1 Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. eue Mannheimer Zeitl Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreiſe: 32 mmi breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefontſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe Samstag, 26. November 1932 143. Jahrgang— Nr. 552 Der letzte parlamentarische Verſuch geſcheitert Auch die Bemühungen des Prälaten Kaas waren vergeblich— Hitler und Hugenberg erteilten ihm eine Abſage Frankreichs Pakt mit Rußland Heute ſoll der Nichtangriffspakt mit Rußland unterzeichnet werden Was wird nun? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. Nov. Prälat Kaas hat ſich am Freitag nachmittag 5 Uhr noch einmal zum Reichspräſidenten begeben und ihm, wie wir bereits geſtern abend bekanntgaben, die Erfolgloſigkeit ſeiner Bemü⸗ hungen mitgeteilt. Er hatte vorher mit den Füh⸗ rern der Deutſchnationalen, der Bayeriſchen und der Deutſchen Volkspartei ſich über die Möglichkeiten unterhalten, für ein Not⸗ und Arbeitsprogramm eine parlamentariſche Mehrheit zu finden. Mit Adolf Hitler hatte Prälat Kaas eine etwa zweiſtün⸗ dige Konferenz, in der er von neuem verſuchte, die Nationalſozialiſten für die Tolerierung eines Kabi⸗ netts zu gewinnen, das lediglich ein eng begrenztes Programm für den Winter durchzuführen hätte. Wie zu erwarten war, blieb die Ausſprache negativ. Hitler hat ſich nicht von der am Donnerstag ver⸗ kündeten Abſicht abbringen laſſen, jedem Kabinett, das nicht von ihm geführt wird, mit ſchärfſter Oppo⸗ ſition zu begegnen. Die Entſcheidung liegt nun wieder beim Reichspräſidenten Beſprechungen mit den Parteiführern werden nicht mehr ſtattfinden. Die Bemühungen, anſtelle des präſidialen Kabinetts von Papen eine Regierung zu ſetzen, die auf eine Mehrheit im Reichstag ſich zu ſtützen vermag, ſind endgültig fehlgeſchlagen. Ueber den Empfang des Prälaten Kaas bei Hindenburg wird amtlich mitgeteilt: „Der Herr Reichspräſident empfing Freitag nach⸗ mittag 5 Uhr den Führer des Zentrums, Herrn Prälaten Kaas, der ihm über ſeine Beſprechungen mit dem Vorſitzenden der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, der Deutſchnationalen Volkspartei, der Bayeriſchen Volkspartei und der Deutſchen Volkspartei über die etwa noch vorhande⸗ nen Möglichkeiten zur Bildung einer Not⸗ und Arbeits mehrheit des Reichstages be⸗ richtete. i Prälat Kaas hat in dieſen Beſprechungen an die Führer der genannten Parteien in erſter Linie die Frage gerichtet, ob ſie ebenſo wie die Zentrumspartei bereit ſeien, ſich an Beratungen über ein ſachliches Not⸗ und Arbeitsprogramm für eine Mehrheits⸗ regierung zu beteiligen. Dieſe Frage iſt von den Vorſitzenden der Bayeriſchen Volkspartei und der Deutſchen Volkspartei be⸗ jahend beantwortet worden. Der Vorſitzende der Deutſchnationalen Volkspartei hatte die Beteiligung an ſolchen Beratungen als im Wider⸗ ſpruch mit der Geſamthaltung ſeiner Partei ſtehend, nicht zugeſagt. Der Vorſitzende der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchen Arbeiterpartei erklärte, an ſich ent⸗ ſpreche die Feſtſtellung der ſachlichen Grundlage für eine etwaige Mehrheitsregierung durchaus ſeinen Auffaſſungen. Auf Grund der Erfahrungen der ver⸗ gangenen Tage und der Ueberzeugung, daß aus einem poſitiven Ergebnis dieſer fachlichen Beratun⸗ gen ſeitens einflußreicher Stellen keine Folge ge⸗ geben wurde, halte er eine Beteiligung ſeinerſeits nicht mehr für vertretbar. Auf Grund die⸗ ſer Feſtſtellungen bat Prälat Kaas den Herrn Reichs⸗ präſidenten, von einer weiteren Fühlungnahme mit den Parteien abſehen zu dürfen. Der Herr Reichs⸗ präſident dankte dem Prälaten Kaas für ſeine Be⸗ mühungen.“ Vor Hindenburgs Entscheidung Drahtbericht unſeres Berliner Jüros Berlin, 26. Nov. Herr von Hindenburg wird heute, wie wir hören, mit ſeinen engeren Ratgebern, das heißt dem Staats⸗ ſekretär Meißner, dem Reichskanzler von Papen und wahrſcheinlich ſeinem perf nlichen Vertrauten, General von Schleicher, darüber ſich auseinanderſetzen, was nun zu geſchehen hat. Ohne Zweifel neigt Hindenburg nach wie vor dazu, Herrn von Papen neu zu berufen. Er hat in den letzten Tagen die enge Füh⸗ lung mit dem Kanzler aufrecht erhalten. Herr von Papen hat an allen Beſprechungen, die im Präſidentenpalais die unterſchiedlichen Phaſen der Kriſe begleiteten und die einzelnen Erwiderungen auf die Rückfragn Hitlers vorbereiteten, teilgenom⸗ men. Wie man weiß, hatte er ſchon am Sonntag nach dem erſten Empfang des nationalſozialiſtiſchen Führers eine längere Unterredung mit dem Reichs⸗ präſidenten. Herr von Hindenburg ſoll damals er⸗ klärt haben, daß wenn die Bemühungen um eine Regierungsmehrheit vergeblich blieben, er keinerlei Anlaß ſehe, ſich von ihm, dem Mann ſeines ausgeſprochenen Vertrauens, zu trennen. Auch in der näheren und weiteren Umgebung des Reichspräſidenten ſind einflußreiche Kräfte am Werk, f 4 3 Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 26. Nov. Die franzöſiſche Oeffentlichkeit wurde nach Be⸗ endigung des Kabinettsrats, der geſtern außer⸗ programmäßig ſtattfand, durch die Mitteilung über⸗ raſcht, daß Frankreich in allernächſter Zeit den Nichtangriffspakt mit Sowjet⸗Rußland unterzeichnen werde. Miniſterpräſident Herriot teilte ſeinen Kol⸗ legen den Inhalt des franzöſiſch⸗ruſſiſchen Paktes mit und erklärte, daß der Vertragsentwurf am Samstag vormittag im Miniſterrat endgültig fertiggeſtellt und vom Präſidenten der Republik unterzeichnet werde. Der Austauſch der Unter⸗ ſchriften wird nach den Ausführungen Herriots wahrſcheinlich mit der Eröffnung von Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen Frankreich und Sowjet⸗Rußland zuſammenfallen. Der in Frage kommende Ver⸗ tragsentwurf für den Nichtangriffspakt wurde be⸗ reits vor einem Jahr durch den Generalſekretär am Quai'Orſay, Philipp Berthelot, und dem ruſſiſchen Botſchafter in Paris, Dowgalewſki, paraphiert. Die endgültige Fertigſtellung des Vertragsb war der Ratifizierung ähnlicher Verträge zwiſchen Sowjet⸗Rußland einerſeits und den balti⸗ ſchen Staaten, Polen und Rumänien andererſeits, untergeordnet. Da mit Ausnahme Rumäniens dieſe Bedingungen offiziell erfüllt ſind, hat ſich nach Er⸗ klärungen maßgebender Blätter des Quai d Orſey die franzöſiſche Regierung veranlaßt geſehen, nun⸗ mehr auch ihrerſeits den Schlußpunkt unter den Vertrag zu ſetzen. N f Spiel um Danzig (Drahtung unſers eigenen Vertreters) . Genf, 26. Nov. Der Völkerbundsrat hat geſtern eine Reihe von internationalen Streitfragen behandelt. Die Ent⸗ ſcheidung über den Danziger Streit wegen des polniſchen Dekrets über die Zloty⸗Währung wurde jedoch vertagt. Die polniſche Delegation hatte unmittelbar vor der Ratsſitzung die Franzoſen mobil gemacht,. Paul⸗ Boncour und der Diplomat des Quai d Orſay, Maſſigli, ſprachen zuerſt mit dem engliſchen Außenminiſter, dem ſie mitteilten, daß die franzö⸗ ſiſche Delegation eine Annahme des Kompromiſſes nicht für zweckmäßig hielt. Der polniſche Außenmini⸗ ſter bekräftigte in einer Mitteilung an Sir John Simon dieſen von ſeinen franzöſiſchen Freunden vertretenen Standpunkt damit, daß er mitteilte, aus Warſchau ein Telegramm erhalten zu haben, das ihm die Annahme des von dem engliſchen Außen⸗ miniſter entworfenen Kompromiſſes unterſage. Aus dieſer Stellungnahme ergab ſich eine Abänderung des für die Behandlung des Streitfalles vorgeſehe⸗ nen Verfahrens in der allerletzten Minute. Es wurde ſomit auf jede Debatte verzichtet. Sir John Simon erklärte, daß der dringliche Fall deshalb in der Ratsſitzung nicht geregelt werden könne, weil die Parteien grundverſchiedener Anſicht ſeien. Danzig bezeichne das Dekret als einen Ver⸗ tragsbruch, Polen hingegen ſei der Meinung, es handle ſich hier um ein legales Vorgehen. Sir John Simon teilte ſodann mit, es müſſe ein fünfgliedriges Juriſtenkomitee bis Montag ſein Gutachten darüber abgeben, ob ein Vertragsbruch in dieſem befonderen Fall vorliege oder nicht. Gleichzeitig werden Ver⸗ handlungen zwiſchen den Parteien bis Montag nötig, um zu einer Einigung zu gelangen. Was die Zuſammenſetzung des fünfgliedrigen Juriſtenkomitees betrifft, das bis Montag ein Gut⸗ achten in dem vorliegenden Danzig⸗Polniſchen Streit⸗ fall abgeben ſoll, ſo iſt ſie die nachſtehende: Frank⸗ reich, Belgien, Norwegen, Spanien, Deutſchland — Staatsſekretär Gröpert—. England iſt nicht in dieſem Komitee vertreten. Es wird erzählt, daß die engliſche Delegation ſich der weiteren juriſtiſchen Dis⸗ kuſſtion der Frage zu entziehen wünſchte. Ueber die Erledigung des Streitfalles wird allgemein die An⸗ ſchauung vertreten, daß es zu einer Suspendierung des poliſchen Dekrets auf unbeſtimmte Zeit kommen werde. Die Geſtaltung des Kompromiſſes dürfte aber noch harte Arbeit koſten. Ueber die Ku⸗ liſſenvorgänge läßt ſich noch folgendes ſagen: Da Po⸗ len in der Ratsſitzung gegen den Kompromißvorſchlag Sir John Simons proteſtieren wollte ſo war eine Ratsdebatte großen Umfangs zu erwarten. Herr von Neurath hat eine Rede über das Danziger Problem vorbereitet; Paul⸗Boncour, der den Standpunkt der Polen verteidigen und ihnen ein „Fiasko am Ratstiſch“ erſparen wollte, kündigte gleichzeitig eine Intervention an; deshalb änderte Sir John Simon durch eine kurze Unterredung die ganze Taktik. Er wich vor der franzöſiſch⸗ polniſchen Drohung zu rück. 7 dc ͤ ͥͥã y VVVVddddbbdcbbbbGbTGGGTbTbTbTTbPbGTGbGTGTGTPTGTbTbTGTbTGTbTGTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbbböbb eine Wiederberufung des demiſſionierten Kanzlers herbeizuführen. Auf der anderen Seite ſteht mit ſeltener Einmütigkeit die öffentliche Meinung, die nicht erſt ſeit heute und geſtern gegen eine Wiederkehr Papens Sturm läuft. Dar⸗ über hinaus hat, wie wir aus beſter Kenntnis zu verſichern vermögen, Herr Kaas, der am Sonntag eine Stunde und heute über eine halbe Stunde bei Hindenburg weilte, mit ſeiner ganzen Perſönlichkeit den Reichspräſidenten davon zu überzeugen geſucht, daß das bisherige Kabinett auf jeden Fall durch eine Regierung erſetzt werden müſſe, die, wenn natürlich auch nicht auf eine Mehrheit, ſo doch auf eine breitere geſchloſſene Front der bürgerlichen Parteien ſich ſtützen kann. Herr Kaas, der auch vor den Folgen einer neuen Kanzlerſchaft Papens ein⸗ dringlich warnte, hat auch die Tatſache her⸗ vorgehoben, daß mit der Betrauung einer anderen, den Deutſchnationalen genehmen Perſönlichkeit die Unterſtützung Hugenbergs und der Seinen gewon⸗ nen werden müſſe. Es ſpricht manches dagegen, daß Hindenburg über dieſe Darlegungen des Zen⸗ trumsführers ohne weiteres zur Tagesordnung übergehen ſollte. Hinzu kommt, daß Herr von Pa⸗ pen ſelbſt nach wie vor bereit iſt, ſeine Perſon zu⸗ rückzuſtellen, wenn es einem anderen gelingt, die erwünſchte ſtärkere Baſis für das Kabinett des präſi⸗ dialen Vertrauens zu ſchaffen. i f Auch mit der für heute erwarteten Berufung des neuen Kanzlers wird die Kriſe noch nicht beendet ſein. Sie wird allerdings damit in ihre letzte Etappe treten. Herr von Papen würde für die Annahme und Durchführung eines neuen Auftrages, wie ſchon berichtet, eine Bedenkzeit von einigen Tagen ſich erbitten. Ein anderer Kanzler, der die noch ſeine ſämtlichen Aufgabe vor ſich ſähe, erſt Mitarbeiter auszuwählen, dürfte das erſt recht tun. Somit iſt vor Dienstag oder Mittwoch nächſter Woche mit der Beſtätigung einer neuen Miniſterliſte durch den Reichspräſidenten nicht zu rechnen. 5 Sicher iſt im übrigen, daß ſo oder ſo der Ernährungsminiſter v. Braun wie ſein erbitterter Autipode, der Arbeitsminiſter Schäffer, nicht wiederkehren werden. Ebenſo rechnet man mit dem Ausſcheiden des JInnen⸗ miniſters v. Gayl, wie Profeſſor Warmbolds. Welche Perſönlichkeiten an ihre Stelle berufen wer⸗ den könnten, äſt vorerſt noch völlig ungewiß. Er⸗ wähnt ſei noch, daß die Freitag⸗Sitzung des Reichs⸗ kabinetts, die die inzwiſchen angeſammelten laufen⸗ den Angelegenheiten erledigte, durch ein längeres Referat des Kanzlers über die Entwicklung der Kriſe eingeleitet wurde.: Die Stellungnahme der DBY Meldung des Wolffbüros — Berlin, 26. Nov. Der Parteivorſtand der Deutſchen Volks⸗ partei nahm in ſeiner Sitzung den Bericht des Par⸗ teifühters Din geldey über die Verhandlungen mit dem Reichspräſidenten und verſchiedenen politi⸗ ſchen Perſönlichkeiten entgegen und hat dann zur politiſchen Lage folgendes beſchloſſen: „Die Deutſche Volkspartei war und iſt angeſichts der ernſten Lage des Vaterlandes bereit, mit allem Ernſt und ohne parteipolitiſche Engherzigkeit für eine Zuſammenfaſſung aller aufbauwilligen nationalen Kräfte zu wirken. Sie dankt dem Reichs⸗ präſidenten dafür, daß er im gleichen Sinne ſeine Bemühungen bis zur äußerſten Grenze eingeſetzt hat. Die DVP. verurteilt die Ablehnung des nationalſozialiſtiſchen Führers um ſo mehr, als er auch nicht den geringſten Verſuch einer ſachlichen politiſchen Verſtändigung mit anderen Parteiführern gemacht hat. Die Deutſche Volkspartei wird dem Reichspräſidenten in treuer Verbundenheit bei ſeinen weiteren Entſcheidungen folgen!“ Außerdem würden die Aufregungen eines abermali gen Wahlkampfes mitten in dieſem Winter ſchlecht⸗ hin zur Kataſtrophe führen. Die Kanzler-Kandidaten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. November. Es iſt nicht ohne pikanten Reiz feſtzuſtellen, daß das einzige Blatt, das bei dem großen Rätſelraten ütber den neuen Kanzler die kategoriſche Feſtſtellung trifft:„Auf jeden Fall iſt eine Rückkehr des bisheri⸗ gen Kabinetts von Papen nicht zu erwarten“, der Hugenbergſche„Lokal⸗ Anzeiger“ iſt. Man nennt im übrigen die Namen Dr. Goerdeler, Dr. Geßler, Dr. Bracht, Dr. Solf, Dr. Gerecke. Die Kandidatur des Freiherrn von Neurath für den Kanzlerpoſten, die geſten nachmittag plötzlich wohl mehr als Symptom der erregten Kriſenſtimmung auftauchte, wird daher für ungewiß gehalten. Allein die„Kreuzzeitung“, das Blatt des Stahlhelms, erklärt in ihrem„Jetzt Papen“ über⸗ ſchriebenen Leitartikel, daß für den Augenblick alle Fragen und Wünſche„bezüglich einer etwaigen Aus⸗ wechſelung einzelner Mitglieder des bisherigen Reichskabinetts zunächſt in den Hintergrund“ zu treten hätten:„Denn jede ſolche Auswechſelung würde ebenfalls eine Schwächung des Gedankens der autoritären Staatsführung bedeuten. Sie würde in den ſtaatsbewußten Teilen des Volkes auch nicht ver⸗ ſtanden werden. Wenn Hindenburg an Papen und ſeinem jetzigen Kabinett feſthält, bis der augenblick⸗ liche letzte Vorſtoß des Parteiunweſens endgültig ge⸗ ſcheitert iſt, kann er auf die Zuſtimmung und den Dank des ganzen Volkes rechnen.“ 5 Die„Germania“ dagegen erhebt gewiſſer⸗ maßen in letzter Stunde noch einmal ihre warnende Stimme:„Wir haben aus ernſter Sorge an kom⸗ menden Entwicklungen wiederholt und entſchieden darauf hingewieſen, daß es ein Zurück zu dem früheren Kabinett und ſeinen experimentellen Me⸗ thoden nicht mehr geben darf. Aus dieſer Regierung der Experimente müßte ſich, wenn ſie wieder in die Verantwortung zurückkehrte, eine Konfliktsregie⸗ rung entwickeln, die in noch ſtärkerem Maße als bisher dem Widerſtand und der Ablehnung des ge⸗ ſamten Volkes ausgefetzt wäre. Sie würde in zwangsläufig geſteigerten Konflikten entweder unter ſchweren Wirren an der Verfaſſung ſcheitern oder ſich unter noch ſchwereren Wirren über ſie hin⸗ wegſetzen müſſen— eine Konſequenz, die auch der Reichspräſident, wie wir felſenfeſt überzeugt find, nicht will und nicht wollen kann.“ Die einigermaßen vrakelhaft dunklen Sätze, die im gleichen Zuſammenhang die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt, ſcheinen in die gleiche Rich⸗ tung zu gehen.„Noch iſt es Zeit,“ heißt es in dem f Blatt,„noch iſt es nicht zu ſpät. Noch kann dem Un⸗ heil begegnet werden. Wir erneuern in Ehrfurcht unſere Bitte an den Herrn Reichspräſidenten, ſich die Folgen eines geſchichtlich falſchen Entſchluſſes vor Augen führen zu laſſen und auch der Stimme derjenigen Gehör zu ſchenken, die die ſchwerſten Ge⸗ fahren für Volk und Vaterland drohen ſehen.“ Die„Voſſiſche Zeitung“ will wiſſen, daß Herr von Papen für heute mittag eine Einladung des Reichspräſidenten erhalten habe und daß aus dieſer Tatſache auf ſeine Wiederbetrauung geſchloſſen werden müſſe. Was wird aus dem Reichstag? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 26. Nop. Mit der Ernennung des neuen Kanzlers und der Konſtituierung des neuen Kabinetts wird auch die Frage wieder akut werden, was nun mit dem Reichstag geſchehen ſoll. Denn das Eine iſt ja ſicher: Die kommende Regierung wird präſidial ſein und im Reichstag keine Mehrheit haben. Nach der uneingeſchränkten Kampfanſage der Nationalſozia⸗ liſten iſt auch nicht damit zu rechnen, daß der Reichs⸗ tag durch die Annahme eines länger befriſteten Ver⸗ tagungsbeſchluſſes zeitweilig ſich ſelbſt aus dem Gang der Ereigniſſe ausſchalten wird, von einer Tolerie⸗ rung des Präſidialkabinetts gar nicht zu reden. Die Regierung wird alſo das Parlament ausſchalten müſſen. 5 Eine Auflöſung mit Neuwahlen nach den in der Verfaſſung feſtgelegten 60 Tagen ſcheint man, ſoweit wir unterrichtet ſind, diesmal auf jeden Fall vermeiden zu wollen. g Neuwahlen könnten am Stand der Dinge doch nichts Weſentliches ändern, ſelbſt wenn man von ihnen die Beſeitigung der deſtruktiven Mehrheit aus Nationalſozialiſten und Kommuniſten ergoffte. In den beteiligten Kreiſen werden augenblicklich in der Hauptſache die beiden Möglichkeiten erörtert, entweder den Reichs⸗ tag beſtehen, ihn aber auf längere Zeit nicht zuſam⸗ 1 673 . 7 2. Seite/ Nummer 552 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 26. November 1932 mentreten zu laſſen oder aber ihn aufzulöſen, ohne Neuwahlen auszuſchreiben. Durchführen ließe ſich eine ſolche Maßnahme nur nach der Verkündung des allgemeinen Notſtandes, für die die Ereigniſſe der letzten Wochen ſicherlich die hinreichende Begründung liefern dürften. Selbſt Breitſcheid muß im„Vorwärts“ zugeben:„Wel⸗ ches auch immer die neue Regierung ſein mag, der Weg zu dem von Hugenberg und einigen reaktionä⸗ ren Staatsrechtslehrern propagierten ſtaatlichen Not⸗ ſtandsrecht iſt nicht mehr lang.“ Ob der Reichstag unter dieſen Umſtänden am 6. Dezember überhaupt zuſammentreten wird, iſt zum mindeſten fraglich. Die Parteien haben daher auch noch keine Beſchlüſſe wegen der Konſtituierung gefaßt. Soviel ſteht aber bisher feſt, daß General Li tz⸗ mann das Parlament als Alterspräſident eröffnen wird. Litzmann gehört der NS DA p an und wurde eigens zu dem Zweck in den Reichstag gewählt, um die Wiederholung des unerquicklichen Einſtands mit Frau Zetkin zu vermeiden. Die Nationalſozia⸗ liſten haben auch als einzige bisher einen Kandidaten für den Poſten des Präſidenten nominiert und zwar wiederum Herrn Göring. Die Deutſchnationalen werden diesmal indes nicht für Göring ſtimmen, da er ihren Parteifreund, den Vizepräſidenten Graef, vor verſammeltem Haus in unfairer Weiſe angegrif⸗ fen habe. Dafür werden Nationalſozialiſten und Zen⸗ trum nicht für Herrn Graaf als Vizepräſidenten ſtim⸗ men, weil er bei dem ſeinerzeitigen Beſuch des Prä⸗ ſidiums bei Hindenburg aus der Reihe getanzt ſei. Neurath kommt nach Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros f I Berlin, 25. Nov. Der Reichsminiſter von Neurath wird Genf, wie nunmehr auch von Berliner zuſtändiger Seite beſtätigt wird, am Samstag vorübergehend ver laſſen. Im übrigen rechnet man nun auch in hieſigen maßgebenden Kreiſen offenbar ernſtlich da⸗ mit, daß es im Verlauf der nächſten Woche zu einem Meinungsaustauſch der fünf Mächte in der Abrüſtungsfrage kommen wird. Zu dieſem Zeit⸗ punkt dürfte der Außenminiſter dann wieder in Genf ſein. Man betont hier in dieſem Zuſammenhang ausdrücklich, daß an der deutſchen Haltung in der Gleichberechtigungsfrage ſich nicht das geringſte ge⸗ ändert habe, und daß die Pariſer Meldungen, die triumphierend über ein Zurückweichen Deutſchlands berichten, durchaus in die Irre gehen. Deutſchland wird ſich an der in Ausſicht genommenen Fühlung⸗ nahme ſelbſtverſtändlich nur beteiligen, wenn es ſich um eine zwangloſe und unverbindliche Ausſprache handelt. Die Forderung allſeitiger Anerkennung der Gleichberechtigung als Vorbedingung für den Wieder⸗ eintritt Deutſchlands in die Abrüſtungskonferenz bleibt unverändert beſtehen. Deutſchland wird ſich auch nicht darauf einlaſſen, daß entſprechend den franzöſiſchen Wünſchen ſein Anſpruch im Rahmen des franzöſiſchen Planes erörtert wird. Jünfer-Veſprechung geſichert? Drahtung unſeres eigenen Vertreters 1. Genf, 26 Nov. Sir John Simon reiſte geſtern nach Paris und heute mit einem Eilzug nach London. Er teilte den Journaliſten mit, daß er Ende der nächſten Woche wieder nach Geuf kommen werde, denn die Veran⸗ ſtaltung der Fünfer⸗Beſprechung ſei ſo gut wie geſichert. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot werde an dieſer Konferenz teilnehmen. Er kommt am Mittwoch nach Genf. Schwarzbrennerei aufgedeckt — Dütſſeldorf, 26. Nov. Die Zollfahndungsſtelle Hat feſtgeſtellt, daß in einer in Hilden betriebenen Brennerei ſeit ſechs Jahren in großem Umfange ſchwarz gebrannt worden iſt. Es wurde ſtets doo p⸗ pelt und dreimal ſoviel Getreide ein⸗ gemaiſcht, als angemeldet worden war. Der mehr⸗ erzielte Branntwein wurde auf raffinierte Weiſe heimlich abgeleitet. Die Menge des verſchobenen Alkohols wird auf etwa 200 000 Liter veranſchlagt. Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 26. Nov. Der Wortlaut der amerikaniſchen Note über die Kriegsſchuldenfrage iſt geſtern den Mitgliedern des engliſchen Kabinetts zugeſtellt wor⸗ den und wird heute in der Preſſe veröffentlicht. Die Kabinettſitzung, die urſprünglich geſtern ſtattfinden ſollte, iſt auf Sonntag abend vertagt worden. Am Montag wird eine Vollſitzung in Downingſtreet ſtatt⸗ finden, bei der die neue Note Englands an den Präſidenten Hpover beſprochen werden wird. Die engliſche Regierung iſt nach wie vor zuverſichtlich, daß ſich der amerikaniſche Kongreß ihren Argumen⸗ ten nicht verſchließen wird. Macdonald ſprach geſtern auf einer politiſchen Verſammlung in Retford, dem Wahlbezirk ſeines Sohnes, über die Frage der Kriegsſchulden an Amerika. Nachdem er zunächſt die Geſchichte der Schulden dargelegt hatte, fuhr er fort:„Wir näher⸗ ten uns den Vereinigten Staaten und forderten ſie auf, verbunden mit uns die ganze Frage zu ſtudie⸗ ren. Während ein Abkommen ausgearbeitet werden würde, das den Anforderungen der ganzen Welt genügen würde, ſchlugen wir vor, daß die am 15. des nächſten Monats fällige Zahlung aufgeſchoben würde. Wir fragten nicht nach Streichung, wir fragten auch nicht nach Reduzierung, wir wollten nichts anderes, als daß der vertragliche Zahlungstermin, alſo der 15. Dezember, verſchoben würde, während wir eine Gelegenheit hätten, unſere Anſichten über die allge⸗ meine Situation auszutauſchen. Die Regierungen müſſen in ihrer Politik darauf hinzielen, den Weg der Welt von dem Hindernis der Kriegsſchulden zu befreien. Ich kann noch nicht ſagen, was das Ergeb⸗ nis unſerer Diskuſſion ſein wird. Dieſe Beſprechun⸗ gen können keine unfreundliche Stimmung in uns aufkommen laſſen, denn den Amerikanern geht es nicht anders als uns ſelbſt. Ich glaube, daß durch gemeinſame An⸗ ſtrengungen eine Löſung gefunden werden kann, die es ermöglicht, den 15. Dezember ver⸗ ſtreichen zu laſſen, daß die Zukunftsausſichten geprüft und erwogen werden und daß ein neues Abkommen unter Leuten getroffen wird, die guten Willens ſind und die verſtehen, was die augenblickliche unglückliche finanzielle Lage für die Welt bedeutet und was es heißt, in einer ſolchen Welt zu leben.“ Vor dieſer zuverſichtlichen Rede, die allgemein mit großer Begeiſterung aufgenommen wurde, wehrte ſich Macdonald gegen die vielen Gerüchte und die Be⸗ hauptung, er ſei krank und könne ſich nur mit Mühe Macdonald bleibt zuverſichtlich Der engliſche Miniſterpräſident hofft immer noch auf ein Schulden Moratorium aufrecht erhalten. Man konnte aber auch geſtern be⸗ merken, daß Macdonald ſehr müde und er⸗ ſchöpft iſt. Man iſt allgemein der Meinung, daß die Pflichten eines Premierminiſters beſchränkt wer⸗ den ſollten, um ihm mehr Zeit zur Erholung zu geben. Amerikaniſches Entgegenkommen? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters a Paris, 26. Nov. Im geſtrigen Kabinettsrat wurde entgegen der allgemeinen Erwartung in dem Kabinettsrat das amerikaniſche Schulden problem über⸗ haupt nicht diskutiert. Herrivt ſetzte ſeine Kollegen lediglich über den Inhalt der amerika⸗ niſchen Antwortnote in Kenntnis. Den Journa⸗ liſten teilte er mit, daß er noch nicht im Beſitz aller Informationen ſei, die er haben müßte, um im Schoße der Regierung poſitive Beſchlüſſe faſſen zu können. Für Samstag abend hat er Sachverſtän⸗ dige in das Außenminiſterium berufen. In der Konferenz, die die leitenden Beamten des Außen⸗ und Finanzminiſteriums vereinigen wird, ſoll das Schuldenproblem eingehend geprüft werden. Nach⸗ bem die Ergebniſſe dieſer Sachverſtändigenaus⸗ ſprache vorliegen, will Herriot in einem am Montag oder Dienstag ſtattfindenden Kabinettsrat die Schuldenfrage auf das Programm ſetzen. An unter⸗ richteter Stelle verlautet, daß Frankreich wahrſcheinlich eine zweite Note nach Waſhington ſchicken wird. Sollten daun die Beſprechungen zwiſchen der Pariſer und der Waſhingtoner Regle⸗ rung am Fälligkeitstage noch nicht abgeſchloſſen ſein, ſo würde die franzöſiſche Regierung an die B... den Betrag von 500 Millionen Franken überweiſen, über den erſt nach Beendigung der franzöſiſch⸗ amerikaniſchen Schuldenbeſprechungen verfügt wer⸗ den könnte. Inzwiſchen liegen aus Newyork Nachrichten vor, die von einem neuen amerikaniſchen Plan zur Erleichterung der franzöſiſchen Schuldenzah⸗ lungen ſprechen. Auf Grund des von einer Tele⸗ graphen⸗Agentur verbreiteten Plans ſollen die am 15. Dezember fälligen Zahlungen ohne Eingreifen des Kongreſſes erleichtert werden. Die Erleichterungen würden darin be⸗ ſtehen, daß Amerika ſich mit der Annahme auslän⸗ diſcher Währungen anſtelle von Dollarzahlungen einverſtanden erklären und bezüglich England die Ausführung eines Teils der Zahlungen zulaſſen würde. Meldung des Wolff⸗ Büros — Karlsruhe, 26. Nov. Unter der Ueberſchrift„Am Scheideweg der badi⸗ ſchen Politik“ veröffentlicht die Badiſche Zentrums⸗ Preſſekorreſpondenz einen Artikel des Parteichefs Dr. Föhr, in dem es u. a. heißt: Am kommenden Sonntag veranſtaltet die SPD. Badens den Parteitag in Offenburg. Das Ziel dieſes Parteitages iſt es, die Haltung der Sozial⸗ demokratie gegenüber dem Konkordat feſtzulegen. Die Sozialdemokratie erklärte ſich zu dem Abſchluß von Kirchenverträgen 1929 bereit. Der damalige ſozialdemokratiſche Unterrichtsminiſter Remmele hat in loyaler Durchführung dieſer Koalitionsver⸗ einbarung den Abſchluß von Kirchenverträgen zu fördern ſich bemüht. Die Loyalitätspflicht, dieſes Ab⸗ kommen zu halten, beſteht alſo in gleicher Weiſe nicht nur für den Fraktionsvorſitzenden Rückert, ſondern FF Das Jentrums⸗Altimatum an die SPD Badens auch für den Landesvorſitzenden Reinbold. Wenn der Landesvorſitzende nun dieſe Vereinbarung ſelbſt nicht hält, ſondern auf dem Wege über den Parteitag die Fraktion zwingen will, von der Stimmenthaltung zur Ablehnung überzugehen, ſo iſt das ein unerhörter Verſtoß gegen Treu und Glauben, gegen die politiſche Moral. Wenn der ſozialdemokratiſche Parteitag dem An⸗ ſinnen des Landesvorſitzenden Rechnung tragen ſollte, ſo bedeutet dies, daß ein völliger Wandel in der badiſchen Politik herbeigeführt werden ſoll. Keine Partei, die einen Funken Ehrgefühl hat, kann ſich von dem anderen Koalitionspartner ein Diktat ge⸗ fallen laſſen, wie es anſcheinend mit dem ſozialdemo⸗ kratiſchen Parteitag beabſichtigt wird. Der Abſchluß eines Konkordats mit dem Heiligen Stuhl iſt eine Staatsnotwendigkeit. Der Beſchluß des Parteitages würde zwangs⸗ läufig für die badiſche Politik eine gewiſſe Eutwicklung einleiten, für die die Verant⸗ wortung nur der Sozialdemokratie zugeſcho⸗ ben werden müßte. Für das Zentrum ſtellt ſich die Situation einfach dar: Es iſt bereit, die Arbeitsgemeinſchaft auf der bisherigen Baſis fortzuſetzen. Kulturpolitiſch be⸗ deutet das, daß die Linie, wie ſie ſeit 1918 eingehal⸗ ten wurde, auch weiterhin richtunggebend ſein muß. Es bedeutet weiter, daß an der Vereinbarung über das Konkordat bei Schaffung der Regierungskoali⸗ tion und bei der Einigung über den inhalt feſtzuhalten iſt. Ein Verſtoß dagegen würde vom Zentrum automatiſch dahin verſtanden werden müſſen, daß die Sozialdemokratiſche Partei einſeitig Koalitionsvereinbarungen trifft, Treu und Glauben aufs ſchwerſte verletzt, kulturpolitiſch die bisherige Linie, auf der allein mit dem Zentrum eine Ar⸗ beitsgemeinſchaft beſtehen konnte, verläßt und da⸗ mit die ſeit 14 Jahren beſtehende Arbeitsgemein⸗ ſchaft mutwillig, aber bewußt zerſchlägt. Daß im badiſchen Zentrum ein Beſchluß des Parteitages im Sinne der ſozialdemokratiſchen Landesleitung ſo ausgelegt werden muß, ſoll hiermit in aller Deut⸗ lichkeit ausgeſprochen werden. Eine derartige Entſcheidung des Parteitages würde vom Zentrum automatiſch als Löſung der Kolalition betrachtet werden.„Wir ſtehen, ſo heißt es am Schluß, in der badiſchen Politik tatſächlich am Scheidewege. Die Entſcheidung liegt bei der Sozial⸗ demokratie und ihrem Offenburger Parteitag. Mit dem Beſchluß des Parteitages der badiſchen Sozial⸗ demokratie wird über die derzeitige badiſche Regie⸗ rungskbalition automatiſch entſchieden ſein.“ 8 Dieſer Artikel bedeutet nach dem Beſchluß des Zentrumsparteivorſtandes, den wir geſtern bereits meldeten, ein Ultimatum an die Sp. Da aber weite Kreiſe der SPD darnach ſtreben, auch in Baden wie im Reich in die Oppoſition zu gehen, ſo iſt es ſehr fraglich, ob die Warnung des Zentrums die SPD von einer Ablehnung des Konkordats abhalten kann. Zwei Todesurteile eines Sondergerichts Meldung des Wolff⸗Büros — Bielefeld, 26. Nov. Das Sondergericht Bielefeld verurteilte in der Nacht zum Samstag nach zweitägiger Verhand⸗ lung die Einbrecher Petri und Opmeier wegen gemeinſchaftlichen Totſchlags, begangen an dem Oberlandjäger Tiemann, gemäß der Terrornotver⸗ ordnung vom 9. Auguſt 1932 zum Tode. In den Morgenſtunden des 6. Oktober verübten auf der Landſtraße Iſſelhorſt bei Bielefeld drei Ein⸗ brecher, nämlich Kniepkamp, Petri und Opmeier, auf den Oberlandjäger Tiemann aus Iſſelhorſt einen Feuerüberfall und ſtreckten den Beamten durch vier⸗ zehn Schüſſe nieder. Kniepkamp hatte nach ſeiner Entdeckung durch die Polizei Selbſtmord durch Er⸗ ſchießen verübt. Todesopfer einer politiſchen Schlägerei — Berlin, 26. Nov. Zwiſchen einem Reichsbanner⸗ mann und zwei Nationalſozialiſten kam es zu einer Schlägerei, in deren Verlauf einer der beiden Natio⸗ nalſozialiſten zu Boden geworfen wurde. Er erlitt eine Gehirnerſchütterung, der er erlag. Schüſſe auf einen PD⸗Zug — Duisburg, 26. Nov. Der FPDegZug 25, der auf der Strecke Paris— Aachen Berlin verkehrt, wurde geſtern abend beſchoſſen. Der Zug ſollte in wenigen Minuten in den Duisburger Hauptbahn⸗ hof einlaufen, als auf ihn einige Schüſſe abgegeben wurden. Ein Geſchoß durchſchlug ein Abteilfenſter; glücklicherweiſe wurde jedoch niemand verletzt. 12 Perſonen in einem Strohſchober verbrannt — Prag, 26. Nov. brannte ein rieſiger Strohſchober nieder. Bei den Aufräumungsarbeiten wurden in der Aſche ver⸗ ſchiedene menſchliche Knochen gefunden. Perſonen aus der Umgebung ſagen aus, daß am Tage der Kataſtrophe 12 Perſonen in dem Schober geſchlafen haben ſollen. Die könende Schrift Umwälzung auf dem Gebiete der Ton wiedergabe Auf dem Gebiete der Tonwiedergabe iſt eine neue Senſation zu verzeichnen, die zunächſt für das Kino und ſpäter auch für die geſamte Muſikgeſtaltung von umwälzender Bedeutung werden kann. Eigentlich handelt es ſich diesmal nicht um die elektriſche Erfaſſung von Ton und Klang zum Zweck ihrer Wiedergabe, ſondern um die Möglichkeit der unmittelbaren Niederſchrift von Lauten, um eine tönende Schrift, um eine ſynthetiſche Muſik. Bekanntlich iſt es ſchon ſeit Jahren möglich, ſyn⸗ thetiſche Filmbilder herzuſtellen. Die erfolgreiche Micky⸗Maus iſt der beſte Beweis dafür. Jetzt ſoll derſelbe Prozeß, der zur Entſtehung der Micky⸗Maus geführt hatte, auch auf den Ton angewandt werden. Der Gedanke lag auf der Hand, daß die Zick⸗Zack⸗ Linien, Streifen und Zeichen, die durch Verwandlung der elektriſchen Tonſchwingungen in Lichtwellen auf dem Tonfilmſtreifen entſtehen, künſtlich mit Men⸗ ſchenhand auf dieſem Streifen erzeugt werden könn⸗ ten. Die Verſuche, die bis jetzt in dieſer Richtung gemacht worden ſind, mißglückten, bis es endlich dem Tonfilmforſcher Pfenninger gelang, tönende Zei⸗ chen niederzuſchreiben. Pfenninger erforſchte und ergründete zuerſt auf das Genaueſte die Zuſammenhänge zwiſchen den Tönen der menſchlichen Stimmen und den Klängen der Muſtkinſtrumente einerſeits und den dadurch her⸗ vorgebrachten ſchwarzweißen, ſchattenartigen Zeichen auf dem Filmſtreifen andererſeits. Er gelangte zu dem Ergebnis, daß jedem Ton ein beſonderes Zeichen entſpricht. Er ging dann zur Erforſchung der Halb⸗ und Vierteltöne über und ſtellte ſomit die Grund⸗ lagen für die tönende Schrift au, 7 Die tönende Schrift befindet ſich ſelbſtverſtändlich noch im Anfangsſtadium der Entwicklung. Man braucht aber keine 1 W zu be⸗ sitzen, um ſich vorzuſtellen, welche Ausblicke ſich durch die Vervollkommnung dieſer Erfindung nicht nur für die Tonwiedergabe, ſondern auch für die Tonerzeugung eröffnen werden. Sie bietet nämlich die Möglichkeit, in Zukunft eine neue Welt von Tönen und Klängen zu erzeugen, die das menſchliche Ohr in ſolcher Zu⸗ ſammenſtellung noch nie gehört hatte. Wenn der ein⸗ geſchlagene Weg folgerichtig weiter beſchritten wird, ſo wird es möglicherweiſe durch Zeichenkombinatio⸗ nen auf dem Filmſtreifen gelingen, Töne zu erzeugen, die bis jetzt von keinem Muſikinſtrument hervorge⸗ bracht werden konnten und ſomit das menſchliche Ge⸗ hör in gewaltigem Ausmaße bereichern. Der zukünftige Komponiſt wird mit Hilfe der im Ton reproduzierten Zeichen über eine Fülle von Klängen und melodiſchen Bildungen verfügen, der gegenüber die Sinfonien der heutigen Zeit als ganz primitive muſikaliſche Schöpfungen erſcheinen werden. In der weiteren Perſpektive liegt die Möglichkeit einer ausgezeichneten kunſtvollen Imitation der menſchlichen Stimme. Wenn einmal die Zeichen, die auf dem Tonfilmſtreifen die Vokale und Konſonanten unſerer Sprache wiedergeben, einwand⸗ frei feſtſtehen, ſo wird es ohne weiteres leicht möglich ſein, ein tönendes Zeichenalphabet herzuſtellen, eine optiſche Niederſchrift der menſchlichen Sprache. Damit nicht genug. Wie eine photographiſche Platte durch die Kunſt des Photographen retuſchiert und verſchönert werden kann, in ähnlicher Weiſe wird man das geſprochene Wort, den Klang und die Mo⸗ dulatton der menſchlichen Stimme zur höchſten Voll⸗ kommenheit geſtalten können. Ein weites Gebiet der Tonretuſchierung eröffnet ſich ſomit für die Kino⸗ induſtrie, und kein Sänger wird in Zukunft Gefahr. laufen, das hohe Ce nicht ganz einwandfrei bewältigt zu haben. Denn der Tonretuſcheur würde mit Leich⸗ tigkeit durch eine gewiſſe Verdichtung des Zeichens auf dem Filmſtreifen den Ton in beliebiger Weiſe regulieren können. i. Freilich handelt es ſich bei dieſen Vermutungen um die Zukunftsmuſik im wahrſten Sinne des Wortes. Nach den bisher gemachten Erfahrungen ſteht es aber allerdings feſt, daß dieſe Zukunftsmuſik, das ſynthetiſche Kammerorcheſter und die gezeichnete Sinfonie keine Ausgeburt der Phantaſie eines Ro⸗ manſchriftſtellers darſtellt, ſondern im Bereiche der techniſchen Wunder unſeres erfindungsreichen Zeit⸗ alters liegt. 5 Vom Spielplan des Nationaltheaters. Heute Wiederaufnahme des„Zigeuner baron“ im Na⸗ tionaltheater.— Am Montag kommt Verdis „Troubadour“ zur Wiederholung. Den Grafen Luna ſingt Chriſtian Könker.— Das Gaſtſpiel des Deutſchen Theaters Berlin am Mitt⸗ woch mit Gerhart Hauptmanns„Roſe Bernd“ ſchließt die Aufführungen zur Geburtstagsfeier des Dichters ab. Es zeigt das Werk in der vor kurzem in Berlin erfolgten Neuinſzenierung von Carl Heinz Martin. Die Roſe ſpielt Paula Weſſely, die durch ihren Erfolg in dieſer Rolle in die erſte Reihe der Berliner Schauſpielkräfte getreten iſt. Katholizismus und moderne Literatur. Die Vereinigung katholiſcher Akademiker hatte zu einem Vortrag von Pater Friedrich Muckermann über das Thema„Der Katholi⸗ ö is mus im Spiegel der modernen Lite⸗ ratur“ eingeladen. Der große Saal des Kolping⸗ hauſes war voll beſetzt, wie ſtets bei den Vorträgen dieſes ausgezeichneten Geiſtlichen und Redners, für den Geiſtesleben und Religion auf einer Ebene lie⸗ gen. Gerade auf dem Gebiet der Literatur zeigt ſich der tiefe Zwieſpalt im deutſchen Volk. Und ſchon bei der Erwähnung dieſes Gegenſtandes zeigt ſich der tolerante und menſchenkundige Prieſter, in⸗ dem er ſagt, daß wohl bei vielen Schriftſtellern der Kampf gegen das Chriſtentum auf Mißverſtändniſſer beruhe, weil eben viele aus Umgebungen kommen, in die nie ein chriſtliches Wort gedrungen iſt. Dabei müßte man aber die chriſtlichen Bücher ſuchen, die die wunderbare Sprache Nietzſches und Schopen⸗ hauers aufweiſen.— In ſeiner Klaſſiftzierung der heutigen Literatur betonte der Vortragende zunächſt, daß es zu allen Zeiten Dichter gegeben hat, die die Idee der Schönheit ſelbſt hatten. Stefan George iſt einer von ihnen. Es kommt die Sehnſucht des Menſchen nach neuer Form zum Ausdruck, wie etwa in der Jugendbewegung der Drang nach feierlichen Aufzügen. Ludwig Klages verwirft alle Metaphyſik, ihm ſind Sinnbilder und Symbole der letzte Sinn der Welt. In dieſer Welt ſpürt man doch eine ge⸗ wiſſe Kriſe, die Kriſe aller äſthetiſchen Kultur; es wird ein Ziel vorausgenommen, das erſt durch ethi⸗ ſche Schulung gewonnen werden muß. Was die reli⸗ giöſe Literatur angeht, ſo kommt ſie nur ſelten zu ſtarker Geſtaltung, daher wirkt ſie auch nicht mehr auf die Menſchen. Immer ſind auch Dichter vom Sozialen ausgegangen. Warum, fragt Muckermann, hat die katholiſche Literatur dieſen Dingen nicht ihre Kräfte gewidmet, was hätte ſie an ſozialer Geſin⸗ nung ſchaffen können!— Verhältnismäßig wenig ſagte Muckermann über die religiöſe Linie in der Literatur. Ihre Transzendenz iſt ſtark in den Hin⸗ tergrund getreten, das hat Hermann Stehr wohl am tiefſten empfunden. Daß die Kirche auch in der modernen Zeit ihren Glauben an den Menſchen nicht verliert, hob Pater Muckermann zum Schluß be⸗ ſonders hervor, und damit hat er ſeine Einſtellung zu dem ganzen Problemkreis und die des Katholizis⸗ mus zur Literatur gekennzeichnet. Starker Beifall dankte für die lichtvollen, glänzend vorgetragenen Ausführungen. O Klaviermuſik im Rundfunk. Von der Mann⸗ heimer Sendeſtelle des Stuttgarter Rundfunks aus trat Frau Erna Toepel⸗Roedig, die wir be⸗ reits im vorigen Konzertwinter gelegentlich einer Rundfunkſendung und neuerdings im Balladen⸗ Abend der„Deutſchen Hausmuſik“ als treffliche Pia⸗ niſtin kennen gelernt hatten, mit einer Konzert⸗ Stunde vor die Rundfunk⸗Hörerſchaft. Diesmal ſtanden Tſchaikowſkys Fedur⸗Variationen, die h⸗moll⸗ Ballade und Valſe impromptu von Liſzt am Pro⸗ gramm. Das techniſch ſolid fundierte Können der geſchmackvollen Spielerin in, Verbindung mit geſchul⸗ tem Stilgefühl und ſorgfältiger Einfühlung trat bei allen Werken beſtens in Erſcheinung. Die pathe⸗ tiſchen Stilelemente in Liſzts Ballade verſtand die Vortragende ebenſo glücklich herauszuarbeiten, wie ſeinen Eſprit im leichtbeſch.vingten Valſe Im⸗ promptu. Frau Toepel⸗Roedig, die mit einer hef⸗ tigen Indiſpoſition zu käurpfen hatte, führte nichts⸗ deſtoweniger ihr Programm tadellos durch und be⸗ reitete den Freunden virtuoser Klaviermuſik viel Anregung. m. Eröffnung der Newyorker Metropolitan Oper. Mit der amerikaniſchen Erſtaufführung von Ver⸗ dis„Simone Boccanegra“ hat die Newyor⸗ ker Metropolitan⸗Oper ihre neue Spielzeit eröffnet. Da die Preiſe außerordentlich herabgeſetzt worden ſind, verſpricht ſich die Direktion von der kommenden Saiſon einen einigermaßen befriedigen⸗ den Jinanziellen Ausgleſc t f 4 Konkordats⸗ An der Grenze Groß⸗Prags 4 . 3 12 Samstag, 26. Novemver 1932 Neue Mannheimer Zeitung 75 Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 552 Aus der Stadtratsſitzung Beſtätigung der neuen Fürſorge⸗Richtſätze Der Landeskommiſſär für die Kreiſe! annheim, Heidelberg, Mosbch hat durch Entſchließung vom 10. November ds. Is. gemäß Art. 11 der badiſchen Haus⸗ haltsnotverordnung den Einſpruch des Stadt⸗ rats Mannheim gegen die Anordnung des Ober⸗ hürgermeiſters vom 2. 8. 1932 über die Neufeſt⸗ ſetzung der Fürſorge⸗Richtſätze mit der Maßgabe als ſachlich unbegründet zurückgewie⸗ ſen, daß mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 an bei Heilmitteln, Medikamenten u. dergl. jewe ein feſter Betrag von 15 Pfg. vom Fürſorge⸗Empfänger zu er⸗ ſetzen iſt. Dieſe Entſchließung ändert die Anordnung des Oberbürgermeiſters nur inſoweit ab, als an Stelle der 10prozentigen Beteiligung der Hilfsbedürftigen an den Koſten der Arzneien ein feſter Betrag von 15 Pfg. für jedes Medikament tritt. Dienſtverhältniſſe der Aſſiſtenzärzte bei den ſtädtiſchen Krankenanſtalten Nachdem der Stadtrat durch Beſchluß vom 10. November den Antrag des Oberbürgermeiſters auf Erlaß einer Satzung über die Dienſt⸗ verhältniſſe der Aſſiſtenzärzte bei den ſt ä dt. Krankenanſtalten abgelehnt hatte, ordnete der Oberbürgermeiſter gemäß Artikel 11 der badiſchen Haushaltnotverordnung vom 9. 10. 1931 an, daß die Satzung am 1. Januar 1933 in Kraft zu treten habe. Der Stadtrat beſchloß gegen dieſe Ent⸗ ſcheidung des Oberbürgermeiſters Einſpruch an die Staatsaufſichtsbehörde zu erheben. Dienſtbetrieb an Allerheiligen Während bisher an Allerheiligen die ſtädtiſchen Dienſtſtellen geſchloſſen waren, wird mit Wirkung vom Jahre 1933 ab die Dienſtzeit ſo geregelt, daß der Dienſtbetrieb um 13 Uhr endet. Reichszuſchuß für größere Inſtandſetzungen von Wohngebäuden Aus den von der Reichsregierung zur Belebung der Wirtſchaft zur Verfügung geſtellten 50 Mill. ſind der Stadt Mannheim 240 000% zur Gewäh⸗ rung von Zuſchüſſen für Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten an Wohngebäuden, Teilung von Wohnungen und Um bau von Räumen zu Wohnungen zugewieſen worden. Davon wurden bis jetzt für größere In⸗ ſtandſetzungen 45 165% für Wohnungsteilungen 10 910/ und für Umbau von Räumen zu Woh⸗ nungen 12 024 /, zuſammen 68 099 /, verwendet. Anträge auf Zuſchüſſe ſollten baldmöglichſt geſtellt werden, da die Friſt vorausſichtlich Mitte Januar abläuft. Weitererhebung des Brückenzolls Aenderung des Erheberamtes Im Zuſammenhang mit der Fertigſtellung und Uebergabe der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen war auch die Frage aufgetaucht, ob der Brückenzoll für Fuhrwerke und Tiere weitererhoben werde. Dieſe Frage iſt nun dahin entſchieden, daß nicht mehr die Reichsbahndirektion Ludwigshafen, die bisher den Brückenzoll erhob, ſondern das bayeriſche Hafenamt in Lud⸗ wigshafen den Zoll erhebt. Die Beamten der Reichs⸗ bahn ſind zurückgezogen worden. An ihrer Stelle erheben fetzt die Beamten des Hafenamts ſeit dem 20. November den Brückenzoll. In früheren Jahren erbrachte die Erhebung einen Betrag von 80⸗ bis 100 000 Mark. Heute iſt dieſe Einnahme naturgemäß etwas geſchrumpft. Doch glauben die Länder Bayern und Baden, die jetzt die Brücke zu verwalten haben, auf die immerhin noch beträchtliche Einnahme aus dem Brückenzoll nicht verzichten zu können. Der Brückenzoll wird von Einſpännerfuhrwerken (unbeladen) bei jeder Fahrt über die Brücke, gleich welcher Richtung, in einer Höhe von 20 Pfennig er⸗ hoben. Er erhöht ſich bei einem beladenen Zwei⸗ ſpännerfuhrwerk auf 80 Pfg. Für Kleintiere ſind 10 Pfennig, für Großtiere 20 Pfg. Brückenzoll zu entrichten. Wenig bekannt dürfte ſein, daß auch die Rhein⸗Haardtbahn und die Straßen⸗ bahn Mannheim⸗ Ludwigshafen eine „Brückenbenützungsgebühr“ zahlen, die für jede Stadt 11000 Mark beträgt! Die Motorfahr⸗ zeuge ſind deshalb vom Brückenzoll befreit, weil ſie durch die Kraftfahrzeugſteuer belaſtet ſind. Die Unterhaltungs⸗ und Reinigungs⸗ koſten der Rheinbrücke werden durch die Ein⸗ nahmen aus dem Zoll und durch den Zuſchuß der ſtädtiſchen Straßenbahn Mannheim⸗Ludwigshafen mit 22 000 Mark voll gedeckt. Der Fuhrwerksver⸗ kehr weiſt ſtändig fallende Tendenz auf. * Warnung. Das Kathol. Knabenwaiſen⸗ haus„St. Anton“, A 4, 4, warnt hiermit öffent⸗ lich vor Perſonen, die vorgeben, im Auftrage oder zugunſten des Waiſenhauſes zu ſammeln oder an⸗ geblich im Hauſe gefertigte Arbeiten zum Kaufe an⸗ bieten. Die Anſtalt macht vielmehr darauf aufmerk⸗ ſam, daß ſie niemals Haus⸗ oder Straßenſammlun⸗ gen veranſtaltet und ebenſo niemals Handarbeiten oder Gegenſtände zum Verkauf bringen läßt Ueber dieſes zeitgemäße Thema ſprach im Mannheimer Hausfrauenbund vor einer zahlreichen Hörerinnenſchar das Mitglied des Reichswirtſchaftsrates Frau Emma Kromer. Die Rednerin wies zunächſt darauf hin, daß von der Kriſe letzten Endes Alle betroffen ſind. Selbſt die noch Verdienenden haben in der Familie oder im Freundeskreiſe zahlreiche Fälle von Arbeitsloſig⸗ keit, ſo daß ſich die Kriſe in jedem Heim, in jeder Familie auswirkt. Das verlangt aber, daß die Hilfe von Meuſch zu Menſch noch ſtärker einſetzen muß, damit auch dieſer Winter ohne größere Unruhen überſtanden wird. So tritt neben die Fürſorge des Staates die der Familien untereinander. Dabei darf man nicht außer Acht laſſen, daß durch die enge Verflechtung mit der Weltwirtſchaft, die Kriſe durch uns allein nicht behoben werden kann. Kontingente, Zollerhöhungen uſw bedeuten nichts anderes, als daß in Wahrheit ein Handels⸗ krieg geführt wird, der ſich in jedem Haushalt aus⸗ wirkt. Dazu beſteht die Tatſache, daß, durch das ungeheuere Tempo in der Rationaliſierung unſerer Wirtſchaft, die Maſchine ſtatt zum Freund ein Feind der Menſchen geworden iſt. Hierfür brachte Frau Kromer intereſſantes Beweismaterial aus verſchiedenen Fabriken, z. B. aus einer Näh⸗ maſchinenfabrik. Mit Einführung des laufenden Bandes wurde die Kopfleiſtung um etwa 400 v. H. geſteigert. Dafür mußten aber 70—80 v. H. der Arbeiter entlaſſen werden. Ein ganz kraſſes Bei⸗ ſpiel aus einer amerikaniſchen Fabrik gab noch mehr zu denken. Dort ſtellt eine einzige Ar⸗ beiterin in acht Stunden ſoviel Garn her, als vor 150 Jahren 45 000 Hausfrauen ſpinnen konnten. Durch die geſchrumpfte Kaufkraft als Endergebnis der Arbeitsloſigkeit beſteht aber keine Möglichkeit, die Ueberproduktion aufzunehmen. Neben der materiellen ſteht zugleich die ſeeliſche Net der Erwerbsloſen. Sehr eingehend ſprach daran anſchließend Frau Kro⸗ mer über den freiwilligen Arbeitsdienſt, der aus den Reihen der Jugend heraus als Selbſt⸗ hilfe entſtand, wodurch dieſe ihrem Leben eine Sinn⸗ erfüllung gegeben hat. Der Gemeinſchaftsgeiſt iſt dabei ein weiteres erfreuliches Moment. Doch darf das Ziel nicht ſo weit geſteckt werden, daß zu Gunſten dieſer pädagogiſch äußerſt wertvollen Einrichtung andere pädagogiſche gekürzt werden. Wichtig iſt da⸗ bei die Aufgabe, auch die Frauen in den freiwil⸗ ligen Arbeitsdienſt zu ſtellen. Auch die Ueberſiedlung vom Weſten nach dem Oſten ſtreifte die Rednerin. Während im Oſten auf den Quadratkilometer nur 40 Menſchen kommen, befinden ſich im Weſten 900 Menſchen auf Aus dem Kreisrat Mannheim Aus der jüngſten Sitzung des Kreisrats Mannheim wird berichtet: Behufs Erwirkung von Zuſchüſſen aus den von der Reichsregierung zum Zwecke der Arbeitsbeſchaffung im Straßen⸗ bau zur Verfügung geſtellten Mitteln wurde ein umfangreiches Arbeits beſchaffungs⸗ programm für die Kreisſtraßen und Kreiswege aufgeſtellt.— Zu den Koſten der Verbreiterung der Brücke bei der Rau⸗ tenmühle im Zuge des Kreiswegs No. 1 auf Gemarkung Ladenburg wurde ein Kreiszuſchuß be⸗ willigt.— Für die beim Sturmſchaden in der Krei gemeinde Laudenbach am 13. Oktober 1932 vernichteten 190 Obſtbäume iſt Erſatz in Jungbäumen auf Kreiskoſten zu leiſten.— Der Ar⸗ beitsgemeinſchaft für Kindererholung in Mann⸗ heim wurde für die in den Monaten September und Oktober 1932 zur Erholung auswärts ent⸗ ſandten Kinder ein Kurkoſtenbeitrag bewilligt.— Auf Grund der Ermächtigung durch die Kreisver⸗ ſammlung vom 15. Juni 1932 wurde der end⸗ gültige Kreisſteuerfuß für das Rech⸗ nungsjahr 1932 wie folgt feſtgeſetzt: für das Grundvermögen auf 6,1 Pfg., für das Betriebsver⸗ mögen auf 2,4 Pfg. und für die Gewerbeerträge auf 43 Pfg. Für das Rechnungsjahr 1933/34 ſind Vorauszahlungen in Höhe der Kreisſteuerſätze für 1932 zu leiſten.— Als Beiſitzer in den Verwal⸗ tungsausſchuß des Arbeitsamts Weinheim ſind die bisherigen Amtsinhaber wieder vorzuſchlagen. Landesfeſt des Evangeliſchen Bundes Der Landesvorſtand des Evang. Bundes erſucht uns um Aufnahme folgender Zuſchrift: November in Mannheim⸗Neckarau die Landes ⸗ verſammlung des Badiſchen Hauptver⸗ eins des Evangeliſchen Bundes ſtatt. In der breiten Oeffentlichkeit iſt der Evang. Bund viel⸗ leicht die meiſtumſtrittene proteſtantiſche Organiſation. Es iſt das durch den Aufgabenkreis des Evang. Bun⸗ des bedingt. Will er doch die Intereſſen der evan⸗ geliſchen Kirche und des deutſchen Proteſtantismus auf allen Gebieten des Lebens wehrend und wahrend ſchützen. Er hat ſeine Stimme zu erheben, ſobald im Streit der Konfeſſionen und Weltanſchauungen der evangeliſchen Sache irgendwie Gefahr droht. Er Wie bereits mitgeteilt wurde, findet vom 26.28. Wirliſchaftstriſe und Lebensführung Im Mannheimer Hausfrauenbund ſprach Frau Emma Kromer einem Quadratkilometer. Neben der Randſiedlung in Form von Selbſthilfe, die als Nothilfe angeſehen werden muß, gibt die Reichsregierung jetzt die Mög⸗ lichkeit, Eigenheime zu erſtellen, wodurch das Bauhandwerk belebt wird. Der Hausfrau obliegt es, nicht nur für das leibliche Wohl der Familie, ſondern auch dafür zu ſorgen, daß die Freude nicht aus der Familie ſchwindet. Nichts wäre verkehrter, als daß Hausfrauen, die es noch einigermaßen kön⸗ nen, jetzt nicht kaufen. Neben dem ſinnvollen Sparen muß das ſinn⸗ volle Kaufen ſtehen. Sehr eingehend und intereſſant waren die Aus⸗ führungen über den Gedanken der Autarkie. Frau Kromer betonte zunächſt, daß es eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit für jede Hausfrau ſein müſſe, deutſche Ware zu kaufen, wenn ſie qualitativ der ausländiſchen entſpricht, z. B. deutſche Molkerei⸗ erzeugniſſe, beſonders Käſe; ferner Textilien, Garne, Leder⸗ und Goldwaren uſw. In ernſten Worten geißelt ſie die Sucht, alles ausländiſche als beſſer anzuſehen und verurteilte es ſcharf, daß täglich noch für 324000 Mark franzöſiſche Parfüms einge⸗ führt werden. Dagegen kann durch die Umſtellung in der Ernährung, mit der Erkenntnis der Vitamine und dem dadurch geſteigerten Obſtverbrauch, unſer Bedarf an Obſt gar nicht durch die einheimiſche Pro⸗ duktion gedeckt werden, beſonders wenn wie dieſes Jahr ein ſchlechtes Obſtjahr iſt. So ſind wir auf ausländiſches Obſt ebenſo wie auf Rohſtoffe ange⸗ wieſen. Intereſſant iſt dabei, daß z. B. von dem Er⸗ lös der eingeführten Bananen achtzig Prozent in Deutſchland verbleibt. Würde der Autarkie⸗ gedanke zur Tat, ſo käme unſere ganze See⸗ ſchiffahrt zum Erliegen. Was das bedeutet, wiſſen die Mannheimer aus eigener Erfahrung von ihren Umſchlagshäfen. Es kann, nachdem Deutſch⸗ land nun Induſtrieſtaat geworden iſt, nicht von heute auf morgen ein Agrarſtaat wieder daraus ent⸗ ſtehen. Wir können im Zeitalter des Luftſchiffes das Rad nicht auf die Zeit der Poſtkutſche zurückdrehen; heute heißt es: „Gedeiht die Induſtrie, ernährt ſei Menſch und Vieh.“ Kein Abſchließen von der Außenwelt kann uns vorwärts bringen. Wir müſſen die deutſche Qualitätsware wieder ins Ausland und der Welt den Reichtum unſeres Menſchenmaterials zum Bewußtſein bringen, damit unſer deutſches Vater⸗ land wieder Weltgeltung erlangt. Reicher Beifall dankte der Rednerin. Fräulein Pohl, die 2. Vorſitzende des Hausfrauenbundes faßte zum Schluſſe noch einmal die weſentlichſten Punkte zuſammen, ſie wies vor allem auf die Notwen⸗ digkeit hin, daß im Intereſſe unſerer Jugend keine pädagogiſchen Einrichtungen fallen dürfen. W. ———————————;— ͤ———ð iſt darum zweifellos Kampfverein, aber ſein Ziel iſt nicht konfeſſioneller Hader, ſondern ein auf gegen⸗ ſeitiger Achtung gegründeter konfeſſioneller Friede. Dieſen zu erkämpfen und zu ſichern, will er den Pro⸗ teſtantismus in der Oeffentlichkeit wehrhaft machen. Dabei verſchreibt er ſich weder im kirchlichen noch im ſtaatlichen Leben einer beſtimmten Partet oder Rich⸗ tung und bildet ſo innerhalb des vielfach zertrennten Proteſtantismus einen der bedeutſamſten Einigungs⸗ faktoren. ö Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß gerade in un⸗ ſerer Zeit dem Evang. Bund beſondere Bedeutung zukommt. Die badiſche öffentliche Welt hallt wider von der Erregung weiter Kreiſe über das kommende Konkordat. Denn nicht über den Staatsvertrag mit der evangeliſchen Kirche ſtreitet man in der Oeffent⸗ lichkeit. Die Erregung ſtammt aus der Tatſache, daß zeitlich und vielfach auch ſachlich dieſer Staatsvertrag in engſter Berührung ſteht mit dem Konkordat. Auch in Sachen dieſes Konkordats wird und muß wohl die Landesverſammlung des Evang Bundes ein deut⸗ liches Wort ſagen. Es wird darum die Tagung auf ein ſtarkes Intereſſe in unſerem konfeſſionell gemiſch⸗ ten badiſchen Unterland rechnen dürfen. Kraftfahrzeuge und Signalinſtrumente Signalinſtrumente für Kraftfahrzeuge, die ver⸗ ſchiedene Töne einzeln hintereinander abgeben, ſind nicht ſtatthaft, denn nach 8 4 der Kraftfahrzeugver⸗ ordnung, Abſ. 1, Nr. 4 müſſen die verſchiedenen Töne bei mehrtönigen Signalinſtrumenten in einem harmoniſchen Akkord anklingen. Es iſt nicht nur die Verwendung un vorſchriftsmäßiger Signalinſtru⸗ mente, ſondern auch ihre Anbringung an Kraftfahr⸗ zeugen nach 8 19, Abſ. 4 bzw. 50, Abſ. 2 der Kraft⸗ fahrzeugverordnung verboten und ſtrafbar. Nur für Kraftfahrzeuge der Wehrmacht, Polizei, Reichspoſt und der Feuerwehren im Dienſt ſind Ausnahmen zugelaſſen. * Verſetzt wurde Juſtizaſſiſtent Emil Link beim Notariat Furtwangen zum Amtsgericht Mannheim. „Du, Anni, was würdeſt du dir wünſchen, wenn du jetzt zwei Wünſche frei hätteſt?“ „Na— einen Mann, natürlich!“ „Hm— das iſt erſt ein Wunſch!“ „Ja, den andern würde ich mir aufſparen, bis ich weiß, wie der Mann ausfällt“. Kleine OdeV 6e Lfntosien MIV Hetfrechuhe alter bein Ee Höchste Leung Aniverſum: Der weiße Dämon Der Dämon in weiß, das iſt nicht etwa Hans Albers perſönlich, obwohl dieſer Liebling des Tonfilmpublikums ſehr ausgiebig durch die neue Ufaſchöpfung mit ſeinem elaſtiſchen Laufſchritt eilt. Der weiße Dämon iſt überhaupt kein Menſch, ſondern das Rauſchgift, das dem Film zuerſt ſeinen Titel gab, der dann verboten wurde(nur der Titel), womit die Prüfſtelle wieder einmal eine ausgiebige Re⸗ klame für einen neuen Film gemacht hat. Er iſt bis an den Rand geladen mit Senſationen; würde man nicht die wohlvertrauten Züge von Hans Albers als weſentlichen Beſtandteil ſeines Profils erblicken, ſo könnte man meinen, der Film ſei im hinterſten Hollywood gedreht worden. Nichts hat man vergeſſen, die rauſchgiftige Handlung noch und noch zu verwickeln, neue Schwierigkeiten zu häufen, die geheimnisvolle Tätigkeit der Hochſtapler⸗ und Schmugg⸗ lerbande noch mehr zu verdunkeln. Dem weißen Dämon entſpricht die Schwärze der Verbrecherſeelen, die man in den verſchiedenſten Variationen vor Augen führt; die ſchuf⸗ tigſte vertritt Peter Lor re, der ausgezeichnet. Gezeichnete. Dieſer Bande tritt Hans, der Albers, federnd wie Stahl gegenüber, ſpringt gleich in der erſten Darreichung ſeiner Senſgtionen vom hohen Schiffsbord ins Meer, ſucht dann die Rauſchgiftler von den Hamburger Matroſenkneipen bis zum ſchimmernden Strand von Liſſabon, weint guch ge⸗ legentlich einmal zwiſchen hinein über die Dimenſionen der Schuftigkeit, der er gegenüberſteht. Und manches iſt auch wirklich zum Weinen in dieſem Film. Nachdem dann alle Möglichkeiten der ſenſationellen Tricks zwiſchen Himmel und Erde erſchöpft ſind, ſauſt das happy end im ſchlanken Motorboot über die atlantiſche Flut, die Liſſabons Küſte beſpult. Trude von Mol o hat ſich diesmal um die Partnerſchaft von Albers zu be⸗ mühen, während Gerda Maurus als Honſens ähn⸗ lich dem Rauſchgift umhergeſchmuggelte Schweſter fungtert. Die Ufa hat auch ſonſt mit der Qualität der Schaufpteler und dem Aufwand der Mittel nicht geſpart. Sie wollte offenbar einmal ſchmettern, ähalich wie die vier Ro⸗ manis in der Bühnenſchau des Univerſums mit ihren blitzenden Aidatrompeten. Man ſieht ferner Bilder von der Rheinbrückeneinweihung, die nun ſchon eine Woche hinter uns liegt. Scala:„Zwiſchen Nacht und Morgen“ Das Scala ⸗ Theater bringt noch einmal den in Mannheim bereits gezeigten Film„Zwiſchen Nacht und Morgen“ heraus und man hat jetzt erneut Ge⸗ legenheit, dieſes naturaliſtiſche und in der Handlung ſtark konzentrierte Drama kennen zu lernen. Der gleiche Stoff war ſchon einmal mit Aſta Nielſen in der Hauptrolle ſtumm verfilmt worden und wurde ſeinerzeit durch die durch nichts mehr zu überbietende Darſtellungskunſt diefer Künſtlerin zu einem großen Erfolg. Urſprünglich hatte Aſta Nielſen auch für die tönende Faſſung ihre Mitwirkung zugeſagt, gab aber im letzten Augenblick eine Abſage, ſo daß Aud Egede Niſſen, die weicher und fraulicher als die Nielſen die Rolle der Dirne Emma ſpielt, ein⸗ ſpringen mußte. Der Regiſſeur Gerhart Lamprecht verzichtet darauf, einen Darſteller als Star wirken zu laſſen. Er nähert ſich dem Stoff vom Milieu her, zeichnet mit breiten Strichen die Welt und die Umwelt der Dirnen und nimmt durch einen nur leicht angedeuteten Humor dem Thema die ehemalige Schärfe. In dieſem Film mit großen techniſchen Vorzügen und geſchicktem Aufbau, guten Bildern und anerkennenswerten Leiſtungen fällt beſonders noch Oskar Homolka auf, der den heruntergekommenen „FJreund“ mit einer fabelhaften Echtheit zeichnet. Einfach und ſympathiſch wirkt Rolf van Goth.— Im Bei⸗ programm ern luſtiger amerikantiſcher Film„Suſannes er ſtes Abenteuer“ mit Colleen Moore in der Hauptrolle. * Friedrichspark. Heute abend findet in ſümtlichen Räu⸗ men großer Mode ball, verbunden mit Modevor⸗ führungen, ſtatt. Der Gemeinderat beſchwert ſich * Neuhofen, 25. Nov. Der Gemeinderat hat einſtimmig beſchloſſen, gegen die Verfügung zwangs⸗ mäßiger Mitgliedſchaft beim Zweckverband für Waſſerverſorgung„Pfälziſche Mittelrheingruppe“ Beſchwerde zum Verwaltungsgerichtshof in München zu erheben. Mit der vom Bürgermeiſteramt vor⸗ läufig eingelegten Beſchwerde zum Verwaltungs⸗ gerichtshof wegen der durch die Auſſichtsbehörde angeordneten Einführung der Bürgerſteuer in Höhe von 700 Prozent erklärte ſich der Gemeinde⸗ rat einverſtanden. Scheidender Bürgermeiſter wird Ehrenbürger * Klingen, 24. Nov. Der 1. Bürgermeiſter Friedr. Bäcker, der nahezu 28 Jahre ununterbrochen die Geſchäfte der hieſigen Gemeinde muſtergültig und opferwillig geleitet hat, hat aus Geſundheitsrückſich⸗ ten ſein Amt niedergelegt. Der Gemeinde⸗ rat hat ihn in Anbetracht ſeiner außerordentlichen Verdienſte zum Ehrenbürger ernannt. 2. Bür⸗ germeiſter Georg Hof iſt mit der Leitung der ge⸗ meindlichen Geſchäfte bis zur Neuwahl betraut worden. 4. Seite/ Nummer 552 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 26. November 1932 Aus Baden Ehrenvolle Auszeichnungen r. Ladenburg, 25. Nov. Frl. Eliſabeth W. Ter i ꝓ p⸗ macher, Ladenburg, Ehrenpräſidentin der Reichs⸗ vereinigung ehem. Kriegsgefangener, wurde vom Präſtdium des Deutſchen Kriegerbundes das Sani⸗ täts⸗Verdienſtkreuz Erſter Klaſſe ver⸗ Itehen. In einem Schreiben des Präſidiums wird dazu ausgeführt, daß die Verleihung des Kreuzes auf die großen Verdienſte von Frl. Trippmacher um dite Kriegs⸗ and Gefangenenfürſorge ſowie um Ver⸗ otenſte für das Vaterland zurückzuführen iſt. Weiter⸗ hin erhielt Frl. Trippmacher eine E hren⸗ urkunde bes Präſidiums des Kriegerbundes und die Erinnerungsmedaille für ehem. Kriegs⸗ gefangene. Landgerichtsbirektor a. D. Guſtay Storz geſtorben * Heidelberg, 25. Nov. Geſtern iſt hier im Alter von 73 Jahren Landgerichtsdirektor a. D. Guſtav Storz geſtorben. Storz ſtammte aus Villingen und war zuerſt Amtsrichter in Schwetzingen und Karlsruhe. Dann wirkte er von 18921902 in Mannheim, und zwar zuletzt als Landgerichts⸗ rat und Unterſuchungsrichter. Nach ſeiner Verſetzung nach Karlsruhe war er dort von 1904 ab Ober⸗ landesgerichtsrat. Von Karlsruhe kam Storz 1912 als Landgerichtsdirektor nach Heidelberg. Dieſen Poſten bekleidete er bis zu ſeiner Zurruheſetzung im Jahre 1924, alſo 12 Jahre lang. Einbruch in eine Kapelle * Malſch bei Wiesloch, 26. Nov. Dieſer Tage ent⸗ deckte man, daß in der Kapelle auf dem Letzenberg eingebrochen worden war. Das kleine Chorfenſter war zertrümmert, der Opferkaſten lag erbrochen und beraubt auf dem Boden. Da der Kaſten regelmäßig geleert wird, iſt der Verluſt nur gering. Von den Tätern fehlt jede Spur. Verwaltungsinſpektor ſeines Dienſtes enthoben * Karlsruhe, 25. Nov. Verwaltungsinſpektor Haffner bei der hieſigen Städtiſchen Handels⸗ ſchule wurde vorübergehend ſeines Dienſtes ent⸗ hoben, weil gegen ihn der Verdacht der Unter⸗ ſchlagung beſteht und ein Verfahren im Gange iſt. * eg. Ladenburg, 25. Nov. Die Umbauarbeiten an der Reichsbahnbrücke Ladenburg— Neckarhauſen gehen ihrer Vollendung entgegen. In den letzten Tagen konnte bereits mit dem Beſchottern des Schienenfundamentes und dem Sthienenlegen begon⸗ nen werden. Der Brückenaufgang hat auf Laden⸗ burger Seite eine Verlegung erfahren, während auf der anderen Seite der alte Weg beibehalten wird. Der Zugverkehr wird baldigſt wieder zweigleiſtg auf⸗ genommen werden. Weinheim, 26. Nov. Am morgigen Sonntag begeht Bandagiſt Theobald Frenzel hier ſeinen 81. Geburtstag. Herr Frenzel iſt noch einer der letzten hieſigen Kriegsteilnehmer von 1870/1. * Maxau, 25. Nov. Am Dienstag hat ſich ein Arbeiter aus Mühlburg von der Rheinbrücke aus in den Strom geſtürzt und ſo den Tod ge⸗ funden. Es ſoll ſich um einen in den mittleren Jahren ſtehenden Mann namens Lutz handeln. * Menzingen(Amt Karlsruhe), 25. Nov. Zwei Landwirte von hier wurden angezeigt, weil ſie bis zu 23 v. H. gewäſſerte Milch als Voll⸗ milch nach Karlsruhe ablieferten. * Durlach, 25. Nov. Der unter dem Verdacht der Brandſtiftung am 4. November verhaftete ledige Blechner Wendelin Vollmer iſt auf freien Fuß geſetzt worden, da ſich ſeine Unſchuld heraus⸗ geſtellt hat. Kehl, 25. Nov. Die in Straßburg wegen Kokain⸗ ſchmuggels und Handels verhafteten zwei jungen Leute namens Kieſer und Boſch von hier ſind wieder auf freien Fuß geſetzt worden, da der auf ihnen ruhende Verdacht ſich als unbegründet heraus⸗ geſtellt hat. Aus der Praxis eines Schwindlers Verhandlung vor dem Schöffengericht Mannheim Ebenſo großſpurig in Reden und Ausgaben wie ſkrupellos im Hereinlegen ſeiner Mitmen⸗ ſchen iſt der 45 Jahre alte ledige Albert Wilhelm Frey, aus Lauffen, der ſich am geſtrigen Freitag vormittag vor dem Schöffengericht 1 wegen Be⸗ trugs im Rückfall, Unterſchlagung und gewinnſüch⸗ tiger Fälſchung von Privaturkunden zu verantwor⸗ ten hatte. Neun Mal, zumeiſt wegen Betrugs und wegen Zech⸗ und Einmietebetrugs vorbe⸗ ſtraft, hat er ſich in der knappen Zeit von Ende April bis Ende Mai 1932 wieder zwölf Betrugsfälle zu Schulden kommen laſſen. Frey trat bald als Dr. ing, als Diplomkaufmann, als Milläonen⸗ erbe, als Opernſänger, als Reiſedirektor und als Mann mit hohem Gehalt auf und verſtand es, Ver⸗ trauen zu erwecken. Eine feſte Stellung und ein regelmäßiges Einkommen hatte er nicht, dagegen Viſitenkarten als Dr. ing. bei der Firma., G. m. b.., Mannheim. Dieſe Firma beſtreitet aber jegliche vertragliche Beziehungen zu ihm. Er hat lediglich als ihr Vertreter gearbeitet, dabei ein gro⸗ ßes Verkaufstalent an den Tag gelegt. Frey ver⸗ diente auch zeitweiſe gut, doch reichte ſein Einkom⸗ men nicht zur Deckung ſeines koſtſpieligen Lebens⸗ wandels, in welchem leichtfertige Frauen eine große Rolle ſpielten. a Bei ſeinen Betrügereien ſprach er immer von einer zu erwartenden größeren Zahlung der Firma ., die aber von der Zahlung gar nichts wußte. Dem Angeklagten iſt zur Laſt gelegt, gefälſchte Schreiben verwendet zu haben. Die einzelnen Be⸗ trugsfälle verteilen ſich auf Man nheim, Darm⸗ ſtadt, Ludwigshafen, Heidelberg. In Mannheim machte er als„Reiſedirektor der Firma Siemens“ in einem Weinhaus für 66/ Sektſchulden. In einem hieſigen erſten Hotel mietete er zwei ein⸗ fache u. ein Doppelzimmer und empfahl ſich dann auf franzöſtſch. In einem hieſigen Kaffee trank er in Damengeſellſchaft für 29% Sekt. Seine Vermieterin ſchädigte er um 19 J. Seinem Friſeur blieb er 15% ſchuldig. Einem Vertreter unterſchlug er 220 l. In Darmſtadt unternahm er als Freiherr von Frey verſchiedene Autofahrten. Einen Gaſthof⸗ beſitzer prellte er um 70 /, einen Portier um 5% und einen Gaſtwirt um 16 /. Aehnliche Betrüge⸗ reien beging er in Heidelberg und in Ludwigshafen. In der geſtrigen Verhandlung beſtritt der Ange⸗ klagte alle die ihm zur Laſt gelegten Fälle. Frey gehört zu der Sorte der Hochſtapler. Für ſeine Betrügereien, an denen er nach ſeinen Angaben faſt ſchuldlos iſt, machte er immer andere verantwortlich. Selbſt die Ausſagen der Zeugen ſuchte er in ſeinem Sinne zu deuten. Hätte der Vorſitzende Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley nicht ganz energiſch eingegriffen, ſo hätte ſich die Verhandlung bei der Redeluſt des Angeklagten noch acht Tage hinausgezogen. Das ſchon erwähnte gefälſchte Schreiben ſollte ſich in einer Aktentaſche be⸗ finden, die er für eine Zechſchuld in einer Wirtſchaft in Frankfurt a. M. verſetzt hatte; leider fand ſich die Taſche trotz polizeilicher Recherchen aber nicht vor. Frey verſuchte ſich zunächſt aufs Leugnen zu verlegen beſann ſich aber eines anderen und gab die Fälle zu. In ſechs bis ſteben Fällen ſei er unſchuldig verurteilt worden. Er habe wohl geſagt, daß er eine Millionen⸗ erbſchaft zu erwarten habe; dies ſei aber ein Spaß ſeiner Freunde geweſen. Die übrigen Fälle ſeien ja nur Bagatellen. Der Vorſitzende war jedoch anderer Anſicht über die„Bagatellen“ und bemerkte zu Frey, wenn die vielen Vorſtrafen nicht wären, man ihm ja verſchiedenes glauben kömnte. So aber ſeien die Zweifel und Beden⸗ ken doch ſtärker. Angeklagter:„Dies iſt ſehr be⸗ dauerlich, Herr Vorſitzender“. Die Sektſchuld von 66/ gibt der Angeklagte zu, meinte aber, wenn der Wirt die Hälfte der Zeche getragen hätte, wäre die ganze Schuld ſchon längſt bezahlt. Der Wirt ſei aber auf ſeinen Vor⸗ ſchlag nicht eingegangen, obwohl er, Frey, von dem vielen Sekt ſehr wenig, die anderen dagegen das meiſte getrunken haben. Der Angeklagte mußte weiter zugeben, daß er mit zwei auf der Straße getroffenen Mädchen in einem hieſigen Hotel übernachtete, ohne etwas da⸗ für bezahlt zu haben. Er habe zu dem Hotelportier geſagt, daß er raſch weg müſſe und ſofort wieder⸗ komme. Später hat er den Portier noch angepumpt. Seinen Geburtstag feierte er gleichfalls in Geſell⸗ ſchaft zweier Mädchen in einem hieſigen Kaffee, wo wieder Sekt getrunken wurde. Erſt nach der Be⸗ ſtellung ſagte er dem Servierfräulein, daß er in Geldverlegenheit ſei, die Schuld aber binnen weniger Stunden bezahle. Eine Logiswirtin am Bismarkplatz, eine ältere Witwe von 67 Jahren, ſchädigte er um 18 Mark, eine Penſionsinhaberin in Heidelberg um 16 Mark. Die Penſionsinhaberin teilte dem Gericht mit, daß ſich Frey unter dem Namen Kaiſer vorgeſtellt und unter dieſem Namen auch polizeilich gemeldet wurde. Der Angeklagte gab dies zu. Er habe in Heidel⸗ berg einen Elektrogroßhandel unter der Firma Kai⸗ ſer betrieben und 30 Angeſtellte gehabt. Einem be⸗ kannten Hotelier in Heidelberg, bei dem der Zech⸗ preller ebenfalls ein Gaſtſpiel gab, gab er ſich als Opernſänger Kaiſer aus, was den Vorſitzenden zu der Bemerkung ver⸗ anlaßte, daß der Angeklagte ein typiſcher Hoch⸗ ſtapler ſei. Der Heidelberger Hotelier bat eines Abends den Opernſänger, doch ein Lied zu ſingen. Kaiſer habe aber bedauernd abgelehnt, da ſeine Stimmbänder erkrankt ſeien(Heiterkeit). Eines Tages ſei der Herr Opernſänger gekommen und hätte eine Dame als ſeine Frau vorgeſtellt. Andern Tags ſeien beide ohne Bezahlung verſchwun⸗ den. Auf Befragen des Vorſitzenden erklärte der Angeklagte, daß er zuſammen mit Opernſänger Hopf Konzerte veranſtaltet und finanziert habe. Weiter kam zur Sprache, daß der Angeklagte ſich auch mit dem Vertrieb von Teppichen, Brillanten u. a. m. befaßt hat. Staatsanwalt Sauter beantragt 1 Jahr 7 Mo⸗ nate Gefängnis, was den Angeklagten zur einer län⸗ geren Verteidigungsrede veranlaßte. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, ab⸗ züglich 5 Monate Unterſuchungshaft. ch. Schöffengericht Frankenthal— Ungetreuer Bote * Frankenthal, 26. Nov. Als ungetreuer Bote er⸗ wies ſich der 1898 geborene Tagner Jakob Neurohr aus Weiſenheim a. S. Als er am 26. September von dem Rechner der Spar⸗ und Darlehenskaſſe Weiſenheim den Auftrag erhielt, bei der Sparkaſſe in Bad Dürkheim den Betrag von 1902 Mark ab⸗ zuholen, lieferte er das Geld nicht auftragsgemäß ab, ſondern fuhr über Mannheim Frankfurt nach Köln, wo er einen Teil des Geldes in Tanz⸗ dielen durchbrachte. In der geſtrigen Verhand⸗ lung vor dem Schöffengericht Frankenthal gab der Angeklagte den Tatbeſtand zu. Er hat ſich ſelbſt der Polizei geſtellt und war vom 1. bis 6. Oktober in Unterſuchungshaft. In der Beweisaufnahme be⸗ kundete Rechner Dreher aus Weiſenheim, daß der Angeklagte 292 Mark verbraucht hatte. Oefters habe N. Beſorgungen zur Zufriedenheit ausgeführt. Der Staatsanwalt beantragte gegen den wegen Eigentumsdelikts vorbeſtraften Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von ſieben Monaten, und ſtellte den Antrag auf Haftbefehl. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Der Verurteilte erklärte, die Strafe annehmen zu wollen. Haftbefehl wurde nicht erlaſſen. Nachbargebiete Pfälziſcher Milchverſorgungsverband * Neuſtadt a. d.., 26. Nov. Eine hier abgehal⸗ tene Konferenz von Vertretern der Landwirtſchaft, der Genoſſenſchaftsverbände und aller milchverarbei⸗ tenden Betriebe führte in Anweſenheit von Regie⸗ rungs⸗ und Kreisbauernkammer⸗Mitgliedern zur Gründung des Milchverſorgungsverbandes für die Pfalz. Einem zunächſt gebildeten Ausſchuß gehören je acht Vertreter der Erzeuger und der Verarbeiter an. Den Vorſitz führen Landwirt Blaul(Elbis⸗ heimer Hof) und Molkereidirektor Vogel⸗Landſtuhl. Zweck des Verbandes ſoll der Abſchluß von Liefer⸗ verträgen und die Regelung der Preisſpanne ſein. Kleinfener im Landestheater * Darmſtadt, 25. Nov. Geſtern vormittag wurde die Feuerwehr nach dem Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters alarmiert. Während einer Probe war dort durch Kurzſchluß, deſſen Urſache noch nicht geklärt iſt, der zum Schnürboden führende Vorhang in Brand geraten. Das Perſonal, das den Brand rechtzeitig entdeckt hatte, verhinderte ein weiteres Umſichgreifen des Feuers. Die ſofort in Betrieb geſetzte Berieſelungsanlage beſeitigte jede weitere Gefahr. Familientragödie * Mainz, 25. Nov. In dem benachbarten Buden⸗ heim ereignete ſich geſtern vormittag eine blutige Familientragödie. Im Verlaufe von Familien⸗ ſtreitigkeiten verſetzte ein in der Pankratiusſtraße in Budenheim wohnender landwirtſchaftlicher Ar⸗ beiter ſeiner Frau mit einem Beil mehrere Schläge über den Kopf, ſodaß die Frau bewußt⸗ los zu Boden ſank. Sie mußte in ein Krankenhaus geſchafft werden, erlag aber im Laufe des Tages ihren Verletzungen. Der Täter wurde von der Mainzer Kriminalpolizei feſtgenommen. * - Waldmichelbach(Kreis Heppenheim), 25. Nov. Der freiwillige Arbeitsdienſt iſt bereits drei Monate mit der Anlage eines Turnplatzes beſchäf⸗ tigt. Das Landesarbeitsamt Stuttgart hat das bisher offene Lager in ein halboffenes umgewandelt. Die Lehrerſchaft ſorgt größtenteils für die geiſtige Weiterbildung durch Vorträge. Pfarrer Eitel hat erſt kürzlich einen Freiw. Arbeitsdienſt für Mädchen ins Leben gerufen, an dem ſich 16 junge Mädchen von Waldmichelbach und Umgebung beteiligen. Fage⸗haleucles Samstag, 26. November Nationaltheater: Nachmittags⸗Vorſtellung für die Höheren Schulen:„Die Weber“, Schauspiel von Gerhart Haupt⸗ mann, Anfang 14 Uhr.— Abends:„Der Zigeunerbaron“, Operette von Johann Strauß, Miete E 8, Anf. 19.30 Uhr. Apollo⸗Theater: Senſations⸗Programm mit To Rhama und der Safano⸗Ballett⸗Revue, 20.15 Uhr. Rhein⸗Neckarhallen: Ausſtellung„Hausfrau und Notzeit“, geöffnet von 10—19 Uhr. a Friedrichspark: Großer Boll mit Modeſchau, 20 Uhr. Weinberg D 5. 4: 20 Uhr Konzert— Tanz im Saal. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). 1 Tanz: Cafaſö. Palaſthotel, Paptllon Kaiſer Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert mit Ein⸗ lagen. Lichtſpiele: Univerſum:„Der weiße Dämon“ und Bühnenſchau.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Sehn⸗ ſucht 202“.— Scala:„Zwiſchen Nacht und Morgen“. — Alhambra:„Der Schützenkönig“.— Capitol: „Ein blonder Traum“.— Roxy⸗ Theater:„Liebe in Uniform“.— Gloria⸗Palaſt:„Eine Stunde mit Dir..— Schauburg:„Wolkenſtürmer“. Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellungen:„Schattenthegater und Puppenſpiel“ und „Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen“. Geöffnet werktags von 10—13 und 1416 Uhr, Sonntags von 11—16 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 10—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; oußerdem Dienstag. Mittwoch, Donneestag n. Freitag, jew. von 19.30— 21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 18—17 Uhr. Mannheim im Leben Eichendorffs Zum 75. Todestag des Dichters am 26. November 1932 (Schluß) Mit langen Pfeifen ſchritten ſie ſingend durchs Mannheimer Tor und hinein in den Herbſt⸗ nachmittag.“ Ein Nebel lag über dem Neckartale hinter uns, als wir durch Wieblingen wan⸗ derten, aber über uns und in uns wurde es immer heiterer, je weiter wir auf der ſchönen Chauſſee durch die gartigen Gegenden gingen. In Secken heim, das wie faſt alle hieſigen Dörfer einem kleinen Städtchen gleicht, kauften wir Obſt und verzehrten dasſelbe hinter dem Dorfe abſeits von der Straße auf einem grünen Damme gelagert. Darauf wan⸗ derten wir rauchend wieder weiter in die unüber⸗ ſehbare anmutig bebaute Ebene hinein, hinter uns die dunkeln Neckarberge, die von hier ſchon in einer maleriſchen Ferne liegen, und das luſtige Städtchen Ladenburg zur Rechten des Neckars, vor uns die blauen Vogeſen und die ſangſam ſich erhebenden Spitzen von Mannheim Durch abgelegene faſt öde Straßen verirrten wir uns gleichſam in das ſchöne Mannheim hinein und befanden uns plötzlich an dem Hofe des ungeheuren und herrlichen, von Carl Theodor ganz im alten franzöſiſchen Geſchmack erbauten Reſidenz⸗ palais, das faſt die ganze Stadt von der Rhein⸗ ſeite umſchließt. Von hier wandten wir uns rechts in das Innere von Mannheim und fühlten uns ganz eigen erfreut durch den faſt ganz neuen undein⸗ zigen Anblick einer ſo durchaus modernen Stadt. Große, breite und reine Straßen, die von einem Ende der Stadt zum anderen laufen und ſich überall perſpektiviſch teils mit der Ausſicht auf einen fernen blauen Berg, teils mit der Anſicht eines Teils der Reſidenz endigen, teilen ſich durchkreuzend die ganze Stadt in gleichgroße regelmäßige Quadrate. Die Häuſer ſind niedrig, aber ſchön, und wenige Palüſte ausgenommen durchaus von einerlei Höhe. Von hier begaben wir uns auf einer Allee vor der Stadt zum Reine, der hier ſchon beträchtlich breit iſt. Hier ſtellten wir uns auf eine Schiff⸗ brücke, die eine kleine Strecke in den Rhein hinein geht. Ds äußerſte Ende dieſer Brücke, das auf zwei großen Schiffen ruht, iſt ringsum mit Bänken und einem Geländer umgeben und mit einem galgen⸗ artigen Gerüſte verſehen, an welchem es durch ein großes Seil an mehrere Kähne befeſtigt iſt, die mitten im Rhein vor Anker liegen. Wie erſtaunten wir, als wir dieſen Teil der Brücke ſich plötzlich ablöſen und ganz von ſelbſt ohne Ruderſchlag mit allem darauf befindlichen bunten Gewimmel von Menſchen und Wagen wie einen ſchwimmenden Markt über den Strom ſchweben ſahen. Von hier gingen wir an der Sternwarte vorbei, wo man eben durch einen langen Tubus obſervierte, durch das Schloß wieder in die Stadt zurück, durchliefen die Boutiquen mannshauſe, ſchwärmten einzeln bis in die dunkle Nacht auf den Planken— eine ſchöne Aka⸗ zienallee— in die Stadt auf und ab, wo ein bun⸗ tes und luſtiges Gewühl von bel monde, Muſtken, Orgeln und Nachtvögeln einen wahren Jahr⸗ markt zu Plundersweilern bildet. Nach mancherlei Irrſalen in dem Gaſthof zum Goldnen Schaf. Hier ſpeiſten wir mit dem Prinzen Iſenburg und Grafen Leiningen und einigen Heidelberger Burſchen und ſchliefen darauf jeder in eigenem Stübchen. Nach eingenommenem Frühſtück beſahen wir uns die ſchöne Jeſuiten⸗Kärche und gingen wieder an den Rhein zur Ueberfahrt, wo eben zwei junge Damen weinend von einem franzöſiſchen Offizier ſchieden, der überſetzte und ihnen noch vom halben Rhein zuwinkte. Nicht ohne Sehnſucht, mitüberzu⸗ ſetzen zu den blauen Vogeſen und in das ſchim⸗ mernde Frankreich, verließen wir dieſen ſchönen Ort und bald darauf auch Mannheim und ſeine Garten⸗ und Villen⸗Environs. Ein Gewitter ſtand über Mannheim, was ſich von der Ferne ſehr gut ausnahm, und durchnäßte auch uns ein wenig. Nach 11 Uhr langten wir durch traurige, zum Teil waldige Gegenden in dem ſchönen Schwetzin⸗ gen an, wo gerade alle Waſſerkünſte ſprangen Ueberraſchendes Waſſerſpeien aller Vögel bei den Vogelhäuſern Nachdem wir im Wirtshauſe zu am Kauf⸗ Mittag gegeſſen, zogen wir wieder gen Heidelberg, ſahen an der Landſtraße unter den reichbelaubten Nußbäumen ausruhend die Sonne himmliſch unter⸗ gehen und kamen über die ſchon dunklen Felder ſingend in Heidelberg an.“ Wohl hat man da und dort darauf hingewieſen, wie die Heidelberger Tage immer wieder in Eichen⸗ dorffs Dichtungen aufleuchten, aber nirgends wird dabei Mannheims und Schwetzingens ge⸗ dacht und doch blieb ihm von dieſen beiden zeitlebens eine ſtarke und tiefe Erinnerung, die noch nach Jah⸗ ren in ſeinen Werken durchſchimmert. Wenn Schwetzingen ſeinen Niederſchlag vor allem ſtark und unverkennbar in mehreren Gedichten gefunden hat, ſo tritt uns das Bild, das Eichendorff an ſeinem erſten Heidelberger Tage ſchon in Bann ſchlug, vor allem in ſeinem Roman„Ahnung und Gegen⸗ wart“ verſchiedentlich entgegen. So ſchildert er, wie die Reiſenden„an einen freigrünen Platz auf den Gipfel einer Anhöhe gekommen waren und be⸗ ſchloſſen, hier den Mittag abzuwarten. Ringsum lagen niedrigere Berge mit Laubwald bedeckt, von der einen Seite aber hatte man eine weite Ausſicht ins ebene Land, wo man die blauen Türme der Re⸗ ſidenz an einem blitzenden Strome ſich ausbreiten ſah.“ 5 An einer anderen Stelle ſpricht er von den„dunk⸗ len Türmen der Reſtdenz, die in der glänzenden Ebene.. zwiſchen blühenden Hügeln und Gärten im Abendſchimmer verſchwindet.“ Oder es wird er⸗ zählt von dem„Gipfel eines hohen Berges, von dem man auf der einen Seite die fernen Türme der Reſidenz, von der anderen Seite die friedlich reiche Gegend.. überſah.“—„Mehrere Ströme blickten wie Silber hin und her aus dem Grunde, freundliche Landſtraßen, von hohen Nußbäumen reich beſchattet, zogen ſich bis in die weiteſte Ferne nach allen Rich⸗ tungen hin, der Abend lag warm und ſchallend über der Gegend, weit über die Gärten und Hügel hin hörte man ringsum das Jauchzen der Winzer.“— „Die Sonne ging gerade in der Gegend unter, von der er immer geſchrieben hatte, daß dort die Reſidenz liege und der Rhein gehe.“—„Gegen Abend erblick⸗ ten ſie auf einmal von einer Höhe fern unten die Türme und Kuppeln der Reſidenz.“— Ein Jahr dauerte der Aufenthalt in Heidelberg. Im Mai 1808 verließen die Brüder Eichendorff die in tauſend Erinnerungen fortlebende Stadt, um in ihre ſchleſiſche Heimat, zu den Bergen und Wäldern um Lubowitz zurückzukehren. Eichendorff hat das unvergeſſene Heidelberg, hat Mannheim und Schwetzingen nie wiedergeſehen.— 5 Ulrich Kienholt. O Vortrag im Freien Vund: Eine allgemeine Einführung zu der Ausſtellung in der Kunſthalle gab ein Vortrag von Dr. E. Strübing über die künſtleriſche Kultur von Alt⸗Amerika. Der erſte Abend war Mexiko gewidmet, von deſſen kulturellen und künſtleriſchen Reichtümern heute faſt nur noch Trümmer übrig ſind, da die wertvollen Kunſtgegenſtände in Gold und Stein der Habſucht der Eroberer zum Opfer fielen. Alle Erklärungen über die kulturelle Entwicklung Alt⸗Amerikas ſind daher ziemlich lückenhaft, es iſt noch kaum möglich einen Zuſammenhang herzuſtellen. Unter den als Trümmer erhaltenen Bauten fallen auf die unge⸗ heuer großen Tempelbezirke mit Pyramiden, die der Sonne und dem Mond geweiht waren, und an die ſich ausgedehnte Terraſſenbauten anſchloſſen, deren Stufen mit Masken der Götter geſchmückt waren. Die Bildwerke verraten ſtarke Ausdruckskraft und edle Strenge, die Malereien ſind ſtiliſiert und ſtellen opfernde Prieſter dar. Es iſt bereits gelungen, die älteſte Geſchichte Mexikos aufzuhellen und drei ver⸗ ſchiedene Kulturſtufen zu unterſcheiden. Die letzte iſt die der von Norden her eingedrungenen Azteken, eines Kriegervolkes, das eine entſprechende grauſame Religion mit Menſchenopfern beſaß. Kultur hat man in dem Lande Yukatan entdeckt, wo man in den Urwäldern die Ruinen ganzer Städte aus der Maya⸗Kultur auffindet. Beſonders bemer⸗ kenswert ſind dort Stellen, deren Hieroglyphen und Figuren man aber noch nicht zu deuten vermag. Ueber 600 Städte wurden einſt dort von der Bevöl⸗ kerung verlaſſen, die ſich auf dem Hochland von Yuka⸗ tan anſiedelte und dort ein neues Reich gründete. Auch aus Coſtarica zeigte der Redner im Lichtbild einige Goldgegenſtände, die von der Kunſtfertigkeit der Bewohner ein Zeugnis ablegen.— Der Redner war bemüht, die fremde Geiſteswelt mit ihren eigen⸗ artigen Darſtellungen ſeinen Hörern verſtändlich zu machen. Man dankte ihm dafür mit freundlichem Beifall. Eine andere Samstag, 28. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 552 Das Turfjahr 1932 Erfolgreiche Flachrennſtälle: Geſtüt Schlenderhan an erſter Stelle Vergleiche zwiſchen den Gewinnſummen früherer Jahre und den in der abgelaufenen Saiſon erzielten, würden natürlich ein völlig falſches Bild über günſtiges oder mäßiges Abſchneiden vor allem der führenden Flachrenn⸗ ſtälle geben. Der Abbau der Preiſe wurde bis zu einer Grenze durchgeführt, die zu überſchreiten nicht mehr an⸗ gängig war. Aus den bereits erſchienenen Ausſchreibun⸗ gen für die nächſtjährigen klaſſiſchen Dreijährigen⸗Prüfun⸗ gen in Hoppegarten und Grunewald läßt ſich erfreulicher⸗ weiſe eine Hoffnung auf die Zukunft konſtruieren. Ein Aufbau tut auch not, um den Rennſport vor dem Zerfall zu bewahren. Mit einer Gewinnſumme von 243743 Mark ſchloß das Geſtüt Schlenderhan die Saiſon am erfolgreich⸗ ſten ab. Von den Trägern der populären Oppenheimſchen Farben verdiente Widerhall weitaus am meiſten. Zu den insgeſamt errungenen 47 Siegen trugen Aventin, Wolken⸗ 15 Arabeske und Glücksſtern den nde 1 55. in dieſem Jahre nicht, was natürlich nicht ausschließt, daß dieſer Stall in der kommenden Saiſon doch noch einen An⸗ wärter auf klaſſiſche Dreijährigen⸗Ehren ſtellt. An zweiter Stelle folgt der Stall A. u. C. v. Wein⸗ berg. Die Träger von„Blauweiß“ errangen zuſammen 44 Siege und galoppierten 190761 Mark zuſammen. Hauptverdiener war der famoſe Zweijährige Janitor; neben ihm traten Faienza, Ausflucht, Palfrey, Janus, Marie Louiſe, Gryllos, Orkadier und Fauſtgraf nachdrücklichſt für ihre Farben ein. Eine ſo ausgezeichnete Zweijährige wie Grolle nur war leider ſchon frühzeitig ausrangiert wor⸗ den, was man oft genug bedauert haben wird. Der Stall P. Mühlens hat die Gewinnſumme von 178 143 Mark in erſter Linie dem Derbyſieger Palaſtpage zu danken, der allein über 100 000 Mark auf ſein Konto bringen konnte. In 41 Rennen blieben Träger der Mühlensſchen Farben ſiegreich. In größerem Abſtande folgt dann der Stall M. J. Oppenheimer mit 26 Siegen und einer Ge⸗ winnſumme von 126 076 Mark, zu der in erſter Linie Mio d' Arezzo, weiterhin Liberto, Goliath, Terra, Alemannia das ihre beitrugen. Der letzte der Ställe, der eine Ge⸗ winnſumme von über 100 000 Mark zu verzeichnen hat, iſt das Hauptgeſtüt Graditz. In 24 Rennen triumphier⸗ ten die Graditzer und gewannen— eingerechnet den Sieg von Lord Nelſen in Budapeſt— 104 844 Mark. Außer dem bereits erwähnten Lord Nelſon waren Viaduct und der famoſe Zweijährige Alchimiſt die Hauptverdiener dieſes Stalles. Größere Erfolge hatten ſodann noch der Stall J. von Opel(Rochus, Enak, Irländer) mit 35 Siegen und 92 592 Mark Gewinnſumme, ſowie das Geſtüt Mydling⸗ hoven mit 39 Siegen und 90 834 Mark. Mehr als 20 000 Mark in Flachrennen gewannen in dieſem Jahre ſonſt noch: Gebr. Rößler(23 Siege, 49 176 Mark), E. G. Netzke (17., 47 140 Mk.), Stall Nymphenburg(13., 40 677 Mark), Alb. Schumann(12., 36 242 Mk)., Stall Halma (17., 34 909 Mk.), Stall Horzing(9., 33 798 Mk.), Hptm. Heſſe(30 000 Mk.), Stall Landsworth(6., 30 060 Mk.), 15 Herding(10., 26 546 Mk.), A. Wagner(10., 25 735 11 Geſtüt Ravensberg(18., 25 317 8 5 Dr. G. Ger ke(8., 25 146 Mk.), A. Horalek(10., 22 040 Mk.), Heidehoff(8., 21 702 Mark). Stahl(10 Si 215457 Mk.), B. Roth(10., 20 708 Mk.), P. de Nully Brown(7., 20 506 Mk.), Geſtüt Weil(ö9., 20 382 Mk.), Geſtuüt Ebbesloh(10., 20 351 Mark), J. Janſſen(12., 20 078 Mk.), (11., 20 003 Mark). Ein großes Turnereignis in München Der MTW 1879 veranſtaltet am 3. Dezember in ſeiner Turnhalle ein Schön heitsturnen, bei dem eine Be⸗ c der Uebungen in Fortfall kommt; alſo ein rich⸗ tiges Schauturnen. Der Wegfall der Wertungen kann die Teilnehmer veranlaſſen, nicht nur auf Sicherheit zu tur⸗ nen, ſondern ihr ganzes Können riſikolos in die Wagſchale zu werfen. Für Hieſe Veranſtaltung haben die Münchener nun eine Beſetzung zuſammengebracht, die kaum überboten werden kann. Im Vordergrund ſleht Ungarns zweifacher Olympiaſieger Stefan P ele, der bei den Olympiſchen Spielen in Los Angeles Sieger in den Freiübungen und im Querpferd⸗Turnen wurde. Die Veranſtalter verhan⸗ deln außerdem mit dem Italiener Romerio Neri, der in Los Angeles ebenfalls zweifacher Sieger und zwar im Barrenturnen und im Fünfkampf wurde. Auch Exwelt⸗ meiſter Mie ſz⸗Schweiz dürfte ſich wohl in den nächſten Tagen zur Teilnahme entſchließen. Feſt zugeſagt hat be⸗ reits ſein Landsmann Steinemann, der beim Eid⸗ genöſſiſchen Turnfeſt in Aarau Vierter würde. Einem ſol⸗ chen ausländiſchen Aufgebot kann natürlich nur Deutſch⸗ lands allererſte Klaſſe gegenübergeſtellt werden. So hat man zunächſt die drei Erſten aus der Deutſchen Geräte⸗ meiſterſchaft,„en Sieger Fer e heſtreuznach, ſowie den Frankfurter Winter und den Bremer Steffens ver⸗ pflichtet. Der Gögginger Bezler und die drei Münchener Kindermann, Chriſt und Schmidbauer er⸗ gänzen die deutſche Vertretung. Geturnt wird am Reck, Barren, Querpferd, an den Schaukelringen ſowie eine Freiübung. die traurige Mitteilung. Iodes-Anzeige Schmerzerfüllt machen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten daß unsere liebe unvergeßliche Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Frau Frau A. Ohlmeier Bund füddeutſcher Regatta-Verbände Der Bund Süddeutſcher Regattaverbände hält ſeine Herbſttagung am Sonntag im Bootshauſe des Mannheimer Ruderklubs ab. Die urſpr ch für zwei Tage vor⸗ geſehene Ver anſtaltung beſchränkt ſich auf den Sonntag. Die für den zweiten Tag vorgeſehene Verſammlung von Abgeordneten aller Süddeutſchen Rudervereine entfällt, da ſich hierzu nur zwei Vereine gemeldet hatten. Es findet ſomit nur die Verſammlung der Delegierten der Regatta⸗ verbände an Oberrhein, Main, Neckar und Donau ſtatt. Amſterdamer Sechstagerennen Das erſte Sechstagerennen in Amſterdam ging am Don⸗ nerstag abend gegen 12 Uhr(nach deutſcher Zeit) zu Ende. Der letzte Abend beſcherte den Veranſtaltern nochmals ein volles Haus. Die Polizei bemühte ſich redlich, die bisherige Ruhe auch bis zum Schluß beizubehalten. Auf der Bahn ereignete ſich jedoch in den erſten Abendſtunden nichts von Bedeutung. In eintöniger Fahrt umkreiſten die Fahrer die Bahn, ſichtlich ihre Kräfte für die Spurtſtunden ſcho⸗ nend, um entweder ſelbſt noch zu einem großen Schlage auszuholen oder aber, um gerüſtet zu ſein, den Anſturm 75 anderen aus söuhal lten und abzuſchlagen. Erſt einige Temporunden ſorgten für etwas Belebung. Nach 143 Stunden waren 3206,940 Km. zurückgelegt. Während der Schlußſtunde gab es noch rund ein Dutzend Runden⸗ gewinne, darunter auch einen der Holländer van Kempen⸗ Pijnenburg, die zwiſchen dem ſechſten und ſiebten Spurt trotz des ſchärfſten Widerſtandes der Kölner davongingen, eine Runde gewannen und ſich damit allein an die Spitze des Feldes ſetzten. Mit den Holländern hat aber auch die wirklich beſte Mannſchaft des Feldes verdient gewonnen. Von den 24 Spurts der letzten Stunde gewannen Piet van Kempen, Pijnenburg und Wals je vier, Deneef drei, Char⸗ lier und Schorn je zwei, Rauſch, Hürtgen, Göbel, v. ö. Heiden und Wambſt je einen. Gefahren wurden im ganzen 3281,130 Km. Der Schlußſtand: 1. Piet van Kempen⸗Pijnenburg 685 Punkte; eine Runde zurück: 2. Rauſch⸗Hürtgen 251 Punkte; zwei Runden zurück: 3. Charlier⸗Deneef 348 Punkte; drei Runden zurück: 4. Braſpenning⸗ Wals 238 Punkte; 5. Wambſt⸗Broccardo 80 Punkte; ſechs Runden zurück: 6. J. v. Kempen⸗Bogaert 342 Punkte; 7. Dinale⸗v. d. Heiden 233 Punkte; 8. Göbel⸗Schorn 169 Punkte. Deutſches Turn⸗ und Sportabzeichen Reiten als Uebung für Frauen anerkannt Das Reiten in Form eines Geländerittes galt von jeher ſchon zu den Uebungen für das Deutſche Turn⸗ und Sportabzeichen, allerdings bisher nur für Männer. Den Frauen war dagegen die Ausnutzung ihrer reiter⸗ lichen Fähigkeiten beim Erwerb des Sportabzeichens nicht möglich. Auf Antrag des Rei chs verbandes für Zucht und Prüfung deutſchen Warmblutes hat ſich der Deutſche Reichs⸗ ausſchuß aber entſchloſſen, 5 Wir rkung vom 1. April 1933 Reiten als anerkonnte Uebung für Frauen zuzuloſſen. Die Prüfung kann anläßlich jedes öffentlichen Geländerittes erfolgen und wird durch den Reichsverband nach vorheriger Anmeldung abgenommen. Tagung des deutſchen Tennisbundes bodentliche Mitgliederverſammlung des Deutſchen Venn bundes findet am 19. Februar is Heidelberg ſtatt. Die Tagung umfaßt als Hauptpunkte die Stellung des Deulſchen Tennishundes zum Re)skura⸗ torium für J dertüchtigung und Referate ü etnen etwaigen Tenn ort bet den 11. Olympiſche ielen 1986 in Berlin. Der Mitgliederverſammli geht in üb⸗ licher Weiſe eine Sitzung des Gef ſamtvorſtand 3 am 18. Fe⸗ bruar voraus. Die nächſtjährige Hallentenniskampf Deutſchland- Dänemark Der Deutſche Tennisbund hat heute einen Länderkampf mit Dänemark abgeſchloſſen, der vom 9. bis 11. Dezember in der Kopenhagener Tennishalle durchgeführt wird. Die Dänen, die ihre Spielſtärke erſt kürzlich durch einen über⸗ legenen:1 Sieg über Schweden unterſtrichen, werden bei den Herren Ulrich, Anker, Jacobſen und Henrikſen auf⸗ bieten, dagegen iſt bei den Damen die Auswahl noch nicht getroffen. Die deutſchen Farben vertreten Gottfried 15 Cramm und einer unſerer beſten N achwuchsſpieler. nrannſchaft ſetzt ſich aus Hilde Krahwinkel 1 5 M Horn zuſammen.— Mit Schweden iſt ein gleicher Länder⸗ kampf für den Monat März vorgeſehen. Auch Nürnberg lehnt ab Nürnberger Stadion nicht für Bauer u. Co. Das Städtiſche Nachrichtenamt von Nürnberg teilt mit: „Der Stadtrat hat in der geheimen Sitzung vom Mittwoch mit großer Mehrheit beſchloſſen, das Geſuch des Berufs⸗ Fußballelubs Nürnberg/ Fürth vom 2. November 1932 um Ueberlaſſung der Hauptkampfbahn des Stadions zu ſport⸗ lichen Veranſtaltungen abzulehnen. Maßgebend für dieſe Stellungnahme waren folgende Erwägungen: Die Frage des Berufs⸗Fußballſpieles muß einer Löſung zugeführt werden. Dieſe Löſung kann aber nicht auf privatem Wege durch einen Unternehmer, ſondern nur durch die Organi⸗ ſationen erfolgen. Der Stadtrat Nürnbergs lehnt es ab, hier vorzugreifen und wartet die Regelung der Frage durch die Spitzenverbände ab.“ Lichtbildervortrag über die olympiſchen Spiele und der deutſche Kraftſport Am Sonntag abend ſpricht im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, —9, der 1. Vorſitzende des Deutſchen Abhletik⸗Sport⸗ Verbandes, E. Aug. Kampmann ⸗Kaſſel, der als Mit⸗ glied des deutſchen olympiſchen Komitees und Führer der deutſchen Kraftſport⸗Expedition an den olympiſchen Spielen teilgenommen hat, über das Thema:„Die olympiſchen Spiele in Los Angeles und der deutſche Kraftſport“. Der Vortrag umfaßt über 150 Lichtbilder und behandelt vor⸗ wiegend oͤie Kämpfe und Erfolge der Ringer und Gewicht⸗ heber. Selbſtverſtändlich werden auch die anderen Sport⸗ arten(Laufen, Schwimmen, Radfahren uſw.) geſtreift. Zahl⸗ reiche und beſonders ſchöne Aufnahmen behandeln die große Reiſe und das Wunderland Kalifornien, ein Thema, das auch den Nichtſportler feſſelt und zum Beſuche anregt. Die dtöche Jpakasse Nauheim hat am Pfalzplatz Cindenheß) in der Waldparkdrogerie der Frau Sanna Stahl, Meerwiesenstr. 21 eine Diese elegeinte Garni- tur dus vorzügicher, feinfäsiger Wasch- kunstselde mit Honi- zaum und Plattstich- H 2. 21 ailippine Lutz-! geb. Holzmann nach kurzem Krankenlager heute nachmittag 2 Uhr im Alter von nahezu 84 Jahren sanft entschlafen ist Mannheim, Ladenburg, Hagen, Essen, Rotterdam, den 25. Nov. 1932 Die trauernden Hinterbliebenen ilsinger Die Beerdigung findet am Montag, mittags 3 Uhr, statt errichtet, woselbst während der üblichen Geschäftsstunden Einlagen mit gleicher Wirksamkeit wie bei der Sparkasse selbst vollzogen werden können. Wir empfehlen rege Benützung dieser neu errichteten Zahlstelle Wo man Qualität Jacger's Biuten-Teespiizen Sucht, wählt man 100 gr.. 80 Pfg. sie sind köstlich, sie sind am billigsten und kosten ab heute: Iechaus Jaeger D.! 1858 90 Pfg. Wasser- turm 100 gr. Oertliche und private Gelegen- heitsanzeigen je Zeile 20 Pig. abzügl. 10 Prozent Krisenrabatt Annahmeschluß für dle Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend- Ausgabe nachm. 2 Uhr Beſtfundierte alte Verſicherungs⸗Geſellſchaft ſucht zur Belebung ihrer Organiſation rührige Mitarbeiter mit tadelloſem Leumund, mittl. Alters; auch Nichtfachleute können in Frage kommen. Den heutigen Zeitverhältn. angepaßte Tarifeinrichtungen erleichtern das Geſchäft hauptſächlich in den Mittelſtandskreiſen. Bewerbungen bef. unt. M M 2252 Rudolf Moſſe, Mannheim. V5 Für gangbaren, in Tücht. Servierfräulein jedem Haushalt be⸗“ f.—4 Tage wöchentl. nötigten Artikel geſucht. Adreſſé in d. Vertreter Geſchäftsſtelle. 55888 geſucht. 5 unter Q F 89 an die 2 Geſchäfksſtelle. 55403 Schulentl. Mädchen 3 f für leichte Haus arb., Wacteufeen Aushilfe tagsüber geſ. 5417 820., z. geſucht. 10145 Ad keſſe in der Geſch. Schirm⸗Schmidt. D 1. 1 Stellen- Gesuche Erfahrene, zuverläſſige 5 Säuglings- u. Wochenpflegerin ſucht Stelle. Schw. Gertr. Weiß, b. Würthele, Schwarzwaldſtraße Nr. 14. 5143 17fähriges Gebild. ältere Dame (Jüdin) mit Büro⸗ z eg: erbeiten vertr., ſucht räfliges Madchen lohnende 5393 fucht Stelle 5 Laden f f od. Büro. Handels⸗ Heimarbeit ſchulbildg. Angebote O V 54] umt. M V 4 an die Zuſchr. unt. 2 Geſchäftsſtelle. 5233 an die Geſchäftsſtelle. Laden Schöne 3 Z3.⸗Wohnung, Bad, Manſ., in guter Wohnlage 3. A. 12. 32 zu vermieten. Adreſſe in der Geſchſt. 5407 mit 2 Neben⸗ räumen, ſof. zu verm ggg Laden evtl. mit aut möbl. Zimmer b. zu verm. 5414 K 2, 18, pt. r. Kleine 10 101 Werkstätte od. Lager F 5, 18, zu vm. Näh. 2 Zimm., Küche, Bad, Gart., ſehr ger., Käfer⸗ tal, Halteſt. d. Straß.⸗ Bahn. bill. zu verm. dch. d. Hansverwalter Joſef Hornung, L 76 10 019 1 Zim., Küche ab 22.— 2 Zim. Küche ab 29.40 Nachw. Schulze, O 6, 2. B4057 bei Blau, im Hauſe. Neubau! B4067 Zimmer- Wohnung kompl. Bad, Zeatral⸗ heizg., Warmwaſſer, per 1. Jan. zu verm. Anzuſ. v.—4 Uhr. Donnersbergſtr. 9. Sehr ſchöne 10 143 3 Zimmer- Wohnung müt all. Zubehör, in gutem Hauſe u. beſter Wohnl., in Neckarau, per ſofort od. ſpät. an ſol. Miet. zu vergeb. Zu erfr.: Wingert⸗ ſtraße 62. 1 Tr. links. 3 Zimmer, Küche Eckhaus, Schwetzinger⸗ vorſtadt, Friedensm. R. 42.—, per 15. 12. 32 od. 1. 1. 33 zu ver⸗ mieten. B4066 2 K 1 Zimm. u. Küche in Neckarau, an ruh. Leute zu verm. Preis 24.20 u. 26.40. Angzuſ. —4 Uhr B40 76 Friedrichſtr. Nr. 52. 2 leere Zimmer (auch einzeln) zu vm. Näh zwiſch.—4 Uhr. Luiſenring 77, part. 4065 22 Zwei erb Zimmer (auch einz.) zu verm. Näher. zw.—4 Uhr. 4065 Luiſenring 27, pt. Schön. gr. leer. Zimmer el.., ſof od 1. 12. zu vm. Eichelsheimer⸗ ſtraße 17, 4. St. 5409 Leeres Manſ.⸗Zimmer el. Licht, ſepar. Eing., Kochgel., zu vermiet. Angeb. unter 0 6 40 Burgſtr. 16, II. r. 5998 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes erbeten. Schön möbl. Zimmer büll, zu verm 5218 Voß, Schimperſtr. 35. Groß. leeres Parterre⸗ zimmer au alleinſteh. Dame od. Frl. z. vm. Neckarau, Zupreſſen⸗ ſtraße 15, les. 10161 Gr. möbl. Mauſarde m. Kochgel., im eig. Abſchl., m. Waſſer u. Cloſ., auf 1. 12. zu v. Kuhn, Rich.⸗Wagner⸗ ſtraße 54 5923 Zentrum! 10 129 Schön mähf. Zimmer mit od. ohne Penſ., bill. zu verm. G 2, 6, 2 Trepp.[Marktplatz 1 d. Nähe d. Rheinbr. frag. möbl. Zimmer ſof, od. ſpät. zu verm. Anzuſeh, v. Sonntag ab zw. 12 u. 2 Uhr. 15849 O 8, 15, 2. St. 2 eleg. möbl. Einzelzimmer 3 Biugang auch als Wohn- u. Schlef⸗ aimmer geeignet in gut. Hause zu verm. Rupprachtstr. 10, 1 Tr.. 78324 dut möbl. Zimmer preisw. zu vermiet. 5355 O8, 7, III. Schän möbl. Zimmer zu vm. Seckenheimer⸗ ſtraße 112, 3 Tr. ks. 25368 Möbliertes Zimmer bill. zu verm. 5415 b 4, b, J. St. rechts Schön möbl. Wohn⸗ u. Schlafzim., ev. einzel, b. alleinſt. Frau, Nähe Waſſert., in ruh.., zu vermieten. 10 085 Adreſſe in der Geſch. Sehr ſchön möbl. Zim. mit. Badbenütz., Nähe Max⸗Joſefſtr. zu vm. Albrecht, Spelzenſtr. 9. 2 Treppen.* 5364 Gut möbl. Zim., m. el. ., hetzb., i. beſſ.., an ſol. Hrn., zu 5% p. Woche zu v. Anzuſ. nachm. T 3, 18, 2 Tr., Vorderhs. B4044 Freundl. möbl. Zimmer ſof. bill. zu 1 0 15861 KH 7, 21 Tr. 1 Schön möbl. 1 mit el, Licht., Heizg., Schreibt., an ber. H. od. D. ſof. zu verm. Lauge Rötterſtr. 45, III, Holdb. 5859 Sep. gut mähl. Zim. auf 1. 12. vm. Arnold, K 3, 11, 3 Treppen. 5856 Am Waſſerturm 5382 Gut möbl. Zim mer günſtig zu verm., ev. Penſion. Hänsgen Friedrichsring 2 a. O ſtſtadt! Beethoven⸗ ſtraße 5, 2 Tr. rechts: Behaglich. Zimmer mit Chaiſel., Schreibtiſch, Bitcherſchrk., Bad, fl. Waſſer z. 1. 12. zu v. zu 25.— zu Dan NaN Ef TELEFON 2637 Neihnaqte- geschenk Miet-Gesuche Gulg. Bäckerei ſof. zu miet. geſucht. Angeb. u. P O 109 an die Geſchſt. 45327 5385 N 3. 13a[Braun). Schön möbl. Zimmer, Zentr., mit Schreibt., Bücher⸗ ſchrank bis 1. 12. zu vermieten. 5402 bol. leeres Zimmer mit ſep. Eing., Nähe Marktpl., per 15. 12. 32 geſucht.— Angeb. mat. P K 116 an die Geſchäftsſtelle. 10 141 Schön mäpl. Zimmer per 1. 12. zu vermiet. 1 6, bei Braun. *5418 Schönes Balk.⸗Zimmer 1. Tr. hoch, el. L. in ruh. Lage z. uvm., Pr. 25 /. Meerlachſtr. 11, 1 Tr., Mitte. 10 163 Studoat ſu cht ſeparates od. ungeſtört. möbliertes Zimmer i. freier od. hoh. Lage, nicht üb. 80 /, mit Frühſt. u. Licht, auf 1. 12.— Angeb. unt. P P 78 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 5873 Muster. Prinzeflrozrk mit Handarbeh D e große Zimmer, g Lage; Lindenhof u zu ca. 4 15 000.— bei Akademiker sucht-4 Zimmer-Wohnung in gutem Hauſe; es wird beſ. Wert gelegt auf 1 Nebenräume und freie ſt ſtadt bevorzugt. Detall. Angebote mit Preis erb. unter P 8 124 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 13 608 Immobilien 2 Mal Dreizimmerhaus in. Mannh.(Straßenbahnhalteſt.) ca. 4 8000.— Anzahlg. u verkaufen. Julius 1(R. D..), rinz⸗Wilhelmſtr. 12, Tel. 421.12 Kauf-Gesuche Etagenhaus Neckarstadt-Ost! Lindenhof oder Seskenbheimerstraße und Umgebung. bei 20 Mille Anzahlung zu kaufen gesucht. Bedingung: Preislage bis ca 40 Mille Haus muß 2 höchst. 3 Zimmerwohng. enthalt. Angeb. unter M H 4189 a. d. Geschäftsstelle. 13. V20 1 Kinderbettſtelle und 1 Kinderſtühlchen ge⸗ ſucht. Preisangebote unter P T 77 an die Geſchäftsſtelle. 55381 Zu kaufen geſucht: Schaukelpferd, gebr. Angeb. mit Preis u. O P 48 an die Ge⸗ ſchaftsftele. 15825 3 Fismaschinen billig zu kfn. geſucht. Nagel, Schwetzinger⸗ ſtraße 175. 4618 on anderer Stelle Bedchten Sie duch die kleinen Anzeigen. Kaufe Lebensmittel- oller Milchgeschäft bei einigen 100 R. Anzahlung. Angebote unter P N 71 an die Geſchäftsſtelle. 5869 Gebr., gut erhaltenes Gartenhaus u kauf. geſ. Ang. m. reis unter Q D 87 an die Geſchſt. 10157 Suche gebr. Ski⸗Außng f. ſchl. Figur. Größe 1,76.— Angeb. mit Preis u. O U 53 an die Geſchſt. 10 15¹ Gebrauchtes 10 195 Unaben- Zweirad f.—10., zu kaufen geſucht.— Angeb. mit Preisang. water P M 118 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. clieses Altitte, 32 Bad. Maschinenfabrik und Eisengieſerei vorm. G. Sebold und Sebold& Neil Das am 30. Junt 1932 beendete Geſchäftsjahr verzeich⸗ net einen Rohertrag von 2,19(2 13) Mill. /. Be⸗ triebsunkoſten erforderten 0,646(0,651), Handlungsunkoſten 9,94(1,01) Mill. J. Einſchl. 81 202(113 772) Vortrag verbleibt nach 220 178(210 046)/ Abſchreibungen bekannt⸗ lich ein Reingewinn von 372.301(341 286). Wie ſchon mitgeteilt, wird der auf 10. Dezember einberufenen 9. GW vorgeſchlagen, hieraus 9(8) v. H. Divlden de auf die St A und wieder je 6 v. H. auf die VA und die Genußrechte auszuſchütten, ſo daß ein Neuvortrag von 78 895„ verb t. Trotz der allgemeinen Depreſſion war es, wie de chäftsbericht mitteilt,„durch die anerkannte Güte unſer zeugniſſe möglich, wertmäßig einen dem Vor⸗ jahre ungefähr gleichen Umſatz zu erzielen. Die wei⸗ tere Herabſetzung der Geſtehur oſten ermöglichte ein etwas günſtigeres Ergebnis als im Vorjahre.“ Die Bilanzſum me ſtellt ſich auf 5,88(5,88) Mill.. U. a. erſcheinen Immobilien mit 1,64(1,67), Werkzeug⸗ maſchinen mit 0,40(0,47), Maſchinenbauvorräte mit 1/22 (1,43), Wechſel 1,06(0,39) und Kontokorrent einſchl. Bank⸗ guthaben mit 1,28(1,64) Mill. /, denen neben unveränder⸗ tem AK. von 3,22 und 0,50 Rücklage Kreditoren in Höhe von 1,63(1,37) Mill.„ gegenüberſtehen. Vorausſagen über die weitere Entwicklung ließen ſich nicht machen. Die Bemühungen nach weiterer Verbilligung der Ge⸗ ſtehungskoſten werden fortgeſetzt. ib * Zur Wiederaufnahme des Kohlenbergbaus in Baden. Die ſeinerzeit zugeſagte Reichsbeihilfe von 20 000/ zur Errichtung eines Verſuchsſchachtes im Kohlengebiet von Berghaupten iſt nunmehr bei der Handelskammer Lahr eingegangen. Insgeſamt ſtehen jetzt 40 000/ zu dieſem Zweck zur Verfügung. Der Verſuchsſchacht wird voraus⸗ ſichtlich in der Nähe des alten Karl⸗Friedrich⸗Schachtes in Betrieb genommen werden. Für Frühjahr 1933 iſt mit dem Verſuchsbetrieb zu rechnen. * Der Status der Vogtländiſchen Maſchinenfabrik(vorm. J. C. u. H. Dietrich) AG., Plauen. Im Konkurs ſind insgeſamt 13,09 Mill./ Forderungen angemeldet worden, und zwar 1,19 Mill.„ bevorrechtigte und 11,90 Mill. nicht bevorrechtigte. Von den bevorrechtigten ſind 0,67 Mill. Löhne und Gehälter und 0,52 Mill. Steuerforderungen, von den als bevorrechtigt angemeldeten Lohnforderungen wurden bisher nur 0,13 Mill. anerkannt. Auch von den nicht bevorrechtigten Forderungen iſt ein Teil vorläufig geſtrichen worden. Der Barbeſtand der Maſſe be⸗ trägt z. Zt. 0,25 Mill., wobei zu berückſichtigen iſt, daß die Konkursverwaltung bereits erhebliche Maſſeſchulden und Maſſekoſten gedeckt hat. Der endgültige Maſſe⸗ beſtand und damit die endgültige Quote laſſen ſich noch nicht überſehen, werden aber zu einem großen Teil von der Ausübung und dem Umfange der Option ſettens der neuen Vomag⸗Betriebs⸗AG. auf die Anlagen der alten Vomag abhängen. Dieſe Optton iſt bis heute noch nicht ausgeübt, doch verlaufen die Verhandlungen durchaus befriedigend. * Geheimrat Adolf Haenſer 75 Jahre alt. Heute begeht Geh. Reg.⸗Rat Adolf Haeuſer, Mitglied des Auf⸗ ſichtsrats und erſter ſtellvertretender Vorſitzender des Ver⸗ waltungsrates der JG. Farbeninduſtrie AG. feinen 75. Geburtstag. Adolf Haeuſer begann ſeine Tätig⸗ keit in den Farbwerken vormals Meiſter Lucius und Brüning in Höchſt⸗Main als Juſtitiar. Im Jahre 1904 wurde er Vorſtandsmitglied und 1916 Vorſitzender des Direktoriums dieſer Firma. Dieſe Stellung bekleidete er bis zur Bildung der JG. Farbeninduſtrie AG., in deren Aufſichts⸗ und Verwaltungsrat er eintrat. Seine beſon⸗ deren Fachkenntniſſe entfaltete er als hervorragender Sa ch⸗ verſtändiger auf dem Geblet des Patent⸗ weſens und des gewerblichen Rechtsſchutze s. Geheimrat Haeuſer, der dem Vorſtand des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie angehört, iſt Dr. med. h.., Dr. jur. h. c. und Dr. phil. h. c. der Univerſität Marburg, Dr. Ing. e. h. der Techniſchen Hochſchule München. Welſweizenmarkf unfer kanadischem Druck Geringer Exporf von deuischem Weizen/ Weizenausfuhrscheine wieder befesfigi Ruhige Roggen und Fufſergeireidemärkie Mannheim, 24. Nov. Am Weizen weltmarkt wurde die Lage durch die Nachrichten von der ſüdlichen Hemiſphäre beherrſcht. Von Argentinien lagen Nachrichten über ungünſtige Witterungs⸗ verhältniſſe vor; da aber die Ernte im ganzen gute Fort⸗ ſchritte gemacht hat, wird der Exportüberſchuß immer noch auf 25 Millionen quarters geſchätzt(1 quarter gleich 217,73 Kg.) gegen 14,8 Millionen quarters, die bisher in der laufenden Saiſon verſchifft worden ſind. In Auſtralien hat ſich die Ernte gleichfalls weiter gut entwickelt und dürfte einen Exportüberſchuß von 18 Mill. qrs. ergeben. Demgegenüber ließ man ſich durch andere Meldungen wenig beeinfluſſen, die beſagten, daß die Frühjahrsweizen⸗ ernte in den Vereinigten Staaten nicht über 241 Millionen buſhels(1 buſhels gleich 27,23 Kg.) hinausgehen Hürfte, während die letzte offizielle Schätzung noch auf 270 Millionen buſhels lautete. Wenn auch von Rußland kaum Offerten herauskamen— was hier mit etwa 4,80 hfl., eif Mannheim angeboten wurde, erſcheint für die ober⸗ rheiniſchen Mühlen in der Qualität zu gering— ſo über⸗ ſieht man doch nicht, daß dagegen Kanada dauernd als Abgeber im Markte iſt. Als man auf die argentiniſchen Nachrichten hin höhere Preiſe forderte, wurden ſie nicht bewilligt. Neuer Plata⸗ Weizen, Bahia Blanca, 80 Kg., war mit 4,30 hfl., Dez.⸗ Jan.⸗Abladung, offeriert, bot aber keinen Anreiz zum Ein⸗ gehen von neuen Abnahmeverpflichtungen. Ebenſo fielen Angebote für Januar⸗Februar⸗ und Februar⸗März⸗Ab⸗ ladung mit 4,45 hfl., eif Rotterdam, aus. Man will bei neuem Plata⸗Weizen den Ausfall der Muſter abwarten und wenn auch einiges zu 4,3756 hfl. gehandelt wurde, ſo muß dies als Ausnahme angeſehen werden. Für Manitoba I, hard, Atlantie, Dezember⸗Ablaoͤung, hatte man vorüber⸗ gehend 5,10 hfl., eif Rotterdam, verlangt, wogegen an der Donnerstagsbörſe bereits Angebote zu 5,05 und 5,00 hfl. vorlagen. Manitoba J, Atlantie, per Dezember⸗Abladung, blieb mit 4004,95 hfl. angeboten. Die Käufer blieben im Hinblick auf die. guten Ernteausſichten in Argentinien und Auſtralien zurückhaltend. Kleine Partien wurden in ame⸗ rikaniſchem Durum J, Weſtern, November⸗Abladung, zu 5,64 und desgl. II zu 5,40 hfl., transborde Antwerpen umgeſetzt. Weizenausfuhrſcheine, die ſeit unſerem letzten Bericht bis herunter zu 144,00/ für Dezember und 144,50 bis 145,00„ für Januarabnahme gehandelt worden waren, Haben ſich inzwiſchen wieder befeſtigt, für Dezember⸗Scheine auf 146,50, für Januar⸗Scheine auf 147,00—147,25 und für Februar⸗Scheine auf 148,00 l. Der Export von deutſchem Weizen ſcheint ge⸗ genwärtig weiter zu ſtocken, da die ſchon in unſerem letzten Bericht erwähnte Häufung an den Küſtenplätzen angehalten und noch weitere Fortſchritte gemacht hat. Es wurden wie⸗ der viele Angebote von vorderer Ware von der Küſte hier⸗ her gelegt, die alleröings im Gegenſatz zur letzten Woche bei den Mühlen nur geringem Intereſſe begegneten, da dieſe ihren Bedarf ziemlich gedeckt haben und außerdem viel unverkaufte Ware auf dem Rhein und von Bayern⸗ Unterfranken her auf dem Main abgeladen iſt, die eben⸗ falls noch abgeſetzt werden muß, bevor ſie an einen Be⸗ ſtimmmungshafen gehen kann. Ebenſo hat ſich die Ware in den Lagerhäuſern der Abgangsſtationen ziemlich gehäuft, wie durch hier vorliegende Berichte von Genoſſenſchaften und Lagerhausverwaltungen beſtätigt wird. Die Preiſe ſind die ganze Woche ſtetig geblieben, zum⸗ teil waren ſie ſogar als feſt zu bezeichnen: Erſt in den allerletzten Tagen iſt es zu einer kleinen Auflockerung ge⸗ kommen. Das Angebot war am Donnerstag etwas ſtärker als an den Vortagen. Beſonders von Norddeutſchland lagen die Offerten ſchwächer als von Süddeutſchland vor, das bisher zu Preiskonzeſſionen noch nicht geneigt war und zuletzt noch 21,60 /, je 100 Kg., verlangte, während reiner Pommern⸗Weizen, 76,50 Kg., mit 21,45 /, Kaſſa gegen Do⸗ kumente, offeriert wurde, ohne daß ſich bei dieſem Preis Rückwirkungen des Ankurbelungsprogramms auf die einzelnen Branchen der deufschen Wirischaff Das Inſtitut für Kon junkturforſchung übergibt ſoeben ſein neueſtes Vierteljahrsheft(Teil A) der Oeffentlichkeit, das ſich mit der Konjunktur in den einzel⸗ nen Wirtſchaftszweigen befaßt. Zuſammenfaſſend wird fol⸗ gendes feſtgeſtellt: In der Landwirtſchaft iſt die diesjährige Getreideernte ſo reichlich ausgefallen, daß der Bodarf an Brot⸗ und Futtergetreide aus heimiſcher Erzeugung gedeckt werden kann. Trotz dieſer Annäherung an die Selbſtverſorgung haben ſich die Getreidepreiſe, dank umfangreicher Stützungs maßnahmen im ganzen behauptet. In der Viehwirtſchaft ſind die ungünſtigen Produktions⸗ und Abſatzbedingungen, von ſaiſonmäßigen Preiserhöhun⸗ gen abgeſehen, nicht gebeſſert. Die induſtrielle Produktion, die ſchon im erſten Halbjahr nur noch ſtark verlangſamt geſunken war, hat ſeit Auguſt leicht zugenommen. Die Inderziffer wichtiger Induſtriezweige(1928= 100; ſatſon⸗ bereinigt) ſtieg von 51,8 im Auguſt auf 53,7 im Sept. Dieſe Entwicklung wurde in erſter Linie durch die Preiskurve auf den Rohſtoffmärkten, durch Lagereindeckungen, ferner auch durch Ruſſenaufträge an die Eiſenwirtſchaft und Be⸗ ſchaffungsaufträge von Reichsbahn und Reichspoſt aus⸗ gelöſt. Die Beſchäftigung hat ſich, gemeſſen an der Zahl der geleiſteten Arbeitsſtunden, vom Auguſt bis Okt. um 7,5 v. H. erhöht. Auch die Zahl der beſchäftigten Arbeiter iſt geſtiegen. 5 Die Geſchäftstätigkeit des Kohlenbergbaues wurde durch ſaiſonmäßige Eindeckungen von Handel und Verbrauchern geſtützt. Gewinnung und Abſatz nahmen im Steinkohlen⸗ und Braunkohlenbergbau auch konjunk⸗ tuxell nicht mehr ab.— Produktion, Beſchäftigung und Ab⸗ ſatz der eiſenſchaffenden Induſtrie ſind bis Sept. zurückgegangen, im Okt. aber beträchtlich geſtiegen. Im Inlandsgeſchäft dürfte damit der tiefſte Punkt des gegenwärtigen Konjunkturabſchwungs annähernd erreicht ſein.— Die Gewinnung von Nichteiſenmetallen hat ihre Aufwärtsbewegung fortgeſetzt, auch die Walz⸗ werkserzeugung hat zugenommen. Die um die Jahres⸗ mitte begonnene Aufwärtsbewegung an den internationa⸗ len Metallwerken iſt im Sept. wieder einem Rückgang ge⸗ wichen, der erſt im Nop zum Stillſtand gekommen iſt. Die Etufuhr von Rohmetallen hat im Auguſt und Sept etwas zugenommen. Der Export von Halb⸗ und Fertig⸗ fabrikaten iſt zurückgegangen. In dem Maſchinengewerbe haben die Stabiliſierungstendenzen, deren Dauerhaftigkeit vor einem Vierteljahr noch micht als unbedingt geſichert gelten konnte, an Bedeutung gewonnen. In erſter Linie hat ſich die Geſchäftstätigkeit am inländiſchen Maſchinen⸗ markt belebt; dagegen iſt der Exvort nach abwärts gerich⸗ tet.— Die Beſchäftigung der elektrotechniſchen Induſtrie hat ſich ſeit Mai langſam erhöht. Die Zahl der tätigen Arbeiter iſt im Sept. auf 41,7 der Sollziffern gegenüber 40,1 v. H. im Mai geſtiegen, die Zahl der Ar⸗ beitsſtunden hat ſich von 28 auf 32,3 v. H. erhöht. Der Export ging weiterhin ſcharf zurück; dagegen hat die Ein⸗ fuhr kaum abgenommen. In der Kraftfahrzeugwirtſchaft ſind die Ab⸗ ſatzmöglichkeiten gebeſſert. Entgegen der ſaiſonüblichen Bewegung iſt der Verkauf fabrikneuer wie gebrauchter Fahrzeuge kaum zurückgegangen; doch zeigen die umfang⸗ reichen Abmeldungen von Fahrzeugen, daß einer Belebung dies Kraftverkehrs noch ſtarke Hemmungen entgegenſtehen. Die Beſchäftigung der Eiſen⸗ und Stahlwaren nduſtrie hat ſich kaum venindert. Der Julands⸗ erkauf iſt etwas geſtiegen, während die Ausfuhr, haupt⸗ 3 zahlungs⸗ ſächlich infolge der Einfuhr erſchwerenden Maßnahmen des Auslandes, noch abnahm. Der konjunkturelle Rückgang der Bautätigkeit hat ſich weiter verlangſamt. Die Beſchäftigung im Hochbau iſt ſeit Mitte Oktober leicht zurückgegangen. Produktion und Abſatz der Bauſtoffindu⸗ ſtrien haben ſich dem Vorjohrsſtand mehr und mehr an⸗ geglichen; die Preiſe ſind nur noch wenig geſunken. Der Tiefbau wurde durch die Arbeitsbeſchaffung geſtützt; die Beſchäftigung iſt von Jahresmitte bis Anfaug Nov. um ro. 12 v. H. geſtiegen. Am Rundholzmarkt zogen die Preiſe leicht an. Das Angebot von Schaittholz hat ſich bei weiterer Verringerung von Produktion und Vorräten der Nachfrage weitgehend angepaßt. Produktion und Abſatz der Sägewerke ſind noch konjunkturell zurückgegangen, während in der Sperrholzinduſtrie, entgegen der Saiſon⸗ tendenz eine leichte Beſſerung ſeſtzuſtellen iſt. In den ein⸗ zelnen Zweigen der Holzverarbeitung haben ſich Erzeugung und Beſchäftigung uneinheitlich entwickelt. Das Inlandsgeſchäft der papiererzeugen den Induſtrie hat ſich verhältnismäßig widerſtandsfähig gezeigt, der Export dagegen weiter abgenommen. Die Beſchäftigung der Papier verarbeitung iſt im Sept. infolge jahreszeitlicher Zunahme des Inlandsverbrauchs geſtiegen. Die Ausfuhr hat ſich auch hier weiter ver⸗ ſchlechtert. Unter dem Einfluß ſteigender Rohſtoffe haben ſich Pro⸗ duktion und Beſchäftigung in nahezu allen Zweigen der Textilwirtſchaft belebt. Der Lagerabbau iſt zum Stillſtand gekommen. Der Rückſchlag auf den Rohſtoffmärkten und die weiter un⸗ befriedigenden Einzelhandelsumſätze ziehen aber der Fort⸗ ſetzung der Aufwärtsbewegung noch enge Grenzen. In der Ledererzeugung haben Herſtellung und Beſchäfti⸗ gung, angeregt durch die vorangegangene Steizerung der Häutepreiſe, zugenommen. Im Okt. hat die Preisſteige⸗ rung auch auf die Schuhe(Großhandel) übergegrifſen. Bei geringen Fertigwarenlagern nimmt die Produktion von Schuhen zu. Der Abſatz der feinkeramiſchen Induſtrie geſtaltet ſich weiter ungünſtig. Auf dem Binnenmarkt wer⸗ den faſt nur billige Sorten gefragt; die Ausfuhr geht zu⸗ rück. Neuerdings bemühen ſich einzelne Zweige der Branche, Preisbindungen einzuführen.— Die Produktion des Glas bedarfs iſt noch leicht zurückgegangen. Während die Flachglasinduſtrie bei beſonders ſcharf ſchrumpfendem Auslandsabſatz ihre Erzeugung merklich verringerte, vermochte ſich das Hohlglasgewerbe annähernd zu behaupten. In der Funkwirtſchaft ſind Herſtellung und Beſchäftigung ſaiſonmäßkg 315 9 Der Inlandsverkauf ſteltt ſich auf Vorjahrshöhe, die Aus⸗ fuhr war dagegen erheblich niedriger als 1931.— Bei der Herſtellllung von Spielzeug konnte ſich nur bei einem Teil der Betriebe eine in der Hauptſache durch Inlands⸗ aufträge hervorgerufene Saiſonbelebung durchſetzen. Die geſamte Geſchäftstätigkeit, vor allem jedoch der Auslands⸗ abſatz nach den britiſchen Ländern, liegt beträchtlich unter Vorjahrshöhe. Die Einzelhandelsumſätze nahmen weiter ab; doch war der Rückgang bei weitem nicht mehr ſo ſtark wie bisher. Für die nächſte Zukunft dürften ſich Wert und Menge des Verkaufs bei verhältnismäßig ſta⸗ bilen Preiſen auf dem gegenwärtigen Niveau halten. Die Lage des Handwerks blieb gedrückt. Die in wichtigen Zweigen bevorſtehende jahreszeitliche Abnahme der Be⸗ schäftigung dürfte durch die Hilfßsmaßnahmen der Regierung zum Teil abgeſchwächt werden. Der Güterverkehr hat ſich über das ſaiſonübliche Maß hinaus belebt. Entſprechend geſtaltete ſich auch die Entwicklung der Einnahmen günſtig.— Im Reichs poſt⸗ verkehr haben ſich Nachrichtenübermittlung und Paket⸗ verſand gut behauptet, dagegen ſind Poſtauftrags⸗, Poſtbar⸗ und Poſtſcheck⸗Verkehr noch weiter zurück⸗ gegangen.. 8 1 Käufer fanden. Bahnware aus Baden⸗Pfalz⸗Heſſen wurde zu 21,50 1, franko Mannheim, offeriert, doch waren Ab⸗ ſchlüſſe auch hierin ſehr ſelten zu verzeichnen. Für Sachſen⸗ Saale⸗Weizen, Bahnware wurden 21,60 /, für Pommern⸗ Mecklenburg⸗Holſtein⸗Weizen, nach vorher 21,50/ zuletzt 21,40/ gefordert. Im Einklang mit Weizen nahm auch der Roggen⸗ markt einen ziemlich ruhigen Verlauf. Pommern⸗Roggen 72—73 Kg., wurde mit 17,05/ eif Mannheim, Kaſſa bei Ankunft bezahlt; Dez.⸗Ablad ung in 73—74⸗Kg.⸗Pommern⸗ Roggen koſtete 17,20/ die 100 Kg., eif Monnheim, Kaſſa bei Ankunft. Für ſüddeutſchen Roggen bahnfrei Mann⸗ heim wurden unverändert 17,25/ verlangt. Roggen⸗ Scheine aus Oktober⸗Expirten koſteten 110 J, aus Nov.⸗ Exporten 104,50 l. Gerſte hatte ſtetige Tendenz bei geringen Umſätzen. Für Braugerſte hieſiger Gegend derte mon unver⸗ ändert 1920, für pommerſche Sommergerſte, zu Brau⸗ zwecken geeignet, Nov.⸗Abladung, 21,50/ eif Mannheim, Kaſſo bei Ankunft. Die Forderungen für Induſtrie⸗ gerſt e, 66—67 Kg., lauteten auf 1818,50/ eif Mann⸗ heim, Kaſſa bei Ankunft. Am Hafermarkt waren nur geringe Umſätze zu verzeichnen und die Haltung neigte zur Schwäche. Für Landhafer war fronko Mannheim mit 13,75—14,50 (Vorwoche 1414,75)/ je 100 Kg. anzukommen. Auch für Mais blieb dos Geſchäft ſehr eingeengt und gelber Plata⸗Mais wurde mit 17,75(Vorwoche 17,50—17,75) Mark angeboten. Mais ⸗Scheine ſtellten ſich auf 86 l. Dos Mehlgeſchäft nahm die ganze Woche hindurch einen ſehr ruhigen Verlauf, da ſich ongeſichts der ungeändert gebliebenen politiſchen Lage von keiner Seite Unterneh⸗ mungsluſt hervorwagte. Für ſüddeutſches Weizenmehl Spez. 0 mit Austauſchweizen wurden 3030,25/ die 100 Kg. mit Sack ab Mühle verlangt. Roggenmehl, bo⸗ bis proz. Ausmahlung, koſtete 22,75—24(Vorwoche 22,75 bis 24,25) J. Der Futtermittelmarkt lag ruhiger. Auch für Mühlenfabrikate iſt die Nachfrage geringer geworden. Der Konſum hat nicht in dem erwarteten Umfang eingegriffen, da die als ſelbſtverſtändlich für dieſe Jahreszeit voraus⸗ geſetzten Froſttage ausgeblieben ſind. Verkäufer wie Käu⸗ ſer haben ſich aufs Abwarten verlegt. Bei ernſthaften Kaufabſichten ſind kleine Preiskonzeſſionen durchzuholen. Die Getreidefracht von Rotterdom nach Mannheim belief ſich auf 1,15 hfl., nach Kehl⸗Straßburg auf 1,75 hfl. je To., Baſis Schwerfrucht. Georg Haller Porzellanfabrik Lorenz Hufschenreufher Verlusſabschluß Das Geſchäftsjahr 1931/32 hat auch für die Werke des Unternehmens einen erheblichen wert⸗ und mengenmäßi⸗ gen Umſatzrückgang gebracht. Der durch die Export⸗ ſchwierigkeiten verurſachte Ausfall konnte durch das In⸗ landgeſchäft nicht ausgeglichen werden. Neben der allgemei⸗ nen Abſatzſchrumpfung war eine Abkehr weiter Käufer⸗ ſchichten von hochwertigen Qualitätserzeugniſſen zu Gun⸗ ſten billiger Porzellaune zu beobachten. Dieſe Tendenz wirkte ſich als verſchärfter Druck auf das Preis⸗ niveau aus. Die Geſellſchaft ſchließt mit einem Verluſt von 480 627„, der ſich nach Verrechnung des Gewinnvor⸗ trages aus 1930/½1 in Höhe von 94 393/ auf 386 233/ er⸗ mäßigt(i. V. aus 418 953% Reingewinn 4 v. H. Divi⸗ dende). Das Warenkonto ſtellte ſich auf 2,51(4,14), dazu kommen Einnahmen auf Mietzinskonto von 0,04(0,05) Mill./ und auf Zinſenkonto von 0,08(0,05) Mill. A. Demgegenüber ſtehen Generalunkoſten mit 2,81(3,64) und Abſchreibungen mit 0,29(0,29) Mill./ zu Buch. Der auf den 14. 12. einberufenen GV. ſoll bekanntlich eine Kapitalherabſetzung in e. F. durch Ein ⸗ ziehung von 1,2 eigenen St A.(darunter 1000 200 Mark Vorratsaktien) vorgeſchlagen werden. Der Buch⸗ gewinn von 293 057„ ſoll zur teilweiſen Deckung des Verluſtes verwendet und der verbleibende Verluſt von 93 176„ aus dem geſetzlichen Reſervefonds gedeckt werden, der alsdann auch noch mehr als 10 v. H. des Grundkapitals beträgt. Die Liquidität der Geſellſchaft iſt gut. Aus der Bilanz: Vorräte 1,28(1,52), Bankguthaben 1,095(1,255), ſonſtige Außenſtände 1,72(2,26), Wertpapiere und Beteili⸗ gungen 0,21(1,30), andererſeits bei einem AK von 7,876 (9,076) Mill./ Kreditoren 0,497(0,800), aufgewertete Obli⸗ gationen 0,01(0,25). Eine Vorausſage über die Entwick⸗ lung des neuen Geſchäftsjahres iſt in anbetracht der gro⸗ ßen Unſicherheit der wirtſchaftlichen Verhältniſſe nicht möglich. * Vereinigte Thüringer Brauereien., Artern. 6 li. B. 7) v. H. Dividende. Für das Geſchäftsjahr 1931⸗32 wird die Ausſchüttung einer Dividende von 6 v. H.(i. B. 7 v..) vorgeſchlagen. — Nürnberger Hopfenmarkif 8. Nürnberg, 25. Nov.(Eigenbericht.) Die Geſchäftslage am Hopfenmarkte war in der alb⸗ gelaufenen Woche eine äuße r rſt ru hi ge; Zufuhren kamen überhaupt nicht herein und bei ſehr begrenzter Nach⸗ frage blieb der Umſatz auf 50 Ballen beſchränkt. Das mitteleuropäiſche Hopfenbaubüro nimmt die Vor⸗ räte der 1932er deutſchen Hopfen in erſter Hand mit 1900 Ztr. an; im Beſitze des Zwiſchenhandels und der Deutſchen Hopfenverkehrsgeſellſchaft dürfte ſich ein gleich hohes Quantum befinden, ſo daß ſich alſo die unverkauften Geſamtvorräte deutſcher Hopfen, 1932er Ernte, auf rd. 4000 Ztr. beziffern. Es dürfte in der Geſchichte des Hopfenhandels einzig daſtehen, daß man zur Jetztzeit die Beſtände in einer derartigen Genauigkeit nennen konnte, denn in der Regel waren bisher die Vorräte bei der Produktion um dieſe Zeit noch ſo groß, daß ei genaue Ueberſicht fehlte. Auch der Zwiſchenhandel verfügte über weit größere Vorräte als in dieſem Jahre; er hat ſich zu Beginn der laufenden Saiſon infolge der allgemein ſchlechten Beurteilung der Hopfenmarktlage beeinfluſſen laſſen und ſich nur kleine Quantitäten zugelegt. Trotz dieſer geringen Beſtände und trotz des Umſtandes, daß uns noch 9 Monate von der neuen Ernte trennen, fehlt ſeit Monatsfriſt faſt jegliche Na ch f rag e. Dieſe außerordentliche Geſchäftsruhe konnte aber den Hopfenpreiſen nur ganz geringen Abbruch kun, ein Zeichen von geſun der Geſchäftslage. Der Rückgang be⸗ trägt heute kaum 10 bis 15/ je Ztr. Es war klor, daß die heuer gegen Ende September einſetzende und bis Mitte Oktober andauernde Hauſſe ein Ende finden mußte, daß aber auf einmal jeglicher Bedarf fehlen ſoll, dürfte ſchwer⸗ lich den Tatſachen entſprechen. Die gegenwärtige Situation iſt ganz zu vergleichen mit der Geſchäftslage vom Saiſon⸗ beginn an bis zum Einſetzen der Hauſſe. Auch damals hätte niemand an eine ſo bedeutende Preisſteigerung ge⸗ dacht; bei den gegenwärtigen Beſtänden und im Hinblick auf die Zeit iſt auch eine zweite Ueberraſchung ausgeſchloſ⸗ ſen, beſonders unter Berückſichtigung der ebenfalls außer⸗ ordentlich kleinen Beſtänden in den agusländiſchen Hopfen⸗ baugebieten. Bei Wochenſchluß notieren ſtellung in/ je Zentner: nach amtlicher Feſt⸗ Prima Mittel Geringe Hallertauer 215225 200210 180195 Tettnanger 200—230—— Spalter 200—235 190—195— Hersbrucker Gebirg 175—190 155—170 140150 Am Saazer Markt noch gut anhaltende Nachfrage, da⸗ gegen halten die Eigner ziemlich zurück. Die erfolgten Käufe geſchohen meiſt für Exportzwecke. Notierungen 750 bis 1200 Kronen.— Franzöſiſcher Markt geſchäfts⸗ los; Notierungen 600650 Frances.— Im Ela ß ruhige Marktlage, aber weiterhin ſeſte Tendenz. Notierungen 900 bis 950 Franes. Mefallpreisindex Die Preisindexziffer der„Metallwirtſchaft, Metallwiſſen⸗ ſchaft, Metalltechnik“ ſtellte ſich am 23. 11. auf 49,8 gegen 51,1 am 15. 11.(Durchſchnitt 190913 gleich 100), fel alſo um 2,5 v. H. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 23. 11. folgende Einzelziffern errechnet: Kupfer 38,8(am 15. 11. 32: 40,1), Blei 51,6 (53,1), Zink 42,1(44,1), Zinn 58,6(60,7), Aluminium 111,1 (111,1), Nickel 107,7(107,7), Antimon 56,8(56,8). * Wormſer Produktenbörſe vom 25. Novy. An der hieſigen Produktenbörſe wurden heute folgende Preiſe feſt⸗ geſetzt: Weizen 21; Roggen 16,50; Gerſte, Rheinheſſen 18 bis 19; Ried 18—19; Pfälzer 1920; Ausſtich über Notiz; Futtergerſte 16—17; Weizenmehl, Baſis 0 3030,50; Rog⸗ genmehl 70pros. Ausmahlung 38,75; Weizenfuttermehl und Nachmehl 9,5016; Roggenfuttermehl und Nachmehl 1016; Roggenkleie 8,25—8,75; Grobe Weizenſchalen 9; Feine Wei⸗ zenkleie 8; Getrocknete Biertreber 11; Malzkeime 11 Heu 3,50—4,75; Stroh 1,25—2; Kartoffeln 2,75—3. Alles in, per 100 Kilo, bahnfrei Worms.— Tendenz: ruhig. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 25. Nov. Tomaten 22—99 und 10; Rotkrout—2,5; Weißkraut 80100; Wirſing 1,.—2,5; Roſenkohl 14—16; Zwiebeln 44,5; Karotten 13 2,57 Schwarzwurzeln 18—14; Feldſalat 22—37, Roterüben 1,5—2; Weißerüben.5; Erdkohlrabi 1,2515; Blumen⸗ kohl 20—32, 10—18 und—8; Koyfſellerie 312; Endivien 2,—5, Lauch pro Stück 1,5—2; Suppengrün pro Bündel .52, 5. N* * Verlegung der internativnalen Zuckerverhandlungen. Am 29. November ſollten bekanntlich in Paris die inter⸗ nationglen Zuckerverhandlungen beginnen. Wie wir hören, ſind die Verhandlungen im letzten Moment nach dem Haag verlegt worden. Der Grund iſt darin zu ſehen, daß die niederländiſchen Vertreter zur gleichen Zeit wichtige Beſprechungen wegen der Neuorganiſation der javaniſchen Zuckerinduſtrie haben und aus dieſem Grunde nicht nach Paris abkömmlich ſind. * Erneute Inlandszuckerfreigabe. Wie wir erfahren, iſt eine neue Freigabe von 5 v. H. für Verbrauchszucker zum Inlandsverkauf für November⸗Dezember erfolgt. Es ſind damit einſchließlich des Reſtes aus der vorigen Kam⸗ pagne jetzt insgeſamt 26 v. H. freigegeben. Die Börse in abwarfender Halfung Baldige Klärung der innerpolitiſchen Lage, ſtabile Re⸗] tereſſterten ſich in erſter Rethe gierungsverhältniſſe zur Ermöglichung einer ſchnellen Durchführung des Wirtſchaftsprogramms— auf dieſer Hoffnung beruhte in dieſer Woche die bemerkenswerte ruhige Widerſtandskraft, mit der Publikum und Börſe das Rätſelſpiel der Verhandlungen über die Neu⸗ bildung der Reichsregierung aufnahmen. Konnte man der vorigen Woche in großen Zügen die Etikette:„Aktien feſt, Renten matt“ anheften, ſo ſtrahlte in dieſer Woche von einer kräftigen Befeſtigung der Renten märkte eine ſtarke Anregung auch auf die Aktienmärkte aus. Der Hauptgrund für das gleich⸗ zeitige nach oben ſtreben der Aktien⸗ wie der Renten⸗ märkte iſt in der Tatſache zu ſuchen, daß Reichspräſident Hindenburg aus Anlaß der Verhandlungen über die Kabi⸗ nettsumbidung mit großem Nachdruck alle Experi⸗ mente auf dem Gebiete der Währung und der Wirt⸗ ſchaftspolitik abgelehnt hat. Da man bei dem Rücktritt des Kabinetts Papen zunächſt die Beſorgnis nicht unterdrücken konnte, daß eine neue Regierung möglicher⸗ weiſe einen neuen Eingriff in das Zinsgefüge des Renten⸗ marktes unternehmen könnte, ſo befreite dieſe Stellung⸗ nahme des Reichspräſidenten die Rentenmärkte von einem Druck. Das Publikum nahm wieder Anlagekäufe in Rentenwerten vor, wobei diesmal Stadtanleihen und Kommunal⸗Obligationen, ſowie Induſtrie⸗Obligattonen (ſpeziell die der Vereinigten Stahlwerke und der Mittel⸗ deutſchen Stahlwerke) bevorzugt wurden, während Gold⸗ pfandbriefe weſentlich ruhigeres Geſchäft hatten. Man glaubt, daß das neue Kabinett ſich ſehr bald mit einer Sanſerung der ſtädtiſchen Finanzen beſchäf⸗ tigen werde. Die Zunahme des Vertrauens, die ſich in dieſer Be⸗ feſtigung des Rentenmarktes dokumentierte, kam dann auch den Aktienmärkten zugute. Auch hier waren immer wieder kleinere Käufe des Publikums in dividendenzahlen⸗ den Aktien, ſowie in„Aufbauwerten“ zu bemerken. Dazu kam, daß bekannt wurde, das Ausland habe aus Stil l⸗ haltegeldern in der letzten Zeit Millionenbeträge in Aktien angelegt. Der Vermittler bei dieſen Käufen des Auslandes war der frühere Geſchäftsinhaber der Danat⸗ bank, Jakob Gold ſchmidt, der ſeine weitreichenden internationalen Beziehungen dazu ausnutzte, um Beſtände der Großbanken aus übernommenen Lombards an das Ausland abzuſtoßen. Da dieſe großen Akkienkäufe ſich außerhalb der Börſe abſpielten, ſo wurde die Kursbewegung nur in⸗ ſchwäche weiter zur Vorſicht. direkt von ihnen berührt: Spekulatton und Publikum in⸗ für die Aktien, die das Ausland aus dem Kurszettel ausgewählt hat. Hierzu ge⸗ hörten größere Aktienpakete von Salzdetfurth und Rhein. Braunkohle, ferner Dt. Erdöl, Elektr. Schleſien, Charlottenburg. Waſſer werke, Mu ag. Mit anderen Worten: das Ausland kauft 5 Rohſtoffwerte und deutſche Tarif ⸗ werte. Wenngleich das Ausland ſich angeſichts der unklaren innerpolitiſchen Verhältniſſe Deutſchlands bei dieſen Käu⸗ fen offenbar von dem Wunſche beeinfluſſen läßt, ſeine „Sperrmark⸗Konten“ zu verringern, ſo kommt in dieſen Auslandskäufen doch das Vertrauen zu Deutſchlands Wirtſchaftszukunft zum Ausdruck. Daraufhin griff auch die Spekulation mit Käufen ein. Die Führung hatten dabei Montanwerte, man verwies auf das Anhalten der Beſſerung am Kohlen⸗ und Eiſenmarkte, auf neue ruſſiſche Beſtellungen, auch erwartet man, daß der amtliche Prü⸗ fungsbericht über den Stahlverein ziemlich günſtig lauten werde. Für Kaliwerte und J. G. Farben regte die Ab⸗ ſatzbeſſerung in Düngemitteln an. Elektro werte waren demgegenüber vernachläſſigt. Unter den Braunkohlenwer⸗ ten fanden beſonders Leopoldgrube Beachtung. Kunſt⸗ ſeidenwerte ſtiegen zunächſt auf die gebeſſerten Ausſichten für ein internationales Kunſtſelden⸗ Syndikat. In Conti⸗Gummi kaufte die Opel⸗Gruppe weiter. Zu den bevorzugten Aufbau werten“ gehörten Julius Berger, Dt. Linoleum, die Maſchinenwerte. In den letzten Tagen war die Stimmung an den Aktien⸗ märkten auf vorſichtige Realiſationen der Spekulation etwas ſchwächer, auch verſtimmte der für den deutſchen Export ſchädliche neue Rückgang des engliſchen Pfundes. Das Publikum aber hielt weiter an ſeiner Zuverſicht feſt. 5 Frankfurfer Abendbörse geschäffslos Die Abendbörſe war ſeit langem eine der ſtillſten. Auf allen Marktgebieten ſtagnierte das Geſchäft faſt voll⸗ kommen. Nach wie vor blieb die ungeklärte innerpolitiſche Situation ausſchlaggebend, daneben mahnte die Pfr nö⸗ Auch konnte von den meiſt ſchwächeren Auslandsbörſen keine Anregung ausgehen. So⸗ weit überhaupt Kurſe zu hören waren, lagen ſie auf dem Niveau des Mittagsverkehr. Nur am Renten markt fanden kleine Umſätze in ſpäten Reichs ſchulöbuchforderun⸗ gen zu 71,50 v. H. ſtatt. U. a. wurden notiert: Neubeſitz 6,40, Altbeſitz 56,50, Berliner Handel 89, Reichsbank 126, JG. Farben 9478, Junghans 17, Lahmeyer 112,75.. — * Samstag, 26. November 1932 Tokalon- Fade 5 statt 50 Pfg. einführungsbalber Per Dose 10 Pfg. Tré-dur-Puder fest in Dosen Nene. 3 7 5 Moderne Pelze Stets erstklassig und preiswert Der echte Karlsbader Wasser- ZEWlebaecek die Spezialität für Magen-, Darm- u. Gallenstein-Leidende, sowie für Diabetiker ist nur erhältlich in 7. Seite/ Nummer 552 5 Furprat- u. Jurobedart J Zuchbinderel- Arbelten Diplommappen in pergament und Leder i 2 deschefsblche 5 5 5 2* per Dose M..50 Pralinen, Schokoladen, kelks elt. der Allein- Verkaufsstelle bei Goldfüllhalter u haben bei:. 77 kaufe ich nur bei Nizza- Parfümerie D 1, 56 5 Greulich, 7 J, 13 WE LTE 1 R 5 Gr 95 98 Reparaturen Seifen-Rennert U l, 9 G8, 14 Seckenheimerstrage 32 Im anctt Das Hegialliaus fu, Pelze im Narkt Damenſchürzen in den ſchönſten Ausführungen Incdonthren zn billigſten Preiſen im Dürerhaus, C3, 9, Kunſtſtraße A. Wufſke, Phofo-Afelier, H 1, 1 Unsere präparierten la. Katzenfelle vorsüglich bei Gidit und Rheuma. Zum Einreiben: Nur unseren „Elude s“ Fichtennadel-Franzbranntwein Flasche von Hk..20 an und 5 Drogerie Ludwig& Schütthelm 21.277186 und Filiale Friedrichsplatz 19, Tel. 41489 Hunstwerkstätte für Lauten- und Geigenbau F 1, 1, 2 Trp. im krüfteren Sophie Link- Haut) Größtes Bager alter und neuer Melster instrumente. Saltten und Bestandteile. Anerkannt feinste fieparaturen bill. i Feinste Illaß- Schneiderei fur Herren 5 Sena Mannheim, O 7, 4, Jeſephon 30229 Nadio-Filx Dort gibt es die größte Aus- wahl u immer frische Ware. am Kaliserring Elgene Werkstätte Originel, Aufnahme, Budgröge 18/2 4 flir NM..30, 12 Posfkarfen NRNH. G. an Besle Ausführung 27. Nov. bis 3. Dez. 1932 Im National- Theater: Sonntag, 27. Nov. Nachmittags. Für die Theatergemeinde des Bühnenvolks⸗ bundes, Abt. 28, 35, 60—68, 69, 71 bis 73, 75—78, 101102, 201237, 241 bis „Wetter veränderlich“, mödie von Eugen Gürſter. Anfang 14.00, Ende 16.15 Uhr Sonntag, 27. Nov. Abends. Miete A 8, Sondermiete A 4:„Siegfried“ von Richard Wagner. Anfang 18.30, Ende 23.00 Uhr Montag, 28. Nov. Miete G 8, Sonder⸗ miete G 4:„Der Troubadour“, Oper von Giuſeppe Verdi. Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr Dienstag, 29. November. Miete D 9: „Die Weber“, Schauſpiel von Ger⸗ hart Hauptmann. Anfang 19.30, Ende gegen 22.00 Uhr Mittwoch, 30. November. Außer Miete, Vorrecht M. Zu Gerhart Hauptmanns 70. Geburtstag. Gaſtſpiel d. Deutſchen Theaters Berlin:„Koſe Bernd“, Schauſpiel von Gerhart Hauptmann, Ko⸗ Vortrag mit prachtvollen Licht- bildern des bekannten Ski- läufers und Bergsteigers Oskar Kühlken, am Samstag, den 3. Dez. 1932,.15 Uhr im großen Sdsalbausaal, N 7, 7 Vortragskarten 30 Pfg. nur im Sporthaus Hs Mohn namhafter Meister Friedr. Raltrauthgr, H 7. 7 1 Unsere beliebten Kaffeesorten in den Preislagen von Smd laglick frisch handwerkliches Weihnachlsangebokl! Moderne Loihbücherei Dauer wellen Kunſtgewerbe 8 1 8„Alahdten Ie Aallotdan 0 Dr. G. von Schaewen C 1, 5 system Kadus von dem Neuerscheinungen bekannten Spezlellsten ö en Sni Lange Rötterstr. 2 Tel. 5870 stets vorrätig 3. bis 8. Dezember 1932 Samstag, 3. Dezember. Nachtvorſtellung. Uraufführung:„Die geliebte Stimme“ von Jean Cocteau. Anfang 23.00, Ende etwa 24.00 Uhr . 1 910 am besten im Pholchaus Ross,“ 2, 15 IJ. Fachgeschäft Phofoarbeifen billiger und ersfklassig * 5 Sonntag, 4. Dezbr. 292, 31131, 401406, 420, 429, 451 Nachmittags:„Die bis 452, 471492, 501.521. 810, 815 urstattade Weber“, Schauſpiel von Gerhart Hurt Hoger bis 817, 901903. 909, B. Gruppe: 75 Hauptmann. Anfang 15.00, Ende gegen 17.90 Uhr Sonntag, 4. Deg. Abends. Außer Miete, Vorrecht B.— Einmaliges Gaſtſpiel Georges Baklanoff:„Otello“ Oper von Verdi. Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr Musik- Instrumentenbau W. Feldmann, 8 2, 8 Aeltestes Fachgeschäft am Plate Tel. 399 75 Montag, 5. Dezbr. Weber“, Hauptmann. Anfang 20.00, Ende gegen 22.90 Uhr Miete A 9:„Die Schauſpiel von Gerhart Im Neuen Theater Musensaal— Rosengarten: Montag, 28. Nov. Für die Theatergem. Freie Volksbühne, Abt.—15, 21 bis 35, 56—80, 171—192, 201220, 350 bis DER NOR A- SUPER Mit automatischem Fadingausgleich durch besondere Steuerröhre Ist unübertroffen an Trennschärfe mit Paula Weſſely in der Titelrolle. 0 7 355, 420—430 und Gr. 8:„Wetter M ANN HEIM, U 1, 7 Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr 4 9e Ta¹ veränderlich“, Komödie von Klangreinheit und Tonfülle Besichtigen Sie bitte meine Donnerstag, 1. Dezember. Miete B 9: Eugen Gürſter. 2 r Anfang 20.00, Ende 22.45 uhr prüfen Sie und verlangen Sie Rade- Ausstellung Miügcker. N 3, 7 1, 6 Vors. Anfang 19.80, Ende gegen 22.30 Uhr Kunststraſle palast- Theater orfünfung in den Fachgeschäften größte dieser Art in Süddeutschland Junker a Rah gastherde Billige Preise Ratenzahlung en Telephon 20555 H. Barber, M2, 10 f Zur Weihmachts-Bäckerel Sämtliche Zutaten in bester Qualtät und billigsten Tagespfeisen 5% in grünen Rabattmatken Schloss Drogerie L 10. 3 Tudwig Büchler Fernspr. 323 92 Freitag, 2. Dezbr. Miete D 9, Sonder⸗ miete 2 4.— Uraufführung:„Die goldenen Schuhe“, Oper von Tſchaikowfky. Anfang 20.00, Ende etwa 22.30 Uhr Samstag, 3. Dez. Miete H 10, Sonder⸗ miete H 5:„Der Zigeuner⸗ baron“, Operette von Joh. Strauß. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr eee 7 SsSchokatee 8 12 p 2,34 K J,9 f 4, 24 Ludwigshafen, Ludwigstraße 31 en een e ed Modernes Lage F 1 5 an derung 00. a raturen 5 gewissenhaft, billig h 3. 14, Planken gegenüber Hlrsohlan dg trüber Heidelberger Straße Selt 1903 Tel 276 35 zuwelen latin [Solel weren Unren Hermann PEI 1 Sofort und billig bedienen wir Sie in unseren auerkannt guten Spezialarbeiten: Plissee, Mehl- säumen, Einkurbeln von Spitzen, Kanten für Schals und Volants, Kleider- und Wäschestickereien, Biesenarbeiten, Knopflöcher u. Stotfknöpfe, Stoffdekatut. besbhwister Nixe, N 4, 7 Tel. 23210 Ulsker- und palelolstoffe! in Ludwigshafen: Ma- Palast— Im Pfalzbau: Donnerstag, 8. Dez. Für die Theater⸗ gemeinde des Bühnenvolksbundes: „Die Weber“, Schauſpiel von Ger⸗ hart Hauptmann. Anfang 20.00, Ende gegen 22.30 Uhr Wei N- kenner gehen zum Fachmann Muller 4 2, 14 Telephon 237 10 Waldhofstraße 17 Windeckstraße 13 Käfertal-Sdd, Ruppertsbergerstraßge 26 . K Neueste Musterungen Große Auswahl Billigste Preise Tushlager: Nüssig& ko. P 5. 14, I. Elage— Fernsprecher 280335 77... 777% ĩͤ Naclio 1. S184 Mecpue D2,8 n Sen PlærKRer Ulelknaus E.& F. Schwad I. 30 und I 1. 19(zwischen H und q) Inhaber: KURT SeH Ml MANNHEIM, e 1, 8 Spezlialltät: Feinste Christstollen Sie werden erfreut sein über die Reich- haltigkeit u. Güte der modernen Bücherei . . Tad lend. 1844 51945 üammnmmnanmnmndbmemmmmnd ist die ee L e Schöne Hände müssen Qepflegt werden. Tägliche Anwendung von Kasc Har imsommer u. Winter erhält die Hände trots aller Berufsarbeit weich und weiß. Kascha für dle Hunde schützt d. Hande von Spu- ren jeder Arbeit. Ste können tagelang i. Wasser Od. in d Hälte arbeiten. Seit a0 Jahren bewährt. Kascha für die Hände ſat mit keiner Hautereme zu dergleichen Die Hande werd nach kur. An- wendung weich und weiß. Im Gebrauch welflaus billiger wie ſede Creme. Sehen? 82 heltspflege, dann nut bel PETER WACHTER, 03.9 Planken Pn 8 1 Blondieren Stiefel, handzwiege- . een en eldners Buchverleih Apen ue eden dit er eier A . ar err natutgetteu a 0 1*. gen e 1 Waldhotstrage 8 Nahe Megplatz Pollen Sie„ In: e braun u. hell 25 25 Me Unrat Dauer wellen nung* 5 9 1. Konditorei ll. Kaffeg fl. 05 Thraner 20 Pfg. pro Band u. Woche ohne Pfand Wessetwellen, Onqulleren, Schön- em. Sportartihel nur b. Sgort-Bramlich, M 2, 11 Telephon 236 98 K 211 itte! Mannheim Beratungen von f. I- an. Ste dee ngen e. de ee e Sennsg.. B Röte. Frost- und Winterbeulen Rauneſt usw. Licht, Zündung Industriehafen H. DAU 5 Ueberrasch. schnelle Wükung. und NMotoik l 55 Preis N.-. 50 u. NA. 1. Zu hab. het: —. Sprechstund. von 14. 20 Uhr b 8 15 1 Varta- TiedE Me 7560 8 8 3 Ladestation Arno Hänsel Amerikanerstr. 1 Tel. 43180 Automobil- Werkstätten 80 * enertt anu ladet höfl. ein Den 18806 Hanomag⸗Limouſ., 4/23 25 Samstag 1 1 ien 1 PS, in tadell. Zuſt., u. Sennta 85 5 vrsw. abzug. Angeb. Das Fürstenberg- Restaurant a il Speer gegen ee de. am Wasserturm— Max Meisinger 88 8 D. Mantel. Gr. 44, kl. monatlich. Renſch⸗Ga⸗. 2 1 ö rage, Lauge Nötterſt Führend und gepſlegt bietet Ihnen nur das Allerbeste zu Verkäufe f Kabel 5 Radio N Nen ice 1 5 925 410505 5 1175 5 Seſdverkehr zeligemgen Preisen. Dielengarnitur, öteilig,. Hrank, eiche 1 Bett, mod. Batt.⸗Anlage, aut erhalt, beſt. ans gebr., praw. zu vert, ˖ Ueberzeugen Sie sion! Erlesene Sonntags Menus. Sa,„%%% i 1. Gesch H. Pitrgen-Limous. e Schrän 2 e 8 a 8 942 1 0. e 5 5 i Nächster Fisch- Spezialitäten-Abend Miffwoch, den 30. Nov. 3 au 1 5 1 e E 5. 14 3. Stock. 250 RMk. 25424 5„ e ſehr 000 Mark i 1 ſowie a a D* 2 gunſt. geg. bar z. ver⸗ 1 i 5 Svantag 25960 Gut erh. Kinderhettſtelle Rudolf Laubes flammiger daher! z. Hausbau. Sicherb. g ae 2 lee. 45—— 1. eien, 1 kl. Fällofen 5 5 Ff 3 8 5 kaufen.— Angeb. u.. 17 5 Rückzahlg. 7777p. rund. zu verk. 95298 5. 2 Herren 2 bel M Us an die Ge⸗ bei 7 20 4 Zins garant. I Angenehmen Aufenthalt bei e Woldvoffer. 22,.. r. 80W. ſänte] cafte tene. 4829 Ju erfr in der Geſch 8 g f reisw. verk. Näh. 5 2 bester Verpflegung und Unterhaſtung Ie Ralfo- basel eh. 701 basbadleofen 5 At. 2 bis 3000. bietet e schönste Gaststätte 5 Kleiderſchrank, Eiche, 9 0 1 85 1 mit Brauſe u. Wärme- 8 OPEL.. aan, Scene e gen IJ 180 ört., Auszugtiſch,. IZigarrenladen). ofen. faſt neu, ſehr ahmaschi 4 Limbuſtne, fehr au. 1 el H F 40 ö Eiche, billig zu verk. Gebr., gut erh. wß. em. e abel. A billig zu verkaufen. l fü ine + 98.— 97. Ageb.. 185 1„zu verkaufen. Baller 5 neu, für nur 0 Näheres 85423 275 K 2 Nr. 22, im Hof Kohleuherd zu verkf,. Luzenberg, Hinterer er, Dam zu verkaufen. wiggl an die 10 JJ ͤĩ?7 bei Zengler. 59951 5332 T 1, 4, 2. St. Riedweg 85. 5370! ſtraße 46. 25416] Pfaffenhuber, H 3. 21 Telephon Nr. 205 68. be. Blattes. ö 8. Seite/ Nummer 352 g Neue Mannheimer Zeitung/ 8 mstag, 26. November 1932 ieee 1 Al 6. ö rn eee N Ale N. 2 in 177140 Il 11117 ls N. M..: So herzlich und anhaltend ist schon lange nicht mehr gelacht worden. Volksstimme: Das ist so quitschfidel gemacht. daß eine Lachsalve nach der andern ertönt! . 1 2 Eine e f 0 1 Publikum letztmals! * 5 2K 2 A Ein ganz großer Wurf ist Der Selten Sbhöne Tierfilm! 1 Tageblatt An diesem Film muß man seine Freude AIV Liedtke's Rückkehr zum Film! ADen! Der unvergessene Schwarm aller Frauen als lescher Ulanen-Rifimeis ier in N. B. L. Dieses lustige Stück kann natürlich nur im echtesten Bayern spielen. So urteilt die Mannheimer Presse über den Volltreffer des Humors! 455 A0 lie Huel der 0 Minionen Pingulne Mit erklärendem Film-Veortrag in deutscher Sprache! Wunderwelten öffnen sieh, man starrt u. staunt.. das Land der Menschen mit den Vogelköpfen: Ganz in deutscher Sprache. Ein aſemraubendes Flimwerk Ein heroisches Flimwerk Ein imposantes Fil mwerk In Gang Haltung u. Lebensgewohn- heit dem Menschen verblüffend ähnlich. Ein Erlebnis für dedermann! Jugendl. haben Zutritt n halben Preisen* Im Ton- Vorprogramm: Verkehrt verheiratet Eine außerordentlich humorvolle Angelegenheit mit Dek und Doef ſichützenkönig mit den Kanonen der* We f 8 8 4 2 d Seebwraber. Max Adalbert Saupreib⸗“— Greil Theimer, Hugo Schrader, Berſhe Ostyn Es wird gelacht, wle nie zuvor! —[m Ton- Vorprogramm Die fönende Handschrift Das neue Wunder der Musik. NEUESTE FOX. TON WOCHE geg.: WO.00,.00,.10,.40. 80.00,.25,.30,.30 Bis.30 Uhr 5 alle Plätze 20 1 5 rana cena nur 40 1 5 Das iſt ein Erfolg! Ein 225 ist begeistert von dem neuen FA-GROSS-TOVFILLNM mit der unerhörten Besetzung: HARRY LIED TKE ERVU BOS Fritz Kampers/ Tib. v. Halmay/ Heidemann/ Junkermann Ein Sorgenbrecher für Jung und Alt.— Urkomische Verwieklungen Lerblüffende Situationen— flotte Musik. 5 Tunesend Nacht und Morgen B Wo 3,00.30,.00 Uhr 8. 80.00, letzte Vorst..20 Sonniag vormiffag 11%½% Uhr Früh- Vorslellung Das Märchen vom ternenprinz mit dem 3½ jährig. Wunderkind Dorphin Braun 18. Dazu: 5 Ein Ausflug ins Mittelmeer prajeg: kinder: 20. 30 u.* 5 Pfeise: Brw.: 30. 40 u. 50 Die lustigste Tonfilm-Operette des Jahres! Im Vorprogramm:„Ag d in Afrika NEUESTE ENHEIKA-TeNWoee n Beginn: Wo.00,.00,.00,.30 Uhr.— So.00,.28,.30,.30 Uhr 5 eee haben nee 7 Lationa Theater Mannheim Samstag, den 26. November 1932 Nachmittags- Vorstellung Schüler- Vorstellung D le Weber Schauspiel von Gerhart Hauptmann Inszenierung: Richard Dornseiff Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 14.00 Uhr Ende gegen 16.30 Uhr Personen: 0 Dreißiger, Parchentfabrikant Raoul Alster Frau Dreißiger Hermine Ziegler Meder ein Voltreſter! Sie amüsieren sich köstlich bel dem immer lächelnden Maurice Chevalier der charmanten Icaneite Nac Donald in der entsückenden Brust- Bubitsch-Fonfilm- Operette Heufe Samstag Morgen Sonntag Ffeifer, Expedient Wilhelm Kolmar— Neumann, Kassierer 1 Josef Renkert eschen Der Lehrling 8 Fritz Walter 73 Kutscher johann Armin Hegge g Ein Madchen Lotte Wolf- Sturm Eu 0 2 16 Weinhold, Hauslehrer bei Dreißigers Söhnen Fritz Schmiedel. 1 1 1 Fastor Kittelhaus Georg Köhler— 10 Si Frau Pastor Kittelhaus Lene Blankenfeld esen Sie Die entzückendste Tonfilm- Musik: Oscar Straus Heide. Poltzeiverwalter Herm. Alb. Schroeder denn keine Operette der Saison! Ein humorvolles Durcheinander Kutsche, Gendarm Joseph Renkert Z von Bhelust und Bheleid Welzel, Gastwirt Georg Köhler eitun— m dem reicthaltigen Ton Frau Welzel Hermine Ziegler 8 Dazu der sensationelle Tell: Beiprogramm u. d. 250 herrliche Anna Welzel Annemarie Schradiek f 2 Pustspiel Wiegand, Tischler Karl Marx 2 ina Ein Reisender Bum Krüger 1 5 Die Flucht Vor lem Weibe S1 8 — 5 e Eilen Sie Ein stark sensationelles 8 Erl ue 0 1 5. 2 15. Schmidt, Chirurgus Fritz Linn Drama aus den Schlupf- 5 9 Zugskart. gelten wlnkeln Pondo us. das Versädumte g Anf.: 3,00.00.30.40.20 nachzuholen Hornig, Lumpensammler Rich. Dornseiff Bis 6 Uhr wochentags auf allen Saal- Der alte Wittig, Schmiede- 8231 plätsen nur 50 Pfg. a 1 2 85 We be 5 8 Abendlich Vonntag:.00.10.00.00.20— Sonntag ½2 Uhr jugend-Vorstellung. Bücker 1 8 0 Römer-Hahn unter dem Titel 8½¼ Uhr 8 AL AS 115 11 5 Morits Jäger FTrwin Linder 40 77. 9 ne unternehmen Der 400 Baumert Ernst Langheinz„s cHE t mit dem großen können Geld ſparen, w Mutter Baumert Elisabeth Stieler Gisler verboten, 5 Varieté- Progr.. ſte mir die Sar E 117 5 55 5 jetal freigegeben. 1 3210 5 18 5 1 51 mma Baumer ide Overho ag u erfr. u e Gretel Kübler i mit Gerd Maurus, Trude u. Mole f O B 183 an die Geſch. ritz, Emmas Sohn 5. 9981 4 jahre alt Walter Jörder N Elin füm von Ph. l. Nayting und Der große Erfolg! Der alte Ansorge Hans Einchr 5 Feld Zzeckendoff Sonntag LIIIAN HAR VET puppen Perücken W Kam Marr. bRODUETIO:. SRUNODUDAT 4 und 8¼ Uhr WILLX FRITSCH low, Repa⸗ Frau Hilse Käthe Wolf 4 WILLY FORST I raturen jeder Art zu Soulieb Husse Hane Simshäuser Ek lk: KubT sfFARON in dem Uja-Em f biliaſten Prefſen 841 Luise, Gottliebs Frau Elisabeth Stieler. AN Bommert, K 3,21, III. Nein n Locher Heier a rieren in det Ufa- ronwoentz speziel 5 2 eimann Fritz Linn 5 Aufnehmen von der Btücken-EInwelhung*. Went Heiber oseph Offenbach 5 9 geſp. Eine Weberfrau eee 5 onnheim. ludwięshefen Piano Ein Junge Karl Wegscheider 5 BUhne: 4 ROMANIS 5 75 5 10 5 . 5 N 5890 a. 1 ebote u. P Y 89 Samstag, den 26. November 1932 Reute bis einschl. 2⁴⁰ 450630[820:. i DE 2 N 9—— a1 5 Geſchäftsſtell Vorstellung Nr. 92— Miete E Nr. 8 5 Sonntog 1 5 E 5 8 1 + 15. 8 5 5 00—. In neuer Einstudierung: Ab Montag nur br e L FeZEUGNISS E 1 n Wer beteiligt ſich an gt. F c UO ZEN! ad ma e„Mittagssich Operette in drei Akten. Nach einer Erzählung Wochenteęs bis.50 Unt(ab Nontag 8(Waſſerturm). Adreſſe M. 5 0 v. J. e 8 zn 8 Johann is 5 Unt) elle Sael- und Rengplétze f PEEISYWERT Deere een Geſcht. 851 5 ine 8 9075 8 nur 80 Pfennie 5 bringen auch in dieset 55 5. Bühnenbilder: Eduard Löfller Lalson wieder eine groge 1 V Kauf Tanzleitung: Gertrud Steinweg e ee. a 2 L 2 1e Anfang 19.30 Uhr Ende 22.15 Uhr usw. und wir 5 Lebensmittelgeschätt 0 Pers onen: .(Obſt u. Gemüſe) krankheitshalb. zu verkauf., 5 9 e 1 raten N Unsere 3 Zimmer⸗ an Erde e 350 5 Sandor Barinkay Helm. ebe, 2 in 0 eigenen Ausstellung Adreſſe in der Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 45352 Kalman Zsupan Hugo Voisin Uteresse, sich zu uns zu a eee been, e eien* NANNHAEIN 500 com Standard-Luxus irabella, Erzieherin Hause Zsupäns Lene Blankenfeld 8 Wir zeigen., letztes Modell, mit all. Schikanen, neuwertig, 1 Sohn 1 Ihn en i billig zu verkaufen. Gundel, R 7. 1. 45907 zipra, Zigeunerin rene Ziegler Self, Zigeugermädchen Eise Schulz 2 Di b gerne die jetat taglich. belegengeitstauff Pw elntreiſenden, seht gut 05 d b Industrie R. Nettempfäng. m. 8 0 le ert Zearbeiteten Uster, Pale- Süd Abel n 8 18 N. Markenfabrikat, 9 lots Anzüge. Sie werden 8 neu, weit unt. Preis LI ELLE Tslephan 0 sich leicht davon über- Sebfriſrefzger Smb. krankheitshalber per zu verkaufen. 45853 E Nr. 2958 71 Anerkannt leiſtungsfähig er Herrenſchneider 8 3 Klei- ast tf l. B. a 11 55 zu verkaufen. K. F. Meile. 1 45 24 3 Horgen Süddeutſchlands udefteten Qualtt alen. a af d l f Samstag, 4 Uhr Sonntag, 4 Uhr f 85 115 N hervorragend I 8. ae 915 Nähmaschinen 27 TANZTEE Eintritt frel! gut 1 5 verſenkbar, mit 80 5 f D 8 U 1 geſtell, 3. R. 150. a i a a Seb. Abds. G. 15 Uhr ae Mannheim 3 N 7, 13 Tel. 26277 und 151 a sehr i er 0 Hel br Motorrad 55 33 e Das grandiose N a. 5 918 5 0 welcher fur bes te peßfoim und Sanda 80 cen. Fachgeſch. Tel. 279 44 3 5 1 5 a os, bevot Sie anderwarts überdles für unùbefrtfeffflche verkaufen 5421 Grammophon, gut — 1 f kaufen. Elegenz gatentlert und dessen Käfertal, Sabichtſer 39 erhalt., preiswert zu K 1 Et RI 5 N d Prelswürdigkelt verk. Ta terſallſtr. 555 5 225 tage angel N ame und prelswürdigkeit an 5 500% 1 T iH „ M- scnütE C ELN 2 2 5 6 ae eee 5 7 A N 2 gf. Dichterwettstrelt g Planken„4 lep 0 f 6 ldf Hleidelbetger- 75 Gartenhäuschen ge⸗ Staubsauger mit Frelsvertellg. a Wir beginnen 1. Dezember neuen Kurs Haus neben urschland. 8 9086 6 ar„ Stiags. eignet, zu vk. Lauren⸗ ehr billig zu 91 15 d ö e brkatstunden, geroblossene Airkel übemehme leberzelt!“ 8837 3 a— 2 liusſtr. 20, IV. kks. Saebrics ng 36, pt. I.