555 ee eee ee ee ee ee Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25. durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Lutſenſtr. 1. tue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Einzelpreis 1 0 p Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM.. 40, 29 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Abend-Ausgabe Dienstag, 29. November 1932 143. Jahrgang— Nr. 557 Neue Ausſprache Schleicher-Hitler? Die Anterredung Straſſer-Schleicher wurde von den Nationalſozialiſten abgeſagt Es verlautet, daß Hitler mit Schleicher verhandeln werde Eine ganz falſche Rechnung Verzögerte Entſcheidung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Nov. Die Kriſe zeigt von Stunde zu Stunde ein an⸗ deres Geſicht. Heute vormittag änderte ſich das Bild vollkommen: Die Nationalſozialiſten ſagten die Unter⸗ redung Straſſers und Fricks mit Schleicher ab. Dieſe Wendung iſt auch den maßgebenden Kreiſen überraſchend gekommen. General von Schleicher hat noch geſtern abend ſtarke Hoffnung gehabt, daß ihm die Kabinettsbildung gelingen würde. Dann kam die nationalſozialiſtiſche Abſage, weil Hitler ſeinem Beauftragten Straſſer wieder die Verhandlungs⸗ vollmacht entzog. Man ſah heute vormittag infolge⸗ deſſen die Bemühungen Schleichers, zu irgend einem Uebereinkommen mit den Nationalfozialiſten zu ge⸗ langen, als geſcheitert an und betrachtete auch den Gedanken einer Kanzlerſchaft des Generals von Schleicher als erledigt. Allgemein wurde erklärt, daß Schleicher nicht mehr länger verhandeln und daß Hindenburg ein Kampfkabinett bilden werde. Allein auch dieſes Bild änderte ſich wieder völlig im Laufe des Vormittags. An den zuſtändigen Stellen wird mit Nachdruck betont, daß die Möglich⸗ keiten, ein ausgeſprochenes Kampfkabinett zu ver⸗ meiden, noch keineswegs erſchöpft ſeien. Die Be⸗ ſprechungen des Generals von Schleicher würden jedenfalls fortgeſetzt werden. Man beſtätigt, daß Straſſer und Frick zwar abgeſagt hätten, deutet aber gleichzeitig an, daß damit die Brücke zu den National⸗ ſozialiſten nicht abgebrochen wäre. Die Abſage Straſſers erſcheint aber in einem etwas anderen Licht, nachdem bekanntgegeben worden iſt, daß Hitler ſelbſt auf dem Weg nach Berlin ſei. Es heißt, daß Hitler nachmittags in Berlin eintreffen und eine erneute Ausſprache mit Schleicher haben werde. Wie man aus der Umgebung Schleichers erklärt, iſt Hitler nicht von der Regierung nach Berlin gebeten worden. Man weiß auch nicht, ob er zu Schleicher gehen wird, aber, ſo wird bedeutſam hinzuge⸗ fügt, ihm ſtehe nach den letzten Erklärungen Hinden⸗ burgs die Tür jederzeit offen. In politiſchen Kreiſen rechnet man denn auch mit einer erneuten Ausſprache zwiſchen Hitler und Schleicher, doch wird dieſer letzte Verſuch einer Annäherung mit großer Skepſis betrachtet. Man bezweifelt, daß Schleicher noch irgend⸗ wie mit den Nationalſozialiſten ins Reine kommen könne. Deshalb ſteht fetzt wieder ein Kabinett Papen im Vordergrund, zumal da Schleicher die Uebernahme des Kanzleramtes von dem Ge⸗ lingen ſeiner Verhandlungen abhängig gemacht hatte, die darauf abzielten, dem kommenden Kabinett in irgend einer Form eine breitere Baſis zu verſchaffen. Im übrigen dürfte auch Hindenburg nicht geneigt ſein, Herrn von Schleicher zum Reichskanzler zu machen, da er unter den obwaltenden Umſtänden eine politiſche Exponierung der Reichswehr nicht glaubt verantworten zu können. Sollten die Waffenſtillſtandsverhandlungen doch ſcheitern, ſo wird der Reichstag nicht ver⸗ tagt, ſondern aufgelöſt werden. Dieſer Schritt ſoll auf Art. 48 und auf die in der Verfaſſung enthaltene Beſtimmung geſtützt werden, daß die Parteien zu poſitiver Arbeit verpflichtet ſeien. Jedenfalls iſt mit einer weiteren Hinaus⸗ zögerung der Entſcheidung zu rechnen, die vielleicht auch morgen noch nicht zu erwarten iſt. Es verlautet ſogar, daß die Kriſe ſich noch einige Tage hinausziehen werde. Neue Siedlung im Oſten Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 29. Nov. Die Ausſonderung nicht entſchuldungsfähiger landwirtſchaftlicher Betriebe im Oſthilfegebiet hat in der letzten Zeit ſtarke Fortſchritte gemacht, womit auch der Siedlung wieder ein ſtarker Auftrieb ver⸗ liehen wird. Bisher ſind, wie verlautet, bereits zirka 300000 Morgen für die Siedlung ge⸗ eignete Ländereien aus dem Beſitz nicht entſchuldungsfähiger Betriebe bereitgeſtellt worden. Der Reichsminiſter für Ernährung 1190 Landwirt⸗ ſchaft hat einen grundlegenden Erlaß über die Durch⸗ führung von Abſiedlungen im Oſthilfegebiet heraus⸗ gegeben. Der Erlaß geht von der Erwägung aus, daß die Entſchuldung landwirtſchaftlicher Betriebe vielfach dadurch ermöglicht werden kann, daß Teile der Landflächen abgetrennt und für Zwecke der land⸗ wirtſchaftlichen Siedlung verwendet werden. Sonderbare Schuldenſtatiſtik eines Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 29. Nov. Der amerikaniſche Senator Harriſon (Demokrat), der im kommenden Kongreß Vorſitzender des Finanzausſchuſſes des Senats ſein wird, ſagte in einer Rundfunkrede, im Falle einer Streichung der Kriegsſchulden würde ſich die Erbſchaft des Krieges, d. h. eine Laſt von 54 Milliarden Dollar, in folgender Weiſe verteilen: Deutſchland würde möglicher⸗ weiſe mit einem Prozent davonkommen. Es würden weiter entfallen auf: Italien 2 Prozent, Frankreich 8 Prozent, die Vereinigten Staaten 39 Prozent und auf Großbritannien 50 Prozent. Dieſe Rede hat in Berliner politiſchen Kreiſen ſtarke Verwunderung erregt. Gegenüber der Rede Harriſons kann nur mit Nach⸗ druck darauf hingewieſen werden, daß Deutſchland auf keinen Fall in Zukunft frei von Schulden ſein wird. Vielleicht könnte man davon im Hinblick auf die politiſchen Schulden ſprechen. Aber auch bei dieſen muß beachtet werden, daß, wie es der Baſeler Sach⸗ verſtändigenbericht vor einem Jahr ausdrücklich feſt⸗ geſtellt hat, ein ſehr erheblicher Teil der privaten Aus⸗ landsverſchuldung, nämlich über 10 Milli⸗ arden Mark, in Jorm von Reparations⸗ zahlungen wieder an das Ausland zurück⸗ gefloſſen iſt, alſo in den privaten Schulden eine indirekte politiſche Verſchuldung ent⸗ halten iſt. Dazu kommen noch die Verpflichtungen aus dem Lauſanner Abkommen. Es bleibt un⸗ erfindlich, wie man bei der allgemein anerkannten Schwäche unſerer wirtſchaftlichen Lage behaupten kann, daß wir im Wettkampf der Welt mit Amerika uns meſſen könnten. AS A- Vorwürfe gegen Frankreich Meldung des Wolff⸗Büros — Waſhington, 29. Nov. Präſident Hoover hatte mehrſtündige Bera⸗ tungen mit Staatsſekretär Stimſon und dem Schatzſekretär über die Schuldenfrage. Man be⸗ führenden amerikaniſchen Senators dauert hier ſehr, daß England ſein Anliegen gleich⸗ zeitig mit Frankreich anmeldete. Während nämlich die engliſche Finanzuot hier Verſtändnis und Anteilnahme findet, ſtößt Frankreichs Forderung auf allſeitige Ablehnung. In der Preſſe wird in Leitartikeln und Karrikaturen immer wieder betont, daß Frankreich, das über reichliche Goldreſerven verfüge, nicht den ge⸗ ringſten Grund habe, ſich ſeiner Zahlungspflicht jetzt zu entziehen. Dagegen wird die Stimmung für eine freundliche Behandlung Englands täglich beſſer. Man wird nicht auf die Zahlung der Dezemberraten verzichten; aber man dürfte England geſtatten, den fälligen Betrag in Pfund Sterling zugunſten Ameri⸗ kas zu kreditieren.„Waſhington News“ ſind der Anſicht, alle Staaten außer Deutſchland wollten ſich von der Schuldenzahlung an Amerika drücken. Das Blatt betont, daß die Tſchechoſlowakei, deren Amerikaſchuld nur anderthalb Millionen Dol⸗ lar betrage, behaupte, dieſe Schuld nicht zahlen zu können, während ſie in dieſem Jahre über 53 Mil⸗ lionen Dollar für Rüſtungen ausgegeben habe. Scharfe franzöſiſche Antwort Meldung des Wolff ⸗Büros — Paris, 29. Nov. Der„Matin“ antwortet auf dieſe amerikaniſchen Feſtſtellungen mit ähnlichem Geſchütz. Er greift unter der Ueberſchrift„Wer im Glashaus ſitzt, ſoll nicht mit Steinen werfen“ auf eine Veröffentlichung aus dem Jahre 1928 zurück, in der aufgezählt war, welche amerikaniſchen Staaten ihren Schuldverpflichtungen nicht nachgekommen ſeien. Daraus ergibt ſich, daß die Staaten Florida, Miſſiſſippi, Alabama, Arkanſas, Georgia, Louiſtana und Nord⸗ und Süd⸗Karolina Anleihen im Auslande und namentlich in England aufgenommen haben, die insgeſamt 75 Mil⸗ lionen Dollar Kapital und 300 Mil⸗ lionen Dollar Zinſen ausmachten. Die Til⸗ gung ſei von dieſen Staaten unter den verſchieden⸗ ſten Vorwänden abgelehnt worden. Oelſtreit zwiſchen England und Perſien Londoner Vertreters 8 London, 29. Nov. Die perſiſche Regierung hat nach einem Miniſter⸗ rat unter perſönlichem Vorſitz des Schahs die Oel⸗ konzeſſion der Anglo⸗Perſian Oel⸗ geſellſchaft für ungültig erklärt. Dieſe Konzeſſion, die ſeit dem Jahre 1901 in engliſchen Händen liegt, iſt nicht nur eine der wertvollſten, ſon⸗ dern auch die politiſch bedeutungsvollſte der Welt. Die engliſche Regierung hat ſeit dem Jahre 1913 die Aktienmehrheit der Anglo⸗Perſian in ihrem Beſitz, und die britiſche Admiralität betrachtet die Oelfelder der Geſellſchaft als unentbehrliche Brennſtoffbaſis für die Flotte. Die engliſche Regierung wird daher unverzüglich intervenie⸗ ren. Die Erdölgeſellſchaft erklärt, daß nach dem Konzeſſtionsvertrag Perſien gar nicht das Recht habe, die Abmachungen einſeitig zu behindern. Die per⸗ Drahtung unſ. handlungen, die ſeit Jahren teils in London, teils in Teheran geführt worden find. Perſten bezieht einen wichtigen Teil ſeiner Staatseinkünfte aus vertrag⸗ lichen Abgaben der Anglo⸗Perſian. Die früher ſehr bedeutenden Summen dieſer Steuern ſind aber teils durch das Fallen der Erd⸗ ölpreiſe, teils durch die abſichtliche Einſchränkung der Produktion beinahe auf den Nullpunkt geſunken. Perſien verlangt deshalb eine Aende⸗ rung der Kalkulationsgrundlage für die Abgabe. Es iſt bisher unklar, ob noch andere Einflüſſe die überraſchende Aktion der perſiſchen Regierung veranlaßt haben. Es liegt jedoch in Perſien ſtets der Gedanke nahe, daß bei dem ſtändigen Wechſel der Machtverhältniſſe, die durch die Rivalität des engliſchen und des ſowfetruſſiſchen Einfluſſes ent⸗ ſtehen, politiſche Hintergründe für das per⸗ ſiſche Vorgehen vorhanden ſind. eee eee Skandal aus der Veſatzungszeit Telegraphiſche Meldung — Düren, 29. Nov. In der ſozialdemokratiſchen Zeitung Neue Zeit iſt von einem großen Betrugsſkandal bei der hieſigen Verwaltung die Rede. Das Blatt kommt dabei auf Vorgänge aus der Beſetzungszeit zurück. Damals war als ein Vermittler zwiſchen der Stadt⸗ verwaltung Düren und der Beſatzung ein etwa 30⸗ jähriger Dürener, Arnold Göhrs, tätig, der dank ſeiner Sprachkenntniſſe dieſen Poſten verſah. Durch ſeine Hand liefen die Rechnungen für Baumaterialien für zahlreiche Be⸗ ſatzungshäuſer ſowie für Mobilar und alle Einrichtungsgegenſtände, die gekauft werden muß⸗ ten. Damals liefen die Rechnungsbeträge noch in Inflationsmark. Göhrs ſoll in der Weiſe vorgegan⸗ gen ſein, daß er Rechnungen, die auf Milltar⸗ den Mark lauteten, eine gewiſſe Zeit lang liegen ließ und dann die Endzahlen in Billionen änderte. e Nach dem genannten Blatt ſoll ihm auf dieſe Weiſe ein Betrag von 350 000 Goldmark zugefloſſen ſein. Die„Neue Zeit“ weiß fernerhin zu melden, daß die Reichs ⸗ Vermögens verwaltung die Stadt für die geſamte unterſchlagene Summe haftbar gemacht hat. In Berlin iſt man ſogar ſchon ſo weit gegangen, von den Ueberweiſungs⸗ ſteuern einen Betrag von 80 000/ abanziehen, um dieſe 5 5 da Fehlkonto eee Eine Verzweiflungstat händler Nettau erſchoß ſeine 68jährige Mutter und tötete ſich dann durch einen Bruſtſchuß. Die Tat geſchah aus wirtſchaftlicher Not. ſiſche Erklärung iſt das Ergebnis langwieriger Ver⸗ weil materielle Vorteile Aachen, 29. Nov. Der 44 Jahre alte Zigarren⸗ ſprache, beſtehen Gefahren für Deutſch⸗Angarn Von Reg.⸗Rat Prof. Dr. Imendörffer⸗Wien Der Präſident des königlich ungariſchen ſtatiſti⸗ ſchen Landesamts in Budapeſt, Herr Dr. Alois von Kovacs hielt vor ein paar Tagen einen öffent⸗ lichen Vortrag über die Ergebniſſe der neueſten un⸗ gariſchen Volkszählung, die am 31. Dezember 1930 ſtattgefunden hat und deren Reſultate erſt jetzt feſt⸗ geſtellt und aufgearbeitet worden ſind. In dieſem Vortrag erklärte dieſer hohe Staatsbeamte, daß in der Zeit vom 31. Dezember 1920 bis zum 31. De⸗ zember 1930 die Zahl der deutſchen Ein⸗ wohner Ungarns von amtlich feſtgeſtellten 551000 Seelen auf 479 000, alſo abſolut um 72 000 zurückgegangen ſei. Dem Hundertſatz nach macht dieſer Rückgang 13,8 aus. Wenn er in dieſer Stärke anhielte, müßte es alſo in rund 100 Jahren überhaupt keine deutſche Bevölkerung in Ungarn mehr geben, was ſicherlich dem Wunſche des chau⸗ viniſtiſchen Teils des Magyarentums entſpräche. Die königlich ungariſche amtliche Statiſtik ſtellt zwar ſeit mehr denn ſechzig Jahren ſtändig eine rapide Abnahme der lichtmagyariſchen und ins⸗ beſondere der deutſchen Bevölkerung des Landes feſt, dennoch war und iſt namentlich auf dem Lande, der Kinderſegen der deutſchen Familien durch⸗ ſchnittlich weit ſtärker als bei den Magyaren. Dieſes Rätſel, das uns aber immerhin einen ge⸗ wiſſen Troſt gewährt, zeigt, daß in den Angaben der amtlichen Statiſtik irgendein Fehler ſtecken muß und daß die Lage des ungarländiſchen Deutſch⸗ tums tatſächlich nicht ſo troſtlos ſein kann, wie ihn dieſe amtliche Zählerei macht. Im alten Vorkriegsungarn gab es die verſchie⸗ denſten Mittel und Mittelchen, die tatſächliche ma⸗ gyariſche Minderheit allmählich in eine Mehrheit umzudichten. Es wurde 3. B. dort, wo die Angehörigen der Nationalitäten, unter welcher Bezeichnung man amtlich alle nicht⸗ magyariſchen Einwohner gruppenweiſe zuſammen⸗ faßte, Analphabeten waren, die Volkszählungsfrage⸗ bogen vom Ortsſchullehrer oder vom Ortsgeiſtlichen ausgefüllt, die in den meiſten Fällen, wenn nicht Magyaren dem Blute nach, ſo doch Magyaronen, d. h. Geſinnnungsmagyaren waren. Dieſe füllten nach Möglichkeit die Rubrik„Mutterſprache“ mit der Be⸗ zeichnung„magyariſch“ aus, wenn der betreffende Staatsbürger nichtmagyariſcher Nationalität nur eine magyariſche Antwort auf eine ebenſolche Frage zu geben vermochte. Dort, wo wie in den meiſten deutſchen Gegenden, die Einwohner des Leſens und Schreibens mächtig waren, wurden ſie auf die Be⸗ lehrung, die dem Fragebogen beilag, verwieſen, in der es hieß, unter Mutterſprache ſei nicht ſchlechthin die Sprache zu verſtehen, die man von der Mutter ge⸗ lernt habe, ſondern die Sprache, die man am liebſten oder im Beruf am meiſten ſpreche. Auf dieſe Weiſe konnten zwar die Millionen Nichtmagyaren auch nicht aus der Welt geſchafft werden, aber in der amtlichen Statiſtik geſtaltete ſich doch das Bild für das Ma⸗ gyarentum und damit für ſeine Herrſchaftsanſprüche weit günſtiger, als es ſich geſtaltet hätte, wenn die Volkszählungsbogen der Wirklichkeit entſprechend ausgefüllt worden wären. Dabei iſt gar nicht zu leugnen, daß die ſeit dem Jahre 1868 mit Hochdruck betriebene Magyariſierung tatſächlich einer erkleck⸗ lichen Anzahl nichtmagyariſcher Menſchen durch Schulunterricht und allerlei amtlichen Druck nach und nach magyariſchen Firniß aufgeprägt hat, ſodaß ſich viele Tauſende von Nichtmagyaren freiwillig als Magyaren ausgaben: ſei es, weil ſi⸗ ſich, ihrem Blute zum Trotz, als ſolche fühlten, ſei es, ſie dazu bewogen. Wie wenig tief aber dieſe amtliche Magyariſierung gegan⸗ gen iſt, beweiſt die raſche Rückkehr ungezählter der⸗ artiger Pſeudomagyaren in das nationale Lager, dem ſie entſtammten, in den ſogenannten„abgetrenn⸗ ten Gebieten“, die jetzt rumäniſch, tſchechiſch oder ſüdſlawiſch ſind und im Burgenlande, wo ſich heute die Bevölkerung bis auf kleine Reſte zum Deutſch⸗ tum bekennt. f Im Rumpfungarn der Nachkriegszeit gibt es eigentlich nur noch eine bedeutendere nationale Minderheit, die deutſche. nen Reden iſt es das Beſtreben des Magyarentums, wenigſtens dieſe Minderheit, die nach ſachkundiger Schätzung— nicht nach amtlicher Statiſtik— ungefähr 8 Im Gegenſatz zu allen ſchö⸗ 10 v. H. der Geſamtbevölkerung ausmacht, ſo raſch 5 wie möglich zu aſſimilieren, d. h. zu entdeutſchen u zu magyariſteren. Daß dem ſo iſt, beweiſen Tatſache Tatſache iſt, daß in den ſtaatlichen Kindergärten ür die Erziehung Nebenſache, Magyariſierung Hauptſache magyariſche Sprache gebraucht wird. unzählige Male feſtgeſtellt wurde, weitaus in den 5 1 8 deutſchen Gemeinden nur Volksſchulen der olche mit magyariſcher Unterrithts⸗ Type C, d. 9. f. iſt und die Zwangsanſtalten ſind, denn alle Kinder 13 müſſen ſie vom vierten bis zum ſechſten wee 5 beſuchen) auch in rein deutſchen Gegenden nur die Da, wie ſchon 2 wird bier das.. 2. Seite/ Nummer 557 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 29. November 1932 rungswerk der Kindergärten fortgeſetzt. In den ſogenannten Wiederholungsſchulen— Abend⸗ ſchulen für die ländliche Bevölkerung in jugendlichem Alter— gibt es nur die magyariſche Unterrichts⸗ ſprache. Im ungariſchen Heer beſteht a usſchließ⸗ bi ch die magyhariſche Kommando⸗ und Ar meeſprache, ſodaß nur der Soldat Ausſicht hat, eine Charge zu erlangen, der des Magyariſchen mächtig iſt. Nicht weniger wirkſam iſt es natürlich, daß auch in rein deutſchen Gemeinden der Gottes⸗ dienſt aller Konfeſſionen magyariſch iſt und daß faſt ö feder Geiſtliche danach trachtet, den deutſchen Gottes⸗ ö dienſt möglichſt einzuſchränken oder ganz auszumer⸗ zen. Der Religionsunterricht wird faſt 1 ausſchließlich in magyariſcher Sprache erteilt. In vielen Schulen, auch in deutſchen Gegenden, beſonders in Internaten und Erziehungs⸗ anſtalten iſt Deutſchſprechen nicht ſelten ausdrücklich verboten. Das alles ſind, wie geſagt, unbeſtreitbare Tatſachen, wenngleich ſie amtlich und von der magya⸗ riſchen Preſſe weggeleugnet werden. Die Folge iſt, daß die heranwachſende deutſche Jugend, ſelbſt dann, wenn ſie ſich ihres Volkstums bewußt bleibt, kaum mehr imſtande iſt, ſich in richtigem Deutſch auszu⸗ drücken, von Schreiben und Rechnen ganz abgeſehen. Das Leſen fällt den meiſten auch nach der Abſolvie⸗ rung der Volksſchule ſchwer. Freilich kann der größte Teil dieſer entdeutſchten deutſchen Jugend auch kaum magyariſch leſen und ſchreiben, denn aus der Schule entlaſſen, hat ſie, wenn ſie in der Heimat bleibt, keine Gelegenheit, magyariſch zu ſprechen. Auch heute noch gilt alſo der alte Satz, daß die magyariſche Schule mehrſprachige Analphabeten züchtet. So wird das Material hervorgebracht, das man zur Anfertigung einer amtlichen Statiſtik auf Grund einer amtlichen Volkszählung braucht, deren Zweck es iſt, möglichſt viele Magyaren und möglichſt wenige Nichtmagyaren, vor allem Deutſche, nachzuweiſen. Daß dies gar nicht ſchwer iſt, zeigt die neueſte unga⸗ iſche Volkszählung, die es fertiggebracht hat, in zehn Jahren mehr als 13 v. H. der deutſchen Bevölkerung verſchwinden zu laſſen. Es wird aber gut ſein, ſich 5 in deutſchen Landen zu merken, wie dies geſchieht 0 und was es bedeutet. 5 . Die Aeberfüllung 5 der meoͤiziniſchen Fakultäten Telegraphiſche Meldung — Berlin, 29. Nov. „ Das preußiſche Unterrichtsminiſterium hat ſich in 1 einem Erlaß vom 28. Oktober mit der Ueberfül⸗ lung des mediziniſchen Studiums und den Mißſtänden befaßt, die ſich durch den übermäßi⸗ gen Andrang zu den mediziniſchen Kurſen und Vor⸗ leſungen ergeben. Es hat darin bei den zuſtändigen Stellen angeregt, zu den Vorleſungen und Kurſen keine größere Anzahl von Studierenden zuzulaſſen, als Plätze vorhanden ſind, ſowie bei der danach er⸗ forderlichen Auswahl der Studierenden in erſter Linie nach dem Leiſtungsprinzip zu verfahren. Der deutſche Aerztevereinbund weiſt nun, zugleich im Namen des Verbandes der Aerzte Deutſchlands, in einer Eingabe an das Reichsminiſterium des Innern und die Unter⸗ richtsminiſterien der Länder darauf hin, daß von ſigatswegen durchgegriffen und entſprechende Richt⸗ linien aufgeſtellt werden müßten. Nicht in der mechaniſchen Beſchränkung der Zahl der Studieren⸗ den, ſondern vielmehr in außerordentlichen Maß⸗ nahmen ſehe der deutſche Aerztevereinsbund die wirkſame Möglichkeit, die Gefahren zu beſeitigen. Neben der Einführung des Werkjahres werde vor allem eine rechtzeitige planmäßige Aus ⸗ leſe auf den höheren Schulen zu treffen ſein, um alle diejenigen zu ihrem eigenen Beſten Auszuſchalten, die für den Beſuch einer Hochſchule nicht in Frage kämen. Der franzöſiſch-ruſſiſche Pakt Deutſchland und der Nichtangriffsvertrag Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 29. Nov. Die offiziöſe„Deutſche diplomatiſche Kor⸗ reſpondenz“ weiſt heute darauf hin, daß der franzöſiſch⸗ruſſiſche Nichtangriffspakt der erſte poli⸗ tiſche Staatsvertrag mit einer europäiſchen Groß⸗ macht ſei, den die Sowjetunion ſeit dem Berliner Vertrag von 1926 zum Abſchluß gebracht habe. Deutſchland kann nach der Korreſpondenz eine ver⸗ ſtärkte Einbeziehung der Sowjetunion in das Kon⸗ zert der Mächte nur willkommen heißen. Außerdem darf es in dem franzöſiſchen Entſchluß den Beweis dafür ſehen, daß auch in Paris die Richtigkeit des Grundgedankens, der für das Verhältnis zwiſchen Berlin und Moskau beſtimmend war, durchgebrun⸗ gen iſt. N Eine Aenderung der ſowjetruſſiſchen Politik gegenüber Deutſchland iſt davon nicht zu erwarten. Verwieſen wird noch darauf, daß die Vollſtändig⸗ keit des Syſtems durch das Scheitern der Ver⸗ handlungen mit Rumänien durchbrochen wurde. Alles in allem kann geſagt werden, daß dieſe Ausweitung des Moskauer Paktſyſtems die Kon⸗ fliktsgefahren im Oſten vermindert und damit dem Abrüſtungsgedanken zu Hilfe kommt. Deutſchlands politiſche Ziele werden mit rein fried⸗ lichen Mitteln verfolgt und erfordern deshalb das weiteſtgehende Einvernehmen innerhalb der Völker⸗ gemeinſchaft und beſonders innerhalb Europas. Es beſteht alſo kein Anlaß, unſere Rußland⸗ Politik nach irgend einer Richtung hin einer Reviſion zu unterziehen. Für Rußland wie für Frankreich ſind offenbar weniger politiſche als wirtſchaftliche und finanzielle Geſichtspunkte für den Abſchluß des Nichtangriffs⸗ paktes maßgebend geweſen. Frankreich will auf der Grundlage des Vertrags mit Rußland ins Ge⸗ ſchäft kommen. Die ruſſiſche Regierung hofft, in Frankreich jetzt eine größere Bereitſchaft für die Erteilung von Krediten an Rußlaud anzutreffen. 7 2 Sinowieff 7 Meldung des Wolff⸗Büros — Moskau, 29. Nov. Der ehemalige Vorſitzende des Exekutivpkomitees der Dritten Internationale, Sinowieff, iſt im Alter von 49 Jahren geſtorben. Wie es heißt, iſt er einem Herzleiden erlegen. * Sinowieff war einer der nächſten Mitarbeiter Lenins, mit dem zuſammen er 1917 nach Rußland zurückkehrte. Er iſt 1883 geboren und ſtand ſeit 1901 in der kommuniſtiſchen Bewegung. Er war Mit⸗ organiſator des Exelutivkomitees der kommuni⸗ ſtiſchen Internationale, deren Vorſitzender er bis 1926 war. Nachdem er 1926 mit Trotzki und Kamenew in die Oppoſition getreten war, wurde er aus dem Polit⸗Büro und der Partei ausgeſchloſſen. Später arbeitete er in der Zentrale des Genoſſenſchafts⸗ weſens, nachdem er reumütig zu Stalin zurückgekehrt war. Allein vor wenigen Wochen wurde eß erneut aus der Partei ausgeſchloſſen und verbannt. eee ee. 15 Todeskandidaten warten auf Begnadigung Telegraphiſche Meldung — Berlin, 29. Nov. In der nächſten Zeit werden die Kommiſſare des Reiches für Preußen ihre Entſcheidung in einer ganzen Reihe von Begnadtigungserſuchen fällen müſſen. Durch die letzte Verordnung des Reichspräſtdenten iſt bekanntlich das Begnadigungs⸗ recht den Kommiſſaren des Reiches zugeſprochen worden, während allerdings die abgeſetzte preußiſche Regierung dieſes Recht nach wie vor für ſich ſelbſt beanſprucht. Die letzten Hinrichtungen in Preußen waren die des Maſſenmörders Peter Kürten im Juli 1931 und die des Raubmörders Böttger am 13. Januar 1928. Es liegen nun folgen de An⸗ träge auf Begnadigung vor: Die Zahl der rechtskräftigen Todesurteile in Preußen, über deren Vollſtreckung noch zu entſcheiden iſt, beträgt 15. Zunächſt ſieht man hier den Berliner Briefträgermörder Reins, der ſeit etwa 11 Monaten auf die Entſcheidung wartet. Ferner geht es um das Todesurteil des Chauffeurmörders Kabelitz, der den Droſchkenchauffeur Ponick auf einer Chauſſee in der Nähe von Potsdam umgebracht hat. Zwei weitere Todesurteile ſind in dem Giftmordprozeß Ziehm in Gubel gefällt worden. Die Lehrersfrau Ziehm und ihre Mutter, Frau Ladewig, ſind wegen gemeinſchaftlichen Mordes an dem Schüler Hans Ziehm zum Tode verurteilt worden. Ein weiteres Todesurteil iſt gegen den landwirtſchaftlichen Arbeiter Seemann in der Provinz Sachſen gefällt worden, ein anderes gegen den Arbeiter Knaak vom Schwurgericht Krefeld. Zwei Todesurteile fällte das Schwurgericht Stolpe gegen eine Wirtſchafterin und Prof. Nieſſen über Puppenſpiele Vortrag im Mannheimer Altertums verein Aus Anlaß der im Städtiſchen Schloß⸗ muſeum gezeigten Sonderſchau Schattenthea⸗ ter und Puppenſpiel ſprach auf Einladung des Mannheimer Altertumsvereins im Ritterſaal des Schloſſes Prof. Dr. Karl Nieſſen, Direktor des Inſtituts für Theaterwiſſenſchaft an der Univerſität Köln, über die kulturelle Bedeutung des Puppen⸗ und Schattenſpiels. Der Redner machte in ſeinen Ausführungen keine Teinliche Scheidung zwiſchen Puppenſpiel und Schattentheater, ſondern ſprach von der dramati⸗ ſchen Kleinkunſt ſchlechthin. Wenn ſomit die methodiſche Klarlegung der Probleme zu kurz kam, ſo war es doch ungemein genußreich, dem aus dem Schatz vieljähriger Erfahrung und weitreichen⸗ der Kenntnis ſchöpfenden Redner in ſeiner geiſtreich formulierten kulturgeſchichtlichen Ueberſchau zu fol⸗ gen. Puppenſpiel als Inſtrument der Gegen warts⸗ kultur, das war der Ausgangspunkt von Nieſſens Betrachtung. Abgeſehen von der Muſik hat wohl kein Kunſtzweig ſo allgemeine Verbreitung gefunden wie das Puppenſpiel. China und Hinterindien ſtreiten ſich um den Vorrang der Schöpfer des Schattenſpiels zu ſein. Bis zum 13. Jahrhundert läßt es ſich hier urkundlich zurückverfolgen. Siam, Balt, Aegypten und die Türkei nehmen dieſe Kleinkunſt auf, Kara⸗ gs, der türkiſche Zigeuner wird zum beſonderen Typ. Gerade die Zigeuner waren es, die für Maſſen⸗ breitung des Puppenſpiels ſorgten. Auch im Abendland fand es weitgehende Aufnahme. In Ita⸗ lien vornehmlich in Parma und Venedig hat es im ſe der Nobili ſeinen Platz. Herumziehende Ita⸗ tener blieben bis ins 18. Jahrhundert die geſuchte⸗ ſten Schattenſpieler in Deutſchland. Der Mark⸗ graf von Baden ⸗Durlach, der Fürſt Eſter⸗ zy hatten eigene Puppenbühnen; Haydn wurde zu nem Gaſtſpiel nach Schönbrunn geladen, wo man ine Puppenoper gab. N In Paris iſt das Puppenſpiel in den vornehmen Salons beliebt; ein Voltaire, eine George Sand 1 lebhaftes Jutereſſe entgegengebracht. In eutſchland haben Goethe und Graf Pocei ihre Haus⸗ theater, die Romantiker Arnim, Brentano, Mörike, Uhland, Kerner, G. T. A. Hoffmann ſchreiben ſattri⸗ ſche Puppentexte und Schattenſpielſtücke. e 1 Redner beleuchtete ſodann das Puppenſpiel biektivierung des Volkslebens, ing als Faktor der Reklame, ſeinen Einfluß auf die breite Volksmaſſe, als Erſatz für Buch und Zeitung durch Aufgreifen aktueller Stoffe. So konnte dieſe Kleinkunſt zu einem lebendigen Guckkaſten des Weltgeſchehens werden, oft genug übernahm ſie ſogar die Rolle des ſatiriſchen Witz⸗ blattes. Das Puppenſpiel ſchließlich war zur Erhal⸗ tung des grotesk⸗komiſchen Volksguts berufen, nach⸗ dem Gottſched den Harlekin von der Bühne ver⸗ bannte. Endlich wurden die kulturellen und künſtleriſchen Probleme des 19. Jahrhunderts und der jüngſten Gegenwart behandelt, die Berührung des Puppen⸗ theaters mit der großen Bühne geſtreift und darauf hingewieſen, welche Bedeutung dem Puppen⸗ ſpiel auch in unſeren Tagen zukommt. Im Dienſte des Unterrichts iſt es unvergleichlich wert⸗ voller als der Film. Man ſollte auch heute den Kindern Puppen geben, denn dadurch wird die Phantaſie produktiv. In der Seele des Erwachſenen aber, der die Illuſton des Kindes nicht mehr kennt, wird die Sehnſücht nach der Einfachheit geweckt und ein verlorengegangenes Kind heitsparadies wieder lebendig. Die zahlreich erſchienenen Hörer, die den Rit⸗ terſaal bis zum letzten Platz füllten, dankten dem Redner für ſeine feſſelnden, von zahlreichen Licht⸗ bildern begleiteten Ausführungen durch lebhaften Beifall. Durch dieſen Vortrag hat das in der gegen⸗ wärtigen Ausſtellung des Schloßmuſeums überſichtlich ausgebreitete Material erneutes Inter⸗ eſſe gefunden. J. Profeſſor Hans Much 7. Der bekannte Leiter des Hamburger Tuberkuloſeforſchungsinſtitutes iſt im 53. Lebensjahr plötzlich an Herszſchlag geſtorben. Profeſſor Much war ein Mediziner von hervorragen⸗ dem internationalen Ruf. Er hat zahlreiche Bücher mediziniſchen und auch religtös⸗philoſophiſchen In⸗ haltes ſowie Erzählungen und kunſtgeſchichtliche Ab⸗ handlungen geſchrieben. Klaſſiſcher Sthachtelſatz Ein Maunheimer Schauſpieler notierte ſich im Jahre 1831 aus einer Zeitung eine ergötzliche Bekanntmachung, die ein biederer Dorf⸗ bürgermeiſter erließ:„Der, der den, der den am Graben geſtandenen Pfahl, worauf geſtanden— Nichts in den Graben ſchmeißen— in den Graben geſchmiſſen, angiebt, erhält eine Belohnung on!!! * ihren Freund, zwei in Königsberg, ein Todesurteil wurde vom Schwurgericht Graz gefällt und zwei Todesurteil wurden vom Sonbdergericht Oielefeld gegen den Fürſorgezögling Wabbel und deſſen Schwager, Kuſchinſki, ausgeſprochen, weil ſie auf einer Diebesfahrt mit einem geſtohlenen Auto zwei Beamte zu Tode gefahren haben. In dieſem Falle hat ſich das Sondergericht ſelbſt für Begnadigung ausgeſprochen. Zwei weitere Todesurteile des Sondergerichts in Bielefeld ſind bekanntlich erſt geſtern gefällt worden. Trauriger Ausgang eines Scherzes Meldung des Wolff⸗Büros — Neuſtettin, 29. Nov. Mehrere Schüler des Hedwig⸗Gymnaſiums, die von einem Vereins⸗Vergnügen nach Hauſe kehrten, verſuchten in der Nacht zum Sonntag vor dem Hauſe eines Lehrers einen Sprengkörper aus einem Gemiſch von übermanganſaurem Kali und Chloriat zur Entzündung zu bringen. Die Exploſton erfolgte aber vorzeitig in der Hand eines Schülers, des 18jährigen Gymnaſiaſten Meinrat Mix. Der Schüler wurde furchtbar zu⸗ gerichtet. Die linke Hand wurde abgeriſſen. Ein Teil der Ladung flog ihm ins Geſicht, wodurch Augen und Gehör ſtark in Mitleidenſchaft gezogen wurden. In hoffnungsloſem Zuſtande wurde der Verletzte ins Krankenhaus gebracht. Die anderen Schüler kamen mit dem Schrecken davon. Nach den polizeilichen Ermittlungen war lediglich ein ſchlechter Scherz der Schüler beabſichtigt. Guſtav von Kahr 70 Jahre alt Telegraphiſche Meldung München, 29. Nov. Miniſterpräſtdent und Der frühere bayeriſche a 855 Kahr feiert Generalſtaatskommiſſar Guſtav v. heute ſeinen 70. Geburtstag. Gustav v. Kahr wurde in ganz Deutſchland be⸗ kannt durch die Geſchichte des Hitler⸗Putſches. Er war in einer regelmäßigen Laufbahn des höheren Verwaltungsdienſtes zum Präſidenten der ober⸗ bayeriſchen Regierung aufgeſtiegen, als der Krieg zu Ende ging. Während der Wirren des Kapp⸗Putſches wurde er vom Landtag am 16. 3. 1920 an die Spitze des damals gebildeten„Uebergangs⸗ und Geſchälks⸗ miniſteriums“ geſtellt. Obwohl Kahr Proteſtant iſt, hatte ihn die Bayeriſche Volkspartei präſentiert. Es gelang ihm alsbald, die ſchwer erſchütterte Staats⸗ autorität in Bayern durch Begründung der Ein ⸗ wohnerwehren völlig wiederherzuſtellen. Nach Durchführung der von ihm bei Uebernahme des Miniſteriums geforderten Neuwahlen wurde er von den mit zwei Drittel Mehrheit zurückkehrenden bür⸗ gerlichen Parteien erneut zum Miniſterpräſſ⸗ denten gewählt. Als jedoch die Mehrheit des Land⸗ tages in der Frage der von der Reichsregierung ver⸗ langten Aufhebung der Einwohnerwehren dieſem Verlangen nachzugeben bereit war, trat Kahr zurück. Am 26. 9. 1923 wurde er vom Miniſterium zum Generalſtaatskommiſſar mit diktatoriſchen Vollmachten ernannt. Es kam zu dem großen Kon ⸗ flilt mit dem Reich, indem Bayern am 29. 10. 1923 das Republik⸗Schutz⸗Geſetz aufhob und am 20. 10. 1923 die in Bayern ſtehende Reichswehr⸗Diviſion in Pflicht nahm. Alles ſchien auf einen Bruch v. Kahrs mit dem Reich hinzudeuten, als am 9. 11. 1923 der Staatsſtreichverſuch Hitlers erfolgte, dem Kahr ſich anzuſchließen ſchien, den er aber dann mit Hilfe der Landespolizei unterdrückte. Sein Verhalten bei dieſer Gelegenheit wurde Gegenſtand leidenſchaftlicher Erörterungen und An⸗ klagen. Er hielt dieſen zunächſt ſtand. Als jedoch im Februar 1924 der Landtag Maßnahmen hinſichtlich der Staatsleitung traf, die er nicht billigte, legte er am Tage der Bereinigung des Reichswehrkonfliktes mit dem Reich und kurz vor Beginn des Hitler⸗ Prozeſſes ſein Amt nieder und ging längere Zeit auf Urlaub. each ſeiner Rückkehr war er dann kurz wieder Regierungspräſtdent von Oberbayern und vom Ok⸗ tober 1924 ab Präſident des bayeriſchen Verwaltungs⸗ gerichtshofes. Am 1. 1. 1931 trat er dann wegen Er⸗ reichung der Altersgrenze in den Ruheſtand. Tödlicher Unfall eines Segelfliegers — Hirzenhain bei Dillenburg, 29. Nov. Tödlich verunglückte auf dem Segelfluggelände der Hirzen⸗ hainer Höhe der Flugſchüler Biber. Der Flieger hatte bereits einen wohlgelungenen Flug beendet, als bei ber Landung das Flugzeug aus etwa 50 Me⸗ ter Höhe abſtürzte und in Trümmer ging. Biber ſtarb auf dem Transport zum Krankenhaus. Selbſtmörderin verſchuldet Tod eines Kindes — München, 29. Nov. In der Maximilianſtraße verübte die Hausangeſtellte eines Profeſſors Selbſtmord mit Leuchtgas. Da die Tür zum Ne⸗ benzimmer, wo der 138 jährige Sohn des Pro⸗ feſſors ſchlief, nicht geſchloſſen war, iſt das Gas auch in den Nebenraum gedrungen und hat den Tod des Kindes herbeigeführt. f 5000 Zentner Getreide verbraunt — Stuhm(Oſtpreußen), 29. Nov. In der Mühle der Au⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft G. m. b. H. brach ein großes Feuer aus, dem 5000 Zentner Ge⸗ treide zum Opfer fielen. Der Geſamtſchaden dürfte ſich auf 100 000 4 belaufen; er iſt durch Verſiche⸗ rung gedeckt. 8 N Frieorich Kloſe Zum 70. Geburtstag des badiſchen Komponiſten Der einem altbadiſchen Geſchlecht entſtammende, in der Muſikwelt weithin bekannt gewordene Kom⸗ poniſt Friedrich Kloſe tritt am 29. November d. J. ins achte Jahrzehnt ſeines Lebens. Beſonders in ſeiner Heimatſtadt, in Karlsruhe, wird dieſer Tag feſtlich begangen und mit der Wiederaufführung der Märchenoper„Ilſebill“, die ja unter Felix Mottl 1903 am ehemaligen Hoftheater ihre Urauf⸗ führung erlebte, an die muſikaliſche Hauptſchöpfung Kloſes erinnert werden. Aber nicht allein dieſes Meiſterwerk, das längſt in den Dauerbeſtand des deutſchen Theaters übergegan⸗ gen iſt, hat den Namen ſeines Autors überall dort⸗ hin, wo wirklich muſikintereſſierte Menſchen wohnen, getragen. Das verdankt Kloſe nicht minder einigen anderen Großtaten, von denen die ſinfoniſche Dich⸗ tung„Das Leben ein Traum“, dann die Heineſche Ballade„Die Wallfahrt nach Kev⸗ laar“ und mit beſonderem Nachdruck das monumen⸗ tale Oratorium„Der Sonne Geiſt“ genannt ſeien, weil es in vielfachem Sinne die Krönung ſel⸗ nes zwar nicht ſehr umfangreichen, aber inhaltlich umſo bedeutenderen Geſamtſchaffens darſtellt. Kloſe, der ſeine kompoſitoriſchen Studien noch bei Vinzenz Lachner begann, wurde ſpäter Privat⸗ ſchüler Anton Bruckners und verdankte dieſer dreijährigen Lehrzeit nicht nur eine unerhört gereifte kontrapunktiſche Satzkunſt, wofür u. a. das dem An⸗ denken des öſterreichiſchen Sinfonikers gewidmete Orgelwerk„Präludium und Doppelfuge“ ſowie ein Streichquartett in B- dur beweis⸗ kräftige Belege ſind, ſondern auch eine hervorragende Befühigung zum päbagogiſchen Mittleramt, das er zunächſt am Bafler Konſervatorium und als Nach⸗ folger Thuilles dann von 1907 bis 1919 an der Münchner Akademie der Tonkunſt gar manchem zum Segen ausübte.— Der heute in ſtiller, ſelbſtgewählter Zurückge⸗ zogenheit meiſt in der Schweiz lebende Komponiſt ge⸗ hört ſeiner Richtung nach zu jenem Kreis deutſcher Tonſetzer, die das Erbe eines Wagner und Bruckner, aber auch eines Liſzt antraten und es in der Neu⸗ romantik fortſetzten, die wiederum das Bindeglied zum zeitgenöſſiſchen Schaffen geworden iſt. Aehnlich Pfitzner hat ſich Kloſe auch ſchriftſtelleriſch betätigt; ſein Buch„Meine Lehrjahre bei Anton Bruckner“ hat noch heute dokumentariſchen Wert, das es über Bruckners Lehrmethoden unterrichtet. Nicht minder wichtig iſt die kleine Schrift„Bay⸗ Erh geworden, die für Reinhaltung des Wagner⸗ kenwelt. ſtils kämpft und mit Widerſprüchen, die in das Ver⸗ hältnis zwiſchen Wagner und Bruckner hinein⸗ getragen wurden, zur hiſtoriſchen Ehrenrettung beider Meiſter aufräumt. * Kloſes Oper„Ilſebill“, die das bekannte platt⸗ deutſche Märchen vom Fiſcher und ſeiner Frau zum Gegenſtand hat, gehört zu den bedeutendſten Schöp⸗ fungen der dramatiſchen Muſik nach Wagner. An dieſer Stelle wurde ſeit Jahren immer wieder dar⸗ auf hingewieſen, daß die Aufführung dieſer gewal⸗ tigen dramatiſchen Sinfonie zu den ſelbſtverſtänd⸗ lichen Verpflichtungen der größten badiſchen Bühnen, des Mannheimer Nationaltheaters, ge⸗ hört, das bis jetzt leider dieſer häufig geäußerten Bitte nicht entſprochen hat. Es würde ſeinem Opern⸗ ſpielplan mit dieſem Werk eine der eindrucksvollſten Schöpfungen zuführen, die einzige, in der ſich die Naturgewalt Bruckners mit den Mitteln der Bühne zur Einheit verbunden hat. Aſtrologiſcher Ausſpracheabend. Die Mann⸗ heimer Geſellſchaft der Freunde der Aſtro⸗ logie hatte ihre Mitglieder zu einem Ausſprache⸗ abend eingeladen, der einen ſehr anregenden Verlauf nahm. Ein Mitglied hielt ein längeres Referat über Symbolik, das auf die Eigenart dieſer Mittei⸗ lung eines geiſtigen Gehaltes einging. Symbole be⸗ deuten etwas, was ſte äußerlich nicht darſtellen. Sie berühren immer Fragen, welche die Einordnung des Menſchen in den Kosmos betreffen, alſo zu dem religiöſen und künſtleriſchen Leben in Beziehung ſtehen. Die durch das Symbol wirkenden Kräfte kommen aus andern ſeeliſchen Schichten als das kauſale Denken, ſte ſtammen aus dem Unterbewuß⸗ ten und vermitteln eine nur dem Eingeweihten zu⸗ gängliche Wahrheit, die nur in der Schau zu erleben iſt. Der Eros iſt eine beſonders ſymbolbildende Kraft, denn alle Symbole ſind gemeinſchaftsbildend. In den Symbolen der Aſtrologie wird eine Entſpre⸗ chung zwiſchen dem Sternkosmos und dem menſch⸗ lichen Leben bejaht, über deren Berechtigung man rational nicht urteilen kann. Das zerlegende Den⸗ ken des Verſtandes und das ſymboliſche Denken ſind zwei Seiten der menſchlichen Seele, die zuſammen⸗ gehören. In der auf die wohldurchdachten und ver⸗ ſtändnisvollen Ausführungen folgenden Ausſprache wurde auf die Einweihung in die Geheimniſſe der Symbole eingegangen und auch die Frage der Ur⸗ ſymbole berührt, von denen ſich nur wenige als echt und ewig erwieſen.— Den Rednern dankte herz⸗ licher Beifall für ihre Bemühungen um die Klärung einer heute verſchütteten oder mißbrauchten G ee . . FFF Dienstag, 29. November 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 557 Die Stadtseite FJeſtabend im D. H. V. Im Anſchluß an die große Kundgebung im Muſenſaal fand am Sonntag im Verbandsheim „Deutſches Haus“ ein großer Feſtabend mit Ehrung der Jubilare ſtatt. Das Hausorcheſter er⸗ öffnete unter Leitung des Herrn Lorch mit dem Torgauer Marſch die Feſtfolge. Nach dem Vorſpruch „Männer und Buben“ von Theodor Körner, der durch Herrn Karl Fiſcher eindrucksvoll vorge⸗ tragen wurde, richtete Vertrauensmann Kaiſer einige Worte der Begrüßung an die Verbandskol⸗ legen und ihre Angehörigen, die den Saal bis auf den letzten Platz beſetzt hielten. Nach mehreren Ge⸗ ſangsſolis, die Herr Wolfgang Sachs mit ſehr ſympathiſcher Stimme zum Vortrag brachte, ſowie Rezitationen durch Herrn Karl Fiſcher dankte der Ehrenvorſitzende der Ortsgruppe Mannheim, Herr A. Heerwagen, im Namen der Verwaltung, des Gaues, des Kreiſes und der Ortsgruppe den 29 Mit⸗ gliedern, die in dieſem Jahre für 25jährige treue Mitgliedſchaft im DHV mit der ſilbernen Verbands⸗ nadel und einem Diplom ausgezeichnet wurden. Verbandsvorſteher Hans Bechly, der es ſich nicht nehmen ließ, bis zum letzten Augenblick vor ſeiner Abreiſe bei dieſer Veranſtaltung zugegen zu ſein, richters don ſich aus noch einmal kurze Worte des Dankes au die Jubilare und wies darauf hin, daß man, wenn man beginnt, Jubiläen zu feiern, allmählich über die erſte Jugend hinaus iſt und rückblickend die Spuren ſeiner Tätigkeit überſieht. Und wenn man dann ſagen kann, man hat ſeine Arbeit im Intereſſe des Standes, des Verbandes und nicht zuletzt unſeres lieben deutſchen Vaterlan⸗ des geleiſtet, dann kann man befriedigt ſein, Im zweiten Teil des Abends kam der Humor in Form eines„Deutſchen Brett'ls“ zur Geltung. Frau Elſe Wagner, Herr Wolfgang Sachs, Herr Karl Fiſcher, die Muſikabteilung ſowohl als auch der Männerchor wetteiferten, den Erſchie⸗ nenen einige vergnügte Stunden zu bereiten, daß ihnen dies gelungen iſt, bewies das Ausharren bis weit über die. Stunde hinaus. Unſerem Bericht über die Kundgebung des Do iſt nachzutragen, daß der„Gedag“(Geſamtverband der chriſtlichen Angeſtellten⸗Gewerkſchaft), nicht der GDA, vertreten war. * Das Führen von Kleinkrafträdern unterſagt. Einem 30 Jahre alten ledigen Schweißer aus Mannheim wurde das Führen von Kleinkrafträdern auf die Dauer von ſechs Monaten unterſagt, weil er in betrunkenem Zuſtande ein Kleinkvaftrad lenkte und dadurch den Verkehr gefährdete. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt in der Nacht zum 28. November eine auf dem Waldhof wohnhafte 62 Jahre alte Witwe, die ſich mit Leuchtgas vergiftete. Schwermut dürfte die Urſache der Tat ſein.. * Betrunkener Radfahrer ſchwer verletzt. Auf der Käfertalerſtraße wurde geſtern abend ein Ra d⸗ fahrer, der in ſtark angetrunkenem Zuſtand auf einem unbeleuchteten Fahrrad kurz vor einem aus Richtung Käfertal entgegenkommenden Perſonen⸗ kraftwagen auf die linke Straßenſeite fuhr, auf die Fahrbahn geſchleudert. Der Sanitätskraftwagen brachte den Verunglückten, einen Land wirt aus Viernheim, der ſchwere Kopfverletzungen erlitt, in bewußtloſem Zuſtand in das allgemeine Kranken⸗ haus. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. 90 SORT Die Mannheimer Volksschule in Gefahr? Ein Gewerbeſchulmann nimmt zu dieſer wichtigen Frage Stellung Zu dieſem Thema wurden vor kurzem von einem Schulmann an dieſer Stelle Ausführungen gemacht, die wegen der Wichtigkeit der Sache und im Hinblick auf das Intereſſe das weite Kreiſe der Bevölkerung den aufgeworfenen Fragen entgegenbringen, im fol⸗ genden durch einen Gewerbeſchulmann und Stadtverordneten kritiſch gewürdigt und ergänzt werden ſollen. Daß die finanzielle Lage der Länder und Städte äußerſte Sparſamkeit zur Pflicht macht, iſt jedem Einſichtigen klar. Jeder für das gemeine Wohl ſich verantwortlich fühlende Vertreter der Bürgerſchaft kann dieſe Mahnung zur Sparſamkeit nicht eindring⸗ lich genug wiederholen. Nur dürfen dieſe notwendi⸗ gen Einſparungen nicht vorgenommen werden, ohne alle in Frage kommenden Fachleute zu hören, und ſich nicht hauptſächlich nach der Seite hin auswirken, von der aus der geringſte Widerſtand zu erwarten iſt. Die Gefahr, daß dies geſchehen könnte, iſt groß. Darum ſoll auch von unſerem Standpunkt aus nachdrücklich betont werden, daß ſchuliſche Verhält⸗ niſſe nicht mit den Augen eines Betriebsleiters oder Kaufmanns betrachtet werden können und wir des⸗ halb ebenſo nachdrücklich die Forderungen unter⸗ ſtützen, die in dem genannten Artikel bögl. der Verringerung der Stundenzahl, der Steige⸗ rung der Klaſſenbeſetzungsziffern und der Erhöhung der Pflichtſtundenzahl der Lehrer an der Volksſchule erhoben wurden. Bekämen es doch beſonders die Mannheimer Fachſchulen zu ſpüren, wenn die Lei⸗ ſtungen der Volksſchule weiter zurückgehen würden. Dagegen iſt es ſehr wohl möglich, bei der Be⸗ meſſung der perſönlichen und ganz beſonders der Sachausgaben an der Volks⸗ und Fortbildungsſchule ſinngemäß denſelben Maßſtab wie etwa an den Fach⸗ ſchulen anzulegen, wodurch— wie ein unvorein⸗ genommenes Studium des letzten ſtädtiſchen Vor⸗ anſchlages ergibt— ſehr beträchtliche Summen ge⸗ ſpart werden können, ohne daß dadurch die Errei⸗ chung des Unterrichtsziels dieſer Schulen im gering⸗ ſten gefährdet wird. Dies auf Heller und Pfennig den verantwortlichen Stellen nachzuweiſen, würde uns nicht ſchwer fallen. Daß hierher auch die Frage der Aufhebung der uneingeſchränkten Lernmittel⸗ freiheit gehört, iſt ganz ſelbſtverſtändlich. Ueber die Frage der Beibehaltung des übrigens gar nicht ſo uneingeſchränkt anerkannten„Mann⸗ heimer Schulſyſtems“ mögen ſich die einſchlägigen Fachleute unterhalten. Doch ſei uns die Bemerkung geſtattet, daß wir von unſerem Standpunkt aus die Aufhebung dieſes„Syſtems“ nicht als der Uebel größtes anſehen würden. Aus eben demſelben Ge⸗ ſichtspunkt heraus würden wir auch einer Beſeitigung der ſogenannten Sprachklaſſen zum mindeſten im Hinblick auf die gewerblich⸗tech⸗ niſchen Berufe keine Träne nachweinen. Erfordert doch der Eintritt in dieſe Berufe lediglich gediegene Elementarkenntniſſe innerhalb unſeres deutſchen Kulturbereiches, die zu vermitteln die Volksſchule viel beſſer in der Lage ſein wird, wenn man ſie von allem unnötigen Ballaſt befreit. Weitere beträchtliche Einſparungen laſſen ſich vor allem bei der hieſigen Fortbildungsſchule dadurch er⸗ zielen, daß man dieſe Schule wieder auf ihr ureigen⸗ ſtes Arbeitsgebiet— die Fortbildung der Volksſchul⸗ entlaſſenen, nicht gewerblich⸗techniſch oder kauf⸗ männiſch tätigen Jugend— beſchränkt, was ja ganz im Sinne des Geſetzgebers gelegen iſt, der für die Ausbildung des gewerblich⸗techniſchen Nachwuchſes die Gewerbeſchulen und für die des kaufmänniſchen Nachwuchſes die Handelsſchulen mit einem Stab eigens zu dieſem Zweck ausgebildeter Lehrkräfte ge⸗ ſchaffen hat. Die hieſigen Gewerbeſchulen können, ohne daß hierdurch der Stadt auch nur ein Pfennig Mehrausgaben erwachſen, alle noch in der Fortbil⸗ dungsſchule befindlichen Angehörigen der gewerb⸗ lichen und induſtriellen Berufe männlichen und weib⸗ lichen Geſchlechtes aufnehmen, evtl. unter gleich⸗ zeitiger Uebernahme beſonders bewährter und ein⸗ gearbeiteter Lehrkräfte der Fortbildungsſchule als Fachlehrer. Die Schaffung eines entſprechenden Orts⸗ ſtatuts für die Mannheimer Gewerbeſchulen iſt alſo das Gebot der Stunde. Soweit es ſich um übergeſetzliche Lehrer⸗ ſtellen an der Fortbildungsſchule handelt, wird die Stadt Erſparniſſe erzielen, weil der perſönliche Auf⸗ wand an den Gewerbeſchulen hälftig vom Land ge⸗ tragen wird. Die größten Erſparniſſe aber werden dadurch gemacht werden, daß mit der Schaffung des genannten Ortsſtatuts die Zentraliſierung des hieſigen Fortbildungsſchulweſens hinfällig wird und für die verbleibenden ſoge⸗ nannten ungelernten Berufe der Fortbildungsſchul⸗ unterricht innerhalb der entſprechenden Volksſchul⸗ abteilungen zweckmäßiger und wirtſchaftlicher für Schüler und Stadtgemeinde erteilt werden kann. wo⸗ bei, ohne erhebliche erzieheriſchen Nachteile befürch⸗ ten zu müſſen, dieſer lediglich ſtaatsbürgerlich— all⸗ gemein bildende Unterricht ganz gut auf die ſtaat⸗ licherſeits vorgeſehenen ſechs Wochenſtunden be⸗ ſchränkt werden könnte. Die für den bisherigen Werkunterricht an der Fortbildungsſchule aufgewendeten Mittel kämen daun den Gewerbeſchulen zugute, die ſie rationeller und zweckentſprechender verwenden würden, weil hier der Werkunterricht von beſonders befähigten Handwerkern erteilt wird, für die die perſönlichen Aufwendungen weitaus geringer ſind als für die Lehrkräfte an der Fortbildungsſchule. Irgendwelche erzieheriſchen Nachteile werden aus dieſen vorgeſchlagenen Sparmaßnahmen nicht nur nicht erwachſen, da ja der Forderung,„da am wenig⸗ ſten zu ſparen, wo die eigentlich erzieheriſche Arbeit ausgeführt wird“, nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen Rechnung getragen iſt, ſondern es wird darüber hin⸗ aus durch reſtloſe Zuführung der gewerblich und induſtriell tätigen Jugend an ihre Schule, näm⸗ lich die Gewerbeſchule, ein Zuſtand beſeitigt werden, wie er einzig und allein nur in Mannheim beſteht, wahrlich nicht zum Segen der davon betroffenen jugendlichen Berufsanwärter und damit auch von Handwerk und Induſtrie. O. E. * Ernannt wurde Staatsanwalt Hans ODet⸗ tinger in Mannheim zum Amtsgerichtsrat.. * Höhere Lohnklaſſen erhalten niedrigere Ar⸗ beitsloſenunterſtützung. Dieſe Ungerechtigkeit iſt nach einer Eingabe des GDA an das Reichsarbeits⸗ miniſterium durch eine mißverſtändliche Auslegung der Durchführungsbeſtimmungen zur Notverord⸗ nung über die Ergänzung von ſozialen Leiſtungen vom 19. Oktober feſtgeſtellt worden. In dieſer Ein⸗ gabe wird das RAM kauf derartige Fälle, die nicht im Sinne der Notverordnung liegen, hingewieſen und um Beendigung dieſer unſozialen Handhabung erſucht. Sthaufenſter⸗Einbruch Einbrecher ſtatteten heute morgen gegen halb 5 Uhr dem Kunſt⸗ und Auktionshaus Fuchs in O 4, 1(Kunſtſtraße) einen Beſuch ab. Sie hatten es auf die reichhaltige und wertvolle Schaufenſterauslage in Schmuckgegenſtänden abgeſehen. Da durch den Eingang ein Eindringen nicht möglich war, ver⸗ ſuchten ſie es durch das Schaufenſter. Sie ſchnitten zunächſt ein Stück Scheibe an und verſuchten es dann einzudrücken. Dabei hatten ſie Pech, denn die ganze etwa 8 Quadratmeter große Scheibe ging dabei ſo ziemlich in Trümmer. Nun hätten ſie bequem die ganze Auslage ausräumen oder einfach das Auslage⸗ brett mitſamt den daraufliegenden Gegenſtänden mitnehmen können. Aber ſie waren vom Pech ver⸗ folgt, denn ein Wachmann der Wach⸗ und Schließ⸗ geſellſchaft verjagte ſie. Dabei rafften ſie zuſammen, was erreichbar war und zwar gerade das Minder⸗ wertigere. Brillanten und Schmuckſachen aus echtem Gold ließen ſie liegen, ſo daß für den Inhaber nur ein Schaden von etwa 300 Mark entſtanden iſt. Die Geſamtauslage repräſentierte einen Wert von eini⸗ gen tauſend Mark. Der Schaden der zertrümmerten Scheibe iſt weit größer als der der geſtohlenen Waren. Bis jetzt hat man von den Tätern noch keine Spur. * Außerverkehrsſetzung der Achtpfennig⸗Poſt⸗ karten. Alle Poſtkarten mit eingedruckter Freimarke zu 8 Rpf.(Freimachungswert 6 Rpf.) verlieren im Verkehr nach dem Auslande Ende November ihre Gültigkeit. Im inneren deutſchen Verkehr dürfen ſie noch bis Ende Juni 1933 benutzt werden. Bürgermeiſterwahl in Lützelſachſen eg. Lützelſachſen, 29. Nov. Während der erſte Bürgermeiſterwahlgang erfolglos verlief, wurde beim zweiten am vergangenen Sonntag Gemeinde⸗ rat Fritz Mildenberger(NS DA p) gewählt. Er erhielt von 735 abgegebenen Stimmen bei 945 Wahlberechtigten 383 Stimmen, während Gemeinde⸗ rat Willi Jöſt(Kommuniſt) 229 und Maurermeiſter Adam Gaber(Ztr.) 106 Stimmen erhielten. 14 Stimmen waren ungültig und 3 zerſplittert. Der neugewählte Bürgermeiſter, der ſeit Jahren die hieſige Poſtagentur verwaltet und 1. Vorſitzender des Turnvereins 1891 Lützelſachſen iſt, wurde bei der letzten Gemeinderatswahl in den Gemeinderat gewählt. An ſeiner Stelle tritt nun Weinhändler Jakob Reibold in den Gemeinderat ein. Jeder Raffee verlangt einen Zuſatz, aber der rich⸗ tige muß es ſein; nämlich die gute Kaffeewürze Mühlen Copyright 1981 by August Scherl,&. m. b.., Berlin Roman von Horst Wolfram Geisslet F 0 R D U N 8 H E. 1 N A N D E. N A-- r-wr———...—— „Sie ſind Philoſoph?“ „Die Philoſophie iſt eine Leidenſchaft von mir— vielleicht hängt das mit meiner Wahrheitsliebe zu⸗ ſammen.“ 5 „Ich habe gefunden“, ſagte Lady Hanna,„daß die Philoſophie häufig ein Mittel iſt, auf tröſtliche Weiſe um die Wahrheit herumzukommen. Wenn die Men⸗ ſchen nicht den Mut haben, der Wahrheit ins Auge zu blicken, beginnen ſie zu philoſophieren. Wahrheit und Weisheit ſind durchaus nicht immer dasſelbe.“ Herr Brown nickte.„Sie haben recht, und letzten Endes kommt es auf die Feſtigkeit der Moral an. Wo wäre ich heute, wenn mir die Moral fehlte!“ „Sollten Sie“, ſagte Lady Hanna aus einer ganz undurchſichtigen Gedankenverbindung heraus,„ſollten Sie mit dem Abendzug abreiſen wollen, woran ich nicht zweifle, ſo würde ich Ihnen empfehlen, nicht mehr allzulange zu warten.“ Jolly wandte ſich an Lilian:„Wenn Sie erlauben, werde ich Herrn Brown mit dem Wagen zur Station bringen.“ „Ja, tun Sie das!“ Zehn Minuten ſpäter waren J. P. und W. Joker unterwegs. „Ich habe mein Wort gehalten!“ ſagte William. „Hier ſind dreißig Pfund!“ ſagte J. P. „Ich hoffe, meine Gegenwart hat Sie nicht nervös gemacht?“ „Doch, ſie hat mich nervös gemacht und würde es immer wieder tun. Ziehen Sie alſo die Folgerungen daraus!“ „Es ſcheint, daß ich mich Ihrer Sympathie nur in geringem Grad erfreue?“ „Ich will es nicht leugnen.“ „Das tut mir im Hinblick ſchaftlichen Beziehungen leid, Mr. Joker. mich für einen Lumpen?“ Jolly ſchwieg. „Sie ſollten nicht ſo vorſchnell urteilen. Als ich das letztemal von Ihnen hörte, waren Sie Pikkolo. Ein Pikkolo, der zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigte, dem man aber nicht hälte prophezeien mögen, daß er einmal mit der Prinzeſſin von Salignac befreundet ſein werde. Halten Sie dieſe Karriere für vollkom⸗ men einwandfrei, Mr. Joker? Wie geht es den Mineralbergwerken Ihres Herrn Vaters in Alaska?“ auf unſere verwandt⸗ Sie halten Jolly ſchwieg abermals. „Sie ſehen, daß Sie wenig Urſache haben, auf moraliſchen Stelzen zu gehen. Ach Gott, wer von uns darf ſich dieſen Luxus mit Recht leiſten?“ „Hier iſt der Bahnhof!“ ſagte Jolly. „Danke. Ich werde Sie alſo verlaſſen, mein Sohn. Oh, bitte, keine Sentimentalitäten! Ich habe fetzt, zum erſtenmal ſeit vielen Jahren, wieder Geld und beabſichtige, damit ein Geſchäft zu gründen. Denn es iſt wahr: Man ſollte immer danach ſtreben, als an⸗ ſtändiger Menſch zu leben— und wie leicht iſt das, wenn man Geld hat! Sie wünſchen mich ſelbſtver⸗ ſtändlich niemals wieder zu treffen— ich möchte Ih⸗ nen das gern verſprechen, aber wer kennt die Pfade des Schickſals? Seien Sie nicht undankbar! Von wem haben Sie Ihr helles Köpfchen, wenn nicht von mir? Es wäre ſehr vorteilhaft, wenn alle Väter ihren Söhnen ein ſolches Kapital mit auf den Weg zu geben hätten. Vergeſſen Sie niemals, von welchen Zinſen Sie leben, Mr. Joker: Gehirn iſt die einzige Ware, die unter allen Umſtänden ihren Wert behält. Mit herzlichen Grüßen dein treuer Vater!“ William Joker ſtieg aus, lüftete ſeinen Hut und begab ſich in das Bahnhofsgebäude. Jolly ſah ihn dahinwandeln und hatte einen Augenblick lang die Empfindung, daß er dieſem Mann doch nicht ſo ganz unähnlich ſei. Es war keine ſehr angenehme Empfindung, aber es lag eine Erkenntnis darin, und ſie war ſchuld daran, daß J. P. Joker auch in dieſer Nacht nicht gut ſchlief. Bill Bottom taucht auf Wenige Tage nach dieſem Zwiſchenſpiel wurden die Bewohner von Richmond Hill durch einen ent⸗ ſetzlichen Lärm aus dem Morgenſchlummer geriſſen. Vor dem Hauſe ſchien eine Jazzband oder doch we⸗ nigſtens die Hölle los zu ſein. Jolly, der ſogleich ans Fenſter ſtürzte, ſah jedoch nichts weiter als ein einſames Nuto, das auf dem Grasplatz vor dem Hauſe ſtand, eine rieſige Limou⸗ ſine, auf deren Dach eine ſolche Menge von Koffern verſtaut war, daß ſie für eine Völkerwanderung mittlerer Größe gereicht hätten. Wer in dem Wagen ſaß, konnte man zunächſt nicht erkennen; der Betref⸗ fende vergnügte ſich jedoch damit, daß er bei offenem Auspuff— den Motor mit vollen Touren laufen und zugleich ſämtliche Signale brüllen ließ. Da dieſe Muſik nicht aufhörte, nahm Jolly den nächſten geeigneten Gegenſtand, den er zur Hand hatte, nämlich die Seifenſchüſſel ſeines Waſchtiſches, und warf damit nach dem irrſinnig gewordenen Ve⸗ hikel. Es glückte ihm, die Fenſterſcheibe zu zerſchmet⸗ tern, und in dem Loch erſchien alsbald ein Kopf, der als Beſtandteil Bill Bottoms angeſprochen werden mußte. Der Höllenlärm verſtummte. „Hallo, Jolly!“ ſagte Bill. „Hallo, Bill!“ ſagte Jolly. Bill zog den Kopf vorſichtig zurück, öffnete die Tür und ſtieg aus.„Da Sie hier ſind, iſt natürlich auch Lilian hier! Wie geht es Ihnen? Ich bringe Lilians Gepäck, das ſie ſich aus Paris hierherbeſtellt hat.“ ö „Nett von Ihnen!“ ſagte Lilians Stimme aus einem anderen Fenſter. „O Lilian!“ „O Bill! Warum haben Sie ſolchen Lärm ge⸗ macht?“ 5 „Es war eine Art Ständchen, Lilian. Wiſſen Sie, ſo: Horch auf den Klang der Zither—!' Aber ich bin nicht ſehr muſikaliſch, und eine Zither habe ich auch nicht. Aber ich habe Ihre Koffer mitgebracht und die unglaublichſten Scherereien beim Zoll gehabt. Sie finden mich alſo nett, Lilian?“ „Ich finde Sie wie immer. Laſſen Sie ſich von Roberts das Frühſtückszimmer zeigen! Ich komme ſofort.“ Als Jolly hinunterkam— Lilian war natürlich noch lange nicht da— hatte Bill bereits das dritte Ei verſchlungen und eine ganze Kanne Tee ausge⸗ trunken.„Sie müſſen mich entſchuldigen“, ſagte er kauend,„aber ich bin ſeit geſtern mittag unterwegs und die ganze Nacht hindurch gefahren. Das macht hungrig.“. „Warum ſind Ste die ganze Nacht hindurch ge⸗ fahren?“ „Warum? Ja eben ſo „Ach ſo!“ „Sie ſehen nicht beſonders wohl aus, Jolly!“ ſagte Bill und vergrub ſeine Naſe in die Teetaſſe.„Waren Sie krank?!“ „Nein, aber es hat Aufregungen gegeben.“ „Neuerdings?“ „Nur für mich.“ „Sie haben ſich in der Pariſer Affäre fabelhaft be⸗ nommen.“ „Ich habe mich ſehr dumm benommen, Bill. Aber das Dümmſte an der Dummheit iſt ja, daß man ſie immer erſt zu ſpät bemerkt. Wie geht es Drouot? Was macht Marius?“ 5 5 Lady Hanna trat ein und entdeckte Bill. Oh! Mir ſcheint, das iſt dieſer junge Mann aus Amerika! Haben Sie ſich mittlerweile gebeſſert? Wieviel Cock⸗ tails haben Sie erfunden? Was tun Sie hier? Hat Lilian wieder etwas angeſtellt?“ „Ich hielt es vor Sehnſucht nach Ihnen nicht mehr aus, Lady Hanna; das iſt der wahre Grund meiner Reiſe. Außerdem bringe ich fünfzehn Koffer mit, die Lilian gehören.“ „Sagen Sie, Bill, iſt die bewußte Geſchichte in Paris mittlerweile von der Tagesordnung der Boule⸗ varòblätter abgeſetzt?“ „Längſt! Man hat inzwiſchen zwei neue Finanz⸗ ſkandale.“ 5 „Das iſt gut.“ „Aber ich muß Ihnen noch einiges erzählen, was Sie intereſſieren wird— Lilian übrigens auch.“ Als endlich alle beieinander waren, berichtete Bill: „Sie werden geleſen haben, daß Ceſarini ſofort ver⸗ ſchwand, als Jollys Enthüllungen veröffentlicht wur⸗ den. Die Zeitungen ſchrieben, daß er in Rom ſei. Ja, und als ich das las, dachte ich, daß ich bei der ganzen Sache doch eigentlich eine Rolle geſpielt hätte, die— verglichen mit meiner ſchrecklichen Liebe zu Lilian— ſehr unbedeutend war.“ „Oh, oh..“, ſagte Jolly, der nichts Gutes ahnte. „Ich fuhr alſo nach Rom.“ „Um Gottes willen!“ „Denn ich hatte das ganz private Bedürfnis, meinerſeits mit Ceſarini abzurechnen.“ „Bill!“ „Nach einiger Zeit begegnete ich ihm auf der Straße— nicht ganz zufällig, wie ich geſtehe. Er war in Uniform. Ich ſah ihn an— er ſah mich an Ich ſagte gar nichts, ſondern holte aus— und da machte er ein ſo klägliches Geſicht, daß ich meine Hand im letzten Augenblick öffnete: Aus dem Kinn⸗ haken wurde vielmehr eine ganz ungewöhnliche, denn ſie knallte wundervoll! Darauf ſtieg ich befriedigt in ein Auto und fuhr davon.“ „Und er?“ wollte Lilian begierig wiſſen. 5 „Es war eine ziemlich einſame Gegend. Er lehnte an einer Mauer; ſeine Mütze lag im Rinnſtein.“ „Und?“ 5 „Nun, ich glaube nicht, daß er fetzt noch dort ſteht, Lilian. Ich habe mich allerdings nicht weiter um die Sache bekümmert, denn in der nächſten Viertelſtunde kamen mir gewiſſe Bedenken, und ich hielt es für richtig, abzureiſen „Sehr gut! Wohin? 5 „Nach Amerika.“ 8 5 5 8 eine ganz gewöhnliche Ohrfeige—- . 1 1 5 4. Seite/ Nummer 557 Dienstag, 29. November 1932 Glockenweihe in Neckarhausen Die katholiſche Pfarrkirche im neuen Gewand X Neckarhauſen, 29. Nov. Für die katholiſche Ge⸗ meinde unſeres kleinen Ortes war der letzte Sonntag ein Feſttag, der in einfachem aber wür⸗ digem Rahmen begangen wurde. Das neue Ge⸗ läute der Pfarrkirche wurde eingeholt und in feier⸗ licher Prozeſſion nach der Begrüßung durch Pfarrer Fall m ann zur Schloßterraſſe im Gräfl. v. Obern⸗ dorffſchen Park gebracht, wo Geiſtlicher Rat Dekan Raab die Weihe vornahm. Dann geleitete die Ge⸗ meinde ihre neuen Glocken, die ſie unter Beteiligung der katholiſchen Vereine mit Muſik und Böller⸗ ſchüſſen abgeholt hatte, zum Gotteshaus. Das Wetter war der ſeltenen Feier, an der neben der ganzen Einwohnerſchaft auch viele Gäſte aus der Umgebung beiwohnten, günſtig. Die ſeit langem notwendige Generalreparatur der katholiſchen Pfarrkirche wurde vor kurzem voll⸗ endet. Durch den immer bedrohlicher werdenden Zuſtand, insbeſondere des Turmes und des Daches der vor 150 Jahren(1781/83) erbauten Kirche, ſah ſich der Kirchengemeinderat gezwungen, entſprechende Maßnahmen zu ergreifen, denn ein weiteres Hinaus⸗ ſchieben bis zur geplanten Kirchenerweiterung konnte nicht verantwortet werden. Falſche Spar⸗ maßnahmen bei früheren Ausbeſſerungen hatten ſich gerächt und ſo mußte diesmal gründlich inſtandgeſetzt werden, was vernachläſſigt war. Der Zwiebelturm iſt nun, weithin leuchtend, mit Kupfer eingedeckt und die Hauſteine ſind auf⸗ gefriſcht. Der ſchon lange nicht mehr erneuerte Außenverputz wurde in Terranova ausgeführt. Auf der Attika der Faſſade werden noch zwei Figu⸗ ren aufgeſtellt, der Kirchenpatron St. Andreas und der Brückenheilige Johannes von Nepomuk. Die erſtgenannte Statue kommt aus der Kunſtwerkſtätte Gelb in Mannheim, die andere iſt ein wert⸗ volles Werk des Meiſters Egell, der im 18. Jahr⸗ hundert in Mannheim lebte. Dieſe Johann Ne⸗ pomuk⸗Statue ſtand jahrzehntelang im Freien hinter der Kirche, ohne daß der Meiſter und der von Kunſt⸗ kennern geſchätzte hohe Wert des Bildniſſes erkannt worden wäre. Die Turmuhr iſt nunmehr wieder durch weithin ſichtbare Ziffern und Zeiger geziert und neue Glockenſchläge werden hinfort die Stunden anzeigen. Am 11. November, dem St. Martinstag, wurde das neue Geläute in der Glockengießerei Gebr. Bachert in Karlsruhe gegoſſen Es wiegt etwa 55 Zentner. Das alte, kaum 13 Zentner wiegende Geläut war mehrmals ergänzt und muſikaliſch wie techniſch un⸗ bedeutend. Die neuen Glocken ſind auf e das Salve Regina⸗Motiv, abgeſtimmt und werden 1215 ihre feierlichen Klänge über das Land erſchallen aſſen. Aus Baden Heimtückiſcher Ueberfall * Ziegelhauſen bei Heidelberg, 29. Nov. Bäcker⸗ meiſter Haarmann wurde heute früh gegen 5 Uhr von einem ſeiner ehemaligen Geſellen über⸗ fallen und mit einem Dolche ſchwer verletzt. Obwohl der Geſelle ſchon ſeit längerer Zeit entlaſſen war, kam er doch öfters zu ſeinem früheren Meiſter zu Beſuch. Als der Meiſter heute noch bei Dunkel⸗ heit früh in den Hof ging, ſchlich ihm der Geſelle nach und ſtach ihn rücklings mit einem früheren Seiten⸗ gewehr, das in einen Dolch umgewandelt war, nieder. Verkehrsunfall der Heidelberger Straßenbahn * Schwetzingen, 28. Nov. An der Auffahrt zur Eiſenbahnbrücke, Ecke Karl Theodorſtraße— Herzog⸗ ſtraße, fuhr geſtern nachmittag ein Triebwagen der Straßen⸗ und Bergbahnen AG. Heidelberg in raſcher Fahrt in die Flanke eines Schwetzinger Privat⸗ wagens. Die ſchwere Chryslerlimouſine wurde durch den Anprall einige Meter weit geſtoßen und an der Karoſſerie erheblich beſchädigt. Der entſtandene Schaden wird auf 1000 Mark geſchätzt. 40 Jahre„Liederkranz“ I. Oftersheim, 28. Nov. Am Samstag und Sonn⸗ tag feierte hier der Geſangverein„Liederkranz“ ſein 40 jähriges Beſtehen: am Samstag in einem Feſtban⸗ kett, am Sonntag in einem Feſtkonzert. Nach der Begrüßung durch den Vorſitzenden Uhrig, der be⸗ ſonders dem fetzigen Dirigenten Gutman n⸗Mann⸗ heim für ſeine Bemühungen dankte, gab Ehrenvor⸗ ſttzender Philipp Heß einen kurzen Rückblick aus der Vereinsgeſchichte, der u. a. zu entnehmen iſt, daß von den 16 Gründern nur noch ſechs am Leben ſind. Im Mittelpunkt des Abends ſtanden die Ehrungen ver⸗ dienter Mitglieder. Für langjährige Mitgliedſchaft wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt: Georg Frei, Jakob Lang und Fritz Klee. Geſangliche Darbietun⸗ gen unter Leitung des jetzigen Chormeiſters wie der alten Chorführer: Inſpektor Ritter, Profeſſor Thoma und Hauptlehrer Kille wie auch des Brudervereins„Germania“ unter Leitung von Chor⸗ meiſter Berger wie Darbietungen des Muſikvereins vereinigten ſich zu einem würdigen Programm. Am Sonntag hatte dann der Jubelverein nochmals Ge⸗ legenheit, in einem groß angelegten Feſtkonzert ſeine gute Schulung darzutun und ſich als treuer Hüter des deutſchen Liedes zu erweiſen. Betrunkener verurſacht Verkehrsunfall * Karlsruhe, 29. Nov. Ein Betrunkener war am Samstag nachmittag die Urſache eines ſchwe⸗ ren Verkehrsunfalls auf der Knielingerſtraße. Nachdem der Betrunkene einem Radfahrer in die Fahrbahn gelaufen war und ihn zu Fall gebracht hatte, ftel er auf die Gleiſe der Straßenbahn, wo er liegen blieb. Ein des Weges kommender Rad⸗ fahrer hielt an, um den Mann von dem Gleiſe weg⸗ zuſchaffen, als im gleichen Augenblick ein Motorrad⸗ fahrer, der von Knielingen her kam, auf den Rad⸗ fahrer auffuhr. Der Motorradfahrer, ein Lehrer von hier, ſtürzte ſo unglücklich, daß er in ſchwerver⸗ letztem Zuſtande mit einem Schädelbruch ins Städt. Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Es beſteht Lebensgefahr. Der Radfahrer erlitt ebenfalls Ver⸗ f letzungen. Wein auf der Straße * Pforzheim, 29. Nov. Als ein mit Weinfäſſern beladener Laſtkraftwagen die Hindenburgbrücke be⸗ fuhr, brach ein Sicherungshaken der linken Bord⸗ wand. Durch den Druck der gefüllten Weinfäſſer Hrach der andere Haken ebenfalls, ſo daß drei Fäſ⸗ ſer auf die Straße fielen. Eines der Fäſſer platzte. Etwa 600 Liter Wein floſſen auf die Straße. * za. Weinheim, 29 Nov. Im Verband für Frauen⸗ bßeſtrebungen Weinheim hielt geſtern abend Frau Emma Kromer ⸗ Mannheim in der Leſehalle einen Vortrag über Wirtſchaftskriſe und Lebensführung. Die Veranſtaltung war gut beſucht. erntete reichen Beifall. Frau Kromer r der beste Arete elfen Aus der Pfalz Ein Liebesdrama vor Gericht * Frankenthal, 29. Nov. Am geſtrigen Montag vormittag begann beim Landgericht Frankenthal die ſechſte ordentliche Tagung des Schwurgerichts. In der erſten Sitzung hatte ſich der 1909 geborene Tag⸗ ner Otto Schmitt aus Ludwigshafen wegen Tot⸗ ſchlagsverſuchs zu verantworten. Schmitt, der ſtch ſeit 9. September 1932 in Unterſuchungshaft befindet, hatte am 16. Auguſt nach einer Auseinanderſetzung ſeiner Braut, der 26jährigen Hausgehilfin Eliſabeth Neumann, in deren elterlichen Wohnung in der Heinigſtraße in Ludwigshafen einen Stich in den Hals verſetzt und danach das Mädchen noch am Halſe gewürgt. Nach der Tat hatte ſich der Ange⸗ klagte ſelbſt mit einer Raſierklinge Verletzungen an Puls und Hals beigebracht. Aus der Vernehmung ergibt ſich, daß das Ver⸗ hältnis ſeit 1928 beſtand. Als Schmitt im Jahre 1930 arbeitslos wurde, nahm er Wohnung in einer Manſarde bei den Eltern ſeiner Braut. Im Jahre 1931 verlobten ſich die beiden. Mit der Zeit kam es zwiſchen Schmitt und den Angehörigen ſeiner Braut öfters zu Streitigkeiten, wobei er der Braut den Meſſerſtich verſetzt hat. Nach dem Gutachten von Dr. Suhren vom Ma⸗ rienkrankenhaus in Ludwigshafen war die Stichver⸗ letzung ziemlich tief, eine direkte Lebensgefahr be⸗ ſtand jedoch nicht. Die Braut, die inzwiſchen die Ver⸗ lobung aufgelöſt hat, gab an, ſie habe nicht geſagt, daß ſie den Angeklagten nicht heiraten wollte. Plötz⸗ lich habe der Angeklagte ſie umfaßt und geſtochen. Darauf habe ihr Schmitt ein Kiſſen in das Ge⸗ ſicht gedrückt, den Mund zugehalten und ſie außerdem am Halſe gewürgt. a Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monate. Das Gericht war der Ueberzeugung, daß der Angeklagte den Vorſatz zur Tötung hatte. Schmitt erklärte, das Urteil annehmen zu wollen. Ein Taubenſchlag geplündert * Ludwigshafen, 29. Nov. In Munbenheim wurde der Taubenſchlag eines Gärtners erbrochen und 17 Brieftauben geſtohlen. Sämtliche Tau⸗ ben tragen Fußringe. Nachbargebiete Ein Motorradfahrer verbrannt (Frankfurt a.., 29. Nov. Ein Motorabfahrer aus Wehrheim im Taunus fuhr in voller Fahrt gegen eine Dreſchmaſchine. Bei dem Aufprall wurde der Benzintank des Rades zertrümmert. Der Inhalt des Tanks ging in Flammen auf. Da der Fahrer unter das Motorrad geraten war, ver⸗ brannte er. Sein Beifahrer, der vom Rad heruntergeſchleudert wurde, kam mit dem Leben da⸗ von. Auto umgeſtürzt * Geislingen a. d. Steige(Wttbg.), 28. Nov. Ver⸗ gangene Nacht geriet in Altenſteig bei einer Straßen⸗ biegung ein mit jungen Leuten beſetztes Perſonen⸗ auto aus der Fahrbahn. Dabei kam mit den linken Rädern über einen Bachrand, fuhr noch eine Strecke weiter und landete ſchließlich im Bett des Baches. Aus dem auf der linken Seite liegenden Auto wurde von den ſechs Inſaſſen nur einer un⸗ verletzt geborgen. Der Führer wurde leicht ver⸗ letzt, während die anderen vier Perſonen ſchwere Schädelbrüche und Schnittwunden erlitten. * Nierſtein, 29. Nov. Am Bahnhof Nackenheim kam am Sonntag früh der Perſonenkraftwagen des Alfred Wittſtock von hier ins Schleudern und fuhr gegen eine Telegraphenſtange. Dabei wurde Wittſtock leicht, dagegen ſein Mitfahrer Hans Ger⸗ hardt von hier ſchwer verletzt. Beide Verunglückte kamen nach Mainz ins Krankenhaus. 4 75 2 0 2 in Blick über die 2 * Tabellen Zu den Fußball⸗ Punktekämpfen in den ſüdoͤeutſchen Gruppen Die Ziffern in den Tabellen der ſüddeutſchen Gruppen formieren ſich jetzt allmählich zum Schlußbild. Sie werden immer vielſagender. Hier und da ſind ſchon entſcheidende Worte gefallen, aber die letzten Aufklärungen werden doch wohl noch gut drei Wochen auf ſich warten laſſen. Einer von den acht Gruppenmeiſtern ſteht bereits feſt: 1. FC. Nürnberg(Nordbayern) verteidigte ſeinen Titel mit Erfolg. Meiſterſchafts⸗Favortten, denen kaum noch ernſthafte Schwierigkeiten erwachſen können, ſind außerdem: Bayern München(Südbayern), Mainz 05(Heſſen), SV. Waldhof (Rhein) und F. Pirmaſens(Saar). Alle vier Mannſchaf⸗ ten waren auch im Vorjahre Meiſter ihrer Gruppe. Die reſtlichen Tabellenführer, die jeweils nur mit einem knappen Punkt Vorſprung führen, heißen FSV. Frank⸗ furt(Main), Stuttgarter Kickers(Württemberg) und Karlsruher FV.(Baden). Vorausgeſetzt, daß dieſe drei Clubs bis zum Ende erſolgreich durchhalten, ſo wird man in der Reihe der Gruppenmeiſter lediglich zwei neue, im Vorjahre nicht vertretene Namen finden: FSV. Frankfurt und Kickers Stuttgart. Endſpielteilnehmer Süddeutſche“ für die„ ſind bereits endgültig: 1. FC. Nürnberg, SV. 05 Mainz, Wormatia Worms, FJ. Pirmaſens, SV. Waldhof und Karls⸗ ruher FV. Die übrigen zehn Endſpielteilnehmer werden voraus⸗ ſichtlich ſein: FSV. und Eintracht Frankfurt, Bayern und 1860 München, Sp. Vg. Fürth, Stuttgarter Kickers, VfB. Stuttgart(oder Böckingen), Phönix Karlsruhe, Phönir Ludwigshafen, Fe. Kaiſerslautern.— Gibt es in dieſer Zuſammenſtellung keine Veränderungen mehr, dann werden mit Stuttgarter Kickers, Phönix Karlsruhe, Phönix Ludwigshafen und 1. FC. Kaiſerslautern nur vier Clubs in die Endſpiele eingreifen, die im Vorjahre nicht vertreten waren. Endgültig dem Abſtieg verfallen ſind bereits FC. 93 Hanau und VfB. Friedberg(Main), V, f. R. Kaiſers⸗ Der letzte Enkel des Turnvaters Jahn in Amerika geſtorben 5 5 ee eee 8 8 Friedrich Ludwig Jahn, der letzte Enkel des großen Turnvaters, der ſeit 40 Jahren in Amerika ols Turnlehrer wirkte und zuletzt den Lehrſtuhl für Leibesübungen an der Techniſchen Hochſchule in Chicago bekleidete, iſt jetzt im Alter von 68 Jahren geſtorben. Vreitenarbeit. 92 500 Leichtathleten ſtarteten in der Saiſon 1932 bei rund 1200 ſüddeutſchen Veranſtaltungen Der Süsdeutſche Leichtathletik⸗Sportwart, Klein ⸗ Karlsruhe, hat jetzt ſeine Veranſtaltungs⸗Statiſtik für das Jahr 1932 abgeſchloſſen. Infolge der erfreulich ſtarken Zunahme der Klubkämpfe ſtieg die Zahl der Jahresveran⸗ ſtaltungen auf rund 1200, während die Teilnehmerzahl rund 92 500 erreicht hat. Während die Klubkämpfe und Lokal⸗ veranſtaltungen mit zuſammen 762 die bei weitem größte Zahl der Leichtathletik⸗Veranſtaltungen ausmacht, iſt die Beteiligungsziffer bei den Bezirks⸗, Kreis⸗ und Gauver⸗ anſtaltungen am höchſten. Mit ſechs internationalen und elf nationalen Veranſtaltungen iſt die Rubrik der„Privat⸗ veranſtaltungen“ zwar ſtark zurückgegangen; wofür aber reichlich Erſatz mit kleineren Sportfeſten und Klubkämpfen geſchaffen wurde. Ueberflüſſig, zu ſagen, daß die Vereine bei der heutigen Wirtſchaftslage große und koſtſpielige Leichtathletik⸗Veranſtaltungen nicht mehr oder nur noch ſelten aufziehen können, während umgekehrt die Freudig⸗ keit an der Beteiligung in der Leichtathletik durch die zahlreichen kleineren Sportfeſte deutlich zum Ausdruck kommt. Im kommenden Jahre ſoll nun die von Süsdeutſchland vorbildlich gepflegte Breitenarbeit, die unter den ſieben Landesverbänden der DSB weitaus an der Spitze ſteht, mit Spitzenarbeit und Startmöglichkeit für die beſten Könner kombiniert werden. Wenn dies gelingt, ſo dürfte damit der beſte Anfang der Olympia⸗Vorarbeit für das Jahr 1986 gemacht ſein. Was die nachſtehenden Zahlen angeht, muß noch geſgge werden, daß ſie eher zu niedrig als zu hoch ſind, denn dle Zuſammenſtellung iſt ſehr ſorgfältig und vorſichtig vor⸗ genommen worden und eine Anzahl von Herbſtwaldläufen und Groß-Staffelläuſen konnten garnicht mehr erfaßt wer⸗ den. Nachſtehend eine Statiſtik der verſchiedenen Veranſtal⸗ tungen mit den Teilnehmerziffern: Sübdeutſche Leichtathletik⸗Veranſtaltungen 1932: Zahl Männer Frauen Jugendl. zuſ. Internationale Veranſtaltungen 6 1049 185— 1234 Nationale Veranſtaltungen 11 2791 229 1 500 4 5²⁰ Verbands⸗ Veranſtaltungen 186 9 331 1988— 10719 Bezirks⸗, Kreis⸗ und Gau⸗Veranſtaltung. 270 10 869 923 35 000 4 792 Klubkämpfe u. lokale Veranſtaltungen 762 9 431 979 6 500 16 930 Groß ⸗Staffelläufe 10 4700 600 7000 12 300 zuſammen 1195 38 191 4304 50 000 92 495 n Hohe C 5 55 l bu e mit groger lautern(Rhein) und Normannia Gmünd(Württem⸗ berg). Mit Ausnahme von Hanau ſind alle anderen drei Clubs erſt in der letzten Saiſon in die erſte Klaſſe gekom⸗ men. Kaum mehr vor dem Abſtieg zu retten ſind außerdem Urberach(Heſſen), Germania Friedrichsfeld (Rhein), Sportfreunde Eßlingen(Württemberg), FV. Ra⸗ ſtatt(Baden), Erlangen(Nordbayern). Das beſte Torverhältnis weiſen auf: 1. FC. Nürnberg 56:15, Sp. Vg. Fürth 52:17, Bayern München 42:12, Mün⸗ chen 60 59:23, SV. Waldhof 67:23, Mainz 05 53:17, Wormatia Worms 58:19, FSV. Frankfurt 44:15, Eintracht Frankfurt 41:13. Ein ſehr ſchlechtes Torverhältnis haben: VfB. Fried⸗ berg 18:63, Urberach 20:54, VfR. Kaiſerslautern 22:61, Gmünd 16:73, Erlangen 12:52. Das bei weitem beſte Punkteverhältnis beſitzt der noch immer ungeſchlagene 1. FC. Nürnberg mit 31:1 Punkten, Fußballer als Schmuggler Eine amüſante Geſchichte macht gegenwärtig die Runde in den balkeniſchen Ländern. Vor kurzem reiſte eine bul⸗ gariſche Fullballmannſchaft auf der Donau nach Rumänien. Unter den Spielern befanden ſich auch einige beſonders „findige Köpfe“, die auf die Idee gekommen waren, in den Fußbällen Zigoretten zu ſchmuggeln. Die„harmloſen Amateure“ kamen an der rumäniſchen Grenze mit mehreren Bällen an. Die rumäniſchen Zöllner ſind aber keine Fuß⸗ Hall⸗Laien und ſie witterten auch Verdacht. Mit Recht ſag⸗ ten ſie ſich, doß zum Fußballſpiel nur ein Ball und ſchlimm⸗ ſtenfalls noch ein Erſogball benötigt werde und daß ſelbſt dieſe noch vom gaſtgebenden Verein geſtellt werden. Zur Probe ſchnitten die Beamten einen der Bälle auf. Die Operation ging weiter und als ſämtliche Bälle entleert waren, lagen nicht weniger als 50 000 Zigaretten vor den Schmugglern und Zöllnern. Die ſchönen Bälle wurden beſchlagnahmt und ſie finden vielleicht demnächſt Verwen⸗ dung in einem Schmuggler⸗Muſeum. Am den Vorpokal der Amateure Weſtdeutſchland ſchlägt Mittelrhein 11:5 In einem weiteren Kampf um den Boxpokal des Reichs⸗ verbandes für Amateurboxen ſtanden ſich in Eſſen vor 3000 Zuſchauern die Landesverbände von Weſtdeutſchland und Mittelrhein gegenüber. Mit 11:5 Punkten blieb Weſt⸗ deutſchland veröbient und überlegen Sieger. Den einzigen Sieg der Mittelrheiner errang der Kölner Rennen, der überraſchend den Olympiateilnehmer Berger⸗Duisburg im Halbſchwergewicht nach Punkten ſchlug. Die übri⸗ gen drei Punkte Mittelrheins reſultierten aus Unentſchie⸗ den im Federgewicht(Kramer⸗Köln gegen Scholten⸗ Duisburg), im Weltergewicht durch Bell⸗Bonn gegen Franz⸗Duisburg und im Schwergewicht Furch Lies⸗ ner⸗Köln, der für den verletzten deutſchen Meiſter Vooſen eingeſprungen war, gegen Schüttler⸗Elberfeld. Weſtdeutſch⸗ land ſiegte im Fliegengewicht durch den Olympio⸗ fahrer Spannagel über Winkes⸗Köln, der in der zwei⸗ ten Runde aufgab; im Bantamgewicht durch Beck⸗ Düſſeldorf über Kremer⸗Köln, im Leichtgewicht durch den Olymipafahrer Kortz⸗Oberhauſen über den Kölner Fluß und im Mittelgewicht durch Oſtendorp⸗Eſſen über Hövelmann⸗Köln, der in der dritten Runde eine ſtark blutende Verletzung am Auge erhielt, ſo daß der Ring⸗ richter den Kampf abſtoppte. Die weiteren Termine der Vorrunde 9. Dezember in Magdeburg: Brandenburg Mitteldeutſchland, 10. Dezember in Beuthen; Oberſchleſien— Südoſtdeutſchland. Die Vorſchlußrunde, für die ſich bereits Bayern und Weſtdeutſchland qualifi⸗ zierten, ſteigt om 15. Januar, der Endkompf am 31. Januar. Der neue„Bluebird“ mit 2500 S Im Januar will Sir Malcolm Campbell in Daytona (Florida) ſeinen eigenen Weltrekord brechen. Der neue Bluebird iſt nun bis auf die neue Karoſſerie vollendet. Alle Teile dieſes 4½ Tonnen ſchweren Rennwagens ſind diesmal Handarbeit von feinſter Prägiſton. Der Motor kann etwa 2500 PS entwickeln und iſt der gleiche Rolls Royee⸗Typ, der bei den engliſchen Flugzeugen zum Schnei⸗ der⸗Pokal verwendet wurde. Alle Berechnungen über die mutmaßliche Schnelligkeit ſind natürlich noch Theorien, aber 300 engliſche Stundenmeilen iſt die Schätzung, alſo etwa 47 Meilen mehr als der letzte Rekord. Da man be⸗ fürchtet, der Wagen würde vielleicht nicht bodenfeſt bleiben, ſo hat man eine Gewichtsverlegung nach vorne vor⸗ enommen. Die Einſchaltung der verſchiedenen Gänge iſt o berechnet, daß bei 60 Meilen der zweite Gang ein⸗ geſchaltet wird, bei etwa 130 Meilen der höchſte. Man ſieht, es ſind unvorſtellbare Schwierigkeiten vorhanden; doch Campbell iſt ſicher, ſie zu meiſtern. Hauptverſammlung des My Der Motorelub von Deutſchland, dem die prominenteſten Auto⸗ und Motorradrennfahrer angehören, hielt in Berlin ſeine fällige Generalverſammlung ab. Aus den Berichten des Vorſitzenden Martin Grune wal o konnte die erfreuliche Feſtſtellung entnommen werden, daß der Club auch im Vorjahre an Mitgliedern zugenommen hat, und daß die Finanzlage als außerordentlich günſti bezeichnet werden darf. Beſonders erfolgreich zeigten ſi die Mitglieder Stuck, Bullus, Kohlrauſch, Woenius, v. Krohn, v. Brauchitſch, Oeſterreicher und Rüttchen. Der Vorſtand wurde in der bisherigen Zuſammenſetzung mit G. Grunewald als Vorſttzendep wisdergewählt, zum erſten korreſpondierenden Mitglied Chefredakteur G. Grüttefien, der Vorſitzende des Deutſchen Sportpreſſe⸗Verbandes, er⸗ nannt. Die Clubmeiſterſchaßt errang bei den Mo⸗ torradfahrern Tom Bullus, bei den Autofahrern W. Kohlrauſch vor Stuck. Das Sportprogramm des nächſten Jahres ſieht neben der Beteiligung an den ver⸗ ſchiedenſten Wettbewerben die große Zuverläſſigkeitsfahrt „Rund um Berlin“ vor, dagegen ſoll wegen der all⸗ gemeinen Wirtſchaftslage von der Durchführung der Win⸗ terfahrt nach Hirſchberg abgeſehen werden. 5 Nun anch Oberhof 25 Nun iſt noch ein fünfter Bewerber für die Olympiſchen Winterſpiele aufgetaucht und zwor der thüringiſche Kurort Oberhof, der im Jahre 1930 mit großem Erfolge Bob⸗ Weltmeiſterſchaften und FIS⸗Rennen veranſtaltete. Gleich⸗ zeitig damit hat Oberhof die Bewerbung um die Durch⸗ führung der für dos Jahr 1934 in Ausſicht genommenen Winter⸗Kampfſpiele eingereicht. Für die 4. Olympiſchen Winterſpiele liegen nunmehr fünf Bewerbungen vor und zwar aus Garmiſch⸗Partenkirchen, Schreiberhau, Oberhof, Schierke und Krummhübel. 5 ee 6 4 im den japaniſchen Volksſchulen. Die Jahrtauſende Dienstag, 29. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Au gabe 5. Seite/ Nummer 557 it morgens ein Md aii en zur Arf EIN BILD AUS DEM LEBEN UNSERER TAGE/ VON MARIANNE SCHEER ([Fortſetzung aus Nr. 553) Wie iq midi etabliere Der leere häßliche Bodenraum iſt nicht wieder⸗ zuerkennen. Alle ſtaunen, wenn ſie ihn ſehen. Ein richtiges Stübchen iſt es, gemütlich und heimlich. Heini hat mir die Wände mit hellgrüner Oelfarbe geſtrichen. Ich wollte erſt Tapeten haben, doch alle rieten mir ab. Der Wanzen wegen. Die Decke und die Balken hat er mir gekreidet, den Fußboden geölt. Heini iſt ein Allerweltskünſtler. Er kann einfach alles. Ein großes Waſſerfaß von einem Schiff hat er mir umgearbeitet als Kohlenbehälter. Einen Klapptiſch hat er an der Küchenwand angebracht, da ein Tiſch nicht Platz hat. Den Herd hat er mit Lehm ausgeſchmiert, jetzt zieht der Rauch durch den Schorn⸗ ſtein ab und nicht in meine Stube. Alle Menſchen ſind nett zu mir; alle helfen, wo und wie ſie können. Von Urſchel habe ich Mull⸗ gardinen bekommen für die Fenſterluken, und einen Vorhang für die Tür.„Joſefine Dorothea“, Heinis Frau, hat mir Töpfe, Schüſſeln und Geſchirr ge⸗ ſchenkt. Mein Bett iſt kein Bett mehr, ſondern ein Divan. Da es nicht durch die Tür ging, hat Heini kurz entſchloſſen Kopf⸗ und Rückwand abgeſägt und die Füße auch. Jetzt liegt meine alte Divandecke darüber und viele bunte Kiſſen. Vor dem Divan ſteht ein Rauchtiſch. Es war eine alte Kartoffelkiſte, auf die ein Brett genagelt iſt. Auf der ſchwarzſeide⸗ nen Flügeldecke ſtehen Aſchbecher, Zigarettenbehälter und die kleine Stehlampe. Ein wirkliches kleines Wohnzimmer iſt es geworden. Schade, daß mein Stübchen kein richtiges Fenſter hat, aber wenn ich die Dachluken öffne und mich auf die Zehenſpitzen ſtelle, ſehe ich über die roten Ziegel und Schornſteine hinweg ein Stückchen blauen Himmel. Aus meinem Vogelbauer beguck ich mir die Welt. Sous les toits de Hambourg. Wie im Film. Und wie im Film ſpielt ſich mein Leben jetzt ab. * Heute Nacht, die fünfte, die ich in meinem Vogel⸗ bauer ſchlief, hatte ich ein Erlebnis. Aus meinem ſchönſten Träumen wurde ich durch einen Heiden⸗ ſpektakel in meinem Zimmer aufgeweckt. Ein ſchreck⸗ liches Tohuwabohu! Ein Stuhl fällt um. die Vaſe vom Tiſch.. die Lautenſaiten ſchrillen... wütendes Knurren von Peter.. giftiges Anſchlagen von Tim⸗ pete.. wildes Raſen. mein Nachtgeſchirr geht in Scherben.. ein Heidenlärm.. und alles im Dun⸗ keln, da ich in meiner Aufregung den Steckkontakt der Lampe herausgeriſſen habe und nicht wieder hin⸗ einfummeln kann. Jetzt ſpringt mir einer der Hunde auf den Bauch, mit beiden Händen halte ich ihn feſt; er räſt, will wieder los, er ſchnappt ſogar um ſich. Heiliger Himmel! Sind meine Kinder verrückt ge⸗ worden? Endlich habe ich Licht. Mein Herz klopft raſend; das Zimmer ſieht toll aus. Beide Hunde verſuchen, unter mein Bett zu kriechen, können nicht, weil es zu niedrig iſt. Heini hat ja die Füße abgeſägt. Ich leuchte mit der Lampe unter das Bett— und bin mit einem gewaltigen Satze wieder drin, ziehe mir die Decke über den Kopf. O Gott! O Gott! Ganz deutlich hab ich es geſehen. Ein ſchreckliches Untier. Mit pechſchwarzen Augen hat es mich angeklotzt. O Gott! O Gott! An meiner Tür ballert es; dann wird ſie auf⸗ geriſſen trotz meines Sicherheitsſchloſſes, auf das ich ſo ſtolz bin. Heini ſteht vor mir, in Unterhoſen, nacktem Oberkörper, das Haar wild in der Stirn. Einen Hammer hat er in der Hand, und fürchterlich iſt er anzuſehen; aber ein rettender Engel gegen das Untier unter meinem Bett. „Lütt Deern, wat mokſt du denn vörn Krach?!“ „Unterm Bett!“ ſtammel ich,„ein Tier, ein ſchreck⸗ liches Tier!“ „Dat is allens? Un dörüm ſon Larm! ſitten mit dien Deek öwern Kopp.“ Er packt das Bett am Fußende, hebt es hoch, ſchiebt mich von der Wand ab. Wie die Teufel ſind die Hunde unter mir. Ein Quieken. Einer ſchlägt ſich das Untier um die Behänge. Bliew Mit der linken Hand hält Heini ſeine Unterhoſe feſt, mit der rechten die tote Ratte hoch. Deern. Entweder mokſt nachts de Luftklapp to oder ick mutt di de Feut von dien Bett wedder höger moken, domit dien Hunn' gliks ünner könnt. Denn de Ratzen, de komt jede Nacht in dien Bood. Ober deswegen brukſt doch nich ſon Spektokel to moken. Na, dann kann ick jo wedder to Mudder in de Puch krupen.“ Mein Vogelbauer hat einige Seiten, die mir doch nicht ganz gefallen. Jett ſieiſbt's rechnen! Eine Woche liegt hinter mir. Heute habe ich mein erſtes Geld erhalten. Siebzehn Mark und fünfzehn Pfennig. Wie der Buchhalter das mit den Abzügen ausrechnet, weiß ich nicht, werde es wohl nie ver⸗ ſtehen; weiß nur, daß ich dafür jeden Tag um vier Uhr aufſtehen, ſechs Stunden ſchuften muß, und daß ich jeden Samstag meine ſiebzehn Mark und fünfzehn Pfennig auf ſeinem Pult vorfinden werde. Jetzt ſitze ich in meinem Vogelbauer auf dem Divan, der ſich gleich in ein Bett verwandeln wird, habe mein Ausgabenbuch auf dem Schoß und rechne. 4 mal 17,15 ſind 68,60. 20 Mark iſt meine Miete, bleiben 48,60, durch 30 geteilt, macht per Tag 1 Mark und 62 Pfennig— und davon ſollen wir leben. Ich bin ſelbſt neugierig darauf, wie ich das an⸗ fangen werde und ob die Rechnung am Monatsende aufgegangen iſt. Ziffer um Ziffer male ich in mein Büchlein, alle die notwendigen Ausgaben, die ein Tag von vierundzwanzig Stunden verlangt. Kleiner und kleiner werden die eine Mark und zweiund⸗ ſechzig Pfennig, und ich bin noch nicht am Ende; immer mehr fällt mir ein, was zum dummen Leben gehört. Ob ich jetzt die Ausgaben zuſammenaddiere? Ich glaube, ich bin feige. Wenn die eine Mark und ſechzig Pfennig nun überſchritten ſind? Da fällt mein Blick auf den Lichtzähler. Luſtig wie ein Mädchen beim Tanz dreht ſich die runde Scheibe. Sie denkt nicht daran, daß jede Drehung „Paß op, Geld koſtet. Ich muß aber daran denken, daß ich ihren Rundtanz, der einen gewichtigen Poſten in meiner Rechnung ausmacht, ganz vergeſſen habe. Dagegen gibt es nur ein Mittel. Licht aus und ins Bett! Morgen will ich mit Urſchels ſachverſtändiger Hilfe eine neue Rechnung aufmachen. Meinen Wecker ziehe ich im Dunkeln auf. Wenn er um vier Uhr losrattert, ſchneide ich ihm eine Gri⸗ maſſe und ziehe mir die Decke wieder über die Ohren. Daß man ſich ſo auf ſeinen Sonntag freuen kann, habe ich früher auch nicht gewußt.— In der Nachharſchaft meiner Wirkungsſtätte kaufe ich meine Feule. Bohnerwachs, Staubtücher und Putzpomade. Ein Lehrling bedient mich, ein Stift mit einer rieſtgen Haartolle in der Stirn, Pickeln im Geſicht, aber den Allüren eines Königlichen Kauf⸗ mannes. Heute kaufte ich fünf Doſen Bohnerwachs, meinen Monatsbedarf. Wie er die Quittung ausſchreibt, die ich für den Buchhalter brauche, fragt er mich vertrau⸗ lich grinſend: 5 „Soll ich zehn Doſen anſchreiben?“ „Zehn Doſen?“ frage ich erſtaunt. will doch nur fünf haben!“ Er ſah mich von oben herab an, daß ich mir ganz klein und häßlich vorkam, und dann belehrte er mich. „Ich meine doch nur, ob ich zehn Doſen auf die Quittung ſetzen ſoll. Für Ihre Firma. Das iſt doch Uſance!“ Jetzt kapierte ich erſt ſeinen gutgemeinten Vor⸗ ſchlag und zugleich, daß ich mir da eine hübſche Nebeneinnahme aus der Naſe gehen laſſe. Die Doſe koſtet eine Mark, fünf Doſen im Monat ſind ein Viertel meiner Miete. Wenn man nur ſiebzig Mark verdient— und wenn es doch„Uſance“ iſt.. Ich glaube, er hat mich für mehr als dämlich ge⸗ halten, als ich auf meinen fünf Doſen beſtehen blieb. Ich bin wohl auch für unſere Zeit zu dumm, wäh⸗ rend er ein richtiges Kind derſelben iſt. Der Junge wird es ſicher weit bringen, weiter als ich. „Wieſo, ich Das Dreimäderlaus meiner Firma „Ton in des Töpfers Hand!“ Um es gleich vor⸗ aus zu ſagen, der Töpfer bin ich; und der Ton ſind die leeren Pulte meines Kontors. Drei Wochen bin ich nun Scheuerfrau bei der Firma Conrad Hinrichſen& Co., Im⸗ und Export, im Wendenhof. Eine ſonderbare Scheuerfrau hat die Firma. Eine Scheuerfrau mit einer Tarnkappe; denn zu ſehen bekommen hat mich noch niemand von den zehn Angeſtellten, eingeſchloſſen der Chef. Mor⸗ gens, bevor der jüngſte Lehrling kommt, bin ich ſchon weg; wenn der Letzte gegangen iſt, erſcheine ich abends wieder. Keiner hat das Bedürfnis, die neue Scheuerfrau zu ſehen, und ich habe kein Verlangen, aus meiner Unſichtbarkeit herauszutreten. Unſer notwendiger Verkehr ſpielt ſich ſchriftlich ab, auf klei⸗ nen Zetteln, die ich mit oem Buchhalter tauſche. Auf ſeinem Pult finde ich Samstags mein Geld, und er am Montag meine Quittung. Aber ich bin wie alle Frauen neugierig, und aus dieſer Neugierde heraus iſt das Spiel entſtanden, das mich jetzt beſchäftigt. Erſt war es nur eine flüchtige Laune; mit der Zeit iſt es eine Aufgabe geworden, die mich reizt, anregt und meine Arbeit erträglicher macht. Ich möchte wiſſen, wer die Menſchen ſind, deren Pulte ich abſtaube, für die ich den Boden bohnere, deren Tintenfäſſer ich reinige, deren Papierkörbe ich leere. Tag für Tag arbeite ich für ſie, ſchufte, und ich habe ſie nie geſehen, kenne keinen. Und darum ſchaff ich mir ihr Biloͤnis ſelber, forme ſie nach meinem Hirn, gebe ihnen Namen, nete mir aus dem, was ich auf ihren Plätzen, in ihren Schränken finde, aus ihren Eigenheiten, ihrer Ordnungsliebe, ihrer Unordnung und tauſend ande⸗ ren Dingen ihr Bildnis zurecht. Ton in des Töpfers Hand! Oder eine Art Gra⸗ phologie. Aber nur ſo kann ich meine Arbeit er⸗ tragen.——— Am intereſſanteſten iſt der Glaskaſten, hinter dem die„Klapperſchlangen“ ſitzen. Hier habe ich mit meiner Töpferei angefangen. Drei Stenotypiſtinnen hat meine Firma. Weil die Maſchinenklapperei im Hauptkontor ſtört, hat man die Damen in ein Kabuff geſteckt. Das iſt ein ganz großer Regiefehler! Nur ein vollſtändig welt⸗ fremder Mann kann auf den Gedanken kommen, drei Mädchen zuſammen einzuſperren. Na, ich bin ja nicht der Chef. Den Glaskaſten mit Inhalt habe ich„Drei⸗ mäderlhaus“ getauft, und ähnlich wie in der Operette geht es hier zu. Die Bewohnerinnen heißen bei mir „Titi“, die„Tutige“ und die„Indifferente“. n Ich habe bisher nicht gewußt, was alles zum Handwerkszeug einer Stenotypiſtin und Schreib⸗ maſchiniſtin gehört. Das Dreimäderlhaus bei der Firma Conrad Hinrichſen& Co. hat mein Wiſſen bereichert. Zum täglichen Handwerkszeug gehört in erſter Linie ein— Manikürekaſten! Jede der Drei hat einen ſolchen, wie ich zugebe, unentbehrlichen Apparat bei ſich ſtehen. Den von„Titi“ muß man ſchon als Koffer bezeichnen. Zweitens ſind Brennſcheren vorhanden. Brenn⸗ ſcheren in großer Zahl. Ich hab' mir Anfangs den Kopf zerbrochen, wie ſie die Dinger heiß krie⸗ gen; denn in kaltem Zuſtand ſind ſie noch immer ungeeignet, Bubiköpfen Faſſon zu geben. Aber wozu eine elektriſche Heizplatte, auf welcher der Tee für den Chef zubereitet werden ſoll, nicht alles gebraucht werden kann! Die Zeiten ſind ſchlecht und ein On⸗ dulationsabonnement iſt teuer. Das weiß ich ſelber. Drittens haben ſich meine drei Mäderl eine rich⸗ tige kleine Bibliothek eingerichtet.„Titi“ bevorzugt zur Bereicherung ihrer kaufmänniſchen Kenntniſſe die Detektivromane von Wallace. Jeden neuen Band läßt ſie ſich ſchenken. Am Standort des Leſezeichens kann ich genau verfolgen, wie weit ſie täglich gekom⸗ men iſt. Da Wallace ſo ungefähr jeden Tag einen Roman produzierte, kann man ſich vorſtellen, daß „Titi“ Mühe hat, gleichen Schritt zu halten. Die„Tutige“ iſt auf ein Hausfrauenblatt abon⸗ niert. Es iſt ein Blatt, in dem in der Hauptſache Rat⸗ ſchläge gegeben werden, wie man ſeine Kinder, ſeinen Mann, ſein Dienſtmädchen erzieht, und wie ſaure Gurken oder Pflaumen eingemacht werden. Außer⸗ dem iſt eine Rubrik vorhanden, in der unglückliche Mitſchweſtern ſich ihr Herz ausſchütten. „Mein Mann raucht in letzter Zeit ſtatt zwei Zigarren drei Stück am Tag. Was kann ich da⸗ gegen tun, und bedeutet es, daß er mich nicht mehr lieb?“ Oder— was ich geſtern las: „Ich bin ſechzig, mein Mann ſtebenzig Jahre alt. Wir ſind ſeit 41 Jahren ſehr glücklich ver⸗ heiratet. Seit längerer Zeit bemerke ich, daß mein Otto nicht mehr ſo liebenswürdig zu mir iſt, wie zur Zeit unſerer Flitterwochen. Hat eine der lie⸗ ben Mitſchweſtern eine ähnliche Erfahrung ge⸗ macht?“ Die„Indifferente“ hat keine Bibliothek im Kon⸗ tor. Entweder ſchmökert ſie bei ihren Kolleginnen mit, oder— und das iſt mit der Zeit meine Ueber⸗ zeugung geworden— ſie will mir keinen Anhalt für meine Töpferei geben. Ich habe das Gefühl, ſie weiß, daß ich hinter ihr ſtehe, nach Anhaltspunkten ſuche, daß ich auch ſie formen will. Aber alles iſt vergeblich; nirgends kann ich anpacken, ihr Platz iſt und bleibt unperſönlich. Entweder iſt ſte unerhört raffiniert, oder ſie iſt ein Roboter, ein Maſchinenmenſch ohne Fleiſch und Blut. Alle Menſchen im Kontor ſind ein offenes Buch für mich, nur an ihr verſagt meine Graphologie. Was das Dreimäderlhaus ſonſt noch enthält, kann ich unmöglich hier aufzählen. Es iſt ein kurioſes kleines Muſeum. Eins muß ich aber doch noch er⸗ wähnen, das gebietet der Ruf meiner Firma und die Ehre der Klapperſchlangen: Eine Schreibmaſchine hat jede auch auf ihrem Tiſch ſtehen!- (Fortſetzung folgt) preis 30 pig. Uberall zu haben! . Kleines Kursbuch fur Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Hichtungen Wichtige Kraftpostlinlen in Baden, Hessen und Pfalz Winter-Ausgabe 19327 33 FD ccc Amwälzung im Oſten Einführung der Lateinſchrift in Japan Eine Kultur⸗Umwälzung von gewaltiger Bedeu⸗ tung iſt in Japan im Anzuge, Die japaniſche Regie⸗ rung hat beſchloſſen, die altertümliche ja pa⸗ niſche Bildzeichenſchrift abzuſchaffen und das lateiniſche Alphabet im ganzen Lande obligatoriſch einzuführen. Der Beſchluß der japaniſchen Regierung geht auf die erfolgreiche Reform zurück, die von Kemal Paſcha auf demſelben Gebiete in der Türkei durchgeführt wurde. Vor etwa drei Jahren erließ das türkiſche Staatsoberhaupt eine Verordnung, der zufolge die altarabiſche Schrift, die in der Türkei wie übrigens auch in allen anderen Ländern des Iſlams, ſeit Jahrhunderten in Gebrauch war, durch das lateiniſche Alphabet erſetzt wurde. Trotz des ſchärfſten Einſpruchs der mohammedaniſchen Geiſt⸗ lichen und des gläubigen Teiles der Bevölkerung, die in dem Verzicht auf die traditionelle Schrift bei⸗ nahe eine Blasphemie erblickten, konnte die Reform des Alphabets in der Türkei mit vollem Erfolg durchgeſetzt werden. tion hat von den alten arabiſchen Schriftzeichen kaum noch eine Ahnung, ſo daß eine Rückkehr zum alten Alphabet in der Türkei nunmehr als ausge⸗ ſchloſſen gelten kann. Vor etwa achtzig Jahren, als Japan ſeine erſten Schritte auf dem Wege der Uebernahme abendländiſcher Kulturerrungenſchaften machte, ent⸗ ſtand im Londe der Kirſchblüten eine Bewegung, die die Uebernahme des lateiniſchen Alphabets be⸗ zweckte. Die Bewegung, die ſich„Romadft“ nannte, ging an die Verbreitung von Zeitſchriften und Bü⸗ chern heran, die in lateiniſcher Schrift gedruckt waren und führte gleichzeitig eine belebte Propa⸗ ganda für die Einführung der lateiniſchen Schrift Die jüngſte türkiſche Genera⸗ alte Tradition des Landes erwies ſich aber als ſtär⸗ ker, als es ſich die Vorkämpfer der Schriftreform dachten. Nach einigen Jahren verzweifelten Kam⸗ pfes mußten ſie auf ihr Vorhaben verzichten und die Geſellſchaft„Romandji“ auflöſen. Kulturhiſtoriſch betrachtet kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß die japaniſche Schrift chineſiſchen Urſprungs iſt. Vor Jahrtauſenden, in den Anfän⸗ gen ihrer Kulturentwicklung, ſtellten die Chineſen, ähnlich wie die alten Aegypter, ihre Gedanken bild⸗ lich dar. Um den Begriff eines Baumes, eines Berges, eines Menſchen uſw ſchriftlich Ausdruck zu geben, erfand man damals in China für jeden dieſer Begriffe eine bildliche, ſymboliſche Prägung. Während der Regierungszeit der erſten Ming⸗Dy⸗ naſtie zählte die chineſiſche Schrift mindeſtens 40 000 offiziell zugelaſſener Zeichen. Durch Zuſammen⸗ legung dieſer Zeichen ſchrumpfte ihre Zahl im Laufe der Zeit auf 4000 bis 5000 zuſammen. Dieſe Zuſammenlegung hatte jedoch zur Folge, daß die Schrift ſehr kompliziert wurde. Manche Zeichen wieſen dreißig bis vierzig Striche auf. In dieſer Form gelangte die chineſiſche Schrift nach Japan. Dies Land war vom kulturgeſchicht⸗ lichen Standpunkte aus geſehen in den erſten Jahr⸗ hunderten unſerer Zeitrechnung eine chineſiſche Kolonie. Der chineſiſche Einfluß konnte ſich in Japan auf die Dauer nicht behaupten. Die chine⸗ ſiſche Sprache verſchwand aus dem japaniſchen Ge⸗ brauch. Die übernommene Schrift blieb dagegen beſtehen, wobei ein⸗ und dasſelbe Zeichen zwar das gleiche bedeutete, aber in China und Japan ver⸗ ſchieden ausgeſprochen wurde. So verwenden die Japaner und Chineſen für die Bezeichnung„Menſch“ ein⸗ und dasſelbe Schriftzeichen. Während die Ja⸗ paner dieſes Zeichen„Hito“ ausſprechen, leſen es die Chineſen„Dſchen“. Der Sinn der beiden Worte iſt aber derſelbe. N Die größte Schwierigkeit der japaniſchen Schrift beſteht in der Kunſt, die vorhandenen Zei⸗“ chen richtig miteinander zu verbinden. So z. B. wird das Wort„Selbſtmord“, auf japaniſch„Hara⸗ kiri“, durch Zuſammenlegung von zwei Schriftzei⸗ chen geſchrieben:„Schneiden“ und„Bauch“ und für „Kimono“ erfanden die Japaner eine ſchriftliche Be⸗ zeichnung, die lebhaft an den urſprünglichen Sinn des engliſchen Wortes„Pullover“(zieh über) er⸗ innert. Die Erlernung der Schrift gehört zu den ſchwierigſten Fächern der japaniſchen Volksſchule. Die japaniſchen Schulkinder haben allen Grund, ihre abendländiſchen Kameraden von Herzen zu be⸗ neiden. Die in zwölf Bänden untergebrachten Schriftzeichen werden auf die ſechs Schuljahre in der Weiſe verteilt, daß in jedem Jahre zwei Bände erlernt werden müſſen. Nach Beendigung der Volksſchule verfügt der japaniſche Jüngling über die Kenntniſſe einer genügenden Zahl von gangbar⸗ ſten Schriftzeichen, um leſen und ſeine Gedanken schriftlich niederlegen zu können. Zur vollen lite⸗ rariſchen Beherrſchung der Sprache genügen aber die auf der Volksſchule erlernten Zeichen bei wei⸗ tem noch nicht. Sowohl in der Mittelſchule wie auf der Univerſität wird das Studium der Schriſt⸗ zeichen fortgeſetzt. Es liegt klar auf der Hand, daß die Anwendung dieſer äußerſt komplizierten Schrift ſowohl für das kulturelle Leben wie für den geſchäftlichen Verkehr. in Japan eine ſchwere Belaſtung bedeutet. Die Abſchaffung dieſer Schrift und die obligatoriſche Einführung des lateiniſchen Alphabets werden dem japaniſchen Volke ſeinen weiteren intellektuellen Fortſchritt erleichtern. Gleichzeitig wird dieſe Um⸗ wälzung der Tatſache Ausdruck verleihen, daß in unſerem Zeitalter der Okzident und der Orient. ſich auf kulturellem Gebiete immer näher zuſam⸗ menfinden.(Worin man allerdings auch den unauf⸗ haltſamen Untergang der Kulturen des Oſtens er⸗ kennen kann. Schriftlt.) i 8 5 8 ns. Legende vom Reichtum Von Heinz Steguweit Seit dem Großbauer Kleophas ein grimmiges Heidefeuer den ganzen Hof mit Vieh und Pflug und Scheunen aufgefreſſen hatte, kümmerte ſich keiner mehr im Ort um ihn, der er allezeit mit den Armen geteilt, mit den Kranken geſorgt und mit den Frommen gebetet hatte. Arm wie eine Schnecke ohne Haus lag er auf dem Angerweg und hungerte, die Bettler lachten ihn aus, die Kinder höhnten ihn und die Kranken hinkten auf Krücken vorbei, als hätten ſie nie den einſamen Wohltäter gekannt. Da raffte ſich Kleophas auf und lief vom Fie⸗ ber des Hungers getrieben ins wogende Roggen⸗ feld, darin eine Madonna ſtand, die ſchon jahraus — jahrein den Reichtum der braunen Frucht be⸗ wacht und geſegnet hatte. f f Kleophas ſank am Sockel dieſes Steinbildes nie⸗ der, umklammerte die kalten Füße der heiligen Frau und klagte an: 5 „Ah, dieſe Treuloſen, ſie kannten mich nur, ſo⸗ lange ich zu geben hatte; nun, da ich ſelber durſtig bin, verſchließen ſie ihre Brunnen vor mir!“- Da ſchien es, als lächle das Bild aus brennend roten Augen. Kleophas horchte auf und vermeinte die Sprache Mariens zu hören:. „Ich bin von Stein, Kleophas, aber meine Au. gen ſind koſtbare Rubinen, brich ſie mir aus und geh in die Stadt, da kannſt du Fleiſch kaufen und Bier, ſoviel du verlangſt!“! 8 Und Kleophas brach, von T keit geſchüttelt, die rubin aus, lief in die Stadt Maria aber, allen Dienstag. 29. November 1932 ler Neuen Mannheimer Zeitung HANpDRLS-W WIRTSCHAFTS- ZHTTUNG Abend- Ausgabe Nr. 357 Daimler-Benz AG. Der Anfeil am deuischen Absatz Dem jetzt vorliegenden Geſchäftsbericht für 1931, deſſen Abſchluß und Bilanzziffern bereits bekannt ſind, iſt noch zu entnehmen, daß im laufenden Jahr der ſtückweiſe Anteil des deutſchen Abſatzes von etwa—7 v. H. in den Jahren 19291931 auf 13 bis 14 v. H. 1932 geſteigert werden konnte. Der Anteil am Laſtwagengeſchäft erhöhte ſich auf durchſchnittlich 810 v. H. auf 16 v. H. im[fd. Jahre. Die Entwicklung der politiſchen und wirtſchaftlichen Weltlage und das Ab⸗ gleiten des Abſatzes in billige Wagenklaſſen auch im Aus⸗ lande hat den Export behindert, obſchon ſich die Daim⸗ ler⸗Benz⸗Erzeugniſſe nach wie vor in der ganzen Welt größter Beliebtheit erfreuen. Daher mußte die ausländi⸗ ſche Verkaufsorganiſation auf ein kleineres, den veränder⸗ ten Verhältniſſen angepaßtes Maß zurückgeführt werden. Die Belegſchaft, die weitgehend kurzarbeitet, ver⸗ minderte ſich auf 6200 Arbeiter und 875 Beamte. Der Nettoumſatz, der im Berichtsjahr 69 gegenüber 99 Mill./ i. V. betrug, ſtellte ſich in den erſten zehn Monaten 1932 auf 48,7 gegenüber 61,3 Mill.„ in der Vergleichszeit des Vorjahres. Der wertmäßige all⸗ gemeine Rückgang im deutſchen Perſonenwagen⸗ geſchäft wird jetzt auf etwa 40 v. H. beziffert, während er bei der Geſellſchaft nur 10 v. H. beträgt. Einigung zwischen Allianz und Favag O Frankfurt, 20. Nov.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, iſt am letzten Freitag eine Einigung über ſämtliche Streitigkeiten zwiſchen dem Alliauzkonzern und der Favagabwicklung zuſtande gekommen. Der juriſtiſche Niederſchlag des jetzigen Vergleichs erfolgt noch. Damit ſind nicht nur ſämtliche Streitfragen zwiſchen dem Allianzkonzern einerſeits und dem Favagkonzern, beſon⸗ ders der Südweſtbank andererſeits bereinigt. Es erhält noch die Süd weſtbankeine Zubuße, die zur Auf⸗ füllung der reſtlichen 10 v. H. Liquidationsrate(insgeſamt 40 b..) ausreicht. Ein noch darüber hinaus beſtender Ueberſchuß kommt der Favag zugute. Bei dem Prozeß der Südweſtbank gegen Allianzkonzern handelte es ſich um zwei Objekte von 1,8 und 0,75 Mill. J, einmal um den Grün ⸗ derregreßprozeß und dann den Prozeß wegen des Michael geſchäftes. Mit dieſem Vergleich geht ſowohl die En dabwick⸗ lung der Südweſtbank als auch beſonders die der Favag raſch vorwärts. Man hofft noch im Frühjahr 1933 den ganzen Fragenkomplex abwickeln zu können. Kölnische Rückversicherung Die bereits bekonnt gewordene Einflußnahme der Co⸗ lonia Kölniſche Feuer⸗ und Unfall ver⸗ ſicherung iſt, wie uns mitgeteilt wird, nicht ſo weit⸗ gehend, wie urſprünglich angenommen wurde. Der Be⸗ ſitz der Colonia an Rückverſicherungsaktien beläuft ſich nur auf etwa 750 Stück die aus dem Beſitz der Iduna Holding Geſellſchaft ſtammen. Die Iduna⸗ Holding heſitzt nach dem Verkouf ihres Aktienpaketes an die Colo⸗ nia keine weiteren Aktien der Kölniſchen Rückver⸗ ſicherung. Bei der Kölniſchen Rückverſicherung wiro, wie wir weiter noch hören, in Kürze eine Auſſichts⸗ ratsſitzung ſtattfinden, in der die Entſcheidung über eine Fapitalsmäßige Bereinigung in der Richtung einer Anpaſſung der erheblichen Beteiligungswerte an die augenblicklichen Verhältniſſe fallen wird. In Her letzten Bilanz der Kölniſchen Rückverſicherung ſtanden die Betei⸗ ligungen noch mit etwa 7 Mill. 1 zu Buche, hinzu kommt die weitere Beteiligung an der Concord ia⸗Lebensver⸗ ſicherungsgeſellſchaft in Köln, die ſpäter eingegangen wurde. O Preußiſche Bergwerks⸗ und Hütten AG., Berlin.— Oelſonde fündig geworden.(Eig. Dr.) Die der Preußag gehörende Gewerkſchaft Florentine iſt vor einigen Tagen auf dem Berkhöpener Gebiet in einer ſtark eruptiven Boh⸗ rung fündig geworden. Einzelheiten über die Größe des Vorkommens laſſen ſich noch nicht mitteilen. * Berliner Maſchinenbau AG, vorm. L. Schwartzkopff, Berlin.— Kapitalſanierung. Das Geſchäftsjahr 1931/32 ſchließt noch rd. 741 000(818 000)„ laufenden Abſchreibun⸗ gen mit einem Ver luſt von rd. 977 000(3 395 000)/ ab, zu deſſen Deckung der Reſervefonds von 2672 000% zur Verfügung ſteht. Um eine Neubewertung des Vermögens vornehmen und Rückſtellungen legen zu können, wird jedoch vorgeſchlagen, neben der Einziehung von 2,25 Mill. Vorratsaktien eine Herabſetzung des dann verblei⸗ benden Stammaktienkapitols im Verhältnis:1 auf 7,875 Mill./ durchzuführen. Der Buchgewinn wird 9,715 Mill. Mark betragen und außer der Verluſtdeckung den genann⸗ ten Zwecken dienen. Der Beſchäftigungsgrad iſt nach wie vor ungenügend, hingegen hat die Liquidität weiter zu⸗ genommen. * Inſolvenz der Hedwigshütte Preuß u. Winzen, Ma⸗ ſchinenfabrik und Eiſengießerei, Vierſen. Infolge der un⸗ günſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe und der hohen Steuern, Sozial⸗ und Zinslaſten hat die Firma ihre Zah⸗ lungen eingeſtellt. Sie hat von den Gläubigern die Zu⸗ ſtimmung zu einem Liquidationsverfahren erbeten. Die Forderungen der Warengläubiger nach Abzug der bevor⸗ kechtigten Forderungen und der Hypotheken werden als verhältnismäßig gering bezeichnet. * Geſchäftsbelebung bei der J. P. Bemberg AG, Wup⸗ pertal⸗Barmen. Wie die Verwaltung auf Anfrage dem Di mitteilt, hat ſich die Beſchäftigung bei der Geſell⸗ ſchaft in den letzten Wochen merklich gehoben. Nachdem noch kürzlich 100 Belegſchafts mitglieder entlaſſen werden mußten, erfolgten in letzter Zeit die Neueinſtellun⸗ gen von rund 250 Arbeitern. Außerdem mußle die Sonntagsſchicht eingeführt werden. Die Beſſerung iſt in der Houptſache auf das neu herausgebrachte Mattkunſt⸗ ſeidenprodukt, das ſich einer regen Nachfrage erfreut, zu⸗ rückzuführen. Deufsches Inſeresse am holländischen Bergbau O Amſterdam, 29. Nov.(Eig. Dr.) Der Eſſener Kor⸗ reſpondent des DD konnte vor einigen Tagen über Ver⸗ handlungen mit der Steenkole Handels ⸗Ver⸗ eeniging Utrecht berichten, die das Ziel hatten, die im Beſitz des de Wendel⸗ Konzerns befindlichen Oranje⸗Naſſau Mijnen in Lim burg zu ver⸗ Börf kaufen. Die Direktion der Oranje⸗Naſſau Mijnen teilt nunmehr mit, daß die Steenkole Handelsvereeniging zu Utrecht in der Tat entſprechende Vorſchläge gemacht habe. Die darauf mit dem Konzern de Wendel eingeleiteten Ver⸗ handlungen hätten jedoch nicht zur Uebereinſtimmung ge⸗ führt. * Neueinſtellungen in Bayern. Die Neueinſtellungen auf Grund der Verordnung zur Vermehrung und Erhal⸗ tung der Arbeitsgelegenheit vom 5. September betrugen vom 5. September betrugen vom 20. bis 26. November in Bayern 138 Arbeiter und zwei Angeſtellte. Ins ⸗ geſamt wurden in Bayern ſeit Inkrafttreten der Verordnung neueingeſtellt 8344 Arbeiter und 101 An⸗ geſtellte. O Aufhebung des Exekutionsrerbotes. Berlin, 29. Nov.(Eig. Dr.) Das bei der Börſen⸗ Wiedereröffnung am 18. Februar feſtgeſetzte Verbot des Zwangsverkauſes ver⸗ pfändeter Wertpapiere aus freier Hand zum laufenden Preis wird nach einer Bekanntmachung des Berliner envorſtandes nunmehr wieder aufgehoben. Poliſische Sorgen der Börse Stärksfe Zurückhalfung der Spekulafion Wirischafflich gũnsfigere Fakfioren blieben ohne Beachiung/ Verlauf schwankend, Schluß ruhig Nachbörse freundlicher Mannheim ſchwächer Unter dem Druck ſchwacher Auslandsbörſen und beein⸗ lñuußt durch die Fortdauer der Regierungskriſe neigte die hieſige Börſe heute zur Schwäche. Aur Aktienmarkt gingen Farben auf 93,75 zurück, Waldhof auf 42. Gut be⸗ hauptet lagen Rheineleetra mit 78 G, ferner von Neben⸗ werten Oelverein mit 80 G. Bank⸗ und Verſicherungs⸗ werte blieben faſt unverändert. Bad. Aſſekuranz waren auf geſtriger Baſis unverändert. Der Rentenmarkt lag ſtill bei knapp behaupteten Kurſen. Während Staats- und Kommunal⸗Anleihen teilweiſe leichte Kurserhöhungen zu verzeichnen hatte, logen Pfandbriefe eher ſchwächer und im Angebot. Frankfurt eher ſchwächer Die plötzliche Wendung der innexpolitiſchen Situation hat in Börſenkreiſen überraſcht und ſtärkſte Zurück⸗ haltung verurſacht. Die Stimmung war daher etwas ſchwächer, da die Spekulation ihre geſtrigen Engage⸗ ments wieder glattſtellte, umſo mehr, als man von dem eventuellen Wiederkommen von Papens als Reichs⸗ kanzler innerpolitiſche Komplikationen erwartet. Zum Teil noch von der Kundſchaft vorliegende kleine Kauforders für einige Spezialwerte vermochten der Geſamttendenz keine Stütze zu bieten. Gegen die Abendbörſe ſch wäch⸗ ten ſich die Kurſe weiter ab, und zwar betrugen die Rückgänge durchſchnittlich 7 v. H. Nach den erſten Notierungen ſtockte das Ge⸗ ſchäft faſt vollkommen und die Kurſe bröckelten über⸗ wiegend ab. Am Rentenmarkt gaben Reichsaltbeſitz, ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen je 7 v.., Neubeſitz⸗ anleihe 7 v. H. nach bei geringen Umſätzen. Stahlvereins⸗ Bonds verloren 7 v. H. Von fremden Werten konnten ſich Salonik Monaſtir erneut um 7 v. H. befeſtigen, ebenſo waren Ungariſche Goldrente etwas höher, wogegen Ruſſen nur knapp gehalten waren. Der Pfandbriefmarkt lag ſehr ſtill bei eher leicht nachgebenden Kurſen. Die Alt⸗ beſitzanleihe und Reichsſchuldbuchforderungen waren ſpäter um Bruchteile eines Prozentes höher. Am Aktien⸗ markt kamen im Verlaufe einige Werte noch recht ſchwach zur Notiz, ſo Siemens mit minus 2 v. H. und Reichsbank mit minus 176 v. H. Auch die übrigen Werte zeigten keine Erholungen, Am Geldmarkt beſtand etwas Nachfrage für den Ultimo. Der Satz für Tagesgeld wurde um 1 v. H. auf 394 v. H. erhöht. Berlin ſchwankend Gegenüber dem feſteren Vormittagsverkehr war zu Be⸗ ginn der heutigen Börſe ein merklicher Stim⸗ mungsumſchwung feſtzuſtellen. Die Nachricht, daß die Bemühungen des Reichswehrminiſters um eine Ka⸗ binettbildung an der unnachgiebigen Haltung der National⸗ ſozioliſten geſcheitert ſind, kam überraſchend und löſte Be⸗ fürchtungen hinſichtlich weiterer innerpoliti⸗ ſcher Konflikte aus. Die Sepkulation zeigte daher Glattſtellungsbedürfnis und ſchritt zu Ab⸗ gaben, während das Publikum, das von der Ver⸗ änderung der innerpolitiſchen Situgtion noch nicht unter⸗ richtet war, immer noch als Käufer im Markte war. Man konnte dies deutlich daran merken, daß die Papiere, in denen ſich die Spekulation zu betätigen pflegt, beſonders ſtark gedrückt waren, während ſonſt, beſonders bei Nebenwerten, noch Kursbeſſerungen von 1 v. H. und vereinzelt auch darüber feſtzuſtellen waren. Alle wirtſchaftlichen Momente und auch die günſtige markttechniſche Loge, die durch das Fortfollen der Lombards⸗ und Exekutionsverkäufe zum morgigen Zahl⸗ tag eingetreten war, mußten ſich der Verſtimmung, die durch die Politik hervorgerufen wurde, beugen. Ziemlich er einheitlich rückgängig war auch die Entwicklung am Ren⸗ tenmarkt. Deutſche Anleihen büßten bis zu 7 v. H. ein, Reichsſchuldbuchforderungen verloren 7 v. H. und die variabel gehandelten Induſtrie⸗Obligationen bis zu 1 v. H. Gold⸗ und Liquidationspfondbriefe lagen dagegen ganz un⸗ einheitlich, da für dieſe Werte teilweiſe noch Kundſchafts⸗ orders zur Ausführung komen. Ausländer waren wieder uneinheitlich, Bosnier und Anakolier ſchwächer, die übri⸗ gen Werte des Marktes wieder feſter. Am Geldmarkt machte die Verſteifung zum Ultimo Fortſchritte. Im wei⸗ teren Verlaufe hielt die Unſicherheit an den Aktienmärkten an, zumal auch die neue Pfundſchwäche(die Reichsmark wird mit 13,35 aus London gemeldet) verſtimmte. Am Kaſſamarkt konnte man überwiegend Kauf⸗ intereſſe des Publikums feſtſtellen. Nach mehrfachen klei⸗ nen Schwankungen ſchloß die Börſe in unein⸗ heitlicher Haltung, meiſt aber über den niedrigſten Tageskurſen. Das Geſchäft war im allgemeinen ſehr ruhig und beſchränkte ſich auf einige Spezialwerte, beſonders Conti Gummi lagen ſehr feſt und über 22 v. H. höher. Auch Bosnier glichen ihren Anfangsverluſt wieder aus und ſchloſſen mit einem Höchſtkurs von 12 v. H. Nach⸗ börſe ruhig, eher wieder freundlicher. AG 33; Farben 94%; Gelſenkirchen 475; Siemens 118; Reichsbank 127% * * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 29. Nov.(Eig. Dr.) Berlin und Fronkfurt, Fälligkeit 1934 9096; 1935 85; 1936 80; 1937 75,25, 1938 71. Berliner Devisen iskontsätze: fRelchshank 4. Lombard 5, privat 3% v. H. Amtlich in Rm. Dis- J Parltät 29. November ie ae e Suenvs⸗Aires 1 eſo 782 878.5. 1 e e eee, e.574.548.554 Japan... 1 en.57 2092.379 0881.859 09861 Tairo. 1ag9upt. fd.— 20.888 13,84 13.88 19.71 138,5 Türkei. Ilürk fd.— 18.458 2006.012 2008 2012 London. 1 Sterl. 2 20.429 13,46] 1850 13,38 13.87 Dem Hor, 1 Dollar 2½.198.209 4,17 4,209 2,217 Rio de Janeiro Millr.—.502].294 0,298 0,294.296 Uruguay 1Goldpeſo— 4,43.698.702 1,698 1,702 Holland 100 Gulden 3 188,739 169,33 169,67 163,33 169.67 Athen 100 Drachmen 11 5,45 2,498 2,502 2,498 2,502 Brüſſel 100 500 P 3¼ 58,37 58,27 58,398.27 58,39 Bukareſt 10084 55 1 1 2,517 2,523.517 2,523 Ungarn. 100 Pengd 47 5 A 3 8 885 3 Bastei„100 Gulden 4 81,72 81,85 82.01 61,85 82,01 Helſingfors 100 gm 6 10,537 5,934 5,946 5,914 5,926 talien. 100 ire 5 22,094 21,51 21.55 24,49 21,53 0 goſtavlen!00 Dinar 7½ 81,00 5,634 5,648 5,634 5,846 owno„ 100 Litas 7 41,98 41,88 410 41.88 41.98 Ropenhagen 100 Kr. 6 112,50 70,28 70,37[89,538 69.87 Liſſabon„100 Eskuds 6 453,57 12,76 12,78 12.76 12.78 Dslo„„ 100 Kr. 4 112,50 88,38 689.52 65 98 69.12 i 1 Spanien 100 Peſeren 8½ 8100 84.40 Stockholm.. 100 Kr. 3¼ 112,24 Eſtland.. 100 Eſtm. 5% 112,50 110,59 110,81 110,59 110,81 Wien 100 Schilling 8 59,0711 51.95 52.05 l 51,95 52.05 Tägliches Geld: 4¾% u. darüber, vereinzelt 4¼% Monatsgeld 570% Pfund und Franken weiter ſchwach Anſcheinend auf Interventionen konnte ſich heute das engliſche Pfund leicht erholen, doch war es im Verlaufe ununterbrochenen Schwankungen ausgeſetzt. Nach⸗ dem der Kurs geſtern abend bis auf 3,181 gegen den Dollar nachgegeben hatte, eröffnete er mit 3,1894, um dann vor⸗ übergehend auf 3,196 anzuziehen. Man wartet in inter⸗ nationalen Deviſenkreiſen zunächſt einmal die engliſche und franzöſiſche Antwortnote ab, doch bleibt die Stimmung für Pfund und Franken zunüchſt weiter ſchwa ch. Die Reichsmark behauptete ſich gut mit 59,11 in Amſterdam, 129,55 in Zürich und 13,42 in London. Der Dollar war gehalten, der franzöſiſche Franken gab weiter nach. 29, 29. Broſgeireide gui behaupfei * Berliner Produktenbörſe vom 29. Nov.(Eig. Dr.) Ohne daß eine nennenswerte Belebung der Konſumnach⸗ frage feſtzuſtellen war, hat ſich am Produktenmarkt das Preisniveau gut behauptet. Im Vormittags⸗ verkehr war allerdings eine gewiſſe Unſicherheit zu bemer⸗ ken. Die Unſicherheit wirkte ſich nur inſofern aus, als die Unternehmungsluſt weiter gering blieb. Am Prompt⸗ markte war das erſthändige Offertenmaterial keines⸗ wegs groß und fanden zu etwa 1% höheren Preiſen als geſtern Unterkunft, wobei allerdings noch nicht erkennbar iſt, ob die Berliner Notierungen zwecks Begünſtigung der Reportbildung auch erhöht werden. Am Lieferungs⸗ markte zeigte ſich in den Dezemberſichten wieder einige Deckungsnachfrage, anſcheinend auch im Hinblick auf das kältere Wetter. Die ſpäteren Sichten blieben bei Käufen der ſtaatlichen Geſellſchaft gut behauptet. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten trotz unveränderter Mühlenoffer⸗ ten weiter nur Abſatz für den laufenden Bedarf. Hafer und Gerſte lagen ruhig aber ſtetig. Eine Verringerung des Angebotes hat ſich preismäßig nicht auswirken können. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 194—196; Miſch⸗ weizen 206 Blu. bez. feſter; Märk. Roggen 154—156, ſtetig: Braugerſte 170—180; Futter⸗ und Induſtriegerſte 161—188, ruhig; Märk. Hafer 125—130, etw. feſter; Weizenmehl 24,10 bis 27, ſtetig; Roggenmehl 19,75— 22,10, ſtetig; Weizenkleie 9,45— 9,75, ſtetig; Roggenkleie 8,75—9,10, feſter; Viktoria⸗ erbſen 21—28; Kleine Speiſeerbſen 20—23; Futtererbſen 14 bis 16; Leinkuchen 10,10— 10,20; Erönußkuchen ab Hamburg 10,70; Erdnußkuchenmehl ab Hamburg 11; Trockenſchnitzel 8,90; Extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg 10,10; dto. ab Stettin 10,80; Rauhfuttermittel behauptet, drahtgepreßt. Roggenſtroh 0,65—0,80; Weizenſtroh 0,45—0,60; Haferſtroh 0,45—0,60; Gerſtenſtroh 0,45—0,60; gebund. Roggenlangſtroh 0,75—1,00; bindfadengepr. Roggenſtroh 0,60—0,80; Weizen⸗ ſtroh 0,45—0,60; Häckſel 1,30—1,457 handelsübl. Heu 1,10 bis 1,35) gutes Heu 1,80—2,20; Luzerne, loſe 2,15— 2,45; Thy⸗ motee, loſe 2,20—2,50; Kleeheu, loſe 2— 2,30; allg. Tendenz ſtetig.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 208209; März 210— 210,75; Mai 214,50—14; Roggen Dez. 168, 8,25; März 173— 72,75; Mai 176,50; Hafer Dez. 132—1 März 135,25 35,50. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 29. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Jan. 4,12%; März 4,02%; Mai 4,15; Juli 4,10.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Jan. 63%; März 65%; Mai 6674, Juli 66%. * Liverpooler Getreidekurſe vom 29. Nov.(Eig. Dr.) * Magdeburger Zucker⸗Notiernugen vom 29. Nov.(Eig. Dr.) Dez. 5,05 B 4,75 G; Jan. 5,20 B 4,85 G; Febr. 5,28 B 4,95 G; März 5,30 B 5,00 G; Mai 5,50 B 5,35 G; Auguſt 5,90 B 5,75 G; Tendenz matt.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25; Nov.⸗Dez. 31,37½ u. 31,40 Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 29. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 6,89. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 29. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Middl. Anfang: Dez. 508; Jan.(33) 510—511; März 511512; Mai 513514; Juli 514; Okt. 515; Juli(34) 527; Tagesimport 27 800; Tendenz ſtetig.— Mitte: Dez. 508; Jan.(33) 510; März 511; Mai 512; Juli 513; Okt. 514; Jan.(34) 518; März 521; Mai 524; Juli 527; Loco 535; Tendenz ruhig. bez. Brief e 39 75 40,— ebruar 39 75 44,25 ai April.—.— 41, Mai—.— 22,.— Juni—.— 22. uli—.— 42.59 Auguſt—.— 42.75 Sept.—.— 43 25 Oktober.—.— 43, vv..- ö Dezemb. 39 80 40.— 39 50—-—— 4 Tendenz: Kupfer flau, Blei kuſtlos, Zink abgeschwächt. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 29. Nov.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 50,50 1 für 100 Kg.; Raffinodekupfer loco 44—45, Standardkupſer loco 39,50—40,50f Standard⸗Blei per Nov. 15—16; Original⸗ Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Wals⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗ Auſtral⸗ zinn 214; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 3739; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 35,50—9. Londoner Mefallbörse vom 29. November Metalle 4 per To. Platin(4 per 20 Dunces) Silber(Pence per Bunce) Kupfer, Standard 82,15] Zinn, Standard 150.5 Aluminium Monate 32,50 Monate 151.7] Antimon Settl. Preis 82 25 Settl. Preis 150.7] Queckſilber Elektrolyt 57.50 Banka„ 1577] Platin beſt ſelecied 34,75 Straits„ 1562 Wolframerz ſtrong ſheets—. Blei, ausländ.. 11,95 Nickel 4 El'wirebars 87.50 Zinf gewöhnlich 14 85] Weißblech 28. 29. 28. 28 29. 5 ö 5 Aktien und Auslendsanlelhen in Prozenten Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung. e- iesen in et e Siet geleneg regte 28 5 28 gg and. 2 8 eee t e Mazlmil ⸗Hütte 86.50—,— Weſtf. Eiſen..—.—. Petersb. J. Habk.—.—. eldmüble Papier 59.75 59.— Markt⸗ 9 5 5 9 5 60,25 Wanderer Werke 24,50 24,25 Frelverkehrs- Kurse 25 Motoren 8 28. 20, 28. 209. 3 i 1080 1080 Mech. Web- Lind..—— Wicking⸗Cement. 8,75.75 Ruſfenbank:. iRer 8 riſter,...„ 10, N l eins emem. a Mannheimer Eftektenbörse industrle- Aktien Saber Berl N Börs Zittau 20.50 20.50 Wiſſener Metall. 68.— 86.50 Deutſche Petrol. 48.80 48 80 Lechwerke... 71.25 28. 29. 28. 29. Gebhard Textil, 84 50—.— Merkur Wollßb——„ Wittener Guß 32. Gehe& Co..,, Mes Sonne.. Burbach Kali.. 17.50 17.50 5— 14..-G. f. Seilind..——.— Dortm. Ritterbr. 84.— 33,— Ludwigsh. Walz.——. rte Industrie-Aktien ö Feed Ken. 8 92— 98— Rea ee Löwen München 1050 108% Mainkraftwerke, 56.——.— e 1 1355 137.0 9 5 1 39.68 41.75 1 1 5 5 2 85 Fal 955 6580 5— 1 5 5 N 1 2„„* 5 2„ 8 2 1 5. 1 2 ee—.—— 8 2 5 1 e 1 1180 Dice 7 775 8 3 2. 17 75 115 e Frankf.—— 33 50 Diſch. Ablöſgſch. 1 19 760 0 5— 2 2375 88 20 0. 5 hl 1 5 5 2 42.— 8 8 1 0 Waldhof 44.— 4975 en 1 233 5 8 ee nne uni! f erh. indg. 1. Sohne„ ohne.. g. Elektr.⸗G.. 83, 8 Germ. Portld.⸗Z. 39.— 38,50 Rühlheim Berg.—.— 63.— Oſtafri.— 36. 1 2 9% Farben Bb. 28 95,.— 05, J. 6. Farben. 9528 94.75 Schwartz Storchen 50.28 e Miag, Mühlb...— 28.— D. Schutzgebiefe..— 5,85 Alſen Portl⸗J. 8228 73.25 S e 43.78 48.25 Nieberlauf, Kohle 132.0 139.0 N 50 1360 Südſee Phosphat———. 8 9 Fucher Brauerei 54,50 34.50 Moenus St. A. 19,.— 19,50 l——— Ammendorf Pap. 55.25 57-65 Gef. f. 5 Nordd. Eiswerke 37.— 36.7 See Rh. Hypfds 80.— 9,50 10% Grkr. M. Bel. 95.— 95.— Merger 46.. 6I1ꝛ11 Hane an 95.— 97,%. 8 1460 1400 23.— 32.65 Piheinclertbar.. 75.50 70 50 54% Roggenwert... fſchalſeg ein. 2 3878 Girmes&. Go.. 650 9,15 Ober 1. 20188. 1905 37.75 Babiſche Bank. 92.— 82,— A. E...... 88,— 82..A. 77,50 874 J 85 3 1 85 Augsb. N. Maſch.—, Goedhardt Gebr. 78 Oberſchl. Kotsw. 88.45 Fortlaufende Nellerungen(Schluß) r. 0. E 5 5 05— 73.— ie„B. 68.50 64.— C. H. Knorr.. 184.0 184.0 Aſchaff. Buntpap.—— 2 1 5 5 8 85 Drenſt.& Koppel 85, 1 8 1 115 en; 1200 1520 fl 955 e e 6½% Balke Maſchinen 30.— 839.— Goldſchmidt. Th. 28,15 27.85 9 Accu.. 195,2. gaurahütte.. 18,50 12.28 86.5 84 95 Leopoldgrube 41.— 41.50 35 50 75 35 i—.— 1810 Ri. 40,75 40.— 6% do. Com. J 85.25 68.50 5 61,25 Gritzner Maſch. 28.75 29,75 5 5 V%(%%% ᷣ ̃ ²( fich ee aer e s dere eee. 5 id. 40.— 45.— Brown 8 25.50 24. 4. 5 25 5. ö 5„„ b gell. 28 ſeld., G. 21.50 20. Durlacher Hof.. 48,— 48,— Portl. Zem. Heid. 46.— 45.— Brown Bober 45.50 Schramm 720 16,.— 16.%„„20 69,25 70, 1 Elekt. 20.75 20.45 Gruſchwiz Tetil 63.50 64.75 Nesse dent„„ Mansfeld A. G6. 21.50 20. Otavi Minen„ 17.— 16,25 Ufa⸗Fillm„ 53. Schnellpr.„P. Bemberg 61.— 80.25 Grün& Bilfinger igsh. A. Br. 48.— 49. Cement Heidelbg. 48.65 Ane N ö 5. Abel 8 Fazer, Mot.⸗W. 6,— 89.73 Maſchtnenbau⸗ l. 41 38 14 fe 79 5— Ah, Clerte.-G. 78.— 78,50. Farſtabt 8.. Selinunte 2 8 e 2 8 B— 9 70— 55 Guand⸗Werke. 29.85 26, 5 9 179.0—,— J. P. Bemberg 61¹.— 60,25 Maximiliansh..—.— 5 5 ,. q q ꝶęꝶ ffffſff!!!.!.!. 8 5 au 2 i 0.: üdd. Zucker... 137.0 4%„Kronen. Halleſche Maſch. 42.— 46.— 2 Berlin⸗Karlsr. J 50.— 48. 55 2 Winkeln Pdibg. re, e, Ferenc Self. 98.— 80 5.28 Triest, Beſigheim———, 4% eon. Rente 9,30 930 Hraunk u. ikest 1843 73 Hammers Spin.—.——— Kpein Möbelſtoſf. i c 980 0 4 e ß,, q Mr, e a 9 20.— 20. Zehlſſtoff Waldhv— 42.— Dt. Eiſenhandel, 21,— 20.„ Kue Anl.—— 340 Bremer Bulkan 52,.— 54.— 1 5 75 2 1 Der e Bremer Woll⸗ftä.—.— 126.0 Phönix Bergbau 2,. l Waund. Berſick 25—. 88 e e bee. fd lens der denn e S2 f-, Ben e. 4 dae dle 7 58 erene geg 2 7780 Naa Fed, 575 f 5 chens Een. As kes eigkeete eie l Frankfurter Börse D. Gold. u. S. Anſt. 1410 140.0 Ver. Iltramarin 65.—. 4% unf. Anl. 625. Frown, Bou Kc. 25, 7 5501 ahütle 78, 85 Fit 1* 32.27 32,— Rh. Braunk. u. Br. 178,0—.— Bank-Aktien* 8 85 85— 75 5 Ver. Zellſt. Berlin 3,50.50 40% 7 ollobl. 1011.75.65 Buderus Eiſenw. 41,25 41.45 9 5 tgerswerke 40,15 89.75 ue ie 2255. 5 55 1 76 79. Ina! 1 5 ie Verlag.... 66,— 65.— 1 5 ee 5. f. omp. Hiſpano 0—.— Stahlwerke 5 Festverzinsliche Werte Ban Dresd. Schnellpr. 22.— 22, Pott. Masch St..— Je Lor. 19.88 Charlott. Waſſer 77.58 7468 fibre. Sachſenwerr. 5, 9850 Cont Humm B. 2108 1130 dig. Weſtf Elek. 7440.80 D. Wertb.(Gold) 1000 100.0 Ang. D. Credit.———.— Dürrwerke 24.50 28.— Voſgt& Häffner 25.— 28. 4½½ 1 5,90.80. 134.8 135,0 55 8 0 Maſch. Salzderfurth„„ 187.0 188,2 Continentalesin. 35,50 38,90 Rütgerswerke 41.35 39.85 N— indrichs& Auff.— 2. 1 8 Reichsanl... 75.— 75,— Badſſche Bank„90.— 91.— Dyckerd.& Widm. 18.— 18.— Volt. Sell. u. K. 10.— 10.— 5½%½„„ 14 550—.— Ehem. Heyden. 47.75 47,50 pf 3 Mi 5 5 ö 70 55 a 2 89.28 90.85 Banff Brau. 72.2 725 r 44% ing, Golbr..15 6,15 Chem. Geiſenk.—.—. dach de 29. 5 5 Schl. l u Gas 00. L 69.18 Daimler Benz 19,15 18.50 Salzdetfurth Kat 168.0 1670 4% D. Schaganw.., Barmer Bankver.———,— El. Licht u. Kraft 97.— 85.50 l Freitag 4,5 4,80 4%„ Kronenk⸗.35 0,0 Ehem. Albert. 36,25 88.— boeſch Eisen 5 5 4050 41,25 Hugo Schneider 30.— 81.50 Deutſch. Allant.“ 100.0 101,8 Schleſ. Bergb. u.. Ablöfungſch. ii. 53.18 56.2 Baur. Hop. u. Wh. 62.— 63, Elektr. Lieferung—.—. W. Wolff ee r%% Anat.S Jef 215 21.50 Chem. Broghues 755)5 Pobenlohe⸗Werke.75 20.65 Schöfferhof Brau. 143.5 143, Deſſauer Gas. 95.75 95,— Schleſ. El. u Gas 90.— 69.50 .55.55 Berl. Jandelsgeſ. 89,50 89.80 Emag Frankfurt 3,25„ 25 Zellſtoff ele 28,.— 27.— 4½0% 5 21.50 Co. Hiſp.(Chade) 155.0 7 emel 31 21.7 170.(D 5— 172 1950 20.— 5% Teh. Rat Kail.———.— Concord. Spinn 19,75 19,5 Holzmann, Phil. 58.ᷣ— 8,15 Schucert Face 9305 7145 Denſſche Kate. 5958 2048 Schuler sgger 4420 Jos . ohne 5 4% Schutzg. 14..— 5,85 Com. u. Privatb. 58,50 53,50 Enzinger⸗Unſon—— 72. Schuckert 4 Co. 73.15 71.15 Deutſche Kabelw. 28.75 29,25 Schuckert& Co. 73,50 71,25 5 f Eßlinger Maſch. 18.— 18,15 Waldhof—.— 48, 2 Conti⸗Gummi 110,0 110.7 5 131.8 Schultheiß.. 96,50 98.50 Deulſche Linol.. 46.— 49.— Schulth.⸗Patzenh. 98 25 8825 5 25 d 27% Heideldg. 28 ce Saen Deuſſche discos 78.— 75— Ettinger Spiün.——— nta(Frewert). 52.— 52. 1 3% Lebe. Jungens 17. 1715——— Dernichüun ien 2925 28e Siemens baue 800 5 f 0 2% Adige 26.80 88.80 Deiſtatiſche At. 1800 1800 gaper e Schleich. 25.— 30 5. Paſtalter Wagg. 18.— 15.— Ag eren Kraft 87.50 60.— Deiner Rotoren 1913 18. 5 Sbenensg Hasle 1215 190 nien. 8 1280 2780 Sele. en e %%V6%ͤ/.... ̃. ¼ ff... dt. 57. D. Ueberſee⸗Bank 28,.— 28,.— Felnm— 25.— Bud iſen 41.28 41.———.— Deutsche Erdöl. 79.75 79.1 Karſtadt.... 55.— 86.— Cleterizitäts⸗. 79. 51, Svenska 3 5 67/0 Grkr. Mh. 28.. 8 Bank 6175 61.75 Nan Jetter 25. uderus Eiſen 1 Canada Abliefer. 8 10350 Deutſche Kabel. 26.— 29.25 Klo ner ecke 4,80.25 Stoehr Rawmg. 55.— 26. El. Licht u. Kraft 66.25 95,75 % Mom. Kohl. 29 6,70—.— 5 lg Hob. 2 2 2. 3 Bank. 88.— 58.— ür. . 2 2„G. Farben.. 85.75 94.75 Leonhard Tietz 45,.— 45.— 6 2 eſfülreln 8 5„ 26——.— Dtſche. Steinzeug 56,55 58 r Jourb. 32.— 81. 8„ S Rhein dor 21 l 3. rankt Hor r 6880 68— Geſſchmdt Tb. 29.50 28750 lje Genuß ede. Ae 25 17. 5 5 ucter„.— 135.0 Feidmü b, 215 2,15 0 erb. 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G. 5,— 94,50 Maſchin.⸗Untern. 41.— 40,75 Voigt& Haeffnet—— Lahmeyer& Co, 113,0 118,0 Otavi M 2 — Dienstag, 29. November 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 557 Was hören wir? Mittwoch, 30. November Fraukfurt .20: Schallplatten.— 10.10: Schulfunk.— 13.30: Schall⸗ latten.— 15.15: Jugendſtunde.— 18.25: Philoſophie des Is⸗Ob.— 18.50: H. Huffzki: Marſch in den Oſten 1932.— 22.45: Nachtmuſik und Tanz. Heilsberg .35: Schallplattenkonzert.—.30: Turnſtunde für die Hausfrau.—.05: Schulfunk.— 11.30: Militärkonzert.— 13.05: Unterhaltungsmuſik.— 15.30: Kinderfunk.— 16.00: Elternſtunde.— 16.30: Nachmittagskonzert.— 19.30: Tanz⸗ abend.— 21.40: Konzert.— 22.25: Blaskonzert. Langenberg .05: Schallplattenkonzert.—.15: Wann wird eine Ehe geſchieden.—.45: Gymnaſtik für Frauen.— 10.10: Gemeinſchaftsempfang für Arbeitsloſe.— 11.10 u. 11.25: Schulfunk.— 13.00: Mittugskonzert.— 15.50: Kinderſtunde. — 16.30: Landwirtſchaftliches.— 17.15: Muſik am Hofe Friedrichs des Großen.— 18.20: Fürſorge für Wohnungs⸗ bedürftige.— 19.20: Dr. Wendenburg: Iſt Hunger wirklich der beſte Koch?— 19.35: Die Ausſichten des deutſchen Außenhandels.— 20.00: Meiſter ihres Fachs.— 20.15: Lieder und Verſe.— 20.35: Surſum Corda.— 22.30: Nacht⸗ muſik. München 10.15: Fortbildungsſtunde.— 13.15: Violine und Kla⸗ vier.— 13.40: Schrommeltrio.— 15.10: Jugendſtunde.— 16.00: Kinderſtunde.— 18.35: Der freiwillige Arbeilsdienſt für Mädchen.— 19.25: Chorgeſang.— 20.00: Bunter Abend. — 22.00: Vom Leben im Aether.— 22.45: Nachtmuſik. Südfunk .20: Schallplattenkonzert.— 10.00: Uebertragung aus Mannheim.— 10.30: Lieder von E. Grieg.— 12.00: Mit⸗ — tagskonzert.— 13.30: Hans Pfitzner dtrigtert.— 16.00: Kinderſtunde.— 17.00: Nachmi 3skonzert.— 18.25: Aus dem Wirtſchaftsleben unſerer Heimat: Holzverwertung.— 19.30: Vorleſung aus H. Seidels: Leberecht Hühnchen.— 20.00: Der tapfere Soldat, Operette.— 22.45: Schall⸗ plattenausleſe. Wien 15.45: Finniſche Muſik.— 16.40: Die Ernährung des Säuglings.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.05: Aus der Seuchengeſchichte Wiens.— 19.05: Die heilige Eliſa⸗ beth.— 22.00: Tanzmuſik. Aus Mannheim 10.00 70.30:„Konzert für 2 Klaviere“. Karl Oehler, Karl Rinn. Aus dem Auslande Beromüuſter: 19.45: Mandolinenorcheſter.— Oeſterreichiſche Komponiſten.— 21.40: Tanzmuſik. Mailand: 20.45: Moderne itolieniſche Operetten. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Straßburg: 18.00: Jazzmuſik.— 19.30: Orcheſterkonzert. — 20.45: Schallplatten.— 21.30: Volkskonzert.— 23.30: Tanzmuſik.— 24.00: Clergues⸗Quintett. Dem deutſchen Lied L. Neulußheim, 29. Nov. Dem deutſchen Lied ge⸗ widmet war die große Veranſtaltung des vereinigten Männergefangvereins Neulußheim am Sonntag. Unter der Leitung des Chormeiſters Käſer⸗Mann⸗ heim bot nicht nur der veranſtaltende Verein gute Proben ſeines Könnens, ſondern auch die mitwirken⸗ den Vereine: Männergeſangverein Altlußheim(Lei⸗ tung Hornung),„Eintracht“ Hockenheim und„Sänger⸗ bund“ Reilingen zeigten ſich auf der Höhe des Kön⸗ nens, ſodaß den zahlreichen Zuhörern etwas außer⸗ ordentliches geboten werden konnte. Ausführende: 20.30: 1 Aussicht Welter. 1 Meldung der Landesweiferwarie Karlsruhe Vorausſage für Mittwoch, 30. November Vorwiegend heiter und trocken. Nachtfröſte mit . Frühnebeln. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.28 Uhr vormittags See 0 2 Wind böh. 3 8—— r Wette: 1 5 5 Nicht. Stärte Wertheim 151 2 7 3 leicht bedeckt Rönlgsſtuhl 563 773.9 21 83 1 leicht Nebel Karlsruhe 1207748 6 6 0 till“— Nebel Bad ⸗Bad 21377411 8 2 leicht Nebel Villingen 712„75,1—1 4—2 N eich. bedeckt Bad Dürr. 7010—— 4 3 do leicht bedeckt St. Blaſien 780— 1 4 10 Jeeich! bedeckt Badenweil. 422 772,7 0 7—1 0 lelcht wolkenlos Jeldbg. Ho 1275642 6—8—7 O ſſtari Nebel Schauinsld. 1268 687,3 15 1 N leicht wolk nlos Ein Vorſtoß hohen Luftdruckes, der geſtern bei England erfolgt war, hat auf dem europäiſchen Feſt⸗ land überraſchend ſchnell zur Entwicklung eines kräf⸗ tigen Hochdruckrückens geführt. Allenthalben iſt des⸗ halb durchgreifende Aufheiterung mit Steil besonderer Anzeige! Iodes-Anzeige geb. Slange sanft entschlafen ist Mannheim, den 29. November 1932 Am Friedhof Mr. 1 Verwandten und Bekannten machen wir die traurige Mitteilung, daß unsere liebe Mutter, Groß- mutter, Urgroß mutter, Schwiegermutter und Tante Frau Elisabeih Karcher im Alter von 88 Jahren 10 Monate, heute nacht Die frauernden Hinierbliebenen I Zwangsversteigerung nächtlichen Strahlungsfröſten und örtlichen Früh⸗ nebeln eingetreten. Eine bei Island gelegene Zy⸗ klone, die geſtern noch eine dauerhafte Beſſerung des Wetters in Frage ſtellte, hat inzwiſchen ihren Kurs im hohen Norden nach dem Eismeer genommen, ſo daß die eingetretene Beſſerung als Wetterumſchlag gewertet und nunmehr mit beſtändigem, trockenem und vorwiegend heiterem Strahlungswetter für einige Tage gerechnet werden kann. Verbeſſerung im Bahnhof Kaiſerslautern Kaiſerslautern, 29. Nov. Die Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen teilt mit: Auf dem Hauptbahn⸗ hof Kalſerslautern wurde geſtern im Zuſammenhang mit den ſeit einigen Jahren im Gange befindlichen Umbauten ein durch Kraftſtrom geſteuertes Stellwerk in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurde die Fahrdienſtleitung in den neuen Befehls⸗ turm verlegt. Die Arbeiten, die den ganzen Tag in Anſpruch nahmen und mit großen Schwierigkeiten verbunden waren, verliefen ohne Störung. Die neue Anlage bedeutet einen großen Schritt in der Siche⸗ rung der Zug⸗ und Rangierfahrten. —————————— Chefredakteur: H. u. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗Handelstell. Furt Ehmer ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommm]nalpolitiku Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtbeuiſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Daas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim ke 1.—8 für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvorts Ein erſtaunliches neues Mittwoch, 30. Noobr. 1932. nachmitt. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal. Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Krupp ⸗Regiſtrier ⸗ kaſſe m. el. Autrieb, faſt neu, 1 Gasbade⸗ ofen, 1 Badewanne, 1 Schreibmaſchine (Adler), Büromöbel. 1 Sofa, 1 Regulator, 1 Tiſcharammophon, Möbel verſchied. Art u. ſonſtiges. 10 831 Mannheim, 209. 11. 32. Wehrle, Gerichtsvollzteher. Ia. 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Dieſe Vertretungsordnung gilt auch für die ſeitherigen Geſchäftsführer Her⸗ E 5 31 mann Alexander Hommel und Rudolf Paul 15 Schroeder. Rudolf Spieth iſt als ſtellvertretender TELEFUNKEN 343 Geſchäftsführer ausgeſchieden. Leonhard Schmidt, Betriebsingenieur in Mannheim, iſt als Pro⸗ kuriſt in der Weiſe beſtellt, daß er in Gemein⸗ ſchaft mit einem Geſchäftsführer oder einem Prokuriſten die Geſellſchaft zu vertreten befugt iſt. Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt: der Betrieb des der H. Hommel Mainz Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Mannheim gehören⸗ den, der Fabrikation von Präzlſions Werk⸗ zeugen, Maſchinen und verwandten Artikeln dienenden Unternehmens, und zwar für Rech⸗ nung und auf Weiſung der Eigentümerin. Die Geſellſchaft bezweckt daher nicht die Erzielung mit„Selbst- Trenner“ hat auto- matische Wellentrennung mit drei Ultra- Kreisen ohne Rück · kopplungsknopf. Einschließlich Röhren RM 248,—,(für Gleich- strom RM 258.—]. W. Bergbeld Radioespezialhaus p 3, 14— fſeleſon 218 75— P 3, 14 Geſichtspuder Rezept Außergewöhnliche Laboratoriumsverſuche ingehr, heit men wegen Aufgabe dieser Abtellung I Miftwoen. Gerade m gün⸗ stigsten Augen- blicke, kurz vor Kaufen Sle letzt Spielwaren zu den blillgen Aus: verkaufspre sen Je fröher man clesto mehr Auswahl Beginn morgen mit einem neuen Rezept für Geſichtspuder haben ergeben, daß Frauen jetzt einen ſchönen, jugendlichen Teint erlangen und das Glänzen der Naſe, Rötungen und die Weihnhngechten, häßlichſten Teintfehler vollkommen beſeiti⸗ beginnt unser gen können. grober SplewWa- Der Beſtandteil, der dieſen erheblichen ren- Ausverkauft e bewirkt, iſt ein beſonderer Cold ream. Er läßt den Puder auch bei win⸗ digem oder regneriſchem Wetter den ganzen Tag lang haften, ſogar trotz Tranſpirierens bei Tanz oder ſportlicher Betätigung. 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Oktober 1982 iſt 8 6 des Geſellſchaftsvertrags(Geſchäfts⸗ jahr] durch einen Zuſatz ergänzt. p) vom 25. November 1932: Elektro⸗Bauunion Alktiengeſellſchaft in Liqui⸗ dation, Mannheim. Durch Beſchluß der General⸗ verſammlung vom 8. November 1932 wurden die durch die Aktien rechtsnovelle vom 19. September 1031 außer Kraft getretenen, den Aufſichtsrat be⸗ treffenden Beſtimmungen des Geſellſchafts⸗ vertrags, 8 die 88 16, 21, 22 und 32 O. 3. 3 wieder in den. eingefügt. e) vom 28. November 1932: Privatkredit⸗Beſchaffungs⸗Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt am 7. November 1932 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: die Vermitt⸗ lung von Privatkrediten und die Uebernahme von Vertretungen ſowie der gelegentliche Ab⸗ ſchluß von Handelsgeſchäften. Das Stamm⸗ kapital beträgt 20 000.—.. Sigmund Baum, Kaufmann, Mannheim, iſt Geſchäftsführer. Wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, ſo wird bie Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Dem Ge⸗ ſchäftsführer Sigmund Baum ſteht jedoch das Recht der Einzelvertretung zu, auch wenn meh⸗ rere Geſchäftsführer beſtellt ſind. Als nicht ein⸗ getragen wird veröffentlicht: Die Bekanntmach⸗ ungen der Geſellſchaft erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger. Geſchäftslokal: Waldhofſtr. 77. Gebr. Haldy, Kohlenhandelsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim, weignieder⸗ kaſſung, Hauptſitz: Frankfurt a. Silhelm Schürmann iſt nicht mehr Geſchäftsf“ hrer. Eduard Weil jr., Mannheim. Die Firma iſt rloſchen. 5 Ludwig Kinzinger, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und in Liquidation getreten. Zum alleinigen Liquidator iſt beſtellt: Kaufmann Adolf Kinzinger in Mannheim. 100 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Manuheim. Weignäherin 5 ſtaatl. geprüft, empfiehlt ſich im Anfertigen v. 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