0 K hebung einer Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren .25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Geſchäftsſtellen abgeholt RM. ue Mannheimer 3 i 8 2 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Fernſprecher: Sammel ⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf, lung Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. 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Bei der Erörterung der Situation war man auf beiden Seiten einig dar⸗ über, daß für den wahrſcheinlichen Fall des Schei⸗ terns ſolcher Bemühungen die Auflöſung des Reichs⸗ tages nur eine Frage kürzeſter Friſt ſein könne. Nationalſozialiſten und Kommuniſten ſind nämlich mit ihrer Sperrmehrheit von 296 Abgeordneten jeder⸗ zeit in der Lage, den parlamentariſchen Apparat zum Stillſtand zu bringen. Die Erklärungen aber, die Hitler dem General von Schleicher gegenüber und Göring auf der Preſſekonferenz abgaben laſſen keinen Zweifel darüber, daß die Nationalſozialiſten im Kampf gegen ein anderes Kabinett auch mit den Kommu⸗ niſten zuſammengehen werden. Kaas verhandelte um die Mittagszeit mit Hugenberg und ſtattete dann Hitler längeren Beſuch ab. Außerdem will Kaas eine ge⸗ wiſſe Tuchfühlung mit der Sozialdemo⸗ kratie ſuchen, um nicht alle Verbindungen zu zer⸗ ſchlagen. Nach Abſchluß ſeiner politiſchen Beſpre⸗ chungen wird ſich Dr. Kaas dann heute nachmittag zum Reichspräſidenten begeben, um ihm über das negative Ergebnis Bericht zu erſtatten. Ob Herr von Hindenburg denn noch einmal die Parteiführer zu ſich bitten und einen letzten Appell an ſie richten wird, ſteht im Augenblick noch dahin. Vorausſicht⸗ lich wird Hindenburg, nachdem die parlamentariſche Löſung endgültig erledigt iſt, den Auftrag zur Bildung eines neuen Präſidialkabinetts erteilen. Die brennende Frage iſt, an wen er ſein Erſuchen richten wird. Es heißt, daß Kaas den Reichspräſidenten noch einmal dringlich vor einer Wieder⸗ berufung Papens warnen und ihm mitteilen wird, daß das Zentrum zur Unterſtützung bereit ſei, wenn Hindenburg einen anderen Maun ſeines Vertrauens benenne. Man vermutet, daß Kaas den Leipziger Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Goerdeler als Reichs⸗ kanzler vorſchlagen wolle. Es ſcheint indes, daß Hindenburg jetzt noch an der Perſon Papens feſthält, obwohl man namentlich auch in Wirtſchaftskreiſen bei einer Wiederkehr Papens mit ſchweren Erſchütterungen rechnet. Welche Veränderungen ſonſt noch das neue Präſidialkabinett durchmachen wird, iſt ungewiß, doch heißt es, daß der Innenminiſter von Gayl durch den ſtellvertretenden Reichskommiſſar in Preußen, Dir. Bracht, erſetzt werden ſoll, wodurch man den Dualismus Reich Preußen beſeitigen zu können hofft. Eine ſolche Löſung würde zwar auch noch keine Mehrheit bedeuten, aber immerhin rechnet man im Zentrums damit, daß ein ſolches Kabinett im neuen Reichstag rund 200 Abgeordnete für ſich, alſo eine breitere Baſis, haben würde. Ein Aufruf Hitlers Meldung des Wolffbüros — Köln, 25. Nov. Der„Weſtdeutſche Beobachter“ veröffent⸗ licht einen Aufruf Adolf Hitlers, in dem er nach einer längeren Kritik am Kabinett Papen erklärt, man habe ihn nach Berlin gerufen, um an der Be⸗ Regierungskriſe mitzuwirken und habe dabei doch nur das Kabinett Papen retten und ihm, Hitler, einen zweiten 13. Auguſt bereiten wollen. Obwohl der ihm übertragene Auf⸗ trag durch die daran geknüpften Bedingungen von vornherein unmöglich gemacht worden ſei, habe er ſich entſchloſſen, ein Angebot zu machen, das zugleich für die inneren Abſichten Aller hätte klärend ſein önnen. Das Angebot ſei abgelehnt wo r⸗ den. Er glaube, daß ſchon damit der Wille der Rat⸗ geber des Reichspräſidenten erfüllt ſcheine. Was er am Abend des Wahltages ſchon erklärt habe, wie⸗ derhole er hiermit:„Dieſes Syſtem muß in Deutſch⸗ land niedergebrochen werden, wenn nicht die deutſche Nation an ihm zerbricht!“ Der Aufruf ſchließt mit der Erklärung, daß der Kampf weitergeführt werde mit der Zuverſicht, 95 die e Sieger blerbe⸗ einen Ein Ausweg aus der Sackgaſſe? als Präſidialkanzler vorſchlagen und hofft, eine Koalition von 200 Abgeoroͤneten bilden zu können Fünfer-Vorkonferenz in Genf Anfang Dezember ſoll eine Vorkonferenz über die Gleichberechtigung ſtattfinden (Drahtung unſers eigenen Vertreters) 2 f. Genf, 25. Nov. Die Vermittlungsaktion Sir John Simons in der Abrüſtungsfrage hat bisher noch zu keinem greifbaren Ergebnis geführt. Der Widerſtan d Frankr eichs, die Löſung der Glleichberechti⸗ gungsfrage im Sinne des engliſchen Vorſchlags an⸗ zunehmen, laſtet auf den von dem engliſchen Außen⸗ miniſter geführten Beſprechungen. Das Zuſtande⸗ kommen einer Fünfmächte⸗Konferenz bleibt nach wie vor in Frage geſtellt. Dagegen eröffnet ſich die Möglichkeit, vor einer offiziellen Konferenz der Vertreter Englands, Frankreichs, Deutſchlands, Ita⸗ liens und der Vereinigten Staaten eine rein informelle Fünfer⸗Beſprechung zu ver⸗ anſtalten, für deren Abhaltung von keiner Seite Vorbedingungen geſtellt werden ſollen. Aufgabe einer ſolchen Beſprechung oder eines un⸗ verbindlichen Meinungsaustauſches über den geſam⸗ ten Fragenkomplex wäre die Aufſtellung eines Konferenzprogramms. Wir dürfen nach den uns von maßgebender deutſcher Seite gemachten In formationen annehmen, daß Herr von Neurath an einer informellen Beſprechung zu Fünf ohne vorher eingu gehende Bedaän gungen teilnehmen würde. Dem ſteht freilich gegenüber, daß die Ausſichten für eine fruchtbringende, zu einer folge der ſtarren Haltung Frankreichs ungünſtig ſtehen. Paul Boncour hat erklärt:„Ich bin zu einer unverbindlichen Konverſation bereit, aber ich halte an der franzöſiſchen Auffaſſung feſt, Deutſch⸗ land nur unter der Vorbedingung einer Friedens⸗ organiſation im Rahmen der Sicherheit und der Solidarität gegenüber dem Angreifer die Gleichbe⸗ rechtigung zu gewähren.“ Frankreich lehnt die engliſche Verhand⸗ lungsgrundlage, nach der die Gleichberechti⸗ [riot gung für Deutſchland bedingungslos zuge⸗ ſtanden wird, entſchieden ab. Man hält aus dieſem Grund die ſofortige Ver⸗ anſtaltung einer informellen Fünfer⸗Beſprechung für zwecklos und möchte eine vorherige Fühlung⸗ nahme der Staatenvertreter mit ihren Regierungen ermöglichen. Ob die Fünfer⸗Beſprechung in der erſten und zweiten Dezemberwoche zuſtande kom⸗ men wird, läßt ſich nicht abſchätzen. Das Schwer⸗ gewicht liegt in Paris, wo man die überſpitzten Forderungen des franzöſiſchen Konſtruktipplans weſentlich herabſetzen müßte, um den Ausgleich mit den auf einer Linie ſtehenden Vertretern Englands, Italiens, Deutſchlands und Amerikas vorzu⸗ bereiten. Alle franzöſiſchen Angaben über das Datum der informellen Fünferbeſprechung in Genf (5. oder 12. Dezember) werden durch die deutſche Delegation als unrichtig bezeichnet. Auf der informellen Fünferbeſprechung ſollen die Vorſchläge Englands, Frankreichs, Deutſchlands nebſt amerikaniſchen und italieniſchen Anregungen beſprochen werden, um für die offizielle Konferenz der fünf Mächtevertreter eine praktiſche Verhand⸗ lungsgrundlage zu ſchaffen. In franzöſiſchen und engliſchen Kreiſen wird damit gerechnet, daß Her⸗ und Macdonald Mitte nächſter Woche in Genf eintreffen werden. Der deutſche Konferenz führenden Beſprechung gegenwärtig in⸗ Außenminister hat ſich die Entſcheidung über den Zeitpunkt ſeiner Rückkehr nach Genf vorbehalten. Norman Davis, der vorübergehend nach Paris reiſt, machte heute vormittag dem deutſchen Außen⸗ miniſter noch einen Beſuch. In der neuen Be⸗ ſprechung dürfte nochmals die Lage vom Geſichts⸗ punkt einer Wiederteilnahme Deutſchlands an der Abrüſtungskonferenz beſprochen worden ſein. Ir⸗ gendwelche Veränderungen ſind nicht zu verzeichnen. Der deutſche Außenminiſter reiſt im Laufe des Samstag nach Berlin zurück. Der genaue Zeitpunkt ſeiner Ankunft in Berlin ſteht noch nicht feſt. eee eee ene, Reichstagseinberufung zum 6. Dezember Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 25. Nov. Das Reichstagsbüro teilt mit, daß Präſident Göring den Reichstag auf Dienstag, den 6. Dezem⸗ ber, nachmittags 3 Uhr, einberufen hat. Die Veſprechung Kaas⸗Hugenberg Meldung des Wolffbüros — Berlin, 25. Noy. In der Unterredung des Prälaten Kaas mit Dr. Hugenberg betonte der Führer der DNVP, wie von deutſchnationaler Seite mitgeteilt wird, daß die Er⸗ fahrungen der letzten Jahre die Schädlichkeit der Partei⸗ und Parlamentsherrſchaft und ihre Unge⸗ eignetheit für das deutſche Volk beſonders kraß er⸗ wieſen haben. Ebenſo könne kein Zweifel an den verheerenden Folgen des ſeit 1919 zwiſchen Reich und Preußen herrſchenden Dualismus beſtehen. Die Deutſchnationale Volkspartei habe die vom Reichspräſidenten in dieſem Sommer gefaßten Entſchlüſſe begrüßt und demgemäß dem Gedanken eines Präſidialkabinetts unterſtützt. Dabei müßten allerdings die Fehler vermieden werden, die der Arbeit des zurückgetretenen Kabinetts anhafteten. Der Gedanke, eine Mehrheitsregierung durch die Feſtlegung von Programmpunkten und Aufgaben vorzubereiten, erinnere ſo ſehr an die Richt⸗ linienpolitik früherer Jahre, daß gerade die DNVP nach den gemachten Erfahrungen nicht das Bedürf⸗ nis einer Wiederholung empfinden könne. Briefwechſel Papen-Hitler 5 des Wolffbüros 5— Berlin, 25. Nov. In Zuſammenhang mit der Bekanntgabe der Dokumente wird von nationalſozialiſtiſcher Seite ein Schriftwechſel vom 13./16. November bekannt gegeben, der zwiſchen dem Reichskanzler v. Papen und Adolf Hitler ſtattgefunden hat. Ausgehend von der Feſtſtellung, daß Hitler die Betrauung Papens ſeinerzeit zugeſagt habe, lud der Reichskanzler in einem Schreiben den 14 5 der NS Dap. e einer Be⸗ begrüßt und Unterſtützung des Kabinetts ſprechung ein, die der Feſtſtellung galt, ob eine Par⸗ teiunterſtützung für das politiſche und wirtſchaftliche Programm der Reichsregierung erhältlich ſei, wobei die Bitternis des Wahlkampfes aus patriotiſchen Gründen vergeſſen werden müſſe. Hitler beantwortete dieſe Frage in einem aus⸗ führlichen Schreiben ablehnend, und verwies auf den ſchriftlichen Weg, indem er bekannte Vorwürfe wegen des Vorgehens der Reichsregierung am 13. Auguſt wiederholte und die Unterſtützung von inneren, äußeren und wirtſchaftspolitiſchen Maß⸗ nahmen ablehnte, wie ſie bisher vom Kabinett Papen, nach ſeiner Anſicht erfolglos, betrieben wor⸗ den ſeien. In einem weiteren Schreiben an den Reichspräſidenten, das Hitler bei ſeinem er⸗ ſten Empfang überreicht hat, wurden die anti⸗ parlamentariſchen Grundſätze der NS D A P unterſtrichen, zugleich aber feſtgeſtellt, daß eine neue Staatsführung„einem verhältnis⸗ mäßig zuläſſigen Ausgangspunkt finden und in einer angemeſſenen kurzen Zeit zum wirklichen Willens⸗ träger der Nation“ werden müſſe. Es wurde eine „rettungsloſe Iſolierung des Kabinetts Papen“ und ein raſches Vorwärtsſchreiben der Bolſchewiſierung der breiten Maſſen behauptet und die Uebertragung derjenigen Stellung für Hitler und ſeine Partei ge⸗ fordert, die zur Erfüllung der Aufgabe nötig ſei und der Bewegung nach ihrer Stärke zukomme. Zum Schluß bat Hitler, von einem Verſuch zur Löſung der Kriſe im Wege„rein altparlamentariſcher Regie⸗ rungsformen“ dee Der Eutiner Vürgermeiſterkonflikt Meldung des Wolffbüros — Eutin, 25. Nov. Die brſeſele der Regierung des oldenburgiſchen Landesteils teilt mit, daß das Miniſterium in Olden⸗ burg die Beſchwerde des Bürger meiſters Dr. Stoffregen gegen ſeine von der Regierung in Eutin ausgeſprochene zwangsweiſe Beurlaubung als rechtlich und tatſächlich unbegründet zurückgewieſen hat. Das gegen den Bürgermeiſter eröffnete e nimmt 1 1 7 gang. 8 Italiens ägyptiſche Pläne Drahtung unſ. römiſchen Vertreters = Rom, 25. Nov. Im kommenden Februar wird König Viktor Emanuel III. von Italien den Beſuch, den König Fuad von Aegypten in Rom abſtattete, in Kairo erwidern. In der italieniſchen Hauptſtadt mißt man dieſem Gegenbeſuch ſehr große politiſche Bedeutung bei, nicht nur weil die italieniſche Cyrenaika und Aegypten aneinander grenzen und darum eine ganze Reihe zum Teil recht heikler Grenzfragen der Löſung harren, ſondern vor allem im Zuſammenhang mit der geſamten italieniſchen Mittelmeerpolitik. Italien wendet ſein Intereſſe beſonders ſtark dem öſtlichen Mittelmeer zu. Mit Griechenland und der Türkei ſucht es in immer engere Ver⸗ bindung zu kommen, und nun will es auch mit dem Königreich Aegypten, wo bekanntlich große italieniſche Kolonien leben, in möglichſt enge wirtſchaftliche und politiſche Verbindung treten. Dieſe Tatſche iſt beſonders intereſſant im Zu⸗ ſammenhang mit den jüngſten Aeußerungen der „Ere Nouvelle“, die Italien imperialiſtiſcher ſichten im öſtlichen Mittelmeer beſchuldigte und dabei auch die italieniſch⸗ägyptiſchen Beziehungen erwähnte, denn bei der wiederholt deutlich ausgeſprochenen Ab⸗ ſicht der Italiener, ihren Staat zu einer Mittelmeer⸗ macht erſten Ranges zu machen, iſt die jetzt von Frankreich mit Nachdruck betriebene italieniſch⸗fran⸗ zöſiſche Verſtändigung nicht ohne eine Aufteilung des Mittelmeeres in eine franzöſiſche und italieniſche Mittelmeerſphüre denkbar. Die Reiſe Viktor Emanuels könnte weſentlich bei⸗ tragen, um die italieniſche Intereſſenſphäre im öſt⸗ lichen Mittelmeer zu erweitern. Selbſtverſtändlich iſt über die Reiſe Viktor Emanuels vorher ein Einvernehmen mit England erzielt orden, was aber die politiſche Bedeutung der Reiſe nur er⸗ höht. Der Polniſch-Danziger Streit Drahtung unſeres eigenen Vertreters f. Genf, 25. Nov. Geſtern begannen die Verhandlungen des aus Vertretern Englands, Norwegens und Spaniens be⸗ ſtehenden Dreier⸗Komitees, das ſich mit der Prüfung des polniſchen Dekrets befaßt, die Zlotywährung ab 1. Dezember auf den Eiſenbahnen des Danziger Frei⸗ ſtaats einzuführen. Reichsaußenminiſter von Neu⸗ rath hatte heute eine längere Beſprechung über dieſe Frage mit dem engliſchen Außenminiſter Sir John Simon. Herr von Neurath wies mit Nach⸗ druck auf die nachteiligen Folgen einer ſolchen Aktion in wirtſchaftlicher, finanzieller und politiſcher Hin⸗ ſicht hin. i Polen vertritt den Standpunkt, daß or der Durchführung der angekündigten Verordnung ein Streitfall nicht vorliege. Erſt nach der Durchführung würde die Möglichkeit vorhanden ſein, daß Danzig den Rat mit der Angelegenheit befaßt. Die Dan⸗ ziger Theſe iſt der polniſchen diametral entgegen⸗ geſetzt. Innerhalb des Dreierkomitees konnte ſich bisher eine übereinſtimmende Beurteilung dieſer Frage einer Aktion direkt nicht durchſetzen. Man rechnet damit, daß Polen nahegelegt wird, die Ver⸗ ordnung nicht durchzuführen. Pariſer Stimmungsmache Drahtung unſeres Pariſer eee Paris, 25. Nov. Die 1 Berichte der Pariſer Blätter ſprechen von einem Schritt vorwärts, den die Vorbereitung der Abrüſtungsfrage geſtern gemacht haben ſoll. In franzöſiſchen Delegationskreiſen rechnet man be⸗ ſtimmt mit dem baldigen Beginn der Fünfmächte⸗ Beſprechungen. Der offiziöſe„Petit Pariſien“ gibt in dieſem Zuſammenhang der Hoffnung Aus⸗ druck, daß es den Großmächten gelingen möge, die Abrüſtungsbeſprechungen aus der Sackgaſſe heraus⸗ zuführen, andernfalls müßten die franzöſiſchen Vor⸗ ſchläge ohne Mitwirkung Deutſchlands von der all⸗ gemeinen Kommiſſion der Abrüſtungs konferenz be⸗ arbeitet werden. Der Genfer Gewährsmann des „Matin“ glaubt, daß die von Deutſchland formulier⸗ ten Vorbehalte hinsichtlich einiger Grundfragen, wie des Tagungsorts der Fünfmächte⸗Konferenz, kenn unüberwindbares Hindernis für den endgültigen Erfolg darſtellen. Der britiſche Außenminiſter Sir John Simon ſelbſt habe geſtern zum Ausdruck ge- bracht, daß in dieſem Detailpunkt eine„ e zu e 8 2. Seie/ Nummer 551 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 25. November 1932 Badens Zentrum gegen SPO Meldung des Wolffbüros — Karlsruhe, 25. Nov. Der erweiterte Landesvorſtand und die Land⸗ tagsfraktion der badiſchen Zentrumspartei hielten heute eine Sitzung ab und faßten folgenden Beſchluß: Der erweiterte Landes vorſtand und die Landtags⸗ fraktion der Zentrumspartei kamen nach eingehen⸗ der Beratung einſtimmig zu dem Beſchluß, daß eine Entſcheidung des ſozialdemokratiſchen Parteitages, auf Grund deren die ſozialdemokratiſche Fraktion gegenüber dem Konkordat von der Stimmenthal⸗ tung zur Ablehnung übergehen würde, als ſchwer⸗ ſter Verſtoß gegen Treu und Glauben und die politiſche Moral, als Zertrümmerung der Koali⸗ tionsgrundlagen und damit als Auflöſung der derzeitig beſtehenden Regierungs- koalition zu betrachten ſei. Eine eigenartige Affäre Drahtbericht unſeres Berliner ZJüros E Berlin, 25. Nov. Eine höchſt eigenartige Angelegenheit iſt durch eine Verhandlung des Berliner Arbeitsgerichts aus Licht gebracht worden. Der Angeſtellte einer Ge⸗ mein itzigen Siedlungsgeſellſchaft klagte auf Zah⸗ lung des Gehalts. Ihm war von dem Geſchäfts⸗ führer der Geſellſchaft, einem gewiſſen Dyk, friſtlos gekündigt worden. Die Geſellſchaft, an der außer einigen Banken auch der preußiſche Staat, vertreten durch das frühere Landwirtſchafts⸗ miniſterium, mit etwa einer halben Million Reichs⸗ mark beteiligt iſt bezweckt u. a. an der deutſchen machen. Vor Gericht ſtellte ſich nun die überraſchende Tatſache heraus, daß der Geſchäftsführer der Geſellſchaft, Herr Dyk, polniſcher Staatsangehöriger iſt. Der Vorſttzende, der aus ſeiner Ueberraſchung kein Hehl machte, hielt Herrn Dyk vor, daß es ihm doch bei den engen Beziehungen zum Landwirt⸗ ſchaftsminiſterium ein leichtes geweſen wäre, die deutſche Staatsangehörigkeit zu erwerben, worauf Herr Dyk erwiderte, das wolle er erſt, wenn er große Leiſtungen vollbracht habe. Im Laufe der Verhandlung ergab ſich, daß der Bruder Dyks, ebenfalls polniſcher Staatsangehöriger, in Berlin weilt und enge Beziehungen zu polniſchen Kreiſen unterhält. Es wird behauptet, daß die Geſellſchaft deutſche Siedlerſtellen an Polen, die nur zum Schein für Deutſchland optierten, veräußert und Ban⸗ aufträge an ausländiſche Firmen erteilt habe. Wie der„Lokal⸗Anzeiger“ von zuſtändiger Seite er⸗ fährt, iſt die Tätigkeit Dyks ſofort durch das Ein⸗ greifen amtlicher Stellen unterbrochen worden. Es wäre, will uns ſcheinen, dringend notwendig, daß feſtgeſtellt wird, wie Herr Dyk zu ſeinem Poſten ge⸗ langt iſt. Braun-Regierung im Landtag Drahtbericht unſeres Berliner Büros 8 J Berlin, 25. Nov. Der preußiſche Landtag hat nach langer Pauſe ſich wieder einmal verſammelt. Man will bis zum Samstag den Verfaſſungskonflikt, die Gemeinde⸗ finanzen, die Erwerbsloſenfrage und ſchließlich den Berliner Verkehrsſtreik debattieren. Dann wird das Preußenhaus ſich wieder bis in den Dezember ver⸗ tagen, um kurz vor Weihnachten noch einmal zuſam⸗ menzutreten. In politiſchen Kreiſen ſchenkt man den Verhandlungen des Landtags weit geringeres Inter⸗ eſſe als im Publikum. Die Regierungskriſe im Reich läßt alle anderen Dinge weit in den Hintergrund treten. Die alte preußiſche Regierung, an ihrer Spitze ſtatt des erkrankten Miniſterpräſidenten Braun der Miniſter Hirtſiefer, war geſtützt auf den Leipziger Spruch, wieder auf ihren Plätzen erſchienen. Herr Hirtſiefer entwickelte den Standpunkt des preußiſchen Staatsminiſteriums zum Urteil des Leipziger Ge⸗ richtshofes. Er verlangte wenn nicht Aufhebung ſo dych Abänderung der„gegen die Reichsverfaſſung ver⸗ ſtoßenden Julinotverordnung“ und des am 17. Nov. erlaſſenen Ergänzungsdekrets, das die Kompetenzen der alten und der kommiſſariſchen Regierung abſteckt. Der preußiſche Staatsrat hat übrigens den An⸗ trag des Verfaſſungsausſchuſſes gegen die Stimmen der Fraktion Bürgerliche Arbeitsgemeinſchaft und der Wirtſchaftspartei angenommen. Sicherſtellung von Arbeitsloſen Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin,. Nov. Wie aus dem Reichsarbeitsminiſterium mitgeteilt wird, hat der Reichsarbeitsminiſter an die Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung einen Außlegungserlaß gerichtet, durch den ſichergeſtellt wird, daß mit Wirkung vom 28. d. Mts. ab Arbeitsloſe der Lohnklaſſen 7 bis 11 in allen Fällen mindeſtens die Unterſtützung erhalten, die ihnen zuſtände, wenn ſie in der Lohnklaſſe 6 wären und danach Anſpruch auf die Winterzulage hätten. 565 g Verhaftungen von Vombenlegern Meldung des Wolffbüros 5 5— Lüneburg, 25. Nov. Die in dem großen Bombenleger⸗Prozeß von 1980 angeklagt geweſenen Landwirte Luhmann ⸗Klues und Becker ⸗Rottorf ſowie Herbert Schmidt aus Hamburg ſind verhaftet und nach Lüneburg ge⸗ bracht worden. Die Behörden verweigern jede Aus⸗ kunft, doch dürfte feſtſtehen, daß die Verhaftungen wegen Verdachts der Mittäterſchaft bei dem An⸗ ſchlag auf den Lüneburger Landgerichtsdirektor Kaſtendik vorgenommen wurden. Das„Lüneburger Tageblatt“ bringt die Maßnahmen außerdem mit der Ermordung des Lüneburger Holonſalwarenhänd⸗ lers Bobendieck in Verbindung. f Raubmord bei Magdeburg — Magdeburg, 25. Nov. In Olvenſtedt bet Magdeburg wurde die 67 Jahre alte Frau Durre in rer Wohnung ermordet aufgeſunden. Die Mörder haben die Wohnung durchſucht und verſchiedene Ve⸗ Hälter erbrochen. 7 Amerika beſteht auf Zahlung Auch eine zweite Moratoriums forderung der Schuldner ſoll abgelehnt werden Meldung des Wolffbüros — Waſhington, 25. Nov. Ungeachtet neuer Argumente, die Großbritannien zur Frage der Schuldenzahlungen an Amerika noch vorbringen wird, erſcheint es nunmehr ſicher, daß die Schuldner zwiſchen Zahlung oder Zahlungsverweige⸗ rung am 15. Dezember wählen müßten. Die Mit⸗ glieder des Kongreſſes ſind ſich darüber im weſent⸗ lichen einig. Es wird noch nicht einmal als wahr⸗ ſcheinlich angeſehen, daß der Kongreß ſich vor dem bedeutſamen Datum für Hpovers Vorſchlag entſchei⸗ det, der den Schuldnern eine zeitweilige Begleichung ihrer Zahlungen in eigener Währung zugeſtehen will. Der Eindruck geht dahin, daß Rooſevelt ſich völlig freie Hand bewahren will, um auf der Abrüſtungs⸗ und Weltwirtſchaftskonferenz die Schuldenfrage als Druckmittel anwenden zu können. Keine Jahlungsverweigerung Englands Drahtung unſ. Jondoner Vertreters § London, 25. Nov. Die Note des Präſidenten Hoover, in der die Ablehnung des Stundungsgeſuches für die engliſche Kriegsſchuldenrate mitgeteilt wird, iſt geſtern der engliſchen Regierung im Wortlaut be⸗ kannt geworden. Die Note wurde ſofort von einem Kabinettsausſchuß unter Hinzuziehung von Sachver⸗ ſtändigen beſprochen. Der Wortlaut der Note iſt je⸗ doch noch nicht veröffentlicht worden. Die künſtliche Gelaſſenheit, der ſich die engliſche Preſſe bisher be⸗ fleißigte, hat bereits etwas nachgelaſſen. Immerhin beſtehen noch immer krampfhafte Bemühungen, die Aufmerkſamkeit der engliſchen Oeffentlichkeit auf andere, angeblich wichtigere Dinge zu lenken. Den Amerikanern gegenüber betont man nach wie vor, daß die Zahlung der Kriegsſchuldenrate Amerika und der übrigen Welt unvergleichlich mehr wirtſchaft⸗ liche Schwierigkeiten einbringen werde, als die am 15. Dezember fällige Zahlung von 30 Millionen Pfund Sterling wert ſei. Heute wird das engliſche Kabinett die amerikaniſche Antwort beſprechen. Eine zweite Note an den Präſidenten Hoover befindet ſich bereits in Vorbereitung und dürfte in allernächſter Zeit an Amerika ab⸗ gehen. Es heißt, daß die Regierung noch immer außerordent⸗ lich zuverſichtlich darauf hofft, daß die Stundung der fälligen Schuldenrate verwirklicht werden kann. Leitende Kreiſe der Politik und Finanz zeigen jedoch eine außerordentlich ernſte Auffaſſung der Lage. Für den Fall, daß die zweite engliſche Note an Amerika ebenfalls abſchlägig beſchieden wird, dürften beträcht⸗ liche Schwierigkeiten entſtehen. England dürfte ſich kaum dazu verſtehen, ſeine glatte Zahlungsunfähig⸗ keit einzugeſtehen. Sollte alſo dieſe Ablehnung Hoovers letztes Wort ſein, ſo würde man den Be⸗ trag von über 90 Millionen Doll. an Amerika über⸗ weiſen. Die etatmäßige Deckung der Schuldenrate, die bisher überhaupt nicht vorgeſehen iſt, als auch der Transfer der Stundungsſumme in amerikaniſche Währung werden erhebliche Schwierigkeiten machen. Im Unterhaus hat geſtern der konſervative Abge⸗ ordnete Sir Robert Horne einen Vorſchlag in dieſer Hinſicht gemacht. Sir Robert Horne, der ſelbſt ein⸗ mal den Poſten des Schatzkanzlers bekleidet hat, ſchlägt vor, die fällige Summe in Gold nach Amerika zu überweiſen. Den zu erwartenden Abfall der Pfund⸗ währung würde mau nach Anſicht Hornes ruhig riskieren können, da die meiſten Lieferantenländer Englands ſich der Be⸗ wegung des Pfundes augeſchloſſen haben und ſo kaum eine übermäßige Steigerung der Preiſe zu erwarten ſei. Hornes Vorſchlag findet die Unterſtützung nam⸗ hafter Politiker, vor allem von Winſton Churchill, der nach ſeinem Krankheitsurlaub wieder aktiv im Parlament mitarbeitet. Das engliſche Schatzamt ſowie die Bank von England widerſetzen ſich jedoch energiſch dagegen, ſo große Mengen von Gold von England nach Amerika zu ſchicken, da man dort noch immer mit der Wiedereinführung des Gold⸗ ſtandards rechne. Engliſch-franzöſiſche Einheitsfront Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 25. Nov. Die Begeiſterung Frankreichs für den neu⸗ gewählten amerikaniſchen Staatspräſidenten Rooſe⸗ velt iſt ſchnell verflogen. Seit geſtern weiß jeder Franzoſe, daß die angeblichen Sympathien Rovoſe⸗ velts gegenüber Frankreich nicht weiter gehen, als dies mit den amerikaniſchen Finanzintereſſen zu vereinbaren iſt. Der bisherige Staatspräſident Hoo⸗ ver wird der franzöſiſchen Freundſchaft überhaupt nicht mehr für würdig erachtet. Die ablehnende Ant⸗ wortnote der amerikaniſchen Regierung an Frank⸗ reich traf in letzter Nacht in Paris ein. Sie wurde am Quai d' Orſay ſofort entziffert und Herriot zur Prüfung unterbreitet. Schon ſeit geſtern iſt man ſich in Paris klar darüber, daß die franzöſiſche Regierung künf⸗ tighin in der Schuldenfrage keinen Schritt mehr ohne vorherige Fühlungnahme mit England 1 darf. Als äußeren Vorwand hießfür ſpielt man im Quai 'Orſay auf die Beſtimmungen des in Lauſanne ab⸗ geſchloſſenen gentlemen agreements an. Der wahre Grund dürfte aber die Befürchtung ſein, daß die amerikaniſche Regierung ernſtlich an eine unter⸗ ſchiedliche Behandlung der zahlungs⸗ fähigen und der zahlungs unfähigen Schuldner denkt. Vorläufig herrſcht über die Entwicklung der nächſten Zeit noch die größte Un⸗ klarheit. Man ſcheint aber ſich darauf vorzubereiten, den am 15. Dezember fälligen Betrag zu zahlen, um gegenüber England und Italien nicht zu ſehr abzu⸗ ſtechen. An der Pariſer Börſe hatte die amerikaniſche Ablehnung keine beſonderen Rückſchläge zur Folge, da man ſich hinſichtlich der Antwortnote keinen Illuſionen hingab. Die Preſſe gebärdet ſich äußerſt erregt, verlangt die ſofortige Rückkehr zum Moungplan und wirft der amerikaniſchen Re⸗ gierung die Gefährdung aller Fortſchritte vor, die ſeit zwei Jahren auf internationalem Gebiet erzielt wurden. Die ſtarre Haltung Amerikas würde aber auch die Abrüſtungsverhandlungen und die geplante Weltwirtſchaftskonferenz zum Scheitern bringen. Auch Italien fordert Nachlaß Drahtung unſ. römiſchen Vertreters Rom, 25. Nov. Die Nachrichten über die ſtarre amerikaniſche Hal⸗ tung in der Schuldenfrage haben hier eine ziemliche Erregung hervorgerufen. Zu dieſem Problem ſchreibt 3. B. der ehemalige Finanzminiſter de Stefani im„Corriere della Sera“: Italien werde ſeinen Gläubigern gerne zur Verfügung ſtellen, was es auf Reparationsrechnung erhalte. Mehr könne es nicht tun. Italien ſei in ſeiner Verzichtpolitik gegenüber den unterlegenen Staaten immer ſehr weitherzig ge⸗ weſen. Nun ſei es an Amerika, weither⸗ zig zu ſein, auch wenn das nicht die Billigung jedes einzelnen amerikaniſchen Bürgers finde. Belgien kann nicht bezahlen Meldung des Wolff⸗Büros — Brüſſel, 25. Nov. Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, wird ſich die Haltung der belgiſchen Regierung zu der nega⸗ tiven Einſtellung der Vereinigten Staaten zur Ver⸗ längerung des Hoover⸗Moratoriums der Hal⸗ tung Englands und Frankreichs an⸗ ſchließen. Im Miniſterrat ſoll der Finanzmini⸗ ſter erklärt haben, daß Belgien auf keinen Fall zahlen könne. Die meiſten Miniſter aber ſollen, wie man hört, der Anſicht ſein, daß eine Verſchie⸗ bung der belgiſchen Zahlung auf einen ſpäteren Termin als den 15. Dezember bereits völlig genü⸗ gen würde. eee Eroͤrückende Mehrheit für Herriot Drahtung unſeres Variſer Vertreters * Paris, 25. Nov. Die Kammer erledigte in einer Nachtſitzung, die um 4 Uhr morgens zu Ende ging, die Interpella⸗ tionsdebatte über den Skandal bei der Aero Poſtale durch Annahme einer Vertrauenstagesordnung für die Regierung mit 485 gegen 18 Stimmen. Die Tagesordnung beſagt, daß die Kammer den Ver⸗ leumdungsfeldzug gegen gewiſſe Beamte brand⸗ marke, den Piloten der Aero Poſtale ihre Anerken⸗ nung ausſpreche und daß der Finanzausſchuß und der Luftfahrtausſchuß der Kammer über die in der Debatte zum Ausdruck gekommenen Vorfälle Auf⸗ klärung bringen müßte. In der ſtürmiſchen Tag⸗ und Nachtſitzung ſetzte die franzöſtſche Deputiertenkammer die Verhandlung der Affäre der Luftfahrt⸗Geſellſchaft Aero Poſtale fort, deren Generaldirektor Bouilloux⸗Lafont am Tage vorher wegen Vertrauensmißbrauchs und Be⸗ trugs verhaftet worden war. Die Sozialiſten hatten es darauf abgeſehen, den früheren Finanzminiſter Flandin, der ſeiner Zeit der Rechtsberater der Geſellſchaft war, in die Affäre hineinzuziehen und ſie zu einem politiſchen Skandal aufzubauſchen. Flan⸗ din gelang es, in einer Rechtfertigungsrede die An⸗ griffe des ſozialiſtiſchen Wortführers Renauld zu entkräften. Er gab zu, bis zu ſeinem Eintritt ins Kabinett im November 1929 als juriſtiſcher Berater der Aero Poſtale tätig geweſen zu ſein. Nach der Uebertragung des Miniſterpoſtens hätte er jedoch ſo⸗ fort ſeine Geſchäftsbeziehungen zur Aexo Poſtale ge⸗ löſt. Mit bebender Stimme rief Flandin in den Saal:„Mein Leben iſt ohne Makel. Ich bin arm aus dem Kriege heimgekehrt und habe als Finanz⸗ miniſter keinen einzigen Börſenauftrag für meine eigene Rechnung erteilt. Die Rede Flandins wurde von den Rechtsgruppen mit ungeheurem Beifall auf⸗ genommen. Im weiteren Verlauf der Nachtſitzung drehten die Rechtsdeputierten den Spieß um und warfen den Sozialiſten vor, daß ihre Parteipreſſe von der heute befehdeten Aero Poſtale Propaganda⸗ gelder in Form von Annoncengebühren in Empfang genommen habe. Die Kammerſitzung wurde eingeleitet durch ein ausführliches Expoſé des Luftfahrtminiſters Pain⸗ levé über die Verhältniſſe der Aero Poſtale und die Verfehlungen André Bouilloux⸗Lafonts. Painlevé wurde während ſeiner Rede von einem Un wohl⸗ ſein befallen und mußte um eine Unterbrechung der Sitzung bitten. In der Pauſe erlitt der Luft⸗ fahrtminiſter einen Ohnmachtsanfall, der es ihm unmöglich machte, an dem weiteren Verlauf der Debatte teilzunehmen. In den Wandelgängen kam es zu einer handgreiflichen Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen einem ſozialiſtiſchen und einem kommuniſtiſchen Abgeordneten. Nachdem ſich die beiden Volksvertre⸗ ter gegenſeitig einige Ohrfeigen verabfolgt hatten, wurden ſie von den Kollegen getrennt. Schließlich kam es zur Abſtimmung. a Falſchmünzerfabrik in Warſchau Meldung des Wolff⸗ Büros — Warſchau, 25. Nov. Die Polizei hat geſtern eine regekrechte Falſch⸗ münzerfabrik aufgehoben, die bereits ſeit geraumer Zeit ganz Warſchau mit falſchen Ein⸗, Zwei⸗, Fünf⸗ und Zehn⸗Zlotyſtücken überſchwemmte. Ein Juwe⸗ lier verkaufte die Falſchſtücke an zahlreiche Kolpor⸗ teure mit 30 Prozent Disagio. Bon 170 feſtgenom⸗ menen Perſonen wurden 90 in Haft behalten. — Gefängnis Die„Dicke Bertha“ übertroffen Telegraphiſche Meldung — Paris, 25. Nov. Frankreich hat„im Zeichen der Abrüſtung“ ein Geſchütz von ungeheurer Größe und Leiſtungsfähigkeit gebaut, um die berühmte „dicke Berta“, den deutſchen 42⸗Zentimeter⸗Mörſer aus dem Weltkriege, zu übertreffen. Die neue Rieſenhaubitze Frankreichs, die das größte Geſchütz der Welt iſt, iſt von der Firma Schneider⸗Creuſot erbaut worden. Bei dieſer ſenſationellen Geſchützkonſtruktion, die in einem zukünftigen Kriege eine große Rolle zu ſpielen berufen iſt, handelt es ſich um eine 52⸗Zen⸗ timeter⸗Haubitze. Sie iſt als Eiſenbahngeſchü tz gebaut, da Steilfeuergeſchütze von einem derartigen Gewicht ſich nur als Eiſenbahngeſchütze verwenden laſſen. Der Eiſenbahn wagen, auf dem das Geſchütz aufmontiert worden iſt, hat eine Länge von mehr als 30 Meter und ein Gewicht von ungefähr 265 000 Kilogramm. Das Geſchützrohr iſt 8,50 Meter lang und ſein Gewicht beträgt rund 45 000 Kilogramm. Das Geſamtgewicht wird auf 70000 Kilogramm geſchätzt. Ein einziges Geſchoß hat ein Gewicht von 1400 Kilogramm und wird mit Hilfe einer Laufwinde befördert und auf die Ladeſchale gelegt. Ein beſonderes Gerät dient dazu, das Ge⸗ ſchoß vorzuſchieben. Die Reichweite kann bis auf 18 Kilometer geſteigert werden. Man kann alſo aus weiter Ferne von faſt drei deutſchen Mei⸗ len mit Hilfe dieſes Rieſengeſchützes ſchwerſte und ſtark befeſtigte Panzerbauten niederringen. Selbſtverſtändlich müſſen zur Bedienung eines Geſchützes von derartigen ungeheuren Ge⸗ wichten ganz beſondere Vorrichtungen getroffen werden, die in elektriſchen Maſchinen beſtehen. Die Höhenrichtmaſchine kann aber auch mit der Hand bedient werden, damit das Geſchütz auch beim Ver⸗ ſagen des elektriſchen Apparates verwendet werden kann. Die Eiſenbahnlafette iſt mit Hilfe von eiſernen Trägern ſehr feſt gebaut, wie es für ein ſo ungeheures Gewicht erforderlich iſt. Da es ſich bei dieſem Geſchütz um bisher noch nicht erprobte Maſ⸗ ſen handelt, ſo mußten ganz neuartige Maßnahmen getroffen werden, um eine ſchnelle und ſichere Be⸗ dienung zu ermöglichen. Die Firma Schneider⸗ Creuſot hat dieſe Probleme anſcheinend ziemlich einwandfrei gelöſt. Das neue Geſchütz iſt tatſächlich eine Rekordkonſtruktion. in jeder Beziehung. Wenn man das Aufſehen be⸗ denkt, das im Weltkriege die Kruppſche 42⸗Zenti⸗ meter⸗Haubitze in der ganzen Welt hervorgerufen hat, ſo kann man daraus ermeſſen, welche Beden⸗ tung in einem künftigen Kriege dieſem franzöſiſchen Rieſengeſchütz zukommt, das eine gewaltige Stei⸗ derung des Kalibers bringt. Dieſe Steige⸗ rung des Kalibers bedeutet nach den„Techniſchen Blättern“ im Rohrquerſchnitt eine Steigerung um 54 Prozent und für das Gewicht eines proportional gebauten Geſchoſſes ſogar um 89 Prozent. Das Geſchütz kann auf normalſpurigen Eiſenbahnwagen befördert werden. 5 Das iſt ſehr wichtig, da dadurch die Beweglichkeit dieſes Geſchützes ſehr groß iſt, denn ſie wird nicht vom Bau beſonderer Eiſenbahnwagen mit größeren Spuren und damit von beſonderen Schienenlegun⸗ gen abhängig. Da die Grundfläche, nämlich die Breite der Geleiſe von 1435 Millimeter recht ſchmal iſt, ſo mußte auf die Möglichkeit einer Teilung der Seitenrichtung verzichtet werden. Trotz dieſer ver⸗ hältnismäßig geringen Gleisbreite macht der rieſige Eiſenbahnwagen mit dem drohenden erhobenen Ge⸗ ſchützlauf den Eindruck eines gewaltigen Kriegs⸗ ſchiffes. Die Zeit der„Abrüſtung“ hat einen Rekord an Geſchützbau gebracht.“ Anterſchlagung bei der Winterhilfe Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 25. Nov. Die Große Strafkammer beim Landgericht 1 ver⸗ handelte geſtern die Berufung des in erſter Inſtanz vom Schöffengericht Bexlin⸗Mitte wegen ſchwerer Urkundenfälſchung und Unterſchlagung zum Nachteil der Vaterländiſchen Winterhilfe 1931 zu 10 Monaten verurteilten Kaufmanns Ernſt Madel. Der Angeklagte behauptete, daß er zwar einen Teil der ihm anvertrauten Gelder unterſchlagen und für ſich verwendet habe, daß aber der größte Teil der mit 6000 Mark bezifferten Summe von dem Geſchäftsführer der Vaterländiſchen Winterhilfe einem„ſchwarzen Fonds“ zugeführt worden ſei. Schatzmeiſter der Vaterländiſchen Winterhilfe war der frühere Chef der Reichswehr, General⸗ o berſt von Heye, der dem Geſchäftsführer der Winterhilfe, Major von Sodenſtern, Blanko⸗ ſchecks auf ſein Poſtſcheck⸗Konto, das er für die Winterhilfe eingerichtet hatte, übergeben hatte. Nach der ſehr umfangreichen Beweisaufnahme ſte te das Gericht feſt, daß die Angaben des Angeklagten unzu⸗ treffend waren und der„ſchwarze Fonds“ lediglich ein Reſervefonds war.— Das Gericht verwarf die eingelegte Berufung mit der Maßgabe, daß die Strafe von 10 Monaten auf ſechs Monaten Gefäug⸗ nis herabgeſetzt wurde. a a Amokläufer erſticht ſechs Perſonen Meldung des Wolffbüros 5 N— Seattle, 25. Nov. Eein Philippino lief geſtern in den Straßen der Stadt Seattle Amok und ſtach eine große An⸗ zahl von Paſſanten nieder. Insgeſamt wurden ſechs Perſonen getötet und mehr als zwölf verwundet, bevor der Raſende ergriffen und kampf⸗ unfähig gemacht werden konnte. Heinrich Sklarz verhaftet — Berlin, 25. Nov. Nach monatelangen umfang⸗ reichen Fahndungen iſt es der Staatsanwaltſchaft ge⸗ lungen, heute vormittag den Kaufmann Heinrich Sklarz zu verhaften. i 5 a Herrenloſer Torpedo in der Oſtſee — Hadersleben, 25. Nov. Zwei Fiſcher entdeck⸗ ten öſtlich von Arrö einen etwa ſieben Meter lan⸗ gen ſchwimmenden Torpedo und brachten ihn an Land. Es iſt möglich, daß es ſich um einen deut⸗ ſchen Uebungstorpedo handelt. 2 E * . 75 8 Freitag, 25. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 551 Die Notſchule beſichtigt. Es gehört zu den beſonderen Aufgaben der Mann⸗ heimer Notſchule, außer den bekannten planmäßigen Unterrichtsſtunden und den zwangloſen Gemein⸗ ſchaften, die der ſeeliſchen Entſpannung fenen, den Teilnehmern den gemeinſchaftlichen Beſuch und die Beſichtigung ſehenswerter Ausſtellungen und lebens⸗ wichtiger Kulturgüter oder Fabrikbetriebe zu ver⸗ mitteln. Zwei ſolche Veranſtaltungen gehören bereits der Vergangenheit an. Der erſte Beſuch galt dem Mannheimer Schloß⸗ muſeum. Die Beſichtigung durch die Notſchule ſollte in erſter Linie die Bekanntſchaft mit der derzeitigen Sonder⸗ ausſtellung„Schattentheater und Puppenſpiele“ ner⸗ mitteln. Prof. Dr. Walter hatte dankenswerter⸗ weiſe Einführung und Führung der etwa 150 Teil⸗ nehmer ſelbſt übernommen. Durch ſeine klaren Er⸗ läuterungen verſtand er es, den Beſuchern, die großenteils überhaupt noch nie im Schloßmuſeum geweſen waren, das Ausgeſtellte verſtändlich zu machen. Lange Zeit nach Beendigung der Führung ſah man noch„Schüler“ im Muſeum. Manchen hörte man ſagen:„Ich habe nie gewußt, daß ein Muſeum ſo viel Schönes und auch Wiſſenswertes enthält. In Zukunft will ich auf dieſem Gebiet aufklärend arbeiten und noch mehr erwerbsloſe Kollegen für das Schloßmuſeum begeiſtern.“ Das zweite Mal führte der Weg über den Neckar zur Beſichtigung eines lebenswichtigen Betriebes, der Hauptfenerwache. Mit größtem Intereſſe verfolgten die zahlreich er⸗ ſchienenen Teilnehmer die Abwicklung des umfang⸗ reichen Beſichtigungsprogramms. Ganz beſonderen Eindruck hinterließ der Probealarm, bei dem innerhalb von 23 Sekunden alles fahrbereit war. Es würde zu weit führen, wollte man alles, was bei der Feuerwehr zu ſehen iſt, beſchreiben. Nur eines ſei geſagt: Hier ſah jedermann mit eigenen Augen, wie umfaſſend die Ausbildung unſerer Berufsfeuer⸗ wehr iſt. Die Schlagfertigkeit der Wehr konnte nicht eindrucksvoller bewieſen werden, als durch den Probealarm, der in allen Beſuchern das Gefühl her⸗ vorrief, dem am Schluß ein Teilnehmer Ausdruck gab:„Unter ihrem Schutz fühlen wir uns 7 2— Der„Verkehrsregler“ „Ich will e neui Lamp hawwe. En Schutzmann muß her, um die Sach uffzunehme. Was tuſcht dann Du auf derre Stroßeſeit, Du Rindvieh?“ So höre ich hinter mir ſchimpfen, als ich die Straße von 8 2 nach 8 1 überſchreite. Zwei ältere Radfahrer ſtehen ſich mit roten Köpfen gegen⸗ über. Der eine, der die falſche Straßenſeite ein⸗ gehalten hat, iſt mit dem Rad des andern zuſam⸗ mengeſtoßen und hat die Lampe zertrümmert. Die Menſchenmenge, die ſich wie immer ſchnell anſam⸗ melt, gibt dem Angerempelten recht, der ſich an⸗ schickt, den Namen des Verkehrsſünders feſtzuſtellen. Auf einmal naht ſich ein junger Burſche, geht auf die beiden Radfahrer zu und ruft:„Was is dann do los? Fahr Du do naus und Du do naus. Alla hopp, hopp, hopp!“ Der Radfahrer, der den Zuſammenſtoß verſchuldet hat, läßt ſich dies nicht zweimal ſagen. Er ſchwingt ſich auf ſein Stahlroß und macht ſich aus dem Staube, ohne daß der andere ſeinen Namen feſtgeſtellt hat.„Was hoſcht. denn Du Dich in unſer Sach zu miſche?“ frägt der zurückgebliebene Radfahrer den Burſchen, „siß Dich doch nix aln)gange, Nas wir mit⸗ enanner gehatt hawwe, Du Simpel!“„s iß wege 'r Verkehrsreglung! Wann nit machſcht, daß Du fortkummſcht, dann ſollſcht Du mol ſehen, wie ich 'r den Simpel geb!“ antwortet der ſehr ſelbſt⸗ bewußt auftretende Burſche. Was tut der auf dieſe Weiſe abgefertigte Rad⸗ fahrer? Nicht die Handgreiflichkeit, die die Um⸗ ſtehenden erwartet hatten. Er ſchwingt ſich auf ſein Rad, das mit zwei Skiern bepackt iſt, und fährt mit dem Ruf„Dawwer Kerl!“ davon. Der„Ver⸗ kehrsregler“ aber geht ſtolz erhobenen Hauptes von dannen. * Beleuchtungskontrolle. Anläßlich einer Be⸗ leuchtungskontrolle von Kraftfahrzeugen und Fahr⸗ rädern wurden geſtern abend auf der Seckenheimer Landſtraße 15 Perſonenkraftwagen, 3 Laſtkraftwagen und 5 Fahrräder wegen unvorſchriftsmäßiger Be⸗ leuchtung beanſtandet. Die Giftichlangen vom Mlihlauhafen Gefährliche Penſionäre einer Mannheimer zoologiſchen Handlung Rechts: Eine gefährliche Belegschaft: In diesem Glaskasten wimmelt es von gefährlichsten Gift- schlangen der Tropen. Da- runter sind auch die Viper n, die im Mühlauhafen gefangen wurden. Vor einigen Tagen haben im Mühlauhafen einige Entladearbeiter einen ebenſo aufſehenerregenden wie gefährlichen Fund gemacht. Als ſie mit dem Löſchen eines Frachtkahnes, der in Mannheim mit einer Ladung Korkrinde eingetroffen war, be⸗ ſchäftigt waren, entdeckten ſie unter den Ballen der Ladung drei etwa einen Meter lange Schlangen, die einer angriffsluſtigen giftigen Vipernart angehören. Dieſe Schlangen ſind auf eine bisher noch ungeklärte Weiſe auf den Frachtkahn geraten. Man nimmt an, daß ſte in einem ſüd⸗ afrikaniſchen Hafen an Bord eines Ueber⸗ ſeedampfers, der Korkrinde geladen hatte, zwiſchen die Rinde gekommen ſein müſſen und ſo die Weiter⸗ reiſe über den Atlantik nach Europa gemacht haben, ohne daß jemand der Beſatzung des Schiffes Keunt⸗ nis von den unheimlichen und gefährlichen blinden Paſſagieren gehabt hatte. In Amſterdam wurden die Schlangen beim Umſchlag der Korkladung, die für Mannheim beſtimmt war, auf den Rheinkahn eben⸗ falls mit verfrachtet, ohne daß ſie von jemand be⸗ merkt worden waren. Die wenig ſympathiſchen Kinder der Tropen waren von der europäiſchen Kälte ſo mitgenommen, daß ſie ſtockſteif, wie tot, zwiſchen der Ladung lagen. Links: Auch ein Mannheimer Tier- händler muß Schlangen bän- digen können. Eine gefährliche südafrika- nische Viper präsentiert sich der Kamera. Sie konnten von ohne große Mühe gefangen und unter Beobachtung aller Vorſichtsmaßregeln in einem großen Gefäß in die Kantine der Arbeiter gebracht werden, wo ſie ſich in der Wärme ſchnell erholten. Daß der Fund größ⸗ den Löſcharbeitern in Mannheim tes Aufſehen erregt hat, iſt ſelbſtverſtändlich. In Amſterdam bereits war beim Umſchlagen der Kork⸗ rinde eine Anzahl ſolcher ſüdafrikaniſcher Gift⸗ ſchlangen unſchädlich gemacht worden. Der Beſttzer des hieſigen zoologiſchen Spezial⸗ geſchäftes Emil Nullmeyer, N 3, 13, hat die giftigen Vipern aus dem Hafen abgeholt und in einem großen Glaskaſten in einem ſeiner Schau⸗ fenſter zur Schau geſtellt. Es verſteht ſich, daß die⸗ ſes Fenſter ſtändig von einem zahlreichen Publikum umſtanden wird. Schließlich ſind afrikaniſche Gift⸗ ſchlangen, wie die Sandotter und die Ceraſtiſche Viper, die ſchon manchem Neger und auch manchem Weißen, der in den Tropen lebte, zum Verhängnis wurden, nicht jeden Tag zu ſehen. Mäuſe, Ratten und Fröſche ſind ihre liebſten Leckerbiſſen, die ſie ſchnell töten, aber nur langſam verſchlingen. Die Arbeiter, die ſie im Frachtkahn entdeckten, können von Glück ſagen, daß die Vipern einen todesähn⸗ lichen Schlaf hielten, ſonſt hätten ſie ſicher von ihren Giftzähnen Gebrauch gemacht. cwI. Dad gef morgens ein Mädceghen Zur Arbeif Diese fesselnde Geschichfe muß jeder lesen! Plöfzlich aller Millel beraubf, wird ein junges Mädchen in den schweren Daseinskempf der Gegenwerf hineingezogen. Es verlierf frofz. dem rudi den NMuf, sondern qteiſt muſig in dle Spelchen. Und Ves das Wichulgste Ist: Dieses Geschöpf, das bis dahin keine Not Kkennfe, gewinnt auc seem herſen Los noch guſe Seifen ab und bewahtf sich seinen Humor. Der Abdruck beginmi morgen. Von NMdr lane se deer Die Mutter in Werken von Hermann Eris Buſſe Den erſten Vortragsabend in dieſem Winter widmete der„Verein für Mutterſchutz“ nach ſeiner Beſtimmung der Mutter als Zeichen, daß ſeine Fürſorge ihr in erſter Linie gilt. Und zwar hatte man als Thema des Abends die Mutter in Hermann Eris Buſſes Werken gewählt, aus der rich⸗ tigen Erkenntnis heraus, daß gerade uns der hei⸗ miſche Dichter viel ſagen kann. Mit fſeheriſchem Feingefühl, ſo führte die Vortragende, Fräulein Erna Reidel, aus, weiß ſich der Dichter in das Frauenleben einzufühlen und ſo ganz beſonders innig in die mütterliche Frau. Ein vielfältiger Reigen von Mütterſchickſalen und Müttercharakteren tritt uns in ſeinen Romanen und Novellen entgegen, Glück und Leid und die unge⸗ heure Verantwortung des Mutterſeins. Die Vortragende griff zuerſt drei Frauengeſtalten aus der„Schwarzwald“ ⸗Romantrilogie heraus und verſtand es, ein lebendiges Bild dieſer drei ſo gänz⸗ lich verſchiedenen bäuerlichen Mütter zu geben. Die eine, Agathe, ſchickſalsbeſchwert durch ihr Geſchlecht, durch eigenes Schuldgefühl tiefunglücklich; ſie leidet und macht leiden. Ihr gegenüber ſteht die ſonnige Schwiegertochter Sixta, eine durch und durch mütter⸗ liche Mutter, kernig wie Schwarzwalderde und innig verbunden mit der Heimat. Die dritte Frauengeſtalt dieſer Trilogie, Flore, erfährt herbſtes Leid durch ihre Veranlagung; mit ihr erxliſcht das Bauern⸗ geſchlecht, denn ihr einziger Sohn wird Ingenieur. Der mütterlichen Sixta verwandt nach ſeeliſcher Seite iſt Regine in„Tulipan und die Frauen“. Dieſe iſt heimatverbunden wie jene, erdennah, doch in höherem, vergeiſtigtem Sinn. Aus dem Novellenband„Opfer der Liebe“ brachte Erna Reidel den leidvollen Typ der Mater dolorosa in der Geſtalt der Eliſabeth aus„Emanuel“. Alles Weh und Leid des durch Unglücksfall entſtellten Soh⸗ nes leidet ſie in Herzensnot mit; erlebt den tiefſten ſeeliſchen Schmerz durch ſeine Entfremdung und ſeine Wege des Laſters, um ihn während ſeiner tödlichen Krankheit zurückzugewinnen. Auch das Leid der ledigen Mutter weiß Buſſe meiſterhaft zu ſchildern, In„Hanna Franks Unter⸗ gang“ erleben wir erſchüttert das Schickſal eines weltfremden, vertrauensſeligen Mädchens, das mit unerſchütterlicher Treue an dem unwürdigen Ge⸗ liebten hängt und feſt an die Kraft ihrer helfenden Liebe glaubt. Erſt als dieſe brutal zurückgeſtoßen wird, zerbricht Hanna und ſucht den Tod im See. In ſeinem neueſten Werke„Hans Fra m mo ſchenkt uns der Dichter den künſtleriſchen Bildungs⸗ roman der Gegenwart, mit ihrem problemreichen Einbruch in das traditionelle Bürgertum der guten alten Zeit.(Wir werden auf dieſe Neuerſcheinung noch zurückkommen.) Zum Schluſſe las dann Frau Gabriele Maiſch⸗Möveſt einige packende Kapitel aus den verſchiedenen Werken, die ſie lebendig zu geſtalten wußte.* Nicht nur die gepflegte Sprache der Künſtlerin machte den Vortrag eindrucksvoll; es war vor allem das ſpürbare, liebevolle Sichvertiefen in dieſe Dichtungen, das Alle in Bann ſchlug und die Herzen aufſchloß, um das Schöne voll und ganz aufnehmen zu können. i Solche Studen heben über den Alltag hinweg und es gebührt für die Veranſtaltung dieſes Abends nicht nur den Vortragenden wärmſter Dank, ſon⸗ dern auch der Vorſitzenden des„Vereins für Mut⸗ terſchutz“ Frau Blauſtein. In eindringlichen Wor⸗ ten hatte ſie in ihrer Begrüßungsanſprache ge⸗ mahnt, daß jeder dazu beitragen müſſe, der unge⸗ heueren Not dieſes Winters zu begegnen, ſei es durch Geldmittel, Kleidungsſtücke oder tatkräftige Mitarbeit in freien Stunden beim Hilfsdienſt, dem ſich auch der Verein angeſchloſſen hat. W. Reichsſendung„Baden“ nach Amerika Am Dienstag abend wurde mit großem Erfolg die Reichsſendung„Baden“ über alle deutſchen und den Wie⸗ ner Sender nach dem Manuſkript von Anton Fendrich ge⸗ geben. Am Montag, 28. November wird die guf 50 Minuten gekürzte Sendung über den Kur wellenſender Königswuſterhauſen nach Amerika gefunkt und hier von den amerikaniſchen Sendern verbreitet. Die Uebertragung wird nach dem Original vorgenommen und nicht auf Wachsplatten konſerviert. Geſpräch im Freien „Wenn ein Kluger und ein Dummer an der Ecke ſtehen und zuſammen reden, wer geht dann zuerſt ſeiner Wege?“ „Der Kluge!“ „Richtig— alſo lebe wohl!“ — * 1 Blechdose gelte Ipfd E N EROF FNUN E unserer Verkaufsstelle Qu 1.-6 morgen Samstag, den 26. November, vormittags 11 Uhr * KEK 4. Seite/ Nummer 551 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 25. November 1932 Aus Baden Falſchgeld in Hockenheim at. Hockenheim, 25. Nov. Im Laufe der letzten Woche wurde in Hockenheim und der näheren Um⸗ gebung verſchiedentlich Falſchgeld angehalten und zwar auf dem Spätfahrsmarkt und am Schalter des Bahnhofes in Neulußheim. Bei den Falſchſtücken handelt es ſich um gut geratene 2⸗Markſtücke aus Blei, die allerdings bei einiger Aufmerkſamkeit an dem ſchwarzen Rand erkennbar ſind. Das Publikum wird gut daran tun, ſich durch Achtſamkeit vor Schaden zu ſchützen. Der Kraftſportabteilung des Turnerbund Hocken⸗ heim iſt es gelungen, den Olympiaſteger und Europa⸗ meiſter im Bantamgewicht, Jakob Bren del⸗Nürn⸗ berg zu einem Kampf im Saale des Stadtparks in Hockenheim zu verpflichten. Der Veranſtaltung wird großes Intereſſe entgegengebracht. i i Zur großen Armee abberufen Oberſcheidental(Amt Buchen), 25. Nov. In der zur hieſigen Kuratie gehörenden Filialgemeinde Reiſenbach wurde der letzte Veteran von 1870/71, der Taglöhner, Wilhelm Schüßler, zu Grabe ge⸗ tragen. Schüßler machte den Feldzug bei den 110ern, dem damaligen 2. Infanterieregiment, mit. Er erreichte ein Alter von faſt 84 Jahren. Freiwilliger Arbeitsdienſt * Karlsdorf(Amt Bruchſal), 24. Nov. Hier wird ein großes offenes Lager mit auswärtigen frei⸗ willigen Arbeitsdienſtwilligen errichtet. Andere Ar⸗ beitsdienſte ſind hier bereits ſeit Jahresbeginn tätig, und zwar durch heimiſche Erwerbsloſe, die ver⸗ ſchiedene öffentliche Arbeiten ausführten. Wintergewitter über Karlsruhe * Karlsruhe, 25. Nov. Ueber den nördlichen Teil der Hardt und am Rande des Rheines gingen am Donnerstag nachmittag ſchwere Graupel⸗ und Hagelböen nieder, die ſtrichweiſe von Gewit⸗ tern begleitet waren. Schwefelgelbe Wolkenbänke, die über die unteren Hardtgemeinden aufzogen, kündigten das Unwetter an, das ſich gegen 744 Uhr auch über Karlsruhe entlud und binnen zwei Mi⸗ nuten Straßen, Dächer und Fluren mit einer weiß⸗ ſchimmernden Eisſchicht überzog. Auf den Bür⸗ gerſteigen lagen die Eiskörner ſo dicht, daß ſie mit Beſen und Schneeſchippen entfernt werden mußten. Während des kurz dauernden Hagelwetters ſank die Teuperatur von 8 auf 4 Grad Wärme. Die Sturm⸗ böe zog in ſüdöſtlicher Richtung nach dem Schwarzwald ab, wo in den Hochlagen gleich⸗ falls Sturm, Graupel⸗ und Schneeböen auftraten. Auto beſchoſſen 5 * Albbruck(Amt Waldshut), 25. Nov. Zwiſchen Hohenfels und Albbruck wurde von unbekannten Tätern das Auto des Elektroingenieurs Max Buck von Albbruck beſchoſſen. Die Kugel traf ein Vorderrad, ſo daß die Luft entwich. Die Täter konnten unerkannt entkommen. * 5 * Waldkirch, 23. Nov. Der Tod des Apotheken⸗ beſitzers Eugen Reitter aus Waldkirch bei dem man urſprünglich Selbſtmord annahm, dürfte nach den neueſten Ermittlungen auf einen Unglücks⸗ fall zurückzuführen ſein. Reitter wurde bekannt⸗ lich anfangs voriger Woche in einem Gewäſſer in Günterstal tot aufgefunden. Bäume fahren in die Welt Hochbetrieb in den Ladenburger Baumſchulen N. Ladenburg, 25. Nov. Ein Erzeugnis von nicht zu unterſchätzender volks⸗ wirtſchaftlicher Bedeutung nimmt in dieſen Tagen ſeinen Weg von Ladenburg aus in alle Richtungen, nach Deutſchland und über die Grenzen des Reichs. Täglich werden im Bahnhof Tauſende von jungen Bäumchen und Sträuchern verladen, zum großen Teil waggonweiſe. Die Baumſchulen, deren es in Ladenburg etwa zwei Dutzend gibt(darunter rund zehn Großbetriebe), erledigen jetzt den Verſand, der ſtets in den drei letzten Monaten des Jahres vor⸗ genommen wird, vor allem im November, wenn, wie es gegenwärtig der Fall iſt, trotz der vorge⸗ ſchrittenen Jahreszeit noch eine verhältnismäßig milde Temperatur herrſcht. In der Hauptſache beſteht Nachfrage nach Tafel⸗ obſtſorten, auch Kirſch⸗ und Zwetſchgenbäume ſind recht begehrt; daneben kommen alle Arten von Alleebäumen und Zierſträuchern zum Verſand. Wagenladungen von 1500 bis 3000 Stämmchen ver⸗ laſſen täglich den Ladenburger Bahnhof. Am das Lanoſchaftsbild im Neckartal * Heidelberg, 25. Nov. Dem Bezirksrat lag von neuem ein Geuehmigungsantrag des Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Elektrizitätswerkes vor, wonach dieſes Un⸗ ternehmen an einer zweiten Stelle im Neckartal, u. a. bei Kilometer 53, mit großen Starkſtromleitun⸗ gen den Neckar überſchreiten will. Ueber dieſe Frage wurde, nachdem kürzlich einige ſolcher Ge⸗ ſuche, beſonders in Heſſen, genehmigt worden ſind, aus Gründen des Landſchaftsſchutzes ſehr lebhaft in der Oeffentlichkeit debattiert. In dem neuen Falle hat jetzt der Hidelberger Bezirksrat die Entſcheidung vertagt. Kirchenumbau in Handſchuhsheim Der Umbau der alten katholiſchen Kirche im Stadtteil Handſchuhsheim, die ein einzigartiges pfälziſches Kulturdenkmal darſtellt, denn ihre älteſten Teile ſind bereits annähernd 1300 Jahre alt, dürfte jetzt doch Tatſache werden. Der Stadtrat hat, wenn auch unter Widerſtreben, in ſeiner geſtrigen Sitzung dem Umbau⸗ Plan ſeine Zuſtimmung gegeben. Er wählte das Projekt, das am wenigſten in den jetzigen Zuſtand eingreift. Wenn der Stadt⸗ rat abgelehnt hätte, müßte die katholiſche Gemeinde Handſchuhsheim eine neue Kirche an anderer Stelle erbauen, da die alte Kirche unter Denkmalſchutz ſteht. i Vom Heidelberger Schloß Im Friedrichsbau des Heidelberger Schloſſes ſollen die Räume, die bei Führungen und anderen Beſichtigungen betreten werden, in nächſter Zeit mit Bildern und paſſenden Möbeln ausgeſtattet werden, wobei man natürlich in erſter Linie auf vor⸗ handene Beſtände zurückgreifen will. Die Bilder aus der Geſchichte der Kurpfalz, die man in den Räumen aufhängen will, um ihnen die jetzige Kahl⸗ heit zu nehmen, dürften vom Heidelberger Städti⸗ ſchen Muſeum zur Verfügung geſtellt werden. Die Neuordnung geht auf einen Wunſch der Verkehrs⸗ intereſſenten zurück. Bei der Reichsbahn gibt es keinen Wagenmangel mehr, wie manchmal in früheren Jahren; dagegen vermißt man noch eine geeignete Lagerhalle. Die Baumſchulen haben zwar ihre Baumtransporte gegen Froſt verſichert, doch iſt zur Bedingung ge⸗ macht, daß bei einer Morgentemperatur unter Null nicht verladen werden darf. Sehr oft liegt die Zielſtation in Norddeutſchland oder im Ausland, aber auch in allernächſter Nähe finden ſich Abnehmer, ſo z. B. die Mannheimer Randſäedler, die gerne in den Ladenburger Baumſchulen kaufen, ſind doch die Preiſe jetzt außer⸗ ordentlich billig. Vor wenigen Jahren zahlte man noch für ein Bäumchen—4 Mark, heute iſt der Preis infolge der ſcharfen Konkurrenz durchſchnitt⸗ lich auf eine Mark geſunken. Das Ausland, ins⸗ beſondere Italien und Rumänien, bemüht ſich, ſeine Baumſchulerzeugniſſe in Deutſchland abzu⸗ ſetzen, aber die deutſchen Gewächſe bleiben doch be⸗ vorzugt, wenn auch in einzelnen Fällen der niedrige Inlandspreis noch unterboten wird. Für die Baum⸗ ſchulen iſt alſo jetzt die Erntezeit gekommen. Tot aufgefunden )(Dorn⸗Dürkheim(Kreis Worms), 25. Nov. Am Ortsausgang zum Bahnhof wurde die Leiche des 35jährigen Schweinehändlers Philipp Hartmann, Sohn des Schweinehändlers Jakob Hartmann hier, dicht bei der Chauſſee mit einem Schuß durch die Schläfe tot aufgefunden. Hartmann, der ver⸗ heiratet iſt, hatte am Dienstag noch eine Geſchäfts⸗ reiſe nach Rheindürkheim gemacht und war noch mit dem Zuge Oſthofen—Gau⸗Odernheim hierher zurück⸗ gekehrt. Es liegt vermutlich Selbſtmord vor. Wegen Straßenraubs verurteilt * Darmſtadt, 25. Nov. Vor einigen Wochen wurden in Rüſſelsheim Baron von Bär und deſſen Frau von vier maskierten Räubern überfallen. Herr von Bär wurde ſeiner Brieftaſche beraubt, in der ſich nach ſeinen Angaben 420 ¼ befanden. Dieſerhalb hatten ſich am Donnerstag drei Burſchen aus Raunheim und einer aus Rüſ⸗ ſelsheim vor der Großen Strafkammer zu verant⸗ worten. Sie wurden wegen Straßen raubs zu je einem Jahr drei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Das Gericht billigte allen mildernde Umſtände zu, da ſie noch nicht vorbeſtraft waren und dem Ehepaar auch ſonſt nichts zuleide getan hatten. Sie erklärten in der Verhandlung, daß ſie zwar die Brieftaſche geraubt, aber nur 20/ Inhalt unter ſich verteilt hätten. In ihrer Aufregung wollen ſie die Taſche verbrannt und nicht bemerkt haben, daß ſie noch 400/ enthielt. 80jähriger Mann von einem Omnibus totgefahren * Wiesbaden, 25. Nov. In der oberen Wil⸗ helmſtraße wurde geſtern abend der Privatier Jakob Scheuer beim Ueberſchreiten der Straße von einem großen ſtädtiſchen Verkehrsomnibus überfahren und mehrere Meter mitgeſchleift. Der Verunglückte, der ſich im Alter von 80 Jahren befand hatte ſich ſchwere innere Verletzungen zu⸗ gezogen, die nach kurzer Zeit ſeinen Tod herbei⸗ führten. Aus der Pfalz Winternothilfe in Ludwigshafen —0o— Ludwigshafen, 25. Nov. Der Stadt Lud⸗ wigshafen bereitet die bei ihrer bekannten ſchlim⸗ men Finanzlage die Unterſtützung ihrer vielen Hilfsbedürftigen ernſtliche Sorge. Wie Oberbür⸗ germeiſter Dr. Ecarius in einer Preſſebeſpre⸗ chung mitteilte, bleiben die Sammlungsergebniſſe hinter denen des Vorjahres erheblich zurück. Da⸗ bei iſt die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen auf 6800 angewachſen. Von einer Ankurbelung der Wirtſchaft iſt am Ort nichts zu verſpüren, wenn auch die JG⸗Farbeninduſtrie 400 Mann aus ihren Be⸗ urlaubungen in den Produktionsprozeß einbezogen hat. Durch die Brockenſammlung konnte nur ein Drittel der im Vorjahr erreichten Summe aufgebracht werden, die nicht einmal ausreicht, um den Brennſtöffvorrat zu beſorgen. Die JG⸗Farben⸗ induſtrie hat 40000 Zentner Briketts zur Ver⸗ fügung geſtellt; auch andere Firmen zeigten be⸗ ſonders durch Geldſpenden Entgegenkommen. Die Speiſungen der Erwerbsloſen durch den Frauen⸗ verein vom Roten Kreuz, die Winterhilfe und die JG⸗Farben reichen leider bei weitem nicht aus, um alle Hungrigen zu ſättigen. Das Stadtoberhaupt richtete darum an die Oeffentlichkeit die dringliche Bitte um opferwillige Unterſtützung. Kinderſpeiſung in Landau * Landau, 25. Nov. Am Montag wurde die täg⸗ liche Speiſung von 225 bedürftigen Schul⸗ kindern wieder aufgenommen. Die Kinder er⸗ halten abwechſelnd je Mahlzeit ein Viertelliter Milch oder Suppe und Brot. Mit dem Motorrad gegen ein Haus gefahren * Dahn(Amt Zweibrücken), 25. Nov. Der Tag⸗ ner Valentin Lelle von Ludwigswinkel fuhr geſtern mit ſeinem Motorrad nach Dahn. Als So⸗ ztusfahrer hatte er den Arbeiter Andreas Haas von dort mitgenommen. Nach Eintritt der Dunkel⸗ heit verlor Lelle an der Kurve der Weißenburger⸗ ſtraße die Herrſchaft über ſein Kraftrad und fuhr in vollem Tempo gegen ein Haus. Haas trug eine Gehirnerſchütterung davon und ſcheint auch innerlich verletzt zu ſein. Lelle wurde am Kopf ſchwer ver⸗ letzt. Der Zuſtand des Haas iſt bedenklich. * 0 Ludwigshafen, 25. Nov. Ein lediger jüngerer Tagner brachte ſich geſtern im Schlafzimmer ſeiner im nördlichen Stadtteil gelegenen elterlichen Woh⸗ nung einen Schuß in die rechte Schläfe mit einer Mehrladepiſtole bei. Das Geſchoß drang durch den Kopf und prallte an der Wand ab. Im Städt. Krankenhaus iſt der Lebensmüde ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen. ieee Feurich⸗Keks in Mannheim Die ſeit über 40 Jahren beſtehende Feurich⸗Keks A eröffnet am 26. Nov., vormittags 11 Uhr in O1,—6 eine eigene Verkaufsſtelle. Das Verkaufslokal iſt nach den Münchner Muſterläden der Firmg eingerichtet, deren künſt⸗ leriſche Ausgeſtoltung allgemein Anerkennung findet. Durch das Wegfallen der üblichen Verkaufstiſche, iſt dem Publi⸗ kum Gelegenheit gebeten, direkt an die Warenpitrinen heronzu treten und ſo leichter ſeinem Zweck entsprechend auswählen zu können. Das Unternehmen, deſſen muler⸗ gültige Fabrikationsanlagen ſelbſt in Fochkreiſen als vor⸗ bildlich anerkannt werden, zählt zu den modernſten Groß⸗ betrieben der Branche. Unter Beibehaltung des Qualitäts⸗ prinzips werden die den heutigen Verhältniſſen angepaßten niedrigſten Preiſe durch modernſte Arbeitsmethoden im Fließbetrieb erzielt. Einfachſte Verpackung und kleinſte Handelsſpanne ergänzen die Durchführung dieſer vorteil⸗ haften Preisgeſtaltung. V208 Mannheim im Leben Eichendorffs Zum 75. Todestag des Dichters am 26. November 1932 Joſef Freiherr von Eichendorff, der große Dich⸗ ter der deutſchen Romantik, ſtorb vor 75 Jahren. Eichendorff iſt der Dichter des deutſchen Waldes, der Heimatliebe, der jugendlichen Wanderfreude. Unter den Erzählungen Eichendorffs iſt ſein lie⸗ beuswürdiges Buch„Aus dem Leben eines Tauge⸗ nichts“ am bekonnteſten geworden. Die nachſolgen⸗ den Ausführungen, in denen vieles zum erſten Mal mitgeteilt wird, zeigen, welch innige Beziehungen zwiſchen Eichendorffs Schaffen und unſerer engeren Heimat beſtehen. Hundertfünfundzwanzig Jahre ſind vergangen, ſeit an einem Maienmorgen des Jahres 1807 die gelbe Reiſekutſche vor dem Gaſthof„zum Carlsberg“ auf dem alten Paradeplatz in Heidelberg vor⸗ fuhr, die den Studioſus juris Joſeph Karl Benedikt von Eichendorff und ſeinen Bru⸗ der Wilhelm aus ihrer ſchleſiſchen Heimat Lubo⸗ witz in das mondbeglänzte Neckartal gebracht hatte, „zu beiden Seiten hohe ſteile belaubte und blühende Berge voll Vögel, die dem dämmernden Morgen entgegenſangen.“ Kurz vor ſeinem Tode hat Eichendorff all ſeine Briefe und perſönlichen Aufzeichnungen vernichtet; erhalten blieb auf merkwürdige Weiſe das Tage⸗ buch, das der angehende Student in Breslau und Halle führte und das ihn auch auf ſeiner Fahrt nach dem„paradieſiſchen Heidelberg“ begleitete. Gerade über ſeine Heidelberger Zeit erzählt uns dies Tagebuch ausführlich, was vor allem deshalb von Bedeutung iſt, weil man den eigentlichen Be⸗ ginn ſeines dichteriſchen Schaffens in das Jahr 1807, alſo eben in das Jahr ſeines Heidelberger Aufent⸗ haltes verlegen kann. Vier Jahre war es erſt her, daß Heidelberg aufgehört hatte,„Chur⸗Pfältziſche Haupt⸗ und Reſidentzſtadt“ zu ſein; 1803 war es an Baden gekommen und unter ihrem neuen Schirm⸗ herrn, dem Großherzog Karl Friedrich kam die Uni⸗ verſität nach Jahren des Verfalls wieder zu neuer Blüte. Es wurde tüchtig gearbeitet. Auch der Stu⸗ dioſus von Eichendorff ging mit Eifer an ſein Studium der Rechtswiſſenſchaften; da aber ſein Tag um fünf Uhr morgens aufing, blieb immer noch Zeit übrig, und ſo verging kaum ein Tag, an dem er nicht durch die ſchöne Umgebung Heidelbergs ſtreifte. Gleich am erſten Tage, da die Brüder morgens unter Poſthornklängen an dem verſchlafenen Tor⸗ wärtel vorbei in Heidelberg eingefahren waren, gehen ſie auf die Berge. Eichendorff berichtet: „Nachmittags beſtieg ich zum erſten Mal den Hei⸗ ligenberg, deſſen untere Hälfte mit Weingärten, die obere mit Laubholz bedeckt iſt, und obſchon ich mich ſo verirrte, daß ich durchaus den Gipfel nicht erreichen konnte, ſo genoß ich doch die himmliſchſte Ausſicht; ganz unten auf die ganze Stadt, vor mir auf eine unendliche ſchimmernde Ebene, die ſich bis Frankreich hin erſtreckt, in der ſich die Türme von Mannheim erheben und die vom Rhein wie von einem Silberfaden durchſchnitten und rechts von den blauen Rheingebirgen begrenzt wird.“ Immer wieder ſtoßen wir in dieſen Aufzeichnun⸗ gen auf Mannheim und Schwetzingen. An manchem Sommerabend gingen die Freunde„hinaus vor das Mannheimer Tor und ſpazierten auf der Schwetzinger Chauſſee. Alles ein paradieſiſcher Gar⸗ ten. Untergehende Sonne, die die ganze große Ebene und die fernen blauen Vogeſen in einen himmliſch glühenden Duft auflöſt“. Da in Heidelberg kein Theater war, war man auf gelegentliche Gaſtſpiele des Mannheimer Nationaltheaters an⸗ gewieſen und ſo erwähnt er einmal, daß er„abends im Carlsberge mit der ſämtlichen Schauſpielergeſell⸗ ſchaft aus Mannheim geſpeiſt, wobei die Actricen ziemlich unausſtehlich“. 5 Gelegentlich eines Ausfluges nach Schwetzin⸗ gen erwähnt das Tagebuch eines der„ſäulenartigen Ruinentürmchen, von dem man die ſchönſte Ausſicht auf Speyer, Mannheim und das Heidelberger Tal genoß“. Zum Schluß lieſt man den intereſſanten Eintrag:„Gegen Abend noch einige Excurſionen in den Garten, wo wir die Großherzogin aus dem Schloſſe zur Guitarre ſingen hörten... Bei Sonnen⸗ untergang Rückweg mit vielem Zurückblicken auf das Schwetzinger Schloß, das man noch wejt über eine 1* Stunde ſieht.“ Die Großherzogin, die ſie in Schwetzingen zur Guitarre hatten ſingen hören, war die Erbgroß⸗ herzogin Stephan ie, die Nichte und ſpätere Adoptivtochter Napoleons, die ſich auf Napoleons Wunſch ein Jahr vorher mit dem Erbgroßherzog Carl vermählt hatte. Sie tritt verſchiedentlich im Tagebuch Eichendorffs auf, da ſie ab und zu nach Heidelberg kam;„kleine blaue nette Amazone“ ſchreibt Eichendorff einmal, als ſie morgens unter ſeinen Fenſtern vorbei geritten war. Am 20. Juli Joseph von Eichendorff 1807 beſuchte der Erbgroßherzog zum erſten Mal nach ſeinem Aufenthalt im Felde Heidelberg. „Am frühen Nachmittag ſprengten Trompeter in der Stadt herum, um die Bürgerſchaft zuſammen zu rufen, die denn auch ſpäter zu Pferde und in reicher Uniform dem Großherzog entgegen ritt... Der Erb⸗ großherzog ein junger, ſchöner und kräftiger Mann. Die Herzogin Stephanie faſt zu keck. Später kam auch die Markgräfin, eine würdige Dame. Die hohen Herrſchaften ſaßen während dem Concerte in der Mitte in einem umzäunten Kreiſe. Der Hof ſoupierte in einer offenen erleuchteten Laube, wobei denn beſonders die Augenkoketterie und das ſchmach⸗ tende Herzandrücken der Stephanie ſehr notabel. Dann promenierte man noch etwas in dem jetzt recht zauberiſch illuminierten Garten, bis der Großherzog endlich unter großem Donnergepolter abfuhr.“ Die Muſenſöhne ſcheinen ſich allerdings nicht immer zur allſeitigen Zufriedenheit aufgeführt zu haben, denn einmal berichtet das Tagebuch von einer„fürchterlichen Maſſſſaere zwiſchen der Wache und Studenten im Schwetzinger Garten, wo letztere gegen den Großherzog renommiert hatten. Ein Student bekam dabei einen Bajonettſtich und mußte hereingefahren werden“. Sollte dabei die Begeiſte⸗ rung für die„kleine blaue nette Amazone“ mit⸗ geſpielt haben, die wie auf alle, die ihr näher kamen, ſo auch auf Eichendorff ſtarken Eindruck ge⸗ macht haben muß? Wir begegnen ihr in Eichendorffs Werk mehr wie einmal. Die„ſtolze und kecke“ Gräfin Ro⸗ mana in ſeinem Roman„Ahnung und Gegen⸗ wart“ trägt deutlich die Züge der jungen Erbgroßherzogin Stephanie. Florio in der Novelle„Das Marmorbild“ hört„im Park weiblichen Geſang, begleitet von Lautenklän⸗ gen, bald ſtärker, bald wieder in dem Rauſchen der Springbrunnen verhallend“; die Schloßherrin iſt es, eine„ſchlanke Dame von wunderſamer Schön⸗ heit; den ſchönen Leib umſchloß ein himmelblaues Gewand“. Und ſein Taugenichts träumt von der„ſchönen Frau im Schloſſe, und von dem ſchönen Liede, das ſie am offenen Fenſter zur Guitarre geſungen hatte“, Immer wieder aufs neue lockte vor allem die „himmliſche“ Ausſicht, die Eichendorff gleich am erſten Tag begeiſtert genoſſen hatte. Häufig treffen wir ihn allein oder mit dem Bruder und den Freunden auf dem Heiligenberg oder auf den Weinberghöhen über Handſchuhsheim, wo ſie ſich „niederſetzten, um die Sonne untergehen zu ſehen. Der Blick ſchweifte über die ganze Ebene, wo Speyer, Mannheim und Worms und der Rhein und der Neckar glänzen und wo hinten die blauen Vogeſen Frankreich von Deutſchland trennen“. Und ſchließlich, am fünften Oktober 1807,„als die Wein⸗ leſe rings um Heidelberg anfing, und Felder und Berge anmutig von Menſchen wimmelten“, wan⸗ derten die Freunde hinüber nach der Stadt, deren Türme ſie ſchon immer aus der Ferne gelockt hatten.(Schluß folgt) und die Verwendung der teueren Hühner 1 * EINE GROSSE HILFE FUR DiE Haus FRAU die nun ihre Kuchenausgaben erheblich senken und dabei ihre Speisen nahrhafter bereiten kann, ist das neue Naturprodukt Edel-Sola, das an Nabrwert unerreicht ist eier sowie teilweise von Fett überflüssig macht.— Zu haben in allen„Eko“-Geschäften zum Preise von 32 Pfg. für das h Pfund- paket, 54 Pfg. für das ½ Pfundpaket Die wichtigsten Rezepte liegen jeder Packung beil Vertreter: Emil Mosbacher, Mannheim, Böckstr. 7. Tel. 28909 v140 1 * 1 eee mceeresa riese ra- . * 2 e Freitag, 25. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 551 Gauner, die ſich ſelbſt prellen Worüber ganz Holland lacht— Ein Gaunerſtreich nach der Logarithmentafel— Das falſche Kollier 5 Zu ſeinem allergrößten Mißvergnügen wurde Generaldirektor Viktor Kroon, Auſſichtsrats⸗ vorſitzender der größten holländiſchen Reederei und Leiter der großartigen Aluminium⸗Walzwerke, durch zwei, geradezu wiſſenſchaftlich vorgehende Gauner zum Mittelpunkt eines Gelächters, das durch das ganze, familiäre Holland ſchallte. Das Schickſal hatte aber zum Schluß Einſehen und verſchaffte ihm ein Happy end, das ihn zum Mitlachen berechtigte. Der ganze Streich muß aus der Perſpektive der beiden Schelme, die vermutlich ſchon längſt in Sicherheit find, geſchildert werden, um in ſeiner ganzen Köſt⸗ lichkeit verſtanden zu werden. Da erſcheint eines Tages beim Herrn General⸗ direktor ein gut ausſehender, würdiger älterer Herr mit einem Ser e dſchreiben eines geſchäftlichen Bekannten. er betreffende Bekannte hält ſich zwar zur Zeit in Marienbad auf, aber dem Herrn Gene⸗ raldirektor wäre trotzdem eine Rückfrage nicht ein⸗ gefallen. Er nimmt den überaus ſympathiſchen Unbekannten warm auf, ſchleppt ihn mit in alle Klubs, gibt ihm Börſentips und läßt ihn ſchließlich nach drei Tagen in dem Bewußtſein ab⸗ reiſen, eine wertvolle Bekanntſchaft gemacht zu haben. Er ſelbſt muß am gleichen T Tage nach Amſterdam, wie er nicht e hat, ſeinem neuen Freunde mit⸗ zuteilen. Um die Zeit, da er bereits auf der Eiſenbahn Itegt, ruft bei dem größten Juwelier von Utrecht, einer der bedeutendſten Firma auf dem internatio⸗ nalen Diamanten⸗ und Perlenmarkt, ein Herr an, deſſen Stimme dem Juwelier nur allgugut bekannt iſt. „Jawohl, Herr Generaldirektor Kroon, wird ſelbſtverſtändlich beſorgt. Beſten Dank, Herr Generaldirektor Der Juwelier kann nicht wiſſen, daß ein ſchau⸗ ſpieleriſch ſehr begabter Gauner eine dreitägige Be⸗ kanntſchaft ausgenutzt hat, um genau Sprach⸗ weiſe und Stimme des Generaldirektors Vik⸗ tor Kroon zu ſtudieren. Der Juwelier nimmt alſo mit Vergnügen den Auftrag entgegen, der Frau Generaldirektor ein Perlenkollier im Werke von un⸗ gefähr drei bis fünfhunderttauſend Kronen zu brin⸗ gen. Ein Ueberraſchungsgeſchenk hat der Herr Generaldirektor beiläufig erwähnt, es wäre vielleicht beſſer, eine gewiſſe ee mit zur Frau General⸗ direktor zu nehmen. Der Herr Juwelier wiſſe ja, wie Frauen ſind. Der Juwelier weiß es, aber auch zwei gewiegte Gauner wiſſen es. Sie beherrſchen die Logarithmen⸗ tafel der Pſychologie zu genau, um nicht zu wiſſen, daß eine Frau bei einem derartig wertvollen Ge⸗ ſchenk ſich nicht im Verlauf von einer Stunde ent⸗ ſcheidet. So kommt es auch. Der Juwelier bringt drei ſeiner wertvollen Kolliers zur Frau Generaldirektor und ver⸗ läßt nach einer halben Stunde das Haus ohne beſagte Kolliers. Frau Generaldirektor will in Ruhe auswählen. Sie kommt aber nicht zur Ruhe, denn nach un⸗ gefähr zwanzig Minuten ſchrillt das Telephon und jetzt hört ſie eine unbekannte Mannesſtimme, die von Entſchuldigung überfließt. Es ſpräche der Junior⸗ partner der Juwelierfirma und die gnädige Frau möge doch entſchuldigen, aber ſein Kompagnon habe einen bedauerlichen Irrtum begangen. Es ſei eine Verwechſlung von zwei gleichzeitig eingelau⸗ fenen Aufträgen erfolgt. Der Herr Generaldirektor habe kein Kollier, ſondern einen Saphirring für die gnädige Frau beſtimmt, und ob er ſich erlauben dürfe, einen Boten herumzuſchicken mit dieſem Ringe, dem Frau Generaldirektor doch freundlichſt die drei Kolliers aushändigen möge. Man werde den Herrn Prokuriſten der Firma ſelbſt ſchicken. Tatſächlich erſcheint wenige Minuten ſpäter ein ſehr adrett ausſehender Mann, der die Kolliers in Empfang nimmt und ſich noch einmal intenſiy ent⸗ ſchuldigt und der gnädigen Frau gleichzeitig einen Saphirring überantwortet, der nach ihrer Schätzung noch wertvoller ſein mußte als das Kollier. Fran Generaldirektor kann nicht wiſſen, daß die vereinigten Barvermögen von zwei Gaunern gerade ausgereicht haben, dieſen Ring bei dem geſchickteſten Fälſcher von Amſterdam zu beſtellen und zu bezahlen. 24000 Fahre Künſtliche Alterung im Laboratorium Alle Bemühungen, das Alter unſerer Erde, das Alter der Geſteinsſchichten genau zu beſtimmen, haben bis heute verſagt. Man hat es nur bis zu rohen Schätzungen gebracht, d. h. ein paar Jahr⸗ tauſende mehr oder weniger ſpielten dabei keine Rolle. Nun ſcheint man auf dem Wege mathematiſcher und chemiſcher Spekulationen doch einen Ausweg ge⸗ funden zu haben. Profeſſor Gehrcke von der Phyſikaliſch⸗Techniſchen Reichsanſtalt Charlottenburg hat auf wunderbare Weiſe die erſte Formel zur Beſtimmung des Geſteinsalters aufgeſtellt. Außerordentlich intereſſant iſt das Wie dieſer Ent⸗ deckung. Profeſſor Gehrcke ging von gewiſſen äuße⸗ ren Alterserſcheinungen beſtimmter Steine aus. Es handelt ſich um ein Flintgeſtein, das in der nord⸗ deutſchen Tiefebene vielfach zu finden iſt und das eine Verweſungsſchicht aufweiſt, die Gehrcke als „Patina“ bezeichnet. Je älter dieſer Stein iſt, deſto dicker iſt die Verweſungsſchicht; ſie entſteht unter der Einwirkung von Hitze, Froſt und Licht; dazu kommt der Einfluß von Boden⸗ ſäuren und von Düngeſalzen, die eine Auflockerung der Oberfläche der Quarze und Flinte hervorrufen. Profeſſor Gehrcke hat nun dieſe Alterserſchei⸗ nungen im Laboratorium künſt lich hervor gerufen, indem er dieſes Geſtein den entſprechen⸗ den Säuren und anderen chemiſchen Einflüſſen aus ſetzte, d. h. eine künſtliche Alterung hervorrief. Die ſo entſtandene Schicht wird nun in ihrer Stärke gemeſſen und— das iſt das Ergebnis mathematiſcher Ueberlegungen des Gelehrten— und mit der Zahl Als der Generaldirektor Kroon zurückkehrt, platzt die Bombe. Die Juwelierfirma weiß nichts von einem Ring, und der Generaldirektor weiß nichts von drei Kolliers. Dafür weiß durch die Schaden⸗ freude eines Stubenmädchens keine Stunde ſpäter die holländiſche Preſſe davon, und Holland beginnt über Generaldirektor Kroon zu lachen. Was wahrſcheinlich im Augenblick 8 Gauner tun, die Schnellzug, Flugzeug oder Dampfer lennigſt von dem Schauplatz ihrer Untat entführt. Doch wer zuletzt lacht Zuerſt lachte der Herr Generaldirektor. In der Sekunde nämlich, als nach der erſten Aufregung der Juwelier ihm mitteilte, zwei der Geſellſchaft ſei, niemals echte Schmuckſtücke zur Anſicht aus dem Hauſe zu geben. In weſſen Händen es auch immer ſei. Zu dieſem Zwecke habe man erſtklaſſige Fälſchungen für alle wertvollen Artikel. Und dieſer Umſtand träfe auch auf die drei Kolliers zu. Daraufhin lachte Holland noch einmal, und be⸗ ſtimmt gibt es nur zwei Menſchen, die nach Aufhül⸗ lung dieſer Tatſache nicht fröhlich das Geſicht ver⸗ ziehen. Auch die pfſychologiſche Logarithmentafel Gaunertums verſagt manchmal! daß es Grundprinzip des Berlin 1 255 eine neue Rieſenbrütke wee Blick auf die neue Januowitzbrücke in Berlin, die jetzt dem Verkehr übergeben wurde Mit der Anterſeebahn von Europa nach Afrika Seit dem Beſuch des franzöſiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Herriot in Madrid iſt der alte Plan, durch einen Gibraltar⸗ Tunnel Europa mit Afrika zu verbinden wieder aufgelebt. Und wenn nicht alles täuſcht ſoll es diesmal mit der Durchfüh⸗ rung Ernſt werden. Die der ſpaniſchen Regie⸗ rung naheſtehende Preſſe unterſtützt das Projekt mit auffallender Wärme und die große republikaniſche Tageszeitung„Libertad“ fordert den Tunnelbau ſchon als„Symbol für das franzöſiſch⸗ſpaniſche Freundſchafts verhältnis.“ Der Plan, die Straße von Gibraltar zu unter⸗ tunneln, ſtammt aus dem Jahre 1916. Mitten in den Kriegswirren der Zeit erkannte der ſpaniſche Pionier⸗General Rubio Bellve, von welch gro⸗ ßer Bedeutung es wäre, wenn es gelänge, Europa mit Afrika militäriſch zu verbinden, das heißt, auf dem ſicheren und unangreifbaren Wege eines Unter⸗ ſeetunnels Kolonialtruppen nach Europa bringen zu können. Im Jahre 1927 grub man das alte Projekt wie⸗ der aus, und der ſpaniſche Oberſtleutnant Pedro Jevenois arbeitete die Pläne in allen Einzel⸗ heiten aus. Der Tunnel ſoll nach Jevenois durch jene Zone der Straße von Gibraltar gezogen werden, die am wenigſten tief iſt. Immerhin wird die durchſchnittliche Tiefe noch im⸗ mer 500 Meter betragen. Ras⸗al⸗Buaza an der marokkaniſchen Küſte und Cap Palomas an der ſpaniſchen Küſte ſollen die Kopfſtationen ſein. Der ganze Tunnel wird eine Länge von ungefähr 32 Kilometer haben, wobei die Steigung nicht mehr als 3 Prozent betragen wird. Offen gelaſſen iſt nur noch die Frage, ob ein einziger zweigleiſiger Tunnel oder zwei nebeneinander liegende einglei⸗ ſige Tunnel gebaut werden ſollen. Ein Doppel⸗ tunnel müßte 12 Meter Durchmeſſer haben, was in der Retorte — Die Beſtimmung des Geſteinsalters 8000 multipliziert. Das Produkt aus dieſer Multi⸗ plikation ſtellt nun das Alter des Geſteins dar. Alſo, wenn die Patina eines Flint⸗ oder Quarzſteines 3 Millimeter beträgt, ſo iſt nach Profeſſor Gehrcke deren Alter mit 24000 Jahren zu beſtimmen. Na⸗ türlich iſt dieſe Methode nicht generell anzuwenden, ſondern es ſind jeweils die beſonderen Umſtände und Einflüſſe, denen das Geſtein ausgeſetzt iſt, zu berückſichtigen. Die jungen Mädchen beim Aus beſſern von alten 5 Kleidungsſtücken. 7 5 Jaber ungeheure Schwierigkeiten . Weibliche Fuße im Freiwilligen Arbeitsdienst für den Bau zur Folge hätte. Es iſt zweifelhaft, ob eine ſolche Kon⸗ ſtruktton dem ungeheuren Druck der Waſſermengen ſtandhalten könnte. Wahrſcheinlicher iſt die Kon⸗ ſtruktion von paralell laufenden eingleiſigen Tun⸗ nels, von einem Durchmeſſer von je 6 Meter. Eine elektriſche Lokomotive von 2400 PS könnte dann etwa 600 Tonnen mit einer Geſchwindigkeit von 27 Stundenkilometer befördern. Die Koſten des Unternehmens wurden ſeiner⸗ zeit mit dreihundert Millionen Peſetas ein⸗ geſchätzt. Der Tunnel würde alſo verhältnismäßig billig ſein und ebenſo von techniſcher Seite keine Schwierig⸗ keiten bieten. An der Durchführung hat natürlich Frankreich Seldte beſucht die faſziſtiſche Miliz Der Stahlhelm⸗Bundesführer Seldte(links) beim Beſuch einer Kaſerne der römiſchen Miliz. nämlich die Krönung der vom franzöſiſchen General⸗ ſtab projektierten und bereits in Angriff genom⸗ menen Trans⸗Sahara⸗Bahn darſtellen. Auf dem Untergrund entſprechender politiſcher Verein⸗ barungen und nach Durchführung der großen fran⸗ zöſiſchen Eiſenbahnpläne in Weſtafrika, der Küſten⸗ bahn von„ nach St. Louis, von Oran nach Tchad uſw. ſtellt der Gibraltar⸗Tunnel die beſte und ſicherſte Möglichkeit, Kolonialtruppen nach Europa zu befördern, dar, was natürlich ange⸗ ſichts der gewaltigen„Abrüſtungswelle“, die jetzt die Welt durchzieht, das wichtigſte an dieſem Projekt iſt. Intereſſante Brems-Experimenle bei der Reichsbahn In dieſen Tagen fanden auf der Strecke Elſter⸗ werde— Dresden intereſſante Verſuche der Reichsbahn ſtatt, die der Erprobung neuer Bremsmethoden dienten. Bei 120 Kilometer Geſchwindigkeit wurde gefliſſentlich ein Halteſignal überfahren. Was geſchah? Zunächſt flammte am Lokomotiv⸗Dach ein rotglühendes„Halt!“ auf und zu⸗ gleich gellte ein wilder Hupenſchrei durch das Fahr⸗ geräuſch. Beides wurde auch diesmal zur Probe überſehen und überhört. Das Hauptſignal nahte und mit ihm die„Kataſtrophe“. Im letzten Augenbl!⸗ griff aber die elektriſche Zugbeeinfluſſung ein und ſetzte von außen her die Knorrbremſe in Tätigkeit. Daneben gibt es aber noch eine automatiſche Zwangsbremſung, die durch Schienen⸗Kontakte vor dem Blockſignal jeden Zug im Notfall zum Ste⸗ hen bringen kann. Schließlich gibt es noch eine zweite Schutzmethode, das„optiſche Bremſen“ Die Loko⸗ motiven haben vorn einen nach oben gerichteten Scheinwerfer, deſſen Lichtſtrahlen in einem Raum⸗ ſpiegel an den Signalmaſten treffen. Steht der Spie⸗ gel auf„Halt“, ſo wirft er die Strahlen auf eine Selen⸗Zelle an der Lokomotive zurück, und auf elek⸗ triſchem Wege erfolgt ſofortige Zwangsbremſung. Die Verſuche ſind noch nicht abgeſchloſſen. Der Klärung bedarf vor allem noch die Frage, ob dieſe automatiſchen Bremsvorrichtungen auch bei vereiſten das größte Intereſſe. Der Gibraltar⸗Tunnel würde Schienen oder vereiſten Lokomotiven funktionieren. Eine ungewöhnliche Hundegeſchichte Dies iſt eine kleine Epiſode für Tier⸗ und beſon⸗ ders für Hundeliebhaber. Ihr Held iſt Taſſo, ein vierjähriger Cocker⸗Spniel, der einem bekann⸗ ten Berliner Rechtsanwalt gehört. Taſſos Geſchichte wird nicht nur von ſeinem Herrchen erzählt, ſondern von vielen Augenzeugen beſtätigt. Der immer fidele und quicklebendige Taſſo war eines Tages plötzlich melancholiſch geworden. Mit großen klagenden Augen lag er in ſeiner Ecke, und ſelbſt der ſchönſte Hundekuchen und der größte Knochen konnten ihn nicht hervorbringen. Taſſo war unzweifelhaft krank und ſo ging ſein Herrchen mit ihm zum Tierarzt, der bei Taſſo eine eitrige Geſchwulſt in der Schnauze feſtſtellte. Der kleine Kerl mußte operiert werden und ließ auch die ſchmerzhafte Prozedur ohne allzugroßes Wider⸗ ſtreben, wenn auch unter wehmütigem Geheule über ſich ergehen. 5 Die Sache war aber komplizierter, als ſie ausgeſehen hatte, und Taſſos Schmerzens⸗ zeit erſtreckte ſich über volle vierzehn Tage ſchon. Täglich mußte er zum Arzt gebracht werden, der die Wunde jodierte, ſäuberte und immer wieder aufs neue ſchneiden mußte. Eines Tages, als die Zeit für Taſſos ſchmerz⸗ lichen Ausgang wieder gekommen war, fand man das Tierchen nicht auf. Es war ſpurlos verſchwun⸗ den. Nach zwei Stunden kratzte er aber an der Haustür. Als man ihn hereinließ, ſah man, daß Taſſo einen friſchen Verband trug. Gleichzeitig läu⸗ tete das Telephon. derzuchtſtation Zucht geeigneten Rinder, ſollen abgeſchoſſen werden. ſeines W Velzes ſachgemüß 0 Blick in den Schlafraum 25 Angeben des 3 freiwilligen e. g uchten will. Der Arzt meldete ſich und erzählte, daß plötzlich ein Hund vor ſeiner Tür gewinſelt habe. Als das Dienſtmädchen ihm aufmachte, ſei er geradewegs hereingeſtürmt, in das Ordinationszimmer gelaufen und habe dem Arzt den Kopf auf das Knie gelegt, wie man es ihm bei der Operation und bei all den anſchließenden Behandlungen gezeigt hatte. Dann hatte er die Augen zugemacht und die böſe, pein⸗ volle Behandlung über ſich ergehen laſſen. Seitdem geht Taſſo jeden Tag allein zum Arzt, und bald wird er geheilt ſein. Nichtsſagend, das ganze, aber wie geſagt, es iſt ja auch nur für Tier⸗ und Hundefreunde beſtimmt. Und denen wird es etwas ſagen. Rindviehzucht aus Wilödherden In der Gruppe der Aleuten, die ſich ſüdweſt⸗ lich von Alaska hinzieht, befindet ſich auch die Inſel Chirakoff. Solange ſich die Aleuten noch im Beſitze der Ruſſen befanden, war dieſe Inſel ein Ort des Schreckens, und unter den Indianerſtämmen Alaskas leben noch Legenden von den furchtbaren Leiden, denen die Sträflinge auf der Chirakoff⸗Inſel unterworfen wurden. Mit dem Verkauf von Alaska und den Aleuten an die Vereinigten Staaten ver⸗ ſchwanden die Sträflinge und ihre Wächter, und die Inſel war den Tieren überlaſſen, die ſich unter den recht günſtigen Lebensbedingungen raſch vermehr⸗ ten, ſodaß bereits im Jahre 1898 Mr. Frye, der dieſe Inſel beſuchte, bei oberflächlicher Zählung der Herde von zweitauſend Stück verwilderten Rindviehs und eine große Anzahl von Scha⸗ fen feſtſtellte. Dann ſank die Inſel in Vergeſſenheit und ihre einzigen Beſucher waren Fiſchereikreuzer, die 5 aus irgend einem Grunde auf der Inſel landeten. 15 5 5 Sie taten dieſes aber nicht gern, denn bei der Herde befand ſich eine große Anzahl ſtarker und gefähr⸗ licher Bullen, die inſolge ihrer Angriffsluſt ſtete Aufmerkſamkeit erforderten. Jetzt ſoll aber der Herrſchaft der Bullen ein Ende gemacht werden, denn die Me. Cord Alaska Company hat das Recht erworben, auf der Inſel Chirakoff eine Rin ⸗ anzulegen, und die vorhan⸗ denen Wildherden zu dieſem Zwecke zu verwenden. Die Mehrzahl der Bullen, ſowie die nicht zur Die übrigen Tiere will man durch einzuführende hochwertige Tiere veredeln. Das Gleiche ſoll mit den Schafen geſchehen. Außer dieſen beiden Tier⸗ arten birgt aber Chirakoff noch ein anderes ſchätztes Lebeweſen. Es iſt der Blaufuchs ſehr zahlreich vorkommt, und den man 6. Seite/ Nummer 551 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Tusgabe Freitag, 25. November 1932 In vielen außerdeutſchen Ländern ſind jetzt die Herbſt⸗ ſerien zum Abſchluß gebracht worden, ſo daß es ſich lohnen dürfte, einen kleinen Rundgang über die europjiſchen Fußballfelder anzutreten. Verſchiedentlich, wie zum Bei⸗ ſpiel in Holland, iſt ein Ueberblick noch nicht möglich, da in einzelnen Gruppen geſpielt wird, deren Sieger erſt im Frühjahr die eigentlichen Meiſterſchaßts kämpfe aus⸗ tragen. Beginnen wir unſeren Rundgang mit einem Aus⸗ flug nach dem engliſchen Inſelreich. In der 1. Liga E lands hat Aſton Villa am letzten Samstag vor 80 000 Zuſchauern durch einen 513 Sieg über Arſenal mit den Londonern gleichziehen können. Beide Vereine haben nunmehr 24 Punkte aufzuweiſen, an dritter Stelle folgen Derby County und Hubddersfield Town mit je 21 Punkten vor Sheffield Weoͤnesday und Leeds United mit je 19 Punkten. Der Spitzenreiter der 2. Liga iſt zur Zeit Stocke City mit 23 Punkten vor Bradford City mit 21 ſowie Tottenham Hotſpurs und Bury mit je 19 Punk⸗ ten. In Schottland hat der oftmalige Meiſter Rangers Glasgow mit 27 Punkten einen klaren Vor⸗ ſprung vor Aberdeen und Celtie Glasgow mit je 25 Punk⸗ ten, die zudem ein bzw. zwei Spiele mehr ausgetragen haben. Zurück zum Kontinent zunächſt nach Fraukreich, wo die erſte Profeſſional⸗Liga⸗Meiſterſchaft in zwei Grup⸗ pen ausgetragen wird. In der Gruppe A hat ſich Olympic Lille mit 16 Punkten die Führung geſichert vor Olympie Marſeille mit 13 Punkten ſowie Sc Nimes, Naeing Club Paris und OGC Nizza mit je 10 Punkten. Die Gruppe B eſieht derzeit AS Cannes mit 18 Punkten an der Spitze vor CA Paris und Olympie Autibes mit 11 Punkten. Reichlich ungeklärt iſt die Lage in Italien. Nach neun Spieltagen hat AS Neapel mit 15 Punkten eine ganz knappe Führung vor dem vorjährigen Meiſter Juven⸗ tus Turin mit 14 Punkten, Fc Turin mit 13, Genua 98 mit 12 und Ambroſiana Mailand mit 11 Punkten. Die beiden Herbſtmeiſter in der Nationalliga der Schweiz ſind Grashoppers Zürich(13 Punkte) und Poung Boys Bern(13 Punkte). An zweiter Stelle liegen FC Baſel (10 Punkte) bzw. Servette Genf(11 Punkte). In den Donauländern find ebenfalls die Herbſtmeiſter ſchon zum größten Teil ermittelt. Bei den Profeſſionals Oeſterreichs führt Vienna Wien nach Abſchluß der Herbſtſerie mit 17 Punkten klar vor Rapid und Auſtria mit je 14 Punkten, dichtauf folgen Admira, WA und Wiener Sportelub mit je 13 Punkten. Der Herbſtmeiſter der Tſchechoſlowakei heißt Sparta Prag(14.), hinter der überraſchend der Provinzverein Viktoria Pilſen mit 12 P. an zweiter Stelle rangiert vor Slavia Prag und Viktoria Zizkow mit je 11 P. In Ungarn iſt man mit der Herbſtſerie noch nicht ganz fertig, die Füh⸗ rung hat Hungaria Budapeſt mit 16 P. vor Ferenovaros mit 15, Ujpeſt mit 13 und Ofner Elf mit 12 P. Jugo⸗ ſlawien und Polen haben in Concordia Agram und Krakovia Krakau bereits ihre Meiſter feſtgeſtellt. In den nordiſchen Ländern Schweden und Nor⸗ wegen iſt zur Zeit Pauſe, der Spielbetrieb wird erſt wieder im Frühjahr, wenn Schnee und Eis geſchmolzen ſind, aufgenommen. In Dänemark führt augenblicklich Aarhus mit 7 Punkten vor Frem Kopenhagen, Kopen⸗ hagener Boldklubben und Boldklubben 1903 mit je 6 Punkten. Wir beſchließen unſeren Rundgang über die europäiſchen Fußballfelder in Belgien, wo zur Zeit der Brüſſeler Verein Union St. Gilloiſe mit 18 Punkten eine klare Führung hat vor dem Royal Fe Antwerpen mit 15 ſowie Standard Lüttich und Beerſchot AC mit je 12 Punkten. 1860 München Deutſcher Mannſchaftsmeiſter im Gewichtheben Im gut beſuchten Wagnerſaal in München fand am Mittwoch die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ge⸗ wichtheben ſtatt. Nachdem ſich die Vereine Hörde und Trier nicht zum Endkampf ſtellten, trat der SC Roland⸗München dem mehrfachen Meiſter München 1860 gegenüber. Bei den 6hern fehlte der Olympiakämpfer Straßberger, für den im Schwergewicht Roß ſtartete. Beim Sc Roland erſchten der Olympia⸗Sieger Ismayr am Start Die Mannſchaft von 1860, darunter auch der Olympiafahrer Wölpert, war wieder in großartiger Form. Mit 3550 Pfund erreichte ſie eine Sonderleiſtung, die bisher von keiner Mannſchaft er⸗ zielt wurde. Der SC Roland brachte es auf 3200 Pfund. Damit hatte 1860 München 1 85 achten Male den Meiſter⸗ titel errungen. Die beſte Leiſtung im olympiſchen Drei⸗ 72 Europäische Jußball⸗Nunöſchau kampf von allen Teilnehmern brachte Pfund zuſtande. Dann folgte der Dietl(6555 vor dem Schwergewichtler Poß(640). Die ein⸗ zelnen Sieger waren: Schuſter im Bantamgewicht mit 525 Pfund,(damit unterbot Schuſter die Leiſtung des deut⸗ ſchen Meiſters Walter⸗Saarbrücken um 5 Pfund). Feder⸗ gewicht: Wölpert 565 Pfund, Leichtgewicht: Endres 500 Pfund, Mittelgewicht: Huttner 605 Pfund, Halb⸗ ſchwergewicht: Dietl 655 Pfund, Schwergewicht: Roß 640 Pfund. Insgeſamt erzielte 1860 München im Drücken 1055, im Reißen 1060 und im Stoßen 1435 Pfund. Stuttgarter Polizeiboxer in Frankreich Eine Amateur⸗Boxmannſchaft des Polizei⸗SW Stuttgart weilte in St. Dizier und wurde von einer dortigen Auswahlſtaffel mit 319 Punkten geſchlagen. Von den Kämpfen intereſſierte beſonders das Revanchetreffen zwi⸗ ſchen den beiden Olympiateilnehmern von Frankreich und Deutſchland, Michelot und Bern löhr. Der deutſche Mittelgewichtsmeiſter, der in Los Angeles zweifelhaft gegen den Franzoſen unterlag, konnte auch diesmal nur ein Unentſchieden herausholen. Beide Boxer werden ſich am 2. Dezember in Stuttgart nochmals gegenüberſtehen. Den einzigen Sieg für Stuttgart errang der Welter⸗ gewichtler Leitner über den Franzoſen Glock nach Punkten. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Rientzy⸗Reims ſchl. Haußler⸗Stuttgart 2. Runde k. o. Federgewicht: Fournier⸗St. Dizier ſchl. Schepperle⸗Stuttgart nach Punkten. Weltergewicht: Leitner⸗ Stuttgart ſchl. Glock⸗St. Dizier nach Punkten. Bantam⸗ gewicht: Laplace⸗Reims ſchl. Hermann⸗Stuttgart nach Punkten. Mittelgewicht: Michelot⸗St. Dizier) gegen Bern⸗ löhr⸗Stuttgart unentſchieden. Halbſchwergewicht: Brünner⸗ Hayanges ſchl. Heckel(Stuttgart nach Punkten. Bauer in Frankfurt abgeblitzt Auf einer am Donnerstag ſtattgefundenen Sitzung wurde der bekannte Antrag Bauers, das Frankfurter Stadion zur Benutzung für ſeine Profifußballſpiele zu erhalten, von der Stadt Frankfurt abſchlägig beſchieden. Ismayr mit 675 Halbſchwergewichtler Der Kampf um das Winter-Olympia 1936 Garmiſch⸗ Partenkirchen garantiert 300 000 4 In dem Wettbewerb um die Durchführung der 4. Olym⸗ piſchen Winterſpiele liegen nun ſchon vier Bewerbungen vor. Nach Garmiſch⸗Portenkirchen, Schreiberhau und Schierke iſt nun auch Krummhübel dazu gekommen. Da Schierke und Krummhübel erſt in zweiter Linie zur Wahl ſtehen dürften, bleiben als ernſthafte Bewerber noch Schreiberhau und Garmiſch⸗Partenkirchen übrig. Nachdem der Rieſengebirgskurort Schreiberhau in einer ausführ⸗ lichen Eingabe ſeine Bewerbung begründet hat, folgt nun auch der oberbayeriſche Ort mit einem feſt umriſſenen An⸗ gebot. Bei dieſem iſt beſonders bemerkenswert, daß ſich die Gemeinden Garmiſch⸗ Partenkirchen bereit erklären, die für die erſtklaſſige Herſtellung der ſportlichen Anlagen und die Propaganda erforderlichen Koſten von 250—909 000 4 zu übernehmen. Der Ausbau der Bobbahn des Sc Rieſſerſee iſt be⸗ reits in vollem Gange. Zurzeit ſind 50 Arbeiter mit der Herſtellung der neuen Kurven beſchäftigt. Für die Ski⸗ (pringen werden nicht weniger als drei Anlagen zur Verfügung ſtehen, die Kochelbergſchanze, die Olympfa⸗ ſchanze om Gudiberg und die Hausbergſchanze. Eis lauf und Eishockey ſind nach dem Rieſſerſee voͤrgeſehen, wo auch die Eöffnungsfeier ſtattfinden würde. Um allen Möglichkeiten gerecht zu werden, iſt am Hausberg der Bau einer Kunſteisbahn mit Röhrenſyſtem in Ausſicht genom⸗ men. Das umliegende Terrain garantiert außerdem die einwandfreie Durchführung aller ſkiſportlichen Prüfungen, insbeſondere auch der geplanten Abfachrts⸗ und Slalomläufe, für die das bewährte Kreuzeckgebiet mit ſeiner 55 als gerodezu ideal bezeichnet werden ann. 5 Für bie Unterbringung von Aktiven und Zu⸗ ſchauern ſtehen in Garmiſch⸗Partenkirchen ſelbſt 12 000 Betten in der näheren Umgebung weitere 8000 zur Ver⸗ fügung. Die eine gute Bahn⸗ und Autoſtunde entſernte bayeriſche Metropole München kann notfolls noch weitere 15 000 Beſucher aufnehmen. Anfang des nächſten Jahres wird ſich der Deutſche Olympiſche Ausſchuß endgültig darüber ſchlüſſig werden, 1 deutſchen Winterkurort der Zuſchlag„»terken⸗ nen iſt. Mannheimer Firmenſport In Gruppe A ſiegte der Tabellenführer Werner u. Nicola über die Städt. Eiswerke:1. Damit hält Werner u. Nicola am Ende der Vorrunde mit klarem Vorſprung die Spitze der Tabelle. In Neuoſtheim kam es in einem Freundſchaftsſpiel zwiſchen der Bad. Kom. Landesbank und Aus der Vadiſchen Turnerſchaft Turnwartelehrgang im Mannheimer Turngau Die Durchführung dieſes ſich auf einen längeren Zeit⸗ raum erſtreckenden Lehrganges des Mannheimer Turn⸗ gaues zur Ausbildung von Turnwarten für den Vereins⸗ betrieb iſt auf einen äußerſt fruchtbaren Boden gefallen. Bei der Eröffnung desſelben am vergangenen Samstag in der Turnhalle des TV 1846, durch den Leiter, Kreisober⸗ turnwart Schweizer, konnte die erfreuliche Feſtſtellung ge⸗ macht werden, daß ſich die Zahl der Teilnehmer gegenüber den vor einiger Zeit abgegebenen Meldungen bedeutend er⸗ höht hat. Rechnete man urſprünglich mit 20—25 Anwärtern, ſo ſtellten ſich am Eröffnungsabend 36 Vorturner und Turnwarte aus den Gauvereinen ein. Die Teilnehmer waren in der erſten Lehrſtunde bereits mit großem Inter⸗ eſſe und ſtarkem Eifer dabei. Dieſe erſte Lehrſtunde galt der Einführung über die Geſtaltung eines Turnabends mit Riegenturnen an zwei Geräten und mit allgemeinen Frei⸗ übungen. Die zweite Lehrſtunde geht bereits am kommen⸗ den Samstag ebenfalls in der Turnhalle des TV 46 vor ſich. Maunheims Kunſtturner nach Stettin eingeladen Die alljährlichen Stettiner Kunſtturnen, vom Stettiner Turnverein durchgeführt, haben ſich im Laufe der Jahre zu einer der bedeutendſten norddeutſchen Kunſtturnveranſtal⸗ tung, die offen für die geſamte Deutſche Turnerſchaft iſt, entwickelt. Am 4. Dezember ds. Is. ſteigt das 8. Stettiner Kunſtturnen, das wiederum eine ſtattliche Anzahl der beſten turneriſchen Kräfte der DT aus ganz Deutſchland vereinigen wird. Im vergangenen Jahre hat die Stadt Stettin für den Mannſchaftskampf einen Wanderpreis ge⸗ ſtiftet, der erſtmals von der Hamburger Turnerſchaft ge⸗ wonnen wurde. Die erſten Sieger im Einzelwetturnen waren Kurz, Dörflas, Huck, Hamburg und Mimitz, Bres⸗ lau. Der TV 46 Mannheim, der auch im Vorjahr bereits eine Einladung erhalten hatte, iſt auch dieſesmal wieder ein⸗ geladen und wird dazu Endreß, Ernſt, König K. und Hafner entſenden. Die Mannheimer betefligen ſich ſowohl am Mannſchaftskampf, als auch am Einzelwetturnen. Abturnen im Turnverein Mannheim v. 1846 Nach den Vereinsriegenturnen der letzten Jahre führt die Aktivität des TV 1846 am nächſten Sonntag an Stelle desſelben Einzelwettkämpſe durch in Form eines Abtur⸗ nens. Um allen Turnern Gelegenheit zu geben, ſich daran zu beteiligen, ſind die Wettkämpfe in verſchiedene Stufen gegliedert und zwar iſt in der erſten Stufe die erſte und zweite Riege zuſammengefaßt, in der zweiten Stufe die oͤritte und vierte, in der dritten Stufe die fünfte bis ſiebte Riege, während für die achte und weiteren Riegen, ſowie für die Altersturner eine vierte Stufe angegliedert iſt. Das Abturnen geht am Sonntag nachmittag im großen Turnſaale vor ſich und dient gleichzeitig der Kampfrichter⸗ ausbildung für das Geräteturnen. Lichtbildervortrag im Turnverein Mannheim v. 1846 Am kommenden Samstag abend ſetzt der Turnverein 1846 im kleinen Turnſaale ſeines Vereinshauſes die Licht⸗ bildervorträge dieſes Winters bei freiem Eintritt fort und zwar wird Herr Fr. Schütt über Nächte am Mont Blanc ſprechen. Schulungsarbeit der Badiſchen Turnerfechter Mit drei gutbeſuchten Lehrgängen haben die badiſchen Turnerfechter verheißungsvoll ihre Winterarbeit eröffnet, wobei der Fechtwart der DT Stuſſen⸗Hangu ſich perſönlich von den Fortſchritten der letzten Jahre überzeugen konnte. So konnte der Fechtwart der DT auch ſeine reiche Wett⸗ kampferfahrung am vergangenen Samstag und Sonntag bei einem Lehrgang in der Landesturnanſtalt in Karls⸗ ruhe den beſten badiſchen Fechtern und Kampfrichtern zur Verfügung ſtellen. In der Hauptſoche galt dieſe Zuſammen⸗ kunft der Kampfrichterausbildung für das Deutſche Turn⸗ ſeſt in Stuttgart. Es waren daran 25 Fechter der badiſchen Turnerſchaft beteiligt, die in Anweſenheit des 1. Kreisver⸗ treters Dr. Fiſcher von Direktor Eichler der Landesturn⸗ anſtalt begrüßt wurden. Am gleichen Tage fand auch unter dem Vorſitz von Kreisfechtwart Schnepf eine Fechteraus⸗ ſchuß⸗Sitzung ſtatt. Zu zwei weiteren Lehrgängen weilte Staſſen am ver⸗ gangenen Montag in Offenburg und am tenstag in Mannheim. Dieſe Lehrgänge, die mit gutem Erfolg durch⸗ geführt wurden, dienten in erſter Linie der Ausbildung von Vorfechtern und Vorfechterinnen. Die ſüdbadiſchen Fechtabteilungen hatten nach Offenburg an die dreißig Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die nordbadiſchen Ab⸗ teilungen nach Mannheim 22 Fechter und Fechterinnen ent⸗ ſandt. einer Privatmannſchaft der SpVg 07 zu einem gerechten. :J⸗Ergebnis. Aſſekurranz ſpielt in Feudenheim gegen die Maiſch⸗ Privatmannſchaft des VfR. Die Bad. Kom. Landesbank empfängt beim alten Gaswerk die Blau⸗Weiß⸗Privatmann⸗ ſchaft des FC Germania Friedrichsfeld zum Rückſpiel. Stadt komb. hat eine Privatmannſchaft des Mannheimer Fc Phö⸗ nix zum Gegner. Ebenfalls hat Kiſſel eine Privatmann⸗ ſchaft des FTC Phönix zu einem Wettſpiel verpflichtet. Dapo⸗ lin ſpielt in Rheinau gegen die Mannſchaft von Rogb⸗ Karcher⸗Thyſſen. Werner u. Nicola hat gegen die oͤritte Mannſchaft des Turnvereins 1846 auf dem Lindenhof an⸗ zutreten und Lanz ſpielt auf dem Exerzierplatz gegen eine Privatmannſchaft des VfR. Univerſität Heidelberg— Techniſche Hochſchule Karlsruhe:1 Bei ſchlechten Boden⸗ und Witterungsverhältniſſen empfing die hieſige Univerſitätsmannſchaft am Donnerstag im erſten Spiel um die ſüdweſtdeutſche Hochſchulmeiſterſchaft im Fußball die Mannſchaft der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe. Die einheimiſche Elf erzielte das erſte Tor, doch gelang den Gäſten bis zur Pauſe der Ausgleich. Kurz nach Wiederbeginn verloren die Karlsruher einen Spieler durch Verletzung. Die Heidelberger, ſeit einigen Semeſtern in der gleichen Zuſammenſetzung eingeſpielt, lieferten das geſchloſſenere Spiel. Sie ſiegten verdient mit :1 Toren, die von Jung, Seiter und Layer(fn Mann⸗ heim erzielt wurden. Schiedsrichter Selzam(05 Hei⸗ delberg) leitete einwandfrei. Nutzwert und Sport Die ſchon ſportklaſſiſch gewordene Winterfahrt Garmiſch⸗ Partenkirchen, Gemeinſchaftsveranſtal⸗ tung des ADAC und des Bayeriſchen AC., wird diesmal ob ihrer zehnten Wiederholung als Jubiläumsveranſtal⸗ tung ausgetragen. Termin:.—5. Februar. Feder⸗ führend iſt diesmal der ADAC. Den Auftakt zur 10. Win⸗ terfahrt wird eine internationale und eine nationale Stern⸗ fahrt nach Garmiſch⸗ Partenkirchen bilden. Der ADAc⸗Winterfahrbarkeitswetthewerb bei Dorf Kreuth, der im Vorjahre bei ſtarker Reichswehr⸗ und Schupo⸗Beteiligung vonſtatten ging und außerordentlichen Erfolg hatte, wird 1933 um die Februar⸗März⸗Wende wie⸗ derholt werden. Die Kraftfahrtruppen der Reichswehr wer⸗ den ſich an der Winterfahrbarkeitsprüfung 1933 in weit ſtärkerem Maße beteiligen als im Vorjahr. Auch ſüddeut⸗ ſche und weſtdeutſche Schupo⸗Kraftfahrmannſchaften werden an der Winterſahrbarkeitsprüfung teilnehmen und aller Vorausſicht nach auch Teams der führenden deutſchen Auto⸗ mobil⸗ und Motorradfabriken. Wie wir erfahren, wird im Herbſt eine Sonderprüfung, ähnlich wie die ADAC⸗Drei⸗ tagefahrt im Harz im bayeriſchen Oberland durchgeführt werden. Termin und Gelände der Herbſtprülfung ſind noch nicht feſtgeſetzt, wohl aber ſind Vorbereitungen durch Nach⸗ prüfung von Geländeſtrecken bereits im Gange. Sechstagefeld für New Pork Am kommenden Montag beginnen die„Six Days“ in Newyork. Die Beſetzung iſt ganz hervorragend und das Feld weiſt folgende Namen auf: Mae Namara⸗Dempſey, Spencer⸗Horan, Binda⸗Giorgetti, Peden⸗Audy, Ritter⸗ J. Walthour, Rodak⸗B. Walthour, Dülberg⸗Wiſfel, Debaets⸗Letourneur, Beckmann⸗Frankenſtein, Linari⸗Se⸗ vergnini, Hill⸗ Grimm, Anhes⸗Taverne, Cohen ⸗Delille, Crosley⸗Walter und Borſari⸗Manera. Tagung des Deutſchen Motorradfahrer⸗ Verbandes 5 Die Landesgruppe Süd⸗Weſt des Deutſchen Motorrad⸗ fahrer⸗Verbandes, die die Länder Baden und Württemberg umfaßt, hält am Sonntag in Hockenheim eine Vor⸗ ſtandsſitzung ab, die in Bezug auf das kommende Sportjahr wichtige Beſchlüſſe erwarten läßt. ASW Ladenburg in Sandhofen Ein Tag der Vorentſcheidung iſt der kommende Sams⸗ tag im äußerſten Mannheimer Norden, geht es doch an dieſem Tage um die Beſtätigung der Anwartſchaft auf den zweiten Platz der Tabelle der Verbandsſaiſon der Oberliga 1932/33 bzw. um die Teilnahmeberechtigung an den Gruppenkämpfen. Der ſtark gefährdete AS Laden⸗ burg, für den ein Sieg gleich Flucht vom letzten Drittel der Tabelle bedeuten würde, wird den Vorſtädtern einen verzweifelten Widerſtand leiſten. Die Behauptung ihrer günſtigen Poſition dürfte den Sandhofern nicht leicht fal⸗ len. Der Stil beider Gegner iſt ähnlich, weshalb ſchon aus dieſem Grund der Ausgong völlig offen iſt. r ñññ ᷑᷑ Chefredakteur: H. A. Melß ner g Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handelsteil: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil! Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückports 9900 SOROT Copyright 1931 by August Scherl, G. m. b.., Berlin dune, von Horst Wolfram Geissler F 0 R D U N C HE N A N D E. N Plötzlich öffnete ſich die Tür und herein ſchwän⸗ zelte geſchäftig der Saalkellner Joe Joker aus dem Hotel in Genf. Jolly konnte deutlich die Nickel⸗ nummer am Aufſchlag ſeines Fracks erkennen und. ſpürte, daß er unter der Weſte beſchlug, wie eine Fenſterſcheibe. Jon ergriff mit fachmänniſcher Sicherheit eine Auſternplatte und begann zu ſervieren — ſunſinnigerweiſe wurde Remouladenſauce dazu gereicht— die Briefkaſtenritter langten mit ihren eiſernen Pratzen auf die Zinnſchüſſel und ſtopften ſich die Auſtern hinter das Viſier— offenbar aßen ſie auch die Schalen mit, denn es knirſchte gräßlich. Je näher Joe kam, deſto größer wurde Jollys Aufregung— jetzt war der Kellner da, ſah ihn an— und ließ die ganze Platte fallen! Die Ritter raſſelten in die Höhe... Jolly erwachte vor Schrecken. Er tauchte aus dem Inferno dieſes Traums auf, dampfend vor Verlegenheit und mit raſendem Herz⸗ klopfen. Ueber die weißen Dielenbretter huſchten zwei Mäuſe. Das bedeutet etwas! dachte Jolly, plötzlich von Froſt geſchüttelt. Es iſt eine Mahnung des Schick⸗ ſals oder eine Warnung. Ach, Lilian—— an allem iſt niemand anders ſchuld als du! „Dann ſteckte er wieder einmal den Kopf in die lächerlich kleine Waſchſchüſſel und verſuchte, ſich zu beruhigen. Es fiel ihm ein, daß er den neuen, in Glasgow beſtellten Frack ja noch gar nicht hatte, und er klammerte ſich— komiſch genug— an dieſe Tat⸗ ſache, um ſich von der Unſinnigkeit des überſtandenen Traums zu überzeugen. Uebrigens— und mit die⸗ ſem Gedanken ſchlief er wieder ein— mußte er mor⸗ gen zur Anprobe fahren. Jolly konnte nicht umhin, beim Frühstück den alten Roberts anzuſehen. Nein: er wackelte nicht mit dem Kopf und war auch bei dem fatalen Traum offen⸗ bar nicht dabeigeweſen, denn er benahm ſich höflich, wie ſtets. Lilian fehlte. Sie hatte ſagte Roberts — bei Tagesanbruch Butterbrote und eine Teeflaſche den Wald gegangen. a eingepackt, eine Vogelflinte genommen und war in N 36 Jolly nickte. Eine ſo mörderiſche Beſchäftigung ſah ihr ähnlich. Er wurde ſich mit einem gewiſſen Unbehagen darüber klar, daß er nun allein zum Schneider nach Glasgow fahren mußte— allein mit dieſem großen Wagen, der ſo unheimlich ſchnell lief, wenn man ihm ins Genick trat. Lilian, die von der Anprobe wußte, war ſicher aus purer Schlechtigkeit fortgegangen, um den armen Jolly vor folgenſchwere Entſcheidungen zu ſtellen, und jetzt war es natürlich Ehrenſache, den Kampf mit den hundert Ps auszu⸗ fechten. Er verabſchiedete ſich haltungsvoll von Lady Hanna und ſagte, daß er vor Abend wohl kaum zurück ſein werde, denn dreihundert Kilometer wollten gefahren ſein, und daß man ihm auf alle Fälle ein ehrendes Andenken bewahren möge. In der nächſten Viertelſtunde tat er alles, was man tun kann und muß, um ein ſo gefährliches We⸗ ſen wie ein Auto in gute Laune zu verſetzen. Er prüfte den Luftdruck in den Reifen, den Benzin⸗ und Oelſtand, knipſte probehalber das Licht an, überzeugte ſich davon, daß die notwendigen Papiere in der Sei⸗ tentaſche ſtaken, und legte ſehr überflüſſigerweiſe noch ſeinen eigenen Paß dazu. Dann tupfte er vorſchrifts⸗ mäßig den Vergaſer, ſetzte ſich ans Steuer, zog, um dieſen Herrſchaftswagen zu ehren, hellgelbe Hand⸗ ſchuhe an und tippte diskret auf den Anlaſſer. Der Motor ſchnurrte ohne weitere Umſtände los— Jolly blieb nachgerade nichts weiter übrig als davonzu⸗ fahren. Er tat es mit aller Vorſicht und ſehr mißtrauiſch gegen die hundert Pferdeſtärken— wer konnte wiſ⸗ ſen, ob nicht eine von ihnen ſich unverſehens auf die Hinterhand ſtellte! Aber alles ging gut: er erreichte die große, breite Landſtraße, faßte immer mehr Mut und kam ſchließlich in einem recht anſtändigen Tempo nach Glasgow. Als er den Wagen vor dem Schneidergeſchäft zum Stehen brachte, war da ein Individuum, das ihm den Schlag öffnete. Das Individuum ſchien männlichen Geſchlechts zu ſein. Es trug eine alte Streifenhoſe, einen höchſt lächerlichen und viel zu kurzen Cut, deſſen ehemals vielleicht ſchwarze Farbe ſchon längſt einen geheim⸗ nisvollen grünen Schimmer angenommen hatte. Ein zerbeultes und deshalb ebenfalls ſchon längſt nicht mehr ſteifes Hütchen wurde gelüftet und enthüllte den vollkommenen Mangel an Lockenpracht über einer verſchmitzten Stirn und noch verſchmitzteren Augen. Jolly, der für ſolche Landſtreichertypen von jeher etwas übrig hatte, fingerte mit vergnügtem Blick einen Schilling aus der Weſtentaſche. „Danke verbindlichſt!“ ſagte er Tramp mit einem eleganten Kratzfuß. Eine halbe Stunde ſpäter war die Anprobe er⸗ ledigt, und Jolly verließ den Laden. Er ſah auf die Uhr und ſtellte feſt, daß es noch zu früh war, um in der Stadt Mittag zu eſſen. Er beſchloß, dies unter⸗ wegs zu tun in einem von jenen ehrwürdigen und gemütlichen Gaſthäuſern, die an der Landſtraße lagen und von den Glanzzeiten der Poſtkutſche träumten. Jolly ſtartete alſo. Das Wetter hatte ſich aufgeklärt. Der Himmel wurde blau; die Sonne wärmte, wie an einem rich⸗ tigen Frühlingstag. Nach etwa fünfzig Kilometern ſah er am Waldrand eines von den bewußten Gaſt⸗ häuſern, das ihm ſchon öfter durch ſeine verheißungs⸗ volle Behäbigkeit aufgefallen war. Es hieß„Robin Hvods Bagpipe“, und Jolly kam mit ſich überein, dieſem Dudelſack einen Beſuch abzuſtatten, um Rühr⸗ eier mit Schinken zu eſſen. Zu ſeiner Verwunderung öffnete ihm auch hier je⸗ mand den Schlag, und zu ſeinem maßloſen Erſtaunen war es derſelbe Mann, wie in Glasgow! „Willkommen in Robin Hoods Bagpipel“ Jolly ſtieg aus und ſchüttelte den Kopf.„Wie iſt das möglich—“ „Ich habe mir erlauht, mich rückwärts auf Ihren wunderſchönen Koffer zu ſetzen, Mr. Joker! Geſtatten Sie mir die Bemerkung, daß Sie ausgezeichnet fah⸗ ren— nur in den Kurven ſollten Sie etwas vorſich⸗ tiger ſein!“ i i g 8 „So?“ ſagte Jolly.„Da können Sie recht haben. Uebrigens ſind Sie ein ganz unverſchämter Menſch, woher wiſſen Sie, wie ich heiße?“ „Mr. Joker“, antwortete der ganz unverſchämte Menſch mit einem freundlichen Lächeln,„das iſt eine umſtändliche Geſchichte— aber ich bin ſicher, daß Sie ſich ungeheuer dafür intereſſieren werden. Die Sonne ſcheint wundervoll an dieſe Hausmauer, ein Tiſch ſteht da— falls Sie mit der Abſicht umgehen ſollten, mich zu einem Glas Bier einzuladen, ſo ſtehen dieſer Abſicht meinerſeits keinerlei Bedenken im Wege. Nein, danke vielmals— kein Frühſtück! Ich pflege um dieſe Zeit niemals etwas zu nehmen; es ſchadet der Figur.“ Ohne eine Aeußerung Jollys abzuwarten, ſetzte ſich der Tramp mit an den Tiſch. Die Sonne ſchien in er Tat wundervoll warm. 5 J. P. Joker befand ſich in einem Zwieſpalt der Gefühle. Einerſeits war ihm ſein neuer Freund ziemlich unangenehm— andererſeits meint er, daß der Kerl ein recht luſtiges altes Haus ſei. Und drittens war er äußerſt verwundert, woher jener ſeinen Na⸗ men wiſſen mochte. „Erlauben Sie mir zuvor die Bemerkung“, ſagte das Individuum und ſtreckte die Beine mit großer Behaglichkeit weit von ſich, wobei es die Hände in den Hoſentaſchen vergrub,„erlauben Sie mir die Bemer⸗ kung, daß ich die Ehre habe, die Prinzeſſin von Salig⸗ nac, geborene Lilian Richmond, zu kennen. Da ich mich aus ganz beſtimmten Gründen, von denen ſpä⸗ ter zu reden ſein wird, ſeit mehreren Wochen in der hieſigen Gegend aufhalte, ſo habe ich Sie, Mr Joker, ſchon öfters mit der Prinzeſſin in dieſem Wagen ge⸗ ſehen, und ich muß ſagen: Ich gratuliere Ihnen! Ge⸗ ſtatten Sie mir übrigens, auf Ihr Wohl zu trinken!“ Er tat dies mit allem erdenklichen Anſtand, wiſchte ſich mit dem Handrücken den Mund ab und fuhr fort: „Als ich Sie vorhin an dem Schneidergeſchäft halten ſah, Mr. Joker, erkannte ich darin eine von jenen ſeltſamen Fügungen des Himmels, ohne die das menſchliche Leben des höheren Sinnes entbehren würde. Ich kam von rechts, Sie kamen von links— oh, Mr. Joker, was iſt der Zufall? Der Zufall, über den nachzudenken ich häufig Urſache hatte, iſt meiner Anſicht nach der Kreuzungspunkt zweier Kauſalreihen und inſofern die Reſultante zweier naturgeſetzlich be⸗ ſtimmter Einzelſcheckſale—“ f „Menſch!!“ ſagte Jolly. i „Können Sie mir folgen? Ja— was wollte ich ſagen— ganz richtig: Sie verſchwanden alſo in dem Schneiderladen; ich benutzte die günſtige Gelegenheit, inzwiſchen die Papiere in der Seitentaſche des Wa⸗ gens anzuſehen, da mich eine gewiſſe Adreſſe ſtark intereſſierte.“ 55 5 8 „Ihre Unverſchämtheit iſt bodenlos!“ ſagte Jolly. „Geben Sie ſofort den Schilling zurück, den Sie in Glasgow von mir bekommen haben!“ FCortſetzung folat) 1 — N N . 2 r e. Freitag, 25. November 1932 KSt Merowingia Am 12. und 18. November beging die katholiſche deutſche Studentenverbindung Merowingia an der R hein. Ingenteurſchule zu Mannheim ihr 12. Stif⸗ tungsfeſt. Dank den Spenden hochherziger Freunde und Mitglieder war es ihr möglich, ihren Ehrentag in würdiger Form zu feiern. Der mit der Auffahrt der Char⸗ gen vor der Rhein. Ingenieurſchule am Samstag Morgen eingeleitete Feſttag fand ſeinen Höhepunkt in dem im Park⸗ Hotel ſtattgefundenen Feſtkommers. Die überaus zahlreiche Feſtverſammlung fühlte ſich durch das Erſcheinen des Prälaten J. Bauer, geiſtl. Rat L. Kiefer, Prof. Dr. K. Eloe, ſowie Direktor Dipl.⸗Ing. E. Heuſer und anderer prominenter Gäſte beſonders geehrt. Der Kommers wurde vom aktiven Senior O. Walt haner mit dem Cantus„Freude ſchöner Götterfunken“ eingeleitet. Der Cantus mag ſymboliſch geweſen ſein für das erhebende und in ſchönſter Harmonie verlaufene Feſt. Die vom Senior des A. H.., Herrn J. Metzger, gehaltene Feſt⸗ anſprache, der in markanten Worten Werdegang und Ziele der Verbindung darlegte und die beſonderen Aufgaben der Ingenieure und ſtudentiſchen Verbindungen in der heu⸗ tigen Notzeit würdigte, fand mit ſeinem Appell an die hoffnungsfreudige Mitarbeit am Wiederaufſtieg eines neuen Deutſchlands begeiſterte Zuſtimmung. Mit beſon⸗ derer Genugtuung greifen wir aus der Reihe der zahl⸗ reichen Glückwunſchanſprachen die Anſprache des Prälaten Bauer heraus, der warme Worte der Anerkennung für das Wirken der K. D. St. V. Merowingia fand, die ſie ſich in den elf Jahren ihres Beſtehens und als älteſte katholiſche Corporation an der Rhein. Ingenieurſchule erworben hat. In dieſem Sinne übermittelte auch Direktor Heuſer die Glückwünſche der Direktion der Schule, während die Aus⸗ führungen des geiſtlichen Beirats der Verbindung, Hochw. L. Kiefer, in der Aufforderung gipfelte, im Kampf um die Ideale der katholiſchen Studenten verbindung nicht zu erlahmen. Im Anſchluß an die Reden der drei anweſen⸗ den Freundſchaftsverbindungen ergriff A. H. Weigold das Wort zum Gedenken der verſtorbenen Bundesbrüder und Angehörigen. Die erhebende Gedächtnisrede fand mit der Weiſe des„guten Kameraden“ einen würdigen Aus⸗ klang. Muſikeinlagen und ewig junge Kommerslieder weckten alte liebwerte Erinnerungen und knüpften neue Bande der Freundſchaft. Nach Schluß der Offizialität hul⸗ digte man dem Tanze. Am Sonntag, 13. November vereinte der in der Unteren Pfarrei ſtattgefundene Feſtgottesdien ſt die Mitglie⸗ der, wobei geiſtlicher Rat L. Kiefer die Feſtpredigt hielt. Die anſchließenden Convente vertieften den Eindruck, daß Merowingia voll Vertrauen in die Zukunft blicken kann. Der Extiſch, der in der Konſtante Kinzinger Hof am Abend nochmals zahlreiche Mitglieder und Freunde verſammelte, war ein ſchöner Ausklang des Feſtes und eine Beſtätigun des Wahlſpruches„Cor unum et anima una“. J. W. Der Verband der Sozialbeamtinnen Ortsgruppe Mannheim, hielt dieſer Tage in den Räumen der Gedok, Mannheimer Hof, ſeine erſte Winter⸗ veranſtaltung ab. Auf allgemeinen Wunſch berichtete Fräu⸗ lein Schaible, Leiterin der Frauenabteilung des Mann⸗ heimer Arbeitsamts, über den freiwilli gen Ar⸗ beitsdienſt. Einleitend ſprach die Rednerin über die geſchichtliche Entwicklung des Gedankens des freiwilligen Arbeitsdienſtes, der zumteil auf den vaterländiſchen Hilfs⸗ dienſt im Krieg zurückzuführen iſt, andererſeits aber auch auf einen Gedanken der Frauenbewegung: das frei⸗ Man erwartet vom freiwilli⸗ willige Dienſtjahr. gen Arbeitsdienſt ſtraffe Arbeit. Wichtiger aber iſt die ſoztal⸗pädagogiſche Seite, die geiſtige Betreuung, Pflege der Gemeinſchaft und Kameradſchaftlichkeit, des Sport⸗ geiſtes, Dienſt an der Allgemeinheit, Herausnahme der jungen Menſchen aus dem häuslichen Elend. Des weiteren beſprach die Rednerin die Organiſation des freiwilligen Arbeitsdienſtes, die Träger der Arbeit, die Träger des Dienſtes, das geſchloſſene und das offene Lager. Beſonders wichtig iſt die Frage der Führerſchaft. Es zeigt ſich als eine neue Aufgabe, die rechten Führer und Führerinnen für die Lager zu finden. Es wurde dann noch vom weiblichen Arbeitsdienſt in Man u⸗ heim berichtet. Einſtweilen beſteht die Arbeit der ver⸗ ſchiedenen weiblichen Arbeitsdienſte in Inſtandſetzung von Kleidern und Wäſche. Erſtrebt wird jedoch eine Tätigkeit mehr ſozialer Art, Familienhilfe bei Krankheit der Haus⸗ frau und Mutter, Kinderbetreuung uſw. Es beſtehen in Mannheim auch für die weibliche Jugend ſchon einige Dienſte, getragen von den verſchiedenen Frauen⸗ und Wohl⸗ fahrtsorganiſationen, die für die Winternothilfe arbeiten. Die Möglichkeit eines weiteren Ausbaues des weiblichen Arbeitsdienſtes iſt gegeben. Mit Intereſſe und größter Aufmerkſamkeit wurde das außerordentlich klare und umfaſſende Referat aufgenom⸗ nen. Es folgte eine lebhafte Ausſprache. Die Fragen um den freiwilligen Arbeitsdienſt ſtehen heute im Mittelpunkt aller ſozialpolitiſch intereſſierten Kreiſe. Man war des⸗ halb beſonders dankbar für dieſen wohlgelungenen Abend. L. Sch. Der Schleſierverein Mannheim Ludwigshafen vereinigte am 19. Nov. im Vereinslokal„Liedertafel“, K 2, 32, ſeine Mitglieder und Gäſte zu einer ſeiner mit Recht ſo beliebten Zuſammenkünfte. Nach Eröffnung der Sitzung begrüßte der 1. Vorſitzende Max Bauch außer verſchiedenen neuen Gäſten auch zwei Herten vom Vor⸗ ſtand des Vereins der Oſt⸗ und Weſtpreußen. Nach Er⸗ ledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten hielt der 1. Vor⸗ ſitzende einen ſehr intereſſanten Lichtbildervortrag über „Unſere ſchleſiſche Heimat“, der allerſeits großen Beifall fand. Umrahmt wurde der Vortrag durch verſchie⸗ dene muſikaliſche Darbietungen der Herren Amft, Hoff ⸗ mann jr. und Fay jr. Den Dank der Anweſenden ſtattete der Ehrenvorſitzende Paul Kloſe ab. a Nach Abſingen des Schleſierliedes blieb man in echt ſchleſtiſcher Gemütlichkeit noch einige Stunden beiſammen. Die Hauskapelle trat wieder in Tätigkeit. Viel Heiterkeit erregten die beiden Töchterchen unſeres Landmannes Wurzel mit ihren humoriſtiſchen Vorträgen in Pfälzer und Mannheimer Mundart. Herr Jungmack erwies ſich als Kunſtpfeifer bei eigener Klavierbegleitung und Herr Steinkopf trug einige Baritonſolis vor. Beide Herren ernteten großen Beifall. Erfreulicherweiſe konnten ſechs neue Mitglieder aufgenommen werden. Der ſo wohl⸗ gelungene Abend bewies aufs neue, daß die Schleſier auch in der Süd weſtecke des Reiches feſt zuſammenhalten und daß ſich die Mitglieder und Gäſte bei den Zuſammenkünf⸗ ten ſehr wohl fühlen. MOD E11 102 Kleine Anzehlung Seringe Moneistaten Wir stellen uns um 77 und tanzen zu Hause! 50 Fahre Deutſche Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Kolonialgeſellſchaft Ein Aufruf der Mannheimer Ortsgruppe Am 14. Oktober jährte ſich der Tag, da vor fünfzig Jahren die Deutſche Kolonial⸗ geſellſchaft gegründet wurde, die zuſammen mit der 1884 von Dr. K. Peters gegründeten Geſell⸗ ſchaft für deutſche Kolontſation durch Schaffung der deutſchen Kolonialbewegung und durch Ausſendung der erſten deutſchen Kolonialpioniere den Grundſtein zum deutſchen Kolonialreich legte, an deſſen Ausbau dann die Deutſche Kolonialgeſellſchaft durch 80 Frie⸗ densjahre führend Anteil nahm. Gerade damals griff, angeſichts der geopolitiſch ſchwierigen Lage und angeſichts der wirtſchaftlichen Entwicklung Deutſchlands, die Erkenntnis Platz, daß, wollten wir nicht als Volk in unſeren Grenzen ver⸗ kümmern, wir neuen Lebensraum brauchten. Wir brauchten Neuland zur Anſiedlung deutſcher Bauern, die in der alten Heimat kein Land mehr fanden, wir brauchten Rohſtoffgebiete zur billigeren Ernährung des Volkes und zur Selbſtverſorgung der heimiſchen Induſtrie, wir brauchten für eben dieſe Induſtrie Abſatzgebiete. Die Erkenntnis der Notwendigkeit kolonialen Beſitzes wurde dank der Arbeit der DG. immer mehr Allgemeingut. Noch ehe aber die Früchte dieſer Arbeit reifen konnten, kam der Weltkrieg und mit ſeinem Ende zu allem anderen Unerträglichen der Raub der Kolonien. In den Nöten und Kämpfen der Nach⸗ kriegszeit trat im Bewußtſein der breiten Oeffent⸗ lichkeit die Bedeutung der Kolonialfrage, die Emp⸗ findung für das angetane Unrecht und die Schmach der Minderwertigkeitserklärung gegenüber anderen lebenswichtigen Fragen zurück. Die wenigſten be⸗ griffen, daß die koloniale Frage, die Frage nach ge⸗ nügendem Lebensraum, die deutſche Frage ge⸗ blieben, ja mehr denn je geworden war. Hans Grimm hat in ſeinem erſchütternden Roman„Volk ohne Raum“ dieſe Frage als die deutſche Lebens⸗ frage überzeugend dargeſtellt. Millionen Deutſche ſind gezwungen, außerhalb der deutſchen Volksgemeinſchaft zu leben, fremden Völkern zu dienen, oft gegen die Jutereſſen des eigenen Volkes. Die Deutſchen in der Heimat leben von der Verſorgung fremder Völker mit den Erzeugniſſen des deutſchen Fleißes und werden ar⸗ beitslos und müſſen hungern, wenn ſich die Welt den deutſchen Erzeugniſſen verſchließt. Millionen Deutſche verkümmern geiſtig und ſozial, weil ihrem Tätigkeitsdrang und Aufſtiegswillen kein hinrei⸗ chender Spielraum gewährt iſt. Man vergleiche damit die Lage der Kolonien beſitzenden Franzoſen und Engländer! Brauchte das deutſche Volk ſchon vor dem Kriege Kolonien, ſo braucht es ſie jetzt erſt recht, um ſich ſeine Lebensgrundlage zu ſichern und zu erweitern. Auch in Mannheim, dem ſüdweſtdeutſchen Wirt⸗ ſchaftsmittelpunkt, beſtand bereits vor dem Kriege eine rührige Ortsgruppe der DG. Dieſe ſoll nun⸗ mehr zu neuem Leben erweckt werden, um in Ver⸗ bindung mit den kolonialintereſſierten politiſchen, wirtſchaftlichen und kulturellen Vereinigungen bei eigener parteipolitiſcher Neutralität auch in Mannheim die Arbeit an dieſer wichtigſten deutſchen Lebensfrage wieder zu wecken. An alle Kolonialintereſſierten ergeht deshalb der Aufruf zur Mitarbeit in der deutſchen Kolonial⸗ geſellſchaft zum Heil des ganzen deutſchen Volkes. Anmeldungen können an eine der unterzeichneten Adreſſen gerichtet werden: Victor Dick, Richard Wagnerſtraße 1, Dr. Otto Uebel, Schwarzwald⸗ ſtraße 24. Hauptverjammlung der Schiffbautechniſchen Geſellſchaft Die Schiffbautechniſche Geſellſchaft ver⸗ ſammelte wie alljährlich vom 16. bis 19. November ihre Mitglieder und befreundeten Fachgenoſſen zur Haupt⸗ verſammlung in Berlin. In dieſem Jahre war die Beteiligung— trotz der auf Schiffbau und Schiffahrt noch ſchwerer als im vorigen Jahr laſtenden Beſchäftigungs⸗ loſigkeit— noch ſtärker als früher(über 650 Teilnehmer). In der Mitgliederverſammlung erſtattete Ge⸗ ſchäftsführer Dr.⸗Ing. Teubert den Gef ch äf ts ⸗ bericht, der von der Entwicklung des Mitgliederbeſtau⸗ des als auch von der wirtſchaftlichen Lage und wiſſenſchaft⸗ lichen Arbeit ein in der gegenwärtigen Not doppelt erfreu⸗ liches Bild zeichnete. Bei der Eröffnung in der Techniſchen Hochſchule gab die Anweſenheit zahlreicher hoher Vertreter der Reichs⸗ und Landesminiſterien, an ihrer Spitze der Chef der Marineleitung, Admiral Dr. h. e. Raeder und Staatsſekretär Dr. Königs vom Reichsverkehrsminiſte⸗ rium, der übrigen beteiligten Behörden, Hochſchulen und Verſuchsanſtalten ſowte vieler befreundeter Verbände ein beſonders feierliches Gepräge. Der Vorſitzende, Geheimer Regierungsrat Profeſſor Dr.⸗Ing. e. h. Schütte, erinnerte in ſeiner Anſprache daran, daß genau 331% Jahre ſeit der Gründung der Schiffbautechniſchen Geſellſchaft ver⸗ floſſen ſeien. Im Rückblick auf dieſes Dritteljahrhundert kennzeichnete er den in dieſe Zeitſpanne fallenden beiſpiel⸗ loſen Aufſchwung der Schiffahrt und des Schiff⸗ und Ma⸗ ſchinenbaus. Sie hat bei der ſtufenweiſen Entwicklung zu Schnelldampfern von 60 000 Regiſtertonen und Schlacht⸗ kreuzern von über 200 000 Ps den Schiffbau vom Hand⸗ werk zur Induſtrie und die Schiffbaukunſt zur Wiſſenſchaft entwickelt. Dieſe zu ſchaffen und zu fördern war das Ziel der über 300, in 33 Bänden des Jahrbuches vereinig⸗ ten Vorträge. So war die Schiffbautechniſche Geſellſchaft auch Werkzeug und Hilfsmittel bei dem bewundernswerten Wiederaufſtieg der deutſchen Flotte. Der Feſtabend vereinigte über 500 Teilnehmer im Hotel Kaiſerhof. Ihren Ausklang fand die Tagung in lehrreichen Beſichtigungen der Preuß. Verſuchs⸗ anſtalt für Waſſerbau und Schiffbau, der Osram⸗Werke, des Verkehrsmuſeums, des Verſuchsfeldes für Schweiß⸗ technik an der Techniſchen Hochſchule, Brauerei Schultheiß⸗ Patzenhofer und der Schokoladenfabrik Th. Hildebrand u. Sohn. Den Kern des auch von vielen Ausländern beſuchten Schiffbauertages bildeten 16 Vorträge. Auf dem Gebiete des Schiffsmaſchinenbaues umfaßten die Hauptvorträge drei der heute wichtigſten Auf⸗ gaben. In ſeinen Ausführungen über den überdoppelt⸗ wirkenden Dieſelmotor im Schiffsbetrieb brachte Direktor, Marinebaurat a. D. Dr.⸗Ing. Im mich, Kiel, wertvolle neue Erfahrungen. Die Schaffung eines neuen Höchſtöruck⸗ Dampfkeſſels durch das La Mont⸗Verdampfungsverfahren erläuterte Dipl.⸗Ing. Ruſcheweyh, Bremer Vulkan, Begeſack. Ueber den elektriſchen Schiffsantrieb gab Marine⸗ baurat a. D. Schulthes im Anſchluß an ſeinen vor 25 Jahren gehaltenen gleichbetitelten Vortrag eine er⸗ ſchöpfend gründliche Darſtellung des in der Zwiſchenzeit Erreichten und nicht Erreichten. Um allgemein maſchinen⸗ bauliche Schwierigkeiten, die auch für den Schiffsbetrieb beſonders wichtig ſind, beſchäftigten ſich die Vorträge von Dr.⸗Ing. Jſemer vom Wöhler⸗Inſtitut Braunſchweig: „Reſonanzſchwingungsdämpfer von Verbrennungsmaſchi⸗ nen“ und von Dr. Haſſenbach, Privatdozent an der Techniſchen Hochſchule Breslau:„Das Verhalten von Schmierölen unter Druck“. Auch das in vielen früheren Vorträgen unterſuchte ſchwierige Gebiet des Schiffsantriebs: Theorie, Verhalten und Wirkungsgrad der Schiffsſchraube, war in dieſem Jahr vertreten: Dipl.⸗Ing. Herbert Voigt trug über neue Strömungsmeſſungen an Propellern vor. Von den über dieſes Gebiet in früheren Jahren vor der Schiffbau⸗ techniſchen Geſellſchaft gehaltenen Vorträgen ſei an die grundlegenden Arbeiten von Profeſſor Dr. Fbttinger, Pro⸗ feſſor Dr. G. Bauer, Direktor Dr.⸗Ing. Kempf und Dr. Schaffran erinnert. Den eigentlichen Schiffbau bereicherte Profeſſor Dr.⸗Ing. Schnadel von der Tech⸗ niſchen Hochſchule Berlin durch einen gründlichen, neue Erkenntniſſe vermittelnden Vortrag über„Torſionsver⸗ ſuche“, die er zuſammen mit dem Germaniſchen Lloyd und Blohm u. Voß in dem ſtaatl. Materialprüfungsamt Dah⸗ lem an einem Großmodell(Schiffsdeck mit Luken) angeſtellt hat. Aehnlichen Einzelaufgaben der Schiffsfeſtigkeit, die in einem Fachausſchuß bei der STG. unter der Leitung von Geheimrat Schütte, betreut werden, galten auch die Vorträge von Erlemann und Klehn von der Tech⸗ niſchen Hochſchule Danzig. Die Schiffsform unter dem ewig neuen Geſichtspunkt des möglichſt kleinen Fahrt⸗ widerſtandes war Gegenſtand zweier Hauptvorträge von Miniſterialrat Schlichting von der Marineleitung und Oberregierungs⸗ und Baurat Dr.⸗Ing. Weitbrecht von der Preuß. Verſuchsanſtalt für Waſſerbau und Schiffbau Berlin und des eingehenden Berichts von Dr.⸗Ing. Laute:„Unterſuchungen über Druck⸗ und Strömungs⸗ verlauf an einem Schiffsmodell“. Den Einfluß von Schlingerkielen, der vor Jahren von Geheimrat Schütte verſuchstechniſch unterſucht wurde, beleuchtete ein Vortrag von Direktor Dr.⸗Ing. Kempf und Dipl.⸗Ing. Peterſen von der Hamburgiſchen Schiffsbauverſuchsanſtalt. Dasſelbe Problem behandelte rein mathematiſch Dr.⸗Ing. Hahn kamm von der Ver⸗ ſuchsanſtalt Göttingen. Mit einem bislang etwas ſtief⸗ mütterlich behandelten Stoff, der Theorie des Segelus, der durch das Unglück der„Niobe“ eine traurige Aktualität erlangte, befaßte ſich der Vortrag von Dr.⸗Ing. Frey, Danzig. Der Vortrag von Profeſſor Dr.⸗Ing. Herbert Wagner(Techniſche Hochſchule Berlin)„über das Glei⸗ ten von Waſſerfahrzeugen“ wurde als eine der Früchte der engen Zuſammenarbeit mit der Wiſſenſchaftlichen Geſell⸗ ſchaft für Luftfahrt, die der Perſonalunion des Vorſitzen⸗ den der beiden Geſellſchaften, Geheimrat Schütte zu verdanken iſt, beſonders begrüßt.. Der Katholiſche Fürſorgoberein für Mädchen, Frauen und Kinder e. B. hielt ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. Die 2. Vorſitzende, Frau Ammann, begrüßte die erſchle⸗ nenen Mitglieder, ferner Dr Gillmann vom Caritos⸗ verbond und Oberpfarrer Gerich von der Gefangenen⸗ jürſorge. Alsdann erſtattete die Sekretärin des Vereins, Frl. Hauer, den Tätigkeitsbericht für die Außenfürforge ſowohl, als auch für die beiden Heime St. Anna und St. Monika. Von vielen Mühen und Sorgen und von reicher Arbeit, die auf allen Gebieten geleiſtet wurde, iſt darin die Rede. 0 Der geiſtliche Beirot des Fürſorgevereins dankte allen Mitarbeiterinnen, ſowie der ſeitherigen 1. und 2. Vor⸗ ſitzenden. Er gab dann den Rechenſchaftsbericht und ſprach von den Verhandlungen, die zur Zeit mit den Gläubigern, hauptfächlich wegen der Ermäßigung des Zinsſußes, ge⸗ pflogen werden. Im Vorſtand iſt beſchloſſen worden, eine Finanzkommſſion zu bilden, die ſich zuſammenſetzt aus „ lung geſchloſſen. im Gstheus zum goldenen Stern Hem geiſtlichen Bekrat, aus 4 Damen des Vorſtondes und 2 Herren, die im Wirtſchaftsleben ſtehen. Frau Dr. Am ⸗ mann dankte Stadtpfarrer Berberich für ſeine Ausfüh⸗ rungen und für die mühevolle Arbeit, die er dem Verein widmet. Es wurde dann dite Neuwahl des Vorſtandes vor⸗ genommen. Vorgeſchlogen und gewählt wurden als 1. Vor⸗ ſitzende Frau Elli Eibel, als 2. Vorſitzende Frau Greta Ammann. Frau Wegerle wurde zum dritten unter⸗ ſchriftsberechtigten Vorſtondsmitglied ernannt. Fräulein Breunig und Fräulein Tilleſſen wurden wiebder⸗ ewählt als Beiſitzerinnen im Vorſtond, ferner die Damen rl. Fritz, Frau Kölliſch, Frau Mayer, Frau Aenne Schmich und Fräulein Dr. Friedman n. Die Wahl des Geſamtvorſtandes wurde von der Verſammlung einſtimmig gutgeheißen. Frau Eibel übernahm ſogleich den Vorſitz, dankte für das Vertrauen und erbat die weitere Mithilfe aller Mitglieder, um den ſchwierigen Aufgaben des Vereins gerecht werden zu können. Mit einem Ge⸗ bet des geiſtlichen Beirates wurde die Generalverſamm⸗ Die neuesten Janzschlager gespielt von ersten fanz 2 05. 0 2 8 der kleine Zelsig spriem„„„„ 2 Too meiny tears e e e ſenzmusil 10 neitürlich ja, se eln dd: rs menn 46 2387 Die Seiche, ele mon Liebe nenm. 5.„ zonore us S——***** jede hrau het irgendeine sehnsucht 5 5 e lederreit durch die K. EERD. RFek kf, Musikhaus 5 8„ Auforisferten Hectrola- Verkaufsstellen 6: Mannheim 9. 3. 10, Kunststragss ELI! 8 143. Jahrgang/ Nr. 551 Der evangeliſche Jugendbund der Friedenskirche Süd veranſtaltete eine Gu ſtav Adolf⸗Feier. Pfarrer Bach, der Leiter des Bundes, konnte ſeine Begrüßungs⸗ worte an eine unerwartet große Schar von Beſuchern richten, die die Ballhausſäle kaum zu faſſen vermochten. Im Mittelpunkt des Abends ſtand das Spiel von Guſtav Adolf, ein Spiel von der Kirche Not und Rettung. Eine Predigt zu geſtalten war die Abſicht des Dichters Julius Schieder, Dieſer Abſicht ordneten ſich auch die Spieler unter. So verſchiedenartig die Charaktere, ſo ſchwierig, in der Darſtellung des Einzelnen immer den großen Zug des geſamten Spieles zu wahren, die jungen Menſchen haben es gewagt und es iſt ihnen gelungen. Das war aber nur möglich, weil die Einzelnen ſich im ſtraffen Zug der Hand⸗ lung und unter Zurückſtellung aller Effekthaſcherei ſich der Grundtendenz unterordneten, Predigt zu ſein. Die Leitung lag in den Händen von Robert Seger und Frl. Gräß⸗ lin, der Gemeindehelferin. Beide hatten ſich auch um die Einübung der Chöre und Orcheſterſtücke verdient gemacht, die in guter Wiedergabe zu Gehör gebracht wurden. Der Abend war ein Bekenntnis evangeliſcher Jugend und eine beſondere Freude für die Friedenskirchen⸗ Gemeinde. 8. Die Schaufenſter⸗Jekorateure von Mannheim und Ludwigshafen die dem Bund Deutſcher Schaufenſter⸗Dekorateur E.., Sitz Berlin, angehören, hielten dieſer Tage im Bundes⸗ lokal„Saalbau“ eine außerordentliche General⸗ VBerſammlung ab. Es wurden auf Grund der wirt⸗ ſchaftlichen Notlage mehrere wichtige Entſchlüſſe gefaßt. Die gut beſuchte Verſammlung wählte als erſten Vorſitzenden Chefdekorateur Puſch, zum zweiten Vorſitzenden und erſten Schriftführer Chefoͤekorateur Haſtreiter und Chefdekorateur Katz zum erſten Kaſſierer. Unter anderem beſchloß die Verſammlung, ihre ganze aufbauende Kraft der Ortsgruppe und dem Bunde zu wiömen, außerdem den Einzelhandel in ſeinem Kampf im Wiederaufbau der Wirt⸗ ſchaft tatkräftig ganz beſonders in werbewirkſamen Schau⸗ fenſter⸗Dekorationen zu unterſtützen. Dabei braucht nicht betont zu werden, daß dem Bunde nur wirklich durchgebil⸗ dete Schaufenſterdekorateure angehören. Nach Schluß der ſehr debattenreichen Generalverſammlung verlebten die Mitglieder mit ihren Angehörigen bei Muſik und Tanz noch einige ſehr gemütliche Stunden. Als Höhepunkt des Abends brachte Herr Lipmann, früher Mitglied des Mannheimer Nationaltheaters, einige Lieder zu Gehör, bei denen, wie ſchon ſo oft, das herrliche Material ſeines Te⸗ nors bewundert wurde. Den muſikaliſchen Teil beſtritt außer den Mitgliedern der Ortsgruppe Schwarz und Dreißigacker noch Herr Homann⸗Webau, der auch Herrn Lipmann ein Begleiter war In der kommen⸗ den, für den Schaufenſter⸗Dekorateur arbeitsreichen Zeit mögen auch oͤie Bewunderer der ſchönen Weihnachts⸗Schau⸗ fenſter in Mannheim und Ludwigshafen daran denken, daß gerade dieſer Beruf mit dazu beiträgt, das ehemals blühende Geſchäftsleben unſerer Schweſterſtädte, wieder in die Höhe zu bringen. Heißt doch der Wahlſpruch der Schau⸗ ſenſter⸗Dekorateure nicht umſonſt:„Bau auf!“ Die Badener in Deulſchland Als Auswirkung der anläßlich des Badner Heimattages 1930 ins Leben gerufenen Arbeitsgemeinſchaft der Badener iſt geplant, die überall im Reichsgebiet bereits beſtehenden Badener Vereine zu Landesbezirken zuſammenzu⸗ faſſen und, gemäß den für die Arbeitsgemeinſchaft ausge⸗ arbeiteten Richtlinſen, Obmänner für die einzelnen Be⸗ zirke aufzuſtellen. Zu dieſem Zwecke findet um die Weih⸗ nachts⸗ oder Neufahrszeit in Karlsruhe eine Ta⸗ gung des Arbeitsausſchuſſes der Gemein ⸗ ſchaft der Badener ſtatt. Die Aufſtellung der Ob⸗ männer bezweckt vor allem die ſtraffere Erfaſfung aller Landsleute im In⸗ und Auslande. Auch von Baden ſelbſt aus iſt man in dieſer Richtung beſonders bemüht, indem vor einigen Tagen die badiſche Bevölkerung durch die Tagespreſſe des Landes aufgefordert wurde, dem Vorſitzen⸗ den der Arbeitsgemeinſchaft(Hofrat Dr. Franz Schick, Leipzig C 1, Gellertſtraße 6) die im Auslande lebenden Landsleute und ihre Anſchrift bekanntzugeben. Die innerhalb Deutſchlands vorgeſehenen Bezirks⸗ obmänner ſollen vor allem mit der Aufgabe betraut werden, eine Fühlungnahme zwiſchen den einzelnen Lan⸗ desteilen und der Heimat und eine Gemeinſchaftsarbeit einzuleiten. Neben der intenſiven Pflege der kulturellen Verbundenheit mit dem Mutterland iſt die Stärkung der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen dem zur Grenzmark gewordenen Badnerland und der neuen Wahlheimat die vornehmſte Aufgabe der Gemeinſchaftsarbeit. Unter dieſem Geſichtspunkt betrachtet, kommt der erſtrebten ſtärkeren Aufſuchung Badens als Ferienaufenthalt beſondere Be⸗ deutung zu, zumal gerade dieſes ausgeſprochene Fremden⸗ verkehrsland mehr als alle anderen Reiſegebiete Deutſch⸗ lands unter der Wirtſchaftskriſe zu leiden hat. l Ferner beabſichtigt man die Führung von Son der⸗ zügen aus den verſchiedenen Tätigkeitsgebfeten der Bad⸗ ner Vereine in das Badnerland. So hat oer Badner Verein Kaſſel in dieſem Sommer mit ſehr gutem Erfolg einen Sonderzug für ſeine Mitalieder bereits durchgeführt, die hierbei ſtarke Preisermäßiaung erhalten hatten. Dem ideellen Gewinn der außerhalb Badens lebenden Lands⸗ leute aus ſolchen Ferienfahrten ſteht die aus den Beſuchen erſprießende finanzielle Unterſtützung der heimatlichen Fremdeninduſtrie und der mit ihr zuſammenhängenden Erwerbszweige gegenüber. Die Sonderzüge erhalten 33 Prozent Preisermäßigung, die je nach der Beteiligung auf 50 Prozent erhößt wird. Man darf hoffen, daß die Länder⸗ bezirke der Baönervereine an der Verwirklichung dieſer Anregung tatkräftig mitarbeiten und ſo zuſammen mit dem Mutterland auch die materielle Seite der aufgeſtellten Richtlinien der„Arbeitsgemeinſchaft der Badener“ zu er⸗ füllen vermögen. Der Verſammlung werden in dieſer Richtung poſitive Vorſchläge unterbreitet. ee Verantwortlich: Richard Schönfelder NNZz VEREINS- KALENDER Sonntag, 27. November Odenwaldklub E..: Wanderung: Rheinauer Wald Seckenheim— Feuden⸗ heim..30 Uhr ab Rheinau, Endſtation der Straßen⸗ bahn. Feudenheim: Turnhalle des Turnvereins Badenia, Ziethenſtraße, Zuſammenſein.„ — Nachdruck verboten.— N 62388 My women„„2%/ꝗ%„„%„%„%„%„%„„„„„ 0„„660 66 2384 28 2612 7 „ orchestern! So eine Nacht Wie heute 75 5 ich wilt nieht wissen, wer dd 116.)„ Ein Teig ohne Gin: 5 1 8 i 28 . 955 Willst du ein bischen Glück„ 45 1 7 ERlen V PLAN KEN Mannhelm O. 7. 13, Heidelbergor straße Freitag. 25. November 1932 HANDELS- WIR TSCHAFTS-ZHITITUN der Neuen Mannheimer Leitung Beiriedigende Enilasfung der Reichsbank — Berlin, 25. Nov.(Eig. Dr.) Nach dem Aus weis der Reichsbank vom 23. No v. 1932 hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 131,2 auf 3 016,7 Mill., verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 100,9 auf 2 529,2 Mill., die Beſtände an Reichs ⸗ ſchatzwechſeln um 21,0 auf 6,5 Mill. und die Lo m⸗ bar d beſtände um 9,3 auf 86,0 Mill. abgenommen. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 116,0 Mill/ in die Kaſſen der Reichsbank gurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs⸗ banknoten um 107,3 auf 3306,3 Mill., derjenige an Ren⸗ tenbankſcheinen um 8,7 auf 389 Mill./ verringert. Dem⸗ entſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 37,8 Mill. erhöht. Die frem⸗ den Gelder zeigen mit 429,1 Mill./ eine Zunahme um 71, Mill. I. Die Beſtände an Gold umd deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 3,8 auf 933,5 Mill./ erhöht. Im einzelnen haben die Go lobe ſtände um 6,5 auf 818,6 Mill.„/ abgenommen, die Beſtände an deckungsfähi⸗ gen Deviſen dagegen um 10,3 auf 114,9 Mill./ zu⸗ genommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen betrug am 23. November 28.2 gegen 27,2 v. H. am Ende der Vorwoche. Kapiſalerhöhungen im Siemens-Konzern O Berlin, 25. Nov.(Eig. Dr.) Die Reinecker„Geb⸗ bert und Schall AG in Erlangen ſchlügt der V die Erhöhung des Kapitals von 6,5 auf 10 Mill. Mark unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre vor. Die Kapitalerhöhung dient der engeren Zuſammenfaſſung von Fabrikation und Vertrieb auf medi⸗ ziniſchem Gebiet, um durch vereinheitliche Organiſation die Wirtſchaftlichkeit zu erhöhen. Solinger Geſenkſchmieden Engels, Rauh u. Co. AG., Solingen.— Belegſchaft um ein Drittel vermehrt.(Eig. Dr.). Bei dem Unternehmen, das in der Hauptſache Ge⸗ ſenkſchmiedenſtücke für die Werkzeuginduſtrie herſtellt, iſt ſeit Mitte ös. Is. eine beachtliche Geſchäftsbele⸗ bung eingetreten, ſo daß die Umſätze nicht unweſentlich geſtiegen ſind. In letzter Zeit haben ſogar öͤie Hämmer in zwei Schichten arbeiten müſſen. Die Belegſchaft wurde um rund ein Drittel vermehrt. Eine ähnliche günſtige Entwick⸗ lung iſt übrigens auch bei der Abteilung Schaberg der So⸗ linger Geſenkſchmieden AG. zu beobachten. Breuerwerk As., Fraukfurt a..⸗Höchſt. Kapital⸗ herabſetzung:1 genehmigt.(Eig. Dr.) Die GV. der Ge⸗ ſellſchaft, deren AK. von 1,8 Mill.„ zu 96 v. H. bei Bu⸗ derus liegt, genehmigte die vorgeſchlagene Sante⸗ rung in e. F. durch Kapitalherabſetzung 51 von 1,8 auf 0,36 Mill. und anſchließend Wieder ⸗ erhöhung auf 1 Mill.. 15 000/ eigene Aktien wer⸗ den eingezogen. * Zahlungseinſtellung der Badiol⸗Induſtrie G. m. b.., Mannheim. Das Unternehmen, das mit einem Geſell⸗ ſchafts kapital von 60 000/ arbeitet, ſah ſich genötigt, die Zahlungen einzuſtellen. Die Entwicklung des Eigengeſchäftes, die Herſtellung von Lederimitationen war bisher geſund, die Pfundentwertun g und Export⸗ ſchwierigkeiten verſchärften dann aber die Lage. Erhebliche Verluſte 140150 000 /) ſind bei der Auswertung eines vielverſprechenden Dauerbleiſtiftpatentes entſtanden. . Dresdner Gardinen⸗ und Spitzenmanufaktur AG., Dresden.— Sanierung durch Kapitalhalbierung(Eig. Dr.) Zum 31. Mai 1932 weiſt die Geſellſchaft einen Betriebs⸗ verluſt von 275 000/ aus, zu deſſen Deckung ſowie zur Vornahme von Abſchreibungen und Rückſtellungen das Stammkapital von 9 auf 4, Mill.„ zuſammen⸗ gelegt wird. Der Umſatzrückgang betrug 26 v.., wo⸗ bei der Export allein um 40 v. H. abnahm. Lediglich der Umfatz in Druckſtoffen konnte gehalten werden, während Spitzen und Tülle unter ſchwerem Preisdruck lagen. Kaß& Klumpp AG. Gernsbach Wieder Verlusfabschluß Der zum 30. Nov. einberufenen o. GV. dieſer mit 2,5 Mill./ kapitaliſierten am 1. 7. 1930 in eine AGG. um⸗ gegründete Geſellſchaft wird der Abſchluß für 1931 vorgelegt, Her einen Ver buſt von 130 759/ ausweiſt, der ſich durch Gewinnvortrag aus 1990 auf 106 301/ ermäßigt. Abſchrei⸗ bungen erforderten 9,074(0,033) Mill., Delkredere, Rück⸗ ſtellungen 0,023 Mill. J. 5 Die durch den Pfund ſturz eingetretene Unſicherheit habe das Auslandsgeſchäft e 55 eblich er ſchwert und Währungsverluſte verurſacht. Der deutſche Abſatzmarkt habe ſich dauernd verſchlechtert. Beſonders hart iſt die Geſell⸗ ſchaft von der unerwarteten Schließung der fran⸗ göſiſchen Grenze für deutſches Holz betroffen worden. da ihr damit ein großes altes Abſatzgebiet verloren ging. In den Produktionskoſten waren weſentliche Erſparniſſe erſt nach und nach eingetreten. Der Umſatz iſt 1931 um etwa 25 v. H. gegenüber 1930 zurückgegangen. Die Bi⸗ Janz zeigt(in Mill. J) Kreditoren mit 0,574(0,667), an⸗ dererſeits Debitoren mit 0,495(0,643), die Hälfte davon ſtellen Auslandsguthaben dar. Vorräte werden mit 1/7 (107) erhöht ausgewieſen, weil die Abwicklung der Ge⸗ ſchäfte langfriſtig erfolgt. Die polifische Unklarheif und die Mannheim ſchwächer Der Verlauf der Verhandlungen über die Neubildung der Regierung wirkte verſtimmend auf die Börſe, da da⸗ durch eine neue Periode der Unſicherheit in der Innen⸗ politik eingeſetzt hat. Die Aktienkurfe lagen über wie⸗ gend ſchwächer. Farben gingen auf 94 zurück, Wald⸗ hof notierte 41%, etwas feſter lagen dagegen Daimler⸗ Benz mit 19½, ferner von Nebenwerten Oelverein 79 G. Bank⸗ und Verſicherungswerte blieben unverändert. Der Rentenmarkt lag ſtill aber im ganzen behauptet. Die Emiſſionen der Pfülziſchen Hypothekenbank lagen etwas ſchwächer. Höher geſucht war 8proz. Mannh. Stadtanl. mit 61 v. H. Frankfurt behauptet Im Hinblick auf die unſichere innerpolttiſche Lage be⸗ kundete die Spekulotion an der heutigen Börſe zwar ſtarke Zurückhaltung, doch war die Grundſtim⸗ mung gegen die Abendbörſe wieder etwas freundlicher. Vorbörslich nannte man recht matte Kurſe, z. B. JG Far⸗ ben mit 95/—94 v. H. Da aber weder die Spekulation noch das Publikum Abgaben vornahmen, kann die Ten⸗ denz als behauptet bezeichnet werden. Am Montanmarkt blieben die Kurſe nur knapp behauptet, das Geſchäft war hier aber etwas größer als an den übrigen Marktgebieten, wo im allgemeinen das Geſchäft ſtagnierte und Erſtnotie⸗ rungen nicht zuſtande kamen. Am Rentenmarkt gingen Altbeſitz um 7 auf 56% v. H. zurück und Neubeſitzanleihe gaben 7 v. H. nach, da⸗ gegen lagen Reichsſchuldbuchſorderungen ca.„ bis 26 v. H. höher. Stahlvereinsbonds büßten 11 v. H. ein. Am feſt⸗ verzinslichen Markt waren bproz. Badiſche Kommunal⸗ ohligation⸗Exekutionsſtücke geſucht. Goldpfondbriefe und verſchiedene Kommunalobligationen eher etwas ſchwächer, Liquidationspfandͤbriefe jedoch behauptet. Deutſche An⸗ leihen und Reichsſchulobuchſorderungen bröckelten ſpäter ca. 44 v. H. ab. Im Verlaufe ſtagnierte do Geſchäft faſt vollkommen. Die Stimmung war unſicher und die Kurſe bröckelten überwiegend ab. Tagesgeld ſtellte ſich auf unverändert 3% v. H Berlin ſchwankend Zu Beginn der heutigen Börſe überwogen, den Erwartungen des Vormittags entſprechend, die Kurs ⸗ abſchwächungen. Dieſe betrugen im allgemeinen bis zu 1 v.., gingen aber bald bei verſchiedenen Werten bis zu 171 v..; Elektriſche Lieferungen hatten mit minus 2% v. H. den ſtärkſten Verluſt aufzuweiſen. Dieſe weiteren Rückgänge begründete man mit der geringeren Un⸗ ternehmungsluſt der Kuliſſe und der abwarten⸗ den Haltung des Publikums, dem die neue Hinaus⸗ zögerung der politiſchen Entſcheidung jede Neigung zu Neuengagements nimmt. 1 Die zuverſichtlicheren Nachrichten aus der Wirtſchaft und der Reichsbankausweis, der einen ganz guten Ein⸗ druck machte, konnten keinen Einfluß auf die Tendenz ge⸗ winnen, zumal die weitere Abſchwächung des engliſchen Pfundes recht ungünſtig vermerkt wurde. Im Verlaufe war zwar, veranlaßt durch Deckungen, eine kleine Er⸗ holung zu beobachten, die Kur s geſtaltung blieb aber weiter uneinheitlich und die Tendenz unſicher. Das weitere Abgleiten des Pfundes bis auf 13,53 gegen die Reichsmark löſte immer wieder Exportbefürchtungn aus. Ferner wird vor Anfang nächſter Woche kaum eine Klä⸗ rung in der Frage der Kabinettsbildung und im Zuſam⸗ menhang damit keine Aenderung der Kontingentierungs⸗ politik zu erwarten ſein. Das heraus gekommene Material war jedoch minimal und wurde glatt au genommen, da immer wieder Stillhaltegelder Anlage ſuchen. Daher waren auch am feſtverzinslichen Markte die Rückgänge nicht itbermäßig groß. Die Altbeſitzanleihe und Reichsſchuld⸗ buchforderungen büßten zwar bis zu 73 v. H. ein, auch Induſtrieobligationen waren überwiegend niedriger an⸗ geboten, Pfandbriefe und Kommunalobligationen blieben aber ziemlich behauptet. Der Geld markt lag im weſent⸗ lichen unverändert.— Auch ſpäterhin zeigten die Kurſe meiſt leichte Abbröckelungen. Der Kaſſamarkt zeigte heute eine recht uneinheit⸗ liche Tendenz, und es ergaben ſich Veränderungen bis zu 2 v. H. nach beiden Seiten. Auch in der zweiten Bör⸗ ſenſtunde blieb die Umſatztätigkeit an den variablen Märkten klein und die Kursgeſtaltung uneinheitlich, im großen und ganzen aber behauptet. Spezialwerte, wie Bekula, AG., HEW. uſw. ſchloſſen bis zu 1 v. H. über Anfang. Bosniſche Renten erreichten einen neuen Höchſt⸗ kurs von 12 v. H. Nachbörſe ruhig aber gut behaup⸗ tet. Aku 56,50, ACG. 32,50, Farben 94,60, Gelſenkirchen 39,75, Siemens 119,50, Reichsbank 126. * Stenergutſchein⸗Notierungen vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Berlin und Frankfurt, Fälligkeit 1934 90986 1935 85, 1936 80; 1987 75% 1938 71. Unsicherer Börsenverkehr 1 neue Pflundbaisse versfimmien/ Herauskommendes Malerial wurde aber glas auigenommen/ Nachbörse gui behaupfei Neuer Rekordfiefsfſand des Pfundes Im internationalen Deviſengeſchäft ſetzten das engliſche Pfund und der franz. Frauken ihren Rück⸗ gang auch heute weiter fort. Es ſcheint nunmehr ſicher zu ſein, daß England und Frankreich am 15. Dez. entweder die Zahlung leiſten oder ſich für zahlungsunfähig erklären mütſſen. Nur die Ausſicht auf die Anleihe Morgans an Eugland hat das Pfund vor einem noch ſtärkeren Rückſchlag bewahrt. Der heutige Kurs liegt ſogar“ Dollarcent unter dem Tiefſtand vom 2. Dez. 1931, es iſt alſo ein neuer Rekordtiefſtand erreicht worden. Gegen den Dollar ging das Pfund auf 239%, gegen Paris auf 82,62 und gegen die Reichsmark auf 13,60 zurück. Der Dollar war international gut behauptet, die Reichs mark war gleichfalls gehalten und notierte in Amſterdam 59,14, in Zürich 123,55 und in Paris 6074. Die Norddeviſen waren ſchwach. Berliner Devisen Aiskontsstee: flelchsbank 4. Lombarn 5, privat 3¾ v. H. Amtlich in Nm. Dis- Parität 24. November 25. Nov ember für kont M rief 185 9 9 Buenos⸗Aires 1Peſo.782.885 f Ranada 1 55 4,198 8,616 8,624 apan 1 en.57 2,092 0,869.871 airo, lägppt. Pfd. 20,953 19,94 13,98 Türkei. Itürk.Pfböb. 18,458 2,008 2,012 London. 1Sterl. 2 20,429 18,56 13,80 New Nor! 1 Dollar 2½ 4,198.209 4,217 Rio deJaneirolMillr.—.502 0,284 0,296 Uruguay 1 Goldpeſo—.43.698.702 Holland 100 Gulden 3 168,739 169,28 1869,62 Athen 10 Drachmen 11 5,45 2,49.5 Brüſſel 100-50%% 8 3½¼ 58,37 38.29 58,41 Bufareſt... 100 Lei 7 1 2,517.523 Ungarn. 100 pPengß 4% 5 7 2 Danzig. 100 Gulden 4 81,72 81.85 82.01 Helſingfors 100 M 6¼ 10.537 5,984 3976 talien... 100 Lire 5 22.094 21,23 21,57 ugoflavien 00 Dinar 7½ 61,00 5,634 58,64 owno. 100 Litas 7 41,98 41.88 41,96 Kopenhagen 100 Kr. 6 112,50 70,78 70,87 Liſſabon 100 Eskudo 6½ 453,57 12.76 12,78 Oslo. 100 Kr. 4 112,50 69,88 69,82 Paris.. 100 Fr. 24 16,44 16,465 16,505 rag.. 400 Kr. 4½% 12,88 12455 12.485 Schweiz.. 100 Fr. 2.00 80,92 81,08 Sofia... 100 Lewa 9½ 3,038.957 3,063 Spanien 100 Peſeren 6¼ 81.00 34,89 34,44 Stockholm.. 100 Kr. 8½% 112,24 73·v8 73.27 Eſtland.. 100 Efim. 8½ 112.50 110,9 110.81 Wien 100 Schilling 8 59,071 51.95 52,05 Tägliches Geld: 4¼½% u. darüber Monatsgeld 570% Lusiloser und maffer Gefreideverkehr Berliner Produktenbörſe vom 25. Nov.(Eig. Dr.). Die gleichen Faktoren, die in den letzten Tagen maß⸗ gebend für die Preisgeſtaltung am Produktenmarkte waren, beeinflußten auch heute in ſtärkerem Maße die Tendenz, ſo daß die Stimmung bei luſtloſem Geſchäft weiter matt blieb. Der Mehlabſatz lüßt ſtark zu wün⸗ ſchen übrig. Vom Export lagen keine Anregungen vor, und ſchließlich mahnte die noch immer ungeklärte politiſche Lage die Käufer zur Zurückhaltung. Demgegenüber trat das Angebot allgemein ſtärker in Erſcheinung, Roggen wurden beſonders zur Kahnverladung reichlich offeriert, aber auch in Weizen überſtieg das Angebot die Nachfrage. Am Promptmarkte lauteten die Gebote für Weizen 1,50 bis 2% niedriger, Roggen war beim Handel nur zu 1% niedrigeren Preiſen unterzubringen. Am Lie⸗ ferungsmarkte erfolgten wieder Interventionen, je⸗ doch eröffnete Weizen bis 1,50 J ſchwächer, wobei beſon⸗ ders Dezemberweizen gedrückt war. Die Roggennotierun⸗ gen gingen um K zurück. Beſonders ausgeprägt war die geringe Unternehmungsluſt am Markte für Hafer und Gerſte. Die Preisideen der Käufer und Verkäufer gehen ſtark auseinander, ſo daß Abſchlüſſe kaum zuſtande kommen. 5 Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 193195; Futter⸗ weizen 178182, matt; Märk. Roggen 154—156, matter; Meckl. Kahnware 164 Blu. Br.; Braugerſte 170180; Futter⸗ und Induſtriegerſte 161168, ruhig; Märk. Hafer 124129, matter; Weizenmehl 24,1027, k. behauptet; Rog⸗ genmehl 19,75—22,10, ſtill; Weizenkleie 9,45—9, 75, ſtetig; Roggenkleie 8,60—9, ſtetig; Viktorigerbſen 21—26; Kleine Speiſeerbſen 2023, Futtererbſen 1416; Leinkuchen 10,10 bis 10,20; Erdnußkuchen ab Hamburg 10,80; Erdnußkuchen⸗ mehl ab Hamburg 11,10; Trockenſchnitzel 8,90 Extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg 10,20,§to. ab Stettin 10,90; allg. Tendenz matt.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 206,75—206; März 207,75 207,50, Mai 212 bis 211 Roggen Dez. 166,75—66,25; März 170,25 69,50; Mai 174,50 78,50; Hafer Dez.—; März 132,50; Mai 137 u. Br. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Nov. 4,15; Jan. 4,157 März 4,02%; Mai 4,05.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. 62, Jan. 6274; März 64%; Mai 657 * Liverpobler Getreidekurſe vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Weizen(190 lb.) Alte Ernte, Anfang: Tendenz Das Ergebnis der deuisch- belgischen Kohlenverhandlungen Berlin. 25. Nov.(Eig. Dr.). Die deutſch⸗ belgiſchen Kohlenverhandlungen haben jetzt zu dem Ergebnis geführt, daß mit Rückwirkung vom 1. Okt. eine Erhöhung der Kontingentſätze für die Einfuhr aller Kohlenarten von Deutſchland von 50,5 auf 55,7 v. H. eintritt. Als Maß⸗ ſtab der Einfuhr wird der Monatsdurchſchnitt des erſten Halbjahres 1931 genommen. Um die Verſorgung der bel⸗ giſchen Bevölkerung mit Hausbranskohle ſicherzuſtellen, iſt ein Zuſatzkontingent für alle Länder bewilligt worden, wo⸗ durch das Kontingent auf ungefähr 62 v. H. mit Wirkung ab 1. Dezember erhöht wird. OStillſtand im Umſatzrückgang des Textileinzelhandels. Berlin, 25. Nov.(Eig. Dr.) Nach den ſtat. Erhebungen des Reichsbundes des Textileinzelhandels betrug der Um⸗ ſatz des Textilhandels für das deutſche Wirtſchaftsgebiet, wie die„Textilwoche“ mitteilt, wertmäßig 76,2 v. H. des Umſatzes im gleichen Monat des Vorjahres. Die Index⸗ ziffer der wertmäßigen Umſätze zeigt beim Vergleich der Oktoberumſätze mit denen des Vorjahres erſtmals eine Steigerung. O Holländiſche Textilzollrückzahlungen. Berlin, 25. Nov.(Eig. Dr.) Die holländiſche Regierung hat die ein⸗ geführte proviſoriſche Zollerhöhung auf Textilien und Bekleidungsſtoffe mit Wirkung vom 28. Sept. d. J. wieder gußer Kraft geſetzt und gleichzeitig angeordnet, daß die inzwiſchen zuviel erhobenen und auf Sperrkonto abgeführ⸗ ten Zollbeträge wieder zurückgezahlt werden.. Keine Gleichſtellung von Reichsauleihe⸗Neubeſitz mit Altbeſitz. Das Reichsgericht hatte ſich am Donerstag mit der von den Vorinſtanzen abgewieſenen Klage eines Be⸗ ſitzers von Anleihe⸗Ablöſungsſchuld des Deutſchen Reichs auf Ausfolgung von Ausloſungsrechten, ö. h. auf Gleich⸗ ſtellung des Neubeſitzes mit dem Altbeſitz zu befaſſen. Das Reichsgericht hat als letzte Inſtanz ebenfalls die Klage zu⸗ rückgewieſen. ruhig; Dez. 5,174(5,176); März 4,10%(4,106),— Mitte: ruhig; Dez. 5,2(5,176); März 4,10(4,10%).— Neue Ernte, Anfang: ruhig; März 5,056(5,04); Mai 5,1 64%— Mitte: ruhig; März 5,0%(5,04); Mat 5,1 (5,140. Jungelheimer Obſtverſteigerung vom 25. Nov In der 1 der Obſt⸗ und Gemüſeverwertungsgenoſſenſchaft ngelheim wurden geſtern durch die Landw. Zentral⸗ genoſſenſchaft Darmſtadt rund 1000 Zentner Tafel⸗ und Wirtſchaftsobſt laus dem Ingelheimer Obſtbaugebiet) ver⸗ ſteigert. Nur der Großhandel war zugelaſſen. Je nach Qualität und Sorte bezahlte man für Wirtſchaftsäpfel 6 bis 9, Tafeläpfel bis 28/ für Tafelbirnen 621/ der Zentner. Von den angebotenen 270 Loſen wurden 220 z u⸗ geſchlagen. Später wurden aber noch ziemlich freihändige Verkäufe abgeſchloſſen. * Nürnberger Hopfenbericht vom 24. Nov. Keine Zu⸗ fuhr, 10 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig. Pr eiſe: Gebirgshopfen 150—160/ pro Zentner. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Nov 5,15 B 4,90 G: Dez. 5,10 B 4,00 G; Jan. 5,10 B 5,05 G; Febr. 5,20 B 5,15:; März 5,90 B 5,25 G: Mai 5,65 B 5,50 G; Auguſt 6,00 B 590 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25 Nov.⸗Dez. 31,37% u. 31,40; Dez. 31,50 u. 31,5 u. 31,50; Tendenz ruhig; Wetter regneriſch. Bremer Baumwolle vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 7,16. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan.(33) 512—13; März 514; Mai 516; Juli 518, Okt. 51921; Jan. (84) 524; Tagesimport 2 800; Tendenz ruhig, behauptet. — Mitte: Dez. 518; Jan.(83) 518; März 520, Mai 522; Juli 523; Okt. 525; Jan(34) 5297 März 532; Mai 535; Juli 538; Loco 544; Tendenz ſtetig. Berliner Meiallbörse vom 23. November Kupf. Hupf. Kupf.[ Blei Bei Pier in in in bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. rief Geld Januar.—.— 4,50 40,75—.— 16.28 15.8. 20,25 20,— Februar. 4. 41. 46.75 18.75—— 290.8 70.— März. 41 75 41.75 41.50—.— 17. 16.— 20,75 20.75 20.50 April. 42,— 4% 4—.— 125 16.. 1. 20.75 Mai 4275 4,5—.— 17,50 15.50—.— 21.80 21.— 0 43,25 43, 42.75—.— 14.75 16.50—— 21.75 21.25 Full. 43.5 48.75 48.5—.— 18, 46.75—. 22.— 21.50 Auguſt.—.— 44. 4,75—.— 18,17. 22.28 21.50 Sep. e, 4„. 1 22.50 22, Oltober. 44 50 44.75 44.80—— 1828 17.——— 22,75 22.28 Nov...„ 4140.—.—.2 15.28—— 20. 13,75 Dezemb. 40 50.75 40.25—— 16,28 15.25 10 78 20.— 18.75 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 25. Nop. Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 51,25% für 100 Kg.; Raffinadekupfer loed 44,50 45,50; Standard⸗ kupfer loco 4040,50; Standard⸗Blet per Nov. 15—16; Ori⸗ ginal⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. Londoner Meſallbörse vom 23. November Metalle F per To. Plaſin(E per 20 Ounces) Siber Pence per Ounce) Kupfer, Standard 32,45 Zinn, Standard 182,2 Aluminium 4—.— Monate 32,75 3 Monate. 153,4 Antimon— 2.— Settl. Preis 32 45 Settl. Preis 152.2] Queckſilber. Elektrolyt. 57.50 Banka 159 2] Platin beſt ſelecied 34,75 Straits 157.7 Wolframerz rong ſheets—. Blei, ausländ.. 11,85 Nickel— 'wirebars 37,50] Zink gewöhnlich 18,25 Weißblech— 5 5. 24. 25. 24. 288. 24. 25 5 3 Aktien und Auslandsanlelhen in Prozenten 8 d 1 d ldmühle Papier 59.— 59,.— Markt⸗ u. Kühlh. 24.25 24,50 1 5 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung nern fu F. S ce ee 88 Belge t ig 2100 Fretvene hie- Kue 2 2 24. 25. 24. 25 2 orb Motoren. 60.——.— Maximil ⸗Hütte Weſtf. Eiſen... 8 0 11 80——— Mannheimer Effektenbörse 15 gustpie A, Shi 1 Berliner Börse riſter,... 10.50 11,85 a 15 Wiener Me. 9285 9 uſſenbank.—. 24. 25. 24. 25. 80 Lechwerke. 71.——.— 24. 5 i 24. 25. Ger„ Willener Guß.. 89 50 Deutſche Petrol. 4750 e e e e Nee Seen 88 28.— Penninger Er n.. g. Au wigsb. Walz e e Pestyerzinsliche Werte industrie Aktien 5 Aeg Men e Siure 1 been Stadt. ,, Daimler Benz: 1805 1925 den Munchen Jh 0 10855 Pammkrafgvertz,.40 S0,— 0 gieschsant. 27 74, 145. 1440 Helling e.: e. e Nag Mühlen 5. 5 S d Geld 60. ei Deuſche act. 4890 48 ga 1429 1170 Meade Frankf. 2489 8475 Dich Alle. 2618 40 fe e. 288 J Keuchel 28 da ai geen: euftef Jae 478 4325 e——— 0 N 915 0 80—.— Schöfferh. Bindg. 142. De neee„„ ohne.9 8,40 Allg. Elektr.⸗G.. 22,— 5 e Mihlbein Berz ellſtoff Waldhof 28, 25 Sloman Salpeter———— 60% Farben Bd. 28 5, 85. 85 15 N 94— 94.65 Schwartz Storchen 50.— 50.— Miag, Mühlb.. 24.75—.— D. Schuggebieſe 580.70 Alſen Portl.⸗Z.. 78.75 75.5 8 A 45 5 Mehren Kohle uiſch Oſtafrika 30.— 40.— Südſee Phosphat 3 Mh. Hypfidb 79.50 79.50 100% Grkr M. Bel. 5. Brauerei.* 1 Moenus St. A. 19.— 19.— 5% Bad. Kohlen—— 15,80 Au 85 81.75 Geſ. f. elektr. Unt. 72.— 71,35 Nordd. Eiswerke Bi 10 10tò50 Ufa⸗ Film 53 88 608% Rh. Hy* 50 Grkr. M. VA. 98,.— 95.— erger... 46,— 46,.—— 5% Grkr Mh. K.—.——.— Anhalt Kohlenw. 51. 5„„„ 16,30 16,. 53.— 53. 0 r ß e eee 2280 205 Röel helene. 20 50 J 50 8 wensenner. Alg. Al. Masch. 2850 370 Sienes& Co, 638.— Oberſchl. E. Pes.„ 5 A ee r 8. 8 K. g aner. 1620 1830 che ende, Sed T 2025 Srenſte e Koppel 3525 485 Fortlaufende Notterungen(Schluß, 8„Bk. 35.— 65.—— 15,— Bd. Maſch. url. 105,9 108,9 Reeder, Gebr. D. 38.75 3/.— 870 om. 1 68.75— Balte Maſchinen 39,— 30.— Joldſchmidt. Th. 29.28—.—. el 85, 5 e 5 Birch Bu dis 75.— 75. 2 2 2— Haft Nürnberg. 184.0 184,0 Rütgerswerke 40,50 39,80.892755. 19 1 5 0 Saver Motsrenw 818 80.— irithner Masch. 8080 8080 Polyphon.. 41.75 41.28 Al 3 5 1 5 2 8 55 . 4 4 dirt gere Held, 4— 2560 Nennen Eder. 28— fu, ,,, ñỹę q,, Auch ge 280 255 menge. 888 88 url 1 V 5 5. 16,— 16,„„ 89.— 69, 9 ö g a il 64,—Rathgeber Wagg.——— affenb. 2 nsfeld.⸗G. 20“. u 5, g een ud, 880 58. Cenen gag 22— 2 Saen 7 250 f dane. 8 8g FFF hen en 1805 7 J. b 50 scene 405 20 75 NV.. 3 induſt. 5 8 9 0 g 5 f 3 ein. Braunk. 180, 7 J. P. rg e 62, i 3 „ Gebe er—— 250 Fit 0 7200%„ Gulden 98.0 Verlier 8. 2022 30— 8 28— 30 Aden Chamotte 8 5 8405—.— Kaelen Sötbe.. e San Heber 328 4780 bebe 5b e Sid Jucer. 1350 800 a Kronen:. N 5 5 1412 312 Palelge mes. 4— 28—[ibein Seine 7880 7540 ae 485.— i———.— Hei. 0 8 ö„ 8„ Un. Brit 25 28, 5 18 8 5 Kleinlein Holbg.—. Ben 15. Delf. 78.— 70, Daimter.. 12478 18.80 Tricot. bel ghenn% cong, Rente o as.80 Vraunf 35 5 70.— 76,50 Hammers. Spinn.———.— Rhein Möbelſtoff Betline maße 30.15 2 1. Koks 0 Vad, Afſekuranz..— de- Wapß& Freitag.78 478 Dt. Atlan... 99,78—.— Thür. Sief. Gotha 56,25 567 400 5 1 E Beſtgh, Self. 58.50. Hann. M Egeſt.—.— 8 z 68,25 6750 Braunk, u. Brik. 141.8 Hense 4 0b 3558 Wainb- Bee. n 28. bee ebe 880 cs Si Einh. 50 850 er chen da e e e 10 88 rene de eee Nioſther acer. e ee Kremer don. 128 0 Verbau 2035 278 8 2* 55* 9. 5— 1 1..0%„ 8 5—.— 2 2 0 8 22— ſſend. 5 8„ Frankfurter sörse V HHUHUUUUCCCCCCCCC%CC(%%% Aide e e e e,, Festverzinsliche Werte Bank- Aktien Dt. 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Freu 288.25 gen ſtoff Af 205 2. 44 d. t 2440 2750 85 8 2.(Shade) 160. 1282 Hoentehe tt, 2065 8 Haberte Sager 1670 1650 Dela Ga e 4a, Schußg 16. 58 85 Com. u. Privat, 58,50 88.50 Eninger⸗Unten. 2, Zeuftoff Ach 10.6. 19 50 86% Leg. grät Rail. 2.— 29.50 Conde. Spun 20 1075 Heizmann, Poll, 55— 54— Schuberts Falze 1870 1059 Deutſche Edo 785 zuberte Salzer 5 0 l 25 f 5 Eßlinger Maſch. 18,50 18,00 Waldhof 42.25 43.50 N Conff⸗Gumme 1095 100 Schucert& Eo. 2,0 71.25 Deutſche Kabelw. 28,68—, juckert& Eb. .—— Darmſt. u. Nat.—.——.— Ettlinger S inn. 39,50 7 5 Transport-Aktien Conti Linole— 35,25 Ilſe Bergbau e e ee. Schultheiß... 97.80 87,— Deuiſche Lindl.. 45.— 40.— Schulth.⸗Patze .. Seel 2„ 88 r 1 17.8 15 Deutſcher Eiſeng 20 80 19 5 Siemens Apa 75 Wen l 3 8 au 3600 300 gaser e Sleig. 98 5 887, Neben Wegs. 15——— f, Bor u eaft 6h. 50 48 Danler Motpren 18.48 1359 0 2 16775 Stenner. 200 Nds eren unten 8 258 462 8 9500 m. Gd. F 5 e 988 8 118. 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Werte 55, 8250. 1 1 0 Krauß& ie, Lok. 58,.— 85,25 Tletz Leonhard 48,35 43,— el 151 Tb. Felis ⸗Verein. o Nh. ⸗M.⸗Do i Rhein. Hyp.⸗Bk., 65.28—.— id& Neu 5—.— 15.50 Kali Salzdetfurth 1 70 167.0 Bank f. Brauerei. 71.80 2 rkopwerke. Kronprinz Met. 18.25 18,50 Trangtad ih 1400 188.6 Goldſchm t„ 2„25 28, dellſto eee. 7% Bad om. Gd. 1 855 118 85 Sud. Boden. ⸗C. 68,50 62 80 1008 en 1 5 38.— 88. 175 1 See w 89.— 89,50 Dynamit Truſt Kyfſhäuſer Hütte 58.— 38.25 Nen 18,25 1 50 g. Eick. 905 101 5 % 30 18.— 76, Wiener Bankver. 180 160.„ rl. e off& Wid hem. Charlott———.— ambg;— %„. 80. e 11 1150 Fön iotbk. 58,50 53.50 We. 1112 113.6— Harpen. Bergbau 77.75 78, Jank 8ů⁰0„Aus! r—. Württ. Notenbk.—— 88. 50. 11 2 50 Mannesm. Röhr. 5885 54,50 Conz. u. Priptbk. 58,50—.— Dortm. Lahmener& Co. 111. 0 B. Zisch Nice.—.— 83.— Hoeſch Köln 39,.— 39, 1 e 5 50 4650 8975 Alfan z. 1 e 2 5 93 75 R. 1855 3 e. 180.0 Dortm. Unionbr,—— Singe eines 8 25750 B. Glangft. Elbf. 72.— 72.— ebe 5.. 55.— 82 Alz, Lig. 86,.„ 2 8 ö I Tt.“— 3 Elsmaſch..— 5. a 01 5 a 05 Gr.. B. Lig. 52,— 82.— Man„eck—— Junghae 5 185 8 5 85 75 Ae liedes 285— 5 d 9920 8055 8 9 1 3——— 8.898 g 4 8. 4475 55 triebsgeſ 8 6% Mh. Hop. 59 79.0 78.75 Transport Aktſen he Ee. 1880 g bl.. ad deendner Bank. dels Srls Kagethurdt.. 0 2 Lipase Mer 7 8 be 2 885 5 lle Berge 60„10.41 79,50. 79,50 Hapag.... 19,0 16,10 Karſtadt Ruud. nſtahl Meiningerßypßk. 62.25 62.50 Enzinger Unton 7250 71.80 Bes Hirne.—— Gebr. 1 . 8— 82 Klan 1208 178 e d d Deſterr. Creditbk. 0,40 90.40 Bergwerk 1900 8. Magirus A ⸗. Ten e. Ver. Ultramarin.—— 87 i —— 83.— RNordd. Lloyd.. 17.85 17,18 Knorr Heilbronn 182.0 eichsbank„ 127.5 126.2 5 N Mannesmann 5 55.35 54.25 Bogel. 27.50 27— 5 a 84%, Schantungckfſenb 32,50 32 Konferven Braun 18,.— 2 Anuianz Allg... 173,5 192. Fahrb. giſt K Co..—.— Ma b. 20,50 0 8.—.— N 65,78 86.50 Sübd. Eiſenbahn 38.— 83. Kraus& Co. Lock. 88, Allians Leben„ 170.0 Barben H. G. 96.— 64.85 40.25 390 gt& Haeffner— . 8 „ 8 0 1 N ſoweit vorrätig, erhältlich. Oeffnung der An⸗ . 5 Dienstag, den 6. Dezbr. 932,.00 Uhr, Freitag, 25. November 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9. Seite“ Nummer 551 Die deuischen Geldreserven gehen zur Neige Der Pfundsfurz im Spiegel der Monaſen Kräflige Erholung des Siaſus der Sparkassen/ Fasi keine Beanspruchung der Golddiskonibank Die Monatsbilanzen der deutſchen Kreditbanken per 31. Okt. laſſen äußerlich noch nichts von der Wirtſchafts⸗ belebung merken, die man in Deutſchland als Tatſache hin⸗ nehmen darf. Die Er zeugungsziffern für Eiſen und Kohle, für Textilien, Schokolade uſw. weiſen während des Oktobers eine über das ſaiſonübliche Maß hinaus⸗ gehende Steigerung auf, und auch die Bautätigkeit zieht ſich infolge des günſtigen Wetters und der ſtaatlichen Ankurbelungsaufträge länger hin, als man erwartet hatte Unter normalen Verhältniſſen müßte dieſe Entwicklung in einem ſtärkeren Rückgriff auf die Bank⸗ guthaben ihren Niederſchlag finden. Wenn das bisher noch nicht der Fall war, ſo ſind dafür zwei Faktoren maßgebend: Erſtens der Rückfluß der Strumpfgelder, der die Wirtſchaftsankurbelung teil⸗ weiſe finanziert und zweitens die Zahlungsmodalitäten ber Kundſchaft. Erſt wenn das Zahlungsziel für die erhöhten Aufträge abläuft, wird der Geldbedarf zunehmen. Tatſächlich tritt ſeit einigen Tagen bereits ein ver⸗ mehrter Bedarf an Betriebsmitteln hervor, ſo daß der Termin für einen ſtärkeren Rückgriff auf die Banken nicht mehr allzu fern ſein dürfte. Außerdem iſt zu berückſichtigen, daß die bisher ver⸗ ſteckt gehaltenen Beträge den Weg zu den Geld⸗ anſtalten vielfach ſchon hinter ſich haben, dieſe Re⸗ ſerve alſo bald zur Neige geht. Die Reichsbank er⸗ mäßigte ſeit Jahresfriſt ihren Umlauf an Zahlungs⸗ mitteln von 6,51 Mrd. R.(31. Okt. 1931) auf 5,72 Mrd. ./(Ende Okt. ö..), alſo um ro. 800 Mill... Davon entfallen auf den Oktober allein 150 Mill... Sollte es ſich bewahrheiten, daß rd. 1 Mro. R. an Noten und Scheidemünzen als Folge der Kreditkriſe in Schlupfwinkeln untergebracht waren, dann bleibt nur noch ein geringer Spielraum übrig. Der Depoſitenbeſtand bei den einzelnen Banken⸗ gruppen zeigt im Oktober folgende Veränderung: 5 Berliner Großbanken— 37 Mill. 4 Golöddiskontbank— 2 Mill. 4 Uebrige Aktienbanken* 8 Mill. 4 Staats⸗ und Landesbanken— 7 Mill. 4 Girozentralen + 01 Mill. 4 + 0 Mill. 4 Das Ziffernwerk ſpiegelt die eingetretenen Verſchie⸗ bungen nur ſehr unvollkommen wider, da gewiſſe Ereig⸗ niſſe der letzten Zeit das Bild trüben.— Was zunächſt die 5 Berliner Großbanken 99 ſo iſt lediglich bei der Dresôner Bank(— 22 Mill.) und bei der Commerzbank = 1 Mill. /) eine ſtärkere Schrumpfung der Kreditoren feſtzuſtellen, während Fieſer Poſten bei der DD⸗Bank und der Berliner Handels⸗Geſ. nur eine Ab⸗ nahme um je 2 Mill.„ erfahren hat. In Wirklichkeit können die Mammutinſtitute ſogar einen Zugang an gechten“ Inlandsdepoſiten von wenigſtens 15 Mill.& buchen; denn die rechneriſchen Einbußen hängen einmal damit zuſammen, daß der Pfund⸗Verfall in einer Minderbewertung der entſprechenden Konten um 18 Mill. 4 Gavon allein bei der Dresdner Bank um 7 Mill.) zum Ausdruck kommt, zum anderen haben die Banken, nament⸗ lich die Dresdner Bank, Lombarôs bei der Reichsbank und Wechſelverpflichtungen bei der Akzeptbank abgedeckt, die unter Einlagen verbucht waren. Unter Berückſichtigung der in Frage ſtehenden Beträge gelangt man, wie ſchon erwähnt, zu dem Ergebnis, daß die Kundſchaft bei den Großbanken mehr Geld ein⸗ legte, als dort abgehoben wurde. Die DD⸗Bank beanſprucht inſofern eine beſondere Berückſichtigung, als das Inſtitut für 8,5 Mill. Leigene Dollar notes zur Einlöſung brachte, die auf der Aktiv⸗ wie auf der Paſſiv⸗Seite erſcheinen. Die Rück⸗ gdahlung von Auslandskrediten durch die Banken dürfte nicht allzu ſehr ins Gewicht fallen.— Auf der Aktivſeite der 5 Berliner Großinſtitute iſt die Kaſſen⸗ haltung um ud. 20 Mill.& eingeſchränkt worden, weil am Ultimo Okt. erheblich geringere Barbeſtände notwendig iind, als zum Koupontermin. Der G Wechſeln und Schatzanweiſungen angelegt, die ſich bei der DD⸗Bank um 16 Mill.„ und bei der Dresdner Bank um 11 Mill. vermehrten, während ſie bei der Reichskredit AG. um 5 Mill. zurückgingen. Die Vorſchüſſe auf Waren laſſen eine neue Schrumpfung um 20 Mill. Mark erkennen, wobei neben einem echten Abbau der in Anſpruch genommenen Kredite auch die Ver flauung der Pfund ⸗Sterling⸗Deviſe eine Rolle ſpielte. Ebenſo wurden die Debitoren um weitere 17 Mill. reöuziert. Trüber ſieht es bei den„übrigen Aktien ban⸗ ken“ aus. Zwar weiſew ſie nominell einen Zugang an Depoſiten von 8 Mill.„ auf. Dabei iſt aber zu be⸗ denken, daß die Stolper Bank mit ihrem Einlagen⸗ beſtand von 8 Mill. diesmal wieder in das Zahlenwerk eingeſchaltet wurde. wodurch das Plus verloren geht. Dar⸗ über hinaus hat die Getreide⸗ Kreditbank A G zwecks Magazinierung von Weizen und Roggen ihre Ver⸗ pflichtungen um 19 Mill.„ erhöht, außerdem vergrößerte die Deutſche Bau⸗ und Boden bank infolge be⸗ ſonderer Geſchäfte ihre Kreditoren um 2 Mill. l. Dieſe 21 Mill. 4 müſſen den anderen Inſtituten mithin fehlen. Bei einem Depoſitenbeſtand in Höhe von 1361 Mill. ſchlägt ein ſolcher Verluſt erheblich zu Buch. Die Staats⸗ und Landesbanken zeigen keine gleichmäßige Entwicklung. Die Preußiſche und Thüringiſche Staatsbank waren in der Lage, eine ſtärkere Steigerung der Kreditoren zu buchen, erſtere um 8, letztere um 4 Mill. 4, während die bayeri⸗ ſchen, ſächſiſchen und braunſchweigiſchen Inſtitute Einbußen im Rahmen von mehreren Millionen erlitten haben. Auf der Aktipſeite der Bilanzen fällt eines beſonders auf: Die ſtaatlichen Geldanſtalten haben die ihnen zur Verfügung ſtebenden Barmittel im Oktober nicht in Schatz wech⸗ ſe hn, ſondern in Form von„täglichem Geld“ aus⸗ geliehen. Es handelt ſich um einen Betrag von 92 Mill. Der Rückfluß gehorteter Noten kam in erſter Linie den Sparkaſſen bzw. den mit ihnen liierten Giro⸗ zentralen zugute. Die preußiſchen Sparkaſſen weiſen für Oktober einen Eingahlungsüberſchuß von 8,6 Mill. auf; da⸗ mit übertrafen zum erſten Male ſeit der Kriſe die Ein⸗ zahlungen die Abhebungen. Dieſe erfreuliche Erſcheinung drückt ſich auch in einem Anwachſen der Kredi⸗ toren bei den Girozentralen um 61 Mill. 4 aus. Die gebeſſerte Situation ließ den Sparkaſſen und Giro⸗ organiſationen Spielraum, die bei der Akzeptbank in An⸗ ſpruch genommenen Kredite im nennenswerten Umfange abzudecken. Die Indoſſementverbindlichkeiten bei der Deutſchen Girozentrale— die bekanntlich die geſamten Wechſelverpflichtungen der Sparkaſſenorganiſationen um⸗ faſſen— gingen im Oktober um 86 Mill./ zurück. Im November hat der Aufſtieg angehalten. Die Hilfskredite der Akzeptbank ſind auf unter 940 Mill.„ geſunken, gegen⸗ über einem Höchſtſtand von etwa 12 Mrd. L. Ein Blick auf die Entwicklung der großen Kredit⸗ banken während der letzten 12 Monate lehrt, daß es den Inſtituten— freilich nur mit Unterſtützung der öffentlichen Hand— gelungen iſt, die Liquibilät erheb⸗ lich zu beſſern. Die 5 Berliner Inſtitute haben unter Berückſichtigung der Fuſion Commerzbank— Barmer Bankverein, ſeit Jahresfriſt 359 Mill. RI an Kreditoren eingebüßt. Trotzdem konnte in der gleichen Zeit der Umlauf an eigenen Akzepten um 145 Mill. R/, an langfriſtigen Darlehen um 59 Mill..“ und an eigenen Indoſſementverbindlichketten um 789 Mill..“, insgeſamt alſo um 993 Mill. R. abge⸗ baut werden, obwohl der Wechſelbeſtand eine Er⸗ höhung um 215 Mill. R. und der an ſ eigenen Wert⸗ papieren um 112 Mill..“ erfuhr. Die vom Staat zur Verfügung geſtellten Kapitalien haben alſo entlaſtend auf die Bilanzen gewirkt; darüber hinaus aber trugen ſie zu einer merklichen Hebung der Liquidität bei den führenden Großbanken bei. Die Kreditinſtitute ſind für einen Konjunkturanſtieg go⸗ rüſtet. Was Deutſchland braucht, iſt, um die Worte des Reichs⸗ egenwert wurde in und Mut zum Handeln.“ 5D. Dresdn. Commeu] Reichskr. Berl. 5, ine n h pr S 18 10 in Mikonen fn Bank Bank Privatb. Gef. d.-G. Großbk. N Erebitb. Dan 9 1 Giroz. Akliva 2 Kaſſe, fremde Geldſorten 38,2.2 12,1 34 3,9 80,90 0,04 100,8 059 6,1 70 Guthaben bei Notenbanken 3771 28,0 6,9 9,2 17, 83,7 28.1 122,6 0,73 5,1 6,3 Schecks, Wechſel u. unverz. Schatzanw. 734,1 329.6 316,2 211¹,6 82,7 1674, 324,4 2235,7 366,8 357,8 232,5 Noſtroguthaben v. Banken 71565 68.7 40,7 25,8 2554 242,3.4 350,0 25,8 155,8 133,3 Reports und Lombard 6,8.0.3 777 225 35,— 42,7 159 4,2 38,1 Vorſchüſſe auf Waren 323,0 368,7 190,5 94,7 74,7 1057, 6— 1171,1— 215,0 0,5 Eigene Wertoapiere 29,9 476,6 67,6 3,5 7,5 595,1 168,4 918,5 31,4 91,7 260,4 Konſortialbeteiligungen 3 80,5 73,0 37,7 577 7 204,4— 219,4 16,6 21,4 150 Dauernde Beteiligungen bei Banken, 39,0 39,0 13.9 335 5,9 142,0 11.5 200,5 7, 3774 31,0 Debitoren iu aufender Rechnung 1876, 1613,5 789,3 217,4 117.4 4614,2 64,2 3659,1 513,5 1105, 1445.9 Langfriſtige Ausleihunng— 5 2———— 1208, 5 9 871,0 3111, Pa ſivg 17 bezw Betriebskapitall 144,0 20,0 80,0 40.0 28,0 512,0 400,0 1187.0 2170 99,3 220,5 Reſerve ns 252 30.0 30,0 20,0 10,0 115,2 74,3 271.9 8,0 34,5 48,0 Kreditoyre ns 2917.9 2405, 7 1212.9 310,8 264,1 7401, 310,2 9071,8 921,1 1860.0 1927,7 Akzepte 220% 352.1 134.3 10, 225,3 773,4— 864,4 572 49,6 442.8 Langfriſtige Anleihen und Darlehen 40,5— 84,0—— 130,5— 1330,— 8275 2794,6 Bilanzſumme. auf beiden Seiten 3372,] 3099,44] 13612 386,9 337,4[8957/4 805,5 12813, 9 972,8[ 2941,88 3316,1 bankpräſtdenten zu wiederholen:„Mut zum eigenen Mut Schöffengericht Heidelberg Ein Paar Schuhe als Verräter 8 Heidelberg, 28. Nov. Eines Tages vermißte ein Landwirt in Leimen in ſeiner Kaſſe 100 Mark. Sein Verdacht fiel auf ſeinen Dienſtknecht, den 52 Jahre alten Johannes Schönig aus Bolheim. Gegen den 16mal Vorbeſtraften, der nur den Dieb⸗ ſtahl der 100 Mark beſtritt, wurde eine Gefüngnis⸗ ſtrafe von vier Monaten zwei Wochen ausgeſprochen. Nach deren Verbüßung ſchrieb Schönig an den Be⸗ ſtohlenen um ſeine Kleider und ein Paar Schuhe. Die Schuhe gehörten jedoch dem Landwirt. Als dieſer die Schuhe in die Hand nahm, fielen zwei 50 Markſcheine heraus. Nun war die Täter⸗ ſchaft des Dienſtknechts glatt erwieſen. Er bequemte ſich dann zu einem Geſtändnis. Mit dem Geld wollte er angeblich eine Geldſtrafe von 30 Mark bezahlen. Das Schöffengericht folgte dem Antrag des Staats⸗ anwalts und erkannte gegen den Unverbeſſerlichen wegen Diebstahls im Rückfall auf ſechs Monate Gefängnis. Freiſpruch auf Grund des 8 51 Mit einem ungewöhnlichen Fall der Untreue und Unterſchlagung hatte ſich das Schöffengericht zu be⸗ faſſen. Ein 63 Jahre alter Geſchäftsmann von hier, der großes Anſehen genießt, wurde vor einigen Jahren zum Teſtamentsvollſtrecker eines hier ver⸗ ſtorbenen Privatmannes beſtimmt. Erbe war das Enkelkind, das am 6. Dezember 1930, am Tage ſeines 25. Geburtstages in den Beſitz des Nachlaſſes ge⸗ langen ſollte. Der Teſtamentsvollſtrecker befand ſich zu dieſer Zeit auf Reiſen. Der junge Erbe, ein Elektrotechniker, fuhr dann nach Mannheim zu einer Bank. Dort wuerde ihm mitgeteilt, daß die Obligationen und Pfandbriefe auf den Namen des Spediteurs deponiert waren. Von anfänglich 22 000 Mark waren nur noch über 2000 Mark vorhanden. Ueber den größten Teil war verfügt worden, ohne daß der Erbe und ſeine Mutter davon etwas erfahren hatten. Insgeſamt waren 9000 Mark Rheiniſche Hypothekenbank⸗Pfand⸗ briefe verkauft und 9000 Mark Pfälziſche Hypotheken⸗ bank⸗ Pfandbriefe verpfändet worden. Der Angeklagte war gemäß einem mediziniſchen Gutachten von dem Erſcheinen zur Verhandlung be⸗ freit. Der pfychiatriſche Sachverſtändige Profeſſor Dr. Maier⸗Groß bekundete, daß der Angeklagte 1924 mit Erfolg an einem unheilbaren Leiden durch eine Malariafieberkur behandelt worden ſei. Das Schöffengericht ſah den Tatheſtand der Untreue und Unterſchlagung als objektiv erwieſen an, ſprach aber den Angeklagten mit Rückſicht auf das Sachverſtän⸗ digen⸗Gutachten frei. Verteidiger war Rechts⸗ anwalt Goͤwin Leonhard. * Schwerer Diebſtahl * Frankenthal, 25. Novy. Gemeinſchaftlich mit ſeinem Freunde erbrach der 1914 geborene Aus⸗ läufer Wilhelm G. am 26. Auguſt d. J. die Kom⸗ mode ſeiner Arbeitgeberin und entwendete dabei den Betrag von 300 Schweizer Franken, ſowie 50 Mark. Nach Umwechflung des Geldes bei einer Mannheimer Bank fuhren die beiden nach Bremen, wo ſie das Geld reſtlos durchbrachten. In Singen wurde G. am 1. September von der Polizei aufgegriffen und nach Ludwigshafen ge⸗ bracht. Das Schöffengericht Ludwigshafen ver⸗ urteilte ihn am 5. Oktober zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 6 Monaten, wogegen der Vater Berufung einlegte, ſodaß ſich der Junge nochmals vor der Strafkammer Frankenthal verantworten mußte. i Die als Zeugin geladene Arbeitgeberin ſchilderte den Angeklagten als brav und fleißig, den ſie nur in letzter Zeit wegen ſeiner ſchlechten Geſellſchaft, in der er verkehrte, tadeln mußte. Der Sachverſtän⸗ dige Obermedizinalrat Dr. Frantz⸗Frankenthal, der den Angeklagten im Gefängnis unterſucht hat, hält ihn für voll verantwortlich. Das Berufungs⸗ gericht verwarf nach kurzer Beratung, die vom Va⸗ ter eingelegte Berufung als unbegründet. Der Haft⸗ befehl bleibt ebenfalls beſtehen Custav Storz Landgerichisdirekior a. D. geziemend Kenntnis zu geben. volles Gedenken für alle Zeiten. Heidelberg, den 24. November 1932. Die Burschenschaft Vineta 1. A. Koenig& Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige Pflicht vom Ableben ihres hochverehrten lieben Hhren- Alten Herrn Seine Liebe und Treue, seine ganz besonderen Verdienste sichern ihm in der Vineta ein ehren- e — * renster beachten! E F 8 N 3 . 2 N e Keine Wor te 1*. beachten! Aussicht Karlsruhe Meldung der Landeswefierwarie Vorausſage für Samstag, 26. November Fortdauer des unbeſtändigen Witterungscharakters. In tiefen Lagen meiſt regneriſch, auf dem Hoch⸗ ſchwarzwald weitere Schneefälle bei ſtürmiſchen Weſtwinden. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags e 3— See. Luft- 2 Wind ee.— in öh. 2 855 2 2—— Wetter , Wertheim 79 5 7 9 5 Sleicht bedeckt Königsſtuhl 9547615 4 5 9 ſchwach Nebel Narlsruhe 120 761.9 7 9 S WS leicht Regen Bad ⸗Bad 218762, 8 8 Sw mäßig Regen Villingen 7120768.9 5 8 8[SY leicht Reden Bad Pürrh. 701— 4 8 8 S/ leicht Regen St. Blaſien 7800— 4 4., leicht Regen Vadenweil. 422 764.9 7 9 6 SW ſteif bedeckt Neldbg. Hoi 1275 836,5 0 0—1 SW Sturm Nebel Schauinsld. 1288 681,2 1 1 1[SW ſtürm. Nebel Die Wetterlage iſt unverändert geblieben. Bis zu 49 Liter je Quadratmeter haben ſtellenweiſe die Niederſchläge der letzten 24 Stunden ergeben. In Nordbaden war geſtern nachmittag eine Böe mit Gewitter und Hagel verbunden. Auf dem Hochſchwarzwald herrſcht gegenwärtig Schneeſturm, doch iſt infolge der meiſt noch über Null liegenden Temperaturen vorerſt nur auf den höchſten Gipfeln eine Schneedecke entſtanden, die am Feldbergobſervatorium heute früh 35 Zentimeter betrug. Was hören wir? Samstag, 26. November Frankfurt .20: Schallplattenkonzert.— 10.10: Schulfunk: Neue Kinderchöre.— 12.00: Schallplattenkonzert.— 18.50: Von Bewerbungsbriefen.— 20.00: Robert der Teufel, Oper v. Meyerbeer.— 22.00: Heitere Erzählungen. Heilsberg .35: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.—.00: Schulſunk.— 11.05: Ueber die Pflege von Zimmerpflanzen.— 11.30: Mittagskonzert.— 13.05: Schall⸗ Platten.— 15.30: Baſtelſtunde für die Kleinen.— 16.00: Unterhaltungsmuſik.— 18.35: Deutſchtumsorbeit in Süd⸗ oſteuropa.— 19.00: Liederſtunde.— 22.15: Tanzmuſtk.— 23.304.390: Wohltätigkeitsveranſtaltung(aus Berlin). Langenberg .05: Schallplattenkonzert.— 10.15: Gemeinſchaftsemp⸗ ſang für Arbeitsloſe.— 12.00: Schallplatten. 13.09: Mittagskonzert.— 14.35: Schallplattenkonzert.— 15.50? Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 19.00: Dr. F. Schneider: Natur und Geiſt in der Erziehung.— 20.000: Oeffentlicher luſtiger Abend.— 22.50: Nachtmusik.— 24.00 bis.00: Meiſter des Jazz. Munchen .20: Engliſcher Schulfunk.— 10.00: Gymnaſttk für die Hausfrau.— 12.00: Volkstümliche Weiſen.— 13.00: Kam⸗ merquartett.— 14.25: Familien⸗Kabarett.— 15.25: Dr. Becker; Pfälzer Goetheexinnerungen.— 16.10: Mandolinen⸗ konzert.— 17.00: Beſperkonzerk.— 18.15: Jugendſtunde⸗ = 18.50: H. Brandenburg: Auf Eichendorffs Spuren.— 19.10: Konzert des Volkschores Landshut. i Südfunk .20: Schollplattenkonzert.— 10.00: Bruckner: 7. Sinfo⸗ nie in E⸗dür.— 12.20: Lieder.— 12.50: Zitherkonzert. 19.30: Mittagskonzert.— 14.30: Chanſons.— 14.50: Schwä⸗ biſche Anekdoten.— 15.05: Arien und Lieber ruſſiſcher Kom⸗ poniſten.— 15.30: Jugendſtunde.— 16.30: Tanzmuſik.— 17.00: Chorgeſang.— 18.50: Dr. E. K. Hengerer: Bauen und Wohnen in den Vereinigten Stagten.— 20.00: Bunker Abend.— 22.45: Nachtmuſik. Wien 16.15: Konzertſtunde.— 17.15: Berühmte Sänger(Schall⸗ platten).— 16.15: Blasmuſik.— 19.95: Sinfoniekonzert, — 21.40: Abendkonzert. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Der heitere Samstag.— 16.002 Handhormonikakonzert.— 20.00: Sinfoniekonzert.— 22.10 Tanzmuſik. i Mailand: 22.00: Operetten⸗ und Tonfilmmuſik. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. per Liter 50 Pfennig. Sport- Anzug 75 Merren Ulster 75 Herren- Mister- 75 Merremanzug 75 für Herren. mit Goff 1 besonders strapaster- N 2 1 1 t veissige e* Als Geschenk, e 1 N 8 aletot Ferm. 10. le den Alitag 4 7 nogenmag n fahnen 5 5 1 858 3 Mk..50 an. ö i 1 Bernner Atel. er P 3, 8] Sport- Anzug 75 Paletotnusemt- Ulster Herren Anzug 28 24935 mit swel Hosen. nur Dar kragen in sckwars 2 1 a far Straße und Reise 3 5⁰⁰ 8 1 8. neueste Formen 2 arengo, die beliebte 3 in neuesten Mustern.* reines Hammgarn. 2 a g ld. Weigwei 7 Form 2 mollig warm 1 5 5 82 Mann helm L. I, 20 2 5 Arbeitsvergebung Schreinerarbeiten für Lieferung von Särgen. Nähere Auskunft im Hochbauamt, Rathaus N 1, Zimmer Nr. 34, wo Ausſchreibungsbedingungen, Amtl. 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