* Neue Mannheimer Mannheimer General Anze Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemaz Samstag, 19. November 1932 5 erer eee N ee,., ee. ee Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mittag⸗Ausgabe Einzelpreis 7 0 Pf. Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite im Voraus zu bezahlende Familien⸗ eſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ ſerzug keinerlei Rabattgewährung. Keine 4 in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen lefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 143. Jahrgang— Nr. 540 Verlüngerung des Burgfriedens bis 2. Januar Durch eine Verordnung des Reichspräſidenten wurden alle politiſchen Verſammlungen bis nach Neujahr verboten Rätſelraten um den Hitlerempfang Widerſpruchsvolle Meldungen über Taktik und Forderungen Hitlers Die neue Veroronung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Nov. Amtlich wird mitgeteilt: Die Geltungsdauer der Verorduung des Reichspräſidenten zur Sicherung des inneren Friedens vom 2. November d.., die bis zum 19. November befriſtet war, iſt durch eine Verordnung des Reichspräſidenten bis zum Ab⸗ lauf des 2. Januar 1933 verlängert wor⸗ den. Gleichzeitig iſt auch die in der ergänzenden Ver⸗ ordnung vom 3. November d. J. enthaltene Ermäch⸗ tigung verlängert worden, wonach Ausnahmen für Wahlverſammlungen zugelaſſen werden, ſofern dieſe Wahlen bis zum 15. Januar 1933 einſchließlich ſtatt⸗ finden. 5 Die Verlängerung des Burgfriedens kommt völ⸗ lig überraſchend. Damit ſind alle politiſchen Verſammlungen bis nach Neujahr ver⸗ boten, ſoweit es ſich nicht um Veranſtaltungen im Rahmen einer Wahlbewegung handelt. Man wird die Verordnung des Reichspräſidenten, die in dieſer zeitlichen Ausdehnung ein Novum darſtellt, nur be⸗ grüßen können. Die„Rote Fahne“ iſt, wie ſich denken läßt, aufs äußerſte empört und ſpricht von der Verlängerung des kleinen Belagerungszuſtandes. Aber auch der„Vorwärts“ erklärt entrüſtet, daß die Verordnung„durchaus den Geiſt der reaktio⸗ nären Verfaſſungspläne zur Entrechtung des Vol⸗ 1 entſpräche und zugleich„die Furcht der Herr⸗ ſchenden vor der Stimme des Volkes“ zeige. Die Empfänge bei Hindenburg Meldung des Wolffbüros — Berlin. 19. Nov. Ueber die Freitags⸗Empfänge der Parteiführer beim Reichspräſidenten wurde geſtern folgende amt⸗ liche Verlautbarung veröffentlicht: Der Herr Reichspräſident empfing Freitag vor⸗ mittag den Führer der Deuntſchnationalen Volks⸗ partei, Geheimrat Hugenberg, und Freitag nach⸗ mittag den Führer der Zentrumspartei, Prälat Kaas, ſowie den Führer der Deutſchen Volkspartei, Dingeldey, zu Einzelbeſprechungen über die poli⸗ tiſche Lage. Ueber den amtlichen Bericht hinaus wird an den zuſtändigen Stellen keinerlei Mitteilung gemacht. Auch die Parteiführer ſind gebeten worden, die Be⸗ ſprechungen ſtreng vertraulich zu behandeln. Die Auffaſſung der Deutſchnationalen iſt bekannt. Ebenſo hat das Zentrum ſeine Anſicht bereits in den Aufzeichnungen zuſammengefaßt, die Prälat Kaas dem Reichskanzler vor einigen Tagen über⸗ geben hat. Danach kommt es dem Zentrum in erſter Linie darauf an, daß eine Regierung geſchaffen wird, die die Gewähr dafür bietet, daß keinerlei Ver⸗ faſſungsexperimente gemacht werden. Im Mittelpunkt der Auffaſſung der Deutſchen Volks⸗ partei ſteht das Wirtſchaftsprogramm, deſſen weſentliche Teile nach dieſer Anſicht im Intereſſe einer baldigen Geſundung der deutſchen Wirtſchaft aufrecht erhalten werden müſſen. Ebenſo iſt bekannt geworden, daß die Volkspartei großen Wert darauf legt, daß die Reichsreform mit Preußen weiter durch⸗ geführt wird. Man kann ſo vermuten, daß die Ab⸗ geordneten Kaas und Dingeldey auch den Reichs⸗ präſidenten über dieſe Gedankengänge unterrichtet haben. Stahlhelm für autoritäre Staatsführung Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 19. Nov. Die Reichspreſſeſtelle des Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, teilt mit: 5 Die beiden Bundesführer des Stahl⸗ helm, Bund der Frontſoldaten, haben am frühen Freitag nachmittag an den Reichspräſidenten, Gene⸗ ralfeldmarſchall v. Hindenburg, folgendes Te le⸗ gramm gerichtet: 5 „Im Namen des Stahlhelm, Bund der Frontſo⸗ daten, der ſich dabei eins weiß mit der Mehrheit der arbeitswilligen und aufbaubereiten Deutſchen, bitten Ew. Exzellenz inſtändigſt, die von den Parteien unabhängige, autoritäre Form der Staatsführung zu erhalten. Die Unmög⸗ lichkeit einer in ſich ehrlich zuſammenhaltenden parla⸗ mentariſchen Mehrheit iſt durch das Ergebnis der Reichstagswahl am 6. November erneut feſt⸗ geſtellt worden. Das deutſche Volk will keine irgendwie geartete Parteiherrſchaft mehr. Es will eine ſtarke, von den Parteien wirk⸗ lich unabhängige Staatsführung, um endlich die fried⸗ liche Aufbauarbeit beginnen zu können.“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros 1 Berlin, 19. Nov. Hitler weilt ſeit geſtern nachmittag in Berlin. Er traf im Flugzeug aus München ein und zwar in der Begleitung eines engeren Mitarbeiterſtabs, des Preſſecheßs Dietrich, des Stabschef?s Röhm und der Abgeordneten Straſſer und Frick. Im Laufe des Nachmittags langte gleichfalls ein Flug⸗ zeug mit dem Reichstagspräſidenten Göring hier ein. Dr. Göbbels holte die führenden Jational⸗ ſozialiſten vom Tempelhofer Felde ab und begleitete ſie in das Parteihaus in der Voßſtraße. Von einer„an der weiteren Entwicklung beſon⸗ ders beteiligten Seite“ wird dem„Berliner Börſenkurier“ mitgeteilt, daß man in national⸗ ſozialiſtiſchen Kreiſen große Erwartungen auf die „pſychologiſch ſorgſam vorbereitete“ Unterredung Hitlers mit dem Reichspräſidenten ſetzt. Die Unter⸗ redung habe nicht den Zweck, ſchon jetzt auf eine Be⸗ trauung Hitlers, mit der man offenbar rechnet, hin⸗ zuwirken, ſondern das Vertrauen des Reichs⸗ präſidenten, der gegen die Perſon Hitlers nach wie vor fachliche Bedenken hege, zu gewinnen, und zwar in dem Sinne, daß die nationale Bewegung ſich der Führung des Generalfeldmarſchalls des Krieges für die Zwecke des Friedens unterordnen wolle. Aus derſelben Quelle verlautet, daß auch eine Reihe namhafter Induſtrieller im Gegenſatz zu dem Standpunkt, den ſie noch vor kurzem einnahmen, in einem Memorandum die Be⸗ trauung Hitlers empfohlen haben. Die Haltung der dieſen Kreiſen naheſtehenden „Dal“, die neuerdings die gleiche Forderung ver⸗ tritt, ſcheint dieſe Angaben zu beſtätigen. Die „Deutſche Allgemeine Zeitung“ will aus verſchie⸗ denen Anzeichen erkennen, daß Hindenburg von „Vorgängen und Tatſachen in Kreiſen der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung, die in den letzten Tagen feſtzuſtellen waren“, nicht ungünſtig beeindruckt wor⸗ den ſei. Sie ſchließt ihre Betrachtung dithyrambiſch „Die Nation wartet— auf die Verſöhnung. Die Stunde, die Hitler 1918 erſchaute, als er ohne Augen⸗ licht im Lazarett lag, iſt da.“ 5 Vielfach hörte man in den letzten Tagen, daß auch der Reichswehrminiſter v. Schlei⸗ cher eindringlich den Verſuch befürwortet, die Nationalſozialiſten in die Verantwor⸗ tung einzubeziehen und Hitler zum Kanzler zu ernennen. ſcher geſtalten würden. Solchen Gerüchten tritt jetzt die„Deutſche Zeitung“ mit auffallender Schärfe entgegen. Sie behauptet, daß gerade von General von Schlei⸗ cher aus in den letzten Wochen Aeußerungen vor⸗ lägen, die eine derartige Annahme als ausgeſchloſ⸗ ſen erſcheinen laſſen. Das Blatt betont gleichzeitig die Schlüſſelſtellung der Deutſchnationalen und ver⸗ ſichert, ſie ſeien nicht geneigt, ſich an einem„Rück⸗ fall in das parlamentariſche Syſtem“ zu beteiligen. Ueberhaupt iſt die geſamte Hugenbergpreſſe bemüht, die gegenwärtigen Verhandlungen als ein ausſichtsloſes Bemühen zu kenn⸗ zeichnen. Dieſe Urteile aus deutſchnationalem Lager er⸗ halten auch eine gewiſſe Stütze durch das Interview, das Reichstagspräſident Göring dem „Giornale'igtalia“ vor ſeiner Abreiſe aus Rom gab. Die Auslaſſungen Görings über die Möglichkeiten der weiteren Entwicklung können wirklich nicht hoffnungsvoll ſtimmen. Herr Göring hat u. a. erklärt, daß irgend ein Kompromiß zwi⸗ ſchen Hitler und Papen oder irgend einer anderen gleichbedeutenden Perſönlichkeit ausgeſchloſſen ſei, ebenſo ein Kompromiß zwiſchen den Nationalſozia⸗ liſten und anderen Parteien zum Zwecke einer Re⸗ gierungsbildung auf parlamentariſchen Voraus⸗ ſetzungen, Die Nationalſozigliſtiſche Partei werde die Regierung nur übernehmen, wenn ihr der Kanzlerpoſten und alle Poſten von politi⸗ ſcher Bedeutung überlaſſen werden, während Eventuell einige der techniſchen Miniſterien den Vertretern anderer Parteien zur Ver⸗ fügung bleiben könuten.. Andere Kreiſe erklären wieder entgegen dieſen ſcharf prononeierten Forderungen Goerings, daß die Nationalſozialiſten diesmal ihre Taktik viel elaſti⸗ Sie verweiſen darauf, daß ſogar der„Angriff“ die jetzigen Verhandlungen einen durchaus ernſthaften Verſuch nennt, zu einer wirklichen Einigung zu kommen.„Wir hoffen, fügt das nationalſozialiſtiſche Organ bedeutſam hinzu, daß die Worte des Generals von Hammerſtein, Deutſchland gehe ſehr eraſten Zeiten entgegen, in denen der militäriſche Geiſt notwendiger ſei denn je, nicht wie manche Leute wollen, eine Ankündigung der Militärdiktatur, ſondern nur ein harmloſer Hin⸗ weis auf den Ernſt der heutigen Zeit geweſen ſind“. Die Pläne des Zentrums und der NS Del Nachdem die Empfänge beim Reichspräſidenten beendet ſind, ſollen bekanntlich die Verhandlun⸗ gen der Parteiführer untereinander beginnen. Es verlautet, daß Zentrum und National⸗ ſozialiſten, da Herr Hugenberg ſich unintereſſiert zei⸗ gen dürfte, zunächſt unter ſich eine Verſtändigung ſuchen werden. Die Aussprache Zentrum NSDAP. ſoll ſich auch auf die Regierungsbildung in Preußen erſtrecken. Man hoffe beim Zentrum wie bei den Nationalſozialiſten noch am 24. oder 25. November die Neuwahl des Miniſter⸗ präſidenten vornehmen zu können. Die beiden Parteien ſeien anſcheinend durchaus optimiſtiſch und hätten die Abſicht, wenn ſie zu der erwarteten Einigung gelangten, Deutſchnationale, Deutſche Volkspartei und die kleineren Rechtsgrup⸗ pen zu fragen, ob ſte das Einigungsprogramm als „gemeinſame Grundlage der nationalen Konzentra⸗ tion“ anſehen wollten. Das Zentrum denke an eine ähnliche Mitwirkung des Parlaments wie zur Zeit Brünings, d. h. eine Duldungs⸗ vielleicht ſogar eine Vertrauensmehrheit von den Na⸗ tionalſozialiſten bis zum Zentrum. Ob das gelingt, iſt im Augenblick aber noch gar nicht zu überſehen. In politiſchen Kreiſen ſtehen neben dieſen recht optimiſtiſchen Stimmen wie geſagt auch ſkeptiſche Urteile, die es für möglich halten, daß ſchließlich doch das Kabinett Papen oder eine ähn⸗ liche Regierung am Ende der Entwicklung ſtehen wird. Viel bemerkt wird in dieſem Zuſammenhang noch, daß der„Angriff“ in den letzten Tagen immer wieder den Trennungsſtrich zwiſchen Nationalſozia⸗ lismus und Kommunismus zieht und die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung als den gefährlichſten Feind des Bolſchewismus bezeichnet. Börſenzeitung“ drückt die Hoffnung aus, daß es ſich dabei nicht um ein bloßes Lippenbekenntnis handeln möge, ſondern um eine grundſätzliche Ab⸗ ſage von jener„peinlichen Epiſode des national⸗ ſozialiſtiſchen Wahlkampfes“, in der die National⸗ Die„Berliner niſten wurden zwangsgeſtellt. ſozialiſten Seite an Seite mit den Kommuniſten den Berliner Verkehrsſtreik durchgeführt haben. Daß man dieſe Extratour des Herrn Goebbels im Münchner Braunen Haus nicht gern geſehen hat, haben wir hier bereits angedeutet. Wie ein Spät⸗ abendblatt wiſſen will, ſoll dem Chefredakteur des „Angriff“ Dr. Lippert gekündigt worden ſein, mit der Begründung, daß die Taktik des Ber⸗ liner nationalſozialiſtiſchen Organs während des BVG. ⸗Streiks die Partei ſchwer geſchädigt habe. Dieſe Mitteilungen klingen überraſchend optimi⸗ ſtiſch. Entſcheiden über alle dieſe Beſtrebungen wird die Unterredung des Reichspräſidenten mit dem nationalſozialiſtiſchen Führer ſein und die Perſönlichkeit, der Hindenburg die Führung der erſtrebten nationalen Konzentration anzuver⸗ trauen beabſichtigt. Landesſynode und Kirchenvertrag . Meldung des Wolff⸗Büros — Karlsruhe, 19. Nov. Der Staatsvertrag mit der Evangeliſchen Kirche hat im Verfaſſungsausſchuß der Landes ſynode zwei Leſungen paſſiert. Es iſt anzunehmen, daß er von dem Ausſchuß angenommen wird. Die dritte und letzte Leſung wird am Montag stattfinden. Kommuniſtiſche Straßendemonſtration „Meldung des Wolffbür os 8— Berlin, 10. Nov. Im Verlaufe des Freitag⸗Abends war in ver⸗ ſchiedenen Teilen der Stadt, ſo in Neu⸗Kölln, im Nordoſten, im Norden und in Spandau eine beſon⸗ ders ſtarke kommuniſtiſche Demonſtrationstätigkeit zu bemerken. In allen Fällen gelang es dem Ueberfallkommando, die Demonſtrativnszüge ohne größere Zwiſchenfälle aufzulöſen. Fünf Kommu⸗ Hindenburgs Preußenerlaß Drahtbericht unſeres Berliner Büroz Berlin, 19. November. Das Dekret des Reichspräſidenten, das die Be⸗ fugniſſe der kommiſſariſchen und der früheren preußiſchen Regierung regelt, zeigt deutlich, daß nicht die Abſicht beſteht, im Rahmen der gegenwärtigen Verhandlungen über die nationale Konzentration an den zwiſchen Reich und Preußen durch die Juli⸗ Notverordnung geſchaffenen Verhältniſſen etwas zu ändern. Die Stellung des Reichs kommiſ⸗ ſariats, die durch die Auslegungsmöglichkeiten ds Leipziger Spruchs in ihren Konturen ſtark ver⸗ wiſcht worden war, iſt damit wieder konſo⸗ lidiert worden. Die Regierung Braun⸗Hirtſiefer iſt ſogut wie kaltgeſtellt; und es bleibt ihr nur ein erneuter Appel an den Staatsgerichtshof übrig. Ob ſie indes von ſolchem Recht Ge⸗ brauch machen wird, ſteht dahin. Der Erlaß iſt ein Zeichen dafür, daß durch den Rück⸗ tritt des Kabinetts Papen die Preußenfrage nicht berührt wird. Der jetzt geſchäftsführende Reichskanzler bleibt Reichskommiſſar. Die noch im geſchäftsführenden Kabinett ſitzenden Reichsminiſter ohne Portefeuille Bracht und Popitz üben, wie alle anderen an der Spitze der preußiſchen Miniſterien ſtehenden Perſönlichkeiten, ihre Vollmachten im gan⸗ zen Umfang aus. Der„Vorwärts“ erklärt empört, daß die neue Notverordnung nicht dem Sinn des Leipziger Urteils entſpräche; ſte halte feſt an der Papen⸗Parole„alle Macht den Kommiſſaren“ und mute den rechtsmäßi⸗ gen preußiſchen Miniſtern eine unwürdige Rolle zu. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat ſich be⸗ eilt, den Schritt des Reichspräſidenten mit einem An⸗ trag auf Aufhebung der im Juni und September er⸗ laſſenen Notverordnungen zu beautworten. Mehr als agitatoriſche Bedeutung kommt dieſem Vorſtoß aber im Augenblick nicht zu. In dem Schreiben, mit dem er dem preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun ſein Dekret zur Keunt⸗ nis bringt, betont der Reichspräſident, daß es zur Durchführung des Leipziger Urteils nicht der Wiedereinſetzung der preußiſchen Miniſter bedürfe. Braun und den preußiſchen Staatsminiſtern ſolle die Vertretung Preußens im Reichstag, im Reichs⸗ rat oder ſonſt gegenüber dem Reich oder gegenüber dem Landtag, dem Staatsrat oder gegenüber ande⸗ ren Ländern zuſtehen. Im übrigen hätten die preu⸗ ßiſchen Staatsminiſter von dieſen Befugniſſen be⸗ reits Gebrauch gemacht. Hiernach bleibe kein Raum für einen weiteren Akt des Reiches, durch den die preußiſchen Staatsminiſter erſt wieder in ihre Aemter förmlich eingeſetzt werden könnten. Der Reichspräſident bedauere, daß die bisherigen Ver⸗ handlungen nicht zu einer Einigung geführt haben. Es erſcheine aber nicht möglich, die Klärung der Verhältniſſe weiter aufzuſchieben. Das Intereſſe des Reichs und des Landes Preußen verlange viel⸗ mehr eine beſchleunigte Bereinigung aller durch das Urteil des Staatsgerichtshoſes entſtandenen Schwierigkeiten, um Reibungen für die Zukunft auszuſchließen und ein verträgliches Zuſammen⸗ arbeiten zum Wohle des Landes und des Reichs zwiſchen den Kommiſſaren des Reichs und den preußiſchen Staatsminiſtern im Geiſte des Urteils ſicherzuſtellen. Darum habe der Reichspräſident die Verordnung erlaſſen. a Das Kabinett Braun wird ſich heute in einer Kabinettsſitzung mit der neuen Notverordnung des Reichspräſidenten beſchäftigen.. f In Kreiſen der Regierung Braun wird er⸗ klärt, daß die neue Notverordnung eine Ver⸗ ſchärfung der Lage bedeute. Es wird hervorgehoben, daß die Haltung bes Reichs⸗ kanzlers von Papen, der als verantwortlich für die Notverordnung zu betrachten ſei, deshalb umſo un⸗ verſtändlicher erſcheine, weil der Reichskanzler in i ſeiner Unterhaltung mit dem Miniſterpräſidenten Braun kein Wort über dieſe neue Not verordnung geſagt habe, obwohl zurzeit dieſer Unterhaltung die Verordnung vermutlich ſchon fertiggeſtellt geweſen ſei. 4 Der Berliner„Lokalanzeiger“ begrüßt den Erlaß des Reichspräſidenten und betont, es ſei die höchſte Zeit geweſen, daß durchgegriffen wurde. Es ſet ein Zeichen des autoritären Willens des [Reichspräſidenten, daß er die ſeit langem notwendige Verordnung, mit der die Regierung Braun auf ihren wirklichen Aufgabenkreis beſchränkt werde, am Tage nach der Geſamtdemiſſion des Kabi⸗ netts von Papen herausgegeben habe. * 8 2. Seite/ Nummer 540 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 19. November 1932 Kommuniſtiſche Terrorpläne Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 19. Nov. Die„Kreuzzeitung“ berichtet in ſenſationel⸗ ler Aufmachung in großen Schlagzeilen über Ter⸗ rorpläne der Kommuniſten, die am 14. Auguſt in einer Sitzung des Moskauer Politbüros erörtert worden ſein ſollen. In dieſer Sitzung habe, ſo ſchildert das Blatt, der Vertreter der III. Inter⸗ nationale, Manuilſky, einen ausführlichen Vortrag über die politiſche Entwicklung in Deutſchland ge⸗ Halten, in dem er auf die große Gefahr einer Koa⸗ lition zwiſchen Zentrum und National⸗ ſozialiſten hingewieſen habe. Im Anſchluß an dieſen Vortrag hat dann, der „Kreuzzeitung“ zufolge, der Vorſitzende der Revo⸗ lutionären Internationale, Loſowſky, geſprochen, der geſagt habe, die KPD. müſſe die Fähigkeit zeigen, die günſtige Situation auszunutzen, nicht nur mit den Methoden Torglers, ſondern auch mit den Methoden Hölz'. In dem Moment, wo der adminiſtrative Apparat des deutſchen bourgoiſiſchen Staates ſchwach werde, müſſe man die Verwirrung durch die Organiſation von Streiks, Sabotage und der Anwendung der Methoden des Maſſen⸗ und des indivi⸗ duellen Terrors verſtärken. Zum Schluß habe dann Stalin geſprochen, der feſt⸗ geſtellt habe, ob die KPD. bei den bevorſtehenden revolutionären Ereigniſſen Feſtigkeit und Scho⸗ nungsloſigkeit zeigen müſſe. In der Liſte des indi⸗ viduellen Terrors, die er durchgeſehen habe, fehlten mehrere Dutzend Leute, die als erſte den Beginn der revolutionären Kämpfe ſpüren und rechtzeitig von der Bildfläche verſchwinden müßten. 8 Reichsrat und Reichsreform Meldung des Wolffbüros — Berlin, 19. Nov. Der Reichs rat hat geſtern in ſeiner Vollſitzung die bekannte Reichsreform⸗Entſchließung ſeiner Vereinigten Ausſchüſſe mit ſtarker Mehrheit angenommen. Dieſe Entſchließung beſagt bekanntlich in ihrem erſten Teil, daß die Verwaltungsmaß⸗ nahmen der kommiſſariſchen Preußenregierung weit über die Exekution vom 20. Juli hinausgehen und eine grundlegende und tiefgreifende Veränderung im bisherigen verfaſſungsmäßig feſtgelegten Kräfte⸗ verhältnis zwiſchen dem Reich und Preußen, zwiſchen dem Reich und den Ländern und zwiſchen den Ländern untereinander herbeigeführt worden iſt. Die oberſten Reichsorgane haben wiederholt die Zu⸗ ſage geben, daß an dem grundſätzlichen Verhältnis zwiſchen dem Reich und den Ländern nichts geändert werden ſoll. Der Reichsrat erwarte daher, daß die Reichsregierung im Hinblick auf dieſe Zuſage ſo raſch wie möglich die zur Behebung der eingetretenen Gleichgewichtsveränderung erforderlichen Maßnah⸗ men trifft. Im zweiten Teil der Entſchließung ſtellt der Reichsrat an die Reichsregierung das dringende Erſuchen, unter Vermeidung überſtürzter Maß⸗ nuhmen und einer übereilten Behandlung die deut⸗ ſchen Länder bei der Geſtaltung der Entwürfe noch vr ihrer Verabſchiedung im Reichskabinett und vor einer öffentlichen Bekanntgabe maßgebend zu betei⸗ ligen. Nach längerer Ausſprache wurde der erſte Teil der Entſchließung mit 54 gegen 7 Stimmen bei fünf Enthaltungen angenommen. Dagegen ſtimmten die Provinzen Oſtpreußen, Brandenburg, Stadt Berlin, Pommern, Schleswig⸗Holſtein, Hannover und Weſtpreußen. Stimmenthaltung übten Braunſchweig, Oldenburg, Anhalt und die beiden Mecklenburg— Der zweite Teil der Entſchließung wurde ein⸗ ſtimmig angenommen. Altamerikaniſche Kunſt Nene Ausſtellung in der Städt. Kunſthalle Wir Mannheimer wiſſen gar nicht, wie reich wir ird. Wir wiſſen wohl, daß im Zeughaus ein Mannheimer Muſeum für Natur und Völ⸗ kerkunde exiſttert, deſſen Schätze bis vor kurzem zum größten Teil gut verpackt in Kiſten auf Spei⸗ chern ruhten, Einen erſten Blick gewährte die im Sommer im Schloß veranſtaltete Ausſtellung „Aus dem Kunſtſchaffen Oſtaſiens“, Und nun hat der neu ernannte Leiter dieſes Muſeums, Dr. Strübing, ſozuſagen noch mehr Kiſten ge⸗ öffnet, die herrlichen großen und kleinen Dinge ge⸗ ſichtet, nach Art und Ort beſtimmt, geordnet und zeigt in einigen Räumen der Städtiſchen Kunſthalle einen weiteren ſogar abermals nur kleinen Teil dieſer umfaſſenden Sammlung, von deren hiſtoriſchem und künſtleriſchem Wert wir alle⸗ ſamt kaum eine Ahnung hatten. Aus Mexiko und Peru, aus Mittelamerika ſtammen all die Figuren, Töpfe, Vaſen, Steindolche, Schmuckſtücke in Obſidian, Aragonit, Achat, Nephrit, Kupfer, Silber und— ja wirklich! echtem Gold. Das meiſte, namentlich die peruaniſchen Stücke aus Gräbern, in welche die ihrer Zeit Hinter⸗ bliebenen dem Verſtorbenen all die Dinge hinein⸗ legten, die man zum Leben, oder in dieſem Fall zum Sterben braucht, alſo nicht nur Kleider, Stoffe, Stickereien, Webereien, ſondern auch Nadel und Fa⸗ den, Waffen, Eßgeſchirre, ſelbſtverſtändlich auch Schmuck, Haarſcheeren, Bruſtſchilder, Trinkbecher und nicht zuletzt die mannigfachſten Götterbildchen oder Geſtalten, auf daß der Himmel ihnen gnädig „„33 0 Schon die kleinen Kinder hat man ſo beigeſetzt; noch mehr, auch ſie hat man wie die Großen gleich⸗ ſam lebend zu erhalten verſucht, hat„für uns“ Mumien daraus gemacht. Aber man ſoll die Ruhe der Toten nicht ſtören, ſelbſt wenn ſie der Nachwelt als Denkmäler der Entwicklung, als Zeugen der Vergangenheit dienen. Drei ſolcher Mumien⸗ gräber mit allem, was drum und dran war, hat man hier ausgeſtellt. Schon meldet ſich die Rache das Verhängnis: Ein kleiner Stich irgendeiner dieſer alten Nadeln, oder vielleicht nur eine Verletzung durch eine ſog. Heftzwecke: in die Haut dringt aus jener Nadel, oder irgendeinem alten Gewebe Gift, Binnenmarkt Meldung des Wolff⸗Barns .— Berlin, 19. Nov. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold hielt geſtern abend in der Deutſchen Weltwirtſchaft⸗ lichen Geſellſchaft einen Vortrag über den Charakter der gegenwärtigen Kriſe und über Abhilſfe⸗ maßnahmen. Die Produktionstechnik habe einen techniſchen Produktionsapparat aufgetürmt, der Grundlage für eine ungeahnte Aufrüſtung der Wirtſchaft in allen Ländern geweſen ſei. Die be⸗ deutſamſte Folge ſei die Beſchleunigung der In du⸗ ſtrialiſierung, die ſchließlich zu ſchweren Wachs⸗ tumsſtörungen geführt habe. Das Schulden⸗ und dag Kreditproblem ſei zum Zentralproblem dieſer Kriſe geworden. Eine der Hauptaufgaben der Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz werde es ſein, die Beſeitigung der Handelshemmniſſe zu fördern. Der alte Satz„daß Verpflichtungen von Land zu Land nur durch Waren⸗ lieferungen und Dienſte, niemals aber durch Geld kommen. Das ſei beſonders wichtig für die Löſung der deutſchen Auslandsverſchuldung. Unſere Zahlungsfähigkeit, betonte der Mi⸗ niſter, iſt allein bedingt durch die Waren⸗ menge, die das Ausland anzunehmen bereit iſt. Wir werden zahlen und können zahlen, 5 wenn man uns geſtattet zu zahlen. Die Frage, ob ſich Deutſchland ohne ſchweren Schä⸗ den für den Lebensſtandard des deutſchen Volkes aus der Weltwirtſchaft herauslöſen könne, beantwortete der Miniſter dahin, daß als berechtigter Kern bes ſogenannten Autarkiebeſtrebens lediglich die Forde⸗ rung übrig bleibe, die natürlichen Kräfte des Meldung des Wolff⸗ Büros — Köln, 19. Nov. Beamten der Zollfahndungsſtelle Köln gelang es in den Vormittagsſtunden des Freitag, in dem ſog. Straßburger Gäßchen hinter der Kölner Hauptmarkt⸗ halle ein Schmuggelneſt auszuheben und dort rund 100 000 belgiſche Zigaretten und etwa 70 000 Bücher Zigaretten papier zu beſchlag⸗ nahmen. Die beiden Vertreiber dieſer Waren, ein Brüberpaar aus Köln, wurden verhaftet. Beim Ab⸗ transport der Waren ſtellte ſich eine Menge von An⸗ wohnern des Rheinviertels und auch eine Anzahl vpn Marktbeſchickern den Beamten der Zollfahndung drohend entgegen, ſo daß dieſe ſich mit dem Gummi⸗ knütppel freie Bahn verſchaffen mußten. Der franzöſiſche Steuerſkandal Drahtung unſeres Pariſer Vertreters a Paris, 19. Nov. Der Skandal der franzöſiſchen Steuer⸗ hinter ziehungen und Aktienverſchiebungen nach dem Ausland hat eine weitere Ausdehnung erfahren. Der Unterſuchungsrichter, der mit der Angelegenheit der Baſeler Handelsbank be⸗ faßt iſt, erſchien in Begleitung der Kriminalpolizei in der Pariſer Agentur des Genfer Bankhauſes Banque lombard, Orin u. Co. und nahm eine Hausſuchung vor. Der Leiter der Agentur, ein be⸗ kannter franzöſiſcher Ariſtokrat, G raf Cha⸗ brignae, wurde unter Anklage geſtellt. Während der Hausſuchung verſtand es der Graf, ſich auf einige Minuten zu entfernen, wobei er ver⸗ ſuchte, die aus der Wohnung führende telephoniſche Leitung zu zerſtören und wichtige Dokumente auf ſie ſich auch am Fuß, ſchon ſtellt man eine richtige Blutvergiftung feſt, der man allerdings mit den mo⸗ dernen Mitteln der Heilkunſt ſchnell zu Leibe geht. So humpelt nun einſtweilen durch die Säle der neue Leiter, der Veranſtalter dieſer Schau, der ſich in den für den Normaleuropäer ganz ungefügen Stoff ſo ſchnell eingearbeitet hat, daß er mit all den merk⸗ würdigen Namen wie Tectihuacan leine alte wich⸗ tige Stadt in Mexiko) oder Tonacatacutli lein Gott „Herr unſeres Fleiſches“) oder Chalchiuhtlieue(Gtt⸗ tin des Regens) aus⸗ und inwendig um ſich wirft, als ob er nie mit Im⸗ und Expreſſionismus etwas zu tun gehabt hätte. Den üblich Verbildeten ſind nur Azteken, Mixteken geläufig; über die Tolteken und Zaboteken muß man ſich erſt in der Ausſtellung orientieren. Dann gibt es einen Kolotl,(leinen Gott als To⸗ tenführer) wirklich nur einen, der ſo koſtbar iſt, daß man ihn ſelbſt in ſeinem derzeitigen Wohnort Stuttgart gar nicht öffentlich ausſtellt, ſondern nur einen farbigen Abguß; lein ſolcher iſt auch hier zu ſehen). Nun aber aufgepaßt! Jetzt kommt unſer Reichtum. Gleich daneben ſteht eine Göttin des Regens von einer Seltenheit, hiſtoriſchen Schönheit, Eigenart, ja, wo nehme ich jetzt all die ſchmückenden Beiworte her? Ich ſage nur, bzw. Herr Strübing ſagt es mit dem Stolz des Mann⸗ heimer Bürgers„Nur das Britiſche Muſeum in London hat ein gleichwertiges Stück.“ Aber dieſe ſteinerne Waſſernymphe iſt nicht das einzige Juwel unſerer Sammlung. So alle zwei Schritte hieß es bei der Vorbeſichtigung und Führung:„Davon ſind nur acht Stücke vorhanden, eines iſt Mann⸗ heimer Privatbeſitz“. Oder ſogar:„Selbſt in den Berliner Muſeen iſt kein gleich ſchönes zweites Stück, wie z. B. der aus Obſidian,(Halbedelſtein) geſchnittene Götterkopf.“ b Alſo: Wir Mannheimer können es ſchon mit London und Berlin aufnehmen. Zum mindeſten freuen wir uns, ſagen wir einmal, der Neuaus⸗ grabung, der Zuſchauſtellung unſeres Beſitzes. Denn was nützt der ſchönſte Brillant, wenn ich ihn nicht tragen, die gerderen ob des Beſitzes damit nicht giften kann, daß ſie vor Neid platzen. Und in die Berliner und Londoner Muſeen gehen nur die Fremden, wenn ſie gar nicht mehr wiſſen, wie ſie ihre Zeit totſchlagen ſollen. 8 verurſacht kleine Bläschen an der Hand, bald zeigen Wir aber beſuchen unſere neue Ausſtellung „Alt⸗Amerikaniſche Kunſt“ und ſtaunen über die teilw iſe g ſtiliſchen ausgeglichen werden können“ müſſe zu ſeinem Recht und Ausfuhr Warmbold über die Schickſalsverbundenheit der Landwirtſchaft und Induſtrie heimiſchen Bodens voll auzu nutzen. Die⸗ ſem Ziele habe ſich Deutſchland in den letzten Jahren weitgehend genähert, was beſonders die ſtarke Zu⸗ nahme der landwirtſchaftlichen Produktion beweiſe. Ernährungsnöte drohten Deutſchland daher heute im Gegenſatz zu der Zeit von 1918/24 nicht. 5 Im Intereſſe der Nentabilität der Land⸗ wirtſchaft muß vor allen Dingen Koſten⸗ ſenkung für die Landwirtſchaft erſtrebt werden.. Iſt zu dem Zeitpunkt der völligen Selbſtver⸗ ſorgung, der heute nicht mehr fern iſt, die Land⸗ wirtſchaft nicht ſo weit gediehen, daß ſie durch Koſten⸗ ſenkung die Preiſe ihrer Erzeugniſſe der Kaufkraft der ſtädtiſchen Bevölkerung anpaſſen kann, ſo muß ſie einer neuen ſchweren Kriſe verfallen. Wenn dieſe Auffaſſung richtig iſt, ſo muß man ſich heute ſchon kritiſch verhalten gegen alle Beſtrebun⸗ gen, welche darauf hinauslaufen, das Produktions⸗ volumen der Landwirtſchaft und der Koſtenerhöhung zu vergrößern. Es liegt daher auch kein Bedürfnis vor, die vorhandene Kulturfläche ſchlechthin durch Kapitalinveſtierungen zur Urbarmachung des Bo⸗ dens uſw. zu vergrößern. Die Landwirtſchaft iſt, da ihr der Weltmarkt verſchloſſen iſt, mit der ſtädtiſchen Induſtrie⸗ bevölkerung auf Gedeih und Verderb verbunden. Während die Landwirtſchaft ihre Produktion ver⸗ mehrt hat, hat ſich die induſtrielle Werte⸗ produktion von 1928 bis 1931 um rund 40 p. H. vermindert. Da die Landwirtſchaft nur etwa 20 v. H. der induſtriellen Nettoproduktion ab⸗ JJJFJJJCVVVVCTTVVTVVTTVTVTVTTVTGTTGT0TGTGTC(TGTGTTGVT((TCTGTbuͤTVTTTVT((TCTVTGT(TVTVTTTT Ein großer Fang der Schmuggelpolizei die Seite zu ſchaffen. Die Polizei griff rechtzeitig zu und beſchlagnahmte ein Formular, auf dem die Namen von 300— 400 Bankkunden ſtan⸗ den, darunter zahlreiche Angehörige des fran⸗ zöſiſchen Adels. Graf Chabrignac iſt auch Lei⸗ ter der Mitteleuropäiſchen Länderbank. Gegen einen anderen Leiter der Pariſer Filiale des Genfer In⸗ ſtituts, der ſich gerade auf der Rückreiſe in die Schweiz befindet, wurde der Haftbefehl erlaſſen. Flugzeugkataſtrophe bei Toulon Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 19. November Im Flughafen von Hyeres bei Toulon ſtürzte geſtern ein Flugzeug der Kriegsmarine ab und verſank ſofort im Meer. Der Flug⸗ zeugführer ſprang ſofort aus dem Apparat, wurde aber in ſchwer verletztem Zuſtande von einem Kriegsſchiff aufgefiſcht. Er ſtarb kurze Zeit nach ſeiner Rettung. Die beiden anderen Inſaſſen kamen mit dem Apparat in den Wellen um. Hamburger Padolerin in Seenot Meldung des Wolffbüros — Hamburg, 19. Nov. Nach einer Meldung des„Hamburger Fremden⸗ blatt“ iſt die junge Hamburger Sportlerin Müller, die vor etwa einer Woche den Verſuch unternahm, den Aermelkanal mit einem Klepperbvot zu durchqueren und die ſeit ihrer Abfahrt von Calais vermißt wurde, durch den in Dünkirchen ſtationierten Hamburger Schleppdampfer„Fairplay“ aus ſchwerer Seenot gerettet und nach Dünkirchen gebracht worden. Marmorplaſtiken(der Kopf im erſten Saal) oder über die ſeltſamen Graburnen, bei denen die Götter vor den eigentlichen Gefäßen ſitzen, oder über das große einem Doppelbeil nachgebildeten Kupfergeld, oder über die goldenen Nadeln, Spangen, den Gold⸗ platten mit den beiden Adlerköpfen, die großen und kleinen Idole, die prachtvollen Webereien. Und wir freuen uns, daß die meiſten Stücke dieſer Ausſtellung, die durch Leihgaben nur inſoweit ergänzt wurde, als entwicklungsmäßige Lücken auszufüllen waren,— man muß es immer wieder ſagen— unſer ſind. Es war keine kleine Arbeit, dieſe vielen, vielen kleinen Koſtbarkeiten zu identifizieren, ſie aufzu⸗ ſtellen. Dr. Strübing hatte an Herrn Karl Hormuth einen tüchtigen Mitarbeiter, fand auch ſeitens der Kunſthallenleitung kräftige Unterſtützung. Aber in erſter Linie gebührt ihm Dank und Aner⸗ kennung für dieſe fleißige und ſchöne Arbeit. Er hat für die Pflege des Natur⸗ und Völkerkunde⸗ muſeums, für die Sichtbarmachung ſeiner Schätze neue Pläne, zu deren Durchführung er nicht nur auf die ſtädtiſchen Mittel angewieſen ſein kann, ſondern auch der Mithilfe der hieſigen Bevölkerung, inter⸗ eſſierter Kreiſe bedarf. Er und ſein Inſtitut ver⸗ dient dieſe Unterſtützung. Wir brauchen nur Zeit und Geld. Dann werden Mumien lebendig, ohne ſich zu rächen. Zärtlichkeiten in Kalorien Von Erie Morton Bei der Kalorienberechnung in der Ernährung des Einzelnen verfährt die Nahrungsmittelwiſſenſchaft ganz perſönlich. Ein arbeitender Menſch hat mehr Wärmeeinheiten nötig,— eine Frau, die ſich den ganzen Tag nur pflegt, kann auf viele verzichten. Dieſe perſönliche Berechnung ſollte auch ei der Kalorienverteilung auf pfychiſchem Gebiet mit⸗ ſprechen, und natürlich wird die Wiſſenſchaft gleich⸗ falls zu Maximal- und Minimaldoſen kommen. Nur nicht zu viele Kalorien! Niemals, aber ganz heſonders nicht, wenn es ſich um Fälle handelt, die ſich in der Oeffentlichkeit abſpielen. Jeder Mann verträgt eine ziemliche Ration. Wird ſie ins Ueber⸗ maß geſteigert, dann leidet ſein Wohlbefinden. Vielleicht iſt es zu proſaiſch, einen Vergleich zwi⸗ ſchen den Nahrungsmittelwerten und denen des Ge⸗ müttes zu ziehen! Aber der Menſch iſt ja ohnedies ein Produkt ſeiner erlichen wirkungen, und daher ge nimmt, die übrigen 80 v. H. an die ſtädtiſche Wirt⸗ ſchaft und das Ausland gehen, ſo iſt der induſtrielle Abſatz durch Stärkung der landwirtſchaftlichen Kauf⸗ kraft nicht weſentlich zu verbeſſern. Entſcheidend für den induſtriellen Abſatz iſt neben der öffentlichen Hand vor allem die Induſtrie ſelbſt und das Ausland. Für die Entwicklung des Binnenmarktes iſt be⸗ deutſam eine liberale Kreditgewährung. Eine Lockerung der Deviſenzwangswirtſchaft kann erſt erwogen werden, wenn die internationalen Schuld⸗ verflechtungen auf eine neue Baſis geſtellt ſind und der Gold⸗ und Deviſenbeſtand der Reichsbank gleich⸗ zeitig eine Erhöhung erfahren hat. Bei ſtrenger und lückenloſer Deviſenbewirtſchaftung kann unſere Wäh⸗ rung von innen heraus kaum bedroht werden. Wir ſind aber berechtigt und nach den gegebenen Verhält⸗ utſſen ſogar verpflichtet, unſere Kreditpolitik im Ju⸗ nern ſo einzurichten, daß jede Arbeitsmöglichkeit durch Banken und Notenbank finanziert wird. Für ſeine Induſtrie aber, wie für ſeine Land⸗ wirtſchaft wird Deutſchlaud mit allen Mitteln beſtrebt ſein, den Binnenmarkt zu ſtärken und alles zu vermeiden, was ihn weiter einengen könnte. Daraus ergibt ſich die Auffaſſung, daß eine Poli⸗ tik allgemeiner Preis und Lohn⸗ ſenkungen bei der jetzigen Konfunkturlage ver⸗ fehlt wäre. Daraus ergibt ſich ferner die Forde⸗ rung, daß zweckmäßig angeſetzte, d. h. der Rentabili⸗ tät und der Produktvität Rechnung tragende Arbeits⸗ beſchaffung in den Grenzen, die durch die Deviſen⸗ lage gezogen ſind, gefördert werden ſollen. Der Red⸗ ner ſchloß mit dem Satz: Freiheit der Wirtſchaft, vor allem aber Beſchäftigung und Brot dem deutſchen Arbeiter. Kündigt Frankreich den Handelsvertrag? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 19. Nov. Zu den am Montag beginnenden deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Handelsvertragsbeſprechungen äußerte ſich der franzöſiſche Handelsminiſter Durand folgender⸗ maßen: „Wir ſind beſtrebt, unſere vollkommene Zolltariffreiheit wieder aufzunehmen. Wenn wir dieſes Ziel erreicht haben, ſo werden wir in der Lage ſein, unſeren neuen Zolltarif mit Deutſchland vollkommen umzugeſtalten und eine beſſere wirt⸗ ſchaftliche Lage zu ſchaffen“. Der franzöſiſche Han⸗ delsminiſter hält es für ausgeſchloſſen, daß die ge⸗ genwärtige deutſche Regierungskriſe die Auf. nahme der Berliner Beſprechungen vorzögern könnte.„Es iſt vorauszuſehen“, ſo erklärte er,„daß für den Fall, daß ſich Verhandlungsſchwierigkeiten ergeben könnten, Frankreich vor die Notwendigkeit geſtellt werde, den Handels vertrag von 1927 z u kündigen“. Dieſe Erklärungen des franzöſiſchen Handelsmini⸗ ſters klingen ſehr ſonderbar, denn bisher war nicht die Rede davon, daß Frankreich die Kündigung des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrages im Schilde führe. Die maßgebenden franzöſiſchen Perſönlichkeiten ſprechen von einer Verlängerung des Handelsvertra⸗ ges bis zur Fertigſtellung der neuen Konvention. zunehmenden Druck der intereſſterten Juduſtriever⸗ bände ſteht und aus dieſem Grunde nicht mehr über das volle Recht der Entſcheidung verfügt. Brand eines Ueberſeedampfers — London, 19. Nov. Auf dem Ueberſeedampfer „Baradine“, einem 13 000 Tonnen⸗Schiff, iſt eine Feuersbrunſt ausgebrochen. Das der Compagnie Peninſular⸗Orientale gehörende Fahrzeug gegenwärtig in einem Londoner Dock. Bombenexploſionen in Barcelona — Barcelona, 19. Nov. Vor einem Möbelgeſchäft explodierten geſtern abend zwei Bomben. ſonen, darunter zwei Polizeibeamte, wurden verletzt. Es gibt ganz einfache Speiſen mit einem hohen Kaloriengehalt, und es gibt ganz einfache Worte, die viel mehr Zärtlichkeitswerte in ſich bergen, als groß⸗ ſprecheriſche Sätze. In einem„Ja“, in einem„wie Du es für richtig findeſt liegt oft ein Schatz an ganz hohen Kalorien, während Ausrufe, wie„Her⸗ zelein“,„Liebling“, leer ſein können. An beſondeden Feſttagen ſehnt ſich der Ab⸗ wechſlungstrieb des Menſchen nach irgendeiner Speiſe, die einen ungewöhnlichen Gehalt an Werten beſitzt. Und ebenſo ſehnt ſich das Gemüt an beſtimmten Tagen zu gewiſſen Stunden nach ungezählten Zärt⸗ lichkettsmengen. In beiden Fällen iſt die gute Ver⸗ teilung eine Kunſt. 5 Niemand liebt es, ſeine eigenen Angelegenheiten in die Welt hinausgerufen zu wiſſen. Man hat einige Dinge, die man nur für ſich, für ſeine Familie will. Dazu gehören die überzähligen Kalorien an Zätlichkeiten. Sie paſſen nur für die engſte Gemeinſchaft. Sie entblättern, verlieren jeden Zauber, ſofern ſie andere Ohren mitgenießen. Darum ſollte man ſich vor jeder Entweihung hüten, und lieber einmal eine Zärtlichkeits regung unterdrücken, als ſie den Blicken Unberufener auszuſetzen. Händedruck, Kuß, Liebesworte büßen ihren Gel⸗ tungswert vor Fremden ein.„Liebchen, mein Süßes, ſetz Dich doch zu mir, ich habe Dich ſo lange enk⸗ 1 ſo etwas kann lediglich der vernehmen, dem es gilt. Aber die Zuteilung der Zärtlichkeitskalorien ſollte auch unter zwei Menſchen auf das Klügſte und auf das Sorgfältigſte vorgenommen werden. Immer muß man bedenken, daß Häufigkeit dem Raritätswert abträglich iſt— und zwar bei allen Kunſtwerken. 6205 5 „Darf ich mich nicht geben, wie ich bin?“ Wir find ja nur Menſchen, wir haben unſere kleinen Schwächen, wir können nicht einen Tag ſo untadel⸗ haft ſein, wie den anderen. Aus ſeinem Weſen eln Kunſtwerk mit allen Merkmalen des Kunſtwerks zu machen: mit S ttenheitswert, mit äſthetiſchen Höhe⸗ liegt 14 Per⸗ bunkten, mit Ueberlegungen und weiſen Maßberech⸗ nungen— das iſt viel mehr, als immer zu ſein, wie Es ſcheint, daß die franzöſiſche Regierung unter dem man iſt. ö N Jede wahre Kunſt ſollte ſparſam ſein. Jede hoch⸗ ſtehende Frau, die innerhalb ihrer Möglichkeiten ass ihr en ein Kunſtwerk m ollte es gleich- Samstag, 19. November 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 540 90 Fahre im Dienſte des Mannheimer Han erks Der Gewerbeverein und Handwerkerverband Mannheim feiert ſein 90jähriges Beſtehen Am heutigen Samstag abend verſammelt der Gewerbeverein und Handwerkerver⸗ band E. V. Mannheim ſeine Mitglieder, Freunde und Gönner zur Feier des 9ojähri⸗ gen Beſtehens in den Germaniaſälen. Der Zeit entſprechend trägt der Feſtabend einen einfachen Charakter. Der Begrüßung durch den erſten Vor⸗ ſitzenden Friedrich Rheinnecker folgt die Eutgegen⸗ nahme der Glückwünſche und die Ehrung langjähri⸗ ger Mitglieder. Ein Prolog, lebende Bilder, Vor⸗ träge des Silcherbundes Mannheim und des Sing⸗ chors der Fleiſcher⸗Innung Mannheim und ſonſtige unterhaltende Darbietungen umrahmen den Feſtakt. Der Sonntag vormittag iſt dem Beſuch des Schloß⸗ muſeums gewioͤmet. Nachmittags findet in den Ger⸗ maniaſälen der Gautag Unterpfalz⸗ gaues des Landesverbandes Badiſcher Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigun⸗ gen ſtatt. Landesverbands⸗Präſident Näher ⸗Hei⸗ delberg ſpricht über„OOrganiſationsfragen und Arbeitsbeſchaffung“. Der Gewerbeverein und Handwerkerverband Mannheim gehörte zu den Vorkämpfern für die Erlangung der Gewerbefreiheit. des Am 25. April 1860 wurde in einer Verſammlung ein von ſeinem Vorſitzenden aufgeſtelltes Programm einſtimmig angenommen, das u. a. folgende Forde⸗ rungen enthielt: Zünftige Privilegien und zünftige Beſchränkun⸗ gen der Arbeitsbefugniſſe ſind mit einer gedeih⸗ lichen Entwicklung der Volkswohlfahrt unverträg⸗ lich. Alle ausgelebten Reſte der alten Zunft⸗ und Innungsverfaſſungen ſind, je früher deſto beſſer, gänzlich aufzuheben. Die Freiheit der Arbeit ſetzt auch die Freiheit der Niederlaſſung, der Freizügigkeit voraus. Sie iſt ein um ſo ſchöneres, um ſo wertvolleres Recht, auf je weitere Grenzen es ſich bezieht. Ein deutſches Bürgerrecht, ein deutſches Freizügigkeitsgeſetz iſt Sehnſucht jedes Bürgers, der ſich zu den Deutſchen zählt. Die lebhafteſte Bewegung zugunſten der Ge⸗ werbefreiheit ging von der Rheinpfalz aus. Im Jahre 1862 wurde die Gewerbefreiheit geſetzlich eingeführt. Jeder konnte ſein Gewerbe ausüben, wo und wie es ihm beliebte, mit Handarbeit und mit Maſchine, allein oder mit einer beliebigen Anzahl von Geſellen. Es iſt einleuchtend, daß die Verkündi⸗ gung des neuen Geſetzes einen völligen Umſchwung in den bisherigen gewerblichen Verhältniſſen verur⸗ ſacht hat. Viele Innungen, ihrer Privilegien ent⸗ kleidet, haben ſich aufgelöſt, namentlich in Süd⸗ deutſchland. Im Norden ſind ſie vielfach als freie Organiſationen weitergeführt worden. Sehr bald zeigte ſich indeſſen, daß auch unter der neuen Aera die Klagen des Handwerks nicht ver⸗ ſtummten, daß beim Wegräumen der Zunftſchranken manche Einrichtung mitgefallen war, die der Erhal⸗ tung wohl wert geweſen wäre, namentlich hinſichtlich der Fürſorge für den gewerblichen Na ſch⸗ wuchs. An verſchiedenen Orten, ganz beſonders in den Städten mit entwickelter Gewerbetätigkeit, machte ſich wieder das Bedürfnis nach Zuſammen⸗ ſchluß der Gewer betreibenden geltend zur 1 Pflege der allgemeinen gewerblichen Intereſſen. Trä⸗ Ge ger des Organiſationsgedankens waren die werbevereine, die vereinzelt ſchon während der Zunftzeit gegründet wurden, z. B. in Karlsruhe 1832, in Mannheim 1842. Mitte der 7her Jahre des vorigen Jahr⸗ hunderts war bereits über das ganze Groß⸗ herzogtum ein Netz unn freien Gewerbe⸗ vereinen gebreitet, ſo daß 1877/78 die Gründung von Gauverbänden und eines Landesverbandes erfolgen konnte. Im Jahre 1877 erblühte auch im Gewerbeverein Mannheim neues Leben. In dieſe Zeit fällt die Gründung eines Verbandes der Pfalzgau⸗Gewerbever⸗ eine und von Meiſtervereinigungen. Neben den Gewerbevereinen, die ſich auf den Boden der Gewerbefreiheit ſtellen und die auch Freunde des Gewerbeſtandes, alſo Nichtgewerbetrei⸗ 8 bende, unter ihren Mitgliedern hatten, ſind an der Neige des Jahrhunderts reine Handwerkervereine entſtanden mit der Tendenz, die Gewerbefrei⸗ heit zu bekämpfen und den allgemeinen Befähigungsnachweis zu fordern. Nach Er⸗ richtung der Handwerkskammern iſt es gelungen, eines Baſts zu gemeinſamer Arbeit zu finden, indem man extreme Forderungen fallen ließ und ſich auf das Erreichbare beſchränkt: Beſeitigung von Aus⸗ wüchſen der Gewerbefreiheit und Erteilung der Be⸗ fugnis zur Ausbildung von Lehrlingen an die Be⸗ ſitzer des Meiſtertitels. Im Jahre 1904 wurde auf der Landesverſammlung in Offenburg der Landes⸗ verband der badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen gegründet, dem die meiſten Innungen und Fachvereinigungen bei⸗ traten. Im Jahre 1915 gehörten dem Landesver⸗ band 499 Gewerbe⸗ und Handwerkervereine mit 21575 Mitgliedern, 97 Fachvereinigungen mit 3343 Mitgliedern, 90 Freie Innungen mit 4402 Mit⸗ gliedern und 84 Zwangsinnungen mit 3237 Mit⸗ denen wurde. Inſtitutionen überzeugend nachgewieſen An die zweite Kammer der Badiſchen Land⸗ ſtände wurde eine Petition gerichtet, in der einleitend ausgeführt wird: Seit geraumer Zeit befaſſen ſich die Gewerbetreiben⸗ den mit der Prüfung der allgemeinen Lage des Gewer⸗ bes. Die neue Zeit mit ihren Erfindungen, die Aera des Dampfes und der Eletktrizität hat ihre gewaltigen Einwirkungen auf die Lage der Gewerbetreibenden ge⸗ habt. Lebhafte Klagen über Rückgang des Gewerbes er⸗ ſchallen aller Orten. Vorſchläge der mannigfachſten Art zur Beſſerung werden von den verſchiedenſten Seiten gemacht. Die Großh. bad. Regierung hat in dankens⸗ ter Weiſe Erhebungen über die Lage des Kleingewer⸗ veranſtaltet. Es gilt nunmehr die richtigen Schlüſſe aus dem gebotenen Material zu ziehen. Aus den Erhebungen ergibt ſich zweierlei: einmal daß tiefgreifende Schäden in einer Reihe von Gewerben vorhanden ſind, ſodann daß man ſich über die Mittel zur Beſeitigung im Lager der Gewerbetreiben⸗ Der Verwaltungsrat des Gewerbevereins und Handwerkerverbandes Erſte Reihe ſitzend von links nach rechts: ſitzender), G. Reihe ſtehend von links nach rechts: mann, H. Zweite gliedern an. Von weſentlicher Bedeutung für die Erſtarkung des Organiſationsgedankens wir die im Jahre 1891 in Köln vollzogene Gründung des Ver⸗ bandes Deutſcher Gewerbevereine, bei der auch die badiſchen Vereine hervorragend beteiligt waren. Von Manuheim wurde der Beitritt von der Zu⸗ ſicherung abhängig gemacht, daß der Verband ſich für die 8 5 Schaffung von Gewerbekammern einſetze. Errichtung kammern wurde in Mannheim bald nach der Ein⸗ führung der Gewerbefreiheit angeregt. Am 17. Ok⸗ tober 1862 wurde beſchloſſen, den Gewerbeverein zu einer Gewerbekammer zu erweitern. Bo⸗ wegung D : Die obligatoriſcher Gewerbe⸗ Die verlief im Sande. Der ſtändige Ausſchuß bei der Landes⸗ Gewerbehalle, der im Jahre 1879 zur Herbeiführung inniger Beziehungen zwiſchen der Landes⸗ Gewerbehalle und den gewerblichen Kreiſen aus je einem Vertreter der ſieben Handelskammern und der ſieben Gauverbände und ſechs vom Handels⸗ miniſterium ernannten Mitgliedern gebildet wurde, hat ſich auch mit der Gewerbekammerfrage befaßt, kam aber zu einem ablehnenden Beſchluß. Damit gaben ſich die geiſtigen Führer des Mann⸗ heimer Gewerbe⸗ und Handwerkerſtandes mit Satt⸗ lermeiſter Aulbach an der Spitze nicht zufrieden. Herr Aulbach verfaßte gemeinſam mit dem damali⸗ gen zweiten Vorſitzenden des Gewerbe⸗ und In⸗ duſtrie⸗Vereins, Baumeiſter Hoffmann, eine Gegenſchrift, in der die Wichtigkeit und Notwendig⸗ keit der Errichtung von Gewerbekammern nach dem Vorbild der namentlich in den Hanſeſtädten vorhan⸗ Direktor Henninger, P. Riedel, H. Kurz(2. Vorſitzender), A. Strobel, Gg. A. Lamerdin. J. Barber, Direktor Dr. Wolfensberger, Dr. Hietſchold, C. Eier⸗ Hayer, J. Nenninger, Krüger, Fr. Rheinnecker(1. Vor⸗ Ph. Beckenbach, M. Fleig. den nicht im Klaren, geſchweige denn einig iſt. Unter dieſen Umſtänden gilt es dem Gewerbeſtand zunächſt eine Vertretung zu ſchaſſen, wie eine ſolche der Handelsſtand in den Handelskammern beſitzt. Aus einer ſolchen durch direkte Wahl der Berufsgenoſſen gebildeten Vertretung, einer Gewerbekammer, in der ſich mit Naturnotwendig⸗ keit die tüchtigſten Kräfte des betr. Bezirks durch das Vertrauen ihrer Gewerbsgenoſſen als Mitglieder be⸗ ruſen finden, werden die eten Vorſchläge hervor⸗ gehoben, die als die allge einung des Gewerbe⸗ ſtandes, als Mittel und r Beſeitigung vorhan⸗ dener Es bedurfte dreier Jahrzehnte, bis die Frage ſpruchreif wurde. Im Jahre 1892 wurde von der badiſchen Regierung ein Geſetzentwurf ausge⸗ arbeitet! Bei der Beratung in der Zweiten K mmer wurde jedoch in§S 1 eine Beſtimmung aufgenommen, die verhinderte, daß das Geſetz praktiſche Bedeutung erlangte, indem die Errichtung von Gewerbekam⸗ mern von der Zuſtimmung der wahlberechti ten Ge⸗ werbetreibenden abhängig gemacht wurde. Schon lange war man ſich in gewerblichen Kreiſen darüber einig, daß Mittel und Wege gefunden wer⸗ den müßten, um den herrſchenden Mißſtänden in Handel und im gewerblichen Lehrlingsweſen wirk⸗ ſam zu begegnen. Nur über die Art und Weiſe, wie geholfen werden ſollte, gingen die Anſichten auseinander. Während die einen alles Heil von der Wiederbelebung der veralteten Inſtitutionen des Zunfthandwerks erhofften, glaubten die andern auf der Grundlage, die die Gewerbefreiheit geſchaffen hat, aufbauen und der Lehrlingsausbikdung Ziel und Richtung im Sinne der Neuzeit geben zu ſollen. Deu letzteren Standpunkt haben die Gewerbevereine eingenommen. Die erſte, Frucht ihrer Bemühungen nach dieſer Richtung hin waren die Ausſtellungen von Lehrlingsarbeiten, die von Jahr zu Jahr an Volkstümlichkeit ge⸗ wannen. Der Gewerbe- und Induſtrieverein Mann⸗ heim veranſtaltete ſeit 1883 alljährlich ſolche Aus⸗ ſtellungen. Die Großh. Staatsregierung traf in dankenswerter Weiſe die Einrichtung, die bei den einzelnen Lokalausſtellungen prämiierten Arbeiten gemeinſchaftlich auszuſtellen und ſich an der Konkur⸗ renz zur Erlangung von Staatspreiſen zu be⸗ teiligen. Eine ſolche Landesausſtellung hat im Jahre 1889 in Mannheim mit gutem Erfolge ſtatt⸗ gefunden. f Die Gewerbehallenfrage fand dadurch eine Löſung, daß die Stadtverwaltung dem Gewerbe⸗ verein in dem ehemaligen Zeughaus einen geeig⸗ neten Raum gegen eine mäßige Vergütung zur Ver⸗ fügung ſtellte. Der auf über 20000 Mk. angewachſene Gewerbehallefonds wurde zum Ankauf des Hauſes M 5, 5 verwendet, in dem ſpäter die Mannheimer Gewerbebank und die Büroräume der Handwerks⸗ kammer Aufnahme fanden. Die Lehren der Kriegszeit Vor neue und ſchwere Aufgaben ſah ſich das Handwerk durch den Ausbruch des Weltkrieges ge⸗ ſtellt. Schwerer als andere Berufsſtände wurde gerade der Gewerbe- und Handwerkerſtand durch die Kriegsereigniſſe getroffen. Induſtrie und Arbeiter⸗ ſchaft konnten ſich erfolgreicher und ſchneller auf die durch den Kriegszuſtand geſchaffene Lage einſtellen, als dies bei den Betrieben des Mittelſtandes der Fall war. Auf der einen Seite mußten beſonders beim Handwerk ungezählte Betriebe infolge zahl⸗ reicher Einberufungen ihrer Inhaber geſchloſſen werden. Auf der anderen Seite wurde den Daheim⸗ gebliebenen die Weiterführung durch die notwendi⸗ gen Kriegsmaßnahmen der Behörden— es ſei nur an das Nahrungsmittelgewerbe erinnert— außer⸗ ordentlich erſchwert, wenn nicht gar unmöglich ge⸗ macht. Der Krieg hat aber nicht nur hemmend und zerſtörend, ſondern auch fördernd und auf⸗ bauend gewirkt. Die moderne Handwerkerbewegung erhielt neue Auregung und Unterſtützung. Es hat ſich gezeigt, daß der langjährige Kampf um die Wiedererrichtung zünftiger und ſonſtiger Schranken in der Beleuch⸗ tung des Weltkrieges ſich als belanglos und unter⸗ geordnet erwies und daß diejenigen recht behielten, die auch im Handwerk eine moderne wirtſchaftliche Entwicklung von innen heraus und eine ſorgfältige techniſche und kaufmänniſche Ausbildung und einen zeitgemäßen Zuſammenſchluß, ganz beſonders in der Form von Gemoſſenſchaften, erſtrebten. Die Einſicht, daß ein einzelner nicht leiſten kann, was die Ver⸗ einigung erreicht, führte zur Gründung von ge⸗ noſſenſchaftlichen Vereinigungen, die bei der Erlangung von Heereslieferungen eine her⸗ vorragende Bedeutung erlangt haben. Dem Hand⸗ werk war Gelegenheit geboten, durch kluge Be⸗ nützung der Zeitverhältniſſe ſeine Daſeinsbedingun⸗ gen zu verbeſſern. Man kounte beobachten, daß die Vertreter von Handel, Induſtrie und Handwerk mit denen der Staats⸗ und Gemeindebehörden ſich zu gemeinſamen Beratungen zuſammenfanden. Die Selbſthilfebeſtrebungen des Handwerks fanden in dieſen Kreiſen die wünſchenswerte Unterſtützung. In Mannheim wurde nach Kriegsbeginn die Schaffung einer Kriegskommiſſion beſchloſſen zur Beſprechung der durch die Kriegsereigniſſe beding⸗ ten wirtſchaftlichen Lage, der Mitglieder der Han⸗ dels⸗ und Handwerkskammer angehörten. Bei der Zuteilung und Anfertigung von Heeresaufträgen ſind Grenzſtreitigkeiten nach dem alten Kampfruf „Fabrik oder Handwerk“ kaum vorgekommen. An⸗ fänglich hat es zwar für die Beteiligung des Hand⸗ werks an den Heereslieferungen an den zur Ueber⸗ nahme notwendigen Organiſationen gefehlt. Nach⸗ dem aber die Handwerkskammern in die Lücken ge⸗ treten und unter ihrer Mitwirkung auch die Liefe⸗ rungs⸗Vereinigungen und ⸗Genoſſenſchaften entſtan⸗ den ſind, konnten dem Handwerk namhafte Aufträge zugeführt werden. Der erſte größere Auftrag beſtand in der Anfertigung von Proviantwagen, die durch Ver⸗ 85 12 4 Here. 4. Seite/ Nummer 540 5 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 19. November 1932 Di dee Fußgänger: bleibt vom Radfahrweg! Im Schloßgarten iſt ein Ra dfahrweg, der vom Mittelportal des Schloſſes(am bisherigen Platz des Stefanien⸗Denkmals) nach der neuen Unterführung der Straße unter der Brückenrampe führt, dem Ver⸗ kehr neu übergeben worden. Obwohl dieſer Radfahr⸗ weg durch Tafeln ausdrücklich gekennzeichnet iſt, wird er nach den Beobachtungen der Polizei unzuläſſiger⸗ weiſe auch von Fußgängern benutzt. Es wird hiermit nochmals darauf hingewieſen, daß die Rad⸗ fahrwege nur für Radfahrer beſtimmt ſind und daß die Benutzung durch Fußgänger ſtraſbar iſt. Falls dieſer Hinweis nichts nützen ſollte, iſt das Polizei⸗ präſidium gezwungen, gegen Fußgänger, die verbots⸗ widrig den Fahrradweg benutzen, ſtrafend einzu⸗ greifen. * Trauerfeier der Mannheimer Sängerſchaft. Die Mannheimer Sänger vereinigung wird am morgigen Sonntag nachmittag um 3 Uhr durch eine Feier auf dem Ehrenfriedhof ihrer Toten ge⸗ denken. Präfekt Aſſeſſor Schinzinger hält die Gedächtnisrede. Der aus Sängern der Vereinigung gebildete Chor wird Chöre zum Vortrag bringen. Darnach werden auch an den Gräbern der drei ver⸗ ſtorbenen Vorſitzenden Küllmer, Weinreich und Vollath kurze Gedenkfeiern ſtattfinden. * Beſtattung. Unter Bezugnahme auf den im geſtrigen Mittagsblatt über die Beſtattung des Gaſt⸗ wirts Gäng veröffentlichten Bericht teilen wir mit, daß die Vereinigung der Landwehr 40er durch Herrn Schmitt(nicht Stahl) einen Kranz niederlegen ließ. —— ntittlung des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbe⸗ kammertages in entſprechender Weiſe verteilt wur⸗ den. Bei der Herſtellung dieſer Wagen konnten verſchiedene Handwerkszweige, Wagner, Schreiner, Schloſſer, Schmiede, Sattler und Tüncher, beteiligt werden. Auch bei der Ausführung von Sattler⸗ arbeiten aller Art für den Kriegsbedarf, von Uni⸗ formen für die Bekleidungsämter, von Munitions⸗ Kiſten, Holzrahmen, Hufeiſen, Waſſereimern für militäriſche Beſchaffungsſtellen fanden zahlreiche Handwerksmeiſter und Mitglieder von Lieferungs⸗ vereinigungen angemeſſene Beſchäftigung, ganz ab⸗ geſehen von Leiſtungen und Lieferungen für die einzelnen Garniſonverwaltungen Die Nachkriegszeit Ueber zwei Jahrzehnte, von 1909 bis 1921, hat Steinmetzmeiſter Buſam den Gewerbeverein und Handwerkerverband geleitet. Bis 1929 war Kylograph Wolff erſter Vorſitzender. Ihm folgte Obermeiſter Friedrich Rheinnecker. Vom Jahre 1922 ab war Rechtsanwalt Eiermann, der jetzige Syndi⸗ kus der Handwerkskammer, nebenamtlicher Ge⸗ ſchäftsführer. Seit 1926 hat der Verein in der Per⸗ ſon des kenntnisreichen und rührigen Dr. Hiet⸗ ſchold einen eigenen Geſchäftsführer. Das Haus M 5, 5, das frühere Offizierskaſino der Dragoner⸗ kaſerne, war bis zum Jahre 1926 auch an die Hand⸗ werkskammer vermietet. Als die Handelskammer vor einigen Jahren in das ehemalige Gebäude der Süddeutſchen Bank in L 1 überſiedelte, erhielt die Handwerkskammer in dem bisherigen Gebäude der Handelskammer ein eigenes Heim. Durch Aenderung der Satzungen war es möglich, je einen Vertreter einer gewerblichen Kreditgenoſſen⸗ ſchaft und der Handwerkskammer in den Verwaltungsrat des Gewerbevereins und Handwerkerverbandes entſenden, deſſen Zahl ſich Von den urſprünglich 12 zu dadurch auf 14 erhöhte. Mitgliedern müſſen min⸗ Mannheimer Hindemith⸗Abend in der Geſellſchaft für neue Muſtk Die behaglichen Räume der Gedok vermochten kaum alle diejenigen zu faſſen, die dem erſten, dem Schaffen von Hindemith gewidmeten Abend der Ge⸗ ſellſchaft für Neue Muſik beiwohnten. In feiner humorvollen Einführung wies Dr. Karl Laux die Grundzüge der Schaffensrichtung von Hindemith auf, vor allem die bewußte Abkehr von aller Ro⸗ mantik, an deren Stelle kühle Sachlichkeit und die Hinwendung zu neuer Polyphonie tritt. Für Hinde⸗ mith iſt das Wort des Dichters nur äußerer Anlaß zu gefühls⸗unbeſchwertem, abſoluten Muſizieren. So enthält ſein Kantaten⸗Werk„die Serenaden“ eine Menge rein inſtrumentaler Spielformen. Eine Tyc⸗ date für Cello⸗Solo bildet die inſtrumentale Ein⸗ leitung zu einer Corente für Geſang und Cello, die die Vertonung des Gleimſchen Schäfer⸗Idylls„An Phyllis“ darſtellt. Hindemith liebt außerdem neu⸗ artige Kombinationen von Klangfarben, wie die Ver⸗ bindung von Sopranſtimme, Oboe, Bratſche und Cellb in den„Serenaden“ oder Bratſche, Tenor⸗ Saxophon und Klavier. Während er in den genann⸗ ten Werken an die Ausführenden unglaubliche An⸗ ſprüche ſtellt, rechnet er in der Gemeinſchaftsmuſik „Frau Muſika“ nach einem Text von Martin Luther mit einer Spielfertigkeit, wie ſie der gut⸗ geſchulte Laie beſitzt. 5 Für den enorm ſchwjierigen Klavierpart des Trios hatte ſich bereitwilligſt Herr Kapellmeiſter Dr. Cremer zur Verfügung geſtellt, der ſein hohes pianiſtiſches Können erneut bewies. Seine Partner im Trio waren die Herren Kammer⸗ muſiker Neumaier(Bratſcheh, und Stein⸗ kamp(Tenorſaxophon), die wie die Herren Müller (bello) und Kramer(Oboe) die längſt als Mei⸗ ſter auf ihren Inſtrumenten bekannt ſind. Zu den beiden letztgenannten geſellte ſich in den„Serena⸗ den“ Frau Dr. Joſeph, deren glockenheller So⸗ pran aus dem Geſtrüpp der Hindemithſchen Diſſo⸗ nanzen klar hervorleuchtete. Auch ſie überwand „ſpielend“ die vielen Intonations⸗ Schwierigkeiten. In der Gemeinſchaſtsmuſik wirkten unter der mſichtigen Leitung von Herrn Kapellmeiſter Sinzheimer der Kammerchor der Geſellſchaſt ue Muſik, das Orcheſter der Stamitz⸗ 5 1 Der neue Kolonnenführer des 9. Kreiſes des Badiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz, Herr Winnenbücher⸗ Weinheim, überraſchte in der heutigen Nacht die Kolonne Mannheim⸗ Stadt, die ungefähr 80 bis 100 aktive Sanitäter umfaßt, durch einen vollkommen geheimgehaltenen Probealarm, bei dem eine Exploſion in den Betriebsräumen der Gasmeſſerfabrik Kro mſchrö⸗ der in S 6, 12 angenommen worden war. Durch die Exploſion waren zahlreiche Perſonen der 55 Mann ſtarken Belegſchaft mehr oder weniger ſchwer verletzt worden. Der Alarm ſelbſt erfolgte kurz vor zehn Uhr nach der Wache in Q 7, 12. Wenige Minuten ſpäter traf bereits Transportführer Karl Ohl mit dem erſten Krankenwagen ein. Kurz darauf kam der zweite Sanitätswagen. In längeren Abſtänden folgten die Mannſchaften, die durch die Polizei in den einzelnen Revieren alarmiert wurden. Insgeſamt kamen etwa 30 Mann zur aktiven Tätig⸗ keit. Bis gegen zwölf Uhr waren ungefähr 45 Mann zur Hilfeleiſtung angetreten. Sie brauchten aber nicht mehr einzugreifen, da die Uebung„abgeblaſen“ worden war. Im Scheinwerferlicht arbeiteten die Sanitäter, nachdem ſich die erſte Keberraſchung gelegt hatte, im Hof der Fabrik. Die Verwundeten wurden heraus⸗ getragen und durch die beiden Kolonnenärzte Dr. Wegerle und Dr. Halfer nach Anlegung der Notverbände behandelt. Raſch waren auch genügend Tragbahren, Verbandsmateriak beigeſchafft. Ein größeres Polizeiaufgebot ſperrte den Zugang zur Uebungsſtätte ab, an der ſich trotz der ſpäten Abend⸗ ſtunde und trotz der Kälte zahlreiche Neugierige ein⸗ deſtens zwei Drittel Handwerksmeiſter ſein. Im Jahre 1928 wurde ein erbitterter Kampf gegen den von der Stadtverwaltung geplanten Neubau eines Gebäudes für Regiebetriebe Erwerbsbeſchränkter ge⸗ führt. Der Kampf endete mit einem vollen Siege des Handwerks. Der Verein verteilt alljährlich mit Unterſtützung des Kreisrates Diplome an aus⸗ gelernte Lehrlinge und unternimmt zahlreiche Exkur⸗ ſtonen und Beſichtigungen in Mannheim und Um⸗ gebung. Die Lichtbildervorträge erfreuen ſich be⸗ ſonderer Beliebtheit. Auch die Buchführungskurſe finden guten Zuſpruch. Die Weihnachtsmeſſe, die der Verein im Vorjahre in den Rhein⸗Neckarhallen gemeinſam mit dem Mannheimer Hausfrauenbund veranſtaltete, war ein großer ideeller und materieller Erfolg. In dieſem Jahre wird von der gleichen Veranſtaltung mit Rückſicht auf die heute eröffnete Ausſtellung„Hausfrau und Notzeit“ Abſtand ge⸗ nommen. Dafür iſt vom 29. April bis 8. Mai 1933 eine allgemeine Ausſtellung in den Rhein⸗Neckarhallen vor⸗ geſehen. Die ſich immer kataſtrophaler geſtaltende wirt⸗ ſchaftliche Lage des Handwerks iſt an dem Mit⸗ gliederſtand des Vereins nicht ſpurlos vorüber⸗ gegangen. Aber da die Innungen korporativ ange⸗ ſchloſſen ſind, zählt der Verein immerhin noch 2000 Mitglieder. 98 Mitglieder, die dem Verein ſeit 1912 angehören, werden heute abend durch Ueberreichung einer Bronzeplakette geehrt. Wie alle Standesorganiſationen blickt der Ge⸗ werbeverein und Handwerkerverband auf eine wech⸗ ſelvolle Geſchichte zurück. Durch eine dunkle Schlucht führt gegenwärtig der Weg. Aber wir dürfen die zuverſichtliche Hoffnung hegen, daß auch wieder lichte Höhen erklommen werden. Möge ſich in nicht zu ferner Zeit der alte Spruch von neuem bewahr⸗ heiten:„Das Handwerk hat goldenen Boden!“ In dieſem Sinne entbieten auch wir dem Jubelverein die herzlichſten Glückwünſche! Sch. gemeinde, ſowie in den Solo⸗Partien folgende bewährte Kunſtkräfte mit: Caroline Müller Contwig und Liſa Brechter(Sopran), Herr Max Lipmann(Tenor) und Wilhelm Enters (Bariton) mit. Das Trio wurde teilweiſe, die Ge⸗ meinſchaftsmuſik in ihrem ganzen Umfang wieder⸗ holt. Somit hat die Ortsgruppe Mannheim der Geſellſchaft für Neue Muſik für weitere Werke von Hindemith Bahn gebrochen. Neuer Dürer⸗Fund. Der Direktor des Han⸗ nopverſchen Provinzialmuſeums Dr. Dorner hat nach einer Drahtung des„Lokal⸗Anzeigers“ durch Zufall ein Dürer⸗ Aquarell in einer Mappe entdeckt, die ein früherer Zeichenlehrer an der Tech⸗ niſchen Hochſchule Hannover dem Hannoverſchen Kunſtperein vermacht hat. Das Aquarell, eine Landſchaft, iſt in der Kunſtgeſchichte bekannt und war zuletzt im Beſitz eines Wiener Sammlers. Nach Verſteigerung dieſer Sammlung gegen Ende des vorigen Jahrhunderts galt es als verſchollen. Amerikaniſche Reklame. Die neuen amerikn⸗ niſchen Werbemethoden gehen von dem Grundſatz aus, durch Realismus vorzubereiten und durch „facts“ zu beweiſen. Die Film⸗Verleih⸗Geſellſchaft, die einen Südſee⸗Tropenfilm, deſſen Hand⸗ lung in der Regenzeit ſpielt, auf den Markt gebracht hat, liefert zugleich einen Apparat mit, um kün ſt⸗ lichen Regen zu erzeugen. Dieſes Waſſer⸗Reſer⸗ voir wurde über dem Eingang angebracht, ſo daß die Zuſchauer und Paſſanten ſchon vor dem Kin o von einem Regenſchauer empfangen wurden. Am Kindeingang ſtanden die Portiers mit großen Re⸗ genſchirmen, um die Beſucher von der Straße trocken ins Kind zu geleiten. Ein anderer amerika⸗ niſcher Reklame⸗Einfall hat ſich auf den Geruch eingeſtellt. Auf einem Werbeplakat iſt ein ſchönes Wohnhaus abgebildet, um das gierig Feuerflammen züngeln. Darunter ſteht:„Denken Sie daran!“ Oeffnet man den Proſpekt, ſo ſieht man das Wohn⸗ haus in hellen Flammen aufgehen und atmet den Geruch von verbranntem Holz ein. Vor dem Druck wurde das Papier mit dieſem Geruch imprägniert. „Wenn Ihr Haus nach verbrenntem Holz riecht, wie dieſer Proſpekt beim Oeffnen, iſt es zum Abſchluß ſtehende Damen in Bechern vorabreicht wird. Auch ein drei⸗ mie entfaltete auf den Hö grund poſtiert waren; Nachtübung der Mannheimer Sanitäter Probealarm der Kolonne Mannheim⸗Stadt des Roten Kreuzes gefunden hatten. Der ſtellvertretende Kolonnenführer Arnold gab die Anweiſungen. Da es an Sani⸗ tätern zeitweiſe mangelte, griffen die Aerzte ſelbſt zu und verbanden die aus dem Fabrikbau Traus⸗ portierten. Kreiskolonnenführer Winnenbücher gab im Fabrikhof noch einmal einen kurzen Ueber⸗ blick über die Uebung. Mindeſtens ein Trupp von 8 Mann müſſe mit Gas⸗ masken verſehen ſein, um wirkſam bei Unglücks⸗ fällen eingreifen zu können. Man wird dem Landes⸗ präſidenten dieſe Notwendigkeit unterbreiten. In Als wir geſtern abend einen Blick in die rieſige Rhein⸗Neckar⸗Halle warfen, da konnten wir bereits einen Eindruck mitnehmen von dieſer Fülle von Ar⸗ beit, die die Ausſteller zuſammen mit der Veran⸗ ſtalterin, der Arbeitsgemeinſchaft katho⸗ liſcher Frauenorganiſationen Man n⸗ heims, geleiſtet haben, um die Ausſtellung, die „Hausfrau und Notzeit“ genannt iſt, bis zum heutigen Eröffnungstag fertig werden zu laſſen. Der Syndikus dieſer wandernden Ausſtellung, Her: Zinnecke, dem die Organiſation des Ganzen über⸗ tragen worden iſt und der ſich wie in ſo vielen an⸗ deren deutſchen Städten auch in Mannheim ſeiner Aufgabe mit Geſchick entledigt hat, machte den Cice. rone durch die Straßen und Plätze dieſer kleinen Stadt von verheißungsvollen bunten, mit Glühſtäben, Transparenten und Plakaten wirkungsvoll dekorier⸗ ten Ständen, die ein getreues Spiegelbild jener Wirtſchaft ſind, die für Haus und Hausfrau von größtem praktiſchen Nutzen iſt. Ungefähr 150 Stände Wir flanierten Straße auf Straße ab— an un⸗ gefähr 150 Ständen vorüber, an denen Männer mit Hammer, Zange und Zollſtock eifrig am Werk waren, aum ihnen den letzten„Schliff“ zu verleihen. Da waren noch Glühbirnenkränze anzulegen, hier Oefen wie die Musketiere aufzustellen, dort Waſchmaſchinen aufzubauen und köſtliche Porzellanſervices mit Ge⸗ ſchmack und— Vorſicht in elegante Kaffee⸗ oder Teearrangements zu verwandeln. Blumen fehl⸗ ten noch, die einer Ausſtellung immer einen beſon⸗ ders ſchimmernden Zauber verleihen und es fehlte noch das Publikum, das die weite Halle mit Leben und Stimmengewirr, mit„Atmoſphäre“ erfüllt. Be⸗ ſonders intereſſiert der Stand, der mit viel Ge⸗ ſchick für dekorative Aufmachung eingerichtet iſt und in dem gezeigt wird, wie man praktiſch und ſchnell mit Gas backen und kochen kann. Eine ſehr aparte „Tankſtelle“ für Milchtrinker hat man am Eingang des Saales aufgebaut, in der die Milch aus vielen blitzenden Hähnen rinnt und von weiß gekleideten teiliger Stand, der einen Querſchnitt eines moder⸗ nen, zweckmäßigen und gemütlichen Eigenheims bie⸗ tet, iſt auf dieſer Ausſtellung erſchienen. Daß es dort ein Poſtamt gibt, ferner ein Konzert⸗Kaffee und eine Konditorei, die für das leibliche Wohl ſorgen, verdient im Rahmen unſerer Vorbeſprechung noch Erwähnung. Es iſt eine Fülle von Eindrücken, die man aud der Rhein⸗Neckar⸗Halle mitnimmt. 5 Alles iſt da, was das Hausfrauenherz begehrt und was eine moderne Hausfrau in jeder haus⸗ wirtſchaftlichen Hinſicht intereſſieren wird. Die Ausſtellung, die von ungefähr 120 Ausſtellern beſchickt worden iſt— und zwar Ausſtellern, die zu ⸗ meiſt aus Mannheim ſtammen, zu einem kleineren Teil allerdings auch aus dem ganzen Reich— und Vertretung des Kreisarztes Dr. Sauer dankte Dr. Helfen ⸗ Weinheim den Sanitätern und be⸗ ſonders den beiden Mannheimer Kolonnenärzten. Aus der Uebung wird man viel lernen und beſon⸗ ders hinſichtlich der Zuſammenarbeit mit der Feuer⸗ wehr ſeine Schlüſſe ziehen. Mit dem Wunſche, daß dieſe Uebung zum Beſten der Allgemeinheit und des Roten Kreuzes weiter wirke, ſchloß der Kreis⸗ kolonnenarzt. Auf die organiſatoriſchen Mängel wies noch der ſtellvertretende Kolonnenführer Arnold hin. Im anſchließenden Zuſammenſein im kleinen Kreis beſprach man noch die weſentlichſten Ergebniſſe der Uebung. Polizeikommiſſar Kleinknech t, der Reviervorſtand von Q 6, betonte, daß der Probe⸗ alarm die Notwendigkeit einer Nach p rüfung der Alarmliſte gezeigt habe. Kolonnenarzt Dr. Wegerle betonte, daß ein erſt jüngſt durch⸗ geführter Probealarm in Mannheim ausgezeich⸗ net geklappt habe.—m— Ausſtellung„Hausfrau und Notzeit“ die vom heutigen 19. November bis einſchließlich 27. November geöffnet ſein wird, ſollte ein Ziel ſein für alle Mannheimer Hausfrauen und ſolche, die es werden wollen. WI. * Verſetzt wurde Juſtizſekretär Heinrich Lieb⸗ ler beim Amtsgericht Mannheim zum Amtsgericht Mosbach. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſeulotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden folgende Gewinne ausgeloſt: 2 Gewinne zu je 5000/ auf Nr. 55 203, 6 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 1 613, 135 393 und 375 230. In der Nachmittags⸗ ziehung: Zwei Gewinne zu je 100 000/ auf Nr. 11 830, 2 Gewinne zu je 5000/ auf Nr. 3 858 und 6 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 77 770, 96 697 und 230 711.(Ohne Gewähr.) * Die Polizei hilft! Unter dieſem Motto veranſtaltet heute abend in ſämtlichen Räumen des Pfalzbaues in Ludwigshafen der Landesverband der ba ve⸗ riſchen Staatspolizei Beamten E. V. Lud⸗ wigshafen anläßlich der Brückeneinweihung ein gro⸗ ßes Wohltätigkeitsfeſt zu Gunſten der Winter⸗ nothilfe. Der gute Zweck der Veranſtaltung hat es ermög⸗ licht, ein Programm aufzuſtellen, wie es nur in den ſelten⸗ ſten Fällen geſchaffen werden kann: Eliece Illigard, Heinrich KRuppinger, Anni Heuſer und Hans Bar⸗ wig, alle vom Nattonal⸗Theater, Margit Stöhr, noch vor kurzer Zeit der Liebling Mannheims, fetzt im Stadk⸗ theater in St. Gallen, Emil Seiden pin ner vom Opernhaus in Frankfurt. Die Gebrüder Buck werden unter der Conference von Fritz Emme L⸗Frankfurt für die nötige Stimmung Sorge tragen. Weiter haben die Mit⸗ wirkung zugeſagt: Die Liedertafel Ludwigshafen unter Leitung von Muſikdirektor Bartoſch, die Kapelle der Schutzpolizei(Muſikmeiſter Schuſter), das Orcheſter der er⸗ werbsloſen Muſiker Ludwigshafens und die Tanz kapelle des Pfalzbau⸗Cafes. Für weitere Unterhaltung wird ge⸗ ſorgt durch eine Tombola, durch den großen Ball und ein Preistanzen. Auſchließend an den großen Teil des Pro⸗ gramms findet noch ein Nacht kabarett ſtatt.(Weiteres Anzeige.) 1 BESEIHTEEN SIE IHRE VERDNUUN Es- BSESH WERDEN. Damit der Magen ſeine Verdauungsfunktion normal erfüllen kann, muß der Magenſaft etwas fäurehaltig ſein. Beſteht jedoch ein Ueberfluß an Säure, ſo wird ſeine Tätig⸗ keit gehindert und das Reſultat iſt eine ſchlechte Verdauung. Die überſchüſſige Magenſäure ruft eine Gärung der unver⸗ dauten Nahrung hervor und dieſe Gärung verurſacht wiederum eine ſchmerzhafte und ſchwierige Verdauung. Falls Sie daher an Magendruck nach den Mahlzeiten lei⸗ den, nehmen Sie einen halben Teelöffel voll oder drei bis vier Tabletten Biſeririe Magneſig in etwas Waſſer. Die⸗ ſes Gegenſäuremittel neutraliſtert die ütberſchüſſige Säure, verhindert Gärung und erleichtert die Verdauungstätigkeit des Magens. Biſerirte Magneſia iſt in allen Apotheken in Pulver⸗ und Tablettenform zum Preiſe von R. 1,45 er⸗ hältlich. 140 % Theater und Mufik O,„Meiſter Pedros Puppenſpiel“ In Verbindung mit der Ausſtellung des Schloß muſeums „Schattentheater und Puppenſpiel“ bringt das Nationaltheater am kommenden Sonntag die einaktige Oper von Manuel de Falla „Meiſter Pedros Puppenſpiel“ zur Mann⸗ heimer Erſtaufführung im Ritterſaal. Die muſikaliſche Leitung hat Dr. Ernſt Cremer, die Regie Dr. Richard Hein. Die Partien ſind mit Fritz Bartling, Sydney de Vries und Nora Landerich beſetzt. Das Puppenſpiel ſelbſt wird mit Marionetten unter Mitwirkung des Künſtler⸗Marion et ⸗ ten⸗Theaters Stuttgart, Leitung Georg Deininger, dargeſtellt. Die zur Verwendung kommenden Marionetten ſind von Georg Deininger beſonders für die Mannheimer Aufführung ent⸗ worfen und ausgeführt. Das Stück behandelt die be⸗ kannte Puppenſpielepiſode aus dem Don Quixote. des Cervantes. Als muſikaliſches Vorſpiel vor der Oper gelangt„Pupazetti“ fünf Stücke für Ma⸗ rionetten von Alfredo Ca ſella zur Aufführung. Die Aufführung beginnt am Sonntag um 20.80 Uhr. Die einzigen öffentlichen Wiederholungen ſind am Montag um 20 Uhr und am Dienstag um 21 Uhr. O Das zweite Philharmoniſche orcheſters war in den Theaterſaal des Pfalzbaus ver⸗ legt. Die Muſiker ſaßen auf der Bühne inmitten einer vom Nationaltheater überlaſſenen Rokokodeko⸗ ration die allerdings mit der modernen Kleidung der Mitwirkenden nicht ſo recht harmonierte. Dafür förderte der umhegende Rahmen die Ge⸗ ſchloſſenheit des Klanges und offenbarte ſeine Wärme und Weichheit, wie ſie Prof. Boehe während eines Jahrzehnts ſeiner treu folgenden Schier anerzogen hat. In Beethovens Leonoren⸗Ouvertüre, varchitektoniſch“ wieder fein berechnet, war das ſonſt fühlbare Uebergewicht der Bläſer über den nicht ſtark beſetzten Streicherkörper diesmal nicht ſeſtzuſtellen (Das Trompetenſolo kam aus zu großer Nähe und büßte dadurch etwas von ſeiner geheimnisvoll ſym⸗ boliſchen Wirkung einj. Bruckners 3. Sinfo⸗ hepunkten feſtlichen Glanz, Konzert des Pfalz⸗ wiewohl die Bläſergru ſchenſätzchen des Trios und Finales. Als Syliſt war Anatol Knorre, ein junger Geiger verpflichtet. Er ſpielte Boccherinis Violinkonzert mit kriſtallklarem, ungewöhnlich tragfähigem, leuchten⸗ dem Ton. Leider blieb er dem ſüdlich⸗ſonnigen Werk durch ſeine Zurückhaltung im Gefühlsausdruck vieles ſchuldig. Trug die nordiſche(baltiſche) Abſtammung oder nervöſe Hemmung die Schuld an dem„ſtarren Syſtem“ im Dynamiſchen und der laſtenden Schwere des Strichs? Eine Dreingabe rückte die erwähnten muſiktechniſchen Vorzüge des zweifellos noch ſehr eut⸗ wicklungsfähigen Künſtlers nochmals ins Licht. X. O Philharmoniſcher Verein. Die außergewöhn⸗ liche Aufnahme, die die Kammerkonzertveranſtal⸗ tungen der letzten Jahre fanden, haben die Vereins⸗ leitung des Philharmoniſchen Vereins beſtimmt, neuerdings ihrem Publikum einen ähnlichen Abend zu bieten. Kein geringerer als Profeſſor Edwin Fiſcher wird am 22. November an der Spitze ſeines eigenen Kammerorcheſters als Diri⸗ gent und Pianiſt erſcheinen. Dieſe Kammermuſtk⸗ vereinigung hat erſtmals im Jahre 1931 bei dem Jenaer Muſikfeſt tiefe Eindrücke hinterlaſſen. Be⸗ ſonders hervorgehoben ſei das eingangs geſpielte, ganz ſelten zu Gehör gebrachte-moll Konzert von Joh. S. Bach für vier Klaviere, geſpielt von Pro⸗ feſſor Edwin Fiſcher, Profeſſor Wilhelm Kempff, Käte Aſchaffenburg und Ferry Gebhardt unter Mitwirkung des Kammerorcheſters. Das Programm enthält außerdem Werke von Dal Abaco, Gabrieli und Mozart, ſteht alſo völlig im 7 Zeichen ſtreng klaſſiſcher Muſik. Städtiſches Schloßmuſenm. Wegen der vorge⸗ rückten Jahreszeit müſſen die Nachlittlo gebe ſuch⸗ ſtunden auf 14—16 Uhr vorverlegt werden. Sonn⸗ tags iſt das Muſeum durchgehend von 1110 Uhr ge⸗ öffnet. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß das ſtädtiſche Schloßmuſeum wegen der Feierlichkeiten aus Anlaß der Rheinbrücken⸗Einweihung heute für den Publikums beſuch geſchloſſen bleiben muß. Von Sonntag, den 20. November ab muſeum in einer weiteren S ppen ziemlich weit im Hinter⸗ ner Verſicherung zu ſpät.“, warnt der darunter 5 N ware it leichter Hand vermittelte Generalmuſikdirektor Boehe die tänzeriſchen Zwi⸗ 2 er udwigsha + * SopER BEILAGE DR MUEN MAMMHEMER ZEHruN Zun RUF MUL DER ERWEITERT EN RHEMERUCKE;- 10. MV EMBER 1032 Der badisch- pfälzische Alljährlich werden zahlreiche Brücken im In⸗ und Auslande eingeweiht. Was iſt die beſondere Be⸗ deutung der Errichtung und der Einweihung der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen? Daß ſie be⸗ ſondere Bedeutung beſitzt, geht ſchon aus der Tat⸗ ſache hervor, daß bereits im Konverſationslexikon von 1931 die im Bau befindliche Brücke nicht nur in ihren techniſchen Einzelheiten erwähnt, ſondern auch beſonders wegen ihres Rautenfachwerks aus Schön⸗ heitsgründen abgebildet wird. Viele Brücken gibt es am Rhein. In Mannheim, der einzigen Stadt am Neckar und am Rhein, ſind nicht weniger als deren vier bisher über den Neckar gebaut. Zahl⸗ reiche ſind am Mittel⸗ und Niederrhein entſtanden, auch der Oberrhein von Baſel bis Konſtanz iſt be⸗ kannt durch ſeinen Brückenreichtum, trotzdem das Schweizer Ausland dabei beteiligt iſt. Nur zwiſchen Baſel und Mainz herrſcht Mangel an feſten Brücken. Ja, von der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze bis Mainz iſt die Mannheim⸗Ludwigshafe⸗ ner, zwei Menſchenalter bereits ſtehende Rheinbrücke die einzige feſte bisher. Jahrzehnte hat es gedauert, bis dieſe Brücke gebaut worden iſt, faſt noch mehr Jahrzehnte, bis ſie durch den Neubau erweitert wurde, obwohl ſchon lange vor dem Kriege man die Unzulänglichkeit für den künftigen Verkehr erkannt hatte und, wie Verfaſſer Dieſes damals anregte, nach Art des Elbtunnels durch einen Rhein⸗ tunnel ſie zu ergänzen gedachte. Dieſes Projekt hat ſich nicht durchführen laſſen. Auch die jetzige Brücke iſt im Zuge der beiden Pfälzer Großſtädte Ludwigshafen und Mannheim nicht die letzte Löſung. Von dem immer mehr bevölkerten Lindenhof zu dem ebenfalls immer noch wachſenden Wittelsbachviertel am bayeriſchen Luitpoldhafen iſt eine Brückenverbindung ebenſo notwendig wie vom Beginn der Anilinfabrik zum Mannheimer Hafen⸗ gebiet. Doch das ſind ſpätere Sorgen. Die jetzige Brücke hat Sorgen genug gemacht, finanzieller, ver⸗ kehrstechniſcher Art, auch baulicher.. Zweimal hat die Brücke den Krieg kennen ge⸗ lernt, 1870/1 nur kurze Zeit, von 1914 bis 1930 umſo länger. Der Zug der deutſchen Truppen im Auguſt 1914 wie der geordnete Rückmarſch 1918 wer⸗ den unvergeßlich bleiben wie die zwölfjährige Beſetzungszeit, bei der Mannheim mehr als einmal Brückenkopf des beſetzten Ludwigshafen war und der Poſten an der Rheinbrücke auf Mann⸗ heimer Gemarkung ja auch erſt vor zwei Jahren eingezogen wurde. Unvergeßlich die zahlloſen Sperren der Brücke und die ſonſtigen Verkehrs⸗ Von Professor Dr. Arthur Blaustein-Mennbheim Di Erstellung einer festen Nlieinbrüche zuischen Mannheim und Ludwigshafen, und damit die große Ost. MWest. Vergefirsstraße, ist im vorigen fahirhundert erst nacht jahirzelintelangen Erörte. rungen und Kämpfen und niclit oline Rivalitaten mit anderen Rlieinstädten zustande gefommen. Es ist pihant zu lesen, uie kein Geringerer als Bismarch, der damalige preußische Bundestagsgesandte, im Jahre JI858 in einem Bericht an seine Regierung die„gegen die Molilfahrt der ersten Handels- stadt des gesamten Unterrheinfreises gerichitete enge und kurzsichtige Finanzpolitiſi“ des maß geben. den badischen Ministers kritisierte. Die dann erfolgte Lösung des Brüchenprofehis war unter dem Gesichtspunſt des Mannheimer Stadtbildes nicht ideal.. Rüchsichitslos schieben sicht Brüchenrampe und Schienenstrange zutschen das kurfürstlichie Schloß und seinen Garten und künden von einer Zeit, uo aufwärtsstrebender Wirtschaftsgeist den Sinn für die kulturellen Werte der Vergangenheit zu trüben schien. Indessen hat diée alte Brüche lange Zeit hindurch ihre Aufgabe erfüllt und dem Wachsen der beiden Städte, die sie verbindet, gedient. Als der ins Croße gesteigerte Vergehr und die immer wucliligeren Zugmaschinen der Eisenbahn den Rahmen sprengten, bedurfte es wiederum längerer Auseinander setzungen, bel denen die Beschrũntung des deutschen Selbstbestimmungsrechits infolge des verlorenen Krieges am schmerlichsten berührt, bis der langst begründete Anspruch der Beyöllierung der beiden Nachbar- 0 Anergennung verdient. Die Technik hat den Meg frei gemacſit. als łreudeutsches Land erwiesen hat, 4 stade auf einen größeren Beuegungsraum beim Rlieinbruchenübergung erfüllt werden konnte. Nun ist die neue Eisenbahnbrũche trotz Wirtschafts, und Finamnot erstellt, was dankbare Viele fleißige Hàùnde fiatten hierdureht längere Beschäftigung gefunden. Es wird Sachie aller bheleiligten Instanzen und im besonderen diejenige der beiden selbständigen und gleichberechitigten Nachbarstädte Mannheim und Luduigshiafen sein, die freie Balin zu nütsen und allegeit in den Fragen ihrer gemeinsamem Interessen verständnisvoll zusammen zu wirben, um mit vereinter Sloßhraft die NVotzeit zu überwinden. In diesem Gelstèe grüßen wir unsere Nachbarstadt und die sonnige Pfalæ, die sich in schweren Jagen . Landeshommissdr für die Kreise Mannheim, Heidelberg und Mosbach. c Ministerialrat * erſchwerniſſe(Verbot von Automobilen uſw.), bei denen ſich erſt ſo recht zeigte, wie dicht und eng trotz aller Ableugnungen die Verkehrs⸗ und perſönlichen Beziehungen zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen, der rechts⸗ und linksrheiniſchen Pfalz, ſind. Unver⸗ geßlich das Andrängen der Franzoſen über die Brücke am Tage von Verſailles, unvergeßlich die zahlloſen Fliegerangriffe und der Rhein⸗Ruhrkampf. Was bedeutet die Rheinbrücke für den gegenſeiti⸗ gen Verkehr? Pfälzer Wein und Schwetzinger Spargel, Pfälzer Tabak und badiſch⸗pfälziſcher Hop⸗ fen werden links und rechts des Rheins in gleicher Weiſe gern verbraucht. Rechts⸗ und linksrhei⸗ niſche Pfalz gelten auf allen Stammes⸗, Sprach⸗ und Geſchichtskarten nicht nur als etwas Zuſammen⸗ gehöriges, ſondern wo immer dieſe Namen auf⸗ tauchen. Für alle dieſe Gebiete und Orte ſind eine Reihe gemeinſamer Einrichtungen und Organiſatio⸗ nen vorhanden, Bankenvereinigungen, Börſen, Ar⸗ beitgeber⸗ und Arbeitnehmerverbände, Arbeitsämter, Außenhandelsſtellen, Tarifbüros, Prüfungsämter. Wie der Arbeiter aus der Pfalz und dem fübdlichen Heſſen nach Mannheim auf den Arbeitsmarkt kommen, ſo wohnen der Angeſtellte und der Direktor entweder in Mannheim, in Ludwigshafen oder Heidelberg. Alle fahren tagsüber zu ihrer Arbeitsſtätte. Die Märkte in Mannheim, die Meſſen, die Börſen werden von der Umgebung beſchickt, Brückenschlag gleichgültig, welchem der drei Länder die Beſucher angehören. Selbſtverſtändlich wird auch der Gel d⸗ markt Mannheims in Anſpruch genommen, wie das Theater, die Kunſtſtätten, der Hafen, die Kauf⸗ läden und Wirtſchaften. Eine Verkehrskonferenz der nordͤbadiſch⸗pfälziſchen Städte und Fremdenverkehrs⸗ orte, bei der die Städte, Handelskammern und Ver⸗ kehrsvereine beteiligt waren, hat ſchon vor einigen Jahren eine Menge gemeinſamer Aufgaben, ſo vor allen Dingen zur gemeinſamen Werbung für die Kultur und Naturſchätze dieſer geſegneten Gegend aufgezeigt und auch zum Teil durchgeführt. Die Bahnhofsfragen von Mannheim⸗ Friedrichsfeld, Wein⸗ heim, Schwetzingen, Heidelberg, Ladenburg, Ludwigs⸗ hafen wurden behandelt, die Elektriſterung der Bahn⸗ ſtrecken, die Autoſtraßen(Hafraba)— die Strecke Mannheim⸗Heidelberg ſoll als erſte ausgebaut wer⸗ den— Rheinbrückenbau, Straßenverhältniſſe, Luft⸗ verkehr, Radio⸗ und Senderfragen, Theater⸗ und Konzertweſen. Die Großſtedlungsplanwirtſchaft kann nur über die Landesgrenzen hinweg geführt wer⸗ den, auch die Ferngasverſorgung. Neben den Häfen Mannheim und Ludwigshafen beſteht auch mit Worms vielfach eine Gemeinſamkeit, wie mit anderen Häfen zwiſchen Karlsruhe und Frankfurt auch. Zwiſchen den zentralen Städten Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und den mittleren und kleineren Plätzen am Rhein und am Neckar iſt ein ſo lebhafter Wechfſel⸗ verkehr, daß er ſich weder durch die Zwirnsfäden behördlicher Maßnahmen, noch durch die Drahtver⸗ haue der ſeinerzeitigen Beſatzungstruppen auf die Dauer hat abriegeln und unterbinden laſſen und es iſt gar kein Zweifel, daß dieſer Verkehr in Zukunft immer ſtärker werden wird. Wie für die rechts⸗ und linksrheiniſche Pfalz, ſo bedeutet für das ganze Wirtſchaftsleben am Mittel⸗ und Ober⸗ rhein dieſe Brücke 7 7 7 entſchiedenen Fort⸗ ſchritt, a ja für die Verbindung bis nach Württemberg und dem rechtsrheiniſchen Bayern ſowie dem übrigen Baden auf der einen Seite, dem Saargebiet und Frankreich auf der anderen Seite. Wenn jemals die Zollmauern zwiſchen den genannten deutſchen Ge⸗ bieten, dem Saargebiet und Frankreich fallen, wird noch ein viel ſtärkerer Verkehr einſetzen. Die Gunſt der Lage, die Mannheim⸗Luowigshafen am Rhein und der Neckarmündung beſitzen, wird erſt in einem größeren europäiſchen Wirtſchaftszuſanimenſchluß zur rechten Geltung kommen. 2„ N 7* und SU Menscſien uohinen im Umkreis von 2d fm um die Rleinbrüche Mann ſieim- Eu vordringliche volſsuurtschaflliche Forderung, ein langgeliegter, herechiligter Wunsch Luduigshiafen. Für siè alle ist es ein freudiges Ereignis, wenn am I9. November 1932 der Engpaß, de, Bevölkerung von MHannſieim und Ludwigsliafen, ja der bayerischen und badischen Hfalz gelil in den bishier der Verfehir zwischen Mannheim und Luduigshinfen, zuisclien Baden und der Pfalz, endlich in Efflillung. Die zur Straßenbrücte umgebaute frühere Eisenbalinbrüche wird dem Ver- zulschen Ost und West hineingenwdngt uurde, sich: weitet zu einer breiten Straße, uber die Eisen- keſir übergeben. Scion vor nahezu einem Vierteljahrhundert ist von den Stadtraten der beiden bah und Auto, Straßenbaln und Fuliruerh, Falirrad und Fußgänger ftünftig rascher und ungefälir- Städle und in den Oeſfentlichßteit der Bau einer weiteren Brüche gefordert orden. Seit jener Zeit deler als bisſier von Ufer zu Ufer verkehren kbinnen. i is abe, die Beuöltetung den beiden Städte und ilires Hinterlandes erſieblieti gemachisen, sind dig Es ist eine alte Erfahrung, daß neue Vergehirswege neuen Verhehr schaffen. Die kulturelle Wir tschiafllicen Verflechilungen zwischen den Gebieten rechis und linhs des Rlieines vielgestaltiger und wirtschaftliche Entwiehlung der letzten ſahraehnte und fahrhunderte ist undenſbar oline den und engen geworden, so daß der Verfehr über die alte Brücſfe vor allem aucli durch die SHrunghafte gleichzeitigen Aufschwung der Verßehirstechnih. Die ständige Verbesserung der herfehirsmittel Entuicbelung des Kraftuagenver gehts riesige Ausmaße angenommen hat. öffnete die Mege von der Dorfuirtschaft zur Stadtwirtschaft, von der Stadtwirtschaft zur Polls. All die Menscſien, die in dem bedeutsamen Wirtschaftsraum, der in den Städlen Mannſieim 1 itscHft, von der Voltswirtschaft zur Veltwirtschaft. Es wird heute allzu oft vergessen, daß dies- und Luduigshafen seine Brennpungtè findet, leben und schiffen, begrüßen daher mit seltener Ein- Entuiclung zur Groß taummirtschaft auc den Lebensraum des Einzelnen gewallig erweitert hat. ſndltigleit den Tag, da neben einer neuen, allen Anforderungen des heugeillichen Eisenbalnuerfehirs Der Versucht, sie rüchiuarts zu reuidieren, uürde die Lage der Bevölterung in Stadt und Land niclit Reclinuig tragenden Eisenbalinbrlicſe eine weitere, die leichen Bedingungen erfüllende Straßen- bessern, sondern nur nocſi mehr verschlechtern. Huclſe elstanden ist. Das xielstrebige, unternenmungslustige und arbeitsame Pfalzer Volh füllt Die neue Rhieinbrüche MHannheim- Ludwigshafen verbindel nicht nur zue Städte und zuiei telt ob dieser Jat von des starten Hoffnung durchdrungen, daß die neuen Brctenuege die Vor. Lander, sondern aueh große irtschaftstdumè imiteinander. Möge sie die Hege ebnen fielfen zum bedingungen mitschiaſfen, die für einen Miederaufbau der einst so blühenden und zuſunftsrelchen wirtschaftlichen Miederaufstieg des durch die neue Grenzziehung schier geschiädiglen deutschen Virtschaft unserer Lande die Straße frei machen. Sud westen. 5 3 1 5 Für wahr, wir glauben fest an unsere Zufunft. Die Wirtschiaftsgeschichie der Pfalz lehrt Aber noch ein anderer Hunschi erfüllt uns in dieser Stunde: Der Verkehrsueg über die daß der zãlie Lebenswillè ihrer Bewohner alle Krisen immer wieder slegreich überwunden hat. Ind Brliche ist nun uon den Hemmungen befreit, deren Beseiligung seit ſahraehnten erstrebt worden fllfirt nichit dureh ihr fler die Lebensader Heutsclilands, der große Strom] Das Reich soute die ist. Das Reich, die Deulschie Reichisbalingesellschaft, die Lander Bayern und Baden und die Städte Lander, denen diese uertuollen Gebiete zugefiören, und— niclil zulelat— die außer pfalzischie Mannſieim und Hudwigshiafet haben erfolgreicli zusammengewirht, um dieses Ziel zu erreichen. Wirtschaft müssen jedocli diese Vorzũge der uirtschafts geographischen Lage, diese gesunde Lebens. Es bestehen aber nocli schiere Hemmungen finsichilich des Verlehirsweges unter der Brüche kraft, die neuen besseren Hege über den Rliein aucli ausnutzen und auswerten. und der Belebung der deutschen Rhieinschiiffalirt. Es sei darum die nücliste gemeinschiaftliche Auf. Unserm Clauben, unserm Aufbauuillen muß hielfendes Vertrauen begegnen. Dann werden die gabe aller verantuortlichen Stellen, dem Rhein, dieser wichtigen Lebensader der deutschen Pirt. neνEEan Brlcben als Sinnbilder uon Mille und Nraft niclit allein dem Verfeſir zusehen dem Huben Schaft, seine friere Bedeutung als Verſtehrsweg zurüchaugeben. und Drüben neue Môglichiteiten bahinen, sie wer. f a 5 den auch die uertvollen und viel gestaltharen Kräfte 1 i Neue. unserer Heimat und ihrer Bürger zu neue m 5 4 f. Leben aufrufen. g 4 5 5 8 Ober bürgermeister der Hauptstadt Mannheim. Oberbürger meister det Stad Luduigsltafen a. Nl. 3— 6. Seite/ Nummer 540 Samstag, 19. November 1932 Der Werdegan, Schon im Juli dieſes Jahres iſt die neue Bahnbrücke über den Rhein zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen dem Verkehr übergeben worden und damit eine läſtige Beſchränkung für die Bahn gefallen, da die alte Brücke nur mit einer Ge⸗ ſchwindigkeit von 15 Km. in der Stunde und nur mit leichten Lokomotiven befahren werden durfte. Jetzt iſt auch der Umbau der alten Bahnbrücke in eine Straßenbrücke beendet und für die Schweſterſtädte Mannheim⸗Ludwigshafen ein langerſehnter Wunſch in Erfüllung gegangen, der endlich die dringend not⸗ wendige Entlaſtung im Straßenverkehr über die Brücke bringt. Ein bedeutender Schritt vorwärts in der Verbeſſerung des gegenſeitigen Verkehrs und für die weitere Entwicklung der beiden Städte iſt hiermit geſchehen. Ein langer Weg mußte bis zu dieſem Ziele zu⸗ rückgelegt werden. Urſprünglich hatte die Reichs⸗ bahn nur beabſichtigt, die eiſernen Ueberbauten der alten Bahnbrücke für die Aufnahme der chwerſten Verkehrslaſten zu verſtärken. Auf das tatkräftige Betreiben der beiden Städte und zahlreicher anderer beteiligter Stellen war jedoch nach langen, mühe⸗ vollen Verhandlungen erreicht, daß die Länder Baden und Bayern ſich zu einer durchgreifenden Verbeſſe⸗ rung der Verkehrsverhältniſſe zwiſchen Ludwigs⸗ hafen und Mannheim und gleichzeitig zu einer großzügigen Löſung der Brückenfragen zwi⸗ ſchen Baden und der Pfalz entſchloſſen. Gemeinſam mit dem Reich und der Reichsbahn ſollen drei neue feſte Rheinübergänge geſchaffen werden, bei Karlsruhe und bei Speyer als Erſatz der unzulänglichen, vielfach hinderlichen Schiffbrücken und zwiſchen Mannheim und Ludwigs⸗ hafen eine neue zweigleiſige Bahnbrücke, verbunden mit dem Umbau der alten Bahn⸗ zu einer Straßen⸗ brücke. Als vordringlichſte von dieſen geplanten Brückenbauten ſollten die Arbeiten in Mannheim⸗ Ludwigshafen zuerſt in Angriff genommen werden. Im Jahre 1925 waren die erſten Entwürfe und Koſtenanſchläge für die Brückenbauten bei der Reichs⸗ bahndirektion Ludwigshafen aufgeſtellt worden. Im Dezember 1928 fand eine Beſichtigung der Brücken⸗ bauſtellen am Rhein zur Feſtlegung der Lichtweiten, Lichthöhen und Pfeilerſtellungen ſtatt. Im Sep⸗ tember 1927 wurden von den Reichsbahndirektionen Ludwigshafen und Karlsruhe allgemeine Entwürfe für die genannten drei Brückenbauten der inter⸗ alliierten Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt zur Genehmigung vorgelegt, die noch im November des gleichen Jahres erteilt wurde. Im Februar 1928 wurden an allen drei Brückenbauſtellen Boden⸗ unterſuchungen und Tiefbohrungen ausgeführt. Im Juli 1928 wurde ein Skizzen wettbewerb zur Gewinnung günſtiger Vorſchläge über die Form und die allgemeine Geſtaltung der Brücken ausge⸗ ſchrieben. Im Auguſt 1929 erfolgte die Zuſtimmung der interalliterten Feldeiſenbahnkommiſſion und im Januar 1930 fanden in Berlin die abſchließenden Beſprechungen wegen des endgültigen Uebereinkom⸗ mens zwiſchen dem Reich, der Reichsbahn und den Ländern Bayern und Baden ſtatt. Inzwiſchen war bereits im November 1929 in Ludwigshafen ein Neubauamt zur Aufſtellung der baureifen Pläne und Koſtenanſchläge für die Brücken⸗ bauten und zur unmittelbaren Vorbereitung der Bauarbeiten errichtet worden. Ende September 1930 wurde dem Neubauamt endlich der Auftrag zum Beginn der Arbeiten erteilt. Vor etwa zwei Jahren konnte alſo mit den Gründungsarbeiten der neuen Brücke be⸗ gonnen werden. Ueber den Fortſchritt der Bauarbeiten ſelbſt iſt die Oeffentlichkeit durch die Preſſe dauernd unterrichtet worden. Den Preſſevertretern war in zahlreichen Führungen auf der Strombrücke und den Rampen durch ſachkundige Perſönlichkeiten reichlich Gelegen⸗ heit geboten, Einblick in den Stand der Arbeiten zu gewinnen. Aber auch die weite Oeffentlichkeit konnte ſtändig den Fortſchritt der Arbeiten beobachten, da ja die Bauſtellen mitten im verkehrsreichſten Gebiet der beiden Städte liegen. Beſonders bei der Brücke war es jederzeit möglich, von den erſten Meißel⸗ ſchlägen des Abbruches an bis zum letzten Hammer⸗ ſchlag auf den letzten Niet den ganzen Bau zu ver⸗ folgen. Man ſah, wie zuerſt große Maſchinen an bei⸗ den Ufern aufgeſtellt wurden, die den eigentlichen Arbeitsmaſchinen in Form von elektriſchen Strom oder Preßluft erſt Leben und Kraft geben mußten. Man hörte das ununterbrochene Hämmern und Schlagen der Preßlufthämmer und ſah mit Erſtau⸗ nen unter den fortwährenden Stößen die alten, mächtigen Quader dahinſinken. Man ſah turmhohe Krane erſtehen, die ſpielend die zentnerſchweren Steine weghoben. Zement, Steine, Kies und Eiſen häuften ſich an den Ufern an. Wuchtige Rammen ſchlugen Tag und Nacht unermüdlich Pfähle und eiſerne Die⸗ len in den Boden. Hinter eiſernen Wänden entſtand vor den alten Pfeilern eine Inſel im Strom und eines Tages ſtand auf dieſer ein Holz⸗ und Eiſen⸗ gerüſt und bald darauf ein hoher gewaltiger Betonkoloß. Mächtige kaminartige Eiſenrohre wuchſen daraus hervor mit großen Aufſätzen darauf, die Schächte und Einſteigkammern für die Senkkäſten. Und dann wochenlang ſtetes, emſiges Arbeiten auf und an den Senkkäſten. Seitlich rann ſtändig ein Bächlein von Kies und Sand aus ſchmalen Oeffnungen. Auf den Pfeilern arbeiteten dauernd Leute und betonierten Tag für Tag neues Mauerwerk auf und doch wuchs zum Erſtaunen des Laien der Bau nicht in die Höhe. Soviel oben aufgemauert wurde, ſo⸗ viel ſank gleichzeitig der ganze Pfeiler. in deſſen für Tag wuchs die Brücke Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Von den Gründungsarbeiten bis zur Vollendung hohlem Innern der Boden ausgehoben wurde, in die Tiefe, bis die planmäßige Sohle, 10 m tiefer als die der alten Brücke, erreicht war. 2845 Tage, je nach der Größe des Senkkaſtens oder der Beſchaffen⸗ heit des Baugrundes, dauerte das Abſenken eines Pfeilers, wobei die Abſenkung im Tag durchſchnittlich 3255 em und die Geſamttiefe einer Abſenkung von der Inſel⸗ höhe bis zur Bauſohle rund 15 m betrug. Das Waſſer ſelbſt ſtand außen je nach dem Waſſerſtand bis zu 18 m hoch über der jeweiligen Sohle des Senkkaſtens. Heute, nachdem alles Gelände wieder eingeebnet iſt und nur Widerlager und Pfeiler in ſchlanker und ge⸗ fälliger Form ſich zeigen, verrät nichts mehr dem Beſchauer, welche Mühen und Schwierigkeiten in der undurchſichtigen Tiefe verborgen ſind. Dann entſtanden Gerüſte im Strom und jetzt ſah man den erſten Stahlüber⸗ bau auf der Mannheimer Seite entſtehen; ſchwer⸗ beladene Schiffe brachten die Eiſenteile, Krane ho⸗ ben die ſchweren Stücke mühelos in die Höhe und fleißige Hände verſchraub⸗ ten und vernieteten alles zur fertigen Brücke. Tag bis zum erſten Strom⸗ pfeiler und dann darüber hinaus über die Mittel⸗ öffnung frei ſchwebend ohne Gerüſte bis zum anderen Pfeiler und wei⸗ ter bis zum Ludwigs⸗ hafener Ufer. Und endlich ſtand vor dem Beobachter die fertige Brücke. Kein Hochwaſſer, keine Sitze oder Kälte, nicht Regen oder Sonnenſchein konnte das planmäßige Wachſen aufhalten. Dabei barg ge⸗ rade dieſer Brückenbau manche Schwierigkeit als unangenehme Beigabe in ſich, doch wurde der Bau ohne größere Unfälle oder Hemmungen durchgeführt. Die Lage der Brücke war bedingt durch die anſchließenden Bahnrampen, die im weſentlichen beibehalten werden mußten, weil die Linienführung auf der Ludwigshafener Seite durch Häuſerfronten und Straßenzüge feſtgelegt iſt. Eine weitergehende Verlegung der Bahnlinie war wegen der nahen Lage der Bahnhöfe Ludwigshafen und Mannheim nicht möglich. Die neue Brücke kam daher ſo dicht neben der alten zu ſtehen, daß von dieſer noch Teile der Pfeiler und Widerlager ab⸗ gebrochen werden mußten, um Raum für die neuen Gründungen zu ſchaffen. Da zudem die Bauſohlen der neuen Brücke etwa 10 m tiefer liegen, mußten ganz beſondere Sicherheiten für die Standſicherheit der alten Brücke getroffen werden. Auch der Frei⸗ vorbau, über die Mittel⸗ und die linke Stromöff⸗ nung, bei dem die ſchwere Konſtruktion bis zu 75 m Die gewaltigen Stahlarme des Brückenwerkes beträgt 3 X 91,3 m 273,9 m. Die Länge und Syſtemhöhe deckt ſich ungefähr mit den vorhandenen alten Ueberbauten. Die Rautenausfachung iſt ein⸗ facher und zugleich lichter und wuchtiger. Die fertige Brücke fügt ſich gut in das Landſchaftsbild ein und ändert das bisher gewohnte Städte⸗ und Strombild in keiner Weiſe. Die Unterkante der Ueberbauten liegt in der Mittelöffnung 9,10 m über dem ſchiff⸗ baren Waſſerſtand. Zur Herſtellung des eiſernen Ueberbaues benö⸗ tigte man etwa 2600 k Stahl und zwar wurde für die Hauptträger der hochwertige Bauſtahl 52, für die weniger wichtigen Teile, wie Fußgängerſteg, den oberen Windverband, Schlingerverbände uſw. Stahl 37 verwendet. Für Auf⸗ ſtellung und Vernietung der ſtählernen Ueberbau⸗ ten waren etwa 100 000 Taglohnſtunden auf der Bauſtelle notwendig. Zur Herſtellung der Widerlager und Pfei⸗ ler mußten ungefähr 1100 ebm Mauerwerk der alten Brücke ab⸗ gebrochen und rd. 9000 ebm Boden faſt aus⸗ ſchließlich unter Druck⸗ luft gefördert werden. Die Mengen für die Schüttinſeln ſind hierbei noch nicht mit eingerech⸗ net. Für die Pfeilerſiche⸗ rung wurden 1300 am eiſerne Spundwände ge⸗ rammt und für den Schutz der Schüttinſeln 1900 qm. Letztere wurden nach dem Abſenken der Senkkaſten wieder gezogen. An Beton wurden etwa 9000 ebm mit rd. 1800 t Zement und 200 t Bewehrungseiſen benötigt. Zur Bewältigung dieſer Arbeitsleiſtungen waren faſt 400000 Taglohnſtun⸗ den erforderlich. Die Fertigſtellung der neuen Bahnbrücke gab die Möglichkeit zum Umbau der alten Bahn⸗ brücke in eine Straßenbrücke. Maßgebend für den Umbau war, daß die alte bisher für beide Fahrrichtungen dienende Straßenbrücke künftig nur noch als Einbahnſtraße den Verkehr von Mann⸗ heim nach Ludwigshafen und die neue Straßenbrücke den geſamten Gegenverkehr aufnehmen ſoll, womit die Abwicklung des Verkehrs über den Rhein grund⸗ legend umgeſtellt und verbeſſert wird. Die neue Brücke erhielt nach den nötigen Verftürkungen eine Fahrbahn aus Beton mit Holzpflaſterabdeckung von rund 6,20 m Breite mit einem Straßenbahngleis auf der linken Fahr⸗ ſeite in Richtung Ludwigshafen Mannheim. Unter den beiderſeitigen Schrammborden ſind Kanäle zur Bherner Rhythmus der Technik frei auskragte, ſtellte an die Güte und Genauigkeit der Ausführung, ſowie an Geſchicklichkeit und Mut der Arbeiter hohe Anforderungen. Bekanntlich wurde aus Gründen der Sparſamkeit und in Anlehnung an die verhandene Brücke auch für die neue Bahnbrücke ein Parallelfachwerkträger mit zwei Zwiſchenpfeilern gewählt. Die neue Brücke geht im Gegenſatz zu der alten Brücke als eine einzige zuſammen⸗ hängende Konſtruktion von Üfer zu Ufer, iſt auf der Ludwigshafener Seite verankert und auf den beiden Strompfeilern und der Mannheimer Seite beweglich auf Rollen aufgelagert. Die Stützweite Aufnahme von Poſtkabeln vorgeſehen. Der bisher etwa 190 m breite Fußgängerſteg wurde auf 8 m verbreitert. Die Durchgänge durch die Endportale wurden ſchon vor zwei Jahren bei Beginn der Bau⸗ arbeiten erſtellt. 5 Der Bau der neuen Brücken gab auch Anlaß, die ſtädtiſchen Straßen⸗ und Weganlagen, ſoweit ſie von den Zufahrtsrampen berührt wurden, ſowie die Auffahrten zu den Brücken ſelbſt weſentlich zu ver⸗ beſſern und auch hier den Grundſatz durchzuführen, den Verkehr zu, auf und von den Brücken in Ein⸗ bahnſtraßen zu lenken und die unumgänglich not⸗ wendigen Kreuzungspunkte des Verkehrs möglichſt weit von der Brückeneinmündung wegzuverlegen. Die Koſten für die Strombrückes einſchließlich Gründung waren urſprünglich auf 4300 000 Reichsmark veranſchlagt, für die Bauten auf der badiſchen Seite auf 2210 000 Reichsmark, auf der bayeriſchen Seite auf 1835 000 Reichsmark, ins⸗ geſamt mithin auf 8 345 000 Reichsmark. Infolge einiger günſtiger Umſtände und dem allgemeinen Abſinken der Preiſe brauchten dieſe Geldmittel jedoch nicht voll beanſprucht werden. Die Endabrechnung ſchließt mit erheblichen Einſparungen ab. Nicht eingerechnet in die genannten Beträge ſind ver⸗ ſchiedene Arbeiten zur Verbeſſerung ſtädtiſcher Stra⸗ ßen, die Verlegung der Straßenbahngleiſe, der Waſſer⸗ und Gasleitungen, ſowie die Ausgaben für die Poſtkabelkanäle über die Brücke, deren Koſten die Nutznießer zu tragen haben. Außer den rein techniſchen Leiſtungen gibt es bei jedem Bau von ſo umfaſſender Bedeutung eine Menge anderer wichtiger und notwendiger Arbeiten, die für den Außenſtehenden wenig oder gar nicht in Erſchei⸗ nung treten. Schon der mit dem Bau verbundene Ge⸗ ſchäftsgang, von dem erſten Gedanken für die Anlage eines ſolchen für die ganze Bevölkerung bedeutenden Verkehrsweges bis zum Schlußpunkt unter der Ab⸗ rechnung, bringt eine große Zahl zeitraubender Ar⸗ beiten unabwendbar mit ſich. Eine dieſer Vor⸗ arbeiten, die Formgebung und Wahl des auszuführenden Brückenſyſtems für den Ueberbau, die ſonſt von ſach⸗ und fachkundigen Beauftragten er⸗ ledigt wird, hat allerdings gerade in dieſem Fall die allgemeine Aufmerkſamkeit der Bevölkerung beſon⸗ ders erregt. Zur Löſung dieſer Frage war nämlich im Jahre 1928 von der Reichsbahn ein öffe... Her Skizzenwettbewerb ausgeſchrieben worden, bei dem für dieſe Brücke 138 Entwürfe einliefen. Bei der Ausſchreibung war ausdrücklich gefordert, daß bei der Formgebung der neuen Brücke Rückſicht auf die beſtehende Brücke, eine Fachwerkbrücke mit zwei Zwiſchenpfeilern, zu nehmen iſt, wenn auch die Löſung der Ueberbrückung in einer Oeffnung nicht ausgeſchloſſen war. Umfangreiche Durcharbeitungen und Ermitt⸗ lungen erfordert auch die Feſtlegung der Lage eines neuen Stromüberganges, die hier allerdings im großen und ganzen ſchon zwangsweiſe feſtlag. Aber trotzdem galt es auch hier bei der Planaufſtellung für die Zufahrtsrampen die verſchiedenſten Wünſche und Intereſſen der Bahn und der Städte zu berück⸗ ſichtigen, auszugleichen und zu vereinen. Das Be⸗ ſtreben, bei der Ausführung der Bauten die Be⸗ dingungen, Vorſchriften und Wünſche aller betei⸗ ligten Behörden und Stellen, der unmittelbaren Anlieger und der weiteren intereſſierten Kreiſe zu erfüllen, ohne die Baukoſten weſentlich zu erhöhen und doch gerechte Anſprüche zu befriedigen, hat eine Fülle weiterer beſchwerlicher und zeitrauben⸗ der Arbeiten 5 zur Folge. Die nötige Grundabtretung muß zur Zufriedenheit aller Betroffenen durchgeführt oder zu⸗ mindeſt die Zuſtimmung vor Baubeginn eingeholt werden. Das Ausarbeiten der Entwürfe mit den notwendigen Vorarbeiten im Gelände, wie Boden⸗ unterſuchungen, Bohrungen und Vermeſſungen, fer⸗ ner die Anfertigung der Pläne und Koſtenanſchläge ſollen hier nicht beſonders hervorgehoben werden, da ſie ſelbſtverſtändlich mit jedem größeren Ingenieur⸗ bauwerk verbunden ſind. Die Aufſtellung des Bau⸗ friſtenplanes, die dauernde Ueberwachung der friſt⸗ gemäßen Vollendung und des genauen Ineinander⸗ greifens der einzelnen Bauabſchnitte, die Prüfung der plan⸗ und fachgemäßen Bauausführung, die recht⸗ zeitige Bereitſtellung und Beſchaffung der Bauſtoffe und der Geldmittel, die Abrechnungen mit den Unter⸗ nehmern und die Auszahlungen bringen ebenfalls eine Menge unſichtbarer Mühen und Verantwortun⸗ gen im Büro und auf der Bauſtelle, von denen ſpäter der unbefangene Beſchauer des fertigen Bauwerkes nichts mehr ſieht und ahnt. Dank ber ſachkundigen und tatkräftigen Mitwir⸗ kung aller beteiligten Firmen konnte der Bau, der, wie ſchon erwähnt, manche Schwierigkeiten in ſich barg, ohne größere Unfälle oder Hemmungen plan⸗ mäßig durchgeführt und die von der Bauleitung feſtgeſetzte Bauzeit genau eingehalten werden. Maßgebend für die Feſt⸗ legung des Endtermins, ſowie für die verſchiedenen Zwiſchenfriſten für Fertigſtellung der Widerlager und Pfeiler, für das Anliefern und Aufſtellen der eiſernen Ueberbauten, für das Aufſchütten der Dämme, Erſtellen der Unterführungen, für die Straßenumbauten uſw. ſind außer der Leiſtungs⸗ fähigkeit der techniſchen Hilfsmittel noch eine große Reihe anderer wichtiger Tatſachen, wie Witterungs⸗ verhältniſſe der einzelnen Jahreszeiten und die Waſſerſtände im Strom, nicht zuletzt auch der Zu⸗ fluß der erforderlichen Geldmittel. Die Durchfüh⸗ rung der Bauarbeiten gerade in dieſen Notzeiten hat auch dem Arbeitsmarkt in beiden Städten und Län⸗ dern eine willkommene Entlaſtung gebracht. Großer Wert wurde von der Bauleitung darauf gelegt, durch 2 weitgehende Unterteilung der Arbeiten möglichſt viele Unternehmer zu beſchäftigen, wobei natürlich das ortsanſäſſige Gewerbe beſonders bevorzugt wurde. 5 Ueber 30 Unternehmer und Firmen waren beim Bau der Bahn⸗ und Straßenbrücke und über 90 Firmen beim Bau der beiden Ram⸗ pen mit größeren und kleineren Arbeiten und Lieferungen beteiligt, von denen insgeſamt über 100 in den beiden Städten anſäſſig ſind. Es würde zu weit führen, alle Firmen namentlich aufzuführen, die zum glücklichen Gelin⸗ gen des Werkes beigetragen haben, das durch Ein⸗ fachheit der Formen und Vermeidung jeglicher Aus⸗ ſchmückung ſpäter Zeuge deſſen ſein ſoll, was Men⸗ ſchengeiſt und Menſchenfleiß in ſchwerſter deutſcher Wirtſchaftslage mit ſparſamſten Mitteln geſchaffen haben. 1 . 5 7. Seite/ Nummer 540 Wer Mannheim vor anderthalb Jahren verlaſſen hat und nun wieder zurückkehrt, wird ſehr erſtaunt ſein über die Veränderungen, die das Gebiet zwi⸗ ſchen Rhein und Bahnhof im Zuſammenhang mit der Erbauung der neuen Rheinbrücke erfahren hat. Die alte ſchmale Auffahrtsrampe liegt jetzt ganz verborgen in einem breiten, grün be⸗ wachſenen Erddamm. Er trägt zwei Hauptgleiſe und ein etwas tiefer liegendes Bah nhofsgleis, die durch Weichen neueſter Bauart miteinander verbunden ſind, und er trägt eine Straß e, die, den alten Bahnkörper mitbenützend, aus einer 12 Meter brei⸗ ten Fahrbahn und zwei je 3,5 Meter breiten Geh⸗ wegen beſteht. Man hat auf dieſe Weiſe für die Reichsbahn und für die Straße ein Verkehrsband geſchaffen, das reichlich doppelt ſo breit iſt als früher und das auf abſehbare Zeit allen Anſprüchen genügt. Die Stadt Mannheim nahm zudem die Gelegenheit wahr, durch teilweiſe Senkung der Straße deren Neigungsverhältnis auszugleichen. 40000 Kubikmeter Kies mußte der Rhein hergeben, damit der Damm geſchüttet werden konnte. Die Schiffe brachten das Baggergut an den Um⸗ ſchlagplatz beim Schnickenloch und gaben es dort an eine Feldbahn ab, die es durch den Schloßgarten hindurch bis zur Verwendungsſtelle führte. Weitere 10 000 Kubikmeter Auffüllungsmaſſen wurden in der Anlage ſelbſt als Aushub bei den Bauwerken und aus dem Einſchnitt der Schloßgartenwegunterfüh⸗ rung gewonnen und in den Damm gebracht. Der Koſtenerſparnis war es dienlich, daß nicht alle Durchſchneidungen des früheren Dammes auch in der neuen Linie fortgeſetzt werden mußten. So ließ ſich der bisherige Perſonendurch⸗ gang zur Rheinpromenade zufüllen und durch einen Treppenabgang zwiſchen den alten und neuen Mauern erſetzen. Es war fer⸗ ner nicht nötig, den oberen Schloßgartenviadukt bei⸗ zubehalten und ſchließlich iſt auch der größte Teil des unteren Viaduktes in der neuen Anlage ver⸗ ſchwunden. Hat hier übertriebener Sparſiun den Aus⸗ ſchlag gegeben? Keineswegs. Es wäre im Gegenteil wirtſchaftlich nicht zu vertreten geweſen, wenn man anbers ge⸗ handelt hätte. Denn dieſe Viadukte waren Flut⸗ öffnungen, die früher wohl ihre Berechtigung hatten, ſeit längerer Zeit aber überflüſſig ſind, weil der in ein korrigiertes Bett mit vertiefter Sohle gezwun⸗ gene Rhein ſein Hochwaſſer nicht mehr hierher bringt. Man hätte alſo auch den unteren Viadukt ganz ſchließen können, doch war gerade dieſe Stelle für die Unterführung des Schloßgarten⸗ fahrwegs beſonders günſtig. 8 von der Rheinschanze zur fe Von Museumsdirektor Professer Dr. Frie 0 rieh Walker- Nannbheim 1606: an der Neckarmündung erwächſt eine Feſtung. Sie auf der weſtlichen Angriffsſeite zu ſchützen, wird am linken Rheinufer ein Vorwerk er⸗ baut, die Rheinſchanze. Kriegsſtürme brauſen über Mannheim und ſeinen Brückenkopf hinweg. Belagert, beſchoſſen, zerſtört, wieder aufgebaut und abermals vernichtet— melden die Annalen. Auch nach der Erweiterung im 18. Jahrhundert iſt das Vorwerk verhältnismäßig klein und bei feindlicher Annäherung raſch bedroht— im Beſitz des Feindes eine ernſte Gefährdung Mannheims, wie die pfälziſche Kriegsgeſchichte, vor allem der 1790er Jahre, lehrt. Die benachbarten Höfe, die Gräfenau und der Hemshof, die dichtbewachſenen Rheininſeln Kaiſerswört und Bannwört begünſti⸗ gen feindliches Vorrücken von der Flanke her. Bat⸗ terien im Frieſenheimer Wald können das Boll⸗ werk im Rücken beſchießen. Militäriſches Urteil beſagt 1794, Mannheim ſei mehr ein hübſches Feſtungsmodell als ein widerſtandsfähiger Verteidigungsplatz und:„Dieſe Rheinſchanze, die eher einem Modelle, einem zur Uebung junger Anfänger erbauten Werke, als einem wahren militäriſchen Etabliſſement gleicht, iſt ein armſeliges Weſen, das nur angelegt zu ſein ſcheint, um die Dürftigkeit des militäriſchen Genies ſeines Baumeiſters zu verewigen“. Kriegsnot erzeugt Vorſchläge zur Verbeſſerung. Das Projekt eines weit nach Weſten vorgeſchobenen befeſtigten Lagers 7 1 einen zu weitläufigen Verteidigungsapparat bleibt unausgeführt; es hätte erfor⸗ dert. Man begnügt ſich im Frühjahr 1794 drei Fle⸗ ſchen zu erbauen, vorgelagerte Erdwerke, durch Grä⸗ ben und Bruſtwehren mit der Rheinſchanze bunden und durch ver⸗ Verhaue geſichert. Nicht aus⸗ geführt wird der Plan des Ingenieur⸗Oberſtleut⸗ nants Johann Audreas von Traitteur, das gelände durch Ueberſchwemmung zu ſperren. poleons J. wechſelt 5 mehrfach zwiſchen Verbündeten und Franzoſen. Nicht bei der Rheinſchanze überſchreitet die ruſſiſche Armee in der Neujahrsnacht 1814 den Strom, ſondern bei einem 1 Walde(fetzt Induſtriehafengebiet). Beim Vorrücken der Verbündeten 1815 wieder befeſtigt. Vor⸗ Zur Zeit der franzöſiſchen Revolution und Na⸗ der Beſitz der Rheinſchanze franzöſiſchen Erdwerk am Frieſenheimer wird ſie zum letzten Male In kurpfälziſcher Zeit verbinden bei der Rheinſchanze Fähre und Schiffbrücke Ge⸗ biete des gleichen Staates, eines zwar ſtark zerfetzten, aber auf beiden Ufern verankerten rheiniſchen Staates, 5 punkt Mannheim liegt. 1801 bringt einſchneidende Umwälzung. Rheinufer fällt an Frankreich. Kurpfalz wird gleich anderen Rheinſtaaten aufgeteilt. Der Rhein, die kurpfälziſche Mannheim, in deſſen Mittel⸗ Der Friede von Lunéville Das linke Lebensader, wird Grenz ſt ro m. die Haupt⸗ und Reſidenzſtadt von Kur⸗ d Grenzort und badiſche Provinzſtadt. 01 ö iffahrtsrampe Eine bedeutsame Verschönerung unseres Stactbildes Nur ungern empfängt es 1816 die jetzige Pfalz aus Oeſterreichs Händen. Muß es doch dafür auf das begehrte Salzburger Land mit dem Innviertel ver⸗ zichten und ein vom Hauptterritorium weit abge⸗ legenes, vom weſtlichen Nachbar bedrohtes gebiet übernehmen, das nur einen Brucht früheren kurpfälziſchen Staates bildet. Es wäre gefährlich geweſen, ihn ohne Aenderung eines Laufes durch die neue Linie, hindurchzuführen. Denn er hätte die Hafenbahn wie früher ſchienen⸗ gleich kreuzen müſſen, aber unter weſentlich ſchlech⸗ teren Bedingungen für die Ueberſichtlichkeit. Man hat ihn daher umgeleitet, indem man ihn an den nördlichen Fuß der neuen Auffahrtsrampe legte und 1 erwähnten Stelle unter dieſe hindurchgehen ieß. unterfangen und mit dem neuen Widerlager zu einem einheitlichen Mauerkörper zu verbinden, ohne den noch über den Viadukt gehenden Bahn⸗ und Straßenverkehr zu beeinträchtigen. In einzelnen Zonen vollzog ſich dieſe Arbeit, bei der der Zoden für die neuen Laſten künſtlich vorgepreßt und der Beton unter den alten Pfeiler mit entſprechend hohem Druck eingebracht wurde. Um mit dem verlegten Schloßgartenweg unter der Hafenbahn hindurch zu Die Schloßgarten-Unterführung während des Baues Man hat ihn auch unter der Hafenbahn hin⸗ durchgeführt und hat ihm anſehnliche Abmeſ⸗ ſungen, namentlich auch für den Fußgänger⸗ verkehr, gegeben, ſodaß die Verbindung der Stadt mit dem weſtlichen Teil des Schloßgartens und mit den Badeanſtalten nicht nur frei von Störungen und Gefährdungen durch den Eiſenbahnbetrieb geworden iſt, ſondern auch eine viel geräumigere Straße zur Verfügung halt als vor dem Umbau. Bei dem 35 Meter langen und 14 Meter weiten wuchtigen Bauwerk, das für ſeine Unterführung unter der Auffahrtsrampe herzuſtellen war, galt es u. d. einen Zwiſchenpfeiler des alten Viaduktes zu Solange der Rhein nicht politiſche Grenze iſt, reicht die Gemarkung Mannheim mit dem Ge⸗ lände der Rheinſchanze auf das jenſeitige Ufer. Der ſchmale Streifen linksrheiniſchen Gebietes mit dem ſogen. Kriegswört wurde wohl beim Bau der Fe⸗ ſtung und ihres Brückenkopfes aus der Gemarkung Mundenheim herausgeſchnitten und Mannheim zu⸗ geſchlagen. Dieſes überrheiniſche Gebiet büßt die Stadt ein, als das linke Ufer franzöſiſch wird. Ihr kommen, mußte dieſe ſelbſt um 1,0 Meter gehoben und die Straße in einen Einſchnitt gelegt werden, der unter das höchſte Grundwaſſer reicht. Vor dem Zudrang des Grundwaſſers iſt aber die Fahrbahn dadurch geſchützt, daß ſie zin einer waſſerdichten, mit einer Haut von Aſphaltgewebeplatten ausgebleibeten Beton⸗ waune liegt, und die Gehwege dadurch höher geblieben ſind. Außerdem ſorgt eine Pumpſtation, von der allerdings nur wenig zu ſehen iſt, weil ſie faſt ganz im Boden ltegt, für die Beſeitigung des Oberflächenwaſſers. 80 Meter lang iſt dieſe Betonwanne. Genau in ihrer Mitte ſteht das dreiteflige Bauwerk für die N Politiſche Grenzen, läſtig empfundene Zoll⸗ ſchranken trennen Mannheim und die Neckarpfalz vom bayeriſchen Rheinkreiſe; auf ihn geht 1838 der alte Name Pfalz über, der gemäß Ge⸗ ſchichte und Volkstum nach wie vor für beide Ufer gelten ſollte. Militärpoſten und Zollbeamte bringen immer wieder zum Bewußtſein, daß man beim Paſ⸗ ſteren der Schiffbrücke Auslandsgebiet betritt. Der Schmuggel blüht. Die Rheinschanze um 1830 Grundeigentum am Kriegswört verkauft ſie 1803 an den Geſandten Frh. Emmerich Joſeph von Dalberg bezw. den nachmaligen Oberbür⸗ germeiſter Johann Wilhelm Reinhardt für 2700 Gulden. Die Rechtsgültigkeit protokollſert die fran⸗ zöſiſche Grundbuchbehörde des Kantons Mutterſtadt, +. rrondiff ment Speyer, Departement Donnersberg. Nach den Befteiungskriegen faßt Bayern auf dem jenſeitigen Ufer ſeſten Fuß. 8 Neuſtadter Tal und über Oggersheim ins Dürkheim. 1820 veräußert die Witwe ganzen Grundheſitz für 15000 Gulden an den Kauf⸗ mann und Weinhändler Johann Heinri b aus Speyer. Die Verſteigerungsanzei dieſe Rheinſchanz eine ſehr vorteilhafte Kommerz hat und auf der Rhei 0 Zur politiſchen Trennung tritt wirtſchaft⸗ Lich e Rheinſchanze wird durch private Unternehmungsluſt Handels nieder laſſung. hatte Karl Hornig den größten Teil des ehe⸗ maligen Brückenkopfes erworben und eine Gaſt wirt⸗ ſchaft eröffnet; Gewinn. Mundenheim nach Speyer, über Mutterſtadt ins Konkurrenz. Denn die entfeſtigte Im Jahre 1808 Truppendurchzüge brachten großen Hier gabelten ſich die Landſtraßen über 15 ei Hornig den Scharff ſtrecke vo. imer Seite Durchfahrt durch die Hafenbahn. Ungefähr zuſam⸗ menfallend mit der Wegachſe waren hier unter der Oberfläche alte Feſtungsmauern vorhanden, die man wegſprengen mußte. Von den anderen Kunſtbauten befinden ſich un⸗ mittelbar am rechten Rheinbrückenwiderlager die Unterführung des Rheinvorlandes und der Rhein⸗ promenade unter der neuen Hauptbahn, zwei Oeff⸗ nungen von 16 Meter Weite mit gemeinſamem Mittelpfeiler. Man war hier beſtrebt, eine Löſung zu finden, die den alten Steinbau ſo weit als möglich zur Geltung kommen läßt. Wegen der ſchlechten Bodenverhältniſſe mußte man zu koſtſpieligen Pfahl⸗ gründungen ſchreiten. Auch die anſchließenden hohen Stützmauern machten beſondere Gründungsmaß⸗ nahmen erforderlich. Der Zwillingstunnel der alten Rampe findet in der neuen Linie ſeine Fortſetzung in Ge⸗ ſtalt einer zweiteiligen Brücke mit auffallend ſchlanker Zwiſchenſtütze. Die Tragdecke liegt ſo hoch, daß Raum genug vor⸗ handen iſt, wenn etwa ſpäter einmal die Hafenbahn elektriſtert werden ſollte. Mehrfache Aenderungen mußte ſich der Durchgang beim Jean Becker⸗Denkmal gefallen laſſen. Die Decke wurde verlängert und beim nördlichen Abgang mußten die Böſchungen durch Mauern abgefangen werden, weil Bahn und Straße näher zuſammengerückt ſind. Aus dem gleichen Grunde gab es an der Lindenhofüberführung eine 115 Meter lange Stützmauer mit ausgekragtem Gehweg. Bet allen Kunſtbauten iſt der Grundſatz der reinen Sachlichkeit erkennbar. Sie ſollen das Kräfteſpiel, das ſich in ihnen vollzieht, klar zum Ausdruck bringen. Unter Vermeidung jedes überflüſſigen Beiwerkes, aber unter Wahrung des einheitlichen Charakters ſind hier einfache Bauwerke entſtanden, die aber durchaus nicht nüchtern für den Beſchauer wirken, ſondern gefällige Formen zeigen und jedes für ſich eine lebendige Sprache reden, und von denen man wird ſagen dürfen, daß ſie die Aufgabe der Ver⸗ ſchmelzung von Neuem und Altem folgerichtig er⸗ füllen. Der Umban brachte mancherlei Behinderung fir den Mannheimer Bürger mit ſich, der dem Fortgang der Arbeiten entſprechend ge⸗ zwungen war, gewohnte Wege aufzugeben, um auf Umwegen an den Rhein zu gelangen. Er hat dies ohne Murren hingenommen, dafür ſei ihm Dank ge⸗ ſagt. Er hat vielmehr, wenn er an den Bauſtellen vorüberging, ſeine Schritte angehalten, hat zuge⸗ ſehen, was hier entſteht und reges Intereſſe für die Arbeiten bekundet. Er bedachte wohl, daß hier ſo mancher Erwerbsloſe Beſchäftigung fand und man ſah ihm an, daß er ſich freute über das Werden und Gelingen einer für ſeine Vaterſtadt lebenswichtigen Verkehrsverbeſſerung. eberbrückung bis Speyer kein Landungsplatz iſt, der dieſem an guter Lage und Bequemlichkeit gleichkommt“. Scharpff gründet auf Anraten ſeines Schwie⸗ gerſohnes Philipp Markus Lichtenberger eine Handelsniederlaſſung. Anfangs beſchränkt er ſich auf Spezerei⸗ und Eiſen⸗ waren, ſowie auf die Niederlage von Brotwaren, Wein, Tabak und Repskuchen, aber ſein ganzes Streben iſt auf die Anlage eines Lande⸗ und Lager⸗ das Handelshaus wahrhaft großartiges Als Baden 1898 de platzes, des bayeriſchen Rheinhafens, ge⸗ richtet. Die bayeriſche Regierung genehmigt ſein Geſuch im Mai 1822 trotz badiſchen Proteſtes, trotz Einſprache der Speyerer Schiffer. Alsbald errichtet Scharpff, der ſeinen Schwiegerſohn als Teilhaber aufnimmt, einen Verladekranen und ein Lagerhaus und nennt ſich ſtolz auf ſeinen Frachtbriefen„In⸗ aber des privilegierten Kranen und Lagerhauſes“ 8 Hochwaſſer von 1824 ſtellt die erwünſchte Ein⸗ fahrt in den ſpäteren Winterhafen her. Als König Ludwig l. von Bayern, der die Zertrümmerung ſeines Stammlandes und den Verluſt der rechtsrheiniſchen Pfalz an Baden nie⸗ mals verſchmerzen konnte, bald nach ſeiner Thron⸗ beſteigung die Pfalz im Juni 1829 beſucht, empfängt ihn die Rheinſchanze mit demonſtrativer Begeiſte⸗ vung.„Des Rheinkreiſes Jubelwoche“ ſchildert, wie der König ſeiner Gemahlin vom Lich⸗ tenberger'ſchen Hauſe aus voll Wehmut Mannheim, die verlorene Stadt ſeiner Kindheit, zeigt. Reich be⸗ wimpelte Schiffe, Kranen und Lagerhäuſer deuten auf ſelbſtändigen Auſſchwung; aber noch immer er⸗ innert der Name Rheinſchanze an die frühere Zu⸗ gehörigkeit zu Mannheim. Erſt viel ſpäter— 1843 — wurde die Bitte des Abſchiedsgedichtes an den König:„Du wollſt dem Hafen einen Namen geben, als Zeuge, daß er Deinen Schutz beſitzt!“ durch Ver⸗ leihung des Namens Ludwigshafen erfüllt. Die Gunſt der Verkehrskonjunktur wirkt ſich 5 5 glänzend aus. i Den Güterverkehr durch Neubauten und Verlade⸗ einrichtungen weiter zu heben, ſind nach Scharpffs Tod ſein Schwiegerſohn Philipp Lichten ber⸗ ger und deſſen Sohn Heinrich, der nachmalige erſte Bürgermeiſter von Ludwigshafen, eifrig be⸗ ſtrebt. 1832 wird die Konzeſſion auf weitere zehn Jahre erneuert und die Errichtung eines zweiten Kranens genehmigt. Ein klares Bild der Entwick⸗ lung bis zum„königl. bayr. Freihafen Mannheim gegenüber“ gibt die Bildfolge auf den Frachtbriefen der Speditions⸗ und Kommiſſionshandlung Joh. Heinrich Scharpff jun, ſpäter Lichtenberger, Scharpff u. Cie. Blaul rühmt in ſeinen 1838 erſchtenene „ 115 Schäume v der R l 8. Seite/ Nummer 540 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Samstag, 19. November 1932 begangen. Unter Glockengeläute und Salutſchüſſen bewegt ſich ein Feſtzug mit bekränzten Lebens⸗ mittelwagen von der Rheinſchanze über die Schiff⸗ brücke nach Mannheim. Dort vereinigt man ſich zu einer Feſtſitzung auf dem Rathaus. Die Ehrenpforte auf der feſtlich geſchmückten Schiffbrücke nach Mannheim trägt die Aufſchrift: Willkommen nach langer Trennung! Ein Feſtgedicht jubelt: „Nimmer trennt uns der Rhein, nimmer ein läſtig Geſetz!“ Aber die andere Seite, das pfälziſche Altona— wie Auguſt Becker in ſeinem Werke„Die Pfalz und die Pfälzer“ die Neugründung betitelt— das„All⸗ zunah der Mannheimer Kaufleute“ verurſacht dem badiſchen Ufer wachſende Sorge. Durch neue Ver⸗ kehrs einrichtungen ſucht Mannheim der jungen Rivalin zu begegnen. Noch iſt hier keine Einigung über die Hafenprojekte erzielt, als die Rheinſchanze 1837 ihren Freihafen eröffnet. Mit verdoppelter Kraft arbeitet nun der badiſche Staat an der Vollendung des Mannheimer Rhein⸗ . der 1840 zugleich mit der Eröffnung der Bahn nach Heidelberg die Weihe erhält. Um das Monopol der Einzelfirma zu beſeitigen, kauft 1843 die bayeriſche Regierung das Lichtenberger⸗ ſche Handelsetabliſſement mit Lagerhäuſern, Verlade⸗ einrichtungen und Hafenanlagen. Der Hafen wirt ſtaatlich, die Anſiedlung er⸗ hält den Namen Ludwigshafen. Ein Jahrzehnt ſpäter— der Ort wird ſelbſtändige Gemeinde und erhält eigene Gemarkung. Er nimmt die Gräfenau und die Hemshöfe, eine mehr als tau⸗ ſendjährige Bauernſiedlung, in ſich auf. Einen Rückſchlag bringt das Jahr 1849. Im Kampf gegen die Freiſchärler beſetzen preußiſche Truppen Ludwigshafen. Gegen ſie eröffnen von Mannheim aus die Geſchütze der Aufſtändiſchen ein mehrtägiges Bombardement Lagerhäuſer und Zollgebäude auf dem anderen Ufer fallen ihm zum Opfer. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich; über 400 000 Gulden— mehr als die Hälfte entfallen auf Privateigentum. Der bayeriſche Staat leiſtet eine Entſchädigung von 286000 Gulden. Lange wollte die üble Nachrede nicht verſtummen, Mannheimer Kauf⸗ leute hätten die aufſtändiſchen Kanoniere angefeuert: „Schießt doch das Neſt dadrüben zuſammen!“ Mann⸗ heim habe dem linksrheiniſchen Handel mit Abſicht eine tödliche Wunde verſetzen wollen. Ludwigshafen ſchien vernichtet, aber die Wunden verheilten. Der Weg zum weiteren Auf⸗ ſchwung der jungen Hafenſtadt wird frei, als Verkehr, Handel und Gewerbe ſich heben, als die pfälziſchen Eiſenbahnen dort münden, als die In⸗ duſtrie dort ihren Sitz aufſchlägt. Der Bau der ſeſten Rheinbrücke, die Abwanderung der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik von Mannheim nach Ludwigshafen(1865) werden Markſteine dieſer Entwicklung. Für den lokalen Perſonen⸗ und Wagen⸗ verkehr hätte die Schiffbrücke vorerſt noch ausgereicht; denn Ludwigshafen zählte 1852: 2290, 1867: 4849, 1871: 7874 Einwohner. In den gleichen Jahren be⸗ wegte ſich Mannheims Bepölkerungsziffer zwiſchen 25 000 und 40 000. Nicht örtliche Intereſſen gaben den Ausſchlag. Die Brücke ſollte länderverbindend die Eiſen⸗ bahnlinien zuſammenſchweißen von Oſten nach Weſten, von Franken durch Nordbaden zur Rheinpfalz. So wurde wenigſtens verkehrspolitiſch durch die Brücke Mannheim Ludwigshafen der ſtaatspolitiſche Zuſammenhang zwiſchen dem rechtsrheiniſchen Bayern und ſeiner pfälziſchen Weſtmark befeſtigt— ein Erſatz für die früher geforderte territoriale Ver⸗ bindung. Wie pfälzer Witz das amerikaniſche W̃ a ch S⸗ tum des jungen Gemeinweſens geißelte, hat H. W. . 2 won JH. SHARP jun? e des Prin. Krahnen 1 Lagerban ein Tivolitheater; eine Stadt, die früher ein Caſino beſeſſen als eine Kirche; eine Stadt, die als Ge⸗ meinde beiläufig vierzehn, als Stadt nicht volle vier Jahre alt ſei, und doch fühlten ſich daſelbſt die Bür⸗ ger, welche ſchon etwa 5 Jahre am Platze wohnen, in einer patriziſchen Stellung als„Altdahieſige“ 720„ 5 2 A Ses Die, Unter: Lgkere, Fur diere ſacluialume/ os we munbsDpxicb- ee eee oller ange beet, a/ alem, Hiliren au- Nalkeu, lat. eee el an; Zwei Frachtbriefe aus den Jahren 1829 und 1838 illustrieren die Entwicklung der Rheinschanze Riehl in ſeinem 1857 erſchienenen berühmten Buche„Die Pfälzer“ ergötzlich feſtgehalten:„Wenn uns der Pfälzer ſelbſt erzählt, daß es in ſeinem Lande eine neue Stadt gebe, ſo jung, daß ſie noch keinen Gottesacker habe, doch aber ſchon zeitweilig gegenüber den vielleicht erſt ſeit drei Jahren ange⸗ ſeſſenen„Dahieſigen“ und gar angeſichts der erſt ſeit Jahresfriſt„Hergelaufenen“; eine Stadt, die Pflaſtergeld erhebe, obgleich ſie noch gar kein Pfla⸗ ſter aufzuweiſen habe, und deren Marktplatz vor einigen Jahren noch dergeſtalt von Waſſerlöchern durchfurcht geweſen ſei, daß man ſprüchwörtlich ſagte, ein Pferd könne auf dem Markt erſaufen— wenn uns in ſolchem und noch viel derberen Zügen ein Pfälzer das echt amerikaniſche Bild der Stadt Ludwigshafen ſchildert, wie ſie mit einer im Innern Deutſchlands uner⸗ hörten Schnelligkeit binnen zehn Jahren aus dem Boden gewachſen iſt, dann kann man wahrhaftig doch nichts Beſſeres tun, als dieſe Worte voll Witz und Wahrheit buch⸗ ſtäblich niederſchreiben. i Man muß freilich auch noch die poſitiven Züge hinzufügen: die merkwürdige Konzentrierung des Verkehrs an dieſem vordem bedeutungsloſen Punkte, die Regſamkeit der Einwohner, den hohen Häuſerwert trotz der vielen Neubauten, die enormen Mietpreiſe, die Rentabilität manchen raſch vollende⸗ ten Hauſes zu 12 bis 15 Prozent, die Bevölkerungs⸗ zunahme, das äußere Gepräge einer echten Handels⸗ ſtadt, welches die wenigen ungepflaſterten Straßen von Ludwigshafen mehr auszeichnet, als die Stra⸗ ßen irgend einer anderen Stadt in der Pfalz. So wird das originelle und anziehende Bild dieſes Fragments einer Großſtadt leibhaftig, die dem Ver⸗ kehr des Landes neue Bahnen gezeichnet hat und doch, menſchlich gedacht, erſt gerade alt genug wäre, um kenfirmiert zu werden Ein Jahr ſpäter, 1858, erſchien Auguſt Beckers Werk„Die Pfalz und die Pfälzer“. Auch er ſpricht von dem ſtaunenerregenden jugendkräftigen Auf⸗ ſchwung Ludwigshafens und erinnert mit Wehmut an die alte Kurpfalz. „Wäre doch nur Mannheim und Heidelberg unter dem Wittelsbachiſchen Stammhaus ge⸗ blieben mit ihrer Umgegend— die abgetrennte Rheinpfalz hinge dann zuſammen mit dem Königreich Bayern und hätte in ihren alten Hauptſtädten Mittelpunkte des Handels und geiſtigen Lebens, Mannheim ſähe keine Rivalin neben ſich aufſteigen..“ Trotz der politiſchen Scheidelinie ſei Mannheim noch in vieler Hinſicht die Hauptſtadt der Pfalz, auch jener am linken Ufer.„Darum halten aber auch die Mannheimer auf die Ueberrheiner gar viel, die der Stadt erſt das rechte Leben geben. In dieſer Beziehung hat Ludwigshafen dem älteren Mannheim noch gar keinen Schaden gebracht und wird es ihm wohl nie bringen. Im Grunde betrach⸗ tet verliert Mannheim auch nichts durch das Auf⸗ blühen der jüngeren Schweſterſtadt. Im Gegenteil, gewinnt eine durch die andere, ſo daß ſie ſich ihren gegenſeitigen Aufſchwung wohl gönnen dürfen. Es wäre ſchön, wenn ſie dereinſt eigentlich nur eine ein⸗ zige große deutſche Handelsſtadt am Rhein, am Aus⸗ fluß des wandel⸗ und handelreichen Neckar bildeten.“ Bauunlernehmung Menzel& Busch Ludwigshafen a. Rh. führen aus: Eisenbahn-, Brücken-, Wasserbauten, Kanal- und Wasserleitungen. Kabelleitungen, Beton- und Eisenbetonbauten. Straßenbau.— Lizenzinbaber und Generalvertreter von Müllers Stampfblock, Rostblock- und Kleinusteinblock- Pflaster. Abdieh- tungen gegen Grundwasser, Uferschutzbauten. Fernsprecher 61764 Hus Anlaß. der Einbelhung der erweiterten NRheinbrüche ergeli an die Bürgerschaft bon IHlannheim-hudwigshiqfen der Neuf. 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Mittelpunkt des Abends war der Vortrag von Pfarrer Marx über„Guſtav Adolf in Deutſchland“, der Vw durch eine Reihe von Lichtbildern wertvoll ergänzt wurde. a Gleichſam als Antwort ſang die Gemeinde das trutzige Lied aus dem 17. Jahrhundert„Wer jetzig Zeiten leben will, muß haben bapfers Herze“, das ein Gemeindefreund als Gruß auch für die Jetztzeit überbracht hatte. Nach dem ernſten Teil des Abends kam die pfälzer Gemütlichkeit zum Durchbruch. Mit einem ſinnigen Abendlied harmoniſch verlaufene Gemeindeabend beſchloſſen, dem Pfarrer Marx ein herzliches Dankwort widmete. P. Vriöge-Städteweinſpiel Der Tehri⸗Club veranſtoltete om Samstag, 12. November ein Städtewettſpiel um den Städte⸗ preis des Clubs. Zum erſtenmal in Deutſchland waren Spieler von 14 Städten zugleich bei einem Wettkampf ver⸗ treten. U. o. waren Herren vom Vorſtand des neugegrün⸗ deten, der internationalen Liga angegliederten„Allgemei⸗ nen Deutſchen Bridge⸗Verbandes“ aus Berlin anweſend, die zu weiteren Vorſtandsmitgliedern Frau Dr. Boden⸗ heimer⸗ Mannheim und Herrn Faber ⸗ Nürnberg zu⸗ wählten. Sieger im Städteſpiel wurden: 1. Nürnberg mit 208 Punkten(66 v..); 2. München mit 199 Punkten; 3. Berlin mit 175 Punkten.. Am Sonntag, 13. November traten 88 Spieler zum Paarwettkampf um die„Meiſterſchuft der Pfalz“ an, der unter vorbildlicher Diſziplin durchgeführt wurde. Nach den Houptrunden wurden mit über 185 Punkten(66 v..) gewertet: 1. Dr. Cahn⸗ Garnier Goslar 147 Punkte; 2. Frau v. Ochs ⸗9. Du ſchka 138% Punkte; 3. Mrs. Et. V. Farrant⸗Pellar 186 Punkte; 4. Boronin Reiſchach Mertz 190 Punkte. Die Ausſcheidungsrunden der beſten zehn Paare brach⸗ ten folgendes Endergebnis: 1. v. Ochs ⸗ v. Luſch ko 26% Punkte; 2. Mrs. Lt. V. Farrant⸗Pelkar W Punkte; 3. Frl. M. und H. Weißmann 29% Punkte; 4. Here Faber ⸗ Baron Bibra 22 Punkte; 5. Frau Dr. Jord an⸗ Frau Freund Nauen 22 Punkte; 6. Ju⸗ ſtizrat Hodra⸗ Herr Mühſam 21 Punkte. Eine Reichsführertagung der Behördenangeſtellten hielt der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten am 10% und 44, Povemher in Berben ab, zu der glle dentſchen Gaue Vertreter entfandt hatten. Einleitend gab der Leiter der Reichsfachgruppe Behörden, Otto Scch et m pff⸗ Beßlin“sekkteſt gedrängten Ueberblick über die gegen⸗ wärkihe ällgemeine tarifpolitiſche Lage der deutſchen Behörden angeſtellten. Er kennzeichnete die Linie der Entwicklung, die die Tarif⸗ politik für die Behördenangeſtellten ſeit 1924, dem Abſchluß des Reichs⸗Angeſtellten⸗Tarifvertrages, genommen hat. Die 8jährige Praxis der Durchführung des Reichs⸗Angeſtellten⸗ Tarifvertrages habe immer mehr gezeigt, daß der Grund⸗ ſatz des Leiſtungstarifvertrages, der nach dem Willen der Vertragsparteien den R. A. T. beherrſchen ſollte, ſich wegen der Bindungen dieſes Tarifvertrages an Beamtenrecht und Beamtenbeſoldung nur ſehr unvollkommen in dieſem Tarif⸗ e auswirken könne. In verſchiedenen Einzelreferaten wurde ſodann der heutige Stand des Tarif⸗ und Arbeits⸗ rechts beim Reich und bei den Ländern, bei der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung und den übrigen Sozialbehörden ſowie bei Gemeinden und Kommunalverwaltungen behandelt. Zwei weitere Kurzreferate zur Frage der Verwaltungsreform befaßten ſich mit dem Verſorgungsanwärterproblem ſowie mit den von Preußen bereits durchgeführten und den vom Reich und von Preußen weiter geplanten Reformmaßnahmen. Die mehrſtündige Ausſprache, an der ſich Vertreter aus allen Gauen beteiligten, ergab volle Uebereinſtimung in der Erkenntnis der Notwendigkeit, auſtelle der bisherigen An⸗ lehnung an die Beamtenbeſoldung und an das Beamten⸗ recht für die Behördenangeſtellten ein von beamtenrecht⸗ lichen Bindungen freies, unabhängiges Dienſt⸗ und Arbeits⸗ recht zu ſchaffen, das dem Grundgedanken des Leiſtungs⸗ tarifs in vollem Maße Rechnung krägt. Die Schritte der Reichsfachgruppenleitung in der Frage der Verwaltungs⸗ reform und beſonders gegenüber der Gefahr der Ver⸗ drängung bewährter Behördenangeſtellter durch Ver⸗ ſorgungsanwärter wurden von allen Seiten als richtig anerkannt. Am Schluſſe des erſten Tages kennzeichnete der ſtell⸗ vertretende Bundesvorſteher des G. D.., Max RH ſ⸗ ſiger, in kurzen, markanten Strichen die heutige fſoztalpolitiſche Lage für die Geſamtheit der deutſchen Angeſtelltenſchaft. Für die ge⸗ ſamte gewerkſchaftliche Arbeit der nächſten Zeit müſſe der Grundſatz maßgebend ſein, allen von parteipolitiſcher Seite in die Arbeitnehmerſchaft hineingetragenen Zerſplitterungs⸗ und Zerſetzungsbeſtrebungen, gleichviel, von welcher Seite ſie kommen, mit aller Entſchiedenheit entgegenzutreten, denn die deutſchen Angeſtellten hätten allen Grund, das in vielen Jahrzehnten von ihren Gewerkſchaften Geſchaffene vor der Zerſchlagung zu bewahren. Die Berakungen des zweiten Tages waren organiſa⸗ toriſchen Fragen gewidmet. Sie gaben Zeugnis von einem durchaus geſunden Stande der e der Behördenangeſtellten im Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten und ließen den einmütigen und geſchloſſenen Willen der geſamten Mitgliedſchaft erkennen, ihrer Führung im GDA. in allen Kämpfen der kommenden Zeit unbedingte Gefolg⸗ ſchaft zu leiſten. wurde der Sparkaſſenproblem 1931/32 Prägung digung eine Stärkung der Stellung der Sparkaſſen in der Im Rahmen einer Vortragsreihe der Fachgruppe Banken des Deutſchnationalen Handlung s⸗ gehilfen⸗ Verbandes ſprach am 14. November Dr. Hoffmann vom Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Girover⸗ band über die Sparkaſſenprobleme ſeit der Zahlungskriſe. Uebergangszeiten wie die gegen⸗ wärtigen können vom Standpunkt der Bankwirtſchaft unter drei Geſichtspunkten geſehen werden: Wo haben ſich ſchwache Stellen bei der bisher bewährten Einrichtung ge⸗ zeigt? Waren die Notmaßnahmen zur Ueberwindung der akuten Kriſenſchwierigkeiten zweckmäßig und wie können ſie liquidiert werden? Wo zeigen ſich Anſätze neuer Ent⸗ wicklung? Ueberprüft man unter dieſer Frageſtellung die Sparkaſſenlage, ſo kann zunächſt feſtgeſtellt werden, daß deren Anlagepolitik vor der Zahlungskriſe die geſetzlichen Vorſchriften und Satzungsbeſtimmungen genau einhielt. Die Schwierigkeiten in der Finanzierung der Mehr⸗ abhebungen ſeit der Zahlungskriſe ſind hauptſächlich durch die Nichtverwerkbarkeit der aroßen Effek⸗ tenbeſtände(1,83 Milliarden /) entſtanden, die, anders als bei Kriegsanfang(Darlehenskaſſen), nicht verkauft cer lombardiert werden konnten. Die Zwiſchenſchaltung der Akzeptbank bei der Gewährung der Liquiditätskredite an die Sparkaſſen war ſeinerzeit, als es in erſter Linie auf ſchnelles Handeln ankam, nicht zu umgehen. In jedem Falle iſt eine endgültige Regelung hinſichtlich der Akzept⸗ bankkredite im Augenblick der Wirtſchaftsbelebung un⸗ umgänglich notwendig. Die neuen Entwicklungstendenzen, denen die Zahlungskriſe zum Durchbruch verhelfen hat, behan⸗ oͤelte Dr. Hoffmann unter den beiden Stichworten: Mehr Selbſtändigkeit, mehr flüſſige Anlagen. Weniger als„Di⸗ ſtanzierung“ gegenüber der Kommunalwirtſchaft, mehr als Schlußſtein einer in vielen Etappen vollzogenen Entwick⸗ lung von einer ſozialen Hilfseinrichtung zu Inſtituten allgemeinwirtſchaftlicher wird die Verſelbſtän⸗ Bankwirtſchaft bringen. Die Verſchärfung der Li⸗ quiditätsvorſchriften, iusbeſondere dahin, daß Teile der Liquiditätsgelder der Sparkaſſen über die Giro⸗ zentralen bei der Reichsbank zu belegen ſind, iſt nur die eine Seite des Problems: Mehr flüſſige Anlagen. Die andere Seite heißt: Förderung des kurz⸗ friſtigen Geſchäfts. Nachdem der Hypothekarkredit und der Kommunalkredit auf ungefähr ihren gegenwärtigen Umfang geſetzlich begrenzt ſind, gewinnt ſchen darum der Perſonalkredit an Intereſſe. Zum gleichen Schluß führen die wiederholten Beſtrebungen der Wirtſchaftskreiſe auf Ausbau des kurzfriſtigen Sparkaſſenkredits(bisher 15 Millionen Kreditnehmer). Eine Wirtſchaftsbelebung von Dauer hat eine ausreichende kreditmäßige Verſorgung der kleineren und mittleren Betriebe zur Vorausſetzung. Die Sparkaſſen, die dieſe Kredithilfe gewähren, brauchen jedoch einen Rückhalt bei der Reichsbank, wie ihn die privaten Bänken im Rediskontgeſchäft von jeher haben. Nur dann beſitzen die Sparkaſſen die erforderliche Elaſtizität im Kreditgeſchäft. Zum Schluß kam der Vorkragende auf die Zuſam⸗ menarbeit der Gruppen der Geldinſtitute zu ſprechen. Wenngleich wegen der Kürze der Erfahrungen ein endgültiges Urteil noch nicht abgegeben werden kann, ſo laſſen ſich doch jetzt ſchon folgende günſtige Wir⸗ kungen der Wettbewerbs⸗ und Zins abkommen feſtſtellen: Beſeitigung der Zinstreiberei und von Mißſtänden in der Werbung, die Einbeziehung von Außenſeitern, die Verſtändigungs möglichkeit über ſtrittige Auffaſſungen in den Kreditausſchüſſen. Auch die Anerkennung des Sparkaſſenſtandpunktes hinſichtlich der ſtetigen Einlagenzinspolitik iſt wichtig. Hier kann auch für die nächſte Zukunft keine Herabſetzung des an ſich ſchon ſehr niedrigen Satzes von 3% v. H. in Betracht kommen. Wiener Abend im Stenographenberein Der Stenographen⸗Verein Stolze ⸗Schrey⸗ Einheitskurzſchrift hatte ſeine Mitglieder zu einem Wiener Abend mit Tanz auf Samstag, 12. November in die Säle der„Harmonie“ eingeladen. Deer 1. Vorſitzende konnte, nachdem eine Abteilung der Ka⸗ pelle Seezer die erſten Muſikſtücke zum Vortrag gebracht Hatte, ein überfülltes Haus begrüßen und weiter mit Genugtuung feſtſtellen, daß auch die älteren Mitglieder ſehr zahlreich erſchienen waren. Die Vergnügungskommif⸗ ſton unter Leitung ihres Obmannes Steiner hatte ein wirklich reichhaltiges Programm zuſammengeſtellt. Es ſind vor allen Dingen die Zither⸗ und Violin⸗Vorträge von Schülerinnen und Schülern der Muſikſchule Wölk, Mann⸗ heim zu erwähnen, die ſauber und exakt unter Begleitung der Tochter des Vecgügungsobmannes. Frl. Erika Stei⸗ ner, ducchgeführt wurden. Dieſe Darbietungen ernteten den wohl verdienten Beifall der Anweſenden. Stürmiſche Heiterkeit riefen die Vorträge des Lokolhumoriſten Fritz Fegbeutel hervor, der mit der bekannten Soubrekte Anita Berger ein glänzendes Programm Ourchführte. Auf Grund des am 7. Oktober durchgeführten Vereins⸗ wettſchreibens konnten von den 170 Teilnehmern 88 mit erſten und Ehrenpreiſen bedacht werden. Wie laſſen die Namen der Preisträger nachſtehend folgen: Abteilung 260 Silben Preiſe: Joſef Mann und Friedrich Abteilung 220 Silben e Erſte Preiſe: Klara Hettinger, Anni Kuöd⸗ Jer, Amalie Fleiſchle, Lieſel Kellec, Julianne Sibold, Elſe Brym, Gerda Schroth.— Zweite Preiſe: Herbert Schäfer, Ottilie Peters. Abteilung 200 Silben Erſte Preiſe: Wilhelm Spendler, Hans Filſinger Anna Gütlin, Lilli Eckert. 28. Trachtenfeſt der Der Verein der Badener zu Berlin feierte in den Geſamträumen des Orpheum ſein 28. Trachten⸗ feſt. Eine feſtlich und heiter geſtimmte Menſchenmenge— die Mitglieder des Vereins und die Freunde aus den an⸗ deren deutſchen Landsmannſchaften meiſt in den alten Volkstrachten ihrer Heimat— bewegte ſich in den mit Tannenreis und Flaggen in den badiſchen Farben reich geſchmückten Räumen, auf den Emporen und Eſtraden. Von der Stirnſeite des Hauptſaales grüßte ein Koloſſalgemälde des Heidelberger Schloſſes und von der Längsſeite ein ſolches des Freiburger Mün⸗ ſters die Feſtteilnehmer, denen die ebenſo in Tracht ge⸗ kleideten Muſiker zweier Kapellen ſaſt ununtepbrochen zum Tanz— und zwar meiſt zu Walzer, Rheinländer, Polka üſw.— auſſpielten. Es war ein prächtiger farbenfroher Anblick, als die Trachtengruppen, jeweils einzeln unter Vorantritt der Muſik von ihren Vorſtänden geführt, in den Saol einzogen und ſich in deſſen Mitte um den mit gelbroten Bändern geſchmückten Maibaum gruppierten. Der 1. Vorſitzende des Babener⸗Vereins, Miniſterial⸗ amtmaonn Mutſchler, hieß in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache beſonders den Chef Ger badiſchen Regierung, Staatspräſidenten Dr. Schmitt, herzlich willkommen. Die Reichsratsverhondlungen hatten ihn nach Berlin ge⸗ führt. Es iſt erfreulich, daß er die Gelegenheit nicht vor⸗ übergehen ließ, auch einmal einige Stunden im Kreiſe ſei⸗ ner Landsleute in der Reichshauptſtadt zu verweilen. Weiter waren anweſend und wurden vom Vorſitzenden begrüßt: Der ſtändige Vertreter Badens beim Reich, Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Fecht, eine ſtarke badiſche Abteilung der 3. Kompagnie des Inſanterie⸗ Regiments Nr. 14 aus Meiningen, die zurzett in Berlin Wachdienſt verſieht, der Badiſche Kriegerverein von Berlin(Vorſitzender Mafor a. D. Wittmer), die Trachtenarbeitsgemeinſchaft deutſcher Landsmannſchaften mit ihren beiden Vorſtänden Kapla⸗ nek und Kremer, Vertreter des VDa vom Gau Mark Brandenburg, der Sudetendeutſche Heimatbund, die Eger⸗ länder, die Gruppe Tirol, die Vereine der Bayern,„Gſtellt ſan mer“, Württemberger, Pfälzer, Thüringer, Schleswig⸗ Holſteiner, Oſtfrieſen, die Elſaß⸗Lothringer Gruppe, der Hilfsbund für Elſaß⸗Lothringen, ſowie der alte Elſäſſer⸗ Verein, der Plattdütſche Verein Quickborn, der Verein heimattreuer Danziger und enölich die Vertreter der ſchle⸗ ſiſchen Vereine. Der Vorſitzende brachte zum Schluß ein Anna Roos, 2 8 2— 2 Edith Schaef, Kaſimir Kietyka, Thilde Lienhart, Abteilung 180 Silben Erſte Preiſe: Hedwig Lehmann, Wilhelm Fuchs, Selma Gärtner.— Zweite Preiſe: Otto Marquardt, Brund Schaupp. Abteilung 160 Silben Erſte Preiſe: Gertrud Klibſtill, Gertrud Pütt, Luiſe Bortne, Bertl Anſtätt, Aloys Mühl, Reneto Stern, Feröinand Gindorf, Fritz Benner, Käthe Schöllkopf. Abteilung 140 Silben Erſte Preiſe: Liſel Hoch, Paula Zornumüller, Erna Heufel, Ludwig Wolz, Irmo Petri, Margot Ballweg, Kurt Kokes, Corola Baumbuſch, Irma Kühn, Gretel Krick, Eleo⸗ nore Mehler, Clementine Schäfer, Karl Geier, Karl Bau⸗ mann, Kurt Herzberger, Peter Bauder, Heinrich Hillen⸗ brand, Johanna Haſſel, Ilſe Böhm, Heinrich Engelhardt.— Zweite Preiſe: Lieſel Speth, Herta Speer, Alfred Faude, Elſe Arnold, Maria Weippert. Abteilung 120 Silben Erſte Preiſe: Marga Maper, Irma Bock, Thea Berberich, Herta Ertel, Frieoͤrich Schweickert, Elſe Kalt⸗ ſchmitt, Annelieſe Link, Selma Bernfeldt, Roſa Findeiſen, Hermine Ehmonn, Erich Hoffmann, Alice Müller, Kurt Steinmann, Joſef Marzi, Roſel Deſpang, Erno Schlichen⸗ maier.— Zweite Preiſe: Gertrude Graf, Otto Röß⸗ ler, Käthe Hans, Willi Seubert, Paula Schröder. Abteilung 100 Silben Erſte Preiſe: Sylvio Morswitz, Emilie Altzweig, Maria Lengenſelder, Gertrud Schulz, Martha Hiemer, Wilfriede Lanſche, Heinrich Struppler, Rihm, Emil Horn. Abteilung 80 Silben Erſte Preiſe: Eliſabeth Schertel, Eliſabeth Hirt, Kurt Kiefer, Hildegard Schöffler, Heinrich Bürk. Abteilung 60 Silben Erſte Preiſe: Kurt Kopp Karl Aupor, Lieſel Weih Adolf Faulhaber, Paul Eiſenbacher, Günther Diem, Eugen Bach, Franzisko Fehr. Badener in Verlin Hoch auf die badiſche Heimat aus, das die Feſtverſammlung freudig aufnahm und mit dem gemeinſamen Geſang des Bahner Liedes bekräftigte. In ſeiner Dankanſprache wies der badiſche Staatspräſident im beſonderen darauf hin, wie notwendig es ſei, daß ſich die Landsleute in dieſer dunklen Zeit zuſommenſchließen und ſich innerlich zurückfinden zu Heimat und Volks⸗ tum. Es erfreue ihn der Zuſammenhalt der Badener in der Weltſtadt, aber auch ihr einträchtiges Zuſammenwirken mit den anderen deutſchen Landsmannſchaften. Wer könne, wenn er einmol an einem ſolchen Feſt wie dieſem badiſchen Trachtenfeſt teilgenommen habe, jemals noch von einer Mainlinie reden? Nach einer weiteren Anſprache des 1. Vorſitzenden der Trachtenacbeitsgemeinſchaft deutſcher Londsmannſchaften Kaploanek ſang die Verſammlung das Deutſchlandlied. 5 Im Verlaufe des Feſtes führten die Trachten⸗ gruppe der Badener und das Geſchwiſterpaar Deubel einige alte Volkstänze vor. Im Juli hatten die badiſchen Trachtler hoch oben im Norden, in Zoppot und Danzig ihr Können gezeigt und ſich in die Herzen der Nordodeutſchen„hineingetanzt“. Ohne in den Verdacht zu kommen, pro domo zu ſprechen, wird jedermann beiſtimmen, daß die Vorführung des badiſchen Glocken⸗ und Bändertanzes, ſowie des Spinnradeltanzes zu den Höhepunkten des Abends gehörte. Auch die Bayern, Württemberger und Pfälzer gaben einige ſchöne Tänze aus ihren heimatlichen Gauen zum beſten. Es iſt als vaterländiſches Verdienſt zu werten, wenn dieſe Bräuche von der Landsmannſchaft(im Berliner Badener⸗Verein unter der Tanzleitung Deubel] in der urſprünglichen Form erhalten und gepflegt werden. Da nach altem Grundſatz Eſſen und Trinken Leib und Seele zuſammen⸗ halten, war man auch gewinenhaft um die Atzung beſorgt. Badiſche Spezialitäten, wie Schwartenmagen, Servela, Laugenbrezeln, Lyoner, vox allem aber der köſtliche Inhalt zweier eigens aus dem Markgräfler Lond bezogenen und mit Laufener 1981er ge⸗ füllten großen Fäſſer, haben ihr Teil dazu beigetragen, daß dos Abſchiednehmen vom 28. badiſchen Trachtenfeſt in den Morgenſtunden des Sonntags von ungezählten recht betrüblich empfunden wurde. N Hermann Sickinger, Roſel feſſor Stuß“ in die Bütte. Hrachte das Couplet„Haben Sie ne Ahnung von melner Frau“, an das ſich ein Epilog„über die Männer von einer jungverheirateten Frau“, vorgetragen von Frau Helſen⸗ Nr. 540 EN 2 —— 143. Jahrgang Die Zeiß-Werke in Jena In der am 19. November ſtattgefſundenen Mitglie⸗ derverſammlung der Ortsberufsgruppe Mannheim der Reichs vereinigung deutſcher Techniker im G. D. A. ſprach unter Verwendung von Lichtbildern Ingenieur Otte⸗ Mannheim über die Zei ß⸗ Werke in Jena. Der Rundgang durch die Betriebs⸗ anlagen führte zunächſt in das Glaswerk. Den intereſſan⸗ ten Arbeitsvorgang bei der Herſtellung von Linſen zeigten mehrere ganz vorzügliche Diapoſitive. In der pptiſch⸗ mediziniſchen Abteilung werden in der Hauptſache die In⸗ ſtrumente für die Augenärzte zur Unterſuchung des Auges hergeſtellt. Gleichfalls intereſſante Einblicke in das Gebiet der modernen Optik gewährten die Bilder der aſtronomi⸗ ſchen Abteilung. Von ganz beſonderem Intereſſe für den Arbeitnehmer waren die Ausführungen des Referenten über die ſchon ſeit 1889 beſtehende Karl Zeiß⸗Stiftung. Gerade das Blühen der Zeiß⸗Werke erbrachte die grund⸗ ſätzliche Richtigkeit der ſozialpolitiſchen Anſchauungen Abbes für die Lebensfähigkeit ſeiner Schöpfungen. Die rührige Technikergruppe hat mit dieſer Veranſtaltung ihren Mitgliedern wiederum einen ſehr genußreichen Abend geboten. Odenwaldwanderung des VBadiſchen Schwarzwaldvereins Die Ortsgruppe Mannheim ⸗Ludwigs⸗ hafen des Badiſchen Schwarzwald vereins unternahm am vergangenen Sonntag von Waldmichelbach aus eine Wanderung über Zollſtock— Adlerſtein— Kautze⸗ kopf— Wolfsgrube— Grein nach Hirſchhorn. Die Füh⸗ rung hatte in liebenswürdiger Weiſe Reviſionsdirektor Raule ⸗ Mannheim übernommen. Wenn die Wanderung auch nicht gerade ſehr vom Wetter begünſtigt war— ſie verlief zeitweiſe in recht beträchtlichem Schneegeſtö⸗ ber—, bot ſie doch den zahlreichen Teilnehmern reiche Naturſchönheiten, ſehr abwechſlungsreiche Ausblicke und intereſſante geſchichtliche Aufklärungen, die der Führer teils an Ort und Stelle, teils am Zielorte der Wanderung bei einem gemütlichen Zuſammenſein im„Naturaliſten“, gab. Die Ortsgruppe wird ihre diesjährige Tätigkeit am Sonntag, 4 Dezember mit einer Pfalz wanderung beſchließen. Für das kommende Jahr 1933 iſt wieder für jeden Monat wenigſtens eine Veranſtaltung, abwechſelnd in den Schwarzwald, Odenwald, Pfälzerwald und die Um⸗ gebung von Mannheim, vorgeſehen. Das ausführliche Programm geht den Mitgliedern in allernächſter Zeit zu. Pao delgeſellſchaft Mannheim e. B. Die Paddelgeſellſchaft Mannheim, Mit⸗ glied des Deutſchen Kanuverbandes, veranſtaltete am Samstag, 12. Nov. im Germaniaſgale ihre gutbeſuchte Winterſeier. Das Programm bot reiche Abwechſlung. Aus der Vortragsfolge ſeien beſonders die Liedervorträge des Q uartetts der Sängerhalle, unter Leitung des Diri⸗ genten Leger hervorgehoben. Der Humoriſt H. Kraft führte ſich mit ſeinen zündenden Vorträgen ebenfalls ſehr gut ein. Zwei lebende Bilder(2er und 4e Kanadier) hinterließen einen nachhaltigen Eindruck. Das Zeltlager, von Mitgliedern des Vereins Hargeſtellt, bildete den Höhe⸗ punkt des Abends. Ganz beſonders ſei die Zwiſchenſzene mit dem Jäger erwähnt. Der ſchöne Geſang des Jägers („Ein Schütz bin ich“), ſei beſonders erwähnt. Die gute Muſik fand lebhaften Beifall. Den Begrüßungworten des erſten Vorſitzenden Zietſch war zu entnehmen, daß die Veranſtaltung auch durch die Brudervereine Mannheims, Ludwigshafens und Frankenthals beſucht war. Ein Tanz beſchloß das wohlgelungene Feſt. 8 H. W. Karneval-Eröffnungsſitzung Seit 26 Jahren iſt es bei der„Großen Karne⸗ val⸗Geſellſchaft Lindenhof e..“ Tradition geweſen, die Karnevalszeit mit einer Sitzung am 11. 11. zu eröffnen. Den Verhältniſſen des Stadtteiles Rechnung tragend, wurde dieſe Eröffnungs⸗Sitzung auf den ver⸗ gangenen Sonntag verlegt. Im Stammlokal zum„Aſchaf⸗ fenburger Hof“ gabs ſchon lange vor Beginn keinen leeren Plotz mehr. Nach dem Aufzug des Elfer⸗Rates konnte Präſident Knauff eine Abordnung des Ludwighafener Kaccneval⸗Vereins.„Rheinſchanze“ begrüßen. Eine Ab⸗ teilung der„Jazz⸗Matz⸗Kapelle“ hatte in glänzender Weiſe den muſikoliſchen und eine ganze Reihe von Büttenrednern und ⸗Reönerinnen den„ſachlichen“ Teil übernommen. Nach Vorſtellung des närriſchen Miniſteriums durch den Prüſi⸗ denten eröffnete den Reigen der Vorträge Mitglied Hel fenſtein mit ſeiner Büttenrede über das„Mannemer Blvomaul“, die ſofort die Lachmuskeln der Erſchienenen ankurbelte. Ihm folgten in der Bütte gleich zwei Kanonen des Mannheimer Humors und zwar die Altmeiſterin Frau Elly Hahn als Wirtin und Mitglied Gorenflo als Partner in einem aktuellen Zwiegeſpräch, das viel belocht wurde. Als nächſter ſtieg Mitglied Setzer als„Pro⸗ Mitglied Schwendemann ſtein jr., anſchloß. Noch einer kurzen Pauſe eröffnete Frau Elly Hahn als temperamentvolle„Schwiegermutter“ unter großem Beifall den zweiten Teil der Vorträge. Stürmiſch be⸗ grüßt, ließ der unermüdliche Helfenſtein ſeine zeit⸗ gemäßen„Zeitgloſſen“ über die Mannheimer Verhältniſſe abrollen. Zwei alte Lindenhöfer wollten ebenfalls ihren Anteil zum glänzenden Verlauf der Eröffnungs⸗Sitzung beitragen, indem Willi Froſch„Luſtiges vom Lindenhof und Guſtav Riedel„Heitere Lieder“ zum Vortrog brachte. Da mittlerweile die zur Verfügung ſtehende Zeit abgeleu⸗ fen war, mußten die übrigen Vorträge für die nächſte große Frembenſitzung im Januar zurückgeſtellt werden. Vize⸗Präſident Hauck von der„Rheinſchanze“⸗Ludwigs⸗ hafen beſchloß mit einem„Luſtigen Allerlei“ die erſte dies⸗ jährige gut verlaufene Sitzung. Als beſondere Leiſtung verdienen noch hervorgehoben zu werden die Till's⸗Sartnge des Mitgltedes Colliſy. 5 HZ. Verantwortlich: Richard Schönfelder Unfall mit Todesfolge * Karlsruhe, 18. Noy. In Rüppurr kam ein 68. jähriger Landwirt in ſeinem Stall zu Fall und ſtieß dabei gegen einen Stein. Der Mann er⸗ litt derart ſchwere innere Verletzungen, daß er nach Ob fester oder loser P FFC bſefef desefcefe Peirhefß, Vor biſdliche Süte und einheit. wenigen Stunden ſtar b. uder- 10. Sekte/ Nummer 340 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 19. November 1932 32 Einbrüche in Mannheim Verhandlung vor dem Schöffengericht Mannheim Auch die zweite Abteilung des Schöffengerichts beſchäftigte ſich mit einer Einbrecherbande, die aller⸗ dings nur aus drei Mitgliedern beſtand. Angeklagt ſind der 28 Jahre alte ledige Schuhmacher Theodor ., der 25 Jahre alte Packer Heinrich Z. und der 28 Jahre alte Tennislehrer Willi Fr. wegen Dieb⸗ ſtahls im Rückfall. Der erſte in dieſem Diebestrio iſt 23mal, die beiden anderen ſieben⸗ bezw. fünfmal vorbeſtraft. Noch zwei weitere Mitläufer waren der 24 Jahre alte Arbeiter H. B. und ſeine Mutter, die beide noch nicht vorbeſtraft ſind. Dieſen fünf Angeklagten ſind insgeſamt 29 meiſt vollendete und drei einfache Diebſtähle zur Laſt gelegt. In den erſten drei Angeklagten ſcheinen ſich Spezialiſten für Manſarden⸗, Speicher⸗ und Kellereinbrüche gefunden zu haben, denn von den Diebſtählen ſpielten ſich 13 in den oberſten und 12 in den unterſten Räumen der Häuſer ab, und ſieben betrafen Wohnungs⸗ und andere Räume. In zwei Fällen ſind es Handtaſchendiebſtähle, von denen einer an Straßenraub grenzt. In den Kellern wurde hauptſächlich Wein ge⸗ ſtohlen, in den Manſarden die Habſeligkeiten von Hausangeſtellten und ſonſtigen kleinen Leuten. Aus den Wohnungen nahmen ſie Geld mit und alles, was ihnen in die Hände fiel. Am ſchwerſten belaſtet iſt Theodor M. mit 25 Fällen, dann kommt Z. mit 16 und Fr. mit 6 Fällen. Eines Tages wurden ſie erwiſcht, und zwar M. bei einem Einbruch in A 2. Er ging flüchtig und verbarg ſich in einem Raum in der Theater⸗ kaſſe wo er eingeſchloſſen und am nä ch⸗ ſten Morgen gefunden wurde. Ein recht übler Geſelle ſcheint Z. zu ſein. Er war es, der mit Fr. zuſammen am 6. November 1929 vor dem Hauſe Tullaſtraße 18 einer arglos nach Hauſe gehenden Hausangeſtellten ihre Handtaſche unter dem Arm wegriß. Er beſtahl außerdem noch eine andere Hausangeſtellte bei einem Stelldichein im Luiſenpark. 5 Die Vernehmung der drei Hauptangeklagten geſtaltete ſich ſehr intereſſant. Einmal muß feſt⸗ geſtellt werden, daß von der urſprünglichen Freund⸗ ſchaft der drei nichts mehr zu verſpüren war, im Gegenteil, ſie beſchuldigten ſich gegenſeitig der Lüge. Der 26 Jahre alte Tennistrainer Willi Fr., in hieſigen Tenniskreiſen ziemlich bekannt, war in der Zwiſchenzeit in der Tſchechoſlowakei als Tennis⸗ trainer. Er würde dieſe Stellung heute noch haben, wenn ihn nicht ſein Schwager Theodor M. ver⸗ petzt hätte. Die beiden Schwager, die früher wie Stahl und Eiſen zuſammengehalten haben, ſtehen ſich heute wie zwei feindliche Brüder gegenüber. Willi Fr. war bei dem Einbruch im hieſigen Stadion ſtark im Verdacht der Mittäterſchaft; aber ſein Schwager Theodor M. hat ihn damals heraus⸗ geriſſen und die ganze Schuld auf ſich genommen. Heute machte Theodor M. ſeinem Herzen Luft. Er wolle nunmehr erzählen, wes Geiſtes Kind ſein Schwager Fr. ſei. Fr. habe keinen Charakter, habe alles Geld in Alkohol umgeſetzt und ſeine Frau ſchwer mißhandelt.(Widerſpruch der Frau.) Sodann machte Theodor M. die Mitteilung, daß Willi Fr. bei dem Einbruch im hieſigen Stadion ſtark aktiv beteiligt war und er deshalb ſeine frühe⸗ ren Ausſagen zurücknehmen müſſe. Der Vorſitzende, Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, ermahnte die Angeklagten, von ihrem hartnäckigen Leugnen endlich abzuſehen. Ein weiteres Leugnen habe übrigens gar keinen Wert, da ein Gefangenen⸗ aufſeher in den letzten Tagen ein zum Fenſter hinaus gehaltenes Zellengeſpräch erlauſcht habe, durch das ihre Schuld ohne weiteres feſtſtehe. Theodor., der 12 Geſchwiſter hat, erleichterte ſein Gewiſſen und legte ein volles Geſtändnis ab, was den anderen beiden nicht ſo recht paßte. Auf die Frage des Vorſitzenden, was mit dem geſtohlenen Wein gemacht wurde, erklärten ſie übereinſtimmend, daß er entweder getrunken oder im Hauſier⸗ handel verkauft worden iſt. Auf die weitere Frage des Vorſttzenden, warum die Angeklagten außer den Kellern auch noch die fünften Stockwerke und die Manſarden der Dienſtmädchen geplündert haben, erwiderte der Angeklagte., daß ſie in den Wohnungen der fünften Stockwerke überraſchend viel Luxus angetroffen hätten. M. führte weiter aus, daß er lediglich durch ſchlechte Geſellſchaft ein Verbrecher geworden ſei; er wolle aber jetzt mit der Vergangen⸗ heit abbrechen und ein anſtändiger Menſchen werden. Der Angeklagte Heinrich Z. will nur bei einem Teil der Einbrüche beteiligt geweſen ſein, er gibt aber zu, einer Hausangeſtellten im Luiſenpark die Hand⸗ taſche entriſſen zu haben. Der Trainer Willi Fr. iſt in ſeinen Ausſagen im Vergleich zu den beiden anderen Angeklagten ſehr zurückhaltend. Die beiden nächſten Angeklagten Luiſe B. und Hermann B. be⸗ reuen ihre geringen Verfehlungen. Erſter Staatsanwalt Frey will den Angeklagten, die ſo viel auf dem Kerbholz haben, keine mildernden Umſtände gewähren. Im Gegenteil, es müſſe ein ſcharfes Exempel für die verwegenen Einbrecher ſtatuiert werden. Er beantragte für die drei Haupt⸗ angeklagten Zuchthausſtrafen von je fünf Jahren und für die beiden Angeklagten B. vier Monate Gefängnis. Rechtsanwalt Scheuer trat ſehr warm für den Angeklagten Heinrich Z. ein und erſuchte, auf eine milde Gefängnisſtrafe zu erkennen. s Das Urteil: Wegen mehrfacher, in fortgeſetzter Tat begangener vollendeter und verſuchter einfacher und ſchwerer Diebſtähle werden verurteilt: Theodor M. zu 3 Jahr 6 Monate Gefängnis abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft; Heinrich Z. unter An⸗ rechnung einer früheren Strafe zu 2 Jahr 6 Monate Gefängnis; Willi Fr. zu 2 Jahr Gefängnis abzüglich 2 Wochen Unterſuchungs⸗ haft; wegen Beihilfe zum Diebſtahl und Hehlerei Hermann B. zu 2 Monate und Fran B. zu 6 Wochen Gefängnis mit Strafaufſchub. ch. Aus Baden Landwirt um 500 Mark beſtohlen * Edingen, 19. Nov. Einem hieſigen Landwirt wurden 500 Mark geſtohlen, die er für ver⸗ kauften Tabak eingenommen hatte. Als Täter dürften nur ſolche Perſonen in Betracht kommen, die genau wußten, wo das Geld aufbewahrt war. Zur Verhaftung der Bruchſaler Schwarzbrenner * Bruchſal, 18. Nov. Zu der hier ausgehobenen Schwarzbrennerei erfahren wir noch, daß dieſe in der Kantine des Heinrich Steed in der Rheinſtraße betrieben wurde. Steed ſowie der wegen Vergehens gegen das Branntweinmonopolgeſetz mehrfach vorbeſtrafte Karlsruher Dörr wurden verhaftet. Die Angelegenheit, deren Unterſuchung im Gange iſt, dürfte noch weitere Kreiſe ziehen, da die Fäden bis nach Mannheim laufen. * Brand an der Schweizer Grenze * Singen a.., 18. Nov. In der Gemeinde Büß⸗ lingen(Amt Engen) brannte ein an der Schweizer Grenze gelegenes Anweſen vollkommen nieder. Da das einzelſtehende Haus die Nachbarſchaft nicht gefährdete, brauchten auswärtige Feuerwehren nicht angerufen zu werden. Die Brandurſache und die Schadenhöhe ſind noch unbekannt. * Tr. Ladenburg, 19. Nov. Geſtern ſtarb Schneider⸗ meiſter Johannes Meng, der einzige Meiſter der Nadel, der von hier ſtammt und nach ſeinen Lehr⸗ und Wanderjahren im Jahre 1904 ſich hier ſelbſtändig⸗ gemacht hat. Er erfreute ſich großer Wertſchätzung. — Die Sanitätskolonne vom Roten Kreuz pveranſtaltet heute abend im Saale des Bahn⸗ hof⸗Hotels ihren diesjährigen Unterhaltungs⸗ abend, der auf Humor, Witz und Muſik abgeſtimmt iſt. Durch ihre hingebungsvolle Dienſtbereitſchaft er⸗ freut ſich die Kolonne allgemeiner Wertſchätzung. e- Weinheim, 18. Nov. Die Sammelwoche der Weinheimer Notgemeinſchaft hat ein durch⸗ aus befriedigendes Ergebnis gebracht. Männer⸗ und Frauenkleidung, Stiefel u. a. mehr ſind in großer Anzahl von den Spendern gegeben worden. Um dem Hilfswerk noch weitere Mittel zuführen zu können, finden demnächſt noch einige Veranſtaltun⸗ gen ſtatt; und zwar ein Kinderſchauturnen, geleitet von Turnlehrer Schneider, ein Lichtbildervortrag von Prof. Maenner ſowie ein Kammermuſik⸗ abend von Frl. Rothſchild mit Unterſtützung von auswärtigen Künſtlerinnen. über die Kerwe Treff 8 i der Kenner Winzerverein Kallstadt Reine Weine— gute Küche— Tanz Aus der Pfalz Das Liebesdrama in Ludwigshafen 0 Ludwigshafen, 19. Nov. Zu dem Liebesdrama, das ſich, wie gemeldet, in den Schrebergärten am Rangierbahnhof Ludwigshafen abſpielte, erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Der in Rheingön⸗ heim geborene 26jährige verwitwete Fabrikarbeiter Emil Stein hat ſeine Braut, das 23jährige Dienſt⸗ mädchen Frieda Weißer durch Würgen und Stiche, die er ihr mit einem Küchenmeſſer im Rücken beibrachte, getötet, worauf er ſich am Fenſterkreuz des von ihm bewohnten Gartenhauſes erhängte. Die grauſige Tat muß in den Mit⸗ tagſtunden des Donnerstag geſchehen ſein. Ein Ver⸗ wandter des Stein, der ihn am Freitag beſuchen wollte, fand die Tür von innen verſchloſſen und ſah die mit Blut beſpritzten Fenſtervorhänge. Die herbeigerufene Polizei konnte nicht feſtſtellen, ob Mord oder Totſchlag anzunehmen iſt. Jeden⸗ falls war die Tat mit Ueberlegung ausgeführt wor⸗ den. Denn Stein hat einen Brief hinterlaſſen, in dem es ungefähr heißt:„Ich konnte nicht mehr anders. Ich habe ſie ſehr lieb gehabt. Ich wollte es gut mit ihr.“ Auch ſpricht Stein den Wunſch aus, gemeinſam mit ſeiner Braut zu ſterben und mit ihr im gleichen Grab beſtattet zu werden. Anſcheinend hat Eiferſucht eine Rolle in dieſer Tragödie geſpielt. Selbſtmordverſuch eines 17jährigen Mädchens 0. Ludwigshafen, 19. Nov. Am Donnerstag abend ſtürzte ſich ein 17jähriges Mädchen in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, aus der im vierten Stock gelegenen Wohnung ihrer Adoptiveltern im nördlichen Stadtteil, auf den Gehſteig. Durch den Sturz erlitt das Mädchen einen Bruch des rechten Unterſchenkels und einen Knöchelbruch. Sie wurde ins Krankenhaus verbracht. Der Grund der Tat iſt unbekannt.— Eine Einlegerin aus Mundenheim wurde von einem durch die Heinigſtraße fahrenden Lieferauto erfaßt und einige Schritte weit geſchleift, wobei ſie erhebliche Verletzungen am Kopf erlitt. * * Maikammer, 18. Nov. Die gerichtliche Unter⸗ ſuchung des Verkehrsunfalles bei Edesheim, bei dem der hieſige Weinhändlersſohn W. Ferarg den Tod fand, hat ergeben, daß der Verunglückte den Unfall ſelbſt verſchuldet hat. Das Weintransport⸗ fuhrwerk, auf das er aufgeſtoßen iſt, war ordnungs⸗ mäßig beleuchtet. 5 Der Wirt Seor gens die Berliner Vertreter recht mäßig ab. Das neue Olympia⸗Stadion für 1936 Der erſte Entwurf für den Ambau Schon kurze Zeit nach dem Beſchluß des Dentſchen Olympiſchen Ausſchuſſes und des Deutſchen Reichsaus⸗ ſchuſſes für Leibesübungen, die erforderlichen Vorarbeiten für den Ausbau des Deutſchen Stadions im Grunewald unverzüglich in Angriff zu nehmen, liegt jetzt die erſte poſitive Arbeit zur Durchführung des Umbaues vor. Ar⸗ chitekt Werner March, Erbauer des Deutſchen Sport⸗ forums, bearbeitet im Auftrage des DRA die Entwürfe zum Umbau des Stadions, das ſein Vater, Otto March, im Jahre 1913 für die durch den Krieg ausgefallenen Olym⸗ piſchen Spiele 1916 errichtete. Der Entwurf ſieht zunächſt die Entfernung der 660 Meter langen Radrennbahn vor, um Platz für größere Zuſchauer⸗ mengen zu ſchaffen. Die bisher 600 Meter lange Aſchen⸗ bahn wirb auf 450 Meter verkleinert und das 100 Meter lange Schwimmbecken verſchwindet von ſeinem alten Platz an der Nordſeite und ſoll in 50 Meter Länge unterhalb der Podbielſki⸗Eiche im öſtlichen Drittel des Innenraums neu erſtehen. Die Lage erſcheint auf den erſten Blick etwas unglücklich, jedoch bieten die Zuſchauerplätze auf der Oſt⸗ kurve nach erfolgtem Umbau Sicht für rund 10 000 Per⸗ ſonen, was für die Schwimmwettbewerbe ausreichen dürfte. Das alte Stadion faßt genau 17914 Sitz⸗ und 18 000 Steh⸗ plätze. Nach dem geplanten Umbau ſollen 52 000 Sitz⸗ und 8000 Stehplätze vorhanden ſein. Für die Olympiſchen Spiele 1936 iſt dann eine weitere Veränderung des ober⸗ ſten Ringes in Stehplätze vorgeſehen, die nur vorüber⸗ gehend erfolgen ſoll, ſo daß dann für die Spiele ſelbſt 29 500 Sitz⸗ und 58 000 Stehplätze zur Verfügung ſtehen, zuſammen alſo 82 500 Zuſchauer täglich den Spielen bei⸗ wohnen können. Die weiteren baulichen Veränderungen ſind in dem Entwurf wie folgt vorgeſehen: a) Bau eines 160 Meter langen Oſttunnels für den Ein⸗ gang der von der Untergrundbahn kommenden Zuſchauer; b) Neuer Ehrenhof an der Stelle hinter dem jetzigen Schwimmbecken mit getrenntem Zugang zum Sportler⸗ hof; e) Großer Sportlerhof, durch den vorhandenen Nordtunnel mit dem Sportforum verbunden, enthaltend 40 Mann⸗ ſchaftskabinen für Männer, 20 Mannſchaftskabinen für Frauen. Der Hof iſt ferner durch Portikus u. Bühne mit der Arena verbunden, außerdem führt ein 60 Meter breiter Marathontunnel ebenerdig in die Arena; olym⸗ piſches Feuer in der Mitte des Ehrenhofes; d) 4 Meter breiter gedeckter mittlerer Umgang Arena in Höhe der Zuſchauerplätze; e) Vertiefter Umgang um die Arena für die Kampfleitung innerhalb der Laufbahn; 0 1) 125 Meter lange, gedeckte Tribüne mit Preſſelogen für* 1500 Preſſevertreter mit unteren Betriebsräumen; 5 g) Gedeckte Ehrenloge und Kampfrichterlogen hart an der Arena; h) 200 000 ebm Erdbewegung der Arena; 1) 30 000 ebm Erdbewegung im öſtlichen Gelände für die Anfahrten. Für den zu erwartenden ſtarken Verkehr wird eine neue Straßen regulierung mit dem neuen öſtlichen Haupteingang, neben dem Untergrundbahnhof und vor Einmünden der Schwarzburg⸗Allee vorgenommen. Der Stadtbahnhof Renn⸗ bahn erhält einen neuen Zugang, der näher an dem alten Haupteingang zum Stadion liegt und auch leicht vom neuen zweiten Eingang zu erreichen iſt. in die Aus dem internationalen Voxring Punching Magdeburg im Rheinland ohne Sieg Sein drittes und zugleich letztes Gaſtſpiel gab der deutſche Mannſchaftsmeiſter der Amateurboxer am Diens⸗ tag abend in Düſſeldorf. Trotz des bisher ſchlechten Abſchneidens der Gäſte hatten ſich noch 1500 Zuſchauer ein⸗ gefunden, die aber reſtlos enttäuſcht wurden, da Magdeburg mit zahlreichem Erſatz antrat und die Verſtärkungen, die ſich der Veranſtalter aus Köln geholt hatte, verſagten. Im Geſamtergebnis ſiegte Düſſeldorf ſchließlich mit 1016. Süd⸗ gegen Nordbayern Die nächſten Wochen bringen dem Münchner Boxſport zwei große Ereigniſſe. Den Auftakt bildet der Auswahl⸗ kampf Süd⸗ gegen Nordbayern am kommenden Freitag, bei dem Südbayern mit der folgenden Mannſchaft an den Start geht: Ausböck, Ziglarſki, Wagner, Schleinkofer, Kugler, Böhm, Schiller und Haymann. Die Nordbayern haben alſo hier eine ſchwere Aufgabe zu löſen. 5 Am 25. November kämpft dann die bayriſche Aus ⸗ wahlmannſchaft gegen die Repräſentanten von Sü d⸗ weſtdeutſchland zur erſten Pokalrunde der Meiſter⸗ ſchaft der deutſchen Landesverbände. Berlins Amateure in Oslo ohne Erfolg Beim internationalen Amateur⸗⸗Boxturnier ſchnitten Lediglich Szapla und Hetſchel belegten in ihren Gewichtsklaſſen hinter den Siegern Zakkariaſſen bzw. Eſling Nielſen den zweiten Platz. Makkiola und Lütke mußten ſich mit dritten Plätzen begnügen. Um den Amateur⸗Box⸗Pokal Brandenburg— Nordoſtdeutſchland 10:6 Die Mannſchaftskämpfe um den Pokal des Deutſchen Reichsverbandes für Amateurboxen wurden am Bußtag in Stettin mit der Begegnung Brandenburg— Nordpſtdeutſch⸗ land in Angriff genommen. Die Vertreter der Reichs⸗ hauptſtadt ſiegten in fünf von den acht Treffen und im Ge⸗ ſamtergebnis mit 10:6. Sie treffen nun in der zweiten Runde auf Mitteldeutſchland. Düſſeldorfs Programm komplett Nachdem die Namen der für Düſſeldorf verpflichteten Berufsboxer bisher wohl ſchon bekannt waren, gibt jetzt der Veranſtalter das genaue Programm der am 1. Dez. im Planetarium ſteigenden Großkampfveranſtaltung be⸗ kannt. Wallner und der Düſſeldorfer Willi Müller ſtehen ſich im Ausſcheidungskampf für die deutſche Schwer⸗ gewichtsmeiſterſchaft gegenüber. Strucks hat den Bel⸗ gier Fagnan als Gegner erhalten. Der Ex⸗Amateur Kronenberger gibt ſein Proſidebut gegen den aus⸗ gezeichneten Hagener Krayd a. Willy Mohr⸗Düſſeldorf wird ſich mit dem Elberfelder Schüttler auseinander⸗ zuſetzen haben und Krüppel⸗Krefeld trifft auf Wom⸗ melsdorf⸗ Barmen. Das Programm verſpricht vorzüg⸗ liche Kämpfe, die ihre Anziehungskraft auf das Publikum nicht verſehlen ſollten. Neuſel und Marcel Thil nach USA Durch Vermittlung ron Schmelings Manager Joe Ja⸗ cobs ſind Beſtrebungen im Gange, den Bochumer Schwer⸗ gewichtler Walter Neuſel und den Weltmeiſter im Mittel⸗ gewicht, Marcel Thil, für einige Amerikakämpfe zu ver⸗ pflichten. Während Thil ſchon Mitte Dezember die Reiſe anzutreten gedenkt, wird Neuſel aber wohl noch längere Zeit im Lande bleiben, um die vielen Chancen auszunutzen, die ſich ihm hier bieten. Neuſel kämpft bekanntlich am 26. November in Frankfurt. Olympiaſieger als Berufsboxer Zwei Olympiaſieger von Los Angeles haben in dieſen Tagen ihren Uebertritt in das Lager der Berufsboxer voll⸗ zogen. Es handelt ſich um die beiden Südafrikaner Ste⸗ vens und Carſtens, die ſich im Leicht⸗ özw. Halbſchwer⸗ gewicht die goldene Medaille errungen hatten. Seelig will Europameiſter werden Der deutſche Mittelgewichtsmeiſter Erich Seelig hat durch die BBD eine Forderung on den ſponiſchen Europa⸗ meiſter Ignacio Ara um den Titel ergehen laſſen, die gleich⸗ zeitig an die Internationale Box⸗Union weitergeleitet wurde. Die Anſprüche des Deutſchen ſind durchaus be⸗ rechtigt, da er nach ſeinem Siege über den anerkannten Herausforderer René Devos in erſter Linie ols Anwärter in Frage kommt. Ein Fünſzigjähriger: Felir Linnemann Der Präſident des Deutſchen Fußball⸗Bundes, Felix Linnemann, feiert am 20. November ſeinen 50. Geburtstag. Kriminalrat Linnemann iſt ein Mann, der von ſeiner Ju⸗ gend an den Sport liebte und ihm von der Pike auf ge⸗ dient hat. Bereits als junger Student gehörte er Bayern München, dem heutigen deutſchen Fußballmeiſter an und war als ausgezeichneter Torhüter geſchätzt. Seit über 30 Jahren lebt Linnemann nun in ſeiner Wahlheimat Berlin — er iſt Weſtſale— und verbrachte eine lange ſportliche Zeit bei den Berliner„Preußen“. Fußball und Kricket waren ſeine Lieblingsſports. Später war er auch als erſt⸗ klaſſiger Schiedsrichter ſehr geſchätzt. Seine ſportliche Ver⸗ Ir eee Herzlich Willkommen zur Kirchweihse waltungslaufbahn bewegte ſich in ähnlichem Rahmen. Auch hier kennt er die geſamte ſportliche Organiſation von der Quelle an. Zehn Jahre leitete er die Geſchicke der Ber⸗ liner„Preußen“. Von 1909 bis 1912 war er Funktionär in einer ſportlichen Behörde des Berliner Fußball⸗Ver⸗ bandes. Im Vorſtand dieſes Verbandes, des VBB, ſaß Linnemann von 1912 bis 1917. Noch während des Krieges, 1917, wurde er zum Vor⸗ ſitzenden des Verbandes Brandenburgiſcher Ballſpiel⸗ Vereine gewählt. Bereits 1919 trat er als 2. Vorſitzender in das Präſidium des Deutſchen Fußball⸗Bundes ein. Vom Jahre 1921 an widmete ſich Linnemann nur noch dem D§ B. Man darf ihm zugeſtehen, daß er gerade in der Zeit, als.* die Bewegung gigantiſch anwuchs und große organiſatoriſche Anforderungen ſtellte, ſeine hervorragenden Fähigkeiten voll auswirken ließ. Im Jahre 1925, dem Jubiläumsjahr des Deutſchen Fuß⸗ ball⸗Bundes, wurde Linnemann deſſen Präſident. Seine mit dieſer herausragenden Stellung eng verbundenen wei⸗ teren Aufgaben— dritter Vorſitzender des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, Referent für die ver⸗ ſchiedenen Miniſterien und Behörden— haben ihn im Laufe der Zeit immer wieder in den Mittelpunkt des ge⸗ ſamten deutſchen Sportes geſtellt. Er repräſentiert die Millionenzahl der deutſchen Fußballer. Die Perſönlichkeit Linnemanns iſt für den Deutſchen Fußball⸗Bund ein Be⸗ riff geworden. Für die weitere Entwicklung des deutſchen Fußballſportes iſt die erfahrene und ſtarke Hand ſeines erſten Führers von überragender Bedeutung. e 75 Schönrath—Peterſen in Cardiff Der Kampf zwiſchen dem Krefelder Hons Schönrath und dem engliſchen Halbſchwer⸗ und Schwergewichtsmeiſter Jack Peterſen iſt nunmehr endgültig für den 2. Januar noch Cardiff angeſetzt worden. Es iſt dies der erſte Start des britiſchen Champions nach ſeiner Rückkehr aus Amerika. Der canadiſche Neger Larry Gains, der den Titel eines Schwergewichtsmeiſters des Britiſchen Weltreiches führt, geht am 28. November in Bradford mit dem Franzoſen Poret in den Ring. Fageehaleucles 5 Samstag, 19. November 7 Einweihung der neuen Rheinbrücke gegen 15 Uhr. Nationaltheater: Feſtvorſtellung anl. der Rheinbrücken⸗ einweihung:„Der Roſenkavalier“, Komödie für Muſik von Richard Strauß, Miete C 8, Sondermiete C 4, Anfang 19.30 Uhr.— Nachtvorſtellung: Einmal. Gaſtſpiel 1 a5 Juſhnys Kabarett„Der blaue Vogel“, Anfang 23.15 1 1 ee, Apollo⸗Theater: Senſations⸗Programm mit To Rhama und der Safano⸗Ballett⸗Revue, 20.15 Uhr. Planetarium: 15 und 17 Uhr Film⸗Vorführungen. 8 Rhein⸗Neckarhallen: Ausſtellung„Hausfrau und Notzeit“, 5 Eröffnung vormittags 11 Uhr. 3 Mannheimer Hilfswerk: Erſte volkstüml. Veranſtaltung für as Mannheimer Hilfswerk im Nibelungenſaal des Roſengartens: Militärkonzert der bad. Polizeikapelle, . der Gellertvereine, Soliſt: Wolter Trieloff, 20*. Friedrichspark: Stündebeek⸗Ball, 20 Uhr. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Palaſthotel: Gaſtſpiel der Kapelle Boulonger von 16—18 und ab 20.90 Uhr. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). e 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert mit Ein⸗ agen. Lichtſpiele: Gloria⸗Palaſt:„Acht Mädels im Boot“. — Univerſum:„Strich durch die Rechnung“ und Bühnenſchau.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Der feie⸗ gende Tod.— Schauburg:„Autobanditen“. — Alhambra:„Wolkenſtürmer“.— Capitol: „Mann über Bord“.— Roxy⸗ Theater:„Die hölzernen Kreuze“.— Scala⸗Theater:„Melodie der Liebe“. 3 Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellung:„Schattentheater und Puppenſpiel“. Geöffnet werktags von 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags von 11—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 10—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donnecstag n. Freitag, jew. von 19.30—21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ 5 öffnet von 15—17 Uhr. 25 eee 0 1 Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗Handetsteil! Kur: Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗Kommunalpolitit u Lokales: 5 Richard Schönf der Sport und Vermiſchtes: Willy Müller 3 Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil. Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim 8 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim ke 1.—6 Für unverlantzte Beiträge keine Gewähr Rüsſendung nur bei Rückports 5 am 20. und 21. November * 4 Samstag, 19. November 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 540 Goltesdienſt- Ordnung Eyangeliſche Gemeinde Sonntag, 20. November 1932: Landes ⸗Buß⸗ und Bettag. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Grüber; 10 Predigt, Pfarrer Speck(Kirchenchor), hl. Abendmahl; 2 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Grüber; 6 Predigt, Pfarrverwalter Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Schumacher. Pahl, hl. Abendmahl. Konkordienkirche: 10 Predigt, Pfarrer Horch(Verein für klaſſ. Kirchenmuſik), hl. Abendmahl; 6 Predigt, Kirchen⸗ rat Maler, hl. Abendmahl(Einzelkelch). Chriſtuskirche: 10 Predigt, Pfarrer Mayer(Kirchenchor), hl. Abendmahl; 2 Kindergottesdienſt, Vikar Jörder;.00 Predigt, Vikar Hegel, hl. Abendmahl. Nen ⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Hegel, hl. Abendmahl; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Hegel. Friedenskirche: 10 Predigt, Pfarrer Bach(Kirchenchor), hl. Abendmahl;.00 Predigt, Landeskirchenrat Bender, hl. Abendmahl. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Emlein(Kirchenchor), hl. Abendmahl; 6 Predigt, Vikar Zitt, hl. Abendmahl. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Frantzmann(Kirchen⸗ chor), hl. Abendmahl; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Jundt; 6 Predigt, Pfarrer Jundt, hl. Abendmahl. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Heſſig(Kirchen⸗ chor), hl. Abendmahl; 6 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer, hl. Abendmahl. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel; abends 8 Feier des hl. Abendmahls. Heinrich⸗Lanz⸗ Krankenhaus: 10.30 Predigt. Pfarrer Walter. Feudenheim: 10.00 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kammerer (Kirchenchor), hl. Abendmahl; nachmitt. 2 Gottesdienſt, Vikar Köhler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Luger(Kirchenchor), anſchließ. hl. Abendmahl; 1 Kindergottesdienſt, Pfarrer Luger; 2 Predigtgottesdienſt, Vikar Reich; 11 Kinder⸗ gottesdienſt Käfertal⸗Süd. Matthäuskirche Neckarau:.30 Frühgottesdienſt, Pfarrer Fehn; 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Fehn(Kirchenchor); 11 Abendmahlsfeier, Pfarrer Fehn; abends 7 Predigt, Pfarrer Gänger; 8 Abendmahlsfeier, Pfarrer Gänger. Gemeindehaus Speyererſtr. 28: 10 Predigt, Pfr. Gänger; 11 Abendmahlsfeier, Pfarrer Gänger. Rheinau:.30 Predigt, Pfr. Vath, anſchl. hl. Abendmahl mit Vorbereit.; abds. 8 Gottesdienſt, Vikar Bruchmüller. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Dürr, hl. Abend⸗ mahl; 3 Nachmittagsgottesdienſt, Vikar Roth. Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kunz(Kirchen⸗ chor), anſchließ. hl. Abendmahl mit Vorbereitung;.30 Abendgottesdienſt, Vikar Wiederkehr. anſchl. hl. Abend⸗ mahl mit Vorbereitung. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme; 10.45 hl. Abendmahl, Pfr. Clormann; nachm. 2 Kindergottesdienſt, Pfarrer Clormann; 6 Abendgottes⸗ dienſt, Pfarrer Clormann. Wallſtadt:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Marx(Kirchen⸗ chor): 10.45 Feier des hl. Abendmahls; nachmittags 2 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Marx. 4 Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfr. Speck.— Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abd. 8 Andacht, Pfr. Horch. Ehriſtuskirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Mayer. Friedenskirche: Mittwoch abend.30 Andacht, Pfarrer Bach. Johanniskirche: Mittwoch vorm. 7 Schülergottesdienſt.— Donnerstag abend 8 Andacht, Vikar Zitt. haus, Pfarrer Kammerer. Lutherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfr. Frantzmann. Me auchthonkirche: Mittwoch 8 Bibelſtunde, Vik. Hoeniger. Feudenheim: Donnerstag ab. 8 Bibelſtunde im Schweſtern⸗ Käfertal: Mittwoch abend.45 Andacht in Käfertal⸗Süd. Donnerstag abend.45 Andacht, Vikar Reich. gottesdienſt, Pfarrer Fehn. gottesdtenſt, Pfarrer Fehn. Pauluskirche Waldhof: Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag abend.30 Wochen⸗ Gemeindehaus Speyererſtr. 28: Mittwoch abend 8 Wochen⸗ Rheinau: Donnerstag 8 Abendgottesdienſt. Sandhofen: Donnerstag 8 Wochengottesdienſt, Pfr. Dürr. Mittwoch abend.30 Andacht im Konfirmandenſaal, Pfarrer Lemme. meindehaus, Pfarrer Marx. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhanskapelle, F 7. 29.) Wallſtadt: Donnerstag abend 8 Wochengottesdienſt im Ge⸗ Sonntag nachm. 5 Uhr: Predigt u. hl. Abendmahl, Pfarrer Wagner. Beichte.30, Anmeldung von 4 Uhr an. Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11 Bewegung zur religiößſen Ernenerung. Sonntag vorm. 10 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11.00 Sonntagsfeier für Kinder.— Dienstag abend.00 Vortrag Salewſti: Der Iſenheimer Altar von Grüne⸗ wald.— Mittwoch vorm. 9 Menſchenweihehandlung. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15 (Inſpektor Stöckle): Sonntag 3 Verſammlung. Donners⸗ tag.15 Bibelſtunde.— Sonntag .00 Verſammlung. T 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Dienstag 8 C. V. j. M. Donnerstag.00 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 96 Stadtmiſſionar Welk): Sonntag 3 Uhr Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31: Sonntag 8 Verſammlung. Rheinan, Dän. Tiſch: Sonntag Dienstag.15 Bibelſtunde.— 3 Verſamml. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Belleuſtr. 52: Freitag.15 Bibelſtunde.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Donnerstag alle 14 Tage.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Verſammlung: Waldhof. — Feudenheim, untere Mittwoch.00 Bibelſtunde: Freitag.45 Kinderſchule: Sonn⸗ tag 8, Dienstag.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeinde⸗ haus: Sonntag 8 Verſammlung.— Weitere Veranſtal⸗ tungen(Sonntagsſchulen, C... M. Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda Heim“, L II. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ miſchte Berſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugleich 8 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evangeli⸗ ſattonsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Evangeliſationsvortrag Neckarau, Verein für Jugendpflege„Haus Salem“ e.., K 4. 10. 4 Bibelkurs; Montag bis Samstag 4 u. 8 Uhr Bibel⸗ Sonntag ſationsvortrag. Luiſenſtraße 42. 2 Sonntagsſchule; 8 Evangeli⸗ kurs, Inſp. Seitz; 6 Knabenſtunde. Adventgemeinde, J 1. 14. „Das geheimnisvolle Buch Sonntag abend.00 Vortrag: für Menſchen“.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde. — Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm. 2 Kindergottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 29. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Sautter; 10.45 Sonntagsſchule; abends .80 Predigt. verein. e Mittwoch abend 8 Gebetſtunde. tag nachm. 4 Frauenmiſſionsverein; Donners⸗ abends 8 Jugend⸗ Samstag nachm..30 Jungſchar. Ev. Gemeinde gläubig⸗getaufter Chriſten(Baptiſten), Max⸗ Jyſefſtraße 12. Sonntag vorm..30 u. nachm. 4 Predigt; 11 Sonntagsſchule;.30 Jugendbund. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗ miſſionsverein. Samstag 4 Jungſchar Buben u. Mädels. Südd. Vereinigung für Evangeliſation und Gemeinſchafts⸗ pflege(Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtraße 34. Sonntag abd. 8 Evangeliſation(Gem.⸗Pfleger Steeger). Montag 8 Frauenſtunde. Mittwoch 8 Bibelbeſprechung. Samstag.15 Männerabend.— Jugendbund für E.., a) junge Männer: Sonntag.30 und Dienstag.15 Uhr; b) Jungfrauen: Sonntag 4 u. Donnerstag 8. Knaben⸗ bund: Samstag.80 für Knaben von 10—14 J. Neckar⸗ ſtadt, Holzbauerſtraße 7: Donnerstag 8 Bibelſtunde. Blaukreuzverein Mannheim I. Meerfeldſtraße 44. Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Mittwoch nachm. 4 Hoff⸗ nungsbund; abends 8 Blaukreuzſtunde. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Sonntagsſchule(f. Kinder u. Erwachſene) vorm. 10.3012; 19: Predigtverſammlung. Mittwoch 19.30 Fortbildungs⸗ verein, Mannheim, L 4. 4, 2. Stock. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche im Freiſtaat Baden. Mannheim⸗Stadt, Kirche Ecke Lange Rötter⸗ und Moſelſtr. Sonntag vorm..30 Gottesdienſt; nachm..30 Gottes⸗ dienſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Mannheim⸗ Sandhofen, Zwerchgaſſe Nr. 16: Sonntag vormittag .80 Uhr Gottesdienſt; nachmittags 3 Uhr Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Mannheim ⸗ Neckarau, Gießenſtraße 1: Sonntag nachmittag.30 Gottesdienſt. Mittwoch abend.45 Gottesdienſt.— Manunh.⸗Friedrichs⸗ feld, Grenzhöferſtraße 68: Sonntag nachm..00 Gottes⸗ dienſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Mannheim⸗ Seckenheim: Kloppenheimerſtr. 37: Sonntag nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt. Die Heilsarmee. C 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung: Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.: Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntagsſchulen: Sonntag 11 u..30: Mittwoch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. Die Heilsarmee, Alphoruſtr. 22, Korps 2. Sonntag vorm. 10 Heiligungs⸗Verſammlung; abends 8 Heilsverſammlung. Montag abend 8 Heimbund. Mittwoch abend 8 Heils⸗ verſammlung. Donnerstag abend 8 Jugendliga. Frei⸗ tag abend 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Kindergoktes⸗ dienſte: Sonntag 2, Mittwoch.30. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben ⸗ Ezer Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger W. Müller; 11 Sonntagsſchule; abds. 8 Predigt, Prediger W. Müller. Montag abend 8 Jugend⸗ bund. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ u. Gebetsverſammlung. Katholiſche Gemeinde Sonntag, den 20. November 1932. Obere Pfarrei(Jesuitenkirche: Von 6 an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt; .30 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Hauptgottes⸗ dienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre;.90 Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen;.30 Beginn der euchariſtiſchen Miſſionswoche m. Predigt durch H. H. Pfarrer Petrus Maria Weihmann von Lambsheim, hierauf Andacht mit Segen. St. Sebaſtiannskirche— Untere Pfarrei. 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.90 Hauptgottesdienſt mit Feſtfeier der hl. Cäcilia, der Patronin der Kirchenchöre; 11 Kindergottes⸗ dienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für die Mädchen;.90 Herz⸗Mariä⸗Andacht mit Segen. ö Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt. 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Andacht in öffentlichen Nöten mit Segen. N St. Nikolauskuratie Neckarſtadt⸗Weſt: Von 6 an Beicht⸗ elegenheit; 7 Singmeſſe;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt; 10 Hauptgottesdienſt, Singmeſſe mit Predigt; anſchließend Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Andacht in öffentlichen Nöten mit Segen.. Heilig⸗Geiſt⸗ Kirche: 6 hl. Meſſe, Beichte, 7 Frühmeſſez 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Hochamt aus Anlaß des Cäcilienfeſtes; 11 hl. Meſſe mit Predigt:.00 Ehriſtenlehre für Jungfrauen;.30 Herz⸗Mariä⸗Andacht u. Segen; 6 Eliſabethenfeier mit Feſtpredigt u. Andacht m. Segen für die Eliſabethenkonferenzen d. Geſamtſtadt. St. Peter: 6 Beichte; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt; .80 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.00 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruder⸗ ſchafts⸗Andacht mit Ausſetzung und Segen. Liebfrauen⸗Kirche: Von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frith⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre der Mädchen; .30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. 2 Kathol. Bürgerhoſpitalkirche: 10 Gymnaſiumsgottesdtenſt: Choral⸗Amt unter Leitung von H. H. Pater Ballmann, O. S.., Abtei Neuburg. St. Peter u. Paul, Maunh.⸗Fendenheim:.30 hl. Beichte; .45 Kommunonmeſſe;.30 Kommunion⸗Singmeſſe;.80 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt;.80 Chriſten⸗ lehre für Mädchen; 2 Allerſeelenandacht;.30 kirchl. Ver⸗ ſammlung der Frauen u. Mütter mit Predigt u. Segen. St. Joſeph, Lindenhof: 6 Beichtgelegenheit, hl. Meſſe;.00 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Andacht zur Mutter⸗Gottes. St. Franziskuskirche Waldhof: 6 Beichte; 7 Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt u. Amt; 11 Sing⸗ meſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe; nachm..30 Chriſtenlehre für Jungfrauen und Veſper;.30 Sonn⸗ tagsabendandacht mit Segen. St. Jakobnskirche Neckarau: 7 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe mit Predigt;.15 Chriſtenlehre für Mädchen;.45 Hoch⸗ amt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; abends 7 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal:.30 Beichte und Austetlung der hl. Kommunion;.15 Frühmeſſe; 9 Predigt und Amt; 11 n mit Predigt; nachm..15 Chriſten⸗ lehre für Mädchen; 2 Armenſeelenandacht. St. Bartholomäuskirche Sandhofen:.30 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe;.80 Chriſtenlehre für Mädchen, hernach Segensandacht. St. Thereſia vom Kinde Jeſu,.⸗Pfingſtberg: 6 bis.80 Beichte;.30 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt;.30 An⸗ dacht;.30 Sonntagsabendandacht mit Segen. St. Bonifatinskirche Friedrichsfeld:.30 Beichtgelegenheit; 7 hl. Kommunion;.30 Frühmeſſe;.80 Predigt, Ant, Chriſtenlehre;.30 Andacht in Nöten und Anliegen. St. Aegidinskirche Seckenheim:.15 Frühmeſſe:.30 Haupt⸗ gottesdienſt;.30 Heiligenveſper; 2 Jungfrauenkongreg. Neues Thereſienkraukenhaus:.30 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Freireligiöſe Gemeinde Sonntag vorm. 10 Sonntagsfeier, Prediger Dr. Karl Weiß über:„Unſere Gemeinſchaft mit den Vorangegangenen“ in der Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtraße 4, unter Mitwirkung des Singchors. Danksagung Verstorbenen Herrn Ernst Schmid sagen wir allen unseren tiefgefühlten Dank Nair 7 e für seine trostreichen Worte Oertliche und private Gelegen- heitssnzeigen ſe Zeile 20 Pig. abzügl. 10 Prozent Krisenrabatt r vy Offene Stellen Jelbst. Aleinmädchen Leiſtungsf. Zigarren⸗ fabrik ſucht f. 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Becdchfen Sie guch die Kleinbn Anzeigen Is. f 5 ah snterer stelle dieses Blattes HANDELS- WIR TSCHAFTS-ZHITTUNG Samstag, 19. November 1932 Der Nheinmeiall-Abschluß Der Um ſatz der Rheiniſchen Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik, Düſſeldorf, hat in dem am 30. Juni 1932 beendeten Geſchäftsjahr infolge der Wirt⸗ ſchaftskriſe einen Rückgang auf 27,9(i. V. 92,2) Mill. R.& erfahren, durch ſtärkſte Unkoſtenſenkung und weiteſtgehende Ratlonaliſierung konnte aber das gleiche Ergebnis erzielt werden wie im Vorjahre. Die Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung weiſt einen Saldo des Fabrikations⸗ kontos von 17,26 Mill. RI und außerordentliche Erträg⸗ niſſe von 0,14 Mill. R= aus(i. V. zuſammen 5,88 Mill. .). Auf der Ausgabenſeite ſtehen Löhne und Gehälter, die im Vorjahre nicht geſondert angegeben waren, mit 10,49 Mill..“ zu Buche, ferner ſoziale Abgaben mit 4,18 und ſonſtige Aufwendungen mit 2,21 Mill..“(i. V. Handlungsunkoſten 2,05 Mill..). Abſchreibn ngen erforderten 2,02(2,04) Mill. R. I, Beſitzſteuern 0,88(0,81) und Zinſen 0,42(0,8) Mill. R. I. Einſchließlich 195 762 289 876).[ Gewinnvortrag aus dem Vorjahre ergibt ſich ein Reingewinn von 38g 276(395 762) R. I. Der auf den 1. Dez. einberufenen GV. wird bekanntlich vorgeſchla⸗ gen, hieraus 0,30(0,20) Mill..“ dem Reſervefonds zuzu⸗ führen und den Reſt von 89 276 R. auf neue Rechnung vorzutragen. In der Bilanz werden ausgewieſen in Mill.: Gründſtücke 6,38(6,56), Gebäude 4,4 4,65), Maſchinen und Werkzeuge 6,12(7,27), Anlagen im Bau 0,02(0,06), Wert⸗ papiere und Beteiligungen 1,84(1,32), Vorräte 4,01(5,52), Debitoren 7,22(9,52), dagegen AK 20,0(20,0), Reſerve 1,70 (1,50), Obligationen 0,11(0,27), langfr. Darlehen 2,11(3,13), Kreditoren 6,27(9,07), davon Bankkreditoren 2,17, Akzepte 9,68(1,36), ſonſtige Verpflichtungen 0,15(0,05), Avale 3,67 (8,60). Bilanzſumme 31,40(35,79. 5 Danach betragen die geſamten Verbindlich⸗ keiten 9,31(13,89), haben alſo um 4,5 Mill. abgenommen. Bankſchulden ſind darin mit 2,17(i. V. 2) Mill. enthalten, oußerdem Akzepte mit 0,68(1,36) Mill. Bürgſchaftsgläu⸗ biger ſind um etwa 1,8 Mill, vermindert; daneben beſtehen noch 2,85 Mill. Giroverbindlichkeiten, darunter 1,02 Mill. 100proz. garantierte Ruſſenwechſel. Andererſeits nahmen die Anlagewerte um 1,0 Mill. ab, hauptſächlich dadurch, daß die Anlagezugnäge von diesmal nur 0,60(1,06) Mill, hinter den Abſchreibungen von 1,96(2,04 Mill. zurück⸗ blieben. Vorräte ſanken um etwa 1,5 Mill., das geſamte Umlaufsvermögen um etwa.7 Mill. Darunter befanden ſich 0,53 Mill. Bankguthaben und Kaſſe, ſowte 1,88(0,46) Mill. Forderungen an Konzerngeſellſchaften. Im laufenden Jahr ſei eine leichte Geſchäfts⸗ helebung eingetreten, die es ermöglichte, 580 Angeſtellte 50 7. neu einzuſtellen, wodurch das Perſonol auf 4727 ſtieg. 1 Personalveränderungen bei der DD-Bank Berlin, 18. Nov. Im Anſchluß an die heutigen Sitzun⸗ gen von Aufſichts rat und Hauptausſchuß der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſellſchaft, Berlin, werden folgende Veränderungen bekanntgegeben: Der Direktor der Bank, Dr. Peter Bruns wig, wird mit Wirkung vom 1. Ja⸗ nuar 1933 zum Vorſtandsmitglied beſtellt. Die Direktoren der Bank, Karl Burghardt und Fritz Heinrich⸗ dorff treten mit Ablauf des Jahres 1932 nach langjäh⸗ riger verdienſtvoller Tätigkeit in den Ruheſtand. Der Direktor der Bank, Rechtsanwalt Dr. Jacob Berne, ſcheidet auf Grund freundſchaftlicher Vereinbarung zum Jahresende aus, um ſich insbeſondere auf dem Gebiet des Bank⸗ und Wirtſchaftsrechtes wieder als freier Anwalt zu betätigen. Er wird die Intereſſen der Bank bei denjenigen Geſellſchaften, in denen er ſie bisher als Mitglied des Auf⸗ ſichtsrats oder der Verwaltung vertreten hat, auch in Zu⸗ kunft wahrnehmen. Bei der Hauptniederlaſſung Berlin ſind zu Direktoren die Herren Joſef Böhnert(bisher Königsberg/ Pr.) und Otto Hellmann(bisher Frank⸗ furt a,.) und zum ſtellvertretenden Direktor Herr Richard Häußler(bisher Softa) ernaunt worden. * Ablerwerke vorm. Heinrich Kleyer Ach., Frankfurt/ I. — Streikgefahr? Der Schlichter für ben Bezirk Heſſen hat auf Grund der Notverordnung eine Entſcheidung verkündet, wonach bei den Adlerwerken vorm. Heinrich Kleyer AG., Frankfurt/., die Löhne ab 14. 11. um 11 bis 12 v. H. gekürzt werden. In einer Betriebs ver⸗ ſammlung ſtellte ſich heraus, daß ſtatt der ca. 12001300 Stimmen, die für einen Streikbeſchluß notwendig wären, nur etwa 800 Mann für Niederlegung der Arbeit ſtimmten. Bei dieſer Sachlage unterſtützen die Gewerkſchaften einen Streik nicht. Immerhin iſt die Lage im Werk noch ungeklärt. * Furnier⸗ und Sperrholzwerk AG, Holzheim. Das mit 150600„ AK arbeitende Unternehmen verzeichnet 1931 nach 224.657/ Abſchreibungen 6670/ Gewinn. Aus der Bilanz(in): Debitoren 228 817, Vorräte 98 504; anderer⸗ ſeits Akzepte 54 588, Kreditoren 161017, Hypotheken 150 000, Darlehen 121 151, Reſerve 42027. dam eintreffen können, der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 3540 Innenpoliſik beherrschi Produkfenmarki Preisangleichung von Pacific- und Aflanſic-Maniſoben/ Norddeuischland unſerbieiei Süddeuischlands Welzenpreise/ Foridauer der Befesfigung am Fufiermifielmarki Mannheim, 17. Nov. Die von der kanadiſchen Regierung veröffentlichte Schätzung der Weizenernte iſt zwar etwas geringer aus⸗ gefallen als die vorausgegangene, ſie hat aber auf dem Markt für Auslandweizen, deſſen Tendenz zu Wochenbeginn nach oben gerichtet war, keinen großen Ein⸗ druck gemacht, weil die Ernten in Argentinien und Auſtra⸗ lien als Gegengewicht wirken. Argentinien bot Bahta⸗Blanca⸗Weizen aus neuer Ernte, 80 Kg., zu 4,40 (Vorwoche: 4,35) hfl. an, was für die ſpäteren Monate — Januar⸗Februar— durchaus kein Hauſſemoment ergibt und auch keinen Anreiz dazu bietet, für Dezember⸗ Januar⸗Abladungen ein Monatsaufgeld von 10—20 Gul⸗ dencents zu zahlen. Bei kanadiſchen Weizen war lediglich die eine Tatſache zu beachten, daß Pacific⸗Mani⸗ toben im Preiſe ſich am Atlantic⸗Manitoben angeglichen haben, weil England für die Verſchiffun⸗ gen von ben atlantiſchen Häfen einen Zoll von 2 ſh per Quarter erhebt, wenn die Verladungen nicht direkt nach dem Kontinent erfolgen. Manitoba⸗Weizen von den atlan⸗ tiſchen Häfen hält ſich jetzt alſo mit ſolchen von den Häfen des Stillen Ozeans ungefähr die Waage, während bisher immer ein Preisunterſchied von 10—15 Guldencents gemacht worden iſt. Die Pacific⸗Weizen wurden in den letzten Wochen von Norbdeutſchland ſehr gerne, von Süddeutſchland dagegen nur ſporadiſch aufgenommen, weil im allgemeinen die Pacifte⸗Weizen in der Qualität doch etwas geringer als Atlantie⸗Weizen erachtet werden. Muſter von neuen Pacific⸗Weizen ſind bis jetzt umfangreicher noch nicht zur Verfügung geſtellt worden; was man jedoch davon geſehen hat, war nicht beſonders gut. Beim Preiſe von Pacific⸗ Weizen iſt allerdings auch zu berückſichtigen, daß Dezember⸗ Abladungen erſt Ende Januar, Anfang Februar in Rotter⸗ während Dezember⸗Abladungen von den atlantiſchen Häfen im Dezember bereits in den Seehäfen Europas ankommen. Die Forderungen für Ma⸗ nitoba I, hard, Atlantie, betrugen für November⸗Abladung 4,97, Dezember⸗Abladung 5,05 hfl., die 100 Kg., eif Rotterdam. Argentiniſcher Weizen iſt bisher nur ſehr wenig aufgenommen worden, weil die oberrheiniſchen Mühlen, ihrer Praxis ſeit der Einführung des Vermah⸗ lungszwanges entſprechend, immer erſt die Ankunft ab⸗ warten wollen, um ein ungefähres Bild über die neuen Plata⸗Weizen zu bekommen. Von Rußland ſind bisher nur vereinzelte Muſter, die für Deutſchland in Frage kommen können, offeriert worden; die guten Qualitäten ſcheinen dieſes Jahr in Rußland ziemlich rar zu ſein. Die Ausfuhr deutſchen Weizens iſt auch in diefer Woche wieder gering geblieben. Einiger Export⸗ weizen ſoll nach Dänemark gehandelt worden ſein, doch hat dies an der Küſte wenig Entlaſtung gebracht. Dieſe Tatſache drückte ſich beſonders in den letzten Tagen in den nach dem Oberrhein gelegten Offerten aus, da die Ver⸗ küufer täglich viel vordere Waren offerierten. Die Mühlen der hieſigen Gegend ſind dieſen vorderen Verladungen gegenüber aus ihrer Zurückhaltung herausgegangen und nahmen ſolche Ware ganz gerne auf. Dabei ſprach auch mit. daß ſüddeutſche Weizen ungefähr 10—20 Pfg. für prompte Abladung teurer ſind, obwohl Weizen für den Export in Norddeutſchland ein beſſeres Rendement bietet als in Süddeutſchland. Für 76 Kg.⸗Weizen aus Meck⸗ lenburg, Holſtein und Pommern zu prompter Verladung wurden ungefähr 21,40—21,50, bezahlt, während Süd⸗ deutſchland, beſonders Bayern, 22,00, verlangte. An der Manuheimer Donnerstagsbörſe iſt allerdings prima Pfälzer Weizen zu 21,60/ gehandelt worden. Im all⸗ gemeinen wurde dieſer Preis jedoch nicht angelegt, zumal die Abladungen von Nordödeutſchland in der letzten Zeit recht gut ausgefallen ſind. Naturalgewichte über 78 Kg. ſind bisher keine Seltenheit, während ſüddeutſche Weizen durchſchnittlich etwa 76 Kg. wiegen. Wenn die norddeutſchen Abladungen weiterhin ſo gut bleiben, wird für Süddeutſch⸗ land, woſelbſt bei kälter werdender Witterung die Druſch⸗ arbeiten voll in Gang kommen und das Angebot reichlicher werden wird, davon wohl ein gewiſſer Druck auf die Preiſe ausgehen. Man wird bei der Preisgeſtaltung auch zu be⸗ achten haben, daß für norddeutſchen Weizen auf die jetzigen Preiſe für ſpätere Abladungen kein Aufgeld ver⸗ langt wird. Die Mühlen ſind mit Anſchaffungen für prompte Ware und für ſpätere Sichten zu den jetzigen Preiſen ſehr vorſichtig, weil die knappe Kalkulation in Mehlpreiſen dazu führt, im Einkauf den äußerſten Preis herauszuholen. Ausfuhrſcheine haben ſich im Preiſe gut gehalten Sie wurden im Laufe dieſer Woche bis zu 147148% gehandelt. In Roggen vollzogen ſich bei ruhiger Marktlage einige Umſätze in Pfälzer und rheinheſſiſcher Herkunft, wobei 17,10—17,25, je 100 Kg., bezahlt wurden. Defroleum und Wirischaffspolifik Die folgende auszugsweiſe wiedergegebene An⸗ ſprache hielt der Präſident der Anglo⸗Perſian Oil Co,, Sir John Cadman, anläßlich der Jahres⸗ verſammlung des Amerikaniſchen Petroleum⸗Inſti⸗ tuts am 16. November 1992 in Houſton, Texas. Wenn ich unſere heutige Situation und die Umſtände 4 Jahre vorher betrachte, ſo fühle ich, daß unſer Weg im we⸗ ſentlichen richtig geweſen iſt. Die Schwierigkeiten, die über uns kamen, waren rieſenhaft. Nationalismus und na⸗ tionale Selbſtgenügſamkeit haben Schranken errichtet, die den Strom des Güterverkehrs hemmen. Gleichzeitig iſt die Produktion über die Ufer getreten und der Verbrauch zu⸗ ſammengeſchrumpft. Dennoch ſteht die Oelinduſtrie heute auf feſterem Grund als früher, hat ſie einen freieren Weg vor ſich als andere Schlüſſelinduſtrien. Wenn auch die Petroleuminduſtrie jetzt verhältnismäßig geſchützt iſt, ſo ſind immer noch ſchwere Geſahrenmomente vorhanden.— Abgeſehen von den Schwierigkeiten in un⸗ ſeren eigenen Reihen tritt unſerer Induſtrie von außen her eine Fülle anderer Hemmniſſe entgegen. So ſind z. B. die behördlichen Qualitätsbeſtimmungen für die Einfuhr der einzelnen Mineralölprodukte von Land zu Land ver⸗ ſchieden und dieſen Qualitätsanforderungen muß der Oel⸗ handel überall genügen. Trotz der hohen Anpaſſungs⸗ fähigkeit der Oelinduſtrie gibt es aber auch in dieſer Be⸗ ziehung Grenzen. Ein beſtimmtes Rohöl ergibt ſtets nur eine Reihe von Endprodukten beſtimmter Eigenſchaften. Abweichungen von dieſer Reihe beeinträchtigen nicht nur die Leiſtungen, ſondern verurſachen vor allem zuſätz⸗ liche Koſten. Die Arbeiten der Oelinduſtrie bunten durch die Auf⸗ ſtellung einheitlicher Zollbeſtimmungen eine weſentliche Förderung erfahren und eine ſolche Vereinheitlichung läge vor allem auch im Intereſſe aller importierenden Ver⸗ brauchsländer. In anbetracht der hierbei zu überwindenden Schwierigkeiten ſollte die Induſtrie von ſich aus eine ge⸗ wiſſe Normung ihrer 1 e herbeiführen, die dem „ in gleicher ſe wie dem Konſumenten zu⸗ gute käme. Damit habe ich bereits ein anderes, noch ungleich wich⸗ tigeres Problem berührt: die Beſteuerung der Mi ⸗ neralöle. Es gibt wohl kaum eine Induſtrie, die eine ſchwere Steuerlaſt zu tragen hat, wie ſie dem Oel auferlegt wurde. Selbſt in einer Periode der Depreſſion, niedriger Preiſe und ſchwindender Nachfrage, im Jahre 1981 hat die. State Gaſoline Tax in USA. die höchſte jemals verzeichnete Summe erreicht; trotzdem war die Belaſtung des engliſchen Verbrauchers noch größer(und auch die des deutſchen höher als erträglich! Die Red.) 1 38 Unglücklicherweiſe ſcheint das Oel und der Kraft ⸗ bverkehr ein ideales Objekt für die Zwecke der Beſteuerung zu ſein, weil ſie ebenſo einſoch von dem Import. dem Verbrauch oder dem Kraftfahrzeug er⸗ oben werden kaun. Die Folge davon iſt, daß die Regie⸗ gen aller Länder von dieſen Steuerquellen Gebrauch haben, wenn ein Loch in ihrem Etat zugeſtopft werden mußte. Selten aber hat man etwas davon gehört. daß ſich ein Finanzminiſter um die Folgen ſeiner vielfach überſpannten Beſteuerungspolitik gekümmert hätte. 0 Das Oelintereſſe der Regierungen beſchränkt ſich abe nicht auf den fiskaliſchen Geſichtspunkt. Zu Zeiten gewinnt es den Anſchein, als ſei z. B. der Preis des Ben ⸗ zins zu hoch; dann werden die Oelunternehmer ein⸗ geladen, ihren Preis zu rechtfertigen. Kaum jemals hat aber eine Regierung in einer Zeit unbefriedigender Preiſe dahin interveniert, den Unternehmern eine angemeſſene Einnahme ſicherzuſtellen. Rings um uns ſehen wir in Zei⸗ ten der Prosperität Unternehmungen, die ſtändig große Verdienſte haben. Ihre Produkte mögen nicht weniger lebenswichtig ſein als Oel; in den meiſten Fällen entbehren ſie jedoch gänzlich jenes Zufallselements, das ſtets mit der Aufſuchung und Ausbeutung des Erdöls verbunden iſt, und leben nicht von einer Sübſtanz, die ſtändig und unvermeidlich geringer wird. Dieſes Riſiko ſollte ſich eigentlich im Einkommen widerſpiegeln. Gleichwohl verlangt die Oelinduſtrie in der Frage der Beſteuerung und der Gewinne nicht mehr, als die gleiche Behandlung, die auch anderen Produkten oder Indu⸗ ſtrien zuteil wird. Man beurteile die Gewinne der Indu⸗ ſtrie nicht lediglich im Lichte ihrer beſten Zeiten und ihrer beſtorganiſterten Teile. Das wichtigſte Problem der Weltwirtſchaft, an dem die heutige Welt im weſentlichen krankt, beſteht doch heute da⸗ rin, daß der Verbrauch geſunken iſt, während die potentielle Produktion erheblich über den Bedarf hin⸗ aus geſtiegen iſt und die Preiſe überall und für alle Güter auf ein gänzlich unwirtſchaftliches Niveau her⸗ untergedrückt wurden. Alle Nationen haben daher, um ihre Induſtrie vor dem ruinöſen Konkurrenzkampf zur ſchützen, Schranken gegen die Flut uner⸗ wünſchter Einſuhr errichtet. Dieſe Maßnahme hat, auch wenn ſie die Situation eines Londes zeitweiſe verbeſſert hat, eine gegeuteilige Wirkung auf andere Länder augeübt. Die Folge iſt, daß der Handel ſtagniert, Induſtrien ſtilliegen und Nationen bankrott⸗ gehen. Könnten Erzeugung und Verbrauch in beſſeren Einklang gebracht werden, ſo wäre der Vorteil für alle offenbar. 1 bin mir darüber im klaren, daß dieſsm Ziel die verſchiedenartigſten Hinderniſſe entgegenſtehen. g Und dennoch! Wer hätte noch vor 2 oder 3 Jahren eglaubt, daß die Oelinduſtrie imſtande ſein würde, ihre obne zu löſen? In diefer Zeit haben wir ein gutes . auf dem Wege nach dieſem ſelbſtgeſetzten Ziel zurück⸗ gelegt. Hafen blieb etwas reichlicher angeboten, ohne daß ſich dies, trotz der geringen Nachfrage, bisher im Preiſe aus⸗ gewirkt hätte. Für Gerſte bekundeten Mälzereien und Großhandel nur mäßiges Intereſſe für beſchränkte Mengen bei unver⸗ änderten Preiſen. Das Mehlgeſchäft hat ſich ſchwlertger geſtaltet. Für Weizenmehl, Spezial 0, mit Auslandsweizen, werden 3080,25 4 gefordert, d. h. die Lage iſt entſprechend den Preisrückgängen in Landweizen auch etwas ruhiger gewor⸗ den. Angeboten wird faſt nur noch Weizenmehl mit Aus⸗ landsweizen. Nach einem neuen Beſchluß der Mühlenver⸗ einigung beträgt der Abſtand für Weizenmehl aus reinem In landweizen 50 Pfennig per 100 Kg. Neue A b⸗ ſchlüſſe kommen zurzeit nicht zuſtande und es iſt nicht zu verkennen, daß dabei auch die Unſicherheit der augen⸗ blicklichen innerpolitiſchen Lage eine Rolle ſpielt, weil man nicht weiß, welche Tendenz eine etwaige neue Regierung in Anwendung bringen wird. Jedenfolls iſt ſicher, daß der geſamte Produktenhandel ruhiger liegen würde, wenn nicht die Stützungskäufe der Regierung erfolgt wären. Roggenmehl ſtellte ſich in 60—70proz. Ausmahlung auf 22,25—24(Vorwoche 22,75— 24,75). Der Abruf ver⸗ lief befriedigend, trotzdem werden prompt lieferbare Mehle nur in geringen Partien abgeſetzt. Am Futtermittelmarkt blieben Mühlennach⸗ fabrikate geſucht und bekundeten inſolgedeſſen auch in die⸗ ſer Woche recht feſte Haltung. Zum Teil ſind dieſe Artikel knapp, weil die Beſtände, die die Mühlen darin hatten, ſo gut wie aufgebraucht ſind; wobei wiederum Export ür Bollmehl mitgeſprochen hat. Auch ölhaltige Futtermittel waren gut im Preiſe gehalten. Man verlangte für die 100 Kg. in 4: Weizennochmehl(IV B) 15,5016; Weizen⸗ futtermehl, Jan.⸗Febr., 9,7510; Weizenkleie feine, Jan.⸗ Febr. 8,25 mittelgrobe, Nov., 8,75, Jan.⸗März 9,00; Rog⸗ genklete 8,25 Bierkreber 10,75—11; Erdnußkuchen 1212,25; Kokoskuchen 12. 5 Die Getreidefracht in der Rheinſchiffahrt iſt in dieſer Woche ſcharf in die Höhe gegangen. Sie beträgt heute von Rotterdam noch Mannheim 1,10—1,15(Vorwoche bzw. vor etwa 10 Tagen 0,85), nach Karlsruhe⸗Kehl 1,70 1,75/ pro To. Baſis Schwerfrucht. Georg Haller Gebr. Simon Texiil AG. Erhöhier Gesamiverlusi Die Gebr. Simon Textil AG., Berlin, er⸗ zielte in dem am 30. 6. 32 zu Ende gegangenen Geſchäfts⸗ jahr einen Warenüberſchuß von nur 1 304 990(2 029 197) Al. Dem gegenüber ſtehen Löhne, Gehälter mit 679 713, ſoziale Abgaben mit 36 005, Steuern mit 84 414, ſonſtige Unkoſten mit 789 916(i. V. Unkoſten 2111449) und Abſchreibungen mit 146 628(129 083). Hiernach ergibt ſich einſchl. des Verluſtvortrages im Vorjahre von 167 220/ ein Ge⸗ ſamtverluſt von 598 905 /, der vorgetragen wer⸗ den ſoll, um die Entwicklung des jetzt laufenden Geſchäfts⸗ jahres abzuwarten. Das neue Geſchäftsjahr hat eine ſehr erfreuliche Abſatzſteigerung, ſowie eine Ausweitung der Geſchäftsbeziehungen in mehrfacher Hinſicht gebracht. * Kapitalherabſetzung der Spinnerei Lauffeumühle Gmbch in Lauffenmühle bei Tiengen. Dieſe Baumwoll⸗ geſellſchaft hat gemäß GVV⸗Beſchluß ihr Stammkapitol von 2 Mill.& auf eine Million herabgeſetzt und gleichzeitig guf 1285 000 4 wiedererhöht. Emelka-Grundbesiiz versfeigerf In der geſtrigen Verſteigerung des Emelka⸗ Grunbbeſitzes trat als Einſteigerer nur die Bayeriſche Vereinsbank, München, als Führer des Banken⸗ konſortiums auf, das ſich aus den Münchener und einer Frankfurter Bank zuſammenſetzt. Der Einheitswert des Emelkahauſes beträgt 892 800 l, worauf 151471 4 Hypothekenbelaſtung ruhen. Das Aufnahmegelände Geiſelgaſtag hat einen Einheitswert von 600 300. Die Geſamtbelaſtung der beiden Objekte in Ge⸗ meinſchaftshaftung beträgt mit den aufgelaufenen Zinſen etwa 1,83 Mill. 4. Auf das Verwaltungsgebäude wurde ein Gebot von 600 000, auf Geiſelgaſtag von 400 000 4 abgegeben. Da weitere Gebote nicht vorlagen, wurde der Bayeriſchen Vereinsbank, München, der Zuſchlag er⸗ tei lt. Auf Antrag der Bayeriſchen Vereinsbank erfolgt der endgültige Zuſchlag am 25. 11. Brauhaus Würzburg AG. O Frankfurt a.., 18. Nov.(Eig. Dr.) Der Bier⸗ aus ſtoß ging 1931/32 um rund 19 v. H. gegen das Vor⸗ jahr zurück. Ein Ausgleich konnte durch die günſtige Ent⸗ wicklung des Verſandgeſchäftes geſchaffen werden. Die beiden Tochtergeſellſchaften in Köln und Leipzig haben zu⸗ friedenſtellend gearbeitet. Die Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung verzeichnet einen Betriebsüberſchuß von 2,11(2,87) Mill. 4. Verwaltungskoſten einſchließlich Steuern und Verſicherungen erforderten 1,61(2,24) Mill. 4, Abſchrei⸗ bungen 0,28(0,27) Mill. I. 8 Einſchließlich des Vortrags aus 1930/31 von%1(0,12) Mill./ ergibt ſich ein Reingewinn von 0,377(0,479) Mill. 4, aus dem 8(8,5) v. H. Dividende auf die StA. und wieder 6 v. H. auf die VA. verteilt werden ſollen. Die Unterſtützungsrücklage wird wie im Vorjahr mit 25 000.% die Erneuerungsrücklage ebenfalls mit 25 000 (75 000)& dotiert. Es verbleiben zum Vortrag 0,085 Mill. Mark. 5 a In den bisher abgelaufenen Monaten des neuen Geſchäftsjahres konnte ſich der Ausſtoß im Sep⸗ tember um 25 v.., im Oktober um 16 v. H. gegenüber den gleichen Monaten des Vorjahres ſteigern, wozu neben der günſtigen Witterung und der Gewinnung neuer Abſatzſtätten wohl auch der geringere Wetthewerb von Wein und Obſtwein beigetragen habe. 7 * Mercedes Büromaſchinen⸗Werke A.., Zella⸗Mehlis, Thür. Die Mercedes Büromaſchinen⸗Werke A. G. in Thüringen hat dieſe Woche von den belgiſchen Staats⸗ eiſenbahnen in Brüſſel einen Auftrag auf Lieferung von 22 pollelektriſchen Text ſchreibenden Buchungsmaſchinen erhalten. Der Auftrag beläuft ſich auf ungefähr 17 Mill. belg. Franken. f * Inſolvenz Zigarrenhaus E. Schueider⸗Maunheim 35proz. Quote. In der Juſolvenz des hieſigen Zigarren⸗ hauſes Edmund Schneider hat erneut eine Gläubiger⸗ ſitzung ſtattgefunden, in der feſtgeſtellt wurde, daß die in der letzten Sitzung bekanntgegebene Bilanz nicht ſtimmt. In einem neuen Status ſind die Aktiven mit 58701/ bewertet. Von 30 893„ Debitoren ſind 19 858% als dubios abgeſchrieben. Unter dem Warenlager von 63 090„ befindet ſich Vorbehaltsware mit 22 640. An Paſſiven ſind 135 055 /, an bevorrechtigten Forderun⸗ gen 13 772 // genannt. Die verwertbaren Aktiven ſchmel⸗ zen alſo auf 44928„ zuſammen. Während bisher eine Quote von 4 0. H. in Ausſicht geſtellt wurde, hat ſich jetzt der Gläubigerausſchuß mit einer ſolchen von 35 v. H. einverſtanden erklärt. Die Forderungen ſollen in fünf Raten von je 7 v. H. abgegolten werden. Widersſandsfähige Börsen Wieder einmal hatten die deutſchen Börſen eine ſtarke Belaſtungsprobe auszuhalten und wieder haben ſie ſich— mitunter in auffallendem Gegenſatze zu der Ner⸗ voſität der Auslandsbörſen— als bemerkenswert wider⸗ ſtandsfähig erwieſen. Was ſtürmte nicht alles in dieſer Woche auf die Börſe ein: Eine ſchwere in ner⸗ politiſche Kriſe, deren Ausgang die deutſche Wirt⸗ ſchaft, das deutſche Finanzweſen ſtark beeinfluſſen muß, das Bekanntwerden großer Fehlſpekulationen des Leiters der Düſſeldorfer Filiale einer Großbank, blutige Unruhen in der Schweiz, dem bisherigen einzigen „Hort der Sicherheit“ inmitten einer ſich in Zuckungen windenden Welt. Gegenüber allen dieſen Verſtimmungsfaktoren hielt die Börſe an der Auffaſſung feſt, daß das Wirtſchafts⸗ programm unter allen Umſtänden konſeguent weitergeführt werden wird. Auf dieſer Zuverſicht beruht, wie auf einem rocher de bronce, die Gefaßtheit der Börſe. Sehr bemerkenswert war dabei die Antwort der Börſe beim akuten Ausbruch der Kabinettskriſe. Dieſe Antwort lautete: Aktien feſt, Renten matt. Die Umſätz ee waren freilich minimal, aber das Publikum hält an ſeinem Aktienbeſitz ſeſt. Die Zwangsexekutionen aus der Affäre des ver⸗ ſchwundenen Düſſeldorfer Bankdirektors, die im übrigen wenig umfangreich waren, fanden eine ziemlich glatte Aufnahme, wie ſich überhaupt immer wieder zeigt, daß herauskommendes Material relativ ſchnell zu nur unbedeu⸗ tend ermäßigten Kurſen abſorbiert wird. An den Ren⸗ tenmärkten freilich iſt auf das angeſtaute Anlage⸗ bedürfnis nach den Reichstagswahlen, das ſich in der Vor⸗ woche in der verſtärkten Anlage von gehortetem Bargeld in Rentenwerten bei großer Materialknappheit geäußert hatte, eine deutliche Reaktion eingetreten. Faſt alle Rentenkurſe gingen zurück, wobei ſich herausſtellte, daß die Spekulation ſich an den Rentenmärkten in ziemlich erheb⸗ lichem Umfange nach oben engagiert hatte. Schwächer lagen beſonders die Staats⸗ und Stadtanleihen, auch die In⸗ duſtrieobligationen. Geſucht blieb die Altbeſitzanleihe auf den Vorſchlag der Commerzbank, für dieſe Anleihe die Verzinſung aufzunehmen, dagegen lagen Reichsſchuldbuch⸗ forderungen auf Tauſchoperationen gegen Altbeſitzanleihe ſchwächer. 5 Zu der Widerſtandskraft der Aktienmärkte, die ſich auch erhielt, als von der Newyorker Börſe wieder Rückgänge gemeldet wurden, trugen ſehr viel zu zu verſicht⸗ lichen Aeußerungen von prominenter Seite bei. So vor allem die Ausführungen von Peter Klöckner, der eine Sanierungsnotwendigkeit ſeines Werkes ver⸗ neinte und von einer Belebung am Eiſen⸗Weltmarkte ſprach, während wenige Tage ſpäter der Reichswirtſchafts⸗ miniſter Warmbold eine Fortſetzung des Erholungs⸗ prozeſſes in den nächſten Monaten und einen„fühlbaren Aufſchwung“ im nächſten Frühjahr prophezeihte. Dazu kamen Berichte über eine Belebung in der mitteldeutſchen Braunkohleninduſtrie und in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie. Beſonders widerſtandsfähig waren die Braunkohlen⸗ werte, ſpeziell Rhein. Braunkohle, die Elektrowerte(auf die unveränderte Dividende bei Elekt. Licht u. Kraft). Ach. immer wieder leicht befeſtigt, während auf Siemens u. Halske immer wieder die Dividendenunſicherheit drückt. Am Montanakttenmarkt waren an einzelnen Tagen kleine rheiniſche Käufe zu bemerken, ſo in Klöckner⸗Werke, Rhein⸗ ſtahl und Gelſenkirchen. Von kleinen Anlagekäufen des Publikums profitierten die Tarifwerte(Charl. Waſſer, Deſſ. Gas) ſowie Maſchinen⸗ und Zellſtoffwerte. 1 Frankfurter Abendbörſe freundlich Der Schwebezuſtond in der innerpolitiſchen Situation ließ an der Abendbörſe zwar kein nennenswertes Geſchäft aufkommen, doch war die Grundſtimmung eher etwas freundlicher, wenngleich eine gewiſſe Nervo⸗ ſität nicht wegzuleugnen war. Di miſätze, 85 on. G. und einigen anderen Werten jedoch Erhöhungen bis zu v. H. ein. Am Rentenmarkt herrſchte nahezu Ge⸗ ſſchäftsloſigkeit. Die Mittagskurſe blieben etwa behauptet. Einiges Intereſſe zeigte ſich auf höhere Pari⸗ ſer Meldungen für türkiſche Anleihen. Im Verlaufe vermochten ſich bei einigen Werten kleine Erholun⸗ gen im Rahmen eines Prozentes durchzuſetzen. Für feſtverzinsliche Werte zeigte ſich ſpäter etwas Intereſſe. U. a. notierten: Neubeſitz 6,30; Altbeſitz 54424; Berliner Handel 90; Reichsbank 126; J Farben 95½.—4, Nachbörſe 95%; Gebr. Junghans 16; Lahmeyer 109 und Siemens 120% Kaſſa a Nürnberger Hopfenmarki 8. Nürnberg, 18. Nov.(Eigenbericht.) Die heute ſchließende Berichtswoche war bis jetzt die ruhigſte in der laufenden Saiſon. Sie hatte allein 3 geſchäftsloſe Tage aufzuweiſen, an denen ſich überhaupt keine Nachfrage zeigte. Infolgedeſſen wurden bei einer Geſamtwochenzufuhr von 50 Ballen nur 40 Bul⸗ len umgeſetzt. Obwohl ſich die Nachfrage in ſehr engen Grenzen hielt, zeigten die Eigner trotzdem große Zurück⸗ haltung bei der Abgabe ihrer Ware, ſo daß ſich von geringen Ausnahmen abgeſehen, die Preiſe unverändert auf der Höhe der Vorwoche hielten. Die Marktlager ſind äußerſt knapp und es ſehlt vornehmlich prima Ware. Die in dieſer Woche gehandelten Hopfen betrafen faſt durch⸗ wegs mittlere Hallertauer und geringe Gebirgshopfen. Bei Wochenſchluß notieren nach amtlicher Feſtſtellung in. je Zentner: g N 1 Prima Mittel Geringe Hallertauer 220230 200215 180—195 Tettnanger 200230—— Spalter 200—235 1901905— Hersbrucker Gebirg 175—195 165—170 140160 Schlußſtimmung ruhig bei unveränderten Preiſen. — Am Saazer Markte hielt die Nachfrage unverändert an. Intereſſe beſtand vornehmlich für prima und gute Mittelware. Die Stimmung iſt noch wie vor ſeſt. Notie⸗ rungen von 700—1200 Kronen.— An den weſtlichen Märkten hat ſich die in den letzten Wochen feſtgeſtellte leb⸗ hafte Stimmung bis jetzt als beſtändig erwieſen. Die Haltung iſt ſehr feſt. Preisnotierungen für franzöſiſche Hopfen 7800, für Burgunder und Lothringer 850 und für Elſäſſer 950 Franes je 50 Kg. 5 8 * Neuer Tabakverkauf Heddesheim. Der Tabakbau⸗ verein Heddesheim hat aus dem Reſtbeſtand der Ernte weitere 470 Zentner zu 59,65, mit 20 v. H. Zu⸗ oder Ab⸗ ſchlag verkauft. N * Tabakverkäufe. In Viernheim wurde dieſer Tage die diesjährige Tabakernte verkouft. Erlöſt wurden durchſchnittlich 60% für den Zentner. 80 Tabak anbauende Landwicte erhielten Strafzettel, weil ſie mehr Tabak an⸗ bauten als genehmigt wor.— In Hüttenfeld wur⸗ den 71„ und in Lützelſachſen 67—69„ für den Zentner erlöſt. „* Ruhiges Weingeſchäft in Schriesheim. Vom dies⸗ jährigen Herbſt lagern bei der Winzergenoſſenſchaft noch ca. 60.000 Liter, wovon ein Teil auf Abruf verkauft iſt. Die zuletzt erzielten Preiſe bewegen ſich zwiſchen 60 und 78 für 100 Liter. Die Kauftätigkeit iſt jetzt ziemlich ruhig, wird aber nach dem erſten Abſtich wieder lebhafter einſetzen. * Neuer Zinkblechpreis. Die Süddeutſche Zinkblech⸗ händler⸗Vereinigung hat mit Wirkung vom 18. 11. 32 ihre Preiſe um ca. 3 v. H. herabgeſetzt, nachdem dieſe am(4. d. M. um ca. 1% v. H. erhöht worden waren. ö Mefallpreisindex e Die Preisinderziffer der„Metallwirtſchaft, Metall⸗ wiſſenſchaft, Metalltechnik“ ſtellte ſich am 15. 11. 32 auf 51,1 gegen 51,3 am 9. 11. 32(Durchſchnitt 1909/18= 100), fiel alſo um 0, v. H. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 15. 11. 32 folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 40,1(am 9. 11.: 40,3), Blei unv. 58,1, Zink. 44,1(44,7); Zinn 60,7(59,9), Aluminium unv. 111, 18. Nov. — ee e 3 Samstag, 19. November 1932 Neue Maunheimer Zeitung 8 18. Seite/ Nummer 540 T E L E G R A M M Die neuesten, modern Moderne Pelze WEIIEKREUTHER 1 8 1 Puderdosen am Kalserring e Annes(ver ö Des Kondſtotel-Keffee der Qualitäts- 8 81. Farben) s e weren und feinen Spezlalitöten. u e S Dbenso dazu passende Z21garetten-—Etuls in o de 3„ großer Auswahl einge- Pralinen, Schokoladen, Reks elt. eee,.. Zac, troffen!. n nur 85 Verkauf von Heidelberger S,. 7 A. ran aber 5 a Ra DIUM- Heilwasser„„ Mannheim, D 1,-6 am Mart Das HHeriallialis fu, he-se im Markt Greulich, N 4, 13 A iaenien Sage lee, ebe Dort gibt es die größte Aus- wahl u immer frische Ware. 12 handwerkliches Meihnachlsangebokl! 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November 1932 Ein Film voll Spannung. voll Leben f*——— Einmaliges Gastspiel] Jushnyls und so recht volkstümlich, daß er Tae en e e 0 5 355 BI auer Vo g e I allen gefüllt. 2. 8 Prog ra m m: Weitere Hauptdarsteller: Täglich Katharina die Große Pique Dame Tiedſkhe— Spee mans— Kampers 4 6 70 7 TE E 1 5 Russischer Roman nach N Sowiet Art Doppelquartett EBUNHNE:; ö N Ahl ö Tick-Tack Plauderei a. Samovar Sensatlons-Gastsplel m. auserwän 105 Kabaretprogramm ö Zar Peter der Große in l MO ES ER IOS E Eintritt freil Zaardam Am Marktplatz mit seinen Sohulpferden, Sultan u.„Goldgpage“ Anfang 4 Uhr ö ö Ellice Illtard, Reineich. beide E H I 1 ei M 5 Ab 25.15 Uhr vom Nationaltheater Mannheſm. klargit Stöhr, Stadtih. St. Gallen.) Gebr., Buck, 8D riecht Anni Heuser, Haus Barmig, vom National- Trotcadero- Teil MIT GESELLSCHAFT STANZ ö ö „Reka“ 5 Mitwirkende ö 1 f 0 von Rll. 48.— an, aufsteigend 75 1 1 n 8 Ende 6 Uhr iszt-Jushny m endschein 241 Kaufmanns Festmahl Venedi Täglich.45,.30,.30,.30 2 2 e 5 8 e Das programm im ö gehören zu den beliebtesten 8 0 3 J Saal- Und Rangplatze 80 Pfennig Tempe de 10 0 8 Heute 4 Uhr 1 Erwerbs. wochentags. Anfang 15 5 8 1 Bedarfs- und Seschenkarfikeln car Walter Hopp ö Pialaban Tudwigehaten. h dee n I NIVERSUN e ee e und sind bel uns In jeder Preislage und in jedem anläßlich der Brückeneinweihung Oustelio— 2 Sevanuys ö Sesckmack zu hunderten vorrätig. f Wohltätigkeitskest. n i 6 7 Ol. Küsterotw— Erikson Brothers 8 5 a zugunsten der Winternothilfe. 5 e Hans Dapper mit selnen Solisten ö Deutsche Brücken von RIn 20.— 5 Groger hunter Abend! 5 0 8 792 2 Feilnos lack Stone u. Partnerin N f a N Tanz! Kabareni Tombola! N 0 0 Sdlen zahlen zu den eee N Daclscptdkelsdten Brückentag. 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