. ie ee eee e 5 * . Neue Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 00 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. tannheimer Jeitun Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 P„ Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 29. November 193² 143. Jahrgang— Nr. 556 Gewerkſ haftsführer bei Schleicher Der Reichswehrminiſter verhandelte geſtern mit Vertretern der christlichen und freien Gewerkſchaften über einen Burgfrieden Neue franzöſiſche Ausflüchte Herriot fordert von Deutſchland neue Verpflichtungen in der Abrüſtungsfrage Anterreoͤung mit Straſſer Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Nov. Den ganzen Montag über iſt verhandelt worden: Schleicher hat Beſprechungen abgehalten, ebenſo Papen und auch Staatsſekretär Meißner. Die Son⸗ dierungen haben ſich auf alle Parteien, mit Ausnahme der Kommuniſten, erſtreckt. Darüber hinaus wurde auch mit den Gewerkſchaften der verſchiedenen Richtungen und leiten⸗ den Perſönlichkeiten der Arbeiter⸗ gruppen Fühlung genommen. An der politiſchen Börſe ſtiegen und fielen abwechſelnd die Kurſe der beiden Kanzlerkandidaten. Bald gab man Schleicher, bald Papen die größeren Chancen. Der Reichspräſi⸗ dent hat ſich bisher weder für den einen noch für den anderen entſchieden. Das wird erſt geſchehen, wenn das Ergebnis aller noch ſchwebenden Erhebungen einwandfrei vorliegt. Schleichers Ziel iſt es, für den Fall, daß er ſelbſt als Reichskanzler in Betracht kommt, durch Vereinbarung mit den Parteien eine Art Burgfrieden bis zum Frühjahr zu erreichen, einen Waffenſtillſtand alſo, der es der Re⸗ gierung ermöglichen würde, praktiſche Arbeit zu leiſten, ohne befürchten zu müſſen, durch ein Miß⸗ trauensvotum des Reichstages geſtürzt zu werden. Es iſt klar, daß bei ſolcher Uebergangslöſung Schlei⸗ cher ein weſentlich anderes Programm durchzuführen hätte, als von Papen es ſich geſetzt hat, mit anderen Worten: Ein Kabinett Schleicher müßte ſich im großen und ganzen auf die Bekämpfung der Arbeits⸗ loſigkeit und die Weiterführung der Außen⸗ politik beſchränken und würde nicht ſo ſehr eine Regierung der nationalen, als der „ſozialen“ Konzentration ſein. Daß die Nationalſozialiſten— und auf ſie kommt es ja doch am Ende an— Herrn von Schleicher ein parlamentariſches Moratorium bewil⸗ ligen werden, iſt ſchwerlich anzunehmen. Aus nationalſozialiſtiſcher Quelle iſt bekannt geworden, daß Hitler in dem Zwiegeſpräch, das er in der ver⸗ floſſenen Woche mit Schleicher hatte, auf deſſen Frage, ob er gegebenenfalls ein von Schleicher geführtes Kabinett tolerieren würde, erwidert hat:„Es würde mir ſehr leid tun, aber ich müßte auch Sie bekämpfen.“ Damit iſt eigentlich ſchon die Antwort vorweggenom⸗ men; es gehört eine tüchtige Portion Optimismus dazu, die Ausſichten der Beſprechungen, die Schlei⸗ cher heute mit Straſſer und Frick haben ſoll, als „nicht ſchlecht“ zu bezeichnen. Der„Angriff“ regi⸗ ſtriert denn auch lediglich die Tatſache, daß neuer⸗ dings verſucht werde, den Reichswehrminiſter für die undankbare Aufgabe der Uebernahme des Kanzler⸗ amtes zu gewinnen und fügt hinzu:„Eine ſolche Lö⸗ ſung würde zweifellos Wehrmacht mit ſich bringen und die bisherige ver⸗ dienſtvolle Arbeit des Generals in Frage ſtellen“. Aehnlich, eher noch etwas ſchärfer, hat ſich der„Völ⸗ kiſche Beobachter“ geäußert. Man hat den Ein⸗ druck, daß Schleicher die Nationalſozialiſten nur durch ſehr weitgehende präziſe Zugeſtänd⸗ niſſe für die allernächſte Zukunft zu einer kurzen Schonzeit beſtimmen könnte. Aber wird Herr Schlei⸗ cher, wird insbeſondere der Reichspräſident dazu be⸗ reit ſein? Sollten Schleichers Bemühungen ergeb⸗ nislos verlaufen, dann bleibt— das iſt die Auffaſſung im Präſidentenhaus— als letzter Ausweg nur noch ein Kampf⸗ kabinett Papen übrig, das zu einer neuen Reichstagsauflöſung und damit zwangsläufig zu den ſchwerſten Konflikten führen müßte. Hier und da wird ſogar wieder ein⸗ mal die Gefahr einer Präſidentenkriſe an die Wand gemalt. Die„Voſſiſche Zeitung“ verzeichnet ein Gerücht, das an der Berliner Börſe kolportiert wurde. Darnach ſoll Hindenburg in Beſprechungen mit dem Zentrumsführer Kaas Rücktrittsabſichten habe durchblicken laſſen. Die„Germania“ be⸗ merkt zwiſchen Hangen und Bangen:„Zwiſchen der Alternative Verſtändigungskabinett Schleicher oder Kampfkabinett Papen liegen ſchließlich noch andere Möglichkeiten vor, die bei einem Verzicht auf das frühere Syſtem und ſeine Methoden wenigſtens den Vorzug hätten, die außerordentlich geſpannten poli⸗ tiſchen Verhältuiſſe unſeres Landes nicht überflüſſi⸗ gerweiſe noch weiter verſchärfen““ Der Rede Sinn iſt dunkel: Wird das Zentrum nun ein Kabinett Schleicher unterſtützen oder nicht? g Da ſo oder ſo auch die Frage der Neu⸗ beſetzung der einzelnen Reſſorts noch er⸗ hebliche Schwierigkeiten bereitet, wird die Entſcheidung erſt für morgen erwartet. Der Reichspräſident beabſichtigt nach Abſchluß der Beſprechungen die Herren Schleicher und Papen wieder gemeinſam mit dem Staatsſekretär Meißner zu empfangen und in dieſer Ausſprache wird ſich er⸗ geben, wen Hindenburg zum Kanzler deſignieren wird. Die Verhandlungen, die Herr von Schleicher Völkerbundes. ſchwere Gefahren für die Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 29. Nov. Im franzöſiſchen Außenminiſterium herrſcht die Auffaſſung, daß die Veranſtaltung einer„unverbind⸗ lichen“ Fünfer beſprechung über die Ab⸗ rüſtungsfrage für Frankreich gefährlich werden könnte. Mit den Erklärungen, die der amerikaniſche Botſchafter Norman Davis in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Vermittler abgegeben hat, zeigt man ſich nicht zufrieden. Davis legte dem franzsſiſchen Miniſterpräſidenten eine mit Sir John Simon ent⸗ worfene Aufzeichnung vor, die das Programm der Fünferbeſprechung ſkizzierte. Es ſollen folgende Punkte erörtert werden: 1. die deutſche Forderung, bei den künftigen Arbeiten der Abrüſtungskonferenz dem Grundſatz der Gleich berechtigung Deutſchlands praktiſche Geltung zu verſchaffen, 2. die franzöſiſche Forderung entſprechend dem Konſtruktivplan, die Sicherheits faktoren und die Sanktionsmaßnahmen gegen einen Angreifer mit dem deutſchen Anſpruch zu verknüpfen, 3. die Prüfung der militäriſchen und maritimen Vorſchläge des engliſchen und franzö⸗ ſiſchen Planes und die Unterſuchung der fran⸗ zöſiſchen Vorſchläge über die Internationaliſierung der Luftfahrt und Bildung einer Streitmacht des Dazu gehören auch die engliſch⸗ amerikaniſch⸗franzöſiſch⸗italieniſchen Flottenverhand⸗ lungen. Irgendeine Verſtändigung zwiſchen Herriot und Davis konnte noch nicht erzielt werden. Doch kann die Tatſache, daß Herriot plötzlich eine„diplomatiſche Wendung“ herbeigeführt hat, um der Fünferbeſpre⸗ chung einen anderen Kurs zu geben, nicht mehr be⸗ ſtritten werden. Der franzöſiſche Miniſterpräſident forderte Norman Davis gegenüber, Deutſchland müſſe gleich zu Beginn der Fünferbeſprechung die „feierliche Erklärung“ abgeben, jeder Auf⸗ rüſtung abgeneigt zu ſein. Mit anderen Worten: Es ſoll von deutſcher Seite eine Bindung eingegangen werden, während Frankreich für ſich die„Unverbindlichkeit“ beanſprucht. Dazu kommt, daß Herriot eine Verbindung des Schuldenproblems mit der Ab⸗ rüſtungs debatte herbeizuführen ſucht. Im franzöſiſchen Außenminiſterium wird mitgeteilt, daß der Miniſterpräſident infolge der im Einvernehmen mit London zu führenden Schuldenverhandlungen und innerpolitiſchen Angelegenheiten dringenden Arbeiten— darunter eine Kammerdebatte über die Rentenkonvertierung— das Datum ſeiner Genfer Reiſe noch nicht angeben könne. In den Abendſtunden des Montags fand eine Zuſammenkunft zwiſchen Kriegsminiſter Paul⸗ Boncour und Davis ſtatt. Vorausſichtlich wer⸗ den ſich der Miniſterpräſident, der Kriegsminiſter und Davis im Laufe des Dienstag noch einmal treffen, ehe Davis ſeine Rückreiſe nach Genf an⸗ tritt. Der amerikaniſche Delegierte hat den bei⸗ den franzöſiſchen Staatsmännern geſtern vorgeſchlagen, dieſe Beſprechungen zu er⸗ öffnen, ohne daß von einer Seite beſtimmte Borbedingungen geſtellt werden. Jedes Land ſollte vorbehaltlos an die Behandlung eines vorher genau feſtgelegten Pro⸗ gramms herangehen. Frankreich dürfe alſo nicht die Vorbedingung der Sicherheit erheben, noch ſollte Deutſchland ſeine Gleichberechtigungsforderung ſtellen. Der nächſte Schritt für den Zuſammentritt der Fünfmächtekon⸗ ferenz beſteht nach franzöſiſcher Auffaſſung in der Entſcheidung des deutſchen Außen⸗ miniſters von Neurath, deſſen Antwort hier erwartet wird. geſtern führte und heute noch zu führen beabſichtigt, haben einen Zweck: Man wollte von den Gewerk⸗ ſchaften eine Zuſage erlangen und will heute das gleiche bei den Nationalſozialiſten verſuchen, daß ſie kommuniſtiſchen Generalſtreikparolen ſich auf keinen Fall anſchließen werden. Bei den chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften ſcheint Schleicher ſeine Abſicht durch⸗ geſetzt zu haben, zum Teil auch bei den freien, ſo⸗ zialdemokratiſcher Obſervanz. General von Schleicher hat am Montag mit dem Führer der Sozialdemokratie Dr. Breit⸗ ſcheid, dem Führer der freien Gewerkſchaf⸗ ten Leipart und dem Vertreter der chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften Otte verhandelt. Das Ergebnis der Unterredung wird man vielleicht dahin präziſieren können, daß in der taktiſchen Hal⸗ tung der Sozialdemokratie keine Aenderung ein⸗ treten wird. Sie wird nach wie vor in der Oeffent⸗ lichkeit das„Kabinett der Barone und der Reaktion“ aufs ſchärfſte bekämpfen. So ſchreibt der„Vorwärts“ zu der Unterhaltung Schleicher⸗Breitſcheid: „Die politiſche und ſoziale Reaktion hat in ihrem Klaſſenkampf von oben wichtige Poſitionen gewon⸗ nen, ſie hat das mit Methoden getan, deren rechtliche Unzuläſſigkeit feſtſteht. Wäre es den Machthabern von heute ernſt mit ihrer Abſicht, einen Waffenſtill⸗ ſtand mit der Arbeiterklaſſe und ihrer politiſchen Vertretung herbeizuführen, ſo müßten ſie zunächſt jene Poſitionen räumen und das begangene Unrecht wieder gutmachen. Wollen ſie das nicht tun, ſo iſt jeder Geöͤanke an eine auch nur vorübergehende Einſtellung des Kampfes widerſinnig.“ Die Sozialdemokratie wird aber die Gewerk⸗ ſchaften unterſtützen, wenn dieſe genötigt werden ſollten, kommuniſtiſchen Plänen nach Teilſtreiks oder Geſamtausſtänden ſich ent⸗ gegenzuſtemmen. Die Gewerkſchaften erwarten dafür, daß zum min⸗ deſten jener Teil der letzten Notverordnung über die Senkung der Tarife bei Neueinſtel⸗ lungen beſeitigt wird. Wir haben den Ein⸗ druck, daß die Regierung dieſem Verlangen nach⸗ zukommen bereit iſt, das umſomehr, als ſie ſelbſt ja angekündigt hatte, dieſe Beſtimmung ſei nur als Uebergangslöſung gedacht. Hugenbergs Widerſtand gegen Schleicher In dem nämlichen Rahmen werden die Erörte⸗ rungen ſich bewegen, die Schleicher heute mit ein⸗ zelnen nattonalſozialiſtiſchen Führern aufnehmen wird. Gregor Straſſer wird heute nach Berlin kommen, unter Umſtänden auch der Reichstagspräſi⸗ dent Göring. Nebenher werden weitere Beſpre⸗ chungen mit den kleineren Parteien der Mitte laufen. Heute abend wird nach den vorläufigen Dispoſitionen, der„Kronrat“ ſich wieder ver⸗ ſammeln. Man vermutet, daß dann die definitive Entſcheidung wird fallen können. Für morgen vormittag wäre alſo mit der Betrauung des neuen Kanzlers und der Beſtätigung der von ihm vor⸗ zulegenden Miniſterliſte durch den Reichspräſidenten zu rechnen. Eine Reichstagsauflöſung wird man auf jeden Fall zu vermeiden ſuchen. Dagegen iſt, wie wir hier in den letzten Tagen ſchon mehrfach angedeutet haben, mit großer Wahr⸗ ſcheinlichkeit anzunehmen, daß mit Hilfe des Ar⸗ tikels 48 eine Vertagung des Parlaments bis auf weiteres erzwungen wir d. In der Berliner Morgenpreſſe werden jetzt wieder die Ausſichten Schleichers höher als die Papens eingeſchätzt. Die„Daz.“ ſtellt nach dem Stand der Dinge von Montag abend feſt, daß die zeitweiſe bereits ſehr gering bewerteten Chancen für eine„Schleicher⸗Löſung“ wieder langſam im Steigen begriffen ſeien. Für Papens Wiederkehr wagen nicht einmal mehr die Deutſchnationalen ſich einzuſetzen. Dabei iſt unverkennbar, daß a Hugenberg, der geſtern eine längere Unterredung mit Papen hatte, dem Verſuch Schleichers Widerſtand entgegenſetzt. Die Deutſchnationalen, denen Schleicher wegen ſeiner ſozialen Ambitionen und ſeiner Hinneigung zu den Gewerkſchaften verdächtig iſt, ſollen für eine Unter⸗ ſtützung eines von ihm geführten Kabinetts ſehr be⸗ trächtliche Forderungen geſtellt haben. Hugenberg möchte ſich in ihm einen ähnlichen Einfluß ſichern, wie er ihn in der Regierung Papen ausgeübt hat. Ihm ſchwebt offenbar vor, die Rolle eines Finanzdiktators zu ſpielen. Sein Vorſchlag, ihm als„Kriſenminiſterium“ gleich vier Reſſorts, nämlich die der Wirtſchaft, Arbeit, Ernährung und Fi⸗ nanzen zu überantworten, iſt von Schleicher ernſtlich gar nicht erſt diskutiert worden, 5 1 · Miniſter⸗ Kombinationen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Nov. Die Perſonalveränderungen im neuen Kabinett ſcheinen bisher unerörtert zu ſein. Lediglich für den Reichsernäherungsminiſter von Braun ſoll der be⸗ kannte Landwirt von Knebel⸗Döberitz, der ein Anhänger des Getreidemonopols iſt, in Ausſicht genommen ſein. Ueber die Neubeſetzung der ſonſt in Frage kommenden Poſten ſchweben noch Verhand⸗ lungen. Die DAZ. nennt als Nachfolger des Reichs⸗ arbeitsminiſters Schäffer den Schlichter für Berlin, Brahn. Dem Präſidenten des Landgemeinde⸗ tages, Landrat a. D. Gereke, mit dem Schleicher eine Ausſprache hatte, iſt gleichfalls ein Sitz in dem neuen Kabinett zugedacht. Das Wehrminiſterium würde in einem Kabinett Schleicher vermutlich kom⸗ miſſariſch durch den Chef der Heeresleitung, Gene⸗ ral von Hammerſtein, verwaltet werden. Wenn General von Schleicher wirklich mit den Nationalſozialiſten irgend wie zu Rande käme mit dem Zentrum, der Volkspartei und den kleineren Gruppen, dürfte er in dieſem Falle dann keine Schwierigkeiten mehr haben— wären die deutſch⸗ nationalen Stimmen im Notfall für ihn entbehrlich. Wenn es überhaupt zu einem Waffenſtillſtand komme, meint der„Vorwärts“, werde er ohne die Deutſch⸗ nationalen abrollen. Möglich, daß ſie ſich ſchließlich einem Appell des Reichspräſidenten fügen würden. Vereinzelt wird angedeutet, daß die Nationalſozialiſten viellicht um den Preis einer Aufhebung des Reichskommiſſariats in Preu⸗ ßen mit gleichzeitiger Neuwahl eines Miniſterpräſi⸗ denten zu gewinnen ſeien. Das wird ſich wohl in der heutigen Beſprechung Schleichers mit Straſſer, an der auch Frick teilnehmen ſoll, herausſtellen. Die Unterredungen, die Staatsſekretär Meißner und Reichskanzler von Papen hatten, erfolgten in erſter Linie mit Perſönlichkeiten, die außerhalb des parlamentariſchen Getriebes ſtehen. Dadurch wird der Eindruck verſtärkt, daß die hauptſächlichſte Beden⸗ tung ſchon bei den Beſprechungen liegt, die der Heranziehung außerparlamentariſcher Volkskräfte zur Erneuerung der Regierung dienen. Schleicher und die Gewerkſchaften Telegraphiſche Meldung Berlin, 29. Nov. Der Reichswehrminiſter hatte bekanntlich geſtern mit dem Führer der Chriſtlichen Gewerkſchaften, Otte, eine lange Unterredung. Deshalb können folgende Ausführungen des„Deutſchen“, des Organs der Chriſtlichen Gewerkſchaften, Anſpruch auf beſondere Beachtung erheben. Das Blatt ſchreibt über Schleicher und ſeine Politik: 5 „Der Reichswehrminiſter hat ſich bislang kon⸗ ſequent geſträubt, das Amt des Kanzlers zu über⸗ nehmen. Wenn er jetzt dazu bereit iſt ſo iſt das ein Beweis dafür, daß er ein Kampf⸗Kabinett Papen für unerträglich hält. Man weiß, daß General von Schleicher von vornherein gegen einzelne Maßnahmen der Notverord⸗ nungen Papens war. So hatte er mit einigen anderen Mitgliedern des Kabinetts, Bedenken gegen die ſozialpolitiſche Ermächtigung in der entſcheiden⸗ den Notverordnung Papens und auch gegen die allgemeine Tariflohnſenkung. Es iſt weiter bekannt, daß Herr von Schleicher der Kontin⸗ gentspolitik wie auch vielen Sondermaßnah⸗ men zugunſten des Großgrundͤbeſitzes kritiſch gegen⸗ überſtand. Er wird inzwiſchen auch eingeſehen haben, daß die politiſche Experimentierei Papens höchſt unzeitgemäß iſt und in einer Sackgaſſe enden muß. Er iſt nicht für den Weg der Gewalt und des Verfaſſungsbruchs, wie ihn Hugenberg und die oſt⸗ elbiſchen Kreiſe wollen.... Er wird ſich vermut⸗ lich bereit erklären, die ſozialpolitiſche Ermächtigung aufzuheben, vielleicht die Einſtellungsprämie zu ſtreichen und die Tariflohnſenkungen zu revidieren. Weiter iſt anzunehmen, daß ein Kabinett Schleicher den Kurs des Landwirtſchaftsminiſters von Braun 5 nicht weiterſteuern würde, der in erſter Linie darauf hinausläuft, die Forderungen und Wünſche des Großgrundbeſitzes zu erfüllen. Die Verfaſſungs⸗ und Neichs reformpläne der Herren von Papen und von Gayl dürften dem Reichswehrminiſter nicht als dringlich und nicht als die Aufgabe dieſes Winters erſcheinen.“„ Die Veſprechungen in Preußen Meldung des Wolff⸗ Büros Berlin, 20. Nov. Wie wir zu den Beſprechungen über die Regie⸗ rungsbildung in Preußen zwiſchen Zentrum und Nationalſozialiſten noch erfahren, wurden die Erör⸗ 5 terungen zunächſt zwiſchen den nationalſozialiſtiſchen — 2. Seite/ Nummer 556 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 29. November 1932 Vandtagsabgeordneten Kube und Kerrl und den Zentrumsabgeordneten Lauſcher und Graß in loſer Form geführt. Geſtern fand eine Beſprechung zwi⸗ ſchen dem Abg. Lauſcher und Reichstagspräſident Göring ſtatt. Irgendwelche poſitiven Ergebniſſe dieſer erneuten Fühlungnahme dürften erſt zu er⸗ warten ſein, wenn die Lage im Reich Klärung ge⸗ funden hat. Hanſabund für Papen⸗Programm Meldung des Wolff⸗ Büros — Hamburg, 29. Nov. Auf einer Tagung des Präſidiums des Hanſa⸗ bundes ſprach Präſident Dr. Fiſcher vor mehreren hundert Hamburger Wirtſchaftlern und Vertretern des Senats. Dr. Fiſcher unterſtrich ſehr ſtark, daß die Münſterer Rede des Reichskanzlers von Papen ein hiſtoriſcher Augenblick geweſen ſei, weil zum erſten Male wieder eine Reichsregierung erkannt habe, daß es nicht ihre Aufgabe ſei, die Not lediglich zu verwalten, ſondern ſie zu meiſtern auf dem Wege der freien Entfaltung der unternehmeriſchen Kräfte. Man müſſe mit aller Entſchiedenheit fordern, daß die Grundſätze des Papenſchen Wirt⸗ ſchaftsprogramms auch die wirtſchaftspoli⸗ tiſchen Leitſätze der kommenden Reichsregie⸗ f rung würden. Wenn Reichswehrminiſter v. Schleicher in ſeiner bekannten Rundfunkrede betont habe, die Reichswehr wolle keine überkommenen Wirtſchafts⸗ formen ſchützen, ſo könne jeder Bürger nur wünſchen, daß ſich die Reichswehr nicht in wirt⸗ ſchaftspolitiſche Auseinanderſetzungen ein miſche. Der Redner betonte, daß zweifellos ein gewiſſer Aufſtieg in der Wirtſchaft zu bemerken ſei, daß nun aber alles auch darauf ankomme, daß die Wirtſchaft nicht mehr ſtändig von der Politik ge⸗ ſtört werde. Das Präſidium des Hanſabundes richtete dann an den Reichspräſidenten ein Tele⸗ gramm, in dem der Hanſabund die dringende Bitte ausſpricht, die deutſche Wirtſchaft durch Ver⸗ wirklichung des Wirtſchaftsprogramms Papens im Winter frei von allen handelspolitiſchen Störungen zu ſichern. Das deutſche Schickſal ſei davon abhängig, daß durch die Freimachung der produktiven Kräfte der Privatwirtſchaft die ſozialen und ſtgatspolitiſchen Notſtände neu überwunden würden. Der Etat für 1932 veröffentlicht Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Nov. Der Ctat für das Jahr 1932 iſt, wie wir hören, nunmehr im Druck erſchienen. Die Verhandlungen, die mit den einzelnen Reſſorts über den in der letz⸗ ten Notverordnung angekündigten Global⸗Ab⸗ ſtrich von 120 Millionen Mark noch geführt werden mußten, hatten die Veröffentlichung ſo lange hinausgezögert. Kebertritte zu den Deutſchnationalen Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 29. Nov. Die deutſchnationale Preſſeſtelle teilt nit: Die beiden Abgeordneten des Württembergiſchen Bauern⸗ und Weingärtnerbundes Frhr. v. Stauffenberg und Haag und der auf der Liſte des thüringiſchen Landbundes gewählte Abgeordnete Abicht ſind der deutſchnationalen Reichstagsfraktion beigetreten. Die Fraktion umfaßt alſo 53 Abgeordnete. Haftbefehl gegen Ludwig Renn Meldung des Wolff⸗Büros 3— Berlin, 29. Nov. Der Schriftſteller Ludwig Renn, der bei einer Durchſuchung der marxiſtiſchen Arbeitsſchule in der Schicklerſtraße ſeſtgenommen war, wurde dem Ver⸗ nehmungsrichter unter der Beſchuldigung vorgeführt, Umſturzpläne in Aufzeichnungen und Schriften verbreitet zu haben. Gegen ihn wurde Haft⸗ befehl wegen Vorbereitung zum Hoch⸗ verrat erlaſſen. Schulonerfront gegen Amerika Engſte Jühlungnahme zwiſchen England und Frankreich in der Schuldenfrage Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 29. Nov. Miniſterpräſident Herriot hat den ganzen Mon⸗ tagnachmittag der Prüfung der Schul denſrage gewidmet und zuſammen mit ſeinen engeren Mit⸗ arbeitern die Grundlage für die neue Note an Waſhington entworfen. In der Umgebung der Regierung heißt es, daß in dieſer neuen Note die fran⸗ zöſiſchen Geſichtspunkte, die zu Gunſten einer neuen Prüfung des Problems und der Verlängerung bes Moratoriums ſprechen, noch einmal wiederholt wer⸗ den. Die Note wird jedoch keine ausdrückliche Anerkennung oder Ver⸗ weigerung der am 15. Dezember fälligen Zahlung enthalten. Das Schriftſtück wird vor ſeiner Abſen⸗ dung natürlich von einem Kabinettsrat geprüft und genehmigt werden. Da dieſe Konferenzen nach ſiche⸗ ren Informationen ſchon am Mittwoch und Donners⸗ tag ſtattfinden werden, rechnet man in Pariſer diplo⸗ matiſchen Kreiſen damit, daß Herriot am Donnerstag abend oder Freitag in der Lage ſein könnte, die Reiſe nach Genf anzutreten. Stark diskutiert wird ein Vorſchlag des Senators Berenger, der bekanntlich ſeinerzeit zuſammen mit dem ameri⸗ kaniſchen Staatsſekretär Mellon das franzöſiſch⸗ amerikaniſche Schuldenabkommen im Jahre 1926 geſchloſſen hat. Berenger tritt für eine rein for⸗ melle Zahlung ein, die dadurch erfolgen könnte, daß auf ein Spezialkonto der Bank von Frankreich ein entſprechendes Depot der franzöſi⸗ ſchen Regierung eingezahlt werden könnte. Der bri⸗ tiſche Botſchafter mit dem ſich Herriot geſtern aus⸗ führlich über das Schuldenproblem unterhielt, hat perſönlich dieſe neue Methode einer theoretiſchen Bezahlung der Schulden gutgeheißen. Lord Tyrell will die Zuſtimmung der bri⸗ tiſchen Regierung für dieſes Kompromiß gewinnen. 5 Er iſt noch im Laufe des Nachmittags nach London abgereiſt. Aus der geſtrigen ausführlichen Unter⸗ redung Herriots mit Lord Tyrell geht klar hervor, daß eine ſehr enge Fühlungnahme zwi⸗ ſchen den beiden Regierungen beſteht. Nach franzöſiſcher Auffaſſung iſt dies verſtändlich, da für die Schuldnerregierungen gemeinſame Geſichtspunkte vorliegen. Franzöſiſche Sachverſtändige erklären, daß ſchon allein vom techniſchen Standpunkt aus die Uebertragung europäiſcher Deviſen an die Vereinig⸗ ten Staaten nicht ohne die vorherige Einigung zwi⸗ ſchen den Schatzämtern und Emiſſionsinſtituten mög⸗ lich ſei, falls man nicht ſchwere Schädigungen für die europäiſchen Währungen heraufbeſchwören wollte. Für die franzöſiſch⸗britiſchen finanziellen Beziehun⸗ gen iſt die Entſcheidung Großbritanniens hinſichtlich der Bezahlung der amerikaniſchen Schulden natur⸗ gemäß beſonders bedeutungsvoll, da davon das Schickſal der franzöſiſchen Schulden an England ab⸗ hängt, die bekanntlich durch das Caillaux⸗Churchill⸗ Abkommen geregelt ſind. Es iſt bezeichnend, daß be⸗ kannte franzöſiſche Leitartikler heute von neuem mit Nachdruck den Standpunkt vertreten, daß die Er⸗ gebniſſe der Lauſanner Konferenz automatiſch in Frage geſtellt würden, falls in der amerikaniſchen Schuldenfrage eine Einigung nicht zuſtandekäme. 5 Englands Appell an ASA Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 29. Nov. Das engliſche Kabinett hat geſtern den ganzen Tag in ernſten Beratungen über den nächſten Schritt in der Kriegsſchuldenfrage verbracht. Schon am frühen Morgen erſchien Montague Norman, der Gouverneur der Bank von England, beim Finanz⸗ miniſter Chamberlain, um die Auffaſſung der Zentralbank zu vertreten. Angeblich iſt Norman der Anſicht, daß England bezahlen müſſe, wenn Amerika auf der Forderung beſtehe. Die am 15. Dezember fällige Schuldenrate von 95,5 Millionen Dollar be⸗ ſteht aus zwei Teilen. 30 Millionen Dollar ſtellen Kapitaltilgung dar und können nach dem engliſch⸗ amerikaniſſchen Vertrag auf zwei Jahre aufgeſchoben werden. Die engliſche Regierung hat zwar die dafür vorgeſehene Kündigungsfriſt von drei Monaten wegen der amerikaniſchen Präſidentenwahl nicht ein⸗ gehalten. Doch ſteht es dem amerikaniſchen Schatz⸗ amt frei, dieſe Fotmalität zu übergehen. Es wird jetzt vielfach angenommen, daß dieſe 30 Millionen Dollar keinesfalls gezahlt wer⸗ den, ſo daß ſich die unmittelbare Zahlung auf 65,5 Mill. Dollar reduziert, was nach dem heutigen Pfundkurs immer noch rund 20 Millionen Pfund ausmacht. Der Miniſterpräſident Macdonald ſtand geſtern in ſtändiger Verbindung mit den anderen Miniſtern ſo⸗ wie mit Beamten und Ratgebern aus den verſchie⸗ denſten Lagern. Gegen Abend fand im Parlaments⸗ gebäude eine Kabinettsſitzung ſtatt, die zwei Stun⸗ den dauerte. Unmittelbar darauf begab ſich der Schatzkanzler Chamberlain zum Buckingham⸗Palaſt, wo er eine längere Audienz beim König hatte. Alle dieſe Vorgänge gelten zunächſt nur der Ab⸗ faſſung der nächſten engliſchen Note an Amerika, die einen dringenden Appell an das amerikani⸗ ſche Volk darſtellen ſoll, im Jutereſſe einer weltwirtſchaftlichen Erholung auf die Bezahlung der nächſten Kriegsſchuldenrate zeitweilig zu verzichten. Die Note wird ſich jedoch entgegen der urſprünglichen Abſicht nicht nur mit der Erklärung des Moratoriums, d. h. mit dem Aufſchub der Dezemberrate beſchäftigen. Es beſteht Grund zu der Annahme, daß die Regierung in der Note die Grundlagen einer umfaſſenden Schulden⸗ regelungspolitik niederzulegen beabſichtigt. Nicht ohne Grund er⸗ klären die„Times“:„Die neue Note wird eines der bedeutungsvollſten amtlichen Dokumente ſein, die England ſeit dem Kriege hinausgeſandt hat“. Die Regierung iſt naturgemäß darauf bedacht, den Eindruck zu vermeiden, daß eine gemeinſame euro⸗ päiſche Schuldnerfront gegen Amerika in der Bil⸗ dung begriffen ſei. Auf Grund des Gentlemen⸗ Abkommens von Lauſaune iſt aber England ver⸗ pflichtee, mit Frankreich und Italien in der Kriegsſchuldenfrage ſtändig Füh⸗ lung zu halten. Die Uebereinſtimmung darüber, daß England bezahlen werde, wenn Amerika es verlangt, iſt be⸗ deutend gewachſen. Gleichzeitig hat der Gedanke, daß wenigſtens ein Teil der Rate in Goldbarren über⸗ wieſen werden ſoll, an Boden gewonnen. Starkes Aufſehen hat in dieſem Zuſammenhang die Tatſache erregt, daß geſtern Verſicherungen für die Verſchif⸗ fung von Gold äm Wert von 3 Mill. Pfund Sterling nach Amerika abgeſchloſſen worden ſind. Wenn bei⸗ ſpielsweiſe etwa 10 Mill. Pfund der Kriegsſchulden⸗ rate in Gold bezahlt werden, ſo würden doch die Goldreſerven der Bank von England mit rund 130 Mill. Pfund immer noch reichlich 9 Mill. Pfund höher ſein als zu Beginn des Krieges. + 2 2 Die Deutſchnationalen fordern 2 4 4 Vertagung der Kirchenverträge Meldung des Wolff⸗Büros — Karlsruhe, 29. Nov. Die deutſchnationale Gruppe im Landtag beantragt, die Beratung und Beſchlußfaſſung über den Entwurf eines Geſetzes zu dem Vertrag(Kon⸗ kordat) des Freiſtaates Baden mit dem Heiligen Stuhle und den Entwurf eines Geſetzes zu dem Vertrag des Freiſtaates Baden mit der Vereinigten Evangeliſch⸗Proteſtantiſchen Landeskirche Badens von der Tagesordnung für die Sitzung des Badi⸗ ſchen Landtags am 30. November d. J. abzu⸗ ſetzen. In der Begründung heißt es: Die zahlreichen Wahlen des laufenden Jahres haben einwandfrei gezeigt, daß die Zuſammenſetzung der ba⸗ diſchen Regierung, welche die obigen Geſetz⸗ entwürfe vorbereitet hat und die Zuſammenſetzung des Badiſchen Landtags, der über ſie entſcheiden ſoll, nicht mehr dem Volkswillen ent⸗ ſpricht. Infolgedeſſen iſt es ungerechtfertigt, dieſem Landtag in ſeiner letzten Sitzungsperiode noch Geſetzesvorlagen von ſo weittragender Bedeu⸗ tung vorzulegen. Kommuniſtiſche Demonſtratlonen Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 29. Nov. In verſchiedenen Stadtteilen Berlins wurden in den Abendſtunden des Montag von unbekannten Tätern, vermutlich Kommuniſten, insgeſamt elf Schaufenſter von Scherl⸗ und Ullſtein⸗ Filialen durch Steinwürfe zertrümmert. Die Steine waren in Packpapier gewickelt, das die Auf⸗ ſchrift trug:„Nieder mit dem Verbot der„Roten Fahne“! Heraus zum Maſſenſtreik!“ Mit einbrechender Dunkelheit verſuchten ebenfalls in verſchiedenen Stadtteilen die Kommuniſten, De⸗ monſtrationszüge zu bilden. Die Polizei ſchritt überall ein und nahm einige Verhaftungen vor. Acht Todesopfer eines Orkans Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 29. Nov. In dem orkanartigen Sturm, der ſeit zwei Tagen in ganz England herrſcht, ſind 8 Perſonen ums Leben gekommen. In Yarmouth wurden zwei junge Leute, die nachts im Automobil am Hafen ent⸗ lang fuhren, durch eine plötzliche B6 vom Kai ins Waſſer geſchleudert. Ehe ſie aus dem Wagen heraus⸗ kamen, ſank das Auto und die beiden Inſaſſen er⸗ tranken. Zwei andere junge Leute fuhren von der Inſel Wight in einem Segelboot zum Feſtland. Das Boot wurde geſtern treibend gefunden, während von den Inſaſſen jede Spur fehlt. Auch ſonſt hat der Sturm enormen Schaden angerichtet. 5 Letzte Meldungen Schwerer Verkehrsunfall in Breslau Breslau, 29. Nov. In der Siedlung Pflsnitz geriet ein Radfahrer, der verkehrswidrig fuhr, in die Fahrbahn eines Städtiſchen Autobuſſes. Der Lenker des Autobuſſes riß das Steuer ſo ſcharf herum, daß der Wagen gegen einen Chauſſeebaum fuhr. Trotzdem wurde der Radfahrer überfahren und getötet. Außerdem wurden nahezu alle In⸗ ſaſſen des Autobuſſes verletzt. Elf von ihnen muß⸗ ten ins Krankenhaus gebracht werden.. Neuer Hungermarſch auf Waſhiugton — Waſhington, 29. Nov. Von verſchiedenen Orten der Vereinigten Staaten aus haben ſich mehrere tau⸗ ſend Vertreter von Arbeitsloſen, Kriegsteilnehmern und Farmern nach Washington in Bewegung geſetzt, um dort dem Kongreß ihre Forderungen, darunter Stundung ihrer Schulden, zu unterbreiten. Erleuchtete Fenſter Von Hans Arno Auf einer Wanderung kam ich vom Gebirge herab in die kleine Stadt. Im Nachtdunkel lag ſie da. Mittelalter, mondlichtbeſchienen, Faſſaden, Gäßchen und Ecken. Alles war Märchen, Vergangenheit, die Häuſer, die Gärten, die Bäume, der Mond, der Sternhimmel. Ich traf ſogar einen Nachtwächter mit ſeinem Hund. f Bald kamen wir ins Geſpräch. Er zog an ſeiner Pfeife:„Man hat auch ſeine Intereſſen! Glauben Sie nicht, daß unſereinem das Leben langweilig iſt! Ich hab' meine gute Unterhaltung.“ a Er deutete mit der Hand auf die Häuſer ringsum, deren Fenſter noch verſchiedentlich erleuchtet waren. „Sehen Sie ſich mal die Fenſter an!— Am Tage ſind ſie ſtumm, verſchwiegen und verraten nichts. Aber jetzt, da erzählt mir jedes von ihnen ſeine beſondere Geſchichte. Zu jeder Stunde wiſſen ſie etwas ganz anderes zu berichten.“ Er zeigte auf ein Fenſter hin im erſten Stock eines ſchönen Barockerkers.„Dort brennt ſeit zwei Wochen das Licht die ganze Nacht. Der kleine Gottfried iſt kkrxank und die Mutter wacht bei ihm.— Und da drüben, da wohnt der Arzt. Da wird oft noch in ſpäter Stunde das Fenſter wieder hell.“ Er zeigte nach der anderen Seite.„Wenn das Fenſter dort hell iſt, dann weiß ich, daß da drüben eeiner über ſeinem Schreibkram ſitzt. Die Leute ſagen von ihm, er wäre ein Dichter.“ Er ging einige Schritte weiter.„Sehen Sie die vielen hellen Fenſter da vorn! Die ſind nur heute um dieſe Zeit noch erleuchtet. Das ſind ſonſt ſolide Leute. Aber da iſt heute Hochzeit!— Was meinen Ste, was die Fenſter nicht alles zu ſagen wiſſen. Ernſte und heitere Dinge! Wird manchmal eins plötzlich dunkel, ſo weiß man ſchon, was für ein Licht da zu Ende gebrannt iſt.“ 5 Er blieb ſtehen.—„Ich könnte Ihnen noch viel erzählen, die ganze Nacht hindurch, von dem, was ſo die hellen Denſter berichten. Das wache Leben zur Nachtzeit hat gewöhnlich ſeinen ganz beſonderen Grund.“ 5 J r ging weiter. Das Dunkel ſog ihn ein. Einen —— ing hörte man noch ſeine Tritte.— Stille Häuſer, Gärten, Faſſaden, Gäßchen redeten zu] druck. Von ſeiten der bildenden Künſtlerſchaft wird mir von einſt und jetzt.— Erleuchtete Fenſter leuch⸗ teten das dem Himmel zu.— Und da kam ich an dem Kirchlein vorbei. Hier ein ſchwach erleuchtetes Fenſter: das ewige Licht! Zwiſchen all dem ja und nein dieſer Welt glühte hier ein ewiger Troſt. Und ich hörte, was mir der Nachtwind erzählte.— Wie lange hatte ich das nicht mehr getan. An der Handels⸗Hochſchule Mannheim haben die mündliche Doktor⸗Prüfung beſtanden: Diplom⸗ Kaufmann, Diplom⸗Handelslehrer und Handelsſchul⸗ Aſſeſſor Emil Becker⸗ Bender von Mannheim und Diplom⸗Kaufmann Wolfgang Wehe von Ber⸗ lin. Die Diſſertation von Becker⸗Bender behandelte „Die geſchichtliche Entwicklung der Deutſch⸗Nieder⸗ ländiſchen Verträge“; die Diſſertation von Wehe be⸗ handelte„Das Kapital⸗Zinsproblem in betriebs⸗ wirtſchaftlicher Darſtellung“. Die Promotion erfolgt beſtimmungsgemäß nach Drucklegung der Arbeiten. Lebende Künſtler und öffentliche Muſeen. In der ſeit einiger Zeit heftig umſtrittenen Frage des An⸗ und Verkaufs von Kunſtwerken lebender Künſt⸗ ler durch öffentliche Muſeen nimmt das neue Heft des Organs des Reichs verbandes bildender Künſtler Deutſchlands„Kunſt und Wirtſchaft“ jetzt Stellung. In erſter Linie wird dabei die Veräuße⸗ rung von erworbenen Werken noch zu Lebzeiten des Künſtlers oder während der Schutzfriſt abgelehnt, weil es unvermeidbar iſt, daß ein Galerieankauf den erwählten Künſtler vor anderen heraushebt, vor allem in den Augen des Publikums, deswegen muß es unzuläſſig ſein, ſein Anſehen durch das Abſtoßen des Werkes öffentlich herabzuſetzen und ihm auch wirtſchaftlich einen Schaden zuzufügen, der den Vor⸗ teil des erſten Ankaufes weit überſteigen kann. Ge⸗ heimzuhalten iſt ein Wiederverkauf nicht, und das Tun eines Galerieleiters hätte auch keinen Anſpruch auf Verborgenheit. Hat ein Direktor bei einem An⸗ kauf ſich geirrt und wird dies erkannt, ſo iſt weder er noch ſein Nachfolger berechtigt, dieſen Irrtum auf Koſten des Anſehens des Künſtlers wieder gut zu machen. Zu dieſer Zeit wird der Entwurf eines neuen Urheberrechts ⸗Geſetzes beraten. Der Entwurf ſieht eine feinere Unterſcheidung und 5 f ng für das Zu⸗ und Aberkennen der Werte, vor allem durch öffentliche Galerien, das höchſte Verant⸗ wortungsgefühl gefordert. Theater und Muſik Erſtaufführung des neuentdeckten Requiems von Jyſeph Haydn. In dem dieſen Mittwoch, den 30. November, in der Chriſtuskirche ſtattfin⸗ denden Wohltätigkeits konzert kommt als Haydn⸗Feier deſſen neuentdecktes Requiem c moll für Chor, Solt, Orcheſter, und Orgel zur erſten Mannheimer Aufführung. Das Werk kommt nach der in Burghauſen aufgefundenen Faſ⸗ ſung zur Wiedergabe; es beſteht aus 14 Einzelſätzen und offenbart in allen Teilen die große Ausdrucks⸗ tiefe und ſchlichte Frömmigkeit des klaſſtſchen Groß⸗ meiſters.— Der Abend wird mit Bachs gewaltiger -moll Orgeltoccata eingeleitet, darauf folgen So⸗ pran⸗Lieder von Ph. Em. Bach, deſſen Sinfonie Nr. 3 Cidur für Streichorcheſter und Orgel und Mo⸗ zarts Phantaſie„für ein Orgelwerk in einer Uhr“. Mitwirkende ſind: Eliſe Meyer⸗Fiſcher(Sopran), Eliſabeth Geiße, Mainz(Alt), Fritz Seefried(Baß), Emmy Kallenheim⸗Baſtian(Orgelbegleitung), der Bachchor und das Orcheſter der Chriſtuskixche. Lei⸗ tung und Orgelſolo: Arno Landmann.— Alle Freunde klaſſiſcher Kirchenmuſik ſeien auf das Pro⸗ gramm dieſes Konzerts beſonders hingewieſen. Der Reinertrag iſt für die Krankenſchweſtern⸗Stationen der Chriſtuskirche beſtimmt. 5 Advents⸗Andacht in der Melauchthon⸗Kirche. Der Evangeliſche Kirchenchor der Melanchthon kirche (Leitung P. Bärtich) veranſtaltete am Sonntag ein gut beſuchtes Advents⸗Konzert, das der Organiſt Herr Friedr. Renſch mit einem Orgelvortrag— Paſto⸗ rale-dur— von J. S. Bach eröffnete. Seinen gu⸗ ten Geſchmack in der Regiſtrierung bekundete Herr Renſch weiterhin mit dem feinfühlig ſchattierten, die zarten Klangfarben bevorzugenden Vortrag eines Adagio von Reger. Der Kirchenchor trat unter Bär⸗ tichs Direktion mit mehreren unbegleiteten Chorſätzen hervor, von denen beſonders die melodiſche Kompo⸗ ſitton„Willſt du noch länger draußen ſtehn?“ von Aug. Scheide anſprach. Die gut ſchattierte Wieder⸗ gabe durch den Kirchenchor ließ eingehende Vorberei⸗ tung erkennen und wird weſe gewinnen, un einige Dacapos mit Recht man auf reine Intonation, namentlich in den Mittel⸗ ſtimmen noch mehr Aufmerkſamkeit verwendet. Lo⸗ benswert war die gute Ausſprache. Auch das Schu⸗ bert⸗Quartett beteiligte ſich an der Ausſchmückung der Vortragsordnung mit einer gut gemeinten Bear⸗ beitung des Chorals„O Heiland, reiß die Himmel auf“ und dem Quartettſatz„Leiſe rieſelt der Schnee“. Mit zwei Weihnachtsliedern von Cornelius hatte ſich Frl. Irene Stenz(Ladenburg) eingeſtellt, deren Sopran wohl über Klangfülle und Tragfähigkeit ver⸗ fügt, aber vorerſt noch an Biegſamkeit und Modula⸗ tionsfähigkeit gewinnen muß, um höchſten Anſprü⸗ chen zu genügen. Der Aufbau der Vortragsordnung war geſchickt und wahrte die einheitliche, auf die Ad⸗ ventsſtimmung abgeſtimmte Linie. m. Das Berliner Kurfürſtendammtheater hatte mit der Uraufführung einer Operette von Kün⸗ neke einen großen Abend und ſtarken Erfolg. „Glückliche Reiſe“ iſt der Titel, Bertuch und Schwabach ſind die Librettiſten und der Inhalt eine Geſchichte zwiſchen Süd⸗Amerika und Berlin, in der ſich zwei Paare ſchließlich und glücklich vereinigen. Der Dialog iſt oft zu weit geſponnen, zumal er an ſich nicht beſonders witzig und unterhaltend wird, aber die ganze Aufführung, die muſikaliſchen Partien, die Ausſtattung, der Tanz, alles das iſt ſo entzückend, ſo friſch und flott, daß es weit über den Durchſchnitt des Operettentnps hinausragt. Hübſche Bilder hat Scheurich für die Bühne geſchaffen, die Farm, das Reiſebürv, Wannſee, die Straße, wie nett bewegt ſich das alles und füllt ſich mit luſtigen Menſchen. Liz z i Waldmüller iſt feſch und beweglich, VBerebes, ihr Partner, iſt einer unſerer beſten Humoriſten und Tänzer, und Curt Lilien iſt dabei und Jan kuhn und Hilde Woerner— die Regie Peu⸗ kerts wirbelt ſie durcheinander, daß man kaum zu Atem kommt. Die Hauptſache iſt aber die Muſik von Künneke, die ſich wieder weit über ihresgleichen er⸗ hebt. Sie klingt entzückend unter der Leitung von Hans Schindler, deſſen berühmtes Jazzorcheſter alles hat, was nötig iſt, Farbe, Tempo und Ironie. Es iſt meiſterhaft, wie Känneke es verſteht, auf der populären Grundlage der Jazzmuſik Geiſt und Paro⸗ die zu entwickeln und auch dem verwöhnteſten Muſt⸗ ker Genüge zu tun. Neben den verſchiedenen Jox⸗ trotts und Tangos rhythmiſche und melodiſt gung verſetzt und iſt ein Terzett als Krone des Abends zu rühmen, das die. in enn; . .— 9 F n 4 e. 8 8 e eee 7 1 — Dienstag, 29. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe 3. Seite/ Nummer 556 Die Stadtseite (Tagung des Evangeliſchen Bundes Am geſtrigen Montag vormittag traten zunächſt die Mitglieder des Landes vorſtandes zuſammen, um das Arbeitsprogramm für die geſchäftlichen Verhandlungen und die vordringlichſten Aufgaben für die nächſte Zeit zu beſprechen. Die anſchließende Mitgliederverſammlung war von einer Reihe auswärtiger Bezirksvertreter und von etwa 900 Gliedern der evangeliſchen Feſtgemeinde Mann⸗ Hheim⸗Neckarau beſucht. Landesvorſitzender Vath zeichnete in knappen, aber deutlichen Strichen die gegenwärtige Lage. Die Verſammlung folgte mit großer Aufmerkſamkeit dieſen Darlegungen und beteiligte ſich auch mit ſichtlichem Intereſſe an der Ausſprache. Zum Schluß wurden einſtimmig fol⸗ gende Entſchließungen angenommen: 1. Der Badiſche Landesverein des Evangeliſchen Bun⸗ des lehnt die Regelung der zwiſchen dem badiſchen Staat und der katholiſchen Kirche ſchwebenden Fra⸗ gen in der undeutſchen und unklaren Rechts⸗ form eines Konkordats ab. Sollte das z. 3t. zur Verhandlung ſtehende Konkordat im badiſchen Landtag trotzdem zur Annahme gelangen, ſo for⸗ dert der Landesverein um der Gerechtigkeit willen die gleichzeitige Annahme des Staatsvertrags mit der evangeliſchen Kirche Badens. 2. Der Badiſche Landesverein des Evangeliſchen Bun⸗ des begrüßt die freundliche Erklärung der badi⸗ ſchen Landesſynode zur Simultanſchule und ſchließt ſich ihr an. 5 Um 1 Uhr konnte der Landesvorſitzende die Ver⸗ ſammlung ſchließen. Wie ſie durch ein Bibelwort eingeleitet war, ſo wurde ſie auch mit dem Segen des Herrn geſchloſſen. Man trennte ſich in dem Be⸗ wußtſein, daß gerade heute der Evangeliſche Bund eine wichtige Aufgabe habe und man zu freudiger Mitarbeit an dieſer Aufgabe bereit ſein müſſe. FJahrgelderſtattung neu geregelt Die Reichsbahn hat fetzt— wie„Die Reichsbahn“ mitteilt— die Fahrgelderſtattung neu geregelt. Die Rücknahme und der Umtauſch gelöſter unbenutzter Fahrausweiſe erfolgen bei den Fahrkartenausgaben der Reichsbahn innerhalb der Gültigkeitsdauer ohne Abzug von Verwaltungskoſten. Die Erſtattung auf Grund nur teilweiſe benutzter Fahrausweiſe erfolgt im allgemeinen für die nicht abgefahrene Strecke, die durch eine Beſcheinigung auf dem Fahrausweis durch den Bahnſteig⸗Aufſichtsbeamten nachgewieſen werden muß. Zuſtändig für die Fahrgelderſtattung ſind die grö⸗ ßeren Fahrkartenausgaben, die Reichsbahn⸗Verkehrs⸗ ämter und die Reichsbahndirektionen. Die Fahr⸗ kartenausgaben erledigen mündliche An⸗ träge bei einwandfreiem Nachweis ſofort. Sie ſind zuſtändig nur für den Reichsbahn⸗Binnenverkehr, und zwar für Fahrkarten von und nach dem eigenen Bahnhof oder bei Aufgabe der Reiſe auf dem eigenen Bahnhof, wenn der auszuzahlende Betrag 30/ nicht überſteigt. Für alle anderen Fahrkarten ſind ſie je⸗ doch nicht zuſtändig. Die Reichsbahn⸗Verkehrsämter ſind zuſtändig für alle anderen Anträge, ſoweit der Erſtat⸗ tungsanſpruch 500 Mark nicht überſchreitet. Auch für Geſellſchaftsſonderzugkarten für Meſſebeſucher, für Fahrkarten von und nach Oſtpreußen, wenn in Polen erhobenes Fahrgeld für die Korridorſtrecke zurückverlangt wird oder die Fahrt in Polen ab⸗ gebrochen wurde, ſowie für Fahrausweiſe im Ver⸗ kehr über den Bodenſee oder mit den Schiffslande⸗ ſtellen des Bodenſees, im Verkehr mit dem Saar⸗ gebiet und dem Ausland ſind die Verkehrsämter nicht zuſtändig. In dieſen Fällen ſind die Erſtattungs⸗ anträge an die Reichsbahndirektionen zu richten. Bei der Fahrgelderſtattung wird für die bereits abgefahrene Strecke und die benutzte Wagenklaſſe der tarifmäßige Fahrpreis angerechnet. Bei Fahr⸗ ausweiſen zu ermäßigten Fahrpreiſen wird im all⸗ gemeinen für die benutzte Strecke der normale Fahr⸗ preis angerechnet. Bei Zeitkarten erfolgt eine beſondere Berechnungsweiſe. Sofern ein Verſchul⸗ den der Eiſenbahn nicht nachzuweiſen iſt, werden 10 v. H. Verwaltungskoſten(mindeſtens.20 Mk., höchſtens 2 Mk.) einbehalten. Bei Fahrausweiſen des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros(Meg) werden außerdem die Verkaufsgebühren einbehalten. Be⸗ träge unter 20 Pfg. werden im allgemeinen nicht zu⸗ rückgezahlt. Der D. H. B. in aller Welt In den 39 Jahren ſeines Beſtehens hat ſich der D. H. BV. zu einer Organiſation entwickelt, deren Gliederungen weit über die Reichsgrenzen hinaus verteilt ſind. Ohne Berückſichtigung des ſtaatlich organiſierten volksdeutſchen Auslandes beſtehen allein in Europa außerhalb der Reichsgrenzen 50 Ortsgruppen, die ſich auf die Länder Belgien, Däne⸗ mark, England, Finnland, Frankreich, Holland, Italien, Luxemburg, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Schweden, Schweiz, Türkei und Ungarn verteilen. Unter ihnen ſind fünf Ortsgruppen, Lon⸗ don, Paris, Amſterdam, Barcelona und Madrid, mit berufsamtlich geleiteten Geſchäftsſtellen beſetzt, zu denen ſich in dieſen Tagen noch eine weitere ge⸗ ſellt, die in Bukareſt aufgemacht wird. Aber im D. H. V. organiſierte Kaufmannsgehilfen ſind nicht nur in Europa anzutreffen, ſondern auch in Afrika und Aſien. Beſonders in Amerika konn⸗ ten im Laufe der Jahre nach dem Kriege zahlreiche Ortsgruppen entweder neu oder wieder gegründet werden. Heute beſtehen im außereuropäiſchen Aus⸗ land folgende Ortsgruppen: La Palmas, Johannes⸗ burg, Windhuk, Lüderitzbucht, Monrovia, Schang⸗ hai, Surabaia, Iſtanbul, Buenos Aires, Roſario de Santa Fé, La Paz, Oruro, Trinidad, Recife(Per⸗ nambuco), Sao Paulo, Porto Alegre, Conſeption, Oſorno, Santiago, Temuco, Valdivia, Valparaiſo, Paramaribo, Lima, Montevideo, Maracaibo, Guate⸗ mala⸗City, Montreal, Toronto(Ont.), Mexiko, Buf⸗ falo(N..), Chicago(Ill.), Detroit(Mich.), Los Angeles(Calif.), Newark(N..), Newyork⸗City, Philadelphia(Pa.), Rocheſter(R..), San Fran⸗ zisko(Cal.), St. Louis(Mo.). Auch unter dieſen Ortsgruppen befinden ſich berufsamtlich geleitete Geſchäftsſtellen, und zwar in Buenos Aires, San⸗ tlago de Chile und Newyork. In Deutſchland tut Luftſchutz not! Die neugegründete Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Luftſchutzverbandes tritt an die Oeffentlichkeit Geſtern abend trat zum erſtenmal ſeit ihrem Be⸗ ſtehen die Mannheimer Ortsgruppe des Deutſchen Luftſchutzver bandes, die in den erſten Tagen des Oktober gegründet worden war, mit einer größeren Kundgebung an die Oeffentlichkeit. Die Verſammlung, die im alten Rathaus ſtattfand, war von einer großen Anzahl von Vertretern der Behörden und des Mannheimer Wirtſchaftslebens beſucht. U. a. bemerkte man den Poltizeipräſidenten Dr. Bader und Regierungsrat Dr. Heim. Direk⸗ tor Schraeder eröffnete die Verſammlung mit einem kurzen Hinweis auf die bereits erfolgte Grün⸗ dung der Ortsgruppe. Er erteilte ſodann dem aus Berlin gekommenen Vorſtandsmitglied des Deutſchen Luftſchutz⸗ verbandes(D. L..) Fritz Geisler das Wort. Herr Geisler nahm in einem umfaſſenden intereſſanten Referat Stellung zu den Fragen des modernen Luftſchutzes einer Großſtadt. Er führte u. a. aus, daß die in letzter Zeit erfolgten Luftſchutz⸗ übungen an der Waſſerkante und in den Großſtädten Mitteldeutſchlands nicht etwa mit militäriſchen Uebungen verwechſelt werden dürften, daß hier keine geheimen Kriegs vorbereitungen getroffen würden, ſondern daß es ſich einfach darum handle, gegen die gräßlichen Gefahren eines Luftkrieges die wirkſam⸗ ſten Abwehrmaßnahmen durch den Luftſchutz zu fin⸗ den. Um Deutſchland herum lege ſich heute ein Ring von ſchwerbewaffneten Nationen, die beſonders in der Luft über ſtarke militäriſche Streitkräfte ver⸗ fügten. Der Referent zeichnete ein Bild der luftmilitäriſchen Zuſtände, die geeignet ſeien, alle Blicke auf ſich zu lenken. Aber nicht nur die mili⸗ täriſche Luftfahrt als ſolche iſt im Lande der Sowjet auf das vorbildlichſte organiſiert, auch der paſſive Luftſchutz iſt zu einer bewundernswürdigen Ein⸗ die Städte zu verdunkeln, und einen allgemeinen großen Sicherheits⸗ und Hilfsdienſt, dem Tech⸗ niſche Nothilfe, Samariterkorps, Entreinigungs⸗ organiſationen, Fach⸗ und Montagetrupps angehören, einzurichten. Dieſe Organiſation hätte für den Fall von Verheerungen durch Bomben dafür Sorge zu tragen, daß Brände keinen kataſtrophalen Umfang nehmen. daß Gas⸗ und Stromleitungen ſchnellſtens wieder repariert würden und die Obdachloſen und Hilfsbedürftigen in bombenſicheren Kellern unter⸗ gebracht würden. Die Luftſchutzorganiſation unter⸗ ſtehe dem Polizeipräſidenten und dem Luftſchutz⸗ beirat. 5 Herr Geisler gab dann einen Ueberblick über die Möglichkeiten, durch ſplitter⸗ und gasſichere Unter⸗ ſtände die Bevölkerung vor Bombenwürfen zu ſchützen. Er ſagte hierzu, daß es zwar gegen die Volltreffer von Briſanzbomben keine direkten Schutzmittel gebe. Daß aber dieſe Bomben ſo ſchwer ſeien, daß ein Flugzeug nur immer drei oder vier Stück von ihnen mitführen könne. Auch eine vol l⸗ ſtändige Vergaſung einer Großſtadt ſei völlig unmöglich. Die Luftflotten aller Na⸗ tiynen Europas müßten aufgeboten werden, um eine Großſtadt ſo mit Gasſchwaden zu überziehen, daß kein Leben mehr in ihren Mauern exiſtiere. Aber ein Gasangriff größten Stiles ſei immer von atmoſphäriſchen Bedingungen abhängig. Es ſei nicht nötig, daß heute jedermann ſich eine Gasmaske kaufe. Es ſei aber möglich und unbedingt erforderlich, daß ein jeder Keller eines großen Mietshauſes gasſicher ausgebaut werde. In Berlin werde in der kommenden Woche ein gas⸗ und bombenſicherer Keller eingerichtet, der eine Muſterkonſtruktion darſtellen ſolle und deſſen Herſtellung ſich auf etwa 50 Mark ſtelle. Wenn Gas bei einer disziplinierten und aufge⸗ klärten Bevölkerung am leichteſten zu bekämpfen ſei, ſo ſei es weit gefährlicher, ſich gegen Brand⸗ bomben zu ſchützen. Man könne ihren Wirkungen dadurch begegnen, daß man auf den Böden des Hauſes für den Fall eines feindlichen Angriffes eine Feuerwache einrichte, die ein Entſtehen eines Bran⸗ des verhindere. Auch müßten die Hausböden endlich einmal von all dem überflüſſigen Gerümpel befreit werden, das heute noch in allen Bodenkammern ſtecke und das eine der größten Gefahrenquelle bei einem Bombardement mit Brandbomben bilden würde. Dieſes Gerümpel brenne wie Zunder, wie die häu⸗ figen Dachſtuhlbrände es bewieſen hätten. Die Ein⸗ richtung des Luftſchutzes fordere von jedem Bürger den Einſatz aller Kräfte. Es trete an jeden Ein⸗ zelnen durch die Entwicklung der militäriſchen Luft⸗ fahrt eine Aufgabe ſtaatsbürgerlicher Selbſthilfe heran. Der Deutſche Luftſchutzverband habe es ſich zu ſeiner Aufgabe gemacht, Aufklärung ins Volk zu tragen und den Behörden in ihrer ſchweren Arbeit zu helfen. Er vereinige in ſich eine große Zahl von Sachverſtändigen, die bemüht ſeien, die Abwehrmittel zur höchſten Entwicklung zu bringen. Der Verband ſtehe über allen Parteien. Seine Aufgabe ſei neben der Aufklärungsarbeit den Abwehrwillen im Volke zu fördern. Luftſchutzarbeit ſei Arbeit am Frieden und an der Friedensſicherung. Der Redner ſchloß ſeinen Vortrag, der eine aus⸗ gezeichnete Werbung für den Luftſchutz als Volks⸗ und Selbſtſchutz darſtellte, mit den Worten Fichtes: „Es läßt ſich der ſtrenge Beweis führen, und wir werden ihn zu ſeiner Zeit führen, daß kein Menſch und kein Gott und keines von allen im Gebiete der Möglichkeit liegenden Ereigniſſen uns helfen kann, ſondern daß allein wir uns ſelber helfen müſſen, falls uns geholfen werden ſoll.“ Es folgte nunmehr ein intereſſanter Filmſtreifen, der zeigte, welche umfaſſenden militäriſchen Rü⸗ ſtungen zu Luft und zu Waſſer von amerikaniſchen und europäiſchen Nationen im Gange ſind. i Branddirektor Mikus gab alsdann einen kurzen Ueberblick über die Auf⸗ gabengebiete des Luftſchutzes bei einem Flieger⸗ angriff. Zunächſt werde es notwendig ſein, die Be⸗ völkerung über alle möglichen Gefahren aufzuklären. ruſſiſchen Jedoch müſſe dabei vor einer Uebertreibung der Ge⸗ 6 richtung geworden. Auch Polen habe gleichartige Luftſchutzrüſtungen vorbereitet. Für den Fall eines mitteleuropäiſchen Krieges oder eines Kon⸗ fliktes zwiſchen den oſt⸗ und weſteuropäiſchen Mäch⸗ ten könne es leicht paſſieren, daß Deutſchland zu einem Aufmarſchgebiete der feindlichen Streitkräfte werde. Insbeſondere könnte es zum Tummelplatz von Fliegergeſchwadern werden, die über ſeinen Städten und Dörfern ſich duellieren würden. Es dürfe daher keine deutſche Regierung ſich dieſen Gefahren, die ein kommender Luftkrieg für ein wehrloſes Land heraufbeſchwören wird, verſchließen. Alle deutſchen Regierungen ſeit 1927 hätten auch anerkennenswerterweiſe bereits den Wert eines paſſiven Luftſchutzes erkannt. Die Staatsregierung müſſe den Luftſchutz in unſerem Volke heute ſo organiſieren, daß allen Gefahren nach Möglichkeit Schach geboten iſt. Nötig ſei, ſo führte Herr Geisler weiter aus, daß ein Netz von Flug⸗ wachen Deutſchland überziehe. Dieſe Flugwachen, die im Falle eines Luftkrieges das Herannahen von feindlichen Streitkräften zu be⸗ obachten hätten, müßten ſofort den Flugwachtkom⸗ mandos Meldung über die feindlichen Flugzeug⸗ geſchwader erſtatten. Von dieſen Flugwachtkom⸗ mandos aus ſollten dann die Warnzentralen in den Städten benachrichtigt werden, zu deren Aufgabe es gehöre, die Bevölkerung auf das Herannahen der ihr drohenden Gefahr aus der Luft aufmerkſam zu machen. Aber es gelte nicht nur im Kriege die ſchnellſten Abwehr⸗ und Vorſichtsmaßnahmen zu treffen, ſon⸗ dern man müſſe bereits heute daran gehen, in der Architektur unſerer Großſtädte ſolche Häuſer, ſolche öffentlichen Gebäude aufzuführen, die nur kleinſte Ziele für die feindlichen Bombenflieger bieten. Auf⸗ gabe der Reichs⸗ und Staatsbehörden müſſe es ſein, zu tarnen fahr ebenſo gewarnt werden, wie vor einer Unter⸗ ſchätzung. Durch Lichtbildvorträge und Belehrungen müſſe die Kenntnis der verſchiedenen Bombenarten und ihrer Wirkungen vermittelt und dabei gleich⸗ zeitig auf die notwendigen und im Bereich des Mög⸗ lichen liegenden Schutzmaßnahmen hingewieſen wer⸗ den. Durch geſchickte Ausnützung aller vorhandenen Räume laſſe ſich ohne große Mühen und Koſten ein hehelfsmäßiger Selbſtſchutz der Bevölkerung gegen Fliegergefahr ausgezeichnet einrichten. Dieſe Unter⸗ weiſung der Bevölkerung müſſe ſo durchgeführt wer⸗ den, daß das Publikum ohne jedwede Angſtpſychoſe oder Panik einem ſolchen Luftangriff entgegenſehen kann. Aufgabe der Behörden wird es ſein, im Falle eines Luftangriffes die Gefahr rechtzeitig zu erken⸗ nen und die Bevölkerung zu warnen, damit ſie ſich eee eee / 8. 8 cee OBERST ie dhe O-Kiqurette hei der nach: tes gr ſasen Ast. e entſprechend einrichten kann. Dieſe Warnung müſſe einerſeits ſo früh erfolgen, daß noch ſo viel Zeit iſt, um die eingerichteten Schutzräume aufzuſuchen und die ſonſt notwendigen Schutzmaßnahmen zu treffen, andererſeits nicht zu früh oder gar unnötig, um die Bevölkerung nicht zu lange bzw. ohne Grund in Aufregung zu verſetzen. Die Einrichtung genügend ſtarker Hilfsorganiſationen werde notwendig ſein. Branddirektor Mikus interpretierte ſeine Aeuße⸗ rungen mit einer Reihe von Lichtbildern, die die Bombenwirkungen bei Flugzeugangriffen auf deutſche Großſtädte während des Krieges zeigten und die bewieſen, welche großen Rüſtungen in Europa von Frankreich, Belgien, der Tſchechei und Polen durchgeführt werden. Zum Abſchluß des Abends richtete Direktor Schraeder einen Appell an alle Erſchienenen, die Sache des Luftſchutzes tatkräftig zu unterſtützen und an dem Ausbau einer großen überparteilichen Ortsgruppe in Mannheim aktiv und ſelbſtlos mit⸗ zuwirken. ewf. * Brand in einem Straßenbahnwagen. Am Mon⸗ tag vormittag wurde in einem Motorwagen der Linie 3, der in der Ludwigſtraße in Ludwigshafen in Richtung Bahnhof Ludwigshafen fuhr, ein Brand entdeckt. Durch unaufgeklärte Urſache iſt ein Beſen, wie er jedem Wagen zum Zwecke der Weichenreinigung beigegeben iſt, in Brand geraten. Der vorſchriftsmäßige Ort für die Aufbewahrung eines ſolchen Beſens iſt die Plattform. Dort iſt er an Haken ſo befeſtigt, daß er normalerweiſe mit der Heizung nicht in Berührung kommt. Durch die Widerſtände des Heizkörpers iſt der Beſen angeſengt worden. Der Brand wurde raſch mit Sand gelöſcht. Im allgemeinen iſt es ausgeſchloſſen, daß irgend⸗ welche Gegenſtände mit der Wagenheizung in ſo direkte Berührung kommen, daß ein Brand entſteht. „Du haſt nichts anderes als Fußball im Kopf! Ich bin ſicher, daß du ſchon unſeren Hochzeitstag vergeſſen haſt“. „Nein, mein Liebling, der war nämlich, als Nürnberg gegen Hamburg den großen Städtekampf ſpielte“. 8 Choriſtin(ſich in der Garderobe mit einer Kolle⸗ gin ſtreitend): Alle ſagen überhaupt, daß du täglich häßlicher wirſt. Kollegin: Siehſt du, das iſt wieder etwas, was ich kann, und du nicht. * „In der Zeitung ſteht, Italien läßt keine Alter⸗ tümer aus dem Lande heraus“. „Fein, Vati, dann kommt ja Tante Amanda nicht wieder“. Geld für Zigaretten aus geben möchten. Es ist natürlich schwer, für jemanden, der sich an bessere Marken gewöhnt hat, billigeren Sorten Geschmack abzugewin nen. Wenn Sie qurer Frau die Kleine HFeude ma- chen woller, ohne selbst ein Opfer zu bringen, dann sollten Sie OBE ERST rauchen, die auf 35 Pfg herabgesetzte 5 Pfg. Zigarette. Die ist echt macedonisch, die ist mild und aromatisch, wie Sies gewöhnt sind 4. Seite/ Nummer 556 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 29. November 1932 Renten⸗Einſchränkung Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium wird mitgeteilt: Durch die Notverordnung vom 8. Dezember 1931 wurde den Berafsgenoſſenſchaften die Befugnis ge⸗ geben, durch die Satzung zu beſtimmen, daß eine Rente an die als Unternehmer Verſicherten und ihre Angehörigen nicht gewährt wird, wenn die Erwerbsfähigkeit des Verletzten infolge des Un⸗ falls um weniger als ein Drittel(33% v..) ge⸗ mindert iſt. Die gleiche Beſtimmung kann nach der Notverordnung vom 14. Juni 1932 von der oberſten Landesbehörde getroffen werden. Verſchiedene land⸗ wirtſchaftliche Berufsgenoſſenſchaften haben zur Er⸗ haltung ihrer Leiſtungsfähigkeit ſolche Beſtimmun⸗ gen bereits erlaſſen. Für eine Reihe landwirtſchaft⸗ licher Berufsgenoſſenſchaften iſt die weitere Renten⸗ 1 von der Landesregierung angeordnet wor⸗ en. Auch für die badiſche landwirtſchaft⸗ liche Berufsgenoſſenſchaft hat ſich eine ſolche Maßnahme als notwendig erwieſen. Obgleich nämlich die durch Umlage zu deckenden Beiträge gegenüber 1931 von 6 auf 4 Millionen geſenkt und die Betriebe auf neuen Grundlagen faſt durchweg niederer eingeſchätzt worden ſind, wodurch die Bei⸗ tragsleiſtung in ſehr vielen Fällen ganz weſentlich ermäßigt worden iſt, hat ſich der Umlageeingang im Verhältnis erheblich ungünſtiger geſtaltet als im Vorjahr. Wenn dadurch auch noch nicht, wie es bei vielen anderen Berufsgenoſſenſchaften bereits der Fall iſt, die Weiterzahlung der geſetzlich gebotenen Leiſtungen gefährdet erſcheint, ſo hätten dieſe ſtei⸗ genden Einnahmeausfälle doch dazu führen müſſen, daß andere nicht geſetzlich gebotene aber ſeither frei⸗ willig gewährte Leiſtungen, insbeſondere für die Heilbehandlung der erſten 13 Wochen, eingeſchränkt werden. Dies glaubte der Vorſtand nach den bis⸗ herigen Erfahrungen unbedingt vermeiden zu ſol⸗ len. Er hielt es im Gegenteil für erwünſcht, daß gerade unter den heutigen Verhältniſſen in der Uebernahme der Heilbehandlung in den erſten 13 Wochen in den dazu geeigneten Fällen mehr ge⸗ ſchehe als bisher. Dieſe Ziele ließen ſich nur durch eine Satzungsbeſtimmung der eingangs erwähnten Art verwirklichen, weil die dann frei werdenden Nentenbeträge für die ebenerwähnten Zwecke zur Verfügung ſtehen. Eine ſolche Satzungsbeſtimmung iſt nunmehr vom Vorſtand der landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft mit Wirkung vom 1. Januar 1933 getroffen und vom badiſchen Landesverſiche⸗ rungsamt genehmigt worden. Die Aufhebung der Renten bis zu 30 v. H. mag für viele eine merkbare Einbuße bedeuten. Sie iſt aber gerechtfertigt, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß dadurch die Möglichkeit gegeben iſt, den ver⸗ letzten Unternehmern und ihren Angehörigen in weiterem Umfange wie bisher gleich in der erſten Zeit nach dem Unfall eine ſachentſprechende Heil⸗ behandlung zuteil werden zu laſſen und ihnen die Zuziehung ärztlicher Hilfe zu erleichtern. Dadurch wird ihnen mehr gedient ſein als durch eine erſt von der 14. Woche ab zu gewährende Rente für eine Erwerbsbeſchränkung bis zu 30 v.., zumal eine Erwerbsbehinderung bis zu dieſem Grade bei der landwirtſchaftlichen Arbeitstätigkeit nicht ſehr nachteilig ſich auszuwirken pflegt. Der Bücherfreund „Sehen Sie, das iſt meine Bibliothek! Alles nach Gebieten geordnet! Dort oben die Klaſſiker. In der zweiten Reihe ausländiſche Schriftſteller. Hier in der Mitte philoſophiſche und naturwiſſenſchaftliche Werke. Im vierten Fach politiſche und volkswirt⸗ ſchaftliche Schriften. Und dort, ganz unten, die Bücher zum Leſen!“ „Es iſt mir ſehr peinlich, Herr Nachbar, unſere Hühner haben Ihre Tulpenzwiebeln ausgeſcharrt!“ „Gleicht ſich aus! Dafür hat unſer Hund eins von Ihren Hühnern totgebiſſen!“ „Gleicht ſich aus! Dafür habe ich eben Ihren Hund überfahren!“ f Mlilter kämpfen für den Wellfrieden Vortrag im Stadtverband Mannheimer Frauen-Organifationen Vor den Mitgliedern der dem Stadtver⸗ band Mannheimer Frauen ⸗Organiſa⸗ tionen angehörenden Vereine ſprach Frau Conſtanze Hallgarten⸗München über die Entwicklung, die Notwendigkeit und die Beſtrebungen des„Weltfrie⸗ densbundes der Mütter und Erziehe⸗ rinnen“. Der Gedanke, den Weltfriedensbund ins Leben zu rufen, ſtammt von einer franzöſiſchen Mutter, die dazu von ihrem gefallenen Sohne an⸗ geregt wurde. Die Organiſation umfaßt in Frank⸗ reich allein ſchon 60 000 Mitglieder, während in Deutſchland die Mütter bis jetzt noch nicht beſonders aktiv waren. Immerhin gelang es in eineinhalb Jahren, 10000 Frauen für die große Idee zu ge⸗ winnen. Aber nicht nur an die Mütter richtet ſich der Appell, ſich für einen Weltfrieden einzuſetzen, ſondern auch an die geiſtigen Mütter, an die Erzieherin⸗ nen. Der Weltfriedensbund der Mütter und Er⸗ zieherinnen erfüllt ſeine Aufgabe durch Zuſammen⸗ faſſung von Frauen aller Stände und Anſchauungen zu ihrer eigenen Aufklärung und zur Erziehung ihrer Kinder im Geiſte der Gewaltloſigkeit und der ſozialen Gerechtigkeit mit dem Ziele der Völkerver⸗ ſtändigung. Die Mitglieder des Bundes verpflichten ſich, die Kinder zur Menſchenliebe zur erziehen und danach zu ſtreben, mit allen Menſchen in Frieden zu leben nach den Grundſätzen der Gewaltloſigkeit und der ſozialen Gerechtigkeit. Die Mütter glauben an die Möglichkeit eines dauernden Weltfriedens durch ihren Willen. Durch die Erziehung der Kinder muß es möglich ſein, auf die Mentalität der einzelnen Völker ein⸗ zuwirken. Allerdings iſt das eine Arbeit auf lange Sicht, aber ſie muß getan werden, da die Mütter eine Macht bilden müſſen gegen den Krieg und zum Schutze für die Kinder. Die Frauen ſind die Helfe⸗ rinnen der Menſchheit. Sind ſie doch in der Lage, durch ihren Weltfriedensbund eine andere Atmo⸗ ſphäre heraufzubeſchwören. Es erübrigt ſich darauf hinzuweiſen, daß der Weltfriedensbund der Mütter und Erzieherinnen unabhängig wirkt von allen poli⸗ tiſchen Parteien unter ſtrengſter Achtung jeder reli⸗ giöſen Ueberzeugung. In Mannheim ſind bereits einige Auhängerinnen der Beſtrebungen vorhanden. Es wird jetzt Aufgabe ſein, durch einen geeigneten Zuſammenſchluß die Bewegung zu vertiefen. Nur wenn die Arbeit auf eine breite Baſis geſtellt werden kann und wenn ſich alle Frauenorganiſationen jeder politiſchen und kon⸗ feſſionellen Richtung anſchließen, kann wirklich auch etwas erreicht werden. Aus der ſich anſchließenden kurzen Ausſprache war zu entnehmen, daß die Be⸗ ſtrebungen des Weltfriedensbundes in Mannheim ebenfalls Förderung finden werden. Der zweite Teil des Abends war ausgefüllt mit Referaten von Frau Direktorin Dr. Bernays und Berufsberaterin Schaible, die beide über ben Frei⸗ willigen Arbeitsdienſt ſprachen. Frau Dr. Bernays gab eine ſehr überſichtliche Einführung in das We⸗ ſen des Freiwilligen Arbeitsdienſtes, nannte die geſetzlichen Grundlagen und umriß in allen Einzelheiten die damit zuſammenhängenden Fragen. Der von dem Geſetzgeber feſtgelegte Per⸗ ſonenkreis umfaßt heute rund vier Millionen junge Männer und vier Millionen junge Mädchen, die für den Freiwilligen Arbeitsdienſt in Frage kommen. In normalen Zeiten ſind hiervon 85 bis 90 Prozent bei den männlichen und 70 bis 72 Prozent bei den weiblichen Kräften erwerbstätig, Am 1. Januar wurden in Deutſchland 6800 Arbeitsdienſtwillige be⸗ ſchäftigt. Am 1. Sept. waren es bereits 144000. Im erſten Jahr ſeines Beſtehens wurden insgeſamt 5 600 Arbeiten ausgeführt. 37 Prozent entfielen auf Boden⸗ und Verkehrsverbeſſerungen und nur 4, Prozent auf weibliche Arbeiten. Die geringe Be⸗ ſchäftigung weiblicher Kräfte im Freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt hängt in erſter Linie von der ungenügen⸗ den Gewinnung geeigneter Arbeit für Mädchen ab und dann von der Art des Dienſtes, der meiſt nur für männliche Kräfte beſtimmt iſt. Auch iſt die Ge⸗ fahr der Verdrängung von Berufsarbeit bei Mädchen ſehr groß. Die Aufgaben des Freiwilligen Arbeits⸗ dienſtes für Mädchen beſtehen in der Ausführung von Erhaltungsarbeiten(lan Kleidern, Wäſche Mö⸗ beln), die in einem armen Lande überaus wichtig iſt, und in der Pflege am Menſchen, wobei allerdings darauf zu achten iſt, daß man nicht der Berufstätig⸗ keit ins Gehege kommt. Immer wieder tritt deutlich hervor, daß der Freiwillige Arbeitsdienſt nur ein Notbehelf einer Notzeit ſein kann und darf. Ueber die praktiſche Geſtaltung des dienſtes ſprach ebenſo klar und überſichtlich Fräulein Schaible, Arbeits⸗ die den Betrieb in weiblichen Arbeitslagern ſchil⸗ derte und zeigte, welche Schwierigkeiten es überall zu überwinden gibt. In Mannheim laufen gegen⸗ wärtig 43 Maßnahmen, die ſehr wahrſcheinlich in nächſter Zeit noch um einige vermehrt werden. Darunter befindet ſich das große Projekt des Sand⸗ torfer Bruchs, bei dem weibliche Arbeitsdienſtwil⸗ lige zwar nicht direkt, aber doch in einem Parallel⸗ lager in der Stadt beſchäftigt werden. Die Arbeit beſteht in Waſchen der Lagerwäſche und ihrer In⸗ ſtandhaltung. Gekocht wird im Lager Sandtorfer Bruch durch die männlichen Arbeitsdienſtwilligen, nachdem es ſich gezeigt hat, daß es die Männer auf dieſem Gebiete ernſt nehmen und daß ſie in der Lage ſind, etwas zu leiſten. Das Führerproblem iſt nach wie vor ſchwer zu löſen, da an geeigneten Kräften kein Ueberſchuß vorhanden iſt. Ueber den weiblichen Freiwilligen Arbeitsdienſt iſt nicht viel zu ſagen und kann auch nichts geſagt werden, da es bis jetzt noch an den nötigen Erfahrungen fehlt, um ein Urteil abgeben zu können. An dem Erfolg des Dienſtes iſt nicht zu zweifeln, werden doch gegenwärtig 1096 männliche und 137 weibliche Kräfte in Mannheim beſchäftigt, während rund 1000 weitere Anmeldungen vorliegen. Starker Beifall dankte aller drei für ihre intereſſanten Ausführungen. Palaft: Wer nimmt die Liebe ernſtꝰ Dieſer liebenswürdige Film wird immer wieder Freude wecken und die Kinobeſucher mit einem vergnügten Schmun⸗ zeln entlaſſen, denn die Allerweltsgeſchichte von den beiden harmloſen Vagabunden iſt ſo reizend gemacht, daß man ſtets von neuem an ihr Gefallen haben muß. Die Un⸗ bekümmertheit, mit der hier die Darſteller verſuchen den Mißhelligkeiten des Lebens eine freundliche Seite ab⸗ zugewinnen, ſteckt förmlich an. Man erfährt auf luſtige Art, wie man als Hundefänger zu Geld kommen kann, wie der Polizei ein Schnippchen zu ſchlagen iſt und wie man Schönheitsköniginnen macht. Der Film iſt in erſter Linie ein Erfolg des Regiſſeurs Erich Engel, der kleine Epiſoden geſchickt aufblenden läßt, echten Humor für Sekunden entfaltet— aber nie zu lange, um den Bildablauf nicht zu hemmen oder zu be⸗ laſten. Neben dieſem Vielerlet der netten Einfälle ſind es die vier Hauptdarſteller, die durch ihre geſchloſſene Leiſtung mit zu dem Erfolg verhelſen: Max Hanſen, der ohne Vordringlichkeit durchſchlagend ſpielt, Willi Schur, der aus ſeiner komiſchen Rolle alles nur Denkbare herausholt, Jenny Jugo, die von bezaubernden Liebenswürdigkelt iſt und ſchließlich Otto Wallburg, der wiederum an den rechten Platz geſtellt wurde,: Im Beſprogramm ein von Reinhold Schünzel inſze⸗ nierter Film„Phantome des Glücks“, in dem die ernſtere Seite des Lebens behandelt wird. Michael Rednerinnen Tſchechoff feſſelt durch ſeine Darſtellung, die voller Menſchlichkeit und Tragik iſt. 2 2 2 8 Wiesbadens Fehlbetrag * Wiesbaden, 26. Nov. Die von dem Kämmerer der Stadtverordnetenverſammlung vorgelegte Nach⸗ prüfung des Haushaltsplans 1932 nach dem Stande vom 1. Okt. weiſt eine weitere Verſchlechte⸗ rung des ſchon im Voranſchlag auf 4,24 Mill., feſt⸗ geſetzten Fehlbetrages um noch rund 3 Mill. 4 auf. Es find rund 2,1 Mill. Mehrausgaben zu ver⸗ zeichnen. Von dieſen entfallen allein 1,73 Mill. 1, alſo faſt 90 Prozent, auf das Wohlfahrtsamt. Min⸗ dereinnahmen ſind rund 3 Mill./ nachgewieſen. Hierbei ſind die Steuerverwaltung mit 1,7 Mill. 4 und die Verkehrsbetriebe mit 540 000/ beteiligt. An Grundſteuern ſind 600 000% und an Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer 284000% weniger einge⸗ gangen. ages halencle Dienstag, 29. November Nationaltheater:„Die Weber“, Schauſpiel von Gerhart Hauptmann, Miete D 9, Anfang 19.30 Uhr. Apollo⸗Theater: Senſations⸗Programm mit To Rhama und der Safano⸗Ballett⸗Revue, 20.15 Uhr. Muſenſaal— Roſengarten: Viertes 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Kabarett. Tanz: Cafaſö, Palaſthotel, Papillon Katſer, Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Der weiße Dämon“ und Bühnenſchau.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Sehn⸗ ſucht 202“— Scala:„Zwiſchen Nacht und Morgen“. — Alhambra:„Der Schützenkönig“.— Capitol: „Ein blonder Traum“.— Roxy ⸗ Theater:„Liebe in Uniform“.— Glorta⸗Palaſt:„Eine Stunde mit Dir..— Schauburg:„Wolkenſtürmer“. Akademie⸗Konzert, Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellungen:„Schattentheater und Puppenſpiel“ und „Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen“. Geöffnet werktags von 10—136 und 14—16 Uhr, Sonntags von 11—16 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 16—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donnerstag n. Freitag, jew. von 19.30—21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ foſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr.— Oeffentliche Muſikbücherei N 4, a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und 16—19 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Uhein⸗Pegel 24. 25 26. 2% 29.[ Neckar⸗Pegelſ 25 28. 28 209. Baſel...050,24 0,40 0,28 9,80 1 Aollnwetier 177 100 5 5 Seen 458928515.61 Kehl.37 2,412.53 2,71•60 Jagſtfeld. 4538 26851780 1,40 Maxau.75 3650 250.69 4,45 Heilbronn 8.382,08 1,521, 40 Mannheim. 7739244.02 3,83 3˙62 ee 0 e Caub.. 170.44485.872,80 Köln 1069.60 2,06 3,898.72 Geſchäftliche Mitteilungen * Weshalb ſpült man die Wäſche? Damit alle Seifen⸗ reſte aus dem Gewebe herausziehen, denn ſonſt geben ſie ſpäter einen häßlichen grauen Ton auf der Wäſche ab. Damit haben Sie aber gar keine Laſt, wenn Sie einige Handvoll Sil kalt anrühren, dem erſten heißen Spülwaſſer zuſetzen und darin die Stücke kurze Zeit ziehen laſſen. Die Wäſche wird dann beſonders ſchön weiß, duftig und friſch. S6 .. Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗Handelsteltt Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Steſan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes; Willg Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäſtliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5.., Mannheim Rl, Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Rücſendung nur bei Rückvort⸗ ... ͤ. odont f ff ꝰ ↄ ⁵ꝗ dd e!!!! Adler und Ooͤler Von Auguſt Leiß Nach Brehm gibt es 17 Adlerarten. Aber es ſind lauter Adler und kein einziger Odler und das kommt daher, daß Brehm ein Norddeutſcher war und kein Wiener. Sonſt hätte er die Odler auch aufgeführt. Doch baß ich der Reihe nach erzähle. Ich hatte mir vor dem Kriege einmal vorge⸗ nommen, hinter die Geheimniſſe der Wiener Sprache zu kommen. Denn ſo nett und ſo gemütlich das Wieneriſche ins Ohr ſich ſchmeichelt, ſo ſchwer iſt es auszuſprechen. Die Schwierigkeiten liegen alle mit⸗ einander im„“. Einmal ſchmettern die Wiener es ſo hell hinaus wie ein Schwabe oder wie die Münch⸗ ner, wenn ſie Bierfaſſl ſagen, dann wieder tönt es dunkel wie ein richtiges„“. Aber wann? Der Wiener rät dir liebenswürdig: „Oba wann ich Ihnen ſog, nehmas a Wagerl und fvbahrns zu die prochtſchön Offn nach Schönbrunn außi!“ Aber lieber Landsmann, unterſteh dich nicht, zu einem reizenden Meerkätzchen Offerl zu ſagen. Es würde dich dann ſicher als Fremdling erkennen und zwar weaneriſch⸗gemütlich, aber ernſthaft be⸗ lehren, daß es ein ganz helles Afferl ſei. Zur Jauſe ſtellt dir der Kellner Woſſer neben den Kaffee, lächelt aber ſchmerzlich nachſüchtig, wenn du ihm ſchmeicheln möchteſt: Aber a feins Woſſerl hams in Wean! Und wenn du erſt länger in Wien klebſt und viel mit den Leuten beiſammen ſitzt lich rat dir dringend dazu, es ſind„herzige“ Leutlul), ſo wirſt du dich immer wieder vergeblich fragen, warum ſie eeinmal einen Schnops trinken und ein andermal ein Schnapferl, warum ſie in dem Satz: Grod hob i gſchaut', s Woſſer hot ochtundzwanzig Grad! die a und o ſo ganz unberechenbar durcheinanderſchütteln, und wieſo man hier ſo ſage und da ſo. Ja mein Lieber, ſo gings mir auch und als mir die Zweifel das Herz abgedrückt hatten und ich vor lauter Fußangeln nicht mehr ein und aus wußte, befragte ich endlich einen Wiener Profeſſor, mit dem ich in der Sommerfriſche bekannt geworden war. Ich: Haben Sie in Wien eine Kommiſſion oder ſonſt eine ſtaatliche Behörde, die das feſtlegt und etwa einen Index herausgibt? i Er: e des a noch keine. Behörden haben wir zwar im Oesterreich und Kommiſſionen auch, aber für die Aus⸗ Ich: Oder wird dieſe durch eherne Geſetze ge⸗ regelt, ſeien es geſchriebene oder ungeſchriebene? Er: Ich kenne allerdings nicht alle Geſetze in Oeſterreich, nicht einmal alle ehernen, aber meines Wiſſens wird bei uns niemand geſtraft, wenn er einmal a ſtatt o ſagt. Ich(ſchon faſt verzweifelnd): Kann man das nicht aus Büchern lernen? 8 Er: Nein, ſolche gibt es nicht. Ich(mit neuer Hoffnung): Aber Sie, lieber Herr Profeſſor, können mir doch ſagen, wie die Wiener z. B. Sie und Ihre verehrte Frau Gemahlin, das a ausſprechen? Er: Wir?(denkt heftig nach) Wir? Jo, oba bidde, ſehns, wir mochn's ſo: Manchmal ſprech ma dos a wia o und manchmal dos o wia al— So, jetzt wußte ichs. Aber, ſoll man es glauben? nicht einmal die Wiener ſind ſich einig. Das war, als ich mit Pro⸗ feſſors zur Jauſe in den Adler ging. Er ſagte Od⸗ ler, ſeine Frau aber Adler(mit einem ganz hellen al). Sie gerieten darüber in einen heftigen Dis⸗ put, über den wir beinah die ganze Jauſe vergeſſen hätten und am Schluß wußte ich ſo wenig wie vor⸗ her, welcher von den beiden Adlern der richtige ſei. Na ja, dachte ich bei mir, nun iſt mir doch wenig⸗ ſtens klar, warum die Oeſterreicher einen Doppel⸗ adler im Wappen haben. Der eine iſt der Adler, der andere der Odler und weil ſich die beiden nie einigen können, ob man ſo oder ſo ſagt, ſchauen ſie feindſelig von einander weg. Meine Sprachſtudien gab ich dann auf, denn wenn's die Wiener ſelber nicht wiſſen. Nur im vergangenen Sommer hatte ich einen Rückfall, als ich im Wiener Wald mit einem Holzknecht ins Ge⸗ ſpräch gekommen war. Zufällig erzählte er von einem Adler, den er i Steiriſchen geſehen habe und da bitzelte es mich halt doch, den guten Mann zu interviewen: Sie ſagn S' amal, wia ſpricht ma eigentli Adler aus?— Wia manen 8? Wia ma Adler ausſpricht, ob ma Adler ſagt oder Odler?— Da erbleichte der Mann, verſank in tiefes Sinnen und gab endlich ſeine Meinung kund: Jo, wiſſn ', eigentli haßts Adler, oba ſogn tuat ma holt Obdler, net woahr. 8 3 Nachdem nun zwei Prominente für Odler ge⸗ t haben, halte ich mich auch daran. Nur eins möchte ich noch gern wiſſen: Iſt der Odler, den Oeſterreich jetzt im Wappen hat, der Odler oder der Adler? 0 Wer kann mir da Auskunft geben? Brahms in Mannheim Zum heutigen Akademiekonzert(Brahmsfeier) Viele Fäden verbanden Brahms mit dem leben⸗ digen und regen Winkel zwiſchen Neckar und Rhein. Schon früh zog ihn ſeine innige Freundſchaft mit dem geborenen Mannheimer Hermann Levi dorthin, dem ſpäteren erſten Parſifaldirigenten. Sein Lehrer Hofkapellmeiſter Vinzenz Lachner hatte mit ſeiner entſchiedenen Liebe für abſolute, wagnerfreie Muſik dem jungen Hermann Levi bereits die Empfänglichkeit für Brahmsſche Muſik tlef ins Herz geſenkt. a Seit ſich die beiden dann anfangs der 60er Jahre in Baden⸗Baden kennen gelernt hatten, trafen ſie ſich gern und oft im kunſtfreudigen Mannheim, wo Hermann Levi viele muſikfreudigen Häuſer offenſtanden, in die er Brahms einführte, z. B. bei ſeinen Verwandten, Bankier Ladenburg u.., bei Bankier Felix Hecht, der noch lange Brahms Freund und Gaſtgeber blieb, ſo oft Brahms nach Mannheim kam. Dann machte Hermann Levi mit Brahms auch gerne Abſtecher nach Heidelberg herüber zum Beſuch der feinſinnigen Henriette Feuerbach, deren Sohn Anſelm, den genialen Maler, Brahms beſonders hochſchätzte. Hier wurde im geſchmackvollen Heim der edlen Frau tüchtig muſiziert, zumal auch Clara Schumann mit ihren Töchtern und Aglaja Orgeni, die bei Pauline Viardot⸗Gareia in Baden⸗Baden ſtudierte, dort gern zu Gaſt waren. Als dann 1873 der bisherige Chormeiſter des Wiener Geſangvereins Ernſt Frank als Kapell⸗ meiſter nach Mannheim kam, waren weitere Fäden geknüpft, die Brahms nach Mannheim zu ziehen ge⸗ neigt machten. Beſonders eifrig wurde ihr Verkehr, als Brahms ſich im Frühjahr 1875 in Ziegel⸗ hauſen in ſeiner„Komponierhöhle“ vergrub und nur ein kleines Hintertürchen zur großen Welt ſich offen ließ: kurze Abſtecher nach Mannheim, um dort ſeine muſikaliſchen Freunde zu beſuchen und dort die Theaterluft ſich gelegentlich um die Naſe wehen zu laſſen. So wohnte er der Aufführung der hier urauf⸗ „Die ge⸗ geführten Oper von Hermann G Belgien und Italien her zähmte Widerſpenſtige“ bei, für die ſich Ernſt Frank in richter Erkenntnis ihres verkannten Wertes aufopferungsvoll eingeſetzt hatte. Zu dieſer denkwürdigen Ghötz⸗Aufführung kamen außer Brahms noch Max Bruch, Franz von Holſtein und andere Größen der komponierenden Welt in Mann⸗ heim zuſammen, ſodaß dieſe Tage ſehr auregend wurden. Brahms lernte hierbei auch den Textdichter der Götzſchen Oper, den ſchweizer Dichter Wid⸗ mann, kennen und ſchätzen. Ja, er beſprach mit ihm im gemeinſamen Mannheimer Gaſthauſe, wo ſie ſich nach der Aufführung und auch ſonſt öfters trafen, eigene Opernpläne die leider nicht zur Reife gediehen, obwohl noch jahrlang davon zwiſchen den ſpäter innig Befreundeten hie und da die Rede war. Im folgenden Jahre 1876 brachte Mannheim gleich zwei tief in Brahms' Leben einſchneidende Urauf⸗ führungen: die von Ernſt Frank vollendete Oper: „Francisca von Rimini“ aus dem Nachlaß von Hermann Götz, und die Erſte Sinfonie von Brahms, die allerdings ſchon kurz zuvor von Karls⸗ ruhe gebracht wurde, deren eigentliche erſte Auffüh⸗ rung aber unter der Leitung des Komponiſten in Mannheim erfolgte. Der Beifall war groß und ver⸗ band dieſes Werk noch inniger mit unſerer Gegend, in der es großenteils entſtanden war. Von Mann⸗ heim aus hatte Brahms damals auch den Beſuch „allerliebſter Sängerinnen“ des Nationaltheaters empfangen in ſeinem Ziegelhauſener Verſteck, für die er herrliche Duette zur Orcheſterbegleitung komponierte. Margarethe Bäumer, die Hochdramatiſche Sängerin des Nationaltheaters, wurde wiederholt zu einem Gaſtſpiel an der Berliner Städtiſchen Oper(Intendant Carl Ebert) eingeladen. Sie kann der Einladung erſt jetzt Folge leiſten und ſingt An⸗ fang Dezember die Amelia im„Maskenball“ und die Titelrolle in der„Aida“. Die Städtiſche Oper in Berlin ſucht bekanntlich nach einer Nachfolgerin für Gertrud Bindernagel. Margarethe Bäumer hat vor kurzem zuſammen mit dem Bayreuther Heldentenor Gotthelf Piſtor in Paris im Theater der Champs Elyſees zwei große Wagnerkonzerte mit Orcheſter gegeben und wurde daraufhin für zwei weitere Konzerte in Paris verpflichtet. Ferner ſtehen Gaſt⸗ ſpielreiſen der Künſtlerin durch die Niederlande, 2 * —— Dienstag, 29. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Das Schauinslandbahn-Anglück Das amtliche Ergebnis der Anterſuchung * Freiburg, 29. Nov. Das Ergebnis der ſtaats⸗ Anwaltſchaftlichen Unterſuchungen deckt ſich vollkom⸗ men mit der von uns geſtern gegebenen Darſtellung. Der von der Staatsanwaltſchaft ausgegebene Bericht hat folgenden Wortlaut: „Die Unterſuchung durch den Unparteiiſchen Prof. Dr. ing. Woernle von der Techniſchen Hochſchule Stuttgart hat folgendes einwandfrei ergeben: In der Bergſtation wurde durch grobe Fahr⸗ läſſigkeit und gegen die genauen Inſtruktio⸗ nen die Kabine nicht an das große Zugſeil gekuppelt. Dadurch lief das nicht gekuppelte zweite Zugſeil loſe mit. An der Unfallſtelle erfaßte nun dieſes Seil die Kabine von unten und hob das Laufwerk vom Trag⸗ ſeil ab. Nur eine ganze Kette von Unterlaſſungen des Schaffners im Anſchluß an den unvorſchrifts⸗ mäßigen Kuppelvorgang konnte zu dem Unfall füh⸗ ren, denn der Schaffner hätte während der langen Fahrt bis zur Unfallſtelle die fehlerhafte Kuppelung unbedingt merken müſſen und mit Hilfe der vorhan⸗ denen Sicherheitseinrichtungen, die ſämtlich intakt befunden wurden, den Unfall zweifellos verhindern können. Irgend ein Fehler in der Anlage, ihrem Syſtem und der Konſtruktion liegt nicht vor. Ein Verſchulden dritter Perſonen außer der gro⸗ ben Fahrläſſigkeit des Schaffners, der ſeine Nachläſſigkeit mit dem Tode büßen mußte, iſt nicht vorhanden. Die Wiederinbetriebnahme wird von den zuſtändigen amtlichen Stellen zurzeit noch geprüft. Die Staatsanwaltſchaft hat die Einrichtung freigegeben.“ N Wie wir weiter erfahren, iſt damit zu rechnen, daß im Laufe des heutigen Tages auch die Staatsauf⸗ ſichtsbehörde die Bahn für den Verkehr wieder frei⸗ geben wird, nachdem ein kurzer Probebetrieb durch⸗ geführt iſt. Kontingentierung und Tabakpflanzer Hauptverſammlung des lanowirtſchaſtlichen Bezirksvereins Schwetzingen M. Plaukſtadt, 28. Nov. Am Sonntag nachmittag fand im Adlerſaale eine gut beſuchte Verſammlung des landwirtſchaftlichen Bezirksvereines Schwetzin⸗ gen, unter Vorſitz von Studienrat Treiber⸗Plank⸗ ſtadt ſtatt. Der Vorſitzende begrüßte beſonders Ober⸗ lartdwirtſchaftsrat Dr. Meißner ⸗Karlsruhe, Lan⸗ desökonomierat Dr. Krumm Ladenburg und Bürgermeiſter Helmling⸗Plankſtadt, ſowie die zahlreich anweſenden Vertreter der einzelnen Be⸗ zirksvereine. Die Not des Landwirts, ſo be⸗ tonte der Redner, iſt zurückzuführen auf den gewal⸗ tigen Tiefſtand der Preiſe aller landwirtſchaftlichen Produkte und auf der anderen Seite auf die hohen Abgaben an Steuern. Eine erfreuliche Aus⸗ nahme iſt, daß der Tabak einen Preis ergab, der noch einigermaßen den Landwirt befriedigt. Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Meißner ſchilderte in einem ausführlichen Vortrag die Lage der Land⸗ wirtſchaft vor dem Kriege, ſodann nach der Infla⸗ tion, erinnerte an die Neuordnung der Finanzen, an die Schaffung der verſchiedenen Handelsverträge im Jahre 1925, die unter einem für die Landwirt⸗ ſchaft falſchem Grundgedanken abgeſchloſſen wurden und kam dann auf die jüngſten Kontingentierungsverhandlungen der letzten Reichsregierung zu ſprechen. Dieſe Po⸗ litik wirkte ſich ſchlaglichtartig auf den Tabakbau aus. Es war ein Segen für dieſe, als 1930 durch Not verordnung die Tabakanbaufläche einer geſetzlichen Regelung unterzogen wurde, um den deutſchen Tabakbau künftighin in geordnete lebens⸗ fähige Verhältniſſe zu bringen. Gewiß bringt die Kontingentierung manche Härten mit ſich, doch iſt die Organiſation im Verein mit dem jeweiligen Pflanzerausſchuß ernſthaft bemüht, jede Härte auszumerzen. „Der Referent apelliert im Intereſſe der Land⸗ wirtſchaft dringend, die Kontingente hochzu⸗ halten, da hierdurch die Abſatzmöglich⸗ keit erhalten bleiben ſoll. Eine Herauf⸗ ſetzung der Anbaufläche iſt erſt dann möglich, wenn die Abſatzſicherung vorhanden iſt und geſetzlicher Ver⸗ arbeitungszwang eingeführt wird. Bei dem geſpann⸗ ten deutſchen Tabakmarkt iſt eine Ueberproduktion unmöglich. Zur Regelung des Rohtabakein⸗ fuhrs iſt ein Monopol zu ſchaffen, die Einführung des Wertzolles wäre zu ſtaffeln, die billigen Aus⸗ landstabake und die Rippeneinfuhr iſt beſonders durch erhöhten Zoll zu beſchränken. Der Redner ſtreifte noch das Verhältuis der tabakverarbeitenden In⸗ duſtrie zu den Tabakbauvereinen und glaubt, daß ſich hier die Vereine ſchneller durch⸗ ſetzen werden, als urſprünglich erwartet werden konnte. Die Anweiſung über die zweckmäßigſte Be⸗ handlung des Tabakes von der kleinſten Pflanze bis zum trockenen Rohtabak und die Pflege und Dün⸗ gung der Anbaufläche, mag für manchen Landwirt eine nützliche Lehre ſein. Zum Schluſſe ſeiner Aus⸗ führungen behandelte der Redner noch das Sied⸗ lungsweſen und forderte für die Siedler freies Land, freies Gebäude und einige Jahre Steuerfreiheit. An den mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag ſchloß ſich eine ſehr angeregte Ausſprache, bei der ſich die Herren Müller und Seßler⸗ Plankſtadt, Präſident der Tabakvereine Maier ⸗ Großſachſen, Oekonomierat Dr. Krum m⸗Laden⸗ burg, Landwirt Erckenbrecht⸗Plankſtadt und Dehuſt⸗Seckenheim beteiligten. Alle verurteilen den Freibau und geloben Treue zu der nun ſchon ö ſeit 5 Jahren erfolgreich beſtehenden Organiſation der Tabakbauvereine. Dr. Krumm macht noch auf die Verſammlung am 6. Dezember in Ladenburg aufmerkſam, bei der Regierungsrat Bader über das Reichsmilchgeſetz ſprechen wird. Wehrbaum im Murgtal geborſten Ueberflutung des Hammerwerkes Friedrichstal * Schön münzach, 28. Nov. Als infolge des zuneh⸗ menden Hochwaſſers des Forbachs die Fallen am Wehr in Friedrichstal oberhalb der ſogen. Walkenſchleife gezogen werden ſollten, barſt der große Wehrbaum krachend auseinan⸗ der. Mit unheimlicher Schnelligkeit ſtürzten ſich die Fluten des Forbachs herein. Die rechte Falle ſamt dem geborſtenen Wehrbaum wurden in die ſchäu⸗ mende Giſcht des Gebirgsbaches geſchleudert. Das zütgellos talwärts flutende Waſſer überſchwemmte daraufhin weites Wieſenland und bemäch⸗ tigte ſich des ſogen.„Walkenkanals“. Oberhalb des Walkenhammers gruben die Giſchten ein trichter⸗ förmiges Loch, worin bequem ein kleines Haus Platz hätte. Die Waſſer ſtürzten dann weiter tal⸗ wärts und durchbrachen einen gut gebauten Weg zwiſchen Kanal und Forbach. Später wurde das Hammerwerk ein Meter hoch unter Waſſer geſetzt. Ein Holzſpeicher auf der Straße mußte geräumt werden. Holzfuhren, Baum⸗ ſtämme und Handwerksgerät wurden in Mengen von den Fluten des Forbachs weiter talwärts ent⸗ führt. Viele Fahr⸗ und Fußwege ſind verſchlammt worden. Zum Glück hat der Regen aufgehört, ſo daß weiteres Unheil im oberen Murgtal verhütet wurde. Eine alte Unſitte fordert ein Todesopfer * Seebach(Amt Achern), 29. Nov. Die Unſitte des Anhängens an einen Laſtkraftwagen hat hier ein Todesopfer gefordert. Auf dem Heimweg von der Schule ſetzte ſich die 11 Jahre alte Roſa Schneider auf das Verbindungsſtück zwiſchen zwei Anhängern. Als das Kind wenige Meter vor der elterlichen Woh⸗ nung abspringen wollte, kam es zu Fall, wobei ihm die Räder über den Kopf gingen. Der Tod trat auf der Stelle ein. 8 Drei Güterwagen erbrochen * Ludwigshafen, 29. Nov. In der Nacht auf Montag wurden im Rangierbahnhof Ludwigshafen a. Rhein drei Stückgutwagen aufgebro⸗ chen und daraus eine Kiſte Teigwaren(29 Kilo⸗ gramm), drei Kiſtchen Kaffee⸗Eſſenz, ein Bund mit je ſechs Stück Badewännchen(21 Kilogramm) und ein Faß Wein(48 Kilogramm) geſtohlen. Die poli⸗ zeilichen Ermittlungen ſind im Gange. Wegen Betrugs verurteilt * Neuſtadt a.., 29. Nov. Das Schöffengericht verurteilte den 28 Jahre alten Landwirt Max Kie⸗ fer aus Durlach(Baden) wegen Betrugs zu einem Jahr Gefängnis unter Anrechnung von 65 Tagen Unterſuchungshaft. Kiefer, der im Sommer d. J. nach fünfjähriger Dienſtzeit in der Fremdenlegion heimkehrte, kaufte bei einem Mecha⸗ niker in der Umgebung Neuſtadts ein Motorrad, wobei er ſich ſchwindelhafter Angaben bezüglich ſeiner Kreditwürdigkeit bediente. Gegen den Ver⸗ urteilten wurde Haftfortdauer angeordnet. * * Fraukenthal, 28. Nov. Die Gerichtliche Preſſe⸗ ſtelle beim Landgericht teilt mit: In Ludwigs hafen a. Rh. iſt das Gerücht verbreitet, daß das gegen die früheren Vorſtandsmitglieder Ries, Köhler und Merkl der Hausbeſitzerbank in Ludwigshafen a. Rh. wegen genoſſenſchaftlicher Untreue u. A. ein⸗ geleitete Strafverfahren eingeſchlafen ſei. Die⸗ ſer Auffaſſung muß entgegengetreten werden. Gegen die Angeſchuldigten wurde vor längerer Zeit die Vorunterſuchung eröffnet, Der Unterſuchungs⸗ richter iſt zur Zeit mit den notwendigen Ermitt⸗ lungen beſchäftigt, ſo daß in Bälde mit einem Ab⸗ ſchluß der Vorunterſuchung gerechnet werden kann. * Pirmaſens, 29. Nov. In der Nacht auf Sonn⸗ tag wurde hier in das Delikateſſengeſchäft Gottfried Schwarz in der Hauptſtraße eingebrochen. Es wurden Konſerven, Schokolade, Wurſtwaren und Liköre im Werte von 4500 Mark geſtohlen. Die Täter ſind noch unbekannt. — also kein Ortsempfänger= und Sein Preis? Se wWerclen es kaum nur EM. J48. für Gleichstrom 15 5 5 2 232 Ueber dieſes Thema ſprach am Sonntag abend im Wart⸗ burg⸗Hoſpiz der 1. Vorſitzende des Deutſchen Athletik⸗ Sport⸗Verbandes, E. Aug. Kampmann, Kaſſel, der als Mitglied des deutſchen olympiſchen Komitees und Führer der deutſchen Kraftſportexpedition an den olympiſchen Spielen in Los Angeles teilgenommen hat. Namens der Arbeitsgemeinſchaft der DASV⸗Vereine von Mannheim und Ludwigshafen begrüßte einleitend Herr Crezelz die Zuhörer und Ehrengäſte und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß ſich neben dem bewährten Führer des deutſchen Kraft⸗ ſports, der Verbandsgeſchäftsführer Scotti, Frankfurt, Herr Stalf, Mannheim, als Vertreter des Ortsaus⸗ ſchuſſes für Leibesübungen und Jugendpflege, und eine Reihe weiterer Vertreter von Sportbehörden zu dieſem Abend eingefunden hatten. Herr Kampmann eröffnete ſeinen ſeſſelnden und mit Humor gewürzten Vortrag mit dem Hinweis, daß er nichts wiederholen wolle, was längſt durch den deutſchen Blätter⸗ wald in ausgiebiger Weiſe bekanntgegeben wurde, es gelte vielmehr die Oeffentlichkeit von dem zu unterrichten, was ihr bisher von der teils gut und teils weniger gut kriti⸗ ſierten Reiſe der deutſchen Jugend und ihrer Teilnahme an den olympiſchen Spielen vorenthalten blieb. Und ſo brachte denn auch der Vortrag mit ſeinen über 150 Licht⸗ bildern einen hochintereſſanten Ausſchnitt über die Vor⸗ bereitungen ber Reiſe, über di rhältniſſe in Amerika in kultureller, wirtſchaftlicher und ſportlicher Hinſicht, über die Kämpfe und Erfolge bei den olympiſchen Spielen und nicht zuletzt über die des Guten oft zu vielen Empfänge, von denen die ſeitens der Deutſchamerikaner einen beſon⸗ ders herzlichen Charakter trugen. Man lernte auch all die Schwierigkeiten kennen, mit denen die Teilnahme an den Die diympöchen Spiele und der deulſche 1 Kraſtſport Spielen verbunden war. Wenn auch der deutſche Kraftſport wie 1928 in Amſterdam in Los Angeles für Deutſchlands ſportliche Ehre den größten Erfolg erzielte, ſo wäre es aber falſch, die eine oder andere Sportart als Verſager be⸗ zeichnen zu wollen. Alle hätten ihre Pflicht er⸗ füllt und ihr Beſtes hergegeben. Der Redner übte auch mit Recht dort Kritik, wo es an⸗ gebracht war. Es will ſchon viel heißen, wenn eine engliſche Zeitung ſchrieb, daß die deutſche Expedition durch ihre ſtraffe und muſtergültige Diſziplin unter den übrigen Nationen hervorragte. Die Organiſation in und um das Stadion war einfach verblüffend. Während der Redner im erſten Teil des ungemein in⸗ tereſſanten Vortrags über den Verlauf der Reiſe und Spiele einen wertvollen Aufſchluß gab, der auch die Schwie⸗ rigkeiten erkennen ließ, unter denen die europäiſchen Teilnehmer anfangs zu leiden hatten, wobei beſonders die klimatiſchen Verhältniſſe in Kalifornien eine weſentliche Rolle ſpielten, behandelte er im zweiten Teil die verſchiedenen Kämpfe in der Arena und im Auditorium. Nicht minder intereſſant waren die Ausführungen über die Kämpfe unſerer Gewichtheber und Ringer, von denen es Js mayr vorbehalten war, für Deutſchland die erſte goldene Medaille zu holen. Gleich meiſterhaft waren auch die zum Schluß gezeigten prächtigen Bilder von der Rück⸗ reiſe, die mit Unterbrechungen über San Franzisko durch die verſchiedenen landſchaftlich reizenden Gegenden von Nordamerika nach Newyork zum Ozeanrieſen„Deutſch⸗ land“ nach der Heimat führte. Der über drei Stunden dauernde Vortrag wurde von den Zuhörern mit großem Beifall aufgenommen. Die Veranſtaltung hätte ein voll⸗ beſetztes Haus verdient. Vor dem„FJußballkampf des Jahres“ Englands Fußballelf gegen Oeſterreich Für den in allen Fußballkreiſen mit großer Spannung erworteten Länderkampf England— Oeſterreich in London am 7. Dezember, ſteht jetzt die engliſche Mannſchaft feſt. Die Football⸗Aſſociation hat die Aufſtellung wie folgt vor⸗ genommen: Tor: Hibbs(Birmingham]; Verteidigung: Goo⸗ dall(Hudddersfield), Blonkinſhop(Sheffield Wednesday); Läuferreihe: Strange(Sheffield Wednesday), Harts (Leeds United), Campbell(Huddersfield!; Sturm: Crvoks(Derby County), Jack(Arſenal), Hampſon(Black⸗ pool), Walker, Houghton(beide Aſton Billa). Von dieſen elf Spielern haben bereits ſechs, das ge⸗ ſamte Schlußdreieck, der Läufer Strange und der rechte Angriffsflügel Crooks⸗Jac die beiden Länderſplele gegen Deutſchland und Oeſterreich vor zwei Jahren mitgemacht. Nach dem torloſen Kampf der engliſchen Ländermannſchoft in Wrexham gegen Wales ſind nicht weniger als fünf Spieler ausgewechſelt worden. Auf Grund der in ihren Vereinsmannſchaften gezeigten guten Leiſtungen konnten Harts und Campbell in die Läuferreihe neu aufgenommen werden. Der neue Angriffsführer Hampſon iſt der geſähr⸗ lichſte Torſchütze Englands, ſein Verein, Blackpool, ſpielt in der zweiten Klaſſe. Aſton Vills ſtellt mit Houghton und Walker, dem Kapitän der Mannſchaft, den linken Sturm⸗ flügel. Oeſterreichs Mannſchaft ſteht ſchon ſeit einigen Tagen ſeſt. Die Wiener werden mit den folgenden Spielern die Reiſe nach England an⸗ treten; Hiden; Roiner Seſta; Mock, Smiſtik, Nauſch; Zi⸗ ſchek, Gſchweioͤl, Sindelor, Schall, Vogel. Tildens Berliner Gaſtſpiel ein Erfolg Nüßlein ſchlägt Karel Kozeluh Nach den mit ſo großem Erſolge in Berlin Surchgeführ⸗ ten Weltmeiſterſchoften der Teunislehrer ſtellten ſich mit William Tilden erneut einige der beſten Tennisſpieler der Welt am Freitag vor. Diesmal waren die Kämpfe aller⸗ dings in die Halle verlegt und der Berliner Sportpalaſt hatte ſich innerhalb weniger Stunden von der Eisbahn in eine Tennishalle verwandelt. Dos Intereſſe des Publi⸗ kums war bereits am erſten Tage recht gut, denn etwo 2000 Zuſchauer wohnten den Kämpfen am Freitag bei. Die Veranſtalter hatten einen vorſchriftsn gen Tennis⸗ platz hergerichtet, deſſen Holzbelag ſich ſehr gut eignete und ein überaus flottes Tempo zuließ. Auch die Lichtverhält⸗ niſſe waren befriedigend, ſo daß die Spieler ganz in ihrem Element waren und das Publikum ausgezeichneten Sport zu ſehen bekam. Schon der. erſte Kampf zwiſchen Roman Najuch und dem jungen Amerikaner Barnes ſetzte mit forſchen An⸗ griffen ein und durch genaue Schmetterbälle hatte der Altmeiſter den erſten Satz an ſich gebracht. Dann jedoch hatte ſich Barnes gefunden und verſchärfte das Tempo, ſo daß Najuch zeitweilig nachließ. Die größere Jugend trug ſchließlich nach durchweg hochintereſſantem Kampf den Sieg in vier Sätzen mit:7,:8, 674, 614 davon, wofür Barnes lebhaften Beifall erhielt. Mit großem Beifall begrüßt, betraten dann der deutſche Meiſter Haus Nüß⸗ lein und der Tſcheche Karel Kotzeluh den Platz. Der junge Deutſche befand ſich in einer großartigen Form und fertigte den durch eine Verletzung an der linken Hand behinderten Tſchechen leicht 683,:0, 610 ab. Kozeluh war von Beginn an in die Verteidigung gedrängt. Man merkte ihm an, daß er in den letzten Wochen nicht trainieren konnte. Nüßlein war in beſtechender Form und legte ein unheimlich ſcharfes Tempo vor, dem der Gaſt nicht gewach⸗ ſen war. Zu allem Unglück vertrat ſich Kozeluh im zweiten Satz noch den Fuß, ſo daß er die beiden letzten Sätze ab⸗ geben mußte, ohne ein Spiel gewonnen zu haben. Ganz großartiges Tennis gab es im abſchließenden Doppel zwi⸗ ſchen Tilden ⸗ Barnes und b Kozeluh⸗ A. Burke zu ſehen. Beide Paare gingen in den erſten bei⸗ den Sätzen abwechſelnd in Führung und ſtritten erbittert um den Satzgewinn. Der noch friſche Engländer Burke war zeitweiſe der beſte Mann ver vier Spieler, beſonders am Netz gefiel er durch ſeine glänzenden Querſchläge. Der Kampf dauerte bis in die erſte Nachtſtunde hinein und endete ſchließlich mit dem Siege der Amertkoner von 97, :7, 6178. f Der Berliner Sportpalaſt wies am Sonntag, dem letzten Tage der Tilden⸗Schaukämpfe, mit 3000 Perſonen den bis⸗ her beſten Beſuch auf. Mit dem Zuſammentreſſen Tildens mit dem deutſchen Meiſter Nüßlein fand die dreitägige Ver⸗ anſtaltung ihren Höhepunkt. Der lange Amerikaner demonſtrierte in dem zweiſtündigen Kampf Tennis in höch⸗ ſter Vollendung und da auch Nüßlein ein ganz großes Spiel lieferte, kamen die Zuſchauer voll auf ihre Koſten. Tilden ſpielte mit größter Präziſion und hielt das ſcharſe Tempo des Deutſchen bis zum Ende durch. Sein Sieg mit 315, 614,:4,:1 war vollauf und ehrlich verdient. Nüßlein begann den Kampf in unheimlichem Tempo und holte ſich den erſten Satz durch genaue Schläge ziemlich leicht. Um⸗ gekehrt ging es im zweiten Satz zu, in dem Tilden ſchnell auf:1 davonzog. Nüßlein konnte nun ſeinem Gegner das Aufſchlagſpiel abnehmen und ſich auf 514 herankämpfen. Durch Pech des Deutſchen ging dieſer Satz zum Schluß leicht an Tilden. Hart umkämpft war der dritte Satz, bis zum Stande:4 wechſelte die Führung. Nüßlein wurde durch eine falſche Linienrichterentſcheidung nervös und ver⸗ ſchlug leichte Bälle, ſo daß Tilden auch den dritten Satz buchen konnte. Nach der Pauſe ſpielte Tilden in flottem Tempo weiter, während Nüßlein nicht konzentriert genug kämpfte. Beim Stande 51 konnte der Deutſche noch zwe Matchbälle Tildens abwehren, mußte ſich dann aber ſchließ⸗ lich doch beugen.— Im erſten Spiel des Sonntags ſſegte Bruce Barnes gegen den Engländer Albert Burke 715, 611. Rekord-Hauſſe in ASA Die Vereinigten Staaten hatten in ihrem olympiſchen Jahr eine Rekordernte. Nicht weniger als 244 neue Beſt⸗ leiſtungen guf allen Gebieten der modernen Leibesübungen werden dem am 29. November zuſammentretenden Rekord⸗ Komitee der Amateur⸗Athletil⸗Union zur Begutachtung und Genehmigung vorgelegt. Die meiſten Rekorde brachten die Leichtathleten und hier ſtehen zum erſten Male ſeit Jahren die Männer mit 154 gegen 71 Beſtleiſtungen der Frauen an der Spitze. 12 Lan⸗ desrekorde ſtellen gleichzeitig neue Welthöchſtleiſtungen dar. Die größte Zahl der Rekorde vereint jetzt Eleanor Holm, die inzwiſchen ins Lager der Berufsſportlerinnen übergeſchwenkt iſt, auf ſich. Die Rückenſchwimmerin meldet 14 neue Rekorde und hat damit ihre Kollegin im Film, Helene Madiſon, mit der größten Zahl der Beſtleiſtungen von der Spitze verdrängt. Ihr ſolgt mit 13 neuen Rekorden der Kugelſtößer Les Sexton. Es folgen dann: Clarenee Craobbe mit neun Beſtleiſtungen, Helen Mabdiſon mit acht, Ben Eaſtman mit ſteben, Babe Didrickſon mit ſechs, Stella Walſh mit fünf, Gene Ventzke, die Schwimmerin Katherine Rawls, Paul de Bruyn und Emmett Toppino mit je vier neuen Höchſtleiſtungen. Unter den neuen Weltrekorden befinden ſich u..: 100⸗ Meter⸗Lauf in 10,3 von Eddie Tolan, 400 Meter in 46,2 Sek. von Bill Carr, 880 Pards in:50 von Ben Gaſtman, ſowie die beiden großartigen Staffeln der beiden ameriko⸗ niſchen Olympia⸗Staffeln über 4 mol 100 Meter in genau 40 Sekunden und über 4 mal 400 Meter in:08,2 Minuten. Wohin mit dem Olympia-Gewinn? Die 10. Olympiſchen Spiele gehören zwar ſchon längſt der Vergangenheit an, aber es iſt noch nicht entſchieden, was mit dem finanziellen Reingewinn geſchehen ſoll. Das amerikanſiche Olympiſche Komitee, als Veranſtalter der letzten Weltſpiele in Los Angeles, hat die endgültige Eni⸗ ſcheidung den ordentlichen Gerichten überlaſſen. Dieſer Schritt wurde jedoch nur getan, um die Verantwortung für jede Art von ſpäteren Beſchuldigungen und Verleum⸗ dungen zu decken. Dieſe, nach unſerer Anſicht, vielleicht übertriebene Vorſicht ſcheint burchaus gerechtfertigt, denn bet einer Summe von 1055000 Dollar handelt es ſich um einen auch für amerikaniſche Begriffe ſehr hohen Betrag. a Vorausſichtlich wird die eine Million Dollar der Staat Kalifornien erhalten, der mit dieſem Gelde feine Anlethen abdecken ſoll, die er zur Finanzierung der Olympiſchet Spiele in Los Angeles aufgenommen hat. 5 Italien will Olympia 1940 Die Organiſation der Olympiſchen Spiele war von jeher von den einzelnen Nationen ſchon ſehr begehrt. Wäh⸗ rend in Deutſchland augenblicklich der Kampf um die Olympiſchen Winterſpiele 1986 zwiſchen den bekaunteſten Winterkurorten tobt, ſtrecken ſchon jetzt die verſchiedenſten Nationen ihre Fühler im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele 1940 aus. So hat jetzt Italien ſchon einige Vor⸗ ſchläge für 1940 gemacht. Graf Bonacaſſo, ein Mitglied des italieniſchen Olympiſchen Komitees weiſt darauf hin, daß in Rom, Bologna und Florenz geeignete Stadien ſeien und Italten außerdem bereit ſei, ein neues Olympiſches Stadion mit 150 000 Sitzplätzen zu errichten. Außerdem wäre Cortina'Ampezzo der durchaus gegebene Austrags, ort für die Olympiſchen Winterſpiele. 1 1 las Helel MENDE 146 Mehr ols Sie von einem Gerät dieser Preislage erwarten können. Er ist mit ollen Neuerungen der Funktechnik ausgestattet, spielend leicht empföngt er olſe maßgebenden Stationen Europas der eingebaufe Selekfionskreis ermöglicht die absolute Ausschaltung des Ortssenders. Geeichte Skoſd. Alle diese Vorzüge und nicht zuletzt die fobel- hofte Tonfũlſe und Klungschönheit des dynamischen ſtautsptechers begeistern seine Besitzer. laoben · er kostet einschließl. Rõhren und dynom. Lautsprecher 155. Mende, die führenden Radiowerke. Belegschaft meht ols 2000 berzonen 1 4 — e el Dienstag. 29. November 1932 Verlusſe der Reichsbank an der pfundbaisse Der Verfall der engliſchen Währung iſt naturgemäß an den deutſchen Exporthäuſern nicht ohne Einfluß vor⸗ übergegangen, wenn mon auch annehmen darf, daß die ungünſtigen Erfahrungen vom Herbſt 1931 zur Vorſicht gemahnt haben. Die Verluſte der Exporteure ſollen nach Schätzungen amtlicher Stellen nicht allzu groß ſein. Beſtimmend hierfür waren ohne Frage die Maß⸗ nahmen der Reichsbank, wonach der Exporteur die Mög⸗ lichkeit hat, Tratten in Valuta bei der Reichsbank zu dis⸗ kontieren, auch wenn der ausländiſche Bezieher der Ware einen Wechſel nicht ausgeſtellt hot. Die Tratten haben überwiegend eine Laufzeit von 3 Monaten, ein Teil iſt aber auch erſt in 6 Monaten zahlbar. Es iſt daher ſelöſt⸗ verſtändlich daß das Zentralnoteninſtitut einen größeren Beſtand an Auslands we chſeln, darunter ſolchen in Pfunden, beſitzt, auf dem z. Zt. ein Ver ⸗ Luſt von mehreren Millionen ruht. Das Riſiko wird aber mit Vorbedacht getragen, um die deutſche Ausfuhr zu fördern.. N * Stand der Badiſchen Bank am 23. Nov. Aktiva: Goldbeſtand 8 538 338, deckungsfähige Deviſen 321 15g, ſon⸗ ſtige Wechſel und Schecks 19 342 404, Deutſche Scheidemün⸗ zen 15 416, Noten anderer Banken 5 121 250 Lombardforde⸗ rungen 6 188 105, Wertpapiere 7168 976, ſonſtige Aktiva 32 459 346. Paſſiva: Grundkapital 8 300 000, Rücklagen 3 800 000, Betrag der umlaufenden Noten 24 619 450, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 15 741838, an eine Kündi⸗ gungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 24 262 586, ſonſtige Paſſiva 2925 205, Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 360 099 l. * Viguidation der Naſſauiſchen Landwirtſchaftsbauk AG., Wiesbaden. Die GV. genehmigte die Bilanz für das Ge. 1931, die mit einem Ver luſt von 20 000/ abſchließt. Da ſomit mehr als die Hälfte des At. verloren iſt, wurde Mitteilung lt. 8 240 HGB. gemacht. Die Ligul dation der Geſellſchaft wurde mit 527 gegen 10 Stimmen heſchloſſen. Das Verwaltungsgebäude in Wiesbaden, das einen hohen Zuſchuß beanſprucht, wird ebenſo wie der Verluſt von der Genoſſenſchaftlichen Zentralkaſſe, Frank⸗ fur t⸗M., übernommen. Die Bank war ſeinerzeit gegründet worden, um Geſchäfte mit der Landwirtſchaft zu tätigen, deren Durchführung auf genoſſenſchaftlichem Wege nicht nröglich erſchien. * Sparerbund(Hypothekengläubiger⸗ und Sparerſchutz⸗ verband für das Deutſche Reich) e.., Berlin. Der Sparer⸗ bund(Hypothekengläubiger⸗ und Sparer⸗Schutzverband für das Deutſche Reich) e.., Berlin hat in ſeinen ſämtlichen Landesverbänden des Reichsgebietes die Intereſſen⸗ vertretung der Hypothekengläubiger bei den Amtsgerichten im Rahmen der Notveroroͤnung vom 11. 11. 32 übernommen. Nodi und Wienenberger AG. Die Pforzheimer Geſellſchaft für Bijouterie⸗ und Ket⸗ tenfabrikation berichtet über das am 30. April 1932 be⸗ endete Geſchäftsjahr, daß in den erſten 6 Monaten die Umſätze noch einigermaßen befriedigend waren, daß aber in der zweiten Jahreshälfte eine ſtärkere Schrumpfung eintrat. Dieſer Umſtand und die mit der ſchwierigen Ge⸗ ſchäftslage zuſammenhängenden größeren Abſchreibungen auf Debitoren haben es mit ſich gebracht, daß ein gewinn⸗ bringendes Ergebnis nicht zu erzielen war. Es verbleibt, wie bereits gemeldet, ein Jahresverluſt von 181001/ i. V. Jahresgewinn 27177), wodurch ſich der Gewinn⸗ vortrag von 180 081 auf 29 081/ vermindert. Voraus⸗ ſagen ließen ſich nicht machen. Einſtweilen haben alle auf Unkoſtenſenkung gerichteten Erſparnis⸗ und Abbaumaß⸗ nahmen nicht bewirken können, daß mit Nutzen gearbeitet wird. 5 Die am 30. April vorhandenen 1,691 Mill./ Verbind⸗ lichkeiten aus weiterbegebenen Wechſeln ſind bis November 1932 auf 0,62 Mill./ zurückgegangen. Der Betriebsüber⸗ ſchuß ſtellte ſich auf 0,141 Mill., während Steuern und ſoziale Laſten 0,212 Mill./ erforderten(i. V, Betriebs⸗ überſchuß nach Abzug der Steuern und Soziallaſten 0,131 Mill.. Abgeſchrieben wurden 80 351(103 408) J. Aus der Bilanz: Grundſtücke 0,147, Gebäude 0,568(i. V. zuſ. 9,732), Maſchinen 0,255(0,30), Beteiligungen unverändert 0,15, Warenvorräte 0,694(0,652), Debitoren 1,231(1,298), Wechſel 0,25(0,47), andererſeits neben unv. 1,625 Aktien⸗ kapital und unverändert Reſerven Bankſchulden 0,98, Kre⸗ ditoren 0,12(i. V. zuſ. 1,277) Mill. J. * Siegener AG für Eiſenkonſtruktion, Brückenbau und Verzinkerei, Geisweid Kr. Siegen. Der Betriebsver⸗ Tu ſſt von 0,21 Mill., wird z. T. aus der geſetzlichen Rück⸗ lage von 0,15 Mill. gedeckt. Weiter beſchloß die GV, den verbleibenden Verluſtreſt von 0,06 Mill./ durch eine Kapitalherabſetzung zu tilgen. Durch die Ein⸗ NMANDELS- U WIRTSCHAFTS- ZEIT fler Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 556 18,57 Mill. Opel-Gesamiverlusſ Neuverlusf von 3,38 Mill. m. Opiimisſiche Zukunfisbeurieilung Die Geſellſchaft berichtet für 1931 über eine weitere günſtige Entwicklung des Opel⸗ Anteils am Geſamtabſatz. In der 1,8 Liter⸗Wagenklaſſe be⸗ trug der Anteil am Geſamtautomobilabſatz im Durchſchnitt über 40 v. H. aller in dieſer Klaſſe in Deutſchland verkauf⸗ ten Waren. Der Blitz⸗Laſtwagen habe in der 2 Tonnen⸗ klaſſe einen Anteil von 20 v. H. erreicht und der im Herbſt 1931 eingeführte 1,2 Liter⸗Wagen einen ſolchen von 40 v. H. Noch günſtiger ſeien die Ergebniſſe im Lieferwagengeſchäft bis zu 3/4 Tonnen geweſen, wo ein Jahresdurchſchnitt von 46,3 v. H. erzielt wurde. Der infolge des anhaltenden all⸗ gemeinen Rückgangs des deutſchen Automobilabſatzes auch für Opel zu verzeichnende Rückgang des Geſamtumſatzes am Julandsmarkte konnte durch den Export nicht voll ausgeglichen werden, obwohl dieſer ſelbſt ſtark zunahm und Opel allein zwei mal ſo viel Automobile exportierte wie die geſamte übrige deutſche Automobilinduſtrie zuſammen. Die Einwirkungen des Pfundſturzes auf den Export konnte zu einem gewiſſen Teile ausgeglichen werden durch die Aufnahme des Ueberſeeexportes im letzten Quartal des Berichtsjahres. Vertrieben werden die Opel⸗ wagen außerhalb Deutſchlands durch die Abſatz⸗ und Kun⸗ dendienſt⸗Organiſation der General Motors&* port Company. Das Fahrradgeſchäft habe ſich befriedigend ent⸗ wickelt; ca. 80 v. H. konnten auf Vorauskaſſe⸗Baſis ver⸗ kauft werden. Da das Preisniveau ſich hier gegenüber dem Vorjahr ſtark verſchlechtert hat, mußten erhebliche Ab⸗ ſchreibungen an den Beſtänden vorgenommen werden, Für 1932 wird die Entwicklung des Fahrradgeſchäftes günſtig beurteilt. Das Geſchäftsergebnis zeigt einen ermäßigten Bruttogewinn von 11,354(12,489) Mill. I. Handlungsunkoſten konnten um 20 v. H. auf 8,446(10,492), ſoziale Abgaben auf 1,279(1,301), Steuern 1,120(2,384), Zinſen 0,670(0,883) und Abſchreibungen auf 3,216(7,192) Mill.„ geſenkt werden, ſodaß ſich ein Verluſt von 3,378 Mill. ,. ergibt, wodurch einſchl. Verluſtvortrag von 12,190 Mill.„ der Geſamtver luſt ſich auf 15,568 Mill. 1 ſtellt. Demgegenüber betragen Reſerven für Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagen und ſonſtige Reſerven 20,476 (17,767) Mill.. Es wird betont, daß die Bilan z außerordentlich vor⸗ ſichtig aufgeſtellt ſei, ſo daß die eingeſetzten Beträge als voll⸗ wertig zu bezeichnen ſeien. Das gegenüber dem Vorjahr klarer gegliederte Bilanzbild zeigt imseinzelnen in Mill. Mark: Kaſſe und Bankguthaben 0,228(0,104), Wechſel 0,571 Debitoren abzüglich Delkredere 4,809(Wechſel und Debi⸗ toren zus. 4,215). Das Konto Rohmaterialien, Halb⸗ und Fertigfabrikate iſt in der vorliegenden Bilanz aufgeteilt, wobei betont wird, daß alles abſolut nichtgängige Material als Schrott ausgebucht ſei und die Poſitionen ausſchließlich laufend verwendbarer Materialien und Fabrikate um⸗ ſaſſen. So ſtellen ſich Fertigfabrikate auf 4,058, Roh⸗ und Halbfertigfabrikate, Unkoſten⸗Materialien auf 4,474(zuſ. 12,351), Fabrikgrundſtücke, Gebäude, Maſchinen und Ein⸗ richtungen in Rüſſelsheim enthalten einen Zugang von 3,278 und werden mit 63,862 ausgewieſen, ſonſtige Grund⸗ ſtücke, Gebäude und Einrichtungen mit 6,921(zuf. 67,506), Hypotheken, Darlehen, Inveſtierungen, Beteiligungen wer⸗ den mit 2,986(3,594) bilanziert. Die Opel⸗Automobil⸗Verkaufs Gmbß. in Aachen und die Opel⸗Antomobil⸗Verkaufs GmbH. in Breslau ſind durch Geſellſchafterbeſchluß 1932 in Li⸗ qui dation getreten und werden als reine Fabrikfilialen weitergeführt. Auf den entſprechenden Bilanzpoſten wur⸗ den 0,497 Mill./ abgeſchrieben. Andererſeits verzeichnet die Bilanz AK. unv. 60,00, Hy⸗ potheken 0,162(0,411). Bei den Kreditoren fand zwecks Verbeſſerung der Liquidität eine Umlagerung in mittelfriſtigen Verpflichtungen und Obligationen ſtatt, ſo daß nunmehr ausgewieſen werden Obligationen 8,400, mittelfriſtige Verpflichtungen 1,500, fällige Verpflichtungen 1,945 und Verpflichtungen unter Stillhalteabkommen 9,450 (i. V. Kreditoren und Bankſchulden zuſ. 19,371). Auf⸗ gelauſene noch nicht fällige Verpflichtungen betragen 1,448 (2,412) und Reſerven für Abſchreibungen auf Anlagen und ſonſtige Reſerven 20,476(17,767). gegebenen fremden Wechſeln beſteht nicht. ſei unbelaſtet. Im laufenden Jahre wurde das Fabrikations⸗ programm erweitert durch Hinzunahme eines 2½ To.⸗Blitzlaſtwagens und durch die 1,8 und 1,2 Liter Regenttypen(Stromlinienform). Auch die Abſatz⸗ und Kundendienſtorganiſation wurde weiter ausgebaut. Die Geſellſchaft hofft durch weitere vorſichtige Arbeitsplanung die Belegſchaft von über 6000 Arbei⸗ tern und Angeſtellten konſtant zu erhalten. Auch die Ausſichten für das laufende Jahr werden günſtig beurteilt, da die dem Kraftfahrzeug auferlegten Son⸗ derlaſten aus Gründen elementarſter Wirtſchaftsvernunft zwangsläufig auf ein erträgliches Maß zurückgeführt wer⸗ den müßten. Schon ein geringer Aufſtieg der Abſatzzahlen genüge, um auch den finanziellen Erfolg ſicher zu ſtellen. Ein Obligo aus weiter⸗ Der Fabrikbeſitz JC. ³ðW. yd d r ziehung von 266 800„ eigenen Stammaktien und 4800, Va entſteht ein Buchgewinn von 0,23 Mill. J. Das noch verbleibende Stammkapital von 1,25 Mill./ wird um 500 000„ durch Herabſetzung des Nennwertes der Aktten von 1000 auf 600% auf 750 000/ ermäßigt. Von den Beſitzern der verbleibenden 19 200 4 Va wurde der GV ein Angebot zum Kauf dieſer Vorzugsaktien zum Kurſe von 110 v. H. vorgelegt. Dieſes Angebot wurde an⸗ genommen. Die VA werden eingezogen. * Ankerwerke A, Bielefeld.— 3(8) v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der GB am g. 12. die Verteilung einer ermäßigten Dividende von 3(8) v. H. für 1931/32 vorzu⸗ ſchlagen. Wicking'ſche Induſtrie für Holz und Baubedarf AG., Düſſeldorf. Das Geſchäftsjahr 1931 weiſt einen Be⸗ triebs ver luſt von 282 793, aus, Zinſen beanſpruch⸗ ten 52 000, Abschreibungen 62 000(i. V. 166 000) /. Er⸗ löſe aus Pacht, Mieten uſw. erbrachten 57 000%, Aus der Herabſetzung des Grundkapitals um 0,21 Mill.„ von 2/1 auf 1,89 Mill.„ ergibt ſich ein Buchgewinn von 207 068 /, nach deſſen Verwendung ein Ver bu ſt⸗ 1 eſt von 133 093, verbleibt.(J. V. Ge ſamtverluſt von 608 000 I, zu deſſen Beſeitigung Rücklagen herangezogen und aufgelöſt und das AK.:3 zuſammengelegt wurde). * Konkurs der Oberrheiniſchen Schuhfabrik J. Müller Söhne AG, Speyer. Zum geſtrigen Vergleichster⸗ min war keiner der Gläubiger erſchienen, und es ergab ſich, daß die Vergleichsſchulonerin(Oberrheiniſche Schuh⸗ fabrik J. Müller Söhne AG) bereits vor einigen Tagen durch ihren Rechtsbeiſtand den Antrag auf Eröffnung des Vergleichsverfahrens hat zurückziehen laſſen. Damit treten die in der Vergleichsordnung vorgeſehenen Rechts⸗ jolgen zwangsläufig ein. Nach Lage der Dinge iſt nach Ablauf der 8tägigen Beſchwerdefriſt mit Eröffnung des Konkurſes zu rechnen. Wie wir hören, ſind Ver⸗ Die Favag-Anfechfungsklage Wie ſchon kurz gemeldet, war geſtern vor der Kammer für Handelsſachen in Frankfurt Termin in der Anfech⸗ tungsklage gegen die GV.⸗Beſchlüſſe der Favag. Bei der Verhandlung ſuchte Rechtsanwalt Dr. Salomon im we⸗ ſentlichen die Haftung des A. R. und der A. R. ⸗ Banken darzulegen. Seit dem Favag⸗Zuſammen⸗ bruch habe eine geſchickte Regie der Verwaltungsbanken vorgelegen. Nicht nur vor dem Favag⸗Zuſammenbruch habe der AR., was inzwiſchen mehrfach von Gerichts wegen feſtgeſtellt worden ſei, ſeine Prüfungspflicht ver⸗ nachläſſigt, ſondern auch nach dem Zuſammenbruch habe er durch das Anſichreißen der geſamten Geſchäftsfüh⸗ rung nicht objektiv gehandelt und damit die Klärung einer Schuldfrage den Gläubigern und Aktionären erſchwert. Dr. Salomon wies auf die Tatſache hin, daß der Ver⸗ icherungsbe ſtand der Favag an die Allianz zu einem Kaufpreis von 15,1 Mill. 4 übergegangen ſei, daß man gleichzeitig, um aus allem Riſiko des Verſicherungs⸗ beſtandes herauszukommen, der Allianz noch 36,9 Mill. Mark an Schadensreſerve und Prämien⸗ überträge gewährt habe. Da aber dieſer Betrag bei der Favag nicht angelegt und vorhanden war, wurde er der ſämtlichen Gläubigern zur Verfügung ſtehenden Maſſe entnommen, wodurch tatſächlich die Favag der Allianz noch einen Betrag von 21,8 Mill.„ vergütet habe. Weiter wies er auf den bekannten Ankauf der Michaelſchen 2500 Stück Favag⸗ Akten hin, die zum vollen Be⸗ trag von 2,2 Mill.& vergütet wurden. Das Stimm ⸗ recht dieſer Aktien ſei auf Umwege über die Deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank Frankfurt a. M. und das Berliner Bankhaus Frankenberg den übrigen AR.⸗Banken zur Verfügung geſtellt worden. Der Kern ſeiner Anfechtungsklage liege in der Entſcheidung der Frage, ob nun die 18,1 Mill. Favag⸗ Aktien, die durch Dr. Hirſchfeld(Deutſche Warentreuhand AG., Frankfurt a..) in der letzten Favag⸗ GV. von insgeſamt 18,3 Mill.& angemeldeten Aktien ver⸗ treten wurden, ſtimmberechtigt waren. Dr. Hirſch⸗ ſeld ſei nur Legitimationsaktionär und der AR. ſowie die AR.⸗Banken durften nicht dieſem Legitimationsaktionär ihr Stimmrecht übertragen, damit ſie ſo ihre Entlaſtung ausgeſprochen erhielten. In dieſem Zuſammenhang wies er auf die Anfechtung der Banken für die Tätigkeit der von ihr entſandten AR.⸗Mitglieder in Geſellſchaften hin. Vom Kammergericht Berlin ſei in dieſer wichtigen Rechts⸗ frage am 16. Dezember, allerdings erſt das zweitinſtanz⸗ liche Urteil auf die Richtigkeit der Haftung zu fällen. Das Opfer der Banken und des A. R. ſei nur außer⸗ ordentlich gering geweſen. Man habe nur 1,8 Mill. für Verkauf der Aktien als Aktionärsentſchädigung auf⸗ zuwenden gehabt. 1 Rechtsanwalt Dr. Roſenburg bemängelte gleich⸗ falls erſt die 193» in der GB. vom Juli möglich geweſene Stellungnahme zur Entlaſtung des AR. Auch ſprach er ſich gegen die Richtigkeit der Entlaſtung der Ligul⸗ datoren aus. Vorſtand und Liquidatoren haben ſich zu friſtige Forderungen aus der Uebernahme lange der Schadenerſatzpflicht entzogen. 1 Vom Rechtsvertreter der Favag, Rechtsanwalt Dr. Brink, wurden im weſentlichen ſämtliche Belaſtungs⸗ momente, die gegen die Verwaltung der Favag vorgetra⸗ gen wurden, zurückgewieſen und beſonders Einzelheiten beſtritten. Nach der mehrſtündigen Verhandlungsdauer ſetzte das Gericht, wie geſtern bereits mitgeteilt, den Termin zur Verkündung einer Entſcheidung auf den 16. Dezem⸗ ber feſt. Schwelzerische Schleppsch IHahrisgenossenschaff Baſel, 28. Nov. Dieſe von Bund und Kanton ſub⸗ ventionierte Schleppſchiffohrtsgenoſſenſchaft beruft auf Mitte Dezember eine ao. Mitgliederverſammlung ein zum Abſchluß der Sanierung der Genoſſenſchaft, die das Ergebnis längerer Verhandlungen mit den Be⸗ hörden der Kantone und Städte Zürich und Baſelſtadt ſind. Das Genoſſenſchaftskapitol ſoll um 60 v. H. ermäßigt werden und der vadurch freiwerdende Betrag zuſammen mit der o. Reſerve zur Tilgung des Verluſtes von 848 413 ffr., zu Abſchreibungen auf die Anlagewerte von 1444 917 ffr. zur Zuweiſung an einen neuen Reſerve⸗ fond in Höhe von 100 000 ffr. und zur Zuweiſung an einen Dispoſitionsfonds in Höhe von 300 000 ſfr. verwendet wer⸗ den. Außerdem ſollen 1000 Prioritätsanteilſcheine zum Nennwert von 2000 ffr. ausgegeben werden. Weiter hot die GV Kenntnis zu nehmen vom Abſchluß einer hypo⸗ thekariſch geſicherten proz. 4,5 Mill. Schweizer⸗ franken⸗ Anleihe mit einer Laufzeit von 12 Jahren. handlungen im Gang, wonach eine neue Kapitoliſtengruppe den Betrieb neu aufnehmen will, allerdings nicht unter der alten Firma. Verein für Zellsioff-Indusirie Formelle Milſeilung nach 5 240 HGB Im Zuge der Sanierung beruft der Verein für Zellſtoff Induſtrie A G, Berlin, für den 22. 12. 1932 eine av. GW ein, in der neben der Verlegung des Sitzes der Geſellſchaft auch eine Abänderung des Geſchäftsjahres dergeſtalt vorgeſchlagen werden ſoll, daß nunmehr das Geſchäftsjahr vom 1. 12. eines jeden Jahres beginnt und am 30. 11. des nachfolgenden Jahres endigt. Im laufenden Geſchäftsjahre ſoll der Zeitraum vom 1. 7. 1932 bis 30. 11. 1932 zu einem Rumpfgeſchäftsjohr zuſammengefaßt werden. Da die Auswirkung der geſamten Sanierung, bei der im Hinblick auf das durchgeführte Vergleichsverſahren auch eine einſchneidende Ka⸗ pitalherabſetzung vorgenommen werden muß, erſt in der für den 30. 11. 32 zu genehmigenden Bilanz zum Ausdruck kommen kann, ſieht ſich die Verwaltung der Ordnung halber veranlaßt, in der auf den 22. 12. 32 ein⸗ berufenen GV den Aktionären formell Anzeige nach § 240 HG B zu machen. Wir hören, daß der Geſchäftsgang des Unternehmens z. Zt. nicht unbefriedigend iſt, und daß es möglich war, die generellen Unkoſten erheblich zu ſenken. * Kartonagen AG, vorm. Ferdinand Mayer, Konſtauz. Das abgelaufene Geſchäftsjahr per Dezember 1931 brachte eine Verluſterhöhung um 3529/ auf 14878 4. Der Bruttoertrag wird bei 40 000„/ AK mit 11539, aus⸗ gewieſen, wogegen Unkoſten 15 068/ erforderten. * Liquidation der Weinbrennerei und Spirituoſengroß⸗ handlung A. Nödling Gmb, Oppenheim. Die Firma Auguſt Nö ling Ge mib H, Weinbrennerei und Spirt⸗ tuoſengroßhandlung in Oppenheim, hat das Liquidations⸗ verfahren eingeleitet. Fabrikant A. Nödling⸗Oppenheim iſt zum Liquidator beſtellt. * Spinnerei Atzenbach AG., Schopfheim in Baden. Neuer Verluſtabſchluß. Fabrikationskonto erbrachte 58 968 Mark(i. V. Betriebsgewinn 172 968„). Generalunkoſten beanſpruchten 650 352(300 242). Abſchreibungen auf An⸗ lagen betragen 49 708(75 000) /, außerdem auf Kunden⸗ verluſte 42 414(—). Nach Entnahme von 160 000/ aus der geſetzlichen Reſerve und von 75 000„ aus dem Baum⸗ wollentwertungskonto ergibt ſich einſchließlich 249 720 1 Verluſtvortrag ein Geſamtver luſt von 688 227„ bei einem unveränderten Aktienkapital von 1,6 Mill. 4. Die Bilanz verzeichnet(in Mill.%): Debitoren 0,38(0,28), Vorräte 0,23(0,74) und andererſeits Bankſchulden 0,10, Kreditoren und tranſitoriſche Poſten 0,34, ſowie Akzepte 0,94(1,05). * AG. Seideninduſtrie Glarus.— Verluſtabſchluß. Die Stünzi⸗Geſellſchaft ſchließt dos am 30. Juni abgelaufene GJ. mit einem Paſſivſaldo von 228 532 Fr. ab, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Im Vorjahr wurde aus einem Reingewinn von 890 156 Franken eine Dividende von 5 v. H. verteilt. Die AG. Stünzi, Söhne in Horgen, hat auf Ende des Berichtsjahres die älteſte, ir Horgen gelegene Fabrik gänzlich außer Betrieb geſetzt und die Produktion der beiden anderen Fabriken in Lachen und Wollishofen erheblich einſchränken müſſen. * Kouſumperein München 1864 embH., München im Vergleichsverfahren. Das Vergleichs verfahren über das Vermögen des Konſumvereins München 1864 e GmbH. wurde eröffnet. Gläubiger bis 20 4 ſollen voll befriedigt werden, Warengläubiger 50 v. H. in örei Raten bis zum 1. 10. 34 und Spargläubiger 50 v. H. bis 1. 10. 37 und den Reſt ab 1. 10. 38 erhalten. Der RWE- Abschluß für 1931/32 Die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Elektrizitäts⸗ AG., Eſſen, erzielte in dem am 30. Juni 1932 abgelau⸗ fenen Geſchüftsjahr Betriebsgewinne und Zinſen von ins⸗ geſamt 66,04(68,66) Mill. 4; darunter betragen Zinsein⸗ nahmen 3,20 Mill. und Einnahmen aus Effekten und Beteiligungen ſowie ſonſtige Erträge 14,01 Mill. A. Dem⸗ gegenüber erforderten Verwaltungskoſten, verſchiedene Ausgaben und Zinſen 27,94(32,05) Mill. 4, darunter Zin⸗ ſen 24,63 Mill. 4. Nach 27,82(25,14) Mill./ Abſchreibun⸗ gen verbleibt ein gegenüber dem Vorjahre wenig ver⸗ änderter Reingewinn von 10,78(11,26) Mill., wo⸗ raus, wie ſchon kurz gemeldet, wieder 5 v. H. Divi⸗ dende verteilt werden ſollen. Nach Ausſchüttung von 0,24(0,29) Mill.„ an Tantieme verbleiben 34 217(494 610) Mark zum Vortrag auf neue Rechnung. In der Bilanz ſind neben unv. 285,6 Mill. 4 In⸗ haberaktien die Namensaktien auf Grund der letzten Ka⸗ pitalerhöhung mit 10,4(7,4) Mill.& aufgeführt. Neben der Reſerve von 53,98(53,77) Mill.„ erſcheinen(in Mill. Mark) die Dollaranleihen mit 287,52(291,77). Forderun⸗ gen angegliederter Unternehmungen und ähnliche, lang⸗ ö Ue von Anlage⸗ werten ermäßigten ſich auf 59,22(62,97), Kontokorrentgläu⸗ biger 78,94(105,4.). Akzeptverbindlichkeiten erſcheinen erſt⸗ mals mit 3,2, ferner als neuer Poſten Rückſtellungen mit . eine Reſerve. 10,18. Das Abſchreibungskonto hat ſich auf 276,15(209,90) erhöht. Unter den Gläubigern ſind 6,97 Verpflichtungen bei deutſchen Banken und 29,85 Verpflichtungen enthalten, dle unter die Stillhaltung fallen. Auf der Aktivſeite der Bilanz betragen: eigene Betriebe 743,72(665,45), Effekten und Beteiligungen 161,91 (152,56), Vorſchüſſe an angegliederte Unternehmungen 8,97 (39,38), Disagio der Dollaranleihen 9,14(10,68). Konto⸗ korrentſchuldner 104,04(123,30), Wechſel 1,54(0) und Vor⸗ räte 10,40(8,16). Auf beiden Seiten der Bilanz betragen Kautionen 8,67(7,12), Bürgſchaften 9,38(9,54). Bei dem Konto Effekten und Beteiligungen iſt ein Zugang von Gmbg.⸗Anteilen der Kreis Mettmanner Straßenbahn und der Saarkraftwerke, ſowie von 1,16 Mill. 4 Lahmeyer⸗ Aktien zu verzeichnen. Andererſeits hat ſich das Konto um 4 Mill.„ Aktien der Rheinkraftwerk Albbruck⸗Dogern A. ermäßigt. Von Vorratsaktien ſind 0,74 Mill.„ abgegeben worden. Weitere 3 Mill. J RWéE⸗Aktien wurden an die Elektrizitäts⸗Acß. vorm. W. Lahmeyer zu pari verkauft. An Vorratsaktien waren beim Bilanzabſchluß noch 29,79 Mill.“ Inhaberaktien und 126 900 4 früher geſchaffene Namensaktien, die zu pari bei der Treuhand Gmb. zu Buche ſtehen, vorhanden. Trotz der geſunkenen Kurswerte der Effekten enthält der Buchwert der Beteiligungen nach Meinung der Verwaltung auch bei vorſichtiger Bewertung 4 Der Junghans-Abschluß Zu oem Abſchluß des Junghans⸗Konzerns per? 1932 iſt aus dem nunmehr vorliegenden Geſchäf nachzutragen: Von en Beteiligungen des U 8 mens werden die Junghans Hermanos S. 2 Buenos Aires, und die Soc. Generale Com ⸗ merciale dell Orologio S.., Mailand, im laufenden Jahre liquidiert werden. Im laufen⸗ den Geſchäftsjahr ſei der Umſatz zunächſt weiter geſunken, in allerletzter Zeit ſcheine jedoch eine Beſſe⸗ rung des Auftragseinganges einzuſetzen. Durch Verein⸗ barungen mit der Konkurrenz hoffe die Geſellſchaft die Verkaufspreiſe den Geſtehungskoſten beſſer anpaſſen zu können. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wird der Warenüberſchuß mit(in Mill. 1) 5,61(8,18) aus⸗ gewieſen, demgegenüber erforderten allgemeine Unkoſten 5,91(8,60), Steuern und ſoziale Laſten 0,95(1,47) und Ab⸗ ſchreibungen 0,60(0,83). Der Buchgewinn aus der im Vorjahre erfolgten Kapitoleinziehung und Zuſammenlegung auf 6,94 Mill., der Verluſtſaldo des Vorjahres 5 Mill.„ wurde durch Verminderung des Reſerve⸗ n von 3,07 auf 1,20 Mill. 4 reduziert und erſcheint in Höhe von 0,89 Mill. 4. Aus dem Buchgewinn werden Sonderabſchreibungen und Rückſtellungen vorgenommen, ſodann werden die Stillegungskoſten gebeckt und ein Pen⸗ ſionsfonds neu gebildet. Aus der Bilanz(in Mill.): Anlagen 6,10(7,80), Beteiligungen und Darlehen an befreundete Unterneh⸗ mungen 3,01(4,40), Schuloner 4,39(5,67), drunter Tochter⸗ geſellſchaften 1,37(1,31), Vorräte 4,42(8,68), Bar⸗ und Wechſelbeſtand 0,71(1,02), Wertpapiere(Reichsſchuldbuch⸗ forderungen) 0,92(0,83); andererſeits AK nunmehr 12,0 (21,0), Reſerve 1,2(3,07), Penſio öonds 0,4, Dubioſen⸗ Reſerve 0,5, Bankſchulden 4,76(6,48), ſonſtige Gläubiger 0,80(0,40), unverrechnete Poſten 0,39(0,58). Preiskonvenfion in der Uhrenindusirie Die dem Wirtſchaftsverband der Deutſchen Uhrenindu⸗ ſtrie angehörenden Weckeruhrenfabriken haben ſich zu einer Preiskonvention für Weckeruhren verſtän⸗ digt, außerdem haben die dem ſogenonnten Frankfurter Vertrag mit oem Uhrenhandel noch nicht beigetretenen Fir⸗ men bereit erklärt, ihre mit Fabrikmarke gekennzeichneten Erzeugniſſe nur an die Uhrenfachgeſchäfte, nicht aber an Warenhäuſer, Verſandgef te uſw. zu liefern. Bei den Weckeruhrenfabriken handelt es ſich um die Firmen des Junghans⸗, Kienzle⸗Konzern, Mauthe Gmo g Schwenningen, Uhrenfabrik Mühlheim Müller u. Cv., Mühlheim a. d. Dongu, Uhrenfobrik J. Kaiſer Gmoc Villingen, Peter⸗Uhren Gmb Rottweil, Jahresuhrenfobrik Gmbß Triberg und Wehrle u. Kläger, Schönwald. Der Wirtſchaftsverband hat außerdem die Skontoſätze ür Zahlungen innerhalb 10 Tagen auf 3, innerhalb 30 Tagen auf 2 v. H. ermäßigt. * Bevorſtehende Anfechtungsklage bei Lingner. Wie WTB⸗Handelsdienſt verlautet, wird die in der Samstags⸗ GV. der Lingner⸗Werke AG, Dresden, aufgetretene O p po- ſition, die von IR. Gottſchalk vertreten wurde und hinter der der frühere Gen.⸗Dir. der Geſellſchaft, Dr. Sichler, ſteht, Anfechtungsklage erheben. JR. Gottſchalk wird ſeine Klage hauptſächlich auf die unzuläſſige Aenderung des Pachtvertrages mit der Arndt⸗Gruppe, die aktienrechtlich als eine Satzungsänderung hätte behandelt werden müſſen, und die Ausſetzung des Stimmrechtes der von der DꝰD⸗Bank, Filiale Düſſeldorf, angemeldeten 642 000% Stammaktien ſtützen. * Carl Landes in Konkurs. Ueber die Firma Carl Landes Söhne Nachf. Mannheim wurde am Montag dos Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwal⸗ ter wurde Rechtsanwalt Hardung beſtellt, allgemeiner Termin auf den 28. Dezember, Anmeldefriſt auf den 31. Jan. und Prüfungstermin auf den 17. Febr. anberaumt. Die Paſſiven ſollen rd. 100 000 betragen, denen nach Abzug der erheblichen bevorrechtigten Forderungen, ſo gut wie keine Aktiven gegenüberſtehen. Der Anteil der Lieferanten gläubiger wird mit etwa 50 000/ geſchätzt, der Reſt enk fällt auf Kundengläubiger. Der Eingang einer Reihe Be⸗ trugsanzeigen hat die Staatsanwaltſcholt veranlaßt, Wielt Landes zu verhaſten. Was zu dem endgültigen Zuſoammen⸗ bruch geführt hat, ſteht noch nicht feſt. Inhaber der Firma ſind Willi, Fritz und Carl Landes jun., während die übri⸗ gen Mitglieder der Familie, vor allem Carl Landes ſen. mit der Firma nichts zu tun haben. * Der Austritt des Warenhausverbandes aus der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels. Der Vor⸗ ſt and und die Generalverſammlung des Waren⸗ hausverbandes haben heute den Austritt aus der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels einſtimmig gebilligt. Der Warenhausverband nimmt von jetzt ab die Intereſſen ſeiner Mitglieder bei den Behörden und vor der Oeffentlichkeit als Spitzenverband ſelbſtändig wahr. Er iſt auch zu weiterer Zuſammenarbeit mit dem übrigen Einzelhandel und dem beſtehenden Sonderausſchuß für Wettbewerbsfragen unter der Vorausſetzung bereit, daß er in Zukunft in dieſem Ausſchuß durch eine eigene Dele⸗ gation vertreten ſein kann. Erwerb ausgeloſter Anleihe⸗Ablöſungsſchuld durch Ausländer. Berlin, 28. Nov.(Eig. Dr.) Das Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium hat jetzt eine Anord⸗ nung erlaſſen, durch die Ausländer gehindert werden, aus Mitteln von Effekten⸗Sperrkonten ausgeloſte Stücke der Anleihe⸗Ablöſungsſchuld des Reiches zu erwer⸗ ben, um bei der Auszahlung der Stücke die nachzuzahlen⸗ den Zinſen auf freiem Konto gutgeſchrieben zu erhalten. Der Reichswirtſchaftsminiſter weiſt daraufhin, daß Aus⸗ zahlung oder Gutſchrift von Zinſen einer Genehmigung bedarf, da die Anleihe⸗Ablöſungs⸗ ſchuld nicht mit Zinsſcheinen ausgeſtattet iſt. Die Geneh⸗ migung entfällt, wenn dargetan wird, daß der Inhaber die Stücke nicht nach dem 10. Oktober, dem Ausloſungstag, er⸗ worben hat. Gleiche Grundfätze gelten auch für die übri⸗ gen Länder⸗ und Kommunal⸗Ablöſungsanleihen, wenn die Auszahlung der Zinſen von mehreren Jahren bei der Ein⸗ löſung der Ablöſungsſcheine erfolgt. Frankfurfer Abendbörse abbröckelnd An der Abendͤbörſe war nur kleines Geſchäft in einigen Montanwerten zu verzeichnen, von denen Gelſen⸗ kirchen mit plus 4 v. H. wieder bevorzugt wurden, led ig⸗ lich Klöcknerwerke lagen eher etwas ſchwächer. Auf den übrigen Marktgebieten beſtand Zurückhaltung. Ein⸗ mal wegen der noch immer ausſtehenden Entſcheidung in der inneren Politik und zum anderen wegen der ſchwachen Auslandsmeldungen, ſowie wegen des weiteren Ab⸗ gleitens der Sterlingdeviſe. Die Grundſtim⸗ mung war unverändert freundlich. Am Renten⸗ markte lagen deutſche Anleihen und ſpäte Reichsſchuld⸗ buchforderungen ſehr ruhig und eher eine Nuanee leichter. Im Ver laufe bröckelten die Kürſe allgemein etwas ab, einige. n. Notiz gekommene Papiere gaben ſpäter ca. 7 bis. v. H. nach. Für Reichsbank⸗ anteile zeigte ſich dagegen Intereſſe. U a notierten Neu⸗ bone 6,0, Altbeſitz 5876, Reichsbank 129, Farben 95,25, Nach⸗ börſe 9578, Lahmeyer 113 und Siemens 120.. * Schifferſtadter Gemüſeauklion vom 28. Nov. Heute wurden folgende Preiſe feſtgeſetzt: Tomaten 994, Rotkraut—274, Weißkraut 1 Ztr. 8090, Wirſing 13% bis 275, Roſenkohl 15—17, Feldſalat 2833, Spinat.5, Karotten 1732, Zwiebeln 32-4, Weiße Rüben 1, Rote Rüben 174, Erdkohlrabi 1, Blumenkohl, 1. Sorte, 2031, zweite 10—17, dritte—8, Kopfſellerie—10, Endiytenſalat 1. Kopfſalat 5, Lauch 172—2, Suppengrünes, Bündel g. * Ermäßigung des Zinkblechpreiſes. Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat mit Wirkung vom 28. 11. 1932 ihre Preiſe um rd. 3 v. H. ermäßigt, nachdem ſchon am 18. 11. eine Reduktion im gleichen Ausmaße voran⸗ gegangen war. Frachſenmarki Duisburg-Ruhrori/ 28. Nov. Die Frachten erfuhren mit 65—80 Pfg. je Tonne ab hier bzw ab Kanal Baſis Mannheim keine Aenderung. Auch die Talfracht blieb mit 70 Pfg. ab Ruhrhäfen nach Rotter⸗ dam einſchließlich Schleppen unverändert. Der Tal⸗ ſchlepplohn beträgt 6 Pfg. für größere beladene Kähne nach Rotterdam. Der Bergſchlepp f nach Mannhei i lohn notierte mit 90 Pfg. 932 Dienstag, 29. November Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausg abe 7. Seit lieber Mann, unser guter, treusorgender Vater, gervater, Bruder und Onkel, Herr Schiffsführer a. D. im Alter von 74 Jahren Stati besonderer Anzeige Heute morgen entschlief nach langem, schweren Leiden mein Peter Gilles Mannheim(Böckstraße 23), den 28. November 1932 Im Namen der trauernden Finterbliebenen: Frau Wilhelmine Gilles geb. Lind Christuskirche Mannheim Mohltaligkeilskonzerl zugunsten der Kranken- und Kinderschvestern- Stationen der Opristustirche Am Mittwoch, den 30. Nov. 1932, 20 Uhr. Programm: Gesänge u Orgelwerke von Ph. Em. Bach. Mozart, Haydn. Requiem für Chor, Soli, Orchester und Orgel. zum 1. Mal. Mitwirkende: Elise Meyer Fischer(Sopran), Elisabeth Gelsse, Mainz Alt), Fritz Seefried(Bass), Emmy Kallenheim- Bastian Orgelbegleitung), der Bach- chor und das Orchester der Christus. kirche. Leitung und Orgelsolo; Arno Landmann. Eintrittskarten zu 50 Pfg. im Schiff u. Großvater, Schwie⸗ Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, den 30. November, 12 Uhr, im Krematorium des Mannheimer Friedhofes statt .— Mk. auf der Empore sind an der Abend- kasse zu haben. 8 Zwangs- Versteigerung Mittwoch, den 30. Nopbr. 1932, nachm. 2 Uhr Back oder Wüdleder. verſteigern: 1 Chaiſelongue, 2 Oelgemälde, ein Iodes-Anzeige Verwandten. Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß gestern nachmittag mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwieger- Vater, Bruder und Onkel, Herr Lagerhausverwalier a. D, nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden sanft entschla fen ist Mannheim(J 4a,), den 29. November 1982 Die trauernden Hinterbliebenen: Marie Saliler geb. Florig und Angehörige Ceorg Adam Satiler Mittwoch, d. 30. Non 1932 nachm..00 ih üg, 1 Küchenkredenz, 1 Klavier(Scharf Hank), 2 Büfetts, 1 Kredenz, 1 Schreibtiſch, Pfandloökal gegen bare Pahl 21 Herrenzimmer u. ſonſt. Möbelſtücke. 13 684 ahlung 5 ee 70 S Mannheim, den 29. November 1932. e verſteigern! Mayer, Gerichtsvollzieher. lavier, 1 Bufett, 1 Ruhebelt, 1 Bücher⸗ Die beiden teppich, 1 Sofa. 1 Mo- Nebenanlagen der Neubaulinſe Türkismühle tor, 1 Auto, 1 Nadio 2900 de öffentlich vergeben werden. mit Lautſprecher; 1 von km 7 ferner an Ork u. Stelle 57 000 me Erdbewegung und 1 270 m (näheres wird j. Ver⸗ Mauerwerk und ſteigerungslokal be⸗ Los 2 von km 2,49 bis km 5,34 umfaſſend kannt gegeben): etwa 56 000 m Erdbewegung u. 1000 ms 1 Ladeneinrichtung u. Mauerwerk. 1 Benz⸗Laſtwagen. Die Verdingungsunterlagen können, Mannheim, 28 11. 32. Braſelmann. Gerichts⸗ vollzieher. 10 319 ſoweit Los vom Büro&, Zimmer 231, der Reichsbahn⸗ direktion Trier bezogen werden. Ordnungsmäßig verſchloſſene Angebote werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare aa im Vollſtreckungswege öffentlich werde ich im hieſigen 1. Bücherſchrank, 1. Auto, 6⸗Sitzer Daimler⸗Beng, erſten Loſe zur Herſtellung des 5 5 ſchrank, 1 Fußboden⸗ Bahnkörpers einſchließl. der Bauwerke und der e bis km 2,49 umfaſſend etwa der Vorrat reicht, zum Preiſe von.50 R. je mit RNA. 15.50. Alletn-berkauf: Vom 28. November His S. Dezember 1932 veranstalten wir 6 Mabel g. A ll der beste orthopädische Schun in dieser Zeit kosten für Damen, gans gleich ob Spangenschuhe oder Stietel. in Boxealf Ria. 14.50; for Hercen, Stiefel oder Helbschuhe, in Box- ealf oder Ghevreaux, jedes Paar RGA. 18.59, in kräftigem NM.-Boxeal inn sämtlichen Formen und allen Weiten. auch mit Ballen scbrüdet 8 Sensgtons⸗ Uta Bis Weihnachten geben wir eine Anzahl erstklassig geurbeiteter, ho ch Wertigster das Konſumgeſchäft, von weiteren 1 50 e Nummer 5 hen Ankäufen abe Baumwolle ſtark zurück. Andererſeits iſt der Import⸗ Nohsfoffe Am Welfwarenmarkf handel faſt aller Länder bei niedrigen Preiſen ſtändig mit geſehen, eine Zunahme erfahren hätte. Die Zinkmärkte Ergänzungskäufen im Markte. Die überſeeiſchen Woll⸗ lagen auf dem erhöhten Stande gut behauptet. Sowohl die rnationalen Warenmärkte En in der auktionen nahmen ſowohl in Auſtralien wie in Neu⸗ Kartellvorräte(158 700 To.) wie die Amerika⸗Vorräte Die internationalen Warenmärkte haben in den letzten alliierten Kriegs ſchulden einnimmt, kann ſich leicht eland 5 01 A 905 alien 3 5 f 5 0 2 0„„. 5 5 Wochen unter fortgeſetzten Schwankungen einen un⸗ zu einer neuen Störun vn ch die W ſeeland und am Cap einen flotten Verlauf. Als Haupt⸗(19 000 To.) haben bemerkenswerterweiſe weiter ab⸗ regelmäßigen Verlauf genommen. Daran än⸗ märkte entwickeln, und 972 Ain 3 für 5 Waren“ käufer traten Japän, der Kontinent unter Führung von genommen. Der Zirkkartell g iſt ſoeben in Paris derte auch nichts die Tatſache, daß mit dem Wahlſieg] produzenten der meiſten Roh 1 11 055 8 die Haupt⸗ Frankreich ſowie Norkſhire auf. Bei ausgezeichneter Aus⸗ für das ganze Jahr 1933 verlängert we en Royſevelts ein großes Unſicherhettsmoment in Fortfall ge- Endes doch die Leidtragenden 1 5 1 4 5 aer Gefahr wahl wurde das Angebot faſt reſtlos verkauft. Der Brad⸗ An den engliſchen Kohlen märkten hat die ſeit kommen iſt. Die Umſätze waren zeitweilig lebhafter, ſo droht durch die Ei 8 Line 1 Veſahk forder Kammzugmarkt lag für Merinos und die feinen Oktober zu beobachtende leichte Geſchä ſſerung angehal⸗ 1 2 1 1 2 2 7 0 2 2 J 1 4 namentlich an den Baumwoll⸗ und Rohwollmärkten. Auch politiſchem Gebiet herrf. 25 5— S Kreuzzuchten feſt. Zahlreich aufgeſtauter Bedarf wartet ten. Doch reichte die Abſchlußtätigkeit keineswegs an die ; er 2 171 5 55 8 hwäch es i günſti eit ſich einzuk i frit 0 im Herbſt feſtzuſtellend leb die leichte Belebung, die in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie] Pfund Sterling und der mit ihm verbundenen zahlreichen e e e e e 7 1 e zu verzeichnen war, gewährte der Preisentwicklung an der deren W 3 heran. Am Exportmarkt verltef das Geſchäft nur am zeichnen war, gewährt 8 85 8 ung an den] anderen Währungen wirkt einerſeits durch Preisdruck und Preisvergleich: Anthrazitmarkt ſehr le Der kt für Roh⸗ Metallbörſen einen gewiſſen Rückhalt. Im ganzen ließ ſich] Umſatzſchrumpfung allgemein kriſenverſchärfend, wie ſie 85 5 8 Hoden 1 55 5. 85 3 die Feſtſtellung machen, daß ſich die in duſtriellen andererſeits die Y. 3 Sep ember Ofkober kovember gummi zeigte eine ruhig⸗ſtetige He iſchen R JV![lXLnLnX!!„ ndererſeits die Möglichkeit neuer Fehlinveſtitionen offen Weizen(Chikago) 54,50 8,75 3,.— Geſamtvorräte ſind Anfang November erſtmalig unter 5 ußftoffe beſſer behaup 5 konnten als die läßt. In dieſem Zuſammenhang ſei auch auf die neuer⸗ Rohzucker(Newyork) 1,08 1,07—98 100 000 To. gefallen, während die Höchſtziffer im Mai 1931 Lebens⸗ und Genußmittelmärkte. Von dieſen büßten be⸗ dings wieder recht ſchwache Grundtendenz des kanadiſchen Schmalz(Chikago) 4,90.²⁵ 4,10 140 000 To. bekru 2 em ſteht alle 51 51 die en r 5 An⸗ ſlonders Weizen, Mais, Roggen und Rohzucker ſtärker im Dollars hingewieſen. Baumwolle(Newyork) 7,40 6,30 6,40 1 85 85 9. Dem 1 0 ler n 8 en 5 me A: Preiſe ein. Die im Grunde genommen widerſtandsfähige Der Saldo der Pretsbewegungen zeigt, daß im Novem⸗ Bone(Brosfors) 1 72 1250 E F 8 reinen Haltung des Weltwarenmarktes iſt bauptſächlich darauf] ber, verglichen mit dem Vormonat, ſich A M Jute(Lonoon) 18,25 16,½25 15,5 zen gegenüber. Nachrichten über die Zuſammenberſfung zurückzuführen, daß ſich die Vorräte im Gegenſatz zum Roggen, ferner Kaffee 1 ſich Weiden, Mais, Kupfer(London) 31,50 31,75 32,50 einer neuen Produktionsbeſchränkungs⸗Konferenz zwiſchen Vorjahre ni icht mehr erhöht haben, ſondern an den wich⸗ iter Silber 9 eren eee 39 118 11 Zinn(London) 147,50 152,.— 154,75 den Intereſſenten in Britiſch⸗Malaya, Holländiſch⸗Indien „ ß 5 ntin niedriger im Preiſe ſtellten Blei(London) 12,31 1181 12,25 ind Ceylo 5 50 smäßig bi ht ausgew tigſten 51 die Ne igung zeigen, ſich zu ver⸗ Dagegen konnten ſich die Preiſe für Wolle Baumwolle, Zink Lendon 15.— 14.87 1551 und Ceylon haben ſich preismäßig bisher nicht ausgewirkt. ringer ies iſt um ſo bemerkenswerter, als nach Flachs, Kautſchuk gut beh 5 8 7 1 Sifßer emu ge 7 93 5 haupten bzw. für Hafer, Butter, Silber(Newyork) 27,62 27,.— 26,87 5 dem mißglückten amerikaniſchen Ankurbelungsmanöver die Blei und Zink ſogar leicht anziehen. 8 8 Rohöl, Pennf.(Newyork) 105.32 1,32 9,76 Mrd. Nm. Sparkasseneinlagen Nachfrage ſeit Anfang September, verſcheucht durch die Die Textil gruppe war verhältnismäßig ſtetig. Die Kautſchuk(Newyork) 3,56 3537 3,44 im Reich Ende Okiober ekulativ* riebe 5 Preiſe wi 4 175 5 1 5 an e i 1 11 1 8 konnten ſich teils gut behaupten, teils lagen ſie eine In der Metall gruppe waren kleine Preisgewinne Die S 9 arkaſſenein lagen beliefen ſich Ende Okt. Entlaſtun der übermäßi, en 8621 5 it 8 155 2 0 einigkeit niedriger wie für Seide und Jute. Rohſeide zu verzeichnen. Am geringſten waren dieſe bei Kupfer, das 1932 auf 9758,09 Mil gegenüber 9732,17 Mill. Ende Sept. 5 50 a 75 äßigen Vorratshaltung größtenteils war namentlich in Europa ſchwächer veranlagt, da die kon⸗ bei fortgeſetzten Schwankungen und mäßigem Bedarfs⸗ ds. Is. Der Bert tsmonat weiſt mithin eine Zunahme e 5 3 5 tinentale Bedarfsnachfrage recht zu wünſchen übrig ließ. intereſſe den verſchiedenartigſten Stimmungseinflüſſen um 26,52 Mill. auf gegenüber einer Abnahme um 4,88 Mill. Die Herausbildung einer neuen Konjunktur wird nach Eine auffallende Widerſtandsfähigkeit wieſen die amerika⸗ unterlag. Zu welchem Ergebnis die bevorſtehenden In⸗ im Vormonat. Im Einzelnen betrugen die Einzah⸗ wie vor erſchwert durch die Gefahren eines über⸗ niſchen Baumwollmärkte auf, die auf Baſis Newyork ſeit tereſſenkämpfe auf der Newyorker Weltkupfer⸗Konferenz lungen 40,74 666,5) Mill.„ davon aus Aufwertung triebenen wirtſchaftlichen Nationalismus und übertrieben Anfang November ai iſchen 6,10 bis 6,70 und 0,40 Cents im führen werden muß abgewartet 5555 Der Weltvorrat 10,58(6,5) Mill. und aus Zinsgutſchriften 0,66(1,51) 1 0 schw 7 1 1 8 strick i brleß⸗ 5 3 590 9 4055 8 Die Auszahlungen ſtellten ſich auf 384,22(370,93) Ane F de 1 77 iſe ſchwankten. Der Höhepunkt der Erntebewegung iſt an raffiniertem Kupfer wies eine leichte Abnahme auf Mill. Die Depoſitend, Gird⸗ und Nan dorzen te lden Deſfemtlich keit geen 3 ie einiger Zeit überſchritten. Der amerikaniſche Süden 794 000 To. auf. Auch der ſichtbare Weltvorrat an Zinn ſtellten ſich am Ende des Berichtsmonats auf 1155,00 Mill. ſchen Oeffentlichkeit gegenüber einer Annullierung der[hält mit ſeinem Augebot vor allem an höherwertiger zeigte einen geringen Rückgang auf 56 000 To., ohne daß gegenüber 1181,47 Mill. Ende September 1932. Ghevreaux. jedes Paar RM. 16.—, schwars oder braun. Sehuhhaus Schwetzinger Strage 39 Telephon 44719 Nannnzin sind fett gene aber nur Originell Se Depots: Engel-Apothek Filiale: Med.-Drogerie. Löwen-Apotheke. Pelikan- Apotheke. Ennenbach Stern-Apotheke, Meiss Drogerie Doernberg Kurfürsten- Drogerie, von Hiehstedt Drogerie Ludw Friedrichsplatz 19 18 Feen oft ver- mieden, wenn rechtzeitig von jung und Alt Scott's Emulsion genommen wird. Der hohe Gehalt an allen Vitaminen in aus- reichender Verarbeitung macht den Or ganismus widerstandsfähig. Mon nehme ott, das in Flaschen & RM. J. 75 b. RM..00 in allen Apotheken und Drogerien zu haben ist. e. 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