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Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 30. November 1932 143. Jahrgang Nr. 558 Entſcheidende Ausſprache Schleicher-Hiller Der Reichswehrminiſter verhandelt heute vormittag mit Hitler Die Entſcheidung über die Kanzlerſchaft wird für heute nachmittag erwartet Jünferkonferenz am 2. Dezember Aebermorgen Beginn der Vorbeſprechungen über Deutſchlands Gleichberechtigung Ein neuer Ausweg? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Nov. Die Kriſe, die nach faſt vierzehntägiger Dauer nun in ihr Schlußſtadium eingetreten iſt, läßt noch einmal eine Fülle von Gerüchten, Vermutungen, Kombinationen aufwirbeln. Sie im einzelnen zu regiſtrieren, lohnt ſich kaum. Papen oder Schleicher— heißt auch weiter die Alternative, vor die ſich der Reichspräſident geſtellt ſieht. Die Be⸗ trauung eines neutralen Mannes ſcheidet nach den Aeußerungen, die aus der nächſten Umgebung des Reichspräſidenten kommen, vollſtändig aus, weil, ſo lautet die nicht recht einleuchtende Begründung, darin„ein unnötiger Verſchleiß wertvoller Kräfte“ zu erblicken ſei und zudem jeder andere Kanzler eines Präſidialkabinetts mit denſelben Schwierigkeiten zu kämpfen haben würde wie Herr von Papen. Der aber habe ſich gleichſam bereits in der Feuerlinie bewährt und verfüge über den erforderlichen Mut und Elan, den ein ſo gefährlicher Poſten erfordere Man wird alſo, wenn Schleichers Bemühungen um eine Tolerierung ſich endgültig zerſchlagen ſollten, nicht vor einem Kampfkabinett appen zurückſchrecken. In⸗ zwiſchen wird gemeldet, daß Hitler heute Vormittag in Berlin er⸗ wartet wird und gleich nach ſeiner Ankunft eine Beſprechung mit Schleicher hat. Von nationalſozialiſtiſcher Seite wird zu der Reiſe Hitlers bemerkt, daß die Unterredung zwiſchen ihm und Schleicher wohl vorwiegend dem Plan gelten ſoll, den Reichstag nach ſeiner Konſtituierung zu nächſt bis zum 10. Januar zu vertagen, um Raum für neue Verhandlungen über die Regierungsbildung zu gewinnen. Auf weitergehende Vorſchläge könne man nicht rechnen, denn dem ſtehe ja der Widerſtand der höchſten Reichs⸗ ſtelle entgegen. 5 Damit iſt der Zweck der Ausſprache ſicherlich zu eng umriſſen. Es handelt ſich auch nach Andeutungen der maßgebenden amtlichen Stellen um bie Kar⸗ diualfrage, wie Hitler ſich überhaupt zu einem neuen grundſätzlich umgebildeten Reichskabinett ein⸗ ſtellen würde. Hier und da hält man es nicht für ausgeſchloſſen, daß Schleicher auch ohne bedingte Einigung mit Hitler beauftragt werden könnte, ſo⸗ fern der Verlauf der Konferenz Hitler⸗Schleicher die Annahme zulaſſe, daß Schleicher auf eine weniger ſcharfe Oppoſition als Papen ſtoßen werde. Schleicher will jedenfalls, ſo heißt es, Hitler auf das nachdrücklichſte ins Gewiſſen reden und ihm die unbſehbaren Folgen vorſtellen, die das Scheitern einer Verſtändigung nach ſich ziehen würden. Leute, die mit den Stimmungen im nationalſozialiſtiſchen Lager vertraut zu ſein glauben, wollen dagegen wiſſen, daß Hitler alle ſeine Ueberredungskünſte aufbieten werde, den General von Schleicher von der Uebernahme der Kanzlerſchaft abzubringen. Bei der Unterhaltung könnte, ſoweit wir unter⸗ richtet ſind, auch noch ein Ausweg eine Rolle ſpielen, der bereits in einem Telephongeſpräch des Reichswehrminiſters oder eines ſeiner Mittels⸗ männer mit Gregor Straſſer angedeutet worden ſein soll. Man will den Nationalſozialiſten abermals eine Chance bieten, den von ihnen erſtrebten un⸗ mittelbaren Anteil an der Macht zu erhalten. Der kommende Kanzler ſoll auf die Bei⸗ behaltung des Neichskommiſſariats in Preu⸗ ßen verzichten. Dafür würde ein national⸗ ſozialiſtiſcher Miniſterpräſident gewählt wer⸗ den, der Sitz und Stimme im Reichskabinett hätte. Damit würden einmal die Nationalſozialiſten einen Platz innerhalb der Reichsregierung erhalten, ohne daß auf der anderen Seite die Neuregelung der preußiſchen Dinge im Prinzip aufgegeben zu werden brauchte. Es haben ſchon Beſprechungen des Abgeordneten Eſſer als Vertreter des Zen⸗ trums mit dem Reichstagspräſidenten Göring in der Richtung ſtattgefunden. Dieſer Löſung wurden am ſpäten Abend in politiſchen Kreiſen„gewiſſe Er⸗ folgsausſichten“ eingeräumt. n 8 Für heute mittag iſt eine neuerliche Bericht⸗ erſtatung Papens und Schleichers beim Reichs⸗ präſidenten vorgeſehen und es iſt immerhin möglich, daß im Laufe des Nachmittags dann die detinitive Eutſcheidung fällt. Auch an den veran! wortlichen Stellen ſetzt ſich immer mehr die Einſicht durch, daß es mittlerweile Zeit geworden iſt. Mit einem nur geſchäftsführenden Ka⸗ binett will man anſcheinend nicht den für den Reichs⸗ tagszuſammentritt vorgeſehenen Termin des nächſten Dienstag abwarten. Immerhin iſt auch bereits die Verſion aufgetaucht, daß man die Kriſe auf längere Zeit vertagen ſoll: das Kabinett Papen ſei, ſo mei⸗ nen verſchiedene Kreiſe, als geſchäftsführendes Ka⸗ binett ſa keinem Mißtrauensvotum des Reichstags ausgeſetzt. Meldung des Wolff⸗Büros — London, 30. Nov. „Reuter“ meldet halbamtlich: Die Beſprechungen zwiſchen den Vertretern der fünf Großmächte über die Wiederbeteiligung Deutſch⸗ lands an der Abrüſtungskonferenz werden, wie man hofft, am 2. Dezember in Genf beginnen. Wenn nicht unvorhergeſehene Umſtände eintreten, werden Macdonald und Sir John Simon am 1. Dezember von London zur Teilnahme an den Beſprechungen nach Geuf abreiſen. Macdonald und Sir John Simon werden in Paris mit Herriot und Paul⸗Boucour eine Konferenz abhalten und mit ihnen zuſammen nach Geunf reiſen. Herriots Vorbehalte Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 30. Nov. Geſtern hatte Herriot mit dem amerikaniſchen Delegierten Davis auf deſſen Wunſch eine dritte Ausſprache, der auch Kriegsminiſter Paul⸗Bon⸗ cour beiwohnte. Die Ergebniſſe der Ausſprache werden vor der Oeffentlichkeit ebenſo geheimgehalten wie die der beiden vorhergehenden. Aus der An⸗ weſenheit des Kriegsminiſters Paul⸗Boncour darf mit Recht geſchloſſen werden, daß es ſich in der Aus⸗ ſprache vor allen Dingen um die Vorbereitung der Beſprechungen der fünf Groß mächte drehte. Während der offiziöſe„Petit Paxriſien“ ſich ſcheu davor hütet, zur Materie Stellung zu nehmen, weiß der„Matin“ mitzu⸗ teilen, daß Norman Davis neben der von Deutſch⸗ land geſtellten Forderung der Rechtsgleichheit auch den von Herriot formulierten Vorbehalten die größte Aufmerkſamkeit entgegenbrachte. Herriots Vorbehalte beſtanden auch in der dritten Zuſammenkunft mit Davis in der Unverletzbarkeit des franzöſiſchen Konſtruk⸗ tivplaues ſowie der Erfüllung der Sicher⸗ heitsgarantien, bevor überhaupt ein Mei⸗ nungsaustauſch über die Rüſtungsgleichheit begonnen wird. Ob ſich die deutſche Regierung allerdings unter den vom„Matin“ bezeichneten Umſtänden nach Genf be⸗ geben würde, erſcheint denn doch mehr als zweifel⸗ haft. Am hoffnungsvollſten iſt die Stimmung im Lager der Amerikaner. Der in Paris erſcheinende„Newyork Herald“ ſtellt die Behaup⸗ tung auf, daß Deutſchland ſeine Forde⸗ rung auf Zuerkennung der Rechtsgleichheit als Vorbedingung für die Teilnahme an der Fünf⸗ mächtekonferenz zurückgezogen habe. Davis hoffe, daß in der Fünfmächtekonferenz zunächſt eine Behandlung der deutſchen Gleichberechtigungsforde⸗ rung und der franzöſiſchen Sicherheitswünſche ver⸗ mieden werden könnte, um die Gleiſe für die Rück⸗ kehr Deutſchlands zur Abrüſtungskonferenz frei zu machen. Das Oberhaus zur Abrüſtung Meldung des Wolff⸗Büros — London, 30. Nov. Im engliſchen Oberhaus entſpann ſich eine längere Debatte über die Abrüſtungs⸗ und Gleich⸗ berechtigungsfrage, in deren Verlauf Lord Hail⸗ ſham als Vertreter der Regierung betonte, daß jetzt die unmittelbare Aufgabe darin beſtehe, aus der Geſamtheit von Abrüſtungs⸗ und Sicherheits⸗Vor⸗ ſchlägen einen Plan herauszarbeiten, der eine ge⸗ rechte und für alle Länder annehmbare Löſung dar⸗ ſtelle. Lord Hailſham wies im beſonderen darauf hin, daß die britiſche Regierung alles tun werde, um eine Herabſetzung der Größe der Kriegs⸗ ſchiffe zu erreichen; er forderte ferner die Unter⸗ bindung des Gebrauches der Luftwaffe im Kriege und eine wirkungsvolle Vereinbarung zum Schutze aller Nationen vor dem Schrecken eines Luftkrieges. Lord Hailſham fuhr dann zur Frage der Miliz fort: Wir haben Deutſchland die Gleichberechtigung eingeräumt; wir müſſen ihm daher die Wehr⸗ pflicht zugeſtehen, oder aber die Abſchaffung der Wehrpflicht in der übrigen Welt zu er⸗ 5 reichen ſuchen. Wir hätten das letztere vorgeſchlagen. Aber wenn wir auf die Abſchaffung der Wehrpflicht hätten war⸗ ten müſſen, um Deutſchland die Gleichberechtigung zu verſchaffen, und es damit zur Wiederteilnahme an der Abrüſtungskonferenz zu bewegen, hätten wir alle Hoffnung auf eine Abrüſtungskonferenz in ab⸗ ſehbarer Zeit aufgeben müſſen. Hugenbergs Vorſtoß gegen Schleicher Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Nov. Der Minenkrieg zwiſchen den Anhängern der Schleicher⸗ und der Papen⸗Löſung nimmt immer heftigere Formen an. In der heutigen Morgen⸗ preſſe bezichtet man ſich gegenſeitig der Quertreiberei. Das Schlimme iſt, daß gerade in den amtlichen Stellen die Sappeure am eifrigſten tätig ſind. Bezeichnend ſind ja die Vor⸗ gänge am geſtrigen Dienstag, zu denen die„Täg⸗ liche Rundſchau“ feſtſtellt:„Etwa um 10 Uhr vormittags gab die Reichspreſſeſtelle ſelber die In⸗ formation aus, daß der Verſuch Schleichers geſchei⸗ tert ſei und der General verzichtet habe. Uhr brachte die„B. Z. am Mittag“ dieſe Infor⸗ mation als Takſache und warf ſie in ſenſationeller Aufmachung auf die Straße. Um 12 Uhr demen⸗ tierte dieſelbe Reichspreſſeſtelle ihre eigene Information und wies ſie als un⸗ richtig zurück“. l In der Tat haben ſich, wie man nicht wird leugnen können, die Dinge ſo abgeſpielt. Heute ſordert die Hugenbergpreſſe, die den Verſuch Schleichers nach Kräften zu ſabotieren bemüht und der die Zuſammen⸗ kunft Hitlers mit Schleicher äußerſt unangenehm iſt: „Schluß mit der Kriſe“, die, wenn die präſtdiale Autorität noch weiter abnutze, zu einer Präſidenten⸗ kriſe führen könne. Am deutlichſten wird die„Deut⸗ ſche Zeitung“, die zum gegen Schleicher ausholt, ihm ſeine„grund⸗ falſche“ Einſtellung zum Voungplan, ſein Eintreten für die Kanzlerſchaft Brüning und den Mangel an ſtaatsmänniſchem Blick vorwirft, den er dadurch be⸗ wieſen habe, daß er das Rücktrittsgeſuch des Kabinetts Papen veranlaßte. Die Schlußfolgerung aus allem iſt, daß Schleicher der Aufgabe einer künftigen Kanzler⸗ ſchaft nicht gewachſen iſt. l In ſpäter Nachtſtunde tauchte übrigens das Ge⸗ rücht auf, Reichsaußenminiſter von Neu⸗ rath, der geſtern vom Reichspräſidenten empfangen wurde, habe an maßgebender Stelle die Anſicht ge⸗ äußert, es ſei vom außenpolitiſchen Standpunkt aus Um 11. offenen Vorſtoß unerträglich, daß der Reichswehrminiſter an die Spitze der deutſchen Regierung trete. Der Verdacht liegt nahe, daß es ſich hier um eine der vielen Zweck⸗ meldungen handelt, Der Vorſtoß der Deutſchnationalen gegen Schleicher wirkt ſich ſogar beim„Vor⸗ wärts“ aus. Das Blatt befürchtet bei einem Scheitern der Beſprechungen des Reichswehrmini⸗ ſters eine Wiederbeauftragung Papens. Es berich⸗ tet von einer ungeheuren Erregung in den Betrie⸗ ben und betont, daß eine Wieder berufung Papens von der Arbeiterſchaft als eine ſchwere Provokation empfunden würde. Trotz der Ankündigung einer ſcharfen Oppoſition gegen Schleicher hat man das Empfinden, als ob das Blatt den Reichswehrminiſter ermuntern wolle, den Kampf nicht aufzugeben. Das Blatt ſchreibt:„Es mag ſein, daß der nächſte Kanzler, auch wenn er nicht Papen heißt, ſcheitern wird, und gewiß wird er mit der Oppoſition der Sozialdemokratiſchen Partei zu rechnen haben. Dieſe Oppoſition wird um ſo ſchärfer ſein, je mehr der neue Mann die Neigung zeigen wird, den Papen⸗Kurs fortzuſetzen, Auch in anderen politiſchen Lagern wird der Nach⸗ tags war geſtern nachmittag zu ihrer erſten Sitzung folger Papens auf ſcharfe Gegnerſchaft ſtoßen. Aber Oppoſition iſt eine normale Funktion des politiſchen Lebens, und politiſche Ge⸗ genſätze ſind noch keine Gefahr für die Exiſtenz der Nation. Das werden ſie erſt, wenn ſie durch eine un verantwortliche Politik der Herausfor⸗ derung bis zu einer Schärfe geſteigert werden, die eine Entladung unverme dlich macht“. Sehr intereſſant iſt auch eine Stellungnahme der „Frankfurter Zeitung“, die nach einer Be⸗ trachtung über Schleichers Ausſichten ſchreibt: 5 Gleichviel was Herr Hitler ſagen wird— wir appellieren an Herrn von Schleicher und for⸗ dern ihn auf, ſeine eigene Entſchließung nicht zu überſtürzen Es ſteht zu viel auf dem Spiel, als daß die Oeffentlichkeit, die ſelbſt ſo wenig zur Lö⸗ ſung beizutragen vermag, ſich nicht ſollte gedulden können.“ g ö 8 Die Hitler-Oppoſition Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Nov. Die Begleitmuſik der nationalſozialiſtiſchen Preſſe zu der Unterredung Schleicher⸗Hitler verbreitet nicht gerade Optimismus. Goebbels ſchildert im„An⸗ griff“ den drohenden„Hungerwinter“. Er prophezeit, zu Weihnachten werde das arme Volk reif ſein zur Verzweiflung. Dann heißt es weiter: Sie wer⸗ den Hitler ſchon rufen, dann nämlich, wenn es gar keinen anderen Ausweg mehr gibt. Das Waſſer wird ihnen bis zum Halſe ſteigen, daß ſie, ob ſie wollen oder nicht, am Ende doch nach uns die Hände ausſtrecken müſſen. Sie ſollen ſich auch keinen Illuſionen hingeben. Wenn ſie glauben, wir wür⸗ den ſie tolerieren, um uns damit an dem Un⸗ heil, das über Deutſchland heraufzieht, mitſchuldig zu machen, ſo irren ſie ſich ſehr. Burgfrieden wollen wir ſchließen, wenn der Feind über die Zug⸗ brücke gejagt iſt, aber nicht, wenn der Bolſchewis⸗ mus mitten im Lande ſteht.“ An anderer Stelle wird der Regierung gedroht, daß bei Anwendung„illegaler Mittel“, wie etwa der Zwangsvertagung des Parlaments, ſie ſich auf eine illegale Antwort“ gefaßt machen müſſe. In einem Artikel„Mut zur Wahrheit“ ſchreibt der Leiter der Reichspreſſeſtelle der NSDAP., Dr. Dietrich, über die Haltung der NSDAP. gegen⸗ über den Verſuchen, ihre Unterſtützung oder Tole⸗ rierung für ein irgendwie geartetes Präſidialkabinett zu gewinnen, könne kein Zweifel ſein. Der Weg der NSDAP. führe nur über Adolf Hitler. Ohne ihren Führer ſei dieſe Bewegung nicht zu haben. Die NSDAP. könne es vor dem deutſchen Volke nicht vertreten, ſich zu einer neuen Verſchleierungs⸗ und Verſchleppungstaktik herzugeben, wer auch im⸗ mer ſie dazu auffordere. Im„Völkiſchen Beobachter“ ſchreibt Ry⸗ ſenberg zu den Regierungsverhandlungen in Berlin unter anderm: f Unſere Stellung zu einem eventuellen Reichs⸗ kanzler von Schleicher iſt ſo eindeutig wie möglich: Die NSDAP. wird ein Kabinett des Generals von Schleicher ebenſowenig tolerieren wie das Unheilskabinett von Papen. Niemand hat die Verdienſte des Generals v. Schleicher um die Reichswehr mehr anerkannt als wir. Adolf Hitler iſt auch ſtets bereit geweſen, mit ihm als Reichswehr⸗ miniſter zuſammenzuwirken. Dagegen würde ein Kanzler von Schleicher pſychologiſch nicht nur innerpolitiſchuntragbar ſein, ſondern auch aus außenpolitiſchen Gründen, die näher auseinanderzu⸗ ſetzen, wir heute keine Veranlaſſung haben. Wenn nun die geſamte Reaktion die Verkündung eines „Staatsnotſtands“ fordert mit der deutlichen Abſicht, die Arbeit der Nationalſozialiſtiſchen Partei zu unterbinden, ſo wird man ſich an den in Betracht kommenden Stellen wohl über die Folgen klar ſein: Ein Ausnahmezuſtand gegen den Nationalſozialis⸗ mus, bloß weil man„keine Sympathie“ zu Adolf Hitler hat, wäre eine Herausforderung der ganzen Nation. Ein Kanzler, der das täte, gleich ob er von Papen oder von Schleicher heißt, würde ſich auß er⸗ halb der Verfaſſung ſtellen, d. h. illegal werden. Das würde der Untergang Deutſchlands ſein— und alles nur, weil Adolf Hitler„nicht gefällt“. In einem weiteren Beitrag greift der„Völkiſche Beobachter“ Schleicher noch beſonders ſcharf wegen ſeiner Unterredung mit dem Abg. Breitſcheid an. Schleicher wiſſe offenbar nicht, welchen Autori⸗ tätsverluſt in der Reichswehr ihm das Verhandeln über einen„Tolerierungspakt mit dem Heeresfeind Breitſcheid“ bringen müßte. Eine Entſchließung des Zentrums Telegraphiſche Meldung 5 f— Berlin, 30. Nov. Die Zentrumsfraktion des Reichs ⸗ nach den Neuwahlen verſammelt. Nach einem Bexicht von Prälat Kaas über die politiſchen Ereigniſſe der letzten Monate und Tage und einer ſich daran an⸗ ſchließenden längeren Ausſprache wurde eine Ent⸗ ſchließung angenommen, in der es heißt: „Die Fraktion billigt einmütig die von höchſter Verantwortung um Volk und Staat getragene Hal⸗ tung der Parteiführung und ſpricht ihr, insbeſondere dem Parteiführer Dr. Kaas aufrichtigen Dank und volles Vertrauen aus. In Uebereinſtimmung mit der Partei- und Fraktionsleitung hält die Fraktion an dem Ziele einer Not⸗ und Ar beitsgemein⸗ ſchaft zwiſchen allen in Betracht kommenden Par⸗ teien feſt. Nur auf dieſem Wege kann dem Reiche in dieſer gefahrvollen Zeit eine ſichere, vom Volks⸗ vertrauen getragene, verfaſſungstreue und ſoziale Staatsführung und dem erſchütterten Wirtſchafts⸗ 5 0 55 80 2. Seite/ Nummer 558 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 30. November 1932 leben die notwendige Beruhigung gegeben werden. Wer im gegenwärtigen Augenblick der ehrlichen Verwirklichung des Sammlungsgedan⸗ keus entgegenwirkt. wird beim Eintritt in einen Heiſpielloſen Notwinter mitſchuldig an ſozialen und politiſchen Entwicklungen, für die die Zentrums⸗ partei zuſammen mit allen andern Sammlungswil⸗ ligen jede Verantwortung ablehnt.“ Eine Feſtſtellung der Induſtrie Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 30. Nov. Der Reichsverband der Deutſchen In⸗ Duſtrie teilt mit: „Im Hinblick auf wiederholte Preſſemeldungen, daß die Wirtſchaftskreiſe bei der Kabinettsbildung um ihre Auffaſſung gefragt wären oder einen Ein⸗ fluß auszuüben verſucht hätten, iſt feſtzuſtellen, daß weder der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie noch die Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberver⸗ bände in dieſer Richtung irgendwie in Anſpruch ge⸗ nommen worden ſind oder eine Betätigung aus⸗ geübt haben. Unzutreffend iſt insbeſondere auch die Meldung, daß der Vorſitzende des Reichsverbandes, Herr Dr. Krupp von Bohlen und Halbach, dabei eine Mittlerrolle zu ſpielen oder ſonſt irgendwie in 5 ſchwebenden Verhandlungen einzugreifen verſucht Hätte. Ausſchreitungenn an der Leipziger Aniverſität Meldung des Wolff⸗ Büros — Leipzig, 30. Nov. In der Leipziger Univerſität kam es geſtern zu Unruhen durch Nationalſozialiſten. Der Profeſſor für Volkswirtſchaftslehre Dr. Keßler hatte in einer Leipziger Zeitung unter der Ueberſchrift „Deutſchland erwache!“ einen Aufſatz geſchrieben, in dem er die nationalſozialiſtiſche Politik kritiſierte. Mit Bezug auf die Nationalſozialiſten wurde auch von Rattenfängern geſprochen. Daraufhin fand ſich geſtern eine große Menge nationalſozialiſtiſch geſinnter Studenten unter Führung von Uniformierten in dem Hör⸗ ſaal ein, in dem Profeſſor Keßler ſein Kolleg über Sozialismus, Kommunismus und Anarchismus hal⸗ ten wollte. Die nationalſozialiſtiſchen Studenten waren zu dieſer Vorleſung nicht eingeſchrieben. Sie empfingen den Profeſſor mit Pfiffen, Trommeln auf den Bänken und Rufen wie„Keßler raus!“, „Schmierfink!“. Da es den Kaſtellanen zunächſt nicht möglich war, die Ruhe wiederherzuſtellen, ſollte die Vorleſung in einen andern Hörſaal verlegt wer⸗ den. Auf die Bitte des Rektors Achelis wurde davon jedoch Abſtand genommen, um zunächſt ein⸗ mal die Möglichkeit der Zuſammenſtöße aus dem Wege zu räumen. Im Verlauf der Krawalle kam es auch zu Tätlichkeiten zwiſchen einzelnen Stu⸗ denten. Die Unterſuchung und Klärung der ganzen Angelegenheit war in den Mittagsſtunden noch in vollem Gange. Mehrleiſtungen in der Angeſtelltenverſicherung Telegraphiſche Meldung — Berlin, 30. Noy. Der Verwaltungsrat der Reichsverſicherungs⸗ anſtalt für Angeſtelte hat die Wiedereinführung der Mehrleiſtung beſchloſſen. Demnach wird die Grenze von 18 Jahren für den Bezug von Waiſen rente und die Gewährung von Kinberzuſchüſſen wiederhergeſtellt. Mit Rück⸗ wirkung vom 1. Oktober 1932 an werden daher die Waiſenrenten ſowie die Kinderzuſchüſſe wieder ge⸗ zahlt, vorausgeſetzt, daß Schulbeſuch und Berufsausbil⸗ dung nachgewieſen werden. Zur Wiedergewährung der bisher fortgefallenen Leiſtungen bedarf es eines beſonderen Antrages an die Reichsverſicherungs⸗ anſtalt. Der Reichsarbeitsminiſter hat jetzt dem Be⸗ ſchluß zugeſtimmt. Der lebende Golt Erzählung von Kurt Raſchke Es gehört nicht gerade zu den alltäglichen Dingen, wenn man an einem klaren Herbſttag, mittags um 2 Uhr, auf dem Potsdamer Platz in Berlin einem Menſchen begegnet, dem man vor einem Dutzend Jahren auf einem anderen Erdteil ſelbſt noch die letzten drei Handvoll Erde ins Grab gab. Ich hatte Dr. Eggers ein halbes Jahr vor ſeinem Tode in der deutſchen Kolonie in Rip de Janeiro kennengelernt. Er war kurz nach Kriegsende als Aſſiſtent in das Schlangeninſtitut gekommen und hatte ſich durch die Entdeckung eines neuen Serums einen Namen ge⸗ macht. Die Regierung wurde auf ihn aufmerkſam und beſtimmte ihn zur Teilnahme an einer Expe⸗ dition in den noch immer unerforſchten Urwald des Innern. Wenige Monate ſpäter fand ein Orchideen⸗ ſammler die von den Urwaldinſekten bis auf das Skelett abgenagten Ueberreſte der Forſcher. Die Regierung ließ ſie einſargen und unter großen Ehren in Rio de Janeiro beiſetzen. Ich ſelbſt ſprach im Namen der deutſchen Kolonie einige Grabworte. Sonderbar war es daher ſchon, daß ein ſeit? Jahren Toter und in Braſilten Begrabener auf dem Potsdamer Platz auf das Zeichen zum Ueberqueren der Straße wartet. Gewiß, es gibt Aehnlichkeiten. Aber es muß ſchon ein verdammter Zufall ſein, wenn zwei Menſchen einander bis auf den Durchzieher, die beiden Quarten und ſonſt noch alle übrigen Stu⸗ dentenſchmiſſe ähneln. i „Hallo, Dr. Eggers,“ trat ich dicht neben ihn. Er drehte ſich blitzſchnell zu mir hin. Den Bruchteil einer Sekunde ſuchte er in der Erinnerung. Plötzlich ſackte der Körper ſchlaff zuſammen. Er hatte mich erkannt. Sein Blick verſuchte verzweifelt irgendwo Hilfe. Als er mir die Hand reichte, zitterten ſeine Finger wie in einem Krampf.„Sie haben Glück gehabt. Eine Stunde ſpäter hätten Sie mich nicht mehr ge⸗ troffen. Nun, wenn ich Sie bitte, werden Sie über dieſe Begegnung ſchweigen.“ Ein Lächeln flog in ſeinem Geſicht auf, als ich mein Erſtaunen nicht ver⸗ nen Lippen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 30. Nov. Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin v. Kro⸗ ſig k, dem man ſicherlich kein allzu ſtarkes Mittei⸗ lungsbedürfnis nachſagen kann, hat ſich geſtern abend in der Hochſchule für Politik über den Stand der Finanzen verbreitet. Der Reichsfinanzminiſter iſt ſichtlich bemüht geweſen, einem allzu ſtarken Peſſimismus entgegenzuwirken und die ſchweren Beſorgniſſe wenigſtens in etwas abzudämpfen, die in weiteſten Kreiſen über die Entwicklung der Finanzen herrſchen. Er hat insbeſondere nachzu⸗ weiſen verſucht, daß die in der Oeffentlichkeit viel⸗ fach herrſchende Anſicht, daß die Steuergutſcheine und die Hilfsaktionen für Induſtrie und Landwirtſchaft die Belaſtung künftiger Jahre in unerträglicher Weiſe anwachſen laſſe, nicht gerechtfertigt ſei. Graf Schwerin⸗Kroſigk iſt der Anſicht, daß man in dieſer Belaſtung eine Gefahr nicht zu erblicken habe. Für das Defizit des laufenden Jahres nennt er die Summe von 400 bis 500 Millionen. So hoch etwa werde der Steuerausfall ſein. Eine Bedrohung des Reichsetats kann aus dieſer Zahl nach der Meinung des Reichsfinanzminiſters nicht entſtehen, da immer noch als letzte Reſerve der Betrag von 400 Millionen vorhanden iſt, der für die Schuldentilgung eingeſetzt wurde. Im übrigen freilich vermochte der Miniſter nur die Parole der Kriegsjahre auszugeben, nämlich durchzuhalten bis die erhoffte Konjunkturbeſſerung den entſcheidenden Umſchwung bringt. Ueber die Entwicklung der öffentlichen Finanzen führte der Miniſter aus, daß ſeit dem Jahre 1929 das geſamte Steueraufkommen(ein⸗ ſchließlich Zöllen) in Reich, Ländern und Gemeinden Der optimiſtiſche Finanzminiſter Reichsminiſter Graf Schwerin über die Entwicklung der öffentlichen Finanzen von 13,5 auf 10 Milliarden, die vorausſicht⸗ lich im Jahre 1932 aufkommen würden, zurückge⸗ gangen ſei, obwohl in dieſer Zeit Steuererhöhungen und neue Steuern im Ausmaße von rund 2,5 Mil⸗ liarden„ jährlich eingeführt worden ſeien. In Wirklichkeit ſei alſo ſeit 1929 ein Steuer ⸗ ausfall von ſechs Milliarden Mark ein⸗ getreten. Die ſonſtigen Einnahmen ſeien um 2,2 Milliarden/ geſunken. Demgegenüber ſeien die Ausgaben für die geſamte Arbeitsloſenfürſorge um 17 Mil⸗ liarden A geſtiegen und würden ſich um weitere 1 bis 1% Milliarden er⸗ höht haben, wenn nicht Kürzungen der Unterſtützungs⸗ ſätze und andere Sparmaßnahmen ſeit dem Jahre 1930 durchgeführt worden wären. Der Miniſter legte dann den Zuſammenhang zwiſchen den Steuer⸗ gutſcheinen und einem Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm dar und trat weiter den Be⸗ ſorgniſſen entgegen, die hinſichtlich einer zu ſtarken Belaſtung künftiger Jahre in der Oeffentlichkeit ge⸗ äußert worden ſind. Die Belaſtung der Jahre 1933 bis 1938 wür⸗ den zwiſchen 125 und 200 Millionen/ jährlich aus Schatzanweiſungen und ans Steuergut⸗ ſcheinen jährlich 300 bis 500 Millionen 1 betragen, je nach dem Ausmaß der Verwendung von Steuer⸗ gutſcheinen für Mehreinſtellung von Arbeitern. Der Redner ſchloß mit dem jüngſt in Düſſeldorf geprägten Wort:„Geſunde Wirtſchaft in ſtarkem Staate“. Der Vortrag des Reichsfinanzminiſters wurde von der rieſigen Hörerſchaft mit wiederholten Beifallskundgebungen angehört, die zum Schluß ſtür⸗ miſche Formen annahmen. Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 30. Nov. Bis ſpät in die Nacht hinein war das engliſche Kabinett mit Beratungen über die Kriegsſchulden⸗ zahlungen beſchäftigt. Als die Sitzung kurz vor Mitternacht auf heute vormittag vertagt wurde, waren die heftigen Meinungsverſchiedenheiten unter den führenden Miniſtern ſoweit beigelegt, daß die Abſendung der zweiten engliſchen Schuldennote heuteoder morgen erfolgen dürfte. Ein ſicheres Zeichen für die erreichte Einigung iſt die Tatſache, daß Baldwin ſchon heute vor der Kabinettsſitzung nach Schottland abreiſt, um in Glasgow eine Rede zu halten. Es beſteht nach wie vor in hieſigen politiſchen Kreiſen eine gewiſſe Hoffnung darauf, daß die Dringlichkeit eines zweiten engliſchen Appells die Amerikaner zur Verlängerung des Moratoriums bewegen wird. Wenigſtens rechnet man damit, daß Wafhington dem Moratorium für die Kapitaltilgung zuſtimmt, die etwa ein Drittel der Mitte Dezember fälligen Summe ausmacht. Es ſind jedoch Beſchlüſſe für den Fall gefaßt worden, daß der Zahlungsaufſchub endgültig verweigert wird. Es gilt jetzt als ſicher, daß England in dieſem Fall am 15. Dezember ohne weitere Proteſtkundgebung zahlen wird und zwar in Gold. Die Bank von England hat geſtern bereits in aller Eile Verſicherungspolicen für Goldlieferungen nach Amerika im Wert von 30 Millionen Papierpfund abgeſchloſſen und dabei mitgeteilt, daß die Lieferun⸗ gen wahrſcheinlich innerhalb der nächſten drei Wochen erfolgen würden. Das Gold kann natürlich nicht auf einmal verſandt werden, da das Riſiko zu groß iſt. Es wird daher auf verſchiedenen in den nächſten Wochen ausfahrenden Schiffen verteilt werden. m England zahlt in Gold Heute wird die erſte Rate von drei Mil⸗ lionen Pfund Barrengold mit den beiden Paſſagierdampfern„Majeſtic“ und„Paris“ abgehen. Da das Gold der Notendeckung entzogen wird, iſt eine geſetzliche Herabſetzung des Deckungsver⸗ hältniſſes erforderlich. Nach der engliſchen Methode kann dies einfach durch Erhöhung der ſogenannten Vertrauenszirkulation geſchehen, wofür das Schatz⸗ amt ohne beſondere Umſtände die Bewilligung er⸗ teilen kann. Eine Erhöhung dieſes Teils der Noten⸗ zirkulation, der nicht durch Gold gedeckt iſt, um 15 Millionen Pfund auf 290 Millionen Pfund iſt ziemlich ſicher zu erwarten. König Georg an Hoover? Meldung des Wolff⸗ Büros 5 ü— Waſhingtonu, 30. Nov. Ganz Waſhington beſchäftigt ſich gegenwärtig mit ernſthaften Unterſuchungen, wie man der bri⸗ tiſchen Finanznot helfen könne, ohne die eigenen Intereſſen zu ſtark zu ſchädigen. In ge⸗ wiſſen Kreiſen rechnet man ſogar damit, daß König Georg dem Beiſpiel des Reichspräſidenten von Hindenburg vom Juni 1931 folgen und einen verſönlichen Appell an Hoover richten werde, den dieſer dann wie ſeinerzeit den Appell des Reichspräſidenten den Mitgliedern der Finanzaus⸗ ſchüſſe der beiden Häuſer zur vertraulichen Keuntuis vorlegen könnte. Es ſteht jedenfalls ſeſt, daß man weder Frankreich noch der Tſchechoſlowakei oder Polen irgendwelche Konzeſſionen machen will. Feſtſteht aber auch, daß man England gegenüber keine„große Geſte“ zeigen dürfte, wenn man auch bereit iſt, ihm in der Transferfrage nachzugeben, falls es ſich dazu ver⸗ ſteht, um Nachſicht zu bitten und ſeine Lage durch ſtatiſtiſches Material zu beweiſen, anſtatt eine Revi⸗ ſion zu fordern. „Hätte ich gewußt, Doktor. Aber ſehen Sie“ „Sie konnten das nicht wiſſen,“ ſchnitt er meine Entſchuldigung ab.„Nebenbei, Sie ſind nun der erſte und einzige Weiße, der mein Geheimnis kennt.“ Er hakte ſich lebhaft in meinen Arm und zog mich in fieberhafter Unraſt in eine Nebenſtraße.„Kom⸗ men Sie, aus meiner Studienzeit kenne.) hier in der Nähe ein verſchwiegenes Eckchen. Denn Sie haben natürlich ein Recht, zu erfahren, wie das alles zuſammenhängt.“ Verſonnen glitt ſein Blick über die Tiſche des Weinlokals.„Hier hab ich als Student oft geſeſſen. Na, egal, Ihre Grabrede über mich habe ich übri⸗ gens in der Deutſchen Rio⸗Zeitung geleſen,“ riß er ſich zuſammen.„Allerdings zwei Jahre ſpäter.“ Wieder glitt ein Lächeln um ſeine leidvollen Mund⸗ winkel.„Nett haben Sie das gemacht. Ich habe mir auch neulich mein Grab in Rio angeſehen. In Wirk⸗ lichkeit liegt ein Matepflücker drin, der ſich unter⸗ wegs unſerer Expedition angeſchloſſen hatte. Wie es zu der Kataſtrophe kam, vermag ich mir ſelbſt nicht genau zu erklären. Ich nehme aber an, die Expedition iſt durch Ausdünſtungen einer un⸗ bekannten Giftpflanze im Schlaf betäubt worden. Durch meine Beſchäftigung mit Giften im Schlan⸗ geninſtitut war ich vielleicht immun geworden. Während die andern am Morgen ſchon tot waren, litt ich nur unter Kopfſchmerzen und Brechreiz. Es blieb mir nichts übrig, als die notwendigſten Le⸗ bensmittel zuſammenzupacken, um mich in zivili⸗ ſierte Gegenden durchzuſchlagen. Am dritten Tage merkte ich, daß ich mich trotz meinem Kompaß ver⸗ irrt hatte. f Meine Lage war in der Tat troſtlos. Ich ſchwankte ernſtlich, ob ich zum letzten Schritt eine Kugel, den Strick oder eine Morphiuminfektion neh⸗ men ſollte. Soweit kam es nicht mehr. Als ich von dem Schädelhieb, den mir irgendſemand hinterrücks (verſest hatte, erwachte, lag ich an Händen und Füßen gefeſſelt in einem Zelt aus roher Tier⸗ haut. Nebenbei, ich blieb ungeführ ein halbes Jahr gefeſſelt und ſah bis dahin keinen Zoll meiner Um⸗ gebung.“ Dir. Cagers ſchwieg erſchhoft und nette die trocke⸗ mit dem Wein.„Es ſtrengt Sie an, weißhäutige Gefangene wird dem Volk als Gott aus⸗ And ich ſpielte mit, weil ich jung war, weil ich mein gewiß zugeben, daß man nicht gerade alle Tage mit ſitzt. und— Ihre Flucht iſt gelungen! Doktor“, ſagte ich leiſe. Es ſollte lediglich eine Höf⸗ lichkeit ſein und verbergen, wie begierig ich auf die Fortſetzung ſeiner Erzählung war. „Nein, wenn ich nicht ſprechen wollte, hätten Sie kein Wort von mir gehört. Aber geſtatten Sie mir eine Frage. Es liegt mir viel an Ihrer aufrichtigen Antwort. Denken Sie ſich eine Situation, in der Sie vor die Wahl geſtellt worden ſind, entweder ſang⸗ und klanglos abgeſchlachtet zu werden oder leben zu dürfen. Leben aber unter der einen Bedingung, Gott zu ſpielen, den Hokuspokus einer indianiſchen Prieſterkaſte mitzumachen.“ „Teufel, ich weiß nicht. Ich hätte wahrſcheinlich den Blödſinn mitgemacht. Mal hätte ſich doch ein Loch zum Durchſchlüpfen gefunden. Das iſt meine Anſicht, Doktor.“ Dr. Eggers atmete befreit auf.„Ja,“ nickte er ſchwer.„Das war auch mein Gedanke.“ Er hob mit plötzlichem Ruck den Kopf.„Die Sachlage war die: Die Huiztobas ſind ein von den Weißen bisher un⸗ entdeckter Indianerſtamm im braſilianiſchen Urwald. Sie werden von einer Prieſterelique beherrſcht. Zur Zeit jener Expedition war in dem Stamm eine reli⸗ giöſe Spaltung eingetreten. Pentuecl, ein junger Krieger, intrigierte gegen das ſtarre Dogmenregime der Prieſterclique und verſuchte ſie zu ſtürzen. Sie finden alſo ſelbſt hier bei dieſen von aller Welt ab⸗ geſchloſſenen Wilden den Religionsſtreit wieder, der ſich bei uns in den beiden Glaubensbekenntniſſen des Katholizismus und Proteſtantismus zeigt. Die Lage der orthodoxen Prieſterelique war aufs äußerſte ge⸗ fährdet, da ſpielte ihr ein Zufall einen Weißen, mich, in die Hände. In kluger Politik beſchloſſen ſie, dieſen Zufall zu einem genialen Streich zu benutzen. Der gegeben. Man zwang mich, das Spiel mitzuſpielen. Leben liebte, weil ich ſpäter einmal zu fliehen hoffte. Ich bin der lebende Gott der Huiztobas.“ „Sie ſind—— ſtammelte ich faſſungslos.„Ver⸗ zeihen Sie,“ verwiſchte ich den Ausruf ſchnell, als Dr. Eggers mein Erſtaunen belächelte.„Sie werden einem lebenden Gott am Tiſch bei einem Glas Wein Rücktritt Rückerts Meldung des Wolff⸗Büros — Karlsruhe, 30. Non. Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Rückert hat in einem Schreiben an den badiſchen Landtag ſein Amt als Staatsrat und ſtellvertretender Jun nen⸗ miniſter niedergelegt. Damit iſt die Sozial⸗ demokratie endgültig aus der badiſchen Regierung ausgetreten. Einem Preſſevertreter gegenüber äußerte ſich Finanzminiſter Dr. Mattes über den Streit zwiſchen Regierungskbalition und Sozialdemokratie und be⸗ tonte: Da die beiden Regierungsparteien, das Zen⸗ trum und die Deutſche Volkspartei zuſammen mit der Wirtſchaftspartei, die ja mit der Deutſchen Volkspartei eine Arbeitsgemeinſchaft hat, über die Hälfte der Sitze verfügen, fehle im Badiſchen Land⸗ tag auch nach dem Ausſcheiden der Sozialdemokraten aus der Regierung eine zum Sturz der Regierung ausreichend ſtarke Oppoſition. Es dürfte deshalb für die Regierung keine Veranlaſſung zum Rücktritt beſtehen. Vorläufig werde das Innenminiſterium nur vertretungsweiſe beſetzt. Ruſſiſches Angebot an Rumänien Drahtbericht unſeres Berliner Büros Paris, 30. Nov. Im franzöſiſchen Außenminiſterium wurde geſtern nachmittag der franzöſiſch⸗ruſſiſche Nicht⸗ angriffs⸗ und Verſöhnungspakt vom Miniſterpräſidenten Herriot und dem ruſſiſchen Botſchafter Dowgalewſki unterzeichnet. Beide Staatsmänner hielten eine kurze Anſprache, in der ſie ſich zum Zuſtandekommen des Vertrages beglück⸗ wünſchten. Der Pakt beſtimmt, daß alle Streitigkei⸗ ten von Schiedsgerichten, deren Zuſammenſetzung und Vollmachten genau gereglt ſind, entſchieden wer⸗ den ſollen. Nach Beendigung des Unterzeichnungs⸗ aktes verlas Dowgalewſki im Auftrag ſeiner Regie⸗ rung eine Erklärung mit der Bitte, die franzöſiſche Regierung möge ſie der Regierung von Bukareſt zur Kenntnis bringen. Die Erklärung lautet: „Die Sowjetregierung nimmt die Liebenswürdig⸗ keit der franzöſiſchen Regierung in Anſpruch und bittet ſte, folgende Erklärung zur Kenntnis der ru⸗ mäniſchen Regierung zu bringen: Die Sowjetregierung, die von dem Wunſche beſeelt iſt ihre friedlichen Abſichten gegen⸗ über Rumänien zu beweiſen, erklärt ſich be⸗ reit, der rumäniſchen Regierung vom heuti⸗ gen Tag ab vier Monate Zeit zu laſſen, um mit der Sowjetregierung ein Nichtangriffs⸗ abkommen in dem Sinne zu unterzeichnen. wie es zwiſchen Litwinow und Cadere— der rumä⸗ niſche Geſandte in Warſchau— vereinbart worden war, einſchließlich des von Cadere vorgeſchlagenen Schlußprotokolls. Die Sowjetregierung, die damit wieder einmal ihre friedlichen Beſtrebungen beweiſt, erklärt, daß ſie ihrer Politik treu bleibt, die darin beſteht, für die Löſung aller Streitfragen nicht zur Gewalt zu greifen und die durch den Kellogg⸗Ver⸗ trag übernommenen Verpflichtungen zu wahren.“ 127 n Ng ö Feuer im Berliner Schauſpielhaus — Berlin, 30. Nov. Im Staatlichen Schauſpiel⸗ haus am Gendarmenmarkt entſtand in einem Raum der Chorſängergarderobe aus noch nicht ermittelter Urſache ein Brand. Die Feuerwehr konnte den Brand nach kurzer Zeit löſchen. Ein Angeſtellter des Schauſpielhauſes hat bei Löſchverſuchen Brand⸗ wunden davongetragen. Der Sachſchaden iſt nicht groß. Jun welenraub in Berlin — Berlin, 30. Nov. Einem Goldwarenhändler aus Leipzig, der ſeinen Perſonenkraftwagen in einem Torweg in der Krauſenſtraße unbeaufſichtigt hatte ſtehen laſſen, wurden während ſeiner kurzen Ahweſenheit aus dem verſchloſſenen Wagen drei braune Lederkoffer geſtohlen, in denen ſich Juwelen, Ringe und ſonſtige Schmuckſtücke befanden. Der Ge⸗ ſamtwert der geſtohlenen Sachen beträgt etwa 25 000 bis 30 000 Mark. Das Leuchten in ſeinem Blick erloſch.„Nein, ein⸗ mal hab ichs verſucht. Da gaben ſie mir Gift ein un⸗ bekanntes, unheimliches Gift. Ich habe die Wirkung an Tieren ſtudiert. Es verkalkt die Adern, zerreißt die Zellen, lähmt die Nerven. Langſam, mit grau⸗ die Zellen, lämht die Nerven. Landſam, mit grau⸗ ſamer, unerbittlicher Langſamkeit. Man ſtirbt ſeinen Tod lange Monate hindurch. Es gibt ein Mittel, dieſen Tod hinauszuzögern. Ein Milligramm von dieſem Mittel ſchiebt die Zerſetzung des Körpers um je einen Monat hinaus. Verſtehen Sie nun? Um nicht monatelang zu ſterben, muß ich jährlich zwölf⸗ mal ein Milligramm von dieſem Gegengift ſchlucken. Flucht war unmöglich. Jedes Atom meines Lebens gehörte von nun an den Prieſtern der Huiztobas“ „Menſch, Doktor“, packte ich ſeinen Arm. Das Grauen ſchüttelte mich.„Ich möchte lieber nicht Gott der Huiztobas ſein“, ſagte ich dann mit ſchleppender Zunge.„Nur—“ „Sie wollen fragen, wie es kommt, daß ich trotz⸗ dem hier bin? Ich habe Urlaub. Ich, der Gott der Huiztobas, habe von meinen Prieſtern Urlaub be⸗ kommen. Für mein Volk bin ich zum„Vater der Welt“ gegangen, um ihn um Regen zu bitten.“ Er lachte grimmig auf. Aus der Taſche holte er ein ſelt⸗ ſam geformtes Käſtchen aus einem mir unbekannten Metall. Knallte es auf die Tiſchplatte.„Ein Milli⸗ gramm iſt noch drin. Wenn ich es verbraucht habe, iſt mein Urlaub zu Ende. Dann muß ich wieder der lebende Gott der Huiztobas ſein oder als Menſch ganz hündiſch, infam krepieren.“ 5 „Mann“, ſprang ich in toller Erregung auf,„Das iſt ja Wahnſinn, was Sie mir da erzählen. Es gibt doch Aerzte in Deutſchland. Cs gibt doch. Aber das iſt doch ſo einfach! Gehen Sie zur braſilianiſchen Regierung. Nehmen Sie ſich ein Regiment Soldaten, räuchern Sie dieſe elende Schwefelbande aus. Dann haben Sie doch das verfluchte Gegenmittel!“ „Ich müßte trotzdem ſterben. Ich kenne die Zuſam⸗ menſetzung des Mittels nicht. Und, bedenken Sie, ich kenne den Tod des Giftes, b per habe. Ich habe ihn ſtudier ö e a „Das würde mir nichts nützen“, ſagte er müde. das ich in meinem Kör⸗ 0 1 8 T — * Mittwoch, 30. November 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite(Nummer 558 Die aden Anhaltbare Zuſtände auf dem Mannheimer Großmarkt Der Großmarktverband der vereinig⸗ ten Händler und Erzeuger E. V. Mann⸗ heim⸗Ludwigshaſen(Sitz Mannheim) er⸗ ſucht uns um Aufnahme folgender Zuſchrift: Wieder einmal ſind wir gezwungen, den Weg durch die Preſſe zu nehmen, um die Aufmerkſamkeit der breiteſten Oeffentlichkeit auf die Mißſtände auf dem Mannheimer Großmarkt zu lenken. Als vor nahezu zwei Jahren die Stadt Mannheim ihren auf dem Zeughausplatz errichteten Großmarkt ſchuf, hat man von der gleichzeitigen Errichtung einer öf⸗ fentlichen Bedürfnisanſtalt Abſtand ge⸗ nommen mit der Begründung, der neue Großmarkt wäre zunächſt nur als Proviſorium gedacht, wäh⸗ rend die entgültige Entſcheidung über das Fort⸗ beſtehen der für Mannheim neuen Einrichtung ſpä⸗ teren Entſchlüſſen vorbehalten bleiben ſollten. Allen beteiligten Kreiſen war es ſchließlich ver⸗ ſtändlich, daß in einem nur proviſoriſchen Objekt keine größeren Geldbeträge inveſtiert werden konn⸗ ten. Sie behalfen ſich dadurch, daß ſie die Güte und das Wohlwollen der Geſchäftsanwohner in Anſpruch nähmen. Nachdem nun aber anſcheinend feſtſteht, daß das Proviſorium ſtillſchweigend zur entgültigen Löſung der Mannheimer Großmarktfrage geworden iſt, iſt die Errichtung einer öffentlichen Bedürfnis⸗ anſtalt mehr als akut geworden. Es iſt unhaltbar, daß täglich tauſende von Marktbeſuchern, ſowohl Verkäufer als auch Hausfrauen, der Gnade der Ge⸗ ſchäftsanwohner anheimgegeben ſind. Es iſt ſkanda⸗ lös, wie ſich in den wenigen Wirtſchafts⸗ und Kaffee⸗ tvoiletten die Menge ſtaut. Ganz zu ſchweigen davon, daß es eine unmögliche Zumutung iſt, ſchon von früheſter Morgenſtunde an ein dauerndes Wandern durch Lokale oder Hausgänge zu geſtatten. Die Be⸗ nutzung der Toiletten der Geſchäftsanwohner ver⸗ pflichtet zu geſchäftlichen Gegenleiſtungen, die zu tragen unter den heutigen ungeheuer ſchweren Wirtſchaftsverhältniſſen nicht mehr möglich iſt. Sämtliche öffentlichen Bedürfnisanſtalten aber ſind ſoweit vom Großmarkt entfernt, daß eine Be⸗ nützung durch die Großmarktbeſucher nicht in Frage kommen kann. Es iſt unverſtändlich, daß die Be⸗ ſucher eines ſtädtiſchen Betriebes entweder gezwun⸗ gen werden, einen Weg von mehreren hundert Me⸗ tern zur nächſten öffentlichen Bedürfnisanſtalt zurückzulegen, oder aber die Gefälligkeiten der an⸗ grenzenden Geſchäftsanwohner in Anſpruch zu neh⸗ men, die, wie ausgeführt, unbedingt verpflichtet. Wie lange noch ſoll das Kurioſum andauern, daß Mannheim als einzige Großſtadt in Deutſchland, ja vielleicht in Europa, einen öffentlichen Großmarkt beſttzt, dem die Notwendigkeit einer öffentlichen Be⸗ dürfnisanſtalt fehlt. Wann ſorgt die Behörde für Abhilfe? i 400 Zentner Obſt verkauft! Der Obſt verkauf der Badiſchen Land⸗ wirtſchafts kammer im„Großen Mayerhof“, der am heutigen Mittwoch beendet wird, hat den erwarteten großen Zulauf am geſtrigen Eröffnungs⸗ tag gebracht. Von den angefahrenen 600 Zentnern Obſt wurden 400 Zentner im Laufe des Tages ver⸗ kauft, ſo daß heute noch etwas über 150 Zentner Obſt zum Verkauf vorhanden ſind. Der Zulauf des Publikums aus Mannheim und Umgebung, ſowie aus der Pfalz war ſo ſtark wie beim erſten dies⸗ jährigen Obſtverkauf. Er hatte ſich aber etwas mehr verteilt. Ein weiterer Transport von Obſt aus dem Reſervelager iſt nicht notwendig, da noch von ſämtlichen Sorten ausreichende Mengen vorhanden find. Intereſſant iſt, daß die teueren Sorten in erſter Linie verlangt wurden und auch ſehr ſchnell ausverkauft waren. Telephonhäuschen wechſelt den Platz Die vor dem Gebäude der neuen Ortskrankenkaſſe befindliche öffentliche Fernſprechſtelle ſtand bisher an einem Platz, an dem ſie weder ſtörte, noch ſonſt unangenehm auffiel. Nach Entfernung des Bauzaunes und bei der jetzt bereits vollſtändig durch⸗ geführten Herſtellung des Gehweges zeigte es ſich, daß das Telephonhäuschen nicht in die Gehwegflucht paſſen würde. Die Bauart des Häuschens ermög⸗ lichte es, daß es ohne beſondere Schwierigkeiten einige Meter nordwärts verſetzt werden konnte. Die Aufſtellung an der Ecke gibt auch die Möglichkeit, daß die Telephonſtelle von allen Seiten geſehen werden kann. Veteranenbeihilfe Wie uns der Kyffhäuſer verband der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinter⸗ bliebenen mitteilt, erfolgt zur Zeit eine allge⸗ meine Nachprüfung der wirtſchaftlichen Lage der Alt⸗ veteranen, ſoweit ſie die Veteranenbeihilfe beziehen, durch die Landesbehörden mit dem Ziel, bei man⸗ geln der Unterſtützungsbedürftigkeit die Veteranenbeihilfe zu entziehen. Die Veteranenbeihilfe, die von den Landesdienſt⸗ ſtellen gezahlt wird, darf den Veteranen, die eine Militärpenſton, Militärrente oder eine laufende Un⸗ terſtützung aus dem Diſpoſitionsfonds des Reichs⸗ präſidenten beziehen, nur inſoweit gezahlt werden, als die vorerwähnten Bezüge den jeweiligen Höchſt⸗ betrag der Veteranenbeihilſe— 3. Zt. 25 RM. monat⸗ lich— nicht erreichen. Um eine richtige Feſtſetzung der Veteranenbei⸗ hilfen zu gewährleiſten und Doppelzahlungen zu ver⸗ meiden, hat das Reichsarbeitsminiſterium die Ver⸗ ſorgungsämter mit Anweiſung verſehen, den Landes⸗ regierungen— in Preußen den Regierungspräſiden⸗ ten, in Berlin dem Polizeipräſidenten— die Namen und den Wohnort aller Veteranen— d. h. der 1854 und früher geborenen Kriegsteilnehmer— mitzu⸗ teilen, die zur Zeit eine Militärverſorgung oder eine laufende Unterſtützung aus dem Diſpoſitionsfonds des Reichspräſidenten beziehen. Die Höhe dieſer Be⸗ züge ſoll hierbei erſichtlich gemacht werden. Die auf Grund des Kriegsperſonenſchädengeſetzes gewährten Verſorgungsgebührniſſe, ſowie Elternverſorgung werden als Militärverſorgungsgebührniſſe im Sinne der vorſtehenden Ausführungen nicht angeſehen. Arbeitsbeſchaffung und Wirtſchaftsbelebung Vortrag im Gewerbeverein und Hand werkerverband Mannheim Obgleich die Fragen der Arbeitsbeſchaffung und der Wirtſchaftsbelebung im Brennpunkt des allge⸗ meinen Intereſſes ſtehen, vermochte geſtern abend der vom Gewerbeverein und Handwerkerverband über dieſes Thema angeſetzte Vortrag nicht die An⸗ ziehungskraft auszuüben, die man eigentlich hätte erwarten dürfen. Der erſte Vorſitzende Rhein⸗ necker wies in ſeiner Begrüßungsanſprache mit Recht darauf hin, daß es außerordentlich bedauerlich wäre, wenn eine derartige Mutloſigkeit Platz ge⸗ griffen hätte, daß nicht einmal mehr den dringend⸗ ſten Tagesfragen die volle Aufmerkſamkeit geſchenkt werden würde. In ſeinem Referat„Arbeitsbeſchaffung und Wirt⸗ ſchaftsbelebung“ führte Handwerkskammerpräſident Fiſcher⸗Kouſtanz aus, daß das Gefühl der Mutloſigkeit und der Gleichgültigkeit bereits Formen angenommen habe, die ſehr bedenklich ſind. Gerade die Leute aus der Handwerkswirtſchaft müſſen den Willen und den Mut haben, dafür zu ſorgen, daß das Wirtſchafts⸗ ſyſtem erhalten bleibt. Sie haben aber auch die Verpflichtung, alle nur denkbaren Möglichkeiten auszuſchöpfen. Es muß der breiten Oeffentlichkeit einmal ſehr deutlich geſagt werden, wie ſchlecht es dem Handwerk geht und wie tröſtlos ſeine Lage iſt. Es war ein Fehler des Handwerks, daß es ſich bei der Aufklärung zu wenig gerührt hat und ſtets bemüht war, ſeine Notlage zu vertuſchen. Vorſchläge zur Wirtſchaftsbelebung werden ſtän⸗ dig gemacht und der Reichsregierung zu Tauſenden vorgelegt. Die meiſten Vorſchläge gehen davon aus, daß Reich, Staat oder Gemeinden helfen müßten. Man muß endlich einſehen, daß Forde⸗ rungen an den Staat nur beitragen, die Kriſe zu verſchlimmern. Wir ſtehen vor der unverrückbaren Tatſache, daß der Staat nicht helfen kann. Leider ſind alle Beſtrebungen in den letzten Jahren nicht getragen geweſen vom Geiſte einer Mittelſtandsför⸗ derung. Nur ein ſtarker kriſenfeſter Mittelſtand iſt der Bürge für eine geſunde Volkswirtſchaft. Ob⸗ gleich die Maßnahmen der Papen⸗Regierung nicht gerade den Beſtrebungen des Mittelſtandes ent⸗ gegenkommen, müſſen gerade dieſe Kreiſe bedauern, daß man der Regierung keine Gelegenheit geboten hat, zu zeigen, ob ihr Programm zum Ziele führt. Man mag zur Papen⸗Regierung ſtehen, wie man will, ſo muß man doch zugeben, daß dieſe Männer die erſten waren, die etwas getan haben, ohne daß hierbei überſehen werden darf, daß der Boden vor⸗ bereitet werden mußte. Ein gewagtes Experiment bleibt es aber immerhin, etwas herzugeben, was man gar nicht hat. Unter Berückſichtigung der Lage bleibt gar kein anderer Weg als der der Selbſthilſe übrig. Mut und Glauben, ein ſtarker Wille und ein ge⸗ ſunder Optimismus ſind notwendig, um uns und unſere Wirtſchaftsform zu erhalten. Um das zu ermöglichen, gibt es nur den Weg des Zweck⸗ ſparens. Alle, die noch ein Einkommen oder eine Exiſtenz haben, müſſen ſich zuſammenſchließen, um all denen zu helfen, die nichts haben. Natürlich muß es eine Bewegung ſein, die das ganze Volk erfaßt. Wir haben im Volk noch Leute, die in der Lage ſind, etwas zu tun. Das wird für dieſe umſo leichter ſein, da das Opfer, das ſie bringen, gleich⸗ zeitig eine Vermögensanlage iſt. Gewiß ſind die Bau⸗ und Zweckſparkaſſen durch verantwortungs⸗ loſe Elemente in Mißkredit gekommen, aber es läßt ſich nicht wegleugnen, daß ſie ſehr viel Segensreiches geleiſtet haben. Bedauerlich iſt nur, daß für ſte durch die Handwerker und die Kreiſe des in Be⸗ Volksaberglauben in der Andreasnacht Andreas, heilger Schutzpatron! Wende von mir Schmach und Hohn, Schaue doch mein Alter an, Schaffe bald mir einen Mann. In der Großſtadt mit ihrem blendenden Licht wird die Nacht zum Tage. Auch das Dorf mußte ſich des ſtär⸗ ker gewordenen Verkehrs wegen auf etwas mehr Helligkeit auf ſeinen Straßen umſtellen. Wie ganz anders war's früher. Da riefen die dunklen Winter⸗ nächte zu allerlei Schabernack heraus. Schon die Dämmerung verbreitete einen myſtiſchen Schimmer. Am Herbſeuer, deſſen züngelnde Flammen geſpenſti⸗ ſche Schatten und Lichter an die Wand malten, wur⸗ den aus Großmutters Mund die alten Sagen wach. In den dunklen Wochen vor Weihnachten, da er⸗ innerte man ſich alter Bräuche, die uns die Zukunft verkünden. Wer möchte nicht dabei ſein, auch etwas von den künftigen Zeiten im voraus zu erfahren? Jusbeſondere die weibliche Jugend, deren Siun auf das Heiraten geſpannt iſt, benützt dieſe Tage zur Befragung des Orakels. Am geeignetſten erſcheint der letzte Tag im Novem⸗ ber, der dem heiligen Andreas geweiht iſt. Da legt in einem Dorf das heiratsluſtige Mädchen in der Andreasnacht Zettel, auf die es die Namen einiger begehrter Burſchen des Dorfes geſchrieben hat, unter das Kopfkiſſen. Der Zettel, den die Neugierige am Morgen oder in der Mitternacht zuerſt greift, weiſt den richtigen Namen. Um die 12. Geiſterſtunde heißt es: l Andreesle, i bitt dt, Bettſtolle, i ſchütt'l di, Lommer(laß mir) erſchina, 'r Herzallerliebſte mina. In Helmſtadt wird das Bettſtroh in der Tho⸗ masnacht geſtrippelt und dieſer um das Erſcheinen des Zukünftigen angefleht. Im ſüdlichen Ba⸗ den wendet ſich die Frau in kinderloſer Ehe, die gerne etwas auf den Armen ſchaukeln möchte, an den Allerweltshelfer, den hl. Andreas, mit ihrer Bitte: ö Andreas, i bitti, Kauf mer au ä Ditti(Kind), Kauf mer eis, wo niamant weiß, Kauf eis, wo Andreas heißt. Die Magd kehrt wohl auch rückwärts die Stube aus und ſieht ihren künftigen Mann im Spiegel oder wie er ruhig hinter dem Tiſch ſitzt. Doch nicht die Jugend allein bewirbt ſich um „Schätze“, auch die Alten ſtreben darnach, freilich nach Schätzen in klingender Münze. Der Kreuzweg iſt der Ort, der dieſe zu ſpenden ver⸗ mag. In Gutenſtein a. d. D. verrichtet man das Chriſtofelegebet vor⸗ und rückwärts, um viel Geld vom Böſen zu erhalten. Der Jeſusknabe ernennt in dieſem Gebet den Chriſtophorus, nachdem er ihn getauft hat, zu ſeinem Schatzmeiſter und gibt alle verborgenen Schätze der Erde in deſſen Gewalt. Zu⸗ letzt wird dem Chriſtophorus aufgegeben, in dieſer Nacht 300 000 Gulden gute Münze, gute Dukaten, zu bringen. Wer das Gebet nicht kann, den nimmt der Teufel mit in die Hölle, wie den Doktor Fauſtus. In Schwaben geht die Sage: Wer während der Ehriſtnacht auf einen Kreuzweg ſich begibt und ſich von den herzudrängenden Geſpenſtern nicht zum Reden und Lachen verführen läßt, der wird mit dem glückbringenden Farnſamen beſchenkt, der dem Beſitzer die Kraft von 20— 30 Menſchen verleiht. Dieſer mannigfache Aberglaube datiert weit zu⸗ rück. Schon im Jahr 1674 eifert Bartholomäus Anhorn gegen dieſe verwerfliche Art, die Zukunft zu ergründen oder Schätze zu gewinnen. Wie der hl. Andreas zu dieſem Amt gekommen iſt, läßt ſich nicht mehr feſtſtellen. Gar mancherlei Erklärungen ſuchen die Forſcher für dieſes Tun und Treiben in den ge⸗ heimnisvollen Nächten, die die Adventszeit eröffnen. Dem Andreastag als Lostag widmet auch der Bauels mann ſein Augenmerk: Schneit es am Andreastag, dann wird es lange nicht mehr warm oder mild; der Andreasſchnee bleibt 100 Tage liegen. Andreasſchnee tut den Samen weh. Andreas hell und klar bringt ein gutes Jahr. * Kommt St. Martin mit Winterkält, Iſt's gut, wenn bald der Schnee einfällt. Man hat ihn lieber dürr als naß. So hält ſich's auch mit Andreas. Daß das Andresleſchauen in der Pfalz auch üblich war, davon gibt Nadler Zeugnis in ſeinen Verſen:„J muß Blei heut gieße!“ tracht kommenden Mittelſtandes zu wenig getan wurde, als es der Wirtſchaft noch beſſer ging. Die neugegründete„Badiſche Geſellſchaft für Arbeitsbeſchaffung“ will die Grundlage für die Selbſthilfe ſein. Durch Verträge mit der Badiſchen Landesbauſparkaſſe kann man dafür ſorgen, daß das Geld im Lande bleibt und auch im Lande verwirtſchaftet wird. Selbſtver⸗ ſtändlich wird keinerlei Konkurrenz den übrigen Bau⸗ ſparkaſſen gemacht, denn die Hauptſache bleibt, daß über den Weg des Zweckſpargedankens die Wirtſchaft belebt und Arbeit beſchafft wird. In 8 2 der Satzun⸗ gen der Badiſchen Geſellſchaft für Arbeitsbeſchaffung heißt es:„Ihre Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaffung find in erſter Linie auf der Selbſthilſe aller an der Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit intereſſierten Be⸗ völkerungsſchichten, Behörden und Körperſchaften aufgebaut. Ein beſonders erfolgreiches Mittel der Selbſthilfe ſieht die Geſellſchaft im organiſierten Zweckſparen des geſamten Volkes.“ 5 Der Geſellſchaft ſind bis jetzt 60 Körperſchaf⸗ ten und 80 Sparkaſſen beigetreten. Während in Baden mit einer Ausnahme ſämtliche Handelskammern ſich angeſchloſſen haben, ſtehen die Handwerkskammern auf dem Standpunkt, daß ein Beitritt nicht in ihr Arbeitsgebiet gehöre. Dis Spitzenvertretung von Handwerk und Gewerbe haben aber die Aufgabe, ſich um dieſe Dinge zu bekümmern. Den Handwerkskammern bieten ſich die Möglichkeiten, durch Zeichnung von Bauſparbriefen Vermögensrück⸗ lagen zu ſchaffen und bei der Ausloſung die Gelder dem zuzuführen, der ſie braucht und der die erforder⸗ liche Sicherheit bietet. Gerade die Uebertragbarkeit der Bauſparverträge iſt ein wertvolles Mittel für die Wirtſchaftsbelebung. Volkswirtſchaftliches Ver⸗ ſtändnis und ideale Veranlagungen ſind allerdings Vorausſetzung für die Durchführung dieſer Maß⸗ nahmen. Die Beamtenverbände könnten auf dieſem Gebiet noch ſehr viel tun. Wenn in der Bauwirt⸗ ſchaft der Hebel angeſetzt wird, dann wird auch die Geſamtwirtſchaft befruchtet. Um ſo größer wird der Erfolg ſein, je größer die Volkskreiſe ſind, die für dieſe Ideen gewonnen werden können. An das mit ſtarkem Beifall aufgenommene Re⸗ ferat ſchloß ſich eine Ausſprache an, in der noch einige Zweifel geklärt werden konnten. Bj. Der Lehrer in einer Volksſchulklaſſe hatte die Schüler beauftragt, lange Wörter zu nemmen. Den Rekord ſchlug unſer Fritz, eifriger Leſer aller Artikel und Zeitſchriften, die ſich mit Auto⸗ oder Motorradangelegenheiten befaſſen. Sein Wort hieß: 5 „Zweizylinderluxusbeiwagen⸗Reiſemaſchinenfabrik⸗ direktorsgattin.“ 5 Ws Jie aueh immer far die tägliche Körper- und Sehõn-· heitapllege benõtigen- unter dem Zeichen A und den Farben Blau-. Gold inden Sie atets das anerkannt Bewalrte. W̃˙ie herrlich erquicht dis echte Ali“, wie nachhaltig belebt ihr fein würziger Duff Vorbildlich wie die weltbelannte 711“ sind auch die übrigen 2711 Scho ſungen all die erlesenen Seiſen, Cremes, Pudler und Furriums, die die Zahl A711. als Bůürgechaſt ſar Echtheit und traditionelle Tropfen Qucdlität U Güte tragen. 4. Seite/ Nummer 558 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 30. November 1932 Einſchränkungen der Fürſorge Die finanzielle Lage der Gemeinden und der Län⸗ der hat es mit ſich gebracht, daß auch die Jugendfür⸗ ſorgeerziehung durch die Notverordnung vom 4. No⸗ vember einſchneidend eingeſchränkt wird. Dieſe Not⸗ verordnung ſetzt vor allem das Alter, bis zu dem die Fürſorgeerziehung angeordnet werden kann, herab. Der Altersabbau beſteht vor allem darin, daß die 19—20jährigen unter keinen Umſtänden mehr überwieſen werden können. Die 19—21jährigen kön⸗ nen nur noch beim Vorliegen beſonderer Verhält⸗ niſſe in der Fürſorgeerziehung verbleiben. Die Für⸗ ſorgeerziehung ſoll auch von ungeeigneten Minder⸗ jährigen entlaſtet werden. Gerade die heutige Ar⸗ beitsloſigkeit bringt es mit ſich, daß der Erfolg der Fürſorgeerziehung noch viel ſtärker illuſoriſch wird, als in früheren Jahren. Das Mannheimer Jugendamt hob in 59 Fällen im vergangenen Jahr die Fürſorgeerziehung wegen Volljährigkeit auf. Der Zweck war bei 22 Fällen erreicht. Zweifelhaft wurde der Erfolg in 19 Fällen angeſehen. In 18 Fällen wurde von vornherein der Zweck der Fürſorge⸗ erziehung als„nicht erreicht“ angegeben. Durch die Notverordnung werden in Mann⸗ heim etwa 188 Zöglinge von 586 zurzeit in Für⸗ ſorgeerziehung befindlichen betroffen. Das iſt fa ſt ein Drittel! Ludwigshafen, das etwa 200 Zöglinge zu betreuen hat, wird in ähnlichem Ver⸗ hältnis abbauen. Allerdings werden in Bayern die Wirkungen der Verordnung dadurch gemildert, daß durch bayeriſche Ausführungsbeſtimmungen keine überſtürzten Entlaſſungen lediglich wegen Er⸗ reichung der neuen Altersgrenze vorgenommen wer⸗ den. Man erwartet auch Reichsausführungsbeſtim⸗ mungen, die bezwecken ſollen, daß alle Maßnahmen noch über den Winter ausgeſetzt werden. Jedenfalls hängt ſehr viel ſowohl für die Geſellſchaft als auch für den Einzelnen von der praktiſchen Durchführung der Notverordnung ab. N Warum durch die Naſe atmen? Die meiſten Menſchen legen noch immer nicht genügend Wert auf eine richtige Atmung, die doch für unſer Wohlbefinden und unſere Geſundheit von der größten Bedeutung iſt. So haben ſich manche das Atmen mit offenem Munde angewöhnt, eine Un⸗ ſttte, die nicht energiſch genug bekämpft werden kann. Die Luftröhre, die die eingeatmete Luft nach den Lungen leitet, ſteht nämlich zu der Achſe des Mundes faſt im rechten Winkel, während der Schlundkopf, in den die Naſenrachenräume ſich öffnen, ihre ſenkrechte Verlängerung iſt. Die Folge davon iſt, daß wir mit jedem Atemzuge durch den Mund bedeutend weniger Luft in unſere Lungen be⸗ fördern, als mit einem ſolchen durch die Naſe. Eine weitere Folge hiervon iſt eine ſchnelle Verarmung Aunſerer Lungen an Sauerſtoff. Deshalb kommt man beim Durch⸗den⸗Mund⸗Atmen ſo ſchnell„außer Atem“. Um dies zu verſtehen, muß man ſich einmal darüber klar werden, wie viel Luft wir fortwährend hrauchen. Ein Menſch von mittlerer Größe führt mit jedem Atemzuge ſeinen Lungen einen halben Liter Luft zu. Er atmet in jeder Minute etwa 16mal zund verbraucht daher alle 24 Stunden ungefähr 11520 Liter Luft. Unſer Organismus entnimmt dieſer eingeatmeten Luftmenge 5,5 Proz. Sauerſtoff. Unſer Sauerſtoff⸗Verbrauch beträgt daher täglich etwa 633 Liter. Durch den Mund führen wir der Lunge aber ſtatt 500 Kubikzentimeter nur etwa 400 zu. Es iſt ohne weiteres einleuchtend, daß dieſer Ausfall beträchtlich genug iſt, um uns auf die Dauer zu ſchädigen. Aber auch noch aus anderem Grunde iſt die Naſenatmung für uns zuträglicher. Die Naſe übt die Funktionen eines Filters und eines Tem⸗ peraturreglers für uns aus; ſie reinigt die einge⸗ atmete Luft von Schmutz und Staub, wärmt ſie nötigenfalls an und ſchützt uns ſo vor Erkältungen und Krankheiten aller Art. Die natürliche Atmung iſt die durch die Naſe. Man wird z. B. immer fin⸗ den, daß ganz kleine Kinder nur durch die Naſe atmen. Wo dies nicht der Fall iſt, befrage man einen Arzt, denn Naſen⸗ und Rachenwucherung können der Grund dafür ſein. Von einem Alt⸗Mannheimer wird uns geſchrieben: In der letzten Zeit erſchienen in Ihrer geſchätzten Zeitung verſchiedene Artikel über die Geſchäfts⸗ tüchtigkeit der„Mannemer Bu we“. In den nachfolgenden Ausführungen will ich der jetzigen Generation ſchildern, daß es dies ſchon vor einem halben Jahrhundert gegeben hat. Es ſind jetzt nahezu 50 Jahre her. annheim war noch klein. Am jetzigen Ring hörte die Stadt auf. Die Baumſchulgärten, die Neckargärten ſehe ich noch deutlich vor mir. Auch der ſogen. kleine Schloß⸗ garten, der tief innerhalb des Ringes lag, iſt mir noch gut in Erinnerung. Auf den Planken ſtanden zwei Reihen Bäume. An den beiden Enden— Stroh⸗ und Fruchtmarkt— waren die Droſchkenhalteplätze. Großbetrieb k herrſchte an dieſen Plätzen während der Faſtnacht. Da ſtanden nämlich am Frucht⸗ und am Strohmarkt je eine Reitſchule, die ſtark beachtet wurden. Am Fruchtmarkt funktionierte der Reit⸗ ſchul⸗Ludwig. Die Meſſe wurde noch auf den Planken und ſpäter auf dem Paradeplatz abgehalten. Die Pferdebahn ſeligen Angedenkens hielt bei⸗ nahe vor jedem Haus, wenn Jemand ein⸗ oder aus⸗ ſteigen wollte. Man kannte noch keine Waſſer⸗ leitung. Das Waſſer wurde an Straßenbrunnen geholt. Rhein waſſer zum Waſchen für die Großwäſche wurde gekauft. Der Eimer koſtete 3 Pfennige. Der Beſitzer dieſes Rheinwaſſer⸗Ge⸗ ſchäftes war beinahe ſo breit wie groß und hieß „de Rheiln)waſſermuff“.„Kanaliſierung, elektriſch Licht, Motorräder, Autos waren noch ganz unbe⸗ kannte Dinge. Nur das Fahrrad kam ſo langſam in Schwung. Zuerſt waren es die„Hochräder“ lein ganz großes Vorderrad und ein kleines Hinterrad). Später belebten die ſogenannten„Känguruhs“ das Straßenbild. Den heutigen Zuruf der„Buwe“: „Sie— ſoll ich uff Ihr Rad uffbaſſe?“ hörte man ſeinerzeit nicht. Trotz alledem gab es zur damaligen Zeit eine Familie, die Rad fuhr, der Mann, die Frau, der Sohn und die Tochter. Es war dies der Metzger⸗ meiſter Schneider in(2, 19, an der Stelle, an der ſich das Kath. Jugendheim(früher Hotel„Deutſcher Hof) befindet, der ein ſehr gutgehendes Verſandt⸗ geſchäft in Hartwurſt als Spezialität betrieb. noch nicht. In jeder Familie brannte man Petro⸗ leumlampen. Wenn die Zeit vor Weihnachten heran⸗ nahte, da blühte unſer Weizen. Wir fabrizierten Lampenſchirme. Sehr ſchwierig war ja ſchon die Finanzierung un⸗ ſeres Unternehmens, aber ſie wurde ſchon bei Zeiten in die Wege geleitet. Jeder Pfennig, der durch Botengänge verdient war, mußte herhalten. Nötigen⸗ falls wurde der„Weck“ für den Kaffee eingeſpart und zur Finanzierung verwendet. Auch auf eine andere Art, die ich nicht als Schule empfehlen müchte, wur⸗ den Pfennige ergattert und erſpart, ſo lange, bis es nige, je nach Ausſtattung, langte. Auf dieſem Ge⸗ biete gabe es nun ganz beſondere Sachen. Am ſchönſten und begehrteſten waren Schwarzwaldland⸗ ſchaften und Schweizer Schneelandſchaften. Bezugsquellen waren der frühere Buchbinder Karcher(jetzt Gutmann, G), der Buchbinder Krebs, Q 2, jetzt Inhaber Binmöller. Da ſaßen wir Buben zuſammen, klebten den Lampenſchirm, unterlegten die ausgeſchnittenen Fenſter mit gel⸗ bem, grünem oder rotem Papier, ſo daß die ganze Sache transparentartig wirkte, wobei ſehr ſchöne Arbeiten zuſtande kamen. Hatten wir einen Schirm fertig, Fun kam der zweite und ſchwierigere Teil an die Reihe. Das war das Verkaufen. Da zu jener Zeit das Geld ebenſo rar war wie heute, ſo hatten wir mit dem Einzelverkauf kein Glück und veranſtalteten— man höre und ſtaune— eine regelrechte Lotterie, das heißt der Schirm wurde ausgeloſt. Das ging fol⸗ Wie ſchon erwähnt, kannte man elektriſch Licht zu einem Modellierbogen für 20 bis 30 Pfen⸗ zu Geſchüftstüchtige„Mannemer Buwe' Jugend⸗ Erinnerungen eines Alt⸗Mannheimers gendermaßen von ſtatten: Wir fertigten eine Liſte von 50 laufenden Nummern. Dann wurden die Ge⸗ ſchäftsleute Bäcker, Metzger, Kolonialwaren⸗ händler uſw., wo wir bekannt waren— abgekloppt mit der Bitte: „Sie, nemme ſe doch aach e Los ab, s koſcht eens norre zwee Penning.“ Gab dann jemand 2 Pfennig her, ſo wurde er gebeten, Name und Wohnung in die mitgeführte Liſte einzuſchreiben. Hin und wieder hatten wir auch das ſeltene Glück, daß jemand 10 Pfennig für 5 Loſe gab. So ging es unverdroſſen von Laden zu Laden, bis die 50 Loſe abgeſetzt waren. Zuweilen wurden auch Zweifel in unſer Unterneh⸗ men geſetzt und gar manchesmal wurden wir gefragt, ob es in unſerer Lotterie auch ehrlich zugehe.„Wie werd ſe dann ausgeloſt, wie macht'r dann deß?“, wurden wir examiniert, worauf prompt die Antwort erfolgte:„Ehrlich ſinn mar, do kenne ſe ſich druff verloſſe. Mir hawwe en Lotterieſäckel vunneme Lottoſpiel mit fuchziſch Klötz, die numeriert ſinn. Eener vun uns zieht unner Uffſicht der Eltern und wenn Sie gewunne hawe, bringe mers Ihne ganz beſtimmt.“ Das war aber auch wahr. Ich erinnere mich noch ganz gut, daß ich der Frau eines Bäckers(der Laden war in der Breitenſtraße, jetzt Ecke Schuhhaus Baum), die einmal den Schirm gewonnen hatte, den Gewinn verabfolgte. Bei der Ablieferung erhielt ich ein ſilbernes 20 Pfg.⸗Stück als Trinkgeld, worüber ich hoch erfreut war. Kurz vor Weihnachten fertig⸗ ten wir eine Weihnachtskrippe an, die wir auch an den Mann brachten. Der Erlös unſerer Ar⸗ beiten wurde jeweils ehrlich geteilt und gewöhnlich dazu benutzt, für die Mutter oder den Vater eine Kleinigkeit für den Weihnachtstiſch zu erſtehen. Aber auch für Leckereien hatten wir noch etwas übrig. Dann ging es zum Kaufmann Pfefferkorn, P 3 (jetzt Commerzbank); gegenüber war das Hotel „Schwarzer Löwe“(jetzt Dresdner Bank) und über den Planken das damals flott gehende Kaffee„Witz“ jetzt Kaufhaus Fuchs)— oder auch zum Kaufmann Ernſt Dangmann, N 3(jetzt Hill und Müller) oder zum Jacob Lichtenthäler, B 5(exiſtiert noch heute, Inhaber: Philipp Lichtenthäler), woſelbſt wir dann für 3 oder 5 Pfennig Traubenzucker er⸗ ſtanden. Es war in dieſen Geſchäften alles zu haben, was das Kinderherz an Naſchwaren begehrte. Es gab da Traubenzucker, Bruſtzucker, Süßholz und Lakritz. Lauter Artikel, nach denen das Bubenherz Sehnſucht hatte. War Weihnachten vorüber und das Frühjahr kam heran, ſo gab es eine zweite Verdienſtmöglichkeit. Die erſten Märzenveilchen blühten. Da brauchte man kein Kapital. Es ging hopp hopp in den Schloßgarten. Man pflückte die Veilchen, band ſie mit einem Efeublatt zu einem Sträußchen und ſuchte ſie an den Mann zu bringen. Man nahm Hauſe einen Porzellanteller mit und legte die Eträußchen darauf. Die Stiele würden mit etwas Staniol umwickelt. Das ſah dann ganz manierlich aus. Der Erlös, 2 Sträußchen für 5 Pfennig, wurde in„Abfall“ umgeſetzt, den es beim Konditor Hen⸗ rich(Eckladen gegenüber dem Hotel„Deutſcher Hof“) gab. Der Erlös für die Veilchenſträußchen mußte mitunter ſauer verdient werden, denn man⸗ chesmal war uns beim Pflücken der„Kneppes“ (Schütz) auf den Ferſen. Bei dem„Wettrennen“ gingen wir Buwe natürlich immer als Sieger hervor. Das Fauſtrecht „Angenommen“, ſagt der Lehrer,„du hätteſt zwan⸗ zig Pfennig und dein Freund Fritz hätte fünfund⸗ zwanzig Pfennig. Ihr legt das Geld zuſammen und kauft euch Schokolade dafür. Wer bekommt die meiſte Schokolade?“ „Ich“, ſagt Walter,„ich bin 2 Tumult im Frankfurter Rathaus Frankfurt a.., 29. Nov. Vor Beginn der heu⸗ 50 Stadtverordneten ⸗Verſammlung durchzogen Scharen von Erwerbsloſen die das Rathaus um⸗ gebenden Straßen unter fortwährenden Rufen„Hun⸗ ger! Hunger!“ Während auf der Straße eine ge⸗ wiſſe Ordnung aufrecht erhalten werden konnte, kam es im Stadtverordnetenſitzungsſaal zu tumul⸗ tuariſchen Szenen. Von vornherein wurden Anträge auf Winterbeihilfe von den meiſten Red⸗ nern mit politiſcher Leidenſchaftlichkeit behandelt, ſo⸗ daß Zurufe von den Tribünen herab immer häufiger wurden. Als ein Tribünenbeſucher von der Galerie entfernt werden ſollte, widerſetzte er ſich, ſodaß die völlige Räumung der Galerien angeordnet wurde, die ſich unter unbeſchreiblichem Lärm nur ſehr lang⸗ ſam und zumeiſt unter Anwendung von Gewalt vollzog. 300 Prozent Bürgerſteuer in Kaiſerslautern *. Kaiſerslautern, 29. Nov. Auf der Tagesord⸗ nung der geſtrigen Stadtratsſitzung ſtand als einziger Punkt die Erhöhung der Bürger⸗ ſteuer auf 300 Proz. Die Regierung hat ange⸗ ordnet, daß nach 8 46, 59 und 60 der Gemeinde⸗ ordnung dieſer Satz für 1933 zu erheben iſt. Der Antrag der Nationalſozialiſten und Kommuniſten, die Bürgerſteuer für das Jahr 1933 überhaupt nicht zu erheben, ergab Ablehnung gegen acht Stimmen.— Ein zweiter Antrag der Nationalſozialiſten, beim Verwaltungsgerichtshof Beſchwerde zu führen, wurde ebenfalls gegen 4 Stimmen abgelehnt. Zuſtimmung fand dagegen eine Proteſterklärung gegen das dik⸗ tatoriſche Vorgehen der Regierung. 4 Max Jacobs küunſtleriſche Haudpuppenſpiele werden Donnerstag, 1. und Freitag, 2. Dezember im Schloß ⸗ muſeum Gaſtvorſtellungen geben. Die Nachmittagsauf⸗ führungen für Kinder werden luſtige Märchen bringen: „Seppels Geburtstag“,„Kaſper als Mäuſeminiſter“, „Kaſper in China“ und„Kaſper beim Zauberer“. Im Spielplan der jeweiligen Abend⸗Vorſtellungen ſind u. a. folgende Stücke vorgeſehen:„Till Eulenſpiegel“, „Der Krämerkorb“, frei nach Hans Sachs,„Prinzeſſin und Schweinehirt“, frei nach Anderſen,„Kaſper als Porträt⸗ maler“, frei nach Pocei.— Für die im Gobelinſgal ſtatt⸗ findenden Vorſtellungen ſteht eine beſchränkte Anzahl von Plätzen zur Verfügung. Tages balenucle Mittwoch, 30. November Nationaltheater: Zu Gerhart Hauptmanns 70. Geburtstag: Gaſtſpiel des Deutſchen Theaters Berlin:„Roſe Bernd“, 8 von Gerhart Hauptmann, außer Miete, Vor⸗ recht M, Anfang 19.30 Uhr. Apollo⸗Theater: Senſations⸗Programm mit To Rhama und der Safauo⸗Ballett⸗Revue, 20.15 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Volkshochſchule: Lichtbildervortrag von Univ.⸗Prof. De. Hans. Freiburg über„Chile“, 20.15 Uhr in der Harmonie D 2, Chriſtuskirche: So hlictokel e bon ge von Kirchenmuſik⸗ direktor Arno Landmann, 20 Uhr. Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Kabarettſtunde; 20.15 Uhr Abendvorſtellung. Weinberg D 5, 4: 20 Uhr Tonfilm⸗Tanzſchlager⸗Abend im Saal und Weinlaube. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung!. Tanz: Cafaſö, Palaſthotel, Pavillon Kaiſer Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag⸗ 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. 5 Lichtſpiele: Univerſum:„Der weiße Dämon“ und Bühnenſchau.— Palaſt⸗ Theater:„Wer nimmt die Liebe ernſt“.— Schauburg:„Woltenſtürmer“. — Alhambra:„Der Schützenkönig“.— Capitol: „Zum goldenen Anker“.— Roxry⸗ Theater: „Der Sänger von Sevilla“.— „Eine Stunde mit Dir“— Scolga⸗ Theater: „Schanghai⸗Expreß“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellungen:„Schattentheater und Puppenſpiel“ und „Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen“. Geöffnet werktags von 10—13 und 14—16 Uhr, Sonntags von 11—16 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 10—13 und 14—16 Uhr;: Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donneestag u. Freitag, jew. von 19.30— 21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faͤſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Außerdem, was ſoll ich mit meinem Leben! Ich bin n um meine Frau noch einmal zu ſehen. Der närriſche Muskel Herz machte mir dieſen Wunſch faſt zur fixen Idee. Jahre habe ich kämpfen müſſen, ehe die Prieſter einwilligten. Schließlich drohte ich mit Selbſtmord. Dann wäre ihr Spiel aus geweſen. Als ſie mir den Urlaub gaben, wurde mein Blut noch einmal mit dieſem tückiſchen Gift getränkt. Drei Monate hatte ich Zeit. Heute erſt habe ich meine Frau gefunden. Ich ſah ſie. Können Sie ſich das vorſtellen, was ich fühlte, als ich ſie nach einem Jahrzehnt wiederſah? Einen Jungen hat ſte, Mein Junge iſt das. Als ich damals zu der Ex⸗ pebition aufbrach, lag er ihr noch unter dem Her⸗ zen. Sie hat wieder geheiratet. Sie iſt glücklich. Ich neide ihr das Glück nicht. Ich habe mit mir gekämpft und gerungen, ſie anzuſprechen, dem Jungen einmal nur über das Haar zu ſtreichen. Das aber wäre ſchlimmer als Mord geweſen. Wie Sie, hätte auch meine Frau mich erkannt. Es hätte ihre neue Ehe zerſtört, mein Junge wäre irre geworden am Leben. „Ich ſelbſt hätte mich, mit dem Gift im Körper, ſel⸗ ber hingerichtet. Ich habe mich davongeſchlichen wie ein räudiger Hund. Weil ich Gott bin und nicht Menſch ſein darf.“ Dr. Eggers warf in jähem Schluchzen den Kopf auf die Tiſchkante. Aber das wax nur eine Sekunde. „Ich habe genügend Zeit als Gott der Huiztobas. Ich werde immer an ſie und den Jungen denken“, ſagte er mit weicher Stimme. Er ſprang auf, riß den Stuhl zurück, preßte mit eiſernem Druck meine Hand.„So, da haben Sie meine Geſchichte, Leben Sie wohl. In einer Stunde fährt mein Zug nach Hamburg. Morgen geht die „Rhodopis“ in See. In einigen e bin ich wie⸗ der Gott der Huiztobas.“ O Schaffung eines Karl Hauptmann⸗Muſenms in Schreiberhau. Nach ſchleſiſchen Blättermeldungen ſoll das Haus, in dem Karl Hauptmann bis zu ſeinem Tode gelebt hat, von der Gemeinde Schrei⸗ berhau zu einem Heimatmuſeum ausgeſtaltet werden. wer⸗ Mläne gehen dahin, in dem zu dem Haus gehörigen 15. zu veranſtalten. Das Haus, in dem auch Gerhart Haupt⸗ mann zeitweilig gewohnt hat, iſt bisher in ſeinem urſprünglichen Zuſtand erhalten geblieben. Weitere Viertes Akademiekonzert Brahmsfeier mit Fritz und Adolf Buſch Es waren faſt zu viele Eindrücke, die auf den Zuhörer einſtürmten. Während man dem unver⸗ gleichlichen Spiel des unerreichten Geigers Adolf Buſch im Violinkonzert lauſchte, vergaß man faſt, daß in der nächſten Nähe ſein Bruder Fritz ſtand, der, wenn die Solo⸗Violine dominierte, das Or⸗ cheſter faſt bis zur Unhörbarkeit abdämpfte, um es dann in den Zwiſchenſpielen zu dynamiſchen Ent⸗ ladungen von unerhörter Wucht emporzureißen. Sobald Adolf Buſch den Bogen in die Hand nahm, konzentrierte er das Intereſſe des Publikums auf ſeine Perſon. Von einem Zergliedern ſeiner Leiſtung ſieht man am beſten ganz ab. Techniſche Einzelheiten kamen dem Zuhörer nur in einzelnen Augenblicken zum Bewußtſein, und auch da nur in dem Sinne, daß er ſchlechthin vollendet ſpielte. Man könnte kaum beurteilen, ob und wie oft er Brahms' Violinkonzert vorher geſpielt hat. Es war für ihn und für die Zuhörer ein neuer Schöpfungs⸗ akt, ein neues Erlebnis. Man hat ihn als improvi⸗ ſatoriſch beſonders begabt bezeichnet. Nicht in dem Sinne, daß er ein neues Tonſtück formte, ſondern daß das Konzert von ihm jedesmal neu erlebt wird. Seine muſikaliſche Sicherheit macht ſich nur in dem Augenblick bemerkbar, da man beobachtet, wie beide Brüder ſcheinbar unabhängig voneinander muſtizie⸗ ren, dabei beide, jeder auf ſeine Art der Interpre⸗ tation hingegeben ſind. So temperamentvoll beide den erſten Satz des Konzertes anfaſſen, ſo über⸗ raſchend wirkt die erhabene Ruhe, die Adolf Buſch nach der(von ihm herrührenden Kadenz) verbreitet. Dieſelbe Ruhe durchweht das ganze Adagio, um im Schluß⸗Satz wieder einem fortreißenden Tempera⸗ ments⸗Ausbruch zu weichen. Das geſunde Muſtzieren iſt es auch, was bei Fritz Buſch, dem Generaliſſimus der Dresdener Staats⸗ oper hinreißt. Schon ſeine Vorführung der Tragi⸗ ſchen Ouvertüre— aus dem Gedächtnis— war ne bedeutende Leiſtung, die faſt verdunkelt wird durch ſeine überragende Art, Brahms' e moll⸗Sinfonie zu zelebrieren, Man hat unendlich viel geſchrieben Park Freilichtaufführungen von Dramen ber Brü⸗ 2 gefaſelt über Brahms ngeblich ſpröden Or⸗ atz. a Brahms ſche eſter N beginnt wun⸗ derbar zu ſingen und klingen unter Fritz Buſch' Takt⸗ ſtock. War ſchon die Wärme auffallend, mit der das Or⸗ cheſter die Kantilenen des Konzertes aufgriff, ſo ſtaunte man über die Farbigkeit der Orcheſterbehand⸗ lung in der vierten Sinfonie. Epiſoden, die unter anderen Dirigenten bedeutungslos vorüberziehen, ge⸗ winnen unter ihm neues Leben. Dabei iſt ſeine Zeichengebung äußerſt markant und wunderſam variabel, Nicht ein Takt gleicht dem anderen unter den vielen Takten, die er ausſchlägt. Es gibt unzäh⸗ lige Zwiſchenſtufen vom zarteſten pianissimo bis zur höchſten Energie⸗Entfaltung an den Höhepunkten einer Steigerung. Unendlich feierlich wirkt der Ein⸗ tritt der Poſaunen in der Paſſacaglia des letzten Sat⸗ zes. Man könnte ihn für einen Nur⸗Konzert⸗Diri⸗ genten halten, angeſichts ſeiner ſouveränen Brahms⸗ Ausdeutung, wenn man nicht wüßte, daß er im Haupt⸗ amt Opern⸗Dirigent iſt. Beide Brüder, die berühmteſten ihrer Generation, ſind Charakterkbpfe. Beobachtet man den Reichtum an Begabung, der ſich doch in den Brüdern manifeſtiert, wobei noch ein erkleckliches Erb⸗ teil auf andere Brüder abfiel, ſo wirkt das Wunder der Talent⸗Vererbung bei der Muſiker⸗ ſamilte der Bache nicht mehr ſo unerklärlich. Dabei ſind beide von einer ſympathiſchen Beſchei⸗ denheit und laſſen gerne erkennen, wie viel zu ihrem Erfolg auch das herrlich muſizierende National- theater⸗Orcheſter beitrug. Das Publikum wurde nicht müde, beide immer wieder hervorzujubeln. Dr. Ch. Das Nationaltheater teilt mit: Am Sonntag, den 4. Dezember wird die Reihe der öffentlichen Nachmittags vorſtellungen zu ermäßig⸗ ten Preiſen für dieſe Spielzeit eröffnet. Zur Aufführung kommt im Hinblick auf das Gerhart⸗ Hauptmann⸗Jahr das Drama„Die Weber“ in der neuen Inſzenierung. Beſonders die auswärtigen Thegterheſucher werden auf dieſe Vorſtellung auf⸗ merkſam gemacht.— Der Uraufführung der Oper „Die goldenen Schuhe“ von Tſchaikowſky am Freitag folgt am Samstag eine Uraufführung des Schauſpiels:„Die geliebte Stimme“ von Jean Cocteau. Das Werk wird als Nachtvorſtellung bei etwa einſtündiger Spieldauer gegeben. Die Regie führt Hermann Albert Schröder, die einzige Rolle des Stücks wird von Ellen Widmann darge⸗ i Fell 1 einer der Führer des lungen litera⸗ 5 riſchen Frankreich, iſt nicht nur als Dichter, ſondern auch als Bildhauer und Maler und durch ſeine Be⸗ ziehungen zur Muſik bekannt geworden. Das hier geſtellte Thema: eine Frau am Telephon kämpft um ihren Lebensinhalt, zeigt das Charakteriſtiſche der dichteriſchen Haltung Cocteaus, aus dem Unſchein⸗ baren und Alltäglichen die Fülle menſchlicher Seelen⸗ regungen hervorgehen zu laſſen.— Für Sonntag abend iſt Georges Baklanoff auf Grund ſeines letztjährigen großen Gaſtſpielerfolgs als Boris und Rigoletto zu einem einmaligen Gaſtſpiel in einer ſeiner bedeutendſten Partien dem Jago in Verdis „Otello“ gewonnen worden. Die Vorſtellung findet außer Miete ſtatt. Neue Bücher Bei unſerer Schriftleitung ſind folgende neuerſchienenen Bllcher eingegongen, deren wähere Beſprechung wir uns vorbehalten; „Der Gute Kamerad“. Illuſtriertes Knabenbuch. Union Deutſche Verkagsgeſellſchaſt in 1 1 „Das Land der Gifte“, Von Otto Ruder „Paula auf der Spur, Von Felicitas 90 Reznicek. „Das neue Univerſum“. Ins Leben hinaus“. Ein Buch für Mädel von heute mit ein⸗ und mehrfarbigen e „Robo kämpft um ſeine Freihezt“ Von Peter Mattheus. „Deutſcher Knabenkalender 1933, a gute Kamerad“. „Deutſcher Mädchenkalender 10883, Das a 5 „Luſtiges aus der Quarta“, Von M. Groſch. „Liſelott diktierk den Frieden“. Von rete Herg es. Sämtl. erſchtenen: union Deutſche Gericnz gelegt in Stuttgart. „Die Braut des Korſoren“. Von Emilio Salgari. Phönix⸗ Verlag Carl Siwinna, Berlin SW' 11. „Raubvögel“. Von Gerard Fairlie. Phönix⸗Verlag Carl Siwinna, Berlin SWö 11. „Der weite Weg“. Von 1 Winnig. Hanſeatiſche Ver⸗ lagsanſtalt, Hambu „Mit 20 PS und Heuchtpt ſtole“, Von Friedrich Karl Frei⸗ herr von Koenig⸗Warthaufen. Deutſche Verlag uſtalt, Stuttgart. „Die Revolution iſt nicht zu Ende“, Von Oswald Spene⸗ ler. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg b 8 5 4 1 88 Willi 0 0 a 90 „Revolution der Erziehung“, Von ueln 5 „Was iſt das Reich?“, 55 Fritz B 5 When in der großen Stadt“. Bon. Schmahl. Wilhelm II. und Bülow“, Von W. Beumelburg. Sämtl. erſchienen im Verlag 1 e 10. gramm⸗Adreßbuch 1775 Oldenburg i. 1 72 5 Hechte e⸗ Gloria Palaſt: 18 er bud. ö ö 0 1 . N 1 1 e 70 1 1 6 — 2 5 0 Mittwoch, 30. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 558 Der unverbrennbare Film erfunden Eine Entdeckung, die Erſparniſſe von Millionen bedeutet— Der ſilberloſe Film— Keine Tonverzerrungen Eine Erfindung, die ſchwerwiegende techniſche und wirtſchaftliche Folgen nach ſich ziehen wird, iſt jetzt nach einer achtjährigen Forſchungsarbeit dem Ber⸗ liner Chemiker Dr. Wahl gelungen. Er hat einen Filmſtreifen konſtruiert, der abſolut frei von Chrom⸗ filber⸗Körnchen iſt. Der langgeſuchte ſilberloſe Film iſt jetzt endlich da. Um ſich die volle Bedeutung der Erfindung klar⸗ machen zu können, muß man bedenken, daß ebenſo wie die Oberfläche einer photographiſchen Platte auch jene eines bisher üblichen Filmſtreifens aus einer Schicht von mikroſkopiſch kleinen Chromſilber⸗ körnchen beſteht. Dieſe Chromſilberteilchen ſtörten zur Zeit des ſtummen Filmes nicht beſonders, aber jetzt beim Tonfilm haben ſie ſich überaus unange⸗ nehm bemerkbar gemacht. Die Tonſchrift auf dem Bildſtreifen iſt ja bekanntlich unendlich klein, und die körnige Schicht des Streifens bedingt große Schwierigkeiten bei der Wiedergabe. Jetzt hat Wahl den Filmſtreiſen mit glatter Oberfläche konſtruiert, womit endlich eine klare Tonwiedergabe zu erreichen iſt. Manche Tonverzerrungen, metalliſches Klin⸗ gen von Geigentönen beiſpielsweiſe, ſind durchaus nicht Fehler der Wiedergabeapparatur, ſondern eben der ſtörenden Chromſilber⸗Partikelchen. In Zukunft werden ſich all dieſe Hinderniſſe nicht mehr bemerk⸗ har machen. Darüber hinaus aber iſt mit dem ſilberloſen Film auch praktiſch der unverbrennbare entſtanden. Man kann mit gutem Gewiſſen behaupten, daß in ihm das Ende von Kinobränden— welch furchtbare Kataſtrophen ſind dadurch nicht ſchon entſtanden!— gekommen iſt. Wahl hat vor Fachleuten ein über⸗ aus intereſſantes Experiment gemacht: Zwei Filmſtreifen, ein bisher üblicher chrom⸗ ſilberner und ein moderner ſilberloſer, wurden an der Lampe einer Vorführungsmaſchine entzündet. Der Chromſilberſtreifen flammte innerhalb von zwei Sekunden auf, während der ſilberloſe Film ſich noch nicht entzündete, nachdem man ihn ſechs Minuten lang an den Flammenbogen gehalten hatte. Er erhitzte ſich zwar, aber das war auch alles. Das bewundernswerteſte aber an dieſem Experiment war, daß der gleiche Streifen ſofort vorgeführt werden konnte, ohne daß irgendeine Veränderung bemerkbar war. Seine Bildſchicht war in keiner Weiſe angegriffen worden. Wahl hat auch ein Verfahren erfunden, wonach in Zukunft das ſehr koſtbare Original des Filmes, das Negativ, geſchont werden kann, da man nach ſeiner neuen Methode bei Anwendung des ſilberloſen Films Kopien von einem Poſitivfilm machen kann. Das bedeutet die Möglichkeit zu außerordentlichen Erſparniſſen der Filminduſtrie, die dann künſtleri⸗ ſchen Zwecken dienen könnten. Der jährliche Roh⸗ filmverbrauch der Welt beträgt ungefähr anderthalb Milliarden Poſitiv und faſt eine halbe Milliarde Meter Negativ⸗Filme. Die Erſparniſſe müßten in die Millionen gehen, und ſo iſt es kein Wunder, daß ſich die zuſtändigen Induſtrien aller Länder bereits lebhaft für dieſe deutſche Erfindung intereſſieren, der fraglos die Zukunft gehört. Hurra! Der Krieg iſt ausgebrochen In einer ſo ernſten Zeit wie der unſrigen muß man für jeden witzigen Vorfall, der die Lachmuskeln der Welt in Bewegung ſetzt, dankbar ſein. Aus dieſem Grunde wird der junge Poſtbeamte aus Avillers eine Popularität erringen, wie ſie be⸗ ſtimmt keinem Kollegen von ihm bisher beſchieden war. Er wird ſeine Karrikatur in allen Witzblättern finden, ſein Namen wird in ſämtlichen Kabaretts der Welt erklingen und die Anſager und Humoriſten werden ihm Dankeshymnen ſingen. Der junge Poſtbeamte von Avillers ſaß unbeküm⸗ mert in ſeinem Büro. Er vertrat einen älteren Kollegen, der gerade krank war und dachte beſtimmt nicht daran, daß er wenige Minuten ſpäter das Schickſal der Welt in ſeinen Händen halten würde. Ein Geheimſchreiben des franzöſi⸗ ſchen Generalſtabs, das auf dem Poſtamt ein⸗ Das erſte Originalbild von dem Kinobran in Madrid je Löſcharbeiten der Madrider Feuerwehr an der Front 155 Palace de la Muſteg, einem prächtige Theaterraum, der faſt ausſchli⸗ßlich für Kino⸗ vorführungen verwendet wurde. traf, öffnete er im Bewußtſein ſeiner hohen ſtaat⸗ lichen Bedeutung. Was? Der Poſtbeamte erſchrak. Las das Schreiben in größter Aufregung zu Ende und ſtürzte dann, Befehle um ſich herumſchreiend, zum Poſtamt hinaus. Mobilmachung! Der Krieg iſt ausgebrochen! Die Gemeindediener jagten von Haus zu Haus, die Sturmglocken von der Pfarrkirche läuteten, das Dorf war plötzlich aus ſeinem Dornröschenſchlaf erwacht. Alles rannte auf die Straße. Man beſprach lebhaft das große Ereignis. Krieg! Krieg! Zwei Trommler graſten die Felder der Umgegend ab. Ueberall ratterten die Trommeln, tönten die Trompeten über das Land. Krieg! Krieg! verkün⸗ deten ſie. Die Bauern ließen alles ſtehen und liegen und eilten nach Hauſe.„Sofort fertigmachen! Mo⸗ bilmachung! Antreten auf der Dorfſtraße zum Ab⸗ marſch nach dem Bezirkskommando in Mirecourt.“ Der junge Poſtbeamte von Avillers hatte es befohlen. Eine ungeheure Aufregung herrſchte im ganzen Dorf. Die vom Felde heimkehrenden Bauern wur⸗ den mit dem begeiſterten Geſang der Marſaillaiſe empfangen. In aller Eile packten ſie ihre ſieben Sachen, die Weiber heulten, die Kinder jubelten! „Die Kunſt in Beoͤrängnis! ein En avant! La guerrel! Blumengeſchmückt verließ die männliche Bevölkerung Avillers das Dorf Rich⸗ tung Mirecourt. Sie ſangen friſch⸗fröhliche Kriegs⸗ lieder und erzählten einander ihre ſchönſten Erleb⸗ niſſe vom letzten Feldzug. Erſt gegen Abend kam man vor der Kaſerne in Mirecourt an. Es war merkwürdig, daß da alles ſo ruhig war. Keine Begeiſterung, keine Aufregung, kein Geſang. So, als ob überhaupt kein Krieg ausgebrochen wäre.“ „La gloire est arripé..„ tönte es der Wache vor der Kaſerne entgegen. Erſtaunt fragten die Soldaten, was denn die Bauern da eigentlich wollten. La guerre! La guerre!“ ſchrie es ihnen begeiſtert entgegen. Der Kommandant eilte herbei, die Reſerviſten zeigten ihre Geſtellungsbefehle vor. Man mußte ſie in die Kaſerne laſſen. Da ſangen ſie noch die halbe Nacht. Inzwiſchen hatte der Kommandant nach Avillers telefoniert und ſich nach dem Kriegsausbruch erkun⸗ digt. Ihm ſelbſt war nämlich vom Generalſtab noch keine Mitteilung zugekommen. Da klärte ſich die ganze Geſchichte auf. Der Poſtbeamte von Avillers hatte Anordnungen für den Fall einer Mobil⸗ machung mißverſtanden und geglaubt, der Krieg wäre bereits ausgebrochen. So kam es zu ſeinem Mobilmachungsbefehl. Notſchrei in den Wiener Straßen Namhafte Wiener Künſtler malen an Zäunen und Häuſermauern, an Säulen und Häuſerfronten rieſige Plakate, mit denen ſie auf die Notlage ihrer Kollegen f aufmerkſam machen. Der Mörder aus der Zwiſcheneiszeit So eine Blamage, wie ſie der Minneſotager Po⸗ lizei jetzt paſſierte, war wohl in der Kriminal⸗ geſchichte noch nicht da. Man ſuchte die Mörder einer prähiſtoriſchen Leiche, verhaftete tatſächlich zwei Männer und ließ ſie ſolange im Gefängnis ſchmach⸗ ten, bis ein Anthropologe die ganze groteske Ge⸗ ſchichte aufklärte. Bei Grabungsarbeiten in der Nähe von Otter⸗ trail in Minneſota fanden Arbeiter die Ge⸗ beine einer Frau. Sofort trat die Polizei in Aktion. Die Aerzte ſtellten feſt, daß die Leiche mindeſtens zwanzig Jahre lang im Grabe gelegen ſein mußte und daß es ſich um eine ungefähr 27jährige Frau handele. Der Tod ſei durch einen Hieb mit einem ſchweren Gegenſtand auf den Hinterkopf erfolgt. Ganz deutlich wies der Schädel die Verletzungen, die wahrſcheinlich durch einen Axthieb erfolgten, auf. Fieberhaft ging die Polizei auf die Suche nach den Mördern. Sie hatte den Ehrgeiz, dieſen Mord nach zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren doch noch aufzuklären. Man durchſuchte die Archive, um feſt⸗ zuſtellen, welche Frauen in dieſer Zeit aus der Ge⸗ gend verſchwunden waren und kam dabei auf eine gewiſſe Ethel Crampton, die vor mehr als zwei Dezennien ſpurlos verſchwunden war. Bald erfolgte auch die Verhaftung eines 65jährigen Man⸗ nes, der einmal zu Ethel in Liebesbeziehungen ge⸗ ſtanden war. Er beteuerte zwar lebhaft ſeine Unſchuld, wollte von einem Mord ſeiner früheren Ge⸗ liebten nichts wiſſen, 5 ö aber das nützte ihm nichts. Die Polizei brauchte einen Mörder zu der gefundenen Leiche und ſo ver⸗ haſtete ſie ihn und ſeinen Bruder, den ſie als Helfer feſtnahm. Zwei Mordverdächtige ſaßen im Gefängnis und erwarteten ihre Verhandlung. Zu der wäre es auch ſicherlich gekommen, wenn nicht zufällig ein Anthro⸗ pologe den Leichenfund beſichtigt hätte und entdeckte, daß es ſich um eine prähiſtoriſche Leiche handelte, die ſchon ſeit min deſtens 20 000 Jahren unter der Erde ruhte. Nun holte man Sachverſtändige herbei und die ſtellten einmütig feſt, daß es die Gebeine einer Frau ſeien, die vermutlich in der Zwiſcheneiszeit gelebt hat. Der Schädel trägt die Kennzeichen der mon⸗ goliſchen Raſſe. Daß die Leichenteile ſo gut erhalten blieben, liegt daran, daß ſie viele tauſende Jahre im Eis eingeſchloſſen waren. Natürlich wurden die beiden Verhafteten ſofort entlaſſen. Damit gaben ſte ſich aber nicht zufrieden Sie klagten den Fiskus nun auf Schadenerſatz für unſchuldig verbüßte Haft. Die tüchtigen Kriminal⸗ beamten wurden ſofort in Penſion geſchickt und de Leichenfund hat das allgemeine Inkereſſe der Oef⸗ fentlichkeit, beſonders der wiſſenſchaftlichen, erweckt. Vorausſichtlich wird jedoch der Mord, dem die Frau vor 20 000 Jahren zum Opfer fiel, ewig unaufgeklärt bleiben. Die neue engliſche Aniform In aller Stille ging dieſer Tage in der Kaſerne der Royal Lifeguards in London eine recht ſeltſame Vorſtellung in Szene. Vierundzwanzig Feldwebel aus allen Formationen des engliſchen Heeres prä⸗ ſentierten ſich dem engliſchen König als— Manne⸗ quins. Sie hatten die Aufgabe, die neue engliſche Ein gigantiſches Projekt beſchäftigt ſeit kurzem zahlreiche namhafte Techniker der Vereinigten Staaten. Es handelt ſich um die Schaffung rieſiger Heizanlagen, die es ermöglichen ſollen, wichtige Straßen im Hochgebirge und anderen kalten Gegen⸗ den Amerikas zu heizen und auf dieſe Weiſe eine reibungsloſe Abwicklung des Verkehrs ermöglichen. Der erſte dieſer Pläne bezieht ſich auf eine Haupt⸗ verkehrsſtraße im Gebiet der Sierra Nevada. Dieſe Straße beſitzt eine eminente Bedeutung für den Autoverkehr, doch iſt ſie nur während der war⸗ men Jahreszeit benutzbar. Sie liegt ſo hoch, daß ſie in den Wintermonaten mit einer dicken Eis⸗ und Schneeſchicht bedeckt und für jedes Fahrzeug unpaſ⸗ ſierbar iſt. Nun befinden ſich aber in leicht erreichbarer Nähe dieſer Straße heiße Quellen Die amerikaniſchen Straßenbauingenieure haben nun ein großzügiges Projekt entworfen, um die Wärme dieſer Quellen nutzbar zu machen und ſie zur Heizung der vereiſten Straße zu verwenden. Das heiße Waſſer der Quellen ſoll in eiſerne Röhren geleitet und unter der Straße fort⸗ geführt werden. Es würde ſich alſo hier um eine Zentralheizung von gewaltigen Ausmaßen handeln, die ſich über viele Kilometer erſtrecken würde Das Projekt iſt abſolut zu verwirklichen, da die Länge jenes Straßen⸗ abſchnittes, der durch die Eis⸗ und Schneemaſſen unpaſſterbar wird, nicht übermäßig lang iſt. Sollte ſich das Experiment bewähren, ſo würde man auch in anderen Gegenden Amerikas den Ver⸗ ſuch unternehmen, mit Hilfe der Geyſire und ande⸗ rer heißen Quellen ſolche künſtliche Stra⸗ ßenheizungen zu ſchaffen, um die Straßen von der unbeguemen Schneedecke zu befreiten. Die Koſten der Anlage und ihrer Erhaltung— denn die Wärme würde ja die Natur koſtlos liefern— müßten ſich Mainz wählte ſich eine Stadtkönigin Die reizende Siegerin, die bei einem Wettbewerb aus einer großen Zahl von jungen Mainzerinnen auserwählt wurde. Uniform dem oberſten Feldherrn zur Begutachtung vorzuführen. Trotzdem ſtrenge Abſperrungen auf dem Kaſernen⸗ hofe dafür ſorgten, daß kein unbefugtes Auge etwas von der neuen Felduniform erſpähte, obwohl an die Beteiligten der ſtrenge Befehl zur abſoluten Ge⸗ heimhaltung ergangen war, ſind doch Einzelheiten über die neue engliſche Militärbekleidung durchge⸗ drungen. Das abſonderlichſte iſt vielleicht, daß alle Heeres⸗ gattungen Englands in Zukunft— Knickerbocker tragen werden. Daneben hat man einige Anleihen bei der deut⸗ ſchen Uniform gemacht. So wird die Jufanterie beiſpielsweiſe hochgeſchloſſene Uniformen bekommen mit der deutſchen Feldbinde, und auch die Patronen⸗ taſchen werden nach deutſchem Muſter gehalten ſein. Die Koppel fällt ganz fort, und ein doppelter Schul⸗ terriemen wird Patronentaſche, Brotbeutel uſw. tra⸗ gen. Das Futteral für die Gasmaske ſoll an der linken Hüfte in die Uniform eingearbeitet werden. Allerdings ſteht die Genehmigung des Königs für die neue Uniform noch aus. Als Farbe will man, auch das iſt bemerkenswert, einen Mittelton zwiſchen Feldgrau und Khaki wählen. Die erfinderiſchen Tſchechen Die tſchechiſchen Zollbeamten beweiſen, wenn es ſich um die Einfuhr deutſcher Waren handelt, eine erſtaunliche Erfin dungskunſt. Vor einigen Jahren wurde in einem tſchechiſchen Städtchen am Fuße des Glatzer Gebirges ein Kriegerdenkmal ein⸗ geweiht. Zu dieſer Feier wurde eine Abordnung aus einem deutſchen Gebirgsbad mit einem Kranz ent⸗ ſandt. Nun entſtand bei den tſchechiſchen Grenz⸗ beamten großes Kopfzerbrechen darüber, als was der Kranz zu verzollen ſei. Ohne irgendwelche Schwierigkeiten wollte man die deutſche Abordnung keinesfalls durchlaſſen, und ſo entſchloß man ſich, da Blumen im Zolltarif nicht aufgeführt ſind, den Kranz als— Gemüſe zu verzollen. Vor einigen Tagen haben ſich die tſchechiſchen Beamten einen neuen Scherz geleiſtet. Eine Brünner Firma erſuchte die Zollbehörde um die Einfuhr deutſcher Ware, einſchließlich Verpackung. Die Ei n⸗ fuhr der Ware wurde bewilligt, die der Ver⸗ packung aber abgelehnt. Aehnlich ging es einer anderen Firma, die ausländiſches Parfüm ein⸗ führte. Die Sendung wurde an der Grenze ange⸗ halten, und die Behörde erklärte, daß ſie das Parfum ausliefern wolle, aber nicht die Flaſchen. Deutſch⸗ land ſind die Schikanen der tſchechiſchen Behörden nichts Neues mehr. Was werden aber die franzö⸗ ſiſchen Freunde ſagen, wenn der Einfuhr ihrer Par⸗ fums ſolche Widerſtände entgegengeſetzt werden. Straßenheizung durch heiße Quellen bald bezahlt machen, da die Vereinfachung des Win⸗ terverkehrs und der Fortfall der Schneeſäuberungs⸗ arbeiten eine beträchtliche Erſparnis bedeuten würde. Nicht zu unterſchätzen iſt außerdem die Tat⸗ ſache, daß man durch die Inangriffnahme ſolcher Arbeiten zahlreichen Erwerbsloſen Beſchäftigung und Verdienſt verſchaffen könnte. Denkmal für deutſche Seeleute den die amerikaniſche Kriegsteily den Gräbern von 18 deutſchen Seeleute des Krieges im dortigen Ma 0 errichtete. Der Gedenkſtein liſche Kriegsteilnehmer errichteten, trägt die Vorteil wüßt! 11 6. Seite/ Nummer 558 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 30. November 1932 Jaegerplan und Rheinſchiffahrt 3. Vollverſammlung der pfälz. Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen O Ludwigshafen, 30. Nov. Die Induſtrie⸗ und Handelskammer der Pfalz hielt geſtern eine Vollſitzung in Ludwigshafen ab. Präſtdent Geheimrat Troeltſch begrüßte zunächſt den an der Verſammlung teilnehmenden neuernann⸗ ten Regierungspräſidenten Oſthelder. Weiter ge⸗ dachte der Vorſitzende der Verdienſte der aus ihren Aemtern ſcheidenden Regierungsdirektoren Staeh⸗ ler und Dr. Poeverlein, des Staatskommiſſars für Induſtrie und Handel. Nach einem ehrenden Nachruf für das verſtorbene Kammermitglied Kom⸗ merzienrat Bach⸗Neuſtadt a. H. gab Geheimrat Troeltſch bekannt, daß mit Jahresende die Hälfte der Kammermitglieder neu zu wählen ſei, wobei man be⸗ abſichtige, die Zahl um je einen weiteren Vertreter aus Ludwigshafen und Kaiſerslautern auf 57, nach Rückkehr der Saarpfalz(Homburg und St. Ingbert) zum Mutterland im Jahre 1933 auf 60 zu erhöhen. Weiter ging der Vorſitzende kurz ein auf die Er⸗ eigniſſe ſeit der letzten Vollverſammlung: die Eröff⸗ nung der Rheinbrücke und der neuen Bahnlinie Eiſenberg— Enkenbach, der die neue Bahnlinie Tür⸗ kismühle—Kuſel bald folgen möge. Eine Reihe von Tatſachen berechtigen zu der Annahme, daß der Tiefſtand der Wirtſchaft überwunden ſei. Die Zahl der Arbeitsloſen habe im Vorjahr während des letzten Viertelſahrs um 400 000 zugenommen, diesmal ſei ſie um 115 000 geſunken. Weitere günſtige Anzeichen ſeien die ſtärkere Wagengeſtellung der Reichsbahn, die Steigerung des Inlandabſatzes im Ruhrbergwerk während des Oktobers, die Zunahme der Kreditoren bei den Großbanken und das Ueber⸗ wiegen der Einzahlungen gegenüber den Abhebungen bei den Sparkaſſen. Im Kleinhandel ſei freilich noch keine Beſſerung zu beobachten. Und in der Pfalz mache ſich die Kontingentierungspolitik der Reichs⸗ regierung mit ihren Schädigungen für unſere heimiſche Exportinduſtrie peinlich bemerkbar. Dann verbreitete ſich Generaldirektor Jaeger vom Fendelkonzern Mannheim über die Notlage der Rheinſchiffahrt und die Mittel zur Be⸗ hebung der Kriſe. Die feſſelnden Darlegungen des Redners gipfelten in der Bekanntgabe des von Generaldirektor Jaeger ausgearbeiteten Plans einer Sanierung der Rheinſchifſahrt. Dieſe leidet unter den hohen Löhnen, die die ausländiſchen um 30—40 v. H. überſteigen, ferner unter den Steuern, die 12mal ſo hoch ſind wie die Steuern in der Schweiz und in Holland und lAmal ſo hoch wie in Belgien. Redner verbreitete ſich hierauf unter großer Auf⸗ merkſamkeit der Zuhörer über die Grundzüge ſeines Plans. Vorausſetzung für deſſen Gelingen iſt, daß für ihn 90 v. H. der Partikulierſchiffer ge⸗ wonnen werden können. Eine Hilfe der Regierung lehnt die Rheinſchiffahrt, zumal nach den ſchlechten auf der Elbe gemachten Erfahrungen, ab. Zum Schluß berührte Generaldirektor Jaeger noch die unſelige Tarifpolitik der Reichsbahn und ging noch auf die Wünſche der Partikulierſchiffer wegen Unterlaſſung der Nachtarbeit und des Fahrens am Sonntag ein, das die Reedereien noch weiter ins Hintertreffen gegenüber der Reichsbahn bringen müßte. In der anſchließenden Ausſprache bezeichnete Kommerzienrat Waibel von der J. G. Farben⸗ induſtrie den Jaegerſchen Vorſchlag als den zweck⸗ mäßigſten Sanierungsplan, da er auf der Privatwirtſchaft beruhe. Dann ſprach Kommerzienrat Waibel über die Er⸗ gebniſſe der britiſchen Reichskonferenz in Ottawa. Er beklagte, daß die traditionelle Frei⸗ handelspolitik Großbritanniens aufgegeben wurde. Großbritannien habe die Handelshemmniſſe und die Verarmung der Menſchheit verſchärft. Die kommende Weltwirtſchaftskonferenz in London ſei aufs ſchwerſte vorbelaſtet. Ueber das Zugabeweſen ſprach Herr Stapf. Die Notverordnung habe das Zugabeunweſen nicht gebeſſert, ſondern es geradezu ſanktioniert. Zu den Zigaretten bekomme man einen Fußball oder ein Weinſervice als Zugabe, bei genügendem Margarine⸗ konſum gar ein Wochenendhaus. Der Redner ſchlug folgende Entſchließung vor, die einſtimmige Annahme fand: 5 Die Induſtrie⸗ und Handelskammer der Pfalz fordert, daß die Regierung die Notverordnung vom 9. März 1932 dahin abändert: ſämtliche Zugaben zu verbieten mit Ausnahme von Reklameartikeln, die einen geringfügigen Wert haben und mit einem Firmenaufdruck zu verſehen ſind. Auch die öffent⸗ 1 Ankündigung dieſer Zugabeartikel iſt zu ver⸗ ieten. Zum Schluß wurde der Vorſitzende ermächtigt, die Geſchäfte der Kammer bis zur Neuwahl fortzu⸗ führen. Aus Vaden Amtliche Perſonal veränderungen Zur Ruhe geſetzt auf Antrag wurde Ge⸗ richtsverwalter Joſeph Blöſy in Stockach bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit. 5 Eine kirchenmuſikaliſche Feierſtunde gg. Nußloch, 29. Nov. veranſtalteten die Am Sonntag nachmittag vereinigten Kirchenchöre von Nußloch und von Wiesloch in der hieſigen evangeliſchen Kirche eine wohlgelungene gottes⸗ dienſtliche Feſtaufführung. Zum Vortrag kamen zum Teil ſehr ſchwierige Chöre alter Meiſter geiſt⸗ licher Muſik, die durch Schriftleſungen des Orts⸗ geiſtlichen, Pfarrer Menke, ſinnvoll verbunden wurden. Auch die Gemeinde nahm mit mehreren gemeinſam geſungenen Chorälen aktiven Anteil an dieſer Feier. Die Leitung der Kirchenchöre lag in Händen von Dirigent Philipp Renſch(Nußloch). Pfarrer Menke dankte zum Schluſſe den beiden Chören für ihre Mitwirkung bei der ſchönen Feier. Bergung der Schauinsland⸗Kabine * Freiburg, 30. Nov. Von zwei kräftigen Gäulen gezogen, wurde die Unglückskabine Nr. 10 von der Stütze 2, wo ſie abgeſtürzt war, von einem Fuhr⸗ werk abgeſchleppt und nach der Talſtation gefahren. Auf der Vorderſeite hat die Kabine arge Beulen bekommen, es ſind dort auch die Glasfenſter zer⸗ trümmert; auf der Rückſeite dagegen gewahrte man die völlig unverſehrte Glashalbwand. Direktor Mühlbach von der Schauinsland⸗ bahn hatte ſich am Dienstag mittag nach Karlsruhe begeben, um mit den zuſtändigen Regierungsſtellen über die endgültige Wiederaufnahme des Betriebs zu verhandeln. Ueber die Entſcheidung iſt noch nicht bekannt, doch dürften nach dem Urteil des Sachverſtändigen keine Bedenken mehr beſtehen. * Schwetzingen, 29. Nov. Der Werkdirektor des Reichsbahn⸗Ausbeſſerungswerks Schwetzingen, Reichsbahnrat Rudolf Peters, wurde als Leiter des Dezernats für Stoffweſen an die Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe verſetzt. Als ſein Nachfolger wurde Reichsbahnrat Du mem, bisher Werkdirektor des Reichsbahn⸗Ausbeſſerungswerks Durlach, be⸗ ſtimmt. i Plankſtadt, 30. Nov. Die beiden hieſigen Ju⸗ gendbünde hatten am Sonntag die evangeliſche Ge⸗ meinde zu einem Theaterabend in das Ge⸗ meindehaus eingeladen. Das erſte Stück,„Ein deutſches Mädchen“, ſchilderte die vaterlän⸗ diſche Not, zugleich aber auch den deutſchen Heldenmut und großen Opferſinn während der Befreiungskriege. Das zweite Stück führte zurück in die Ritterzeit des Mittelalters mit ihren Kämpfen und Fehden. Da alle Spieler, namentlich die Träger der Hauptrollen ihr Beſtes gaben, konnte der Erfolg nicht ausbleiben. Der Reinerlös dieſes Abends kommt dem Gemeindehausfonds zu. * Hockenheim, 90. Nov. In zwei Wohnungen des Inſultheimer Hofes bei Hockenheim wurde geſtern nacht ein Einbruch verübt, bei dem den unbe⸗ kannten Tätern Kleidungsſtücke im Werte von ins⸗ geſamt 4500 Mark in die Hände fielen. . Aus der Pfalz nd. Oggersheim, 30. Nov. In der Schillerſtraße vor der evangeliſchen Kirche überrannte geſtern abend ein in Richtung Dürkheim ausgefahrener Rheinhaardtzug ein die Schillerſtraße überquerendes Frachtfuhrwerk aus Ludwigshafen. Der Zu⸗ ſammenſtoß war ſo gewaltig, daß das Fuhrwerk bis auf den gegenüberliegenden Bürgerſteig geſchleu⸗ dert und erheblich beſchädigt wurde, während an dem Wagen nur einige Scheiben in Trümmer gingen. Fahrgäſte wurden glücklicherweiſe nicht verletzt. Zwei auf dem Fuhrwerk mitfahrende Wander⸗ bu rſchen wurden bei dem Zuſammenſtoß auf die Straße geſchleudert und mußten mit ſchweren Gehirn⸗ erſchütterungen von der Freiwilligen Sanitäts⸗ kolonne vom Roten Kreuz ſofort in das Städtiſche Krankenhaus Ludwigshafen eingeliefert werden. * Speyer, 30. Nov. Stadtvikar Schäfer von der proteſtantiſchen Kirchengemeinde St. Ingbert wurde an die evangeliſche Kirchenregierung nach Speyer als Nachfolger des verſtorbenen Kirchenrats D. Cantzler an die Stelle des Direktors für evangeliſche Kirchenmuſik berufen. * Zweibrücken, 30. Nov. Wegen Schmuggels von 1000 Büchelchen Zigarettenpapter und 10 Paketen Tabak wurde am Montag früh der Kellner Ferdi⸗ wand Hecht aus Heidelberg am Bahnhof Tſchifflick von Zollbeamten verhaftet und ins Amtsgefängnis Zweibrücken eingeliefert. Nachbargebiete Im Rauſch auf Poliziſten geſchoſſen * Darmſtadt, 30. Nov. Der 30jährige Fabrik⸗ arbeiter Karl Gotha aus Bürſtadt(Ried) hatte in einer Auguſtnacht mit einem Wilderergewehr, einem Flobert mit Schalldämpfer, auf zwei Schutz⸗ leute geſchoſſen, ohne ſie jedoch zu treffen. Er hatte ſich nun vor dem Schwurgericht zu verantworten. Der wegen Wilddieberei Vorbeſtrafte war an dem Tage der Tat betrunken, wie dies bei ihm öfter geſchah. Bei einer früheren Gelegenheit hatte er einem Polizeibeamten gegenüber geäußert, er werde „einem leiſe heimleuchten“. Der Staatsanwalt be⸗ antragte wegen Totſchlagsverſuchs, Vergehens gegen die Terrornotverordnung und Vergehens gegen das Schußwaffengeſetz acht Jahre einen Monat Zucht⸗ haus und Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte. Das Gericht erkannte auf zweieinhalb Jahre Zuchthaus und Ehrverluſt auf drei Jahre. * ei- Hirſchhorn, 30. Nov. Geſtern wurde beim hieſtgen Stauwehr eine weibliche Leiche geländet. Nach den Ermittlungen handelt es ſich um die 79jährige Witwe Marie Gengel aus Neckarburken (Amt Mosbach), die ſich am 5. November d. J. aus ihrer Wohnung entfernte, um in Mosbach Einkäufe zu machen. Die Frau wurde, wie gemeldet, an dieſem Tage auf der Neckarfähre in Haßmersheim zuletzt geſehen. Einige Tage ſpäter fand man ihren Ein⸗ kaufskorb zwiſchen Obrigheim und Binau am Neckar liegen. Man vermutet, daß die nahezu 80jährige Frau freiwillig in den Tod gegangen iſt, da ſie ſich ſchon längere Zeit mit Selbſtmordgedanken trug. Vor der Entiſcheidung in der Gruppe Rhein 2 Die Anberechenbarkeiten im Fußball Der heißumkämpfte zweite Platz- Abftieg Mit dem bevorſtehenden Ausklang der vielbewegten Gruppenkämpfe dürfte wohl auch der Schwanenſang des derzeitigen Spielſyſtems geſungen werden, worauf neben den allgemeinen und zur Genüge bekannten Vorgängen im deutſchen Fußball, der dieſesmal außerordentlich früh (Mai 1093) angeſetzte ſüddeutſche Verbandstag beſonders hinweiſt. Die geſamten ſüüddeutſchen Verbands⸗ kämpfe, einſchließlich der kommenden Schlußſpiele im Frühjahr ſind Rückzugsgeſechte vor der noch im dunklen Schoße der Zukunft liegenden und dringend notwendigen Neugeſtaltung der Dinge. Zu den ſpannendſten Bildern des abrollenden ſüddeutſchen Bezirtsligaprogramms gehört auch dieſes Jahr wieder das Ringen in der Gruppe Rhein das durch mannigfache Wendungen auf des Meſſer 8 Schneide ſtehend, noch einmal das geſammelte Inter⸗ eſſe auf ſich lenkt. Wegen der vor Wochen bereits als ge⸗ ſichert erſcheinenden Meiſterſchaft durch den S Wal d⸗ hof wurde ſchon ausgeführt, daß es kaum anders kommen wird, als daß auch der klar führende Rheinmeiſter noch Punkte abgeben und der Vorſprung zum Ende knapp ſein wird. Nun hat ſich die Sache ſo weit verſchärft, daß unter Umſtänden Phönix Ludwigshafen bei der Mög⸗ lichkeit noch zu erreichender gleicher Punktzahl eine even⸗ tuelle Entſcheidung mit Waldhof offen bleibt. Allerdings iſt dieſe Außſicht nur gering, da die Waldhöfer ihre beiden noch ausſtehenden Spiele auf eigenem Platze austragen und ſchon ein einziger Punktgewinn von dieſer Seite die Meiſterfrage erledigt. Bei eingehender Betrachtung kommt man zu dem immer wieder betonten Standpunkt, Faß alle auf Grund der tat⸗ ſächlichen Spielſtärken ſowohl, als auch aus tabellariſchen Berechnungen ſich ergebenden Schlüſſe jederzeit durch die im Fußball immer beſtehen bleibenden Un berechen ⸗ bar keiten infolge Disqualifikationen, Verletzungen, Krankheit, Platzſperren uſw, über den Haufen geworſen werden können. Es wird kaum daran zu rütteln ſein, daß die Außer⸗Geſecht⸗Setzung des jahrelang beſtehenden linken Waldhofflügels Pennig⸗Wal z, in den letzten Spielen die Wendung brachte, wobei auch noch erwähnt ſein muß, daß der Rheinmeiſter die ganze Nachrunde ohne ſeinen etatmäßigen Mittelläufer Brezing durchſtehen mußte. Da die Tätigkeit dieſes Spielers, wie auch die von Walz nun wieder einſetzen ſoll, dürfte die Meiſterfrage zur Entſcheidung kommen. Eine ähnliche Wandlung machte die allerdings weit aus⸗ gedehntere Konſtellation der Berwerber um den zweiten Platz durch, die vor wenigen Wochen noch vollkommen ungeklärt in der Zuſammenſetzung von Phönix, Neckarau, Viernheim und Bf R, nun eine weilgehende Klärung dahin erfahren hat, daß Phönix Ludwigshafen nur die beiden noch ausſtehenden Spiele gegen Kaiſerslautern und Viernheim auf eigenem Platz zu gewinnen hat. um unanfechtbar den zweiten Tabellenplatz zu belegen. Ludwigshafen hat ſomit zweifellos die größte Chance, die aber gleichfalls nur wieder durch die oben angezogene Un⸗ berechenbarkeit des plötzlich eingetretenen Umſtandes, daß Berk infolge ſeines Daumenbruches kaum mehr für dieſe entſcheidenden Spiele in Betracht kommt, in Frage geſtellt werden kann. Der Brennpunkt der geſamten End⸗ kämpfe um den zweiten Platz liegt in der Begegnung: Phönix Ludwigshafen— Viernheim am über⸗ nächſten Sonntag(11. Dez.). Dort entſcheidet es ſich, ob Viernheim und Neckarau überhaupt noch in Frage kommen, nobei aber für Phönix ſelbſt bei einer Nieder tage immer noch Ausſicht bleibt, da Viernheim, vorausgeſetzt, daß es am kommenden Sonntag nicht ſchon in Friedrichs ⸗ feld ſcheitert, auch noch Mundenheim vor ſich hat. VfL Neckarau hat noch das ſchwere Spiel auf dem Waldhof und kann nach dem heutigen Stand mit Viern⸗ heim auf gleiche Punktzahl, alſo in eine eventuelle Ent⸗ ſcheidung kommen, ebenfalls beide noch, bei ungünſtigem Verlauf für Phönix, auch mit Ludwigshafen. Doch das find ganz an der Grenze liegende Möglichkeiten. Der einzige Verein, der aus eigener Kraſt noch den zweiten Platz abſolut erreichen kann und gleichzeitig eine ſchwache Ausſicht auf eine Entſcheidung mit Waldhof um die Meiſterſchaft hat— bleibt Phönix Luswigshafen. Da⸗ mit dürfte die eigentliche Situation gezeichnet ſein. Alles hängt nun davon ab, ob Phönix mit einer abermals ge⸗ änderten Mannſchaft feine Schlagkraft in dieſer letzten Ent⸗ ſcheidung aufrecht zu erhalten vermag. 5 Ganz aus dem Quartett der Spitzenbewerber fiel VfR, der nach vielverſprechendem Anlauf unter dem ſtändigen Wechſel ſeiner Mannſchaft die erlangte Form nicht zu halten vermochte. Für Viernheim dürfte, trotz der derzeitigen Plazierung kaum mehr als der dritte Platz herauskommen, der ihm vornweg von Phönix und dann von Neckarau noch ſtreitig gemacht werden wird. Es müßten abermals noch ganz beſondere Umſtände eintreten, wenn an der hier gezeichneten Situation noch einmal etwas ge⸗ ändert werden ſollte. Eine beſonders ſchwere Aufgabe hat allerdings Neckarau inſofern, als es, trotz ſeiner erſt 14 Spiele, ſämtliche gewinnen muß, um für den zweiten Platz weiter zu kandidieren. Die Plazierungskämpfe der Mittellage ſpielen ſich zwiſchen VfR, Munden heim 98 und dem eventuell Ausſcheidenden des Quartetts aus dem Ta⸗ bellenkopf ab. Vereinzelt kommt dieſen Mannſchaften noch inſofern Bedeutung zu, als ſie mit den Spitzenanwärtern noch in Berührung kommen, wobei immerhin noch Ueber⸗ raſchungen eintreten können. Der Kampf gegen den Abſtieg, wenn auch noch nicht definitiv entſchieden, hat ſich gleich⸗ falls in den hier ſchon von Anfang umriſſenen Linien ab⸗ geſpielt, und Sandhofen gegenüber Friedrichsfeld be⸗ reits ſtark in Vorteil gebracht. Friedrichsfeld hat noch Viernheim und Mundenheim auf eigenem Platz, dann Neckarau auswärts. Drei ſchwere Gegner, von denen kaum mehr als zwei Punkte zu holen ſein werden. Sa nd hofen hat nach Kaiſerslautern zu fahren, VfR auf deſſen Platz und als Schlußſpiel 08 in Sanöhofen. Jedenfalls bedeutet das bei dem bereits vorhandenen Drei⸗Punkte⸗ vorſprung vor Friedrichsfeld die Sicherung der auch zweifellos verdienten Bezirksliga. Sandhofen, das bisher die wenigſten Tore der Gruppe ſchoß, muß auf die Stärkung ſeines Angriffs bedacht ſein, ſoll nicht auch in den nächſten Jahren das Geſpenſt des Abſtiegs umgehen. Am kommenden Sonntag allerdings hat Friedrichs ⸗ feld noch einmal die Aufmerkſamkeit auf ſich konzentriert, da es im Gegenſatz zu Sandhofen noch einmal in die Spitzenkämpfe auf eigenem Platz in der Begegnung mit Viernheim einzugreifen vermag. Viernheim bezog auf eigenem Platz die erſte Niederlage von Friedrichsfeld und es ſteht noch nicht feſt, ob die Heſſen ohne Punktverluſt nach Hauſe fahren, wenn auch anzunehmen iſt, daß Viernheim ſich gerade auf dieſen Kampf beſonders vorbereiten wird, und sicherlich nicht gewillt iſt, in Friedrichsfeld die letzte Ausſicht preiszugeben. Der kommende Sonntag ſieht alſo die Spitzen⸗ bewerber Waldhof, Viernheim und Neckarau in ſchwerem Feuer. Für Walohof geht es um die Meiſterſchaft, für Viernheim und Neckarau um die Verteidigung der zweiten Stellung hinter Phönix Ludwigshafen, der ſich die Punkte gegen Kaiſerslautern ſichern wird. Die eigentliche Ent⸗ ſcheidung wird der 11. Dezember bringen— oder allen Vermutungen zum Trotz eine nochmalige Verlän⸗ 2 erung——— 8 f August Mügle. Fußball im Kreis Süodheſſen Mit dem Sonntag haben nunmehr auch im Kreis Süd⸗ heſſen die Rückſpiele begonnen. Sämtliche Vereine waren beſchäftigt, die Spiele waren überaus hark. Während von Bensheim und Hofheim drei Spieler wegen Verletzung ausſcheiden mußten, wurden in den anderen Spielen nicht weniger als vier Leute wegen unfairem Spiel vom Platz b Die Rückrunde mit all ihren Begleiterſcheinungen hat ſich aut eingeführt. Auch von den üblichen Senſationen blieb man nicht ver⸗ ſchont. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel ſchlägt die:2⸗ Niederlage der Olympia Lampertheim gegen den Neuling Bensheim ein. Der Meiſterſchaftsfavorit hatte die Leute von der Bergſtraße unterſchätzt. Die Bensheimer ſpielten wirklich hervorragend, wenn auch ohne große Tech⸗ nik. Aber was die Elf beſonders auszeichnete, war ein rieſiger Eifer und große Willenskraft. Die Konkurrenten der Lampertheimer hielten ſich dagegen recht wacker. Heppenheim gewann ſein Spiel vor helmiſchem Pub⸗ likum gegen den..L. Lampertheim mit:1. Sehr wertvoll war der Sieg vom FV. Biblis über ſeinen Namensvetter aus Hofheim. Biblis mußte ſich gewaltig anſtrengen, aber die Revanche der Bibliſer iſt geglückt, wenn auch der Sieg von:2 äußerſt knapp iſt. Mehr als unfair wurde im Spiel Gernsheim Horchheim gekämpft. Man war froh, als der Schluß⸗ pfiff ertönte. Die Platzherren gewannen:3.— In den beiden reſtlichen Spielen ſah man die vier letzten der Tabelle gegeneinander ſpielen. Was in dieſen Spielen gezeigt wurde, hat wenig mit Kreisliga⸗ Können gemein. Beim Spiel Hochheim⸗Weins heim wurden drei Spieler vom Platz geſtellt, während ein weiterer Spieler ſich weigerte, den Platz zu verlaſſen. Die Behörde wird darüber noch ein Wort zu reden haben. Hochheim verlor das Spiel mit:3, während P Sb in Neu⸗ hauſen 312 ſiegreich bleiben konnte. Für den kommenden Sonntag ſind folgende Spiele vor⸗ geſehen: Horchheim— Heppenheim; Biblis— Gernsheim: Hofheim— Bensheim; Weinsheim— Neuhauſen; Pfifflig⸗ heim— Olympia Lampertheim; V. f. L. Lampertheim— Hochheim. 55 Altes und Neues vom Winterſport Verzögerter Winterbeginn Eine Zeitlang ſah es ſo aus, als öb Petrus, der Schutz⸗ patron der Skiläufer, zu den altbewährten Prinzipien der Vorkriegsjahre zurückkehren und den November offiziell zum Monat des Skiauftaktes erheben wolle. Doch die Herrlichkeit war von kurzer Dauer: bis zu 80 om betrug die Höhe des im Anfang dieſes Monats gefallenen Schnees in den deutſchen Mittelgebirgen— von Oſt⸗ und Weſtalpen ganz zu ſchweigen. Aber der„Tauwind, der vom Mittags⸗ meere“ kam, hat die frühzeitigen Hoffnungen der Brettl⸗ leute wieder zerſtört. Dieſes Hinauszögern des Winters bis in den Dezember hinein, wird ſelbſtverſtändlich nicht ohne ſportliche Folgen bleiben. a Terminnöte Der deutſche Skilauf ſpeziell wird in dieſem Jahre unter Terminnöten zu leiden haben. Im Mittelpunkt der Ver⸗ anſtaltungsſerie ſtehen die FJS ⸗Rennen vom 6. bis 13. Februar, acht voll ausgefüllte und zweifelsohne an⸗ ſtrengende Winterſporttage an den Hängen der Nordkette und des Iſelberges bei Innsbruck. Und eine Woche danach, vom 17.—20. Februar, wollen die deutſchen Ski⸗ läufer ihre internationalen Meiſterſchaften im Schwarz⸗ wald, und zwar in Freudenſtadt—Batersbronn, austragen. Dieſer Termin iſt nicht ſehr günſtig. Denn ohne Zweifel werden zum mindeſten die Leiſtungen der deutſchen und außländiſchen Extraklaſſe, die vorher bei den FIS⸗Rennen ſtartete, unter den Nachwirkungen der Anſtrengungen die⸗ ſer inoffiziellen Europameiſterſchaften im Skilaufen leiden und außerdem iſt man Ende Februar nie ganz ſicher— wenn man es auch im Intereſſe des Deutſchen Ski⸗Ver⸗ bandes hoffen darf— in Mittellagen zwiſchen 800 und 1000 Metern den nötigen Schnee anzutreffen. Inzwiſchen iſt der Beſchluß zur Beſchickung der FIS ⸗ Rennen von deutſcher Seite aus offtziell bekanntgegeben worden. Der„Bundesvater“ Dinkelacker⸗ Stuttgart beabſichtigt, die deutſche Mannſchaft ſelbſt nach Innsbruck zu führen. Dieſe Abſicht iſt löblich, denn der Leiter des Deutſchen Ski⸗Verbandes wird ſich dann mit eigenen Augen davon überzeugen können, wie unendlich verant⸗ wortungsvoll und ſchwer das Amt eines Mannſchafts⸗ betreuers und Führers bei den 89 S⸗Rennen iſt. Noch klingen die Klagen der deutſchen Teilnehmer an den letzten FIS-Rennen in Oberhof in unſeren Ohren wieder. Man⸗ gelnde organiſatoriſche Vorbereitung und mangelnde Ueber⸗ wachung des Vortrainings durch ſportliche Funktionäre haben ſich ohne Zweifel in den letzten Jahren bei der ſki⸗ ſportlichen Erziehungsarbeit im Des ungünſtig aus⸗ gewirkt. Der touriſtiſche Skilauf hat ſicher ſeine kul⸗ turell und wirtſchaftlich nützlichen Seiten. Aber in der kurzen Spanne bis zu den Olympiſchen Spielen in dieſen drei Skiwintern, die ſchneller vergehen werden, als man⸗ cher glaubt, ſollte die ſportliche Erziehungsarbeit im deut⸗ ſchen Skiverbands⸗Programm an erſter Stelle ſtehen. Ganz nebenbei geſagt iſt von dieſem Geſichtspunkt aus natürlich auch der Streit um den Austragungsort der nächſten Winter⸗Olympiade müßig. Es iſt ganz ausgeſchloſſen, daß man— Lake Placid hat es erneut draſtiſch bewieſen— einen anderen Austragungsort wählt als das bayriſche Hochgebirge, das an Schneeſicherheit und Geländenuancen allein den Anforderungen entſpricht, die ein Skiolympia an den Schauplatz der Weltkämpfe auf den flinken Brettern ſtellen darf. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein⸗Pezel 25 26. 2⸗ 29. 80. Necar⸗Begel 26. 28 29 20. Baſel. 0,24 9,48 0,28 9,80.23 Rheinweller.6612 186 750.41 Mannheim.24.928,615.37 Kehl.41.63 2,712.60 2,58] Jagſtfeld. 265 1,801.4.20 Maxau 390.80.684,45 4,27[Heilbronn 2,05 1,5 1,49 159 Maünheim..44 802 3,83 8623,81 Mochingen. 838 1 1 0,42 0,38 Caub e 2568 0 föln.60 2,06 8,89 8,72 8,55 Chefredakteur: H. A Meißner Verantwortlich für Politik: Or. Walter Reinhardt Handelstell! furt Ehmer ⸗Feullleton; Dr. Stefan KayſerKommunalpolitiku Lokales: Richard Schönfelder- Sport und Vermiſchtes: tily Müller Südweſtdeutſche Umſchau, 1 und den übrigen Teil. Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, 1 in Mannheim Herausgeber, Drucker und 8 Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, für unverlangte Beiträge keine Gewähr Ruückſendung nur bei Rückport⸗ 4 W 3 2 1 1 4 1 8 Mittwoch, 30. November 1932 Neue Mannheimer Zei tung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 358 7. Seite/ Anwetterſchäden Die Badiſche Gebäudeverſicherungsanſtalt hat auch in dieſem Jahre wieder ganz erhebliche Beträge zu Behebung der Unwetterſchäden zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Es muß betont werden, daß es ſich hier nicht um Pflichtleiſtungen der An ſtalt, ſondern gemäß 8 2 Abſ. 8 des E Gebendeve fiche ung sgeſetzes um frei⸗ willige Entſchädigungen handelt, die den Hauseigentümern als Zuſchüſſe zu den Wiederher⸗ ſtellungskoſten der durch Sturm oder Hochwaſſer be⸗ ſchädigten oder zerſtörten Gebäude gewährt werden. So wurden insbeſondere Entſchädigungen anläßlich des Unwetters am Kaiſerſtuhl im Juli die⸗ ſes Jahres bewilligt, und zwar in folgender Höhe: Amtsbezirk Emmendingen: Gemeinde Amoltern 896 1 * Bahlingen 658 ¼ 5 Bleichheim 60 5 Endingen 1687 5 Kiechlinsbergen 300 ¼ 5 Riegel 147. Amtsbezirk Freiburg: Gemeinde Achkarren 4 096 1 Bickenſohl 956 5 Oberbergen 12 669 ¼ 75 Oberrotweil 772 7 Schelingen 9 578 7 Breiſach 15 161 zuſammen 46 980 ¼ Des weiteren wurde, wie mitgeteilt, anläßlich des Unwetters am 3. Oktober d. J. in der Gemeinde Laudenbach(Amtsbezirk Weinheim] insgeſamt ein Betrag von rd. 10 500/ als Zuſchuß zu den Wiederherſtellungskoſten der durch den Sturm be⸗ ſchädigten Gebäude zur Verfügung geſtellt. Die Be⸗ träge ſind zum weitaus größten Teil bereits aus⸗ bezahlt. Abgeſehen von dieſen Summen ſind in Einzelfällen für Unwetterſchäden im Laufe dieſes Jahres von der Gebäudeverſicherungsanſtalt bereits Zuſchüſſe in Höhe von 18 807„ ausbezahlt worden, ſo daß die für Unwetterſchäden im laufenden Jahre bis jetzt bewilligten Entſchädigungen ſich auf ins⸗ geſamt rund 75 300/ belaufen. Auch in den frühe⸗ ren Jahren hat die Gebäudeverſicherungsanſtalt für Unwetterſchäden namhafte Beträge als freiwillige Leiſtungen zur Verfügung geſtellt, in den beiden letzten Jahren z. B. 1930 den Betrag von 61 800, und 1931 einen ſolchen von rund 143 920 J. Neckargemünder Stadtratsbeſchlüſſe K. Neckargemünd, 30. Nov. Auf der Tagesordnung der jüngſten Stadt⸗ ratsſitzung ſtanden eine Reihe ſehr wichtiger Punkte zur Diskuſſion und Beſchlußfaſſung. Zunächſt wurde zur Kenntnis genommen, daß der Bürgerver⸗ ordnete Oberpoſtſchaffner Auguſt Mayer 1(E..) ſein Mandat niedergelegt habe. An ſeiner Stelle wurde Georg Deiters in den Bürgerausſchuß berufen. Sodann gab man dem Anſuchen der Intereſſen⸗ gemeinſchaft Neckargemünder Gaſtwirte, die Ge⸗ tränkeſteuer in verſchiedener Höhe für die Som⸗ mer⸗ und Wintermonate zu pauſchalieren, ſtatt. Da⸗ bei wurde den Gaſtwirten die Verpflichtung auf⸗ erlegt, mit Rückwirkung vom 1. Nov. 1932 die Ge⸗ tränkeſteuer nicht mehr zu erheben. Vor kurzem war der Stadtrat ſich darüber noch nicht ſchlüſſig, ob er auch in dieſem Jahre wieder eine Notküche errichten oder, 73 5 dies auch anderwärts geſchieht, zur Verteilung von Lebensmitteln ſchreiten ſolle. Zwei Gründe jedoch ließen es für geraten er⸗ ſcheinen, auch in dieſem Jahre wieder eine Notküche zu errichten. Einmal, um den jungen arbeitsloſen Mädchen durch Errichtung einer weiblichen frei⸗ willigen Arbeitsdienſtkolonne Gelegen⸗ heit zur Arbeit zu geben, und dann ganz beſonders, um die Kinderſpeiſung vornehmen zu können. Nach der Einrichtung der Notküche— ſo beſchloß der Stadtrat— werden täglich etwa 50 bedürftige Schul⸗ kinder in der Zehnuhrpauſe geſpeiſt. Anderen Kin⸗ dern wird die Speiſung zum Selbſtkoſtenpreis ver⸗ abreicht. Durch eine Verordnung des Landes Baden vom 26. Driuten 1932 iſt das badiſche Sparkaſſengeſetz ge⸗ ändert worden. U. a. verlangt das neue Geſetz eine Erweiterung des Verwaltungsrates der Sparkaſſe dahingehend, daß der Staat durch eine örtliche Kontrolle ſeine Intereſſen durch ihm genehme Perſonen wahrt. Der Stadtrat ſchlug Rechts⸗ anwalt Braun, Juſtizoberinſpektor Dinkeldein und Juſtizſekretär Haas vor. Der Bürgermeiſter berich⸗ tete über die Verbreiterung der Land⸗ ſtraße am Ortsausgang nach Neckarſteinach. Um auch den Intereſſen der Stadtgemeinde bei der Durch⸗ führung Rechnung tragen zu können, wird eine Aus⸗ ſprache an Ort und Stelle vorgeſchlagen, um die das 8 und Straßenbauamt Heidelberg gebeten wer⸗ en ſoll. Der„Rinaldini der Bergſtraße“ verurteilt * Darmſtadt, 29. Nov. Bis in die ſpäten Abend⸗ ſtunden verhandelte geſtern das Schwurgericht der Provinz Starkenburg gegen den 19jährigen Stein⸗ metz Robert Renatus Kehl, gebürtig aus Mühl⸗ hauſen i. Elſ., der ſich ſelbſt als„Rinaldini der Bergſtraße“ bezeichnete. Kehl ſtand bereits im Auguſt vor der hieſigen Großen Strafkammer, doch wurde damals die Verhandlung ausgeſetzt, weil ſich das Gericht nicht für zuſtändig hielt. Der Angeklagte hat eine Unmenge Diebſtähle und Einbrüche, hauptſächlich in Ortſchaften der Bergſtraße, aber auch in ganz Heſſen und den an⸗ grenzenden Gebieten, verübt. Sein letzter Streich war ein Einbruch in eine Darmſtädter Villa, wo er auf den ihn überraſchenden Sohn des Be⸗ ſitzers einen Schuß abgab. Kehl konnte flüchten, wurde aber bald verhaftet. Das Urteil des Schwurgerichts lautete auf fünf Jahre Zuchthaus unter Anrechnung von ſechs Monaten Unterſuchungshaft. Nach Rechtskraft will das Gericht mit Rückſicht auf die Jugend des An⸗ geklagten die Umwandlung der Zuchthaus⸗ in eine Gefängnisſtrafe befürworten. Im Dienſte der Nächſtenliebe gg Nußloch, 29. Nov. Nach altem Brauch hielt as Sonntag abend der Frauenverein vom Roten Kreuz im vollbeſetzten, ſchöngeſchmückten Saale zur Pfalz ſeine diesjährige Adventsfeier ab. Die Präſidentin, Frau Dr. Erna Rohrhurſt, die keine Mühen und Opfer ſcheute, um den Abend ſchön zu geſtalten, begrüßte die Frauen und Mädchen aufs herzlichſte und bat ſie, doch gerade in dieſer ſchweren Zeit dem Frauenverein die Treue zu halten. Beirat Fortbildungs⸗Hauptlehrer. e konnte in ſeinem Geſchäftsbericht mitteilen, daß durch den hie⸗ ſigen Frauenverein ſeit der Inflation ſchon über 1500% zur Unterſtützung Armer, Kranker, Siecher ſowie der Schweſtern beider Konfeſſionen aufgebracht worden ſind, was gerade in einer ſolch ausgeſproche⸗ nen Notgemeinde wie Nußloch beſonders hoch einzuſchätzen iſt. Nach Erledigung des geſchäftlichen Teiles zog unter gemeinſamem Geſang eines Weih⸗ nachtsliedes das Chriſtkind und Knecht Ruprecht ein. Allerliebſt wirkte der graziöſe Tanz der Puppen im Rokokopark, den Frau Lehrer Niebel einſtudiert hatte. Zum Schluſſe ſprach der erſte Beir at Bürgermeiſter Bauſt die Hoffnung aus, daß es dem Frauenverein wie in den verfloſſenen 50 Jahren ſeines Beſtehens auch dieſes Jahr wieder möglich ſein möge, in man⸗ ches Haus einen Strahl der Weihnachtsfreude zu ſen⸗ den und dankte beſonders der Präſidentin Frau Dr. Erna Rohrhurſt für ihre unermüdliche Tätigkeit im Dienſte der Nächſtenliebe. * * Kandel, 29. Nov. Der 54 Jahre alte penſionierte Eiſenbahner Guſtav Zangmeiſter hat ſich geſtern in ſeiner Wohnung erhängt. Zangmeiſter war ſeit längerer Zeit leidend. * St. Martin, 30. Nov. Der Haushälterin des Geiſtlichen Rats Niſt von St. Martin wurde auf dem Wege nach Edenkoben von einem vorbeifahren⸗ den Radfahrer die Einkaufstaſche entriſſen. Der Räuber entnahm der Taſche 25% und entkam unerkannt. 5 Beachten Sie meine Fenster Biſte um hren urwerbindlichen Besuch UAliren; Fclimucſ ulbeleii Kilbetioacen Hestecbe Billiger derm je sind heute meine Preise in Schmucksachen aller Art Bestecke in echt Silber und versilbert, neueste Formen bei öuherster Be- rechnung des heute niedrigen Silberku band- und Taschenuhren deutscher und schwWener Moderne Jisch- und Konsoluhren. Trauringe in ellen Formen und Preislagen in Fabriken. jedem Soldgehelf Naunſieim P j, 3 e 2. Zt. Städt. Krankenhaus N Die gidtſiche Geburt ejper Tochſer * zeigen in depkbatrer Freude an Ferd. Sack U. Frau Toni geb Döwenstein Mannheim, den 28. November 1932 bedeutend Jgebeſſert! Für meine große rses Arm- Art wie: 3456 angenommen aufsenenerregend ſchreiben. Dezenber⸗ Versteigerung werden aus Beneke as Gegenſtände aller Möbel, Klaviere. Teppiche, Oelgemälde Aufſtell fachen, Kunſigegen künde uſw 58 5 1. Auktionshaus He ö. 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Mts. nach kurzem Krankenlager mein treuer Der Entschlafene war über 40 Jahre in meinem Hause tätig und hat sieh durch vorbildlichen Fleiß und Zuverlässigkeit mein volles Vertrauenerworben Seine Treue und Anhänglichkeit. sein freund- liches und biederes Wesen sichern ihm in meiner rma ein ehrendes Gedenken über das Grab ſich in u. außer dem 7 e e NIIE L. ardinenſpannerei. L. 13 Nr. 4. 10 275 Ee hben i den Fengssch ffn. E WERKE.- 5, 3 Tach. bah, Maun beim. Kleiderſchrank, 2türig, weiß und Kinderburg 91 kauf, geſ. Ang. mit reis unter W X 76 ay die Geſchſt. ee en und Freihandverkauf am Donnerstag, den 1. Dezember, vormittags 5410 bis 12 und 3 bis 6 Uhr. Verſteigerung: 2, Dezember, vor⸗ 5 mittags halb 10 Uhr. 10209 G. Ternrut 23438 Herren⸗ u. Damenrad, Puppenwagen, Radio, gebr., zu kauf. geſucht. Angeb. u. X B 80 an die Geſchäftsſt. Auktionshaus Gindele, Mannh., A 3. 4 5 eee v. n 125 Art 15830 TnAU ERL EIb UNE p11, Tel. 31911 versagt den Verstorbenen die letzte Ehrung mit Blumen nieht Näh. 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November 1932 der enen MHannbeimer Zeitung HANDELS- v WIRTSCHAFT-ZETTU NG Mittag- Ausgabe Nr. 558 Hoesch-Köln-Neuessen Einzug von 40 ill. eigenen Akſlen und lellweise Aullösung der Rüdtdlage Die Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen A G für Berg⸗ bau und Hüttenbetrieb, Dort mu nd, beruft ihre o. GV auf den 21. 12. ein. Nach Vorlage des Ge⸗ ſchäftsberichtes ſoll die Verſammlung Beſchluß faſſen über Herobſetzung des Stammkapitals i. e. F. von no m. 142,10 auf nom. 102,10 Mill., durch Ein⸗ die hung von no m. 40 Mill./ eigenen Stamm⸗ aktien, ſowie über die Auf löſung der geſetzlichen Rücklage, ſoweit dieſe 15 Mill.% überſteigt. Die Ka⸗ pitalherabſetzung gilt vom 30. 6. 32. In der AR⸗Sitzung wurde der Abſchluß für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr vorgelegt. Es wird ein Rohgewinn von 0,09(i. V. 7,53) Mill./ aus⸗ gewieſen. Demgegenüber ſind vorgeſehen Abſchreibungen auf Werksonlagen in Höhe von 11,08(10,75) Mill. A1, ferner eine Abſchreibung auf Betetligungen von 20,21 — Mill.„ und eine Abſchreibung guf einen kleinen Reſtbetrag eigener Aktien, um dieſe auf den Buchwert von 1% zu bringen, von 0,36(0,77) Mill.&(i. V. außerdem Zuweiſung zur Kriſenrücklage von 2,10 Mill.). Hierfür ſtehen neben dem Rohgewinn zur Verfügung der aus der Einziehung von 40 Mill. 4 eigenen StA ſich ergebende Buchgewinn von 17,36 Mill.., weiter ein aus der Rück⸗ lage für Außenſtände und andere Rücklagen entnommener Betrag von 0,60 Mill. //. Aus der geſetzlichen Rücklage werden 13,02 Mill. J entnommen, womit die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zum Ausgleich kommt(i. V. 5,81 Mill. J Verluſt, aus der geſetzlichen Rückloge gedeckt). In der neuen Bilanz ſtellt ſich damit die geſetzliche Rück⸗ lage bei einem Aktienkapital von 102,76 Mill., auf 15 Mill. I. Das Ergebnis der erſten vier Monate des laufen ⸗ den Geſchäftsjahres entſpreche der auch in der Eiſeninduſtrie zu verzeichnenden Belebung, ſo daß, ver⸗ glichen mit derſelben Zeit des Vorjahres eine merkliche Bellerung eingetreten iſt. 3 *kkapitalherabſetzung bei der Osram, Vereinigte Edi⸗ ſon⸗Cleriei, Mailand. Die italteniſche Osramgeſellſchaft wird zwecks Verluſtdeckung ihr AK von 10 auf 8,5 Mill. Lire herabſetzen, indem ſie den Nennwert der Aktien von 40 auf 14 Lire reduziert. Das mit dem 30. Juni abgeſchloſſene Geſchäftsjahr 1931/32 erbrachte einen Ver⸗ luſt von.20 Mill. Lire, wodurch der Geſamtverluſt auf rund 6,5 Mill. Lire geſtiegen iſt. * Bremer Gummiwerke Roland AG, Bremen.— 8 240 5B.— Kapitalzuſammenlegung bzw. Wiedererhöhung. Der zum 20. Dezember einberufenen o. GV wird Mik⸗ teilunggemäߧ 240 HGB vom Verluſt von mehr ols der Hälfte des 500 000„ betragenden AK gemacht wer⸗ den, nachdem für dos Vorjahr noch eine Dividende von 5 v. H. ausgeſchüttet werden konnte. Ferner ſchlägt die Verwaltung eine Herabſetzung des Grundkapi⸗ tals um 400 000& durch Zuſammenlegung der Aktien im Verhällnis:1 und gleichzeitig eine Wiedererhöhung um 300 000 4 vor. * Stettiner Papier und Pappenfabrik vorm. Schrödter u. Rabbow Ac, Stettin. Die Verwaltung ſchlägt der GV om 20. Dez. folgende Sanierungsmoß nahmen vor: Herabſetzung des Grundkapitals i. e. F. von 1206 000 Mark auf 650 000„ durch Einziehung von 16 000„4 Ver⸗ wertungsaftien, durch Verminderung des eingezahlten Grundkapitals in Höhe von 900 000„ im Verhältnis:2 und durch Verkauf von 290 000/ an ein Konſortium zum Kurs von 100 unter Ausſchluß des Bezugsrechts der Aktio⸗ näre mit der Verpflichtung, 270 000 4 dieſer Aktien den Altionären anzubieten. Der Abſchluß per 31. März 1931 verzeichnete noch Aufzehrung des Gewinnvortrags von 17 1 einen Verluſt von rd. 69 000 J, der vorgetragen wurde. Süddeufsche Drahſindusfrie AG. Mäannheim- Waldhof Die geſtern in Köln ſtattgefundene GV. der Süddeutſchen Drahtinduſtrie AG. Mannheim⸗Waldhof, genehmigte einſtimmig den Abſchluß für das Geſchäftsfahr 1931⸗32, dex, bekanntlich infolge von Wirtſchaftskriſe, Währungsver⸗ luſten, Zwangsſenkung der Preiſe, Entwertung der Be⸗ ſtände, ſtarkem Rückgang der Produltion uſw. trotz aller im Rahmen der Möglichkeit angewandten Sparmaßnahmen mit einem Verluſt von 194 328(5804) J abſchließt, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Aus dem Aufſichtsrat ſcheidet Bankdirektor L. Ful d⸗ Mannheim(DD⸗Bank) aus, an deſſen Stelle Direktor Barth⸗ Hayingen hinzugewählt wurde. Die übrigen Mitglieder des Auſſichtsrates wurden wiedergewählt. Ueber das neue Geſchäfts jahr läßt ſich angeſichts der unſicheren Lage nichts im Voraus ſagen. * Unveränderte Dividende bei Citrozn. Nach den ſoeben veröfſentlichten vorläufigen Abſchlußzahlen beträgt der Rohgewinn rund 172(186) Mill. Fr. Hiervon werden für Abſchreibungen und Rückſtellungen 119(131) Mill. Fr. ver⸗ wandt und wieder 7 v. H. auf 100 Mill. Ir A⸗Aktien und 8 v. H. auf 300 Mill. Fr. B⸗Aktien als Dividende vor⸗ geſchlagen. Erfreuliche Belebung in der Baumwollindusirie Produktion und Beſchäftigung der Baumwollinduſtrie ſind— nach dem ſoeben erſcheinenden Vierteljahrs⸗ Bericht des Konjunkturinſtitutes— auf allen Stufen der Erzeugung in den letzten Monaten lebhaft ge⸗ ſtiegen. Die Zahl der Vollbeſchäftigten erhöhte ſich von 21 v. H. der organiſierten Facharbeiter auf 32 v..; die Produktion an Garn ſtleg von 76,3(1928 100) auf 91,9; die Beſchäftigung der Weber beſſerte ſich von 59,3 auf 69,3. Dieſe Bewegung fand im Außenhandel lediglich auf der Einfuhrsſeite in Form erhöhter Rohſtoff⸗ und lin geringem Umfang) erhöhter Garnbezüge ihren Niederſchlag. Im Gewebeaußenhandel dagegen hat ſich die Abwärts⸗ bewegung, wenn man von Salſonſchwankungen abſieht, noch ſortgeſetzt. Der Baumwollpreis hat die ſtarke Erhöhung von Mitte Juni bis Anfang September in den folgenden Monaten zum großen Teil wieder eingebüßt. Soweit es ſich um eine ſpekulative Ueberhöhung handelte die Marktverſorgung machte von vornherein einen Preis von 8 bis 9 Ets, wie er Ende Auguſt erreicht wurde, völlig un⸗ waßhrſcheinlich—, iſt die erwartete Korrektur alſo ſchnell erfolgt. Darüber hinaus aber haben auch objektive Veränderun⸗ gen der Marktſituation die Abwärtsbewegung gefördert. Die erſte Ernteſchätzung von 11,3 Mill. Ballen mußte mit fedem Bürobericht leicht erhöht werden. Die letzte Schätzung von Anfang November lautete auf knapp 12 Mill Ballen. Sie zeigt alſo eine Erhöhung, die awar, abſolut betrachtet, nicht erheblſch etſcheint, die aber ihr Gewicht durch die Tatſache, daß der erhoffte Rückgang der Marktverſorgung mit amerikaniſcher Baumwolle(1½ bis 2 Mill. Ballen) auf rd. 27 Mill. Ballen zuſammen⸗ ſchrumpft. Immerhin belißt als erfreulich und die Markt⸗ ſilmtatton grundſätzlich klärend beſtehen, daß erſt⸗ malig ſeit 4 Jahren die Vorräte nicht mehr ſtei⸗ gen, ſondern am Schluß der Safſon vorausſicht⸗ lich um 1 bis 2 Mill. Ballen kleiner ſein wer⸗ den als im Jahre zuvor. Dieſe Konſtellatſon ſchließt einen Rückfall der Preiſe unter ihr früheres Kriſentief mit einiger Sicherheit aus. Die Angebotslage iſt für dieſe Safſon geklärt; im wefteren Verlauf des Erntefſahres wird ſich dann der Einfluß der vorausſichtlichen Anbaufläche 1938 bemerkbar machen Setzen wir voraus, daß um die Jahreswende 1932/88, dem Zeitpunkt der Entſcheidung über die nächſtfährige An⸗ baufläche, etwa dieſelben Preiſe beſtehen wie gegenwärtig, nennenswerten Verän⸗ ſo dürfte mit einer derung dieſes wichtigen Angebotsfaktors uicht zu rechnen ſein. Zwar pflegt eine Reduktion er Anbaufläche um 10 v. H. wie ſie in dieſem Fahr vor⸗ Tendenzen zur Ausdehnung um 7 bis 8 v H. im fol⸗ Aufnahmefähigkeit verſorgung we verfälschfer Kapifalismus Dr. Georg Solmssen über die Zukunft des Kapitalismus Im Inſtitut für Wirtſchaftswiſſenſchaft der Univerſität Frankfurt a. M. ſprach kürzlich Dr. Georg Solmſſen von der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft über„Die Zukunft des Kapitalismus“. Wir bringen nachſtehend einen Auszug aus den gleicherweiſe intereſſanten wie aktuellen Ausführungen. Wer über das Problem des Kapitalismus ſprechen will, muß zunächſt ſagen, was er unter Kapitalismus und, folgerichtig was er unter Kapital verſteht. Kapital entſteht aus Wirtſchaftsüberſchüſſen, und Kapitalismus iſt jedes auf Erzielung ſolcher Ueberſchüſſe abzielende Syſtem, ob es nun auf oder gemeinwirtſchaftlichen Maximen beruht. Keine Wirt⸗ privatwirtſchaftlichen ſchaft kann gedeihen, wenn ſie nicht dem Weſen des Kapi⸗ tals als des Schöpfers neuer wirtſchaftlicher Werte gerecht wird. Die Frage lautet alſo nicht, ob kapitaliſtiſch oder akapitaliſtiſch gewirtſchaftet werden ſoll, ſondern unter welchem Syſtem der ſchöpferiſche Erfolg der Kapitalverwendung am beſten erzielt werden kann. Um ſich ein Bild von der Zukunft des Kapitalismus zu machen, muß man in feiner Vergangenheit leſen. Sie zeigt, daß er der große Aufbauer der menſchlichen Kulturgemeinſchaft geweſen iſt. Der Kapitalismus hat die Aufgabe gelöſt, immer größere Kreiſe der Menſchheit an der Entwicklung der Technik teilnehmen zu laſſen. Die Wortführer im Kampf gegen den Kapitalismus und die Verfechter des unklaren Begriffs der„Statik“ der Wirt⸗ ſchaft(im Gegenſatz zu der„techniſchen Dynamik“ des Kapitalismus) haben keine Vorſtellung davon, wie ihre eigene Umwelt mit Bezug auf die Befriedigung der dem heutigen Kulturmenſchen ſelbſtverſtändlichſten Bedürfniſſe ausſehen würde, wenn der Kapitalismus nicht als In⸗ ſtrument gedient hätte, mit deſſen Hilfe die Ausnutzung der naturgegebenen Möglichkeiten bis zu dem heute er⸗ reichten Grade möglich wurde. Auch das Problem der wirtſchaftlichen und damit der politiſchen Verſtändigung von Volk zu Volk kann nur auf der Grundlage des Kapitalismus gelöſt werden. Die Methoden der Finanzlerung und Liquidierung des Weltkrieges mußten geradezu zwangsläufig zu völliger Verwirrung des weltwirtſchaftlichen kapitaliſtiſchen Syſtems führen. Die Geſamtheit der Kriegsſchulden iſt, weltwirt⸗ ſchaftlich geſehen, ein toter Schulden vortrag, dem keinerlei Gegenwert entſpricht. Dennoch müſſen dieſe Schulden, deren Geſamtbetrag ſich gegenwärtig noch auf etwa 210 Milliarden.,, beläuft, verzinſt und getilgt wer⸗ den. Dieſe Schuldannuität belaſtet die Weltwirtſchaft und ruht wie eine Erſte Hypothek auf jedem Erzeugnis, das die mit dieſen Schulden behafteten Staaten erzeugen. Reparationen und Kriegsſchuldenzahlungen haben die internationalen Wirtſchafts beziehungen zerſtört und das Gebäude der internationalen Kredit⸗ und Kapital⸗ verflechtung zuſammenbrechen laſſen. Die Folge war eine weltwirtſchaftliche Kriſe nie gekannten Umfangs und als ihre bedeutſamſte Begleiterſcheinung eine Maſſenarbeitsloſigkeit in aller Welt. Nicht das kapitaliſtiſche Syſtem hat dieſes Unheil angerichtet, ſondern ſeine Verfälſchung durch die Politik. Die in den weltwirtſchaftlichen Beziehungen entſtandene Verwirrung kann nur dadurch beſeitigt werden, daß man ſich entſchließt, die Weltwirtſchaft als Gan⸗ 851 zu betrachten und ihre Sanierung nach den Geſetzen des gleichen Kapitalismus in die Hand zu nehmen, in deſſen Zeichen ſie groß geworden iſt. Es iſt zu hoffen, daß in dieſer Beziehung die Weltwirtſchaftskonſerenz ent⸗ ſprechende Wege finden wird. Im Kern läuft die Frage nach der Zukunft des Kapitalismus darauf hinaus, ob an dem Suſtem freier Privatwirtſchaft und individuell veranwort⸗ licher Wirtſchaftsführung festgehalten oder zu einem Syſtem der Planwirtſchaft und des Staatskapita⸗ lismus übergegangen werden ſoll. Gegenwärtig iſt das privatkapitaliſtiſche Syſtem überall durchlöchert und durchbrochen. Es handelt ſich aber in der gegenwärtigen Lage vielſach darum, durch ſtaatliche Ein⸗ griffe in die Wirtſchaft die Möglichkeiten für eine Ueber⸗ windung der Notzeit zu ſchoſſen und mit öffentlichen Mit⸗ teln einzelnen Wirtſchaftsteilen weiter zu helfen, deren Forlheſtehen lebenswichtig für das Ganze iſt. Die kapita⸗ liſtiſche Wirtſchoft iſt durchous nicht das planloſe und chaotiſche Durcheinander, als das ſie von ihren Gegnern hingeſtellt wird. Der Vortragende ſetzte ſich dann mit den ſchweren Nach⸗ genden Jahr auszulöſen; auch wirkt die ſcharfe Koſten⸗ ſenkung der Baumwollproduktion in gleicher Richtung; und ſchließlich verſuchen viele Farmer, die vorwiegend nur mit Familienarbeit rechnen, den niedrigen Preis durch größere Erntemengen zu kompenſieren. Dennoch gehen von den gegenwärtigen Preiſen ſtarke Kräfte aus, die aus⸗ reichen dürften, die Gegenkräfte zu kompenſieren und unter Umſtänden ſogar eine— freilich nicht mehr bedeutende— Verringerung der Anbaufläche herbeizuführen. Bleibt dann der Ernteertrag normal, ſo würde ſich einer weiteren Konſolidierung des Baumwollmarkte. ſelbſt bei dem gegen⸗ wrätigen Verbrauchsſtandard kein Hindernis mehr in den Weg ſtellen. Besserung auch in der Wollindustrie In der Wollin duſtrie erwieſen ſich die erſten Stufen der Produktion, insbeſondere die Kammgarn⸗ ſpinnereſen, als beſonders reaktioysfähig auf die leichte Allgemeinbelebung in der deutſchen Wirtſchaft. In der Weberei kam die Saiſonbelebung während der letz⸗ ten Monate ebenfalls voll zum Durchbruch, da Handel und Konfektion eine etwas liberale Einkaufspolitik betrieben. Auch das Inſtitut für Konjunkturforſchung wetiſt in ſeinem neuen Vierteljahrsbericht auf deutliche Beſſerungs⸗ ſymptome in der Wollinduſtrie hin. Die Zahl der Vollbeſchäftigten ſtieg von 27,7 v. H. der organiſtierten Facharbeiter im Auguſt auf 38,8 v. H. im Oktober; der Ein fuhrüberſchuß an Rohwolle, obzwar ſaiſonüblich ſinkend, liegt beträchtlich über Vor⸗ fahrshöhe; die Beſchäftigung der Kammgarnſpinnereien ſtieg von rd. 65 auf über 80 v. H. der Kapazität; die Vor⸗ räte an Fertigwaren, die ohnehin nicht bedeutend waren, nahmen weiter ab. Freilich beſchränken ſich die Beſſerungs⸗ ſymptome ausſchließlich auf den Binnenmarkt. Die Saiſonbelebung der Ausfuhr blieb außerordent⸗ lich gering, ſodaß gegenwärtig nur 46 v. H. des Vorjahrs⸗ exports zur Ausfuhr gelangen. Auf der anderen Seite verhinderten Zollerhöhungen, daß die zeitweiſe gebeſſerte des deutſchen Marktes zu Einfuhr⸗ ſteigerungen in Wollgeweben führte. In den erſten neun Monaten 1932 wurden aus Frankreich nur 142 To. Wollgewebe(gegen 353 To im Vorjahr), aus England nur 651 To.(gegen 1013 To. im Vorjahr) importiert. Das Ergebnis der diesjährigen Wollſchur dürfte kaum geringer ſein als im Jahre 1931. In Auſtralien iſt es mit 447 Mill. Kg. gegen 431 Mill. Kg. ſogar etwas höher, was jedoch durch Rückgänge in Neu⸗ ſeeland, Uruguay und Südafrika ausgeglichen werden dürfte. Wenn ſich die Preiſe trotzdem befeſtigen konnten, ſo beruht dies vorwiegend auf der regen Kauftätigkeit, insbeſondere Englands und Japans, die ihre Rohwoll⸗ it über das Vorfahrsergebnis hinaus ſtei⸗ gerten. keine Anregung aus, dagegen fanden die ſtarken teilen einer planwirtſchaftlichen Reglung des Geſamtlebens auseinander. Weiter führte er aus: Nicht zuletzt ſteht im Vordergrund der Notwendigkeiten, denen entſprochen werden muß, wenn der Kapitalismus ſein Doſeinsrecht behaupten will, die Forderung der Reinlichkeit der Wirtſchaft und der Ehrbarkeit des deutſchen Kanfmanns. Zur Erfüllung dieſer Forderung iſt notwendig: 1. Bei der Verwaltung privatwirtſchaftlicher Unterneh⸗ mungen, die auf aktienmäßiger Grundlage arbeiten, muß auf das ſchärfſte ein Strich gezogen werden zwiſchen dem eignen Vorteil der Mitglieder der Verwol⸗ tung und ihren dienſtlichen Rechten und Pflich⸗ ten. Die dienſtliche Stellung dorf nicht in der Weiſe mißbraucht werden, doß der Vertreter eines privatwirt⸗ schaftlichen Betriebs mit ſich ſelbſt Verträge ſchließt, ſich ſelbſt Vorſchüſſe bewilligt oder gar mit ſolchen ſpekuliert. Die Zeſtimmung der Aktienrechtsnovelle, wonach Debetfak⸗ den der Vorſtände in der Bilanz nachgewieſen werden ſollen, iſt dahin auszudehnen, daß ſie auch für ſonſtige leitende Beamte der Geſellſchoften gelten muß. 2. Privatwirtſchaftliche Unternehmungen, die mit frem⸗ dem Geld arbeiten, dürfen nicht auf das Zwei⸗ augenſyſtem abgeſtellt ſein. Innerhalb des Be⸗ triebs hat die Verfügungsgewalt des Einzelnen ihre kolle⸗ gigle Kontrolle zu finden. 3. Wenn Mitglieder der Verwaltung an Unternehmun⸗ gen privatim beteiligt ſind, die in geſchäftlicher Beziehung zu der von ihnen verwalteten Geſellſchaft ſtehen, mütſſen dieſe Beziehungen klargeſtellt werden, damit beur⸗ teilt werden kann, ob ihr Ausmaß dem Intereſſe der Geſamtheit der Aktionäre entſpricht. Die Liſte dieſer For⸗ derungen müßte noch verlängert werden, wenn es nicht den guten alten Begriff des ehrbaren Kaufmanns gäbe, der als ſolcher vollkommen feſtſteht und den Verwaltern der kapi⸗ taliſtiſchen Wirtſchaft die Pflicht auferlegt, ihre geſchäft⸗ lichen Handlungen in ſtimmung mit geſunden Moralbegriffen zu halten. Vorgekommene Mißbräuche bilden alücklicher⸗ weiſe nicht die Regel, ſondern die Ausnahme. Nichts wäre verkehrter, als Geſetzesvorſchriften zu fordern, die davon ausgehen, daß das Gegenteil der Foll ſei, und die die privotwirtſchaftliche Wirtſchafts führung in einer Weiſe 1 müßten, daß ihr ſede Bewegungsfreiheit geraubt würde. ſtrenger Ueberein⸗ Die deuischen Irak-Lieferungen Gründung der Mossul Oil Fields Zur Durchführung der vor kurzem berichteten Pläne, zur Ausbeutung des Jrak⸗Petroleums, an denen bekanntlich auch eine ſchwerinduſtrielle deutſche Gruppe durch Lieferungsintereſſen betei⸗ Uigt iſt, iſt nunmehr lt. BT. die Moſſul Oil Fields td. in London mit einem Nominalkapital von 1 Mill. Pfund in Ein⸗Pfund⸗Aktien eingetragen worden. Die Ge⸗ ſellſchaft ſoll mindeſtens zehn und höchſtens 20 Aufſichtsräte haben, deren Vorſitzender ſtets ein Engländer ſein muß. Zunächſt ſollen zehn Aufſichtsräte er⸗ nannt werden, darunter fünf Vertreter der britiſchen, örei der italieniſchen, einer der franzöſiſchen oder ſchweizeriſchen und ein Vertreter der deütſchen Gruppe. Thomas Brown fungiert als Vertreter für ſeine Intereſſen und die mit ihm verbundene deutſche Gruppe. Wie weiter verlautet, ſollen die geſamten Aktien der Britiſh Oil Development von der Mofſul Dil Flelos übernommen werden, indem die Aktionäre der erſteren gegen die Kapitalvollzahlung die Aktien der letz⸗ teren im Tauſch erhalten. Der Anteil der mit Thomas Brown verbundenen deutſchen Gruppe an der Britiſh Oil Development ſtellt ſich auf 12 v.., jedoch erhält die deut⸗ ſche Gruppe bekanntlich 38 v. H. der zur Vergebung kom⸗ menden Aufträge. * Chamotte⸗Induſtrie Hagenburger⸗Schwalb u. Co. Hettenleidelheim. In der geſtrigen GV. war das geſamte Aktienkapital vertreten. Es wurden die bereits beſchloſſene Herabſetzung des Grundkapitals von 407 200 auf 505 400 und die Erhöhung durch Ausgabe von 194 600 4 Stamm⸗ und 900 000„ Vorzugsaktien auf 0,8 Mill./ be⸗ ſtätigt. In den AR. wurden gewählt Juſtizrat A. Hagen⸗ burger Notar, und Georg Kerbeck, Kaufmann, beide in Neuſtadt a. d. H. * Leipziger Wollkümmerei.— 6(5) v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der GV am 19. 12, vorzuſchlagen, nach reichlichen Abſchreibungen(i. V. 457 000„) eine Divi⸗ dende von 6(6) v. H. zu verteilen. i * Brauerei Gebr. Dietrich AG, Düſſelborf.— Voraus⸗ ſichtlich 8 v. H. Dividende. Bei dem mit 2 Mill. 4 kapi⸗ tuliſterten Unternehmen iſt für das am 31. Okt. 1992 be⸗ endete G mit einer Kürzung der Vor jahrs⸗ dividende von 10 nach 17 v. H. für 1929/30 zu rechnen. Die Dividendenermäßigung wird ſich jedoch in engen Grenzen halten und dürfte 2 v. H. nicht überſchreiten. O Hofbräuhaus Koburg.G.(Eig. Dr.) Die G. V. am 19. Dez. wird für 19312 wieder 9 v. H. Dividende vorſchlagen. Großaktionär der Geſellſchaft iſt bekanntlich die A. G. Paulaner, Münchener Salvatorbräu und Thomas bräu in München. * Bavaria und St. Pauli⸗ Brauerei, Altona. Der AR. beſchloß, der vorausſichtlich im Januar ſtattſindenden o. GV. die Verteilung einer Dividende von 5(8) v. H. vorzuſchlagen. Wagemann über die Konjunkiuraussichien Profeſſor Wagemann — Magbeburg, 30. Nov. des Wirtſchaftsverbandes ſprach auf der geſtrigen Tagung für den Regierungsbezirk Magdeburg über die„Kon⸗ junktur und ihre Ausſichten“. Das Inſtitut für Konjunkturforſchung habe vor drei Monaten erklärt, der Tieſpunkt der Abwärtsbewegung ſei erreicht, und man könne die Wende erwarten. Inzwiſchen ſei die Welt ⸗ produktion nicht unerheblich geſtiegen. Allers ſei die Beſſerung im Verhältnis zur Produk⸗ tionskapazität minimal. In der Weltwirtſchaft habe die Stau ung der Rohſtoffvorräte aufgehört. Es ſet ſo gut wie ſicher, daß die Fertigwarenvorräte ſchon recht beträchtlich zurückgegangen ſeien. Weſentliche Pro⸗ duktionsrückgänge ſeien nicht mehr zu erwarten. Der Tief⸗ punkt der Wirtſchaftsſchrumpfung ſei höchſtwahrſcheinlich erreicht. Ebenſo wichtig für die Dauer der Depreſſion ſei der Stand des Geld⸗ und Kapitalmarktes. Auch hier glaube er, daß die eigentliche Kreditkriſe über wun⸗ den ſei. Profeſſor Wagemann bezeichnete es als einen Troſt, daß die rückläufigen Bewegungen der Kriſenzeit beendet und die Kräfte der freien Wirtſchaft zweifellos ſchon am Werke ſeien. Der Abſatz müſſe mit Hilfe von Arbeitsbeſchaffung geſteigert, für Zins⸗ und Steuer⸗ ſenkung geſorgt werden. Die Vorausſetzung zu einer Be⸗ lebung der Wirtſchaft ſei auf jeden Fall irgendeine Art der Kreditausweitung. In dieſem Zuſammenhange wieder⸗ halte Profeſſor Wagemann ſeine Gedankengänge, die be⸗ kanntlich auf ſtarke Ablehnung in Deutſchland geſtoßen ſind, ſodaß es ſich erübrigt, hier noch einmal darauf ein⸗ zugehen. Umfangreiche Bankkrediſe für die englische Eisen- und Stahlindustrie: London, 30. Nov. Die Bankers in duſtrial De⸗ velopment Company, zu der unter Leitung der Bank von England die engliſchen Großbanken gehören, beabſichtigt, dem engliſchen Eiſen⸗ und Stahlkonzern Ste⸗ warts u. Lloyd einen Kredit in Höhe von 3,538 Mi l⸗ lionen Pfund einzuräumen. Der Erlös ſoll auf die Ausbeutung eines Eiſen⸗ erzfundes von 26 000 Acres Ausdehnung mit Erz⸗ lagern von 500 000 Tonnen verwandt werden. Es iſt beab⸗ ſichtigt, auf dem Feld ſelbſt, das ſich in Nordhampton⸗ ſhire befindet, das erſte engliſche Werk zur Erzeugung von baſiſchem Beſſemerſtahl zu errichten, der den bisher verwendeten ausländiſchen Beſſemerſtahl bei der Herſtellung von Röhren erſetzen ſoll. Der Bau des Werkes und der dazu geplanten Siedlungen dürfte 6000 Ar⸗ beiter beſchäftigen. Nach Fertigſtellung ſollen etwa 100 0 Arbeiter angeſtellt werden. Der Plan für dieſes Unternehmen iſt bereits vor zwet Jahren gefaßt und iſt daher nicht durch die Zollpolitik der engliſchen Regierung beeinflußt worden. Die Trans ⸗ aktion iſt die dritte, die von der Bankers induſtrial Development Corporation ſeit ihrer vor zweieinhalb Jah⸗ ren erfolgten Gründung unterſtützt wird. Bei dem erſten Plan handelte es ſich um die Fuſion von einigen Kohlen⸗ und Eiſenwerken in die Lancaſhire Steel Corporation, bei dem zweiten um die Bildung der „National Shipbuilder Securities Cor⸗ poration“, deren Aufgabe in der Rationaliſierung der engliſchen Schiffbauinduſtrie beſteht. * Magdeburger Mühlenwerke AG., Magdeburg.— Be⸗ ſetebigenbet Abſchluß. Die Geſellſchaft legt für 1931⸗32 wie⸗ der einen günſtigen Abſchluß vor; es wird, wie ſchon kurz gemeldet, an der Vorjahrsausſchüttung von 10 v. H. für das 2,6 Mill.& betragende Ac feſtgehalten. Nach dem Be⸗ richt konnten die Weizen⸗ und Roggenmühle gut beſchäf⸗ tigt, die Hartgrießmühle allerdings auch 1931 nicht voll aus⸗ genutzt werden. Der Rohgewinn ſtieg einſchließlich Vor⸗ trag auf 1,89(i. V. 1,26) Mill. I. Nach 0,17(0,15) Mill. Abſchreibungen und 0,62(0,01) Mill.„ Rückſtellungen auf Delkrederekonto ergibt ſich ein Reingewinn von 0,30 (0,29) Mill. /; davon werden 0,04(0,02) Mill.„ vor⸗ getragen. Zur Eniwicklung der Spareinlagen Erklärung des Sparkassen verbandes Der Deutſche Sparkaſſen⸗ und Girorer⸗ band, Berlin, erklärt zu der Mitteilung über die Ein⸗ lageentwicklung im Monat Oktober(Nr. 553 der NMz3.), daß die überſalſonmäßig geſtiegenen Einzahlungen Heutlich das wieder gekehrte Vertrauen zu den Spar⸗ kaſſen beweiſe. Regional ſei die Entwicklung noch ziemlich ver ſchieden. Die in der Kriſe von 1931 aus naheliegenden Gründen ſtärker betroffenen Großſtädte zeigten eine ene Entwicklung, während im in du⸗ ſtriellen eſten und Süd weſten eine aus⸗ geglichene Spareinlagenbewegung wegen der ſtärkeren Arbeitsloſigkeit noch nicht ganz erreicht ſei. Die Giroeinlagen einſchl. des ſächſiſchen Giro⸗ netzes ermäßigten ſich im Oktober um 27,2 Mill.„ auf 1414,1 Mill. 22 eine weitgehend jahreszeitlich bedingte Be⸗ wegung, die im November durch Rückflüſſe überkompenſiert zu werden pflegt. 30000 Zeniner Zigarrenguſ umgeseßi Guſer Verlauf der fünffen Pfälzischen Tabakverkauissißung * Speyer, 30. Nov. In Speyer fand geſtern die 5. Pfäl⸗ ziſche Tabakverlaufsſitzung ſtatt, die für 1992 auch die letzte iſt. Auch ſie hatte ſich wieder eines überaus zaßlreichen Beſuch aus Käufer⸗ und Verkäuferkreiſen zu erfreuen. Es würden rund 390 000 Zentner Zigarrengut an⸗ geboten, die reſtlos abgeſetzt wurden. Auch ein klei⸗ ner Poſten von 750 Zentnern aus dem benochbarten Heſſen konnte verkauft werden. Der Geſamtumſatz der 5. Sitzung dürſte ſich auf nahezu zwei Millionen belaufen. Auf den insgeſamt 5 Tabakverkoufsſitzungen der Pfalz 1932 wurden rd. 80 000(von 110000 Ztr. Geſamt⸗ ernte) im Wert von über 5 Mill.„ abgeſetzt. In ſeinem Schlußwort konnte Londesölonomierat Hoffman n⸗ Speyer auf die diesjährige gute Ernte und die zufrieden⸗ ſtellenden Preiſe hinweiſen. Er gob der Hoffnung Aus⸗ oͤruck, daß der Pfälziſche Tabalbauverein 1932 ſeine Schul⸗ digkeit getan und ſeine Aufgaben zur allſeitigen Zufrieden⸗ heit gelöſt habe. Im einzelnen wurden folgende Preiſe notiert(1. Herkunftsort, 2. verwogene Tobarmenge, 3. Preis]): Bornheim 100 Zentner, 60.50 /; Freckenfeld 190, 58.85; Dierbach 200, 62.25; Billigheim 300, 61; Mörlheim 270, 60.50: Herxheim 2496(größter Poſten), dazu 300 Ztr. hagelgeſch. gut 61.20—.80; Ingenheim 160, 63.85; Ins⸗ heim 1100, 60.45; Knittelsheim 700, 61.85—62.85; Leimers⸗ heim 740, 61.95; Minfeld 190, 63.85; Dreihof 160, 62.30; Mühlhofen 230, 62.20; Offenbach(Queich) 1400, 61.962.255; Ottersheim 1615. 62.95.—62.75; Pfortz 60, 63.35; Rohrbach bei Landau 515, 60.75: Neupfotz 1830, 62.7563; Schaidt 200, 67.35; Steinweiler 1220, 61.50 68.10; Babelroth 885, 68.20, Hayng 2740, 65.5567; Hergersweiler 170. 67.15; Kandel 910, 64.806.453; Kapsweyer 180, 66.10; Jockgrim 640, 67.15; Oberhauſen 80, 66.15; Neuburg 150, 69; Kuhardt 1410, 68.60 67.15; Minderslachen 240, 63.50; Rheinzabern 1180, 65.65—66.45; Rülzheim 1950, 65.15—66.95; Winden 180, .15; Hördt 530, 68.15—68.70; Bellheim 730, 65.55—66.15; Berg 390, 71.85: Hogenboch 1790. 72.979.285; Hatzenßühl 1880,. 7071.85; Erlenbach 845, 71.25: Büchelberg 660, 77.15(höchſter Preis); Scheibenhardt 50, 70.35. Heſſi⸗ 15 5 Tabak: Bürſtaödt 550, 63.40; Groß⸗Heuboch 200, Frankfurier Abendbörse geschäffslos Die Abendbörſe lag nahezu geſchäftslos und infolge der unſicheren innerpolitiſchen Konſtellation eher etwas ſchwächer. Von dem Verlauf der Auslandsbörſen ging öchwan⸗ kungen des engliſchen Pfundes einige Beachtung. Im Ver⸗ gleich mit den Berliner Schlußkurſen gi en JG. Farben und Bekula bis zu 7 v. H. zurück, und auch die übrigen Werte wurden im gleichen Ausmaß niedriger geſprochen. Im Verlaufe zogen JG. Farben wieder etwas an, auf Gerüchte, wonach Reichswehrminiſter Schleicher mit der Re⸗ gierungsbildung beauftragt worden ſei. Am Renten⸗ markte verloren Reichsaltbeſitzanleihe“ und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen 4 v.., während die Neu⸗ beſitzanleihe knapp behauptet blieb. Es notierten u. a, Neu⸗ beſitz 6,40, Altbeſitz 5775, Berliner Handelsgeſellſchaft 89,50, Farben 94,50 94,5, Junghans 17,5, Lah⸗ meyer 112,50. Nekordfieisfand des Pfiundes * London, 20. Nov. Der Pfundkurs hat im Laufe des Tages einen Tiefſtand erreicht, den es noch nie gehabt hat. Das Pfund wurde hier mit 3,144 Dollar notiert. Börsenindices Die vom Stat. Reichsamt errechneten Börſenindiees ſtellten ſich in der Woche vom 21. bis 26. 11. im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: ktienkurſe:(Index 192426 99205 100): Geſamt 38,78 (Vorwoche 5707) im einzelnen Bergbau und Schwerindu⸗ ſtrie 60,35(59,00), Verarbeitende Induſtrie 53,60(53,06), Handel und Verkehr 66,12(65,43). Kursniveau der hproz. feſtverzinslichen Wertpapiere: Durchſchnitt 73,46(73,21) v..; im einzelnen Pfandbriefe der Hypothekenaktienbanken 79,48(79,10), der öffentlich⸗recht⸗ lichen Kreditanſtalten 69,66(69,30), Kommunalobligationen 65,44(65,36), Oeffentliche Anleihen 72,62(72,53), Induſtrie⸗ obligationen 69,88(69,67) v. H.— * Wochenbericht vom Hanfmarkt. Für die Zeit vom 21.—27. November 1932 verliefen die italieniſchen Hanfmärkte weiter in feſter Stimmung, wobei die Preiſe für Werge ſich ſogar neuerdings um 5 Lire per 100 Kg. erhöhen konnten. Angeſichts der knappen Beſtände iſt der Handel in jugoſlowiſchen Mateltalien wenig rege. Die Forderungen für die umgehenden Mengen ſind trotz der geringen Qualitäten übermäßig hoch. 5 ee —— e 10 c Mittwoch, 30. November 1932 9. Seite Nummer 558 ar noch ente v. morgenf] in stürmisch lachend in dem grogen Ton-Luskspiel A dhühentön Eine Lachs alve] löst die andere ab! biesen Schütsenkönig ver- la gt man mit 2 nassen 5 5 Man kann wirklich Fräne lachen! in der Homan diner Kloster- Schwester der große Tenor . Mnüme Ab morgen: Heule leizfer Tag! — der Brecher aller Frauenherzen— singt eine Reihe der schönsten Lieder und die unsterbliche Bajazzo-Arie in deufscher Sprache a Ausserdem: Sport und liebe Ein lustiger Gesellschaftsfilm NEUESTE EAETKA-TeN Weeks. 8 Beginn:.00.00.00 Uhr 2 Lnien fob Jugendliche haben Zutritt! 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