. 2 Spiel bleiben. gewünſcht hat, Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 7 0 p Anzeigenpreiſe: 39 mm breite Colonelzeile RM.. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗ Ausgabe Mittwoch, 23. November 1932 143. Jahrgang— Nr. 546 Hitlers Antwort in einer Denkſchrift Heute wird dem Reichspräſidenten Hitlers Antwort übergeben, in der das Problem der Präſidial oder Parlamentsregierung erörtert wird Amerika verweigert Moratorium England muß am 15. Dezember die fällige Schuldenrate bezahlen Diskuſſion über Artikel 48 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Nov. Die endgültige Antwort Hitlers an den Reichs⸗ präſidenten wird heute vormittag übergeben werden. Sie erfolgt in Form einer Denkſchrift, die allem An⸗ ſchein nach auf eine Ablehnung des Mandats zur Bildung einer parlamentariſchen Mehrheitsregierung hinausläuft. Trotzdem bleibt die Sitnation inſofern offen, als die Nationalſozialiſten zu weiteren Ver⸗ handlungen auf jeder anderen als rein parlamentari⸗ ſchen Baſis bereit ſind. Mit anderen Worten: Hitler will den Auftrag zur Kabinettsbildung unter den vom Reichspräſiden⸗ ten geſtellten Bedingungen zwar nicht annehmen, aber er möchte— die Nationalſozialiſten haben ſeit dem 13. Auguſt eben doch mancherlei gelernt— im Was Hitler erſtrebt und wo⸗ rauf von Anfang an ſeine Abſichten hinzielten, i ſt ein Präſidialkabinett unter national⸗ ſoztaliſtiſcher Führung. Daß der Reichs⸗ präſident aber Hitler mit der Bildung eines ſolchen Präſidialkabinetts betrauen wird, iſt nach ſeiner gan⸗ zen bisherigen Haltung und nach der Antwort, die er auf Hitlers Rückfragen gegeben hat, nicht an⸗ zunehmen. Aus der Umgebung Hindenburgs iſt in den letzten Tagen immer wieder mit Nachdruck er⸗ klärt worden, daß der Reichspräſident es ablehnen müſſe, einen Parteiführer an die Spitze eines Präſidial⸗ kabinetts zu ſtellen, und der Einwand Hitlers, daß er nicht„Partei⸗ führer“ im althergebrachten Sinne, ſondern der Ex⸗ ponent einer Maſſenbewegung ſei, dürfte den Reichs⸗ präſtdenten kaum zu einer Aenderung ſeines Stand⸗ punktes beſtimmen. Inzwiſchen haben, wie wir be⸗ reits andeuteten, Bemühungen eingeſetzt, eine Ver⸗ ſtändigung zwiſchen Nationalſozialiſten und Deutſch⸗ nationalen anzubahnen, um einer kommenden Prä⸗ ſidialregierung eine breitere Baſis zu ſchaffen. Neben dem zur Zeit wieder ſehr rührigen Dr. Schacht und dem früheren Her zog von C 5 burg ſoll dabei als Mittelsmann fungiert haben. Es handelt ſich um den Verſuch einer Wiederbelebung der Harzburger Front. mit der gleichzeitigen Tendenz, das Zentrum und die Bayeriſche Volkspartei an die Wand zu drücken. In Zentrumskreiſen ſpricht man denn auch von „feindſeligen Gefühlen gegenüber der Zentrums⸗ partei“, die bei dieſen„Konzentrationsbemühungen“ eine Rolle ſpielten. Die Ausſichten dieſer Aktion hängen am Ende davon ab, ob Herr Hugenberg be⸗ reit iſt, ſich der nationialſozialiſtiſchen Führung unterzuordnen. Das iſt nicht ſehr wahrſcheinlich, denn ſeit Nationalſozialiſten und Zentrum die ab⸗ ſolute Mehrheit einbüßten, ſind Hugenbergs Anſprüche nicht eben geringer geworden. Die Deutſchnationalen ſähen zweifellos am liebſten eine Wiederkehr des alten oder etwas veränderten Kabinetts Papen, in dem ſie den Haupteinfluß be⸗ ſaßen. Selbſt die Kreiſe, die noch vor 24 Stunden auf eine Kanzlerſchaft Hitlers hofften, ſehen ſich in ihren Erwartungen getrogen. Nach der ſechstägigen Kriſe neigt man zur Reſignation über die unerfreu⸗ lichen theoretiſchen Auseinanderſetzungen und zur Skepſis hinſichtlich des Ergebniſſes. Ob der Reichs⸗ präſident, der eine ſchnelle Löſung der Kriſe ſich auf eine weitere Verſchleppung einlaſſen oder, wie manche meinen, ſchon heute neue Entſchlüſſe faſſen wird, läßt ſich im Augenblick noch nicht überſehen. Meißners Brief an Hitler Die Antwort des Staatsſekretärs Meißner auf Hitlers Rückfragen vom Montag, die geſtern nach⸗ mittag überreicht wurde, ging ſachlich auf alle Einzel⸗ heiten ein und ließ jede Möglichkeit für weitere Ver⸗ handlungen offen. In einem Schlußſatz wurde der Erwartung Ausdruck gegeben, daß Hitler nunmehr, nachdem alle Fragen geklärt ſeien, eine endgültige Antwort geben möchte. Der ganze Briefwechſel und die Erörterungen der letzten Tage liefen auf die Beantwortung der Frage hinaus, ob einer unter der Führung Hitlers gebil⸗ deten Regierung von vornherein die Diktatur⸗ gewalt des Artikels 48 zur Verfügung ſtehen ſoll oder nicht. Der Beſcheid, den der Staatsſekretär Meißner erteilte, iſt wie der geſamte„Notenaus⸗ tauſch“ dieſer Tage, bislang nicht veröffentlicht worden. Immerhin verlautet, Meißners Schreiben enthalte im Kern den Hinweis, daß eine e 8 Artikel 48 nicht bran c u der„Germania“ auch Herr von Schlei 0 er a eit ſie ihre Maßnahmen ja butch die Pe tame a 1 Londoner Vertreters § London, 23. Nov. Es gilt jetzt als ſicher, daß die Vereinigten Staaten die Verlängerung des Schuldenmora⸗ toriums verweigern werden. England be⸗ reitet ſich mit hörbar knirſchenden Zähnen vor, zum erſten Male eine große Rate der Kriegsſchulden aus eigener Taſche zu bezahlen. Die Annahme, daß die Zahlung am 15. Dezember in ein Sperrkonto in Newyork eingezahlt werde, gewinnt an Boden. Kommt es dazu, dann wird die engliſche Regierung gleichzeitig eine ausführliche Darſtellung ihrer ſchwierigen Wirtſchaftslage geben. Dieſes„Bedürftigkeitszeugnis“ iſt es gerade, was die Amerikaner verlangen, ehe ſie ſich auf Reviſionsverhandlungen einlaſſen. Der Zahlungstermin dürfte keineswegs ohne finanzielle Erſchütterung vorübergehen. Es iſt zwar richtig, daß die Regierung bereits ge⸗ nügend Dollar in Newyork angeſammelt hat, um die Zahlung zu leiſten, aber dieſe Deviſen werden an⸗ ſcheinend noch als Währungsdeckung in dem Aus⸗ weis der Bank von England geführt. Auf einem Eſſen der britiſchen Union führte Lord Reading in einer Anſprache u. a. aus: England wiſſe, daß jetzt nicht die Rede davon ſein könne, Reparationen zu erhalten. Infolgedeſſen ſei es hinſichtlich ſeiner Zahlungen an Amerika in einer ſchwierigen Lage. Er ſei überzeugt, daß das ameri⸗ kaniſche Volk zu einer Reviſion des Schuldenabkom⸗ mens im Sinne einer Herabſetzung der Schulden be⸗ Drahtung unf. reit ſei. Die 1 Hoover-Rooſevell Meldung des Wolffbüros — Waſhington, 23. Nov. Rooſevelt iſt Dienstag nachmittag zur Konferenz mit Präſident Hoover im Weißen Haus eingetroffen. Die Konferenz dauerte bis abends und betraf haupt⸗ ſächlich die Schuldenfrage. Es iſt das erſtemal in der Geſchichte der Vereinigten Staaten, daß der amtie⸗ rende Präſident ſeinen Gegner und Nachfolger zur 2 wichtige politiſche Probleme foll heute fortgeſetzt ütber Die Ausſprache Flalien wird zahlen Meldung des Wolff⸗Büros — London, 23. Nov. „Reuter“ läßt ſich aus Waſhington melden, daß Italien die am 15. Dezember fällige Kriegsſchulden⸗ rate an Amerika zu zahlen beabſichtige. Auch eine polniſche Schuldennote Meldung des Wolff⸗Büros — Waſhington, 23. Nov. Der polniſche Botſchafter hat dem Staatsſekretär des Aeußern mitgeteilt, daß Polen über ſeine Schul⸗ den an die Vereinigten Staaten eine Note über⸗ reichen werde, wie ſie ähnlich von England, Frank⸗ reich, Belgien und der Tſchechofſlowakei übergeben worden iſt. Die Stillhalte- Verhandlungen Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 23. November. Die Londoner Verhandlungen über die Fort⸗ ſetzung des Stillhalteabkommens für die deutſchen Kredite find zum vorläufigen Abſchluß ge⸗ kommen. Die wichtigſten Gläubigerländer haben an den Beſprechungen teilgenommen. Es wurden ver⸗ ſchiedene Pläne aufgeſtellt, durch die das im Februar ablaufende Stillhalteabkommen modifiziert werden könnte. Insbeſondere erörterte man den weiteren Ausbau der Umwandlung kurzfriſtiger Kredite in Anleihen von längerer Friſt bezw. in ausgeſprochen langfriſtige Inveſtitionen. Es herrſcht offenſichtlich das Beſtreben, die deutſche Wäh⸗ rungslage durch möglichſte Einſchränkung der Kredit⸗ zurückziehungen zu entſpannen. Die Anregung des Londoner Ausſchuſſes werden jetzt unter den betei⸗ ligten Gläubigern zirkulieren. Bevor das Stillhalte⸗ abkommen verlängert werden kann, ſind noch weitere Verhandlungen notwendig. Entſcheidung heranzieht. werden. ſche Mehrheit beſchließen und beſtätigen laſſen könne. Auf die Bildung einer Mehrheits regierung aber ziele der vom Reichspräfidenten dem nationalſozia⸗ liſtiſchen Führer erteilte Auftrag ab, ſo daß ſich Hitlers Frage eigentlich von ſelbſt beantworte. Bei den Nationalſozialiſten will man dieſe Interpretation nicht gelten laſſen, ſondern ſieht in ihr einen Widerſpruch, und zwar inſofern, als dem Reichspräſidenten das Notverorönungsrecht unein⸗ geſchränkt verbleibt, dem parteiengebundenen Kanz⸗ ler jedoch verwehrt ſein würde, im Einvernehmen mit dem Reichstag den Stoff der Verordnung zu be⸗ einfluſſen. Ganz klar iſt die Sache jedenfalls nicht, da es ja doch ſtets auf den Reichspräſidenten an⸗ kommt, ob er ſich auf eine Notverordͤnung einlaſſen will oder nicht. Vorſchläge für ein Präſidialkabinett Mit dieſer Stellungnahme des Reichspräſtdenten beſchäftigte ſich geſtern den ganzen Nachmittag eine nationalſozialiſtiſche Führer beſpre⸗ chung im Hotel Kaiſerhof, in der die interne Ent⸗ ſcheidung über Hitlers endgültige Antwort bereits gefallen zu ſein ſcheint. Es ſoll dabei zu ſcharfen Auseinanderſetzungen zwiſchen den verſchiedenen Auffaſſungen gekommen ſein. Das Ergebnis der Be⸗ ſprechung war ſchließlich, daß eine Kommiſſion ein⸗ geſetzt wurde, die eine Denkſchrift ausarbeiten ſoll. Dieſe Denkſchrift ſoll heute vormittag dem Staats⸗ ſekretär Meißner als Antwort auf deſſen letztes Schreiben übermittelt werden. In dieſer Denk⸗ ſchrift, die vermutlich ſehr eingehend und gründlich ſein wird, will man die vom Reichspräſidenten fixierten Bedingungen Punkt für Punkt widerlegen. Es ſoll auf die Art der Nachweis erbracht werden, daß unter den vom Reichspräſidenten gemachten Vorbehalten die Bildung einer parlamentariſchen Mehrheit unmöglich ſei. Die Richtlinien Hindenburgs ſollen kollektiv und individuell als nicht ſtichhaltig aufgezeigt werden, und zwar im ſtaatsrechtlichen und hiſtoriſchen Zuſammen⸗ hang. Gleichzeitig aber wird, ſo erklärt man von nationalſozialiſtiſcher Seite, die, wenn man ſo ſagen darf, Denkſchrift, poſitive Vorſchläge für die Bildung eines Präſidialkabinettes ent⸗ halten. Das iſt nämlich die Löſung, auf die Hitler, wie ſeine Rückfrage zeigt, vor vornherein hinſteuern wollte. Zurzeit iſt Dr. Goebbels damit beſchäf⸗ tigt, das Material für dieſe Denkſchrift herbeizuſchaf⸗ fen. Die eigentliche Ausarbeitung iſt den Abgeord⸗ neten Straſſer und Frick übertragen worden. Man nimmt an, daß die Antwort vor Mitternacht ſchwerlich fertiggeſtellt ſein wird. Hitler ſelbſt be⸗ gab ſich abends in die Vorſtellung der„Meiſter⸗ ſinger“ in der Staatsoper. Im Laufe des Dienstagnachmittags leitete Hitler gewiſſe politiſche Sondierun⸗ gen ein, die vielfach ſo gedeutet wurden, als ob er am Ende doch geneigt wäre, eine Regierungs⸗ bildung in dem vom Reichspräſidenten gekennzeich⸗ neten Sinne zu vexſuchen. So begab ſich Dr. Schacht zu Hugenberg, um mit ihm über die Möglichkeiten einer Einigung zu verhandeln. Da⸗ neben hat von den Natſonalſozialiſten her eine neue Fühlungnahme mit dem Zentrum einge⸗ ſetzt. Viel beachtet wurde das Erſcheinen des ehe⸗ maligen Herzogs von Koburg, der zwiſchen den Nationalſozialiſten, Deutſchnationalen, Volkspartei, Stahlhelm und SA vermitteln ſolIl. Eine inzwiſchen von der Telegraphen⸗Union ver⸗ breitete Meldung, in der behauptet wurde, daß die Antwort Hitlers poſttiv gehalten ſei, wird von den Nationalſozialiſten dahin interpretiert, daß das an⸗ gekündigte Memorandum tatſächlich poſitive Vor⸗ ſchläge bringen werde, die nur angenommen zu werden brauchten. Dieſe Vorſchläge beziehen ſich in⸗ deſſen, wie geſagt, nicht auf die vom Reichspräſiden⸗ ten gewünſchte Harte nenten e eine präſädiale Löſung. Auch geſtern hatte ſich vor dem Hotel Kaiſerhof ö eine beträchtliche Menſchenmenge eingefunden, um das Kommen und Gehen im Hotel zu beobachten. Als gegen.30 nachmittags Dr. Goebbels das Hotel verließ, wurden e„„. e eh, Druck auf Deutſchland Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rhein baben Während in der inneren Politik ſich wichtigſte Entſcheidungen vorbereiten, wird anläßlich der An⸗ weſenheit des Außen miniſters in Genf Deutſch⸗ land einem ſtarken Druck ausgeſetzt, ſeine Mitarbeit in der Abrüſtungskonferenz wieder aufzunehmen. Die Anzeichen hierfür waren deutlich genug. Der erſte Wortführer dieſer Beſtrebungen iſt der eng⸗ liſche Außenminiſter, der mit ſeinen neueſten Vor⸗ ſchlägen die Zuſtimmung des ganz überwiegenden Teiles des Unterhauſes und der öffentlichen Meinung ſeines Landes gefunden hat. Aber auch Länder wie Italien, Amerika, Rußland, die Schweiz wünſchen entſprechend den Erklärungen ihrer Vertreter wieder eine deutſche Abrüſtungsdelegation in Genf zu ſehen und wegen der augenfälligen Zuſammenhänge zwiſchen Abrüſtungskonferenz und beantragtem Schuldenmoratorium bezw. ſehnlichſt herbeigewünſch⸗ ter Schuldenſtreichung durch Amerika glaubt ſchließ⸗ lich ſogar die franzöſiſche Politik, auf Grund ihres „konſtruktiven Planes“ Anlaß zu der Erwartung zu haben, daß Deutſchland nun ſchleunigſt ſeinen Platz am Konferenztiſch wieder einnehmen wird. Prüfen wir alſo die ſo entſtandene Lage. Wir beginnen mit einem kurz zuſammengefaßten Kommentar zu den letzten franzöſiſchen und engliſchen Vorſchlägen, wobei wir den In⸗ halt dieſer in den letzten Tagen in der ganzen deutſchen Preſſe vielerörterten Vorſchläge als be⸗ kannt vorausſetzen dürfen. Wir ſtellen feſt: Der fra nzöſiſche Plan iſt in Deutſchland überall a b⸗ gelehnt, der engliſche zwar ebenfalls kritiſch bewertet, aber letzten Endes poſitiv beurteilt worden. Warum wurde der franzöſiſche Plan ab⸗ gelehnt? Weil er in ſeinem Kern, d. h. der für alle Staaten gleichen Verteidigungsmiliz, ihrer Bewaff⸗ nung, Zahl und Rekrutierung ſofort wieder mit weſentlichen Einſchränkungen einſeitig zu Ungunſten Deutſchlands operierte; weil Frankreich außer ſeiner eigenen Verteidigungsarmee eine zahlenmäßig ebenſo ſtarke und im weſentlichen durch langdienende Einheiten zuſammengeſetzte Kolonialarmee farbiger Truppen beanſprucht; weil von einer wirklichen materiellen Abrüſtung trotz nomineller Verfügung des Völkerbundes über bas in Frankreich gelagerte unermeßlich reiche Material nicht die Rede ſein kann, und weil ſchließlich die ganze Idee der aus beſſer bewaffneten langdienenden Kontingenten beſtehenden Völkerbundsarmee ebenſo wie das ungeheuer komplizierte neue„Sicherheitsſyſtem“ nach menſch⸗ lichem Ermeſſen gewiß nicht die Zuſtimmung einer genügenden Anzahl von Staaten erhalten wird. Da andererſeits Frankreich gerade von dem Inkraft⸗ treten dieſer eigenartigen Form der„Organiſation des Friedens“ auch die eventuelle Verwirklichung der militäriſchen Vorſchläge, über deren Einzelheiten man ſich auch als Deutſcher immerhin unterhalten könnte, abhängig macht, gibt erklärlicherweiſe im Ganzen der neue franzöſiſche Plan Deutſchland nicht die Möglichkeit der Rückkehr zur Konferenz. Anders ſteht es um den engliſchen Plan. Grundſätzlich kommt er den bekannten deutſchen For⸗ derungen entgegen. Seine praktiſchen militäriſchen Einzelvorſchläge verſuchen zwar, hinten herum man⸗ ches von dem wieder wegzunehmen, was vorn grund⸗ ſätzlich gewährt wird, aber insgeſamt wäre es wohl denkbar, daß man in Ausſprachen mit dem deutſchen Außenminiſter aus den weſentlichen Elementen des engliſchen Planes eine ſolche allgemeine Garantie finden könnte, auf Grund deren im Einklang mit den Forderungen vom 29. Auguſt d. J. die deutſche Dele⸗ gation die Arbeit wieder aufnimmt. So konzentriert ſich alſo die Frageſtellung für die augenblicklichen Genfer Beſprechungen darauf, ob die franzöſiſche Po⸗ litik unter vorläufiger Zurückſtellung ihrer praktiſch für den Augenblick unmöglichen und viel zu weit ge⸗ ſteckten Wünſche hinſichtlich der„Sicherheit“, Völker⸗ ö 5 bundsarmee, Aenderung des Völkerbunds⸗Statuts uſw. geneigt iſt, den Grundzügen der engli⸗ ſchen Vermittlung hinſichtlicheinwand⸗ freier Zuſicherung der deutſchen Gleich⸗ berechtigung beizutreten. gehaltener Grundirrtum Deutſchland und dem Völ⸗ kerbund gegenüber iſt und bleibt der: Frankreich will dem unvollkommenen und immer noch im weſentlich⸗ 855 durch politiſche Macht einſeitig zu Ungunſten deutſcher Freiheit und vollen Souveränität regulierten Völker⸗ 4. bund die Aufgabe übertragen, den jetzigen Status von Verſailles für unbegrenzte Zeit festzuhalten. de weit als noch möglich im Einklang mit dem Diktaf Ihr hartnäckig feſt⸗ 5 2. Seite/ Nummer 546 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 23. November 1932 deutſche Gegentheſe bleibt mindeſtens ebenſo hart⸗ näcktg, ſyſtematiſch, zähe und im Einklang mit einer an Stärke zunehmenden Strömung der Weltmeinung dieſe: Erſt müſſen endlich einmal norma Le und auf gleichem Recht und gleicher ſtaatlicher un ab⸗ hängigkeit beruhende Beziehungen zwiſchen den Völkern geſchaffen werden, dann erſt wird der Völ⸗ kerbund richtig funktionieren und dann erſt könnte man— vielleicht— in einer ſpäteren Zukunft daran denken, ihm organiſatoriſche Aufgaben höherer Art zu übertragen, wie ſie der jetzige franzöſiſche Plan mit dem falſchen Ziel einer gegen ein freies und ſtar⸗ kes Deutſchland gerichteten politiſchen Organiſation Europas vorſieht. So kommen wir unſchwer zu dem Schluſſe, daß zu irgendeinem voreiligen Optimismus in bezug auf baldige deutſche Wiedermitarbeit in Genf trotz des engliſchen Vorſtoßes und gewiſſer freundlicher Reden anderer Delegationen no ch kein Anlaß vor⸗ liegt. Für die kommende Entwicklung wird ſcharf zu AUnterſcheiden ſein die Frage nach der Möglichkeit, bei der in neuen verſchwommenen Formulierungen an dem alten Ziele der Vorherrſchaft feſthaltenden Poli⸗ tik Frankreichs und überhaupt bei der heutigen un⸗ geklärten Lage der Welt in Politik und Wirtſchaft eine auf Jahre bindende, genau in allen Einzelheiten ausgearbeitete internationale Abrüſtun gs kon⸗ vention zu beſchließen und der Sonderfrage, ob und wann der für jede denkbare Zukunftslöſung un⸗ enthehrliche Faktor Deutſchland wieder in das internationale Verhandlungsſyſtem über Abrüſtung eingeſchaltet werden ſoll. Mein perſönlicher Eindruck geht dahin, daß der neue franzöſiſche Plan die erſte Möglichkeit außerordentlich a bgeſchwächt hat und daß es immer unwahrſcheinlicher wird, daß die Abrüſtungskonferenz mit einer Konvention von 60 und mehr Paragraphen ſowie mit 56 ſauberen Tabellen über die genauen Rüſtungsſtärken in Per⸗ ſonal und Material enden wird, die das bewußt immer mehr komplizierte und ausgeweitete Ab⸗ rüſtungsproblem in allen Einzelheiten regeln wer⸗ den. Wir werden, glaube ich, infolge der franzöſiſchen Haltung, der ſich die„Trabanten“ wie ſtets anſchlie⸗ ßen, allem Anſchein nach durch den Zwang der großen Politik, durch den Unwillen großer und kleiner Völker, durch die herandrängende Welt⸗ wirtſchaftskonferenz und durch die Notwen⸗ digkeit, die großen finanziellen Fragen zwiſchen Amerika und Europa zu klären, ſehr bald vor die Frage geſtellt werden, ob nicht ein anderer, einfacherer nur das Weſent⸗ liche berückſichtigender, vorläufiger Ausweg geſucht und gefunden werden muß. Näheres wird darüber mit Nutzen heut noch nicht zu ſagen ſein. Was aber auch immer die nächſte Zukunft bringen mag, eines ſteht feſt: Zum Teil V des Ver⸗ ſailler Vertrages, d. h. zu den einſei⸗ tigen Entwaffnungsbeſtimmungen für Deutſchland, führt kein Weg zurück. Der Druck, der nun auf Deutſchland ausgeübt werden ſoll, kann und wird keine andere Folge haben können, als die, der Gegenſeite dieſe unumſtößliche Tatſache zur Gewißheit zu machen! Raubüberfall auf ein Pfarrhaus Meldung des Wolffbütros — Byoenninghardt(Kreis Moers), 27, Nov. Auf den katholiſchen Pfarrer Sanders wurde ein Raubüberfall verübt. Vier Banditen dran⸗ gen in das Schlafzimmer des Pfarrers ein und zwangen dieſen mit vorgehaltenem Revolver, den Geldͤſchrank zu öffnen, aus dem ſte alles vorhandene Geld an ſich nahmen. Sie forderten auch noch die Brieftaſche des Pfarrers. Sodann ſchloſſen die Ver⸗ brecher den Pfarrer in ſein Schlafzimmer ein. Drahlſeilbahnunglück in Siebenbürgen Meldung des Wolffbüros — Klauſenburg, 23. Nov. Fünf Perſonen wollten auf einer Drahtſeilbahn bei Kyvaſzua einen Ausflug ins Gebirge unter⸗ nehmen. Durch einen unglücklichen Zufall ſtießen die Fahrkörbe über einem 1400 Meter tiefen Ab⸗ grund zuſammen und ſtürzten in die Tiefe. Alle fünf Inſaſſen des bergaufwärts fahrenden Korbes fanden den Tod. ö Kleiner Jortſchritt in Gens? Herrn von Neuraths Beſprechungen über die deulſche Gleichberechtigung Drahtung unſeres eigenen Vertreters f. Genf, 22. Nov. In den Beſprechungen über die Gleichberechti⸗ gungsfrage und den Wiedereintritt Deutſchlands in die Abrüſtungskonſerenz iſt man einen kleinen Schritt weitergekommen. Der Antrag des amerikaniſchen Botſchafters Nor man Da vis, eine Fünferkonferenz zu veranſtalten, die eine Formulie⸗ rung des deutſchen Rechtsanſpruchs finden ſoll, wurde auf engliſcher und italieniſcher Seite vorbehaltlos angenommen. Sir John Simon konferierte über dieſen amerikaniſchen Vorſchlag eineinhalb Stunden mit Herrn von Neurath. Innerhalb drei Tagen ſoll ſich entſcheiden, ob die Konferenz zuſtande kommen ſoll. 5 Paul⸗Boncour fühlte ſich veranlaßt, für den franzöſiſchen Konſtruktivplan noch einmal eine Lanze zu brechen. Er erklärte vor der Preſſe, der Plan ſei untrennbar und die franzöſiſche Regierung wün⸗ ſche, daß Deutſchland in der Debatte über den Kon⸗ ſtruktivplan in der Hauptkommiſſion teilnehme. Es ſei zwecklos, den Plan ohne Deutſchland zu diskutie⸗ ren und ſich in akademiſchen Erörterungen zu ver⸗ lieren. 5 Deutſchland allein könne das Schickſal der Konferenz durch ſein Wie⸗ dererſcheinen retten. Aus dieſen Erklärungen läßt ſich zweierlei ent⸗ nehmen: Die franzöſiſche Regierung, die in ihrem Plan den Gleichberechtigungsanſpruch Deutſchlands mit der Sicherheitsfrage und gemeinſchaftlichen Strafmaßnahmen gegen den Angreifer verknüpft hat, verlangt von Deutſchland, daß es dieſes„Junc⸗ tim“ annehmen ſoll, um dafür die Gleichberech⸗ tigung einzutauſchen. Dieſe Forderung, die nichts anderes als das Kernſtück des einſtigen Genfer Protokolls darſtellt, iſt ſowohl für Deutſchland als auch für England, Amerika und Italien unaunehm⸗ bar. In zweiter Linie ſucht Frankreich die deutſche Regierung für das Scheitern der Konferenz ſchuldig zu erklären, falls der Zuſammentritt der Haupt⸗ kommiſſion in dem gewünſchten Sinne nicht möglich wäre. Aufgabe Sir John Simons und Norman Davis iſt es, Frankreich zur Vernunft zu bringen. Gelingt das nicht, ſo hat auch die Fünferkonferenz keinen Zweck. Heute finden Beſprechungen zwiſchen dem Reichsaußenminiſter v. Neurath und dem italieniſchen Hauptdelegierten Baron Aloiſt ſtatt. Nach Auffaſſung der deutſchen Delegation enthält der engliſche Plan in ſeinem erſten Teil Möglich⸗ keiten einer befriedigenden Löſung, aber der zweite Teil, in dem über die militäriſchen Fragen geſpro⸗ chen wird, muß einer gründlichen Diskuſſton unter⸗ worfen werden. An deutſcher maßgebender Stelle wird hervorgehoben, daß England bereits an Stelle des Teils V öder Verſatller Beſtimmungen ein neues Abkommen mit Deutſchland auf der Grundlage der Gleichberechtigung zu errichten bereit ſei. „Von der Haltung Frankreichs hängt jetzt alles ab“, wurde uns von maßgebender deutſcher Stelle er⸗ klärt.„Wir ſind über die franzöſiſchen Abſichten noch nicht informiert und werden wahrſcheinlich im Laufe des Tages genau hierüber ins Bild geſetzt werden“. eee Die Landesſynode ſtimmt dem Kirchenvertrag zu Meldung des Wolffbüros — Karlsruhe, 23. Nov. Nach längeren Beratungen wurde von der Evan⸗ geliſchen Landesſynode der Kircheuver⸗ trag zwiſchen dem Freiſtaat Baden und der Ver⸗ einigten evangeliſch⸗proteſtantiſchen Kirche in erſter Leſung mit 39 gegen 21 Stimmen ange⸗ nommen. Gegen den Vertrag ſtimmten die reli⸗ giöſen Sozialiſten ſowie ein Teil der Poſitiven und Liberalen. Drei Abgeordnete beteiligten ſich nicht an der Abſtimmung. Nach der Eröffnung der Synode erſtattete Abg. Einwächter⸗ Waldshut(Pos.) einen ausführ⸗ lichen Bericht und empfahl den Vertrag zur An⸗ nahme, desgleichen eine Erklärung, worin un⸗ bedingtes Feſthalten an der Simultanſchule gefordert wird. In der Generalausſprache nahm Kirchenrat Wolfhard(pos.) das Wort für die Vertrags⸗ freunde. Er ſagte, wenn ein Konkordat mit der katholiſchen Kirche zuſtande komme, ſo gehe es nicht an, daß die Evangeliſche Kirche vertragslos bleibe. Es ſtehe nach ſeiner Ueberzeugung nichts im Ver⸗ trag, was das Gewiſſen politiſch belaſten könnte. Landeskirchenrat Pfarrer Voges Eggenſtein (NS) erklärte gleichfalls die Zuſtimmung ſeiner Fraktion zum Vertrag. Große Bedenken äußerte Abg. Pfarrer Vath⸗Mannheim für die Libe⸗ rale Guppe. Er führte aus, weite Kreiſe des evan⸗ geliſchen Kirchenvolkes, ſelbſt des katholiſchen, ſähen im Konkordat eine Beeinträchtigung des autonomen Staatsgedankens. Unannehmbar und unvereinbar mit der Freiheit des Proteſtantismus wie auch mit der Autonomie der theologiſchen Fakultät in Hei⸗ delberg ſei die im Vertrag vorgeſehene Art der Lehrſtuhlbeſetzung. Der liberale Redner ſah im Staatsvertrag doch einen Fortſchritt und ſtimmte ihm zu.— Für die religiöſen Sozialtſten lehnte Realſchuldirektor Dietrich⸗Mannheim das Vertragswerk grundſätzlich ab. Kirchenpräſi⸗ dent Dr. Wurth:„Kirche und Staat ſind auf⸗ einander angewieſen. Der Staat bedarf der ſitt⸗ lichen Kräfte der Kirche, dieſe des ſtaatlichen Schutzes. Gegen Erſchütterungen ſich zu ſichern, hat die Kirche nicht nur das Recht, ſondern die Pflicht. Daraus folgert der Abſchluß des Staatsvertrages.“ Oberkirchenrat Dr. Friedrich verwahrt ſich da⸗ gegen, daß der Vertrag gegen den evangeliſchen Gundcharakter verſtoße. Er habe vielmehr der neuen Stellung der Kirche ſeit 1918 die rechtlichen Unterlagen geſchaffen. Nach der Abſtimmung und der Erledigung eini⸗ ger geſchäftlichen Angelegenheiten vertagte ſich die Synode gegen 1 Uhr nachts auf heute vormittag 10 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht die zweite Leſung des Kirchenvertrages. Das Konkordat vor dem Landtag Meldung des Wolff ⸗ Büros .— Karlsruhe, 23. Nov. Der Haushaltsausſchuß des Badiſchen Landtags ſetzte am Dienstag vormittag die Beratun⸗ gen über das Konkordat Badens mit dem Heiligen Stuhl fort. Nach Erledigung einiger Vorfragen wurde in die Generaldebatte eingetreten. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Die Abſtimmung erfolgt heute. Die Nationalſozialiſten im bayeriſchen Landtag — München, 22. Nov. Das Plenum des Land⸗ tages beſchloß nach einer Erklärung des Landtags⸗ präſidenten Stang und nach einem Proteſt der Kom⸗ muniſten gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommuniſten, die ſeit dem 17. Juni ausge⸗ ſchloſſenen Nationalſozialiſten wieder zu den Sitzungen zuzulaſſen. Anwachſen der Arbeitsloſigkeit Meldung des Wolff⸗Bür 5s — Berlin, 23. Nov. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung für die Zeit vom 1. bis 15. November 1932 führte der Ein⸗ tritt winterlichen Wetters, wie regelmäßig um dieſe Jahreszeit, zu einem Anwachſen der Ar⸗ beitsloſigkeit. Am 15. November waren bei den Arbeitsämtern rund 5 265 000 Arxbeitsloſe ge⸗ meldet. Die jahreszeitliche Verſchlechterung, die bis⸗ her im Gegenſatz zu den Vorjahren noch aufgehal⸗ ten werden konnte, iſt jetzt zum Durchbruch gekom⸗ men. Die Steigerung um rund 156 000 gegenüber 220 000 bzw. 230 000 im Jahre 1931 bezw. 1930 läßt den Schluß zu, daß im weſentlichen jahreszeitliche Urſachen wirkſam geweſen ſind. In der Ar beitsloſenverſicherung konnte ſich der Zugang von Arbeitsloſen erſt im geringen Umfange bemerkbar machen, da ein Teil von ihnen vor Beginn des Unterſtützungsbezuges noch eine Wartezeit durchmachen muß. Die Zahl der Haupt⸗ unterſtützungsempfänger war daher mit 592 000 nur um rund 10 000 höher als Anfang des Monats. In der Kriſenfürſorge iſt die Zahl der Haupt⸗ unterſtützungsempfänger noch um rund 13 000 auf rund 1126 000 zurückgegangen. Bei den im frei⸗ willigen Arbeitsdtenſt Beſchäftigten dürfte der Ende Oktober erreichte Stand von rund einer viertel Million nicht unterſchritten worden ſein. Englands Arbeitsloſen-Sorgen Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 23. Nov. Nach der prunkvollen Eröffnung des Parlaments durch den König fanden ſich die Abgeordneten ſchneller als üblich zu nüchterner Arbeit zuſammen. Anſtelle der rein formalen Glückwunſchreden, die am erſten Tage ſonſt üblich ſind, begann ſofort im Un⸗ terhaus die Debatte über die Thron rede. Zum erſten Mal ſtand das Problem der Arbeits⸗ loſigkeit, das nach wie vor in der Liſte der politiſchen Aufgaben die erſte Stelle einnimmt, nicht im Kreuz⸗ feuer der Beſprechungen und Pläne. Macdonald, der ſelbſt ſo oft die Ausrottung der Arbeitsloſigkeit forderte und verſprochen hatte, erklärte geſtern, die Arbeitsloſigkeit ſei unheilbar. Der Gedanke, das Uebel durch Notſtandsarbeiten entſcheidend zu beſſern, ſei nach Jahren in den Ver⸗ ſuchen geſcheitert. Es werden daher, abgeſehen von Maßnahmen für die Belebung der Landwirtſchaft, keine beſonderen Pläne für die Erleichterung der Arbeitsloſigkeit aufgeſtellt. Dagegen wird die Re⸗ gierung ſich ernhaft mit der körperlichen und moraliſchen Ertüchtigung der Arbeits⸗ loſen befaſſen. Mit dieſer Andeutung iſt offenbar etwas ähnliches gemeint wie der deutſche freiwillige Arbeitsdienſt Auch die Anſiedlung von Arbeits⸗ loſen auf dem Lande ſcheint erwogen zu werden. Im übrigen bot die Debatte, wie ſchon die Thron⸗ rede, wenig Neues. Der enorme Druck, den die Rechtskonſervativen auf die noch immer„nationale“ Regierung ausüben, kam in der 5 5 Ankündigung einſchneidender Sparmaßnahmen und neuer Hilfeleiſtung für die Landwirtſchaft zum Ausdruck. Die ganze Debatte litt jedoch unter einer gewiſſen Unwirklichkeit, da über die große Trage, die im Augenblick in aller Munde iſt, über die bevor⸗ ſtehende Kriegsſchuldenzahlung auf Wunſch der Regierung geſchwiegen wurde. Aufruhr in norwegiſchem Gefängnis — Oslo, 23. Nov. In einem im Schloß von Akerſhus untergebrachten Gefängnis brach ein Aufruhr aus. Eine Anzahl Strafgefangener, die ſich vor einiger Zeit an einer Gefängnisrevolte beteiligt hatten und deshalb zu Zuſatzſtrafen verurteilt worden waren, ſteckten die im zweiten Stockwerk des Gefäng⸗ nisgebäudes gelegene Malerwerkſtatt in Brand, ſchnitten die elektriſchen Leitungen durch und griffen einige Gefängnisaufſeher tätlich an. Polizei ſtellte die Ruhe wieder her und löſchte den Brand. geanne d Art— eint Prinzeſſin! Die erſchütterte Legende von der Jungfrau von Orleans In den Spalten der angeſehenen Pariſer Mo⸗ natsſchrift„Mereure de France“ veröffentlichte der franzöſiſche Geſchichtsforſcher und Heraldiker Ja⸗ eobhn eine Abhandlung, die geeignet iſt, die Geſchichte der Jungfrau von Orleans in völlig neuem Lichte erſcheinen zu laſſen, und insbeſondere die Legende von der bäuerlichen Abſtammung Johannas aus der Welt zu ſchaffen. Jacoby gelangte nämlich auf Grund ſorgfältiger und eingehender hiſtoriſcher Nachforſchungen zu dem überraſchenden Ergebnis, daß die junge Hirtin aus dem Dorfe Domremy in Wirklichkeit eine Prinzeſſin von könig⸗ lichem Geblüt war. Sie war— behauptet Jacoby— die Schweſter des Dauphins, außer⸗ eheliche Tochter Iſabellas, der Gattin des Königs Karl M. von Frankreich. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Jungfrau Johanna, bevor das hiſtoriſche Schickſal ſie in den Brennpunkt des kriegeriſchen Geſchehens und der damaligen franzöſiſchen Politik ſtellte, als Tochter des Bauern d' Arc ein unauffälliges Daſein im Dorfe Domremy geführt hatte. In der Tat war ſte jedoch keine leibliche Tochter des Bauern, ſon⸗ dern nur ſein Pflegekind. Der Franzoſenkönig Karl VI. war ein geiſtesgeſtörter Mann, deſſen um⸗ nachtete Pfyche nur ſelten von kurzen Perioden des klaren Bewußtſeins unterbrochen wurde. Seine Gattin Jſabella von Bayern, deren Ehe mit dem geiſteskranken König einen höchſt unglück⸗ lichen Verlauf nahm, lebte von ihrem Gatten ge⸗ trennt. Sie ſuchte Zerſtreuung in zahlreichen Liebe⸗ leien. Am Hofe wurde von den Liebesabenteuern und Ausſchweifungen der Königin viel gemunkelt. Ihr Verhältnis zum Herzog von Orleans war ein öffentliches Geheimnis. Nur der, geiſtesſchwache König wußte nichts. 25 Aus der Verbindung mit dem Herzog von Or⸗ leans brachte Iſabella ein Kind weiblichen Ge⸗ ſchlechts zur Welt. Obwohl in jenen Zeiten das Baſtardentum blühte und die außerehelichen Spröß⸗ e vornehmer Eltern ſich ungeniert ihrer Ab⸗ ſtammung rühmen durften, hielt es Königin Iſa⸗ leans ihre bella für angebracht, das neugeborene Mädchen zu beſeitigen. Das mütterliche Herz wollte jedoch von dem Vorſchlag der Hebamme, das Kind einfach um⸗ zubringen, nichts wiſſen. Iſabella entſchloß ſich, die kleine Johanna fortzugeben. Das Kind wurde nach dem Dorfe Domremy, dem Beſitztum des Her⸗ zogs von Orleans, gebracht und dem Ehepaar d' Are in Pflege gegeben. Unter dem bäuer⸗ lichen Dach großgezogen, hatte Johanna zunächſt von ihrer hohen Abſtammung keine Ahnung. Sie erfuhr die Wahrheit auf ausdrücklichen Wunſch des Herzogs von Orleans. Durch das unaufhaltſame Vordringen der eng⸗ liſchen Streitkraft geriet der größte Teil des Or⸗ leanen⸗Beſitzes in Feindeshand, und das Ober⸗ haupt des Geſthlechts, der Herzog von Or⸗ leans, in engliſche Gefangenſchaft. Dort faßte er den kühnen Plan: eine Jungfrau vom Orleanen⸗ geblüt ſollte als Himmelsbotin auftreten, durch Verkündung des göttlichen Willens den Geiſt des franzöſiſchen Heeres ſtärken und das Volk zu einer nationalen Erhebung emporreißen. Mag ein ſolches Vorhaben für unſere heutigen Be⸗ griffe unglaubwürdig, ja phantaſtiſch klingen, vor vier Jahrhunderten entſprach es dem myſtiſchen und dunklen Geiſt des Zeitalters. Durch einen geheimen Sendling ſetzten ſich die Orleanen mit Johanna in Verbindung. Sie wurde über das Geheimnis ihrer Geburt aufgeklärt und gleichzeitig aufgefordert, durch Einſatz aller ihrer Kräfte für die Rettung des Orleans⸗Geſchlechtes, ſowie auch für die Befreiung des Vaterlandes von den engliſchen Eroberern einzutreten. Am 17. Fe⸗ bruar zog Johanna ins Feld, aber ſchon einige Tage vorher war in Orleans die Kunde davon verbreitet. Die Tatſache, daß die Anhänger der Orleanen ſchon früher von dem Plane Johannas wußten und die geſunkene Kampfkraft des franzöſiſchen Heeres durch den Hinweis auf die„göttliche Sendung“ zu heben ſuchten, beweiſt, daß die Jungfrau von Or⸗ i chen Entſchluß nicht alle wiſſenſchaftlichen Forſchungen? durch eigenen Antrieb gefaßt hatte, ſondern daß ſie unter fremdem Einfluß ſtand. Vom erſten Tage trat Johanna als Führerin auf. Sie erteilte Befehle an die militäriſchen Unter⸗ führer mit einer Selbſtverſtändlichkeit, die bei einer biederen Hirtin unfaßbar geweſen wäre, dagegen völlig plauſibel erſcheinen muß, wenn man mit Ja⸗ coby zu der Anſicht gelangt, daß ſie als Prinzeſſin von königlichem Geblüt das ſichere Empfinden hatte, ein ſelbſtverſtändliches Anrecht auf eine hohe Stellung zu haben. Im Kriegsrat geſchah es öfters, daß Johanna die franzöſiſchen Heerführer anſchrie und mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlug. Keiner wagte es, ihre Befehle zu kritiſieren. Keinem fiel es ein, in dem ſelbſtbewußten Vorgehen Jo⸗ hannas eine Geringſchätzung zu erblicken. Ein ſolches Verhalten der franzöſiſchen Kommandoſtellen der Jungfrau gegenüber in einem Zeitalter, in dem die Rangordnung als unantaſtbare, beinahe heilige In⸗ ſtitution galt, wäre völlig unerklärlich, wenn die Jungfrau keine anderen Argumente in die Wag⸗ ſchale hätte werfen können, als nur noch den Hin⸗ weis auf ihre Viſtonen. Graf Baudricourt richtete an ſte ein Schrei⸗ ben, in dem er Johanna mit den Worten„Meine Dame“ anredete. Dieſe Anrede, die in den ſpäteren Zeiten verallgemeinert wurde, gebührte damals nur Frauen hoher Abſtammung. Die Jungfrau ſelbſt nannte ſich nie Johanna d Are, ſondern bezeichnete ſich als Jungfrau von Orleans. Damit brachte ſie zum Ausdruck, daß ihre Sendung auch in ihrer Ab⸗ ſtammung begründet war. Auffallend iſt es gleich⸗ falls, daß das Wappen Johannas zwei goldene Lilien auf blauem Grunde aufwies. Bekanntlich ſtellt das Orleanen⸗Wappen drei goldene Lilien im blauen Felde dar. Alſo nur deine kleine Abweichung von den Wappen des Geſchlechtes, die auf ihre außereheliche Herkunft zurückzuführen war. In den amtlichen Dokumenten wurde Johanna mit dem Namen„du Lys“ bezeichnet, das heißt„Von der Lilie“, Dieſe und noch viele andere Beweiſe führt der franzöſiſche Ge⸗ ſchichtsforſcher ins Feld, um ſeine ſenſationelle Theſe von der königlichen Abſtammung der Jungfrau von Orleans zu bekräftigen. Wird unter der Wucht der Argumente die Ueberlieferung zuſammenbrechen? Oder wird ſich die Legende ſtärker erweiſen als Mannheimer Künſtler auswärts. Das Mann⸗ heimer Pianiſten⸗Ehepaar Hans und Leue Bruch hatte in letzter Zeit große Erfolge, vor allem auch beim Regerfeſt in Baden⸗Baden. Ueber einen Mozartabend ſchreibt die„Freiburger Zeitung“:„Man wird heute kaum zwei Pianiſten finden, die gerade im Zuſammenſpiel ſo aufeinander eingearbeitet und ineinander eingefühlt ſind, wie dieſe; es iſt oft, als ob nicht zwei Spieler am Flü⸗ gel ſäßen, ſondern nur einer.“ Ueber die Mit⸗ wirkung beim Regerfeſt ſchreibt der„Bad. Beobach⸗ ter“:„Dieſe beiden Künſtler ſind in ihren Nach⸗ ſchöpfungen auf zwei Klavieren bereits zu einer Berühmtheit gelangt... Es lag etwas Beglückendes und Befreiendes in dieſem wundervollen zwiefachen Muſizieren.“ Aehnlich urteilen die Zeitungen im Reich. Die„Kölniſche Zeitung“ nennt das Spiel der beiden„ganz unübertrefflich“, der„Tag“ rühmt die „großartig geſtaltete Wiedergabe“, eine andere Ber⸗ liner Zeitung das„vollendete Zuſammenſpiel“, die „großartige Intenſität der Geſtaltung“, die„Münch⸗ ner Zeitung“„die wahrhaft monumentale Weiſe, feſt⸗ 1 lich in der Schönheit des Klanges“, mit der Regers Werk in der Interpretation der Mannheimer Pia⸗ niſten entſtand.— Die Zeitſchrift für Muſik hebt hervor, daß die Paſſagkia für 2 Klaviere, hingebend geſtaltet von H. und L.., ein„Höhepunkt des gan⸗ zen Feſtes wurde. Hier wurde man von dem ganzen und großen Reger gepackt und gehoben.“ Deutſch⸗franzöſiſcher Autorenkrieg. Die frau⸗ zöſiſche Autorengeſellſchaft hat den deut⸗ ſchen Bühnenſchriftſtellern, die in Frank⸗ reich aufgeführt werden, den Krieg erklärt. Es wurde ſoeben in einer Mitgliederverſammlung be⸗ ſchloſſen, die Tantiemen für deutſche Stücke, die in Frankreich zur Aufführung gelangen,„bis auf wei⸗ teres“ nicht mehr zu bezahlen. Dieſer Beſchluß wird als Gegenmaßnahme bezeichnet. Man erklärt, daß die deutſchen amtlichen Stellen die Bezahlung der Tantiemen an franzöſiſche Autoren verhinderten und in einigen Fällen ſogar Steuerforderungen an die franzöſiſchen Bühnenſchriftſteller ſtellten. Um dieſe deutſchen Beſtimmungen zu bekämpfen und deren Aufhebung zu erreichen, lehnt es die Autorengeſellſchaft ab, die Tantiemen an deutſche Au⸗ 3 u entrichten. Die Regierungen ſollen 8 1 werden. franzöſiſche mit de n . 2 Mittwoch, 23. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 346 — Blaue Straße Ein Mä chen? Nein. Eine Neuheit in irgend einem Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Wie⸗ der nein. Viel natürlicher, viel einfacher und um ſo viel ſchöner: blaue Straße im Wald⸗ park! Wer hat das auch geſehen? Sonntag um die Mittagszeit: Feucht iſt die Straße, blau der Himmel. Und da ſpiegelt er ſich unten wider, dunkler nur und ſchwerer. Wie ein blaues Flußband zieht es durch die Bäume. Und die herbſtlichen Bäume werfen ihre lichten Blätter hinab in das Blau. Gelbe Fleckchen, rote Fleckchen und ein frohes Farbenſpiel beginnt. Einmal dicht umſäumt mit lebhaft gefedertem Gelb, wechſelt es hier über zu großen ruhigen lila⸗roten Tupfen, dann wieder runde, kleine bewegliche Pappel⸗ oder Birkenblätt⸗ chen, wie luſtige Goldtaler hingeſtreut! Und dann weichen eine Strecke weit die Bäume und Büſche zurück und die Wieſen ſtellen ihr Grün neben das ſchimmernde Blau, das in ruhigen Bogen hindurchſieht. Bald kommen aber die Trauerweiden, die den ruhigen Fluß unterbrechen. Sie ſchicken tauſend und abertauſend ſchmale graue und grünliche Blättchen hinab, die mit feinen Strichelchen ein unerhört lebendiges Muſter in unſere Straße ſchreiben. Und immer weiter ſo zieht das geſchmückte blaue Band, bis die Schatten kommen. Dieſem Spiel nachzugehen, dieſes Spi läßt uns ein ſolches Sterben der Natur in Heiterkeit und Schönheit bewundern und erfaſſen. Ein Märchen? Nein. Ein Gleichnis? Vielleicht. Id. Es wird weiter gebusddelt! Obwohl wir nun die Feiertage der Brückenweihe hinter uns haben und die beiden Brückenpaſſagen freigegeben ſind, iſt noch allerlei zu bereinigen. Auf der Ludwigshafener Seite werden Kabel für Telephonie und Telegraphie gelegt. Auch der Gleisanſchluß für die Straßenbahn muß noch fertig⸗ geſtellt werden. Ebenfalls iſt der Gleis anſchluß auf der Mannheimer Seite noch nicht be⸗ endet. Er wurde geſtern begonnen. Die Auffahrts⸗ ſeite von der Rheinluſt wurde geſtern ſogar wiederum geſperrt und eine Umleitung der von Ludwigshafen kommenden Fahrzeuge in Richtung Bismarckſtraße notwendig. Auf der Lin denhof⸗ überführung, deren Auffahrt für Autos voll⸗ kommen geſperrt iſt, wird zurzeit der Holzplat⸗ ten belag erneuert. Die Kraftwagen können über Rheinluſt durch den Schloßgarten oder über den Neckarauer Uebergang nach dem Lindenhof gelangen. Deutſche Chriſtbäume fahren in alle Welt In Hamburg beladen ſie ſchon ein Schiff mit Weihnachtsbäumen. Deutſche Chriſtbäume werden dort, wohl verpackt, in den Bauch des Schiffes ge⸗ tragen, einer nach dem andern, immer mehr. In kühlen, feuchten Räumen werden ſie da unten im tiefen, Dampfer aufbewahrt, damit ſie nach andert⸗ halb Monaten noch recht friſch und grün und voller Nadeln ſind, als kämen ſie gerade geſtern aus dem deutſchen Wald. Wohin fährt dieſes Schiff mit den deutſchen Tannen? Nach Kapſtadt. In die ſüdafrikaniſche 3 Union. Deutſche in ihrer zweiten Heimat, die keine Tannen kennt, rufen ſich das dentſche Weihnachtsfeſt in ihr jetzt hochſommerliches Land. Bei uns wird. oder ſoll doch dann der weiße Schnee liegen, der harte Froſt knacken, die andere Hälfte der Erde jedoch brütet unter der Sommerſonne. Aber Weih⸗ nacht iſt trotzdem, deutſche Weihnacht, wo Deutſche wohnen. Und überallhin, wo Deutſche wohnen wan⸗ dern deutſche Chriſtbäume. Das Schiff nach Kapſtadt iſt nur eines von vielen. Audere fahren hinaus nach Buenos Ares, nach Newyork, nach Calcutta und Mel⸗ bourne, dorthin vor allem, wo deutſche Siedler wohnen. Mit dieſem Stückchen deutſchen Waldes wandert die Heimat ſelbſt mit über die Meere und Kontingente. Leben aus deutſchem Boden kommt zu denen in der Fremde. Von den Deutſchen haben es auch die anderen gelernt, ſelbſt ſie feiern Weihnacht nach unſerer Art unter deutſchen Tannen. Deutſche Chriſtbäume ziehen in alle Welt. Reichsſendung des Rundfunks: Baden Ein ausgezeichneter Querſchnitt durch Badens Landſchaft und Volkstum In der Reihe der Reichsſendungen, die in reprä⸗ ſentativer Form landſchaftliche, geiſtige und kultu⸗ relle Querſchnitte durch deutſche Landſchaften ver⸗ mitteln ſollen, kam nun endlich geſtern unſer Hei⸗ matland Baden zu Wort. Bei der Verſchieden⸗ artigkeit der im badiſchen Staatengebilde vereinig⸗ ten deutſchen Stämme der Alemannen, Mainfranken und Pfälzer, der eine große Mannigfaltigkeit der Landſchaft und Lebensformen entſpricht, war es nicht leicht, eine einheitliche Form der Darſtellung zu finden. Es galt vor allem, den Hörern den Be⸗ griff Baden in ſeinem ganzen Ausmaß nahezubrin⸗ gen, ohne ſich dabei in Einzelheiten zu verlieren. Zu dieſem Zwecke mußte ein Querſchnitt gelegt werden durch badiſche Landſchaft, badiſches Volks⸗ tum, badiſches Wirtſchaftsleben, badiſche Kunſt und Kultur. Selbſt wenn man einen ſtrengen Maßſtab aulegt — in dieſem Falle haben wir es getan, denn wir wollten unſere Heimat im Aether würdig vertreten wiſſen— ſo wird man unumwunden zugeben müſ⸗ ſen, daß die Reichsſendung Baden eine der beſten Sendungen dieſer Art geweſen iſt, die bisher über die Sender gingen. Der Dank für die geſchloſſene Leiſtung ge⸗ bührt in allererſter Linie unſerem Landsmann Anton Fendrich, der es verſtanden hat, ein Manuſkript zu ſchaffen, das in gedrängter Form nicht nur das enthielt, was über Baden in anderthalb Stunden geſagt werden konnte, ſondern der auch die Eigenheiten einer Funkſendung in jeder Weiſe berückſichtigte. Wie weit allerdings an der funkgerechten Ausgeſtaltung die ebenfalls genannten Curt EClwenſpoek und Martin Lang beteiligt waren, entzieht ſich unſerer Kenntnis. Auf alle Fälle dürfte die Feſtſtellung genügen, daß An⸗ ton Fendrich ſein ganzes Wiſſen über das Badener Land ſo verwertete, daß ſelbſt die guten Kenner ihrer Heimat aufhorchen mußten. Da die große Linie durch die ganze Sendung hindurch gewahrt blieb, die muſi⸗ kaliſche Untermalung unaufdringlich und doch betont eingeflochten war, wurde zunächſt das Intereſſe ge⸗ weckt, das ſchließlich dadurch eine Verſtärkung fand, daß durch den Einſatz ſprachlich markanter und klang⸗ lich verſchiedener Stimmen die in ſteter Folge wech⸗ ſelnden Schlaglichter noch ſtärker betont wurden. Nir⸗ gends gab es ein längeres Verweilen, nirgends ein Eingehen auf Nebenſächlichkeiten. Beſonders gut ge⸗ lungen ſind die Ueberblendungen, die außerordentlich wirkungsvoll waren, die aber auch zum Nachdenken und geiſtigen Mitarbeiten anregten. Auftakt der Dreiteilung des badiſchen Landes war der Süden. Der Bodenſee mit Konſtanz und ſeiner Ge⸗ ſchichte zog vorüber, die Reichenau, die Mainau, das alte Mersburg blendeten auf. Weiter ging es den Rhein entlang, den Rhein, der unſer Lebensqntell, unſer Freund, unſer Stolz und.. unſere Schranke iſt. Schwarzwaldlandſchaft und Schwarzwaldmenſchen wurden vorgeſtellt, der Schwarzwald als Stätte der Erholung, als produktive Kraftquelle geſchildert. Krönung des Schwarzwaldbildes: Freiburg mit ſeiner Vergangenheit und ſeiner lebendigen Gegen⸗ wart. Ein Ritardando dazwiſchen: Erinnerung an Friedrich., den Förderer der Einheit. Wir Badener find Großdeutſche bis in die Knochen, denn wir haben früh die großdeutſche Aufgabe gelöſt. Der zweite Kreis der Betrachtungen über das badiſche Land dehnte ſich nach Norden bis zur Landesgrenze aus. Die erſte größere Station war die Landeschauptſtadt, in der man die hier wirkenden großen Geiſter wie Friedrich Wein⸗ brenner, Hans Thoma und andere kennen lernte, ein Geſpräch zwiſchen Coſima Wagner und Felix Mottl belauſchte. Verhältnismäßig groß war der Platz, der Mannheim und der Kurpfalz eingeräumt worden war. Man hörte, daß die Mannheimer es immer verſtan⸗ den haben, die Wolfsangel ihres Wappens von dem Fangeiſen zur Harpune umzuſchmieden, daß ſie Stehaufmännchen ſind und daß über dem Rauch der Induſtrieſchlote das Wort„trotzdem“ eingegraben iſt. Es wurde nicht vergeſſen zu erwähnen, wie Mozart einen entſcheidenden Einfluß ausgeübt hat, wie Schillers„Räuber“ ihre Erſtaufführung erlebten — die Schlußworte des Dramas mit dem aufrau⸗ ſchenden Beifall der Theaterbeſucher waren geſchickt eingeblendet— wie nach dem Weggang der Kur⸗ fürſten eine erſtarkende Bürgerſchaft die Führung übernahm. Der Hörer vernahm, daß Mannheim den zweitgrößten Binnenhafen beſitzt, daß ſeine Induſtrie von großer Bedeutung iſt, daß der Benzmotor in Mannheim die Wandlung vom zaghaft pulſierenden Maſchinchen zum heulenden Kompreſſor durchgemacht hat und daß im Mündungsdreieck von Rhein und Neckar der Rheintöchter Sang durch das Rattern der Maſchinen, den Lärm der Kranen und das Tuten der Schiffe abgelöſt wurde. Wieder gab es unmerklich eine Ueberblendung zum dritten Teil der Sendung, zum geiſtig⸗ romantiſchen Bezirk Badens. Koſtbare Stätten erleſener Kultur des Barock und Rokoko tauchen auf. Namen wie Raſtatt, Kuppen⸗ heim, Schwetzingen, Heidelberg wurden genannt und machten die alte Zeit lebendig. Mozart am Hof des Kurfürſten, der Jäger aus Kurpfalz, die Liſelotte und viele andere Geſtalten zogen vor⸗ über und rundeten das Bild. Viktor von Scheffels Geiſt wurde in Heidelberg lebendig, ehe die Sendung mit einem harmoniſchen Akkord ausklang. Sorgfältig wie die einzelnen Szenen aufeinan⸗ der abgeſtimmt waren, waren auch die Mundart⸗ proben eingeſtreut. Sie ſollten nicht viel mehr ſein, als eine Charakteriſtik der Landſtriche und ihrer Bewohner. Die ganze Sendung war ein Lichtblick in der ziemlich dunklen Oede des Südfunkprogramms. Dies ſei anerkennend feſtgeſtellt mit dem Wunſche, daß ſolche und ähnliche Sendungen recht oft in das Programm eingeſtellt werden und daß die Reichs⸗ ſendung Baden zu gegebener Zeit wiederholt wird. hj. * Großer Erfolg der Ausſtellung„Hausfrau und Notzeit“. Die Rhein⸗Neckarhallen üben in dieſer Woche eine große Anziehungskraft aus, denn man hat in Mannheim die letztjährige Ausſtellung„Haus⸗ frau und Handwerk“ nicht vergeſſen und begrüßt es dankbar, daß auch in dieſem Jahre wieder Gelegen⸗ heit vorhanden iſt, die durch eine ſolche Ausſtellung gebotenen Vorteile und Anregungen auszunützen. Trotz des vollkommen verregneten Montags hatten ſich etwa 1000 Beſucher eingefunden, während am geſtrigen Dienstag die Beſucherzahl auf 2000 ſtieg. * Poſtſtelle in der Friedrichsfelder Eichwaldſied⸗ lung. Da die Friedrichsfelder Eichwaldſtedlung all⸗ mählich zum— kleinen Dorf angewachſen iſt, ſah ſich das Friedrichsfelder Poſtamt gezwungen, bei den „Neudörflern“ eine amtliche Verkaufsſtelle für Poſtwertzeichen einzurichten. Ebenſo wurde daſelbſt ein Briefkaſten angebracht, der täglich einmal geleert wird. Für dieſe Bemühungen werden die Bewohner der Eichwaldſiedlung Poſt⸗ meiſter Klein in Friedrichsfeld recht dankbar ſein. * Gärtnerei beſtohlen. In der Zeit vom 20. Okt. bis 17. November wurden aus einer Gärtnerei in Neckarau 25 Zwergobſt⸗Birnenbäume, 8 Pfirſich⸗ bäume, 40 Buſchroſenſtöcke und 10 veredelte Wild⸗ linge entwendet. * 25 Jahre Wohlfahrtspfleger. In dieſen Tagen kann Herr Adam Hemmer, Hebelſtraße 19, auf eine 25jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Wohlfahrts⸗ pfleger und Bezirksvorſteher zurückblicken. Der Jubilar wurde in der Bezirksſitzung vom 21. Nov. in gewohnter ſchlichter Weiſe geehrt. Der Vorſtand des ſtädtiſchen Fürſorgeamts, Direktor Schu⸗ macher, überbrachte die Glückwünſche der Stadt und überreichte ihm eine künſtleriſch angefertigte Ehrenurkunde und ein Blumengebinde. Ebenſo er⸗ hielt der Jubilar von dem Wohlfahrtsbezirk Glück⸗ wünſche und ein Geſchenk. * Seinen 70. Geburtstag feiert am morgigen Donners⸗ tag Bäckermeiſter Karl Gotlieb Gulden, Dolberg⸗ ſtraße 17, in geiſtiger Friſche und körperlicher Rüſtigkeit. Herr Gulden iſt zugleich langjähriger Leſer unſeres Blattes. „Wo warſt oͤu denn ſo lange, Bobby?“ „Im Kittchen, mein Lieber!“ „Warum denn?“ „Ich bin zu langſam Auto gefahren!“ „Zu langſam?“ „Ja, zu langſam! Denn ſonſt hätte mich das Polizeiauto nicht einholen können!“ Die künſtliche Inſel im Jürichſee Das Projekt eines Mannheimer Baumeiſters Daß es jetzt 25 Jahre her ſind, daß ein Mann⸗ heimer Baumeiſter auf dem ſilbernen Spiegel des Zürichſees im Angeſicht einer eleganten, mon⸗ dänen Stadt und eines zauberhaften Gebirgs⸗ panoramas eine Inſel des Vergnügens anlegen wollte, dürfte in Mannheim ſelbſt kaum bekannt ſein. Und doch hat dieſes für die Verhältniſſe des Jahres 1907 erſtaunliche Projekt damals nicht nur in der Stadt Zürich, ſondern in der ganzen helvetiſchen Republik monatelang alle Gemüter erhitzt. Im Jahre 1907 hatte der Mannheimer Baumeiſter, Architekt Leo Gehringer ein Projekt ausgearbeitet, das ein Eiland fröhlichen Genuſſes mitten im lieb⸗ lichen Zürichſee hervorzaubern ſollte. Auf dieſer mit allen Schikanen damaliger Ingenieurkunſt zu ſchaffenden Inſel ſollte ein See⸗ reſtaurant angelegt werden, das aus einem drei⸗ flügeligen Gebäudetrakt beſtand. Dazu ſollte ein Muſikpavillon kommen, ein weiträumiger Spielplatz und endlich ein Promenadenweg, der die ganze Herr⸗ lichkeit umgürten ſollte. Dieſe Inſel wäre für die Züricher Bürger und die zahlreichen Fremden, die dieſe größte Stadt der Schweiz allſommerlich in hellen Scharen beſuchen, zweifellos ein beliebtes Ausflugsziel geworden. Eine Bootspartie nach dieſem Paradies aus Holz und Stahl, allwo man ſich allen Genüſſen eines Brillat⸗Savarins und nicht zu⸗ letzt dem Tanz hingeben konnte, erſchien ſehr ver⸗ lockend. Beifällig nahm ein Teil der Zürcher Bevölkerung von dieſem intereſſanten Projekt des jungen Mann⸗ heimer Baumeiſters Kenntnis. Vor allem war die junge Generation begeiſtert dafür. Aber die Alten blieben ablehnend und die Zürcher Gaſtwirte erblickten in einet ſolchen Inſel eine ge⸗ fährliche Konkurrenz. Die kommunalen und ſtaat⸗ lichen Behörden vermochten ſich beſonders unter dem Druck der Proteſte von Wirten und Dampfboot⸗ verwaltung auch nicht für das Inſelprojekt zu er⸗ wärmen. Sie hatten Bedenken wegen der Sicherheit des ſchwimmenden Unternehmens, das vielleicht — ſo fürchtete man— von Stürmen gefährlich hin⸗ und hergeſchüttelt und ſchließlich von ſeiner Ver⸗ ankerung im Seegrund losgeriſſen worden wäre. Da die kantonale Finanzdirektion und die Baudirektion ſich beſonders gegen die Anlage einer ſolchen künſt⸗ lichen Inſel wandten, erhielt Gehringer und ſein Mitarbeiter Bock vom Kanton aus endgültigen ab⸗ ſchlägigen Beſcheid. Das ſchwimmende Eiland der Seligen im Zürcher See blieb nur eine ſchillernde Seifenblaſe. Alle fortſchrittlich geſonnenen Geiſter in Zürich bedauerten das Scheitern des Projektes. Welche Gründe die luzerniſche, teſſiniſche und gen⸗ feriſche Regierung bewogen, das auch ihnen ein⸗ gereichte Geſuch des Mannheimers zu den Akten zu legen, iſt heute nicht mehr feſtſtellbar. Wie ſehr das Projekt in der Schweiz Intereſſe gefunden hat, be⸗ weiſen die Nachrufe, die man ihm in der„Neuen Zürcher Zeitung“ und in der„Zürcher Illuſtrierten“ vor einiger Zeit aus Anlaß des 25jährigen„Jubi⸗ läums“ gewidmet hat. wyI. Mannheimer Sendungen Von den Darbietungen des Philharmonſiſchen Orcheſters Mannheim verdient ein recht anſprechend zuſammengeſtelltes„Marſch⸗Kaleidoſkop“, das Armee⸗Märſche berühmter Meiſter, Armee⸗Märſche nach berühmten Meiſtern, Geſellige Märſche, Marſch⸗Montage, Schlager in Marſchform und Opern⸗Märſche brachte, beſon⸗ dere Erwähnung. Die Stabführung hatte Karl Eberts, der dieſer Veranſtaltung die richtige Form zu geben wußte. Einen auserleſenen künſtleriſchen Genuß vermittelten wieder Lene Heſſe und Hans Bruch, die in einer Kammermuſikſtunde die Es-dur⸗Suite op. 43 von Gold⸗ märk und das Andante aus der Sonate op. 59 von Cyrill Scott ſpielten. 5 Die Mandolinengeſellſchaft„Mignon“ 1922, die erſt vor wenigen Tagen bei ihrem Jubiläums⸗ konzert erneut den Beweis ihres disziplinierten und klang⸗ lich fein abgeſtuften Spieles erbrachte, ſtellte ſich nun auch den Rundfunkhörern vor und erfreute durch ein geſchickt ausgewähltes Programm. In der Stunde des Chorgeſangs kamen die vier von Chormeiſter Max Ad am betreuten Vororts⸗Geſangvereine Sängerhalle Germanta Neckarau, Lieder⸗ tafel Mannheim⸗Seckenheim, Männer⸗Ge⸗ ſang⸗Verein Mannheim Sandhofen und Sän⸗ gerbund Mannheim⸗Käfertal zu Wort. So weit aus dem jeweils nur einmaligen Auftreten zu erkennen war, ſcheinen die vier Chöre, die über anſprechendes Stimmenmaterial verfügen, ziemlich gleichwertig zu ſein. Die vortreffliche Schulung kam bei den Geſamtchören „Karfreitag“ von Kaun,„Gebet“ von Lendvay und„Feſt⸗ licher Hymnus“ von Otto Siegl zum Ausdruck. 9913 4. Seite/ Nummer 346 — Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 23. November 1932 Landestagung des Evangeliſchen Bundes Der Badiſche Landesverein des Evan⸗ geliſchen Bundes veranſtaltet vom 26.— 28. No⸗ vember in Mannheim⸗Neckarau ſeine diesjährige Landestagun g. Ein am 26. November ſtatt⸗ findender Begrüßungsabend im Saal des Evangeli⸗ ſchen Gemeindehauſes eröffnet die Tagung. Der Haupttag(27. November) beginnt mit einem Feſt⸗ gottesdienſt, bei dem Univerſitätsprofeſſor D. Hu p⸗ feld⸗ Heidelberg die Predigt übernommen hat. An⸗ ſchließend wird Kirchenrat Hindenlang⸗Karls⸗ ruhe den Kindergottesdienſt halten. Nachmittags finden Volksverſammlungen in verſchiedenen Räu⸗ men 9 7 und eine öffentliche Kundgebung auf dem Marktplatz mit einer Anſprache des Bundesdirektors DB Fahrenhorſt⸗ Berlin. Bei der für den Abend geplanten Feſtverſammlung im großen Saal des Ge⸗ meindehauſes werden Univerſitätsprofeſſor D. Odenwald⸗⸗Heidelberg und der Landes vorſitzende, Pfarrer Vath⸗Mannheim⸗Neckarau, ſprechen. Die Reden werden umrahmt ſein von muſikaliſchen Dar⸗ bietungen. Der Montag vormittag iſt für geſchäft⸗ liche Erörterungen vorgeſehen. 8 Forſchungen an tropiſchen Seen Profeſſor Dr. Thienemann ſpricht Profeſſor Dr. A. Thienemann von der Hydro⸗ Hiologiſchen Anſtalt der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft Plön, eine Autorität auf dem Gebiete der Limnologie, ſprach auf Veranlaſſung des Vereins für Naturkunde und der Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde vor einer anſehnlichen Zuhörerſchaft im Vortragsſaal der Kunſthalle über„Forſchungen an tropiſchen Seen“, wobet ex in erſter Linie den Verlauf der Deutſchen Limnologiſchen Sunda⸗ Expedition ſchilderte. Sehr wertvoll und anregend war die gegebene Einführung in das Weſen der Limno⸗ logie, d. h. in die Wiſſenſchaft von den Binnengewäſſern und ihre Bedeutung für die Kultur der Gegenwart. Stoff⸗ kreislauf eines Gewäſſers und Qualifikation auf Grund dieſes Kreislaufes ſind die beiden Punkte, die der Forſcher zu berückſichtigen hat, der von der Wechſelwirkung der zu einer Lebenseinheit, zu Gewäſſern zuſammengeſchloſſenen Lebewelt und Umwelt weiß. Die Sunda⸗Expebition ſuchte die Tropen, die Wiege des Lebens, auf und kam nach elfmonatlicher Ab⸗ weſenheit mit einer unermeßlichen Ausbeute zurück. Java, Sumatra und Bali waren die Forſchungsgebiete, die unter Mitnahme eines vollſtändigen chemiſchen Laboratoriums durchſtreift wurden. Das an Vulkanen reiche Java beſitzt ſtellenweiſe bis zu 200 Meter tiefe Maare mit ſteilabfallen⸗ den Ufern. Charakteriſtiſche Schlammſtrudel findet man in Mittel⸗Java auf Ploteous, die noch die Reſte der alten Hindu⸗Kultur aufweiſen. Eingehend erforſcht wurden die drei großen Seengebiete von Sumatra, in denen der Ur⸗ wald meiſt bis an die Ufer reicht. Von größter Bedeutung iſt für die Malaien der Fiſchfang, der in dieſen tropiſchen Gewäſſern ſehr ergiebig iſt. Waſſerſälle, deren Umgebungen überaus üppig ſind und reiches Material dem Naturforſcher bieten, Torfſmoore und Heidetümpel, die an deutſche Land⸗ ſchaften erinnern, und manche andere Feſtſtellungen konnte die Sunda⸗ Expedition, die auch geologiſche und ethno⸗ graphiſche Ergebniſſe zeitigte, treſſen. Ueber die Geſamtergebniſſe wird ein mehr⸗ bändiges Werk berichten. Brachte die Expedition doch mehr als 10 000 Aufnahmen mit und entdeckte ſie doch, ohne da⸗ rauf auszugehen, mehr als 500 neue Tiere und Pflanzen. Profeſſor Thienemann konnte bei Fieſer Fülle der Ergeb⸗ niſſe nur ganz kurz das Weſentlichſte ſkizzieren. Er be⸗ richtete über die Umſchichtung und Stabilität der Binnen⸗ ſeen, über die ungeheure organiſche Produktion, von den in 1700 Meter hoch gelegenen Waſſerfällen anzutreffenden Krabben und vielen anderen Eigenarten. Einen weſent⸗ lichen Beſtandteil dieſer hochintereſſanten Ausführungen bildeten die außergewöhnlich ſchönen Lichtbilder, die neben dem wiſſenſchaftlichen Moment nie die künſtleriſche Linie vermiſſen ließen. Herzlicher Beifall dankte dem Redner für dieſen überaus wertvollen Abend. Kt 4. Vadiſcher Leibgrenadiertag * Karlsruhe, 21. Nov. Der Hauptausſchuß des 21. Deutſchen Feuerwehrtages hielt im Karlsruher Rathaus ſeine Schlußſitzung ab, wobei feſt⸗ geſtellt wurde, daß die Tagung in allen— auch in finanziellen— Teilen zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten verlaufen iſt. Es war die bedeutendſte Tagung, die Karlsruhe ſeit vielen Jahren zu ver⸗ zeichnen hatte. Für das nächſte Jahr ſtehen der 4. Bad. Leibgrenadiertag und ein Sänger⸗ feſt mit Geſangswettſtreit in Ausſicht. Anläßlich des Grenadiertages wird eine Gedenkfeier für die Toten des Weltkrieges mit einem Aufmarſch von etwa 8000 alten Grenadieren und eine vaterländiſche Weiheſtunde vor dem Schloß ſtatt⸗ finden. Beim Sängerfeſt iſt ein Feſtzug geplant. Ehrung der Gründer des Odenwaldklubs Am 22. Oktober, dem Gründungstage der hieſigen Ortsgruppe des Odenwaldklubs, konnte eine Feier nicht ſtattfinden. So veranſtaltete man zum Gedenken der Gründung vor 40 Jahren und zu Ehren der noch lebenden Gründer am verfloſſenen Freitag einen Familien⸗ abend. Die Geſangs⸗Abteilung unter Dr. Enckrich ſang nach Begrüßungsworten des Leiters des Abends, Architekten Baumüller, einen wuchtigen Chor, dem ſich eine junge Sopraniſtin, Fräulein Fohmann, mit Liedern von Schumann und Schubert anſchloß. Frl. Foh⸗ mann, eine erfolgreiche Schülerin von Frau König⸗Bom⸗ matſch, gab ſpäter noch als Probe ihres dramatiſch ſtarken Könnens das Marſchlied aus der Operette„Die Kaiſerin“ und erntete reichen Beifall. Nach einem trefflich geſungenen Chor der Damen⸗ Geſangsabteilung unter Dirigent Sonntag nahm der erſte Vorſitzende Rektor Weißert das Wort. Seine Dankesworte waren an die Gründungs⸗ mitglieder gerichtet. Er ſtreifte die Kranzniederlegung am Grabe des erſten Vorſitzenden am 40. Gründungstag und nr, Nelft! A PP die Gedenkfeier für die Toten im Walde an der Poſſelts⸗ luſt. Der heutige Tag, fuhr er fort, ſei den noch leben⸗ den Gründern gewidmet, denen er im Namen des Klubs heißen Dank ſage für die Tat der Gründung. Sie er⸗ möglichte es in den verfloſſenen 40 Jahren, Tauſende, ja Hunderttauſende von Männern, Frauen und Kindern hin⸗ auszuführen in die herrliche Natur. Nicht nur er, auch wohl alle anderen Klubmitglieder verdankten die ſchönſten Stunden des Lebens dem Wandern. Nicht um des Wan⸗ derus ſelbſt willen, ſondern weil der Menſch zum Menſchen komme. Dieſe Gemeinſchaft ohne jede Unterſchiede ins Leben gerufen zu haben, ſei ihr Verdienſt. Der Klub habe nun beſchloſſen, den noch ſieben lebenden Gründern Direktor F. Albrecht, Karl Frickinger, Auguſt Kiemlen, Ambroſ. Madlener(Kempten i..), Di⸗ rektor Robert Perſon, Georg Rauten buſch, Richard Tante die Ehreumitgliedſchaft, die höchſte Ehre im Klub, zu verleihen. Zubelnd werden die Ausgezeich⸗ neten beglückwünſcht. Anſchließend an dieſen Feſtakt er⸗ klang Fräulein Ritters Weihelied, während deſſen das Banner auf der Bühne erſchien. Ihm widmete Fran Joſefine Treſche im Auftrag aller weiblichen Klubmitglieder ein koſtbar geſticktes Fah⸗ neuband als Dank dafür, daß der Odenwaldklub der Frau das echte Wandern gezeigt, ihr gleiche Rechte im Klub ein⸗ geräumt und ihr ſo den Weg zur Geſundung und zur Ver⸗ tiefung der Kenntnis der Natur und Heimat bereitet habe. Mit Worten der Freude nahm der 2. Vorſitzende dies koſt⸗ bare Angebinde dankbar entgegen. Den Dank der neuen Ehrenmitglieder brachte Auguſt Kiemlen mit einem Gelöbnis zur Treue an der idealen Wanderſache zum Aus⸗ druck. Er ſchloß mit dem Wunſche, daß das deutſche Vater⸗ land und mit ihm auch der Klub den größten Tiefſtand recht bald überwinden. Ein Wanderchor der Geſangs⸗ abteilung brachte den Abſchluß. Die Hauskapelle hatte unter Friedrich Walters Leitung den Gedenk⸗ und Ehrenabend glanzvoll abgerundet. Aſtav Adolf-Jeier hat mit ihrer ſchlichten Gu ſtav Adolf ⸗Feier eine große, eindrucksvolle Tat geſchaffen. Es wurde ein Spiel von S. Schieder„Von der Kirche Not und Rettung“ auf⸗ geführt. Im Hinblick auf den Bußtag fand die zweite Aufführung am vergangenen Sonntag ſtatt, deun dies Spiel iſt, wie im Vorwort ſteht, bewußt Predigt und Ver⸗ kündigung, iſt eine Bußtagspredigt von Einkehr und Be⸗ ſinnung, ein Aufhorchen auf das„erſchrockene Gewiſſen“ und auf das frohe„Dennoch“ des Glaubens, eine innere Schau auf den Glauben, der aus viel Not kommt. Die Aufführung vergaß nicht die Mahnung ſeines Ver⸗ faſſers, daß das Spiel predigen und verkünden ſoll. Spie⸗ ler und auch Hörer verſtanden die Bußtagspredigt. Jeder Edwin Fiſcher und die Seinen Zweites Philharmoniſches Orcheſter . Dem Publikum der philharmoniſchen Konzerte Hietet ſich ein ungewohnter Anblick: An den vier in einer Reihe ſtehenden Flügeln nehmen Edwin Fiſcher und ſeine künſtleriſchen Mitarbeiter: Prof. Wilhelm Kempff, Käte Aſchaffenburg und Ferry Gebhardt Platz, alle mit dem Rücken zum Publikum, jeder überdies begleitet von einem Aſſiſtenten zum Umblättern. Sinn und Zweck der ſeltſamen Aufſtellung wird klar, wenn man die Mit⸗ glieder des Kammerorcheſters auf den rückwärtigen Stufen pyſtiert ſieht. Edwin Fiſcher, der am zweiten Flügel, von links gerechnet Platz nimmt, übernimmt alsbald die Rolle des Cembalo⸗Dirigenten, des Kapellmeiſters alter Schule, der vom Cembalo aus den ganzen Apparat leitete und wo es not kat, zur Ausfüllung der Har⸗ monien ſelbſt in die Taſten griff. Seine Betätigung als Dirigent iſt nicht erſt neueſten Datums: er wurde por einigen Jahren als Leiter eines Symphonie⸗ Orcheſters berufen und nahm die Berufung an unter der Bedingung, ſeiner Pianiſten⸗Laufbahn treu bleiben zu dürfen. Als Pianiſt ſchien er ja immer die Grenzen des Inſtrumentes ſprengen zu wollen, wie er ja in erſter Linie Muſtker und ſehr in zweiter Klavierkünſtler iſt. Auch beim Dirigieren iſt ſein Muſtkertum das primäre: alles iſt impulſiv erfaßt, klar und deutlich. Er gibt deutliche Winke mit den Händen, mit den Augen und fühlt ſich am wohlſten in der Nähe des Klaviers, das für ihn einen unver⸗ ſiegbaren Kraftſtrom darſtellt wie für einen vorzeit⸗ lichen Titanen die Berührung mit ſeiner Mutter Gala. Die Perſonal⸗Union von Pianiſt und Dirigent bringt es mit ſich, daß manche Akzente bedeutend wuchtiger ausfallen, als ſie Bach vorſchwebten(und die Clavichorde damaliger Bauart ohne gußeiſernen Rahmen vertragen hätten). 5 An der Spitze der Vortragsordnung ſtand ein Konzert für vier Klaviere, das Joh. Seb. Bach zu häuslicher Muſikübung nach einem Vivaldiſchen Kon⸗ lich pianiſtiſchen Um⸗ zären, von denen ſich jeder vollwe zert für 4 Violinen geſchrieben hat. Zu einer wirk⸗ und Neuformung in dem Sinne, daß nun wirklich vier neue Solo⸗Parte b Die evangeliſche Gemeinde Feudenheim, Veranſtaltungen in Mannheim Mitwirkende war ſich ſeiner Aufgabe, Vermittler dieſes Mahnrufs zu ſein, voll bewußt. Und ſo zeigten Alle eine Hingabe, die nur aus dem Verſtändnis für die große Aufgabe jedes Einzelnen zu erklären iſt. Und dieſe Be⸗ geiſterung und das Erfülltſein mit dem ſeeliſchen Inhalt des Spiels zeitigte z. T. überraſchend gute Leiſtungen ſowohl darſtelleriſch als auch ſprechtechniſch, ſo daß der Zu⸗ ſchauer zuweilen vollſtändig vergeſſen konnte, daß er Latenſpieler vor ſich hatte. Wohltuend und für den ſicheren Geſchmack der Leitung(H. Brunner) zeugend, wirkte die Vermeidung aller theatraliſchen Geſten und eines fal⸗ ſchen Pathos, was die Eindringlichkeit und den Ernſt der wirkungsvoll zuſammengeſtellten Bilder noch erhöhte. Dies gilt in erſter Linte von den beſonders gut durchdachten und durchgearbeiteten Darſtellungen des Guſtav Adolf(Brun⸗ ner), des Pfarrers(Scharnberger), des Kommiſſars (Haring), des Loiſl(Rupp), des Paters(Ruf) und des ſehr eindrucksvollen Sprechers der evangeliſchen Kir⸗ chen(Bernhardt). Auf die feine und auch im Ver⸗ lauf ſehr würdige und ernſte Feier kann die evangeliſche Gemeinde Feudenheim mit Recht ſtolz ſein, aber auch dankbar den Veranſtaltern und Leitern: Pfarrer Kam⸗ merer und dem Evang. Jugendbund. Ue. 2 Eine warme tuße, warmes è& ssen! Spendet ur Wimnternotflilfe 1932/33 A 7. Kirchlich⸗poſitive Vereinigung Auf Freitag hatte die Kirchlich⸗poſttive Ver⸗ einigung ihre Mitglieder und Freunde in den großen Saal des Wartburghoſpizes zu einem Vortragsabend eingeladen. Univerſitätsprofeſſor Dr. Hugfeld aus Heidelberg, der Direktor des dortigen Predigerſeminars, ſprach über das Thema:„Sind wir auf dem Weg zur Neuentdeckung der Kirche?“ In geiſtvoller, feſſelnder Weiſe zeigte er, wie in dem Zeitenbruch, in dem wir leben und in dem alle bisher feſtſtehenden Mächte in die Kriſis gekommen ſind, auch der alte Individualismus zum Zerbruch gekommen iſt, der alle Bindungen und alle Gemeinſchaft ablehnte Es iſt heute, wo man die Rat⸗ loſigkeit und Hilfloſigkeit aller menſchlichen Organiſationen deutlicher als je erkennt, wieder von vielen Seiten her die Kirche angefordert, als die Macht, die an der inneren Er⸗ neuerung des Menſchen arbeitet. Daß es ohne eine ſolche innere Erneuerung aus überirdiſchen Kräften nicht vor⸗ märts geht, lernt man nun doch in allen Lebensbeziehungen einzuſehen. Aber Kirche iſt noch nicht da, wo Sehnſucht nach Gemeinſchaftswille iſt. Kirche iſt nur da, wo der Kyrios, der Chriſtus, der Herr iſt und ſein Evangelium im Mittelpunkt ſteht. Wir leiden unter der Herrenloſig⸗ keit, daher das Chaos. Nur wenn der Herr wieder Herr wird auch in ſeiner Kirche, kann die neuentdeckte Kirche ihrem Volke zur Rettung verhelfen. Im Anſchluß an den Vortrag fand eine Mitglieder⸗ verſammlung ſtatt, in der an Stelle des wegen Ar⸗ beitsüberlaſtung zurückgetretenen Landeskirchenrat Bender Stadtpfarrer Frantzmann zum 1. Vorſitzenden der Kirchlich⸗poſitiven Vereinigung gewählt wurde. Der katholiſche Kranken⸗ und Schweſternverein in Friedrichsfeld veranſtaltete am Sonntag im Saale des„Bernhardushofes“ einen wohlgelungenen Theaterabend. Stadtpfarrer Bürkle, der eine große Anzahl Friedrichsfelder aufs freudigſte begrüßen konnte, gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Beſucher einen angenehmen Abend verleben möch⸗ ten. Der Cäcilienverein eröffnete unter der Leitung von Hauptlehrer a. D. Brummer mit dem Begrüßungschor „Grüß Gott“ die Veranſtaltung. Reichen Beifall erntete auch der Chor durch die im Laufe des Abends noch zum Vortrag gebrachten Lieder, die durch ihre exakte und har⸗ montſche Darbietung aufmerken ließen. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand das dramatiſche Schauſpiel:„Im Kreuz iſt Heil“, das unter der Leitung von Schweſter Synalda einen tiefen Eindruck auf die Zuhörer machte. * Wirtſchaftskriſe und Lebensführung. Ueber dieſes Thema, das im Augenblick im Vordergrund des Intereſſes ſteht, wird am morgigen Donnerstag in der Harmonie Frau Emma Kromer, ſtellvertretende Vorſitzende des Reichsverbandes deutſcher Hausfrauenvereine, ſprechen. unabhängig vom anderen behaupten könnte, blieb herzlich wenig Spielraum übrig. Häufig gehen die Bäſſe im Einklang, auch die rechte Hand iſt ſehr ſelten wirklich konzertant behandelt, mit Ausnahme einer kadenzartigen Akkordbrechung, die Bach über ver⸗ ſchtedene Harmonien führt und die ſich dankbar dar⸗ ſtellt. Die vier Soliſten, Edwin Fiſcher an der Spitze, dann Wilhelm Kempff, Frl. Aſchaffen⸗ burg und Ferry Gebhardt überraſchten durch äußerſt präziſes Zuſammenſpiel, das nicht nur der muſikaliſchen Durchbildung, ſondern auch der Bereit⸗ willigkeit der Partner zur Unterordnung unter Fiſchers Willen alle Ehre machte. Das Konzert wurde als Zugabe wiederholt. 8 Ein Kirchenkonzert von Feliee d Abaco, dem am Münchner Hof wirkenden italieniſchen Meiſter, ein Vorfahre der heutigen Konzertform, gab Fiſcher Ge⸗ legenheit, ſich mehr als Dirigent zu betätigen, zumal er nur die harmoniſche Ausfüllung am Klavier be⸗ ſorgte. Seine Fähigkeiten als Orcheſterführer traten am reinſten in Erſcheinung bei den beiden Canzoni per sonar, den älteſten Suitenformen, die u. a. von Giovanni Gabrieli gepflegt wurden, in deren ſubtiler Ausarbeitung und ſorgfältig ſchattierter Wiedergabe ſich Fiſcher vor allem als Orcheſter⸗ Erzieher von unglaublichem Ernſt und großer Zuverläſſigkeit er⸗ wies. Hier trat zu Tage, welch eine Kluft ihn z. B. von Artur Nikiſch trennt, der im Bewußtſein ſeines hinreißenden Temperamentes anſtrengenden Proben gerne aus dem Wege ging. In ſeinem eigentlichen Bereich zeigte ſich Edwin Fiſcher, als er das-dur-Konzert für ein Klavier (und Orcheſter) von Joh. Seb. Bach ſpielte, wobei Frl. Aſchaffenburg die harmoniſche Ausfüllung am 2. Klavier(in unſerem Falle am 3. Flügel) über⸗ nahm. Fiſcher überraſchte wieder durch ſein Tem⸗ perament und die liebevolle Ausdeutung der kan⸗ tablen Stellen, wie er gelegentlich gerne zu modern anmutenden Oktav⸗Verdoppelungen Zuflucht nahm. An Dankbarkeit kann ſich dieſes Konzert kaum mit dem 5. Brandenburgiſchen mit ſeiner wundervollen Kadenz meſſen. 5 a N Zum Schluß kam ein Konzert von Mozart für zwei Klaviere und Orcheſter und zugleich die erſte Belebung des Orcheſterklanges durch Bläſer, tal rts geliebte Hörner. Hier gleicher L modernen Klavierſpiels mit dem Glanz flüſſig hin⸗ nicht Sekretär des angeg Polizei übergeben geworfener Tonleitern. Man erfreute ſich am Klavierſpiele Fiſchers nicht minder als an dem ihm faſt vollkommen angeglichenen ſeines ebenbürtigen Partners Prof. Kempff. Mozart bildete für viele Hörer den Höhepunkt des Abends. Man bewunderte wieder Fiſchers Ausdauer und Umſicht als Dirigent, aber man ſchwärmte im ſtillen für den anerkannten Meiſter des Klaviers. Die Ueberraſchung des Abends bildete wohl Fiſchers Doppel⸗Betätigung und ſeine Hinneigung zu den Altmeiſtern. Aber mehr Klang⸗ rauſch verbreitet der unvergleichliche Soliſt. Dr. Ch. Freier Bund— Vortrag über altamerikaniſche Kunſt. Dr. E. Strübing, der neu ernannte Leiter des Völkerkundemuſeums, wird am Donnerstag, den 24. November, 20.15 Uhr, einen erläuternden? ortrag zu der ſpeben eröffneten Ausſtellung„altamerika⸗ niſcher Kunſt“ in der Kunſthalle veranſtalten. Der Redner wird in dieſem erſten Vortrag an Hand zahl⸗ reicher Lichtbilder eine allgemeine Schilderung der kulturellen und künſtleriſchen Strömungen im alten Mexiko geben und dabei einige der wichtigſten aus⸗ geſtellten Gegenſtände erklären.— Wiederholung am Freitag, 25. November. e Senſationelle Kunſtfälſchungen in Holland. Nach Meldungen aus Paris ſoll ſich zur Zeit in Amſterdam ein neuer ſenſationeller Kunſtfäl⸗ ſchungsſkandal vorbereiten. Mitte Oktober gelangten durch eine Amſterdamer Kunſthandlungsfirma, die auch in den Hacker⸗Prozeß verwickelt iſt, Gemälde lebender flämiſcher Maler zum Verkauf. Auffallend war, daß dieſe Werke, als deren Schöpfer Künſtler vom Rang eines Dufy, Kißling oder Blaminck be⸗ fanden, mit außerordentlich niedrigen Preiſen ab⸗ gingen. Der Katalog berichtete, daß die Bilder zum größten Teil Geſchenke an die Sammlung Chanterus waren, des ehemaligen Sekretärs eines großen Kunſtſalons. Durch Nachfrage bei den betreffenden Malern ergab ſich, daß die Bilder, an deren Qualität von vornherein Zweifel geſetzt waren, als mehr oder minder geſchickte Fälſchungen angeſehen werden mußten. Ferner wurde feſtgeſtellt, daß Chanterus ebenen Salon geweſen war. Die Sache der 92 gefäl der Jane 44 Rory: Nachlkolonne Dieſer in der Regie von James Bauer gedrehte Film führt wieder einmal in die Unterwelt, wo die„Ganoven leben, die ſtets ein„Ding drehen“, denen ein Menſchen⸗ leben kein Markſtück wert iſt und die kein Verbrechen ſcheuen. Auch keine Kindesentführung. Die„Nacht⸗ kolonne“, von der in dieſem Film die Rede iſt, fädelt eine ſolche Entführung ein und führt ſie auch mit Erfolg durch. Einem Künſtler, einem begnadeten Kapellmeiſter, wird der über alles geliebte Sohn geraubt; mit erpreſſeriſcher Abſicht. Daß der Banditenkapitän von dem geraubten Kind ſchließlich ins bürgerliche Leben zurückgeführt und zu tiefer Reue über ſeinen bisherigen Lebenswandel ver⸗ anlaßt wird, dürfte zu der Eigenart dieſes Kriminalſtücks gehören Oskar Homolka zeichnet mit treffenden Zügen einen Banditen, der urſprünglich vor keinem Verbrechen zurück⸗ ſchreckte, in dem aber ſpäter das Herz zu ſchlagen beginnt und der aus einem Verbrecher zu einem Menſchen der bürgerlichen Geſellſchaft wird. Eine keſſe Kaſchemmenmaid iſt Trude Berliner, die, wie man weiß, mit Geſchick und Eleganz in jedem Milieu zu ſpielen vermag. Her⸗ mann Speelmanns gibt wieder einen ſeiner charak⸗ teriſtiſchen Ganoven, während Julius Falkenſtein einen herabgekommenen Klavierkünſtler darſtellt. Zu er⸗ wähnen bleiben noch Wladimir Gaidarow als Bater des geraubten Kindes und Olga Tſchechowa als deſſen ſchöne Mutter. Wolfgang Lohmeher iſt ein kleiner ſumpathiſcher Junge, um deſſen Schickſal ſich der Film wie um einen Pol dreht. Im Beiprogramm gibt es einen aufregenden Film vom Aligatorenfang in Texas zu ſehen, ferner intereſſiert die immer aktuelle Wochenſchau mit ihren Bildern von Be⸗ gebenheiten aus aller Welt. Mittwoch, 23. November Nationaltheater: Nachmittags⸗Vorſtellung für die Höheren Schulen:„Die Weber“, Schauſpiel von Gerhort Haupt⸗ mann, Anfang 15 Uhr.— Abends:„Die Weber“, Miete H 9, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Varieté⸗Gaſtſpiel To Rhamo und Safano⸗ Ballett⸗Revue, 20.15 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Angelina“, Kom. Oper von Roſ⸗ ſini, für den Bühnenvollsbund, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Volkshochſchule: Vortrag von Dr. G. F. Hartlaub über „Volksglaube und Geſtirne“, 20.15 Uhr in der Hormonie 0 2, 6. Rhein⸗Neckarhallen: Ausſtellung„Hausfrau und Notzeit“, geöffnet von 10—19 Uhr. Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Kabarettſtunde, 20 Uhr Abend⸗ vorſtellung. Obdeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Weinberg D 5, 4: 20 Uhr Ufa⸗Tonfilmſchlager⸗Abend im Saale der Weinlaube. Tanz: Caſaſö, Palaſthotel, Pavillon Kaiſer Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittog, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: univerſum:„Strich durch die Rechnung“ und Bühnenſchau.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Sehn⸗ ſucht 202“.— Scala⸗Theater:„Knall und Fall“. — Alhambra:„Der Schützenkönig“.— Capitol: „Mann über Bord“.— Roxyy⸗ Theater:„Nacht⸗ kolonne“.— Glorigo⸗Palaſt:„Romanze“.— Schauburg:„Autobanditen“. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein⸗Pegel 18. 19 21. 22 23. Neckar⸗Pegel] 19. 2122. 28. Basel. 0,68 0,12 0,09 0,96 9,07 5 Nheinwetier 388.88.90 380 3,00 Neannbem..60 g 8.50.82 eh!„ 2442,40.322,82.320 Jagſtfeld 384017 115 Maau..88.813.551 3,760 Fendeonn. 818 1 5 12 Mannheim. 2787.59.39.38.37[Plochingen 15 139 3400, Caub 585.73 1.680170 Köln 1771,70 1,58 1,51 1,60 Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Feuflleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil! Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rücſendung nur bei Rückvorts W.. Die Zahnpaste, die von mehr als 6 Millionen Menschen— allein in Deutschland— täglich ge⸗ braucht wird. Vorzüglich in der Wirkung, sparsam im Verbrauch, von höchster Qualität. Tube 50 Pf. und 80 Pf. Weisen Sie jeden Ersatz dafür zurück. 0 Die erſten Dampfſchiffe Von Carolus Aſper Erſt 125 Jahre ſind es her, daß unter dem Ge⸗ ſpött ſeiner Landsleute, der amerikaniſche Juge⸗ nieur Robert Fulton im Oktober 1807 auf dem Hudſon mit dem von ihm erbauten Raddampfer „Claremont“ in 32 Stunden die rund 200 Kilometer von Newyork ſtromaufwärts nach Albany fuhr. Der Spott ſchlug aber bald in das Gegenteil um, man drängte ſich geradezu, die regelmäßigen Fahrten mitzumachen und der Segelſchiffahrt war ein ſchwerer Konkurrent erſtanden, der trotz aller Mühe nicht mehr aus dem Felde zu ſchlagen war. Er hatte damit dem Verkehr ganz neue Bahnen gewieſen, denn, wenn er auch nicht der erſte war, der an die Benützung der Dampfkraft zur Fort⸗ bewegung von Dampfſchiffen gedacht hatte, ſo war es doch der erſte, der den Gedanken erfolgreich in 1 N die Tat umzuſetzen verſtand. Erſtaunlich iſt, mit welchem Scharfblick deutſche Tatkraft, hanſeatiſcher Unternehmungsgeiſt die Be⸗ deutung dieſes erſten Verſuches erkannte, denn ſchon 15 Jahre ſpäter ließ der Hamburger Groß⸗ kaufmann Georg Elbers auf dem Magdalena den erſten Flußdampfer laufen, alſo in einer Gegend, die damals ſo ziemlich am Ende der Welt lag und zudem gerade erſt ſich von der ſpaniſchen Herrſchaft befreit hatte.. Obgleich der Libertador Simon Bolivar zu jener Zeit die ſchwerſten Kämpfe um die Verfaſſung führte, Kolumbien kaum die erſten Schritte zu ſeiner Entwicklung als ſelbſtändiger Staat gemacht hatte, fanden ſich dieſe beiden Männer zuſammen zu dem kühnen, aber erfolgreichen Verſuch. Seit 110 Jahren iſt die Flußſchiffahrt auf dem gewaltigen Strom niemals wieder eingegangen und es iſt bewunderungswert, wie genau der Ham⸗ burger Unternehmer die Erforderniſſe erkannt! denn die Dampfer, die heute auf dem Magdale verkehren, ſind in ihren weſentlichen Teilen noch 25 genau von derſelben Konſt 7 1 4 die„Fidelidad“, ſind Heckraddampfer N t werden, da eute Mittwoch, 23. November 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 346 Bezirkstreffen der Ehrung von Veteranen durch das Kamerad ſchaftsabzeichen J. Schwetzingen, 23. Nov. Am Sonntag ver⸗ ſammelten ſich hier die Angehörigen des ehem. Bad. Veib⸗Grenadier⸗Reg. Nr. 109 und der verwandten Formationen aus dem früheren Bezirk Schwetzingen im Saale des Gaſthofes„zum Erbprinzen“. Aus allen Gemeinden waren die Kameraden, zum Teil mit ihren Familienangehörigen, herbeigeeilt, um an dem Bezirkskameradſchaftstag teilzunehmen. Beſon⸗ ders waren die Altveteranen in vorbildlicher Treue ſehr zahlreich anweſend. Der Vertrauensmann des Bezirks, Kamerad Elſer, begrüßte die Erſchienenen und gedachte bei ſeiner Anſprache der gefallenen Kameraden. Kamerad Allgeier, vom Hauptaus⸗ ſchuß in Karlsruhe entſandt, überbrachte die Grüße des Hauptausſchuſſes der Kameradſchaft, um ſodann über die derzeitigen, die Kameradſchaft beſchäftigten Fragen zu referieren. So wurde die Mitteilung, daß der nächſte 109er Tag an Pfingſten 1933 in Karls ⸗ ruhe ſtattfinden ſoll, freudig aufgenommen. Von dem Stand der Arbeiten auf dem Krieger⸗ 7 friedhof Lens, über den die Kameradſchaft ehem. 8 109er die Patenſchaft übernommen hat, wurde themaligen 109er mit großem Intereſſe Kenntnis genommen. Daß den gefallenen Kameraden nicht allein in Worten gedacht wird, beweiſt die Tatſache, daß bereits 16000% für die würdige Ausſtattung des Friedhofs und die Errichtung eines Ehrenmals daſelbſt durch die Kameradſchaft verausgabt wurden und weitere Mittel für die Vollendung der Arbeiten noch bereit⸗ ſtehen. Auch in der Gegenwart ſollen unſere gefalle⸗ nen Kameraden nicht vergeſſen werden. 5 Nach Erledigung des geſchäftlichen Teils nahm Kamerad Allgeier die Ehrung der vor dem Jahre 1862 geborenen Kameraden durch Ueberreichung des goldenen Kameradſchaftsabzeichens vor. Eine ſehr große Anzahl alter, aber zum Teil noch ſehr rüſti⸗ ger Veteranen, konnte diefe wohlverdiente Ehrung und Auszeichnung entgegennehmen. Daß ſchließlich bei einem ſolchen Anlaß manche alte Erinnerung aus aktiver oder der Kriegsdienſtzeit wach gerufen wurde, iſt begreiflich. Die Hauskapelle(Kamerad Gaſtwirt Bräuer) ſowie verſchiedene ſonſtige Kameraden haben ſich dabei beſonderen Dank verdient. eee eee. S Jahre Zuchthaus im Odenwälder Gattenmord⸗Prozeß SW. Darmſtadt, 23. Nov. N Am geſtrigen Dienstag, dem 4. Verhandlungstag im Mordprozeß gegen die 31jährige Georgine Jöſt von Nieder⸗Liebersbach, beantragte der Oberſtaats⸗ anwalt in ſeinem 27 ſtündigen Plädoyer wegen Mord die Todesſträfe. Der Oberſtaatsanwalt geht eingehend auf die gan⸗ zen Verhältniſſe der Frau Jöſt ein, in denen ſie die letzten Jahre zubrachte. Der Vertreter der An⸗ klage iſt der Anſicht, daß die Frau die Dat mit Ueberlegung ausführte; ſie habe eine gewiſſe Gefühlsſtumpfheit gehabt, die es verhin⸗ derte, daß die Affekte in ihr die Oberhand gewän⸗ nen. Daß die Tat verſtandesgemäß überlegt war, beweiſe ihr Benehmen vor und nach der Tat und bewieſen auch ihre eigenen Ausſagen. Für die bei⸗ den Mitangeklagten beantragt der Oberſtaatsan⸗ walt Freiſpruch mangels Beweiſes. Während dem Antrag des Oberſtaatsanwaltes bricht Frau Jöſt wiederum ohn mächtig men, ſo daß eine längere Pauſe eingelegt muß. Der Verteidiger von Frau Jöſt ſtützt ſich ganz auf das Gutachten des Kreisarztes Dr. Werner⸗ Heppenheim. Er plädiert wegen Totſchlags auf eine zuſam⸗ werden Aus Baden Stiftungsfeier der Univerſität Heidelberg * Heidelberg, 23. Nov. In der Aula der Neuen Univerſttät fand geſtern die Feier der Gründung der Univerſität und die Rektoratsübergabe ſtatt, der u. a. Finanzminiſter Dr. Mattes, Ober⸗ regierungsrat Dr. Weißmann als Vertreter des Kultusminiſteriums, Landtagsvizepräſident Dr. Waldeck und der Befehlshaber des Wehrkreiſes , Generalleutnant Liebmann, beiwohnten. Der von Prorektor Prof. Dr. Erdmanns⸗ dörfer erſtattete Jahresbericht beſagt, daß die Zähl der Studierenden weiter angeſtiegen iſt. Die „HBeſucherzahl des laufenden Semeſters beträgt bis⸗ 4 her rund 3400 gegen 3229 im Winterſemeſter 1931/32. 5 Im vorigen Sommerſemeſter war bekanntlich zum * Mauervorſprung. erſten Male die Zahl 4000 überſchritten worden. Bei Erwähnung der baulichen Veränderungen wies der Prorektor mit Nachdruck auf die ſchlechten räumlichen Verhältniſſe der mediziniſchen und na⸗ turwiſſenſchaftlichen Inſtitute hin und forderte drin⸗ gend Abhilfe im Intereſſe des Anſehens der Univerſität und einer geſicherten Forſchungsarbeit. Der neue Rektor, Prof. Dr. Andreas, hielt ſeine Rektoratsrede über das Thema„Reich und Preußen in Karl Auguſts Geſchichte“. Er gab darin ein anſchauliches Bild von der Geſchichte eines kleinen Fürſtentums in einer Zeit größerer politi⸗ ſcher Neuordnungen und kennzeichnete vor allem die Haltung Karl Auguſts, der eine Reform der Reichsverfaſſung wünſchte, zu Preußen. Die Rede klang aus in der Forderung, das Entwicklungs⸗ hindernis des preußiſch⸗deutſchen Dualismus in unſerer Zeit zu beſeitigen. Reiterſtandbild verurſacht Unglücksfall * Ladenburg, 23. Nov. Am Buß⸗ und Bettag ſtürzte von dem an der Nordſeite des Martinstores in Stein ausgehauenen Reiterſtandbild des heiligen Martinus der Kopf des Pferdes herab und zerbrach beim Aufſchlagen auf einem Mit knapper Not entging dabei ein durch das Tor gehendes Mädchen der Gefahr, von einem der aus 12 Meter Höhe herabfallenden Steinſtücke getroffen zu werden. Das Denkmal zeigt den heiligen Martin zu Pferd, wie er einem Bettler die Hälfte ſeines Mantels reicht; es wird auf 600 Jahre geſchätzt und dürfte im Lauf der Jahrhunderte brüchig geworden ſein. Vielleicht läßt ſich die Wieder⸗ herſtellung durch Zuſammenfügung der aufgeſammel⸗ ten Stücke, die zuſammen 60 bis 70 Pfund wiegen, ermöglichen. ö * n * Graben, 22. Nov. In der Nacht zum Sonntag wurde der hieſige ledige Sparkaſſenbeamte Bleier auf dem Wege zu ſeiner Wohnung das Opfer eines Ueberfalls. Als er ahnungslos in den Hofeingang ging, erhielt er wahrſcheinlich mit einer Latte einen Schlag über den Kopf. Der Ueberfallene ſchleppte ſich zwei Häuſer weiter, wurde aber verfolgt und mit neuen Schlägen derart zugerichtet, daß ihm ein Fußgelenk völlig zertrümmert wurde. Bleier mußte nach dem Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Drei jugendliche Perſonen wurden wegen drin⸗ genden Tatverdachtes feſtgenommen. Die Motive der Tat ſind noch nicht bekannt. i f Karlsruhe, 22. Nov. Einer Frau aus Durlach 5 wurde in einem hieſigen Warenhaus eine Akten⸗ mappe mit 115 Mark Inhalt geſtohlen. nicht zu hohe Gefängnisſtrafe. Die Verteidiger der beiden übrigen Angeklagten wünſchen den Frei⸗ ſpruch ihrer Klienten. In den Abendſtunden war der Schwurgerichtsſaal von Zuhörern überfüllt. Auf der Straße ſtanden einige Hundert Menſchen, die mit Spannung auf das Urteil warteten. Um 6 Uhr abends verkündete der Vorſitzende das Urteil: Frau Georgine Jöſt wird wegen Totſchlags zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Sechs Monate erlittene Unterſuchungshaft werden ihr augerechnet, die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihr auf die Dauer von acht Jahren aberkannt. Die beiden Mitangeklagten werden mangels Beweiſes frei⸗ geſprochen.. Mit Rückſicht auf den Geſundheitszuſtand der Verurteilten faßt ſich der Vorſitzende in der Be⸗ gründung kurz. Das Gericht iſt durch das Gut⸗ achten des Kreisarztes Dr. Werner nicht zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Tat mit Ueber⸗ legung ausgeführt wurde. Mildernde Umſtände kann das Gericht der Frau jedoch nicht zubilligen. Aus der Pfalz Die Kommuniſtenverhaftungen in Ludwigshafen 0. Ludwigshafen, 23. Nov. Zu der bereits im geſtrigen Abendblatt gemeldeten Verhaftung von Führern der Kommuniſtiſchen Partei in Ludwigs⸗ hafen meldet der Polizeibericht: In der Nacht zum 22. November wurde im Parteibüro der KPꝰD eine Verſammlung von 16 Funktionären und Mitgliedern der Partei ausgehoben und die Teilnehmer vorläufig feſtgenommen. Eine Zeitung hat die Feſtnahme ſenſationell aufgebauſcht. Demgegenüber wird feſtgeſtellt, daß das Vorgehen der Polizei in dieſem Fall nichts Neues be⸗ deutet. Die derzeitige Hetze der KPD zum Ge⸗ nexalſtreik und zu politiſchen Maſſenaktionen erfordert eine erhöhte polizeiliche Ueberwachung und Kontrolle der Partei und ihrer Mitglieder. Pfälziſche Schlichterſtelle wird aufgehoben * Speyer, 23. Nop. Mit Wirkung vom 1. Dez. an wird die bisherige hieſige Geſchäftsſtelle des Lan⸗ desſchlichters für Bayern in Speyer a. Rh. aufgehoben und die Erledigung der Dienſtge⸗ ſchäfte des Schlichters für den Regierungsbezirk der Pfalz der Hauptgeſchäftsſtelle in München über⸗ tragen. Nachwehen der Altriper Schiffsberaubungen Id. Waldſee(bei Speyer). Die Schiffsberaubun⸗ gen in Altrip ziehen noch weitere Kreiſe. Hier wurde jetzt der erwerbsloſe Arbeiter Franz Pius Emmer⸗ ling, ein Schwager des mitverurteilten Otto Hock, unter dem dringenden Verdacht der Hehlerei ver⸗ haftet und in das Speyerer Amtsgerichtsgefängnis in Unterſuchungshaft eingeliefert. E. ſoll ein grö⸗ ßeres Juantum Zucker, man ſpricht von zwei Wagen voll, der von den Schiffsberaubungen herrührte, verſchachert haben. Nach ergänzender Meldung der Gendarmerie wurde anſcheinend hier eine große Menge Zucker bei Landwirten abgeſetzt und zur Weinbereitung verwendet. Ueber 300 Radfahrer verwarnt * Kaiſerslautern, 21. Nov. In der Zeit vom 27. Oktober bis 10. November 1932 mußten etwa 320 Radfahrer wegen Nichtbeachtung der Verkehrs⸗ vorſchriften polizeilich beanſtandet werden. 17 Per⸗ ſonen wurden wegen Fahrens ohne Licht und 2 wegen Mitführens einer zweiten Perſon angezeigt. Drei Perſonen wurden gebührenpflichtig verwarnt. Wegen verſchiedener Verfehlungen(Schneiden der Kurven, Nichtbeachten des Haltezeichens, zu ſchnelles Fahren an Kreuzungen, unterlaſſenes Richtungs⸗ zeichen, Mitführen von Laſten, Ueberholen von Fahr⸗ zeugen, herumkreuzen vor anderen Fahrzeugen uſw.) mußten in der gleichen Zeit etwa 300 Radſahrer mündlich(gebührenfrei) verwarnt werden. Zwangsvollſtreckung bei Heinz⸗Orbis * Kirchheimbolanden, 22. Nov. Die auf den Namen der Landwirtin Barbara Heinz, der Schweſter des ſeinerzeit in Speyer erſchoſſenen„Präſidenten der Autonomen Pfalz“, Heinz⸗Orbis, eingetragenen Liegenſchaften in Orbis werden im Wege der Zwangsvollſtreckung am 2. Dezember öffentlich verſteigert werden. Es handelt ſich um Die unterbabdiſche Kreisliga Hervorragende Leiſtung der unterbadiſchen Vertretung Am vergangenen Sonntag fand anläßlich der Fußball⸗ ruhe in Baden in dem pfälziſchen Altrip ein Repräſentativ⸗ ſpiel der Kreisliga zwiſchen den Kreiſen Unterbaden und Neckor ſtatt. Nachdem die endgültige Mannſchaftsaufſtel⸗ lung am Mittwoch bekannt wurde, kam die Kreisleitung am Freitag nochmals in bedenkliche Schwierigkeiten bezügl. der Mannſchaftsaufſtellung. Der Verbandsfußbollausſchuß hatte den in der Mannſchoft aufgeſtellten Mittelläuſer Gumb⸗ Weinheim wegen der Vorkommniſſe im Spiel Heddesheim— Weinheim vom 13. 11. 32 geſperrt. Da kein Mittelläufer von der Qualität eines Gumb im Kreis iſt, waren die Sorgen für den Erſatz nicht gering, zumal es an wirklich guten Mittelläufern im Kreis ganz fehlt. Man hat ſchließlich den in letzter Zeit viel von ſich reden machenden Fäßler⸗Feudenheim geſtellt, weil er ein Allroundſpieler tſt. Es war ein gewagtes Experiment, konn aber als geglückt bezeichnet werden. Auch die Verteidigung Sohn— Ueberrhein von Feudenheim war nach ſchwachem Start ſehr gut. Das Spiel ſelbſt hatte wirklich großen propagandiſtiſchen Wert. Vor einer großen Zuſchauermenge hat ſich die unterbadiſche Mannſchaft in eine Form hineingeſpielt, die beſter Bezirksliga gleichſteht. Einen ſchwachen Punkt hat es in der Mannſchaft überhaupt nicht gegeben. Das Reſultat könnte bei normaler Verwandlung der vorhanden geweſenen Torchancen noch weit höher ſtehen. Die Neckar⸗ mannſchaft hat in kämpferiſcher Hinſicht getan was ſie tun konnte. In allen anderen Dingen aber war ſie Unter⸗ baden ein gutes Stück unterlegen. Ein einziger Mann ragte in der Neckarmannſchaft beſonders hervor. Das war oer Mittelläuſer Rabe vom Sp Schwetzingen. Rabe ſpielte früher bet Phönix Mannheim, das ſich heute glück⸗ lich preiſen könnte, einen ſolchen Mittelläufer zu haben. Beſonders wohltuend war bei dieſem Spiel die Fairneß. Dabei kann man aber keineswegs ſagen, daß nicht mit vollem Einſatz gekämpft worden wäre. Nach dieſer angenehmen Unterbrechung der Verbands⸗ ſpiele geht es nunmehr wieder in die harten Punktekämpfe. Da iſt zunächſt nachzutragen, daß wegen der Vorkummniſſe beim Verbandsſpiel Heddesheim— Weinheim am 18. No⸗ vember der Platz der Fortuna Heddesheim geſperrt worden iſt. Die Sperre iſt nur eine Vorſperre. Das endgültige Urteil hat das Gruppengericht der Gruppe Rhein zu ſpre⸗ chen. Es dürfte nach Lage der Dinge aber wohl kaum damit zu rechnen ſein, daß die Platzſperre binnen Kürze aufgehoben wird. Dieſen Vorkommniſſen iſt, wie ſchon oben erwähnt, auch der Mittelläufer Gumb von Weinheim zum Opfer gefallen. Er wurde auch geſperrt. Dieſe Stra⸗ fen ſind für beide Vereine ſehr ſchwer. Insbeſondere aber Weinheim wird davon ſchwer betroffen. Die Weinheimer hatten bis jetzt immer noch— wenn auch ſchwache— Aus⸗ ſichten auf die Erringung der Meiſterſchaft. Dieſe Aus⸗ ſichten dürften aber nunmehr zu Grabe getragen werden können, da ein Spieler vom Format eines Gumb als Mittelläuſer einfach nicht gleichwertig zu erſetzen iſt. Hed⸗ desheim hat ja an und für ſich keine Ausſichten mehr gehabt. Die Sache kann aber durch die Platzſperre nach kann Heddesheim in ganz ernſte Abſtiegsgefahr kommen, zumal einer der Gegner, zu dem ſie mindeſtens auswärts fahren müſſen, der anderen Seite brenzlich werden. auch ein Abſtiegskandidat, nämlich Neckarſtadt iſt. Der auswärts antreten muß, iſt Phönix Mannheim. Die Chancen auf Punktgewinn gegen Phönix Mannheim waren in Heddesheim keine ſchlechten. Heute aber find dieſe Chancen auf den Nullpunkt herabgeſunken. Leutershauſen iſt wieder ein Stück vorwärts geſchritten. Die Wahrſcheinlichkeit, daß Leutershauſen Punkte, die ſie mit dem Spieler Ried auf dem grünen Raſen gewonnen haben, wieder abgeben muß, wird immer größer. Am kommenden Sonntag iſt wieder volles Programm. Es ſpielen: Altrip— Heddesheim 7— Feudenheim Käfertal— Wallſtadt Neckarhauſen— Phönix Weinheim— Leutershauſen Neckarſtabt— Edingen Die Altriper hoben auf ihrer neuen Sportplatz anlage die Heddeshei mer zu Gaſt. Heddesheim hat wirklich keine großen Chancen guf Sieg. Das über Hed⸗ desheim hereingebrochene Unglück wird noch das ſeinige auf die Leiſtungen der Heddesheimer Mannſchaften gus⸗ wirken. Der Tabellenführer wird alſo bleiben. Der Tabellenzweite, die Feudenheimer müſſen nach Neuoſtheim zu der SpVg 07. Or iſt trotz ſeines ſchlech⸗ ten Tabellenſtandes heute lange nicht mehr der ſchwache Gegner von ehedem. Die Feudenheimer werden ſich ſehr in acht nehmen müſſen, um nicht eine Enttäuſchung auf dem Orer⸗Gelände zu erleben. Bei den ſchwachen Stürmerlei⸗ ſtungen der 7er aber wird es auch nicht leicht ſein, das Bollwerk Sohn— Ueberrhein zu überrennen. Das alte und wieder neue Lokalſpiel zwiſchen Käfer⸗ tal und Wallſtadt findet in Käfertal ſtatt. Der Vor⸗ ſpielſteg der Wallſtädter wird wohl diesmal nicht wieder kommen. Der Mannheimer Phönix muß gerade in dem Augen⸗ blick nach Neckarhauſen, wp ſich die Neckarhauſener Mannſchaft wieder findet und noch letzte verzweifelte An⸗ ſtrengungen macht, um ſich doch noch zu retten vor dem drohenden Abſtteg. Man nimmt wohl bei der wieder ein⸗ getrelenen Verſtärkung der Phönixelf an, daß ſie ſiegt. Leutershauſen muß nach Weinheim zum Ortsnachbar. Das Vorſpiel in Leutershauſen iſt knapp genug ausgegangen, ſo daß die Weinheimer ſchon auf der Hut ſein müſſen, zumol ihr Mittelläufer Gumb nicht mehr mit⸗ tun darf. Heiß wird es auf dem Neckarſtadtplatz hergehen. Dort ſind die nichtbegehrten Plätze am Ende der Tabelle für den Unterlegenen zu vergeben. Wer verliert kommt ins Hintertreffen, und das will keiner der beiden. Ueber den Ausgang dieſes Spieles kann man wirklich nichts vor⸗ her ſagen. —.. p ⁵peꝙe)eppppppppßpßpcpßp ð-v ˙i p Ringkämpfe der Kreisliga SW 1910 Heidelberg— Vfg 08 Oftersheim 15:3 Die techniſch guten, aber zum großen Teil körperlich noch zu ſchwachen Oftersheimer, mußten am Sonntag abend im dicht beſetzten Saal zur Traube in Heidelberg eine wei⸗ tere Niederlage hinnehmen, die bei der Stärke der Mann⸗ ſchaft vom Sportverein 1910 Heidelberg auch in der Höhe des Reſultats nicht zu vermeiden war. Man muß alle Hochachtung vor den Ringern von Oftersheim haben, daß ſie trotz der Mißerfolge in der Kreisliga den Mut nicht ſinken laſſen und immer wieder ihren Mann ſtellen. Sie fanden auch in Heidelberg, wo ſie ſich bis zuletzt tapfer ſchlugen und drei Kämpfe unentſchieden geſtalten konnten, die volle Sympathie der Zuſchauer. Es iſt ſchade, wenn ſich Ofters⸗ heim nicht halten kann. Oftersheim wird nach einjähriger Gaſtrolle in der Kreisliga abſteigen müſſen. Das Treffen hatte in Ohneſorg⸗S 06 Mannheim einen ſehr guten Kampfrichter. 5 5 5 Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Redzig⸗Heidelberg— A. Uhrig⸗Ofters⸗ heim. Der Heidelberger konnte nicht reſtlos überzeugen und mußte nach ausgeglichenem Kampfe mit Uhrig die Punkte teilen. Federgewicht: Gerlach⸗Heidelberg— Arnold⸗ Oftersheim. Der Oftersheimer brachte Uebergewicht, ſo daß die Punkte kampflos an Heidelberg fielen. Leicht⸗ gewicht: Lauth⸗ Heidelberg— K. Uhrig⸗Oftersheim, Lauth hatte bereits einen knappen Vorſprung, als Uhrig wegen Armverletzung den Kampf nach.30 Minuten aufgeben und ihm den Sieg überlaſſen mußte. Weltergewicht: Heede⸗ Heidelberg— Gbtz⸗Oftersheim. Heede konnte nach Armzug ſeinen Gegner nicht halten, jedoch beim nächſten Angriff bringt er ihn in die Brücke und ſiegte durch Eindrücken derſelben in 3,30 Minuten. Mittelgewicht: Rebſcher⸗Heidelberg— Auer⸗Oſtersheim. Dieſer über die volle Diſtanz geführte Kampf, bei dem keiner dem andern einen Vorteil abringen konnte, endete unentſchleden. Halbſchwergewicht: Flechriem⸗Heidelberg— Schmitt⸗Oftersheim. Der Heidelberger führte den Kampf nach Punkten, als ihm kurz vor Ablauf der Diſtanz ein Armzug gelang, bei dem er in 19.30 Minuten zum Sieger erklärt wurde. Schwergewicht: Benz⸗ Heidelberg— Ziegler⸗ Oftersheim. Nach vollkommen ausgeglichenem Kampfe trennten ſich die Gegner mit einem Unentſchieden. Die Tabelle der Kreisliga Kämpfe gew. unent, verl. Kampf⸗ Mannſch.⸗ punkte punkte SV Siegfried hafen 85 0 0 68:23 10:0 SW 10 Heidelberg 6 3 1 2 61:47:5 Su Lampertheim 5 9 0 2 48:40 624 Spg 84 Mannheim 5 1 1lͤ w don 877 Bf 08 Manheim 5 0 0 5 23:68:10 Winterſport⸗ Allerlei 30 Deutſche bei den Fs⸗Rennen Die vom 6. bis 13. Februar in Innsbruck ſtattfindenden Wettkämpfe des Internationalen Ski⸗Verbandes werden eine Beteiligung erhalten, die diejenige der Olympiſchen Winterſpiele in Lake⸗ Placid nicht unerheblich übertrifft. Neuerdings hat nun auch der Deutſche Ski⸗Verband ſeine offizielle Meldung abgegeben und gleichzeitig 90 Aktiven, Herren und Damen, Quartier beſtellt. Man rechnet mit einer Beteiligung von etwa 20 Nationen. Das Parſenn⸗Derby, das bedeutendſte Ski⸗Ab⸗ fahrtsrennen, iſt mit Rückſicht auf die FS⸗Rennen vom 5. auf den 18. Februar verlegt worden, um den FS⸗ Teilnehmern Gelegenheit zu geben, ſich an dieſer Davoſer Veranſtaltung zu beteiligen. Die Davoſer Kunſteisbahn, Europas größte der⸗ artige Anlage, auf der die namhafteſten Kunſt⸗ und Schnell⸗ läufer aus aller Welt ſich ſchon produziert haben, hat ihre Pforten wieder geöffnet. Weihnachtskurſe des Skiverbandes Für die vom Deutſchen Ski⸗Verband eingerichteten Lehrkurſe macht ſich außerordentlich ſtarkes Intereſſe gel⸗ tend. Aus den vorliegenden Anfragen geht hervor, daß be⸗ ſonders die für die Weihnachtszeit vorgeſehenen Kurſe ſich eines außerordentlich ſtarken Zuſpruchs erfreuen werden. 2 werden 15 derartige Kurſe in den Gebieten des chwarzwaldes, der Allgäuer und Bayriſchen Alpen, der Sächſiſchen Berge, im Iſer⸗ und Rieſengebirge abgehalten. Die Kurſe dauern vom 25. Dezember bis 1. Jaunar. Um eine der angemeldeten Teilnehmerzahl entſprechende gute Unterkunft und die notwendige Anzahl von Skilehrern rechtzeitig ſicherſtellen zu können, iſt erforderlich, daß die Anmeldungen bis ſpäteſtens 1 Dezember erfolgen. Zu⸗ ſtändig iſt die Hauptgeſchäftsſtelle für DSV⸗Skikurſe Mün⸗ chen, Roſenſtraße 6. Berliner Eishokeyſpieler in Polen „Brandenburg“ Berlin wird mit ſeiner erſten Mann⸗ ſchaft ſich auch in dieſem Jahre an mehreren inter⸗ nattonalen Eishockeyturnieren in Polen beteiligen. Beim ein Wohnhaus mit Nebengebäude, Garten und 48 Aecker, Wieſen und Weinbergen.„„ I Turnier in Zakopane in der Zeit vom 20. bis 90. Dezember treffen die Berliner mit dem Troppauer und dem Buda⸗ peſter EV zuſammen. Anſchließend werden die Reichs⸗ hauptſtädter an dem vom 1. bis 6. Januar in Krynica ſtatt⸗ findenden Turnier teilnehmen. 5 Hollands Nationalelf aufgeſtellt Ein weiteres mißglücktes Probeſpiel Die für den Länderkampf gegen Deutſchland am 4. Dezember im Düſſeldorfer Rheinſtadion vorgeſehene holländiſche Nationalelf trug ein weiteres Probeſpiel gegen die Städtemannſchaft von Rotterdam aus. Die„Oranje⸗ bluſen“ zeigten zwar recht gutes techniſches Können, aber die Stürmer vermochten ſich gegen die energiſchen und wuchtigen Rotterdamer Verteidiger nicht durchzuſetzen. So kam mit:2(:1) ein ſtberraſchender Sieg von Rotter⸗ dam über die Landeself zuſtande. a Im Anſchluß an dieſes Spiel hat der Holländiſche Fuß⸗ ball⸗Bund endgültig ſeine Ländermannſchaft gegen Deutſchland aufgeſtellt. Die Elf wird wie folgt antreten: van der Meulen (Haarlemer Fc) Weber van Run (AD den Haag)(Philips Eindhoven) B. Paauwe Anderieſen van Neel (Feijenoord)(Ajyx Amſterdam)(Feijenvord) Hagele Adams van den Broek Bonſeng (Enſchede)(Haagſche VV)(Ph. Eindhoven)(Gröningen) van Nellen (Doordrecht) Deutſchland—Italien erſt am 25. Dezember Der Studenten⸗Fußballkampf Deutſchland— Italien, der am 8. Dezember in Catania auf Sizilien ſtattfinden ſollte, iſt jetzt auf Wunſch der italieniſchen Studentenmann⸗ ſchaft auf den erſten Weihnachts feiertag, den 25. Dezember, verlegt worden. Neuer Staffelſchwimmrekord rivalen Poſeidon und Ster Leipzig im Klubkampf gegen⸗ über, der unentſchieden:9 endete. Beſonders heiß um⸗ kämpft waren die Bruſtſtaffeln, wo es über 10 mal 100 Meter beiden Mannſchaften gelang, die bisherige Höchſt⸗ leiſtung vom Berliner Schwimmverein 78 mit 18149,8 zu 1 Der neue Rekord von Poſeidon⸗Leipzig lautet jetzt 13:48,6. Wieder ſchwere Stürze in Strausberg Bei den recht gut beſetzten Rennen in Strausberg am Dienstag ereigneten ſich wiederum zwei ſchwere Stürze, die für die betroffenen Jockeys ernſte Folgen nach ſich zogen. Im Oleander⸗Hürdenrennen ſtürzte Fidelia mit ſeinem Reiter E. Mayer an der letzten Hürde und begrub dieſen unter ſich. Die Stute blieb längere Zeit betäubt liegen, erhob ſich aber dann wieder, dagegen mußte Mayer ins Krankenzimmer gebracht werden, wo der Arzt eine ſchwere Beckenprellung feſtſtellte. Vorausſichtlich hat Mayer einen Beckenbruch e Etwas glimpflicher kam im Serapis⸗Hürden⸗Ausgleich Jockey Schatz auf Komm voran weg. Der Wallach ſtrauchelte am vorletzten Hindernis und bei dem Sturz brach 8 die rechte Schulter. Jockeys mußten in das Kalkberger Krankenhaus gebracht werden. Die Ergebniſſe: 1. Roſenberg⸗Jagdrennen. Ehrpr. und 1200. 4000 Meter: 1. Et. v. Horns Elvira(Beſ.); 2. Fleiß; 3. Fra⸗ gbla. Toto: 26, Platz: 12, 11, 12. Ferner: Sergeant, Kamerad, Ataraxia. 2. Der Mohr⸗Jagdrennen. 1500. 3200 Meter: demeyers Liliput 2. Eldon; 3. Heinfried. Platz: 12, 14. Ferner: Wigbert, Fahrt. J. Traum⸗Jagdrennen. Ehrpr. und 1500. 3800 Meter: 1. Graf Solms Hykſos(Schlitzkus); 2. Geri; 3. Delphin. Toto: 88; Platz: 14, 12. Ferner: Grimouchou, Lorenz, Fafner. 5 4. Oleander⸗Hürdenrennen. 1500 /. 00 Meter: 1. Stahls Creolin(Wolff); 2. Wratislavla; 3. Immermein. 9155 15 Platz: 90, 18. Ferner: Dythia, Fldelta⸗ toolz. 8 5 e 5. Favor⸗Jagdrennen. 1500. 3200 Meter: 1. Ypſilanti(Wolff): 2. Collie; 3. Tenor. Toto: 3 11, 10, 14. Ferner: Feldpoſt, Himmelfahrt, J Prinz 1 5 3 6. Flüchtling⸗Jagdrennen. 1500. Meter Tramonto(Schäfer; 2. Wiſſenſchaft; 9 Platz: 24, 40, 28. einer, Till Eulenſpieg 7, Serapis⸗Hürben ren 4 We⸗ Toto: 24 andere Gegner, gegen den Heddesheim nunmehr mindeſtens Die Anzeigeſache gegen den Spieler Ried vom FV . Im Leipziger Carolo⸗Bad ſtanden ſich die beiden Orts⸗ g Beide Ardoritin, Mittwoch, 23. November 1932 fler Neuen Mannheimer Zeitung Klein, Schanzlin& Becker AG. Wieder dividendenlos Der AR. der Klein, Schanzlin u. Becker A., Franke uthal beſchloß, der im Dezember einzuberufen⸗ den o. GB. vorzuſchlagen, für das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr per 30. 6. 32 den einſchl. des vorjährigen Vortrags nach regulären Abſchreibungen(i. V. 136 000“) ſich er⸗ ſebenden Reingewinn wie i. V. von 106 111(127 229 ark auf neue Rechnung vorzutragen. * Rhein. Hypothekenbank AG. in Mannheim. Juſtizrat K e ner in Mannheim iſt an Stelle des verſtorbenen Juſtizrats Schilling zum Stellvertreter des Treuhänders bei der Rheiniſchen Hypothekenbank beſtellt worden. * Induſtrie⸗ und Privatbank AG., Berlin.— Vergleich beſtätigt. In dem Vergleichsverfahren der Induſtrie⸗ und Privatbank AG., Berlin, fand heute der Vergleichstermin ſtatt. Der Vergleichsvorſchlag der Schuldnerin fand mit ſtarker Gläubigermehrheit Annahme. Das Gericht be⸗ ſtätigte den Vergleich, wodurch das Vergleichsverfahren auf⸗ gehoben iſt. Konkurs der Nordöl AG. Die Norddeutſche Mineralöl AG., Han no⸗ ver(AK. 2,2 Mill.%), die für ſich und ihre Konzernfir⸗ men, die Erdölraffinerie Dr. W. H. Lepenau u. Co., Salzbergen, die Petroleumraffinerie Nie⸗ derſachſen⸗ Hannover u. die Greiſer⸗Werke, Hannover, Antrag auf Eröffnung des Liguidations⸗ vergleichs geſtellt hatte, iſt mit dieſem Antrag nicht durchgedrungen. Wie die vor einigen Tagen ver⸗ öffentlichte Zwiſchenbilanz auf den 31. Juli 1932, die große Poſten zur Zeit nicht realiſtierbare Werte aufwies, bereits vermuten ließ, iſt jetzt über das Vermögen unter Ableh⸗ nung des Vergleichsverfahrens das Konkursverſah⸗ ren eröffnet worden. Die geſamten Verbindlichkeiten betragen etwa 1,4 Mill. 4. Zum Konkursverwalter iſt Rechtsanwalt Dr. Paul Kaufmann I, Hannover, ernannt. Erſte Gläubigerverſammlung 15. Dez. * Societa Metallurgica Italiana, Rom.— Wieder 10 v. H. Diridende. Dieſes bedeutendſte italieniſche Un⸗ ternehmen für Kupfergewinnung und Verarbeitung hat das am 30. September abgelaufene Geſchäftsjahr mit einem Gewinn von 8 097 794 Lire abgeſchloſſen. Die Dividende beträgt wie im Vorjahre 10 v. H. auf 75 Mill. Lire. * Thüringiſche Elektrizitäts⸗Ach und Gaswerke, Apolda. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahre 1931 einen Rein⸗ gewinn von 264 125, der ſich durch den Gewinnvortrag aus 19,0 auf 281065„ erhöht. Die in Nürnberg ab⸗ gehaltene GV beſchloß, von dieſem Reingewinn 6 v. 5 guf die BA 7% v. H. auf die StA zu verteilen, ſowie 10 585/ vorzutragen. * Baumann u. Lederer AG., Kaſſel. Die GV. geneh⸗ migte den Abſchluß für das am 31. 7. abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr, das einen Geſamtverluſt von 1027 000 J(i. V. 523 000) aufweiſt, und ſtimmte der vorgeſchlagenen Sa⸗ nierung zu. Danach wird das Grundkapital von 1 280 000/ nach Einziehung von 80 000/ eigenen Aktien im Verhältnis von 100:1 auf 12000 4 herabgeſetzt und ſo⸗ dann auf! 270 000% wieder erhöht. Von den neu aus⸗ gegebenen Aktien erhalten eine Bankgruppe 59 200/ und andere Gläubiger 170 000/ als Vergleichsquote. * Salubra⸗Werke AG., Grenzach. Die Geſellſchaft(Ta⸗ petenfabrik), die 1930 mit 242 266/ Verluſt abſchloß und die Bilanz für 1931 bisher noch nicht veröffentlichte(die D. GV. fand am 29. Juni d. J. ſtatt), hat den Verluſt durch Kapitalherabſetzung von 1 Million/ um die Hälfte auf 500 000 /, getilgt und dann eine Wiedererhöhung auf eine Million/ vorgenommen durch Ausgabe von 200 Inhaber⸗ aktien, die zum Nennwert ausgegeben wurden, * Vereinigte Portland⸗Cement⸗ und Kalkwerke Schimi⸗ ſchow, Sileſia und Frauendorf AG., Schimiſchow.⸗S. Die GV. genehmigte debattelos den Abſchluß für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1931⸗32 und beſchloß die Herabſetzung des Grundkapitals i. e. F. von nom. 15,02 Mill./ auf nom. 14,50 Mill./ durch Einziehung von nom. 0,52 Mill./ der Geſellſchaft gehöriger Stammaktien. Aus dem Gewinn von 157 772% wird eine Reſtdividende für das Geſchäfts⸗ jahr 1930⸗31 von 1 v. H. ausgeſchüttet und der Reſt von 12 771/ vorgetragen. Für 1931⸗32 wird keine Dividende verteilt. Der AR. wurde in der bisherigen Zuſammen⸗ ſetzung wiedergewählt und durch die Zuwahl von Bankier Moritz Silberberg⸗Berlin ergänzt. * Rheiniſche Nadelfabriken AG, Aachen.— Wieder dipidendenlos. Die Geſellſchaft läßt ihr Ac von 3,6 Mill. Mark für das am 30. 6. 32 beendete Geſchäftsjahr wieder ohne Dividende. 5 Auf des Messers Schneide Die Akrobafik der deuischen Auslandszahlungen/ Was isi Leisfungsfähigkeii? Deutſchland wird vorausſichtlich im ganzen Jahre 1932 an die 17 Milliarden„ an das Ausland echt zah⸗ len, alſo aus ſeiner eigenen Kraft aufbringen. Dieſer Betrag iſt, auf gleiche Kaufkraft umgerechnet, höher als die 1,7 Milliarden 1 Reparationen des Jah⸗ res 1930 und ſelbſt höher als die 2 Milliarden Mark Reparationen des Jahres 1928. Wenn man ſich bewußt bleibt, wie ſehr die echten Reparationszahlungen, alſo die Zahlungen nach Wegfall der ausländiſchen Kapital⸗ zufuhr, die deutſche Kriſe verſchärft haben, ſo wird ohne weiteres klar, daß zwiſchen den heutigen deutſchen Zah⸗ lungen auf die private Auslandsſchuld und den früheren auf die öffentliche Schuld nur ein Unterſchied der A dreſſe und des Titels, nicht aber der Größen und der volkswirtſchaftlichen Rückwirkungen beſteht. Und die Löſung der Frage der deutſchen Auslandsverſchuldung erhebt ſich mit der gleichen Dringlichkeit, wie es das Re⸗ parationsproblem war. Daß Deutſchland im Lauſe dieſes Jahres Zah⸗ lungen in der genannten Höhe macht, iſt in keiner Weiſe ein Beweis dafür, daß es in Wirklichkeit auch zahlungsfähig ſei, vor allem auf die Dauer geſehen. Zunächſt ſind die deutſchen Zahlungen ja auch wieder nur möglich geweſen, indem Deutſchland auf ſeine Reſerven zurückgriff, nämlich mit abermals 225 Mill. auf ſei⸗ nen Gold⸗ und Deviſenbeſtand. Des weiteren konnten die Zahlungen nur geleiſtet werden, weil einmal jede nicht unbedingt notwendige Zahlung an das Ausland verhindert und der Ankauf fremder Wa⸗ ren auf das ſchärfſte gedroſſelt wurde. Und ſelbſt die weit⸗ gehende Heranziehung der deutſchen Währungsreſerven und die Droſſelung des Zahlungsverkehrs mit dem Aus⸗ land würde nicht erlaubt haben, die genannten Zahlungen tatſächlich vorzunehmen, wenn nicht in den letzten Mona⸗ ten Deutſchland einige beſondere Umſtände zu Hilfe gekommen wären. Zunächſt iſt es möglich gewrſen, deutſche feſtgefrorene Ausfuhrguthaben aufzulockern, ſodaß der Eingang hieraus der deut⸗ ſchen Deviſenbilanz zugute kam. Dieſe Guthaben ſind recht erheblich, ſie wurden kürzlich von maßgeblicher Seite auf etwa 600 Mill. 4 geſchätzt. Weiterhin ſind bei dem Locker⸗ werden der internationalen Kapitalfluchtgelder auch gewiſſe Beträge nach Deutſchland zurückgekehrt. Dieſe Gelder finden ja international ſchwerlich eine Verzinſung, zudem iſt der frühere Glaube an die Sicherheit in der Schweiz durch die neueren dortigen Ereigniſſe etwas ins Wanken gekommen. Ferner hat Deutſchland im zweiten Halbjahr einen größeren Eingang aus Rußland, das aus der deutſchen Ausfuhr nach Rußland mit etwa 1,2 Milliarden Mark an Deutſchland verſchuldet iſt. Bekanntlich haben die ruſſiſchen Zahlungen ein außerordentlich langes Ziel, im Durchſchnitt bis zu zwei Jahren. Im zweiten Halb⸗ jahr ſind nun ſchätzungsweiſe 250 Mill.„ fällig geworden; Rußland deckt die Verpflichtung auf verſchiedene Weiſe ab, zum Teil durch Gold. Und ſchließlich konnte Deutſchland im Auguſt eine größere Erſparnis bei der Einfuhr machen, auch hat die beſondere Form der zuſätzlichen Ausfuhr mit Hilfe des Ankaufs deutſcher Anleihen im Ausland De⸗ viſen hereingebracht. Wenn ſich alſo trotz der hohen Zah⸗ lungen an das Ausland die deutſchen Währungs⸗ reſerven von Ende Juli bis Ende Oktober um 48 Mill. Mark erhöht hatten, ſo iſt das nur auf Grund beſon⸗ derer Umſtände möglich geweſen. Das wird auch ganz deut⸗ lich, wenn man nachrechnet, daß ſich in dieſer Zeit der Goldͤbeſtand um 63 Mill./ vermehrt hat, der Deviſen⸗ beſtand aber um 15 Mill. vermindert hat. Das Gold kam zum größten Teil aus Rußland und zeigt damit eindeutig den Grund der Vermehrung an: die Deviſen bilanz war aber ſelbſt mit Unterſtützung der erwähnten beſonderen Umſtände paſſi v. Wenn alſo ſeit einigen Mongten ein Gleichgewicht in den deutſchen Währungsreſerven mit der Rich⸗ tung einer laugſamen Verſtärkung derſelben zu ſehen iſt, ſo darf man ſich nicht darüber täuſchen, daß ſich dieſe Zahlungsakrobatik auf des Meſſers Schneide bewegt. in gewiſſem Umfange Kaligesfellfe Börse Große Akfienpakeſe wechseln ihre Besißer ohne Mifwirkung der Börse Nach einer längeren Aufwärtsbewegung, die ihren ent⸗ ſcheibenden Stützpunkt am Rentenmarkt fand, iſt es in der Burgſtroße, ebenſo auch an anderen deutſchen Börſenplätzen, wieder ſehr ſtill und ruhig geworden. Erneut hat ſich erwieſen, daß die Börſe wieder einmal als Stimmungs⸗ Harometer funktioniert hat. Aber im Augenblick droht die Gefahr eines nicht normalen Funktio⸗ nierens, da 8 Nieſenaufträge, die in letzter Zeit zur Ausführung kommen ſollten, nicht über die Börſe geleitet worden ſind, vielmehr beträchtliche Aktienpakete durch ander⸗ weitigen Verkauf ihren Beſitzer gewechſelt haben. Dadurch entgeht zunächſt einmal den Kursmaklern eine weſentliche Einnahme, die um ſo ſchwerer ins Gewicht fällt, da, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, an allen Tagen die Umſatztätigkeit an der Börſe gering bleibt. Im übrigen wird durch die Ablenkung von Effektivkäufen von der Börſe ein größerer Auftrieb des Kurs ⸗ niveaus verhindert. Dies kann unter Umſtänden im Intereſſe der Neuerwerber liegen, die dadurch ein Börſenpapier nicht zu einem überſteigerten Kurs kaufen. Es würde auf dieſe Weiſe verhindert, daß neue Kunden, die zu werben für die Börſe und die Indu⸗ ſtrie ſehr wichtig kſt, ſchon vom Kauf an in einen Verluſt hinein getrieben werden. Man hätte ge⸗ wünſcht, daß eine ſolche Taktik in früheren Jahren ge⸗ trieben worden wäre, als die Kurſe ſchwindelnde Höhen erreichten. In Wirklichkeit ſind jedoch bei dem freihändigen Verkauf von Aktten ganz andere Gründe ausſchlag⸗ gebend und nicht allein das Intereſſe der Neuerwerber. Bie Banken beſitzen noch aus jener Zeit, da ſie mit Interventionen eingreifen mußten, beträcht⸗ liche Aktienpoſten. Es bietet ſich ihnen nun, da ſich ein reges Kaufintereſſe für ſolche Papiere geltend macht, bei denen auf eine Rente gerechnet werden konn, eine günſtige Gelegenheit, ſich von Vorräten zu befreien und damit ihre Liquidität zu ver beſſern. Auch mit Rückſicht auf den Jahresabſchluß, der vor der Türe ſteht, ſind Verkäufe von Aktienpaketen angebracht. An die Börſe werden nur ſogenannte Spitzeu⸗ beträge geleitet, die 9 den Kurs regulieren ollen. Dieſe Kurs regulierung iſt jedoch bankſeitig bedingt. Man hat natürlich ein Intereſſe daran, den Kurs in einem Augenblick nicht abgleiten zu laſſen, da ſich ſo günſtige Ver⸗ kaufs möglichkeiten bieten. Aber bis zu einem gewiſſen Grade hat deshalb die amtliche Kursnotiz nur fiktiven Wert bekommen. Denn die Verkäufe, die nicht über die Börſe geleitet werden, wechſeln ihre Be⸗ ſitzer zu einem Kurſe, der zwiſchen dem Verkäufer und dem Neuerwerber e 1 und der oft über dem tatſächlichen Kursſtond liegen dürfte. 25 e aaf das Beſtimmteſte verlautet, ſollen namhafte Beträge von oft mehreren hunderttauſend Mark neu feſtgelegt worden ſein. dieſe Geldfülle, auf denen die Rentenbewegung baſiert. Es iſt allgemein ine Entſpannung feſtzuſtellen. eue gefährliche Wirtſchaftsexpe unten, iſt einem ſtetig rimente durchgeführt werden anwachſenden Ver⸗ Woher kommt da der Kapitalmarkt überhaupt nicht nor⸗ mal funktionſert? Sie erklärt ſich aus denselben Gründen, Die Furcht, daß ſeden Tag trauen auf die Stabilität der augenblicklichen Lage ge⸗ wichen. Dadurch ſind nicht allein die Gelder, die im Sparſtrumpf geſteckt haben, hervorgezogen worden, ſondern bedeutende Werke haben ſich entſchloſſen, einen Teil der ihnen zur Verfügung ſtehenden Gelder, die als tägliche Gelder nur ſehr ſchlecht verzinſt werden, lang ⸗ friſtig anzulegen. Dabei mag auch die Erwägung mit⸗ geſpielt haben, daß ein Teil dieſer Kapitalien inſolge der Wirtſchaftsſchrumpfung und dem Rückgang der Ausnut⸗ zungsmöglichkeiten des Betriebes nicht mehr benötigt wer⸗ den wird, wenigſtens nicht in abſehbarer Zeit. Solche Gelder ſind vornehmlich in Induſtriepapieren angelegt worden. Das ſtarke Intereſſe am Rentenmarkt hat nachgelaſſen; denn wenn man hier auch weiter mit einer Stabilität der Verhältniſſe rechnet, iſt doch zu berückſichttgen, daß noch eine Reihe ungünſtiger Momente nicht aus der Welt geſchafft ſind, die eine friſtgemäße Einlöſung der Anleihen geſähr⸗ den. Mag auch die Verzinſung bei den Induſtriewerten geringer ſein, ſo ſpielt doch hier noch der Gedanke des „Schnellſt wertes“ der Unternehmungen eine gewich⸗ tige Rolle. Man fühlt ſich bei den geſunden und ſoliden Großbetrieben noch wie vor auch ſachlich geſichert. Es wäre im allgemeinen Intereſſe ſehr zu begrüßen, wenn die Kaltſtellung der Börſe, wie ſie durch die tatſächlichen Verhältniſſe eingetreten iſt, baldigſt wieder beſeitigt würde, zumal offenkundige Vertrauensvoten des großen Publikums ein ſehr günſtiges Moment für die allgemeine Kreditwirtſchaft bildet. Börsenindices Die vom Stat. Reichsamt errechneten Börſenindices ſtellen ſich in der Woche vom 14. bis 19. Nov. im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Aktien kurſe(Index 1924— 1926= 100): Geſamt 5797(Vorwoche 58,32); im einzelnen Bergbau und Schwer⸗ induſtrie 59,06(59,58), verarbeitende Induſtrie 53,06(53,58), Handel und Verkehr 65,43(65,36). a Kursniveau der 6proz. feſt verzinslichen Wertpapiere: Durchſchnitt 73,21(Vorwoche 73,25) v..; im einzelnen Pfandbriefe der Hypothekenaktienbanken 79,10 (79,21), der öffentlich⸗ rechtlichen Kreditanſtalten 9,0(69,07), Kommunalobligationen 65,36(64,75), öffentliche Anleihen 72,53(73,38), F 69,67(68,75). Frankfurter Abendbörſe behauptet Die freundliche Stimmung, die bereits im Nachmittagsbörſenverkehr herrſchte, blieb auch an der Abendbörſe beſtehen, doch hielt in Anbetracht der Ungewiß⸗ heit über die innerpolitiſche Weiterentwicklung die Ge⸗ ſchäftsſtille an. Das Kursniveau blieb auf dem des Berliner Börſenſchluſſes behauptet. Vereinzelt traten aber auch Beſſerungen von etwa 4—, v. H. ein, Im Verlaufe Am Ren⸗ er Handel 90, Reichsbank unghans 16,25, Lahmeyer Und es iſt dadurch in nichts erwieſen, daß Deutſchland dieſe Zahlungsweiſe beliebig lange fortſetzen könnte, wie dies das Ausland auf Grund der neueren Entwicklung bei der Reichsbank vermutet. Man iſt ja dort der Anſicht, daß die laufende Aufbringungs möglichkeit von rund 1½ Milliarden„ durch eben dieſes Jahr augen⸗ fällig erwieſen worden ſei. Aber von einer Verewigung dieſes künſtlich behaupteten Zuſtandes kann natürlich keine Rede ſein. In dem Augen⸗ blick, in dem man an die allmähliche Wiederherſtellung eines normalen Zahlungsverkehrs mit dem Ausland gehen wird, werden außerordentliche Beträge bisher zurück⸗ gehaltene Auslandsgelder abdrängen, die Zahlung der laufenden 1 Milliarden würde damit ohne weiteres ins Stocken kommen. Und zum anderen ſtellen ſich ganz neue Probleme mit einer Beſſerung der wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe. Die Meinung nämlich, daß Deutſch⸗ land leiſtungsfähiger würde für Auslondszahlungen, das heißt, wenn ſich ſeine wirtſchaftlichen Verhältniſſe beſſerten, iſt trotz ihrer anſcheinenden Selbſtverſtändlichkeit durchaus nicht ohne weiteres richtig. Wir wiſſen heute nach faſt zehnjähriger Reparations⸗ erfahrung, daß Zahlungsfähigkeit und Lei⸗ ſtungs fähigkeit bei Auslandszahlungen lediglich be⸗ deutet, in welchem Umfange die ſchuldneriſche Volks⸗ wirtſchaft die erforderlichen Zahlungsmittel auf ⸗ bringen kann. Ausſchlaggebend iſt die Fähigkeit, die Uebertragung der Zahlung in die ausländiſchen Volkswirt⸗ ſchaften, alſo den Transfer, durchzuführen, von der Höhe der zur Verfügung ſtehenden Transfermittel hängt ſomit die Zahlungsfähigkeit ab. Jahrelang, jahrzehnte⸗ Mittag-Ausgabe Nr. 546 lang laufende Zahlungen können natürlich nur durch den laufenden Eingang an Transfermitteln erfolgen, alſo aus dem Außenhandel und den ſonſtigen Dienſtleiſtungen, der Ertrag von Auslandsanlagen ein begriffen. Nun iſt es aber keineswegs ſo, daß ſich dieſe Eingänge mit einer Konjunkturbeſſerung erhöhen, daß alſo der Ausfuhrüberſchuß wächſt und ebenſo der Saldo der Dienſtleiſtungen. Eine Belebung der Wirtſchaft verurſacht erhöhte Rohſtoffeinfuhr, die zudem wegen der ſtei genden Preiſe teurer wird; das haben jo ſchon die beiden letzten Monate gezeigt. Die Ausfuhr müßte alſo trotz allen Schwierigkeiten im gleichen Verh. 4 Ut ⸗ nis anwachſen, wenn nur der bisherige Ueberſchuß gewahrt werden ſoll. Nun kann aber bet einer hochindu⸗ ſtrialiſierten Volkswirtſchaft das Verhältnis von Einſuhr und Ausfuhr nicht beliebig geändert werden, und alle Er⸗ fahrung zeigt, daß bei flotter Konjunktur ein Induſtrie⸗ land nur eine verhältnismäßig ſchmale Spanne zwiſchen Einfuhr und Ausfuhr hat. Selbſt die blühende deutſche Vorkriegswirtſchaft konnte nur—1½ Milliarden/ jährlich trans⸗ ſerieren, nämlich als Kapitalüberſchuß ausführen: aber einen Teil davon hatte Deutſchlaud ſelbſt bei den weſtlichen Ländern geliehen, und als 1913 die echte, eigene, Kapitalausfuhr wuchs und damit auch die Ausfuhr, ſtellte ſich ſofort ein deutlicher Kriſen⸗ druck ein. ANDELS- D WIRTSCHAFT TS-ZETTUNG Nach dem ganzen Aufbau der deutſchen Volkswirtſchaft und im Hinblick auf die Geringfügigkeit ſeiner Auslands⸗ anlagen iſt heute zufolgern, daß laufende Zahlungen in einer Höhe von 1 Milliorden, ſeien ſie auch private Zinszahlungen genannt, ohne ſtarken Kriſendruck nicht ausgehalten werden können. Die ent⸗ ſprechenden Schlußfolgerungen zu ziehen wird eine der allerwichtigſten Aufgaben der nächſten Zukunft ſein. Ob ſie die Stillhaltekonferenz ſchon ziehen wird, iſt nicht an⸗ zunehmen. Unübersfeigbare US-Zollmauern für den deufschen Bierexporf Die erſte Begeiſterung der deutſchen Brauinduſtrie und der Börſenſpekulation über die Exportausſichten des deut⸗ ſchen Brauereigewerbes iſt ziemlich ſchnell verflogen. Allent⸗ halben kehrt man wieder auf den Boden der Wirk⸗ lichkeit zurück und findet, daß der Traum einer ge⸗ ſteigerten deutſchen Bierausfuhr nach der Union zwar ein ſchöner, aber auch ein nicht realiſier barer ſei. Zunächſt iſt feſtzuſtellen, daß die Vereinigten Staaten ſchon ſeit mehr als 10 Jahren in ihrer Geſetzgebung einen Einfuhrzoll in Höhe von etwa 90 I pro Hekto⸗ [iter verankert haben, der unter der Herrſchaft der Pro⸗ hibition gegenſtandslos blieb, nach ihrer Aufhebung aber ſich als reiner Schutzzoll darſtellen muß. Die Ameri⸗ kaner werden ſchon im Intereſſe ihrer eigenen Wirtſchaft von ſeiner Anwendung weitgehend Gebrauch machen, ein⸗ mal, um brachliegende Arbeitskräfte dieſem Gewerbezweig wieder zuzuführen und zum anderen, um auf etwaige Zoll⸗ einnahmen nicht zu verzichten. Ferner iſt in Betracht zu ziehen, daß in den U. S. A. auf etwa 125000 Einwohner je eine Braue⸗ rei vorhanden iſt(im ganzen ca. 1500), der es keine Schwierigkeiten bereitet, ſich auf die Produktion hoch⸗ wertiger Biere umzuſtellen. Für das deutſche Brauerei⸗ gewerbe als ſolches bleiben mithin die Exportausſichten nur ſehr gering, dagegen dürften die Chancen für die einſchlägigen Maſchinen branchen günſtiger ſein. * Vereinigte Textilwerke Wagner u. Moras AG, Zittau. In der go. GV wurde der bisherige Aufſichtsrat ahberufſen und ihm Entlaſtung erteilt. Gegen die Entlaſtung wurde Proteſt zu Protokoll gegeben. Neu in den Ag wurden gewählt RA Benjamin, Ber⸗ lin, RA Frucht, Chemnitz, und RA Strauß, Mann⸗ heim. Der Antrag, in den AR auch einen Vertreter der. Kleinaktionäre aufzunehmen, wurde abgelehnt. * Stillegung der Textilwerke Wünſches Erben in Ebers⸗ bach. Wie mitgeteilt wird, ſollen die Textilwerke in Ebersbach, die in normalen Zeiten 2000 Arbeiter von dies⸗ und jenſeits der Grenze beſchäftigen, nicht nur ſtill⸗ gelegt, ſondern überhaupt liquidiert werden. Die Werke Wünſches Erben arbeiten im Konzern Wager u. Moras A G, der bekanntlich zuſammengebrochen iſt. Die Bemühungen, die einzelnen Fabriken dieſes Konzerns zu verkaufen, ſind geſcheitert. * Bayriſche Trikotagenfabrik AG., Chemnitz.— Kapital⸗ maßnahmen. Durch die 1931 erfolgte Loslöſung der Ge⸗ ſellſchaft vom Blumenſtein konzern wurden große Abſchreibungen erforderlich. Zur Deckung der Unterbilanz und des aus dem Vorjahr vorgetragenen Verluſts von 0,15 Mill./ beſchloß die HV., das Kapital zunächſt von 500 000 auf 200 000 4 herabzuſetzen durch Ein⸗ ziehung von 125 000„ zu 25 v. H. eingezahlter Aktien, die der Geſellſchaft zur Verfügung geſtellt wurden, und das verbleibende Kapital 375:1 auf 1000 4 herabzuſetzen. Das Kapital wird ſodann durch Ausgabe von Inhaberaktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1932, die zum Nennwert gegen Forderungen an die Geſellſchaft in Höhe von 199 000“ verrechnet werden, auf 200 000 4 wie⸗ der erhöht. Die Beſchäftigung des Betriebes habe be⸗ ſonders in den letzten Monaten eine außerordentliche Steigerung zu auskömmlichen Preiſen erfahren, ſo daß Neueinſtellungen erfolgen konnten. Die HV. geneh⸗ migte den Abſchluß für 1931, der nach Einſtellung des Buchgewinns aus der Kapitalmaßnahme von 499 0004 ohne Saldo abſchließt, und wählte Dr. S. Feibel⸗ mann, Laudau(Pfalz), neu in den Auſſichtsrat. Vermitflungssfelle deuischer Winzergenossenschafis weine in Berlin Von einer Anzahl führender Winzergenoſſen⸗ ſchaften iſt unter Mitwirkung der Weinſtel lle des Reichsverbandes eine Vermittlungsſtelle für Winzergenoſſenſchaftsweine mit dem Sitz in Berlin ins Leben gerufen worden. Die Vermittlungsſtelle arbeitet als Agentur. Aufgabe der neuen Einrichtung iſt die Anknüpfung von Geſchäftsverbindungen in erſter Linie mit dem Weinhandel und ſonſtigen Großverbrauchern. Es werden ſowohl Faß⸗ wie Flaſchenweine aus den verſchie⸗ denen deutſchen Weinbaugebieten entweder direkt ab Sta⸗ tion Liefergenoſſenſchaft oder ab Weinlager Berlin ver⸗ mittelt. Die Schaffung der Generalagentur bedeutet einen neuartigen Verſuch, auf dem Gebiete der Weinverwer⸗ tung im Wege der Selbſthilfe zu einer beſſeren und rationelleren Geſtaltung des Abſatzes zu gelangen. * Konkurs der Rheinberg u. Co. Kellerei Schloß Rhein⸗ berg AG, Geiſenheim a. Rh. Ueber das Vermögen der Rheinberg u. Co. Kellerei Schloß Rheinberg AGG, Geiſen⸗ heim a. Rh., wurde das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter iſt RA Dr. Cremer⸗Rüdesheim. An⸗ meldefriſt bis 15. 12., Prüfungstermin 22. 12. 32. In der letzten Bilanz waren bei 0,07 Mill./ AK 0,33 Kreditoren und 0,13 Hypothekenſchulden ausgewieſen. 8 * Sandlerbräu AG, Kulmbach.— 6(10) v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der GV. am 17. 12. die Verteilung einer 6(10) v. H. Dividende vorzuſchlagen. 5 5 * Nächſte Gläubigerverſammlung der Stadt Köln in der zweiten Dezemberhälfte. Wie mitgeteilt, ſind in der Zwiſchenzeit die Verhältniſſe der Stadt Köln durch den in der erſten Gläubigerverſammlung der Stadt Köln gewähl⸗ ten Gläubigervertreter und Beirat eingehend geprüft wor⸗ den. Die Unterſuchungen ſind ſoweit gefördert worden, daß die zweite Gläubigverſammlung für die zweite Hälfte Dezember in Ausſicht genommen worden iſt. In dieſer Verſammlung ſollen über das Ergebnis der Prüfung Bericht erſtattet und Vorſchläge über Tilgung und Rück⸗ zahlung der Anleihe unterbreitet werden. * Durchführungs verordnung zur September⸗Notverord⸗ nung über Landwirtſchaftliche Vermittlungsverfahren, Voll⸗ ſtreckungsſchutz und Pächterſchutz. Im Reichsgeſetzblatt vom 19. bs. Mts. wird eine vom 17. 11. datierte Durchführungs⸗ verordnung zur Verordnung des Reichspräſidenten über landwirtſchaftliches Vermittlungsverfahren, Vollſtreckungs⸗ ſchutz und Pächterſchutz vom 27. 9. 32 veröffentlicht. Danach gilt als Einheitswert im Sinne des§ 19 Abſ 2 der ge⸗ nannten Verordnung der auf den 1. 1. 1931 feſtgeſtellte Ein⸗ heitswert. Für die Feſtſtellung, ob die Belaſtung eines Grundſtückes die im§ 19 Abſ. 2 bezeichnete Grenze erreicht, iſt nur der Kapitalbetrag oder der Kapitalwert der aus dem Grundbuch erſichtlichen dinglichen Rechte in 1 zu bringen. Rechte, die durch Eintragung einer Vormerkung geſichert ſind, werden wie eingetragene Rechte berückſichtigt. Als Kapitalwert gilt bei bei ablösbaren Rechten die Ab⸗ löſungsſumme. Iſt das Recht nicht ablösbar, ſo iſt der Kapitalwert durch Schätzung zu ermitteln. Tabakverkaulssißung in Schweßingen Nund 25000 Zir. Haupiguf rkaufl/ Gesamiumsatz 1,4 Mill. Rm. Im Falkenſaal in Schwetzingen fand geſtern die z weite Hauptgutverkaufsſitzung des Landes⸗ verbandes badiſcher Tabakbauvereine ſtatt. Ins⸗ geſamt wurden rund 25 500 Zentner ausgeboten, von denen ca. 2500 Zentner zurückgezogen wurden, dar⸗ unter der größte Teil des Angebotes aus Plankſtadt, ganz Seckenheim, eine Partie aus Großſachſen, Langenbrücken und Walldorf. Die Preiſe bewegten ſich zwiſchen 60 und 65 Mark pro Zentner. Bei Annahme nur des niederſten Prei⸗ ſes ergibt ſich ein Geſomtumſatz von rund 1, Mill. Preiſe entſprechen annähernd denen der Verkaufs⸗ ſitzungen in Korlsruhe und Speyer. Die Preiſe verſtehen ſich als Grundpreiſe mit Ab⸗ und Zuſchlä⸗ gen bis zu 20 v.., je nach Qualität. 5 Als Käufer traten die bekannten Firmen des ſüddeut⸗ ſchen Tabakmarktes auf, u. o. Martin Brinkmann(dieſe Firma ſicherte ſich wieder den weitaus größten Anteil), J. u. L. Hirſch, ß u. Co., Kaufmann u. Bensheimer, P. J. Londfried u. Jakob Mayer, Großeinkaufsgeſellſchaft Nordhäuſer Tabakwaren, Louis Lußheimer, M. E. Hor⸗ Ergebnis⸗ 1 50) „10. Ketſch Kirch⸗ heim 1, 2 und 3(je 300) 62,10 bzw. 62,30; 4. 5, 6 und 7 62,0, 61,50, 61,80, 61,80, Gruppe 8(200) 61,65. cken(280) 61,50 freigegeben. Leuters⸗ 480) 61,55; II(320) 61,65; III(450) 61,80; „50 V(440) 61,55; VI(320) 61,50. Mauer 68,20. Meckesheim(150) 63,10. Neckar ⸗ fsheim(350 und 30 Mittelgut) 62,75. arhauſen](250) 61,05; II(250) 60,80. Ober⸗ ach(75) 61,85. Oberhauſen(100) 69,10. 5 im I 650) 63,15; II(400) 63,15; III(205) 63,85. Philippsburg(125) 64,15. Plankſtadt I Gruppe 1(1200) 64,05: 1 Gruppe 2, II Gruppe 1 und 2, zuſommen rund 1700 Zentner, Höchſtpreis 63,68 64,05 freigegeben. Reihen(48) 61,15, 13 Zent it 66,00. Saondhauſen 62,15 — (Sandhofen l, Gruppe 1 weſentlich günſtiger liegen als bei Santoskaffees. Frachienmarki II, Gruppe 1 und 2(865) 66,00 und 65,30; III, Gruppe 1 und 2(800) 65,05 und 66,10; IV(280) 67,60, leicht verhagelt 260 Zentner 57,35. Schriesheim(400) 63,25. Schwet⸗ zingen(600) 61,50. Seckenheim(zuſammen 415 Zentner), Höchſtpreiſe 64,10 und 60,00 zu Verbandsbedin⸗ gungen freigegeben. Walldorf el(425) 63,40 freigegeben: II.(425) 64,10. Wieblingen 1(570) 60,00; II. 580) Wöſſingen(230) 60,35. Wieſental(50) 65,10. 63,15. Zuzenhauſen(360) 63,35, 60 Zentner Mittel⸗ gut 68,10. * Tabakverkauf in Schriesheim. In den letzten Tagen wurde die geſamte diesjährige Tabakernte verkauft. Die Tabakbauern ſind mit dem erlöſten Preis von 63„ für den Zentner ſehr zufriede ö den.— » Kirchheimbolander Ferkelmarkt vom 22. Nov. 1 7 zahlt 153 Ferkeln. Handel lebhaft, Markt ausverkauft. wurden—6 Wochen alte Ferkel—12, ältere Ferkel (am meiſten gefragt) bis zu 15/ pro Stück. 5 * Vom Hanfmarkt.(14.—20. Nov. 1932.) Der Verband Deutſcher Hanfinduſtrieller Gmb⸗. berichtet: Italien: Auch in der verfloſſenen Woche machten ſich keinerlei Anzeichen einer Erleichterung an den Hanf⸗ märkten bemerkbar, da die Lieferanten mit einer Konſoli⸗ dierung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe und ſomit mit weiter ſteigenden Preiſen rechnen. Beſonders beſſere Quali⸗ täten ſind geſucht und feſt. Jugoſlawien: In Jugo⸗ ſlawien ſtößt die Nachfrage auf einen bereits ziemlich ſtark ausverkauften Markt, ſodaß die Forderungen weiter in die Höhe gingen. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 19. Nov.(„Heß⸗ Kaffee“ Hamburg 35.) Die ruhige aber ſtetige Hal⸗ tung des Kaffeemarktes ſetzte ſich auch weiterhin fort. Braſilien verfolgt unentwegt ſeine Preis⸗Politik. Wie ge⸗ meldet wird, ſollen bis jetzt zur Stützung des Kaffeemarktes ſchon über 10 Millionen Sack Braſilkaffee vernichtet wor⸗ den ſein und es hat tatſächlich den Anſchein, ols ob Braſi⸗ lien mit der Vernichtung auch weiter fortfahren wird, um dadurch allmählich den Druck der rieſengroßen Vorräte zu verringern. Sontos⸗Kaffees, die noch ſehr knapp find, wurden weiter gefragt und mit unverhältnismäßig hohen Preiſen bezahlt. Auch für Mittelamerikaner mittlerer Preislage zeigte ſich gutes Kaufintereſſe, da die Preiſe hier 2 onders für ere N Aenderung, ben 4 ind ſtehe . eee Mittwoch, 23. November 1932 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 546 Und das bohnert mit Deriyuclis sf versfändliec hk, denn Permachs gibt Böden und Möbeln unerreichten Hochglanz Pernmahs macht nicht glatt(Keine Rutschgefahr) erwuchs riecht sehr angenehm(Tannenduſi) Furnwchs ist billig. weil viel ergiebiger Aber bitte: Pertachùs stels nur dünn auftragen, danach scfort polieren. Hervach aa i Origiselſdose n. Nienna lt lose flersſeller: Ihomnson · Werke d. m. h.., Dũsseldor la. Teebutter Margarine zußersi billig! 5 Cocosfett often u. In Tafeln pfund ab 27. Deutsches und amerik. Schweineschmalz frische Molkereibutter Pfund.43 .. Pfund.55 . Pfund ab 28 3 Als Qualitätsware besonders empfehlenswert die bellebte Margarine: Sanella m. Sportbſdern% plund 32 3 Pleverstolz luse gewogen ½ pfd. 40 Weizenmehl Slütenmehl Biskuftmehl Ist. Salat- u Tafelöle Liter ab 48 ferner empfehle meine vorzüglichen Mehle aus ersten süddeutschen Mühlen: Auszugmehl 00 5% Rabatt Pfund 18 3 5 Weizenmehl Spezial O pfund 20 Pfund 22 Pfund 23 Pfund 25 2 Nenzeitl. 210 garn Fupnen-Wagen bekannt billig Uhr. ange .[Mansheim, F 2, 1 g gegenüber Schmeller Kleine Unternehmen können Geld ſparen, w ſie mir die Führung ihrer Geſchäftsbücher ſtbertrag. Zu erfr. u. O B 183 an die Geſch. 9931 pl 5 N 05 kebraucht, Mk. 250-300 Neu mit Garantie ab Mk. 880. Musikhausschwab 1,19 Schaufenſter⸗ beleuchtg.„Blickfang“ f. Weihnachten. Schrei⸗ ben Sie ſofort an P. Herje, Oppan, Beethovenſtr. 47, Mit⸗ arbeiter gef. 4994 l N g. Die Deutſche Bergin ⸗Aktiengeſellſchaft in Rheinau beabſichtigt auf ihrem Anweſen Mül⸗ heimerſtraße 30 einen Salzſäure ⸗Biſulfatofen für die Durchführung des Holszhydrolyſe⸗Ver⸗ fahrens zu errichten. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamt oder dem Stadtrat binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzu⸗ bringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Verkündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrecht⸗ lichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen wäh⸗ rend der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamts und des Stadtrats zur Einſicht offen. Mannheim, den 19. November 1932. Bad. Bezirksamt— VI—. 18 Aintl. Veröffentichungen dar Stadt Mannheim Das Städt. Leihamt iſt am Donnerstag, den 24. dſs. Mis. nachmittags wegen Reinigung ge⸗ ſchloſſen. Geöffnet ſind dagegen die amtlichen Pfänderſammelſtellen in J 4a. 9, Lortzingſtr. 12 und D 4. 2.(32) Städt. Leihamt. Nachlaßversteigerung Fortſetzung aus dem Nachlaß Schwarzmann am Freitag, 25. November 1932, vorm. 410 Uhr u. nachm. 2 Uhr im Verſteigerungslokal UB. 18: 24 ſchöne, wertvolle Oelbilder, verſchied. große 17 und dentſche Teppiche, Brücken u. Läufer, 1 Partie Kriſtalle, Porzellane(ganze Service), feine Glaswaren, Aufſtellgegenſtände, Figuren, Meißen ete., Bronce, Silbergegenſtände Ferner, evtl. Freihandverkauf zum Anſchlag: Elektriſche Beleuchtungskörper, Badewanne mit Wandofen, Zimmer ⸗Eſchofen, eiſ. Weinſchränke, 2 Küchenſchränke, 1 Wand⸗Waſchbecken, 1 Büfett zweiteilig a. Marmor, 1 Waſchmange, 1 kompl. Schlafzimmer weiß mit Federbetten. 13 408 Ortsrichter Julius Knapp, Tel. 280 36. ünsbgs Uolegenhelt für Weiasachtsgesehenbe Wunder⸗ bare Wirkung Ich litt an Nhe und konnte troß Bäder nicht geheilt werden. Nach Ver⸗ brauch von 5 Paheten Zinſſer⸗Rheumatis⸗ mus⸗Tee war mein Leiden verſchwunden und ich habe bis heute noch nichts wieder davon verſpürt. 405⁵¹ Heinrich Wörner, Ratingen Hombergerſtr. Zinſſer⸗Rheuma⸗Tee iſt ein vorzügliches Mittel bei Kheumatis⸗ mus, Gicht, 1 eee Neural⸗ gn Hexen 1 Kreuzſchmerzen Paßket .62, verſtärkt(D. R. P..) Mk..25. n vielen Apotheken zu haben, ſonſt direkt. ae Apotheke.) Verlangen Sie aber ausdrücklich Schl und achten Sie auf nebenſtehende utzmarke. Dr. Zinſſer X To. 8. Leipzig 40 65000 Anerkennungen über Zinſſer⸗Haus⸗ mittel 2 laubigt) 7 2 45 Selbstfahrer erhalten 6- Zylinder Wagen m. Kasko: Vers. Schnittspahn elenden 4348 250 Oertliche und private Gelegen- heitsanzeigen je Zeile 20 Pf. abzügl. 10 Prozent Krisenrabatt Offene Stellen nz Hie egongiöche Jogan finden außergewöhnlichen Verdienſt in bereits beſtehender akad. Arbeitsgemeinſchaft. Angebote unter L 535 an Ala 1 206 N 8 8 Händler, Raster Wiederverkäufer haben Gelegenheit dureh Vertrieb sines Verkaufsschlagers bis zu M. 20.— täglich. nachweisbar, zu verdienen. 5075 O. Dorender, G 3, 7 8 Haden Flott. Servier fräulein geſucht. 5043 Weinhaus K 4. 7. Ig. gesund. Mädchen engl., im Haushalt u. flicken bewandert, bei Famil.⸗Anſchluß, ſof. geſucht. 25048 Adreſſe in der Geſchſt. kunnen Kanerer Und Wiederverkäufer geſucht, nur morgens vorſprechen in 10 017 8 J, 13, Laden. Perfekte Friſeuſe p. ſof. geſucht.— Angeb. m. Lohnanſpr. u. J 1 3 an die Geſchſt. 5023 Verkaufe Gutgch. Damenffissurggschaft 3 Kab., in Vorort Mannh. ſof. zu verkaufen. Für tücht. Damenfriſeur od. Friſeuſe günſtige Bedingungen. Herrenſalon kann eingeführt werden. Ev. Teilhaberſchaft. Angebote unter N Y 180 an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl. 25022 u un Holarad Harte erzoer' mit Ardi⸗Seitenwagen, Rechtsbefeſtigung, mit allen Schikanen, preiswert zu verkaufen.— Gefl. Anfragen an Daimler⸗ Benz.., Verkaufsſtelle Mannheim, 0 7. 10. S83 Diwan, Chaiſelongne, Küchen⸗, Kleider⸗, Bü u. Aktenſchränke, Schreibtiſche, Tiſche, Ausz 5 gische u. Stühle, Flurgarderoben. Kommoden, Vertiko, Teppich, Nähmaſchinen, Vabeelne u. a. m. Rennert, G 4 Nr. NAD Nora, 3 Röhren Netzempfänger, kombiniert. Gerät mit dynam. Lautſprecher, vollkommen neuwertig, nur ganz kurze Zeit in Betrieb, noch mit Fabrikgarantie, beſond. Umſtände h. 30% unter Neupreis abzugeben. Angeb. unt. F O 29 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 24884 Mö jbel in allen Stilarten! Aparte Speise-, Herren- u. Schlafzim. Klaviere. Sämtl. Einzelmöbel, darunter Bücherſchränke, Schreibtiſche, Vitrinen, Kleider⸗ ſchränke, Waſchkommode, antike Schränke, Hiedermeier- Möbel, Oeigemälde. Büromsbel neu u. gebr., nebſt Kaſſenſchränke u. v. mehr zu vorteilhaft billigen Preiſen, im Aukt. EH ch. Seel& Co., du 4, 5 Rückgeb. Telephon Nr. 325 06. 18516 ebernahme von Versteigerungen: Fine wife e Frsltlass. Enistenz! eee ſchaft. in mittl. Stadt Badens prsw. zu ver⸗ kaufen.— Angeb. u. H E 68 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 8 0 tungskörper, billig zu verkaufen. Anzuſehen vormittags b. 11 Uhr Heiurich⸗Lanzſtr. 18, 3 Treppen rechts. Lebensmittelgeschäft mit 2.⸗Wohag., um⸗ ſtändehalber ſofort zu verkauf. Bill. Miete. Angeb. unter J D 2 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 35021 Schlafzimmer Gelegenheit, gut halten, RMk. neu, RMk. 195.—, Tomplett. 5075 Rudolf Landes, Nachf., Qu 5, 4. Kielderschränke v. 14.-an Waschk. m. Marmor.18.“ immer düfetts v. 48. an Kompl. Küchen v. 33.— an Speisestimm. ul vtele and. gut erholt. Nobel sehr bil- lig. Seheps 8 3. 7 Hot nis Gut erh. e N. 125.—, Küchen⸗ Einrichtung, kompl., R. 105.—, Aleiber⸗ und Küchenſchränke. Plüſchdiwan, Waſch⸗ kommoden m. Marm., v. R. 15.— an, Bet⸗ ten, Tiſche, Stühle äuß. billig bei 5071 L. Bernfeld, 8 4, 2. Küche, kamm. ee für 60.— zat verkauf. Adreſſe ba der Geſch. 5 Poliertes Schlaßgimmer Schrank 2 m prima Schreinerarbeit, wird umſt.⸗ Halber ſpottbill. abg. Ruppert, F 5, 4. *507˙⁰ Nähmaschinen 5 verſenkbar, mit 190 5 geſtell, v. R/ 150.— an. Seb. Roſenberger, 3, 20, Näßmaſch.⸗ Fackhgeſch. Jol. 979 44 Lahepeiricfuqg für Kolonialwareng. (Theke und Regale) billig zu verkaufen. Otio Kaſt. Ilvesheim Schloßſtr. 117. 55089 Fahrräder fabrikn., auch Geſchäfts⸗ u. Kinder räd., ſowe einige wenig gebrauchte, ganz billig abzugeben. 5059 Fahrradgroßhandlung Dophier. K 3. 2 Damenfahrrad gut erhalten, zu ver⸗ kaufen. 3 Pfaffenhuber, H 3, 2 Fiche ferue! r 100 1. 4(Breiteſtraße Hru.⸗Zimmer⸗Uhr ſchw. Marm., m. Hirſchfigur F. Jaad⸗Liebh. ſehr 5. zu verk. B 4, 8, 3 Tr. 25036 Weihnachtsgeſchk.! Mod. Ia. Stoff f. einen Au⸗ zug umſtl⸗h. an Prin bill. abzuneh. 25067 Adreſſe in der Geſch. 1 Puppenwagen, 1 Kü⸗ ge zu verkauf. Luiſenring 60, 3. Stck. 2509 1 modern. aut erhalt. Ninderw f. 12% zu pk. 3 Cannabichſtr. Nr. 22. Möbel-Huktlion Eimmermann, M 4, 19/20 antike Zimmer, Küchen und ſämtl. Einzelmöbel, richig. nebſt allem Zubehör und Pian o, Rad is. tes Lager für beſte Gelegenheitskäufe aller Art, prachtv. moderne u. herrſchaftl. kompl. Ein⸗ 5064 die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Vermietungen 1 fer Us fs ta dt gelegene, de Büroräume mit Zentralheizg. u. allen neuzeitl. Beguem⸗ lichkeiten, ſofort od, ſpäter pre is wert zu vermieten. Zuſchriften unter W P 38 an 4003 Großmarkt- 4 Parterre⸗Ränme, für Gemüſeladen u. and. Zwecke geeignet, er. mit Wohnung, 83 Zimmer u. Küche, 1 Tr. alsbald zu vermieten. 55 H g. 17, 2 Treppen rechts. 5016 Zeulghauspl. reichlich Zubehör, neu N Für Faenkrzte ete. piagante-Limmer-Wonnung 0.1, in bester zentraler Lage große Wohndiele, Manſarden, mit Heizung u. hergerichtet, ſof. zu ver⸗ mieten. Seiner beſonderen Lage wegen bisher von Aerzten u. Zahnärzten bewohnt. 0 g. 1, 1 Treppe, Telephon 322 46. 13 510 21 0 8 platz) ſofort billi Tatterſallſtraße 41 Schöne, herrschaftl.-7 Zimmer-Wohnung mit Etagenheiz. u. Warmwaſſerber., neu herger., in vorzügl. Lage(beim Friedrichs⸗ zu vermieten. 2 Tr., Tel. 435 11. — Näheres: 5088 Herrschaftliche „ 4 Zimmerwohnung ganz neu hergerichtet, Hebelſtraße 9, am. 2. Etage, Telephon Nr. 318 11. per alsbald zu ver⸗ Schöne 3 Zimmerwohnung mit Manſarde und Küche, neu hergerichtet, in der Schimperſtraße 18 an ruhige Leute 50 zu vermieten. Näheres Laden. lo ur Laden m. 2 Schaufenſtern u. Nebenraum, iſt ſofort zu vermieten. Näh.: Bahnhofplatz 7, 2 Treppen. 9317 12. 186. Laden, 2., Küche u. Keller ſof, ſehr preiswert zu vermieten. Zu erfr.: Tel. 205 71. 5028 I 4. B: Schöne, helle Werkstatt zu verm. Näh. 3. Stock. B43 Schöne 3 Zim.⸗Wohng. owie Werkſtätte zu v. Üſtattſtraße 25, zu erfr. 2. Stock. B4007 -3 Zm.-MWolmungen per ſof, ob. ſp. zu vm. (Neubau). 10 001 Reiß Mittelſtr. 56. 2 Zimmer und Küche im 2. Stock Vorderh. zu vermieten. N rtenſtraße 66. 2 Ammer Mahnung auf 1. 12. zu vermiet. Holl, Schwetzinger⸗ ſtraße 175—ͤ³² 2 Zi Küche, Bad, Gart., ſehr ger., Käfer⸗ tal, Halteſt. d. Straß. ahn. bill zu verm. dch. d. Hausverwalter Joſef Hornung, L 7, 6 10 01 2 Zimmer und Küche an berufst. Leute zu vermieten. 5049 T 2, 21, bei Frauken⸗ bach. H 7, 10: 2 Zimmer u. Küche, per 1. 12. 32 zu verm. Anzuſ. zw. 11—1 und—5 Uhr. Zu erfrag. b. Bauer. 24999 * Frl. möhl. Annner zu vermieten. 84877 J 44, 13, 3. St.. Separates Zumter leer od. möbl., billigſt zu vermieten. 14992 Tatterſallſtr. 11, II. Kleine Merzelſtr. 3, IV, rechts: Gut möbliert. Zimmer m. el. Licht, Schreibt. u. Badben., ſof. zu verm. 5025 Möbl. fröl. Zimmer m. 1 od. 2 Bett., u. 8 Kltche, Gas u. El., 1 0 185 G2 od. 1. * Wauftatt⸗ kraße Nr. 5 a, 1 Tr. 45019 Sauber Ag Zimmer Frietrigtsplatz Gut möbl. Zimmer i. gut. Haufe, mit ſchön. fr. Ausſicht, per 1. 12. zu vermieten. 5044 Friedrichsplatz Nr. 1, 4 Treppen. Möbl. Zimmer in ruh. Lage, ohne vis--vis, (Neubau), m. Kaffee, pro Woche 5,50 R.„, ſof,. zu verm. Erlen⸗ ſtraße 50, 8 Tr. links. 75051 Großes, aut 5065 Möbliertes Zimmer M. el, Sicht, Schreibt., Sofa. 2 Bett., per ſof. od. 1. Dez. zu verm. 3, 3, 2 Treppen. Schön möhl. Zimmer Kauf-Gesuche Gut erhalt. 55057 Zrädr. Handwagen ſowie 1 kl. Füllofen zu kauf. geſucht. An⸗ gebote unter J Q 14 an die Geſchäftsſtelle. Britantnatel geg. bar von Privat⸗ hand zu kauf. geſucht. Angeh. mit Preisang. unt. L X 130 an die Geſchäftsſtelle. 44018 Sofort Geld für Brillanten Golbd⸗ u. Silbergegen⸗ ſtände, Zahngebiſſe, auch zerbrochen, für Pfandſcheine zahlt 5055 Flamm, D 25, 11 Tisch-Tennis-Platte od.-Tisoh, gebraucht 1 5 el.., f. ſof. vd. beizbar, an D. od. H. 1. Dez. f 1 8 zu vm. zu vm. K 4. 25, 2. St. 85054 P 7, 18, 2 Tr. 25027 Schöne Lage: Gut möbliert. Zimmer Tel., Bad, eig. Eing. zu verm. Friedrichs⸗ ring U 6. 16, 2 Trepp. 5061 Gut möbl. Zimmer mi ſep. Eing., an berufst. Hru. zu vm. 35085 T 3, 7. 2 Treppen. O 4, 20: Separat. möbl. Zimm., gut heizb., el. Licht zu verm. 35099 Näheres: 1 Tr. links. Gut möbliert. 1755 zu verm. 5045 G 2. 12, 3 Treppen. Zimmer Miet- Gees l Fu nan Napa zum Frühjahr geſucht. Etage od. in Villa, in nur ruhiger Lage(Auguſta⸗Anlage, Fried⸗ Herrſchaftlich, richsplatz ausgeſchloſſ.). nebſt Preis unter J ſtelle dieſes Blattes. zu kaufen geſucht. Angeb. unt. J 8 16 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 25060 Suche wöchentlich ca. 400 Stück Bündeſholz (Kiefer). Preisang., äußerſt billig, unter J U 18 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 45068. Gut erh. Puppenwagen zu kfn. geſ. Angeb. u. H Y 87 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 9055 Gut erhalt. flolländer u. read zu kfn. gef. Angeb. u. JV an die Geſch. Getr., gut erh..⸗Man⸗ tel, mittl. Figur, zu kfn. geſucht. Angeb. unt. J R 15 an die Geſchäftsſtelle. 35058 Carten(Bauplatz) 2,5 Ar, am Lindenhof⸗ Nur Direktangebote H 6 an die Geſchife⸗ 5080 Beamter ſucht auf 1. Januar 1938 2 bis 3 Zimmer-Wohnung Angebote mit Preis unter J J 7 an die Ge⸗ 1 dieſes Blattes. 5031 Rheindamm(Hinter⸗ ſchlädig) bill. zu verk. Annahmeschlul für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr erhalten leihweiſe neuwertige Wagen zu günſt. Bedingung. Stadt⸗Garage, H 7. 30. Tel. 314 01. 8492 Auty⸗Verleih*5074 an Selbſtfahrer, Opel⸗ Limouſine und offene Wagen billigſt. auch mit Chauffeur. Wald⸗ Hofſtr. 58, Tel. 516 23. EfangebolT Daimler⸗Benz⸗Liefer⸗ wagen, 6 Zyl., 1 To., kahrb. ſehr gut. Zuſt., weg. Geſchäfts umſtell. ſof. zu verkf., event. Tauſch geg. Perſon.⸗ er . Hypothek k. 7000.— auf gutes Objekt nur von Selbſtgeber ge⸗ ſuch tt. Gefl. Angeb. unter J P 18 an die Geſchäftsſtelle. 85053 Wagen.— Angeb. u. 5 5 Jean die Geic, T e Geldverkehr Derlehen an BHAMTE, ſof. Aus. zahlg. ohne Vorkoſten F. Setter, I 10,7 8505 Bar-Kreüfte 5 77 Jahreszins, geg. Möbel, Büvge u. ſaoschossener 107 0 fr gut gepflegt, abzugeb. gegen neuwertigen Kleinwagen. Angeb unt. N 2 181 an die Geſchäftsſtelle Sicherh. K. Endlich dss. Blattes. V309 T 5, 8, Sprechz. nachm rr Wadi uit des Jecles? Eine Kleinschreibmaschine erledigt die Schreibarbeit doch viel bequemer und schneller! Verlangen Sie unverbindlich Aufschluß über Preis und Leistung. Se werden auch über die Jeichte Zahlungsweise überrascht sein! n Angeb. u. J M 10 an die Geſchſt. 5042 Richard Wagnersir. 39 Ferntuf 40 900 2 Z. B. K. J. gt. Hse. Mk 42. 2** Reckarost Mk. 36. Detzel. Möbelgesch. u. Wohn. Nachwels, Ruppradintstrage 8 10025 m. Lagerr. 40-50 qm, geſucht.— Angeb. unt. O0 2 182 an die Geſchäftsſtenle. 8037 ß 1 Zimmer, Küche, 5* 2 Zimmer, Küche. Nachw. Schulze, O 6. 2. 25072 m. fließ. Waſfer. el. L. u. Gas ſof. 7 95 Mittelſtr. Ma, Lade Schön möhl. 5 m. Zentralhz., in der Oſtſtadt, an beſſ. Dame 1 10 An 5 unt.. die. Geſchſt. 8 d. 4% eee a 12. in gut. Hauſe 1 125 ar. Wan, fat, von al; Verf. Zentralbs. in det ohne Kind. geh, bis Sine zu vermtet. 0 RJ. Angeb. unt. G O 41 an ſes Blattes. br. gut möbl. Zinn. m. 1 ob. 2 Bett., zu v. Seck 4039 aße 34, III. rechts.* 4978 geb. die Geſchäftsſtele die⸗ Eſufach. klein. Zimmer -4 Zinner u. Küche mögl. mit Heizg., per ſofort geſucht. 45024 Angeb. unt. J F 4 an die e Beſchäfksſtele die⸗ ſes Blattes erbeten. Geräum. 3 9 part. od. 1 Tr. hoch, mit Bad u. Zubeh., be p. zu et, geſu Lage Friedrichsring⸗ Neckarbrücke. Preis⸗ angeb. u. J O0 12 an T 17 an die Geſchſt. 25062 z. Verbr. ö. 5 57 . in 5. N, M. O P. Quadr. geſucht. Auges. u. F T 32 an die Geſchſt. 4887 1 Ammer und Küche mit eig. Abſchluß, ſof. zu mieten geſucht. Miete im Voraus. Angeb. u. J N 1d an die Geſchäftsſt. 85046 Alleinſt. geb. Dame, berufst., ſucht 1 groß. leeres Zimmer Vor⸗ raum od. Ko. Zuſchr. m. Preis u. J A 89 an die Geſch. 5015 5 1 Schön. kee. Zinn. (auch Manfarde) ſof. Wir wollen unseren Rondenhkreis vergrößern! 45 15 8 3 5 2 Wir wollen neue Runden werben! 2 Geſchäfts Le 24966 7 Wir sind viel billiger, bitte besichtigen Ste unsere Schaufenster! 2 Alleinſt. Herr uch 2 l. Karnseite 200 gl. doppelt. 9 derol, gut. Bodenwachs bn. 1 Pff.- Dos.—.38(N ger. leer., mögl. ungeſt. 15 Zeſtentiocken 35% sos pft.. 30 fiegol, gut, Bodendelze 6s. J Pfd.-Dos 38 21 18. Schmlerzelſe gold, Hanftei pf. 18 eee Chamols 95, 45 l. 23 7 Iamer deponiert.. I 30.. 1 4 85 8 5 19 715 RE 0 33.08 U. 95 N mt. el. L. u. evtl,„ 1 Raum f. Kochgek, in 3 1 8 8 3 lg. e Unser Schlager 1 zu„„22 b Geigen 8404 K 3 2 Geschäfte. 4048 2 5 Leeres Manſarb⸗Zimm. i) 2 v. bindert. Ehep. für 5 ſof. gefucht. Angeb, m 2 U 1. 9 Brettestrafe e 2 biet ens n. l N 5020 an die Geſchſt. 8. Seite/ Nummer 346 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 23. November 1932 Schauburg Heute letztmalig der Uebersensallons-Füm!! ROT Zz um Sc Sensationsfilm stärkster Art hüftzeniesi! Bei Weiss Ferdl gehts lustig zul Meute Mittwod großer EAimzug der Tölzer Schützengilde— Festgesänge— Preisschießen Watschentanz— Trachtentänze— Festzug der feschen Madeln und schmucken Burschen— Original bayer. Rummelplatzbetrieb mit Brezeln, Knödeln, Bier und Radi— und mit sehr viel Ftim mung und Numor Tempo inszenierter it der außergewöhn- 1 2. Fim lichen Besetzung: 8 Film: 5 eee, 8 Trude Berllner/ Käte Ein mit wuchtiger Haack/ H. Speslmans. 2 im bunten Teil: Tempo! Tempo! Tempo Walzer einst u. jet: Auf der Krokodifssagd. kuelgn Holl Bruno Kasiner Magda dneider Fitz Schulz in: N Eine entzückende Operette. deren charmante Handlung leicht beschwlugt, wie ein ener Walzer vorüberzieht Dazu der sensatlonelle Tel 2. Inal. Nömanze Ja. Naun iber bord, Brücke von an Luis fe Bin stark sensationelles Drame aus den Schlupf- winkeln Pondons. Nur noch heuſe u. morgen! mit Tony van Eyck UFA TON WOCHE UFA-KULITIURFILM Bühne: Sensaflons-Hastsplel Messer lose m. den Schulpfer- den„S UTA N= „GO PDPAdE“ Wochentags dis.30 Ubr alls Saal- u. Rangplãtze 30 Pig. Gigli Ein derbes, humordurchwürzles Volksstück 7 Anlagen nf..00.00.30.40.20 Urbayerischer Humor sprudelt und überschlägt sich. Lachstürme durchbrausen das Haus!— Fortwährend hagelt es neue Einfälle, keine Szene ist zu lang, kein Wort banal! Für allerbeste Stimmung sorgen: 2 77— der Urbayer Weioo Zescll als Herr Siebzehnrübel A Aclal eat— der Saupreiss— als sein Konkurrent u. Rivale im Leben Greil Theimer. Hugo Schrader, Berſihe Osfyn Lin Progamm des Lachens und des Frohsinns1] Anfangszeiten: 3, 5. J,.40 Uhr/ Erwerbsl. geg. Aus weis nur 40 Pfg. Auf allen Plätzen bis.30 Uhr= 70 Pfg. ,,, sss National-Theater Mannheim Mittwoch, den 23. November 1932 Nachmittags- Vorstellung Schüler-Vorstellung Dile Weber Schauspiel von Gerhart Hauptmann ö Inszenierung: Richard Dornseiff ö Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 15.00 Uhr Ende gegen 17.30 Uhr Personen: Dreißiger, Parchentiabrikant Raoul Alster Frau Dreißiger Hermine Ziegler Hornig, Lumpensammler Rich. Dornseift Der alte Wittig, Schmiede- Nur noch haute und morgen dle 5 zustigen Tage mit Pat u. Patachon und Anny Ondra in den awel Fllmen: 1. Knall und Fell E. Sündig und sus .10,.30,.10 s USE RUHE e, E Statt des Mehrkreisempfängers jetzt den Vierröhren-Superhetl Er leistet mehr, he- hält seinen Wert und- ist nicht teurer Vorführung ist bester Beweis! ö Beslchtigen Sle bitte ohne Kaufzweng unsere Ausstellung Nia iunlublaeo- 2 „Das Phänomen“ verbringen wir den heutigen Abend billig, im Konditorei-Kaffee Hartmann am Kalsering, l 7, 12a In den angenehmen Räumen bekommt : man alles bei bester Qualität Kurse Privatstunden 228. Pleifer, Expedient Wilhelm Kolmar Neumann, Kassier er Josef Renkert Der Lehrling 3 Fritz Walter Kutscher 3 Armin Hegge Ein Mädchen Lotte Wolf Sturm e e N 5 Meinhold, Hauslehrer bei VV Dreißigers Söhnen Fritz Schmiedel Pastor Kittelhaus Georg Köhler Frau Pastor Kittelhaus Lene Blankenfeld A 7 e LLO 5. 1 5 0 8 Schroeder 5 utsche, Gendarm osep enkert 0 8 2 n 0 1 abendlich 81/½ Uhr . rau Welzel ermine Ziegler 8 5 Anna Welzel Annemarie Schradiek + E 2 h E MN 2 1 8 1 1190 5 75 8. zin Reisender um Krüger Ein Bauer Hans Simshäuser Ein Förster Carl Raddatz Aqua der Seel we Schmidt, Chirurgus Fritz Linn Ssfano-Balleit 115 Preise 30 Pfennig bis Mk.— Fläbt. Planetarum Freitag. den 25. November, 200% Uhr Arbeltsormelnsrhaft her Oöethas Farben are 2 es deseeeesseeeeeeee Semen 2888985 Ez: I Turniertraining Vorstellung Nr. 88— Miete k Nr. 9 1 Anmeldung: du 1, 5/8, Telephon 24768. Reparaturen. 8469 5 5 Radio- Hoffmann, F 3, 12. Telephon 29237. 5 1 O5 N b Nee 907 Tel. 28087 ieee Neute:. lonfüm- Tanzschlager- Weinberg gen preisen! stenhalter Bü 850 118 eiswür igen Guslität u. Pl vereinigen— 4 Wii Halter riumpn B 915 St. 45 3 m Vorderschluß, aus feinem n püstenhalter i 1 . eee besonder? Stick Makobatist. 5 5 Strumpinslter- Gürtel den eküttert, aus Jacquatddrell, 2 8 55 mit 2 aatf Haltern J ü tlic makt „Gürtel Seitlich ge 5 1 5 5 miteilen, Ktäitiger Orell, 812 25 00. 0 2 Paar Halten.. 1 4% il ter „Ttiumpn mütanenee dan 175 i hakt, mit R V ae Beh, rostsichete Einlagen 5 r 8 i n“ Hüfthalter 2 en e mit Nachendcpungick. 25 gelnes Jacquarddtell, wWaschba 4 16 rselet „Triumph Wee enschnütung 3 50 0 2 mit Seſtenschluse Büstenhalter, u. Stoft-B chbae -Fenster müssen Sie Einlagen, Was Unser Spezia beachten! Seck 5 25 2 Stars von Weltruf Rerremm. 8 Preise ab ealos Quuebo faszinierend und berückend in der ergreifend. Liebes- tragödie 44.80,.25, 10.20 Uhr Anf..30 Uhr 50 Pfg. ExwI. 40 Pfg. Bis 6 Uhr a, all. Saalpl. nurs Letzte Vorstellg..30 Uhr Nur 2 Tage: Heute Mittwoch 3 und Donnerstag: Der Liebling der Frauen in dem filmisch. Meisterwerk .00 und.00 Uhr Der schlechteste Herd! wird wieder wie neu gemacht. Garantie für Brennen und Backen. Alle Reparaturen an Herden, Oefen u. Gasherden. Ferner Setzen, Putzen und Ausmauern Herdschlossereil und Ofensetzerei F. Krebs, J 7, 11 Tel. 28219 Steppdecken 8161 Daümnendeten zu Fabrikypreiſen. Hch. Burk, Ludwigs⸗ hafen. Teleph 627 62. 6 Welcher Schneider liefert Mantel auf Monatsraten?— An⸗ gebote unt. J K 8 an ee. e Nommeis Frische extra große Enteneier 11 Pig. Kocheier von 7¼ Pfg. an H 1, 15 22,22 Der Schneider welcher für beste pebfotm und überdies für undbettfeffflche Elegenz gstentlert und dessen Name und Prelswürdigkeit an- Extra billig für die Hausfrau 0 nnen Mauien. J. ue Kalbfleisch ubrdlg= meister Hans Godeck Weber: Bäcker Gustl Römer-Hahn Moritz Jäger Erwin Linder Der alte Baumert Ernst Langheinz Mutter Baumert Elisabeth Stieler August Baumert Fritz Schmiedel Emma Baumert Ilde Overhofft Bertha Baumert Gretel Kübler Fritz, Emmas Sohn 4 Jahre alt Walter Jörder Der alte Ansorge Hans Finohr 77 Der alte Hilse Karl Marx ö Frau Hilse Käthe Wolf Gottlieb Hilse Hans Simshäuser Luise, Gottliebs Frau Elisabeth Stieler Mielchen, dessen Tochter Gertrud Friedrich Reimann Fritz Linn Heiber f Joseph Offenbach Eine Weberfrau Annemarieschradiek Ein Junge Karl Wegscheider a a erkannt ist Mittwoch, den 28. November 1832 Die Weber 1 Schauspiel von Gerhart Hauptmann Inszenierung: Richard Dornseiſt . i Bühnenbilder: Eduard Löfller Anfang 20.00 Uhr N Ende tex. 22.30 Uhr 8 0 personen wie oben) Ellboienges.„Bliiz“ Role Nadler P 8, 11 Telephon 21870 Transporte jeder Art mit Auto(genehmigter werkehr) und Kleinfahrzeugen. 114 (Josef Goldfarb, eee eee eee Mannheimer MHauskrauenbund. V. % Donnerstag, d. 24. Nov., ahds. 8 Uhr K. in der Harmonls, O 2, 85 Vortrag um Frau Emma K- oOmer ber: Kalbshaxen rhnd 48 bie ö alle anderen Stüete auen Keule„ Saal und Weinlaube ieee Hächzte Woche Geld-Lozerle Zienung 3. Dezember 15000 26000 215900 26000 Porte usd List: 28 Pig. 1 Mangneig 0 7. 11 eben zem 2 UH un ale Verteunsteie n Preu 508, Doppel..4 * n———— ů ů 16816