Ans Mannheim 18.50 19.15: Vortrag von Dr. Karl Menninger, Heppen⸗ heim über:„Rechenkniffe, luſtiges und vorteilhaftes Rechnen“. Aus dem Auslande Beromünſter: 13.05: Werke von Rich. Wagner.— 15.30 u. 21.80: Konzerte. Mailand: 20.30: Moria von Magdala. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Wollen Sie noch einen Kog⸗ Rom: 20.45: Abendkonzert. i Straßburg: 18.00: Orcheſterkonzert.— 19.90: Ziehhar⸗ monika und Saxophon.— 20.50: Bunter Abend.— 22.30: Konzert.— 23.30: Tanzmuſik. „Nein— doch, ja— natürlich höre ich es!“ „Für mich hat es in ſeiner Eintönigkeit etwas ge⸗ radezu Aufregendes: Klingt es nicht wie ewig gleich⸗ mäßig fallende Tropfen? Tap— tap— tap— tap —— und trotzdem, wenn man nur genau zuhört, fallen ſie gar nicht gleichmäßig— es iſt ein förmliches Telegraphieren! 80 las einmal eine ruſſiſche Ge⸗ ſchichte, in der ein Telegraphiſt aus dem Geräuſch eines tropfenden Waſferhahns die Warnung vor einem Eiſenbahnunglück heraushörte. oder ſo eine von jenen okkultiſtiſchen Geſchichten—“ f Durch Jolly ging es wie ein Blitz. Telegraphie? Telegraphie? 5 Er riß ſein kleines Notizbuch aus der Taſche und ſuchte darin. Hier! Da war es! Jenes längſt ver⸗ geſſene Telegramm, das er in Menaggio abgehört hatte: d g- p- d r- D- u- O t, e-e 31 5 „D. G. P. Drouot. Ceſ.“ Daher alſo waren ihm dieſe drei Buchſtaben ſo ſeltſam bekannt vorgekom⸗ men!„Drouot“? Selbſtverſtändlich! Der Mann, der die D. G. P. bearbeitete! Einen Tag ſpäter war Ceſarini in der Villa Salignac aufgetaucht— er kam von den Manövern, der er auf franzöſiſcher Seike mitgemacht hatte! Jolly ſtand auf. Er war plötzlich vollkommen ruhig: Endlich hatte er das fehlende Glied dieſer Kette gefunden. Ihre verſteckten Windungen lagen zwar nicht ganz deutlich vor ihm, aber er glaubte, jetzt wenigſtens das Ganze zu überblicken. „Sind Sie bald fertig?“ fragte er und drückte die Zigarette im Aſchenbecher aus. 5 „In fünf Minuten. Ich binde mir gerade die Krawatte; das dauert bei mir immer ziemlich lange.“ „Das iſt gut!“ ſagte J. P. Joker.„Ich werde in⸗ deſſen die letzte Platte dieſes wundervollen Prelude zurechtlegen.“ 4 Er trat an den Schreibtiſch, ſchloß die Ledermappe auf und nahm den Akt D. G. P. heraus. An ſeiner Stelle ſteckte er vier Nummern des„Matin“ hinein, die gerade dalagen; dann verſchloß er die Mappe wieder.. 2 Er ging zum Grammophon und ließ den Akt hin⸗ ter den Plattenſtoß gleiten, der das Schränkchen bis zu halber Höhe füllte. 8 herüber. „Wechſeln Sie doch die Platte aus!“ rief Drour Gortſetzung folat) 5 Drinqt ec in die Haut Dienstag, 15. November 1932 D ANNE EINE 10 VEREINS-ZE ITU Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 1 gang/ Nr. 333 Ordensfeier der Deutſchen Ehrenlegion Die Deutſche Ehrenlegion, Ritterſchaft Mannheim, verband ihre 11. Jahresfeier mit einem Ordensfeſt in den Germaniaſälen. Von den Ehren⸗ gäſten erwähnen wir: Gauſchriftführer Voigt als Ver⸗ treter des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverbandes, die Vor⸗ ſitzenden Holzwarth vom Verein ehem. Jäger zu Pferde Nr. 5, Freudenberger vom Krieger⸗ und Soldaten⸗ verein Waldhof, Dries vom Marineverein„Der letzte Mann“, TDröll von den ehem. I1lern Ladenburg, Müller von den ehem. 112ern, Wittner vom Krieger⸗ und Militärverein Sandhofen, von den ehem. 170ern, Herr leck von der Vereinigung der Hanſeaten. Glückwünſche zu der Veranſtaltung gingen in großer Menge ein. In ſeiner Begrüßungsanſprache betonte der 2. Geſchäftsträger Valentin Herr die parteipolitiſche Neutralität der Ehren⸗ legion und wies auf die Beſtrebungen hin, deutſche Sitten zu heben, Nationalgefühl und Waffenbrüderſchaft zu pflegen. Ein dreifaches Hoch auf das Vaterland und ein ſtilles Gedenken für die gefallenen Kameraden beſchloſſen die Anſprache. Bei den nachfolgenden Ehrungen wurde dem Kameraden Stein die Ehrendenkmünze des Weltkrieges überreicht und den Kameraden Looſe, Heuke und Wirtz das Ritterkreuz der Ehenlegion auf die Bruſt geheftet. Die Glückwünſche des Rhein ⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverbandes überbrachte Herr Voigt, während Herr Dries für den Marineverein„Der letzte Mann“ ſprach. Große Freude löſte es aus, als jedem Kameraden der Ehrenlegion ein Lebensmittelpaket ausgehändigt werden konnte, das bei den arbeitsloſen Mitgliedern etwas größer ausgefallen war. Dieſe Gabe wurde Dank dem Entgegenkommen zahl⸗ reicher Mannheimer und Ludwigshafener Firmen ermöglicht. Unter der Leitung von Max Neuber ſen. kam ein recht unterhaltendes und vielſeitiges Programm zur Abwicke⸗ lung, in deſſen Mittelpunkt eine von Alma Stech zu⸗ ſammengeſtellte Wiener Operettenrevue ſtand. Sämtliche Mitwirkenden gaben ihr Beſtes und verhalfen allen Pro⸗ grammnummern zu einem vollen Erfolg. Die Kapelle Seezer ſpielte fleißig Märſche und ſtellte auch bei dem anſchließenden Feſtball die Tanzmuſik.* Chauffeur Verein Mannheim-Ludwigshafen Auf ſein ſilbernes Jubiläum konnte am ver⸗ gangenen Samstag der Chauffeur⸗Verein Man n⸗ heim⸗ Ludwigshafen zurückblicken. Es iſt der un⸗ ermüdlichen Mitarbeit der Mitglieder und dem Willen zur Gemeinſchaft, der innerhalb des Vereins wach iſt, zu ver⸗ danken, daß ſich aus kleinen Anfängen heraus der Chauffeur⸗Verein zu ſeiner heutigen Höhe entwickeln konnte. Hermann Heinz, der derzeitige Vorſitzende, iſt ſein Gründer. Ihm ſchwebte als Hauptziel bei der Schaf⸗ fung des Vereins vor, den Austauſch der Erfahrungen, der während der Kinderjahre des Automobilweſens unerläßlich war, innerhalb einer Fachgemeinſchaft möglich zu machen. Nicht zum letzten ſollte der Verein auch der geſellſchaftlichen Betätigung der Chauffeure dienen. Am 12. Novbr. 1907 wurde der Verein ins Leben gerufen. Sehr begrüßt wurde damals eine Stellenvermittlung für Chauffeure. Es wurde ein Rechtsbeiſtand verpflichtet, der in allen Rechtsfragen unentgeltlich Auskunft zu geben hatte. Außerdem wurden Vorträge über Haftpflichtverſicherung uſw. eingerichtet. 1912 wurde daran gedacht, eine Unterſtützungskaſſe für die Hinterbliebenen verſtorbener Kollegen einzurichten. Der Weltkrieg lähmte auch innerhalb des Chauffeur⸗Vereins jede praktiſche Betätigung. Erſt nach Kriegsende konnte daran gegangen werden, den Verein weiter aufzubauen. 1928 wurde von Heinrich Neudeck eine Hauskapelle ge⸗ gründet, die das geſellige Leben im Verein tatkräftig unter⸗ ſtützt. Rund 10 v. H. aller Mitglieder ſind arbeitslos. Jedoch beſitzt die Vereinskaſſe auch heute noch einen be⸗ achtlichen Fundus. Der alte Stamm von Mitgliedern, die vor 25 Jahren den Verein ins Leben riefen, war auch bei der Jubiläumsfeier zugegen. Es waren dies die Herren Hermann Heinz, Fritz Gehring fr., Ludwig Her⸗ bold, Jakob Wipfler, Richard Knapp, Jak. Karg, Leopold Reeb, Auguſt Mater, Anton Mater, Wilhelm Hir ſcch, Gottfried Mohrig, Fritz Hügel, Chriſtian Klaus ſr., Karl Gramlich und Otto Leib. Die Jubiläumsfeier fand Samstag abend im Friedrichs⸗ park ſtatt. Die Hauskapelle verſtand es ausgezeichnet, die Stimmung im nötigen Schwung zu halten. Ein kleines improviſiertes Kabarett ſorgte dafür, daß alle, die gerne lachen, auf ihre Koſten kamen. A. Götz war ein humo⸗ riger Anſager. Auch Fritz Fegbeutel eiferte ihm mit Meiſterſchaft noch. Adolf Schoß ſtellte ſich als erfolg⸗ reicher Soliſt vor. Das Reichert⸗Doppelquar.⸗ tett erntete mit ſeinen geſanglichen Darbietungen eben⸗ falls großen Applaus. Frl. Berberich war eine grazile Jüngerin Frau Terpſichores und Annita Berger er⸗ freute mit temperamentvollen Schlagern. Herr Feulner vom Gerlingkonzern ehrte den Vorſitzenden durch Ueber⸗ reichung einer Uhr. Zugunſten der notleidenden Mitglie⸗ der hatten die übrigen Gründungsmitglieder des Vereins nuf eine beſondere Ehrengabe verzichtet und einen daſür ausgeſetzten Betrag als Spende für die Unterſtützungskaſſe eingeſetzt. Ein ſchönes Zeichen von kollegialer Geſinnung und ſoziglem Verſtändnis. Ein Tanz beſchloß den Abend, der reich wor an ſchönen Einoͤrücken. Kundgebung der Zahnärzte Am 9. November veranſtaltete der Landesverband Berlin im Reichsverband der Zahnärzte Deutſchlands, der neun Zehntel aller deutſchen Zahn⸗ ärzte umfaßt, im Verbandshaus in der Bülowſtraße eine Tagung, die neben der Behandlung von Standesfragen der Auseinanderſetzung mit zahlreichen Problemen galt, die für die Volksgeſundheit von größter Bedeutung ſind. Ju eingehenden Referaten behandelten der Verbandsporſitzende Dr. Herbert Schenk, der Hauptgeſchäftsführer Dr. Fritz Salomon und Steuerſyndikus Dr. Sonnenfeldt die unhaltbaren Zuſtände, die ſich aus der Rechtsnot der approbierten Zahnärzte infolge der Lücken in der Geſetzgebung entwickelt haben und ſchleunigſte Ab⸗ hilfe verlangen. Die Gewerbeſteuer der Aerzte und Zahn⸗ ärzte wird zur Krankenſteuer und damit zu einer Schä⸗ digung der allgemeinen Geſundheitspflege. Die Zahn⸗ üärzteſchaft erſtrebt keine Stuerprivilegien, ſondern nur zweckmäßige Erhebungsformen. Rechtsunſicherheit und be⸗ rufliche Schutzloſigkeit beſteht ſowohl bei der Abwehr gegen⸗ über Kurpfuſchern und den 1 Zahntechniker, dann aber vor allem gegenüber den Trägern der privaten wie der Sozialverſicherung. Auf Grund der Erfahrungen, die in den letzten Jahren eſammelt werden konnten und zur Aufdeckung von kraſſen ißſtänden führten, fordern die Zahnärzte eine geſetz⸗ liche Regelung desgeſamten Verhältnif z wiſchen Zahnärzten und Krankenkaſ unter Einſchluß des. Z a es en n 8, ferner die zugeſicherte Aufhebung des hn.⸗ Elinikeswanges, oder völlige Aufhebung der ſteuerfrei arbeitenden— Zahnkliniken. Angeſichts der heute ausreichenden Zahl approbierter Zahnärzte kann von der weiteren Zulaſſung von Zahntechnikern durch die Krankenkaſſen unbedingt abgeſehen werden. Nur eine ge⸗ ſetzliche Regelung kann auch die Zulaſſungsfragen ordnen. Jeder für eine Kaſſe tätige Zahnarzt ſoll das Recht erhalten, für ſämtliche Kaſſen des Bezirks tätig zu ſein. Ferner iſt freie Wahl des Zahnarztes auch ſeitens der bei den Orts⸗ krankenkaſſen verſtcherten Erwerbsloſen nötig, wie ſie be⸗ reits ſeit Jahren bei den Kaſſenärzten beſteht. Bei den heutigen Zulaſſungsverhältniſſen iſt faſt jeder 1 mit einem Wechſel des Zahnar tes verbunden— ſicher kein rntionelles Verſicherungsprinzip. Nur wenn für die ge⸗ ſamte Zahnarztfrage in der eichsverſicherungsordnung an die Skelle der heutigen Planloſigkeit und Zerſplitterung eine„ 10 aſſungs⸗Schiedsverfahren„ geſetz ar! Blondesteſcheſt auch eine rationelle Bemirtſchaftung 5 dieſen wichtigen Zweig d denen Mittel im Intereſſe Ikswirtſchaft. der Volksgeſundheit und Ueber dieſes Thema ſprach am 8. November Gaujugend⸗ führer Faſold in der Monatshauptverſamm⸗ lung des Deutſch nationalen Handlungs⸗ gehilſenver bandes, Ortsgruppe Mann⸗ heim. Bewußt ſetze ich, ſo führte der Redner aus, in dem Augenblick, wo wir uns anſchicken, der deutſchen Grenz⸗ lande zu gedenken, die Reichsidee an die Spitze meiner Ausführungen, weil Reich und Grenzland zuſammen⸗ gehören, weil der Kampf um den Volksboden das Schickſal der Nation auf Jahrhunderte hinaus entſcheidet. An allen Ecken unſerer Grenze ſchreit das deutſche Leid und brennt der Schmerz der politiſchen Heimatloſigkeit Unſere Grenz⸗ lande in Oſt und Weſt, in Nord und Süs ſind blutende Wunden am Körper des Reiches. Dieſer Körper bleibt ſiech, ſolange dieſe Wunden nicht eine Heilung erfahren. Geſundung aber iſt nur möglich, wenn wir immer und immer wieder mit erhobener Stimme das ſchreiende Un⸗ recht verkünden, wenn wir, die wir noch das Glück haben, im Mutterlande ſelbſt leben zu dürfen, das Schickſal der Grenzlanddeutſchen zu dem unſrigen machen. In dieſen Tagen des aufreibenden Kampfes, in dem Aufeinander⸗ prallen der politiſchen Meinungen müſſen wir uns auf die Grundbedingungen unſeres völkiſchen Daſeins, den deut⸗ ſchen Volksboden, beſinnen. So ſoll auch der heutige Abend ein ſtarkes, mutiges Bekenntnis werden, ein Treuegelöbnis gegenüber den deut⸗ ſchen Volksgenoſſen in den bedrängten Gebieten, die einen harten ſchweren Kampf auf ſich nehmen in der heiligen Ueberzeugung, damit Wahrer deutſcher Art und deutſcher Sitte zu ſein. Beſinnen wir uns auf unſere Geſchichte, laſſen wir in uns die Ueberzeugung und das Bewußtſein Raum gewinnen, daß nur in den Grenzmarken der Baum unſeres Volkes neue Ringe des Wachstums anſetzen kann. Als der Krieg zu Ende war, begehrte jeder der im Oſten neu ent⸗ ſtandenen Staaten ſo viel von dem deutſchen Volksraum für ſich, als er in ſeinem Staate abſorbieren zu können glaubte. Daß dadurch dem feierlich verkündeten Selbſt⸗ beſtimmungsrecht der Völker ins Geſicht geſchlagen wurde, ſpielte dabei keine Rolle. Wie es mit der Verpflichtung dieſer Staaten, den deutſchen Minderheiten die kulturelle und völkiſche Freiheit zu ſichern, beſteht, iſt bekannt. Weder Polen noch Jugoflawien haben ſich darum gekümmert. Es muß dem letzten klar werden, daß das Wort„ver⸗ loren“ nur befriſtet Geltung haben kann; denn man hat itberall bisher einheitliche und aufeinander angewieſene Wirtſchaftsgebiete zerriſſen. Die daraus reſultierenden Schwierigkeiten kennen aber unſere ehemaligen Gegner nur zu gut und verſtehen es ſehr wohl, ödieſe in ihrem Sinne auszunützen. Wenn man den Deutſchen ſo weit gebracht hat, daß er unter dem Druck der wirtſchaftlichen Not ſeinen Beſitz veräußern muß, ſo ſtehen dem fremdvölkiſchen Kaufluſtigen Finanzinſtitute be⸗ reitwillig zur Seite, um dieſen Beſitz in„ſtaatstreue Hände“ zu bekommen. Auf dieſe Weiſe fällt Glied um Glied aus der Kampffront des deutſchen Volkes heraus. Aber gerade der deutſche Bauer iſt der beſte Soldat im Kampf um den deutſchen Volksboden. In faſt allen ab⸗ getrennten deutſchen Gebieten werden die Staatsbeamten und Staatsarbeiter durch Angehörige des fremden Volkes erſetzt. Dabei werden kinderreiche Familien beſonders be⸗ Seit Monaten befindet ſich das deutſche Kraftoroſchken⸗ gewerbe in verzweifeltem Kampfe um ſeine Exiſtenz. Die Kraftdroſchke, Handwerkszeug und Betriebsmaſchine des deutſchen Kraftdroſchkenbeſitzers, iſt mit Steuern belaſtet, wie kein Handwerkszeug eines anderen Gewerbetreibenden. Der Rückgang der Benutzung der Kraft⸗ droſchken beträgt ſeit vorigem Jahre mehr als 50 v. H. Neue Steuern ſind auf der anderen Seite für den Kraft⸗ droſchkenbeſitzer hinzugekommen. Ein großer Teil der deut⸗ ſchen Kraftdroſchkenbeſitzer befindet ſich in ſo großer bitterer Not, daß er ſamt den dazu gehörigen Fahrern und Fa⸗ milien die öffentliche Fürſorge in Anſpruch nehmen muß. Die deutſche Wirtſchaft hat beſtimmt kein Intereſſe daran, daß das deutſche Kraftdroſchkengewerbe früher eines der Hauptabnehmer der deutſchen Automobil⸗, Be⸗ triebsſtoff⸗ und Reifeninduſtrie— völlig zu Grunde gerich⸗ tet wird. Der geſchäftsführende Vorſtand des„Reichs⸗ verbandes für das Deutſche Kraftdroſch⸗ kengewerbe e..“ hat ſich vor kuzer Zeit in München mit den Fragen beſchäftigt, wie in letzter Stunde dem Kraftdroſchkengewerbe geholfen werden kann. Er iſt zu der Ueberzeugung gekommen, daß nur ein Entgegenkommen der Steuerbehörden den völligen Zuſammenbruch des deutſchen Kraftdroſchkengewerbes verhindern kann. In der Sitzung des geſchäftsführenden Vorſtandes des Reichs⸗ verbandes wurde folgende Entſchließung angenommen: So ſehr auch das deutſche Kraftdroſchkengewerbe die „Maßnahmen zur Belebung der Wirtſchaft“ begrüßt, ſo groß iſt doch andererſeits die bittere Enttäuſchung darüber, daß es dem Kraftdroſchkengewerbe leider un⸗ möglich gemacht iſt, an dem Wiederaufbau der deut⸗ ſchen Wirtſchaft mitzuarbeiten. Zwar hat ſich ſeinerzeit der Reichskommiſſar davon überzeugen müſſen, daß das Kraftoroſchkengewerbe zuſammengebrochen iſt, die Taxen mußten aber trotzdem geſenkt werden und zwar ohne Rückſicht auf die Geſtehungs⸗ koſten und ohne Gewährung der geforderten Steuer⸗ erleichterung. Die Kleinbahnen und Straßenbahnen haben durch weitgehende Befreiungen von der Beför⸗ derungsſteuer eine fühlbare Erleichterung erhalten als Gegenleiſtung für ihre gleichfalls geſenkten Tarife! Was aber für die deutſchen Bahnen die Beför⸗ derungsſtener iſt, iſt für das Kraftdroſchken⸗ gewerbe die Kraftfahrzeugſtener. Der„Reichsverband für das Deutſche Kraftdroſchken⸗ gewerbe e..“ fordert daher, daß für die deutſchen Kraftdroſchkenbeſitzer für die Kraftfahrzeugſteuer zu⸗ mindeſt Steuer gutſcheine ebenfalls in voller Höhe gewährt werden. Es muß dabei darauf hingewte⸗ ſen werden, daß die Einſchränkungs⸗Maßnahmen lei⸗ der nicht die gewünſchten Erfolge für eine Beſſerung im Kraftdroſchkengewerbe gehabt haben, da es oft der örtlichen Verhältniſſe wegen gar nicht möglich war, eine Einſchränkung nach einem beſtimmten Plane durchzuführen. Eine fühlbare Beſſerung der kataſtrophalen Notlage des Kraftdroſchkengewerbes kann nur bann eintreten, venn bezüglich der Kraftfahrzeugſteuer ſo entgegen⸗ jekommen wird, daß ſie der Beförderungsſtener gleichgeſtellt und von dem mit einem legalen Vertrags⸗Zu⸗ geſetzt wird, erwartet die er Sozialverſicherung 0 Kraftdroſchkengewerbe nicht erhoben wird. 5 Die deutſchen Kraftdroſchkenbeſitzer ſind gewillt, am Wiederaufbau der Wirtſchaft mit allen Kräften mit⸗ nuarbeiten und wollen gern im Rahmen der Arbeits⸗ aſgeſung auc dung unzeangkelce Reuebegelnengen fbr Der Kampf des Deutſchtums an den Grenzen rückſichtigt. Für die polniſchen Kinder wird dann eine polniſche Schule eingerichtet und in dieſe auch die deutſche Jugend gepreßt. Dadurch werden geſchloſſene deutſche Sprachgebiete langſam aber ſicher zerſchlagen. Unſer Abwehrkampf, an dem wir alle teilnehmen müſſen, muß ſich nach dem Gegner richten, der uns an den Grenzen gegenüberſteht. Es iſt etwas anderes, ob wie ein germaniſch Volk zum Nachbar haben, das eine gewiſſe Achtung vor dem Gegner beweiſen wird, oder ein flawiſches Volk, das mit ganz anderen Waffen zu kämpfen gewohnt iſt. Es iſt ferner ein Unterſchied, ob an der Grenze ein Volk lebt, das von der modernen Ziviliſation noch wenig berührt iſt, dafür aber einen zahlenmäßig geſunden Nach⸗ wuchs verſpricht, oder ein Volk, das in der Bevölkerungs⸗ bewegung zum Stillſtand gekommen, dafür aber in der Kultur dem deutſchen ebenbürtig iſt und im Grenzkampf auch ziviliſatoriſche Leiſtungen in die Waagſchale werfen kann. Von den beim Reiche gebliebenen Grenz⸗ landen iſt Oſtpreußen heute wohl das ge⸗ fährdetſte. Vom Reich durch den widerſinnigen Korridor getrennt und rings von feindlichen Nachbarn umgeben, iſt es zum größ⸗ ten Teile auf ſich ſelbſt angewieſen. Dadurch, daß man ihm das Hinterland nahm und den Verkehr mit dem Reiche erſchwerte, fällt der früher mächtige Handel— z. B. 1913 ein Umſatz von 200 000 Tonnen Waren und 200 000 Stück Vieh— faſt reſtlos weg. Dieſe Provinz iſt unſer wich⸗ tigſter Vorpoſten im Oſten. Während wir uns bekämpfen, von Uneinigkeit und Fehde beherrſcht werden, ſteigt die Not, ſteigen die Gefahren. Von der Meiſterung dieſer Auf⸗ gabe wird es abhängen, ob wir verlorenes Land wieder gewinnen und die dem Reiche verbliebenen Grenzlande für alle Zukunft wirkſam ſichern können. Das Grenzland iſt die Front im Kampf um das Deutſch⸗ tum, das Binnenland die Etappe. Front und Etappe müſſen harmoniſch zuſammenhalten und müſſen jene vita⸗ len Kräfte zu wecken verſtehen, die immer dann in unſerem Volke wach und rege waren, wenn ein Kampf zum Schick⸗ ſal zu werden drohte. Endziel all unſerer Arbeit kann nur ſein: Schaffung eines deutſchen Nationalſtaates, der alle Menſchen umfaſſen ſoll, die auf dem großen volksdeutſchen Raum in Mitteleuropa ſiedeln. Mit dieſem Grenzland⸗ kampf, deſſen Ausgang von unſerer inneren Einſatzbereit⸗ ſchaft abhängt, muß gehen der unerbittliche Kampf gegen die Kriegsſchuld⸗ lüge, auf der der Vertrag von Verſailles gleich einem Karten⸗ haus aufgebaut iſt. In dieſem Kampf können wir uns über der Parteien Haß und Hader hinweg alle finden. Wenn der Auchdeutſche Emil Ludwig in einem Interview in Belgien die Kriegsſchuldfrage als eine Angelegenheit der deutſchen Profeſſoren bezeichnet, dann wollen wir ihm bheweiſen, daß es Millionen Deutſcher gibt, von denen ejder an ſeiner Stelle ſeine Pflicht tut, über der nichts ſteht als die Loſung: Deutſchland, nichts als Deutſchland! Den von ſtarkem Idealismus getragenen Ausführungen des Reoͤners murde von den zahlreichen Zuhörern rauſchen⸗ der Beifall geſpendet. Der beſte Beweis dafür, daß jeder begriffen hatte, daß es hier um den Einſatz„Deutſchland“ geht. HK. Die Not im deutſchen Kraftoͤroſchken-Gewerbe den Arbeitsmarkt entlaſten. Wie ſoll das aber praktiſch geſchehen, wenn durch die Erhöhung des Spritbet⸗ miſchungs⸗Zwanges und durch die Steigerung der Be⸗ triebsſtoff⸗Preiſe eine Kraftdroſchke im normalen Be⸗ trieb wieder mit jährlich 360 Mark mehr belaſtet wird! An dieſer erneuten Belaſtung muß das Kraftdroſchken⸗ gewerbe völlig zuſammenbrechen. Der geſchäftsführende Vorſtand des„Reichsverban⸗ des für das Deutſche Kraftoroſchkengewerbe e..“ weiſt deshalb beſonders darauf hin, daß es dem Kraft⸗ droſchkengewerbe dadurch beim beſten Willen nicht möglich gemacht wird, im Rahmen des Aufbaupro⸗ gramms und der Arbeitsbeſchaffung an der Ankur⸗ belung der Wirtſchaft mit zu helfen. Während früher das Kraftdroſchkengewerbe für ſeine Betriebsmaſchinen überhaupt keine Kraftfahrzeugſteuer zahlte und bis zum Jahre 1923 zollfreien Betriebsſtoff erhielt, iſt es jetzt trotz der unter dem Vorkriegs⸗Niveau liegenden Taxen mit unzähligen Sonderſteuern belaſtet. Durch die Erhöhung der Spritbeimiſchungs⸗QAuote und der Betriebsſtoffpreiſe wird das Kraftdroſchkengewerbe ge⸗ zwungen ſein, noch mehr Wagen ſtillzulegen und noch mehr Fahrer zu entlaſſen. Wieder werden zahlreiche Kraftdroſchkenbeſitzer der öffentlichen Fürſorge zur Laſt fallen müſſen. Der„Reichsverband für das Deutſche Kraftdroſchken⸗ gewerbe e..“ fordert deshalb: Befreiung von der Kraftfahrzeugſtener, ähnlich dem Erlaß der Befördberungsſtener für die Deutſchen Bahnen, weiter Erleichterungen der Sonderbeſteu⸗ erung ſeiner Betriebsmaſchinen bzw. Wiederbelieferung mit zollſreiem Betriebsſtoff.“ Dieſe Entſchließung, aus der deutlich die Not des deut⸗ ſchen Kraftdroſchkengewerbes ſpricht, wird Gegenſtand der Tagesoroͤnung einer Nottagung ſein, die Ende Novembet in Leipzig ſtattfindet. Im Intereſſe des deutſchen Kraft⸗ droſchkengewerbes wollen wir hoffen, daß die behördlichen Stellen in der Zwiſchenzeit ein Einſehen haben und daß dem zuſammengebrochenen Kraftdroſchkengewerbe geholfen wird. 1. Bad. Zimmerſtutzen-Schützenverband Der Gau Maunheim des 1. Bad. Zimmerſtutzen⸗ Schützenbundes Karlsruhe hielt om 6. November bei dem Schützenverein Neckarau 1900 im Lokal zum goldenen Lö⸗ wen ſeine 6. Generalverſammlung ab. Die Vertreter von 12 Vereinen waren erſchienen, die die von einer Fülle zielbewußter Arbeit ſprechenden Berichte beifällig aufnah⸗ men. Bei ſeinem Jahresbericht verwies Gauſchützenmei⸗ ſter Fuhr auf die ſchwierige Lage der Schießſportvereine, die durch die Wirtſchaftslage hart zu ringen haben, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Nach den Ehrungen für Sportſiege wurden zwei Pioniere des Schießſportes, die Schützen Steinsberger und Hertle mit dem ſilbernen Ehrenzeichen ausgezeichnet. Bilanz, Voronſchlag, Entlaſtung des Gauvorſtandes, fanden glatte Annahme. Die Neuwahlen des Verwal⸗ tungsrates brachten folgendes Ergebnis: Gauvorſitzender Fritz Fuhr Mannheim, Gauſchriftführer Auguſt Fried⸗ Ludwigshafen, Gaukaſſierer Richard Dreher⸗ Mannheim. Oberbundesſchützenmeiſter Lor eu z⸗Korlsruhe gab eingehend Bericht tber die Entwicklung des deutchen Zim⸗ merſtutzen⸗Schützenbundes, deſſen Sitz z. Zt. Nürnberg iſt. Der Zugang von 40 000 Mitgli ö Landesverband zeugt von 12 Jahre GDA Im Rahmen einer künſtleriſchen Veranſtaltung des Ge⸗ werkſchaftsbundes der Angeſtellten erinnerte in kurzen Worten Bildungsobmann Knäuſel an den vor 12 Jahren erfolgten Zuſammenſchluß der älteſten kauf⸗ männiſchen Vereine zu einer Front der deutſchen Angeſtell⸗ ten. Noch iſt aber die Reihe nicht geſchloſſen, denn es gibt in Deutſchland noch mehr als 50 kaufmänniſche Vereine, die außerhalb dieſer Einheitsfront ſtehen. Ein Zuſammen⸗ ſchluß aller Kräfte iſt heute mehr denn je notwendig, um das ſtarke Bollwerk bilden zu können, das für die deutſchen Angeſtellten zur Wahrung ihrer Rechte und ihrer Pflichten Erfordernis iſt. Für erfolgreiche Werbetätigkeit konnte Ortsgruppenvorſteher Schön bein dem Kollegen Ham ⸗ merſchmidt, der mehr als 50 Mitglieder dem Bunde zuführte, den goldenen Bundes⸗Ehrenring überreichen. Ebenfalls für erfolgreiche Werbetätigkeit wurde Kollege Hammer mit der ſilbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Reiſen und Forſchungen auf Sumatra Vor einem großen Auditorium— die Aula der Han⸗ delshochſchule war überfüllt— ſprach auf Veranlaſſung der Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde Dr. Karl Helbig von der Univerſität Hamburg über„Reiſen und For⸗ ſchungen auf Sumatra und Nias“. Dr. Helbig gab eine umfaſſende Darſtellung der geographiſchen Lage, der geologiſchen, klimatiſchen und wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe von Sumatra, wobei er in erſter Linie das Toba⸗ Gebiet, das er nach allen Seiten hin durchſtreift und er⸗ forſcht hatte, einer näheren Betrachtung unterzog. Man hörte von den Batak, den Reſten der malaiiſchen Urbevöl⸗ kerung, von den Verſchiedenartigkeiten des Landes. Ein Teil der vulkaniſchen Berge haben ihre Tätigkeit noch nicht abgeſchloſſen, an anderen Stellen wieder treten Schwefel⸗ quellen zu Tage und erhöhen die Temperatur der Täler um mehrere Grade. Zahlreiche gute Lichtbilder ergänzten das geſprochene Wort und erhöhten den lebendigen Ein⸗ druck. Ein Abſtecher nach der 150 Km. von Sumatra ent⸗ fernt liegenden Inſel Nias, deren altmalatiſche Bevölke⸗ rung mit bereits mongoliſchem Einſchlag bis vor kurzem zum Teil noch Kopfjäger war, gab dem mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Vortrag den Abſchluß. Vom Rechthaben und Rechtbekommen Der Verband weiblicher Handels⸗ un d Bureau Angeſtellten, Mannheim, hatte für ſeinen November⸗Vortragsabend Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley gewonnen. In einer juriſtiſchen Plauderei ſprach der Vortragende über das Thema:„Vom Rechthaben und Rechtbekommen“. In launigem Plaudertone ſuchte er den zahlreichen Zuhörerinnen klar zu machen, daß Rechthaben und Rechtbekommen nicht immer dasſelbe ſei und nicht dasſelbe ſein könne. Wenn man von der omi⸗ nöſen Rechthaberei in Form der Prozeßhanſelei abfſehe, ſei das Rechthaben eine auf Ueberlegung begründete ſub⸗ jektive Ueberzeugung vom eigenen Rechte. Eine Ueber⸗ zeugung, die in den meiſten Prozeſſen aber bei beiden Pro⸗ zeßführenden verhanden ſei. Da aber notgedrungen nur eine Partei Recht bekommen könne, ſei ſchon deshalb bei der Hälfte aller Prozeßführenden eine Divergenz zwiſchen ihrer Ueberzeugung von ihrem Rechte und dem Ausgang des Prozeſſes. Mit einem Abſtecher in das rechtphiloſo⸗ phiſche Gebiet kam der Vortragende dann darauf zu ſpre⸗ chen, daß Recht und Gerechtigkeit keine abſoluten Begriffe ſeien, ſondern ſich im Laufe der Zwieſpalt zwiſchen der eigenen Rechte und der Zeiten änderten. Den ſubjektiven Ueberzeugung vom Auffaſſung des Urteils erklärte Dr. Kley einmal damit, daß ſich Laien ſehr oft über das Geſetz und das Recht in einem Irrtum befänden, ſodann dadurch, daß die Auslegung des Geſetzes, eines der wich⸗ tigſten Gebiete der Rechtsfindung, natürlich auch von ſub⸗ jektiver Auffaſſung abhängig ſei. Endlich genüge es zu einem obſiegenden Urteil überhaupt nicht, Recht zu haben, ſondern man müſſe ſein Recht auch beweiſen können, da es ſonſt dem Richter nicht möglich ſei, zu erkennen, auf weſſen Seite das Recht ſei. Nach einer lehrreichen Stunde ſtatteten die Mitglieder Hurch lebhaften Beifall und eine Vorſtandsdame durch eine Anſprache ihren Dank ab für den Einblick in ein ſo lebenswichtiges Gebiet. M. Rettung des Neuhaus beſitzes! Am 29.—31. Oktober erfolgte in Berlin die Gründung der Reichsarbeitsgemeinſchaft des Deut⸗ ſchen Neuhausbeſitzes. Von den Vertretern der verſchiedenen Landesorganiſationen wurde die ungeheure Notlage der angeſchloſſenen Mitglieder geſchildert, die eine ſofortige Hilfsmaßnahme des Reiches, der Länder und Ge⸗ meinden erforderlich mache, um einen finanziellen Zu⸗ ſammenbruch vieler Tauſender von Neuhaus beſitzern aller Stände zu verhüten. Schon fanden Hunderte von Zwangsverſteigerungen von Neuhäuſern ſtatt. Es gilt nun weitere und die damit verbundenen Wertverſchleuderungen zu verhüten. Die finanziellen Be⸗ laſtungen der Neuhäuſer müſſen baldigſt auf eine tragbare Höhe geſenkt werden. Die Verſammlung faßte nachſtehende Entſchließung: Die vom 29. bis 31. Oktober zu einer Tagung in Berlin zuſammengetretene Reichsarbeitsgemeinſchaft des Deutſchen Neuhausbeſitzes, in der ſich die Siedler wie Miethausbeſitzer umfaſſenden Verbände des Neuhaus⸗ beſitzes aus allen Gauen des Reiches zuſammengeſchloſſen haben, richtet den dringenden Appell an die Reichs⸗ regierung, der aufs höchſte geſtiegenen Notlage des Neu⸗ hausbeſitzes Rechnung zu tragen. Wenn Maßnahmen zu Gunſten des Neuhausbeſttzes nicht ſofort ergriffen werden, iſt der Zuſammenbruch des größten Teils des Neuhausbeſitzes unvermeidlich. Es muß mit Fed ee Ernſt darauf hingewieſen werden, daß der bevorſtehende Zuſammenbruch eines e Teiles des Neuhausbeſitzes für die geſamte deutſche Volkswirtſchaft, insbeſondere für die Finanzen von Staat und Gemeinden und den deutſchen Real⸗ kredit, Folgen nach ſich ziehen würde, die von weit⸗ tragendſter Bedeutung ſein müßten. Die ſich unaufhalt⸗ ſam fortſetzende Aan ai des Neuhausbeſitzes bringt ſoziale Gefahren mit ſich, die im Intereſſe des Volks⸗ ganzen unbedingt vermieden werden müſſen. Zur Rettung des deutſchen Neuhausbeſitzes ſind ſofort fol⸗ gende Maßnahmen durchzuführen: 1. Allgemeine Senkung der Hypothekenzinſen. 2. Ausſetzung der Verzinſung und Tilgung der Haus⸗ zinsſteuer⸗Hypotheken. 9. Hypotheken, die nach den Errichtungsurkunden ohne Kündigung fällig werden, denſelben Schutz zu ge⸗ währen wie den Hypotheken, bei denen die Fälligkeit von einer Kündigung abhängig gemacht iſt. Steuerliche Gleichſtellung ſämtlicher nach dem 1. Ja- nuar 1924 bezugsfertig gewordenen Gebäude mit den⸗ jenigen, die nach dem 1. April 1981 bezugsfertig ge⸗ worden ſind. 5. Wirkſamer Zwangsvollſtreckungsſchutz in Verbindung mit Schlichtungsſtellen. 6. Sicherſtellung des Eigen⸗Kapitals durch Einräumung eines entſprechenden Vorranges vor den öffentlichen Baugeldern. 5 5 Beſondere Hilfsmaßnahmen für erwerbsloſe Neu⸗ hausbeſitzer und Mieter. 5 Anſchließend an dieſe Gründungsverſommlung fanden am 31. Oktober Rückſprachen mit den Herren Referenten des Reichsarbeits⸗ und Wirtſchaftsminiſteriums ſtatt, um dieſe nochmals auf eine abſolut notwendige, raſcheſte Hilfe für den Neuhausbeſitz aufmerkſam zu machen und die Ent⸗ ſchließung zu überreichen. 8 e 0 825 * 1 . N 0 * 1 ö N 8 1 2 — 5 mehrten . e 2 5 ord Motoren.. 58.50 Maximil⸗Hütte— Weſtf. Eiſen e gg betersd J. Habk.———— f Mannheimer Etfektenbörse an 1% Berliner Börse Nele K.. 2580 Is Meß. Web nd Wiener en 5 f ee. 6 14, 18. 5 1 3 1 55 5 babe 8. 10„ 14. 15. 14. 18. Sephard Lertit 33.50 85.50 55 5 1 75 3 Ble Guß.. Deutſche Petrol—-— 5.. 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November 1932 fler Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- WIR TSCHAFTrSs-ZETTU NG Abend-Ausgabe Nr. 533 Gesſiegenes Außenhandels volumen Gleiche Zunahme der Ein- und Ausfuhr im Oktober Ausfuhrüberschuß 1932 bisher 930(im Vorjahr 2340 Mill. Rm. Im Oktober haben Einfuhr(398 Mill. /) und Aus⸗ fuhr(482 Mill.) um den gleichen Betrag von 38 Mill. d u genommen. Dem Wert nach bedeutet dies für die Einfuhr eine Zunahme um 10% v.., für die Ausfuhr um 8 v. H. Der Menge nach hat die Ausfuhr nur um etwas mehr als 7 v. H. zugenommen, die Einfuhr dagegen um 11 v..; denn bemerkenswerter Weiſe iſt der Durch⸗ ſchnittswert der Geſamtausfuhr(in Uebereinſtimmung mit demjenigen der Fertigwarenausfuhr) um 1 v. H. ge⸗ ſtiegen, während der Durchſchnittswert für die Geſamt⸗ einfuhr(in Uebereinſtimmung mit demjenigen für die Rohſtoffeinfuhr) im Oktober um etwa 7 v. H. geſunken iſt. Infolge der Zunahme von Ein⸗ und Ausfuhr um den gleichen Betrag beträgt der Ausfuhrüberſchuß wie im September 84 Mill. und beziffert ſich für die rückliegenden 10 Monate dieſes Jahres auf 9390 Mill. A. Einfuhr An der Zunahme der Einfuhr monat ſämtliche Warengruppen beteiligt, doch haben im Oktober die Lebensmittel mit 21 Mill.„ einen ſtärkeren Anteil an der Mehreinfuhr der Rohſtoffe, deren Einfuhr um 13 Mill./ geſtiegen iſt. Mengenmäßig haben die Lebensmittel um 18 v.., dem Wert nach fed o ch u m 20 v. H. zugenommen, da der Durchſchnitts⸗ wert für die im Oktober eingeführten Lebensmittel um etwa 2 v. H. geſtiegen iſt. Infolge des erwähnten leichten Abfinkens des Durchſchnittswerts für die eingeführten Rohſtoffe, wobei es ſich nicht um eine allgemeine Erſchei⸗ nung handelt, da zahlreiche wichtige Rohſtoffe, wie ſämt⸗ liche Textilrohſtoffe, Kalbfelle, Oelfrüchte, Bau⸗ und Nutz⸗ holz, Steinkohlen und Mineralöle, eine weitere Zunahme ihrer Durchſchnittswerte aufweiſen, beträgt die Wert⸗ dunahme der Rohſtoffeinfuhr nur etwa 67% v. H. gegenüber einer mengenmäßigen Mehreinfuhr von 7 v. H. Weiter in ſtärkerem Umfang, und zwar um faſt 4% v.., iſt der Durchſchnittswert der eingeführten Fertig⸗ waren geſunken, deren mengenmäßige Mehreinfuhr um 10 v. H. daher nur eine Wertzunahme um 5 v. H. (gleich 3 Mill.) entſpricht. Die Einfuhr von leben ⸗ den Tieren iſt dem Wert und der Menge nach um mehr als 6 gegenüber dem Vormonat geſttegen; die Mehrein⸗ fuhr entfällt überwiegend auf die Sammelpoſition„ſon⸗ ſtige lebende Tiere“ Soweit ſchon vorliegende Zahlen es erkennen laſſen) Haben ſich die einzelnen Bezugs länder, und zwar in Europa und Ueberſee, nahezu ſämtlich an den ver⸗ Warenlieferungen nach Deutſchland beteiligt. Zurückgegangen iſt nur die Einfuhr aus der UdSSR. und in geringem Umfang auch die Einfuhr über Argentinien. Ausfuhr Die Zunahme der Ausfuhr geht ſowohl dem Wert wie der Menge nach über die Steigerung hin⸗ aus, die ſaiſonmäßig zu erwarten geweſen wäre. An der Mehrausfuhr ſind mit 31 Mill./ aus- ſchloggebend die Fertigwaren beteiligt. Die Zu⸗ nahme der Fertigwarenausfuhr beträgt dem Wert nach 9 v.., der Menge nach nur 8 v.., da der Durchſchnitts⸗ wert der Fertigwarengusſfuhr um 1 v. H. geſtiegen iſt. Dieſe Steigerung des Durchſchnittswerts ſcheint aber nur auf der Einwirkung weniger Waren, insbeſondere der Werkzeug⸗ maſchinen(Qualitätsverſchiebung) zu beruhen; ſcholtet man dieſe aus der Durchſchnittswertberechnung aus, ſo ergübt ſich für die große Maſſe der Fertigwarenausfuhr ein Durch⸗ ſchnittswert, der im Einklang mit der zu erwartenden Entwicklung ein leichtes, weiteres Abſinken zeigt. Die Zu⸗ nähme der Ausfuhr von Waren, auf die 6 Mill./ entfallen, hat bei finkendem Durchſchnittswert ſtattgefunden, ſo daß die Mehrousfuhr der Menge nach 8 v.., dem Wert nach nur ii v. H. aus⸗ macht. Die leichte Zunahme der Lebensmittelaus⸗ fuhr um 1 Mill./= 6 v. H. erweiſt ſich lediglich als preismäßig bedingt, da die Lebensmittelausfuhr der Menge noch um etwa 7g v. H. zurückgegangen ſſt. Der Auslandsabſatz deutſcher Waren konnte im Oktober bemerkenswerterweiſe nach faſt allen Abſatzgebieten geſtei⸗ gert werben, insbeſondere auch nach den überſeeiſchen Ländern ſo daß deren Ausfuhrüberſchuß gegenüber Deutſch⸗ ſind wie im Vor⸗ Im einzelnen zeigt die Warenbewegung folgende Veränderungen: Die Lebensmitteleinfuhr iſt namentlich in⸗ folge vermehrter Einfuhr von Obſt, Südfrüchten(ie + 6 Mill.% und Schmalz(. 4 Mill. /) geſtiegen. Abgenom⸗ men hat u. a. die Einfuhr von Mais und Dari(— 1,5 Mill. Mark) ſowie Roggen(— 1 Mill.. Die Zunahme der Rohſtof f einfuhr beruht im we⸗ ſentlichen auf der Steigerung der Bezüge an Baumwolle ( 17 Mill.), Kupfer(g 2 Mill.%), Kalbfellen und im Oktober ſchluß an die geſtrige Abendbörſe heute vormittag nied⸗ rigere Kurſe taxiert wurden. brechung des Börſengeſchäfts durch den morgigen preußi⸗ Raohſtoffen und halbfertigen ſchen Buß⸗ und Bettag. Auf kleine Abgaben der Speku⸗ Rindshäuten( 1 Mill.). Zurückgegangen iſt die Ein⸗ fuhr von Mineralölen(— 6 Mill. 40), Rohtabak(— 2 Mill. Mark) und Pelzwerkfellen(— 1 Mill. 90. Unter den Fertigwaren verzeichnet die Einfuhr 925 1 und von Textilten eine Zunahme um je 1 Mill. ark. In der Ausfuhr haben insbeſondere die nachſtehen⸗ den F ertigwaren einen vermehrten Abſatz gefunden: chemiſche und pharmazeutiſche Erzeugniſſe einſchließlich der Farben und Farbwaren( 9 Mill.%), Eiſenwaren ( 7 Mill. /, elektrotechniſche Erzeugniſſe( 4 Mill.), Kinderſpielzeuge, Papierwaren(je + 2 Mill.), Baum⸗ wollgewebe, Kupferwaren(je + 1 Mill.. Zurückgegan⸗ gen iſt unter den Fertigwaren u. a. die Ausſuhr von Klei⸗ dung und Wäſche(— 2,5 Mill. 1 und Werkzeugmaſchinen ( 2 Mill.). September Oktober W A 5 185 n Einfuhr AusſuhrſEinfuhr Ausfuhr 4. Lebende Tiere. 87.0 5,1 9,7 2. Lebensmittel und G tränke 106,7 21.9.8, 28. 8. Royſtoffe und Halbfabrikute 194.4 80,8 20⁰ 9 86,7 . Jerſſewa ren 55.4 340,3 58,2 371,1 Reiner Warenverkehr 360,2 443,8] 398,2 481.8 Gold und Silber 46,2 90 307%,.0 Ausfuhr bis 31. Juli 1932 einſchließlich Reparat ons⸗Sachlieferungen An der vermehrten Ausfuhr von Rohſtoffen ſind Steinkohlen und Kupfer(je + 2 Mill. beteiligt. Die Ausfuhr von Kaliſalzen hat ſich um 1,3 Mill.„ vermin⸗ dert. Die Lebensmittel ausfuhr verzeichnet einen Min⸗ derabſatz an Weizen um 1 Mill. ,. 92 Dividendenerhöhnng bei der Badiſchen Maſchinen⸗ 1 und Eiſengießerei G. Sebold und Sebold u. Neff n Durlach.(Eig. Dr.) Der G. V. am 10. Dez. wird aus 372 000(341 000)% Reingewinn eine Erhöhung der S t..ͤ⸗Dividende für das Geſchäftsjahr 1981/2 von 8 auf 9 v. H. vorgeſchlagen. Keine Subvenfionen für dle Rheinschiffahri * Berlin, 15. Nov.(Eig. Dr.) Im Laufe der öffent⸗ lichen Erörterungen über die Behebung der Notlage der Rheinſchiffahrt iſt auch der Gedanke aufgetaucht, fin an⸗ zielle Hülfe des Reiches in Anſpruch zu nehmen. Dieſer Gedanke iſt undurchführbar. In einem Rundſchreiben des Reichsverkehrsminiſters an die Regie⸗ rungen der Länder iſt zur Unterrichtung der Rheinſchiff⸗ fahrt⸗Treibenden ausdrücklich darauf hingewieſen, daß an⸗ geſichts der Finanzlage des Reiches auf eine Unterſtützung der Rheinſchiffahrt oder auch nur der Partituliere durch Geldmittel des Reiches nicht gerechnet werden kann. Die Linderung der Notlage auf dem Rhein muß auf dem Wege der Selbſthilfe geſucht werden. . Damit beſtätigt der Reichsminiſter offiziell das, was ſein Vertreter auf dem Mannheimer Binnenſchiffahrtstag ausführte. Zum anderen erhärtet dieſes Faktum nur die Richtigreit der Grundzüge des Jaegerplanes, der ja allein und ausſchließlich auf dem Gedanten der Selbſthilfe ſich aufbaut.„ O Genoſſenſchaſtsbauk Flörsheim e. G. m. b. H.— Wei⸗ tere Abſchlagszahlung, Frankfurt a.., 15. Nov,(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft nimmt eine weitere Abſchlags⸗ dahlung von 5 v. H. vor, ſodaß einſchließlich der be⸗ reits gezahlten 25 v. H. nunmehr 30 v. H. auf die Gläu⸗ biger gezahlt wurden. Die Höhe der vorhandenen Ver⸗ gleichsmaße liegt noch nicht endgültig feſt, Maſchinenfabrik Lorenz Ac. in Ettlingen. Be⸗ dentende ruüſſiſche Aufträge. Das Unternehmen hat Neu⸗ einſtellungen vorgenommen und iſt teilweiſe zum Schichtenbetrieb übergegangen. Das Unternehmen hat be⸗ deutende ruſſiſche Aufträge hereinnehmen können, ſo daß es zur Zeit einen recht guten Geſchäftsgang aufweiſt. () Kapitalkürzung der Automobilwerke H. Büſſing AG. Braunſchweig.(Eig. Dr.) Die GV. genehmigte den Ab⸗ ſchluß für 1931, der nach 1,46(0,58) Weill.„ Abſchreibungen einſchl. 0,61 Mill.„ vorgetragenem Verluſt des Vorjahres einen Geſamtverluſt von 0,82 Mill.„ ausweiſt. Der Herabſetzung des A K. auf 3,5 Mill. durch Ein⸗ ziehung von 1,5 Mill.„ eigener Aktien wurde zugeſtimmt. Der Geſchäftsbericht für 1931, das erſte Jahr der Zu⸗ ſammenarbeit mit der Büffing NAG. Vereinigte Nutzkraft⸗ wagen., betont, daß das Schwerlaſtwagengeſchäft von der Kriſe beſonders ſchwer betroffen wurde. Eine weitere Erſchwerung fand der Abſatz durch die Tariſpolitik der Reichsbahn. Börsen ohne Geschäff Bei fasf absolufer Geschäfissſille abbröctelnde Kurse Schluß unfer Anfang Mannheim uneinheitlich Auf ſchwächere Auslandsmärkte hin eröffnete auch die hieſige Börſe heute mit niedrigeren Kurſe. Im Verlauf konnte ſich die Tendenz etwas erholen. Farben gingen auf 94 zurück, niedriger lagen ſerner Cement Heidelberg und Deutſche Linoleum. Von Neben⸗ werten waren C. H. Knorr, Enzinger Union und Oelverein höher geſucht. Am Bonkenmarkt logen Rhein. Hypotheken⸗ bank ſchwächer. Von Verſicherungsaktten wurden Mannh. Verſicherung mit 20 gehandelt. Der Rentenmarkt lag ſtill bei knapp behaupteten Kurſen. Golopfandbriefe lagen zum Teil 2 v. H. ſchwächer. Frankfurt ſchwächer Für die heutige Börſe lagen ſo gut wie keine an⸗ regenden Momente vor. Die europäiſchen Börſen verkehr⸗ ten uneinheitlich und die innerpolitiſche Situation war nach wie vor ungeklärt. Zu Beginn der amtlichen Börſe herrſchte daher wieder ſehr große Geſchäfts⸗ ſtil le und ſchwächere Stimmung vor, nachdem im An⸗ Hinzu kam noch die Unter⸗ lation bröckelten die Kurſe um etwa% v. H. ab. Am Rentenmarkt gaben Altbeſitz* v. H. nach, ebenſo Reichsſchuldbuchforderungen. Einiges Intereſſe machte ſich für Schutzgebiete bei 6,60 bemerkbar. Im Verlaufe gaben Althbeſitzanleihe und Reichsſchuldbuchforderungen erneut = ½% v. H. nach. Tagesgeld war zum Medid etwas ge⸗ ſuchter, ſo daß der Satz um 7 auf 39% v. H. erhöht wurde. Berlin weiter abbröckelnd An den Aktienmärkten ſchrumpfte das Geſchäft heute auf ein Minimum zuſammen. Die Orderleſigkeit und die ge⸗ ringe Unternehmungsluſt der Kuliſſe bewirkten zuſammen ein weiteres Abbröckeln der Kur ſe. Neben den ſchwächeren Auslandsmeldungen wirkte die morgige Feier⸗ tags unterbrechung geſchäftshemmend, auch ſchienen weitere Befürchtungen hinſichtlich der innerpolitiſchen Entwicklung und evtl. drohender, neuer Exekutionen zu hegen. Wieder. war die Kursgeſtaltung vom Zufall abhängig. So iſt im allgemeinen den bis zu 1,5 v. H. betragenden Rückgängen keine größere Bedeutung beizumeſſen. Lediglich der Far⸗ benkurs litt mit minus 1/25 v. H. unter ſtärkerem Angebot. Handelsbilanzziffern für Oktober einen ganz guten Ein⸗ druck machten. Am Rentenmarkt war die Tendenz heute ebenfalls uneinheitlich und eher ſchwächer. Das Ge⸗ ſchäft ließ auch nach, war aber immer noch größer, als an den Aktienmärkten. Bei ſtillem Geſchäft war auch heute die Tendenz des Kafſamarktes eher nachgebend. In der zweiten Börſenſtunde bröckelten die Kurſe unter dem Eindruck der Geſchäftsſtille weiter leicht ob. Daimler lagen auf den Geſchäftsabſchluß hin ſchwächer. Soweit Schlußnotie⸗ rungen ſonſt zuſtandekamen, lagen ſie ebenfalls gewöhn⸗ lich unter Anfangs niveou. Nachbörſe ſtill. Altbeſitz 55,80; Aku 56,25; AEch 324, Daimler 19½; JG Farben 999% 76; Gelſenkirchen 37 und Siemens 1184. * Steuergutſcheinnotierungen vom 15. Nov.(Eig. Dr.) Berlin und Frankfurt Fälligkeit 1934 9095; 1935 85; 1936 807. 1937 75% 1938 71. 5 Berliner Devisen Uilskontsätzs: fielchsbang 4 Lompard 5, prwat 3¾ v. H. Amtlich in Rm. Dis.] Parität 14. November 15, November een, Suenos-Aires 1Peſo 7 5 5 0. J 912 Kanado ikan. Dollar— 4,198.746 9,754.726.784 van[den 6,57.092 0,879.861 0,889 0,871 giro. iägep. Bid. 20,953 14,42 14,46 14,86 14,40 Türkel türk pfD. 8. 2,008.012 25.012 London. 1 Sterl. 2 20,429 14,04.08 158,98 14,02 Dew Hor. I Dollat 2½.198.209 4,217 4,20.217 Rio de JaneirolMilr..502] 0,294 296.294 0,298 ltruguay, IGoldpeſo— 4% 166 1 1608 5702 olland 100 Gulden 3 169,739 169.18 169.47 169,48 169,57 then 10% Drachmen 11 5,45 2,498 2,502 2,498 2,502 Brüſfel 1008-500 3½ 85,87 58,89 58,51 59,39 59,51 Dukareſt.. 100 Sei 7 3 2,517 2,523 2,51 2,523 Ungarn, 100 PPengd%½„ 3 2 e 5 Danglg. 100 Gulden 1 1 61/7, 818 21 6190 Helſingfors oom 3½ 10,537 6,84 6,096 6,084 6,066 Italien.. 100Lire 5 22,094 21,55 21,59 21.58.60 Jugoſtaptenioh Dinar 7½ 381/00 5,694 5,646 5,634 5,646 owno. 100 Litas 7 41,98 41.88 41,90 41,88 41.90 Kopenhagen 100 Kr. 8 112,50 72.98 78,12 72,73 72.87 Uiffabon 100 Eskudo 6½ 458, 17 fe 1% 1270 Oslo. 100 Kr. 4 112,50 71,18 71.82 70,93.07 Paris.... 100 Fr. 276 16.44 16,49 16,53 16,50 16,54 Prag 100 Kr 4% 12.438 12.851246 1245 12.485 Schweiz... 100 Fr. 2 00, 80,97. 81,18 8 681,18 Softa.. 100 Lewa 9¼ 3,033 6,057 3, 3,057 3,08 Spanten 100 Peſelen 6¼½ 81,00 34,98 34½45 30 24.45 Stockholm. 00 Kr. 3½ 112,24 74,18 74.32 74,09 74.22 Eſtland.. 100 Eſtm. 5½ 112,50 11059 110,81 119,59 110,81 Wien 100 Schining 8 59071 5185 52.05 5195 55, Die Zurückhaltung blieb im Verlaufe bei der Kuliſſe be⸗ ſtehen, obwohl die inzwiſchen bekannt gewordenen Außen⸗ Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Ausfandsenlelhen in Frozenten bel Stücke-NMotlerungen in Mark ſe Stück Tägliches Geld:%, vereinzelt 4¼% Monatsgeld 5— 7% 11. 1 Feldmüßlecapier 59.55 88,6 Felten& Guill.. 54,15 54,— 7 Maxkt⸗ u. Kühlt..— 72.— Maſch.Buckau-W. 49, Schwankungen am Deviſenmarkt Das engliſche Pfund blieb geſtern bis zum Schluß unter Schwankungen ziemlich feſt, obwohl die letzte Notie⸗ rung in Newyork 4 Dollarcent unter dem höchſten Tages⸗ ſtand lag. Auch heute konnte mun wieder andauernde Schwankungen feſtſtellen, und der Kurs lag eher ſchwächer mit 3,32¼j gegen den Dollar, 13,99 gegen die Reichsmark und 84,90 gegen Paris. Der Dol lar zeigte auch heute weiter eher Neigung, nachzugeben, während ſich die Reichsmark unverändert gut behauptete. Sie ſtellte ſich in Amſterdam auf 59,22, in Zürich auf 123,55 und in Paris auf 60674. Der franzöſiſche Frank konnte ſich nur knapp behaupten. Schleppendes Gefreidegeschäff O Berliner Produktenbörſe vom 15. Nov.(Eig. Dr.) Das Hauptmerkmal des Produktenmarktes blieb das recht ſchleppeude Geſchäft, zumal nennenswerte Preis⸗ ſchwantkungen durch die Interventionen der ſtaatlichen Ge⸗ ſellſchaft vermieden werden. Das Inlan ds angebot von Brotgetreide war nach wie vor nicht groß, genügte aber zur Befriedigung der vorhandenen Nachfrage, da die Mühlen nur vorſichtig disponierten, und auch der Handel angeſichts der geringen Kaufluſt für rheiniſche Rechnung nur zögernd zu Neuanſchaffungen bereit war. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 199201; Som⸗ merweizen 203204, ruhig; Märk. Roggen 157159, ruhig; Warthe⸗Netze 72— 73 Kg. Kahnware 165 eif Bln. Br.; Br zu⸗ gerſte 170-180; Futter⸗ und Induſtriegerſte 161—168, ruhig; Märk. Hafer 132—136, ruhig; Weizenmehl 24,40— 27,40, k. behauptet; Roggenmehl 20,2522 50 k. beh.; Weizenkleie 9,35—9,70, befeſtigt; Roggenkleie 8,55—8,85, beſeſtigt; Vik⸗ toriaerbſen 21—20; Kleine Speiſeerbſen 20—23; Futter⸗ erbſen 14—16; Leinkuchen 10,10—10,20; Erdnußkuchen ab Hamburg 10,80; Eroͤnußkuchenmehl ab Hamburg 11,10; Trockenſchnitzel 8,90; Extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg 10,30; ödto, ab Stettin 11; Raußfuttermittel be⸗ hauptet, drahtgepreßt. Roggenſtroh 0,65 0,80; Weizenſtroh 6,45—0,60; Haferſtroh 0,45—0,60; Gerſtenſtroh 0,45—0,60, gebund. Roggenlangſtroh 0,75 1,00; bindfadengepr. Rog⸗ genſtroh 0,60—0,80; Weizenſtroh 0,45—0,60; Häckſel 1,30 bis 1,5; gutes Heu 1,80 2,10; Luzerne, loſe 2,15 2,45; Thy⸗ motee, loſe 2,20—2,50; Kleeheu, loſe 22,30; Frahtgepr. Heu in Pfg. über Notiz 40; allg. Tendenz ruhig.— Handels⸗ rechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 209,50 März 211,50—10,75; Mai 215,50—215; Roggen Dez. 167—4166,75 März 170,75 70,50; Mai 174,75. 1 Rotterdamer Getreidekurſe vom 15. Nov.(Eig. Dr.) Anfang; Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Nov. 4,87; Jan. 4,97%; März 4,27%; Mai 4,30.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. 68; Jan. 67; März 69; Mai 6994. * Liverpooler Getreidekurſe vom 15. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Dez..2% (5,3); März 5,0(5,06).— Mitte: ruhig; Dez. (5,8); März 5,0(5,0). g * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 15. Nov.(Eig. Dr.) Nov. 5,30 B 5,0 G; Dez. 5,30 B 5,10 G; Jan. 3,40 B 5,25 G; Febr. 5,50 B 5,35 G; März 5,60 B 5,45 G; Mai 6,0 B 5,80 G; Auguſt 6,40 B 6,20 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Nov.⸗Dez. 31,40 u. 31.50; Tendenz ruhig; Wetter heiter, kalt. * Bremer Baumwolle vom 15. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stond. Middl.(Schluß) 7,53. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 15. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Mödol. Anfang: Dez. 522; Jon. 522—23; März 524— 526, Tagesimport 8400; Tendenz ruhig, ſtetig.— Mitte: Dez. 521; Jan.(88) 520, März 523; Mai 525; Juli 527; Okt. 529; Jan.(84) 588, März 536; Mai 539; Juli 542 Loco 547; Tendenz ruhig. Berliner Mefallbörse vom 13. November Küpf. Lu. Kupf, Blei Blei Blei Zink inf ind bez. Brief] Geld] dez. Brief Getd bez. rief Geld Januar 43 75 44,— 43.50—.— 12.25 16.25 f ebruar— 44.50 44.—.— 1750 18.50 22 ärz. 44 50 4475 44.50—.— 17.75 16.75 April.„ 45.5045, 19.— 17.78 17.— Mai—.— 45,50—.— 17.75 17. uni.— 46.30 48.——.— 18. 17.25 uli.. 47. 46,50—.— 18.25 17.59 Auguſt(— 41507. 18.80 17.0 Sepßt. 47.80.18 75 17.75 Oktober.—.— 49.5“——.— 19— 10 Nov.— 44.50 48.25—.— 17.16. Dezemb. 43 50 43.50 43.50 17.16.- 41.50 21,.— * Tendenz: Kupfer, Blei ſchwächer; Zink luſtlos. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 15. Nov.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 53,50% für 100 Kg.; Raffinodekupfer loco 47,5048, Standard⸗ kupfer loeb 43,50—44,50; Standard⸗Blei per Nov. 19,28 bis 17,25; Originol⸗Hütten⸗Aluminium 98—909proz. in Blöcken 1607 desgl. in Walz⸗ oder Drohtbarren 104; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 228: Reinnickel 98—99proz. 350; Anti⸗ mon⸗Regulus 3799; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 37,25 45,50. Londoner Meiallbörse vom 13. November Metalle& per To. Platin Eper 20 Ounces) Silber Pence per Ounce) Kupfer, Standard 32,85] Zinn, Standaro 188.5 Aluminium 3 Monate 38.15 Monate 157.2] Antimon„ Settl. Preis 32 9 Settl. Preis 136 5] Queckſilder 2 Elektrolyt 37.7 Banka 1640 Platin—— beſt ſelecſed 35,50 Straits.. 162 2] Wolframerz—— ae.,[Blei, ausländ., e wirebars 38.25] Zin' gewöhnlich Tendenz: Kupfer, Zinn ſtetig; 12,85 Nickel 15 50] Weißblech Blei, Zink wellig. 14. 15. 14. 15. Wanderer Werke 24.25 W. eln Atkal. 106.5 107.0 14 Frelverkehrs-Kurse 15. 8. Seite Nummer 583 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Kom die sich angesammelt haben, verkaufen Kinder- pullover gute lacqu.- Ware m. lang. 98 Gr. A0.. 2 Sie zeitig Ne 2 5 9 5 9 De 9 Morgen wieder Kinderwittweoch Besuchen Sie mit Ihren Kindern unsere Spielwaren- Ausstellung WRON , Wir ab Dienstag, 15. November 1932 e er a) vom 11. November 1932: Süddeutſche Kabelwerke, der Vereinigte Deutſche Metallwerke Aktiengeſell⸗ ſchaft in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Vereinigte Deutſche Metallwerke Aktien⸗ geſellſchaft in Einſal bei Altena in Weſtf. Hans Schiller in Mannheim iſt zum Prokuriſten für den Geſchäftsbetrieb der Zweigniederlaſſung Mannheim beſtellt mit der Befugnis, zuſammen mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem an⸗ deren Prokuriſten die Firma zu vertreten. b) vom 14. November 1932: Aktiengeſellſchaft für Seilinduſtrie Ferdinand Wolff in Mannheim. der Generalverſammlung vom 29. Oktober 1932 wurde das Grundkapital um 204 600./ durch Einziehung eigener Stammaktien herabgeſetzt. Die Herabſetzung iſt erfolgt. Das Grundkapital vormals je 600 R. und 1000 auf den Namen lautende Vorzugsaktien zu je 20.. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 29. Oktober 1932 der Vorzugsaktien) geändert. tragen wird veröffentlicht: Die Vorzugsaktien ſind mit einem zweifachen Stimmrecht und einer ausgeſtattet. Friedrichsfeld. Die Profeſſors Hans Bonte loſchen. Die ſeitherigen ſtandsmitglieder Dr. in Heidelberg iſt ſtellvertretenden Vor⸗ Friedrich Müller und 7 5 Chlodwig Kammerſcheid, beide in Heidelberg, ſind als ordentliche Vorſtands mitglieder beſtellt. 5 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. 99 1 b Ein Posten d. Weigwein Zahle höchſte Preiſe f. 9 5 N d 2. 85 1 10 gebrauchte Möbel oxy⸗ Automat, Meckleubn. Mäntel z. 200 i aus qufen wollenen 5 9641 Vorzüglicher Athlet u. 8945 1 90 Wiener Philoſoph, aus gut. 4565.90 Kaffes-Mischung Hauſe ſtbeva. individ. edel und gehaltvoll, Körper⸗Geiſt⸗Ausbildg. 1 Pfd. 80 Pfg. Angeb. unter J W. 7 Nr. 178 an die Ge⸗ Hreulich, N J, 13 ſchäftsſtelle. B98 Oeriſſohe und prlvate Gelegen- heitsanzelgen ſe Zelle 20 Pig. abzügl. 10 Prozent Krisentrabatt Frobfrma ſucht für franzöſiſche Gebiete Sliöse, tüchtige Vertreter Franzöſiſche Sprachkenntniſſe unbedingt er⸗ forderlich. Bewerbungen unter K H 189 an die Geſchäftsſtelle dss. Bl. erbeten. 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