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Abend-⸗ Ausgabe Donnerstag, 17. November 1932 143. Jahrgang— Nr. 537 Die Kanzlerkriſe vor der Entſcheidung Heute nachmittag um 5 Ahr erſtattet Reichskanzler von Papen dem Reichspräſidenten Vericht Nücktrittsgeſuch des Geſamt Kabinetts? Hindenburgs Abſichten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Nov. Reichskanzler von Papen wird heute abend um 5 Uhr vom Reichspräſidenten von Hindenburg zur Berichterſtattung über ſeine Parteiführerbeſprechun⸗ gen empfangen. Man glaubt in unterrichteten Krei⸗ ſen, daß Herr von Papen dem Reichspräſidenten den Rücktritt nicht nur für ſeine Perſon, ſondern für das Geſamtkabinett anbieten wird. In poli⸗ tiſchen Kreiſen neigt man der Auffaſſung zu, daß der Reichspräſident die Demiſſion zunächſt nicht an⸗ nehmen, ſondern ſich die Entſcheidung vorbehalten und Herrn von Papen zunächſt bitten wird, die Ge⸗ ſchäfte weiterzuführen.. Vorausſichtlich wird der Reichspräſident, wie das ja von vornherein in Ausſicht genommen war, mit den Parteiführern ſich in Verbindung ſetzen. Er wird dabei Nationalſozialiſten und Sozialdemo⸗ kraten zu ſich laden und ihnen die Frage vorlegen, ob ſie in der Lage ſeien, zur Erreichung des Ziels einer nationalen Konzentration ein feſtes Pro⸗ gramm und beſtimmte Perſönlichkeiten zu bieten. Von weſentlicher Bedeutung dabei iſt, daß das Zentrum und Nationalſozialiſten ſich über ein gemeinſames Vorgehen einigen. Sollte das der Fall ſein, ſo iſt dennoch zweifelhaft, ob ein vorwiegend aus Perſönlichkeiten dieſer beiden Parteien gebil⸗ detes Kabinett zuſtande kommen wird, da ja Hinden⸗ burg in der Frage der Kanzlerſchaft Hitlers nach wie vor einen ſcharf ablehnenden Standpunkt einnimmt. Hinzu kommt, daß Nationalſozialiſten und Zentrum eine Mehrheit im Reichstag ja nicht mehr beſitzen und es im höchſten Grade fraglich iſt, ob etwa die Deutſchnationalen oder die Volkspartei mit von der Partie ſein würden. Außerdem dürfte der Reichspräſident von vornherein die Forderung ſtellen, daß das Wirtſchaftsprogramm der Papen⸗ Regierung wenigſtens in den Grundlagen erhalten bleiben müßte, da eine durchgreifende Reviſion der Notverordnung ſchwere wirtſchaftliche und politiſche Erſchütterungen nach ſich ziehen würde. Sollten Nationalſozialiſten und Zentrum ſich nicht einigen können, ſo wäre wieder mit der Betrauung Papens zu rechnen. Was im anderen Falle geſchehen wird, bleibt noch ganz im Dunkel. Ueber die Sitzung des Kabinetts wird amtlich erſt eine Mitteilung veröffentlicht wer⸗ den, wenn Herr von Papen dem Reichspräſidenten Bericht erſtattet hat. Die entſcheidende Kabinettsſitzung begann um 11 Uhr und dauerte bis 2 Uhr. Man be⸗ ſchäftigte ſich zuerſt mit dem Antwortſchreiben Hit⸗ lers. Ueber den Inhalt des Briefes verlautet, daß Hitler Verhandlungen mit dem Kanzler abgelehnt und eine direkte Fühlungnahme mit dem Reichspräſidenten fordert. Hitler ſelbſt weilt augenblicklich nicht in Berlin. Von offiziöſer Seite aus wurde über die Kabinettsſitzung folgende Mit⸗ teilung verbreitet: Das Reichskabinett hat ſich heute vormittag um 11 Uhr zu der angekündigten Sitzung verſammelt. Der Kabinettsſitzung gingen Einzelbeſprechungen des Reichskanzlers voraus, nach deren Verlauf in politiſchen Kreiſen der Eindruck vorherrſcht, daß das Kabinett möglicherweiſe den Beſchluß faſſen wird, dem Reichspräſidenten ſeine Geſamtdemiſſion anzubieten. Kommt das Kabinett zu dieſer Ent⸗ ſcheidung, ſo wird es natürlich zunächſt geſchäfts⸗ führend im Amte bleiben. Der Reichspräſident hätte dann eine breitere Baſis für ſeine Verhand⸗ lungen mit den Parteien. Reichsaußenminiſter von Neurath wird, ganz gleich, wie inzwiſchen die Dinge ſich entwickeln ſollten, am Samstag an der Spitze der deutſchen Völkerbundsdelegation nach Genf reiſen, um an den Beratungen über den Bericht der Mandſchurei⸗Kommiſſion teilzunehmen. Allgemein hat man den Eindruck, daß die Löſung der Kriſe ſich noch mindeſtens mehrere Tage hin⸗ ziehen wird, ſo daß die eigentliche Entſcheidung wohl erſt in der nächſten Woche zu erwarten iſt. Die Abſage des Zentrums Meldung des Wolff⸗Büros g — Berlin, 17. Nov. Die ſcharfe Abſage des Zentrums an den Reichskanzler, die die Kanzlerkriſe beſchleunigt hat, wurde dem Kanzler nicht nur mündlich bei dem Empfang des Abg. Kaas und Joos mitgeteilt, ſon⸗ dern auch ſchriftlich in einem Kommuniquee; das lautet: a Der einzige Ausweg aus der gegenwärtigen un⸗ haltbaren Lage iſt die Bildung einer Regierung, die in voller Wahrung der Rechte des Reichspräſidenten Englands neuer Abrüſtungsplan Sir John Simons große Genfer Rede Meldung des Wolffbüros — Genf, 17. Nov. Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon hielt heute im Büro der Abrüſtungskonferenz die Rede über den Standpunkt der engliſchen Regierung zur Abrüſtungsfrage. Er gab ſeine Erklärungen ausdrücklich im Namen der engliſchen Regierung ab. Eingangs ſeiner Ausführungen erwähnte er kurz den franzöſiſchen Plan. Er beſchränkte ſich darauf, Frankreich für dieſen Bei⸗ trag zur Löſung des Abrüſtungsproblems zu danken, ging aber auf den Plan ſelbſt nicht ein. Sehr aus⸗ führlich beſchäftigte ſich Sir John Simon ſodann mit der deutſchen Forderung nach Gleichberechtigung. Er erklärte, daß dieſe Frage unbedingt geklärt wer⸗ den müſſe, da ſie die wichtigſte Vorbedingung für die weiteren Arbeiten der Konferenz ſei.„England iſt bemüht, eine Grundlage zu finden, auf der der An⸗ ſpruch auf Gleichberechtigung behandelt werden kann. Denn dieſe Forderung hält die Konferenz auf. Die engliſche Regierung iſt der Meinung, daß die Erklärung, die ich in ihrem Namen abgegeben habe, mit dieſer Schwierigkeit aufräumt und eine Lage wiederherſtellt, die es allen Mitgliedern der Konferenz ermöglicht, auf einer allſeits befriedigen⸗ den Baſis einen konkreten Plan für internationale Abrüſtung zuſammen auszuarbeiten.“ Simon behandelte dann die Frage unter vier Geſichtspunkten: 1. Der Verſailler Vertrag ſei ein bindendes Dokument. Gleich anderen Verträgen könne er nicht durch einſeitige Handlungen beiſeite geſchoben wer⸗ den. Er könne nur mit gegenſeitiger Zuſtimmung geändert werden. Auf die Abrüſtungsbeſtimmungen des Verſailler Vertrages hinweiſend, erklärte der engliſche Außen⸗ miniſter, daß eine Veränderung dieſer Beſtimmun⸗ gen nur durch gegenſeitigen guten Wil⸗ len und allgemeine Zuſtimmung erreicht werden könnte. Der franzöſiſche Plan, den er heute nicht diskutieren wolle, enthalte in der Tat einen Vor⸗ ſchlag für die Rekrutterungsmethode der Kontinen⸗ talarmee, der eine Aenderung der Beſtimmungen des fünften Teiles des Verſailler Vertrages mit ſich bringe und der auf eine Anwendung des Prinzips der Gleichberechtigung hinziele. 2. Aus der Präambel zum Teil Vä des Vertrages und Clemenceaus gleichzeitiger Erklärung im Na⸗ men der Alliierten ergebe ſich ohne Zweifel, daß die Deutſchland auferlegte Abrüſtung zu dem Zweck beabſichtigt und ausgeſpro⸗ chen wurde, um ein weſentliches Maß der allge⸗ meinen Abrüſtung einzuleiten. 3. Ohne gewiſſe Abrüſtungsmaßnahmen anderer Staaten unterſchätzen zu wollen, bleibe die Tatſache beſtehen, daß, während Deutſchland den Beſchränkun⸗ gen des Friedensvertrages unterworfen iſt, andere Nationen der Welt noch nicht gegenſeitigen binden⸗ den Verpflichtungen zur Begrenzung und Herab⸗ ſetzung ihrer Rüſtungen unterſtehen, abgeſehen von den Flottenverträgen von Waſhington und London. Eine weitere Tatſache ſei, daß andere Nationen ſich noch diejenigen Waffen erlauben, die durch den Frie⸗ densvertrag Deutſchland verboten ſind. 4. Inzwiſchen ſei Deutſchland ein vollberechtigtes Mitglied des Völkerbundes geworden, und es habe das unbeſtreitbare Recht erlangt, eine gleiche Stel⸗ lung einzunehmen. Wenn man ſich noch nicht geeinigt habe, ſo erkläre ſich dieſes Zögern nicht daraus, daß man Deutſchland in einem immerwährenden Zuſtande minberen Rechts erhalten wolle, ſondern dieſes Zögern gehe aus der Sorge hervor, welcher praktiſche Gebrauch von der neuen Lage gemacht Furcht vor Gefahren, die die Ruhe Europas bedrohen könnten. Dieſe Ueberlegung ſtehe in direkter Be⸗ ztehung zur Abrüſtungskonferenz, die in ihrem Hauptzweck darauf abziele, einen dauernden und ſicheren Frieden zu erreichen. Der engliſche Außen⸗ miniſter wiederholte ſodann die Erklärungen, die er bereits im Unterhaus abgegeben hat. Dieſe Erklä⸗ rungen, ſo führte er aus, ſeien die Grundbedingun⸗ gen, durch deren Erfüllung die durch die Forderung nach Gleichberechtigung entſtandene Frage gelöſt wer⸗ den könne. Die engliſche Regierung ſchlage vor: Die vier engliſchen Vorſchläge 1. Alle europäiſchen Staaten ſollten ſich in einer feierlichen Erklärung zuſammenfinden, daß ſie unter keinen Umſtänden verſuchen werden, irgend⸗ welche gegenwärtigen oder künftigen Streitigkeiten unter ſich mit Gewalt zu löſen. 2. Die Beſchränkung der deutſchen Rü⸗ ſtungen ſollen in der gleichen Abrüſtungs⸗ kon vention enthalten ſein, die auch die Rüſtungs⸗ begrenzungen der anderen Staaten beſtimmen wird. 3. Deutſchlands Rüſtungsbegrenzungen ſollten für dieſelbe Zeit gelten und den gleichen Reviſionsmethoden unterliegen, die für die anderen Staaten gelten. 4. Was die Waffenarten angehe, ſo habe Deutſch⸗ land erklärt, daß es nicht die Abſicht habe, aufzurüſten, ſondern gefordert, daß das Prinzip anerkannt werde, die Rüſtungsſorten, die den anderen Staaten er⸗ laubt ſind, dürften ihm nicht verboten bleiben. Es verſtehe ſich von ſelbſt, daß es ſich jetzt nur um die Waffenarten und nicht um die Zahlen handele. Die Frage der Zahlen müſſe ſpäter und getreunt behandelt werden. 5 Wenn die Gleichheit des Status gewährt werden ſolle, ſo müſſe das Prinzip der qualitativen Gleichheit anerkannt werden, und die engliſche Regie⸗ rung erkläre ihre Bereitwilligkeit, in Zuſammen⸗ arbeit mit den anderen Staaten der Abrüſtungs⸗ konferenz, dieſes Prinzip in die neue Konvention aufzunehmen. Durch welche Mittel und durch welche Stufen dieſes Prinzip angewendet werden kann, müſſe der Gegenſtand von beſonderen und Einzel⸗ erörterungen hier in Genf ſein. Es iſt weſentlich, daß Deutſchland an den Genfer Beratungen teilnimmt. Die engliſche Regierung hält es für notwendig, zu be⸗ tonen, daß ſie gegen eine vorzeitige Erörterung dieſer Einzelheiten iſt, die ſie für wichtig hält, denn ſie iſt der Anſicht, daß dieſe Fragen nur unter Be⸗ nutzung des Konferenzmechanismus behandelt wer⸗ den können. Sir John Simon erklärte ſodann, die engliſche Regierung lege den Nachdruck auf zwei Punkte: 1. ſei es die Aufgabe der Abrüſtungskonferenz, ein Maxi⸗ mum poſitiver Abrüſtung unter allgemeiner Zuſtimmung zu erreichen, nicht unter Berufung auf die Gleichheit, die Rü⸗ ſtungen zu erhöhen, 2. könne die praktiſche Ver⸗ wirklichung des Prinzips der Gleichberechtigung nicht auf einmal erreicht werden. Das Vertrauen in die weitere Anwendung des Prinzips werde zu⸗ nehmen, wenn ſich ergebe, daß der Frieden der Welt durch einen erſten Schritt ſtärker geſichert worden ſei, den man unternommen habe. Die eng⸗ liſche Regierung halte i ein etappenweiſes Programm praktiſcher 5 6 Maßnahmen b für notwendig. Zum Schluß legte der engliſche Außenminiſter dem Büro der Abrüſtungskonferenz Vorſchläge der engliſchen Regierung vor. Dieſe Vorſchläge ſollen nach der Anſicht der engliſchen Re⸗ gierung in der erſten Etappe verwirklicht werden. und einer zielbewußten ſtarken Staatsführung die ſeit Monaten unterbrochene Verbindung mit der Volksvertretung wieder herſtellt, und ſich in einer feſten Mehrheit den unentbehrlichen Rückhalt ſchafft. Nur ſo kann eine friedliche und organiſche Weiterentwicklung im polttiſchen Leben der Nation geſichert werden. Nur ſo kann der deutſchen Wirt⸗ ſchaft die Ruhe gewährleiſtet werden, die weſentliche Vorausſetzung ihrer Erholung und ihres Aufſtiegs iſt. Nur ſo kann Deutſchland in die weltpolitiſchen Auseinanderſetzungen um ſeine Gleichberechtigung und finanzielle Wiedergeſundung mit der Autorität eintreten, welche die Größe der zu bewältigenden Aufgaben und der außenpolitiſchen Widerſtände ver⸗ langt. t Eine nüchterne Prüfung der Geſamtlage ergibt, daß die Zuſammenfaſſung der politiſchen Kräfte zu einer ſtarken Not⸗ und Arbeitsgemein⸗ ſchaft, deren Bildung ſachlich durchaus möglich iſt, unter der gegenwärtigen politiſchen Führung und im Rahmen des gegenwärtigen Kabi⸗ netts ausgeſchloſſen bleibt. Hieraus ergibt ſich die zwingende Notwendigkeit, daß die Reichs⸗ regierung ohne weiteren Verzug durch einen frei⸗ willigen Schritt ihrerſeits dem Reichspräſidenten den werden könnte und aus der Weg zur Durchführung der Sammelaktion freimacht. Obgleich die ruſſſe Der Kampf gegen Gott (Von unſerem Moskauer Vertreter) Moskau, Mitte November. „Religion iſt Opium für das Volk“, ſo kautet die Parole auf dem großen roten Trans⸗ parent in Moskau, das von der Stelle leuchtet, wo früher das Heiligenbild der wundertätigen.eriſchen Mutter Gottes hing. In zahlloſen Variationen wiederholt ſich dieſe Parole in ganz Rußland, in Behörden und Arbeiterklubs, in Theatern und in öffentlichen Parks, in Kinos und auf den Sport⸗ plätzen. Der Kampf gegen Religion und Kirche iſt im Laufe der letzten fünfzehn Jahre mit mechſelndem Eifer geführt worden. Nach der Periode des Kriegs⸗ kommunismus, in der der Terror mit Feuer und Schwert gegen die Kirche und ihre Diener und Gläubigen wütete, trat eine gewiſſe Ruhepauſe ein, bis mit dem Beginn der überſtürzten Kollektivierung der Landwirtſchaft auch eine neue Aera von Religionsverfolgungen begann. Heute gibt es dieſe Verfolgungen offiziell nicht mehr, aber jedem ausländiſchen Beſucher fällt in Rußland die ausdrückliche Betonung des nackten Machtſtandpunktes gegenüber Religion und Kirche durch Partei und Regierung auf, andererſeits— in völligem Gegenſatz zu den ſeinerzeitigen Richtlinien Stalins— eine ſyſtematiſche und bis ins letzte durch⸗ dachte Verhöhnung und Verächtlich⸗ machung gller kirchlicher und reli⸗ giöſer Dogmen, Bräuche und Einrichtungen, dabei in einer Form, die bei ſchwankenden Gemütern propagandiſtiſch wirkungsvoll ſein mag, die aber dle Gefühle der gläubigen Bevölkerung in der furcht⸗ barſten Weiſe verletzen muß. In jeder ruſſiſchen Stadt, naturgemäß vor allem in Moskau und Lenin⸗ grad, ſieht man geſprengte Kirchen, deren Mauern, wie nach einer Feuersbrunſt, traurig in den Himmel ragen und den Gläubigen die Macht der Regierung im Kampf gegen die Religion draſtiſch vor Augen führen. In Moskau, dieſer Stadt der„vierzigmal vierzig Kirchen“, ſind neben der berühmten Erlöſer⸗ kathedrale, an deren Stelle der prunkvolle Sowjet⸗ palaſt erbaut werden ſoll, mehrere andere Kirchen zerſtört worden; viele Kirchen, in erſter Linie in der Provinz, wurden in Arbeiterklubs oder Kinos um⸗ gewandelt. Unheimlich wirken ſolche„Kirche n⸗ kinos“, in denen zumeiſt noch die religiöſen Wand⸗ malereien unverändert zu ſehen find, in denen viel⸗ fach auch noch das meiſte kirchliche Inventar vor⸗ handen iſt, gleichzeitig aber lange Stuhlreihen und eine Leinwand, auf der heute romantiſche Liebes⸗ ſzenen,„ideologiſche“ Filme und amerikaniſche Gro⸗ tesken erſcheinen. Viele Kirchen, ſo die ſchöne Baſtlius⸗Kathedrale auf dem Roten Platz in Moskau, ſind allerdings heute Muſeen, die mit viel Kenntnis und Geſchick zuſammengeſtellte Sammlungen kirch⸗ licher und religiöſer Kunſt zeigen. 5 Die ruſſiſchen Gotteshäuſer beherbergen vielfach aber Muſeen auch anderer Art: immer neue„ant i⸗ religiöſe Muſeen“ werden in früheren Ka⸗ thedralen und Kirchen eröffnet. Die Abſicht iſt deut⸗ lich: der Wandel der Zeiten, die ſcharf antireligibſe Einſtellung der Regierung und der herrſchenden Partei, die Tatſache, daß die Kirche jeden politiſchen Einfluß verloren hat, ſollen dem Volke beſonders klar zum Bewußtſein gebracht werden. Die ehr⸗ würdige Iſaaks⸗Kathedrale in Leningrad, eines der ſchönſten Denkmäler der kirchlichen Baukunſt, iſt ſchon ſeit einigen Jahren in ein ſolches antireligtö⸗ ſes Muſeum umgewandelt worden, vor kurzem folgte ihr auch die Leningrader Kaſan⸗Kathedrale. Man ſteigt die impoſante Freitreppe der Iſaaks⸗ Kathedrale hinauf, entrichtet an der Kaſſe ſeinen Obolus und tritt durch die ſchwere Eichentür in die Kirche ein. Zunächſt bleibt man verwirrt ſtehen und glaubt, in eine Art Warenhaus geraten zu ſein: überall ſind Stände und Tafeln zu ſehen, Vitrinen und Plakate. Aber bereits ſehr bald entdeckt man das einheitliche Syſtem, das allem Gezeigten zu⸗ grundegelegt worden iſt. In dieſem antireligiöſen Muſeum werden Kirche und Gottesglaube nicht me⸗ thodiſch und wiſſenſchaftlich bekämpft. ſich nicht an die wiſſenſchaftliche Erkenntnis des Ein⸗ zelnen, ſondern gegen„Kapitaliſten und Imperia⸗ liſten“, als deren Dienerin die Kirche hingeſtell wird, an die Mißgunſt, ja an die Lachluſt der Ju⸗ gend, wenn die vor der Revolution verehrten Ge⸗ beine eines Heiligen in Proſa und Verſen verſpo tet werden. Reichhaltiges Material wird über die grauſamen Sekten der„Skopzy“ und„Chlyſty“ ge⸗ zeigt, bei denen Selbſtverſtümmelung und maſochi⸗ ſtiſche Selbſtpeinigung eine große Rolle ſpielte. Man wendet 2. Seite/ Nummer 387 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 17. November 1932 in erbittertem Kampf geſtanden hat, werden deren Taten und Untaten hier einfach der Kirche in die Schuhe geſchoben. Man findet auch umfangreiches Material über„gegenrevolutionäre Beſtrebungen und Organiſationen der Kirche“, man lieſt lange Liſten von Namen, darunter diejenigen von vielen Geiſtlichen, hinter denen zumeiſt der lakoniſche Ver⸗ merk„erſchoſſen“ ſteht. Auf einem etwas höheren Niveau ſteht das anti⸗ religiöſe Muſeum, das in dem berühmten Lawra⸗ Kloſter in Kiew untergebracht iſt. Dieſes Kloſter, eine Rieſenſtadt für ſich mit über 30 Kirchen und Kapellen, mit unterirdiſchen Gängen und Zellen, in denen ſich beſonders fromme Mönche einmauern [teßen, dient heute ausſchließlich Zwecken der anti⸗ religiöſen Propaganda. Man ſtellt bei der Beſich⸗ tigung des Muſeums feſt, daß die antireligiöſe Pro⸗ paganda von Partei und Regierung ſich nicht nur gegen die griechiſch⸗orthodoxe Kirche wendet, ſondern auch gegen die römiſch⸗katholiſche, gegen das Juden⸗ tum, den Ifſlam, den Budoͤhismus und alle anderen Glaubensbekenntniſſe. Bei einem Beſuch in Leningrad ging ich auf dem Rückwege aus dem antireligiöſen Muſeum an einer offenen Kirche vorbei, in der gerade ein Gottes⸗ dienſt ſtattfand. Ich trat ein, im nur von wenigen Kerzen erleuchteten Raum war eine kleine Gemeinde verxſammelt, nahezu ausſchließlich alte Leute, einige „beſſere“ junge Mäbchen, ſonſt aber auffallend wenig Jugend. Dles iſt indeſſen nur für die Großſtädte und nicht für ländliche Verhältniſſe charakteriſtiſch. Den früheren Prunk der ruſſtſchen Meſſen findet man in den Kirchen von heute nicht mehr. Nur an den Oſterfeiertagen, traditionsgemäß dem höchſten kirchlichen Feiertage der rechtgläubigen Ruſſen, er⸗ innert der Gottesdienſt noch entfernt an die Feſte der porrevolutionären Zeit. In Kiew beſuchte ich einmal die berühmte Sofien⸗Kathedrale, an deren Glockenturm der goldene kaiſerlich⸗ruſſiſche Doppel⸗ adler noch immer prangt. Im geräumigen Hof der von dicken weißen Mauern umgebenen Kathedrale lagerten zahlreiche Bauern und obdachlose Kinder, die dort in den milden Herbſtnächten ihr Nachtlager aufgeſchlagen hatten. Der Kirchendiener erzählte, daß die Gemeinde der Kathedrale heute nur noch etwas über 1000 Mitglieder zähle gegenüber rund 12 000 vor noch wenigen Jahren. Der Kampf um die Seele des ruſſiſchen Volkes, der Kampf für und wider den Gyottes⸗ glauben dauert im Rußland von heute mit unver⸗ minderter Schärfe an. Es läßt ſich nicht leugnen, daß ein neuer Menſchenſchlag heranwächſt, dem man pon der Wiege aus den Haß gegen die Religion mit auf den Weg gegeben hat. Aber das Alte wurzelt indeſſen noch immer tief in dem Bewußtſein der Volksmaſſen. —— Kein neues Hoovermoratorium? Meldung des Wolff⸗ Büros 8— Newyork, 17. Nov. Nach Waſhingtoner Meldungen hat Hoover ſeſt⸗ ſtellen müſſen, daß der Kongreß nicht geneigt ſei, einem Aufſch“? der Kriegsſchuldenzahlungen zu⸗ zuſtimmen. Hoover ſelbſt werde darauf beſtehen, daß die im Dezember fälligen Zahlungen au ch ta t⸗ ſächlich geleiſtet werden, bevor man die Frage einer Repiſion der Schuldenverträge überhaupt er⸗ Irtein könne. Abzug des Militärs aus Genf Meldung des Wolffb ros — Geuf, 17. Nov. Die Walliſer Bataillone Nr. 11 und 12 haben Genf heute vormittag in beſonderen Militär⸗ kransportzügen verlaſſen. Die noch in Dienſt befind⸗ liche Kompagnie 1/13 wurde aufgelöſt. Somit befin⸗ den ſichin Genf keine Truppen mehr. Regierungskriſe in Baden? Der Streit um die Kirchenverträge, Sozialdemokratie und Regierungskoalition Von unterrichteter Kbalitionskriſe geſchrieben: Die ſchon ſeit langem im ſozialdemokratiſchen Lager vorhandene geſpannte Atmoſphäre, die im letzten Ende auf die Gegnerſchaft zwiſchen dem ſo⸗ zialdemokratiſchen Landes vorſitzenden Reinbold und dem Fraktionsvorſitzenden Staatsrat Rückert, zu⸗ rückzuführen iſt, entlud ſich in den letzten Tagen in einer Form, wie ſie wohl einzigartig in der Partei⸗ geſchichte daſteht. Der Landesvorſtand der badiſchen Sozialdemokratie wirft der eigenen Fraktion „parteiſchädigendes Verhalten“ vor, weil ſie ſich gegenüber dem Vertragsentwurf mit der katholiſchen Kirche der Stimme enthalten will, ſtatt auf Befehl der Parteileitung dagegen zu ſtimmen. Es mutet wie eine Tragik des Schickſals an, daß hier ein Streit um eine Frage entſteht, die die Sozialdemokratie ſelbſt ins Rollen gebracht hat. Kein anderer als der frühere ſozialdemokratiſche Miniſter Remmele hat in ſeiner Eigenſchaft als Kultusminiſter unter dem 20. 10. 1930 Nr. A 23 799 dem Staatsminiſterium einen Entwurf zu einem Konkordat vorgelegt mit dem Antrag: a „Das Staatsminiſterium möge den Miniſter des Kultus und Unterrichts beauftragen, auf der Grundlage des vorgelegten Entwurfes mit dem Heiligen Stuhle die Verhandlungen zu einer ver⸗ traglichen Neuregelung des Verhältniſſes zwi⸗ ſchen dem Land Baden und der römiſch⸗katholi⸗ ſchen Kirche aufzunehmen.“ Jetzt verleugnet die Sozialdemokratie das eigene Kind und die Gegenerklärung der Fraktion, die ſich gegen den Vorwurf der Partei⸗ ſchädigung verwahrt, wird als eine Privatarbeit des Herrn Rückert bezeichnet. Ja, man geht ſo weit, daß das Organ der Mannheimer Sozialdemokratie den ſofortigen Rücktritt von Rückert fordert. Die Frage bleibt nur, ob ſich unter dieſen Umſtänden der für den Poſten des Miniſters des Innern in Ausſicht ge⸗ nommene Mainzer Bürgermeiſter Dr. Krauß über⸗ haupt bereitfinden wird, nach Baden zu gehen, zumal er ſich ohnehin nur für ein Jahr von ſeinen Bürger⸗ meiſterfunktionen beurlauben laſſen will. Nicht mit Unrecht weiſt man deshalb in den der Regierung naheſtehenden Kreiſen darauf hin, daß es ſich hier nicht um eine Kriſe innerhalb der Sozial⸗ Seite wird uns über die demokratiſchen Partei, ſondern in Wirklichkeit um eine badiſche Koalitionskriſe handle. Ganz abgeſehen von der Tatſache, daß ein Koalitions⸗ partner, der ſo wenig Selbſtdiſziplin übt, kein ent⸗ ſcheidender Faktor mehr für eine Regierungskoalition darſtellt, ſcheinen die Beweggründe der So⸗ zialdemokratiſchen Partei in Baden zu ihrer jetzigen Stellungnahme viel weniger in der Stellung zu dem Konkordatsentwurf, als in der Tat⸗ ſache zu liegen, daß die Sozialdemokratie in ihrem Konkurrenzkampf mit den Kommuniſten das Ver⸗ weilen in einer bürgerlichen Koalition als zu ſtarke Belaſtung empfindet. Die„Mannheimer Volksſtimme“ gibt dieſem Ge⸗ dankengange durch folgende Feſtſtellung Ausdruck: „Der Konflikt, der ſich hier aufgetan hat, iſt ein Kon⸗ flikt, der ſich aus der Koalitionsgebundenheit der Fraktionsmehrheit einerſeits und dem abſoluten und durch die Entwicklung der letzten Zeit beſonders erhöhten Bedürfnis der Geſamtpartet nach größerer Bewegungsfreiheit, größerer Selbſtändigkeit und ſchärferer Abgrenzungen gegen andere Parteien andererſeits automatiſch ergeben mußte“. Das bedeutet praktiſch, daß die Führung der badiſchen Sozialdemokratie aus der Regierungsver⸗ antwortung in Baden heraus möchte, um den An⸗ ſchluß an die Oppoſitionsſtellung der Soztaldemokratie im Reich zu Deshalb erklärt die„Mannheimer Volksſtimme“, daß das Ziel der größeren Bewegungsfreiheit und der Anpaſſungsfähigkeit der Partei für die neue Linie und die neuen Aufgaben, die zu erfüllen ſeien, gegebenenfalls außerhalb des Rahmens der Koali⸗ tion geſchehen müßte. Die beiden anderen Parteien in der badiſchen Regierungskvalition haben die Situation richtig er⸗ kannt. Das geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß man im Anſchluß an die am Dienstag ſtattgefundene Neuwahl des Landtagspräſtdiums der ſonſtigen Tradition nicht folgte, ſondern die ſonſt im unmit⸗ telbaren Anſchluß an die Wahl des Landtagspräſt⸗ diums folgende Wahl des Staatspräſiden⸗ ten und ſeines Stellvertreters nicht vor⸗ nahm. Allem Anſcheine nach wird das letzte Jahr der Landtagsarbeit im Zeichen einer Koalition ohne die Sozialdemokratie ſtehen. ee eee Die neuen Rundfunkbeſtimmungen Meldung des Wolffbüros — Berlin, 17. Nov. Die neuen Rundfunkbeſtimmungen, die heute der Oeffentlichkeit übergeben werden, legen die obere Leitung des deutſchen Rundfunkweſens in tech⸗ niſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht in die Hände der Reichsrundfunkgeſellſchaft. Allgemeine Verwaltungsarbeiten für die örtlichen Rundfunk⸗ geſellſchaften, die Zuweiſung von Mitteln an ſie, die Durchführung internationaler Rundfunkaufgaben ſowie die Bearbeitung grundſätzlicher Programm- fragen und des Programmaustauſches werden von der Reichsrundfunkgeſellſchaft erledigt. Ihr Stamm⸗ kapital beträgt 100 000 Mark, an dem die Deutſche Reichspoſt mit 51000 Mark, Preußen mit 20 000 Mark, Württemberg mit 9000 Mark und Sachſen, Baden, Thüringen, Heſſen und Hamburg mit je 4000 Mark beteiligt ſind. Organe der Geſellſchaft ſind die Geſchäftsführer, die Geſellſchaftsverſammlung und der Verwaltungsrat. Dazu kommen noch die vom Reichspoſt⸗ und vom Reichsinnenminiſter ernannten Rundfunkkommiſſare. Der Betrieb der Sender obliegt der Rundfunkgeſellſchaft, Welt als Geſchichte Verhundertfachung des Geſchichtsraums Umſpannte noch vor dreißig Jahren die hiſtoriſche Tradition des Menſchen mit Mühe und Not einen Zeitraum von 5000 Jahren, ſo hat unſere Zeit, die man gern als ſteril gegenüber anderen Epochen be⸗ zeichnet, ſtillſchweigend faſt dieſen Geſchichtsraum auf das Hundertfache erweitert, d. h. auf eine Pe⸗ ride von rund 500 000 Jahren. Vor hundert Jahren hat man die Geſchichte nur aus den Büchern abgeleſen, die von den Römern, von den Griechen ſelbſt leſefertig hergeſtellt worden waren. Der nächſte Fortſchritt lag in der bereits archäblogiſchen Arbeit, mit der ein Leopold von Ranke zeitgenöſſiſche Dokumente geſchäftlicher Art aus den Archiven der großen diplomatiſchen Zen⸗ tren herauswühlte und neu verarbeitete. Unſere Zeit hat die entſcheidende Folgerung gezogen, den Geſamtbeſtand des hiſtoriſchen Schutts ſelbſt als ein Archiv zu betrachten, in dem ſie zu leſen und zu arbeiten beginnt nicht anders als ein geübter Berg⸗ werkingenieur in den Kohlenflöſſen der Karbon⸗ ſchichten. Hierbei blättern die Archäologen die Do⸗ kumente der Kulturgeſchichte ſtädtiſcher Art für einen Zeitraum zwiſchen 4000 v. Chr. bis zur Ge⸗ genwart endgültig auf. Im Gebiet der Vorantike, in den vorgriechiſchen Kulturſtätten wie Tyrins, Mykene und Kreta, im Gebiet des vorbiblichen Orients, in Kleinaſien, Syrien, Meſopotamien und Aegypten, im voranti⸗ ken Afrika und im vorantiken Spanien, Gallien, Germanien und Italien holen ſie hier mit der Ge⸗ duld von Bergbauarbeitern und mit dem kombina⸗ toriſchen Scharfſinn von Detektiven aus verſchütte⸗ ten Trümmern die Geſtalt dieſer für uns vergange⸗ nen Zeitalter herauf. Dieſe wahre Geiſterbeſchwö⸗ rung unſerer Zeit fördert einen ganzen Schwamm von hochtechniſierten Kulturen zutage und beweiſt, daß ähnliche Leiſtungen wie der ſyſtematiſche Städte⸗ bau unſerer Tage ſeit fünf bis ſieben Jahrtauſenden in der Menſchheit immer von neuem geſchaffen wor⸗ den ſind.. Daneben iſt aber auch noch eine Schicht von hi⸗ ſtoriſcher Bergbauarbeit tätig, die Paläontologie, die die Keimzellen menſchlicher Staatskultur auch in a ſie[bis viertauſend Jahren zwiſchen unſerer modernen und der griechiſch⸗altägyptiſchen Geſchichte erweitert auf einen Geſchichtsraum von einer halben Million denjenigen ſteinzeitlichen Schichten aufſucht wo ſie ſich noch nicht in rieſenhaften Ruinen und Doku⸗ menten niederſchlug. Neben den Funden, die unſere Archäologie aus den Ruinen Telalafs, des Nil⸗ Heltas, der römiſchen Heerlager in Spanien, aus Pom⸗ peji und Kreta, aus dem mexikaniſchen und ſüd⸗ amerikaniſchen Kulturboden zutagefördert, nehmen ſich die Schädel von vorgeſchichtlichen Menſchen, die kleinen Elfenbeinſtatuetten von Wildpferd und Mammut, die Feuerſteinwerkzeuge, die die Paläon⸗ tologie aus den Fundſtätten des Vogelherd bei Stet⸗ ten in der Schwäbiſchen Alp, oder bei Hallſtatt her⸗ vorgewühlt hat, außerorentlich beſcheiden und faſt kümmerlich aus. Dafür aber iſt die Paläontologie ſehr viel ehrgeiziger in Bezug auf den hiſtoriſchen Zeitraum, den ſie bewältigt. Während die gewalti⸗ gen Muſfeumsbeſtände, die unſere Archäologie herausarbeitet, einem Zeitraum von nicht mehr als 7000 Jahren entquellen, umſpannen die materiell geringen Funde der Paläontologie einen Zeitraum, der unſere moderne Menſchheitskultur nicht nur an die letzte Eiszeit, ſondern an die dritte, zweite und erſte Vereiſung Europas und den dazwiſchen liegen⸗ den Zwiſcheneiszeiten verknüpft, d. h. an einen hi⸗ ſtoriſchen Zeitraum von rund 500 000 Jahren. Dabei iſt das Intereſſante, daß ſich die Archäo⸗ logie und die Paläontologie nicht ausſchließen und nicht bekämpfen, daß ſie ſich vielmehr in ihren Metho⸗ den ergänzen und in ihren Zeiträumen, nämlich für die Zeit des erſten bis dritten vorchriſt⸗ lichen Jahrtauſends, überſchneiden. Die große Archäblogie hat als Poſition die Städte⸗ Kulturen bezogen, die unſeren Weltſtädten entſpra⸗ chen, die Paläontologie dagegen die Höhlenkultur des Magdalene, des Aurignac, des Neandertal⸗ Menſchen und der Chelles⸗Kultur. Aber die Metho⸗ den ſind im Grunde die gleichen. Hier wie dort arbeitet man wie ein Geologe, der im großen Buch der geologiſchen Schichtungen nach fruchtbaren Sei⸗ ten blättert. Der gewaltige Foltant, in dem hierbet der fauſtiſche Geiſt des Menſchen wühlt, iſt nichts anderes als die geblätterte hiſtoriſche Schichtung unſerer Erde ſelbſt. Unſere Archäologie und Paläontologie hat es nicht mehr nötig, in ge⸗ ſchriebenen Büchern nachzuleſen, ſie unterſucht die Geſetze der Menſchheitsgeſchichte bereits nach den gleichen Methoden, mit denen wir die Geſchichte der großen Saurier zu erforſchen ſtrebten, und ſie hat dadurch das Werden des Menſchen, den ſchöpferiſchen Geiſt des Menſchen auf ganz neue Art mit der Erde verknüpft. 5 Sie hat den Geſchichtsraum von knapp dreitauſend Jahren, auf dem ſich d 50 mit großer Unſicherhe deren Stammkapital 50 000 Mark beträgt, an ihm ſind die Reichsrundfunkgeſellſchaft mit 51 v. H. und die Länder des Sendebezirkes mit 49 v. H. beteiligt. Für die Geſtaltung des Programms ſind die vom Reichsinnenminiſter erlaſſenen Richt⸗ linien maßgebend, in deren Rahmen die Rundfunkgeſellſchaft das Programm ſelbſtän⸗ dig und unter eigener Verantwortung auf⸗ ſtellt. Der Beirat der Reichsrundfunkgeſellſchaft iſt zu allen grundſätzlichen Programmfragen aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Volksbildung im Rahmen der Richt⸗ linien für die Programmgeſtaltung zu hören. Der poltitiſche Nachrichtendienſt wird der Rund⸗ funkgeſellſchaft durch den der Reichsrundfunkgeſell⸗ ſchaft angegliederten drahtloſen Dienſt geliefert. Un⸗ politiſche Nachrichten können auch von anderer Seite bezogen werden. Die der Reichsrundfunkgeſellſchaft übergeordneten zwei Rundfunkkommiſſare haben für folgendes zu ſorgen: Der vom Reichspoſtminiſter ernannte dafür, daß die Geſellſchaften ihre Verpflichtungen gegenüber der finden. Deutſchen Reichspoſt nachkommen, der des Reichs⸗ innenminiſters dafür, daß der Programm⸗ und Nach⸗ richtendienſt den dafür erlaſſenen Richtlinien ent⸗ ſpricht und den Intereſſen der Reichs ⸗ politik nicht entgegenwirkt. Beim Deutſchland⸗ ſender übt er die Befugniſſe der Staatskommiſſare gegenüber den Rundfunkgeſellſchaften aus und darf den Sender für Darbietungen der Regierungsſtunde und ſonſtige Vorträge, die er ſtaatspolitiſch als not⸗ wendig oder erwünſcht erachtet, nach Bedarf in An⸗ ſpruch nehmen. Er genehmigt Neueinſtellungen und Berufungen aller maßgeblichen Perſonen; er kann Abberufung verantwortlicher Perſönlichkeiten bei gröblicher Verletzung der Richtlinien oder Nichts efol⸗ gung ſeiner Anweiſungen verlangen. Der Staatskommiſſar kann aus ſtaats⸗ politiſchen Gründen einzelne Program m⸗ darbietungen unterſagen oder Aenderungen verlangen. Dem Staatskommiſſar wird ein Ar⸗ beitsausſchuß beigegeben, in dem die am Sende⸗ bezirk beteiligten Länder vertreten ſind. Ein Regierungsprogramm r 1 der NS DAN Meldung des Wolffbüros — Berlin, 17. Nov. Es verlautet, daß die maßgeblichen Perſönlich⸗ keiten der NSDAP eine Denkſchrift ausgearbeitet haben, die man als nationalſozialiſtiſches Regierungsprogramm anſprechen könne, Der Führer der NSDaA p ſtehe für eine Unter⸗ redung mit dem Reichspräſidenten jederzeit zur Verfügung und dürfte in einem ſolchen Falle auch perſönlich beim Reichspräſidenten das von ihm vor⸗ geſchlagene Regierungsprogramm vertreten. Zuchthaus ⸗Strafanträge in Altona Meldung des Wolff Büros — Altona, 17. Noy. Im Sprengſtoffprozeß wegen der Hand⸗ granatenanſchläge in Schleswig⸗Holſtein in der Nacht nach der Wahl am 31. Juli wurden heute gegen die angeklagten Nationalſozialiſten die Straf⸗ anträge geſtellt. Gegen den Reichstagsabgeordncten und Standardenführer Paul Moder wurden acht Jahre Zuchthaus, gegen den Zollwachtmeiſter Plahn, der heute vormittag in einer Sitzungspauſe des Prozeſſes aus dem Gerichtsgebäude floh und noch nicht gefaßt werden konnte, 677 Jahre Zuchthaus beantragt. Gegen die SA⸗Führer Grezeſch und Strathmann lautete der Antrag auf je ſechs Jahre Zuchthaus, gegen 17 weitere Angeklagte wurden je fünf Jahre Zuchthaus beantragt. Für acht Angeklagte wurde Freiſpruch beantragt. Letzte Meldungen Studentenkrawalle in Breslau — Breslau, 17. Nov. An der Univerſttät iſt es zu Ausſchreitungen gekommen, als der Staatsrecht⸗ ler Profeſſor Cohn ſeine Vorleſungen aufnehmen wollte. Die Univerſttät mußte durch die Polizei geräumt werden. Sie wurde vom Rektor bis auf weiteres geſchloſſen. l Wieder ein Bombenfund in Kiel — Kiel, 17. Nov. Am Herrenhaus des Gutes Projensdorf wurde von einer Angeſtellten eine primi⸗ tiv gefertigte Bombe gefunden. Das Warſchauer Einſturzunglück — Warſchau, 17. Nov. Die Verantwortung für das Einſturzunglück am letzten Sonntag, das 21 Menſchen das Leben koſtete, trifft den techniſchen Direktor des Brauereibetriebes. Er hatte weit mehr Hopfenmengen einlagern laſſen, als das wenig widerſtandsfähige Mauerwerk zuließ. ſchon mit größerer Sicherheit insgeſamt als die Ge⸗ ſchichtsforſcher des 18. Jahrhunderts auch auf den nächſtliegenden Gebieten der Geſchichte. Dieſe Leiſtung der Archäologie, an der deutſche Forſcher einen Anteil genommen haben, der umſo größer erſcheint, wenn man bedenkt, wie benachteiligt der deutſche Lebensraum ſeit dem Weltkrieg geweſen iſt, iſt nur zu vergleichen der Leiſtung, mit der die moderne Aſtronomie ſeit den letzten Jahren ihr Arbeitsfeld von unſerem Sonnenſyſtem auf die Ge⸗ ſamtheit unſerer Milchſtraßen und auf einen ganzen Schwarm ähnlicher Milehſtraßen erweitert hat. Vortrag in der Volkshochſchule. Ein Doppel⸗ tes machte den Vortrag von Dr. Arnold Berg ⸗ ſträßer, Heidelberg, über Friedrich Liſt ſo an⸗ regend und gegenwartsnahe. Auf der einen Seite zeigte er mit eindringendem menſchlichem Verſtäud⸗ nis die Tragik eines Menſchenlebens, auf der anderen Seite führte er hinein in die Zeit, da unſer heutiges Wirtſchaftsſyſtem geboren wurde. Liſt war Schwabe, erfüllt vom Geiſte einer echten Vaterlands⸗ liebe und einer idealen Leidenſchaft, Wiſſenſchaft und Wirtſchaft zu verbinden, eingeſtellt auf die Geſtaltung der politiſchen und wirtſchaftlichen Wirklichkeit, durch⸗ drungen von dem Verſtändnis für geſchichtlich Ge⸗ wordenes, die Wirtſchaft als Funktion des Geſamt⸗ lebens erfaſſend und dadurch dem Irrationalen des Lebens Spielraum gewährend, immer glaubend an den Fortſchritt und an die Notwendigkeit der Er⸗ ziehung zur moraliſchen Energie. Das Leben ver⸗ ſagte ihm, als Politiker zu wirken, als Unternehmer machte er Aufſtieg und Armut durch, er lebte in dem Miß verhältnis von enger Lage und großen Forde⸗ rungen und zerbrach daran. Aber ſeine geiſtige Lei⸗ ſtung iſt unvergänglich. Er ſtellte die Wirtſchaft eines Volkes hinein in die Geſamtheit der Lebens⸗ wirklichkeit Er rief die ſchöpferiſchen Kräfte des Unternehmers auf in der Ueberzeugung, daß er durch den Einſatz dieſer Kräfte der Nation diene. Er er⸗ kannte die Verflechtung von Wirtſchaft und Nation als eine Notwendigkeit und war der Begründer des nationalen Liberalismus. Heimatgefühl und Natio⸗ nalſtolz war für ihn eine Bedingung des Lebens der Nation und ihres wirtſchaftspolitiſchen Lebens, geiſtige und ethiſche Kräfte betrachtete er als die Vorausſetzung für das Wirken der wirtſchaftlichen Kräfte. Er vertrat die Auffaſſung, daß der wirt⸗ ſchaftliche Raum einer Nation übereinſtimmen muß mit dem politiſch beherrſchten. Liſt rief das d Volk auf zu einer neuen 0 und war damit einer der Begründer der Reichsein⸗ heit. Ein großer Menſch, ein deutſcher Wirtſchafts⸗ führer von edelſter Geſinnung, ein nationaler Poli⸗ tiker von reiner Vaterlandsliebe, wert, daß man ſeiner als Perſönlichkeit gedenkt. Daß es mit ſo ſeinem geſchichtlichem Sinn und ſo überzeugender ſachlicher und perſönlicher Würdigung geſchah, das dankten die Hörer dem Redner mit herzlichem Beifall. Annelte Kolb Die Dichterin lieſt in der Gedok Die kurze Stunde, die geſtern abend die Mit⸗ glieder der Gedok zu der erſten der diesjährigen Dar⸗ bietungen ihrer literariſchen Gruppe vereinte, ge⸗ ſtaltete ſich zu einer ungewöhnlich reizvollen. Annette Kolb gab aus ihrem zuletzt erſchienenen„Beſchwerde⸗ buch“ Proben ihrer feingezeichneten und mit Humor und Ironie gewürzten und doch mit liebender Seele erfaßten Eſſays. Es ſind Dinge des täglichen Lebens, die ſie ihren Reflexionen unterzieht, keine großen Geſchehniſſe, aber entzückende Kabinett⸗ ſtückchen. 1 Wie ſie die Liebhaberei der„Daphne Herbſt“ in dem gleichnamigen Roman für Kirchen ſchildert, nicht für die große Linie und den Aufſturm des gotiſchen Domes, ſondern für die kleinen Schätze und farb⸗ frohen Koſtbarkeiten anſpruchsloſer, lichter Kirchen, ſo wählt auch ſie aus grauem Alltag und aus großen Geſchehen heraus kleine farberfüllte Augenblicks⸗ bilder, deren Lieblichkeiten und Lächerlichkeiten ſte mit feinſtem Pinſel vor uns aufzeichnet.„Während die komiſchen Dinge geſchehen, erſcheinen ſie uns nicht komiſch“, ſagt ſie zwar einmal, aber ſie ſelber hat ein feines Gefühl im Auffinden all der kleinen, herzerfreuenden Lächerlichkeiten, von denen ker All⸗ tag erfüllt iſt. 8 0 Bei allem aber, was ſie erzählt, bleibt ſie mmer ſie ſelber;„durch den Spalt der offengelaſſenen Tür“ ſieht man ſie dahinter ſtehen; ſelbſt in die unendlich feine Darſtellung von Daphne Herbſt's Todesſtunde klingen Annette Kolb's Reflexfonen hinein, ärt man ſie ſchaffen am Rokoko ihres Wortes. Und ſo iſt es nicht verwunderlich, wenn ſie aus dem beſtän⸗ hinüber in die rührend ſchlichte und darum ergrei⸗ Ruhe wünſcht vor ſich ſelbſt. D ihres Leſens erhöhte noch ie anſpruchslo 1 0 beiten Gaben. digen Umſchaffen des Erlebten in's Gedankliche fende„Schriftſtellerklage“ ausbricht und ſich einmal . — . + Donnerstag, 17. November 1992 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 537 Dis adele Aufbauen durch Sparen Bei der großen Wirtſchaftsnot und in Augenblick, wo ſich beſtenfalls die erſten Beſſerungs⸗ anzeichen bemerkbar machen, ſich Gedanken machen über den Wert des Sparens? So verſtändlich ſolche Gedanken ſein mögen, wie ſie manchem wohl einem auftauchen, ſo wenig berechtigt ſind ſie im Kern. Es iſt ſchon immer ſo geweſen und gilt in der Gegenwart ganz verſtärkt, daß die unermüdliche Werbung der Sparkaſſen um den Pfennig nicht ſo ſehr in erſter Linie dem Einzahlen von Geld⸗ beträgen gilt, als der Ausbreitung und Vertiefung des viel um⸗ faſſenderen Spargedankens in der Bevöl⸗ kerung. Das iſt— neben der ſicheren Anlegung der Er⸗ ſparniſſe— ihre vornehmſte Pflicht, die es gerade in Notzeiten zu erfüllen gilt. Der Spargedanke iſt ja keine graue Theorie, mit der ſich nichts anfangen läßt, ſondern ein altbewährter und wertvoller Hel⸗ fer in dem verſchärften Daſeinskampf unſerer Zeit. Gerade in den hinter uns liegenden ſchwierigen Monaten haben wir die Probe aufs Exempel erlebt. Wieviel ſchwerer wäre z. B. die Kriſe nicht nur für die vielen von der Arbeitsloſigkeit betroffenen Volksgenoſſen, ſondern auch für die Geſchäftswelt geworden, wenn jetzt nicht viele der 18 Millionen Deutſchen, die mit den öffentlichen Sparkaſſen in Verbindung ſtehen, auf einen Notgroſchen hätten zurückgreifen können. Darüber hinaus hat die Wirtſchaftskriſe vielfach gezeigt, daß ſich dort die größten Schäden ergaben— ſei es beim einzelnen, ſei es in der ganzen Volkswirtſchaft—, wo dieſer recht verſtandene Spargedanke überſehen oder nicht genügend beachtet worden war. Wenn es jetzt— was wir alle hof⸗ fen— mit dem Wirtſchaftsleben wieder aufwärts geht, ſo dürfen dieſe Erfahrungen, für die wir ſo ſchweres Lehrgeld zahlen mußten, nicht in Vergeſ⸗ ſenheit geraten. Anfreundliches Marktwetler Naßkaltes, feuchtnebliges Wetter drückte auf die Stimmung der Käufer und Verkäufer am heutigen Markttage. Unluſtig ging man von Stand zu Stand und ſtellte feſt, daß Wirſing, Gelbe Rüben, Roſen⸗ kohl und Rotkraut das Marktbild beherrſchten. Schüchtern ſtanden noch einige Tomaten zum Ver⸗ kauf. Lauch und Sellerie waren auch zurückgegan⸗ gen, obwohl gerade in Lauch noch prächtige Stangen zu haben waren. Auffallend viel Knoblauch wurde angeboten. Er gilt ja trotz ſeiner„unangenehmen“ Eigenſchaften als Allheilmittel. Uebrigens verfeinert eine würzige Zehe Knoblauch den Geſchmack der Fleiſchbrühe, wie auch das Ausreiben einer Schüſſel mit halbierter Zehe vor dem Anmachen dem En⸗ divienſalat eine pikante Note verleiht. Leider fand man nur wenig krauſen Endivienſalat, der ſich be⸗ fonders hübſch zum Ausſchmücken von Salaten und Platten eignet. a Stark geſtiegen ſind wieder die Eierpreiſe. Nicht nur für deutſche Friſcheter, auch für hollän⸗ diſche Eier werden 15 und 16 Pfennige verlangt. Man kann den Hausfrauen deshalb nur raten, fleißig deutſche Enteneier zu verwenden, die ſich nicht nur für Backwaren und Tunken eignen, ſondern auch vorzügliche Rühr⸗ und Spiegeleier ergeben. Daß Enteneier rauh ſeien, iſt ein ganz und gar unbegrün⸗ detes Vorurteil. Prachtvolle Landbutter gab es reichlich. Die Preiſe ſind ſich gleich geblieben, ſo daß gerne gekauft wurde. Hägemark und Preiſelbeeren kommen noch immer auf den Markt; doch iſt es höchſte Zeit zum Ein⸗ machen. Außer Nüſſen und Maronen konnten noch Miſpeln erſtanden werden, deren herbſäuerlicher Geſchmack aber nicht jedem zuſagt. 5 Noch immer leuchten die Aſtern über den Markt. Dazu geſellen ſich Primeln, Alpenveilchen, Granatbäumchen und für vornehme Geſchenke herr⸗ liche Chryſanthemen, deren Preis in Anbetracht der sorgfältigen Pflege und Züchtung wirklich billig zu nennen iſt. 5 Vom Städttſchen Bürp für Preisſtatiſtik wurden ſol⸗ ende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln, 33,5; Salatkartoffeln 10; Wirſing—8; Weißkraut—6; Rotkraut—8; Blumenkohl, Stück 2060; Karotten, Bſchl.—8; Gelbe Rüben 710; Rote Rüben bis 10: Spinat—12; Mangold—10; Zwiebeln—10; Grünkohl—10; Kopfſalat, Stück—20; Felöſalat 4080; Endivienſalat, Stück—12; Oberkohlraben, Stück—12; Tomaten 12— 25; Radieschen, Bſchl.—8; Rettich, Stück 5 bis 20; Meerrettich, Stück 10—40; Suppengrünes, 15 4 bis 8; Peterſilie, Bſchl.—8; Schnittlauch, Bſchl. 5; Lauch, Stück—10; Aepfel 12—30; Birnen 12—25; Grün⸗ reigker 15—20; Preiſelbeeren 35; Trauben 35; Zitronen, Stück—12; Orangen, Stück 18; Bananen, Stück—10; Süßrahmbutter 140—160; Landbutter 120—140; Weißer Käſe 30—35; Eier, Stück—16; Aale 100; Hechte 100; Barben 50—70; Karpfen 70—80; Schleien 100; Breſem 50 bis 60; Backfiſche 35—40; Kabeljau 40—50; Schellfiſche 50; Goldbarſch 40; Seelachs 50: Seehecht 60; Stockſiſche 30; Hahn, geſchlachtet, Stück 130300; Huhn, geſchlachtet, Stück 1 Enten, geſchlachtet, Stück 400500; Gänſe, ge⸗ ſchlachtet, Stück 600.00; Gänſe, geſchlachtet, 100120; Rinoöfleiſch 75; Kuhfleiſch 860; Kalbfleiſch 80; Schweine⸗ fleiſch 75—80. * Kraftfahrzeugkontrolle. Wegen unvorſchrifts⸗ mäßiger Beleuchtung wurden geſtern abend auf der Caſterfeldſtraße 10 Perſonenkraftwagen, 1 Laſtkraft⸗ wagen, 3 Zugmaſchinen, 2 Krafträder und 4 Fahr⸗ räder beanſtandet. Das Programm der Rheinbrückenfeier Feſtliche Auffahrt der Mannheim⸗Ludwigshafener Rheinflottille Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich ergänzte heute vormittag in einer Preſſebeſprechung die bis⸗ her veröffentlichten Mitteilungen über das Pro⸗ gramm der Rheinbrückeneinweihung am kommenden Samstag. Darnach ſind nach der Ab⸗ ſage des Reichskanzlers von Papen die verſchiedenen Abſagen von Seiten der ſozialdemokratiſchen und Zentrumsfraktionen hinfällig geworden. An der Feier ſelbſt wird das badiſche Staatsminiſterium, das mit dem Rheingoldzug am Samstag nachmittag eintrifft, teilnehmen; ferner die Landtagspräſidenten von Baden und Bayern, als Vertreter des baye⸗ riſchen Miniſterpräſidenten Miniſterialdirektor Schenk, der Regierungspräſident der Pfalz, der Biſchof von Speyer, die evangeliſchen Kirchenpräſi⸗ denten von Baden und der Pfalz, die Präſidenten der Reichsbahndirektionen Karlsruhe und Ludwigs⸗ hafen, der Oberpoſtdirektion in Karlsruhe und Speyer, der Landesarbeitsämter und der Landes⸗ finanzämter, die Rektoren von Heidelberg, Karls⸗ ruhe und Mannheim. Auch zahlreiche Oberbürger⸗ meiſter haben ihre Zuſage zu der Feier gegeben. Es werden die Oberbürgermeiſter von Koblenz, Bingen, Mainz, Kehl, Saarbrücken, ſowie der badiſchen und pfälziſchen Städte vertreten ſein. Die Landwirt⸗ ſchaftskammer, die Handelskammern und der Präſi⸗ dent des Deutſchen Städtetages werden gleichfalls an den Feierlichkeiten teilnehmen. Flottenparade Während der Feierlichkeiten an den beiden Brückenköpfen werden die Reedereien und Spedi⸗ tionsfirmen von Mannheim und Ludwigshafen ihre Schiffe unterhalb der Rheinbrücke auf dem Rhein verſammeln. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich ging auch auf die politiſche Seite des Papen⸗Beſuches ein. Man hätte nicht umhin können, den Repräſen⸗ tanten des Reiches einzuladen, da das Reich die weſentlichſten Koſten mitgetragen hat. Es war auch durchaus in der Abſicht der Veranſtalter gelegen, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und dem Reichskanzler die Nöte im Südweſten des Reiches auf das eindringlichſte vor Augen zu führen. Auf eine Zwiſchenfrage betonte der Oberbürgermeiſter, daß es ſeiner Meinung nach von intenſiverer Wir⸗ kung ſei, durch perſönlichen Vortrag dem Reichs⸗ kanzler einen Begriff von der Meinung der Süd⸗ deutſchen zu geben, als durch die etwa geplanten Demonſtrationen. Veſchwerden gegen die Brückenſperre Die Ankündigung, daß wegen der Einweihungs⸗ feierlichkeiten die Rheinbrücke am kommenden Samstag mittag von 1 bis.30 Uhr für jeden Verkehr geſperrt ſein ſoll, hat empörte Zuſchriften aus unſerem Leſerkreis zur Folge gehabt. Alle dieſe Einſendungen ſtimmen überein in der Meinung, daß es unerträglich ſei, zu einer Zeit des ſtärkſten Verkehrs die Brücke 2 Stunden lang ſtillzulegen. So heißt es in einer dieſer Zuſchriften: Mit Staunen las ich Dienstag früh auf der Rheinbrücke die Ankündigung der Polizeidirek⸗ tion, daß kommenden Samstag wegen Ein⸗ weihungsfeierlichkeiten die Brücke in der Zeit von 1315.30 Uhr für jeden Verkehr geſperrt ſein wird. Ich mußte unwillkürlich an die Zeit der Beſetzung zurückdenken, wo man öfters mit derartigen Ueberraſchungen rechnen mußte. Damals hat man geſchimpft lund mit Recht). Umſomehr iſt es unverſtändlich, daß es eine deutſche Behörde fertig bringt, den einzigen Verkehrsweg zwiſchen den beiden Städten in der Hauptverkehrszeit einfach für mehrere Stunden vollkom⸗ men zu ſperren. Ob in der heutigen Zeit eine Brückenweihe mit ſtundenlangem Pro⸗ gramm überhaupt notwendig iſt, darüber läßt ſich ſtreiten. Wie ſtellen ſich die Herren vor, wie die vielen Angeſtellten, Reiſende, Arbeiter uſw., die an Samstagen zu der angegebenen Zeit ihre Ar⸗ beit beendigen, über die Brücke kommen ſollen? Vielleicht nach langem Warten mit überfülltem Motorboot? Oder glauben die Herren, daß all die Hunderte, die in der vorgeſehenen Sperr⸗ zeit den Weg über die Brücke zu nehmen ge⸗ zwungen ſind, mit Begeiſterung—3 Stunden warten, bis die Feierlichkeiten zu Ende ſind? Was ſagen die Mannheimer Geſchäftsleute dazu, die gerade an Samstag Nachmittagen aus der Pfalz einen ziemlichen Zuſtrom haben? Alſo bitte, meine Herren, wenn ſchon eine Feier ſein muß, dann ohne Hemmungen für diejeni⸗ gen, die Intereſſe an der Aufrechterhaltung des Verkehrs haben. Ihre Zahl iſt außerordentlich groß. H. St. . Alle, die zeitgemäß denken und gerecht urteilen, werden für dieſe Beſchwerde durchaus Verſtändnis haben. Auch wir ſind der Meinung, daß man wegen einer Eröffnungsfeier den einzigen und hauptſächlichſten Verkehrsnerv zwiſchen zwei Groß⸗ ſtädten nicht auf mehrere Stunden hinaus völlig unterbinden kann und möchten deshalb hiermit der Erwartung Ausdruck geben, daß die völlige Ab⸗ riegelung der alten und der neuen Brücke auf die unumgänglich notwendige Zeitdauer beſchränkt wird. Vielleicht läßt ſich bei allſeitigem guten Wil⸗ len, den wir in dieſer Angelegenheit doch ſicher vorausſetzen können, ſogar eine Möglichkeit für einen, wenn auch nur beſchränkten Verkehr von be⸗ ſonders eiligen Paſſanten während der Einwei⸗ hungsfeierlichkeiten finden. 70 Gemeinden jammeln Lebensmittel für Mannheim Der evangeliſche Kirchengemeinde-Ausſchuß tagte Eine kurze, aber wertvolle Tagesordnung führte geſtern den neu gewählten Evang. Kirchen⸗ gemeindeausſchuß zuſammen. Zunächſt galt es, den Kirchengemeinderat durch Neu⸗ wahl von vier Mitgliedern zu vervoll⸗ ſtändigen. Zu dieſem Zweck war von den Grup⸗ pen ein einheitlicher Vorſchlag einge⸗ reicht worden, dem von allen Stimmberechtigten einmütig zugeſtimmt wurde. Demzufolge wurden als Kirchenälteſte gewählt Rechtsanwalt Dr. Bergdolt, Direktor Dr. Dietrich, Architekt Gramlich und Direktor Thomae. 4 An die Wahl ſchloß ſich eine Tagung der Mit⸗ glieder der übrigen kirchlichen Körper⸗ ſchaften an, bei der zwei aufſchlußreiche Re⸗ ferate gehalten wurden. Jugendpfarrer Lutz ſprach über die allgemeine und über die kirchliche Winterhilfe. Es war intereſſant und erſchüt⸗ ternd zugleich, zu erfahren, daß kürzlich an einem Tage durch das Hilfswerk 3084 Mahlzeiten verab⸗ reicht wurden. Die Zahl iſt veränderlich, ſte ſteigt täglich. Es iſt beabſichtigt, bei kinderreichen Fami⸗ lien den Preis auf 10 Pfg. für die Mahlzeit herab⸗ zuſetzen. Bei einer Dauer von nur 100 Tagen ſeien etwa 46 000„ nötig, um die Anſprüche der Not⸗ küchen zu befriedigen. Daneben könne die indivi⸗ duelle Fürſorge nicht außer Acht gelaſſen werden. Dazu bedarf es allerdings weitgehender Unter⸗ ſtützung. Die Evangeliſche Kirchengemeinde ſtellt auch dieſes Jahr das Gemeindehaus in 1 6 zur Verfügung, wo bisher täglich etwa 300 Mahlzeiten verabreicht wurden. Was die kirchliche Winterhilſe anlangt, ſo iſt ſie älter als das allgemeine Hilfswerk. Sie iſt fetzt natürlich umfangreicher und intenſiver. Auch ſie bewegt ſich um die Beſchaffung und Vertei⸗ lung der nötigen Dinge. Die Geldmittel ſetzen ſich naturgemäß aus freiwilligen Gaben zu⸗ ſammen. Auch dieſes Jahr dürfen die kirchlichen Organiſationen im Monat Dezember für ihre In⸗ tereſſen Sammlungen vollziehen. 5 Die Lebensmittelſammlung geht jetzt bereits vor ſich. Bis jetzt haben ſich für Mann⸗ heim etwa 70 Gemeinden daran beteiligt. Es find dies die Bezirke Adelsheim, Mosbach, Eberbach und Sinsheim. keitsnqdhe. Hans Albers, Max Hansen quf hören, heisst sie greitbar vor sich haben. 0 -plotten und Aoslkopparele . in jedem guten fochgeschöft So konnten etwa 1000 Zentner Kartoffeln bis jetzt beſchafft werden. Die Zuweiſung und Verteilung geht in den einzelnen Kirchenſprengeln vor ſich. Die kirchliche Pfundſammlung, die am Ernte ⸗Dankfeſt, wie berichtet vorgenommen wurde, ergab im Ganzen etwa 6000 Pfund Lebensmittel. Große Sorge bereite die Beſchaffung von Kleidungsſtücken. Freiwillige Arbeitskräfte ſorgen dafür, daß getragene und ge⸗ brauchte Kleider verwendbar gemacht werden. In einem zweiten Referat ſprach der Vorſitzende Stadtpfarrer Dr. Hoff über die Aufgaben der kirchlichen Gemeinde vertreter. Vergan⸗ genes wurde gegenwärtig. Statiſtiſches bekam Farbe und Leben. Vor 50 Jahren hatte Mannheim 39 600 Einwohner; heute ſind es einſchließlich der Vororte 270 000. In den 60er Jahren des vergangenen Jahr⸗ hunderts war die katholiſche Konfeſſion ſtärker als die evangeliſche. Heute ſind in Mannheim 41, Pro⸗ zent katholiſch und 50,6 Prozent evangeliſch. Der Heimat nach ſind die Bewohner unſerer Stadt ein buntes Gemiſch aus allen Teilen und Ländern unſeres Vaterlandes. So ſind von 395 gewählten kirchlichen Vertretern nur 78 geborene Mannheimer, 175 ſind Badener, alle übrigen haben außerbadiſche Staats⸗ angehörigkeit. Großſtabtverhältniſſe ſchließen große Aufgaben in ſich, auch auf kirchlichem Gebiete. Der Kirchengemeinderat hat das wachſame Auge zu ſein über alle Vorgänge in der Ge⸗ ſamtgemeinde. Er iſt der Treuhänder des evangeliſchen Bewußtſeins. Seine Vertreter haben ſich in der vorderſten Front zu wiſſen. Die Mitglieder der Sprengelausſchüſſe ſind verantwortlich für Geſtaltung des innerkirch⸗ lichen Lebens der Einzelgemeinde. Rieſengroß ſind die Aufgaben, die von der Verarmung, von Hunger und Elend an uns geſtellt werden. Mögen verſchie⸗ dene Anſchauungen uns bisweilen trennen, die Not der Tage eint uns alle. Mögen verſchiedene Gruppen unter uns ſein, der Daſeinskampf der Kirche macht aus dem Nebeneinander ein heilig⸗ernſtes Miteinander zum Wohl des Ganzen. Kirchlich gewählt ſein heißt berufen ſein vom höchſten Herrn. Ihm ſind wir verantwortlich. „Auf zur Arbeit, Gott ſegne Sie alle“— ſo ſchloß der Vorſitzende ſeine wirkungsvollen Ausführungen. Mit ihnen hatte die Sitzung gegen 10 Uhr ihr Ende ge⸗ funden. ö Dr. B. er Ton lebt. Die Künstler sind wirklich ⸗ Lilian Harvey, Will „ 22 r Cätilienchor St. Foſef Silbernes Jubiläum Nicht würdiger und feſtlicher hätte der Cäctlieuchor z St. Joſef ſein jähriges Beſtehen feiern können, als durch einen Feſtgottesdienſt, der durch die Aufführung der -moll⸗Meſſe von Anton Bruckner gekrönt wurde. Eine feſtlich geſtimmte Gemeinde hielt das Gotteshaus des Lin⸗ denhofs bis auf den letzten Platz beſetzt; als Stadtpfarrer Moosmann vor Beginn der heiligen Handlung die Ver⸗ dienſte des Cäcilienchores würdigte und betonte, daß in den 25 Jahren ſeines Wirkens der Verein mehr als ſeine Pflicht getan hätte und nicht nur zur Verſchönerung des Gottesdienſtes beigetragen, ſondern auch ſonſt bei jeder Gelegenheit ſeine Kräfte zur Verfügung geſtellt habe. Der Dank galt aber nicht nur dem vorbildlich wirkenden Chor⸗ leiter Joſ. St. Winter, ſondern auch den treu zur Sache ſtehenden Mitgliedern und ganz beſonders den ſeit dem Gründungstag dem Chor aktiv angehörigen Sängern. Fünf dieſer älteſten Aktiven und eine Reihe weiterer Sänger, die ſeit zwanzig und mehr Jahren dem Chor angehörten, wurden durch Namensnennung beſonders geehrt. Die Feſtpredigt hielt der Präſis der Mannheimer Cäcilienvereine, der über die außerordentliche Stellung ſprach, die der Kirchengeſang in der Liturgie und die der Kirchenchor im Gottesdienſt einnimmt. Eine Einführung in die ſtehenden Meßgeſänge war zugleich die Vorberei⸗ tung für die nachfolgende, im Rahmen der heiligen Hand⸗ lung zur Aufführung gebrachten-moll⸗Meſſe von Anton Bruckner, die zum erſten Mal in Mannheim zu Gehör ge⸗ bracht wurde. Die für achtſtimmigen Chor und Blasorcheſter geſchrie⸗ bene Meſſe iſt ein reifes Werk des Komponiſten, das den Zuhörer zwingt, ſich zu konzentrieren, um alle ſeine Schön⸗ heiten erfaſſen zu können. Faſt unüberwindliche Anfor⸗ derungen ſtellt aber die von hohem polyphonen Empfinden beherrſchte Kompoſition an die Ausführenden. Nur ein Chor, der ſich aus Sängern zuſammenſetzt, die bereit ſind, ihrem Chorleiter ſich willig unterzuordnen und die über ein außergewöhnliches Maß muſikaliſchen Verſtändniſſes verfügen, durfte es wagen, dieſes ſchwierige Werk zur Aufführung zu bringen. Kein Wort des Lobes iſt zu viel für den künſtleriſchen Genuß, den der Cäcilienchor zu St. Joſef vermittelte und der allen, die an ihm teilhaben konnten, unvergeßlich bleiben wird. In dieſes Lob müſſen auch die beiden Brucknerſchen Sätze für Chor und Orgel, das Graduale„Locus iste“ und das bekanntere„Ave maria“ gerechnet werden, die mit der gleichen Schönheit des Empfindens von dem diſziplinierten Chor geſungen wurden.—tt— Die Bekämpfung des Steinleidens Vortrag im Verein für Geſundheitspflege Eine ſehr glückliche Hand hat in ſeiner diesjährigen Vortragsreihe der Verein für Geſundheits⸗ pflege bei der Wahl ſeiner Redner gehabt, denn auch in dem letzten Voctrag ſtellte er in Tr Malech⸗ Gießen einen hervorragenden Fachmann vor, der über die weit verbreiteten Steinleiden— Gallen⸗, Nieren⸗ und Blaſenſteine— ſprach. Nachgewieſen iſt, daß jeder Menſch ein„Steinſabrikant“ iſt und daß jeder zwölfte Mann und jede vierte Frau Steine haben. Allerdings meiſt ohne es zu wiſſen und ohne irgendwelche Beſchwerden zu haben, denn Schmerzen treten erſt auf, wenn ſich ein Stein los⸗ löſt. Eine Operation lehnt die Naturheilbewegung nicht in Bauſch und Bogen ab. Allerdings wird man nur dann zum Meſſer greifen, wenn der Stein ſo feſtſitzt, daß er nicht anders zu entfernen iſt. Notwendig iſt es, den Krampf zu löſen, den der feſtſitzende Stein verurſacht. Der Patient gehört ins Bett und muß verſuchen, durch ſiungemäße Anwendung von Wärme die Löſung des Frampfes herbeizuführen. Eine vernünftige Ernährung und ein gelegentliches Faſten werden den Löſungsvorgang beſchleunigen. Oelkuren ſind nicht unbedingt zu ver⸗ werſen. Ein Mittel zum Auflöſen der Steine gibt es nicht. Wenn der Patient von einem Stein befreit iſt, beginnt erſt die eigentliche Behandlung. Hierbei ſpielen Ernährung und Lebensweiſe eine ganz beſondere Rolle. Wer Steine hat oder vermutet, muß für reichliche Be⸗ wegung ſorgen.— Anter 125 Bewerbern gewählt * Waldmohr, 17. Nov. Unter 125 Bewerberinnen wählte der Bezirksausſchuß Waldmohr Frl. Meyer aus Kaiſerslautern als Bezirksfürſorgerin. Die große Zahl der Bewerberinnen beweiſt, daß auch dieſer Beruf überfüllt iſt. Ein Kind als Brandſtifter * Steinfeld, 17. Nov. Der am vorigen Sonntag bei dem Korbmacher Stripf ausgebrochene Brand iſt auf das„Feuerleſpielen“ eines fünfjährigen Kna⸗ ben zurückzuführen. Meldung der Landeswefierwarie Karlsruhe Vorausſage für Freitag, 18. November Fortdauer der trockenen Witterung Beobachtungen ber Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags See Luft. S2 2 Wind bb. drt 88 E 8 8 J „ in. Ses dich. Stürte Wertheim 1816 2 3 0 10 leicht bedeckt Königsſtuhl] 563766.7—2 1 22 0 leicht Nebel Narlsruhe 1207685 2 4 10 leicht bedeckt Bad ⸗Bad 218 788.0 2 4 0 NO eich bedeckt Villingen 7121767,6 8 8 383 SW leicht Nebel Dad Dürrh. 701[——3 9-4 N leicht Nebel St. Blaſien 7800— 3 7—8 0 leicht bedeckt Badenweil. 4227646 0 4 0 0 leicht bedeckt Feldbg. Ho 1275688. 1 2 4 00 mäßig wolkenlos Schauinsld. 1268 6597 3] 10 280 eich wolkenlos Trotz Verflachung des europäiſchen Hochdruckge⸗ bietes hat ſich an der Geſamtwetterlage kaum etwas geändert. Ueber den Niederungen liegt auch heute eine geſchloſſene Hochnebeldecke, während der Hoch⸗ ſchwarzwald mildes und ſonniges Wetter hat. Bei Island erfolgt jetzt der zweite Vorſtoß einer ozeaniſchen Zyklone gegen das kontinentale Hoch, das vorausſichtlich nach Südoſten zurückweichen wird. Daraus wird ſich jedoch für unſere Witterung vorerſt höchſtens eine zeitweilige Auflockerung der Hochnebeldecke ergeben. Seite/ Nummer 537 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 17. November 1932 Aus Vaden Sieben Doppelzentuer Gerſte verloren G Schwetzingen, 16. Nov. An den beiden Kirch⸗ weichtagen herrſchte in Schwetzingen ein leb⸗ bafter Fremdenverkehr. Aus den Nachbar⸗ orten und den badiſchen und pfälziſchen benachbarten Städten hatten ſich Kirchweihgäſte in großer Zahl eingefunden.— Die Straßen⸗ und Hausſammlung für die Schwetzinger Notgemeinſchaft, die über die Kirchweihtage durchgeführt wurde, brachte ein erfreuliches Ergebnis.— Die Oberreal⸗ ſchule Schwetzingen wird am 18. Dezember eine Weihnachtsfeier veranſtalten. Der Reinerlös iſt für wohltätige Zwecke beſtimmt.— Auf der Land⸗ ſtraße Schwetzingen Hockenheim wurden Dienstag nacht ſteben Doppelzentner Gerſte ge⸗ funden. Der Führer des Laſtautos, das aus Würt⸗ temberg ſtammte, bemerkte den Verluſt in Hocken⸗ heim und kehrte um. Mit Hilfe der Polizei konnte ihm das verlorene Gut übergeben werden. Falſchmünzer vor Gericht * Karlsruhe, 17. Nov. Vor der Strafkammer hatten ſich der 29 Jahre alte verheiratete wegen Faſchmünzerei bereits mit 47 Jahren Zuchthaus vorbeſtrafte Metzger Albert., der 25 Jahre alte ledige unbeſtrafte Keſſelſchmied Wilhelm F. und der 21 Jahre alte ledige vorbeſtrafte Hilfsarbeiter Paul ., alle in Karlsruhe anſäſſig, wegen Münz⸗ verbrechens zu verantworten. Es handelte ſich um die Herſtellung und Verausgabung zweier fal⸗ ſcher Fünfmarkſtücke Die Angeklagten er⸗ klärten, daß ſie aus wirtſchaftlicher Not gehandelt hätten. Gegen W. und F. wurde je ein Jahr Ge⸗ fängnis erkannt, gegen Paul W. auf zehn Mo⸗ nate Gefängnis. f Unfall bei einer Röntgenaufnahme * Konſtanz, 17. Nov. Der leitende Arzt des Kan⸗ tonsſpitals von Münſterlingen am Bodenſee(Kan⸗ ton Thurgau) Dr. med. Eberli kam geſtern mittag hei einer Röntgenaufnahme eines Patien⸗ ten dem Starkſtrom zu nahe und ſtürzte bewußtlos zu Boden. Angeſtellte Wiederbelebungsverſuche wa⸗ ren erfolglos. Dr. Eberli iſt ein auch in Deutſchland bekannter Arzt. Er ſtand im 52. Lebensjahr und wirkte ſeit zehn Jahren im Kantonsſpital Münſter⸗ lingen. Durch Benzingasexploſion tödlich verletzt * Stockach, 16. Nov. Als der Landwirt Pius Wiggenhauſer in Raithaslach am Mittwoch morgen keinen Schlaf mehr finden konnte, begab er ſich ganz früh in ſeinen Betrieb und wollte einen Benzinmotor ein Ordnung bringen. Er benutzte dabei ein Kerzenlicht. Dadurch wurden die vorhan⸗ denen Benzingaſe exploſionsartig entzündet. Wig⸗ genhauſer erlitt im Geſicht und am Körper ſo ſchwere Brandwunden, daß er nach wenigen Stunden im Stockacher Krankenhauſe ſtar b. In dem Raum, in dem ſich die Exploſion ereignete, war ein Brand ausgebrochen, der aber raſch gelöſcht werden konnte, * * Bruchſal, 17. Nopy. Hier ſind zwei Schwarz ⸗ brenner feſtgenommen worden, die nachts in einem kleinen Ofen Zucker brannten. Es wurden 40 Li⸗ ter Branntwein vorgefunden. * Altenheim(Amt Offenburg), 16. Nov. Hier iſt in dem von Landwirt Wilhelm Speck 2 bewohnten Anweſen ein Schadenfeuer ausgebrochen, dem der größte Teil des Anweſens zum Opfer fiel. Ein Teil des Wohnhauſes blieb erhalten, iſt aber derart beſchädigt, daß es abgeriſſen werden muß. Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden betragen zuſammen etwa 10 000 Mark. Das Feuer ſoll durch Unvorſichtigkeit im Schweineſtall entſtanden ſein. Freiburg i. Br., 17. Nov. In einem Gewäſſer in Günterstag wurde die Leiche eines älteren Mannes gefunden. Es handelt ſich um den 58 Jahre alten Apotheker Eugen Reitter aus Wald⸗ kirch i. Br. Eine unheilbare Krankheit hat ihn zum Selbſtmord getrieben. Schwarzarbeit im Gaſtwirtsgewerbe Scharfe Kritik an der ſteuerlichen Velaſtung der Wirte * Karlsruhe, 17. Nov. In einer ſtark beſuchten öffentlichen Verſammlung des Gaſtwirtevereins Karlsruhe und Umgebung im Moningerſaale am geſtrigen Mittwoch nachmittag wurde ſcharfe Kritik geübt an der ſteuerlichen Belaſtung des Gaſtwirtegewerbes wie an den Aus⸗ wüchſen und der Schwarzarbeit im Gaſt⸗ ſtättengewerbe. Der Präſident des Badiſchen Gaſtwirteverbandes, Herr Knodel, beleuchtete die Lage des deutſchen Gaſtwirtegewerbes. Das deutſche Gaſtſtättengewerbe, ſo führte der Redner u. a. aus, befindet ſich nicht nur in Not, ſondern es ſteht vor dem Ruin, vor dem Bankrott. Dieſe traurige Lage ſei zurückzuführen auf die Belaſtung mit un⸗ gerechten und unſozialen Steuern von Reich, Ländern und Gemeinden. Dazu komme, daß Baden Grenzland geworden ſei, dem man im Gegenſatz zum Oſten nicht die Hilfe gewährt habe, die es unbedingt brauche. Aber nicht nur das Reich müſſe helfend eingreifen, ſondern auch das Land und die Gemeinden, die mehr Rückſicht nehmen müßten auf die bedrängte Lage des Gaſtſtättengewerbes. Sie müßten vorangehen in der Stundung von Steuerſchulden, in der Erleichterung der ſteuerlichen Laſten. Die Notverordnung vom 8. Dezember habe keine Erleichterung gebracht, weil die Kündigung der Pachtverträge für Wirtſchaften von der Notverord⸗ nung nicht betroffen worden ſei. Es ſei nicht zu be⸗ ſtreiten, daß die wirtſchaftliche Notlage ſich gerade im Gaſtwirtsgewerbe ſtark ausgewirkt habe, da die fortwährenden Lohn⸗ und Gehaltskür zun⸗ gen die Kaufkraft ganz erheblich ver⸗ ringert haben. Viel ſchwerer Schaden aber ſei dem Gaſtwirtsgewerbe entſtanden durch die Schwarzarbeit und den Schwarz⸗ handel. Während das Gaſtſtättengeſetz das Gaſtwirtsgewerbe ſtrengen Bedingungen unterwerfe, habe der Geſetz⸗ geber es verſäumt, entſprechende Schranken zu ſetzen für den Mißbrauch von Alkohol außerhalb der Wirt⸗ ſchaften. Durch die Konzeſſionsſperre vom März 1932 ſei es verboten, bis zum 31. Dezember 1934 neue Konzeſſionen für Wirtſchaften zu erteilen. Trotzdem haben verſchiedene Bezirksräte ſolche Kon⸗ zeſſtonen für neue Gaſthäuſer erteilt, obgleich ab⸗ ſolut kein Bedürfnis vorhanden war, enn im gan⸗ zen badiſchen Lande beſtehe überhaupt kein Bedürf⸗ nis zur Errichtung neuer Wirtſchaften. Wir hätten heute ſchon 50 Prozent zu viel an Wirtſchaften. Die Preiſe ſeien heute ſo heruntergedrückt, daß die Wirte einfach nicht mehr beſtehen können. Wirtſchaf⸗ ten, die nicht proſperieren, ſeien eine Gefahr, weil mancher Wirt, der in Not ſei, es nicht mehr genau nehme mit den Vorſchriften des Gaſtſtättengeſetzes. Sehr wichtig ſei das Geſetz vom 11. Januar 1932, in dem beſtimmt wurde, Konzeſſionen zum Aus⸗ ſchank von Alkohol auf Sport⸗, Turn⸗ und Spiel⸗ plätzen, in Sport⸗ und Turnhallen nur nach ſchärf⸗ ſter Prüfung zu genehmigen und nur dann, wenn dieſer Ausſchank nicht Erwerbsquelle bilde für einen einzelnen oder für einen Verein. Trotzdem habe man ſolche Konzeſſionen erteilt. Daß durch ſolche Konzeſſionen das Gaſtwirtsgewerbe geſchädigt werde, ſei nicht zu beſtreiten. An die Brauereien richtete der Redner die Forderung: Herunter mit dem Bierpreis, herunter mit dem Pachtzins! Wenn dieſe Forderungen erfüllt werden, wenn die Gaſtwirte von Steuern erleichtert, wenn ein ent⸗ ſprechender Vollſtreckungsſchutz gewährt und wenn die Schwarzarbeit und die Schmutzkonkurrenz ſchär⸗ fer bekämpft werde, nur dann könne das Gaſtſtätten⸗ gewerbe vor dem völligen Ruin bewahrt werden. Helfe man dem deutſchen Gaſtſtättengewerbe nicht, dann gebe es ein böſes Ende. Die mit ſtarkem Beifall aufgenommenen For⸗ derungen des Verbandsvorſitzenden Knodel wurden zuſammengefaßt in einer Entſchließung, die einſtim⸗ mige Annahme fand. Wegen Gattenmord vor Gericht * Darmſtadt, 17. Nov. Wegen Mordes wird ſich am Freitag vor dem Schwurgericht die 31jährige, in Mainz gebürtige Georgine Jöſt zu verantworten haben. Die Frau war mit dem einige Jahre älteren Steinbrecher Peter Jöſt verheiratet. Sie bewohnten ein einſtöckiges Häuschen. Der Ehemann war ſeit langer Zeit— wahrſcheinlich ſogar unheilbar— er⸗ krankt und die Frau, die auch mit einem anderen jungen Mann liebäugelte, beſchloß, ihren Mann aus dem Weg zu räumen. Am 10. Mai meldete ſie der Bürgermeiſterei Nieder⸗Liebersbach, daß ſich ihr Mann erhängt habe. Bei der Leichenbeſichtigung kamen aber ſofort Zweifel und die Frau geſtand auch ein, ihren Mann erhängt zu haben. Sie hatte ihn auf den Speicher gelockt und ihm eine dort wohlborbereitete Schlinge über den Kopf gezogen. Zu irgend einer Gegenwehr des kranken Mannes dürfte es nicht gekommen ſein. Die Tat dieſer Frau wird nun ihre Sühne inden. Autodiebe verhaftet * Neuſtadt a.., 17. Nov. Ein ſeit langer Zeit geſuchter Automarder wurde nunmehr in der Perſon des 1909 geborenen Sohnes des Tünchers Peter Rocker von hier verhaftet. Eine getreue Hilfe hatte Rocker in dem 1911 geborenen Karl Stenglein von hier. Beide hatten es darauf abgeſehen, in der Stadt aufgeſtellte Autos den Beſitzern zu ent⸗ wenden, in der Abſicht, ſie anderweitig an den Mann zu bringen. Auch andere zahlreiche Diebſtähle ſind den Dieben nachgewieſen. Ihr Tätigkeitsfeld beſchränkte ſich nicht nur auf Neuſtadt, ſondern auch in Landau trieben die Beiden ihr zweifelhaftes Ge⸗ werbe. Beide wurden in das hieſige Amtsgerichts⸗ gefängnis eingeliefert. Mutterhaus⸗ Erweiterungsbau * Speyer, 17. Nov. Unter ſtärkſter Anteilnahme der einheimiſchen Bevölkerung und zahlreicher Gäſte beging geſtern die Pfälziſche Diakoniſſenanſtalt in Speyer ihr Jahresfeſt, das 73. ſeit ihrem Be⸗ ſtehen. Vormittags fand in der Dreifaltigkeitskirche ein Feſtgottesdienſt ſtatt, bei dem Pfarrer Bauer ⸗Speyer den Jahres⸗ bericht erſtattete, dem wir u. a. entnehmen: Die Zahl der Schweſtern beträgt 605, von denen 20 ihr 25jähriges Dienſtjubiläum feiern konnten. Fachbildung empfingen die Schweſtern in der Kran⸗ ken⸗ und Säuglingspflege und im Kleinkinder⸗ Lehrerinnen⸗Seminar. Aus Ausſchuß und Verwal⸗ tungsrat iſt Kirchenrat D. Cantzler durch Tod aus⸗ geſchieden, Regierungsdirektor Mieſel durch Weg⸗ zug. Im Frühjahr 1931 trat Pfarrer Hol zäpfel als dritter geiſtlicher Mitarbeiter in die Anſtalt ein. Im Rahmen des Jahresfeſtes fand die Einweihung des Erweiterungsbanes des neuen Mutterhauſes ſtatt. Oberkirchenrat Stifter konnte in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache u. a. Regierungspräſident O ſt⸗ helder, Kirchenpräſident Keßler und Oberbür⸗ germeiſter Leiling begrüßen. Der Einweihung ſchloß ſich eine Führung an. In mehr als zweijähri⸗ ger Arbeit wurde der mächtige, von einem Turm⸗ block gekrönte Bau nach den Plänen von Dipl.⸗Ing. W. Ecker ⸗Landau errichtet. Er iſt in rein ſach⸗ lichem Stil gehalten und ausſchließlich nach dem Grundſatz der Zweckmäßigkeit ausgeſtaltet. Die im Erdgeſchoß befindliche Küche iſt für die Verpflegung von 400 Perſonen eingerichtet. Aus der Pfalz Die Schulſperre verlängert * Rheingönheim, 17. Nov. Wegen der zahlreiches Diphtherieerkrankungen hat das Bezirksamt Lud⸗ wigshafen angeordnet, daß ſämtliche Klaſſen der Volksſchule, der Fortbildungsſchule und der Klein⸗ kinderſchule auf weitere 14 Tage geſchloſſen bleiben. Einbrecher zu Zuchthaus verurteilt * Germersheim, 17. Nov. In der Nacht auf 18. Auguſt wurden in Schwegenheim bei dem Bäcker⸗ meiſter Franz Schneider und bei dem Gaſtwirt Jakob van Düren ſowie in Weingarten bei dem Löwenwirt Philipp Keller Einbrüche verübt. Als Täter wurden der 34jährige verheiratete Karl Böhler, deſſen 28jähriger verheirateter Bruder Emil, ſein 30jähriger lediger Bruder Ludwig, alle aus Hocken⸗ heim ſowie der 18jährige Karl Fuchs aus Ketſch er⸗ mittelt, die ſich nun vor dem Amtsgericht Germers⸗ heim zu verantworten hatten. Das Gericht ver⸗ urteilte den 13mal vorbeſtraften Karl Böhler zu 3 Jahren Zuchthaus und vier Jahren Ehrver⸗ luſt. Seine beiden Brüder erhielten je 2 Jahre Zuchthaus und 6 Wochen Haft, Fuchs 3 Monate Ge⸗ fängnis. Eine Dreſchgarnitur abgebrannt * Gommersheim(Amt Landau), 17. Nov. In der Nacht zum Mittwoch brannte dem Dreſchmaſchinen⸗ beſitzer Joſef Werſt ſeine Dreſchgarnitur völ⸗ lig nieder. Da der Dreſchwagen und die Preſſe noch neu waren und einen Wert von etwa 15 00016 0004 darſtellten, hat der Beſitzer einen beträchtlichen Scha⸗ den erlitten. Wie der Brand entſtand iſt noch unauf⸗ geklärt. 8 ** * Neuſtadt a.., 16. Nov. Der geſtern früh auf dem Bahngleiſe zwiſchen Neuſtadt a. H. und Lam⸗ brecht tot aufgefundene junge Mann iſt als ein aus Darmſtadt ſtammender 19jähriger Drogiſt na⸗ mens Wendelin Meller feſtgeſtellt. Er hatte nach einem Streit mit ſeinem Lehrherrn ſeine Lehrſtelle verlaſſen und ſich hierher gewandt. Was hören wir? Freitag, 18. November Frankfurt .20: Schollplottenkonzert.— 13.30: Neue Tanzmuſik. — 18.25: Winzerſreuden und Winzerleiden. Heilsberg .35: Schallplatteukonzert.—.30: Turnſtunde für die Hausfrau.—.00: Engliſcher Schulfunk.— 11.30: Blas⸗ konzert.— 13.05: Schollplattenkonzert.— 15.45: Kinderfunk, — 16.10: Die Frau des Arbeitsloſen.— 16.30: Konzert. — 18.25: Behandlung des Kanarienvogels, anſchließend Kanarienvogelkonzert.— 19.00: Lieder mit Viola und Kla⸗ vier.— 20.05: Rund um die Rotakionsmaſchine.— 21.10: Sinfoniekonzert. Langenberg .05: Schallplattenkonzert..45? Gymnaſtik für Frauen.— 10.10, 11.10 u. 11.20: Schulfunk.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Jugend⸗ funk.— 17.00: Veſperkonzert.— 19.05: Aus der An⸗ geſtelltenverſicherung.— 20.00: Geſang aus klaſſiſchen Ope⸗ retten.— 21.30: Waldfrieden(Luſtſpiel).— 22.20: Konzert. a München 0 5 10.15: Fortbildungsſtunde.— 13.15: Volkstümliche Mu⸗ ſik.— 15.00: Stunde des alten Mütterleins.— 16.05: Kon⸗ zertſtunde.— 16.35: Die heutige Familie und die Schul⸗ erziehung.— 19.05: Der Deutſche in älteſter Zeit.— 19.25: Zither⸗Quintett.— 19.50: Bunte Stunde.— 21.00: Sinſo⸗ niekonzert. Südfunk .20: Schallplattenkonzert.— 10.00: Klaviermuſik.— 10.30: Lieder.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.30: Eduard Grieg(Schallpl.).— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.50: Aerztevortrag: Anſteckende Krankheiten.— 19.30: Bei uns zu Lande. Um Martini.— 20.00: Mozart⸗Schubert.— 22.45: Kammer⸗Saxaphon⸗Orcheſter. Wien 15.45: Jugendſtunde: L. v. Beethoven.— 16.55: Roman⸗ tik in der Oper.— 21.00: Olympio⸗Feſtkonzert.— 22.15: Abendkonzect. Aus dem Auslande Beromünſter: 12.40: Konzert.— 15.30: Richard Tauber ſingt.— 20.10: Arzt wider Willen(Oper). iland: 20.45: Sinfoniekonzert. 990 SOROGOT Sopyright 1981 by August Scherl, G. m. b.., Berlin Roman von Horst Wolfram Geissler F U R D U NR 2 H E N A N D E R „Durch ein fingiertes Telephongeſpräch, das ich mit anhörte. Mau hat ihn hierhergelockt.“ „Unbegreiflich!“ „Im Gegenteil! Die Leute wußten ſehr genau, daß die Sache nicht in die Oeffentlichkeit kommen würde, wenn ſie den Ueberfall in der Wohnung der Prinzeſſin von Salignac machten. Man vertuſcht ſolche Spionageſkandale um ſo ängſtlicher, je höher beteiligte oder ſcheinbar beteiligte Perſonen ſtehen. Der Plan macht ſeinem Urheber alle Ehre.“ »»uUrheber?“ f „Mir ſcheint, Ihre Gymnaſtikübungen haben Er⸗ folg, Bill. Sehen Sie doch!“ Drouot bewegte ſich und ſchlug die Augen auf. „Hallo!“ Bill wiſchte ſich die Stirn ab.„Wie geht es Ihnen? Sehr erfreut, Sie zu ſehen!“ Der Hauptmann blickte eine Weile verſtändnislos um ſich. Dann wurde ſeine Erinnerung wach, und er machte in plötzlichem Schrecken den Verſuch, aufzu⸗ ſpringen. Jolly hielt ihn zurück.„Langſam, lang⸗ ſam! Sie werden noch ziemlich wacklig ſein, und ein⸗ holen können Sie die Kerle doch nicht. Bleiben Sie ruhig liegen!“ f 5 a „Das glaube ich.“ „Wo iſt die Mappe?“ „Fort!“ i f Der Hauptmann ſtarrte eine Weile zur Stuben⸗ decke hinauf, dann taſtete er nach ſeiner Taſche. „Bemühen Sie ſich nicht!“ ſagte Jolly freundlich. „Ihre Piſtole habe ich.“ Der Hauptmann wandte ihm das Geſicht zu.„Sie ahnen ja nicht—“ „Oh, was das anbetrifft“, ſagte Jolly,„ſo ſcheint mir doch, daß ich ziemlich viel geahnt habe; jedenfalls mehr als Sie, lieber Drouot, Ich verſichere Ihnen Es beſteht wenig Grund zur Elle, Es iſt jetzt zehn Uhr vorüber. Sie können ſich alſo noch eine gut * faßte ih 20 Stunde von dem Schrecken erholen und kommen dann immer noch zurecht zur Schlußapotheſe der Revue.“ „Sie ſind verrückt“ „Warum? Mich ärgert nichts mehr, als wenn man eine gekaufte und bezahlte Eintrittskarte verfal⸗ len läßt. Und dann bedenken Sie: Lilian würde ſehr böſe ſein, wenn—“ „Lilian!“ Drouot ſetzte ſich auf den Bettrand und ſtützte den Kopf in die Hände.„Sagen Sie— ich kann das doch nicht geträumt haben—— dies iſt Lilians Wohnung?“ „Ja, und dies dürfte Lilians Bett ſein.“ „Ich verliere den Verſ tand.“ „Tun Sie das nicht!— Vielleicht können Sie ihn noch einmal gebrauchen.“ Bill ſchüttelte den Kopf.„Ich finde Sie ſehr ge⸗ müts roh, Jolly.“ „Ja, das iſt meine hexvorſtechendſte Eigenſchaft; dagegen kann man nichts machen. Kommen Sie jetzt, Drouot. Wir werden Sie in den Salon hinüber⸗ begleiten; wenn wir Sie ſtützen, geht es ſchon. Ich muß Sie einiges fragen. Vielleicht finden wir etwas Trinkbares das wird Sie vollends lebendig machen.“ „Morgen bin ich tot!“ a 8 8 „Bis morgen haben Sie immerhin noch einhun⸗ dertundvierzehn Minuten. In dieſer Zeit revidieren Sie vielleicht Ihren Vorſatz.“ Sie brachten ihn in den Salon und ſetzten ihn an den Tiſch.„Lieber Bill“, ſagte Jolly,„Sie ſind wohl ſo freundlich und bringen Lilians Bett in tadelloſe Ordnung? Nie⸗ mand braucht von unſerem gemütlichen Beiſammen⸗ ſein hier zu wiſſen.“ Bill verſchwand gehorſam. Jolly, plötzlich ſehr verändert, ſtand vor Drouot, n bei den Schultern und ſagte ſchnell und ernſt:„Machen Sie ſich keine Sorgen— der Akt iſt Drouot ſah ihn ungläu i Sorgfalt zuſammengeſtellt hatte „Mein Wort! Ich kann Ihnen das jetzt nicht er⸗ klären, aber glauben Sie mir! Denken Sie, ich würde ſonſt ſo ruhig ſein?— Sie müſſen nachher mitkom⸗ men. Werden Sie es tun?“ „Wenn Sie es ſagen!“ „Gut. Und nun: Wie war es? Sie klingelten?“ „Ein Zimmermädchen öffnete die Wohnungstür.“ „Colette?“ Droupt beſann ſich.. „Wahrſcheinlich nicht. Weiter! Sie traten ein—“ „In demſelben Augenblick flog mir ein Tuch über den Kopf— ſeitdem weiß ich nichts mehr.“ „Ungefähr ſo habe ich mir den Hergang gedacht. — Ich brauche Ihnen nicht zu verſichern, daß Lilian keine Ahnung von der Sache hat. Sie weiß nichts und ſoll vorerſt auch nichts erfahren. Wenn man Sie fragt: Sie ſind von Ihrer Wohnung direkt ins Mini⸗ ſterium gefahren, haben den Akt dort weggeſchloſſen, wurden dann aufgehalten und ſchließlich von Bill und mir abgeholt. Verſtanden? Alles andere erkläre ich Ihnen ſpäter. Jetzt geben Sie mir Ihren Arm! Wir wollen ein bißchen im Zimmer ſpazierengehen.“ „Aber der Aktl!“ „Morgen werden Sie ihn wieder haben.“ „Jolly—— wer ſind Sie?“ „Nicht, was Sie denken— ſondern ein harmloſer Zuſchauer, der beinahe durch Zufall hinter die An⸗ fänge dieſer üblen Geſchichte gekommen iſt. Ihr Glück, Drouot: Wer den Jolly Joker hat, gewinnt die Partie. Aber das eine muß ich ſagen: Lilian ſorgt für Durcheinander— alles, was recht iſt! Erlauben Sie einen Augenblick, mein Lieber: Ihre Krawatte iſt verrutſcht: ich werde ſie Ihnen neu binden.“ „Begreifen Sie das, Bill?“ Die letzte Szene der Revue hatte gerade begonnen, als Drouot, mit Jolly und Bill, in Lilians Loge trat. Ceſarini ſah ihn zuerſt und ſtand auf; er kehrte der ſtrahlend hellen Bühne den Rücken und erſchien als großer, ein wenig grotesker Schatten— Jolly konnte weder ſeine Augen noch ſein Geſicht erkennen. „Endlich!“ ſagte Lilian.„Gehen wir? Das Ge⸗ dränge am Schluß wird unerträglich.“ Draußen blickte ſie ihn an:„Sie ſehen miſerabel aus, Droubt. Was fehlt Ihnen?“ a 5 a „Nichts, Lilian— außer der Ruhe. Dieſer Tag wax ſehr anſtrengend für mich.“ 5 Man fuhr zum Souper, das L ſtimmung lag über dem Tiſch.„Das iſt ja gräßlich!“ ſagte ſie nach einer Viertelſtunde.„Was habt ihr denn? Bill brütet vor ſich hin; Drouot ſieht aus, als käme er geradewegs vom Friedhof; Ceſarini ſchweigt in allen Sprachen der Welt; Jolly macht ſein arroganteſtes Geſicht; und Marius iſt mit veilchen⸗ ſüßer Melancholie begoſſen. Das iſt keine Silveſter⸗ geſellſchaft, ſondern ein Leichenbegängnis!— Jolly! Machen Sie einen Witz, aber eſſen Sie nicht ſo viel — es ſchadet Ihrer Figur! Irgend etwas iſt paſſiert — heraus mit der Sprache!“ „Nichts, gar nichts iſt paſſiert“, natwortete Jolly. „Vielleicht liegt es daran. Die Welt iſt nicht roman⸗ — Ceſarini natürlich ausgenommen. Wiſſen Sie übrigens, daß es vorhin ganz in der Nähe Ihrer Wohnung einen Ueberfall gegeben hat?“ „Wieſo?“ fragte Ceſarini und ſtellte das Glas auf den Tiſch zurück. 5 „Ja, es war eine große Menſchenanſammlung. Ein Infanteriſt ging mit dem Seitengewehr auf einen Unteroffizier los—“ 5 i Der Italiener lehnte ſich teilnahmslos zurück. „Natürlich aus Eiferſucht?“ f i „Das weiß ich nicht. Ich weiß überhaupt nicht, ob es ein Inſanteriſt und ein Unteroffizier war— vielleicht waren es auch nur zwei Katzen, die ſich an⸗ ſangen—“ 8 Lilian war empört.„Wenn ich Sie aufforderte, e zu machen, ſo meine ich natürlich einen guten!“ 5 „Oh, er war nicht ganz ohne Pointe, Lilian!“ „Ich verſtehe von alledem kein Wort. Einer von uns muß einen geiſtigen Defekt haben!“ 8 „Einen Augenblick, bitte: Es iſt Mitternacht, null Uhr für das ganze neue Jahr! Ihr Wohl, Lilian!“— Zwei Stunden ſpäter betrat der Hauptmann Drouot ſeine Wohnung. Bill und Jolly begleiteten ihn.„Wenn es Ihnen recht iſt“, ſagte er,„werde ich jetzt eine Taſſe ſchwarzen Kaffee kochen. Ich bin voll⸗ kommen am Ende. Sie haben mir zu viel zugemutet, 1 55 dieſe verteufelte Stimmung!“ tiſch genug, und wir alle leiden an unglücklicher Liebe — N . 3 32 34 — Donnerstag, 17. November 19 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Totenſonntag— dieſer Tag der Einkehr und der Trauer bringt auch für die ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele eine Pauſe im Gang der Ereigniſſe. Eine teilweiſe Unterbre⸗ chung allerdings nur— denn in denjenigen Gebieten Süd⸗ deutſchlands, in denen Allerheiligen dem Gedenken der Toten gewidmet iſt, geht der Kampf um die Punkte auch am Totenſonntag unentwegt weiter. In Bayern, Würt⸗ temberg und im Saargebiet finden insgeſamt 18 Spiele ſtatt, unter denen manche Begegnung iſt, die entſcheidungs⸗ vollen Charakter beſitzt. Die Gruppen Main, Heſſen, Rhein und zum größeren Teil auch Baden pauſieren. Es iſt dies ein letztes Feiern vor dem Endſpurt und der letzten Ent⸗ ſcheidung Im Rheinbezirk finden diesmal nur 3 Spiele, und zwar in der Pfalz und in Heſſen ſtatt. Phönix Zudwigs⸗ hafen empfängt SV Waldhof. Bei Phönix geht es um den 2. Platz, den er z. Zt. mit Viernheim teilen muß. Waldhof wird aber Phönix wenig Ausſichten auf Punkt⸗ gewinn laſſen. Amicitia Viernheim ſieht os Mannheim bel ſich. Auf eigenem Platze hat Viern⸗ heim die beſten Ausſichten auf Sieg. Es käme im Falle einer Niederlage von Phönix Ludwigshafen allein auf den 2. Platz. Kaiſerslautern ſpielt gegen VfR Mann⸗ heim. Der Sieger müßte hier Viß Mannheim heißen. In der Gruppe Saar hat von den Tabellenführern der 1. FC. Kaiſerslautern wohl das ſchwerſte Spiel vor ſich. Am„Idarer Klotz“ ſind ſchon manche Favo⸗ riten geſtrauchelt und auch diesmal wagen wir nicht dem 1. 5C. Kaiſerslautern ſo ohne weiteres ſichere Erfolgs⸗ ausſichten zuzuſprechen. Der Fa. Pirmaſens dagegen kann zuhauſe ſeine Tabellenführung gegen Boruf sia Neunkirchen weiter befeſtigen. Im Kampf FV. Saar⸗ brücken— Saar 05 Saarbrücken halten wir einen Sieg des Fußballvereins für möglich, dagegen glauben wir kaum, daß SV. 5 Saarbrücken den Völklin⸗ gern ſtandhalten kann. Im Treffen Eintracht Trier gegen Sportfreunde Saarbrücken wird, da der Kampf in Trier ſtattfindet, ein Unentſchieden die wahr⸗ ſcheinlichſte Löſung ſein. In der Gruppe Nordbayern ſteigt in Fürth der LJokalkampf Spielvereinigung gegen V. f. R. Da auch im Falle eines weiteren Verluſtſpieles die Spiel⸗ vereinigung auf dem zweiten Platze kaum mehr eingeholt werden kann, beſitzt dieſes Treffen lediglich den Charakter eines Lokalkampfes ohne tiefere Bedeutung. Die Chancen ſind gleich verteilt, der Ausgang des Spieles daher offen. Mit einem neuerlichen ſicheren Siege des deutſchen Alt⸗ meiſters 1. Fc. Nürnberg kann man auch bei ſeinem Auftreten beim Neuling Germania Nürnbe 1g rechnen. Die Germanen befinden ſich zwar in höchſter Ab⸗ ſtiegsgefahr und werden ſicherlich mit einer Energieleiſtung aufwarten, aber gerade gegen einen„Club“ in ſeiner heu⸗ tigen Verfaſſung iſt mit einer Verbeſſerung der Poſition nur unter ganz beſonderen Glücksumſtänden zu rechnen. Wichtig für den Abſtieg iſt auch das Treffen Würzbur⸗ ger Kickers gegen Schweinfurt o5 in Würzburg. Die Schweinfurter haben erſt letzten Sonnkag die Fürther Spielvereinigung geſchlagen; die Würzburger werden da⸗ her alles aufbieten müſſen, um an einer Niederlage vorbei⸗ und etwas aus der Gefahrenzone zu kommen. Im Bay⸗ reuther Spiel zwiſchen dem 1. FC. Bayreuth und dem ASV. Nürnberg geben wir den Wagnerſtädtern die etwas beſſeren Ausſichten. In der Gruppe Südbayern geht der Hauptkampf um die Vermeidung des Abſtieges. Genau genommen ergibt ſich das Kurioſum, daß außer den beiden Erſten, Bayern München und 1860 München, alle anderen Mann⸗ ſchaften noch nicht„geſichtet“ ſind. Bayern München und 1860 München dürften auch am Sonntag wieder die Punkte einheimſen. Die Bayern ſpielen gegen Teutonia und 1860 trifft auf Wacker. Vielleicht bringt Wacker eine kleine Ueberraſchung zuſtande. SSV. Ulm und De. München treffen ſich in Ulm. Die Ulmer zeigten in den letzten Spielen die beſtändigere Form, ſodaß ſie der „Papierform“ nach Sieger bleiben müßten. Ein großes Fragezeichen iſt der Kampf in Regensburg zwiſchen Jahn und Ulm 94. Beide Mannſchaften haben ſeit Be⸗ ginn der Verbandsſpiele ſtark nachgelaſſen und Jahn „ziert“ ſogar zum erſten Male ſeit ſeiner Tätigkeit in der Bezirksliga das Tabellenende. Davon wegzukommen wird natürlich ſein höchſtes Beſtreben ſein, und wenn es im Sturm der Regensburger nur einigermaßen klappt, dann wird ihnen ſicherlich eine neue Enttäuſchung erſpart blei⸗ ben. Die Ulmer haben einige ihrer Verletzten wieder zur Verfügung, ob allerdings die Mannſchaft nach den Rück⸗ ſchlägen der letzten Zeit ſchon wieder ſo eingeſpielt iſt, daß Süddeulſchlands Meiſterſchaftsſviele 2 am Lolenfonnlag ein Erfolg auf dem ſchweren Regensburger Gelände mög⸗ lich iſt, das muß eben das Spiel ergeben. Die Gruppe Baden hat nur ein einziges Spiel auf dem Programm. Der Karlsruher Fußballverein ſpielt in Schramberg gegen die Spielvereini⸗ gung und dürfte als ſicherer Steger heimkehren. In der Gruppe Württemberg gibt es beim Lokaltreffen Stuttgarter Kickers— Vf. Stuttgart eine Vorentſcheidung um die Meiſterſchaft. Gewinnt der VB., dann liegt er mit einem Punkt vor den Kickers und hat außerdem noch ein Spiel mehr auszutragen; gewinnen die Kickers, dann haben ſie einen Vorſprung von drei Zählern, der nur ſehr ſchwer noch aufzuholen ſein wird. Eine Vor⸗ ausſage über den Ausgang zu treffen iſt ſehr ſchwer; rein gefühlsmäßig rechnen wir mit einem Kickersſieg. Die Sportfreunde Eßlingen empfangen den SV. Feuerbach. Eßlingen hat hier Gelegenheit, ſeinen miß⸗ lichen Tabellenſtand etwas zu verbeſſern, umſomehr als der vor ihnen liegende FC. Birkenfeld auch zuhauſe nur ſehr geringe Chancen hat über den SC. Stut tgart erfolgreich zu ſein. Union Böckin gen wird ſich nach ſeinem Siege über die Kickers auch in Gmünd beide Punkte holen. Das Schickſal der Normannen wäre aller⸗ dings damit endgültig beſiegelt. Fußball im Kreis Sücdheſſen Mit dem letzten Sonntag wurde die Vorrunde be⸗ endet. Zuguterletzt verlor Biblis nochmals in Hoch⸗ heim knapp 110. Nachdem alle Vereine gleiche Spiele abſolviert haben, können wir die Tabelle ein wenig näher beſehen. Ta⸗ bellenführer iſt nach wie vor Starkenburgia Hep⸗ penheim. Dieſe Mannſchaft hat auch die beſten Aus⸗ ſichten für die Meiſterſchaft, obwohl noch ſchwere Spiele bevorſtehen. Mit 6 Punkten Abſtand folgt donn Oly m⸗ pia Lampertheim. Den dritten Platz nehmen nicht weniger als 3 Vereine ein und zwar VfL Lampert⸗ heim, Biblis und der Spy Horchheim. In der Mittelgruppe ſehen wir die Vereine Hofheim, Bensheim, Gernsheim und Hochheim. Als Tabellenletzte fungieren Neuhouſen, Weinsheim und Normannia Pfiffligheim. Von dicſen letztgenannten Vereinen werden auch zwei den Weg in die A⸗Klaſſe wieder gehen müſſen. In einem Freundſchaftsſpiel maß Oly m⸗ pio Lampertheim die Kräfte gegen die Pokalmann⸗ ſchoaft von Wormatia Worms. Trotzdem die Lam⸗ pertheimer bei weitem beſſer waren, mußten dieſelben den Gäſten den Sieg mit:1 überlaſſen.— Pfifflig⸗ heim empfing den vorausſichtlichen Meiſter der A⸗Klaſſe, den T u. Sp Herrusheim und verlor 112. 5. Seite Nummer 537 Die Oberligakämpfe im Ringen ASW Ladenburg vom BfK Schifferſtadt mit:15 geſchlagen Auf Ladenburgs Matte im Saal des Hotels Roſe, wo ſchon ſo mancher harte Strauß ausgefochten wurde, trafen ſich am Sonntag in Bf. Schifferſtadt und ASV. Laden⸗ burg zwei alte Rivalen der Oberliga zum fälligen Rück⸗ kampf um die Bezirksmeiſterſchaft. Auch diesmal mußte die Ladenburger Mannſchaft trotz guter Leiſtungen und zähem Ringen die Ueberlegenheit des vorjährigen Mei⸗ ſters anerkennen und dieſem einen hohen Sieg überlaſſen, der umſomehr ins Gewicht fiel, als er Ladenburg den drit⸗ ten Platz koſtete. Schifferſtadt hat ſich damit ſeine Anwart⸗ ſchaft auf den Titel geſichert und wird wohl kaum noch ein⸗ zuholen ſein. Der Meiſter war ſich bewußt, daß die Punkte in Laden⸗ Burg nicht ſo leicht zu holen ſind; er kam deshalb in ſtärk⸗ ſter Formation, während Ladenburg mit Erſatz im Feder⸗ gewicht antreten mußte. Wie denn auch zu erwarten war, leiſteten die Ladenburger heftigen Widerſtand und zwangen damit die Pfälzer zur Entfaltung ihres ganzen Könnens, ſodaß die in dichten Reihen um die Matte verſammelten Zuſchauer intereſſante und techniſch hochſtehende Kämpfe geboten bekamen. Frühbis Siegfried Ludwigshafen als Kampfrichter leitete umſichtig und traf in ſeinen Ent⸗ ſcheidungen immer das Richtige. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Schmitt⸗Ladenburg— O. Kolßb⸗Schiffer⸗ ſtabt. Nach einem Schulterſchwung von Schmitt, der außer⸗ halb der Matte endete, iſt Kolb mit einem Hüftſchwung im Angriff, wodurch Schmitt kurze Zeit parterre kam. Ein zweiter Hüftſchwung brachte ihn in Gefahr. Bei Halbzeit hatte Kolb einen klaren Vorſprung, den er mit einem wei⸗ teren Hüftſchwung in der letzten Hälfte des lebhaft geführ⸗ ten Kampfes erhöhte, während Schmitt nichts erzielte. Kolb wurde Punktſieger.— Febergewicht: Fuchs⸗Laden⸗ burg— Lochner⸗Schifferſtadt. Der noch unerfahrene Laden⸗ burger Erſatzmann griff beherzt an, wurde aber bei einem riskanten Hüftſchwung abgefangen und von ſeinem routi⸗ nierten Gegner mit Untergriff in.30 Minuten auf die Schultern geworfen.— Leichtgewicht: W. Engel⸗Ladenburg gegen R. Kolb⸗Schifferſtadt. Beide begannen lebhaft den Kampf. Kolb brachte einen überraſchenden Schulterſchwung an, aus dem ſich Engel ſofort wieder befreien konnte, Kolb wurde dann bei einem Hüſtſchwung abgefangen und in Gefahr gebracht. Nach einem Armzug von Engel ging es in die Zwangshocke, wo Kolb mit Ueberwurf und Unter⸗ griff für Engel ſehr gefährlich wurde. Der wechſelvolle Kampf endete nach weiteren heftigen Angriffen beiderſeits unentſchieden.— Weltergewicht: Sauer⸗Ladenburg gegen Schäfer⸗Schifferſtadt. Sauer lieferte ſeinem ausgezeich⸗ neten und wuchtig angreifenden Gegner eine glänzende Partie. Er parierte geſchickt die variierten Angriffe, wie Schulterſchwung, Hüftſchwung und Ausheber von Schäfer, der alle Regiſter ſeines Könnens ziehen mußte, um Sauer durch Armzug vor Halbzeit noch in Gefahr bringen zu können. Der Kampf ging mit Sauer am Boden weiter, Die Lage im Turner-Handball Bevor die Meiſterſchaftsſpiele im erſten Abſchnitt zu Ende gehen, wird am nächſten Sonntag durch den Buß⸗ und Bettag, nochmals eine unfreiwillige, ſicher aber willkom⸗ mene, Unterbrechung eintreten. Obwohl man die laufenden Rundenſpiele möglichſt rechtzeitig beendet wiſſen will— bald überſchreitet die Turnerſchaft die Schwelle des Tuen⸗ feſtjahres 1933, das weitere Aufgaben ſtellt— kann die Ruhepauſe vertragen werden, denn man iſt mit den Spielen gut voran gekommen, ja die Meiſterklaſſe kommt Ende November ſchon zum Abſchluß in den Gruppen. In der Gruppe 1 haben die letzten Sonntage durch die kaum erwarteten abgerundeten Leiſtungen der Tgö e Ketſch keine einſchneidenden Aenderungen mehr gebracht. Die gegen Ketſch unglücklich kämpfende Tg Rhein au liegt weiterhin auf dem 2. Platz. Es folgen in der Mitte T Hockenheim und Turnverein 1846, während am Ta⸗ bellenende vorerſt die Tgde Heidelberg hinter Germanka Neulußheim geblieben iſt. Große Verſchiebungen ſind in den wenigen Spielen auch nicht mehr zu erwarten. Den Gruppenſieg wird die Tgde Ketſch wiederholen. Ob es der Tgde Heidelberg gelingt noch vom letzten Platz wegzukommen, erſcheint fraglich, iſt aber aber nicht aus⸗ geſchloſſen. Ob das Spiel Rhein an— Ketſch, das für Ketſch gewonnen und gewertet wurde, zur Wiederholung kommt, iſt noch ungewiß. Noch keine Klärung im Gan Die beiden Gruppen der Aufſtiegskkaſſe ſtehen noch in den letzten Vorrundentreffen. Weder in Her einen noch in der anderen kann man von einer klaren Ta⸗ bellenführung ſprechen. Daß in der Gruppe 1 die erſten Plätze von vornherein umſtritten werden, war gewiß. Schade, daß gerade hier durch Entſcheidungen der Spiellei⸗ tung eine Korrektur vorgenommen werden mußte, wodurch der TV Seckenheim 6 Punkte verlor, die dem Tb o Germanſa, Bab. Feuden heim und Tade Täfertal zugute kamen. In harten Kämpfen hat ſich Jahn Neckarau die Spitze erobert, dichtauf ſolgt Tgoe Käfertal, die noch punktgleich werden kann. Nach wie vor iſt Seckenheim nicht außer Acht zu laſſen, wie auch mit Waldhof und Feudenheim in den weiteren Spielen gerechnet werden muß. Einen ähnlichen Stand weiſt die Gruppe 2 auf, in welcher man nach den erſten Begegnungen dem Tb d Hockenheim eine bevorzugte Stellung glaubte ein⸗ räumen zu müſſen. Nach der unerwarteten Niederlage durch den TW Schwetzingen jedoch, hauptſächlich aber durch die Leiſtungsſteigerung des TV Friedrichsfeld und der Tg Oftersheim, welche erſt am letzten Spieltag durch die Niederlage in Fricörichsfeld etwas zurückgefallen iſt, wird der weitere Verlauf ebenſo intereſſant, als in Gruppe 1, nachdem ſich in der Tabelle bis jetzt 2 Mann⸗ ſchaften in gleicher Höhe halten. Nach dem Ausſcheisen von Altlußheim und Brühl rangieren die verbleibenden 7 Mannſchaften in der Reihenfolge: Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Oftersheim 5 1— 2 35990 6 Reilingen 5 2— 3 14:18 4 Ty. Schwetzingen 5 2— 3 14:25 4 Ty. 1846 Ib 5 1— 4 10 28 2 Ty. Kirrlach 6 1— 5 12.89 2 Da es dieſes Mal nicht nur darum geht den Meiſter des Gaues aus den beiden Gruppenſiegern zu bilden als Ver⸗ treter für die Aufſtiegsſpiele zur Meiſterklaſſe, vielmehr die Rangordnung auch maßgeblich iſt, für die neue Klaſſen⸗ einteilung, wird in den Rückrunden jeder Tabellenplatz um⸗ ſtritten ſein. Aus den drei vielleicht auch vier erſten Mann⸗ ſchaften, wird nach Abſchluß der Rundenſpiele 19823 Die neue Aufſtiegsklaſſe des Mannheimer Turngaues gebildet, welche wiederum das Sprungbrett zur Meiſterklaſſo des Badiſchen Turnkreiſes abgibt. der ſich erſt nach 12 Minuten mit Hüftſchwung geſchlages bekennen mußte. Mittelgewicht: Stahl⸗ Ladenburg— Heißler⸗Schiffe Heißler, ſofort aufs Ganze gehend, findet mit einem Hüft⸗ ſchwung Stahl auf dem Poſten. Letzterer befreit ſich am Mattenrand aus der Feſſelung ſeines Gegners. Auch in den nächſten Minuten heftigen Kampfgeſchehens Meiſter Heißlers Angriffe an der guten Verteik Ladenburgers, der dann aber nach.30 Mi: Schickſal nicht mehr entgehen konnte. mit Untergriff von vorn platt auf die Schultern ſchwergewicht: J. Engel⸗Ladenburg— Wörner⸗Sa Dieſes Treſſen zeigte in der erſten Halbzeit nichts, was feſſeln konnte. Erſt in der angeordneten Bodenrunde w es ſehr lebhaft. Engel hob den Schifſerſtädter trotz ſtem Widerſtand aus, konnte ihn aber dank ſeiner g ten Abdrehung in der Luft mit Ueberwurf nicht en dend beſiegen. Engel erhöhte ſeinen Vorſprung mit Aufreißer und wurde Punktſieger.— Schwergewicht: gen⸗Ladenburg—W. Kolb⸗Schifferſtadt. Der Ladenburger wehrte ſich nach allen Regeln, konnte aber nicht verhindern, daß ihn der körperlich überlegene Kolb in.30 Minuten beſtegte, Die Tabelle Kümpfe gew. unent. verl. Kampf⸗ Mannſch.⸗ g 1 1 Bf Schifferſtost Eiche Sandhofen 7 Sue Ludwigshafen 8 ASW Ladenburg 7 Roland Pirmaſens 8 Vfͤ 86 Mannheim 2 16 000 km im Faltboot um Europa Ueber dieſes Thema ſprach am Dienstag abend auf Ver⸗ anlaſſung der Intereſſengemeinſchaft der Mannheimer Kanu vereine(MK) im großen Saal im Kolping⸗ haus der bekannte Kanuſport⸗Schriftſteller W. Teigel⸗ ka mp. Seinem Vortrag ging zunächſt ein belehrender Teil voraus über die zweckmäßige Behandlung und Pflege des Faltbootes. Ein lehrreiches Kapitel für jeden Faltbodtfahrer. Der Reöner zeigte alle Mängel der unzweckmäßigen Behandlung und gab Winke zur rech⸗ ten Pflege. Für Gerippe, Deck und Bootshaut führte er die Spezialpräparate der Immalin⸗Werke vor und zeigte an einem bereitgeſtellten Boot die Neuvulkantſattion der Haut. In freier Ausſprache beantwortete er all die Fragen, die ihm von Seiten der Erſchienenen geſtellt wurden. Und nun kam der zweite Vortrag: Die Reiſe im Faltboot um Europa. Teigelkamp zeigte mit Bil⸗ dern und Worten ſeine Erlebniſſe während ſeiner drei⸗ zehnmonatlichen Reiſe im Faltboot. Sie begann in Paſſau, führte die Donau hinab durch das ſchwarz e Meer, das Marmara⸗ Meer, an der griechiſchen Küſte entlang, zwiſchen den verſchiedenen Inſelgruppen hindurch, nach N[banien, Raguſa, Trieſt, Venedig, um ganz Italien herum bis nach Monaco. Dann wieder von Genua nach dem Vier waldſtädterſee und von dort wieder zum Rhein und der Heimat Werden a. d. Ruhr. Daß eine ſolche Fahrt nicht ohne Gefahren iſt, verſteht ſich von ſelbſt. Der Reoͤner verſtand es ausgezeichnet, gerade die gefahrvollen Momente mit einem Humor zu umkleiden, der die Hhrer ſtets wieder mitriß. Am köſt⸗ lichſten war die Erzählung von der Durchfahrt durch die Straße von Korinth. Es Hürfte das erſte Mal in der Ge⸗ ſchichte des Faltbootes ſein, daß ein ſolches Fahrzeug amt⸗ lich als Schiff in die Liſte eingetragen wurde. Auf ſeiner Heimfahrt paſſierte Teigelkamp auch Man n⸗ heim und wurde noch Gaſt bei einer hieſigen Kanugeſell⸗ ſchaft am Neckar. Es war viel geweſen, für einen Redner, zuerſt einen be⸗ lehrenden Vortrag und dann eine Retſeſchilderung über eine ſo große Strecke zu bringen. Daß ſeine Hörer mit Begeiſterung gefolgt ſind, beweiſt das Durchhalten bis zum Schluß ſeiner umfangreichen Ausführungen und der ſtarke Beifall, den ſie ſeinen Ausführungen zollten. Teigelkamp hat ſich, wie ſchon früher in allen anderen deutſchen Städten die Herzen der Kanufahrer erſchloſſen und es wurde allgemein bedauert, daß er ſeine Reiſeſchilderung, die er in Buchform herausgegeben hat, nicht zum Verkauf hat bieten können. Teigelkamp iſt auch in dieſem Punkte ein Idealiſt, der aus ſeiner Anſchauung nicht ein Geſchäft machen will. Das iſt's auch, was ihn als Menſch und Kameraden beliebt macht; das iſt's was ſeine Aufforderung zur Pflege des Kanuſports als Mittel zum Schauen der Natur und Heimat gerne befolgen läßt. 12 dd d d St S 9 e Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein- Pegel J 12.14 18. 16 J 17.[[Necar-Wegel] 14 J 15 Basel..450,81 9,27.242,15 Mheinweiler 139.70.861.57 65 2,83 0 16 17. 61 Mannheim. 2,77 2,71.683.558 40 Sagſtfeld.. 0,840.67.680,58 587 Heilbronn.181.141.1115 83 1 Ke! 7 2 Mana: 3005 75 Hlochingen 1 0 0,60 San 24 Köln, Danksagung Verstorbenen, Herrn Georg Jiegler sagen wir allen unseren tiefgefühlten Dank. verein für sein ehrendes Gedenken. geb. Wörns Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem schmerzlichen Verluste unseres lieben Besonders danken wir Herrn Stadtpfarrer Fehn für die trostreichen Worte u. dem Militär- Mannheim-Neckarau, 17. November 1932. Für die trauernden Hinterbliebenen: Frau Susanna Tiegler WVe. Trauerkleidung Trauerhüte— Frauerschleier erhalten Ste bel Anruf Nr. 27851 sofoſt für jede figur in allen prelslegen zur Auswehl 8208 Amtliche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 16. November 1932: Raab Karcher ⸗Thyſſen Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung. Mannheim. Die Prokura von Robert Prieſtersbach iſt erloſchen. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 4. November 19382 heit unsere liebe, gute Mutter, Frau Anna Henes Wie. geb. Holzinger heute Früh sanft entschlafen. Im 69. Lebenszahre ist nach längerer Krank- Mannheim(Zeppelinstr. 53), 17. Nov. 1932. Im Namen der Hinterbliebenen: wurde 8 5 des Geſellſchaftsvertrags(Geſchäfts⸗ jahr! geändert. 85 Agricultura Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Zweigniederlaſſung Mannheim in Mann⸗ beim als eignete eng der Firma Agri⸗ cultura Gefſellſchaft mit beſchränkter Haftung zu Düſſeldorf. Die Prokura des Kaufmanns Wil⸗ helm Spaarmann in Düſſeldorf iſt derart er⸗ teilt, daß er berechtigt iſt, die Geſellſchaft in Ge⸗ meinſchaft mit einem Geſchäftsführer oder einem Prokuriſten zu vertreten. Werner& Nicola, Germania Mühlenwerke Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim, Das Stammkapital iſt gemäß dem Geſellſchafter⸗ beſchluß vom 10. Oktober 1932 um., 200 000.— erhöht und beträgt fetzt.“ 2 200 000.—. Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 10. Oktober 1932 wurde der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der Kapitalserhöhung geändert und der 8 22 durch einen Zuſatz(Anfechtung eines Generalverſammlungsbeſchluſſes) ergänzt. 99 Bad. Amtsgericht F. G. 1 Mannfeim Die Beerdigung findet am Samstag. 19, Nov. 1982, nachmittags 2 Uhr von der Leichenhalle des Haupt- kriedhofes aus statt. Intl. Veröffentiächangen der Stast Maunkeim Ehriſtbaum⸗Verkaufsplätze. f Am Dienstag, den 22. Novbr. 1932, 9% uhr werden im alten Rathausſaal die Plätze für den Chriſtbaumverkauf verſteigert. Die Steigpreiſe ſind ſofort zu bezahlen. 5 11 Der Oberbürgermeiſter. .4467 Landleberwurst in Ringen Pfd. 48 Fetter Speck Pfd.. 78 Kassler Rippenspeer mud pid., 95 N Schinkenspeck mager. Pid..28 Frische Sennbutter. ½ Pfd., 60 Romadour 20%. 2 Stück 35 bamembert 400% s teil. Schacht. Kokosfett od. Margarine pi. Wurstfett ausgewogen. Pfd. Kornkaffee gebrannt. Pfd. 2 Frischobst-Marmelade 5, 38 28 Ishel Iberb 418 30er Mölshelmer 1 15 N 95 Burma- eis. 2 Pfd. 25 Lebensmittel- Bestellabtellung 21018 Iach-Mabkaront od. Zhnittaadeln. Pra.-, 30 Welzenmehl spez. o.. 3 Pfd.„88 Brat- Schellfisch. pid. 22 Rotbarsch ohne Kopf.. Pfd. 26 Holl. Vollheringe. 10 stück. 38 Fischfilet bratierttg... Pfd. 48 Nrälkeringe u. Heringe In beer Ler- Dose„50 Delik. GS ürzgurken 2 pl. Dos. 88 Zwetschen-Latwerge un Pfd., 28 Johannisbeer-Konfitüre pid., 48 ſtolner Weinbrand ½ Tusche.50 6. Seite Nummer 537 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgade Donnerstag, 17. November 1932 Johann Orth, der Ahasver von Südafrika Endlich auf der richtigen Fährte des verſchollenen Habsburgers- Der Bericht des engliſchen Majors Tudor G. Trevor Seit Jahrzehnten geht das wirbelnde Spiel der Nachrichten und Gerüchte, der Legenden und Wahr⸗ heiten, der„letzten Entdeckungen“ und ſchließlichen Enttäuſchungen um das Schickſal des verſchollenen Habsburger, Erzherzog Johann Salvator von Toscana. Bekanntlich mußte er ſeinerzeit von der Bild⸗ Häche verſchwinden, weil ſeine Fronde gegen den Thron und ſeine rückſichtsloſe Kritik be⸗ ſtehender Zuſtände ſchwerwiegende politiſche Folgen nach ſich zog. Als der Kapitän Johann Orth iſt dann die letzte Nachricht von ihm gekommen. Sein Segler„Santa Marghuerita“ ging in einem Tornado unter. Johann Orth, der Habsburger aber ſoll ſich nicht an Bord befunden haben. Seitdem hat das Schickſal dieſer eigenartigen Per⸗ ſönlichkeit die Welt nicht zur Ruhe kommen laſſen. Immer wieder wollte man ihm auf die Spur ge⸗ kommen ſein, immer wieder liefen Nachrichten ein, daß man ihn hier und dort in der Welt geſehen habe. Nie aber war endgültig feſtzuſtellen, was aus dieſem verſchollenen Habsburger geworden war. Jetzt endlich ſcheint etwas Licht in die Dunkelheit um dieſe romantiſche Figur zu dringen. Der engliſche Major Tudor G. Trevor berichtet, daß er ihm in Südafrika begegnet iſt, und kann ſeine Erzählung auch durch einige Einzelheiten ergänzen, die fraglos darauf hinzuweiſen ſcheinen, daß man nun endlich dem Flüchtling vor der Welt und dem Rebell von dynaſtiſchem Blut auf die Spur gekommen iſt. Geradezu ſenſationell an Trevors Bericht aber wirkt über den ſachlichen Wert ſeiner Nachricht hin⸗ aus die Behauptung, daß niemand anders der verſchollene Erzherzog von Toscana ſei als— der legendenhafte Ahasver von Südafrika. Es muß jetzt etwas zurückgegriffen werden. Von dem Ahasver von Transvaal weiß man ſchon lange, und der berühmte engliſche Schriftſteller Ridr Hag⸗ gard benutzt dieſe rätſelhafte Perſon ſogar in ſeinem Roman„Jeß“. Und dieſer Mann ſoll der ver⸗ ſchollene Habsburger ſein? Seit der Jahrhundertwende zieht er in Süd⸗ afrikg herum. Major Trevor traf verſchiedene Male mit ihm zu⸗ ſammen. Einmal in Chriſtiania, ein andermal in Lydenburg, in Ruſtenburg und ſchließlich jetzt im Secboecveni⸗Land. Von dieſem letzten Zuſammen⸗ treffen erzählt Trevor eine erſchütternde Epiſode: Er glaubte diesmal ſchon zu wiſſen, wer ſich hinter der abenteuerlichen Geſtalt des ſüdafrikaniſchen Ahasver verbarg. Kurz vor Ausbruch des Krieges, als er im Prätoria⸗Klub verſchiedentlich über den geheimnisvollen Mann ſprach, hatte ſich der öſter⸗ reichiſche Konſul in Kapſtadt ſehr dafür intereſſiert. Eines Tages erhielt er ein Schreiben des Konſulats, mit dem ihn der Konſul um einen Freundſchafts⸗ dienſt bat, über den Trevor abſolutes Schweigen be⸗ wahren ſollte. Der Konſul bat ihn mit dieſem Brief, zwei Landsleute von ihm, die extra aus der Heimat gekommen wären, nach Möglichkeit zu m legenden haften Ahasver von Südafrika zu führen. Trevor war dazu als einziger in der Lage, da ihm Dank ſeiner offiziellen Stellung die Einge⸗ borenen dauernd entſprechend benachrichtigen konn⸗ ten. Wie Trevor erzählt, traf er in Vereeniging mit zwei Männern zuſammen, die zwar nicht engliſch ſprachen, aber ihrem ganzen Gebaren nach erſten Kreiſen entſtammen mußten. Man jagte damals wochenlang nach dem ge⸗ heimnisvollen Mann, der einmal hier, ein⸗ mal dort auftauchte, ſich nirgends aber länger als einige Stunden aufhielt. Dieſem Umſtand und der Tatſache, daß er nie in ein Haus ging, nur unter freiem Himmel ſchlief und ſich anſcheinend von nichts als von Luft nährt, verdankte auch dieſe Geſtalt den Namen Ahasver von Süd⸗ afrika. Stets zog er einen zweirädrigen Ein⸗ geborenenkarren hinter ſich her, der offenbar nichts enthielt als ein altes Segel und zwei Waſſer⸗ behälter. Vor wenigen Wochen nun erfuhr Major Trevor, als er bei einer Burenfamilie am Steelpoort⸗ River weilte, daß man in den Bergen der Umgegend den ſüdafrikaniſchen Ahasver wiedergeſehen habe. Er ſollte ſich um dieſe Zeit im Sleichmann's Klof auf⸗ halten. Der Sleichmanns Klof iſt eine Gebirgs⸗ ſchlucht, die nach einem Deutſchen, dem Graf Schleich⸗ mann, benannt wird, der dort von Eingeborenen er⸗ ſchlagen wurde. Tatſächlich ſtieß Trevor in dieſer Schlucht auf den geheimnisvollen Mann, der nach ſeiner Darſtel⸗ lung„den ſchmerzlichſten Blick hatte, den ich je bei einem Menſchen geſehen hatte“. Trevor überraſchte ihn bei einer abſonderlichen Szene. Der ſonſt unendlich herabgekommen aus⸗ 0 Blick auf das Deck der„Karlsruhe“ bei der ſehende, elend wirkende Mann ſtand— für Trevors Augen„maskiert“— vor einem Felsblock. Er trug rote Reithoſen aus Leder, hohe Reit⸗ ſtiefel, einen Waffenrock im Litevka⸗Schnitt und darüber einen Dolman. Auf dem Kopf hatte er einen Tſchako. Der ganze Mann ſchien ungewöhnlich verändert. Er, der ſonſt zeitlos wirkte, oft anſcheinend ohne Alter, geheim⸗ nisvoll, undurchſichtbar, der ſah jetzt jung und ſprühend aus. Aus ſeinem Karren zog er einen alten Handſpiegel und beſah ſich. Sorgfältig adju⸗ ſtierte er dann ſeiner Uniform eine Feldbinde. Plötzlich trat er einen Schritt vor und riß den Degen aus einer Scheide, die ihm tief nach der Art öſterreichiſcher Dragoner an der Seite hing. Es war, als ob er einen unſichtbaren Gegner zum Kampf herausforderte. Und dann kämpfte er wirklich. Mit wilden Luft⸗ hieben, aber ohne einmal aus den Geſetzen der Fecht⸗ kunſt herauszufallen. Immer turbulenter wurde ſein Kampf, immer furchtbarer ſeine Ausfälle, ſeine Au⸗ griffe. Das ging faſt eine halbe Stunde. Mit klopfenden Herzen beobachteten ihn Major Trevor und deſſen Erſter deutſcher Kreuzer⸗Beſuch der Nachkriegszeit in SA eee— eingeborene Führer. Als der rätſelhafte Mann in — Einfahrt des Krenzers in die Delaware⸗Bai öſterreichiſcher Vorkriegsuniform nach anſcheinend endloſer Zeit erſchöpft zuſammenbrach, trat Trevor zu ihm. Mit einem Aufſchrei ſprang der Unbekannte auf und war zwiſchen den Klippen ver⸗ ſchwunden, ehe man ihn verfolgen konnte. Zu⸗ rück blieb ein armſeliger Eingeborenenkarren mit den Kleidungsſtücken des Ahasver von Südafrika und den Reſten eines Schiffsſegels.. Dies der Bericht des engliſchen Major Tudor G. Trevor. Vielleicht iſt er wirklich die letzte Nachricht vom verſchollenen Habsburger Johann Orth. Tolſtois Sohn ſtirbt vor Hunger 8 Eine Tragödie des Stolzes Im Trinité⸗Hoſpital in Paris ringt ein fünfundfünfzigjähriger Mann mit dem Tode. Wenn er ſtirbt, dann geſchieht es, aus der Schwäche jahrelangen Hungers, dann ſtirbt ein Menſch regel⸗ recht aus Mangel an Nahrung. Dieſer Mann iſt der Sohn eines der größten Dichter der Welt, der Sohn Leo Tolſtois. Er heißt Levlovitch Tolſtoi. Jedermann in Paris kennt den abgemagerten Mann mit dem völlig kahlen Kopf, den eingefallenen Wangen und den todtrau⸗ rigen Augen. Bis vor kurzem war er eine bekannte Erſcheinung des Montparanaſſe. Man kannte ihn, weil man ihn ſah, man wußte aber nicht, wer er war. Er ſprach mit niemandem, er wurde von niemandem angeſprochen. SoOsS-Ruf der oſtpreußiſchen Fiſcher Die geſamte Fiſcherei des Friſchen Haffes ſteht vor dem Ruin. Den Menſchen eines ganzen Er⸗ werbszweiges droht der nackte Hunger. Eine letzte entſetzliche Folge der ſchleichenden Haffkrankheit, deren Rätſel jetzt entſchleiert wurde. Nach der aufſehenerregenden Theorie des Pro⸗ feſſor Lockemann, die in den Aalen, aber auch in anderen Fiſchen die Träger eines vermutlich aus dert Abwäſſern ſtammenden unbekannten Giftes ſah, die durch die Univerſitätsprofeſſoren Stoeltzner und Kaiſerling beſtätigt wurde, ſind die völlig unſchuldi⸗ gen Fiſcher des Friſchen Haffes von einem reſtloſen Boykott heimgeſucht worden. Auch nicht ein Fiſch iſt ſeit dem Tage oſt⸗ preußiſchen Fiſchern abgekauft worden, da Profeſſor Stoeltzner das unbekannte rätſelhafte Gift— verblüffend genau nach der Theorie Profeſ⸗ ſor Lockemanns— als eine äußerſt gefährliche Harz⸗ ſäure feſtſtellte. Sie ſtammt aus den Abwäſſern der Königsberger Celluloſe⸗Fabriken und wird erſt im Schlamm des Abzugskanals und durch einen beſon⸗ deren Prozeß im Fiſchkörper zu einem Gift, das die roten männlichen Blutkörperchen zerſtört. Damit ſind die betroffenen Fiſchereizweige, die Einzelfiſcher in eine kataſtrophale Lage gekommen. Von einem letzten Hilferuf haben ſie ſich nunmehr Erfolg verſprochen: von einem SOss⸗Appell an den Reichspräſidenten von Hindenburg. Sie haben ein Telegramm abgeſandt, das in aller Knappheit eine beredte Sprache von der verzweifelten Stimmung der unſchuldig betroffenen Menſchen führt und das ſchließlich ſogar darauf hinweiſt, daß man ſich unter Umſtänden zu Selbſthilfen genötigt ſehen werde. Gleichzeitig wurde ein Telegramm an die Regie⸗ rung abgeſandt, das um dringende Maßnahmen bat und faſt den Charakter eines Ultimatums hat. Wenn es ber Regierung nicht gelungen ſein ſollte, heißt es darin, ihnen bis zum 18. November Hilfe zu ſchaf⸗ ſen, dann müßten ſie gemeinſam die Abwäſſerkanäle des Friſchen Haffes ſtürmen und verſchütten. Nur, um nicht verhungern zu müſſen. Selbſtverſtändlich wird die Regierung alles unternehmen, um dieſen letzten Schritt verzweifelter Menſchen unnotwendig werden zu laſſen. Oben: Arbeitsloſe Haff⸗Fiſcher. Unten: Netze, die ſeit Wochen nicht mehr zum Fang ausgeworfen wurden. Die Fiſcher des Friſchen Haffs greifen zur Selbſthilfe Als er vor wenigen Wochen völlig von der Bild⸗ fläche verſchwand, vermißte ihn vielleicht dieſer oder jener Habitus der kleinen Montmartre⸗ Kaffees, verſchwendete aber nicht weitere Gedanken an das Schickſal des ſtummen Mannes. Ein Armenarzt fand ihn am Rande des Ver⸗ hungerns in einem Dachraum eines fragwürdigen Hotels des Montmartre. Zwiſchen altem Gerüm⸗ pel, denn der Raum diente dem Hotel als be⸗ quemer Schuttabladeplatz ſiechte dort der Nach⸗ komme des großen Ruſſen Tolſtoi dahin. Nach Ausſagen des Armenarztes muß er ſeit Jahren keine warme Nahrung zu ſich genommen und ſeit Wochen nahezu gar⸗ nichts gegeſſen haben. Er ſelbſt ſpricht nicht darüber. Hier liegt der Sinn dieſer Tragödie verborgen. Auf der ganzen Welt hätte dieſer Mann um ſeines Vaters Willen Hilfe gefunden, aber gerade um den Namen des abgöttiſch geliebten Vaters auch nicht durch den geringſten Schatten zu trüben, hat Lev⸗ lovitch Tolſtot geſchwiegen und— gehungert Ein Heroismus vielleicht verrannter Sohnes⸗ liebe, eine Tragödie des Stolzes Er ſelbſt iſt Bildhauer und kein unbegabter dazu. Vor nicht allzulanger Zeit holte man ihn nach Der Stichkanal der Königsberger Zellſtoff⸗ Fabrik, durch den nach Anſicht der Fiſcher die Giftſtoffe in das Friſche Haff gelangen. Die Warſchauer Einſturzkataſtrophe Die Warſchauer Feuerwehr bei den erſten Rettungsarbeiten auf dem Einſturzgelände Amerika, wo er auch eine Büſte Hoovers anfer⸗ tigte, aber nach dem drüben die Senſation um ſei⸗ nes Namens willen vorüber war, wollte kein Menſch mehr etwas von ihm wiſſen. Ohne Geld kam er zurück; ſeine Frau trennte ſich von ihm. Sie lebt jetzt mit ſeinen neun Kindern in guten Verhältniſſen in Schweden. Levlovitch Tolſtoi aber verſuchte ſich ſeines Va⸗ ters würdig zu erweiſen. Er wollte arbeiten und leiſten. Man brauchte ihn nicht. Einmal bekam er von einem Varietée, einmal von einem Zirkus das Angebot als— Schnellmaler aufzutreten. Damals hungerte er bereits, aber er lehnte ab. Seitdem hat er mit keinem Menſchen mehr geſpro⸗ chen, um, wie er ſelbſt ſagt— das iſt die einzige Aeußerung, die man von ihm erlangen konnte „nicht um meines Namens willen immer wieder verſucht zu werden, ihn in Unehre zu bringen und um nicht eines Tages vielleicht doch ſchwach zu werden.“ Levlovitch Tolſtoi, vielleicht ein ſchwacher und haltloſer, vielleicht auch nichtsſagender Menſch, aber doch ein Sohn; der ſeines Vaters würdig iſt. Er liegt in Paris und kämpft mit dem Tode. „Mein Herr Marguis...“ Seit Monaten wohnte in einer feudalen Penſion in der Rue Laſſano ein vornehmer Gaſt. Marquis von Golſtone d' Aviſon, Herzog von Mont⸗ faucon, Generalſekretär der Royal Stuart Society in London. Aber nicht nur vornehm war der Herr Marquis, ſondern auch furchtbar elegant. In ſeiner Uniform des Oberſten der engliſchen Armee, mit Orden überſät, machte er einen beſtechenden Eindruck, Seine Durchlaucht, Herr Herzog lebten auf großem Fuße. Scheinbar konnte er es ſich auch leiſten. Nur in den teuerſten Lokalen war er zu ſehen, nur in der vornehmſten Pariſer Geſellſchaft konnte man ihm begegnen. Diners zu hundert Per⸗ ſonen in den feudalſten Hotels gab er und niemand wäre auf den Gedanken gekommen, daß hier ein Eines Tages erhielt der Kriminalkommiſſär Badin von ſeinem Chef den Befehl, den Herrn Marquis zu verhaften. Als der Beamte in die elegante Penſion kam, wurde ihm vom Kammerdiener Seiner Durchlaucht geöffnet. Der Herr Marquis ſei unter keinen Um⸗ ſtänden zu ſprechen! Aber der Kommiſſär wich nicht. —„Herr Marquis befinden ſich im Bad!“—„Ich werde ihn im Bad beſuchen.“—„Herr Marquis ja alſo Seine Durchlaucht haben Damenbeſuch.“— „Soll mich ſehr freuen, die Dame kennen zu lernen“, meinte ſpöttiſch der Detektiv. Und ſo drang er tat⸗ ſächlich bei Herrn Marquis ein und fand eine ganz echte Gräfin bei ihm vor. Natürlich war der Herr Marquis empört, als er hörte, daß man ihn verhaf⸗ ten wollte. Er drohte mit Beſchwerden beim Polizei⸗ präſidenten, beim Kriegsminiſter, ja bei Monsieur le president. Er zeigte Urkunden und Dokumente vor, ſeine Orden und Auszeichnungen. Es nützte ihm alles nichts. Er mußte dem Kommiſſär auf das Präſidium folgen. 5 Und da gab der Herr Marquis dann zu, daß er weder Marquis, noch Herzog, noch Generalſekretär, noch Oberſt ſei, daß er keine Orden verliehen be⸗ kam, ſondern ſie geſtohlen hatte, wie er die Adels⸗ prädikate ſich eigenmächtig verlieh und die Do⸗ kumente gefälſcht hatte, daß er nur ganz einfach und ſchlicht Joe Golſtone heiße und allerdings ein großes Tier ſei. 5 Ein großer Hochſtapler nämlich, der von einer großen Anzahl von Polizeibehörden dringendſt geſucht wird. Man ſtellte feſt, daß Golſtone dreimal ver⸗ heiratet iſt, in Aegypten, in England und in Frankreich. Die erſte Frau war erheblich älter als er, aber ſie hatte Geld. Der Gauner nahm es und verſchwand. In London nahm er ſich eine hübſche Kaufmannstochter zur Frau und bald darauf in Frankreich eine Gutsbeſitzerswitwe. Niemand kam auf dieſe Trigamie. In den Pariſer Geſellſchaftskreiſen hatte der feſche Oberſt und Herzog auffallend ſchnell Eingang gefunden. Ueberall hatte man ihn gerne. Seine Vornehmheit verblüffte und begeiſterte. Bei der Hausſuchung fand die Polizei bezeich⸗ nende Dokumente. Eine herrliche Kleiderſammlung mit nicht weniger als 24 Fracks und wunderhübſche achtzig Orden.— Chefredakteur: H. A Meißner 3 Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handelsteil: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Moe 1 Lolas; Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil. Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, e 8 Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. eue Mannteimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—8 Fur unverlangte Beiträge keine Gewähr Rüskſendung nur bei Rückports HANDELS- WIRTSCHAFTS-Z EITUNG 7 45 Donnerstag, 17. November 1932 Südd. Drahi AG. Mannheim- Waldhof Verlusfabschluß Im Einklang mit der allgemeinen Wirtſchaftskriſe mußte das Unternehmen im Laufe des Geſchäftsjahres zu entſprechenden betrieblichen Maßnahmen ſchreiten, doch War es nicht möglich, die Unkoſten in vollem Umfange dem Verhältnis des Geſchäftsrückganges anzupaſſen. Dazu kamen nun Kriſenfolgen verſchiedener Art, wie Wäh⸗ rungsverluſte lengl. Pfund), Zwangsſenkung der Preiſe, wobei die Verfeinerung ſtärker bektrof⸗ fen wurde wie das Rohmaterial, Entwertung der Be⸗ ſtände, vor allen Dingen ungenügende, durch den Export beeinflußte Durchſchnittserlöſe, bedeutende Mengenvermin⸗ derung von Spazialfabrikaten, ſodann überhaupt ſtarker Rückgang der auf den Einſtand ſich auswirkenden Pro⸗ duktion uſw. Trotz aller angewandten Sparmaßnahmen ſchließt das der De Wendel ⸗ Gruppe angehörende Unternehmen am 30. Juni einſchl. 5 804.“ Verluſtvortrag mit einem VBerluſt in Höhe von 194328 RAI a5(im Vor⸗ jahr entſtand nach 40 806 R. Abſchreibungen der vorge⸗ naunte Verluſtvortrag nach Abſetzung von 19 960 R. Ge⸗ winnvortrag!. Das Fabrikationskonto halbierte ſich von 190 121 auf 79 119.. Betriebsunkoſten erforderten allein 65 543 und die Handlungsun⸗ koſten 163 492(i. V. zuſammen 175 079).. Für Ab⸗ ſchreibungen wurden dieſes Jahr 38 667 R. aufgewendet. Bei unverändert 900 000% AK. und 90 000% Rücklage erſcheinen Kreditoren mit 461876„ und ZJiesmal Akzepte getrennt mit 184 800(f. B zuſammen 635 395) l, denen 278 033(399 568) Debitoren und 240 199 6814 180)„ Waren vorräte gegenüberſtehen. Die Anlagekonten zeigen keine weſenkliche Veränderung: Grundſtücke 172 400 unv., Gebäude 465 269(484 454) 1, Ma⸗ ſchinen 129 411(159 895), Betriebsanlagen 183 142(151 275). Ueher das[fö. Geſchäfts fahr laſſe ſich nichts vorausſagen. Voigt& Hafner A6. Waflensſillsiand der beiden Großakionkrsgruppen Bilanzbereinigung späſer Frankfurt a.., 17. Nov.(Eig. Dr.) Der heutigen G. B. der Voigt u. Häffner A. G. gingen ſehr heftige Auseinanderſetzungen innerhalb des A. R. voraus, die zu einer etwa zweiſtündigen Verzögerung des G..⸗Beginns führten. Das Ergebnis der Auseinander⸗ cee liegt wohl in der Hauptſache in dem Aus⸗ cheiden von Konſul Kurt Gumpel(Ephraim Meyer u. Sohn, Hannover) und von Direktor Werner Kehl(D..⸗Bank Berlin) aus dem A. R. von Voigt u. Häffner. Beide waren bekanntlich die großen Antipoden in dem Kampf der beiden Großaktionärgruppen Ephraim Meyer u. Sohn ſowie D..⸗Bank. Mit dem Ausſcheiden dieſer beiden Herren glaubt man zunächſt eine im Intereſſe der ruhigen Weiterarbeit von V. u. H. notwendige Ruhe hergeſtellt zu haben. Die A..⸗Vertretung der Hannoverſchen Gruppe liegt nunmehr allein bei Ver⸗ tretern der Hannoverſchen Induſtrie A. GG. bezw. der Dresdner Bank. Anſtelle von Herrn Gumpel und Kom⸗ merztenrat Uebele, der gleichfalls ausſchied, wurden Direktor Ratzmann(Dresdner Bank Berlin) und Joſef Maria Rottier im Haag(Kaliintereſſe) gewählt. Für Werner Kehl traten Direktor Dr. Karl Ernſt Sippel (D..⸗Bank Frankfurt a..) und das bisherige Vor⸗ ſtandsmitglied von V. u. H. Max Müller in den A. R. ein. Die übrigen A..⸗Mitglieder wurden wiedergewählt. Die Bereinigung der Verhältniſſe iſt nun⸗ mehr für die Hannoverſche Gruppe geklärt. Ihr Aktien⸗ beſitz bleibt zunächſt bei der Hannoverſchen Induſtrie A. G. verankert. Für V. u. H. iſt die Bereinigung ſchon des⸗ wegen wünſchenswert, damit die notwendige 75 v. H. Reſt⸗ einzahlung auf die vor 2 Jahren geſchaffenen 2,5 Mill. Vorzugsaktien mit 1,875 Mill.& erfolgen kann. Die.V. genehmigte den Abſchluß 191, der nach Auflöſung der geſetzlichen Reſerve von 1,497 Mill. noch einen ungedeckten aufweiſt. Sämtliche Beſchlüſſe wurden einſtimmig nommen. einigermaßen klar überſehen laſſen und man mit ſicheren und feſten Zahlen operieren könne, werde man die nor⸗ wendige Kapitalzuſammenlegung und durchgreifende Sa⸗ nierung bei V. u. H. vornehmen. Ob dies ſchon im nächſten Frühjahr der Fall ſein kann, bleibt abzuwarten. Ver⸗ treten waren 7,157 Mill./ von insgeſamt 7,5 Mill. Stammkapital mit 1433 492 Stimmen, ferner die alten 200 000 4 V. A. mit 60 000 bezw. 600 000 Stimmen, die be⸗ kanntlich ganz der D..⸗Bank gehören, und die 2,5 Mill. neuen V. A. mit 500 000 Stimmen. Davon vertrat die Han⸗ noperſche Gruppe etwa 4,3 Mill./ Stammkapital und 1,76 Mill.„ V.., alſo die ſtimmliche Majorität. * Sübdentſche Telephonfabrik Ac, Mannheim. vorge⸗ Der 9 aus 1930 erhöhte ſich um die 1172, be⸗ tragenden Unkoſten für das Geſchäftsjahr per Ende 1931 auf 136 734, bei 250 000, AK. In der Eröffnungsbilanz per 31. Januar 1932 iſt der ausgewieſene Verluſt für 1931 durch die Kapitalherabſetzung um 200 000 4 gedeckt und mit den reſtlichen 63 266„ der Kapitalherabſetzung ein Um⸗ ſtellungsreſerveſtock gebildet worden. In der Bilanz er⸗ ſcheinen Geldbeſtände mit 166 /, Debitoren mit 113 100 gegen das Aktienkapital mit 50 000 4 und der erwähn⸗ ten Umſtellungsreſerve. Jerluſtvortrag von 2,014 Mill. Sobald ſich die wirtſchaftlichen Verhältniſſe 1 fler Neuen Mannheimer eitung Abend-Ausgabe Nr. 537 Börsen warien auf innerpoliſische Klärung Allgemeine Zurückhalfung/ Im verlauf leichi erholie Kurse/ Schluſß behaupfei Mannheim im Verlaufe behauptet Die zunehmende Verſchärfung der innenpolitiſchen Lage wirkte heute verſtimmen d. Dazu kamen ſchwächere Auslandsbörſen, ſo daß die Tendenz auch heute anfangs wieder ſchwächer war. Im Verlauf ſetzte ſich jedoch eine leichte Befeſtigung durch, ſo daß die führenden Aktienkurſe gegen geſtern wenig verändert waren. Farben notierten 94 v.., Walöhof 42,50. Von Bankaktien wurden Badiſche Bank mit 92 v. H. gehandelt. Der Rentenmarkt tendierte ſchwächer. Bei Geldͤpfandbriefen beſtand eher Ab⸗ gabeneigung, während Staatsanleihe behauptet blieben. Frankfurt unſicher Die Börſe eröffnete nach der geſtrigen Unterbrechung in ſehr ſtiller und unſicherer Haltung. Die in⸗ zwiſchen eingetretene veränderte innerpolitiſche führte bei der Kuliſſe zu ſtarker Zurückhaltung und infolge des ſchwachen Verlaufs der geſtrigen Newyorker Börfe auch zu kleinen Abgaben, doch erhofft ſich die Börſe von der für heute nachmittag angeſetzten Beſprechung zwiſchen dem Reichspräſidenten und dem Kanzler eine gewiſſe Klä⸗ rung. Bei ſehr kleinen Umſätzen war die Kursgeſtaltung uneinheitlich, wobei kleine Abſchwächungen überwogen. Nachden erſten Kurſen konnten ſich die Kurſe ver⸗ ſchiedentlich um Bruchteile eines Prozentes erholen. Am Rentenmarkt eröffneten deutſche Anleihen auf Abgaben der Spekulation in ſchwacher Haltung. Die Alt⸗ beſitzanleihe und Reichsſchuldbuchforderungen gaben je 1 v.., die Neubeſitzanleihe 1 v. H. nach. Der Pfand⸗ briefmarkt zeigte ebenfalls auf Jer ganzen Linie Ab⸗ ſchwächungen. Im Verlaufe trot eine Erholung ein, bie bei einigen Hauptwerten bis zu 1 v. H. betrug. An⸗ leihen und Reichs ſchuldbuchforderungen ebenfalls erholt bei größeren Umſätzen. Berlin geſchäftslos Obwohl eigentlich ſchon die Schwäche der ganzen letzten Tage mit der innerpolitiſchen Uunſicher⸗ Het zu begründen war, bewirkte die jetzige Verſchärfung der Regierungskriſe heute eine weitere Abſchwächung des Kursniveaus. Waren auch die erſten offiziellen Notte⸗ rungen nicht ganz ſo niedrig, wie man vorbörslich ange⸗ nommen hatte, ſo ergaben ſich doch ziemlich allgemein Ver⸗ luſte bis zu 1 v. H. und bei Spezialwerten bis zu 2½ v. H. Dem ſchwachen Verlauf der geſtrigen Newyorker Börſe ſtanden aber freundlichere Nachrichten aus der Wirtſchaft gegenüber. An den Aktlenmärkten ſchien es ſich in der Hauptſache um Realiſationen der Kuliſſe zu handeln. Am Anlagemarkt war dagegen das Angebot etwas größer, die Altbeſitzanleihe büßte faſt 1 v. H. ein, Neubeſtitz⸗ anleihe und Schutzgebiete verloren je 15 Pfennige Reichs⸗ ſchulöbuchforderungen waren bis zu 1% vp. H. niedriger Pfandbriefe bis zu 1 v. H. niedriger. Auch Induſtrie⸗ Obligationen büßten bis zu 1 v. H. ein. Von Auslands⸗ renten neigten Anatolier und Macedonier leicht zur Schwäche. Am Geldmarkt war, obwohl der Medio vorbei iſt, eher noch eine weitere Verſteifung zu bemerken, die vielleicht mit dem bevorſtehenden rheiniſchen Zahltag zuſammenhängt. In einem kleinen Angebot am Privat⸗ diskontmarkt will man rechtzeitige Vorbereitungen der Banken ſchon für den Ultimo erkennen. Nach den erſten Kurſen ſetzte ſich eine kleine Befeſtigung durch, die Kurs⸗ beſſerungen gingen bis zu 74, teilweiſe bis zu 1 v.., da ſich herausſtellte, daß das Angebot auf den einzelnen Märk⸗ ten kleiner war, als man urſprünglich angenommen hatte. Der Kaſſamarkt lag bei ruhigem Geſchäft ſchwächer. Die Abſchläge betrugen im allgemeinen nicht mehr als 2 v.., ſie gingen nur in Einzelfällen bis zu 8,5 v. H. An den variblen Märkten wurden die meiſten Schluß⸗ kurſe geſtrichen. Bei einer ganzen Reihe von Pa⸗ pieren waren allerdings Beſſerungen bis zu 1 v. H be⸗ ſtehen geblieben. Salzdetfurth ſchloſſen 1,50 v. H. höher. Siemens, die im Verlaufe bis zu 1,50 v. H. gewonnen hatten, waren zum Ende des Verkehrs unverändert gegen den Anfang. Man ſprach in der Börſe davon, daß Tauſch⸗ operationen von Renten und Aktien vorgenommen worden ſeien. Im allgemeinen wartet man jedoch bie bevorſtehen⸗ den politiſchen Entſcheldungen ab. Rheiniſche Braunkohlen hatten infolge der Enge des Marktes 4 v. H. gegen den Anfang gewonnen Nachbörſe abwartend bei völlig unver⸗ änderten Kurſe. Man hörte Altbeſitz 547, Aku 55,25, ACG. 31,25—31,50, Farben 94 gehandelt, Gelſenkirchen 87, Sie⸗ mens 117,50 und Reichsbank 12,25. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 17. Nov.(Eig. Dr.) Berlin und Frankfurt gleich, Fälligkeit 1934 906; 1985 85; 1996 80; 1937 75,5; 1988 71. Hauptdeviſen etwas matter Das engliſche Pfund lag bereits geſtern auf öte Un⸗ gewißheit über die Behandlung der engliſchen Note durch Amerika weiter ſchwächer, und gab auch heute erneut im Kurſe nach. Man wollte hören, daß der amerikaniſche Prä⸗ ſident Hoover dem Kongreß die Behandlung der Kriegs⸗ ſchuldenfrage und die Frage eines Jahlungsaufſchubs für dite am 15. Dez. fälligen Zahlungen überlaſſen will. Sollte der Kongreß mit dem Zahlungsaufſchub nicht einverſtanden ſein, ſo müßten England, Frankreich und die anderen Staaten entweder die Zahlungen leiſten, oder ſich offen in Verzug erklären. Gegen den Dol lar gab das Pfnud auf 3,2981 nach, gegen Paris auf 84,15 und gegen die Reichsmark auf 13,86 Der franzöſiſche Franken war kaum gehalten, der Dollar lag eher etwas leichter, während ſich die Reichsmark mit 59,23 in Amſterdam, 128,52 in Zürich, 606/ in Paris gut behauptete. Schleppendes Geſreidegeschäff & Berliner Produktenbörſe vom 17. Nov.(Eig. Dr.) Nach der geſtrigen Verkehrsunterbrechung kam das Ge⸗ ſchäft am Produktenmarkte nur ſchleppend in Gang, zumal die Zuſpitzung der innerpolitiſchen Lage die Unter⸗ nehmungsluſt merklich beeinträchtigte. Die Grund ⸗ ſtimmung war auf faſt allen Morktgebieten ſchwä⸗ cher, was allerdings weniger auf eine nennenswerte Ver⸗ ſtärkung des erſthändigen Angebotes, als vielmehr auf die gegenwärtig wieder faſt völlig verſagende Nachfrage zurück⸗ zuführen iſt. Am Mehlmarkt erfolgten trotz weiterer Preis⸗ konzeſſtonen der Mühlen nur die notwendigſten Bedarfs⸗ deckungen, und auch vom Export liegen kaum Anregungen vor. Am Promptmarkt lauteten die Gebote für Wei⸗ zen—2 /, für Roggen 1 I niedriger als am Vortage; dig, staatliche Geſellſchaft nahm allerdings weiter Material 125 Am Lieferungsmarkte eröffnete Weizen bis , Roggen bis 7„ ſchwächer, jedoch nahm die Dc nur in mäßigem Umfange Käufe vor. Das Angebot in Hafer überſtieg die Nachfroge, die Preiſe lagen wieder niedriger. Gerſte wurde reichlich offeriert und Jag bei luſtloſem Geſchäft koum behauptet. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 197199, weiter Br.; Futterweizen 181185; Sommerweizen 198200, matter; Märk. Roggen 156158, abgeſchwächt; Pommern 72—79 Kg. 163 cif Blu. Br.; Braugerſte 170180, Futter⸗ und Induſtriegerſte 161—168, ruhig; Märk. Hafer 129—134, Pommern⸗Weiß⸗Hafer 194 eif Blu. bez., matter; Weizen⸗ mehl 24,40— 27,25, k. behauptet; Roggenmehl 20,20—22,50, kaum behauptet; Weizenkleie 9,35—9,70, ruhig; Roggen⸗ kleie 8,60—8,95 etwas feſter; Viktorigerbſen 2128, Kleine Speiſerbſen 20—23, Futtererbſen 14—16; Leinkuchen 10,10 bis 10,20; Erdnußkuchen ab Hamburg 10,80; Erdnußkuchen⸗ mehl ab Hamburg 11,10; Trockenſchnitzel 8,90; Extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg 10,30; dtv. ab Stettin 117 Speiſekartoffeln, weiße 1,101.20; rote 125130; Oden⸗ wälder, blaue 1,10—1,20; gelbfleiſchig 1,30—185; Fabrik⸗ kartoffeln in Pfg. 8; allg. Tendenz matter.— Handelsrecht liches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 2087,50: März 210—9,50; Mai 214,50—13,50; Roggen Dez. 166,50, März 170 bis 69,50 Mai 174—78,75; Hafer Dez.— März 187 u. Br., Mai 141,25. * Mannheimer Produktenbörſe vom 18. Nov.(Eigen⸗ bericht) Der Produktenmaärkt verkehrte in ruhiger Hal⸗ tung. Inlandgetreide und Mehl lagen ſtetig, Futtermittel freundlich. Angeboten wurden in für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim bei Waggonbezug: Inl. Weizen 21,7522; inl. Roggen 1717,50; inl. Hafer 1414,75; Som⸗ mergerſte 19—20; Futtergerſte 17,50—17,75; Mais 17,28; Biertreber 10,7511; Erbnußkuchen 1212,25; Sofjaſchrot 10,75; Trockenſchnitzel 88,25; Malzkeime 10,50—11,0; Wei⸗ denmehl Spez. 0 mit Austauſchweizen 9090,50; Weizen⸗ brotmehl 22— 22,50; Roggenmehl 60—70proz. 22,75 24,75; Weizenkleie feine 8,25; Roggenkleie 9; Weizenfuttermehl 9,50—10; Grünkern 4045. * Karlsruher Produktenbörſe vom 16. Nov. Der Morkt iſt luſtlos. Man verhielt ſich allgemein abwartend. Die Geſchäftstätigkeit iſt gering. Inlandsweizen 2222,25; In⸗ londsroggen 17,25— 17,75; Sommergerſte 19,2590 Futter⸗ ſortiergerſte 1717,75; Hafer inl. 1414,75; Plakomats 17,50: Weizenmehl Spez. 0, Ausmahlung Nov. ⸗Janu. 29,25 bis 29,50; Roggenmehl ca. 65proz. 24,224,507 Weizen⸗ brotmehl 9,5—10; Weizenkleie feine.758,25; öto. grobe 8,75—9,25; Biertreber 11—11,25; Trockenſchnitzel 87 Malz⸗ keime 10,50 11,50, Erdnußkuchen 11.712,25; Palmkuchen 8,25—9; Sofaſchrot 10,5—11; Leinkuchenmehl 1212,25; Speiſelartoffeln 4,25—4,50; loſes Wieſenheu 4,75—5; Lu⸗ derne—5,25; Weizen⸗Roggenſtroh 3,50 3,75. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 17. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kg.) Nov. 4,25; Jan. 4,30; März 4,25; Mai 4,27%— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. 67%; Jam. 664, März 68; Mai 6874. * Eiverppoler Getreidekurſe vom 17. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.] Tendenz ſtetig; Dez. 5124 (5,40; März 4,11(4,114.— Mitte: willig? Bez. 5,1(5,2%); März 4,1(4,11%). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 17. Nov.(Eig. Dr.) Nor 5,20 B 5,00 G; Dez. 5,10 B 4,90 G Jon. 5,30 5,15 G; Febr. 5,50 B 5,25 G: März 5,65 B 5,45 G; Mai 5,0 B 5,70 G; Auguſt 6,90 B 6,10 G: Tendenz ſchwächer. — Gemohl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25 Nov.⸗Dez. 31,40 u. 31,45 u. 31,50; Tendenz ruhig. Häufeaukfion Sfuffgarf Stuttgart, 16. Nov. D i d f O n Kuhbäute 831—34 3743 4047 50 51 Ochſenhäute 27 37—38 42—45 34—40 Rinder baute 3543 42—55 49—51 47 Farrenhäute, 2529 27—32 27—29 2026 U Schußhäute 20—27. Angebot: 15088 Stück Großvieh⸗ häute. Kalbfelle: Rote ohne Kopf bis 9 Pfund 52.25 bis 61, 9,1—15 Pfund 47—54, 15,1—20 und mehr Pfund 55, Schußkalbfelle 35.25. Angebot: 19 163 Stück Kalbfelle. Freſſerfelle: Rote ohne Kopf bis 20 Pfund 32. An⸗ gebot: 56 Freſſerfelle. Schaffelle: Grobwollig. Voll⸗ wollige 23.50, halbwollige 22, Blößen 21.25. Angebot: 776 Stück Schaffelle. Tendenz: Die Auktion hatte nor. malen Beſuch. Bei ziemlich flotten Geboten konnte heute das ganze Gefälle zum Preis der letzten Auktion, teils darſtber, teils darunter, verkauft werden. Klein⸗Viehmarkt in Mannheim vom 17. Nov. Zufuhr insgeſamt 1318 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 1: 99 Kälber, b) 85 bis 88; c) 30-94; d) 25—28. 63 Schafe, b) 22—26. 19 Schweine, nicht notiert. 1099 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen—10; über 4 Wochen 11—13; Läufer 1417. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Ferkeln und Läufern ruhig. Nürnberger Hopfenmarki Die äußerſt ruhige Geſchäftslage des Hopfenmarktes, von der wir am Schluſſe der letzten Woche bereits berich⸗ teten, ſetzt ſich in dieſer Woche in noch verſtärktem Maße fort. So wurden dem Nürnberger Markte an den erſten orei Geſchäftstagen zwar 40 Ballen zugefahren aber mon⸗ gels Nachfrage nur wenig umgeſetzt. Zwei Markttage blieben überhaupt geſchäftslos und am öritten konnten nur einige Ballen mittlere Gebirgshopfen und auch primo Hallertauer, ecſtere zu 140, letztere zu 215„ verkauft wer⸗ den. Trotz der größten Ruhe ſind die Forderungen der Eigner feſt und die Marktnotierungen unverändert. Bremer Baumwolle vom 17. Nov.(Eig. Dr.) Amexik. un pee, Stand. Mido,(Schluß! 7,50. i Liverpooler Baumwollkurſe vom 17. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jau.(33) 531532; März 538—595; Mat 535—536; Tagesimport 18 200, Tendenz ruhig und ſterig.— Okt. 541; Dez. 584 Jan.(38) 5383; März 585; Mai 537; Juli 538; Jan.(34) 545; März 548; Mai 551; Juli 554; Loco 561; Tendenz ſtetig. Berliner Meiallbörse vom 17. November Kupf. Kupf. Kupf.[ Blei Blei f Blei Zink Zink Zink bez. Brief] Geldes dez. Brief] Geld bez. Brief Geld anuar 48— 43,25 48.—.— 17.— 16.25, 21,50 20,75 Februar— 43.75 49.25—.— 17.50 16.50—.— 22.— 21, März. 44— 44.2 43.75—.— 1775 18 75—— 222 21.80 April—— 44,50 44,25—.— 1,75 17.—-, 2250 21.50 Mat. 45, 44,758—,— 18, 17.28—. 22,78 21.75 Juni—.— 45.50 45.25—.— 138. 17.50—.— 28.— 22 28 Juli—.— 46. 45,75—.— 18,50 17.50—, 23.— 22,25 Auguſt—..50 46.——.— 18.50 17.50..50 22 50 Sept.—.— 47 46,50—.— 18.75 17.78—.— 23.25 28.— Oktober.—— 47.50 47.— 19— 18— 23,75 23.— Nov. 4250 42,75 42.25—.— 17, 15%— 21, 20,80 Dezemb. 42 75 43.— 42.50 J 16 50 16,50 16,25— 21.50 20,50 «Berliner Metall⸗Notierungen vom 17. Nov.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars! prompt 53,25 für 100 Kg.; Raffinadekupfer loep 4748; Standardkupfer loco 43—44; Standard⸗Blei per Nov. 16—17; Original⸗ Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ und Drahtborren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtral⸗ zinn 225; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 37-39; Sibber in Barren co. 1000 fein per Kg. 37,25 bis 40,50 l. Londoner Mefallbörse vom 17. November Metalle t per To. bigtin„ per 20 Ounces) Sitber(Pence peil Junee) Kupfer, Standard 32,50 Zinn, Standaro 184.7 Aluminiuhgt 8 Mongie 32,85 8 Monate. 155.7] Antimon Settl. Preis 920 Settl. Preis 1547 Queckſilber. Elektrolyt„57.2 Banka 2 Platin beſt ſelected 35,25 Straits„. 165 Wolframerz ſtrong ſheets— Blei, ausländ.. 12,25 Nickel Eilwirebars 87.75 Zint gewöhnlich 1,65] Weißblech O Wieder feſte Brüſſeler Eiſenbörſe. Brüſſe r, 17. Nov.(Eig. Dr.) Wenn die Hauſſeſtimmung auch nicht das gleiche Ausmaß wie in der vorigen Woche hatte, ſo war die geſtrige Brüſſeler Eiſenbörſe durchals als fe ſt zu bezeichnen. Die Werke ſind für längere Zeit mit Beſtellun⸗ gen überdeckt. Zeitweilig mußten bei Vergebung von neuen Aufträgen längere Lieferfriſten eingeräumt werden. Lebhaft war die Nachfrage in Halbzeug, Stabeiſen und in Trägern. U. a. zeigte England Kaufintereſſe. Wieder drei Kupferpreis-Noſlerungen J Newyork, 17. Nov.(Eig. Dr.) Das amerikaniſche Rumpfkartell hat heute wieder drei Pretsnotierungen feſt⸗ eſetzt. Neben dem nach wie vor unveränderten offiziellen Preis von.25 Dollarcents wurde das Sonderkontingent zu ebenfalls unv..70 Dollarcents, darüber hinaus aber noch ein außerordentliches Kontingent zu.62% Dollar⸗ cents je lb. cif. europäiſche Häfen freigegeben. 3 2 3 Aktlen und KAuslandsanleihen in Prozenten 15. 17. 18. 17.. 7. 15. 17, 1 d N 0 H 7 U elbmühle Papier 59,65 58.— Markt, u. Kühlgh. 72.— 12.— Wanderer Werke.— 24.2. Freiverkehrs- Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung. ue een n e fe Se 125 2 e 55g f enen se I. 18. 7, 2 or! otoren. S azimil⸗Hütte eſtf. Eiſen.. 70.2. N 5 Mannheimer Effektenbörse Industrie- Aktion 8. Berliner Börse dern.. e. M 1078 Mes h e g e 9985 60. 3 1. 7. 2 Lechwerke.. 6950 15. 17. 18. 17. Art Wan i 5,8 00.55 Deutſche Petrol.—— A. b Dortm. Ritterbr. 84.— 84. 5 3 f Gebhard Textil, 38,50 38,0 Merkur Woll Wittener Guß e n f 9 Bad Stent n 45— 8.— ron. Basen 28.— 28. Aer St. K. 64. 84.— Ludwigsß. Walz.— Festverzinsliche Werte Industrie-Aktien Selin S. e g Milben! 25— 29. e 38 3 25 3% Had Kom Gd. 85. 87, Daimler⸗ 18,50 18,50 Swen München 103.0 788 Mainkraftwerke. 54,10 54.— 6% Reichsanl. 27 74.5 74,15 Necumulatoren——— Selling& Go... Miag. 1 Pocefeanenn 8% Shafen Stadt 1 87. Daimker⸗ Bens. 1,. nzer Brauer. 77.50 76 75— 3830 b 56,.— 54. Gelſenk. Bergwk. 37.— 87.— Mimoſa 1787 178,0 genſtoff Verein,.68—.— 5 1 7 60.— Deutſche Linsl. 42.— 42.50 Mai 2 Metallg. Frankf.—, Diſch. Ablöfgſch. 1 58, 80 Aku.„ 35,25 56,50 Mix& Geneſt.— ſtoff 2 85 Neckarſulm. Fahrz—— 8% hm. Gold 69.— 60, g— 61.— Schöfferh Bindg. 1400. Mes Söcne.. e,„ ohne 580 6,85 Allg. Elertr.⸗G.. 32,15 31,75 Gentchow& Eo.—.——.— a 4. 8028 8780 Bellſtoff Waldhof 48.75 43 15 Sloman Salpelen—— 28 95.— 94,50 Enzinger Union 81,.— 81 ö 9 Germ. Portld. Mühlheim Berg. 60 a8 61.50 5 8 6e garden Bb. 28 08. Hss0 J.. Farben.. 93750 83, Schwarf Storchen 29.— 40,— Mieg, Mürz..—.— 25.— D. Schugzebieſe 6885.20 Alſen iber, 2450 87— Serre n 40 8 20 25 Niebel Kelſe Jeg 22 fen ae C 80090 b. So pidb 78 5. 9.. 10% Orr M. Gu. 98.— 95.— Wetger e V N 84.25 50.05 Gef.. elektr. int, 20.28 10,15 Lord. Elswerke 56.2 38.— Biol Weinen: 178 4680 uf Fum„ 8 7 1 a 5„ BA. 14. 0 5 Rein. Gebh. Sch... 8% 5 29.45 28.75 5 0 db 82.50 82.50 15%„„ A. 149,0 1400 82. i 305% Roggenwert.—.——.— Aſchaffog Zellſt. 28, g Obderſchl. E. Deb. 10.38 10.25 92.— 82.— A. E.... 85 42. Rheinelektra B. A. 72,89 78 50 5% g„N. 36,28 37.50 Girmes& Co..—.75 25 falt. Sovvth. N. 88.— 2 Fee Seng 17 1950 e gleſ. e 80— 1000 Hgder Gebt. 2. 3650 3076 6 5 e 85.1 59. 5320 7 e ene e Bense 4 Keppel 3545 8050 Fortigufende Motlerungen(schlug) k. 61.— 61.— 5„Maſch. Duel. 90,— 100.0 Ageder, Gebr. D. 36.50 38.75 8,7%. e Maſchinen—.—. Gol. 27. 25 88, 5 e 78,— 75, eee ee 555 8 4 Rütgerswerke„ 39,75 88,50 67.89.1855 770 7755 e 1 20 97525. 5 Polyphon 2389 2988 555 86.80 5525.„ 1580 5 Pfälz. Mühlenw. em Beſig. 8 2 21 77— Bayr. Spiegelgla 895 Genn Sean—.——— Phönix Bergbau 40.15 4050 Allg. Gleftr. Geſ. 92,18 31,85 ff B 2 8 Brown Boveri„ 25.— 25.— Schnellpr. Frkthl.——, 8%„ 50 3 J. P. Bemberg.75 88.28 Grün& Bilfinger—.——— Hbönix Bergbau 40 78 40,50. Mannes mannrb. 51.8 58.— Srclaer Hege. 1, ce Cement heiderdg, 48.— 28.50 Schrgerthrnen hg. 70.80 7078% eren 50 68. 5 1 een 49 9245 Fra erke 22 98— Nhenſſeldengraſt.—.— Jagelf ee s 28. 5755 5725 Pia nnen u 8 5 A · G Karſtabt 88.50 50. Schlund etiggenf.0 79.5 24 Derikanee..—.— Serlin Gußener 69.28 98.5 Guand⸗Werke. 28.28 28.— Fbeinfeldengkraft———.— Vemberg: 50,30 83,15 Pha fenſtangh.. 27 68.— FCC Chemische Albert 84,—.— Stina We ue o%%% deln Shag. 10.— 19.— Serl. Bari Ind. 4718 46.50 Apen. Sraunk. 171.0 1740 J. P. Bemperg. 56,50 58,15 Maimillansh.:———.— Eid den Hege 40. 46 Sup. Jucer babe e. 8 88d iz. Huber z 1d 1845% 7 Keen. 039 2. Sarliner Macs. 40e Les gaaenen. d ee— Rein. Sant. 115 75 Naunderge ere e, Memel.———.— leinlein Hdißg.. e Falzw. eib eng i—— 4%„conv. Rente——.30 Braunk. u. Brikett 1440 132.0 Halleſche Masch. 40.——.—. erlin⸗Harlsr. 3 4718 48.50„ K Hdlbg g 18,.— Trieot. Beſigheim 0.30 5. * 0 Dt. Atlan.: 2. Tölle Fief, G40 5850 8—%%„ Fild.-K. 149.10 5 C Rbeinnehr f 9 259 Braunk. u. llt.—— 15 Oberſct gokaw. 89.— 8098 Bab. Aſſekuranz,——. Way Fenn. Eiſenhandel.—— 19.50 3 5 4/8„ Pap.⸗R..35.88 Or.⸗Beſigh. Oelf. 78,— 78, ö 5 5„n 65.50 65,75 Braunk. u. e 142 9 Orenſtein& Kopp—— 33,28 — 20. Zellſtoff Waldho Dt. Eiſenhandel.—.— 19. 3 1 a 5 lk D Harburg Gu hs 23,50 28,25 Rhein.⸗W. Kalk. 0% 8 Hä. j 0. Frankfurter SSree e F. 5 5 5 Bop.& D 227 3 2 38.— 33,50 Rh. Braunk. u. Br.— 8 It. Sinsleum. 4278 42,50 Per. ultksmarln 2 1% en mn 7 825 Sudente Elfenw. 36,80 38.55 Geb wigsbüfte..— 81,75 Rütgerscdert: 28 36.50 C N 2 Fer Zeuſt Berlin.— 225 4%„Bollobt. 1811 3,30 3,30 Buderus Eifenw. 86. 38,35 3,50 Charlott. Woſſer 78,88 78.88 Rhein Elektr.. 79.50 Festverzinsliche Werte Bank- Aktien Dt. 8 12 8 88.— 1. Vogl. Mach St..—.„4005 0s 1 5 73,48 73.— Heilmann Comp Hiſpano. 187.0 158,0 dh. Stahlwerke. 88,35 8678 D. Wertb.(Gold) 100.0 100,0 Ltg. D. Erebit..— Dir 25.— 25.— Polgt& 115 ner.. 4% b lng Ste 1 1— 5 See e 135, 136,1 1055 Maſch.. 39.— 38,.— Sachſenwerk 1 5 1 55 S 0% 108, Rh.,⸗Weſtf. Elektr. 71.— 70,28 6% Reichsanl.. 74.85 85 Ban—.— 7050 Dyckerh.& Widm. 18.— 17.50 Bolth. Seil. u. K. 11.50 10.— 1 25..25 0,15 Len den 45,45 45,— Fiel W 8 1420 115 S„ 7 1 ontinentaledin. 34,50 83.75 Rlltgerswerke e 33,98 30.— . 20 65,75 88,— Hank f. Brau.—.— 25 Wag 4. Kreltag 4,60 4,65% Nenn. 8s 9 Ehem. Feilen e. Fischen„12.50 U. 9 8 85 84.— Dam 35 5 2 858 5. 9 g Leder———.— Schl. El. u Gas 85,85 84, mler Ben)„ 19,50 19,.— Salzdetfurth Kal 162.0 169,8 77VTTVVVTTVVTTTTTſVTTſVTTCTTCTTCTT 4 8 177177... ich. 8 e 84 0 85 2 75 %%%S6hö. ft.... 4% Schuzg. 14..55 6,25 Com. u. Privatb. 58,80 58,50 Fellner e 2%„ ee 0 50% Leh. Nat. Rall.—— 3,50 Concord. Spinn 577 10 n 5 7909 70,15 Deutch Kabelm. s 29,— Schucer Sg. 5 70455 . Darmg. u. Net... Efelnger Sofi. 1.„ Wadde Trans port-Aktien Conti. Ainvleum 2 3. J 8e Berben.. 1265 1250 Schulte:. 657,00—.— Deuiſche inet.“ 4295 42— Schulth.⸗Pagenh. 5750 80 20% Heidelbg. 28. eDiscont ger Spinn.—.—, ufa(Freiverk).. 56, Conti Linoleum—— 84. 9 e Berg Deulſcher tiſenh. 19 Stemens KHalske 11 8 h 25 5 Denſtiſche br. 3 Faber 4 Schleich. 29.80 3450 Naſtafter Wagg 7— 7. 4175 e 9— 85 Dalmler Motoren 20.— 18.35 Bebe. Junghans 16.15 1,75 Se gan s 1480 11.3 Serin ün len., h Ka 58— 3 —— 55** 7 5 1 3 9„ 118.0„ 5 7„— 80 3 27 8085 50 2. 505 1. Ab 9255 8250 e 9975 Montan- Aktien e e 99775 85 Salt Le. 1020 100,0 Sinner K. e Z ſennachorennt. 1380 126,0 Süd.„—— . Heberſes dan 2 2. Felnmiech. Jetter—.—. Ppberus Elfen. 30,— 89.— Canab 4..— 24.— Deulſche Erb5t: 78.78 72.75 Salo 2 Stehr cam So. 85.—, Flekeeiztinte 8. 8875 84.50 Svenzia Tändſt.———.— 3.69 70 Bank 61.78 61.75 Nelk Gulnesune 3 8 1 5 3555 3 re 88 16.25 16,15 Deutſche Kabelw. 1 5 8 e 38688 35,35 e„ 15,80 14.65 Le 5—.—.ꝗb0. 9 F gage„ 6 1.— 55 5 M e eee ee idee. 133 1830 J.., farben. der. e. Leonhard Fleß: 0 5% f 5b. 24. 818 rankf. 60.—— Goldſchmibk Th..2 28.50 Ilſe Genuß 5575 727 Nordd. Sloyd.. 17.2 17.15 5 uch. Eiſenöbl 10,38 19.— ggf 0 Tölzer We—.—. Sz U 2— Feldmülgle Pap. 50650 58.25 Per. Stahlwerke 28.0 2888 5% Südd Feſtwb.—., 1 97 Creb⸗unſt.—.——.— Gritzner M. Durl.—.— 28— Ji 155 St. A.—.— 130.0 5 21 Gebr. Körting..——.— galten e, Gui. 5.— 83,25 Pogel Telegr. 2728 20.50 VVVVVVVTVVJVVVVVJJVVJVVTVCCVC 8% Rö. Me. Don.—— i Reichsband J e 1620. Sant fl. Graner..15 71.— Dürkepwerke.. e Prauß ge el 58 1350 Tleb, deandard 288 4345 Geldſcmid Th.—.— 29. Zeuge Waldhof 4220 40 „qj7„„ü ⁰, ,. ü ß ̃ͤ 1 „ N 5— 61.— rmatur. 33.— 33.50 Klöcknen D Berl. 5 ö 1 640½15 48 5—.—. Hambg. elek.. 99.— 99.— 5— 92. „„„ 20 J.— 75, Wiener Banker..38 1,35 Hirſch Kupf. u. M. 11.50 1180 a 33 8 88.50 58,50 Dyckerhoff& Wid 16.50 16,75 e Nen 60 ane e eden, — Mannes. Röhr. 52. Priptbk. Lahmener& Co. 109.7 B. Diſch Nickelw. 80.28 80.15 Ba 8ů—15„Aus! 7,——.— Württ. Notenbk. 88.. Hochtief G.„ 68.— 88, 1 1.= Dertm. Actienbr.= g 8 N 1 1 veſch Köln„ 36,18 36,5. giei nk.. 126,8 128 ö 0 3 5 Mansfelder„„ 21,„ Darmſt. u..⸗B.*—— Paurahitte.= 14.50 B. Glanzſt. Elbf. 70.28 69.— eichs ba 1 475 1 e. 8745 88.— Altan„. 17800 Heizmann, Phil, 52. 51.80 Obervedaef... Dt. Aflatiſche Bk... Dortm. fnienbr.——— Linde ZEiemaſch..50 J1.— enden— 2. An für weten e 8 8 Br... 819. 62.35 82,25 Mannß. Perf. G.. nag Erlangen. 41.. Sabi Minen: 172—,— Deuſche disconto.— 78.— Elektr. 2„ 68.65 68,25 Farl Lindſtröm. 75.— P. Horz 5 78. 89.28 35.— Potelbetriebsgeſ.——. de, Algen, Lokake, 9920 50 JJ... ̃⁵.. 85% Rh. Hyp. 89 79,. N 5 5 ugelbarbt. 94,25—.— N 8„50 /Ilſe Genußſch. 95.50 95,50 D. Reichsbahn B, 90.38 90. .11—— 78.— 1 5 80 18,50 Korſtadt Rud..—— Fbeinſtabl.. 65,50 85,50 Meiningerpypbk. 63,— 62.70 Enzinger Unſon 91.— 8 B. Stahl. v. d. Zyp.—— 8 16,15 15,75 5 1 10 % 12.15 2 eldelb. Straßen 5 Klein, Sh ere.=„ Saw. peilbr.. 1720 172, Deſtern, rc bib. 9,5 d Eſchw. 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