122 ——— Erſcheinnngsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 90 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hoſſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfelbſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Lutſenſtr. 1. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 81 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreise al mm breite Reklameze aulllende Familten⸗ und g a Bei Konkurſen, Ver⸗ gleicht auabattgewährung. Keine Gewähr en Ausgaben, an beſonderen Plätzen futräge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen ⸗ Ausgabe Neue Montag, 28. November 1032 143. Jahrgang Nr. 554 zräſidialregierung in Sicht Als Reichskanzler werden jetzt nur noch Schleicher und v. Papen genannt— Politiſcher Waffenſtillſtand zu poſitiver ſtaatspolitiſcher Arbeit? Der Kampf um das badische Konkordat Vom Landesparteitag der badiſchen Sozialdemokratie wurde die Fraktion angewieſen gegen das Konkordat zu ſtimmen— Die Fraklion fügt ſich In geſpannter Erwartung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Nov. Einer mit Spannungen öts zum Berſten gefüllten Woche iſt ein ruhiges Weekend gefolgt, zum min⸗ deſten ein äußerſt ruhiges. Hinter der Faſſade frei⸗ lich, die den heiteren Sonntagsfrieden nur vor⸗ täuſcht, geht der Kampf weiter und dauern die Spannungen an und wenn auch die lange Reihe der Empfänge und Beſprechungen, d. h. der offi⸗ ziellen, vorerſt abgeriſſen iſt, werden die Perſönlich⸗ keiten, von deren Entſchlüſſen das Schickſal der nächſten und ſo ſchweren Zukunft abhängig iſt, weitab von aller feiertäglichen Beſonnenheit ſein. Eine gewiſſe Klärung ſcheint inzwiſchen immerhin inſoweit eingetreten zu ſein, als die Entſcheidung des Reichspräſidenten ſchein⸗ bar nurmehr zwiſchen dem Reichskanzler von Papen und dem General von Schleicher ſchwankt. Herr von Schleicher hatte es bekanntlich bisher wegen ſeines beſonderen Verhältniſſes zur Wehr⸗ macht abgelehnt, den Kanzlerpoſten zu übernehmen. Doch iſt es durchaus denkbar, daß unter dem Druck der außergewöhnlichen Situation ſeine perſönliche Einſtellung in den letzten Tagen ſich geändert hat oder ſich noch ändern wird. Im Grunde ſind, wie uns ſcheinen will, beide Auswege unbehag⸗ lich. Das, was im Augenblick not und gut täte, wäre, daß wohl fähige, aber in Politieis noch gänz⸗ lich unbeſchriebene Männer kämen, nicht ſolche, denen man, vielleicht zu Unrecht, zutraut, daß ſie neben der Ueberwindung der augenblicklichen Schwierig⸗ keiten noch weitergehende Konzeptionen im Buſen tragen. Es haben auch am Sonntag im Präſidenten⸗ palais erneut Beſprechungen im Rahmen des ſoge⸗ nannten„Kronrates“— ein neuer Begriff, den uns die letzten Tage dieſer Kriſe beſchert haben— ſtattgefunden und die Vermutung fällt nicht ſchwer, daß auch zwiſchen Herrn von Papen und dem Reichs⸗ wehrminiſter im beſonderen konfertert worden iſt. Man darf weiter annehmen, daß am Montag in inoffiziellen und ſtreng vertraulichen Geſprächen auch noch einmal mit den politiſchen Parteien Fühlung genommen werden ſoll. Man wird bei den Führern oder deren Beauftrag⸗ ten ſich zu verſichern ſuchen, ob ſie jenen befriſteten politiſchen Waffenſtillſtand(von dem wir ſchon geſprochen haben) einer Regierung zu gewähren bereit ſind, die nur die dringenden polt⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Aufgaben, die der bevor⸗ ſtehende Winter erheiſcht, durchzuführen beabſichtigt. Sollten auch dieſe Bemühungen— und viel Hoff⸗ nung wird man ihnen kaum beimeſſen dürfen— ſcheitern, ſo wird aller Wahrſcheinlichkeit nach der Reichstag durch Notverordnung bis zum Frühjahr vertagt werden. Am Dienstag, vielleicht auch erſt am Mittwoch wird dann die Entſcheidung des Reichspräſi⸗ denten erfolgen. Sicher iſt, daß in das neue Kabinett, wer ſein Führer auch ſein mag, der Reichsernäh⸗ rungsminiſter von Braun und der Arbeitsmini⸗ ſter Schäffer nicht wiederkehren werden. Wahr⸗ ſcheinlich auch, daß Herr von Gayl und Profeſſor Warmbold durch andere Perſönlichkeiten erſetzt werden. Der„Börſen⸗Courier“ glaubt bereits den Nachfolger des Reichsernährungsminiſters zu ken⸗ nen und meint, es käme entweder Herr von Kne⸗ bel⸗Döberitz oder Herr von Flemming in Frage,„die im Einvernehmen mit der Induſtrie andere Wege der Agrarhilfe weiſen“. Auch über die Frage, ob bei der Konſtituie⸗ rung des neuen Kabinetts der Dualismus zwiſchen Reich und Preußen noch weiter ab⸗ gebaut werden könnte, dürfte entſchied en ſein, ehe die Berufung des neuen Kanzlers erfolgt. In dem Zuſammenhang ſpielt vor allem die Er⸗ wägung eine Rolle, Herrn Dr. Bracht, dem kommiſ⸗ ſariſchen preußiſchen Innenminiſter, noch das Reichs⸗ reſſort des Innern anzutragen. Die„Deutſche Zeitung, um aus dem erregten Chorus der Ber⸗ liner Blätterſtimmen nur zwei herauszugreifen, drängt von neuem, aufs Ganze zu gehen nd weiſt demonſtrativ auf die Möglichkeiten hin, die der„Not⸗ ſtand“ böte,„dem nur mit außergewöhnlichen Mit⸗ teln begegnet werden kann“. Die„Germania“ mahnt wiederum zur Beſonnenheit und Ruhe und er⸗ klärt:„Man darf jedenfalls zunächſt auf den neuen Zeitgewinn die Hoffnung ſetzen, daß er im Sinne einer politiſchen Entſpannung und nicht im Sinne einer Steigerung der bisherigen Experimental⸗ politik zu einer in ihren Folgen unabſehbaren Kon⸗ fliktspolitik ausgenutzt wird.“ Telegraphiſche Meldung — Offenburg, 2. Nov. Im Saale der Drei Könige tagte am Sountag der a. o. Parteitag der badiſchen ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei, um zu den Konkordaten und der politiſchen Lage Stellung zu nehmen. Die Tagung war von 264 Teilnehmern beſucht. Als Gäſte waren vom Reichsparteivorſtand MDR. Vogel ſowie eine Auzahl Vertreter der württembergiſchen, heſſiſchen, pfälziſchen und bayeriſchen Partei— meiſt waren es Reichs⸗ und Landtagsabgeordnete— erſchienen. Auch die Gewerkſchaften hatten Vertreter entſandt. Die Schweizer Bruderpartei war durch Nationalrat Schneider aus Baſel vertreten. Das einleitende Referat hielt für den Landesvor⸗ ſtand Landtagsabg. Rein bold, der in eingehender Weiſe die ablehnende Haltung des Landesvor⸗ ſtandes begründete und dabei auch in ſchärfſter Weiſe ſich gegen das Ultimatum des Zentrums wandte. Für die Mehrheit der Fraktion verteidigte Staatsrat Rückert dann deren Haltung, wobei er jedoch ebenfalls ſcharf von der Erklärung des Zen⸗ trums abrückte. Die Ausſprache war ſehr aus⸗ gedehnt. Es ſprachen jeweils ein Vertreter für und einer gegen die Kirchen verträge. Die Debatte fand ihren Abſchluß durch 8 einſtimmige Annahme folgenden Antrages: Das Zentrum hat den ſozialdemokratiſchen Partei⸗ tag vor ein Ultimatum geſtellt, auf das dieſer nicht anders als mit einer glatten Zurückweiſung antworten kann. Die ſoztaldemokratiſche Fraktion des Badiſchen Landtages hat(in der kommenden Woche) im Plenum bei der Abſtimmung über die Staatsverträge(Konordate) ſowohl bei dem Konkor⸗ dat mit der katholiſchen wie dem der epangeliſchen Kirche unter Durchführung des Fraktionszwanges und mit der Verpflichtung der Teilnahme ſämtlicher Fraktionsmitglieder an der Abſtimmung gegen die⸗ ſelben, alſo mit nein, zu ſtim men. Alle übrigen zum gleichen Punkt der Tagesordnung geſtellten An⸗ träge ſind damit erledigt. Namens der Landtagsfraktion gab Abg. Martz⸗ loff folgende Erklärung ab: Der Landes par⸗ teitag hat gegen die Auffaſſung der Mehrheit der Fraktion entſchieden. Die konter revolutionäre Situation Deutſchlands erfor⸗ dert die geſchloſſene Abwehrfront der Arbeiterklaſſe und damit auch die engſte Verbundenheit in der SPD. Dieſem Gebot fügt ſich die geſamte Landtagsfraktion und damit auch dem Wil⸗ lensausdruck des Landesparteitages, im Landtag gegen das Konkordat zu ſtimmen. Eine Anzahl weiterer Anträge, die politiſche und wirtſchaftliche Fragen betrafen, wurde der Landtags⸗ bezw. Reichstagsfraktion überwieſen. (Vergleiche hierzu den hierneben abgedruckten Auffatz unſeres Karlsruher Mitarbeiters. D. Schriftl.) reer Sehr gute deutſche Getreideernte Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin. 27. Nov. In Verbindung mit der endgültigen Ernteermitt⸗ lung ſind auch in dieſem Jahre durch die amtlichen Ernteberichterſtatter Erhebungen über die Beſchaf⸗ fenheit der Getreideernte durchgeführt worden. Da⸗ bei haben ſich nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts folgende Qualitätsbeurteilungen im Ver hältnis zur Geſamternte ergeben: 0 Winterroggen 5975 gut, 30% durchſchnittlich, 117 gering; Winterweizen 5577 gut, 30% durchſchnittlich, 15% gering; Sommergerſte 49 gut, 3477 durch⸗ ſchnittlich, 17 gering; Hafer 5575 gut, 3177 durch⸗ ſchnittlich, 147 gering. Unter Zugrundelegung dieſer Prozentſätze ent⸗ fallen von der Geſamternte der Hauptgetreidearten folgende Mengen auf die einzelnen Qualitätsklaſſen: Milltonen Tonnen: gut durchſchnittlich gering Winterroggen 4,9 2,5 0,9 Winterweizen 2,.3 0,7 Sommergerſte 1,8.9 0,4 Hafer 3,7 2,0 0,9 Nach dieſen Ergebniſſen iſt die Beſchaffenheit der diesjährigen Getreideernte im ganzen recht be⸗ friedigend und bei allen Fruchtarten beſſer als im Vorfahre ausgefallen. Nur 1377 der Geſamternte von Winterroggen, Winterweizen, Sommergerſte und Hafer(gegenüber 227 im Vor⸗ jahre) werden als gering bezeichnet. 0 Die Steuereinnahmen im Oktober Meldung des Wolffbüros — Berlin, 28. Nov. Im Oktober ſind insgeſamt an Steuern verein⸗ nahmt worden 598,2 Mill.(893,4 Mill. im Okt. 1931). In der Zeit vom 1. April bis 31. Oktober beträgt die Geſamteinnahme 3951 Mill. gegenüber einem Voranſchlag für das Geſamtjahr von 7484 Mill. Im einzelnen entfielen auf die Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern im Oktober 314.1 Millionen gegenüber 603,8 Mill. An Einkommenſteuer wurden 85,9(266,7) Mill. vereinnahmt, an Kriſen⸗ ſteuer 28,7(64,5) Mill., an Vermögensſteuer 8,2(8,3) Mill., an Erbſchaftsſteuer 5,4(7,6), an Kraftfahrzeugſteuer 14,5(16,8) Millionen. Die Umſatzſteuer erbrachte im Oktober 129,7 gegen 166,5 im Vorjahr. Das bisherige Aufkommen an Umſatzſteuer im laufenden Etatsjahr beträgt 778,7, gegen 1820 Mill. Voranſchlag. Zu berückſichtigen iſt, daß im Oktober die Voraus⸗ zahlungen für die Umſatzſteuer zu leiſten waren und die Zollage⸗Abrechnungen. Außerdem wirkte ſich im Oktober erſtmalig die Aufhebung der Freigrenze von 5000/ bei der Umſatzſteuer aus. Bei der Beurtei⸗ lung der Einnahmen aus Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern iſt zu berückſichtigen, daß im Oktober 1931 noch Vor⸗ auszahlungen auf die Einkommen⸗ und Körper⸗ ſchaftsſteuer zu leiſten waren, die im Jahre 1932 in⸗ folge Aenderung der Zahlungstermine bereits im September geleiſtet worden ſind. An Zöllen und Verbrauchsſteuern ſind im ganzen im Oktober 284,1 Mill. gegen 289,6 Mill. im Vorjahr vereinnahmt worden. Davon entfallen auf Zölle allein 147,3(197,9) Mill., die Einnahme bet der Tabakſteuer beträgt 67,2(74,6), an Ein⸗ kommenſteuer 25,2(21,2), an Bierſteuer 27,7(86,4). Das Spritmonopol erbrachte 10,3 gegen 14, Mill. im Oktober vorigen Jahres. Der Freiwillige Arbeitsdienſt im Winter Meldung des Wolffbüros — Berlin, 26. Nov. In einem ausführlichen Erlaß an die Bezirks⸗ kommiſſare beſchäftigt ſich der Reichskommiſſar für den Freiwilligen Arbeitsdienſt mit der Durch⸗ führung des Arbeitsdienſtes im Winter. Zunächſt wird feſtgeſtellt, daß infolge der zahlenmäßigen Ent⸗ wicklung des Freiwilligen Arbeitsdienſtes die bisher zur Verfügung ſtehenden Mittel anfangs Dezember verbraucht ſein werden. Auf Vorſchlag des Reichs⸗ kommiſſars iſt mit Zuſtimmung der Reichsregierung aus den Mitteln der Reichsanſtalt ein weiterer Be⸗ trag zur Verfügung geſtellt worden. Es wird mög⸗ lich ſein, mit den zur Verfügung ſtehenden Mitteln den Freiwilligen Arbeitsdienſt auch in dieſen Mo⸗ naten auf ein Drittel des bisherigen Standes zu halten. In erſter Linie ſollen hierbei die geſchloſſenen Arbeitslager(Arbeitslager mit gemeinſamer un⸗ terbringung) aufrechterhalten bleiben. Der Reichsaußenminiſter wieder in Berlin — Berlin, 27. Nov. Reichsaußenminiſter Frhr. v, Neurath iſt Sonntag vormittag— von Genf kommend— in der Reichshauptſtadt eingetroffen. Schwierige Rettungsarbeiten auf den Selbrück⸗ a 5 Schächten — Hindenburg, 27. Nov. Trotz fieberhafter An⸗ ſtrengungen der Rettungsmannſchaft iſt es bei den äußerſt ſchwierigen Verhältniſſen an der Unglücks⸗ ſtelle auch im Laufe des Samstag nachmittag nicht möglich geweſen, größere Frotſchritte zu machen. Der Füller Woitkowſki befindet ſich immer noch in derſelben gefahrvollen Lage. Körperlich iſt er noch bei Kräften. Er konnte heute mittag einige ſeiner Lieb⸗ lingsſpeiſen eſſen. Was nun? (Von unſerer Vertretung in Karlsruhe) 2. Karlsruhe, 27. Nov. Der Beſchluß des Parteitages in Offenburg ent⸗ ſpricht den Erwartungen. Man wird nun geſpannt ſein dürfen, was das Zentrum tun wird, denn bei ihm, als der größten Regierungspartei, liegen die weſentlichen Entſcheidungen. Immerhin verfügt die Regierung auch jetzt noch mit fünfunddreißig Zen⸗ trumsſtimmen und neun Stimmen der deutſchvolks⸗ parteilich⸗wirtſchaftsparteilichen Arbeitsgemeinſchaft über die Hälfte aller Stimmen im Landtag, und bei Stimmengleichheit entſcheidet der Präſident, deſſen Stimme in ſolchem Falle doppelt zählt. Er gehört zum Zentrum, alſo zur Koalition. So bleibt für die Werabſchiedung der Kirchen verträge eine Mehrheit von einer Stimme, auch wenn Deutſch⸗ nationale und Nationalſozialiſten ſich zu den Nein⸗ ſagern geſellen ſollten. Allerdings: eine Stimme Mehrheit bei der Genehmigung eines ſo wichtigen Vertragswerks, das iſt kläglich! Daß man verſuchen wird, die Koalition nach rechts hin zu erweitern, erſcheint uns mehr als fraglich; es dürfte ergebnislos bleiben, denn weder Deutſch⸗ nationale nach Nationalſozialiſten haben vorläufig den Wunſch, für den Reſt der Wahlperiode Mitträger der Regierung und damit der Mitverantwortung zu werden auch für das, was feit vierzehn Jahren in Baden geſchehen und nicht geſchehen iſt. Wie der Evangeliſche Volksdienſt darüber denkt, bleibt offen; ſein Beſchluß, die Kirchenverträge abzulehnen, wird ihn dem Zentrum nicht als begehrenswerten Regie⸗ rungsteilhaber erſcheinen laſſen. Aber vielleicht iſt er bereit, die Regierung zu tolerieren, was deren Lage verbeſſern würde; er bringt immerhin drei Stimmen mehr. ö N: Jedenfalls werden Zentrum und Deutſche Volks⸗ partei es zunächſt nicht leicht haben, denn ſchon fetzt ergeben ſich allerlei Schwierigkeiten, die zwar, wie bei den Kirchenverträgen, zumeiſt mit einer Stimme Mehrheit zu beſeitigen ſein werden, aber es wird ein ſtetes Lavieren bleiben. Auswirken wird ſich die neue Lage zuerſt bei den Erörterungen über die Beſetzung des Amtes des Miniſters des Innern, das ſeit dem Tode Emil Maiers durch den bisherigen Staatsrat Rückert, als Stellvertreter, ausgeübt wurde. Welche Partei ſoll es übernehmen? Das Zen⸗ trum verfügt über zwei Miniſter und einen Staats⸗ rat. Sollte es den Wunſch haben auch den erledigten Poſten zu beſetzen, ſo würde dem, mit Recht, die Meinung der Deutſchen Volkspartei entgegenſtehn, daß dann die Parität im Kabinett, auch wenn man etwa der Volkspartei einen Staatsrat zubilligte, aus⸗ geſchaltet ſei. Es bliebe alſo die Ernennung eines Stellvertreters in der Perſon eines amtierenden Miniſters, wenigſtens für ſo lange, bis die Vorgänge im Reich andere Entſcheidungen möglich machen oder — aufdrängen. Iſt eine Erweiterung der Koalition auch dann nicht tunlich, ſo wäre der beſte Ausweg der, den Miniſterpoſten einem erprobten, polltiſch⸗ neutralen Beamten zu übergeben, der auch den Par⸗ teien rechts von der Koalition genehm wäre. Der Staatspräſident, als Juſtizminiſter und Mitglied des Reichstags, käme als Stellvertreter wohl kaum in Frage. Auch der Kultusminiſter Dr. Baumgartner nicht, denn ſchon als Remmele die beiden größten Miniſterien, Kultus und Inneres, in Perſonalunion verwaltete, wurde das als unhaltbarer Zuſtand be⸗ klagt. So bliebe nur der Finanzminiſter Dr. Mat⸗ tes übrig, der, jung und arbeitsfreudig, wohl für eine Zeit das verwaiſte Miniſterium mitübernehmen könnte. Eine ſo ſchmal baſierte Regierung, wie wir ſte nun haben, wird natürlich ſehr vorſichtig operieren und ſich bei wichtigeren Vorlagen ſtets vorher der Zuſtimmung der einen oder andern Oppoſitions⸗ partei verſichern müſſen. Paſſieren kann ihr freilich im anderen Falle nicht viel, denn weder die Verfaſ⸗ ſung noch die Geſchäftsordnung des Landtags kön⸗ nen ihr ernſtlich gefährlich werden. Zwar geſtattet die Verfaſſung die Abberufung der Miniſter durch Mehrheitsbeſchluß, aber ein Kabinett, daß noch über eine Mehrheit, wenn auch von nur einer Stimme verfügt, iſt gegen ſolche Peinlichkeit geſichert. Der ebenfalls in der Verfaſſung vorgeſehene Abruf der Regierung durch Volksabſtimung iſt durch die letzte Haushaltnotverordnung unmöglich, die verſchiedene Paragraphen der Verfaſſung dieſer Abſtimmung ent⸗ zieht. Der Landtag freilich könnte durch Volksabſtim⸗ mung aufgelöſt werden. Hierüber ſagt die Verfaf⸗ fung:„Der Landtag iſt vor Ablauf der Landtags⸗ periode durch das Staatsminiſterium alsbald aufzu⸗ löſen, wenn es von achtzigtauſend ſtimmberechtigten Bürgern verlangt wird und bei der binnen einem Monat vorzunehmenden Volksabſtimmung die Mehr⸗ heit der ſtimmberechtigten Staatsbürger dieſem Ver⸗ langen beigetreten iſt.“ Es iſt jedoch anzunehmen, daß etwa außer den Kommuniſten, keine Partei an dieſer Auflöſung und vorzeitigen Neuwahlen ein Iniereſſe bat, denn keine würde dabei etwas gewinnen. 2. Seite/ Nummer 584 Neue Mannheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe Montag, 28. November 1932 Keine weitere Kürzung der Gehälter der Reichsangeſtellten Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 26. Nov. Die Nachricht, daß neuerdings beabſichtigt ſei, die Arbeitszeit und damit die Gehälter der Reichsange⸗ ſtellten weiter zu verkürzen, trifft nicht zu. Zutref⸗ fend iſt lediglich, daß zur Zeit erneut geprüft wird, ob nicht durch allgemeine Verkürzung der Arbeitszeit der Reichsarbeiter eine weitere Entlaſtung des Arbeitsmarktes möglich iſt. Dagegen ſollen die Reichsangeſtellten nach den bisherigen Verhandlun⸗ gen der beteiligten Reichsminiſterien nicht getroffen werden. Abſchluß einer Schupo-Tragödie Meldung des Wolffbüros — Berlin, 27. Nov. Mit einem Freiſpruch endigte eine Verhandlung gegen den Polizeioberwachtmeiſter Lehwia und den Polizeihauptwachtmeiſter Heske, die ſich wegen fahrläſſiger Körperverletzung und fahrläſſiger Tö⸗ tung vor der großen Strafkammer zu verantworten hatten. Es handelt ſich um den aufſehenerregenden Vor⸗ fall am 18. Juni, bei dem der Polizetoberwachtmeiſter Meißner von ſeinen Kameraden, die ihn für einen Einbrecher hielten, erſchoſ⸗ ſen worden war. Dem Vorfall lag folgender Sach⸗ verhalt zugrunde: Als die Wohnungsinhaberin Th. an dem genannten Tage von einer Beſorgung heim⸗ kehrte, merkte ſie, daß Einbrecher in der Wohnung waren, und benachrichtigte die Polizei. Meißner wurde zum Hintereingang der Wohnung geſchickt, während die beiden Angeklagten den Vorderaufgang benutzten. Als ſte an der Tür waren hörten ſie auf dem Korridor ein Geräuſch und glaubten, daß es die Einbrecher ſeien. Sie riefen: Hier Polizei, öffnen, oder wir ſchießen. Als keine Antwort erfolgte, gaben ſie drei Schüſſe ab und öffneten die Tür. Zu ihrem Entſetzen ſahen ſie, daß ſie den eigenen Kame⸗ raden angeſchoſſen hatten. Meißner iſt einige Tage ſpäter im Krankenhaus geſtorben. Er hat noch an⸗ gegeben, daß er die Hintertür erbrochen gefunden und darauf in die Wohnung gegangen ſei. Als der erſte Schuß fiel, ſei er ſo erſchrocken geweſen, daß er weder einen Laut von ſich geben, noch ſich von der Stelle bewegen konnte, ſo daß ihn ſämtliche Kugeln getroffen hätten. Die Strafkammer ſprach die Angeklagten auf Koſten der Staatskaſſe frei, da ſie bei dem Verhalten des Getöteten annehmen mußten, daß ein Einbre⸗ cher hinter der Tür ſtehe. Der Strafantrag für Bullerjahn Meldung des Wolffbäros — Leipzig, 26. Nov. In dem Wiederaufnahmeverfahren gegen den Oberlagerverwalter Walter Bullerjahn bean⸗ tragte Reichsanwalt Dr. Nagel nach vierſtündigem Plaidoyer, das frühere Urteil des Reichsgerichts mit der Maßgabe aufrecht zu erhalten, daß der Ange⸗ klagte wegen Landesverrats zu 12 Jah⸗ ren Zuchthaus und zehn Jahren Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt wird, wobei die bisher verbüßte Strafe anzurechnen iſt. Kein Friedensnobelpreis 1932 E Oslo, 2. Nov. Der Nobelausſchuß beſchloß, in dieſem Jahre den Friedensnobelpreis nicht zur Verteilung zu bringen. Der für dieſes Jahr vorgeſehene Betrag wird ſatzungsgemäß für das nüchſte Jahr zurückbehalten. Dampfer„Heluan“ in den Dardanellen auf Grund geraten 5 — Konſtantinopel, 27. Nov. Der 7000 Tonnen große Expreßpaſſagterdampfer des Lloyds Trieſtine „Heluan“ iſt auf dem Wege von Stambul nach Trieſt an der europäiſchen Küſte der Dardanellen auf Grund gelaufen. Alle Bemühungen, das Schiff flottzumachen, waren bisher vergeblich. „Der gigeunerbaron Neueinſtudiert im Mannheimer Nationaltheater Auf unſern Theaterzetteln figuriert der Zigeuner⸗ baron noch immer als Operette, obwohl die Bühnen von Rang ſich immer mehr Mühe geben, aus dieſem Stück eine richtige Oper zu machen. Auch das Nationaltheater hat ſich wieder in dieſe Reihe geſtellt, ſeitdem Lert vor ein paar Jahren das Werk in einer vortrefflichen Einſtudierung herausbrachte, zu der ſein Wiener Landsmann, Dr. Eduard Löffler, die Bilder ſchuf. Man hat ſie für die neue Einſtudierung am Samstag abend ohne weiteres beibehalten kön⸗ nen. Sie geben im erſten Akt mit den anmutig an den Hintergrund hingezeichneten Ziehbrunnen, und den maleriſchen Gutshäufern ein ſtimmungsvolles Bild der Pußta, erſcheinen im zweiten Akt ein wenig durch die Spardiktatur ernüchtert, laſſen aber den letzten Aufzug, dieſes Stiefkind faſt aller Auffüh⸗ rungen des Werks, in umſo reizvollerem Gewand er⸗ ſcheinen. 0 5 Das wollte ſich der Wiener Bühnenbildner denn doch nicht nachſagen laſſen, daß er ſeine eigene Vater⸗ ſtabt nicht würdig aufzubauen verſtehe, und ſo ge⸗ hört denn dieſe Szenerie mit dem Glacis als be⸗ herrſchender Kuliſſe zu den gelungenſten Löſungen einer keineswegs Ain ehen Aufgabe. Damit iſt auch dem Gehalt des Stückes ſehr glücklich entſprochen; denn der Einmarſch der Truppen in Wien weiſt auf die urſprünglichſten Abſichten von Joh. Strauß hin, dem es in dieſem Werk nicht nur darum zu tun war, ſeinem melodiſchen Talent ein neues Denkmal zu ſetzen, der vielmehr darin zugleich auch der alten Doppelmonarchie eine kleine Huldigung darbringen wollte. Er war ja kaiſerlicher und königlicher Hof⸗ kapellmeiſter, hatte alſo für Oeſterreich und Ungarn zugleich Muſik zu machen, und nirgends vernimmt man den Flügelſchlag des Doppeladlers deutlicher als in ſeinem Zigeunerbaron. N 1 Die alte Doppelmonarchie, dieſes künſtlichſte aller europäiſchen Staatengebilde, beſteht nicht mehr; die reizvolle Polyphonie ihrer mannigfaltigen Zuſam⸗ menſetzungen iſt verklungen, nachdem der geeignete — . igent für dieſe vielſtimmige Partitur aus dem Die Kriſis der Kriegsſch uldenfrage Beachlenswerte Ausführungen des Miniſterpräſidenten Matdonald Meldung des Wolffbüros — London. 26. Nov. Miniſterpräſident Macdonald behandelte in einer Rede die Kriſis, in die die Kriegsſchuldenfrage jetzt eingetreten ſei. Er erinnerte kurz daran, welche großen Leiſtungen die britiſche Regierung ſeit dem Ende des Krieges in der Schuldenzahlung vollbracht habe. Während des Krieges, ſagte der Premiermini⸗ ſter, teilten wir uns mit den Vereinigten Staaten in die Aufgabe, den Verbündeten das notwendige Geld vorzuſtrecken, und der Geſamtbetrag der An⸗ eihen, den wir aufgelegt haben, macht beinahe genau ſo viel aus, wie der der amerikaniſchen An⸗ leihen. Der Steuerzahler hat eine ſchwere Laſt zu tragen, um dieſe Anleihen verzinſen zu können. Un⸗ mittelbar nach dem Kriege legte die britiſche Re⸗ gierung dar, daß die Bürde dieſer Schulden nicht nur die finanzielle, ſondern auch die politiſche Lage der Welt bedrohen. Schon vor Jahren machten wir den Vorſchlag, zu irgendeinem billigen Abkommen über eine Herab⸗ ſetzung oder Streichung der Interalliierten Schulden zu kommen. Ein ſolches Abkommen hätte natürlich ſeine allgemeine Annahme zur unerläßlichen Vor⸗ ausſetzung gehabt. Unſer Vorſchlag wurde nicht an⸗ genommen und wir waren genötigt, unſere Ver⸗ pflichtungen an Amerika in eine ſchwebende Schuld zu verwandeln, denn die Lage forderte gebieteriſch eine Regelung; die britiſche Regierung war ent⸗ ſchloſſen, ihre einmal eingeſchlagene Politik ſoweit wie möglich durchzuführen. Sie erklärte, daß ſie in keinem Falle aus den RNeparationszahlungen und aus den Kriegsſchulden Vorteil ziehen wolle. Das war der Inhalt der bekannten Note Balfours, und wir waren ſtets entſchloſſen, von unſeren Schuldnern nicht mehr zu verlangen, als wir un⸗ ſeren Gläubigern notwendigerweiſe zahlen mußten. Unter dieſen Bedingungen haben wir bereits 6027 der Schulden abgeſchrieben, die bei uns gemacht worden ſind, und da wir unſere Schulden an Amerika einige Jahre, bevor wir die Schulden unſerer europäiſchen Gläubiger fundierten, bereits unſererſeits in eine ſchwebende Schuld verwandelt hatten, ſo haben wir bis zum heutigen Tage an⸗ nähernd 200 Millionen Pfund Sterling mehr an Amerika bezahlt, als wir von unſeren europäiſchen Schuldnern be⸗ kommen haben. Wir haben es ohne Klage getan. Jeder Tag hat ſeine Schwierigkeiten. 5 Das war die Lage vor zwei Jahren. Dann brach die Kriſe aus, die einige Länder nahe an den Rand des Verderbens gebracht hat. Das ganze Syſtem der internationalen Schuldenzahlungen brach in dieſen Ländern zuſammen. Jede kleine und jede große Nation leidet heute unter der Art und Weiſe, wie das Kriegsſchuldenproblem behandelt worden iſt. Der Verluſt im internationalen Handel wiegt in gewiſſer Beziehung den gegenwärtigen Betrag dieſer Schuldenzahlungen zehn⸗ und zwanzigfach auf. Ver⸗ trauen und Kredit können nicht wiederkehren, ehe den Verſuchen, den Strom des Kapitals bergauf fließen zu laſſen, nicht ein Ende gemacht worden iſt. In dieſem Geiſte ſind wir zur Konferenz von Lau⸗ ſanne gegangen und dort ſind wir zum erſten Male zu einem Abkommen zwiſchen den europäiſchen Mächten gelangt, das dieſen ungeheuren Knäuel zwiſchenſtaatlicher Schulden auflöſen könnte, die die Wohlfahrt der Völker erdroſſelten. Das war die große Tat der Konferenz von Lauſanne. Soweit Europa beteiligt war, waren wir zu einer Verſtändi⸗ gung gekommen, aber unſer Uebereinkommen hätte durch ein ebenſolches Werk auch auf die Vereinigten Staaten ausgedehnt werden müſſen. Wir ſind des⸗ halb an die Vereinigten Staaten herangetreten und haben ſie gebeten, ſich dem Studium der ganzen Frage anzuſchließen. Wir baten, daß die Zahlungen, die im nächſten Monat fällig werden, ſolange auf⸗ geſchoben werden ſollten, bis ein Abkommen aus⸗ gearbeitet ſei, das die Anſprüche der ganzen Welt bereinigt. Wir forderten keine Streichung: wir forderten keine Herabſetzung, wir forder⸗ ten lediglich, daß das vereinbarte Datum der Zahlung hinausgeſchoben werden möchte, während wir die Gelegenheit wahrnehmen wollten, unſere Anſchauungen über die allgemeine Lage aus⸗ zutauſchen. Wir ſind der Meinung, daß ein ſolcher Zahlungsaufſchub vom Standpunkte jedes Landes, auch von dem der Vereinigten Staaten aus, ein gutes Geſchäft bedeuten würde. Damit die Welt wieder rund um ihre wirtſchaftliche Achſe ſchwingen könne, war es an erſter Stelle notwendig, ſie von den erdrückenden Laſten einer undurchoͤring⸗ lichen Verwirrung von Kriegsſchulden zu befreien, die ſoviel wie der Krieg ſelbſt, dazu beigetragen haben, um die Nationen in Armut zu ſtürzen. Nichlangriffspakt Frankreich-Rußland Annahme durch den Pariſer Miniſterrat Meldung des Wolff⸗ Büros — Paris, 28. Nov. Der Nichtangriffspakt zwiſchen Frankreich und Sowjetrußland, deſſen Wortlaut heute vom Mini⸗ ſterrat angenommen worden iſt, enthält eine Prä⸗ ambel und ſieben Artikel. In der Präambel wird erklärt, daß der franzöſiſch⸗ruſſiſche Vertrag die Be⸗ ſtimmungen des Völkerbundspaktes wahrt und den Briand⸗Kellogg⸗Pakt beſtätigt. Art. 1 des Vertrages legt die Verpflichtung beider Länder feſt, auf keinen Fall entweder einzeln oder mit einer dritten Macht oder mehreren anderen Mächten zuſammen zum Kriege zu treiben oder irgend einen Angriff zu unternehmen, und die Un⸗ verletzbarkeit der unter ihre Souveränität geſtellten Gebiete zu achten bzw. derjenigen Gebiete, deren auswärtige Vertretung ſie durchführen oder deren Verwaltung ſie kontrollieren. Auf dieſe Weiſe werde nicht nur das franzöſiſche Mutterland und ſeine Kolo⸗ nien, ſondern auch die unter franzöſiſchem Protek⸗ torat oder Mandat ſtehenden Gebiete geſchützt. Art. 2 ergänzt Art. 1 durch die Beſtimmung, daß, wenn eine der kontrahierenden Parteien von einer dritten oder mehreren anderen Mächten angegrif⸗ fen wird, jede der Parteien ſich verpflichtet, weder direkt noch indirekt dem Angreifer Hilfe zu leiſten, andererſeits wird ausdrücklich beſtimmt, daß, wenn eine der Parteien einen Angriff gegen eine dritte Macht unternimmt, die andere Partei ſofort den Vertrag kündigen kann. Art. 3 enthält Beſtimmungen, durch bie Frank⸗ reichs Verpflichtungen als Völkerbundsmitglied reſtlos gewahrt werden. Art. 4 ſieht die Verpflichtungen ber kontrahieren⸗ den Parteien vor, an keiner internationalen En⸗ tente teilzunehmen, die praktiſch darauf hinaus⸗ liefe, den An⸗ oder Verkauf von Waren oder die Bewilligung von Krediten an eine der Parteien zu verwehren und keine Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet wären, eine der Mächte vor jeder Beteiligung an ihrem auswärtigen Handel auszuſchließen. Dieſe Beſtimmung iſt getroffen worden auf Grund des Dekrets der Sowjetunion vom 20. 10. 1930, durch das verfügt wurde, daß kein Auftrag mehr nach Frankreich ver⸗ geben werden dürfe, und im Hinblick auf die von Schoß der Geſchichte nicht hervorgehen wollte. Aber durch ein Werk von der Art des Zigeunerbarons lebt ſie wenigſtens in einem Phantaſtereich fort, zu muſikaliſcher Unſterblichketit emporgetragen. Deshalb iſt das Werk bei all ſeiner Laune durch⸗ aus„ernſt“ zu nehmen, und wenn man es mit Opernkräften aufführt, um ſchon äußerlich zu doku⸗ mentieren, daß man mit der nötigen Reverenz darangeht, ſo kann das nur von Vorteil ſein. Aller⸗ dings, ſo ganz wörtlich iſt die Ueberſetzung der Operette„Zigeunerbaron“ in die Sprache der komi⸗ ſchen Oper nicht zu nehmen; ſchließlich heißt der Komponiſt Johann Strauß, und die Walzer, die er hinſchreibt und die jedesmal dort auftauchen, wo er mit den Lieblingen ſeines Werks zu jubeln be⸗ ginnt, ſind den„'ſchichten aus dem Wiener Wald“ und allerlei ähnlichem Geplauder im Dreiviertel⸗ takt aufs engſte benachbart. die Kirche im Dorf, bezw. die Walzer in ihrer ur⸗ ſprünglichen Heimat laſſen. Dennoch darf man ſie vom rein Tänzeriſchen loslöſenz ſie ſind ſehr oft. Stimmungsbilder. i Wenn das Terzett des zweiten Akts nach dem Fund des Schatzes ganze Walzerſprünge vor Ver⸗ gnügen macht, dann vereinen ſich hier Tanz und Freude, Jauchzen und Springen, und das Publikum muß von dieſem herzhaften Jubel mit emporgetragen werden. Es iſt die gleiche Stimmung, nur vorder⸗ gründiger, näher, unmittelbarer, die aus den Wal⸗ zern des Roſenkavaliers hervorklingt. Walzer heißt Freube, poeſtevolles Vergnügen, und nicht umſonſt hat Johann Strauß ſeine Walzerkinder mit den ſei⸗ denen Bändern ſchönſter Namen in die Welt geſchickt: Roſen aus dem Süden, Frühlingsſtimmen und wie dieſe vielen, ewig jungen Geſchviſter alle heißen. Dieſe fortreißende, jubelnde Walzerlaune, die uns für Stunden von aller Trübſal wes tragen ſoll, wün⸗ mehr. Sonſt iſt ſie unter der Leitung von Dr. Ernſt Eremer mit allen Reizen einer eindringlichen Wiedergabe ausgeſtattet. Noch nie haben wir den Rakvozymarſch, deſſen aufrüttelnder Wirbel aus dem kriegeriſchen Finale des zweiten Akts hervorklingt, ſo eindrucksvoll e wie am Samstag abend. Wir wollen auch hier ſchen wir der neuen, blitzſauberen Aufführung noch in ſeiner Art ein unübertrof⸗ ſeinen beſten Rollen zählt. ö das Abenteuerliche, das diefer Figur anhaftet, die fenes Meiſterſtück, war prächtig aufgebaut, und im letzten Akt hatte ſich der Dirigent mit ſeinen Muſi⸗ kanten in eine Paradekapelle verwandelt, deren Spiel in der Bühnenſonne des Truppeneinzugs nur ſo blitzte. Der letzte Akt wird durch ein reizendes Orcheſterſtück eingeleitet, deſſen„leichtes Blut“ ſich vortrefflich mit dem feurigen Ungarwein des Werkes miſcht. Im erſten Akt hat man die tänzeriſche Ein⸗ lage mit der Zigeunermuſik von Brahms beibehalten, was allein ſchon durch die Freundſchaft dieſes Meiſters mit dem„Zigeuner“ Johann Strauß ge⸗ rechtfertigt erſcheint. f Auf der Bühne hat Landory wieder für buntes Leben geſorgt. Neue Kräfte geſellen ſich zu den bis⸗ herigen. Monumental wächſt die Zigeunerin Czipra von Irene Ziegler aus dem Werk empor. Mit den Geſtalten ihrer Zigeunerinnen hat dieſe in jeder Art ausgezeichnet profilierte Sängerin allemal Glück. Carmen führt den Reigen an, in dem Azucena aus der düſteren Bergwelt des Troubadours folgt, um ſich jetzt in dieſe Pußtanorne zu verwandeln, die zuweilen von Strauß mit einer ähnlichen Melodik wie Azucena ſelbſt ausgeſtattet iſt, wie denn auch die Zigeunerchöre des Troubadours und des Zigeuner⸗ barons manche Verwandtſchaft zeigen. Als Saffi läßt Elſe Schulz ihre intenſive Opernart beſonders dort mit ſchönſtem Gelingen vernehmen, wo ſie im geſteigerten Ausdruck die Liebe Meiſter Johanns zu dieſer Märchengeſtalt hinausſingen kann. Der Sandor Barinkay iſt bei Helmuth Neu⸗ gebauer verblieben, der dieſe Partie ſeit jeher zu aus dem Zeitalter der großen Abenteurer vom Schlage Caſanovas und Caglioſtros in die Welt der Straußoperette mit einem kühnen Sprung herein⸗ gerät; er glückt nicht jedem ihrer Darſteller. Hugo Voiſin ſtattete die breite Front ſeines Schweine⸗ züchters Ezupan wieder mit allerlei gelungenen Spüäſſen aus, von denen ſich die Regie die allmählich überfällig gewordene Zwickelei ruhig ſchenken kann. Der Humor Voiſins vermag auch ohnedem immer wieder zu bewirken, daß das Publikum nicht aus dem Lachen kommt. Im letzten Akt darf der Dirigent im Tempo ein wenig nachge nn C ein kö Er gibt ihr vor allem trotzdem ſogar dahingehende Anträ een e e ee beiden Parteien bekundete Abſicht, demnächſt Ver⸗ handlungen zum Abſchluß eines Wirtſchaftsver⸗ trages aufzunehmen. Frankreich behält volle Hand⸗ lungsfreiheit für ſeine innere Geſetzgebung im Rahmen der von ihm eingegangenen Verpflichtun⸗ gen. Dagegen verpflichtet ſich Rußland, Frankreich nicht von ſeinem Export und ſeinen Aufträgen auszuſchließen. a Art. 5. betrifft den politiſchen Angriff durch Propaganda. Er iſt, von geringen Abänderungen abgeſehen, nach dem entſprechenden Artikel des zwi⸗ ſchen Rußland und Polen in Riga abgeſchloſſenen Vertrages gehalten. Auf Grund dieſes Artikels ver⸗ pflichtet ſich die Sowjetregierung, ſich jeder Aktion zu enthalten, die irgendeine Agitation oder Propaganda hervorrufen oder begünſtigen könnte, wodurch die territoriale Integrität der anderen Partei beein⸗ trächtigt würde, oder auf dem Wege der Gewalt das politiſche oder ſoziale Regime eines oder aller Ge⸗ bietsteile der anderen Macht, wie ſie in Art. 1 des Vertrages definiert ſind, zu ändern. Jede direkt oder indirekt von den Sowjetbehörden in⸗ oder außerhalb Rußlands gewährte Unterſtützung von Bewohnern der franzöſiſchen Kolonien, Protektorats⸗ oder Mandatsländer wird damit grundſätzlich verboten. Aus dem gleichen Gedankengange heraus verſagt es ſich die ruſſiſche Regierung, auf ihrem Gebiete Orga⸗ niſationen zu ſchützen, auszurüſten, zu ſubventionie⸗ ren oder überhaupt zuzulaſſen, die ſich die Gewalt der Regierung oder der Vertretung eines oder aller Teile franzöſiſchen Gebietes, franzöſiſcher Kolonial-, Protektorats⸗ oder Mandatsländer anmaßen, Dieſe Beſtimmung hat dagegen nicht zur Folge, daß die ehe⸗ maligen ruſſiſchen Untertanen, ſoweit ſie in Frankreich wohnen, des jetzt ſämtlichen po⸗ litiſchen Verbannten gewährten Schutzes beraubt werden. Die gegenſeitige Verpflichtung, auf ihren Gebieten keine Organiſationen zu dulden, die den bewaffneten Kampf gegen die andere kontraähierende Partei ſich zur Aufgabe ſetzten, betrifft nur die Or⸗ ganiſation mit militäriſcher Ausbildung und mili⸗ täriſchen Uebungen, ſoweit ſie Kriegswaffen benützen. Das Ausgleichsabkommen ſieht die Schaffung einer ſtändigen Ausgleichskommiſſion vor, die periodiſch zuſammentreten und Gutachten abgeben 5 durch die die Regierungen jedoch nicht gebunden ſind. Unterzeichnung am Dienstag Meldung des Wolffbüros — Paris, 27. Nov. Wie Havas bekannt gibt, wird der am Samstag vom Miniſterrat gebilligte Text eines Nichtangriffs⸗ paktes mit Sowjetrußland, desgleichen der Text eines Ausgleichsvertrages am kommenden Dienstag vom Miniſterpräſidenten Herriot und dem Sowjet⸗ botſchafter unterzeichnet werden. Auf Erſuchen der franzöſiſchen Regierung ſoll bei den Pakten eine be⸗ ſondere Erklärung der Sowjets bei⸗ gegeben werden, die den Intereſſen Rumäniens Rechnung trägt, um ſoweit wie möglich den Ver⸗ zicht der rumäniſchen Regierung auf Unterzeichnung eines Nichtangriffspaktes mit Sowjetrußland aus⸗ zugleichen. Autounglück, zwei Todesopfer — Neumünſter, 27. Nov. Bei dem Dorfe Jittorf an der Altonaer Chauſſee fuhr infolge Reifen ⸗ ſchadens ein mit ſechs Perſonen beſetzter Hraft⸗ wagen gegen einen Baum. Von den Inſaſſen waren zwei ſofort tot, während die übrigen verletzt wurden. Es handelt ſich um eine italieniſche Familie, die in Hamburg anſäſſig ſein ſoll. * Die„Rote Fahne“ drei Wochen verboten. Die „Rote Fahne“, das kommuniſtiſche Zentralorgan, iſt vom Berliner Polizeipräſtdenten auf die Dauer von drei Wochen wegen ſchwerer Verſtöße gegen das Republikſchutzgeſetz und der Notverordnung gegen politiſche Ausſchreitungen verboten worden. Ueber die Gründe kann im einzelnen nichts mit⸗ geteilt werden, da nach der Verordnung, die das Verbot ausſpricht, die Veröffentlichung der Ver⸗ botsgründe ein weiteres Verbot zur Folge haben würde. liches„Grüß euk Gott“ ſingt, das man auf allen Bühnen mit einer ganz unnötigen Haſt zu hören be⸗ kommt. Czupan lebt von Schweinen und nicht von Rennpferden. Seine Tochter Arſena wird von Guſſa Hei⸗ ken in ein edles Pußtagewächs verwandelt und mit duftigen Blumen des Geſanges dekoriert. Den Ottokar ſingt Walter Jooß, der inmitten ſo vieler Opernprominenz einen ſchweren Stand hat. Da hält ſich Walter Friedmann ungleich beſſer, an den Fritz Bartling ſein Mandat als Conte Carnero weitergegeben hat. Lene Blankenfeld gibt mit der ihr ſelbſt in der Groteske eigenen Vornehmheit eine wirkungsvolle Mirabella. Das Zigeunertrio der Herren Zöller, Jungmann und Karaſek 7 05 geſchickt die witzige Diebesepiſode des zweiten 18. Die Chöre trugen weſentlich zu der feſtlichen Wirkung der Vorſtellung bei, die das volle Haus mit herzlichem Beifall und vielen Hervorrufen am Schluß begleitete. 3 — Die Not der preußiſchen Grenztheater. Der Generalſekretär der Volksbühnenvereine und der Preußiſchen berichtet in der neueſten Nummer der „Volksbühne“ üßer die Notlage der preußiſchen Grenzland⸗Theater. Durch die ſcharfen Abbaumaß⸗ nahmen der ſtaatlichen Zuſchüſſe ſind vor allen Din⸗ gen ſo wichtige Bühnen wie das Theater in Trier, Oppeln, Brieg, Schneidemühl, Allenſtein, Tilſit, Neiße, Flensburg und Schleswig in ihrer Exiſtenz bedroht. Auch das Theater in Elbing war nicht zu halten und mußte Privatunternehmern überlaſſen werden, während die Bühne in Ratibor zurzeit achtmal im Monat von tſchechiſchen Enſembles be⸗ ſpielt wird. Ein Betrag von 200 000„ würde nach den Mitteilungen der„Volksbühne“ ausreichen, um mindeſtens vier geſchloſſene Betriebe wieder zu öffnen und eine doppelt ſo große Anzahl von Thea⸗ tern im Grenzland, die ihrem Ende täglich ent⸗ — gegenſehen, der drückenden Sorge um die Exiſten n zu entheben. Allerdings waren bisher alle Be⸗ mühungen um Erhöhung der Subvention 1. erfolglos, 1 5 5 1 * 7 0 1 * — . 1 4 1 1 Montag, 28. November 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 554 Der erſte Advent- Sonntag Zum erſtenmal in dieſem Jahr klangen geſtern die Adventsglocken in deutſchen Landen. An den ſin⸗ nigen Adventskränzen, die trotz aller Unraſt der Zeit ſich in vielen Familien nach alter Sate erhalten haben, wurden die erſten Lichter angeſteckt. Ein Gang durch die Straßen der Stadt zeigte, daß das Weihnachtsfeſt bald kommt. Der Verkehr in den Straßen wies ebenfalls auf das näher rückende Weihnachtsfeſt hin. Beſonders am geſtrigen Nach⸗ mittag und in den frühen Abendſtunden wogten die Menſchenmaſſen durch die Geſchäftsſtraßen und um⸗ drängten die Schaufenſter. Die Ausſtellung„Hausfrau und Notzeit“ in den Rhein⸗Neckarhallen wurde am geſtrigen Sonntag ſehr ſtark beſucht. Der Andrang war derart, daß man in den Gängen kaum durchkommen konnte. Wie uns von der Ausſtellungsleitung mitgeteilt wurde, iſt die Schau von insgeſamt 20000 Perx⸗ ſonen beſucht worden. Die Veranſtalter der Aus⸗ ſtellung ſind mit dem Ergebnis ſehr zufrieden. Hoch⸗ betrieb hatte auch die Straßenbahn, deren Wagen nach den Rhein⸗Neckarhallen ſo dicht beſetzt waren, daß ſie an den einzelnen Halteſtellen nicht mehr anhielten, ſondern direkt nach der Ausſtellungs⸗ Halle durchfuhren. Namentlich am Tatterſall herrſchte ein förmlicher Sturm auf die Elektriſchen. Wer Glück hatte, konnte ſich einen Platz erobern und wer des Wartens und des Kampfes müde war, ging zu Fuß nach der Ausſtellung. Es hat den Anſchein, als ob die Verwaltung der Straßenbahnen es unter⸗ laſſen hatte, ſich auf den Verkehr auf dieſer Linie ein⸗ zuſtellen und für genügend Verdichtungswagen be⸗ ſorgt zu ſein. Brahms ⸗Gedenkfeier im Mannheimer„Liederkranz“ e. B. Eine geſchickt getroffene Auswahl von Chor⸗ werken, Liedern und Klavierkompoſitionen von Brahms bildete das Programm des Abends, mit dem der Liederkranz des Tondichters gedachte, deſſen Geburtstag im kommenden Jahre zum 100. Male wiederkehrt. Wohl bei keinem Tondichter ſpielt die Beſchäftigung mit dem deutſchen Volkslied eine der⸗ art ausgedehnte Rolle wie bei Brahms, der nicht müde wurde, für Chor, für eine Singſtimme, für die Kinder von Robert Schumann immer wieder neue kunſtvolle Faſſungen des Volkslied⸗Schatzes zu finden, wobei natürlich eine gewiſſe Oppoſition gegen die„wiſſenſchaftliche“ Forſchung von Erk und Böhme als Triebfeder mitſpielte. Niederdeutſcher, dithmari⸗ ſcher Brauch war bei jenen Bearbeitungen das Vor⸗ bild, wo neben dem Chor auch der Vorſänger in Tätigkeit tritt. Aus dieſem Liederheft brachte der ge⸗ miſchte Chor des„Liederkranzes“ unter der umſich⸗ tigen Führung ſeines tatkräftigen Leiters Kapell⸗ meiſter Sinzheimer vier Nummern zur Mann⸗ heimer Erſtaufführung, wobei man an Brahms' kunſtvoller Arbeit ebenſoviel Freude haben konnte, wie an der ſorgfältigen, gut abgetönten Wiedergabe. Die Rolle des Vorſängers war(mit verſchwinden⸗ den Ausnahmen) Frl. Sophie Hoermann(Mann⸗ heim) zugefallen, in der man eine mit klangſchönem, tragfähigem Sopran begabte Sängerin kennen lernte. Der Chor wartete ferner mit einer ſehr anſprechen⸗ den Gelegenheitskompoſition von Brahms für ſeinen Krefelder Freundeskreis auf, mit dem„Tafellied“ für ſechsſtimmigen gemiſchten Chor, das dank der zündenden Wiedergabe wiederholt werden mußte. Frau Selma Weil⸗Elk, die uns von einer früheren Veranſtaltung als Liederſängerin mit fülligem weichen Alt und ſehr feinfühliger Verteilung von Licht und Schatten in angenehmer Erinnerung ſtand, trug mehrere Lieder von Brahms mit derart gutem Geſchmack vor, daß das dankbare Publikum eine Zugabe, das vergebliche Ständchen, erheiſchte. Kapellmeiſter Sinzheimer begleitete mit aller ge⸗ potenen Diskretion und Anſchmiegſamkeit. Für die Klavierwerke war Frl. Suſe Loeb (Berlin) gewonnen worden, die ſich in den Inter⸗ mezzi Op. 117 und den Variationen über ein Thema von Händel als techniſch überaus beſchlagene Pia⸗ niſtin von weichem Anſchlag und exaktem rhyth⸗ miſchem Empfinden zu erkennen gab, der die techniſch überaus kniffigen Variationen eine dankbare Auf⸗ gabe darboten. In den Intermezzi ließ ſie leider jenes feinfühlige Eingehen auf die liebevoll ausgearbeiteten Mittelſtimmen vermiſſen, das den echten Brahmsſpieler auszeichnet, wodurch ihrem Vortrag etwas Trockenheit anhaftete. Mit Anerkennung ſei noch der Klavierbegleitung bei den Chorwerken gedöacht, die Herr Joſef Oeſtreicher, den Chor wirkſam unterſtützend und rhythmiſch prägnant durchführte. Der gelungene Abend bedeutete eine erhebende Gedenkfeier für den großen Tondichter, dank der hingebenden Arbeit aller Beteiligten. e. von Brahms D. H. V. und deutſches Schickſal Verbandsvorſteher Hans Vechly ſprach in der Ortsgruppe Mannheim des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes Die Morgenfeier, die die Ortsgruppe Mannheim des Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfen⸗ Verbandes anläßlich ihres 35jährigen Beſtehens Sonntag vormittag im Muſenſaal des Roſengartens veranſtaltete, erhielt eine beſondere Bedeutung durch den Vortrag des Verbandsvorſtehers Hans Bechly aus Hamburg, der in überaus feſſelnder Weiſe über das Thema „D. H. V. und deutſches Schickſa!“ ſprach. Die 1½%ſtündigen Ausführungen, die die wirtſchaftliche und politiſche Einſtellung des größten Handlungs⸗ gehilfen⸗Verbandes der Welt in Vergangenheit und Gegenwart ſcharf umriſſen, wurden mit geſpannter Aufmerkſamkeit entgegengenommen und durch ſtar⸗ ken Beifall ausgezeichnet. In den vorderen Reihen des Muſenſaales hatten eine Anzahl Ehrengäſte, auf dem Podium, das mit Lorbeerbäumen und zwei Fahnen des D. H. V. geſchmückt war, mit Herrn Bechluy an der Spitze die Vorſtandsmitglieder der Mannheimer Ortsgruppe platzgenommen. Als der Bund der Kaufmannsjugend im D. H. V. von der Wandelhalle aus in den Saal marſchiert war und im Hintergrund des Podiums mit ihren Fahnen und Standarten Aufſtellung genommen hatte, brachte ihr Führer Faſſold auf Herrn Bechly ein dreifaches Heil aus. Vertrauensmann Joſef Kaiſer begrüßte alsdann die ſehr zahlreich erſchienenen Mitglieder und Ehrengäſte im Namen der Orts⸗ gruppe Mannheim des D. H. V. auf das herzlichſte, insbeſondere Landgerichtspräſident Dr. Wetzlar, den Vizepräſtidenten der Handeskammer, Roth⸗ ſchild, den Rektor der Handelshochſchule Dr. So m⸗ merfeld und Prof. Dr. Le Coutre. Direktor Mayer⸗ Dinkel, Syndikus Elſäſſer, Privat⸗ dozent Dr. Wendt, den Lehrkörper der Kauf⸗ mannsſchule des D. H.., die Vertreter der Orts⸗ gruppen Mannheim und Ludwigshafen des Gewerk⸗ ſchaftsbundes der Angeſtellten, des Geſamtverban⸗ des der Angeſtellten⸗Gewerkſchaften von Mannheim und Ludwigshafen, die Vertreter der Mannheim⸗ Ludwigshafener Preſſe, ganz beſonders die in ſtatt⸗ licher Zahl erſchienene Jugend und Verbandsvor⸗ ſteher Hans Bechly⸗ Hamburg. Der Redner ſprach ſeine Freude darüber aus, daß Herr Bechly trotz der großen Ueberlaſtung der Einladung Folge geleiſtet hatte. Bei ſeinem kurzen Hinweis auf die Aufgaben und Ziele des Verbandes betonte der Redner, daß nicht nur die wirtſchaftliche Beſſerſtellung der Mitglieder der Verbandsarbeit In⸗ halt gebe, ſondern auch die Verbundenheit des be⸗ rufsſtändigen Strebens mit den großen Fragen un⸗ ſeres Volkes. Unter Führung des Herrn Bechly habe der Verband eine ungeahnte Höhe erklommen. Während überall Rückgang und Zuſammenbruch zu bemerken ſei, könne er mit Stolz und Genug⸗ tuung feſtſtellen, daß die große völkiſch⸗nationale Kaufmannsgehilfenbewegung auf allen Gebieten im Vormarſch begriffen ſei. Erſt füngſt habe der D. H. V. in der Schaffung der Sterbegeld⸗Gemein⸗ ſchaft eine große ſoziale Tat vollbracht, die ſich unendlich ſegensreich auswirken wird. Zehntauſende arbeitswilliger und kenntnisreicher Kaufmanns⸗ gehilſen befinden ſich zum Teil ſchon ſeit Jahren außer Stellung. Ihr Los zu beſſern, ſei die ehren⸗ vollſte Pflicht des Verbandes, der ſeine Arbeit nicht in der eigenſüchtigen Verfolgung ſpzieller Intereſſen ſehe, ſondern in dem Bliß auf das Ziel, dem deut⸗ ſchen Volke eine beſſere Zukunft zu ſichern. So ſehe der Verband ſeine Arbeit als Dienſt am Volks⸗ ganzen an und ſei bereit, ſich der Notwendigkeiten des Aufbaues unterzuordnen.(Lebhafter Beifall). Verbandsvorſteher Hans Vechly gab in ſeinen ſehr temperamentvollen Ausführungen zunächſt einen weit zurückgreifenden hiſtoriſchen Rückblick, um auf dieſem Fundament die Geſchichte der Bewegung des 1893 gegründeten D. H. V. auf⸗ zubauen. Seit der Griechen⸗ und Römerzeit und ſeit dem germaniſchen Kaiſertum ſei für das deutſche Volk im weſentlichen immer die Frage geweſen, ob ſeine ſittliche Kraft ausreichte, um der Welt die Wege zu zeigen für ihre Entwicklung. Daß das deutſche Volk ſeit ſeinem Eintritt in die Weltgeſchichte unter ſtän⸗ digen Schwankungen immer wieder zurückgeworfen wurde, daß es ſeit dem 30jährigen Kriege immer wieder in die ſchwerſten Kriſen verwickelt wurde, ſei im weſentlichen nicht darauf zurückzuführen, daß das deutſche Volk nicht die Kraft und die Jähigkeit hatte, ein Weltimperium der geiſtigen Führung zu errichten, ſondern auf die Zerriſſenheit und die poli⸗ tiſchen Kämpfe innerhalb des deutſchen Volkes, ſo⸗ daß bis auf den heutigen Tag die große Geſchloſſen⸗ heit nicht erreicht wurde, die für die Erweckung und Herrſchaft der ſittlichen Kräfte notwendig iſt. Auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe nach der Gründung des Deutſchen Reiches eingehend, ſtellte der Redner feſt, daß auch das deut⸗ ſche Kaiſerreich die Aufgabe, die Maſſen, die von ihrer Hände Arbeit leben, in den Staat einzugliedern, nicht gelöſt habe. Die ſtaatliche Frage wurde in Deutſch⸗ land im weſentlichen durch die preußiſche Führung gelöſt. Und in dieſer Führung waren ausſchlag⸗ gebend wieder die Kräfte, des Adels, der akademiſchen Beamtenſchaft und des Offizierskorps. Dieſe poli⸗ tiſche Führung ſetzte ſich im Deutſchen Reiche mehr und mehr durch und ergriff auch zu einem großen Teil die oberen Schichten der Wirtſchaft, weil ein ſtaatlicher Einfluß nur durch das Eindringen in dieſe Kreiſe ermöglicht wurde. Auf dem Wege eines parlamentariſchen Druckes war dieſe Einflußnahme ausſichtslos oder außerordentlich ſchwierig. Das deutſche Bürgertum der Vorkriegszeit habe ſich dabei ſehr wohl befunden, obgleich es nur ſcheinbar auf die Politik Einfluß beſaß. Es verdiente aber Geld und hatte die Sicherheit, daß der Staatsapparat und die Staatsmacht jederzeit zum Einſatz bereit war gegen⸗ über dem Andrängen der Maſſen, die mit dieſer Art der Staatsführung nicht einverſtanden waren. Wenn man in England, Frankreich und Amerika die poli⸗ tiſche Stellung eines Arbeitnehmers außerhalb ſeines Betriebes im Staate vergleiche mit den Zeiten der deutſchen Führung, dann ſehe man ungeheure Unter⸗ ſchiede. Es bildete ſich das ſchlimmſte heraus, was wir in Deutſchland erlebt haben: das Wort national wurde zu einem Parteiſchlagwort. Der Redner erinnerte alsdann an die der Grün⸗ dung des D. H. V. folgenden Jahre, in denen der Verband in der gleichen Weiſe wie die ſozialdemo⸗ kratiſchen Gewerkſchaften bekämpft wurde, eine Ein⸗ ſtellung, auf die man heute noch hin und wieder ſtößt. Aus dem großen nationalen Arbeiterkongreß, der im Jahre 1913 in Berlin abgehaltn wurde, klang die Warnung an die Reichsregierung heraus: Hütet Euch, die gläſernen Mauern, die zwiſchen der Regierung und den Volksſchichten errichtet worden ſind, zu verſtärken und zu erhöhen. Es war die Zeit, in der ein Miniſter im Reichstage erklärte, er kenne den D. H. V. nicht, obgleich der Verband damals ſchon hunderttauſend Mitglieder zählte. Bei der Beſprechung der Kriegsjahre be⸗ tonte der Redner, daß der Staat von damals kon⸗ ſtruiert war, mit einem Heer Krieg zu führen, aber nicht einen fünfjährigen Volkskrieg. Die ſog.„Revolution“ bezeichnete der Red⸗ ner als das größte Verbrechen am deutſchen Volke, weil ſie von keiner Idee getragen, ſondern eine Revolution der minderwertigen In⸗ ſtüänkte war. Der D. H. V. habe im Gegenſatz zu den Patent⸗Nationalen dieſe Revolution nicht mit⸗ gemacht. In jener Zeit durfte man im deutſchen Volke keine Stände konſtruieren, ſondern es kam darauf an, das deutſche Volk die Niederlage und ihrer Folgen begreiflich zu machen. Worauf es an⸗ kam, war die Zuſammenfaſſung der Na⸗ tion zum Wiederaufbau und zum Wider⸗ ſtandswillen gegen die Schmach von Verſailles.(Lebhafter Beifall). Man verſuchte wieder eine Klaſſenherrſchaft zu errichten, man verſuchte, die Verantwortung in ein Syſtem formaler Demokratie vollſtändig verſchwinden zu laſſen. Das deutſche Volk habe die ganze Schwere der Situation nicht erfaßt, bis der letzte Pfennig verbraucht war. Die Verantwortungsloſigkeit dieſes Syſtems ſetzte ſich nicht nur in der Finanzpolitik der Länder und Gemeinden, ſondern auch in der Wirtſchaft fort. Der Redner erinnerte in dieſem Zu⸗ ſammenhang an die ungeheure Expanſion, an die großkapitaliſtiſche Konzentration auf dem Gebiete der Produktion und des Geldweſens. Zu der Würdigung der Aera Brüning übergehend, betonte der Redner, daß es niemals zu einer deut⸗ ſchen Staatsführung kommen könne, die dem deut⸗ ſchen Volke wieder außenpolitiſche Ziele zeige, wenn es nicht gelinge, in der Staatsführung die Syntheſe zum Durchbruch zu bringen, daß im deutſchen Volke der nationale und ſoziale Wille durchgeſetzt werden müſſe. Nicht Klaſſenherrſchaft, ſondern autoritative Führung, die aus dem Herzen heraus und aus ſtaatspolitiſcher Ueberzengung um das Vertrauen ringe, und nicht als Obrigkeit, von Gott geſandt. hafter Beifall.) Warum hielten die Gewerſchaften ſtill, obwohl die Gehälter und Löhne um 25— 337% herabgeſetzt wurden? Weil ſie ſich den außenpolitiſchen Zielen nicht verſchließen könnten. Das Schickſal des Arbeit⸗ nehmers hänge nicht von der ſozialen Stellung im Staate ab, ſondern davon, wie die deutſche Wirt⸗ ſchaft in Gang gebracht wird. Die deutſche Wirt⸗ ſchaft kann aber nicht in Gang gebracht werden, bevor die Reparationsfrage nicht endgültig gelöſt iſt. Wenn man in einem Staat um die Füh⸗ rung ringe, müſſe man bereit ſein, die Verantwor⸗ (Leb⸗ „ſammle. tung zu übernehmen, die Opfer bedeute. Man ſehe die große Gefahr, daß die Not der Maſſen in Deutſchland den Gegnern einer ſozialen Führung die Möglichkeit gebe, einen Schlag gegen die Unab⸗ hängigkeit der Führung der Arbeitnehmermaſſen zu führen. Die ſtändig aufgeſtellte Forderung eines Kreiſes der Wirtſchaftsführer: Beſeitigung der Ta⸗ rife, der Verbindlichkeitserklärung, Einführung des Werktarifs ſeien ſolche Ziele. Deswegen ſei der Ver⸗ band für die Regierung Brünings unter Hinden⸗ burgs Präſidentſchaft eingetreten. Eine Oppoſtition ſei an ſich eine Notwendigkeit und auch gar nicht ſchädlich, aber ſie müſſe warten können, bis ihre Zeit da ſei. Der Sturz Brünings ſei von einer Seite gekommen, die in den Jahren 187080, allenfalls 1889, wurzelte, in einer Generation und Anſchau⸗ ungswelt, die Deutſchland zu Preußen machen möchte. In dem Kabinett Papen ſehe man dieſelben Fehler wieder, die das deutſche Volk vor dem Kriege und während der Revolution zerriſſen habe. Wenn man aufbauen wolle, dann dürfe man in erſter Linie nur dafür ſorgen, daß man die Kräfte zu gemeinſamer Arbeit Nan dürfe keine Schönfärberei in der Außenpolitik betreiben und behaupten, daß die Re⸗ parationen endgültig vorbei ſeien. Man ſtreite ſich im Innern Deutſchlands um Paragraphen herum, obgleich oben das Haus brenne. Wir wollen, ſo führte der Redner weiter aus, daß der Apparat der Regierung nicht durch Maſchinengewehre, ſon⸗ dern durch die Liebe des deutſchen Volkes geſtützt wird.(Lebhafter Beifall.) Nicht was die Parteien wollen, iſt maßgebend, ſondern das ſtaatspolitiſche Ziel, von dem das Schickſal des deutſchen Volkes ab⸗ hängt. Wir haben nichts gegen eine Erſte Kam⸗ mer, aber wir wünſchen nicht eine Wiederholung des preußiſchen Herrenhauſes, ſondern eine Kammer, in die die Arbeitnehmerſchichten eingegliedert werden. Die Autorität der Regierung kann nur aus dem Vertrauen der Menſchen erwachſen, die ſich bewährt haben. Der Redner wies in dieſer Beziehung auf die demokratiſche Verfaſſung im D. H. V. hin, in dem die Führer aus den eigenen Reihen herauswachſen. Führer könne nur der ſein, der etwas geleiſtet hat, der ſich Vertrauen erworben hat und es ſtändig von neuem erwirbt, der die Verantwortung gegenüber den Maſſen trägt. Es komme darauf an, daß wir den Mann ſuchen und finden, der um das Vertrauen des deutſchen Volkes ringt. Rieſengroß iſt die Ver⸗ antwortung der Menſchen, die die neue Führung des Staates und Volkes in der Hand haben, die dazu beſtimmt ſind, das deutſche Volk freizumachen von Zank und Streit, damit es wieder würdig iſt, die Führung der Menſchheit zu übernehmen. Stürmiſcher Beifall dankte Herrn Bechly. Die Orgel, die am Schluſſe des Vortrags leiſe präludie⸗ rend eingeſetzt hatte, ſchwoll nunmehr zu den rau⸗ ſchenden Akkorden des Niederländiſchen Dank⸗ gebetes an, das von der Feſtverſammlung ſtehend ge⸗ ſungen wurde. Damit ſchloß kurz nach 1 Uhr die eindrucksvolle zweiſtündige Feier. Sch. Ausdehnung des freiw. Arbeilsdtenſtes 2000 Beſchäftigte im Maunheimer Bezirk Der freiwillige Arbeitsdienſt dehnt ſich immer mehr aus. Faſt jede Gemeinde hat heute einige Projekte, die ſie auf dieſem Wege durchführen läßt. Im Mannheimer Arbeitsamtsbezirk werden im Laufe des Winters etwa 2000 Beſchäftigte als Arbeitsdienſtfreiwillige die verſchiedenſten Arbei⸗ ten in etwa 80 offenen und geſchloſſenen Lagern durchführen. Das größte Lager wird die Arbeit am Sandtorfer Bruch geben, die etwa 600 Perſonen in den nächſten 14 Tagen beginnen werden. Die Ge⸗ meinden Neulußheim und Schwetzingen ha⸗ ben neue Projekte mit 6 je 60 Perſonen begonnen. In Altlußheim werden Wieſenmeliorierungen mit etwa 100 Mann in 11000 Tagewerken durch⸗ geführt. Schwetzingen hat für einen Straßen⸗ neubau 7200 Tagewerke eingeſetzt. Wie ſtark das Anwachſen der Profekte iſt, zeigt ſich darin, daß am 15. November 1096 Perſonen im freiwilligen Arbeitsdienſt im Arbeitsamtsbezirk Fan- den. Dieſe Zahl hat ſich im Laufe der letzten Tage durch Anmeldungen und Genehmigung von Profek⸗ ten ſo erhöht, daß bis Mitte Dezember etwa 20000 Perſonen beſchäftigt ſein werden. Größere Lager ſind in Lampertheim, wo 156 Perſonen, in Viernheim, wo 167 Perſonen und in Hocken⸗ heim, wo 113 Perſonen beſchäftigt ſind. In Mann⸗ heim ſelbſt ſind 8 Projekte mit 170 Perſonen in der Durchführung. „Erhören Sie mich, Bianka, Staube zu Ihren Füßen!“ „Ich verbitte mir Ihre Anzüglichkeiten! Ich habe heute früh ſelbſt alles ang ſtauulkk⸗ hier liege ich im „Paul, kannſt du mir 5 durchſichtigen Gegen⸗ ſtand nennen?“ „Das Schlüſſelloch!“ 15 das feinste fur GANZ NAchH HREN GEScH MACH OHNE MUNbsföück⸗ NMH GOtDbMUNDSTUcK UND Nr KoRKNMUNDsTUcH 4. Seite/ Nummer 554 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Montag, 28. November 1932 Märchenſtunde Im Theaterſaal des kath. Gemeindehauſes Pfingſtberg wurde eine Märchenſtunde für Kinder veranſtal⸗ tet. Für gute Unterhaltung und Aufführung zweier Mär⸗ chenſtücke ſorgte der Marienverein Pfingſtberg. Eingangs erzählte in intereſſanter Weiſe Frl. Roeſinger eine Geſchichte, betitelt„Brüderlein und Schweſterlein“, der aufmerkſam jedes Ohr lauſchte. Anſchließend wurde daun das Spiel„Der König von Makronien“ aufgeführt. In den Pauſen wurden Kinderlieder von den ſtark über 200 Kindern mit Klavierbegleitung durch Frl. Oſter⸗ mann geſungen. Der Höhepunkt der Kinderunterhaltung wurde mit dem Theaterſtück„Hänſel und Gretel“ erreicht, das wie das andere Theaterſtück ſehr gut aufgeführt wurde, da die Rollen geſchickt verteilt waren. Abends fand in dem gleichen Saal ein Vortrag ſtatt. Nach dem Eingangslied„Den Gruß laßt erſchallen“, hielt Pfarrkurat Striegel die Begrüßungsanſprache. Stu⸗ dienaſſeſſor Klein von Friedrichsfeld ergriff hierauf das Wort zu dem Vortrag„Erziehung und Schu le“. Der Redner ermahnte vor allen Dingen die katholiſche Vehrerſchaft, für das geiſtige Wohl der Jugend zu ſorgen und ſo den Seelſorgern und Geiſtlichen ihre harte Arbeit in dieſer ſchweren Zeit zu erleichtern. Wir ſtehen unſerer Jugend rat⸗ und tatlos gegenüber. Sie will nicht mehr auf die Eltern, Lehrer uſw. angewieſen ſein, ſie will frei ſein im Denken und Handeln. Die Jugend weiß aber auch, daß ſie unreif iſt und geführt werden muß. Bei den Erziehern von Kindern im Alter von 13 bis 17 Jah⸗ ren muß man vor allem großen Wert auf die offene Aus⸗ ſprache legen. Man ſoll das Kind ſo erziehen, daß es ſich frei mit dem Erzieher vor allem im Alter der Reiſe ausſpricht. Pfarrkurat Striegel wandte ſich in der Schluß⸗ anſprache gegen die matertelle Maſſenerziehung. Mannheimer Sendungen Ueber„Katholiſche Literatur der Gegenwart“ ſprach von Mannheim aus Pater Friedrich Muckermann, der zu⸗ nächſt öie Frage aufwarf, was die Dichtung mit den ernſten Angelegenheiten des Lebens zu tun hat und der in großen Umriſſen aufzeichnete, wie die Hingabe der Menge an die Dichter zu erklären iſt. Viele Menſchen kommen nicht mehr zum Erlebnis ſchöner Wortgeſtaltung durch die vielen unſchönen Abkürzungen, die zum Sprachgebrauch geworden find. Daher iſt auch die Rückkehr zum Dichter, die Sehn⸗ fucht nach dem Reich der unvergänglichen Werte zu er⸗ klären. Um von katholiſcher Dichtkunſt zu ſprechen, genügt es nicht, daß der Dichter den katholiſchen Taufſchein beſitzt oder daß der Stoff der katholiſchen Welt entnommen iſt. Es kommt nur auf die Art an, wie der Stoff behandelt wird und katholiſche Dichtkunſt wird ſtets da vorhanden ſein, wo die Welt in der Geſtaltung der Dichtung ſo er⸗ ſcheint, wie ſie ein Katholik ſieht oder ſehen ſoll. Das Kenn⸗ zeichen der katholiſchen Dichtung iſt in erſter Linie die Offenbarung. Der katholiſche Dichter weiß um das Ich des Geiſtes, in den alle Dinge getaucht ſind. Pater Mucker⸗ mann zeigte ſchließlich an Beiſpielen, welche Eigenarten und Werte die katholiſche Literatur in ſich birgt. In einem Aerztevortrag behandelte Dr. Meta Gu m⸗ pertz⸗ Heidelberg das Thema„Hygiene der Frauenklei⸗ dung“. Die Rednerin zeigte, wie mit der Entwicklung der Hygiene ſich auch ein Umſchwung in der Frauenklei⸗ dung bemerkbar machte und wie groß die Gefahr iſt, daß ein Zurückſchwingen zu Modetorheiten eintritt. Sie führte im einzelnen aus, wie die Frau von heute vom hygieni⸗ ſchen und äſthetiſchen Standpunkt aus gekleidet ſein muß und wie ideal die Frauenmode eigentlich iſt. Bedauer⸗ licherweiſe hätten die Herren der Schöpfung noch keine Vernunft angenommen und noch nichts getan, um ihre Kleidung den einfachſten hygieniſchen Forderungen anzu⸗ paſſen. Ein ſolcher Appell iſt zwar ſtets zeitgemäß, wirkte aber in dem Aufbau des Vortrages etwas verſpätet, da die ganzen Ausführungen auf die ſommerliche Jahreszeit allggeſtimmt waren und offenbar bereits vor einigen Mona⸗ ten uber den Sender hätte gehen ſollen. In einem Konzert hatte vor etwa Fahresfriſt Kapell⸗ meiſter Max Sinzheimer mit dem Mannheimer Kam⸗ merchor„Alte Volkslieder in neuen Sätzen“ dem Mann⸗ heimer Konzertpublikum vermittelt. Dieſe Kompoſitionen fanden jezt auch iber das Mikrophon der Mannheimer Beſprechungsſtelle in einer gut gelungenen Sendung ihren Weg in die breitere Oeffentlichkeit. Wanderburſchen verſuchlen Erpreſſung I. Heidelberg, 28. Nov.(Eig. Dr.) Zwei aus dem Saargebiet ſtammende Wanderburſchen im Alter von 90 und 23 Jahren, die ſich auf der Landſtraße kennen gelernt hatten, verſuchten eine Erpreſſung an einem in Wiesboden wohnenden Arzt. Der Jüngere der Burſchen hatte auf Geheiß des Aelteren an den Arzt einen Brief geſchrieben, in dem er ihm mit einer Anzeige drohte, falls nicht hauptpoſtlagernd 100/ nach Heidelberg geſandt werden. Der Arzt übergab den Brief der Polizei, die den Briefſchreiber im hieſigen Poſtgebäude verhaftete, während der ältere Burſche die Flucht ergriff. Sehr ſchnell wurde man auch ſeiner habhaft, da man ſein Wanderziel und ſeine Perſonalien erfahren hatte. Beide Burſchen legten ein umfaſſendes Ge⸗ ſtändnis ab. Mit dem Geſetz wollen ſte beide noch nicht in Konflikt gekommen ſein. Ste machen ſonſt einen guten Eindruck. Bemerkt ſei noch, daß ſte die Rückzahlung der 100/ in dem Brief in Aus⸗ ſicht geſtellt hatten. Im Brief hatten ſie noch an⸗ gegeben, daß ſie nach Frankreich wollten. Der Anſtifter wollte ſich neu kleiden, um wieder in die Heimat zurückkehren zu können, während der Jüngere ſich in die Fremdenlegion anwerben laſſen wollte. Die beiden Täter werden nunmehr dem zuſtändigen Gericht zugeführt. * * Karlsruhe, 26. Nov. Im 84. Lebensjahr verſchied mach kurzem Leiden Fräul. Anna Kühlenthal, Oberin des Heims Friedrichsſtift. Seit der Grün⸗ dung des Stifts im Jahre 1889 gehörte die Verſtor⸗ bene dem Komitee an; im Jahre 1908 übernahm ſte die Stelle der Oberin, welches Amt ſie nahezu 25 Jahre lang bekleidete. * Pforzheim, 27. Nov. Der Fabrikant B. von hier iſt dieſer Tage verhaftet worden, weil er im Ver⸗ dacht ſteht, daß er eine Bank durch Schwinde⸗ leiten geſchädigt hat. Es ſoll ſich um einen Betrag von 75 000 Mark handeln. * Speyer, 27. Nov. In der Wormſer Landſtraße ſtieß abends der ledige Ernſt Erbach⸗Otterſtadt mit ſeinem Leichtmotorrad gegen einen Baum. Er trug einen Schädelbruch davon und mußte bewußt⸗ los ins Stiftungskrankenhaus verbracht werden. Er iſt noch nicht vernehmungsfähig. Der Unfall entſtand dadurch, daß ein Lieferwagen nicht abblendete. annheit Pfälzer Proteſtantentag in etfarau Landestagung des Gvangeliſchen Bundes Seine diesjährige Landestagung hält der „Evangeliſche Bund“ Baden in dieſen Tagen in der Gemeinde Neckarau ab. Gegenüber der gegenwärtig überaus ernſten Zeit, erſchien es der Bundesleitung doppelt notwendig, das Landesfeſt zu feiern und die„Zeitfragen vom evangeliſchen Standpunkt aus zu behandeln“. Der Bedeutung der Landestagung bewußt, blieb der Ruf des Bun⸗ des nicht ungehört. Aus dem ganzen Badnerland waren die Vertreter erſchienen, die mit den ſehr zahlreichen Glaubensgenoſſen aus Mannheim und ſeinen Vororten das Landesfeſt in der Gemeinde Neckarau feierten. Es ſind feſtliche Tage, Höhe⸗ punkte kirchlichen Lebens, wie ſie eine Gemeinde nur ſelten erleben kann. Der Begrüßungsabend am Samstag in dem für eine ſolche Veranſtaltung nicht ſchöner und feſtlicher zu denkenden Saal des Evangeliſchen Gemeindehauſes war ſchon ein verheißungs voller Auftakt. Der Vorſitzende des Evangeliſchen Bundes Neckarau, Hauptlehrer Weber gab zunächſt ſeiner Freude, über den bereits guten Beſuch ſeitens der Gemeinde Ausdruck. Sein herzliches Willkommen galt insbeſondere den ſchon eingetroffenen aus⸗ wärtigen Gäſten ſowie dem Vertreter der Stadt Mannheim, Stadtrat Ludwig, den Mitgliedern des Kirchengemeinderats Neckarau mit Pfarrer Gängſer an der Spitze dem alten Vorkämpfer des Bundes, Stadtpfarrer Renz, dem Landesvorſitzen⸗ den Stadtpfarrer Vath, dem Vertreter des Kir⸗ chengemeinderats Mannheim, den Vorſitzenden der Brudervereine und den Geiſtlichen. Einen beſonde⸗ ren Willkommensgruß entbot er dem Bundesdirek⸗ tor D. Fahrenhorſt. Pfarrer Gänger entbot den Willkommensgruß des Kirchengemeinderates Neckarau. Nicht ein rau⸗ ſchendes, ſchnell vergeſſenes, ſondern ein ernſtes Feſt wolle man begehen. Er kam u. a. auf den Parteihader, der uns immer an den Rand des Ab⸗ grundes gebracht habe, zu ſprechen und verhehlte auch nicht, daß unſere Kirche einer vielleicht noch dunkleren Zukunft entgegengehe. Deshalb brauche man den Ev. Bund als Hüter, als die entſchiedene Vertretung in der Oeffentlichkeit in einer Zeit, in der eine zielbewußte Führung mehr denn je nottut. Er ſei gleichſam das ſtehende Heer, das nicht auf Eroberung ausgehe, ſondern zur Abwehr als Vor⸗ kämpfer gegen Religions- und Kirchenfeindſchaft und die Gottloſenbewegung bereit ſei. Eine weitere Auf⸗ gabe ſei es, die Lauen und Gleichgültigen aus ihrer Schlafmützigkeit aufzurütteln und in ihnen die Freude am Glauben und die Treue zur Kirche zu wecken. Auch Aufbauarbeit leiſte der Ev. Bund. Genannt ſeien das Diakoniſſenhaus in Frei⸗ burg, das für das ganze Land Schweſtern und die Albrecht Thomasſtiftung, die Lehrer ausbilde. Stadtrat Ludwig übermittelte im Auftrag des Oberbürgermeiſters Grüße und Wünſche zum guten Verlauf dieſer Tagung. Mit der Kirche freue ſich auch die Stadt über den Aufſchwung des Gemeinde⸗ lebens, deren Werke insbeſondere in den Vororten der Rhein⸗Neckarſtadt zur Ehre gereichten. Der über 40 Jahre dem Bund angehörige Stadt⸗ pfarer Renz überbrachte in gar humorvoller Weiſe zu den Grüßen des Ev. Bundes Mannheim von deſſen noch viel zu wenig bekannten Frauen⸗ gruppe ein Geſchenk von 100 Mark. Eine nicht minder mit Humor gewürzte Anſprache hielt Bundes⸗ direktor D. Fahrenhorſt. Nachdem er richtig ge⸗ ſtellt hatte, daß er Magdeburger ſei und wie jeder Norddeutſche für den Süden eine Schwäche habe und als Bundesdirektor überall ſich heimiſch fühle, ent⸗ bot er vom Bundespräſidium Grüße und Wünſche, mit denen er zugleich das Ergebnis der entſcheidungs⸗ vollſten Bundesſitzung überbrachte. Der Geiſt der Vernunft habe geſiegt über den Parteiengeiſt, dem der Bund faſt erlegen wäre. Beſonders ernſte und tiefe Bedeutung komme dieſer Landestagung bei der Beratung über Konkordat und Kirchenvertrag zu, deren Ergebnis zum Segen und zum Heil des Landes Baden und der Kirche werden möchte. Als letzter ſprach der Landesvorſitzende Pfarrer Vath. Er gedachte jener Altgewordenen, deren Verdienſt es ſei, wenn heute der Neckarauer Bund als einer der größten Zweigvereine daſtehe. Des⸗ halb habe man die Einladung von Pfarrer Fehn mit Freuden angenommen, einmal auch einen Vorort als Tagungsort zu wählen. Dazu ſtehe man auf dem denkwürdigen Boden der Kurpfalz. Er erinnerte an die Zeit, in der kein Evangeliſcher ein öffentliches Amt bekleiden konnte. Wenn die damaligen Prote⸗ ſtanten nicht aus der letzten Quelle geſchöpft und nicht gewußt hätten, daß der Herr nicht die Ruhe, ſondern die Tat will, hätte die Gegenreformation ſchon längſt über uns geſiegt. Er ſchloß mit einem Appell an die Treue der Frauen und dem Bekennermut der Männer, und mit der Aufforderung, nicht zu jam⸗ mern, ſondern draußen im Leben das zu ſein, was unſere Vorfahren waren, nämlich Pfälzer Pro⸗ teſt anten. Zu einem „Neckarauer Heimatabend“ wußte Stadtpfarrer Fehn den zweiten Teil des Abends zu geſtalten. Schon die feinſinnigen muſika⸗ liſchen Umrahmungen der Anſprachen hatten heimat⸗ lichen Charakter. Die in Neckarau führende Sänger⸗ halle„Germania“ wartete mit prachtvoll nüaneierten, wohlausgeſuchten und ſehr gut wiedergegebenen Chö⸗ ren unter der dezenten Leitung von Chormeiſter Max Adam auf. Eine ſich gleichfalls harmoniſch in den Rahmen einfügende Abwechflung bot das gut⸗ beſetzte, in Technik und Vortrag gleich ausgezeichnete Gemeindeorcheſter unter der Stabführung von Herrn Theilacker. Bei dieſen künſtleriſchen Lei⸗ ſtungen gaben ſich die begeiſterten Zuhörer erſt nach gern gewährten Zugaben zufrieden. Die von Stadtpfarrer Fehn teils recht humorvoll gehaltenen Erläuterungen zu den Lichtbildern aus „Neckaraus Vergangenheit und Gegen⸗ wart“, die der Heimatforſcher Fabrikant Bing liebenswürdigerweiſe zur Verfügung ſtellte, hatten in den Gäſten, denen man zeigen wollte, daß Mann⸗ heim und ſein Vorort maleriſcher Schönheiten nicht entbehren, dankbare Zuſchauer.„Am ſchönſchte vun gang Mannem is es doch in Neckaraa“, der„Perle von Großmannheim“, deſſen ſollten ſich die Gäſte er⸗ innern. Beſonderer Erwähnung verdient das Bild, das Neckarau vom Waldpärk geſehen ohne einen Fabrikſchornſtein zeigt inmitten von grünen und blühenden Wieſen. Das Schlußbild zeigte den in Neckarau noch wohlbekannten Pfarrer Sauer, der zur Zeit der Gründung des Evangeliſchen Bundes, an der nicht zuletzt der damalige Vikar und heutige Landesvorſitzende Pfarrer Vath großen Anteil hat, die Gemeinde betreute. Mit dem Bundeslied„Brü⸗ der ſchart euch um die Fahne“ fand der wohlgelun⸗ gene Heimat⸗ und Begrüßungsabend ſeinen Abſchluß. Der Feſtgottesdienſt Der Sonntag wurde mit feierlichem Turmblaſen eingeleitet. Als man ſich zum Kirchgang anſchickte, begann der Poſaunenchor mit ſeiner zweiten Feſt⸗ muſik. Drinnen in dem feſtlich geſchmückten Gottes⸗ haus erinnerte ein im Chor ſchwebender Advents⸗ ſtern, daß wieder jene verheißungsvolle Zeit gekom⸗ men iſt. Adventstönen gleich waren die Bibelworte aus Jeſaja 40, deren erſte Verſe Univerſitätsprofeſſor D. Hupfeld ⸗ Heidelberg als Textworte gewählt hatte. Ebenſo wie in die Adventszeit, paßten dieſe Worte ſo recht auch für den Feſtgottesdienſt des Evpangeliſchen Bundes. Auf ſeine Ziele näher ein⸗ gehend, nannte der Feſtprediger drei Aufgaben: Gleich Johannes dem Täufer müſſe der Evangeliſche Bund Wegbereiter, rückſichtsloſer Wahrheitszeuge und Wächter auf dem Turm ſein, der die Gewiſſen weckt für die Aufgaben der Kirche. Auf die Frage, ob es denn eines evangeliſchen Bundes bedürfe, wies Prof, Hupfeld auf die Propheten hin; denn nur be⸗ reitete Herzen ſeien imſtande, das Herz Gottes zu verſtehen. Volksmiſſton und Evangeliſation und äußere Miſſion, wie ſie der evangeliſche Bund dar⸗ ſtellt, ſeien beſonders notwendig. Doch damit ſei der Aufgabenbereich noch nicht erſchöpft, ſondern aus⸗ ſchlaggebend ſei, mit welch heiligem Eifer man Gottes Ehre aufzeige. Der Feſtgottesdienſt wurde durch das Gemeinde⸗ orcheſter und den Kirchenchor mit muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen umrahmt. Zu allen Ver⸗ anſtaltungen ſtellte ſich der Stadtpoſaunenchor unter der bewährten Stabführung ſeines Dirigenten Jahn in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung. c. R. Ueber die weiteren Veranſtaltungen berichten wir im Abendblatt. ee Schwerer Anfall auf der Schauinslandbahn Zwei Tote, ein Schwerverletzter * Freiburg i. Br., 27. Nov. Auf der nach dem Schauinsland führenden Seilſchwebebahn er⸗ eignete ſich geſtern abend ein ſchwerer Unfall, bei dem zwei Perſonen getötet, eine weitere ſchwer verletzt wurde. ö Zur Zeit des Unfalls, der ſich gegen 7 und 8 Uhr abends zutrug, befand ſich die von der Bergſtation zur Talſtation fahrende Kabine ungefähr bei der zweiten Stütze. Hier muß die Kabine vom Tragſeil abgeglitten ſein. Die Sicherheitsvorrichtung fing er⸗ wartungsgemäß die Kabine auf, hat aber, was die Unterſuchung noch ergeben muß, nicht verhindern können, daß die Kabine auf die Fahrbahn fiel. Ebenſo iſt noch unaufgeklärt, wie die Fahrgäſte und der Schaffner verunglückt ſind. Man vermutet, daß ſich die Inſaſſen der Kabine durch Abſpringen retten wollten. Dabei iſt der eine der Fahrgäste und der Schaffner getötet ...——— worden, während der zweite Inſaſſe mit ſchweren Verletzungen geborgen wurde. Bei Letzterem handelt es ſich um den in London wohnenden Vertreter eines Freiburger chemiſchen Laboratoriums, der britiſcher Staatsangehöriger iſt und ſich ſeit einigen Tagen geſchäftlich in Freiburg aufhielt. Er hat bei dem Unfall einen Schädel⸗ und Beckenbruch davongetragen, ſein Zuſtand iſt ernſt. Bei dem tödlich verunglückten Inſaſſen handelt es ſich um einen leitenden Angeſtellten des gleichen Frei⸗ burger Laboratoriums. Der verunglückte Schaffner iſt der am 17. November 1899 geborene Erwin Thoma, der ſeit der Inbetrtebnahme der Bahn im Dienſte der Schauinslandbahn ſtand. Die Schauinslandbahn iſt ſeit etwa 27 Jahren in Betrieb und hat trotz. zeitweiſe überaus ſtarker In⸗ anſpruchnahme allen Anforderungen durchaus ent⸗ ſprochen. Der Betrieb hat ſich von Anfang an bis zum heutigen Tage ohne irgendwelche Unfälle abge⸗ wickelt. Mit dem Abſchluß der amtlichen Unter⸗ ſuchung dürfte der Bahnverkehr wieder freigegeben werden. Jedenfalls wird die Leitung der Schauins⸗ landbahn dafür ſorgen, daß der Verkehr nach dem Schauinslandgipfel durch Kraftwagenverkehr zur Durchführung gelangt, ſolange der Bahnbetrieb von den Behörden nicht freigegeben iſt. Die Leichen der beiden Getöteten ſind noch geſtern nacht von der Staatsanwaltſchaft zur Beerdigung freigegeben worden. Bei dem getöteten Fahrgaſt handelt es ſich um einen Herrn Pietſch(?), der bei der Firma Chemiſches Laboratorium Roſenberg in Freiburg angeſtellt war. Der Schwerverletzte iſt der bei der gleichen Firma als Vertreter beſchäf⸗ tigte, 1863 in Kanten geborene Willi Kühlental aus London, der die britiſche Staatsangehörigkeit beſitzt. — Für heute wird ein Vertreter des Finanzmini⸗ ſteriums aus Karlsruhe erwartet, dem bekanntlich die Bahnaufſicht unterſteht. Auch Geheimrat Benoit, der als Sachverſtändiger des Miniſteriums das Gut⸗ achten für die Konzeſſionserteilung erſtattet hat, wird heute in Freiburg eintreffen. Die Unterſuchungen an der Unfallſtelle haben bis in die frühen Morgen⸗ ſtunden gedauert und ſind am Sonntag morgen wie⸗ der aufgenommen worden. Gefängnisstrafen für Kohlendiebe * Ludwigshafen, 26. Nov. Ende Juni bis Ende Juli d. J. wurden aus dem Kohlenlager der Baye⸗ riſchen Transport⸗Geſellſchaft Ludwigshafen und aus einem im Kaiſerwörth⸗Hafen ſtehenden Güterzug größere Mengen Kohlen geſtohlen. Die wegen Diebſtahls im Rückfall dieſerhalb vor dem Amts⸗ gericht Ludwigshafen ſtehenden drei Angeklagten ſind geſtändig und wurden verurteilt: der 21jährige Gärtner Karl H. und der 18jährige Gipſer Erwin S. zu je 1 Jahr 1 Monat Gefängnis; der 19 jährige Schloſſer Philipp G. zu 7 Monaten Gefängnis. Drei wegen Hehlerei Mitangeklagte, die von den geſtohlenen Kohlen gekauft hatten, er⸗ hielten je 3 Wochen Gefängnis. Gegen die drei Erſtgenaunten erging Haftbefehl wegen Fluchtver⸗ dachts. Für einen Meſſerſtich ſechs Monate Gefängnis * Pirmaſens, 27. Nov. In der Nacht auf 9. Ok⸗ tober hatte der 25jährige verheiratete Fabrikarbeiter Rudolf Zwally in Pirmaſens dem Maurer Johann Becker mit einem Taſchenmeſſer einen Stich in den Unterleib und einen weiteren in das rechte Ohr verſetzt. Das Gericht verurteilte ihn wegen vorſätz⸗ licher gefährlicher Körperverletzung zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis und erließ Haftbefehl. Jageolaleucles Montag, 28. November Nationaltheater:„Der Troubadour“, Oper von Verdi, Miete G 8, Sondermiete G 4, Anfang 19.30 Uhr. Muſenſaal— Roſengarten:„Wetter veränderlich“, Komödie von Eugen Gürſter, für die Freie Volksbühne, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Senſations⸗Programm mit To Rhama und der Safano⸗Ballett⸗Revue, 20.15 Uhr. Mannheimer Altertumsverein: Lichtbildervortrag von Univ.⸗Prof. Dr. Karl Nieſſen⸗Köln über„Die kulturelle Bedeutung des Puppen⸗ und Schattenſpiels“, 20.80 Uhr im Ritterſaol des Schloſſes. Planetarium: 20.15 Uhr Experimentolvortrag über„Haupt⸗ geſetze der ſtrömenden Elektrizität“. Sibelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Uhr Kobgrett⸗ und Varfets⸗ programm. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Untverſum:„Der weiße Dämon“ und Bühnenſchau.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Sehn⸗ ſucht 202“— Scala:„Zwiſchen Nacht und Morgen“. — Alhambra:„Der Schützenkönig“.— Capitol: „Ein blonder Traum“.— Rory⸗ Theater:„Liebe in Uniſorm“.— Gloria⸗Paloſt:„Eine Stunde mit Dir..“.— Schauburg:„Wolkenſtürmer“. Was hören wir? Montag. 28. November Frankfurt .20: Schallplatten.— 10.10: Schulfunk.— 15.20: Ein rheiniſcher Weberjunge erzählt.— 18.25: Das Verdingungs⸗ weſen als Kernfrage des deutſchen Handwerks. Heilsberg .35: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus frau.— 11.30: Konzert.— 13.05: Schallpl.— 16.00: Kinder⸗ funk.— 16.30: Unterhaltungskonzert.— 18.25: Der Dan⸗ ziger Volkstag(verfaſſungs rechtliches Zwiegeſpräch).— 19.00: Volkslieder.— 20.15: Orcheſterkonzert.— 21.10: Deutſchland im Süden. Langenberg .05: Schallplattenkonzert.—.45: Gymnaſttt für Frauen.— 10.10 u. 11.10: Schulfunk.— 13.00: Mittags⸗ konzert.— 15.50: Kinderſtunde— 16.20: Jugendfunk.— 17.00: Reger⸗Stunde.— 18.00: Bücher für Mädchen bis zu 14 Jahren.— 18.20: Elternſtunde.— 19.00: Frauenſtunde. — 19.30: Wie lieſt man den Handelsteil einer Tageszeitung? — 20.00: Abendkonzert.— 22.30: Nachtmuſik. München 10.00: Wochenküchenzettel.— 10.15: Fortbildungsſtunde. — 13.15: Meiſter des Inſtruments.— 15.25: Leſeſtunde. — 16.05: Konzertſtunde.— 18.15: Die Benutzungsmöglich⸗ keiten des Fernſprechers.— 18.35: Angeſtellter oder Agent? — 19.05: Sport und Staatl. Reichskurgtorium für Jugend⸗ ertüchtigung.— 19.25: Eine halbe Stunde Spaniſch(Schall⸗ platten].— 20.00: Deutſches Schickſal, deutſches Lied.— 21.10: Kammermuſikſtunde. 2 5 Südfunk .20: Schallplattenkonzert.— 10.00: Liederſtunde. 10.20: Sonaten für Violine und Klavier.— 12.00: Unter⸗ haltungskonzert.— 13.30: Mittagskonzert.— 17.00: Nach⸗ mittagskonzert.— 18.25: Dr. M. Miller: Urſachen und 5 der ſchwäbiſchen Auswanderung.— 19.30: Deutſche twdentenlleder.— 20.00: Konzert.— 21.00:„Der Götzen⸗ hof“(Hörſpiel).— 23.05: Unterhaltungsmuſtk. Wien 6 17.00: Nachmittagskonzert.— 19.00: Rufalko.— 22.15: Tanzmuſtk. a Aus dem Auslande Beromünſter: 15.30: Muſik zu Tee und Tanz.— 16.80 u. 21.30: Konzerte. 5 Mailand: 20.30: Kammermuſtk.— 22.00: Orcheſterkonzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Straßburg: 14.10 u. 18.00: Orcheſterkonzerte.— 19.30: Klaſſiſches Orcheſterkonzert.— 20.45: Tanzmuſik.— 21.305; Kammermuſik. 5 —ͤ— 8 5 unt 2 SV Wal 7143. Jahrgang/ Nr. 554 0 Phönix Ludwigshafen behauptet den 2. Platz— fe Neckarau gewinnt gegen 08 mit:2— Sanoͤhofen befeſtigt ſeine Stellung Noch keine Entſcheidung SpVg Mundenheim— SW Waldhof:2 VfR Mannheim— Phönix Ludwigshafen:1 08 Mannheim— VfL Neckarau:3 SpVg Sandhofen— Germ. Friedrichsfeld:0 Tabellenſtand der Gruppe Rhein Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Sportverein Waldhof 16 12 2 2 67:23 2866 Phöntx Ludwigshafen 16 11— 5 3924 22.10 Amicitia Viernheim 15 9 1 5 32.25 19:11 V. f. L. Neckarau 14 8 1 5 11 V. f. R. Mannheim 16 6 4 6 42•32 16.16 Sp. vg Mundenheim 15 6 2 7 30:81 14.16 1908 Mannheim 15 6 2 7 30:40 14.16 Spielvog. Sandhofen. 18 6— 9 18.30 12.18 Germania riedrichsfeldidß 4 1 10 24:48.21 V. f. R. Katſerslautern 185 1 1 13 21.59 3·27 Der Rheinmeiſter SV Waldhof mußte ſich in Mun⸗ denhei m weiteren Punktverluſt gefallen loſſen. Walohof konnte das Spiel nur unentſchieden:2 halten. Die Mei⸗ ſterſchaft iſt daher immer goch nicht entſchieden. Phönix kann mit Waldhof— vorausgeſetzt, daß Waldhof die zwei letzten Spiele verliert— noch punktgleich werden. Mundenheim dürfte ſich wohl vor dem Abſtieg gerettet haben. Phönix Ludwigshafen konnte auch VfR Mannheim genau wie Waldhof am letzten Sonntag 10 ſchlagen und damit den zweiten Platz behaupten und be⸗ feſtigen. VfR Mannheim liegt auf dem fünften Platz. Neckarau holte ſich bei 08 Mannheim durch einen knappen 312⸗Steg zwei wertvolle Punkte und kann immer noch mit Viernheim punktgleich werden. 08 Mannheim liegt mit Mundenheim punktgleich auf demſelben Platz. Auch für 08 Mannheim dürfte kaum eine Gefahr des Ab⸗ ſtiegs beſtehen. SpVg. Sandhofen, die die ganze Zeit mit Pech kämpfte, konnte diesmal Germania Frieörichs⸗ feld:0 ſchlagen und damit wertvolle Punkte an ſich Der Rheinmeiſter SpVgg Mundenheim— Waldhof:2(:2) Die Verbandsſpiele gehen ihrem Ende entgegen und damit wächſt die Bedeutung, die jedem einzelnen Treffen beizumeſſen iſt. Auch der Begegnung Mundenheim— Waldhof merkte man dies an, denn auf beiden Seiten kämpfte man mit großem Eifer um die beiden Punkte, die Mundenheim die endgültige Sicherung vom Abſtieg, Wald⸗ hof aber die neue Rheinmeiſterwürde bringen konnte. Wenn Phönix Ludwigshafen auf dem Bfſüt⸗Platze unterliegen ſollte, genügte für Waldhof ſogar ſchon ein Unentſchieden, um von keinem Verein mehr eingeholt werden zu können. Mundenheim bildete von jeher ein ſchwerer Gegner für Waldhof und wiederholt gelang es den Lintstheiniſchen ihren Gegner zu ſchlagen. Auch diesmal mußten die Wald⸗ höfer einen Punkt in Mundenheim laſſen. Das Unent⸗ ſchieden wird auch am beſten beiden Seiten gerecht, wenn auch nicht zu verkennen iſt, daß Waldhof im Felöſpiel dank ſeiner überlegenen Technik etwas mehr vom Spiel hatte. Dieſe Tatſache wird aber dadurch wieder ausgeglichen, daß Mundenheim vor dem gegneriſchen Tore gefährlich war und über einen raſchen, entſchloſſenen Schuß verfügte. Waldhof war genötigt, den geſamten linken Flügel zu erſetzen. Während aber Siffling 2 gefallen konnte, kam Grünewald nur höchſt ſelten an die Leiſtungen von Walz heran. Die Hauptlaſt des Angriffs ruhte daher auf dem rechten Flügel Weidinger⸗ Herrmann, der auch vor allem vor der Pauſe ſehr produktiv war. Siffling 1 in der Mitte hatte mit ſeinen Schüſſen reichlich Pech. Ein entſchiedenes Uebergewicht hatte Waldhof in der Läuferreihe, die den Sturm gut bediente. Lediglich Kiefer in der Mitte be⸗ ſchränkte ſich etwas zu viel auf de Abwehr. Allerdings erreichte er durch das genaue Abdecken von Tiator, Saß der gefürchtete gegneriſche Mittelſtürmer ziemlich kalt ge⸗ ſtellt wurde. Die Hintermannſchaft von Waldhof konnte Hagegen nicht immer allen Anſprüchen genügen. Der Ab⸗ ſchlag war ſehr ungenau und auch im Deckungsſpiel wurden verſchiedene ſchwere Schnitzer gemacht, die das eigene Tor ſehr in Gefahr brachten. Rihm im Tor hielt verſchiedene Sachen ausgezeichnet, war aber bei leichten Bällen mitunter etwas leichtſinnig. Mundenheim verdankt vor allem dem unermüslichen Kampfeifer aller Spieler den ſchönen Erfolg. Beſonders die Abwehr ſchlug ſich gut. Lauer hiekt wieder ausgezeichnet und Oſter⸗Hick verteidigten ſicher, wenn auch etwas hart. Die Läuferreihe beſchränkte ſich in der Hauptſache auf die Zerſtörung der gegneriſchen Angriffe. Das Fehlen von Butſch, den Hirſch nicht ganz erſetzen konnte, machte ſich etwas bemerkbar. Im Sturm war Baumann 1 auf dem linken Flügel wieder ſehr gefährlich, dagegen fiel ſein Bruder auf der rechten Seite ziemlich aus. Der Innen⸗ ſturm büßte etwas von ſeiner Gefährlichkeit Hadurch ein, Haß ſich Tiator nur ſelten durchſetzen konnte. Gürſter war dafür fehr gut aufgelegt und vor dem Tore ſehr gefährlich. Auch als 4. Läufer arbeitete er zeitweiſe gut. 5 Waldhof liegt ſofort im Angriff, jedoch bereits nach wenigen Minuten hat ſich Mundenheim gefunden, Tiator hat die erſte Chance, aber frei vor dem Tor ſchießt er Rihm in die Hände. Ein weiterer Schuß von Baumann 1 kann Rihm gerade noch zur Ecke ablenken. Das Spiel iſt. äußerſt raſch. Beide Tore kommen in Gefahr, aber die Torleute ſind auf dem Damm. Vor allem Lauer iſt ſehr ſicher. Einen Kopfball von Siffling hält er geiſtesgegen⸗ wärtig und einen weiteren Kopfball von Weidinger holt er gerade noch aus der unteren Ecke heraus. Die Munden⸗ heimer Angriffe ſind nicht mehr ſo häufig, dafür aber ge⸗ fährlich. Ein Strafſtoß, von Baumann 1 ſchön getreten, kommt direkt vor das Tor, Rihm ſchlägt zu kurz ab und Günſter ſchießt plazlert ein. Im Gegenangriff kommt Waldhof ſofort durch, aber der rechte Flügel wird unfair geſtoppt. Weidinger ſchießt den Strafſtoß auf das Tor, Lauer fängt, wird aber von Siffling 2 umgerannt und läßt den Ball wieder fallen, der dann eingedrückt wird. Die Entſcheidung Tor iſt vielleicht etwas fraglich, das Beneh⸗ men des Publikums, das jetzt zu toben anfängt, aber un⸗ bebingt verwerflich. Baumann 2 vergibt anſchließend durch zu langes Zögern. Die beſte Gelegenheit, Mundenheim er⸗ neut in Führung zu bringen. Auch ein Elfmeter wird an⸗ ſchließend nicht verwandelt. Preininger hält Minrath mit der Hand im Strafraum, aber Dillenburg ſchießt ſcharf an die Querlatte. Waldhof iſt glücklicher. Herrmann nimmt eine Vorlage von links auf und ſchießt plaziert ein. Walö⸗ hof führt:1. Lange dauert die Freude der Gäſte aller⸗ dings nicht. Rihm hält gerade noch einen Schuß von links, den Nachſchuß ſetzt Baumann 1, der zur Mitte gelaufen war, aber wuchtig Halbzeit. 5 Die zweite Halbzeit beginnt Waldhof leicht überlegen. Einen Strafſtoß von Weidinger lenkt Lauer gerade noch zur Gcke, die aber nichts einbringt. Auch ein ſchöner Schuß von Grünewald findet nur die Querlatte. Dann hat Mun⸗ denheim eine große Chance, aber Rihm wird im Heraus⸗ laufen angeſchoſſen. Das Spiel läßt jetzt ziemlich nac in die Maſchen.:2. Kurz darnach iſt bringen. Der zweite Abſteigende dürfte wahrſcheinlich Friedrichsfeld ſein, wenn nicht noch die drei letzten Spiele die nötigen Punkte bringen. Weitere Ergebniſſe Gruppe Main: Eintracht Frankfurt- FSV. Frankfurt :1; Sportfreunde Frankfurt FC. Hanau 1898:0; VfB. Friedberg— Germania Bieber:1; Vs. Neu⸗Iſenburg gegen Rot⸗Weiß Frankfurt:0; Kickers Offenbach—Union Niederrad:3. Gruppe Heſſen: Wormatia Worms—1. FC. Langen :0; FSV. 05—Al.⸗Ol. Worms:0; Olympia Lorſch gegen Kaſtel 06 Viktoria Urberach—Foga. Mombach 03 :4; SVB. Wiesbaden— BfR. Bürſtadt 510. Gruppe Nordbayern: 1. FC. Nürnberg—Spogg. Fürth :0; VfR. Fürth Schweinfurt 05:1; Würzburg 04 gegen Spogg. Erlangen 610. Gruppe Südbayern: 1860 München Bayern München :2; Wacker Teutonia München:2; FV. 94 Ulm gegen Schwaben Augsbura:5; Spogg. Landshut Jahn Regens⸗ burg:2. Gruppe Württemberg: Stuttgarter SC.—Sportfr. Eß⸗ lingen:1; SV. Feuerbach 1. FC. Pforzheim:1; Ger⸗ mania Brötzingen Normannia Gmünd:1; FC. Birken⸗ feld VfB. Stuttgart:1. Gruppe Baden: SC. Freiburg— Freiburger FC. 11:0: Frankonia Karlsruhe Karlsruher FV.:1; FV. Raſtatt 04— Phönix Karlsruhe:2; VfB. Karlsruhe—Fc. Mühl⸗ burg 225. Gruppe Saar: 1. F Kaiſerslautern- FV. Saar⸗ bpücken.1; SV. 05 Saarbrücken 1. FC. Idar:2; Saar 05 Saarbrücken— Eintracht Trier:1; Boruſſia Neun⸗ birchen—SV. Völklingen:8; FK. Pirmaſens—Sportfr. Saarbrücken:2. Kreisliga Unterbaden: 07 Mannheim— Feudenheim :5; Käfertal— Wallſtodt:1; Neckorhauſen— Phönix 124 3— Leutershauſen:0; Neckarſtadt— Edin⸗ gen:2. ſpielt unentſchieden Auf beiden Seiten werden die Aktionen zerfahrener, ſod die Hintermannſchaften dominieren. Intereſſanter wird es, als Preininger einen Durchbruch von Tiator am Straf⸗ raum unfair unterbindet. Baumann 1 ſchießt unheimlich ſcharf knapp über die Latte. Mundenheim drängt plötzlich ſtark. 2 Kopfhbälle werden gerade noch abgewehrt, ein Schuß von Tiator geht knapp daneben, aber der Endſpurt kommt zu ſpät, ſodaß es bei der Punktteilung bleibt, die auch am beſten dem Spielverlauf entſpricht. Multer Landau leitete von wenigen Ausnahmen abgeſehen ſehr korrekt, wenn er auch oft nicht den Beifall zahlreicher Fanatiker fand. F. H. Phönir Ludwigshafen ſiegt knapp BfR. Maunheim— Phönix Ludwigshafen 90:1(:1) Da Phönix außer dem obigen Treffen nur noch zwei Spiele auf eigenem Platz auszutragen hat, mußte man dem Strauß mit VfR. entſcheidende Bedeutung zumeſſen für den Fall, daß mit einem Ludwigshafener Sieg eine gleichzeitige Niederlage Neckaraus und Viernheims ein⸗ treten würde. Das große Intereſſe und die eigentliche Spannung des Spiels hinter der Brauerei fußte aber auch gleichzeitig auf der Tatſache, daß gerade VfR. es in den letzten Jahren ſchon wiederholt war, der den Ludwigs⸗ hafenern die Spitzenausſicht zerpflückte. So kam wiederum ein Maſſenbeſuch von 6000 auf dem VfR.⸗Platz zuſtande. Der Ausgang des von Anfang bis Ende ſchon wegen ſeines dauernden knappen Spielſtandes aufregenden Kampfes be⸗ deutet einen vollauf verdienten Sieg von Phönix, der, ob⸗ wohl in der zweiten Hälfte nur mit 10 Mann ſpielend, ſein Eckenverhältnis auf 511 hinaufſchrauben konnte. 8 Die Ludwigshafener waren die beſſere Mannſchaft. Im Stellungsſpiel, raſchen Abſpiel, in der Zuſammenarbeit und beſonders an Schnel⸗ ligkeit in jeder Lage den Mannheimern überlegen. Ihr Der Bund ſüddeutſcher Regattaverbände hielt am Sonn⸗ tag ſeine Jahres⸗Hauptverſammlung im Ge⸗ ſellſchaftshauſe des Mannheimer Ruderklubs unter dem Vorſitz von Heinrich Lis mann ab. Es waren vertreten die Verbände von Bamberg, Frankfurt a.., Hanau, Heidelberg, Heilbronn, Karlsruhe, Konſtanz, Mannheim, Offenbach, der Donau⸗Regattaverband, fränkiſche Ruder⸗ verband, Stuttgart, Worms und Würzburg. Nach Begrüßung der Abgeyrdneten und Gäſte dankte der Vorſitzende dem Mannheimer Ruderklub für den freundlichen Empfang und gedachte der Toten des Jahres, des unvergeßlichen Ludwig Pfeffer, der Herren Steyer, Oechsner, Robert Jäger ⸗Frank⸗ furt a.., Wenzky⸗ Mainz und des verdienſtvollen Ruderlehrers Pergels. Rechtsanwalt Holdermann hieß die Vertreter herzlich willkommen und wünſchte, indem er das Bild der neuen Mannheimer Brücke auf die Verſammlung über⸗ trug, daß die Verſammlung eine Brücke der Verſtändigung über die örtlichen Grenzen hinaus bilden möge. Der Gang der Verhandlungen war erfreulich, der Wille nach verſtän⸗ digender Zuſammenarbeit in die Tat umgeſetzt und die reiche Tagesordnung wurde in ſachlichſter Weiſe erledigt. Der Schriftführer Eis mayer gab in umfaſſender Be⸗ richterſtattung ein erfreuliches Bild der reichen Tätigkeit. Die von der vorjährigen Verſammlung feſtgeſetzten Re⸗ gattatermine wurden im großen und ganzen ein⸗ gehalten. Was ſich an wünſchenswerten Aenderungen in dieſer Beziehung ergab, ſoll für das nächſte Jahr be⸗ herzigt werden. Neben der Schilderung der Bundesregatten. die in der Meiſterſchaftsregatta in Paſſau ihren Gipfelpunkt ſanden, waren es die Verſuche der Kurz⸗ ſtreckenregatten, die in Frankfurt und Nürnberg mit gutem Erfolg durchgeführt wurden. Wan der⸗ und Jugend⸗ wettfahrten, ein Langſtreckendauerrudern und ein mit beſtem Erfolg durchgeführter Ruder wart⸗Lehr⸗ gang gaben in reicher Folge ein geſchloſſenes Bild der Tätigkeit. Außer den Bundesregatten beſuchten Bundes⸗ vereine die Regatten des Weſtbundes und die Regatten in [Luzern, Zürich, Wien und Amſterda m. Die Rundfundkübertragung erlangte in erhöhtem Maße Gel⸗ tung für die ruderſportlichen Belange. 0 DLeonhard⸗Offenbach berichtete über die Wander⸗ fahrten. Wanderboote ſind durch den Bund am Main, an Sturm war vom Schußpech verfolgt. koloſſaler Eifer fiel, wie gegen Waldhof, auch dieſesmal ſchwer in die Waagſchale und ſtellte die Verteidigung vor allem das Beſte auf dem Platz. Mit einer verblüffenden Sicherheit wurden ſowohl von Jvos als auch von Neu⸗ mitller die Bälle in jeder Lage genommen, geſtoppt, Situa⸗ tionen geklärt, befreiend und zugleich auch aufbauend ab⸗ geſchlagen. Zettl fügte ſich den beiden Verteidigern dieſes⸗ mal glänzend an und bildete mit dieſen ein kaum zu über⸗ windendes Hindernis. In der Läuferreihe hatte Phönix ebenfalls in ſeinen beiden Außenläufern ein merkbares Plus. Sie deckten gut, und ſpielten auch gut nach vorne. Plocher erreichte ſie in der Leiſtung nicht, ohne deshalb aber ſchlecht zu ſein. Die Bedienung der Flügel ließ von ſeiner Seite manche Wünſche offen. Im Sturm war Hörnle, beſonders nach der Pauſe, die antreibende Kraft, die der geſchwächten Mannſchaft den nötigen und immer wieder bedrohlichen Gegendruck verſchaffte. Bedauerlich war das Ausſcheiden von Berk kurz nach der Pauſe infolge Daumenbruchs. Weber, der an Stelle des verletzten Linde⸗ mann und rechtsaußen ſpielte, konnte befriedigen. Berk war ſo weit gut, auch Schell, der in beſonnener Weiſe den einzigen Treffer buchte. Müller zeigte in der Mitte nicht die ſchnittige und überzeugende Arbeit, wie als Rechts⸗ außen gegen Waldhof. Im Verhältnis zu den Außen⸗ läufern und dem Hintertrio war der Sturm als Ganzes ſchwächer, da er häufig den ſichern und entſchloſſenen Schuß vermiſſen ließ. VfR. Mannheim zeigte mit Ausnahme des Hintertrios ſeine ſeit langem ſchwächſte Leiſtung, was aber mit an der mäßigen Arbeit der Läuferreihe lag, in der nur Bleß befriedigen konnte. Sie hielt ſich viel zu defenſiv und klaffte vor allem auf der linken Läuferſeite dauernd eine große Lücke. Eine regel⸗ rechte Stützung nach vorne ſah man nur ganz ſelten; auch wurde zu langſam abgeſpielt. Im Angriff hatten Langen⸗ bein und Pfiſterer Lichtpunkte, doch vergab letzterer nach Halbzeit zweimal große Gelegenheiten zum Ausgleich. Simon, Gerlinger und Theobald fehlte der Durchſchlag, das energiſche Sich⸗durchſetzen. Der Ball konnte faſt nie gehalten werden, immer war der Gegner ſchneller und ent⸗ ſchloſſener. Das Schießen wurde beſonders nach Seiten⸗ wechſel faſt ganz aufgeſteckt. Das Stellungsſpiel und exakte Angreifen wurden faſt ſtändig vermißt, meiſt vor dem an⸗ rückenden Gegner reteriert und fleißig fixiert. Die Ver⸗ teidigung zeigte ſehr gute Arbeit, wenn man von dem zeik⸗ weiſe gewagten und dann regelmäßig gefährliche Situatio⸗ nen bringende Aufrücken Fleiſchmanns abſieht. Auch Betſch war ſicher, wenn er auch bei dem einzigen Trefſer von Schell nicht recht im Bilde war und zu ſpät niederging. Die Geſamtleiſtung des VfR. iſt zweifellos wieder zurück⸗ gegangen und vermißte man auch den reſtloſen Einſatz wie ihn Phönix zeigte. Der Spielverlauf Beiderſeits leidet lange Zeit das Spiel unter der Auf⸗ geregtheit. Hörnle ſetzten den erſten Schuß, der aber neben den Pfoſten geht. Langenbein verſchießt wie vorher Hörnle einen Strafball und mit viel Glück kann Betſch heraus⸗ laufend einen bereits geſchoſſenen Ball von Schell mit dem Fuß noch abſchlagen. Den erſten Eckball von Phönig köpft Weber famos, doch Fleiſchmann weiſt auf der Torlinie ent⸗ ſcheidend ab. Einen Flankenball von Berk kann Schell geſchickt abfaſſen und Betſch überraſchend zwiſchen dieſem und dem Pfoſten flach einſenden.:1. Bei dieſem einzigen und entſcheidenden Treffer ſollte es bleiben. Fleiſchmann ſchießt vorne einen Strafball nicht in alter Manier, im nächſten Augenblick fehlt er dann hinten, wo aber noch knapp geklärt werden kann. BfR. iſt ſehr ſchwach im Schuß. Fehlſchüſſe und Roller wechſeln miteinander. So ſcheint die Sache ausſichtslos, zumal die Flügelbedienung und der flotte Wechſel gänzlich fehlen. Den erſten und auch einzigen wirklich guten Schuß gibt dann Simon auf Flanke Langenbeins, doch Zettl hält hervorragend. Ueber⸗ haupt greift dieſer Spieler wiederholt großartig ein, ſodaß das einſetzende Drängen von VfR. ergebnislos in die Pauſe hinüberleitet. 5 Kurz nach Seitenwechſel muß Berk infolge eines Daumenbruches auf Sturz ausſcheiden. Phönix arbeitet aber zielbewußt und vermag ſogar ſeine Eckenzahl in die⸗ ſer Spielphaſe noch weſentlich zu erhöhen. Allerdings fehlt dem Viererſturm die flüſſige Bindung. VfR. vermag auch mit 11 zu 10 Mann nicht zu überzeugen. Langenbein ſchießt ſcharf hinters Netz und ein Seitenſchuß Pfiſterer aus ſpitzeſtem Winkel wird von Zettl gehalten. Die klarſte Chance verbockt dann Pfiſterer vor dem leeren Tor mit überhaſtetem Fehlſchlag. Auch ein Strafball Kamenzins flitzt daneben. Unter wechſelndem Feldſpiel, Schluß. Kilp⸗ Flörsheim leitete lange Zeit recht gut, um dann ſpäter in einzelne kraſſe Fehlentſcheidungen zu ver⸗ fallen. August Mü gie. 08 Mannheim fällt zurück MFC. 1908 Mannheim— VfL. Neckarau 213(:8) Vor 2000 Zuſchauern kam der Vs. Neckarau auf dem Lindenhofplatz zu einem knappen und recht glücklich errun⸗ genen:2⸗Sieg über 1908 Mannheim. Die Lindenhöfer kämpften mit großem Pech und hatten in der erſten Halb⸗ zeit einen ſehr unſicheren Torwart, ſo daß die Gäſte inner⸗ halb zwei Minuten zwei Tore erreichen konnten, die halt⸗ los waren und die das Spiel vielleicht entſchieden. Die Lindenhöfer waren nach der Pauſe bedeutend beſſer, konn⸗ ten aber den großen Vorſprung nicht mehr aufholen und mußten ſich unverdient geſchlagen geben. Schiedsrichter war Scherb⸗ Niefern, mit deſſen Entſcheidungen man nicht zufrieden ſein konnte und der u. a. einen Handelfmeter für 1908 nicht gab. Die Mannſchaften 1908 Mannheim war in dieſem Spiel reichlich vom Pech verfolgt. Während Arnold erſtmals wieder ſpielte und ſich auch recht gut anließ, hatte Frank im Tor einen ſchwarzen Tag. Er war reichlich unſicher und nervös und hätte die zwei erſten Tore der Gäſte verhindern können. Die Verteidigung war ſtark überlaſtet, da die Läuferreihe teilweiſe ſchwach ſpielte und andererſeits der Neckarauer Sturm durch ſeine Läuferreihe immer mehr nach vorne gerufen wurde. Die Außenläufer beſitzen ſehr wenig Zu⸗ ſpiel, ſodaß Weſtermann noch der beſte Mann war. Der Zöllner bewies meh⸗ rere Male große Fairneß gegenüber Dieringer. Müller war nicht beſonders in Form, während Konrad an Größle Süddeulſche Ruderer tagen Jahreshauptverſammlung des Bundes ſüddeulſcher Regattaverbände in Mannheim der Donau aufgeſtellt und wurden zahlreich benutzt. Ein Ruder⸗ Wanderheim, eine Rudererbleibe ſoll an der Donau errichtet werden, im Anſchluß an ein heſtehendes Bootshaus etwa in Straubing oder Vilshofen. Rechtsanwalt Holdermann ⸗ Mannheim berichtete über die Kaſſenverhältniſſe. Er iſt der Nach⸗ folger von Ludwig Pfeffer, er erwies ſich in ſeinen mehr⸗ fachen Anträgen auf organiſatoriſchem Gebiet als eine Kraft von Format, deſſen Ausführungen Beachtung und Annahme fanden. Ueber die Kurzſtreckenregatten erhob ſich eine lebhafte Ausſprache, in der zu Tage trat, daß man ſie von Rennen über längere Diſtanz getrennt behandeln und daß man ſie zunächſt nicht in den Wettfohrtsbeſtimmungen ver⸗ ankern ſoll. Dr. Fritz⸗ Nürnberg ſchilderte anſchaulich die Kurzſtreckenregatta in Nürnberg, wo man nun über eine Strecke von 700 Metern verfügt und nur auf dieſem Wege ruderſportliche Wettkämpfe austragen kann. Die Neuwahl des Vorſtandes ergab die Wie⸗ derwahl der Herren Lis mann als Vorſitzenden, Bär⸗ des ⸗ Schweinfurt als 2. Vorſttzenden, Dr. Holder⸗ mann⸗ Mannheim als Kaſſierer, ismayer und Leonhard als Schriftführer. Ein wichtiger Punkt der Tagesordnung, die Feſtſetzung der nächſtjährigen Regattatermine, ergab nach kurzer Verſtändigung über ſtrittige Punkte fol⸗ gendes Ergebnis: 4. Juni Heidelberg., 11. Juni Karlsruhe und Konſtanz, 18. Juni Hanau und Stuttgart, 25. Juni Worms und die Fränkiſche Regatto in Würz⸗ burg. 1. und 2. Juli Mannheim, 9. Fu li Heil⸗ bronn, 16. Juli Offenbach, 28. Juli Paſſau, 29. und 90. Juli Frankfurt a. M. Eine eingehende Ausſprache über innere Bundes⸗ verhältniſſe und die Vorbeteitungen zum Deutſchen Rudertag gaben reichlichen Stoff zu eingehender Er⸗ örterung. Es ſoll eine noch innigere Verbindung der Mitglieder der Bundesvereine angeſtrebt werden. Die r ühjahrsverſammlung ſoll noch vor dem Deut⸗ chen Rudertag in Heilbronn ſtattifinden, in Verbin⸗ dung mit der Beſichtigung der dortigen neuen Regatta⸗ — ſtrecke auf dem Neckar kanal, der bei 90 Meter Breite eine nutzbare Regattaſtrecke don 2300 Meter Länge auf ſtrom⸗ loſem Waſſer bietet. Im Anſchluß an die Verfammrung bildete ein Vor⸗ des Olymptateilnehmers Huber ⸗Mannheim, ber 75 ſtürmiſchem Beifall aufgenommen wurde, den wür⸗ digen Schluß der harmoniſch verlaufenen Verſammlung. nicht vorbeikam. Albert wurde ſehr ſtark abgebeckt und konnte ſich ſchlecht durchſetzen. Vf. Neckarau war die ausgeglichenere Mannſchaft und hatte vor allem die beſſere Läuferreihe. Außerdem war Dierbnger ganz ausgezeichnet, Meiſter und Broſe ebenfalls recht ſicher. In der Läuferreihe fiel noch Möhler durch intelligente Ballverteilung auf, Größle leiſtete ſehr viel und an ihm war kaum vorbeizukommen. Siegel war eben⸗ falls zuperläſſig, aber manchmal etwas zu hart. Im Sturm ſah man keine beſonderen Leiſtungen, ohne daß die ein⸗ zelnen Spieler, mit Ausnahme Jon vielleicht Heſſenauer, ausgeſprochen ſchwach waren. Schmitt arbeitete ſehr viel, Zeilfelder zeigte einige ſchönke Flanken, auch Striehl ſiek nicht ab. Die gute Läuferreihe und die ſchwachen Minuten von Frank verßalfen zu dem knappen Sieg. Mic 08: Frank: Hardung, Ziegler; Weſtermann, Zipſe; Konrad, Müller, Zöllner, Arnold, Albert. Bfe. Neckarau: Dieringer; Meiſter, Broſe; Siegel, Möhler, Größle; Zeilfelder, Schmitt, Heſſenauer, Lauer, Striehl. Der Spielverlauf Kurz nach Beginn hat der Platzbeſitzer zwef große Chancen, die aber beide von Zöllner ausgelaſſen werden. Einmal verfehlt er eine Flanke und beim zweiten Mal knallt er übers Tor. Neckarau kommt dagegen ſchon in der 6. Minute etwas überraſchend nach bisher verteilten Leiſtungen zum erſten Tor und direkt eine Minute ſpäter zur:b⸗Führung. Das erſte Mal wehrt Frank einen 30 Meter⸗Freiſtoß von Lauer ſchlecht ab und Schmidt brückt den Ball ein. Direkt vom Anſtoß weg kommt Neckarau gut durch, Hardung gibt an Frank zurück, doch wieder iſt Schmidt ſchneller und innerhalb von zwei Minuten heißt es :0 für die Gäſte. Vor dem Neckarauer Tor knallt Zöllner ein weiteres Mal über die Latte und beim erſten Eckball von 08 wehrt Dieringer glänzend ab. Dieringer verläßt kurz darauf das Tor bei einem Angriff von Albert, doch kein Stürmer des Platzbefitzers kann das leere Tor fin⸗ den. Das Spiel iſt wetter ſehr ſchnell bei wechſelnden Sttuationen vor beiden Toren, bei denen 08 vor dem Gäſtetor offenſichtlich Pech hat, Dieringer allerdings auch glänzend abwehrt. Die erſte Ecke der Gäſte bringt ſofort zwei weitere Ecken, bis dann der Ball vom 08⸗Tor weggebracht werden kann. Weſtermann tritt dann einen Freiſtoß neben das Tor. Die zweite Ecke des Platzbeſitzers bringt keinen Erfolg, wie auch jeder Angriff des rechten Flügels von Größle abgeſtoppt wird. Der Schiedsrichter überſieht kurz darauf ein klares Hände von Meiſter im Strafraum, wo⸗ durch 08 einer weiteren Chance verluſtig geht, andererſeits fauſtet Frank einen Zeilfelder⸗Schuß ſchön weg. In der 32. Minute kommt aber ber Platzbeſitzer durch ſchönen Schuß von Müller auf Vorlage von Arnold zu einem Gegentor, wodurch die Spannung wieder erhöht wird. Bet 08 legt ſich allmählich die Befangenheit und das Spiel wird beſſer, während die Entſcheidungen des Schiedsrichters manchmal eigentümlich anmuten. Im Anſchluß an die fünfte Ecke verliert Frank den Ball, Zeilfelder kann da⸗ zwiſchen ſpringen und Neckarau in der 43. Minute in gzi⸗Führung bringen. Nach dem Wechſel kann Dieringer einen Freiſtoß von Zöllner wieder ausgezeichnet abwehren und ein Schuß von Arnold geht am Tor der Gaäſte vorbei. Dieringer fängt auch die 4. Ecke von 08 gut ab, nachdem Frank auf der Gegenſeite vorher nur mit Müye eine Rückgabe weg⸗ fauſten konnte. Dos Spiel il jetzt viel offener als vor dem Wechſel und hat auch an Tempo eingebüßt. Der Gleich⸗ ſtand der Ecken, alſo die fünfte für 08, bringt wieder keinen Erfolg, diesmal geht der Ball ber den Kaſten. Trotzdem gelingt den Platzbeſitzern in der 28. Minute durch einen fein plazterten Schuß von Zöllner auf Vorlage von Ar⸗ nold eine Verbeſſerung des Ergebniſſes auf 228. 7 iſt etwas beſſer geworden und kann einen ſcharfſen S von Schmitt gut halten. Bei einem Freiſtoß Zeilfelder an der Strafraumgrenze wirſt ſich Hardung gut in de Schuß. Der Platzbeſitzer zeigt ſetzt beſſere Leiſtungen un Dieringer muß wiederholt retten. Auch jetzt wieder hat der 08⸗Sturm Pech mit ſeinen Aktionen, denn Neckarou verteidigt jetzt verſtärkt und ſpielt auf Zeit. Auf beide Seiten werden noch Ecken erzielt 7 g. für die beſſere Form der zechſe Neckarau erzielt dann no geſchlagen wird, während nicht mehr erreichen kön Langenberger, 6. Seite/ Nummer 554 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Montag, 28. November 1932 Sandhofen faſt in Sicherheit Eppg Sandhofen— Germania Friebrichsfeld:0(:0) „Hinweg vom Tabellenende“ war die Parole dieſes für den Abſtleg ſo bedeutungsvollen Treffens. Sowohl Fried⸗ richsſeld als auch Saudhoſen ſchweben in ernſthafter Ab⸗ ſtiegsgefahr, denn beide Parteien ſtehen mit 9 bzw. 10 Punkten mit einem Fuß bereits in der Kreisligal Für beide Mannſchaften war alſo ein Sieg unbedingt notwendig, um die Bezirksligabeſähigung nicht zu verſcherzen. Daß unter dieſen Vorausſetzungen kaum auf„Spielſchönheiten“ Wert gelegt würde, ſtand ſo ziemlich feſt und man tat gut daran, ſich auf ein ausgeſprochenes Kampfſpiel gefaßt zu machen. Es iſt eigenartig, daß Sandhofen, trotz guter Leiſtungen, immer wieder in die Abſtiegsgefahr mit hineingezogen wird. Die Elf beſitzt eines unſerer beſten Schlußtrios und der Eifer, mit dem Verteidigung und Läuferreihe Sonntag für Sonntag den Punktekampf aufnehmen, iſt kaum zu überbieten. Es iſt ein tragiſches Geſchick, daß gerade die Mannſchaft mit dem vorzüglichen Schlußtrio und der über dem Durchſchnitt ſtehenden Läuferreihe nie einen durch⸗ ſchlagskräftigen Sturm vor ſich hat. Könnte man hier die Leiſtungen nach auſwärts ſchrauben, ſo könnte die Elf einen welt günſtigeren Platz einnehmen. Nicht vergeſſen darf werden, daß die Elf verſchiedentlich durch reichlich Pech um die dringend notwendigen Punkte kam. Von den beiden Abſtiegskandidaten hat ohne Zweifel die SpVg Sandhofen die beſſeren Erfolgsausſichten, denn die Elf hat Gegner gegen ſich, deren Platzierungen ſo gut wie geklärt ſind. Anders verhält es ſich bei Friedrichsfeld. Trotzdem die Elf noch 2 Heimſpiele hat, wird ſie ſich wohl ſehr anſtrengen müſſen, um in Sicherheit zu kommen. Immerhin iſt die Möglichkeit von Siegen in den reſtlichen Treſſen bei Sandhofen größer als bei Friedrichsfeld, das immerhin die noch auf den 2. Platz hoſſenden Viernheimer Amiciten und den Vſe Neckarau als ſchweren Gegner hat. Man wird daher ermeſſen können, daß von dem Ausgang dieſes Treffens auf dem Sandhofer Gelände für beide Mannſchaften ſehr viel, wenn nicht ſogar alles, abhing! 1200 Zuſchauer bekundeten ihr beſonderes Intereſſe an dieſem Treſſen. Sandhofen erſchien mit Wittemann 8; Streib, Leon⸗ Hardt; Müller, Baier, Wehe; Seitz, Barth, Michel, Witte⸗ mann 2, Vogel. Friedrichsfeld ſtützte ſich auf Hollerbach; Brüm⸗ mer 1, Brümmer 2; Schmidel, Schmidt, Geiger; Seßler 1, Hoffmann, Seßler 2. Heitzler, Graf. Graf und Michel verſchießen die erſten Gelegenheiten. Techniſch gewinnt Sand hoſen Vorteile und erſpielt ſich einige Chancen. Ein Saftſchuß von Barth wird im Fallen gehalten. Im übrigen ſind die Friedrichsfelder überaus eifrig und verfügen über eine aufmerlſame Deckung. Witte⸗ mann und Vogel haben mit ihren Aktionen Pech, aber auch der Gäſteſturm kommt nicht recht in Schwung. Beide Mannſchaften ſpielen offenſichtlich auf Sicherheit und wagen nicht allzuviel, ſo daß man trotz der beſſeren Gelegenheiten von Sandhoſen ohne Torerfolge in die Pauſe geht. Nachdem Wechſel gewinnt das Spiel an Intereſſe und iſt temperamentvoller. Graf, Barth und Wittemann verſchießen ausſichtsreich. Der Kampf wird wechſelvoll und iſt reich an ſpannenden Momenten, denn beiderſeits ſucht man die Entſcheidung. In der 20. Minute führt ein 20⸗ Meter⸗Strafſtoß von Barth zum:0 für Sandg In der 25. Minute wird das Spiel zu Gunſten der Platz⸗ beſitzer entſchieden. Ein wuchtiger Schuß von Barth prallt an der Latte ab und wird von Michel mit Mühe eingelenkt. Mit dieſem Sieg dürfte ſich Sandhofen wohl ge⸗ ſichert haben. Sieht man von den Letſtungen der erſten Halbzeit ab, die ja beiderſeits nichts Ueberragendes brach⸗ ten, ſo muß man den Sieg der Sandhöfer als vollkommen einwandfrei bezeichnen. Die Elf war techniſch etwas beſſer und im Sturm entſchloſſener. Barth war der Beſte, nach ihm ſind Seitz und Wiltemann zu nennen. Vogel bildete eine einzige Enttäuſchung, ſein langes Pauſieren muß ihm aber zugute gehalten werden. Die Läuferreihe war ein⸗ heitlich, entſchloſſen in der Deckung, und nach dem Wechſel forſch im Spielaufbau. Müller dürfte die Hauptleiſtung im Deckungsſpiel vollbracht haben. Das Schlußtrio präſen⸗ tierte ſich in bekannter Güte. Friedrichsfeld war nicht viel ſchwächer als Sand⸗ hofen, hatte aber im Sturm ſeine Nachteile. Man ſah wohl mitunter den entſchloſſeneren Schuß, im großen gan⸗ zen fehlte es aber am Syſtem. Graf war der techniſch beſte, die übrigen reichten nicht über den Durchſchnitt. In der Läuferreihe waren Schmitt und Geiger die beſten. Das Schlußtrio war der beſte Mannſchaftsteil. Schiedsrichter Lechner ⸗Zuffenhauſen leitete zufriedenſtellend, wenn ihm auch verſchiedenes unterlief. Die Oberligakümpfe im Ringen Bf 86 Mannheim beſiegt Sung Ludwigshafen 12:6 Daß Bf 86 Mannheim ſeinen Bezwinger in der Vor⸗ runde in dieſem Kampf, von deſſen Ausgang für beide Teile ſo viel abhing, derart ſicher ſchlagen würde, dürften wohl ſelbſt die kühnſten Optimiſten im eigenen Lager der Mannheimer nicht zu erhoffen gewagt haben. Wer aber Zeuge dieſer ſchwungvoll und hart geführten Kämpfe war, wird den überraſchend hohen Sieg der erſtmals wieder komplett angetretenen Vfek⸗Mannſchaft als durchaus ver⸗ dient bezeichnen müſſen, denn ſie zeigte in den meiſten Treffen die beſſeren Leiſtungen und war auch im Angriff ſowohl wie in der Ausnutzung jeglicher ſich bietenden Chance ihrem Gegner voraus. Von den 886ern einen her⸗ vorheben, hieße den anderen zurückſetzen. Dennoch muß die hervorragende Leiſtung von Klefenz, der gegen den ausgezeichneten Ludwigshafener Winkes ein gutes Unent⸗ ſchleden herausholte, und die frappierende Leiſtung von Münch, der erſtmals mit Soubleſſen aufwartete, beſonders erwähnt werden. Auch Walz zeigte ſich wieder von ſeiner beſten Seite und trug neben Klefenz, Thomas, Münch, Johann und Rudolph weſentlich zum Erfolg ſeiner Mann⸗ ſchaft bet. Zu dem mit Spannung erwarteten Revanche⸗ treffen Walz— Schierle iſt es nicht gekommen, da Lud⸗ wigshafen für letzteren Erſatz ſtellen mußte. Durch dieſe Niederlage muß Ludwigshafen die Hoffnung, den zweiten Platz wieder zu erlangen, endgültig aufgeben. Bf 86 tſt durch den Sieg wieder vom letzten Platz weggekommen und hat ſich damit auch den Verbleib in der Oberliga ge⸗ ſichert, ſofern der letzte Kampf zwiſchen Ladenburg und Roland Pirmaſens am nächſten Sonntag in Ladenburg keine Ueberraſchung bringt. Der Papierform nach müßte Ladenburg, das nunmehr auch in Abſtiegsgefahr ſchwebt, den Kampf gewinnen. Als Kampfrichter leitete der Gauvorſitzende Ohne⸗ ſorg bis auf den zu frühen Abpfiff im Leichtgewichts⸗ treffen umſichtig und einwandfrei. Der Beſuch im Zährin⸗ ger Löwenſaal war wieder ſehr gut. Die Ergebniſſe Bantamgewicht: Klefenz⸗ Mannheim— Winkes⸗Ludwigs⸗ hafen. Der Ludwigshafener greift wuchtig an, kann aber bei ſeinem jeder Situation gewachſenen und ſehr wendigen Gegner nichts ausrichten. Ein Ueberſtürzer macht Klefenz durch geſchickten Ueberſchlag unſchädlich. In der Boden⸗ runde gehen beide leer aus. Klefenz verteidigt ſich in den letzten 4 Minuten im Stand gut und erzielt ein Unent⸗ ſchieden. Federgewicht: Thomas⸗Mannheim— Steinel⸗ Ludwigshafen. In der 2. Minute mußte Steinel bei einem ſeitlichen Untergriff des Mannheimers zu Boden, konnte aber bald wieder in den Stand zurückgehen. Thomas, zu⸗ erſt in der Zwangshocke, läßt Steinel, deſſen Aufreißer mißlingen, leer ausgehen und nach dem Wechſel wehrt letzterer die Angriffe von Thomas ab. Nach lebhaftem Standkampf in der reſtlichen Ringzeit trennen ſich beide mit einem Unentſchieden. Leichtgewicht: Münch⸗Mannheim — Wittmann⸗ Ludwigshafen. Schon in der erſten Minute wird Wittmann mit Untergriff von hinten gefaßt und mit einer Soubleſſe von Münch in Gefahr gebracht. Gleich darauf wirft Münch mit dem gleichen Griff ſeinen Gegner auf eine Schulter, worauf der Kampfrichter für Wittmann Niederlage gibt. Weltergewicht: Johann⸗Mannheim— Blomeier⸗Lud⸗ wigshafen. Dieſer lebhaft geführte Kampf ergab bis zur Halbzeit nichts von Belang. Beiderſeitiger Ausheber in der wechſelſeitigen Bodenrunde wurden ebenſo pariert, wie alle weiteren Angriffe in der reſtlichen Ringzeit, ſo daß auch dieſer Kampf unentſchieden endete. Mittelgewicht: Walz⸗Mannheim— Weber⸗Ludwigshafen. Walz greiſt gleich in der gewohnt heftigen Weiſe an; er bringt Weber in der 2. Minute parterre und legt ihn nach 3,10 Minuten mit Armſchlüſſel auf die Schultern. Halbſchwergewicht: Rudolph⸗Mannheim— Oehler⸗Ludwigshafen. Dieſer leb⸗ hafte Standkampf bewegte ſich mehr außerhalb der Matte. Rudolph zuerſt in der Zwangshocke überſpringt einen Auf⸗ reißer von Oehler. Nach dem Wechſel faßt der ann⸗ heimer Nackenhebel mit Armſchlüſſel und ſiegt in 14 Minu⸗ ten. Schwergewicht: Braun⸗Mannheim— Presber⸗Lud⸗ wigshafen. In der 5. Minute mußte Braun parterre, wo er ſich bei einem Armſchlüſſel ſelbſt auf die Schultern legt. Eiche Sandhofen ſchlägt As 5 Ladenburg 13.5 Der am Samstag abend im vollbeſetzten Saal zur Reichspoſt in Sandhofen ausgetragene Kampf zwiſchen Eiche Sandhofen und Athletik⸗Sport⸗Verein Ladenburg nahm nicht den Ausgang, den man nach dem Reſultat des Vorkampfes erwarten mußte. Die körperlich ſtärkere und in jeder Gewichtsklaſſe gut beſetzte Staffel von Sandhofen zeigte ſich aber in dieſem Treſſen ihrem Gegner derart überlegen, daß die Niederlage der Ladenburger in dieſer Höhe nicht ausbleiben konnte. Ladenburg, das wieder Fuchs für Fiſcher im Federgewicht ſtehen hatte und im Schwergewicht keinen Mann ſtellte, brachte nicht die Lei⸗ ſtungen auf, wie im Vorkampf. Dagegen wuchſen die Rin⸗ ger von Sandhofen, die ſich ſcheinbar beſonders viel vor⸗ genommen hatten, über ihr Können hinaus. Dies fiel ganz beſonders bei Schröder⸗Sandhofen auf, der dem ſehr guten Sauer⸗Ladenburg nicht nur ſchwe. zu ſchaſſen machte, ſondern dieſem auch eine faſt vollkommen ausgeglichene Partie lieferte. Es wäre noch fraglich geweſen, ob Job⸗ Sandhofen dieſe Leiſtung ſeines erſatzgeſtellten Klub⸗ kameraden aufgebracht hätte. Sandhofen hat ſich mit dle⸗ ſem Stieg endgültig den lange Zeit von Ludwigshaſen be⸗ haupteten zweiten Platz geſichert, mit dem auch die Teil⸗ nahme an den Kämpfen um die badiſch⸗pfälziſche Meiſter⸗ ſchaft verbunden iſt. Die Ladenburger ſind durch dieſe Niederlage in die Gefahr des Abſtiegs geraten. Zwei Fehl⸗ entſcheidungen des ſich ſonſt immer bewährten Kampfrich⸗ ters Kölbl⸗ Vf. Neckarau waren die Urſache, daß ſich fanatiſche Zuſchauer zu wüſten Auftritten hinreißen ließen. Die Ergebniſſe: Bautamgewicht: Michel⸗ Sandhofen— Schmitt⸗Laden⸗ burg. Gegen den techniſch und taktiſch überlegenen Laden⸗ burger ſtand Michel im voraus auf verlorenem Poſten. Er wurde in der 1. Minute mit Hüftſchwung zu Boden ge⸗ bracht und in.36 Minuten mit Kopfgriff auf die Schultern gelegt.— Federgewicht: Metz⸗Sandhofen— Fuchs⸗Laden⸗ burg. Metz wurde bei einem Schleuderer von dem Laden⸗ burger in Gefahr gebracht, jedoch nach.35 Minuten mußte ſich letzterer geſchlagen bekennen. Metz ſiegte durch ſeit⸗ lichen Untergriff und Eindrücken der Brücke.— Leicht⸗ gewicht: Sommer⸗Sandhofen— W. Engel⸗Labenburg. Nach beiderſeits heftigen Angriffen, die größtenteils außerhalb der Matte ihr Ende finden, gelingt Sommer in der wechſel⸗ ſeitigen Bodenrunde ein verſchränkter Ausheber, während Engel bis zuletzt nichts erzielt und dadurch ſeinem Gegner den Punktſieg überlaſſen muß. 5 Weltergewicht: Schröder⸗ Sandhofen— Sauer ⸗Laden⸗ burg. Der Standkampf, von beiden lebhaft geführt, endete bis zur Halbzeit ergebnislos. In der Bodenrunde pariert Sauer einen Rückfaller ſeines Gegners und erhält dafür zu Unrecht eine Wertung und den Punktſieg.— Mittel⸗ gewicht: H. Rupp⸗Sandhofen— Stahl⸗Ladenburg. Trotz temperamentvoller Angriffe beiderſeits wird in erſter Halbzeit nichts erzielt. In der Zwangshocke erhebt ſich Rupp und wirft Stahl aus dem Stand, was verboten iſt und vom Kampfrichter ebenſo beurteilt wurde. Stahl brachte mit verſchränktem Ausheber Rupp auf eine Schul⸗ ter, während letzterer in der reſtlichen Ringzeit im Angriff domintert und zum Punktſieger erklärt wird.— Halb⸗ ſchwergewicht: Litters⸗Sandhofen— G. Engel⸗Ladenburg. Der zu leichte und körperlich unterlegene Ladenburger konnte die heftigen Angriffe von Litters parieren bis zur 9. Minute, wo er mit ſeitlichem Untergriff platt auf die Schultern geworfen wurde.— Schwergewicht: R. Rupp⸗ Sandhofen wurde kampflos ohne Gegner Sieger. Handball⸗Verbandsſpiele Klare Favoritenſiege auf der ganzen Linie SV. Waldhof— 03 Ludwigshafen 10:2(:1) Auf dem Waldhofplatz begann man wieder einmal mit Verſpätung; der Unparteiiſche war nicht zur Stelle und erſchien erſt nach etwa halbſtündiger Wartezeit. Der Spiel⸗ verlauf ſieht Waldhof mit dem Anpfiff in des Gegners Hälfte, wo Spengler den erſten Strafwurf verſchießt, doch ſchon eine Minute ſpäter gelingt Schmidts das erſte Tor; kurz darauf knallt derſelbe Spieler an die Latte. Nun wird auch 03 gefährlich, doch Spittler verſchießt; dann vergibt Rutſchmann eine Chance und Spengler trifft nur die Latte. In der zehnten Minute verwandelt Engelter einen Straf⸗ wurf zu:0. Die nächſten fünf Minuten bringen nun vier Tore, von denen Waldhof durch Schmidts(2) und Speng⸗ ler(1) drei erzielt, während 03 mit ſchönem Wurf von Wörz zum erſten Gegentreffer kommt. Beide Parteien vergeben nacheinander gute Chancen; nur Spengler ge⸗ lingt noch vor der Pauſe durch Fernwurf ein Tor. Nach der Pauſe dominiert Waldhof weiter; 03 vernach⸗ läſſigt die Flügel, kommt aber durch guten Start zu einem Erfolg, den aber Graf aus Worms, der Unparteiiſche, der eine ſehr gute Note verdient, wegen Uebertritts annulliert. Herzog beendet in der zehnten Minute eine Kombination erfolgreich; dann vergibt Engelter, aber Spengler nutzt einen Fehler der Verteidigung zum neunten Treffer. Die Schlußminuten bringen noch zwei erfolgreiche Allein⸗ gänge. Für Waldhof geht Engelter auf die Reiſe, für die Gäſte Spittler. So endet die zweite Hälfte wie ſie begon⸗ nen, mit einem Alleingang Spittlers. Mannheim 07 MTG.:7(:1) Das Spiel obiger Mannſchaften brachte zwei ver⸗ ſchiedene Hälften. Vor der Pauſe konnte MTB. wohl im Felde überlegen ſpielen, aber zahlenmäßig den Druck auf das gegneriſche Tor nicht zum Ausdruck briagen. Mit einem mageren:1 ging es in die Pauſe. nachdem Neu⸗ mann für MTG. und Mayer für 07 einen Strafwurf ver⸗ wandelt hatten. Gelegenheiten zu Erfolgen hatten wohl beide Parteien gehabt, aber der ſchwere Ball und rutſchige Boden verdarb zuſammen mit ungenauem Zuſpiel vieles. Nach dem Wechſel drängt MTG. etwas mehr Treiber verwandelt ſchon bald einen weiteren Strafball; Bickel folgt und Ludäſcher erhöht aus der Ferne auf:1. Zwi⸗ ſchenzeitlich kommt auch 07 etwas auf, aber Möcker iſt auf dem Poſten. Neumann nützt aun hintereinander die läſſi ge Deckung der Neuoſtheimer bei Freiwürfen und ſtellt auf-1. In den letzten Minuten kann noch Lndäſcher auf:1 erhöhen. Der Sieg der MTG., die ſchon im Vor⸗ ſpiel mit:4 im Vorteil war, iſt zwar etwas hoch aus⸗ geſallog, aber doch verdient. Unparteiiſcher war Kehl⸗VfR. V. Frankenthal—Pfalz Ludwigshafen:9(:5) Dieſes Spiel nahm einen irregulären Verlauf in⸗ ſpfern, als die Zuckerſtädter ſchon nach fünf Minuten Spieldauer ihre beiden Verteidiger wegen Reklamation hinausgeſtellt bekamen und aun, mit nur neun Mann ſpielend, kaum mehr auf ein einigermaßen günſtiges Re⸗ ſultat hoffen konnten. Pfalz, ohne Schilling ſpielend, geht ſchon bald in Füh⸗ rung uind kann auch durch Härterer, der auch das erſte Tor erzielte, auf:0 erhöhen, bis die oben erwähnte Hinaus⸗ ſtellung der Verteidigung erfolgt. Mit neun Mann ſpie⸗ lend, holen die Platzherren zunächſt durch Ehrhardt ein Tor auf, müſſen ſich aber bis zum Wechſel noch drei Tore geſallog laſſen, die das Ergebnis auf:1 für den Gaſt ſtellen. Nach der Pauſe beginnt Jung mit dem ſechſten Tor, und Hauß folgt mit Nr. 7. Frankenthal holt nach ſchöner Kombination, die Ehrhardt erfolgreich beenden, ein Tor auf, kommt aber zu keinem weiteren Treſſer mehr. Die Ludwigshafcher aber erhöl durch die Gebrüder Weber auf:1, mit welchem Stand as nicht allzu ſchöne Spiel ſein Ende nimmt. Die Spielleitung hatte Perſon⸗ Polizei, inne. Mic Phönix— VfR 47(:8) Die Raſenſpieler konnten auch auf dem Phönixplatz ihren Vorſpielſieg—:1— wiederholen und haben damit den Kampf um den dritten Platz zu ihren Gunſten ent⸗ ſchieden. Phönix hatte heute das Pech, ihren Gegner in glänzender Spiellaune anzutreffen, dem zudem noch das ſchwere Gelände mehr zuſagte, als den Hausherren. Die Blauen gehen durch Krotz in Führung, können ſich der⸗ ſelben aber nicht allzu lange freuen, da Repp für Phönix ausgleicht, nachdem er die VfR⸗ Verteidigung überſpielt hatte. Noch vor der Pauſe gehen die Raſenſpieler, die glänzend kombinieren, in Führung. Krotz ſtellt durch zwei weitere Tore das Ergebnis auf 311. Nach dem Wechſel ſteigert ſich das vorher ſchon gute Tempo noch erheblich und das Spiel gewinnt noch mehr an Intereſſe. Das Tortrio der Platzherren bekommt ſchwere Arbeit, beſonders da der Mittelläuſer etwas nachläßt; kann aber doch ſeinen Pflichten nachkommen, da er den linken Flügel der Güſte nicht bewachen braucht. Die Ra⸗ ſenſpieler vernochläſſigen Fiſcher ganz. Hofmann gelingt ein prächtiger unhaltbarer Torwurf. Morgen folgt, ſo daß nun Phönix:1 im Nachteil iſt. Aber man läßt nicht locker. Haas holt ein Tor auf, das Hofmann egaliſiert. Dann iſt es wiederum Haas, der nach einem Torerfolg von Hofmann die Diſſerenz reoöuziert. Auch nachdem Krotz den ſtebten VfR⸗Erſolg erzielt hat, kann Haas nochmols ſein Wurfvermögen unter Beweis ſtellen und auf 714 ſtellen. Bei dieſem Stand pfeift der Unporteiiſche Leisnig⸗Og, der ſich glänzend aus der Affäre zog, das ſpannende und jederzeit faire Spiel ab, oͤos Phönix mit Erſatz für Orn⸗ berger beſtreiten mußte. Polizei— 08 Mannheim 515(322) Die Vorrunde zeitigte bei dem Zuſammentreffen obi⸗ ger Gegner ein unentſchiedenes Ergebnis 318, das ſich auch heute wiederholte, nur war die Torausbeute dieſes unter der Leitung von Schuhmacher⸗Phönix ſtehenden Spieles etwas höher. Leider brachte dieſes Treffen ſehr harten Sport, der oft die Grenze des Erlaubten ſtreifte. Die Gäſte können kurz nach Spielbeginn in Führung gehen, müſſen ſich aber wenig ſpäter den Ausgleich gefallen laſſen, nachdem Höfling einen Freiwurf verwandelt hatte. Schmitt, der heute im allgemeinen viel zu hoch wirſt, bringt nun die Poliziſten in Führung und erhöht auch, einen ſchönen Kombinationszug erfolgreich abſchlleßend. Die Lindenhöfer holen durch Kühlwein ein Tor auf, daun Pauſe. Die Poliziſten haben bis dahin im Angriff ſehr gutes Stel. lungsſpiel gezeigt, doch ſtarten die Außen zu früh nach innen, ſodaß ſich der Angriff in der Mitte zuſammenballt. Nach der Pauſe ſtellt Höfling gar auf 42, nachdem Bachert verſchoſſen hat. Nun holt Lindenhof, das im Felde gut kombiniert, aber vor dem Strafraum Einzelſpiel zeigt durch Baader ein Tor auf. Nachdem beim Skande 418 für PSV Kühlwein des Feldes verwieſen worden war, wird 08 mit zehn Mann beſſer. Scherer verwandelt einen Straf⸗ wurf zum Ausgleich. Bachert bringt Polizei erneut in Führung, aber Schuhmacher hatte vorher abgepfiffen. PS gelingt dennoch das Führungstor durch Höfling, der einen Strafwurf einwirft, aber der Gaſt kann nochmals aus⸗ gleichen. Küthlwein 2 verwandelt eine Strafwurfabgabe zu 535. In den Schlußminuten zeigt der 08⸗Hüter noch eine glänzende Parade, dann iſt Schluß. Handball der Turner Der Tabellenführer Ketſch ſetzt aus— Rheinau und Ty. 46 auf den nächſten Plätzen In der Gruppe 1 der Meiſterklaſſe ſind durch die geſtrigen Spiele keine weiteroag Veränderungen ein⸗ getreten. Dadurch, daß das Spiel Tgde. Heidelberg gegen Tgde. Ketſch abgeſagt wurde, konnte Ketſch noch nicht den erſten Tabellenplatz endgültig zu ſeinen Gunſten entſchei⸗ den. Auch die Abſtiegsfrage bleibt dadurch noch ungelöſt. In der letzteren iſt man inſoſern einen Schritt weiter⸗ gekommen, als durch die Niederlage von Germania Neu⸗ lußheim beim TV. 1846 die Neulußheimer für die Tgade. Heidelberg immer noch erreichbar ſind. Neben dem TV. 46 kam auch die Ta. Rheinau im anderen Spiele über den TV. Hockenheim zu einem knappen Sieg, wodurch Hocken⸗ heim alleba auf dem Mittelplatz bleibt. Rheinau und 1846 werden ſich in den beiden noch ausſtehenden Treffen noch den zweiten Platz ſtreitig machen, worüber am kommenden Sonntag das Zuſammentreffen der beiden Mannſchaften don Ausſchlag geben ſollte. 5 TV. 46 Mannheim Germ. Neulußheim:2(:0) In dieſem Spiel, das ſehr unter dem rutſchigen und ſchweren Boden zu leiden hatte, erwieſen ſich die Mama⸗ heimer durchweg als die beſſere Mannſchaft, die auch in techniſcher Beziehung über der der Gäſte ſtand. Ins⸗ beſondere überraſchte das Angriffsſpiel der 1846er, das eine ganze Reihe von guten Torgelegenheiten ergab Bis zur Pauſe konnten 3 Torerfolge erzielt werden, wobei aber eine ganze Reihe von ſicheren Erfolgen verſchoſſen wurden. Bei weiterer Ueberlegenheit der Platzmannſchaft nach dem Fbotkey⸗Klubkümpfe Med und Turnverein 46 Heidelberg hoch geſchlagen Aeberlegener Hockey-Sieg des BfR Mech:7 geſchlagen Mit großem Intereſſe hatte mon dem Zuſammentreffen der beiden Mannheimer Lokalrivalen entgegengeſehen, die ſich am Sonntag vormittag ſeit langer Zeit zum erſten Male wieder gegenüberſtanden. Die bisherigen Leiſtungen in dieſer Saiſon ſtempelten die Mannſchaft der Raſenſpie⸗ ler klar zum Favoriten, was auch durch den Spielverlauf und den überlegenen Sieg der Elf ſchlagend bewieſen wurde. Weniger die Ueberlegenheit im Felde wie die enorme Durchſchlagskraft der Angriffsreihe vor dem Tore rechtfertigen den überlegenen Sieg des Vfgt, der allerdings etwas zu hoch ausfiel, denn 5 Tore war die MTG nicht ſchlechter, dieb nur im Sturm ganz klar hinter den Leiſtun⸗ gen des Goſtgebers zurückblieben. Die übrigen Mann⸗ ſchaftsteile gefielen dagegen zeitweiſe gut, wenn auch nie die Einheitlichkeit wie beim Bfg erreicht wurde. Stock⸗ techniſch blieb die Elf der Mic gleichfalls klar hinter dem VfR zurück. Die Abſchläge waren zumeiſt ungenau und endeten ſehr oft bei dem Gegner. Lediglich großer Eiſer ließ im Feldſpiel dieſe Fehler etwas vergeſſen, vor dem Tore blieb aber eine große Unſicherheit und Unentſchloſſen⸗ heit. Nur E. Junge konnte im Skurm gefallen. Sämtliche übrigen Stürmer, ſowie der rechte Läufer fielen ſtark ab, ſo daß die übrigen Spieler überlaſtet wurden und trotz guter Leiſtungen Tore des Gegners nicht verhindern konn⸗ ten, zumol Schäfer ſcheinbar infolge einer vor 8 Tagen erlittenen Kopfverletzung neben glänzenden auch einige ſchwache Momente hatte, die Tore koſteten. Vor allem ver⸗ gaß er wiederholt, rechtzeitig aus dem Tore herauszu⸗ gehen. 5 VfR, ohne Henſolt und Dr. Kulzinger, bot eine über⸗ zeugende Leiſtung. Der Sieg ſtand nie in Frage, wenn er auch dͤurch glückliche Umſtände zu hoch ausfiel. Stark überlegen war der Angriff, der durch ſein ſteiles Flügel⸗ ſpiel ſehr produktiv war. Zudem können ſämtliche Stür⸗ wer ſcharf, ſchnell und doch präzis ſchießen, was man auf der Gegenſeite nur bei einem Stürmer ſah. Dadurch wurde die Fünſferreihe ſtets gefährlich, ſobald ſie in die Nähe des Schußkreiſes kom. Sehr gut vor allem der linke Flügel Baunach— Heiler. Baunach war ſehr raſch und der beſte Stürmer des VfR. Heiler, der gefährlichſte, ſtand ihm kaum nach. Allerdings ſand dieſer Flüge! bei dem gegneriſchen rechten Läuſer kaum Widerſtand. Pfeiffer, der in der Läuferreihe ausgezeichnet ſpielte, und Meyer in der Verteidigung überragten noch in der Deckungsreihe, ohne daß aber einer der übrigen Spieler ausfiel. Mohr und Chriſtophel bringen VfR:0 in Führung. Hornig holt ein Tor auf, aber Geyer und Mohr ſtellen bis Halbzeit das Ergebnis auf:1. Nach Wiederbeginn erzielen Heiler und E. Junge durch ſchöne Einzelleiſtungen für beide Mannſchaften je 1 Tor. Baunach ſchießt aus Aufſeitſtellung das 6. Tor und ſchließlich gibt der Schieds⸗ richter bei einem Schuß von Geyer. der von außerhalb kam, noch ein 7. Tor. Das Sptel litt ſtark unter der ſchwachen Schiedsrichterleiſtung von Back und Chri⸗ ſtophel(Germania), die dem Spiel nie gewachſen waren und durch kraſſe Fehlentſcheidungen und ungenügende Be⸗ achtung der Abſeitsregel vor allem die MT benach⸗ teiligten. F. H. Ev 46 ſiegt gleichfalls hoch TV 46 Mannheim— TW 46 Heidelberg 71(:1) Der Mannheimer Turnverein 1846 hatte am Sonnta vormittag ſeinen Heidelberger Namensveiter zu Gaſt un vermochte wieder einmal einen überzeugenden Sieg zu er⸗ ringen. Auch hier fiel der Sieg zu hoch aus, da die Heidelberger Mannſchaft ſich ſehr tapfer ſchlug. Die Mannheimer Hintermannſchaft konnte jedoch die gegne⸗ riſchen Angriffe, die mitunter ſehr gefährlich waren, ſicher abwehren, während der eigene Angriff ausgezeichnet in Schwung war und zahlreiche Angriffe erfolgreich ab⸗ ſchließen konnte, obwohl der Heidelberger Torwart ſehr cut war. Die Mannheimer Fünſerreihe in der Aufſtellung Kermas, Keller. Hottenſtein, Schenk, Schlenvogt kombinterte diesmal ſehr ſchön und war im Schußkreis blitzſchnell mit dem Schuß bei der Hand. Beſonders der linke Flügel, bei dem ſich Schenk ſehr gut einführte, war ſehr gefährlich. Die Heidelberger Elf erreichte zwar nie Lie Geſamtlei⸗ ſtung der Mannheimer, hielt ſich ſedoch beſſer, als es dem Reſultat nach den Anſchein hat. Sehr gut war im Sturm der Halbrechte Brandt, ſowie Hormth als linker Läufer. Die Verteidigung konnte den Mannheimer Sturm nicht immer halten, obwohl ihre Leiſtungen nicht ſchlecht waren. Heidelberg geht ſchon bald in Führung, aber Schenk gleicht für Mannheim wieder aus und Lutz bringt den TVM e durch Verwandlung einer Strafecke in Führung. Hottenſtein ſchießt das 3. Tor und Lutz verwandelt eine weitere Strafecke zu Nr. 4. Nach der Pauſe liegen die Mannheimer weiter im Vorteil. Hottenſtein erzielt das 5. und 6. Tor und Schenk beſchließt den Torreigen durch einen 7. Treffer, während die Bemühungen der Heidel⸗ berger, das Reſultat 5 verbeſſern, an dem ſicheren Mann⸗ heimer Schlußdreieck ſcheitern. 8 1 Wechſel kamen die Gäſte etwas mehr auf und erzielten 2 Gegentore, während die Mannheimer durch 3 weitere Er⸗ folge ihren Sieg ſicher ſtellten. Tg. Rheinau TV. Hockenheim 423(:2 Weſentlich härter geſtaltete ſich für die Tg Rheinau der Erfolg. Hockenheim lieferte eine gleichwertige Partie, die beim Wechſel unentſchieden ſtand. Man rechnete auch mit einer Teilung der Punkte, da beide Mannſchaften in der zweiten Hälfte noch ſe ein Tor erzielten, ſodaß bis in die letzten Minuten hinein das Spiel einen:3⸗Stand verzeichnete. Gerade noch vor Schluß der Spielzeit gelang es der Tg. Rheinau, den ent⸗ ſcheidenden und ſiegbringenden Treffer zu erzielen. Rückſpielentſcheioungen im Gau In der Aufſtiegsklaſſe des Mannheimer Turngaus wurde der erſte Rückſpielſonntag aleich von entſcheidender Bedeutung, da einige der Spitzenmannſchaften zuſammen⸗ trafen. In der Gruppe 1 konnte ſich Jahn Neckarau einen klaren Vorſprung ſichern, nachdem auch das Rückſpiel gegen den Tabellenzweiten Käfertal gewonnen wurde. Wald⸗ hof ſicherte ſich durch einen weikeren Erfola ſeinen guten Platz, auch Seckenheim rückt nach ſeinem Siege auf gleiche Hßhe mit Feudenheim. In der Gruppe 2 glich Tg. Ofters⸗ heim die in Friedrichsfeld erlittene Niederlage ebenſo deutlich wieder aus. Beide Mannſchaften bleiben nach wie vor die gefährlichſten Gegner für den Thd. Hocken⸗ heim. Während das Spiel Reilingen Schwetzingen aus⸗ gefallen iſt, ließ der TV. Kirrlach die 1846 Referven allein auf dem letzten Platz. Jahn Neckarau— Tade. Käfertal:2(:1) Nachdem dieſe beiden Spltzenmannſchaften erſt vor vier⸗ zehn Tagen, am letzten Vorſpielſonntag, ſich begegneten, mußten ſie ſich auch gleich zu Beginn der Rückrunde gegen⸗ übertreten. Die Neckarauer bleiben aber mals Sieger und haben dabei allein die Tabellenführung in dleſer Gruppe übernommen. Das Splel ſelbſt war äußerſt abwechskungs⸗ reich und entſpricht in ſeinem Ausgang nicht den gezeigten Leiſtungen Das zahlenmäßige Ergebnis iſt für den Sieger als zu hoch zu bezeichnen. V. Waldhof— TV. Sandhofen:2(:2) Die Begegnung nahm zwiſchen dieſen beiden Mann⸗ ſchaften einen äußerſt harten Verlauf, was zur Folge hatte, daß auch ein Spieler der Sandhofer Mannſchaft vorzeitig das Feld verlaſſen mußte u. zwar auf Geheiß des Schieds⸗ richters. In der erſten Spielhälfte war die Gaſtmannſchaft leicht im Vorteil, bis Waldhof das Spiel an ſich riß und 1891 1 5 weiteren Sieg ſeinen Platz in der Tabelle be⸗ uptete. Badenia Feudenheim— TV. Seckenheim 425(:1) Auch in Feudenheim 1g der Unterlegene beim Wechſel noch knapp vorne, bis ſich die Gäſte in der zweiten Spiel⸗ hälfte auſrafften und nach wechſelvollem Verlauf beim Schlußpfiff knapper Sieger wurden, wodurch ſie in der Tabelle auf gleiche Höhe mit der Feudenheimer Mannſchaft kommen. Tg. Oftersheim— TV. Friedrichsfeld:1(:1) Auch in dieſem Spiel ſtanden ſich die beiden Mann⸗ ſchaften ſchon nach latägiger Pauſe wiederum gegenüber. In einem lebhaften, aber kadellos ruhig geführten Treſſen erwieſen ſich dieſesmal die Oftersheimer, die zudem eine vorteilhafte Umſtellung vorgenommen hatten als die beſſere Mannſchaft, die hauptſächlich in der zwekten Hälfte aus ſich herausging und einen ebenſo eindrucksvollen Sieg landete, als im Vorſpiel der Gegner. TV. 46 Frauen— Mß C. 8 Frauen 20 Die Turnerinnen des TV. 1846, die mit die beſte Elf in Mannheim⸗ Ludwigshafen ſtellen, ſtellten auch gegen Mi C. 08 ihr gutes Können unter Beweis. Eine beſſere und geſchloſſenere Mannſchaftsleiſtung hatte den verdienten :0⸗Sieg zur Folge. l 8 Chefredakteur: H. A Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handelsteil: Kurt — 1 8055 Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den Übrigen Tell, Franz Kis cher Anzeigen und geſchäftliche Mittetlungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Nannheim R I. 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewäh ückſend ig nur bei Rückvorte 4 * * r Behörde von dem früheren Beginn erzielen. Montag, 28. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 554 Spiele der Kreisliga Kreis⸗Liga Unterbaden Altrip Heddesheim ausgefallen. 7 Mannheim—Feudenheim 225. Käfertal Wallſtadt:1. Neckarhauſen— Phönix Mannheim:4. Neckarſtadt Edingen:2. Weinheim Leutershauſen 520. Stand der Tabelle Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte W 1 1 61:16 23.3 Feuden hem 14 10 2 2 34:12 22.6 Phönix Mannheim 14 8 2 4 39.16 18:10 Weinheim 12 8— 4 21:13 168 Wallſta dart 14 5 4 5 37.37 14.14 . 15 5 3 5 25.22 13.18 Heddesheim 13 4 3 6 18:21 11:15 07 Mannheim. 14 4 3 2 20:80 11:17 Neckarſtadt 14 5 1 8 22:84 1117 Leutershauſen 14 4 2 8 24:44 10718 Edingen 13 3 3 7 21:34:17 Neckarhauſen 14 2— 12 13˙56.24 Nach einer gewiß nichts ſchadenden unfreiwilligen Ruhe⸗ pauſe am Totenſonntag ſetzte die unterbadiſche Kreisliga ihre Verbandsſpiele mit vollem Programm fort. In vier von den angeſetzten ſechs Begegnungen(Altrip— Heddes⸗ heim war ausgefallen) gab es die erwarteten Favoriten⸗ ſiege, die an der Plazierung jedoch wenig änderten. Das bereits für den Totenſonntag angeſetzte Spiel Altriv Heddesheim ſollte nachgeholt werden, mußte jedoch, da die des Treffens den Schiedsrichter nicht benachrichtigt hatte, ausfallen. Auf dem Neuoſtheimer Platz kam der Tabellenzweite Jeuden heim gegen 07 Mannheim zu einem hohen :2 Sieg, trotzdem die Platzherren mit:0 in Führung gelegen waren. Feudenheim hat ſich durch dieſen Punkt⸗ gewinn bis auf einen Punkt— allerbings mit einem Spiel weniger— an Altrip herangearbeitet. Die wiederkommende Phönix⸗Elf weilte bei dem zum Abſtieg verurteilten Neckarhauſen und gewann glatt mit:1, dank der wiedererwachten Durchſchlagskraft ſeines Sturmes. Erwartungsgemäß konnte ſich auch der Neuling Leu⸗ tershauſen in Weinheim nicht durchſetzen; :0 behtelten die Platzherren die Oberhand. mit Obwohl der A⸗Meiſter Wallſtadt ſchon für manche Ueberraſchung geſorgt hatte, traute mon Käfertal auf eigenem Gelände doch einen knappen Sieg zu. Die Platz⸗ herren, die bis 10 Minuten vor Spielende noch mit:0 in Führung lagen, mußten ſich mit einem Unentſchieden:1 zufrieden geben. Neckarſtadt und Edingen, beide noch in Ab⸗ ſtiegsgefahr, lieferten ſich einen gleichwertigen, aber nie überzeugenden Kampf, den die wie immer im Feloſpiel glänzenden Mannheimer mit einem knappen:2⸗Sieg ge⸗ wannen und damit zur Mittelgruppe aufrückten. Kreis Vorderpfalz 03 Ludwigshafen—Grünſtadt 11:0. 1914 Oppau.— Arminia Rheingönheim:2. ASV. Ludwigshafen JV. Frankenthal:0. 04 Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen 211. Maxdorf— Hochfeld:2. Kreis Südpfalz: Wörth Speyer 010. Bellheim—Neuſtadt:1. Mutterſtadt⸗Jockgrimm 211. Neuhofen Sportfreunde Landau 110. In der Südpfalz gab es diesmal eine unerwartete Aenderung in der Tabelle. Die Spitze nimmt nunmehr 08 Mutterſtadt ein, da Jockgrimm mit:1 geſchlagen wurde. Andererſeits verlor Vf. L. Neuſtadt in Bellheim:1 und der Fußballverein Speyer konnte in Wörth nur:0 ſpielen, dazu geſellt ſich noch der Sieg in Neuhofen über Sport⸗ freunde Landau mit 10. Kreis Kaiſerslautern Pfalz Kaiſerslautern—Landſtuhl 00. Otterberg Hochſpeyer 52. Der Tabellenletzte, Pfalz Kaiſerslautern, errang ſeinen erſten Punkt, indem er gegen Landſtuhl unentſchieden 00 ſpielen konnte. Otterberg zeigte eine ausgezeichnete Form, mußte doch Hochſpeyer mit 512 die Waffen ſtrecken. Dadurch iſt Otterberg vom ſechſten auf den zweiten Platz der Tabelle vorgerückt. Dies ergibt ſich daraus, daß die übrigen Ver⸗ eine noch ſehr im Rückſtand mit den Spielen ſind. Kreis Pirmaſens 68 Pirmaſens— Pfalz Pirmaſens:4. Fuß ball-Neprüſentatioſpiele Flalien ſchlägt Ungarn:2(:1) Italien trug am Sonntag auf dem Gelände der Mai⸗ länder Radrennbahn ein Länderſpiel gegen Ungarn aus. 35 000 begeiſterte Zuſchauer wohnten dem Kampfe, der von dem Schweizer Bangerta geleitet wurde, bei, obwohl das Wetter äußerſt unfreundlich war. Die beiden Mannſchaften traten wie vorgeſehen an wad lieferten ſich einen ſchnellen und erbitterten Kampf, der zu Beginn recht ausgeglichen war. Allmählich kam der italieniſche Sturm in Schwung In der 25. Minute konnte Orſi einen Freiſtoß mit ſchönem Schuß verwandeln. Zehn Minuten ſpäter war der gleiche Spieler auf eine Vorfage von Meazze erfolgreich. Die Gegenſtöße der Ungarn Me meiſt an der italieniſchen Läuſerreihe. Fünf Minuten vor der Pauſe verſchuldete Gaſpari eine Ecke, die der Ungar Bihany glatt verwandelte. Bei der Halb⸗ zeit ſtand der Kampf:1 für Italien. Sofort nach Wiederbeginn verſchärften die Italiener, von unbeſchreiblichem Geſchrei ihrer Anhänger unterſtützt. das Tempo. Bereits in der 7. Minute konnte Meazze auf wenig Meter auf 311 erhöhen. Bei dauernden An⸗ griffen der Italiener und heldenhaftem Widerſtand der Ungarn⸗Abwehr, in der Kronenberger wie ein Löwe kämpfte, konnte Orſi in der 34. Minute ein viertes Tor g Die Ungarn ſetzten nun zum Gegenſtoß ein und konnten auch in der 20. Minute durch Markos den Stand des Spieles auf:2 ändern. Die Italiener haben den Steg in erſter Linie der weitaus beſſeren und angriffsfreudigen Stürmerreihe zu verdanfen, die weitaus ſchwung voller ſpiekte und auch die Schußgelegenheit bedeutend beſſer ausnützte. Bei den Un⸗ garn gefielen Kronenberger 1, Barath, Czeh und Deri. Weſtoeulſchland- Brandenburg 42 Die ſehr ſtark geſtellte weſtdeutſche Fußbollvertretung kam am Sonntag in Berlin in einem Privattreſſen zu einem verdienten Sieg. Nachdem es in der Nacht vorher und noch am Vormittag ſtark geregnet hatte, broch in den Mittagsſtunden die Sonne durch, ſo daß ſich 20000 Zu⸗ ſchauer auf dem Preußenplatze einfanden. Dieſe Maſſen ſahen einen raſſigen Kampf, der durch die hohe Spielkultur der weſtdeutſchen Elf ſeine beſondere Note ſand. Berlin ging zunächſt forſch an die Arbeit. Als aber beim Gegner die Kombingationsmaſchine lief, wurden die Berliner bald zurückgedrängt. Ihr Mittelläufer Ker wurde vom weſt⸗ deutſchen Innentribo völlig kaltgeſtellt. Kuzorra ſchoß ſchon in der 19. Minute das Führungstor, und 20 Minuten ſpäter erhöht Abbrecht auf:0. Die Berliner reklamierten hier allerdings abſeits. In der 37. Minute verwandelte Ruch einen Elfmeter zum erſten Gegentreffer und aber⸗ mals durch einen Elfmeter fiel auch in der 13. Minute nach dem Wechſel durch Ruch der Ausgleich. Vorüber⸗ gehend kam Berlin jetzt gut ins Spiel, aber die weſtdeutſche Hintermannſchaft, in der vor allem Hundt⸗Eſſan ausgezeich⸗ net gefiel, ließ keine reelle Chance aufkommen. Allmählich wurde dann der Weſten mit ſeiner Spielweiſe wieder über⸗ legen, und die nötigen Treffer ließen auch nicht allzulange auf ſich warten. Kuzorra brachte in der 28. Minute ſeine Mannſchaft wieder in Front, und zehn Minuten ſpäter reihte Albrecht auch ein ſchönes viertes Tor an. Maul⸗ Nürnberg leitete das Spiel ſehr gufmerkſam. Von neun privaten Begegnungen zwiſchen Berlin und Waſtdeutſchland haben die Weſtdeutſchen nun fünf ge⸗ wonnen. Bei der ſiegreichen Mannſchaft kann lediglich dem Schlußdreieck das ſonſt der ganzen Mannſchaft zufallende Lob nicht erteilt werden. Buchloh hatte ſchwache Momente und auch die Verteidigung war unſicher. Gute Leiſtungen dagegen boten die Läufer. Das Glänzſtück der Weſtdeut⸗ ſchen war der Angriff, der techniſch und taktiſch in Zu⸗ ſammenhang und Zuſammenſpiel eine wirklich ſchöne Let⸗ ſtung bot. Die Berliner Mannſchaft hatte gerade umgekehrt ihre Stärke in der Abwehr. Der Tormann und die Verteidiger verhinderten eine höhere Niederlage. Deutſche Jußballelf gegen Holland Der Bundesſpiel⸗Ausſchuß hat die beutſche Länder⸗ mannſchaft für das am 4. Dezember im Düſſeldorfer Rhein⸗ ſtadion ſtattſindende Spiel wie ſolgt nominiert: Tor: Buchloh(BfB Speldorf; Verteidiger: Schütz, Stubb(beide Eintracht Frankfurt!; Läufer: Knöpfle(FS Frankfurt), Leinberger(Spyg Fürth). Mahlmann(SSB); Sturm: Albrecht(Fortung Düſſel⸗ dorf), Wigold(Fortung Düſſeldorf), Kuzorra(Schalke 04), R. Hofmann(Dresdener Se), Kobierſki(Fortung Düſſel⸗ dorff. Erſatz: Tor: Peſch(Fortuna Duüſſeldorſ); Ver⸗ teidiger: Trautwein(Fortuna Düſſeldorf); Läufer: Bender (Fortuna Düſſeldorf), Horn(Schwarz⸗Weiß Ehen]; Stür⸗ mer: Pörtgen(Schwarz⸗Weiß Eſſen), Rothardt(Schalke 94). 8 Offenſichtlich hat der Bundesſpiel⸗Ausſchuß bei der Auf⸗ ſtellung der Mannſchaft die ausgezeichneten Leiſtungen der Weſtdeutſchen beim Spiel gegen Brandenburg am Sonntag in Berlin gewertet. Man darf die Mannſchaſt als eine glückliche Aufſtellung bezeichnen, ſie verfügt über einen hervorragend eingeſpielten Sturm, eine oft bewährte Läu⸗ ferreihe und eine Abwehr, die mit Ausnahme Buchlohs ihre Qualitäten oft genug gezeigt hat. 5. Aſton Villa ſorgt für Neberraſchung Knappe Ergebniſſe beim engliſchen Samstag⸗ f Fußball 23 Die ſtolze Aſton Villa, die erſt am letzten Samstag Arſegal ſo überzeugend geſchlagen und ſich Punktgleichheit erkämpft hatte erlitt diesmal einen böſen Rückſchlag. Mit :5 wurde ſie von der an vlertletzter Stelle der Tabelle ſtehenden Mancheſter Eity geſchlagen. Dieſe Niederlage iſt eine Senſation erſten Ranges. Daran tut auch die Tat⸗ ſache, daß ſie auf fremdem Platz erfolgte, keinen Abbruch. Arſenal fertigte Middlesbrough ſicher mit:2 ab und hat nunmehr wieder allein mit zwei Punkten Vorſprung die Tabellenführung inne. Derby County ſchlua Leiceſter Eity knapp mit:2, dagegen ließ ſich das ebenfalls an dritter Stelle ſtehonde Huddersſield Town von Sheffield Wednes⸗ day mit 112 ſchlagen, wodurch ſich ſeine Chancen ganz er⸗ heblich verringert haben. Sonſt gab es an dieſem Sams⸗ taa nach den hohen Ergebniſſen der letzten Zeit wieder einmal die„typiſch gagliſchen“ knappen Reſultate. Beſon⸗ ders in der zweiten Liga war dieſe Erſcheinung auffallend häufig. Lediglich die an letzter Stelle legende Weſtham United brachte mit einem:3 gegen Charlton Alhbetic ein größeres Score zuſtande. Der Tabellenführer Stoke City ſiegte gegen Fulham.1 und Bury war über Plymouth Argyle mit:1 erfolgreich. Der Kampf des Tabellenzweiton Bradford City mit dem Tabellendritten Tottenham Hotſpur endete:1 zu Gunſten der Hotſpurs, die dadurch auf die gleiche Punktzahl wie Bradford Eity kamen. In Schott⸗ land ſicherten ſich die Glasgow Rangers durch ein:1 gegen Falkirk auch weiterhin die erſte Poſition, während ſich Aber⸗ deen von S. Johnſtone durch ein:0 einten Punkt ab⸗ knöpfen ließ. . Die Ergebniſſe: Eugland, 1. Liga: Arſenal— Middlesbrough:2: Bir⸗ mingham. Wolverhampton Wanderers:0; Blackburn Novers— Portsmouth 312, Blackpool Liverpool:1; Derby CountyLeiceſter City:2; Gvorton.—Bokton Wanderers :2; Leeds Unfted—Chelſea:0) Maucheſter City Aſton 1 118 e Town:1; underland—Neweaſtle United:2; Weſtbrommit beben S 1 80 de 1 8 a b Liga: Bradford City— Tottenham Hotſpurz 911; Bu gegen Plymouth Argyle:1; Ghee l e lte ted:1; Fulham Stoke City 118; Lincoln City—Nything⸗ ham Foreſt:1: MillwallBurnley:1; Notts County gegen Oldham Athletic:1; Port Vale—Preſton Northend :1; Southampton— Bradford 20; Swanſeg Town—Grimſby Town:0; Weſtham United—Charkton Athletic:8. Helen Wills spielte in Stockholm Die amerikaniſche Tennis⸗Weltmeiſterin Helen Wills⸗ Moody iſt auf ihrer Schaukampfreiſe in Stockholm ein⸗ getroffen und gab dort in Anweſenheit des ſchwediſchen Königs einige Spiele zum beſten. Gegen den Schweden J. Sßderſtröm ſpielte ſie:7,:6 und anſchließend gewann ſie mit Molmſtröm als Partner ein„Mixed“ gegen das ſchwediſche Paar Frau Fick⸗Garell:4, 614. 5 Schweizer Hallentennis⸗Melſterſchaften Die Schweizer Hallenmeiſterſchaften in Zürich wurden bereits gut gefördert. Faſt überall iſt die örttte Runde ſchon erledigt; im gemiſchten Doppel ſind bereits die Vier⸗ telfinole erreicht. Die wichtigſten Ergebniſſe woren: Her⸗ reneinzel: Brugnon— Asriel:1,:2. Dameneinzel: Gallay— Vuichoud:0,:0. Herrendoppel: Brugnon⸗ Gentien— Leonhard⸗Baſtioni:1,:1; Fiſher⸗ Elmer— Atzli⸗Bracher:2,:4. Gemiſchtes Doppel: Stuck⸗v. Rez⸗ nicek— Ellmer⸗Dubler/ Dubler:1,:0; Payot⸗Brugnon Braun⸗Münch:0,:1; Gallay⸗Fiſher— Schäublin⸗De Blonay:8,:6, 610; Barbier⸗Gentien— Rüeff⸗Schnell . 5 Am den deulſchen Bo Bayern beſiegt Südweſtdeulſchland mit 11:5 Am Freitag abend ſtanden ſich im gut beſuchten großen Saale des Münchener Hackerkellers in der Hauptrunde des deutſchen Box⸗Pokals die Staffeln von Bayern und Süd⸗ weſtdeutſchland gegenüber. Während die Bayern auf die Mitwirkung des deutſchen Meiſters Ausboeck verzichten mußten, hatten die Südweſtdeutſchen durch die Teilnahme des Pfälzers Tröblinger, des deutſchen D. A. S..⸗Mei⸗ ſters, eine wertvolle Verſtärkung erfahren. Im erſten Kampf ſtanden ſich im Fliegengewicht Wör z⸗ Bayern und Rappfilber⸗Südweſtdeutſchland gegen⸗ über. Der Frankfurter zwang den Münchner über drei Runden in die Verteidigung und landete einen einſtimmi⸗ gen Punktſteg⸗ Im Bantamgewicht hatte Ziglarſki⸗ München den Kampf bereits durch Uebergewicht von Tröblinger⸗Speyer gewonnen. Der Europameiſter lieferte in dem ausgetra⸗ genen Treffen eine ganz hervorragende Partie und punk⸗ tete Tröblinger ſicher aus. Sein Sieg war ebenfalls ein⸗ ſtimmig. In der Federgewichtsbegegnung lieferten ſich Wagner⸗ Bayern und Langmann einen temperamentvollen Kampf, den der ſchlagſicherere und härtere Wagner einſtim⸗ mig nach Punkten gewann. Eine ausſichtsloſe Sache war für Claus ⸗Frankſfurt im Leichtgewicht der Kampf gegen Europameiſter Schlein⸗ kofer. Der Frankfurter gab kurz nach Beginn der zwei⸗ ten Runde den ungleichen Kampf auf. Auch im Weltergewicht kam Frey⸗ Bayern, obwohl im Gewicht erheblich benachteiligt, zu einem Punktſieg über den Stuttgarter Haas. Der Münchener legte ein flottes Tempo vor und traf mehr und genauer. In der letzten Runde ſtand Haas nahe vor dem k. o. Der deutſche Meiſter Bern löhr erfüllte in dem Mittelgewichtstreffen nicht ganz die in ihn geſetzten Er⸗ wartungen. Schmittinger Bayern konnte ſen Kampf in der erſten Runde vollkommen offen halten und die zweite Runde, in der Bernlöhr Serten von Kopftreffern einſtecken mußte, ſogar für ſich buchen. In der letzten Runde hatte ſich der Nordbayer allerdings verausgabt, ſo⸗ daß Bernlöhr doch noch zu einem allerdings ſchmeichel⸗ haften einſtimmigen Punktſieg kam. Einen in der erſten Runde gleichwertigen Kampf liefer⸗ ten ſich die Halbſchwergewichtler Maler ⸗Singen und der deutſche Meiſter Schiller⸗ München. Der bärenſtarke Münchener ſetzte ſich aber in der letzten Runde mit Erfolg durch und ſiegte hoch nach Punkten. Auch das abſchließende Schwergewichtstreffen zwiſchen Leis ⸗Südweſtdeutſchland und Juſt⸗ Nürnberg, geſtal⸗ tete ſich recht intereſſant. Der Kampf wurde von Anfang bis zum Ende in ſchnellem Tempo durchgeführt. Der Spruch des Kampfgerichtes lautete auf Unentſchieden, ob⸗ wohl Juſt ſtets, beſonders in der letzten Runde, mehr vom Kampfe hatte. Der Pokalkampf endete Bayern. alſo mit 11:5 zu Gunſten der Aus dem Verufs-Voxlager Walter Neuſel iſt Klaſſe Er ſchlug in Frankfurt Gibſy Daniels hoch nach Punkten In der Frankfurter Feſthalle fanden ſich am Samstag abend zu den Berufsboxkämpfen 4000 Zuſchauer ein. Am meiſten geſpannt war man natürlich auf das Er⸗ ſcheinen von Walter Neuſel, der längere Zeit im Ausland geweilt und ſich dort ſo verbeſſert hat, daß ihm eine offiztelle amerikaniſche Weltrangliſte vor Cornera und anderen bebannten großen Schwergewichtlern an die ſechſte Stelle ſetzt. Gegen den ausgekochten Ringfuchs Gibſy Daniel(176 Pfund), der ſich tapfer zur Wehr ſetzte, war Neuſel zehn Runden lang ununterbrochen im Angriff. Daniels war ſtets gefährlich, immer wieder verſuchte er, aus der Deckung heraus ſeine berüchtigten Rechten zu ſchla⸗ gen. Neuſel ſelbſt kam bei der geſchickten Deckung des„Zi⸗ geuners“ nicht oft dazu, ganz klar und trocken zu treffen. Aber ſeine temperamentvollen Angriffe zermürbten den Gegner doch ſo ſehr, daß deſſen Deckung zum Schluß immer ſchlechter wurde. In der 9. und 10. Runde war Daniels einige Male nicht weit vom Niederſchlag entfernt Er ſah itbel zugerichtet aus und mußte ſeinem Gegner einen hohen Punktſieg überlaſſen. Auch im Rahmenprogramm gab es guten Sport. Die einleitende Endausſcheidung um die deutſche Bantam gewichtsmeiſterſchaft ergab den klaren Sieg von Rleth⸗ dor f⸗Berlin(106) über Exmeiſter Hin z⸗ Barmen(107). Melzo w⸗Frankfurt war dem 1,98 Meter langen Koel h⸗ li n⸗Berlin phyſiſch zu ſehr unterlegen. Ex kam an ſeinen Gegner überhaupt nicht heran. Nach Niezerſchlägen in der zweiten Runde brach bald darauf der Ringrichter den Kampf zugunſten Koelblins ab. Zum Schluß ſchlug Hin zman n⸗Berlin den auſtrali⸗ ſchen Schwergewichtsmeiſter Jack'Mally über acht Runden nach Punkten. Groß borkampftag in der Kölner Rheinland halle Der Berufsboxkampftag am Samstag in der Kölner Rheinlandhalle war in jeder Beziehung ein großer Erfolg. Die zu Gunſten der Kölner Winterhilfe aufgezogene Ver⸗ anſtaltung hatte mit 4000 Zuſchauern einen guten Zuſpruch gefunden und außerdem ließ der Abend ſportlich kaum einen Wunſch offen. Zwei Höhepunkte hatten die fünf Begegnungen zu verzeichnen. Zunächſt hinterließ der hoff⸗ nungsvolle Ho wer im Kampf mit Gühring einen glänzenden Eindruck, denn der ehemalige Stuttgarter Fuß⸗ balltormann konnte den ſchweren beidhändigen Brocken des Kölners nie aus dem Wege gehen und war froh, über die Runden zu kommen. Dann begeiſterten Meiſter Dübbers und der Belgier Steyart die Zuſchauer durch einen Kampf, der boxeriſch kaum zu überbieten war. Rwide für Runde ſchoſſen beide ein Brillantfeuerwerk ab, allerdings beeinträchtigte das verkündete Unentſchieden etwas den guten Eindruck, denn Dübbers hatte mit Aus⸗ nahme der drei letzten Runden immer vorne gelegen. In der Einleitwig machten der als Proft debutierende Primaner Sell(174) und Weiher ⸗Krefeld(174) un⸗ entſchieden. Ein glattes Fehlurteil gab es dann im Kampf Praiß⸗Köln(142) und Mohr ⸗Düſſeldorf(197), denn das Schiedsgericht nab Praiß einen vollkommen unver⸗ dieaten Punktſieg. Das Treffen an ſich konnte wenig be⸗ geiſtern, denn kaum einer der vielen ausgetauſchten Schläge kam genau ins Ziel. Wenig befriedigte auch der Schlußkampf zwiſchen Hans Seifried und dem Kölner Beſſelmann. Acht Runden lang lieferten die beiden ſich einen farbloſen Kampf, bei dem man vor allem den Rechten des Kölners vermißte. Auch 5 das Urteil„Unentſchteden“ dem Kampfverlauf gerecht. Ablurnen im Turnverein 1846 30 vH. der Aktivität beteiligt ſich Die Abturnen in den Turnvereinen ſind in der Regel Leiſtungsprüfungen unter den eigenen Vereinskameraden. Sie ſind ſo geſtaltet, daß beinahe jeder Vereinsangehörige ſich beteiligen und der Prüfung unterziehen kann, da in weltgehendſtem Maße der Vorbildung in der Körperſchule, wie auch der Vereigenſchaftung durch die verantwortliche turneriſche Leitung Rechnu wechſelt mit Riegen⸗ und teilungswettbewerben. n dieſem Jahre ließ der Turnverein 1846 bei ſei⸗ nem Abturnen am geſtrigen Nachmittag den einzelnen Turner in den Vordergrund treten, nachdem im den letzten Jahren dem Riegen Wetturnen um den Thenau⸗ Schweizer Wanderpreis der Vorrang gelaſſen worden war. Das ſtarke Intereſſe kam nicht nur in einem ſtarken Zu⸗ ſchauerbeſuch, der mit 250—300 nicht zu hoch gegriffen iſt, zum Ausdruck, vielmehr noch iſt es die ſtarke Anteilnahme aus den Reihen der Aktivität die imponieren konnte. Etwa 70 Turner waren angetreten, als der für die reibungsloſe und flotte Durchführung verantwortliche erſte Turnwort Adelmann zum Beginn rief. Das war ge⸗ nau die Hälfte ſeiner Abteilung und eine N Feſt⸗ ſtellung. Der gutgeſchulten Vorturnerſchaft des Vereins oblag die Wertung der 8 gebildeten Riegen. Sie entledigte ſich in ſochkundiger und gerechter Art ihrer nicht leichten Aufgabe, wobei für die jüngeren Vorturner die beſte Ge⸗ legenheit gegeben war, ihre Erfahrungen auf dieſem Ge⸗ biete zu erweitern. 5 Die turneriſche Arbeit hatte einen 8⸗Kampf zur Grundlage, mit je einer Pflicht⸗ und freigewählten Uebung am Reck, Barreu und Pferd, einem Spru am lang⸗ geſtellten Pferd, ſowie einer volkstümlichen ung, die nach den gegebenen Berhältniſſen am zweckmäßigſten Ku⸗ gelſtoßen war. In vier Leiſtungsſtufen hatten die Pflichtübungen eine angebrachte Gliederung erfohren, nach welcher in Stufe 1 die 1. und 2. Riege, in Stufe 2 die 3. und., in Stufe z die 5. bis 7. Riege und in Stufe 4 die 8. und weiteren Riegen ſowie die Aelteren eingereiht waren. g 5 5 getragen wird. Einzelturnen 5. Ku 122.; 6. 7. Wegerle 11 100%.; 10. Buchert 108.; 11. Schneider Ernſt 106 wm. In der Stufe 1, welche die Wettkampfmonyſchtef des Vereins vereinigte, konnte man ſeſtſtellen. daß verſchiedene Teile der Uebungen für das Deutſche Turnfeſt in Stuttgart ſchon gut beherrſcht werden. Die Turner ſind alſp ſchon fest f bei den Vorbereitungen. Die Städte der ein⸗ zelnen Leute lag natürlich in ideen⸗ und verbindungs⸗ reichen Kürübungen. Der Pferdſprung bedarf nach wie vor einer ausgiebigen Pflege. Aber auch in den übrigen Stufen hatten ſich die Turner gut vorbereitet. Durchweg iſt als weſentliche Feſtſtellung eine über dem Durchſchnitt liegende gute allgemeine Kör⸗ perdurchbildung zu machen: ein ſichtbares Zeichen für die Richtigkeit und Notwendigkeit einer regelmäßig betriebenen und im Mittelpunkte einer Uebungsſtunde ſtehenden durch⸗ greifenden Körperſchule, die auch zu üherraſchend guten Leiſtungen an den Turngeräten führen muß. Beim an⸗ ſchließenden Zuſammenſein konnte Turnwart Adelmann folgende Sieger belanntgeben: Siegerliſte vom Abturnen: 8 2 1. Stufe: 1. König K. 135 Punkte; 2. Endreß 184.; 3. Wühler 128.; 4. Kuntz 124% 175 5. N 124.; 6. Schwarz 120.; 7. Singer 116%.; 8. Kuchenbeißer 113%.; 9. Fend 110%.; 10. Maier Robert 108% P. 2. Stufe: 1. Biſchoff 146 Punkte; 2. Butz 128%.; 3. Nenninger 118.; 4. Dietz 108%.; 4. Petry 108% P. 3. Stufe: 1. Klein 134 Punkte; 2. Berger 122.; 2. Bauſt 122.;: 3. Hofmann 122.; 4. Autz 120.; ler 119%.; 6. Fuchs 119.; 7. Jungblut 118.; 8. Waldecker 117.; 9. Arnold 116%.; 10. Haberer 115%.; 10. Brendlin 115%.; 11. Engelhardt 115 P. 4. Stufe: 1. Nuſſer 112 Punkte; 2. Ertel 118.; 3. Daub 115.; 4. Holleczek 1117: 5. Bohrmann 109 P. Altersſtufe: 1. Holländer Karl 127* 2. Eckel 12032.; 3. Stein 125.; 4 Eſter L. 128.; 5. Ries iedler 119%.; 6. 1 119% Punkte; .; 8. Dr. Geißinger 116.; 9. Rinne Witt-Trollmann unenlſchieden Die auf dem Programm ſtehende Endausſcheidung um die Deutſche Halbſchwergewichtsmeiſterſchaft zwiſchen dem Kieler Witt und Heinrich Trollmann hatte am Samstag abend ein ausverkauftes Haus. Als nach Ab⸗ lauf der achten Runde die Begegnung vom Kampfgericht uncatſchieden gewertet wurde, proteſtierte das obfektive Publlkum mit Recht gegen die Fehlentſchetdung, die Troll⸗ mann um einen klar verdienten Sieg brachte. Er mußte zwar gleich zu Beginn nach einem ſchweren Treffer bis neun zu Bodo, beherrſchte dann aber ſeinen Gegner bis zur vorletzten Runde durch ſein bedeutend beſſeres tech⸗ niſches Können und erteilte Witt geradezu eine Box⸗ lektion. Sein Punktvorſprung war ſo beträchtlich, daß auch die Schlußattacke Witts ſeinon Sieg nicht gefährden könnte Sabottke ſiegte ſchnell. Bereits nach dem erſten Schlagwechſel gab ſein Gegner Sbich⸗Hagen wegen Bruch des rechten Mittelhandknochens auf. Unentſchieden trennten ſich Klockmaan⸗Hamburg und Kreimes⸗ Mannheim im Halbſchwergewicht und Nielſen⸗Hamburg von Kolzhorn⸗Hamburg im Schwergerwicht. Sieges-Weltrekord auf der Traberbahn Charlie Mills nach ſeinem 200. Siege, den er an ſeinem 44. Geburtstag in ſeiner Heimatſtast Hamburg heraus ſuhr. Horſt⸗Emſcher(27. November) 1. Glückauf⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 1200 4. Meter: 1. Frau E. Volgts Rheinlandmädel(J. Stangl); 2. Paulchen; 3. Komödiantin Ferner: Droſtei, Liebgard, Hatz, Argus, Skapaflow, Garankte, Stilet. Toto: 29:10; Platz: 19, 20, 28:10. 2. Bilbao⸗Hürdenrennen. Ausgleich 3. Für Dreijährige. 1200. 2800 Meter: 1. H. u. J. Nepicks Nerv; 2. Grafs könig; 3. Fahrewohl. Ferner: Arleechino, Agills, Birgit, Baſthirſch. Haudegen, Meerkönig, Traumulus. Toto: 47110; Platz: 14, 15, 34:10. 5 3. Stormy⸗Oceau⸗Jagdreunnen. 1200. 8700 Meter: 1 A. Stahls Aria(H. Weber); 2. Bandola; 3. Fino, Ferner: Maharadſcha, Paſtete, Ortwin, Harniſch. Toto: 9510 Platz: 19, 16, 13:10. 4. Balrath⸗Jagdrennen. 1200. 3000 Meter: 1. W. Deſchners Pralinee(W. Kuſſerow); 2. Simulant; 8. Corax; 4. Ehurfürſt. Ferner: Flügelmann, Feuerroſe, Marionette, Numantia, Raugräfin, Wanderin, Alttier, Mauerzinne. Toto: 99:10; Platz: 16, 15, 20, 13:10. a 5. Blumeumädchen⸗Fagdrennen. Ausgleich 2. 2000&. 3700 Meter: 1. B. Frericks Saufeder(H. Hänſcheld); 2. Leitſtern; 3. Franziskus; 4. Pechvogel. Ferner: Vorn Flip, Roſenrot, Segur, Mormone, Charakter, Klingen⸗ ſchmled, Brotverdlener, Chevalier, Bodenbalz, Haarflocke. Toto: 76:10; Platz: 11, 21, 16, 21710. 8. Flittergold⸗Hürdenrennen. Ausgleich 2. 2000 I, 8000 Meter: 1. H. Rinſſens Peloria(H. Starneckel); 2. Hun⸗ ding; 3. Utamaro. rner: Landesfreund, Wallla, Sifaro, a Heuernte, Regent. Toto: 110:10 Platz: 2, Doppelwette: 4. uns 8. Rennen: 549:10. Strausberg(26. November) 1. Seydlitz⸗Jagdrennen. Offizierretten. 1200/ 4600 Meter: 1. Et. v. Madeyſtis Inſtructor und Frhr. v. Stern felös Ardoritin(Oehme); 3. Kamerad. Toto: 32, Platz: 10, 28, 14. Ferner: Rößling, Sergeant, Ataraxia.. 2. Graf Ferry⸗Jagdrennen. 1500 /. 3500 Meter: 1. Heinz Stahls Simplars(Wolff); 2. Wigbert; 3 Ephen 2 Toto: 22; Platz: 14, 21. Ferner: Khedive, Liliput. 3. Aurelius⸗ZJagdrennen. Ausgleich 3. 1500. 8800 Meter: 1. H. v. Herders Ilſha(Ahr), 2. Fafner; 3. Rote Nelkz. Toto: 20 Platz: franke, Oriolus. 4. N Meter: 1. 8. Puma. Toto: 20, 85. Ferner: Dolphin, Oſt⸗ Collie(Eder); 2. Hebe; 3. Prinz Lorenzo. 1 5 4 1 Frag Papa. 15 Fockenbach⸗Jagdrennen. Ausgleich 3 00 Meter: 1. J. Hechingers Wilolocke; 3 Geli denes Tor totes Rennen. Toto: 72107 Platz Ferner: Auch einer Comteſſe Flola, Fahrt, leich 2. er(Murphy; Meter: 1. 2 Kaufmanns Pri 7. Kairos⸗Hürbenreunen. 8. Achmed. Toto: 26; Platz: 15, 18. Ramſes. 5 8. 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Klauß Technische Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende 22 Uhr Personen: Der Graf von Luna Christian Könker Leonore Margarethe Bäumer Aucena, eine Zigeunerin Irene Ziegler Manrico Heinrich Kuppinger Ferrando Albert Weig Ines Gertrud Jenne Ruiz Fritz Bartling Ein alter Zigeuner Adolf Eifelberger Ein Bote Hans Karasek Neues Theater im Rosengarten Montag. den 28. November 13932 Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne Abt. 115, 21-35, 50 80, 171 192. 201220 350— 855, 420 480 und Gruppe S: Wetter veränder lien Komödie in 3 Akten von Eugen Gürster Inszenierung: Richard Dornseiff Anfang 20.00 Uhr Ende 22.18 Uhr Personen: Puche Direktoren des Hans Finohr Fompanelle J Floratheaters Raoul Alster Amedée claparède, ein junger Dichter Frits Schmiedel Oberst Lulipan, sein Onkel Karl Marx NvonneBellair, Schauspielerin Iide Overhoff Ratſiot, Bankier Will, Birgel Leman, Schauspieler Ernst Langheinz Finechon, artistisch. Sekretär Hans Simshäuser Meunier, Korrespondent am „Libre Gaulois“ Auvernois, Korrespondent der„Libre Pensée“ Melot, Inspizient Bum Krüger Georg Köhler Joseph Offenbach Apollo Nur noch 3 Tage abendlich 8½ Unt To Rhama und das groge Programm! Der neueste Ufa- Exfolg! Nx NsU N der eig damon unter dem Titel „RaUSCHOGHF T bisher verboten, fetzt v. d. Zen- sur frelgege en, mlt Gerda Mautus Trude v. Molo UFA-TONWOOfiE. mit Aufnahmen von der Bicker elbweldung D HNFEN SC, AU moleh E82 Wochentags bis 5. 0 Oh alſe Saal- und Rangplätze nur 80 Pig. EIL Nur noch heute und morgen [der große Tonfilmerfelg: P. Heltemann /H. junxermann Die lustigste Tonfflm-Operette des dahres! Dazu: aud in Ahe kuss Feba-Tbnwoch? Harry Liedtge und ſblebe in Unifom . kn Bos/ Fg Kampers Eine Ton- Groteske .00,.00,.00, 6 30 Uhr kinzig in seiner Alt fliosenhatt in sein. Ausmaß ist der Film DWolken- stürmer Ein Groß- Tonfilm wie ihn Menschen- augen vorher nie- mals sahen. Ganz in deutscher ö Sprache! . 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