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Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 22. November 1032 143. Jahrgang— Nr. 544 Hillers Verhandlungen über die Kabineltsbildung In politiſchen Kreiſen werden heute vormittag die Ausſichten für eine Kanzlerſchaft Hitlers nicht günſtig beurteilt Hindenburgs Veoͤingungen Die Bürgſchaſten, die Hitler im Fall ſeiner Kanzlerſchaft übernehmen ſoll Rückfragen an Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Nov. Der Montag hat keine Entſcheidung in der Re⸗ gierungsbildung gebracht. Nach dem Empfang beim Reichspräſidenten hat Adolf Hitler mit den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Führern ſowie mit dem früheren Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht und dem früheren Reichskanzler Dr. Cuno verhandelt und kurz vor acht Uhr abends im Büro des Reichs⸗ präſidenten einen Brief mit verſchiedenen Rückfra⸗ gen überreichen laſſen. Dieſe Fragen ſollen heute beantwortet werden. Form und Juhalt dieſer Ant⸗ wort dürften von entſcheidender Bedeutung für die weitere Entwicklung ſein. Ueber den Brief Hitlers wurde eine amtliche Mit⸗ teilung ausgegeben, die lautet: 8 Der Führer der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, Adolf Hitler, hat an den Staatsſekre⸗ tär Dr. Meißner ein Schreiben gerichtet, in wel⸗ chem einige Rückfragen geſtellt werden, deren Beant⸗ wortung im Laufe des Dienstags erfolgen wird. Dieſem Brief gingen langwierige Beratungen im „Hotel Kaiſerhof“ voraus, in dem Hitler mit ſeinem Stab wohnt. Im Veſtibül des Hotels herrſchte geſtern ſchon ſeit dem frühen Morgen ein lebhaftes Dreiben. Der Vorraum war gewiſſermaßen zur politiſchen Wandelhalle geworden. Namentlich aus⸗ ländiſche Journaliſten in erheblicher Anzahl hatten ſich dort ſeßhaft gemacht. Hitler hatte ſich nach ſeiner Audienz bei Hindenburg in den großen Saal im erſten Stock zurückgezogen. Hier begannen dann die Beratungen, an denen u. a. Reichstagspräſident Göring, Dr. Goebbels, Gregor Straſſer und Gene⸗ ral von Epp, der aus München gekommen war, teilnahmen. Auch Graf Helldorf, der Kommandie⸗ rende der Berliner SA., traf in Uniform mit ſeinem Adjutanten ein. Um die Mittagsſtunde wurde der frühere Reichsbankpräſident Dr. Schacht telephoniſch herbeigerufen. Man beriet über die Antwort, die Hitler dem Reichspräſidenten bis zum Abend zuge⸗ ſagt hatte. Die Beſprechungen dehnten ſich mit einer kurzen Pauſe den ganzen Nachmittag bis tief in den Abend hin, ein Beweis, wie ſchwer man um die Ent⸗ ſcheidung rang und welche Bedeutung man ihr bei⸗ maß. Es handelte ſich bei der Antwort zunächſt darum, ob Hitler überhaupt gewillt ſei, den Auftrag des Reichspräſidenten anzunehmen und die Vor⸗ bedingungen für eine von ihm zu bildende Regie⸗ rung in Verhandlungen mit den Führern der ande⸗ ren Parteien feſtzulegen. Kurz vor 8 Uhr begab ſich der Reichstagspräſident Göring in das Palais des Reichspräſi⸗ denten, um dem Staatsſekretär Meißner den Ant⸗ wortbrief Hitlers zu überreichen. Er enthält, wie man von nationalſozialiſtiſcher Seite hört, eine An⸗ zahl von Gegenfragen. Daraus geht hervor, daß Hitler weder eine abſchlägige Antwort erteilt, noch aber den Auftrag vorausſetzungslos angenommen hat. Es ſteht noch nicht feſt, ob die Antwort Hinden⸗ burgs in Form einer abermaligen Unterredung mit Hitler oder durch ein Antwortſchreiben erfolgt. Jedoch überwiegt die Auffaſſung, daß nur eine ſchrift⸗ liche Erwiderung erfolgen werde. Mit ihr zu⸗ ſammen wird dann auch der Brief Hitlers der Oeffentlichkeit übergeben werden. In gut unter⸗ richteten Kreiſen neigt man zu der Auffaſſung, daß Herr von Hindenburg eine Beantwortung der Hitlerſchen Gegenfragen ablehnen wird. Hitlers Nütkfragen ſollen ſich vor allem auf zwei Punkte beziehen, näm⸗ lich: was der Reichspräſident unter einer„ſicheren und arbeitsfähigen Mehrheit des Reichstags“ verſtehe und ob eine Regierung, wie ſie der Reichs⸗ präſident mit Hitler erörtert habe, auch mit dem Artikel 48 arbeiten könne. Hinter dem Trage⸗ und Antwortſpiel, das zur Zeit zwiſchen der Wilhelm⸗ ſtraße und dem Kaiſerhof im Gange iſt, verbergen ſich natürlich ſehr bedeutſame taktiſche Manöver. Offenbar will Hitler eine günſtigere Formulierung des ihm vom Reichspräſidenten angebotenen Auftrags erreichen, der ihn vor eine ſchwere, kaum lösbare Aufgabe ſtellt. Daneben han⸗ delt es ſich in dem Brief Hitlers wohl ſchon um das Bemühen, für den Fall einer endgültigen Ablehnung des Mandats ſich einen propagandiſtiſch auswertbaren Rückzug zu ſichern und gleichſam den Reichspräſidenten ins Unrecht zu ſetzen. Man möchte, meint die„Voſſiſche Heitung“, im Kaiſer⸗ hof die Dinge ſo wenden, daß gegebenenfalls das Nein nicht von Hitler, ſondern von Hindenburg ausge⸗ ſprochen wird. 5 Es wäre indes verfrüht, ſchon jetzt zu be⸗ haupten, daß Hitler ſich bereits für eine negative Antwort entſchieden habe, wenn auch geſtern abend überwiegend der Eindruck beſtand, daß Hitlers, in Form von Gegen⸗ Telegraphiſche Meldung — Berlin, 22. Nov. Hindenburgs Auftrag an Hitler iſt ſcharf um⸗ grenzt. Er verlangt, daß eine Regierung Hitler eine ſichere und arbeitsfähige Mehrheit im Reichstag habe und ein einheitliches Arbeitsprogramm aufweiſen muß. Die Deutſchnationalen— und auch Kritiker aus anderen Lagern ſtimmen ihnen bei— ſehen darin nichts anderes als die Aufforderung, eine Koalition nach altem Muſter zu ſchaffen. In der Umgebung des Reichspräſidenten will man dieſe Interpretation indes nicht gelten laſſen, Die Verhandlungen mit Hitler ſollen den Nachweis erbringen, ob ein Regieren mit den parlamentariſchen geſetzgeberiſchen Mit⸗ teln auf längere Zeit möglich iſt, ohne daß wie ſonſt bei Koalitionen die Miniſterpoſten nach der Stärke der Parteien verteilt werden. Im übrigen wird kein Hehl daraus gemacht, daß Hinden⸗ burg ſelbſt an dem Präſidialgedanken feſthält, daß er Hitler aber die ſo oft ſchon gewünſchte Chance bieten wolle. Der Reichspräſident ſcheint daher auch entſchloſſen, den, wenn man ſo ſagen darf, parlamentariſchen Verſuch bis zum Ende durch⸗ zuexerzieren. Erſt wenn es ſich alse rgebnislos er⸗ weiſt, ſoll auf die dann noch verbleibende Möglichkeit des Regierens aufgrund des Artikels 48 zurückge⸗ griffen werden. 1 Inzwiſchen iſt bekannt geworden, daß der Reichs⸗ präſident die Erteilung ſeines Auftrags an gewiſſe Bürgſchaften geknüpft hat, von denen der Staats⸗ ſekretär Meißner Hitler vorher Kenntnis gegeben hat und die ſchriftlich niedergelegt ſind. Es handelt ſich um: 5 Erſtens um die ſelbſtverſtändliche Feſtſtellung, daß die perſönliche Zuſammenſetzung des Kabinetts, wie es immer der Praxis der Kabi⸗ nettsbildung entſprochen hat, der Zuſtimmung des Reichspräſidenten bedarf. Zweitens behält ſich der Reichspräſident das Recht beſonderer Einwirkung auf die Beſetzung des Reichswehrminiſteriums und des Aus⸗ wärtigen Amtes vor. Das ergibt ſich ſchon daraus, daß der Reichspräſident Oberbefehlshaber der Reichswehr und der völkerrechtliche Vertreter des Reiches iſt, wie es in der Verfaſſung beſonders hervorgehoben wird. Drittens verlangt der Reichspräſident die Auf⸗ ſtellung eines Wirtſchaftsprogramms. Viertens muß dieſes Wirtſchaftsprogramm ſich im großen Rahmen an die wirtſchaftspolitiſche Linie der letzten Notverordnungen halten. Fünftens ſoll jedes währungspolitiſche Experiment vermieden werden. Sechſtens darf keine Rückkehr zu dem Dualismus Reich Preußen erfolgen. Siebtens ſollen keine Notverordnungen mehr erlaſſen werden. Achtens darf keine Abänderung oder Ab⸗ ſchwächung des Artikels 48(Ausführungs⸗ geſetze über die Präſidialgewalt] erfolgen. Dieſe Kautelen erklären ſich zwangsläufig aus der offiziellen Weiſung, für das neuzubildende Ka⸗ binett eine parlamentariſche Mehrheit zu ſchaffen. Dadurch würde der Reichstag wiederum das Recht und die Pflicht erhalten, die Geſetzgebung aus eige⸗ ner Verantwortung vorzunehmen. 576 dp ãã ããdßVßfßßßpfPßfßfßfßPßꝓ0ßß0ß0ß00ßf0ꝙ0éꝓ0GTꝙTꝙ0„i e fragen gekleidete Antwort im Grunde die Vorbereitung auf die endgültige Abſage darſtellt. Die„Da“, die ja zur eifrigſten Vorkämpferin für Hitlers Kanzlerſchaft geworden iſt, verſichert frei⸗ lich aufs Nachdrücklichſte, daß das Schreiben Hitlers ſeine Bereitſchaft, poſitiv mitzuwirken, noch einmal ſehr ſtark zum Ausdruck bringe. Das Blatt rät Hitler auf das Dringlichſte, den Auftrag anzu⸗ nehmen und beſchwört die Nationalſozialiſten, ſie ſollten ſich doch nicht einreden laſſen, daß Hinden⸗ burg ſie in eine„Falle“ locken wolle.„Wir ſind feſt überzeugt“, daß der Reichspräſident mit eitier Vertagung des Reichstages auch unter einer Regie⸗ rung Hitler— evtl. bei gleichzeitigem Ermächti⸗ gungsgeſetz— vollkommen einverſtanden wäre und daß er, wenn ſich die Notwendigkeit ergeben hat, den Artikel 48 der Reichsverfaſſung dieſer wie Vermutungen Die ſehr peſſimiſtiſche Beurteilung der Ausſichten Hitlers läßt natürlich allerlei Vermutungen und Ge⸗ rüchte über die weitere Entwicklung aufkommen. So erklärt der„Berliner Börſencourier“, das alte Kabinett Papen werde wieder auftauchen, da weder Bracht noch Schacht noch Goerdeler an die Spitze einer Regierung treten würden, der die Nationalſozialiſten nicht angehörten. Der Reichs⸗ präſident würde nach Ausſchöpfung aller dieſer Ver⸗ ſuche erklären, daß ihm nun nichts anderes übrig bleibe als an dem bisherigen Kabinett feſtzuhalten. Er habe alles getan, um der Verfaſſung zur Geltung zu verhelfen. Da ſeine Bemſthungen vergeblich ſeien, müſſe er einen Notſtand feſtſtellen und auf die Mit⸗ wirkung des Parlaments verzichten, bis wieder normale Verhältniſſe geſchaffen ſeien. Aus ſozialdemokratiſcher Quelle verlautet übrigens, daß Staatsſekretär Meißner im Auftrag des Reichs⸗ präſidenten die Herren von Oldenburg⸗Janu⸗ ſchau und von Berg⸗Markienen die bereits am Sonntag mit Hindenburg konferiert haben, lele⸗ graphiſch zu neuen Beſprechungen nach Berlin ge⸗ beten hätte. Nicht unintereſſant iſt in dem Zuſammenhang, daß, wie die„Germania“ zu berichten weiß, der geſchäftsführende Reichskanzler von Papen am Sonntag eine ausgedehnte Unter⸗ redung mit dem Reichspräſtdenten hatte. Nach dem „Berliner Börſen⸗Courier“ ſoll am Samstag der erſte Geſchäftsführer des Langnamvereins in Düſ⸗ ſeldorf, Dr. Schlenker, auf telegraphiſche Bitte bei Herrn von Papen erſchienen ſein, der ihm die Frage vorgelegt habe, ob Schlenker bereit wäre, für den Fall einer Wiederkehr des Kabinetts Papen 1 I jeder anderen Regierung zur Verfügung ſtellen würde“. Mit den Führern der anderen Parteien hat Hitler am Montag nicht verhandelt. Der Reichspräſident hat ihm für dieſe Beſprechungen eine Friſt bis Donnerstag abend zugeſtanden. Die Haltung der Deutſchnationalen läßt die Ausſichten auf eine Verſtändigung recht gering er⸗ ſcheinen. Mit deutlicher Spitze gegen Hugenberg beklagt ſich die„Germania“ darüber, daß von verſchiedenen Seiten her, vor allem von den Deutſch⸗ nationalen, ein lebhaftes Störungsfeuer im Gange ſei, das den Gedanken einer breiten Konzentration der politiſchen Kräfte zunichte machen wolle. Wäh⸗ rend verſchiedene Berliner Blätter noch gewiſſe Mog⸗ lichkeiten offen laſſen, ſprechen andere unumwunden ihre Ueberzeugung dahin aus, daß die Kombination mit Hitler ſich nicht verwirklichen laſſe. und Gerüchte das Wirtſchaftsminiſterium zu übernehmen. Schlen⸗ ker häbe abgelehnt, da er keiner Regierung ange⸗ hören könne, in der nicht auch die Nationalſoziali⸗ ſten vertreten ſeien. Schäffer wieder in Berlin Meldung des Wolff⸗Büros — München, 22. Nov. Der Vorſitzende der Bayeriſchen Volkspartei, Staatsrat Schäffer, der nach dem Empfang beim Reichspräſidenten nach München zurückgekehrt war, und im Laufe des Montags mit den führenden Per⸗ ſönlichkeiten der Bayeriſchen Volkspartei Fühlung genommen hatte, iſt wieder nach Berlin abgereiſt. Für Dienstag vormittag iſt eine Sitzung der Reichs⸗ tagsfraktion der BV. angeſetzt. Die Sozialdemokraten oͤrohen Meldung des Wolff⸗Büros — Köln, 22. Nov. Das Hauptorgan der rheiniſchen Sozialdemo⸗ kratie, die„Rheiniſche Zeitung“, ſchreibt in einem längeren„Warnung an das Zentrum“ über⸗ ſchriebenen Leitartikel: 5 „Bindet ſich jetzt die Zentrumspartei an die Hit⸗ lerbewegung im Widerſpruch zu allem, was ſie bis⸗ her getan und publiziert hat, dann wird die So⸗ zialdemokratie des Rheinlandes im Bunde mit den freien Gewerkſchaften und der ganzen republika⸗ niſchen Bevölkerung einen Angriffskampf gegen das Zentrum eröffnen, der ohne Rückſicht und ohne Schonung geführt werden muß“. Jranzöſiſche Zollanſprüche Telegraphiſche Meldung — Berlin, 22. Nov. Geſtern begannen in Berlin die neuen deutſch⸗ franzöſiſchen Handels vertragsverhand⸗ lungen. Die Aufgabe der Konferenz beſteht darin, an die Stelle des alten Zollabkommens von 1928, das ſo vielfach durchlöchert und geflickt erſcheint, etwas Beſſeres oder ſagen wir vorſichtig, etwas An⸗ deres zu ſetzen. Die rein wirtſchaftliche Verſtändi⸗ gung geriet wiederholt dadurch ins Stocken, daß die franzöſiſchen Induſtriellen angeſichts der auch in Frankreich immer ſchärfer werdenden Wirtſchafts⸗ kriſe dringend Schutz vor dem ausländiſchen Wett⸗ bewerb verlangten, das heißt, eine Beſchränkung der Einfuhr aus Deutſchland forderten. Bei den früheren Beſprechungen erklärten ſich die Franzoſen damit einverſtanden, daß jeweils die Durchſchnittseinfuhr der letzten drei Jahre die Grundlage für die Kontingente des nächſten Jahres bilden ſolle. Als es aber an die Ausfüh⸗ rung dieſes Grundſatzes ging, ſtellte ſich heraus, daß die franzöſiſchen Induſtriellen viel mehr als dieſen Durchſchnitt ergattern wollen. In den Verhandlun⸗ gen, die ſeinerzeit dem franzöſiſchen Miniſterbeſuch in Berlin folgten(Laval) wurden Einfuhr⸗ höchſtmengen vereinbart, die ſich alle als höchſt; ungünſtig für Deutſchland erwieſen. Für eine Reihe von Waren, die aus Deutſchland in Frankreich ein⸗ geführt werden dürfen, waren außerdem Höchſt⸗ mengen feſtgeſetzt, ohne daß Paris ſich vorher mit Berlin verſtändigt hatte, darunter fielen in der Hauptſache Düngemittel, Kohle, Bleche, Queckſilber, Funkgeräte, Eiſenwaren und Möbel. Zu den Höchſt⸗ mengen, die nach Verſtändigung mit den betreffen⸗ den deutſchen Induſtriegruppen feſtgelegt wurden, gehören ſolche für Schwefelſäure, Hohholz, Band⸗ eiſen, Farben, Glas, Wirkwaren, Photowaren, Häute, Leder und Lederwaren, Schlepper, Maſchinen verſchiedener Art, elektrotechniſche Maſchinen und Geräte, Herde und Kocher, Eiſen⸗ und Stahlwaren, Emaillewaren, Werkzeuge, Akkumulatoren, Holz⸗ waren, phyſikaliſche Inſtrumente und Spielwaren. Um die ganze unerfreuliche Entwicklung des deutſch⸗franzöſiſchen Warenaustauſches zu verſtehen, muß man folgendes bedenken: Das franzöſiſche Wirtſchaftsgefüge hat ſich nach dem Ende des Weltkrieges von grund aus umgeformt. In dem bis dahin vorwiegend agrariſchen und ſelbſt⸗ genügſamen Frankreich vollzog ſich eine einzigartige Entwicklung. Die franzöſiſche Roheiſenerzeugung be⸗ trug im Jahre 1913 noch 3,7 Millionen Tonnen. Die Stahlproduktion ſtieg ſeitdem von 2,2 auf 9,8 Mill. Tonnen, alſo um mehr als das Vierfache. Der fran⸗ zöſiſche Inlandsmarkt iſt für dieſe Steigerung der Produktion der eigenſchaffenden Induſtrie, wie auch der Textil⸗ und Maſchineninduſtrie nicht entſprechend aufnahmefähig und drängt zur Ausfuhr. Gewiß hat die franzöſiſche Rüſtungsinduſtrie im In⸗ lande alle Hände voll zu tun, aber einmal muß ja auch die phantaſtiſche Befeſtigung von Frankreichs Oſtgrenze ein Ende nehmen. Dann ſchwillt der Ex⸗ portſtrom noch mehr an. Kann ſchon die franzöſiſche eiſenſchaffende Induſtrie ohne Auslandsabſatz, ins⸗ beſondere auch nach Deutſchland, nicht leben, ſo erſt recht nicht die bedeutende konjunkturempfin d⸗ liche Luxusinduſtrie in Frankreich. Und wie ſehr die franzöſiſche Landwirtſchaft auf den deutſchen Abſatzmarkt angewieſen iſt, das weiß man ja aus unſeren deutſchen Einfuhrziffern für Gemüſe und Obſt. In Frankreich wird ja doch immer wieder behaup⸗ tet, Deutſchland ziehe einen Rieſengewinn aus den Handelsbeziehungen, und die franzöſiſche Wirtſchaft gehe dabei völlig leer aus. Und wie in der Politik die bekannte Angſtpſychoſe herrſcht, Deutſchland habe Revanchegelüſte, ſo wird in der Wirtſchaftspreſſe faſt täglich mit dick aufgetragenen Farben das gänzlich unwahre Bild gezeichnet von der„Ueberſchwem⸗ mung Frankreichs mit deutſchen Waren“. Aus dieſer Angſt heraus wurden die Einfuhrbeſchränkun⸗ gen durchgeführt, die für die deutſche Ausfuhr nach Frankreich bereits einen ſchweren Rückſchlag bedeu⸗ ten. Dabei kam den ⸗Franzoſen das Syſtem des ſog. „loi des cadenas“(zu deutſch: Vorhängeſchloß) zu⸗ ſtatten, das eine Art Notverordnung darſtellt und es der Regierung ermöglicht, für eine Reihe von Artikeln die Zölle einſeitig zu erhöhen. In der Sta⸗ tiſtik, die man in Paris aufführt, um das„er⸗ drückende Uebergewicht Deutſchlands in der deutſch⸗ franzöſiſchen Handelsbilanz“ zu beweisen, ſind auch die deutſchen Sachleiſtungen einbegriffen, für die Deutſchland keinen Gegenwert und keine Zahlung von Frankreich empfängt. Dieſe deutſchen Reparationslieferungen, die trotz d von Lauſanne zu Ende geführt we butſtreichung iſſen, ſtellen irtſchaft auf eine Bereicherung der franzöſiſchen Koſten Deutſchlands dar. Mit Hflfe der Sachſeiſtun? gen Deutſchlands wird z. B. die Moſel in Lothringen 2. Sekte Nummer 544 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 22. November 1932 kanaliſiert. Die franzöſtſch⸗lothringiſchen Eiſenhütten und Erzgruben erhalten ſo einen billigen Waſſerweg für ihre Erzeugniſſe. Das muß alles in die Waag⸗ ſchale geworfen werden, um zu einem gerechten Aus⸗ gleich in den Handelsbeziehungen zu kommen. Franzöſiſche Holzzoll⸗Erhöhung Drahtung unſeres Pariſer F V Paris, 22. Nov. Das Ackerbauminiſterium hat ſoeben die Ein⸗ 15 fuhrzölle für 3 145 0 5 Roh⸗ un d . Säügeholz erhöht. Die neuen Sätze ſind ſeit ö Montag in Kraft. Sie ſind vier⸗ bis fünfmal ſo hoch wie die zu Beginn des Jahres geltenden Zölle. Pro Tonne ſchwanken die neuen Sätze zwiſchen 50 1 und 180 Franken, während ſie im April d. J. noch 1 11,50 bis 45 Franken betrugen. Ironiſch ſtellen die Tageszeitungen feſt: Wenn das Bauholz und die Möbel demnächſt im Preiſe ſteigen würden, dann wüßte der Konſument wenigſtens, wer die Schuld daran trüge. Der machlloſe Völkerbund Meldung des Wolff⸗ Büros 3 f. Genf, 22. Nov. Das japaniſch⸗chineſiſche Duell am Genfer Ratstiſch hat bewieſen, daß die Gegner hart⸗ mäckig auf ihrer urſprünglichen Einſtellung beharren. Jopan erklärt, der Mandſchuſtaat ſei aus dem Willen der Bevölkerung geboren und deshalb lebensfähig und legitim. Chinas Vertreter, Wellington Koso, lehnt die japaniſche Theſe vollinhaltlich ab. Er verlangt die Souveränität Chinas über die drei in einem Staat vereinigten Provinzen. Der chineſiſche Vertreter beſchuldigt Japan wiederum der Erobe⸗ rungsſucht und anderer„imperialiſtiſcher Eigenſchaf⸗ ten“. Er droht mit Fortſetzung des Boykotts gegen japaniſche Waren und beantragt, daß der Streit⸗ fall der Vollverſammlung des Völker⸗ bundes vorgelegt werde. Was aus dieſem Dokument wird, läßt ſich mit ziem⸗ licher Sicherheit ſchon jetzt ſagen: Eine Fleißauf⸗ gabe ohne praktiſche Ergebniſſe. Man iſt ſich bereits dahin einig(und die deutſche Delegation gibt das zu), daß der Lyttonbericht als Diskuſſionsgrundlage nicht mehr Verwendung finden wird. Der Völkerbundsrat befindet ſich nicht allein in einer ſehr kritiſchen Lage, ſonbern auch i in einer Sackgaſſe. Ein Ausweg läßt ſich umſo weniger finden, als keine am Ratstiſch vertretene Großmacht und auch nicht die Vereinigten Stgaten und Sowjetrußland gewillt ſind, eine energiſche Handlung in die Wege zu leiten. Paſſivität gegenüber der voll⸗ zogenen Tatſache— das iſt der Eindruck, den ö man am erſten Tag der Ratsdebatte feſtſtellen 1 konnte. Dazu kommt, daß im Mandſchuſtaat die 1 Konſulate der wirtſchaftlich intereſſierten Mächte, ö alſo auch Deutſchlands, mit den dortigen Behörden zwanglos zuſammenarbeiten. Das ſchließt bereits eine Anerkennung der neuen unabhängigen Staats⸗ g autorität in ſich. Die weſentliche Verbeſſerung der 1 japaniſch⸗ſowjetruſſiſchen Beziehungen trägt dazu 0 bet, daß die de facto⸗Anerkennung des Mandſchu⸗ ſtaates keinen erheblichen Schwierigkeiten ſeitens Sowjetrußlands begegnen dürfte. Zwiſchen Japan und Sowjetrußland ſind großzügige Wirtſchafts⸗ abkommen in Oſtaſten unterzeichnet worden, die auch eine ganz neue Lage in dieſem Gebiet ſchaffen. Der Völkerbund muß die Geſtaltung im fer⸗ nen Oſten machtlos mit anſehen und befindet ſich im Schlepptau der fernöſtlichen Ereigniſſe. Heute bedauert man es in Völkerbundskreiſen, daß die von Japan im Dezember vorigen Jahres bean⸗ tragten direkten Verhandlungen mit China ſeitens des Rates abgelehnt wurden. Der Rat wollte den Konflikt unter der Firma„Völkerbund“ löſen. Das iſt ihm nicht gelungen. Die Frage, ob der Rat über⸗ haupt eine Entſchließung gegen Japan faſſen wird, iſt mit einem Nein zu beantworten, weil dazu die Einſtimmigkeit gehört. Japan dürfte den Vorſchlag ablehnen. Um ſich eine kurze Atempauſe zu ver⸗ ſchaffen, beſchloß der Rat die Fortſetzung der Debatte auf Mittwoch zu vertagen. Präludium mit Mandolinen Für Montag war eine Reihe von kleinen„Muſik⸗ Aufführungen“ und Darbietungen der Muſtkhoch⸗ ſchule vorgeſehen, die den Beweis erbrachten, mit welchem Eifer ſich Tonkünſtler und Muſikpädagogen in den Dienſt der deutſchen Hausmuſik geſtellt haben. Zunächſt trat die„Mandolinata“ unter der er⸗ probten Leitung von Herrn Oskar Hermann mit einem abhwechflungsreichen Konzert vor die N der oberen Volksſchulklaſſen. Muſikſchriftſteller Karl Eberts fand in ſeinen einleitenden Worten ſofort den Kontakt mit der Jugend für ſeine Ausführungen über die Bedeutung des Tages. Die Charakterſtücke z. T. programma⸗ tiſchen Charakters wurden vom gut beſetzten Orcheſter der„Mandolinata“ exakt und mit bemerkenswerter Einfühlung und Herausarbeitung aller Tonmalereten vorgetragen. Soloſtücke für Mandoline und Gitarre ließen die hervorragende Spielfertigkeit der In⸗ ſtrumentaliſten erkennen. Frau Ottilie Linn⸗ Zetti und Herr Neugebauer hatten ſich mit italieniſchen Volksliedern, die ſehr anſprechend und feinfühlig geſungen wurden, bereitwilligſt zur Ver⸗ fügung geſtellt. Die Muſikhochſchule i Die Hochſchule für Muſik hatte zu nicht weniger als drei Vorführungen entboten. Die erſten zwei waren unter dem Titel„Eine Stunde Haus⸗ muſik für die Jugend“ Werken klaſſiſcher und moder⸗ ner Meiſter gewidmet, wobei ſich an der Ausführung Lehrkräfte der Hochſchule in nkenswerter Weiſe . der Tonkunſt, wobei Vergleiche mit anderen Künſten 6 ſehr lehrreich wirkten. Prof. Willy Rehberg er⸗ läuterte Weſen und Charakter der einzelnen Stücke. Klavier⸗ und Violinwerke, unte 10 derts bis hinein zur Gegenwart, wurden erlänte und beſprochen und vermittelten einen. zielen guten, das ſich für die Jugen Vom Lyttonbericht war keine Rede mehr. beteiligten. Herr Dr. Eckart peach über das Weſen dern von den engliſchen Meiſtern des Jahrhun⸗ Neuraths Genfer Beſprechungen Die Verhandlungen über die deutſche Gleichberechtigung mit Simon und Davis Drahtung unſeres eigenen Vertreters . Genf, 22. Nov. Die Beſprechungen des Reichsaußenminiſters von Neurath mit dem engliſchen Außenminiſter Sir John Simon und dem amertkaniſchen Bot⸗ ſchafter Norman Davis nahmen geſtern ihren Anfang. Deutſchlands Anſpruch auf Gleichberechtigung in der Abrüſtungsfrage und die damit verknüpften Bedingungen für die weitere Mitarbeit Deutſchlands in der Hauptkommiſſion der Abrüſtungskommiſſion bildete den Gegenſtand der Beſprechungen, die in den nächſten Tagen ihre Fortſetzung finden ſollen. Die engliſche Delegation teilt mit, daß eine Formel geſucht werde, die den Grundſatz der deutſchen Gleich⸗ berechtigung zum e bringen ſoll. Die deutſche Auffaſſung nähere ſich der eng⸗ liſchen weſentlich an, aber die franzöſiſche Einſtellung böte Deutſchland noch nicht die Garantien für die Erfüllung des Rechtsanſpruchs. Auch in deutſchen Kreiſen erklärt man:„Solange Frankreich nicht eine klare Formulierung der Anerkennung des deutſchen Anſpruches geliefert hat, kann die Reichs⸗ regierung keinen Vertreter zur Abrüſtungskonferenz entſenden.“ Sir John Simon und Norman Davis werden heute mit dem franzöſiſchens Kriegsminiſter Paul⸗Boncbur konferieren. Das Präſidium des Büros der Ab⸗ rüſtungskonferenz hat über die Frage der Einberufung des Hauptausſchuſſes der Abrüſtungs⸗ konferenz beraten. Man kam überein, vorläufig noch keinen endgültigen Vorſchlag über die Einberufung zu machen. Man will zunächſt abwarten, welche Er⸗ gebniſſe die privaten Beſprechungen haben werden. 2 2 0 Jünferkonferenz in Genf? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 22. Nov. Die Tätigkeit des deutſchen Außenminiſters von Neurath in Genf erweckt die geſpannte Auf⸗ merkſamkeit der franzöſiſchen Oeffentlichkeit. Man glaubt, daß Herr von Neurath von den Großmächten die formelle ſchriftliche Anerkennung der deutſchen Rechtsgleichheit verlangt, und verweiſt auf die fran⸗ zöſiſche Ablehnung einer ſolchen Regelung. Nach franzöſiſcher Information bemüht ſich Sir Erie Drummond mit höchſtem Eifer, eine Fün⸗ fer⸗Konſeren z, beſtehend aus Herrn von Nenu⸗ rath, Sir John Simon, Norman Davis, Paul⸗ Boncbur und dem italieniſchen Vertreter zuſammen⸗ zubringen. FF Die Konferenz Hoover-Rooſevelt Londoner Vertreters 8 London, 22. Nov. Ganz England blickt heute nach Waſhington, wo Hoover und Rooſevelt zur Diskuſſion der Kriegsſchuldenſtundung zuſammenkommen. Es gilt jetzt als feſtſtehend, daß die erbetene Ver⸗ längerung des Moratoriums verwei⸗ gert werden wird. Die am 15. Dezember fällige Rate von über 90 Millionen Dollar wird nach über⸗ einſtimmender Auffaſſung bezahlt werden müſſen. Eine glatte Zahlungsverweigerung kommt für England nicht in Frage. Es iſt dagegen durchaus möglich, wie wir ſchon mehrfach berichtet haben, daß der Betrag in ein„geſperrtes Konto“ in Newyork gezahlt wird. Die Freigabe würde dann vom Er⸗ gebnis der grundſätzlichen Verhandlungen über die Kriegsſchuldenreviſtion abhängig gemacht werden. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ bezeichnet heute dieſes Vorgehen als am wahrſcheinlichſten, doch iſt nicht klar, ob er ſich dabei auf neue Inſormationen ſtützt oder ob die Erinne⸗ rung an die Beſprechungen Montague Normans in Drahtung unf. Newyork wieder auflebt, wo der Gedanke des kontos zuerſt aufgetaucht iſt. die Ausſichten der Stundung ſich aber bedeutend verſchlechtert. Der künftige Vizepräſident der Ver⸗ einigten Staaten, John Garner, erklärte, er ſei durchaus gegen die Streichung oder Abänderung der Kriegsſchulden. Tſchechoſlowaliſche Note an Amerika Meldung des Wolffbüros — Waſhington, 22. Nov. Der hieſige tſchechoſlowakiſche Geſandte überreichte Staatsſekretär Stimſon eine Note ſeiner Regierung, die— wie England, Frankreich und Belgien— Zahlungsaufſchub und Reviſion der Schuldenraten erbittet. Sehr bemerkt wird hier Jtaliens Schwei⸗ gen in dieſer Angelegenheit. Man betont, daß Muſ⸗ ſolinis Taktik hier ſehr gut wirke, gerade weil er es ablehne, an dieſer„Einheitsfront gegen den ame⸗ rikaniſchen Steuerzahler“ teilzunehmen. Sperr⸗ Seit dieſer Zeit haben nere Weibliche Jugend im Arbeitsdienst Meldung des Wolffbüros — Berlin, 22. Nov. Im Reichbarbeitsblatt vom 25. November wird ein Erlaß des Reichskommiſſars für den freiwilligen Arbeitsdienſt veröffentlicht werden, der die Geſichts⸗ punkte darlegt, nach denen die weibliche Jugend in den Arbeitsdienſt einzugliedern iſt. Darin wird be⸗ ſonders darauf hingewieſen, daß„Dienſtleiſtun⸗ gen für Hilfs bedürftige“ nach dem gegen⸗ wärtigen Stand der Erfahrungen als der beſtgeeig⸗ nete Juhalt des Arbeitsdienſtes der Frau erſcheint. Es handele ſich vor allem um das Erhalten und Pflegen von Sachgütern, das Umwandeln alter Gegenſtände für neuen Gebrauch und um haus⸗ wirtſchaftliche Leiſtungen für Dienſtwillige oder Not⸗ leidende. Als Beiſpiele für Arbeitslager, Küchendienſt für offene Arbeitslager, Bewirtſchaftung unbenutzter Ländereien bei gemein⸗ nütziger Verwertung des Ertrages, Schaffung Der Vortag der deulſchen Hausmuſil ſpielen vor“ gab als Vorſpielabend im Rahmen des Tages der Hausmuſik Schülern der Anſtalt Gelegen⸗ heit, ihr Können vor dem jugendlichen Auditorium zu erweiſen, wobei ein Programm von ſeltener Reichhaltigkeit vorgeführt wurde. Muſik für Fahrt und Lager Die Darbietungen am Montag fanden ihren Ab⸗ ſchluß mit einem Abend„Muſik für Fahrt und Lager“, deſſen Durchführung von folgenden Vereini⸗ gungen beſtritten wurde: Deutſcher Pfadfinderbund, Bibelkreis, Freiſchar junger Nation und Neudeutſch⸗ land. Lieder aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert erwieſen ihre ungebrochene Durchſchlagskraft, Koſa⸗ ken⸗, Zigeuner⸗, finnländtſche und litauiſche Lieder behaupteten ſich erfolgreich neben deutſchen Liedern. Das ganze Programm gliederte ſich in die Unter⸗ abteilungen: Aufmarſch, Kampf, Lager, Fernes Land, Fahrt, Deutſchland, und ließ erkennen, wie vielfältig die Eindrücke ſind, die auf den Pfadfinder einſtürmen. Als Dirigent betätigte ſich erfolgreich der junge Pianiſt Paul Eiſenhauer. Die geſanglichen Darbietungen wurden zum Teil von einem exakt ſpielenden Schüler⸗Orcheſter begleitet. 5 5 Wir können nicht umhin zu bemerken, daß die Jugend, für die die kleinen Muſikaufführungen in erſter Linie beſtimmt waren, den Vorträgen mit ge⸗ ziemender Aufmerkſamkeit folgte und auch ſonſt die nötige Ruhe bewahrte, wo durch die Anweſenheit von Lehrkräften für die Disziplin geſorgt wurde. Ande⸗ rerſeits, wenn die Jugend ohne Aufſicht ſich ſelbſt itberlaſſen blieb, lockerte ſich die Zucht erheblich, ſo daß die Vorträge 3. T. unter merklicher Unzuhe zu leiden hatten. Legenden, Ben und Balladen mmten Formen auf die Tonkunſt verpflan⸗ und wie weit ſich, Tondichter die Praxis werden Wäſche⸗ und Kleiderpflege für männliche Wie weit ſich die urſprünglich für Werke der Dicht unſt von Kleingartenland, Arbeit in einer Dienſt⸗ gruppe bei der Siedlungshelferin und Werkſtattarbeit für die Winterhilſe genannt. Wirtſchaft gegen Wagemann Drahtbericht unſeres Berliner Büros 1 Berlin, 22. Nov. Wie eine Korreſpondenz behauptet, beabſichtigen die Spitzenverbände der deutſchen Wirtſchaft einen Schritt gegen den Direktor des Statiſtiſchen Reichs⸗ amtes und Leiter des Deutſchen Konjunkturinſti⸗ tuts, Prof. Wagemann, zu unternehmen, damit Wagemann endlich ſeine Attacken gegen die Wäh⸗ rungspolitik des Reiches einſtelle. Dieſer Proteſt richtet ſich namentlich gegen ein vor kurzem ver⸗ öffentlichtes Buch Wagemanns, in dem er unverhüllt für eine Vermehrung des Zahlungsmittelumlaufs eintritt. nicht verhehlt werden ſoll, daß der Zuhörerkrets, der in der Lage geweſen wäre, den muſtkaliſchen In⸗ halt und die Feinheiten der zum Teil ſchwierigen Werke ganz zu erfaſſen, einige Jahrgänge hätten älter ſein dürfen. Luiſe Schatt⸗Eberts eröffnete die Vortragsfolge mit den beiden ſchwungvoll und mit echt virtuoſem Elan geſpielten Franziskus⸗Legenden von Liſßzt. Unter ſorgfältiger Wahrung der wechſelnden Ge⸗ fühlsſphären trug Fritz Seefried Goethes Erl⸗ könig in den Vertonungen von Franz Schubert und Karl Loewe vor, denen er ſpäter noch die ebenfalls unter die Balladen einzurethende„Frühlingsfahrt“ von Robert Schumann folgen ließ. Daß Luiſe Schatt⸗Eberts am Flügel ſicher und einfühlend begleitete, bedarf keiner beſonderen Erwähnung. Eine konzertreife Auslegung ließ Iſolde Waſſermann der.moll⸗Ballade von Brahms und der Fis⸗dur⸗ Romanze von Schumann zuteil werden, wie auch Erna Toepel⸗Roebig ihren Ruf als hervor⸗ ragende Pianiſtin durch den Vortrag der g⸗-moll⸗ Ballade von Chopin erneut unter Beweis ſtellte. Lothar Scherer, der junge hochbegabte Violiniſt, hatte die D⸗dur⸗Romanze von Reger und die g⸗moll⸗ Legende von H. Wieniawſki gewählt, wobei ſeine edle Tongebung, ſeine zuverläſſige Technik und die tadelloſe Bogenführung dem Vortrag der beiden Ton⸗ ſtücke ſehr zuſtatten kamen. Ein zartfühlender und . Begleiter am e war Dr. 8 mE = Mannheimer Austellungen. Im Hanſa⸗ ſaal des Harmoniegebäudes gibt Hein⸗ rich Gutjahr⸗Mannheim einen Querſchnitt ſei⸗ nes letzten Schaffens. Seine Kunſt iſt in ſich ge⸗ feſtigt, er bleibt bei der lichten Schilderung der fränkiſch⸗ſchwäbiſchen badiſchen Landſchaft, bei der liebevollen Malerei der Dacharchitektur, der ſchönen Giebelhäuſer, traulicher Winkel, intereſſanter Klo⸗ 5 Seine Palette iſt nicht weniger reich, aber die Farben kolori neh di als ſelbſtändig 5 5 wiſſe Kühle von — Steuerfragen des Handwerks Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 22. Nov. Die für die Landwirtſchaft getroffene Sonderregelung, wonach für die am 15. November fälligen Beträge auf die Einkommen⸗ und Vermögensſteuer keine Verzugszu⸗ ſchläge zu zahlen ſind, ſofern ſie bis zum 15. De⸗ zember entrichtet werden, gab dem Reichsverband des deutſchen Handwerks Veranlaſſung, den Reichs⸗ finanzminiſter erneut auf die enge wirtſchaftliche Verbundenheit der Landwirtſchaft und des„Hand⸗ werks in ländlichen Gegenden hinzuweiſen. Da die Handwerker, deren Kundenkreis ſich ganz oder über⸗ wiegend aus Landwirten zuſammenſetzt, in ihren eigenen Zahlungen ſtark von den Eingängen aus der Landwirtſchaft abhängig ſind, hält der Reichsverband des deutſchen Handwerks ein gleiches Ent⸗ gegen kommen gegenüber den Steuerpflichtigen für geboten, oͤie ihrerſeits eben ſo lange auf den Ein⸗ gang ihrer Außenſtände warten müſſen. Der Mi⸗ niſter wird gebeten, den Erlaß vom 1. November auf den bezeichneten Kreis von Gewerbetreibenden aus⸗ zudehnen. Eine entmenſchte Mutter Meldung des Wolffbüros — Berlin, 22 Der entmenſchten Mutter, der 25 Jahre alten Frau Marta Boddin, iſt jetzt ein weiterer Mordverſuch an ihrer kleinen Tochter Roſemarie nachgewieſen worden. Eine Zeugin meldete ſich bei der Mordkommiſſion und gab an, daß ſie bei einem Beſuch Mitte Auguſt beobachtet habe, wie die Kleine ſich übergab und dabei Stecknadeln ausſpie. Sie vermute, daß die Mutter dem Kinde die Steck⸗ nadeln„eingegeben“ habe. Frau Boddin wurde daraufhin erneut verhört. Unbewegt gab ſte dieſes gemeine Verbrechen zu, das ſie in ſeinen Einzel⸗ heiten ſchilderte. Die entmenſchte Mutter hat jetzt eingeſtanden, daß ſie ihr Töchterchen habe töten wollen. Es wäre ihr darauf angekommen, die 4000/ der Lebensverſicherung zu erhalten, um dann von ihrem Manne wegzugehen und ihren früheren unſteten Lebenswandel wieder aufzu⸗ nehmen. Nov. Schießerei in Dorimund Meldung des Wolff⸗Büros — Dortmund. 22. Nov. Am Sonntag abend kam es, wie erſt jetzt bekannt wird, in einer Wirtſchaft im Stadtteil Deuſen zu einem Wortwechſel zwiſchen zwei Nationalſozialiſten und zwei SPD.⸗Leuten. Plötzlich zog ein Natio⸗ nalſozialiſt eine Piſtole und gab auf die Gegner zwei Schüſſe ab, wodurch der eine einen Bauchſchuß und der andere einen Kopfſtreifſchuß er⸗ hielt. Der Täter wurde von der Polizei feſtgenom⸗ men; er leugnet jedoch, die Schüſſe abgegeben zu haben. Letzte Meldungen Das Urteil gegen die Lappo⸗Führer — Helſingſors, 22. Nov. die Teilnehmer an dem Lappo⸗Aufſtand vom Früh⸗ jahr 1932 wurde das Urteil geſprochen. Die beiden Lappoführer General Wallenius und Ko⸗ ſola wurden zu je neun Monaten Haft mit Bewährungsfriſt verurteilt. Von den insgeſamt 96 Angeklagten wurden 52 zu Freiheitsſtrafen von zwei bis zu 30 Monaten verurteilt, 32 davon wurde Bewährungsfriſt zugebilligt. Hagel erſchlägt 2400 Stück Vieh — Nabbom Spruit(Trausvaal), 22. Nov. Be einem überaus heftigen Gewitter, das von ſchwerem Hagelſchlag begleitet war, wurden 2000 Schafe, 400 Stück Rindvieh und rund 30 Ziegen getötet. Die Hagelkörner bohrten ſich über 30 Ztm. tief in die Erde ein. lung Max Dauthendeys, vollen der den Javaſtudien des Dichters die maleriſche Note zugeſellt, eine Reihe lebendiger Aquarelle des Dresdeners Richard Birnſtengel und einige ruhige farbige Holzſchnitte von Eva Roemer⸗ Percha. OLotte Kramp ſpielt Preludes von Chopin. Mit einer geſchmackvollen Auswahl von Chopins Préludes trat am Samstag vormittag die Mannheimer Pia⸗ die temperament⸗ niſtin Lotte Kramp im Südfunk vor den Radio⸗ Hörerkreis. Die Preludes, kleine Stimmungsbilder von unerhörtem Reichtum an Feinheiten, erfordern zur vollendeten Wiedergabe eine beſondere Feinheit des Anſchlags, ein beſonderes Differenzierungsver⸗ mögen in der Verteilung von Licht und Schatten. Außerdem ſind ſie nur Spielern mit virtuoſer Tech⸗ nik zugänglich. Es iſt daher ſehr zu begrüßen, daß Lotte Kramp, die ſich in ihren Konzerten für dieſe Koſtbarkeiten eingeſetzt hat, nun auch den Rundfunk⸗ hörern Klavierpoeſien vermittelt hat, wozu ſie durch ihre hochſtehende Technik und ihren gepflegten An⸗ ſchlag beſonders befähigt war. Es bereitete großen Genuß, dem nuancenxeichen Spiel von Frl. Kramp zu lauſchen, die alle verborgenen Schönheiten klar⸗ legte. Leider waren die atmoſphäriſchen Verhältniſſe für einen tadelloſen Empfang nicht beſonders günſtig, In dem Prozeß gegen Impreſſtonen Fritz Heins heimer s, ſo daß die Poeſte Chopins öfters von der nüchternen Proſa der Witterung zu leiden hatte. 1. Gerhart Hauptmann⸗Ehrung im Ausland. An⸗ läßlich ſeines 70. Geburtstages wurde Gerhart Hauptmann von den Schülern und Schülerinnen der Elementarſchule von Rapallo⸗ Santa Maria, die der Dichter dort in ſeinem Landhaus oft bewirtet hat, eine italieniſche Ausgabe von Bettinas„Briefwechſel mit einem Kinde“ durch einen Berliner Juſtizrat überreicht. Das Buch befindet ſich in einem koſtbaren Schrein mit goldgeprägter Widmung an den „Guten und großen Freund“ Gerhart Hauptmann. Die Deutſche Literariſche Geſellſchaft der Oyforder Univerſttät, deren Ehrendoktor Hauptmann ſeit 1905 iſt, beging den Geburtstag des Dichters mit einem ne Prof. H. G. Fiedl Die Buchläden der Dienstag, 22. November 1932 3. Seite/ Nummer 544 Von der„liegenden“ zur ſtehenden Brücke Ein geſchichtlicher Rückblick auf die Erbauung und die wechſelvollen Schickſale der alten Rheinbrücke Mannheim-Ludwigshafen Bei der Brückenweihe wurde von den Miniſtern Dr. Mattes und Dr. Stützel darauf hingewieſen, daß Verhandlungen im Gange ſind, die auf den Umbau der alten Straßenbrücke abzielen. Die nachfolgenden Ausführungen werden deshalb all⸗ ſeitige Beachtung finden. „Germania, der Palatia die Hand reichend“ Deutſchland mit der Pfalz durch die Rheinbrücke nahverbunden— dieſen Grundgedanken verkörpert die Figurengruppe über dem Ludwigshafener „Stadttor“ an unſerm Strom. In der Gegenwart mit ihrer drängenden Verkehrsflut ſcheint eine ſolche Symbolik überflüſſig. Ein Blick in die Vergangen⸗ heit offenbart aber, daß die Notwendigkeit einer feſten Verbindung von Ufer zu Ufer, die doch ſchon die Römer einſt(bei Mainz) geſchaffen hatten, nur recht langſam erkannt wurde. Und ſelbſt, nachdem die Planung einer feſten Brücke zwiſchen Mann⸗ heim und Ludwigshafen ſchon zur Ausführung ge⸗ reift war, wollten gewiſſe Bedenken politiſcher und lokalpatriotiſcher Art nicht verſtummen. Als im Jahre 1669 Kurfürſt Karl Ludwig erſt⸗ mals eine ſtändige Verbindung zwiſchen ſeinen rechts⸗ und linksrheiniſchen Landesteilen erſtellt hatte, ſtaunten die Zeitgenoſſen über ſeine Kühnheit. Ein Loblied jener Tage beſingt die von dem Schiffs⸗ baumeiſter Tautphius aus Bacharach gebaute„flie⸗ gende Brücke“: „So hat die Edle Pfaltz das größte Faß mit Wein Und die berühmſte Brück in Anfuhrt an den Rhein.“ Dieſe„berühmte Brücke“ war aber, wie ein alter Stich verrät, nichts anderes als eine große, hundert Perſonen mit Gütern faſ⸗ ſende Fähre, die, an verankerten Schiffchen befeſtigt, durch die Strömung von der einen auf die andere Flußſeite getrieben wurde(wie man es beiſpielsweiſe am Neckar bei Feudenheim ſieht). Einige Jahrzehnte ſpäter erſtand dann an der heutigen„Rheinluſt“ eine Schiffbrücke. Sie leiſtete den während der Befreiungskriege nach Frankreich marſchierenden — verbündeten Truppen wichtige Dienſte. Im Sturm⸗ jahr 1849 ging ſie teilweiſe in Flammen auf, als die Freiſcharen von Mannheim aus die Ludwigs⸗ hafener Lagerhäuſer beſchoſſen. Das Aufkommen der Eiſenbahnen beflügelte das Verkehrsweſen in ungeahnter Weiſe. Mehr und mehr empfand man die Strombarre als unerträgliches Hindernis. Die Schiffbrücke konnte die Eiſenbahn⸗ züge nicht übernehmen. Eine Trajektanuſtalt der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft„Figenania“ brachte die Güterwagen über den Fluß. Den dleiſen⸗ den jedoch, die vom rechten Ufer aus den Anſchluß an eine der beiden pfälziſchen Linien Ludwigshafen⸗ Bexbach oder Ludwigshafen⸗Mainz ſuchten, blieb nichts anderes übrig, als vom Mannheimer ahnhof am Heidelberger Tor bis zum Rhein erſt die Seiten⸗ bahn zu benützen, um dann zu Fuß oder zu Wagen über die Schiffbrücke nach dem Kopfbahnhof der Nachbarſtadt zu gelangen. Wenn nun Eisgang ein⸗ trat, ſah ſich die Pfalz vom größeren Vaterland ab⸗ geſchnitten, da Schiffbrücke und Trajekt abgefahren werden mußten. Während der Eisblockade des ſtrengen Winters von 1864 hatten ſich nach einem zeitgenöſſiſchen Bericht 600 geladene Güterwagen angeſammelt. In Oggersheim, Schifferſtadt, Fran⸗ kenthal und Haßloch harrten ebenfalls hunderte ſolcher Wagen auf die Zeit, da ſie über den Strom . gebracht werden konnten. Eilgüter waren inzwiſchen, ſo gut es ſich hat tun laſſen, auf Schlitten von einem Ufer zum andern transportiert worden. Dieſe Zuſtände drängten gebieteriſch zum Bau einer feſten Brücke. Seltſamerweiſe fand der Plan gerade bei einigen Hauptbeteiligten wenig Gegenliebe. Im Stadtrat Ludwigshafen wurde noch 1864 die Befürchtung ge⸗ äußert, die Brücke möchte der Stadt Ludwigs ebenſo wie die beſtehende Trajektanſtalt nur Nach⸗ teile bringen... Neunmalkluge beſorgten auch, daß man Frankreich ein Einfalltor ſchaffe, da Mannheim nicht wie Mainz einen befeſtigten Brückenkopf dar⸗ ſtelle. Um Gefahren vorzubeugen, wurdet beim Brückenbäu Sprengkammern in den Pfeilern ein⸗ gerichtet. Am meiſten befremdet die Haltung der badiſchen Regierung. Bekanntlich fühlten ſich die Mannheimer von der Reſidenz ſchon bei An! e der Nordſüdbahn Karlsruhe⸗Frankfurt„geſchnitten“. Wollten die Karlsruher nun abermals das Mittel⸗ land zu ungunſten Nordbadens bevorzugen, als ſie den Bau der Kehler Rheinbrücke zum Scha en der Mannheimer begünſtigten? Jedenfalls hat kein Ge⸗ ringerer als Bismarck die badiſche Regierung „einer„ſeparaten(!) Hinneigung zu Fraukreich“ be⸗ 4 zichtigt. In einem 1858 an den preußiſchen Miniſter⸗ 4 präſidenten gerichteten Schreiben(abgedruckt in Prof. Walters Stadtgeſchichte) ſchiebt er, amals Bundestagsgeſandter, dem Miniſter von N. Iſen⸗ burg die Schuld daran zu, daß die Straßburger Brücke als erſte gebaut wurde und betont:„Erenſo wie die Brücke bei Straßburg überwiegend das Intereſſe Frankreichs fördert, weil der vichtigere Endpunkt der franzöſiſche iſt und Kehl neben Straß⸗ burg verſchwindet, ſo wäre die Brücke bei Mannheim in demſelben Maße dieſer badiſchen Handelsſtadt zugutgekommen.“ Endlich ſiegte aber die Vernunft über klein⸗ liche Eigenbrödelei. Im Jahre 1861 ſtellte der bayeriſche Landtag die er⸗ ſten Mittel für den Brückenbau bereit, d. h. er über⸗ nahm die Zinsbürgſchaft für die auf 1½ Millionen Gulden errechnete Bauſumme. Der Landtag Badens, deſſen Regierung mit der bayeriſchen 1861 einen Staatsvertrag über die Erbauung einer feſten Bahn⸗ und Straßenbrücke zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen geſchloſſen hatte, erteilte ſeine Zuſtim⸗ mung erſt 1864. Inzwiſchen waren die nötigen Vor⸗ arbeiten von einer Kommiſſion erledigt worden, der von bayeriſcher Seite Bahndirektor Denis, Regie⸗ rungsbaurat Lavale und Bürgermeiſter Lichtenberger⸗ * Ludwigshafen, von badiſcher Seite Oberbaurat Keller, f aus Mannheim Oberbügermeiſter Achenbach und Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Handelskammerpräſident Jörger angehörten. Der Staatsvertrag beſtimmte, daß die Koſten von beiden Ländern je hälftig getragen werden ſollten. Den Unterbau und die Portale hatten die badiſchen tech⸗ niſchen Behörden, den Oberbau die Direktion der pfälziſchen Eiſenbahnen auszuführen. Als Ausgangs⸗ punkt der Brücke wurde auf dem rechten Ufer eine Stelle im Mannheimer Schloßgarten, wo vier Linden neuen Eiſenbahnbrücke war nicht unweſentlich kürzer(25 Monate), wobei zu berückſichtigen iſt, daß die Pfeiler 10 Meter lalſo haushoch) tiefer als die alten gegründet wurden. Nicht wenig ſtolz waren unſere Väter auf den Steinportalbau. In der Tat verſchönt er architektoniſch wie durch ſeine plaſtiſche Zier das werktägliche Geſicht der Wer möchte ſelbſt unter Land⸗ Diktatur der ſchaft. der Figurengruppe über dem Portal der alten Rheinbrücke auf Ludwigshafener Seite Die Germania reicht der Palatia die Hand ſtanden, be⸗ zeichnet. Im Februar 1864 begannen die Gründungs⸗ arbeiten für die Landwiderlager und Strom⸗ pfeiler. Dabei mußte Rückſicht auf den Umſtand genommen werden, daß der Leinpfad, auf dem die Schiffe von Pferden ſtromaufwärts gezogen wurden, durch den Bau der Landfeſte unterbrochen war; die Bau⸗ verwaltungen richteten deshalb einen Schlepperdienſt für die Brückendurchfahrt ein. Bedenkt man, daß da⸗ mals noch keine Dampframmen wie beim Bau unſe⸗ rer neuen Eiſenbahnbrücke zur Verfügung ſtanden, 330 Meter oberhalb der Schiffbrücke %CCCCCG00öVV%%VV%ꝓàfꝓGC0CCSCCSCCSSSCCCCV00TGTTCCCC0T0T0TCT0T0T0TꝙT0¼u(TT meuen Sachlichkeit dieſe ſteinerne Romantik zerſtört wiſſen, dieſes bei aller ſpätklaſſtziſtiſchen Aufbluſte⸗ rung doch edelempfundene Triumphtor mit den wuchtig flankierenden Pylonen! Der gelblich⸗weiße Sandſtein, der aus den Brüchen der Reichsbahn bei Neuſtadt an der Haardt ſtammt, hat dem freſſenden die Befürchtung zunichte gemacht, daß er dem wegen ſeines feineren Korns und feſteren Bindemittels noch mehr geeigneten Neckarſandſtein an Dauerhaf⸗ tigkeit zu ſehr nachſtehen würde. Die Scheinarchitektur der Portalvorbauten er⸗ möglichte auch eine hübſche optiſche Täuſchung. Der Die alte Rheinbrücke in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts ſo nötigt die Gründlichkeit der Arbeiten alle Achtung ab, da ja die jüngſt angeſtellten Meſſungen keine merklichen Senkungen der gewaltigen Laſt im Lauf von faſt 6½ Jahrzehnten verzeichnet haben. Der Oberbau wurde der Pforzhekmer Brückenbaufirma Benkiſer übertragen. Sie errichtete in Ludwigshafen eine rieſige 100 m lange Schmiedewerkſtätte, hier wur⸗ den die für den Brückenbau nötigen 70 750 Zentner Eiſen zurechtgehämmert, worauf man die verarbeite⸗ ten Gurte und Stäbe an der Brücke aufmontierte. Wohlbewährt hat ſich die Teilung der Trägerkonſtruk⸗ tion dergeſtalt, daß für jede Brücke ein eigenes Sy⸗ ſtem, unabhängig vom andern, durchgeführt wurde und ſich ſo die Schwankungen der einen Brücke auf der andern kaum bemerklich machen. Dem Auge des modernen Betrachters dünkt der Gitterkaſten der alten Brücke, verglichen mit der lichteren Weite der neuen, wohl etwas ſchwer in der Geſamtform und zu ſehr veräſtelt im Einzelnen. Bei näherem Zuſehen enthüllt ſich aber doch eine gewiſſe Leichtigkeit, ſchier Eleganz der verſpannten Streben und Träger, deren Kraft doch ausgereicht hat, den angeſchwollenen neu⸗ zeitlichen Verkehr mit ſeinen gewichtigen Laſtauto⸗ mobilen ohne Verſtärkung des Traggerüſts aufzu⸗ nehmen. Natürlich konnte jenen ſchmiede⸗ und guß⸗ eiſernen Stäben nicht zugemutet werden, was der ge⸗ härtete Stahl der Gegenwart erträgt. Achtbar auch vom Standpunkt jetziger Ingenieur⸗ baukunſt aus iſt die verhältnismäßig kurze Bauzeit. Die Gründungsarbeiten nahmen kuapp ein halbes Jahr in Anſpruch(vom 21. Februar 8 bis 14. Auguſt 1864). Bis zur Fertigſtellung der Pfeiler und Widerlager verging ein weiteres Jahr. Der Zugverkehr über die Brücke konnte am 25. Februar, der Per⸗ ſonen verkehr am 10. Auguſt 1867 eröffnet wer⸗ den; es fehlte aber noch der bildneriſche Schmuck der Portale. Die Bauzeit für den„Rohbau“ währte alſo 30 Monate. Die Einweihungs⸗ feier mußte wegen Ausbruchs der Cholera in Frieſenheim bis zum 27. Auguſt 1868 verſchoben werden, ſo daß alſo 42 Monate bis zur offiziellen Uebernahme der Brücke verfloſſen. Die Bauzeit der gebliebenen Leitung trat bei Kriegsausbruch ein, da 25 Fahre Schlachtvieh-Verſicherung Die Schlachtviehverſicherung der Metzgerinnung Mannheim— Land kann auf ihr jähriges Beſtehen zurückblicken. Den eigentlichen Antrieb zu ihrer Gründung gab der Beſchluß der Mannheimer Schlacht⸗ und Vieh⸗ hofdirektion im Jahre 1906, wonach die Währſchaft für Schlachtvieh aufgehoben wurde. In Ladenburg beſtand damals ſchon eine Schlachtviehverſicherung. In der Innungsverſammlung zu Wallſtadt am 20. Juni 1906 wurden die Statuten beraten, die noch im ſeſlben Jahr die behördliche Genehmigung er⸗ hielten. In der Mitgliederverſammlung am 5. De⸗ zember 1906 zu Neckarhauſen wurden die Satzungen beſprochen, hinſichtlich des Inkaſſos der Prämien an den einzelnen Orten Vertrauensleute beſtellt und zum Vorſitzenden Georg Langer(Feuden⸗ heim), zum Kaſſier und Rechner Jakob Schenkel (Sandhofen), als Beiſitzer Georg Pfeifer (Schriesheim) gewählt. Der Verſicherungsſchutz erſtreckte ſich damals nur auf Großvieh mit Aus⸗ nahme von Wurſtkühen, ſeit 15. Februar 1921 auch auf Kälber und Schweine. Mit Wirkung vom gleichen Zeitpunkt wurde eine in die Schlachtvieh⸗ verſicherungsprämien eingeſchloſſene koſtenloſe Transportverſicherung eingeführt, da die weitaus meiſten Käufe auf dem Viehmarkt in Mannheim erfolgten und die Tiere in die örtlichen, heimi⸗ ſchen Schlachtſtätten transportiert werden mußden. Die Vergütung für konfiszierte Organe wurde wegen der ſchädlichen Auswirkungen aufgehoben. Wie ſegensreich die Verſicherung ſich auswirkte, beweiſen folgende Zahlen: für die Jahre 1907 und 1908 wurde eine Dividende von 43, 1909 und 1910 von 42, 1911 bis 1913 von 40, 1914 und 1915 von 40, 1924 von 40, 1925 von 50, 1926 von 45, 1927, 1928 und 1929 von je 50, 1930 von 45 und 1931 von 80 Prozent der Verſicherungsprämien an die Mitglieder ausgeſchüt⸗ tet. Im Februar ds. Is. wurden die Verſicherungs⸗ prämien den geſunkenen Viehpreiſen angepaßt. Eine zwangsweiſe Aenderung in der bisher unverändert Ruß der Lokomotiven glänzend widerſtanden und eiſerne Durchlaß für die Eiſenbahn iſt um einen Meter weiter als die für den Straßenverkehr be⸗ ſtimmte Hälfte. Um die ungleiche Weite der Oeff⸗ nungen zu verdecken, wurden die ſteinernen Bogen gleich groß ausgeführt und die ins Licht ſpringen⸗ den Teile der Eiſenkonſtruktion durch einen guß⸗ eiſernen, mit Roſetten und Früchteſchnüren beſetzten Rahmen verkleidet. Die auf badiſcher Seite ein⸗ gemeißelte Inſchrift „Erbaut unter Großherzog Friedrich“ mag den in der Heimatgeſchichte Bewanderten daran erinnern, daß die Regierung in Verbindung mit dem Brückenbau den Bau des in die Nähe des Strom⸗ übergangs zu verlegenden neuen Ha uptbahn⸗ hofs genehmigte. Der badiſche Staat ließ in der Folgezeit die ihm gehörende Schiffbrücke abtragen. Von Fußgängern und Fuhrwerksbeſitzern erhoben beide Länder Baden und Bayern ein Brücken⸗ geld. Es betrug für den Fußgänger einen Kreuzer. Für die Jahreskarte zahlten Schüler 1 Gulden, Fa⸗ brikarbeiter monatlich 30 Kreuzer, andere Perſonen 45 Kreuzer. Unſere alte Rheinbrücke iſt trotz ihrer altmodiſchen Enge den Bewohnern der Doppelſtadt Mannheim⸗ Ludwigshafen ans Herz gewachſen. Verknüpft ſich doch mit ihr das Gedenken an ſchickſalsſchwerſte Tage des Vaterlandes! Zwei Jahre nach Einweihung der Brücke ſah ſie die deutſchen Heere nach Frankreich ziehen und lorbeerbekränzt heimkehren. Ein zweites Mal überſchritten unſere Truppen anno 1914 den deutſchen Strom. In den trüben Tagen des No⸗ vember 1918 hallten dann die Brückenbohlen aber⸗ mals wider von Gleichtritt der Bataillone und vom Raſſeln der Geſchütze. Beſiegt, aber nicht geſchlagen war das tapfere Heer. Und dann— folgten die jam⸗ mervollſten Zeiten der Kurpfalz ſeit Melac, ihrem Zerſtörer. Aus den vergitterten Holzhäuschen am badiſchen Portal lugte die ſchwarze Wacht am Rhein. Wen überkommt nicht noch heute die Bit⸗ terkeit bei der Erinnerung daran, wie ſo manches Mal die eiſernen Tore, die die Franzoſen in die Portalleibungen eingelaſſen hatten, die Schweſterſtädte auf Wochen, ja auf Monate voneinander trennten. Germania konnte der Palatia nimmer die Hand reichen...! Nun ſind die Fremdͤherren wieder ab⸗ gerückt, die Wachthäuschen und eiſernen Tore ver⸗ ſchwunden. Noch zeigt ſich freilich kein Silberſtreif am weſtlichen Horizont. Doch wir bewahren den Glauben: wie das Aufblühen des Verkehrsweſens allen Gewalten zum Trotz eine neue, beſſere Ver⸗ bindung zwiſchen den Ufern erzwang, ſo wird auch die fortſchreitende politiſche Erkenntnis eine„Ueber⸗ brückung“ der die Nationen trennenden Gegenſätze anbahnen. Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag. Georg Lenz * Sondernummer der„Bayeriſchen Induſtrie⸗ und Handelszeitung“ Der großen Bedeutung der Brückeneinweihung entſprechend hat die bekannte ſüddeutſche Wirtſchafts⸗ zeitung„Bayeriſche Induſtrie⸗ und Han⸗ dels zeitung“(F. C. Mayer Verlag), München, ihre Nr. 45/46 vom 9. Nov. als Sondernummer herausgebracht, in der erſte Wirtſchaftler und Fach⸗ leute, wie Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius und Regierungsbaurat a. D. Reichsbahnrat Burger, Ludwigshafen, ausführlich den Bau und die wirt⸗ ſchaftliche und verkehrstechniſche Bedeutung der Doppelbrücke beſprechen. An anderer Stelle ſchildert Reichsbahnrat E. Panzer, Augsburg, den Bahn⸗ hofumbau Augsburg⸗Oberhauſen, der ebenfalls eine weit größere wirtſchaftliche Bedeutung beſitzt, als der Allgemeinheit bekannt iſt. Auch dieſes Heft iſt leſenswert. von 40 Mitgliedern 31 dem Ruf des Vaterlandes folg⸗ ten. Die Arbeit in den 25 Jahren und der damit ver⸗ bundene Ausbau zu dem heutigen leiſtungsfähigen Verſicherungsverein war manchmal ſehr ſchwer und dornenvoll. Bei Wiederaufnahme der vollen In⸗ nungstätigkeit im Jahre 1909 wurde die Verwaltung der Schlachtviehverſicherung auf den neugewählten Innungsvorſtand übertragen und Obermeiſter Geißler(Sandhofen) mit der Leitung betraut, die er auch noch jetzt ausübt. 5 — * Ein Karton mit zwölf braunen wollenen Schlafdecken mit je zwei weißen Querſtreifen ver⸗ ſchwand am 16. Nov. von einem vor J 1 haltenden Beſtättereiwagen. 6 eee Das wichtigſte beim Raffeekochen iſt ein Zuſatz der guten Kaffeewürze Mühlen Franck Auel 4. Seite Nummer 544 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 22. November 1932 Seit dem 15. Jahrhundert etwa wird die heilige Cäcilia als Patronin der Muſik verehrt. Erſt ſeit dieſer Zeit wird Cäcilia mit der Orgel als Attri⸗ . but ihres Patronats, von den Malern dargeſtellt. Der erſte Cäctlienverein wurde im Jahre 1584 von Paleſtrina gegründet. Es wurde damals wohl eine Vereinigung der Muſiker Roms unter dem Namen einer Geſellſchaft der römiſchen Muſtker errichtet, ö allerdings nicht von Paleſtrina, ſondern von Marino Der eigentliche erſte Cäeilienverein wurde unter Papſt Urban VIII. um 1622 gegründet. Es war dies eine Vereinigung, errichtet unter dem Namen: Confraternita di S. Cecilia. Dieſe Bruderſchaft iſt ü der„erſte Cäcilienverein“ und ſomit der Vorläufer 1 vieler ähnlicher Vereinigungen von Muſikern, be⸗ a ſonders des Allgemeinen Cäcilienvereines, der 1867 durch Fr. Witt gegründet wurde. Der Allgemeine Cäcilienverein, der ſeither für die kirchliche Muſik ſo ſegensreich gewirkt hat, iſt auch heute noch die Ueberwachungsſtelle für die Reinerhaltung der 1 Kirchenmuſtk, eine Autorität für alle kirchenmuſika⸗ 45 liſchen Strömungen. ö Heute am Feſt der hl. Cäcilia gedenken die katho⸗ liſchen Kirchenchöre ihrer Patronin, erinnern ſich ihrer hohen Aufgabe im Dienſte der Liturgie, die feſtgeſetzt iſt im Motu proprio Pius X. und in der Apoſtoliſchen Konſtitution Pius XI. Der Cäcilien⸗ tag macht uns aufmerkſam auf die vielgeſtaltige Arbeit der Mannheimer Cäcilienchöre, die auf ihrem Repertoire die Namen beſter Kirchenmuſiker verzeichnet haben. er Dr. Fritz Pudel Ein angeſehenes Mitglied der Mannheimer An⸗ waltſchaft, Dr. Fritz Pudel, iſt geſtern mittag im 52. Lebensjahr einem Schlaganfall erlegen. Der Ver⸗ ſtorbene war mit einer Tochter des vor einigen Jahren verſchiedenen bekannten Rechtsanwalts Dr. Iſtdor Roſenfeld verheiratet. Mit ſeinen beiden Schwägern übte er eine umfangreiche Anwalts⸗ praxis aus. Durch ſein liebenswürdiges, entgegen⸗ kommendes Weſen hatte er ſich einen großen Freun⸗ deskreis geſchaffen, der vor allem ſeine Vorliebe für Kunſt und Muſik ſchätzte. Dr. Pudel hinterläßt außer der Witwe einen Sohn und drei Töchter, von denen zwei verheiratet ſind. * Unübertragbarkeit von Steuerforderungen der Gemeinden. Die Finanznot hat verſchiedene Gemein⸗ den dazu geführt, zur Befriedigung ihrer Gläubiger Steuer forderungen abzutreten. Das Miniſterium des Innern macht in einem an die Be⸗ zirksämter, Polizeipräſidien und die Polizeidirektion Baden⸗Baden gerichteten Erlaß darauf aufmerkſam, daß derartige Zeſſionen nach⸗herrſchender Auffaſſung mit Rückſicht auf die beſondere verwaltungsmäßige Regelung, der ſolche Forderungen unterliegen, un⸗ zuläſſig und ohne rechtliche Wirkſam⸗ keit ſind. Das Feſt der goldenen Hochzeit konnten in beſonders körperlich und geiſtiger Friſche am Samstag Stellwerks⸗ meiſter Jacob Kuhn mit ſeiner Gattin Marie geb. Kuhn in der katholiſchen Kirche in Friedrichsfeld feiern. Nahezu 50 Familienmitglieder, Geſchwiſter, Kinder und Kindes⸗ kinder nahmen an der Trauung, die Stadtpfarrer Bürkli vollzog, teil. Fräulein Brummer, von Oberlehrer a. D. Brummer auf der Orgel begleitet, verſchönte das Feſt durch herrliche Geſüänge. Abends ehrten die Vereine, denen Herr Kuhn als Mitglied angehörte, das Jubelpaar. Der Veberlebende 155 Einen Tag vor der Ausfahrt des Unterſeebvotes H 26 erkrankte der Matroſe Thomas an Grippe. Es war ein ziemlich heftiger Anfall, die Temperatur⸗ höhe veranlaßte ſofortige Ueberführung ins Lazarett. Abends kam ſein Landsmann und Kojenkamerad Jim dorthin und brachte ein am Mittag einge⸗ troffenes für die Fahrt beſtimmtes Paket aus der Heimat; Thomas, halb im Fieberdelirium, ſchenkte ihm alles— mit Ausnahme einer Flaſche Obſtwein, die er von der Schweſter in ſein Spind ſtellen ließ. Der Beſuch verlief ſchweigend, und die beiden Freunde trennten ſich in leichter Gereiztheit. Der Kranke ärgerte ſich über Jims unaufhörliches Grin⸗ ſen, und Jim dachte, es könne nicht ſo ſchlimm ſein mit der Krankheit, bei ſolchem Intereſſe für eine Flaſche Wein, die nicht einmal Wein war, eigentlich nur gut genug zum Mundausſpülen. Hundert Stunden ſpäter wurde das Unterſeeboot H 26 als überfällig gemeldet, und von vorneherein beſtand kein Zweifel, daß es auf rätſelhafte Weiſe verunglückt war. Eine ganze Flotille zog aus, Hebelſchiffe mit dem großartigen Arſenal modernſter Bergungshilfsmittel, Flugzeuge, Tauchboote, auf Grund der letzten Standortangabe zu verſuchen, die eingeſchloſſenen achtundvierzig Mann zu finden— und zu befreien. 8 Thomas ſchlief ſich nach heftigen Fiebertagen ſchon wieder in die Geſundheit hinein, in einer Schlafpauſe empfing er die Unglücksbootſchaft, die die ganze Welt vorübergehend ſchneller atmen ließ. Der Kranken⸗ wärter konnte ſie ihm nicht früh genug mitteilen; er betrachtete den wie durch ein Wunder dem Tode Ent⸗ ronnenen mit ſcheuer Hochachtung, am liebſten hätte er nach einer frommen Gewohnheit ſeiner Heimat über ihm das Kreuz geſchlagen, allein das geſamte Lazarettperſonal drängte nun hinter ihm her ins Zimmer in einer murmelnden Neugier wie vor einem richtigen Toten, der dienſthabende Unter⸗ offizier, Thomas' ſchlafbefangene Augen treffend, ſchüttelte ratlos den Kopf. Ihm ſelbſt unbewußt hatte ſein Geſicht dabei einen mißbilligenden Aus⸗ druck angenommen. Thomas empfing die Nachricht zunächſt Atumpf. Er blinzelte die Sprechenden an, in ſeinem Hirn Deutſcher Abend beim Stahlhelm Landesführer von Neufville ſprach in öder Mannheimer Ortsgruppe Die Ortsgruppe Mannheim des Bun⸗ des der Frontſoldaten vereinigte ihre Mit⸗ glieder und deren Angehörige zu einem„Deut⸗ ſchen Abend“ im Verſammlungsſaal des Roſen⸗ gartens. Gegenüber der vorjährigen Stahlhelmver⸗ anſtaltung, die mit 5000 Beſuchern einen überfüllten Nibelungenſaal ſah, traf man ſich heuer nur im Kreiſe der Kameraden. Es waren Stunden der Pflege echten Kameradſchaftsgeiſtes und gemütlichen Beiſammenſeins, verſchönt durch ein großes Militärkonzert, das in eine feſtlich gehobene Stimmung verſetzte. Wenn auch der Aus⸗ fall des angekündigten Kanzlerbeſuchs ſehr bedauert wurde, ſo fehlte es doch nicht an ebenſo gern ge⸗ ſehenen Gäſten, deren Anſprachen zu Höhepunkten der Veranſtaltung wurden. In ſeinen Begrüßungs⸗ worten gab Ortsgruppenführer Kopf ſeiner Freude Ausdruck über den guten Beſuch und hieß insbeſon⸗ dere den Landesführer Freiherr von Neuf il le, den Gauführer des Gaues„Kurpfalz“ Major a. D. Dittler, den Kreisführer des Kreiſes Induſtrie⸗ gebiet Verſemann, ſowie die beiden Vertreter des Rhein⸗Neckar⸗Militärverbandes Dr. Hiecke und Voigt willkommen. Unter der Stabführung des unermüdlichen Kapellmeiſters Reitz brillierte die Stahlhelmkapelle. N Unter der Mitwirkung des vorbilblich geleiteten Landesſpielmannszugs unter Zugführer Arnold fand der feſtliche Einmarſch der Fahne und die feierliche Vereidigung neuer Kame⸗ raden ſtatt. Es war ein weihevoller Akt, als Gau⸗ führer Dittler eine ſtattliche Zahl verpflichtete. Daran ſchloß ſich die Rede des Landesführers Freiherr von Neufville Einleitend hatte er zunächſt anerkennende Worte für die Stahlhelm⸗Kapelle und den Landesſpielzug, insbeſondere auch für den Ortsgruppenführer Kopf. Er ging dann auf die letzten politiſchen Er⸗ eigniſſe näher ein. Es ſei bezeichnend, daß gerade in einer Zeit, in der Frankreich der deut⸗ ſchen Gleichberechtigung auszuweichen verſucht, Deutſchland dem Ausland das Bild der Partei⸗ zerriſſenheit btete. Zum Bewegungskampf aller nationalen Kräfte müſſe man übergehen. Ebenſo wie die Zeit, die nicht ſtille ſtehe, müſſe man jetzt endlich vorwärts gehen. Wenn viele den Reichs⸗ präſidenten beſchwören würden, den Boden der Verfaſſung um ihres Vorteils willen nicht zu verlaſſen, ſo möchte man nur hoffen, daß er frei von allem Handel und allen Händeln bleiben möge. Der Redner zeigte das deutſche Haus der Vorkriegszeit mit ſeinem ſchwarz⸗weiß⸗roten Dach, deſſen Ziegel und Balken mit dem Heere vergleichbar ſeien. Seit 14 Jahren würden alle Unwetter durch das ungeſchützte Dach an der Zerſtörung des Hauſes mit allen nur erdenklichen Kräften arbeiten. Wenn ſeine Bauſteine nicht ſo gut wären, hätte es ſchon aufgehört zu ſein. Noch wäre es Zeit, es wieder auf die feſten Säulen der deutſchen Stämme zu ſtellen und mit dem Bau eines neuen Daches im Geiſte und der Diſziplin des alten Heeres zu beginnen. Denn ohne Heerespflicht ſei ein Volk ungeſchützt. Zum Schluß kam der Landesführer auf die künf⸗ tigen Aufgaben der Jugend zu ſprechen, deren Leben man wieder das geben müſſe, was ihr Blut verlange. In der Familie müſſe ſie Vaterlands⸗ liebe lernen. Solange aber das deutſche Volk nicht zu einer großen Familie geworden, ſolange würde es nicht vor⸗ und aufwärts, unſerem Vaterlande nicht beſſer gehen. Mit der vierten Strophe des Deutſch⸗ landliedes klang die von zahlreichen Beifallskund⸗ gebungen unterbrochene Rede aus. Kreisführer Verſemann ſagte dem Landes⸗ führer Dank für ſeine markigen Worte. Das Par⸗ lament habe verſagt, nun müßten die Soldaten vor. Auch der Jungſtahlhelm müſſe marſchieren. Wieder ſetzte ſchneidige Militärmuſik ein, die dann abwechſelte mit begeiſtert aufgenommenen Wehr⸗ ſportvor führungen und Leibesübun⸗ gen. Wie Dr. Kohl betonte, wolle man keine Mei⸗ ſterſchaftskämpfe, ſondern den Körper ſo lockern und kräftigen, ſo in die Gewalt bringen, daß er ſtets zum Dienſt am Vaterlande bereit ſei. Mit dem Ruf „Frontheil“ und dem Zapfenſtreich mit Gebet fand der wohlgelungene deutſche Abend ſeinen würdi⸗ gu Abſchluß. c. r. 70 Jahre Gartenbauverein Flora Der Gartenbauverein Flora feiert heute ſein 70 jähriges Beſtehen. Am 10. Novem⸗ ber 1862 gegründet, gehört er ſomit zu den älteſten Vereinen unſerer Stadt. Er ſetzte ſich die För⸗ derung der Blumenpflege in Heim und Garten zum Ziele, um damit die Liebe zur Natur zu wecken. Als Mittel hierzu dienen regelmäßige Vereinsver⸗ ſammlungen mit Vorträgen, Beſprechungen zur Belehrung der Mitglieder, Veranſtaltung von Pflanzen⸗ und Blumenſchauen, Ausgabe von blüt⸗ henden und grünen Pflanzen an die Mitglieder durch Verloſungen. Der Verein war der Anreger und Förderer zur Ausgabe von Stecklingspflanzen an die Schulkinder zur Weiterkultur. Er hat ſich dadurch ein großes Verdienſt erworben, da er bei der Jugend die Blumen⸗ und Pflanzen⸗ liebe weckte. Maucher ältere Mannheimer wird ſich noch der im Saalbau Verein veran⸗ ſchönen Chryſanthemum⸗Ausſtellung im Jahre 1893 erinnern, die der rauſchte es wie Wellen. Erſt ſpäter, als der Ober⸗ arzt ihn mit polternden Glückwünſchen aus zeichnete, erinnerte ſich Thomas. Sein gelbliches Geſicht be⸗ kam eine mählig ſteigende Röte, er antwortete nichts, doch wurden ſeine Augen heiß, und die Kranken⸗ ſchweſter hatte am Abend wieder erhöhte Temperatur in die Fieberkurve einzutragen. Aber der ſtämmige Seemann von fünfundzwanzig Jahren wurde danach ſchnell wieder geſund. * Die Stelle, an der das geſunkene Boot lag, war inzwiſchen gefunden worden; alle Bemühungen, es aus ſeiner Tiefe von etwa hundert Metern zu heben, ober auch nur durch Taucher oder Klopfzeichen mit der Beſatzung in Verbindung zu treten, erwieſen ſich bei der unruhigen See bald als vergeblich. Da man den Sauerſtoffvorrat im Schiff genau berechnen konnte, mußte die Marineleitung nach einwöchigen Anſtrengungen, die die Erfolgswünſche der ganzen Welt begleiteten, bekanntgeben: das Unterſeeboot H 26 ſamt feiner achtundvierzigköpfigen Beſatzung ſei endgültig als verloren zu betrachten. Thomas ſchien ſich um all dies wenig zu kümmern, und die Neugier der Lazarettinſaſſen kühlte ſich langſam ab, da er auf alle Fragen ſtumm blieb. Natürlich beſchäftigte ſich Thomas Tag und Nacht mit dem Ereignis, doch war ihm fede Aeußerung darüber unmöglich, er wußte nicht einmal, ob es an⸗ geſichts des entſetzlichen Unglücks anging, von ſeinem „Glück“ zu reden. Dabei taten es alle, und weder ſie noch er bemerkten zunächſt, wie ſich langſam etwas Hämiſches in ihre Teilnahme ſchlich. Viele Fremde kamen zu ihm; Angehörige der verſunkenen Kame⸗ reden wollten wiſſen, was die Teuren zuletzt getan, geſprochen, gedacht hatten! Thomas entſann ſich: Bantock, jetzt als ſo fromm geſchildert, hatte noch morgens mit einer Serie gottesläſterlicher Flüche ſeine ganze Sippe zum Teufel gewünſcht, Gregor, der glücklich Verheiratete, war am letzten Abend bei⸗ nahe bis über den Stadturlaub hinaus in ſeinem Stammbordell geblieben, Thomas erkannte etwas von dem Widerſpruch in der allgemeinen Beurtei⸗ lung desſelben Menſchen zu ſeinen Lebzeiten und wenigſtens die erſte Zeit— nach ſeinem Tode, aber er hütete ſich, derartiges auszuſprechen, und blieb auch hier ſtumm, in jener primitiv⸗verlogenen Pietät, die ein Todesfall nun einmal beanſprucht. Thomas 1 ſtaltete. Darauf folgte 1897 Ausſtellung im Friedrichspark. Die letzte hervor⸗ ragende Ausſtellung unter dem Protektorat von Frau Julia Lanz fand im Jahre 1911 in den Saal⸗ räumen und in Teilen der Anlagen des Fried⸗ richsparkes ſtatt. Der Verein erfreute ſich ſtets eines guten alten Stammes von Mitgliedern, gewiß ein Zeichen für die richtige Führung durch die Vorſtände und für die jederzeit anerkannt guten Darbietungen. Zählt doch der Verein 14 Mitglieder, die bereits 40 Jahre treue Anhänger des Vereins ſind. Der Verein hat ſich auch durch die ſchweren Kriegs⸗ jahre hindurch gehalten. Der Vorſtand hofft mit der Beſſerung der allgemeinen wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe bei paſſender Gelegenheit wieder eine be⸗ ſondere Blumenſchau bieten zu können. . Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Mittwoch Herr Guſtav Göpinger mit feiner Gattin Helene geb. Reif. eine wohlgelungene Bild ging durch Zeitungen und Zeitſchriften:„Letzter Mann der Beſatzung von II 26, der wie durch ein Wunder.. Als Thomas die erſte dieſer Ver⸗ öffentlichungen in die Hand bekam, zerfetzte er ſie. Die folgenden ließen ihn kalt, wenigſtens gab er ſich ſo den Anſchein; dabei löſte eine jede den gleichen tödlichen Schrecken in ihm aus; denn jede er⸗ zeugte viſionär ein anderes Bild: die letzte Gruppen⸗ aufnahme der H⸗26⸗Beſatzung. Jim hatte dicht neben ihm geſtanden und ſein unverſchämtes Grinſen in den Apparat geſchickt!— Dieſes Grinſen ſah Thomas nun auf allen Bildern, die ihn ſo mutter⸗ ſeelenallein zeigten, es war über ſeiner Schulter, ſaß in ſeinen Augen, in ſeinem mürriſchen Geſicht — natürlich, wußte er, war das Einbildung, nie⸗ mand ſonſt wurde auch nur das Geringſte davon ge⸗ wahr, aber vorhanden war es trotzdem! Jedes Bild brachte es aufs Neue und exinnerte ihn ſchmerzlich 1 Flaſche Obſtwein, die er Jim vorenthalten E. Er wurde befördert, in Urlaub geſchickt, ſein Hei⸗ matsdorf feierte ihn laut,— einzig angenehm emp⸗ fand Thomas die Abweſenheit von Jims Braut, die mit ihrer Dienſtherrſchaft außer Landes weilte, ſonſt war alles läſtig und bedrückend, und nachdem er ein⸗ mal in der Haſt, die ſich um ihn entwickelte, einen falſchen Ton erkannt hatte, wußte er auch bald, ihn zu deuten: Vorwürfe waren es! Nicht nur von den Menſchen kamen ſie, deren Mitgefühl ſich raſch und raſcher entblätterte, nein, auch die Dinge um ihn her⸗ um ſtrömten ſie aus, ſein altes Mützenband zum Beiſpiel mit dem Aufdruck H 26 konnte er ohne Be⸗ klemmungen nicht mehr anſehen. Thomas wurde ſeines Lebens nicht mehr froh. Längſt war es vorbei mit der erſten wilden Freude, dem Tode ein Schtippchen geſchlagen zu haben, eine Art Katzenjammer, nicht etwa als Folge der jetzt ſo häufigen Räuſche, beherrſchte ihn ſtändig, ſeine Augen begannen zu flirren, ſah man ihn ſcharf an, wurde er unruhig, und unangenehmer Weiſe ſchien ihn jedermann ſcharf anzuſehen. Verſteckte Feindſeligkeit empfing und ſolterte ihn überall, in den Mannſchaftszimmern, in den Kneipen,— als Jims Braut, endlich zurückgekehrt, ihm mit dürren haßerfüllten Worten vorwarf, daß alle ihn für ſchlauer hielten als achtundvierzig Kameraden, war er nicht einmal überraſcht. Wenngleich er ſch die Autounglück Iwei Verletzte * Groß⸗Geran, 22. Nov. Gerau— Dornberg wollte geſtern ein Direktor der Zementwerke Heidelberg mit ſeinem Auto einem Schulkinde ausweichen. Der Wagen rannte dabei gegen einen Baum und wurde ſchwer beſchädigt. Das Steuerrad brach ab und preßte ſich dem Fahrer vor den Bruſtkorb, ſo daß der Direktor er⸗ heblich verletzt wurde. Auch das Kind, das Töchter⸗ chen der Lehrerswitwe Köppler, wurde verletzt und erlitt infolge Anfahrens eine Gehirnerſchütterung. Die beiden Verletzten wurden ins Krankenhaus Groß⸗Gerau eingeliefert. Sageolaleucles Dienstag, 22. November Nationaltheater:„Die Weber“, Schauſpiel von Gerhart Hauptmann, Miete B 8, Sondermiete B 4, Anfang 20 Uhr. Ritterſaal des Schloſſes:„Meiſter Pedros Puppenſpiel“, Oper von Manuel de Falla, für den Bühnenvolksbund, Anfang 19.30 Uhr.— 21 Uhr„Meiſter Pedros Puppen⸗ ſpiel“. Apollo⸗Theater: Varieté⸗Gaſtſpiel To Rhamo und Safanv⸗ Ballett⸗Revue, 20.15 Uhr. Planetarium: 17 und 20 Uhr Vorführungen für Erwerbs⸗ Auf der Straße Groß⸗ oſe. Philharmoniſcher Verein: Zweites Konzert, Prof. Edwin Fiſcher mit ſeinem Kammerorcheſter, im Muſenſaal des Roſengartens, 20 Uhr. Tag der deutſchen Hausmuſik: 14.30 Uhr Konzert für Volks⸗ ſchüler im Polaſthotel; 16 Uhr Wiederholung; 17.30 Uhr Oeffentl. Schülervorſpiel im Palaſthotel. Rhein⸗Neckarhallen: Ausſtellung„Hausfrau und Notzeit“, geöffnet von 10—19 Uhr. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Pfalzban⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Gloria⸗Polaſt:„Acht Mädels im Boot“. — Univerſum:„Strich durch die Rechnung“ und Bühnenſchau.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Sehn⸗ ſucht 202“.— Scala⸗ Theater:„Knall und Fall“. — Alhambra:„Wolkenſtürmer“.— Capitol: „Mann über Bord“.— Roxy⸗ Theater:„Nacht⸗ kolonne“.— Schauburg:„Autobanditen“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellung:„Schattentheater und Puppenſpiel“. Geöffnet werktags von 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags von 11—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 10—13 und 14— 16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donnecstag u. Freitag, jew. von 19.90—21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſaſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr.— Oeffentliche Muſikbücherei N 4, a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und 1619 Ühr. Pflegt die häusliche Muſik! Durch ein unliebſames Verſehen wurde am Samstag die Empfehlung von Frl. B. Körner, ſtoatl. anerk. Dipl.⸗ Klavierlehrerin, Luiſenring 5, nicht mit aufgenommen, weshalb wir auf die Anzeige in vorliegender Ausgabe beſonders hinweiſen. —— 22232 ˙— 73————— Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗Handelsteil: Kur: Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil! Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporte⸗ Ee Nelipon-Haarwäsche ist die gesündeste Haarpflege auch für Ihre Haare, Das milde Helipon mit dem Haar-Elixir gibt jedem Haar, vom hellsten Blond bis zum tiefsten Schwarz, eine bezaubernde Schönheit. Diese kommt durch wunderbaren Glanz, Duft und Wellen fein zur Geltung. — Ihr Haar wird verjüngt! Bitte ausdrücklich Helipon verlangen. Preis, 30 Pfennig. In- halt stets 3 abgeteilte Waschportionen. .340 —. ß; große Ungerechtigkeit, die ihm da widerfuhr, nicht erklären konnte. War es denn ſeine Schuld, daß ihn die ſchwere Erkrankung vor Schlimmerem be⸗ wahrt hatte? Wie kamen ſie dazu, ihm kes vom Schickſal geſchenkte Leben zu mißgönnen?— Bittere Wut ſammelte ſich in ihm, entlud ſich aber nicht, wie früher, in heftigen Proteſten, ſondern wandelte ſich über einem ſchwachen Verſuch zum Widerſtand in ſtumme beinahe ſchamerfüllte Verzweiflung, die ihm den Reſt von Sicherheit nahm. Ungewohnt zu for⸗ mulieren, fand er kein überzeugendes Wort zu ſeiner Rechtfertigung, erkannte dagegen bald, daß jedes Wort unnütz war, weil man ihn ſelbſt als unnütz an⸗ ſah, als im umgekehrten Sinne überzählig. Und ſo begab er ſich, jäh zermürbt und hilflos, in ſein Schickſal. Nein, es hatte ihn nicht ausgezeich⸗ net, bloß gezeichnet hatte es ihn. Es war mit ihm vorbei. Die Neigung zum Alkohol, der kaum Er⸗ leichterung brachte, wuchs in gleichem Maße wie die Abneigung gegen Dienſt und Tätigkeit ſchlechthin; wohlmeinende Ratſchläge, den Abſchied zu nehmen, 2 lehnte er ſchroff ab. Aeußerlich veränderte er ſich wie ein zu ſchnell Alternder: das Geſicht wurde fahl, die Augen voll dumpfer Unruhe, Bewegungen und Handlungen fahrig. Nachts weckten ihn unbekannte, doch vertraute Stimmen aus ſchweren Träumen zu ratloſem Grübeln über das Warum und Wieſo, ſicht⸗ lich, unaufhaltſam verfiel er, glitt in raſch abſteigen⸗ der Linie dorthin, wo ihn ſeine achtundvierzig Kame⸗ raden, nicht weniger anſpruchsvoll als die Lebenden, ſchon lange erwarteten. H. R. O Mannheimer Kunſtperein E.., L 1, 1. Auf die Ausſtellung„Bilder aus Java“ von Max Da u⸗ thendeyf, Fritz Heinsheimer⸗Heidelberg⸗ Berlin, ſowie der Aquarelle von Richard Bir n⸗ ſtengel⸗Dresden und der farbigen Holzſchnitte von Eva Römer Percha ſei nochmals hingewieſen. Ein neues„Bild des Monats“ in der Kunſt⸗ halle. Nachdem das Gemälde„Anna“ von Edvard Munch aus der Sammlung Gläſer in Eſelsfürth in der Gemäldegalerie der Kunſthalle längere Zeit zur Schau geſtellt worden iſt, zeigt die Kunſthalle nun⸗ mehr ein Gemälde von Vincent van Gogh: „Gräberſtraße in Arles“(Les Aliscamps) gemalt 1888— aus einer Mannheimer Privatſamm⸗ lung. Das Bild hängt in dem kleinen Raum neben dem Manet⸗Saal. 5 — 2 din Dienstag, 22. November 1932 Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 544 Aus Mannheimer Geric 8 sfälen Jugendlicher Fahrraddieb verurteilt Eine nicht alltägliche Erſcheinung auf der An⸗ klagebank iſt der 20 Jahre alte Schreiner K. U. aus Dortmund. Ein aufgeſchoſſener Junge mit offenem Blick und nicht unſympathiſchen Zügen, gibt er die ihm zur Laſt gelegten acht Fahr raddieb⸗ ſtähle und die Betrügereien beim Verſchleiß der Räder reumütig zu. Wie er dazu gekommen ſei, als Nichtvorbeſtrafter ſoviele Straftaten auf einmal zu begehen, fragt ihn der Vorſitzende. Auch hier macht er keinen Hehl, daß ihn Verführung und die Luſt, auch einmal einen guten Tag zu verleben, auf die ſchiefe Bahn gebracht habe. Eine in ſeiner Jugend wegen eines kleinen De⸗ liktes angeordnete F ütrſorgeerziehung habe er als unbillige Härte und als Bran dmar⸗ kung fürs Leben empfunden. Wäre er damals, ſo meint er, beſſer davon gekommen, ſo hätte noch etwas aus ihm werden können. Er habe ein klares Empfinden für ſeine Schwächen und ſei bereit, ſie zu bekämpfen, habe aber auch ein ſtark ausgepräg⸗ tes Rechtsgefühl und könne Ungerechtigkeiten nicht 2 2 ertragen. Das Gericht erkennt gegen ihn nicht weit unter dem Antrag des Staatsanwalts auf ſteben Mo⸗ nate Gefängnis abzüglich ein Monat drei Wochen Unterſuchungshaft und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Strafe beſſernd auf den Ange⸗ klagten einwirken möge. Worauf der Angeklagte er⸗ hobenen Hauptes erklärt:„Ich nehme die Strafe an, weil ich ſie als gerecht empfinde.“ Sie kann nicht widerſtehen Die Angeklagte gehört zu jenen Frauen, die nicht widerſtehen können, ſobald ihnen Dinge offeriert werden, die nun einmal Frauenherzen höher ſchla⸗ gen laſſen. Sie hat ihrem Manne ſchon im Jahre 1928 Beſſerung gelobt, als er ihr wegen ihrer Kaufwut die Schlüſſelgewalt entzog. Trotzdem verfiel ſie immer wieder dem unſinnigen Hang, Beſtellungen zu machen. Vielleicht iſt es auch eine Krankheit, denn die Angeklagte iſt ſchon zweimal wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Sie fälſchte die Unterſchrift ihres Man⸗ nes auf den Beſtellſcheinen und führte die Korreſpon⸗ denz mit gefälſchten Namen. Sie weiß, daß ſie weder der Einhaltung der Zahlungen noch den Konſequen⸗ zen gewachſen iſt. Aus Angſt vor ihrem Manne verſchweigt ſie ihm die gerichtlichen Schritte (Mahnbriefe, Zahlungsbefehl und Vollſtreckungs⸗ anordnung), zu denen ſie die Firma zwingt. Erſt als ihr Lügengebäude zuſammenbricht und ihr Mann von der Gehaltspfändung überraſcht wird, erwacht ſie. Nun ſtand die Frau wegen Betrugs und Urkun⸗ denfälſchung vor dem Schöffengericht. Amtsgerichts⸗ direktor Dr. Kley ging nicht ſehr zart mit ihr um, denn er fand es unverantwortlich von ihr, als Frau eines Staatsbeamten ihren Mann derart in Miß⸗ kredit zu ſetzen. Sie tut das, was Frauen meiſtens in ſolchen Situationen tun. Sie weint und gelobt Beſſerung. Ihr Mann trägt wieder einmal mit Rück⸗ ſicht auf ſeine Stellung die Koſten und die Schulden. Die eigentliche Warenſchuld beträgt nur 75 J. Der Staatsanwalt beantragt vier Monate Gefängnis und das Gericht beläßt es dabei. Vom Vorſitzenden wird ihr nicht der Hinweis auf das Zuchthaus erſpart, das ihr an ſich ohne Zubilligung mildernder Umſtände zuſtünde. Doch die Rückſicht gilt nicht ihr, ſondern ihrem unbeſcholtenen gut be⸗ leumundeten Manne. Noch einmal gibt ihr das Ge⸗ richt Gelegenheit zur Einſicht und entläßt ſie mit einem Gnadenbeweis. Strafaufſchub iſt kein Straf⸗ erlaß. Es iſt eine Beſſerungsfriſt. Hoffentlich weiß ſie ſie zu nützen. —. Die Hilfe für Laudenbach Auszahlung der Schadenſumme m— Laudenbach bei Weinheim, 22. Nov. vor wenigen Tagen war es ungewiß, in welcher Höhe und ob überhaupt die Unwettergeſchädigten in Laudenbach an der Bergſtraße eine Hilfe vom Badiſchen Staat oder der Gebäudeverſicherungs⸗ anſtalt erhalten würden. Die vielfachen Vorſtellun⸗ gen des Weinheimer Landrats und des Bürger⸗ meiſters Eberle von Laudenbach und nicht zuletzt die Zeitungsberichte, in denen auf die Not⸗ wendigkeit der Hilfe hingewieſen wurde; haben jetzt erreicht, daß am Montag die Gemeinde durch die Badiſche Gebäudeverſicherungsanſtalt die Mitteilung erhielt, daß ein Betrag von 10242/ für die Gebäude⸗Schäden zur Verfügung ge⸗ ſtellt wird. Im Wege der freiwilligen Vereinbarung wurde wie im geſtrigen Abendblatt kurz berichtet, in einer außerordentlichen Sitzung der Badiſchen Gebäudeverſtcherungsanſtalt Ende letzter Woche die Summe von 9075 Mark an 81 Geſchädigte und ein weiterer Betrag von 1167 Mark für zwei be⸗ ſonders Geſchädigte genehmigt. Durch dieſe Beträge werden die ſachlichen Unkoſten der Geſchädig⸗ ten zu etwa 70—75 v. H. gedeckt ſein. Der Ge⸗ häudeſchaden iſt damit zu einem großen Teil aus⸗ geglichen, ſo daß die Betroffenen im Allgemeinen mit den bewilligten Beträgen zufrieden ſind, Es bleibt jetzt noch der erhebliche Schaden an den Obſtbäumen zu decken. Dieſer beläuft ſich auf etwa 30 000—40 000% bei 190 vernichteten Obſtbäumen. Es iſt zu hoffen, daß auch für dieſen Noch 1 noch Hilfe geleiſtet wird. 4 Winternothilfe in Ilvesheim * N * Reihe weiterer Anſprachen mit Kranzniederlegungen. i- Ilvesheim, 21. Nov. Wie im vergangenen Win⸗ ter ſoll auch dieſes Jahr wieder die Nothilfe eingeleitet werden. Die Organiſation wird im weſent⸗ lichen die gleiche ſein wie im Vorjahr. Im Laufe dieſer Woche ſollen die Sammelliſten herumgehen. Man wird allerdings damit rechnen müſſen, daß der Geſamtwert der Spenden, der ſich voriges Jahr auf etwa 2000/ belief, dieſe Höhe nicht mehr erreichen wird, da viele, die 1931 noch geben konnten und freu⸗ dig gaben, jetzt ſelber in Not geraten ſind. 55 „A- Weinheim, 22. Novy. Geſtern nachmittag wurde unter großer Anteilnahme der Zweite Ehren⸗ kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Schreiner⸗ meiſter Junkers, zu Grabe getragen. Nach der Einſegnung von Pfarrer Brecht ſprach der Erſte Kommandant Wild von der Freiwilligen Feuer⸗ wehr und legte einen Kranz nieder. Weiter legten Kränze nieder der Kriegerverein und die 11ber Kameradſchaft, als Vertreter des Herrn Agricola⸗ Ladenburg ſprach der Kommandant der Fabrikfeuer⸗ wehr Zellſtoff, Herr Knäbel, im Auftrag des 9. badiſchen Feuerwehrkreiſes. Es folgten noch eine * Landau, 22. Nov. Unter ſtarker Beteiligung aus allen Kreiſen Landaus und der nächſten Um⸗ gebung wurde am Sonntag das neuerbaute Landauer Krematorium feierlich eingeweiht. Der Galtenmord im Odenwald Die Angeklagte erleidet zwei Ohnmachtsanfälle Sw. Darmſtadt, 22. Nov. Am Montag vormittag wurde die Verhandlung im Nieder⸗Liebersbacher Gattenmordprozeß fortgeſetzt. Zunächſt erſtattete der Kreisarzt von Heppenheim, Medizinalrat Dr. Orth, der die Sektion der Leiche des Peter Jöſt vorgenom⸗ men hatte, ſein Gutachten. Eine Mitwirkung Dritter habe nicht feſtgeſtellt werden können. Er be⸗ kundet weiter, daß der Tote geiſteskrank und auch körperlich ſehr ſchwach geweſen ſei. Obermedizinalrat Dr. Heydt erſtattet ſein Gut⸗ achten über den Geiſteszuſtand der Frau und kommt zu dem Ergebnis, daß die Frau die Tat in voller Ueberlegung ausgeführt hat. Allerdings ſei ſie erblich belaſtet— beide Eltern waren Trinker— und geiſtig minderwertig. Der zweite Angeklagte Oeorg Kochendörfer ſei ebenfalls minderwertig und der Angeklagte Peter Keßler Epfle ker, in deſſen Verantwortlichkeit begründete Zweifel beſtünden. Auf ſeine Ausſagen ſei, da er außerordentlich leicht beeinflußbar, keinen Wert zu legen, Es werden dann auf den Antrag der Verteidigung hin ein Gefangenenaufſeher und eine Aufſeherin als Zeugen vernommen, die bekunden, daß die Ange⸗ klagte am Sonntag im Gefängnis einen hyſteriſchen Krampfanfall erlitten habe. Die Verhandlung muß dann im Beginn des nächſten Gutachtens abgebrochen werden, da die An⸗ geklagte zwei Ohnmachtsanfälle erleidet und der Verhandlung nicht mehr folgen kann. Nachmittags erſtattete dann der Direktor der Landes⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt Alzey, Obermedi⸗ zinalrat Dr. Werner ſein Gutachten, das dahin geht, daß der Angeklagten zwar nicht der§ 51 zu⸗ zubilligen ſei, daß ſie aber z. Zt. der Tat nicht in einem Zuſtand heller und klarer Ueberlegung ge⸗ weſen ſei, ſondern im Affekt gehandelt hat. Es werden noch einige Briefe verleſen, die die Angeklagte aus dem Gefängnis ſchrieb und dann um 6 Uhr die Verhandlung auf Dienstag vormittag 9,15 Uhr vertagt. Es folgen die Plädoyer und das Urteil iſt gegen Abend zu erwarten. ** * Grüuſtadt, 21. Nov. Großes Glück hatte geſtern früh in der Dunkelheit ein Fußgänger, der durch die Bitzenſtraße nach der Bahn gehen wollte. Als er auf den Deckel eines Kanalloches trat, brach dieſer ein und der Fußgänger ſtürzte in die Kanal⸗ öffnung, ohne ſich jedoch irgendwelche Verletzungen zuzuziehen. * Lambrecht, 21. Nov. Der hieſige Schuhmacher Jakob Lauer wurde unter dem Verdacht, in einer Forſtfrevelſache einen Meineid geleiſtet zu haben, verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Neu⸗ ſtadt eingeliefert. In gleicher Angelegenheit wurde der Holzarbeiter Ludwig Frey feſtgenommen, der Lauer zum Meineid verleitet haben ſoll. Bergzabern, 21. Nov. Im Jagdgebiet der Lud⸗ wigshafener Jagbgeſellſchaft, das ſich hauptſächlich auf Waldgebiet erſtreckt(Bergzabern⸗Blankenborn) wurde dieſer Tage eine Treibjagd abgehalten. Es konnten dabei drei Keiler, zwei Füchſe, 32 Haſen und acht Karnickel zur Strecke gebracht wer⸗ den. In der Gegenwart ſteckt alle Vergangenheit. Das gilt mit gleicher Bedeutung für die wirtſchaftlichen, wie für die polttiſchen Belange eines Volkes und wie für die Pflege des Phyſiſchen im Menſchen. Der Satz hat darum auch ſeine beſondere Bedeutung mit Bezug auf die Leibesübun⸗ gen, die nicht erfunden und geſchaffen worden ſind, ſon⸗ dern die da waren, als ihre Zeit gekommen war. Viele Jahre ſind nun ſchon verſtrichen, ſeit den Leibesübun⸗ gen erhöhte Aufmerkſamkeit zugewendet wird, und wenn der Schein nicht trügt, wird nach den neuerlichen Weiſungen die zielbewußte Körperpflege auch weiterhin eine im Leben unſeres Volkes beachtliche Rolle zu ſpielen haben. Darüber wird Freude ſein bei allen, die bisher ſchon für eine geregelte Oroͤnung und ein zuträg⸗ liches Maß in der Pflege des Körperlichen im Menſchen eingetreten ſind, und die Erfolge werden ſich um ſo vorteil⸗ hafter auswirken können, je vernünftiger die einzelnen Zweige zu einander in Beziehung gebracht werden können. Wenn nun unter den vielen Richtungen, die Jung und Alt beiderlei Geſchlechts offen ſtehen, auf Gymnaſttik und Turnen näher eingegangen werden ſoll, ſo des⸗ halb, weil über das Weſen dieſer beiden verwandten Zweige anſcheinend noch grundverſchiedene, ja geradezu irreführende Auffaſſungen beſtehen, die ſind, Verwirrung herbeizuführen, und die deshalb in ſach⸗ lichen Erwägungen eine vergleichsweiſe Gegenüberſtellung erfahren ſollen zum Zwecke und im Intereſſe der Leibes⸗ übungen überhaupt, Nach eigener Erfahrung und nach den Aufſtellungen der Phyſiologen gliedert ſich das Geſamtgebiet der Leibes⸗ übungen in Gymnaſtik, Turnen, Sport, Spiel und Tanz. Alle dienen mit dem zuſtehenden Rechte der körperlichen Ertüchtigung und jede Form in ihrer Art. Ueber Sport, Spiel und Tanz liegen klare Begriffs⸗ beſtimmungen vor, ſoweit man beobachten kann, daß dieſe Bezeichnungen von Fachleuten ſtets in dem gleichen Sinne angewandt werden; über Gymnaſtik und Turnen dagegen gehen die Begriffe auseinander. Für den Einen iſt Gym⸗ naſtik die ältere und darum urſprünglichere Form, Turnen dagegen eine im Laufe der Zeit entſtandene Variation. Der Andere ſieht im Turnen die umfaſſendere Form und den weiteren Begriff, dem die Gymnaſtik unterzuordnen iſt. Will man nun verſuchen, die entſtandenen Widerſprüche zu löſen, ſo gibt zunächſt der geſchichtliche Werdegang wert⸗ volle Aufſchlüſſe in der Prüfung deſſen, was unter Gym⸗ naſtik zu verſtehen war, als dieſe Bezeichnung erſtmals auftauchte, und was Jahn unter Turnen verſtand, als er dieſen Begriff prägte. Nach den Ueberlieſerungen war die Gymnaſtik der Hellenen das Ganze der damaligen Leibesübung, betrieben ohne Kleidung, alſo Nacktübung. Jahrhunderte lang blieb man, durch die ritterlichen Uebungen des Mittelalters wenig beeinflußt, bei dieſem Begriff, allerdings nicht mehr in unbekleidetem Zuſtand; die Schweden ſchufen durch Einbeziehung beſonderer Zweckhaftigkeit der betriebenen Uebungen ihre eigene Zweckgymnaſtik, und von anderen wurden weitere Sonderideen in die Gymnaſtik getragen, ſodaß man mit der Zeit auch von einer klaſſiſchen, rhyth⸗ miſchen, tänzeriſchen, äſthetiſchen und harmoniſchen Gym⸗ naſtik ſprach. Bei ſolcher Vielheit war es nicht verwunder⸗ lich, wenn die Anſicht aufkommen konnte, daß das Wort Gymnaſtik im Sinne allgemeiner und natürlicher Leibes⸗ ſchulung durch den müſſe, zumal nach der wortgemäßen Bedeutung höch⸗ ſtens noch das Schwimmen als Gymnaſtik angeſehen wer⸗ den könne. Eine richtige Verwirrung der Begriffe war alſo von dem inzwiſchen ins Leben gerufenen Deutſchen Gymnaſtikbunde zu löſen, und es wird eine dankbare Auf⸗ gabe der Bundesleitung ſein, klärend und ausgleichend die Wirrniſſe zu beſeitigen. Nach ſeiner Auffaſſung iſt unter Gymnaſtik jene Leiſtung zu verſtehen, die ſich aus der feinfühli⸗ gen Pflege und Ausnutzung der inneren Kräfte organiſch als Reſultat ergibt. Mag dieſe Erklärung auch ſehr verſchiedenartige Aus⸗ legung erfahren können, an ſich iſt ſie als Zielſetzung durchaus anzuerkennen; nach der Praxis aber läßt die heutige Gymnaſtik wichtige Rückſichten außer acht, ſodaß ſie bei aller Anerkennung ihrer Leiſtungen eigentlich nur als Vorſchule der Geſamtkörpererziehung in Erſcheinung tritt und als ſolche beurteilt werden muß. Wie liegen nun die entſprechenden Verhältniſſe beim Turnen? Zunächſt muß da grundſätzlich der irrigen Mei⸗ nung entgegen getreten werden, daß das Turnen nur eine Leiſtungsſchule darſtelle zur Durchführung ſpezieller An⸗ lagen, wobei der Körper ſyeſtmatiſch zu Spitzenleiſtungen ausgebildet wird, nur Mittel zum Zweck, nur Leiſtungs⸗ material ſei, etwa in der Weiſe, als ob nur der beſonders Veranlagte zu ſeinem Rechte käme, der weniger Geübte dagegen und der geringer Leiſtungsfähige im Turnen keine geeignete Stätte finden könne. Das Irrige dieſer Aus⸗ legung geht ſchon aus dem Ausſpruche Jahns hervor, wo⸗ nach das Turnen die verloren gegangene Gleichmäßigkeit der menſchlichen Bildung wieder herſtellen, der einfeitigen Vergeiſtigung die wahre Leibhaftigkeit zuordnen, der Ueberverfeinerung das notwendige Gegengewicht geben und im jugendlichen Zuſammenleben den ganzen Menſchen erfaſſen ſoll. In der Linie dieſer Urſprungsrichtung be⸗ wegen ſich heute noch die Grund⸗ und Hauptformen der turneriſchen Uebungen und Einrichtungen, wenn auch im Laufe der Zeit weitere Rückſichten, wie Wehrhaftmachung, Leiſtungsförderung, Jugendpflege und noch manches an⸗ dere eine zeitweiſe oder bleibende Stätte gefunden haben. Turnen iſt heute ein Mittel zur körperlichen und geiſtigen Ertüchtigung breiter Teile des Volks⸗ ganzen, es ſtellt ſich nach den Grundgeſetzen feiner Verbände aus⸗ drücklich in den Dienſt der Volkstumspflege und hebt damit ſeine Beſtrebungen weit über die Belange des rein Techniſchen hinaus. Daneben aber will es beſon⸗ deren Fähigkeiten und ausgeſprochener Veranlagung die nötigen Vorbedingungen zur Ausgeſtaltung ſchaffen, will neben der Allgemeindurchbildung die Leiſtung fördern, will alſo Körper⸗ und Leiſtungsſchule ſein. Aus dieſen letzteren Tatſachen aber den Schluß zu ziehen, daß das Turnen eine einſeitige Schule zur Erzielung von Spitzenleiſtungen ſet, richtig geeignet eine eindeutigere Bezeichnung erſetzt wer⸗ Gymnaſtif und Turnen iſt falſch, weil in Wirklichkeit keiner der beſtehenden Turn⸗ verbände dieſem Ziele nachſtrebt. Gänzlich abwegig wäre aus den gleichen Gründen der Verſuch, für die Fehler Einzelner oder einzelner Vereine die geſamten Verbände oder gar die Richtung als ſolche haftbar zu machen, wie es auch abwegig wäre und eine wenig vornehme Geſinnung verraten würde, wenn die Turner oder Sportler zu Werbezwecken andere Zweige und Richtungen anfeinden und bekämpfen wollten. Es wird hier mit Nachdruck darauf hingewieſen, daß in gut geleiteten Turnvereinen den Uebungen der Rhythmik ein außerordentlich breites Feld eingeräumt wird, daß ganze Abteilungen beſtehen, die ſich mit gymnaſtiſch⸗rhyth⸗ miſchen Schulungsformen im Weſentlichen begnügen und nur hin und wieder auf andere, aber weſensverwandte Gebiete übergreifen. Niemand wehrt ihnen und niemand hält ihr Tun für undienlich. Der einzige Mangel dabei iſt der, daß meiſtens zu viele daran teilnehmen und daß den Vereinen keine Möglichkeit gegeben iſt, in recht vielen kleineren Gruppen die zahlreichen weiteren Intereſſenten zu erfaſſen. Das Weſen des heutigen Turnens hat ſomit mit dem der Gymnaſtik recht Bieles gemeinſam. Beide ſind Lebensſörberung in körperlicher Aus⸗ und Einwirkung, d. h. mit allen durch den Körper bedingten Mitteln und mit ihm ſelbſt. Dazu kommt bei beiden der erzleheriſche Zweck und die Weckung des Sinnes für die Schönheit in der Bewegung. Da aber das Turnen außerdem das Leiſtungsprinzip für die beſonders Veranlagten in vernünftigem Umfange als weſenswichtig anerkennt, gehen ſeine Einflüſſe auf die große Zahl ſeiner Anhänger weſentlich weiter, als in der Gymnaſtik und das Verhält⸗ nis von Turnen zu Gymnaſtik dürfte wohl ſo am beſten gekennzeichnet ſein, daß es als Leiſtungsſchule im weiteren Sinne die gymnaſtiſche Grundſchule zur Vorausſetzung hat. Im Gegenſatz zu anderen Zweigen der Leibesübun⸗ gen, bei welchen Ausleſe erfolgt, oder bei welchen der Selbſtzweck mehr in den Vordergrund gerückt iſt, wenden ſich Turnen und Gymnaſtik in der Hauptſache an die all⸗ gemeinen Fähigkeiten möglichſt vieler Mitmenſchen, ähn⸗ lich wie dies, wenn auch in beſchränkterem Maße, beim Spiel durch eigenes Erleben des Spielgedankens der Fall iſt.. Aus dieſen Gründen halten wir es für müßig, darüber zu ſtreiten, was beſſer, zuträglicher und förderlicher iſt, Turnen oder Gymnaſtik. Ausſchlaggebend können bet der Wahl der zu betreibenden Art von Leibesübung nur die körperliche Eignung und getiſtige Einſtellung ſein, die jeden Einzelnen nach Prüfung erkennen laſſen, wofür er ge⸗ ſchaffen iſt. Unter Einhaltung dieſes Grundſatzes 5 wird jedem der Weg gezeigt, deſſen Befolgung ihm Nutzen bringt, ganz gleichgültig, ob ſich der eingeſchlagene Weg auf dem Gebiete des Turnens oder der Gymnaſtik oder auf einem der vielen anderen Zweige der Leibesübungen bewegt. Wichtig iſt dabei allerdings das eine Erfordernis, daß der einmal betretene Weg richtig gegangen wird, d. h. mit Verſtändnis und Ausdauer und unter Vermeidung ſchäd⸗ licher Auswüchſe und Uebertreibungen. Unter dieſen Vorausſetzungen können alle Richtungen recht wohl nebeneinander beſtehen, können ſich ſogar zu gemeinſamer Arbeit gegenſeitig die Hand reichen und ſich freuen, wenn recht viele von den beſtehenden Einrichtun⸗ gen ausgiebigen Gebrauch machen. 82. Wer ſpielt gegen Paris? Zum Fußballkampf Paris— Süddeutſchland Sliödeutſchland hat bekonntlich für den 4. Dezember nach Paris einen Fußballkompf gegen eine Elf der„Ligue de Paris“ abgeſchloſſen. Die Aufſtellung der ſüddeutſchen Mannſchaft für dieſes Spiel ſtößt bis jetzt guf mancherlei Schwierigkeiten. Zunächſt findet am gleichen Tage das Länderſpiel Deutſchland— Holland ſtatt, zu dem ſicherlich eine Reihe ſüddeutſcher Spieler abgeſtellt werden müſſen und außerdem ſind öte füddeutſchen Verbandsſpiele an die⸗ ſem Termin noch in vollem Gange. Der Süddeutſche Fuß⸗ ball⸗Ausſchuß will nun für das Treffen in Paris möglichſt nur Spieler heranziehen, deren Vereine am Tage des Spieles entweder bereits den erſten oder zweiten Plotz er⸗ rungen haben oder nicht mehr von Abſtiegsſorgen geplagt ſind. Da nur noch ein Sonntag vor dem Spiele zur Ver⸗ fügung ſteht und an dieſem Tage kaum allzuviel der⸗ artige Entſcheidungen follen werden, wird der VA kaum an dieſen Richtlinien feſthalten können. Anſcheinend hat man ſich ſchon damit abgefunden, wegen des ſchlechten Tabellenſtandes von Jahn Regensburg auf die Mitwirkung von Jakob zu verzichten, denn als Tor⸗ wächter wurden Köhl ⸗ 1. Fc Nürnberg, Giſpert⸗ Wormatia Worms und Wittemonn⸗Sondhofen in die engere Wahl gezogen. In der Verteidigung wird Haringer⸗Bayern München nicht fehlen. Sein Partuer muß wohl unter den ausſichtsreichſten Anwärtern wie Wend l 1860 München, Huber ⸗ KB, Appis⸗ Fürth, Oberſt⸗ Pforzheim oder den beiden Frankfurtern Schütz und Stubb ausgeſucht werden. In der Annahme, 50 Leinberger für das Länderspiel gegen Holland benötigt wird, plant man einen Verſuch mit Krauß 1, der ſich beim„Klub“ ſehr gut auf dem Mittelläuferpoſten ein⸗ geſpielt hat und auch ſportlich bisher zu keinerlei Klagen Anlaß gab. Außerdem ſteht der ſehr gute Bayreuther Lauterbach noch in Reſerve. Für die Poſten der Außenläufer ſtehen in den Frankfurtern Mantel und Gromlich(Eintracht) ſowie Knöpfle und May(Fuß⸗ balbſportverein) und dem Pirmaſenſer Hergert be⸗ währte Kräfte zur Verfügung. Weit ſchwieriger dürfte ſich die Zuſammenſetzung des Sturms geſtalten, do Vorl weiler(Ulm 900, der allerdings am Sonntag gegen Jahn Regensburg wieder gut im Schuß war, Rühr⸗ Schweinfurt und Münſtermann⸗Aſchaffenburg noch unter Verletzungen zu leiden haben. Unter Hieſer Vor⸗ gusſetzung, die alleröings bis zum Termin fallen konn, ſoll die linke Seite mit Merz ⸗ Pforzheim, Lin dner⸗ Eintrocht Frankfurt, Henſel⸗ Ic Frankfurt oder Faths Wormatia Worms beſetzt werden können, während der rechte Flügel mit Langenbein⸗ Mannheim, Fiſcher⸗ Pforzheim, evtl. Rühr⸗ Schweinfurt und Reibl⸗Ingolſtadt nicht zu verachten wäre. Die Sturm⸗ führung würde bei Vollweiler⸗ Ulm oder Panzer⸗ Hof in guten Händen liegen. Auf jeden Fall iſt die f⸗ deutſche Elf nicht vor der kommenden Woche zu erwarten. Jochenden 2711. Tbses· Duſę Totes Cmpaot Nn 1. 60 Haurinatgert&.—,.10„ Brillunthne: N 1. 60 bis J. 30. Betonte Higenari. Die Lstlichen 211 Tosca Ceinoclen sind alle einheitlich auf den ſremdartig abgestimmt. Sehõnheitopllege mit diesen vorbildlichen 271¹ Sch ſungen hecleutet daller vollendlete Harmonie. Fur hervorragende Oũte und Neinheit bürgt das Qualitits. Zeichen dler weltbekannten 271. Eefumt H 1. 60 bit 17. 10„ Toba Eau de Cologne: S 55 bis 4. 20„ Tosea eme: H 1. 20, J. c AN 1. 80, Era. 0 Hg. e H 1. 60 Tulbim- Puder: Hf 1. ß. Seife: Tosca. Geschenx- Feta gen .0„ je nach a 2711 T0 Puder Seife: Hdadrwas: Dienstag. 22. November 1932 fler Neuen Mannheimer Zeitung Zahlungseinsfellung der Alfessener Kredifansfali In Aus wirkung der Schwierigkeiten bei der EGſſener Bank e. G. m. b.., Eſſen, und bei der Wer⸗ dener Bank e. G. m. b.., Eſſen⸗Werden, hat auch die dritte Eſſener Genoſſenſchaftsbank, die Alte ſener Kreditanſtalt e. G. m. b.., Eſſen⸗Alteneſſen, die Zahlungen einſtellen müſſen, da die erneute Zahlungs⸗ einſtellung der Eſſener Bank ſtarke Abhebungen bei dem Alteneſſener Inſtitut zur Folge gehabt hat. Die Gründe für die Schalterſchlteßung werden von der Leitung der Bank als rein 1 iquiditätsmäßig be⸗ zeichnet. Auf Grund eines neuerlich aufgeſtellten Stutus ſtehen rund 460 000% verfügbaren Aktiven etwa 440 000% Paſſiven einſchließlich Geſchäftsguthaben gegenüber. Be⸗ mühungen um einen Ueberbrückungskredit waren erfolg⸗ los geblieben. Wie mitgeteilt wird, ſoll ein Morato⸗ rium angeſtrebt werden, das volle Befriedigung der Gläubiger bei weiteſtgehender Erhaltung der Geſchäfts⸗ guthaben vorſieht. Hypothekenbank Saarbrücken Ass., Saarbrücken. Die Hypothekenbank Saarbrücken wertet entſprechend der Ver⸗ ordnung der Regierungskommiſſion den Kapitalbetra (nicht aber die Zinsſcheine) ihrer Markpfandbriefe mit 90 v. H. auf. Die Inhaber der Markpfandbriefe werden auf⸗ gefordert, ihre Anſprüche bis 1. 7. 33 anzumelden. * Liquidation der Handelsbank AG, Berlin. Aus der DO einer ao. GV der Handels kam mer A G, Ber⸗ lün, ſteht die Beſchlußfaſſung über die Li quidation der Geſellſchaft und die Ernennung des Liquidators. Die Geſellſchaft hatte im Juni d. J. einen Vergleich mit einer Quote von 30 v. H. unter Garantie der Dresdner Bank geſchloſſen. * Helios Allgemeine Rückverſicherungs⸗Ach. in Liqu., Frankfurt a. M. Der HV. werden die Bilanz für Ende 1930, die Liquidationseröffnungsbilanz auf den 20. Januar 1931 und die Bilanz auf den 31. Dezember 1931 vorgelegt. Die Verſammlung ſoll dann dem früheren Vorſtand für die Zeit vom 1. Januar 1930 bis 20. Januar 1931, ferner den Liquidatoren und den Aufſichtsrat entlaſten. Der Sitz der Geſellſchaft ſoll nach Berlin verlegt wer⸗ den. Die Geſellſchaft ſtand früher in engen Beziehungen zur Favag, nach deren Zuſammenbruch im Auguſt 1929 das Kapital in andere Hände übergegangen iſt. * Phönix, Lebensverſicherungsgeſellſchaft Wien. In den deutſchen Direktionsrat der Geſellſchaften wur⸗ den Graf Garnier, Tuawa(.⸗S.) und Geheimrat Max Weſſig, Generaldirektor der Rheiniſchen Metall⸗ waren⸗ und Maſchinenfabrik(Rheinmetall), neu gewählt. In der Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1932 hat die Geſellſchaft 92 234 neue Policen über eine Verſicherungsſumme ausgeſtellt, die auf Reichsmark um⸗ gerechnet insgeſamt 180,86 Mill./ ergibt(im erſten Vier⸗ teljahr d. J. 26 957 neue Policen über 66,54 Mill./ Ver⸗ ſicherungsſumme). 5 Ausdehnung der JG⸗Farben⸗Intereſſen in Oeſter⸗ reich. Die dem Intereſſenkreis der Ic Forbeninduſtrie Ach naheſtehende Anilin ⸗ Chemie A G„Wien, hat nach einer Korreſpondenzmeldung die Mehrheit der Aktien der Chemoſan⸗Union u. Fritz Petzold A G, Wien, erworben und den Kaufpreis von mehreren Mil⸗ lionen Schilling bereits bei der Credit⸗Anſtalt erlegt. * Wieder 12 v. H. der Baſt Ac, Nürnberg. Der AR beſchloß, für das abgelaufene Geſchäftsjahr die Divi⸗ dende wieder in Vorjahrshöhe mit 12 v. H. in Vorſchlag zu bringen. GV am 30. 12. feſtigen, Gesunde Wirischaff- freie Wirischaff Von Dr. Max Schlenker- Düsseldorf, Geschäfis führendes Präsidlalmliglied des Langnamvereins Der Langnamverein ruft für den 23. d. M. ſeine Mitglieder wieder zu einer Tagung zuſammen. Gerade auch in Wirtſchaftskreiſen beginnt heute die Hoffnung auf⸗ zukeimen, daß die Zeiten eines alle Initiative lähmen⸗ den Peſſimis mus, wirtſchaftlicher und politiſcher Unberechenbarkeiten ſich ihrem Ende zuneigen. Man iſt ſich aber andererſeits bewußt, daß noch ſchwere Opfer von allen Schichten und Ständen gebracht werden müſſen, um zu einer Epoche vorzuſtoßen, deren Kennzeichen Ste⸗ tigkeit, Zielklarheit und wirklicher Auf⸗ ſtieg ſein werden. In Erkenntnis dieſes Wendepunktes empfindet es der Verein als ſeine Pflicht, vor aller Oeffentlichkeit zu den großen Problemen Stellung zu nehmen, deren energiſche Inangriffnahme— im Gegenſatz zur Gleichgültigkeit ver⸗ gangener Jahre— Sinn und Bedeutung dieſer Wende iſt, und an denen keine Regierung mehr wird vorübergehen können, zu den Problemen einer grunblegen⸗ den Verfaſſungs, Verwaltungs⸗ und Fi⸗ nanzreform. Es ſollen auf dieſer Tagung die berech⸗ tigten Forderungen der weſtdeutſchen Wirtſchaft klar zum Ausdruck gebracht werden, um ſie in den großen Reform- prozeß einzuſchalten. 8 Dieſe Wünſche vorzubringen, iſt der Langnamverein um ſo mehr berechtigt, als es ihm in ſeiner 60 jährigen Tradi⸗ tion zum ſelbſtverſtändlichen Grundſatz geworden iſt, die Geſchehniſſe von der hohen Warte des Geſemtinter⸗ eſſes der Nation zu ſehen und privatwirtſchaftliche Sonderintereſſen dann zurüzuſtellen, wenn ſie mit dieſem nicht vereinbar waren. Er will auch in dieſem Falle in der Oeffentlichkeit nicht nur die Stimme der Kritik er⸗ heben, ſondern auchſeine Bereitſcha fit zum Ausdruck bringen, am Wiederaufbau von Staat und Wirtſchaft nach beſten Kräften und im vollen Bewußtſein nationaler und ſozialer Verantwortung mitzuarbeiten. Von weſentlicher Bedeutung dafür, daß die von der Privatwirtſchaft zur Mitarbeit an dem großen ſtaatlichen Reformwerk zur Verfügung geſtellten Kräfte an der rich⸗ tigen Stelle eingeſetzt werden, iſt die Erkenntnis der gro⸗ ßen Zuſammenhänge von wirtſchaftlichem und poli⸗ tiſchem Geſchehen. Der Leitſatz der Tagung„Geſunde Wirtſchaft im ſtarken Staat“ beweiſt hinreichend, daß in der weſtdeutſchen Wirtſchaft dieſe Einſicht lebendig iſt. Das Fundament für die eigene gedeihliche Ent⸗ wicklung iſt der ſtarke Staat, der ſtark iſt nicht nur durch Verfügungsgewalt über äußere Machtmittel, ſondern in der Erkenntnis ſeiner Verantwortung für das Gemeinwohl, der im Bewußtſein ſeiner ſittlichen Stärke darauf verzichten kann, ſeine Macht durch Pfründenwirt⸗ ſchaft und Uebergriffe in ihm weſensfcemde Gebiete zu ſondern im Gegenteil alles daranſetzt, der Wirtſchaft wieder den zu ihrem Wieder⸗ aufſtieg notwendigen Lebens rau m z u ver⸗ ſchaffen. In dieſem Sinne wird auch jede Verfaſſungs⸗, Verwal⸗ tungs⸗ und Finanzreform auf das große Ziel der Verein⸗ fachung, der zweckmäßigſten Ausgeſtaltung, der Verbilli⸗ gung des ſtaatlichen Apparats abzuſtellen ſein. Nur wenn hier gründliche Arbeit geleiſtet wieb, kann die dringend erforderliche Entlaſtung der Wirtſchaft von Ab⸗ gaben und Steuern Ausſicht auf Beſtand haben, kann die Neuer Kurs in der Zemenſindusirie Süddeuischland gegen Kariellerneuerung Aus ber ſchon immer bewegten Zementinduſtrie wer⸗ den Beſtrebungen erkennbar, die guf den ernſten Willen zu radikaler Neuordnung ſchließen laſſen. Der nun Wochen dauernde interne Kampf geht um die Forde⸗ rungen der vollkommenen Wendung in der bisherigen Verbandspolitik oder um glatten natürlichen offenen Marktlampf. An dem Ausgange dieſer Beſtrebungen iſt auch die große Oeffentlichkeit wirtſchaftlich und politiſch inter ⸗ eſſjert. Die Zementinduſtrie ſchlitterte in einen Zuſtand der Bedrängnis hinein, an dem ſie ein großes Teil eigene Schuld trägt. Die etwa 100 deulſchen Fabriken haben ein Jahres⸗ produktionsvermögen von 14—15 Mill. To. erreicht, davon allein ſeit dem Kriege rund 8 Mill. To. Neu⸗ zuwachs mit einem zumeiſt auf dem Kreditwege 5 5 1 55 Inveſtitionsanfwand von gut über 300 Der unter dem Schutze von Kartellen erzielbore Preis des Produktes lockte noch bis vor kurzem immer neues Kapital an, ſei es zur eigenen Ausdehnung der Verbandswerke, ſei es als Außenſeiterwerke. Der bil ige Rohſtofſ(Kalkboden) ſteht bekanntlich bei uns reichlich zur Verfügung. Eine Wirtſchaftskr iſſe vom Ausmaße der jetzigen mußte aber dieſe kapitalinten⸗ ive Induſtrie mit oller Schärfe treffen. Denn je größer die Konkurrenz und je geringer der Ab⸗ ſotz, um ſo gedrückter der Erlös bei gleichbleibenden ſixen und in der Zementinduſtrie hohen„faulen“ Koſten und bei unverändert belaſſenen freiwilligen Bin⸗ dungen. Dieſe ſind aber gerade angeſichts des Grund⸗ üels der Zementinduſtrie, der gewaltigen Ueberkapazität, ſchon immer ein ausſchlaggebender Faktor in der Renta⸗ Plitätsberechnung geweſen. Der Geſamtaßbſatz der deutſchen Zementinduſtrie belief ſich: ö Mill. To. Mill. To. 1898 2,71 1927 7,34 1899 3,19 1928 7,57 1914 7,14 1929 7,04 1924 4505 1930 5,51 102³ 5,81 1931 3,71 1926 5,05 1932 co. 2,75 Der diesjährige Abſatz entſpricht alſo der Höhe der Jahrhundertwende, wo es, wie heute, Eiſen⸗ betone oder Hochhausbau kaum noch gab. Der Export 1932, der nur noch nach Holland und nach Südamerlka geht und eine Gewinumarge nicht läßt, beträgt etwa 300 000 o alſo nur die Hälfte oder ein Drittel der beiden Vorjahre. Die. laſſen im Augenblick für die geſamte dentſche Zementindustrie keine Rente mehr übrig, ſelöſt nicht in dem gegen den Weſten beſſergeſtellten Süden und Norden. Der Erlös liegt nämlich weſentlich unter 26 /, müßte aber nach Angaben von Fachſeite bei 2829 /, für verschuldete Werke ſogar bei 32—33„ liegen, ſollte er die bisher üb⸗ lichen Abſchreibungsquoten decken. Abſatzſchwund, Preis⸗ druck und unbequeme Konkurrenz der Außenſeiter machten ſo die Situation der kortellierten Zementinduſtrie durchaus ernſt. Das Außenſeiterproblem N Die Grundbedingung für die 0 der Ze⸗ mentinduſtrie wird einheitlich in der völligen Aus 185 al tung der Außenſeiter, alſo in 10 0pro z. Ber⸗ bands bildung geſehen. Die Struktur der Induſtrie verlange den kartellmäßigen Zuſammenſchluß. Er ie leiſte bie weitgehendſte Marktregelung mit dem Ziele der Ausſchaltung ſaiſonmäßiger und konjunktureller Preis⸗ ſchwankungen, die ſtraffe Abſatzorganiſation mit niedrigen Verteilungskoſten ſowie die erforderliche re ür konjunkturell und ſaiſonmäßig bedingte Produktions⸗ zuſammenlegung ſowie die Quglitätsverbeſſerung für das Geſamtprodukt. Die Vertragsfähigkeit der Kartelle habe auch erſt das umfaſſende Gebäude der int atio na⸗ len Abmachungen für den In⸗ und Auslandsmarkt möglicht. Die Kartellbindung bedingt gleichzeſtig eine be⸗ i— 75 Inkaufnahme großer Nachteile der tglieder! ſtellung erſtehen! vor allem die Produktions droſſe lung bei rück⸗ läufiger Konjunktur oder Saiſon, damit auch die Koſten⸗ erhöhung auf die Produktionseinheit, die damit verbunden iſt. Der Außenſeiter kann aber gerade in der De⸗ preſſinosperiode ſeine P ro duktionsfähig leit voll ans nutzen, die volle Koſtendepreſſion auf die Produktionseinheit erwirken. Verbandslaſten hat er nicht. Oft genießt er öffentliche Unterſtützung, ſei es durch Kre⸗ dithergabe durch Kommunen, ſei es durch das bekannte ſtaatliche Verbot der lokalen Preisbekämpfung. Die Aufkauſpolitik mußte ſo vom Syndikat 17 werden; ſie erforderte aber immer Millionenbeträge (noch bei der vorjährigen Verbandserneuerung zahlte man für einen millleren Außenseiter über 3 Mill.), die auf Koſten des Erlöſes der Verbandswerke gehen. Dieſer verhängnisvolle Zuſtand bedeutet für die Verbands⸗ werke, wiederum beſonders im bedrohten Weſten, eine Un⸗ möglichkeit. Hier haben außer den drei Natur zement⸗ Außenſeitern, die Naturzementwerke Weſtfalen, Fortuna und Merkur, vor allem die vier Porlandzement⸗Außen⸗ ſeiter Gebrüder Seibel, Wittekind, Noroſtern und Boſen⸗ berg, auch in dieſem Sommer ihre Kapazität voll aus⸗ genutzt und täglich bis 1000 Tonnen(heute immer noch bis 500 Tonnen) geliefert. Die Kapazitätsausnutzung der weſt⸗ deutſchen Verbandswerke betrug demgegenüber nur 20 v. H. An Abwehrmaßnahmen für die ſyndizierte In⸗ duſtrie verbleiben: Verbandsauflöſung und freier Wettbewerb oder gemeinſamer Preiskampf. Maßgebliche Kreiſe waren auch für ſtaat li che Hilfe, ſet es in Form der Zwangskartelle, ſei es durch ein öffentliches Neubauverbot nach dem Muſter der Bundesratsverordnung vom 25. Januar 1917, ein⸗ getreten. Dieſe Beſtrebungen wurden unter Führung von Heidelberg zurückgedrängt. Auch heute noch wird ein ſtaatlicher Eingriff als unerwünſcht betrachtet. Für freien Marktkampf Inzwiſchen haben ſich die Fronten für die Außenſeiter⸗ bekämpfung abgezeichnet. Beſonders Süddeutſchland tritt für eine völlige Wendung in der bis⸗ herigen Politik ein und verlangt offenen Preiskampf im Bewußtſein aller Kouſe⸗ quenzen, die jeder Machtkampf um den Markt mit ſich bringt, Eine Verbandserneuerung im Weſten nach altem Muſter bedeute wiederum nur ein Fli ck wer k. Man Hürfe den natürlichen Ablauf der Kriſe nicht hindern, ſelbſt wenn wirtſchaftlich ſchwache Unternehmungen kleinen und großen Formats auf der Strecke blieben. Auch die Zementinduſtrie müſſe„abwracken“, um von ihrem Grundſchaden der Ueberkapazität loszukommen. Uebrigens hat ſoeben bereits der Süddeutſche Zementver⸗ band in dieſem Sinne den Kampf gegen die Außenſeiter auf⸗ genommen und ſeinen offiziellen Preis für die gefährdeten Gebiete des nördlichen Badens, Heſſens und der Rhein⸗ provinz für einzelne Marken um 50 bis 60 N. unter den bisherigen Preis feſtgeſetzt. Der ſüddeutſche Abſatz liegt nur etwa 15 v. H. unter dem Vorjahresabſatz, Süddeuiſch⸗ land ſteht alſo weſentlich günſtiger— bekanntlich auch im Erlöſe— da wie die Gebiete der Nachbarkartelle Für den beabſichtigten generellen gemeinſamen Preiskampf iſt die Vertragstreue zwiſchen Süddeutſchland und Norddeutſchland aufrechtzuerhalten, beſondere Ab⸗ machungen mit den weſtdeutſchen Werken ſind noch auszu⸗ handeln, ebenſo die Verſtändigung mit dem Hüttenzement⸗ verband. Ende der letzten Woche fanden Verhand⸗ lungen vor dem Kartellausſchuß des Reichsver⸗ bandes der Deutſchen Induſtrie über dieſe geplante Art des Außenſeiterabwehrkampfes ſtatt. Es iſt verſtändlich, wenn für Werke von weniger ſtarker Finanzkraft eine ge⸗ wiſſe Hilfeſtellung der übrigen Konzerne in Ausſicht ge⸗ nommen iſt. Schon die nächſten Tage werden vorausſicht⸗ lich die breitere Grundlage für dieſe nicht ganz überraſchend neue Wendung in der Zementpolitik bringen. Nach der Bereinigung ſoll ein nenes Kartell mit e Preis⸗ 3 12 0 0 Verfügung des Hauptzollamtes Worms bauern haben nun eine Proteſtaktion bei dem Haupt⸗ zu ihrer Geſundung notwendige Befreiung von inner⸗ prlitiſchen Feſſeln eingeleitet werden. Aus der Fülle der Fragen, zu deren Löſung die Privat⸗ wirtſchaft weiter der vermittelnden Funktion des ſtarken Staates bedarf, ſoll nur eine als beſonders aktuell heraus⸗ gegriffen werden, d. i. die Frage der Abwägung der Intereſſen der Erzeug er, die in erſter Linie für den Binnenmarkt produzieren, und der Unter ⸗ nehmer, die für die Abnahme ihrer Erzeugniſſt auf den Weltmarkt angewieſen ſind. Nur ein ſtarker Staat, der die Bedeutung des Welt⸗ marktes für das privatkapitaliſtiſche Syſtem ebenſo klar erkennt wie die eines aufnahmefähigen Binnenmarktes für ſtabile innerwirtſchaftliche Verhältniſſe kann die augen⸗ blickliche verwirrte Lage wieder in einen einigermaßen be⸗ friedigenden Zuſtand bringen. Die weſtdeutſche Wirtſchaft verkennt keineswegs die Schwierigkeiten dieſer Aufgabe. Aber mit berſelben Tatkraft, mit der man ſich für die Wiederherſtellung der Jandwirtſchaft⸗ lichen Rentabilität einſetzen muß, ſollte man ſich auch dafür einſetzen, daß für die Exportinduſtrie der Weg auf den Weltmarkt wieder freigelegt wird. Schon die enge Verknüpfung des Außenhandelsproblems mit der Frage der Stabilität der Währung, wie ſie erſt kürzlich Reichsbankpräſident Dr. Luther in ſeinem Schreiben an die Reichsregierung dargelegt hat, ſollte gerade ödieſem Gebiet eine beſonders gründliche, leidenſchaftsloſe und ſachliche Bearbeitung zuteil werden laſſen. Weiter beſtehen hier bedeutſame Zuſammenhänge mit der Schulden⸗ ſtillhaltung. Eine Bereinigung dieſes Fragenkreiſes iſt nicht nur erforderlich im Intereſſe der deutſchen Schuld⸗ ner, ſondern ebenſo, um wieder zu geſunden inter⸗ nationalen Währungsverhältniſſen und da⸗ Mittag-Ausgabe Nr. 544 NDELS- u WIRTSCHAFT TS-Z EITUNG Wirtſchaft großzügig und erfolgverſprechend Der verſchärfte Konkurrenzkampf in Noch iſt es zur Umkehr nicht zu ſpät. aller privatwirtſchaftlichen Zweige iſt nicht nur notwendig, um den maßgebenden Regierungsſtellen gegenüber den von gen, die Schäden der Kriſe möglichſt bald auszuräumen und dadurch die Kräfte für einen wirklichen Aufſtieg frei⸗ zumachen. Alle Befreiung von äußeren Feſſeln kann nie das be⸗ liche Klarheit und Unvoreingenommen⸗ heit, und— wo es nottut— Mut zum Opferbringen, innerhalb der Privatwirtſchaft ſelbſt löſen können. Kein noch ſo ſtarker Staat wird imſtande ſein, hier Oroͤnung zu ſchaffen. Ja, ſein Eingreifen dürfte letzten Endes keinem Zweig der Wirtſchaft— von unver⸗ meidlichen Notmaßnahmen abgeſehen erwünſcht ſein. Rückt man doch ſonſt, wenn auch von einer anderen Seite, wieder in gefährliche Nähe des bisher ſo leidenſchaftlich bekämpften Staatsſozialis mus. Die Privatwirtſchaft in allen ihren Zweigen ſollte ſich die Lehren der Vergangenheit zunutze machen und auch da auf ſtaatlichen Eingriff verzichten, wo es ſich um einen augenblicklichen Vorteil handeln könnte. Jede Art ſtaatlicher Abhängigkeit— ſei ſie hergeſtellt durch das Mittel der Lohn-, Kredit⸗ oder Subventionspolitik— iſt der Freiheit der Wirtſchaft abträglich, die ſie vor allem zu ihrer Geſundung braucht. Geh.- Raf Boschs Anfworf an seine Krifiker Selten haben während der letzten Zeit Gedanken eines Wiſſenſchaftlers ſoviel Aufſehen erregt, aber auch eine ſo vielſeitige Kritik erfahren, wie diejenigen, die Geheim⸗ rat Profeſſor Dr. Carl Boſch in ſeinen Ausfüh⸗ rungen über„Handelspolitiſche Notwendigkeiten“ nieder⸗ gelegt hat. Leider unterliefen, wie ſich jetzt herausſtellt, manchen Leſern Mißverſtändniſſe, die dazu führten, dem Verfaſſer Pläne zu unterſchieben, die ganz außerhalb ſeiner Ideenwelt liegen.— Zunächſt wehrt ſich Geheimrat Boſch entſchieden gegen den Vorwurf, an irgend einer Stelle ſeiner Arbeit plan wirtſchaſtliche Aus⸗ führungen gemacht zu haben. Gerade Geheimrat Boſch iſt ſo eindeutig privatwirtſchaftlich eingeſtellt, daß ihm jede andere Regelung, als eine ſolche der Selbſt⸗ hilfe völlig fern liegt. Dieſer Gedanke wurde auch an einer Stelle ſeiner Ausführungen klar ausgeſprochen. Ebenſo kommentierten in der Frage der Marktorgani⸗ ſation einige Kritiker mehr hinein, als der Induſtrielle dabet im Auge gehbt hat. Geheimrat Boſch dachte im weſentlichen an den Aufbau der genoſſenſchaft⸗ lichen Selbſthilfe. Schließlich ſteht Boſch durch ſeine Arbeiten auf dem Stickſtoffgebiet, die ſeinen Weltruf begründeten, der Landwirtſchaft viel näher, als das große Publikum gemeinhin annimmt. Seine Gedankengänge haben denn auch viel Zuſtimmung gerade aus Kreiſen der Agrarwirtſchaft erhalten. Da Geheimrat Boſch aber gleich⸗ zeitig die Meinung ſeiner Berufsorganiſation vertrat, hat er es bewußt abgelehnt, auf Einzelheiten einzugehen, wie man ſie z. T. fälſchlicher Weiſe in ſeine Arbeit hinein⸗ gelegt hat. Er wollte lediglich einen Rahmen ſchaf⸗ fen, deſſen Inhalt auszufüllen nunmehr Sache der land⸗ wirtſchaftlichen Facharbeit ſein wird. Schematiſche Ueber⸗ tragung induſtrieller Formen lehnt Boſch ausdrücklich ab. Es wird in ſeinen Ausführungen beſonders darauf hin⸗ gewieſen, daß bei der Uebertragung von Erfahrungen von der Induſtrie auf die Landwirtſchaft deren verſchleden⸗ artig gelagerte Verhältniſſe Berückſichtigung finden müſſen. Um zu einem Austauſch gegenſeitigen Gedankengutes zu gelangen, mußte erſt einmal die öffentliche Unterhal⸗ tung aus der Unfruchtbarkeit der Polemik herausgehoben werden. Jedenfalls haben die Dar⸗ legungen im Sinne Boſchs den Zweck erreicht, wenn auf der ganzen Front jetzt neue Wege, anſtelle der bisher ver⸗ geblich beſchrittenen, ernſthaft angebahnt werden. Schließlich iſt auch die Annahme als ganz abwegig zu bezeichnen, als wolle Profeſſor Boſch beſonders großland⸗ wirtſchaftliche Belange fördern. Sein Eingehen auf das Gebiet der Veredelung beweiſt das Gegenteil. Ebenſo über das Ziel hinausgeſchoſſen ſind auch alle Beſorgniſſe, der Autor der Vorſchläge treibe die Landwirtſchaft in eine Sozialiſierung hinein. Er will der Landwirtſchaft Anregungen geben, um auf Grund ſelbſtändiger kaufmän⸗ niſcher Dispoſitionen mit Hilfe neuer Methoden wieder zum Ertrag und damit zur endgültigen Freiheit auf eigener Scholle zu gelangen. * Die Frage der Ührenfabrik Lenzkirch. Zu der Frage der Wieder aufrichtung der hren fabrik in Form eines Produktivgenoſſenſchaftlichen Kommunal⸗ betriebes wird vom Junghans ⸗ Konzer n darauf hingewieſen, daß der Verkaufspreis der Liegen⸗ ſchaften, ſoweit von dieſem nicht ſchon erhebliche Teile vorher wegverkauft worden iſt, nicht 20 000 /, ſondern durch Nachlaß von Steuerforderungen ca. 35 000/ betragen hat. Der Maſchinenpark beſtand nur noch aus wenigen Holsbeorbeitungsmaſchinen. Ebenfalls wurde nicht mit⸗ verkauft der Name und die Marke des Unter⸗ nehmens, die nach wie vor der Uhrenfabriken Gebr. Jung⸗ hans AG gehören. * Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG., Fraukfurt⸗ Main.— Lohnkonflikt beigelegt. Der vor einigen Tagen gemeldete Lohnkonflikt bei den Adlerwerken, iſt nunmehr als beigelegt anzuſehen. Die Geſellſchaft hat ſich be⸗ reit erklärt, neue Verhandlungen aufzunehmen, in denen angeſtrebt werden ſoll, verſchiedene in der neuen Lohn⸗ regelung enthaltene Härten zu beſeitigen. Bayeriſche Telefonfabrik AG. München. Mitteilung gemäߧ 240 HGB. In der GW am 13. 12, wird der Vor⸗ ſtond mit der Vorlage des Abſchluſſes per 30. 6, 1932 A n⸗ zeige gemäß 8 240 HGB machen. Die Geſellſchaft gehört zum Intereſſenkreis der Allgemeinen Buugeſellſchaft Lenz u. Co., Berlin. * Meſſingwerk Unna AG., Unna i. W.— Dividenden⸗ ausfall nach 4 v. H. Die AG. bleibt für das am 30. 6. ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr ohne Dividende(i. V. 4 v..). Freiburger Malgfabrik AG.— 6(8) v. H. Dividende. Das der Schleſiſche Mühlenwerke Ac. nahe⸗ ſtehende Unternehmen wird der einzuberufenden GV. eine Dividende von 6(. V. 8) v. H. für 1931⸗32 vorſchlagen. * Grüner Brän AG, Fürth.— Wieder 12 v. H. Der AR beſchloß, der GV am 19. 12. die Ausſchüttung einer mit überhaupt zu vernunftgemäßen Methoden des privat⸗ wirtſchaftlichen Verkehrs zu gelangen. Gerade nach den zerrütteten Wirkungen der Kriſe be⸗ darf es der Zuſammenfaſſung aller privat⸗ wirtſchaftlichen Kräfte, um den Wiederaufbau der einzuleiten. der Kriſe hat bisher leider vielfach das Gegenteil bewirkt. Die Einheitsfront der Wirtſchaft aufgeſtellten Forderungen größeren Nach⸗ druck zu verleihen, ſondern noch mehr vielleicht, um inner⸗ halb des eigenen Lebensraums die Atmoſphäre zu bereini⸗ wirken, was gegenſeitiges Verſtändnis, ſ a ch⸗ an Impulſen aus⸗ Dividende von 12 v. H. wie im Vorfohjr vorzuſchlagen⸗ Sticksfoffwerke Waldenburg AG. Mit dem Zuſchlag der Stickſtoffwerke Wal ⸗ denburg an die Anorgana Berlin ſind die letzten Bedingungen in dem ſchon mitgeteilten Vergleich der Gläubiger der Stickſtoffwerke Ach. mit dem Fürſten Pleß erfüllt. Das Weſentliche des Vergleichs, der bei einer Vergleichsſumme von.25 Mill./ die Quote von 17 bis 22 v. H. ermöglicht, liegt in der un⸗ mittelbaren Einbeziehung dieſes Gläubigers in die Wabag⸗ Gläubigerreihe. Dieſe hat ja bereits 10 v. H. erhalten. Die Stiwag⸗Gläubiger nehmen jedoch erſt an den weiteren Quotenzahlungen der Wabag teil, die nach der Maßgabe der Exträgniſſe anfallen. Dafür liegt die Garantie des Pleß⸗Gremiums vor. Ausgeräumt ſind die zwei Prozeſſe des Konkursverwalters und der Regreßgruppe von Großgläubigern gegen die Pleß⸗Verwaltung, was bei den großen internationalen Beziehungen des von Pleß und bei gewiſſen Verfahren gegen einige Gründer und AR.⸗Mitglieder des Konzerns begrüßenswert iſt. Man muß annehmen, daß auch für die in ähnlicher Weiſe wie bei der Stiwag geſchädigten Gläubiger der polniſchen und ſchweizeriſchen Tochtergeſellſchaft eine Vergleichsregelung erfolgt. Durch den Uebergang der Anlagen der Stickſtoffwerke Waldenburg AG. an die Anorgana iſt die Wiederauf⸗ nahme des Betriebs durch ſolvente Intereſſenten geſichert. Es handelt ſich dabei um Kreiſe der Land⸗ wirtſchaft, in deren Mitte u. a. Graf Kalckreuth und Mi⸗ niſter a. D. Hermes genannt wird. Auch weitere Perſön⸗ lichkeiten ſind intereſſiert. Die neuen Stickſtoffwerke Wal⸗ denburg ſind trotz vielfacher Gegenſtörmungen zunächſt Stickſtoff⸗Außenſeiter. ..ã VPD5EBñUDUUVUVUVU VV V ĩͤ Der Ruhrkohlenabsafz im Okfober Arbelisfäglich um 12,24 vH. gewachsen Nach dem Oktober Abſatzbericht des Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Kohlenſyndikats ſtellte ſich der Geſamtabſa tz auf 6 539 000(Vormonat 5 825 821) To. Der arbeitstägliche Abſatz iſt mit 251800 To. gegenüber dem September um 27 420 To.(12,24 v..) gewachſen, bleibt aber hinter dem Oktoberabſatz des Vorjahres im arbeitstäglichen Durch⸗ ſchnitt um 14271 To.(5,37 v..) zurück. Vom Geſamt⸗ abſatz des Berichtsmonats kamen 4922 658 To.(September: 4422 750 To.)= 75,28(75,91) v. H. auf die Verkaufs⸗ betefkigung in Anrechnung. Davon gingen 2558 578 To. (2 242 448 To.)= 39,13(38,49) v. H. des Geſamtabſatzes in das unbeſtrittene Gebiet. Auf die Verbrauchsbeteiligung kamen 978 765(815 343) To.= 14,97(14,0) v. H. des Ge⸗ ſamtabſatzes in Anrechnung, während ſich der Zechenſelbſt⸗ verbrauch auf 629 495(587728) To.= 9,68(10,00) v. H. des Geſamtabſatzes ſtellte. 5 Zuviel gebauter Tabak beſchlagnahmt. Viern⸗ heim, 20. Nov. Bei den hieſigen Tabakbauern herrſcht große Unzufriedenheit, weil gegen 150 Pflanzer, die mehr Tabak angebaut haben, als ihnen nach dem Ver⸗ teilungsplan zuſteht, gerade an den Kirchweihtagen eine erhalten haben, wonach der gegen das Verbot angebaute Tabak zugunſten des Reiches beſchlagnahmt iſt. In der betreffenden Verfügung wird jedoch zum Ausdruck gebracht, daß der beſchlagnahmte Tabak von den Pflanzern zum Preiſe von 60„ für den Doppelzentner von dem Reich wieder zurückgekauft werden kann.— Der unerlaubt an⸗ gebaute Tabak kann alſo verkauft werden, aber der Pflanzer erhält nur ca. die Hälfte des Wertes, und 30 Mark von jedem Zentner zieht das Reich ein. Die von der Maßnahme betroffenen Tabak⸗ zollamt Worms und anderen maßgebenden Stellen ein⸗ geleitet, um die Herausgabe des beſchlagnahmten Tabaks zu erwirken. In Anbetracht der großen Notlage der Land⸗ wirtſchaft, wäre der Erfolg der Eingabe nur zu begrüßen, umſomehr, als der Erlös aus dem * Hüttenfelder Tabakpreiſe. Die Tabakernte von Hüttenfeld iſt jetzt beendet. Der Ertrag bleibt gegen das Vorfahr von etwa 800 Ztr. Hauptgut in dieſem Jahre mit etwa 500 Ztr. weit zurück. Dagegen iſt die Qualität beſſer geworden, haben ſich doch die Tabakbauvereine um den Anbau von Qualitätstabak ſehr bemüht. Dies kommt in den Preiſen zum Ausdruck. Während für Lampert⸗ heimer Tabakhauptgut nur 62.50/ pro Ztr. erlöſt wurde, erreichte der Hüttenfelder Tabak einen Preis von 73% pro Zentner. * Zucker⸗ und Getreidemonopol in Griechenland? Die griechiſche Regierung läßt durch die zuſtändigen Dienſt⸗ ſtellen die Möglichkeit einer Einführung eines Zucker⸗ und Getreidemonopols unterſuchen. Endgültige Beſchlüſſe, ob Zucker und Getreide wirklich monopoliſiert werden, ſind noch nicht gefaßt worden. 5 Frankfurfer Abendbörse ruhig Gegenüber den ungeklärten Schwierigkeiten in der inner⸗ politiſchen Situation traten die feſten Kursmeldungen von den Auslandsplätzen ſaſt vollkommen zurück. Die Spe ⸗ kulatzon verhielt ſich nach wie vor a b wartend, ſo daß auch das Geſchäft der Abensbörſe naturgemäß fehr klein war. Bei unverkennbar freund li cher Grund ⸗ tendenz blieben die Berliner Schlußkurſe behauptet. Montanpapiere lagen vereinzelt um Bruchteile eines Pro⸗ zentes höher. Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille unvermindert an. Auch an den Ren kenmärkten blieb es bei kaum veränderten Kurſen ſehr ſtill. Reichs⸗ ſchulöbuchforderungen in ſpäten Fälligkeiten hörte man mit 69,75 v.., Schutzgebietesanleihe mit 5,30 v.., alſo gegen⸗ über dem Mittagsverkehr behauptet. Neubeſitz 6,45, Alt⸗ beſitz 55,10, Berliner Handel 90, Reichsbank 12796, JG. Farben 95,25, Nachbörſe 95,25, Junghans 16, Siemens 120. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori 21. Nov. Die Nachfrage nach Leerraum war an der heutigen Börſe wieder ſehr gering. Bergreiſen waren nur verein⸗ zelt am Markt. Die Frachten notierten unverändert mit 80 Pfg. ab Kanal Baſis Mannheim Die Talfrachten wur⸗ den mit 70—85 Pfg. ab hier bzw. ab Kanal nach Rotterdam 2 Schleppen notiert. Der Bergſch rügt 9 5 Talſd aus d zakverkauf hier die einzige Bareinnahme der Pflanzer da 5 5 90 5 5 heim, eppl 6 N 00 ie Kühne 1 5 ede ́ Tücht. Mädchen Fropaganti SGeſchäftsſtelle. Dienstag, 22. 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Wir erfüllen hiermit die schmerzliche Pflicht, unseres Aufsichtsrats-Mitgliedes, Herrn Dr. Fritz Dudel Nedhtsanwalt Wir betrauern in dem Entschlafenen einen treuen Freund und Berater, der unserer Gesellschaft wertvolle Dienste leistete. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Aulsichisrat und Vorstand der Schön& Cie..-G. Schuhmaschinen-Tabrilk, Dirmasens. von dem Ableben zuteil wurden, sprechen Wir Dank aus Mannheim(J 3a,), 22. November 1932 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die uns beim Hinscheiden unseres lieben Vaters Heinrich PCroskopl hiermit unseren herzlichsten Im Namen aller Hinterbliebenen: Karl Croskopl Trauerhilte Trauerkleidung erhalten Ste bel Anruf Nr. 27851 Sofort für jede Figur in allen prelslagen zut Auswahl Trauerschleler 8268 Versagt den Verstorbenen die letzte Ehrung mit Blumen nicht 66 Wegen Umzug nach 0 5 unſere Geſchäftsräume am Mittwoch, den 23. u. Donnerstag, den 24. November geſchloſſen. Städt. 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Speelmans, Käte Haack — elne auserlesene Schausplelerschar— in Der Roman einer Großstadt Ein konkurrenzloser, neuer Kriminal- Tonfilm mit aufregendem Tempo, nervöser Spannung, erfrischendem Humor und in den Grundzügen seiner Handlung einen Vorfall enthaltend ähnlich wie: Die in ganz Amerika aufschenerregende Entführung von Lindbergns Kind. Melseitig und unterhaltend der bunte Teil: Auf der Krokodils jagd Walzer einst und jetzt Tempo: Tempo! Tempo! Losung unserer Zeit Neuesie Emelka-Tonwoche Beginn:.50,.00,.00,.35 Uhr Vorzugskarten haben Gültigkeit! eee National-Theater Mannheim Dienstag, den 22. November 1932 Vorstellung Nr 86— Miete B Nr. 8 und Sondermiete B 4 Dle Weber Schauspiel von Gerhart Hauptmann Inszenierung: Richard Dornseiff Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 20.00 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Personen: Dreißiger, Parchentfabrikant Willy Birgel Frau Dreißiger Hermine Ziegler Pfeifer, Expedient„ Wilhelm Kolmar Neumann, Kassierer losef Renkert Der Lehrling 3 Fritz Walter Kutscher 880* Armin Hegge Fin Mädchen Lotte Wolf- Sturm Weinhold, Hauslehrer bei Dreibigers Söhnen Pastor Kittelhaus Frau Pastor Kittelhaus Heide. Polizeiverwalter Kutsche, Gendarm Welzel, Gastwirt Frau Welzel Anna Welzel Wiegand, Tischler D Fritz Schmiedel Georg Köhler Lene Blankenfeld Herm. Alb. Schroeder Joseph Renkert Georg Köhler Hermine Ziegler Annemarie Schradiek Karl Marx Ein Reisender Bum Krüger Ein Bauer Hans Simshäuser Ein Förster Carl Raddatz Schmidt, Chirurgus Fritz Linn Hornig, Lumpensammler Raoul Alster Der alte Wittig, Schmiede- meister Hans Godeck Weber: Bäcker Gustl Römer-Hahn Erwin Linder Ernst Langheinz Elisabeth Stieler Fritz Schmiedel Jlde Overhoff Gretel Kübler Morits Jager Der alte Baumert Mutter Baumert August Baumert Emma Baumert Bertha Baumert Fritz, Emmas Sohn 4 Jahre alt Walter Jörder Der alte Ansorge Hans Finohr Der alte Hilse Karl Marx Frau Hilse Käthe Wolf Gottlieb Hilse Hans Simshäuser Elisabeth Stieler Gertrud Friedrich Luise, Gottliebs Frau Mielchen, dessen Tochter Reimann Fritz Linn Heiber Joseph Offenbach Eine Weberfrau Annemarieschradiek Ein Junge Karl Wegscheider Schloß/ Rittersaal Dienstag, den 22. November 1932 Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes Abt. 13.-9, 21 24, 28, 35, 7778 und 810: In Verbindung mit der Ausstellung des städtisch. Schloßmuseums„Schattentheater u Puppenspiel“ Musikalisches Vorspiel Pupazzetti Fünf Stücke für Marionetten von Alfredo Casella Marcietta Berceuse- Serenata- Notturnino- Polka b Hierauf: Melster Pedros Puppenspiel Oper in einem Akt von Manuel de Falla Ins Deutsche Übertragen unter Belücksichtigung der Tieckschen Ausgabe des Cervantes von Hans jelmoli Musikalische Leitung: Ernst Cremer f Inszenierung: Richard Hein Unter Mitwirkung des Künstler-Marionetten- Theaters Stuttgart— Leitung: Geoig Deininger Personen: 5 1 Meister Pedro Fritz Bartling Sein 2255 Nora Landerich Don Quixote Syqney de Vries Anfang 19.80 Uhr Eride gegen 20.30 Uhr Dienstag, den 22. November 1932 In Verbindung mit der Ausstellung des städtisch Schloßmuseums„Schattentheater u. Puppenspiel“ Musikalisches Vorspiel Pupaz z ett i Fünf Stücke für Marionetten von Alfredo Casella Marcietta- Berceuse- Serenata- Notturnino- Polka Hierauf: Melster Pedros FPFuppenspiel Oper in einem Akt von Manuel de Falla Anfang 21.00 Uhr Ende geg. 22.00 Uhr N„n ll i Die beiden letzten Tage Das haben Mensckhenaugen N noch nie gesehen! Ein unerhörter Film! Das hohe Lied des Fliegens. Ein gewaltiges Epos von Wagemut und Freundestreue. ftollkKü hn WAaghalsig Alles in allem: 2 Höchstleistungen in der Kunst des Fliegens, die packen und zu; höchster Bewunderung zwingen! Fur dle tennisllebende Sportwelt 5 Welimeistier Tilden erteilt Iennis-Unterricht!l Meuesle Fox-Ton woche? Aut allen Plätzen bis.30 Uhr= 70 pig. Erwerbslose gegen Auswels nur 40 pig. 250 500 700 840 Uhr Letzte Tagel Begeisferung lösi dieser schöne Film aus! N. NH. Z. sdireſbt: ein ausgegeichneter Film. sehr gute und spannende Aufnahmen! HEINZ RUNHNANN n Das Glück in der Runde) mit Tony van Eyck, Otto Wallburg SUnRNE: Sensatlons-Gastspiel MO ESE RNIOSE mit seinen Schulpferden„Sultan“ u.„Goltpage“ Iugendlicie haben Zulritt! Täglich.45,.30,.30,.30 Wochentags bis.30 Uhr alle Saal- und Rangplätzo 80 Pfennig UNIVERSUN Alembeklemmen d Jofeſteistüngen. Auto- Banditen CCC.. Mit fieberbafter Spannung verfolgen Sie das pracht- volle Spiel Buck Jones der Typ sympathischer, ver- trauenserweckender Männ lichkeit und Jacky Cooper der begabteste Filmknabe Amerikas. Im 2. Film 88 Evelyn H0OlIf Bruno Kesiner n dem ungemein packenden Drama Freiwild zin wirksamer, zu Herzen gehender Film Beginn:.50,.15,.05 Uhr DSeHAbsb ne DD Eustige IWocfief Dal und 5 Pafachon die beiden Sorgenbrecher in dem heiteren Ton- Lustspiel: Knall und Fall f Im 2. Teil: 8 Anno On dr a H. Junkermann, A. Roanne 8 P. Rehkopl, J. 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