Einzelpreis 10 E Neue Mannheimer Zeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite 9 4 e Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend-⸗Ausgabe ee Noch heute Entſcheidung? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Nov. 0 Der Herr Reichspräſident empfing heute vormit⸗ 0 tag Herrn Adolf Hitler. Ueber dieſe Beſprechung wird folgende amtliche Mitteilung herausgegeben: Nachdem der Führer der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei dem Herrn Reichspräſiden⸗ ten mit aller Beſtimmtheit erklärt hat, daß ſeine Partei nur in einer von ihm geführten Regierung mitarbeiten könne, hat der Herr Reichspräſi⸗ dent Herrn Hitler als den Führer der ſtärk⸗ ſten Partei des Reichstages erſucht, feſtzuſtel⸗ len, ob und unter welchen Bedingungen eine von i ihm geführte Regierung eine ſichere arbeits⸗ fähige Mehrheit mit einheitlichem Ar⸗ beitsprogramm im Reichstag finden würde. Herr Hitler erklärt, ſeine Antwort auf dieſes Er⸗ ſuchen dem Herrn Reichspräſidenten heute nachmittag ſchriftlich zu übermitteln. Während man in politiſchen Kreiſen allgemein damit gerechnet hatte, daß der zweite Empfang Hit⸗ ö lers bei Hindenburg nicht vor Mitte dieſer Woche ſtattfinden würde, hat Hindenburg den national⸗ ſozialiſtiſchen Führer bereits heute vormittag wie⸗ der zu ſich gebeten. Nach der Unterredung am Samstag hatten die nationalſozialiſtiſchen Führer eine Beſprechung beim Reichstagspräſidenten Gö⸗ ring. Dabei unterhielt man ſich erſt einmal über die Frage, mit welchen Vorſchlägen man an die übri⸗ 1 gen Parteien nun herantreten ſolle. Es ſind daun 4 durch Mittelsmänner und durch Göring ſelbſt 1 Beſprechungen, vorerſt allerdings noch ganz 1 unverbidlicher Art, mit dem Zentrum ange⸗ bahnt worden. Hugenberg lehnte dagegen Verhand⸗ lungen mit Göring ab. Es wird behauptet, daß nicht allein die Bayeriſche Volkspartei, ſondern auch das Zentrum ſich beſtrebt gezeigt habe, die Sozialdemo⸗ kratie in den Kreis der Verhandlungen zur Bil⸗ dung einer nationalen Konzentration einzubeziehen. Das Zentrum iſt dabei von dem Wunſch geleitet, ein Abrücken der Sozialdemokratie in ſchärfſter Op⸗ poſition Seite an Seite mit den Kommuniſten zu erhindern. Im übrigen aber finden wir den Ein⸗ 0 F due beſtätigt, daß Zentrum und Nationalſozialiſten * 5 durchaus ernſthaft bemüht ſind, zu einem poſitiven . Ergebnis zu kommen. Geſtern nachmittag hat dann Staatsſekretär Meißner bei Adolf Hitler anfragen laſſen, ob ſeine Sondierungen ſchon ſo weit gediehen J ſeien, daß er heute aufs neue zum Reichs⸗ präſtdenten kommen könne. Hitler ſoll darauf geantwortet haben, daß er, wie Hindenburg ihm angeraten, mit den einzelnen Par⸗ teien Fühlung genommen habe, zu direkten Verhand⸗ lungen im Augenblick ſich aber noch nicht legitimiert fühle. Der nationalſozialiſtiſche Führer hat durch dieſe Antwort offenſichtlich darauf hinweiſen wollen, daß er noch keinen formellen Auftrag zur Regie⸗ rungsbildung vom Reichspräſidenten erhalten habe. Wie erinnerlich, hat Hindenburg ihm lediglich die Weiſung erteilt, mit den Parteien über die Bildung einer nationalen Konzentration unverbindliche Re⸗ cherchen anzuſtellen. Jedenfalls hat der Reichspräſident geſtern in den ſpäten Abend⸗ ſtunden Adolf Hitler aufgefordert, noch heute die am Samstag begonnene Ausſprache fort⸗ zuſetzen. Der zweite Empfang Hitlers beim Reichs⸗ präſidenten, 4 1 der ſich unter den gleichen Begleitumſtänden wie am Samstag abſpielte, d h. unter begeiſterter Spa⸗ lierbildung uniformierter und nicht uniformierter Nationalſozialiſten, begann um 11 Uhr und dau⸗ erte diesmal knapp 20 Minuten. Aus dem nach der Unterredung herausgegebenen amtlichen Kom⸗ muniqus erſieht man, daß Hitler den Anſpruch auf die Regierungsbildung erhoben und daß Hinden⸗ burg ihn als den Führer der ſtärkſten Partei auch erſucht hat. mitzuteilen, ob und unter welchen Um⸗ ſtänden er„eine ſichere arbeitsfähige Regierung mit einheitlichem Arbeitsprogramm“ zuſtande bringen könne. In politiſchen Kreiſen nimmt man allge⸗ mein an, daß Hitler dieſer Verſuch nicht gelingen — wird und daß er in dem von ihm angekündigten Antwortſchreiben dem Reichspräſidenten wohl nur mehr von der Ergebnisloſigkeit ſeiner Bemühungen unterrrichten wird. ö Wie es heißt, ſoll das Zentrum bereits zu erkennen gegeben haben, daß es eine Kanz⸗ lerſchaft Hitlers nicht zu akzeptieren geneigt ſei. Die Situation war, wie man jetzt hört, im übrigen ſchon in den geſtrigen Abend⸗ I. ſtunden ziemlich feſtgefahren. Die Bedin⸗ „ 5 gungen, die das Zentrum geſtellt hatte, ſchienen den Nationalſozialiſten unan⸗ nehmbar,- 1 A Montag, 21. November 1932 Deutſch⸗Franzöſiſche Zollkonferenz n Ensland zahlen: a Hindenburgs Auftrag an Hitler Der nationalſozialiſtiſche Führer ſoll über die Bildung einer Regierung mit einheitlichem Programm und Parlamentsmehrheit verhandeln Frankreich oͤroht mit Kündigung des Handelsvertrags von 1927 Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 21. Nov. Die Verhandlungen zur Ueberprüfung des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsabkom⸗ mens von 1927 ſind heute in Berlin im Auswär⸗ tigen Amt aufgenommen worden. Führer der deut⸗ ſchen Abordnung iſt Miniſterialdirektor Poſſe vom Reichswirtſchaftsminiſterium, Führer der franzöſi⸗ ſchen Delegation der Miniſterialdirektor im fran⸗ zöſiſchen Handelsminiſterium, Elbel. Die Delegatio⸗ nen haben das Arbeitsprogramm für die weiteren Verhandlungen aufgeſtellt. Frankreichs Forderungen Drahtung unſeres Pariſer Vettreters Paris, 21. Nov. Zu den Handelsvertragsbeſprechungen veröffent⸗ lichen die franzöſiſchen Morgenzeitungen einen von amtlicher Seite inſpirierten Artikel, der ſich mit den zur Debatte ſtehenden Fragen befaßt. In der Einlei⸗ tung heißt es, daß der Handelsvertrag von 1927 zu⸗ nächſt vollkommen den Erforderniſſen des Augen⸗ blicks entſprochen hätte. Dann ſeien aber die wirt⸗ ſchaftlichen Umwälzungen eingetreten, die kaum vor⸗ ausgeſehen werden konnten(Entwertung der euro⸗ päiſchen Währungen, Zuſammenbruch der Preiſe, Verſchärfung des Protektionismus, Dumping). Sie brachten es mit ſich, daß der Vertrag ſich gegen Frankreich auswirke und nach franzöſiſcher Auffaſſung nicht länger den Handelsaustauſch zwi⸗ ſchen beiden Ländern regeln könne. Frankreich, ſo fährt die offtziöſe Darſtellung fort, hatte die Möglich⸗ keit, mit dreimonatiger Friſt ſofort zu kündigen. Die Regierung entſchloß ſich aber, eine Reviſion des Handels vertrages ohne Kündigung zu bewirken. Gleichzeitig gab die Regierung aber an, daß die Kündigungsfriſt der Form halber eingehalten worden ſei, ſo daß, falls der neue Vertrag nicht inner⸗ halb kurzer Zeit zuſtandekäme, aus der theoretiſchen Kündigung eine praktiſche würde. Nach franzbſiſcher Auffaſſung müſſe die Reviſion des Vertrages die fol⸗ genden Punkte umfaſſen: 1. Aufhebung aller im deutſch⸗franzöſiſchen Han⸗ delsvertrag feſtgeſetzten Zölle, die ſich auf mehr als 5000 Tarifpoſten von insgeſamt 7000 Poſten des franzöſiſchen Tarifs bezogen. 2. Abänderung einer gewiſſen Zahl von Zoll⸗ vorſchriften. Neue Zölle ſollen nicht mehr in ab⸗ ſoluten Ziffern aufgenommen werden, ſondern in einem prozentualen Anſatz vom Minimaltarif oder bei Einführung des Minimaltarifs in der Ver⸗ wendung des Maximaltarifes beſtehen. Die abſolute Höhe der neuen Zollſätze würde ſich alſo in jedem Falle ändern und der franzöſiſche Geſetzgeber müßte den allgemeinen Zolltarif entſprechend der wieder⸗ erlangten Zollfreiheit jeweils abändern. Die Wiedergewinnung der Zollfreiheit, ſo wird bei der Gelegenheit ausdrücklich erwähnt, müſſe Frankreich nicht notwendigerweiſe zu einer Erhöhung des allgemeinen Tarifs zwingen. Eine etwaige Erhöhung der Zollſätze würde gegenüber Deutſchland oder anderen Ländern eine Erweiterung tingentierungsvorſchriften zur Folge haben. Dieſe Kontingente würden bis zur Inkraftſetzung der be⸗ reinigten Zollſätze, die den franzöſiſchen Produzen⸗ ten einen gleichwertigen Schutz gewähren, aufrecht erhalten bleiben. Stelle ſich heraus, daß die Kon⸗ tingentierungspolitik unter den gegenwärtigen Um⸗ ſtänden das einzige wirtſchaftliche Schutzmittel wäre, ſo würden die Kontingente beibehalten werden. 3. Die franzöſiſchen Unterhändler in Berlin wer⸗ den ſich bemühen, eine neue Anwendung der Meiſtbegünſtigungsklauſel zu fordern. Die Meiſtbegünſtigung werde ſich in Zukunft nur noch auf beſtimmte Produkte beziehen und Ausnahmebeſtimmungen im Grenzverkehr zulaſſen. —..———.— Stark aufgefallen iſt auch, daß nicht Herr Kaas ſelbſt zu den Verhandlungen mit Göring gekommen iſt, ſondern daß er lediglich zwei weniger promi⸗ nente Perſönlichkeiten entſandt hat. Hitler ſoll eine zeilang bereits mit dem Gedanken ſich getragen haben, wieder nach München abzureiſen und dem Reichspräſtdenten auf ſchriftlichem Wege mitzu⸗ teilen, daß er ſeinen Auftrag nicht erfüllen könne. Zur Zeit finden im Hauptquartier Hitlers, im Kaiſerhof, Beratungen des nationalſozialiſtiſchen Parteiführers mit ſeinen engeren Mitarbeitern ſtatt. Wie verlautet, wird die ſchriftliche Antwort an den Reichspräſidenten zwiſchen 4 und 5 Uhr zu erwarten ſein. Es ſcheint, daß man ſich innerhalb des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Führerkreiſes noch nicht einig dar⸗ 8 iſt, ob Hitler überhaupt die Miſſion annehmen oll. Lehnt Hitler die Uebernahme des Auftrages ab oder erweiſt er ſich als undurchführbar, ſo wird vermutlich der Reichspräſident noch einen anderen Parteiführer, alſo wahrſchein⸗ lich den Prälaten Kaas, veranlaſſen, den Ver⸗ ſuch zur Einigung auf parlamentariſcher Grundlage zu übernehmen. Bei dem vorausſichtlich negativen Verlauf dieſer Bemühungen würde man vermutlich zu dem Ge⸗ danken eines Präſidialkabinetts, alſo einer Regierung auf Grund des Artikels 48, zu rück⸗ kehren. Daß in dieſem Falle Hitler den Auftrag zur Kabinettsbildung erhalten wird, gilt in politiſchen Kreiſen als ausgeſchloſſen, da es ein innerer Wider⸗ ſpruch wäre, wenn ein Präſidialkabinett von einem Parteiführer geleitet würde. Das Mandat erginge in dieſem Fall alſo an eine neutrale Perſönlichkeit. Wer für dieſen Auftrag in Frage käme, iſt im Augen⸗ blick noch ganz unentſchieden. Auch bei einer ſolchen Löſung würde es darum gehen, daß der Vertrauens⸗ mann Hindenburgs eine möglichſt breite fachliche Baſis für die Durchführung des politiſchen und wirtſchaftlichen Programms der nächſten Monate findet. Daß das gegenwärtige Kabinett bis zum Zuſammentritt des Reichstages etwa als geſchäfts⸗ führende Regierung am Ruder bleibt, darf als aus⸗ geſchloſſen gelten. Der Reichspräſident legt den größten Wert darauf, daß eine aktionsfähige Regie⸗ rung bei der Wiedereröffnung des Reichstages vor⸗ handen iſt. Eine Wiederkehr Papens iſt höchſt unwahrſcheinlich. Erwähnt ſei noch, daß General von Schleicher erklären läßt, er habe in den letzten Tagen, alſo weder am Samstag noch am Sonntag, mit Herrn Hitler geſprochen. Vielmehr habe er dieſen ſchon ſeit Wochen nicht mehr geſehen. Eine nationalſozialiſtiſche Mitteilung Ueber die heutige Unterredung Adolf Hitlers mit dem Reichspräſidenten teilt die Reichspreſſe⸗ ſtelle der NSDAP mit: Der Führer wurde heute um 10.30 Uhr zum Reichspräſtdenten gebeten. Der Reichspräſident rich⸗ tete an ihn das Erſuchen, bis Donnerstag abend zu klären, ob ein von ihm gebildetes und unter ſeiner Führung ſtehendes Kabinett eine parlamentariſche Mehrheit beſitze. Dieſem Auftrag wurde eine An⸗ zahl präſidialer Vorbehalte als Vorausſetzung bei⸗ gefügt. Auftrag und Vorbehalte ſind ſchriftlich nie⸗ dergelegt. Der Führer erklärte, erſt nach eingehen⸗ der Prüfung dieſer Bedingungen mitteilen zu kön⸗ nen, ob ſich damit eine Ausſicht ergebe, die ge⸗ wünſchten Verhandlungen zu führen. Das Ergebnis dieſer Prüfung ſoll noch a m heutigen Montag dem Herrn Reichspräſiden⸗ ten zugeleitet werden. 85 Adolf Hitler iſt mit Göring und Frick heute vor⸗ mittag beim Reichspräſidenten vorgefahren und, wie geſagt, von den Nationalſozialiſten mit großer Be⸗ geiſterung begrüßt worden. Die Polizei hatte jedoch umfangreiche Abſperrmaßnahmen vorgenommen, ſo daß der Verkehr und die An⸗ und Abfahrt Hitlers ohne Zwiſchenfälle vor ſich ging. Vor dem Hotel Kaiſerhof ſammelten ſich um die Mittagszeit immer größere Maſſen an, ſo daß die Polizei öfters eingreifen mußte, um den Verkehr aufrecht zu erhalten. Als Dr. Goebbels das Hotel kurz nach 1 Uhr verließ, richtete er auf die Bitte des Revier⸗ vorſtehers die Aufforderung an die Menge, ſich nach Hauſe zu begeben, da die nationalſozialiſtiſchen Führer angeſtrengt arbeiten müßten. Tatſächl ich zerſtreute ſich darauf die Menge in kurzer Zeit. Die Neueinſtellungen im Rheinland — Köln, 21. Nov. Aufgrund der Verordnung vom 5. Sept. zur Vermehrung und Erhaltung der Ar⸗ beitsgelegenheiten ſind im Schlichterbezirk Rheinland bis heute rund 7250 Neueinſtellungen vorgenommen worden, die ſich auf 213 Betriebe ver⸗ teilen. Die Mehrzahl der Einſtellungen erfolgte in der Textil-, Metall⸗ und chemiſchen Induſtrie. oder eine Lockerung oder gar Beſeitigung der Kon⸗ In politischen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß der 143. Jahrgang— Nr. 543 Muß England zahlen? § London, 21. Nov. Mit ſteigender Nervoſität folgt die engliſche Oef⸗ fentlichkeit den Nachrichten aus Amerika über die Ausſichten einer Verlängerung des Schulden⸗ moratoriums. Während in den erſten Tagen nach der Abſendung der engliſchen Note die Gewährung eines Aufſchubs für ſicher galt, hat ſich dieſer Op⸗ timismus jetzt ins Gegenteil verwandelt. Sämtliche engliſche Blätter nehmen heute an, daß das Schulden⸗Moratorium nicht er⸗ N klärt wird. Rooſevelt, mit dem Hoover die Verantwor⸗ tung für die Regelung der Schuldenfrage zu teilen wünſcht, hat ſich mit überraſchender Vorſicht ausge⸗ ſprochen und ſofort den Kongreß einge⸗ ſchaltet. Dadurch iſt die Ausſicht auf einen Schul⸗ dennachlaß am 15. Dezember, dem nächſten Zahlungs⸗ termin, überaus trübe geworden. Frankreich und Italien haben an dieſem Termin keine über⸗ mäßig großen Summen zu zahlen, da der Hauptteil ihrer Raten im Sommer fällig iſt. England muß darum, wenn das Moratorium nicht verlängert wird, Mitte nächſten Monats etwa 90 Millionen Dollar, alſo nach dem gegenwärtigen Kurs faſt 30 Millionen Pfund, überweiſen. Es beſteht an ſich die Möglichkeit, daß England ſich zahlungsunfähig erklärt. Es gibt ſicher viele Amerikaner, die ſich nichts ſehnlicher wünſchen als eine ſolche Demü⸗ tigung John Bulls. Praktiſch iſt daran garnicht zu denken. Selbſt der frühere ſozialiſtiſche Schatz⸗ ſekretär Snowden ſchrieb geſtern im„Sunday Exbreß⸗ kein Engländer könne die Einſtellung der Schuldenzahlung gegenüber Amerika auch nur einen Augenblick in Betracht ziehen. Solche würdevollen Redensarten wären an ſich nicht ernſt zu nehmen, wenn die praktiſche Ueberlegung nicht dahinter ſtünde, daß England allzu viel zwei⸗ felhafte Schuldner hat, die dem Beiſpiel des großen Gläubigers ſofort folgen würden. Es bleibt alſo wahrſcheinlich nichts anderes übrig, als die 30 Mil⸗ lionen Pfund am Zahlungstermin zu überweiſen. Tatſächlich liegt dieſe Summe ſchon in Dollar in Newyork bereit. Die Deviſen ſtammen offenbar aus dem Währungsausgleichs⸗ fond. Die Zahlung wird daher keinen unmittel⸗ baren Druck auf die Pfundwährung ausüben, aber ſie vermindert immerhin die zur Valutaſtützung zur Verfügung ſtehenden Beträge ganz erheblich. Schließlich bleibt das Problem zu löſen, wie man die Zahlung, die bisher im Staatshaushalt nicht vor⸗ geſehen iſt, decken will. Ein Zuſatzetat wäre unver⸗ meidlich und ſtatt der verſprochenen Steuerſenkung würde die Regierung womöglich die Steuern erhöhen müſſen. Das Zug-Attentat bei Nantes Meldung des Wolff Büros — Paris, 21. Nov. Die letzten offiziellen Auskünfte über den An⸗ ſchlag auf die Eiſen bahnſtrecke Paris Nantes beſtätigen lediglich die bereits bekannten Tatſachen. Das Gleis iſt durch zwei Sprengkörper aufgeriſſen worden. Es wird jedoch immer wahr⸗ ſcheinlicher, daß die Urheber weniger ein Attentat gegen den Zug des Miniſterpräſidenten verüben als eine Demonſtration veranſtalten wollten. Es handelt ſich um bretoniſche Autonomiſten, die gegen die Feiern zur Erinnerung der. Vereini⸗ gung der Bretagne mit Frankreich zu proteſtieren gedachten. Wäre wirklich ein Attentat gegen den Miniſterpräſidenten geplant geweſen, dann hätten die Täter ſicher zwei rot brennende Laternen, die als Halteſignal für jeden Zugführer dienen müßten, nicht auf dem Bahnkörper gelaſſen. Nach dem„Paris Soir“ ſind in Nantes ſieben Perſonen verhaftet worden, die aus Rennes, Paris und anderen Städten zugereiſt waren. Von den 5 ſieben Perſonen ſind vier Mitglieder einer breto⸗ 8 niſchen Geheimgeſellſchaft. Unter ihnen befindet ſich eine junge Studentin, die den Beinamen „die rote Jungfrau“ führt und von der auch a im Zuſammenhang mit dem Bombenattentat in Rennes die Rede geweſen iſt.. 5 Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, iſt der deutſche Botſchafter in Paris, Dr. Köſter, tele⸗ graphiſch beauftragt worden, dem franzöſiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Herriot die Glückwünſche der deutſchen Regierung zu überbringen. Botſchafter bei dieſer Gelegenheit in irgend eine Form das Befremden darüber zum Ausdruck brin⸗ gen wird, daß in der franzöſiſchen Preſſe das Atten⸗ tat mit einem Deutſchen und mit der Nationalſozia⸗ liſtiſchen Partei in Zuſammenhang gebracht wor. D. r 5 wieder als Kinderbuch aufgelegt wird, aufgeprägt wurden. Wer ſie optiſch nich 2. Seite/ Nummer 543 Neue Mäunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 21. November 1932 Hohe Zuchthausſtrafen in Altona Meldung des Wolff ⸗ Büros — Altona, 21. Nov Nach mehrtägiger Verhandlung fällte heute das Sondergericht ſeine Entſcheidung in dem Prozeß gegen die wegen der Schleswig⸗Holſteiniſchen Handgrana⸗ tenanſchläge angeklagten Nationalſozialiſten. Der Hauptangeklagte, der Standartenführer und Mitglied des Reichstages, Moder, wurde zu ſechsein⸗ halb Jahren Zuchthaus werurteikt. der Ange⸗ klagte Grezeſchzuſechs Jahren 3 uchthaus, Strathmann zu fünf Jahren und Plaehn zu fünfein⸗ halb Jahren Zuchthaus. Acht Angeklagte erhielten je eineinhalb Jahre Zuchthaus. Zehn Angeklagte er⸗ hielten Gefängnisſtrafen von einem bis neun Mo⸗ naten, elf Angeklagte wurden freigeſprochen. Braunſchweig führt Schlachtſteuer ein Meldung des Wolffbüros — Braunſchweig, 21. Nov. Das braunſchweigiſche Staatsminiſterium hat, wie verlautet, beſchloſſen, durch Notverordnung zum 1. Dezember 1932 im Freiſtaat Braunſchweig die Schlachtſteuer einzuführen. Eine Mutter warf ihr Kind auf die Schienen Meldung des Wolffbüros — Berlin, 21. Nov. Am 11. November wurde die ſechs Jahre alte Roſemarie Boddin notdürftig bekleidet und beſin⸗ nungslos auf den Gleiſen der Stettiner Bahn unterhalb der Grenzbrücke aufgefunden. Man ver⸗ mutete ein Sittlichkeits verbrechen. Jetzt iſt die Tat in überraſchender Weiſe aufgeklärt worden. Täterin iſt die Mutter des Kindes, Marta Boddin, eine 25jährige Frau, die in der Samstagnacht ein umfaſſendes Geſtändnis ablegte. Sie wollte das Kind beſeitigen, um in den Beſitz einer Verſiche⸗ rungsſumme von 4000/ zu gelangen, die beim Tode des Kindes an deſſen Eltern fallen ſollte. Sie hat das Kind an dem kritiſchen Abend an dem übermannshohen Brückengeländer hinaufgehoben, angeblich um es hinüberſchauen zu laſſen, es daun bei den Fußſohlen gepackt und auf den Bahnkörper ge⸗ worfen. Dem Ehepaar Boddin, das von der Wohlfahrts⸗ pflege lebte, ging es ſehr ſchlecht. Die Frau ſuchte Männerbekanntſchaften zu machen, verlegte ſich auch aufs Betteln und die kleine Roſemarie mußte oft auf Höfen ſingen. Da aber auf dieſe Weiſe nicht ge⸗ nug Geld einging, entſchloß ſich die Mutter zu der furchtbaren Tat, um die Verſicherungsſumme von 4000 // zu erhalten, für die ſie ihr Kind verſichert hatte. Unter dem dringenden Verdacht, von dem Mord⸗ plan gewußt zu haben, wurde auch ihr Mann, der abgebaute Poſtſchaffner Boddin, verhaftet. Frankreich in Waffen Die„Kölniſche Illuſtrierte Zeitung“ hat in dieſen Tagen eine Sondernummer„Frankreich in Waffen“ herausgebracht, die nicht nur in Deutſchland, ſondern beſonders in Frankreich, England und Italien die größte Wirkung gehabt hat. Die franzöſiſche Regierung ſah ſich ſogar veranlaßt, noch am Tage des Erſcheinens des Sonderheftes eine umfangreiche amtliche Erwiderung her⸗ auszubringen, die jedoch den Eindruck der Veröffentlichun⸗ gen der„Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung“ nicht zu er⸗ ſchüttern vermochte. Mit gewiſſenhaftem Fleiß wurden alle guthentiſchen Unterlagen zuſammengetragen und ſo ein Bild von der überragenden franzöſiſchen Rüſtung gezeich⸗ net. Allein die Bilder, die die„Kölniſche Illuſtrierte“ bringt, zeigen jedem Laien, daß die ungeheuren Rüſtungen Frankreichs eine ſtändige Bedrohung für Deutſchland und ganz Europa bedeuten. Die Veröffentlichung wird ſo zu einem außerordentlich wichtigen Mittel der deutſchen Ab⸗ rüſtungs propaganda, Das Sonderheft, das in Elſaß⸗Loth⸗ ringen ſogar beſchlagnahmt wurde, ſollte jeder Deutſche mi ſtoß war ſo ſtark, Schlaf geweckt wurden und Tiſche und andere verantwortungsbewußtem Ernſt ſtudieren. Wieder einmal Ratstagung Im mandſchuriſchen Konflikt erwartet man eine Entſcheidung zugunſten Japans Drahtung unſeres eigenen Vertreters k. Genf, 21. Nov. Völkerbundsrat— es iſt der 69. iſt heute vormittag zuſammengetreten. Zum ſechſten Mal ſteht an der Spitze ſeiner Tagesordnung das ominöſe Wort: die mandſchuriſche Frage. Wenige Monate vor ſeinem Tode ſtellte Briand die Forderung auf, daß der Konflikt zwiſchen Japan und China in Genf geregelt werde und nicht durch die „Diplomatie der Staatskanzleien“. Seither ringt der Völkerbund vergeblich um eine Schlichtung des Problems, das mit der Sicherung des Friedens in Der Oſtaſien verknüpft iſt. Nach langen Kämpfen kam Mitte dieſes Jahres der Lyttonbericht zu⸗ ſtande, das Werk einer Studienkommiſſion, die nicht aus Diplomaten, ſondern aus unabhängigen Ken⸗ nern der mandſchuriſchen und fernöſtlichen Verhält⸗ niſſe beſtand. Dieſer Bericht, der auch die Unter⸗ ſchrift des deutſchen Kommiſſionsmitgliedes Dr. Schnee trägt, wurde im September dem Völker⸗ bundsſekretariat übergeben und ſollte ſofort im Rate behandelt werden. Die Japaner erhoben da⸗ gegen Proteſt und wünſchten die Diskuſſion erſt Ende November. Zu dieſem Zweck wurde der Rat einberufen, der bei dieſer Gelegenheit noch einige dringliche Fragen, vor allem die Ernennung des Völkerbunds⸗Kommiſſars für Dan⸗ zug ſowie einige Differenzpunkte zwiſchen Polen und Danzig nebſt einer oberſchleſiſchen Streit⸗ angelegenheit behandeln wird. Das Schwergewicht fällt jedoch in inter⸗ nationaler Beziehung auf den mandſchuri⸗ ſchen Konflikt. Vertreter der Vereinigten Staaten und Sowjetrußlands, die ſich hier wegen der Ab⸗ rüſtungsverhandlungen aufhalten, werden außerhalb des Rates an den Auseinanderſetzungen über die Zukunft des manbſchuriſchen Staates teilnehmen. Japans Regierung ſorgte reichlich für eine lang⸗ wierige Ausſprache. Ihre Bemerkungen zu dem Lyttonbericht treffen das Werk der Kommiſſion bis ins Mark. Es bleibt nicht ein gutes Haar an dem Vorſchlag, den die Kommiſſion ausgearbeitet hat. Japan lehnt die Forderung der Unabhängig⸗ keit des mandſchuriſchen Staates glatterdings ab und rollt wieder die Frage auf, ob China überhaupt als ordentlich regierter, einheit⸗ licher und vertrauenswürdiger Staat zu be⸗ trachten ſei. Die Idee, den mandͤſchuriſchen Staat durch internationale Gendarmerie verteidigungsfähig zu machen und ſozuſagen unter den Schutz des Völkerbundes zu ſtellen wie etwa den Danziger Freiſtaat, verweiſt Japan ins Reich der Chimäre. China läßt dagegen von ſeinem hieſigen Vertreter Dr. Yen erklären, daß der Littonbericht annehmbar ſei. Japan droht den Völkerbund zu verlaſſen, falls der Verſuch unternommen werden ſollte, es zur Preisgabe ſeiner Poſition in der Mandſchurei zu zwingen. Damit würde aber der Abrüſtungskonferenz ein vernichtender Hieb verſetzt. eine Taktiſch befindet ſich Japan in einer nicht ungünſti⸗ gen Stellung, die es reſtlos auszunutzen entſchloſſen iſt. Man darf annehmen, daß der Völkerbund von dem Vorſchlag des Lyttonberichts erheblich abrücken wird, um unter einem gleichzeitigen Druck auf China eine Annäherung an Japan anzubahnen, das die wirtſchaftlichen Intereſſen der beteiligten Mächte garantieren will. So wird ſich vielleicht nach langem Streit, der auch diesmal nicht zur Löſung führen wird, eine erſte Brücke finden laſſen. Unter dem Vorſitz de Valeras begann heute vor⸗ mittag um halb 12 Uhr die Debatte über den chineſiſch⸗japaniſchen Streitfall und die Zukunft des mandſchuriſchen Staates. Als Ver⸗ treter Japans erſchien diesmal der Diplomat Mat⸗ ſuo ka, ein energiſcher Vertreter ſeines Landes, der in einem faſt dreiviertelſtündigen Expoſé die FJor⸗ derung anhängig machte, daß die von Japan durch⸗ geführte Organiſierung der mandſchuriſchen Staates unangetaſtet bleiben müſſe. Das von Matſuoka ver⸗ leſene Expoſé war bereits der franzöſiſchen Regie⸗ rung bekannt, denn der japaniſche Diplomat hielt ſich vor ſeinem Eintreffen in Genf drei Tage in Paris auf und verhandelte dort mit den maßgebenden Per⸗ ſönlichkeiten des Außen miniſteriums. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß Frankreich als Anwalt der japaniſchen Theſe hier in Geuf auftreten wird. Schwerer Eroͤſtoß im Rheinland Meldung des Wolff⸗ Büros i — Düſſeldorf, 21. Nov. In der Nacht zum Montag um 0,38 Uhr wurde im Rheinland ein heftiger Er dſtoß verſpürt, der etwa zwei bis drei Sekunden dauerte. Der Erd⸗ daß die Leute aus dem Möbelſtücke erheblich ins Wanken gerieten. Der Erdſtoß wurde auch in Krefeld, Gladbach⸗Rheydt, Eſſen, Recklinghauſen, Opladen, Dortmund, Kanten, Velbert, Koblenz, Köln, Wuppertal, Gelſenkirchen, Mülheim, Krefeld und Bochum wahrgenommen. Nach allen bisher vorliegenden Meldungen iſt Schaden nicht angerichtet worden. Der Erdſtoß ſoll zwei bis 30 Sekunden gedauert haben. Der Bevölkerung hat ſich große Unruhe bemächtigt. Das Erdbeben wurde von den Inſtrumenten der Reinachſchen Erdbeben warte auf dem Kleinen Felöberg im Taunus um 24 Uhr 37 Mi⸗ nuten 38 Sekunden aufgezeichnet. Nach vier Minuten kamen die Inſtrumente wieder zur Ruhe. Die Heidelberger Sternwarte meldet zu dem Erdbeben; der Herd liege einige Hundert Kilometer von Heidelberg; es ſei nicht als ſehr ſtark anzuſprechen, wenn auch die Inſtrumente deutliche b Aufſchläge zeigen. Die Bewegung der Inſtrumente ſetzte um 0,37 Min 48 Sek. ein, hatte ihren Höhe⸗ punkt um 0,38 Min. 39 Sek. Raſche Hilfe für Laudenbach Telegraphiſche Meldung — Laudenbach bei Weinheim, 21. Nov. bäudeverſicherungsanſtalt die Summe von 9075, an 81 Geſchädigte und einen weiteren Betrag von 1167/ für zwei beſonders ſchwer Betroffene. Die Unkoſten der Geſchädigten werden damit zu etwa 70 bis 75 v. H. gedeckt werden.(Ueber die Einzel⸗ heiten werden wir noch berichten.) Autounglück in Jlalien— Elf Tole Meldung des Wolff⸗Büros — Rom, 21. Nov. Bei Fur b ara wurde geſtern abend ein Laſt⸗ kraftwagen, auf dem ſich 52 junge Faſziſten befanden, die von einem Beſuch der Ausſtellung über die faſziſtiſche Revolution aus Tarquinia zurückkehrten, bei einer Bahnüberquerung vom Zuge erfaßt. Elf Perſonen wurden getötet und alle anderen, davon einige ſchwer verletzt. % Ende letzter Woche zenehmigke die Badiſche Ge⸗ Das Expoſé Matſuokas erledigt den Lyttonbericht und ſucht den Nachweis zu führen, Mitgliedern der Studienkommiſſſion ausgearbeiteten Vorſchläge teils undurchführbar, teils mit den fach⸗ lichen Verhältniſſen in der Mandſchurei unvereinbar ſind. Beſonders iſt zu erwähnen, daß Matſuoka die wirtſchaftlichen Belange der in der Mandſchuret ver⸗ tretenen Staaten gewährleiſtet. Am Schluß ſeiner Ausführungen ſagte Matſuoka: „Wir haben den Völkerbundspakt nicht ver⸗ letzt. Wir wollen keinen Krieg. Wir wollen keine neuen Gebiete erobern. Wir wollen niemanden angreifen. Wir. ehrlich den Frieden in der ganzen Welt. Wir wollen aber nichts von unſeren Jutereſſen in Oſtaſien preisgeben, denn mit dieſen Intereſſen hängt das Leben Japans untrennbar zuſammen.“ China bezeichnete der japaniſche Vertreter als einen durch Unruhen aufgewühlten Staat, der eine ſtän⸗ dige Bedrohung des Weltfriedens darſtelle. Er ver⸗ langte für die Organiſierung des neuen Staates in der Mandſchurei die Geduld des Völkerbundsrates und ſagte:„Wenn uns das Abendland nur ein wenig Entgegenkommen bekundet, dann werden wir be⸗ weiſen, daß die Mandſchurei in ihrer heutigen Form durchaus lebensfähig und geſund iſt. Für Deutſchland ſind Reichsaußenminiſter von Neurath, für England Sir John Simon, für Frankreich Paul Boncour und für Italien Aloiſi am Ratstiſch erſchienen. der neue Außenminiſter Beck anweſend. Neurath bei Davis Wie verlautet, findet im Laufe des heutigen Tages eine Beſprechung zwiſchen dem amerikaniſchen Delegierten Norman Davis und dem deutſchen Reichsaußenminiſter Frhr. v. Neurath ſtatt. 43 000 gefälſchte gieberthermomeiler Meldung des Wolffbüros — Weimar, 21. Nov. Der Fieberthermometerfabrikant Fr. Schubert in Geraberg wurde, wie gemeldet wird, vom Staatl. Prüfamt in Ilmenau überführt, Fieberthermometer in rieſigen Mengen mit falſchen Eichſtempeln verſehen und vertrieben zu haben. Nach den bis⸗ herigen Feſtſtellungen ſollen Zehntauſende dieſer gefälſchten Thermometer in den Handel gebracht worden ſein. In der Wohnung Schuberts ſind durch die Gendarmerie allein 45000 Stück beſchlag⸗ nahmt worden. Die Fieberthermometer⸗Induſtrie iſt durch dieſe Fälſchungen ſchwer geſchädigt worden. Schubert wurde verhaftet und ins Ilmenauer Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Einſturzunglück in Warſchau Meldung des Wolffbüros — Warſchau, 21. Nov. In der Warſchauer Heiligen Kreuz⸗Kirche, einer der größten Kirchen der Stadt, iſt während der Andacht im Presbyterium der ſteinerne Fußboden eingebrochen. 12 Perſonen ſind in die vier Meter tiefer liegende Gruft hinuntergeſtürzt und haben ſchwere Verletzungen davongetragen. Es ent⸗ ſtand eine Panik. Nur dem energiſchen Zureden des Geiſtlichen, der zur Ruhe mahnte, iſt es zuzu⸗ 15 daß eine weitere Ausbreitung der Kata⸗ ſtrophe vermieden werden konnte, 3 Gründung eines republikaniſchen Schutzbun des — Berlin, 21. Nov. Laut Mitteilung der Sozial⸗ Republikaniſchen Partei iſt unter der Führung von Otto Hörſing der Republikaniſche Schutzbund (Deutſcher Bund für Arbeit und Sport) am 18. Nov. ins Leben gerufen worden. Ehetragödie in Oldenburg — Oldenburg, 21. Nov. In der Gemeinde Zwi⸗ ſchenahn erſchoß der 30 Jahre alte Landwirt Dierks ſeine Ehefrau mit einem Jagogewehr und tötete ſich darauf ſelbſt durch einen Schuß in den Mund. Der Bluttat iſt offenbar ein furchtbarer Kampf vorausgegangen. Zwiſchen den Eheleuten be⸗ ſtanden ſeit einiger Zeit ſchwere Zwiſtigkeiten. — p, ⁵Ü—ͤeW pee ̃jꝗ.“.]ꝗ ͤ. p „Meiſter Peoͤros Puppenſpiel“ Oper mit Marionetten im Ritterſaal Don Quichote, der edle Ritter von la Mancha kehrt auf ſeinen abenteuerlichen Fahrten in einer Schenke ein. Dort ſieht er ein Puppenſpiel, in dem ein Ritter ſeine Dame aus der Gefangenſchaft er⸗ rettet. Don Quichote, der Verehrer der Duleinea von Toboſo, kann es nicht zulaſſen, daß die tapferen Liebenden des Puppenſpiels von den ſchlimmen Mauren verfolgt werden und ſchlägt deshalb das gauze Puppenzeug zuſammen, damit alles ſehe, wie ſehr die umherirrenden Ritter der Welt von Nutzen sind, weil ſie kein Unrecht dulden,— und ſchließlich muß Don Quichote den ganzen Schaden, den er an⸗ gerichtet hat, bezahlen, wie wir allemal das zahlen müſſen, was uns die Phautaſie vorgegaukelt hat. Dieſe Epiſode aus dem Leben des Ritters von der traurigen Geſtalt führt zum Weſenskern Don Quichotes. Die Verwirrung von Phantaſie und Wirblichkeit bildet ſeine Eigenart. Darin liegt etwas rührend Kindliches, und wenn wir uns ver⸗ wundern, daß der Roman von Cervantes immer ſo dürfen wir nicht vergeſſen, daß der kaſtiliſche Ritter dem kindlichen Gemüt näher ſteht als wir glauben. Bei Cervantes taucht in dieſer Puppenſpielſzene auch ein Knabe auf, der die Vorgänge auf der Bühne erläutert; und wenn das auch dem altſpaniſchen Brauch von einſt entſprach, ſo liegt darüber hinaus lt dieſer Geſtalt des Vermittlers zwiſchen dem Rit⸗ termärchen der Puppenwelt und der 88 8 Don Quichotes ein e N f Der moderne ſpaniſche Komponiſt Manuel de Falla, der auch äußerlich d gangenheit ſeines Landes gleicht zen Oper dieſe Puppenſpielepiſo verarbeitet. Es liegt in ihr ſehr beſchloſſen; vor allem der inſtinkt die Mauren, die Moriske, der aus dem ganzen ſpa⸗ niſchen Schrifttum hervorklingt, und weiter iſt als eine Abwehr gegen die hat in einer kur⸗ Don Quichotes J Urſpaniſches 8 die von der Moriske dem Spanier un äußerlich ö. wahrnehmen kann, mu ſie randen der Ver⸗ mie die durch das Ohr entdecken: denn in der ſpaniſchen Muſik, die eigentlich bis zum heutigen Tage Volks⸗ muſik geblieben iſt, klingt bis in die Einzelheiten der notenmäßig oft gar nicht wiederzugebenden In⸗ tervalle die mauriſche Invaſion vernehmlich nach. Wo die ſogenannte neue Muſtk uns wirklich Neues vermittelte, hat ſie im Grunde nichts anderes getan, als das Alte wieder zu beleben, be⸗ ſonders in jenen Nationen, die ihre Muſik aus der muſikaliſchen Folklore beſtreiten müſſen, bei den Slawen und Spaniern. So gibt de Falla in ſeiner Mufſik inhaltlich in der Hauptſache nichts anderes als Anklänge an die Muſik ſeiner ſpaniſchen Heimat. Nicht in unmittelbarer Reproduktion natürlich, ſondern in einer überaus feinſinnigen und ver⸗ ſchränkten Uebertragung in die muſikaliſchen Aus⸗ drucksmittel einer gereinigten und vornehmen Or⸗ cheſterſprache,. Die Volksmuſik klingt gleichſam im Verborgenen mit, in einer andern Dimenſion, die der Hörer durch die Vermittlung ahnen muß. Das bedeutet, daß man dieſe feingefügten muſtkaliſchen Gebilde nicht vordergründig wiedergeben darf. So reizend es ſich auch mit dem kleinen Orcheſter muſi⸗ zieren läßt, ſo geheimnisvoll iſt doch dieſes Spiel mit dem inſtrumentalen Wechſel der knappen The⸗ matik, ſo wenig erſchöpft ſich dieſer Klang in einer partiturgerechten Ausbreitung der überaus feinen Faktur der Holzbläſer, für die kein moderner Kom⸗ poniſt geiſtvoller, man kann faſt ſagen vergeiſtigter geſchrieben hat als dieſer zeitgenöſſiſche ſpaniſche Edelmann. Die Partitur dieſer kleinen Oper iſt von feinſtem Gold, man kann faſt ſagen von Alt⸗ gold, deſſen Farbe gewahrt bleiben muß. * Deu widerſetzt ſich der Ritterſaal des Schloſſes. Er hat eine Ueberakuſtik. Die Wölbung des in der Proportion nicht ſehr glücklichen Raumes, der Mar⸗ mor, die tiefen Fenſterniſchen, das alles ſind Feinde eines bis ins letzte differenzierten Klanges. Die Wiedergabe— wir berichten über die geſtrige Abendvorſtellung— mußte dieſer Ungunſt des Ortes 8 Opfer fallen. Die Sänger wirkten nicht ertreter einer ſeinmaſchigen, beziehungs⸗ reichen Muſikkomödie, 5 e viel zu ſehr geſanglich überhöht, der 1 8 darin, die in der Architektur des Ganzen unbedingt hervortreten müßten. Einmal, wenn der anſagende Knabe ſich allzuſſehr von der Fabel, die er erzählt, hinreißen läßt.(Wie ſinnig iſt hier die phan⸗ taſtiſche Verwirrung des Ritters vorbereitet!) Zum andern zeigt de Falla am Schluß in dem heldiſchen Geſang Don Quichotes, wie gewaltig dieſe Figur im ſpaniſchen Seelenraum daſteht. Der kleinen Don Quichote gibt es viele; wo aber wird dieſe ein⸗ malige Geſtalt, an die ſich nur ein ehrfürchtiger Geiſt ſelbſt im Rahmen einer Puppenſpieloper heranwagen darf, in ihrer eigentlichen Größe dar⸗ geſtellt! Dieſe Steigerung als ſolche vermißten wir in der Wiedergabe, wobei nicht etwa die Einſtudierung ſelbſt, ſondern ihr räumlicher Rahmen die eigent⸗ liche Reſonanz nicht zuließ. Der Spielleiter Dr. Hein hatte ſich in der Typik alle Mühe gegeben, die Geſtalten des Spiels ihrer Eigenart entſpre⸗ chend herauszumodellieren. Da ſchritt wirklich der furchtloſe Phantaſieritter mit Harniſch, Helm und Lanze einher, von Sidney de Vries mit großem und wohllautendem Stimmaufwand ausgefüllt. Aber mit zu großem, ſo daß man ihn nicht ver⸗ ſtand, ſo wenig, wie außer bei den einleitenden Sätzen der anſagende Knabe von Nora Lande⸗ rich zu verſtehen war, die ſang und ſang, ihre ſchwierige Partie mit bewundernswerter Genauig⸗ keit beherrſchte, aber nicht zum Erläuterer, ſondern zum Verſchleierer der Puppenſpielvorgänge wurde. * Mit dieſen hatte ſich Meiſter Deininger aus Stuttgart alle Mühe gegeben, um ein hübſches Puppenſpiel zuſtande zu bringen. Die ritterliche Welt lebte in romantiſcher Stimmung auf. Da ſaß man Ritter, die anmutig Schach zu ſpielen wußten, eine verlaſſene Märchenprinzeſſin auf hoher Zinne, und vor allem Mohren, die ſich mit köſtlichen Ge⸗ bärden über die kleine Bühne bewegten. Ein Rit⸗ terſpiel im Ritterſgal. Deininger hatte ſein Mario⸗ nettenthegter eigens auf dieſe Vorſtellung aus⸗ gerichtet. Eine Mühe, die alle Anerkennung ver⸗ dient. Als Spielmeiſter vor dem Vorhang fun⸗ gierte Fritz Bartling, der das Abenteuerliche der Puppenſpielergeſtalt 2 altſpaniſcher Zeit wirkſam unterſtric t. 5 Das Orcheſter ſtand un 1 8 N N der 1 8 von da. * Architekt iſt, und deshalb für die Tücken des Rau⸗ mes nicht verantwortlich gemacht werden kann. Er hatte ſich ſehr um den klanglichen Zuſammenhalt bemüht, und man wünſchte nur zu der Virtuoſität ſeines Kammerorcheſters auch die intime Kammer⸗ wirkung. Sie wollte ſich auch nicht bei der Ein⸗ leitung des Abends, einer Marionettenſuite des modernen Italieners Alfredo Caſel la, ein⸗ ſtellen. Von dieſem Komponiſten, dem Führer der neuen Muſik in Italien, ſtammt eine Reihe koſt⸗ barer Werke. Aber er hat offenbar zu viel von der muſikaliſchen Abwegigkeit unſerer Zeit auf den zahl⸗ reichen Muſikfeſten gehört, die er alljährlich beſucht. So ſind die Stücke, denen man den Geiſt Goldonis ins verwandte Puppenreich übertragen zutrauen oder zumindeſt wünſchen möchte, nach einem geiſt⸗ vollen Anſatz zu einer Häufung klanglicher Ueber⸗ kunſt geworden, die nun einmal in italieniſcher Muſik nicht bodenſtändig wirkt, und deshalb in dieſer Aneinanderreihung, die nur äußerlich etiket⸗ tiert, aber nicht innerlich wirklich gebündelt iſt, langweilen muß. Die Veranſtaltung hatte am Nachmittag einen ſtarken Beſuch aufzuweiſen, als die Man n⸗ heimer Bibliophilengeſellſchaft dem Redner der morgenlichen Hauptmann⸗FJeier, Al⸗ fred Kerr, als Gruß damit aufwartete. Es wird berichtet, daß die Oper de Fallas hier ſtarken An⸗ klang fand, wobei gewiß die akuſtiſchen Mängel des Raumes durch den ungleich ſtärkeren Beſuch aus⸗ Der Gaſt wurde, nach einer per⸗ geglichen wurden. ſönlichen Würdigung, durch den Vortrag des „Krämerſpiegels“ von Richard Strauß geehrt, zu dem einſt Kerr ſelbſt die Worte ſetzte. Wir haben über dieſen witzigen Zyklus bereits zu anderer Zeit ausführlich berichtet; er wurde auch geſtern wieder durch Dr. Cremer als Sänger und Generalmuſik⸗ direktor Roſenſtock als Begleiter am 8 885 wieder⸗ gegeben.* 2 3 Das Nationaltheater teilt mit: Die Oper „Meiſter Pedros Puppenſpiel“ im Ritter⸗ ſaal des Schloſſes gelangt nur noch heute, 20 Uhr, und morgen, 21 Uhr, zur Aufführung. Später wird Die erſten Wieder⸗ das Werk nicht mehr gegeben.— holungen der„Weber“ von Gerhart Haupt⸗ mann in der neuen Inſzenierung von 7 n am ee und 1 5 daß die von den 8 1. ö , — N Für Polen iſt zum erſtenmale ** . * W ö 9 3 * 0 .* Montag, 21. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Stadtseite Nachklänge zur Brückenweihe Die Feſtſchrift Unter dem Titel„Die neue Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen“ haben die Deut⸗ ſche Reichsbahngeſellſchaft und die Stadtverwaltun⸗ gen von Mannheim und Ludwigshafen eine reich⸗ illuſtrierte Feſtſchrift herausgegeben, die durch Geleitworte des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Dr. Held, des badiſchen Staatspräſidenten Dr. Schmitt, des Reichspoſt⸗ und Reichsverkehrsmini⸗ ſters Frhr. v. Eltz, des Generaldirektors der Deut⸗ ſchen Reichsbahngeſellſchaft Dr. Dorpmüller, des bayeriſchen Staatsminiſters des Innern Dr. Stüt⸗ zel, des badiſchen Finanzminiſters Dr. Mattes, der Oberbürgermeiſter von Mannheim und Ludwigs⸗ hafen, des Präſidenten der Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen, Happ, des Vizepräſidenten der Reichs⸗ bahndirektion Karlsruhe, Bitterich, des Handelskam⸗ merpräſidenten Dr. Lenel und des Vorſitzenden der Induſtrie⸗ und Handelskammer für die Pfalz Dr. Troeltſch eingeleitet wird. Alfons Paquet hat ein hiſtoriſches Eſſay über„Die Brücke“ beigeſteuert. „Von der Fähre zur Eiſenbrücke“ betitelt ſich ein wertvoller Artikel des Muſeumsdirektors Prof. Dr. Walter.„Die Entſtehungsgeſchichte der neuen Brücke“ ſchildert Dr. Max Kehm, Syndikus der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen, wäh⸗ rend Herr Heinrich Gickemeyer, Vizepräſident der Reichsbahndirektion Ludwigshafen, den Bau der neuen Eiſenbahnbrücke, den Umbau der bayeriſchen und badiſchen Zufahrtsrampen und den Umbau der alten Eiſenbahnbrücke in eine Straßenbrücke behan⸗ delt. Schließlich ſchildern Beigeordneter Oberbau⸗ direktor Adolf Elſaeſſer, Vorſtand des Tiefbau⸗ amts Mannheim, die Straßenumbauarbeiten in Mannheim und Oberbaudirektor Dipl.⸗Ing. Georg Heberer, Vorſtand des Tiefbauamts Ludwigs⸗ hafen, die Straßenbauarbeiten in Ludwigshafen. Die Feſtſchrift wird ſicherlich weit über die Mauern der Schweſterſtädte Mannheim⸗⸗Ludwigshafen hinaus große Beachtung finden. Das Mannheimer Zentrum hatte nicht abgeſagt Um Mißdeutungen vorzubeugen, ſtellen wir feſt, daß die Zentrumsfraktion des Mannhei⸗ mer Stadtrats die Beteiligung an der Brücken⸗ Uebergabefeier in Ludwigshafen und an dem an⸗ ſchließenden Empfang im Mannheimer Schloß nicht abgeſagt hatte. Die Mitglieder des Zentrums und der Bayeriſchen Volkspartei im Ludwigshafener Stadtrat hatten ſich dagegen entſchloſſen, nur an der Uebergabefeier teilzunehmen. * Wieder ein ſchwerer Sturz vom Baum. Ein bedauerlicher Unfall ereignete ſich geſtern Nachmit⸗ tag in Rheinau. Ein 8 Jahre alter Junge, der auf einen Baum geklettert war, rutſchte beim Herunterſteigen ab und fiel ſo unglücklich in einen Zaun, daß ihm die ſpitzen Eiſenſtangen tief in die beiden Oberſchenkel ein drangen. Der Junge wurde ſchwer verletzt auf Anwei⸗ ſung des Arztes mit dem Sanitätsauto ins Heinrich⸗ Lanzkrankenhaus verbracht. * Am Grabe der Mutter erſchoſſen. In der Nacht zum 20. November erſchoß ſich in Heidelberg am Grabe ſeiner Mutter ein im 7. Semeſter ſtehender Student aus Mannheim. Die Beweggründe ſind unbekannt. Der Exiſtenzkampf des Handwerks Eine Handwerkertagung in Mannheim In den Germania⸗Sälen fand am Sonntag nach⸗ mittag der Gautag des Unterpfalzgaues des Landesverbandes badiſcher Ge⸗ werbe⸗ und Handwerkervereinigungen ſtatt. Präſident Rheinnecker eröffnete die leider nur ſchwach beſuchte Tagung. Er begrüßte insbeſon⸗ dere den Landesverbandspräſidenten Stadtrat Nä⸗ her aus Heidelberg, die Vertreter der Verſicherungs⸗ anſtalt, Syndikus Schönel, den Vertreter der Handwerkskammer, Direktor Henninger, den Leiter der Mannheimer Gewerbeſchule, und den Lei⸗ ter des Ortskartells des ſelbſtändigen Mittelſtandes, Herrn Rudolf Würth. Im Mittelpunkt der Ta⸗ gung ſtand ein umfaſſendes intereſſantes, mit Tem⸗ perament vorgetragenes Referat des Präſidenten Stadtrat Näher, der über das Thema Organiſationsfragen und Arbeitsbeſchaffung ſprach. Der Referent ging davon aus, daß man aus den Zunftkriſen der Vergangenheit lernen müſſe. Der Untergang der alten Zünfte ſei auf innere Zer⸗ würfniſſe und die Zerſtörung der Moral zurückzu⸗ führen. Heute machten ſich die Kriſen nicht nur im Wirtſchaftsleben geltend, ſondern ſie griffen auch auf das politiſche und kulturelle Leben über. Seit Jahr⸗ zehnten wären wir von politiſch orientierten Män⸗ nern regiert worden, die das wirtſchaftliche Moment ziemlich unbeachtet gelaſſen hätten. Es dürfe nicht ſein, daß politiſch einſeitig eingeſtellte Männer die Führung behielten. Heute käme es darauf an, daß die Staatsmänner eine gute Geſinnung beſäßen. Zu der Frage eines Wiederaufſtieges unſeres Vater⸗ landes ſagte Präſident Näher, daß er glaube, daß eine ſolche Entwicklung zum Beſſeren nicht möglich ſei, wenn die Mittelſchicht, der ſchaffende Mittelſtand, in Not und Sorge um die Erhaltung eines Beſitzes kämpfe und eine Unterſchicht faſt ausſchließlich von Almoſen lebe. Der verlorene„goldene Boden“ des Hand⸗ werks müſſe im beſten Sinne des Wortes wieder zurückgewonnen werden. Unter dem„Gold“ ſei zu verſtehen die Schöpfer⸗ kraft, die Zufriedenheit des Meiſters, des Beamten, des Geſchäftsmannes und Arbeiters mit ſeinem Werk. Gerade die Handwerker müßten wieder z ur Qualitätsarbeit zurückkehren, um ihrem Stand zu neuem Anſehen zu verhelfen. Ein Meiſter ſei nur der, der wirken und ſchaffen könne, was ein anderer Meiſter erdacht habe. Ein Meiſter könne nur der ſein, der täglich ſein Denken einer Vertie⸗ fung und Schulung unterziehe. Denn die Hand⸗ werkerfrage, die Löſung ihrer Proble⸗ matik ſei in erſter Linie eine Bildungs⸗ frage. Es ſei eine Forderung des Tages, daß das Intereſſe der Handwerker für Religion, Kultur und Kunſt wieder wachſe. Der alte Handwerker⸗ geiſt müſſe neue. Pflegſtätten erhalten und dieſe Pflegſtätten könnten am beſten die Hand⸗ werkerinnungen und ⸗Organiſationen ſein. Zum Thema der Organiſation des Lan⸗ des verbandes führte der Redner aus, daß die⸗ ſer früher ein Verband von einheitlicher Struktur Austellung„Hausfrau und Notzeit“ Ein Rundgang durch die Rhein⸗Neckar⸗Hallen „SOS⸗Rufe ſind an uns ergangen“, ſo führte die Landtagsabgeordnete Maria Rigel bei der Eröff⸗ nungsfeier aus; Hilferufe aus Frauenkreiſen, aus der Geſchäftswelt. Helft uns die ſeeliſche Kraft⸗ loſigkeit bannen, daß wir Aufträge erhalten, daß unſer Geſchäft belebt wird! Dieſem Gedanken ſucht die derzeitige Ausſtellung zu dienen. Und ſo finden wir nicht nur praktiſche Gegenſtände, ſondern vor allem auch preiswerte Ar⸗ tikel. Vergleicht man die letztjährige Ausſtellung mit der dies maligen, ſo fällt vor allem auf, daß für eine ganze Reihe von Artikeln die Preiſe ſich nochmals verbilligt haben, zumteil in ſo ſtarkem Maße, daß eine weitere Verbilligung unmöglich iſt. Es wäre deshalb durch⸗ aus falſch, mit den Einkäufen für Weihnachten noch zu zögern. f Die Ausſtellung bietet die beſte Gelegenheit, Ver⸗ gleiche zu ziehen in Qualität und Preis. Man hat Muße, ſich den Einkauf in Ruhe zu überlegen, ſodaß ſchon der Vorteil des geruhigen Kaufes eine gewiſſe Erſparnis bringt und dadurch wieder dem Gedanken der Notzeit gedient iſt. Man hätte vielleicht die Idee„Hilfe in der Notzeit“ noch etwas mehr aus⸗ bauen können, ſo wie es z. B. die Verwendungs⸗ möglichkeit alter Filzhüte darſtellt oder die Herſtel⸗ lung handgewebter Kiſſenplatten, Vorhangſtoffe uſw. aus zerriſſenen alten Kunſtſeidenſtrümpfen und ⸗Wäſche. Man kann aber auch eine gediegene, einfache Wohnungseinrichtung, wie die Ausſtellung ſie zeigt, der Notzeit entſprechend anſehen. Vor allem ſollen ſich junge Menſchen, die vor der Ehe oder in ſelbſtändigen Berufen ſtehen, mit Neuerungen vertraut machen, durch die ihnen einmal ſpäter die Möglichkeit gegeben iſt, billiger, rationeller zu wirt⸗ ſchaften. Gerade in den jungen Mädchen regt ſich heute wieder ein hausfraulicher Geiſt. Es wird ihnen die Verantwortung, die ſie als Hausfrauen der Familie wie dem Staate gegenüber zu tragen haben, weit mehr bewußt, als noch vor einigen Jahren. Aus der Notzeit heraus wächſt die Notwendigkeit, tüch⸗ tige Hausfrauen und Mütter heranzubilden. Reich iſt die Auswahl gerade in Haushalt⸗ N artikeln. Kuf dieſem Gebiet gibt es jedes Jahr Neuerungen, um Arbeitserleichterungen zu verſchaffen. Neben dem praktiſchen Gasherd ſpielt für viele ushal⸗ tungen der Kohlenherd gleichzeitig als Wärmeſpender in der Küche eine größere Rolle. Für ihn wurde eine Heizſparplatte geſchaffen, die eine beträchtiche Kohlenerſparnis für den Haushalt bringt. Die elektriſche Induſtrie bringt ebenfalls ſtets Neuheiten auf den Markt; ſie wird aber erſt dann im erſehnten Ausmaß zur Auswertung kommen, wenn eine ent⸗ ſprechende Stromverbilligung ermöglicht iſt. 8 Wenn man nun ſpeziell einige Neuerungen be⸗ trachtet, ſo ſind es neben einem beſonders praktiſchen Reformküchenſchrank kleinere Artikel, die aber auch eine Erſparnis an Zeit und Arbeitskraft bedeuten. Eine keſſelſteinlöſende Flüſſigkeit wird allen Mann⸗ heimer Hausfrauen willkommen ſein. Muſſen ſie doch hier einen ſteten Kampf mit ihm durch das kalk⸗ haltige Waſſer führen. Es iſt vor allem ein Produkt, das auch Aluminiumtöpfe nicht angreift. ö Ein neues Putztuch empfiehlt ſich nicht nur zur Möbel⸗ und Fenſterreinigung, ſondern auch zur Fleckenentfernung aus Kleidern. Für die berufstätige Frau bedeutet es eine Annehmlichkeit, mit möglichſt wenig Umſtänden ihr Eſſen zuzubereiten. Aber auch für größere Haushaltungen ſind Erleich⸗ terungen, beſonders wenn unerwartet Beſuch kommt, eine Notwendigkeit. Hier erfüllt einen ganz neu⸗ artigen Zweck ein fertiges Sulzpulver, mit dem die hübſcheſten kalten Platten in kürzeſter Friſt her⸗ geſtellt werden können; auch zur Verwendung von Reſten iſt hier eine vielſeitige Verwendungsmöglich⸗ keit gegeben. Ausgezeichnete Suppen aus Hühner⸗ fleiſch, Ochſenſchwanz uſw. in einwandfreier hygie⸗ niſcher Verpackung finden viel Anklang. Dieſe wirk⸗ lich fertigen Suppen können auf dem Sonntagstiſch des einfachen Haushaltes wie auf der Feſttafel des vornehmſten Verwendung finden. Ein ſehr praktiſches Weihnachtsgeſchenk iſt ein be⸗ quemer Geſundheitsſeſſel, der große hygieniſche Vor⸗ teile bietet. Reich iſt die Auswahl aber auch in Handarbeiten, die von erſtaunlicher Billigkeit ſind, ſodaß ſie ſicher gerne zum Feſt gekauft werden, machen ſie doch erſt das Heim traulich und behaglich. Und wie hilft man ſich über die langen Wintertage am beſten? Wenn man nicht ſelbſt muſiziert, dann freut man ſich, daß durch die Auswahl an Radioaparaten in billigſter bis teuerſter Ausführung Gelegenheit gegeben iſt, den langgehegten Weihnachtswunſch zu erfüllen. Radio iſt heute kein Luxus mehr, es dient der Unter⸗ haltung, noch mehr aber der Belehrung. Und der Belehrung dient die ganze große Aus⸗ ſtellung überhaupt. Keine Hausfrau, keine, die es werden will, ſollte ſich dieſe einfachſte„Fortbildungs⸗ und Berufsſchule“ entgehen laſſen. Sie hilft dadurch ſich ſelbſt, aber auch den caritativen Verbänden auf ihrem ſchweren und reichen Arbeitsgebiet. W. geweſen ſei, der jedoch heute einen großen Teil ſei⸗ ner Mitglieder verloren habe. Die Urſache dieſer Abwanderung der Handwerker aus dem Verband ſei die gleiche, die ſeinerzeit zum Sturz der Zünfte geführt habe. Der Landesverband ſolle ein lebendiger Or⸗ ganismus ſein, in dem die Handwerker des ganzen Landes organiſiert ſeien. Er müſſe als mächtiger Vertreter des Handwerks daſtehen und den Kampf gegen Be⸗ drückung durch Steuern und Reallaſten, gegen Schwarzarbeit und Regiebetriebe aufnehmen. Der Redner kritiſierte heftig die verſtändnisloſe Einſtel⸗ lung mancher Regierungskreiſe gegenüber brennen⸗ den Fragen des Handwerks. Für den einzelnen Handwerker als auch für die Geſamtheit komme es heute darauf an, Hand in Hand mit dem eben⸗ falls ſtark notleidenden Hausbeſitz zuſammenzu⸗ arbeiten und gemeinſam einen Kampf um ſein Recht zu führen. Die Regierung müſſe zweckmäßi⸗ gere Maßnahmen treffen, um die wirklichen Urſachen der Arbeitsloſigkeit zu er⸗ kennen und zu bekämpfen. Die heutige Verfaſſung der Arbeitsloſenunterſtützung belaſte die Kom⸗ munen auf das ärgſte. Nicht der Großlandwirtſchaft und der Großinduſtrie allein hätte geholfen werden müſſen, ſondern dem Mittelſtand gelte es neue Mit⸗ tel zuzuführen, damit er vor dem Untergang be⸗ wahrt bleibe. Alle Mittelſtändler arbeiteten heute nicht, um etwas zu verdienen, ſondern nur um nicht bankerott zu werden. badiſchen Es müſſe endlich einmal Schluß gemacht wer⸗ den mit der Politik, daß der Mittelſtändler ein Staatsbürger zweiter Klaſſe ſei. Er wolle keine Geſchenke, er wolle einfach nur gehört werden. Handwerk und Mittelſtand ſeien Glieder einer Schickſalsgemeinſchaft. Um die Handwerker⸗ organiſation lebendig zu geſtalten, müſſe die Ju⸗ gend zur Mitarbeit herangezogen wer⸗ den. Des Alten Rat und der Jungen Tat ſollten zur Harmonie zuſammenklingen. Seine Bitte gelte den alten Führern, die matt und müde geworden wären, daß ſie die Zügel an andere, die noch Jugend⸗ kraft und Mut hätten, abgäben. Für alle aber heiße es, mitzuarbeiten an der Sache des Handwerks, daß ſein„goldener Boden, wieder erſtehe. Herr Näher verbreitete ſich dann noch über das Kapital der Arbeitsbeſchaffung. Er be⸗ grüßte es, daß Reichsmittel zur Beſchaffung von Geld für Alt⸗ und Neuhausbeſitz eingeſetzt würden. Die Handwerker nehmen größtes Intereſſe an dieſer Aktion. Der Landesverband unterſtütze auch die Arbeit der in Konſtanz gegründeten Badiſchen 3. Seite/ Nummer 343 Geſellſchaft zur Arbeitsbeſchaffung. Der ſchloß ſeine Ausführungen mit den Worten, daß im Strom der Leidenſchaften der Hand⸗ werker den Weg nicht verfehlen dürfe, um weg vom Abgrund zu kommen. Nur ein eiſerner Wille könne den Kurs ändern. Allen Gewalten müſſe man ſich zum Trotz erhalten. Gauvorſitzender Rheinnecker dankte Präſident Näher für ſeine Rede, worauf eine lebhafte Diskuſſion einſetzte, in der verſchiedene Vertreter des Handwerks zu den einzelnen Punk⸗ ten des Näherſchen Referats Stellung nahmen. In dieſer Diskuſſion kam immer wieder der Wille des Handwerks zum Ausdruck, ſich nicht unterkriegen zu laſſen, ſondern das alte Selbſtvertrauen zu bewahren. In ſeiner Replik auf verſchiedene Ausführungen in der Diskuſſion ſagte Präſtdent Näher daß es nötig ſei, daß die Verſchiedenheiten der Anſichten, die heute im Handwerk miteinander kämpfen, aufhörten. Die Fachverbände ſollten in den Landesverband eintreten. Anſchließend müßten ſich die Verſicherungsanſtalt und der Reviſionsver⸗ band des badiſchen Handwerks. Dann erſt habe man eine große Plattform geſchaffen für eine gemein⸗ ſame Schickſalsvereinigung. Ein Gremium aus die⸗ ſen verſchiedenen Verbänden ſolle für die Inter⸗ eſſen des Handwerks wirkſam eintreten. Keine par⸗ tikulariſtiſche, ſondern eine einheitlich zuſammen⸗ geſchweißte Organiſation könne dem Handwerk hel⸗ fen und praktiſche Arbeit leiſten. Direktor Hen⸗ Redner ninger von der Gewerbeſchule unterſtrich die Ausführungen des Herrn Näher. Herr Würth vom Ortskartell des ſelbſtändigen Mittelſtandes trat ien für eine ſchlagkräftige Neuorganiſation des ſelbſtändigen Mittelſtandes. Zum näch ſt en Ta⸗ gungsort wurde Friedrichsfeld beſtimmt. Dann wurde die Tagung geſchloſſen, die viele wertvolle Eindrücke gegeben hatte. Veſtattung Eine ſtattliche Trauergemeinde nahm am Sonn⸗ tag vormittag in der Halle des iſraeliſchen Friedhofs Abſchied von dem im 60. Lebensjahr nach langem, ſchweren Leiden verſtorbenen Kaufmann Heinrich Leiter, dem Inhaber des bekannten Stoffſpezial⸗ hauſes S. Feld in der Heidelbergerſtraße. Die Textil⸗ gruppe des Einzelhandelsverbandes Mannheim hatte ihrem geachteten Mitglied durch eine Kranznieder⸗ legung ihren Dank für ſeine rührige Mitarbeit im Verband bekunden laſſen. Rabbiner Dr. Grüne⸗ wald erinnerte an die ſympathiſche Perſönlichkeit des Heimgegangenen, der ſich mit ſeiner ganzen Kraft den Aufgaben des Geſchäfts widmete. Eine vor⸗ nehme Zurückhaltung vereinte ſich in dem Verſtorbe⸗ nen mit einem hilfsbereiten und weitblickenden Cha⸗ rakter. Neben der Gattin trauern der Sohn und das Perſonal der Firma, das vollzählig der Trauer⸗ feierlichkeit beiwohnte, um den gütigen Menſchen. * Zwei Kameras durch Einſchlagen eines Schau⸗ fenſters entwendet. Am 18. November wurde durch Einſchlagen eines Schaufenſters in den O⸗Quadra⸗ ten eine Siemens Kino⸗Kamera, Typ 8, und eine Voigtländer ⸗Kamera(Perkeo) entwendet. Die * beſond Vote! 0 E K W eee N Mir wissen nicht welche 35 Pfs Marke Sie bisher geraucht haben. Wenn wir Sie gleichwohl bitten, der Mssenschaft halber doch einmal die OB ERST. Zigarette zu probieren, geschieht das in der Uber zeugung, dass Sie uns für diese Anregung dankbar sein werden. OB ERST hat eben doch, abseits von den vielen, eine gans besondere Note- B ER S T die 37 Pfg-Zigarette Grun zur wirklichen Beunruhigung 4. Seite 7 Nummer 543 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 21. November 1932 Totengedenkfeier des 5 Im Saal des„Deutſchen Hauſes“ hielt der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗ Verband am Sonntag vormittag eine Feierſtunde zum Gedächtnis der verſtorbenen und gefallenen Kol⸗ legen ab, an der neben zahlreichen Mitgliedern auch die Führer der Ortsgruppe und die Angeſtellten der Geſchäftsſtelle teilnahmen. Die Muſikabteilung um⸗ rahmte die Veranſtaltung mit paſſenden Vorträgen; ſte ſpielte zur Einleitung den Trauermarſch von Beethoven, ſpäter Aſes Tod aus„Peer Gunt“ von Grieg. Von der Geſangsabteilung unter Leitung von Herrn Buſelmeier hörte man zwei Chöre aus dem Lobeda⸗Singebuch,„Beherzigung“ von Wal⸗ ther Rein und„Auferſtehung“ von Erwin Lendvai. Worte der Beſinnung, Dank und Gelöbnis ſprach Kreisgeſchäftsführer Dr. Funke. Er knüpfte an den alten Brauch an, daß die Anhänger des D. H. V. in den erſten Novembertagen zuſammenkommen, um der toten Verbandsbrüder zu gedenken. Es ſenken ſich die Fahnen für die im Felde Gebliebenen und die in der Heimat Verſtorbenen. Mit ſtiller Wehmut müſſe man an die alten Kämpen der Bewegung denken. Doch das Geſchehen der Ewigkeit habe einen tieferen Sinn, wenn auch die Schrecken des Krieges wohl die Berechtigung zu geben ſcheinen, gegen das Schickſal zu murren. Aber gerade über dem Tode waltet ein ewiges Schickſal. Zum Zeichen des Ge⸗ denkens an die 30 000 gefallenen Verbandsbrüder hat der D. H. V. einen Soldatenfriedhof in Frankreich in Pflege genommen. Den wirklichen Dank an die Toten gilt es jedoch durch unſer Lebenswerk abzu⸗ ſtatten. Das Wort von Walter Flex„Rein werden und reif werden“ ſoll das Gelöbnis dieſes Tages ſein, damit ein großes Vaterland in Zukunft be⸗ ſtehen möge. Herr Buſelmeier ſang zwei Tenorſoli: „Nachtſtück“ von Schubert und„Der Geworbene“ von Fr. Jürgens. Ein Gedichtvortrag und die Zerleſung zweier Kriegsbriefe von gefallenen Studenten run⸗ deten die Gedächtnisſtunde in wirkungsvoller Weiſe ab. Die Bühne war der Bedeutung des Tages ent⸗ ſprechend ausgeſchmückt. Der Katafalk mit dem Stahlhelm ſtand, mit Blumen geſchmückt, inmitten brennender Totenkerzen. 5 * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt in der Nacht zum Sonntag ein 56 Jahre alter verheirateter Dreher, der ſich im Keller ſeiner Wohnung auf dem Waldhof erhängte. Die Tat dürfte auf ein un⸗ heilbares Leiden zurückzuführen ſein. * Beinbruch beim Fußballſpiel. Während eines Fußballſpiels auf dem Waldſportplatz in Seckenheim ſtieß am Samstag nachmittag ein Kau fmann beim Kampf um den Ball mit einem Gegenſpieler der⸗ maßen zuſammen, daß er einen Bruch des lin⸗ ken Unterſchenkels erlitt. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus aufgenommen. * Armbruch beim Streit mit dem Bruder. Ein Volksſchüler aus Feudenheim ſtürzte beim Streit mit ſeinem Bruder am Sonntag nachmittag zu Boden und brach ſich den linken Unter⸗ arm. Die Mutter brachte den Verunglückten ins ſtädtiſche Krankenhaus. * Gartenhäuschen geplündert. In der Zeit vom 4. bis 16. Nov. wurden aus einem Gartenhäuschen an der Morchfeldſtraße ein Grammophon mit 30 Plat⸗ ten, zwei weiße Korbſeſſel, ein Spirituskocher, eine Stehlampe, ein Wecker, eine Baumſäge und ein Hand⸗ beil entwendet. * Feſtuahme eines Fahrraddiebes und Hehlers. In Waldhof wurde geſtern ein Hilfsarbeiter feſtgenommen und ins Bezirksgefängnis einge⸗ liefert, der vor mehreren Tagen im Käfertalerwald ein Fahrrad entwendet hatte. Bei der Durchſuchung der Wohnung des Täters wurden zwei Herrenfahr⸗ räder und ein Damenfahrrad gefunden, über deren Erwerb er keinen Nachweis erbringen konnte. Wegen Hehlerei wurde in Frankenthal ein Maurer durch die Staatsanwaltſchaft Mannheim in Unter⸗ ſuchungshaft genommen, weil er den Verkauf von ſieben in Mannheim geſtohlenen Fahrrädern in Frankenthal vermittelte. 990 SORT Jolly las weiter:„Frankreichs Sicherheit iſt aufs ſchwerſte bedroht oder war es wenigſtens— darüber kann kein Zweifel beſtehen!— Aber die Zuſammen⸗ hänge, die Zuſammenhängel wird man fragen. Hier ſind ſtie! Wenige Worte genügen, um ſie anzudeuten. In der Nacht zum 1. Januar wollte der General⸗ ſtabshauptmann, von dem oben die Rede war, den bewußten Akt in ſein Miniſterium zurückbringen. Er ahnte nicht, daß der Akt von zwei verdächtigen In⸗ dividuen ſchon einige Tage zuvor dem Pariſer Ver⸗ treter einer fremden Macht angeboten worden war(), der dieſes verräteriſche Angebot jedoch, eingedenk der traditionellen Freundſchaft ſeines Landes mit der romaniſchen Schweſter, mit der gebührenden und ſelbſtverſtändlichen Entrüſtung zurückwies und die Burſchen hinauswarf. Was den Generalſtabsoffizier veranlaßt hat, auf dem Wege zum Miniſterium einen Beſuch in der Wohnung der Prinzeſſin von S. abzu⸗ ſtatten, bleibt vorläufig Geheimnis. Feſt ſteht jeden⸗ falls, daß er es getan hat und daß dabei die ſpäter leer aufgefundene Mappe in die unrechten Hände. kam. Wie ging dies zu? Wer konnte etwas von dem Akt wiſſen? Wer hat ein Intereſſe an dem gefähr⸗ lichen Spiel? Die Beantwortung dieſer Fragen überlaſſen wir mit Vergnügen den zuſtändigen Stel⸗ len, ebenſo wie die Auskunft darüber, wo ſich das Dokument heute befindet und welches Schickſal es gehabt hat. Vielleicht dürfen wir jedoch diskret dar⸗ auf hindeuten, daß dem Gerücht nach zwiſchen der Prinzeſſin und dem Generalſtabshauptmann zarte Beziehungen beſtanden und daß dieſe Dame durch ihre Heirat zwar Franzöſin, ihrer Geburt nach jedoch Engländerin iſt..“ 1 85 „Das iſt infam, Jolly!“ „Ich brauche einſtweilen nicht w erzuleſen, Li⸗ lian“, ſagte er.„Die Zeit drängt. Sie haben keinen ich kennen die Geſchichte beſſer. Dieſer iſt ein letzter und verzweifelter Verſuch Freundes Ceſavint, ſeine Poſition zu rettet Drouot und Veranſtaltungen in Mannheim Eliſabethentag Am Gedächtnistag der großen deutſchen Heiligen, der Tandgräfin Ellſabeth von Thüringen, feierten die Eliſa⸗ bethenkon ferenzen Mannheims geſtern den Eliſabethentag. Die unter dem Vorſitz von Frau Joſeſa Hofmann ſtehenden Geſamteliſabethenvereine üben, auf ſieben Konferenzen verteilt, im Sinne der gro⸗ ßen Patronin wohltätige Liebe an den Armen, an denen Not und Bedrängnis, Jammer und grauſames Elend nagt. In der Heiliggeiſtkirche, deren Pfarrherr zugleich geiſt⸗ licher Leiter der Eliſabethenkonferenzen iſt, war die Feier. Profeſſor Waldvogel erinnerte in ſeiner gedanken⸗ tiefen Feſtpredigt an die 700⸗Jahrfeier der Heiligen im verfloſſenen Jahre und zeichnete das karitative Wirken der Organiſationen, die unter dem Namen und im Geiſte ihres hohen Vorbildes wohltätige Nächſtenliebe tätigen. Die An⸗ dacht hielt Stadtpfarrer Matt unter Aſſiſtenz der Kapläne Fertig und Straub. Was der Feſtprediger in ſchöngeiſtiger Sprache aus⸗ oͤrückte, was die Gebete am Altare vertieften, das wurde durch die vollendet dargebotene Kirchenmuſik ergänzt. Franz Philipps herrliche Litanei zur hl. Eliſabeth, die erſtmals vor Jahresfriſt in dieſer Kirche erklang, wurde auch geſtern wieder durch die hervorragende Wiedergabe des Cäcilienchores und des Kinderchores der Pfarrei in all ihrer Schönheit und packenden Wirkung zum Hochgeſaug auf die deutſche Heilige. Von Meiſter Philipps ſang der Kinderchor das Schutzengel⸗ und das Nachtgebet, kindlich fromme Weiſen, die der Komponiſt fein zu ſetzen wußte. Eliſabeth in Wort, Gebet und Muſik als Feier in der Kirche, Eliſabeth in der Tat draußen unter dem Volke, dem Eliſabethenwerke Wohltat ſind. er. Bunter Abend im Hausfrauenbund Zum erſten Male iſt die Jugendgruppe des Mannheimer Hausfrauen bundes mit einer eigenen Darbietung vor die Oeffentlichkeit getreten. In aller„Vereinsſtille“ wirkt die Gruppe, die aus den Töch⸗ tern der Mitglieder gebildet iſt, ſchon geraume Zeit. Sie hoben ſozuſagen einen kleinen eigenen Verein im Haus⸗ frauenbund aufgemacht. Der große Sagal im„Palaſthotel“ war am Samstag wieder gedrängt voll von Mannheimer Hausfrauen und ſol⸗ chen, die es werden möchten. Diesmal waren auch viele junge Herren zu ſehen, die im Hinblick auf ihre Eigenſchaft als Tanzpartner ſehr willkommen waren. Die älteren, aber darob durchaus nicht weniger gern einer frohen und feſtlichen Stunde hingegebenen Mitglieder des Hausfrauen⸗ bundes woren mit ihren Ehegatten an dieſem Abend Gäſte der Jugend. Schon mehrere Tage vor dem Feſtobend mußte die Kaſſe ſozuſagen geſchloſſen werden, da die verfügbaren Plätze ausverkauft waren. Die Kapelle Jazz ⸗Matz eröffnete mit befeuerndem Marſch den Abend, der mit Recht ein„Bunter Abend“ ge⸗ nannt werden konnte. Der Anſager Ehr. Vetter verbond Gäſte und Mitwirkende durch leichte, luſtige Plouderart, aus der durch die Einſtreuung eigener muſikaliſcher und rezi⸗ tatoriſcher Gaben(darunter auch eines kleinen Chanſons von der Zeit des Mannheimers Sepp Homburger) eine geiſt⸗ volle Conference wurde. Elfriede Hofmann, am Flügel geſchmackvoll begleitet durch Frl. Eller, ſang„Was ich klängſt erträumte“ und„Warnung“, zwei muſikaliſche Ga⸗ ben, deren Gegenſätzlichkeit Vortragskunſt und Wohllaut der Stimme aufs beſte bezeugten. In einem„Zeitgemäßen Luſtſpiel“ des Mitgliedes Frau Cornelie Poſt„Zehn Frauen und ein Mann“ wurde die beneidenswerte Exiſtenz eines jungen Mädchens, daß Filmſtar wurde, abgehandelt. Aber zum Bedauern der übrigen ſechs neidvollen Freudinnen„fiel“ der einzige Mann(Heinz Wecken] nicht den fungen, netten, hübſchen „Anwärterinnen“(Trudel Seitz, Aenne Hettich Ilſe Müller, Hertha Riebhel, Lotte Seidler, Anne⸗ lieſe Hüchel boch) zu, ſondern der— Mutter, der man ihn aber, weil ſie jugendfriſch war Alma Solz) herzlich gönnte. Das gute häusliche Element wurde echt ver⸗ körpert durch Lina Seiler, die„nur“ Haustochter war, und durch das Faktotum des Hausfrauenbundes, Frl. Ro ſt, die bei dieſer Gelegenheit einmal ihre glänzende Komiker⸗ begabung auf der Bühne zeigen konnte. Begeiſterter Bet⸗ foll wurde auf die Spieler und die Verfaſſerin herab⸗ geſchüttet. Mit Marianne Keiler, dem früheren und leider nicht mehr heutigen Mitglied des Nationglthegters, trat der muſftkaliſche Mittelpunkt auf. In drei entzückenden Kinder⸗ liedern„Fips“,„Aennchens Himmelfahrt“ und„Fitzebutze“, zeigte ſie ihre muſikaliſche Vielſeitigkeit, in zwei Goben des leichteren Genres die Sicherheit ihres Geſchmacks. Ohne eine Dreingabe wurde die ſympathiſche Sängerin nicht ent⸗ laſſen, die in den Dank des Publikums ſich mit Recht ihrer dezenten Begleiterin, Frau Knell, teilen konnte. In einem Tanz mit mehreren Abteilungen ſtellte ſich daun die ganze Jugendgruppe vor, ein hübſches, äſthe⸗ tiſches Bild, bewegt und einſtudiert durch Frl. Wieder⸗ mann. In einer kleinen heiteren Darſtellung„Es iſt um auf den Kopf zu ſtehen“(Aenne Hettich, Trudel Seitz, Copyright 1931 by August Scherl, G. m. 5.., Berlin ſtomon von Horst Wolfram Geissler FUR DU RCH E IN AND ENR —————— 222 ˙ 22——˙. 2—.————é———— 82 daran ſchuld, ich habe ihm den Journaliſten geſchickt — wer konnte auch eine ſolche Frechheit vermuten! — Aber bedenken Sie die Unannehmlichkeiten, die mit dem Morgen beginnen werden: endloſe Verhöre, Dutzende von Reportern— das Publikum iſt gefähr⸗ lich, wenn es erregt iſt, und es iſt immer dann am meiſten erregt, wenn es einen Falſchen im Verdacht hat. Verlaſſen Sie ſich auf mich, Lilian: Das beſte wird ſein, wir verſchwinden ſofort. Ich werde den wahren Sachverhalt aufdecken, und in vier Wochen ſpricht niemand mehr von dieſer dunklen Angelegen⸗ heit— wenigſtens nicht in Verbindung mit Ihrem Namen. Was Sie im übrigen noch nicht wiſſen, kann ich Ihnen unterwegs erzählen.“ „Ich bin in einer Viertelſtunde fertig, Jolly. Be⸗ ſtellen Sie unterdeſſen das Auto!“ Er nickte und ging in den Salon hinüber. Auf dem Schreibtiſch ſtand das Tintenfaß, das er ſchon in Mennaggio geſehen hatte und von dem ſich Lilian offenbar nicht trennte. Der aus Jade geſchnittene Buddha über dem kleinen ſchwarzen Lotosblumen⸗ teich blickte mit ſtillem Tiefſinn vor ſich hin, wie immer. Jolly ſchlug den Briefblock auf, tauchte die Feder ein und ſchrieb:„Die wahren Zuſammenhänge Ein mißglückter Anſchlag... Der Mann mit dem ſchlechten Gewiſſen. Griff nach dem Strohhalm ... Raffinierte Verdächtigungen einer Dame der franzöſiſchen Geſellſchaft durch den Conte Ceſarini.“ Zwanzig Minuten ſpäter trat Lilian reiſefertig Ein 8 „Nur noch den Umſchlag!“ ſagte Jolly, ſchreibend. „An die Schriftleitung des—“ „Kommen Sie! Kommen Sie! Nach Le Bourget iſt es ein weiter Weg!“ i 5 Als ſie im Wagen ſaßen, griff Bruſttaſche ſeines 157 Er J. P. Joker in die vermeiden laſſen, Ihr zu verwickeln. Aber gerade darauf kam es mir Lina Nollert) verabſchiedeten ſich die jugendlichen Ver⸗ anſtalter von ihren Gäſten. Der Schlußmarſch leitete über zum Tanz, dem im anſtoßenden blauen Saol eifrig und mit Ausdauer gehuldigt wurde. 0 Wohltäligkeusfeſt im Pfalzbau Den Tag der Brückenweihe ſchloß ein bunter Abend im Pfalzbau ab. Alle Kreiſe der Bevölkerung, auch der bayeriſche Miniſter des Innern und viele Ehrengäſte der Brückenfeier, nahmen an dieſem Wohltätigkeitsfeſt teil, deſſen Regie dem Landesverband der pfäl⸗ ziſchen Schutzpolizeibeamten glänzend gelang. Das Programm war auf vier Stunden ausgedehnt. Doch wußte der Anſager Fritz Emmel⸗ Frankfurt durch ſei⸗ nen blendenden Witz und gelungene Steigreifverſe die vom vielen Sehen und Hören ermüdeten Sinne immer wieder anzuregen. Zur Einleitung ſpielte die Kapelle der Schutz⸗ polizei unter Muſikmeiſter Schuſter ſchneidig zwei Mu⸗ ſikſtücke. Die Liedertafel Ludwigshafen machte ihrem Ruf und ihrer Führung durch Muſikdirektor Bar⸗ toſch, der auch alle Begleitungen geſchmackvoll ausführte, alle Ehre. Der Donauwalzer, vom Orcheſter begleitet, mußte wiederholt werden. Vom Nationaltheater waren Ellice Zlliard und Heinrich Kuppinger erſchienen, deren Arien und Lieder dankbare Anerkennung fanden, ſowie Anni Heuſer, die den Frühlingsſtimmen⸗Walzer, einen elſäſſiſchen Bauerntanz und den Radetzkymarſch tech⸗ niſch vollendet vorführte. Freundliche Aufnahme fanden auch die Rezitationen Fritz Emmels, Operetten⸗ und Schlagerlieder von Margit Stöhr ⸗St. Gallen und der bafuwariſche„Hamur“ der Brüder Buck⸗ Mannheim. Kabarett in verſchiedenen Räumen, Tombola, Schießbude und allgemeiner Tanz ſorgten für weitere Unterhaltung. Der Wohlfahrt dürfte ein erkleckliches Sümmchen zu⸗ gefloſſen ſein. X. — Bunter Abend im Nibelungenſaal. Drei große Sen⸗ ſationen auf einmal bringt ein neuer Bunter Abend am Samstag, den 3. Dezember im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens. Es iſt gelungen Dajos Beba mit ſeinen be⸗ vühmten Jazz⸗Sinfonikern zu verpflichten(wir erinnern uns an ſein erfolgreiches Debut vor drei Jahren im Ni⸗ belungenſaal des Roſengartens vor über 3000 begeiſterten Zuhörern), die beiden charmanten Wienerinnen Lili und Emy Schwarz, die von ſich nach ihrem erſten Mann⸗ heimer Gaſtſpiel beim bunten Abend im September im Nibelungenſaal mit Recht ſagen konnten„wir kamen, ſahen, ſtegten“! Denn die große Enttäuſchung und der recht un⸗ glückliche Ausgang des ſo verheißungsvoll begonnenen Abends, lagen doch eigentlich nur darin begründet, daß die Schweſtern Schwarz zu ſehr geſiegt hatten, das Publikum zu ſtark in ihren Bann gezogen hatten und nicht noch ein⸗ mal im zweiten Teil auf dem Podium erſcheinen konnten. Als dritte im Bunde geſellen ſich zu dieſen Senſationen die „5 Songs“, fünf deutſche Jazzſänger, die„deutſchen Re⸗ vellers“. Filmrundſchau Schauburg:„Autobanditen“ Wie der in der vergangenen Woche in Mannheim ge⸗ zeigte Film„Der fliegende Tod“ iſt auch dieſer Biloͤſtreifen erfüllt von Motorengedröhn, denn es iſt ein ſauber ge⸗ arbeiteter Autoſportfilm, der erheblich beſſer als ſein Titel „Autobanditen“ iſt. Im Vordergrund ſteht das ſportliche Moment, denn den größten Teil der Handlung nehmen die Wettfahrten auf der Autorennbahn ein. Intereſſant wird die Geſchichte dadurch, daß durch unſaubere Machenſchaften der Sieg des beſſeren Wagens und der tüchtigeren Fahrer verhindert werden ſoll. Obgleich ſich einzelne Vorgänge wiederholen, ſetzt die Spannung keinen Augenblick aus. Hat es doch der Kamera⸗ mann verſtanden, immer neue Einſtellungen zu finden, wie es auch dem Regiſſeur geglückt iſt, den Aufbau der Handlung entſprechend vorzunehmen. Buck Jones, der Held des Filmes, iſt ein zweiter Harry Piel, der mit der gleichen Ruhe im 300 Km.⸗Tempo über die Bahn den Wa⸗ gen ſteuert, wie er ſeine Widerſacher niederboxt und jeder Gefahr trotzt. Eine ganz prächtige Geſtalt iſt der Rund⸗ funkreporter Erich Duns kus. Die Liebesgeſchichte iſt vollſtändig in den Hintergrund gedrängt und für den Gang der Handlung belanglos. Ganz diskret eingefügt iſt eine. Doſis Sentimentalität. Im Beiprogramm ein Stummfilm mit Evelyne Holt und dem vor kurzem aus dem Leben geſchiedenen Bruno Kaſtner. f —— * Ihren 80. Geburtstag begeht morgen in voller geiſti⸗ ger Friſche und körperlicher Rüſtigkeit Frau Katharina Stein Wwe., wohnhaft Lindenhofſtraße 74, die trotz ihres hohen Alters noch ſehr lebensfroh iſt. „Schade, ſchade!“ murmelte er.„Meine bürgerliche Zukunft, meine ſchönen Pläne, meine herrlichen Pa⸗ ſteten! Und alles für Sie! Können Sie das ver⸗ antworten, Lilian?“ Lilian auf der Flucht Das Flugzeug rollte in die ſchneebleiche Nacht hinaus, machte ſich frei und ſtieg dröhnend dem Dun⸗ kel entgegen. Der Kurs ging nach Norden. Wie eine rötlich glimmende Brandſtätte blieb Pa⸗ ris zurück. Die elektriſche Deckenbeleuchtung war eingeſchal⸗ tet. In dem matten Schimmer öffnete Lilian das Köfferchen, das auf ihren Knien lag, und nahm den Spiegel heraus. „Ich ſehe ſehr, ſehr ſchlecht aus!“ ſagte ſie und half ein wenig nach.„Eigentlich, iſt ja kein Wunder! Denn was Sie mir da erzählen, Jolly, würde mir den Glauben an die Menſchheit nehmen— wenn ich einen hätte. Und Sie— Sie haben das alles beob⸗ achtet und gewußt?“ „Ja, und gedacht, ich wäre der Sache gewachſen! Das war mein großer Irrtum. Man ſoll nicht Vor⸗ ſehung ſpielen wollen— wozu iſt die Polizei da? Und vor allem: Man ſoll niemals aus unanſtändigen Motiven handeln!“ „Was meinen Sie damit?“ N „Ich hatte die Abſicht, Ceſarini ein Bein zu ſtellen. Deshalb ließ ich es ſo weit kommen.“ „Das iſt Ihnen gelungen.“ „Um den Preis, daß ich jetzt in dieſer ſchlecht ge⸗ heizten Kabine ſitzen muß, ſtatt in meinem warmen Bett zu liegen, und wenn wir Pech haben— nun, man ſoll den Teufel nicht an die Wand malen Da hängen wir nun in der Luft, Lilian! In einem engen, raſenden Blechkaſten, hoch in der finſteren Nacht, und rundum iſt nichts. Ich finde ſolche Situa⸗ tionen ungemütlich.“ 3 „Sie denken immer nur an ſich, Jolly.“ „Wirklich?“ fragte er, mit einer ganz unerwarte⸗ ten und geradezu exploſiven Heftigkeit.„Meinen Sie das wirklich? Dann erlauben Sie mir, Lilian, daß ich Sie auf eine Kleinigkeit aufmerkſam mache. Es iſt wahr, ich wollte Ceſarini tüchtig reintunken, denn ich hatte eine perſönliche Abneigung gegen ihn. Aber das wäre auf jede andere Weiſe leichter geweſen— nur, daß es ſich eben auf jede andere Weiſe nicht hätte am tit in den Skandal Meine Mühe wa Deutſch die Saar- immerdar! Da die ſaarländiſchen Kommunalwahlen, die letzten Wahlen vor der Volksabſtimmung über das Saargebiet, neulich gerade in unſerer Gegend großen Widerhall fan⸗ den, iſt es wichtig, auf die Tätigkeit der Ortsgruppe Mannheim⸗ Ludwigshafen des Bundes der Saarvereine einen Blick zu werfen. Am Samstag fand die diesjährige Generalverſammlung der Mannheimer und Ludwigshafener Saarländer im Lokal des Vereinsmitgliedes Brück in Neuoſtheim ſtatt. Vorſtand Kremp eröffnete die Verſammlung mit einer kurzen Anſprache, in der er ausführte, daß man jetzt mit vergrößertem Eifer an die Arbeit für die deutſche Saar gehen müſſe, da die Volksabſtimmung immer näher heranrücke. Um den Mut der Saarländer für den Kampf zu ſtärken, verſas er die Ergebniſſe der letzten Kommunal⸗ wahlen, die den Franzoſen und ihren Anhängern eine ſo vernichtende Niederlage beigebracht haben, daß man ſelbſt in franzöſiſchen Zeitungen keinen Hoffnungsſchimmer mehr wahrnimmt. Der Eröffnungsanſprache folgte der Kaſſenbericht von Frau Kreitz. Von 81 Mitgliedern ſind nur noch 36 in der Lage, den geringen Beitrag aufzubringen. Dabei ſind die übrigen 45 nichtsdeſtoweniger vollgültige Mitglieder. Das vom Verein geſtiftete Eſſen des Ahends(Schlacht⸗ platte) war, ſo wurde ausdrücklich betont, beſonders für die hilfsbedürftigen Mitglieder beſtimmt. Der Vorſtand wurde nach ſeiner Entlaſtung vollzählig wiedergewählt. Der anſchließende geſellige Teil brachte insbeſondere einen Humoriſten zur Geltung, der ebenfalls Vereins⸗ mitglied iſt. Seine ausgezeichneten Vorträge fanden in den Lachſalven ihren wohlverdienten Lohn. Der muſikali⸗ ſche Teil wurde ebenfalls von zwei Vereinsmitgliedern beſtritten, die der Jugend zu einem kleinen Tänzchen ver⸗ halfen. Der gemeinſame Geſang des Deutſchlandliedes ſchloß den Abend, der wieder einmal zeigte, daß der Kampf um das Deutſchtum an der Saar in guten Händen liegt. Ohne Anſehen der Perſon führen hier deutſche Männer und Frauen den Kampf um ihre ſchöne Heimat mit dem Ziel: Deutſch die Saar— immerdar! H. Rr. Bürgermeiſterwahl * Iffezheim bei Baden⸗Baden, 20. Nov. Bei dem dritten Wahlgang zur Bürgermeiſter⸗ wahl wurde der Kandidat der drei verſchiedenen Parteien, Gipſermeiſter Friedrich König, zum Bürgermeiſter mit 33 Stimmen gewählt. Sein Gegenkandidat, der dem Zentrum angehörige Kauf⸗ mann Franz Gartner, erhielt 22 Stimmen. König iſt 37 Jahre alt. 40⸗Stunden woche in den Mainzer Betrieben * Mainz, 20. Nov. Die Verwaltung der Stadt Mainz hat ſich nunmehr endgültig dazu entſchloſſen, ab 20. November die 40⸗Stundenwoche in den Be⸗ trieben der Stadt Mainz durchzuführen. Die Durch⸗ führung dieſer Maßnahme wird in erſter Linie damit begründet, daß ein entſprechender Betrag an Lohnausgaben für den Reſt des Rechnungsjah⸗ res eingeſpart werden müſſe. Die Finanzlage der Stadt werde von Woche zu Woche ſchlechter. Der Fehlbetrag im ſtädtiſchen Haushalt betrug bei der Verabſchiedung des ſtädtiſchen Haushalts für 1932 etwas über 5 Millionen. Er muß heute trotz ſchärfſter Einſparungen und Ausgabebeſchränkungen mit mindeſtens 7 bis 8 Millionen/ angeſetzt wer⸗ den. Die Einführung der 40⸗Stundenwoche bedeutet eine Erſparnis an Lohnkoſten von etwa 150 000 für den Reſt des Rechnungsjahres. Davon werden 50000% unter Hinzunahme der eingeſparten Un⸗ terſtützungen des Wohlfahrtsetats verwendet, um 150 Wohlfahrtserwerbsloſe über den Winter hinaus in Arbeit und Brot zu bringen. Unter der Bedingung, daß die Fleiſchpreiſe um 5 Rpf. je Pfund herabgeſetzt werden, ſtimmte der Lörracher Stadtrat der Senkung der Schlachthaus⸗ und Fleiſchbeſchaugebühren auf 6 RM. für Großvieh und 3 RM. für Schweine zu. Er nahm ferner einen Be⸗ richt des Vorſitzenden über die von der Stadtverwaltung bisher unternommenen Schritte wegen der Verwirklichung der zollfreien Straße von Lörrach nach Weil a. Rh. entgegen. Mit der gleichen Frage beſchäftigte ſich vor einigen Tagen auch der Weiler Gemeinderat, um leider zu der gleichen Feſtſtellung zu kommen, daß infolge der kataſtrophalen Finanzverhältniſſe auch hier noch alles im Anfangsſtadium ſteckt. Die Vorarbeiten ſind geleiſtet, aber die Mittel zur Ausführung werden für andere Zwecke ver⸗ ſchlungen. falſch gerechnet— ich hatte mich überſchätzt. Immer⸗ hin, Lilian, ſollten Sie meine Abſicht anerkennen! Mein Fehler war, daß ich zu wenig an mich und zu viel an Sie dachte. Sie ſind und bleiben die blonde Kataſtrophe meines Lebens, und ich muß endlich ein⸗ ſehen, daß es mir nicht gelingt, Ihnen auszuweichen. Unterbrechen Sie mich nicht! Jawohl— da fliege ich nun mit Ihnen im leeren Raum herum; der Himmel mag wiſſen, welchen Seelenkämpfen es entgegengeht. Seelenkämpfe machen mich immer ſo nervös! Als ich vorhin in dieſe verdammte Wackelkiſte kletterte, kam mir der Gedanke: Meine einzige Rettung wäre ein kleiner Abſturz aus fünfzehnhundert Meter Höhe. So!“ Er lehnte ſich erſchöpft zurück. a Lilian ſaß daß wie ein geſcholtenes Kind und ſah ihn aus großen Augen an.„Um Gottes willen, Jolly, reden Sie doch nicht ſg! Ich fürchte mich ſtets heim Fliegen— Bill kann das bezeugen— und nun ſpre⸗ chen Sie von ſolchen ſchrecklichen Dingen! Ich wollte — ————— * Sie doch nicht kränken— ich weiß ſehr genau, wie wundervoll Sie ſich meinetwegen—— Jolly, Sie lie⸗ ben mich ja!“ „Unſinn!— Ich bin kein Held. Ich lehne es ein für allemal ab, als Held bewundert zu werden. Ver⸗ ſtehen Sie? Ich laſſe mir das einfach nicht gefallen, und wenn mich irgendein Idiot auf den Namen Par⸗ 0 hat taufen laſſen, ſo weigere ich mich, darin ein rogramm zu erbilcken; ich bin weder ein reiner Tor noch habe ich Intereſſe für Blumenmädchen und Kun⸗ dry⸗Typen!“. „Ja, und ſo entſetzlich grob war Parſifal wahr⸗ ſcheinlich auch nicht!“ ſagte Lilian und benutzte heftig das Taſchentuch. „Niemand hindert Sie daran, auszuſteigen!“ er⸗ widerte Jolly zornig. Mit einer Bewegung, die deutlich erkennen ließ, daß die Grenze des Erträglichen erreicht war, drehte ihm Lilian den Rücken zu und ſtarrte beharrlich in die Dunkelheit hinaus, nachdem ſie die beſchlagene Fenſterſcheibe mit dem Vorhangzifel abgewiſcht hatte. Während der nächſten Stunde wurde kein Wort geſprochen. f Gegen zwei Uhr morgens ſah Jolly, wie Lilians Kopf an der harten Fenſterkante lehnte; ſie war ein⸗ geſchlafen. Er nahm Kiſſen und eine Decke und bet⸗ teteſie ſo gut es ſich eben machen ließ; ſein Groll dar verraucht, und er ſchämte ſich wegen ſeiner vorigen Heftigkeit. Die Nerven, jawohl, die Nerven schließlich wax es ja kein Wunder! ortſetzung folgt) 3 5 i 7 Montag, 21. November 1032 Aus Vaden Ein Warenlager verbrannt * Rettigheim(bei Wiesloch), 21. Nov. Auf bisher ungeklärte Weiſe entſtand im Gemiſchtwarengeſchäft Hermann Reiß ein Feuer, dem der größte Teil des Warenlagers zum Opfer fiel. Eine im zweiten Stock wohnende 70 Jahre alte Witwe mußte durch das Fenſter gerettet werden, da die ſtarke Rauchentwicklung einen Zugang zuin Haus nicht zu⸗ ließ. Die ſofort eingreifende Feuerwehr konnte den Brand auf ſeinen Herd beſchränken. Das Laden⸗ geſchäft wurde, da die Urſache des Brandes noch nicht feſtſteht, polizeilich geſperrt. Pe ee des Geſangvereins„Liederkranz⸗ 00 Schwetzingen, 21. Nov. Der Geſangverein „Liederkranz“ Schwetzingen veranſtaltete am Samstag ſein Herbſtkonzert, das dem Geden⸗ ken des am 2. April 1932 verf ſtorbenen Komponiſten Hugo Kaun gewidmet war. Mitwirkende waren die Altiſtin Tilde Hoffmann aus Heidelberg, Pia⸗ niſt Heinz Mayer aus Mannheim, Baritoniſt Ri⸗ chard Maier von Schwetzingen, Artur Nier⸗ meier ⸗Schwetzingen(Harmonium) und Georg Seitz⸗ Schwetzingen(Pauke), ſowie der Lieder⸗ kranzchor. Die Geſamtleitung lag in den Händen des Chormeiſters Friedrich Kille hier. Nach den Feſtſtellungen der ſtaatlichen Schloß ⸗ garten verwaltung ergab ſich für das Som⸗ merhalbjahr 1932, vom 1. April bis 31. Oktober für den Schwetzinger Schloßgarten ein Verkehrs⸗ rückgang von nur 8 v.., der im Hinblick auf die andauernde Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Lage als nicht ungünſtig bezeichnet werden kann. Auf der Kraftpoſtlinie Schwetzingen— Brühl— Rohrhof— Maunheim— Rheinau wurden infolge Rückgang der Frequenz die Fahrten erheblich ein⸗ geſchränkt. Der zweite ſübweſtdeutſche Freiballon⸗Wettbewerb * Karlsruhe, 21. Nov. Sieger des geſtrigen zwei⸗ ten ſüdweſtdeutſchen Freiballon⸗Wettbewerbs wurde der Ballon„Hannover“, der unter Führung von Rechtsanwalt Hofmann⸗Karlsruhe faſt bis Würz⸗ burg kam und um halb 5 Uhr nachmittags 5 Kilo⸗ meter ſüdlich des Mains landete Der Ballon„Graf Zeppelin“ unter Führung von Dr. Eiſenlohr⸗ Karlsruhe ging 7 Kilometer weſtlich von Tauber⸗ biſchofsheim nieder. Somit konnte der Oberrheiniſche Verein für Luftfahrt in Karlsruhe die beiden erſten Plätze belegen. Der Ballvn Mannheim“ war bereits um 2 Uhr e 2 Kilometer nordweſtlich von Mönchzell bei Meckesheim(Amt Heidelberg) zur Landung gezwungen, da er während der Fahrt dau⸗ ernd Gas verlor und innerhalb 4 Stunden 20 Säcke Ballaſt abwerfen mußte. Der Ballon„Orory“ lan⸗ dete bei Münzesheim(Amt Bretten). Der Ballon „Münſter X“ mußte wegen Undichtigkeit der Hülle ſchon um 12 Uhr vormittags bei Bruchſal, 500 Meter nördlich der Bahn Bruchſal—Graben, niedergehen. Die Landung erfolgte glatt. Diphtherie in Biberach * Biberach(Amt Offenburg), 21. Nov. In fünf weiteren Familien iſt hier die Diphtheritis aufge⸗ Trotz ſtrengſter Gegenmaßnahmen iſt es noch reten. gf Bes 8 en iſt es o. gelungen, dieſe heimtückiſche Krankheit zum Er⸗ liegen zu bringen. Der Erzbiſchof wird Ehrenbürger von Konſtanz * Konſtanz, 21. Nop. Anläßlich des geſtrigen St., Konradisfeſtes wurde Erzbiſchof Dr. Groeber durch Ueberreichung einer Ehrenurkunde durch Oberbürgermeiſter Moericke zum Ehrenbürger der Stadt Konſtanz ernannt. In einer Abendfeier im Münſter, in der der Erzbiſchof in einer Feſtrede das Thema„Kirche und Vaterland“ behandelte, lehnte er in ſeinen Ausführungen die gegenwärtigen, auf Errichtung einer deutſchen Nationalkirche hinzielenden Beſtrebungen entſchieden ab. An die Feier im Münſter ſchloß ſich eine welt⸗ liche Feier, in der der Erzbiſchof nochmals das Wort ergriff und dabei auch die Konkordatsfrage ſtreifte. Er hob hervor, daß in Baden Perſönlich⸗ keiten am Werk ſeien, die entſchloſſen wären, das Friedenswerk zwiſchen Kirche und Staat unmöglich zu machen. Das Konkordat wolle nichts anderes ſein als ein Friedenswerk zur einträchtigen Zuſammenarbeit von Kirche und Staat zum Wohle der Bevölkerung. Der verjagte Näuber * Markdorf(Amt Ueberlingen), 21. Nov. In der Gemarkung Wendlingen wurde folgende inter⸗ eſſante Naturbeobachtung gemacht, die wieder ein⸗ mal zeigte, welche Feindſchaft in der Vogelwelt zwiſchen Raben und Raubvögel beſteht. Ein Buſ⸗ ſard hatte auf 1 Gelände einen Feldhaſen erſpäht und verfolgte ih 95, jeden Augenblick bereit herabzuſtoßen, um das Tier mit ſeinen Fängen zu packen. Einige Raben, die in der Nähe des Kampf⸗ platzes vorbeiflogen, entdeckten den Raubvogel in der Höhe und wandten ſich kurz entſchloſſen gegen den Räuber. Es entſpann ſich ein heftiger Kampf, in deſſen Verlauf der Buſſard vertrieben wurde und auch der Feldhaſe ſich in Sicherheit bringen konnte. * * Köndringen(bei Emmendingen), 21. Nov. Beim Viehfüttern ſtürzte der ſtark kurzſichtige 67 Jahre alte Landwirt Wilhelm Klipfel von hier durch das Futterloch auf dem Futterboden und 1. einem Genickbruch liegen. Ein Handwerkerfeſt in Karlsruhe 50 Jahre e VBäckerinnungsverband * Karlsruhe, 21. Nov. Der Badiſche Bäckerinnungsverband 1 55 am Samstag und Sonntag hier einen überaus ſtark be⸗ ſuchten außerordentlichen Verbandstag ab, in deſſen Mittelpunkt ein Feſtakt aus Anlaß des 50jährigen Beſtehens des Verbandes am Sonntag nachmittag ſtand. Der große J thallen⸗ ſaal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Unter den zahlreichen Ehrengäſten bemerkte man Vertreter des Miniſteriums des Innern und des Unterrichts, der Stadtverwaltung, des Gewerbeaufſichtsamtes, der Handwerkskammern Karls ruhe, Mannheim und Freiburg und der benachbarten Zweigverbände. Der zweite Verbandsvorſitzende Häcker ⸗Wein⸗ garten übergab in ſeiner Begrüßungsanſprache dem neugewählten Verbands⸗Vorſitzenden Obermeiſter Bothner⸗ Pforzheim die Führung der Verbands⸗ geſchäfte und teilte weiter mit, daß beſchloſſen worden ſei, dem Oberbürgermeiſter von Karlsruhe eine Geldſpe nde für die Karlsruher Notgemein⸗ ſchaft zu übergeben. Den Reigen der Glückwunſchanſprachen eröffnete Oberregierungsrat Bucerius namens der ſtaatlichen Behörden unter Ueberreichung einer Ehrenurkunde des Landesgewerbeamtes. Ihm folg⸗ ten Bürgermeiſter Dr. Finter und der Präſident des Germanta⸗Zentralverbandes Deutſcher Bäcker⸗ innungen Grüßer⸗ Berlin. Für die Handwerks⸗ Weinheimer ⸗d⸗ Weinheim, 21. Nov. In der Müllemer Feſt⸗ halle(Bienhaus) lerute man geſtern abend die Spielſchar der Feuden heimſchule kennen. Der gute Ruf, den man dieſer Spielgruppe nachſagt, beſtätigte ſich voll und ganz. Es iſt ein großes Ver⸗ dienſt für Rektor Enderlin, daß er ſich mit ſo großer Aufopferung und Liebe für ſeine Schüler ein⸗ ſetzt. Mit Rückſicht auf den Totenſonntag wurde nur Ernſtes dargeboten(Germanenſpiel mit Baldurs Tod, Ulmer Totentanz uſw.). Die Einnahmen ſind für das Landheim der Feudenheimſchule beſtimmt. Einer unſerer älteſten Mitbürger, Schreinermei⸗ ſter Junker, iſt im Alter von 80 Jahren geſtern geſtorben. Er gehörte 52 Jahre der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim an, die ihn ſ. Zt. mit Rückſicht auf ſeine großen Verdienſte zum Ehrenmitglied er⸗ nannte. Der Verein der Hundefreunde Weinheim veranſtaltete geſtern nachmittag eine intereſſante Hundeſchau mit Bewertung. Am ſtärkſten waren die Schäfer⸗ und Wolfshunde vertreten. Auch die anderen Raſſen, wie Dobermann, Rottweiler und Terrier wieſen mitunter gutes Materfal auf. Der Preisrichter ſprach ſich über die vorgeführten Tiere im allgemeinen zufriedenſtellend aus. Der Gattenmord im Odenwald vor dem Schwurgericht Darmſtadt Darmſtadt, 20. Nov. In der Verhandlung gegen Frau Jöſt aus Nieder⸗Liebersbach begann am Samstag die Zeugen vernehmung, die ver⸗ hältnismäßig ſchnell vonſtatten ging. Der Hauswirt, der etwa 100 Meter von dem Häuschen der Eheleute Jöſt ſeine Hofreite hat, bekundet, daß der getötete Ehemann, wenn er ſeine Anfälle gehabt habe, den Leuten mit der Senſe, oder was er habe kriegen können, nachgegangen ſei. Er bekundet auch, daß er an dem Montag morgen, als er die Eheleute ge⸗ troffen habe, ſie des Hauſes verwieſen hat. Die Schweſtern der Frau Jöſt und der eine Schwager verweigern die Ausſage. Unter anderem wird ein Lehrer vernommen, der mit ſeiner Familie im Jahre 1930 etwa ein halbes Jahr in dem Häuschen auf der Kührub wohnte und der Frau Jöſt ein ſehr gutes Zeugnis ausſtellt. Sie habe großes Zutrauen zu ihm gehabt und ihm oft geklagt, ſie wollte geordnete Verhältniſſe und eine friedliche ſtille Geborgenheit. Sie habe auch, ſo viel er habe beobachten können, nach ihrem Können gut für den Mann und die Kinder geſorgt. Der Mann ſei ſchon vor ſeiner Erkrankung geiſtig und körper⸗ lich ſchwach geweſen. Er habe aber ſehr an der Frau gehangen und ihr gefolgt wie ein Kind. Der Zeuge bekundet auch, daß die Frau des öfteren unter gon e ine zu leiden hatte, Auch andere Zeugen, bei denen Frau Jöſt als junges Mädchen in Stellung war, bekunden, daß ſie ſtets fleißig und ordentlich geweſen ſei und insbeſondere für die Kinder gut, ja gerabezu rührend geſorgt habe. Um 1 Uhr vertagte der Vorſitzende die Verhand⸗ lung auf Montag vormittag. Es werden zunächſt noch der Unterſuchungsrichter als Zeuge und dann die mediziniſchen Sachverſtändigen vernommen wer⸗ den. Dann folgen die Plaidoyers. 77 ͤ vVͥ bbb kammer ſprach Schloſſermeiſter Blum, für den pfälziſchen Zweigverband deſſen Vorſitzender D o x ſt⸗ Zweibrücken und für den Zweigverbandsverein Main⸗Nahe deſſen Vorſitzender Steyer⸗Zwei⸗ brücken. Alle Redner überreichten Urkunden und Angebinde. Die Glückwünſche des Badiſchen Kondi⸗ toren ⸗ Verbandes übermittelte Konditormeiſter Freund Karlsruhe. Vorſtandsmitglied Scherer behandelte in ſeiner Feſtrede Entſtehung und Entwicklung des Verbandes und zeichnete verſchiedene Obermeiſter mit- der ſil⸗ bernen Plakette aus. Präſident Grüßer hielt dann einen Vortrag über die allgemeine Lage im deutſchen Bäckergewerbe. Er lehnte den Preisſenkun skom⸗ miſſar für das Bäckergewerbe ab. Die Behörden ſollten vielmehr einen Kommiſſar einſetzen gegen leichtfertiges Kalkulieren und unlauteren Wett⸗ bewerb. Der Redner forderte Schutz des Mittel⸗ ſtandes durch den Staat, vor allem eine gerechte ſteuerliche Behandlung. Man brauche Vertrauen zur Regierung und die Gewißheit, daß Ordnung im Lande bleibe. Trotz der Schwere der Zeit zeige ſich der Germania⸗Verband geſchloſſen und ſtark. In einem weiteren Vortrag beſchäftigte ſich der Präſident des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbe⸗ kammertages, Pflugmacher⸗ Magdeburg, mit den berufsſtändiſchen Aufgaben des Handwerks. Mit Muſik⸗ und Geſangsvorträgen fand die Feier ihren Abſchluß. Neuigkeiten Der Ehrenabend des Odenwaldklubs in dem mit Tannengrün geſchmückten Eintrachtsſaal nahm einen ſchönen Verlauf. Direktor Wels, der Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe, gedachte beſon⸗ ders der anweſenden Ehrengäſte Vollrath⸗ und Bucher t⸗Mannheim und den Vertreter des Haupt⸗ ausſchuſſes Ludwig Keller⸗Weinheim. Der Vor⸗ ſitzende erwähnte, daß der Ehrenabend in das 50⸗ jährige Beſtehen des Geſamtodenwaldklubs falle. Der Vertreter des Hauptausſchuſſes L. Keller über⸗ brachte Grüße des Hauptvorſtandes. Vollrat⸗Mann⸗ heim dankte für die freundliche Einladung. Die Ka⸗ pelle Strauß ſorgte für gute muſikaliſche Unterhal⸗ tung. Frl. Luk trug einen ſinnigen Prolog vor, den Herr Paſſauer, Weinheim verfaßt hatte. Ein Zweiakter wurde mit viel Beifall aufgenommen. Prof. Maenner würzte die Unterhaltung durch Vorträge von öſterreichiſchen Dialektdichtungen. Dann nahm der Vorſitzende die Wanderehrungen vor;, 68 Mitglieder waren es, die geehrt werden konnten. Herr J. P. Falter überreichte der Orts⸗ gruppe und deſſen Vorſitzenden ein ſinniges Ge⸗ ſchenk. Schwere Mißhandlung eines Mädchens sw. Roßdorf(Kreis Darmſtadt), 21. Nov, Dieſer Tage wurde hier ein 19 jähriges Mädchen ſchwer miß handelt. Die polizeiliche und ſtaatsanwalt⸗ liche Unterſuchung der Angelegenheit iſt im Gang. Ueber den Vorgang erfahren wir von zuverläſſiger Seite: Die Tochter der Kriegerwitwe Zimmer in Roß⸗ dorf, die 19jährige Lina Zimmer leidet an Veits⸗ tanz, einer ſchweren Nervenkrankheit. In dieſen Zuſtänden wird das Mädchen meiſt rebelliſch. So auch dieſer Tage. Die Familie gehört der Zions⸗ gemeinde an, einer religiöſen Gemeinſchaft, die ſich in letzter Zeit in Roßdorf ſtark ausbreitete. Die Mitglieder nennen ſich Bruder und Schweſter, ihr Prediger, ein gewiſſer Wohlfahrt, iſt in Roßdorf als„Bruder Wohlfahrt“ bekannt. f Bei einem Gemeindeabend bekam das Mädchen wieder einen Anfall. In ſolchen Fällen hat man dann das Mädchen, das mit Blumenvaſen, Schüſ⸗ ſeln uſw. warf oder mit dem Feuerhaken zuſchlug, mit kaltem Waſſer übergoſſen. Als Lina Zimmer nun während der Verſammlung einen Anfall bekam, beauftragte man die Schweſter des Mädchens und eine andere„Schweſter“ aus der Zionsgemeinde, ihr„beizuſtehen“. Lina wurde zunächſt heimgebracht. Als ein Onkel ſah, wie ſie ſich zur Wehr ſetzte, ging er durch. Das Mädchen wurde aber von den Frauen überwältigt und gefeſſelt, mit Waſſer überſchüttet und verprügelt. Das Mäd⸗ chen dürfte wohl der Wohlfahrts⸗ und Jugendpflege übergeben werden. Die beiden Frauen werden ſich wegen Mißhandlung zu verantworten haben. Wie weit die ganze Angelegenheit mit der Zions⸗ gemeinde und ihren Gepflogenheiten in Verbindung zu bringen iſt, bleibt abzuwarten. Jedenfalls iſt der „Prediger“ auch bereits früher ſchon mit dem Ge⸗ ſetz in Konflikt gekommen. Es ſei bemerkt, daß die Zionsgemeinde in Roßdorf einen derartigen Zuſpruch hatte, daß man ein Gemeindehaus für die Zionsgemeinde im Betrage von 5060 000 Mark erbauen konnte. Aus der Pfalz Herbſtronzerte in Ludwigshafen Der Geſangverein„Bavaria“⸗Lndwigshafen meiſterte in ſeinem Herbſtkonzert eine anſpruchsvolle Vortragsfolge, ausſchließlich Werke der geiſtver⸗ wandten Tonſetzer Brahms und des Freiburgers Julius Weismann. Der Dirigent Hermann Lehm⸗ ler, ſelbſt ein erfahrener Sänger, hat ſeinem meiſt dem Werkſtand angehörenden Chor einen muſikaliſch wie textlich höchſt verſtändnisvollen Vortrag an⸗ erzogen. Weismanns Opus 31, das alte und neue Polyphonie geſchickt verbindet,„Ich ſchell mein Horn“, und das neue Opus 81„Wanderlieder“, wur⸗ den im friſch⸗fröhlichen Ton geſungen. Am ſtärkſten wirkte die„Nachtreiſe“ mit ihrem ſchwingenden Glockenrhythmus und dem thematiſch geſchickt ver⸗ arbeiteten Baßmotiv. Brahms Volkslieder für Männerchor ſchloſſen das Konzert. In der Rhapfodie des gleichen Meiſters wäre größere Zurückhaltung des Chors am Platze geweſen. Hella Storcks un⸗ gemein tragender Alt konnte ſich mühelos behaupten. Die warme, zum Herzen dringende Sangesweiſe ber Künſtlerin vertiefte auch die Wirkung dreier Reger⸗ lieder. Mit gleich innigem Mitempfinden begleitete Frau Käthe Stang⸗Lehmler(Speyer) die Lieder; ſie führte auch gewandt die Zwiſchenſpiele aus, die den Reigen der Wanderlieder Weismanns in einander überklingen laſſen. Der„Liederkranz“⸗Mundenheim gab zugunſten des am Ort zu errichtenden Ehren⸗ mals im Saale des proteſtantiſchen Vereinshauſes ein Konzert, deſſen Grundton der Ehrung unſerer Hel⸗ den galt. Lendvais Gebet und Naglers„Deutſcher Glaube“ ſchlugen feierliche Akkorde an. Die mili⸗ täriſche Stimmung von Silchers„Soldat“ und Hut⸗ ters„Ablöſung“ wurden packend geſtaltet. Mit gleicher Hingabe und ehrlich anzuerkennendem Ge⸗ lingen ſang die von Muſikdirektor Bartoſch gut⸗ geſchulte und mit bekanntem Temperament geführte Männerſchar Millarchs Chöre:„Ungariſche Huſaren“, begleitet von Trompeten und Pauken, und das Lied der Trommel, untermalt von Piccoloflöte und Schlagzeug. Zur Erhöhung der Wirkung taten ein⸗ heimiſche Muſiker ihr Beſtes: das Streichquartett der Herren Geckler(1. Violine), Rich. Geiberger(2. Vio⸗ line), Eugen Geiberger(2. Violine), Karl Schuſter (Cello); ſie ſpielten ſehr ſauber Haydus Variationen über die Kaiſerhymne und ein Dittersdorfſches Finale. Als tüchtige Helfer in den Chorbegleitungen machten ſich Ludw. Hick(Trompete), Nik. Geiberger (2. Trompete), Otto Geiberger(Pauken) und Georg Geiberger(Flöte) verdient. Die Zuhörer hielten mit Beifall nicht zurück. 90 Zentuer Fiſche ausgeſetzt * Speyer, 21. Nov. Die Genoſſenſchaft der pfälzi⸗ ſchen Berufsfiſcher hat in den letzten Tagen im Alt⸗ rhein wiederum beträchtliche Mengen Setzfiſche und zwar 1500 einjährige Zander, 400 zweijährige Karpfen und einige tauſend einjährige Bra xen ausgeſetzt. Wie der Kreisfiſchereirat der Pfalz mit⸗ teilt, beläuft ſich das in dieſem Jahre ausgeſetzte Quantum an Setzfiſchen bereits auf 90 Zentner. Was hören wir? Dienstag, 22. November Frankfurt 8 .20: Schallplatten.— 15.20: eee — 18.25: Arbeitsbeſchaffungspläne in der Welt.— Nachtmuſik. Heilsberg .35? Morgenmuſik.—.30: Turnſtunde für dte Haus⸗ frau.— 11.30: Mittagskonzert.— 15.30: Muſtkaliſches Stegreiſſpiel für Kinder.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: Der Lebensabend. des Großen.— 19.30: Heiteres aus dem Tierreich. Langenberg .05: Schallplatten ⸗ Konzert.— 10.10: Schulfunk. 11.20: Schallplatten.— 13.00: Mittagskonzert. 15.50: Kinderſtunde: Märchen.— 16.20: Aus dem Schul⸗ funk.— 17.00: Volkstümliche Kammermuſik.— 19.00: M. Müller: Zweckmäßige Geſtaltung des ländlichen Haushaltes. München 10.00: Gymnaſtik für die Hausfrau.— 10.15: Fortbil⸗ dungsſtunde.— 12.00: Mittagskonzert.— 19,15: Schall⸗ platten.— 15.00: Für die Hausfrau.— 16.05: Hausmuſik der Gegenwart.— 16.50: Veſperkonzert.— 18.35: Prof. Pellegrini: Fahrende Muſikanten.— 19.05: Gaſſenhauer einſt und fetzt.— 20.05: Dr. v. Schramm: Deutſche Mannigfaltigkeit. 5 Südfunk .20: Schallplattenkonzert.— 10.00? Aus der Kinder⸗ welt.— 10.30; Schulfunk: Forſtwirtſchaft.— 12.00 u. 13.302 Konzerte.— 16.00: Blumenſtunde.— 16.30: Frauenſtunde. — 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.25: Dr. Kümmerlen: Die neueſte Lage der Sozialverſicherung und der Militär⸗ verſorgung.— 19.00: Deutſche Minnelieder aus dem 15. und 16. Jahrhundert.— 19.30: Alte Tanzmuſik.— 20.00: Uebertragung aus Mannheim.— 20.30: Reichsſendung: Baden.— 22.15. Tanzmuſik. 5 Wien 15.90: Konzertſtunde.— 16.40: Nachmittagskonzert. 5 19.30: Vorträge auf zwei Klapleren, 4 3 Aus Mannheim 5 20.00.—20.80:„Lieder und Duette“. Ausfüßrende: Free Ziegler(Alt), Sophie Karſt(Sopran).„ Aus dem Ausland. Beromünſter: 18,30: Kommermuſik.— 16.00: welten 5 — 20.00: 1 g Steaßbrg 1550 raßburg: 18.00 f. 19.30: Orcheſterkonzerke.— 5 Monna Vanna(Hörstel). 0 75 925 50 6. Seite/ Nummer 343 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗ Ausgabe Montag, 21. November 1932 Ein Süddeutscher Verufsfußball⸗Verband Die andere Seite zum Verufsfußballſport⸗Problem In unſerer heutigen Morgen⸗Ausgabe haben wir be⸗ reits gemeldet, daß unter dem Vorſitz des Stadtbaurats a. D. Ludwig Kraus in München der Süddeutſche Berufsfuß⸗ ball⸗Verband gegründet wurde. Herr Albert Bauer⸗ München nimmt in einer län⸗ geren Zuſchrift Stellung zum Berufsfußballſportproblem. Wir wollen nur die wichtigſten Punkte wiedergeben: Es heißt dort u..: „Zur Debatte ſteht zunächſt die Frage: Berufsfußball oder nicht. Der Deutſche Fußball⸗Bund hat dieſe Frage guf ſeiner letzten Tagung in Wiesbaden bejaht. Es iſt in dieſem Zuſammenhang gleichgültig, ob dies auf Ver⸗ anlaſſung des Weſtdeutſchen Spielverbandes geſchah, der ja ſeit geraumer Zeit für den Berufsfußball eintritt und der auch im Bundesvorſtand ſtark vertreten iſt, jedenfalls hat die maßgebende Inſtanz im deutſchen Fußball ſich für den Berufsfußballſport erklärt. Es blieb ihr auch nichts anderes übrig, nachdem die Zu⸗ ſtände des Schein⸗Amateurismus, wie ſie insbeſondere in Süddeutſchland und Weſtdeutſchland vorliegen, einfach nicht mehr verantwortet werden können. Es kann nun einmal nicht mehr beſtritten werden, daß in jedem ſüddeutſchen Fußball⸗Großverein Spieler vom Verein finanziell unter⸗ ſtützt oder ſogar völlig ausgehalten werden, von einem Amateurismus im SV. u. LV. kann daher keine Rede mehr ſein, wenn auch ab und zu wieder ein unvorſichtiger Spieler beſtraft wird, wenn ihn ſein Verein anzeigt, denn ohne Kläger hat ja niemand Veranlaſſung zu richten. Man will den Spielern Zuwendungen in Lebensmitteln und Brennmaterialien geben. Man halte einmal Umfrage bei den bekannten Spielern, dann wird man finden, daß dieſe eine ſolche Abfindung als einen Hohn, ja als eine Beleidigung aufaſſen und im übrigen über die Naivität des Verbandes lachen. Denn die wertvollen Spieler, ſo⸗ fern ſie nicht eine gutbezahlte Stellung haben, bekamen bislang ſtets Zuwendungen in Geld und ſie werden dieſe auch weiterhin bekommen. Und für die Vereine iſt es noch immer vorteilhafter, nur zwei bis drei Spieler auszuhal⸗ ten und ebenſo viele zu unterſtützen, als den Berufsfuß⸗ ball einzuführen, der klare Verhältniſſe ver⸗ langt. Dem deutſchen Fußball iſt damit nicht gedient und der Verflachung der Spielſtärke nicht geſteuert. Die Spielſtärke im deutſchen Fußballſport auf ein der Bevölke⸗ rungszahl und Volksgeſundheit entſprechendes Niveau zu bringen, das internationale Treffen nicht mehr zu fürchten hat, vermag nur der Berufsfußball. Er iſt daher auch aus dieſen Ueberlegungen heraus zu bejahen. Was man alſo am Berufsfußballproblem noch zu prüfen hätte, wäre ledig⸗ lich ſeine Legalität und ſeine Rentabilität. Und hier iſt feſtzuſtellen, daß die Vereine den Berufsfußball nicht durch⸗ führen können und auch nicht wollen. Nun könnte man daran denken, etwa vom DB. oder vom Su. LV. aus Sektionen für den Berufsfußball zu gründen. Beide Or⸗ ganiſationen lehnen aber dieſe Möglichkeit ab, weil ſie das finanzielle Riſiko fürchten, Warum ſollte nicht ein Privatunternehmen mit der Durchführung des Berufsſpielerſportes betraut werden? Die„Sübdeutſche Spieler⸗Union“, die zur Zeit an der Durchführung des Be⸗ rufsfußballs in Süddeutſchland arbeitet, wäre bereit, ſich dem Di. als Dach⸗ und Kontrollorganiſation anzuſchlie⸗ ßen, die Legalität wäre alſo gewahrt und es iſt nicht ein⸗ zuſehen, welche Bedenken aus dieſer Ueberlegung heraus noch angeſtellt werden ſollten. So bleibt alſo lediglich zu prüfen, ob die Rentabllität des Unternehmens geſichert iſt. Dieſe Frage iſt zwar für die erſte Zeit des ſüdd. Berufsfußballs nicht voll zu be⸗ jahen, ſie iſt aber auf keinen Fall zu verneinen. Es iſt zu bedenken, daß das Privatunternehmen in der Lage iſt, Defi⸗ zite in kleineren Städten durch Ueberſchüſſe an großen Plätzen auszugleichen. Die Spieler⸗Union hätte alſo ledig⸗ lich den Beweis zu erbringen, daß ſie genügend flüſſige Mittel hat, um die Durchführung der Spiele auf längere Zett zu garantieren. Wenn nun vom S Fus behauptet wird, daß gewiſſen⸗ loſe Ausbeuter am Werke ſeien, die ſich ihre Taſchen füllen wollen, ſo iſt dies wohl aus der Angſt vor der Konkurrenz erklärlich, aber nicht zu entſchuldigen. Dies zeigt ſich am deutlichſten in den Schritten des Verbandes bei den ſüd⸗ deutſchen Städten, die nach den letzten Meldungen eine Reſolution der Sportreferenten herbeigeführt haben ſollen, derzufolge die Städte oͤie Abgabe ihrer Stadien an Privat⸗ unternehmer ablehnen. Mit derartigen Mitteln iſt eine Bewegung zwar zu verzögern, niemals aber zu unter⸗ drücken. Es wäre anſtändiger und dem deutſchen Fußballſport dienlicher geweſen, wenn Verbände und Preſſe das Pro⸗ blem fachlich aufgegriffen hätten. Die Berufsfußball⸗ Bewegung in Süddeutſchland— und auch in Weſt⸗ und Norddeutſchland— iſt nicht mehr aufzuholten, ihre Durch⸗ führung iſt nut eine Frage der Zeit und des Geldes.“ * Wie wir bereits früher geſchrieben haben, verſtehen es Bauer u. Co. ſehr gut, ſich die richtigen Leute für ihr Unternehmen zu ſichern: In Mannheim den bekannten Schiedsrichter Bohn und in die Leitung des Berufsfuß⸗ ballverbandes Stadtbaurat a. D. Kraus. Herr Kraus ſpielte früher in Fürth und überhaupt im füddeutſchen Fußballſport eine große Rolle. Er war lange Jahre 1. Vor⸗ ſitzender der SpVg Fürth und außerdem ſowohl Vorſtands⸗ Mitglied des ſüddeutſchen Verbandes, als auch einige Zeit long des Deutſchen Fußball⸗Bundes. Der alte Sachver⸗ ſtändige vertritt im Hinblick auf konkrete Fälle der letzten Zeit die Aufſaſſung, daß in der wirtſchaftlichen Not der Zeit dem guten Spieler das Recht gegeben werden müſſe, aus ſeinem Können finanzielle Vor⸗ teile zu ziehen. In ſeinem Schreiben an den Verband vertritt Kraus die Anſicht, oͤaß die Einführung des Berufsſports durchaus möglich ſei, wenn ſie von höherer Warte aus (er meint den DB. D. Red.) erfolge unter Vermeidung der in den Oſtſtaaten gemachten Fehler. Kraus will zu⸗ künftig die Kreiſe unterſtützen, die durch Schaffung des Berufsſports reinliche Verhältniſſe ſchaffen wollen, voraus⸗ geſetzt, daß auf geſicherter finanzieller Baſis und unter genügender Wahrung der Rechte und Intereſſen der Spieler gearbeitet wird. Die Erwiderung von Bauer u. Co. iſt nicht ungeſchickt, nur hätte man die perſönlichen Angriffe weglaſſen müſſen. Die heutigen Zuſtände in den verſchiedenen Vereinen ſind allgemein bekannt. Bei dem ſchweren Exiſtenzkampf, den faſt alle Vereine führen, ſind nur noch wenige in der Lage, ihren Spielern außer den DyB⸗Speſen beſondere Zuwen⸗ dungen zu machen. Dieſe Dy B⸗Speſen wurden ja auch nur durch die troſtloſe Arbeitsloſigkeit be⸗ dingt. Man kann von einem erſtklaſſigen Spieler, der arbeitslos iſt, nicht verlangen, daß er auf ſeine Koſten nach auswärts fährt uſw. Durch die Einführung des Be⸗ rufsfußbhalls könnte auch nur ein ganz geringer Teil der Spieler beſchäftigt werden; für die anderen, die in ihren bisherigen Vereinen weiterſpielen würden, müßte die Lage noch troſtloſer werden. Einigen wenigen Spielern hätte man geholſen und dem größten Teil hätte man ſchweren Schaden zugefügt. Auf eine Rentabilitätsberechnun wollen wir uns hier nicht einlaſſen, das iſt Sache des Verbandes, wenn er den Berufsfußball einführt, oder von Bauer u. Co. Daß die Mancger des Berufsfußballs verdienen wollen und zwar möglichſt viel, iſt ſelbſtverſtändlich. Es geht hier weniger um die Hebung der Spielſtärke als viel⸗ mehr um eine möglichſt hohe Dividende. Es iſt kaum anzunehmen, daß der Dy B ſich bereit er⸗ klärt, das Unternehmen von Bauer u. Co. anzuerkennen und unter ſeine Kontrolle zu ſtellen. Wenn der Berufs⸗ fußball kommt ſind die Verbände beſtimmt ſelbſt in der Lage, die ganze Bewegung in geordnete Bahnen zu lenken. Die größte Schwierigkeit bietet die Platzfrage. Nach dem Beſchluß der verſchiedenen Städte werden die Stadien den„wilden“ Berufsſpielern nicht zur Ver⸗ fügung geſtellt. In Mannheim hat man in der Zwiſchenzeit mit verſchiedenen Vereinen und Organiſa⸗ tionen wegen der Plätze Fühlung genommen; aber überall erfolgte ein ablehnender Beſcheid. Ohne Plätze iſt die Be⸗ wegung von vornherein unmöglich. Bauer u. Co, ſollen ſich ſogar mit dem Gedanken tragen ſelbſt Plätze zu bauen. Am Schluß meint Herr Bauer, daß die neue Bewegung die Maſſen hinter ſich habe. Es mag möglich ſein, daß am Anfang die Spiele der Berufsſpieler ſtarken Zuſpruch erfahren, bei Wiederholung der Serienſpiele würde aber das Intereſſe bald erlahmen. Da dieſe Bewegung nur durch ſtarken Beſuch der einzelnen Spiele ausſichtsreich wäre, mag Herr Bauer an Hand der Erfahrungen der letz⸗ ten Jahre ſich die Rentabilitätsquote ſelbſt ausrechnen. . Mannheimer Tiſchtennis⸗Verbandsſpiele f Mac ſchlägt Mandolinata f Die Verbandsſpiele der Mannheimer Tiſchtennisvereine treten immer mehr in entſcheidendes Stadium, ſo daß jedem Spiel erhöhte Bedeutung beizumeſſen iſt. Die Proteſte Agilitas gegen Blau⸗Weiß und Rheingold gegen Tennis⸗ Klub wurden abgewieſen, ſo daß die Niederlagen von Agi⸗ litas und Rheingold zu Recht beſtehen. Auch der letzte noch ungeſchlagene Verein, Mandolinata, mußte ver⸗ gangene Woche die 1. Niederlage einſtecken und ſich der M T G 718 beugen. Eintracht war in verſchiedenen Freundſchaftsſpielen erfolgreich. Gruppe A: Grün⸗Weiß⸗Grün mußte die 4.:15⸗Nieder⸗ age hinnehmen, diesmal von Blau⸗Weiß, während Grün⸗ chwarz durch einen ſicheren Sieg, 18:2 gegen den Tabellen⸗ letzten Flora zu dem 2. Punkt kam. Gruppe B: Der ſpannendſte Kampf fand bei M T G ſtatt, wo der ungeſchlagene Tabellenführer Man⸗ dolinata anzutreten hatte. Die Begegnung nahm einen äußerſt intereſſanten Verlauf und brachte ſchließlich einen knappen:7 Sieg der MTG, der nach verſchiedenen un⸗ glücklichen Niederlagen endlich einmal das Glück hold war. Fortuna kam gegen Rot⸗ Weiß zu einem 10:5 Sieg und Neckarſtadt ſchlug Hanno mit dem gleichen Ergebnis. Tabellenſtand nach der 6. Runde: Mandolinata, Neckar⸗ ſtadt 5.; Fortuna 4.; MTG 3.; Hanno 1.; Rot⸗ Weiß 0 P. Gruppe C: Bedauerlicherweiſe zogen hier zwei Vereine ihre Mannſchaft zurück, der Tabellenletzte Kander aus geſchäftlichen Gründen und der Tennis⸗Klu b. Wir werden auf dieſe Tatſache noch näher zu ſprechen kommen. VfR und Metropol kamen dadurch kampflos zu einem wei⸗ teren Punkt, während Rheingold im Rückſpiel gegen die Pfälz. Eiswerke nur zu einem:6 Siege kam. Tabellenſtand nach der 6. Runde: Rheingold, Vf. 5.; Metropol 4.; Pfälz. Eiswerke 0 P. Gruppe D: Hier begann bereits die Rückrunde. Der Tabellenführer J3⸗ Neckarau ſchlug auch diesmal ſeinen ſchärfſten Konkurrenten Kanu ⸗Sport ſicher 1015, Kappes revanchierte ſich bei Einigkeit für die Vor⸗ ſpielniederlage und ſiegte überlegen 1223. Allright ſchlug auch diesmal Kanu Geſ. 916. Tabellenſtand nach der 6. Runde: J 6.; Kanu⸗Sport 4.; Kappes 3.; Einigkeit, Allright 2.; Kanu⸗Geſ. 0 P. Generalverſammlung des Ludwigshafener Rudervereins Im Bootshauſe des Ludwigshafener RV fand am ver⸗ gangenen Samstag deſſen Jahreshauptverſammlung ſtatt. Aus den zur Kenntnis gebrachten Berichten iſt die außer⸗ ordentlich befeſtigte Grundlage zu erkennen, auf der das Vereinsleben des Ludwigshafener RV aufgebaut iſt. Da iſt zunächſt die große Zahl neuer Vereinsjubilare, deren — Erlenbach, Jahren zum Freunde abgerufen und zwar W. Engelsmann, R. Münch, K. Blaſius, Seb. Berger, E. Frohneberg und Karl Haeffker. Die Neuwahl des Vorſtan ders hatte folgendes Ergebnis: Vorſitzender: Kommerzienrat Bayer, Vorſ. Stellv. W. Handrich, Schriftführer: Schedler, und Schröder, Schatzmeiſte: Hauer, Bootsmeiſter: Bauer, C. Fickeiſen, Maur mann und Wahl, Hausverwalter: Schedler, Wirtſchaftsverwalter: Hoh, Beiſitzer: Dr. Berlet, Konrad, Rapp, Rieder, Schloſſer, F. Welker, Vertreter der Paſſiven: Berberich und Jöckel. Der Mitgliederbeſtand betrug am Ende des Geſchäfts⸗ jahres 556 und iſt um weniger geringer als zu Anfang. Die ſportliche Ausbeute des Jahres beträgt neun Siege. Der Bootspark umfaßt 21 Schul⸗ und Rennboote. Für Zurücklegung der meiſten Fahrten werden mit einer Auszeichnung bedacht: Rennruderer: E. Junium, Wander⸗ ruderer: H. Raubenheimer, Schüler: Wilhelm Konrad, Steuerleute: Fritz Dünauer. Gefallenen-Gedenk⸗Schwimmfeſt Der Sec 89 Berlin führte am Sonntag im ſtädtiſchen Hallenbad ein gut beſuchtes Schwimmfeſt durch, das dem Andenken der im Weltkriege gefallenen Mitglieder des Vereins gewidmet war. Die auswärtigen Teilnehmer hiel⸗ ten ſich recht gut und nahmen den Berlinern manchen Platz weg. So gewann Depner(Hellas Magdeburg) das 100 Meter⸗Rückenſchwimmen in 119, dagegen konnte Rueckevoldt⸗Magdeburg über 200 Meter Bruſt nur einen ehrenvollen dritten Platz belegen. Sieger wurde hier un⸗ angeſochten Wittenberg(Poſeidon Berlin) in:52, vor Grandke(Frieſen). Das Kurt Bretting⸗Ge⸗ dächtnisſchwimmen über 100 Meter Crawl fiel an Block(Spandau 04) in:03,3 vor Lehmann⸗Halle. Das Albert Zürner⸗Gedächtnis⸗Springen wurde eine ſichere Beute des ſächſiſchen Meiſters Leikner⸗ Dresden mit Note 117,83. Die Ergebniſſe: 10 mal 100 Meter Crawl: 1. SCC 89 Berlin 11131; 2. Poſeidon Berlin 11:36,5. 100 Meter Rücken: 1. Depner (Hellas Magdeburg):19; Klaſſe 1b: 1. Paul(78 Berlin) 119,6. Kurt Bretting⸗Gedächtuisſchwimmen, 100 Meter Crawl: 1. Block⸗Spandau 04:03,3, 1b: 1. Golz(89):06 2. Seeliger(Görlitz):08,2. 100 Meter Crawl, Jugend: 1. Hartig(Halle 02):06. Albert Zürner⸗Gebächtnis⸗ ſpringen: 1. Leikner⸗Dresden 117,83; 2. Pietzker(89) 104,97. 200 Meter Bruſt: 1. Wittenberg(Poſeidon Berlin):52,2; 2. Grandle(Frieſen Berlin):57,2. Neuer Schwimm- Weltrekord Die holländiſche Bruſtſchwimmerin J. Kaſtein wartete am Samstag gelegentlich der Amſterdamer Hallen⸗ Schwimm⸗Meiſterſchaften mit einer neuen fabelhaften Lei⸗ ſtung auf. Ueber 500 Meter Bruſt erreichte ſie 8,12 Minuten und unterbot damit den bisherigen Rekord der Engländerin Wolſtenholme, der auf:23,8 ſtand, ganz be⸗ trächtlich. Deutſchlands beſter Bruſtſchw immer Der Göppinger Schwarz, der in dieſem Jahr einen neuen deutſchen Rekord aufſtellte, beſiegte bei den internationalen Schwimm⸗ wettkämpfen in Berlin im 200 Meter⸗Bruſtſchwim⸗ men den Hamburger Sietas, der ſich bei den Olym⸗ piſchen Spielen als der beſte Europäer im Croawlen gezeigt hatte, und dem Berliner Wittenberg, den letztjährigen deutſchen Meiſter. Repräſentativkampf der Amateurboxer Südweſtdeutſchland gegen Bayern Am Freitag, den 25. November tritt in München S ü d⸗ weſtdeutſchland gegen Bayern, den ſtärkſten Landesverband im DRfA., zum Pokalkampf an. Süd⸗ weſt, das im Jahre 1927 gegen die Bayern zweimal unent⸗ ſchieden boxte, erſcheint uns in dieſer Begegnung ſo kampf⸗ ſtark, daß man wohl'mit einem Unentſchieden rechnen darf, vorausgeſetzt, daß die Kämpfer im Ring ihr Beſtes tun. Die ſüdweſtdeutſche Vertretung iſt nicht gerade die ſtärkſte, mußten doch durch Abſagen Umſtellungen vor⸗ genommen werden, die Siegesausſichten nicht zulaſſen, namentlich im Feder⸗, Leicht⸗ und Mittelgewicht fehlen die Spitzenkönner; dieſe Klaſſen ſind aber für den Sieg aus⸗ ſchlaggebend. Die ſüdweſtdeutſche Mannſchaft tritt den Bayern in folgender Aufſtellung gegenüber: Fliegen⸗ gewicht: Rappſilber(FSV, Frankfurt)) Bantam: Rothenberger(Prag Stuttgart); Federgewicht: Lang⸗ mann(FSV. Frankfurt); Leichtgewicht: Claus(Ein⸗ tracht Ffm.); Weltergewicht: Haas(polizei Stutt⸗ gart)) Mittelgewicht: Bernlöhr(Pol. Stuttgart); Halbſchwergewicht: Maier(Singen); Schwer⸗ gewicht: Leis(Mittelbexbach). Die Mannſchaft wird in der„Ecke“ vom Verbandsſportwart Feldhus beraten, der ſicher das Letzte aus ſeinen Jungens herausholen wird. a Spaltung bei Nürnbergs Amateurringern Beim Sportelub Maxvorſtadt⸗Nürnberg, einem der bedeutendſten Kraftſportvereine iſt vor einiger Zeit eine Kriſe ausgebrochen, die zu einer Spaltung geführt hat. Unter Führung des früheren deutſchen Meiſters Kaſpar haben 25 der beſten Ringer einen neuen Verein, den Athletik⸗Sportelub„Noris“ gegründet und die Aufnahme bei dem zuſtändigen Gau des Deutſchen Athletik⸗Sportver⸗ bandes von 1891 beantragt. Italiens Mannſchaft für Mailand Das im Hinblick auf den am 1. Januar ſtattfindenden Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Italien in Bologna beſonders bedeutungsvolle Treffen Italien— Un⸗ garn, das am 27. November in Mailand zur Durchfüh⸗ rung gelangt, beſtreitet der italieniſche Verband mit einer Mannſchaft, die zum Teil ganz neu zuſammengeſtellt wurde. Die Elf hat im einzelnen folgendes Ausſehen: Tor: Gianni(Bologna); Verteidiger: Monzeglio (Bologna), Gaſpari(Bologna); Läufer: Colombari (Neapel); Monti(Juventus), Bertolini(Juventus); An⸗ griff: Conſtantino(AS. Rom), Demaria(Ambroſiana), Meazza(Ambroſiana), Ferrari(Juventus), Orſi(Juven⸗ tus). Neu iſt die geſamte Läuferreihe. Des weiteren wurde Demaria auf halbrechts neu eingeſtellt und Ferrari nimmt jetzt halblinks den Platz ein, den in Prag beim Spiel gegen die Tſchechoſlowakei Sanſone innehatte. Be⸗ währt ſich dieſe Mannſchaft, ſo wird ſie, vielleicht von ge⸗ ringfügigen Aenderungen abgeſehen, natürlich auch für das Länderſpiel gegen Deutſchland Verwendung finden. ASA und Olympia 1936 Die Amerikaniſche Amateur⸗Athletik⸗Union hält vom 20. bis 22. November ihre diesjährige Hauptverſammlung ab. Im Mittelpunkt der Beratung ſteht die Finanzierung der XI. Olympiſchen Spiele 1936. Der Vorſtand der A. A. U. wird einen Vorſchlag unterbreiten, der vorſieht, daß bei ſämtlichen Veranſtaltungen, die durch den Verband geneh⸗ migt werden, eine Olympiaſteuer erhoben werden ſoll. Da man ſich darüber klar iſt, daß die Ausgaben für Berlin nicht klein ſein werden, iſt dieſe Olympiaſteuer auf 9. Kreisturntag des Pfälzer Turnerbundes Der 9. Kreisturntag des Pfälzer Turnerbundes, der am Sonntag in Speyer ſtattfand, bekam durch die An⸗ weſenheit des 1. Vorſitzenden der Deutſchen Turnerſchaft, Staatsminiſter. D. Dr. Dominicus, ſowie des Vor⸗ ſitzenden des Feſtausſchuſſes für das 15. Deutſche Turn⸗ feſt, Dr. Obermeyer ⸗ Stuttgart, eine beſondere Be⸗ deutung. Bereits am Samstag waren die Mitglieder des Kreisvorſtandes und Wahlausſchuſſes in einer vorbereiten⸗ den Sitzung zuſammengetreten. Der Tagung am Sonntag wohnten mehr als 200 Vertreter aus allen Gauen der Pfolz und der Saarpfalz bei. 5 In ſeiner Eröffnungsanſprache konnte der 1. Kreisver⸗ treter Studienrat Sommer ⸗Speyer Vertreter ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden begrüßen. Im Namen der Ehren⸗ gäſte dankte Regierungspräſident Oſthelder für die freundlichen Worte der Begrüßung und verſicherte aufs neue die Anteilnahme der Staatsregierung an den Be⸗ ſtrebungen der DT. Er wiſſe, ſo ſagte er weiter, welche Opfer gerade die Pfälzer Turnerſchaft in den ſchweren Jahren der feindlichen Beſatzung erduldet habe, und er ſei ſtolz darauf, heute einem Regierungsbezirk vorzuſtehen, in dem ſo viele opferwillige junge Männer beheimatet ſeien. Unter lebhaftem Beifall ergriff Staatsminiſter a. D. Dominicus das Wort. Als erſte Aufgabe, die die Zeit ſtelle, bezeichnete er die Erholtung und Bewahrung des Erbgutes der Dr. Insbeſondere ermohne er zur Sparſamkeit und verlange Zurückſtellung aller übertrie⸗ benen Bauprojekte. Mit beſtem Beiſpiel gehe die D ſelbſt voron, die aus den kleinen Beiträgen ihrer 1,6 Mil⸗ lionen Mitglieder einen jährlichen Reinzuſchuß von 250 000 Mark der Deutſchen Turnerſchaft in Berlin zur Ver⸗ fügung ſtellen könne. Die Deutſche Turnerſchule ſtelle aber heute für die Gemeinſchaft der DT ein Kapitel dor, das kauſendfache Früchte trage. Was den Turu betrieb der DT auszeichne, ſei der G elſt der Friſche und beſtens donken. Fröhlichkeit. Ihn aufrecht zu erhalten, ſei höchſte Aufgabe. Der Redner nahm dann zu den Tagesfrogen des freiwilligen Arbeitsdienſtes, des Wehrturnens und des Geländeſports eingehend Stellung. Die Di begrüße dieſe Einrichtungen und werde ſie nach Kräften fördern, da da⸗ durch beſonders Wehrwilligkeit und Wehrfähigkeit, die für ein geſundes Volk ſelbſtverſtändlich ſein müßten, geſtärkt würden. Dem verdienten Turnführer Wilhelm Kaufmann ⸗ Speyer wurde durch Ueberreichung der Chrenur kunde der DT die höchſte Auszeichnung zuteil. Die Ausführungen des Vorſitzenden der DT fanden in drei einſtimmig angenommenen Entſchließungen zu den Frogen des Wehrturnens, der Geländeſportſchule und des freiwilligen Acbeitsdienſtes ihren Niederſchlag. Der Vorſitzende des Feſtuusſchuſſes für das 15. Deutſche Turnfeſt in Stuttgort, Dr. Obermeyer, gab in begei⸗ ſterten Worten einen Einblick in die umfangreichen Vor⸗ für das nächſtjährige Deutſche Turnfeſt in Stutt⸗ gart. 85 In der Nachmittagsſitzung erſtatteten die Turnwarte ihre Berichte, die von der Verſammlung ohne Ausſprache entgegen genommen wurden. Auch der Voranſchlog des Kreisgeldwartes wurde einſtimmig genehmigt, desgleichen die beontragten Satzungsänderungen. Die Un⸗ fallkaſſe des Pfälzer Turnerbundes wurde aufgelöſt. Das e Vermögen wird als Grundſtück für die zu bil⸗ dende Wohlfahrtskaſſe verwendet, für die entſprechende Richtlinien aufgeſtellt werden. Bei den Wohlen blieben ſämtliche Führer im Amt. Für den ausſcheidenden Kreis⸗ bn Kaufmann⸗Speyer wurde Jung⸗Speyer ge⸗ wählt. In ſeiner Schlußonſprache konnte der Vorſtand des Speyer⸗Gaues, Linz ⸗Bellheim, für die fachliche Arbeit und die and verlaufene Tagung allen Teilnehmern 7 5 8 v. H. der Einnahmen angeſetzt worden. Man hofft, durch dieſe 3 Prozent ſoviel einzubringen, daß das amerikaniſche Olympiſche Komitee von einer privaten Sammlung ab⸗ ſehen kann. Es beſteht große Wahrſcheinlichkeit, daß dieſer Antrag angenommen wird. In dieſem Falle würden dann alſo die veranſtaltenden Clubs die Finanzierung der ame⸗ rikaniſchen Olympia⸗Expedition beſtreiten. Hallentennis⸗Länderkampf Der alljährliche Tennis⸗Länderkampf zwiſchen Schweden und Dänemark nahm am Freitag in der Stockholmer Ten⸗ nishalle mit zwei Einzelſpielen ſeinen Aufang. Der ſchwe⸗ diſche Meiſter Oeſtberg und der Tilden⸗Beſieger Anker Jocobſen lieferten ſich einen dramatiſchen Kampf, aus dem der Schwede nach fünf Sätzen mit:6,:3,:6,:6, :2 als Sieger hervorging. Im zweiten Spiel ſiegte der Däne Ulrich über Thoren Schweden 64, 612,:8, ſo daß die Begegnung nach dem erſten Tage:1 ſtand. Dänemark führt mit:1 Am zweiten Tage des Tennis⸗Länderkampſes Schweden — Dänemark im Stockholmer Hallenſtadion gelang es den Dänen, durch einen Sieg im Doppelſpiel mit:1 die Füh⸗ rung zu erringen. Ulrich⸗Henrikſen ſchlugen nach kurzem Kampf die Schweden Ramberg⸗Garell:3,:2,:2. Deulſche Ski⸗Meiſterſchaft 1933 Die Vorbereitungen in Beiersbronn⸗Freudenſtadt Die Deutſche Ski⸗Meiſterſchaft 1933 wird bekanntlich vom 17. bis 20. Februar in Freudenſtadt⸗Beiersbronn im nörd⸗ lichen Schwarzwald ausgetragen. Die Vorbereitungen ſind bereits im Gange, um eine möglichſt günſtige Grundlage für die Durchführung der Wettbewerbe zu ſchaffen. Die Mitteltalſchanze zwiſchen Beiersbronn und Ruheſtein iſt umgebaut und ausgebaut worden, ſo daß jetzt dort Sprünge von 65 Meter gemacht werden können. Auch die Ruheſtein⸗ Schanze iſt mit einem Koſtenaufwand von 3000„ um⸗ gebaut worden, ſo daß dort Sprünge bis zu 45 Meter möglich ſein werden. Außerdem werden moch die Bergers⸗ grund⸗Schanze in Beiersbronn und die Schwarzwald⸗ Schanze in Freudenſtadt neu hergerichtet. Auch die Aus⸗ wahl des Geländes für die Langläufe iſt ſchon vor⸗ genommen worden. Ein beſonderer Ausſchuß wird die im Zuſammenhang mit der Deutſchen Ski⸗Meiſterſchaft ent⸗ ſtehenden Vorarbeiten erledigen. n Meldung der Landes weiſerwarſe Karlsruhe Vorausſage für Dienstag, 22. November Veränderliches Weſtwetter. Meiſt wolkig und zeit⸗ weiſe Regen, höhere Lagen zum Teil Neuſchnee. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags D——— „Luft⸗ f ee 0 Wind böh. drug Ss e n inn 3 888 micht. Stärke Wertheim 151— 5 8 42 N leicht bedeckt Königsſtuhl] 563 759,4 8 9 8 leicht bedeckt Karlsruhe 1207595 7 10 8 ſtill— bedeckt Bad ⸗Bad 218759. 7 12 6 ſtil— halbbedeckt Villingen 712 761,3 4 10 28 leicht wolkig Bad Dilrrh. 701— 4 12 3 fſtill— wolkig St. Blaſien 780— 210 1 leicht bedeckt Badenweil. 422 759,7 9 14 8* leicht halbbedeckt Feldbg. Hof 1275 634.8 4 6 8§ꝗW W mäßig Nebel Schauinsld. 126865 8 5 SWV leicht wolkig Die kontinentale Hochdruckperiode, die uns etwa zwei Wochen hindurch vorwiegend trockenes, kaltes Oſtwetter gebracht hatte, kann jetzt als abgeſchloſſen gelten. Schon geſtern iſt das Wetter zunächſt mil⸗ der geworden. Niederſchläge traten bisher aber nur vereinzelt und in unbedeutenden Mengen auf. Für die nächſte Zeit iſt jedoch auch mit zeitweilig ſtärkeren Regenfällen zu rechnen, die auf dem Hochſchwarzwald ſpäter in Schnee übergehen werden. 0. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein⸗Pegel 16 17. 18. 19 21. Neckar⸗ Pegel] 17. 18 19. 21. Baſel..249,15 0,68 0,12 0,09 Rheinweiler.57 161 1,68.66.80 Mannheim..58.542,28.84 Kehl.. 2592.49 2,44 2,40.32] Jagſtfeld...85 0,80.80 0,58 Maxau...883,87 8/85 3,1 8,78 Henbronn. 118 1712.18120 Mannheim!.89.64 2,57.59 289 Plochingen 15 ee Caub....80 1,87 1,80.73.68 0 Köln.. 1,87 1,85 1,77.70 1,88 Chefredakteur: H. A. Meißner 0 Verantwortlich für Politik: Dr. Wal er Reinhardt ⸗Handelstell: Kur: mer ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: 1 Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen; Jakob 1 5 e, Tati Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas e Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim k 1. 49 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rüskſendung nur bel Rückporto e ere ere erer eee 5 f 5 * induſtrielle Fertigwaren 114,2(— 0,2 v..). 67/0 Melning. L. 79 50 81.75 Montag. 21. November 1932 Neue iniernaſionale Zuckerumfrage O Berlin, 21. Nov.(Eig. Dr.) Eine ſboeben veranſtaltete neue Umfroge der Internationalen Vereinigung für Zuckerſtatiſtik in den europäiſchen Zuckerländern ergab gegenüber der Oktoberumfrage mit einer Rüben ver⸗ arbeitung der in der Kampagne 1932/33 in Betrieb befindlichen 537 Fabriken von vorausſichtlich 22,24 gegen 24,88 Mill. Tonnen im Vorjahr eine Mehrverarbei⸗ tung von 1,65 v. H. und in der Zuckerer zeugung mit 3,5(4,18) Mill. Tonnen Rohzuckerwert ein Mehr von 0,56 v. H. Die Anbaufläche wird für 1932/33 mit 818 000 Hek⸗ tar gegen 1013 0000 Hektar i. V. angegeben. Die gleich⸗ zeitige Umfrage bei den deutſchen Zuckerfabriken ergab bei einer Anbaufläche non 218 000(318 000) Hektar gegenüber der Oktoberumfrage mit einer Rübenverorbei⸗ tung von 7,18(10,15) Mill. Tonnen für 1932/3 ein Mehr von 1,71 v.., während die Zuckererzeugung mit 1,05(1,6) Mill. Tonnen um 0,45 v. H. geringer geſchätzt wird. Die Rübenausbeute unter Weglaſſung des Melaſſezuckers wird mit 15,44 gegen 16,56 v. H. i. V. angegeben. * Gruppenchas⸗ und Elektrizitätswerke Bergſtraße AG, Bensheim. Das Unternehmen erzielte in dem am 31. März 1992 beendeten Geſchäftsjahr Erträgniſſe von 286 208 (846 095), denen Unkoſten von insgeſamt 196 669 und Steuern mit 5(40 705)„ gegenüberſtehen. Der Gewinn von 89 539(107 181)/ erhöht ſich um den Vor⸗ trag aus dem Vorjahre von 6450(6900)„ auf 95 989 (114 032), Aus der Bilanz(in Mill.): Bankgut⸗ Haben 0,05(.06), Debitoren 0,16(0,13), Vorräte 0,04(0,05), Immobilien 0,18(0,18), Rohrnetz 0,88(0,41), Stromanlagen 0,19(0,20); andererſeits Kreditoren 0,05(0,05), Darlehen 0,09(0,10), Reſervefonds 0,04(0,03) und das AK unver⸗ ändert 1,0. Der AR wurde in ſeiner bisherigen Zuſam⸗ menſetzung wiedergewählt. Die Girmes- Sanierung Bei der Sanierung des Johs. Gir mes u. Co. A G. Oedt, iſt nach Zuſammenlegung des Ack. im Verhältnis 10:1 auf 486 000„ bekanntlich eine Wiederer höhung um 1 134 000/ Stel., die von den Banken gegen For⸗ derungen übernommen werden, vorgeſehen, ſowie die Aus⸗ gabe von 400 000„ proz. VA. Die Vol. werden von der Vereinigte Seidenwebereien AG. in Kre⸗ feld übernommen, die ſich jedoch die Möglichkeft vor⸗ behalten hat, die Aktien wieder zur Verfügung zu ſtellen, wenn die Sanierung nicht zur Durchführung kommen kann. Die Krefelder Geſellſchaft hat ſich bereit erklärt, im Falle des Gelingens der Rekonſtruktion bei Girmes evtl. weitere 400 000% Vorzugsaktien zu übernehmen, deren Schaffung ebenfalls in der Girmes⸗GV. am 6. 12. 32 er⸗ folgen ſoll. O Gladbacher Wollinduſtrie Ac vorm. L. Joſten, Mün⸗ chen⸗Gladbach.— 9 nach 11 v. H. Dipidende.(Gig. Dr.) Für das am 30. Juni 1932 abgelaufene Geſchäftsjahr wird ein Fabrikoationsüberſchuß von 2,11(2,51) Mill. J aus⸗ gewieſen. Nach Abſchreibungen von 284 0000(259(00) werden 9 nach 11 v. H. Dividende auf die Stu vor⸗ geſchlagen. Der Gewinnvortrag ermäßigt ſich von 128 000 auf 41 000 4. Die Erzeugungsmöglichkeit der Betriebe konnte infolge der ungünſtigeren Verhältniſſe und der wei⸗ ter geſchrumpften Ausfuhrmöglichkeit nur zu etwa 60 v. H. ausgenutzt werden. Die Belegſchafſt mußte im April um etwa 300 auf 900 Köpfe verringert werden. Gegen⸗ wärtig iſt die Produktion auf einem Stond angelangt, der ſich der vorhandenen geringen Kaufkraft ziemlich angepaßt hat. Jedoch glaubt man, den Tiefpunkt der Kriſe erreicht zu haben. N Martin May Lederwerke A.., Frankfurt a. M.— Mehr als das halbe A. K. verloren.(Eig. Dr.) In der G. V. der mit 550 000 ¼/ A. K. ausgeſtatteten Familien⸗A. G. wurde Mitteilung gemäߧ 240 H G B. gemacht. Die Bilanz für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr zwird Ende Dezember vorgelegt werden. Bekanntlich ſchweben außergerichtliche handlungen, die dahin zielen, die Großgläubiger durch Liquidierung der derzeitigen Umlaufsmaſſe zu befriedigen, was einer Quote von 30— 40 v. H. entſprechen würde. Daneben wird verhandelt zwecks Gründung einer Auffang⸗ geſellſchaft und Weiterführung des Betriebs. Großhandelsindex Die vom Stat. Reichsamt für den 15. Nov. berechnete Großhandels indexziffer iſt mit 94,1 gegenüber der Vor⸗ woche(94, um 0,3 v. H. geſunken. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 88,2(— 0,7 v..), Kolonial waren 81,4(— 0,1 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 879(— 0,1 v..) und Austritt des Reichsverbandes der Nahrungsmittel⸗ filialbetriebe aus der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Ein⸗ zelhandels. Berlin, 21. Nov.(Eig. Dr.) Wie wir er⸗ fahren, hat ſich der vorgenannte Reichsverband entſchloſſen, ebenfalls aus der Hauptgemeinſchaft aus den be⸗ kannten Gründen aus zutreten. Der Reichsverband wird in einem Kommuniquee der Preſſe hiervon Mittei⸗ lung machen. Vergleichs ver⸗ ler Neuen Mannheimer Zeitung — ANDRBLS- U WIRTSCHAFTS. ZEITUNG Abend- Ausgabe Nr. 543 Wochenbeginn bei freundlicher Grundfendenz im Erwariung der innerpolifischen Enischeidung/ Vorübergehend absoluie Geschäflssfille/ Schluß freundlich und allgemein behaupiei Mannheim unſicher Da bindende Entſcheioungen in der Innenpolitik noch nicht gefallen ſind, war die Tendenz an der heutigen Börſe un⸗ ſicher, die Kurſe aber auf dem Wochenſchluß⸗Niveau be⸗ hauptet. Farben notierten 9578, Waldhof 43,50, feſt lagen Rheineleetra mit 76. Von Bankaktien zogen Rhein. Hypo⸗ thekenbank 1 v. H. an. Am Verſicherungsmarkt blieben Mannheimer Verſicherung mit„ 20.— p. St. geſucht. Von Rentenwerten waren Altbeſitz befeſtigt. Die Kurſe der Goldpfandbriefe waren faſt unverändert. Frankfurt freundlich Die Börſe eröffnete zum Wochenbeginn in nicht unfreundlicher Haltung. Bei uneinheitlicher Kursbildung überwogen kleine Beſfſerungen. Infolge der noch ungeklärten innerpolitiſchen Lage herrſchte zwar bei allen beteiligten Kreiſen ſtärkſte Zurückhaltung, doch iſt man weiterhin optimiſtiſch geſtimmt. Das Geſchäft war meiſt ſehr gering und nur in einigen Spezialwerten waren die Umſätze etwas belebter bei Erhöhungen von 1 v. H. Darüber hinaus gewannen Reichsbankanteile 2 v.., ferner am Montanmarkt Buderus 1 und von Elektrowerten Felten 1½ v. H. J. G. Farben ſetzten v. H. ſchwächer ein. Etwas Intereſſe beſtand noch für Linoleum⸗ werte, von denen Deutſche Linoleum ca. 2 und Conti⸗ Linol. etwa 1 v. H. gewannen. Befeſtigt waren noch Lah⸗ meyer mit plus 17 v. H. Am Rentenmarkt lag die Schutzgebietsanleihe er⸗ neut unter Druck und gab ca. 74 auf.30 v. H. nach. Alt⸗ beſitzanleihe eröffnete mit 54% unv., während Neubeſttz „ v. H. ein büßten. Späte Reichsſchuldbuchforderungen ver⸗ loren 7 v.., Stahlverein⸗Obligationen gewannen 4 v. H. Von fremden Werten waren Anatolier 7½ v. H. höher.— Am Pfandbriefmarkt war die Haltung uneinheit⸗ lich, die Veränderungen nach beiden Seiten betrugen je⸗ doch ſelten mehr als ½ v. H. ſowohl für Gold⸗ und Liqui⸗ dationspfandbriefe als auch für Kommunalobligationen. Am Aktienmarkt ſtagnierte das Geſchäft in der zweiten Börſenſtunde faſt vollkommen. Man wartet allgemein die weitere Entwicklung der innerpoliti⸗ ſchen Verhandlungen ab. Das Kursniveau blieb gegen den Anfang unverändert. Die Altbeſitzanleihe konnte ſich bei kleinem Geſchäft um v. H. befeſtigen, Schutzgebietsanleihe blieb unerholt. Der Satz für Tagesgeld blieb mit 3% v. H. unverändert. Berlin bei kleinſtem Geſchäft freundlich Die Aktienmärkte zeigten zu Beginn der neuen Woche eine verhältnismäßig freundliche Grundten⸗ denz. Die Zurückhaltung, die ſowohl beim Publikum als auch bei der Spekulation herrſchte, ließ jedoch kein größeres Geſchäft aufkommen, ſo daß die Kursgeſtal⸗ tung wieder mehr oder weniger von Zufallsauf⸗ trägen abhing. Angeſichts der im Gange befindlichen Regferungsumbildung bzw. Neubildung iſt dieſe abwartende Haltung der Börſenkreiſe durchaus verſtändlich. Dem⸗ gegenüber lauten die Meldungen aus der deutſchen Wirtſchaft, ſpeziell aus der Montaninduſtrie, etwas hoffnungsvoller und dies war wohl auch der Grund, weshalb ſich für Montanpapiere einiges Intereſſe zeigte. a Verſchiedentlich wurden die Samstags ſchluß⸗ kurſe bis zu 1 v. H. überſchritten, darſtber hinaus gewannen Papiere wie Buderus, Klöckner⸗Werke, Ilſe, Oberkoks, Lahmeyer, Julius Berger und Dt. Linoleum bis zu 17, v.., während andererſeits die führenden Braunkohlenwerte und Leonhard Tietz bis zu 1½ v. H. ein⸗ büßten. Auch nach den erſten Kurſen blieb es ſehr ſtill, Kursabweichungen von mehr als ½ v. H. nach beiden Seiten waren äußerſt ſelten. Auch am Rentenmarkt überwog eine freundliche Stimmung. Eine weitere Abſchwächung der Schutzgebiets⸗ anleihe um faſt 7 v. H. blieb eindruckslos. Ein Teil dieſes Verluſtes konnte im Verlauf wieder eingeholt werden. Be⸗ merkenswert ſſt und über/ v. H. höher eröffnete Alt⸗ beſitzanleihe, während Reichsſchulbuchforderungen um etwa ½% v. H. abbröckelten. Die Neubeſitzanleihe konnte ihren Anfangsverluſt im Verlauf faſt wieder ausgleichen. Auch der Markt für Auslandsrenten tendierte unter Beyor⸗ zugung von Anatolier etwas beſſerr. Am Geldmarkt war die Situation wenig verändert, der Tagesgeloͤſatz ſtellte ſich an der unteren Grenze weiter auf 4% v.., vereinzelt auf 4½ v. H. Privatdis konte blieben auf Grund rechtzeitiger Ultimo⸗Vorbereitungen um Kleinigkeiten au⸗ geboten, wurden ſedoch glatt aufgenommen. Gegen 12.45 Uhr bewirkte die faſt völlige Geſchäftsſtille ein leichtes Abbröckeln öder Kurſe, wobei die Bewegung vom Montanmarkt auszugehen ſchien. Bemberg waren mit Steuergutſcheine hatten bei Umſätzen von 6070 Mille völlig unveränderte Kurſe. Bei ſtillem Geſchäft war die Tendenz des Kaſſamarktes überwiegend freund⸗ licher. An den variablen Märkten blieb es bis zum Schluß ſehr ruhig. Der Grundton war auch weiterhin nicht unfreundlich, größere Abweichungen gegen den Anfang waren höchſt ſelten. Nachbörſe ſtill. Man hörte ACG. 31 We, Farben gag, Gelſenkirchen 39, Siemens 120, Reichsbank 127% und Schutzgebiete 5,40 * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 21. Nov. Berlin und Frankfurt gleich: Fälligkeit 1934 9076; 1935 85; 1936 807 1937 75,25; 1938 71. Europa⸗Deviſen eher matter An den internationalen Deviſen märkten war das Geſchäft zu Begin der neuen Woche noch ſehr 1 uh ig. Dos Pfund konnte ſeine Erholung von Sams⸗ tag nicht behaupten, da bekannt wurde, daß ein Aufſchub der nächſten engliſchen Schuldenrate an Amerika, die be⸗ kanntlich om 15. Dez. föllig wird, nicht in Frage kommen dürfte. Das Pfund ging daher gegen den Dollar auf 3,27% zurück. Auch die übrigen europäfſchen Deviſen lagen dem Dollar gegenüber eher etwas ſchwächer. Der Dol ⸗ lar ſelbſt zeigte feſte Veranlagung, wobei das erhöhte Aktivum in der amerikaniſchen Hondelsbilanz und die aus dem letzten Ausweis erſichtlichen Goldzugänge an⸗ regten. Trotz der innerpolitiſchen Unſicherheit hinſichtlich der Kabinettsbildung lag die Reichsmark im Aus⸗ londe wenig verändert, ſie wurde aus der Schweiz mit 123,57%, aus Paris mit 6,06½, aus Amſterdam mit 59,18 und aus London mit 13,78% gemeldet. Die deuische Geireideernie 1932 Die endgülfigen Ergebnisse Auf Grund der abſchließenden November⸗Melbungen der amtlichen Berichterſtatter über die Ernteergebniſſe ſind vom Statiſtiſchen Reichsamt folgende Geſamternte⸗ mengen für das Ihr 155 ſeſtgeſtellt worden lin Tonnen]: 00 Winterroggen 8 271 Spelz 155 000 Sommerroggen 95 0⁰⁰ Wintergerſte 624 000 Winterweizen 4356 000 Sommergerſte 2 590 000 Sommerweizen 647 000 Hafer 6 650 000 Im Vergleich mit den endgültigen Ergebniſſen des Vor⸗ jahres(1931) iſt nach dieſen Schätzungen die diesjährige Ernte bei allen Getreidearten erheblich größer ausgefallen. Sie übertrifft bei Roggen die vorjährigen Erträge um 25 p.., bei Weizen um 18 v.., bei Sommergerſte um 3 v.., bei Wintergerſte im 23 v. H. und bei Hafer um „ Broſgeireide eſwas maſſer * Berliner Produktenbörſe vom 21. Nov.(Eig. Dr.) Be⸗ reits am Wochenſchluß hatte ſich nachbörslich eine Reaktion auf die vorausgegangenen Preisſteigerungen geltend ge⸗ macht. Zu Beginn der neuen Woche war im Produkten verkehr eine merkliche Beruhigung zu verzeichnen. Die Ertragsſchätzungen des Stat. Reichsamtes fanden an⸗ geſichts der Unterſchiede gegenüber den Zahlen des beutſchen Landwirtſchaftsrates naturgemäß vielfach Beachtung. Die Angebotsverhältniſſe haben ſich aber bisher nicht grund⸗ legend geändert. Dagegen war heute wieder eine Ver⸗ 1 i ngerung der Nachfrage zu beobachten, ſo daß die offiziellen Samstagpreiſe im allgemeinen nicht durchzuholen waren. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 106198; Futter⸗ weizen 180—184; Sommerweizen 197199, ſtetig; Märk. Roggen 155157, weiter Geld, ruhig, Braugerſte 170180, ruhig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 161168, ruhig; Märk. Hafer 127182, ruhig; Weizenmehl 24,257,110, ruhig; Roggenmehl 202225, ruhig; Weizenkleie 9,409, 78, ſtetig; Noggenkleie 8,60—9, ſtetig; Viktorigerbſen 2126, Kleine Speiſeerbſen 20—23, Futtererbſen 14—16; Leinkuchen 10,10 bis 10,0; Erdnußkuchen ab Hamburg 10,80; Erdnußkuchen⸗ mehl ab Hamburg 11,10; Trockenſchnitzel 8,90; Extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg 10,30; Sto. ab Stettin 11; Speiſekartoffeln, weiße 1101,20, rote 151,30; Oden⸗ wälder, blaue 1,10—1,20; gelbfleiſchig 1,30—1,5, Fabrik⸗ kartoffeln in Pfg. 8; allg. Tendenz ruhig.— Handelsrecht⸗ liches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 200.200,50; März 211½5—211,50; Mai 215—15,50; Roggen Dez. 167,50 März 171,50—172; Mai 175,50 75,75; Hafer Dez. 194—133,50; März 198,25 186 J Frankfurter Produktenbörſe vom 21. Nov.(Eig. Dr.) Weigen 211—212,50; Roggen 165; Sommergerſte für Brau⸗ zwecke 180 187,50; Hafer(inländ) 188,50—142,50; Weizen⸗ mehl ſüdd. Spezial 0 29,50 30,50; öto. niederrhein, 20,50 bis 30; Roggenurehl 23,75.— 24,75; Weizenkleie 8,10—8,25; Roggenkleie 8,50; Sojaſchrot 1111,25; Palmkuchen 8,75; Eroͤnußkuchen 12,50—12,75; Heu ſüdd. 4,604,890; Weizen⸗ und Roggenſtroh örahtgepr. und gebündelt 2,25—2,50; Treber getrocknet 10,75; alles für die 100 Kg. Tendenz — 1 v. H. etwas ſtärker rückgängig. ruhig. Kurszettel der Neuen Mannheimer Aktien und A 5 19. 21, 1 eln 1 1 Zeitung n Pr 4 5 bel Stücke-Rotlerungen in Mark ſe Stück e 50.— 80 elten& Guill. 54,.— 584.27 MHannheimer Großviehmarki Amtliche Preisnotierungen vom 21. November 1932 Preis fur 50 leg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4350 Stſick Ochſen 210 St. Kuhe. 246 St.] Kälber 388 St. Schweine 2676 SI 0„ a0 Mk. 3032 ak. 2224 a Me a. Mk. ).„ 2426)), 20—22 b)„ 8740).„ 4248 e.„ 7 c, Ii„„„„„ .. ch. eee e eee e e. dullen 177 St. Färſen, Zei,%.,.„37 ). Mk. 2325 a) Mk. 3195 Schafe 87 St.. b).„ 2028 b) 27—29 aſehtt.* 9 0— St.] d. 1725 Arbeitspferde—St 09953 a) Mk. ef— Mk. Der heutige Mannheimer Großviehmarkt er⸗ öffnete bei ruhigem Geſchäft mit einem Auftrieb von 177 Farren, 210 Ochſen, 314 Rindern, 246 Kühen, zufſammen 947 Tieren. Die Preiſe blieben in allen Gattungen gegen⸗ über ber Vorwoche unverändert. Höchſtnotiz für Rinder 38 Pfg., für Ochſen 92 Pfg. bei kleinem Ueberſtand. Am Kälbermarkt war bei einem Auftrieb von 688 Tieren der Verlauf ebenſalls ſehr ruhig. Die Preiſe mußten gegenüber der Vorwoche um 1. Pfg. nachgeben. Höchſtnotiz 40 Pfg. bei langſamer Räumung des Marktes. Der Schweinemarkt, zu dem 2676 Tiere aufgetrieben waren, ließ ebenfalls ein flottes Geſchäft vermiſſen. Die Preiſe mußten auch hier 2 Pfg. gegenüber der Vorwoche nachgeben. Höchſtnotiz 42—43 Pfg. bei geringem Ueberſtand. 'Maunheimer Produktenbörſe vom 21. Nov.(Eigen⸗ bericht). Der Produktenmarkt lag heute ſtetig, bei ziemlich unveränderten Preiſen auf allen Marktgebieten. Angeboten wurden in/ für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mann⸗ heim: Inl. Weizen 21,50— 21,75; inl. Roggen 17,25; inl. Hafer 14—14,75; Sommergerſte 19—20; Futtergerſte 17,75 bis 18; Mais 17,75; Biertreber 10,75—11; Erdnußkuchen 12,25; Sofaſchrotk 10,75—11; Trockenſchnitzel 8: Malzkeime 10,50—11,30; Weizenmehl Spez. 0 mit Austauſchweizen 30; Weizenbrotmehl 22; Roggenmehl 60—70proz. 22,25 24,75; Weizenkleie feine 8,25; Roggenkleie 9; Weizenfuttermehl 9,50—10; Grünkern 40—45. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 21. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Noy. 4,25; Jau. 4,30; März 4,22; Mai 4,223.— Mais lin Hl. per Jaſt 2000 Kg.) Nov, 64%; Jan. 64%; März 6674; Mai 67%. * Liverpooler Getreidekurſe vom 21. Nov.(Eig. Dr.) Weizen(100 bb.) alte Ernte, Anfang: Tendenz ſtetig; Dez. 5,2(5,14); März 4,11(4,106).— Mit be: Tendenz ſtetig; Dez. 5,27(5,198); März 4,11(4,1086). Neue Ernte, Anfang; ſtetig; März 5,1(5,16); Mai 5,2(5,126).— Mitte: ſtetig;: März 5,16(5,10 Mai 5,2(5,126). * Nürnberger Hopfenbericht vom 19. Nov. Keine Zu⸗ fuhr, 20 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig. Gebirgshopfen koſtete 140—170 l. 5 * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 21. Nov.(Gig. Dr.) Nov. 5,20 B 5,00 G; Dez. 5,20 B 5,00 G; Jan. 5,80 5,20 G; Febr. 5,45 B 5,30 G: März 5,55 B 5,40 G; Mat 5,75 B 5,60 G; Auguſt 6,20 B 6,15;: Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25; Tendenz rühig; Wetter trübe. * Bremer Baummolle vom 21. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Untverſal. Stand. Middl.(Schluß) 7,37. * Liverpobler Baumwollkurſe vom 21. Nov.(Eig. Dr. Amerik. Univerſal. Stand. Midoͤl. Anfang: Jan.(38 521; März 523; Mai 525; Juli 526; Tendenz ruhig, be⸗ hauptet.— Mitte: Dez. Jan.(38) 522; März 524; Mai 526; Juli 527; Okt. 529, Dez. 523; Jan.(34) 588 März 586; Mai 5899; Juli 542, Loco 5507 Tendenz ruhig. Berliner Meiallbörse vom 21. November Kupf. Unpi. Kupf.] Blei Blei Blei Zink Jin int bez. Brief Geld] bez. Brief Geld] bez. rief eld Januar..— 42,50 41.50—.— 16.50 15.75, 21,25 20,8 W—.— 43. 41,50—.— 16.75 16.25—.— 21,50 21 1„ 48.50 48.—]—.— 17.— 16 25—, 21 75 21.28 April.„ 44, 43,59—.—1½¼25 1650„ 22 21.50 Mal—.—.,——.— 11.50 16.75—.— 22.25 2175 Juni. 45, 44.50—.— 17.25 16.75—— 22.78 22.— Juli—.— 48.28 45,.——.— fé, 17.—— 3.— 2475 Auguſt“ 45.75 45,50—.— 19.25 1/25—— 49.25 22.50 Sept.— 46 25 46,— 18 50 17.75]. 23.50 23. Oktober.—— 46.75 46,50— 175 1775. 23,5 28.25 Nov.—.— 42, 41.—.— 16,50 15,50—.— 21.— 20,80 Dezemb. 42.25 41.50— 156.25 15.75], 1,— 20,80 * Kupfer ſeſt, Blei ſtetig, Zink lustlos. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 21. Nov.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 52% für 100 Kg.; Rafſinadekupfer loco 45,50—46,50, Standarödkupfer Loeb 40,041.50; Standard⸗Blei per Nov. 15—416; Original⸗ Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Wolz oder Drahtbarren 164, Banka⸗, Straits⸗, Auſtrolzinn 221; Reinnickel 98—99proz. 350; Autimon⸗Regulus 3780. Londoner ſeiallbörse vom 21. November Metalle 4 per To. Platin( per 20 Ounces) Silber(Pence per Dunce Kupfer, Standard 82,15 Zinn, Staudaro 154,2 Alumintum 100,0 3 Monate 32,45 J Monate 155,2 Antimon 42,50 Settl. Preis 32 2 Settl. Preis 154.2] Queckſilber. 10.50 Elektrolyt„.75 Banka 161 2] Platin 9 beſt ſelected 68,59 Straits.. 159.7] Wolframerz 1079 rong ſheets 65. Blei, ausländ. 12,— Nickel 250 8 wirebars 37.25 Zink gewöhnlich 15,45] Weißblech„„ 15,75 Markt u. Kühlh. 69.28 70.— Maſch Buckau⸗ Kupfer, Zinn, Blei feſt, Zink ſtetig. 19. 2 19. 21. 19. 21. Wanderer Werke 24,50 24,15 ff 85 405 4 2 Weſtesegenn alfa 1035 100% Ffeſverkehrs- Kurse 19. 19, 21. 3 Jord Motoren.—.— 57,50 Mazimil ⸗Hütte—.— 96,50 Weſtf. Eiſen.... Petersb. J. Hobk..— Mannheimer Effektenbörse ingustrie- Aktien gahmeber 199.0 1108 Berliner Börse riſter,..„—.— e Mech. Web. Lind. 79 Sie Wag 1 8 55%*. 8 10. 21. 5 e 19. 1 19. 21 0 15. miſſener metall 62.— 62.— deutſche Petrol — 74. UM. 5— Dortm. Ritterbr. 84, 84. f ei a 85 8 825 Gebhard Textil,—.— 35,50 r.„—, Wittener Guß 7 20% Seb. Kon Gl. 62 e Are St.. 6150 Ludwigsh. Walz... Festysrzinslſche Werte Industrie- Akktien Gehe 4 A e 5 a Durbach Kalt. 16,— 6 8 7 5 5 55.— 84. Daimler⸗Benz 17.75 17% Löwen München 194.2 1940 Mainkraftwerke. 34.——,— 6% Reichsanl. 27—,— 42.5 Ac 7——.— 134.0 Geiling& Co..—.——.— Miag- Mühlen 28,57 27. Diamond.= 3885 80 Hafen Sta 80,— 60, Deuſche Ainol.. 4280 44. Mainzer Brauer. 78. 16.— Metallg. Frankf. 3318 Diſch. Ablbſgſch.! 54765 55,15 1 ren 825 8555 Selſenk. Bergwe. 38.80 39.25 Mi— 173.2—— eulſtoff Verein 428 Hochfrgeuenz 8 80 5 ton 30 30— Schöfferh. Bindg. 138 2 1405 Wes Sehne.— b ne 840 840 Alg Petre. 3185. Jenichem 4 Eg.. e 57———— 435 4325 Sience: 2— 60% Farben Bd. 28 95,50 95.50 1 Union 80— 80. 5 9 225 5 ez 6..„ ohne 6, 20 Alg. Elettr.⸗G.. 91.85—.— Germ Portld. g. 80.— 40.0 5 ellſtoff Waldhof 42,35 48.25 Sloman Salpeter J. G. Farben. 95,85 95.85 8„ 49.— 49. Me 26.——— D. Schutzgebiete. 5,90 5,8 Auen Portl.⸗Z.. 70.— 75 ere e. Ken a 1100 1920 Südſee Psp — 5 A.. 50% Bad. Een mmend. 54.— 84.2 5 5 0 5—euschninen 9 135 8 5 a n 150 0 r ee e en Gechaeh. e 88— 8 de del., J Anbaieh s. 61 50 8 Gel feel Unt 75 5 80 ße Ota Ane 1808 475 fs Fin. 8 5 0 8 0 5 ESch.—, 5 5 5 9 f 9700 10. K. 8 5 4 5 5 f 5 Ae 188 81,85 Mane. 1 50 7— 54% aneh 378 175 An Masch. 3030 25 Strmes& Co. 275 Oberſchl He 99— 770 rorilaufende Not 8 „B. 83.— 88.— C. H. 7 aff. ahb 95„A.— 78„ 2. 5 f„ 39.—. 39. 25 Seed.. 80.— 61.50 e 9 1770 Bd. Masch. Dur, 105,0 105,0 Reeder, Gebr. D. 30.50—.— 6% P Cr. Bd.] 77.50 78.50 Balke Maſchinen— Sali hmidre 25. 27. Orenſt.ck Koppel 84,80 35,75 otlerungen(Schlug) Dtſch. Bk. u. Disc. 75,.— 75, Mannh. Gummi—— Böun Mühlenw. Durlucher Hof.. 43,— 43,— Port Ludwigsh. A. Br. 49,.— 48.— Pfälz. Preßheſe.—.— n Rh. Elektr..⸗G. 74.— 78, 5 Schwartz Storch. 49.— 49, Hildebr Rheinm.—. e Chemiſche A A 46,— 46.— Südd. Zucker 134,0 184,0 Chade Kleinlein Holbg. Salzw. Heilbronn 175,0 175.0 Verein dtſch.Oelf. 77,.— Bad. Aſſekuranz.———.— Wayß Mannh. Verſich.. 20.— 20 Zellſtoff Frankfurter Börse Dt, Erdö Dt. Linoleum.— Ber. Ultramarin 85.— t 4%„ unif. Anl. Festverzinsliche Werte Bank-Aktien Dt. Verlag.. 66.— 66, Ver. Zellſt. Berlin 3,78 3,70 ee gg 1 29 87, 87,75 Bank f. Brau. 7180 71.75 40% D. Schaganw.———.— Barmer Bankver.-—— Ablöſungſch.. 54,50 55,— 55 6,60 Berl. Darmſt. u. Nat.———.— 7% Heidelbg. 28..* 6% Hudwie h. 54.10 88,— %5 Mhm. Gd. 28.. 0. 0** 850 Grkr. Mh. 2 e Te Dresdner Bank. 6178 61,75 82% M 8% Pfälz. Gp. 2.— 2. Bank 86.25 58.— 82 Abet N rant. Hyp.⸗ Bk, 59 50 60.— Geſſur D. Hup. u. Wbk. 59,75 62.— 6% 1 R 128.5 128,0 ib& Neu Grkr. M. abg. 5½ Rh.⸗M.⸗ Don. 78.78 74.50 Reichsbank R Rhein. Hyp Bk. 7¼ Bab. Rom. Gp. 66.65 7.— Süd. Boden. ⸗C. 62.— 61.85 %%%„ 20 78, 78,— Wiener Bankver..38.85 8 fat 290 1 4%% Pfg. Sa. 650 3. Autan). 180 1720 6% Pr. Z. B. Lig, 81.75 81.85 Mannß. Verſ.⸗G.—. 8½ Rh. Hyp,-9 78.— 79,25 Transport- Aktien 6%„ 10.11 5 apaaggg. 12-18—.——.— a F 5.—. urdd. Llon d. 4%% Rhein. Lig. %% Südbo Lic. 85.25 8725 Südd. Eiſenbahn 33.— 88. Baſt Nürnberg.—.—. —Brem.⸗Beſig, Hel 75.— 75.— Zem, Heid. 44.— 45.— Brown Bopert Cement Heidelb Karſta bert 34,50 84,28 „*.. 5 45.— 45.— t Daimler. 1750 17.75 Tricot. 1 reitag.50 4,50 Dt. Atlant.⸗T... 96.50 aldhof 43.— 438.50 Dt. Eiſenhandel, 20.— 19.— D. Gold. u. S. Anſt. 1403—. 5 50 0 Dost Mech St., 2. Wertb.(Gold) 40.0 100 6 Ang, P. Credit... Diertserte pr. 25 45.0 90% Reichsanl.. 12.50 73,25 Dadiſche Bank 91,— 90.19 Dockerh.& Wibm Bayr. Hyp. u. Wb. 61,.— 60.— Elektr. Jieferung 68.——— ohne 6, andelsgeſ, 90.— 90, Emag Frankfurt 4% Schutzg. 14. 5,80 8,35 Com. u. Privatz. 58,50 58,50 Enzinger Unten Eßlinger Maſch. 18,50 19,50 e e en 2 F. de e, „Aſiatiſche Bk.—— 180.0— 85.— a 98. 7. D. Effekten⸗Bank 89. ene 45.7 85. 5 4% Ung. Goldr. 70 El. Licht u. Kraft 858.50 9650 8 Freitag 4,85 685% Fer 1 55 1925 „„ 5 4% es 5 2105 — 3. Zeuſtoff Aſchſfög. 29.— 28,.— 4%„ i 21. 21. „ 79. 8 25 Menel 22— 5% Teh. Nat. Rail. 3—— 98695 85,50% 72 5 ontan-Aktlen 585„ Bonds 28 95,25 85,75 5 D. Ueberſee⸗Bank 28,— 25,— Saen 25.— 25.— Buderus Giſen 1975 20.80 Canada Abliefer.—— elt. Guilleaume. t Eſchweil. Bergw. 191.5, „G. Farben ö el. 8% Südd Beste, 28 418 dee red ft. 980 050 Segler g. 4 f 25. 50 Gritzner M. D. 24.15 5 pft, Hyp. Ok.———. Gel Bilfinger 168.0 168,0 anfwerk. Füſſen 8— 5 Fall Salzdelfurtß 108.0 466.0 Bank f. Brauerei, 5 33,50 35,50 e Württ. Notenbh, 89.— 89. Pucher.. 670 5780 Mang ulzmann, hir. 53.80 54.50 Ben nag Erlangen.. Sia Minen. 10% Zuse G A. 16.— 16. Phön Aar 1175 1,50 Karſtadt Rudd. Kell, Sch. Bec— S 17,50 Knoer Heilbronn 1800 188.0 Tellus .— 82.50 Schantungéiſens 33.— 3250 Konſerven Braun 17.— 15.— 5 0 0 Kraus 4 Ge. Lock, 52,50 32,50 Ver. Stahlwerke Rütgerswerke. 39.50 39,75 004 8 1— 1 a P. Ed. Pfdb.— 7 8 80 Frkthl.——.80 8%„„ 5 Schramm Lackf. 16, 16-66%„„ 20 68.— 68, SchuckertRürnbg. 70,80 78.— 5% Mexik; 5 52.50 54.75 Seilinduſt. Wol%, Mexikaner 2 4½9/ Oeſt. Schag. 0 Siemens u. Halske—— 1200 40 85 Geldern 8 7 42 Süldd. Zucken 995„ Kronen..85.35 %% conv, Rente 0, 0,85 9570 4 1 5 85 ap.-R. 4% Türk Ad Anl. 4%„Bagd.⸗E.. 99,— Thür. Lief. Gotha.— 58, Ver. Chem. Ind. Ver. deutſch. Delf, 77.— 77, f 0 3, O0 Fr Los . 25.—— Voigt& Häffner 30,.— 28.— 4½½% Ung. Str. 18 18.— 18.— Volth Seil U.. 10.— 10.— 8% uns Ste Waldhof 4,50 48 80 Transport-Aletlen Ach. f. Verkehrw. 4 25 40,85 805 Lok u Kraft 59.75 Süd. Eiſenbahn—— Daſtimore Ohio—.— — pas 8 9 5 85.— 30.50 anſa D' 0 ordd. Lloyd D, Bank- Aktien Tall Aſchersleben 104,9 1030 Sank, f. el. Werte Kali Weſteregeln 108.0 Barmer Bankver. Albaner. e 3 85 erl. Handelsgef, 89.25.78 Com. u. Privtbk. 58,50 88,50 Darmſt. u. N. ⸗B. n 787 Di. Wege 87. 1690 5000 16,5 17.25 Deutſche disconto 8, 787 2754 Itſch.Ueberſee B. 2850 5 1 Bank. 6080 65 8 eininge⸗ bk, 69. 2 5 ae 1750 1750 e e ö u Laurahütte— n 24.78 25. 87.50 87.50 Mansfelder 25.50 Bayer Motorenw 60,— 59,50 Gritzner Maſch. Polyphon i S Alu . e Gebr. Großmann—,— Pb nix Bergban 41,— 27.85 Alkg. Cleftr. Geſ. 31.25 81,5 . 1. 35,79 Aſchaffenb Zell. 37,25— Bemberg.[Grün& Bilfinger———.— ergmann Elekt. 20,78 20.75 Gruſchmiz Berlin Gubener Guand⸗Werke Berl, Karls. Ind. Berliner Maſchb. 30,65 30.— Hackethal N 143.7 142.2 3 Maſch.—.——.— a„A. G. Bre Besch Delf. e 3 3 65 e 55 0 8 Feen ene e de, ee g 8 W wn,. 5 1 1 Buderus Elſenm. 39.28 40.25 Hedwigshütte. d, Rütgerswerke Charlott. Waſſer 78,15 75.85 Heilmann... Loe e 1 8 380 0 2875 Wer Sach ſenwern. Rhein. ein, E em. Heyden hen elſenl.. Hirſch Kupſer. 13. — Hirſchberg Leder—.— 893.— e eee Aten„ 37788 86.15 Chem. Brockhues———.— Co. 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