0 PPP TTT Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25 durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer d Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim —6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bel Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Einzelpreis 10 Pf. 40, 79 mm breite Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe Freitag, 18. November 1032 143. Jahrgang— Nr. 538 ie Lage nach Mücktritt des Kabi zells Hindenburg empfängt heute und morgen die Parteiführer— Keine Einladung an die Sozialdemokratie— Morgen Hitler bei Hindenburg Die amtliche Mitteilung Jeuerprobe der Parteien Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. November. Das Kabinett Papen iſt geſtern zurückgetreten. Man hatte in politiſchen Kreiſen damit gerechnet, daß der Reichspräſident die Entſcheidung über die Annahme der Geſamtdemiſſion, zu der ſich das Kabi⸗ nett Papen nach dem Mißerfolg der Parteibeſpre⸗ chungen entſchloſſen hatte, vorerſt noch zurückſtellen würde. Es iſt ſogar, wie es heißt, auf Veranlaſſung des Staatsſekretärs Meißner nach der Kabinetts⸗ ſitzung noch die Meldung verbreitet worden, daß das Kabinett einen beſtimmten Beſchluß nicht gefaßt habe. Dabei war man ſich im Schoße der Regierung durchaus über die Notwendigkeit des Rücktritts einig geworden. In der eineinhalb⸗ ſtündigen Unterredung, die der Kanzler dann am Nachmittag mit dem Reichspräſidenten hatte, über⸗ zeugte ſich Hindenburg ſchließlich dann doch, daß er, um die Hand für die von ihm zu treffenden weit⸗ gehenden Entſcheidungen frei zu haben, ſich von Herrn von Papen trennen müßte. Vielfach meint man allerdings, daß es der Regierung bei dieſer Demiſſion nur um ein Scheingefecht zu tun ſei. Sie rechne. dar⸗ auf, wenn die jetzt angeſponnenen Verhandlungen mit den Parteien ergebnislos verliefen, am Ende geſchäftsführend weiter amtieren zu können und ſie glaubt in dieſem Falle eigentlich noch ſtärker zu ſein, da der Reichstag eine geſchäftsführende Regierung nicht mit einem Mißtrauensvotum anzu⸗ gehen vermöge. An den zuſtändigen Stellen beſtreitet man, daß der geſchäftsführende Zuſtand von längerer Dauer ſei, verſichert vielmehr, daß man ſich bemühen werde, ihn möglichſt zu beenden. In der Tat wäre eine ſolche Löſung im höchſten Grade unzulänglich. Alles, was gegen das Miniſterium Papen in ſeiner bisherigen Geſtalt ſpricht, würde auch gegen ein ſol⸗ ches rekonſtruiertes Kabinett ſprechen. Die Unruhe wäre nicht gebannt und die Möglichkeit neuer Kon⸗ flikte beſtünde fort. Im Augenblick iſt die Initiative in die Hände des Reichspräſidenten übergegangen, der nun den Verſuch machen will, mit den Partei⸗ führern über eine nationale Konzentration auf anderem Wege zu verhandeln. Um den Schwebezuſtand möglichſt zu verkürzen, hat der Reichspräſident unverzüglich an die maß⸗ gebenden Politiker Einladungen zu Be⸗ ſprechungen ergehen laſſen. Dieſen Beſprechungen iſt indes zunächſt ein mehr informatoriſcher Charakter zugedacht. Herr v. Hindenburg will ſich in Einzelgeſprächen über die Auffaſſungen der in Frage kommenden Parteien unterrichten. Der Reichs⸗ präſident legt, wie wir hören, beſonderen Wert dar⸗ auf, daß die Parteiführer gleichzeitig auch untereinander Fühlung nehmen und er er⸗ wartet, daß ihm dann etwa Anfang nächſter Woche beſtimmte Vorſchläge über die Löſung der Kriſe unterbreitet werden, Vorſchläge, die ſich beiläufig nicht nur auf die perſonelle Frage zu erſtrecken hät⸗ ten, ſondern vor allem auch auf das wirtſchaft⸗ liche Programm, das nach Anſicht der Parteien durchgeführt werden müßte. Bereits heute werden die Herren Hugen⸗ berg, Kaas und Dingeldey im Reichspräſi⸗ dentenpalais empfangen werden. Auf Samstag ſind der nationalſozialiſtiſche Führer Hitler und der Vorſitzende der Bayeriſchen Volkspartei, Schäffer, nach Berlin gebeten worden. Die Sozialdemokratie ſoll„nach dem Inhalt und Ton der Antwort“, die ſie dem Reichskanzler erteilte, zu den Beſprechungen nicht hinzugezogen werden. Zweifellos wird Hitler dem Ruf des Reichs⸗ g präſidenten folgen, denn in ſeinem Antwortſchreiben an 18 b hat er den Wunſch nach einer direkten Ausſprache mit Hindenburg ausgedrückt. Uebrigens ſoll Hitler in dieſem in durchaus konzilianter Form gehaltenen Schreiben auch eine Auseinanderſetzung mit Papen nicht grundſätzlich abgelehnt gaben, ſie aber auf ſchriftlichem Wege gewünſcht haben. Unzutreffend iſt das Gerücht, Hitler habe ſich geweigert, zum Reichs⸗ präſidenten zu kon men, wenn der Weir bentler an der Ausſprache teilnehme. Ueber Inhalt und Verlauf der Eimzelbeſprehun. gen Hindenburgs mit den N ſtrengſte Vertraulichkeit gewahrt werden. 9 Parteiführern 225 Der Empfang Papens bei Hindenburg Meldung des Wolffbüros — Berlin, 18. Nov. Das Kabinett Papen iſt geſtern, wie wir bereits geſtern abend um 7 Uhr durch Extrablatt bekannt⸗ gaben, zurückgetreten. Ueber die Demiſſion wurde folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: Der Reichskanzler erſtattete heute dem Herrn Reichspräſidenten Bericht über das Ergebnis der Beſprechungen, die er im Auftrage des Herrn Reichspräſidenten mit den Parteiführern zur Erzie⸗ lung einer möglichſt breiten nationalen Konzentration gepflogen hat. Während die Deutſchnationale Volkspartei, die Deutſche Volkspartei und die Bayeriſche Volkspartei auf dem Standpunkt ſtehen, daß ſie jede ſolche Konzentration begrüßen, welche die Arbeit der Reichsregierung zu erleichtern in der Lage ſein würde, hat der Führer der Zen? trumspartei der Anſicht Ausdruck gegeben, daß ihm Führung und Zuſammenſetzung des gegenwärti⸗ gen Kabinetts nicht geeignet erſcheine, den Zuſam⸗ menſchluß dieſer Kräfte ſicherzuſtellen. Die S PD. hat den Wunſch des Kanzlers zu einer Unterhaltung über die Mitarbeit in einer nationalen Notgemein⸗ ſchaft ſchroff abgelehnt. Die NS DAP. hat mitgeteilt, daß ſie nur unter gewiſſen Vorbedingungen zu Die Gründe für den Rücktritt ſchriftlichen Verhandlungen bereit ſei, wobei ſie es von vornherein ablehnt, das von der Reichsregierung in Angriff genommene politiſche und wirtſchaftliche Programm zu unterſtützen. In dieſer Lage glaubt die Reichsregierung, die unter Einſatz aller ihrer Kräfte verſucht hat, den ihr vom Herrn Reichspräſidenten am 1. Juni erteilten Auftrag auszuführen, im beſten vaterländiſchen Intereſſe zu handeln, wenn ſie heute ihr Amt in die Hände des Herrn Reichspräſidenten zurfcklegt. Sie handelt dabei— ohne den Grundſatz autoritärer Staatsführung freizugeben— nach dem von ihr ſchon vielfach ausgeſprochenen Prinzip, daß Rückſichten auf Perſonen in dieſer ſo einſten Stunde keinen Raum haben können. Sie wünſcht, dem Herrn Reichspräſidenten den Weg völlig freizumachen, damit er als der Führer der Nation und geſtützt auf die hohe Autorität ſeines Amtes die Zuſammenfaſſung aller wahrhaft natio⸗ nalen Kräfte herbeiftthren möge, die allein den Weg der deutſchen Zukunft ſichern kann. Der Herr Reichspräſident nahm die Demiſſion der Reichsregierung ent⸗ gegen und beauftragte das Kabinett mit der Wel terführung der Geſchäfte. Eines iſt jedenfalls feſtzuhalten: Die Linie der deutſchen Außenpolitik, zumal in der Gleichberechtigungsfrage, wird ſich, welche Konſtellation ſich auch ergeben mag, nicht ändern. Man rechnet auch damit, daß das Außenminiſterium von dem Kabinetts⸗ wechſel nicht betroffen werden wird. Alles andere wird von dem Ergebnis der jetzt ein⸗ geleiteten Verhandlungen abhängen, das— ſo oder ſo— Mitte nächſter Woche vorliegen dürfte. Erſt dann wird ſich zeigen, ob poſitiye Möglichkeiten, mit den Parteien zu irgend einem Einvernehmen zu kommen, überhaupt vorhanden ſind. Der Reichs⸗ präſident hat den Parteien eine letzte Chance geboten. Man darf gepſannt ſein, ob ſie von ihnen genutzt werden wird. Peinlich überraſcht ſind von dem Gang der Er⸗ eigniſſe offenbar nur die Deutſchnationalen, die in einer Erklärung voller Unwillen betonen, daß eine Geſamtdemiſſion des Kabinetts überflüſſig ge⸗ weſen ſei. Die Sozialdemokraten für deren Hinzuziehung ſich die Bayeriſche Volkspartei ins Zeug legt, beſtreiten entrüſtet die Behauptung des Regierungskomitees, ſie hätten die Mitarbeit in einer nationialen Notgemeinſchaft ſchroff abgelehnt. Die parteioffiziöſe Korreſpondenz, der Sozialdemo⸗ kratiſche Preſſedienſt, iſt im übrigen davon überzeugt, daß die Beſprechungen der bürgerlichen Parteifüh⸗ rer untereinander zu keinem poſitiven Ergebnis führen würden und daß das bisherige Kabinett da⸗ rauf ſeine Hoffnungen baue, um mit oder ohne Papen wiederzukehren. Daran knüpft die Partei die ſchwerſte Drohung:„Um dieſe Wiederkehr zu ver⸗ Verhandlungen Hindenburg will die Regierungsbildung in drei Etappen führen. Zuerſt wird er mit den Politikern einzeln verhandeln. Dieſe Verhandlungen ſind als Vorbeſprechungen gedacht. Der Reichspräſident will zunächſt ihre Anſichten hören. Er legt Wert darauf, daß ſie vorläufig in Berlin bleiben und nach den Vorbeſprechungen mit ihm untereinander Fühlung nehmen, ſodaß Anfang nächſter Woche die zweite Etappe der Verhandlungen einſetzen kann, in denen ſie dem Reichspräſidenten Vor⸗ ſchläge machen. Ueber den Inhalt der einzelnen Beſprechungen ſoll zunächſt nichts bekannt gegeben werden. Die Parteiführer werden gebeten, nichts darüber in die Oeffentlichkeit zu bringen, bis ein Ergebnis vorliegt. Nach dem Plan des Reichs⸗ präſidenten wird damit gerechnet, daß dieſes Ergeb⸗ nis bereits für Mitte nächſter Woche zu erwarten iſt, und der Reichspräſident daun ſeine Entſ⸗ ch e i⸗ dungen über die Neubildung der Reichsregierung treffen kann. Im übrigen geht aus der Art, wie der e die Verhandlungen zu füh⸗ ken beabſichtigt, hervor, daß es ſich keines⸗ wegs darum handelt, das Programm der Regierung Papen einfach anzunehmen. Auch das Wirtſchaftsprogramm wird durchaus nicht als unabänderlich bezeichnet. Vielmehr ſollen die Partei⸗ führer ſelbſt über Vorſchläge beraten. Die Verhand⸗ lungen mit ihnen wird der Reichspräſident hindern, muß uns dann auch das letzte Mittel recht ſein.“ Soll das wirklich heißen, daß die Sozialdemo⸗ kratie ſich in ſolchem Fall für das gefährliche Experi⸗ ment des Generalſtreiks hergeben wird? Die ſozial⸗ demokratiſche Reichstagsfraktion, die heute vormit⸗ tag zu einer Beſprechung der Lage zuſammentritt, dürfte ſich ja wohl auch mit dieſer Frage beſchäftigen. Jedenfalls iſt zunächſt der Weg freigemacht für den Verſuch, ein autoritäres Präſidial⸗ kabinett unter der Leitung einer Perſönlichkeit zu bilden, die durch das Vertrauen einer parlamentariſchen Mehrheit ohne partei⸗ mäßige Bindung der Regierung Raum ſchaffen ſoll zur Erfüllung der nächſten wichtigen Aufgaben. Die Beauftragung einer beſtimmten Perſönlichkeit kommt natürlich erſt dann in Frage, wenn die Parteien ſich wenigſtens, in großen Umriſſen über ein gemein⸗ ſames Programm geeinigt haben. Offen bleibt die Frage, ob Hitler, dem ja nicht unbekannt ſein wird, daß die Bedenken Hindenburgs gegen ihn unge⸗ ſchwächt fortbeſtehen, gegebenenfalls bereit ſein wird, andere nationalſozialiſtiſche Führer, wie etwa Straſſer oder Frick, als maßgebende Mit⸗ glieder eines Braftsialtabitetts zur Verfügung zu ſtellen. In nationalſozialiſtiſchen Kreiſen, hält man das für ausgeſchloſſen und erklärt, Hitler beanſpruche nach wie vor das Kanzleramt für ſich. Zugleich mit Hitler trifft am Samstag auch der Reichstagspräſident Göring aus Rom wieder in Berlin ein. in oͤrei Etappen perſönlich in Gegenwart des Staats⸗ ſekretärs Dr. Meißner führen. Wenn aber der eine oder andere Parteiführer den Wunſch äußern ſollte, mit dem Reichspräſidenten unter vier Augen zu ſprechen, ſo wird auch dem ſicher Rechnung getragen werden. Während der Verhandlungen wird die Regierung von Papen natürlich ihre Arbeiten fortführen. Nach Auffaſſung politiſcher Kreiſe gilt es ſchon jetzt als ſicher, daß das Zentrum jede Präfi⸗ dialregierung unterſtützen wird, an deren Spitze nicht Reichskanzler von Papen ſteht, wenn dieſes Kabinett auch den ſozialen Notwendigkeiten Rechnung trägt. Man nennt auch bereits Namen, die für die Führung des neuen Kabinetts in Frage kommen, und zwar dieſelben, die in der letzten Zeit immer wieder auftauchten, nämlich Goerdeler, Bracht und Geßler. Dagegen kommt ein Kabi⸗ nett Schleicher ſchon deshalb nicht in Frage, weil General Schleicher keine Neigung hat, das Reichs⸗ kanzleramt zu übernehmen. Allerdings rechnet man mit ſeinem Verbleiben als Reichswehrminiſter mit derſelben Selbſtverſtändlichkeit, mit der Freiherr von Neurath auch als Außenminiſter bezeichnet wird. Der Rücktritt des Kabinetts bedeutet keine Aende⸗ rung in den Aufgaben Papens als Reichs⸗ kommiſſar für Preußen und läßt die Stel⸗ lung der kommiſſariſchen Miniſter, die aufgrund der Notverordnung des„ 975 5 beſtellt ſind, unberührt. 2 Jetzt gilt es! * Mannheim, 18. Nov. Am elften Tage nach der Reichstagswahl iſt der Kanzler zum Rücktritt gezwungen worden. Nicht vier Jahre war ſein Kabinett am Ruder, wie Herr von Papen beim Amtsantritt ſo zuverſichtlich hoffte, ſondern nur fünfeinhalb Monate. Er iſt an den Par⸗ teien geſcheitert, die er überwinden wollte. So ge⸗ ſehen iſt der große Aufwand einer Neuwahl zum Reichstag ohne jedes poſitives Ergebnis verpufft. Doch das wußte man ja vorher. Mit der Ausſchrei⸗ bung von Neuwahlen wollte Papen nur den Vor⸗ ſchriften der Verfaſſung gerecht werden und einige Zeit zur Auswirkung ſeines Wirtſchaftspro⸗ grammes gewinnen. Zweifellos iſt während Papens Amtszeit auch eine kleine wirtſchaft⸗ liche Beſſerung zu verzeichnen. In dieſer Woche noch haben ſo maßgebliche Männer wie der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Warmbold und auch promi⸗ neute Großinduſtrielle, wie z. B. Klöckner, darauf hingewieſen. Doch die Beſſerung war zu gering, um die in den letzten Wochen auf der ganzen Parteilinie immer heftiger aufgeflammten Widerſtände gegen Papens Regiment und ſeine Perſon beruhigen zu können. Noch nie hat ein Kabinett ſolche Ablehnung bei allen großen Parteien erfahren wie das Papens. Da⸗ bei wurde er bei ſeinem Amtsantritt nach dem über⸗ raſchenden Sturz Brünings von weiten Kreiſen des deutſchen Volkes mit den zuverſichtlichſten Hoff⸗ nungen begrüßt. Wie die Situation ſich in der letzten Amtszeit Brünings mit dem Trommelfeuer der Notvyerordnungen am laufenden Bande entwickelt hatte, erſchienen die beſten Erwartungen auf Herrn von Papen durchaus berechtigt. Er war angeblich dazu berufen, mit dem völlig abgewirtſchafteten ſog.„Syſtem“ Schluß zu machen. Man mußte ihm, wie jedem, der in dieſer völlig verworrenen Zeit ein hohes Amt mit großer Verantwortung antritt, eine Chance geben. Anfänglich ließ ſich auch alles ganz gut an. Der neue Kanzler hatte ein organiſches Programm, was die anderen nicht gehabt haben. Ueber den Wert dieſes Programms gingen freilich die Meinungen auseinander und es iſt nach wie vor umſtritten. Es fehlte eben und fehlt noch an dem Vertrauen, das die unentbehrliche Voraus⸗ ſetzung für jede Beſſerung der Wirtſchaft iſt. Eine große Erittäuſchung war auch, daß das Syſtem der Notverordnungen, das man überwunden glaubte, nach Brünings Sturz nicht aufhörte. Dabei muß man freilich gerechterweiſe ſagen, daß viele not⸗ wendige Maßnahmen auf gar keinem anderen Wege durchgeführt werden konnten und daß auch noch vieles da war, das aus der Aera Brüning herüber⸗ lief. Doch obwohl der Kanzler ſich mit dem zweifel⸗ los beſten Willen unaufhörlich bemühte, große und gute Reden hielt, Reiſen in ganz Deutſchland machte, ſtellte ſich immer mehr heraus, daß all ſein Wirken verlorene Liebesmüh war. Keine der großen Par⸗ teien wollte etwas von ihm wiſſen und auch die Re⸗ gierungen der einzelnen deutſchen Länder, um deren Gunſt er ſich ernſtlich bemühte, leiſteten ihm mehr Widerſtand als Unterſtützung. Als Papen mit ſtarker Hand in Preußen eingriff, um dem unerträglichen Dualismus zwiſchen dieſer größten Länderregierung und der Reichsregierung ein Ende zu machen, flammten zwar in großen Teilen der öffentlichen Meinung die Sympathien für ihn nochmals lebhaft auf, doch gleichzeitig wurden dadurch andere weite Kreiſe umſo erboſter gegen den Kanzler. Auch die um die Erhaltung ihrer Rechte immer mißtrauiſch beſorgten Länder zeigten ſich jetzt beſonders beunruhigt. Lei⸗ der brachte auch der Spruch des im Preußenkon⸗ flikt angerufenen Staatsgerichtshofs nicht die erwünſchtve Klarheit der Machtverhältniſſe. Die Zuſtände wurden immer undurchſichtiger und Pa⸗ pens Poſition immer unhaltbarer. Der Reichs⸗ tag hatte ihm ſchon längſt vorher die Gefolgſchaft verweigert. Mit einer in der deutſchen Parlaments⸗ geſchichte noch nie dageweſenen Mehrheit hatte er ſich gegen ihn geſtellt. Formell war zwar dabei der Reichstag zweifellos im Unrecht, doch ſachlich war die Tatſache dieſes Mißtrauensvotums nicht aus der Welt zu ſchaffen. Schließlich ſtand Papen faſt allein auf weiter Flur. Seine leidenſchaftlichſten Gegner waren die Nationalſozialfſt en, was deshalb von beſonderer Tragik iſt, als bei der Berufung Papens zum Kanzler eine ſeiner Haupt⸗ aufgaben ihm von Hindenburg gerade darin ge⸗ geben war, die Nationalſozialiſten zur poſitiven Mitarbeit in der Regierung heranzu⸗ ziehen. Doch das Schickſal wollte es, daß aus deut⸗ ſchen Männern, die Freunde hätten ſein ſullen, er⸗ bitterte Gegner wurden. Daß die Sozial de mo⸗ kraten von Anfang an Papens 5 Gegner waren, verſtand ſich von ſelbſt, weil ſeine autoritäre duke a 1—. Linie bie 5 Bekundungen danach einrichte. 2. Seite/ Nummer 338 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 18. November 1932 hatte. Aber auch das Zentrum konnte über Brü⸗ mings Sturz nicht hinwegkommen, obwohl Papen von Haus aus ſelbſt Zentrumsmann war und noch als Kanzler erklärt hatte, daß er ſich gegebenenfalls wieder als Zentrumsabgeordneter aufſtellen laſſen werde. So kam es, daß die Oppoſition gegen das„Kabi⸗ nett der Barone“ immer ſtärker und die Rück tritts forderungen immer ſtürmiſcher wurden. Nur die Deutſchnationalen und die Deutſche Volks⸗ partet ſtanden noch hinter Papens Präſidialkabinett, alle anderen Parteien zeigten ihm die kalte Schulter. Wie ſehr das der Fall war, zeigte ſich mit erſchrecken⸗ der Kraßheit bei Papens Verhandlungen nach den Wahlen. Man glaubte ihm nicht einmal, daß er es ehrlich meinte, ſondern nur nach einem Vorwand ſuchte, um die Unfähigkeit der Parteien zur poſitiven Zuſammenarbeit vor aller Augen zu demonſtrieren. Es wurde ſogar das Gerücht lanciert, daß er den Reichstag noch vor ſeinem Zuſammentritt wieder auflöſen werde. Dabei iſt in Wirklichkeit keinesfalls daran zu zweifeln, daß Papen von ſeinem Stand⸗ punkt aus und getragen vom Vertrauen des Reichs⸗ präſidenten ſicherlich nur das Beſte für Volk und Vaterland gewollt hat, wie, nebenbei bemerkt, ſelbſt⸗ verſtändlich auch ſein Amtsvorgenger Brüning. Doch ſo groß in der letzten Zeit ſeines Amtes auch die Unzufriedenheit mit Brüning war, ſie war gering im Vergleich zu der geradezu fanatiſchen Abneigung aller großen Parteien gegen Papen. Nun iſt Papen geſtürzt und wir können es durch⸗ aus verſtehen, wenn jetzt viele, die nicht zu den völ⸗ lig unverſöhnlichen Gegnern Papens gehörten, ſeinen Rücktritt im erſten Augenblick als eine Befreiung aus einer völlig verfahrenen und von Tag zu Tag immer unhaltbarer und unerträglicher werdenden Situation empfunden haben. So konnte es ja auch nicht mehr länger weitergehen. Die Spannung und der ſeeliſche Druck waren bei allen Deutſchen, die jede Not und Schmach des Vaterlandes wie ihre eigene empfinden, kaum auszuhalten. Nur ſo iſt es zu erklären, daß man den Rücktritt des Kanzlers, den das Trommel⸗ feuer der Parteien ſeit Wochen und Monaten vor⸗ bereitet hatte, zunächſt als das Ende einer Nerven⸗ ſpannung und damit als eine gewiſſe Erleichterung begrüßte. Die ſchwere Sorge um die wei⸗ tere Entwicklung folgt freilich gleich um ſo ſtär⸗ ker hinterher. Denn die alte Regierung iſt zwar ge⸗ ſtürzt, wir haben jedoch noch keine neue. Eine neue, die es nicht nur anders, ſondern auch beſſer macht als die bisherige, als alle bisherigen. Weil dieſe Aufgabe ſo unendlich ſchwer, ſchwerer vielleicht als je zuvor iſt, haben viele Kreiſe auch bis zuletzt Papen und ſein Kabinett noch geſtützt, obwohl ſie voller Kritik und Bedenken waren. Doch wenn jetzt auch die bis⸗ herigen Perſön lichkeiten des Kabinetts durch andere erſetzt werden, die Sache, die nationale Aufgabe, bleibt genau dieſelbe wie bisher. Die Nachfolger Papens müſſen verſuchen, das zu vollbringen, was die bisherige Regierung vergeblich verſucht hat: die Konzentration des natio⸗ nalen Bürgertums, die Zuſammenfaſ⸗ ſung aller parteipolitiſch gebundenen Kräfte, dieguten Willens find zuſtaats⸗ politiſcher poſitiver Aufbauarbeit zum Wohle des Volksganzen. N Daß der Rücktritt des Kabinetts Papen nur ein taktiſches Manöver war und Papen im ſtillen hofft, ſich jetzt als geſchäftsführende Regierung noch auf lange Zeit hinaus weiter im Amte be⸗ haupten zu können, halten wir für völlig ausgeſchlof⸗ ſen. Man sollte ſich hüten, ein ſolches Gerücht weiterzukolportieren, weil es neuen Zündſtoff in die noch immer überhitzte Atmoſphäre trägt. Im übri⸗ gen haben es die großen Parteien ja jetzt ſelbſt in der Hand, ſchleunigſt vor ganz Deutſchland und aller Welt den Beweis zu erbringen, daß ſie nicht nur eine Regierung zum Rücktritt veranlaſſen, ſondern auch eine neue und nachweislich beſſere in den Sattel heben und darin halten können. Die⸗ ſen Beweis ſind die großen Parteien ſich ſelbſt und uns allen ſchuldig. Eine reine Parteiregierung frei⸗ lich kann in den heutigen Notzeiten nicht mehr in Frage kommen. Es muß ſchon ein neues Prä⸗ ſidialkabinett ſein, das vom Vertrauen Hin⸗ den burgs ernannt wird, gleichzeitig aber auch die Volksverbundenheit hat, ohne die auf die Dauer keine Regierung ſich behaupten kann. H. A. Meihner. Zwiſchenfall im Klepper-Ausſchuß Meldung des Wolffbüros — Berlin, 18. Nov. Der Unterſuchungsausſchuß des Preußiſchen Land⸗ tages zur Nachprüfung der Geſchäftsgebahrung des Finanzminiſters Klepper bei der Deutſchen Pächterkreditbank, der Domänen ⸗Betriebsgeſellſchaft und der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe (Klepper⸗Ausſchuß) nähm geſtern ſeine Verhandlun⸗ gen zur Fortſetzung der Zeugenvernehmungen zur Frage des Ankaufs von Aktien der Kölner Görres⸗ haus⸗AG.(„Kölniſche Volkszeitung“) durch die Preußenkaſſe wieder auf. Fin anzminiſter Klepper, der als Zeuge geladen war, hatte am Tiſch des Regierungsvertreters Platz genommen. Den Verhandlungen wohnte wiederum ein Vertreter der Staatsanwaltſchaft bei. Als Zeugen waren u. a. geladen: Reichswehrminiſter von Schleicher,, Staatsſekretär Planck und der frühere preußiſche Finanzminiſter Dr. Höpker⸗Aſchoff. Der Vorſitzende, Abg. Zubke(Dun) teilte mit, daß Finanzminiſter Klepper als Vertreter des Staats miniſtertums an der Sitzung des Ausſchuſſes teilnehme. Abg. Ginkler(N) erklärte, es gehe nicht an, daß Klepper hier die Ausſagen der anderen Zeugen mit anhöre und dann womöglich ſeine eigenen Die nationalſoziali⸗ ſtiſche Fraktion fordere, daß Klepper den Saal ver⸗ laſſe. Ein nationalſozialiſtiſcher Antrag auf öffentliche Behandlung der Angelegenheit wurde bei Stimmen⸗ gleichheit abgelehnt. Es wurde ſofort eine nichtöffent⸗ liche Sitzung anberaumt, die von den National⸗ ſozialiſten gleichnachihrem Beginn ver⸗ laſſen wurde. 8 Preußenlandtag am 24. November Meldung des Wolff⸗ Büros 5 8— Berlin, 18. Nov. Auf der Tagesordnung für die nächſte Sitzung des Preußiſchen Landtages, die am 24. No⸗ vember ſtattfindet, werden in der Hauptſache Anträge zur Perſonalpolitik der kommiſſariſchen Regierung in Preußen, zur Finanznot der Gemeinden und zu Fragen der Arbeitsloſen⸗ und Wohlfahrtsfürſorge * 'der lähmenden Zwietracht gen, nicht aber die Wahl des Miniſterpräſidenten. f Widerhall und Ausblick die Preſſe im Reich über Kabinettsrücktritt und Hindenburgs Verhandlungen Unter der Ueberſchrift„Hindenburgs Einſatz“ ſchreibt die„Kölniſche Zeitung“ zur Regie⸗ rungskriſe: Der Einſatz des Reichspräſidenten v. Hindenburg iſt diesmal ſehr hoch, höher als bei dem Rücktritt Brünings, denn er opfert diesmal nicht nur ein Kabinett, ſondern auch ſeine perſönliche Zurückhal⸗ tung und führt zum erſten Mal in der Zeit ſeiner Reichspräſidentſchaft die Verhandlungen mit den Führern der Parteien perſönlich. Aber noch mehr zeigt ſich in Hindenburgs Entſchluß der ganze Ern ſt der politiſchen Lage und ſein ehrlicher, man möchte faſt ſagen, heiliger Entſchluß, alles aufzu⸗ bieten, um das deutſche Volk aus der Atmoſphäre heraus zu nationaler Einigkeit und geſchloſſenem Handeln zu führen. Für die Parteien gibt es jetzt keine billigen Ausflüchte mehr. Niemand wird ihnen mehr glauben, daß ſie betrogen, hinters Licht geführt werden ſollen, wenn ihnen als Verhandlungspartner die Autorität eines Hindenburg gegenüberſteht. Um ſeine eigene Autorität voll einſetzen zu können und den Parteien jeden agitatoriſchen Vorwand zu nehmen, durfte Hindenburg bei der Zuſpitzung der Gegenſätze zwiſchen den Parteien und Papen auch vor einer Opferung des Kabinetts nicht zurückſcheuen. Wenn aber die Verhandlungen mit den Parteien negativ ausgehen ſollten, ſo gibt Hindenburg uns die Gewähr, daß bei allem Ernſt der dann eintretenden Lage die richtigen und für das deutſche Volk notwen⸗ digen Schritte unternommen werden. Unter der Ueberſchrift„Stürzt Papen endgültig?“ ſchreibt die„Frankf. Zeitung“ zu den Ereig⸗ niſſen u..: Alles konzentriert ſich nun auf die Vorfrage, ob Herr Hitler auch diesmal darauf beſtehen wird, daß ihm das Kanzleramt übertragen werden wird. Wenn die NSDAP an dieſer Forderung feſthält, dann bleiben die Ausſichten für eine Einigung der Parteien überaus trübe. Es iſt eine Stunde von außerordentlicher Wichtigkeit gekommen. Entweder wird die alte oder eine ähnlich geartete Regierung als neues autoritäres Präſtdialkabinett wiederkeh⸗ ren, und zwar mit verſtärkten Vollmachten, und ohne Ausſicht auf eine Einigung mit dem Parla- ment, oder es gelingt die Einigung über ein Prä⸗ ſidialkabinett, das auf eine Unterſtützung einer par⸗ lamentariſchen Mehrheit in irgend einer Form rechnen kann. Nach welcher Richtung die Entſchei⸗ dung fallen wird, läßt ſich nicht borausſagen. Die Chancen ſtehen 50 zu 50. Unter der Ueberſchrift„Die Stunde der Volks⸗ vertretung“ ſchreibt die„Köln. Volkszeitung“: Nun hat eine große Stunde für die deutſche Volks⸗ vertretung geſchlagen. Von ihr hängt es jetzt ab, in welcher Weiſe und in welchem Ausmaß die Zu⸗ ſammenfaſſung der politiſchen Kräfte zu einer ſtarken Not⸗ und Arbeitsgemeinſchaft möglich iſt. Ein 60 Millionenvolk ſchaut auf ſeine Führer, auf ſeine Parteiführer, denen es am 6. November das Ver⸗ trauen ausgeſprochen hat. Angeſichts des geſamten Volkes haben ſte jetzt ihre große Probe zu beſtehen. Es iſt noch eine offene Frage, ob die Demiſſion des Kabinetts wirklich ein ernſtgemeinter Schritt iſt, der die Lage erleichtern ſoll, oder lediglich ein taktiſcher Zug, an deſſen Ende das wiedererſtandene Kabinett Papen entſteht. Die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ führt aus: Das Kabinett v. Papen iſt an dem Gegenſatz von Diktatur und Legalität geſcheitert. Das iſt nicht die Schuld, aber es iſt die Tragik dieſes Kabinetts, das bei ſeiner Bildung vom deutſchen Nationalismus und gerade auch von der NS DA als Anfang eines neuen Syſtems begrüßt worden iſt. Das Blatt fordert jetzt endgültige Löſungen, keine neuen Uebergangskabinette und keine weiteren Vorläufigkeiten. Sie verlangt die Betrauung Hitlers mit der Regierungsbildung auf ſachlicher nationaler Baſis. Das„Hamburger Fremdenblatt“ſchreibt u..: An der Beſeitigung der bisherigen Mißſtände mitzuarbeiten, wird jetzt die ganz beſonders wichtige Aufgabe des Reichstages ſein, wenn er überhaupt aktionsfähig wird. Sein Schickſal iſt noch einmal in die Hände der Fraktionsführer gelegt worden. Das Papenſche Wort, auf Perſonen komme es jetzt nicht an, ſollte dahin erweitert werden, daß es auch auf Parteien jetzt nicht ankomme. Die„Hamburger Nachrichten“ ſchreiben u.., man ſei ſich nicht im Unklaren darüber, daß die Ausſichten für das Zuſtandekommen eines poſitiven Ergebniſſes bei den bevorſtehenden Beſprechungen mit Hindenburg nicht groß ſeien. Es beſtehe kein Zweifel darüber, daß es im Intereſſe der Nation wünſchenswert, daß bei der Form des autoritären Regierungsſyſtem weiteſte Volkskreiſe die Möglichkeit zu poſitiver Mitarbeit erhielten. Der„Hamburgiſche Correſpon⸗ dent“ ſagt, wenn ſich aus den Beſprechungen der Parteiführer mit dem Reichspräſidenten die Mög⸗ lichkeit einer Regierung der nationalen Konzen⸗ tration ergäbe, ſo könne keine Frage darüber be⸗ ſtehen, daß die Nationalſozialiſten an ihr beteiligt werden müßten. Der ſtärkſte Hinderungsgrund ſcheine lediglich in der Perſon des Führers der NSDAP zu liegen. Der„Regensburger Anzeiger“, das Blatt des bayeriſchen Miniſterpräſidenten, betont in einem Artikel„Warum ſcheiterte Papen?“, daß der Reichskanzler vor allem am Widerſpruch feiner Worte zu ſeinen Taten ſcheiterte. Er ſei mit ſeinen meiſten Regierungsmaßnahmen auf halbem Wege ſtehen geblieben. Am Anfang ſeiner Kanzlertätig⸗ keit habe er wohl die Abſicht gehabt, mit dem Reichs⸗ tag zuſammen zu arbeiten. Nach dem vergeblichen Verſuch, ſich mit den Nationalſozialiſten am 19. Auguſt zu einigen, habe er den Reichstag in der öffentlichen Meinung herabgeſetzt. Ganz ähnlich ſei es Herrn v. Papen auch mit ſeiner Politik gegenüber den Ländern und Kommunen gegangen. Seiner mit großem Pathos verkündeten Erklärung, er ſei der föderaliſtiſchſte Kanzler ſeit Bismarck, habe er inner⸗ politiſche Taten und Maßnahmen folgen laſſen, die zu dieſer Erklärung in ſchärfſtem Widerſpruch ſtan⸗ den.„Papen iſt an Hugenberg geſtorben. Wer von Hugenberg ißt, ſtirbt daran. Das gilt auch für jeden künftigen Reichskanzler, der aus dem Papens keine Lehre zieht.“ Berliner Stimmen zur Lage Meldung des Wolffburos — Berlin. 18. Nov. In den Berliner Blättern, die in Oppo⸗ ſition zu der bisherigen Reichsregierung geſtanden haben, wird die Demiſſion des Kabinetts mit Be⸗ friedigung aufgenommen. Die„Germania“ be⸗ zeichnet den Rücktrittsbeſchluß als einen großen Sieg der Parteien, denen der Weg der Neuordnung jetzt freigemacht worden ſei. Für halbe Entſchlüſſe ſei kein Raum, die Größe des Schickſals des Landes er⸗ fordere ganze Entſcheidungen. Nun ſei die NSDAP. vor aller Oeffentlichkeit und im Licht des hellſten Tages vor die Entſcheidung geſtellt, ob und unter welchen Bedingungen ſie ſich in den Staat einſchalten und an ſeinen Aufgaben mitwirken wolle. Die Zentrumspartei werde mit aller Kraft und äußer⸗ ſtem Willen daran mitwirken, daß die Bemühungen des Reichspräſtdenten von dem erhofften Erfolg ge⸗ krönt ſeien. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ er⸗ innert an ihre Forderung, Hitler zu berufen und meint, es ſcheine, der Brief Hitlers ſei bewußt dar⸗ auf abgeſtellt geweſen, bei Hindenburg um Ver⸗ trguen zu werben. s Die„Voſſiſche Zeitung“ erkennt an, daß der Reichspräſident den Parteien eine ſehr faire Chance gegeben habe. Man hätte nur gewünſcht, daß ſie auch auf die Sozialdemokraten ausgedehnt wor⸗ den wäre. An die Schwierigkeiten, die ſich auftürm⸗ ten, müßte nicht erſt erinnert werden. Der Sorgen und der Zweifel ſeien genug. Aber wer es aut meine, werde alles dafür einfetzen, daß die Löſung der Re⸗ gierungskriſe eine Befreiung von dem ſchweren Alp⸗ druck werde, der ſeit Monaten auf uns laſte. Der„Lokal⸗ Anzeiger“ bezweifelt es, ob den Parteien aus eigenem die Erreichung eines Zie⸗ les gelingen werde, für das ſie ſich dem Vertreter eines autoritären Regierungsprinzips verſagt hätten. Einer Verſchleppung werde der Reichspräſident kei⸗ nen Raum laſſen. Er werde die Parteien, die für ſeinen Verſuch noch in Frage kämen, vor die unaus⸗ weichliche Notwendigkeit ſtellen, ſich ſchnellſtens auf ein feſtes Programm bindend zu einigen, ober aber ihrerſeits den Weg wieder freizugeben für Männer, die entſchloſſen ſeien, auf dem mit der Ausſchaltung des parlamentariſchen Umweges eingeſchlagenen Weg nach ihrem Gewiſſen weiter zu gehen. Der„Vorwärts“ fordert eine Regierung, die das Gegenteil der Regierung Papen ſei. Sie könne darum kein„papenähnliches“ Gebilde und auch keine Regierung Hitler ſein. Eine Regierung, die auf dem Vertrauen des Reichspräſidenten allein und nicht auf dem Vertrauen des Reichstages beruhe, ſet nur dann mit der Verfaſſung vereinbar, wenn ſich die Bildung einer regierungsfähigen Mehrheit als zunächſt völlig unmöglich erweiſe. Der„Angriff“ betont, die nationalſozialiſtiſche Bewegung iſt, ſelbſt nach der Einbuße vom 6. Nov., allen anderen Parteien ſo weit voraus, daß ſte, man mag eine Zuſammenfaſſung der Gruppen in Be⸗ tracht ziehen, welche auch immer, für ſich die Füh⸗ rung der deutſchen Politik nicht nur beanſpruchen kann, ſondern auch beanſpruchen muß. Dr. Goebbels nennt dann die Berufung Hitlers den einzigen Aus⸗ weg, der aus der Kriſe herausführe und neue Zu⸗ kunftsmöglichkeiten eröffne. Die Auffaſſungen im Ausland Pariſer Mulmaßungen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 18. Nov. In Frankreich betrachtet man den Rücktritt des Kabinetts von Papen vorwiegend als eine inner⸗ deutſche Angelegenheit. Hingegen iſt man überzeugt, daß jedes neue Kabinett in Deutſchland von der von Papen befolgten Außenpolitik nicht weſentlich ab⸗ weichen kann. Das rechtsſtehende„Journal“ äußert die eigenartige Befürchtung, daß ein neues Kabinett in Deutſchland für ſein weiteres Beſtehen neue außenpolitiſche Erfolge nötig habe. Das Ka⸗ binett von Papen habe in Lauſanne Erfolge davon⸗ getragen. Ein neues Kabinett in Deutſchland würde auf internationalem Gebiet andere Konzeſſionen er⸗ ſtreben. 9 1„„ Viele Morgenblätter ſehen in der Demiſſion des Kabinetts Papen einen Schritt des Reichskanzlers, durch den Geſamtrücktritt des Kabinetts, ee e 3 ns- vuytum aller Miniſter für Papen g mme, den Reichspräſtdenten von 8 auch die politiſchen Parteien zu zwingen, mit einer interimiſtiſchen Regierungstätigkeit als geſchäftsführende Kabinett einverſtanden zu ſein. l In dieſer Form könnte von Papen dann nach ähn⸗ lichen deutſchen Vorbildern monatelang regieren, ohne ein Mißtrauensvotum des Reichstags be⸗ fürchten zu müſſen. Der offiziöſe„Petit Pariſien“ betont, noch einmal hätten die Reichstagsparteien die letzte Gelegenheit, das parlamentariſche Regime zu retten. Wenn Hitler weiterhin die ganze Macht für ſich verlange, würden die von Hindenburg geführten Verhandlungen ausſichtslos bleiben. Stimmten da⸗ gegen die Nationalſozialiſten zu, mit den Deutſch⸗ nationalen, der Volkspartei und dem Zentrum zu⸗ ſammenzugehen, ſo könnte man aus der politiſchen Kriſe herauskommen. Andernfalls würde Hindenburg ſeine Handlungsfreiheit wiedergewinnen und zu noch ſtärkeren autoritären Methoden zurt kkehren. Verſchiedene Blätter bezeichnen wieder den General von Schleicher als den für die Kabinettskriſe erant⸗ wortlichen Miniſter und ſehen in ihm auch die Seele des kommenden Kabinetts. 1 Schickſal Georg Ries, Oskar Rappus Londons Arteil Drahtung unſ. Londoner Vertreters S London. 18. Nov. Der Rücktrit der Reichsregierung hat hier ſtarke Beachtung gefunden. An der Börſe fielen geſtern die Kurſe der deutſchen Anleihen, und in politiſchen Kreiſen wurde einige Sorge über den Ausgang der Regierungskriſe geäußert. Heute neh⸗ men jedoch viele Zeitungen an, daß das Kabinett von Papen eine ausſichtsreiche Chance habe, wieder ins Amt zurückzukehren, nachdem die Parteien vergeb⸗ lich verſucht hätten, ſich auf ein konſtruktives Pro⸗ gramm zu einigen. Die„Times““ glauben jedoch, daß das nächſte Kabinett zwar ebenfalls eine Prä⸗ ſidialregierung ſein werde, daß es aber kaum den Reichskanzler haben werde wie das vorige. Die „Financial News“ ſchreiben, der Rücktritt der Reichs⸗ regierung ſtelle einen Sieg des Reichstages dar, aber wenn die politiſchen Parteien ihre Einzel⸗ forderungen zu hoch ſchraubten und kein Kompromiß zuſtande komme, werde das Parlament eine Gelegen⸗ heit verpaſſen, die vielleicht niemals wiederkehre. Vertrauensvotum für Herriot Meldung des Wolffbüros — Paris, 18. Nov. Am Schluß einer Debatte über die franzöſiſche Agrarkriſe ſprach die Kammer durch Annahme der gemeinſamen Vertrauenstagesordnung der Radikalen und der Sozialiſten mit 377 gegen 212 Stimmen der Regierung ihr Vertrauen aus. In der Debatte hatte Landwirtſchaftsminiſter Gar dey erklärt, die Regierung werde in einigen Tagen den Geſetzentwurf zur Schaffung der in der Vertrauenstagesordnung verlangten Getreide⸗ ſtelle unter der Kontrolle des Landwirtſchaftsmini⸗ ſteriums einbringen. Außerdem ſoll eine Nachrichten⸗ ſtelle geſchaffen werden, um gegen die Spekula⸗ tion anzukämpfen. Deulſchland und Genf Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Nov. Wenn auch im Völkerbundsrat nur die mandſchu⸗ riſche Angelegenheit und Oſtfragen zur Debatte ſtehen, iſt doch mit Sicherheit anzunehmen, daß mit dem deutſchen Außenminiſter unter der Hand über die Gleichberechtigungsfrage und damit auch über die Rückkehr Deutſchlands zur Abrüſtungs⸗ konferenz verhandelt werden wird. Aus den Erklä⸗ rungen, die geſtern im Büro der Abrüſtungskonfe⸗ renz abgegeben wurden, geht deutlich hervor, daß man durch Deutſchlands Wiedereintritt die Konferenz vor dem Verſacken retten möchte. An den Berliner zuſtändigen Stellen an⸗ erkennt man das Bemühen Englands, uns in der Gleichberechtigungsfrage entgegenzukommen. Man weiſt aber darauf hin, daß die Simon⸗Rede, wenn ſie auch zweifellos einen weiteren Fortſchritt bedeute, doch in ſehr vielen Punkten noch den ſchärfſten Wider⸗ ſpruch auslöſen müſſe. Daneben bleibe außerdem das engliſche Weißbuch über die Abrüſtung, das mit ſeinem Vorſtoß gegen die Reichswehr in Berlin das peinlichſte Befremden hervor⸗ gerufen hat. Hinzu kommt außerdem, daß Frankreich nach wie vor eine klare Bejahung des Gleichberechtigungs⸗ prinzips ablehnt, wobei es ſelbſtverſtändlich von dem polniſchen Delegierten kräftig unterſtützt worden iſt. Solange aber dieſes Prinzip nicht von allen Konfe⸗ renzteilnehmern anerkannt wird, kann Deutſchland nach dem klaren Wortlaut der Erklärung vom 22. Juli ſeinen Standpunkt nicht ändern. Ehrung für Gronau Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 18. Nov. Der Reichsverkehrsminiſter gab geſtern ein Frühſtück zu Ehren des Weltfliegers v. Gronau und ſeiner Flugkameraden von Roth, Fritz Albrecht und Franz Hack. In einem überaus eindrucksvollen Trinkſpruch begrüßte der Reichsverkehrsminiſter Herrn von Gronau als den erſten Deutſchen, der den geſamten Erdball umflogen hat. Wolfgang von Gronau dankte dem Reichs⸗ verkehrsminiſter mit herzlichen Worten für die freundliche Begrüßung und gedachte ſodann in herz⸗ licher Dankbarkeit der Unterſtützung, die ſein Plan bei dem jetzigen Reichsverkehrsminiſter und ſeinem Vorgänger gefunden habe. Dieſer Plan ſei geweſen, unabhängig von allen finanziellen und kommerziellen Fragen die Flagge des deutſchen Flugweſens einmal auf dem ganzen Erdenrund zu zeigen. v. Gronau dankte dann auch der Shell⸗Organiſation für ihre Hilfe und ſchloß mit der Feſtſtellung, daß im Aus⸗ lande das Vertrauen zur deutſchen Tüchtigkeit un⸗ vermindert beſtehe. Gerüſteinſturz in Neckarau Vier Schwerverletzte Ein ſchweres Einſturzunglück, das vier Schwerverletzte forderte, ereignete ſich heute vormittag gegen.20 Uhr in der Neckarauerſtr. 97. Das Gerüſt am Neubau einer Automobilgarage ſtürzte aus bisher noch nicht geklärter Urſache plötz⸗ lich mit den darauf befindlichen Arbeitern in die Tiefe. Vier Maurer wurden durch den Fall und durch die auf ſie ſtürzenden Pfeiler des Gerüſtes ſchwer verletzt. Auf ihre Hilferufe eilten ſo⸗ fort Paſſanten und Bewohner der anliegenden Häuſer herbei und befreiten die Verunglückten aus dem Wirrwarr des zuſammengebrochenen Gerüſtes, unter das ſie zu liegen gekommen waren. Die Wache II und die Hauptwache der Feuerwehr ent⸗ jandten ſofort je einen Rettungswagen, der die vier Schwerverletzten in das Allgemeine Krankenhaus transportierte. i Die Namen der vier Verunglückten lauten: Ludwig Hoch⸗ 1 lehnert und Gotthol —— S 1 1 ö 1 Freitag, 18. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung, Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 538 Mannheimer Verkehrs⸗Markierung in Rot-weiß erneuert Die rot⸗ weiße Bemalung der Einfaſ⸗ 2 fung aller Verkehrsinſeln wird von ſämt⸗ lichen Straßenbenützern lebhaft begrüßt, denn es tritt hierdurch eine Erhöhung der Verkehrsſicherheit ein, da die leuchtenden Farben ſchon von weitem das Hindernis erkennen laſſen. Leider zeigt ſich die Warnungsbemalung wenig wetterbeſtändig, ſo daß bereits einige Wochen nach dem Anſtrich nicht mehr viel von den roten und weißen Rechtecken zu ſehen iſt. Dieſer Tage iſt nun wieder eine Auffriſchung vorgenommen worden, ſo daß die Sicherheitsmaß⸗ nahmen ihren Zweck in vollem Umfang erfüllen. Er⸗ freulicherweiſe iſt man dazu übergegangen, auch noch weitere Stellen, die nicht ganz ohne Gefahr für den Straßenverkehr ſind, mit den rot⸗weißen Warnungs⸗ zeichen zu verſehen. So erhielten die Ausbuchtungen bei M 2 nach dem Arbeitsamt und in der Kunſtſtraße bei N 7 vor dem Univerſum den Schutzanſtrich, um den Uebergang von der nur auf ein kurzes Stück ver⸗ breiterten Straße auf die normale Breite erkenntlich zu machen, Das Haus der Jugend“ bleibt geöffnet Die Gefahr, daß das„Haus der Jugend“ ge⸗ ſchloſſen werden muß, iſt nun glücklicherweiſe beſei⸗ tigt! Das Jugendamt, das für die Auszahlung des ſtädtiſchen Zuſchuſſes zuſtändig iſt, hat geſtern der Heimleitung die erſte Rate übermittelt. Bei dieſer Gelegenheit muß denn aber doch auch die Stadtverwaltung auf Zuſtände im„Hauſe der Jugend“ aufmerkſam gemacht werden, die einer Ab⸗ änderung bedürfen. So gewiſſenhaft die Verwal⸗ tung das ihr anvertraute Haus nach dem Urteil ihrer Beſucher auch zu führen verſucht, die beſchränk⸗ ten Mittel geſtatten es ihr nicht, Aufwendungen für die Erhaltung der Innenräume zu machen. Das Heim wird von den Mannheimer Jugendbün⸗ den recht ſtark beſucht. In den ſechs Jahren ſeines Beſtehens iſt aber zur Erhaltung oder Verbeſſerung der Innenräume nichts getan worden. So nimmt es kein Wunder, daß alle Räume ſehr verwohnt ſind. Erſt in den letzten Tagen hat darum eine Jugend⸗ vereinigung ihr Zimmer gekündigt. Kann man es auch verſtehen, daß die Stadt heute große finanzielle Sorgen hat, ſo muß doch gefragt werden, ob ſie es zulaſſen will, daß ihr eigenes Werk nicht nur— wie unſer Warnruf zeigte— um ſeine äußere Exiſtenz zu kämpfen hat, ſondern auch im Innern dem all⸗ mählichen Verfall ausgeſetzt bleibt. Ein Antrag, die Räume im Wege des freiwilligen Arbeitsdienſtes herzurichten, wurde vom Arbeitsamt mit Recht ab⸗ gelehnt. Wenn zum Frühjahr nächſten Jahres die über den Heimräumen liegende Jugendherberge wieder ſtärkeren Beanſpruchungen ausgeſetzt iſt, wird ſich auch die Beſchränktheit der Abortverhältniſſe er⸗ neut bemerkbar machen, deren Abänderung man jetzt ſchon im Zuſammenhang mit der Erneuerung der Innenräume ins Auge faſſen ſollte. Hoffen wir, daß ſich die Stadt auch in dieſen Stunden der Not um die Erhaltung des Werkes bemüht; ſie wird dabei des Dankes der Jugend aller Schichten gewiß ſein. Veſtaltung i Von dem bekannten Gaſtwirt Kñarl Gäng, dem Inhaber der Wirtſchaft„Zum alten Reichskanzler“, nahmen geſtern nachmittag die Leidtragenden in ſo großer Zahl Abſchied, daß die Türen des Krema⸗ toriums geöffnet bleiben mußten. Nach einem Harmoniumſolo gedachte Pfarrer Metzger von der Neuapoſtoliſchen Gemeinde des fleißigen Mannes, der ſich viele Freunde erworben hatte. Für das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr, die ſehr zahlreich vertreten war, dankte Oberkommandant Karl Wolf dem Heimgegangenen, der 1901 bei der Freiw. Feuerwehr eingetreten war und nach 24⸗ jähriger aktiver Dienſtzeit 1925 ausſchied. Für ſeine Verdienſte um die Feuerwehrſache war er zum Ehrenadjutanten ernannt worden. Die Ver⸗ einigung der Landwehr 40er ließ durch Herrn Stahl die letzten Grüße überbringen. Der Schweizer⸗ Verein und der Chauffeurverein Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen dankten gleichfalls durch ihre Sprecher dem beliebten Vereinswirt. * Schwerer Sturz. Auf der Umgehungsſtraße in Käfertal fuhr geſtern abend ein Perſonenkraftwagen auf einen Kraftradfahrer auf, der eine Rippenquet⸗ ſchung und erhebliche Rißwunden am Hinterkopf da⸗ vontrug. Das Kraftrad wurde ſchwer beſchädigt. Der Schaden am Perſonenkraftwagen iſt gering. Verkehrsregelung 2Uf RheinbrückerwFeihe m IN. Nou 1932. o Hosen vun Sschedbe, eon V oe feeuge 7 Ait gossen fun gshrgeug- Vene. Oe Soor R Fecne nod. er cg e O Cg SchedeHhfE en, iin ieee — rr S. Vecrn. d, Die Polizei ſperrt ab Von amtlicher Seite werden nunmehr nachſtehend die Verkehrs⸗Anord nungen veröffentlicht, die anläßlich der morgigen Brückeneinweihung ge⸗ troffen wurden. Die reibungsloſe Durchführung der anläßlich der Brückenweihe am 19. November 1932 geplanten Feierlichkeiten machen in Ludwigshafen am Rhein wie in Mannheim umfangreiche poli⸗ zeiliche Abſperr maßnahmen notwendig. Die eigentlichen Einweihungsfeierlichkeiten ſpielen ſich auf der Rheinbrücke ſelbſt und auf dem zwiſchen dem Pfalzbau und dem Eiſenbahndamm in Lud⸗ wigshafen am Rhein gelegenen Platz ab. In Mannheim ſind für das Publikum die Gehwege der Brückenauffahrten als Zuſchauerplätze vorgeſehen. Für die Zuſchauer bei der Feier in Ludwigshafen am Rhein bietet der Raum zwiſchen Pfalzbau und Bahndamm Platz.(Park⸗ gelegenheit für Zuſchauer in der Bleichſtraße). Den Ehrengäſten, die an der Ludwigshafener Feier teilnehmen, iſt das unmittelbar an den Zu⸗ ſchauerplatz in Richtung zur Brücke anſchließende Gebiet vorbehalten. Der Feſtakt auf der Ludwigshafener Seite be⸗ ginnt um 14 Uhr und endet ungefähr um 14.45 Uhr. Vor dem Feſtakt begeben ſich die Ehrengäſte in ge⸗ ſchloſſenem Zug vom Mannheimer Schloß⸗Mittel⸗ portal(Rheinſeite) über die neue ſüdliche Brücken⸗ auffahrt und die alte Straßenbrücke auf den eigent⸗ lichen Feſtplatz nach Ludwigshafen am Rhein. Nach dem Feſtakt begeben ſich ſämtliche Ehrengäſte auf dem gleichen Weg vom Feſtplatz in Ludwigshafen am Rhein über die Brücke, an deren Ludwigs⸗ hafener Eingang als Symbol der Brückeneröffnung ein Band durchſchnitten wird, ins Schloß nach Mann⸗ heim. Die Maßnahmen auf der Mannheimer und Ludwigshafener Seite 1. Es werden zweit Sperrlinien gezogen; Rheinbrücke und das weſtlich davon gelegene Gebiet ungefähr bis zur Mitte des Pfalzbaues, in Mann⸗ heim der Brückenvorplatz und der Platz vor dem Mittelportal des Schloſſes(Rheinſeite) geſperrt. Dieſe Sperre tritt ab 13 Uhr in Wirkſamkeit. 2. Der Fahrverkehr wird von einem noch erweiterten Sperrgebiet ausgeſchloſſen, deſſen Um⸗ grenzungen in Ludwigshafen an der Munden⸗ heimer Unterführung, in der Dammſtraße, in der die eine für den Fußgängerverkehr, die au⸗ dere für den Fahrverkehr.(Auf dem nebenſtehenden Plan ſind dieſe Abſperrlinien eingezeichnet.) Für die Fußgänger iſt demnach in Ludwigshafen die Jubiläumsſtraße, in der Wredeſtraße, in der Luiſen⸗ ſtraße und am oberen Rheinufer, in Mannheim in der Bismärckſtraße(beim Quadrat A 4— Amts⸗ gericht! und im Parkring bei der Rheinluſt liegen. Dieſe Abſperrung wird ab 13.25 Uhr wirkſem und betrifft auch den Verkehr der Straßenbahn, die jedoch ab 13 Uhr innerhalb des Sperrgebietes nicht mehr anhält. Die Sperre der Rheinbrücke wird unbedingt auf⸗ recht erhalten für den Verkehr der Fußgänger ſowie für den Verkehr mit Fahrrädern, Fuhrwerken und Handkarren. Dabei wird bemerkt, daß Fahrräder auch nicht in den für Fußgänger freigegebenen Raum geſchoben werden dürfen. Sie müſſen außerhalb der für den Fahrverkehr geltenden Abſperrlinien zurück⸗ gelaſſen werden. Den Fußgängern iſt in Lu d⸗ wigshafen an der ſogenannten Lorchſchen Ueber⸗ fahrt in der Kaiſer⸗Wilhelmſtraße, in Mannheim am Parkring, wo auch die Straßenbahn halten wird, 1 der Sperrzeit eine Ueberfahrts möglichkeit geboten. In beſonders dringenden Fällen können Kraftfahrzeuge in der Zett, in der der eigent⸗ liche Feſtakt am Pfalzbau ſtattfindet, alſo zwiſchen 14 und 14.30 Uhr über die Brücke durchge⸗ laſſen werden. Die Zufahrt zur Brücke iſt in dieſer Zeit in Ludwigshafen a. Rh. nur mög⸗ lich über die Wredeſtraße durch den ſonſt für die Zu⸗ fahrt zur Brücke geſperrten nördlichen Brücken⸗ aufgaug, in Mannheim nur durch den Parkring. Die in Ludwigshafen a. Rh. auf den Durchlaß wartenden Kraftfahrzeuge ſtellen ſich in der Damm⸗ Wrede⸗ Max⸗ und Bismarckſtraße auf. Der geſamte Fahrverkehr wird ungefähr um 15.15 Uhr wieder aufgenommen. Die Fußgänger werden ausdrücklich darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß nach dem Weggang der Ehrengäſte über die Rheinbrücke nach Mannheim die Brücken⸗ ſperre nicht aufgehoben werden kann, da ein An⸗ ſturm von Fußgängern auf die Brücke umſo mehr vermieden werden muß, als nur der eine und zwar der nördliche ſchmale Brückenſteg den Verkehr auf⸗ nehmen kann. Der ſüdliche neue verbreiterte Brücken⸗ ſteg kann an dieſem Tag für den Verkehr noch nicht freigegeben werden. Es iſt alſo nicht möglich, hinter den Ehrengäſten die Brücke zu überſchreiten. Die Zuſchauer werden aufgefordert, nach Beendigung der Feier in Ludwigshafen a. Rh. den Platz nach der Stadt zu zu räumen. Während des nach Rückkunft der Ehrengäſte aus Ludwigshafen a. Rh. im Mannheimer Schloß⸗ hof ſtattfindenden Standkonzertes der badiſchen Polizeikapelle wird der Schloßhof bis zur Durch⸗ fahrtsſtraße zum Ballhaus für Fußgänger frei⸗ gegeben. In Mannheim-Ludwigshafen: Fahnen heraus! Unſere Doppelſtadt rüſtet zur Brücken weihe, „Fahnen heraus!“ mahnen die Bürgermeiſter⸗ ämter. Es iſt alles bereit. Nur eine kleine„Brücken⸗ ſperre“ wird noch für einige Tage zu ertragen ſein, doch haben wirs ja„getragen viele Jahr“. Darum wartet man geduldig ab, bis der Gehſteig zwiſchen alter und neuer Brücke von den noch daraufliegen⸗ den Kabeln geſäubert, und bis der Anſtrich des Ge⸗ länders vollends trocken iſt. Bleibt heute Nacht nur noch übrig, den An⸗ ſchlu ß der elektriſchen Straßenbahn vom alten an das neue Gleis durch den ſeitherigen Eiſenbahn⸗ durchlaß führend, herzuſtellen. Die dazu nötigen Weichen ſind ja fertiggeſtellt. Für die Autos wurde auf Ludwigshafener Seite ein Parkplatz neben dem Pfalzbau geſchaffen: da, wo der frühere Lokalbahnhof ſtand. Der Halteraum hat die Form eines nach der Brücke hin ſich ver⸗ ſchmälernden Dreiecks, durch deſſen Spitzen die Kraftwagen einfahren können; die Seiten werden durch gepflaſterte, mit Bäumen bepflanzte Bürger⸗ ſteige gebildet. Die Breitſeite gegenüber dem Tietzſchen Warenhaus ſchließt ein Gitterſtänder für Fahrräder ab. Wenn hier einmal die Platanen hoch⸗ gewachſen ſind und längs des Bahndamms die lange Reihe der Linden grünt und blüht, dürfte der Stadt⸗ eingang von Ludwigshafen nicht mehr allzuſehr hinter der reizvollen Einfahrt nach Mannheim zu⸗ rückſtehen. 3 Sollen die Steinportale der Straßenbritcke von dem ſie ſchwärzenden Ruß befreit werden? In einer Zuſchrift des Verkehrsvereins Ludwigs⸗ hafen an die Ortspreſſe wurde dieſe Reinigung ge⸗ fordert. Nun laſſen ſich aber immerhin Gründe für die Beibehaltung des jetzigen Zuſtands geltend machen. Zunächſt der Koſtenpunkt. Man be⸗ denke, wieviel Arbeit die Erneuerung all des klafft⸗ ziſtiſchen Zierwerks an der Schauſeite bedingte: die⸗ ſer Kapitelle, Medaillons, Fruchtkränze, Roſetten, Inſchriften, der Figuren und all der andern Stein⸗ metzarbeit. Indeſſen dürfte ſich die Koſtenfrage da⸗ durch erledigen, daß die Reichsbahn bei den lau⸗ ſcheinend immer noch ſchwebenden) Uebergabever⸗ handlungen den Ländern Bayern und Baden eine gewiſſe Summe zum Unterhalt der beiden Straßen⸗ brücken, die ja ins Eigentum der Länder übergehen ſollen, überlaſſen hat. Von dieſem Geld könnte auch die Portalerneuerung beſtritten werden. voller wird er. Hamburg, Mönckebergstr. 31, kommen. Sie kochen sollen.“ FRAU A: Je weniger Wirtschaftsgeld mein Mann mir gibt, um so anspruchs- Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich kochen soll.“ 5 FRAU B:„Bei meinem Mann war es noch schlimmer, aber seitdem ich ihm Speisen und Salate mit Libby's Milch zubereite, schmeckt ihm alles. Lassen Sie sich doch kostenlos das Libby's- Kochbuch von der Deutschen Libby Gesellschaſt m. b.., Dann wissen Sie immer, was zarte Rahmgeschmack verfeinert Kaffee, Kakao und die verschiedensten Gerichte, Eierspeisen, Salate. Libby's Milch kann beliebig verdünnt werden. 9 fu, Libby's wird aus der Milch hochgezüch⸗ teter Kühe des berühmten hannoverschen Weidegebietes in Libby's Werk Leer(Proy. Hannover) hergestellt, nach neuesten tech- nischen und hygienischen Grundsätzen. VEHSESSET SFE C Hu& LAB fill r Ax faUEpAl N, Libby's ist reine, keimfreie Vollmilch, der der größte Teil des Wassergehaltes entzogen wurde. Der hohe Fettgehalt bleibt durch ein Spezialverfahren 5 gleichmäßzig auf die ganze Milch verteilt. Der erste Tropfen ist genau so fett- haltig wie der letzte. Dadurch ist Libby's Milch besonders leicht verdaulich. Libby's Milch hält sich in geschlossener Dose unbegrenzt lange frisch. Der A 4. Seite/ Nummer 538 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 18. November 1932 Gemeinſchaſtsarbeit zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen Die bemerkenswerteſten Einzelheiten aus dem Gutachten des Reichsſparkommiſſars Der Reichsſparkommiſſar hat den Ober⸗ bürgermeiſter der Stadt Mannheim ermächtigt, den Teil ſeines Gutachtens über die Verwaltung der Stadt Mannheim, der die Gemeinſchaftsarbeit zwi⸗ ſchen Mannheim und Ludwigshafen behandelt, ge⸗ legentlich der Einweihung der Rheinbrücke Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen zu veröffentlichen. Dem Gut⸗ achten entnehmen wir u..: Als die heute in Deutſchland herrſchende Anſicht kann die bezeichnet werden, daß die gemeinſamen wirtſchaftlichen und politiſchen Intereſſen der Wirt⸗ ſchaftsbezirke, die um eine oder mehrere Großſtädte gelagert ſind, nur durch Zweckverbände der be⸗ teiligten Gemeinden wirkſam wahrgenommen und vertreten werden können. Als notwendig wird die Gründung derartiger Verbände beſonders für ſolche Wirtſchaftsbezirke angeſehen, die von Landesgrenzen durchſchnitten werden. Die Bildung von Zweckver⸗ bänden ſoll der Durchführung einzelner gemeinſamer kommunaler lauch ſtaatlich übertragener) Aufgaben dienen. Auf ſeinem feſtgelegten Betätigungsgebiet ſchaltet der Zweckverband jede ſelbſtändige Betäti⸗ gung der in ihm zuſammengeſchloſſenen Gemeinden aus. Neben anderen Zwecken kommt er hauptſäch⸗ lich zur Verwirklichung raumwirtſchaftlicher Ziele oder zu ihrer Förderung durch Zuſammenfaſſung be⸗ ſtimmter hoheitlicher Befugniſſe in Betracht. Das im Rahmen des Gutachtens wichtigſte Beiſpiel wäre der Zuſammenſchluß des Mannheim⸗Ludwigshafener Hafen⸗ und In⸗ duſtriegebietes. Ein Zweckverband könnte die Gemeinſchaftsaufgaben aber nur dann wirkungsvoll löſen, wenn ſich auch die Länder mit ihrem Hafenbeſitz und ihren Hafeninter⸗ eſſen an dem Zweckverband führend beteiligen würden. Im Mannheimer Wirtſchaftsbezirk, ſowohl im engeren, wie im weiteren Sinne, tritt eine Fülle von Verwaltungsproblemen auf, für die eine Ar⸗ beitsgemeinſchaft— mindeſtens zwiſchen den Städten Mannheim und Ludwigshafen— in Be⸗ tracht kommt. Die Feſtſtellung dieſer Probleme und die Anbahnung ihrer gemeinſamen Löſung bieten einer öffentlich⸗rechtlichen Arbeitsgemeinſchaft in dem bezeichneten Sinne dankbare Betätigungsmöglichkei⸗ ten. Die Nützlichkeit einer ſolchen Organiſations⸗ form im vorliegenden Falle ergibt ſich beſonders daraus, daß die Erkenntnis von der Zweckmäßigkeit der Gemeinſchaftsarbeit, wie die auf einzelnen Teil⸗ gebieten gemachten Anfänge beweiſen, zwar ſchon im Keime vorhanden, jedoch noch keine feſten Wurzeln gefaßt hat. Die Initiative zur Gemeinſchaftsarbeit. die gegenwärtig von der mehr oder weniger zufällt⸗ gen Geneigtheit einzelner Perſönlichkeiten abhängt, würde aus der zu ſchaffenden Organiſation heraus ſtändig neue Antriebe erhalten; damit würde der Gedanke der Gemeinſchaftsarbeit in allen beteiligten Gemeinden, unabhängig von den gerade vorherrſchen⸗ den Perſönlichkeiten und politiſchen Strömungen, lebendig bleiben. Den hauptbeteiligten Städten muß daher empfohlen werden, daß ſie ſich bei ihren Lan⸗ desregierungen für die Bildung einer öffentlich⸗ rechtlichen Arbeitsgemein⸗ ſchaft einſetzen. Die zu erwartenden politiſchen Widerſtände werden gegen eine Arbeitsgemeinſchaft weſentlich geringer ſein als gegen einen Zweckver⸗ band, weil die Arbeitsgemeinſchaft nur eine prüfende und beratende Organiſation iſt, die in die ſtaatliche und ſtädtiſche Verwaltungsorganiſation nicht einzu⸗ greifen befugt iſt und demgemäß auch die Selbſt⸗ beſtimmung aller in Betracht kommenden öffentlich⸗ rechtlichen Körperſchaften unberührt läßt. Auf dem Gebiete des Straßenbahn⸗ und Vor⸗ ortbahnverkehrs betreut Mannheim ſchon heute die Intereſſen der Nachbarſtädte weitgehend und führend. Ein ſehr in⸗ tereſſantes Beiſpiel dafür, daß ein gemeinſchaftlicher, Verkehrsbetrieb auch ohne öffentlich-rechtlichen Zweck⸗ verband, ja ſogar unter Vermeidung der Errichtung einer juriſtiſchen Perſon des Handelsrechts in einer beiden Teilen gerecht werdenden und zufriedenſtel⸗ lenden Weiſe als gemeinſchaftlicher Regiebetrieb auf⸗ gezogen und geführt werden kann, iſt die Man n⸗ heim ⸗ Ludwigshafener Straßenbahn. In dem Gutachten über die Straßenbahn ſind Vor⸗ ſchläge für eine noch weitere Verbeſſerung der Or⸗ gantſationsform und die Vereinfachung des Abrech⸗ nungsverkehrs gemacht worden. In dem Gutachten über die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft und die Rhein⸗Haardt⸗Bahn iſt dar⸗ gelegt worden, daß Mannheim ſich mit ihnen, ohne daß die bahn verbundenen Städte eine ihrem Inter⸗ eſſe entſprechende geldliche Beteiligung geleiſtet haben, ein ſehr großes finanzielles Riſiko aufgebürdet hat. Wird der in der letzten Zeit ſehr beträchtlich an⸗ gewachſene Zuſchuß für Mannheim vollends uner⸗ träglich und muß Mannheim darum ändernde Maß⸗ nahmen vornehmen, ſo ſind die verkehrsverbundenen Orte an der Neulöſung dieſer Frage erheblich inter⸗ eſſiert. Eine möglichſt frühzeitige Fühlungnahme der beteiligten Städte erſcheint daher beſonders notwen⸗ dig. Der in dieſem Jahre fertiggeſtellten Erweite⸗ rung der Brückenverbindung über den Rhein liegt eine Fülle von Gemeinſchaftsarbeit zugrunde, die zu gutem Erfolge geführt hat, wenn vielleicht auch hier⸗ bei noch einiges zu wünſchen übrig geblieben iſt. Die beiden Nachbarſtädte haben dabei nicht nur die ge⸗ geinſamen Verkehrsintereſſen gefördert, ſondern haben ſich auf andere, etwa künftig notwendig wer⸗ dende Möglichkeiten Bedacht genommen, indem ſie beiſpielsweiſe unter Uebernahme der verhältnis⸗ mäßig nicht ſehr erheblichen Mehrkoſten Vorkehrung getroffen haben, daß Waſſerzuleitungsrohre über die Brücke geführt werden können. Pläne einer vielleicht erſt in weiter Zukunft zu verwirklichenden Umgeſtal⸗ tung der Führung der Reichsbahngleiſe und der Verlegung des Mannheimer Bahnhofs ſind nur in Zuſammenßang mit entſprechenden Plä⸗ nen, Wünſchen und Möglichkeiten Ludwigshafens und der Nachbarſtädte diesſeits des Rheins in einer die ſtädtiſchen Belange reſtlos befriedigenden Weiſe zu löſen. g Die Probleme der Eleltrizitätsverſorgung die gewöhnlich das bedeutſamſte Beiſpiel für kom⸗ munale Zuſammenarbeit ſind, können hier im ein⸗ zelnen nicht vertieft werden, da Mannheim, ſeinen Strom nicht mehr durch ſein eigenes ſtädtiſches Werk, ſondern von der Großkraftwerk Mannheim .⸗G. bezieht, das in der Prüfung nicht einbezogen wurde. Immerhin aber erſcheint die Geſtaltung der Erzeugung von elektriſchem Strom und der Belie⸗ ferung ſowie die Verſchachtelung der Erzeugungs⸗ und Verteilungsſtellen ſehr kompliziert. Ob die he⸗ ſtehenden Verhältniſſe nicht vereinfacht und zum wirtſchaftlichen Nutzen auch der N barſtädte in gemeinſamem Vorgehen anders gefkältet werden könnten, wird einer beſonders vordringlichen Prü⸗ fung vorbehalten ſein. Auf dem Gebiete der Gas verſorgung be⸗ liefert das Mannheimer Werk ſchon heute andere umliegende Gemeinden. Intereſſengemeinſchaftsver⸗ träge beſtehen bereits mit Ludwigshafen und Hei⸗ delberg. Die Frage einer Verbilligung des Kohlen⸗ einkaufes durch gemeinſamen Bezug ſollte in den Kreis der Betrachtung gezogen werden. Mannheim verſorgt ſchon heute Heidelberg und andere badiſche Gemeinden mit ſeinem guten Waſſer. Hier wird zu prüfen ſein, ob ein gemeinſchaftliches Intereſſe anderer Städte für den Bezug von Mannheimer Waſſer vorliegt. Sofern dies auch für Ludwigshafen zutreffen ſollte, werden allerdings vorher noch ge⸗ wiſſe techniſche Schwierigkeiten zu überwinden ſein. Ganz allgemein kann die Fühlungnahme wegen der Gebühren und Tarife empfohlen werden, ſo⸗ fern dieſe dadurch geſenkt werden können. Bezüglich der Hafenfrage haben die Städte Mannheim und Ludwigshafen ein Intereſſe an der Gleichheit der Tarife, der Lagerbedingungen und ähnlichem, damit die auf die Dauer nur beide Tekle ſchädigende Konkurrenz tunlichſt ausgeſchaltet wird. Auch die Hafenſiedlungspolitik erfordert im beſonderen Maße eine engere Fühlungnahme beider Städte. Mit der fortſchreitenden Kanalt⸗ ſierung des Neckars wird ſich die Notwendig⸗ keit weiterer Fühlungnahme mit den in ſeinem engeren Wirtſchaftsbereich liegenden Städten er⸗ geben. Unter den eigentlichen Verwaltungsaufgaben, die gemeinſchaftlicher Durchführung bedürfen, ſteht in. erſter Linie die Landesplanung. Sie iſt eines der wichtigſten Gebiete übergemeind⸗ licher Zuſammenarbeit. Eine Initiative der Städte des Wirtſchaftsbezirks zur Gemeinſchaftsarbeit er⸗ ſcheint hier beſonders darum notwendig, weil kein gemeinſamer übergeordneter Verband vorhanden iſt, der der Planung auch nur allgemein die Richtung weiſt. Ueber die Gebiete Straßenreinigung, Müllabfuhr, Schlacht⸗ und Viehhof wird eine eingehende Ueberprüfung zweckmäßig und ein Gedankenaustauſch wirtſchaftlich förderlich ſein. Die gegenſeitige Verſtändigung über die gemeinſame Be⸗ nützung der Feuer wehreinrichtungen könnte insbeſondere auch nach der techniſchen Seite hin viel⸗ leicht noch vertieft werden; auch kommen gemeinſame Uebungen in Frage. Größere Möglichkeiten für eine planwirtſchaftliche Zuſammenarbeit ergeben ſich⸗ auf dem Gebiete des ſtädtiſchen Kranken⸗ hausweſens. In dem beſonderen Gutachten über die Krankenanſtalten iſt engeren Zuſammenarbeitens mit den entſprechenden örtlichen Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege und der Verſicherungsträger ſowie mit den ſtaat⸗ lichen Univerſitätskliniken in Heidelberg behandelt worden. Gleichzeitig und im Zuſammenhange hier⸗ mit werden auch Verhandlungen in gleicher Richtung mit Ludwigshafen anzubahnen ſein. — . Planetarium. Am Montag, dem 21. November, ſpricht abends Prof. Dr. Karl Feurſtein im vierten Experi⸗ mentalvortroag der Reihe„Aſtrophyſtk“ über„Die Er⸗ forſchung des Mondes und der Planeten“. die Notwendigkeit eines pn Wir hörten Mannheimer Sendung Univerſitätsnvofeſſor De. H. Glockner⸗Heidelberg ſprach„Zur äſthetiſchen Theorie der Detektivgeſchichte“ und zeigte an Hand eines Beiſpiels wie jede Deteltivgeſchichte die Löſung eines Problems zum Gegenſtand hat und wie ſchwer es iſt, gute Detektivgeſchichten zu erfinden. In der Art wie ein Problem gelöſt wird, liegt der äſthetiſche Ge⸗ nuß. Gewiſſe Parallelen laſſen ſich mit dem Rätſel ziehen, denn wie der Rätſeldichter von der Löſung ausgeht, geht der Detektivſchriftſteller vom Ende der Geſchichte aus. Der Verfaſſer weiß alles, der Leſer weiß nichts und ſo wird der Detektiv als Mittelsperſon eingeſchältet. Ein Unter⸗ ſchied iſt zwiſchen Detektivgeſchichte und Kriminalgeſchichte zu machen, denn bei der Kriminalgeſchichte kommt es auf das Kriminelle an, während bei der Detektivgeſchichte die Löfung des Falls die Hauptſache iſt. Der Leſer wird an der eigenen geiſtigen Mitarbeit Freude haben, voraus⸗ geſetzt daß die Detektivgeſchichte Quglitäten befitzt. Ein ſchlechter Detektivgeſchichtenſchreiber verläßt ſich auf ſeine Phantaſte. ſchafft Durcheinander und kommt metſt unvermittelt zur Löſung, während der gute Schriftſteller ſeine Leſer ohne weiteres zur Löſung kommen läßt. Leider gibt es nur wenige gute Detektivgeſchichten, doch könnten dieſe zu einer höheren Kunſt ausgebildet werden, wenn es das Publikum wollte. Schlechte Detektivromane gibt es hingegen maſſenhaft. Es kann kein Zweifel darüber be⸗ ſtehen, daß Schiller der beſte Detektivſchriftſteller geweſen wäre, wenn er ſich mit dieſer Materie befaßt hätte. Die gute Detektivgeſchichte iſt ein guter Gegenſtand für wiſſen⸗ ſchaftliche Kunſtforſcher, denn es gibt hier nicht nur Pro⸗ een der Aeſthetik, ſondern auch eine Aeſthetik des Pro⸗ ems. Schleſiſche Sinfonie Zu Ehren von Gerhart Haäuptmonns 70. Geburtstag übernahmen faſt ſämtliche deutſchen Sender von Beeslau die Versdichtung„Schleſiſche Sinfonie“, dle Haus von Hülſen zum Verfaſſer hat. Hans von Hülſen, der neben erzählenden Schriften mit biographiſchen Arbeiten über Gerhart Hauptmann hervorgetreten iſt, unternahm mit dieſer Versdichtung eine Würdigung Hauptmanns in dich⸗ teriſcher Form und verſuchte aus den Werken des Dichters ſchleſiſche Landſchaft und ſchleſiſche Menſchen zu deuten und zu erklären. Der Genius des Nordens und der Genius des Südens als die beiden Weſenspole Hauptmanns trefſen ſich über Schleſien. Die Aufführung hinterließ einen ſtarken Eindruck, denn ſie zeigte nicht nur einen Querſchnitt durch Gerhart Hauptmanns Schaffen, ſondern war zugleich eine Haupt⸗ mann⸗Ehrung, wie man ſie ſich nicht wirkungsvoller und würdiger hätte denken können. Aus der Reihe der Dar⸗ ſteller fiel beſonders Rudolf Rittner auf, der feine große Sprachkunſt für die Werke Hauptmanns einſetzte. Der Südfunk hielt es leider nicht für notwendig, ſich an dieſer Sendung zu beteiligen, an der ſich nicht einmal Frankfurt— das ſonſt das Abendprogramm mit Stuttgart gemeinſam hat— ausſchloß. Glücklicherweiſe ſind ja jetzt andere deutſche Großſender in Betrieb, ſo daß man auf den Südfunk immer weniger angewieſen iſt. 8 Hindemith⸗Abend der Geſellſchaft für neue Muſik e. V. Mannheim. Heute, Freitag abend findet in den Klubräumen des Palaſthotels Mannheimer Hof ein von der Geſellſchaft für Neue Muſik veranſtal⸗ teter Abend mit Werken von Paul Hindemith ſtatt. Dr. Karl Laux wird einleitende Worte ſprechen. Das Programm nennt:„Die Serenaden“, eine Kantate für Sopran und 3 Inſtrumente, 1 Trio für Bratſche, Tenor Saxophon und Klavier, und„Frau Muſiea“, eine Gemein⸗ ſchaftsmuſik zum Singen und Spielen für Chor, Solt mund) Orcheſter. a 18 bertroffen bei Bheume Sicht Kopfse Merzen Ischias, Hexenschuß u. Erkältungs- 2 krankheiten. Stark harnsäurelösemd. bakterientötend!l Absolut unschäd- lich! Ein Versuch überzeugt u n Mürſelſpiel des Lebens Von Hans B. Wagenſeil Wenn man die Berichte der ſeltſamen Un⸗ glücks fälle lieſt, die ſich im Laufe eines Jahres zutragen, ſo möchte man ſich am liebſten nicht mehr aus dem Hauſe trauen. Aber auch dort iſt man offenbar alles andere als ſicher.„Wenn's der Teu⸗ fel will, bricht der Finger in der Naſe ab“, ſagt ein zwar draſtiſches, aber, wie nachfolgende Beiſpiele be⸗ weiſen, leider richtiges Sprichwort. Unlängſt wurde eine Sekretärin, die in einem an⸗ grenzenden Zimmer arbeitete, von einem heftigen Knall im Büro ihres Chefs aufgeſchreckt. Mit dem Gedanken:„Jemand hat ihn erſchoſſen!“, ſtürzte ſie hinein. Aber der Chef ſtand am Schreibtiſch und konnte nur noch ſtammeln:„Das Tintenglas iſt explodiert.“ Später ſtellte ſich heraus, daß eines der Sprengſtücke den Mann im Geſicht getroffen und das eine Auge ſo ſehr verletzt hatte, daß er in Ge⸗ fahr war, das Augenlicht zu verlieren. Ein Un⸗ glücksfall? Der Beauftragte der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft konnte keine andere Erklärung finden. So nahm man an, daß die Morgenſonne, die durch das dicke Glas des Tintenfaſſes geſchienen hatte, ge⸗ nügend Hitze erzeugt habe, um die darin befindliche Tinte zur Exploſion zu bringen. Chemiker ver⸗ neinen dieſe Möglichkeit. Der Verſicherungsbeamte zuckte die Schultern und fügte ſeiner Liſte un⸗ erklärlicher Fälle einen neuen hinzu. Noch weniger häufig iſt die Gefahr, von einem fallenden Meteor getroffen zu werden. Und doch hat vor nun fünfundzwanzig Jahren ein fal⸗ lendes Meteor eine mittelamerikaniſche Revolution beendet. Der General Pablo Caſtilliano, der 1906 eine Revolte gegen die Regierung von Nikaragua anführte, ſaß eines Abends ruhig in ſeinem Zelt in der Pampa unweit Puerto Cabezas. Ein aus ungeahnten Fernen des Raumes niederſauſendes Meteor durchſchlug das Zeltdach und tötete ihn. Seine Soldaten, die glaubten, Caſtilliano ſei durch Eingreifen Gottes aus der Welt getilgt worden, beſchloſſen augenblicklich, die Waffen niederzulegen. Schon viel wahrſcheinlicher iſt die Gefahr, von einem Blitzſchlag getötet zu werden. Die Aus⸗ ſichten belaufen ſich auf etwa 7000:1 bei einer ſiebzig⸗ jährigen durchſchnittlichen Lebensdauer und nur 500 0001 im Verlauf eines Jahres. So lauten die mathematiſchen Vahrſcheintichkeitsberechnungen, aber die Blitze hielten ſich, was Herrn Cäſar Bel⸗ tram, einen guten Bürger aus der Stadt Lyon, be⸗ trifft, nic! an dieſe Abmachungen. Monſieur Bel⸗⸗ arkigf nal! tram wurde nicht weniger als fünfmal vom Blitz! eignete ſich, als unlängſt ein Golfſpieler zum getroffen, ehe er ſtarb— und zwar an einer Lun⸗ genentzündung ſtarb, nicht etwa infolge eines Blitz⸗ ſchlages. Die Gefahr von Unfällen beim Fliegen iſt uns geläufig. Aber dem amerikaniſchen Fliegerleut⸗ nant Wiggins widerfuhr dennoch ein ebenſo einzig⸗ artiger wie unerwarteter Unfall. Während er allein in etwa 1000 Meter Höhe ſchwebte, wurde er von einer Klapperſchlange gebiſſen! Er war glück⸗ begünſtigt und geiſtesgegenwärtig genug, eine ſichere Landung zu bewerkſtelligen und ärztliche Hilfe zu finden, ehe das Gift unheilvolle Wirkungen haben konnte. Nur wie ſich die Klapperſchlange als Paſſa⸗ gier hatte einſchmuggeln können, bleibt ein Geheim⸗ nis; vermutlich hat ſie ſich eingeſchlichen, während der Apparat über Nacht im Freien parkte. Dem vorigen verwandt und gleicherweiſe unge⸗ wöhnlich war das Erlebnis eines engliſchen Motor⸗ radfahrers, der in der Nacht auf einer friedlichen Landſtraße gegen eine rieſige bewegliche Maſſe ſtieß; es war ein Elefant! g „Unter Dach und Fach“, klingt gut— doch ſträu⸗ ben ſich einem die Haare, wenn man die Statiſtiken lieſt, welche Gefahren einen gerade dort erwarten. Stürze, Schnittwunden, Verbrennungen und Gas⸗ vergiftungen ſind die gangbarſten Annehmlichkeiten. Und offenbar iſt es eine der gefährlichſten Unter⸗ nehmungen, die man wagen kann, wenn man ein Bad nimmt. Man hat berechnet, daß, wer in ſeine Wanne ſteigt, tauſendmal mehr Ausſicht hat, zu ver⸗ unglücken, als wer in einen zugelaſſenen Aeroplan ſteigt. Stürze ſind die häufigſte Urſache für Ver⸗ letzung beim Baden; aber elektriſche Leitungen in der Nähe der Wannen haben viele furchtbare und verhängnisvolle Unfälle verſchuldet. So iſt es noch nicht lange her, daß ein in ſeiner Wanne ſtehender Mann zufällig einen Leltungskontakt berührte, der infolge Kontaktes mit irgendeinem elektriſchen Ge⸗ brauchsgegenſtand elektriſch geladen war. Der Schlag, den der Badende empfing, ſchreckte ihn ſo böſe, das er hochſprang, in der ſchlüpfrigen Wanne ſeinen Fußhalt verlor und aus einem offenen Fenſter ſtürzte. 3 8 Unter normalen Bedingungen ſind die Vol t⸗ ſpannungen für den Hausgebrauch nicht ge⸗ fährlich; aber wenn die Haut naß iſt, wie beit Baden, oder auch nur wenn jez nügen manchmal auch ſchwache Spannungen, um die Herztätigkeit tödlich zu beeinfluſſen. Daher keine tragbaren elektriſchen Geräte, wie Sieder, 2. trockner oder Sonnen, ins Badezimmer!. Einer der eigenartigſten aller Unglücksfälle er⸗ and ſtars schwitzt ge. Schlag ausholte, den Ball verfehlte, ſtatt deſſen heftig mit dem Ende ſeines Golfſchlägers gegen eine Baumwurzel hieb— und das Sehvermögen eines Auges verlor. Obwohl er ſelbſt es nicht wußte, war er Träger einer nicht ungewöhnlichen Augenkrank⸗ heit, die jede heftige Erſchütterung in Blindheit wandeln kann. Verſchiedentlich ſchon haben Per⸗ ſonen ihr Augenlicht verloren, denen wohlmeinende Freunde tüchtig auf den Rücken ſchlugen. Eine andere Art unerwarteter Gefahr beruht auf der Möglichkeit eines unglücklichen Zuſammentref⸗ fens, das ein anderes unglückliches Zuſammentreffen in der Folge hat. So hielt unlängſt ein Lenker eines Laſtwagens an einer Benzintankſtelle. Irgendwie brachte er ein wenig Benzin an ſeinen Mantel und ein Funke von der Zigarette ſetzte ihn in Brand. Der erſchrockene Mann riß den Mantel herunter und ſchleuderte ihn weg. Der noch glimmende Mantel landete auf dem Hinterteil eines unweit davon ſtehenden Pferdes. Das kopfſcheu gewordene Pferd ſchlug aus, und der brennende Mantel flog auf ein Heuhaufen: der brennende Heuhaufen ſetzte Ste und Gehöft in Flammen! Weniger großartig, aber nicht weniger ungewöhn⸗ lich ſind zwei Unglücksfälle im trauten Heim. Ein junger Mann, nach kurzer Abweſenheit zurück⸗ gekehrt, beſuchte ſeine Angebetete. Sie bewies ihm, wie froh ſie war, ihn wiederzuhaben, dadurch, daß ſie ihn ſo heftig in die Arme ſchloß, daß er drei Rippen brach und das Ergebnis eine teure Arztrechnung war. Ein anderer Don Juan tanzte mit einer Dame; eine ihrer Haarnadeln durchbohrte ſein Trommelfell und machte ihn taub. 25 Immer trifft uns die Gefahr, die wir uns am wenigſten erwarten, ſagt ſchon Voltaire. Viele ſelt⸗ ſame Unfälle haben die Richligkeit dieſes Aus⸗ ſpruches bewieſen— keiner aber überzeugender als die Erfahrung, die der Mann machen mußte, der ſchmerzhaft von einem Hufeiſen getroffen wurde, das er als Glücksbringer über ſeine Tür genagelt hatte. Nene Formen der Muſikinſtrumente. Nach Mitteilung der„Zeitſchrift für Mufik“ hat die Ar⸗ beitsgemeinſchaft Edmund Pracht und Lothar Gärtner in Dornach⸗Schweiz Leiern und Hand⸗ harfen hergeſtellt, die eine neuartige Durchgeſtaltung der Form zeigen. Muſiker und Plaſtiker haben ſich zuſammengetan, um die Form modernen Bedürf⸗ niſſen anzupaſſen und einen neuen, lebendigen Klang⸗ charakter zu finden. Der Spieler ſoll ſelbſt von der Pauke ein objektiv warmes, lebendiges Tonerlebnis erhalten. Man hofft, in erſter Linſe dadurch die Nach⸗ S Die Pianiſtin Lil Krauß im zweiten Meiſterklavierabend Mit Schuberts-dur⸗Sonate, die ſich in ſeinem Nachlaß vorfand, legte die charmante junge Pfaniſtin eine achtunggebietende Leiſtung hinſichtlich ſaͤuberen exakten Spieles vor. Beſonders anmutig geriet unter ihrem lockeren Handgelenk das zierliche Scherzo, auch dem nicht ſehr tief gehenden getragenen Satz wußte ſie manchen verborgenen Reiz abzugewinnen. Mit ſichtlicher Verve ging die Konzertgeberin an Brahms Es-dur-Rhapſodie heran, in den verhaltenen Va⸗ riationen über ein Thema von Robert Schumann, denen ſich ſpäterhin Themen von Clara Wieck zu⸗ geſellen, verſtand ſie es dank ſubtiler Doſierung des Anſchlags, die vielen ſatztechniſchen Feinheiten wie kanoniſche Verarbeitung und Kombinationen mit an⸗ deren Motiven klar herauszuarbeiten. Die zweite Programmhälfte war der ungariſchen Klaviermuſik gewioͤmet. Zunächſt kam Bela Bartöôk, geformten„Ungariſchen Bauernliedern“ zu Worte, an die ſich„Rumäniſche Volkstänze ans Ungarn“, wie der vollſtändige Titel lautet, anſchloſſen.(Ge⸗ naue Titelangaben wurden von uns miederholt als wünſchenswert bezeichnet). Die geſchickt, zum Teil apart harmoniſierten Tanzweiſen, denen Bartok als gewiſſenhafter Forſcher den Fundort, gezw. das Ko⸗ mitat beifügte, gaben Lili Krauß willkommene Ge⸗ legenheit, ihr leichtes Staccato und die Vorſchlags⸗ technik in blendendem Lichte vorzuführen. Das offi⸗ zielle Programm ſchloß ab mit der dritten Rhapſo⸗ die von Dohnänyi, wobei dem Tonſetzer keine bril⸗ lante Verarbeitung ungariſcher Volkssweiſen wie bei Liſzßt vorſchwebte, ſondern Dohnanchi dem Vorbild Brahms folgend ein ausgeführtes balladengrtiges Tonſtück eigener Erfindung meinte. Die vier Rhapſodien ſind unter ſich thematisch verbunden, ſo zwar, daß jede ein Motiv der vorangehenden auf⸗ greift(und variiert). Hier fühlt ſich Lili Krauß am wohlſten und ungebundenſten, wie ſie denn auch ihre Technik und ihr Temperament am beſten ent⸗ falten konnte. Mehrere bereitwilligſt geſpendete Zugaben(u. A. Chopins Pis-dur Impromptu und der e moll⸗Walzer) bereicherten das Programm. Der Abend vermittelte die Bekanntſchaft mit einer techniſch hochſtehenden und muſikaliſch fein⸗ fühlenden Spielerin, die, ohne letzte Höhen zu er⸗ klimmen, einen angenehmen Eindruck hinterläßt. Es verdient volle Anerkennung, daß Lili Krauß krotz einer Daumenverletzung infolge eines Reiſe⸗ 9 nach guter, künſtleriſcher Haus muſik zu befrie⸗ digen. g 5 N 1 ihr Programm in vollem Umfange dur)⸗ ührte.„„ 8 5 C. der bekannte Folkloriſt mit ſehr klaviermäßig um⸗ 2 1 3 Maſſenſterben vermeidlich war. Freitag, 18. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 338 Der öſterreichiſche Kürten vor Gericht Blaubart Leitgöb und ſeine Opfer— Sieben Morde in zwanzig Fahren Lange konnte ſich kein Anwalt finden, der die Verteidigung des Blaubarts von Linz, Franz Leitgöb, übernehmen wollte. Jeder ſcheute ſich davor, eine ſolche Beſtie in Menſchengeſtalt, wie ſie Leitgöb darſtellt, vor der Weltöffentlichkeit zu verteidigen. Endlich gelang es dem Landgericht, einen Offizialverteidiger ausfindig zu machen. Und da ſelbſt ein Maſſenmörder einen Verteidiger haben muß, übernahm der Linzer Rechtsanwalt Dr. Bock⸗ ſchü tz die undankbare und ſchwere Aufgabe. Am 21. November beginnt vor dem Linzer Schwurgericht die auf vier Tage angeſetzte Verhandlung gegen den vielfachen Raubmörder, deſſen Fall im März dieſes Jahres in der ganzen Welt ungeheures Aufſehen erregte und den Namen der kleinen Landeshauptſtadt von Oberöſterreich in ſehr unliebſamen Zuſammenhang über die ganze Erde verbreitete. Nicht weniger als ſieben vollendete Raub⸗ morde wirft die Anklage dem Blaubart von Linz vor, daneben noch eine Unmenge anderer Delikte wie Einbruchdiebſtähle, Sittlichkeitsverbrechen uſw. Die Staatsanwaltſchaft iſt jedoch davon überzeugt, daß auf das Konto Leitgöbes noch eine ganze Reihe von Morden, deren Schuld ihm nicht nachgewieſen werden konnte, kommen. Leitgöb ſelbſt, der nach Begehen ſeines letzten Mordes Anfang März dieſes Jahres verhaftet werden konnte, hat ſich in ſeinem Geſtändnis ſchließlich zu weiteren ſechs Mordtaten bekannt. In beſtialiſcher Weiſe und mit zyniſcher Ruhe ging der Kürten von Oeſterreich vor. Faſt immer waren es Bekannte, die ihm zum Opfer fielen. So wurde Leitgöb während des Krieges, als er in Urlaub in die Heimat fuhr, von einem Kameraden beauftragt, für deſſen Frau einige Sachen mitzuneh⸗ men. Leitgöb lieferte die Geſchenke ab. Bei dieſer Gelegenheit erwürgte er die Frau, ſtahl Schmuck und Geld und zündete ſchließ⸗ lich ihr Anweſen an. Auf ähnliche Weiſe kam eine Eiſenbahnerin ums Leben. Auch mit ihrem Mann war der Mörder be⸗ kannt, auch für ihn hatte er einen Auftrag bei deſſen Frau zu erledigen. Man glaubte nachher, die Frau ſei durch eigenes Verſchulden ein Opfer des Feuers geworden. Leitgöb verkehrte nach ſeiner Tat mit dem obdachlos gewordenen Witwer in freundſchaft⸗ licher Weiſe. In vielen Mordfällen, für die Leitgöb verantwort⸗ lich zeichnete, hatte man Unfall angenommen, in man⸗ chen Selbſtmord, in anderen wieder natürlichen Tod. Zwar galt Leitgöb ſchon 20 Jahre lang als Schwer⸗ verbrecher, nicht aber als Mörder. Bis Ende März Der letzte Mord Am 29. Februar wurde in einem etwas einſamen Häuschen die Baumeiſtersgattin Luiſe Jank ermor⸗ det aufgefunden. Man ſtellte feſt, daß die Frau mit einem Handtuch geknebelt und erwürgt worden war⸗ Die ganze Wohnung war durchwühlt, alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß zwiſchen dem Mörder und ſeinem Opfer ein heftiger Kampf ſtattgefunden haben mußte. Die erſten Zeugenvernehmungen ergaben, daß man am Tatort einen Mann geſehen hatte, von dem eine ziemlich genaue Beſchreibung geliefert werden konnte. Die Polizei ſtudierte die Akten der Schwer⸗ verbrecher aus dieſer Gegend und legte den Zeugen die Bilder aus dem Verbrecheralbum vor. So kam man auf Franz Leitgöb, einen bekannten Schwer⸗ verbrecher, der erſt im November 1931 nach einer ver⸗ büßten 10 jährigen Kerkerſtrafe aus der Strafanſtalt Garſten entlaſſen worden war. Die Verhaftung des öſterreichiſchen Kürten Leitgöbs Akten zeigten eine„ruhmreiche“ Ver⸗ brecherlaufbahn. Zwanzig Jahre hatte er im Kerker verbracht. Dreizehnmal war er wegen Raubes, Betrugs und ſchweren Diebſtahls vorbeſtraft. Man ſagte ihm auf den Kopf zu, daß er Frau Jank ermordet habe. Er aber antwortete er⸗ regt:„Ich bin kein Mörder. So weit bin ich noch nicht geſunken.“ Aber ſeine Sache ſtand ſchlecht. Man konnte ihm nachweiſen, daß er am Abend des 29. Fe⸗ bruar viel Geld beſeſſen hatte, man fand in ſeinem Hauſe blutige Kleider, ſein Geſicht war zerkratzt. Die Zeugen ſagten mit großer Beſtimmtheit, daß er der wiſchen, daß niemand auf ihn kam. Franz Leit⸗ göb iſt Sexual⸗ und Raubmörder. Seit dem Jahre 1911 trieb er ſein furchtbares Gewerbe. Mehrmals war er in Verdacht geraten, an einem Mordfall be⸗ teiligt geweſen zu ſein, abe immer wieder mußte das eingeleitete Strafverfahren eingeſtellt werden. Einmal erdroſſelte er ein Mädchen und hing die Leiche am Fenſterkreuz auf. Der Totenbeſchauer nahm Selbſtmord an und der Fall wurde von den Behörden nicht weiter verfolgt. Die Eiſenbahners⸗ frau Reinetſeder in St. Peter und die Haus⸗ beſitzerin Danner erwürgte er in ihren Betten. Beidemale zündete er nach vollbrachter Tat die Der holländiſche Rieſendampfer„P. C. Hooft“ umwölkt von dem Rauch der Flammen Mann wäre, der ſich vor dem Hauſe der Ermordeten herumgetrieben hatte. Aber Leitgöb leugnete weiter. „Ich bins nicht geweſen. Ich bin kein Mörder.“ Geſtändnis für eine Zigarette Zwei Tage lang ſaß Leitgöb in Haft. Mitten in der Nacht holte man ihn zum Verhör. Die Beamten wechſelten ſich ab. Aber Leitgöb blieb ſtandhaft. Er leugnete unentwegt. Es war nichts aus ihm her⸗ auszubringen. Alle Torturen raffinierter Verneh⸗ mungskunſt hielt er aus, bis auf eine. Er bekam nichts zu rauchen. Und das ertrug er auf die Dauer nicht. Als man ihn nach zwei Tagen wieder am Abend zum Verhör holte, rief er dem verneh⸗ menden Beamten entgegen:„Geb'ns mir a Span⸗ gerl, Herr Doktor, und i ſpuck aus!“ Spangerl iſt eine Zigarette und ausſpucken bedeutet geſtehen. Der Mörder erhielt ſeine Zigarette, ſog einmal tief den langentbehrten Rauch ein und ſtieß dann hervor: Mörder!“ Der Maſſenmörder erzählt. Was nun der Beamte zu hören bekam, hätte er ſicherlich niemals vermutet. Leitgöb begann zu er⸗ zählen, endlos, die ganze Nacht hindurch und ſein Bericht wimmelte von Mordtaten. Es war, als hätte ſich plötzlich eine Schleuſe bei dem Verbrecher geöff⸗ net, die alles durchlaſſen mußte, was Leitgöb auf dem Gewiſſen hatte. So geſtand der 53jährige Mann nacheinan⸗ der ſechs Morde. Er erzählte, wie ſechs Frauen unter dem Druck ſeiner würgenden Hand verröchel⸗ ten, wie er es anſtellte, ſeine Spuren ſo zu ver⸗ Kubaniſches Maſſenſterben hätte verhindert werden können Die Weltöffentlichkeit ſteht am Maſſengrab von 2000 Menſchen, die die Sturmflut von Kuba dahingerafft hat. Es iſt die größte Kataſtrophe unſe⸗ rer Zeit und das Schickſal der Heimgeſuchten erſcheint um ſo tragiſcher, als in den meteorologiſchen Kreiſen Europas mit Beſtimmtheit erklärt wird, daß dieſes Eine Behauptung, die zur ſchwerſten Anklage wird, wenn man bedenkt, daß reichbevölkerte, blühende Küſtenſtädte von dieſer Naturkataſtrophe im Laufe weniger Stunden zer⸗ trümmert und die Bevölkerung faſt reſtlos von den einbrechenden Fluten herausgeſpült wurde. Der europäiſche Wetterkundige kann dieſe Heka⸗ tomben nicht verſtehen. Seit 80 Jahren beſteht in Europa der ſoge⸗ nannte Sturmwarnungsdienſt. der international organiſiert, mit faſt 100prozentiger Beſtimmtheit bevorſtehende Kataſtrophen mindeſtens 2 Tage vorher vorausſagt, und zwar nicht nur ihre Zugſtraße, ſondern auch die vorausſichtliche Stärke. Auf dieſe Weiſe iſt es bei uns gelungen, ungezählte Menſchenleben dem ſicheren Tod zu entreißen und auch Maßnahmen zu treffen, die nach Möglichkeit auch den dinglichen Schaden auf ein Minimum herabdrücken. Aus der Krim Kataſtrophe, die am 17. November 1854, alſo faſt auf den Tag genau vor 78 Jahren, die Ver⸗ einigte engliſch⸗franzöſiſche Flotte vor Sebaſtopol völlig vernichtete, haben wir die große Lehre gezogen, und den Sturmwarnungsdienſt eingerichtet. Natür⸗ lich war es für Europa etwas einfacher, dieſen Dienſt in Funktion zu ſetzen, weil die Sturmtiefe in regel⸗ mäßigen Bahnen über den Atlantiſchen Ozean an die Küſten Europas ziehen. Aber trotz allem iſt die Meteorologie heute ſo weit, daß, de ſelbſt unter ſchwierigen Ver⸗ hältniſſen bevorſtehende Naturkataſtrophen rechtzeitig erkennen und vorausſagen kann. Sieht man ſelbſt von der koſtſpieligen Einrich⸗ tung von Beobachtungsſtationen auf dem Meere, an Bord feſt verankerte Schiffe ab, ſo iſt noch immer nicht zu verſtehen, wieſo die Meteorologen Kubas dus dem jähen Barometerfall und aus der Art der Wolkenbildung nicht rechtzeitig den Alarmruf ausgeſtoßen und die Bevölkerung in Sicherheit ge⸗ ö bracht haben. Eine Verkennung iſt, wie in unſeren Fachkreiſen mit äußerſter Beſtimmtheit erklärt wird, eine ſchwere Schuld, die die kubaniſchen Meteoro⸗ logen auf ſich geladen haben. Der Wettermacher, den wir noch vor wenigen Jahrzehnten nicht ohne ein verſtändnisvolles Schmunzeln erwähnt haben, iſt längſt zum vitalen Faktor unſerer Geſellſchaft ge⸗ worden, zum Wächter über Leben und Geſundyeit ſeiner Mitmenſchen angeſichts der jeweilig drohen⸗ den Naturkataſtrophen. In dieſem Sinne wächſt ſich die ungeheure Kata⸗ ſtrophe auf Kuba zu einer ſchweren unſühnbaren Schuld der dortigen Meteorologen aus und es iſt zu hoffen, daß wenigſtens jetzt die Lehre aus dieſem Maſſenſterben gezogen werden wird, damit in Zu⸗ 51915 ſolche Heimſuchungen der Menſchheit erſpart eiben. „Jetzt iſt mir alles gleich. Ich bin der Häuſer an, ſo daß nur die verkohlten Reſte ſeiner Opfer gefunden werden konnten. Unfall wurde an⸗ genommen und Leitgöb blieb unbehelligt. Der Blaubart hilft den Mörder ſuchen In Ansfelden ermordete er eine Geliebte. Nach der Tat beraubte er ſie. Als er im Verhör von dem Beamten gefragt wurde, ob er denn aus Raubluſt gemordet habe, antwortete Leitgöb:„Nein, nein, ſo iſt der Leitgöb nicht. Ich bin kein Raubmörder. Wenn ich geraubt habe, habe ich es nur getan, um die Gendarmen auf eine falſche Spur zu locken“. Das iſt ihm auch wirklich gelungen. Ja, er half den Poliziſten bei ihren Nachforſchungen auf das Eifrioſte und ſtand ihnen bei der Suche nach dem Mörder bei. In St. Magdalenen führte er eine Geliebte in den Wald und erdroſſelte ſie mit einer Rebſchnur. Damals nahm man ihn feſt und leitete eine Unterſuchung ein. Es war ihm aber nichts nachzuweiſen. 5 Nun kommt der letzte Akt in dem„Fall Leitgöb“. Der Maſſenmörder ſteht vor den Geſchworenen. Vier Tage werden geopfert, um einen furchtbaren Mörder ſeiner gerechten Strafe zuzuführen. Sie iſt bereits feſtgelegt. Niemals mehr wird Franz Leit⸗ göb die Kerkerzelle verlaſſen. Der Elefantenfriedͤhof von Palermo Die Bewohner der italieniſchen Stadt Palermo hatten vor den Toren eine Sehenswürdigkeit erſten Ranges, ohne bisher eine Ahnung davon zu beſitzen: eine Begräbnisſtätte von vorgeſchicht⸗ lichen Elefanten, die dort mit ihren Gebeinen in der Erde eingdbettet lagen und die nun, etwa 30000 Jahre nach ihrem Untergang, wieder zum Vorſchein kommen. Die Gegend muß damals für Elefanten ein wah⸗ res Paradies geweſen ſein, das den Dickhäutern weder von dem Menſchen, noch von Löwen, Tigern oder anderen Raubtieren ſtreitig gemacht wurde. Denn nur die Gebeine von Elefanten ſind dort auf⸗ gefunden worden. Die Funde hängen mit den Aus⸗ grabungen eines Kanalbettes zuſammen. Man ent⸗ deckte die Rieſenſtoßzähne und Rieſengebeine der Elefanten in einer Erdſchicht, in der ſie ſicher einge⸗ bettet lagen und ſich vorzüglich erhalten haben. Bis⸗ her ſind die Skelette von mehr als einem Dutzend Rieſenelefanten ans Licht geför⸗ dert worden. Eine Kanone gegen den Froſt Eine der rieſigen„Warmluft⸗Verſorger“, die letzt auf kaliforniſchen Orange⸗Plantagen Aufſtellung finden. 5—.— Gruben⸗-Kataſtrophe in Englans Rettungsmannſchaften bei der Einfahrt in den Unglücksſchacht Neue Verſicherungsobjekte Daß Tänzerinnen ihre Beine, Klavierkünſtler ihre Finger und Sänger ihre Stimmbänder gegen Beſchä⸗ digung verſichern, iſt eine bekannte Tatſache. Aber der Verſicherungsmarkt erweitert ſich ſtändig und es gibt heute kaum noch einen Gegenſtand, den man nicht verſichern, oder ein Riſiko, das man nicht durch eine Verſicherung decken kann. Eine inter natio⸗ nale Tänzerin verſicherte ein Grübchen in ihrem Knie, das ſie für beſonders reizvoll hielt, gegen Be⸗ ſchädigung. Sie fiel kürzlich bei einer Probe zu Bo⸗ den und ſeitdem iſt das Grübchen durch eine Narbe entſtellt. Die Tänzerin hat dadurch in ihrem Be⸗ ruf keinen Schaden erlitten. Der Fall hat ihr aber eine Verſicherungsſumme von 1500 Mark eingebracht. Eine Schauſpielerin, die kürzlich eine Ozeanfahrt unternahm, verſicherte ſich vorher gegen die Gefahr, daß ihr mit Diamanten beſetztes Hütchen von einem Windſtoß über Bord in den Ozean geblaſen werden könnte. Eine Rieſendame im Zirkus verſicherte ſich gegen eine Gewichtsabnahme, während Filmſchauſpielerinnen und Tänzerinnen ſich gegen eine Gewichtszunahme zu verſichern pflegen. Wie Reuter es ausdrückte: was für den einen eine Eule iſt, iſt für den anderen eine Nachtigall. Eine Filmgeſellſchaft, die im Hochgebirge eine Auf⸗ nahme zu machen hatte, verſicherte ſich für den betref⸗ fenden Tag gegen jedes andere als Schneewetter. Den Gipfel der Vorſicht hat aber doch wohl ein Lon⸗ doner Geſchäftsmann erklommen. Sein Ge⸗ ſchäft befindet ſich in der unmittelbaren Nähe eines Denkmals. Er iſt gegen den Fall verſichert, daß das Denkmal einmal umſtürzt und ſein Geſchäft unter ſich begräbt. Paula von Rezulcek, die ausgezeichnete deutſche Tennisſpielerin, und Hans von Stuck, der bekannte Autorennfahrer, vermählten ſich am 17. November. Nonnenrevolte in rumäniſchem Kloſter Das weltabgeſchiedene Kloſter Agapia in der Provinz Moldau(Rumänien) iſt unlängſt der Schauplatz von Szenen geweſen, wie ſie in der Geſchichte der Klöſter wohl einzig daſtehen. Die Kloſter kirche wie die Häuschen im Viereck darum, in denen 400 Nonnen wohnen, waren im Laufe der Zeit ſchon ſo baufällig geworden, daß wiederholt Geldſammlungen veranſtaltet wer⸗ den mußten, um die notwendigen Reſtaurationus⸗ arbeiten durchzuführen. Als eines Tages nun Gelder ausblieben, reiſte die Oberin des Kloſters kurz entſchloſſen zum Metropoliten, um dort vorſtellig zu werden, kehrte jedoch mit der niederſchmetternden Nachricht zurück, daß man an höherer Stelle beſchloſſen habe, wohl noch die Kirche inſtandzuſetzen, aber die Unter⸗ kunftsräume der Nonnen abzureißen. Dieſe Botſchaft löſte unter den Frauen eine unge⸗ heure Erregung aus, da man annahm, daß die Oberin an dieſem Beſchluß die Hauptſchuld trage, entſchloß man ſich in ſeltener Einmütigkeit, dem Befehl zu trotzen. 5 Die jüngſte der Nonnen wurde zur Führerin des Kampfes gewählt. Noch in derſelben Nacht wurde die Oberin ihres Amtes euthobe und aus dem Kloſter gejagt. Da die Nonnen ſich weigern, ſowohl das Kloſter zu verlaſſen als t ſich in ein anderes verſetzen zu laſſen, blieb Metropoliten nichts weiter übrig, als eine Unter ſuchungskommiſſton zu den Rebellinnen zu entſen⸗ den, die bis zur Entſcheidung der Frage allerdings auſur i in ſtrengſter f hren Zellen bleiben Freitag. 18. November 1932 fler Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 538 Die Girmes-Sanierung Die Johs. Gicermes u. Co. AG, Oedt(Rhld.), beruft die GV, die neben der Erledigung der Regularien für 1931 über die Sanierung des Unternehmens Be⸗ ſchluß zu faſſen hat, auf den 6. 12. ein. Das Grund⸗ kapital wird von 5 006 000 4 um 4 520 000 4 auf 486 000 Mark herabgeſetzt, und zwar durch Einziehung von 6000 4 VA und 140 000/ eigenen StA, ferner Herab⸗ ſetzung des Nennbetrags und Zuſammenlegung der StA :1. Weiter werden der geſetzliche Reſerveſonds, ſoweit er 10 v. H. des neuen Grundkapitals überſteigt, und der ſonſtige zur Deckung eines Verluſtes dienende Reſerveſonds aufgelöſt. Danach wird das Grundkapital um zunächſt 1534 000 4 auf 2 020 000/ durch Ausgabe von StA, und weiterhin um 400 000% Vorzugsaktien erhöht. Die 4 5 Erhöhung iſt innerhalb von drei Jahren durchzu⸗ führen. * Weſtfäliſche Metallinduſtrie AG, Lippſtadt.— Wieder Verluſtabſchluß. Das dem Meſſingwerk Hueck in Lüden⸗ ſcheid naheſtehende Unternehmen(AK 750 000 /] ſchließt 1931/32 mit einem Verluſt von etwa 80 000 4 ab, zu dem noch der Verluſtvortrag aus dem Vorjahre mit 24 561 kommt. Zur Deckung des Geſamtverluſtes wird die Pen⸗ ſionsrückloge in Höhe von 100 000 4 herangezogen, ſo daß noch ein kleiner Reſtverluſt auf neue Rechnung vorzutragen bleibt. * Ac Eiſenhütte Prinz Rudolph, Dülmen.— Kleiner Jahresgewiun. Die Geſellſchaft, deren 400 000 4 betra⸗ gendes AK ſich ganz im Beſitz der Gewerkſchaft König Lud⸗ wig(Ewold⸗Gruppe) befindet, weiſt für 1930/31 bei 57 857 (88 247)/ Abſchreibungen einen Gewinn von 7360 (90 026]/ aus, um den ſich der aus dem Vorjahre über⸗ e Gewinnvortrag von 55 774(45 748) noch er⸗ öht. * Società Metallurgica Italiana, Rom.— Wieder 10 v. H. Dividende. Dieſes bedeutendſte italteniſche Unter⸗ nehmen für Kupfergewinnung und Verarbeitung, hat das am 30 Sept. abgelaufene Geſchäſtsjahr mit einem Gewinn von 8 097 794 Lire abgeſchloſſen. Die Dividende beträgt wie im Vorjahr 10 v. H. auf 75 Mill. Lire A. K. * Der amerikaniſche Stahlkönig Schwab wegen Aktien⸗ rechtsvergehens verklagt. Die Inveſtment Co. hat den AR und das Direktorium der Bethlehem Steel Corp. ver⸗ klagt und zwor wegen Ankaufs von Bethlehem⸗Aktien im Werte von über 20 Mill. Dollar mit Bethlehem⸗Kapital und Spekulationszwecke. Verklagt ſind u. a. der ameri⸗ kaniſche Stahllönig Charles M. Schwab, Eugene G. Grace und Perey A. Rockefeller. Dale u. Towu Manufacturing Company.— Ver⸗ doppelter Verluſt. Die Yale u. Town Manufacturing Com⸗ pany, die maßgeblichen Einfluß auf die Velperter Schloß⸗ induſtrie beſitzt, verzeichnet, einer Newyorker Meldung zu⸗ folge, für die erſten drei Vierteljahre 1932 einen im Ver⸗ gleich zur entſprechenden Periode des Vorjahrs von 0,23 auf 0,54 Mill. Dollar geſtiegenen, alſo nahzu verdoppelten Verluſt gegenüber einem Reingewinn von 0,14 Mill. Doll. in den erſten acht Monaten 1930 und von 1,78 Mill. Doll. in den erſten neun Monaten 1992.. 4½ VH. Dividende der Hafenmühle In der geſtrigen Bilonzſitzung der Hofen mühle in Frankfurt a.., A, iſt beſchloſſen worden, einer auf 16. 12. einzuberufenden o. G nach Abſchreibungen von ca. 123 000(114000)„/ aus einem Reingewinn von ca. 117 000(126 000) eine Dividende von 4½(5) v. H. zur Verteilung in Vorſchlog zu bringen. * Flensburger Brauereien A, Flensburg. Zum 30. Sept. 1931 ergab ſich bei 660 000/ Geſamtlapital ein Verluſt von 594 384 J. Inwieweit die Vorarbeiten für eine Sanierung Fortſchritte gemocht haben, war noch nicht in Erfahrung zu bringen. * Interimsdiridende im Unflever⸗Konzern. Die Auf⸗ ſichtsräte der Unilever Ltd. und der Unilever N. N. haben eine Interimsdividende erklärt, die im Falle der o lkändiſchen Geſellſchafſt 30 Gulden für die 1000 Gulden⸗Stammaktien ausmacht. Gemäß der früheren Ge⸗ wohnheit werden die Ein⸗Pfund⸗Aktien der engliſchen Geſellſchaft zu 12 Gulden umgerechnet, ſo daß die ent⸗ ſprechende Divldende auf die engliſchen Aktien 36 Gulden⸗ cents pro Aktie beträgt. Zum gegenwärtigen Sterling⸗ kurs gerechnet läuft dies auf 10½ d oder 476 v. H. hinaus. Die Interimsdividende für 1931 belief ſich auf 5 v. H. (8 Guldencents pro Aktle). Karfell-Indusirie und Agrarwirischaff Von Dr. J. P. Buss-Mannheim Die Gefahr der Kontingente für die Einfuhr landwirt⸗ ſchaftlicher Produkte hat naturgemäß bei der geſamten In⸗ duſtrie lebhaftes Intereſſe hervorgerufen. Es iſt nicht zu verwundern, daß der überwiegende Teil der deutſchen In⸗ duſtrie und insbeſondere diejenigen induſtriellen Unter⸗ nehmungen, die auf Export angewieſen, die landwirtſchaft⸗ lichen Kontingente heftig bekämpfen. Die dabei geltend gemachten Argumente beſagen, daß durch dieſe Kontingente nicht allein die induſtriellen Exportintereſſen, ſondern auch die Geſamtwirtſchaft und die Allgemeinheit auf das ſchwerſte geſchädigt werden müßten. Die ſo begründete Beweisführung iſt zweifellos ſtichhaltig und auch von ab⸗ ſolut unabhängigen wiſſenſchaftlichen Autoritäten an⸗ erkannt. Ein Teil der Induſtrie iſt jedoch im Kampf gegen dieſe Kontingente weiter gegangen, indem hier verſucht wurde, zwecks Vermeidung der Kontingente poſitive Vorſchläge zur Behebung der deutſchen Agrarkriſe zu machen. Zu⸗ nächſt iſt es die rheiniſch⸗weſtfäliſche Schwer⸗ induſtrie geweſen, die in einem Artikel Dr. Schlenkers, ausgehend von dem Vorbild eigener Kartellorganiſation, der Landwirtſchaft den Vorſchlag eines Zuſammenſchluſſes der Erzeuger mit dem Ziele einer Regulterun g der Produktion und des Abſatzes gemacht hat. Man will alſo dem Induſtriekartell ein Landwirtſchaftskartell als Partner gegen⸗ überſtellen und dabei auf die bisherigen Methoden des freien Marktes und der freien Preisbildung für landwirt⸗ ſchaftliche Erzeugniſſe verzichten. Daß eine ſolche Löſung, rein privatwirtſchaftlich geſehen, für die kartellierte In⸗ duſtrie erhebliche Vorteile mit ſich bringen würde, iſt ohne weiteres erſichtlich. Dies ſcheint auch ein nicht unweſent⸗ licher Grund dafür geweſen zu ſein, daß unmittelbar nach der Schwerinduſtrie auch Profeſſor Dr. C. Boſch⸗Ludwigs⸗ hafen, der in der vor kurzem der Oeffentlichkeit über⸗ gebenen Darſtellung treffende Worte über die verheerenden Wirkungen der land wirtſchaftlichen Kontingente für die deutſche Wirtſchaft fand, in ſeinen weiteren Ausführungen aber der Forderung einer zwangswirtſchaft⸗ lichen Regelung der landwirtſchaftlichen Produktion, insbeſondere für die Veredelungspro⸗ dukte, weit entgegenkommt. Auch er bezweckt trotz ſeiner etwas vorſichtigen Formulierungen mit ſeinen Ausführun⸗ gen letzten Endes, einer Zwangskartellierung der Land⸗ wirtſchaft das Wort zu reden. Welche Gefahr eine ſolche Kartellierung der landwirt- ſchaftlichen Produktion, oder auch nur einzelner ihrer wichtigen Zweige, für die allgemeine Wirtſchaft mit ſich bringen würde, darauf iſt ſchon bei der wiederholten Er⸗ örterung ähnlicher Projekte in früheren Jahren deutlich genug hingewieſen worden. Aber zunächſt einmal iſt abſolut noch nicht erwieſen, daß die induſtrielle Kartellie⸗ rung und ihre zunehmende Ausbreitung in den letzten Jahren von Vorteil für die Entwicklung unſerer Geſamt⸗ induſtrie und unſerer Volkswirtſchaſt geweſen iſt. Es iſt weiter ein höchſt gefährliches Experiment, wenn man verſucht, die mit der induſtriellen Kartellierung ge⸗ machten Erfahrungen auf das Gebiet der Landwirtſchaft zu übertragen, ohne zuvor auf das genaueſte zu unterſuchen, ob nicht nur für die große Landwirtſchaft, ſondern auch für die überwiegende Zahl der landwirtſchaftlichen Klein⸗ und Mittelbetriebe dieſelben Vorausſetzungen gegeben ſind. Als Erfahrungstatſache ſteht nur das eine feſſt, daß die geſamte Landwirtſchaft von dem Segen dieſer induſtriellen Kartellierung. Die natürliche Abneigung des deutſchen Landwirts gegen alle derartige Bindungen hat eine tiefe innere Berechtigung. Gehen wir nun von dieſen allgemeinen Bemerkungen ab und ſtellen die entſcheidende Frage: Kann die heu⸗ tige Agrarkriſe durch Kartellierung der land wirtſchaftlichen Produktion ſi her ⸗ wunden werden? Nur wenn man dieſe Frage be⸗ Die Münchener Rückversicherung 1931/32 In den meisten Sparfen günsfſiger Schadenverlauf/ Siarke Erhöhung der Selbsimord/ f und Unfallfod-Fälle i Im Geſchäftsbericht der Münchener Rück ⸗ verſicherungsgeſellſchaft, München, wird u. a. darauf hingewieſen, daß der eingetretene Rückgang der Prämieneinnahmen ſich im abgelauſenen Geſchäftsjahr in der Sachverſicherung noch nicht voll auswirkt, weil gerade in dieſes Jahr einige größere Neuabſchlüſſe fielen. Weiter kam der Geſellſchaft ein in den meiſten Zweigen recht günſtiger Schadenverlauf zugute, ſo daß das Geſchäfts⸗ jahr insgeſamt mit einem befriedigenden Ergebnis ab⸗ ſchließt. In der Feuerverſicherung haben dem Unter⸗ nehmen die meiſten von ihm bearbeiteten Geſchäſtsgebiete, darunter auch Deutſchland, ein günſtiges Ergebnis gebracht. Dieſer günſtige Schadenverlauf hat auch 1932 angehalten. Schlecht verlaufen iſt in den meiſten Ländern das landwirtſchaftliche Geſchäft. In der Hagel⸗ verſicherung hatte die Geſellſchaft einen Verluſt von.28 Mill./ zu verzeichnen, der in erſter Linie auf das deutſche Geſchäft zurückzuführen iſt. Die unter„Verſchiedene Verſicherungen“ zuſammengefaß⸗ ten Branchen haben im abgelaufenen Jahr den abermals ſchweren Verluſt der Kreditverſicherung getragen und darüber hinaus noch einen beſcheidenen Gewinn gelaſſen. Die Transport verſicherung zeigt zum erſten Mal nach fünf Verluſtfahren einen beſcheidenen Gewinn von 0,116 Mill.,(i. V. 0,327 Mill./ Verluſt).— Das Ergeb⸗ nis der Unfall⸗, Haftpflicht⸗ und Autokasko⸗ verſtcherung war im ganzen befriedigend. In der Lebens verſicherung betrug der Bruttozugang 0,414(0,498) Mill.“ Kapital und 0,66(0,38) Mill. 4 Rente. Der Bruttoabgang hält ſich mit dem Zugang mit 0,414 Mill.„ die Waage und iſt allein durch das Abſinken verſchiedener Währungen verurſacht. Der Verlauf der Sterblichkeit ſei durch die geſteigerte Wirtſchaftskriſe mit ihren Folgeerſcheinungen ebenfalls ungünſtig be⸗ einflußt worden. Die Selbſtmorde ſeien vor allem im deutſchen Exzedentengeſchäft weiter geſtiegen. Sie betrugen im Berxrichtsfahr 28,47 v. H. der Geſamtſchäden gegenüber 20,72 v. H. im Vorjahr und 18,04 v. H. 5 im Jahre 1929. Der Anteil der durch Selbſtmord im außerdeut⸗ ſchen Erzedentengeſchäft fällig gewordenen Sterbefall⸗ ſummen ſtieg von 14,71 v. H. im Jahre 1930 auf 1508 v. H. im Berichtsjahr.(Dieſer recht anſehnliche Pro entſatz iſt wohl darauf zurückzuführen, daß im allgemeinen beſonders hochwertige Verträge in Rückverſicherung gegeben werden). Ebenſo haben ſich die Zahlungen für Tod durch Un⸗ fälle wieder erhöht; ſie betrugen im deutſchen Exzeden⸗ tengeſchäft 10 86 v. H.(i. V. 4,46 v..) der Geſamtſchäden, im ausländiſchen 17,57 v. H.(i. V. 4,60 v..). Auch hier konnte bei vielen, namentlich den großen Schäden, die Frage, ob Unfall oder Selbſtmord, nicht geklärt werden. Viele Geſellſchaften haben deshalb bereits weſentliche Erſchwerungen der Selbſtmordbedingun⸗ gen(Ausdehnung der Karenzzeit, Beſchränkung der bei ſtmord auszuzahlenden Verſicherungsſumme oder über⸗ haut Rückkehr zu der geſetzlichen Regelung in§ 169 BBG.) vorgenommen, die allerdings nur für das Neu⸗ Räßt wirkſam werden können. 88 Geſamtverſicherungsſumme ſtellte ſich en Jahresende auf 2 074,095(2 124,400) Mill. R. Kapttal und 1,943(2,245) Mill. R Rente. Wenn die Geſellſchaft einen geſteigerten Gewinn in der Lebensabteilung aus⸗ weiſen kann, ſo ſei das auf die Erſparnis von Abſchluß⸗ proviſtonen infolge Rückganges des Neugeſchäfts zurückzu⸗ führen. Die Einnahmen aus Kapitalerträgniſſen haben ſich auf 5,15(5,45) Mill. R./ permindert, wobei zu beachten iſt, daß ſich die geſetzliche Zinsſenkung nur für ein halbes Jahr auswirken konnte. An Kurs verluſten werden 5,009(2,514) Mill. R. Nausgewieſen, davon 1,64 Mill. R. Währungsverluſte Außerdem hat die Geſellſchaft auf den ihrer Beteiligung an der Frank⸗ furter Allgemeinen Verſicherungs AGG. zugeſchriebenen Portefeuillekauſpreis auch in dieſem Jahre eine ange⸗ meſſene Abſchreibung vorgenommen. Während die Ver⸗ waltungskoſten einen verhältnismäßig geringer Rückgang auf 2,91(2,97) Mill. R. ausweiſen, haben ſich die Steuern erheblich vermindert. Die Prämienein⸗ nahme ſtellte ſich auf 248,699(248,549) Mill... Aus dem 2 526 035(2 394 378) R. betragenden Rein ⸗ gewinn ſollen, wie bereits gemeldet, wieder 12 v. H. Dividende verteilt, 100 000.“ der Penſtonskaſſe der Angeſtellten zugeführt und 409 585(277 928) R. vorge⸗ tragen werden. Aus der Bilanz(in Mill..): Hyvotheken.80 (2,005), Wertpapieren und Beteiligungen 69,836(73,139), Guthaben bei Banken und Verſicherungsunternehmungen 3698(32.68), Prämienreſerven in Händen der Zedenten 319,41(294.12), Prämienüberträge in den Händen der Zedenten 13,655(11,47); andererſeits bei einem unveränder⸗ ten AK. von 20 007 500 R.“( und einer Reſerve von 72 und einer Spezialreſerve von 5,0(beide unv.) Prämienreſerven für eigene Rechnung 196,62(186.67), Prämienüberträge für eigene Rechnung 38.6777(39.427), Reſerven für ſchwebende Verſicherungsfälle 39,94(40 83), Guthaben anderer Verſiche⸗ rungsunternehmungen 26,55(20,998), Guthaben der Retro⸗ zeſſionäre 114,25(100 08). Im neuen Jahr wird ſich der Rückgang der Prä⸗ mieneinnahme verſtärkt fortſetzen und im Zuſammenhang damit der Koſtenſatz ſteigen. Dagegen war der Schaden⸗ verlauf bisher günſtig, ſo daß die Geſellſchaft wiederum mit einem befriedigenden Ergebnis glaubt rechnen zu können. (GV. 5. 12.) 5 * Induſtrie⸗Btefligungs⸗A G.(Ibag). Berlin.— Ver⸗ luſtahſchluß nach 4 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft wird der G. B. am 8. Dez. für das am 30. Nov. 1931 beendete Geſchäftsjahr einen Verluſtabſchluß vorlegen, nachdem im Vorfahr noch 4 v. H. Dividende zur Ausſchüttung gelangten. Die e wird als recht erheblich bezeichnet, ſie er⸗ reicht fſedoch nach Heranziehung des in der vorigen Bilanz mit 97 300/ ausgemieſenen geſetlichen Reſervefonds noch nicht die Hälfte des insgeſamt 973 000„ betragenden A. K. Irgendwelche Sanierungsmeaßnahmen. wie eine Kap ital⸗ herabſegung, werden von der G. V. nicht in Vorſchlag ge⸗ bracht werden. * Waldenburger Stickſtoffwerke Ach. Waldenburg. Da am 20. Juni im Verſteigerungstermin der Waldenburger Stickſtoffwerke AG., Waldenburg, die An organ a chemiſche Handelsgeſellſchaft, Berlin, mit einem Gebot von 500 000„ meiſthietend geblieben war, fand heute vor dem Waldenburger Amtsgericht ein Termin zur Zuſchlagserteilung ſtatt. Ohne Widerſpruch der anweſerden Vertreter der Groß läubiger wurde der Anorgana der Zuſchlag erteilt. Ein beſonderer Termin über die Verteilung der Konkurs maſſe wird noch ſtaltfinden. * jahen kann, wäre ein ſolcher ſtaatlicher Zwang zu rechtfer⸗ tigen. Hier iſt zu ſagen, daß die Not der Landwirtſchaft, als ein Teil der Not Deutſchlands, nicht beſeitigt werden kann durch Zwangszuſammenſchluß und Preiskartelle. Die überwiegenden landwirtſchaftlichen Klein⸗ und Mittel⸗ betriebe ſind nicht allein für eine ſolche Monopoliſierung nicht„reif“, ſondern noch wichtiger iſt, zu erkennen, und danach zu handeln, daß der tiefſte Grund der Kriſe in der teilweiſe ſtark überſteigerten landwirtſchaftlichen Produk⸗ tion zu ſuchen iſt, der kein entſprechender Konſum mehr gegenüberſteht. Die große und entſcheidende Schwierigkeit unſerer Agrarwirtſchaft be⸗ ſteht darin, wie es zu ermöglichen iſt, den Verbrauch heimiſcher Agrarprodukte zu ſteigern durch eine Verbeſſerung der Kaufkraft der Bevölkerung in Stadt und Land. Dieſes Ziel kann mit einer„planmäßigen Regelung der landwirtſchaftlichen Märkte“, wie ſie Boſch vorſchwebt, ebenſowenig erreicht werden, wie mit der Verwirklichung noch weiter gehender zwangswirtſchaftlicher Planungen, die ganz auf derſelben Linie liegen. Denn ein irgendwie geartetes Preiskartell der Landwirtſchaft würde alle preis⸗ ermäßigenden Einflüſſe freier Marktgeſtalfung beſeitigen und müßte letzten Endes, ſo wie die Dinge nun einmal liegen, ein künſtlich hochgeſchraubtes Preisniveau für Ge⸗ treide und Landesprodukte herbeiführen, welches den ſchar⸗ ſen Gegenſatz zu den beſcheidenen Möglichkeiten des Kon⸗ ſums noch erweitern würde. Damit wären die jetzigen Mißſtände noch vermehrt und die Unterbringung der land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugniſſe würde ſich noch ſchwieriger ge⸗ ſtalten, als bisher. Es bedeutet weiter eine Verkennung der ſchwierigen Sachlage, wenn man aus der Tatſache der heutigen rein börſenmäßigen Preisbildung wichtiger landwirtſchaftlicher Produkte folgern zu können glaubt, daß eine zu große Handelsſpanne dem Landwirt verringerte Einnah⸗ men bringe, da er bei uns nur 50 v. H. des Preiſes erhalte, den der Konſument anlegen muß. Es iſt wiederholt nach⸗ gewieſen worden, wie z. B. die Handelsſpanne in der Ge⸗ treide⸗ und Mehlwirtſchaſt ſo unbedeutend iſt, daß ſie durch keine andere Marktorganiſation, weder durch Kartell noch durch Monopol, auch nur im geringſten zum Vorteil des Erzeugers verändert werden könnte. Durch Handel und Verarbeitung erfolgt keine für die Preisbildung des Brots irgendwie ver⸗ meidbare Verteuerung. Das alte Klagelied von der überſetzten Handelsſpanne iſt in der Getreidewirtſchaft der letzten Jahre zu ſehr verbraucht und es iſt auch nicht mehr wirkſam genug, um damit eine Einigung von Kar⸗ tellinduſtrie und Landwirtſchaft auf Koſten des Handels, der freien Wirtſchaft und der Verbraucher zu bemänteln. Es erſcheint jedoch angeſichts ſolcher Beſtrebungen drin⸗ gend geboten, einmal den Blick von den Einnahmen auf die Seite der Ausgaben der Landwirtſchaft zu wenden. Dabei kann man feſtſtellen, daß ein Landwirt, der einen Klein⸗ oder Mittelbetrieb ſein eigen nennt, für Futter⸗ und Düngemittel mehr als 60 v. H. ſeiner Geſamtunkoſten aufzubringen hat. Hier gilt es, den Hebel anzuſetzen und dieſe außerordentliche Be⸗ laſtung der Landwirtſchaft zu mildern, die ſchwerer zu tra⸗ gen iſt, als alle Handelsſpannen zuſammen. Hier wäre ein offener Weg, auf dem die Rentabilität der landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebe geſteigert werden kann, wenn man ſich dazu entſchließen würde, die überſetzten Futtermittelzölle zu ermäßigen und die Kartellpreiſe für Kunſtdünger wei⸗ ter zu verbilligen. Ein freier Markt, als weſentlicher Be⸗ ſtandteill der freien Wirtſchaft, die zu erhal⸗ ten, jede Reichsregierung ſich mit allen Kräften einzuſetzen feierlich verſprochen hat, kann allein dieſe heilſame Funk⸗ tion ausüben zum Nutzen unſerer Landwirtſchaft und der deutſchen Volkswirtſchaft, niemals aber eine Kartellierung der landwirtſchaftlichen Erzeugung, von der wir uns wohl eine Marktbeherrſchung, aber ſonſt keinen Vorteil verſpre⸗ chen können. * Gebr. Vautier u. Co. Schweizer Stumpenfabrik. Die Firmo konnte jetzt ihre ſeit Monaten ſtillgelegte Filiale in Riegel a. K. wiedereröffnen und hofft, in einiger Zeit mit etwa 100 Arbeitern den Vollbeteieb wieder durch⸗ führen zu können. 5 * Heida⸗Werk Müller u. Co. KG, Riegel a. K.— Be⸗ triebserweiterung. Dieſe Maolzkafſee⸗ und Zichorien⸗ fabrik plant in nächſter Zeit eine weſentliche Betriebs⸗ erweiterung, wodurch auch neue Arbeitsſtellen geſchaffen werden. * Kaufhaus Landauer Mannheim. Die Firma hat auf Grund der Notverordnung vom 5. Sept. 32 in ihrem Hauſe 12 neue Arbeitskräfte eingeſtellt, ohne eine Kürzung der bisherigen Gehälter vorzunehmen. Georges Geiling& Cie. Die Georges Geilingu. Ci e. A., Bacharach, die bekanntlich im Begriffe iſt, einen Fuſionsver⸗ trag mit der ihr ſchon bisher naheſtehenden Vietor Clicquot Quenardel u. Ci e. A G. abzuſchließen. weiſt für das Geſchäftsjahr 1931 trotz etwas erhöhten Um⸗ ſatzes und Unkoſten⸗Einſchränkung einen neuerlichen Ver⸗ aus, der ſich um den Verluſtvortrag an Debitoren und die hohe ſteuerliche Belaſtung. Victor Clicquot Quenardel u. Cie. Nachf. AG ungünſtiges Reſultat aufzuweiſen. In der Erfolgsrechnung iſt der Unloſtenſaldo mit 0,16(0,19) Mill.„ eing Ab⸗ schreibungen mit 0,04(0,03) hatte ein Mill. /, andererſeits Wein⸗ und Warenſaldo mit 0,07(0,05), In der noch nicht bereinigten Bilanz ſtehen u. a. (in Mill.): Effekten 0,005(0,015), Debitoren 0,22(0,34), Vorräte 0,62(0,73), Immobilien uſw. 0,38(0,40), Maſchinen⸗ und Betriebseinrichtung 0,015(0,021); dagegen bei un. 1,005 AK., unv. 0,05 geſetzlicher Reſerve und unv.017 Del⸗ krederefonds die Kreditoren mit 0,45(0,52), Akzepte mit 0,05(0,07). In der Bilanz„nach genehmigter Zu⸗ ſammenlegung“ iſt das AK. mit 0,40 und die geſetz⸗ liche Reſerve mit 0,062 ausgewieſen, unter den Aktiven er⸗ ſcheinen Debitoren mit 0,1. Die in der unbereinſaten Bi⸗ lanz unter Debitoren enthaltenen 0,02 Reichsſchuldbuchſor⸗ derungen ſind getrennt aufgeführt, das Debitorenkonto Hagenau von 0,05 erſcheint nicht wieder, Immobilien uſw. belaufen ſich auf 0,15, Maſchinen⸗ und Betriebseinrichtung auf 0,005.—. Die GV. am 18. 11. ſoll bekanntlich außer der Kapital⸗ herabſetzung 10:4 der Einziehung der 5000% VA. und der Auflöſung des Reſervefonds und des Delkrederekontos auch über die Erhöhung des AK. um 20 000 4 Inhaber⸗ aktien beſchließen.— Ueber die Ausſichten des Jahres 1932 laſſe ſich abſchließend noch nichts mitteilen, im überwiegenden Teile des Jahres hätten die Verhältniſſe noch ungünſtiger gelegen, als 1931. Obligafionarversammlung Wagner& Moras Die Vereinigten Textilwerke Wagner u. Moras AG, Zittau, hatte eine Verſammlung der Beſitzer der Teilſchuldverſchreibungsanleihe vom Jahre 1926 einberufen zur Wahl eines neuen Gläu⸗ biger⸗ und Grundbuchvertreters, da die Commerz⸗ und Privatbank ihre Vertretungsbefugnis, die in den Anleihe⸗ bedingungen für die von der Rechtsvorgängerin, der Ver⸗ einigte Deutſche Textilwerke AG., ausgegebene Anleihe feſtgelegt war, gekündigt hat. Der Antrag auf Ent⸗ laſtung der Commerzbank wurde einſtimmig an⸗ genommen. Gegen die Entlaſtung der Commerzbank wurde dagegen aus Kreiſen der Obligationäre heraus Einſpruch erhoben, da dieſe als Treuhänderin bei der Auflegung der Anleihe ſehr leichtfertig gehandelt habe. Nachdem der Vorſitzende in längeren Ausführungen zu dieſen Vorwürfen Stellung genommen hatte, wurde der Commerzbank mit allen gegen die Stimmen von 68 000 4 Obligationen von den anweſenden 4 495 000„ die Ent ⸗ laſtung ausgeſprochen.(Der Geſamtumlauf be⸗ trägt 7 Mill.). Die Oppoſition gab Proteſt zu Pro⸗ tokoll. Mit überwiegender Mehrheit wurde ſodann RA. Dr. Ball zum Nachfolger der Commerzbank als Gläubiger⸗ und Grundbuchvertreter für die Anleihe ge⸗ wählt. Aus den Kreiſen der Obligationäre wurde dem Wunſche Ausdruck gegeben, eine Schutzvereinigung der Obligationäre ins Leben zu rufen. ö * Mechaniſche Weberei zu Linden, Hannover⸗Linden. Die a geſtrige Obligationäverſammlung der Mecha⸗ niſchen Weberei zu Linden, Hannover Linde in der 2 207 200„ Obligationäre vertreten waren, war wiederum nicht beſchußfählg, ſo daß eine dritte Verſammlung einberufen werden muß, die ohne Rückſicht ouf die vertre⸗ tenen Stimmen gültige Beſchlüſſe mit Dreiviertelmehrheit faſſen kann. Auf Grund eines vorläuſigen Abſtimmungs⸗ ergebniſſes in der Verſammlung über die Verwaltungs⸗ anträge(dagegen waren 38 800% kann mit der Annahme der Anträge in der nächſten Verſommlung gerechnet werden. * Pfälziſche Hartſteinwerke mbc, Niederhauſen.— Vergleichsverfahren. Zur Abwendung des Konkurſes wurde über das Vermögen der Pfälziſchen Hartſteinwerke Gmöh in Niederhauſen das Vergleichs verfahren eröff⸗ net. Als Vertrauensperſon iſt RA Dr. Wolff⸗Bad Kreuz⸗ nach beſtellt. Vergleichstermin ſteht auf den 2. Dezember beim Amtsgericht Bod Kreuznach an. * Tobis Tonbild⸗Syndikat Ach, Berlin. Die GV ge⸗ nehmigte einſtimmig die Einziehung von 1,2 Mill. 4 eigenen Aktien und die Zuſammenlegung des ver⸗ bleibenden Reſtes von 10,8 Mill./ im Verhältnis:1 auf 5,4 Mill J. Der unter Berückſichtigung der Sanierung aufgeſtellte Abſchluß wurde gleichfalls genehmigt und der AR in folgender Zuſammenſetzung neugewählt: Dr. Bausback⸗ Berlin, Dr. Frankfurter ⸗ Berlin, Ad. Sobermheim⸗ Berlin, H. Küchen meiſter⸗ Berlin, Dr. J. P. van Tienhoven⸗Amſterdam, Drs L. H. Baron van Lennep⸗Amſterdam, Dr. Ro⸗ ſtonnes⸗ Amſterdam, Min.⸗Dir. z. D. Dr. Spiecker⸗ Berlin, Dipl.⸗Ing. Struve⸗ dem Haag. Frankfurfer Abendbörse abwarfend In Anbetracht der noch ungeklärten innerpolitiſchen Lage verhielt ſich die Spekulation abwartend, ſo daß das Geſchäft nur ein ganz geringes Ausmaß annahm. Die Stimmung war aber nicht als unfreundlich zu bezeichnen, zumal die feſteren Newyorker Eröffnungskurſe eine gewiſſe Anregung boten. JG. Farben konnten gegen den Berliner Schlußkurs 4 v. H. anziehen, auch an den anderen Markk⸗ gebteten nannte man meiſt leicht gebeſſerte Kurſe. Am Rentenmarkte fanden in Reichsaltbeſitzanleihe und Reichsſchuldbuchforderungen kleine Umſätze zu unverän⸗ derten Kurſei ſtatt. Notiert wurden u. a. Neubeſitz 6,40 bew. Altbeſitz 54%, bez., Berl. Handelsgeſellſchaft 90, Reichs⸗ bank 126, JG. Farben 94,25, Lahmeyer u. Co. 109, Siemens u. Halske 117,50. f * Importdeviſen wieder 50 v. H. Der Reichswirtſchafts⸗ miniſter hat angeordnet, daß für die Imnorteure für den Monat Dezember 1932 den Höchſtbetrag ihrer allgemeinen Genehmigungen— ebenſo wie bereits für die Monate ob Mai d. J.— nur bis zur Höhe von 50 v. H. in Anſpruch nehmen dürfen. Mannheimer Produkienbörse/ 17. Nov. Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netto Kaſſa Weizen, inkl, 7677 Kg Wieſenhen. 5,—.30 e 21 50 Rotkleehenu. 55,30 Roggen, in. 17. 17,25 Luzernkieeheu 5„218. afer, inländiſch... 14, 14,75 Preßuroh, Rogg. Weiz 270/90 ommergerſte, inl... 19. /0.— S0 Gerſte.0½.80 uttergerſte. 17.75/8,— Geb. Stroh, Rogg.„Weiz..20/40 als, auf Beingſchein 17 50/17.75 5 Gerſte 2,—/2, 20 Saatmals 5 Weizenmehl, Spezlal o Erdnußkuchen 12.25 Nor/ Dez. Soyaſch rot 10, 75/11.— m. Auslandw. 80.— Biertrebenr. 10,7/11,—] Roggenmehl 90/70%. 22.75/24.25 Trockenſchnitzel, loſe 8.— Weizen leie mit Sack. 8. 8,25 Tabakverwiegung in Heddesheim Heddesheim, 18. Nou. Geſtern wurde mit den Ver⸗ wiegungen der Höhepunkt erreicht. Rund 1000 Zentner Hauptgut dürſten über die Waage gegangen ſein, an den Vortagen nicht viel weniger und am heutigen. 1 gelangt der Reſt zur Verwiegung. Fuhre um uhre bringen die Tabobbauern das koſtbare Gut zur Waoge, Wagen um Wagen rollt auf den Platz vor dem netten, alten Rathaus. Von der über 10 000 Zentner be⸗ tragenden Geſamternte hat allein die Firma Brink⸗ mann Bremen/ Speyer etwa zwei Drittel aufgekauft, der Reſt geht an die Firmen Meerapfel Söhne in Untergrombach, J. K. Marx und Katz u. Co. in Bruch⸗ ſal. Für die gonze Gemeinde ſind die Tabakverkäuſe die Haupteinnahme des Jahres, kommen doch auch diesmal wie⸗ der faſt ͤreivlertel Millionen Mark dadurch herein, eine anſehnliche Umſatzſumme für ein Gemeinweſen, das keinen Voronſchlog mehr aufſtellen kann und ſeine Finanzen gerade noch ſo durchſchleppt. Und 5 n die hoch⸗ beladenen Laſtzüge Heddeshei J ößt! Tabal bar gemeinde Deutſchlands, der geſtern vormittag das Groß⸗ kraftwerk Rheinau den Strom abſtellen wollte, weil man den Betrag der Gebühren noch nicht betſämmen hatte! * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 16. Nov. Auf der heutigen Gemüſeauktion wurden folgende Preiſe notiert: Tomaten 9; Rotkraut—2,5, Weißkraut 0,8—1; Dänen⸗ kohl 1,25—1,75; Wirſing 2,5; Roſenkohl 11,5—12,5 und 5: Feldſalat—31; Schwarzwurzeln 12— 13,5; Karotten 2,28 bis 2,5; Zwiebeln.5; Rotrüben—2,5; Blumenkohl 1830, 10—15 und—7; Kopfſellerie pro Stück—8; Endi⸗ vienſalat 1,5—5,5; Lauch pro Stück—2; Suppengrünes pro Bündel—2,5. 5 * Belebtes Weingeſchäft in Bergzabern. Im Wein⸗ geſchäft am oberen Gebirg verzeichnet man eine leichte Belebung. In letzter Zeit wurden wieder mehrere Ab⸗ ſchlüſſe in neuen Weinen auf der Baſis von 400 und 430% getätigt, doch iſt immer noch ein gewiſſes Zurückhalten von ſeiten der Erzeuger zu bemerken. * Ende der Weinleſe in Nierſtein. Nachdem ſchon in den meiſten Orten Rheinheſſens die Weinleſe beendet iſt, geht auch hier dieſelbe in dieſen Tagen zu Ende. Gegenüber dem Vorjahre war der 1932er Leſeectrag ſehr gering in der Quantität... * Holzverkäufe im Kinzigtal. Im Gebiet der Ki 4 hat das Forſtamt Wolfach Holzverläufe getällg und dabei bei einem Verkauf von 100 Mate Tannen und Fichten erſter bis dritter Klaſſe einen Erlös von 42 v. H. erzielt. Bei 405 Raummeter Tannen und Fichten erſter bis ſechſter Klaſſe und Abſchnitte wurden 41 v. H. bezahlt. Eine dritte Menge von 247 Raummeter Foclen e meiſt erſter bis dritter Klaſſe gingen zu 50 v. H. weg. *. 5 des Zinkkartells bis Ende 1933. In der geſteigen Sitzung des Zinktartells iſt arundſätzlich be⸗ ſchloffen worden, das Kartell auf der jetzigen Grundlage bis Ende des Jahres 1033 zu verlängern. Jufe-Markiberichi Die Intereſſengemeinſchaft Deutſcher Jute⸗Induſtrieller Gmbß teilt mit: Der Rohjutemarkt lag in der Berichtswoche ruhig. Firſts koſten: Neue Ernte Okt.⸗Nov. und Nov.⸗Dez.:Verſchiffung Lſtr. 16.10— je To.; Dez. ⸗ Jan.⸗Verſchiffung Lſtr. 16.16 je To. Am Fobrikate⸗ markt in Dundee wor in Garnen vorübergehend etwas mehr Geſchäft; das Heſſiangeſchäft iſt gut. Der deutſche Markt verzeichnete beſſere Nachfrage. 5 Frachienmarki Duishurg-Ruhrori 17. Nov. Das Geſchäft war heute außergewöhnlich ſtill. Berg⸗ reiſen waren nur vereinzelt am Markt. Die Frachten er⸗ uhren nach beiden Richtungen keine Aenderung. Auch er Bergſchlepplohn notierte unverändert mit 90 3 na ür 66 J fü Kähne Mannheim. Der Talſchlepplohn dagegen ſchwächte etwas M 1 J füt ößere d MANDELS- p WIRTSCHAFT S- ZEITUNG 0* f — * 5 1 0 5 Süd Freitag, 18. November 1032 Aus Baden Amtliche Perſonal veränderungen Wegen leidender Geſundheit in den dauernden Ruheſtand verſetzt: Bauober⸗ inſpektor Max Lüger beim Bezirksbauamt Offen⸗ burg. Konzert zugunſten der Winterhilfe M. Plankſtadt, 18. Nov. Am kommenden Sonntag veranſtaltet der hieſige Männergeſangverein Sänger⸗ einheit im hieſigen Adlerſaale ein Konzert, deſſen Erlös zugunſten der Winternothilfe verwendet wird. Das Konzert wird für die hieſigen Verhältniſſe etwas Beſonderes bieten. Es wirken mit: der Ge⸗ ſangverein Sängerkreis Wiesloch und das Kammer⸗ muſikquartett vom ſtädtiſchen Orcheſter Es folgen Einlagen klaſſiſcher Tänze, von Frl. Hedwig Wolf⸗Heidelberg. Der neue Präſident des Landesfinanzamts Karlsruhe * Karlsruhe, 18. Nov. Zum Präſidenten des Landesfinanzamts Karlsruhe iſt nunmehr, wie bereits ſchon kurz berichtet und wie amtlich mitge⸗ teilt wird, der Landesfinanzamtsdirektor Dr. J ül⸗ ler ernannt. Müller iſt 1884 zu Trier geboren und ſtudierte in Freiburg, München und Bonn. Er wurde 1907 Gerichtsreferendar und 1911 Gerichts⸗ aſſeſſor. Nach einjähriger richterlicher Tätigkeit beim Amtsgericht in Mülheim a. d. R. wurde er Stadt⸗ aſſeſſor bei der Stadtverwaltung dortſelbſt und trat 1913 zur preußiſchen Finanzverwaltung als Regie⸗ vungsaſſeſſor über. Als ſolcher war er in Altona, Wandsbeck, Schles⸗ wig(bei der Regierung), Berlin, Eſſen und Duis⸗ burg tätig. Im Jahre 1919 wurde er Regierungsrat und Vorſteher des Finanzamts Mülheim a. d. R. und 1921 Vorſteher des Finanzamts für den Stadt⸗ kreis Düſſeldorf, wo er 1923 zum Oberregierungsrat aufrückte. 1927 erfolgte ſeine Berufung als Direktor der Beſitz⸗ und Verkehrsſteuerabteilung beim Landes⸗ finanzamt Karlsruhe. Hier hat er nach Penſionie⸗ rung des früheren Präſtdenten bereits ſeit März 1932 als dienſtälteſter Direktor die Geſchäfte des Präſidenten geführt. Fleckviehzuchtgenoſſenſchaft Heidelberg R. Meckesheim(Amt Heidelberg), 18. Nov. Die Generalverſammlung der Fleckviehzuchtgenoſſenſchaft Heidelberg für das Jahr 1931 hatte einen erfreulichen Beſuch der Viehzüchter und Gemeindevertreter von Meckesheim, Bammental, Mauer, Gauangelloch, Och⸗ ſenbach, Maisbach, Spechbach, Lobenfeld, Wieſenbach und Mönchzell aufzuweiſen. Der Vorſitzende Ver⸗ walter Moſer⸗ über das Geſchäftsjahr 1931 und erwähnte beſonders ausgeführt auch, daß von einer Veranſtaltung einer Zuchtupieh⸗ ſchau abgeſehen wurde wegen der De.⸗Aus⸗ ſtellung in Mannheim. Ferner berichtete er über den Stand der Vorarbeiten zur Gründung eines Milchkontrollvereins und dergleichen mehr. Seine Ausführungen gipfelten in dem Grundſatz: „Die Viehzucht war früher die Stütze des landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebs, ſie wird es auch in Zukunft bleiben.“ Aus dem von Rechner Braun in Spechbach erſtatteten Rechenſchaftsbericht iſt zu entnehmen, daß die Einnahmen 2 379,20 RM., die Ausgaben 2307.97 Mark betragen, der Kaſſenvorrat ſomit 71,23 RM. beträgt. Der Vermögensſtand, der ſich auf 1876 RM. beläuft, hat eine Vermehrung von 92,97 RM. er⸗ fahren. Veterinärrat Köhler berichtete über den Stand der Genoſſenſchaft, die 217 Mitglieder zählt und 386 ein⸗ getragene Kühe, ſowie 30 Zuchtfarren aufweiſt. Künf⸗ tig ſollen nur noch Kühe mit Abſtammungsnachweis in die Genoſſenſchaft aufgenomemn werden. Ueber die Gründung von Milchkontrollvereinen mit Zu⸗ ſammenſchluß nach§ 38 MG. entſpann ſich, nachdem Aſſeſſor Bos⸗Wiesloch ſeinen Vortrag über gute und verbilligte Fütterung gehalten hatte, eine län⸗ gere Ausſprache, die darin gipfelte, daß die Grün⸗ dung als Bedürfnis anerkannt wird. Regierungsrat Henninger ſprach im Namen des Amtsvor⸗ ſtandes über die Belange der Landwirtſchaft im all⸗ gemeinen und über die Milchwirtſchaft im be⸗ ſonderen. Heidelberg. Langenzell gab einen kurzen Bericht Wenn in dieſen ſonnenſchönen Novembertagen Sankt Lukas, der Schutzpatron der Malergilde und was in den himmliſchen Reichen an Malersleuten alles um ihn verſammelt iſt— von dem Seligen Fra Angelico an bis zu des Schwarzwalds großem Sohn Hans Thoma— auf die geliebte Erde ſchauten, dann mußten ſie ihre Freude an dem künſtleriſchen Wi irken des Groß⸗ und Erzmeiſters aller Malerei, des Her b⸗ ſtes, haben. Und vielleicht mag es gerade ein wenig meinem alten lieben Freunde Hans Thoma ſchreiben ſein, der mit ſeinem gläubigfrohen Sinn dort oben gewiß beſonders gewertet wird, wenn die Farben der Bäume und Sträucher in ſeinem alten Heimatland diesmal extra fein aufgeſetzt erſcheinen und die Künſtlerſchaft des Herbſtes ſich juſt hier in wunderſamen Meiſterſtücken hervortut. In der ſchönen Stadt an der Oos hät Natur und Kunſt vor Alters ſchon eine glückſelige Ehe einge⸗ gangen. Wohin das Auge ſchaut, auf den Höhen und im Tal, wo immer die mächtigen Bäume ihre Kronen wiegen, edles Geſträuch herübergrüßt, iſt es wie ein Rauſch in Gold. In einer unendlichen Scala von Abtönungen breitet es ſich aus, ſchimmert hier purpurn und violett, gleißt dort in ſattem Gelb, in dunklem Braun und rieſelt geheimnisvoll leuchtend um die Stämme, als ging des Sommers Träumen noch einmal durch den Saft. Ein Luxus ⸗Ausſichtsautobus der Reichspoſt ladet zu einer Fahrt in die Schwarzwaldherrlichkeit ein. Es iſt ein billiges Vergnügen, aber darum kein weniger wertvolles. Es öffnet vor uns die Schatz⸗ kammer deutſcher Landſchaft von den Strahlen der Sonne mit goldenen Webefäden durchwirkt. Alſo daß ein und das gleiche große Entzücken aus den zuzu⸗ ö elt in Gold In den Schwarzwald und ins Reb eand Baden⸗Vadener Spätherbſt Fahrgäſten aus Königsberg und Solingen aus Halle und Breslau eine deutſche Familie macht und auch die lebhafte Dame aus Leipzig einen Augenblick lang darüber ſich zu verwundern ver⸗ gißt, daß jeder ſie an ihrem„vornähmen Dialägd“ ſogleich als Sächſin erkennt. Ueber die Höhe geht es ins Bühler Tal hinab. Die Yburg trutzt über der Tiefe. Dann wieder die Steile hinauf. Alt⸗Windeck umfängt uns und läßt uns in der Ferne das Münſter Straßburgs ſchauen. Desſelben Straßburgs, das vor 500 Jahren und mehr ſeinen Biſchof aus der Gefangenſchaft auf Burg Windeck zu befreien ſuchte. Aber die Straß⸗ burger hatten nicht mit jener tüchtigen Zauberhenne gerechnet, die auf Geheiß einer weiſen Waldfrau in einer einzigen Nacht einen breiten Graben um die Burg grub und damit dem Ueberfall der Kriegs⸗ leute begegnete. Wer das nicht glauben will, der mag ſich getroſt das Freskogemälde anſchauen, das in der Trinkhalle zu Baden⸗Baden dieſen gewiß höchſt merkwürdigen Vorgang in lebhaften Farben ſchildert... Feiner Duft liegt auf dem Wege. Wir ſind im Baden ⸗ Badener Rebland angekommen, rechts und links umgrüßt von den eifrig herbſten⸗ den Weinbauern, die ſich diesmal auf eine ganz exzellente Qualität ſpitzen. Zu Neuweier im„Lamm“ und in der Straußwirtſchaft kann man die erſten Proben des friſch gekelterten Moſtes in Geſellſchaft gleichgeſtimmter Seelen ihrer edlen Beſtimmung ent⸗ gegenſühren. Wird das kommende Jahr wie dieſer kommende Wein, ſo darf man ſchon zufrieden ſein, wenn die Welt ſich in ſeinem Golde ſpiegelt. Inzwiſchen findet das feſtliche Gewand der Natur Baden-Baden mitten in der Herbſtſaiſon Und dieſe bietet in ihrer Art nicht weniger Ab⸗ wechflung als die großen„internationalen“ Tage der Rennen, des Tennis⸗ und des Tanzturniers. Zwar die ſommerlichen Strandbäder der Stadt, in denen diesmal an die hunderttauſend Beſucher den alten Adam und die junge Eva erfriſchten, brauchen in der fröhlichen Herbſtkühle nicht mehr das Zenti⸗ metermaß des ſtellvertretenden Herrn Reichskommiſ⸗ ſars als neuzeitliches Damoklesſchwert zu fürchten, — man weiß auch ohnedies hier, wieviel und wie wenig Gewandung für jeden ſchicklich iſt. Vergangen iſt auch die dreifache Baden⸗Badener Huldigung an Mannheim: der Nachtflug des im Kurgarten aufgeſtiegenen Freiballons„Mannheim“, die Eröff⸗ nung des„Neuen Mannheimer Wegs“ von Hundseck nach Unterſtmatt und in der Stadthalle, beim Fecht⸗ turnier der Badiſchen Turnerſchaft, die Ausrufung Peter Höflers vom Mannheimer Turnverein als Badiſcher Kreismeiſter im Säbelfechten, dem ſich unter den übrigen neun Siegern noch ein Mann⸗ heimer, Georg Wagner, zur Seite ſtellt. Im Kurhaus reihen ſich derweil die unterhalt⸗ ſamen Veranſtaltungen auch jetzt in nicht minder bunter Folge aneinander. Vor allem auf dem Ge⸗ biet der Muſik, der alten Domäne Baden⸗Badens. Karl Fleſch, der große Meiſter der Geige, der mit dem kongenialen Pianiſten Karl Friedberg und dem prachtvollen Celliſten Gregor Piatigorſki an drei bezaubernden Abenden klaſſiſcher Kammer⸗ muſik ſich von einem begeiſterten Publikum um⸗ jubelt ſieht, macht den Anfang. Die Friedberg⸗ Schülerin Jeanette Courtland folgt mit einem bemerkenswerten Sonderabend. Dann das von Ge⸗ neralmuſikdirektor Ernſt Mehlich ſinnvoll dirigierte Symphoniekonzert des hieſigen Orcheſters, in dem Richard Strauß,„Till Eulenſpiegel“ in ſeiner vollen Farbigkeit erſteht und Mendels⸗ ſohns„Italieniſche Symphonie“ in ihrer ſonnigen ſtelodik erſtrahlt. Das achte deutſche Regerfeſt, das in die⸗ ſer wundervollen Herbſtzeit uns in Baden⸗Baden leuchtendes Gold aus dem breiten Strom der tie⸗ fen deutſchen Kunſt Max Reger's ſchöpfen läßt, er⸗ hält durch einen Einleitungsvortrag Ernſt Mehlichs und durch den Feſtvortrag von Dr. Fritz Stein⸗ Kiel ſeine literariſche Note. Im, machtvollen Kla⸗ vierkonzert moll meiſtert den Flügel Rudolf Serkin. a Dann gibt es in den letzten Tagen auch auf dem Gebiet der Kirchenmuſik noch eine über dem engeren Rahmen ihrer Vorführung hinaus reichende Veran⸗ ſtaltung mit der Wiedergabe von Werken Prof. Franz Philäpps. Das eine Mal im Kurhaus, an⸗ ſchließend an die Tagung katholiſcher Kirchenmuſiker, eine Aufführung ſeiner Vertonung„Gottes Lob aus Kindermund“. Das iſt eine Folge von Kinder⸗ gebeten, Chorälen und choralartigen Volksweiſen, zu einem rührend⸗anmutigen Ganzen geſchaffen. Vom Cäeilienchor und einem Kinderchor umrahmt be⸗ gegnen ſich hier die Stimme der ſorglichen Mutter und des frommen Kindes in gläubiger Feier der Tageszeiten. Am anderen Nachmittag, in der alten Stiftskirche die hieſige Erſtaufführung von Philipps Miſſa„Laudate Dominum“ und die Uraufführung der à cappella-Hymnen„Veni Creator Spiritus“, „Adoro te devote“ und„Tantum ergo“. Es ſind Werke, in denen die Gläubigkeit des Komponiſten in der einfachen, klaren Würde der Tongeſtaltung einen bezwingenden Ausdruck findet. Ergreifend⸗ ſchön die Leiſtung des von Otto Schäfer wie tags zuvor geleiteten Chors, vor allem in den verſchwe⸗ benden Frauenſtimmen des Agnus. In einer Im⸗ proviſation Franz Philipps ſelbſt an der Orgel über das Eliſabeth⸗Lied miſcht der Künſtler in das legen⸗ däre Erleben faſt realiſtiſch unbekümmert die teil⸗ nehmende Freude der Natur. Das alles durchflutet warm den impoſanten Raum der Kirche, die vom goldenen Licht des Herbſtes um⸗ leuchtet iſt. Auf jahrtauſend altem Grunde ſteht ſie. Glück und Leid der Menſchenkinder dieſer Stadt ſah ſie in vielen Jahrhunderten ſchon. Und ſchaute zu den Zeiten tiefſten Niedergangs des deutſchen Vol⸗ kes, zuverſichtlich und zukunftsgewiß, in allem Ver⸗ gehen immer wieder das ewige Neuwerden. Till. 145. Jahrgang/ Nummer 538 Aus der Pfalz Denkzettel für einen Kraftfahrer * Kaiſerslautern, 17. Nov. Der Schloſſer Chri⸗ ſtian Thoni von Kaiſerslautern hatte mit dem Auto ſeines Dienſtherrn eine Autofahrt gemacht. Nach⸗ dem er zuſammen mit einem Freund dem Alkohol unterwegs kräftig zugeſprochen hatte, trat er die Rückreiſe an. In der Pirmaſenſer Straße fuhr Thoni mit 60 Km. Geſchwindigkeit dahin, als er eine Polizeipatronille erblickte, die das Haltezeichen gab. Thoni blendete ſofort ſämtliche Lichter ab und gab Vollgas. Im letzten Augenblick konnte der eine Polizeibeamte zurückſpringen, ſonſt wäre er über⸗ fahren worden. Thoni konnte noch in der gleichen Nacht von den verfolgenden Polizeibeamten geſtellt werden. Das Gericht ſprach gegen den rückſichtsloſen Autofahrer die höchſtzuläſſige Strafe von zwölf Wochen Haft und 15 RM. Geldſtrafe aus. ** j. Wachenheim, 16. Nov. Der Martinimarkt brachte einen großen Fremdenverkehr. Die hieſigen Geſchäftsleute dürften daher auf ihre Rech⸗ nung gekommen ſein. Aus Reichsmitteln zu Neuerrichtung von Wohnungen und für Häuſer⸗ anſtrich, die von der Reichsregierung zur Verfü⸗ gung geſtellt worden ſind, erhielten auch einige hie⸗ ſige Hausbeſitzer einen Zuſchuß und zwar für eine Wohnung 600 Mark und für den Häuſeranſtrich 100 Mark. * Annweiler, 18. Noy. Daß erſte Führerſchu⸗ lungslager der Pfalz für freiwilligen Arbeitsdienſt hat geſtern ſeinen Anfang auf dem Kreisjugendͤheim des Pfälzer Turnerbundes genommen. Regierungs⸗ rat Stölzel-Bergzabern begrüßte die Teilnehmer und Gäſte und übergab das Lager dem Präſidenten des Landesarbeitsamtes Bayern, Kerſchenſteiner⸗Mün⸗ chen. Präſident Kerſchenſteiner verlangte von den Lagerteilnehmern Einordnung in das Ganze, kame⸗ radſchaftlichen Geiſt und Liebe zur Sache. Regie⸗ rungsdirektor Dr. Poeverlein⸗Speyer ſprach für den derten Reg ier ungspraſdenten Oſthelder und die Kreisregterung der Pfalz. Schließlich über⸗ mittelte Erſter Bürgermeiſter Orth den Willkont⸗ mengruß der Stadtgemeinde Annweiler. Nachbargebiete Schwurgericht der Provinz Starkenburg * Darmſtadt, 17. Nov. Vom Schwurgericht wurde am Mittwoch der 46jährige Poſtbeamte Adam Rauch aus Darmſtadt wegen gewerbsmäßiger Abtreibung und Bedrohung zu einem Jahr ſieben Mo⸗ naten Zuchthaus verurteilt unter Aberkennung der Ehrenrechte auf fünf Jahre. Der Mann lebt gegenwärtig in fünfter Ehe. Seine vierte Frau war, ſchon als er ſie heiratete, wegen gewerbsmäßiger Abtreibung vorbeſtraft und wurde etwa zwei Monate nach der Hochzeit wieder ver⸗ haftet und zu Zuchthaus verurteilt wegen der glei⸗ chen Sache. In der heutigen Verhandlung legte., der bisher alles leugnete, plötzlich ein Geſtänd nuts ab, erklärte aber, aus purem Mitleid mit den Mäd⸗ chen gehandelt zu haben. Aus purem Mitleid hat er ſich wahrſcheinlich auch je 50 und 100 Mark für ſeine Hilfeleiſtung geben laͤſſen. Wegen Bedrohung wurde er verurteilt, weil er ein junges Mädchen mit Totſchießen bedrohte, wenn es irgend etwas verlauten laſſe. Großfener— aus Angſt vor Geſpenſtern * Metz, 17. Nov. Vergangene Nacht vernichtete ein großer Brand in der Gemeinde Antilly einen Gutshof. Der Schaden beziffert ſich auf 200 000 Franken. Man vermutete Brandſtiftung und nahm einen 73jährigen Greis feſt, der, obdachlos, in der Scheune des Hofes geſchlafen hat. Er gibt an, aus Angſt vor Geſpenſtern eine Kerze angezündet zu haben. Anſcheinend iſt er darüber eingeſchlafen und durch das Uebergreifen der Lichtflamme auf die Erntevorräte das Feuer entſtanden. Honbogs gt 222 Nel 2270 2 genen Hirelfen Kal gan nut 5 e . verpflicehfef! Wir zeigen Ihnen weitere Spitzenleistungen Kamelhaar- Stoffschuhe mit Filz. und Leder sohwttdio 2 ä 3 8 8 Seite/ Nummer 538 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag,! 8. November 22 ̃⁵T2.— 0 1 TA Uf BRA f 0 175 f U 7 f l 5 5 4 unten WHA UFA-FILLM: eee eee HEINZ ROHVMANN Heute letztmalig die Verfilmung des spannend- sten Kriminal- Romans der Berliner Jllustrirten fal be Film, der durch die menschliche Ge 11 Sei: nes Stoffes packt, der mehr ist als ein Kriminalreißer. der Rekord der großen Sensationen!! Darsteller: Fkllz Nampers Ellen Richter, Paul Richter 9 0 Brink 1 Allium in deuischer Sprache IIe N 0 5 ee e 5 b SSS e 8 N SS n 78 e 223 8 a Te empo und Spannung. cbehegen 5 V Werden in diesem Film, der packt und zu böchster Be wunderung on- Beip rogramm 8 888 2 zwingt, aufs vollkommenste gemeistert. Männer voller Energie und Unerschrockenheif mit der lachenden Freude am Abenteuer sind die flelden dieser dars llerischen Glanzleisſungen! Im Ton- Vorprogramm: Angriff und Verteidigung Weltmeister Tilden über Tennis- Sport NEUESTE FORKTONWODeHRE Auf allen Plätzen bis.30 Uhr nur 70 Pig. 8 2255 Dec 5 T Mansimann Eine schauspielerisch artistische Glanzleistung. inen 10 ud Beginn.00,.30,.00 Uhr u, ron van sven orro walrsuge Ein Fim von ph. L. Neyting und Dr Fr., Zeckendoif nech dem Thssteistück von Fed A. Angetm yer Husle: HansS-OTTO BORGMAAA PIO duktion und Rege: Al fre d Zeiss ie Weltere Heupfdeistelſer Jakob Tiedtke, Hermann Spee mans, Fritz Kampers, Margarete Kupfer, Gus Stark Gstetten-⸗ Bauer, Aarry Hardt Beginn: 250. 5, 7, 845 Uh National- Theater Mannheim Freitag, den 18. November 1932 Vorstellung Nr 80— Miete E Nr. 7 Sondermiete E Nr. 3 Zu Gerhart Hauptmanns 70. Geburtstag ID er B i be** e 12 i Age 1055 Diebeskomödie in 4 Akten v. Gerhart Hauptmann] an die Heſchäftsſtelle Inszenierung: Hermann Alb. Schroeder Dit Anfang 20.00 Uhr Ende 22.15 hr a 5 Woche wuchert 2 F ers e d e n 1 fo. Lastaulo Limousine Kleinwagen bis 6 St⸗PSr, gegen bar zu kaufen geſi Sis haben ihre helle Freude und Augenweide an dieser schönen und spannenden Liebesgeschichte in einem Miſten der Sensationen und des fempos— dem Sport. Amit all seem unermeßlichen Beide Leg web fte g, Aensverstee flags fenen FFDVC⁵⸗ ß e e m Belpiogtemm: GFA-TONWoesak end 48855 8 rüger, Kentier ns Ang! Z 1 8 9 hes 55 5 5 e f 15— 5 5 Doktor Fleischer 1 0 1 50 Kriegsfilmw- 8 18 27985 ee 5 Sena 0s e 9 Motes ans Simshäuser 1a. Aeferfirma 2 5 5 5 e des Bauj. b mit N Frau Motes Lene Blankenfeld„Baul. u. oh mit 5 an Wolt, N e Ziegler e 9 7 5 1 D E S 77 1 J O 8 25 0 ullus Wolff, ihr N Larl Me Veſchſt 51 f Mae 15 1 i Zu kaufen geſucht: eee eee 2 5 Leon tine 9 Iulde Overhoft A 1 1 0 Tagen 75 5 115 Wulkow, Schitfer Josef Renkert 8 4 6 5 5. eee bc ebase 5 Weg 2 5 Uhr Mitteldorl, Amtsdiener zum Krüger 5., au⸗ e 5 5 Fhipp. Doktor FleischerssehnSuse Ungerer jahr 3072 32, wenig gef., Wochentags bis UHR alle Saal- und Rangplätze 1 115 9% Kaſſe. Genaue nur 80 Pfennig. Ewerbslose gegen Ausweis wochen — ngeb. unter 2 P 22 5 1—— A0 14 an die Geſchſt. 54547 tags zu allen Vorstellungen nur 30 Pfennig. 1 UA. Acc od. B. M.., nicht ält. 140 Acqua, der Seelöwe 1 Modell 30, zu kaufen II eee eſucht, Angeb. unter 11 Bal III e 4 7720 Spel⸗Lim e, * 110 Safanes Prunk S Ste Ii Modell 30,. *— preiswert zu verkauf. Len 11 1 5 Viern⸗ eim, Mannheimer⸗ 1 Fellseher G 1 ſtraße 67, Tel. 47. 2 5 1 15 Wie die Franzosen den Hrieg erlebten, 1 Sohwar z,. Versuchen Sie noch Reute! 7 127 5 en ene 29155 Se i Kirschwasser 150002 das im Holzbackofen gebackene 5 4 II Hetalſchheit des Urieges wird lebendig ab 5 Ltr. zu günſtig. Original- ⸗Hanauerba uernbret. II Täglich.15 Uhr III brommeljeuer zermürben dle Nerven, N 5 i Barpr. dir. v. Erzeug. rotz Güte u. Qualität der globe Laib 52 Pfg., der kleine Laib 32 Plg. 110 Il 5 Sturmangriße ohne Bude! Ab 1 5 4 Uhr. 0 5 1975 Uhr% Nertan Alt 8 1 1 u 6 5 Tete f 1 5 5 12 der sensationelle Spielplan 15. 44513. 11 Sonntag nachmittag 4 Uhr ber weſtdrand— das große Ringen 8 Waldhofſtr. 15. 451 Einver kauf nur 3, frei 805 Familien vorstellung 5 bancrolif 8 5 5 25 8 2 1 n Preise 30 Pig bis Mk..— 2. a Ben ſeschen Turban,. Wi! duren Massenabschuss IL 8 8 II 6 Bent der amerik. Harry Piel, in die flotte Pelzm Utze, 16226 1 jetzt sehr preiswert g 5 Jeder Deutsehe seinem ersten ene und 7 die emfache Sportmütze 1 ö l 1 9 CC i 5 in deulscher Sprache führt in allen Modefarben u Formen auen d. Rücken; 5 muß dieses ausgeze chn. franz. 5. 0 Meisterwerk gesehen haben! 8 6;.„„ K 5 von 4 Mk. an e, eiln- Tausig Masun)! A 0 0 Vurderschlege! 22% Rathausbogen g Paradepl. 5 5 pit S0, agb 30 85 e. Kopkbedeckungen för Sport als Spell 5 1 8 ganze Im Fell, Pfl. G 5 Masen Schlegel Kk..20 Ragouf 70 0— Fasanen von 2 Mk, an, Rebhünner, Schnepfen. dunge Gänse, Enten, Boularden, Capaunen Suppenhühner, Tauben in großer Auswahl. Tel. 30269 J. KNAB 21.14 Jugendliche haben Zutritt! 7 Beginn:.50,.00, 7 00,.45 Uhr Ein Ereignis! Wengert Maunbeimef i 7, 38 7 1312 Sanz. Vorteile biete ich diese Woche durch günstigen Einkau meiner werten Kundschaft. Abschlag von 1 Kalbfleisch 48 na males man Te Ga ele. 8 8 7 lei- Bestecke m. schwerer Er- Aull. Sind aller feinst. Ju- 9 2 2 5 224 e lierware. Nur tornedm. Muster 20 bill. Freisen 2. B. eine 15 5 5 5 9 n i Amtliche Bekanntmachungen 3 1— Jahre Sc! rantie. Ganz dequeme Raten fal, fall, Ugrentraten N 5 1 2 zWableng I. Rate f Mos. nach Lieferung. Fertan chen n Wegen Erneuerung der Fahrbahn wird die . f g 5 5 Prtrete. Katgiog ung Freissiste kostenlos ung unverbicled. Lindenhofüberführung ab 21. November 1932 bis* „ 9 5 2 a Mann berg T Fritz Millhoff, gestecklabrlkatlon, Solingen-Okligs 30 zur regen der Arbeiten für 95 1 N in 11 81 und Kraftwagen geſperrt; frei auf eigene Gefahr 1 en U. Keule Pld. 60 9 elo 12 für Handwagen, 1 und Motorräder. Umleitung über Neckarauer Uebergang, für Per⸗ ima Halb- u. Hammefbeisch 2 a een Kecherevütele hd UO s eee Ein packendes Seemanns- Schauspiel 2 BENIAMINO 81 5 singt La Gioconda Feinst. Hensenfleisong 0 1 Husumer Weide, alle St.. Pfd Schweine- klappen Pfund 20 51 Braten Pfd. 0 u 68 ede rones Baprogramm!, Hirschbraten o. Knochen Pfund.20 8 Hühner, Hahnen, Enten Spiek speck% Pfund 25 J 1 6 g 5% Rabatt Verkauf im Laden T I. 6 meine übrigen Verkaufsstellen nehmen Bestellungen 2— Ae, s Fre le Quslität ft Bis 6 Uhr a 1 8 8 Kotelett Pfund 75 9 1 all Liebesarie aus dem 2. Akt, 15226 Benno Baum 1 2 n * Auf allen 5 0 5 2 5 3 eee 8 8 5 70 0 3. LILVYVDAMITA Schwelzingerstraße 44 Tel. 47708 1 Ul. 2 ge 955 Fxisches Fleis. 8 38 Die berühmte rassige Schönheit in 4. 8 F tür Braten(Kuhfleisch) Pfd. 40, 46 u. 48 ne Frostheul. nasen m Fell. Pfund 68 g klasen abgezogen Pfund 98 den saftigen bestsbrageg 551 60* e Die Brücke von Fee dd slehere Beige( Hasenziemer u. Schiegel, Pfund.20 f ö ohne Bein Did. EEC San kñuis Rey ug Ente ger: aan n eser en d Seni 0 4 Jeder soll melne guten Wurstwaren versuchen! 15. Nes den me,. Wer PFF ö ond lLachaschinken 4 Plund 30 Städt. planetarium Krakauer, lyoner, Servels Pid. 60 9 Guter Aufschmitt mit Schinken ½ PId. 28 3 Montag, den 21. November, 20% Uhr kausmacber Leber- und örlebennurst. Id. 28/ 4. Experimenfalvortrag Aber Astrophis feaclet Se e e — Stich 12⁰ Einzelkarten.50, Stud. und Schüler.25 RI er er eee ben,. Zum Tee und Abendtisch der bellebie 2 Karlsbader Zwiebe 5 N 85 LI LIEMMICRHSEIFE 10 8 Nalbfiel R e e hergestellt 8 5 gleichfalls jein parfümtert. welhes 4 6 8 50.567 PE- 3 WENN EI S 12680 situ nur 10 Dig. 3 St. 23 big. aus fu. Schlachtg., alle Stücke nur Die Bäckerei anerkennt erstkl Backwaren U,-6 5, 14 Seckenhelmerstr. 82 148 ö Metzgerei Gärtner, il 75 340822228 a Tel. 272 37 Erwerbslose 40 Fig. * * nilft sofort bei juckenden Hautkrankheiten alten Beinleiden Hrampfaderbruch) off. Beinen, schlecht heil. Ausschlag oder Flechte, Brandwunden 1 HAmorihofde ö 7 Freitag, 18. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 538 Das bevorſtehende Wochenende iſt auch in der Badi⸗ ſchen Turnerſchaft des Buß⸗ und Bettages wegen vom Wettkampfbetrieb freigehalten. Da⸗ für wird dieſer Tag wie auch der vorausgehende Samstag zur inneren Arbeit, zu Zuſammenkünften, Beſprechungen, ganz beſonders aber zur Lehr⸗ arbeit benützt. Im Männer⸗ und Frauen ⸗ turnen iſt man beſonders tätig. In Huchenfeld fin⸗ det eine Bezirksturnwarteverſammlung des Pforzheimer Turngaues ſtatt, in Weinheim hat die Kunſtturnervereini⸗ gung des Badiſchen Neckorgaues ihr zweites Trefſen, auch die Vereinigung Breisgaues hat in Freiburg eine des 2 Uebungsſtunde, ſowie die des Turngaues Mittelbaden in Neuweier und die des Murgtalgaues in Gaggenau. Der Kraichgau führt eine Turnwarte⸗ und Kunſtturnerverſamm⸗ lung in Bruchſal ducch. Dazu kommt noch die Frauen⸗ turnwarteverſammlung des Pforzheimer Turn⸗ gaues und der Beginn des Turn wartelehr⸗ ganges im Mannheimer Gau. Einen Lehrgang im Frauenturnen führt der Bodiſche Neckarturngau in Heidelberg durch. Verwaltungsfragen erledigen der Orte⸗ nauer Turngau durch eine Vorſtändezuſammenkunft in Offenburg und der Breisgau durch eine ſolche in Freiburg. Auch die übrigen Fachſchaften entwickeln eine umfangreiche Tätigkeit. Im Pforzheimer Turngau nimmt ein Ringtennistournier ſeinen Fortgang. Spiel⸗ warte⸗ und Schiedsrichterverſammlungen finden durch den Karlsruher Turngan in Karlsruhe, den Turngau Mittelbaden in Raſtatt, den Breisgau in Lahr und durch den Turngau Monnheim in Mannheim ſtatt. Dazu kommt noch der erſte Lehrgang für Ju gend⸗ führer durch den Schwarzwaldturngau in Triberg, die Beſprechung der Fachwarte für Schneelauf vom Hegau⸗ Bogdenſee in Radolfzell, der Begin u der Trocken⸗ [kikurſe im Mannheimer TV 46 und neben dem Jungmannenfechten der Gaugruppe Mittelbaden ein Lehrgang für Fechter und Fechterinnen in Karlsruhe, dem ſich ſolche in Offenbusg und Mannheim anſchließen. 5 Winterarbeit in der Badiſchen Fechterſchaft der DT. Die badiſchen Turnerfechter ſind nach den großen Veranſtaltungen um die Badiſche Turnermeiſter⸗ ſchaft, die in den verſchiedenen Wafſen noch in guter Er⸗ innerung ſind, bereits in die Winterarbeit eingetreten. Dieſe ſteht in ausgiebigem Maße im Zeichen der Aus⸗ und Weiterbildung der Fechter und Fechterinnen, welchem Verlangen die Leitund der badiſchen Turnerſchaft durch eine Anzahl Lehrgänge in fördernder Weiſe Rech⸗ nung trägt. Am nächſten Samstag und Sonntag bereits findet unter der Leitung des Fechtwartes der DT, Staſſen⸗Hanagn, in der Loandesturnanſtalt in Kaclsruhe ein Lehrgong für Fechter und Fechterinnen ſtatt, der außerdem und hauptſächlich die Ausbildung von Kampfrichtern für das nächſtjährige Deutſche Turnfeſt in Stuttgart fördern ſoll. Am darauffolgenden Montag in Offenburg und am Dienstag in Mannheim gehen zwei weitere Lehrgänge zur Heranbildung von Vorfechtern und Fechte⸗ rinnen vor ſich. Die große Zohl der Anmeldungen, die zu dieſen Lehrgängen aus allen Fechtabteilungen der badi⸗ ſchen Turnerſchaft zu verzeichnen ſind, beweiſen das große Jntereſſe, das der Schulungsarbeit entgegengebracht wird. Turnwarteſchulung im Mannheimer Turngan Die Deutſche Turnerſchaft iſt ſich bewußt, daß ihr weitverzweigter und vielſeitiger Uebungstrieb die un⸗ unterbrochene und beſtmöglichſte Ausbildung ihrer Unter⸗ führer und Fachwarte erfordert. In anerkonnt vorbild⸗ licher Art trägt hierzu die Deutſche Turnſchule in Berlin bei, deren Tätigkeit jetzt ſchon ſich in den Gauen und Vereinen in vorgusgeſehenem Umfange bemerk⸗ bar macht. Die Deutſche Turnſchule allein iſt jedoch nicht in⸗ der Lage, all den Anforderungen gerecht zu werden. Nach wie vor bilden die Lehrgänge in den Turnkrei⸗ fen und Turngauen der Dr für alle Gebiete eine nicht zu erſetzende Ergänzung in der Führerausbildung. Auf breiter Grundlage hat der Mannheimer Turngau für die nächſten Mongte einen 9 5 zur Ausbildung für die Turn warte der Ver⸗ eine vorgeſehen unter der Leitung von Kreisoberturn⸗ wart Schweizer und mit Unterſtützung der jeweiligen Gau⸗ fachwarte. In zwölf Uebungsſtumden werden die Turnwarte mit allen einſchlägigen Fragen eines neuzeit⸗ lichen Uebungsbetriebes vertrout gemacht. An dem Lehr⸗ gang, deſſen erſte Uebungsſtunde am kommenden Samstog abend in der Turnhalle des T B 46 abgehalten wiroͤ, beteiligen ſich 20—25 Turnwarte der Ver⸗ eine des Mannheimer Tucngaues. Aus der Vadiſchen Zurnerſchaft Das Alterstreffen des Neckar-Elſenz-Turngaues Unter dem Vorfitz des früheren Gauvertreters Albert Wickenhäuſer, Sinsheim, trafen ſich am Sonntag die Altersturner des Neckar⸗Elſenz⸗Turngaues in dem herrlichen Odenwaldſtädtchen Schönau. Dieſes erſte Treffen war von vollem Erfolg begleitet. Zahlreich waren aus allen Teilen des Gaugebietes Vertreter zuſammen⸗ gekommen, um im Saale des Gaſthauſes zum Löwen einen erhebenden Nachmittag mit auserleſenem Programm su erleben. Nach dem Eintreffen der Teilnehmer wurde unter Füh⸗ rung des Ehrenvorſitzenden des T. V. Schönau, Ratſchreiber Vögele, ein Rundgang durch die hiſtoriſchen Sehens⸗ würdigkeiten des Städtchens durchgeführt. Anſchließend verſammelten ſich die Altersturner im Feſtſaale, wo nach einer herzlichen Begrüßung des Obmanns in raſcher Folge Darbietungen verſchiedener Art geboten wurden. Der T. V. Schönau hatte in ſinnvoller Weiſe die Durch⸗ führung des Tages übernommen und bot mit ſeinen Ab⸗ teilungen prächtige Leiſtungen, die allgemeinen Beifall ernteten. Im Namen des T. V. Schönau begrüßte der 1. Vorſitzende Ludwig Win newiſſer die Erſchienenen, während Bürgermeiſter Mannſchott in einer Anſprache die Grüße der Gemeinde Schönau übermittelte. Es ſpra⸗ chen noch Kreispreſſewart Krämer, der Gauvertreter Jung für den Neckar⸗Elſenz⸗Turngau, der die Ehr u ng von vier Altersturner des T. V. Schönau und zwar Heinrich Vögele, Leonhard Kilian, Fritz Ebert und Guſtav Kinzinger für 25jährige verdienſtvolle Ar⸗ beit im Verein vornahm und ihnen die ſilberne Gau⸗ Ehrennadel verlieh. Gauvertreter Jung gedachte noch in ſeiner Rede der im Weltkrieg gefallenen Turnbrüder, zu 1 5 55 derer ſich die Verſammlung von ihren Sitzen er⸗ ob. Eine beſondere Ehrung wurde den Alten über 60 Jahre zuteil, denen nach Vortrag eines Prologs durch die Turnerin Gretel Krämer ein Ehrentrunk gereicht wurde. An den Vorführungen beteiligten ſich außer dem T. B. Schönau die Altersriege des T. V. Bammental, ſowie die Gaualtersriege, die durch ihre ſehr gut ausgeführten Uebungen begeiſtern konnten. Anterbaden Neckar Die Mannſchaft des Neckarkreiſes Maag Sandhauſen Bucher Rohrbach Wiegand Eppelheim Exel Sandhauſen Nave Geiß Schwetzingen 05 Heidelberg Seiter Zimmermann Fauß Röſch Schwegler 05 Heidelb. Eppelheim 1910 Heidelb. Eppelheim Die Mannſchaft ſpielt bei dem am 20. November auf dem Sportplatz des Sp Altrip ſtattfindenden Spiel in gelbem Trikot und ſchwarzer Hoſe. Die unterbadiſche Mannſchaft ſpielt mit blauem Trikot mit weißem Bruſt⸗ ring und ſchwarzer Hoſe. Schiedsrichter 03 Ludwigshafen. des Spieles iſt Herr Walter von Mannheimer Kegelſport Nach erfolgter Einweihung der erſten internationalen Kegelbahn traten die Kämpfe ſofort in ihre Rechte. Die Paarungen ergaben folgendes Ergebnis, wobei hinzu⸗ gefügt werden muß, daß Einzelkämpfe hier auf dieſer Bahn nicht ausgetragen werden können. Es muß alſo immer ein Gegner des Keglers mit antreten: zer Mannſchaftskämpfe: 1. Seel⸗Frankfurt 364 Punkte, Hüorth⸗Frankfurt 338 Punkte, zuſ. 702 Punkte; 2. Schweg⸗ ler⸗ Saarbrücken 367 Punkte, Stehle⸗Sgarbrücken 303 Punkte, zuſ. 670 Punkte; 3. Hetzel⸗Mannheim 319 Punkte, Sögeler⸗ Mannheim 318 Punkte, zuſ. 637 Punkte. Sehr beachtlich iſt hier die Leiſtung der Mannheimer Mannſchaft Hetzel⸗ Sögeler, die, trotzdem ſie noch nie auf ſolcher Bahn gewor⸗ fen haben, den öritten Platz behaupteten. der Mannſchaftskämpfe: 1. Seel⸗Fronkfurt 344 Punkte, Hüorth⸗Frankfurt 333 Punkte, Dolle⸗Frankfurt 319 Punkte, Zuſ. 996 Punkte; 2. Nirk⸗Korlsruhe 323 Punkte, Lutz ſen.⸗ Frankenthal 2884 Punkte, Lutz jun.⸗Frankenthal 307 Punkte, zuf. 914 Punkte: 3. Goldammer⸗Frankfurt 266 Punkte, Hüorth⸗Frankfurt 321 Punkte, Seel⸗Frankfurt 289 Punkte, zuſ. 870 Punkte. Mannheimer Kegler haben an dieſer Pancung noch nicht teilgenommen. Für die Einheimiſchen finden die Kämpfe am nächſten Sonntag ihre Fortſetzung. Eine bedeutſame Begegnung auf den Aſphaltbahnen bei Stierle am Verbindungskanal fand vergangenen Samstag ſtatt. Es trafen die beiden Klubs Roland und Goldene Sieben aufeinander. Es erreichten: Roland: Maier 284, Edler 272, Pillhofer 278, Sauer 247, Stephan 247, Daa 248, Nickel 281, Eiſenhauer 284 Holz, zuf. 2144 Holz. Goldene Sieben: Ganz 302, Hamm ſen. 298, Kuhn 209, Matter 248, Chriſt 273, Coerbluth 256, Fränzinger 308, Schuler 244 Holz, zuf. 2193 Holz. Sieger blieb ſomit Goldene Sieben mit 40 Holz. Tiſchtennis-Verbanosſpiele Die Vorrundenkämpfe nähern ſich dem Ende, in einzel⸗ nen Gruppen ſind ſie ſogar bereits abgeſchloſſen. Die letz⸗ ten Spiele brachten noch einmal äußerſt intereſſante und erbitterte Kämpfe, dazu einige wichtige und vielleicht ent⸗ ſcheidende Reſultate. Auch der Beſuch der größeren Spiele war wieder ſehr gut. Dem Kampf MTG Fortuna folgten über 100 Zuſchauer, ein Zeichen dafür, daß für ſpannende Kämpfe großes Intereſſe beſteht. Gruppe A: Der Proteſt im Spiel Blau⸗Weiß gegen Agilitas wurde abgelehnt, ſo daß die 10:5⸗Niederlage gültig iſt. Diesmal fertigte Agilitas Grün⸗Schwarz über⸗ legen 14:1 ab und Wohlgelegen gewann gegen Flora 1912. Gruppe B: Mandolinata ſchlug Rot⸗Weiß ſicher 1278 und führt damit wieder die Tabellen an. Eine äußerſt wichtige Entſcheidung ſiel im Treffen MTG— Fortuna, das Fortuna nach hartem Kampfe:7 für ſich gewinnen konnte. Fortuna gelang es durch dieſen Sieg, vor der Mech den wichtigen 3. Platz zu belegen. Mit dieſen dei⸗ den Treffen iſt die Vorrunde in der Gruppe B bereits beendet. Die Tabelle zeigt folgendes Bild nach 5 Spielen: 1. Mandolinata:0 Punkte; 2. Neckarſtadt 41.; 3. For⸗ tung:2.; 4. MG 218.; 5. Hanno:4.; 6. Rot⸗ Wetß:5 P. Mandoltnata iſt augenblicklich die einzige noch unge⸗ ſchlagene Mannſchaft in den Verbandsſpielen der 1. Mann⸗ ſchaften. Um die Beſetzung der z erſten Plätze dürften ſich zwiſchen den 4 erſten Vereinen, die ſich ziemlich gleich⸗ wertig ſind, noch erbitterte Kämpfe entwickeln. Gruppe O: Auch hier ſind die Vorrundekämpfe beendet. Rheingold mußte zum Tennis⸗Club und dort die erſte Heſest /me ofner ac eig iind gelb Fegſe llachobel le gelb Haun und tofbrgun. Herst. Jhompson- Here G. m. b. H, Dusseldorf 8. F. 8 Niederlage hinnehmen, allerdings iſt hier ein vorher ein⸗ gelegter Proteſt nech nicht entſchieden. In der Tabelle iſt das Spiel vorerſt mit 916 für den Ter bewertet. Metropol mußte zu den Pfälz. Eiswerken und konnte dort nur knapp:7 ſiegen. Der Tabellenſtand iſt folgender: 1. Rhein⸗ gold und Bf 41.; 3. Tennis⸗Klub und Metropol :2.; 5. Pfälz. Eiswerke 114.; 6. Kander:5 P. Metropol dürfte im Endkampf um die drei erſten Plätze unterliegen, dagegen iſt die Reihenfolge der übrigen Ver⸗ eine der Spitze noch nicht klar entſchieden. Gruppe D: Spielfrei. Zwei Freundſchaftsſpiele trug die MT gegen Metropol aus. Das 1. Spiel endete mit einem ſicheren 12:3 Siege der MTG, die aber mit Erſatz ſich im Rückſpiel 715 geſchlagen bekennen mußte. Mannheimer Firmenſport Werner u. Nicola ſchlug in dem fälligen Pflicht⸗ ſpiel der Gruppe A Kiſſel mit knapp:1 Toren. Werner u. Nicolg fühet mit 4 Punkten Vorſprung ohne jeden Punktverluſt dieſe Gruppe an. In dem Pflichtſpiel der Gruppe b ſiegte Stadt 2 über Aſſekuranz 511. Allerdings war Stadt 2 wieder durch Spieler der 1. Elf vecſtärkt. In einem Freundſchafksſpiel ſchlug die Bad. Kom. Landesbank die Suberit AG eine Privatmann⸗ ſchaft von Alemannio Rheinau, ziemlich hoch:1. Dapo⸗ lin verlor:1 gegen die 2. Mannſchalt des TV 1846. Am Sonntag finden infolge Spielverbot keine Spiele ſtatt. Nur am Samstag ſpielt in Neuoſtheim eine Privat⸗ mannſchaft der Spielvereinigung 07 gegen die Bad. Kom. Landesbank. Das Finanzamt iſt mit 2 Mannſchaften dem Firmen⸗ ſportverband beigetreten. Immobilien an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Haus mit großem Laden u. Nebenräumen, im Zentrum der Stadt, für 30 000% zu verkaufen. Angeb. unt. L U 126 13 214 Einfamilienhaus aus 5 Zimmern, Küche, verkaufen. Vermittlung nicht erwünſcht. ſtelle dieſes Blattes.* 4511 in nächſter Nähe des Waldparkes, beſtehend 2 Kammern, nebſt Zubehör, zum Preiſe von Mk. 14 500.— zu Angebote unter 2 8 21 an die Geſchäfts⸗ Einfamilienhaus A fang Maelgrsedat a. fur cbeun- Jeg deren ſofort gegen bar zu übernehmen geſucht. An⸗ a gebote unt. 2 G 10 an die Geſchäftsſt. 14497 Seldverkehr gegen Sicherheit, bei ſofortiger Angabe des Auszahltages, koſtoal. Ausk. dch. Dr. Bizer, Max⸗Joſefſtr. Nr. 27. Bad, Veranda, Garten ete. 30% Eigenkapital erforderl., Reſtbetrag wird beſchafft. Baldigſte Anfragen unter A H 36 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4541 Wohnhäuser Job am Hochpale Bauplätze, Gärten, ſchlagbar, in d. Nähe 9793 Motorrad Mel. Kleiderschrank ſteuerfr., gut erh., geg. womögl. 3 Tür., zu 50 7 1 1. kauf. geſucht. Preis⸗ m. Preis u. K T 200 an die Geſch. angeb. u. 7 J 12 an 43500 Mark gegen beſte Sicherheit geſucht, möglichſt von Selbſtgeber. Siedlungsgelände, d. Sportpl. Rheinau. 9689 Grundſtücke, zu ver⸗ außerordentlich billig kaufen. 8801] zu verkaufen. 9799 Georg Röſer. Immo⸗ Geora Röſer, Immo⸗ bilien, RDM, Secken⸗ Ang. u. bilien, RM., Secken⸗ B4008 die Geſchſt. 4501] 2 V 24 an d. Geſchſt.“ heim, Teleph. 471 83.] heim, Teleph. 471 89. 0 Zwelthöchſte Auflage aller 111 8 1 pomm Tageszeitungen J — 2. 5 N 6 85 5 0 Ae See Bee r lllll in Neu⸗Oſtheim, mit 5 Zimmer, Küche, Partner geſucht. Schlupffotm 30. Damen- Handschulte m. i Stehmanschett. dome. Leder- Nfecleitreter 5 1 Frankfurter Regaltaverein Der Frankfurter Regattaverein beabſichtigt ſeine nächſt⸗ jährigen Hauptregatta nicht mehr auf der bisheriges Strecke Gerbermühle— Sbermainbrücke, ſondern auf der Strecke Niederrad— Griesheim abzuhalten. Hier iſt durch den Wegfall des Wehres und Schleuſe bei Nieder⸗ rad eine ſchnurgerade, breite und tiefe Strecke entſtanden, die an der Stauſtufe Griesheim ihr Ende findet. Die Strecke iſt ſtromlos und gewährt fünf gleichzeitig ſtarten⸗ den Booten bequeme Startmöglichkeit. Sie zeigt am meiſten Aehnlichkeit mit der Strecke von Paſſau und liegt gleich dieſer in einem mächtigen Stauſee von Rheinbreite. Verſuchsweiſe will man auch den Termin der Regatta von der letzten Juni⸗Woche auf den erſten Sonntag in den Auguſt verlegen. Man glaubt damit wie eine Verlaut⸗ barung des Regattavereins ausführt, den Terminen von Mannheim und Mainz näher zu kommen. Auch das Stadt⸗Achter⸗ Rudern und die Herbſtregatta ſollen mit dieſem Termin in Einklang gebracht werden. Die Herbſtregatta ſoll am 3. Sep⸗ tember ſtattfinden. Die Ruderſaiſon ſoll mit einem Kurzſtrecken⸗ und Stafetlen rudern am 21. Mai eröffnet werden, das Langſtrecken⸗Dauerrudern Ober⸗ rad— Griesheim ſoll am 1. Oktober die Ruderſaiſon beſchließen. Bf 86 Maunheim empfängt Eiche Sandhofen Am Freitag abend trifft im Zähringer Löwenſaal, Schwetzingerſtraße 103—105, Bft 86 Mannheim in ſeinem nächſten Kampf um die Bezirksmeiſterſchaft der Oberliga auf den Tabellenzweiten Eiche Sandhofen. Bfek 86 würde ſeine Lage durch einen Sieg ganz erheblich ver⸗ beſſern, wie auch andernſeits ein von der Gäſtemannſchaft erzielter Erfolg für Sandhofens Anwartſchaft auf den Titel von Bedeutung wäre. Ob es den 86ern gelingt, für die im Vorkampf erlittene, überraſchend hohe Niederlage Re⸗ vanche zu nehmen, muß abgewartet werden. Jedenfalls iſt der Ausgang des Kampfes, der vorausſichtlich von Sand⸗ hoffen mit Kleparz, Metz, Sommer, Job, H. Rupp, Litters und R. Rupp und von 2 86 mit Klefenz, Thomas, Münch, H. Johann, Walz, Weber und Rudolph beſtritten wird, vollſtändig offen. Fageoaleacles Freitag, 18. November Nationaltheater:„Der Biberpelz“, Komödie von Gerhort Hauptmann, Miete E 7, Anfang 20 Uhr.. Apollo⸗Theater: Senſations⸗Programm mit To Rhama und der Safano⸗Ballett⸗Revue, 20.15 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung.. 0 Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. Alfred Hackel, Berlin, über„Die Weltreligionen im Spiegel der bildenden Kunſt“. IV.„Ausdrucksformen des Ehriſtentums in der bildenden Kunſt“.(Abteilung LZ)], Anfang 20.15 Uhr. 25 5 Maunheimer Mutterſchutz E..: Vortrag von Frl. Erna Reidel, Mannheim, über„Mütter in Werken von Her⸗ mann Eris Buſſe“ in der Handelskammer L 1, 2, An⸗ fang 20 Uhr. a J Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvporſtellung. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Palaſthotel: Gaſtſpiel der Kapelle Boulanger von 16—18 und ab 20.30 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Gloria⸗Palaſt:„Acht Mädels im Boot“. — Untiverſum:„Strich durch die Rechnung“ und Bühnenſchau.— Palaſt⸗Lichlſpiele:„Der flie⸗ gende Tod“.— Schauburg:„Strafſache v. Geldern“. — Alhambra:„Wolkenſtürmer“.— Capitol: „Mann über Bord“.— Roxry⸗Theater:„Die hölzernen Kreuze“.— Scala Theater:„Melosie der Liebe“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß Muſeum: Intereſſante Sonderagus⸗ ſtellung:„Schattentheater und Puppenſpiel“. Geöffnet werktags von 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags von 11—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (nit Ausnahme Montags] von 16—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mitfwoch, Donnerstag u. Freitag, jew. von 19.30— 21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr.— Oeffentliche Muſikbücherei M 4, a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und 16—19 Uhr. ——. ̃ ̃—————— p— ů ů ů ů— Chefredakteur: H. A. Melß ner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handelsteil: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗Kommunalpolitiku Lokales: Richard Schönfelder- Sport und Permiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim Rl, Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rürſendung nur bei Rückvorte Jeder Besuch bel uns zeigt ihnen neue vortei, hafte Kaufgelegenheiten. Nicht die Einheits- preise selbst, sondern was Sie dafür erhalten, sind wahre Leistungswunder.— Hier wenige Beispiele: Damen-Wollseha! modeme Streifen Damen- Handschuhe reine Wolle, gestficctft Damen- Strümpfe reine Wolle, gut verstört Frauen- Strümpfe Wolle mit Kunstselde gestr. eine ganz grobe leistung Damen-Sehlüpfor mit molſigem pluschfutter Polz- Rollkragen Natderkenin auf Kkunsts. gef. Damen- Unterröcke worm gefüttert, schöne Farb. Damen-Pullover gestrefft. Sernit., mod. Ferb. ktr- Schnallenschuh mit kappe u. Fleck. Gr. 27/50 Parade- Kissen 96, 95 Aseſt Stickereſyoſent u. Eins., ftſoniseumgernletung 105 105 105 1¹ 90, 95. 95, 1 28 m. Wasser- Eimer grou emelſl. Tisch-Lampe elektrisch mit Kerton- schſtm u. Zu- 1 leltun g 8,.-barmtur ee, behsterfß 9 * 12 e 10. Seite/ Nummer 598 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 18. November 1932 Damen- Haferlsöckchen reine Wolle, mit Ringelrand, außergewöhnlich billig, Paar Damenstrümpfe Kunstseide plattiett oder echt Agyptisch Mako, Paar Der richtige Winterstrumpf Wolle platt., starke Sohle od. feinfädige künstliche Wasch- seide mit Florrand.... Paar im Tragen Paat 78, gefüttert. Paar Damen-Pullover Blusenform, mit buntem Einsatz, in vielen Farben V Stſick Damen- pullover Römetstrelfen, mit modetnen Armstulpen... Stück Damen-Pullover reine Wolle, aparte Streiſen, große Auswanl.. Stück Damenschlüpfer Damen- plüsch- Schlüpfer zweifädig Mako, bes. Eräſtige Qualitat, Größe 42—48, Stück Damen- plüsch-Schlüpfer dreiſadig Mako, mit 5 * weill II. Wahl 22 6 ee Stück 3 95 2 bemenhandschuhe teine Wolle, warm u. solid 3 Damenhandschuhe Leder- Imitation, iloiter Schlũüp- fer, warm gelüttert. Paar Damenhandschuhe Kunstseide, Schlüpfer oder mit 2 Druckknöpfen, 9 15 1255 375 Plũschſutter. oder angetauht 8 5 mit Kunstseidendecke, Stück 8 .4 Der beliebte Herbststrumpf Wolle mit Kunstseide 55 od. Der dankbare Strapazierstrumpf Kunstseide mit Mako platt. od. Herren Stricksocken 25% gestrickt, reine Wolle, warm und solid.. Paar 75, Damenhandschuhe Kinder- Striekhandschuhe reine Wolle, bunte Jacquard- muster, warme Qualität 5 Größe 27, Paar Knaben mit warmem Futter u. Leder- besatz, besond. strapazierlahig Gtöße-8, Paar 5955 Knaben- Sport-Pullover Blusenform, mit Kragen in meliett Rnaben- Sweater-Anzug zweiteilig, mit Lerag en und Herren- Sport-Pullover mit Kragen, in vielen Me- lierungen Stick Schlaf. Anzüge gefüttert, mit'seidendecke, eine Qual., II. Wahl, Gr. 60, St. Herren-Plüsch- Hosen.-Jacken zweiiädig Mako, bes. weiche Qualitat... ſedes Stück Herren- Plüsch-Hosen dteijädig Mako, bes. warm und angenehm, weil mit kleinen Fehlern... Stück teine Wolle, gute Qual., Paar 1 900 reine Wolle gewebt, bes. schöne 1 25 Ware, II. Sortierung.. Paar* 5 8 3 Ledet- Imitation, eleg. Schlüp- 35 fer, mit mod. Samtstulpe, Paar 1 5 0 3 Krimmethandschuhe 5 .25 Größe—6.48, Größe—4.25 Reißverschl.(Steig. 500) Gr. 3. 40 .90 125 105 2⁴⁸ OQoertliche und private Gelegen- heitsanzeigen ſe Zelle 20 Plg. abzügl. 10 Prezant Ktisanrabett Annahmeschluß für die Mittag. Ausgabe vorm. 8 hr, für die ben ausdabe nachm. 2 Uh 6 ſſen- Gesuche 5 Ig. Mechanſker ſucht Beſchäftigung gleich welch. Art. Größere Kaution kann geſtellt werden. Angebote unter JX 81 an die Geſchäftsſtelle ofs. Bl. Bg992 Langj. Vertreter, der b. Zigarrenfabriken, n ſehr gt. eingef.. weit. Veit, dieſe Sparten. b unt. L R 123 an die Geſch. 54514 Offene Wir ſuchen ſofort III Verkäuferin 1 Berufs jahr, per⸗ fekt in Fleiſch. Wurſt und W fu cht Stellung, 1. od. 15. 12. Angeb. u. K 55 5 an die Geſchſt 2 tücht. Vertreter für den Vertrieb elektr. Hausgeräte geg. hohe Proviſion. Gute Werbekräfte ſtehen zur fügung. Eilangebote unter L Geschäftstelle dieſes Blattes. J an, Skizzenzeichnerin ges. die Heſchſt. 4509 Servierfräuſein ges. Alphoruſtr. 1. 9777 Sur fete d Angeb. u. 2 Q 19 au tüchtig. Küchenmädchen geſucht. Kondit. Hart⸗ mann. M 7, Nr. 12 a. billigſten f. perf. Buchhalterin. Vertrauensnoslen 3. ee kein Laden, S 6. 26. Ich ſuche z. baldi f a Fb liche. bargen uf ertkalt. Klavier. Soblafeimmer 5 A zu verkaufen. 4520] Gelegenheit, gut er⸗ ene Aufärern ente 2.. beiten, matt ald die flott ſtenograph... 8 5 u. maſchinenſchreiben Panos 9775 95 5 1* 1 kann.— Angeb. unt. gebr., mit Garantie, domplett. 5 Tac tenen die, Ge: Blütbner, Berdur u. Rudolf Laudes Ialtsſtelle d. Blatt. andere am beſten u. Nachf., Qu 5. 4. bei Frau „ Pianol., Verk.: apart. nußb. pol. Kaution, mind. 3000 Mk., die ſichergeſt.., Bedingung. 445g 81 5 tes erbeten. Zu Verkaufen; Speisezimmer ſchwer Eiche, Büfett, Kredenz, Ausziehtiſch, Wohnzimmer, echt Eiche, aus gut. Hauſe Nuk. 147.—. Landes, Mannheim f 3 Be 425 Schlafzimmer m. 180er Schrank für 395 /, Aberle, G 3. 19. Angebote unter T P 4 Lederſtühle, f. 100 Segen Aufgabe meines Nr. 83 an die Ge⸗ abzugeben. 978 Aogelſporks habe ich ſchäftsſtelle dis. Blat Scher s, 8 3. 7. folg. Bögel abzuger.: Prima Kanarien⸗Zucht⸗ hähne.—,. —, Amſeln, Droſſeln. Rotkehlchen. Diſtelſi uken, Girlize noch viele and. Sor⸗ 4554 4545 Rollſch Kleider⸗ ſchrauk bill. abzugeb. Scheps, 755 7, Hths. 1 elektr. eizkiſſen neu, ten, ttb ill 1 F 1 Chaiſel e f Ferbengeſn, 5 a 5 0„ üraße 1, ananf, nachm, 1 5 lg. 4400 e pA 0 S eiblisch Gelegen heitskäuſe. Scharf u. Haut Mr. 380.—, gebr. u. gut erhalten u. a. von Mk. 250.— an. Garantie und Zahlungesrleichterung. F. Ru pp, Mannheim, G 1 Nr. 14. * 4515 ö Tekeoeabelszäule; 1 Schlafzimmer, Gold⸗ Birke pol., kurz gebr., jedoch neuwert., früh. Wert 4 775.—, zum e von nur 1 e 15 Eich Schlafz mmer, Ztürig, 180 em breit, m. Marm., kurz gebr. nur 4 285.— 1 Birke lack. Schlafz. kompl. nur„ 165.— ., verſch. Schlafzimm. in faſt all. Holzarten ſtaunend billigen reisen.— Ihr gebr. Schlafzimmer nehmen wir in Zahlg. 9737 Möbel ⸗ Klinger, 8 2 0 billig immer. loffer-Brammonbon mit Platten billig zu vk. Waldhof, We ſtraße 17, 1 Tr. I. Damen- Ballonrad wie neu, aus Privat⸗ hand ſehr bill. zu vk. 7. 2/3, 3. St. 4550 ut möbl. Zimmer 1 Schlafzimmer 1 Speiſezimmer, neu, komplett in Edelholz handpoliert, beſ. Um⸗ noch nie dageweſenen Preis ſofort zu verk. 9795, 2, Kr. Reklame- Verkauf Staunent hill. Preise Ztürig. Sanlafzimmer gon Mk. 195.— an 91955 m. 2 Schriurke kpl. Mk. 144.— an Epaiſelbagues von Mk. 24.— an Schränke v. Mk. 25.— an Speiſezimmer u. Her⸗ renzimmer, ſowie alle Einzelmöbel u. Polſter⸗ waren zu noch nie da⸗ geweſenen Preiſen. Gebr. Möbel werden in Zahlung genommen. Beſichtigung ohne Kauf⸗ zwang erbeten. 9759 Möbeſtaus M. Kissin R 3, 910. Fahrräder fabrikn., auch Geſchäfts⸗ u. Kinderräd., ſow. einige wenig gebrauchte ganz billig abzugeben. 4547 Fahrradgroßhandlung Doppler. N 3. 2 2 neuwert. Vorführgs.⸗ Schreibmaſchinen, la. Marke, m. voll. Gar., ſehr bill. abzugeben. Angeb. u. K O 31 an die Geſchſt.* 4585 Für Wäſcherei! Wäſche⸗ Trockenſchr. u. mech. Wäſchemangel z. verk. 'hafen, Blücherſtraße Nr. 33, II. I ES. 4458 Tollennerde schu, 12. 'ofen f. 8.— g. verk.% Fr. Rietheimer, I 6. 33 Zwergspitzer ſchwarze, weiße und braune, zu vk. Schille, 1 ſtände halb. zu einem f int Melee plalt⸗ leinmesch. Strapanſer gars Pad Gutemannſtr. 8 10. Marx, Friedrichsplatz L 13 17 elne Treppe 0 6 Zimmer-Wonnung mit Zubehör zu vermieten. Zu— 9055 10. Leere heizb. Manſarde an Einzelperſ., z. vm. Anzuſehen ab 5 Uhr. Ege. Rötterſtr. 5, 3. St. links.* 4538 Kl. Zimmer, leer oder möbl., an einz. Perf. zu vermieten. 44452 K 4, 2, eine Tr. ks. 4 Timmer, Badezimmer u, Küche 2 Balkone, neu hergerichtet, zu vermieten. Seckenheimerſtraße 43, 2. Stock. Anzuſehen von 10—12 und von—5 Uhr. B3993 2 Zimmer, Küche Badezimmer u. Garten Näh. anteil, Andreas⸗Hofer⸗ ſtraße 14 in Manuheim⸗Feudenheim zu verm. Genoſſenſchaftsbau e. G. m. b.., Maun⸗ heim, Suckowſtraße 6, Tel. 427 67. 12 910 Laden ev. m. Wohnung, beſ. geeignet für Schreib⸗ warenhoͤlg., i. Neckar⸗ Oſtviertel(n. Nähe ein. Schule) p. ſofort 5 verm. Näh. Ausk. eleph. 52 92 9769 8 Zimmerwohnung mit all. modernſt. Zu⸗ behör, Prinz⸗Wilhelm⸗ ſtraße 19; 9755 6 Zimmerwohnung inkl. Zubehör, D 2, 4/5; Großer Laden, part., u. Büro, 1. Stock, ganz od. geteilt, D 2, 4/5.— Auskunft: Speer, Prinz⸗Wilhelmſtr. 19, Telephon Nr. 429 58. J Ammer U. Nüche billig zu vermieten. P 6 Nr. 1. 13 216 Amewopgong mit Bad u. Manſarde in zentralſter Lage, per 1. Jan., ev. 1. 12. für R. 77.— zu ver⸗ mieten. Angeb. water ., R 20 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 4510 Qu 5 Nr. 15 44512 3 Zimmer und Küche, el. Licht, neu herger., Pr. 51,70% z. v. Näh. 1 Treppe Hof rechts. Schöne 3 Zim.⸗Wohng. ſowie Werkſtätte zu v. Wallſtattſtraße 25, zu erfr. 2. Stock. B4007 Schöne 9785 3 Zimmer- Wohnung mit Zubeh., zu verm. Moſer, Bäckerei, Lae. Rötterſtr. Nr. 68 Egellstr. 3, J. Stock. Schöne 4492 8 Zimmer- Wohnung mit Bad, elektr. Licht, neu hergericht., bis 1. Dezbr. zu vermieten. Näh.: Teleph. 327 06, Merkel, Spelzenſtr. 18 3 Zimmer, Küche, 1 Schuhmacherei, 7, 9, II., billig zu vermiet. Hausverw. O. Krüger, 8 6. 31, III. 84552 evtl. m. 2 Bett. ſof. billigſt zu vm. 4484 W. Thoma, Qu 1, 16, 1 2 Ur. Zanm. u. Küche 1 Treppe, ſofort zu vermieten. 89 Luiſenring 5[Laden] Schöne Wohnungen: Neubau, 2 Zimm. u. Küche, 3 Zimmer u. Küitche, nebſt. Zubeh., Abſchl., Waſſer, Gas, Elektr., nebſt Garten⸗ anteil für 24 u. 30% monatl., in Ofters⸗ heim bis zum 1. 1. 33 an anſtänd, Leute zu verm. Angeb. unter VU 13 an die Geſch. 4202 3 Zimmer und Küche od. zweimal. 1 Zim. u. Küche ſof, od. 1. 12. an kinderl. Ehep. zu vm. Q 7, Za, Dörfler. 2. 4582/38 2 Zimmer und Küche p. 1. 12, Pr. 30%, zu verm. Anzuſ. Burg⸗ traße 24, prt. B4012 Neu herger., abgeſchl. 2 Zimmer- Wohnung m. kl. Küche(Zeutr.) per ſof. od. ſpät. für 30/ zu uvm. Adreſſe in der Geſchſt. 4508 255 6 Gut möbl. 7 Zimmer an Herrn oder Dame zu vermieten. Näheres Bodenheimer, 2 Tr. Herren⸗ u. Schlafzimm. ſchön möhl., ſep., vollk. ungeſt. u. abgeſchloſſ., auf 1. 12. zu vermiet. B4000 M3, 7 Schön., aut möbliert. Erkerzimmer m. Schreibt. u. el.., zu vm. Fuhr, Schim⸗ perſtr. 12, II. 54001 Gut möbliert. Zimmer ſof, od. auf 1. Dez., evtl. m. Penſ., ſehr b. zu verm. b. Klaus, Cannabichſtr. 4, part. 4457 ut möl. Zimmer elektr. Licht, zu ver⸗ mieten.* 4478 E 6. Trend 2 frül. möhl. Zimmer [(Herrn⸗ u. Schlaſzim. in 185 Hauſe, ſof. od. 1. 12. zu vermieten. e e,. 9 pachten oder 1 Angebote nur v. Geſchäftsſtelle dieſes del. Hödl. mmol billig zu verm. 4526 S 6. 1, 1 Tr. rechts. Gut möbliertes größ. od. klein. Zimmer zu verm., Nähe Schloß. L. 7. 5a, 2 Tr. 4442 M 2, 15 b, 3. Stock: Gut möbl. Zim. Nähe Schloß, gut heizbar, Bad, fl. Waſſer vorh., an beſſ. 2 zu vm. Gut eingerichtetes Wohn- u. Sohlafzimmer mit Klavierb., ev. 1 Küchenbon., f. 1 od. Perf., od. einzeln 2 zugeben, per ſof. od. 1. Dez. Werderſtr. 6, 1 Treppe. Ba013 Sauber, freund. gut Mäbliertes Zimmer ſofort billig zu verm. Q 7. 2/3, 3. St. 14551 fhliertes Zimmer ſepar. Eing., el. Licht,— ſof. 85 verm. 14491 S 4, 15, 2. Stock. Gut möbl. Wohn⸗ und Schlafzim., auch eing., od. 1 5 bis 1. Dez. od. zu vm. 4443 Friebe un 1518 Schönes groß. Do 1 755 ſchlaf⸗ u. Wohnz., Ring⸗ lage, zu verm. 14487 Adreſſe in der Geſch. Miet⸗Gesuche Bäckerei kaufen geſucht. efitzer unter Z L 27 an die Ausführl. lattes.* 4525 Sonnige-5 Zimmerwohnun per 1. April 1933 geſucht. Angebote mit I. 5 unter 2 2 28 an die Geſchäftsſtelle. 4529 1. 2 Zumm., Küche Nachw. Schulze, O0 6, 2 * 4530 1 Zim. u.., in gut. Hauſe, im Abſchl., el. Licht. 26%, per 1. 12. z. um. Oetzel, Möbel⸗ geſchäft u Wohnungs⸗ Nachw., Rupprechtſtr.8 9787 Timmer unt Küche mit Herd, in ruh.., im Zentr., zu verm. Angeb. u. 2 H 11 an die Geſchſt.* 4500 Broß. leeres Zimmer mit OInoleum, in gt. Hs., ev. mit Nebenr. Gas, el.., ſof. zu v. Adreſſe in der Geſchſt. 34431 5 Leeres Zimmer ſof. zu . 2 Zimmer- verm. Erbach, feldſtr. 35/87. 44489 Sehön. gr. fer. Zim. an alleinſt. Perſon zu vermieten.* 4540 D 3. 3, 3. Stock. Eleg. möbliert. Wohn⸗ fa, ung., ſ. a. w. ſep., ſpf. o. 1. 12.. 5. 244% B 4, 8, 3 Tr. Julgeh. Metzgerei od. Metzgereiftliale z. miet. geſucht. Angeb. unt. A G 35 an die Geſchäftsſtelle. 54015 Seriöſer Mieter ſucht auf 1. 4. 83 14495 Schöne Woknung mit 4 evtl. 5 Zimm., Bahnhofsnähe oder Oberſſadt.— Ans eb. mit Preis erb. unter 2 Fg a. d. Geitöfts⸗ telle dieſes Blattes. Beamter ſucht per 18. 12. oder 1 2 Zimmer und Küche zu mieten. Ang. mit Preis unter 2 C6 an die Geſchäftsſt. 9685 Kinderloſes Ehepaar (Beamte) ſucht Wohnung mit eingericht. Bad. Angeb. unter 2 f 8 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes 2 broß. leeres Zimmer Lindenhof, Nähe Schloß, Waſſert, in nur beſt. 28 Hauſe zum 1. 12. geſ. Angeb. unter X& 29 an die Geſchſt. 4828 Alleinſt. Frl. ſucht gr. b. ſep. Zimmer od. 25 Manſ. mit el. Licht Waſſer u. m. Herd 85 Ofen, bill., Zentr. Angeb. unter 2 M 15 an die Geſchſt. 9779 Herr ſucht per ſofort gut möbliert. Zimmer mögl. fließ. Waſſer u. Zentralheiz., Nähe Waſſerturm. Preisangebote unter A J 37 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dis. Blat⸗ tes erbeten. 24542 . *