Erſcheinungsweiſe: Täglich emal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. zannheimer Seit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzetgen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Einzelpreis 10 Pf. 0 Anzeigenpreiſe: 92 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe Donnerstag, 1. Dezember 1932 143. Jahrgang— Nr. 560 Kabinett Schleicher in Ausſicht Hitler kommt nicht nach Berlin Man erwartet jetzt allgemein, daß Reichswehrminiſter von Schleicher die Kanzlerſchaft übernehmen wird Englands Appell an Amerila Heute wird die engliſche und franzöſiſche Schuldennote an ASA überreicht Noch heute Ernennung? Drahtbericht unſeres Berliner gu ros Berlin, 1. Dez. Die an Wechſelfällen ſo überreiche Regierungs⸗ kriſe ſoll heute endlich ihren Abſchluß finden. Die Ueberraſchung, die Hitler geſtern allen politiſchen Kreiſen Berlins bereitete, hat zu einer Klärung bei⸗ getragen. Die nationalſozialiſtiſche Führerbeſprechung in Weimar brachte nämlich das Ergebnis daß Hit⸗ ler nicht nach Berlin zu neuen Verhandlungen kommt. Man erwartet nunmehr allgemein, daß noch heute General von Schleicher zum Reichskanzler ernannt wird. Das künftige Kabinett Schleicher wird eine reſpektable bürgerliche Minderheit hin⸗ ter ſich haben, nämlich außer dem Zentrum, der Deut⸗ ſchen Volkspartei, der Bayeriſchen Volkspartei und den Chriſtlich⸗Sozialen auch die Deutſchnatio⸗ nalen. Sie ſind, da für die von ihnen mit allen Mitteln betriebene Wiederkehr Papens keine Aus⸗ ſicht mehr beſteht, ſeit geſtern leiſe grollend auf die Schleicher⸗Linie eingeſchwenkt. Die nun über vier⸗ zehn Tage dauernde Regierungskriſe ſteht alſo dicht vor dem Abſchluß. Ob die offizielle Betrauung Schleichers ſchon heute erfolgt, iſt freilich noch nicht beſtimmt. Ueber die Zuſammenſetzung des Kabinetts Schleicher, in dem Schleicher ſelbſt neben der Kanzler⸗ ſſchaft das Reichswehrminiſterium wei⸗ terbehalten wird, verlautet, daß der Innenminiſter von Gayl durch den kommiſſariſchen preußiſchen Innenminiſter Bracht erſetzt werden ſoll, wie wir das ja ſchon vor einiger Zeit ankündigen konnten. Für das Ernährungsminiſterium wird als Nachfol⸗ ger des Herrn von Braun neuerdings neben dem Landwirt von Knebel⸗Döberitz Herr von Flem⸗ ming genannt, für das Arbeitsminiſterium Prof. Brieß. 5 Die Regierung Schleicher iſt— und das iſt wohl ihr ſtärkſtes Charakteriſtikum— nicht als Kampf⸗ kabinett gedacht. Schleichers Programm ſoll„verſöhnlich“ ſein und wird namentlich, wie ſchon angedeutet, auf ſozialpolitiſchem Gebiet fehr weſentlich vom Papenprogra mm abweichen, da Schleicher ja gerade auf die guten Beziehungen zu den Gewerkſchaften größten Wert legt. Auch die einſeitige Begünſtigung der landwirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen, wie ſie im Kabinett Papen vor allem durch ſeine Kontingentierungspolitik zum Ausdruck gekommen iſt, wird von Schleicher ab⸗ gelehnt. Ob es zutrifft, daß der neue Kanzler, wie der„Berliner Börſen⸗Courier“ wiſſen will, eine großzügige Amneſtie für die von der Juſtiz der Sondergerichte Betroffenen beabſichtigt, muß ab⸗ gewartet werden. Man könnte ſich immerhin vor⸗ ſtellen, daß Schleicher ein ſolches Amneſtiegeſetz als Druckmittel benutzen möchte, um die Nationalſozia⸗ liſten zu größerer Duldſamkeit zu veranlaſſen. Sicher iſt auf jeden Fall, daß die Verfaſſungs⸗ reformpläne zunächſt zurückgeſtellt werden. Das Kabinett wird nach dem Zuſammentritt des Reichstags eine offene Entſcheidung der Parteien herbeiführen. Sollte das Kabinett ein Mißtrauens⸗ votum erhalten, ſo werde es geſchäftsführend im Amte bleiben und bei Aufhebung von Notver⸗ ordnungen ähnlich verfahren wie unter Brüning, das heißt, die alten Dekrete würden mit einigen Korrekturen— vorausſichtlich einer Milderung oder teilweiſen Beſeitigung der ſozialpolitiſchen Beſtim⸗ mungen— erneut verkündet werden. Es iſt aber keineswegs geſagt, daß dieſe Tendenz ſich nun wirk⸗ lich durchſetzt und daß man nicht morgen eine andere Lesart vernimmt. Mit der Möglichkeit eines Kampf⸗ kabinetts Papen wird jedenfalls zurzeit kaum noch gerechnet. General v. Schleicher hatte geſtern nachmittag eine neue Beſprechung mit den Führern der Chriſtlichen Gewerkſchaften, und ſoll auch erneut mit den Freien Gewerkſchaften Füh⸗ lung genommen haben. Die Beſprechungen zwiſchen Zentrum und National⸗ ſozialiſten, die geſtern ſtattgefunden haben, ſollen nach einer Erklärung des Zentrums lediglich„tech⸗ niſchen Fragen“ der erſten Reichstagsſitzung ge⸗ widmet geweſen ſein. Es handelte ſich bei dieſer Be⸗ ſprechung offenbar um die Haltung der Zentrums⸗ fraktion bei der Wahl des Reichstagspräſi⸗ dium s. Das Zentrum wird entſprechend dem bis⸗ herigen Brauch für die Wahl eines Mitgliedes der ſtärkſten Fraktion, alſo der Nationalſozialiſten, ſtimmen. Drahtung unſ. Londoner Vertreters f 8 London, 1. Dez. Die zweite engliſche Kriegsſchulden⸗ note an die Vereinigten Staaten iſt geſtern nach einem weiteren Tag ausgedehnter Kabinettsbera⸗ tungen fertiggeſtellt worden. Der Text wurde in der Nacht an den britiſchen Botſchafter in Waſhing⸗ ton gekabelt und dürfte heute überreicht werden. Die Veröffentlichung wird für morgen oder über⸗ morgen erwartet. Die Note iſt in Form eines Manifeſtes an das amerikaniſche Volk gehalten. Das Dokument enthält eine ausführliche Darlegung des engliſchen Standpunktes, wonach die Wiederaufnahme der Kriegsſchuldenzahlungen mit ernſten Konſequenzen für die ganze Welt und nicht zuletzt auch für die Vereinigten Staaten verbunden wäre. Die Note wird ferner auf die großen Opfer hinweiſen, die England bringen müßte, um die verlangte Zahlung zu leiſten. Gleichzeitig dürfte jedoch, wie die„Times“ mittei⸗ len, jeder Zweifel darüber beſeitigt werden, daß England zahlen wird, wenn Amerika letzten Endes doch auf der Ueberweiſung der Dezemberrate beſteht. Der„Daily Telegraph“ weiſt im Gegenſatz darauf hin, daß im Kabinett noch immer keine Einigkeit über die Frage erzielt worden ſei, ob die Zahlung am 15. Dezember geleiſtet oder verweigert werden ſoll. Das Kabinett ſei zu etwa gleichen Teilen ver⸗ ſchiedener Meinung. Es wird jedoch jetzt in ſehr weiten Kreiſen für das Wahrſcheinlichſte gehalten, daß ein Kompromiß über die Stundung der Kapitaltilgungsrate zuſtande kommt und die verbleibende Zahlung in Höhe von rund 65 Millionen Pfund in Gold bezahlt werden wird. Da nunmehr die größte Unſicherheit über die eng⸗ liſche Haltung in der Kriegsſchuldenfrage vorüber iſt, verzeichnet der Sterlingkurs eine ge⸗ wiſſe Erholung. Die Hauptſorge der politiſchen Kreiſe richtet ſich jetzt auf die Rückwirkungen der Schuldenzahlungen auf die europäiſche Politik. Die Franzoſen haben in den letzten Tagen in London ſehr energiſche Vorſtellungen erhoben. a Es heißt, daß Frankreich unter Hinweis auf das Gentlemen⸗Abkommen von Lauſanne da⸗ gegen proteſtiert, daß England die Schulden⸗ rate an Amerika zahlen will. Man ſteht jedoch hier auf dem Standpunkt, daß die Lauſanner Verabredungen ſich lediglich auf die Fühlungnahme, aber nicht auf das gemeinſame Vor⸗ gehen der beiden Mächte bezogen. Dieſe Meinungs⸗ verſchiedenheit iſt in der Tat ſchon wenige Tage nach der Lauſanner Konferenz hervorgetreten. Fer⸗ ner befürchtet man hier, daß auch der Vertrag von Lauſanne wieder in den Schmelz⸗ tiegel geſtürzt werden könnte. Es gilt für ſehr wahrſcheinlich, daß von fran⸗ zöſiſcher Seite die ganze Reparationsfrage erneut aufgerollt werden wird. Um dieſe Frage mit den Vertretern der europäiſchen Großmächte zu beſprechen, wird ſich Macdonald noch heute nach Genf begeben. Er wird von dem Außen⸗ miniſter Sir John Simon begleitet ſein, der geſtern abend noch eine lange Audienz beim König hatte. Frankreichs Antwort Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 1. Dez. Die neue franzöſiſche Schuldennote wird voraus⸗ ſichtlich noch heute nach Waſhington abgehen. Ueber ihren Inhalt iſt folgendes bekannt: Frankreich er⸗ hebt keinen ausdrücklichen Einſpruch gegen die Zahlung, läßt jedoch deutlich er⸗ kennen, daß es ſich in einer wirtſchaftlich und finan⸗ ziell ſchwierigen Situation befindet, deren Urfache zum größten Teil auf die von Präſident Hoover im Jahre 1931 verlangte Unterbrechung der Repara⸗ tionszahlungen zurückzuführen ſei. Infolge dieſer Maßnahme habe Deutſchland die Unterdrückung der Reparationszahlung verlangt; und dieſem Wunſch ſei auf der Lauſanner Konferenz Rechnung getragen worden. Da Frankreich ſozuſagen nichts mehr von Deutſchland erhalte, könne es die Zahlungen an Amerika nicht fortſetzen. Die Note hebt ferner hervor, daß Frankreich gegen⸗ wärtig das einzige Land iſt, das eine gewiſſe wirt⸗ ſchaftliche Stabilität ſichern kann und es deshalb auch im Intereſſe der Vereinigten Staaten gelegen ſei, dieſe Stabilität nicht zu beeinträchtigen. ö Mit Macdonald wird Miniſterpräſtdent Herriot auf Grund des Vertrauensabkommens weitere Beſprechungen über einen even⸗ tuellen gemeinſchaftlichen Schritt in Waſhington ab⸗ halten. Eine franzöſiſch⸗engliſche Konferenz iſt in Paris und deren Fortſetzung in Genf vorgeſehen. Die Hitler-Konferenz in Weimar Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 1. Dez. An der nationalſozialiſtiſchen Führertagung, die Hitler geſtern in Weimar abhielt, nahmen Frick, Straſſer, Göring, Goebbels und Röhm teil. Die Be⸗ ratungen zogen ſich bis gegen Abend hin. Es wurde folgende parteiamtliche Mitteilung ausgegeben: „Adolf Hitler, der zur Zeit im thüringiſchen kommunalen Wahlkampf weilt, berief am Mittwoch Gregor Straſſer, Dr. Frick, Reichstagspräſident Göring und Dr. Goebbels zu einer Beſprechung der politiſchen Lage nach Weimar. Die Beſprechungen trugen rein informatoriſchen internen Charakter.“ Da dieſe Mitteilung keine Klärung über die Ab⸗ ſichten Hitlers brachte, hat man ſich noch in der Nacht bemüht, durch einige Ferngeſpräche der Ber⸗ liner Amtsſtellen mit der Weimarer NS D A.⸗ Zentrale eine poſitive Auskunft darüber zu erhalten, ob Hitler nun noch in Berlin zu erwarten ſei oder nicht. Das Ergebnis dieſer Rückfragen iſt, daß Hitler an ſeinem Standpunkt feſt⸗ hält, er könne zu neuen Verhandlungen mit den maßgebenden Stellen der Reichspolitik nur dann bereit ſein, wenn ſie auf der Grundlage ſei⸗ nes Anſpruches auf die Kanzlerſchaft geführt würden. Wie die„Tägliche Rundſchau“ behauptet, hat Hitler noch geſtern einen Brief an Hinden⸗ burg mit der Begründung ſeiner Abſage geſchickt und iſt wieder nach München zu⸗ rückgefahren. Nach einer Meldung der„Deutſchen Zeitung“ ſoll Hitler den Wunſch ausgeſprochen haben, es nicht zu einem offenen Bruch mit Schleicher kommen zu laſſen. Man glaubt in Regierungskreiſen daraus ſchließen zu können, daß General von Schlei⸗ cher bei den Nationalſozialiſten auf eine weniger ſchroffe Oppoſition ſtoßen werde als Herr von Papen, Reichsverweſer-Pläne? Telegraphiſche Meldung Berlin, 1. Dez. Das Organ der Chriſtlichen Gewerkſchaften„Der Deutſche“ bringt ſenſationelle Mitteilungen über angebliche Diktaturpläne, die hinter dem Vorſtoß gegen General v. Schleicher ſtänden. Das Blatt ſchreibt auffallend beſtimmt: „Es iſt kein Zweifel, daß die reaktionären und radikalen Kreiſe glauben, es ſei der Zeitpunkt da, um die offene Diktatur und die Reviſion des 9. Nopembers zu betreiben. Man will den Reichs⸗ präſidenten in die Zwangslage bringen, entweder ſich über die Verfaſſung hinwegzuſetzen, oder zurück⸗ zutreten. Es iſt kein Geheimnis mehr, daß Hin⸗ denburg am vergangenen Samstag ſich ernſthaft mit dem Gedanken trug, ſein Amt nieder zu⸗ legen und in einer Proklamation an das deutſche Volk ſeinen Entſchluß bekanntzugeben und zu be⸗ gründen. 5 Das aber wäre die Stunde, um den Plan der Einſetzung eines Reichsverweſers durch⸗ zuführen.„Die Gattin des früheren Kai⸗ fers, Hermine, war in Berlin. Man weiß, daß der frühere Kaiſer nicht damit einverſtanden iſt, daß der Kronprinz Reichsverweſer werden ſoll. Man weiß auch, daß die Kronprinzeſſin gegen die Betrauung des Kronprinzen iſt. Sie wirbt für ihren älteſten Sohn. Dieſe Pläne ſpielen, ſo phantaſtiſch das alles klingt, eine entſcheidende Rolle im Spiel hinter den Kuliſſen.“ 5 i Vorkonferenz in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 1. Dez. Herriot errang geſtern einen vollen Sieg über die Kammeroppoſition. Die Finanz⸗ und die Außen⸗ kommiſſion beſchloſſen auf Vorſchlag Herriots, die Beratung der Schuldenfrage, die Louis Marin ge⸗ fordert hatte, zu vertagen. Trotzdem iſt dieſe Frage noch nicht endgültig entſchieden. Man nimmt näm⸗ lich an, daß die Nationaliſten bei der nächſten Ge⸗ legenheit, alſo ſchon heute eine neue Behandlung der Schuldenfrage verlangen. Der Kammerpräſi⸗ dent hätte nicht das Recht, dieſen Antrag zurückzu⸗ weiſen. Es iſt beſtimmt damit zu rechnen, daß bei der Beſchlußfaſſung über einen derartigen Antrag Herriot die Vertrauensfrage ſtellen wird. Offenbar glaubt der Miniſterpräſident diesmal an die Loyalität ſeiner politiſchen Gegner, denn Herriots Abreiſe nach Genf iſt bereits de⸗ finitiv auf Freitag abend angeſetzt. Man erwartet mit Ungeduld Nachrichten aus Berlin und hofft, daß ſich der Reichsaußenminiſter zum Wochenende in Genf einfinden werde. Herriot wird morgen mit Maedonald und Sir John Simon beſonders über die Gleichberechtigungsfrage beraten und dann mit den Engländern nach Genf fahren. Wie aus London verlautet, hofft Macdonald, daß es ihm diesmal gelingen wird, mit Herrn von Neu⸗ rath, Herriot und Norman Davis eine Grundlage für die Rückkehr Deutſchlands zur Abrüſtungskonfe⸗ renz zuſtande zu bringen. In dieſem Zuſammen⸗ hang findet eine überraſchende Anregung der ameri⸗ kaniſchen Regierung ſtarke Beachtung. Dieſe läuft darauf hinaus, daß die Abrüſtungskonferenz ſchon ſehr bald auf Grund der bisher erzielten Fortſchritte eine internationale Kon ventton abſchlie⸗ ßen ſoll. Es dürften dabei ſolche Punkte der See⸗ abrüſtung, des Gaskriegsverbots uſw. niedergelegt werden, über die ſchon jetzt allgemeine Uebereinſtim⸗ mung beſteht. Dieſe Konvention ſoll gleichzeitig die deutſche Gleichberechtigung grundſätzlich anerkennen und mit dieſem einigermaßen formalen Ab⸗ ſchluß die Abrüſtungskonferenz endgültig zu Grabe tragen. Die weiteren Abrüſtungsbeſtimmungen ſollen direk⸗ ten diplomatiſchen Verhandlunegn zwiſchen den Mächten vorbehalten bleiben. Der Zweck dieſes Vor⸗ ſchlags iſt offenbar, der amerikaniſchen Regterung etwas„Konkretes“ in der Abrüſtung vorzulegen, um eine beſſere Stimmung für die Schuldenreviſion zu ſchaffen. Schulden, Nüſtung, Kriſe Meldung des Wolfſ⸗ Büros — Paris, 1. Dez. Der Verwaltungsrat der Internationalen Handelskammer, der ſeit Dienstag in Paris tagt, veranſtaltete wie alljährlich ein Abendeſſen, an dem auch der deutſche Botſchafter Köſter und Mini⸗ ſterpräſident Herriot teilnahmen. Der Vorſitzende der Handelskammer, Abraham Frowein⸗Elberfeld, ſprach in ſeiner Rede über die Weltwirtſchaftskriſe. Wenn die Welt gerettet werden ſolle, müſſe ein Block internationaler Verantwortung zur Herrſchaft gelangen, der die Verteidigung der berechtigten Intereſſen eines jeden Landes mit dem Verſtändnis für den Standpunkt des anderen Landes verbinde, der einem engen blinden Nationalismus die Bereitſchaft zur gegenſeitigen Konzeſſion ent⸗ gegenſtelle, und der auf dem Wege gegenſeitiger Opfer eine Einigung ermögliche. Es iſt wirtſchaftsfeindlich, betonte der Red⸗ ner, daß alljährlich in allen Ländern der Welt Milliarden für Rilſtungen verſchlungen werden, daß die wirtſchaftliche Betätigung durch eine Stenerlaſt gelähmt wird, die auf dem Uebermaß unproduktiver öffentlicher Ausgaben beruht und daß man die Ueber⸗ tragung rieſiger Schuldenbeträge von einem Lande zum anderen verlangt, deren Ent⸗ ſtehung nicht auf ökonomiſchen Vorgängen beruht. Es iſt wirtſchaftsfeindlich, daß die Schuldnerſtaaten zur Bezahlung ihrer Zinſen und zur Amortiſierung ihrer Schulden keine andere Möglichkeit haben, al s erneut von ihren Gläubigern zu bor⸗ gen und damit das Krebitgebäude derbſt zu erſchüt⸗ tern, was zwangsläufig zur Kataſtrophe führt. Es iſt wirtſchaftsfeindlich, der Verarmung eines Staates dadurch Grenzen ziehen zu wollen, daß man ſeine Einfuhr einſchränkt, denn die Einfuhr gibt dem ausländiſchen Käufer Kaufkraft für die ein⸗ heimiſchen Produkte des Landes und durch Auf⸗ 2. Seite/ Nummer 560 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 1. Dezember 1932 hebung dieſer Kaufkraft verſetzt man der einheimi⸗ ſchen Produktion einen neuen Schlag. Schließlich iſt es auch wirtſchaftsfeindlich, zeitliche Maßnahmen zu treffen, ob es ſich um Morato⸗ rium für die öffentlichen Schulden, eingefrorene Kredite, Zollerhöhungen, Kontingente, Aufhebung des Goldͤſtandards oder Deviſenkontrolle handelt. Indem man vorgibt, daß dies Notmaßnahmen ſeien verſchlechtert man die Kriſe nur noch weiter und ver⸗ längert die Unſicherheit der Zukunft. Wenn man ſich nicht beeilt, zu einer definitiven Regelung zu kom⸗ men, wird man nur Vertrauen und Hoffnung von neuem erſchüttern. a Frowein wandte ſich dann an Herriot und erklärte: In der letzten Sitzung unſeres Ver⸗ waltungs rates vom 24. Juni dieſes Jahres konnte ich meiner Befriedigung über die erſten Ergebniſſe der Lauſanner Konferenz Ausdruck geben; ſeitdem hat dieſe Konferenz auch zu einer Regelung der Reparationsfrage geführt, die der Menſchheit einige Hoffnung gegeben und ſich ſofort in ein An⸗ ziehen der Rohſtoffpreiſe und deutliche Zeichen der Erholung umgeſetzt hat. Jetzt eutſtehen neue Schwierigkeiten aus dem Problem der interalliierten Schulden und aus der Abrüſtung und zugleich zeigen die Weltmärkte von neuem eine bedenkliche Nervoſität. Wir alle hier hoffen, daß die noch ungelöſten Fragen ebenfalls geregelt werden können und daß die Welt⸗ wixtſchaft dadurch in den Stand geſetzt wird, ſich zu erholen und neue Hoffnungen zu ſchöpfen. Verhaftung einer Bahnräuberbande Meldung des Wolff⸗ Büros — Halle(Saale), 1. Dezember Der Fahndungsdienſt der Reichsbahn hat ſieben Eiſenbahnräuber unſchädlich gemacht, denen zur Laſt gelegt werden eine ganze Reihe Güterzugberaubun⸗ gen. Die Führer der Bande waren mit Selbſtlade⸗ piſtolen bewaffnet. Insgeſamt wurden bisher 20 Zugüberfälle aufgeklärt. Etwa 14 Perſonen werden ſich wegen Hehlerei zu verantworten haben. Paßfälſcherzentrale ausgehoben Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 1. Dezember Die Politiſche Polizei hat in der Kaiſerallee eine Paßfälſcherzentrale ausgehoben. Zwei Fälſcher wur⸗ den auf friſcher Tat feſtgenommen. In einem Schrank fand man gefälſchte Päſſe auf ganz Europa, Stempel von allen europäiſchen Polizeidirektionen ſowie die Unterſchriften faſt aller Paßreferenten dieſer Direktionen. In Koffern befand ſich eine Un⸗ menge der modernſten graphiſchen Inſtrumente zur Herſtellung falſcher Päſſe. Ein Waffenlager in Wilsnack Meldung des Wolff⸗Büros N— Bad Wilsnack, 1. Dez. Die Polizei nahm im Hauſe des SA⸗ Führers Niemann eine Durchſuchung nach Waffen vor und fand tatſächlich in einem Stallgebäude und auf dem Boden ein Maſchinengewehr mit vollſtän⸗ digem Zubehör, zwei Karabiner, drei Gewehre Modell 98, ein ruſſiſches Militärgewehr, zwei Stiel⸗ handgranaten, zwei Trommelrevolver, ſechs Ma⸗ ſchinengewehrſtreifen, ſechs Seitengewehre und etwa 800 bis 1000 Schuß Munition. Von einer Verhaftung Niemanns wurde Abſtand genommen, da er an Grippe erkrankt iſt. SPD⸗Parteitag in Frankfurt a. M. — Berlin, 1. Dez. Wie der„Vorwärts“ be⸗ richtet, hat der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand be⸗ ſchloſſen, dem Parxteiausſchuß vorzuſchlagen, daß der Parteitag in der Woche vom 12. bis 19. Mär z 1933— in die auch der 50. Todestag von Karl Marr fällt— in Frankfurt a. M ſtattfinden ſoll. Harter Kampf ums Konkordat Bei der Ausſprache über die Kirchenverträge kam es zu ſcharfen Zuſammenſtößen (Eigener Draßhtbericht) Z. Karlsruhe, 1. Dez. Im Badiſchen Landtag erwiderte geſtern nach⸗ mittag Finanzminiſter Dr. Mattes in längerer Rede auf die Ausführungen des deutſch⸗ nationalen Abgeordneten Dr. Schmitthenner. Zu dem Vorwurf, Dr. Mattes habe die Ungleichheit der Beſtimmungen über die Beſetzung der Lehrſtühle an der theologiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg im Vertrag mit der evangeliſchen Kirche verſchuldet, ſei zu ſagen, daß die evangeliſche Kirche keines deut⸗ ſchen Landes das alleinige Recht der Beſetzung theologiſcher Lehrſtühle beſitze oder etwa ein unbe⸗ ſchränktes Einſpruchs recht gegen die Berufung irgend eines Dozenten für einen dieſer Lehrſtühle. Pa⸗ rallelen zwiſchen der Behandlung dieſer Angelegen⸗ heit im katholiſchen Konkordat und dem Vertrag mit der evangel. Kirche ſeien aus den ſchon oft erörter⸗ ten Gründen unmöglich. Zur Stützung ſeines Stand⸗ punktes zog der Miniſter Aeußerungen namhafter evangeliſcher Theologen heran, die die Freiheit und Unahängigkeit der Verkündigung der evangeliſchen Wahrheiten fordern. Auch die Mehrheit der Badiſchen Landesſynode habe ſich gegen ein unbedingtes Veto⸗ recht ausgeſprochen, als mit dieſer Freiheit nicht vereinbar. Abgeordneter Perſon⸗Zentrum gab zu, daß nicht alle Wünſche der Vertragspartner erfüllt werden konnten; auch das Zentrum habe im Intereſſe des Geſamtwerkes auf die Erfüllung mancher berechtigter Anſprüche verzichten müſſen. Die Annahme des Redners, die Gegner des Kon⸗ kordats ſähen in der Kirche keinen dem Staate gleichberechtigten Vertragspartner, entbehrt doch wohl jeder Begründung. Die Gegnerſchaft richtet ſich vielmehr gegen die nur bedingte Beauftragung der Regierung durch eine ſehr begrenzte Bevölke⸗ rungsgruppe und gegen den Zeitpunkt des Ab⸗ ſchluſſes. Abg. Hofheinz(Dem.) rief dann auch einigemale in großer Erregung:„Das iſt dumme Rabuliſtik!“ Im weiteren entwickelte ſich der Vor⸗ trag Perſons zu gereizter Polemik gegen den Ba⸗ diſchen Lehrerverein und gegen die Gegner der po⸗ litiſchen Klauſeln. Die Zuſtimmung der DBP Abg. Horn(DW p) ſah als Redner der deutſch⸗ volksparteilich ⸗ wirtſchaftsparteilichen Arbeitsge⸗ meinſchaft in der Geſinnung, die zum Abſchluß der Verträge führte, den Willen zum Ausgleich zwiſchen geiſtigen Mächten, die, gleichberechtigt nebeneinanderſtehend, ihre Grenzen feſtſtellen und ihre Anſprüche ſichern mußten. Schon die groß⸗ herzogliche Regierung habe aus dieſem Grunde ver⸗ tragliche Feſtlegung der Rechte des Staates er⸗ ſtrebt und in wiederholten Verhandlungen die Grundlagen für die endgültige Regelung der katho⸗ liſch⸗kirchlichen Angelegenheiten im Kirchengeſetz von 1860 gefunden. Die 1919 beſchloſſene Trennung von Kirche und Staat machte neue Abmachungen not⸗ wendig. Der Staat beruhe auf dem Ethos des Volkes, wie es die Kirche lehre. Doch könne es dem Staat nicht gleichgültig ſein, wer die Kirchen im Lande führe und wie ihre Führer ihr Amt üben. Um in dieſen Dingen Einſicht und um ein Mitbeſtimmungsrecht zu gewinnen, ſei der Staat alſo gezwungen geweſen, in gütlicher Vereinbarung ſich den Einfluß zu ſichern, den ſeine Intereſſen er⸗ fordern. Der Vergleich mit der Vorkriegsgeſetz⸗ gebung zeige dies deutlich: damals ein ſtarker Staat und eine abſolute Staatsomnipotenz aus ge⸗ gebenem Recht; heute ein demokratiſcher Staat und ein umſtrittenes Recht. In dieſer Lage habe die Regierung nicht anders handeln können, als ſie es tat. Und aus dieſer Erkenntnis habe auch die Deutſche Volkspartei, als geiſtige Nachfolgerin je⸗ ner liberalen Verteidiger der Staatsomnipotenz, die die Vorkriegsgeſetze ſchufen, ſich zur Mitarbeit an dem Vertragswerk berufen gefühlt. Die evan⸗ geliſche Kirche, als frühere Staatskirche, ſei durch Neue Hungermärſche auf Waſhington Meldung des Wolff⸗Büros — Waſhington, 1. Dez. Die Bundesregierung hat für Polizei und Mi⸗ litär allen Urlaub für die ganze nächſte Woche geſperrt, da man anläßlich der am Montag begin⸗ nenden Wintertagung des Bundeskongreſſes De⸗ monſtrationen und Unruhen befürchtet. Aus mehreren Teilen Amerikas ſind Arbeits⸗ loſentrupps auf dem Marſch zur Hauptſtadt unter⸗ wegs, darunter ganze Familien mit kleinen Kindern. Seit der Ausweiſung der Kriegsteilnehmer im Juli hat die Stadtbehörde Waſhingtons den Zuzug ge⸗ ſchloſſener Trupps ſowie alle Umzüge durch die Straßen verboten. Die Stadtbehörde weiſt täglich darauf hin, daß angeſichts der großen Not unter den Armen Waſhingtons keine Mittel zur Unterbrin⸗ gung und Ernährung von Auswärtigen zur Ver⸗ fügung ſtehen. Trotzdem kommen, zumal aus der Induſtrieſtadt Detroit, ſowie aus dem Farmergebiet Wisconſin, lange Züge mit arbeitsloſen Arbeitern und landwirtſchaftlichem Perſonal, um vom Kongreß eine ſchleunige Unter⸗ ſtützungsaktion zu verlangen. Die Einſetzung von Militär gegen dieſe Demonſtranten ſoll nach Möglichkeit vermieden werden; die Polizei iſt des⸗ 9225 mit Tränengasbomben ausgerüſtet wor⸗ en. Maßrece ung Turatis Meldung des Wolff⸗ Büros — Rom, 1. Dez. Der Parteiſekretär hat den Abg. Turati auf unbeſtimmte Zeit ſeiner Dienſtgeſchäfte enthoben, weil er ſich in Privathriefen, die der Oeffentlichkeit zugänglich wurden, bedauerliche und unzuläſſige Aeußerungen habe zuſchulden kommen laſſen. Ein übles Spiel mit Arbeitsloſen Meldung des Wolff⸗Büros 0 5— Berlin, 1. Dez. Im Laufe des Mittwoch wurden im Bezirk Wed⸗ ding— beſonderus in der näheren Umgebung der Arbeitsämter— eine Anzahl gefälſchter An⸗ weiſungen auf Freikartoffeln für Er⸗ werbsloſe verteilt. Offenſichtlich wollen die Urheber dieſer gefälſchten Anweiſungen größere Teile der Erwerbsloſen des Bezirks Wedding auf einen Ort konzentrieren, um dann durch die begreifliche Erregung unter den Ar⸗ beitsloſen über die Nichtverabfolgung der angeblich verſprochenen Kartoffeln Unruhe in die Maſ⸗ ſen hineinzutragen. Bisher iſt es noch nicht ge⸗ lungen, die Herſteller und Verteiler dieſer gefälſchten Anweifungen feſtzuſtellen. die bisherige Rechtsunſicherheit nicht weniger be⸗ rührt als die katholiſche. Und ſo ſei auch der evau⸗ geliſche Kirchenvertrag ein Ergebnis der Notwen⸗ digkeit und zu bejahen. Daß bei beiden Verträgen Kompromiſſe geſchloſſen werden mußten, ſei ange⸗ ſichts der Vielfalt der Stimmungen und Meinun⸗ gen, von denen die Vertragſchließenden ſich be⸗ ſtürmt ſahen, ſelbſtverſtändlich. Der Vorwurf der Ungleichheit in der Mitbeſtimmung der Kirchen bei der Beſetzung theologiſcher Lehrſtühle werde ent⸗ kräftet durch die Erwägung, daß Gleichheit der Be⸗ handlung, Gleichheit der Vorbedingungen voraus⸗ ſetze, dieſe aber ſeien bei beiden Kirchen grund⸗ verſchieden. Eine liberale Partei habe gerade in dieſem Punkt Schematiſierung ablehnen müſſen. Und ſo ſei es leicht, auch aus anderen Beſtimmun⸗ gen, etwa aus der Beſtimmung über den Religions⸗ unterricht in den Schulen, den liberalen Charakter der Verträge zu beweiſen, wie er durch die Mit⸗ arbeit der Deutſchen Volkspartei geprägt wurde. Die Simultanſchule werde durch die Verträge nicht gefährdet. Ihr erwachſe Gefahr nur durch das kommende Reichsſchulgeſetz, das nicht an dieſe Ver⸗ träge gebunden ſei. Darum werde die Fraktion den Kirchenverträgen zuſtimmen. Für den Evangeliſchen Volksdienſt erklärte Abg. Krönlein, daß ſeine Partei zwar die Notwendigkeit der Kirchenverträge bejahe, daß aber die Außerachtlaſſung der Parität in verſchie⸗ denen Beſtimmungen des evangeliſchen Vertrages ſie nötige, das ganze Vertragswerk abz u⸗ lehnen. Die weiteren Ausführungen verloren ſich im Widerſpruch des Zentrums. In großer Erregung verwahrte ſich Kultus⸗ miniſter Dr. Baumgartner gegen die Aeußerung Krönleins, bei einer Preſſebeſprechung habe der Miniſter erkennen laſſen, daß„die Rück⸗ ſichten auf die Erlangung einer parlamentariſchen Mehrheit durch politiſche Parteien, zugunſten des katholiſchen Konkordats, größeres Gewicht hatten, als die von den offiziellen Vertragspartnern auf⸗ geſtellten Geſichtspunkte.“ Die nun folgende über zwei Stunden dauernde Rede des kommuniſtiſchen Abgeordneten Bock weckte den Zorn des Herrn Reinbold, des Vorſitzenden der ſozialdemokratiſchen Partei, der rief: „Lügner! Ich nenne Sie einen Lügner, um Sie zur Wahrheit zu zwingen!“ Der Präſident rügte die Zwiſchenrufe, konnte aber nicht verhindern, daß auch die Nationalſozialiſten ſich an der ſehr unparlamen⸗ tariſchen Ausſprache beteiligten. Es regnete üble Ausdrücke, wie„Dreckſpatz!“ und:„Sie werden auch noch baumeln, mein Lieber!“ dings in Geſchrei und Gelächter ertranken. Zum Schluß ſahen ſich, nach einer perſönlichen Be⸗ merkung des Abgeordneten Reinbold, die Herren Dr. Waldeck und Dr. Föhr gezwungen, dem lebhaft Proteſtierenden ſeine energiſche und ſehr för⸗ dernde Mitarbeit an den Kirchenverträgen zu be⸗ ſtätigen. Die Verträge ſollen heute— gegebenenfalls in einer Nachtſitzung— zur Abſtimmung gebracht werden. Die Frage des Innenminiſteriums Von Seiten der Regferungsparteien wird uns geſchrieben: Die beiden Zentrum und Regierungsparteien Deutſche Volkspartei werden nach dem Ausſcheiden der Sozialdemokratiſchen Partei die Koalition fort⸗ ſetzen. In der Beſetzung des Juſtizminiſteriums, des Unterrichtsminiſteriums und des Finanzminiſteriums wird eine Aenderung nicht eintreten. Das frei ge⸗ wordene Innenminiſterium ſoll in kur⸗ zer Zeit wieder beſetzt werden. Das Staats, miniſterium wird deshalb zunächſt einen Vertreter für den zurückgetretenen Innenminiſter nicht beſtel⸗ len. Das Innenminiſterium ſoll im Falle einer Re⸗ gierungserweiterung im Zuſammenhang mit dieſer, ſonſt in unpolitiſcher Weiſe beſetzt werden. FFFFVVVVVVTVTVTCVTVTVTCTVCVTCVTVVVCVVDVTVDVDVTVTVTVTVTVTVTVUVUVUVUVUVUVUVUVUVVVVVUVUVUVUVUVVUVUVVVVVVV VVV wwwwwww———Tw—————————————————————— Paula Weſſely als Roſe Bernd Gaſtſpiel des Deutſchen Theaters Berlin Das Nationaltheater war ſeit Tagen für das geſtrige Gaſtſpiel völlig ausverkauft. Das kann die Ankündigung eines Gaſtſpiels des Deutſchen Theaters allein nicht bewirken, zumal Max Rein⸗ hardt nicht mehr der künſtleriſche Hausherr in der Berliner Schumannſtraße iſt. Aber das Publikum hat einen Inſtinkt für das Elementare; es weiß, wo die großen Erſchütterungen der Bühne zu ſuchen ind. 5 Von der Aufführung des„Roſe Bernd“⸗Dramas mit Paula Weſſely in der Titelrolle und den ge⸗ waltigen Wirkungen, die von dieſem Theaterabend ausgingen, hörte man ſchon vor einiger Zeit. Jetzt hat ſich das Enſemble dieſer Vorſtellung auf die Wanderſchaft durchs Reich begeben und kam geſtern auch nach Mannheim, wo man vor Jahren Käthe Dorſch in der gleichen Rolle, wenn auch umgeben von einem minderen Enſemble, ſah. a * Die Leute vom Deutſchen Theater müſſen ſich mit den jeweiligen Bühnenverhältniſſen abfinden. Sie haben amderwärts zuweilen gewiß noch mehr zuſammengeſuchte Kuliſſen vorgefunden als hier, wo man ihnen das Bühnenbild wenigſtens mit Liebe und Sorgfalt zuſammenbaute. Aber wir möchten ein ſolches Stück gern einmal in der ſtrotzenden Natur ſehen, in die es der Dichter heimatlich ge⸗ ſtimmt hineingeſchrieben hat. So hat Brahm es einmal in einer ganzen Sinfonie der Ernte in⸗ ſzentert. Geſtern ſtanden nur wieder ein paar trockene Strohbündel herum. Dabei iſt Roſe nur aus der Landſchaft heraus zu verſtehen. Ihr gehört ſie zu als Teil der Natur, in ihr ſpielen ſich auch all ihre Schickſalſchläge ab. Und ſchließlich iſt ſie ſchweigend wie die Aue, durch die ſte immer ſchwe⸗ reren Herzens ſchreitet:? i Das Schweigen, die Verſponnenhelt in ſich ſelbſt, Bei dieſer Bauerndirne kann man ruhig ſagen: das Sture iſt das erſte Kennzeichen der Roſe Bernd von Paula Weſſely. Sie iſt keine Dorfſchönhett, ſie iſt nicht einmal drall, wie manche Darſtellerinnen der Rolle: aber ſie iſt eine Bauermmagd von einer bei⸗ ſpielloſen Echtheit. Sie iſt das funge Bauernweib, das nichts einzuſetzen hat als ſeinen Körper und deſſen Seele mit dem Leib zertreten wird. Dabei lamentiert ſte gar nicht ſo ſehr wie es viele Ver⸗ treterinnen der Rolle tun. Sie bleibt auch noch im Leid ſtur, und wenn der Jammer über ſie kommt, dann ſtöhnt nicht der Menſch aus ihr, ſondern die Kreatur. Man kann vielleicht den Unterſchied zwi⸗ ſchen ihr und Käthe Dorſch, gerade im Hinblick auf den letzten Akt ſo umſchreihen: Käthe Dorſch ſtellt die Kreatur einer Tragödie dar; Paula Weſſely zeigt die Tragödie einer Kreatur. Sie bringt nichts von außen an das Werk heran; ſie wächſt aus ihm heraus. Das Schweigen bleibt die oberſte Eigenſchaft der Roſe Bernd; könnte ſie zeitig reden, würde ſie ihr Schickſal aufhalten. Den⸗ noch läßt ſie der Dichter mancherlei ſagen, was nichts mit ihr ſelbſt, ſondern mit der Abſicht des Stücks zu tun hat. Zuweilen redet auch Roſe Bernd Literatur. Aber ſte redet ſie ſchleſiſch, und da ſetzt wiederum die elementare Kraft der jungen Schau⸗ ſpielerin Paula Weſſely ein. Sie, die Wienerin, ſchlüpft in das ſchleſiſche Sprachgewand, als ob es ihr ſeit jeher angewachſen wäre. Sie löſt die Mundart jedoch nicht auf in den Kirchweihton eines Volks⸗ und Bauernſtücks(in das ſich dieſe Tragödie zuweilen bedenklich verwandelt), ſie ſetzt ſie vielmehr in die Muſik ihrer Stimme. Auch etwas höchſt merkwür⸗ dig, dieſer Stimmklang. Er iſt hell, aber nicht ſchrill; er wirkt ſtets melodiſch, ſelbſt wenn er in flammender Empörung ausbricht, wenn Roſe den Schuft Streck⸗ mann von oben bis unten mit ihrem Schimpf bewirft. Da bleibt nichts mehr von dem Kerl übrig, und den⸗ noch wird das Ohr des Sebanerg nirgends beleidigt. Alle große Kunſt iſt und bleibt eben Stil. das Stück von der unglücklichen Roſe Bernd hat ſein eigenes Stilprinzip, das man verkennt, wenn man von dem Naturalismus dieſes Dramas ſpricht. Es wird ja nichts unmittelbar demonſtriert in dem Stück; Hauptmann vermeidet alle direkten Bezüglichkeiten und geht dabei ſogar ſo weit, daß er die Geſchehniſſe mit allerlei Unwahrſcheinlichkeiten erfüllt und ſie gegen Ende beträchtlich verdunkelt. Er will ja nicht nur ein paar Typen aus dem Dorf zeigen, auch nicht allein das ſogenannte„Milieu“, obwohl es hier ſehr weſentlich und geradezu mit Heimatkunſt ausgeſtattet iſt; es geht ihm vielmehr um die Tragik des Menſch⸗ lichen, die überall zu treffen iſt. Und die Stufen zu dieſer Tragik legt er mit einigen Weinerlichkeiten zu⸗ rück, die man ihm ob ſeiner Roſe gern verzeiht. Da iſt der Buchbinder Auguſt Keil, Roſes from⸗ mer Bräutigam, den in der Gaſtſpielaufftthrung Karl Meixner in befammernswerter Schwächlich⸗ keit darſtellt. Faſt zu jämmerlich in der körper⸗ lichen Dürftigkeit, wenngleich erleuchtet durch den Glauben an Gott. Aber das Publikum, das geſtern wird unverlierbar bleiben. Auch findung einer f Tſchafkowſkys„Die Pantoffeln der Zarin“ wieder beſonders reife Vertreter in das Haus am Schillerplatz entſandt hatte, lacht über ſolche Arm⸗ ſeligkeit. Es weint auch, wenn Frau Flamm, dieſe ſympathiſchſte Geſtalt des ganzen Werkes, ein wenig zu ſtark auf die Tränendrüſen drücken muß, was die große Künſtlerin Gertrud Eyſoldt ſehr takt⸗ voll und mit letzter Ueberlegenheit beſorgt. Schließ⸗ lich reckt ſich gegen den mit vollendeter Schurkerei ausgeſtatteten Streckmann von Jakob Sinn und den menſchlich umzeichneten Flamm von Albert Hörr⸗ mann der alte Bernd von Sigmund Nun berg mit einer außerordentlichen Gewalt empor. Er er⸗ höhte die Wirkung des letzten Bildes um viele Grade. 80 5 0 Aber bei all dieſer Qualität ihrer Umgebung bleibt die Hauptdarſtellerin am unvergeßlichſten. Wie ſie„Herr Flamm“ ſagt, wie ſie ſelbſt in ihrer Liebe verſtockt bleibt, wie ſte den Weg immer ärgerer Be⸗ drängnis durchgeht bis zuletzt, das wird immer vor Aug und Ohr derer ſtehen, die dieſer Roſe Bernd begegnet ſind; unſer Bild von Roſe Bernd iſt fortan mit Paula Weſſely eins. Ob ſie ſich dieſer Rolle wieder entwinden kann? Sicher iſt dieſes Talent ſtark genug dazu. Von ihrer Leiſtung konnte ſich das Publikum erſt durch einen langen Epilog des Beifalls langſam freimachen. Der Eindruck ſelbſt .. 8 * Zwei Paar Goloͤne Schuhe Die doppelt wiederentdeckte Tſchaikowſky⸗Oper Während das Nationaltheater unter Maiſchs Regie und Roſenſtocks muſikaliſcher Leitung bei den letzten Vorbereitungen für die morgen ſtattfindende Uraufführung der„Gol d⸗ nen Schuhe“ ſteht, tauchen in einer Reihe von auswärtigen Blättern Notizen über die Wiederauf⸗ in Bergeſſenheit geratenen Oper auf, die nach dem Inhalt der Meldung mit Mann⸗ heims„Goldnen Schuhen“ identiſch ſind. Es ergibt ſich alſp der nicht ſeltene Zufall, daß ein und dieſelbe Sache ungefähr zur gleichen Zeit von verſchiedenen Seiten und unabhängig voneinander hervorgeholt wird und im Lichte einer andern Epoche mit anderm Geſchmack und anderm Stilgefühl reizvoll, beachtlich, ſogar eines ganz beſonderen Intereſſes wert er⸗ ſcheint. Allerdings hat der Bearbeiter unſerer Gold⸗ ſchuhe durch die bereits im Frühſommer erfolgte Annahme des Werkes und ſeine jetzt unmittelbar bevorſtehende alleinige Mannheimer Ur⸗ aufführung in dieſem Wettlauf um die Sieges⸗ palme des Entdeckers einen bedeutenden Vorſprung, da die„Pantoffeln der Zarin“ erſt eben zum Ver⸗ trieb an den Bühnen übernommen worden ſind. Jüngſt kam ſogar noch eine dritte Bearbeitung der Oper von Max Hofmüller dazu. Tatſächlich hat das reizende und überaus melo⸗ diöſe Jugendwerk Tſchaikowſkys ſein beſonderes Schickſal: es wurde vor faſt ſechzig Jahren von der berühmten Petersburger Ruſſiſchen Muſikgeſellſchaft preisgekrönt, um nach kurzem Ruhm, trotz, einiger Umarbeitungsverſuche des Komponiſten, bis heute nur ein traurig⸗beſchauliches Schreibtiſchladen⸗ daſein zu friſten. Außerhalb Rußlands iſt alſo die Oper über haupt nicht, in Rußland iſt ſie ſeit dem Jahre 1875 nicht mehr aufgeführt worden. 3 Dem Libretto des Ruſſen Polonſky liegt eine von Gogols„Phantaſien und Geſchtchten“ zugrunde, nämlich die altſlawiſche Bauernbräuche ſpiegelnde Novelle„Der Abend vor Weihnachten“, die mit mancherlei ſpukhaften Ausſchmückungen von den Liebesſchwierigkeiten der widerſpenſtigen Dorf⸗ ſchönen Oxana mit dem braven Schmied Wakula berichtet. Während nun die von Ignaz Wag⸗ halter bearbeitete und neu überſetzte Faſſung „Die Pantoffeln der Zarin“ auf eine ſtärkere Kon⸗ zentration der Handlung und Ausmerzung der dem Werk an ſich weſentlichen Märchenelemente abzielt, zeichnet ſich die Neueinrichtung Heinrich Burk⸗ hards der„Goldſchuhe“ gerade durch Beibehaltung des von bunteſtem Volksaberglauben und Teufels⸗ geſchichten ſpaßhafter Art umrankten, lieblich⸗naiven Märchencharakters aus, der natürlich auch in der orcheſtralen Fülle echt Tſchaikowſkyſcher Prägung ſeinen Niederſchlag findet. 5 Der vom verſchneiten Dörfchen bis an den Hof der Zarin führende Weg Wakulas und ſeine Aben⸗ teuer mit dem Gevatter Teufel, der Hexe, den Sa⸗ poroger Koſaken, ſeine glückliche Erringung der von Oxana als Liebesbeweis begehrten kaiſerlichen Goldſchuhe bietet eine karbenreiche Vielfalt muſika⸗ liſcher und ſzeniſcher Möglichkeiten. Die mit Elliee Illfard und Kuppinger beſetzten Hauptrollen wie die Soli überbaupt erweiſen ſich als geſanglich überaus dankbare Partien; entzückende Ballettmuſtk und prunkvolle Chöre zeigen allen öſtlichen Glanz und alle inſtrumentale Meiſterſchaft kowſkyſchen Partitur, deren bild⸗ und klanggewor⸗ Sämtliche Beteiligte wurden mit Ordnungsrufen bedacht, die aller⸗ einer Tſchai⸗ 3 2 Donnerstag, 1. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 560 Die Stadtseife Fünf neue Straßennamen Draußen in der 67. und 68. Sandgewann, wo ſeit Jahresfriſt oͤie Stadtteile Käfertal und Waldhof im Begriff ſind, zuſammenzuwachſen, iſt zwiſchen Speck⸗ weg und Mittelried eine neue Siedlung im Werden, die außer dieſen beiden Zugangsſtraßen und einem freien Platz fünf Querſtraßen aufzuweiſen hat, die dem Beſucher durch ihre eigenartige Namen⸗ gebung auffallen. . Kleiner Anfang wurde die erſte dieſer Straßen benannt. Sie ſoll immer daran erinnern, wie mit kleinen Mitteln und unter mancherlei Schwierigkeiten das Werk der Sied⸗ lung zuſtandekam. Noch iſt es nicht ganz vollendet, aber der kleine Anfang iſt an ſich bereits überwunden und im Frühjahr werden all die Häuschen vollendet und die Gärten angelegt ſein. Zäher Wille heißt die zweite, durch ihren Namen andeutend, wie die Siebler, die hier aus eigenen Mitteln bauen, ſich das eigene Heim erſparen und erkämpfen mußten. Und der Kampf iſt nicht zu Ende, wenn das Haus fertig iſt, vielmehr gehört dann erſt recht Ausdauer und zäher Wille dazu, dem gar nicht ſo fruchtbaren Boden einen Ertrag abzuringen. Große Ausdauer iſt noch vonnöten, bis alle 140 Familien im eigenen Heim wohnen. Wenn man der dritten Straße dieſen Namen gegeben hat, ſo ſoll damit aber auch ein An⸗ ſporn für die künftige Arbeit in Haus und Garten gegeben ſein. Zu jedem Haus gehören durchſchnitt⸗ lich 800 Quadratmeter Gartenland, die jedes Jahr bebaut und bearbeitet werden wollen, um einen an⸗ gemeſſenen Ertrag zu liefern. Guter Fortſchritt nennt ſich die vierte der Straßen, womit zum Aus⸗ druck gebracht iſt, daß nach Fertigſtellung der Häuſer und Anlegung der Gärten kein Stillſtand eintreten darf, daß vielmehr jeder Siedler ſtets an der Ver⸗ vollkommnung ſeiner Heimſtätte arbeiten ſoll. Der gute Fortſchritt der noch im Gang befindlichen Bau⸗ arbeiten iſt nicht zuletzt dem günſtigen Wetter der letzen Wochen zu danken. Frohe Arbeit ſoll den Siedlern beſchieden ſein. Und ſo heißt ſchließ⸗ lich die fünfte Straße. Eine abſtrakte Benennung von Straßen iſt damit in Mannheim zum erſten Mal durchgeführt worden. Die Namengebung iſt vielleicht nicht gerade mund⸗ fertig für den Mannheimer; aber die Straßenſchilder werden künftig an den Anfang und die Durchführung des Siedlungsgedankens in unſerer Stadt erinnern uind davon Kunde geben, unter welchen S ochwierig⸗ keiten das Werk vollendet wurde. Jedenfalls iſt dort draußen bei der Benzſchen Fabrik der Drang nach dem Eigenheim in die richtige Bahn geleitet, und es dürfte bald auch in anderen Stadtteilen nicht mehr vorkommen, daß der Bezirksrat gegen„wilde“ Sied⸗ ler einſchreiten muß, die ſich an die nun einmal not⸗ wendigen baupolizeilichen Vorſchriften nicht halten wollen. Die 140 Siedler am Speckweg bauen, wie ſchon betont wurde, aus eigenen Mitteln. Die Stadt hat lediglich das Gelände in Pacht gegeben. el. Die Erfolge der Ausſtellung Wie bereits berichtet, wurde die Ausſtellung „Hausfrau und Notzeit“ von rund 20 000 Per⸗ ſonen beſucht. Zum Vergleich ſei angeführt, daß die Ausſtellung„Hausfrau und Handwerk“ über 50 000 Beſucher aufzuweiſen hatte und die beſſer zum Ver⸗ gleich heranzuziehende Weihnachtsmeſſe im vergan⸗ genen Jahre von 3 000 Perſonen beſucht war. Die Ausſteller ſind mit om Ergebnis zum Teil zufrieden, während andere wieder weniger von Erfolgen berich⸗ ten können. Sehr gerne gekauft wurden vor allem die kleineren Gegenſtände des täglichen Bedarfes. Bei größeren Objekten war man ſchon zurückhalten⸗ der, denn die Geldknappheit machte ſich überall be⸗ merkbar. In zahlreichen Fällen konnten Geſchäfte angebahnt werden, die nach Ausſtellungsſchluß noch zum Abſchluß gebracht werden. Es liegt ſchon in der Art der ganzen Veranſtaltung, daß nicht alle Aus⸗ ſteller gleichmäßig zufrieden ſein können. Als ein großes Plus kann es bezeichnet werden, daß doch wieder einmal etwas von einem lebhafteren Ge⸗ ſchäftsgang gemerkt wurde. Gab doch die Belebung neue Hoffnungen auf ein beſſer werdendes Geſchäft. ——— ſchule, dürfte irreführend ſein. —— Nannheimer Volksſchule in Gefahr? Eine Entgegnung der Lehrerſchaft der Fortbilöungsſchule Von einem Mitglied des Lehrerkollegiums der Mannheimer Fortbildungsſchule werden wir um Aufnahme folgender Zuſchrift erſucht: In Nr. 557 der„Neuen Mannheimer Zeitung“ wurde unter der Ueberſchrift„Die Matinheimer Volksſchule in Gefahr?“ von einem Gewerbeſchul⸗ mann zu dieſer Frage Stellung genommen. weit dieſe Ausführungen die Fortbildungsſchule be⸗ treffen, müſſen ſie als irreführend und pädagogiſch⸗ reaktionär entſchieden zurückgewieſen werden. Der Verfaſſer des Artikels ſcheint die Beſtrebun⸗ S So⸗ gen der ganzen deutſchen Berufsſchullehrerſchaft (Fortbildungsſchul⸗, Gewerbe⸗ und Handelslehrer) nach einheitlicher Zuſammenfaſſung aller im Be⸗ rufs⸗ und Wirtſchaftsleben ſtehenden Ju⸗ gendlichen, der Gelernten und Ungelernten, in einer gemeinſamen leiſtungsfähigen Be⸗ rufsſchule, wie ſie in den meiſten Städten Deutſchlauds durch⸗ geführt iſt, nicht zu kennen. Er geht von der irri⸗ gen Annahme aus, daß durch die von ihm vor⸗ geſchlagene Dezentraliſierung der hieſigen Fort⸗ bildungsſchule Erſparniſſe gemacht werden könnten, ohne zu berückſichtigen, daß durch dieſen Vorſchlag, der übrigens im Widerſpruch mit dem Fortbil⸗ dungsſchulgeſetz ſteht, weder eine geordnete Klaſſen⸗ bildung nach Jahrgängen oder Kenntnisſtand der Schüler, noch ein zeitgemäßer, erſprießlicher Unter⸗ richtsbetrieb möglich ſein wird und daß„Erſpar⸗ niſſe“ ſchon im Sinblich auf die durch die Dezentrali⸗ ſation notwendig werdenden Neuanſchaffungen von Unterrichts⸗ und Lehrmitteln für jede einzelne Schule niemals erzielt werden können, ganz ab⸗ geſehen davon, daß durch eine ſo reaktionäre Maß⸗ nahme unſere Fortbildungsſchule völlig zerſchlagen würde und auf das Niveau der alten Fortbildungs⸗ ſchule, wie wir ſie vor ca. 40 Jahren hatten, zurück⸗ ſinken müßte. Die Zentraliſierung der hieſigen Knabenfortbil⸗ dungsſchule und Anſtellung von hauptamtlichen Lehrkräften iſt ſchon 1899 unter Stadtſchulrat Dr. Sickinger erfolgt, weil dieſe Maßnahmen einer pä⸗ dagogiſchen Notwendigkeit und einem rationellen Schulbetrieb entſprachen. Statt Dezentraliſation, die Zerſplitterung, Leiſtungsminderung und Koſten⸗ erhöhung bedeutet, ſollte auch in Mannheim eine Zentraliſation des gan⸗ zen Fortbildungs⸗ und Berufsſchulweſens (und nicht nur der Lehrlinge) durchgeführt werden. Sie würde eine beſſere Ausnützung der Schulräume, der Lehrmittel und eine Erſparnis an Lehrperſonen bedeuten, unter gleichzeitiger Er⸗ höhung der Leiſtungsfähigkeit der Schulen. Die Zu⸗ ſammenfaſſung der ungelernten und gelernten Ju⸗ gendlichen in einer gemeinſamen Berufsſchule iſt eine zeitgemäße, ſachlich und pädagogiſch begründete und heute allgemein anerkannte Forderung der ge⸗ ſamten Berufsſchullehrerſchaft. So hat der„Deut⸗ ſche Gewerbeſchulverband“ auf ſeiner Naumburger Tagung 1919 Richtlinien für die Geſtaltung und Verwaltung der Schule für Ungelernte aufgeſtellt, in denen die gleiche Schulzeit wie für die Gelernten und Werkunterricht für dieſe Schüler gefordert wird.„Der Lehrplan der Ungeleraten ſoll auch praktiſch⸗techniſche Ausbildung im Sinne des Werk⸗ unterrichts enthalten. Die Ausbildung der Ge⸗ werbelehrer für die Klaſſen der Ungelernten ſoll der praktiſch⸗techniſchen Ausbildung Rechnung tra⸗ gen und der der Klaſſen der gelernten Berufe gleichwertig ſein“. Auch in den Oberhofer⸗Richtlinien wurde von der Gewerbelehrerſchaft die gleiche Forderung er⸗ hoben. Man ſollte es kaum für möglich halten, daß in der heutigen Zeit der Mechaniſierung der ganzen Wirtſchaft, wo die Gelernten immer mehr durch un⸗ gelernte und angelernte Arbeitskräfte verdrängt werden und wo an die Wendigkeit der ungelernten Arbeiter immer höhere Anforderungen geſtellt werden, von einem Pädagogen ſolche rückſchrittlichen Vor⸗ ſchläge, mit denen er ſich in Widerſpruch mit der ganzen deutſchen Berufsſchullehrerſchaft ſetzt, der Oeffentlichkeit unterbreitet werden können. Die Be⸗ hauptung, daß die Gewerbeſchule für die Stadtver⸗ waltung billiger arbeite als die Fortbildungs⸗ Man braucht nur darauf hinzuweiſen, daß die Stadt für jeden Ge⸗ »Er iſt ein werbelehrer(die höher eingeſtuft ſind als die Fort⸗ bildungsſchullehrer) die Hälfte des perſönlichen Aufwands(Gehalt) bezahlen muß, während ſie für eine Fortbildungsſchullehrkraft nur den bedeutend geringeren„Lehrerbeitrag“ zu leiſten hat. Außerdem ſind die Fortbildungsſchul⸗Lehrkräfte mit einem we⸗ ſentlich höherem Stundendeputat als die Gewerbe⸗ lehrer belaſtet. Mit„Sparmaßnahmen“ kaun man alſo die Schaffung eines neuen Ortſtatuts, durch das alle Lehrlinge an die Gewerbeſchule kommen ſollen, wohl kaum begründen Die billigen und von allen Seiten anerkannt guten Leiſtungen der Fortbildungsſchule, beſonders auch in den Klaſſen der Lehrlinge, iſt wohl mit ein Grund, warum bis heute in Mannheim dieſe Klaſſen noch an der Fortbildungsſchule ſind. Auch die vorgeſchlagene Verlegung des Werk⸗ unterrichts von der Fortbildungsſchule an die Ge⸗ werbeſchule wird der Stadtverwaltung wohl kaum Erſparniſſe bringen können. Der Verfaſſer des Ar⸗ tikels ſcheint hier Werkunterricht mit Werkſtät⸗ ten unterricht zu verwechſeln. Werkunter⸗ richt erhalten nur die ungelernten Arbeiter. hervorragendes Bildungs⸗ und Er⸗ ziehungsmittel und muß mit dem Geſamtunterricht in Beziehung ſtehen, weshalb er überall vom Klaſſen⸗ lehrer erteilt wird. Mit Handfertigkeitsunterricht darf er nicht verwechſelt werden. Werkſtätten⸗ unterricht iſt eine Ergänzung der Meiſterlehre durch die Schule. Er iſt nötig, weil heute die Lehrlinge vielfach nicht mehr in allen vorkommenden Arbeiten ihres Berufs in der Werkſtätte des Meiſters aus⸗ gebildet werden können. Ein Schuhmacherlehrling hat z. B. kaum Gelegenheit, bei ſeinem Meiſter ein Paar neue Schuhe zu machen. Dieſe Gelegenheit wird ihm durch den Werkſtättenunterricht in der Fortbildungs⸗Schule gegeben. Der Unterricht wird genau wie an der Ge⸗ werbeſchule nur von Handwerkern erteilt, und zwar beſonders billig, weil hierzu die Stadt teils gar keinen, teils unr einen geringen Zuſchuß leiſtet. Die vorgeſchlagenen Sparmaßnahmen ſind alſo ſehr zweifelhafter Natur. Man kann ſich beim Leſen dieſer Aktion gegen die hieſige Fortbildungs⸗Schule, die von einer gründlichen Verkennung der Aufgaben und Leiſtungen der hieſigen Fortbildungs⸗Schule zeugt, des Gedankens nicht erwehren, daß andere Be⸗ weggründe als nur Sparmaßnahmen Veranlaſſung dazu gegeben haben. Mehr wollen wir zu dieſer An⸗ gelegenheit vorerſt nicht ſagen. Die Mannheimer Fortbildungsſchul⸗Lehrer müſſen in der Unterſtel⸗ lung, daß die Heranbildung der Lehrlinge in der hieſigen Fortbildung⸗Schule„wahrlich nicht zum Segen der davon betroffenen jugendlichen Berufs⸗ anwärter und damit auch von Handwerk und Indu⸗ ſtrie“ ſei, eine grobe Beleidigung erblicken, die ſie mit aller Entſchiedenheit zurückweiſen. Es muß bedauert werden, daß ein Lehrer es fertig bringt, in überheb⸗ licher Weiſe ſo ſchiefe Werturteile und nicht ſtich⸗ haltige Behauptungen über eine Schule und ihre Lehrerſchaft in der Oeffentlichkeit auszuſprechen. eee Der Weihnachtsmonat Der letzte Monat des Jahres iſt gekommen! Wie ſich Furchen in das Antlitz des alternden Menſchen eingraben, wie ſein Haar ſich weiß färbt, ſo krönt der Schnee das Jahr, wenn es zur Neige geht. Der Dezember iſt der erſte Wintermonat, zu dem noch der Januar und der Februar gezählt werden. Vor⸗ läufig haben wir allerdings noch nicht viel zu ſpü⸗ ren bekommen, daß die kalte Jahreszeit angebrochen iſt. Das Wetter iſt milde und noch ausgeſprochen herbſtlich. Kein Monat des Jahres ſteht ſo im Zei⸗ chen hoher Feiertage wie der letzte Monat des Jah⸗ res. Je weiter der Dezember vorrückt, dͤeſto inniger fühlen wir uns mit dem Weihnachtsfeſt verbunden, deſto mehr ſtellt ſich alles auf Heiligabend ein. Die Geſchäfte haben ihre letzten Vorkehrungen getroffen. Sie warten auf den großen Käuferzuſtrom, damit die reich gefüllten Lager geleert werden. Der Monat Dezember iſt auch dadurch gekenn⸗ zeichnet, daß er den Anfang des Winters bringt. Aſtronomiſch beginnt der Winter auf der nördlichen Halbkugel, wenn die Sonne ihre größte ſübliche Deklination erreicht hat, und er endigt, wenn die Sonne beim Aufſteigen von Süden nach Norden in den Aequator tritt. Der Winter dauert alſo vom 21. oder 22. Dezember bis zum 20. oder 21. März. Der 21. Dezember, der kürzeſte Tag des Jahres, bringt die ſogenannte Winter⸗Sonnenwende, der 21. März den Frühlingsanfang mit der Früh⸗ lings⸗Tag⸗ und Nachtgleiche. Das Kürzerwerden der Tage, das bis zum 21. Dezember anhält, konnten wir deutlich beobachten. Vom 21. Dezember ab tritt nicht ſofort ein fühlbarer Wechſel durch eine erheb⸗ liche Verlängerung der Tage ein, ſondern es dauert über einen Monat, bis man mit einer gewiſſen Be⸗ rechtigung ſagen kann: jetzt werden die Tage wirk⸗ lich wieder länger. Der Dezember iſt nach unſerem Kalender der 12. Monat des Jahres, nach dem römiſchen dagegen, wie ſchon der Name ſagt, der von der Zahl dezem abgeleitet iſt, erſt der zehnte Monat im Jahr. Denn das römiſche Jahr begann erſt mit dem März. Der altdeutſche, von Karl dem Großen vorgeſchlagene Name des Monats lautet Heilmond, nach der Ge⸗ burt des Heilands; ſpäter erhielt der Dezember den Namen Chriſtmonat, Der 1. Dezember gilt in manchen Gegenden als Unglückstag, weil an dieſem Tage Sodom und Gomorrah zerſtört worden ſein ſollen. Wichtige Tage im Dezember ſind der 4. Dezember, der Barbaratag, der 6. Dez., der St. Nikolaustag, der 13. Dezember(St. Lucia), der 21. Dezember(Thomastag) und der 22. Dezem⸗ ber(Wintersanfang). Danach kommen Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage, denen ſchließlich Silveſter folgt. —— ä ß¼ĩ12U: ÿ3ũñ4ͤ —— SALANMHAN DER- PREISE JATANMANUER= OUALTTITFTRC —— r„%öv:4õõw 44„„„„„„—.—————— P Q 0. S ALANMAVDER-MOOELNILE —— 2— 555256596§'W——ùÜ- un Das Wetter nach dem 100 jährigen Kalender Das Wetter im Dezember wird nach dem 100fäh⸗ rigen Kalender recht wenig erfreuliches bringen. Mit wechſelndem Wetter wird der Monat anfangen. Vom 5. ab iſt Schnee und Nebel zu erwarten. Die Mitte des Monats wird veränderliches Wetter brin⸗ gen. Vom 19. ab wird es vorwiegend kalt werden und Schnee fallen. Das Ende des Monats ungefähr vom 27. ab wird froſtig und mit windigem Wetter ausklingen. Bauernregeln Dem Wetter im Dezember wird beſondexe Be⸗ deutung beigemeſſen. Deshalb beſagen die Bauern⸗ regeln: Dezember Schnee und Froſt, verheißt viel Korn und Moſt.— Dezember mild mit Regen, dann hat das nächſte Jahr wenig Segen.— Grüne Weih⸗ nachten, weiße Oſtern.— Iſts um Weihnacht feucht und naß, gibts leere Speicher und Faß.— Weih⸗ nachten im Klee, Oſtern im Schnee.— Weihnachten im Schnee, Oſtern im Klee.— Weihnacht grün und ohne Eis, wird Oſtern ſicher rauh und weiß. 58 Liegt Schnee, iſts kalt und klar, gibts Frucht und Wein im nächſten Jahr.— Wenn Kälte in der erſten Dezemberwoche kam, hält ſie ſicher 4 Wochen an. Entſteiget Rauch den Flüſſen, iſt auf große Kält zu ſchließen.— Im Dezember trocken und eingefroren, iſt der Weinſtock trotz Kälte nicht verloren.— Chriſt⸗ monat veränderlich und gelind, iſt der ganze Winter ein Kind.— Wind in der Silveſternacht, hat noch nie Wein und Korn gebracht. Waſſerrohrbruch In der vom Volksmund als„Freßgaß“ bezeich⸗ neten Straße zwiſchen den P- und Qu⸗Quadraten brach geſtern nachmittag vor einem Hauſe in P 8 ein unter der Straßendecke entlangführendes Waſ⸗ ſerrohr. Die Aſphaltdecke der Straße verhinderte ein allzu ſtarkes Hervortreten der Waſſermaſſen. Das Suchen nach der undichten Stelle war mit Schwierigkeiten verknüpft, da die Umgebung der Bruchſtelle ſtark durchnäßt war. Am ſpäten Abend wurden die Arbeiten eingeſtellt, um heute fortgeführt zu werden. Der Zwiſchenfall hatte wie üblich eine große Zuſchauermenge angelockt. Um ein ungehinder⸗ ö tes Arbeiten zu ermöglichen, mußte der Verkehr zwi⸗ ſchen P 3 und Au 3 geſperrt und umgeleitet werden. 8g. e Am heutigen Donnerstag begeht in großer Rüſtigkeit Herr Karl Vincenz Braun, der ein⸗ feln noch lebende Alt⸗Veteran des Stadtteils Walohof, einen 83. Geburtstag. Herr Braun hat bis zu ſeinem 77. Lebensjahr bei den Benzwerken ſeinen Beruf als Zimmermann ausgeſtbt. * Sein 25jähriges Dienſtjnbilaum begeht am morgigen Freitag der ſtellv. Verwalkungsdirektor der Ortskranken⸗ 4 für Hausangeſtelte, Verwaltungs⸗Oberinſpektor J. ecke r.. 4. Seite/ Nummer 560 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 1. Dezember 1932 Vormarſch der Sonne Beſiegter Nebel Die Sonne iſt wieder auf dem ſchlägt den Nebel, der wochenlang zäh und liſtig behauptete, der ſich Maunheims feſtgebiſſen hatte, den kein Strahl des Vichtes zu vertreiben vermochte. Jetzt blaut ein prächtiger Himmel wieder über Dächern und Kirch⸗ turmſpitzen... Die Menſchen, die eben noch matt, reſigniert und fröſtelnd umherliefen, haben wieder zuverſichtlichere Geſichter. Sie gehen feſter, ſchneller durch die Straßen. Die Sonne verleiht ihnen neue Kraft, neue Impulſe. Ein ſilbrig glänzender Flieger tanzt über das flimmernde Firmament. Er führt verwegene Kunſt⸗ ſtücke aus Himmelsakrobatik, wie ſie eben nur bei ſolchem ſtrahlenden Sonnenwetter gelingt. Ueber den fernen Höhen der Bergſtraße liegt ein zarter Schimmer. Irgendwo funkelt ein Kirchturm⸗ fenſter im fröhlichen Sonnenſchein. Eine Wanderluſt überkommt uns, die nur ſchwer zu zähmen iſt. cf. Die Verkehrsregelung bewährt ſich Die Regelung des Verkehrs auf der Man n⸗ heimer und Ludwigshafener Seite der neuen Rheinbrücke hat ſich nach den Beobach⸗ tungen der zuſtändigen Polizeibehörden gur bewährt. Für die Fußgänger, die von Ludwigshafen nach Mannheim gehen, wird es ſich nicht vermeiden laſſen, daß ſie den ſüdlichen Gehweg benutzen, alſo rechts gehen. Auf der Mannheimer Seite werden noch ver⸗ ſchiedene Warntafeln und Zeichen angebracht, die die Verkehrsreglung deutlicher machen. Auch die Be⸗ leuchtung an manchen Punkten der Brücke und der Aufgänge wird noch verſtärkt werden. Sehr gut hat ſich der Rund verkehr an der Lindenhofüber⸗ führung eingeführt, der urſprünglich viele Bedenken hervorrief. Bisher hat ſich gerade hier der Verkehr reibungslos ohne jeden Unfall abgewickelt. Vormarſch. Sie ſeine Stellungen in den Straßen * Schiedsſpruch beim Einzelhandel angenommen. Im Tarifkampf zwiſchen dem Mannheimer Einzel⸗ handelsverband und den Angeſtelltenorganiſationen hatte ein Schiedsſpruch die Verlängerung des gegen⸗ wärtigen Tarifvertrags bis Ende des Jahres aus⸗ geſprochen. Dieſer Schiedsſpruch, für den die Erklä⸗ rungsfriſt geſtern ablief, iſt von beiden Teilen angenommen worden. Es werden alſo zu Be⸗ ginn des neuen Jahres Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag nötig ſein. Die Verhandlungen wegen des gekündigten Abkommens über die Kurz⸗ arbeit beim Mannheimer Einzelhandel dürften noch vor Weihnachten zu Ende kommen. * 25jähriges Geſchäftsjubiläum. Herr Johann Emmenlauer begeht am heutigen Donnerstag das Jubiläum 25jähriger Tätigkeit als Inhaber der bekannten Wirtſchaft„zum Drachenfels“ im Jungbuſch, Beilſtraße 1. Mit der Wirtſchaft iſt eine amtliche Brief niederlage für das Schiff⸗ fahrtsperſonal verbunden. Roxy:„Der Sänger von Sevilla“ Der Sänger von Sevilla iſt kein geringerer als Ramon Novar ro, der als Nachfolger Valentinos die Herzen aller Frauen im Sturme eroberte und ſie in dieſem Film erſt recht für ſich gewinnt. In dleſer romantiſchen Liebes⸗ geſchichte, die mit etwas Sentimentalität durchſetzt, mit echter und falſcher Carmen⸗Lyrik ausgeſtattet iſt und der die notwendige Doſis Humor nicht fehlt, iſt Ramon No⸗ varro ein Allerweltskerl, denn er iſt ein Draufgänger wie Douglas Fairbanks, lächelt bezaubernd wie Willy Fritſch und ſingt herzergreifend wie Al Jolſon. Wenn es viel Herzeleid gibt, weil die Kloſterſchweſter ihren Liebſten nicht bekommen ſoll und wenn der Held in einer farbig auf⸗ genommenen Opernſzene den„Bajazzo“ ſingt, dann bleibt kein Auge trocken. Um den Schmerz etwas zu mildern ſei verraten, daß der Film erſt nach dem happy end ſeinen Abſchluß findet. Im Beiprogramm ein Film von„Sport und Lite be“. Der Eintänzer und ſeine Braut Verhandlungen vor dem Schöffengericht Mannheim Der Eintänzer und Friſeur K. E. gab am Mitt⸗ woch vormittag vor dem Mannheimer Schöffengericht mit ſeiner Braut M. M. ein kurzes Gaſtſpiel. Das Schöffengericht legte aber keinen Wert darauf, das Paar nach ſeinen tänzeriſchen Fähigkeiten abzu⸗ ſchätzen. Es galt vielmehr, verſchiedene Gaunereien, die dieſe beiden 22 jährigen Menſchen begangen hat⸗ ten, abzuurteilen. Der Start zu einer„Tourns“ er⸗ folgte von Nürnberg aus. Ueber die Finanzie⸗ rung der Reiſe machten ſich beide keine großen Ge⸗ danken. Margarete, die Braut, ſtahl ihrer Mutter, einer armen Zeitungsträgerin, 120 Mark, die dieſe bei den Abonnenten ihrer Zeitung kaſſiert hatte. Das geſamte„Betriebskapi⸗ tal“ des Paares betrug ungefähr 140—150 Mark. Die erſte Station wurde in Wies baden ge⸗ macht, wo E. als Eintänzer für einige Zeit unter⸗ kam. Das Geld, das man von Nürnberg mitgebracht hatte, ging zur Neige und der Verdienſt ſcheint nicht groß geweſen zu ſein. Für 25 Mark wurden Koffer und Kleider verpfändet und die Reiſe ging weiter nach Darmſtadt. Beide ſcheinen eine gewiſſe Vorliebe für Autoreiſen zu haben, denn ein„Bekannter“ ſoll ſie nach Darmſtadt gebracht haben. E. und ſeine Braut hatten Pech, denn ſie ließen die Handtaſche mit 20 Mark im Auto liegen und der Bekannte kam nicht zur verabredeten Zeit in die Wirtſchaft, die man als Treffpunkt ausgemacht hatte. E. ging weg, um einen alten Freund zu ſuchen— er ſuchte überall Freunde— und dort Geld zu holen. Der Freund war aber nicht mehr da. Während dieſer Zeit ſaß Margarete allein in der Wirtſchaft und überlegte, wie ſie ſich am beſten aus der Affäre ziehen könnte. Sie verſchwand durch den hinteren Ausgang. Beide kamen aber nicht weit, ſie wurden ver⸗ haftet und ſaßen 3 Wochen in Unterſuchungshaft. Wegen Zechprellerei wurden ſie zu 1 Woche Ge⸗ fängnis verurteilt. Ueber dieſe Unterſuchungshaft wollte E. großzügig hinweggehen. Er gab an, daß ſie ſich nur einen Tag in Darmſtadt aufgehalten hätten. Er meinte im Innern ſicher, den einen Tag in Freiheit. Nach dieſer Zwangspauſe wurde die Reiſe nach Heidelberg fortgeſetzt. Natürlich wieder im Auto eines Bekannten. Beide finden immer Bekannte, die Autos haben und die ſie mitnehmen. In Hei⸗ delberg hielt ſich das Paar auch einige Wochen auf. E. wohnte bei einem Freund, der auch den Aufent⸗ halt der Braut in einer Wirtſchaft bezahlte. Als E. eines Tages ein Bekannter von einer Stel⸗ lung in Mannheim erzählte, war der Plan des Eintänzers ſchnell gefaßt. Er machte ſich mit ſeiner Braut auf den Weg und fuhr, diesmal mit einem Eisauto, das unterwegs angehalten wurde, nach Mannheim. Betriebsmittel hatten ſie keine, ſie hofften in Mannheim ſofort Arbeit zu finden. Mit der Stellung wurde es nichts und beide irrten in Mannheim umher. Margarete brach entkräftet zu⸗ ſammen und fand eine Nacht lang Unterkunft auf der Polizeiwache. Auch die beiden nächſten Tage waren für das Paar troſtlos. Am 13. Oktober„fand“ E. aufs der Poſt zwei Scheckformulare, die er über Beträge von.50/ und 150/ ausfüllte. Der Betrag ſoll zuerſt ſogar über 650/ gelautet haben. Jetzt wurde E. unternehmungsluſtig. Er ging in einen Automaten, nahm zwei Nachteſſen zu ſich und bot zum Schluß dem Kellner den Scheck an. Dieſer hatte bei dem ſicheren Auftreten des Angeklagten keine Bedenken, den Scheck anzunehmen, im Gegen⸗ teil, er gab E. noch Geld zurück. E. war immer Kavalier, er brachte ſeiner Braut verſchiedene Eß⸗ waren und Zigaretten mit. Als E. waren, mieteten ſie ſich ein, ließen ſich Kaffee machen und verſchwanden dann, ohne zu zahlen. Bei der zweiten Zimmervermieterin erreichte ſie ihr Schickſal. Dieſer erzählten ſie, daß ſie in der Libelle angeſtellt ſeien und am 15. Oktober bezahlen würden. Vorſichtshalber rief die Frau in der Libelle an und ließ dann das ſaubere Paar— das man dort nicht kannte— das ſich als Ehepaar ausgegeben hatte, verhaften. Mit der Verhaftung hatte die„Tournse“ des Ein⸗ tänzers und ſeiner Braut ihr Ende gefunden, bevor ſie in Mannheim beruflich aufgetreten waren. Zur Schlußvorſtellung ſtanden ſie dann vor dem Schöffen⸗ gericht. E. verſuchte alle möglichen Ausreden, um ſich aus der Schlinge zu ziehen. Seine Gewandtheit und ſeine glatte Art, über die er als Eintänzer aus beruflichen Gründen verfügen muß, halfen nichts. Zum Schluß mußte er ſeine Gaunereien zugeben. Margarete, für die dieſe Reiſe, neben der Strafe, nicht ohne Folgen blieb, gab in kurz abgehackten Sätzen alles zu. E. muß achtgeben, daß der Tanz auf der ſchiefen Ebene, die er bereits betreten hat, ihn nicht zu raſch abwärts führt, denn das Gelände iſt viel ſchwieriger als die Tanzfläche in irgend einer Bar. Ein richtiger Tanzfüngling, der ſich über die ganze Sache keine großen Gedanken macht. Das Gericht verurteilte E. wegen Betrugs in zwei Fällen und wegen Urkundenfüälſchung in einem Fall zu einer Geſamtſtrafe von ſechs Wochen Gefängnis abzüglich 3 Wochen Unterſuchungs⸗ haft, M. wegen gemeinſchaftlich begangenen Betrugs in einem Fall zu einer Geſamtſtrafe von z wei Wochen Gefängnis. Die Angeklagte M. wurde ſofort auf freien Fuß geſetzt. E. dagegen muß ſeine Strafe abbüßen.(Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Oelenheinz). Am 2000 Mark geprellt In Nr. 477 vom 13. Oktober hatten wir über den Betrug des Kaufmanns F. und ſeiner Ehefrau A. F. berichtet. Wegen Krankheit war ſ. Zt. das Verfahren gegen die Ehefrau abgetrennt worden. Diesmal ſaßen beide auf der Anklagebank. Im Juli 1930 hatte es F. verſtanden, von ſeiner Hausange⸗ ſtellten ein Darlehen von 2000 Mark zu erhalten. Dieſe 2000% wurden dazu verwendet, um der Firma zur Ankurbelung des Geſchäftes ein Auto zu kaufen. Später wurde das Auto wieder verkauft. Die Angeſtellte erhielt aber von dem Darlehen kei⸗ nen Pfennig zurück. Sie machte, wieder als Zeugin vernommen, diesmal höchſt merkwürdige Aus⸗ ſagen, die nicht immer mit denen vom erſten Pro⸗ zeß übereinſtimmten. Sie hat bis jetzt im ganzen 342 Mark zurück erhalten. Den letzten Be⸗ trag erhielt ſie am 26. November, alſo einige Tage vor der Verhandlung, genau wie am letzten Mal, wo man ihr 50/ gab. Die beiden Angeklagten verſuchten den Fall ſo darzuſtellen, als ob die Zeugin das Darlehen freiwillig hergegeben hätte. Nach den früt⸗ heren Ausſagen wurde aber auch diesmal wieder feſt⸗ geſtellt, daß man die Zeugin zur Hergabe des Gel⸗ des veranlaßt hatte. Dieſe habe ſich ſpäter beſonders dadurch auch zur Verlängerung des Dar⸗ lehens bereit finden laſſen, daß der Angeklagte F. die ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft für ſeine Frau übernahm, die vor längerer Zeit den Offenbarungs⸗ eid geleiſtet hat. Der Angeklagte ſelbſt hat gleich⸗ falls den Offenbarungseid geleiſtet. Die Angeklagte F. will noch ihre Verwunderung darüber ausge⸗ ſprochen haben, woher ihre Hausangeſtellte ſo große Erſparniſſe habe. 5 Am 8. November 1931 richtete die Zeugin einen Brief an die Staatsanwaltſchaft mit der Bitte, das und ſeine Braut wieder ohne Mittel kommen werde. Dieſen Brief hatte F ſen. geklagten ausſagt. für die Angeklagten unbedingt belaſtend waren. und ſeine Ehefrau zu fängnis wegen Betrugs verurteilt. Rechtsanwalt Dr. Weindel.) Fageoshaleucles Donnerstag, 1. Dezember Nationaltheater:„Gaſparone“, Operette von Carl Millöcker, Miete B 9, Anfang 19.30 Uhr. a Apollo⸗Theater: Neues großes Varieté⸗Programm, An⸗ fang 20.15 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. E. Strübing⸗Mannheim über„Die künſtleriſche Kultur von Altamerika“: II. Peru 20.15 Uhr, Abtei⸗ lung AK. Max Jacobs künſtleriſche Handpuppenſpiele im Mannhei⸗ mer Schloß, 20 Uhr, Kindervorſtellung 16 Uhr. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Tanz: Cafaſbö. Palaſthotel, Pavillon Kaiſer, Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert mit Einlagen. Lichtſpiele: Univerſum:„Der weiße Dämon“ und Bühnenſchau.— Palaſt⸗Theater: die Liebe ernſt“.— Seala:„Schanghai⸗Expreß“. „Zum goldenen Anker“.— Roxy⸗Theater: „Der Sänger von Sevillo“.— Gloria⸗Pabaſt: „Moderne Mitgift“.— Schauburg:„Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb“. Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellungen:„Schattenthegater und Puppenſpiel“ und „Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen“. Geöffnet werktags von 10—13 und 14—16 Uhr, Sonntags von 11—16 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 10—18 und Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donneestag u. Freitag, jew. von 19.30— 21.30 Uhr, Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ foſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 lühr.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember e Wenn ihr Kind gedeihen soll, Qvomaltine besteht aus Ei, Malz, Milch und Stoffe, die gerade Kinder zum Aufbau des Körpers und zu Knochen- und Muskelbildung ist leicht verdaulich, wird von den Aerzten sehr empfohlen und die Kinder nehmen sie auch sehr gerne. Lieber an eſwas Anderem sparen, aber Ovomalfine nehmen! Originaldosen zu RM..18, RM..5 u. RM. 4. in allen Apotheken und Drogerien. Ein Gra- tismuster erhalten Sie von der Fabrik Dr. —. rr.—— Schneeberge im Zimmer Eine Betrachtung von Wilhelm von Scholz Ich ſitze in meinem Zimmer nahe dem Fenſter, habe zu meiner Arbeit ein Buch chineſiſcher Sprich⸗ wörter vor mir und leſe eben darin, daß die Er⸗ innerung und die Sehnſucht„gefährliche Diebe“ ſind. Ich denke nach: natürlich Diebe des Augenblicks, der Gegenwart. Wer in der Sehnſucht oder in der Erinnerung lebt, dem entgleiten Tag und Stunde. Er verſinnt ſich in innere Stimmungen und Bilder, die ihn erſt erfüllen, bald auch umgeben. Ich habe lange darüber gegrübelt, warum das chineſiſche Sprichwort wohl davor warnt. Vielleicht weil das Sinnen, das Träumen untätig macht. Viel⸗ leicht weil in beiden, in der Sehnſucht wie in der Erinnerung, eine Unbefriedigung, eine Wehmut über das Entſchwundenſein oder das Nichthaben mit⸗ klingt; das Ungenügen an dem, was man hat, bleibt ſchließlich allein übrig. Ich gehe in der Stube auf und nieder. Mein Blick ſtreift flüchtig das Draußen. Schnee iſt wie aus dem Nichts überall in das Bild gefallen, das ich jetzt weit weiß vor mir ſehe, aus dem ich gleich zu mei⸗ nem chineſiſchen Sprichwort zurückkehre. Jede ſchöne erfüllte Stunde müßte doch verarmen, wenn wir nicht innere Stimmungen und Bilder mit in ſie verweben würden, die nur in der Seele ſind, und jeder graue nüchterne Tag würde ohne Zufluß ſolcher Seelenquelle noch grauer, noch öder werden! Der Menſch vergißt ſo leicht, daß er ja die Sinne gar nicht hat, um all das, was er zum Vollgefühl des Daſeins braucht, als äußere ſtoffliche Wirklichkeit gleichzeitig zu ergreifen. Das meiſte muß als Traum und Schatten, Gedanke und Gefühl in eder Stunde mit hinein verwoben werden— nur eben nicht als Sehnſucht oder Erinnerung, ſondern als Gegenwart; nicht mit dem Bewußtſein, daß 3 uns fehlt, ſondern mit dem, daß es vorhanden iſt und daß wir es unverlierbar beſitzen. Die ewigen Wanderer, die ihre ruhige Stätte verlaſſen, um, was in ihrer Seele auftau zu finden, weil ſie meinen, daß es dann erreichen nie ein Ziel, müſſen alle ſch nicht Jäger der weißen Hinde. 5 5 Ich habe winterliche Hügel vor meinem Fenſter, gewellten Boden, Wald, Wieſen, über die, ein ferner cht, draußen alle ſchließlich er⸗ kennen: das iſt der falſche Weg! Es gilt, die Bilder unſerer Sehnſucht hier auszuschöpfen, wo wir ſind, ihnen ins Ungewiſſe nachzuſetzen wie der Kranz faſt, ein feiner unterer Randſaum des Him⸗ mels, das Gebirge, gebreitet iſt. An klaren Tagen wie jetzt oder auch beim Stürmen der Wolken iſt der ſchmale Fries ſeiner Felſen und Gletſcher als Bandſtreifen ſich bar; wenn Nebel geiſtern, iſt er doch gefühlt und geahnt. Gewiß iſt es verlockend, wenn man ſo in dert reinen Wintertag hinausſieht, ſeine ſieben Sachen zuſammenpacken, ſich aufzumachen, die Tür hinter ſich feſt ins Schloß fallen zu laſſen und im knirſchen⸗ den Schnee auszuſchreiten. Ich muß lächeln. Wie oft habs ich es denn er⸗ lebt, daß wieder und wieder alles ins Weite fort⸗ ſchwand, dem ich nachwanderte, und daß ich es heim⸗ gekehrt plötzlich in mir fand. 5 5 Jetzt habe ich in ſtillem Zimmer bei meiner Ar⸗ beit den Blick nur wenig vom Blatt gehoben. Er ſoll die Berge heranziehen. Er vermag es, wenn man die Lider nur etwas ſchließt. Freilich muß man ihn ſchon dann und wann geübt haben. Das iſt nicht allzuſchwer. Ich habe oft abends am verhange⸗ nen Fenſter verſucht, bin nahe an den Vorhang ge⸗ treten und habe mir dann die Straße einer fernen Stadt, in der ich früher gewohnt, hinter dem Fenſter vorgeſtellt— ſo deutlich vorgeſtellt, daß es mir einmal begegnet iſt, daß ich in meiner Verſon⸗ nenheit nicht mehr wußte, welche Straße draußen wirklich war, und einmal gar, es war auf der Reiſe, wirklich in einer anderen Stadt zu ſein glaubte. „Welch nutzloſer Unfug!“ höre ich die Tugend⸗ haften ſagen. Aber ſo bekomm ich jetzt, wo ich am Schreibtiſch ſitzen muß und nicht reiſen kann, gleich die Berge ins Zimmer. 5 Schnee ſtöbert um nackte Felſen, um gefrorene Rinnſale, die in ſteilen Runſen erſtarrt ſind, oder als Eiszapfen von vorgeneigten Wänden herunter⸗ glitzern. Ich habe es vor mir, wie es da drüben jetzt ausſieht, wo die weißen und die luftig⸗dunklen Flächen gezackten, ſcharfgeſchnittenen Randes gegen den gelblich⸗grünblauen Himmel ſtehen, Schluchten und Schründe, mächtige ſchräge Dreiecksflächen, Kan⸗ ten und Spitzen, alles mit Flocken beweht. N 5 Sonne bricht durch. Das Schneien läßt nach. Wind oben jagt ſchneeſtäubende Wölkchen auf, die, wie ſie ſich zu Geſtalten erheben, wieder verglitzern, verrieſeln, in Spalten verſchwinden, zerfallen. Irgendwo rollen kleine Stücke von Felsgeſtein herab, bildet ſich in der hervorbrechenden Sonne ein 2 N bereinzuziehen in Stadt und Wohnung. langer, tief bis zum Tal verſolgbarer Staubbachfall von Schnee. N Unendliche Einſamkeit. Ich habe das Fenſter ge⸗ öffnet und das Prismenglas vors Auge genommen. Die Schneeluft läßt die reine Klarheit über meine Haut gleiten; mit dem Blick atme ich ſie im Rund des Zauberglaſes. Und doch iſt alles ferner, als es mein inneres Auge ſieht. Vom Baum vor meinem Fenſter fällt Schnee herab. Eine Amſel iſt im Geäſt, hüpft, flattert, ſtreift wieder die leichte, flaumige Decke vom Zweig. * In den weißen, weichen Senken, die Sommers grüne Matten ſind, entdecke ich ganz ferne, kaum wie ein Punkt groß, Häuſer, ein Dorf. Es rückt plötzlich nahe. Das iſt, wie wenn im Lichtſpielhaus auf der Leinwand eine Großaufnahme kommt; wenn ein win⸗ ziges Stückchen des Bildes— eine Hand, eine Uhr, ein Türſchloß— allein die Fläche füllt, die eben noch ein menſchenvoller Raum war. So ſehe ich die dicke, weich gerundete Laſt des Schnees auf den Dächern, die vereiſten Traufen, die ſchmalen, zwiſchen hohen Schneewällen ausgeſchaufelte und von Schlittenkufen mit tiefen Spuren eingefah⸗ rene Straße. Blauer Rauch ſteigt da und dort von den weißen Dächern auf. Es glühen nun die Holz⸗ kloben im Herd und wärmen die dunſtende Luft hin⸗ ter den Scheiben. J i Fröhliches Geſchrei hallt. Die Dorfſtraße zu dem kleinen Eisſee hinab fliegen die Schlitten der Jungen und Mädchen. Sie werden pon den Stapfenden immer wieder bis zum Marktplatz mit kriſtallumrin⸗ deten Brunnen heraufgezogen, wo der getretene Steiggute die Anfahrt gibt, bis jeder Rodel unten ſchließlich im ungepflügten und ebenen Schneefeld ſtoppt und ſteckenbleibt. Erinnerung will auf und Sehnſucht. Jugendtage ſind da und die Ueber⸗ legung, ob man nicht doch über Sonntag.. aber ich laß es nicht hoch. Ich denke lachend eines Oheims, der die tiefe Weisheit hatte, ſich bei allen Plänen, die ihm durch den Kopf fuhren, zuerſt das Unbequeme und ſämtliche Schwierigkeiten vorzuſtellen, mit denen die Sache verbunden war, und der dann gerne zu Hauſe blieb. Der Gedanke an den mauerdicken Reisrand hat ihn nie ins Schlaraffenland kommen laſſen! Dieſer Oheim iſt gewiß nicht mein Vorbild. Aber er hilft mir, in einem Hereinwehen von Winterluft durchs offene Fenſter und einem Blick durch das Zeißglas den großen Winter, den Winter der Berge 2 9 N 80 8 Denn der Winter iſt oben in den Drei⸗ und Vier⸗ tauſendern zu Hauſe. Bei uns, im beſiedelten Land, iſt er nur Gaſt, der kommt oder auch nicht kommt einmal Wochen bleibt, einmal nur Tage und nach es Frühling wird. Aber da oben iſt er das liebe, lange Jahr, auch wenn bei uns Hochſommer brütet und wir in Seen und Flüſſen baden.„ Was ſchert ihn die ſteigende, immer wärmere Sonne? Mag ſie tags an der Schneedecke herum⸗ tauen— nachts läßt Winter das Tropfende, Rie⸗ ſelnde, Sickernde wieder einfrieren. muß anhalten, der Tropfen, der ſchon am Spitz⸗ der blanken Zacke ſtill hängen bleiben und glasklar feſt werden. harſcht und vergletſchert. Kurz iſt die Zeit, in der die wärmenden Strahlen eben dem Winter beikommen. Es iſt dort faſt noch Frühling, wenn ſchon der Herbſt einfällt. Höchſtens, daß ſich der Winter ein, zwei Monate lang hinter den Nordwänden und in den engen Felsſchründen ver⸗ bergen muß, ehe wieder alles Gebiet der hohen Berge ſein iſt. 55. Wie das Winterbehagen gibt, daran zu denken! Wieviel tiefer gleich der kärgliche Winter ier bei uns wird, wenn man durchs Fenſter vom Schneewind ſich anwehen läßt und weiß, woran er geſtreift und ſeinen ſilbernen Hauch gekühlt hat. 5 * Es iſt ſpäter Nachmittag geworden, und hinter Graubläue des faſt durchſichtigen nahen Vorberges bricht ein aufſtrahlendes Gelb der untergegangenen Sonne empor bis in die Höhe, von der Dämmerung einſinken will. i Schon ſtehen da und dort kleine Lichtpunkte im Land, die ſchnell ſich vermehren, als zerſprühte ein brennendes Scheit in glitzernde Funken. 5 Ich ſchließe den Vorhang und ſinne im Schein einſamer Lampe, ob der Chineſe mit ſeiner Irand⸗ markung der beiden Diebe Sehnſucht und Erinne⸗ rung wohl recht hat oder nicht. Woher hab ich alles, was ich jetzt ſah, wenn es mir der Dieb Erinnerung nicht zugebracht, und hätte ich es ſo genoſſen, wenn der Dieb Sehnſucht mir die Freude daran nicht immer hätte ſtehlen wollen? allem, enthält an Wir ind Erträumten. Nach dem Antrag des Staatsanwalts Oettin⸗ ger wurde der Angeklagte F. zu fünf Monaten drei Monaten Ge⸗ (Verteidiger „Wer nimmt. — Alhambra:„Der Schützenkönig“.— Capitol: 14—16 Uhr: Mhein⸗Pegel 26. 26 29. 80.] 1[[Necar⸗Begel 28 29. 301. 1 049 0,28 5 f Rollweler.2 128 157 21 dee Nannen 342 81 9 35 Kehl.68 2552.50 2,58.510 Jagſtfeld. 1,80 J,4 1,20 1,12 Maxau. 480,.69 4,45 4,27.15 Heilbronn 382.40.28525 Mannheim..02 8,83 362 3,313.14 Plochingen. e Caulb 9 5.972,90 72,898.50 0 Kön 2706, 3,39 3,72.55.29 Kakao, enthält also alle wertvollen Nähr- brauchen. Ovomaltine schmeckt sehr gut, A. Wander.m. b.., Abt. 63, Osthofen-Rheinh. a einer Pauſe wieder Tage. Und dann gefällt es ihm nicht mehr, und er geht ganz— oft viel früher, als Das Waſſer zapfen entlang glitt, um ins Tal zu fallen, muß au Der Schnee wandelt ſich in Eis, ver⸗ Was eben Weisheit war, ſcheint Torheit und doch nicht! Denn unbegreifbar iſt feder Augenblick des Le allem, was du denkſt und fühlſt, mit Verfahren einzuſtellen, da ſte von F. ihr Geld be⸗ ſelbſt aufge⸗ ſetzt und von der Hausangeſtellten unterſchreiben laſe Man hatte auch jetzt bei der Verhandlung den Eindruck, daß man auf irgend eine Art und Weiſe verſucht hat, auf die Hausangeſtellte dahin einzuwirken, daß ſie günſtig für die beiden An⸗ Erſt nach entſprechenden Vorhal⸗ tungen des Vorſitzenden(Amtsgerichtsrat Schmitt) wiederholt die Zeugin ihre früheren Ausſagen, die 1 I’ E 4 a g 2 13 5 7 5 i 1 0 80 muß es e Ovomaltine bekommen * 7 1 * ö Donnerstag, 1. Dezember 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 560 1 Winterhilfe und Arbeitsdienſt im Vezirk Schwetzingen * Schwetzingen, 1. Dez. Die Bevölkerung der Gemarkung beſteht zum großen Teil aus Arbeitern, die ehedem ihren ſicheren Verdienſt in der Induſtriemetropole Mannheim hatten, heute aber— in ſchroffem Gegenſatz zu jenen Konjunkturzeiten— von der Wirtſchaftskriſe beſon⸗ ders hart betroffen ſind. Man braucht ſich daher nicht zu wundern, wenn die KPD hier einen Wirkungs⸗ kreis gefunden hat und im alten Bezirk Schwetzingen die Kommuniſten die drittſtärkſte Partei und zahlen⸗ mäßig den Sozialdemokraten überlegen ſind ſowie mit 5 457 Stimmen(bei der letzten Reichstagswahl) knapp hinter dem Zentrum mit 5 591 Stimmen ſtehen. Auch die gut organiſierte Zentrumspartei hat es erleben müſſen, daß in nahezu rein katholiſchen Orten wie Ketſch und Brühl mehr Kommuniſten als Anhänger der Zentrumspartei gezählt wurden und zwar in Ketſch 899 gegen 498, in Brühl 667 gegen 500. Die Erwerbsloſigkeit und die damit zuſammenhän⸗ gende Not iſt ſo groß, daß im vorigen Winter im landwirtſchaftlichen Kraichgau Lebensmittelſammlun⸗ gen für dieſe Induſtrieorte vorgenommen wurden. Zur Abwehr der Notwelle wurde in Ofters⸗ heim die im Vorjahr ſo bewährte Notgemeinſchaft, die durch die Arbeiterwohlfahrt ergänzt und geſtärkt wird, gebildet. Um aber den Kampf gegen die Not nicht allein durch Unterſtützung, ſondern auch durch Gewährung von Arbeit zu führen, machen ſich, da die Gemeinden ihrer ſchlechten Finanzen wegen von ſich aus nicht viel beginnen können, in der letzten Zeit Beſtrebun⸗ gen bemerkbar, im Freiwilligen Arbeits⸗ dienſt wenigſtens der hoffnungslos gewordenen Jugend wieder Beſchäftigung und damit Lebens⸗ inhalt zu geben. In Altlußheim, wo im letzten Monat glücklicherweiſe auch die ziemlich ſtark vertre⸗ tene Zigarreninduſtrie(400 Arbeiter) etwas Bele⸗ bung erfuhr, hat man ein großes Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm entworfen, das in Einebnungsarbeiten, Wieſenverbeſſerungen, Entwäſſerungsarbeiten uſw. beſteht und zunächſt in einem Ausmaß von 12 000 Tagewerke(das ganze Projekt umfaßt 50 000 Tage⸗ werke) in der Zeit vom 14. November bis 29. April für den FA D herangezogen wird. Sämtliche Arbeits⸗ loſe unter 25 Jahre letwa 100) ſollten dadurch wieder Arbeit bekommen. In der Nachbargemeinde Neulußheim ſind neben Wieſenverbeſſerungen auch Baumpflanzun⸗ gen vorgeſehen, um den ſpärlichen Obſtbau auf der Gemarkung zu fördern. Der FA D hat hier zwar ſchon in der Herſtellung eines Sportplatzes Eingang gefunden, ſoll nun aber auch bei zwei weiteren Sportplatz⸗Planierungsarbeiten eingeſetzt werden(Arbeiter⸗Turnverein und Turnerbund Germania). Bei dem Projekt, das auf 12—14 000 Tagewerke veranſchlagt iſt, können etwa 60 Er⸗ werbsloſe jugendlichen Alters über die Winter⸗ monate beſchäftigt werden. In Reilingen ſoll ebenfalls die Herrichtung eines Sportplatzes erfolgen(Turnerbund). Brühl ſieht für den gleichen Zweck einen halboffenen Dienſt vor, in dem 30 Mann 20 Wochen Beſchäfti⸗ gung finden. Auch ſoll im gleichen Wege dort der Platz des Fußballvereins hergerichtet werden. In St. Leon wird der JA DD. bei der Entwäſſerung des Gemeindeallmends eingeſetzt, ſo daß für die 5300 Tagewerke etwa 50 jugendliche Erwerbsloſe für die Dauer von—5 Monaten beſchäftigt wer⸗ den können. Der Bürgerausſchuß hat die Ge⸗ nehmigung für die Koſten der hierzu notwendigen Maurer⸗ und Betonarbeiten in Höhe von 2000 ¼ bereits genehmigt. Trotz der fünffachen Bürger⸗ ſteuer, die beiſpielsweiſe auch in Reilingen und Altlußheim eingeführt wurde, haben dieſe Ge⸗ meinden auch der Landwirtſchaft Entgegenkommen gezeigt und für baldige Zahlung der Pachtbeträge für die gemeindeeigenen Grundſtücke einen geſtaf⸗ felten Nachlaß von 10,8 und 5 v. H. eingeführt, je nachdem die Landwirte bis zum 31. Dezember, 31. Januar oder 28. Februar Zahlung leiſten. A Aus Baden Ein badiſch⸗heſſiſches Kanalprojekt * Weinheim, 1. Dez. Zur Zeit iſt man mit dem Entwurf eines neuen Kanals beſchäftigt, der bei Weinheim von der badiſch⸗heſſiſchen Grenze über das Ried an den Altrhein und von da bis zur Main⸗ ſpitze gehen ſoll. Es handelt ſich dabei um einen von Kulturbauinſpektor Ritter vom Kulturbauamt Darmſtadt entworfenen und ausgearbeiteten Plan für den Bau eines Kanals von der badiſch⸗heſſiſchen Grenze an der Bergſtraße bis zur Mainſpitze. Auf Grund des Profils beſteht die Möglichkeit, den Ka⸗ nal auch zu Kraftzwecken auszunutzen. Vom Rhein her bis nach Griesheim kann der Ka⸗ nal ſchiffbar gemacht werden. Bei Griesheim iſt ach dem Projekt die Errichtung einer Stauſtuſe vorgeſehen, die ungefähr in die Gegend des Pferch⸗ wieſengeländes käme. In Anſchluß hieran iſt die Möglichkeit zur Errichtung eines Kraftwerkes gege⸗ ben. Der Kanal könnte ſowohl im Wege des frei⸗ willigen Arheitsdienſtes, als auch durch die produk⸗ tive Arbeitsloſenfürſorge gebaut werden. Er glie⸗ dert ſich in den bereits vom Heſſiſchen Landtag be⸗ ſchloſſenen Generalkulturplan für das Ried an. Insgeſamt könnte durch den Kanal rund 26000 Hektar Land an der Bergſtraße und im Ried entwäſſert werden. 25 Jahre Neckarkanal * Eberbach a.., 1. Dez. Am 24. November 1907 befaßte ſich in Gberbach a. N. eine Verſammlung zahlreicher Intereſſenten der Neckarſchiffahrt mit dem Projekt der Neckarkanaliſierung. Es dauerte bis zum Jahre 1920, bis der Verwirklichung nähergetre⸗ ten werden konnte, nachdem in der Zwiſchenzeit Ver⸗ Hände und die Neckarländer Baden, Heſſen und Würt⸗ temberg ſich für das Projekt eingeſetzt hatten. 1920 bewilligte die Deutſche Nationalverſammlung 10 Mil⸗ lionen für den Neckarkanal. 1922 wurde mit dem der erſten Stauſtufen begonnen, zu denen die Stau⸗ ſtufe Neckarſulm gehört. Bauabſchnitt am Schluchſeewerk eingeweiht * Schluchſee, 30. Nov. Die Fertigſtellung der Schluchſeewerkſperre, womit der Geſamtbau der erſten Stufe des Schluchſeewerkes eine Vollendung gefunden hat, wurde durch eine kleine Feier be⸗ gangen. An dieſer beteiligten ſich die Direktoren der drei bauausführenden Firmen der Arbeits⸗ gemeinſchaft Grün& Bilfinger, Holzmann, Hoch& Tief, die Ingenieure, Angeſtellte u. a. m. Zuerſt fand eine Begehung der Sperre ſtatt. Nach der Beſichtigung wurde ein Imbiß in der Werkkantine eingenommen. Darauf verſammelten ſich die Teil⸗ nehmer zu der eigentlichen Feier im Rathaus. Dr. Hügler⸗ Mannheim, der Vorſitzende der Arbeits⸗ gemeinſchaft, gab in ſeiner Feſtrede einen Ueber⸗ blick über die Bauzeit, die vom Mai 1929 bis jetzt reichte. Klausmanns Ankunft am 9. Dezember 4 Freiburg i. Br., 1. Dez. Der Flieger Klaus⸗ mann, deſſen tragiſches Schickſal überall lebhaf⸗ teſtes Mitgefühl hervorgerufen hat und deſſen Heim⸗ reiſe nach Deutſchland wir berichteten, wird vermut⸗ lich am 9. Dezember in Bremen eintreffen. Aus der Pfalz Fünf Monate wegen Widerſtands * Edenkoben, 1. Dez. Der 23 Jahre alte Schmied Bruno Engel von Gleisweiler hatte ſich wegen Widerſtandes gegen die Staatsgewalt vor dem hie⸗ ſigen Amtsgericht zu verantworten. Am 3. Septem⸗ ber bedrohte er im Banne Gleisweiler den Forſtaufſeher Andr. Weilacher mit einer Axt, als dieſer ihn wegen dreier gefrevelter Eichenprügel zur Rede ſtellte. Das Urteil lautete auf 5 Monate Gefängnis. Es wurde Haftbefehl erlaſſen. Minderwertige Uhren abgeſetzt * Pirmaſens, 1. Dez. Der Kaufmann Ulrich Vil⸗ mann und die Gaſtwirtsangeſtellte Elſe Stelav, beide ohne feſten Wohnſitz, ſetzten in Kaiſerslautern, Kreuznach und noch anderen Städten im Hauſier⸗ handel minderwertige Herren⸗ und Damenuhren unter betrügeriſchen Vorſpiegelungen ab. Auf Ver⸗ anlaſſung der Polizei Kreuznach wurden ſie hier feſtgenommen und ins Gefängnis eingeliefert. Ein Wirt wegen Schmugglerbeihilfe verurteilt * Zweibrücken, 1. Dez. In den Grenzorten ſuchen oft Schmuggler nach verbotener Ueber⸗ ſchreitung der Grenze Wirtſchaften auf, um dort ihre unverzollte Ware zu ſortieren und weiter ins Innere Deutſchlands zu ſchaffen. Daß die Wirte ſolcher Lokale vorſichtig ſein müſſen, bewies eine Verhandlung gegen den 1896 geborenen Gaſtwirt Hermann Weis aus Zweibrücken vor dem Amts⸗ gericht. Die Zollfahndungsſtelle hatte ermittelt, daß in deſſen Wirtſchaft 1500 Büchelchen geſchmuggelten Zigarettenpapiers untergebracht waren, zu deren Verpackung in der Wirtſchaft ſogar auch noch das notwendige Papier geliefert wurde. Trotzdem der Wirt zunächſt leugnete und auch in der lung beſtritt, daß er von dem Inhalt der Pakete Kenntnis hatte, erfolgte Verurteilung wegen Bei⸗ hilfe zu 450 Mark Geldſtrafe und zu den Koſten. Nachbargebiete 18 Doppelzentner Weizen geſtohlen * Darmſtadt, 1. Dez. Vor einiger Zeit wurden nachts auf dem Bensheimer Hof bei Seeheim dem Pächter Kraft 19 Doppelzentnerſäcke Ge⸗ treide entwendet. Die Diebe waren mit einem Laſtauto gekommen, deſſen Nummer aber erkannt wurde. Jetzt wurden ſtie in Frankfurt verhaftet. Es handelt ſich um den Händler Amendt aus Frankfurt, Gerbermühlſtraße 8 und ſeinen 18jährigen Sohn. Sie ſind geſtändig. Weiter haben ſie zuge⸗ geben, früher ſchon auf ähnliche Weiſe bei dem glei⸗ chen Pächter Kartoffeln entwendet zu haben. Das eigene Haus angezündet * St. Ingbert, 1. Dez. Der hieſige penſionierte Bergmann Andreas Oſthof wurde, weil er in der Nacht auf 13. Juni ſein Wohnhaus aus Rache gegen ſeine Frau angezündet hatte, vom Schwurgericht Saarbrücken zu einem Jahr Ge⸗ fängnis mit Strafaufſchub verurteilt. . IX 0 E Verhand⸗ Ganz reibungslos wickeln ſich die Spiele in dieſem Jahre nicht ab. Der Leidtragende bei den Zwiſchenfällen iſt Heddesheim, das jetzt zweimal hintereinander Pech hatte. So iſt am vergangenen Sonntag zu dem Spiel zwi⸗ ſchen Heddesheim und Altrip der beſtellte Verbandsſchieds⸗ richter nicht zu dem früheren Spielbeginn erſchienen. Wie wir erfahren, ſollen die Beteiligten über die Vorgänge mündlich noch von der Behörde gehört werden. Man kann alſo heute noch nichts Endgültiges über die zu erwartende Wertung des Spieles ſagen. Es iſt jedenſolls bedauerlich, daß dies vorgekommen iſt. Wir verlieren dadurch einen wertvollen Termin. Hart iſt es auf dem 07 Platz zugegangen. Dort war die Parole„Hie Meiſterſchaſt und hie Abſtieg“. Kein Wun⸗ der, daß die Neuoſtheimer ſchon nach einer Viertelſtunde mit:0 ausſichtsreich in Führung lagen Dos waren aber die einzigen Leiſtungen der 07⸗Mannſchaft. Das Pulver war in dieſer Zeit verſchoſſen und ſchon bei Halbzeit war die Partie Remis. Nach der Pauſe dominierte dann der Meiſterſchaftsanwärter und konnte dies durch ein klares :2 zum Ausdruck bringen. 07 iſt damit in bedentliche Abſtiegsgefahr gekommen, während die Feudenhei⸗ mer durch das Pauſieren von Altrip bis auf einen Punkt on den Tabellenführer herangekommen ſind. Gbenſo hart wurde in Käſertal um den Sieg ge⸗ kämpft. Die Portie zwiſchen Käfertal und Wall⸗ ſta dt iſt ſchon alt und hat in den beiden Mannheimer Vororten große Bedeutung. Sie endete mit einem 11 und ſicherte beiden Vereinen einen guten Mittelplatz. Der Mannheimer Phönix hat mit ſeiner Tra⸗ dition gebrochen. In Neckarhauſen war Phönix bis⸗ her immer beſtegt worden. Diesmal nahm mon die Sache ernſter. Wenn auch die erſte Halbzeit ganz nach der be⸗ rühmten Tradition von Phönix ausfah, ſo ſetzte ſich in der zweiten Halbzeit das reifere Spiel der Mannheimer durch und mit einem verdienten 41 konnten die wichtigen Punkte noch Mannheim mitgenommen werden. Leutershauſen hatte die Weinheimer Nach⸗ barn beſucht. Das Endreſultat heißt:0 für die Wein⸗ heimer und ſieht ganz nach einer großen Ueberlegenheit derſelben aus. Dem iſt aber nicht ſo. Bei Halbzeit ſtond die Partie noch:0. Bei Weinheim konnte Robert Sutter ouf dem Mittelläuferpoſten den geſperrten Gumb nicht er⸗ ſetzen. Erſt als er ſeinen Platz mit dem bewährten linken Läufer M. Schmitt wechſelte, kam mehr Schwung in den Weinheimer Sturm. Schmitt wird dieſen Poſten bis Gumb wieder freigegeben iſt innehaben. Wenn man bedenkt, daß die Leutershauſener durch dos Ausſchetden ihres Ver⸗ teidigers Schmitt im Nachteil waren, dann iſt die Leiſtung der Leutershauſener immerhin gut geweſen. 3 8 5 4 Die unterbadiſche Kreisliga Auf dem Platz des SCE Neckarſtadt ging es um die Vorherrſchaft am Ende der Tabelle. Die Neckarſtädtler waren die Glücklicheren. Sie ſiegten mit:2 und ſicherten ſich vor der Konkurrenz zwei wichtige, vielleicht ſogar ent⸗ ſcheidende Punkte.. Am kommenden Sonntag ſpielen: Wallſtadt— Altrip Lentershauſen— Neckarhauſen Edingen— Käfertal Heddesheim— Phönix Feudenheim— Neckarſtadt Weinheim— 07 Die Altriper gehen einen ſchweren Gang, vielleicht den ſchwerſten während der ganzen Saiſon. Die Wall⸗ ſtüdter haben Revanchegedanken. Das:2 des Vorſpie⸗ les ſoll reguliert werden. Der Wallſtädter Plotz liegt den Altripern zudem nicht. Das Syſtem der Altriper bekommt an der Wollſtadter Platzanlage ein Halt geboten. Man wird in Altrip ſchon die notwendigen Vorkehrungen ge⸗ troffen haben, dieſem Umſtond gebührende Rechnung zu tragen. Ein Punktverluſt der Altriper in Wallſtadt würde keine allzu große Senſation bedeuten. In Leutershauſen kämpft man um den Abſtieg. Die beiden ausſichtsreichſten Favoriten auf den Abſtieg ſtehen dort gegenüber. Beide Vereine haben ſich in der letzten Zeit verbeſſert. Im Vorſpiel haben die Leuters⸗ hauſener in Neckar hauſen zwar nur ganz knapp, aber doch mit:1 geſiegt. Die Platzherren haben auch diesmal wieder den Vorteil. Die Edinger haben Käfertal zu Beſuch und wer⸗ den ſich alle Mühe geben, der Gefahr des Abſtiegs zu entrinnen. Der Platzvorteil könnte Fier, ausreichen. Die Heddesheimer müſſen wegen er Platz⸗ ſperre nach Monnheim auf den Phönirplatz. Dort haben ſie ſo gut wie leine Ausſichten auf Punktgewinn. Neckoarſtadt muß die Feu den heimer beſuchen. Das wird in Feudenheim wieder Anlaß fein, Punkte zu erobern. Den Feudenheimern winkt ſogar die Tabellen⸗ führung, für den Fall, daß Altrip in Wallſtadt ſtrauchelt. Schon dieſer Umſtand wird die Feudenheimer Mannſchaft zu einer ganz beſonderen Leiſtung anſpornen. Weinheim hat den Beſuch von 7 Mannheim. Ganz ſorglos dürfen die Weinheimer nicht in den Kampf gehen, zumal ſie ohne ihre beſte Kraft, den Mittelläuſer Gumb, antreten müſſen. Die Vorſpielntederlage der Wein⸗ heimer mit:1 iſt ja noch in Erinnerung. Es geht für Weinheim um den Anſchluß und für 07 um die Vermeidung des Abſtieges. Daher wird ein großes Spiel erwartet. Die-Klaſſe im Kreis Anterbaden Schon wieder Jührungswechſel Die Reſultate vom vergangenen Sonntag: Ilvesheim— Brühl:0 Ladenburg— Gartenſtadt:0 Poſt— Seckenheim:2 Rheinau— 1846:2 1913— Laudenbach:2 Reichsbahn— Hemsbach 013 Zwiſchen den beiden erſten Favoriten iſt ein dauernder Wechſel in der Tabellenführung. Hatte am vergangenen Sonntag der FV Brühl erſt die Führung übernommen, ſo mußte er ſie jetzt erneut wieder abgeben Das Treffen in Ilvesheim hatte eine mächtige Zu⸗ ſchauermenge auf die Beine gebracht. Spannung war auch genügend da. Bis zur letzten Minute wurde mit zäher Verbiſſenheit um den Sieg gekämpft. Der knappe:0⸗ Stand— bis zur Pauſe:0— ſorgte ſchon für die Er⸗ hitzung der Gemüter innerhalb und auch außerhalb der Barrieren. Die Ilvesheimer haben es mit dem knappſten aller Reſultate geſchafft. Sie haben ſich den weiteren Kampf um den Aufſtieg durch dieſen Sieg weſent⸗ lich erleichtert. Die noch fälligen Spiele der Tabellenführer ſind verhältnismäßig viel leichter als die noch ausſtehenden Spiele der Dritten und Vierten. Man kann daher heute ſchon mit ziemlicher Sicherheit ſagen, daß die beiden Ta⸗ bellenführer Ilvesheim und Brühl in dieſem Jahre wohl die Kreisliga erreichen werden. Gartenſtadt hat ſich fetzt ganz aus dem Wettbewerb ausgeſchaltet. Die Niederlage in Ladenburg mit:0 hat den Gartenſtädtlern die letzten Hoffnungen genommen. Sie war für die Ladenburger inſofern notwendig, als man dort redlich bemüht iſt, endlich von dem gefahrvollen Ta⸗ bellenende wegzukommen. Die Secken heimer ziehen zum Schluß der Spiele ganz mächtig an. Sie haben die Poſtler auf deren Ge⸗ lände mit:1 beſiegt. Auch dieſer Sieg war hart umkämpft. Das Siegestor fiel erſt in allerletzter Minute. Rheinau hat zwar knapp aber doch gegen die Man n⸗ heimer Turnermannſchaft gewonnen. Auch dieſer Sieg der Rheinauer hat den gleichen Wert wie der Sieg der Seckenheimer über Poſt. Die annheimer Turner ſind nach wie vor abſtiegsbedroht. Der Beſuch der Laudenbacher auf dem Man n⸗ heimer Phönixplatz war auch von Erfolg begleitet. Die Mannheimer wurden knapp mit 21 geſchlagen und bleiben damit Tabellenletzter. Die Reſultate der 13er wer⸗ den merklich knapper. Man merkt eben doch, daß dort etwas vorgegangen iſt. Es ſollte nicht verwunderlich ſein, wenn die 13er ſich doch noch retten ſollten. Die Tabelle der A⸗Klaſſe Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Ilvesheim 18 10 1 2 4717 21.5 Brühl! 132 9 1 2 6411 19.5 Rheinau 138 8 2 3 39.25 18.8 Secken heim 13 8 2 3 20.10 18:8 Gartenſtade 12 7 1 4 30.21 15:9 Laudenbach. 13 6 2 5 2429 14:12 Hemsbach 13 6 1 6 28.22 15:18 Ladenburg„12 4 4 22 12 r 2 4 7 33:43.18 Poſtſportyeretiun. 12 1 3 8 1745 3719 Reichsbahn 13 1 3 9 16 52.21 M. F. G. 19138 13 1 2 10 1248 422 In der B⸗Klaſſe ſiegte FJ Schriesheim 1919 über den TV 1893 Viernheim mit:2 und ſteigt dadurch in die A⸗Kloſſe auf. Am kommenden Sonntag ſpielen: 1846— Brühl Laudenbach— Seckenheim Hemsbach— Gartenſtadt denburg— Poſt Rheinau— Reichsbahn Am kommenden Sonntag kann es wieder Führungs⸗ wechſel in der A⸗Klaſſe geben. Ilvesheim iſt ſpiel⸗ frei, da 1913 auf dem Phönixplatz nicht ſpielen kann — Phönix ſpielt unerwartet ſelbſt auf ſeinem Platz gegen Heddesheim—. Sollte den Brühlern ein Sieg über die Mannheimer Turner gelingen, dann würden ſie Tabellenführer und würden es der Papierform nach auch wohl bleiben. Die noch ausſtehenden Spiele der Brühler dürften dann mit größter Sicherheit gewonnen werden. Da aber die Mannheimer Turner ſelbſt Punkte benötigen, werden die Brühler wohl alles aus ſich herausgeben müſſen um zu den notwendigen Punkten zu kommen. Seckenheim geht nach Laudenbach. Dort Punkte zu holen wird nicht ſo einfach ſein. Man hält aber heute die Seckenheimer Mannſchaft für ſo ſtark, daß auch dieſe große Anforderung von ihr erfüllt wird. J In Hemsbach weilt Gartenſtadt. Die Garten⸗ ſtädtler ſind nicht mehr im Rennen. Es geht hier nur um die Ehre in der Folge des Tabellenranges. Aber auch das genügt ſchon. Der Sieger iſt hier auf beiden Seiten möglich. Ladenburg hat Poſt zu Beſuch. Man erwartet von der Ladenburger Mannſchaft, daß ſie dieſen Kampf für ſich entſcheidet, um damit endgültig in die Mitte der Tabelle zu kommen. Es iſt jedenfalls beſſer, man ſchafft ſich Sie Abſtiegsſorgen rechtzeitig vom Halſe. Heute iſt noch Zeit und Gelegenheit dazu. Reichsbahn muß zu Rhein au. Die Leiſtungen beider im Vorſpiel waren ſchon nicht beſonders. Beide haben inzwiſchen noch mehr nachgelaſſen. Man erwartet Rheinau in Front. Studenten⸗Elf auch in Saarbrücken Auch in Saarbrücken wird vor der Abreiſe der deutſchen Studenten⸗Fußballelf nach Catania(Sizilien) noch ein Uebungsſpiel ausgetrugen. Das Treffen findet am 18. De⸗ zember ſtatt und ſieht die Studenten im Kampfe mit einer Saarbrücker Stadtmannſchaft. Am Tage vorher ſpielen die Studenten bekanntlich in Worms gegen die Bezirksligaelf von Olympia/ Alemannia. Süddeutſchland muß nach Berlin In der Zwiſchenrunde um den Fußball⸗Pokal Die Zwiſchenrunde um den DFB-Pokal wird am 8. Ja⸗ nuar ausgetragen. Süddeutſchland trifft in Berlin auf den Brandenburgiſchen Verband, während ſich in Breslau Slldoſtdeutſchland und Noroͤdeutſchland gegenüberſtehen. Das Berliner Spiel wird von Hund Remſcheid, der Breslauer Kampf von Rugland Dresden geleitet. Gauverſammlung des Rheingaues auf der achenburg Auf der Wachenburg fand am Sonntag vormittag dte Gauverſammlung des Rheingaues, die das Winterpro⸗ gramm für 1932⸗1933 ſeſtlegte, ſtatt. Die Städte Mann⸗ helm, Heidelberg, Weinheim, Darmſtadt, Bensheim, Neu⸗ ſtadt a. d. H. und Speyer entſandten ihre Vertreter nach der hiſtoriſchen Stätte der„Wachenburg“. Der Rheingau umfaßt 20 Ortsgruppen mit zuſammen 2163 Mitgliedern, das iſt/ des geſamten Skiklubs Schwarzwald. Die Gauſitzung ſtand unter dem Vorſitz von Herrn Petter vom Skiklub Mannheim. Es wurde beſchlöoſſen, die Gaumeiſterſchaft am 22. 1.(Sonntag) auf dem Ruheſtein austragen zu laſſen. Dem Sleger fällt der Gauwanderpreis, der von Dr. Freun d⸗Mann⸗ heim geſtiftet wurde, zu. Die Wettläufe kommen unter Anlehnung an die Wettlaufowonung des Deutſchen Ski⸗ verbandes zur Durchführung. Mannheim wird die Lei⸗ tung übernehmen. Den Ortsgruppen iſt eine neue Trainingsmöglichkeit für ſpätere Sprungläufe geboten worden und zwar durch den weiteren Ausbau der alten Sprungſchanz e, was durch die engere Zuſammenarbeit der Skizunft Ruhe⸗ ſtein mit dem ſchwäbiſchen Schneelaufbund erzielt wurde. Für Nikolaus und Weihnachten kaufen Sie billig und gulf bei Kaiser's: Schokoladen, Pralinen, Gebäck, Printen, Lebkuchen, Marzipan, Figuren aus eigenen Fabriken: erner Kalfee in besten Mischungen, Jee, Kakao, Geſreidekaſſee und alle Artikel zum Backe 30% Rabatt in Marken auf alle Waren(ausser Zucker), dazu die Vorteile, die Kaiser s Weihnachtssparbuch biefef. KAFFEE aGESTUHAFT Donnerstag. I. Dezember 1932 HANDELS. v Rund 3 Millionen Rm. verunireui Eine Erklärung der DD-Bank Zu den Meldungen einiger Zeitungen über die Verfeh⸗ kungen von Direktor Schäfer⸗Düfſeldorf erklärt der Vor⸗ 955 der Deutſchen Bank und Diskontogeſellſchaft folgen⸗ es: In der Sitzung des AR und des Hauptausſchuſſes vom 18. Nov. hat der Vorſtand die veruntreute Summe mit rd. 5 Millionen& beziffert. Es iſt dies nach den bis⸗ herigen Ermittlungen der Betrag, der ſich im ungünſtigſten Falle ergibt; es tſt aber nicht ausgeſchloſſen, daß er ſich vermindert, wenn bei Nachprüfung von Depots bie Haftung einzelner Eſſektenbeſtände feſtgeſtellt wird. Ein vom AR eingeſetzter Ausſchuß, der Vorſtand und die Reviſions⸗ orgone der Bank ſind damit beſchäftigt, im einzelnen auf⸗ zuklären, wie die Verfehlungen, die ſich über längere Zeit erſtreckt hoben, vorgenommen worden ſind, und wie es mög⸗ lich geweſen iſt, daß die Entdeckung durch die regelmäßigen Reviſionen nicht früher ſtattgefunden hat. Daneben wirb von den zuſtändigen Behörden die gerichtliche Vorunter⸗ ſuchung fortgeführt. Angeſichts des Umfanges und der großen Zahl der zugrundeliegenden Einzelfälle ſind dieſe Nachprüfungen zeitraubend. * Behobene Schwierigkeiten bei der Südweſtdeutſchen Beamtenbank embc., Wiesbaden. Die Südweſtdeutſche Beamtenbank befindet ſich ſeit der Kriſe des Jahres 1931 in Schwierigkeiten, da infolge der Vertrauenskriſe einmal Spareinlagen von ca. 0,80 Mill.„ abgezogen wurden, und andererſeits durch die Gehaltskürzungen der Mitglieder der Eingang aus den Tilgungsraten der Darlehensnehmer ins Stocken geriet und eine größere Anzahl von Außen⸗ ſtänden dubios wurde. Die Bank hatte ſich deshalb wegen der Gewährung eines verlorenen Zuſchuſſes an das Reich gewandt, der jetzt in Höhe von 0,50 Mill./ bewilligt wurde. An dieſe Hilfeleiſtung iſt allerdings die Bedin⸗ gung einer Erhöhung der Genoſſenſchafteranteile von 50 41 auf 150/ geknüpft, wovon je 100/ abgeſchrieben werden ſollen. Mit dieſer Abſchreibung von 1,32 Mill. J iſt die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung per 31. 12. 31 vollends aus⸗ geglichen worden. Münchener Exporimalzfabrik AG. Unler Proiesi Enflasfung exſeili In der GV der Münchener Exportmalzfabrik München Ac bemängelte der Großaktionär Sagmeiſter verſchiedene Punkte der Bilanz und der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung, wobei er beſonders die großen Abſchreibungen und den entſprechend zu geringen, ausgewieſenen Gewinn bean⸗ ſtandete. Die Verwaltung wies darauf hin, daß die Be⸗ mängelung der Bilanzanſätze einer ſachlichen Begründung entbehre, zumal die Verwaltung dem Opponenten bereits vor der Verſammlung über alle bemängelten Punkte aus⸗ führlichen Aufſchluß gegeben habe. Die Oppoſition ſtellte hierauf den Antrag, die Bi⸗ Lonz genehmigung zu vertagen, wobei ſie ſich auf 8 244 HGB eſtützte. Auf Antrag der Verwaltung wur⸗ den ſchließlich die nichtbemängelten Punkte des Abſchluſſes genehmigt, während die Beſchlußfaſſung über die übrigen Poſten, ſowie über die Verwendung des Reingewinns, vertagt wurde. Vorſtand und Ag wurden unter Pro⸗ teſt der Oppoſition entlaſtet. Henkel u. Cie., Düſſeldorf, erwerben eigene inlän⸗ diſche Kiſtenholzbaſts. Der größte Teil der Stein beiß⸗ Waldungen bei Roſenheim(Oberbayern) von ungefähr 10 000 Tagewerk iſt nach Verhandlungen mit dem Leiter der Henkel u. Cie. GmbH. Düſſeldorf(Perſilwerke), Hugo Henkel, an den Konzern übergegangen. Henkel u. Cie. unterhalten in Siegsdorf bei Traunſtein ein großes Säge⸗ werk zur Herſtellung ihrer Perſilkiſten und haben ſich nun durch dieſe Erwerbung eine inländiſche neue Rohſtofſhaſts geſchaffen. Es handelt ſich in erſter Linte um die Gebirgs⸗ fichte, die für dieſen Zweck außerordentlich geeignet er⸗ ſcheint. Wendelſtein⸗Bahn, Wendelſtein⸗Hotel und die ſon⸗ ſtigen Betriebe der Firma Steinbeiß in Oberbayern blei⸗ ben durch dleſen Beſitzwechſel unberührt. O Neuer Emelka ⸗Vergleichsvorſchlag. München, 30. Nov.(Eig. Dr.) Auf Anregung der Handelskammer hat die Emelka ihren Vergleichs vorſchlag dem Amtsgericht in abgeänderter Form neu eingereicht. Für den zur Befriedigung der Kleingläubiger dienenden Betrag iſt von der durch die Gruppe Krauß gegründeten Bavaria Film AG. in München Bürgſchaft übernommen worden. Die erſte Rate von 10 v. H. ſoll den Kleingläubigern Anfang Januar gezahlt werden. Weitere bproz. Teilquoten ſollen nunmehr mit halbjäh⸗ rigen Zwiſchenfriſten zur Ausſchüttung kommen. Die verheerenden Auswirkungen der Weltwirtſchafts⸗ kriſe auf die Mannheimer und Ludwigshafener Volkswirt⸗ ſchaft laſſen ſich am beſten aus den Ziffern ableſen, die der Verwaltungsbericht der Reichsbank für das Jahr 1981 über die Geſchäftsumſätze der Reichsbank in den Reichs⸗ bankbezirken Mannheim und Ludwigshafen enthält. Dieſe Ziffern ſind ein deutlicher Ausdruck für die ſeit Jahren dauernde Wirtſchaftsdepreſſion, zu der 1931 eine Ver⸗ trauenskriſe getreten iſt; für die Auswirkungen der Preis⸗ ſtürze und der Arbeitsloſigkeit, des Währungsverfalles und des gehemmten Warenaustauſches. Im Reichsbankbezirk Mannheim verzeichnet der Verwaltungsbericht des Reichsbankdirektoriums für das Jahr 1931 einen Geſchäftsumſatz von insgeſamt 6 148 900 000 4 gegenüber 8 691 300 000/ im Jahre 190. Bei einem Vergleich dieſer Ziffern kommt der Schrumpfungs⸗ prozeß ſichtbar zum Ausdruck, in dem ſich die Mannheimer Volkswirtſchaft gegenwärtig befindet. Zum Reichsbank⸗ bezirk Mannheim(Reichsbankhauptſtelle Mannheim) ge⸗ hören die Reichsbanknebenſtellen Heidelberg, Weinheim, die als Unteranſtalten von der Reichtsbankhauptſtelle ab⸗ hängig ſind. Wir geben im nachſtehenden einen Vergleich der Geſamtgeſchäftsumſätze der Reichsbank in den Reichsbankbezirken Mannheim und Ludwigshafen in den Jahren 1929, 1930 und 1931(in Mill.): Mannheim: 1929 9 511,50 Ludwigshafen: 3430,70 1930 8 691,30 3 015,80 1931 6 148,90 2 389,60 Es muß zunächſt bemerkt werden, daß Ludwigshafen Sitz einer Reichsbankſtelle iſt. Der Reichsbankſtelle Ludwigs⸗ hafen ſind die Reichsbanknebenſtellen Neuſtadt(Haardt), Frankenthal, Speyer und Landau als Unteranſtalten unter⸗ ſtellt. Der Geſchäftsumſatz der Zweiganſtalten der Reichsbank in den Hauptgeſchäftszweigen(Giro⸗, Wech⸗ ſel⸗,„ Diviſen⸗ und Lombardverkehr) belief ſich im Jahre 1981 auf insgeſamt 3286 523 600 000% gegenüber 378 394 800 000„ im Jahre 1930, und der Geſamtumſatz der Reichshauptbank betrug 1931: 402 902 Millionen 1 gegen⸗ über 415 940,3 Millionen/ im Vorjahr. Die Geſamt⸗ umſätze der Reichsbank haben im Jahre 1931 803 736,4 Millionen/ betragen gegenüber 861 807,2 Mil⸗ lionen„ im Vorjahr. Vergleicht man die Geſchäftsumſätze der 101 Reichsbankbezirke untereinander, ſo ergibt ſich, daß die Reichsbankhauptſtelle Hamburg mit 27,5 Milliarden Geſchäftsumſatz 1931 führt; einen Geſchäftsumſatz über 10 Milliarden„ hatten außerdem die Reichsbankanſtalten in Dresden mit 13 Milliarden 4, Düſſeldorf mit 10 Milliarden 4, Frankfurt a. M. mit 16 Milliarden I, Köln mit 20 Milliarden], München mit 16,1 Milli⸗ arden, Stuttgart mit 10 Milliarden. Der Rückgang des Geſchäftsumſatzes iſt prozentnal am ſtärkſten im Reichsbankbezirk Mülhelm⸗Ruhr mit 43 v. H. gegenüber 1930. Es folgen der Reichs⸗ bankbezirk Beuthen mit 30 v.., der Reichsbank⸗ bezirk Mannheim mit 29 v.., der Reichsbankbezirk Siegen mit 26 v.., der Reichs⸗ bankbezirk Bochum mit 23 v.., der Reichsbankbezirk Kaſſel mit 22 v.., die Reichsbankbezirke Frankfurt a. M. und Eſſen mit ebenſalls 22 v. H. Nur 3 Reichs⸗ bankbezirke von 101 Bezirken hatten keinen Rückgang der Geſchäftsumſätze 1931 gegenüber 1930 zu verzeichnen. umſatzes der Reichsbank in den Reichsbankbezirken Mann⸗ heim und Ludwigshafen nach den verſchiedenen Hauptgeſchäftszweigen(Giro⸗, Wechſel⸗, Deviſen⸗ und Lom⸗ bardverkehr) ergibt ſich, daß der Giroverkehr den größten Anteil am Geſchäftsumſatz der Reichsbank hat. Im einzelnen ergibt ein Vergleich der Geſchäfts⸗ umſätze der Reichsbank in den Reichsbankbezirken Mann⸗ heim und Ludwigshafen im Giroverkehr einſchließlich der zu Laſten eines Girokontos ausgeführten Fernüberweiſun⸗ gen folgendes Bild(in Mill,): Mannheim: 1929 8 759,70 Ludwigshafen: 1930 8 178,90 2784,00 1981 5 602,50 2292,00 Auch der Wechſelverkehr der Reichsbank iſt in den Reichsbankbezirken Mannheim und Ludwigshafen im letzten Jahr erheblich gegenüber den beiden vorletzten 3097,80 Jahren zurückgegangen. Beim Wechſelverkehr der Reichs⸗ Deufisch- französischer Handelsverirag 1925/31 Zu den deuisch- französischen Wirischafisverhandlungen in Berlin Die Regierung Herriot hat unmittelbar nach ihrem Amtsantritt zu erkennen gegeben, daß ſie eine Neu⸗ regelung der handelspolitiſchen Bezile⸗ hungen zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich erſtrebt. Herriot, bzw. deſſen Partei, waren früher ausgeſprochene Gegner der von der Regierung Tardien eingeführten und ſyſtematiſch betriebenen Kontingen⸗ tierungs⸗ Politik, die aber in ihrem weſentlichen Aufbau, wenn auch mit gewiſſen Milderungen, von der Regierung Herriot fortgeführt worden iſt. Die Reichsregierung hat ſtets auf dem Stand⸗ punkt geſtanden, daß die ſcharſe Kontingentierung der Einfuhr deutſcher Waren nach Frankreich nichi mit den Beſtimmungen des am 17. Auguſt 1927 ab⸗ geſchloſſenen und am 6. September des gleichen Jahres in Kraft getretenen deutſch⸗franzöſiſchen Han⸗ delsvertrags in Uebereinſtimmung gebracht werden kann, weil die Vorausſetzungen für die Anwendung der im deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrag vorgeſehenen Kata⸗ ſtrophen⸗Klauſel in Bezug auf die wirtſchaftliche Lage Frankreichs nicht gegeben waren. Bei den fetzt in Berlin aufgenommenen deutſch⸗ franzöſiſchen Handelsvertrags⸗Verhandlungen erſtrebt die franzöſiſche Regierung bekanntlich in erſter Reihe eine Aenderung der Zolltarif⸗Beſtimmungen des Handelsvertrages, durch die es ihr künftig ermöglicht werden ſoll, die Waren⸗Ejnfuhr nach Frankreich durch eine den jeweiligen wirtſchaftlichen Verhältniſſen anzupaſſende Zolltarif⸗Politik zu reguleren Gelingt es der franzöſiſchen Regierung, in dieſer Frage mit der Reichsregierung zu einer Verſtändigung zu gelangen, ſo würden damit für ſie die Vorausſetzungen für die Aufrechterhaltung der bis⸗ herigen Einfuhr⸗Kontingentierungs⸗Politik ſortfallen. Nach dem Abſchluß des deutſch⸗franzöſiſchen Handels⸗ pertrags haben ſich die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsbezie⸗ hungen für beide Länder nicht ungünſtig entwickelt. Dieſe Entwicklung iſt, wie die folgende Zuſammenſtellung zeigt, erſtmalig im abgelaufenen Jahr durch die Auswirkungen der franzöſiſchen Kontingentierungs⸗Politik gehemmt wor⸗ den.(In Mill.&): Einfuhr N Saldo für Deutſchland 1925 5578 40177 192 377,6 609.8* 20027 800,4 501, f 19²8 740,8 698,4 4750 19209 641,9 984,6. 1980 518,%½ 1148.6 + 620,0 1931 341,6 884,1 402.5 —3. Viertel. 1932 189,0 908% 70„ 1 199 278,8 644,0 72* Die deutſche Ausfuhr nach Frankreich ſſt dem⸗ nach in den erſten drei Quartalen 1932 gegenüber der Vers gleichszeit des Vorjahres um weltere 275% Milt Mark zurückgegangen, während die Einfuhr fran⸗ zöſiſcher 1 nach Deutſchland in der gleichen Zeit nur 1 Automobilinduſtrie hohen ſteuerlichen Belaſtungen und andere, eine Verminderung um 134,8 Mill.& aufzuweiſen hatte. Nach Pariſer Preſſe⸗Meldungen erſtrebt Frankreich bei der Neufaſſung des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrages ferner eine Lockerung der Beſtimmungen betreffend die Meiſtbegünſtigung ſowie eine Erleichterung der deutſchen Deviſen⸗Beſtimmungen, die es Frankreich ermöglichen ſoll, über die franzöſiſchen Gut⸗ haben aus früheren Lieferungen nach Deutſchland zu ver⸗ fügen. Die franzöſiſche Regierung iſt bsiher offenbar nicht gewillt, dem Druck gewiſſer Teile der franzöſiſchen In⸗ duſtrie, welche die Kündigung des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrages fordern, die mit dreimonatlicher Friſt möglich iſt, nachzugeben. Se geht dabei offenbar von der Auffaſſung aus, daß die Tarifſätze des Handelsvertrages die Einfuhr einer Reihe franzöſiſcher Waren durchaus be⸗ günſtigen, und daß bei einer Hebung der Kaufkraft der deutſchen Bevölkerung in abſehbarer Zeit mit einer Stei⸗ gerung der franzöſiſchen Exporte nach Deutſchland zu rech⸗ nen iſt. Die Eniwicklung des Der Geſchäftsbericht der Daimler⸗Benz A., Berlin⸗ Stuttgart, enthält außer den von uns be⸗ reits mitgeteilten Entwicklungslinien der Geſellſchaft ſelbſt noch längere Ausführungen über die Entwicklung des Automobilgeſchäftes während der letzten fünf Jahre, vor und ſeit der Weltkriſis, denen wir folgendes entnehmen: Wie ſich der Abſatz in Perſonen⸗, Laſt⸗ und Lieferwagen geſtaltet hat, geht aus folgenden Ziffern hervor: Weltabſatz Deutſcher Abſatz Stückzahl Nettoßandelswert Stückzahl Nettohandelsm 13 rd. 550 000 2 200 Mill. 19 900 153 Mill. 4 1928„ 5 250 000 17 000„„ 197 00% 600„„ 1029„ 6 300 00% 18 000„„ 127 600 620„„ 1980„ 4 100 000 11 600„„ 101 000 N 1031„ 3 000 00 7800„„ 79 400 1d. 21„„ 1932„ 1 400 000 8 200„„ rd. 40 000 150„„ (bis 30..) Infolge der kataſtrophalen Vorgänge Mitte des Jahres 1931 hat der Geſchäftsrückgang ein ſchärferes Tempo an⸗ genommen. Darüber hinaus hat die Neuregelung des Ueberlandverkehrs mit Kraftfahr⸗ zeugen durch Notverordnung den Abſatz in Laſt⸗ und Lieferwagen beſonders beeinträchtigt. Bei einem ſolchen Konfunktur⸗Umſchwung mußten die tiefgehenden Umwäl⸗ zungen, die das Zollgeſetz vom Jahre 1925 für die ſpäter im Gefolge hatte, ſowie die durch behördliche Maßnahmen verurſachten Erſchwer⸗ niſſe des Kraftverkehrs beſonders in Erſcheinung treten. Der im Jahre 1926 einfetzende ſcharfe Abbau brachte die Einfuhrzölle ſchließlich Mitte 1928 auf einen ſo niederen ler Neuen Mannheimer Zeitung Bei einer Aufteilung der Ziffern des Geſamtgeſchäfts⸗ ſtändlich, Preiskampf ausgeſetzt wurde, aus ſetzung, nämlich freies Spiel der Kräfte einer ungebun⸗ wie die ganze deutſche Wirtſchaft, IRTSCHAFTS-ZEI 60 Sinkende Reichsbankumsäaße in den Reichsbankbezirken Mannheim 1931 6,1 ird. gegen 8,6 Nird. Vik. im Vorjahr und Ludwigshafen 1931 2,4 Mrd. gegen 3,4 Fird. ik. in 1930 bank handelt es ſich um Inlkandswechſel und ⸗ſchecks. Ein Vergleich zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen ergibt folgendes Bild(in Mill.): Mannheim: 1929 613,40 Ludwigshafen: 271,00 1980 362,50 180,40 1931 351,30 144,70 Der Geſchäftsumſatz der Reichsbank in den Reichsbank⸗ bezirken Mannheim und Ludwigshafen im Jahre 1931 kann durch die Vorgänge am Deviſenmarkt das be⸗ ſondere Intereſſe der Oeffentlichkeit beanſpruchen. Zur Er⸗ haltung der Zahlungsfähigkeit der von den Goldabziehungen des Auslandes betroffenen deutſchen Banken hat die Reichs⸗ bank entſchloſſen ihre Gold⸗ und Deviſenreſerven eingeſetzt. Die drohende Erſchöpfung der greifbaren Deviſenreſerven zwang zur Einführung der einſchneidenden Deviſen⸗ be wirtſchaftung mit dem Ziele, die Deviſenabgaben auf den volkswirtſchaftlich berechtigten Bedarf unter Zu⸗ rückdrängung untunlicher und aufſchiebbarer Zahlungen zu beſchränken. Die Reichsregierung verfügte durch Notver⸗ ordnung die Zentraliſierung des geſamten Deviſen⸗ verkehrs bei der Reichsbank und im Anſchluß daran die Ablieferung ausländiſcher Zahlungsmittel und die Ueber⸗ tragung der Forderungen in ausländiſcher Währung an die Reichsbank. Die ernſte Deviſenlage geſtattete es der Neichsbank nicht, den Wünſchen der Wirtſchaft nach Ein⸗ führung eines regulären Deviſenterminhandels nachzu⸗ kommen; doch erbot ſich die Bank, zwiſchen Intereſſenten in Handel und Induſtrie direkte Deviſenterminabſchlüſſe koſtenfrei zu vermitteln. Die Umſätze der Reichs ⸗ bank im Deviſenverkehr in den Reichsbank⸗ bezirken Mannheim und Ludwigshafen— Auslandswechſel und ⸗ſchecks und Verkehr mit ausländiſchen Korreſponden⸗ ten— zeigt folgendes bemerkenswerte Bild(in Mill.): Maunheim: 1929 27,50 Ludwigshafen: 32,50 1930 23,10 27,60 1931 72,50 23,90 Der letzte Hauptgeſchäftszweig iſt der Lom bard⸗ verkehr. Der Geſchäftsumſatz der Reichsbank im Lom⸗ bardverkehr betrug(in Mill.): Mannheim: 1929 110,90 Ludwigshafen: 30,40 1930 126,80 48,80 1931 122,60 29,00 3 G. Wam * Valencienne AG. Dresden⸗Leuben.— Neuer Ver⸗ Iuſtabſchluß. Der Jahresabſchluß zum 30. Juni 1932 er⸗ gibt nach Abſchreibungen in Höhe von 62 000(78 000) auf Anlagewerte und 38 000(30 000)& auf Debitoren ein⸗ ſchließlich des vom Vorjahr vorgetragenen Verluſts von 129 000„ einen Geſamtverluſt von 255 000 /, dem ein Reſervefonds von 85 000% gegenüberſteht. Der GV am 19. Dezember wird vorgeſchlagen, den Verluſt weiter vor⸗ zutragen. 5 Die infiernaiionalen Zellsfoflverabredungen O Frankfurt, 30. Nov.(Eig. Dr.) Nach der kürzlichen Sitzung des internationalen Zellſtoff⸗Syndikats in Malmö, die einmal die Zellſtoff⸗Reſtriktion für 1933 um generell 25 v.., dann in Erweiterung des bisherigen Abkommens auch Preisabſprachen für den Reſt 1932 und für 1933 feſt⸗ legte, trafen ſich nunmehr die Verkaufsleiter der maß⸗ gebenden internationalen Firmen, zu denen diesmal auch amerikaniſche Vertreter hinzugezogen woren. Dieſe Aus⸗ ſprache galt auch der Regelung des amerikaniſchen Marktes, da in jüngſter Zeit die gegenſeitige amerikaniſche Konkur⸗ renz ſelbſt eine Bedrohung des amerikaniſchen Marktes gebracht hatte. Nachdem man in Malmb die internationalen Zellſtoff⸗ preiſe ſtabiliſiert hat und auch für 1993 ſogar eine Preis⸗ erhöhung und Preisſtabiliſierung vorgeſehen hat, ſind auf der heutigen Vertretertagung weitere Beſchlüſſe gefaßt worden, die die Grundlage zu einem internationalen Ab⸗ kommen unter Einſchluß der amerikaniſchen Zellſtoffinter⸗ eſſenten bilden. In der Zellſtoffinduſtrie iſt die Situation weſentlich günſtiger geworden. aber durch die jüngſten engliſchen Pfundſtürze in ihrer Grundlage erneut erſchüttert. * Dresdner Gardinen⸗ und Spitzen⸗Maunfactur. Die GW erledigte die Regularien und ſtimmte der Zuſammen⸗ legung des An im Verhältnis2:1 gegen 330 Stimmen von zwei Kleinaktionären zu. Die Verwaltung teilte mit, daß nach einer Belebung des Geſchäfts im Oktober die Umſätze im November wieder nachgelaſſen hätten. Die Ausſichten ſeien weiter ungewiß. * Schachtbauten am Mittellandkanal. Die in Bergwerks⸗ kreiſen ſehr bekannte Firma Tiefbau⸗ und Kälte ⸗ induſtrie AG vormals Gebhardt u. Koenig, Nordhauſen am Harz, hat in Gemeinſchaft mit der Deutſchen Schachtbou AG, Nordhauſen, für den Mittellandkanal zwei größere Schachtbauten nach dem Gefrierverfahren bei Rothenſee in der Nähe von Magde⸗ burg in Auftrag erhalten. Es iſt ſehr erfreulich, daß der Auftragsbeſtand durch dieſen Auftragszugang auf mehrere Jahre geſichert iſt. O Bund ſübweſtdeutſcher Weinhändler⸗Vereine.— Tagung in Mainz.(Eig. Dr.) Auf der Vertreter ⸗ tagung in Mainz des Bundes wies man auf den ge⸗ ringen Ausfall der diesjährigen Weinernte hin, der in Verbindung mit den ſtark gelichteten Lägern zu einem ſtarken Anziehen der Preiſe gerührt habe. Die Ausſichten auf den Export nach Amerika müßten mit großer Zurückhaltung beurteilt werden. Es wurde einſtimmig die weitere Unterſtützung der Arbeits⸗ gemeinſchaft der Gärungsgewerbe beſchloſſen. Die Ver⸗ handlungen mit den Weinbauverbänden wegen Abgrenzung der beiderſeitigen Arbeitsgebiete ſollen nunmehr mög⸗ lichſt raſch zum Abſchluß gebracht werden. Bei den Ver⸗ handlungen mit Vertretern des Meſſeamtes lehnten ſo⸗ wohl die Vertreter des Weinhandels wie die Induſtrie⸗ und Handelskammer die Heranziehung des Weins zur Meſſe als völlig ungeeignet ab. 2 Der deufsche Nealkredift Ende Okfiober Weller schrumpfender Pfiandbriei- und Obligaflonenumlauf Der Geſamtumlauf an Schuld verſchrei⸗ hungen der deutſchen Boden⸗ und Kommunalkreditinſti⸗ tute iſt im Oktober weiter auf 12 027,3 Mill.„ gegen 12 068,8 Mill.„ Ende September bzw. 12 548,3 Mill. 4 Ende Oktober 1931 zurückgegangen. Bei einem Netto⸗ abfluß von 41,5 gegen 43,2 bzw. 17,6 Mill.„ ſtellte ſich der Bruttoverkauf auf 32,7 gegen 41,8 bzw. 22,7 Mill. 1, während Rückflüſſe in Höhe von 74,1 gegen 85 bzw. 40,3 Mill.„ erfolgten. 22 J Beim Geſamtumlauf an Pfandbriefen iſt eine Schrumpfung auf 9376,36(Vormonat 9412,36 bzw. Okt. 1931: 9320,83) Mill./ zu verzeichnen. Dabei ſtellte ſich der Bruttozugang auf 30,4(38,9 bzw. 21,4) Mill.„ und der Abgang auf 66,5(74,6 bzw. 34,8) Mill., ſo daß ein Netto⸗ abfluß von 36,1(35,7 bzw. 13,3) Mill./ eintrat.— Im Umlauf an im In lande begebeuen Goldpfand⸗ briefen iſt eine Minderung auf 6677,9(6702 bzw. 6931, Mill., eingetreten, da einem Bruttoverkauf von 25,2 Mill. Mark im Berichtsmonat Abgänge von 50,3 Mill.„ gegen⸗ itberſtanden.— Von nach dem Auslande begebenen Goloͤpfandbriefen liefen noch 877(880 bzw. 947,2) Mill., von Liquidationspfandbriefen 1748,6(175,8 bw. 1863,90) Mill, I um. Der Geſamtumlauf an Kommunalobliga⸗ tionen verminderte ſich Eude Oktober auf 250,8 gegen 2951, Mill./ Ende September bzw. 2728 Mill. 4 Ende Oktober 1931. Der Reinabgang belief ſich auf 5,4(5 bzw. 4,3) Mill. 4. Einem Zugang von insgeſamt 2,3(2,9 bzw. 1,8) Mill./ ſtanden 7,6(10,4 bzw. 5,5) Mill. 4 Abgang gegenüber.— Der Umlauf an im Inlande bege⸗ benen Kommunalobligationen ging im ab⸗ gelaufenen Monat auf 1980,2(1985,2 bzw. 206,5) Mill. zurück, während der Umlauf an Ausland sko ms: munalobligationen mit 203,7(204,5 bzw. 208,7) Mill. 4 und an Aufwertungsſchuldverſchrei⸗ bungen mit 456,8(455,9 bzw. 278,9) Mill.& ſich gegen⸗ über dem Vormonat nur wenig veränderte. Der Geſamtbeſtandan Darlehen hat eine Ver⸗ ringerung auf 140999 Mill.& Ende Oktober gegen 14151, Mill.„ Ende September bzw. 14 771,7 Mill.„ Ende Okt. 1981 erfahren. Davon entfallen jetzt 10,25(10,3 bzw. 10,76) Milliarden& auf Hypotheken und 3,616(3,628 bzw. 3,784) Milliarden& auf Kommunaldaxlehen. Im Neugeſchäft waren insgeſamt 11,64(11,68 bzw. 12,15) Mrd./ Darlehen ⸗ gegeben. Der Beſtand an land ⸗ wirtſchaftlichen Hypotheken iſt im Oktober auf 2700(Vormonat 2713,8 bzw. Oktober 1931: 2866,9) Mill. Mark zurückgegangen; davon wurden 510,9 617,7 bzw. 578,7] Mill./ aus Mitteln der Deutſchen Rentenbank⸗ Kreditanſtalt gewährt. Der Beſtand an Sonſtigen (ſtädtiſchen Hypotheken ſank auf 5590,3(612,6 bzw. 5784,7) Mill. /; davon laſteten 648,2(651,9 bzw. 682,2) Mill. auf gewerblichen Betriebsgrundſtücken und 2423,2(2427,86 bzw. 2415,8) Mill. 4 auf Wohnungsneu⸗ bauten. Von den 212,3(211,8 bzw. 207) Mill.„ Son⸗ Kraffwagengeschäffs Stand, wie man ihn in anderen Staaten, welche Auto⸗ mobile erzeugen, nicht kennt. Dadurch wurde die über ⸗ mächtige ausländiſche Konkurrenz, welche ſich auf große und ſteigende Abſatzziffern ſtützen konnte und ſtaatliche Förderung genoß, geradezu herausgefordert, ſich auf den deutſchen Markt zu ſtürzen. Es iſt unver⸗ warum die deutſche Automobil⸗Induſtrie durch die ſogenannten„Er ziehungszölle“ dem wildeſten obſchon die wichtigſte Vor⸗ denen Wirtſchaft fehlte. Die hereinbrechende aus ländiſche Konkurrenz traf die deutſche Automobil⸗Induſtrie, die, durch den verlorenen Krieg, durch die Revolution und die Inflation erheblich geſchwächt war, inmitten ihrer Umſtellung. Die deutſche Automobil⸗Induſtrie konnte ſich dem dann ein⸗ ſetzenden rückſichtsloſen Preiskampf nicht entziehen, wenn ſie nicht von vornherein ihre Poſition kampflos preisgeben wollte. 8 175 2 Neben einem Preisrückgang von 100 v. H. in 1918/¾14 auf 56,6 v. H. in 1931 und auf 53,9 v. H. in den erſten 9 Monaten 1932 für Perſonenwagen u. von 100 v. H. auf 64,4 bzw. 61,7 v. H. für Nutzwagen vollzog ſich eine Verſchtebung des Abſatzes vom großen und teuren Wagen in der Richtung zum mittleren, kleineren und billigeren Wagen. Nach einer ſolchen Entwicklung konnten bei einer Verſchärfung der Kriſis, wie ſie ſeit Mitte des Jahres 1931 eintrat, ſchwere Erſchütterungen nicht ausbleiben, die zu Zahlungs einſtel⸗ Induſtrie in unſerer Branche geſührt haben. 8 * 1 lungen einer großen Anzahl Firmen des Handels und der ſtige Darlehen entfallen 14,5(14,7 bzw. 14,9) Mill. auf Schiffshypotheken und 48,7(48,6) bzw. 48,4) Mill.„ auf Meliorativusdarlehen. Der Beſtand an Aufwertungs darlehen ver⸗ minderte ſich auf 2,422(2,432 bzw. 2,556) Mrd.. Dabei ſind 457,8(459,5 bzw. 485,1) Mill. land wirtſchaft⸗ liche und 1471,1(1478,86 bzw. 15648) Mill.„ Sonſtige (ſtädtiſche) Hypotheken ſowie 472,3(473,2 bzw. 485,1) Mill. y Kommunal darlehe n. 5 In der Teilungsmaſſe befanden ſich Ende des Be⸗ richtsmonats noch ark Darlehen. Frankſurier Abendbörse wenig veränderi Die feſte Grundſtimmung des geſtrigen Mittagsverkehrs erhielt ſich auch on der Abendbörſe, doch wor das Ge⸗ ſchäft weſentlich kleiner. Neben Hoffnungen, daß die inner⸗ politiſche Situation bald geklärt ſein dürfte, regte auch die feſte Eröffnung der Newyorker Börſe an. Einiges Geſchäft entwickelte ſich wieder am Montanmarkte. Ferner beſtand Intereſſe für Reichsbankanteile, J Farben und Conti ummi, wobei gegen den Berliner Schluß neue Beſſe⸗ rungen von 7 bis ½ v. H. eintraten. Beſonders die letzteren wurden in großen Beträgen geſucht. Auch im Verlauſe blieb die Grundſtimmung durchaus freundlich. Am Rentenmarkte hielten die Tauſchoperatioren von Alk⸗ heſitzanleihe gegen Aktien an, ſo daß der Kurs erneut ab⸗ bröckelte. Neußeſitzanleihe und Reichsſchuldbuchforderungen lagen gut behauptet. Einige Induſtrieanleihen waren weiter geſucht. Gegen Schluß der Börſe bröckelten die Kurſe ſowohl am Aktien⸗ wie auch am Rentenmarkt etwas ab, da angeblich die Börſe in Newyork im Verlaufe einen ſchwächeren Charakter aufwies. Es notierten: Neubeſitz 6,50; Altbeſitz 57,80, 1 8070 57,75; Berliner Handelsgeſellſchaft 89,50; Reichsbank 129; J Farben 95,75; Junghons 17; Lahmeyer 118. vom sũddeuischen TIabakmarkf Millionenumsaize im pfälzischen Tabakbau * Maunheim, 1. Dez. Am ſüddeutſchen Tabakmarkt blieben Tendenz und Preiſe feſt. In Baden erfolgten im freien Verkehr Obergut⸗Verkäufe in Holzhauſen zu 65„ je Ztr., in Linx zu 6203 /, in Menzingen und Landshauſen zu 60 /, in Heddesheim zu 5950 /; an der Bergſtraße erlöſten 6709, ferner Hüttenfeld 7173, Viernheim 69 ,. Diersheim bezahlte man für Sanöblatt und Mittelgut (Hagel⸗Taboke] 50—55. Zwiſchen Handelsfirmen und Verarbeitern hat das Geſchäft wegen mangelndem Angebot nur geringen Umfang gehabt. In der Pfalz hat die feſte Preisgeſtaltung gleichfalls ungehalten. Bei der geſtrigen letzten pfälziſchen Tabakver⸗ kaufsſitzung für 1932 herrſchte reger Beſuch und ſtarke Nach⸗ frage. Die zum Ausgebot gekommenen 31 166 Ztr. Haupt⸗ gut, 538 Ztr. verhogeltes Houptgut und 48 Ztr. Obergut wurden ſämtlich verkauft. Eine Zurückziehung ausgebo⸗ tenen Materials, wie ſie bei der letzten badiſchen Verkaufs⸗ ſitzung am 22. November mehrfach ſtattfand, iſt überhaupt nicht erfolgt. Bei der Vorbeſichtigung der Tabake hatte mon bereits gute Farbe und ſehe befriedigende Glimm⸗ fähigkeit feſtgeſtellt, was auf die Preisgeſtoltung nicht ohne Einfluß blieb, zumal Verarbeiter wie Handel ſich am Ein⸗ kauf lebhaft beteiligten. Die P Wied die für die ein⸗ zelnen Partien zwiſchen einer Niedrigſtbewertung von 58,85/ je Ztr.(für 190 Ztr. Hauptgut aus Freckenfeld) und einem Spitzenpreis von 7,15/(für 600 ZItr. Haupt⸗ gut aus Büchelberg) ſchwankten, müſſen als für die Pflanzer recht befriedigend angeſehen werden. Wenm ſie teilweiſe bis zu etwa 3/ hinter deren Höchſterwartungen insgeſamt 39,6(39,7 bzw. 69,2) Weill. zurückblieben, ſo ſtellen ſie ſich doch immer noch 10—13 höher als im Vorfahr. was ſomit gegenüber damals einer Steigerung um etwu ein Fünftel entſpricht. e Bon den aus dem Maingau mitangebotenen Tabaken. erlöſten 600 Ztr. Hauptgut aus Bürgſtadt 63,40/ und 200 Ztr. Hauptgut aus Groß⸗Heubach 63,85 /. Der Durchſchnittserlös errechnet ſich auf co. 66/ je Ztr., ſo daß die diesmalige Verkaufsſitzung einen Umſatz von rund 2 Millionen/ gebracht hat. 1932 bisher ab⸗ gehaltere 8 Verkaufsſitzungen in der Pfalz brachten einen Verkauf von über 80 000 Ztr. und einen Erlös von über 5 Millionen. N Q * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 30. Nov. Heute wurden folgende Preiſe feſtgeſetzt: Rotkraut 22,25; Weiß⸗ kraut per Ztr. 80—90; Dänenkohl 1,25—1,5; Erdkohlrabi 1; Wirſing 152,25; Rotrüben 1,5; Karotten 1,5; Möhren 11,25; Spinat 3,5—4; Bohnen 10—12; Feldſolat 2533 Roſenkohl 10—14; Schwarzmurzeln 10—13; Zwiebeln 4; Blumenkohl 20—32, 10—20,—8, Endivienſalat 154,5; Sellerie 2,5—.5; Grünes, Bündel 1,5—2 Pfg. 5 Frachienmarkf Duisburg-Ruhrori/ 30. Nov. inſo blieben auch rändert. a Die Preisſtabiliſierung iſt Schriesheim 63, Lützelſachſen — * . Donnerstag, 1. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 560 Mannheimer Sendungen Die Stunden des Chorgeſangs geben den Geſangver⸗ einen die Möglichkeit, vor einer breiteren Oeffentlichkeit Proben ihres Könnens abzulegen und geben vor allem den ländlichen Männerchören Gelegenheit zu zeigen, daß in ihren Reihen zum Teil ein ganz beachtenswertes Stim⸗ menmaterial ſteckt. So ſtellte ſich jetzt unter Leitung von Heinrich Ziegler der Liederkranz Bammen⸗ tal vor, der ſich, nach den dargebotenen Chören zu urtei⸗ len, die Pflege des Männergeſangs beſonders angelegen ſein läßt. Karl Oehler und Karl Rinn, Konzertſaal, ſondern auch im Rundfunk ſchon mehrmals ihr meiſterhaftes Zuſammenſpiel dokumentiert haben, er⸗ freuten durch die Wiedergabe der Dedur⸗Sonate(Köchel⸗ Verz. 448) von Mozart und der Bedur⸗Sonate op. 2 von Clementi. die nicht nur im Die Bad. Heimat E. V.(Ortsgruppe Mannheim) ver⸗ anſtaltet am Freitag abend in der oberen Turnhalle der Feudenheimſchule einen L chtbilder vortrag. Herr Hauptlehrer Gember ſpricht über das Thema:„Wie laſſe ich die Vergangenheit unſerer Heimat im Kinde lebendig werden?“ Der Vortrag behandelt die Stein⸗ und Bronze⸗ zeit, die Gründung unſerer⸗ Orte durch die Franken und die Zeit des Kloſters Lorſch. Kinder werden die Lichtbilder durch Geſpräche erläutern. Es ſoll gezeigt werden, wie man in der Schule dem Kinde die Vergangenheit unſerer Heimat lebendig machen und es dadurch zur Heimatliebe erziehen kann. * Nikolausfeſt. Am Dienstag, 6. Dezember, feiert die Viſelotteſchule wiederum ihr Nikolausfſeſt, Jas nun ſchon zur ſchönen Tradition geworden iſt. Durch das „Reich des Märchens“ führt dieſes Mal der Weg von den „Zwergen und guten Geiſtern“ ins Schlaraffenland der „Wünſche“ durch das erſchreckliche„Reich des Gruſelns“, in der Märchenpracht des Orients den t finden. Tauſend fleißige Hände ereitung des Feſtes, das hoffent⸗ Ertrag für den guten Zweck einbringt. Gemeinderats ⸗Sitzungen M. Plankſtadt, 30. Nov. In der fjüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung wurden die Herren Dr. Klehr und Dr. Goldhofer zu Fürſorgeärzten beſtellt.— Die ablehnende Stellung der Reichs⸗ bahndirektion zu dem Antrag der Gemeinde, die Mieten in der Kleinhausſiedlung zu ſenken, wurde zur Kenntnis genommen.— Die Neuverpachtung von Gemeindegrundſtücken auf Martini 1933 iſt an⸗ geordnet.— Gegen Schuldner rückſtändiger Ge⸗ meindeforderungen wurde Beitreibung im Zwangs⸗ weg beſchloſſen.— Wegen Nichterfüllung des Zins⸗ dienſtes wurde die Rückzahlung von Baudarlehen gekündigt. S8. Nußloch, 30. Nov. Der Gemeinderat erklärte ſich mit der Aufhebung des Mieteinigungs⸗ amtes des Bezirks Heidelberg einverſtanden.— Das Steinefahren auf die Feldwege im Gewann „Schlauch“ und„Obere Au“ wurde zum Preiſe von 1,75/ je Kubikmeter vergeben.— Die amtliche Zuſammenſtellung der Perſonenaufnahme vom 10. Oktober hat ergeben, daß Nußloch nun in die Reihe der„großen Gemeinden“ eingerückt iſt. 1017 Familien umfaſſen heute 4054 Einwohner(3701), darunter 1951 männliche(1788) und 2103 weibliche (4913). Die in Klammern beigeſetzten Zahlen ſind die Ergebniſſe der letzten Volkszählung im Jahre 1925. Die Einwohner verteilen ſich folgendermaßen auf die einzelnen Konfeſſionen: 2424(2257) oder 60 v. H. Evangeliſche, 1599(1417) oder 40 v. H. Katho⸗ liken, 21 Iſraeliten(21) und 10 Freireligibſe(). ch. Meckesheim, Amt Heidelberg, 30. Nov. Die Zahl der ick freiwilligen Arbeitsdienſt Beſchäftigten hat ſich auf 30 erhöht. Die Arbeits⸗ leiſtung entſpricht bis heute dem vorgeſchriebenen Penſum.— Dem Angebot der Holzinduſtrie Gm. b. H. Bruchſal, 52 Prozent der badiſchen Landesgrundpreiſe auf das Buchenſtammholz im Gemeindewald, wurde in der jüngſten Gemeinderatsſitzung ſtatt⸗ gegeben. Der Preis kann bei der augenblicklichen Marktlage als angemeſſen bezeichnet werden.— Die Holzhauerei im Gemeindewald wurde an fünf aus⸗ geſteuerte Familienväter, denen weitere zugewieſen werden, übertragen. Der Preis für 1 Ster Holz und 25 Stück Wellen bewegt ſich zwiſchen 2 und .30/ für den Feſtmeter, Stammholz 1,50„4.— Da der Gemeinderat die Einführung der Ge⸗ meindegetränkeſteuer abgelehnt hat, die Wohlfahrtslaſten im Winter aber ſich weiter er⸗ höhen, hat der Bürgermeiſter zwecks Erreichung der Reichszuſchüſſe zu den Wohlfahrtslaſten und zur Feſtigung des Haushaltsplanes von ſich aus die Ein⸗ führung der Gemeindegetränkeſteuer in Höhe von 10 v. H. des Kleinhandelspreiſes ab 1. Dezember 1932 beſchloſſen.— Der hieſige Gemeindewald wurde gemäß Reichsbewertungsgeſetzes vom 22. Mai 1931 auf 143 200% zum Einheitsſteuerwert ein⸗ geſchätzt. Heſſiſche Wohnungsſtatiſtik :: Darmſtadt, 1. Dez. In Heſſen gibt es ins⸗ geſamt 348 000 Wohnungen, darunter 64 000 ſogen. Neu wohnungen, die nach 1918 erſtellt wurden. Ihr Anteil beträgt etwa 18 v. H. gegenüber einem Reichsdurchſchnitt von 17 v. H. Die Bautäti g keit war allerdings örtlich ſehr verſchieden, ſodaß der Anteil der Neuwohnungen in der Provinz Star⸗ kenburg 20 v.., in Oberheſſen aber nur 16 v. H. und in Rheinheſſen gar nur 11 v. H. erreicht. Intereſſant iſt noch die Feſtſtellung, daß es 1932 in Heſſen 119 000 ſogen. Klein wohnungen, das ſind Wohnun⸗ gen mit höchſtens drei Räumen einſchließlich Küche, gab. Jede dritte Wohnung in Heſſen iſt alſo Klein⸗ wohnung. Großer Scheunenbrand in Mainz⸗Weiſenau * Mainz⸗Weiſenau, 1. Dez. In der mit Ernte⸗ vorräten und landwirtſchaftlichen Maſchinen gefüll⸗ ten Scheune des Gutsbeſitzers Anton Jamin in Mainz⸗Weiſenau brach Großfeuer aus. Das Feuer dehnte ſich ſofort derart aus, daß die Feuer⸗ wehr die Scheune nicht mehr retten konnte, die in ſich zuſammenbrannte. Angrenzende Gebäude konnten gerettet werden. Mit der Scheune ſind reiche Stroh⸗ vorräte ſowie die Maſchinen mitverbrannt. Der Schaden iſt bedeutend. Die Feuerwehr mußte ungefähr drei Stunden mit dem Brand kämpfen, bis die Gefahr beſeitigt war. Dle große Geldlotterie mit dem lustigen Preis ausschreiben Sofortige Gewinnaus zahlung nn RM für A Pfennig Los nur 30 Pfennig 4 Bewinnmüglichkeiten in jedem bosbrigf Wer will die prominenten Mannheimer kennen lernen, der Kaufe Losbrigfe des Mannheimer Hitfswerks! teilung, dab heute früh mein innigstgeliebter Mann, mein lieber Sohn und lieber Bruder, nebst Ver- wandter, Herr nach kurzer Krankheit im Alter von 56 Jahren sanft verschieden ist. Frau Eleonore Heimburger u. Familien Todes- Anzeige Verwandten und Bekannten die traurige Mit- Emil Heimburger Eilsenbahn-Bauinspekfor Rheinauhafen(Graßmannstr.), 30. Nov. 1932 In tiefer Trauer: Beerdigung findet am Samstag, den 3. Dezember- nachmittags ½2 Uhr von der Leichenhalle des Mannheimer Friedhofes aus statt. Ant. Verüffantlichungen der Stadt Mannheim Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang⸗Nr. 1500 38 Zwangs- Versteigerung Samstag, den 3. Dezbr. 1932, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſtigen Pfandlokal u 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Poſten Pullover, Hoſen, Weſten, Herreu⸗ und Kinderanzüge, Mäntel, Lederjacken uſw. Keibs, Gerichtsvollzieher. 18 774 Die beiden erſten Loſe zur Herſtellung des Bahnkörpers einſchließl. der Bauwerke und der Nebenanlagen der Neubaulinie Türkismühle Kuſel ſollen öffentlich vergeben werden. Los 1 von km 0,7 bis km 2,49 umfaſſend etwa 57 000 m' Erdbewegung und 1270 ms Mauerwerk und Los 2 von km 2,49 bis km 5,34 umfaſſend etwa 56 000 ms Erdbewegung u. 1000 m Manerwerk. Die Verdingungsunterlagen können, ſoweit der Vorrat reicht, zum Preiſe von.50 R/ je Jos vom Büro A, Zimmer 281, der Reichsbahn⸗ direktion Trier bezogen werden. Ordnungsmäßig verſchloſſene Angebote mit der Aufſchrift:„Angebot auf Los 1 bezw. Los 2 Neubau Türkismühle—Kuſel“ ſind an die unter⸗ zeichnete Reichsbahndirektion zu richten. Er⸗ öffnung der Angebote am Freitag, den 16. Dez. 1932, vormittags 10 Uhr, im Geſchäftsgebände der Reichsbahndirektion. V g1 Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Neichsbahndirektion Trier. Nur für NMerren empfiehlt es sich gans besonders, statt der teuren Maßgarderobe gute ſertige Hleidung Zu tragen, denn dadurch wird es lhnen er- möglicht. häufiger mit ihren Garderoben zu wechseln und stets seltgemäß gekleidet zu gehen Wir sind in! auf Güte und Preisstellung unserer Garderobe gans be- sonders leistungsfähig, da wir durch nied- rige Unkosten. Fortfall der hohen Baden- miete imstande sind. gans beispiellos billig zu verkaufen.— Ulster, Paletots, Anzüge 18, 26. 36. 45, Regen- und Loden-Mäutel. Hosen, Windiaeken jetzt extra billig. Frack- und Gesellschaftsanzüge auch lethwelse. Bekleidungs-Etage Jakob Ringel, Mannheim, nur Flanken, 0 3, 42 1 Treppe. kein Paden, neben Htrschklaud. Sonntag von—6 Uhr geöffnet. 7 Gewöbhnst Du Dir„Eludes“ an. „Eludes““ Oel„Eludes“- Wachs Die Hälfte von der Arbeit macht's! Sämtliche„Eludes““ Artikel gibt S Leichi isi die Arbeli sieis getan, Schweinekteinfleisoh gesalzen Pfd. 25 „ id. Leber- oder Rotwurst. pfd. 58 Schweinbacken geräuchert Pfd. Konsum-Süllze Nord. Plockwurst schnittfest, Pid.„90 Laasslor Rippenspeer wald. Schinkenspeck mager Romadour 20% Weisser Käse.. pfd. 19 Dessertkäse teilig, Schachtel Allg. Stangenkäse 20%. pid. Bratenfett Schweineschmalz amerik. Pfd. Bratschellfische pennen Pfd.. 18 Goldbarschfilet bratterti Lobensmittel-Boskellabteilung 210 18 32 78 „Pfd. 95 pid. 1. 28 „ Stück 68 24 35 38 45 Pfd. 8 Pfd. 232 Kabeljau ohne Kopf.. Pfd. 24 Fleischsalat in Mayon. ½ Pfd. 25 Mayonnaise Port. Oels ardinen 3 Kiubdosen 68 Deufsche Voflheringe sort. 10 Stek. 38 feringe J. G19, Salhoringe Ltr. p. Linsen gut kochend... Pfd. 18 Hartw. Grieß ged.. Pid. pflaumen getrocknet Misch obst. pd. Mischkaffee Weizenmehl... pid.. 28, 17 Hartgrieg-Makkar, od. Spaghetti pra., 35 Junge Schnitibohnen 2. Pfd. D. ZWoschen-Latwege orren. 2 Pfd.„88 Orangen span.. 3 Pd 0 Kornbranntwein./ Flasche.50 8„72 Pfd.„25 2580 23 24 38 . pPfd.„60 „„ Pfd 39 Sehe, KITCHWa SST 50 9%. ½ Fl..75 Beachten Sie bitte unser Fenster Nachlaßversteigerung vormittags 10 Uhr und nachmittags 3 Uhr in der folgende Kunſtgegenſtände und Mobiliare: gimmer und 1 Fremdenzimmer, Kleiderſchränke, Chaiſelongue, Sofa, antiker Schrank, Seſſel, Stühle, Ständerlampe, Kriſtall⸗Lüſter; ſilb. haltungsgegenſtände und vieles Ungenannte. Besichtigung: ab 9 Uhr vorm. Nähere Auskunft erteilt gerne: Frische blüten weiger Nabellau keine Gefrier ware im ganzen Fisch.. Pfund 28 Pig. im Ausschnitt. pfund 28 Pig. 5 ferner empfehle: 1885 Süßbücklnge ia aualtat, pfung 26 Pig. Holl. Bückinge. Stack 9 Pfg. 5% Rabatt Im Auftrag der Erben verſteigere ich Freitag, 2. Dezember, 8 Villa Viktoriastraße 29 8 öſ. Goldſalon mit Aubuſſon⸗ Bezügen, 1 Schlaf⸗ . f ke, Schreibliſch⸗ Friſiertoilette, erſer Teppiche u. Brücken, Kelim, Beſteck⸗Kaſten, echt Silber, 55 ieee ſilb. Brotkörbe, Speiſeſervice, 2 gr. China⸗ 9 naſen, Broncen, Pendule, Meißner Gruppen u. Figuren, Tafel⸗ gläſer, Geſchirr, Schrankkoffer, Kinderwagen und ⸗Pult, Haus⸗ A. Stegmüller, B 1. 1— Telephon 235 84. g Uebernehme Verſteigerungen jeder Art bei ſofortiger Abrechnung. 9 Unterricht Suche ſchuellfördernd. efigl. Unterricht. Preisangebote unter X L 24 an die Ge⸗ Achäftsſtelle. Frl. erteilt Schülerin (Anfängerin) gründl. Klavier-Unferricht geg. mäßig. Honorar. (Daſelbſt auch Gelegen⸗ heilt zum Ueben.) An⸗ t ter Y 0 27 Täglich frische Mucherlische, als 25 dle Geſcofts gene Seneikech, Aüdunge, Lachaheringe, dss. Blattes. 5970 Sproſſen, Aale Erſtklaſſige n besangstunden gibt Fanut Prechter, aldparkſtraße 19. Zilfer-Unterricht (Konzert] erteilt bill. . Anfäng. Std. 50. Angeb. u. die Geſchſt. es nur bei Ludwig& Schütthelm 841 (gegenüber Seiteneingang Hirschland) Fillale mit Phoie: Friedrichsplatz 19 (Scke Augusta-Anlage) 8416 verkauft Bürgermſtr.⸗ Fuchsſtr. 52. 6005 Nlavierharmonika (Künſtlerinſtrument), 34 Taſten, 80 Bäſſe, Erfealtungskrantcheften hartnäckig. Huſten, berſchleimung, Bronchtialkatarrh, Aſthma uſw behebt und lindert ſelbſt der ſchleimlöſende Dellheim's Brust- und Lungentee Tiſche, 0 8 beſtimmt: Kronenapotheke, Einhornapotheke, Lindenhofapotheke, 3 Peler deuß, L 1, 7 Empfehle in bester Ware Schellfische pid. 28 3 an cabliau r 20 3 4 Feintle Angelschellf., Cabliau, Backfische, FI el pid. 30 3 an —762 5775 Fischmarinaden„000 in allen Saucen Neue holländ. Vollheringe 10 St. 33 XU s an 5899 G 7, 8 12780 Luftröhrenkatarrh, Lungen⸗ BBC 2 PS-Motor in veralteten Fällen S558 Preis Mk..25. Zu haben in allen Apotheken, Pelikanapotheke, Neckar⸗ apotheke, ſowie in den Apotheken in Neckarau, 1 . e Käfertal und Sandhofen. belegenteitskauf! bas gut bekömmlſche, kräftige Bauernbrot nur Bäckerei Schneider Tel. 3306 äußerſt preiswert zu vf. bei Nandor⸗Supp, Uhlandſtr. 46. 5988 1 wenig gebr. 5917 1500 Tour., 120., 12 Amp., m. Anlaſſer u. Sauganl., preis⸗ wert abzugeb. Näh. w. 10-11 u.-5 Uhr. kollſtr. 17, 3 Trepp. Söhlafzimmer eiche gebeizt. faſt neu, m. 180 om br. Schrank, 2 Betten, 2 Nacht⸗ tiſchen, Waſchkom. m. weiß, ftal. Marmor, 2 Stühlen nur er fk. 200. J khenhäuser V 2, 4 b, a. Marktpl. Schlafzimmer neu, Gelegenheit 195. poliert, 85. Kü che Schleiflack, faſt 0 0 170.—. Rudolf Landes, Nachf., Qu 5, 4. Kompl. Sohlaf zimmer Ei mit Nußbaum, 1805 m breit. Schrank, Waſchkomm. m Mar⸗ mor u. Spiegel, für nur 360 Mk. zu verk. Vefsteigelungs- ung Vormſtiangsdüro m. b.. Ui. 1 orhnes Nau Neue u. gebr. Möbel all. Art äuß. günſtig. 10 459 9 Dielengarnitur, 1 10306 8 6, 19, Laden. 2 1 Apartes*30²² n oclterzimmer Taſeltlaer es Pe Aigen ger, Schwetzingerſtraße 59. flodd. Dietengarnitur in Schleiſl., poliert. Schlafzimmer i. Birke, ſpottbillig zu verkauf. 6007 Ruppert, F 5, 4 Weihnachtsangebot! Monerne Küche 2 Elfenbein, Schheif⸗ lack, hocheleg. Mod., ſtatt 350 Mk. für nur 250 Mk. zu verkauf. Dazu prakt. Geſchenk im Werte v. 15 Mk. Gerhardt, G 3, 15. Te neueſtes Modell elſenb. Schleiflack. 1 Büfett 2m breit 1 Tiſch 108g 2 Stühlen, 1 Hocker Nu. 28 5 7 Möbelhaus F. Hymer nur F 1. 9, Marktſtr. Schleif lack, neu, Schränkchen u. 95 7 zu 14, u. 20., ſowte and, ap. Mod. ſpottbill. abzug. Traitteurſtr. 52, pi. r. *5060 1 wenig geſpielt,, ſehr gut erhalt, Grammo⸗ phon m. Pl. preis⸗ v. 10—11 u.—5 Uhr Mollſtraße 17, 3 Tr. 2. wert zu verk. Anzuf. Losplelte Schnergeige preisw. zu verkaufen Külsheimer, Wald⸗ hufſtr. 16. 961 ½ Sohlller- Geige 1 elektr. Haus⸗Kino, mit Filmen, bill. zu verkaufen bei Eiler, Eliſabethſtr. 4. 5906 Sahrankgrammophon neuwert., zugleich für Radio Kombination verwendb., bill., auch auf Teilz., zu verkf. Schwetzingerſtr. 50, 3. St. rechts. 45946 photo 6%„ 9 em, mit 4,5 Komp., 6 Kaſßſettoa, Filmpackkaſf., Selbſt⸗ auslöſer, Gelbſilter, Stativ u. Ledertaſche prsw. zu verkaufen. *5og1 N 4. 4, 3 Tr. l. ſablelbmaace fabrikneu, gutes Fa⸗ brikat, ſehr billig ab⸗ zugeben. 5895 Ohneſorg, Piano⸗ handlung, N 2 Nr. 1 Haie, 4 Röhr, Netzempf., m. neuen Röhren, zu verkauf. Radio, 4 Röhren, m. Lautſprech., trenn⸗ ſcharf, zu 80 J verk. ev, geg. Teilz. Schäfer, Uhlandſtr. 31. B4108 HAD 10 1 6 R. Nora Batterie⸗ ., Kinderſporlwag., itarre, neu, Zither, zolläuder, pol. u. lack. ettſtelle mit Roſt u. 15919 atr. billigſt zu verk. Iſenhardt, K 5. 2. Zu verkaufen: Fahrräder ſts 2 aut erhalt. 5957 abrikn., au eſchäfts⸗ 2 u. Kinderräd., ſow. elnige Damenmäntel, wenig gebrauchte, ganz] mittl. Fig., 1 delgrüne billig abzugeben. 6008] Ripsfeuſterdekoration, Fahrradgroßhandlung I kl. Salonläufer. Doppler, f 3. 2 Haardtſtr. 5, II. les. Geige, Cello, Baßlaut 1111 F lülge erde 76017 5 F 1, 1. 2 Tr. gegen⸗ über Wronker. 53874 Sold Silber, Brillanſen Plafin, Plandscheine FI. A* N All, Art Ringe, Uhren, Lett/ Bes tsc e, Leuoht. förnor Kauft auch Brugg D 2, 11 2. Hdohsſpf. eg. Sof Ka888 Hexzkranke und an Arlerien- Verkalkung leidende „Vasosalvin ist völlig unschadlich, frei von allen Nebenwirkungen und gut bekömmlich. 595 in allen A 50 au haben. Vasosgatulin-Bahoratorlum Peipzig e 1. Ein ausgezeich- neter Jahrgang! Genau wie beim Wein, gibt es auch beim Tabak Jahrgänge, welche turmhoch über den Durchschnittsernten stehen. Fach- leute beurteilen die 1930er Ernte in Vorstenlanden-(Niederländisch- Indien), Java-, Brasil- und Havana-Tabaken als eine der besten der letzten 29 Jahre. Diese prachtvollen Tabake haben wir unlängst, nach bald zweijähriger Lagerung, in Ar- beit genommen. Villiger-stumpen sind etwas Besonderes Preislagen 8, 10 und 15 Pig. Villiger Söhne, Tiengen- Baden, Munchen 23 8. Seite/ Nummer 560 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Rache der verſchwundenen Zuiderſee Gewichtsverſchiebungen der Erde als Arſache oer Rheinland ⸗Eroͤbeben Entwäſſerungskoſten bis jetzt 1,6 Milliarden Die Erdbebenwarte in Bochum hat wiederum zwei kleine Beben regiſtriert, von denen das erſte in der Gegend von Eſſen auch von den Ortseinwoh⸗ nern deutlich verſpürt wurde. Die Meßinſtrumente der Bochumer ſeismographiſchen Station konnte. diesmal einwandfrei feſtſtellen, daß der Herd der Erſchütterung etwa 125 Kilometer von der Warte entfernt lag. Dieſe Beobachtung läßt die Vermutung aufkommen, daß die tektoniſchen Störungen im Rheinlande, einem Gebiete, das ſeit Menſchengedenken von ſolchen Erſcheinungen nichts wußte, auf die Trockenlegung und Abdämmung der Zuiderſee zurückzuführen ſeien. Dieſe ſenſationelle Hypotheſe wird durch die Beobachtungen der niederländiſchen Erdbebenwarten Nach Meldungen Heſtätigt. holländiſcher Blätter Regierung den Entſchluß, hunderte von Millionen dem friedlichen Werke der Bezwingung der Natur⸗ gewalten zu opfern. Vor etwa ſechs Jahrhunderten nahm die Nord⸗ ſee in einer Sturmnacht von dem tiefer als der Meeresſpiegel gelegenen Küſtenland, und als ſie wieder zurücktrat, ſtellte die Bevölkerung der Nie⸗ derlande mit Entſetzen feſt, daß eine ganze Provinz, die etwa ein Zehntel der geſamten Bodenfläche der Niederlande aus⸗ machte, unter Waſſer geblieben iſt. Das Durcheinander von kleinen Seen und Fluß⸗ täufen verwandelte ſich buchſtäblich über Nacht in eine unüberſehbare einzige Waſſerfläche, die ſeither den Namen Zuiderſee führte. Blick auf eine neue Siedlung in der trockengelegten Zuiderſee, davor ein Fiſcherboot, das nun keine Beſchäftigung mehr findet liegt der Herd der plötzlichen tektoniſchen Störungen tatſächlich in Holland. Der Direktor der holländiſchen ſeismographiſchen Station De Bilt beſtreitet die Anſicht, daß die letzten Erd⸗ beben im Rheinlande vulkaniſchen Urſprungs ſeien und weiſt darauf hin, daß durch gewaltige Gewichts⸗ verſchiebungen der Erde, die durch das Auspumpen der Zuiderſee verurſacht wurden, das Gleichgewicht der Erdrinde eine empfindſame Störung erfuhr. Es iſt intereſſant, in dieſem Zuſammenhange darauf hinzuweiſen, daß ſchon vor drei Jahren umerikaniſche Seismologen ihrer Befürchtung Aus⸗ druck gaben, daß die infolge der Trockenlegung der Zuiderſee einzutretenden Gewichtsverlagerungen der Erde zu verſchiedenen Erdbewegungen in den an⸗ grenzenden Gebieten führen könnten. Die Zuiderſee rächt ſich, die Erde wehrt ſich vor dem Eingriff der Menſchenhand, die ſich erdreiſtet hatte, die Schöpfungsgeſchichte zu korrigieren! Dieſe aufſehenerregende Feſtſtellung lenkt erneut die allgemeine Aufmerkſamkeit auf die gigantiſchen Ar⸗ beiten der Entwäſſerung der Zuiderſee, die 1920 ihren Anfang nahmen und zum großen Teil bereits dem erfolgreichen Abſchluß entgegengeführt werden konnten. Die Trockenlegung der Zuiderſee iſt das nationale niederländiſche Heldenepos der Gegenwart. Während die großen europäiſchen Nationen ſich im Weltkriege gegenſeitig zerfleiſchten, faßte die niederländiſche Drei Jahre mit einem Handtuch in der Bauchhöhle Vor einem Budapeſter Gericht begann ein Prozeß, der in mediziniſchen Kreiſen ungeheures Intereſſe erweckt. Die Frau eines Geiſtlichen hat den bekann⸗ ten Budapeſter Frauenarzt Horvath auf 20 000 Pengö Schadenerſatz verklagt, weil er bei einer Ope⸗ ration in ihrer Bauchhöhle ein Handtuch zurück⸗ gelaſſen haben ſoll. Vor drei Jahren mußte ſich die Pfarrersfrau einer Operation unterziehen und begab ſich zu dem bekann⸗ ten Frauenarzt. Der nahm auch die Operation vor. Sie verlief normal, jedoch zeigte ſich bei der Frau nach dem operativen Eingriff keinerlei Beſſerung. Sie hatte ſtändig Fieber und immer wieder machten ſich heftige Schmerzen bemerkbar. Als ſie deshalb wieder⸗ holt Dr. Horvath konſultierte, erklärte dieſer ſchließlich, daß ſie an Hyſterie leide und ſich die Schmerzen nur einbilde. Ihrem Gatten gab er den Rat, ſeine Frau nur kräf⸗ tig anzupacken, wenn ſie fortwährend klage und ihr die eingebildeten Schmerzen auszureden. Das half jedoch alles nichts. Es wurde ſchließlich ſo ſchlimm, daß ſich die Frau zu einer nochmaligen Opera⸗ tion entſchloß. Diesmal ging ſie jedoch nicht zu Dr. Horvath, ſondern zu einem Profeſſor und der machte bei der Operation einen furchtbaren Fun d. In der Bauchhöhle der Frau entdeckte er ein 70 oem lan ⸗ ges und 57 em breites Handtuch das bereits an den Dünndarm angewachſen war. Zweifellos war es bei der erſten Operation in der Bauchhöhle liegen geblieben. Das Anatomiſche Inſtitut bemächtigte ſich des Falles, da es bis jetzt noch niemals vorgekommen war, daß ein Menſch drei Jahre lang mit einem ſo großen Handtuch im Bauch leben konnte. Selbſtver⸗ ſtändlich ging die geplagte Pfarrersfrau ſofort gegen ihren erſten Operateur klagbar vor. 5 Sie verlangte von ihm den Erſatz einer drei⸗ jährigen Behandlung und die Koſten für die zweite Operation. Dr. Horvath verweigerte das aber, weil er jede Schuld an der Sache ablehnt. So forderte die Frau im Wege einer Schadenerſatzklage 20000 Pengö. Der Arzt beſtritt jegliches Verſchulden Er gab an, daß für dieſe Nachläſſigkeit höchſtens ſeine Aſſi⸗ ſtentin verantwortlich ſei. Denn ihre Aufgabe ſei es, dafür zu ſorgen, daß bei der Operation keine Inſtru⸗ mente im Bauch zurückblieben. Er ſelbſt habe wäh⸗ 2 . N 0 gffercdam 0 17 1 enbosch DEFEUTSCHLANO — 0 Schnde N, Vorobre ben, N F gochum 5 8 0 0 8 0 * 5 bossborge Essen NBELSI E N eb, Antwerpen 8 N* Donnerstag, 1. Dezember 1932 — alter vermochte es, dieſe gewaltige Aufgabe praktiſch zu löſen. Zurzeit ſind ſchon über 10000 akm Fläche trockengelegt. Freilich überſteigen die Aufwen⸗ dungen den urſprünglichen Koſtenvoranſchlag von 300 Millionen Gulden faſt ums Dreifache. Die Arbeiten an der Entwäſſerung der Zuider⸗ ſee verſchlaugen bis jetzt mehr als 1,6 Mil⸗ liarden Mark. Der Skeptizismus gewiſſer Kreiſe und die Be⸗ fürchtungen, daß der vom Meeresſalz durchtränkte Boden der Zuiderſee ſich für Bebauungszwecke nicht eignen würde, erwieſen ſich als nicht ſtichhaltig. Verſchiedene Entfall zungs methoden gelangten zur Anwendung, ſo daß die Bebauung und Urbarmachung der trockengelegten Fläche prak⸗ tiſch geſichert zu ſein ſcheint. 2 1 i 7 77 0 4 N . A* N i 2 8 1 5 CoHeventer 5 290 0 Org — 180 0 Anf Ein Nijme ger. „ Emmerich 0 DUsseldOrf N 3 5 Es läßt ſich nicht mehr mit Genauigkeit feſt⸗ ſtellen, in welcher Zeit zum erſtenmal die Möglich⸗ keit einer Trockenlegung dieſes großen holländiſchen Binnenmeeres ins Auge gefaßt wurde. Vermutlich wurden ſchon im ſpäten Mittelalter entſprechende Pläne erörtert. Die ungeheuren finanziellen und techniſchen Schwierigkeiten waren es, die im Laufe der Jahrhunderte die Verwirklichung dieſes Pro⸗ jektes verhinderten. Erſt unſer mit den Errungen⸗ ſchaften der modernen Technik ausgerüſtetes Zeit⸗ Die Lebenstragödie eines Krüppels Limburg an ber Lahn Der Weibsteufel von Vor der Strafkammer des gerichts rollte ſich eine ergreifende Tragödie ab. Angeklagt war der Rechner der evangeliſchen Kir⸗ chenkaſſe, Dr. Krebs wegen Unterſchlagung von ihm anvertrauten und der Kirchengemeinde gehö⸗ rigen Geldern in Höhe von 27000 Mark. Er wurde zu eineinhalb Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Die Geſchichte des Dr. Krebs iſt die Tragödie eines Krüppels, der zum Ausgleich für ſein kör⸗ perliches Gebrechen es zu etwas ganz Beſonderem bringen wollte und den ein fanatiſcher Ehrgeiz be⸗ ſeelte. Der in die Klauen eines verführeriſch ſchönen Weibes kam, die ihn ausſaugte wie bereits zwei Limburger Land⸗ rend des Eingriffs ſoviel damit zu tun gehabt, die Herztätigkeit ſeiner Patientin, die ſtark nachgelaſſen hatte, aufzufriſchen, daß er ſich um nichts anderes hatte kümmern können. Selbſtverſtändlich lehnte das Ge⸗ richt dieſe eigenartige Verantwortung des Frauen⸗ arztes ab. Es will nur noch Sachverſtändige darüber vernehmen, die bezeugen können, daß man tatſächlich das Handtuch in der Bauchhöhle der Klägerin gefun⸗ den hat und die bekunden ſollen, daß die Schuld an dieſem gefährlichen Verſehen, das normalerweise den Tod hätte herbeiführen müſſen, den operierenden Arzt und nicht die Aſſiſtentin trifft. Zu dieſem Zweck wurde die Verhandlung vertagt. Von der großen Grenzland⸗ Kundgebung in Köln Die Chargierten der ſtudentiſchen Landsmannſchaften bei der Kundgebung in der Meſſehalle. Die Zentren der Kreiſe geben die ungefähren Herde des Erdbebens an Bei der Inangriffnahme und der Durchführung des großen Ziviltſationswerkes konnte freilich nie⸗ mand auf den Gedanken kommen, daß durch den Fortfall des auf der Erdoberfläche laſtenden Druckes der rieſigen Waſſermengen der Zuiderſee Erſchüt⸗ terungen der Erdrinde in den benachbarten Ge⸗ bieten zu befürchten ſeien. Während der Menſch ſeine Hand ausſtreckt, um die Natur zu heherrſchen, wird er, der ſtolze homo sapiens, immer wieder zum Spielzeug der Naturgewalt. Männer vor ihm und die ihn Verbrechens trieb. auf die Bahn des Schon in früher Jugend war Krebs durch eine Hüftgelenkentzündung zum Krüppel geworden. Und wie vielen ſeiner Leidensgenoſſen, ging es auch ihm. Er litt unſäglich unter der körper⸗ lichen Schwäche und wollte um ſo ſtärker ſeine gei⸗ ſtigen Fähigkeiten zum Ausdruck bringen. Krebs beſuchte das Gymnaſium, hungerte ſich durch Stundengeben bis zum Abiturium durch, bezog die Univerſität und ſtudierte unabläſſig. Er darbte, hatte nicht das Notwendigſte, aber er hielt durch. Hielt durch bis zum Doktorexamen. Da ging es nicht weiter. Das Geld fehlte. Der Doktorhut rückte in weite Ferne. Nur vorläufig gab Krebs ſein Ziel auf. Er mußte ſich nach einem Erwerb umſehen, um vielleicht ſpäter ſeinen Traum zur Erfüllung bringen zu können. Er hatte Glück. Er erhielt die Stelle eines Rech⸗ ners bei der evangeliſchen Kirchengemeinde in Lim⸗ burg a. d. Lahn, ſparte und ſtudierte wieder weiter und erreichte es ſchließlich doch, daß er zum Dr. rer. pol. promovieren konnte. Und nun trat plötzlich in ſein Leben ein neues, völlig unerwartetes Moment. Die Frauen waren bisher im Leben des Dr. Krebs eine nebenſächliche Sache geweſen. Er wußte, daß er keine äußerlichen Reize beſaß und daß ſeine Perſon das weibliche Ge⸗ Martonis neueſte Schöpfung 9 Fernſeh⸗Empfang England Auſtralien Der neue Marenni⸗Fernſeh⸗ Empfänger, der für ultrakurze Wellen eingerichtet iſt, ſtellt ein Wunder der Radiotechnik dar. Es iſt mit dieſem Empfänger möglich, ſcharfe und gengue Bilder in Auſtralien zu empfangen, die in England geſandt wurden. Marconi hat damit aufs neue bewieſen, daß die Fernſehtechnik von der Entwicklung der Kurzwellen⸗ verſuche abhängig iſt. ſchlecht eher abſtoßen als anziehen konnte. Daher hatte er ſich den Frauen immer fern gehalten. Da trat„Sie“ in ſein Leben. Sie war bild⸗ ſchön und nahm liebenswürdig die dargebrachten Huldigungen des ſchwärmeriſchen Krüppels ent⸗ gegen. Ja, es ſchien als ob ſie ſeine Liebe ſogar er⸗ widerte. Dr. Krebs kannte ſich kaum mehr vor Glück. Er vergaß an alles, an ſeine körperliche Schwäche, an ſein abſtoßendes Ausſehen und glaubte an die Zuneigung der ſchönen Frau zu ihm, dem Krüppel mit den großen geiſti⸗ gen Vorzügen. Es kam zur Heirat und das Glück ſchien voll⸗ kommen. Die Frau hatte den Mann ganz in ihren Bann gezogen. Er war ihr hörig. Jeden Wunſch, den ſie äußerte erfüllte er, nichts konnte er ihr abſchlagen. Und ſie wünſchte immer mehr und das Gehalt des Dr. Krebs langte ſchon nicht mehr für die not⸗ wendigſten Bedürfniſſe. Darauf nahm ſeine Frau keine Rückſicht. Sie brauchte, ſie wünſchte und alles mußte da ſein. Es mußte. Denn war es nicht, ſo ſchmollte ſie. Und es war da. Alles. Dr. Krebs laugte in die ihm anvertraute Kaſſe. Immer öfter mußte er eine Anleihe bei den fremden Geldern aufnehmen. Mußte ſchlteßlich Quittungen fälſchen, mußte Eingänge verſchleiern, mußte zum Verbrecher werden. Ohne zu beſinnen, brachte er ſeine Ehre auf dem Altar der Liebe dar. So⸗ lange genoß er das Glück, bis man ihn eines Tages erwiſchte, entlarvte und verhaftete. Da zer⸗ brach alles Glück auf einmal. Denn die Frau, die den Mann zum Verbrecher gemacht hat, ſagte ſich ſofort von ihm los. nichts mehr wiſſen. gereicht. Erſt in der Verhandlung iſt Dr. Krebs aus ſeinem Traum erwacht. Jetzt weiß er, daß er von einem Weibsteufel betrogen worden iſt, daß das einzige Weib, das in ſeinem Leben eine Rolle ſpielte, ſein Unglück geworden iſt. Und der Troſt iſt gering, daß er bei ſeinem Prozeß erfuhr, daß „Sie“ zwei Männer vor ihm auf dieſelbe Art„er⸗ ledigte“. Frau Dr. Krebs beſitzt die Gabe, Männer zu verführen und zu Verbrechern zu machen. Der unglückliche Krüppel war bereits das dritte Opfer dieſes Weibsteufels. Ein Ver⸗ lobter brachte es nicht einmal zum Gatten der Frau. Schon vor der Hochzeit war er zum Ver⸗ brecher geworden und mußte ſich durch die Flucht nach Südamerika der Verhaftung entziehen. Sein Nachfolger war ein Bankkaſſier. Er heiratete die verführeriſche Sybille, wurde ihr hörig und machte, um alle die Wünſche der verwöhnten Frau erfüllen zu können, Griffe in die Kaſſe. Eines Tages ent⸗ deckte man die Unterſchleife. Er wurde verurteilt und ſitzt heute noch im Gefängnis. Seine Gattin ließ ſich ſcheiden und ſchenkte ihre„Liebe“ dem Dr. Krebs— ſeiner Kaſſe. 5 Nun iſt auch dieſer Fall erledigt. Wieder wird es Scheidung geben und wieder wird ſich für den Weibsteufel von Limburg ein Mann finden, der eines Tages ins Gefängnis wandert. Sie aber bleibt unbeſcholten und unbeſtraft. Das Strafgeſetz⸗ buch hat ſo viele Paragraphen und immer noch fehlen welche. Berlin hat 20 000 Straßenhändler Nach einer kürzlich veröffentlichten Statiſtik gibt es in Deutſchland etwa 2 Millionen„unſichtbare Ar⸗ beitsloſe“. Darunter werden die Arbeitsloſen ver⸗ ſtanden, die keinerlei Unterſtützung aus öffentlichen Mitteln beziehen. Zum Teil ernähren ſie ſich durch Schwarzarbeit, zum anderen Teil durch den Straßenhandel. Allein in Berlin gibt es 10000 Straßenhändler mit Gewerbeſchein, von denen faſt 7000 einen feſten Stand haben. Nach zuverläſſigen Schätzungen hat Berlin aber noch 10 bis 12000 wilde Straßenhändler, die weder Gewexbeſchein noch Steuerſchein beſitzen. Ihr Geſchäft iſt natürlich dadurch ſehr erſchwert, daß ſte immer bedacht darauf ſein müſſen, nicht von einem Poliziſten erwiſcht zu werden. Am meiſten werden von allen Straßenhändlern die Straßen der verkehrsreichen Gegenden beſucht. Die Statiſtik be⸗ ſchäftigt ſich ferner mit der Art des Dargebotenen. Die Kitſchſachen, die früher den Straßenhandel be⸗ herrſchten, ſind immer mehr verſchwunden und haben den Dingen des täglichen Gebrauchs, Lebensmitteln, Toilettenartikeln und neuerdings auch guten Büchern Platz gemacht. 5. Die Scheidung wurde Ghefrebakteur: H. A Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Rei e-Handelstetl: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes Willy Müller eue Mannhe wer geleing e. Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Von einem Dieb wollte ſie 8 Südweſtdeutiche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil 3 Kirchen Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Ja ob ide, ſäm W Mannheim Hera rucker und Verler rei Dr. 3 1. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Aue gabe Auf Alle erstes Fersch DOcder ren NMSPSE Il Frei Geſc Auf Alle Slferer „ eee, ae au 8, 17%9 Achtung:? Achtung Der 78h Kalbflelschabschlag n H, 1 5 aus frisch. Schlachtung in all. Stück Pfd. 504 Haxen Pfund 45 4 Suppenfleisch Kuh fleisch) 3„.00 Bratenfleisch(Kuhfleisch) 3„.10 Ochsenfleis ens 1„.60 Oechsenfleisch bei 2.10 Junges Hfammelfleiseh Pfund 50-60 Ferner sämtl. Wurstwaren gut und billig. Achien Sie auf meine Auslage das sagt lhnen alles. Weinnachls- Sonderverkauf Möbel-Pistiner Meine wöchentliche größere Schlachſung beweist die Zufriedenheit meiner Hunden. 13790 NMeggerei Gärtner nur H 7, 34 20% 40% un eee ee Mannheim's billige Quelle für neue u. gebr. Möbel Einige Beispiele Klelderschränke y. 14. an Küchenschränke v. 12. an Waschkommode m. Marmorv 13.-an Ammerbüfetts v. 48. an Chalselongus 82 fed. 19.30 auch alle and. Möbel spott billig. ganze Einrichtungen sowle Büromöbel. 10487 Scheps, 8 3, 7. Citronal. Streusel- U. Grögen naselnuſerne 16e f Sultaninen diaue 5 nelle Sultaninen N 50,4 e ½ W 50 Sue Mantle ln pins. 30, l. Huns thong. Hokosrasnel 585 Grone Rosinen Spezial- Meizenment s rt 95 Meka- Hontektmehl-Pf Hartoftelmehl. 5 Nikolaus- Düten Isloh 9 08 und 82 fund 30 Fund 88 2 Pfund 75 puunl 30, 20 3 Plund 95 0M. 120 1 fung 95 MHolonlalwaren —5 bre g ein Ge eech ben N MArfkk gantos-Perl ½ plund 50 Honserven Her- Schnlttnutleln 2 Pfung 78 Bremer Misch. ½ Pid. 65 19. ee e 70 11 5 Nachtolhehnen 2 Pfund 36 Stangen-Schnitthohn./.50 akad. star antöft. Pfund 35 Leber- 8d. Blutwurst Pfund 48 Margarine„„ es 18. Ehsen t tteſfeln/ Dose 88 7 Hariorlen Malharonl 27d. 88 Serrala.... fü 0 Kokosfett.... ue 25 Sem. Cemise 10 1 8 75 V eus linsen.. Pfund 20 Frische Lloner. Pfund Flomenschmalx. Pfund 860 ge fell. 195 25 E 71„4 , Bolsstüs. Find 28 Holst. Salam.. unt 98 Eüamer. 20... Pfnd 50 if.-Hümb.-Geles 60 fr E. 65 Hochschakolade.. Pfund 78 flolst. Plockwurst. Funds Münsterkäse, 40%. Fun 18 Aprixusen-Marm. 650 fr. E. 98 „ Julienne( etremüse) J Pfd. 38 Hnoklauchwurst. Pfund.20 kehter Emmentaler ½ Fd. 75 krdhger-, Himbeer-, 56 Neues Mischehst.. Pfund 33 Unrikos.-, lochannisk. 90 Ii Mische. Pins Delikatessen Weine- Snirituosen Stachelh.-Aonft. f. d. U telnste.. pfund Vollheringe... 0 Stück 35 Ilebfrauenmlich- Ries- F 5 dg eee.- onſitürer „Betr. Pflaumen... Ffunt 20 Salate.... 1 Ute 39 50 lebkuchon-Herzen Stck. 16, 10 % Kasel- od. Walnüsse Pfund 33 fafeldl.. 1 IIter 45 wermutweln 7 1 Nürnkerzer Allerlei/ Pfd. 28 4 krunũsse„ Pfund 25 fal. frisch geräuobert. ½ Pfd. 78 Lalellitüre 20%. ft.50 poſimiich Schok. 57. bog. 50 Aorinosen. ee pfund 45 Rollmops, Bismarck- Rolner Weinbrand/ Fl..85 Schokel.-Täfelehen 5 Stück 40 „ Melhnachtsipfel. Pfund 15 herinse„„ te- ds 52 Rum-Vorschnltt 38¼ ½ Ff..95 Plsffernulsse, weld glas. Pfd. 48 bratschellſtsch l Junge Hahnen lunge Enten 33 nan 14 Hasen im fell 62 2 100! 5 F fund 110 106„fund 65 Oortliche und private Gelegen- heitsanzeigen je Zeile 20 Pf. abzügl. 10 Prozent Krisenrabatt Offene Stellen Jacen Fiitent fade ſeriöſer Kaufmann durch Uebernahme der Kollekttv⸗Vertretung für die Plätze Mann⸗ heim, Ludwigshafen a. Rhein, Frankenthal, [Worms, für eine ſeit Jahrzehnten bei In⸗ duſtrie u. Handel beſtens eingeführte Nürn⸗ berger Firma. Erforderliches Barkapital: 5., 500.—. Angebote unter 8 L 3015 durch [Rudolf Moſſe, Stuttgart. V5 2 5 Perf. Damenſchneiderin ins Haus geſucht. Angeb. m. Anſprüch. unt. 1 H 21 an die dch. Uebernahme un⸗ SGeſchäftsſt. 10.305 ſerer Niederlage.— Junges 10 451 Herren m. nachweis⸗ bar verfügbar. Mk. 1000.— melden ſich unter E 1039 an die Geſchäftsſtelle. Vi04 inteſſigent. Mädchen aus guter Familie, findet Lehrſtelle in gutgehend. Metzgerei. 1 in der Geſch. Perf. Norsettnäherin 5 mit allen vorkomm.—9 Arbeiten beſtens per- Ka nf m. Buch h. traut, nach auswärts per ſofort geſucht. An⸗ gebote unter X M 25 an die Geſchſt. 5974 mit Führerſchein 8b, ſucht Werkhtntte, auch 418 La. 5, ger, bill. ſof. zu uvm., Zim I E Toreinf. G 7 Nr. 44, an Herren zu verm. 1250 1 Tr., Bos. 45825 10357 D 2. 9. 1 Tr. Stellg. irgendw. 2 3 ſchöne, helle Büro⸗ 1 räume, 1 Tr. hoch, p. Leer. Zim. Zu Vepm. 15 1. 39 zu 1 10 448 D 3, 4, 1 Tr. 2 fr. O 8,., 7 518 W 5 1 Leeres heizb. Zimmer Angeb. unter X D 17 an die Geſchſt. 10885 Laden mit 1 b ſehr geräumig, günſtig p. ſof. ob. ſpät. zu 2 15 B41¹0 25990 Näh.: Lange Rötterſtr. 23, III. links. Mannheim, O 2. 3: Neu hergerichteter Laden mit Nebenraum und Keller, beziehbar, zu ver⸗ mieten. Nickel, Häuſerverwaltungen. G 2. 5. Maunh.⸗Rheinan, Däniſcher Tiſch 1: 5057 Laden, 1 Zimmer und Küche neu herger., ſof. beziehb., zu verm. 9 1 871 — 85 Näh. N Nickel, Hanſerverw., O 2. 8. Hofe, errsahaftl..7 Ammer W²onnung ochpart., mit Etagenheiz. u. Warmwaſſerber., 1 in bevorzugt. Lage(b. Friedrichs⸗ platz) ſofort billig zu vermieten. Näheres: Tatferſalltraße 44, 4 Tre Tel. 45.11. 19.786 6 Zimmer und Küche part., K 2, 5, beziehbar, billig zu vermieten. Nickel, Häuſerverwaltungen, G 2. 5.* 5940 Eine 2 Zimmer-Wohnung mit Küche zum Preiſe von R. 40.—, Zwel 3 Zimmer-Wohnungen mit Küche zum Preiſe von R. 60/65.—, Eine 4 Zimmer Wohnung mit Küche Bad u. Etagenheizg. u. ſonſt. Zubehör, außer⸗ ordentl. günſtig in Neubau in Vorort Mann⸗ eims per ſofort od. ſpäter zu 9 An⸗ 15 Unt. R T 175 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 3 Zimmer-Wohnung mit Bad, Speiſek, etc., ganz neu her 1 ichtet, per ſofort od. ſpäter zu. 8405 Lange Rötterſtraße 28, III. links. Mannh.⸗Rheinan, Dänischer Tiſch 10: 8 Heuberger. 3 Zimmer-Woßnung und Küche mit 1 5 ſof. beziehb., monatl. Miete 45 10 zu vermiet. Näh. 1 f Däniſcher Tiſch 10 Schäne 2 u. 3 Tmmewobnungen Mannheim⸗Rheinan, Pfingſtberg⸗Siedelung: 6 Einzimmer u. Kli ſofort beziehbar, billig Nickel, Häuſerverwaltungen, O 2. 5. che-Wohnungen zu vermieten. Näheres 5936 1 Zimmer und Küche in gut. Hauſe Zu erfr. Meerfeldſtr. 84(Büro i. Hof]. er 1. Jan. 83 preisw. zu verm. 14113 1 leeres Zimmer part., Seitenbau, zu vermieten. 5934 Nickel, Häuſerverwaltungen. O 2. 5. Sehr sleg. Wohn⸗ U. Schlafzimmer ev. mit 2 Betten, auch als Einzelzimmer per ſof. zu vermieten. Bad, kalt, u. warm. Waſſer, Tel. vorh. Friedrich⸗Karlſtr. 2, 3 Tr. 5954 Laden mit Nebenraum ete., für jede Brauche ge⸗ eignet, in allererſter 1 Linden hofs, auf Jan. 33 zu verm. Rüber. 0 der, Geſch. Geräumine Wohnung! 3 Zimmer un Küche 1. Jan. 33 zu vm. Anzuſ. Dammſtr. 14, 2. St. r. von 11—1 u.—6 Uhr. 5969 In ſonnig. fr. Lage 3 Zimmer- Wohnung 10 15 55 15 2 Tr., ſof ſp. zu vm. Kaser del db. Rüdes⸗ heimerſtr. 2, parterre. 25988 a Sehr ſchöne 10 445 3 Ammer-Wohnung mit all. Zubehör, in gutem Hauſe u. beſt. Wohnl., in Neckarau, per ſof. od., ſpät. an ſol. Miet. zu vergeb. Zu erfr.: Wingert⸗ kraße 62, 1 Tr. Iks. -0 Zim.-Wopnungen per ſof. od. ſp. zu vm. (Neubau). 10 861 Reiz. Mittelſtr. 58. 1 31. u. K. f. Abſchl, neu her er., 2⁵ 4. Zi. u.., l. Zentr. 45 L. 2 upp⸗ 28 dl.⸗Geſch., W. Nac. 10 447 8 Zimmer und 25 ab 4596 34 fl., Küche ab 92.— 1253., Küche ab 46.— Nachw. Schulze. O 6. 2. 060, Uinmer n. Küche Stock, 8 vermiet, 32 7 a n 8 l. e 2 ee in zu verm. 35900 in Waldhof(Neubauten) zu vermieten.— 31. mer und Naberes bag taße beim Walsh Hausverwalter Aug uſt Neu tz. N Lerchenſtraße Nr. 3, 5 und 7, Waldhof: 5½2 Zimmer u. Küche- Wohnungen Neubau, dofort beziehbar, billig zu vermieten. Nickel, Häuſervexwaltungen, O 2. 5.*594¹ 2 Zimmer, Küche und Alkoven H z. 14, neu hergerichtet, beziehbar, zu ner⸗ mieten. Monatsmiete Mk. 0.— 93050 . 5 Nickel, Häuſerverwaltungen, G 2. 935 ab. 1 1 8 5 S. I gr. 15 Zanner ſep., part., mit el. L. u. Gas, auch f. Büro . ſof. zu ver⸗ 10 287 Nabtlachſraße 9. part. 2 Sch. leere Zunmter mit Kochgel., zu vm. 25998 4„ 1 Tr. Leeres Zimmer Preis 8/ monatl., zu vermieten. 5051 Meyer, E 7, 27, 5. St. 1 leeres, ferner 1 möbl. m. el.., zu vermiet. Melchiorſtr. 11, IV. *5982 Möbl. od. leer. Zimmer ſof. zu verm. B4104 Käfertalerſtr. 93, prt. Am Tennfsplaß! Gut möbl. Balk.⸗Zim. zu vm. Gvetheſtr. 18, 1 Tr. links. 34095 E J. B. 2 Tr.: Möbl. ZIMMER 34093 zu vermieten. 1 14. 2 5 5 Sehr schün möbl. Zimmer per sofort u Vörmfsten, Aueh vorüborgegens, 10339 Nähe Bahnhof Schön möbl. Zimmer mit el. Licht u. Tel. ſofort zu verm. 45948 L. 6. 14, 1 Tr. rechts. Irdl. mößl. Doppelz., auch einzeln od. leer, heizb., el. Licht, ſofort zu vermieten. 45973 0 5, 1, 3 Tr., Iinks. Einfach möbl. Zimmer zu vermieten. 5949 S 4, 17, 1 Treppe. Luiſenring 24, III: Separ. möbl. Zimmer ſof, zu verm. 35978 Möpl. Zimmer e bill, ſof, zu vermiet, Heckmann, C 2, 6. Mäbliertes Zimmer ſof. zu derm. 25992 1 9. 8, 1 Tr. links. Schön möbl. Eckzimmer u. gute Schlafſtelle zu .80 vp. Woche zu um., el. L. vorh. Näh. Stamitzſtr. 9. 5. St. r. B411⁴ A 3, J: Frag. mh. 2. zu verm. bei 15990 Naisberger 2 Trepp. Mäbl. Zimmer 10 687 2 Betten, und ſchöne Schlafſtelle bill. zu um. Mittelſtr. 9, Vordhs. Schöne Lage: 10 855 Gut möbliert. Zimmer Tel., Bad, eig. Eing. zu verm. Friedrichs⸗ ring U 6, 16, 2 Trepp. Gut möbl. Zimmer, el.., Nähe Waſſert., ofort billig zu verm. heinhänſerſtr. 22 I Treope. 10 439 1 ſehr gut möbl., gr. Zinner eytl. Teleph., in gut. Hauſe zu vermieten. G 7. 26, 2 Treppen, Luiſenring. 6027 al möbl. Ammer heigb., ſey. Eingang, zu vermieten. 6023 ehplatz 7, Laden. Gut möbliert. Zimmer zu vermieten. B4102 E 7, 15, 3 Tr. links. Schon möbf Zimmer in ., ſep. pm., Nähe Zoll⸗ u. 18 10377 Akademieſtr. 10 v. Im Zentrum! 35927 Gut möbliert. Zimmer m. el. L. u. Baden., ſofort zu vermieten. Ober N 2 11. Klein. Zimmer 5929 leer od. möbliert, an . Perſ. zu verm. K J. 2, eine Tr. Iks. Möbliertes Zimmer u vermieten. 59 8 1 E. Sid. 18. Gut Abele Zimmer el. J, Chaiſelongue, Schreibt., ſof. zu vm. Schön möbl. e At. 8 zu 5 85 e E perſtr. 3, 3 3 4103 ſof. zu derm. 84105 F 5. 18, 4 Tr. rechts Gut möbliert. Zimmer m. Schreibt., el. Licht, f. gu germ. B40 . 13, 3 Tr. rechts. Möbl. Zimmer, el. L. ev. Eing., ſof. zu um. 60²6 0 5, 2, 1 Tr. N 3, 18 a. Schön möbl. Zim., Zentr.,(Schreibt., Mücherſehr.), ſof, zu verm. Braun. 6023 Zentrum! F 3 Nr. 1: Gut möbliert. Zimm. ſofort zu verm. 6014 Igt nöbl. Immer elektr. 2 zu verm. N 2, 2, 8 T 4601 * les. Mobl. hzb. Zimmer mit? Betten zu ver⸗ mitten. 601 Us Nr. 14, 4. St., I. Gut möbpl. Zimmer in 9 5 18 Meese——5 115 4 20 Techts. 004 5 Bahnh.! Gut mbl. „ 115 Zentralhz, prs⸗ verm. chen Hehe Lach Nr. 4. Bag, möbl. Zimmer 5 115 Licht, gut ſehr 1299 Halb, Bahnhofnähe, 2 e . malt zin N 25570 verm. Schön möbl. Balkon⸗ immer ev. m. Klav. ſof. zu verm. Lange Rötterſtr. 9, 1 Tr. l. Prachtvolle Puppenküche 100 C4050. reichlich einger, preisw., 6 P. Halb⸗ u. Sp.„Schuhe, Gr. 387, A.50 R. I, tadellos erh. Winter⸗ mantel f. jg. Herrn, alles geg. bar zu verk. Anzuſeh.: Freitag u. Samstag 15—18 Uhr. verm. J 7, 18, Tr., Luiſenringſeite. 45848 Kauf-Cesuche piano oder Flüge zu kaufen geſucht. Angeb. unter X R 30 an die Geſchäftsſtelle de, Blattes. 5989 Motgrral b. 500 cen geſucht. Gebe 1 neuen 25952 Adreſſe in der Ge⸗ 1 kleineres ſchäftsſtelle. 5947 für 15 4 monafl., zu Helegenheitskauf! Nähmaſchine, f. neu, verſenkb., umſtändeh. ſpottbillig zu verkauf. Qu 6. 5, part. 5968 Herre, Knab⸗ u. Dam. Nad, Nähmaſchine, Motorrad, Rab io, ge⸗ braucht, bill. zu verk. Teilzahl. geſt. 10455 Winterling, 6 4. 1. Nö pen 49 50. Spi 1 29 3 sche Jacke ſehr billig zu verkf. Kaufe puppenküche u. Stube, aus einem Stück.— 8 un⸗ Radio, 5., neueſt. i Medell, mit Fading⸗ Ne 9 401 2 0 5 5 ngeb. u. 5 an Küchenſchrank und An⸗ die Geſchſt. 4111 richte, ſchönes Sofa Modern., gut erhalt.(Biedermeier), vol. Kindersportwagen And tehtiſag, großer . kin, geſucht. ao Fülle ſen günſt z. uk. P58. Preis u.. U d. e G 16 an die Geſch, f a AMarengo-Voberzieher Genta, Wybel tan! neu, große Figur Tel. 1 800 Knaben⸗Mantel, pafſf. für 14 Jahr, zu verkaufen. 6018 Keck, H 5 Nr. 5, II. 3 gut erhalt. Richters billig Angeb, unt. R O0 170 aun die Geſchäftsſtelle Flektr. Eisenbahn kompl. zu kaufen 995 Angeb, unter T 8 20 Man. Jeſe nest. ter K U 51 5 25 Ceſchlkta nelle 9905 Anker daukästen f. 3/ zu verkaufen. Gebrauchte 5059 Colliniſtr. 22. 3 Tr. khektr. Eisenbahn— zu kaufen gefucht. Weihnachts⸗Verkauf! Kinder⸗ und Puy wagen, Kinder ⸗Anto, oller, Holländer. Dreſräder Poppen. Betten f 45 en⸗ 10 457 an die Geſchſt. 45962 Gut rh. Sitz⸗ u. N 8 Kinde 755 0 72 5 8 1 Verte Komplettes 6020] maſchine bill. zu ver⸗ Spelse-Zimmer ant. derkanchen. (neu), 9 5 25 pol., Mittelſtr. 36, 1 Tr. 108 10 rechts. 50359 n U— N e Eisernes Ninderbeft 5 523 i erhalte mit Matratze billig erhaltene zu verkaufen. 10989 önnen Hal neu), binig zu„Mob. weißer 34101 e—— kierkasten agen gen.(Opel), gut erhalten, 3 8 59] Flaſchenf e 11 gar 15 0 iat neu, 5 illi zu 4 8 8 Adreſſe der Geſchäftsſt. 8. Bl. 8 5 5 1 225 Gut erhalt. 55 . u ve ta wei ſaſt neu, bee 27 4 Anduſ, .. 3 1 S f 2— ö. L 13, 14, parterre Gut ball. 500 sssbacfaſen. gut 2 bin ee —— 58 Gut 0 verk. La N65 1 fraß 38. ieren 5950 Annahmeschluß für die Mitteg⸗ Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Miet-Gesuche 1 Ammer und Küche 7 2 5 eigen. e i. -7 Zimmerwohnung 5 zum 1. April 199g geſucht. Angebote mit Preis Geschäften. 983 unter F N 26 an die Geſchäftsſtelle. 15975 Junger Herr fucht gut möhfiert. Zinner Wir ſuchen br. Zunm.-Wohng. m. fl. Waſſer, i. öſtl. 1 Laden v. Witwe per 1. Jan. 1 98 0— Angeb. 5 0 greisangeb. d. Geſch. mit Nebeuraum, in 123 1 1 5 a— der Schwetzingerſtr. unt. X E 18 an die Solventer Mieter.] Geſchäftsſt. 45945 Angeb. unt. R Q 172 an die Geſchäftsſtelle dis. Blattes. 10 389 1 in Viktoria⸗ ſtraße 10 449 aber Minde pol Junger Herr ſu cht möhliertes Zimmer Gelucht: Gerünmige mit Kochgel. Angeb. Ammer- Wonnung wir Preis ant. N. 10 Belohnung ab⸗ per bald oder ſpätek. Nr. 5 an die Gesch.] zugeben, dis. Blattes. 5800! Schopenhanerſtr. 14. Gefl. Angeh. mit bill. Preisang. u. X X 36 an die Geſchſt. 86028 Ig. Ehepaar ſu cht mmer und Küche Angeb. u. X 0 2 an die Geſchſt. 5884 Suche J Zl. u. Küche Lindenhof, Schwetz.⸗ Vorſt. Geſd Vefſehh Darlehen von Mk. 300. bis MR. 20 600. ſtreng reell, nach kurz. Wartezt. geg. monatl. Rückzahlg. Mk. 12.50 pro Taufend, durch erſte u. älteſte Zweckſparkaſſe Deutſchlands. Die Kaſſe konnte mit ihrer Oktober⸗Zuteilg. S441 NIK. 870. thren Mitgliedern zur Verfügung ſtellen u, ſteht ſomit mit ihren Leiſtungen an der Spitze ſämtl, 9 Unternehmungen— Näheres durch Jattiot. Mannheim, Bl. 5. 15 Almenhof. 5 L K 15 an Fat. Mehle aus ersten süddeutschen Mühlen von erprobter Backfähigkeit: Blütenmehl„ rei 22 Pts. Auszugmehl 00.„% Pfund 23 Pes. Biskuitm ell... Pfand 25 Pre. Mandeln... Pfund.20,.10, 1. Haselnuß kerne.. Pfund 70, 58 Peg. 5 Cocosnuß tein, geruspeln Pfund 32 Pfg. fliosinen— Sultaninen— Corinthen itronat— Orangeat— fst. Gewürze Slock-Schokolade. Ptand 80 pre. Buckpulver— Bachoblaten— Bach dle Puderzucker— Sandzueker— Streuzucker Vanillzucker— Kunsthonig Zitronen 5 Frische Molkereibutten.. prund.45 st. Tee butter Pfund.85 Cocosfett. 1 Pfund. Tafel ab 27 Pfg. Margarine. Pfund ab 28 pie Besonders empfehlenswert f. Butter gebackenes: Margarine Cleverstolz mauterorsat Pfd., 80 Deutsches und amerikan. Schweineschmalz Eler.. staek 8 ½, 9, 9½, 10% Pte. Arrak— Rum— Kirschwasser 3% R 2 E 1 8 Rabattaus zahlung N.15 8 er 5 in meinen an D 4 10. Seite/ Nummer 380 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 1. Dezember 1932 Von Kein Krlegsfilm Keine Schlachten Lein Kanonendonner der Meisterhand Ernst Lubitsch'; Ganz in deutscher Heute 85 11 PPR Mannheims! Ein Fim im voltten und besten Sinne seiner NH Sprache eee eee, Ein Nachkriegs- Erlebnis aus einer deutschen Kleinstadt Nlichleiten! Aber ein Film eines Ueberlebenden 1 Der eindrucksvollste Film des dahres! Mach dem Stück von A. Rostand Ein Martyrium der Gedanken . Noch nie vorher last, ein solen helttes Fhema im Fim benandeit worden Seit Bestehen des Films direkt oder indirekt, im Felde oder in der Heimat, das interessanteste Filmwerk zweifellos für alle, dle am Weltkrieg teilgenommen haben. Verzugs karten sind gültig Erwerbsſose Wochentags nur gegen Auswels 40 u. 50 Pfg. J Stronges Vorstellung Nr. 98— Miete B Nr. 9 Jugendverbot! National- Theater Mannheim Donnerstag, den 1. Dezember 1932 x Beginn des Hleuptfimes .00,.08, 7. 18..20 UR. Einzelmöbel Operette in 3 Akten von Carl Millöcker Textliche Neugestaltung von Ernst Steffan und Faul Knepler- Musikalische Neubearbeitung von Ernst Steffan- Musikalische Leitung: Karl Klauß Bühnenbilder: Tanzleitung: Gertrud Steinweg Anfang 19,30 Uhr Gas paron e Inszenierung: Alfred Landory Eduard Löffler Ende geg. 22.30 Uhr 2 Funden bal er delete mit Mariha EGVOerih G. Alerander Hans BPrauseweiter TRUDE BERLINER und LEO SLE Z A K singt Personen: Eerlotte, verwitwete Gräfin in dem herserquickenden musthalischen T O NEUSS TSPITBEIN Luigi Santa Croce Sophie Karst Baboleno Nasoni, Bürger- meister von Trapani Karl Mang Sindullo, sein Sohn Der Fremde Benoꝛzzo Sora, seine Frau Walter Jooh. Helmuth Neugebauer Joseph Offenbach Walther Friedmann Ellen Philips Hierzu das große bunte 5 Die grobe Husskellung: zu ungewöhnlich niedrigen Preisen ermögltieht lhnen einen deutschen oder Orient-Jeppich mcs, Bettumrandung Ansuschaffen.— Nur erstklassige Fabrikate daher billigste Prets e von 5 ppichen Ton- Beiprogramm u..: 22 ein entzückender Kurz-Tonfilm mit Tanz und Musik im Teppichhaus E 2, 13 Täglich:.30..50 und.20 Uhr 5 Mannheim 7* E L E 1 Treppe Erwerbslose Wo. 40 Pig.— Bis 6 Uhr hein Paden— geringe Unkosten auf allen Saalplätsen nur 50 Pfg. VORZUGSS KARTEN GELTENI ieh mig di. 1 (ande bend Hlüchen en Il.- an 1 Meissner Porzellan 8251 dehrän 5 24. (Ztell. m. Keil M. J rabtröste 1 00 50 Mödeſpaus Orenstein 8 4, 23/24 Meine Spezialität K äs e Nolländer woltelt,/ ffg. ur 30 4 Alien Gouda we abehandelt 4 5 4 % Ptund nur Tilsiter 0 sehr billig 41 Dette 3 J. 90% Nchfschs. l- F haselongus. 0 5 5 Walmatrahan wollten. pfl. nur e 9 Sultaninen —— Backpulver Suse Mandeln. 3 5 35 Maselnuf kerne. ½ K Kokostlockenrasp el Suackoblaten, Mlrschhernsalz Korinthen, Rosinen, Vuder-, Magel- und Streuzucker Immer diing immer gut! 4 33 28 Fettheringe 2 8 28 Rollmops, Bismarckher.-Pfd.-J. 58 3 Paketchen 18 Angels Heringshappen i. Mayon. 43 Schellfisch, Goldbarsch Fischfilet, weißfleischig Steinbutt,-Pfünder Rheinkarpfen „ . 32 1 635 K 83 an Fleisth- u. Wurstwaren 32 Sprotten„ Sennitzellacs. ½ f 33 „ een rische und Geflugei Suppenhühner Mastgänse Junge Hahnen- Enten Große Enteneſer Wurstwaren KMsse und Butter Nordd. Zervelatwurst Saftige Zitronen Maronen, Kranzfeigen Wal- u. Haselnüsse Pfälz. Rot- u. Weißweine Lr. 88 „«˙ „ 88 an 8.10 5 St. 48 i 88 Weiner Kisequarẽx, 1 19 Gek. Vorderschinken. ½ f 35 Camembert, Münsterkise.. 13 Fleisehsalat i. Mayon.. ½ f 25 Alg. Weichkäse 6 St. 24 2 Spitzbein in As pie f 33 Bayerische Butter% 80 Delik. Bratenfett ½ 4 20 Margarine 2 28 u. 25 Sack- Artikel a— n Spezlal-Welzen meh! 85 kisthkonserven demüse Wein Auszug Welzen mahl 5 05 a A 5 8 „ 8 20 l 8 Bowlensekt ½ N Flasche.30 Gemüsekoenserven 2 Früchte-Konserven . 2. Plund- Dose 63 50 35 2 Ffund-Dose 78 63 52 Wir haben einen Riesenkuchen gebacken f Das gufe Gelingen dieses Kuchens verdanken wir unseren g u en BAK- Zutaten. in unserer Lebensmittelabtellung geben wir ab Freitag frühkestproben von diesem Riesenkuchen [ebkuch. m. Nandenlg 60 Sandgebäck oder Specuintlus 25 1 34 Das grohe Warenpaus für Latadenlatz EEE I An unserer Konfitüren- Abteilung im Parterre: Saster lebkuchen Pat 15 10 Neseinug-Ndakron. ½ 43 alneiaustüten gefüllt e NUR ET F TAGE I Jchmidkonz⸗Weinlein Lehrer im Blau- Weiß- Casino e. V. Mannheim 8s D 5, 2 i um Doppel-Splelpian 1 Heufeunwiderruffich? leſziler Tag! Weiss Ferdl i 5 Maxndalbert! 2 Kanonen des Humors- in dem gans aus- als Fänger Gretl Theimer Am! H. Schrader ee, m mi ee erdröhnen, daß die Ein lustiger nächsten 50 m Dielog f darin förml. ersticken? Ferner: 2 — base Emelka-Tonwocke! Die fönande Handschritt a. a. Alk. Gondrel euaste Fon-Tonvoche] ud. d. Welt wirtch. 2 L 8 200.50.10 U. 40 Uhr— f 00.00.00 Uh 5 Binheitspreis 15 50 Unt 2 10 pig. Jugendl. haben Zutriti ant bn 2 ber beh-Au-Datsteler-I gegeſchneten 5 9 0 8 Lach- Schlager: 111 9 der von zepilla 5„„ I dem alle Frauen- herzen zufliegen.) U 10 1 sogar das unschuld- 9 vollste einer ieee Klosterschülerin- rnit 1 Gesellschaftsfilm. GHHAALEA N-% e HAAR Hergen Premiere Ubermorgen abends.15 Uhr Nibelungensael Silos Béla snasenern LIIIy und Emy Schwarz 5 Songs dess Karten 60 Pfg. bis.90, bei Heckel O 3. 10. Buchhandlig. Dr. Tillmann. P 7. 19. Verkehrsue rein. A 2. 3. im Rosengarten, Buchhandlung? Schenk. Mittelstr., Blumenheuspindenhof Anschließend: Großer Gesellschafts-Abend! Dailies Béla deer spielt zum Tanz 5 Eintrittskarten dazu Mk..40, für Be-—.— sucher des Honsertes Mk. 1. Tisch- bestellungen kostenlos. 12778 Mannheimer Conzertdlrek on Heinz Hoftmeister R 7. 32 abds, 8 Uhr Einziges Konzert Hara lnogun Deutsdiands geieiertste Sängerin Am Flogel: Coenrad V. Bos Lieder und Gesünge von Paistello, Lotti, Franz Schubert, Velibes, Johann Strauß, Volkslieder. 5 Karten M..— bis M. 4 50 bei Heckel, O 3, 10, Buchhandlung Dr. Iihmann, P 150 19. Dezember 5 Non-a n Ausenssal Macnbeſmer Konzert ltrektion Heinz Hoftmelstetf. R T. 32 Ap 0. 21624 Heute 8½¼ Uhr Das neue Pfogramm des Lachens ung Staunens f Leopold Büron der berühmte Musikalclown SMurleibawsonbolls Drei Wordieslers Ell de ficur's Hunde Iwel Reggos usf. III 21 AAN sonntag, vorm. 11 unr Einmalige Aufführung des unvergleiehlichen afrikanischen 8 * unter dem Iltel „Ra USchelf r“ bisher verboten. jetzt v. d. Zen- sur frelgegeben, mit Gerda Maurus Trude v. Molo UFA TON WOCHE mit Aufpahmen von der Btückerelnwelhung. Ut HNEN SHA mode EL Wochenlags bis.0 Uhr alls Saal- und Rangplätze nur 80 Pfg. Ein Spief sus dem Leben der Neger mit unerhörten Aufnahmen.— B auts tend— Heirat— Spiel— Tanz ud Sötrenglaube— ein FEllm, der nle gezeigte Bilder bringt. v7 Pressestimmen: spannender als mancher Shlelſilm, einè Spilzenleistung voll Romanlit und Naturschönheiten. Vorverkauf eröffnet! Kleine Preise! Eilboſenges.„Bliiz“ Rofe Radler P 3, 11 Telephon 218 70 Transporte jeder Art mit Auto(genehmigter Fernverkehr) und Kleinfahrzeugen. 12284 A dedts Arnbaniühruag mit nachgeſchliffenen Kanten u. nur 50 Pfa. Ia. Ar⸗ beit.— Prompte Be⸗ dienung. Qu 3, 9, Soyez, O 4, 13, Mittelſtraße Nr. 36, Telephon Nr. 332 06. Puppen renariert Bernh. Georg. Mit⸗ telſtraße 105. genügt. 10 399 Ausliefer⸗Lager der Radio⸗, Elektro-, Auto⸗ o. Autogummi⸗ brauche nach Mannh. geſucht. Hohe Kaution; zentr. gel. trock. Räume, Büro und Auto vorh. Angeb. unter X 2 29 an die Geſchſt. 5986 o Rhama des Sensationserfolges wegen prolongiert. Sonntag, 4. und 11. Dezember jeweils 4 Uhr. Tremdenvorsſellg. Karten für eine Woche im voraus. Perf. Hausſchneiderin empf. ſich im Anf. v. Mäntel und Kleider. Goger. Prinz⸗Wilhelm⸗ ſtraße 17. 5900 ſtaubdicht „5987 Karte ILIBELLE I Ab heute; 1 Spielen 8 erstmalig die berühmten MonmiAl- B08 unter Leitung Tibor von Gara's 15 Premiere 9g f des neuen 5 Dezemberprogramms% neun internstionals 5 Attraktionen. Casino Nesfaurant am R 1 1 heute Donnerstag r Nlesmuscheln 1 5 Emil Speler. g der Kapelle Donnerstag, Vorverkauf 10—1 und ab 4 Uhr. (A 5 E 0 0 R 5 O, Breitestrage bs Reute Eröffnungs- u. Stimmungsabene Inh. C. Auwärter Sohmitz-RHaymond mit seinen 6 Solisten. Freitag, Samstag u. Sonntag Verlängerung Die Tanzschule der guten Gesellschaft Kurse Privatzirkel Einzelstunden Modernstes Turniertanz-Praining Gewissenh, Ausbildung 2 Tanzlehrerberuf Fernruf Nr. 30411 D 5, 2 N 2, 12 Karsheginn 2. Dezember Scl E Fritz KRnapp 1 60 Vereinskurse ſederzeft! Halabuul h. Ab heufe 1. Dezember m Palasf⸗Kaffee„heingold“ nnen mem nee Kapelle Ria Marek 13182 5 7 ſieden intimen N 4 Haden 4755 2555 18770 repariert Knudsen relephon 260 20„ F eh 685 43, Ta h Tel 28493 Heuie Donnerisieg Schlachaifest. Spetialtst große Schlschiplatien.— Schrempp FFF Printe, Bier. Ausschank von Wee e. Mänrergsnosgensehelt 2 46*. 2 Inh. Carl stein Nos 9 0