1 ee e ee ie Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hlerzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6 fannheimet Mannheimer General-Anzeiger Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramme Adreſſe: Nemazeit Mannheim — Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Einzelpreis 10 Pl., Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Famiſien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bel Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend-Ausgabe Mittwoch, 30. November 1032 143. Jahrgang— Nr. 559 Hitlers Fahrt nach Weimar Hitler fuhr nicht nach Verlin, ſondern nach Weimar Trotzdem rechnet man in Verlin noch mit einer Anterredung Schleicher-Hitler Das Konkordat vor dem Landtag Gerüchte um Straſſer Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Nov. Entgegen den allgemeinen Erwartungen iſt Adolf Hitler heute vormittag nicht in Berlin einge⸗ troffen und iſt vielmehr nach Weimar gefahren. Obwohl über ſeine Dispoſitionen in Berliner unter⸗ richteten Kreiſen nichts bekannt iſt, zweifelt man in der Umgebung des Reichswehrminiſters nicht daran, daß die Unterredung zwiſchen Schleicher und Hitler zuſtande kommen wird. Gegen 4 Uhr nachmittags war zwar den Berliner maßgebenden Stellen Beſtimmtes über den Zeit⸗ punkt für dieſe Zuſammenkunft noch nicht bekannt. Man rechnete um dieſe Zeit aber mit der Möglich⸗ keit, daß Hitler noch im Laufe des Nachmittags mit dem Flugzeug nach Berlin kommen werde. Die Abg. Straſſer und Frick haben ſich in Begleitung Goebbels inzwiſchen nach Weimar begeben. In unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß Hitler nach Weimar fuhr, um mit einigen ſeiner Unterführern ſich vor der entſcheidenden Unterhal⸗ tung mit dem General von Schleicher zu beſprechen. Es hat ſich gerade in den letzten Tagen wieder ſehr deutlich gezeigt, daß innerhalb der maßgebenden Kreiſe in der nationalſozialiſtiſchen Partei tief⸗ gehende Meinungsverſchiedenheiten vorhanden ſind. Der Flügel um Straſſer will, wie man ſich erzählt, auf jeden Fall mit der Politik der abſoluten Ne⸗ gation Schluß machen, die bei den Verhandlungen Hitlers zur Regierungsbildung noch einmal ſich durchgeſetzt hat. Doch haben ja auch damals ſchon im Kaiſerhoft überaus heftige Auseinanderſetzungen über die Zweckmäßigkeit der einzuſchlagenden Tak⸗ tik ſtattgefunden. Es heißt, daß Straſſer geſtern bereit ge⸗ weſen wäre, auf eigene Fauſt mit Herrn von Schleicher ſich zu einigen und den Poſten des preußiſchen Miniſterpräſtdeuten anzuneh⸗ men, wenn nicht gewiſſermaßen in letzter Minute Hitler ſeine Bereitſchaft zu erkennen gegeben hätte, ſelbſt in Berlin zu verhandeln. Nochmals wird betont, daß eine offizielle Ein⸗ ladung an Hitler zu der Unterredung mit Schleicher nicht ergangen ſei. Man habe ſich durch Vermittlung dritter Perſonen in dem Wunſch nach einer erneuten Ausſprache begegnet. Da außer der Beſprechung Hitler⸗Schleicher weitere Sondierungen nicht vor⸗ geſehen ſind, ſo neigt man in unterrichteten Kreiſen neuerdings dazu, anzunehmen, daß nach dieſem letz⸗ ten Verſuch einer Verſtändigung mit den National⸗ ſozialiſten der Reichspräſident endlich ſeine Entſchei⸗ dung treffen werde. Mau betont an amtlicher Stelle, es ſei ſelbſt⸗ verſtändlich, daß zum mindeſten der heutige Tag noch abgewartet werde. Im übrigen ſei nochmals ausdrücklich hervorgehoben, daß eine aktive Beteiligung Hitlers an der Regierung nicht mehr in Frage kommt, ſo daß es ſich für Herrn von Schleicher viel⸗ mehr nur noch darum handelt, eine Art Nicht⸗ angriffspakt von den Nationalſozialiſten zu erreichen. In ſtarkem Gegenſatz zu der opttmiſtiſchen Auf⸗ faſſung in Berlin ſchreibt der„Angriff“: „Entgegen anderslautenden Gerüchten iſt der Führer heute vormittag nicht in Berlin eingetroffen. Da man auf der Gegenſeite immer noch nicht geneigt iſt, perſönliche Abneigungen hinter die Schickſals⸗ fragen der Nation zurückzuſtellen, iſt ja auch nicht einzuſehen, welchen Zweck neue Verhandlungen haben ſollten. Vorerſt erſcheint jedenfalls der Wahlkampf in Thüringen wichtiger. Adolf Hitler hat ſich des⸗ halb nach Weimgr begeben.“ In Weimanu iſt, wie Rückfragen ergeben haben, über die Diſpoſitionen Hitlers nichts zu erfahren. Es wird dort nur darauf hingewieſen, daß Hitler ja von Weimar aus jederzeit mit dem Flugzeug nach Berlin reiſen und nach ſeinem Abflug innerhalb von zwei Stunden in Berlin eintreffen kann. „Schluß mit dieſer Krise“ Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 30. Nov. Nach dem offenen Vorſtoß der deutſchnationalen Preſſe gegen Schleicher iſt das Interview von be⸗ ſonderem Intereſſe, das die Scherlſche„Nachtaus⸗ gabe“ von dem engſten Mitarbeiter Hugenbergs, dem Abg. Schmidt⸗ Hannover, bringt. Darin ſagt Schmidt: „Das Preſtige der Niegter ling hat ſchwere Ein⸗ buße erlitten und die Gefahr wuchs, daß der er⸗ bitterte Staatsbürger zugleich ſeinem Reichspräſi⸗ denten entfremdet wird. Das ſoll und darf nicht ſein! Es darf nicht ſein, daß die Reichswehr irgend⸗ wie in den Wirbel der politiſchen Kämpfe hinein⸗ ſich hierzu vom Landgemeindeverband mitgeteilt wird, iſt der Bericht völlig ſinnentſtellend und tendenziös. 2 Der babdiſche Lanoͤtag begann heute (Eigener Drahtbericht) 2. Karlsruhe, 30. Nov. Der badiſche Landtag hat heute einen gro⸗ ßen Tag. Vor faſt vollbeſetztem Haus begann um 10 Uhr die Debatte über das Konkordat. Nur ganz wenige von den 88 Abgeordneten fehlten, ſie werden aber zur Abſtimmung erſcheinen. Stark bemerkt wurde heute bei Beginn der Sitzung die Ab⸗ weſenheit des Abgeordneten Rückert, der unentſchul⸗ digt fehlte. Tribünen und Logen waren überfüllt. Starke Spannung lag über der Verſammlung. Dr. Föhr, der Führer des Zentrums, erſchien reichlich nervös trotz allen Selbſtbewußtſeins, das er ſehr be⸗ tont zur Schau trug. Ganz ohne Zweifel fühlt er ſich als die„ſäkulare Perſönlichkeit“, die ſeine Partei in ihm ſehen möchte. Kurz nach.30 Uhr eröffnete Präſident Duff⸗ mer die Sitzung. Er verlas die Eingänge und teilte dann waren die Beratung der Kirchenverträge den Rücktritt von Staatsrat Rückert mit. Das Ultimatum des Zentrums in der Konkor⸗ datsfrage hat damit zu der erſten Folgerung ge⸗ führt. Logiſcherweiſe hätte der Parteibeſchluß der Sozialdemokratie auf der Tagung in Offenburg zum Rücktritt der ganzen Regierung führen müſſen. Ein ſolches Anſinnen wurde aber von Zentrum und Volkspartei abgelehnt. Zentrum und Volkspartei vielmehr entſchloſſen, einem Mißtrauens⸗ votum gegen den Staatsrat Rückert zuzuſtimmen, wenn ein ſolches im Landtag eingebracht worden wäre. Im Einverſtändnis mit der ſoztaldemokrati⸗ ſchen Landtagsfraktion hat infolgedeſſen Herr Rückert ſeinen Rücktritt vom Amt eines ſtellvertretenden Innenminiſters und eines Staatsrates mitteilen laſſen. Dr. Duffner dankte dem Zurückgetretenen im Namen des Hauſes für ſeine bisherige Tätigkeit. Dann gedachte der Präſident des Unglücks auf der Schauinslandbahn. Keine Vertagung der Kirchenverträge Der deutſchnationale Antrag wurde abgelehnt Nach dieſen Präliminarien begann der Kampf um das Konkordat. Zuerſt begründete der deutſchnatio⸗ 1 Sprecher Abg. Prof. Dr. Schmitthenner en deutſchnationalen Antrag, die Kirchen verträge von der Tagesordnung abzuſetzen. Die Zuſammenſetzung des Landtages entſpreche dem Volkswillen nicht mehr. Das Haus ſei deshalb nicht berechtigt, ein derart wichtiges Vertragswerk zu ver⸗ abſchieden. Dazu komme das Auseinanderfallen der Koalition. 8 Der Führer des Zentrums, Abg. Dr. Föhr, ſichtlich erregt, bekämpfte die Vorausſetzung des deutſchnationalen Antrages als nicht zutreffend. Die Regierung ſei intakt und der für vier Jahre ge⸗ wählte Landtag immer noch Beauftragter ſeiner Wähler. Es ſei Pflicht der Loyalität gegen die Ver⸗ tragspartner, die Verträge zu verabſchieden. Gegen⸗ teiliges Verhalten würde vor allen Dingen von der Kurie als große Unfreundlichkeit empfunden. Die Regierung verfüge noch über eine Mehr⸗ heit und werde ſich dieſer Mehrheit zu bedie⸗ nen wiſſen. In der weiteren Ausſprach zu dem Antrag erhielt der Kommuniſt Klausmann einen Ordnungsruf. Die Sozialdemokratie erklärte, daß ſie gegen den Antrag ſtimmen werde, weil ſie es den Deutſch⸗ nationalen nicht erleichtern wolle, einer klaren Stel⸗ lungnahme auszuweichen. Die Deutſche Volks⸗ partet begründete ihre Ablehnung damit, daß der Stand der Dinge eine Hinausſchiebung der Ver⸗ handlungen nicht geſtatte. Die Demokraten ſtimmten dem Antrag zu mit der Begründung, daß die Tage der Volksvertretung gezählt ſeien, und das Recht, wichtige Geſetze zu beraten, ihr nicht mehr zuſtehe. Der deutſchnationale Antrag auf Vertagung wurde gegen die Stimmen der Deutſchnatio⸗ nalen, Nationalſozialiſten, des Evangeliſchen Volksdienſtes und der Staatspartei abgelehnt. Die Abſtimmung über einen zweiten deutſchnatio⸗ nalen Antrag, die Verträge mit dem Mantelgeſetz gemeinſam zu verabſchieden, wurde zurückgeſtellt. Dann begründete Dr. Föhr die Verträge. Seine Rede ergab wenig Neues. Das meiſte deſſen, was er ſagte, iſt aus Preſſeveröffenklichungen bekannt. Eine Eingabe des Lehrervereins, die ſich gegen die Einführung der Schulklaufel in die Ver⸗ träge richtet, beantwortete Dr. Föhr dahin, daß dies dem Wunſch weiteſter Kreiſe entſpräche.— Die Rede von Kultusminiſter Dr. Baumgartner ſchien dagegen von der Vorausſetzung auszugehen, daß die Oeffentlichkeit wenig von den Dingen wiſſe, über die das Haus heute zu entſcheiden hat. Er ver⸗ wahrte ſich gegen die Meinung, die Regierung habe mit dem Vertragswerk bewußt einen Zündſtoff ins Volk werfen wollen. Die Regierung müſſe es ab⸗ lehnen, von Preſſe und Vereinen Belehrungen ent⸗ gegenzunehmen, in welcher Form und auf welcher Grundlage ſie Verträge abzuſchließen habe. Der Staat könne ſeine Kultur⸗ und Erziehungsaufgaben nur gemeinſam mit den Kirchen erfüllen. Abſolute Trennung von Kirche und Staat müſſe die Kirchen zu Privatvereinen herabwürdigen. Er be⸗ ſtreite, daß die Regierung Rechte des Staates preis⸗ gegeben habe. Die anſcheinende Imparität bei der Beſetzung der theblogiſchen Lehrſtühle in Heidelberg und Freiburg ſei begründet in der Verſchiedenheit der Einſtellung beider Kirchen zu Glauben und Lehre. Der Miniſter pries die Verträge als ein Werk der Toleranz, das den Frieden zwiſchen Staat und Kirche fördern werde. FbbbbbCbbããõãͤãũͥũͥͤãĩ ͤvbdbwbbGTäãyubbbwãã ͤ ũdõdVVVVVVVVVVVVVVcc—————VV————————— geriſſen wird. Es darf auch nicht der Anſchein ent⸗ ſtehen, als arbeiteten Kanzler und Wehrminiſter gegeneinander. Wer wie wir in betonter Zurück⸗ haltung, aber mit wachſender Sorge die Entwick⸗ lung der Regierungskriſe verfolgte, hat das Recht und die Pflicht, heute zu rufen: Schluß mit dieſer Kriſe! Schluß mit dem Schaukel⸗ ſpiel Papen oder Schleicher! Eine Fort⸗ ſetzung dieſes Spieles wäre um ſo bedenklicher, wenn das Ergebnis nur in einer„Uebergangslöfung“ be⸗ ſtände. Das Gebot der Stunde iſt die Bildung einer kriſenfeſten Regierung mit klarem, einheit⸗ lichem Wirtſchaftsplan. Hinter oder neben ihr wird die verkämpfte nationale Bewegung neu formieren. 5 5 Falſchmeloͤung über Gereke Meldung des Wolff ⸗ Büros — Berlin, 30. Nov. Ein Berliner Mittagsblatt veröffentlicht einen Bericht über eine Rede, die der Präſident des Deut⸗ ſchen Landgemeindetages, Landrat a. D. Dr. Gereke, geſtern in Halle gehalten hat. Wie uns 7 Dr. Gereke hat ſich mit keinem Wort„ganz offen als unterrichtet ausgegeben über eine bevorſtehende Einſetzung des Kabinetts von Papen“. Dr. Gereke hat deshalb auch nichts über den Inhalt des Regie⸗ rungsprogramms im neuen Kabinett von Papen ſagen können. Er hat lediglich darauf hingewieſen, daß man in jedem Falle von dem neuen Reichs⸗ kabinett eine weſentliche verſtärkte Förderung der Arbeitsbeſchaffung erwarten könne. Schließlich meldete das Blatt, Gereke habe er⸗ klärt, daß Reichsbankpräſident Dr. Luther ſich bei Verhandlungen über den neuen Gereke⸗Plan auf außenpolitiſche Bindungen der Reichsbank berufen habe. Dazu teilt der Reichsbankpräſident mit, daß er bezweifle, daß eine Aeußerung Dr. Gerekes in dieſer Form gefallen ſei. Dr. Luther fügt hinzu, daß er ſich niemals und bei keiner Ge⸗ legenheit auf außenpolitiſche Bindungen der Reichs⸗ bank berufen hat, ſondern umgekehrt ſtets betont hat, daß die Pflicht der Reichsbank, die deutſche Qährung zu ſchützen, auf einem deutſchen Reichsgeſetz beruht. Daß die künftige autonome deütſche Geſetzgebung alle Garantien der Unabhängigkeit aufrecht erhalten wird, um dadurch die Feſtigkeit der Währung gegenüber etwaigen Einflüſſen politiſcher Art zu gewährleiſten, hat Dr. Luther ſtets als ſelbſtverſtändlich bezeichnet.“ Deutſchnationale Kritik Der deutſchnationale Abg. Dr. Schmitthenner gab darauf eine groß angelegte Darſtellung der kirchlichen Geſetzgebung, in der er ausführte, daß die wachſende konſervative Geſinnung eine bewußte Gegenwirkung gegen die bisherigen liberaliſtiſch⸗ marxiſtiſchen Tendenzen bedeute. Die Dinge ſeien zwangsläufig geworden. So habe man ſich damit abzufinden, daß eine neue Aera der Konkordate beginne. Die Abwehr der Parlamente gegen Ver⸗ einbarungen mit den Kirchen habe ſich erheblich ab⸗ geſchwächt. Daß dennoch ſeine Partei ſchwerwie⸗ gende Bedenken gegen die badiſchen Kirchenverträge hege, ſei begründet in der ungleichmäßigen Behandlung der Anſprüche der Kirchen in den Verträgen. Die evangeliſche Kirche ſei ein dem Staat feſtver⸗ bundener Körper und das ergebe einen Ausgleich für gewiſſe Weſensunterſchiede gegenüber der katho⸗ liſchen Kirche. Ein Vertrag mit der evan⸗ geliſchen Kirche ſei alſo nicht min de⸗ ren Wertes und nicht minderer Wichtigkeit als ein Vertrag mit dem Heiligen Stuhl. Deſſen ſei die Regierung ſich nicht immer bewußt geblieben. Außerdem rechtfertige der Umſtand, daß beide Ver⸗ träge ein untrennbares Ganzes bilden, die Forde⸗ rung ihrer Verabſchiedung durch ein Mantelgeſetz. Hier ergebe ſich aber die Gefahr der äußeren Imparität, denn es erwecke den Anſchein, als wolle man die Zuſtimmung zu dem einen Vertrag unter Umſtänden von der Zuſtimmung zu dem anderen abhängig machen. Die innere Parität der Verträge ſei aber nicht in der Gleichartigkeit, ſondern in der Gleichwertigkeit der Beſtimmungen zu ſehen, Dies ſei nach Anſicht der evangeliſchen Kirche und weiter Kreiſe des Kirchenvolkes nicht gewahrt. Weſentliche Abweichungen bestünden, von weniger weittragenden Unterſchi ieden in an⸗ deren Punkten abgeſehen, in den Beſtim⸗ mungen über die Beſetzung der theologiſchen Fakultäten an den beiden badiſchen Hoch⸗ ſchulen. Die Regelung im evangeliſchen Vertrag laſſe die Möglichkeit, daß eine ihr wenig geneigte Regierung ihr Berufungsrecht in einer Weiſe ausüben kann, die für die evangeliſche Bevölkerung unerträglich ſein müſſe und zu unabſehbaren Konflikten führen werde. Von dieſem Geſichtspunkt aus geſehen, diene der evangeliſche Kirchenvertrag jedenfalls nicht der Förderung des inneren Friedens. Die Kirche habe den Vertrag angenommen, der ihr die Gleichberechtigung verweigere, um dem unhaltbaren Zuſtand vorzubeugen, daß ſie im Gegenſatz zur katholiſchen Kirche in Zukunft ohne geſetzliche Sicherungen bleibe. Prof. Schmitthenner zeigte dann die Ungleich⸗ heiten zwiſchen Konkordat und evan⸗ geliſchen Kirchen vertrag und zwiſchen dem badiſchen und preußiſchen Konkordat auf, welch letz⸗ teres den badiſchen Staat benachteilige zu unſten der Kirche. Auch ein Teil des Klerus und der katho⸗ liſchen Bevölkerung empfinde dies als Mangel. Vor allem ſei für die Wahl des Erzbiſchofs die preußiſche Regelung zu fordern geweſen. Hinzu⸗ komme, daß heute das Konkordat, das eine Sache das ganzen Volkes und nicht einer Regierung oder einzelnen Gruppen ſei und ſein dürfe, zum Gegen⸗ ſtand eines Parteihandels werde, wie dies mit dem katholiſchen Konkordat bei der Regierungsbildung nach den letzten Wahlen geſchehen ſei. Das ſet von vielen religiöſen Katholiken als höchſt peinlich empfunden worden. Eine kulturpolitiſch ſo wenig homogene Regierung wie die badiſche hätte für ſich niemals das Recht der Schaffung eines ſolchen Ver⸗ trages in Anſpruch nehmen dürfen, ohne vorher die katholiſche Oeffentlichkeit zu hören. In Preußen habe man die Deutſchnationale Partei zur Mitarbeit herangezogen, in Baden ſei dieſe volksgemeinſchaftliche Zuſammenardeit von vornherein ausgeſchaltet geweſen. 5 Die bei dem Vertragswerk geübte Praxis, die ſach⸗ 5 liche Unzulänglichkeit des evangeliſchen Vertrags⸗ werkes und die beabſichtigte getrennte Abſtim m ug itber die Verträge veranlaſſen ſeine Partei zur lehnung des ganzen Vertragswerkes. 7 Darauf vertagte ſich das Haus bis halb 4 uhr 5 nachmittags. Vor ſtark beſetzten Tribünen wurde am Nach mittag die Konkordatsdebatte fortgeſetzt. Für die Deutſche Volkspartei ſprach als erſter 1 Abg. ee ee Dr. e N 5 2. Seite/ Nummer 559 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 30. November 1932 Finanznot der Stadt Duisburg Meldung des Wolff⸗Büros — Duisburg, 30. Nov. Die Stadt Duisburg⸗ Hamborn ſieht ſich bei den noch immer ſteigenden Laſten der Wohl⸗ fahrtspflege zurzeit außerſt ande, die am 1. Dezember fälligen Zinsſcheine der Duisbur⸗ ger ſieben Millionen⸗Anleihe von 1928 ein zu⸗ löſen. Die Stadtverwaltung hofft, dieſe Ver⸗ pflichtung in den nächſten Wochen nachholen zu können. Vereinheitlichung oͤes Wechſelrechtes Meldung des Wolff Büros — Berlin, 30. Nov. Der Reichsrat hält am Donnerstagabend wie⸗ derum eine Vollſitzung ab. Als wichtigſter Punkt ſteht auf der Tagesordnung die Wiedereinbringung der auf internationalen Abkommen beruhenden Ge⸗ ſetzentwürfe über die Vereinheitlichung des Wechſel⸗ und Scheckrechts. Der Reichsrat hatte ſich mit dieſen Entwürfen ſchon mehrfach be⸗ ſchäftigt und ſie verabſchiedet; im Reichstage konnten die Geſetzentwürfe infolge der Parlamentsauflöſung nicht erledigt werden. Sie ſollen nun unverändert dem neuen Reichstag vorgelegt werden. Drei Opfer eines Autounglücks „ l Meldung des Wolff⸗Büros — Saarbrücken, 30. Nov. Der Kraftwagen dreier Metzer Kaufleute verun⸗ glückte in der Nähe des Metzer Friedhofes. Der Wagen verbrannte. Einer der Inſaſſen kam in den Flammen ums Leben, ein zweiter Inſaſſe wurde herausgeſchleudert und ebenfalls tödlich verletzt. Der dritte ſtarb kurz darauf. Drei Fiſcher ertrunken f Meldung des Wolff⸗Büros 4 f— Warnemünde, 30. Nov. 0 Nordweſtlich von Warnemünde iſt ein Fiſch⸗ kutter geſunken. Drei Perſonen aus Ribnitz haben den Tod in den Wellen gefunden. Zwei von ihnen waren Schiffsoffiziere der Handelsmarine und ſeit längerer Zeit ohne Anſtellung. Sie hatten ſich ein offenes Boot gekauft, um durch Fiſcherei einigen Verdienſt zu finden. 1 Miene Ausſchreitungen 8 n Polen Meldung des Wolff⸗Büros — Warſchau, 30. Nov. Seit einiger Zeit ereigneten ſich täglich antiſe⸗ mitiſche Ausſchreitungen in Polen. Im Lemberg wurde geſtern ein in eine Meſſerſtecherei von einem Juden getöteter polniſcher Student bei unge⸗ heurer Beteiligung des Publikums begraben. Auf eine heimkehrende Gruppe wurde aus einem Haus⸗ tor ein Schuß abgegeben, der einen Studenten zu Boden ſtreckte. Angeblich fiel der Schuß von einem kommuniſtiſchen Provokateur jüdtiſcher Nationalität. Daraufhin begannen von neuem die antiſemi⸗ tiſchen Kundgebungen. Polizei mußte wie⸗ derholt eingreifen. Auf den Warſchauer Hochſchulen kam es ebenfalls zu Ausſchreitungen. Die jüdiſchen Hörer wurden von den polniſchen nationaliſtiſchen Studen⸗ ten aus dem Hörſaal herausgeprügelt. Die Univer⸗ ſität wurde geſchloſſen.. Auf der Wilnaer Univerſität wurden drei jüdiſche Studenten während einer Schlägerei ſchwer verletzt.— In Czenſtochau wurden Juden überfallen und verprügelt. 8 Es kriſelt im g Berlin, 30, Nov. Seit langem ſchon kriſelt es im Reichs⸗ banner und auf der letzten Verſammlung der Berliner ſozialdemokratiſchen Funktionäre iſt es zu ſtürmiſchen Auseinanderſetzungen über die divergie⸗ renben Strömungen innerhalb dieſer Organiſation gekommen. Daß zwiſchen der ſozialdemokratiſchen Parteileitung und der Reichsbannerführung ſchon ſeit geraumer Zeit heftige Spannungen beſtehen, iſt be⸗ kannt. Ueber die internen Vorgänge, die ſich im Reichsbanner abſpielen, weiß der„Fungdeutſche“ nun einige intereſſante Einzelheiten mitzuteilen. Darnach ſteht der Führer Höltermann ent⸗ ſchieden auf dem Standpunkt, die Arbeit des Reichskuratoriums für Jugendertüch⸗ tigung mitzumachen, während die Spitzen der SPD ſich von der Einrichtung fernhalten möchten. Eine weitere Differenz ergibt ſich aus der Ju⸗ gendarbeit des Reichsbanners. Prinz Huber⸗ tus zu Löwenſtein hat ſeit einiger Zeit unter der Bezeichnung„Vortrupp“ eine Jugend⸗ organiſation aufgebaut, die ſich ſcharf von der So⸗ zialiſtiſchen Arbeiterjugend durch ihren ſtark wehr⸗ Drahtbericht unſeres Berliner 3 Reichsbanner Starke Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Reichsbanner und Sozialdemokratie banner die„Vortrupp“⸗Arbeit wieder abbaut und die in ihr organiſierten jungen Leute der Sozia⸗ liſtiſchen Arbeiterjugend zuführt. Der Prinz zu Löwenſtein iſt dazu aber keineswegs bereit und fin⸗ det bei der Leitung des Reichsbanners nachhaltige Unterſtützung. Es iſt möglich, daß er ſich mit ſeiner Zugendorganiſation ſelbſtändig macht und durch Uebernahme eines Sekretärpoſtens im Gaubüro des Berliner Reichsbanners die Perſonalunion mit dem Reichsbanner herbeiführt. Durch eine ſolche Ent⸗ wicklung würden natürlich die Meinungsverſchie⸗ denheiten zwiſchen SPD und Reichsbanner erheb⸗ lich verſchärft werden. Dietrich als Rechtsanwalt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Nov. Der frühere Vizekanzler und Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich iſt heute als Rechtsanwalt bei den drei Berliner Landgerichten zugelaſſen worden. Das Geſuch, das er als Badener an die preußiſchen Behörden richten mußte, iſt übrigens ſchon vor Mongten eingereicht worden. Wie wir hören, wird mäßigen Charakter unterſcheidet. Maßgebende Dietrich ſich mit einem jüngeren Rechtsanwalt Kreiſe der SPD verlangen nun, daß das Reichs⸗ aſſoziieren. eee. Frankreichs Vertrag mit Sowietrußland Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris. 30. Nov. Die Unterzeichnung des franzöſiſch⸗ruſſiſchen Nichtangriffspaktes gibt der nationaliſtiſchen Preſſe Anlaß, ihre Angriffe gegen das Abkommen zu er⸗ neuern. Der außenpolitiſche Mitarbeiter des„Echo de Paris“ nennt den Originaltext noch ſchlechter, als man es nach den Ankündigungen erwarten konnte. Die wahren Abſichten des Außenminiſte⸗ riums, Beſſerung der Handelsbeziehungen mit Ruß⸗ land und Trennung der Roten Armee von der Reichswehr, würden nach Anſicht des Blattes nie⸗ mals verwirklicht werden. Die ruſſiſchen Auf⸗ träge ſeien immer an Kreditbewilligungen der Lieferländer gebunden, auf die ſich in Frankreich niemand einlaſſen möchte. Andererſeits ſeien die Verpflichtungen, die Rußland im Falle eines An⸗ griffs Frankreichs durch eine dritte Macht über⸗ nimmt, ſehr dehnbar, Sowjetrußland ſei der große Gewinner bei dem Abſchluß des Nichtangriffspaktes. Gegenüber dem ruſſiſchen Dumping habe ſich Frank⸗ reich Hände und Füße gebunden. Auch die Behand⸗ lung des rumäntiſchen Bundesgenoſſen durch das franzöſiſche Mußenminiſterium im Zuſammenhang mit dem franzöſiſch⸗ruſſiſchen Nichtangriffspakt ſei mehr als ungeſchickt geweſen. 5 8 In gleicher Schärfe wie„Echo de Paris“ wendet ſich auch der außenpolitiſche Mitarbeiter des„Jou r⸗ mal“ gegen das Abkommen. Die innerpolttiſchen Schwierigkeiten Frankreichs hätten es verlangt, jede kommuniſtiſche Aktion auf franzöſtſchem Gebiet und in den Kolonien auf das ſchärfſte zu verbieten. Litwinow über den Palt Meldung des Wolff⸗ Büros — Moskau, 30. Nov. In einem Interview mit dem Moskauer Ver⸗ treter des„Petit Pariſien“ äußerte ſich der Volkskommiſſarx Litwinow über den Nichtangriffspakt zwiſchen Sowjetrußland und Frankreich. In dem Abſchluß des Nichtangriffsvertrages mit Frankreich ſehe Rußland einen bedeutenden Schritt vorwärts auf dem Wege, das gegenſeitige Vertrauen zu erhöhen und Mißverſtändniſſe und Vorurteile, die die Beziehungen zwiſchen den beiden Völkern erſchwert und kompliziert haben, zu zer⸗ ſtreuen. Die Vorurteile und die Voreingenommen⸗ heit gegenüber Sowjetrußland ſei auf die ſowjet⸗ feindliche Propaganda zurückzuführen, die in Frank⸗ reich nicht allein von den Franzoſen betrieben wor⸗ den ſei, um die franzöſiſche Republik dem ſowjet⸗ feindlichen Block einzuverleiben. Der Pakt müſſe den Weg zur Löſung der dringend notwendigen wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen bei⸗ den Ländern freimachen. Zum Schluß erklärte Lit⸗ winow, daß die Sowjetunion, trotzdem ſie nicht Mit⸗ glied des Völkerbundes ſei, jede Maßnahme unter⸗ ſtützen werde, die ſich gegen jeden Friedensſtörer richten würde, Schuldendebalte in der Kammer Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 30. Nov. Das Problem der Schulden an Amerika wurde geſtern zum erſten Mal in der Finanzkom⸗ die ſich ſofort entſpann und in der ſich die nationa⸗ liſtiſchen Deputierten Marin und Franklin⸗ Bouillon hervortaten, läßt erwarten, daß es bei der Finanzdebatte im Plenum zu wüſten Lärm⸗ ſzenen kommen wird. Marin und Franklin⸗Bouillon benutzten die auf der Tagesordnung ſtehende Aus⸗ ſprache über die Bewilligung zuſätzlicher Kredite für das Haushaltsjahr 1931/32, um die Regierung zu einer präziſen Erklärung in der Schuldenfrage zu zwingen. Vom ganzen Kabinett waren aber nur der Juſtiz⸗ und der Haushaltsminiſter vertreten, da niemand auf eine derartige ſtürmiſche Unterbrechung gefaßt war. Haushaltsminiſter Palmade erklärte, miſſion der Kammer behandelt. Die hitzige Debatte; mit der das Projekt der zufätzlichen Kredite an den Senat weitergeleitet werden müßte, eine ſo umfang⸗ reiche Debatte über die internationalen Schulden zu⸗ zulaſſen. Marin und Franklin⸗Bouillon forderten Erklärungen zur Schuldenfrage.„Wir haben Mainz geräumt, weil man uns eine endgültige Regelung verſprochen hatte“, rief Franklin⸗Bouillon in höchſter Erregung in den Saal.„Was ſoll dieſe ganze parlamentariſche Komödie noch bedeuten? Seit 14 Jahren erleben wir die organiſierte Sabotage des Friedens. Ohne das Parlament zu fragen, un⸗ terzeichnet Herriot den Vertrag mit der Sowjetrepu⸗ blik. Das iſt die Karikatur des republikaniſchen Regimes.“ Schließlich gelang es dem Vorſitzenden der Finanz⸗ kommiſſion, die aufgeregten Nationaliſten zu beruhi⸗ gen. Die Finanzkommiſſion werde innerhalb 24 Stunden zu dem Antrag Marin Stellung nehmen, dann könne die große Debatte im Kammerplenum beginnen. Mit dieſem formellen Verſprechen gaben ſich Marin und Franklin⸗Bouillon endlich zufrieden. Bei dem Autrag Marin handelt es ſich um die Feſtſtellung, daß Frankreich nur in dem⸗ ſelben Umfange ſeine Schulden an Amerika zahlen werde, als es Reparationen von Deutſchland erhalte. Am Schluß der Kammerdebatte erklärte Her⸗ riot, daß er heute vor der Finanzkommiſſion er⸗ 7 ſcheinen und zur Schuldenfrage Stellung nehmen würde. Seine Erklärungen würden ſich aber in der Hauptſache darauf beſchränken, daß er eine Debatte über die Schulden im Augenblick für unangebracht halte. Falls die Finanzkommiſſion den Antrag Marins befürwortet, ſo rechnen die der Regierung naheſtehenden Parlamentarier mit der Ver⸗ trauen sfrage Herriots. Letzte Meldungen Falſchmünzerei im Hühnerſtall 7 — Breyell(Niederrhein), 30. Nov, Im Dorfe f Bracht hob die Kriminalpolizei eine Falſchmünzer⸗ werkſtatt aus, die in einem Hühnerſtall untergebracht war. Die Beamten fanden fertige Fünfmarkſtücke, Formen, Tiegel, Metall, überhaupt alles, was zur Falſchmünzerei erforderlich iſt. Mehrere Verdächtige wurden feſtgenommen. Schlägerei in einem Berliner Lokal — Berlin, 30. Nov. In einem Lokal in der Pflug⸗ ſtraße gerieten Nationalſizialiſten, die in das Lokal gekommen waren, mit dort anweſenden Kommuniſten in einen Streit, der bald in eine Schlägerei ausartete. Es wurden auch einige Schüſſe abgegeben, wobei der 19 jährige KPD⸗Angehörige— Möhle einen Schulterſchuß davontrug, Der 34jäh⸗ rige KPD⸗Mann Graſſel erlitt bei der Schlägerei Kopfverletzungen. Rätſelhafter Leichenfund in Braunſchweig — Braunſchweig, 30. Nov. Aus der Oker wurde die Leiche des Poſtſchaffners Dura geborgen, die etwa ein Dutzend ſchwerer Schlagverletzungen auf⸗ wies. Soweit bisher ermittelt wurde, iſt der Mann im Bürgerpark ermordet worden; die Leiche wurde dänn in die Oker geworfen. FFC 5 5 Durch ſtürzende Kohlen getötet i* — Herveſt⸗Dorſten, 30. Nov. Im Flöz 10 der 4 Zeche Fürſt Leopold in Herveſt⸗Dorſten ſind zwei Hauer, Fichtel und Schällig, durch einbrechende Kohlen⸗ und Steinmaſſen getötet worden Der Ge⸗ birgsſchlag war ſo heftig, daß er auch über Tage zu ſpüren war.. Sinowjeffs Ableben dementiert — Berlin, 30. Nov. Die Berliner Vertretung der Telegraphen⸗Agentur der Sowjetunion teilt mit: 9 Die Meldung über den Tod Sinowjeffs erweiſt ſich 1 nach offiziellen Informationen aus Moskau als den Tatſachen nicht entſprechend. Auch ein Hochſtapler Von Max Jungnickel Das kleine luftige Gaſthaus in dem Tiroler Neſt iſt bis unters Dach hinauf mit Fremden aus der Großſtadt beſetzt. Es dauert auch nicht lange, dann hat man ſich angefreundet, iſt ſo etwas wie eine große Familie geworden. Man iſt bald im Bilde über Herkunft, Stand, Beruf und Familienverhältniſſe jedes einzelnen. Man iſt unter ſich, hält auf Würde, philoſophiert, macht Witze, prophezeit und politiſtert. Man glänzt und ſtrahlt und funkelt. Eine andere Welt iſt in das kleine Bergneſt gekommen, eine andere Welt, die die Natur anſtaunt, kritiſiert und ſtublert wie ein Wunder, und die doch immer wieder weiß und behauptet, daß ſie eben aus einer anderen Welt kommt. Da iſt aber einer in dieſem buntbemalten Gaſt⸗ hof, der ſich durchaus nicht in den Kreis der Frem⸗ den finden will. Ein junger Lehrer aus dem Thü⸗ ringiſchen. Ein Muſiker, der ſchon einen ganzen Sack Lieder komponierte, die in Konzertſälen geſungen werden. Sogar eine Symphonie hat er geſchrieben, in der die Walöbäche nur ſo gluckſen und rennen und 5 loben und die Vögel darin zwitſchern und die Kinder darin ſingen, und wo eine verlorene Uhr darin ſym⸗ bolhaft tickt: aller Jubel und alles Erdenglück und alle Naturſeligkeit iſt eben abgemeſſen. Jedenfalls ein Werk, das größte Beachtung errungen hat und den Namen des jungen Muſtkanten richtig begrün⸗ Mit einer flügelſchlagenden Phantaſie begabt. Licht des Wanderers ſitzt in ſeinen Augen. Er läuft zwiſchen den feingeputzten Gäſten nur in Hoſe, Hemd und groben Sandalen herum. Da ſitzt er nun zuſammen mit Holzknechten, Fuhrleuten, Bauern und Jägern, die im Gaſthausgarten Raſt machen. Da hockt er nun zwiſchen dieſen Geſellen. Tiroler Volk. Die reinſten Roſeggergeſtalten. Manche wie aus den lärmenden Trödelbuden ihrer Großväter gekommen, verſpielt und bieder. Dann Das 1 Hüten wie hockende Adler. donnert. reinſte Le„ wi ö regger gemalt hat. Einer ſieht wahrhaftig wie nöreas Hofer beim Frühſtück aus. Er redet dabet mit großen Gebärden, als ob er mit den Bergen 8 dete. Eine Franz Schubert⸗Natur iſt dieſer Lehrer. wieder welche mit unheimlich großen ſchwarzen Manchmal ſchwatzen ſie durcheinander, hauen mit den erdbraunen Fäuſten auf den Tiſch, daß es nur Der reinſte Landſturm, wie ihn Def⸗ über ihm ſteht. Der Mann iſt gleichſam mehr eine Bauernballade, als ein Menſch. Der junge Lehrer fragt dieſe Geſellen nach ihren Liedern und nach ihren Sprichwörtern. Er merkt bald, daß dieſe Leute durch das reden, was ſie tun, Sie faſſen Zutrauen zu ihm. Sie lachen und ſcherzen, ſingen und trinken mit ihm. Allen ihren Worten und Liedern iſt die Leuchtkraft ihrer Erde eingeglänzt. Nach einigen Tagen haben dieſe Menſchen Bruder⸗ ſchaft mit dem jungen Lehrer aus Thüringen ge⸗ macht. Der freut ſich noch darüber. Ja, der iſt ſogar ſtolz darauf. Das durfte nun freilich nicht kommen. Die Fremden im Gaſthaus ſind entſetzt.— Das will alſo ein Lehrer ſein, der hierher zur Erholung kam und ſich mit den Holzknechten ver⸗ brſtdert. Nein, das darf nicht ſein. Man ſieht ihn von nun an über die Achſel an. Man ſchneidet ihn. Aber der Lehrer lacht dazu. Jedenfalls, für die vor⸗ nehmen Gäſte iſt er abgetan. Mit ſeiner Phantaſie konnte er wohl die Wirklichkeit aus den Angeln heben, aber im Kreiſe ſeiner Mitbewohner, hier in der Fremde, iſt er ausgeſchloſſen. Nun geſchah es eines Abends, daß in der großen Gaſtſtube ſo eine Art Hausmuſik gemacht wurde. Es wurde geſpielt und geſungen. Der Lehrer ſaß allein, in ſeine Sünberecke gedrückt und hörte zu. Auf ein⸗ mal ſang da ein junges Fräulein ein Lied, das er kannte, das er ſogar ſehr gut kannte. Ein herzliches, kleines Lied, das klingend bewegt die bunten Flügel regte und wie ein Gruß auf ihn zuflog. Sein Lied, das er komponiert hatte. Als es verſchwebt war, ſetzte großer Beifall ein. Nachdem wieder Ruhe eingetreten war, hörte man plötzlich die Stimme des Lehrers: „Das Lied iſt von mir!“ 0 Nun war's, als erſtarrte die ganze Geſellſchaft. Dann brach ein Gelächter los von allen Seiten. Es war gerade, als ob der Lehrer geſagt hätte: Ich bin eben auf dem Mond geweſen. Der Lehrer ließ ſich nicht beirren und fragte: „Haben Sie denn die Noten nicht mitgebracht? Da werden Sie ja meinen Namen leſen“. Nein, man hatte keine Noten. Das Lied wurde ja aus dem Gedächtnis geſungen. Der Lehrer ließ nicht locker:„Wenn ich Ihnen ſage, daß das Lied von mir iſt, ſo wird's wohl ſtimmen“. ä chelte wie Bon Jh ine Frauenſtimme rief das Lied ſein?“ Dieſe räche und mit der Sonne, dite warm und gütig nicht dazu, vielen Dank“. weſen. Name des Künſtlers, Titel und Preis des Werkes Auskunft gibt. Durchweg bekannte Namen, teilweiſe auch aus anderen Ausſtellungen her bekannte Bilder— ein Beweis, daß Verkauf notwendig iſt— ſind für die ſchöne Schau zuſammengekommen, die immer wieder beweiſt, daß unſere Stadt eine Reihe ſehr beach⸗ tenswerter Künſtler beherbergt. Es iſt nicht leicht, einzelne Arbeiten herauszu⸗ heben. Der Geſchmack des Publikums iſt verſchieden. Der eine liebt mehr Stilleben, etwa in der farbigen Art Claire Biermanns, oder die ernſtere ſtrenge Note von Eugen Knaus: einer mag die Aſtern von Richard Papsdorf, oder Fried⸗ rich Schulz, der andere Kakteen von Otto Eugen Schmitt, oder die intereſſante Kompoſi⸗ tion mit Muſcheln von Helene von Heyden. Der eine bevorzugt Landſchaften aus dem Gebirge, aus Italien, vom Neckar, der andere freut ſich, Lehrer wie Walter Eimer, zuſehen. Sie können wählen aus Schöpfungen von Hans Maria Barchfeld, Heinrich Bä es ſei ihm nicht möglich, angeſichts der großen Eile,* Dann ſtand er auf, ging zu der Sängerin, gab Haſſemer, Werner von Pigage, Otto 1 ihr die Hand und ſagte:„Ich glaube, ich kam noch Scheffels u. a. Schließlich iſt auch das figürliche mich zu bedanken, nun ſage ich jetzt Bild vertreten durch Joſeph Linder, durch gute 4 Dann war er verſchwunden. Bildniſſe von Lulu Kay ſeſr und Ern ſt b Seit dieſem Tage wurde er der„Hochſtapler“ Noether. 8 4 genannt. Ja, hätte er ſich nicht mit den Holzknech⸗ Die Plaſtik hat Franz Gel b. Kurt Lau⸗. ten und Fuhrleuten angefreundet, dann wäre er ber und B. Schulz⸗Längin auf den Plan ge⸗. ſicherlich der Gefeiertſte in der ganzen Runde ge⸗ ſchickt. Alle gemäßigten Richtungen es ſollen ja. Ja, wenn ihm nicht dieſe einfachen Men⸗ keine Probleme ausgefochten, ſondern Verkäufe er⸗ 8 ſchengeſtalten wie Quellen geweſen wären, an denen zielt werden— haben ſich hier zuſammengefunden. 0 ſich ſeine Schöpferkraft täglich erneuerte. In zwangloſer Form, mit empfehlenden Worten, g 8 Wünſchen und Hoffnungen wurde dieſe beachtens⸗ 5 ä werte Schau eröffnet. Möge ſie. 552 f Künſtlern zu mancher Weihnachtsfreude verhelfen! 1 Mannheimer Maler g N 2 5 g 9( Aus dem Ludwigshafener Konzertleben. Ein 4 Austellung des Reich werben des der 9 Kuſtker Heeren eng 1 Das Kaufhaus Hirſchland iſt an den Reich s⸗ der dem Bildungsausſchuß der Jh. Farbeninduſtrie verband bildender Künſtler, Orts“ zu danken war, brachte die Paſtoralſinfonie gruppe Mannheim herangetreten, um den in als Hauptwerk. Die„Szene am Bach“ gab mit ihrem jetziger Zeit ſchwer um ihre Exiſtenz ringenden reichen Schmuckwerk den Bläſerſoliſten Gelegenheit, Malern und Bildhauern zu helfen, hat ihnen die ihre Tüchtigkeit zu zeigen. Der in den„Anilin⸗ Wände des Erfriſchungsraumes, tadellos neu be⸗ Konzerten“ verſtärkte Streicherkörper unterſtrich ſpannt, ohne jedes Entgelt zur Verfügung geſtellt. dann im Vorſpiel zu„Egmont“ die muſikdrama⸗ e Am Dienstag nachmittag hingen an die 40 Arbeiten tiſchen Akzente. Prof. Boehe, dem das Lyriſch⸗ 4 Mannheimer Kunſtſchaffender im Saal, durch eine Befinnliche beſonders liegt, verſenkte ſich liebevoll in b Jury geſichtet, und laden nun die kaffee⸗ und die Kleinmalerei der ſechſten Sinfonie. Beide Seiten kuchenhungrigen Damen zur Beſichtigung, ja ſogar Beethovenſcher Tondichtung fanden ſich vereint in der zum Kauf ein, wobei ein kleines Verzeichnis über prächtigen Ausführung des g moll-Klavier⸗ unſere Stadt, den Rhein im farbigen Bild wieder⸗ konzerts. Prof. Kempff⸗Berlin ließ das Titaniſche des Kopfſatzes und des marſchartigen Rondos groß und kernig erklingen, wobei er auch vor Härten nicht zurückſchreckte. Im Andante ſuchte und verwirk⸗ lichte der Künſtler das klaſſiſche Ideal. Im nächſten Konzert wird unſere frühere Opernaltiſtin Mar⸗ garete Kloſe zu hören ſein.— Ein Kanzert des Volkschors Ludwigshafen führte von den Klaſſikern Gluck(Frühlingslied), Haydn und Mozart zu den Romantikern Weber(Chor aus Pre⸗ zioſa) und Schubert(Chöre mit vierhändiger Kla⸗ vierbegleitung); die Vortragsfolge ſchloß mit einem Kanon von Lachner, der viel Heiterkeit erregte. Die Formung des Chorklangs, ſeine Lockerung und Ab⸗ wägung in den Stärkegraden war wieder eine Meiſterleiſtung Fritz Schmidts. Seine Schülerin Marie Luiſe Krepp zeigte anmutiges Verſtändnis für das Spieleriſche, Humorige, Innige. Die Be⸗ gleitung der Soliſtin und der gemiſchten Chöre be⸗ ſorgte Rudolf Fetſch, in den vierhändigen Stücken mit Ernſt Kapp, ſehr anſchmiegend; ſeine Klavier⸗ nummern(Phantaſie von Mozart und Stücke vo 45 7c — Mittwoch, 30. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Schulungskurſe des Mannheimer Arbeitsamtes Die Arbeitsämter ſuchen neben anderen Maß⸗ nahmen das traurige Bewußtſein der Verurteilung der Arbeitsloſen zum Nichtstun durch Ausbildungs⸗ und Fortbildungskurſe zu lindern. Das Mann⸗ heimer Arbeitsamt hat im Rechnungsjahr 1931/2 (vom 1. 4. 31 bis 1. 3. 32) 133 Kurſe eingerichtet mit einer Teilnehmerzahl von rund 3200, darunter 2430 männliche und 770 weibliche. 70 Kurſe wurden ab⸗ gehalten für gewerbliche Arbeiter, 48 für kaufmän⸗ niſche und techniſche Angeſtellte, 2 für Ungelernte, 13 für Hausgehilfinnen uſw. Auch im Jahre 1932 ſind die Kurſe weitergeführt worden und zwar im Sommer in der Zahl von 48 mit einer Teilnehmer⸗ zahl von 1400. Die Koſten betrugen in der Zeit vom 1. 10. 31 bis 30. 9. 32 rund 33 400 l. Ueber den Winter ſollen wiederum Kurſe ſtatt⸗ finden und zwar für alle Handwerksſpar⸗ ten(Schuhmacher, Maler, Elektromonteur, Speng⸗ ler, Schloſſer, Schweißer uſw., Bau⸗ und Holz⸗ gewerbe) und für die Angeſtellten, insbeſondere im Maſchinenſchreiben, Kurzſchrift, Plakatſchrifſt uſw., ferner für die Hausgehilfinnen im kochen, nähen, flicken, bügeln. Dieſe Kurſe können natürlich nur ein kleiner Notbehelf ſein. Aber ihre Einrichtung hat doch manchen, beſonders den füngeren Arbeits⸗ loſen, die Lage erträglicher geſtaltet und die Hoffnung gegeben, das, was ſie gelernt haben, nicht vollſtän⸗ dig zu verlernen, vielleicht ſogar die Kenntniſſe noch zu erweitern. Es muß anerkannt werden, daß gerade tes hieſige Arbeitsamt auf Erweiterung und Vervollſtändigung der Kurſe beſonderen 185 legt. O. „Gasmeſſermiete“ In vielen Orten, ſo auch in Mannheim er⸗ heben die Gaswerke außer der Gebühr für den Gas⸗ verbrauch eine„Meſſer“⸗ oder„Zählermiete“. Der Zeitungsdienſt der„Vela“(Vereinigung der leiten⸗ den Augeſtellten e..) wirft die Frage auf, wie man denn dieſe beſondere Gebühr kaufmänniſch und unter dem Geſichtspunkte des Dienſtes am Kunden recht⸗ fertigen wolle. Der Gasverbraucher legt keinerlei Wert darauf, daß das Gaswerk ſeinen Verbrauch meſſe; das liegt einzig im Nutzen des Lieferers. Der Kaufmann, der beim Verkaufe eines Stoffes eine „Gebühr“ für Abnutzung ſeines Meterſtabes erheben wollte, würde dem Gelächter ſeiner Kunden verfal⸗ len. Will man aber dem Gaswerk ein Recht zu⸗ billigen, für die erſte Anlage, alſo für das Aufſtellen des Meſſers, eine Gebühr zu erheben und ſelbſt dieſe in hohem Betrage, nämlich eine ganze Anzahl von Monaten lang, ſo fällt jedes moraliſche Recht dazu weg, wenn der Gasverbraucher ſoviel bezahlt hat, wie der Gasmeſſer neu koſtet. Denn dann ſtellt ſich dieſe„Meſſermiete“ ſchlechthin als eine Sondergebühr dar. Und übrigens iſt die Bezeichnung„Miete“ auch innerlich unwahr, denn man„mietet“ naturgemäß nur etwas, wovon man ſelber Nutzen hat. Der Amgang mit dem Taſchentuch Der tägliche Begleiter jedes Kulturmenſchen iſt ſein Taſchentuch. Ganz beſonders im Herbſt und Winter, zu Zeiten von Huſten und Schnupfen, möchten wir dieſen treuen Gefährten nicht miſſen, deſſen Aufgabe darin beſteht, die Abſonderungen der Naſe, des Rachens und der Luftröhre aufzunehmen. Dieſe Abſcheidungen ſind in geſunden wie in kran⸗ ken Tagen aber durchaus nicht harmlos, ſondern ſie enthalten ſtets Krankheitsſtoffe. Und wie wir lernen müſſen, mit den Giftſtoffen, die uns der Arzt und die Apotßeke zu Heilzwecken verabreichen, umzugehen, ſo will auch der Umgang mit dem Taſchentuch gelernt ſein. Vor allen Dingen ſollte man das Taſchentuch, das man beſſer als„Schnupftuch“ bezeichnet, nicht für andere Zwecke verwenden, ſo zum Abſtäuben oder Abwiſchen von Stühlen und Bänken, von Schuhen oder ſonſtigen Gegenſtänden. Wie beim Handtuch ſollte es ganz ſelbſtverſtändlich ſein, daß auch beim Taſchentuch der Satz gilt:„Jedem das Seine“. Niemals ſollte ſich eine Mutter verleiten laſſen, aus ihrem Taſchentuch ein„Familien⸗ taſchentuch“ zu machen. Der Umgang mit dem Taſchentuch hat aber auch noch weitere Gefahren zu vermeiden. Die ins Ta⸗ ſchentuch entleerte Abſonderung der Naſe bildet ebenſo wie der beim Huſten im Taſchentuch auf⸗ gefangene Schleim, wenn das Tuch in der warmen Kleidertaſche verwahrt wird, eine Brutſtätte für Bakterien. Die Flüſſigkeit trocknet dann allmählich an, und die Krankheitskeime werden beim vielfach beliebten Auseinanderfalten des Ta⸗ ſchentuches in alle Winde verſtreut. Man achte des⸗ halb darauf, daß man das Taſchentuch nicht in Ge⸗ genwart anderer umſtändlich entfaltet oder gar aus⸗ ſchüttelt und ſorge dafür, daß ein Taſchentuch nicht zu lange benutzt wird. Taſchentücher müſſen nicht nur gewaſchen, ſondern in Krankheitstagen auch ausgekocht werden; zum mindeſten iſt zu ver⸗ langen, daß zwecks ausreichender Desinfektion das ge⸗ waſchene Taſchentuch ſorgfältig mit einem heißen Bügeleiſen geplättet wird. In Zeiten von Grippe und Erkältungskatarrhen empfiehlt es ſich, überhaupt nicht die üblichen Taſchentücher zu benutzen, ſondern ſolche aus Pa⸗ pier, die nach jedesmaligem Gebrauch weggeworfen oder verbrannt werden können. Solche Papier⸗ taſchentücher gibt es heutzutage um billiges Geld überall zu kaufen. Der richtige Umgang mit dem Taſchentuch vermag ſo alſo auch beizutragen zur Erhaltung der Volksgeſundheit. «„ Vorſicht beim Oeffnen der Autotür gegen die Fahrbahn. Auf der Kunſtſtraße öffnete um die geſtrige Mittagszeit der Führer eines Perſonenkraft⸗ wagens eine Türe ſeines Fahrzeugs gegen die Fahr⸗ bahn zu in dem Augenblick, als ein Radfahrer vorüberfuhr, der gegen die Türe ſtieß und zu Boden ſtürzte. Der Radfahrer trug eine Rißwunde an der rechten Hand und Verſtauchungen beider Unterarme davon. Das Fahrrad wurde beſchädigt. Probleme der Arbeitslosigkeit Der Arbeitsmarkt im Jahre 1930 in Mannheim und Baden— Württemberg (Berliner Sonderdienſt der„ Der Reichsarbeitsminiſter hat einen Bericht der Reichsanſtalt für Arbeits vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung veröffent⸗ licht, der auch die Probleme des Arbeits ⸗ marktes in Mannheim und Baden be⸗ leuchtet. Der Bericht kommt, hinſichtlich der Arbeits⸗ marktlage im Landesarbeitsamtsbezirk Südweſt⸗ deutſchland, zu dem Mannheim und Baden gehören, zu folgenden Feſtſtellungen: Im Bezirk des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſch⸗ land war der Beſchäftigungsgrad, gemeſſen an der Zahl der Krankenkaſſenmitglieder, in allen Monaten des Jahres 1930 günſtiger als der Reichsdurchſchnitt. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern verfügbaren Arbeitſuchenden lag bei einem Durchſchnitt von rund 170 000 jedoch um rund 50 000 höher als im Jahre 1929. Es wurden zu Beginn des Erhebungsjahres 157 644 Arbeitſuchende gezählt, deren Zahl ſich bis Ende Fe⸗ ANelft! Neuen Mannheimer Zeitung“) ſich meiſtens auf jugendliche männliche und weibliche Kräfte; ältere, beſonders männliche landwirtſchaft⸗ liche Arbeiter konnten auch während der Hochſom⸗ mermonate nur in verhältnismäßig ſeltenen Fällen vermittelt werden, da die Landwirtſchaft ſtatt deſſen eher geneigt war, junge und geeignete Kräfte aus anderen Berufsgruppen, die ſich in ausreichender Zahl anboten, einzuſtellen. Die Arbeitsloſigkeit im Baugewerbe lag in Südweſtdeutſchland durchſchnittlich unter dem Reichsdurchſchnitt. Die Zahl der arbeitsloſen Bauarbeiter ſchwankte zwi⸗ ſchen 10 und 30 v. H. der vorhandenen Bauarbeiter. Auch in Südweſtdeutſchland war die Lage in der Metallinduſtrie beſonders ungünſtig Die Zahl der verfügbaren Arbeitſuchenden ſtieg von Beginn bis zum Schluß des Jahres von 25 427 auf 45 638 an und erfuhr nur im April einen geringfügigen Rückgang (von 29059 Ende März auf 28 768 Ende April), der aber wohl in der Hauptſache durch Beſchäftigungs⸗ möglichkeiten im Baugewerbe ſaiſonmäßig verurſacht A tin warme Stube, warmes Essen] endet zur Pintfernotfiilfe 1932/33 T r bruar noch auf 197993 erhöhte. Die Entlaſtung, die Ende Juni ihren tiefſten Stand(136 689) erreichte, erſtreckte ſich jedoch nur auf etwas über 60 000, wäh⸗ rend in dem entſprechenden Zeitraum des Vorjahres die Entlaſtung von dem um 120 799 niedriger lie⸗ genden winterlichen Höchſtſtande abſolut noch 200 435 betrug. Ende Dezember wurden 247 386 Arbeit⸗ ſuchende gezählt, alſo noch 50 000 mehr als im winter⸗ lichen Höchſtſtand, Die Lage in den Bezirken der badiſchen Arbeitsämter war beſonders ungünſtig. Dort war Mitte Mai die Belaſtung des Arbeits⸗ marktes noch faſt ebenſo hoch wie zu Beginn des Jahres. Im württembergiſchen Teil des Landes⸗ arbeitsamtsbezirks konnte ſich die Frühjahrsbelebung zwar kräftiger durchſetzen, im Vergleich zum Vor⸗ jahr war die Mitte Mai ſich ergebende Mehrbelaſtung des Arbeitsmarktes, abſolut genommen, jedoch noch ebenſo hoch und relativ betrachtet, doppelt ſo hoch wie in Baden. Die größere Miderſtandsfähigkeit, die den würt⸗ tembergiſchen Arbeitsmarkt lange auszeichnete, iſt alſo in erheblichem Maße geſchwunden. Die Landwirtſchaft, deren Bedarf an Arbeitskräften zu Beginn des Frühjahres zu einer fühlbaren Ent⸗ laſtung des Arbeitsmarktes beitrug, nahm ſchon in der zweiten Hälfte des April kaum mehr Einſtel⸗ lungen vor, da infolge der günſtigen Witterung im Spätwinter und zu Beginn des Frühjahres die Ar⸗ beiten auf eine längere Zeit verteilt werden konnten und die Einſtellung von Saiſonkräften daher größ⸗ tenteils entbehrlich war. Auch während der Hochſom⸗ mermonate war die Nachfrage erheblich geringer als im Vorjahr. Soweit Nachfrage beſtand, erſtreckte ſie war. Im übrigen waren an der Verſchlechterung des Arbeitsmarktes in der Metallinduſtrie hauptſäch⸗ lich die Maſchineninduſtrie, vor allem der Land⸗ maſchinenbau, ferner die Motorenwerke und die Auto⸗ mobilinduſtrie beteiligt. 14,77 Millionen„ Reichszuſchüſſe für die Arbeitsloſenverſicherung in Mannheim, Ba⸗ den und Württemberg. Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittkung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung überreicht der Oeffentlichkeit Material über die Zuſchüſſe, die die Arbeitsvermitt⸗ lung in den einzelnen Landesarbeitsamtsbezirken er⸗ fordert. Dieſe Ueberſichten ergeben, daß die Zuſchüſſe der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung für den Landesarbeitsamts⸗ bezirk Südweſtdeutſchland ſich auf 14,77 Mill. I im Erhebungsjahr beliefen. Der Landesarbeits⸗ amtsbezirk Südweſtdeutſchland ſteht da⸗ mit unter allen Landesarbeitsamtsbezirken des Rei⸗ ches an letzter Stelle. An erſter Stelle ſteht der Bezirk Sachſen mit einem Zuſchuß von 103 Millionen Mark. Der Zuſchuß für Sübweſtdeutſchland entſteht dadurch, daß die Ausgaben der Reichsanſtalt im Er⸗ hebungsjahr mit 95,63 Millionen/ die Einnahmen in Höhe von 80,86 Mill. J um 14,77 Millionen& über⸗ 1928 hatte der Landesarbeitsamtsbezirk Südweſt⸗ deutſchland bei 63,14 Millionen 4 Einnahmen und 41,67 Millionen„ Ausgaben 21,47 Millionen 1 Ueberſchüſſe zu verzeichnen. Im Jahre 1929 war das Bild in Südweſtdeutſchland folgendes: 65,56 Mil⸗ lionen 1 Einnahmen ſtanden 7399 Millionen Ausgaben gegenüber, ſodaß ſich ſchon ein Zuſchuß der Reichsanſtalt von 8,43 Millionen„ ergab. G. Wam. Aoͤventsbitte Das deutſche Chriſtkind iſt heut arm geworden Und käme doch ſo gern in jedes Haus, So wie es früher immer auch gekommen Und teilte freundlich ſeine Gaben aus. Ein jedes Stübchen, ſei es noch ſo klein, es ſollte Zum Feſt erſtrahlen hell im Kerzenſchein. Ein jedes Kindlein, ſei es noch ſo arm, das ſollte In dieſen Tagen froh und glücklich ſein. Wie bitter iſt es, wenn aus fremden Räumen Geſang ertönt, der Kinder Jubelſchrei, In unſrer Kammer aber bleibt es ſtill und dunkel, An unſrer Türe geht das Chriſtkindlein vorbei. Denkt an das Wort, das einſt der Herr geſprochen: Was du den Armen tuſt, das tuſt du mir. O, helft und gebt, damit das Chriſtkind heute Den Weg auch finde zu des Armen Tür. Daß manche, die verbittert, inne werden, Daß alle Liebe nicht erloſchen iſt, Und daß der Glaube ihre Seele ſtärke, Daß auch für ſie das Chriſtkind kommen iſt. A. W. Durch Schaden wird man klug! Die Mahnung des Einzelhandels„Kauft am Platze“ hat dieſer Tage in Durlach eine eindring⸗ liche Beſtätigung gefunden. Tagelang haben Ueber⸗ wachungsbeamte bei zahlreichen Privatperſonen Zigarren beſchlagnahmt, die von einem hauſierenden Händler gekauft waren. Die Zigarren waren teils mit gefälſchten, teils mit zu niedrigen Steuerbanderolen verſehen. Die Käufer ſind jetzt ihr gutes Geld los, die bezahlte Ware iſt eingezogen und zu allem Unglück haben die Käufer noch ein Straf⸗ verfahren, zum mindeſten unangenehme Strafver⸗ handlungen, Zeugenvernehmungen uſw. zu gewär⸗ tigen. Hätten all dieſe Leute beim eingeſeſſenen, ſchwer um ſeine Exiſtenz ringenden Einzelhandel ge⸗ kauft, ſo wären ihnen der pekuntiäre Verluſt und all die anderen unangenehmen Folgen erſpart geblieben. Hoffentlich erreicht jetzt dieſer Fall das, was die immer wiederholten Ermahnungen nicht bewirken konnten:„Kauft am Platze! 88. Geburtstag. Am morgigen 1. Dezember wird der in Mannheimer Bürgerfreiſen gut bekannte Zimmermei⸗ ſter Georg Lutz 88 Johre alt. Er iſt der einzig über⸗ lebende, in Mannheim gebürtige Altveteran von 1866 und 1870/71. Geora Lutz iſt Mitbegründer und ehemaliges Elſerratsmitalied des Feuerio, Mitbegründer des Geſang⸗ vereins„Bauhütte“ und des Badiſchen Zimmermeiſterver⸗ bandes. ler geinndheitlicher Rüſtigkeit im Evangeliſchen Alters⸗ heim, F 6, 4. 5 i Seinen Lebensabend verbringt der Greis in vol⸗ Ludwigshafener Wochenmarkt Mählich hat man von der herbſtlichen reichen Be⸗ ſchickung, die den Hausfrauen eine große Auswahl für die tägliche Speiſekarte bot, Abſchied nehmen müſſen. Der Winter meldet ſich mit Macht! Man⸗ cher Händler, vor allem mancher Gemüſegärtner und Selbſterzeuger aus der pfälziſchen Umgegend, hat ſeine Produkte nun verkauft. Die Standreihen haben ſich ein wenig gelichtet. Unter dem deutſchen Obſt, das angeboten wird, bemerkt man immer noch Trauben, die zwiſchen 20 und 30 Pfennig koſten. An Auslandsware ſind Zitronen, Bananen und Man⸗ darinen zu den winterüblichen Preifen vertreten. Die Butter hat trotz des Zolls noch keinen ſpürbaren Aufſchlag erhalten. Man hört, daß die Händler lie⸗ ber ihre Gewinnſpanne verringern, da ſie bei einer Preisſteigerung einen Konſumrückgang befürchten. Bei mittelmäßiger Zufuhr notierte man auf dem Ludwigshafener Wochenmarkt folgende Preiſe: Kar⸗ toffeln—4, Rotkraut—7, Weißkraut—4, Wir⸗ ſing—7, Mangold—7, Gelbrüben—4, Weiß⸗ rüben—6, Rotrüben—7, Spinat—7, Schwarz⸗ wurzeln 20—30, Grünkohl—8, Roſenkohl 15, Erd⸗ kohlrabi—6, Karotten—7, Rettich—8, Meer⸗ rettich 15—25, Kohlrabi—6, Blumenkohl 10—35, Kopfſalat—8, Feldſalat 50—60, Zwiebeln—7, Sellerie 10—25, Lauch—5, Peterſilie—4, Eßäpfel (1. Sorte) 1825, Eßäpfel(2. Sorte) 15—17, Koch⸗ äpfel 12—14,(die Preiſe ſind durchweg etwas höher wie die Preiſe, die beim Obſt verkauf der Badiſchen Landwirtſchaftskammer erzielt wurden), Birnen(1. Sorte) 1830, Birnen(2. Sorte) 12—16, Trauben 2030, Zitronen—7, Eier—13, Landbutter.20 bis.40 /, Süßrahmbutter.45—.55 /, weißer Käſe 25 und Nüſſe 30 Pfg. pro Pfund. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt ein auf dem Lindenhof wohnhafter 59 Jahre alter verheira⸗ teter Mann, der ſich geſtern vormittag in ſeiner Wohnung erſchoſſen hat. Ein jahrelanges Herz⸗ und Nervenleiden dürfte die Urſache der Tat ſein. Gute Antwort Ein Schauſpieler, der in„Kabale und Liebe“ den Hofmarſchall von Kalb zu ſpielen hatte, las am nächſten Tage in der Zeitung eine Kritik, die die Worte enthielt: N i „Herr Lehmann war als Kalb vollendet.“ Darauf ſetzte er ſich hin und ſchrieb dem Kritiker einen Brief mit den Worten: N „Ich danke Ihnen herzlich für die väterliche Beurteilung meiner Leiſtung.“ ſteigen. Bemerkenswert dabei iſt folgendes: im Jahre 3. Seite/ Nummer 559 Das Drahtſeilbahn⸗Anglück auf der Schwebebahn nach dem Schauinsland Die Trümmer der abgeſtürzten Kabine Notſtandsarbeiten genehmigt * Landau, 29. Nov. Das Landesarbeitsamt hat zwei von der Stadtverwaltung eingereichte Anträge als geeignet zur Förderung mit Mitteln der wert⸗ ſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge anerkannt. In Frage kommt die Verlegung des ſog. Hahnenweges, ferner die Weiterführung der Talſtraße von Hütten⸗ brunnen bis zur Lolosruhe. Hierbei können etwa 110 Arbeitsloſe auf die Dauer von ſechs Nonaten Beſchäftigung finden. Für Zinsſenkung auf Neuhaus beſitz * Pirmaſens, 29. Nov. Die hieſigen Neuhaus⸗ beſitzer haben an die Stadtverwaltung eine Ein⸗ gabe um Senkung der Zinſen eingereicht. Seit längerer Zeit wird um dieſe Senkung ein er⸗ bitterer Kampf geführt. Die Fälle mehrten ſich, in denen die Neuhausbeſitzer ihre Häuſer infolge der hohen Zinsſätze nicht mehr behalten konnten. Bei den Zwangsverſteigerungen fielen, nachdem andere Liebhaber ſich nicht meldeten, die Häuſer in den meiſten Fällen wieder an die Stadt zurück. Für dieſe Häuſer finden ſich aber meiſt keine Mieter, da durch die hohen Zinsſätze auch die Monatsmieten entſprechend hochgeſchraubt werden mußten. Man will nun eine grundſätzliche Klärung der Zinsfrage herbeiführen, weil die Verhältniſſe unhaltbar ge⸗ worden ſind. 2 * IU Viernheim, 29. Pov. Die Gemeinde führt wegen der Zurückhaltung von Rezeßbaugeldern durch den Staat bzw. wegen der Aufrechnung für Forde⸗ rungen an die Gemeinde eine Klage. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurden die Mitglieder mit den ſchriftlich und mündlich geführten Verhand⸗ lungen vertraut gemacht. Der Bürgermeiſter hofft, daß durch eine nochmalige Fühlungnahme mit dem Finanzminiſter die Angelegenheit ihre befriedigende Erledigung findet.— Das Kreisamt fordert in einer Verfügung die Deckung des Defizits von rund 6000%/ des Faſelſtalles durch die Viehbeſitzer. Der Geſamtgemeinderat iſt mit dem ablehnenden Antrag der Verwaltung einverſtanden. Weiterhin verlangt das Kreisamt, daß auch die Allmendauflage erhöht werden müſſe. Dieſe Forderung wird von dem Vorſitzenden ſcharf bekämpft. Die Allmend iſt heute durch die Geſetzgebung derart belaſtet, daß eine weitere Anſpannung der auf dieſem Nutzen laſtenden Abgaben einfach untragbar iſt. Der Rat —— lehnt die weitere Umlegung von etwa 18 000 4 auf die Allmendberechtigten ab. n e Meldung der Landes wefferwarie Karlsruhe Vorausſage für Donnerstag, 1. Dezember Fortdauer der trockenen Witterung. Zeitweiſe be⸗ wölkt und etwas milder bei ſüdweſtlichen Winden. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags — uit See„Is Sr le 2 Wind 5 död. dg Ss 8 5 885—— Wetter „un„ S 8% 8 duch] Starte Wertheim 1510— 8 8 2 leicht bedeckt Fönigsſtunn 5637704 1 412180 ielcht bedeckt Karlsruhe 12007710 1 8 0 ſtill— bedeckt Bad ⸗Bad 213771. 1 5—2 ſtill— Nebel Villingen 712 72.8—1 22 50 leicht Nebel Bud Dilrrh.] 701[— 1 2 2 8 ſelcht Nebel St. Blaſien 780— 8 1— ſtia— na bbedeckt Badenweil 422 769.2 3 5 1 ſtin— bedeckt Jeldba von 127581.8 1 3 O SWmäßig wolkig Schauinsld. 1288 685,5 4 4 3 SW. eich bedeckt 0 1 Die Luftdruckverteilung, die ſich in den letzten Tagen für unſer Gebiet zu einer Hochdruckwetter⸗ lage entwickelt hatte, iſt im weſentlichen noch unver⸗ ändert geblieben. Die nordeuropäiſchen Zyklonen greifen zwar mit ihren Randſtörungen neuerdings wieder weiter nach Süden aus, werden uns aber vorerſt nur Bewölkung ohne nennenswerte Nieder⸗ ſchläge bringen. Die heute früh aufgezogene Be⸗ wölkung ſtammt von dem Warmluftvorſtoß einer Mittelmeerzyklone der in der Höhe mit Südoſtwin? den über die Alpen auch nach Süddeutſchland ge⸗ langt iſt und auf dem Hochſchwarzwald Er wär⸗ mung um 5 Grad verürſacht hat. Der Schauins⸗ land meldete heute früh Alpenſicht bis 200, der Felb⸗ berg über 200 Kilometer. 4. Seite/ Nummer 559 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 30. November 1932 Aus VBaden Ein Kind wird vermißt *kkarlsruhe, 30. Nov. Das dreijährige Söhnchen des Arbeiters Friedrich Springer im Vorort Rüppurr wird ſeit geſtern vormittag vermißt. Das Kind war von ſeiner Mutter zu dem im Garten arbeitenden Vater geſchickt worden, und iſt ſeither nicht wieder nach Hauſe gekommen. Da in der Nähe der Wohnung der Mühlwieſenbach fließt, ver⸗ mutet man, daß das Kind in den Bach gefallen und ertrunken iſt, doch iſt es bisher trotz der hochgezogenen Schleuſen nicht gelungen, eine Spur von dem Kind zu entdecken. Polizei und Feuerwehr ſind eifrig tätig, das Kind zu ſuchen, doch blieben die Nachforſchungen bis tief in die Nacht erfolglos. Von einem Laſtkraſtwagen totgefahren * Seebach bei Achern, 30. Nov. Die 10 Jahre alte Thereſia Schneider, die mit mehreren anderen Mädchen auf einen fahrenden Laſtwagen geſtiegen war, kam beim Abſpringen ſo unglücklich zu Fall, daß ihr die Räder des Anhängers über den Kopf gingen. Der Tod trat ſofort ein. Großfeuer * Ibach(Amt Oberkirch), 30. Nov. Geſtern vor⸗ mittag brannte der Brujanſenhof, Beſitzer Lud⸗ wig Braun Witwe, bis auf die Grundmauern nieder. Von den Fahrniſſen konnte ſo gut wie nichts gerettet werden. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 3040 000. Die Beſttzerin, die Hab und Gut ver⸗ loren hat, iſt Mutter von acht Kindern. Einbrecherbande im Hochſchwarzwald * Villingen, 30. Nov. Auch in der Umgebung von Villingen mehren ſich die Hauseinbrüche in er⸗ ſchreckendem Maße. So wurde in dem benachbarten Bad Dürrheim in kurzer Zeit viermal ein⸗ gebrochen, darunter in der Wohnung des Bürger⸗ meiſters und eines praktiſchen Arztes. Geſtern nacht wurde auch das Villinger Flughafenreſtaurant heim⸗ geſucht. Im Steinbruch verunglückt * Bonndorf, 30. Nov. Dem Hirſchenwirt Rupert Maier von Brunnadern fiel bei Brecharbeiten im Steinbruch in Ehrenbachtal ein Stein auf den Kopf. Der Mann mußte mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus verbracht werden. ** * Schriesheim, 30. Nov. Der in weiten Kreiſen bekannte ehemalige Kreisrat Waldemar Bau⸗ mann, Beſitzer des bekannten Gaſthofes„zum Bahn⸗ hof“ in Schriesheim wird ab 1. Dezember im neuen Kreisaltersheim die Stelle eines Küchenmeiſters und Hausverwalters übernehmen. Herr Baumann, der viele Jahre Küchenmeiſter in der Privatklinik von Prof. Vulpius in Heidelberg war, iſt ein Meiſter der Kochkunſt. Mit Bedauern werden die Gäſte das Scheiden des allzeit liebenswürdigen Gaſtgebers ver⸗ nehmen. Der Baumannſche Gaſthof geht käuflich in andere Hände über. zm Michelfeld(Amt Sinsheim), 29. Nov. Die Tierſchutz⸗ Jugendgruppe feierte am Sonn⸗ tag den erſten Advent im großen Saale des„Rößl“. In der Anſprache ſchilderte die Leiterin, Fortbil⸗ dungsſchullehrerin Frl. Elsbeth Baumann die große Bedeutung des Tierſchutzes für die Er⸗ ziehung der Jugend. Deklamationen und Lieder wurden mit großem Verſtändnis und viel Liebe vorgetragen. Am Schluß kam der Nikolaus mit den ſieben Zwergen. Es wäre zu wünſchen, daß die Erkenntnis von der Bedeutung des Tierſchutzes ſich überall langſam durchzuſetzen beginnt. * Lörrach, 30. Nov. Der Sohn eines Lörracher Arztes hatte ſich auf die Deichſel eines angehängten Fuhrwerkes geſetzt und ſtürzte beim Abſpringen ſo unglücklich, daß er unter die Räder kam. Er erlitt ſchwere innere Verletzungen. Sein Zuſtand iſt ernſt. Verkehrsfragen in Schriesheim Aus der Sitzung des Verkehrsvereins j. Schriesheim, 29. Nov. Der rührige Verkehrs⸗ verein Schriesheim will den Winter benützen, das ſchön gelegene Schriesheim für den Fremdenverkehr des nächſten Jahres zu verſchönern und herzurichten. In der geſtrigen Abendſitzung wurden eine Reihe hegrüßenswerter Entſchlüſſe gefaßt, die dieſem Zwecke dienen. Die Ruhebänke im prächtigen Gemeindewald werden vermehrt, die alten hergerichtet, die ſchönſten Spazierwege ausgebeſſert, neue Wegweiſer ange⸗ bracht. Mit Recht wurde Klage geführt, daß noch immer die wandernde Jugend die Wegweiſer aus reinem Mutwillen zerſtört, ja ſogar Bänke umwirft, wodurch dem Verkehrsverein unnötige Koſten ent⸗ ſtehen. Geſchädigt ſind Viertel, beſſere Nummerierung der Häuſer und end⸗ lich Verſorgung Schriesheims mit Gas ſoll in Ein⸗ gaben an die entſprechenden Behörden gefördert werden. Lebhafte Klage geführt und ſcharfe Kritik geübt wurde wieder über die ſtiefmütterliche Behandlung Schriesheims in der Verkehrsfrage durch die Obe. Die Beſchwerden wollen nicht verſtummen. Der viel zu teure Fahrpreis, der wenig günſtige Fahrplan und der neue Umſteigzwang in Feu⸗ denheim haben den Fremdenverkehr ſehr un⸗ günſtig beeinflußt. dadurch am meiſten die Wanderer ſelbſt. Das Kurpfälzer Win⸗ zerfeſt, das im vori⸗ gen Herbſt 1931 zum erſten Male abgehalten wurde und allgemeinen Anklang fand, muß die⸗ ſen Herbſt unterbleiben, ſoll aber im Herbſt 1933 pieder ſeine Auferſtehung feiern. Für Wiederabhaltung des Sommertagszuges in Schriesheim im kom⸗ menden Frühjahr will ſich der Verkehrsverein einſetzen, um dieſen ſchönen Volksbrauch in unſerer Jugend lebendig zu erhalten. Ein Schmerzenskind war ſeit Jahren die Bereit⸗ ſtellung genügend vieler Fremdenzimmer für die Gäſte. Die wenigſten der 18 Schriesheimer Gaſt⸗ häuſer haben Fremdenzimmer. In dieſem Jahre iſt es durch Eröffnung der beiden Gaſtſtätten„Fudwigs⸗ tal“ und„Schauinsland“ beſſer geworden, aber die Zahl der Zimmer iſt beſchränkt und nicht aus⸗ reichend. Eine neugebildete Kommiſſion, bkeſtehend aus Mitgliedern des Vereins, wird ſich der Aufgabe unterziehen, in den Privathäuſern für Zimmerüber⸗ laſſung an Kurgäſte zu werben. Ein neuer, illu⸗ ſtrierter Werbeproſpekt, deſſen Herausgabe beſchloſſen wurde, wird dann ein Verzeichnis der ver⸗ fügbaren Zimmer ſamt Mietpreis mit und ohne Frühſtück enthalten. Dadurch wird einem dringen⸗ den Bedürfnis entſprochen.— Das Anbringen von Die Strahlenburg Schildern mit den Straßennamen im neuerbauten Einſtimmig wurde die Vorſtandſchaft ermächtigt, Beſchwerde bei der OEG. zu führen. Werden die berechtigten Wünſche — des Publikums wieder nicht erfüllt, dann wird der Verkehrs ⸗ Verein nicht mehr länger dieſe unhaltbaren Zuſtände dulden, ſich an die breite Oeffentlichkeit wenden und in der Tagespreſſe eingehend darſtellen, wie die OG. den Dienſt am Kunden auffaßt. Durch den Freiw. Arzeits dien ſt werden die Fahr⸗ wege zur Strahlen⸗ burg und auf den Branichberg, deſſen Gipfel der Gaſthof„Schauins⸗ land“ inmitten vieler Wochenendhäuschen krönt, verbreitert und für den Autoverkehr brauchbar gemacht. Der Verkehrsverein beſchloß, weiterhin die gleichzeitige Parallelanlage eines Fußgängerſchutzweges von der Strah⸗ lenburg zum Ludwigstal zu fordern. Weite Kreiſe aus Stadt und Land beſuchen unſeren präch⸗ tigen Wald. Einer der beliebteſten Spazierwege iſt der ſchattige Höhenwaldweg von der Strahlenburg zum Ludwigstal, die tieferliegende Talſtraße mit gen ſchmucken Reihenhäuſern und dem munteren Kanzelbach zu Füßen. Auch mit Rückſicht auf die Inſaſſen des neuen Kreisaltersheims und des Sa⸗ watoriums Stammberg, die den Weg viel begehen, iſt dieſe Forderung notwendig. Nur unter dieſer Bedingung will ſich der Verkehrsverein für den An⸗ trag des Strahlenburgwirtes einſetzen, die Auto⸗ ſperre auf dem Wege zum Ludwigstale aufzuheben. Vom Motorrad angefahren und verletzt * Singen a.., 30. Nov. Als die 15 Jahre alte Erna Flaig von Arlen nach Geſchäftsſchluß auf ihrem Rade nach Hauſe fahren wollte, wurde ſte von einem Motorradfahrer angefahren und eine Strecke weit vor dem Rade hergeſchöben. Dabei erlitt ſte einen Beinbruch, ſehr erhebliche Kopfverlet⸗ zungen und ſchwere innere Verletzungen Sie wurde mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus verbracht. * UI Weinheim, 30. Nov. Im Rahmen des freiwill. Arbeitsdienſtes iſt von der heſſiſchen Regierung ein neues Projekt der Riedentwäſſerung in Ausſicht genommen. Man will nun auch das ſog. Bürgerfeld bei Lampertheim durch Pump⸗ werke entwäſſern. Diesbezügliche Vorbeſpre⸗ chungen mit Vertretern der dortigen Bürgermeiſte⸗ rei haben zwiſchen Mannheimer und Darmſtädter Copyright 1931 by August Scherl, G. m. b.., Berlin n u o e an, OUR DURCHEINANDER „Was! Sie waren mittlerweile in Amerika?“ „Ja. Mein Vater in Chikago ſagte, es wäre ſehr, ſehr nett von mir, daß ich mich wieder einmal um ihn kümmerte; das Geſchäft ginge gut, die Suppen⸗ würfel florierten. Darauf antwortete ich, wie ange⸗ nehm es mir ſei, dies zu hören, und er ſolle nur ja nicht locker laſſen, denn Arbeit ſei der edelſte Lebens⸗ zweck. Da ſchlug er plötzlich um und nannte mich einen elenden Lauſejungen. Man darf ihm das nicht übelnehmen, wiſſen Sie, denn er kommt von ganz unten herauf, iſt aber ſonſt eine ſehr tüchtige Kraft.“ „Und dann?“ „Dann ging er ſelbſtverſtändlich ſofort zu den Ge⸗ ſchäften über. Oh, es war eine intereſſante Unter⸗ haltung, vollkommen ſeriös und angefüllt von Sup⸗ penwürfeln. Ich will Sie damit nicht langweilen.“ „Aber jetzt ſind Sie hier, Bill!“ „Ja, ich kann es nicht länger verheimlichen, und hoffe, daß Sie ſich darüber freuen?“ „Ich freue mich. Mit Jolly iſt ohnehin nichts Ge⸗ ſcheites anzufangen.“ Lady Hanna ſagte:„Es wäre auch das erſtemal, daß du etwas Geſcheites anfängſt, Lilian!“ „Traurig genug, daß ich ſchon beim erſtenmal Schiffbruch leide! Wollen wir Tennis ſpielen Bill? Jolly kann den Schiedsrichter machen!“ Jolly macht ein Geſtändnis, und Lilian muß alles mit anhören f Alſo machte Jolly den Schiedsrichter, und nicht nur auf dem Tennisplatz. Die ewigen Beißereien zwiſchen Lilian und Bill erſchienen unvermeidlich kur, daß Bill der Höflichere, Hilfloſere und Verlieb⸗ tere war. Jolly ſtand ihm bei, wo er konnte. Eines Abends, als Lilian ihn beſonders ſchlecht behandelte, ſagte Bill in einer menſchenfeindlichen Anwandlung: „Sie helfen mir nur aus Edelmut, Jolly— aber ich fürchte, daß Sie mich in Ihrem innerſten Herzen zum Teufel wünſchen!“ i 8 8 „Was fällt Ihnen ein?“ iſt ſehr begreiflich!“ nickte Bill betrübt und wühlte feinen blonden Schopf durcheinander.„Ihre Freund⸗ angenehm iſt das für mich nicht.“ 1 Joker ſchüttelte den Kopf. daneben „Sie denken „Ich nehme Ihnen das nicht übel, Jolly, denn es lichkeit zu mir ſieht dem Mitleid verdammt ähnlich— il! Wenn ich Ihnen ſage z 0 „Ich weiß nur, daß ich bei Lilian keine Chance mehr habe, ſeit Sie aufgetaucht ſind. Stimmt das? Wollen Sie behaupten, daß Sie Lilian nicht lieben? — Sehen Sie!— Oh, dieſe Geſchichte wird damit enden, daß ich mich aufhänge; aber ich verſichere Ih⸗ nen, ich werde mich mitten in Lilians Erbſenbeeten aufhängen, um ihr wenigſtens im Tode noch die Spatzen weg zuſcheuchen und ihr einen Dienſt zu leiſten.“ Jolly, überwältigt von ſo viel Liebe, verfiel in ab⸗ gründiges Nachdenken. Er hatte ſchon manche Tage darüber geſonnen, was nun eigentlich zu geſchehen habe. Er war überzeugt, daß die gegenwärtige Lage unhaltbar und reif für eine Entſcheidung ſei. Er hielt es für ſeine Pflicht, etwas Großes zu tun. Aber was? Und wie? Er überlegte, ohne etwas zu fin⸗ den, und plötzlich erfüllte ihn eine ſo gewaltige, un⸗ beſtimmte Traurigkeit, daß er geradezu körperlich darunter zu leiden begann. „Sie ſehen gar nicht gut aus!“ ſagte Lilian beim Abendbrot.„Sie ſind blaß und haben Ränder unter den Augen. Was fehlt Ihnen?“ „Die angeborene Farbe der Entſchließung!“ zi⸗ tierte Jolly.„Mit Ihrer Erlaubnis werde ich auf mein Zimmer gehen und mich niederlegen. Morgen früh iſt alles vorbei— hoffe ich.“ Er zog ſich zurück. Oben ſetzte er ſich ans Fenſter und ſah in das Dunkel hinaus. 5 Es war eine warme Frühlingsnacht. Ueber dem ſchwarzen Wall der Fichtenwipfel glitzerten die Sterne, und auf den Raſengründen zog der Nebel. Jolly hatte die Kerze nicht angezündet, ſondern ſaß regungslos im Finſtern. Noch niemals war er innerlich ſo einſam geweſen. Er dachte jetzt nicht mehr nach und war eigentlich auch nicht mehr traurig— er ſaß nur ſo da und empfand das Dunkel. Im Turm von Richmond Hill raſſelte ab und zu das alte Uhrwerk; der Hammer holte zum Schlag aus und fiel ſchwer auf die Glocke, die ſo mißtönend klang, als ob ihr Herz ſchon vor langer Zeit geſprungen ſei. Jolly wußte nicht, wie lange er ſo geſeſſen haben mochte— es konnte eine, es konnten aber auch drei Stunden vergangen ſein, als er durch ein Geräuſch aufmerkſam wurde e dte ſich 8 ah eine goldenen auf dem kleinen Herren ſtattgefunden. Ebenſo fand im Rathausſaal in Biblis eine Sitzung mit Vertretern der Re⸗ gierung ſtatt, die der Entwäſſerung und Urbar⸗ machung des Mönch galt. Es handelt ſich hier um etwa 1500 Morgen Feld und Wieſengelände. Die Koſten werden auf 5060 000 4 veranſchlagt. „ Büchenau bei Bruchſal, 29. Nov. Auf noch un⸗ geklärte Weiſe brach vorletzte Nacht in der Scheune des Landwirts Joſef Zimmermann ein Brand aus, dem die Scheune zum Opfer fiel. Das Vieh konnte gerettet und dank der ſchnellen Hilfe ein Um⸗ ſichgreifen des Feuers verhindert werden. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. * Viernheim, 30. Nov. Das dreijährige Söhnchen eines hieſigen Gärtners zog in einem unbe⸗ wachten Augenblick von dem elterlichen Herd ein Ge⸗ fäß heißen Waſſers herab und verbrannte ſich dabei derart, daß es unter gräßlichen Schmerzen ſtarb. 2 Aufreizung zu Gewalttätigkeiten * Frankenthal, 29. Nov. Am geſtrigen Montag nachmittag hatte ſich der 1906 geborene Schriftleiter Rudolf Kölln aus Ludwigshafen wegen Aufrei⸗ d ung zu Gewalttätigkeiten vor dem Fran⸗ kenthaler Schwurgericht zu verantworten. Als ver⸗ antwortlicher Schriftleiter des„Eiſenhammer“ hatte Kölln im Juli ds. Is. zwei Artikel gebracht in denen zu Gewalttätigkeiten gegen Funktionäre der SPD. in der Pfalz aufgefordert wurde. Verſchie⸗ dene der politiſchen Gegner waren namentlich ange⸗ führt worden. Bei ſeiner Vernehmung bezeichnete Kölln den Artikel als„Abwehrartikel“. Staats⸗ anwalt Dinges betonte, daß die Artikel ein nie dageweſenes Maß von Verhetzung enthalten hätten und beantragte eine Gefängnisſtrafe von zwei Mo⸗ naten. Das Schwurgericht erkannte nach längerer Beratung anſtelle einer an ſich verwirkten Gefäng⸗ nisſtrafe von! Monat auf eine Geldſtrafe von 100 Mark. * * St. Ingbert, 30. Nov. Auf dem„großen Stie⸗ fel“ hatte der hieſige Pfälzerwald⸗Verein in dieſem Sommer eine prächtige Anlage geſchaffen, die dem Andenken des großen Kanzlers Bismarck geweiht iſt. In einem Stein war eine Bismarckplakette eingeſetzt, die nun in letzter Nacht von einem Un⸗ bekannten aus dem Stein herausgeſchlagen und be⸗ ſeitigt worden iſt. Was hören wir? Donnerstag, 1. Dezember Frankfurt .20: Frühkonzert.— 12.00: Schallplotten.— 18.252 Film auf Papier.— 21.00: Lieder von R. Franz, A. Dvo⸗ rak, O. Schoeck. Heilsberg .35: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frou.— 11.30: Mittagskonzert.— 13.30: Schallplatten.— 15.30: Jugendſtunde.— 16.00: Kompoſitionsſtunde.— 16.30: Unterhaltungskonzert.— 18.50: Kammermuſt— 20.00: Operettenquerſchnitte.— 21.35: 700 Jahre Oſt pre. en. a Langenberg .05: Schollplattenkonzert.— 10.15: Gemeinſchaftsemp⸗ fong für Arbeitsloſe.— 11.25: Schulfunk.— 12.00 u. 19.00: Konzerte.— 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Aus dem Schul⸗ funk.— 19.20: Aus der Frauenbewegung.— 19.30: Ar⸗ beitszeitverordnung und Verkehrsgewerbe.— 20.00: Mili⸗ frkonzert.— 22.90: Nachtmuſik und Tanz. München 10.00: Gymnaſtik für die Hausfrau.— 10.15: Fortbil⸗ dungsſtunde.— 12.00: Neue Schallplattenaufnahmen.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.05: Jungmädchenſtunde.— 15.25: Leſeſtunde.— 16.05: Pfälziſche Konzertſtunde.— 18.15: Prof. Dr. Sven Helander: Der Unternehmergewinn. — 19.30: Ouvertüre und Szenen aus Boronin Vanſtenland. — 20.05: Luſtige Weiſen.— 20.50: Kitſch(heiteres Hör⸗ ſpiel).— 21.50: Schallplatten. Südfunk .20: Schallplattenkonzert.— 10.00: Chriſtuskirche Karlsruhe: Formen der Fuge.— 10.30: Kleine Stücke für Vipline und Klavier.— 12.00: H. H. Bollmann ſingt Ope⸗ rettenlieder.— 12.45: Emil Rooß und ſein Orcheſter.— 19.30: Mittagskonzert.— 15.30: Jungendſtunde.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.25: Dr. Kallee: Die Kündigung des Arbeitsvertrogs.— 19.05: Uebertrogung aus Mann⸗ heim.— 20.00: Die Jagd nach dem Gold des Kapitän Kid. — 21.00: Italſeniſche Volkslieder.— 21.30: Walzer⸗ Potpourri. Wien i 16.40: Schallplatten.— 17.45: Die Frau im Mittelolter⸗ — 19.55: Theodor Scheid l.— 20.45: Bunter Abend.= 22.15: Edith Lorand und ihr Kammerorcheſter.— 22.35: Jönny Land mit ſeinen zwölf Muſtical Girls. Aus Mannheim 19.05—— 20.00:„Alte Militärmuſtk“, Ausführende: Phil⸗ hormoniſches Orcheſter Mannheim. Leitung: Kapellmeiſter Ludwig Becker. Aus dem Auslande Heromünſter: 12.40: Kinvorgel und Tonfilmſchlager.— 20.00: Muſikaliſche Drehſühne.— 20.40: Fideles auf Fa⸗ gotten.— 21.15; Die Schauſpielerin(Sketſch)l.— 21.40: Lieder aus der Winterreiſe von Schubert. Mafland: 20.30: Fedoro. Prag: 18.25: Deutſche Sendung. Rom: 20.45: Die ſchöne Riſette. Flur mußte jemand mit einer brennenden Kerze ſtehen. Die Tür ging auf: Lilian trat ein. Sie trug ein helles Pyjama, darüber den offenen Pels. 5 „Störe ich ſehr?“ fragte ſie und ſtellte das Licht auf den Tiſch. „Aber „Wir ſprachen vorhin darüber, daß Sie vielleicht doch nicht ganz geſund ſind, Jolly. Dann gingen wir ſchlafen. Aber ich blieb wach; denn mir wollte der Gedanke nicht aus dem Kopf, daß Ihnen etwas fehlt.“ „Das iſt ſehr freundlich von Ihnen“, antwortete er gepreßt,„aber es geht mir ganz gut.“ „Dann mache ich Ihnen alſo keinen Krankenbeſuch, ſondern eine nachbarliche Viſite— ich bin Ihnen ohnedies eine ſchuldig.“ „Ich wüßte nicht „Allerdings kann ich nicht, wie andere Leute, zum Fenſter hereinturnen— es iſt ein bißchen hoch und wäre auch unpraktiſch.“ Ste ſetzte ſich und ſah ihn an. „Das hätten Sie nicht kun ſollen, Lillian!“ ſagte er leiſe und aus ſicherer Entfernung.„Wirklich nicht“ „Finden Sie, daß es einen ſchlechten Eindruck macht?“ „Es könnte, Lilian!“ Sie ſchlug den Pelz vollends zurück.„Warum? Ich bin doch ziemlich komplett! Und die Nacht iſt ſo warm!“ Sie ſtand wieder auf und lehnte ſich an die Tiſchkante. Hinter ihr war das Licht: die Umriſſe ihres Kopfes ſtrahlten wie Gold. Jolly ſchloß das Fenſter.„Ich würde Ihnen emp⸗ fehlen, wieder in Ihr Zimmer zu gehen“, ſagte er und krampfte die Hände auf dem Rücken zuſammen. Seine Stimme war ſehr heiſer.„Ja, wahrhaftig, ich würde Ihnen das empfehlen— Sie muten mir Un⸗ mögliches zu, Lilian.— Wenn Sie noch eine Minute länger hierbleiben, gibt es die letzte und endgültige Kataſtrophe. Tun Sie es nicht! Sie würden es eines Tages bereuen und ſich ſehr ſchämen... Ich liebe Sie—“ „Ich berene nie etwas!“ antwortete Lilian, ohne ſich zu rühren. Einen Augenblick lang war es vollkommen ſtill. Und dann—— 8 Ja, dann wurde die Türklinke geräuſchvoll von 8 heruntergedrückt— aber die Tür ging nicht 0 5 5 8 Sie ſahen einander an. a Jolly deutete auf den vorgeſchobenen Riegel— ſie zuckte die Achſeln, lächelte und legte den Finger auf die Lippen. meln Her „Hallo, Jolly, ſagte Bills Stimme draußen. Jolly ſchwieg. „Schlafen Sie ſchon?“ Lilian ſtand neben ihm und wollte ihm zum zwei⸗ tenmal zulächeln— aber es wurde ein Erſchrecken daraus, denn Jolly tat etwas völlig Unvermutetes, Unglaubliches! Er antwortete laut:„Nein, Bill, ich ſchlafe noch nicht!“ Die kleine Prinzeſſin von Salignae ſtarrte Jolly entſetzt an. daß er ſich meldete? „Dann machen Sie doch auf!“ „Was wollen Sie denn?“ „Ich will Ihnen helfen!“ „Helfen?— Sehr gut, Bill!“ „Ich werde etwas für Sie zuſammenmiren, was Ihnen ſicher gut tut. Der Alkohol iſt ein Volksgift, aber dem einzelnen ſchadet er nichts. Machen Sie auf! Wir wollen einen heben!“ 0 „Gleich!“ ſagte Jolly.„Ich will nur erſt die Kerze anzünden. Wo ſind dieſe verdammten Streichhölzer? — Sofort, Bill!“ Währenddeſſen krug er einen Seſſel in die kleine Kammer, die neben ſeiner Stube war und in der ſich nur ein paar Koffer befanden. Lilian machte ihm ein heftiges Zeichen, aber es half ihr nichts: Sie mußte in dem Verſteck verſchwinden; er ſchloß hinter ihr ab und ſteckte den Schlüſſel in ſeine Taſche. Dann ging er mit energiſchen Schritten durch das Zimmer und ſchob den Riegel zurück. Bill erſchien mit mehreren Flaſchen, einem Sha⸗ ker und Gläſern und lud dieſe ſämtlichen Medika⸗ mente auf dem Tiſch ab.„Man muß vorbeugen, Jolly! Vorbeugen iſt beſſer als heilen. Was mich betrifft, ſo habe ich ſchon ziemlich vorgebeugt— wegen der Anſteckung.“ Bill mixte, wie ein Apotheker, der eine ganze Epidemie zu bekämpfen hat, und gab ihm das Glas. „Hinunter damit!— Nun? Wie bekommt Ihnen das? Noch eins! Ihr Wohl! Nebenbei auch das meine! Aller guten Dinge ſind drei. Sie ſehen ſchon ganz anders aus.“ „Verdammt ſcharfe Sache, Bill! Aber ich glaube, es hilft— Ich— ich fühle mich plötzlich erleuch⸗ tet—! Ich habe eine Idee! Die Idee, nach der ich ſchon ſeit Wochen ſuche!l Die Rettung aus dieſem Durcheinander des Herzens, ſozuſagen die Lawinen⸗ ſchnur— ziehen Sie daran, Bill, ziehen Sie!“ Bill ſtellte die Flaſche weg, aus der er gerade hatte einſchenken wollen. i 5 „Ich werde Ihnen jetzt etwas erzählen, ganz laut und deutlich. Ich werde Ihnen beich leichtern. Je it War es Dummheit oder Niedertracht, ich werde — * 8 Mittwoch, 30. November 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 3559 Jußballkampf nach zwei Fronten Deutſchland gegen Holland und Süddeutſchland gegen„Ligue de Paris“ Zwar iſt es nicht ſo, daß der Deutſche Fußball⸗Bund am Sonntag gleichzeitig zwei Länderkämpfe mit National⸗ mannſchaften austrägt, aber beſondere Umſtände bringen es mit ſich, daß der Kampf Süddeutſchland gegen„Ligue de Paris“ in der franzöſiſchen Hauptſtadt dem offiziellen Län⸗ derſpiel gegen Holland in Düſſeldorf an Bedeutung kaum nachſteht. Nicht nur in Süddeutſchland, ſondern auch faſt noch mehr im Ausland wird man dem Spiel in Paris zumindeſt die gleiche Beachtung ſchenken wie dem Düſſeldorfer Tref⸗ fen. Die Mannſchaften, die Süddeutſchland und die Pariſer Diga aufgeboten haben, ſtehen den offtztellen Ländermann⸗ ſchaften kaum nach, von der Pariſer Elf möchte man ſogar behaupten, daß ſie mit der zur Zeit ſtärkſten franzöſiſchen Nationalelf identiſch iſt. Das Pariſer Spiel gewinnt aber auch dadurch noch an Bedeutung, daß es bislang deutſchen Re⸗ präſentativmannſchaften auf franzöſiſchem Boden(abgeſehen vom Elſaß, wo ſüddeutſche Bezirksmannſchaften ſchon er⸗ folgreich waren), noch nicht gelungen iſt, zu einem Sieg zu kommen. Deutſchlands Nationalelf wurde in Paris:0 geſchlagen und eine ſübdeutſche Mannſchaft verlor in Bor⸗ deaux gegen Südweſtfrankreich. Das Spiel in Paris iſt nicht nur eine Angelegenheit des ſüddeutſchen, ſondern des deutſchen Fußballes überhaupt. Da der Deutſche Fußball⸗Bund bislang ſich bei der Auf⸗ ſtellung ſeiner Ländermannſchaften vornehmlich auf ſüd⸗ deutſche Kräfte ſtützte, Süddeutſchland aber diesmal einen Teil ſeiner Beſten für die Pariſer Aufgabe braucht, ſo er⸗ gaben ſich bei der Zuſammenſtellung der Mannſchaften natürlich gewiſſe Schwierigkeiten. Sie wurden durch die Tatſache, daß einzelne Groß⸗Vereine wegen wichtiger Punktekämpfe keine Spieler abgeben wollen(u. a. Bayern München) noch verſchärft. Zum Glück iſt aber das Spieler⸗ Reſervoir, das dem deutſchen Fußball für internationale Aufgaben zur Verfügung ſteht, durch den zum Teil aus⸗ gezeichneten Nachwuchs in den letzten zwei Jahren etwas größer geworden, ſodaß es immerhin noch möglich war, ſowohl für Düſſeldorf, wie auch für Paris zwei ſchlagſtarke Mannſchaften zu ſtellen. Wir haben ſogar die Hoffnung, daß uns beide Kämpfe einen Erfolg bringen werden. Zum 13. Male gegen Holland 12 Länderſpiele wurden bislang zwiſchen Deutſchland und Holland ausgetragen. Davon konnten wir uur drei gewinnen, vier gingen verloren und fünf endeten unent⸗ ſchieden. Ein Punkteverhältnis würde ſich alſo auf 13111 für Holland ſtellen, während das Geſamt⸗Torverh ltnis aus dem Dutzend Spiele 27:26 für Holland lautet. Es iſt zu beachten, daß Deutſchland in den Spielen gegen Holland nach dem Kriege weſentlich beſſer abſchnitt, als in der Vor⸗ kriegszeit. Bis 1914 lautet das Punktverhältnis:2 für Holland, während in den Nachkriegsjahren:5 Punkte für Deutſchland erzielt wurden. Im einzelnen lauten die Er⸗ gebniſſe der bisherigen Kämpfe wie folgt: 24. April 1910 in Arnheim::2 für Holland; 16. Oktober 1910 in Cleve::1 für Holland; 24. März 1912 in Zwolle::5; 17. Oktober 1912 in Leipzig:2 für Holland; 5. April 1914 in Amſter⸗ dam::4; 10. Mai 1923 in Hamburg::0; 21. April 1924 in Amſterdam::0 für Deutſchland; 29. März 1925 in Amſterdam::1 für Holland; 18. April 1926 in Düſſeldorf: :2 für Deutſchland; 31. Oktober 1926 in Amſterdam: 31:2 für Deutſchland; 20. November 1927 in Köln::2; 26. April 1931 in Amſterdam: 111. Gelingt diesmal der Ausgleich. 2 Abergläubiſche Gemüter werden ſich an der Zahl„drei⸗ zehn“ ſtoßen und daran denken, wie oft der Deutſche Fuß⸗ ball⸗Bund in ſeinen Länderkämpfen auch daun vom Pech verfolgt war, wenn die Chancen wirklich günſtig ſtanden. Aber auch für die Holländer iſt es ja die 13. Begegnung. Die beiden Mannſchaften für das Düſſeldorfer Spiel ſend wie folgt geſtellt worden: Deutſchland: Buchloh (VfB Speldorf) Schütz Stubß (beide Eintracht Frankfurt) Knöpfle Leinberger Mahlmann (FS Frankfurt)(SpVg Fürth)(HSV) Allbrecht Wigold Kuzorra R. Hofmann Kobierſki (Fort. Düſſeldorf)(Schalke)(Dresden)(Düſſeld.) van Nellen Bonſena van den Broek Adams Hagele (Doodrecht)(Groningen)(Eindhoven)(Haag)(Enſchede) van Neel Anderieſſen B. J. Paauwe (Feijenord)(Ajax Amſterdam)(Feijenord) van Run Weber (Eindhoven)(ADC den Haag) van der Meulen (Haarlemer FC) Holland: Schiedsrichter iſt der Belgier Langen us. Aus⸗ tragungsort das Düſſeldorfer Rheinſtadion. *. In der deutſchen Mannſchaft wären zur Zeit wohl nur zwei Poſten wirklich ausſchlaggebend ſtärker zu beſetzen: für Buchloh ſähen wir lieber Jakob⸗Regensburg, der aber wegen eines wichtigen Punkteſpieles nicht ab⸗ kommen kann, und Gramlich wäre ſicher beſſer als der Hamburger Mahlmann. Gramlich ſpielt indeſſen in Parts. Allzuviel Einwendungen ſind alſo gegen die Mannſchaft nicht zu machen. Wenn wir hoffen dürfen, daß Buchloh und Mahlmann einſchlagen, ſo dürfte und müßte man von der Mannſchaft ſogar ein gutes und ſiegreiches Spiel er⸗ warten können. Der Sturm gefällt uns diesmal weſent⸗ lich beſſer als der deutſche Angriff im Schwedenſpiel. Die⸗ ſer Angriff wird Tore ſchießen, davon ſind wir überzeugt. * Die holländiſche Maunſchaft iſt faſt die gleiche, die kürzlich gegen Belgien ſo gut abſchnitt. Die wenigen Poſten, die eine Veränderung aufweiſen, ſind jetzt ſogar ſtärker beſetzt. Das gilt vor allem für die Läuferreihe, die uns nun recht ſtabil erſcheint. Der Angriff wird durch ſeine ſchnellen, einfach, aber wirkungsvoll ſplelenden Leute äußerſt gefährlich. Kräftig und ſolid iſt auch die Abwehr. Alle Leute der holländiſchen Nationalmannſchaft haben zu⸗ letzt in ihren Vereinsſpielen eine gute Form gezeigt. Für das Spiel gegen Deutſchland wurden die elf Leute in ver⸗ ſchiedenen Probekämpfen gegen engliſche und holländiſche Gegner gut eingeſpielt. Der Gegner iſt zweifelsohne ſehr gefährlich und die Zuſchauermaſſen im Düſſeldorfer Rheinſtadion werden ſicher einen harten, raſſigen und ſpannenden Kampf er⸗ leben. Wir haben aber trotzdem die Hoffnung, daß die deutſche Mannſchaft dank ihrer unbeſtritten größeren tech⸗ niſchen Reife zu einem Sieg kommen wird. Haben die Süddeutſchen Chanten? Unter der Führung von Wohlſchlegel reiſt oem Samstag⸗ früh von Straßburg aus, wo am Freitagabend Sammel⸗ punkt iſt, dieſe füddeutſche Elf nach Paris: Köhl (1. FC Nürnberg) Huber Munkert (Karlsr. FV)(I. FC Nürnb.) Gramlich Kraus Mantel (Eintr. Frankf.)(1. FC Nürnb.)(Eintr. Frankf.) Langenbein Fiſcher Panzer Lindner Merz (BfR Maunh.)(FC Pforzh.)(Eintr..)(Pforzh.) Das Glanzſtück dieſer Mannſchaft iſt ihre Läufer⸗ reihe. Nach unſerer Meinung gibt es zur Zeit in Deutſch⸗ land keine beſſere Läuferreihe als dieſe. Hier ſtehen drei große Techniker, die zugleich ſämtlich ausgekochte Routi⸗ niers ſind, nebeneinander. Vor einer ſolchen Läuferreihe müßte es eine Luſt ſein, Stürmer zu ſpielen. Der Sturm weiſt zwei ſchnelle, techniſch gut ſpielende Flügel auf, die ſich auch verſtehen werden. Die Frage iſt nur die, wie der Durchreißer Ponzer ſie zuſommenhalten wird. Hat Panzer einen guten Tag, dann wird uns auch der Angriff keinen Kummer machen. Und das Abwehrtrio? Es iſt in ſeiner Geſamtheit auch nicht ſchlechter als das der in Düſſeldorf ſpielenden Natlonalelfſ. Vielleicht ſind Schütz⸗ Stubb beſſer als Munkert⸗Huber, dafür haben wir aber zu Köhl mehr Vertrauen als zu Buchloh. Im ganzen ge⸗ nommen kann man ſagen, daß Wohlſchlegel die ſüddeutſche Elf unter den obwaltenden Umſtänden ſehr geſchickt und zweckmäßig aufgebaut hat. Wir ſind überzeugt, daß dieſe Mannſchaft einen guten flüſſigen Fußball ſpielen und nicht leicht zu ſchlagen ſein wird. Hoffentlich bringt ſie die nötige Unbekümmertheit mit. Der Gegner iſt allerdings auch„nicht ohne“ Die Pariſer Liga hat ihre beſten Berufsſpieler auf⸗ geboten, es finden ſich in dieſer Mannſchaft faſt ausſchließ⸗ lich Internationale. Im einzelnen ſteht die Mannſchoft (Hof) wie folgt: Thépot (Red Star Olympique) Diaz Moireſſe (Red Star Olympique) Finot Gauterour Sharwarth (Cap)(beide Raeing.) Aſton Delfour Veinaute Finamore Sentubery (Red Star)(beide Racing](Red Star)(Club Franc.) Wer etws vom fronzöſiſchen und Pariſer Fußball ver⸗ ſteht, wird gleich erkennen, wie gefährlich dieſer Gegner iſt. Alte Routiniers ſtehen neben jungen, ſehr ſchnellen und ſchußkräftigen Leuten. Die ſüddeutſche Elf wird gut spielen und hart kämpfen müſſen, wenn ſie gegen dieſe Mannſchaft gut beſtehen will. Vielleicht gelingt aber der ſüddeutſchen Mannſchaft der Erſolg, der vor nun faſt zwei Johren der deutſchen Nationalelf bei ihrem Pariſer Spiel verſogt war. Die Oberligakämpfe im Ringen VfK Schifferſtadt ſchlägt Suat Ludwigshafen 17:2 und wird Vezirksmeiſter Nun hat auch Ludwigshafen in Schiſſerſtadt daran glau⸗ ben müſſen. Bf Schifferſtadt übte reichlich hoch Vergel⸗ tung am Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen, dem es ge⸗ lungen war, den Schifferſtädtern die einzige Niederlage während der Kämpfe um die Bezirksmeiſterſchaft zu be⸗ reiten. Allerdings machten die Ludwigshafener ihrem Gegner den Steg ſehr leicht. Zunächſt war Steinel nicht dabei, Lang als Erſatz konnte ihn in keiner Weiſe erſetzen. Oehler brachte im Halbſchwergewicht Uebergewicht und ver⸗ ſchenkte damit drei Punkte. Blomeier gab nach 3% Min. guf verlorenem Poſten ſtehend auf und Presber ſtellte ſich ſchon gar nicht mehr zum Kampf und überließ durch Ver⸗ zicht ſeinem Gegner den Sieg. Die Enttäuſchung darüber war groß und für den Bf Schifferſtadt, der wieder ein vollbeſetztes Haus zu verzeichnen hatte, doppelt un⸗ angenehm. Obwohl das Publikum nicht auf ſeine Rech⸗ nung kommen konnte, bewahrte es die volle Diſziplin und gab ſich mit den wenigen Kämpfen zufrieden. Gaugeſchäfts⸗ führer Drees als Kampfrichter ſtand vor keiner allzu großen Aufgabe, er leitete mit gewohnter Umſicht und ent⸗ ſchied ſtets korrekt. Mit dem Sieg über Ludwigshafen hat Schifferſtadt bereits die Bezirksmeiſterſchaft errungen, mag auch ſein letzter Kampf gegen Bf 86 Mannheim ausgehen wie er will. Zweifelsohne hat ſich auch in dieſem Jahre mit Schifferſtadt, dem vorjährigen Meiſter, die kampf⸗ ſtärkſte Mannſchaft verdientermaßen Furchgeſetzt. Hoffent⸗ lich gelingt diesmal den Schifferſtädtern der Wurf in den im Januar nächſten Jahres beginnenden Kämpfen um die Kreismeiſterſchaft. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: O. Kolb ⸗Schifferſtadt beſiegte Winkes⸗ Ludwigshafen nach Punkten. Federgewicht: Lochner⸗ Schifſerſtadt— Lang⸗Ludwigshafen. Lang wird gleich par⸗ terre gezogen und mit verſchiedenen Aufreißern traktiert, eine Armfeſfelung brachte ihn ſchwer in Gefahr. Noch einige Aufreißer und Lochner ſiegt nach überlegen geführ⸗ tem Kampf in der 10. Minute mit einem ſchönen Ueber⸗ wurf, Leichtgewicht: R. Kolb⸗Schiſferſtadt wird Punkt⸗ ſteger über Wittmann⸗Ludwigshafen. Weltergewicht: Schäfer⸗ Schifferſtadt— Blomeier⸗ Ludwigshafen. Der Ludwigs⸗ hafener gibt, nachdem er dauernd mattenflüchtig geweſen, nach 3½ Minuten auf, indem er ſich ſelbſt auf die Schultern legt. Mittelgewicht: Heißler⸗Schifferſtadt— Weber⸗Lud⸗ wigshafen. Heißler bringt ſeinen Gegner durch Schleuder ſofort auf die Schultern, jedoch außerhalb der Matte. Nach 1,80 Minuten mußte ſich Weber bei einem Aufreißer ge⸗ ſchlagen bekennen. Halbſchwergewicht: Wörner ⸗Schiffer⸗ ſtadt wurde kampflos Sieger wegen Uebergewichts von Oehler⸗Ludwigshafen. Schwergewicht: W. Kolb ⸗Schiffer⸗ 5 ſtadt ſtegte kampflos durch Verzicht von Presber⸗Lud⸗ wigshafen. Die Tabelle Kämpfe gew. unent. verl. Kampf⸗ Mannſch.⸗ punkte punkte Vfek Schifferſtadt 9 8 0 B 16: 2 Eiche Sandhofen 90 6 0 3 12: 6 Sufi Ludwigshafen 9 4 1 4 929 ASW Ladenburg 9 2 2 5 6212 Vfͤ 86 Mannheim 9 3 0 6 6112 Roland Pirmaſens 9 2 1 6:13 Vereinsmeiſterſchaften bei den Turnerſchteimmern Die von der techniſchen Leitung der Schwimmen riege des Turnvereins 1846 durchgeführten als jährlichen Verein smeiſterſchaften ſind im Her⸗ ſchelbad ſchon Tradition geworden. Unter anſprechender Teilnahme gab es an den letzten Vereinsabenden ein ge⸗ waltiges Programm zu meiſtern, das organffatoriſch flott abgewickelt wurde. Die Turner haben teilweiſe ſchöne Leiſtungsfortſchritte zu verzeichnen. Eine die Veranſtaltung beſchließende„Riegenſtaffel“ brachte von ſieben gemeldeten Mannſchaften fünf an den Start, die ſich einen wirklich ſchönen Kampf lieferten, bei dem ſchließlich die 12. Riege als glücklicher Sieger hervor⸗ ging. Bruſt⸗Turner, 100 Meter: Unterſtufe: 1. Joſ. We⸗ niger 129,4 Min.; 2. Benno Weniger:81. Mittel⸗ ſtufe: 1. Emil Kaufmann:27½jẽp Min Ober ſtufe: 1. Fritz Engel:22: 2. Hans Stoll:24, Min. Bruſt⸗ Turnerjngend, 100 Meter: Jahrgang 1016/17: W. Schick :40,4 Min. Jahrg. 1914/15: 1. Ernſt Heger 146,2 Min. Bruſt⸗Turnerinnen, 100 Meter: 1. Liſa Hermann 124% Min. Jugend: 1. Annelieſe Bäuerle 1251, Min. Knabenbruſt, 40 Meter: Jahrg. 1918: 1. Erich König 88 Sek. Jahrg, 1919: 1. Koch 44% Sek. Mädchenbruſt, 40 Meter: 1. Helene Kohler 4, Sek. Turner⸗Beliebig. 30⁰ Meter:(Wanderpreis): 1. Fritz Werle:24 Min. Seite (Turner) 100 Meter; Unterſtuſe: 1. Joſ. Weniger 1721,41 Min Mittelſtufe: 1. Fritz Engel:24, Win. Oberſtufe: 1. Jean Vögele:49, Min. Beliebig, Tur⸗ ner⸗Jngend, 900 Meter: 1. Joſ. Weniger:0 Min, Seite⸗ Turnerinnen, 100 Meter: 1. Lisbeth Scheurer 1745, Min. Bruſt⸗Turner, 200 Meter: l. Engel gios Min, Lagen. ſchwimmen, Turner, 4 mal 40 Meter: 1. Ederle, Fritz 2720 Min.; 2. J. Vögele 221,2. Rücken⸗Turnerinnen, 60 Metex: Jahrg. 1916/17: Gretel Deutſchle 60 Sek. Jahrg. 1914/15 A. Bäuerle 62 Sek. Rücken⸗Turner, 100 Meter: Unterſtufe: g ler:29, Min. Mittelſtufe: 1. Engel:29 Min. Oberſtuſe: 1. Hans Stoll.21, Nin. Rücken⸗Turnerjngend, 60 Meter: Jahrg. 1916/17: 1. U. Rothe 58 Sek. Jahrg. 1914/15: Schneider, Fritz 52,2 Sek. Tauchen f. Turner, 40 Meter: 1. Scholler, Walter 31, Sek.; 2. Lenel 32,4 Sek. 8. Hüh⸗Turner, 100 Meter: Unterſtuſe: 1. Benno Weniger:16,4 Min. Mittelſtuſe: 1. Kaufmann 121 Min. Oberſtufe: 1. Fritz Ederle 110%, Min.. Hüh⸗Turnerinnen, 100 Meter: 1. Anna Lipp 1751/4 Min. Hüh⸗Turnerjugend, 100 Meter, Jahrgang 1916/17: 1. U. Rothe 180,2 Min. Jahrgang 1914/15: 1. Fritz Schneider .1, Min.(ſchönes Crawl). 5 Hüh⸗Knaben, 40 Meter: 1. Erich König 92,4(hoffnungs⸗ volles Crawl); 2. K. Hofmonn 34,2 Sek. f Niegenſtaffel 4 mal 40 Meter: 1. Zwölfte Riege:82 Min.; 2. Fünfte Riege 200,1 Min. Vittere Nachklänge zu den Winterspielen in Lake Platid Die Leitung des Internationalen Skiverbandes(J) verfendet ſoeben an die angeſchloſſenen Landesverbände einen ausführlichen Bericht über die ſkeſportlichen Ver⸗ anſtaltungen bei den Olympiſchen Winterſpielen in Lake Placid. Die Organiſatoren der Winterſpiele kommen darin recht ſchlecht weg. In dem Schlußwort des Berichtes wird geſagt, daß das Arrangement der Skirennen als nichts weniger als gut bezeichnet werden könne. In erſter Linie ſei ſchuld daran, daß die Leitung der Spiele in Fi⸗ ſportunkundige Hände gegeben worden ſei(Lei⸗ tung Dr. Dewey, Chef des Lake Placid⸗Clubs, der kein Sportelub, ſondern ein geſchäftliches Unternehmen ſei, Sas ein Hotel betreibe und ein weiteres Mitglied des Organi⸗ ſationsausſchuſſes ſei Sportdirektor dieſes Unternehmens). Dieſe Mängel ſeien nachträglich durch die von der 888 ernannte ſkitechniſche Delegation behoben worden, indem die erweiterte Tätigkeit nicht nur kontrellierender, ſon⸗ dern auch aktiver Art war. Trotz der außerordentlich un⸗ günſtigen Wetter⸗ und Schneeverhältniſſe ſeien die Ski⸗ konkurrenzen ohne Unfall und in Uebereinſtimmung mit dem zuerſt verſaßten Programm durchgeführt worden. Dem eigentlichen Bericht iſt zu entnehmen, daß der Amerikaniſche Skiverband keinerlei Einfluß auf die Auß⸗ führung der Anorönungen hatte und nicht einmal der Prü⸗ ſident ſei während der Spiele zugegen geweſen. Recht ſcharf werden auch die geſchäftklichen Tendenzen der Organiſatoren gegeißelt und die vielen Differenzen mit den Organiſatoren haben auch zu einem(allerdings wirkungsloſen] Proteſt des Dr. Dewey geführt, der den Sprunglauf nicht gemäß den Weiſungen der Ski⸗Delegation Hurchführen wyllte und ſich gegen die Veränderungen am Sprunghügel energiſch zu wehren verſuchte. 5 1. A. Köh⸗ Chefredakteur: H. A. Melß ner Verantworklich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handelsteil: Rur Ehmer ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder- Sport und Vermiſchtes Wil ly Müller Südweſtdeulſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil⸗ Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim ß* Kür unverlangte Beiträge keine Gewähr Rüsſendung nut bel Rückports Versuchen Sie noch heute! das im Holzbackofen gebackene öriginal-Henauerpauernbret Trotz Güte u. Qualitat der große Laib 32 Pig. der kleine Laib 32 Pfg. Ae ö Allein verkauf nur au 5, 8 Tücht., erfahr. Metzger 8 Brillanten Hausschlachtungen brochene, ſow. Pfaud⸗ 0 ae Gold u. Silber, Platin 5 Zahngebiſſe auch zer⸗ Kegelfreunde finden noch billiges . U U f 5 Lleferung— f 8 46 ——„Ar kadenhof“ 5 0— Telephon 43828 Inh. Heinrich Heiler Friedrichsplatz 15 772 5 lil 1 in Mannheim u. 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K Laſſen Sie Hof, eld Ac gat. eee 1932 Landwirtſchaft Die klimatiſche Begrenzung der landwirtſchaftlichen Betriebsweiſe. Hierüber ſprach auf der Herbſttagung der Deut⸗ ſchen Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft, die letzthin in Danzig ſtattfand, Prof. Dr. Otto Heuſer⸗Danzig⸗ Langfuhr. Bei dem Beſtreben, führte der Redner aus, den landwirtſchaftlichen Betrieb möglichſt weit⸗ gehend den veränderten Markt⸗ und Abſatzverhält⸗ niſſen anzupaſſen, ſei nicht imer genügend die Grenze der natürlichen Wachstumsbedingungen beachtet worden. Die klimatiſchen Grundlagen der Erzeu⸗ gung laſſen in Deutſchland verhältnismäßig große Unterſchiede zwiſchen Süd⸗ und Mitteldeutſchland einerſeits und Oſtdeutſchland andererſeits erkennen. Die verſchiedenen Verhältniſſe beeinfluſſen nicht nur Sortenwahl und Anbautechnik, ſondern auch die Or⸗ ganiſationsformen des Pflanzenbaues und des ge⸗ ſamten Betriebes. Eine beſondere Bedeutung komme der Wachstumszeit zu. Ein Erfolg der Land⸗ wirtſchaft könne nur bei möglichſter Anpaſſung der Erzeugung an das Klima erwartet werden. Die Or⸗ ganiſation des Betriebes werde von der Natur vor⸗ geſchrieben. Nationaliſierung und Mechaniſierung in der Landwirtſchaft. Auf der Danziger Herbſttagung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft hielt Rittergutsbeſitzer von Kleiſt auf Kamiſſow einen Vortrag, in dem er die Mationaliſierung und Mechaniſierung in der Land⸗ wirtſchaft behandelte. U. a. führte der Redner aus, daß in den letzten Jahren die Mechaniſierung ſtark übertrieben worden ſei und daß ſie an Bedeutung zu verlieren ſcheine, weil man die Begleitumſtände nicht richtig eingeſchätzt habe. Es könne aber durch zweck⸗ mäßigen Einſatz der Mechaniſierung Zeit und Geld geſpart werden. Er ſelbſt habe ſeine Ernte um 16 Proz. billiger als früher geborgen. Die Ein⸗ ſtellung der Arbeit verlange aber viel bewußtes Denken. Bei Motoren z. B. müſſe neben dem Be⸗ triebsſtoff auch die Reparaturbedürftigkeit in Rech⸗ nung geſtellt werden. Vor allem ſei für jede Arbeit die richtige Maſchine zu wählen, die ſich im Arbeits⸗ gang der Natur der Sache anpaßt. Bei den mannig⸗ fachen Problemen ſei von der Tätigkeit der Ver⸗ ſuchsringe Hilfe zu erwarten. Die Hörner des Milchviehs Mit wenigen Ausnahmen ſind die zahmen Wieder⸗ käuer allegehörnt. Man unterſcheidet beim Horn die Wurzel, das hohle Mittelſtück und die nicht mehr hohle Spitze. Am Mittelſtück kann man bei Kühen gewiſſe Ringe unterſcheiden, die mit Ernährungs⸗ ſchwankungen zuſammenhängen. Beſonders bleibt das Wachstum des Hornes während einer Trächtig⸗ keit zurück, um dann nach der Geburt um ſo dicker zu werden. Der erſte Ring bildet ſich gewöhnlich nach zwei Jahren, ſo daß man aus der Zahl der Ringe auf das Alter einer Kuh ſchließen kann. Bringt ein Muttertier einmal in einem Jahre kein Kalb zur Welt, ſo bildet ſich ein größerer Abſtand zum nächſten Ringe. Fehler des Pferdes am Kopf und Hals. Unwillkürlich ſchaut jeder, auch der Laie, dem Pferde zunächſt ins Auge(). Iſt deſſen Kriſtall⸗ linſe getrübt, ſo handelt es ſich um den grauen Star. Verdeckt die bleigraue Färbung nur einen geringen Teil der Pupille, ſo kann das Tier noch faſt unvermindert ſehen. Verſchwindet jedoch faſt die ganze Pupille hinter dem Hornhautfleck, ſo muß das Sehen notwendig aufhören(ſiehe Bild). Eine zweite Augenerkrankung iſt die periodiſche Mondblindheit, die beſonders ältere Tiere be⸗ fällt, bei denen dann eine Heilung kaum möglich iſt. Als zweites fällt jedem Beſchauer des Bildes 1 auf, daß das Pferd an Naſenausfluß leidet. Das iſt ſtets ein krankhafter Zuſtand. Iſt der Aus⸗ fluß eitrig, und die Drüſenanſchwellung im Kehlgang (bei e) weich, ſo kann man auf Druſe ſchließen. Bei einſeitigem Ausfluß und harter Kehlgangdrüſe liegt dagegen der anzeigepflichtige Rotz vor. 5 Mähnengrind(4) iſt ein geſchwüriger Haut⸗ ausſchlag, der die Mähnenhaare zum Ausfallen bringt. Urſache iſt eine mit Teer⸗ und Kreolinpräparaten weazubringen iſt. Bleiben noch die Geſchwülſte bei e und f zu be⸗ handeln. Sie rühren ſicher vom ſchlechten Sitz des Kummets her. denn, daß man das Pferd die ganze Zeit über im blutſaugende Stechmilbe, die Ihre Heilung iſt langwierig, es ſei Stützen haben junge Obſtbäume, Stangenbohnen, Tomaten, hochſtämmige Roſen, als Hochſtamm ge⸗ zogenes Beerenobſt, der Weinſtock und manche Blu⸗ men nötig. Das Anbinden muß mit einer ge⸗ wiſſen Vorſicht geſchehen; vor allem ſo feſt, daß ein Durchſcheuern der Pflanze an der Stütze unmög⸗ lich iſt, und doch wieder nicht ſo feſt, daß die Saft⸗ ſtrömung abgeſchnitten iſt. Bei zunehmender Dicke des angebundenen Stammes oder Stämmchens iſt darum das umgelegte Band zu erneuern. Je größer und ſtärker die Pflanze, deſto haltbarer muß auch das verwendete Bindematerial ſein. Für kleine Pflanzen genügt Baſt. Obſtbäume bindet man mit Kokosſtricken an dem Baumpfahl feſt und zwar ſo, daß man eine Schlinge um Baum und Pfahl windet, die man, um ein Verrutſchen zu verhindern, am Pfahl noch mit einem Nagel befeſtigen kann. Aehnlich verfährt man beim Anbinden der hoch⸗ ſtämmigen Roſen und Beerenſträucher, nur daß man dabei ſehr gut Bindeweiden verwenden kann. Toma⸗ ten kann man zunächſt mit Baſt an dem Pfahl be⸗ feſtigen. Später nimmt man auch Baſt, bindet auch Schlingen, und zwar mehrere Male und immer unter den Blättern. Hierbei iſt der Baſt am Pfahle zunächſt feſtzubinden und dann loſer unter den Blät⸗ tern herzuziehen, ſo daß die ganze Pflanze au. Pfahl einen feſten Halt hat. Auf dieſe Weiſe verhütet man ein Zuſammenrutſchen, das bei dem Schwererwerden der vielen Früchte ſonſt unvermeidlich ſein ürde. Stangenbohnen winden ſich ſelbſt an der Stange hoch, jedoch iſt es manchmal nötig, ſie erſt an die Stange heranzu⸗ ziehen. Man gebraucht dazu das ſogenannte, an ſumpfigen Stellen wachſende„Riſch“ oder auch Baſt. Das Anheften darf nur ganz loſe geſchehen. Das gleiche Bindematerial nimmt man auch zum Befeſti⸗ gen der Weinreben. Spalierobſt kann ſehr gut mit Weiden am Spalier feſtgehalten werden. Für Blumen wird meiſtens ein Anbinden mit Baſt⸗ fäden ausreichen, mit Ausnahme vielleicht der Dah⸗ lien, zu deren Befeſtigung man ſehr gut groben, rauhen Bindfaden verwenden kann. Alles Binde⸗ material darf niemals ſo dünn und ſcharf ſein, daß es in den Pflanzenkörper einſchneidet. Der Zier⸗ und Blumengarten Im Garten gibt es noch mancherlei zu tun. Vor allem darf nicht verſäumt werden, den Raſen zu ſchneiden und wenn nötig, zu düngen. Am ein⸗ fachſten ſtreut man nahrhafte durchgeſiebte Kompoſt⸗ erde aus. Das Eindecken der Roſen richtet ſich nach dem Wetter. Stroh eignet ſich nicht als Deck⸗ material, da es leicht fault und gern von Mäuſen zerfreſſen wird. Die harten Rank⸗ und Wildroſen und die Rugoſa⸗Arten haben überhaupt keine Winterdecke nötig. Blumen beete, die im Herbſt mit Stauden und Blumenzwiebeln bepflanzt wurden, ſind bei Froſteintritt mit trockenem Laub und Fich⸗ tenreiſig, aber nicht übermäßig ſtark, zu bedecken. Zu dichte Gehölzgruppen werden gelichtet, damit ſich jede Pflanze zur vollen Schönheit ent⸗ wickeln kann. Es iſt dabei nicht angängig, alles über einen Kamm zu ſcheren. Zu empfehlen iſt, das ge⸗ fallene Laub in den Gehölzgruppen liegen zu laſſen. Die Vögel finden unter der Laubdecke im Winter allerlei Inſektenbrut. Da ſie mit Vorliebe in Strauchgruppen niſten, werden ſie durch das Raſcheln des Laubes auf nahende Feinde, Katzen, Marder, Wieſel und Ratten aufmerkſam ge⸗ macht. Die Knollen der Dahlien ſind vorſichtig aus dem Boden zu nehmen. Hierzu wählt man einen ſchönen Tag, damit die Knollen gut abtrocknen. Erſt dann kommen ſie in einen trockenen, luftigen Raum, wo man ſie von Zeit zu Zeit auf Fäulnisbildung beobachtet. Die Zimmerpflanzen Mit den trüben Tagen beginnt für die Zimmer⸗ pflanzen eine wenig günſtige Zeit. Schon die Frage der Unterbringung macht wegen des oft man⸗ gelnden Platzes Schwierigkeiten. Aber man kann ſich da doch auf mancherlei Weiſe helfen, indem man das Fenſterbrett verbreitert, für kleine Töpfe ein Blumenbrett am Rahmen befeſtigt oder eine Blumen⸗ krippe aufſtellt. Helle Zimmer mit der Möglichkeit zum Lüften ſind natürlich zu bevorzugen. Zur jetzigen Zeit leiden namentlich die kraut⸗ artigen Zimmerpflanzen; ſie faulen leicht, wenn die Blätter beim Gießen benetzt werden. Bei dieſen Stalle ſtehen laſſen kann. Wet. 0 g ſalſches Gießen beſonders empfindlichen Knollen der Meade e Ne A. fei Ze ala. wie Pflanzen verbietet ſich alſo das Spritzen. Die gegen Das Anbinden von Bäumen und Sträuchern Vom Obſt und Gemüſebau Frühkopfkohl Unter Frühkohl verſteht man jene Sorten, die ihre Ernten bis längſtens Ende Juli bringen. Sie müſſen zu dieſem Zwecke ſehr frühzeitig ausgeſät werden, und zwar ſo dünn als möglich. Je dünner ſie geſät werden, um ſo kräftiger bildet ſich die ein⸗ zelne Pflanze aus. Im Anbau ſtellt nämlich Kopf⸗ kohl zwei beſondere Anforderungen. Er muß als kräftige Pflanze geſetzt und nach dem Pflanzen ſtark angedrückt, am beſten angetreten werden. Zu feſt kann Kohl nicht ſtehen. Zur Heranzucht diene folgendes: Je früher man ausſät, um ſo zeitiger kommt man zur Ernte und um ſo eher hat man Gelegenheit, nach der Ernte noch eine Folgefrucht zu bauen. Am beſten iſt natürlich daran, wer ein Miſtbeet zur Verfügung hat. Er ät Ende Januar und kann dann bereits Mitte März, wenn der Boden offen iſt, pflanzen. Die Ernte be⸗ ginnt dann um Johanni, oft noch früher. Wo viel⸗ leicht nur ein Fenſter mit einem Bretterumſchlag zur Verfügung ſteht, kann auch dieſes benutzt werden. Man wartet dann am beſten mit der Ausſaat bis etwa zum 10. März, weil dann die Sonne ſchon Kraft hat. Wo ein ſolcher kalter Kaſten nicht zur Ver⸗ fügung ſteht, iſt man freilich genötigt, in das fr eie Land zu ſäen. Man wähle dazu ein Fleckchen, das recht ſonnig und warm gelegen iſt. Alles kommt darauf an, daß man ſo zeitig wie möglich Setzlinge und Pflanzen für das freie Land zur Verfügung hat. Im Falle der Saat in einen kalten Kaſten beginnt unter mittleren deutſchen Verhältniſſen die Ernte gewöhnlich um den 1. Juli, bei der Freiland⸗Ausſaat etwa eine Woche ſpäter. Man erſieht hieraus, daß man durch die Art der Heranzucht wohl eine frühere Ernte erzielen kann, daß aber doch immer die Ein⸗ wirkung des Sommers in hohem Maße ausſchlag⸗ gebend iſt und die ſpäten Saaten die Frühſaaten zum großen Teil wieder einholen, Js. Vorteile des Miſtbeets Im Mittelpunkt auch des kleinen Gartens sollte eigentlich immer ein Miſtbeet ſtehen. Der Pferde⸗ dünger, der zu ſeiner Erwärmung dient, iſt vollwer⸗ tiger Dünger, wenn im Herbſt die Frühbeetkäſten ausgeräumt werden und er dann kompoſtiert oder ſofort untergebracht wird. Das Weſentliche beſteht aber darin, daß die Pflanzen, die ſpäter ins freie Land geſetzt werden, zeitig herangezogen und als kräftige Setzlinge um einige Wochen früher an ihren dauernden Standort gepflanzt werden. a Hierdurch werden mancherlei Vorteile heraus⸗ gewirtſchaftet. Man kommt vier bis fünf Wochen früher zur erſten Ernte; der Sommer wird um eben⸗ ſoviele Wochen verlängert, und bei der Kurzlebig⸗ keit mancher Gemüſearten(und deren Sorten) ge⸗ lingt es daher bei geſchickter Ausnutzung der Ver⸗ hältniſſe, eine Ernte mehr zu erzielen. Der gärt⸗ : biſche Sommer dauert durchſchnittlich vom 15. April bis 15. Oktober, alſo rund 26 Wochen, aber mit Hilfe eines Frühbeets kommen 31 bis 32 Wochen heraus. Auch iſt die Heranzucht der Setzlinge in einem Frühbeet zuverläſſiger. Das Miſtbeet leiſtet auch vorzügliche Dienſte zum nachfolgenden Anbau beſonders wärmebedürftiger Gemüſearten und ſol⸗ cher, die bei Regenwetter leicht leiden, wie Gurken, Melonen u. a. JS. Blumengarten und Zimmerpflanzen Alpen veilchen(Cyklamen) dürfen nur am Rande des Topfes gegoſſen werden. f Palmen und andere Blattpflanzen werden öf⸗ ters mit lauwarmem Waſſer und einem weichen Schwamm gewaſchen. Etwa auftretendes Ungeziefer, wie Blattläuſe, ſind mit unſchädlichen Mitteln zu be⸗ kämpfen. Völlig ruhende Pflanzen, wie Pelar⸗ gonien, Fuchſten, abgeblühte Hortenſten, Bouvardien u. ſ.., die im Keller überwintern, dürfen nur hin und wieder gegoſſen werden. Die Wegwarte Es iſt nicht überall bekannt, daß lange bevor man den Bohnenkaffee eingeführt hat, kaffeeähnliche Ge⸗ tränke beſtanden. Der Kaffee, der in Arabien be⸗ heimatet iſt, wurde erſt 1582 durch einen Reiſenden in Europa bekannt; erſt rund 100 Jahre ſpäter wurde er in Deutſchland eingeführt. Aber er blieb noch lange Zeit der großen Volksmaſſe völlig unbe⸗ kannt. So kannte man ihn zum Beiſpiel noch 1817 in Württemberg nur in ganz kleinen Kreisen. Dagegen war die Wegwarte oder Zichorie als Kaffeegetränk im Mittelalter weit verbreitet. Als Heilmittel war die Zichorie bereits im Altertum bekannt. Die Zichorie iſt alſo keineswegs erſt ein modernes Fabrikprodukt, ſondern ein ſeit Jahr⸗ hunderten bekanntes Nahrungs⸗ und Genußmittel, das auch zur Geſunderhaltung des Körpers ſeine Verwendung fand. Wie bekannt, werden von der veredelten Wegwarte ſowohl die Wurzeln als auch die Blätter verwendet. Aus den Blättern wird das beſonders in romaniſchen Ländern, vor allem in Frankreich und Belgien beliebte Gemüſe„Chicoree“ gewonnen. 5 15 Volkswirtſchaftlich wichtiger aber iſt die Wurzel. Durch die Kultur und früheinſetzende Samenzucht⸗ ausleſe hat die Pflanze eine fleiſchige Pfahlwurzel erhalten, die 300 bis 400 Gramm wiegt. Die ver⸗ edelte Zichorie hat in allen europäiſchen Ländern große Bedeutung erlangt und wird auch in Deutſch⸗ land, beſonders in Württemberg und Baden und in der Magdeburger Börde, in großem Ansmaße an⸗ gepflanzt. Ihre Kultur bietet hier weiten Kreiſen der Landwirtſchaft Arbeit und Verdienſt. Aus der Wurzel wird durch den Möſtpꝛozeß das en, das man unter dem — 143. Jalagaug Nauen 559 Ausdruck„Zichorie“ kennt und das ſich allmählich zu einem hervorragenden Kaffee⸗Erſatz⸗ und Kaffee⸗Zuſatzmittel entwickelt hat. Ihre weite Verbreitung verdankt die Zichorie hauptſächlich ihren geſundheitsfördernden Eigenſchaften. Sie iſt eine ſtändige Begleiterin des Bohnenkaffees geweſen und geblieben. Aus zahlreichen Unterſuchungen geht eindeutig hervor, daß wir allen Grund haben, der Zichorie einen Ehrenplatz im Haushalt einzuräumen. Es iſt auch verſtändlich, daß ſich die Induſtrie dieſes wert⸗ vollen Kaffeeverbeſſerungsmittels angenommen hat und die Zichorie in ſorgfältiger und guter Qualität zu billigen Preiſen zur Verfügung ſtellt. Die Mandarin⸗Enten Dieſe Entenart gehört zu den Zierenten. Unſer Bild zeigt ſchon, daß der Erpel einen ganz eigen⸗ artigen Federſchmuck hat. Aber dieſe eigenartige Federbildung und die geſamte Skala der leuchtend⸗ ſten Farben zeigt der Erpel nur im Prachtkleide des Frühjahres. Da iſt zunächſt der Federbuſch des Kopfes von dunkelgrüner Farbe in purpurblauer Schimmerung, der das gelblich⸗weiße Geſicht über⸗ dacht. Die Federn des Halſes ſind dann kragenartig verlängert und glänzen im ſchönſten Braunrot, das im unteren Teile des Halſes in ein glänzendes Purpurviolett übergeht. Die Oberbruſt iſt dann mit zwei weißen, ſchwarz eingefaßten Bändern ge⸗ ziert. Das Eigenartigſte ſind aber die beiden auf⸗ wärts gerichteten und verbreiterten Oberarm⸗ ſchwingen von roſtbrauner Farbe mit weißem und ſchwarzem Saum. Die Körperſeiten ſind von gelb⸗ brauner Tönung mit zarter und feiner Wellung, die dann in den weißen Unterkörper übergeht.— Das Gefieder des Weibchens iſt kleiner und trägt auch einen Schopf, der aber nur in der Erregung erkennbar iſt; ihr Gefieder beſteht in der Haupt⸗ ſache aus grauen und braunen Tönen, die nach der Unterſeite in ein ſchönes Weiß übergehen. Dieſe Zierente iſt in Deutſchland ſchon recht verbreitet und züchtet ſich ſehr gut. Das Gelege beſteht aus—12 weißen Eiern in Landhuhngröße. Die Brutzeit dauert 28 bis 30 Tage. Das Brut⸗ geſchüft wird allein von der Ente beſorgt, aber der Erpel hält treulich Wacht, jedoch nur bis zum Schlupf der Jungen.. Bezüglich des Auslaufes genügt für ein Pärchen eine Bodenfläche von—4 Meter im Quadrat mit einem kleinen Waſſer⸗ baſſin. Da man am beſten die Schwingen ampu⸗ tiert, ſo braucht nur ein Gehege von einem Meter Höhe dieſe Voliere abzuſchließen. Die Fütterung geſchieht durch Sämereien, Grünes und Inſekten. Etwas über Gänſemaſt Zn den erſten beiden Wochen erhalten die auf Maſt geſtellten Gänſe morgens und mittags ein Fut⸗ ter, beſtehend aus feingehackten Mohrrüben mit etwas Hafer⸗ oder Gerſtenſchrot oder auch Weizen⸗ kleie. Abends gibt es Hafer. i Mit Beginn der 3. Woche läßt man die Mohr⸗ rüben weg und reicht den Tieren dreimal täglich etwa 250 Gramm Hafer. Wer Fett gänſe mäſten will, gibt den Tieren während der letzten acht Tage gequollene Erbſen. Das täglich Verabreichen an⸗ gekeimter Gerſte liefert beſonders zartfleiſchige Vienenzucht Schutz den Dächern der Bienenhäuſer Die Mehrzahl unſerer Bienenſtände iſt heute mit Dachpappe eingedeckt. Soweit die Pappe auf ge⸗ ſchloſſener Bretterunterlage liegt, iſt dagegen nichts einzuwenden. Nun hat ſich aber in neuerer Zeit ein anderes Verfahren herausgebildet, das einen ge⸗ wiſſen Vorzug verdient. Es gibt den Pappdächern einen Kalk⸗Anſtrich mit einem Zuſatz von Zement. Ich habe die Sache ausprobiert und gefunden, daß der Anſtrich ſehr lange hält, alſo in den heutigen ſchlechten Zeiten empfohlen werden kann. Er hält an ſchwülen Sommertagen die Hitze beſſer ab als die ſchwarzen Teerdächer, die alle ſie treffenden Sonnen⸗ ſtrahlen gierig aufſaugen. Von Feuchtigkeit iſt unter ſolchen Dächern nichts zu merken. Allen imkerlichen Anfängern möchte ich dringend raten, keine Blech dächer zu verwenden; ſie ſind im Sommer furchtbar heiß, im Winter erbärmlich kalt. Das Ziegel dach bedeutet meiſt eine untragbare Belaſtung für das mehr leicht gebaute Bienenhaus. Nie darf vergeſſen werden, jedem Dach, das nach der Flugſeite hin abſpringt, eine Rinne zu geben. Das wird ſo oft überſehen, kann ſich aber bei plötzlich ein⸗ eigert. hängnis voll auswirken. bekannte Genußmittel gew tretendem Gewitter oder bei ſtarkem Platzregen ver⸗ 3 S SSS er „HAN Mittwoch. 30. November 1932 er Neuen Mann TSChAFTS-ZHirUNG heimer Zeitung 35 WI. Verkehrsrückgang der Reichsbahn Einnahmerucdtgang gegen 1929 aber 46,5 W. O Berlin, 30. Nov.(Eig. Dr.) In den Beratungen des Verwaltungsrats der Deutſchen Reichs⸗ bahn über das Finanzergebnis wurde feſtgeſtellt, daß ſich in den erſten zehn Monaten des Jahres 1932 der Rück⸗ gang der Einnahmen gegenüber dem Vorjahr auf 26,6 v.., gegenüber dem Jahr 1929 auf 46,5 v. H. beläuft. Dabei muß berückſichtigt werden, daß der pro⸗ zeutuale Abfall des Verkehrsrückgangs mit etwa 35 v. H. gegenüber 1929 angenommen werden kann. Die darüber hinausgehende Einnahmen⸗ minderung erklärt ſich durch die bekannten erheblichen Tarifermäßigungen, die beſonders im Güter⸗ verkehr um die Jahreswende 1931/32 eintraten. Die Geſamteinnahmen aus dem Perſonen⸗ und Güterverkehr blieben bisher gegenüber 1931 um 22,1 v.., gegenüber 1929 um 36,5 v. H. zurück. Die Ge⸗ ſamteinnahmen aus dem Güterverkehr ſind gegen⸗ über 1931 um 27,7 v.., gegenüber 1929 um 51,2 v. H. zu⸗ rückgeblieben. Sie laſſen ſeit September eine über die jahreszeitliche Verkehrsſteigerung hinausgehende leichte Belebung erkennen. Die Finanzierung der geſamten für die Ar beits⸗ beſchaffung vorgeſehenen 280 Mill. iſt nunmehr ge⸗ ſichert. Der Verwaltungsrat verfügte, nachdem er in der Septemberſitzung über die Verwendung von 180 Mill. Be⸗ ſchluß gefaßt hatte, nunmehr auch über die Verteilung der noch reſtlichen 100 Mill. Sie werden für Oberbau, ſonſtige bauliche Anlagen, für Fahrzeuge, Maſchinen, ſowie für Neubauten verwendet. Enzinger Union-Werke AG. Bisher ohne Verlusi gearbeiſei Das durch die Beſchlüſſe der GV. vom Juni 1931 ſo⸗ wie vom Juni und Juli 1932 auf nunmehr 4,23 Mill. herabgeſetzte Stammkapital der Geſellſchaft, das für 1931 noch 4 v. H. Dividende erhielt, wurde jetzt an den Börſen Berlin, Frankfurt a. M. und Mannheim zugelaſſen. Nach dem Proſpekt betrug der Umſatz in 1931 3,97 Mill., gegenüber 6,44 Mill. i. V. und 8,28 Mill./ in 1929. Im laufenden Ge⸗ ſchäftsjahr iſt der Umſatz weiter erheblich zurück⸗ gegangen. Von den drei Betriebsſtätten arbeiten gegenwärtig nur die Werke Pfeddersheim und Wallau. Immerhin ſei auch im laufenden Jahr ohne Verluſt gearbeitet worden. Zur Zeit iſt Beſchäftigung für etwa ein Viertel der normalen Belegſchaft für einige Wochen vorhanden. Grube Leopold A, Bitterfeld.— Voraus ſichtlich keine Dividende.(Fig. Dr.) Wenn auch der Geſchäftsgang bei der Geſellſchaft ſich im laufenden Jahr ebenſo wie die Liquidität nicht unweſentlich gebeſſert hat, ſo kommt doch eine Dividendengusſchüttung auf das Kapital von 17,5 Mill.„ ſchwerlich in Frage, zumal noch ein Verluſtvortrag aus früheren Jahren in Höhe von 2,45 Mill. l beſteht. O Deutſche Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt, Frankfurt— Vorjahresdividende(Eig. Dr.) Die Bllanzſitzung des A. R. für das Ende September abgelaufene Geſchäftsjahr 1981/32 iſt zum 9. Dezember angeſetzt. Ueber die voraus⸗ ſichtliche Divpidendenentſcheidung lin den letzten Jahren 10 v..) liegen Angaben nicht vor. Jedenfalls dürfte die Bilanz 1931/2 wieder ein recht befrledigendes Bild und eine erhöhte Liguidität der Geſellſchaft, die be⸗ kanntlich ſehr hohe offene Reſerven bereits aufweiſt, bringen. Die Börſenſchätzungen lauteten auf un ver an ⸗ derte Dividendenausſchüttung, doch liegen An⸗ haltspunkte für den tatſächlichen Dividendenſatz noch nicht br.. 5 Maschinenfabriu Augsburg-Nürnberg AG. 2, 6 Ill. Wanrungsverlusſe g (Eig. Dr.) Zum 30. Juni 1932 9,03(10,78) Mill. München, 30. Nov. wird ein Geſchäftsgewinn von ausgewieſen. Nach Abzug von Steuern, Zinſen, Sozial⸗ laſten ſowie 0,72(1,6) Mill.% Abſchreibungen und ein⸗ maligen Währungsverluſten von 2,56 Mill. vermindert ſich der Gewinnvortrag von 1,0 Mill. auf 25 000„ Der Bericht betont, daß das Beſtehen der Ge⸗ ſellſchaft ohne Exportgeſchäft undenkbar 1 i. Der Binnenmarkt allein könne das für den techniſchen Fortſchritt unentbehrliche weitere Betätigungsfeld nicht bieten, ſo daß die Wiederherſtellung des freien Wirtſchafts⸗ und Geldverkehrs zu fordern ſei. Da die Reichsregierung jetzt Wege zur Beſſerung der Lage einſchlage, ſei damit zu rechnen, daß damit in abſehbarer Zeit ein Erfolg erzielt werde. Im Berichtsjahr fſank der Auftragseingang um gegenüber dem Vorfahr, ſo daß die Belegſchaft von 11 400 auf 7400 Mann vermindert werden mußte, Aus der Bilanz(alles in Mill.): Werkanlagen 22,28(22,75), auswärtiger Grunde und Gebäudebeſitz 1,05 (i. V. nicht getrennt ausgewieſen), Beteiligungen 1 Wertpapiere 0,548(i. V. zuſammen 1,156), Vorräte 30,552 (32,712), Forderungen auf Grund von Warenlieferungen 7 8 verur- 1,813, 15,539, Forderungen aus Warenlieferungen Geſellſchaft 1,966, ſonſtige Forderungen 1,708(i. V. zu⸗ ſammen 32,375), Guthaben 1,463(1,847) Wechſel 5,919 2,748), Anzahlungen 0,539(—), Kaſſe und Peſtſcheck 0,193 (0, 0,62), anddererſeits AK. unv. 20, Teilſchuldverſchreibungen 2,351(2,607), Hypotheken 13,132(13,210), Anzahlungen von Kunden 14,373 17,959), Bankſchulden 11,080(11,724), Spar⸗ kaſſen und Wohlfahrt 3,507(4,001), Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen 2,901, Warenſchulden und Verbindlichkeiten an abhängige Geſellſchaften, 1809, ſon⸗ ſtige Verbindlichkeiten 2,450, Waren⸗Lombardkredit(Deutſch⸗ Holländiſches Finanzabkommen 4,096(i. V. zuf. 20,619). an abhängige * Sigmund Schneider Ad., Mannheim. Die wiederholt vertagte GV. der Sigmund Schneider AG.(Metalle, Ma⸗ ſchinen), Mannheim, iſt jetzt auf den 23. Dez. nach 5 er lin einberufen worden. In dieſer GV. ſoll u. a. über die Herabſetzung des Grundkapitals von 75 000% auf 15 000 4 und Auf löſung der Geſellſchaft, ſowie Beſtellung eines Liquidators und Aenderung der Firma Beſchluß geſaßt werden. 5 Mannheim freundlicher 5 Da die Ausſichten auf eine b ge Ueberwindung der Regierungskriſe heute etwas optimiſtiſcher beurteilt wur⸗ den, war die Tendenz an der heutigen Börſe freund ⸗ licher Das Geſchäft blieb ſehr klein. Farben notierten 9598, Waldhof 43,5. Sonſt lagen noch Süsdeutſche Zucker und Oelverein feſter. Bankaktien blieben ganz unverän⸗ dert. Von Verſicherungswerten wurden Bad. Auekuronz mit 25„ p. Stück gehondelt. Der Rentenmarkt war ſtill, aber behauptet. In Goldpfandbriefen beſtand bei etwas höheren Kurſen eher Abgabeneigung. Frankfurt feſter Die heutige Börſe eröffnete zunächſt infolge der noch undurchſichtigen innerpolitiſchen Situation in ſehr ſtiller Haltung. Später ſetzte ſich ganz plötzlich am Aktienmarkt eine ſehr ſtarke Befeſtigung durch, wobei in größerem Ausmaße die Berliner Ar⸗ bitrage als Käufer in Erſcheinung trat. Die Börſe folgerte daraus, daß anſcheinend die innerpolitiſchen Ver⸗ handlungen einen günſtigen Verlauf nehmen. Dg auch aus der Induſtrie wieder recht optimiſtiſche Berichte vorlagen, nahm die Kuliſſe und auch die Spekulation Deckungen vor, ſodaß nach den erſten Kurſen Er⸗ höhungen von 1½—2 v. H. zu verzeichnen waren. Am Rentenmarkt war das Geſchäft ſehr ſtill, da ſich die Spekulation vorwiegend am Aktienmarkt be⸗ tätigte. Altbeſitzanleihe lagen jedoch 4 v. H. höher, Neu⸗ heſitz blieben behauptet. Späte Schuldbuchforderungen ge⸗ wannen“ v. H. Feſt lagen von fremden Werten Bosnier mit plus 1½ v. H. Am Pfandbriefmarkt war die Kursbildung bei kleinen Umſätzen uneinheitlich, während die Werte der ſüddeutſchen Pfandbriefbanken eher etwas höher lagen, gingen die der Frankfurter Inſtitute leicht zurück. Im weiteren Verlaufe wurde das Geſchäft am Aktienmarkt ſehr ſtill, die erhöhten Kurſe blieben jedoch behauptet, vereinzelte leichte Abſchwächungen von etwa 7432 v. H. fielen kaum ins Gewicht. Tages⸗ geld war zum Ultimo ſtark geſucht, ſodaß der Satz um 4 auf 47 v. H. erhöht wurde. Berlin ſeſter Im Gegenſatz zu der Unſicherheit im heutigen Vor⸗ mittagsverkehr und auch noch an der Vorbörſe lag der offizlelle Beginn überraſchend gut behauptet. Auf allen Marktgebieten waren wider Erwarten beb⸗ hafte Um ſtz e feſtzuſtellen, und die Grundſtimmung konnte als durchaus freundlich bezeichnet werden. Da ſo ut wie keine Verkgufsorders von Publikumsſeite vor⸗ agen, nahm die Spekulation Deckungen vor. Maw erhoffte eine innerpolitiſche Entſcheidung noch für heute und beachtete vor allem die aus der Wirtſchaft vor⸗ liegenden günſtigen Nachrichten. Man hört nunmehr faſt aus allen Zweigen der Induſtrie, daß es beſſer geht, trotz⸗ dem beſchränkt ſich die Börſe aber immer wieder auf Spezlalpapiere mit ihrem Intereſſe. An erſter Stelle lagen wieder Montanpapiere. Weiter waren Conti Gummi ſtark gefragt und beſonders im Verlaufe rund 2 v. H. öher. 0 Nach den erſten Kurſen wurde es vorüber ⸗ gehend ruhiger, ſpäter ſetzte aber eine neue Kauf welle ein, und die Kurſe beſſerten ſich durchſchnitt⸗ lich bis zu 1 v.., bei Spezialwerten auch bis 17 v. H. Auch der Rentenmarkt lag freundlich. Deutſche An⸗ leihen hatten lebhofteres Geſchäft, Reichsſchuldbuchforde⸗ rungen eröffneten. nachdem ſie vorbörslich ſchwächer taxiert worden waren, unverändert. Für Induſtrie⸗Obligationen beſtand mit Ausnahme der Krupp⸗Bonds Intereſſe. Gele erfuhr per Ultimo eine weitere Verſteifung. Gegen 12.45 Uhr waren an den Aktienmärkten Hö ch ſtkurſe erreicht, die vereinzelt bis zu 177 v. H. über Anſong lagen, während auf den feſtverzinslichen Märkten die Umſätztätigkeit nach⸗ ließ und beiſpielsweiſe die Altbeſitzanleihe unter die bs⸗ proz. Grenze zurückging. Zeiſweise lebhaffes Akfiengeschäff Starke Beſesſigung der Akſlenkurse auf Deckungskäufe der Spekulafion/ Späferhin wieder ruhiger Schluß nichi zu Tageshöchsikursen, aber 1% bis 2 über Anfang O Keine Zinsſcheineinlöſung der Duisburger Anleihe. Eſſen, 30. Nov.(Eig. Dr.) Nach Mitteilung der Stadtver⸗ waltung ſieht ſich die Stadt Duisburg⸗ Hamborn außerſtande, die am 1. Dezember fälligen Zinsſcheine ihrer Anleihe von 7 Mill.„von 1928 bei Fälligkeit einzulöſen. Die Stadt hofft, dieſe Verpflichtungen in den nächſten Wochen nachholen zu können, wie es auch bei dem Junitermin in dieſem Jahr voll geſchehen iſt. Devisenkonfingenſe 1935 für Imporfeure * Berlin, 30. Nov.(Eig. Dr.) Vor einigen Tagen hat der Reichswirtſchaftsminiſter den Deviſenbewirtſchoaftungs⸗ ſtellen die erforderlichen Anweiſungen für die Deviſen⸗ zuteilung für das erſte Halbfahr 1933 zugehen laſſen. Die Anweiſung bringt inſoſern eine Neuerung, als das Deviſenkontingent nicht mehr für ein Viertel-, ſondern für ein halbes Jahr feſtgeſetzt wer⸗ den ſoll. Bei der Berechnung der Kontingente ſoll aus⸗ gegangen werden von den in den letzten 12 Monaten vor Eintritt der Deviſenbewirtſchaftung, alſo dem Zeitraum vom 1. Juli 1930 bis 30. Juni 1931 für unmittelbare Wareneinfuhr geleiſteten Auslandszahlungen. 8 Der Kaſſamarkt war, wie auch ſchon geſtern, wieder überwiegend feſter, da die Publikumskäufe immer noch an⸗ halten. Es ergaben ſich Beſſerungen bis 3 v.., denen nur vereinzelt Rückgänge bis 1½ v. H. gegenüberſtanden. Gegen Ende des Verkehrs ließ der Geſchäftsumfang an den variablen Märkten wieder etwas nach, die Tageshöchſtkurſe vermochten ſich nicht immer voll zu be⸗ haupten. Nichtsdeſtoweniger blieb die Grundſtim⸗ mung ausgeſprochen freundlich, zumal das engliſche Pfund eine kräftige Erholung während des Börſenverlaufs erfuhr. Soweit die Schlußnotierungen nicht geſtrichen wurden, lagen ſie noch bis zu 1½ v. H. über dem Anfang. Montane zeichneten ſich durch größeres Geſchäft und be⸗ ſonders feſte Veranlagung aus(bis zu 297 v. H. höher). Nachbörſe freundlich: Altbeſitz 57.90, ACG, 3294, Farbeninduſtrie 9572, Gelſenkirchen 42, Hoeſch 44%, Sie⸗ mens u. Halske 118 Ver. Stahl 267, Reichsbank 12874. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 30. Nov.(Eig. Dr.) Berlin und Frankfurt, Fälligkeit 1934 90593 1935 85; 1996 80 1937 75%: 1928 71. Pfund leicht erholt Nachdem das engliſche Pfund geſtern nachmittag bis auf 3,1494 gegen den Dollar zurückgegangen war, konnte es ſich ſpät abends wieder auf 3,15% erholen und eröffnete auf dieſer Baſis auch heute. Unter ſtarken Schwan⸗ kungen— der Kurs ging zeitweilig auf 3,167 hinauf— blieb das Anfangsniveau auch ſpäter ungefähr gehalten. Noch immer herrſcht Ungewißheit über die Schuldenfrage, man hat aber mit einer gewiſſen Befriedigung die Nach⸗ richt zur Kenninis genommen, daß die engliſche Regierung beſchloſſen habe, falls die Zahlung am 15. Dezember ge⸗ leiſtet werden muß, ſchon jetzt die nötigen Vorkehrungen zu treffen, um dann Gold im Werte von 30 Millionen Pfund nach Amerika zu verſchiffen. Der Dollar war ziemlich gehalten, die Reichs ⸗ mark behauptete ſich mit 59,08 in Amſterdam, 125,52 in Zürich, 677 in Paris und 13,27 in London gut. Der franzöſiſche Franken war gleichfalls behauptet, desgl. Mailand und Brüſſel. Berliner Devisen iskontsstes: flelchsbane 4 Tompart 8, priwat 3¾ V. H. Amtlich in Rm. Dis- Paritét] 29. November 80. November für kont M Geld J. Brfei Geld] Br Suenos⸗Attres 1Peſo.782 0,888 9,872.863.867 Kanada ian. Dollar 4198.545.584.585.544 Fal, 1„Aden 687 208 95 951 959 854 alro,. lägypt. Pd 20958 19,71 18,78 13,73 3,77 Türkei. IIürt. Pfd. 18.456 2,008.012 2. 2,012 London. I8Sterl. 2 20,29 18,38 18.97 18,35 13,39 New Nor), I Dollar 2½.198.209 4,217 4,2.217 Rio de JaneirolMiar..50 0,294.296 0,294.296 Uruauav. 1Goldveſo.48.898.70.698 1,702 11 5 100 Gulden 3 169,739 168,83 87 533 169,67 then. 10 Drachmen 11.45.49 2,502 2,498 25 Brüſfel 100 8500 0 3 58.87 88,27, 58.89 27,658.30 Bukareſt. 1828 7 1 55.517.528.517.528 Ungarn, 100 Pengd 4„ per 0 8 2 2 Pala. 100 Gulden 8172 8185, 8201 e 8200 Helſingfors doom 61½ 19,53) 14 526 014 78 talien. 100 dire 5 2294 27145 5% As 21.80 5 goflapleniol Dinar 7½ 81.00.831] 5,846 5s 8, ee e e e Kopenhagen 100 Kr. 8 2059 5 N 5 87 Zhſaboue 100 Eskude 6½ 458,57 12.6 12 12% 2298 delo.. 100 K 4 11250 696 88.43 68.0 89.17 Hara.. 100 fr. 27% 1844 18435 18,508 16,48 16.80 prag: 100 Fr 4% 18 18465 fes des 85 Schweig... 100 Fr. 2 81.00 92 31,08 380,92 61.08 Sofia. 100 Lewa 9½æ[3033.057: 3063 3,057 3083 Spanien 100 WBeſeien 6½ 81.00 34,0 33,½43 33¼2 84.38 Stockholm. 100 Rr. 3½ 112,24 72,88 78,12 78,08 78.22 Eſtland.. loo Eſtm. 5½ 112,50 110.89 110.81 110.59 110,81 Wien 100 Schilling 8 59,071] 51.95 52,05[ 51.95 52. Tägliches Geld: 5% u. darüber, vereinzelt 4¼½% Monatsgeld 870% 4%% Sido. Lig. Abend- Ausgabe Nr. 559 Rückschlag am Geireidemarki Beachiliche Versfärkung des Angebois im Zeiſhandels * Berliner Produktenbörſe vom 30. Nov.(Eig. Dr.) An der heutigen Produktenbörſe trat kurz vor Beginn des neuen Liefermonats ein merklicher Rück ch lag ein. Beſonders im Zeithandel war eine beachtliche Ver⸗ ſtär kung des Angebots feſtzuſtellen, und da die ſtaatliche Geſellſchaft nur im Rahmen der letzten Tage Ma⸗ tertal aufnehmen wollte, gaben die Preiſe für Weizen bis 2 A. für Roggen bis 27„ nach, wobei ſich die Reports wieder verringerten. Auch die Dezember⸗Sichten waren um 17%/ gedrückt, da man bereits für morgen mit grö⸗ ßeren Andienungen, insbeſondere in Roggen rechnet. Am Promptmarkte überſtieg das Ofſertenmaterial gleich⸗ falls die Nachfrage, die Mühlen klagten über den ſchlechten Mehlabſatz; auch vom Export lag, wie bereits in den letz⸗ ten Tagen, keine Anregung vor. Da andererſeits auch die politiſche Lage noch keine Entſpannung erfahren hat, war die Unternehmungsluſt ſehr gering; auch zu 2 1 niedrigeren Preiſen erfolgten nur mäßige Umſätze. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 193—195, ſpäter 203 waggonfrei Blu. bez.; Futterweizen 192—188, matter; Märk. Roggen 154—156, pr. Verlg. ruhig, Lief. matter: Warthe⸗Netze 72—73 Kg. 164 eif Bin. Br.; Braugerſte 170 bis 180; Futter und Induſtriegerſte 161168, ruhig; Märk. Hafer 124129, matter; Weizenmehl 24,10—27, ruhig; Rog⸗ genmehl 19,75 22,10, ruhig; Weizenkleie 9,45—9,75, ſtetig: Roggenkleie 8,75—9,10, ſtetig; Viktorigerbſen 21— 26; Kleine Speiſeerbſen 2023; Futtererbſen 14—16; Leinkuchen 10,10 bis 10,20; Erdnußkuchen ab Hamburg 10,70; Erdnußkuchen⸗ mehl ab Hamburg 11; Trockenſchnitzel 8,90, Extrahiertes Soſabohnenſchrot ab Hamburg 10; dto. Stettin 10,80; allg. Tendenz ſchwächer.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäſt: Weizen 207,50—6,50; März 209—7,75; Mai 212—11; Roggen Dez. 166,75—66,25; März 170,50 70,25; Mai 174—78,50 Hafer Dez. 131,50—30,50; März 184,50—88. O Frankfurter Produktenbörſe vom 30. Nov.(Eig. Dr.) Weizen 205.206,50; Roggen 162,50; Sommergerſte für Brauzwecke 180—187,50; Hafer linländ.) 185—138; Weizen⸗ mehl ſüdd. Spezial 0 2029,75; öto. niederrhein. Spezial 9 23,25— 24,50; Weizenkleie 88,10; fuhr, kein Umſatz. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 30. Nov.(Eig. Dr.) Dez. 5,00 B 4,90 G; Jan. 5,20 B 5,00 G, Febr. 5,80 B 5,10 G: März 5,35 B 5,20;: Mai 5,50 B 5,45 G; Auguſt 5,90 B 5,80 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt 255 10 Tage 31,25; Nov.⸗Jan. 31,40 u. 31,50; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 30. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Middl.(Schluß) 7,08. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 30. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Dez. 515; Jan,(33) 517518; März 518; Mai 518520; Juli 521; Okt. 522; Jan.(34) 525; Tendenz ſtetig. Mitte: Dez. 513; Jon.(33) 516; März 517; Mai 519; Juli 520 Okt. 521; Jan.(84) 525; März 528; Mai 531; Juli 539; Loco 588; Tendenz ruhig u. ſtetig. Berliner Meiallbörse vom 30. November Nupf. up. Kupf.[ Blei Blei Bier Zink Zink 35 bez. Brie Geld bez.[Brief Geld] bez. Brief Geld Januar. 40,25 89.75, 16. 15.——, 20.— Februar 4080.75 40,25—— 16.25 15.25—— 20.50 Mürz. 925 1 8% 0 pril, 2„ 1 5. 2 J unt. 42.50 42.25 42.—. 17.— 15.75—.— 21.75 20 uli.. 42.73 42,25—.— 17.50 18.—[, 22. uguſt I 43.— 42,5[—,— 17.50 16. 42.50 Sept..—.— 43 50 42.75—.— 11.78 16.50. 22.75 997 85—— 43.50 48.-[ 18— 16 50]. 28, vv.—. 5 i e ,,, Dezemb.]—— 40. 89.80—— 16, 18. 1978 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 30. Nov.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 50,25 für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 44—45; Standordkupfer loco 399,75; Standord⸗Blei per Nov. 15— 15,75; Ort⸗ ginal⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 1607 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtral⸗ zinn 210; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 8739; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 35,25 88,75. Londoner Meiallbörse vom 30. November Metalle 2 per To. platin( per 20 Ounces) Silber(Pence peil Qunce) Kupfer, Standard 82,25 Zinn, Standard 181.7 Aluminium 3 Monate 32.65 Monate 153.2] Antimon Settl. Preis 32 25 Settl. Preis 151.7] Queckſilber Elektrolyt„37.75 Banka. 158 7 Platin beſt ſelecied 34,75 Straits„. 157. Wolfra merz rong ſheets—. Blei, ausländ.. 12,25 Nickel 97,75 Zink gewöhnlich 15,15 Weißblech l wirebars e f 20. 80 29. 30. 29. 80. 1 Aktien und Austendsanleihen in Prozenten 5 5. Kurszettel der Neuen Mannbeimer Zeitung. dure n dug% ste. eee. S. e e e e e e eee wen 5 1 J g 1 8 2 755 9 1 1055 1080 1 i„ 216 5 115 5 1 1 71 e—.——— 5 5. iſter,...„10,„Web. Lind.—.——.— Wicking⸗Cemen 5 75 555 Mannheimer Ettektenbgrse Labmever.. 4128 12 erliner Börse„„ btttau 20.80 19.500 Wiſſener Metall. 96.80 64.— 280. 0% 29, 30. Industrie · Aktien Sechwerke.. 7125. 20. 80. Gebhard Tertil.——. Mertuf mah—.—. Wiitener Guß 32.——— Deutſche Petrol. 48 50 5 5 Dortm. Ritterbr. 84.— 84.— Ludwigs„Walg,. 155 i 3 ee eee, 69% Bad. St.⸗A. 27 74— 14%, 5 7 155 9 7 5 Laer S wigsh. Walz. Festverzinsliche Werte Industrie-Akctien Geling 705. 55 Alſag Mühlen 1 27.— 27.— Damn 7% Bad. Kom. Gd. 65.— 3855 Peite e. 1 15 55 wen München 193 198.0 Mainkraftwerke... ne.% Reichsanl. 27 7, 75.2 Accumulatoren Gelſenl. ergwk. 41.78 25 Nimes.. 0 i. ae 1 % n d 1 11 5 Deulſche 4 5. 12 5 48, 0 2 1220 1 50 e 88 80 84,85 c e. 5 An 11 bsc. Jechow a. 50 i 0 erg 9950— a 33 Boch ad 5 0 m. Gold.„ 1 118 1*„ öfferh.„ r 6„ ohn 1. 5* 5 5 285. 18 83 2 5. f 5 50 5 60% frurben Bd. 28, 95.—. ee 84 78 8835 Schar Storchen. 50. Miag, Mührb.. 29.— 28.— D. Schutzgebiete. 588.80 Alſen Portl., J. e 490 5 Nieberkanf. 279 130 1525 Ren e 10 isser berbaß— N 79,60 79,50 1000 kr. M Na. 88 95 Wetger FJ 13.— Anz galg Kolle. 5e Geſ. f. elektr. Unt. 72.15 72,75 Nord. Eiswerke 36,70. Olavl Minen.. 18.26 16.85 Ufa⸗füm. 56. 0% fte Hugo 32.5 32.50 15%„ fl. 1490 140.6 Kein. Gebe Sch. 80.— 50.— 8½ Grir Mü. K.—.— 18.— 5 5 ö 0 608% Pf. 59 Pfdd 32,50 82.50 15%„„ BA. 1400 149.0 ktra W. A. 73.— 5% Roggenwert.—.—— Aſchaffb, ellſt. Girmes& Co..— Oberſchl. E. Beb. 11.— 11.25 Badiſche ant 1 7 E. 5. K 1840 184.0 Asche Dung 2 8885 1 81. 8 78.— 9910 0 Wasen. 712.15 Angel.. Aesch Goedhardt Gebr. 1——.— See e 4215 12 59 Fortlaufende Netlerungen(Schluß) Ffalz Juneth er 6.— 05.— Fonerven rann 18, 15. Pb. Masch. Duel. 1030 1080 Rader diane, B. 40— 4050 60% ck d. 28.30 88.75 Balke Maſchinen Seiden Fd. e er et e neu e dee gaurahlttte 1325 Dich Sen Dise. 15.— 18. Nia. 15— 85— Pat Nürnberg 151.0.— Rütgeräwerke. 40,— 40506 85. ob 19 58. f. Faber Motoren Griene Mach. 20,5 29.— Pompon 42.85 43.5 An... 54 65 555 Leopoldgruße... 41.80 b aaf d 5— S5 9 4 450 8— Schranpr Ferch. 80 1950% e 85 2875 Je. Verde Gen e Eger 1650 1840 ben Sede 5 20.25 Alge Cleftr. Gef. 3238 82% Mannesmann. 80.35 5 ld. 48.— 48. Brown Bovert. 2480 25.— Schramm Lackf.: 10. 18. 8%„„ 5 7930 J.. Benberg rün s inge 1680 ze Ratbgeber Wa—, Atchaffenb el. 28. 26. Mansfeld A. G. 20.80 e idelbg. 45 80 45.50 Schr au 30 7250 8 deen d e ee Vergmann Glen Gena Kerl 645 88.— Ngeſaeldengraft T.— 88-80 Paper. Mot.⸗ W. 80. 27. Paſch nen bau- U. 40, Judwigsh.. Br. 40.— 48, 7750 C. men Histo 2 8 85— Schund igen.50 2 de Weiten. 675 5. Berlin Gubener Guans⸗Werke. 26.—. Rhein. Braun J. B. venbteg. 608 66, Merfeld FFFFFFFTTTTCC0„ Karſtabt. 88— Seilinduſt. Wolff. 1 4½% Best. Schag. 10..50 Berl. Karls. Ind. n. Praunk.—.— 118„ 5* ge Fer 8 8 Lid e 00000 555 Sten, ee 1570 138 04% Godrenke.40 gc Lerliner Waßch. 3 ageihat. 28.— 2 25 Rhein. Cent. 185 75— Jul vergerteſp. 1380 1200 ee e, e e Saler Felde 185 14 0 51; 8 8 3„55 0h one. en: 00 940 Praun n. Ble e e 0 d Jen wesgerſerel 1880 100* Kleinlein RR Ae 5 Daimler. 19.25 18.50 rievt. Beſigheim——% conv. Rente 0. 5 1255 ammerſ. Spinn.—„Rhein Möbelſtoff——, Be. W „ Sugar: Jod Jar. Tober dle, Gehe 88.— 56 4%„ Fu. 8 4 dre geſge Seh, arg e ue. e e Z VVSVSVJV%ꝓ0Vh( mr e e e ee gegen: 2 ee Aber ene,. 5h. . l* 5 0 Anft. 140 75 Ver. deutſch. Delf. 82.— 4%„Bagd.⸗E Fit 4, N remer Wolle a Vergb. 7. 1 g„ iſenw. 41.— 41.500 Polyphonwerke. 42.65 Frankfurter Börse Scene 28 1780 Fer gel deen 588 275%, ei e. de Seger ec 5 Fee 232 8 1 f„ 65.— 65.— Jer Beuſt Beriin 3,50 4%„Bollobl. 1611 8,5.85 5 5 5 5 rzinsliche Werte Bank- Aktien Di. Verlag.: 8. n Vogtl. Masch St.. 00 Fr N. Heilmann.. 2 Comp. Hiſpano,—— 1550 fh. Stahlwerke 88. VVVJJJJJVVVVVVVVVVVVVVVVVVVCVVV desen e e 0 8% ung Sie ze 60 5 J Pee Baer 10 1855 Filter geiz: D 2. Sachen:: 1082 1920 Centinentaleöin, 38 30 88, Nligersterte, 3 5 e 755 12 0 Badiſche Bank. 91.— 81.— Dockeeh. 4 Wübte: 1 85 8 Volih. Seil. u. K. 10.— 10.— 5½½% e 2 eden 40 47.25 5110 55 85 13. 1 5 Se 7 5 1 5 0 Continentalegin. 38,„—Rütgerswerke. 39.85 0 2„ 5 3. 4.„ 5 1 5 5* 5 1 ir upfer 75 3— 85.— 7 29 90.85 81.50 Bank f. Brau-.25—, 4% Ung Goldr. 6,15.20 Chem. Geiſenk.. 8 1.—„El. 5 90. Dalm! 15 45 A 59 0 Vage ö 2 15 8 d 95.50 95.75. Freitag 00 4,85 92 1 0 7 2250.7 e Haun 38.— 35.25 en 8 5 80 Schueler— 1170 10. 5 5 11. 1175 5 1670 11„. 58,85 57, ayr. Hyp. u. Wh. 62,. 2 ung—— 5 55 5%% 3 8. 4 erte 20 50 9 f. 55 5. Ablöſung 5 5 ne 655.4 Ber- Haudelsgel. 89.50 89,50 Smag Frankfurt 325..25 Zellſtoff Aſchffbg. 27 25,5%6d%„ II 21.50 Co. Hiſp.(Chade) 155 155.5 3 1 115 2 75 8091 e 555 1710 8—— 50 5 e 8 5 5 1105 64. Suse 1. 988 5060 Con d. Privatz. 28 80 88 80 Seeg ener 7... Aae 8 420 een e eee i ds il. 5445 54.45 Schucert 0. 74s 44.50 Dentiche Kaderw. 2928 30. Schucert& Co. 71445 5 2 0 Eßlinger Masch. 18.45 18 Waldhof 49,.— 48 Conti ⸗ummt 187 1145 1315 Schulthel„ 60.80 66,— Deutſche ine. 49— 45 78 Schulth.⸗Paßenh. 8, 25 82. Darmſt. u dat..— 78.— Ettlinger Spinn... ufa(Frewerk) 92.— 52. Transpoctaktien Eonel Aefeunm 21 26 e Nahe Jungen 18 14 bei::e a ee Deuce feng 2985 207 Semen Ko gl: 1160 g Seon 2e 5880 86 50 Fe bi. 400 1800 ger a Schg. S., e Bbg, 15 860 agg gebe dea 80 Duimle motsten 18 ids n e e gan sean. 1190 1182 We er unten 1460 1 Saale ke 1035 0...„Aſtatiſche Bk... 35.— 35. 80— 18 g 1. b,. 26. b 980 56 8 8. 500. e 5 906.50— 85 2405 85 Monten- Aktien 5 8 Sefa a e e ae dee 1 Aire 1180 Cen e f i dee, 35 5. Hup. u. 63,— 64,8%„ Bonds 28„15 altimore Ohio 5 2. 5 2 7 Stettiner ham. 18.— e 7 95 115 8 1 1 ö 5„ Ueb„Bank 25,.— 25, 1.— 2 Buderus Elſen. 21.— 40,75 iefer. Deutſche Erdöl. 79.15 80, Farſtadt... 7. 5 25 Iz h g venska udſt. e 2 e 61.75 61.75 5 n 508 5 7 1 55 5 15 11 75. 9 0 Ale 3— 3 25 9 2 1 75 1255. 2 755 555 5 95.25 66.— 5 18.—— elſenk. Zergw. n,. Si 8 eutſche Linol. 48.— 45,„H. Knorr.*— 2.——.— 3 1 2 b den„ 75 Dank 1— 85.— Geſfürel... 72.50(Harpener Hergw. 77 28 28,5. 5 Diſche, Steinzeug 55.— 62.30 Kollmar es Joürd. 81,— 30. ld 40rd 1. 1 5 1580 1105 Dae 8 9355 95.65 Seonhard Lieth 255 en 55 215 155 1 9 795 N Goldſchmidt Th. 28.50 28.50 95 3 88 99.20 89.— Nordd. Lloyd Deutſch. Eiſenhdl. 20,80 20,50. 14.— 7 Sp„ 125* 9112 1 815 22 75 859 1 27 wb. 2,. 5——— 21 f e Bgb.„. 8 venska. 7. 5 N 0 9 2 2 dil, Gb e 6 Grune Singer 1960 1880 Nall Sheme— De Bank- Autien Deen. Schetyr. 2218 f Kötter dane, 6 ee poers ver, Oele 157. 1075 Gelee. 778 72 8. Sele te 40 6% Grkr. M abg.—.——.— Reichsbank 1272 129.0 8 Kali Aſchersleben 108,0 108,0 Wank. f. el. Werte 60,— 88, Dürener Meiall Krauß s Cie. 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