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Mittag⸗ Ausgabe Donnerstag, 17. November 1932 143. Jahrgang— Nr. 536 erst härfung der Lanzlerkriſe Abſage des Zentrums und der Vayeriſchen Volkspartei an Papen Keine Süddeutſchland⸗Reiſe des Kanzlers Papens Rücktritts angebot Friede im Bayern⸗Landtag Enlſcheidung bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Nov. Die Dinge treiben der Entſcheidung zu; allerdings weiß man vorderhand noch nicht, auch nicht in den mit dem Gang der Ereigniſſe ſonſt wohlvertrauten Zirkeln, wann ſie fallen und wie ſie ausſehen wird. Fürs erſte einmal iſt das immerhin auffällige Fak⸗ tum zu verzeichnen, daß Reichskanzler v. Papen ſeine Reiſe nach Südweſtdeutſchland abgeſagt hat. Es wurde darüber folgende Mitteilung ausgegeben: Der Reichskanzler hat ſich veranlaßt geſehen, die von ihm geplanten Beſuche in Stuttgart, Karls⸗ ruhe, Mannheim und Darmſtadt abzuſagen, da er nach dem Ergebnis der Parteiführer⸗ beſprechungen es für richtiger hält, eine Klärung der politiſchen Lage abzuwarten. Die Abſage erfolgte, nachdem die Vertreter des Zentrums Prälat Kaas und Herr Joos und der Führer der Bayeriſchen Volkspartei Staatsrat Dr. Schäffer bei Herrn von Papen ge⸗ weſen waren. Kaas und Joos haben dem Kanzler eine Aufzeichnung übergeben, die nicht veröffentlicht wird. Von beiden Seiten wurde erklärt, daß man keinerlei Möglichkeit ſehe, die im übrigen vom Zen⸗ trum und der Bayeriſchen Volkspartei durchaus be⸗ jahte und geförderte Idee der nationalen Konzen⸗ tration unter dem gegenwärtigen Kabinett und ſeinem Kanzler zu verwirklichen. Der Reichskanzler hat daraufhin zum wieder⸗ holten Male betont, und zwar wie aus ſeiner Umgebung verſichert wird„aufs nachdrück⸗ lichſte“, daß eine Verſtändigung über das hohe Ziel der nationalen Zuſammenfaſſung an der Perſonenfrage nicht ſcheitern dürfe, Eine Auskunft, wie man die Entwicklung nun weiter ſich vorſtelle, iſt von den Vertretern der beiden Par⸗ teien abgelehnt worden. Darüber werde man, ſo erklärten die Herren Kaas, Joos und Schäffer, übereinſtimmend, allein dem Reichspräſidenten Auf⸗ klärung geben. Zentrum und Bayeriſche Volkspartei wo. en alſo wie die Nationalſozialiſten, Herrn von Papen beiſeite drängen und zu Hindenburg direkt vorſtoßen. Lediglich der volksparteiliche Führer Dingel⸗ dey hat ſich zu dem Gedanken der nationalen Konzentration, wie ſie Herr von Papen im Auftrag des Reichspräſidenten erſtrebt, bekannt und gleich⸗ zeitig erneut bekundet, daß die Volkspartei an dem Charakter des Präſidialkabinetts unbedingt feſt⸗ halte. Die Nationalſozialiſten haben bis zur Stunde noch nicht mitgeteilt, ob ſte der auch ihnen zuge⸗ ſtellten Einladung zu folgen gedenken oder nicht. Hitler hielt geſtern eine Beſprechung mit ſeinen Unterführern ab und wird heute dem Kanzler Be⸗ ſcheid geben. In politiſchen Kreiſen nimmt man indes an, daß weder Hitler ſelbſt noch ein Beauf⸗ tragter mit Herrn von Papen zu verhandeln beabſichtigt. In der Angelegenheit einer Kanzlerſchaft Hitlers hat ſich, ſoweit wir unterrichtet ſind, in der Haltung des Reichspräſidenten nichts geändert. Eher ſpricht man von einem verſchärften Widerſtand Hindenburgs gegen eine Kandidatur Hitlers. Wie wir ſpäter noch ergänzend erfahren, wird in politiſchen Kreiſen damit gerechnet, daß das Reichskabinett in ſeiner Sitzung heute vormittag lediglich beſchließen wird, dem Reichspräſidenten die Entſcheidung über die nach den Beſprechungen des Kanzlers mit den Parteiführern entſtandene Lage zu überlaſſen. Der Reichspräſident wird dann vorausſicht⸗ lich ſeinerſeits mit den Parteiführern in Verbindung treten. Erſt nach den Empfängen der Parteiführer dürfte dann der Reichspräſident ſeine endgültige Entſchei⸗ dung fällen. Es bleiben jedoch die Beſchlüſſe abzu⸗ warten, die das Kabinett in ſeiner Sitzung am Donnerstag faßt. Als eine Möglichkeit zur Ueberwindung der außerordentlichen Schwierigkeiten, die ſich nach dem ergebnisloſen Verlauf der Parteiführer⸗Empfänge ergeben dürften, taucht neuerdings, wenn auch erſt in zager Andeutung und nebelhaftem Umriß, die Idee an einen i befriſteten parteipolitiſchen Waffenſtillſtand für die Regierung. auf. Man will hier und da ſogar wiſſen, daß auch die Nationalſozialiſten ſolchen Erwägungen nicht abgeneigt ſeien, weil ſie bis zum Frühjahr eine Verbeſſerung ihrer Situation erhoffen. Es verlautet, daß vor allem vom Zentrum ſtark nach dieſer Rich⸗ Ausſöhnung zwiſchen der Bayeriſchen Meldung des Wolff⸗ Büros — München, 17. Nov. Der Aelteſtenrat des Bayeriſchen Landtages trat geſtern zuſammen, um die Dispoſitionen für die Wiederaufnahme der parlamentariſchen Arbeiten feſtzulegen. Einen Hauptpunkt der Ausſprache bil⸗ dete die Frage der Wieder zulaſſung der 41 nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten, die in der Sitzung vom 17. Juni 1932 auf 20 Sitzungs⸗ tage ausgeſchloſſen worden waren. Präſident Stang betonte hierzu, daß die allgemeine politiſche und wirtſchaftliche Lage eine Zuſammenfaſſung aller Kräfte zu fruchtbringender Arbeit verlange. Er ſtelle anheim, die Auswirkung der Ereigniſſe vom 17. Juni durch eine entſprechende Vereinbarung im Aelteſten⸗ rat zu bereinigen. In der Ausſprache erklärten ſich die National⸗ ſozialiſten bereit, ihre Klage beim Staats⸗ gerichtshof zurückzuziehen, wenn ſie ihre Mandate ausüben könnten. Ebenſo verlangten ſte eine grund⸗ ſätzliche Klärung der Frage, ob Parteiuniformen im Sitzungsſaal künftig zugelaſſen ſeien. Die Sozial⸗ demokraten erklärten ſich gleichfalls bereit, einen Strich unter die Ereigniſſe vom 17. Juni zu ziehen, ebenſo der Bauernbund. Schließlich einigte ſich der Aelteſtenrat dahin, daß in der nächſten Voll⸗ ſitzung, die am 22. November ſtattfindet, nach Abgabe von Erklärungen ohne weitere Debatte die Bei⸗ legung des Konflikte erfulgt. N Noch geſtern vormittag, wenige Stunden vor der entſcheidenden Sitzung im Aelteſtenrat, wurde offi⸗ Volkspartei und den Nationalſozialiſten ziell von den zuſtändigen Stellen jede Beſprechung über eine Ausſöhnung rundweg beſtritten. Es wurde erklärt, daß„kein wahres Wort“ an den Meldungen über Verhandlungen zwiſchen Regie⸗ rung, Bayeriſcher Volkspartei und NSDAP fei. Heute kommt nun die Nachricht, daß ſich die Par⸗ teien ausgeſöhnt haben, daß der Ausſchluß der NSDAP aus dem Landtag aufgehoben iſt. Die Feindſchaft gegen Papen ſcheint auch in München ſtärker zu ſein als alle anderen gewiß nicht geringen Gegenſätze. — Generalſtreik- Beratungen der SPD Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 17. Nov. Geſtern nachmittag haben, wie wir hören, die Funktionäre der Berliner Sozialdemokraten— wie es heißt nur die älteren unter ihnen— eine Aus⸗ ſprache abgehalten mit dem Gegenſtand: Vorberei⸗ tung auf den Generalſtreik. Es handelt ſich dabei offenbar zunächſt nur um theoretiſche Erörterungen, die erſt in dem Fall praktiſche Bedeutung erlangen ſollen, da von irgend einer Seite in illegaler Weiſe in den Verlauf der Dinge einge⸗ griffen würde. Immerhin ſieht man, daß die Sozial⸗ demokraten ſehr ernſthafte Vorbereitungen treffen, gegebenenfalls im Verein mit den Kommuniſten und Erwerbsloſen von dem Mittel des Generalſtreiks Gebrauch zu machen. rr Peinliche Fragen an Herriot Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 17. Nov. In dem frauzöſiſchen Kabinettsrat, der geſtern abend ſtattfand, ſollen ſich einige peinliche Szenen abgeſpielt haben. Miniſterpräſident Her⸗ riot unterlag einem Kreuzverhör über den Konſtruktivplan, der ſowohl in England als auch in Italien eine ziemlich ungünſtige Aufnahme gefun⸗ den hat. Mitglieder der Regierung, darunter Marine⸗ miniſter Legygues, ſollen auf die Erſchwerung der diplomatiſchen Lage hingewieſen haben, die ſich aus dem Vorſchlag Frankreichs ergeben hat. Der Mini⸗ ſterpräſtdent ſuchte die verſchiedenen Einwendungen zu entkräften, ſah ſich aber zu dem Eingeſtändnis ge⸗ nötigt, daß die Genfer Verhandlungen nicht den er⸗ hofften Erfolg Frankreichs bringen werden. In der heutigen Morgenpreſſe fahren die Blätter fort, ablehnende Preſſekommentare aus England und Italien zu publizieren. Die Kluft zwiſchen der Links⸗ und Rechtspreſſe wird immer breiter. Das „Echo de Paris“, über deſſen Beziehungen zum fran⸗ zöſiſchen Generalſtab gerade in letzter Zeit ſehr viel geſprochen wurde, klärt ſeine Leſer darüber auf, daß die führenden engliſchen Kreiſe den franzöſiſchen Plan als„ein groteskes und gefährliches Hirngeſpinſt“ bezeichnen. Der Londoner Korre⸗ ſpondent dieſes Blattes ſchreibt:„Die Blätter der Pariſer offiziöſen Preſſe, die behaupten, daß der franzöſiſche Plan im Ausland im allgemeinen einen günſtigen Eindruck hervorgerufen habe, geben eine falſche Darſtellung des Tatbeſtandes. In Eng⸗ land wird der franzöſiſche Vorſchlag glatt zurückgewieſen“. Es werden ferner italieniſche Stimmen in großem Umfange zitiert, darunter die des„Reſto del Carlino“, der dem„Echo de Paris“ zufolge Muſſolinis Anſicht in folgenden. Sätzen zum Ausdruck bringt:„Die Aufnahme, die der franzöſiſche Vorſchlag in Deutſchland und Eng⸗ land gefunden hat, beweiſt, daß Frankreich ſeiner alten Formel treu geblieben iſt. Es fordert etwas Unerreichbares, um die Rettung der Abrüſtungs⸗ frage auf der Grundlage der Parität zu verhindern. Der franzöſiſche Plan richtet ſich gegen eine wirkliche Abrüſtung.“ Dagegen behauptet die nationaliſtiſche Pariſer Preſſe, daß der franzöſiſche Abrüſtungsvorſchlag Deutſchland den doppelten Vorteil einräume, eine durch allgemeine Wehrpflicht gebildete Armee und daneben eine Berufsarmee zu beſitzen. Gerade die Reichswehr ſollte aber nach den Ab⸗ ſichten des franzöſiſchen Generalſtabes vernichtet werden. Bald werde die ganze Welt klar erkennen, daß das nationaliſtiſche und in einen Militärſtaat verwandelte Deutſchland das einzige und wirkliche Hindernis für die Befriedung Europas ſei. Es iſt geradezu grotesk, mit welcher Frechheit das offiziöſe franzöſiſche Blatt die Verhältniſſe hin⸗ zuſtellen wagt. Iſt es Frankreich ernſt mit der Be⸗ friedung Europas, ſo möge es in Genf Abrüſtungs⸗ vorſchläge einbringen, die ſchnell durchzuführen ſind und ſie nicht an Bedingungen knüpfen, deren Er⸗ füllung viele Jahre fordern. PPFPPPCCCCCCCCCCCCCCTVVVVVVVUVUUUUUPUPUPUDUDUDUVUVUVUUDUVUVVPwœœœœœVwVVUVUUUUVUVUVUVUUUVUVUVUUUUV˖VCVUVVVVVVVV—— tung hin gearbeitet wird, wobei die Erſetzung Papens durch eine neutrale Perſönlich⸗ keit— als die Herr von Schleicher beiläufig nicht in Betracht käme— als Vorbedingung gedacht iſt. Ein ſolcher Waffenſtillſtand ſoll durch einen Ver⸗ tagungsbeſchluß des Reichstages, der etwa bis z u m 1. April gehen könnte, unter Uebertragung der vollen Verantwortung auf die Regierung erreicht werden. Die Berliner Blätter ſprechen von der Demiſ⸗ ſion des Reichskanzlers. Die„Voſſiſche Zei⸗ tung“ meint ſogar, daß es nicht ausgeſchloſſen ſei, daß das Kabinett als ganzes die„formelle Geſamt⸗ demiſſton“ beſchließt. Der„Lokal⸗Anzeiger“ ſpricht bereits von neuen Namen, die für die Spitze des Kabinetts der nationalen Konzentration in Betracht kämen, und nennt in dem Zuſammenhang Leipzigs Oberbürgermeiſter Goerdeler und Reichs⸗ . kommiſſar Bracht. Doch das heißt wohl den Dingen, die ſich nach der Abſage der Kanzlerreiſe jetzt immerhin ſchnell ent⸗ wickeln werden, vorgreifen. Daß der Kanzler ſe in Amt zur Verfügung ſtellt, möchten auch wir nicht für unmöglich halten. Herr von Papen hat von Anfang an betont, daß ſeine Perſon kein Hindernis ſein werde, und der völlige Fehlſchlag ſeiner Unterredungen mit Parteiführern würde in der Tat nahelegen, die Konſequenz des Rücktritts zu ziehen. Sicher iſt indes nur, daß nun die Entſcheidung beim Reichspräſidenten liegt. Von ihm wird alles weitere abhängen. Ob, wenn ſie er⸗ folgen ſollte, er die Demiſſtion des Kanzlers oder des Reichskabinetts annimmt oder nicht, ob er einen an⸗ deren Kanzler auswählt, der ſich neue Mitarbeiter ſucht, oder ob er Herrn von Papen und ſein Kabinett mit der Weiterführung der Geſchäfte beauftragt. Der „Lokal⸗Anze ger“ bemerkt:„Entſcheidend iſt die Tat⸗ ſache, daß ver Reichspräſident nicht be⸗ reit ſein wird, das von ihm verordnete Wirtſchaftsprogramm preiszugeben, daß er eine Weiterführung dieſes Programms für notwendig erklären wird. Ob der Reichspräſident nicht bei einem Scheitern aller Verhandlungen dem jetzigen Kabinett ohne jede Veränderung die Mög⸗ lichkeit zur Klärung der innerpolitiſchen Lage auf anderem Wege gibt, iſt eine Frage, die nur der Reichspräsident allein zu entſcheiden hat.“ Revolte gegen Macdonald (Von unſerem Londoner Vertreter) § London, Mitte November. Es iſt ſchon längſt kein Geheimnis mehr, daß die „Nationale Konzentration“ in Eng⸗ land in der Auflöſung begriffen iſt. Der Zuſammenſchluß führender Politiker aus allen drei Parteien zu der nationalen Notregierung erfolgte im Sommer 1931 unter dem Druck der gefährlichen Finanzkriſe, die die Grundfeſten des engliſchen Staatsweſens zu erſchüttern drohte. Die Bevölke⸗ rung unterlag damals einer Panik, der ſich nur Wenige entziehen konnten. Verängſtigt durch die Furcht vor dem Verluſt ihrer Erſparniſſe, vergaßen zwel Drittel aller Engländer die Politik und unter⸗ warfen ſich willig der Herrſchaft vertrauter bewährter Perſönlichkeiten aus allen politiſchen Lagern. Es kann nicht bezweifelt werden, daß das Volk damit einen richtigen Inſtinkt bewies, und daß die Natio⸗ nale Regierung dieſe Stimmung richtig deutete. Die Wahlen vom Oktober 1931, aus denen die enorme konſervative Unterhausmehrheit her⸗ norging, beſtätigten die Regierung mit unzweideuti⸗ ger Wucht in ihrem ſelbſtbeſtimmten Mandat. Schon damals war es den Einſichtigen klar, daß der Zu⸗ ſammenſchluß nur für die Zeit der dringenden natio⸗ nalen Notlage gelten konnte. Es lagen ganz be⸗ ſtimmte Aufgaben vor, für deren Erfüllung die engliſche Regierung eine beſonders ſtarke Auto⸗ rität brauchte. Zunächſt mußte die Währung gegen die verheerenden Auswirkungen des auswärtigen Mißtrauens geſchützt werden. Die übertrieben pefft⸗ miſtiſchen Meinungen über Englands Finanz⸗ und Wirtſchaftslage— an deren Entſtehen die engliſchen Konſervativen vorher ſehr energiſch mitgearbeitet hatten— mußten zum Schweigen gebracht werden. Für langfriſtige Sanierungen war die Zeit zu kurz. Eine Demonſtration tat not, wenn man will, ein „Bluff“. Dieſer Schachzug gelang. Der Anblick des in der Stunde der Gefahr geeinten engliſchen Vol⸗ kes löſte in der ganzen Welt Bewunderung aus. Die energiſche Beſeitigung des Haushaltsdefizits und das ängſtliche Drängen der Steuerzahler vor den Portalen der Finanzämter beruhigten ſelbſt die größten Peſſimiſten. Wenn auch der Goldkurs nicht mehr zu halten war, wurde doch ein Verfall der Währung verhütet. Keine andere Regierung hätte dieſe große De⸗ monſtration gegenüber dem Ausland ſo gründlich und ſchnell zum Erfolg führen können. In dieſem Anfangsſtadium konnte Macdonald noch mit Stolz auf den Tag zurückblicken, an dem er die Pflich⸗ ten eines Patrioten über den Ruf der Parteipolitik geſtellt hatte. Auch die liberalen Mitglieder der Koa⸗ litionsregierung konnten ihrem aus ſchönen Träu⸗ men erwachenden Gewiſſen damals noch verhältnis⸗ mäßig leicht widerſtehen. Dann aber begann die Periode der Zölle. Wie die Dinge damals la⸗ gen, konnte England wohl nicht mehr lange dem Zu⸗ ſtand zuſehen, daß alle anderen Induſtrieländer ihrs Zölle immer höher ſchraubten und den engliſchen Markt als offenen Abladeplatz für die Waren be⸗ nutzten, die mehr und mehr von den früheren Abſatz⸗ märkten ausgeſchloſſen wurden. Zölle waren unver⸗ meidlich geworden. Aber noch nahm die Regierung auf ihre freihändleriſchen Mitglieder und Wähler Rückſicht, indem ſie den Grundſatz verkündete, daß Englands Zölle nur ein Werkzeug zur Herbeifüh⸗ rung freieren Welthandels ſein ſollten. Mit dieſem Vorbehalt auf den Lippen konnten die liberalen Mi⸗ niſter eine Zeitlang die immer ſtärker werdenden Doſen der bitteren Zollmedizin ſchlucken. Auf die Konſerva⸗ tiven übte jedoch der Beginn der Zollpolitik dieſelbe Wirkung aus, wie rohes Fleiſch auf einen gezähmten Wolf. Sie hatten ſich mit Mühe die Zügel der„Na⸗ tionalen Einigkeit“ anlegen laſſen, doch in dem Maße, wie die allgemeine Panik verebbte, machten ſie von dem Druck ihrer zahlenmäßigen Uebermacht wachſen⸗ den Gebrauch. Den erſten Notzöllen folgten die landwirtſchaftlichen Zölle, darauf der allgemeine Schutzzolltarif und ſchließlich die handelspolitiſchen Abmachungen mit den britiſchen Reichsländern auf der Konferenz von Ottawa. In deren Gefolge ka⸗ men dann auch die Zölle auf die ausländiſchen Ge⸗ treide und die Kontingentierung der Fleiſcheinfuhr. Auf der ſelben Liſte ſteht auch der Handelskonflikt mit Irland, der jetzt zur völligen Abſperrung der triſchen Ausfuhr nach England geführt hat. Während die Konſervativen auf dieſe Weiſe ihre reiche Ernte unter Dach brachten, wurde die Stel⸗ lung der linksgerichteten Min iſter immer demütigender, Macdonald ſelbſt hatte ſich ja ſchon lange vor dem Sturz der Arbeiterregie⸗ rung zu politiſchen Grundſätzen bekannt, die den konſervativen nicht ſehr fern ſtanden. Aber Snow den war ſchließlich der Verfaſſer des Kan o 1 gramms der Arbeiterpartei Er kempf ir Herbert Samuel zuſammen um jeden Zenttmete Boden, der der Lebens rbetterſchaft z gunſten der Großinduſtrie und des Landbeſitzes ent⸗ bilden das erſte„Kollektiv“, das ein deutſches Drama erfordert, ganz anders als das Schweizer Volk im „Tell“, deſſen Grundanlage ſich von dem Werk Haupt⸗ 2. Seite/ Nummer 336 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 17. November 1932 dogen wurde. Am leichteſten fanden ſich noch die Rechtsliberalen in ihre Aufgabe. Simon hatte nicht viel Geſinnung zu übertönen, und Runeiman war trotz ſeiner freihändleriſchen Ueberzeugungen zu ſehr praktiſcher Kaufmann, um ſich nicht den beſten⸗ henden politiſchen Machtverhältniſſen zu unterwer⸗ fen. Die Spannungen, die ſchon bald nach dem Ab⸗ klingen der erſten Begeiſterung innerhalb der Natio⸗ nalen Regierung entſtanden, hätten wohl ſchon im Frühjahr zur Exploſion geführt, wenn nicht das Jortbeſtehen der großen Einigkeitsgeſte noch für einen beſonderen Zweck dringend notwendig ge⸗ weſen wäre. Dieſer Zweck war die Kon ver ſion der Kriegsanleihe. Der Staat ächzte ſeit Jahren unter der hohen Zinſenlaſt dieſer rieſigen Anleihe. Verſchiedene Regierungen hatten immer wie⸗ der verſucht, die große Transaktion der Zinſen⸗ ſenkung durchzuführen, waren aber ſtets in den Vorbereitungen ſtecken geblieben. Es bedurfte eines gewaltigen Appells an den Patriotismus des ganzen Volkes, um die Beſitzer von zwei Milliarden Pfund Kriegsanleihe zum freiwilligen Ver⸗ zicht auf einen Teil ihres Zinseinkommens zu be⸗ wegen. Hinter dieſem Appell mußte eine überpar⸗ teiliche Regierung ſtehen. Es war die letzte der großen„Bluff“⸗Aufgaben, die England zu erfüllen hatte. Mit dem erfolgreichen Abſchluß der Konver⸗ ſion verſchwand die zwingende Notwendigkeit für den Weiterbeſtand der nationalen Regierung. Das freie Spiel der politiſchen Kräfte begann ſich zu regen. 5 Es beſtand eigentlich kein logiſcher Grund dafür, daß Lord Snowden, Sir Herbert Samuel und die anderen freihändleriſchen Miniſter gerade die Ab⸗ machungen von Ottawa dazu benutzten, ihre ſo lange im Zaum gehaltenen politiſchen Ueberzeugungen davongaloppieren zu laſſen. Tatſächlich war ihr Proteſt auch nur ein Scheingefecht. Zwei Gründe waren für ihren Rücktritt wirklich maßgebend: ein⸗ mal der oben begründete Fortfall der Exiſtenzberech⸗ tigung für die Nationale Regierung; dann aber auch die offenſichtliche Rückkehr der Volksſtim⸗ mung zum Normalzuſtand der Partei⸗ politik. Dieſe beiden Tatſachen gelten für Mac⸗ donald und die im Kabinett verbliebenen Liberalen in demſelben Maße. Keine polttiſche Theorie kann darüber hinwegtäuſchen, daß das Stundenglas der Nationalen Konzentration in England nur noch wenige Sandkörner enthält. Was jetzt zu tun iſt, kann auf parteipolitiſchem Wege nicht nur ebenſo gut, ſondern ſogar klarer und anſtändiger erledigt wer⸗ den, als unter der Maske der Koalition, die längſt ihren nationalen Sinn verloren hat. Die Konſer⸗ vativen wiſſen dies denn auch ſehr genau, und ihre Revolte gegen Macdonald nimmt immer ernſtere Formen an. Fraglich iſt nur, wie lange der gegenwärtige Schwebezuſtand noch dauern kann. Dafür dürfte der Geſundheitszuſtand Maecdonalbs, der faſt täglich bedenklicher wird, entſcheidend ſein. In manchen Kreiſen ſpricht man davon, daß der Premierminiſter ſchon ſehr bald zurücktreten wird; Andere glauben, daß zunächſt nur eine Arbeits⸗ teilung zwiſchen ihm und Baldwin erfolgen wird. Maedonalds eigener Wunſch iſt ſicherlich, noch bis zum Ende der Weltwirtſchaftskonferenz auszuhalten, die er perſönlich zum Erfolg führen möchte. Seine Enttäuſchung darüber daß die Konferenz wohl kaum vor April beginnen kann, zeigt deutlich, daß er ſelbſt an ſeiner Fähigkeit zweifelt, ſich bis dahin im Amt zu halten. Der Zeitpunkt und die Art ſeines Rück⸗ tritts werden allerdings durch ſo viele Zufälligkeiten mitbeſtimmt werden, daß ſich keine beſtimmte Voraus⸗ ſage geben läßt. Ganz unbeſtimmt iſt ſchließlich, ob es den Konſervativen gelingen wird, gleichzeitig auch den allgemein unbeliebten Außenminiſter Simon loszuwerden. Es iſt durchaus möglich, daß er auch nach dem Rücktritt Maedonalds weiter in einem Kabinett Baldwin verbleibt. f Auto ſtürzt in einen Fluß — Milſpe(Weſtf.), 17. Nov. In der letzten Nacht ſtürzte ein Auto mit fünf Inſaſſen von einer Brücke in die Ennepe. Infolge des Nebels hatte der Fahrer die Brücke nicht rechtzeitig geſehen und durch⸗ brach das Brückengeländer, ſo daß er mit dem Wagen in den Fluß ſtürzte. Der Fabrikant Wolf war ſofort tot. Telegraphiſche Meldung —— Karlsruhe, 17. Nov. Die Gegnerſchaft gegen die Konkordate wird im⸗ mer ſtärker und ſchärfer. Die parteiamtliche Korre⸗ ſpondenz des Evangeliſchen Volksdienſtes ſchreibt: „Der erweiterte Landesvorſtand des Evangeliſchen Volksdienſtes ſpricht einſtimmig ſeine entſchiedene Billigung des Beſchluſſes der Landesführung und Landtagsgruppe aus, wonach das katholiſche Konkordat und der evangeliſche Staatsvertrag wegen Verletzung der Parität abgelehnt werden. Durch den Ver⸗ ſuch des Kultusminiſters Baumgartner, in einer Preſſekonferenz die Ungleichwertigkeit des evan⸗ geliſchen Staatsvertrags gegenüber dem katholiſchen Konkordat aufzuklären, iſt die unterſchiedliche Be⸗ handlung nur noch deutlicher geworden. Wenn ein Miniſter gegenüber der durch die evangeliſche Kirchenregierung gemachten Feſtſtellung der Un⸗ gleichwertigkeit beider Verträge glaubt, auf einen Teil des evangeliſchen Kirchenvolkes entſcheidend ab⸗ heben zu müſſen, trotzdem die evangeliſche Kirchen⸗ regierung als offizieller Vertragspartner ihre eigene kirchliche Stellung deutlich präziſiert hat, ſo iſt bei dieſer Einmiſchung in die inneren Verhältniſſe der Parteien und Vaden-Konkordate Wachſende Front der Gegner der badiſchen Kirchenverträge evangeliſchen Landeskirche für einen Miniſter die Gefahr offenkundig, als Parteimann angeſehen zu werden, der die Fürſorge für eine ausreichende Un⸗ terſtützung des katholiſchen Konkordats über einen wirklichen politiſchen Ausgleich ſtellt.“ Die Stellung der Nationalſozialiſten wird vom Vorſitzenden der nationalſozialiſtiſchen Landtagsfraktion, Köhler, dargelegt. Darnach kann die nationalſozialiſtiſche Fraktion angeſichts der Um⸗ ſtände, unter denen das Konkordat geſchaffen worden ſei, dieſemihre Zuſtimmung nicht erteilen. Die Fraktion wäre bereit geweſen, bei der Schaffung des Vertragswerkes poſitiv mitzuarbeiten. Man habe dies nicht gewollt. Die Nationalſozialiſten müß⸗ ten daher die Verantwortung für einen Vertrag ab⸗ lehnen, auf den ſie keinerlei Einfluß hatten. Der außerordentliche Parteitag der S PD. Badens wird am Sonntag, den 27. No⸗ vember, in Offenburg zuſammentreten. Sein einziger Tagesordnungspunkt werden die Staats⸗ verträge mit den Kirchen bilden. Darüber werden Parteivorſitzender Reinbold als Hauptreferent und Fraktionsvorſitzender Rückert als Korreferent ſpre⸗ chen, woran anſchließend eine Debatte mit Beſchluß⸗ faſſung ſtattfinden wird. Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 17. Nov. In der engliſchen Staatsdruckerei erſcheint heute der amtliche Jahresbericht der britiſchen Botſchaft in Berlin über die Wirtſchaftslagein Deutſch⸗ Jan d. Die Berichtszeit läuft bis zum September ds. Is. umfaßt alſo, wie der Verfaſſer ſagt, eine der ſchwierigſten Perioden der deutſchen Wirtſchaft ſeit der Inflation. Die finanzielle Geſchichte dieſer zwölf Monate wird als ein ſtändiges Rückzugsgefecht gegen die Nachwirkungen der Bankenkriſe von 1931 dar⸗ geſtellt. Deutſchlands oft kritiſiertes Feſthalten an dem Goldkurs der Mark wird verteidigt und zwar aus zwei Gründen: Einmal habe Deutſch⸗ land große Schulden in Goldvaluta, deren Laſt eine Entwertung der Mark unerträglich machen würde. Zweitens ſei das deutſche Volk ſeit der In⸗ flationszeit gegenüber allen Währungsexperimenten mißtrauiſch geworden. Der engliſche Berichterſtatter ſtellt der Reichsbank für die erfolgreiche Verteidigung der Mark ein anerkennendes Zeugnis aus. Die Lage der Induſtrie wird als kritiſch ge⸗ ſchildert. Ueber den deutſch⸗engliſchen Handel wird endlich einmal deutlich geſagts daß der Jahres⸗ warenaustauſch mit dem Empire als Ganzes zu⸗ gunſten des britiſchen Weltreiches abſchloß. Im Jahre 1931 war infolge des Fallens der Rohſtoffpreiſe zum Doch hat ſich das im laufenden Jahr bereits wieder gewandelt. Ueber den Wirtſchaftsplan der Regierung von Papen ſagt der Bericht, er ſei eine einigermaßen riskante Spekulation auf die künftige Entwicklung und werde unvermeid⸗ lich eine ſchwere Belaſtung für zukünftige Staatshaus halte bilden. Abſchließend ſchreibt der engliſche Berichterſtatter: „Wenn auch das deutſche Volk im Erdul⸗ den geſchult iſt und ſeit den Ereigniſſen des letzten Jahres gegen Kriſen einigermaßen un⸗ empfänglich geworden iſt, werden doch die kommen⸗ den Monate viele Schwierigkeiten und Sorgen bringen“. i Trotz dieſer peſſimiſtiſchen Vorausſage. iſt der amtliche Bericht in der Londoner City mit Befriedi⸗ gung aufgenommen worden. Einen außerordentlich erſten Mal die Handelsbilanz für Deutſchland aktiv. eee Neue engliſche Kredite für Deutſchland erfreulichen Kommentar findet man. heute in der „Financial News“:„Niemand zweifelt daran, daß Deutſchland ſich noch immer in ſehr bedrängter Lage befindet. Aber der Ausblick iſt nicht mehr ſo hoffnungslos, wie er noch vor wenigen Monaten er⸗ ſchien. Finanzielle Intereſſenten in London begin⸗ nen Deutſchland in ganz neuem Lichte zu ſehen. Mindeſtens eine der Londoner City⸗Banken hat ganz außerhalb des Stillhalte⸗Abkommens neue Kredite für deutſche Firmen eröffnet trotz des Riſikos der Deviſenbeſchränkungen. Man glaubt auch, daß London darin nicht allein ſteht. Es iſt eine Tatſache, daß Deutſchland nicht mehr als Bankrotteur in Schwierigkeiten betrachtet wird. i Sobald das Kriegsſchuldenproblem endgültig ge⸗ regelt iſt, wird das Vertrauen zu Deutſchland weiter ſteigen. Dies iſt nicht zum Geringſten Deutſchlands eigenen Bemühungen um die weitgehende Erfüllung ſeiner Schuldenverpflichtungen zutzuſchreiben, worin es in erfreulichem Kontraſt zu manchen anderen europäiſchen Ländern ſteht.“ Pariſer Wirtſchaftsverhandlungen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters a V Paris, 17. Nop. Parallel mit den deutſch⸗franzöſiſchen Handels⸗ vertragsbeſprechungen werden in Paris Verhand⸗ lungen zwiſchen franzöſiſchen und öſterreichiſchen Delegierten ſtattfinden, die die Neuregelung der Handelsbeziehungen zwiſchen den beiden Ländern zum Ziele haben. Die franzöſiſche Regierung wünſcht trotz zahlreicher Proteſte der Privatwirt⸗ ſchaft eine Auflockerung des Kontingent⸗ ſyſtems. Sowohl für Deutſchland wie für Oeſter⸗ reich wird das Prinzip der Meiſtbegünſtigung Gel⸗ tung erhalten. Im Handelsminiſterium betont man, daß Frankreich großes Intereſſe an einer wirt⸗ ſchaftlichen Feſtigung Oeſterreichs habe, rechnet aber trotzdem mit ſehr hartnäckigen und langwierigen Verhandlungen. Zurzeit befinden ſich öſterreichiſche Finanzſach⸗ verſtändige unter Führung des Sektionschefs Dr. Schüller in Paris, um ſich für die Durchführung der öſterreichiſchen Anleihe einzuſetzen. Die Teilnahme Frankreichs an dieſer Anleihe hängt von der Zuſtimmung des Parlaments ab. Däniſche Wahlen Meldung des Wolffbüros — Kopenhagen, 17. Nov. Die Ergebniſſe der Wahlen zum Folketing ſtellen ſich folgendermaßen dar: Sozialiſten 660 000 Stimmen(598 000) und 62 Mandate(61); Gemäßigte Linke 381000 Stimmen(402 000) und 38 Mandate (44)); Konſervative 289 000 Stimmen(234 000) und 27 Mandate(23); Linksradikale 145000 Stimmen (151000) und 14 Mandate(16); Georgiſten(Rechts⸗ verb.) 41000 Stimmen(26 000) und 4 Mandate(); Kommuniſten 17000 Stimmen(3 000) und 2 Mandate (—) Partei der Schleswiger(Deutſche) 10 000 Stim⸗ mern(9000) und 1 Mandat(); Nationalſozialiſten 756 Stimmen. Im allgemeinen ergaben die Wahlen Verluſte für die Links radikalen und die gemäßigte Linke zugunſten der Konſervativen und der Sozialiſten. 5 Zwei Verhaftungen in Genf Meldung des Wolff⸗Büros — Genf, 17. Nov. Die Polizei verhaftete einen 22jähr. Deutſch⸗ Schweizer, der einen in der Rekrutenſchule be⸗ findlichen Kameraden ſchriftlich aufgefordert haben ſoll, Befehlen zum Vorgehen gegen die Zivilbevölke⸗ rung nicht Folge zu leiſten. Ferner wurde ein 28⸗ jähriger Schweizer feſtgenommen, der Denkmäler und öffentliche Gebäude beſchmiert hatte. Der ver⸗ haftete ſozialiſtiſche Nationalrat Nicole ſteht ſeit zwei Tagen im Hungerſtreik. In der Sitzung des Genfer Großen Rates ſpra⸗ chen die Parteien der Regierung, der Polizei und der Armee den Dank für ihr Verhalten bei den blu⸗ tigen Vorfällen des 9. November aus. Nur die ſozialiſtiſchen Redner übten an den Maßnahmen der Regierung ſcharfe Kritik. Zuſammenſtöße in der Sſchechoſlowakei Meldung des Wolffbüros — Preßburg, 17. Nov. In der Gemeinde Polomka, wo vor einigen Tagen eine gerichtliche Verſteigerung von Immo⸗ bilien von der Volksmenge verhindert worden war, ſollten ſechs Perſonen wegen Teilnahme an dieſen Ausſchreitungen verhaftet werden. Etwa tauſend mit Senſen, Heugabeln, Dreſchflegeln und Steinen be⸗ waffnete Perſonen aus der Umgebung gingen gegen die Gendarmerie vor. Der Gendarmeriekommandant forderte die Menge ſechsmal vergeblich auf, ſich zu zerſtreuen, und gab ſchließlich das Kommando zum Feuern. Zwei Angreifer wurden getötet ein dritter leicht verletzt. Die Menge wich darauf zurück. Streik in Sevilla Meldung des Wolffbüros — Sevilla, 17. Nov. Die Bäckergeſellen traten in den Ausſtand, dem ſich auch die Straßen bahner und die Autodroſchkenchauffeure anſchloſſen. Die Führer der Streikbewegung verſuchen, auch die Häfen⸗ und Transportarbeiter für den Streik zu ge⸗ winnen. Ein ſtarkes Polizei⸗ und Militäraufgebot iſt zuſammengezogen, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Eiferſuchtsdrama in Charlottenburg — Berlin, 17. Nov. In Charlottenburg ſpielte ſich ein Eiferſuchtsdrama ab. Eine 23 Jahre alte Theaterſtatiſtin, die dort mit einem Kaufmann einen gemeinſchaftlichen Haushalt führte, ſchoß ſich vor den Augen ihres Freundes eine Kugel in den Kopf. Sie mußte in ein Krankenhaus ge⸗ bracht werden und dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Die Tat war durch den Entſchluß ihres Freundes veranlaßt, den Haushalt aufzulöſen und eine eigene Wohnung zu beziehen. N —. pk.——.f————.ꝶ̃—. ñ Hauptmanns„Weber“ Neuinſzenierung im Nationaltheater Damals, vor faſt vierzig Jahren, wurde durch den Verein„Freie Bühne“ Gerhart Hauptmanns Schauſpiel von den Webern im Deutſchen Theater zu Berlin aufgeführt, nachdem es das preußiſche Ober⸗ verwaltungsgericht erſt einmal freigegeben hatte. Alsbald verſuchte man, das Stück parteipolitiſch aus⸗ zuſchlachten, aber ebenſo ſchnell gewöhnte man ſich daran, das Werk künſtleriſch zu ſehen. Jetzt führt man das Stück an unſerer Bühne zu Ghren des Dichters auf. Da darf der Reſpekt nicht fehlen. Er muß bereits bei der Widmung des Wer⸗ kes einſetzen, das Hauptmann ſeinem Vater zu⸗ gedacht hat. Aus deſſen Mund vernahm der Dichter die Erzählungen vom Weberaufſtand des Jahwes 1844, ſein eigener Großvater war als armer Weber mit dabei geweſen. Außerdem hat ſich Hauptmann noch an ein verläßliches Geſchichtswerk gehalten, das er der Schilderung dieſes einzigen, ergebnislos verlau⸗ fenen Verſuchs der Weber zugrunde legte. Dieſe erzählenden Quellen ſind dem Stück überall anzumerken. Hauptmann hat es mit den umfaſſendſten Bühnenanweiſungen verſehen und ſchon darin ge⸗ zeigt, wie weit er die Epik in das Werk vordringen ließ. Es iſt kaum möglich, die Geſtalten ganz nach dem Willen des Dichters auftreten zu laſſen. Sie manns, mit dem es nur zu oft verglichen wird, weſentlich unterſchetdet, Die Weber haben keinen ein⸗ zigen Führer. Der Aufwiegler Moriz Jäger, der entlaſſene Soldat, der ſich an ihre Spitze ſtellt— Erwin Linder gibt ihn mit ſtarkem Antrieb—, bletbt doch nichts anderes als ein Rebell. Der rote Bäcker, den Guſtl Röhmer⸗Hahn mit jugend⸗ licher Kraft darſtellt, entzündet nur das Feuer, das ſchon lange auftzuflammen droht. Ungleich näher als dieſe Aufrührer kommen dem Zuſchauer von heute die Figuren der alten Weber, poran der alte Baumert, aus dem Ernſt Lang⸗ macht. Aber auch bei diefen Geſtalten überwiegt die epische Durchführung gegenüber dem dramatischen heinz eine ergreifende Elends⸗ und Charakterſtudie Kontrapunkt. Der letzte Akt mit dem gottergebenen Veteranen Vater Hilſe, den Karl Marx mit präch⸗ tiger Biederkeit verkörpert, iſt noch einmal ein Drama im Drama, zumal ſich hier ein zwar ſtarker, aber ungelöſter Konflikt zwiſchen Hilſe, ſeinem Sohn (Simshäuſer) und ſeiner Schwiegertochter Luiſe auftut, mit der Eliſabeth Stieler endlich wieder einmal eine ihr gemäße Rolle erhielt. Der alte Häus⸗ ler Anſorge wird von Hans Finohr ins Mythiſche einer Urgeſtalt geſteigert. i Die Figuren, die den Webern nahe ſtehen, der alte Schmied Wittig, der noch die franzöſiſche Revo⸗ lution miterlebt hat— Hans Godeck gibt ihm phantaſtiſche Größe— und der der Lumpenſammler Hornig, den Alſter überaus feinſinnig und ſtill darſtellt, ſind nur Klammern des Geſchehens, das Hauptmann wie aus einer gewiſſen Scheu heraus zu keinem offenen Zuſammenprall auf der Bühne ſelbſt kommen läßt, obwohl der Zuſchauer den ganzen Abend darauf wartet. Wie das Stück endet, ſo wirkt es auch heute: erſchütternd und fragmen⸗ tariſch zugleich. Aber das Fragmentariſche überwiegt, — trotz allem Reſpekt; denn es iſt wohl kaum anzu⸗ nehmen, daß das Publikum nur aus Ergriffenheit geſtern abend nach dem letzten Vorhang anfangs ſo ſtill blteb. Der Schluß wirkte— ähnlich wie beim „Biberpelz“— nicht als ſolcher, das Stück ſpielte gleichſam noch hinter dem Vorhang weiter. Das iſt ein Zeichen dafür, daß es bei aller Jubiläumsver⸗ pflichtung in ſeinen Schwächen erkannt wird. Es liegt Staub darauf, ganz ohne Frage, und auch die Inſzenierung Richard Dornſeiffs ver⸗ mag ihn nicht wegzuwiſchen, es ſei denn, daß der Spielleiter das ganze Stück veränderte. Das kann und will er nicht, und ſo bleibt denn ſo mancher hiſtoriſche Reſt. Deshalb hätte er aber den Zuſchauer über die Zeit, in der das Stück ſpielt, nicht im un⸗ klaren zu laſſen brauchen. Das Bild vom alten Kai⸗ ſer Wilhelm, das an der Wand des Wirtshauſes hing, war nicht der einzige Anachronismus, obwohl die Datierung der Vorgänge auch im Text recht ein⸗ deutig gegeben iſt. Solche Verſchiefungen laſſen aber die Staubſchicht nur noch dicker erſcheinen, die auf einem ſolchen Werk liegt. Sie reizt zum Lachen in Szenen, in denen die Böſewichter auf der Bühne wie der Fabrikant Dreißiger, den Birgel mit einem doppelten Schnurrbart(der zweite war an die Stelle der Augenbrauen getreten) ſpielte, gar zu arg der Verachtung preisgegeben werden. Auch die Angſt⸗ ſzene von Dreißigers Kreatur Pfeifer, mit der Kol⸗ mar den erſten Akt wirkſam beherrſchte, hat in den Szenen des fluchtartigen Aufbruchs nur einen komi⸗ ſchen Effekt. Er wurde durch die ſchwankmäßig mon⸗ tierte Madame Dreißiger von Hermine Ziegler und den ſalbungsvollen Paſtor von Georg Köhler noch erhöht. Aber auch noch unter dem Staub leuchtet die er⸗ barmende Liebe Hauptmanns zu den getretenen Webern hervor. Nur iſt auch in dieſen Dingen unſer Empfinden anders geworden. Die rührenden Requf⸗ ſiten, die Hauptmann ausbreitet, können uns längſt nicht mehr ſo erſchüttern wie edanke an dit icht 1 Arbeit, eigene Gegenwart, in de ſondern die Not der Arbeitsloſigkeit die Menſchen zu Milltonen heimſucht. Auf ſolchem Hintergrund wirken Klagen wie die aus Hauptmanns Stück nur beklemmend, und man fragt ſich, warum man ſolch Elend auch noch in die Vergangenheit projtztert mitanſehen muß, wenngleich es in ſeinen Stimmungen, beſonders in den Woh⸗ nungen der Weber ſelbſt, durch die neue Inſzenie⸗ rung zu ſtarker Wirkung kam. Dieſe Arbeit und be⸗ ſonders die Geſamtleiſtung des hervorragen⸗ den Enſembles wurde denn auch am Schluß durch den doch noch ſehr herzlichen Beifall des Publikums anerkannt, das ſonſt merklich von der Elendsdramatik in dieſer Form abrückte. Es galt, einen Dichter zu ehren, dem Ehren genug zuteil werden. Sein Werk iſt ſo umfangreich, daß es nichts ſchadet, wenn man es in ſeinen hiſtoriſchen Bedingtheiten erkennt. k. * OMorgenfeier Gerhart Hauptmann. Die zur Feier des 70. Geburtstages von Gerhart Haupt⸗ mann am Sonntag 11.30 Uhr ſtattfindende Morgen⸗ feier ſieht folgendes Programm vor. Einleitend ſpielt Arno Landmann auf der Orgel, danach wird die Eingangsſzene des Fragments„Das Hir⸗ tenlied“, ein Zwiegeſpräch zwiſchen dem Künſtler und dem Erzengel Gabriel von Willy Birgel und Ellen Widmann geleſen. Die Anſprache hält ſo⸗ dann Schriftſteller Alfred Kerr ⸗ Berlin. Zum Ab⸗ ſchluß der Feier gelangt Beethovens Leonoren⸗ Ouvertüre Nr. 3 unter Leitung von Generalmuſik⸗ direktor Roſenſtock durch das Nationaltheater⸗ orcheſter zum Vortrag. Gaſtſpiel„Blauer Vogel“. Das am Samstag als Nachtvorſtellung erfolgende Gaſtſpiel der ruſſiſch⸗deutſchen Kleinkunſtbühne„Der blaue Vogel!“ im Nationaltheater findet nur an dieſem einen Abend ſtatt. Das Enſemble unter Füh⸗ rung von Direktor Juſchny hat ſoeben wieder in Stuttgart mit ſeinem neuen Programm einen außer⸗ ordentlichen Erfolg erzielt. Nummern wie„Kauf⸗ manns Feſtmahl bei den Zigeunern“,„Peter der Große in Zaardam“,„Pique⸗Dame“,„Rapſodie⸗Liſzt⸗ Juſchny“ werden in den Beſprechungen beſonders hervorgehoben. Wegen der vorausgehenden Abend⸗ . 1 in la Publikums zu 1 Donnerstag, 17. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 53 Reichskanzler von Papen kommt nicht zur Rheinbrückenfeier Geſtern abend lief bei der hieſigen Agentur des Wolffbüros folgendes Telegramm ein: „Der Reichskanzler hat ſich veranlaßt geſehen, die von ihm geplanten Beſuche in Stuttgart, Karls⸗ ruhe, Mannheim und Darmſtadt abzuſagen, da er nach dem Ergebnis der heutigen Partei⸗ führerbeſprechung es für richtiger hält, eine Klärung der politiſchen Lage abzuwarten.“ Wie wir hierzu erfahren, wird trotz der Abſage des Reichskanzlers die Brückeneinweihung am Samstag in unveränderter Weiſe ſtattfinden. Ob ein anderes Mitglied der Reichsregierung bei dem Weiheakt vertreten ſein wird, kann heute noch nicht geſagt werden. Eine„Kurze Anfrage“ im bayeriſchen Landtag Landtagsabgeordneter Diſſinger hat mit Un⸗ terſtützung ſeiner pfälziſchen Fraktionskollegen m Landtag folgende„Kurze Anfrage“ eingereicht: Beim Umbau der alten Eiſenbahnbrücke über den Rhein in Ludwigshafen zur Straßenbrücke hat ſich erneut herausgeſtellt, daß auch die alte Straßenbrücke dringend einer entſprechenden Verſtärkung und weiter der Gehſteig einer Verbreiterung bedarf. Sind der Staatsregierung dieſe Tatſachen be⸗ kannt und iſt ſie bereit, ſich mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln bei den beteiligten Reichsſtellen und bei der Reichsbahn dafür einzuſetzen, daß auch dieſe unbedingt notwendigen Baumaßnahmen im Intereſſe der Verkehrsſicherheit baldmöglichſt zur Ausführung gelangen? Kein räuberiſcher Aeberfall! Der von der Polizei gemeldete räuberiſche Ueberfall in der Garte nſtadt, bei dem ein junges Mädchen von zwei Burſchen zu Boden geworfen, durch Fußtritte verletzt und der Handtaſche beraubt worden ſein ſoll, ſcheint nur in der Phantaſie des Mädchens ſtattgefunden zu haben. Die Angaben der„Ueberfallenen“ erſchienen gleich etwas unglaubhaft. Die ſofort angeſtellten Ermitt⸗ lungen ließen die Zweifel noch verſtärken. Eine endgültige Aufklärung der etwas myſteriöſen An⸗ gelegenheit iſt noch nicht erfolgt, doch kann jetzt ſchon mit ziemlicher Beſtimmtheit geſagt werden, daß ein räuberiſcher Ueberfall nicht ſtattgefun⸗ den hat. Man nimmt an, daß dem Mädchen in einem anderen Stadtteil bei einem Streit die Hand⸗ taſche abhanden kam und daß bei einer Schlägerei auch die Verletzungen entſtanden ſind. Um ſich nun intereſſant zu machen oder um Mitleid zu erwecken, erfand wohl das Mädchen den Ueberfall durch zwei Burſchen. Das Mädchen hatte aber bei ſeiner Er⸗ zählung überſehen, daß an dem angeblichen Tatort eine Laterne brannte und außerdem der Vollmond noch ſein helles Licht auf die Straße warf. Sehr ſeltſam war es auch, daß die Tat in der Gartenſtadt in der Nähe der Wohnung der Herrſchaft des Dienſt⸗ mädchens ſtattgefunden haben ſoll und die Anzeige auf dem Luzenberg erfolgte. Eine unbekannte Frau ſoll angeblich dem Mädchen die 20 Pfg. für die Straßenbahnfahrt gegeben haben. Auf die Verwerflichkeit einer ſolchen Anzeige braucht nicht näher eingegangen zu werden, denn es iſt unverantwortlich in der jetzigen Zeit, die Oef⸗ fentlichkeit durch angebliche räuberiſche Ueberfälle noch mehr zu beunruhigen. Warum verlieren die Väume ihre Blätter? In ſeiner ſchönſten Pracht leuchtete in den letzten Wochen das Laub unſerer Bäume, in den wunder⸗ barſten Farbmiſchungen von Rot, Grün und Gelb. Aber nur kurz war unſere Freude an der bunten Pracht, lebensmüde, kam Blatt auf Blatt gebräunt, vergilbt ins Gleiten. Der Blätterfall bereitet ſich schon einige Zeit vorher ſorgſam vor. Wo am Blatt⸗ ſtiel das Blatt am Zweig ſitzt, entſteht eine Schicht, die die Fähigkeit hat, das Blatt ohne Verletzung zu löſen. Mit einemmal hängt das Blatt nur noch am Blattſtielnerv. Bei der leiſeſten Berührung des Windes gleitet das Blatt müde ab. Es hinterläßt eine Narbe am Zweig, die ſich durch Bildung einer Korkſchicht ſchließt. In weiſer Vorausſicht hat ſo die Natur geſorgt, daß der Baum den Winter kahl überdauert. Die Blätter würden dem Baum im Winter das Leben nehmen, weil ſie durch die Wurzeln das Waſſer zu⸗ geleitet bekommen, das dann aus ihnen verdunſtet, wenn die Jahreszeit warm iſt. Im ſchneereichen Winter kommt noch die Laſt hinzu, die der Schnee auf dem ausgebreiteten Blätterdach dem Baum ver⸗ urſachen würde. Der Baum würde unfehlbar die größten Aeſte und auch die Baumkrone verlieren. Die kahlen Zweige haben die Kraft, die Schneemaſſen zu tragen. Auch könnte der Baum im Winter die Blätter gar nicht ernähren. Die Wurzeln würden oft in dem kalten Erdreich nicht mehr die entſpre⸗ chende Menge Waſſer finden. So kommen die Nähr⸗ ſtoffe nur in den Stamm und die Aeſte und bilden Vorrat für die jungen Triebe im Frühjahr. * Verſetzt wurden Verwaltungsoberſekretär Aug. Weis beim Bezirksamt aldelsheim zum Bezirksamt Mannheim und Verwaltungsaſſiſtent Bernhard Bohlayer beim Bezirksamt Mannheim zum Be⸗ zirksamt Wolfach. * Wachtmeiſterkurs für Mannheimer Polizei⸗ beamte. In der Polizeiſchule Karlsruhe beginnt in dieſen Tagen ein Kurs für Polizeiwachtmeiſter, an dem auch etwa ein Dutzend Mannheimer Polizei⸗ beamte ſich beteiligen. Dieſer Wachtmeiſterkurs ver⸗ mittelt dem Anwärter gewiſſe Kenntniſſe auf juriſti⸗ ſchem Gebiet, deren der zukünftige Revierbeamte bedarf. Vorausſetzung für den Beſuch des Kurſes iſt das zurückgelegte 7. Dienſtjahr. Von den fetzigen An⸗ wärtern ſind viele ſchon über dieſe Zeit im Dienſt. Das 7. Dienſtjahr iſt die Mindeſtdienſtzeit für den Beſuch des Kurſes. Die Mannheimer Volksschule in Gefahr? Die Stadtverwaltung bereitet einen Abbauplan vor In einem Teil der hieſigen Preſſe iſt berichtet worden, daß die Mannheimer Stadtverwaltung ſich infolge der Finanznöte gezwungen ſehe, auch das Volksſchulweſen abzubauen. Erkundigun⸗ gen an maßgebender Stelle haben ergeben, daß eine derartige Abſicht beſteht. Es wird aber in Abrede geſtellt, daß der Plan bereits ſoweit gediehen ſei, daß u. a. die Zahl der abzubauenden Lehrkräfte ange⸗ geben werden könne. Wir beſchränken uns deshalb vorläufig auf dieſe Feſtſtellung und geben einem Mannheimer Schulmann das Wort, der nachſtehend von ſeinem Standpunkt aus zu dem drohenden Ab⸗ bau 5 Volks⸗ und Fortbildungsſchule Stellung nimmt. f Ein Schulmann äußert ſich 2 Das Mannheimer Schulweſen iſt ſeit den Zeiten Sickingers ein Stolz ſeiner Bürger geweſen. Dieſer Schulmann hatte es in den Jahren des wirt⸗ ſchaftlichen Aufſtiegs verſtanden, Einrichtungen zu ſchaffen, die den Bedürfniſſen einer induſtriellen Bevölkerung beſonders angepaßt waren. Zur För⸗ derung der Schwachbegabten wurden die Förder⸗ klaſſen eingeführt, und entſprechend für die gut Begabten die Sprach⸗ und UÜebergangs⸗ klaſſen, die alle, um ein tieferes Eindringen der Arbeit zu ermöglichen, eine geringere Be⸗ ſetzungsziffer aufwieſen. Man hatte das Prin⸗ zip verwirklicht, jedem Lehrer nur eine Klaſſe zu geben, damit er ſich beſſer und eingehender mit ſeinen Schülern beſchäftigen könne. Für dieſe Sonderzwecke hatte die Stadtverwaltung erhebliche Mittel bewil⸗ ligt, mit denen die notwendigen, vom Staat nicht bezahlten Lehrerſtellen, die ſog. übergeſetzlichen Stellen, erhalten werden konnten. Eine von der Wichtigkeit einer guten Schul⸗ bildung überzeugte Bürgerſchaft hatte der Herabſetzung der Schülerzahl in den einzel⸗ nen Klaſſen zugeſtimmt und auch eine Verminderung der Stundenzahl der Lehrer verantwortet in der richtigen Erkenntnis, daß die für den Lehrer leichteren Arbeitsbedingungen ſich zum Vorteil der Schüler auswirken würden. Für die von der Reichsverfaſſung geforderte Durch⸗ führung der Lernmittelfreiheit und eine Ausſtattung der Schulen mit Lehrmitteln wurden ausreichende Mittel bereitgeſtellt, ſo daß der Mann⸗ heimer Bürger mit Befriedigung auf ſeine Volks⸗ ſchule zeigen konnte. Und all das iſt jetzt von Abbau⸗ und Sparmaß⸗ nahmen bedroht, die Länder und Städte infolge der allgemeinen Finanznot glauben durchführen zu müſſen. Wenn ſie in dem beabſichtigten Maße durch⸗ geführt werden, ſo wird das Mannheimer Schulweſen um Jahrzehnte zurück⸗ geworfen. Es iſt nicht Sache der Lehrerſchaft, ſondern Sache der ganzen Bürgerſchaft, das zu verhindern. Die Volksſchule gibt dem größ⸗ ten Teil unſerer Jugend, der doch nicht nur in der Phraſe, ſondern in der Tat die Zukunft gehört, die einzige Möglichkeit, ſich Kenntniſſe und Fertigkei⸗ ten zu erwerben, aus denen ſie im ſpäteren Leben Nutzen ziehen kann. Je tiefer ſie im Geiſte und in der Seele verankert ſind, um ſo mehr werden ſie für den Jugendlichen ein wertvolles Gut darſtellen. Was iſt zunächſt in Mannheim beabſichtigt? Die uneingeſchränkte Lernmittel⸗ freiheit ſoll aufgehoben werden. Nur noch die Schüler von unbemittelten Eltern, von Arbeits⸗ loſen und Fürſorgeempfängern werden ihre Lern⸗ mittel, alſo Bücher, Hefte uſw., unentgeltlich erhal⸗ ten, alle andern werden ſie ſelbſt beſchaffen müſſen. Wenn die Stadtverwaltung auf dieſem Wege er⸗ hebliche Einſparungen machen kann, ſo wäre gegen dieſe Maßnahme nicht viel zu ſagen. Nur iſt zu be⸗ fürchten, daß bei der Zuſammenſetzung der Mann⸗ heimer Bevölkerung, die doch zumeiſt dem Arbeiter⸗ ſtande und den von der Hand in den Mund leben⸗ den bürgerlichen Schichten angehört, hier nicht allzu viel an Erſparniſſen zu holen ſein wird. Empfind⸗ licher wird die Auswirkung der beabſichtigten ſt a r⸗ ken Kürzung der Beträge für die Lehr⸗ mittel(Karten, Geräte, Verſuchs⸗ und Anſchau⸗ ungsmaterial) ſein. Denn gerade ein neuzeitlicher Unterricht, der nicht auf das Wort, vielmehr auf die Sache und die Anſchauung aufbaut, verlangt die angemeſſene Ausſtattung mit Lehrmitteln. Wie ſollte ohne ſie der allgemein anerkannte Grundſatz der Arbeitsſchule, zu dem ſich auch die Reichsverfaſ⸗ ſung bekennt, verwirklicht werden können? Ein übertriebenes Sparen in dieſer Beziehung iſt am allerwenigſten angebracht bei Großſtadtkindern, die faſt nur Häuſermauern und die fertigen Erzeugniſſe der Technik ſehen, aber ſo wenig Berührung mit der Natur und ihren einfachſten Erſcheinungen haben. Ihnen ſollte wenigſtens mit den entſprechen⸗ den Lehrmitteln der Lehrer einen Abglanz vermit⸗ teln können. Am verhängnisvollſten wird ſich der beabſich⸗ tigte Abbau der übergeſetzlichen Lehrerſtellen auswirken. Das werden an der Mannheimer Volks⸗ und Fort⸗ bildungsſchule zuſammen über 160 Lehrkräfte ſein, wobei zu bedenken iſt, daß ſich ab Oſtern die Geſamt⸗ ſchülerzahl um etwa 1300 vermehren wird. Wie will man das machen? Zunächſt denkt man daran, die Stundenzahl einer Klaſſe zu verrin⸗ gern und lehrerloſe Klaſſen zu ſchaffen oder einem Lehrer zwei Klaſſen anzu⸗ vertrauen. In andern Klaſſen wird die Schüler⸗ zahl ſich auf vielleicht 50 bis 60 erhöhen. Man kann ſich die Auswirkungen auf den Unterricht denken! Die Schularbeit iſt gerade heute durch die Einwir⸗ kungen der Straße und der unſicheren ſozialen Ver⸗ hältniſſe ganz beſonders erſchwert; ſie verlangt vom Lehrer mehr als je beſonderes Verſtändnis für die ſeeliſche Lage des einzelnen Schülers und ein ver⸗ ſtändnisvolles Zuſammenwirken mit den Eltern. Je größer aber der Maſſenbetrieb, umſo unmöglicher iſt die Erfüllung dieſer erzieheriſchen Forderung. Die Steigerung der Klaſſenbeſetzungsziffern iſt eine ſtarke ſeeliſche Belaſtung der Erzieher, der Lehrer ebenſo wie der Eltern. Man darf nicht überſehen, daß heute die Spannung der Nerven und ſeeliſche Unruhe be⸗ deutend größer iſt und ſich in viel ausgebreiteteren Schichten des ganzen Lebens auswirkt, als man ge⸗ meinhin annehmen mag. Jeder Erxwachſene, jeder Vater und jede Mutter, möge ſich ſelbſt daraufhin prüfen. J Zu der Erſchwerung der ſeeliſchen Vor⸗ bedingungen tritt die Erſchwerung der Schularbeit ſelbſt. Wie will ein Lehrer in einer Klaſſe mit 50 bis 60 Schülern herumkommen? Wie will er die Fort⸗ ſchritte des Einzelnen verfolgen? Wie kann er ſich immer von der regelmäßigen Pflichterfüllung über⸗ zeugen, zu der doch erziehen ſoll? Wie denkt man ſich die Durchführung der Schulzucht bei einer ſo großen Zahl von z. B. 13⸗ und 14jährigen Schü⸗ lern? Man kann es vorausſehen, daß die Klagen über körperliche Züchtigung ſich häufen werden. Man kann vorausſehen, daß der feſſelnde und le⸗ bendige Unterricht bei Schulanfüngern eintöniger und ſtarrer werden muß. Man kann vorkusſagen, daß ſo viel häufiger das Gefühl einer ungerechten Behandlung bei unſerer ſeeliſch ſo viel feinfühlige⸗ ren Jugend ſich einſtellen wird und eine Belaſtung für die Arbeit und das Lebensgefühl bildet. Die Schule iſt eben kein Fabrikbetrieb. Dort führt man mit dem Fortſchreiten der Kultur und Technik das Fließverfahren ein und ſpart Ar⸗ beitskräfte, in der Schule aber wird mit dem Fort⸗ ſchreiten der Verzweigung und Vielgeſtaltigkeit des kulturellen Lebens die Arbeit an dem dadurch dif⸗ ferenzierteren Menſchen ſchwieriger und erfordert mehr Arbeitskräfte, wenn wan das ewige Ziel der Menſchenbildung im Auge behalten will.. Deswegen dürfte ſich auch die Erhöhung der Pflichtſtundenzahl der Lehrer wohl finanziell, aber nicht erzieheriſch vorteilhaft aus⸗ wirken. Sie wurde einſt verringert, weil die An⸗ forderungen, die die Arbeit an einer großſtädtiſchen Schule an die Nerven und die Fortbildung des Lehrers ſtellt, größere ſind als an der dem Schul⸗ geſetz zugrunde liegenden kleinſtädtiſchen oder Landſchule. Mannheim hat ſich einſt in dieſer Be⸗ ziehung an die Seite der anderen Großſtädte ge⸗ ſtellt. Wenn die finanzielle Lage der Städte heute Opfer fordert, ſo wird jedoch gewiß auch die Lehrer⸗ ſchaft ihr gemeſſenes Teil tragen und zuſehen, daß die Wirkungen der Mehrbelaſtung ſich nicht zum Nachteil der Schule auswirken. 5 Wo kann nun bei der Volksſchule geſpart werden? Ein Weg wäre die Aufhebung der Mann⸗ heimer Sondereinrichtungen, der Förder⸗ und Sprachklaſſen, alſo die Beſeitigung des „Mannheimer Schulſyſtems“. Statt der Förderklaſſen könnte man die Hilfsklaſſen züge weiter aus bauen und vielleicht auch mehr diffe⸗ renzieren, ſodaß ein Teil der Förderklaſſenſchüler 1 die Hilfsklaſſen übertritt, ein anderer in die Normal⸗ klaſſen. Die Stadt hätte dann dem Staat gegenüber Anſpruch auf eine größere Lehrerzahl, da die vorge⸗ ſehene geſetzliche Schülerzahl für die Hilfsklaſſe eine andere iſt als für die Förderklaſſe. Ebenſo wäre zu überlegen, ob ſich auch in der Organiſation der Sprachklaſſen eine Aenderung einführen läßt. Es iſt allerdings die Frage, ob die Stadt das, was ihr gro⸗ ßer Schulmann geſchaffen hat und womit er ihren Namen in der Welt verbreitet hat, fallen laſſen will. Ein anderer Weg wären Einſparungen bei der Fortbildungsſchule, die bekanntlich in Mannheim über das geſetzlich erforderliche Maß aus⸗ gebaut iſt. Doch könnte auch das nur geſchehen an den Stellen, wo der erzieheriſch geringſte Nachteil ſich zeigt. Das zu prüfen, wird Aufgabe der Fachleute ſein. Es hat keinen Sinn, gegen eine unerbittliche Not⸗ wendigkeit die Augen zu verſchließen oder nur in Sünden der Vergangenheit herumzuwühlen. Sparen iſt notwendig, das erfordert die finanzielle Lage der Länder und der Städte. Nur eines ſoll und muß man fordern: Wenn man an der Schule ſparen will, dann ſoll man da am wenigſten ſparen, wo die eigentlich er⸗ zieheriſche Arbeit ausgeführt wird. Denn das Kapital, das hier für die Zukunft angelegt wird, iſt nicht verloren. Der Zins, den es uns tra⸗ gen wird, iſt eine geſunde, zukunftsfrohe und kraft⸗ bewußte Jugend. 5 — Ludwigshafener Wochenmarkt Der Winter macht ſich auf dem Wochenmarkt in der ſpärlicheren Zufuhr und der geringeren Auswahl bemerkbar. Die Eierpreiſe zeigen„ſteigende Tendenz“. Auch das Obſt wird mählich um einige Pfennige je Pfund teuerer. Die Butter hat ſich zwar jetzt noch im Preis gehalten, wenn aber erſt die Aus⸗ wirkung der Kontingentierung und des Zolls ſich be⸗ merkbar machen, wird der jetzige Preis von 1,40 bis 1,55„ für Süßrahmbutter wohl der Vergangenheit angehören. Aber für viele iſt ja ohnedies Butter eine Seltenheit geworden! Bohnen ſind ſeit einigen Ta⸗ gen auf dem Markt nicht mehr vertreten. Gut iſt noch immer die Anfuhr von Kraut aller Sorten. Nachſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnitts⸗ preiſe auf dem geſtrigen Ludwigshafener Wochen⸗ markt: Kartoffeln 3, Rotkraut 6, Weißkraut»4, Wir⸗ ſing 67, Mangold 6, gelbe Rüben—4, rote 5, weiße Rüben—7, Spinat—7, Schwarzwurzeln 2530, Grünkohl—10, Erdkohlrabi 6, Roſenkohl 16—18, Karotten—7, Rettiche—7, Meerrettich 15—30, Kohl⸗ rabi-6, Blumenkohl 10—35, Kopſſalat—10, En⸗ divienſalat—8, Feldſalat 5060, Tomaten 15—16, Zwiebeln—8, Sellerie 10—25, Lauch—5, Peter⸗ ſilie—4, Eßäpfel(1. Sorte) 18—25, Eßäpfel(2. Sorte) 15—17, Kochäpfel 12—14, Birnen(1. Sorte) 1830, Birnen(2. Sorte) 12—16, Quitten 15—16, Trauben 25 bis 30, Orangen 15—18, Zitronen—7, Landͤbutter 1,20 1,35 /, weißer Käſe 25-30, Schwämme 25—35, Nüſſe 30—35. 1 N N . N eee e b ieee eee ee N N 8 . N. Oεl dd Das hat noch jeder Zigaretten-Raucher empfunden, deR zum ersten Male die. OB ERST Zigarette probierte Und das ist qa nu natürlich: es ugs doch spürbar sein, wenn eine 3% Pf Zięarette aus genau demselben echt ma · cedonischen Tabak se macht wird, der früher für eine 5 Pfg. Zigarette eingekauft wurde! 5 f OB ERS T die 37 Pf- Zigarette 5— N * jedl Bei dr nacl lauer. Alurten. Ant oichladlilbe mit AHR-i paart. 7 zzwieſpältige Stimmung gar nicht „Du, ſag mir auf Ehr und Gewiſſen: Biſt du ſicher, daß ich dein einſtiger Schulkamerad und Freund und nicht etwa mein Großvater bin?“ 4. Seite/ Nummer 536 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 17. November 1932 Alhambra:„Wolkenſtürmer⸗ Der neue Film im Alhambra iſt ein Loblied auf die amerikaniſche Luftflotte. Wenn er trotzdem auch in Deutſch⸗ land großen Beifall findet, ſo wegen ſeiner hervorragen⸗ den techniſchen Leiſtungen und wegen der vielerlei inter⸗ eſſanten Einzelheiten aus den Rüſtungen der Großmächte. Selbſtverſtändlich wird ſich jeder Beſchauer ſagen, daß er hier keine Enthüllungen und Geheimniſſe aus den Luft⸗ büſtungen Amerikas zu Geſicht bekommt, aber gerade des⸗ halb iſt die Geſchichte der„Wolkenſtürmer“ umſo lehr⸗ ſamer. Was man hier in dieſem erzählenden Film zu ſehen kriegt, läßt erraten, welche furchtbare Waffe die an⸗ deren Mächte in ihren Luftflotten haben, wie ſehr ein Volk ohne Luftſchutz dem Willelln und der Gnade der Gegner ausgeliefert iſt. Mit einem rieſigen Aufgebot an Mitteln zeigt der Film die Wirk⸗⸗ ſamkeit der Bombenangriffe, die Sicherheit und Genauigkeit der Luftmanöver, die Reichweite der Flug⸗ zeuge, ihre Tätigkeit als Bombenwerfer und ihre Schnel⸗ ligkeit. Daneben ſieht man den Betrieb auf einem Flug⸗ zeugmutterſchiff, das geradezu eine ſchwimmende Feſtung iſt und mehrere Dutzend Flugzeuge beherbergen kann. Erſtaunlich ſind die tollkühnen Kunſtſtücke der mitwirken⸗ den Flieger, geradezu bewundernswert die überlegene Sicherheit der Manöver in der Luft, die Genauigkeit, mit der die Uebungen ausgeführt werden. Man kann ſich ſolche Beherrſchung des Flugzeuges und der Luft faſt nicht vor⸗ ſtellen. Grandios ſind die Szenen von der Seeſchlacht und dem Bombenangriff auf die Schlachtſchiffe, die faſt hilflos dem Verderben von oben preisgegeben ſind. Packend in der Ausführung und beſonders auch in der Photographie die Angriffe der Flugzeuge gegen drei Rieſenzeppeline. Eine ſehr gute Regieleiſtung iſt ſchließlich auch der Schluß: Ein Beobachter, der ſelbſt nicht Flieger iſt, ſteuert ein Flugzeug zurück zum Mutterſchiff und rettet ſo den beiden verwundeten Piloten das Leben, während er ſo ſchwere Brandwunden erleidet, daß er ſtirbt. Die Luftmanöver ſind in den Rahmen einer Liebes⸗ erzählung eingeſpannt, um dem Regiſſeur Gelegenheit zu geben, zur Schilderung des Lebens und Treibens der Flie⸗ gertruppen. Dieſe Aufgabe iſt auch ſehr gut gelöſt, wenn man von verſchiedenen amerikaniſchen Sentimentalitäten abſieht. Als Darſteller zeigen Clark Gable und Wallace Beery prächtige Leiſtungen. So wird der Film ſeine Wir⸗ kung ſicher nicht verfehlen.— Im Beiprogramm ſieht man hauptſächlich eine Reihe wirklich intereſſanter Aufnahmen im Rahmen der Wochenſchau. — Volkshochſchule, Abteilung Waldhof⸗Gartenſtadt. Auch in der Gartenſtadt wird jetzt eine Abteilung der Vollshoch⸗ ſchule ihre Arbeit beginnen, nachdem bereits über 100 Einzeichnungen von Teilnehmern erfolgt ſind. Heute, Donnerstag abend, im Saale des Arbeiter⸗Turn⸗ und Sportbundes(bei den Schießſtänden) ſpricht zur Eröffnung Profeſſor Dr. Gropengießer, Direktor der archäodlo⸗ giſchen Abteilung des Schloßmuſeums, mit Lichtbildern über„Wie das Bild unſerer Heimot entſtand“. Im Laufe des Winters werden ferner ſprechen: Dr. Marie Bernays, Direktorin der ſozialen Frouenſchule, Dr. Fried⸗ rich Frowein, Rechtsanwalt Dr. Pfeifenberger, Privat⸗ dozent Dr. Eppſtein. Die örtliche Leitung hat Hauptlehrer Maier. Weitere Anmeldungen werden noch am erſten Vortragsabend entgegengenommen. * Vortragsabend. Heute abend ſindet im Kaſinoſaal ein Vortrag des Privatgelehrten E. Moritz über Leber⸗, Gallen⸗ und Zuckerkrankheiten ſtatt. UI Weinheim, 17. Nov. Aus den Orten des Bezirks liegen nun die Reſultate der Volkszählung vom 10. Oktober vor. Es wurden Einwohner gezählt in: Großſachſen 1257, Heddesheim 4201, Hemsbach 3028, Hohenſachſen 918, Laudenbach 2109, Leutershauſen 2152, Lützelſachſen 1488, Oberflockenbach 614, Rippen⸗ weier 465, Ritſchweier 61, Sulzbach 1155, Urſen⸗ bach 134 * Bodersweier bei Kehl, 16. Nov. Der Muſik⸗ lehrer Fritz Kratzeiſen aus Diersheim fuhr auf der Landſtraße nach Linx, von Kehl kommend, mit ſeinem Motorrad auf ein auf der Straße liegendes Teerfaß auf. Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß der Fahrer über ſeine Maſchine hinweg auf die Straße geschleudert wurde, wo man ihn be⸗ wußtlos auffand. Wie ſich herausſtellte, haben zwei Burſchen aus Linx das Faß und eine Reklametafel auf die Straße gelegt. Die Täter konnten bereits feſtgenommen werden. Eine Einbrecherbande vor Gericht Verhandlung vor dem Schöffengericht Mannheim 49 Einbrüche innerhalb kurzer Zeit wurden von einer Kolonne verübt, die in Mannheim, Ludwigs⸗ hafen, Heidelberg, Stuttgart und München„arbei⸗ tete“. Mit dieſen Maſſeneinbrüchen, hatte ſich am Mittwoch nachmittag das Schöffengericht zu beſchäf⸗ tigen. Schon äußerlich das Gepräge eines großen Tags: 8 Angeklagte, 3 Verteidiger, eine An⸗ zahl Schupoleute und großes Intereſſe im Zuſchauer⸗ raum. Der älteſte Angeklagte iſt 32, der füngſte 20 Jahre alt. An den Diebſtählen ſind beſonders der 20 Jahre alte Schloſſer Sch., der 28 Jahre alte Tag⸗ löhner N. und der 31 Jahre alte Schloſſer Kr. be⸗ teiligt. Rekordeinbrecher war der jugendliche Sch., der bei faſt allen 49 Einbrüchen dabei und an erſter Stelle war. Wegen gewerbs ma ßiger Heh⸗ lerei waren der 31 Jahre alte Schloſſer Schn., der 25 Jahre alte Taglöhner., der 32 Jahre alte Satt⸗ ler F. und der 30 Jahre alte Kellner G. angeklagt. F. hat außerdem noch eine Quittung mit falſchem Namen unterſchrieben. In der Zeit von Frühjahr 1981 bis Oktober 1932 wurden in Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Stuttgart und München im ganzen 49 Einbrüche verübt. Die Haupttäter waren Sch., N. und Schn. Die Triebfeder ſcheint Schn. geweſen zu ſein, der auf den 20jährigen Sch. einen unheilvollen Einfluß ausübte. Sämtliche Ein⸗ brüche verübte der ziemlich weich und energielos wirkende Sch. Dieſer iſt ein uneheliches Kind, er wurde im Waiſenhaus erzogen. Trotz ſeiner Jugend iſt Sch. bereits 1 Jahr verheiratet. Schn., der ein⸗ mal vorbeſtraft iſt, macht einen energiſchen Ein⸗ druck. Seine große, ſpitze Naſe, ſein ſtarkes Kinn und ſeine ſchwarzen zurückgekämmten Haare machen ihn wenig ſympathiſch. Mit der rechten Hand in der Taſche und ziemlich frechem Geſichtsausdruck macht er ſeine kurzen Ausſagen. N. iſt 15mal vorbeſtraft, darunter amal wegen Diebſtahls. Genau wie die beiden anderen Angeklagten gibt er die Diebſtähle zu. Kr. hat 21 Vorſtrafen und F. 13. K. iſt der einzige An⸗ geklagte, der noch nicht vorbeſtraft iſt. In Mannheim, Ludwigshafen und Hei⸗ delberg wurde in Wohnungen ei z Seſtie⸗ gen und eingebrochen. Am meiſten heimgeſucht wurden Wirte. In verſchiedenen Fällen wurden Fenſter eingedrückt, in anderen wurden die Ab⸗ ſchlußtüren gewaltſam geöffnet. Sie ſtahlen, was ihnen in die Hände fiel, in der Hauptſache Bargeld im Geſamtbetrage von 6 000 Mark, für 3 000 Mark Sachwerte 2 Radivapparate, goldene und ſilberne Uhren, Schmuck, Wäſche, Kleidungsſtücke, 1 Photvapparat, Dynamos von Fahrrädern, Fahrräder, Koffer, 1 Pi⸗ ſtole und 1 Fernglas— und altes Silbergeld im Werte von 11—1200 Mark. Mit der Beute von Mannheim und Ludwigshafen wurden Reiſen nach Stuttgart und München unternommen, wo weitere 15 Ein⸗ brüche verübt wurden. Hiervon entfallen auf Sch. 11 und 2 Verſuche, N. brachte 8 Diebſtähle und 2 Verſuche auf ſein Konto. Sch. machte ſich in 7 Fällen und E. in 3 Fällen der Hehlerei ſchuldig. Die Beute von München wurde für eine Vergnügungsreiſe nach Partenkirchen verwendet. Sch., der die meiſten Einbrüche ausführte,„ar⸗ beitete“ äußerſt frech. In einigen Fällen mußten ſte flüchten, da ſie geſtört wurden oder nichts fanden. Am 13. September führten Sch. und N. den 32. Einbruch aus, der N. und ſpäter auch den anderen zum Verhängnis wurde. In einer Wohnung in Ludwigshafen hatten ſte die Abſchlußtüre ein⸗ gedrückt und fanden dort 105 Mark in bar und 1050 Mark altes Silbergeld. Als die Wohnungsinhaberin in ihre Wohnung wollte, war dieſe durch die Sperr⸗ kette geſperrt. Die Einbrecher, die ihre Fntdeckung befürchteten, ſprangen durch das Fenſter. N. wurde verfolgt und ſpäter feſtgenommen; ihm konnte das Silbergeld wieder abge⸗ nommen werden. Die Spuren, die in dieſem Falle ſichergeſtellt wurden, führten einige Tage ſpäter auch zur Feſtnahme der übrigen Angeklagten. Die erbeuteten Kaſſetten wurden jeweils in der Wohnung von Schn. geöffnet, der auch, obwohl er keinen Einbruch ausführte, faſt immer die Hälfte der Beute erhie lt. Ihm kommt unbedingt die Führerrolle bei den ganzen Unternehmungen zu. Die Beute— Uhren und Schmuck wurden ver⸗ ſetzt, der Erlös geteilt— wurde größtenteils in Wirt⸗ ſchaften verbraucht und nur zum geringſten Teil für notwendige Anſchaffungen verwendet. Die Haupt⸗ angeklagten führten ein flottes Leben. Nach München wurden 3 Reiſen unternommen. Sch. war dreimal und Schn. und N. je zweimal dort. Das Standgquartier wurde für 8 Tage in Partenkirchen errichtet. und von da aus die 11 Diebesfahrten nach München angetreten. Treff⸗ punkt war in einigen Fällen eine Kirche. Auch einen Abſtecher nach der Zugſpitze wurde in das Programm aufgenommen. Während der Vernehmung kam es zu einem Zwiſchenfall, da Kr. unter großer Aufregung und weinend die Entfernung ſeiner Frau mit ihrem Liebhaber aus dem Saale verlangte. Sch. kennt Schn. von Jugend an, er will immer unter deſſen Einfluß geſtanden haben. Dieſer habe auch die Reiſe nach München veranlaßt. Schn. gibt dagegen an, daß Sch. ſehr oft Diebesbeute nach ſeiner (Schn.) Wohnung gebracht habe, ohne daß er etwas davon wußte. N. will ſeine Beteiligung mit folgen⸗ der Begründung abgelehnt haben:„Ich mache nicht mehr mit, wenn ihr keine Dietriche habt.“ Er war für ſaubere„Arbeit“. Irgend eine Reue merkt man den Angeklagten nicht an, ohne ſichtliche Erregung er⸗ zählen ſie von den Diebſtählen. Nur die Fahrt nach München mit Beſuch von Garmiſch und der Zugſpitze ſcheint für die Angeklagten ein Ereignis geweſen zu ſein, das ſichtlich angenehme Erinnerungen zurückrief. Bei dem jungen Sch. iſt faſt zu befürchten, daß er hemmungs⸗ und haltlos immer weiter auf die ſchiefe Ebene gerät. 1. Staatsanwalt Dr. Gerard wies in ſeinem Plädoyer darauf hin, daß ſolche Maſſenein⸗ brüche ſeit langem in Mannheim nicht vor⸗ gekommen ſeien. Die treibende Kraft ſei Schn. geweſen. Der einzige Lichtblick ſei das volle Geſtänd⸗ nis der Angeklagten. Er ſtellte folgende Anträge: Für Sch. 5 Jahre Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht, für N. 3 Jahre 6 Monate Zuchthaus mit den Nebenſtrafen wie Sch., für Kr. 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, für Schn. 2 Jahre Zuchthaus, 3 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht, für E. einige Monate Gefäng⸗ nis, für K. eine angemeſſene Gefängnisſtrafe, für F. 4 Monate Gefängnis und für G. eine angemeſſene Gefängnisſtrafe. Nach den Anträgen des Staats⸗ anwalts fingen einige Angeklagte an zu weinen. Jetzt endlich ſchienen ſie das Bedrohliche ihrer Lage erkannt zu haben. Die Verteidiger, Rechtsanwälte Oppenhei⸗ mer für Sch., Willi Pfeiffen berger für N. und Dr. Neumann für Schn., baten um weſent⸗ lich mildere Strafen. Kurz nach 10 Uhr abends wurde durch das Ge⸗ richt(Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt) fol⸗ gendes Urteil verkündet: Arteilsverkündung Es werden verurteilt: Sch. wegen vollendeten ſchweren Diebſtahls in 39 Fällen, des verſuch⸗ ten ſchweren Diebſtahls in ſechs Fällen, des vollendeten einfachen Diebſtahls in zwei Fällen au einer Geſamtgefängnisſtrafe von drei Jahren ſechs Monaten abzüglich zwei Mo⸗ naten Unterſuchungshaft, die bürgerlichen Ehren⸗ rechte werden auf drei Jahre aberkannt; N. wegen vollendeten ſchweren Diebſtahls in 19 Fällen, des verſuchten ſchweren Diebſtahls in fünf Fällen, des vollendeten einfachen Diebſtahls in zwei Fällen und Anſtiftung zur Urkundenfälſchung zu einer Ge⸗ ſamtgefängnisſtrafe von zwei Jahren 10 Monaten, abzüglich zwei Monaten Unter⸗ ſuchungshaſt und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre; Kr. wegen Rückfalldieb⸗ ſtahls in zwei Fällen zu einer Geſamtgefäng⸗ nisſtrafe von einem Jahr einen Tag, ab⸗ züglich 14 Tagen Unterſuchungshaft; Schu. wegen gewohnheitsmäßiger Hehlerei in 23 Fällen zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren, abzüg⸗ lich zwei Monaten Unterſuchungshaft und Aberken⸗ nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre; E. wegen Hehlerei in zwei Fällen zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von zwei Monaten, abzüg⸗ lich 12 Tagen Unterſuchungshaft; K. wegen Hehlerei in einem Fall zu einer Woche Gefängnis: F. wegen Hehlerei in einem Fall, Urkundenfälſchung und Betrug zu drei Monaten Gefängnis. Bei G. erfolgte Freiſprechung von der Anklage der Hehlerei Kr. wurde auf freien Fuß geſetzt, die letzten örei Angeklagten erhielten Strafaufſchub auf Wohlver⸗ halten. Bei Schn. ſoll verſucht werden die Zucht⸗ hakusſtrafe in eine Gefängnisſtrafe umzuwandeln. 8 * Kontrolle von Laſtkraftwagen. Anläßlich einer Kontrolle von Laſtkraftwagen auf dem Parkring wurden 5 Führer von Laſtkraftwagen feſtgeſtellt, die mit übermäßiger Geſchwindigkeit fuhren und deshalb angezeigt wurden. Tages aleucleꝛ Donnerstag, 17. November Nationaltheater:„Gaſparone“, Operette von Carl Millöcker, Miete H 8, Sondermiete II 4, Anfang 19.30 Uhr. Muſenſaal— Roſengarten: Gaſtſpiel der Fritz Hirſch⸗ Operette, Berlin:„Wenn die kleinen Veilchen blühen“, Operette von Robert Stolz, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Senſations⸗Progromm mit To Rhama und der Safano⸗Ballett⸗Repue, 20.15 Uhr. Ufa⸗Palaft— Pfalzbau:„Vor Sonnenuntergang“, Schau⸗ ſpiel von Gerhart Hauptmann, für die Freie Volks⸗ bühne, Anfang 19.30 Uhr.. armonie D 2, 6: Meiſterklapterabend Lilt Krauß, 20 Uhr. lanetarium: 16 Uhr Vorführung. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. Alfred Hackel, Berlin, über„Die Weltreligionen im Spiegel der bildenden Kunſt“. IV.„Ausdrucksformen des Chriſtentums in der bildenden Kunſt“.(Abteilung AK), Anfang 20.15 Uhr. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Palaſthotel: Gaſtſpiel der Kapelle Boulonger von 16—18 und ab 20.30 Uhr. Weinberg D 5, 4: 20 Uhr Konzert in der Weinlaube. Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert mit Einlagen. Lichtſpiele: Glorio⸗Polaſt:„Acht Mädels im Boot“. Untverſum:„Wie ſag ichs meinem Mann“ und Bühnenſchau.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Der flie⸗ gende Tod“.— Schauburg:„Strafſache v. Geldern“. — Alhambra:„Wolkenſtürmer“.— Capitol: Chauffeur Antoinette“— Roxy⸗ Theater:„Die hölzernen Kreuze“.— Scala⸗ Theater:„Melodie der Liebe“. . TTT Chefredakteur: H. A. Melßner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handelsteil: Rurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kahſer⸗ Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſüämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und A Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückports . K.—— Wenn man ſein eigener Großvater iſt! Eine ganz verwickelte Geſchichte von Auguſt Leiß Glauben Sie, daß jemand ſein eigener Großvater ſein kann? Oder ſein eigener Enkel? Sie lachen über eine ſolche Zumutung und halten ſie für einen ſchlechten Scherz. Doch hören Sie die Geſchichte mei⸗ nes Freundes. Ich begegnete ihm nach langer Abweſenheit und erſchrak über ſein Ausſehen. Sein Geſicht war ver⸗ fallen, die Augen blickten verſtört, und als ich ihn teilnehmend nach ſeinem Befinden fragte, antwor⸗ tete er:„Ich bin am Ende meiner Kraft. Und daran iſt niemand anderer ſchuld als mein Vater, det meine Tochter heiratete.“ Ich war verſucht, laut herauszulachen, aber die gramerfüllte Miene meines Freundes ſagte mir deutlich, daß er nicht ſcherze. Doch bemerkte er meine und fuhr fort: Ich wußte nicht, was ich dazu ſagen ſollte, aber bevor ich irgend etwas erwidern konnte, ergriff er plötzlich meine Hand und wie in momentan aufflammender Hoff⸗ nung zog er mich in die nahe Anlage auf eine Bank und begann ſeine Geſchichte: „Ich heiratete vor Jahresfriſt eine hübſche Witwe, nur wenig älter als ich. Wir lebten in ſchön⸗ ſter Eintracht, und unſer Glück wäre ſicher dauer⸗ haft geweſen, wenn meine Frau nicht eine 18jährige Tochter mit in die Ehe gebracht hätte. Dieſes Mädel Prachte das Unheil ins Haus. Nein, nicht ſo, wie du glaubſt. Sie wurde nicht mir gefährlich, wohl aber meinem verwitweten Va⸗ ter. Unglücklicherweiſe fand er Gegenliebe; ſie wur⸗ den ein Paar, und mit ihrem Hochzeitstage begann mein Elend. Denn nun war mein Vater plötzlich mein Schwiegerſohn geworden und ich als Sohn meines Schwiegerſohns mein eigener Enkel. Meine Frau wurde als Schwiegermutter meines Vaters meine Großmutter und ich war ſomit der Enkel meiner Gattin und damit zum andernmal mein eigener Eukel. Als Mann meiner Großmutter konnte ich mich aber auch als mein eigener Groß⸗ vater fühlen.“ „Verrückt! u haſt recht, ich bin verrückt“, lächelte er geiſte Vollkommen verrückt!“ murmelte ich und meinte damit die grotesken Schlußfolgerungen. 5 abweſend,„aber hör' weiter! Meine Frau ward meines Vaters Schwiegermutter, aber auch ſeine Schwiegertochter, folglich auch Schwiegertochter ihrer eigenen Tochter. Meine Stieftochter iſt zugleich meine Stiefmutter und als einzige Tochter meiner Großmutter auch meine Mutter. So din ich alſo der Sohn meines Vaters und meiner Tochter, der Enkel meiner Frau, der Schwiegervater meines Vaters und mein eigener Großvater und Enkel. Iſt das nicht entſetzlich?“ Mir ſtand der Schweiß auf der Stirne. Ich fühlte, wie ſich in meinem Denkapparat langſam alle Schrauben lockerten, die bisher die Begriffe bürger⸗ licher Verwandtſchaftsbeziehungen feſtgehalten hat⸗ ten, und wenn mein Freund nicht bald zu Ende kam, ſo würde ich wohl ſelbſt ſeine Identität bezweifeln. Mit Gewalt riß ich mich nochmal zuſammen und ver⸗ ſuchte ihn zu tröſten, indem ich ihm bewies, daß an ſeinem Zuſtaud niemand anderer ſchuld ſei als er ſelber, oder eigentlich ſein unſeliger Hang, alles und jedes in ein Syſtem bringen zu wollen. Er hörte mich gar nicht an, ſein Hirn war bis zum Rande voll von ſeinen abſurden Ideen. Eine Weile ſtarrte er vor ſich hin, dann brach er unver⸗ mittelt wieder los:„Bisher biſt du wohl mitgekom⸗ men, nicht wahr?“—„Gewiß,“ ſagte ich,„aber..“ —„Hör weiter!“ unterbrach er mich ſchroff,„es kommt noch viel ſchlimmer: Beide Ehen wurden vor wenigen Wochen mit Kindern geſegnet, jede mit einem Knaben. Ich ſage geſegnet' voll Ironie, denn nun ergaben ſich neue Verwicklungen. Mein Kind iſt als Sohn meiner Großmutter mein Vater, und ich bin alſo ſein Vater und ſein Sohn in einer Per⸗ ſon. Da ich aber auch der Enkel meiner Frau bin, iſt unſer Kind der Urenkel meiner Frau und ſo wohl auch der meine. Uebrigens iſt es mein Urenkel auch noch als Enkel meines Vaters, der mein Schwie⸗ gerſohn iſt. Meinem Vater iſt mein Knabe Enkel und Schwager, ſeiner Gattin Stiefbruder und Enkel. Was ſagſt du nun? Male dir einmal aus: Ein Kind iſt ſeines Vaters Sohn und Vater zugleich, ſeiner Mutter Urenkel, ſein eigener Großvater und ſeines echten Großvaters Schwager! Sag' mir, rate mir: Wie b f „Das Kind meines Vaters iſt mein Bruder, aber auch mein Enkel und ſomit ſeines Vaters Urenkel. Meine Frau iſt dieſem Kind Großmutter und Schwä⸗ gerin. Und wenn ich dir erſt noch erzähle, in welch verdammt verwickelten Beziehungen die beiden Säuglinge zu einander ſtehen, ſo..“ Ich weiß, Gott ſei Dank, nicht, wie die beiden Kinderchen zu einander verwandt ſind, denn ich ent⸗ floh, bevor ich's erfuhr. Ich gebe zu, es war nicht edel gehandelt, den Freund in jener Stunde, da er ſich ſein Leid von der Seele reden wollte, im Stich zu laſſen. Aber iſt's nicht beſſer, es kommt nur einer ins Narrenhaus als zweie? Und die Lehre von der traurigen Geſchichte: Es heirate keiner eine Witwe mit einer erwachſenen Tochter, wenn er noch einen heiratsluſtigen Vater beſitzt. Eine Gerhart Hauptmann⸗Stiftung Ehrung durch Reich und Preußen Bei der von Reichsregierung und Staats⸗ regierung im Berliner Staatl. Schauſpielhaus veranſtalteten Feier zum 70. Geburtstag Gerhart Hauptmanns hielt nach Schluß der Feſtvorſtellung bei Ueberreichung der großen Goldenen Staats⸗ medaille Reichsminiſter Dr. Bracht eine Anſprache, in der er zunächſt dem Dichter die herzlichſten Glück⸗ wünſche des Reichspräſidenten, der Reichsregierung und der kommiſſariſchen preußiſchen Staatsregierung übermittelte. f 5 Dr. Bracht fuhr dann fort: Die Feier Ihres 70. Geburtstages fällt in eine Zeit eigenartiger poli⸗ tiſcher Konſtellation. Es könnte die Frage auftauchen, wer hier am eheſten befugt ſei, den Staat zu repräſentſeren. Der Beſchluß, den die preußiſche Staatsregierung geſtern gefaßt hat, deckt ſich mit der Entſchließung, die die Kommiſſare des Reiches ſchon vor längerer Zeit getroffen haben; er iſt eine Beſtätigung unſeres Wunſches, Ihnen zu Ihrem Ehrentage zu zeigen, daß der Staat ſich deſſen bewußt iſt, was er ſeinem großen Bürger an Dank ſchuldet. Reichsminiſter Dr. Bracht teilte mit, daß die preußiſche Staatsregierung den Grun 5 ſtock zu einer Stiftung gelegt hat, aus deren Erträg⸗ niſſen jährlich ein oder einige deutſche Schrift⸗ ſteller, insbeſondere der füngeren Gene⸗ ration, ein Stipend erhalten ſollen, das ſie auf ein Jahr des Kampfe chaftlichen Exiſtenz enthebt. Dieſe Stiftung, betonte Dr. Bracht, ſoll den Namen„Gerhart Hauptmann ⸗Stif⸗ tung“ tragen, und es ſollen die Stipendien nur mit Ihrer perſönlichen Zuſtimmung verteilt werden. Eine in privaten Kreiſen begonnene Sammlung hat erfreulicherweiſe in wenigen Tagen ſchon ſolche Er⸗ folge erzielt, daß die Stiftung bereits über ein Kapital von annähernd 50 000 Reichsmark verfügt. Gerhart Hauptmann antwortete mit tief⸗ empfundenen Worten des Dankes.„Das ſchön ſte Geſchenk“, betonte der Dichter,„iſt mir der ſtaat⸗ liche Preis, der meinen Namen tragen ſoll. Hier danke ich Ihnen in meinem und im Namen aller der kommenden jungen Dichter und Schriftſteller, deren Leben und Arbeit er künftig zugutekommen wird. Ich verkenne den Kummer nicht, der Ihre Worte beſchattet und kann wohl ſagen: Ich teile ihn. Der beſondere Fall, der die eigenartige politiſche Konſtel⸗ lation zum Ausdruck bringt, ſoweit er mich betrifft, drückt in der Tat die Bedeutung dieſes Kummers aus. Aber ich fühle mich in dieſem Augenblick, wie Sie, weit von aller Politik, und ich möchte gern ein⸗ ſtimmen in den Wunſch nach einer Ruhepauſe in dem leider unumgänglichen politiſchen Kampfleben. Möge das große verſöhnliche Prinzip immer mehr an Macht gewinnen und fene Einigkeit und innere Ruhe fördern, die wir alle ſo heiß erſehnen!“ Ausſtellung„Altamerikaniſcher Kunſt“ in der Kunſthalle. Ab Samstag, den 19. November zeigt das hieſige Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde in den Räumen der ſtädtiſchen Kunſthalle eine umfangreiche Ausſtellung von Werken der Kunſt und des Kunſthandwerks Altamerikas, d. h. im we⸗ ſentlichen der Kulturländer auf dem Gebiet des heu⸗ tigen Mexiko und Mittelamerikas ſowie des heutigen Peru aus den Jahrhunderten vor der Eroberung durch Cortez und Pizarro. Wie die Schau oſtaſtati⸗ ſcher Kunſt im Schloßmuſeum, ſo ſetzt ſich auch dieſe Ausſtellung weſentlich aus eigenen Depotbeſtänden des hieſigen Völkerkundemuſeums(Zeughaus) zu⸗ ſammen; jedoch kommen Ergänzungen aus öffent⸗ lichem und aus Privatbeſitz hinzu.— Die Studien⸗ ſchau„Geſtalt und Geſtaltung“ eine verglei⸗ chende Gegenüberſtellung von Geſicht, Handſchrift. und Werk bildender Künſtler, iſt in Vorbereitung und wird vorausſichtlich in 14 Tagen eröffnet.— Der Leſeſaal des graphiſchen Kabinetts bleibt bi weiteres an den Sonntag⸗Nachmitt e ſchlo * Donnerstag, 17. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 336 Die Not der Privatarchſtekten Eingabe des Landesverbandes Baden-Pfalz * Ludwigshafen, 16. Nov. Die Wirtſchaftliche Vereinigung Deutſcher Architekten, Sitz Leipzig, Landesverband Baden⸗ Pfalz, hat an das bayeriſche Staatsminiſterium des Aeußern für Wirt⸗ ſchaft und Arbeit und das badiſche Miniſterium des Innern, ferner an die Regierung der Pfalz und die Bürgermeiſterämter Ludwigshafen, Maun⸗ heim und Karlsruhe folgende Eingabe gerichtet: „Die Notverordnung betr. Zins⸗ und Inſtand⸗ ſetzungszuſchüſſe für den Althausbeſitz ſoll den not⸗ leidenden Bauhandwerkern die Ueberwindung des Kriſenwinters ermöglichen. Mit an erſter Stelle bezüglich der äußerſten Notlage ſtehen die Privat⸗ architekten. Eine Erhebung darüber, wieviel Archi⸗ tekten im Laufe der letzten Jahre in andere Berufe abwandern mußten, ohne Einkommen ſind oder ſonſt⸗ wie durch die Not die Exiſtenzbaſis verloren haben, würde einen erſchreckenden Einblick in die Verelendung dieſes kulturell wichtigen Berufsſtandes er⸗ ſchließen. Schon bei den Erwerbsloſenſiedlungen wurde die Einſchaltung der Privatarchi⸗ tekten außer Acht gelaſſen. Bei den Beſtim⸗ mungen über die Inſtandſetzungszuſchüſſe wird doch wenigſtens auf vereidigte Bauſachverſtändige, zwecks Nachweis der Angemeſſenheit der Koſten, Bezug genommen. Jedoch hätte eine direkte Einſchaltung der einer Berufsorganiſation angehörigen Architek⸗ ten die Tätigkeit des behördlichen Kontrollapparates weſentlich vereinfacht, von vornherein einen Miß⸗ brauch und falſche Preisſtellung ausgeſchaltet und die Gewähr gegeben, daß die Arbeiten techniſch und künſtleriſch beſtens durchgeführt worden wären. Die WV DA Landesverband Baden⸗Pfalz ſieht ſich beim Verſuch zur Abwendung der größten Not vieler Mitglieder veranlaßt, hierdurch an das Mi⸗ niſterium mit der Bitte heranzutreten, es wolle die Bezirksämter und Stadtverwaltungen an⸗ weiſen, den Hausbeſitzern in allen Fällen auzuraten, ſich eines in einem Berufsverband organi⸗ ſierten Architekten zu bedienen und bei Ar⸗ beiten mit einem Koſtenaufwand von über 500% dies zur Bedingung machen. Falls die Einſchaltung von Seiten der Hausbeſitzer mit Schwierigkeiten verbunden iſt, wäre auch die Aufſtellung von Privat⸗Architekten als ſtaatl. Kon⸗ trollorgane in Betracht zu ziehen, wozu in erſter Linie ſolche ohne derzeitige Neubautätigkeit heran⸗ gezogen werden müßten.“ Wolfacher Allerlei Von einem aufſtrebenden Schwarzwälder Kurort Wolfach, 15. Nov. l Der Winterſchlaf auf der faulen Bärenhaut iſt ein Privileg von ehedem, zumal für ein altes Kur⸗ ſtädtchen, das ſich von der großen Konkurrenz aller möglichen Sommerfriſchen nicht unterkriegen laſſen will. Aus dieſem Grunde iſt man hier emſig an der Arbeit, um das Schmerzenskind unſerer Fremden⸗ ſaiſon, das Schwimmbad, zu moderniſteren. Das heißt, man betreibt ſogar den lobenswerten Ge⸗ danken, ein ganz neues Bad erſtehen zu laſſen und nach Möglichkeit daneben den Sportplatz zu legen, ſo daß Wolfach ein kleines Stadion bekommen würde. Unſerer Bürgerſchaft geht es freilich wie überall auch nicht roſig und der finan⸗ ziellen Bedenken zu dieſem Projekte ſind nicht wenige. Trotzdem hat die treibende Kraft dieſes Gedankens, der Kur⸗ und Verkehrsverein, guten Mut. Er hofft, daß eine der Hauptarbeiten, die Erd⸗ bewegung, mit Hilfe des freiwilligen Arbeitsdienſtes ohne unerträgliche Koſten ſchon bis zum Frühjahr durchgeführt werden kann. Die moderne Ausgeſtal⸗ tung iſt in einem Mehr⸗Jahresplan Stück für Stück, aber ſicher und formgerecht und gelblich erträglich, geplant. Der Gemeinderat, der als Bauherr in Frage kommt, hat ſich in ſeiner letzten Sitzung erſtmals mit dieſer wichtigen Frage beſchäftigt. Er wird Plan⸗ und Koſtenunterlagen und Erfahrungen bei ſchon be⸗ ſtehenden Bädern ſammeln und dann endgültig Be⸗ ſchluß faſſen. s Aus Baden Amtliche Perſoualveränderungen Ernannt wurde Finanzoberinſpektor Willy Weißer beim Domänenamt Bruchſal zum Finanz⸗ oberinſpektor bei der Landeshauptkaſſe. Der neue Präſident des Landesfinanzamtes * Karlsruhe, 17. Nov. Wie wir erfahren, iſt die Ernennung des Landesfinanzamtsdirektors Dr. Müller zum Präſidenten des Landesfinanzamtes geſtern offiziell vollzogen worden. Buntes badiſches Raritäten⸗Allerlei V. V. Karlsruhe, 16. Nov. In der Abendausgabe vom 7. d. Mts. veröffentlichten wir unter obiger Ueberſchrift einen Artikel von Konrad Haumann, der u. G. auch darauf hinwies, daß in Karlsruhe die erſte deutſche Lokomotive erbaut wurde und auch die Urheimat des Radio zu ſuchen ſei. Der Verkehrsverein Karlsruhe ſchreibt uns dazu, daß ferner Karlsruhe die Wiege des Fahrrades iſt, hat doch der badiſche Forſtamtmann Karl ciedrich Freiherr von Drais⸗Sauerbrunn die erſte Laufmaſchine, die Draiſine, konſtruiert und mit dieſem hölzernen Fahrrad auf dem Schloßplatz ſeine erſten Verſuche ausgeführt. Freiherr von Drais iſt auch als Vater der Schreibmaſchine anzuſprechen; er hat ſchon im Jahre 1829 eine Taſten⸗ ſchreibmaſchine ſinnvoll konſtruiert. In Karlsruhe iſt ſchließlich der Erfinder des Autos, Karl Benz, geboren, der während ſeiner Studien auf der Tech⸗ niſchen Hochſchule in Karlsruhe die Anerkennung ſeiner genialen Erfindung erhielt und die erſten Ver⸗ ſuche hier anſtellte. * i. Ilvesheim, 16. Nov. Im Alter von nahezu 70 Jahren ſtarb hier in der Blindenanſtalt, wo er bei ſeinen Verwandten wohnhaft war, Steueraſſiſtent a. D. Emil Bartſch. Aus Schleſien ſtammend, war er lange Jahre an der Steuerdirektion Straßburg tätig und mußte nach dem Krieg das Elſaß ver⸗ laſſen. Er wirkte bis zu ſeiner Penſionierung am Finanzamt Heidelberg, um dann ſeinen Lebens⸗ abend hier in der Blindenanſtalt zu verbringen. Bartſch erfreute ſich großer Wertſchätzung. Viele Leidtragende gaben ihm bei ſeiner Beerdigung das letzte Geleite. Direktor Koch betonte, wie lieb und wert Herr Bartſch allen Inſaſſen der Anſtalt gewor⸗ den war. Beſonders ergreifend klang das Lied der Blinden„Das Leben welkt wie Gras“. Es war rührend zu ſehen, wie die blinden Kinder mit den von ihnen ſelbſt gefertigten Blumengebinden ans offene Grab traten, um ihrem hochgeſchätzten Freund einen letzten Liebesgruß darzubringen. a- Weinheim, 17. Nov. Die Spielſchar der Feudenheimſchule in Mannheim, eine weit⸗ hin bekannte Verſuchsſchule unter Leitung von Rektor Enderlin kommt am Sonntag nach Weinheim um im Müllemer Tal zwei Aufführun⸗ gen zu veranſtalten. Weiter leiſtet der Verkehrsverein z. Zt. mit der Ausſchreibung eines Photo⸗ Wettbewerbs über Trachten⸗, Heimat⸗ und Stadtbilder Vorbereitungsarbeit für die Werbung im Frühjahr 1933. So viele maleriſche Schwarzwaldpanvramen und Trachtenidylle ſich hier bieten, ſo wenig ſind ſie in wirkſamen Bildern geſammelt. Der Wettbewerb ſchafft deshalb einem beſtehenden Bedürfnis Abhilfe. Ein⸗ ſendungen, die für jedermann offen ſind, werden bis zum 15. Dezember angenommen. Das Intereſſe an Wolfach war übrigens im ver⸗ gangenen Sommer recht groß. Es braucht der Ge⸗ meinde daher auch für 1933 nicht bange zu ſein. U. a. war Wolfach Zwiſchenſtation einer der modernen „Fahrten ins Blaue“, Zielpunkt eines rieſigen, anderen Reichs bahnſonder⸗ zuges und Ferienaufenthalt einer guten Hannovera⸗ ner Reiſegeſellſchaft. Zum Schluß ſei noch erwähnt, daß am 11. No⸗ vember eine 0 Sitzung der Narren ſtattfand, die die Faſtnacht— ſoweit ſie Tradition iſt— über die Kriſenzeit hinüberretten und damit auch für einige Stunden originellen, alle Gemüter aufheiternden Humor ſorgen wird. Da dies ohne Pomp und ohne Geldverſchwendung durchgeführt werden kann, darf das harmloſe Vergnuigen der Faſtnacht den Wolfacher Narren und ihrem Anhang wohl gegönnt werden. 8 Aus der Pfalz eſtrafte Schmuggler * Ludwigshafen, 17. Nov. Im Frühjahr 1932 hatte der 24jährige Kaufmann Ludwig D. in Kirchmohr aus dem Saargebiet 3100 Päckchen Zigaretten⸗ papier eingeſchmuggelt, wovon er 1900 an den 27jährigen Tagner Jakob Sch. in Ludwigshafen ſandte, der ſie in Verwahrung nahm und auch teil⸗ weiſe abſetzte. Wegen fortgeſetzter Steuerheh⸗ lerei erhielt der ſchon einſchlägig vorbeſtrafte D. vom Amtsgericht Lubwigshafen ſechs Monate und anſtelle der verwirkten Geldſtrafe weitere 66 Tage Gefängnis, der Sch. drei Mon ate Ge⸗ fängnis und 41 Tage als Zuſatzſtrafe. Wieder Kinderſpeiſung nd. Oggersheim, 17. Nov. Nach herkömmlicher Gepflogenheit wird die Gemeinde nun auch während des kommenden Winters die Schulkinder von minderbemittelten Eltern in den Volks⸗ und Kinder⸗ ſchulen ſpeiſen. Dieſe Quäckerſpeiſung wird ſich auf mehrere hundert Schulkinder erſtrecken. Es ſollen wieder Milch, Kakao, Suppe und Brötchen evtl. auch wieder Würſtchen verabreicht werden. Die Wohl⸗ fahrtsorganiſationen werden ſich wieder in dankens⸗ werter Weiſe hierbei der Stadtverwaltung dienſtbar machen. Insgeſamt werden 950 Kinder mit einem wöchentlichen Aufwand von etwa 700 Mark betreut. Der Bär war los Wilde Jagd auf einen gefährlichen Ausreißer * Mainz, 16. Nov. Ein in Main s⸗Zahlbach wohnendes Ehepaar hält dort in einem Zwinger ſeit geraumer Zeit einen Bären. Dieſem gelang es vorgeſtern abend, das am Fenſter des Zwingers an⸗ gebrachte Eiſengitter loszureißen und ins Freie zu kommen. Da der Tierhalter abweſend war und ſeine Frau fürchtete, das Tier könnte aus dem Hof hinaus⸗ gelangen und Unheil anrichten, ſetzte ſie ſich mit der Polizei in Verbindung. Als ein Polizeikommando erſchien, war der Bär bereits in fremde Anweſen gelangt und konnte erſt mit Hilfe von Scheinwerfern aufgefunden werden. Da er Miene machte, die Polizeibeamten anzugreifen, wurde er durch einen Karabinerſchuß getötet. f Zwei Todesopfer der Maſern * Bauſchheim(Kreis Groß⸗Gerau), 16. Nov. Seit einiger Zeit graſſteren hier die Maſern, an denen zahlreiche Kinder erkrankt ſind. Bisher ſind zwei Kinder an dieſer Krankheit geſtor ben. Ein Rechtskonſulent verhaftet * Baſel, 18. Nov. Der in Neuſtadt i. Schw. an⸗ ſäſſige Rechtskonſulent Mayer iſt hier verhaf⸗ tet worden. Der Grund zur Verhaftung iſt noch unbekannt. Am preußiſchen Bußtag gab es zwar kein außerordent⸗ lich reichhaltiges, dafür aber ein recht intereſſantes Sport⸗ programm auf allen Gebieten. Im Vordergrund ſtand na⸗ türlich der Fußballſport mit einigen Treffen von be⸗ ſonderer Bedeutung und zwar der 36. Städte⸗ kampf zwiſchen Hamburg und Berlin, der diesmal in Hamburg ausgetragen wurde und mit:2(:1) einen Sieg der Norddeutſchen ergab. In den 36 ausgetra⸗ genen Spielen verzeichnet Hamburg 15 und Berlin 14 Siege, während ſieben Treffen unentſchieden endeten. Mit beſonderem Intereſſe verfolgte man in Süsdeutſchland die Reiſen von rei ſüddeutſchen Mannſchaf⸗ ten. Die Spog Fürth ſchnitt zahlenmäßig mit einem :1(:0) Sieg am beſten ab, allerdings bei einem ſchwächeren Gegner, F SV Wetzlar. Der 1. F C Nürn⸗ berg beſuchte den Dresdener Sporte lub, der aber ohne Richard Hoffmann antrat und beſiegte ihn mit:0, während ſich der FS V Frankfurt von Schwarz ⸗ weiß Eſſen mit einem Unentſchieden von 121 trennte. In Süddeutſchland ſelbſt kam als einziges Bußtags⸗ ſpiel ein Verbandsſpiel in der Gruppe Saar zum Austrag, das der SV 05 Saarbrücken über Sportfreunde Saarbrücken:0 gewann. Im Reich gab es noch, beſonders in Berlin, Norö⸗ deufſchland, Weſtdeutſchland und Mitteldeutſchland, zahl⸗ reiche Städteſpiele und auch eine Reihe intereſſanter Vereinstreffen. Der weſtdeutſche Meiſter Schalke 04 ſchlug in Magdeburg eine einheimiſche Stadtvertretung mit :0, während Fortuna Düſſeldorf(ohne Kobierſki und Hochgeſang) in Berlin den Meiſter Tennisboruſſia mit :1 ſchlug. Aus dem Aus land ſei das Länderſpiel zwi⸗ ſchen Wales und England genannt, das den Eng⸗ Sport am Bußtag 98 857 9 7252 ländern eine ziemliche Enitäuſchung brachte, da der Kampf unentſchieden mit:0 endete. 5 Ein traditionelles Bußtagsereignis war der 24. Drei⸗ ſtädtekampf der Kunſtturner zwiſchen Hamburg, Leipzig und Berlin, der mit einem überraſchenden Siege der Hamburger mit 2404 Punkten vor Leipzig mit 2460 Punkten endete, während die Berliner mit 2418 Punk⸗ ten Letzter wurden. i Nachdem die Berliner ihren Fußballkampf und auch das Kunſtturnen verloren blieb ihnen auch in ihrer Domäne, dem Hockeyſport, kein Erfolg beſchieden. Der 6. Städtekampf gegen Hamburg, der in Berlin ausgetragen wurde, ſah die Norödeutſchen überraſchend mit :2 ſiegen. Ein Handballkampf der Turner zwiſchen Ber⸗ lin und Hannover ſah die Berliner 815 ſiegreich und brachte ihnen ſo den einzigen Erfolg in den zahlreichen ſportlichen Wettkämpfen des Tages, an denen Berliner Mannſchaften beteiligt waren. In einem weiteren Hand⸗ ballkampf ſiegte Magdeburg über Deſſau mit 1317, während Wuppertal in Düſſeldorf gegen die dortige Stadtmannſchaft :2 gewann.. Noch ein weiteres Ereignis ging am Bußtag vonſtatten und zwar das Berliner Sechstagerennen, das um Mitternacht beendet wurde. Es endete, nachdem eine Reihe guter Fahrer wie Tietz, Maidorn, Buſchenhagen ete. aufgegeben hatten, wie bereits gemeldet, mit dem Siege der franzöſiſchen Mannſchaft Broccardo⸗Guimbre⸗ tiere mit einer Runde Vorſprung vor der neu zuſammen⸗ geſtellten Mannſchaft Schön⸗Funda. Broccardo hat damit in den letzten drei Berliner Sechstagerennen ſtets geſiegt. Im Ganzen beendeten ſieben Mannſchaften das fagden⸗ reiche Rennen. Bauer& Co. und die Verufsſpieler Welche Veoͤingungen werden von Bauer& Co. an ihre Spieler geſtellt? Die„Münchner Telegrammzeitung“ macht unter der Ueberſchrift„Sklaven der Manager“ intereſſante Ausfüh⸗ rungen über die Bedingungen, unter denen die Spieler des wilden Profitums engagiert werden. Sie ſchreibt u..: „Das neue„Spielunternehmen“ für den Berufsfußball in Süddeutſchland tut mit ſeinen Grundlagen außerordent⸗ lich geheim. Das nimmt nicht weiter wunder, wenn man ſich die Beſtimmungen genauer betrachtet, mit denen hier gearbeitet wird. Eine deraxt einſeitige Angelegenheit, die alle Rechte dem Unternehmer, alle Pflichten dem Angeſtell⸗ ten aufbürdet, wird man ſchwerlich in den jetzigen Zeit⸗ läuften irgendwo anders zu Geſicht bekommen. Man muß ſich über die Keckheit wundern, in einer Zeit, in der der Ideenkreis ſozialer Fürſorge im deutſchen Volk derart Raum gewonnen hat, einem Angeſtellten Bedingun⸗ gen zuzumuten, wie ſie die trotz aller ängſtlichen Behütung uns bekanntgewordenen„Beſtimmungen und die Klubord⸗ nung für Berufs⸗Fußballſpieler“ aufſtellen. Das iſt nur möglich gegenüber jungen Leuten, die ſich der Tragweite ihrer Handlungen nicht bewußt ſind oder denen die wirt⸗ ſchaftliche Not bis an den Hals geht. Hier ſeien zunächſt die gravierendſten Punkte dieſes in ſeinem ganzen Aufbau und Text übrigens äußerſt primitiv anmutenden Satzungs⸗ gebildes wiedergegeben, weil ſie blitzartig die Situation beleuchten und darlegen, mit welcher Rückſichtsloſigkeit ſich „dieſe Unternehmer“ zu Herren aufſpielen und die Sport⸗ leute zu„Knechten“ ſtempeln. 5 Das„Spielunternehmen“ kann den Spielern jeden Monat am 1. und 15. unter Einhaltung einer nur 14tägi⸗ gen Friſt kündigen, kann ſie alſo gewiſſer maßen von heute auf morgen auf die Straße ſetzen; der Spieler dagegen iſt nur in der Lage, ſein Vertragsverhält⸗ nis für den Schluß der vereinbarten Spielzeit zu löſen, das iſt jeweils am 31. Juli des Jahres. Dieſe Abmachun⸗ gen verſtoßen in gröblichſter Weiſe gegen die guten ſport⸗ lichen Sitten und zeigen klar, auf welche Weiſe die Spieler zu einem gefügigen Inſtrument in den Händen der Ma⸗ nager werden ſollen. Daß das Spielunternehmen kei⸗ nerlei Haftpflicht gegenüber den Spie⸗ Wohltätigkeitsſpiel auf dem Bf R⸗Platze Nationaltheater Mannheim— Operette Berlin:4 Ein Wohltätigkeitsſpiel, deſſen Reinertrag der Winter⸗ hilfe zugute kommt, fand geſtern nachmittag auf dem VfR⸗ Platze ſtatt, wo die Fußball⸗Mannſchaft des hieſigen Na⸗ tionaltheaters ihre Kollegen von der Berliner„Wiener Operette“ zu Gaſt hotte. Wohl 1000 Zuſchauer mögen es eweſen ſein, die mit Intereſſe dem von Brummer⸗ riedrichsfeld ſicher geleiteten Freundſchaftstreffen folgten, ſo daß eine ganz nette Summe wohl der Winterhilfe zur Verfügung geſtellt werden konnte. Daß auch der ſportliche Teil nicht zu kurz kam, dafür ſocgten in wirklich aus⸗ gezeichneter Weiſe die Spieler in einem Kampf, der ſpan⸗ nend und abwechſlungsreich war und deſſen ſportliches Niveau ſo monches Kreisligaſpiel in den Schatten ſtellte. Auf beiden Seiten ſah man ſehr gute Leiſtungen. Wäh end Mannheim vor der Pauſe beſſer war, kamen die Berliner ſpäter immer mehr auf und ſahen ihre Bemühungen auch durch ein mehr als verdientes Unentſchieden belohnt. Als Mannſchaft gefielen ſie ſogar noch beſſer wie der Gegner. Hervorragend der linke Verteidiger, ſowie der Mittelläufer, der ſpäter auch al Halblinker ſehr gefährlich war. Ueber⸗ raſchenderweiſe ſah man bei den Gäſten Jak. Zeilfel⸗ der in der Sturmmitte. Natürlich überragte er, ohne ſich voll einzuſetzen. Nur wenige Minuten nach der Pauſe wurde er energiſcher und ſchon wor der:1⸗Vorſprung der Mannheimer ausgeglichen. Beſte Unterſtützung fand er bei den übrigen Stürmern, die ſämtliche ſehr flink waren. Das Nationaltheater hat in Anger, Breiten⸗ bocher und Friedmann eine ſehr ſichere Hintermannſchaft, vor allem Anger im Tor gefiel gut. Sigmund beherrſchte als Mittelläufer, von Au und Allgaier beſtens unterſtützt, das Feld, fiel aber gegen Schluß etwas ab. Schickle und Dr. Gleißner waren im Sturm die treibenden Kräfte, vor allem Dr. Gleißner überraſchte durch ſeine Schnellig⸗ keit, die ihn wiedeholt die gute gegneriſche Verteidigung überlaufen ließ. Generalmuftkodirektor Rofenſtock ötrigiert als Mittelpunkt des Quintetts und hätte beinahe ſelbſt einmal ins Schwarze getroffen. Trieloff fand beſonders bei ſeinen Flankenläuſen den Beifall der Zuſchauer, wurde hierin allerdings noch von dem gegneriſchen rechten Läufer „Oscar“ übertroffen, der ſich ſchon bald durch ſein„fuß⸗ Hall artiſtiſches Können“ in die Herzen des Publikums ge⸗ ſpielt hatte. Nicht unerwähnt ſei Sommer auf dem kleinen Flügel, deſſen Flanken ſehr gefährlich waren. Hamburg ſiegt im Kunſtturnkampf mit 2494 Punkten vor Leipzig(2460) und Berlin 2418) Im 24. Dreiſtädtekampf im Kunſtturnen zwiſchen Ham⸗ burg, Leipzig und Berlin gab es am Sonntag eine kleine Ueberroſchung. Die Vertreter der Hanſeſtadt kamen mit 2404 Punkten zu einem ziemlich glatten Siege über die Mannſchaften von Leipzig(2460) und Berlin(2418). Die Hamburger errangen damit ihren zehnten Sieg, der um ſo mehr zu würdigen iſt, als die Hanſeaten mit zwei Erſatz⸗ leuten antreten mußten. Huck und Schmitt konnten wegen Verletzungen nicht teilnehmen. Die Mannſchaft gewann auf Grund einer guten Durchſchnittsleiſtung durchaus verdient. Letpzig, das ſchon nach drei Uebungen rettungslos geſchlagen war, kam durch das Verſogen ſeines Erſatzmannes um ſeine Siegeschancen. Der Erfatzmann verſagte am Pferd und kam hier uur auf 31 Punkte, ſo daß die Leipziger dadurch ſtark ins Hintertreffen gerieten und den erlittenen Punkkverluſt auch trotz des gerodezu fabelhaften Könnens von Kleine nicht mehr aufzuholen lern übernimmt, wie dies beiſpielsweiſe bei der Un⸗ fallkaſſe des Süddeutſchen Fußball⸗Verbandes geſchteht, ſetzt der ganzen Sache die Krone auf. Die in Betracht kommenden Sätze ſind wert, im genauen Wortlaut wieder⸗ gegeben zu werden:„Für etwaige, dem Berufsſpieler bei Ausübung ſeines Berufs zukommenden Unfälle un d Krankheiten irgendwelcher Art kommt das Spielunter nehmen nicht auf.“ Es wird auch jede Haftpflicht für Schäden abgelehnt, die dem Aktiven während des Spiels von ſeiten anderer Spieler oder von dritter Seite zuſtoßen. Wie es mit dem Lockmittel der Prämien im Falle eines Sieges oder eines unentſchiedenen Ausganges ſteht, darüber ſagt§ 3 der Beſtimmungen:„Auf Aufwands⸗ entſchädigung und Gaben bei Sieg und Unentſchteden be⸗ ſteht kein Rechtsanſpruch“. Am originellſten iſt aber wohl folgender Paſſus: „Alle mündlichen Nebenabreden jeglicher Art ſind nur dann rechtswirkſam, wenn ſie ſchriftlich ab⸗ gefaßt ſind.“ Würdig ſtellt ſich dem an die Seite, daß der Klub ſich auch anmaßt, die private Lebensweiſe des Berufsſpielers zu„kontrollieren“.“ Die Warnungen, die wir bereits mehrfach gegen das „wilde“ Berufsſpielertum erhoben haben, dürften nach Leſen dieſer„Satzungen“ wohl nur zu berechtigt geweſen ſein. Der Erfolg für Bauer u. Co. iſt jetzt beſttmmt nicht mehr groß.. Die Verufsſpieler nicht im Stadion Eine Vertretung der Bezirksvereine des Rhein⸗ bezirks hat mit der Stadtverwaltung wegen Ueber⸗ laſſung des Stabions an Berufsſpielermannſchaften ver⸗ handelt. Die Stadtverwaltung wird das Stadion für die „wilden“ Berufsſpieler nicht zur Verfügung ſtellen. In Mannheim wird man baher kein Gaſtſpiel von Bauer u. Co, erleben. Die Vereine haben ſich dagegen verpflichtet, das Stadton mehr als bisher zu benützen. vermochten. Berlin verſagte beim Pferd quer und wor auch in den übrigen Uebungen nicht überragend, ſo daß die Reichshauptſtädter ſchon von Anfang an geſchlagen waren. Die beſte Einzelleiſtung vollbrachte Kleines⸗ Leipzig mit 344 Punkten, eine Zahl, die bisher bei dieſen Städtekämpfen noch von keinem Turner erreicht wurde. Kleine erhielt am Pferd lang 52 Punkte, Ringe 50., Freiübung 55., Barren 60, Pferd quer 59 und Reck 59 P. An zweiter Stelle endete der Hamburger Pfeiffer mit 328 Punkten vor feinen Landsleuten Schäfer mit 318 und Stebens mit 316 Punkten. Hinter Redderſen⸗Homburg(816.) folgte erſt der beſte Berliner Johnke mit 315 Punkten. 5 Etwas für den Nadkofreund Eine kleine, aber feine Rabioausſtellung Eine Ausſtellung, die alle Gebiete der Rundfunktechnik umfaßt, die die letzten Erſcheinungen auf dem Gebiet des Empfangsgerätes zeigt, iſt im Ausſtellungsraum der Firma Radio⸗Pilz Mannheim, U 1, 7, heute eröffnet worden. Das Herz jedes Rundfunkfreundes lacht vor Freude, wenn es ſieht, mit welcher Leichtigkeit man fetzt die entfernteſten Stationen aus dem Aether herbeizitieren kann, mit welchen einfachen Mitteln es gelingt, ohne daß rieſige Antennen ausgeſpannt werden müſſen, Sendungen aus dem fernſten Rußland, aus Barcelona, Rom, aus Königswuſterhauſen und Hilverſum zu empfangen. Am Eingang der Geſchäftsräume der Firma iſt ein ge⸗ ſchmackvoller Pavillon aufgebaut, in dem allerlet Rundfunk⸗ ſpezialgeräte zur Schau gelangen. In den Vorführungs⸗ räumen, die ſich im Souterrain befinden, reiht ſich Kabine an Kabine, in denen die einzelnen führenden deutſchen Markenfirmen den„letzten Schrei“ der Radiotechnik dem Beſucher präſentieren. Da ſind Apparate in neueſter Auf⸗ machung, getrennt und kombiniert, da ſind Einzelteile, die au einem einwandfreien Empfang nötig ſind, ſo Störſchutz⸗ mittel und Heizanoden, da ſind Zwei⸗ und Dreikreis⸗ empfänger mit Röhren, Fadingausgleich, Viele Geräte zeigen geeichte Stationszeigerſkalen. Da ſind Empfangs⸗ apparate, die mit einem Hebeldruck in ein Grammophon umgewandelt werden können, Apparate, deren gefälliges Aeußere ſie zu einem Schmuck jeder eleganten Wohnungs einrichtung werden läßt. 5 5 5 Zum Schluß weiſen wir noch auf die von der Firma Radio⸗Pilz eingerichtete„Mannheimer Funk hilfe“ hin. Jeder Rundfunkhörer kann hier beitrags⸗ loſes Mitglied werden. Durch die Mitgliedſchaft erwachſen ihm allerlei radionützliche Vortelle. Die Rundfunk ſtellung der rührigen Firma Pilz verdient allfeitiges tereſſe der Mannheimer Radiofreunde.„ Cee Vagel, % e Te E Donnerstag. 17. November 1932 HANDELS- d WIRTSCHAFT-ZETT der Neuen Mannheimer Zeitung NG Mittag- Ausgabe Nr. 536 Inſernai. Sieinkohlen-Brikefi-Konvenfion Die Beſtrebungen zu einer Konvention zwiſchen den internationalen Steinkohlenbrikett⸗Pro⸗ duzgenten ſcheinen langſam vorwärts zu kommen. Schwierigkeiten ergeben ſich inſofern, als bei einem Ab⸗ kommen, das lediglich die Brikettierung der Steinkohle um⸗ faßt, Umgehungsmöglichkeiten beſtehen. Gelingt es jedoch den beabſichtigten Zuſammenſchluß zwiſchen Deutſchland, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Bel⸗ ien herbeizuführen, dann iſt eine faſt lückenloſe Front ge⸗ chaffen. Die Führung in dieſem Erwerbszweige liegt weitaus bei der franzöſiſchen Induſtrie, die einen Jahresanfall von rd. 7 Mill. To. hat. Die engliſche Brikett⸗Erzeugung beziffert ſich jetzt nur noch auf etwa 800 000 To. Jahresleiſtung(gegen 1,4 Mill. To. in 1929). Der deutſche Anteil betrug für das Jahr 1931: 4,7 Mill. Tonnen und dürfte in 1932 etwa 4,2 Mill. To. erreichen. Belgien ſtellte im vergangenen Jahre 1,85 Mill. To. und Holland 1,2 Mill. To. her. Damit iſt— abgeſehen von Spanien— die Zahl der großen Erzeuger erſchöpft. Der Umfang der ſpaniſchen Produktion von Steinkohlen⸗Bri⸗ ketts bezifferte ſich 1931 auf 900 000 To. Herſtellung von Steinkohlen⸗Briketts in 1000 To.) Deutſch- Eng⸗ Belgien Holland Frank. Spanien USA 1 land land reich 1018 6993 2240 2609 159 3673 486 165 1926 5902 85¹ 2149 675 614 687 903 1929 6059 1395 2018 958 6670 922 1100 19381 4679 883 1850 1209 7030 907 634 ae 8 650 940 870 3984— 350 Die Bedeutung der Vereinigten Staaten iſt, wie vor⸗ ſtehende Tabelle zeigt, nur relativ gering. Zu erwähnen ſind endlich die Tſchechoſlowakei mit 310 000 To. Erzeugung in den erſten neun Monaten 1932 und Polniſch Ober⸗ ſchleſien mit 138 000 To, in der gleichen Zeitſpanne, * Zeitzer Eisengießerei und Maſchinenbau⸗AG, Zeitz. — Verluſtabſchluß. Für das Geſchäftsjohr 1931/2 weiſt die Geſellſchaft einen Fabrikationsgewinn von nur 119 524, aus gegenüber 781 838/ i. V. Dagegen beanſpruchten Handlungsunkoſten 396 020„ und Steuern 109 628/(i. V. zufſammen 697 414). Ein Verluſt auf Pfanöbriefe er⸗ forderte 40 500(—) 4. Nach Abſchreibungen auf Anlagen von 86 979(103 551)/ ſtellt ſich der Verbuſt für das Berichtsjahr auf 478 941, der ſich um den Gewinnvor⸗ trag von 64 502/ auf 414 440/ ermäßigt, die vorgetragen werden ſollen(i. V. einſchl. 59 884% Gewinnvortrag 64744 Mark Reingewinn, davon 243/ dem Reſervefonds über⸗ wieſen. Aus der Bilanz: Beſtände 251 827(446 892) J, Bankguthaben und Außenſtände nur noch 38g 417(682 616) Mark, Wertpapiere 159 500(202 000) /, andererſeits bei 2,8 Mill./ Kapital, 330 504(330 261)„ Reſerve und unv. 50 000„ Extrareſerve, Gläubiger 169 414(244 189) J. Eine Metallwaren⸗Fuſton. Die Metallwaren fabrik vorm. H. Wißner A., Zella⸗Mehlis, hat be⸗ ſchloſſen, der GV. am 12. 12. eine Fuſion mit der Ver⸗ einigte Thüringer Metallwarenfabriken A., derart worzuſchlagen, daß nom. 600% Vereinigte Thüringer Metallwarenfabriken⸗Aktien in nom 100 4 Aktien der Metallwarenfabrik vorm. H. Wißner AG. um⸗ etauſcht werden. Die zum Umtauſch erforderlichen Aktien ehen zur Verfügung. Der AR. der Vereinigte Thüringer Metallwarenfabriken A0. hat den entſprechenden Be⸗ ſchlüſſen zugeſtimmt. Die Metallwarenfabrik vorm. H. Wißner AG. trägt nach 232 000(250 000)/ Abſchreibungen 144 000(18 000)/ Gewinn vor. * Unveränderte Dividende bei Schneider⸗Crenſot. Das ſchwerinduſtrielle Unternehmen Schneider u. Cie., Paris⸗ le Creuſot, weiſt auch nach der kürzlichen Einführung der Aktien zum Zeithandel im Parkett der Pariſer Börſe wieder nur den verteilbaren Reingewinn aus; er ſtellt ſich auf 25,47(i. V. 26,06) Mill. Fr., woraus wieder eine Dividende von 25 v. H. auf 100 Mill. Fr. An gezahlt und der Reſt von 0,47 Mill. Fr. vorgetragen wird. * Hamburg⸗Quickborn Chemiſche Induſtrie AG, Quick⸗ born[Holſtein).— Widerſpruch gegen Kapitalherabſetzung. Die HW genehmigte den Antrag, das Kapital in erleich⸗ terter Form von 1 auf 0, Mill./ durch Einziehung won 0,5 Mill./ eigene Aktien und Zuſammenlegung des verbleibenden Kapitals herabzuſetzen. Annähernd ein Viertel des vertretenen Kapitals ſtimmte gegen die Verwaltungsanträge und erhob gegen die Entlaſtung der Verwaltung und die Zuwahl der neuen AR⸗Mitglieder Einſpruch. * Die Bilanz der Rotophot AG, Berlin. Das Geſchäfts⸗ Jahr 1091 ſchließt, wie gemeldet, mit einem Ver luſt von 94671„ ab(i. V. 323 279/ Verluſt, durch Kapitalherab⸗ ſetzung gedeckt), und zwar nach ermäßigten Abſchreibungen von 27 81(65 477). In der Bilanz werden die Ak⸗ zepte mit 0,31(0,20) Mill./ und die Geſamtverbindlich⸗ keiten mit 0,84(0,68) Mill. ausgewieſen, darunter Bank⸗ ſchulden mit 0,44 Mill.„4. Neuanſchaffungen werden mit 97 451/ aufgezeigt. Der aus der Kapitalherabſetzung ver⸗ bliebene Buchgewinn von 32 764/ diene zur Abſchreibung uf Forderungen. Ferner wurde darauf das Entwertungs⸗ konto mit 90 000„ abgeſetzt. Für 1992 erhofft man einen Gewinnabſchluß. Die Geſellſchaft arbeitet heute mit drei Schichten und iſt über 1933 voll beſchäftigt. Der Abschluß des Tobis Tonbild-Syndikals Die Geſellſchaft, die bekanntlich der GB. am 17. Nov. nach Einziehung von 1,2 Mill.„eigener Aktien eine Zuſammenlegung des Aktienkapitals 21 auf 5,4 Mill.„ vorſchlägt, legt für das am 30. Juni 1932 beendete Geſchäftsjahr unter Berückſichtigung der Kapitalredu⸗ zierung eine ausgeglichene Bilang vor. Der Brutto⸗ überſchuß betrug 2,804(2,984) Mill. 4, Handlungs⸗ unkoſten und Steuern erforderten 0,770(0,854) Mill. I und Abſchreibungen auf Schuldner 4,991 Mill. /, auf Patente 0,221 Mill. /, auf Beteiligungen 1,096 Mill.& und auf Apparate 0,441 Mill. 4(i. V. zuſammen 2,110 Mill.). Rückſtellungen für in der Schwebe befindliche Geſchäſte be⸗ tragen 0,774 Mill. /, ſo Faß ſich die geſamten Abſchreibun⸗ gen auf 7,523 Mill.„ belaufen. Der Buchgewinn aus der Kapitalreduzierung beträgt 5,4 und der aus Auflöſung des Reſervefonds 0,8 Mill. I. 5 Eine weltgehende Abſchreibung mußte auf die holländiſche Geſchäftsverbindung vorgenommen werden. Dies wirkte ſich dahin aus, daß trotz relgtiv guter Beſchäftigung mit er⸗ heblichem Verluſt abgeſchloſſen werden muß. Die 1,2 Mill. Mark einzuziehenden eigenen Aktien ſind der Tobis aus dem Generalausgleich mit den holländiſchen Geſellſchaften zugefloſſen. Ueber den Geſchäftsgang im Berichtsjahr wird ausgeführt, daß die Patentſituation durch Neu⸗ anmeldungen und Neuerwerb verſtärkt und erweitert Kapifalumlagerung zum Nenfenmarki Das Konjunkiurinsfiſui über die Lage an den Efiekfenmärkien Faſt auf der ganzen Welt haben, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung in ſeinem Wochenbericht ſchreibt, die Geld ſätze infolge eines Ueberangebots, wie es die Welt kaum jemals erlebt hat, den Tiefſtand vom Sommer 1931, vor Ausbruch der Kreditkriſis, unterſchritten. Im Gegenſatz hierzu befindet ſich das Kapitalzins⸗ niveau trotz des Rückgangs in den letzten Monaten, noch immer auf einem Stand, der ſowohl im Vergleich zu der außerordentlichen Schwere der Wirtſchaftsdepreſſion als auch im Vergleich zu dem Stand früherer Jahre als über⸗ höht bezeichnet werden muß. Auf die Dauer können ſich derartige Zinsunter⸗ ſchiede nicht halten. Zwar beſteht zwiſchen den einzelnen Teilen des Kredit⸗ markts keine abſolute Solidarität; dazu ſind ſchon die Be⸗ ſonderheiten des Angebots und der Nachfrage(Friſtigkeit, Sicherheit uſw.) zu groß. Wohl aber wird der Ausgleichs mechanismus über längere Friſten hinweg wirkſa m. So ließ ſich während der letzten Jahrzehnte beobachten, daß jedesmal, wenn die Zinsſätze des Geldmarktes weſentlich über das Zinsniveau am Kapitalmarkt hinaus ſtiegen, am Kapitalmarkt ein Baiſſedruck ausgelöſt wurde. Um⸗ gekehrt kennzeichnete der Zeitpunkt, von dem ab die Geld⸗ ſätze unter das Kapitalzinsniveau ſanken, zugleich auch den Beginn einer Auflockerung des Kapitalmarkts und dem⸗ entſprechend einer Belebung des Renten marktes. Bis 1930/1 waren die Schniſtpunkte von Geldzins und Kapitalzins jedesmal auch Wendepunkte für den Rentenmarkt. Seitdem haben ſich die Bezie⸗ hungen merklich gelockert. Schon in den der Panik vorausgegangenen 12 Monaten wioͤerſtanden die Kapitalmärkte den Verflüſſigungstenden⸗ zen des Geldmarktes mit einer früher ſelten beobachteten Hartnäckigkeit. Das gleiche wiederholt ſich nun ſeit An⸗ fang d. J. Doch iſt der Ausgleichsmechanismus zwiſchen Geld⸗ und Kapitalmarkt keineswegs zertrümmert. Er iſt nur oͤurch das Mißtrauen der Kapitalanleger, die in Erinnerung an die durch die Kriſis empfangenen Schläge auch heute noch vor langfriſtiger Bin⸗ dung zurückſchrecken, in ſeiner raſchen Wirkſam⸗ keit behindert. Wenn es gelingt, neue Vertrauenserſchütte⸗ rungen zu vermeiden, werden dieſe pfychologiſchen Hem⸗ mungen mehr und mehr verſchwinden. Und damit werden auch die Tendenzen der Kapitalumlagerung vom Geld⸗ zum Rentenmarkt zunehmend an Kraft gewinnen. Der Abbau der pfychologiſchen Hemmungen iſt bereits in Gang gekommen: Die Bargeldhortung nimmt in allen Ländern ab; das Liquidiſierungsſtreben der Banken(Kredit⸗ kündigungen), der Produktions⸗ und Handelsunterneh⸗ mungen(Lagerabbau) läßt nach. Da auch die Kredit⸗ ſicherheit ſich beſſert, worauf die abebbende Inſolvenz⸗ welle ſchließen läßt, iſt die Erwartung gerechtfertigt, daß das Mißtrauen allmählich ſchwindet., Die Geringfügigkeit der Erträge, die durch Kapitalausleihun⸗ gen am Geldmarkt zu erzielen ſind, muß dann zunehmend fühlbarer werden. In Deutſchland ſind einer endgültigen Bereini⸗ gung des Kapitalmarktes durch die politiſche Unſicherheit, die Finanzlage der Gemeinden, die Illiquidität und Un⸗ rentabilitſt der Unternehmungen uſw. beſondere Widerſtände in den Weg gelegt. Die Möglichkeit eines Anſchluſſes des deutſchen Kapitalmarktes an die in⸗ ternationalen Entwicklungstendenzen iſt dadurch aber nicht ausgeſchloſſen; die endgültige Konſolidierung des deutſchen Kapitalmarktes, d. h. die Senkung der Zinſen auf einen Stand, der größere Emiſſionsreiſe erkennen läßt, iſt nur hinausgeſchoben. Sie wird ſich zunächſt auch auf die Marktgebiete mit ver⸗ hältnismäßig geringem Riſiko konzentrieren. Kennzeich⸗ nend hlerfür ſind die jüngſten Kursſteigerungen auf den Märkten der Staatsanleihen und der Pfandbriefe ſowie der ungünſtigere Stand der Stadtanleihen und der Kom⸗ munalobligationen. Die Chancen einer weiteren Auf⸗ lockerung des Rentenmarktes hängen im we⸗ ſentlichen davon ab, daß neue Vertrauenserſchütterungen aus wirſchaftspolitiſchen(3. B. Zwangskonverſionen) oder politiſchen Gründen nicht mehr erfolgen. Rein ökonomiſch dürften die Vorausſetzungen für weitere Kapital⸗ umlagerungen zum Rentenmarkt gegeben ſein: das zeigt ein Vergleich der Zinſen, die auf Kontokortentkonto zu erzielen ſind(Kreditzinſen für täglich fälliges Geld in proviſionsfreier Rechnung zur Zeit 1 v. H. für längerfri⸗ ſtige Einlage etwas mehr), mit der Rendite der feſtver⸗ zinslichen Papiere(zur Zeit durchſchnittlich 8,57 v..). Die Beurteilung des Aktieumarkts bleibt abhängig von der Beurteilung der Entwicklungstendenzen des Kapitalzinſes und der Beurteilung der Ent⸗ wicklungstendenzen der Unternehmungsrentabilität. Der bisher auf der Rentabilität der Unternehmungen laſtende Druck hat ſich mit der Unterbrechung der Preis⸗ baiſſe und des Beſchäftigungscückgangs gemildert. In gleicher Richtung wirkten die finanzpolitiſchen Maßnahmen der Verordnung zur Belebung der Wirtſchaft vom 4. 9. 1992. Auch von der kreditären Komponente des Aktienmarktes gehen, worauf die Vorgänge am Rentenmarkt hinweiſen, günſtigere Wirkungen aus. Der Kursuumſchwung der vergangenen Monate darf deshalb auch als von 5konomiſchen Faktoren getragen bezeichnet werden. Seine beſondere Plötzlichkeit und Stärke aller⸗ dings beruhte zum erheblichen Teil auf börſentechniſchen Gründen. Die Erwartung eines ſtürmiſchen und nach⸗ haltigen Kursauftriebs erſcheint im Augenblick noch vec⸗ früht. Er ſetzt eine eindeutig onziehende Produktion oder eine weſentlich gebeſſerte Preisſituation voraus. Nach der derzeitigen Lage ſind dieſe Vorgusſetzungen noch nicht mit Sicherheit gegeben. Wahrſcheinlich iſt es, daß Preiſe und Produktion zunächſt in ihrer Horizon ⸗ talbeweaung verharren. Die Aktienkurſe wer⸗ den dementſprechend vorerſt eine— möglicherweiſe leicht gufwäcts gerichtete— Pendelbewegung durchmachen, ſo⸗ fern ſich die ökonomiſchen Tendenzen von politiſchen und ſonſtigen Störungen ungehindert durchzuſetzen vermögen. werden konnte. Die daraus herrührenden Lizenzeinnahmen können als befriedigend bezeichnet werden! In der Bilanz werden die Schuldner infolge der Ab⸗ ſchrelibungen mit nur noch 1,462(6,826) Mill./ auf⸗ geführt. Die Beteiligungen bilanzieren mit 1,277(2,087 Mill., das Patente⸗ Konto mit 2,152(1,923) Mill. J. Das Aufnahmeapparaturen⸗Konto wird mit 1,358(—) Mill.„ aktiviert. Guthaben belaufen ſich auf nur 0,144 (0,496) Mill., Wechsel guf 0,988(1,086) Mill. /, anderer⸗ ſeits AK auf 3,4(12) Mill./ und Gläubiger auf 1,404 (0,281) Mill. I. Im neuen Geſchäftsjahr ſind durch den Zuſammenbruch einiger großer Firmen Verluſte entſtanden, die ſich in ihrem Umfange noch nicht überſehen laſſen. Andererſeits läßt die Aufnohme neuer Geſchäftsverbindungen einen all⸗ mählichen Ausgleich der Verluſte noch erwarten. * Papierfabrik Zell a.., AG., Zell a. H. Dieſe mit 120 000„AK. arbeitende Geſellſchaft, die ſeit Jahren keine Bilanzen vorlegte, veröffentlicht jetzt gleichzeitig die Bi⸗ Janzen für die vier Geſchäftsjahre 1928 bis 1991 und erklärte dieſe ſtark verſpätete Veröffentlichung lediglich mit finanzamtlicher Prüfung und dabei geforderten Aenderungen. Die Bilanzen zeigen eine rückläufige Ent⸗ wicklung, der Kriſe entſprechend. Der als Reſerve ver⸗ wendete Gewinn des Jahres 1928 betrug 1273 1; im Jahr darauf wurden weitere 880 /, in 1930 weitere 338„ Ge⸗ winn erzielt, womit die Reſerve auf insgeſ. 2401/ ſtieg. Im letzten Jahre entſtand dann ein Ver lhuſt von 18 89 Mark, der nach Abzug der Reſerve mit 16 402/ vor⸗ etragen wurde. In 19381 erbrachte das Papierkonto 556 914 Mart(1990 607 197); demgegenüber erforderten Rohſtofſe und Reparaturen 414950/(438 771), Steuern uſw. 29 945 Mark(21396), Löhne 109 191/(116 315) und Unkoſten 21 722(30 537). Aus der Bilanz(in): Kontokorrent 70 168(90 045), Waren 37 708(48 150); andererſeits Hypo⸗ theken 34 000(40 000), Kontokorrent 18 365(25 635), Akzepte 30 796(32 826). München ⸗ Dachauer Papierfabriken A.., München. Die H. V. genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1931 und beſchloß, den Verluſt von 220 480 4 aus der geſetz⸗ lichen Reſerve zu decken, die ſich damit von 301 000/ auf 80 520/ ermäßigt(aus dem in 190 erzielten Reingewinn von 216883„ wurden 75 000 4 zur Erhöhung der Del⸗ kredere⸗Rücklage und 100 000/ zu einer weiteren Sonder⸗ abſchreibung verwendet und der Reſt mit 41883/ auf neue Rechnung vorgetragen). Der A. R. wurde in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung wiedergewählt. Neu in den Al R. tritt R. A. Dr. Ludwig Weil(D..⸗Bank) München. Aus der Zuwahl eines zweiten Herrn der D..⸗Bank in den A. R. iſt zu ſchließen, daß das Maforitätspaket der Jandorf⸗Gruppe in die Intereſſenſphäre der Deutſchen Bank gekommen iſt. Wie die Verwaltung ausführte, ſei ſie ſich darüber im Klaren, daß die Kapital⸗ decke den jetzigen Verhältniſſen nicht entſpricht, doch ſehe die Verwaltung davon ab, eine Kapitalzuſammenlegung ſchon jetzt vorzuſchlagen.(Bekanntlich war eine Zuſammen⸗ legung der St. A. im Verhältnis 42 beabſichtigt.) Die Erlöse der deuischen Land wirischaff Das Resulfaf der neuesfen Erhebungen Die bisherigen Methoden der Berechnung für die Er⸗ löſe der Agrarprodukte erwieſen ſich in der Praxis als un⸗ zulänglich. Das Statiſtiſche Reichs amt hat des⸗ alb Art und Umfang ſeiner Erhebungen weſentlich aus⸗ gebaut und legt nunmehr das Reſul kat der Oeffentlich⸗ keit vor. Hiernach ergibt ſich folgendes Bild; Die Preiſe der landwirtſchaftlichen Erzengniſſe lagen im Auguſt 1932 im Durchſchnitt auf 82 v. H. des g Standes von Auguſt 190913.. In dem gleichen Monat der Jahre 1926⸗29 hielt ſich die Indexziffer unter gan geringen Schwankungen auf 134, während ſich gleichzeitig der Geſamtindex der Großhan⸗ delspreiſe auf 138 ſtellte. Mit dem Zuſammenbruch der Weltmarktpreiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe und der allgemeinen Kriſe ſind vom Auguſt 1926⸗29 bis Auguſt 1932 die Erlöſe der von der deutſchen Landwirtſchaft zum Ver⸗ kauf geſtellten Produkte um fa ſt 40 v. Hegefallen. Demgegenüber ſind die Einnahmen der Landwirtſchaft nur um etwa 30 v. Hgeſunken da ſich die Ver⸗ ufs menge umerd 10 v. H. erhöht hat. Aach Entwicklung der verſchiedenen Erzeugniſſe iſt na⸗ turgemäß ſehr unterſchiedlich. Die Getreidepreiſe bewegten ſich im Auguſt d. J. etwa auf dem Stande der Vorkriegszeit; ſeitdem ſind jedoch wieder Rückgänge ein⸗ etreten, die ſchärfer waren, als in den Jahren vor dem Die Inderzifſer der Kartoffel lautet auf 8¹ ber 82 Geſamtindex. Die Preiſe für Schlacht ⸗ vieh liegen, bezogen auf die Vorkriegsnotierung, mit einem Index von 73 um 10 v. H. tieſer, als die der land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugniſſe im Durchſchnitt. Sie würden noch um faſt 5 v. H. matter ſein, wenn der Berechnung ſtatt der Marktpreiſe die Erzeugerpreiſe zugrunde lägen. Die Preiſe für Vieh und Vieherzeugniſſe zuſammen, die noch vor 2 Jahren den gleichen Index wie die der pflanzlichen Produkte aufwieſen, ſind ſeitdem ſtärker als dieſe gefallen, ſo daß ihre Indexzahl im Auguſt 1932 um faſt 20 v. H. unter derjenigen für pflanzliche Er⸗ zeugniſſe lag. Für den September ſtellt ſich die mit den durchſchnitt⸗ lichen Verkaufsmengen gewogene Inder⸗ ziffer nach vorläufiger Berechnung auf 81(Sept. 1909-13 gleich 100). Sie liegt um 14 v. H. unter dem Stande von 1981. Die Preisindexziffern der zum Verkauf gelangenden landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe für den Monat Auguſt (1903⸗13 gleich 100) haben im einzelnen nachſtehendes Ausſehen: Roggen Weizen Kartoff, Rinder Schweine Butter Eier Inder 1913 99 96 85 110 108 109 10² 1924 98 9 121 94 12 194 120 1925 116 115 129 121 207 142 1928 141 112 189 184 136 1930 100 12 128 154 116 1981 109 105 81 183 37 VVV 105 82 * Betriebseinſtellung des größten Lodzer Textilbetriebes. Die größte Fabrik des Lodzer Textilviertels, das Unter⸗ nehmen von Scheibler und Grohmann, iſt infolge Mangels an Aufträgen bis auf weiteres ſtillgelegt worden. Mehr als 6000 Arbeiter, die noch bis zuletzt beſchäftigt wurden, verlieren ihre Arbeit. Die Wiedereröffnung des Betriebes wird nur für den Fall angekündigt, als ſich im Dezember die Konjunktur auf dem polniſchen Textilmarkt beſſern ſollte. Werner u. Nikola Germania⸗Mühlenwerke Gmbß. Mannheim.— Kapitalerhöhung. Durch Geſellſchaftsbeſchluß vom 10, Oktober wurde das AK. um 200 000, auf 2,2 Mill./ erhöht. * Bürgerliches Brauhaus Ingolſtabt in Ingolſtadt.— Wieder 6 v. H. Dividende. Das am 31. Aug. abgeſchloſſene 50. Geſchäftsjahr weiſt nach Vornahme von 122 861 (i. V. 193 363)„ Abſchreibungen einſchl. 28 719(i. V. 30 545) Mark Gewinnvortrag einen Reingewinn von 141316 (164 190)„ aus. Der GV. am 30. Nov. wird die Vorjahrs⸗ dividende von 6 v. H. zur Verteilung vorgeſchlagen. Fesſe Tendenz am süddeufschen Tabakmarki Der Umſatz in Sandblatt hat weiter angehalten und der Umfang der Verkäufe als hochfarbiges Schneide⸗ gut wie als Umblatt läßt damit rechnen, daß bei einiger Fortdauer dieſer Kaufluſt die Läger der Händler bald ge⸗ räumt ſein werden. Hie und da kommt auch noch etwas Sandblatt bei den Erzeugern zum Vorſchein. Bei freihän⸗ digen Verkäufen bezahlte man dafür in Hockenheim 78, Schwetzingen 70—75, Ketſch 81, Brühl 66,5068, Plankſtadt 75-80, Seckenheim 54—71, Walldorf 65—72, Nußloch 6070 Mark je Zentner. ö Bei freihändigen Verkäufen von Hauptgut im Neckartal, der Südpfalz, im Gundibezirk und in Heſſen wurden Preiſe angelegt, die im Durchſchnitt 10—15„ über den vorjährigen Preiſen für die gleichen Orte ſich beweg⸗ ten. In Heddesheim wurde das Hauptgut des Freibaues zu ſteigenden Preiſen mit 54— 59,50/ aufgenommen; Wall⸗ ſtadt erlöſte 60, Staffort 60—65, Friedrichstal 75—82 und Willſtädt 70; in der Pfalz bezahlte man für Hauptgut des Freibaues 6572„/, für Obergut 5256. Bei der vom Kreisverband mittelfränkiſcher Tabakpflanzer veranſtalteten Verkaufsſitzung wurde die geſamte Erntemenge rotblühender Tabak ein⸗ ſchließlich Sandblatt aus dem Fürth⸗Erlanger Anbau⸗ gebiet, zuſammen 1555 Ztr., angeboten und bei reger Be⸗ teiligung mit 56,8062 4 je Ztr. verkauft. Vom Landesverband Württembergiſcher Tabak⸗ bauvereine verkauften die Verbandsvereine in Horkheim 100 Ztr. Sandblatt zu 61/ und 300 Ztr. Haupt⸗Tabak zu 57„ mit Zuſchlägen und Abzügen. Bei der im einzelnen ſchon gemeldeten Tabakverkaufs⸗ ſitzung in Karlsruhe wurden 16 000 Ztr. Hauptgut der Tabakbauvereine der badiſchen Hardt, ſowie der Frühorte ausgeboten. Bei ſehr feſter Tendenz und reger Einkaufs⸗ beteiligung der Verarbeiter wie des Handels bewegten ſich die angelegten Preiſe zwiſchen 64,20%(52 Ztr. des Tabak⸗ bauvereins Hochſtetten) und 74/05„(Tabakbauverein Graben IV, 288 Ztr.). Der Durchſchnittspreis errechnet ſich bei einem Geſamtumſatz von ca. 1000 000 auf ca. 70 bis 71% für den Ztr. Auf dieſer Einſchreibung waren bekanntlich auch die vom Heſſiſchen Tabakbau⸗ verhand(gegen 7000. Ztr.) erzeugten Hauptgut⸗Tabake zum Verkauf ausgeboten. Einige Vereine hatten vorher freihändig verkauft, ſodaß ihre Partien zurückgezogen wer⸗ den mußten. Die reſtlichen ca. 5000 Ztr. erlöſten 6878, Preiſe, die bei einem Mittelwert von etwa 70, für heſſiſche Tabake als ſehr gut angeſehen werden.— Die nächſte badiſche Verkaufsſitzung bringt das Hauptgut des Gundibezirkes und findet in Schwetzingen ſtatt. 1 Belebies Weingeschäff Ein kurzer Rückblick auf die beendete Weinernte in Ba⸗ den ergibt kein einheitliches Bild in Bezug auf den Ertrag, wohl aber ſtimmen die Berichte— bis auf wenige Aus⸗ nohmen— überein, daß die Qualität vorzüglich ausgefallen iſt. Das Verkaufsgeſchäft in Baden blieb ziemlich belebt. Man bezahlte für die 190 Liter 1932er am Bodenſee etwa 35—42, in der Markgrafſchaft 6590, im Breisgau 65 und aufwärts, am Kaiſerſtuhl 6068, für Ortenauer in Nieder⸗ und Ober⸗Schopfheim etwa 38—40 Einzelhandels-Umsaß um 33 vH. gesunken Die Umſatzſtatiſtik des Inſtituts für Konjunkturforſchung beweiſt die Gleichläufigkeit der Umſätze der Warenhäuſer und des übrigen Einzelhandels. So ſind die Um ſätz e der Warenhäuſer und des geſamten deutſchen Ein ⸗ zelhandels in der Zeit vom Januar bis September 1932 um den gleichen Betrag von 33 v. H. gegenüber den Umſätzen in den gleichen Monaten des Hochkonjunktur⸗ jahres 1929 geſunken. Die vorangegangene Bewegung der Umſätze zeigt folgende Tabelle: Warenhäuſer Einzelhandel insgeſamt 192⁵ 100, 10⁰ 1926 102,7 104 1927 114,4 115 1928 127,6 123 1929 127, 123 1930 119,0 113 1931 101,5 98 Die Koſtenſtatiſtik für 1931 zeigt eine Steigerung des Anteils der Unkoſten am Umſatz in den deutſchen Waren⸗ häuſern um 3 auf 26,7 v. H. Im Jahre 1931 iſt nach Feſt⸗ ſtellungen der Forſcherſtelle für den Handel in anderen Zweigen des Einzelhandels der Anteil der Unkoſten am Umſatz viel ſtärker geſtiegen. So im Eiſenwarenhandel um 13 v.., im Kolonialwarenhondel um 11 v.., im Drogenhandel um 10 v.., im Textileinzelhandel um 9 v.., im Schuheinzelhandel um 4 v. H. Das gleiche wiſſen⸗ ſchaftliche Inſtitut ſtellt feſt, daß im Jahre 1931 die Ver⸗ ringerung der Läger am ſtärkſten bei den Warenhäuſern geweſen iſt. Im Durchſchnitt wurde das Lager 1931 4,7 mal umgeſchlagen. 5 Vermehrfe Inlandsauffräge Beschäffigungszunahme in der Meiallwarenindusfrie Nach den Feſtſtellungen des Reichsbundes der Deut⸗ ſchen Metallwaren ⸗Induſtrie, Berlin, haben ſich in der Metallwareninduſtrie die für Auguſt gemeldeten Anzeichen einer geringen Belebung in den Monaten September und Oktober verſtär kt. In zahlreichen Fa⸗ brikationszweigen hat die Beſchäftigung mehr oder weniger zugenommen, vorwiegend durch vermehrte Aufträge aus dem Inlande. Die Auslands aufträge ſind all⸗ gemein zurückgegangen. Der beſſere Beſchäftigungs⸗ ſtand iſt wegen des bevorſtehenden Weihnachtsfeſtes vor⸗ wiegend ſaiſonbedingt, wenn auch die Regierungsmaß⸗ nahmen nicht ganz wirkungslos geblieben ſein dürften. Von 25 Fabriken wurden 1d. 500 Neueinſtellungei gemeldet, in zwei Fällen mit den zuläſſigen Lohnkürzungen, während in allen übrigen Fällen Lohnkürzungen von den Beleg⸗ ſchaften abgelehnt bzw. von den Werken gar nicht erſt ver⸗ ſucht wurden. * Neue Kündigungsbeſchränkung für Hypothekenfor⸗ derungen. Wie wir erfahren, tritt die neue Verordnung heute am 17. November in Kraft. Nach der letzten Faſſung iſt darum in dem auf die Verordnung bezugnehmenden Artikel im geſtrigen Abendblatt zu ändern unter a) im letzten Satz ſtatt„des Vierteljahres“ zu ſetzen:„der Friſt“; ferner unter d) im letzten Satz ſtatt„Kündigung“:„Rück⸗ zahlung“. Die Aussichien des Ruflandgeschäffes Nur noch die Hälfe der Aufſrfge In dem Organ des Rußlandausſchuſſes der deutſchen Wirtſchaft,„Die Oſtwirtſchaft“, werden die Ausſichten des deukſchen Rußlandgeſchäftes einer Erörterung unter⸗ zogen. In den Ausführungen wird darauf hingewieſen, daß in den erſten neun Monaten des laufenden Jahres die Geſamtſumme der Aufträge nur noch 950 Mill. Mark betrage. Im Vergleich mit der gleichen Zeitſpanne des vorigen Jahres ſei dies eine Verminderung u m mehrals 50 v. H. Am ſtärkſten ſeien die Beſtellungen von Maſchinen herabgeſetzt worden. Dementſprechend wer⸗ 525 1910 die Ausſichten für die Zukunft mit Zurückhaltung eurteilt. Das Organ des Rußlandausſchuſſes der deutſchen Wirt⸗ ſchaft macht bei der Erörterung der Rußlandgeſchäfte davon Mitteilung, daß die Berliner Handelsvertretung der Sowjetunion im Zuſammenhang mit der Herabſetzung des Reichsbankdiskontes auf Grund des Rahmenlieſerungs⸗ abkommens die Aufnahme von Verhandlungen über eine Zinsverbilligung angeregt habe. Die Handelsver⸗ tretung habe auch erklärt, ſie werde künftig deutſchen Fir⸗ men bei der Vergebung von Aufträgen nur dann den Zu⸗ ſchlag erteilen, wenn dieſe ſich damit einverſtanden er⸗ klärten, daß bei einer etwaigen Neuregelung der Zins⸗ frage dieſe auch rückwirkend Anwendung fin⸗ den ſolle. Gegen dieſe Forderung der Ruſſen werden deutſcherſeits Bedenken geltend gemacht, die ſich darauf gründen, daß Hurch eine derartige rückwirkende Zinsherab⸗ ſetzung die vorher getroffenen ſeſten Finanzoispoſitionen ng beteiligten deutſchen Firmen umgeſtoßen werden müßten. 4 in Oberkirch und Winterbach etwa 75—80, für 1982er und 1931er Durbacher Klevner 80—90, für neuen Affentaler etwa 60 4. Im Kraichgau(Bruchſaler Gegend) ver⸗ lief der Abſatz der dortigen Weine bisher ſtockend. Neue badiſche Tauber weine wurden mit 50—70 4 gehandelt. Franken hot im Durchſchnitt einen halben Herbſt mit Moſtgewichten von 65—85 Grad, in guten Lagen bis 100 Grad Oechsle geerntet. Dos Juliusſpital⸗Weingut hat von 22 fränkiſchen Morgen 370(i. V. 341) Hektoliter geherbſtet und ein Durchſchnittsgewicht von 84 Grad Oechsle feſtgeſtellt. In den Fürſtlich Egſtellſchen Wein⸗ bergen ergaben die Meſſungen 87-90 Grad. Der Handel hat bisher ziemlich zurückgeholten. Erſt in letzter Zeit ſind die Umſätze etwas beſſer geworden und die Preiſe überſteigen die des Vorjahres, zum Teil ſogar erheblich. Die Winzergenoſſenſchaft Ran⸗ dersacker erzielte bei der Verſteigerung von 900 Hektoliter Naturmoſten, je nach Lage, 58—76(i. V. 3672 /, die Winzergenoſſenſchaft Sulzfeld für die 100 Liter 1082er 51—69(i. V. etwa 30) J. Bei freihändigen Verkäufen bezahlte mon zuletzt für geringere Lagen 4754, für mitt⸗ lere Lagen 57-63 /; nach 1980er und 1931er hält die Nachfrage an. In Wür ttemberg ſind manche Weinorte ſchon aus⸗ verkauft. Die Herzogle Hofkammer erzielte bei der Ver⸗ ſteigerung edler Gewächſe für 100 Liter 1982er Unter⸗ türkheimer Trollinger 110—115, Weißrieslinge 130140, Stettener Brotwaſſer 140—148. Bei anderen Verſtei⸗ gerungen(Gräfl. Adelmann Rentamt, Heutingsheim und Freiherrl. v. Weilex, ſches Weingut, Lichtenberg) bewegten ſich die Preiſe für öie 100 Liter zwiſchen 87 und 124 bzw. 70 und 130 l. In der Rheinpfalz hat die feſte Marktlage angehalten und die Preiſe für ſchöne vollmundige Weine erfuhren vereinzelte Steigerungen bis zu 50 je 1000 Liter. Der Neue entwickelt ſich ſehr gut und verſpricht auch an der Ober haardt einen über dem Durchſchnilt ſtehenden Konſumwein zu ergeben. In Edenkoben liegen die. Preiſe bei 430450, zuletzt wurden für die 1000 Liter 1982er 450„ bezahlt, bei welchem Preis viele Be⸗ ſitzer von Wein jedoch noch zurückhalten. An der Mittel⸗ haardt zahlte man durchſchnittlich für das Fuder 19g2er Weißwein 600, in den Qualitätsweinen, wie Deidesheim, Wachenheim, Ungſtein, Forſt ufſw. 7501000/ und mehr. 1991er Weine erzielten im allgemeinen 600900/ und auf⸗ wärts; 1928er wurde in Königsbach mit 850 bezahlt. In Rheinheſſen wurde 1992er Porkugfeſer(Rot⸗ kelterung) mit 500570 4, 198ter Weißwein bis zu 800% das Stück und aufwärts gehandelt. Im Rheingau und am Mittelrhein blieb die Marktlage unverändert.— An der Moſel erhielt ſich Nachfrage. Für Konfumweine bezahlte man an der Mittelmoſel bis zu 700„ und auf⸗ wärts, für Jualitätsweine 1650—1550* und aufwärts für das Fuder(960 Liter). Die Stimmung blieb auch weiter⸗ hin ſeſt. 5. Kehler Hafenverkehr 2 Im Monat Oktober ſind im Kehler Hafen 400. mit 181413 Tonnen Ladung eingelaufen und zwar 288 mit 128 751 To. zu Berg, 117 mit 2662 zu Tal. Abgegangen ſind ebenfalls 400 mit 40 285 To. Ladung und zwar 228 zu Berg mit 23 689 To. und 172 mit 16 596 To. zu Tal. Ge⸗ ſamtumſatz 800 Schiffe mit 171698 To. Von Schiff zu Schiff überſchlagen worden ſind im Zugang 28 973, Abgang 28 992 Tonnen, zuſammen 47105 To 1 18 N. 1 Donnerstag, 17. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 336 Für alle Waſch⸗ und alle Abſeif⸗ Arbeiten fr. Inompson's Sellenpnver Anf Im Tahrstuhl Unseren Lebensmitte! markt! Sequemer kann man es nicht Raben- Bllllser erst recht nieht! Appetit-Mettwürste. Stück 17 Welßer Käsequark F 19 Mare dchwan 8 Kassl. Rippenspeer ½ l 48 Schwelzerkäse o.., 6 St. 48 verwenden. Es iſt billi Vorderschinken, gek., ½ f 28 Münsterkäse, dl. Leb.. 18 S it billig und Bierwurst in Blasen 5 78 Margarine, Kokosfett f 25 ſparſam. Paket 24 Pfg. zervelatwurst in Fed. ½ f 48 Alig. Weichkäse, 6 Stück. 24 . Fleischsalet ½ f 28 Camembert. Schechtel 17, 18 Doppel⸗ Paket nur 44 Pfg. 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Nov. 1982. nachmitt. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6, 2, 2 NF-Dose 78 63 MANN T5 E T5 Fes Grauer, L 12. 5 elephon Nr. 30075 Sagepiat Unser lieber, guter Vater, Schwiegervater und Groß- vater, Bruder, Schwager und Onkel Heinrich Cros kopf Die Freſtſetzung und Erhebung der Beiträge der Tierbeſitzer für die Eutſchädigung bei Seuchenverluſten. Wir machen darauf aufmerkſam, daß Pferde⸗ beſitzer, die bei Seuchenverluſten im Laufe des nächſten Jahres eine höhere Entſchädigung als 1000., beanſpruchen wollen, ihre Pferde im Danlesagung Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem Ableben unserer lieben Verstorbenen 5 Anſchluß an die am 1. Dezember ſtattfindende gegen bare Zahlung Viehzählung bei dem 1 in deſſen starb Dienstag, nachts 1 Uhr, nach kurzer Krankheit im 114 5 43 im Vollſtreckungswege Dienſthezirk die Pferde eingeſtellt ſind anmelden 8 5 2 Frau Marie Namer müſſen. Pferde, die im Laufe des Jahres ein⸗ geſtellt werden, ſind binnen 14 Tagen nach der Einſtellung anzumelden. Die Anmeldung iſt ſchriftlich in doppelter Fertigung einzureichen. Sie hat zu enthalten: öffentlich verſteigern: Dauerwellen⸗Apparat m. 12 Heiz., 1 Schreib⸗ maſchine, 1 Schreibt., Alter von 73 Jahren. — sagen wir hiermit allen unseren herzlichsten Dank. 16. November 1932. Mannheim, Saarbrücken, den 17. Nov. 1982 Mannheim- Berlin, J 8a. 8. Name und Wohnor e itzers, 2 1 t des Pferdebeſitzers, Alter, Im Namen aller Hinterblieb 75 Die trauernden Hinterbliebenen 1 Bücherſchrk⸗ 1 1 Geſchlecht, Farbe, Abzeichen, Größe, Raſſe, Ge⸗ 5 nterphlebenen: 1812 1 Auszieht. u. verſch. brauchsart und Wert des Pferdes, ſowie das Sommer, Obergerichts⸗ Datum der Anmeldung. 8 Mannheim, den 9. November 1932. Bad. Bezirksamt— Abt. IV. 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Jugendliche kein Zutritt! leder Deutsche Männer— Frauen— Kinder muß diesen Film gesehen haben! Bis.30 Uhr alle Plätze nur 70 Pfg. Beginn:.50, 5,00,.00,.45 .50, 5 00,.00,.45 Uhr 17 sein Verteidiger Die Geschichte 3 Willi Vogel der sein Leben einsetzt um 1 seinen Verteidiger von dem Ver- 5 dacht des Gattenmordes zu N befreien. Ein Kriminalfilm nach dem packendsten Roman der [Berliner IHlustrirten mit Fritz Hampers Ellen Richfier— Paul Nichfer Elga Brink 5 Heister Rlauler Abend 8 die junge, berühmte Pianistin 3 5 Lili Krauss- 1 5 karten Nx..50-.50, Heckel, Iiimann benctesee f I 5 1 10 rin e e Diachoachen men ln e Hefert billigt die Druckerei Ur. Haas, G. m. h. H. e f 1.-50 Heute letzter Tag Heiter und floh das Ufa- Lustspiel mit Gg. Alexander U. fer schöne Relchswehrfüm Wochentegs bis.30 Uhr alle Saal- u Rangplatze nur 80 Pfg. III T .30..00 Uhr Harmonie, U 2. ö, 20 Uhr 5 pfund welbe perlbohnen 804 1 pfd. neue, helle Sultaninen 80% ½ Pfund, sabe Nenden 1½ Pfd. Kokosraspel, mitt. 804 2pfd. 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Bild:„Es lebe die Liebe“; 5. Bild:„Die V eilchenwiese“zb. Bild:„O alteBurschenherrlichkeit““ Hale nanttts C T. 27 Carl Bronner. 12880 die herrlichste Stimme, N die schönsten Lieder hören Sie in unserem heutigen Groß- Tonfilm: Richard Tauber medi del Liebe f Ein Zauberfilm für alle Herzen! Weitere Darsteller: Lien Dyers/ Szöke Szakal Alice Treff dda Wüst. Tonwoche- Kulturfilm Micky- Lustspiel. n Bis 6 Uhr auf allen Plätzen nur 30 Musikalische Neubearbeitung von 8 2. Bild:„Ich] aul Senloß- Cafe, L 4. 9 Die zwei nguen Sterne ee u. Blond Handarbeiten des neuen Ufa-ronfllms HEINZ RUHMANN Seien ek d D 1 5 mit Tony v. Eyck, Wallburg. 5 N Tiedtée. Speelmans, Kampers „Fir konnen die MFA und uu gönnen uns beglüchuunschen zu diesem Film“ Scſitieh die Deutsche Alig. Zeitung. Also morgen im Hasen im Fell ½ Pfd. Poitkeffee 1 Pfund neue Linsen 1 pfund fHeßelnußkerne. pfund neue Welndsse 5 18. 334 80% 1 liter Saslstö l“ 39.9 „ Pfund 85% 1 pfünd fetter Speck.. 754 ieee.30 5 pfcd. Welz. 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