7 8 dieſer Drohung ernſt iſt. Erſcheinungsweiſe: Täglich emal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM.08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25 durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str 43. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. annhelmet Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Jeitin Anzeigenpreiſe: 82 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Beil Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Einzelpreis 1 0)], Keine an beſonderen Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe Freitag, 2. Dezember 1932 143. Jahrgang— Nr. 562 Heule Kanzler⸗ heidung Reichspräſident von Hindenburg ernennt heute nachmittag den Reichskanzler— Schleichers und Papens Chanten ſtehen zur Zeit:1 England oͤroht mit Lauſanne Vei Ablehnung der Schuldenreviſion will England zum Houngplan zurückkehren Hugenberg bei Hindenburg Draht ung unſeres Pariſer Vertreters Berlin, 2. Dez. Reichskanzler von Papen und Reichswehr⸗ miniſter von Schleicher begaben ſich geſtern um 18 Uhr zum Reichspräſidenten, um dieſem einen Zwiſchenbericht über die Lage abzuſtatten. Die Be⸗ ratungen beim Reichspräſidenten über die Neubil⸗ dung des Kabinetts waren gegen 19.30 Uhr beendet. Eine Entſcheidung iſt geſtern abend nicht gefallen. Sie wird nunmehr für heute nachmittag erwartet. Ueber die ſachlichen Fragen des Programms der künftigen Regierung ſoll in der Konferenz ein ab⸗ ſchließendes Ergebnis erzielt worden ſein. Die Frage der Perſönlichkeit des neuen Reichskanzlers iſt vollkommen offen. Die Chancen für Reichskanzler v. Papen und General v. Schleicher werden in politiſchen Kreiſen mit 11 gekennzeichnet. Geſtern nachmittag vor der Konferenz bei Hin⸗ denburg, an der übrigens auch Staatsſekretär Meiß⸗ ner teilnahm, haben ſich die beiden Kanzlerkandida⸗ ten Papen und Schleicher zu einer Ausſprache zu⸗ ſammengefunden. Hitlers letzter aus Weimar datierter Brief an Herrn von Hindenburg Hat inſofern zur Klärung der Situation beigetragen, als nunmehr feſtſteht, daß von den Nationalſoziali⸗ ſten ein Einlenken nicht mehr zu erwarten iſt. Hit⸗ er hält, wie er in dieſem Schreiben unzweideutig zu erkennen gibt, an den von ihm während der vorangegangenen Phaſe der Verhandlungen erho⸗ benen Forderungen in vollem Umfange feſt. Des⸗ halb hält Hitler Verhandlungen in Berlin für unötig.. Es beſteht alſo nicht mehr die geringſte Wahrſcheinlichkeit einer Unterſtützung oder Tolerierung eines Kabinetts v. Schleicher durch die Nationalſozialiſten. Daraus ergibt ſich wohl, daß nun General v. Schlei⸗ cher nicht mehr allein im Vordergrunde iſt, ſondern die Ausſichten ſich auf ihn und Herrn v. Papen gleichmäßig verteilen. Heute mittag wird auch noch Geheimrat Hugenberg vom Reichs⸗ präſidenten empfangen werden und dann ſoll im Laufe des Nachmittags endgültig die Entſcheidung auch in der Perſonenfrage fallen. Peſſimiſten vertreten dagegen allen Ernſtes die Anſicht, die Löſung der Kriſe werde ſich bis zum 6. Dezem⸗ ber, ja ſogar darüber hinaus hinziehen. Vielleicht darf man die Phaſe, in die die Kriſe mit der definitiven Abſage Hitlers getreten iſt, dahin charakteriſieren, daß die Alternative Papen Schleicher aus einer politiſchen zu einer rein perſönlichen Ent⸗ ſcheidungsfrage für den Reichspräſidenten geworden iſt. Es handelt ſich noch darum, wem Hin⸗ denburg die Weiſung erteilen will, die Truppe ins Gefecht zu führen. Denn ein Gefecht wird es werden. Die Hoffnung aller und ſicherlich auch der Beteilig⸗ ten und Verantwortlichen geht dahin, daß aus die⸗ ſem Gefecht nicht ein ſchwerer Kampf mit unabſeh⸗ baren Folgen werde. Es läßt ſich nicht verkennen, daß dieſer Stand der Dinge dazu beigetragen hat, die Chancen, oder vielleicht ſagt man beſſer nur: die Möglichkeiten für Herrn von Papen von neuem zu verbeſſern. Das Programm des neuen Kabinetts dürfte wie jetzt von offiziöſer Seite bekannt wird, in beiden Fällen, ob nun Papen oder Schleicher Kanzler werden ſollte, das gleiche bleiben. habe, wie geſagt, die Abſicht, durch beſtimmte ſoziale Erleichterungen etwaigen inneren Unruhen von vornherein entgegenzuwirken. Geſtern nachmittag weilte auch Dr. Bracht eine zeitlang im Präſidentenpalais, mit dem über ſeinen Eintritt in das neue Kabinett verhandelt wurde. Es heißt, daß Dr. Bracht ſeine anfänglichen Widerſtände, zu dem preußiſchen auch noch das Reichsinnenminiſterium zu übernehmen, aufgegeben habe. Wie verlautet, ſoll 85 g Herr von Schleicher in der Beſprechung mit Hindenburg erklärt haben, daß er in einem Kabinett Papen, das Reichswehrminiſterium nicht mehr beibehalten kann. Doch glaubt man allgemein nicht, daß es ihm mit Trotz der Abſage Hitlers wurde geſtern nachmittag noch ernſthaft das Gerücht kolportiert, daß in einem Kabinett Schleicher der General das Kanzleramt und das Reichswehr⸗ miniſterium übernehme, während wahrſcheinlich Gregor Straſſer den Poſten des Miniſters des Innern, Stegerwald den des Arbeits⸗ miniſters und ein fachkundiger Deutſchnationaler das Verkehrsminiſterium erhalten ſollten. Für ein Kabinett Papen glaubt man, daß Hu⸗ genberg die wirtſchaftlichen Miniſte⸗ rien übernehmen und Seldte Reichs kom⸗ miſſar für Arbeitseſchaffung werden ſoll⸗ Man Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 2. Dez. Die engliſche Note an Amerika enthält in außerordentlich ernſter Form eine Darſtellung der Gründe, die gegen eine Wiederaufnahme der Kriegsſchuldenzahlungen ſprechen. Vom Standpunkt der Weltwirtſchaft aus werden die Auswirkungen der enormen Nachkriegszahlungen aufgezeigt. Der Schlußteil der Note ſteigert ſich dann zu der drama⸗ tiſchen Warnung, daß die Wiederaufnahme der Zah⸗ lungen nicht nur zu einer neuen Aufroll ung der Reparationsfrage führen müſſe, ſondern auch zur draſtiſchen Einſchränkung des amerika⸗ niſchen Exports nach Europa. Im einzelnen führt die Note im erſten Teil die Entſtehungsgeſchichte der Kriegsſchul⸗ den an. Seit der Kriſe habe ſich die Rückzahlung der enormen amerikaniſchen Schuldenforderungen als unmöglich erwieſen. Das Syſtem der internatio⸗ nalen Staatsverſchuldung ſei eine wichtige Urſache der heutigen Kriſe. Die engliſche Note zieht jedoch einen ſcharfen Trennungsſtrich zwiſchen politiſchen Anleihen und Handels anleihen, deren Gewährung produktive Werte ſchaffe und damit ſelbſt die Grundlage für die Rück⸗ zahlung darſtelle. Das Prinzip der Zahlungsfähig⸗ keit des Schuldners ſei nur von zweitrangiger Be⸗ deutung gegenüber dem Grundſatz der Aufnahme⸗ fähigkeit des Gläubigers. Die Note weiſt dann auf die großen Opfer hin, die England ſeit dem Kriege gebracht habe. Die enormen Opfer der Vergangen⸗ heit werden zur Rechtfertigung der gegenwärtigen Reviſionsforderung herangezogen. Dann beginnt der Schlußteil der Note, der die eigentlichen aktuellen Ausführungen enthält. Die engliſche Regierung weiſt darin nochmals auf die Tatſache hin, daß ſie nach den Schuldenverträgen Zahlungen in Goldwährung leiſten müſſe, daß aber die Be⸗ laſtung in Pfund Sterling zum Ausdruck komme und damit um 50 Prozent geſtiegen ſei. Ferner ſtelle die Schuldſumme heute, an dem Warenpreis gemeſſen, den doppelten Wert des ſeiner Zeit entliehenen Materials dar. Weiterhin habe es Amerika durch ſeinen hohen Zolltarif unmöglich gemacht, in Waren zu zahlen. England müſſe alſo Maßnahmen treffen, um dieſe Bilanz durch ſcharfe Droſſelung des Im⸗ ports aus den Vereinigten Staaten zu korrigieren. Es folgt dann der geradezu ſenſationelle Abſatz über Lauſanne: Es ſei undenkbar, daß England Kriegsſchul⸗ den zahle, ohne ſeinerſeits von ſeinen Schuld⸗ nern Zahlungen zu erlangen. England werde daher, wenn Amerika die Reviſion verweigere, gezwungen ſein, von Italien, Frankreich und den anderen Schuldnern die Wiederaufnahme der Kriegsſchuldenzahlungen zu fordern. Dieſe Länder würden ſich wiederum an Deutſchland wenden müſſen, um die Wieder⸗ aufnahme der Reparationszahlungen auf der Grundlage des Noungplanes zu verlangen. Auch England werde dasſelbe tun müſſen. Die ganze Reparationsfrage, die auf det Konferenz von Lauſanne proviſoriſch geregelt worden ſei, werde wieder aufgerollt werden. An Ratifizierung der Lauſanner Abkommen könne dann nicht gedacht werden. Man werde auch das neue Vertrauen, das auf Grund der Lauſanner Abmachungen entſtanden ſei, wieder erſchüttern. Mit all dieſen Argumenten begründet die engliſche Regierung nicht nur ihren Vorſchlag, die Dezember⸗Zahlung zunächſt zu ſuſpendieren, ſondern gleichzeitig ihre weiter⸗ gehende Anregung, baldigſt in Verhandlungen über eine grundlegende Reform der Schulden⸗ verträge einzutreten. Im Gegenſatz zur ameri⸗ kaniſchen Regierung, die ſich nicht gegen Reviſtons⸗ verhandlungen wehrt, aber die Dezembe rrate als Beweis guten Willens zur Vorausſetzung machen will, erklärt England, daß nur durch die Stundung der Dezember⸗Zahlung die günſtigen Vorausſetzun⸗ gen geſchaffen werden könnten, die einen Erſolg der ſpäteren Reviſtonsverhandlungen ermöglichen wür⸗ den. Schließlich weiſt die engliſche 1588 auf⸗die be⸗ ſondere Schwierigkeit des Transfers der 95% Millionen Dollar hin, die am 15. Dezember fällig ſind. Dies iſt in großen Zügen der Inhalt des ausführ⸗ lichen Dokuments, das der engliſche Botſchafter in Waſhington geſtern dem Staatsſekretär Stimſon überreicht hat. Die geſamte engliſche Preſſe ſtellt ſich einmütig hinter die Ausführungen der Note. FVCCCVCCCVCCVVTVTVFVVPVPVVVVVVDVDVDVVUVUVUVUVUVUVUVUVUUVUVUVUVUVUVUVUVUVVVVV Die Entwicklung, die die Kriſe geſtern nahm, wird von der Preſſe eingehend kommentiert. So ſchreibt die„Frankf. Ztg.“: Der Reichspräſident iſt ein alter Mann, deſſen Pſychologie uns Jüngeren nicht ohne weiteres erſchließbar iſt. Entweder iſt ihm die ſcharfe Stimmung innerhalb weiteſter Volkskreiſe, die mit wachſender Deutlichkeit gegen eine Wiederkehr des Herrn von Papen zum Ausdruck gekommen iſt, nicht genügend bekannt geworden, oder Herr von Hindenburg und ſeine Berater glauben, daß der tatſächliche Widerſtand gegen ein neues Kabinett Papen nicht ſo ſtark ſein werde, wie manche Kreiſe befürchten. Zugleich ſcheint es, daß die en die Herrn von Papen von der Seite des Stahlhelms her(außer der Deutſchnationalen Partei) zuteil würde, den Herrn Reichspräſidenten über die tatſächliche Lage, die ge⸗ ſchaffen würde, hinwegtäuſcht. Nachdem ſeſtſteht, daß Herr von Schleicher dem Reichspräſidenten über die Haltung Hitlers nichts Günſtiges berichten konnte, und da er zweifellos mit deutſchnationalen Wider⸗ ſtänden zu rechnen hat, während Herr von Papen auf die bürgerliche Rechte und auf die Stahlhelmführung zu verweiſen vermag, kommen wir zum Schluß, daß die Chancen noch immer fünfzig zu fünfzig ſtehen. Die Bedingungen der Gewerkſchaften Im„Vorwärts“ werden die Bedingungen veröffentlicht, die Herrn von Schleicher in ſei⸗ ner Beſprechung mit Leipart von den freien Gewerkſchaften unterbreitet worden ſind. Es handelt ſich im weſentlichen um das bekannte Ge⸗ werkſchaftsprogramm, das die generelle Ein⸗ führung der 40⸗Stunden⸗ Arbeitswoche und die Verwendung der Steuergutſcheine auch für die Finanzierung der öffent⸗ lichen Arbeiten verlangt, wodurch 1½ Milliar⸗ den„ohne geringſte Inflationsgefahr“ für die Ar⸗ beitsbeſchaffung frei würden. Schließlich verlangten die Gewerkſchaften: Die durch die früheren Verordnungen herbeige⸗ führten Verſchlechterungen der Sozial⸗ leiſtungen müſſen im Rahmen der Möglichkeit rückgängig gemacht werden; die Verſorgung der Arbeitsloſen muß namentlich in dem bevorſtehenden Winter ausreichend verbeſſert werden: jeder wei⸗ tere Angriff auf die Löhne und die Rechte der Arbeiter muß unterbleiben; die Unabding barkeit der Tarifverträge, die durch die Verordnung vom 5. September auf⸗ gehoben war, muß für die Zukunft unangetaſtet bleiben.“ Die„Daz“ ſpricht unter der Ueberſchrift„Setzt Goebbels ſeinen Willen durch?“ die Warnung aus: „Wir können nicht glauben, daß die Würfel wirklich ſchon gefallen ſind und ſehen unſere Aufgabe nicht darin, noch ſchwärzer zu malen, als die Lage des Landes wirklich iſt. Die Kreiſe, die ſehr gering an Zahl, aber nicht ohne Einfluß auf die Gewalt⸗ löſung hindrängen, nehmen eine Verantwortung auf ſich, um deren Uebernahme ſie niemand beneiden kann. Noch einmal, vielleicht in letzter Stunde, rufen wir zur Beſinnung und ruhigen ſtaatsmän⸗ niſchen Erwägung auf. Man muß es ausſprechen: Die Wiederbetrauung des alten Kabinetts würde nichts anderes bedeuten als die Erfüllung des heißeſten Wunſches des Berliner nationalſozialiſtiſchen Führers Dr. Goebbels, der in der Partei den agitatoriſchen Einſchlag am ſtärkſten vertritt.. Wird Dr. Goeb⸗ bels ſeinen Willen durchſetzen? Wir wiſſen es nicht. Mag es ihm in Weimar gelingen. Wenn es ihm auch in Berlin gelänge, ſo nähme das Verhängnis ſeinnen Lauf.“ Das Blatt weiſt auf die auch nach unſerer Kenntnis richtige Tatſache hin, daß mehrere Miniſter, darunter Dr. Bracht, die Beteiligung an einem neuen Kabinett Papen ablehnen. Das B. T. will wiſſen, daß von ſehr einfluß⸗ reichen Induſtriekreiſen deutliche Warnungen gegen die Wiederberufung Papens„noch in letzter Stunde“ ausgeſprochen worden ſeien. Immerhin wird man nach den diesmal ſehr beſtimmten Zuſicherungen der unterrichteten Stellen wenigſtens die eine Hoffnung haben dürfen, daß noch der heutige Tage die Er⸗ löſung aus der quälenden Ungewißheit bringt. 4 Vertrauen für Herriot Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 2. Dez. Am Vorabend ſeiner Abreiſe nach Geuf hat Mi⸗ niſterpräſident Herriot von der Deputiertenkammer eine neue Vertrauenskundgebung erhalten. Mit der ſtarken Mehrheit von 425 gegen 170 Stim⸗ men lehnten die Deputierten die von den Nationa⸗ liſten Marin und Franklin⸗Bouillon verlangte ſo tige Ausſprache über die amerikaniſche Schuldenfrage ab und erklärten ſich mit dem Verſprechen Herriots einverſtanden, das Problem am 9. Dezember zu be⸗ handeln. i Wie Marin erregt ausführte, wollte er von der Regierung die eindeutige Erklärung verlangen, jede Zahlung am Fälligkeitstage, dem 15. Dezember, zu verweigern. Herriot trat dazwiſchen und bat in eindringlichen Worten von der Forderung abzuſehen, das Schuldenproblem ſofort zu behandeln. Im Augenblick erwarte man die Antwort auf die letzte franzöſiſche Note. Außerdem gäbe es noch andere Schuldner und andere Fragen. Es handele ſich weniger um ein Regierungsproblem, als um ein Problem der Kriegsliquidierung. Her⸗ ribt erneuerte ſein Verſprechen, vor jeder wichtigen Entſcheidung den Kammerkommiſſionen Bericht zu erſtatten. Die Kammer ſelbſt könne dann ihr Urteil fällen. Die Nationaliſten gaben ihrer Unzu⸗ friedenheit über dieſe Erklärungen durch laute Zwiſchenrufe Ausdruck. Franklin⸗Bouillon bemerkte ironiſch, die franzöſiſche Kammer ſei das einzige Parlament der Welt, das ſich derartig behandeln laſſe. Die Abſtimmung brachte das bekannte Er⸗ gebnis. 5 5. Schon vorher hatte Herriot mit 371 gegen 185 Stimmen ein Vertrauensvotum in der Angelegenheit der Rentenkonvertierung er⸗ halten. Die Rechtsgruppen hatten der Regierung vorge⸗ worfen, bei der Durchführung der Rentenkonver⸗ tierung den Banken zu hohe Proviſionen gezahlt zu haben. Finanzminiſter Germain⸗Martin trat dieſer Behauptung entgegen und ſtellte feſt, daß ein Vergleich mit früheren Kontingentierungen nicht möglich ſei, da ſich die Schwierigkeiten inzwiſchen vervielfältigt hätten. In der Ausſprache erklärte ein nationaliſtiſcher Redner, die Rentenkonvertierung ſei verfrüht geweſen. Eine Konvertierung könne nur in einer Atmoſphäre des Vertrauens durchgeführt werden. Sie hätte deshalb den letzten Abſchnitt eines finanziellen Geſundungsplanes darſtellen müſſen. Heute ſei die Sparerſchaft enttäuſcht. Frankreichs Antwort an ASA Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 2. Dez. Die zweite franzöſiſche Schuldennote wurde geſtern nach Waſhington gekabelt. Sie um⸗ faßt nur etwa ſechs Schreibmaſchinenſeiten und geht weniger auf die Einzelheiten ein als die britiſche Note. Nach Informatipnen aus Regierungskreiſen knüpft die neue franzöſiſche Note an der Beweis⸗ führung der erſten vom 10. November an, präziſiert und vervollſtändigt ſie. Mit hiſtoriſchen, juriſtiſchen, wirtſchaftlichen und finanziellen Gründen ſucht die franzöſiſche Regierung ihren Standpunkt zu vertei⸗ digen und lädt zu einer neuen Schulden ver⸗ handlung ein. Es wird u. a. in der Note darauf hingewieſen, daß die Gold⸗ und Deviſenübertragun⸗ gen ohne gegenſeitigen Warenaustauſch einen wirt⸗ ſchaftsfeindlichen Charakter hätten, der für den Gläu⸗ biger ebenſo ſchädlich ſei wie für den Schuldner. Die Wiederaufnahme der europäiſchen Zahlungen ohne Gegenleiſtung drohe den Untergang Europas herbeizuführen, ohne gleichzeitig Amerika zu berei⸗ chern. Nach dieſen wirtſchafltichen Erwägungen folgt der Hinweis auf die Einſtellung der deut⸗ ſchen Reparations zahlungen, die es Frankreich unmöglich mache, weitere Zahlungen an Amerika zu leiſten, da ſeiner Anſicht nach die Re⸗ parationen und die interalliierten Schulden eng mit⸗ einander verbunden ſeien. Die franzöſiſche Regierung erinnert daran, daß ſie ihre Unterſchrift zum Lauſanner Ab⸗ kommen von einer zufriedenſtellenden Ueber⸗ einkunft der Vereinigten Staaten mit ihren Schuldnern abhängig gemacht habe. Schließlich ſetzt ſie ſich mit der„übelwollenden Propaganda“ auseinander, die gegen die Gold⸗ anſammlungen der Bank von Frankreich betrieb würde. Der Frane ſei eine unentbehrliche Grund⸗ lage für die europäiſche Währungsſicherheit gewor den. Die Goldvorräte der Bank 92 1 Frankreich gehörten dem Inſtitut aber e wenig wie der franzöſiſchen Reglerung. Die 155 bank hätte nicht das Recht, über dieſe Goldbeſtände 5 zu verfügen, um internationale Zahlungen zu er⸗ 2. Seite/ Nummer 562 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 2. Dezember 1932 ledigen. Dies würde ein Verrat an den Gläubigern der Bank von Frankreich in allen Ländern bedeuten. Nur das Vertrauen in die politiſche, wirtſchaftliche und finanzielle Sicherheit der Staaten könne das Gold wieder in Umlauf bringen und die Rückkehr der ausländiſchen Kapitalien in ihre Herkunftsländer veranlaſſen. Es iſt bemerkenswert, daß die franzöſiſche Regie zung ſich in ihrer Note an Amerika all der wirtſchaft⸗ lichen Gründe bedient, die in den vergangenen Jah⸗ ren von Deutſchland gegen die Zahlung der Repa⸗ rationen angeführt wurden, aber niemals Gehör bei den maßgebenden franzöſiſchen Politikern fanden. Das Echo der Noten in Amerika Meldung des Wolff⸗Büros — Waſhington, 2. Dez. Die engliſche Note wird hier allgemein als diplo⸗ matiſches Meiſterſtück bewundert, und einige der von der engliſchen Regierung angeführten Argumente werden als durchaus diskutabel bezeichnet. Trotzdem könnten die engliſchen Ausführungen nicht als Grund für die Nichtzahlung der am 15. Dezember fälligen 95 Millionen Dollar benutzt werden. Be⸗ kanntlich iſt auch im alten Kongreß die Mehrheit gegen Hoover eingeſtellt und wird ſich, da Rooſe⸗ velt eine Einmiſchung zugunſten der Alliierten ab⸗ lehnte, kaum dazu verſtehen, irgendwelche Vorſchläge Hoovers in der Schuldenfrage gutzuheißen. Die Lage wird ferner dadurch verſchärft, daß auch Frank⸗ reich eine ähnliche Note hier übergeben und damit wiederum der Eindruck einer alliierten Ein⸗ heitsfront geſchaffen wird, was erfahrungs⸗ gemäß den Bundeskongreß ſtets noch mehr zur Ab⸗ lehnung geneigt macht. Keine öſterreichiſche Schuldenzahlung Meldung des Wolff⸗Büros — Waſhington, 2. Dez. Schatzſekretär Mills gab geſtern bekannt, daß die am 1. Januar fällige öſterreichiſche Schul⸗ denzahlung an Amerika, die 287 556 Dollar be⸗ trage, aufgeſchoben werde, da der Treuhänder für die öſterreichiſche Völkerbundsanleihe wegen Be⸗ zahlung dieſer Summe durch Oeſterreich Einſpruch erhoben habe. Der polniſche Botſchafter hat den Unter⸗ ſtaatsſekretär aufgeſucht, um mit ihm die Lage in der Schuldenfrage zu beſprechen. Er teilte ihm mit, daß die polniſche Regierung eine neue Note vorbereite, die wahrſcheinlich binnen 14 Tagen in Waſhington überreicht werde. Auf dem Wege nach Genf Meldung des Wolff⸗Büros — Paris, 2. Dez. Der engliſche Miniſterpräſident und der engliſche Außenminiſter ſind auf der Durchreiſe nach Genf Donnerstag abend in Paris angekommen, wo ſie auf dem Bahnhof eine Unterredung mit dem eng⸗ liſchen Botſchafter in Paris hatten. Darauf reiſten ſie nach Genf weiter. Im ſelben Zug fährt auch der franzöſiſche Kriegsminiſter, während Herriot noch heute abreiſt. Das neue belgiſche Parlament Meldung des Wolff⸗Büros — Brüſſel, 2. Dez. Die neue Kämmer der Abgeordneten ſetzt ſich nach den endgültigen Wahlergebniſſen fol⸗ gendermaßen zuſammen: Katholiken 79(), Liberale 24(), Sozialiſten 73(), Flämiſche Nationaliſten 8(— 2, Kommuniſten 3(); ins⸗ geſamt 187 Abgeordnete, Annahme des Konkordats Stimmengleichheit bei 44:44 Stimmen Der Präſident gab den Ausſchlag (Eigener Drahtbericht) z. Karlsruhe, 2. Dez. Die erſte Eutſcheidung über Konkordat und Evangeliſchen Kirchen vertrag iſt gefallen: Der Badiſche Landtag hat mit einer formalen Mehrheit von einer Stimme die beiden Verträge angenommen. In Wirklichkeit erbrachten die Abſtimmungen 44 Ja⸗Stimmen des Zentrums und der Deutſchen Volkspartei gegen 44 Nein⸗Stimmen der Nationalſozialiſten, Deutſchnationalen, des Ev. Volksdienſtes, der Demokraten, der Sozialdemokra⸗ ten und Kommuniſten. Da aber die Stimme des Präſidenten Duffner(Zentr.) bei Stimmengleich⸗ heit doppelt zählt, ſo wurde die Mehrheit von einer Stimme für die Verträge erreicht. Die zweite Leſung der Verträge iſt auf Freitag, den 9. Dezember, vor⸗ mittags 9 Uhr, feſtgeſetzt. In dieſer Sitzung ſoll auch über Mannheimer Winterhilfsmaß⸗ nahmen beraten werden. In der Schlußausſprache vor der Abſtimmung betonte zu Beginn Präſident Duffner, daß er ſich, wenn Tumulte ſich wiederholen, zu unnachſichtiger Anwendung der Geſchäftsordnung gezwungen ſehe. Die Betroffenen dürften ſich dann nicht über das Ergebnis der Abſtimmung beſchweren. Dann ver⸗ ſuchte Abg. von Au, als zweiter Redner der Deutſch⸗volksparteilich⸗ wirtſchaftsparteilichen Arbeitsgemeinſchaft die Stel⸗ lungnahme ſeiner engeren wirtſchaftsparteilichen Gruppe zu erklären. Er iſt der Anſicht, daß das Vertragswerk ſachlich nicht dringlich geweſen ſei. Nachdem aber die Verträge abgeſchloſſen ſeien, ſtimme ſeine Gruppe ihnen zu, die Rechte des Staates feien nicht beeinträchtigt. Zum Schluß erntete Abg. von Au ſtürmiſche Heiterkeit. In einer Zwieſprache mit den Nationalſozialiſten rief Abg. Köhler: „Gehen Sie hinaus, dann brauchen Sie nicht abzu⸗ ſtimmen.“ Au antwortete:„Gehen Sie hinaus, dann brauchen wir nicht zuzuſtimmen!“ Abg. Prälat Dr. Retzbach(Zentrum) verſuchte die Einwände, die Abg. Dr. Schmitthenner im Namen rechtsſtehender Katholiken und Geiſt⸗ licher vorgebracht hatte zu widerlegen. Er betonte, der Klerus aller Grade könne die getroffenen Ver⸗ einbarungen nur gutheißen, denn er ſehe in der Beſtimmung über die Erzbiſchofswahl eine Erweite⸗ rung ſeiner bisherigen Rechte. Abg. Profeſſor Dr. Brühler ſtellte für die Deutſchnationalen nochmalls feſt, daß deren Haltung nicht durch Unſachlichkeit oder prinzipielle Gegnerſchaft beſtimmt, ſondern das Ergebnis eindringlicher und wiederholter Aus⸗ ſprachen mit gläubigen Chriſten beider Konfeſſionen ſei. Der Vorwurf der Katholikenfeindſchaft könne ſeine Partei nicht treffen, aber es werde im Hauſe intereſſieren, daß außer rechtsſtehenden Katholiken auch zahlreiche Angehörige liberaler Gruppen die Fraktion gebeten hätten, ſich ihrer Wünſche an⸗ zunehmen und bei der Begründung ihrer Ableh⸗ nung auch dieſe Wünſche vorzubringen. Kultusminiſter Dr. Baumgartner bekämpfte die deutſchnationalen Einwände. Die Regierung habe ſich um vollſte Parität bemüht. Der badiſche Vertrag komme den Wünſchen der evange⸗ liſchen Kirche viel weiter entgegen als der preu⸗ ßiſche, auf den man ſich als auf den beſſeren berufe. Die Regierung habe von Anfang an abgelehnt, Ko⸗ pien der preußiſchen Verträge zu geben; bewußt habe ſie ein Werk geſchaffen, das den Bedürfniſſen der Kirchen in Baden und des badiſchen Staates in weiteſtem Maße entſpreche. Abg. Hügle(Demokrat) verwies nochmals auf die Zwieſpältigkeit der Ver⸗ träge. Abg. Fiſcher⸗Konſtanz(Dem.) gab zu, daß die in den kirchlichen Organiſationen zuſammen⸗ geſchloſſenen Katholiken zweifellos hinter dem Kon⸗ kordat ſtehen. Doch könne das Zentrum nicht den Paßfälſcherwerkſtatt als Rotfrontzentrale Meldung des Wolff⸗Baros — Berlin, 2. Dez. Die Aushebung der Paßfälſcherwerkſtatt in der Kaiſerallee ſtellt ſich— wie der Polizeipräſi⸗ dent mitteilt— mehr und mehr als ein bedeutender Schlag gegen die kommuni⸗ ſtiſche Partei und die verbotenen Rotfront⸗ organiſationen dar, und kann darüber hinaus als ein Beweis für die illegale Betätigung der Kom mu⸗ niſten angeſehen werden, Es iſt dies die fünfte Entdeckung derartiger Machenſchaften, von denen die bedeutendſte bisher die Aushebung der Neuköll⸗ ner kommuniſtiſchen Paßfälſcherwerkſtatt im Jahre 1924 war. Die beiden verhafteten Perſonen Wiehn und Kohlert ſind zweifellos Anhänger der kommuni⸗ ſtiſchen Partei, denn es wurden bei ihnen kommuniſtiſche Abzeichen und Schriften gefunden. Wiehn dürfte der eigentliche Leiter des Unternehmens geweſen ſein. Er hat wiederholt Reiſen ins Ausland, und zwar nach Frankreich, der Tſchechoſlowakei und auch nach Rußland gemacht. Bei der Reiſe nach Rußland bediente er ſich eines von ihm ſelbſt hergeſtellten auf den Namen Turgel lautenden Paſſes. Beim Einfall der Beamten in die Werkſtatt wurden die Fälſcher gerade bei ihrer Tätigkeit überraſcht. Mord am Stiefvater Meldung des Wolff⸗Büros — Braunſchweig, 2. Dez. Wegen Mords an dem früheren Poſtſchaffner Dura wurden die Ehefrau des Ermordeten, Ma⸗ ria Dura, und ſein Stief ſohn, der 18 Jahre alte Schloſſer Kurt Maulhardt verhaftet. Die Sektion des Ermordeten hat ergeben, daß der Tod durch Er⸗ droſſeln eingetreten iſt. Die Verhafteten haben nach anfänglichem Leugnen nunmehr ein Geſtändnis ab⸗ gelegt. Danach ſoll Maulhardt die Tat im Affekt ausgeführt haben. Frau Dura iſt dabei anweſend geweſen. Wie noch bekannt wird, ſtand für heute ein Ge⸗ richtstermin für Dura und Genoſſen an. Der Ermordete und ſeine Frau werden beſchuldigt, in einem Braunſchweiger Konfektivnsgeſchäft, wo Dura eine zeitlang als Nachtwächter tätig war, große Diebſtähle verübt zu haben. Die An⸗ nahme liegt deshalb nahe, daß Dura beſeitigt werden ſollte, damit der Termin nichts ans Tageslicht bringe. em Abſchluß mit dem vertreten Anſpruch erheben, daß es bei d heiligen Stuhl alle badiſchen Katholiken habe. Abg. Profeſſor Dr. Schmitthenner verſicherte, daß die hinter ihm ſtehende Bevölkerungs⸗ gruppe die unbedingte Ablehnung fordere. Sie ge⸗ ſtehe der Regierung nicht mehr das Recht zu, wichtige geſetzgeberiſche Werke Werke zu verabſchieden. Denn dieſe Regierung verfüge nur noch über 360 000 Stim⸗ men im Lande, die gegneriſchen Parteien dagegen über 830 000 Stimmen. Dieſes Mißverhältnis in der Zahl der Gefolgſchaft müſſe allen zu denken geben, die nicht nur Anerkennung ihrer Wünſche, ſondern auch der Wünſche und Anſprüche Anderer, erſtreben. Die Abſtimmung begann über die Anträge der Deutſchnationalen und Kommuniſten. Der deutſchnationale An⸗ trag, der die gemeinſame Verabſchiedung der Ver⸗ träge als Mantelgeſetz fordert, wurde mit 49 gegen 21 Stimmen bei 18 Enthaltungen abgelehnt. Zum kommuniſtiſchen Antrag forderten die Sozialdemokraten getrennte Abſtimmung über Abſatz 1 und 2 und über den erſten Satz von Ab⸗ ſatz 2. Der kommuniſtiſche Antrag fordert:„Der Landtag wolle beſchließen, 1. der Staatsvertrag mit dem heiligen Stuhl, ſowie der Vertrag mit der Ver⸗ einigten Evangeliſch⸗proteſtantiſchen Landeskirche wird abgelehnt“. Die Abſtimmung ergab 44 gegen 44 Stimmen mit Stimmentſcheid des Präſidenten; der Antrag war alſo mit einer Stimme Mehrheit abgelehnt. 2.„Die Kirche wird vom Staat getrennt“. Dieſe Forderung wird gegen die Stimmen der Sozialdemo⸗ kraten und Kommuniſten abgelehnt. Der zweite Satz von Abſatz 2„Jede Zahlung aus der Staatskaſſe an die Kirchen und religiöſen Geſellſchaften wird mit ſofortiger Wirkung eingeſtellt“, wurde ebenfalls ab⸗ gelehnt.— Dann folgten die entſcheidenden Abſtim⸗ mungen über Konkordat und Kirchenvertrag, Hitler⸗Reoͤen in Thüringen Meldung des Wolff⸗ Bürs — Greiz, 2. Dez. Adolf Hitler ſprach hier am Donnerstag abend zur thüringiſchen Kommunalwahl. Nach Ausführun⸗ gen zur thüringiſchen Politik kam er auf die letzten politiſchen Begebenheiten zu ſprechen und erklärre, man verlange ihn und ſeine Organiſation nicht um der Sache willen, ſondern um die Organiſation zu diskreditieren durch die Fehler, die die anderen be⸗ gangen haben. Dazu gebe er aber ſeine Organiſation nicht her. Die Intervalle von einer Regierung zur anderen werden immer kürzer und die Zeit der Nationalſozialiſten komme bald. Auf mündliche Ver⸗ handlungen laſſe er ſich in Zukunft nicht wieder ein. Hitler begab ſich darauf zu einer zweiten Rede nach Altenburg. Dort erklärte er, die Streiks in Weſtdeutſchland und in Berlin ſeien von den Nationalſozial ſten nicht des Streiks wegen inſze⸗ niert worden, ſondern um die Arbeiterſchaft zu ſchützen. Auch heute noch ſei er jederzeit bereit, die Verantwortung zu tragen, oder wenn man ihn wei⸗ ter fernhalten wolle, ſo ſei er auch bereit zum Kampf, und„wenn die Welt voller Teufel wär'“, Mord oder Selbſtmorde — Würzburg, 2. Dez. Im Schloß Walters hauſen an der Saale(Ufr.) wurde heute der Schloßbeſitzer Hauptmann a. D. Werther mit einer Schußwunde im Kopf tot aufgefunden. Unmittelbar neben ihm lag ſeine Gattin, ebenfalls mit Schußverletzungen in Bruſt, Arm und Kopf. Ob Mord oder Selbſtmord vorliegt, muß erſt die Unter⸗ ſuchung ergeben. Auſchlag auf Warſchauer Schnellzug — Warſchau, 2. Dez. Der Schnellzug Lemberg Warſchau wurde auf offener Strecke bei Lemberg durch eine Exploſion aufgehalten. Nach einiger Zeit konnte der Zug ſeine Fahrt fortſetzen. Die ganze Angelegenheit iſt noch völlig unklar. Ec——2......——— K—. r eee eee eee eee eee eee e eee eee Die ruſſiſche Muſik Von Serge Prokofieff Die ruſſiſche Muſik findet in der Gegenwart die beſondere Beachtung der Muſikwelt. Einer der bedeutendſten Vertreter dieſer Richtung iſt Serge Prokofieff, deſſen Ausführungen wir aus Anlaß der heutigen Uraufführung der Tſchaikowſky⸗ Oper„Die goldenen Schuhe“ im Mann⸗ heimer Nationaltheater hier zum Ab⸗ druck bringen. Es ſind kaum 50 Jahre her, daß die ruſſiſche Muſik im übrigen Europa Eingang fand. Peter Tſchai⸗ kowſky war der erſte Komponiſt des weiten Ruß⸗ land, dem die Welt Anerkennung zollte. Das große Intereſſe für die Vertreter der national⸗ruſſiſchen Schule Muſſorgſki, Borodin, Rimſki, Korſakow iſt viel neueren Datums. Bemerkenswert iſt auch die Tatſache, daß ruſſiſche Muſtk überhaupt die jüngſte Muſik Europas iſt. Als Vater der ruſſiſchen Muſik gilt gewöhnlich Michael Glinka, deſſen Oper„Das Leben für den Zaren“ im Vorkriegsrußland ein zugleich beliebtes, wie auch ſeines patriotiſchen Inhalts wegen von höherer Stelle empfohlenes Repertoire⸗Stück war. Es iſt verhältnismäßig wenig bekannt, daß dasſelbe Thema— Opfertod eines ruſſiſchen Bauern um den Zaren vor feindlichem Ueberfall zu retten— ein . italieniſcher Komponiſt, nach Rußland berufen und dort anſäſſig geworden, Cavos, in einer Oper unter dem Titel„Ivan Sſuſſanin“(dies iſt der Name des Helden auch in der Glinka⸗Oper) bearbeitet hat. Seiner Oper war allerdings ein Erfolg nicht beſchie⸗ den. Aber noch vor Glinka hat ſich ein ruſſtſcher Komponiſt auf dem Gebiete der Oper mit vorüber⸗ gehendem Erfolge verſucht. Es war Werſtowſki, deſſen Oper„Das Grab Aſkolds“ ſeinerzeit an den Provinzbühnen Rußlands ſehr oft auf dem Spiel⸗ plan ſtand. Bereits Zarin Katharina die Große hat es verſucht, eine ruſſiſche Oper ins Leben zu rufen und ſchrieb ſelbſt den Text zu einer Oper unter dem ſonderbar anmutenden Titel„Der Müller, der Zau⸗ berer, der Schwindler und der Heiratsvermittler“. Dieſe Tatſachen ſind wohl nur wenigen Muſik⸗ hiſtorikern bekannt, und wirklich bühnenfähig im europäiſchen Sinne wird die ruſſiſche Oper erſt durch Glinka. Dennoch fand Glinka, wie manch anderer großer Meiſter, keine Anerkennung zu ſeinen Leb⸗ im eigenen Vaterlande. Das Opernpublikum burg, an italieniſce leichte Kocß gewbönt, be. zeichnete die urkräftige Volksmuſik Glinkas als Bauernmuſik und wollte von ihr nichts wiſſen. Ver⸗ bittert kehrte der Meiſter ſeinem Vaterlande den Rücken und ſprach ſogar den Wunſch aus, es nie wiederzuſehen. Er ſtudierte in Berlin bei Siegfried Dehn und erreichte eine Syntheſe der deutſchen klaſſiſchen Form mit der Muſik eines echten, boden⸗ ſtändigen Ruſſentums. Es iſt bezeichnend, daß ſowohl Glinka als auch ſeine Nachfolger Muſſorgſki, Borodin(Kom⸗ poniſt von„Fürſt Igor“) und Dargomuiſchſki die Muſik gewiſſermaßen„nebenbei“ pflegten. Sie waren Dilettanten im beſten Sinne des Wortes. Glinka pflegte zu ſagen, als man ihm den Vorwurf machte, daß er nichts für die Verbreitung ſeiner Werke unternehme,„Ich kolportiere nicht die Produkte mei⸗ ner Muſe“, während Borodin das geflügelte Wort prägte„Kunſt und Liebe werden nicht verkauft“. Die meiſten ruſſiſchen Muſiker lebten in der Tat nicht von der Kunſt. Glinka war Gutsbeſitzer, Borodin Profeſſor der Chemie, Rimſki Korſakow im Anfang ſeiner muſtkaliſchen Laufbahn Marineleutnant, Dargomuiſchſki Beamter. Alle dieſe Meiſter ſchufen eine urwüchſige ruſſiſche Muſik und waren von dem Ideal beſeelt, ſich in keiner Hinſicht vom Ausland beeinfluſſen zu laſſen. Eine Epoche in der Entwicklungsgeſchichte der jungen ruſſiſchen muſikaliſchen Kunſt bedeutete die Bildung eines Vereins von 5„nationalrevolutionär“ geſinnten jungen Künſtlern, der ſich bezeichnender⸗ weiſe„Der mächtige Haufen“ nannte. Dieſe fünf waren: Muſſorgſki, Borodin, Rimſki Korſakow, Balakirew und Cui. Gemein⸗ ſam für die ganze ruſſiſche Muſikergeneration war ihnen die ſcharfe Ablehnung Richard Wagners. Dennoch finden wir in dem Schaffensprogramm mancher ruſſiſcher Komponiſten Ideale, die an die muſikdramatiſche Kunſtform Wagners lebhaft er⸗ innern. 5 i So wollte Dargomuiſchſki eine Opernform ins Leben rufen, in der die Wahrheit der muſikali⸗ ſchen Deklamation aufrechterhalten werden ſollte. Es war dies eine Reaktion auf den deklamatoriſchen Unſinn der damals herrſchenden italieniſchen Num⸗ mernoper, erinnert aber an die Idee des Wagner⸗ ſchen Muſikdramas. So komponierte Dargo⸗ muiſchſki eine in ganz Europa leider vollſtändig unbekannte Oper über das ewige Don Juan⸗ Thema. Er vertonte wortgetreu den ganzen Text des Don Juan⸗Dramas des größten ruſſiſchen Ly⸗ rikers, Puſchkin, unter dem Titel„Der ſteinerne Gaſt“, ein überaus beachtenswerter Verſuch auf dem Gebiete der Schaffung eines neuen Opernſtils. Auch Muſſorgſki mit ſeinem fanatiſchen Hang am Wort und ſeiner Suche nach der dramatiſchen Wahr⸗ heit erſcheint als ausgeſprochener Muſikdramatiker im Gegenſatz zu Rimſki Korſakow, der im Muſika⸗ liſchen das eigentliche Element der Oper ſieht. Alle dieſe Mufiker ſchöpfen trotz der Verſchiedenartigkeit ihrer theoretiſchen Auffaſſungen aus dem Quell der Volksmuſik. Ihre Muſik iſt national, genau wie die Muſik Tſchaikowſkys, der trotz einiger weſtlicher Einflüſſe das Ruſſiſche niemals verleugnet und gleichfalls gegenüber Wagner ſich ablehnend verhält. Das ſind die echt ruſſiſchen Muſiker, deren Werke ſich immer mehr durchſetzen. Vor einigen Jahrzehn⸗ ten hätten ſie einen ſchweren Stand gehabt, da die ruſſiſche Muſik im Grunde epiſch⸗bleibend, dem Ideal des herrſchenden Muſikdramas mit ſeinem pſychologi⸗ ſierenden Orcheſter nur wenig entſprach. Es iſt im übrigen beachtenswert, daß die Werke Alexander Skriabins— ſymphoniſche und Kla⸗ vierwerke—, die ſich vor 15 Jahren in Rußland einer ungeheuren Popularität erfreuten, im Ausland wenig Anklang gefunden haben, wahrſcheinlich aus dem Grunde, weil dieſer Meiſter, den Boden der Volksmuſik verlaſſend, in emotionellen Ekſtaſen im Geiſte Liſzts und Wagners ſchwelgt. Wenn die ruſ⸗ ſiſche Muſik in der letzten Zeit ſich einen ehrenvollen Platz in der ganzen Welt erobert hat, ſo iſt es, weil ſie das echte Geſicht des Ruſſentums offenbart, im beſten Sinne volkstümlich iſt und deshalb auch An⸗ ſpruch auf internationale Geltung erhebt. Die Hamburger Staatsoper wird verpachtet. Der Theaterausſchuß der Hamburger Bürgerſchaft hat nun endgültig die private Verpachtung der Hamburger Oper zum 1. Auguſt nächſten Jah⸗ res beſchloſſen. Angebote von Bewerbern werden bis 20. Dezember beim Vorſitzenden des Verwal⸗ tungsſenates Krauſe angenommen. Dem Pächter ſoll das Gebäude, der Fundus, die techniſchen Ein⸗ richtungen des Theaters koſtenlos überlaſſen wer⸗ den. Dagegen hat er in Zukunft das Theater ohne jeden Staatszuſchuß zu führen und muß die beſtehen⸗ den Perſonalverträge übernehmen. Künftig ſoll das Hamburger Staatstheater auch Operetten⸗ und Schauſpielku ſt betreiben. Ein ſtaatliches Ueberwachungsrecht wird durch den Vor⸗ ſitzenden der Staatstheater⸗Geſellſchaft ausgeübt wer⸗ den, in der der hamburgiſche Staat die Mehrheit der Anteile beſtitzt. 5 Die Puppenſpieler ſind da Max Jacobs Handpuppenſpiele im Schloß Das derbere Gegenſtück zum Marionettentheater iſt das Handpuppenſpiel; ſein techniſcher Apparat iſt viel einfacher, was an Bewegungsmöglichkeiten fehlt, wird durch größeren Wortreichtum und durch treffenden Geſichtsausdruck erſetzt. Eine Handvoll junger Spieler belebt die„Holzköppe“, wie ſie ihre Akteure ſelbſt liebevoll nennen, mit witziger Rede. Ergötzlich war ſchon das Vorſpiel mit dem Theaterdirektor, deſſen Faktotum ſogleich auf luſtige Weiſe mit dem Publikum in Verbindung tritt. Der Schwank vom Till Eulenſpiegel, der Eulen und Meerkatzen backen mußte, bot Gelegenheit, luſtige Typen zu zeigen, ebenſo auch das Stück„Der Krämerkorb“, das voll tiefer Wahrheit ſteckt. Beide Schwänke wurden frei nach Hans Sachs geſpielt, mit heiteren Theatereffekten und Randbe⸗ merkungen.. Der Geiſt des Hanswurſt lebt im Eulenſpiegel des erſten und im Kaſperl Larifari des zweiten Stücks, immer iſt es der vorwitzige Philoſoph, der die Schwierigkeiten des Lebens zu entwirren weiß. Seine Gegenſpieler ziehen meiſt den kürzeren, ſei es auch nur im Geiſte. Ganz hervorragend ſind die Charakterköpfe der Puppen zu nennen, und wir finden es ganz nett, daß die Theaterdirektion eine Anzahl Puppen zum Verkauf mitgebracht hat. Heute nachmittag findet eine Vorſtellung für Kinder ſtatt, in der allerhand Kaſperl⸗Komödien zur Aufführung gelangen; auch heute abend wird noch einmal geſpielt. Es iſt wirklich zu wünſchen, daß noch recht Viele das Bedürfnis haben, zwei hei⸗ tere Stunden bei der Spielſchar von der Jugend⸗ burg Hohnſtein zu verbringen, für die der Go⸗ belinſaal des Schloſſes zu einem intimen Theater umgewandelt worden iſt. Der Leitung des Schloßmuſeums iſt es zu danken, daß ſie in Verbindung mit der gegenwär⸗ tigen Ausſtellung auch mit dem beinahe vergeſſenen Handpuppenſpiel wieder bekannt macht und es be⸗ wußt neben, nicht hinter das Maxionettenſpiel ſtellt, weil eben jedem beſondere Aufgaben zuſtehen. Die Puppenſpieler, die wir geſtern ſahen, ſind jeden⸗ falls auf richtigem Wege, um das auf den Jahr⸗ märkten verkommene Hand puppenſpiel zu kulti⸗ vieren. Sie extemporieren und laſſen das Publikum mit⸗ ſpielen und freuen ſich, wenn die großen Kinder vor der Bühne wieder einmal herzlich lachen. 5 222 ͤ—. 4 Freitag, 2. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 562 — Die Mannheimer Volksſchule in Gefahr? Die in Nr. 557 veröffentlichte Zuſchrift eines Gewerbeſchulmannes hat in der Lehrerſchaft der Mannheimer Fortbildungsſchule die Meinung hervorgerufen, daß wir uns mit den Ausführungen des Einſenders identifizieren. Hierzu iſt zu bemer⸗ ken, daß wir in der zur Diskuſſion geſtellten Frage „Die Mannheimer Volksſchule in Gefahr?“ eine völ⸗ lig neutrale Stellung einnehmen. Es kommt uns lediglich darauf an, die für das Mannheimer Kul⸗ turleben ſo außerordentlich wichtige Angelegenheit erörtern zu laſſen. Dieſer Einſtellung entſpricht es auch, daß wir der Entgegnung, die uns die Lehrer⸗ ſchaft der Fortbildungsſchule durch ein Mitglied übermitteln ließ, im geſtrigen Mittagsblatt unbe⸗ anſtandet Aufnahme gewährt haben. Mannheimer bekannt oder unbekannt? Die Lotterie des Mannheimer Hilfswerks! Wir ſagen voraus: In den nächſten Tagen wird in Mannheim ein großes Rätſelraten beginnen. Das Mannheimer Hilfswerk braucht Geld. Es hat jetzt eine Methode der Geldbeſchaffung, an der Mann⸗ heim ſeine Freude haben wird. An den Litfaßſäulen kleben Plakate, in den Zeitungen erſcheinen An⸗ zeigen, überall finden wir das Wort: Mannheimer bekannt oder unbekannt. Das iſt der Name der Lotterie, die jetzt herauskommt. Rein äußerlich wird man den Loſen, die auf den Straßen von hübſch gekleideten Losverkäufern, in den Geſchäften, in Gaſthäuſern zu haben ſein wer⸗ den, nicht viel Neues anſehen. Neuartig iſt nur, daß man die Loſe für dreißig Pfennig verkauft, während bisher die Beträge immer höher waren. Aber das Hilfswerk weiß ſich auf den Geldbeutel der Bevölkerung einzuſtellen und es iſt ſicher reiz⸗ voll, die Möglichkeit zu haben, ſchon für 30 Pf. einen Tauſendmarkſchein zu gewinnen. Dabei geht dieſes Gewinnen ſehr ſchnell vor ſich. Eben nimmt man ſein Los, reißt es auf und ſchon leuchtet die Mitteilung: Gewinn: Tauſend n dem überglücklichen Gewinner entgegen. So ein Tauſen⸗ der iſt in jeder Serie der Lotterie. Es ſollen ins⸗ geſamt fünf Serien ausgegeben werden. Natürlich muß man für den Tauſender das richtige Los haben. Schließlich gibt man ſich auch zufrieden, wenn man für 30 Pf. nur einen Hunderter oder ſogar noch weniger gewinnt. Man freut ſich ſogar noch, wenn man für 30 Pf. 50 Pf. zurückbekommt. Dann wird man zunächſt ſein Glück nochmals verſuchen. Aber auch dem, der das peinliche„Nichts“ auf ſeinem Los ſtehen hat, braucht es nicht leid zu tun, ein Los gekauft zu haben. Erſtens hat man dem Mannheimer Hilfswerk, das heißt den Notleidenden unſerer Stadt, geholfen. Zweitens aber— und das iſt in unſerem Falle das Wichtigſte— fallen dem Loskäufer aus ſeinem Brief drei Bildchen entgegen. Da ſind nun 50 Mann⸗ heimer bekannte Perſönlichkeiten mehr oder minder freundlich gezeichnet worden. An den Bildern wird jeder ſeine helle Freude haben. Nicht jedermann iſt gleich zu erkennen, denn die Bilder tragen eine Nummer und keinen Namen. Wohin die dargeſtell⸗ ten Perſönlichkeiten gehören, iſt nicht ſo ſchwer zu raten, Kleine Hinweiſe geben die Bilder ſchon, wer ſie ſind aber, muß zuerſt geraten werden. Das Raten geſchieht nicht ganz umſonſt. Das Hilfswerk hat hohe Geldpreiſe ausgeſetzt für die Einſender der ganzen Serien, die 50 Bilder um⸗ faſſen umd es hat ferner Geldͤpreiſe eingeſetzt für die tüch⸗ tigen Mannheimer, die raten, wer die bekannten oder unbekanten Mannheimer ſind. Da ſind 500, 300, 200 und 100 N jeweils zu gewinnen. Eine Lotterie alſo, die uns wirklich einmal rechte Freude macht! Es gibt etwas zu lachen, es gibt etwas zu ſammeln, es gibt etwas zu raten, es gibt zu helfen und ſchlteßlich gibt es ſogar drei Gewinn möglichkeiten: Die Geldgewinne in der Lotterie, die Preiſe im erſten und zweiten Preisausſchreiben. Wir ſagen voraus: Dieſe Loſe werden ſtürmiſch gefragt werden! Faſching 1933 Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium wird mitgeteilt: Im Hinblick auf den Ernſt der Zeit und die Notlage des deutſchen Volkes werden hinſichtlich der Faſtnachtsluſtbarkeiten für das Jahr 1932/33 fol⸗ gende Anordnungen getroffen: 1. Karnevaliſtiſche Veranſtaltungen feder Art, insbeſondere Masken⸗ und Koſtüm⸗ bälle, ſind auf Grund der 8s 30, 60 und 63 des Poli⸗ zeiſtrafgeſetzbuches vor dem 4. Februar 1933 und ebenſö nach dem Faſtnachtdienstag gänzlich ver bo⸗ ten. Dieſem Verbot unterliegen auch private Ver⸗ anſtaltungen, die in Wirtſchaftsräumen oder anderen ſonſt der Oeffentlichkeit zugänglichen Räumen ſtatt⸗ inden. a 2. Auf Grund des 8 366 Ziffer 10 und 360 Ziffer 11 des Reichsſtrafgeſetzbuches wird jedes Faſtnachtstrei⸗ ben auf öffentlichen Straßen und Plätzen unterſagt, insbeſondere alle Faſchingsauf⸗ und Umzüge ſowie jedes faſchingsartige Auftreten von Perſonen auf öffentlichen Straßen oder Plätzen. Nicht verwehrt ſind die in beſtimmten Teilen des Landes üblichen althergebrachten(hiſtoriſchen) Gebräuche beſonderen lokalen Charakters, ſoweit ſie ſich in der Zeit vom Donnerstag vor Faſtnacht bis Faſtnachtdienstag ab⸗ ſpielen. Auch ſoll ſich das Verbot nicht auf Kinder unter 14 Jahren beziehen. 3. Im übrigen werden die Polizeibehörden ange⸗ wieſen, ſoweit es geſetzlich möglich iſt, auf die Ein⸗ ſchränkung der Faſtnachtsluſtbarkeiten hinzuwirken, ſowie dafür zu ſorgen, daß auch bei den zugelaſſenen Faſtnachtsveranſtaltungen alle Auswüchſe unterblei⸗ ben, insbeſondere daß die halbwüchſige Jugend ſowie Perſonen, die in ungeeigneter Kleidung erſcheinen od or ſich unziemlich benehmen, ferngehalten oder ent⸗ fernt werden. 5 * Ein Balkenbrand entſtand geſtern mittag im Hauſe P 3, 12 infolge fehlerhafter Bauweiſe. Das Feuer wurde durch die um 12,24 Uhr alarmierte Be⸗ rufsfeuerwehr mit dem Kleingerät gelöſcht. Der güldene Sonnenſchein, das ſtrahlende Fir⸗ mament können uns nicht darüber hinwegtäuſchen, daß der Winter vor der Tür ſteht. Für den ba⸗ diſchen Tabakbauer iſt jetzt die Zeit gekom⸗ men, wo er das aromatiſch duftende Kraut, deſſen Wohlergehen all ſein Mühen während des Früh⸗ lings und des Sommers gegolten hat, verkaufen kann. Endlich erhält er klingende Münze für die trockenen braunen Büſchel, die, zu Bergen gehäuft, in der Verkaufshalle liegen. Umſtanden von den Tabakmaklern, die die Köpfe zuſammenſtecken und mit prüfenden Blicken die Ware anſehen, die der b Wenn der Bauer Tabak verkauft Schnappſchuß aus dem Ladenburger Lagerhaus: Hier lagert ein wahrer Berg von Tabakbündeln 4 Glut der Sonne des badener Landes zu verdanken iſt. Jetzt ſind die„Bandeliere“ wieder ver⸗ ſchwunden, die wie ſeltſame Trophäen die bunten Hauswände zierten oder die in Schuppen und Scheunen an langen Gerüſten zum Trocknen auf⸗ gehängt waren. Hochbeladen mit ihrer koſtbaren, exotiſchen Laſt, ſchwanken Laſtautomobile durch die ſchmalen Straßen des Städtchens. Sie fahren mit dem Tabak nach Maunheim, nach Karlsruhe oder Stuttgart. Und ſie befördern ihn nach dem Rhein⸗ land und nach Norddeutſchland. Badener Tabak wird ſeiner Beſtimmung entgegengeführt. ewf. Weihnachtsmeſſe auf den Zeughausplanken Nach langwierigen Verhandlungen iſt jetzt end⸗ gültig der Platz für die am 11. Dezember beginnende Weihnachts meſſe feſtgelegt worden und zwar kommen die dem Zeughausplatz gegenüberliegenden ſogenannten Zeughausplanken in Frage. Zur Ver⸗ fügung wird allerdings nur eine Front von etwa 60 Meter ſtehen, da die rückwärtige Reihe dem Groß⸗ markt vorbehalten bleiben muß und die zweite Hälfte der Zeughausplanken an Chriſtbaumhändler ver⸗ pachtet iſt. Eine derartige Löſung war übrigens nur dadurch möglich, daß am Großmarkt einige Zuſam⸗ menlegungen erfolgten, ſodaß die Straßenfront de Zeughausplanken frei wurde. ö Es iſt ſehr zu begrüßen, daß die„Chriſtkindels⸗ meſſe“ wieder in die Stadt zurückverlegt worden iſt, wo ſie auch hingehört. Zweifellos wird ſie eine größere Anziehungskraft ausüben, als im vergangenen Jahr am„Weißen Sand“. Die Geſchäfte waren damals ſo ſchlecht, daß die Platzinhaber vorzeitig ihre Stände abbrachen, um die Speſen zu ſparen. Die Bevölkerung nahm von der Budenreihe, die alles andere als eine Weih⸗ nachtsmeſſe war, ſehr wenig Notiz. In dieſem Jahre wollte man die Weihnachtsmeſſe wiederum nach dem „Weißen Sand“ verlegen, mußte aber einſehen, daß dies ein verfehltes Beginnen geweſen wäre. Warum wird der Meßplatz nicht für die Weihnachtsmeſſe freigegeben? Platz wäre genug vorhanden. Die Beläſtigungen der Anwohner würden in gar keinem Verhältnis zu dem Lärm ſtehen, der bei der Frühjahrs⸗ und Herbſt⸗ meſſe nicht gerade ſehr erfreulich iſt. In anderen Städten weiſt man der Weihnachtsmeſſe durchweg einen beſonders vorteilhaften Platz an. So gibt man in Ludwigshafen, wo die Meſſe regelmäßig auf dem neuen Marktplatz ſtattfindet, an Weihnachten den Ludwigsplatz frei. Immerhin iſt es ſehr erfreulich, daß für dieſes Jahr eine Zwiſchenlöſung gefunden wurde und ſich dadurch ein Ausfall der Weihnachts⸗ meſſe vermeiden ließ. Bei etwas gutem Willen hätte ſich ſicherlich für die Weihnachtsmeſſe ein anderer Platz finden laſſen. Vielleicht überlegt man, ob man im nächſten Jahre nicht die eine Hälfte der Kapuzinerplanken der „Chriſtkindelsmeſſe“ vorbehält und ſo mit dem auf dem anderen Teil ſtattfindenden Chriſtbaummarkt eine ſinnvolle Verbindung ſchafft. Die dadurch in Wegfall kommenden übrigen Chriſt⸗ baumplätze könnten noch auf den Zeughausplanken oder auf einem ſonſt noch zu ermittelnden Platz untergebracht werden. In dieſem Zuſammenhang dürfte es intereſſieren, daß vor dem Kriege die Weih⸗ nachtsmeſſe auf dem Zeughausplatz Aufſtellung ge⸗ gefunden hat und nach dem Kriege den Meßplatz in Anſpruch nahm, bis ſich durch die Beſetzung Mann⸗ heims durch die Franzoſen Schwierigkeiten ergaben und eine Rückverlegung nach dem Zeughausplatz not⸗ wendig wurde. Meßzwecke endgültig aufgegeben werden, nachdem Bekanntlich mußte diefer Platz für dort der Großmarkt eingerichtet worden iſt. Die OSE fährt ſchneller! Mit 60 Stundenkilometern nach Heidelberg Wer geſtern mit der B⸗Bahn der Oc. nach Heidelberg ſuhr und einen Fernzug benützte, wird mit Erſtaunen feſtgeſtellt haben, daß der Zug vier Minuten zu früh an ſeinem Ziele ein⸗ traf. Genau die gleichen Beobachtungen konnten auch in umgekehrter Richtung gemacht werden. Dieſe bemerkenswerte Aenderung hängt damit zuſammen, daß vom 1. Dezember ab von der Aufſichts behörde genehmigt wurde, die ideal gebaute Strecke Mann⸗ heim Heidelberg mit einer Stundengeſchwindigkeit von 60 Kilometern zu befahren. Bisher war wie für die Weinheimer Linie eine Höchſtgeſchwindigkeit von 40 Kilometern und bei der Durchfahrt durch Ortſchaften eine ſolche von 30 Kilometern vorge⸗ ſchrieben. Dieſe Beſchränkung hing in erſter Linie damit zuſammen, daß geprüft werden mußte, ob die meiſt unbewachten Uebergänge eine genügende Betriebsſicherhett gewährleiſten. Nachdem durch Er⸗ hebungen feſtgeſtellt wurde, daß die Vorbedingungen gegeben waren und die Sicherungsanlagen an den Uebergängen, wie Warnkreuze, Blinklichter uſw. voll⸗ kommen genügen, geſtattete man jetzt eine ſchnellere Fahrt. Die Erhöhung der Reiſegeſchwindigkeit geſtattet es jetzt, von der Friedrichsbrücke aus bis zum Bis⸗ marckplatz Heidelberg in 30 Minuten zu gelangen und nach dem Schlachthaus Heidelberg ſogar ſchon in 25 Minuten. Nach der Betriebseröffnung brauchte man noch für die gleiche Strecke und die gleichen Züge 39 Minuten. Selbſt im jetzigen Winterfahr⸗ plan iſt noch eine Fahrzeit von 34 Minuten vorge⸗ ſehen. Die Abfahrtszeiten ändern ſich nicht, da die Fahrtbeſchleunigung durch eine frühere Ankunft am Ziel ausgeglichen wird. Die Eil⸗ und Perſonenzüge, ſowie die-Bahn durchfahren die Strecke nach wie vor mit 40 Stundenkilometern. Ein Einbeziehen der Eilzüge der B⸗Bahn war ſchon dadurch nicht möglich, daß einesteils durch das unbedingt not⸗ wendige Einhalten der Abfahrtszeiten auf den Zwiſchenſtationen doch kein Vorteil erzielt und auch ohne Fahrplanänderung keine Ordnung in die Zugs⸗ folge gebracht worden wäre. Es iſt ſehr erfreulich, daß die Schnellbahn jetzt ihren Namen einigermaßen mit Recht führt. Abſturz von der Kaimauer Geſtern abend gegen 7 Uhr entſtand hinter der Pa⸗ piermanufaktur am Mühlauhafen in der Werfthallen⸗ ſtraße eine nicht geringe Aufregung. Man hatte einen Mann plötzlich an der Kaimauer verſchwinden ſehen und mußte annehmen, daß er ins Waſſer geſtürzt ſei. Da die Gegend ohnedies ſehr ſchlecht beleuchtet war, konnte man ſich lange keine Klarheit verſchaffen. Was war geſchehen? Ein in der Alphornſtraße wohnhafter Mann war in betrunkenem Zuſtand zu nah an die Kai⸗ mauer geraten. Er hatte das Gleichgewicht verloren und war in der Dunkelheit in die Tiefe ge⸗ ſt ü nr z t. Eine Frau, die das Unglück kommen ſah, alarmierte die Polizeiwache an der Jungbuſchbrücke, von der ſofort der Reviervorſtand nach der Unglücks⸗ ſtelle eilte. Zum Glück war der Mann auf einen Verbindungsſteg zwiſchen einem dort ankernden Schiff und dem Kai gefallen, wo er regungslos liegen blieb, ſo daß man in Anbetracht der Höhe— der Mann war etwa 7 bis 8 Meter hoch herabgefallen ſchwere Verletzungen annahm. Aus dieſem Grunde wurde der Krankenwagen der Berufsfeuerwehr alarmiert. Da die Sanitäter aber keine Hebegeräte mitführten, um den Mann aus dem ſchachtartigen Verließ herauszuholen, mußte der Laſtwagen der Berufsfeuerwehr alarmiert wer⸗ den, der mit einer ſogenannten„Marinetragbahre“ unter Leitung von Branddirektor Mikus alsbald in der Werfthallenſtraße eintraf. Nicht wenig er⸗ ſtaunt waren aber die Wehrleute, als ſie von dem Heruntergefallenen keine Spur mehr fanden. Der Mann war mit Hilfe von Schiffsleuten und Polizei⸗ beamten wieder heraufgeholt worden. In der Polizei⸗ wache in der Jungbuſchſtraße wurde feſtgeſtellt, daß er mit einigen Hautabſchürfungen davon⸗ gekommen war. Das gefährliche Abenteuer iſt noch einmal gut für ihn ausgegangen!* Gloria: Moderne Mitgift Im Gloria⸗Palaſt lacht das Publikum wieder über die moderne Mitgift des typiſchen Schotten, der ſeiner Nichte an ihrem Hochzeitstag eine falſche Perlenkette ſchenkt und die dann zu allerlei Verwechſlungen Anlaß gibt. Der Regiſſeur E, W. Emo, der zuerſt die Handlung etwas zu breit anlegt und zu ſehr dehnt, kommt aber zum Schluß in ein ſehr flottes Tempo. Da das Ganze eine ſehr luſtige Komödie iſt und es an Pointen, wie auch an Schottenwitzen nicht mangelt, iſt der Erfolg von allem Anfang an geſichert. Neben den kleinen hübſchen Einfällen und den Ueberraſchun⸗ gen der Regie, intereſſieren vor allem die Schauſpieler. Leb Slezak mimt mit natürlichem Humor den ſchottiſchen Onkel, der die Sktuation beherrſcht und der die Perlen⸗ und Eheverwirrung recht originell in Ordnung bringt. Die bildhübſche Martha Eggerth zeigt ſich wiederum als talentierte Schauſpielerin und als ganz hervorragende Schlagerſüängerin. Ihr ſympathiſcher Gatte iſt Hans Brauſewetter, der eine große Leiſtung bietet und aus einem Komödientyp einen Menſchen macht. Georg Alexander kam der dankbaren Aufgabe, einen Gentle⸗ man darzuſtellen, der Perlenketten verſchenken kann, mit ſeiner bekannten liebenswürdigen Ueberlegenheit nach. Die muntere Autofreundin iſt Trude Berliner. 1 480 N N . a e W. 460 N A e e 9 ö 0 c N 8 — 0 * Milde aut Du ber nacli teureralſanten An. dich ail mit ROH¼G paar., CAlild ist eine schöne Eigenschaft. Wenn aber eine Zigarette nur mild ist, fehlt ihr das Begeisternde. Han hat es ja bei den soge nannten nikotinarmen Zigaretten erlebt: mehr und mehr kommen sie ins Hintertreffen. Ihre Aildheit hat etwas Verwässertes, reizlos fades. Ahnlich ist es bei vielen billigen Marken- Zigaretten. Wer raucht, um zu geniessen, verlangt von einer Zigarette eben Mlilde und Aro. ma. Und Aroma, das ist es! 5 OBERS 7“ dia 3 Pfegigarett 4. Seite/ Nummer 562 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 2. Dezember 1932 Das Ziel der badiſchen Rindviehzucht Die Höhenfleckviehkuh„Kaſtanie“ war die beſte Jeitleiſtungskuh auf der Mannheimer Ausſtellung der.. G. Durch die Preſſe iſt in letzter Zeit ein Artikel gegangen, in dem das Zuchtziel der badiſchen Rind⸗ viehzucht als verfehlt hingeſtellt und ein Gegenſatz zwiſchen Landwirt und Tierarzt behauptet wird. Hierzu wird von ſachverſtändiger Seite mitgeteilt: Hinſichtlich der Zuchtrichtung und des Zuchtziels beſteht in Baden keinerlei Gegenſatz zwiſchen Land⸗ wirt und Tierarzt. In der Hauptſache handelt es ſich um die Frage: Wie ſteht es mit dem Gegen⸗ warts⸗ und Zukunftswert des Höhenfleckviehes und mit der Entwicklung in den letzten Jahrzehnten? Daß das Höhenfleckvieh für ſüddeutſche Verhältniſſe ungeeignet ſei, iſt eine durch nichts erwieſene Be⸗ hauptung. Wenn für die angebliche Ungeeignetheit das Auftauchen von Niederungsvieh in Baden als Beweis angeführt wird, ſo werden die Gründe für dieſe an ſich bedauerliche Erſcheinung nicht genügend erkannt. Es war der Ruf nach Milch um jeden Preis zu einer Zeit, zu der der noch günſtige Milchpreis eine beſſere Einnahme verſprach. Es war eine gewiſſe Unkenntnis von dem hohen Milch⸗ leiſtungsvermögen der Höhenfleckviehkuh, dic aus der Abneigung der badiſchen Kleinbetriebsinhaber gegen die Milchkontrolle zu erklären war, und es waren ſchließlich urſächlich in der Art des Klein⸗ betriebs ruhende Unmöglichkeiten, die Nachfrage nach Milchvieh rechtzeitig zu befriedigen. Heute liegen die Verhältniſſe glücklicherweiſe wieder anders. In vorbildlicher Gemeinſchafts⸗ arbeit haben führende Landwirte und Tierärzte nach Ueberwindung großer Widerſtände den Verband badiſcher Rinderkontrollvereine geſchaffen. Es wird keinen der an der Gründung beteiligten Berufsſtände einfallen, zu behaupten, daß ihm das ſchwierige Werk auch ohne den anderen gelungen wäre. Die Rinderkontrollvereine zeigen, daß es nicht darauf ankommt, mit hohen Milch⸗ leiſtungszahlen ſich ſelbſt und die Züchterwelt zu blenden, ſondern daß es gilt, wirtſchaftliche Milchmengen mit hohem Fettgehalt möglichſt billig her zuſtellen. Denn das Abſinken des Milchpreiſes bis in die Nähe des ſo niedrigen Weltmilchpreiſes, das allgemeine Schwin⸗ den der Kaufkraft der deutſchen Bevölkerung, eine gewiſſe Ueberproduktion an Milch rechtfertigen nur noch die Hoffnung auf Rentabilität der Milcherzeu⸗ gung auf obigem Wege und haben die Hoffnung auf Erfolge aus der Herſtellung großer Milchmengen allein zunichte gemacht. Die Kontrollvereine werden zeigen— die bisherigen Prüfungen inner⸗ halb der Zuchtverbände haben es ſchon deutlich be⸗ wieſen—, daß die Milchleiſtung der Höhenfleckvieh⸗ kuh gut iſt, daß ſie erblich mit günſtigen Anlagen ausgeſtattet iſt und es ganz allein noch der von Fall zu Fall zu beſtimmenden Verabreichung eiweiß⸗ reicher Futtermittel bedarf, um eine auf der Höhe der Laktation ſtehende Fleckviehkuh zu faſt derſelben Leiſtung an Milchmenge und zu noch höherer Lei⸗ ſtung an Fettmenge, als wie die Niederungskuh ſie aufweiſt, zu bringen. Einige Zahlen mögen be⸗ weiſen: Von 12 auf 365 Tage für das Deutſche Rinder⸗ leiſtungsbuch geprüften badiſchen Fleckviehkühen wurde eine Durchſchnittsleiſtung von 7403 Kg. Milch zu 3,87 Proz. Fett und mit 286 Kg. Jahresfettmenge feſtgeſtellt. Bei 9 auf 305 Tage geprüften Kühen liegen die entſprechenden Zahlen bei 5986; 3,86 Proz.; 231 Kg. Die Höchſtleiſtungen betrugen 9084 Kg. Milch bezw. 326 Kg. Fett. Auf der Mannheimer Ausſtellung war die Höhenfleckviehkuh„Kaſtanie“ aus dem Er⸗ furter Zuchtverband mit 10 511 Kg. Milch zu 5,16 Proz. mit 542 Kg. Fettmenge die beſte Fettleiſtungskuh der ganzen Ausſtellung, die mit 634 Punkten ſogar die oſtpreußiſche Niede⸗ rungskuh„Quappe“ um 34 Punkte überragte. Die badiſchen Fleckviehkühe ſtanden im Mann⸗ heimer Milchleiſtungs wettbewerb an erſter Stelle und die oberbadiſche Sammlung von 6 Leiſtungs⸗ und Formentieren ſchlug um 10 Punkte jede andere Sammlung aller übrigen Fleckviehver⸗ bände. Wer ſich von ſolchen Spitzenleiſtungen allein nicht überzeugen laſſen kann, wer mit Recht der Meinung iſt, daß nur die Durchſchnittsleiſtungen innerhalb der Geſamtheit der geprüften Tiere für eine richtige Wertbeurteilung maßgebend ſein können, der beachte folgende Gegenüberſtellungen: Zuchtgebiet Viehſchlag Leiſtung Baden Höhenfleckvieh 3829; 3,7577; 125 Thüringen 2 33707 3,0875: 139 Mitteldeutſchland 7 3877; 3,91; 132 Milchkühe allge⸗ aller Raſſen einſchl. mein im Reich Niederungsvieh 3795; 3,8290; 128 Oſtfriesland das beſte Milchvieh Niederungsvieh in ganz Deutſchland 4417 3,24%; 143 Drei Leiſtungen Das Höhenfleckvieh wird in Deutſchland überall da gehalten, wo es die Verhältniſſe der Wirtſchaft und des Bodens verlangen. Die Vereinigung der drei Leiſtungen in einem Tier, die Fähigkeit, im Kleinbetrieb billige Arbeit zu leiſten und dabei doch noch ein gutes Milch⸗ und Fleiſchtier zu ſein, haben ihm ſein Feld errungen und werden es ihm er⸗ halten, wenn es auch aus norddeutſchen Gebieten, die mit Pferd und Maſchine arbeiten, wieder ver⸗ ſchwunden iſt. Aber ſchon in Mitteldeutſchland und in Thüringen, in Ländern mit den unſeren ähnlichen Beſitzverhältniſſen, ſehen wir die Fleckviehzuchtver⸗ bände in hoher Blüte. Ueber 4000 Mitglieder mit über 13 000 eingetragenen Tieren in beiden Ver⸗ bänden halten gute Grenzwacht gegen das Niede⸗ rungsvieh⸗Gebiet. Es iſt nur Unkenntnis, wenn behauptet wird, daß der Rückgang im Abſatz von Arbeitsochſen nach Norddeutſchland auf einen Fehler der Züchtungs⸗ arbeit zurückzuführen ſei. In Wirklichkeit liegen die Dinge ſo, daß im Reich die Zahl der Arbeitsochſen von 1368 785 im Jahre 1913 auf 607 974 im Jahre 1930, alſo um 55,5% . zurückgegangen iſt, weil der norddeutſche Großgrundbeſitzer zum Dampfpflug, Bulldog und zum Pferdegeſpann über⸗ gegangen iſt. Und Unkenntnis iſt es, wenn geſagt wird, unſere badiſchen Züchter litten heute unter Abſatzſchwierigkeiten, weil die tierärztlichen Tier⸗ zuchtleiter die Lage nicht überſehen hätten. Der Rückgang im Abſatz, der bei allen landwirtſchaft⸗ lichen Produkten und bei allen anderen Viehſchlägen in gleichem Umfang beobachtet wird, hat ganz andere Urſachen. Zunächſt iſt die ſchlechte allgemeine Wirt⸗ ſchaftslage dafür verantwortlich zu machen. Sodann haben unſere früheren Nachzuchtgebiete jahrzehnte⸗ lang Vieh aus Baden bezogen, um ihren eigenen Viehſchlag zu verbeſſern. Es wären ſchlechte Züchter in Hohenzollern, Heſſen, Sachſen, Mitteldeutſchland, Thüringen und auch in Württemberg und Bayern, wenn ihnen das nicht gelungen wäre, im Rahmen der ihnen von ihrer Scholle gebotenen Möglichkeiten. Heute ſind ſie ſoweit, daß ſie uns nicht mehr brau⸗ chen, zum Teil es auch nur glauben, ſie könnten ohne unſer Material eigene Fortſchritte machen. Auch daß das früher ſo lebhafte Auslandsgeſchäft ſeit dem Kriege über leichte Anſätze nicht hinauskam, iſt für Baden ein gewaltiger Nachteil. Endlich drückt die große Ueberproduktion an Schlachtvieh die Preiſe für Zuchtvieh ſehr ſtark. Daß in der Fleckviehzucht eine Umſtellung von dem großen auf den niedrigen Typ not⸗ wendig wurde, wurde von den verantwort⸗ lichen Stellen frühzeitig erkannt. Dieſe hohe Leiſtung ſtempelt die Höhenfleckvieh⸗ kuh zu einem zumindeſt ebenſo wertvollen Lei⸗ ſtungstier, wie es die Niederungskuh iſt. Bleibt erſtere in der Milchmenge auch hinter der letzteren etwas zurück, ſo hebt ſie den gewiß nicht bedeutenden Unterſchied auf durch die hohe Fett⸗ leiſtung und außerdem dadurch, daß ſie als Schaf f⸗ kuh in 70 Prozent der badiſchen Betriebe Verwen⸗ dung findet. Man ſehe nur die Kühe im Zwei⸗ oder Vielgeſpann auf den ſchwerſten Böden und in gebir⸗ gigem Gelände beim Schaffen an, dann wird man ihre hohe Leiſtung bewundern. Gerade die wirt⸗ ſchaftliche Notwendigkeit, ſämtliche im Kleinbetriebe vorhandenen Kühe zur Arbeit heranziehen zu müſſen, iſt mit ein Grund, weshalb der badiſche Züchter nicht immer Kühe oder Kalbinnen zum Ver⸗ kauf bereithalten und weshalb die Nachfrage hier⸗ nach vielfach nur ſchwer befriedigt werden kann. 7 7 2 mit einem Tier Es hat ſich gezeigt, daß das Prinzip des„Wirtſchafts⸗ typs“ auf jedes landwirtſchaftliche Nutztier, Pferd, Schwein und Rind Anwendung finden mußte, es war ein und dieſelbe Bewegung bei allen Tierzucht⸗ zweigen, von der Wirtſchaftsnot der Nachkriegszeit geboten. Wir begegnen aber auch bei allen Zuchten denſelben Schwierigkeiten, keineswegs nur in der Höhenfleckviehzucht Badens, und daß ſchließlich die Umſtellung in klein⸗ und kleinſtbäuerlichen Betrieben Badens beſonders ſchwierig war, ſollte dem wirk⸗ lichen Kenner der Verhältniſſe bekannt ſein. Eine von Natur aus gegebene, durch den Einfluß der Scholle verſtärkte, durch viele Geſchlechtserfolgen in der Erbmaſſe gefeſtigte, vor Jahrzehnten hoch geſchätzte und von Züchtern der ganzen Welt erſtrebte Eigenſchaft des Schweren, Großen und Wuchtigen läßt ſich in der Rinderzucht nicht von heute auf morgen wegblaſen, ſondern muß im Laufe von Jahren und Generationen durch Auswahl und Hal⸗ tung allmählich erſetzt werden durch die von der Gegenwart mit Recht geſchätzte tiefe Wirtſchaftsform. Wer die badiſchen Zuchtviehmärkte und Verſteige⸗ rungen ſieht und wer die Mannheimer Ausſtellung beſucht hat, der weiß, wie ſehr die Fleckviehzucht ſich dieſem Ziele genähert hat. Es war das Urteil aller Sachkenner, daß noch nie auf einer Ausſtellung der Deutſchen Landdwirtſchaftsgeſellſchaft Fleckvieh in ſolcher Vollkommenheit und Ausgeglichenheit und mit ſolchen Leiſtungs⸗ und Wirtſchaftsformen gezeigt worden iſt, wie in Mannheim. * Das Feſt der goldenen Hochzeit feiert am heutigen Freitag Schuldiener a. D. Jakob Lang mit ſeiner Gattin Anna Maria geb. Döringer, wohnhaft in Sandhofen, Zwerchgaſſe 29, in voller geiſtiger und körperlicher Friſche. Wir gratulieren herzlichſt und wünſchen dem Jubelpaar noch viele ſonnige Jahre. 5 Dein Haushalt Du haſt Zwil⸗ „Ich gratuliere, lieber Freund! hat ſich um zwei Perſonen vermehrt. linge bekommen, wie ich hörte?“ „Ja, aber der Haushalt hat ſich nur um eine Perſon vermehrt— das Dienſtmädchen hat ſofort ge⸗ kündigt!“ * eben ein Stück aus meinem Pelz geriſſen.“ „Da kann ich nichts dafür. Auf Kaninchen iſt der nu mal ſcharf.“ * Dicky: Was würdeſt du tun, wenn ich dir einen Kuß gäbe? Dolly: Nach Vater rufen. N Dicky: Glaubſt du, daß er's hören wird? Dolly: Vermutlich nicht. Er iſt nämlich momen⸗ tan in Südafrika. „Binden Sie doch ihren Hund an. Er hat mir Mannheimer Automobil⸗Club EV. Zur ordentlichen Hauptverſammlung tra fen ſich die Mitglieder des Mannheimer Auto⸗ mobil⸗Clubs am Dienstag im Clublokal„Hotel Na⸗ tional“. Der vom erſten Vorſitzenden, Direktor Klein, erſtattete Jahresbericht ſtellte eine ſtetige Entwicklung im verfloſſenen Geſchäftsjahr feſt. Den Verluſten an Mi dern, verurſacht durch die allgemeine wirtſchaftliche Not⸗ lage, ſteht eine höhere Zugangsziffer gegenüber. Sehr viele Arbeit erwuchs der Verwaltung wiederum durch das Aus⸗ ſtellen von Triptiks und Carnets nach diverſen auslän⸗ diſchen Staaten. Sonſtige Auskünfte über alle möglichen Fragen des Verkehrs wurden ebenfalls, und zwar in Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Verkehrsverein und den auswär⸗ tigen Konſulaten, in großer Zahl erteilt. Erfreulicherweiſe iſt vom Gau Freiburg des ADAC, zu deſſen Gunſten die Hauptarbeit der Verwaltung des MAC geleiſtet wird, eine finanzielle Beihilfe zu erwarten. Leider verhält ſich die Reichsregierung den aus allen Kreiſen des organiſier⸗ ten Automobil⸗ und Motorradſvorts kommenden Klagen über die unerträgliche Steuerbelaſtung und der Forderung auf Steuerabbau gegenüber noch immer ablehnend Sofern eine Aenderung in der Haltung der Reichsregierung nicht eintritt, wird eine Stillegung in der Kraftfahrzeugwirt⸗ ſchaft in ungeahntem Ausmaß die Folge ſein. Neuerdings ſollen auch die Länderregierungen in dieſer Frage in⸗ tereſſiert werden. Mit Genugtuung ſtellte Direktor Klein die Unterſtützung durch die Mannheimer Preſſe feſt. Die ſportlichen wie die geſellſchaftlichen Veranſtaltungen hiel⸗ ten ſich im Rahmen der Zeitverhältniſſe und fanden leb⸗ hafte Beteiligung. Den verſtorbenen Mitgliedern Schlipf, Schirber und Runn wurde durch Erheben von den Sitzen ehrend gedacht. Schatzmeiſter Köſtner und Sportleiter Baum ſtell⸗ ten zufriedenſtellenden Kaſſenbeſtand und dito Sportbetrieb feſt. Die Wahl des Verwaltungsrates hatte folgendes Er⸗ gebnis: 1. Vorſitzender Direktor Klein, 2. Vorſitzender Stürmer, 1. Schriftführer Becker, 2. Schriftführer Rückel s, Schatzmeiſter Köſt ner, 1. Sportleiter Baum, 2. Sportleiter Karſt, Vergnügungsleiter Heinrich, Juriſtiſcher Berater: Rat Recklingshöfer. Der er⸗ weiterte Verwaltungsrat ſetzt ſich zuſammen aus den Her⸗ ren: Burk, Dandenvoki, Hauſer und Reeß.— Das vorgeſehene Programm der ſportlichen und geſell⸗ ſchaftlichen Veranſtaltungen im kommenden Jahr verſpricht einen regen Clubbetrieb. Krippenausſtellung katholiſcher Jugend Unter dem Titel„Werkſchau Mannheimer Jungborner und Quickborner“ hatten ſich die genannten Jugendbünde in früheren Jahren wiederholt der Oeffentlichkeit vorgeſtellt. In Erinnerung dürfte noch die große Werkſchau im Jahre 1928 ſein, die in der geſamten Mannheimer Preſſe als ſehr beachtliche Leiſtung bezeichnet wurde und weit über die Grenzen unſerer Stadt Belfall fand. Die Pflege des Werkgedankens iſt auch von den jüngeren Schichten der Bünde übernommen worden uns zeitigt ſchon heute anerkennungswerte Leiſtungen. Als Vorarbeit einer im nächſten Jahr geplanten größeren „Werkſchau“ dürfte der Verſuch einer Krippen aus⸗ ſtel lung den beiden rührigen Bünden ſicherlich ein voller Erfolg und guter Beſuch ihrer Schau ſicher ſein. Es wird eine große Anzahl eigener Krippen gezeigt, die aus dem Weihnachterleben junger Menſchen entſtanden ſind und das„Chriſtgeborenſein“ ſo Harzuſtellen verſuchen, wie es Menſchen unſerer Zeit zu ſchauen vermögen. Außerdem werden einige wertvolle Krippen, deren Entwürfe von Künſtlern der Bünde geſchafſen wurden, zur Ausſtellung gelangen. Allſeits große Beachtung dürfte die Entwicklung des Krippenbildes durch die Jahrhunderte finden. In kleinerem Maße finden wir religiöſe Haus⸗ kunſt vertreten, die in ihrer Beſcheidenheit und ſchlichten Art, ſicherlich viele Freunde gewinnt. Die Ausſtellung wird am kommenden Sonntag vormittag in den Räumen des Thereſienheims, T 5, 2/8, eröffnet und nur zwei Tage dauern. Wir begrüßen es, daß auch in dieſem Kreiſe der Krippengedanke gepflegt und gefördert wird und möchten den Beſuch der Ausſtellung empfehlen. tglie⸗ „Vater, wann iſt eigentlich ein Dichter ein Klaſ⸗ ſiker?“ „Sobald alle Leute, die ihn nur dem Namen nach kennen, behaupten, ſie läſen ihn immer und immer wieder“, andere Haut- enthält! creme, die das hautverwandte Fuzerit — — Neue Rätſel um Shalkeſpeare Entthronung des„Schwaus von Avon“? Diejenigen, die glauben, daß der ſchattenhafte Bürger von Stratford⸗on⸗Avon nicht der wirkliche Verfaſſer der Dramen und Gedichte ſei, die ihm zu⸗ geſchrteben werden, haben einen neuen Anhänger in dem bekannten amerikaniſchen Publiziſten Oliver Herford gefunden. Ihr Kreis war ſchon vor dieſem neuen Zuwachs nicht klein. Schon viele haben ſich durch das er⸗ ſtaunlich Wenige, das man über den Menſchen Shake⸗ ſpeare weiß und das noch dazu auf alles andere eher als auf ein großes Genie hinzudeuten ſcheint, zu der Vermutung führen laſſen, daß nicht der Strat⸗ forder Shakeſpeare, ſondern ein anderer Mann die⸗ ſes Namens der große Dichter war. Dieſer andere iſt, nach Oliver Herford, Eduard de Vere, Graf von Oxford, der unter dem Pſeudonym William Shake⸗ ſpeare ſchrieb. Mit dem Mann, dem zu Ehren noch jüngſt in Stratford ein Shakeſpeare⸗Gedächtnis⸗Theater er⸗ öffnet wurde, macht Herford kurzen Prozeß: „Dieſer Mann war ein Stratforder Dorfbewoh⸗ ner, über deſſen Erziehung und Bildung nichts be⸗ kannt iſt, deſſen Unterſchrift ein analphabetiſches Ge⸗ kritzel war, der keine fremde Sprache und kein frem⸗ des Land kannte, der ein kleiner Schauspieler war, aber daneben noch andere, weit einträglichere Be⸗ ziehungen zum Theater hatte, die es ihm ermöglich⸗ ten, ſich nach Verlauf wenjger Jahre in ſeine Vater⸗ ſtadt zurückzuziehen und ſich hier vollſtändig dem Landerwerb und dem Bierhandel zu widmen, ohne einen weiteren Gedanken an Aufführung und Ver⸗ öſfentlichung der Dramen, die er geſchrieben haben ſoll, zu verſchwenden.“ 5 Sollte ſich ein ungläubiger Leſer fragen, was zu ſolcher Umkehrung der bisherigen Anſchauung ge⸗ führt hat, ſo antwortet Oliver Herford hierauf: in der Hauptſache ein Buch von J. Thomas Leoney, das man wohl als epochemachend bezeichnen darf. Leoneys meiſterhafte und unwiderlegliche Beweis⸗ führung dafür, daß Eduard de Vereß ſtebzehnter Graf von Oxford, der Verfaſſer der Dramen und anderer William Shaleſpeare zugeſchriebener Werke iſt, hat England und auf dem Kontinent eine literariſche Revolution hervorgerufen, um den Stratforder Uſur⸗ pator, der in ſo phantaſtiſcher Weiſe den Thron des Genies beſtiegen und damit die Welt ſeit über drei⸗ hundert Jahren genarrt hat, zu entthronen. Es wurde eine unter dem Namen Shake⸗ ſpeare⸗Gemeinſchaft bekannte Vereinigung gegründet, die eine Reihe führender engliſcher Shakeſpeareforſcher zu ihren Mitgliedern zählt, und unter deren Aegide in den letzten drei bis vier Jahren nicht weniger als vierzig Bücher zugunſten der Hypotheſe, daß Graf Oxford der Verfaſſer der Shakeſpearedramen ſei, herausgegeben.. Als der Londoner Verlag von Ceeil Palmer im Jahre 1926 Leoneys Buch herausbrachte, wurde der Name des Verfaſſers naturgemäß zur Zielſcheibe für die Angriffe der Anhänger des traditionellen Stratfſorder Shakeſpeare. Seitdem hat derſelbe Ver⸗ lag eine weitere Reihe von Werken über die Shake⸗ ſpeare⸗de Vere, Frage herausgebracht, darunter das Buch von Gilbert Slater:„Die ſieben Shake⸗ ſpeare“, in dem über alle diejenigen berichtet wird, die als Prätendenten für die Autorſchaft der Shakeſpeare⸗Werke in Frage kommen: Franeis Bacon, den ſechſten Grafen Derby, den fünften Gra⸗ fen Rutland, den ſiebzehnten Grafen Oxford, Sir Walter Raleigh, Chriſtopher Marlowe und endlich den„Schwan von Avan“. Leoneys Beweisführung für die Autorſchaft des Grafen Oxford faßt Slater wie folgt zuſammen: Leoney bedient ſich derſelben Methode, die die Poli⸗ zei bei der Fahndung nach Einbrechern oder Fälſchern verfolgt. Er hat erſtens die Fingerzeige zuſammen⸗ geſtellt, die das Werk Shakeſpeares in Bezug auf die vermeintliche Perſönlichkeit des Verfaſſers ent⸗ hält, zweitens ein beſonders hervorſtechendes Merk⸗ mal als Anhaltspunkt gewählt, drittens eine Perſön⸗ lichkeit geſucht, auf die dieſer Anhaltspunkt zutrifft, viertens nachgeprüft, ob die ſo gefundene Perſönlich⸗ keit auch die übrigen ermittelten Kennzeichen auf⸗ wies, fünftens bejahendenfalls, Leben, Wirken und Perſönlichkeit des Betreffenden ſtudiert, um feſtzu⸗ ſtellen, ob ſie ſich etwa im Werke Shakeſpeares wider⸗ ſpiegeln, ſechſtens alle weiteren zugänglichen Identi⸗ ſizierungsmittel herangezogen und endlich nachge⸗ forſcht, ob und welche perſönlichen Beziehungen zwi⸗ ſchen dem neu Tntdeckten Verfaſſer und dem früher in den wenigen Jahren ſeit ſeinem Erſcheinen in(als Verſaſſer angeſehenen Perſönlichkeiten beſtanden. 3 N Bei der Anwendung dieſer Methode ergab ſich, daß man in erſter Linie nach einem ſehr begabten lyriſchen Dichter, einem exzentriſchen oder jedenfalls von allen konventionellen Bindungen freien Genie mit ausgeſprochen literariſchen Neigungen und lei⸗ deſchaftlicher Vorliebe für das Drama, ſuchen müſſe. Außerdem folgerte Leoney, daß der wirkliche Shakeſpeare offenſichtlich ein Ariſtokrat ſei: Gra⸗ fen und Könige bewegen ſich mit vollendeter Natür⸗ lichkeit auf ſeiner Bühne, während die gewöhnlichen Bürger, die als Wortführer ihrer Klaſſe auftraten, die hölzerne Steifheit von Automaten haben. Nicht nur Shakeſpeares Fähigkeit, Könige und Ariſtokra⸗ ten mit verblüffender Lebendigkeit auf die Bühne zu ſtellen, auch ſeine Unfähigkeit, dasſelbe für endere Klaſſen zu tun, ſtempeln ihn offenſichtlich zu einem Mitglied des Hochadels. e Aus den Königsdramen kann man ent⸗ nehmen, daß er mit der Lancaſterpartei ſympathi⸗ ſterte: aus anderen Dramen gehen ſeine Begeiſterung für Italien, ſeine Liebe zu Muſik und Sport, vor allem zur Falknerei, Sorgloſigkeit in Geldſachen, Vorliebe für den Katholizismus im Gegenſatz zum puritaniſchen Proteſtantismus, verbunden mit einem gewiſſen Skeptizismus, hervor. Ein Mann, deſſen Haltung Frauen gegenüber ungeklärt und nicht ganz widerſpruchslos war. Ein Porträt Eduard de Veres, das vermut⸗ lich von einem vlämiſchen Künſtler in Paris gemacht wurde und ſich heute im Beſitz des Herzogs von Port⸗ land befindet, lenkte die Aufmerkſamkeit Herfords auf ſich. Jeder, der das Bild betrachtet, ſagt Herford, wird meinen, eines der traditionellen Shakeſpeare⸗ bilder vor ſich zu haben. Die Aehnlichkeit iſt frappant: die ungewöhnlich hohe Stirn, die kühngeſchwungenen Augenbrauen, der kleine Schnurrbart, die Oberlippe, die halbe En⸗face⸗Poſe, das Koſtüm, alles ſtimmt überein. Das angebliche Bildnis Shakeſpeares in der erſten Folto⸗Ausgabe war höchſtwahrſcheinlich nach dem Portlandſchen Porträt des Grafen Oxford geſtochen und der Folio⸗Ausgabe durch Suſanne Montgomery, Eliſabeth Gräfin Berlys, den Töchtern des Grafen Oxford, beigeſteuert, die als Erbinnen der Oxford⸗ annimmt, für die Veröffentlichung der Dramen ihres Vaters unter dem Pfeudonym Willtam Shakeſpeares verantwortlich ſind.„ 0 5 ſchen Manuſkripte und Autorenrechte, wie man fetzt Was Herrn Shakeſpeares aus Stratfort betrifft, ſagt Leoney ſchließlich, ſo läßt ſich die allerkleinſte Verbindung zwiſchen ihm und der Veröffentlichung der Dramen, ja nicht einmal das geringſte Intereſſe ſeinerſeits dafür, nachweiſen. W. B. Spielplan des Nationaltheaters für die kom⸗ mende Woche. Sonntag, 4. Dezember, nachmittags „Die Weber“, Sonntag, 4. Dezember, abends, außer Miete, einmaliges Gaſtſpiel Georges Baklanoff „Otello“. Montag, 5. Dezember(Miete A)„Die Weber“. Dienstag, 6. Dezember, Nachmittagsvor⸗ ſtellung für Erwerbsloſe„Fidelio“. Dienstag, 6. De⸗ zember, abends(Miete 6)„Die Journaliſten“. Mitt⸗ woch, 7. Dezember(Miete M, Sondermiete M)„Die goldenen Schuhe“. Donnerstag, 8. Dezember(Miete , Sondermiete C)„Der Zigeunerbaron“. Frei⸗ tag, 9. Dezember(Miete f)„Die Weber“. Samstag, 10. Dezember, nachmittags, außer Miete, Urauffüh⸗ rung„Die Schneekönigin“. Samstag, 10. Dezember, abends(Miete B, Sondermiete B)„Salome“ Sams⸗ tag, 10. Dezember, Nachtvorſtellung„Die geliebte Stimme“. Sonntag, 11. Dezember, Nachmittagsvor⸗ ſtellung, außer Miete„Die Schneekönigin“. Sonn⸗ tag, 11. Dezember, abends(Miete D, Sondermiete D)„Die goldenen Schuhe“. Montag, 12. Dezember (Miete E, Sondermiete E)„Die Weber“.— Ufa⸗ Palaſt— Pfalzbau: Donnerstag, 8. Dezember (Bühnenvolksbund)„Die Weber“. O Andere Beſetzung im„Zigennerbaron“ Am Samstag gelangt die Operette„Der Zigeuner⸗ baron“ zur Wiederholung. Die Saffi ſingt in dieſer Vorſtellung Sophie Karſt, die Cſipra Nora Landerich, die Arſena Ellen Philips, den Carnero Walther Friedmann, die Minna Käthe Lautenſchlä⸗ ger. O Jnternationale Muſik⸗Ausſtellung 1934. Von der neugeſchaffenen„Deutſchen Muſik⸗Premieren⸗ Bühne“, die unter dem Ehrenvorſitz von Furt⸗ wängler, Schillings, Buſch, Hauſegger und dem Erbprinz Reuß ſteht, wird für das Jahr 1934 eine Internationale Muſik⸗Ausſtellung vor⸗ bereitet, deren Ziel in erſter Linie die Bekämpfung der Muſik⸗Kriſe iſt. Die Ausſtellung ſoll vollkom⸗ men im Dienſt der Muſik lebender ſtehen. Komponiſten — 5 U N Freitag, 2. dez Aus Vaden Amtliche Perſonalveränderungen Ernannt wurden: Finanzrat Wilfried Seitz sum Vorſtand der Evang.⸗kirchlichen Stiftungen⸗ verwaltung in Offenburg, Amtsgerichtsrat Friedrich Stellberger in Bruchſal unter Belaſſung an ſeinem Dienſtſitz zugleich zum Amtsgerichtsrat in Philippsburg. Kraft des Geſetzes in den Ruheſtand getreten iſt Reviſionsoberinſpektor Paul Frick beim Bezirksamt Tauberbiſchofsheim. Winternothilfe in Ladenburg mp. Ladenburg, 1. Dez. Zugunſten der Winter⸗ nothilfe gelangen vorerſt zwei Abendveranſtal⸗ tungen zur Durchführung und zwar am 11. De⸗ zember ein Konzert mit Darbietungen des Muſik⸗ vereins, einiger Geſangvereine und der Kirchenchöre, und im Januar ein Abend unter dem Motto„Theater und Sport“, wobei die ſtädtiſche Muſikkapelle mit⸗ wirkt. Vorbereitende Ausſchüſſe ſind gegründet. Eine dritte Wohltätigkeisveranſtalung im Rahmen der Winternothilfe iſt von den beiden Kirchenchören unter Mitwirkung des Muſikvereins für den erſten März⸗ ſonntag des nächſten Jahres vorgeſehen. Dr. Schott als Jubilar gg. Leimen bei Heidelberg, 1. Dez. Am heutigen Tage ſind 25 Jahre verfloſſen, ſeitdem Dr. Ehrhart Schott bei den Portlandzementwerken Heidelberg Mannheim— Stuttgart AG. tätig iſt. Der Jubilar, der ſeine Ausbildung als Chemiker au der Univer⸗ ſität Heidelberg und auf der Techniſchen Hochſchule in Braunſchweig erhalten hat, hat heute die geſamte techniſche Oberleitung des Konzerns. Neben ſeiner umfangreichen Verwaltungsarbeit widmet ſich Dr. Schott noch eingehenden wiſſenſchaftlichen Studien, die hauptſächlich der Verbeſſerung des Ze⸗ ments und neuen Verwertungsgebieten gewidmet ſind. Schon wiederholt iſt er in Fachkreiſen mit Vorträgen an die Oeffentlichkeit getreten. Dr. Schott genießt aber auch außerhalb der Zementinduſtrie großes Vertrauen, ſo daß man ihm zahlreiche Ehrenämter im öffentlichen Leben übertragen hat. Winterveranſtaltungen der Vereine * Hockenheim, 2. Dez. Die Winterveranſtaltungen der Vereine haben nun in vollem Umfange eingeſetzt. Bei den bereits abgehaltenen Veranſtaltungen konnte die Feſtſtellung gemacht werden, daß das Publikum in dieſem Jahre trotz der ſchweren Zeit ein außerordentlich reges Intereſſe bekundet. So hat das vom Orcheſterverein Hockenheim in der Feſthalle veranſtaltete Doppelkonzert der Stadtkapelle Hockenheim und der Feuerwehrkapelle Altrip einen Rekordbeſuch von etwa 800 Muſtk⸗ freunden aufzuweiſen. Die große Feſthalle war bis zum letzten Platz beſetzt. Am kommenden Sonntag findet im Saalbau zur Roſe das diesjährige Kon⸗ zert der Vereinigten Männergeſangvereine Sänger⸗ bund⸗Liederkranz ſtatt. Außer dem Männerchor des Vereins wirken folgende Solokräfte mit: Opern⸗ ſänger Viktor Hoſpach vom Landestheater Karls⸗ ruhe(Baß), Herrn Karl Schneider⸗Hockenheim (Violine), Herr Karl Roth⸗Hockenheim(Tenor) und Herr Albert Guggenbühler⸗ Mannheim(Kla⸗ vier und muſtkaliſche Leitung). Einbruch während eines Brandes * Büchenan bei Bruchſal, 1. Dez. Der im geſtrigen Abendblatt gemeldete Brand der Scheuer des Joſef Zimmermann hat eine aufregende Begleit⸗ erſcheinung gehabt. Während des Feuers wurde an zwei Stellen ein Einbruch unternommen und zwar beim Rechner des Bauernvereins Ankon Zimmermann, der 7000 Mk. im Kaſſenſchrank ver⸗ wahrt hatte, den aufzubrechen aber dem Täter nicht gelang. Nur 5 Mk. fielen ihm in die Hände. Im Nachbarhaus bei der Witwe M. Zimmermann raubte er 40 Mk. Glücklicherweiſe hatte die Frau das am Abend vorher ausbezahlte Geld für Tabak lim ganzen 100 000 Mk. in der ganzen Gemeinde) in ihrer Taſche bei ſich. Die beim Brand anweſende Gendarmerie nahm ſofort Erhebungen vor. Der Karlsruher Fahndungsdienſt ſtellte die Spur vom Brandplatz zur Einbruchsſtelle feſt. Ein der Tat ver⸗ dächtiger junger Mann iſt feſtgenommen worden. ** A- Großſachſen, 1. Dez. Im Dachſtuhl des Hau⸗ ſes der Familie Hch. Schröder brach nachts Feuer aus. Der Brand konnte noch rechtzeitig entdeckt werden, ſo daß größerer Schaden verhütet werden konnte. Die bereits alarmierte Feuerwehr brauchte nicht mehr in Tätigkeit zu treten. A. Weinheim, 1. Dez. Die hieſige Ortsgruppe des V. D. A. wird mit dem Singverein 1842 Wein⸗ heim am 6. Dezember zugunſten der Winternothilfe einen Oſtmarkabend veranſtalten. Im Mittel⸗ punkt des Abends ſteht ein Lichtbilder⸗Vortrag vom Landesobmann des V. D. A. Profeſſor Maenner, der die Gebiete Oſtpreußen, Danzig und das Memel⸗ land auf Grund eigener Anſchauungen eingehend be⸗ handeln wird. In Weinheim iſt es das erſtemal, daß man in einem öffentlichen Vortrag über dieſe wichtigen deutſchen Gebietsteile von berufener Seite Aufſchluß erhält. 8 2 85 15 Täglich 7 der Neuen Mannhe Kindsmörderin Gogel freig im 7 1 9975 Die Frau wird der Kreispflegeanſtalt Frankenthal überwieſen * Frankenthal, 1. Dez. Unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Schumacher, der auch in der erſten Verhandlung den Vorſitz geführt hatte, begann am Mittwoch vormittag vor dem Schwurgericht unter ſtarkem Andrang des Publikums die Verhandlung gegen die 1896 geborene Ehefrau des Keſſelſchmiedes Philipp Gogel aus Lambsheim. Frau Maria Gogel hat wie ſ. Zt. von uns berichtet, am 7. Mai d. J. den vierfährigen Helmut Helf, den Sohn der in Lambsheim wohnenden Schneiderseheleute Ernſt Helf in den Keller ihrer Wohnung gelockt, ihn dort unſittlich mißbraucht und ihm darauf mehrere Schläge mit der Axt auf den Kopf verſetzt. Durch die ſchweren Verletzungen verſchied der Junge alsbald nach der Tat. Bereits in der Schwurgerichtsperiode im September ſtand die An⸗ geklagte vor den Geſchworenen. Die Verhandlung wurde jedoch, da ſich die Gutachten der beiden ge⸗ ladenen Sachverſtändigen gegenüberſtanden, auf Antrag des Anklagevertreters, Oberſtaatsanwalt Schaffert, ausgeſetzt, um ein Obergutachten einzuholen. Die Angeklagte iſt inzwiſchen von Uni⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Reichard in Würzburg unter⸗ ſucht worden. Zu Beginn der Verhandlung wurde auf Antrag von Oberſtaatsauwalt Schaffert die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Die Vernehmung der Angeklagten, die ſich ſeit dem Tage der Tat in Haft befindet, geſtaltete ſich auch diesmal wieder äußerſt ſchwierig. Die Verneh⸗ mung ergibt im Weſentlichen das gleiche Bild wie in der erſten Verhandlung am 27. September. Die Angeklagte wurde in Lambsheim als Tochter eines Landwirts geboren und beſuchte auch dort die Volksſchule. Im Jahre 1922 verheiratete ſie ſich mit dem Keſſelſchmied Philipp Gogel und hatte am 7. Januar d. J. eine Fehlgeburt. Während die Angeklagte dieſe Angaben ziemlich fließend und deutlich machte, war ſie bei der Vernehmung über die Tat ſelbſt wieder ſehr zurückhaltend. Sie war am Tage der Tat auf dem Felde, wo ſie Futter für ihre Haſen holte. Auf dem Heimweg traf ſie vor ihrem Hauſe den kleinen Helf mit einigen Spielkameraden. Der Kleime ſtellte an die An⸗ geklagte die Frage, ob ſie einen Gaul habe. Dies bejahte die Angeklagte, obwohl dieſe Antwort auf Unwahrheit beruhte. Mit dem Jungen ging ſie dann in den Keller, wo ſie ſich an ihm verging. Dann holte die Frau eine Axt aus dem Neben⸗ raum und verſetzte dem Kind mehrere Schläge auf den Kopf, ſo daß der Junge ſofort lautlos niederſank. Im Anſchluß an die Tat begab ſich die Frau in die Küche, um weiter ihre Hausarbeiten zu ver⸗ richten. Als der Vorſitzende ſie mit leiſer Stimme frug, was ſie jetzt über die Tat denke, erklärte die Ange⸗ Hochſtapler § Heidelberg, 1. Dez. Der aus Ludwigshafen ge⸗ bürtige Kaufmann Fr.(. wurde 1925 vom Schöffen⸗ gericht Landau wegen zwei Verbrechen der räuberi⸗ ſchen Erpreſſung in rechtlichem Zuſammentreffen mit Betrug zu vier Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, hing der Fall mit den Separatiſten und Fran⸗ zoſen zuſammen. Der Kaufmann war bereits zwei⸗ mal in Wiesloch und Klingenmünſter untergebracht. Jetzt befindet er ſich ſeit dem 25. April d. J. in Un⸗ terſuchungshaft und hat ſich vor der zweiten Großen Strafkammer wegen erſchwerter Urkundenfälſchung, Betrugs und verſchiedenen Vergehen zu verantwor⸗ ten. Die ihm zur Laſt gelegten Taten ſind wieder ſehr ſchwere, Einem Mann verſprach er eine Stel⸗ lung als Chauffeur in der Schweiz. Der Mann gab 500 /, die ihm gut verzinſt in der Schweiz an⸗ gelegt werden ſollten. Stellung hat er keine erhalten, auch ſein Geld nicht wieder. Einer Anzahl Leuten ſagte er eine neue Inflation voraus, dann ſprach er von ſeiner großen„Erbſchaft“, von ſeinen ausgezeich⸗ neten Beziehungen in die Schweiz und nach Holland, verſprach Stellungen, Geld im Ausland vorteilhaft und ſicher anzulegen. Von einigen Servierdamen verſuchte er Geld zu erhalten, auch unter Heiratsverſprechen, allerdings nicht immer mit Erfolg. Im Sommer 1930 verſtand er es, einem den Betrag von 15 000/ zu entlocken, den er in der Schweiz anzulegen verſprach. Der Mann konnte davon nur noch 4000/ retten. Einer Zeugin ſtellte er ſich als ein Dr. med. Kahn vor und verſprach ihr die Heirat. Sie gab ihm nach und nach ungefähr 7000/ für ein von ihm erfundenes Krebsheilmittel. Lange Zeit wußte er ſich ſeiner Verhaftung zu entziehen, indem er ſich verſteckt hielt. Als er feſtgenommen werden konnte, fand man eine geladene Piſtole bei ihm. Wie feſtgeſtellt wurde, hatte er ſtets holländiſches, deutſches und ſchweizeri⸗ klagte, daß ihr die Tat jetzt leid täte. Zum Schluß richtete der Vorſitzende an die Angeklagte die Frage, ob ſie die Axt, die ſonſt im Hofe aufbewahrt war, in den Keller getan hätte, um das Kind zu töten. Auch dieſe Frage wurde von der Angeklagten bejaht, an ein beſtimmtes Kind habe ſie jedoch nicht gedacht. Als erſte Zeugen wurden die Spielkameraden des getöteten Helmut Helf vernommen. Der Schü⸗ ler Kohlmann aus Lambsheim bekundete, daß Frau Gogel ihn am gleichen ge gerufen habe, er ſei aber nicht hingegangen. Frau Gogel, die in der letzten Verhandlung dieſe Angaben beſtritten hatte, beſtätigte ſie jetzt. Die Mutter des Getöteten, die immer noch einen außerordentlich erſchütternden Ein⸗ druck macht, bekundet, daß ſie ihren Jungen ſuchte. Auf der Kellertreppe ſei ihr Frau Gogel begegnet und habe zu ihr geſagt: „Ich habe ihn kaputt geſchlagen, drunten liegt er.“ Schneidermeiſter Ernſt Helf hat das tote Kind in ſeine Wohnung gebracht. Gendarmeriewacht⸗ meiſter Mengler hat die Angeklagte gleich nach der Tat vernommen. Hier hat die Angeklagte zunächſt angegeben, der Junge ſei in den Keller gefallen. Erſt nach längerem Verhör habe ſie ein Geſtändnis ab⸗ gelegt und ihm dabei erklärt, daß ſie an ihr eigenes Kind gedacht habe. Der als Zeuge geladene Ehe⸗ mann der Angeklagten verweigerte die Ausſage. Landgerichtsrat Dr. Ritterſpacher hat die Vorunter⸗ ſuchung geführt. Bei öfteren Vernehmungen hat die Angeklagte erklärt, daß 7 „eine Macht über ſie gekommen ſei, etwas Böſes zu tun“, es ſei„innere Zerriſſenheit“ geweſen, die ſie zu der Tat getrieben habe. In der Nachmittagsſitzung wurden die Gutachten erſtattet. die Angeklagte den Vorſatz zum Töten gehabt, die Tat jedoch ohne Ueberlegung ausgeführt habe. Er verneinte 8 51 und beantragte unter Zubilligung mildernder Umſtände eine Gefängnisſtrafe von vier Jahren. Der Verteidiger, Juſtizrat Dr. Karl Schulz⸗ Fankenthal, hielt den 8 51 für gegeben und plädierte auf Freiſpruch. Das Urteil, das nach einſtündiger Beratung verkündet wurde, lautete auf Freiſpruch. Die Koſten fallen der Staatskaſſe zu. Das Gericht war überzeugt, daß ſich die Angeklagte des Totſchlags ſchuldig gemacht hatte, es hatte jedoch erhebliche Zweifel an der Zurechunungsfähigkeit der Angeklag⸗ ten. Im Zweifelsfalle mußte dies zu Gunſten der Angeklagten ausgewertet werden. Der Haftbefehl wird aufgehoben. Wie wir zuverläſſig erfahren, wird die Ange⸗ klagte auf Anordnung des Bezirksamts Franken⸗ thal in die Kreispflegeanſtalt Frankenthal über⸗ wieſen. vor Gericht ſches Geld bei ſich. Es wird angenommen, daß der Angeklagte als Spion für eine fremde Macht tätig war. S. beſitzt eine unglaubliche Ueberredungskunſt, eine große Phantaſie, eine ſtark ausgeprägte Groß⸗ mannsſucht, kühle Berechnung und ausgeſprochene Brutalität. Der erblich belaſtete Mann gehört ent⸗ weder ins Irrenhaus oder zeitlebens feſtgeſetzt. Die Entſcheidung darüber hat der Pſychiater zu treffen. Zur morgigen Verhandlung ſind zwölf Zeugen und Prof. Dr. Gruhle von der pſychiatriſchen Klinik geladen. Auflöſung von Genoſſenſchaften gg. Wiesloch, 2. Dez. Von 5 Generalverſamm⸗ lungen badiſcher bäuerlicher Bezugs⸗ und Abſatz⸗ genoſſenſchaften, die für die nächſten Tage ausge⸗ ſchrieben ſind, befaſſen ſich alle 5 mit der Auf⸗ löſung der Genoſſenſchaft, eine ſogar mit Regreßanſprüchen gegen die früheren Vor⸗ ſtands⸗ und Aufſichtsratsmitglieder. Meiſtens ſteht auch ſchon die Wahl der Liquidatoren auf der Tages⸗ ordnung. Dieſe betrübliche Tatſache ſpricht mehr alseinegroße Kundgebung von der großen Not der Landwirtſchaft, die nicht einmal im⸗ ſtande iſt, das mit großen Mühen, Opfern und Hoff⸗ nungen aufgebaute Genoſſenſchaftswerk zu halten, das dem deutſchen Bauern Freiheit und finanzielle Unabhängigkeit bringen ſollte. An Entkräftung geſtorben * Gernsbach im Murgtal, 2. Dez. Der halbver⸗ hungert aufgefundene, auf der Wanderſchaft befind⸗ liche und aus Malſch gebürtige Arbeitsloſe, iſt in⸗ zwiſchen im Krankenhaus Gernsbach an Entkräf⸗ tigung geſtor ben. Es handelt ſich um den 61 Jahre alten ledigen Hilfsarbeiter Karl Lang. melne Klasslker vollmundig und söffig 15 15 Oberſtaatsaunwalt Schäffert legte dar, daß Jetzt sind meine Usger zum Brechen voll. in allen Preislagen wagten felne Qualſtätszigerren derauf, dem Raucner Freude zu bereiten, Für qen starken Raucher: vouhundige, große u. mittelgroge Sorten Für den Feinschmecker deine, elegente Façons/ Fein spritꝛig Für den Geistes arbeiter: miidgeworz te, snregende ZI gar ren Kurz]!— Für laden Gesche sek des Richtige mit Sorgfalt und Bedacht ausgewählt.— Betrachten Sie meine Auslagen, Sie werden fachlich beraten BARBARI Gegenüber de Börse, Feinrut 3587— am St ohms Gegenüber Palasthotel, Ferntuf ng/ Nummer 50 — Aus der Pfalz 8000% für Winternothilfe * Ludwigshafen, 1. Dez. Der Hotel⸗ und Saal⸗ bau⸗Verein E. V. Ludwigshafen hat beſchloſſen, der Ludwigshafener Winterhilfe 8000% zuzuwenden. Forderungen des Wein⸗ und Obſtbaues * Grünſtadt, 1. Dez. Eine hier abgehaltene Ver⸗ ſammlung des Bezirksverbandes Frankenthal⸗ Grünſtadt der Wein⸗ und Obſtbauvereine faßte fol⸗ gende Entſchließung: Die Winzer des Bezirks Frankenthal⸗Grünſtadt proteſtieren gegen die ſchon ſeit Jahren eingeſtellten Reblausunterſuchungen und erſuchen den Weinbauverein der Pfalz, mit aller Kraft ſich bei den maßgebenden Stellen einzuſetzen, daß dieſe Arbeiten wieder aufgenommen werden, um eine Verſeuchung unſeres bis jetzt noch verſchonten Bezirkes hintan⸗ zuhalten. Auch erſuchen ſie den Weinbauverein, dahin zu wirken, daß die Winzerkredite mit Rückſicht auf die ſchlechte diesjährige Ernte, die in einzelnen Ge⸗ meinden und bei einzelnen Winzern zu einem vollen Fehlherbſte wurde, aber auch mit Rückſicht auf die außerordentlich hohen Auslagen der 1932er Schäd⸗ lingsbekämpfung und die immer größer werdende Verſchuldung der Winzer niedergeſchlagen werden. Ferner erwarten die Winzer, daß der Weinbauverein Maßnahmen trifft, die geeignet ſind, die Durch⸗ führung der Flurbereinigung im Wein⸗ bergsgelände ſowie Wegregulierungen mit Gewannen⸗ und Lagenzuſammenlegungen im Win⸗ gertsgelände zu erleichtern und zu fördern. Pfälzerwald⸗Verein und Jugendpflege * Schifferſtadt, 2. Dez. Eine hier abgehaltene Vertreter⸗Tagung der Pfälzerwald⸗Vereins⸗Orts⸗ gruppen aus Böhl, Deidesheim, Grünſtadt, Limbur⸗ gerhof, Ludwigshafen, Mutterſtadt, Neuſtadt, Oppau, Speyer, St. Martin und Schifferſtadt, die von Orts⸗ gruppenführer Iſſelbard geleitet wurde, befaßte ſich eingehend mit Fragen der Jugendpflege. Es wurde einmütig beſchloſſen, ein Jugendwander⸗ treffen mit Spiel, Tanz, Reigen, Wettläufen uſw. in Schifferſtadt abzuhalten. Neue Arbeitsgelegenheit ſucht man durch den Bau von Schutzhütten und Höhenhäuſern zu ſchaffen, um die arbeitswillige Wanderjugend aus der Untätigkeit herauszureißen. Anerkennung fand das Beſtreben der Ortsgruppe Schifferſtadt, die eine Av⸗ beitsgemeinſchaft mit den benachbarten Vereinen zur Hebung des Vereinslebens anſtrebt, was beſonders auch der Jugendpflege zugute kommen ſoll. Fahrraddieb verhaftet * Speyer, 1. Dez. Wegen Verdachts des Fahr ⸗ raddiebſtahls wurde ein 35jähriger verheirate⸗ ter Elektriker aus Otterſtadt verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Speyer eingeliefert. Der Beſchuldigte ſoll in Ludwigshafen ein Fahrrad entwendet haben. Auch ein bei ihm beſchlag⸗ nahmtes Herrenfahrrad Marke Anker Nr. 189 501 ſcheint von einem Diebſtahl herzurühren. Schmuggler gefaßt * Wörth(Amt Germersheim), 1. Dez. Die Gen⸗ gekommen, die einen ſchwunghaften Zigaretten⸗ papierſchmuggel betrieb. In Berg, Jockgrim und Wörth wurden Verhaftungen vorgenom⸗ men. Weitere Feſtnahmen ſtehen bevor. * * Frankenthal, 2. Dez. Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feiern heute die Eheleute Glaſermeiſter Otto Hähnel und Frau Suſanna geb. Schäfer. Das Jubelpaar erfreut ſich beſter Ge⸗ ſundheit und genießt den Ruf einer fleißigen Hand⸗ werkerfamilie. * Katzenbach bei Landſtuhl, 1. Dez. Der ehemalige Bahn⸗Gehilfe Jakob Motz wurde anläßlich ſeiner goldenen Hochzeit vom Generaldirektor Dorp⸗ müller von der Gruppenformation Bayern der Reichsbahndirektion Ludwigshafen mit Glückwunſch⸗ ſchreiben und einer Geldſpende von 100/ bedacht. * Germersheim, 2. Dez. Hier wurde von der Gendarmerie Germersheim der verheiratete 38 Jahre alte Schloſſer., bei der Bahnmeiſterei Germers⸗ heim beſchäftigt, unter dem dringenden Verdacht ver⸗ haftet, Signalbeſchädigungen und den weiteren Un⸗ fug auf der Strecke Lingenfeld Germersheim am Sonntag verübt zu haben. Der Verdächtige leugnet, ſoll aber durch einen Zeugen geſehen worden ſein. Bei Kopfſchmerzen, nervöſen, rheumatiſchen und gichtiſchen Schmerzen haben ſich Togal⸗Tabletten hervorragend bewährt. Wenn Tauſende von Aerzten dieſes Mittel verordnen, können auch Sie es ver⸗ trauensvoll kaufen. 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Denn die Lage iſt nunmehr ſoweit gediehen, daß in allen Gruppen— mit Ausnahme der Gruppe Württemberg— die Entſcheidungen über die erſten beiden Plätze zu er⸗ warten ſein werden. In einigen Spielen wird es zwar Vorbehalte geben, da verſchiedene Vereine Spieler zu den Länderkämpſen in Paris und Düſſeldorf abſtellen müſſen, aber die meiſten dieſer Vereine haben entweder ihre Teil⸗ nahmeberechtigung an den Endſpielen ſchon ſicher in der Taſche oder ſie nehmen einen guten Mittelplatz in der Ta⸗ belle ein, der ihnen weitere Sorgen um Meiſterſchaft oder Abſtieg erſpart. Es werden ſich alſo dem bisher als einzigem bereits feſtſtehenden alten und neuen Metiſter der Gruppe Nord⸗ bayern, dem 1. FC Nürnberg, am kommenden Sonntag ſicherlich noch einige weitere zugeſellen und wir glauben kaum fehlzugehen, wenn wir dazu die meiſten Chancen dem SV Waldhof und dem Fa Pirmaſens zuſprechen. In der Gruppe Rhein lenkt der Mannheimer Großkampf SWV Waldhof— VfR Mannheim das Hauptaugen⸗ merk auf ſich. Wenn auch der VfR nicht zu unterſchätzen iſt, ſo wird ſich doch Waldhof die Gelegenheit, den Meiſtertitel endgültig zu erringen, nicht nochmals entgehen laſſen. Phönix Ludwigshafen wird ſich durch den Vf R Kaiſerslautenn nicht viel vormachen laſſen und Neckarau ſollte auf eigenem Gelände der Spogg Mundenheim die beiden Punkte abnehmen. Amtci⸗ tia Viernheim muß zu Germania Friedrichs⸗ feld. Der„Papierform“ nach ſollte es einen ſicheren Sieg der Viernheimer geben, wenn wir aber auch Friedrichsſeld nicht geringe Chancen zuſprechen, ſo kommt das daher, weil ſich die Viernheimer durch ihre in der letzten Zeit erlittenen Niederlagen allzugroßes Vertrauen verſcherzt haben. An der Saar ſteigt der Großkampf FK Pirmafſens gegen 1. FC Kaiſerslauter n. Im Falle eines Sieges erringen die Pirmaſenſer die Meiſterwürde, während Kalſerslautern von den ſpielfreien Neunkirchener Boruſſen noch eingeholt werden kann. Es iſt alſo ein ſchwerer Kampf zu erwarten, bei dem wir dem FK Pir⸗ maſens die beſſeren Ausſichten geben. In den Spielen 15 FE Idar— Eintracht Trier, SB Völklin⸗ gen— SVoß Saarbrücken und Sportfreunde Sgarbrücken— F VSaarbrücken ſtehen ſich ziem⸗ lich gleichwertige Gegner gegenüber, eine Vorausſage iſt daher ſchwer zu treffen. In der Gruppe Main hat der Eintrachtſieg vom letzten Sonntag über den Fußballſportverein einige Verwirrung geſtiftet. Die Eintracht ſpielt nun am kommenden Sonntag in Hanau gegen den bereits zum Abſtieg ver⸗ urteilten F 93 unter Vorbehalt, da ſie insgeſamt fünf Spleler zu den Repräſentativpkämpfen abgeben muß. Ein Verluſtſpiel, das unter dieſen Umſtänden immerhin mög⸗ lich wäre, würde alſo nichts zu bedeuten haben, ein Sieg dagegen die Meiſterſchaftsausſichten weiter oſſen halten. Der Fußballſportverein empfängt den VfB e berg. Der Sieg des F S iſt ſicher, nur nach der Höhe hin ungewiß. Die Offenbacher Kickers ſind Hurch ihre letztſonntägliche Niederlage ſehr zurückgefallen und auch ein Sieg über Rotweiß Frankfurt wird ihnen kaum mehr beſſere Chancen auf den zweiten Platz geben. Die Spiele Union Niederrad gegen Germania Bfeber und V Neu⸗Jſenburg gegen Sport⸗ freunde Frankfurt haben nur den Charakter von Poſittonskämpfen. Als Sieger erwarten wir Niederrad und Neu⸗Iſenburg. In der Gruppe Heſſen muß der Tabellenerſte und End⸗ ſpielteilnehmer FS V 0o5 Mainz einen ſchweren Gang nach Wiesbaden zum Sportverein antreten. Der Aus⸗ gang iſt ziemlich unſicher, vielleicht daß die Wiesbadener durch den eigenen Platz etwas im Vorteii ſind. Wor⸗ matia Worms iſt Gaſt bei Fogg 03 Mombach. Die Wormſer ſind zwar ebenfalls ſchon ſicherer Enbſpiel⸗ teilnehmer, aber ſie haben auch noch begründete Ausſichten auf die Meiſterſchaft. Sie werden ſich daher in Mombach ſehr in Acht nehmen, um nicht eine unangenehme Ueber⸗ raſchung zu erleiden. Alemannia Olympia Worms ſollte gegen Viktoria Urberach beide Punkte holen, dagegen iſt der Ausgang der Spiele Fyogg 06 Kaſtel gegen VfR Bürſtadt und 1. F C Langen gegen Olympia Lorſch offen. Das letzte Spiel iſt für den Abſtieg von großer Bedeutung, da der verlierende Verein ſchwer in Gefahr gerät. In der Gruppe Nordbayern ſpielt der Meiſter 1. 8 C Nürnberg gegen die Spielvereinigung Er⸗ largen, die nicht ohne eine deutliche Packung vom Zabo abziehen dürfte. Der zweite Neuling Ger manta Nürnberg konnte bisher dem„Club“ den einzigen Punkt abknöpfen, daß er aber auch gegen die Spiel⸗ vereinigung Fürth, die für den zweiten Platz dringend Punkte braucht, ſo glücklich ſein wird, iſt kaum zu erwarten. Schweinfurt 0 5 wird ſich von Würz⸗ burg 04 auf eigenem Platze nicht ſchlagen laſſen und auch die Würzburger Kickers könnten gegen den ruhmreich aus Frankreich zurückgekehrten AS VNürv⸗ berg beide Punkte einheimſen. Für den VfR Fürth könnte es in Bayreuth zu einem Unentſchieden reichen In der Gruppe Südbayern ſtehen einige ſehr inter⸗ eſſante Paarungen auf dem P onmm. In München treffen döte beiden in Abſtiegsgefahr befindlichen Vereine Wacker München und John Regensburg auf⸗ einander. Hier geht es für beide Mannſchaften wirklich um Sein oder Nichtſein. Folls die Regensburger auch die⸗ ſes Treffen noch verlieren, dann können ſie ſich kaum mehr an die achte Stelle vorarbeiten und wenn Wacker eine Niederlage erleidet, ſo wird er wahrſcheinlich dos Ende der Tabelle zieren. Ein nicht minder ſchwerer Kampf kommt in Augsburg zum Austrag, wo die Schwaben gegen 18600 München antreten. Auch hier handelt es ſich für die Schwaben darum, aus der Abſtiegszone zu kommen. Nach der Leiſtung die ſie am letzten Sonntag in Ulm boten, iſt es ganz gut möglich, daß ſie den nicht beſonders ſtabilen Münchenern das Nachſehen geben. Nicht leicht wird es der Deutſche Meiſter Bayern München in Ul m haben. Der SS V Ulm hat noch geringe Ausſichten auf den zweiten Platz und wird ſie natürlich mit letzter Kraft verteidigen. Trotzdem glauben wir an einen Erfolg der Bayern. Das Spiel DS V München— Ulm 94 hat geringere Bedeutung, da die Beteiligten nicht direkt vom Abſtieg bedroht ſind. Der Sieger könnte DSV München heißen. In der Gruppe Württemberg wird auch an dieſem Sonntag noch keine beſondere Klärung zu erwarten ſein. Die vier führenden Vereine Stuttgarter Kickers, VB Stuttgart, Union Böckingen und 1. Fe Pforzheim ſpielen nämlich nicht untereinander, ſondern haben verhältnis⸗ mäßig leichte Gegner vor ſich. Die Stuttgarter Kickers ſollten zuhauſe die Brötzinger Germanen ſchlagen und auch der VfB Stuttgart kann über die Sportfreunde Eßlingen, die ebenfalls nach Stutt⸗ gart müſſen, ſiegreich bleiben. Schwerer hat es ſchon Union Böckingen, das im SC Stuttgart einen Gegner vorfinden wird, der ſich nicht ſo leicht und ſchnell geſchlagen bekennen wird. Die leichteſte Aufgabe hat der 1. FC Pforzheim vor ſich, der mit Normannia Gmünd wenig Federleſens machen wird. In der Gruppe Baden ſpielen ſich die Kämpfe hauptſäch⸗ lich um den Abſtieg ab, von dem außer den beiden Erſten noch alle Vereine beoͤroht ſind. Karlsruher Fuß⸗ ballverein und Phönix Karlsruhe werden ihre führende Poſition in ihren Heimſpielen gegen den VI B Karlsruhe bzw. gegen den SC Freiburg zu wahren wiſſen. Als Sieger erwarten wir auch den Frei⸗ hurger F C, der den Offen burger Fußball⸗ verein zu Gaſt hat. Dagegen ſind die Spiele V Ra⸗ ſtatt— Frankonia Karlsruhe und FC Mühl⸗ burg— Spielvereinigung Schramberg als offen zu bezeichnen. Winterturnter des Mannheimer Sthachklubs Die 3. Runde Erſte Klaſſe: In der Hängepartie Heinrich gegen Fleißner aus der 2. Runde, einer Tarraſch⸗Vertei⸗ digung des Damengambits, ſetzte ſich Heinrich nach in⸗ tereſſantem Kampfe ſiegreich durch. Die wichtigſte Begegnung der 3. Runde ſpielte ſich zwi⸗ ſchen Lauterbach und Müller ab. Beide Partner behandelten die Eröffnung ſehr ſorgfältig, ſo daß zu Be⸗ ginn des Mittelſpiels keiner einen greifbaren Vorteil herausgeſchält hatte. Allmählich komplizierte ſich die Stel⸗ lung, und die Zeitnot tat ein übriges, um einen ſehr in⸗ tereſſanten Kampf entſtehen zu laſſen. Kurz vor Abbruch eroberte Müller die Qualität, das Endſpiel dürfte aber in⸗ folge ſeiner ſchlechteren Bauerſtellung ein Unentſchieden ergeben. Fleißner lieferte wiederum eine Angriffs⸗ partie, und zwar mußte ſich diesmal Römmig feiner überlegenen Angriffsführung beugen trotz aller Gegen⸗ wehr. Heinrich experimentierte als Nachziehender gegen Bauer allzu ſehr und geriet in eine gedrückte Stel⸗ lung; infolge eines verfehlten Manövers von Bauer er⸗ rang er indes Materialvorteil und ſiegte ſchließlich. Dr. Meyer— Schelling trennten ſich in einer nach dem Colle⸗Syſtem eröffneten Partie nach korrektem Verlauf mit Remis. Dr. Schandalik ſpielte gegen Glas äußerſt großzügig: er opferte einige Bauern, um zu einem Königs⸗ angriff zu gelangen. Glas ſpielte zu paſſiv und wurde ſchließlich, als er in Zeitnot geriet, im Huſarenſtil matt⸗ geſetzt. Dr. Staeble— Huſſong noch nicht erledigt, Blum war ſpielfrei. Die Tabelle zeigt nach 3 Runden folgendes Geſicht: Huſſong und Lauterbach je 2 Punkte(.), Fleißner, Glas, Heinrich je 2 Punkte, Dr. Schandalik, Schelling je 1,5 Punkte, Müller 1 Punkt( H. aus 2 Partien), Blum 1 Punkt(aus 2 Partien), Dr. Staeble 7 Punkt(aus), Dr. Meyer 7 Punkt, Bauer, Römmig je 0 Punkte. Es ſind alſo nur noch Huſſong, Lauterbach und Müller ohne Punktverluſt. Zweite Klaſſe: Sandritter, der letztes Jahr ſich in der 3. Klaſſe überlegen den 1. Preis erſtritten hatte, ſcheint auch in der 2. Klaſſe ein gewichtiges Wort bei Ver⸗ gebung der erſten Plätze mitſprechen zu wollen. Auch in der 3. Runde blieb er ſtegreich, und zwar ſchlug er den Aus der Vadiſchen Turnerſchaft Das bevorſtehende Wochenende iſt für dic Badiſche Tur⸗ nerſchaft wieder ein äußerſt arbeitsreiches; vielſeitig pul⸗ fiert das turneriſche Leben in den Vereinen und den Gouen. Als Kreisveranſtaltung iſt zunächſt der Führerlehrgang für die nordbadiſchen Jugendſührer zu nennen, der in Schwetzingen ſtattfindet. Außerdem findet noch ein Kreislehrgang in Neuweier ſtatt für das Frei⸗ ringen und den Geländeſport. Eine ganze Reihe von Gauen iſt auch in der Lehrarbeit tätig. Im Manuheimer Turngau geht die dritte Lehrſtunde für Männerturnworte vor ſich. Der Karlsruher Turngau hot einen Lehrgang für Frauenturnen in Durlach, der Obere Kraichgau einen ſolchen in Bretten und der Turn⸗ gau Mittelbaden eine Vorturuerſtunde für Frauenturnen in Baden⸗Baden. Der Neckat⸗Elſenz⸗Turngau vereinigt ſeine Preſſewarte zur Herbſttagung in Bammental, der Karlsruher Turngan ſeine Jugendwarte zu einer ſolchen in Karlsruhe. Dazu kommt noch das Jungmonnenſechten der Kinzigtal⸗Gaugruppe in Villingen, das Alterstreſſen des Murgtalgaues in Gernsbach, die Schiedsrichterver⸗ ſammlung des Murgtalgaues in Gaggenau und die des Breisgaues in Emmendingen. i Aus der fachlichen Arbeit iſt erwähnenswert das eben der Gaufrauenrtege des Karlsruher Gaues in Durlach, der Freundſchaftskampf im Geräteturnen zwi⸗ ſchen dem Ortenauer und Schwarz wald⸗Turn⸗ gau in Hauſach und die Teilnahme der Mannheimer Tur⸗ ner am 8. Kunſtturnen in Stettin. An wichtigen Vereinsveranſtaltungen ſtehen auf dem Programm das Winterſeſt der Tade Heidel⸗ berg in der Stadthalle, die Gründungskeier des Tod Bruch⸗ fal zum 25fäh rigen Beſtehen, das erſte Hallenſchauturnen des Tu Sp Niefern und die Gerätewettkämpfe der Turn⸗ vereine Huchenfeld, Jöhlingen, Wilſerdingen in Jöhlingen, ſowie in Langenſteinbach zwiſchen Tade Dietlingen— TV Nöttingen— T Söllingen und TuspW Langenſteinbach. Im Mannheimer Gau meſſen in Schwetzin⸗ gen ihre Kräfte der T Viernheim, die 2. Riege des TV 1846 und der TV Schwetzingen. g Mannheimer Firmenſport Die Spiele des letzten Sonntags brachten durchweg gute Ergebniſſe für den Firmenſportverein. Stadt kom é ſchlug die 3. Verbandsmannſchaft des Mannheimer E Phönix:3. Mit dem gleichen Ergebnis ſchlug an die VfR ⸗Nollmaunſchoft. Kiſſel hatte die hönix—C⸗Mannſchaft zu Gaſt und gab ihr mit 13:2 oren eine ziemlich deutliche Lektion. Die Bad. Kom⸗ munale Landesbank konnte die Blou⸗Weiß⸗Privat⸗ mannſchaft des F Germania Fried richsſeld auch im Rückſpiel knapp mit:1 beſiegen. Ein äußerſt torreiches Treffen lieferten ſich Dapolin und die Mann⸗ ſchaft von Raab⸗Karcher⸗Thyſſen, mit:5 hatte Dapolin das Nachſehen. Werner u. Nicolo war mit:4 Toren über den TW 1846 erfolgreich. Am kommenden Sonntag ſpielen Lanz gegen die Eis⸗ werke, Stadt komb. gegen die VfR⸗Tennismannſchaft und Finanzamt gegen Kiſſel. Bereits am Samstag findet beim alten Gaswerk das Rückſpiel der Bad. Kommunalen Lan⸗ desbank gegen die Mannſchaft der Suberit AG Rheinau ſtatt. Schwediſche Kegler in Deutſchland Der Präſident des ſchwediſchen Keglerverbandes Ah l⸗ ſtr ö m beabſichtigt zum 18. Deutſchen Bundeskegeln in Frankfurt a. M. 1933 mit ſeinen Keglern eine Auto⸗Propa⸗ gandafahrt für den Kegelſport von Schweden nach Berlin, Frankfurt a.., Paris, Brüſſel, Köln, Hamburg, zurück nach Schweden zu veranſtalten. Nach Einweihung der erſten J⸗Bahn in Manu heim hat ſich hier ein Bowlingk lub gebildet, der ſchon ſehr ernſt ſeine Uebungsgabende aufgenommen hat. Dieſer 1. Mannheimer Bowlingklub hat nach Eintreffen der Meldung über die Autofahrt der Schweden dieſe ein⸗ geladen, auf ihrer Fahrt noch Paris den Weg über Mann⸗ heim zu nehmen, um einen Städtewettkampf Stockholm— Mannheim auszutragen. Es ſteht zu erwarten, daß die Schweden dieſem Rufe Folge leiſten werden, und daß die Mannheimer Sportwelt im nächſten Fahre einen Kegler⸗Kompf, der für die Mannheimer nur ein Lehrſpiel ſein konn, ſehen werden. Vielleicht gelingt es auch, noch Amertkaner oder andere Ausländer nach hier zu bringen, damit auch in unſerer Stadt der internationale Kegelſport mehr und mehr Freunde und Anhänger ge⸗ winnt. Raſtenberger am Stall Oppenheimer Faſt alle großen Hoppegartener 5 haben die Engagements mit ihren Jockeys getätigt. Jetzt iſt auch der Vertrag zwiſchen Jockey J. Raſtenberger und dem Stall M. J. Oppenheimer perfekt geworden. Damit haben faſt alle Stölle ihre Reiter gewechſelt, nur die Herren A. u. C. von Weinberg blieben bei dem altbewährten Otto Schmidt, Graditz engagierte E. Grabſch, Schlenderhan hat ſich ſchon im Sommer die Dienſte des fungen W. Printen geſichert. Für Mydlingheven wird wieder M. Vinzenz tätig ſein, während der Stall Mülhens bisher nur den talentierten J. Staroſta verpflichtet hat, da man mit dem Amerikaner Haynes noch nicht einig geworden iſt. ObfFoN- Plotten und Müslkapporet, erhöltiich in jedem guten Fachgeschäft favoriſterten Wolber in einer guten Partie. Mi⸗ lewſky liegt gleichfalls weiterhin ungeſchlagen mit in Führung; er gewann diesmal als Nachziehender gegen Sturm. Als Dritter im Bunde behielt Gayer durch einen Sieg über Dr. Ganß den Anſchluß an die Spitzen⸗ gruppe. Die übrigen Ergebniſſe waren: in den Begegnun⸗ gen Stolz— Dr. Krauß und Andrießens gegen Mantel holten ſich die jeweils Nachziehenden die Punkte, außerdem war Hartmann gegen Moſter erfolgreich. Der Stand nach 3 Runden: Gayer, Milewſky, Sand⸗ ritter je 3 Punkte, Mantel 2,5 Punkte, Dr. Krauß, Wolber 2 Punkte, Hartmann, Stolz je 1 Punkt, Dr. Gauß 7 Punkt und Andrießens, Moſter, Sturm noch ohne Punktgewinn. Dritte Klaſſe: Entſcheidend für die Tabellenführung war hier das Treffen Baer— Dürr. In einem unregel⸗ mäßig fortgeſetzten Damengambit erlangte Baer ein ge⸗ waltiges Stellungsübergewicht, das er ſchließlich in Ge⸗ winn dreier Bauern umſetzen konnte. Einen gab er zurück, erreichte aber ein gewonnenes Turmendſpiel. Er gab in⸗ deſſen die Partie Remis und ſomit die alleinige Führung aus der Hand. Bommar ius iſt durch einen Sieg gegen Dr. Gilbrin an die Tabellenſpitze aufgerückt, ebenſo Baus, der gegen Rudel gewann und Kann der ſich gegen Günther einen Zähler holte. Kälber ſiegte gegen Miller, Rall— Dr. Hingerle einigten ſich nach Kampf auf Remis, Schott— Heger hängt in aus⸗ geglichener Stellung. Die Tabelle hat ſich ſehr zuſammengeſchoben: Baer, Baus, Bommarius, Dürr und Kann je 2,5 Punkte, Kälber 2 Punkte, Dr. Hingerle, Rall je 1,5 Punkte, Heger 1 Punkt (+.), Rudel 1 Punkt, Schott 7 Punkt(..), Dr. Gil⸗ brin, Günther, Miller je 0 Punkte. Vierte Klaſſe; In Gruppe A ſetzten ſich ſiegreich durch: Siegele gegen Egger, Ries gegen Schmitt, Kunz gegen Richner, Pfeuffer gegen Herwig, Gerſpach war ſpiel⸗ frei und die übrigen Partien ergaben Remisſchluß. Es führt Siegele mit 3 Punkten aus 3 Partien. In Gruppe B behaupteten ſich: Lützenbürger gegen Wagner, Neckermann gegen Hotz, Storz gegen Hofmann, Fuchs gegen Weber. Amend— Popp unentſchieden, Mayer ſpielfrei. Herd— Scheib wird nachgeholt. In dieſer Gruppe führt Neckermann mit 3 Punkten, dicht gefolgt von Popp und Fuchs mit 2,5 Punkten. W. L. Düſſeloͤorfer Rhein⸗Stadion ausverkauft Wie der Weſtdeutſche Spielverband mitteilt, iſt der Kartenverkauf für den am Sonntag im Düſſeldorfer Rhein⸗ ſtadion ſtattfindenden Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Holland geſchloſſen worden. Rund 50000 Eintritts ⸗ karten ſind reſtlos abgeſetzt. Die Polizei hat alle Vor⸗ kehrungen getroffen, um eyptl. Ausſchreitungen rechtzeltig zu verhindern, da die Kaſſenſchalter nicht mehr geöffnet werden. Im übrigen iſt das Schieödsrichteramt zum dritten Male neu beſetzt worden. Nach Lan enus und Anderſon wird jetzt endgültig der Hälſingborger 8 t t b Ohlſen die Leitung des Spieles übernehmen. Frankfurt-Kaſſel für die Winterhilfe :4⸗Sieg der Frankfurter Elf Eine Sondermannſchaft von Frankfurter Funkmännern, Journaliſten und Bühnenkünſtlern, die verſtärkt war durch die alten und jungen Internationalen Heiner Stuhl⸗ fauth, Peter Szabo und Stubb ſpielte am Mitt⸗ woch in Kaſſel zugunſten der Winterhilfe. Ihr Gegner re⸗ krutterte ſich gleichfalls aus Journaliſten und ühnen⸗ künſtlern, er war verſtärkt durch die Internationalen Tull Harder und Heini Weber, ſowie einige Liga⸗ ſpieler von Kurheſſen Kaſſel. Da zu dieſem Spiel 6090 Zuſchauer erſchienen, ſo kounte wieder ein ſehr nam⸗ hafter Betrag an die Winterhilfe abgeführt werden. Die Frankfurter Mannſchaft, die man mit Muſik vom Bahnhof abgeholt hatte, kam anfänglich ſchlecht ins Spiel. Nach einer Viertelſtunde führte die von Tull Harder ſehr ge⸗ ſchickt geführte Kaſſeler Elf mit Treffern von Jordan und Vaupel:0. Aber dann drehte die Frankfurter Elf ſehr ſchön auf. Stubb und Szabo zeigten mit guter Unter⸗ ſtützung ihrer Spielkameraden ein prächtiges Zuſammen⸗ ſpiel, das ſchon bis zur Pauſe durch Schäfer und Szabo zwei Gegentreffer einbrachte. Nach der Pauſe ſchoſſen die . dann noch fünf Tore, die ſich auf Stubb, Szabo je zwei) und Seib verteilten. Dr. Laven verſchenkte außerdem noch einen Elfmeter. Ski⸗Weltmeiſterſchaft der Studenten Für die vom.—8. Januar in St. Moritz ſtattſinden⸗ den Akademiſchen Skiwettkämpfe aller Länder macht ſich bereits allerorts reges Intereſſe bemerkbar. Italien hot bereits Mannſchaften aus Mailand, Genug, Turin, Pabua, Trieſt und Bologna angemeldet, England wird durch Oxford und Cambriöge vertreten ſein. Deutſch⸗ land, Japon, Frankreich, Oeſterreich und die Tſchecho⸗ 1 4 85 werden ebenfalls mit zahlreichen Bewerbern er⸗ nen. g ? 8 0 ee 4 7 Ver Seele 5 Regierungsbaumeiſter a. D. Werner March hat die Ausarbeitung der Pläne zu Erweiterung des Deutſchen Stadions in Berlin für die Olym⸗ piſchen Spiele 1936 übernommen. Jechtturnier in Mannheim Der dem Deutſchen Fechterbund angeſchloſſene Mann⸗ heimer Fechtklub 1884 tritt am kommenden Sonntag wieder einmol mit einer größeren fechtſportlichen Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit. Anläßlich ſeines 48jährigen Be⸗ ſtehens bringt der Klub in den Sälen des Hotels„Natio⸗ nal“ ein Mannſchaftsfechten in Florett zur Durchführung, zu dem neben den Fechtern des Mannheimer Fechtklubs auch ſolche von Frankfurt und Darmſtadt erwartet werden. Anſchließend an das Mannſchaftsfechten wird abends 6 Uhr im Rahmen eines Feſtkommerſes auch eine Damen ⸗ dechtokoademie ſtattfinden, bei der bekannte Florett⸗ ſechterinnen der Klubs aus Frankſurt, Darmſtadt und Mannheim die Schönheit des Damenflorettfechtens demon⸗ ſtrieren werden. Das Mannſchaftsfechten ſelbſt wird als Städtekampf durchgeführt. Für Darmſtadt fechten: Dr. Roth, K. H. Melcher, Sack, Koch, Steuernagel, Steffen und Feid. Bei den Mannheimern ſtehen folgende Fechter zur Ver⸗ fügung: Dr. Ries, H. Müller, E. Luibrand, L. Luibrand, W. Kretzer und Richard Schneider. Die Nominierung der Frankfurter iſt zur Stunde noch nicht bekannt. Voraus⸗ ſichtlich wird ſich die Frankfurter Hermannia durch ihre e vielfache deutſche Meiſtermannſchaft vertreten uͤſſen. Der Veranſtalter als älteſter Mannheimer Fechtelub will auch mit dieſem neuen Turnier dem Fechten in Mannheim neue Freunde gewinnen. Berufsboxkämpfe im Spichernring Stein— Noack unentſchieden Die dritte Begegnung zwiſchen dem deutſchen Feder⸗ gewichtsmeiſter Harry Stein und dem Berliner Exmeiſter Paul Noack hatte dem Berliner Spichernring einen guten Beſuch geſichert. Im Mittelgewicht ſchlug der Partenkir⸗ chener Eigelsberger den Berliner Fortmann über vier Runden klar nach Punkten und in der gleichen Gewichtsklaſſe konnte Buchbaum Köln den Hamburger Boelck über acht Runden knapp nach Punkten beſiegen. Eine große Leiſtung vollbrachte wieder der unverwüſtliche Paul Czirſon, der den Hamburger Ulrich nach ſechs Runden überlegen auspunktete und damit glänzende Re⸗ vanche für ſeine letzte Niederlage nahm. Der Hauptlampf des Abends zwiſchen Horry Stein und Paul Noack brachte den erwarteten, verbiſſenen Kampf, der das Publikum oft zu heller Begeiſterung hin⸗ riß. Nach acht Runden gab das Schiedsgericht ein Unent⸗ ſchieden, das auch dem Kampfverlauf entſprach. Im Schluß⸗ treffen war der Breslauer Schwergewichtler Emil Scholz dem Hamburger Ertinghauſen haushoch überlegen. Nach⸗ dem der Hamburger in der vierten Runde einmal zu Bo⸗ den mußte, brach der Ringrichter den ungleichen Kampf zu Gunſten von Scholz ab. Jageohale cles Freitag, 2. Dezember Nationaltheater: Uraufführung:„Die goldenen Schuhe“, Oper von Tſchiakowſky, Miete E, Sondermiete E Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Weltſtadt⸗Varietés⸗ Programm mit Toy Rhama, 20.15 Uhr. Max Jacobs künſtleriſche Handpuppenſpiele im Manuhei⸗ mer Schloß, 20 Uhr, Kindervorſtellung 16 Uhr. 5 Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. E. Strübing⸗Mannheim über„Die künſtleriſche Kultur von Altamerika“: II. Peru 20.15 Uhr, Abtei⸗ teilung-. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Sibelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Wen 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr anz. Lichtſplele: Alhambra: „Die— oder keine“.— Univerſum:„Paprika“ und Bühnenſchau.— Capitol;„Annemarie“.— Roxy⸗ Theater: „Der Sänger von Sevilla“.— Gloria⸗Palaſt: „Moderne Mitgift“.— Schauburg:„Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb“.— Pal aſt Theater:„Wer nimmt die Liebe eruſt“.— Scaloa⸗ Theater: „Schanghai⸗Expreß“. Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellungen:„Schattentheater und Puppenſpiel“ und „Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen“. Geöffnet werktags von 10—13 und 14—16 Uhr, Sonntags von 11—16 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—18 und 14—16 Uhr;: Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donneestag u. Freitag, jew. von 19.30—21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughans: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr.— Oeffentliche Muſikbücherei M 4, a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und 16—19 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember . Weer. Rhein⸗Pegel 28 15 30. 1. 2.[Neckar⸗Pegel 29. 30 5 2. Basel.. 0,289,800, 230,18 0,10 Ae.56 150.41.78177 Mannheim. 3,615.87.18 2,9 Kehl.71.60 2,58 2,51.45 Jagſtfeld. 1,4010 121.07 Maxau.9 4,45.27 4,184,058 Heilbronn 140.28 5261.23 Mannheim!.83.52 8,813.14 2,4 Plochingen n 810,38 Taub 297 550 2769.802,86 5 Köln 8,89 8,74 8,558.29.00 e eee, g n Cenge.& gan 225 92 75 5 Beilagen ⸗ Hinweis Unſere heutige Mittag⸗Ausgabe enthält eine Beilage ber Firma Woren haus Schmoller betr.„Weih⸗ nachts verkauf“, ouf die wir unſere Leſer beſonders aufmerkſam machen. 5 5 S296 eee, N ee eee gor e O sο dAαν Fosca 5 Wie gien die ſder gleichen 5 0 Und es blitzen dis Steme faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Freitag, 2. Dezember 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 562 Nachbargebiete Wegen Einbruchsdiebſtahl verurteilt Worms, 2. Dez. Das Bezirksſchöffengericht Mainz verurteilte geſtern nach mehrſtündiger Ver⸗ handlung die 20 Jahre alten Arbeiter Gg. Schlöſſer und Guſtav Achenbach, beide aus Worms, wegen Ein⸗ bruchsdiebſtahl zu einem Jahr bzw. 6 Monaten Gefängnis. Die beiden Angeklagten hatten in der Nacht zum 13. Juli d. J. bei einem Landwirt in Armsheim einen Einbruch verübt und dabei Wert⸗ gegenſtände und Wäſche im Geſamtwert von un⸗ gefähr 500 Mark mitgenommen. Bei dem Einbruch hatte Schlöſſer als Waffe ein Raſiermeſſer bei ſich getragen. Die 24 Jahre alte Dienſtmagd Anna Diry aus Worms war der Beihilfe zu dieſem Einbruch an⸗ geklagt. Sie hatte den beiden Einbrechern das Fenſter geöffnet. Sie wurde deshalb zu drei Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Wegen Hehlerei bzw. Begünſtigung waren noch die Ehefrau des Achenbach und die 30 Jahre alte Laura Gläs, ebenfalls aus Worms, angeklagt. Die beiden erhielten je drei Tage Gefängnis unter Zubilligung einer zweijäh⸗ rigen Bewährungsfriſt. Zur Verhaftung des Raubmörders Knirſch * Frankfurt a.., 2. Dez. Der Mörder des Geldbriefträgeres Hofmann hatte ſich zu einem Wiesbadener Freund, der dort eine Manſarden⸗ wohnung in der Marktſtraße innehat, geflüchtet. Bei ſeiner Verhaftung gab er ſofort die Tat zu. Die zur Ueberführung nach Frankfurt a. M. erfolgte noch geſtern abend. Knirſch hatte vor einiger Zeit ſchon in einer Wiesbadener Autogarage, in der er angeſtellt war, Diebſtähle an den dort untergeſtellten Wagen verübt und u. a. auf dieſe Weiſe auch eine Brow⸗ ningpiſtole in ſeinen Beſitz gebracht. Man nimmt an, daß er mit ihr die Tat ausgeführt hat. Durch elektriſchen Strom getötet * Bad Wimpfen, 1. Dez. Der in der hieſigen Saline Ludwigshall im Bau 3 an einer Zentrifuge beſchäftigte, etwa 30järige Joſef Kühner aus Ober⸗ griesheim, verheiratet in Duttenberg, verließ abends ſeinen Arbeitsplatz und wurde am ſelben Tage nicht mehr aufgefunden, obwohl ſofort nach ihm gefbrſcht wurde. Am Dienstag früh wurden die Nachfor⸗ ſchungen im Salinenbetrieb fortgeſetzt mit dem Er⸗ folg, daß man den Vermißten im Bau Nr. 6 in einer Pfanne liegend tot auffand. Bau Nr. 6 iſt zur Zeit außer Betrieb. Todesurſache ſoll ein elek⸗ triſcher Schlag ſein. Es wird vermutet, daß Kühner auf dem Pfannenrahmen ſtehend, eine elek⸗ triſche Lampe abſchneiden wollte, wobei er einen elektriſchen Schlag erlitt und hierbei in die Pfanne gefallen iſt. * * Darmſtadt, 2. Dez. Hier ereignete ſich auf der Odenwaldbrücke ein Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Perſonenkraftwagen und einer dort haltenden Straßenbahn. Hierbei wurde der Führer des einen Kraftfahrzeuges, der 36jährige Kaufmann Hermann Mayer aus Darmſtadt, ſo ſchwer verletzt, daß er Genoſſenſchaftliche Obſtſchau Ingelheim am Rhein Ein Erfolg durch beſte Sortierung und Aufmachung * Darmſtadt, 1. Dez. Die genoſſenſchaftliche Dandesorganiſation— die Landwirtſchaftliche Zen⸗ tralgenoſſenſchaft e. G. m. b.., Darmſtadt— hatte zu einer Verſteigerung in Ingelheim ein⸗ geladen, bei der über 1000 Zentner Tafel⸗ und Wirt⸗ ſchaftsobſt bereitſtanden. Trotz der diesjährigen ſchwachen Obſternte war es gelungen, aus dem quali⸗ tativ hervortretenden Ingelheimer Obſtbaugebiet eine anſehnliche und beachtliche Sortenwahl zuſam⸗ menzubringen. Das bereitgeſtellte Obſt war in einer geräumigen und lichten Halle pyramidenförmig auf⸗ gebaut. Es war in 272„Loſe“ eingeteilt und dieſe Loſe wieder vereinigt in drei Gruppen, die ſich ſchon rein äußerlich durch die Verpackung unterſchieden: Wirtſchaftsobſt in Körben, Tafelobſt in Horden, lager⸗ feſtes Obſt in Horden und Sieves(Rundkörben). Wie aus zahlreichen Aeußerungen zu ſchließen war, machte das geſchickt in ſeinem vollen Farbenreichtum aus⸗ geſtellte Obſt den beſten Eindruck, der auch nicht ver⸗ fehlte, eine günſtige Wirkung auf die Kaufluſt aus⸗ zuüben. Die Ausſtellung erregte in ihrer großzügig an⸗ gelegten Weiſe allgemeinen Beifall. Der harmoniſche Verlauf kann als Beweis dafür gelten, daß der Groß⸗ handel es begrüßt, wenn er auf dieſe einfache Art den Einkauf betreiben kann. Die Stimmung war dazu beigetragen, die Beziehungen zwiſchen der aus⸗ ſtellenden Landesorganiſation und der Käuferſchaft günſtig zu beeinfluſſen. Dieſe Beziehungen auf dem eingeſchlagenen Wege auszubauen, hat die Landwirt⸗ ſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft in Ausſicht ge⸗ nommen. K * Heilbronn, 2. Dez. Das Schöffengericht hat den Reichswehrſoldaten Joſef Riſt aus Aulendorf, der der 4. Eskadron des Reiterregiments in Ludwigs⸗ burg angehört, wegen fahrläſſiger Tötung zu 100 Mark Geldſtrafe an Stelle von zwei Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Riſt war im Oktober vorigen Jahres in Dürrenzimmern mit ſeiner Dienſtpiſtole unvorſichtig umgegangen und hatte dem ledigen Landwirt Vogel einen Schuß in den Unter⸗ leib beigebracht, an dem Vogel ſpäter ſtar b. * Trier, 1. Dez. In einem Steinbruch in der Nähe von Irſch bei Trier wurden Sprengungen vor⸗ genommen. Als die Arbeiter die Bohrlöcher für eine weitere Sprengung herrichteten, löſten ſich plötzlich von der 20 Meter hohen Steinwand große Maſſen Geröll und Sand, die den 28jährigen Sohn des Steinbruchbeſitzer Dindorf, den Schießmeiſter Weinand, Vater von elf Kindern, und den Arbeiter Winkler, Vater von ſieben Kin⸗ dern, begruben. Während Dindorf nur als Leiche geborgen werden konnte, wurden die beiden Fa⸗ milienväter lebend aus den Geſteinsmaſſen befreit. Sie haben aber lebensgefährliche Verletzungen er⸗ litten. Beſonders tragiſch iſt das Unglück deshalb, weil Dindorf zuerſt nur teilweiſe verſchüttet, dann Tat benutzte Schußwaffe und 2000/ des Geldes konnten bei ihm gefunden werden. iſt. Gange. geraubten Seine auf dem Transport zum Krankenhaus geſtorben Ermittlungen über die Schuldfrage ſind noch im auch dementſprechend. Das Verkaufsgeſchäft vollzog aber während der Rettungsarbeiten durch einen nachfolgenden zweiten Felsſturz begraben und getötet wurde. ſich mit einer ſeltenen Einſtimmigkeit und Schnellig⸗ Zweifellos hat der Verlauf der Verſteigerung keit. unseres Hauses ist lhnen bekannt. Sie wissen, daß wir steis den größten Gegenwert für hr Geld biefen. Unsere kleinen zeitgemqdßen Preise ermöglichen lhnen, Geschenke machen zu können, auch dann, wenn Sie rechnen müssen! Angezahlte Waren werden bis vor dem Fest zurückgelegt. Die Sonntage vor Weihnaditen von-6 Uhr geöffnet. Ausverkauf in folgenden Artikeln ID F NO Kurze Zei! U Landhaus gardinen 4 FEE. früherer Preis bis 1 10 . jetzt Mtr. 60, 50, 4 50. 75. 155 15⁰ U Dherhemfen weiß und farbig früherer Preis bis.75, jetzt St..95,.50,.35, eie. aus kräftigen Stoffen früherer Preis bis.75, jetzt Stück.50,.35, 195 Sohlller- Herren- Hemden weiß aus la Panama 92 trüh. 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September 1932 feſtgeſetzten Verzugszuſchläge(1 vom Hundert der Forderung für jeden angefangenen halben Monat!] zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten.— Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Samstags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 85213 und von 415-16 lthr, bei den Ge⸗ meindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. 4 Stadtkaſſe. Arbeitsvergebung Spenglerarbeiten im Städtiſchen Krankenhaus. Nähere Auskunft im Baubüro Krankenhaus, Zimmer Nr. 119, in der Zeit von—12 und von 15—18 Uhr, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſo⸗ weit vorrätig, erhältlich.— Oeffnung der An⸗ gebote: Freitag den 9. Dezember 1932,.00 uhr. Rathaus NI, Zimmer 124. Hochbauamt. 20 Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— 0 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgenden Tagen die öffentliche Verſteigerung 5 ener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: a) für Gold, Silber, Uhren und dergl.: am Mittwoch, den 7. Dezember 1932; p) für Kleider, Weißzeng, Stiefel, Fahrräder u. dgl.: am Donnerstag, den 8. Dez. 1932. Beginn jeweils 14 Uhr(Lokalöffnung 13% Uhr). Die Auslöſung der Pfandſcheine vom Monat Mai 1932 kann nur noch bis Montag, den 5. De⸗ zember erfolgen. 32 Städt. Leihamt. Klelder-Reparetur-Bügelwerkstätte Tal. dh„Rapid“ N 7. 1 l. Neuzeitliche, fachm, Kleiderinstandsetzung Spezialität: Aufdügeln, tsparieren, Refnigen(auch chem.) Entglänzen, Aendern, Kunst- u, Maschinenstopfen. Anzug oller Mantel bügeln.70 Mk., chem. reinigen.50 Ma. uss SpIELIWARHEN noch nie so billig! f nur G 3, 7, dungbuschstraſe gegenüber Hosen miller. Einige Beisple.le: Kinderuhren 8. 8 pig Jo-do- Spiele.. S pig. Kinder- Eimer gt. 10 pig Feuerwehrautos st. 45 pg. Teddy- Bären 8..8 1 88 Pg. Tee- u. Kaffeeservice 88 1. 45. 3 mit Lederwaren, Zilder- Baukasten d, 28 f. 5 g. baftender Geſellſchafter aus der Geſellſchaft aus⸗ vom 30. November 1992: Central ⸗ Drogerie Adam Seitz, Mannheim⸗ Neckarau. Das Geſchäft ſamt Firma ging auf Drogiſt Heinrich Seitz und Gertrud Seitz, ledig, beide in Mannheim⸗Neckarau, über, die es unter der ſeitherigen Firma in offener Handelsgeſell⸗ ſchaft, welche am 30. Dezember 1931 begonnen hat, weiterführen. Gold ⸗Pfeil Lederwaren Walter Steingrobe, Mannheim. Inhaber iſt Kaufmann Walter Steingrobe, Mannheim. Geſchäftszweig: Handel ſpeziell ſolcher mit dem ge⸗ ſchützten Warenzeichen„Gold ⸗ Pfeil“, ferner mit Reiſeartikel. Geſchäftslokal: O 6. 3. Johannes Hiemenz, Straßenbau, Mannheim. Inhaber iſt Johannes Hiemenz, Straßenbau⸗ techniker, Mannheim. Geſellſchaft öffentlich beſtellter Wirtſchafts⸗ prüfer, Reg.⸗Rat a. D. Dr. Karl Kaiſer und Dr. Hans Herrmann, Wiesbaden⸗Mannheim, in Mannheim, Zweigniederlaſſung. Hauptſitz: Wies⸗ baden. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Oktober 1932 begonnen. Reg.⸗Rat a. D. Diplom⸗ kaufmann Dr. Karl Katſer, öffentlich beſtellter Wirtſchaftsprüfer, Wiesbaden, Dr. Hans Herr⸗ mann, öffentlich beſtellter Wirtſchaftsprüfer, Mannheim, ſind perſönlich haftende Geſellſchafter. Geſchäftslokal: P 7. 24. „Ragma“ Rheiniſche Automobilhandelsgeſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die Firma iſt geändert in:„Ragma“ Litfaß⸗Reklame⸗ Feuerſäule⸗Vertrieb Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung und der Sitz der Geſellſchaft nach Berlin verlegt. Gegenſtand des Unternehmens iſt auch die Verwertung einer als Gebrauchsmuſter ge⸗ ſchützten und als Patent angemeldeten Retlame⸗ Feuerſäule, und zwar letztere in der Hauptſache. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 12. November 1932 mit Ergänzung vom 22. November 1932 iſt das Stammlapital um 19 500.— R. erhöht und beträgt jetzt 20 000.—.. Durch Geſellſchafter⸗ beſchluß vom 12. November 1932 mit Ergänzung vom 22. November 1032 iſt der Geſellſchafts⸗ vertrag in den 88 1(Firma und Sitz), 2(Gegen⸗ ſtand des Unternehmens] und 5(Stammkapftal) geändert und dahin ergänzt, daß der derzeitige Geſchäftsführer von den Beſchränkungen des 181 B. G. B. befreit iſt. Als nicht eingetragen bach in Görlitz bringt in Anrechnung auf die auf das erhöhte Kapital übernommene neue Stammeinlage das von ihm erworbene Allein⸗ verkaufsrecht aus dem Gebrauchsmuſter und an⸗ gemeldeten Patent der Litfaß⸗Reklame⸗Feuer⸗ fäule für die Stadt oder den Bezirk Groß⸗Berlin und Umgegend in die Geſellſchaft ein. Die Ge⸗ ſellſchaft übernimmt dieſe Sacheinlage um den Geldwert von 15 000.—.; damit iſt die Stammeinlage inſoweit geleiſtet. Simon Dahlerbruch, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 1 Emil Dorrinck& Söhne, Mannheim. Kauf⸗ mann Emil Chriſtian Dorrinck iſt als„ geſchieden. Der Geſellſchafter Otto Wilhelm Dorrinck iſt fortan allein zur Vertretung der Ge⸗ ſellſchaft berechtigt. 101 0 nur& 3, 7, Jungbuschstrase. wird veröffentlicht: Der Geſellſchafter Ernſt Seck⸗ Ochsen Schokolade⸗ u. Deſſert⸗Gebäck etc,(ſchöne Weih⸗ Aus Stoffreſten werden 2 2 . 22 2 2 2 0 N aus kräftigem Trikot früh. Preis.35, jetzt St. J. 5 10 früherer Preis bis.50, . jetzt Stück.95,.35, bis 3. 25, jetzt St..95,.85 30 ch habe mich in NHannheim als Rechtsanwalt niedergelassen. eee 3 Dam.-Handschuhe 8 f 5 hüherer Pieis bis.30, ee 0 Nein Büro befindet sich im Hause„jetzt Stück. 75, 50, Früherer a 155 30. 5 jetzt Paar 2 i LIufnanz 1g e 9 5 D 1, 1 em peredepletz fernruf 33464 nA I W für Damen und Kinder PE früherer Preis bis.50, . letzt Stück.35, 95. 30. Am Sonntag, den 4. Dezember, von 1 bis 6 Uhr geöffnet! früherer Preis bis.25, jetzt Paar. 95,. 75, Dr. jur. 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Ste liegen im Oktober um 500 Mill./ des Geſchickes gewartet wie in der diesjährigen Ad⸗ unter denen des Vormonats und ſind ungefähr ebenſe ventszeit. Nicht, daß nicht auch im Vorjahre eine äußerſte niedrig wie im Februar, der einen Rekordtiefſtand in den Wechſelziehungen brachte. Die Veränderungen der Wech⸗ ſelziehungen vom September auf Oktober ſeit dem Jahre Spannung der Erwartung beſtanden hätte; aber damals ſtanden wir noch zu nahe dem 1 durch folgende Tabelle veranſchaulicht(in dramatischen Ablauf weltwirtſchaftlicher Ereigniſſe, deren 1025 + 40 1929. 84 Kurve ſcharf nach unten zeigte, und es war vernünftiger⸗ 1926 4. 15,8 1930 21 weiſe für bald eine Wendung nicht abzuſehen. Diesmal 1927 + 457 1981—.0 ſtehen wir jenſeits des Tiefpunktes; einige Monate lang 21058 1 + 10,9 5 1932— 13,3 iſt durch die ganze Welt die große Hoffnung gegangen, Die Rückbildung im Wechſelkredit hält überall hat es ſich geregt wie im frühling, und ſelbſt olſooffenſichtlich an. Das Emporſchnellen während des Septembers hängt lediglich mit der Finanzierung des Weihnachtsgeſchäftes zuſammen. Insgeſamt liegen die Wechſelziehungen der erſten 10 Monate 1 um 12,5 v. H. unter denen von 1930 und 1931 und 28 v. H, unter denen der dumpfe, verzweifelte Pef iſt zurückgedrängt worden. Im vorigen Advent glaubte die Menſchheit ver⸗ zweifeln zu müſſen, in dieſem hofft ſie wieder, hofft umſo mehr, als ſie weiterhin große Gefahren den Aufweg be⸗ von 1929. Die Wechſelzſehungen, verteilt auf die einzel⸗ drohen ſieht. Faſt will es ja ſcheinen, als ſei bereits wie⸗ nen Monate, waren nachſtehende(in Mrö.): 115 1 1 8 auf das zart ſprießende Grün der wirtſchaft⸗ 9 5 932 ichen Regungen gefallen; Anläufe, wie ſie der Index der Aan 1110 5 928 Zunt 3 555 755 Rohſtoffpreiſe zeigte, ſind faſt völlig wieder zuſammen⸗ Febr. 945 283 2995 Juli 9,40 409 200 gehen e tun ſich auf, die man, wie in der März 3,83 3,29 3,72 Aug. 3,09 379 264 Bei r April.40 3,01 2,07 Sepk. 351 4,48 3,42 hätte. Ohnehin iſt d r Winter ein ſchlechter Konjunktur⸗ Mai 8,47 269 2,78 Okt. 9,59 408 2705 macher, und von politiſcher Stabilität ſcheinen wir ent⸗ Auch der Wechſelum lauf weiſt neuerdings eine fernter zu ſein wie je. Es iſt, als ginge eine große Angſt ſtarke Abnahme auf. Der Rückgong iſt aber nicht ſo be⸗ trächtlich, wie der der Wechſelziehungen. Dies hängt vor allem damit zuſommen, daß die durchſchnittliche Jaufzeit der Wechſel noch immer verhältnismäßig groß iſt. Sie dürfte gegenwärtig bei etwa 85 Tagen liegen gegen etwa 91 Tagen Mitte dieſes Jahres und nur 80 Tagen im Herbſt 1981. — Inferneflonale Eisen- und Sfahlerzeugung in den ersſen neun Monaſen 1932 Das Stat. Reichsamt legt nunmehr die Produk⸗ tionsziffern für Eiſen und Stahl in den erſten 9 Monaten 1932 vor. Daraus iſt zu entnehmen, daß die Eiſener zeugung der in der Rohſtahlgemeinſchaft vereinigten Länder in der Zeit vom 1. Jan. bis 30 Sept. mit 11,5 Mill. To. um 30 v.., die Rohſtahlgewin⸗ n ung mit 12,9 Mill. To. um 28 v. H. geringer als im gleichen Zeitraum 1931 war. In Deutſchland betrug die Menge des erzeugten Roheiſen in den erſten drei Quartalen 2,87 Mill. To. (minus 41 v..) und des Rohſtahl 4,18 Mill. To.(minus 38 v..). In Frankreich waren Roheiſen⸗Erzeugung und Rohſtahlgewinnung mit je 4,15 Mill. To. um 36 v. H. bzw. 32 v. H. geringer als in der Vergleichszeit 1931. Eine Sonderſtellung nimmt Großbritannien ein, deſſen Produktion von Roheiſen in den erſten neun Monaten d. J. mit 2,79 Mill. To. und deſſen Erzeugung von Rohſtahl mit 3,98 Mill. To. nur unbeträchtlich von der entſprechenden Produktion des Jahres 1931 abwich. Die ſchärfſten Einbußen haben die Vereinigten Staaten von Amerika aufzuweiſen, wo die Minder⸗ produktion beim Roheiſen die Rekordziffer von 54 v. H. und beim Rohſtahl von 51 v. H. erreicht. Das Verſagen des Automobilgeſchäftes und der Bau wirtſchaft, ſowie die ungünſtige Verfaſſung der amerikaniſchen Eiſenbahnen haben bekanntlich den Abſatz von Eiſen und Stahl entſchei⸗ dend beeinflußt. Inzwiſchen iſt in Amerika ſowohl wie in Europa eine deutliche Wendung eingetreten, die zwar das Jahresergebnis nicht mehr entſcheidend beeinfluſſen kann, aber für Folgemonate doch berechtigte Hoffnung zuläßt. * Kreditverein Dundenheim(Amt Lahr). Eine erſte GV nach der Neuwahl von Verwaltungsrat und Vorſtand vor etwa einem halben Jahre, als der Verein ſchwer erſchüttert war, ſtellte eine Feſtigung und Neufinanzierung des Unter⸗ nehmens feſt. Die Bilanz, der bei der letzten GV die Genehmigung verſagt wor, konnte jetzt einſtimmig geneh⸗ migt werden. Die Einlagetätigkeit hat wieder begonnen, die Kapttalkündigungen hören auf. * Auto⸗Union Ach, Chemnitz. Der AR⸗Sitzung der Auto⸗Union Ac, Chemnitz, vom 1. Dez. lag der Bericht ber das verfloſſene Vierteljahr vor. Die befriedigende Entwicklung des Unternehmens ſtand im Zeichen ſtrengſter Ratlonaliſierung, wobei auch Vorräte und Ver⸗ vindlichreiten mit Erfolg geſenkt werden konnten. Die Bilanz per 31. 10. 32 ſoll dem An im Januar vorgelegt werden. durch die Menſchheit hindurch, der Hoffnungsſtrahl könne nur Täuſchung geweſen ſein; und eine Täuſchung würde nur noch größere Verzweiflung hinterlaſſen. War es wirklich eine Täuſchung, daß der Tieſpunkt durchſchritten ſei, daß die Wende begonnen habe? Nur der konnte enttäuſcht werden, der ſeine Hoffnung zu weit ge⸗ ſpannt hatte. Wende in einer ſolchen Kriſe bedeutet nicht Frühling und warme Sonne, ſie bedeutet immer noch Stürme und Fröſte, nur daß ſie ſeltener werden, on Ge⸗ walt verlieren, daß dazwiſchen doch die Kräfte der Natur zum Ausbruch treiben. All die Schwierigkeiten, die ſich ſcheinbar der Wende der Kriſe entgegenſtellen, waren vorher in Rechnung zu ſtellen, und wenn ſich ganze Regierungen getäuſcht haben, ſo war es eben menſchliche Unzulänglichkeit. Leßder gibt es ollzu viele Phantaſten, die glauben, unter Aufrechterhaltung des inter⸗ nationalen Verſchuldungsſtandes, der Handelshemmungen, der Deviſenbewirtſchaftung und ſchwindſüchtigen Währun⸗ gen eine Konjunktur anſachen zu können, indem man Noten druckt und Kredite gibt. Immer noch möchte jedes Land, jede Volkswirtſchoft eine Chonce ſehen, für ſich allein aus der Kriſe herauszuſteigen, ſich ſozuſagen am eigenen Schopfe aus dem Sumpfe zu ziehen. Solche Hoffnungen müſſen allerdings grauſam enttäuſcht werden, denn in dem Maße, wie ſich allerwärts die Autorkietendenzen verſtär⸗ ken, wird die weltwirtſchaftliche Verbundenheit und Schick⸗ ſolsgemeinſchaft deutlicher. Es gehört zu den beſonderen Pikanterien der Weltgeſchichte, daß ſie dieſe Weltverbundenheit zur Zeit einmal ganz be⸗ ſonders augenfällig an einem Beiſpiel zeigt, das man ſich wegen ſeiner ganz beſonderen Verhältniſſe am wenigſten mitten im Kriſenſtrudel zu denken traute: die Schweiz. Es gibt vielleicht kein anderes Land, bei dem ſich die welt⸗ wirtſchaftliche Verflochtenheit und die Abhängigkeit der Lebens holtung von derſelben einfacher und klarer aus⸗ drückte. Die Schweiz iſt im Lauſe des 19. und 20. Jahr⸗ hunderts zu einem hochentwickelten Induſtrieland gewor⸗ den. Aber dieſe Entwicklung mußte der Natur mit un⸗ geheuren Koſten abgerungen werden. Nach Schweizer Be⸗ rechnungen iſt jedes Hektar land wirtſchaftliche Betriebs⸗ (allerdings hondelt es ſich dort um eine höchſt intenſive Wirtſchaft, hier um eine extenſive); je 1000 Gleiskilometer der ſchweizeriſchen Bundesbahnen ſind mit 956 Mill. Fr. belaſtet gegen 18 Mill./ bei der Deutſchen Reichsbahn. Die Schweiz kann ſich nicht ſebbſt ernähren, weitaus der größte Teil des Getreides muß eingeführt werden. Die Schweiz hat keine Kohle, kein Eiſen. Die Schweiz muß ihren geſamten Rohſtofſbedorf und den größten Teil der Lebensmittel einführen; dieſe Einfuhr kann ſie aber nur mit Ausfuhr bezahlen. Neun Zehntel der Ausfuhr dienen allein zur Bezahlung der Lebensmittel und Roh⸗ ſtoffe, die übrige Einſuhr bezahlt die Schweiz mit den Er⸗ trägniſſen ſeiner Auslandsanlegen und des Fremdenver⸗ kehrs. Dieſes Syſtem funktionierte jahrzehntelang aus⸗ gezeichnet, die Wohlhabenheit des Landes ſtieg im Durch⸗ ſchnitt über den der Welt, die Lebenshaltung konnte nicht Belebung in der Rheinschifflahri Anziehen In der Verkehrslage auf dem Rhein iſt nach den Mit⸗ teilungen der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Duisburg⸗Weſel zu Duisburg⸗Ruhrort im Monat November eine Belebung zu verzeichnen, die ver⸗ ſchiedene Urſachen hat. Zum geringeren Teil dürfte dieſer Umſchwung auf eine tatſächliche Wirtſchaftsbele⸗⸗ bung zurückzuführen ſein. Wie ſchon im letzten Bericht ausgeführt, können die von der Reichsregierung zur Wie⸗ derbelebung der Wirtſchaft ergriffenen Maßnahmen ſich auf die Rheinſchiſſahrt ſo lange nicht voll auswirken, als die Induſtrie noch keinen größeren Bedarf an Maſſen⸗ gütern hat. Im Berichtsmonat hat ſich dieſer Bedarf zum erſten Mal bemerkbar gemacht, wie die aufſteigende Linie des Ruhrkohlenabfatzes zeigt, die keinesfalls allein in der ſaiſonmäßigen Winter⸗ verſorgung ihre Begründung findet, ſondern in einer tat⸗ ſächlichen, wenn zunächſt auch nur beſcheidenen, Belebung der Induſtrie. Daneben brachten vermehrte Ankünfte in den Seehäfen eine weitere Verkehrszunahme. Die Hauptrolle in der gebeſſerten Lage der Rheinſchiffahrt ſpielen jedoch äußere und betriebstechniſche Einflüſſe. Vor allem iſt es der ſtändig ſchwankende Waſſerſtand, Her ſich zum Teil auch auf die Frachten auswirkte, ferner Nebel⸗ ſtörungen mit Behinderung des Umlaufs von Kähnen und Schleppbooten ſowie das Anziehen der Schlepplöhne auf der Strecke Rotterdam— Ruhrort, wodurch in vielen Fällen dle Verſchleppungen leerer Kähne unterbunden wurden. End⸗ lich iſt es die längere Reiſedauer der Kähne, bedingt durch die kürzer werdenden Tage. Die Nachfrage nach Kahnraum und Schleppkraft war infolgedeſſen etwas lebhafter, was ein geringes Anziehen der Frachten für verſchiedene Relationen zur Folge hatte Beſonders gefragt waren Kähne mittlerer und kleinerer Größe, was bald zu einem außerordentlich geringen Angebot an Fahr⸗ zeugen für die Fahrt nach den belgiſchen und franzöſtſchen Kanalplätzen führte, in deren Relation die Frachten in⸗ ſolgedeſſen ſogar um etwa 25 v. H. ſtiegen. Der Güterboots⸗ und Motorbootsblenſt fowie der Rheinſeeverkehr hielten ſich etwa im Rahmen des Vormonats. Der Waſſerſtand des Rheins war während der erſten Hälfte des Monats in Anbetracht der vorgerückten Jahreszeit ziemlich günſtig. Während der Cauber Pegel am 1. Nov. einen Staud von 3,30 Meter anzeigte, der alſo noch über dem Hö ſſtſtand des Monats Oktober lag, fiel das Waſſer in der Folge mit einer ge⸗ ringen Unterbrechung ſtetig bis auf 1,66 Meter am 21. v. Mis. um von da an wieder auf 297 Meter am 3. u. Mito. zu ſteigen. Am 30. v. Mis. meldete der Cauber Pegel 2,60 Meter. Infolge dieſes im zweiten Monatsdrittel, ſtark geſunkenen Waſſerſpiegels machten ſich des öfteren Be⸗ ſchränkungen der Eintauchtieſe der Fahrzeuge erforderlich, was die Nachfrage nach Schiffsraum hob. Für 1 tief ab⸗ geladene Schiffe wurden Leichtexungen für die Oberrhein⸗ fahrt in Mannheim und teilweiſe auch ſchon in Salzig erforderlich. Der Brennſtoffverſand war mengenmäßig berg⸗ wie talwärts weit größer als im Vormonat, Die Kohlenausfuhr über die holländiſchen und belgiſchen eehäfen ſowie die rückwärtigen Verſrachtungen ab Rotter⸗ am ſowle aus dem holländiſchen Kohlengebiet rheinauf⸗ 5 der Frachfen wärts haben eine Zunahme zu verzeichnen. Auch der Brennſtoffverſand aus dem Ruhrgebiet nach dem Oberrhein war, wie erwähnt, leicht anſteigend. Dei Umſchlag von Brennſtoſfen aus dem Eſchweiler Revier in Köln⸗Niehl war recht rege. In der Oberrheinfahrt nach Straßburg— Baſel war, bedingt durch das Hoch⸗ und das daxauf⸗ folgende Niedrigwaſſer ſowie durch Frühnebel, eine Be⸗ lebung des Verkehrs zu verzeichnen. Die ſich in der zweiten Monats hälfte notwendig machenden Leichterungen im Ge⸗ birge nahmen gegen Monatsende oberhalb Mannheim ſogar einen erheblichen Umfange an. Die durch alle dieſe Umſtände bedingte ſchlechtere Ausnutzung der Kähne hatte eine feſtere Frachtenlage zur Folge, die ſich auch auf die Frachten, vornehmlich die Getreidefrachten, des Schweizer Verkehrs auswirkte. Auf dem Rhein⸗Rhöne⸗Kanal machte ſich ebenfalls eine erhebliche Steigerung der Frachten, ver⸗ bunden mit einem zum Teil recht fühlbaren Kanalſchiffs⸗ mangel fühlbar, was durch die behördliche Verfügung der Franzoſen hervorgerufen wurde, wwnach nur nochfran⸗ g öſiſche Kanalſchiffe Reiſen nach einer innerfranzöſiſchen Station annehmen dür⸗ fen. Die weitere Folge von alledem war, daß auch die Frachten, die ſich auf Kanaltransporte beziehen, feſter tendierten. f Am Ruhrorter Frachtenmarkt zeigte ſich nach langer Zeit erſtmalig eine Belebung, die auf die bereits dargelegten Gründe zurückzuführen iſt. In der Verkehrsbeziehung Rhein⸗Ruhrhäfen Manheim kamen an neun Tagen Notierungen an der Schifferbörſe in Duisburg⸗Ruhrort zuſtande; ſie betrugen ab 10. v. Mts. 0,5 1 gegen bisher 0,60„4. Für Verladungen ab Rhein⸗ Herne⸗Kanal betrug die Fracht am 3. v. Mis. 0,70, bei den übrigen Notierungen jedoch 0,80„4. Ab Rhein⸗Ruhr⸗ häſen nach Rotterdam wurde die Fracht bei täglicher No⸗ tierung ab 8. v. Mts. um 10 Pfg. auf 0,70„ erhöht; ledig⸗ lich in den erſten Tage des Monats wurden 0,60/ notiert (alles einſchl. Schleppen). Für Verladungen ab Rhein⸗ Herne⸗Kanal wurde ein Zuſchlag von 15 Pfg. bezahlt; für ſolche ab Rhein⸗Zechenhäfen betrug der Abſchlag 5 Pfg. Im Schleppgeſchäft war ebenfalls eine geringe Beſſerung zu verzeichnen, was in der Hauptſache auf die etwas lebhafteren Verſchiffungen nach dem Oberrhein zurückzuführen iſt. Trotz der durch den zunächſt hohen Waſſerſtand und den Nebel bedingten knapperen Schleppkraft konnten die Schleppfätze— mit Ausnahme derjenigen von Rotterdam nach Ruhrort— je⸗ doch nicht anziehen und wurden weiterhin mit 0,90„ fe Tonne Ruhrort⸗Mannheim notiert. Es iſt infolge dieſer Umſtände auch wieder eine Anzahl Schlepper in Betrieb ge⸗ nommen worden. Bei den Umſchlags⸗ und Speditionsbetrieben in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen hatten lediglich die Ge⸗ treide⸗ und Stückaut⸗Umſchlagsbetriebe eine einigermaßen regelmäßige Beſchäftigung zu verzeichnen, wobei zu be⸗ merken iſt, daß die Getreideanktünfte bei den Getreide⸗Spe⸗ ditions⸗ und Umſchlagsfirmen um etwa 27 v. H. hinter denen des Vormonats zurückblieben, dage den die des Mo⸗ nats November 1931 bedeutend überſtiegen Die übrigen 1 ee waren auch im Berichtsmonat fläche mit über 4000 Fr. belaſtet gegen 700„ in Oſtpreußen er Leiſtungsfähigkeit ausgenutzt. J zeigen deutlich, daß die Advenf der Welfwirischaff Schicksalgemeinschafl— nicht Eigenbröſelei Die Lohn- und Preisinsel der Schweiz nur außerordentlich verbeſſert, ſondern drei Jahre lang nach Ausbruch der Welttriſe im weſentlichen gehalten werden. Die Schweiz iſt zu einer einzigartigen Lohn⸗ und Preisinſel geworden. Selbſt in der öffentlichen Verwaltung war der Lohnindex bisher noch 220 gegen 100 i. J. 1914. Dieſe über den Durch⸗ ſchnitt der Welt weit hina ende Ueberhöhung war die unmittelbare Folge der außerordentlichen Verflechtung mit der Weltwirtſchaft: kamen doch 193 uf den Kopf der Be⸗ völkerung über 1100 Fr. Geſamthandelsumſätze, d. h. mehr als in den erſten weltwirtſchaftlichen Ländern Europas, England und Belgien. Nun bricht plötzlich die Ausfuhr zuſammen induſtrie, in der allein etwa 2 Milliarden an nur noch eine Leiſtungsausnützung von etw 9. 5 ganze Schweizer Wirtſchaft, di anze Lebe tung hängt nun in der Luft, hängt in gefährlicher Höhe. Die Schweiz muß unter allen Umſtänden einführen; ſelbſt wenn ſie in ſchärfſter Weiſe droſſelt, bleibt ein großer volkswirtſchaft⸗ licher Fehlbetrag. Vorderhand deckt ſie ihn aus dem na⸗ tionalen Fettpoſter, aus dem vollen Becken ſeiner Valuta⸗ reſerven. Aber dieſe können nicht dauernd ausgeſchöpft werden, die zwei vergangenen Jahre haben bereits die Re⸗ ſerven hart angreifen laſſen. Das Wichtigſte aber iſt, daß nun die Schweiz von ihrer hohen Lebenshaltung herunter muß, ſonſt wird die Wettbewerbsſtellung zum Ausland hoffnungslos. Leidenſchaftlicher Widerſtand erhebt ſich im ganzen Volke gegen den Druck auf ſeine Lebenshaltung, und nur um 7,5 v. H. konnten nunmehr die öffentlichen Perſonalkoſten geſenkt werden. Der Ernſt der Lage wird deutlich, wenn der ſchweizeriſche Finanzminiſter im Nationalrat erklärte, man werde vor nichts zurückſchrecken, um einen Wieder⸗ anſchluß der ſchweizeriſchen Lebenshaltung an die geſunkene der übrigen Welt zu erreichen, und wenn dazu in gewiſſem Umfange wieder die berufſtändiſche Ordnung eingeführt werden müſſe. Nun verſteht man, warum es im wirtſchaft⸗ lichen und ſozialen Gebälk der Schweiz kniſtert. Je enger die Weltverbundenheit der Schweiz war, Heſto reicher wurde ſie; im Augenblicke der Lockerung ſetzte die Verarmung ein. Es iſt ein draſtiſches Beiſpiel, eines von allen anderen. Und hier treten die Grenzen der welt⸗ wirtſchaftlichen Aödventshoſfnungen klar zutage: ſolange die wirtſchaftliche Abſperrung auhält, kaun es keinen Wiederaufſtieg geben. In der Schuldenfrage ſchürzt ſich der Knoten, d. h. er iſt in die Hotel⸗ 0, hat H. Die Wirklichkeit bereits gelöſt, es ſteht nur noch offen, in welcher Form die grunsdſätzlich zugeſtandene Schulden⸗ reviſion durchgeführt werden wird. Daher iſt die jetzige Zu⸗ ſpitzung in der internationalen Schuldenfrage nicht allzu tragiſch zu nehmen, ſie treibt im Gegenteil die Entwicklung voran, in die ja auch das deutſche Schuldenproblem ein⸗ geſchaltet werden muß. Im übrigen iſt der Rückſchlag der internationalen Rohſtoffpreiſe in erſter Linie ein Rück⸗ ſchlag der Spekulation: die Konjunktur wird ſich nämlich zuerſt mehr in die Breite als in die Höhe ergießen, ſich in der Umſatzausweitung ſtärker bemerkbar machen als in den Preiſen. Letztere ſind das ungeeignetſte Barometer für Hoffnungen oder Enttäuſchungen. Eine Ausweitung der Weltwirtſchaft iſt aber bereits deutlich ſpürbar ge⸗ worden. Dr. Noll. Das iſt das Fundament. * Verſteigerung des Gebäudekomplexes der Kaiſer⸗Otto⸗ Ac, Nahrungsmittelfabriken, Heilbronn. Bei der Verſtei⸗ gerung der Kaiſer⸗Otto⸗AGG, Nahrungsmittelſabriken, Heil⸗ bronn, wurde der Ch. Knorr AG, Heilbronn, mit 200 000„ der Zuſchlag erteilt. Die Hypothekenwerte der Eh. Knorr AG auf dieſem umfangreichen Gebäudekomplex ſind weit höher. Von der gemeinderätlichen Schätzungs⸗ kommiſſton wör der Wert des geſamten Anweſens ſamt Zu⸗ behör auf 711 000/ angegeben. Die Eh. Knorr Ac wird ſich nun ſchlüſſig werden müſſen, was mit dieſem Betriebe werden ſoll. Das Pachtverhältnis mit der jetzigen Katſer und Co. GmbH wird wahrſcheinlich nicht aufrecht erhalten. * Compania Hiſpano⸗Americana de Electricidad, Ma⸗ drid.— Wieder Interimsdiridende. Nach Pariſer Mit⸗ teilungen ſoll der Verwaltungsrat der Chade beabſich⸗ tigen, demnächſt wieder eine Abſchlagsdividende zur Aus⸗ ſchüttung zu bringen. Das Ausmaß dieſer Zwiſchendivi⸗ dende ſtehe aber noch nicht ſeſt. Im Dezember 1931 wurde eine Interimsdividende von 6 v. H. gezahlt, ſo daß ſich einſchl. der Schlußdividende von 6 v. H. für das Geſchäfts⸗ jahr 1931 eine Geſamtdividende von 12 gegen 17 v. H. in 1930 ergab. 5 * Weitere Belebung in der Zigarreninduſtrie. Die Großfirma Chr. Himmelsbach in Seelbach bei Lahr hat ſoeben die ſtillgelegte Filigle in Dörlin bach (A. Lahr) wieder eröffnet und 60 Perſonen eingeſtellt, denen von der früheren Belegſchaft noch weitere 25 in Kürze folgen ſollen. Damit ſinkt die Arbeitsloſtgkeit, die in der nur 727 Einwohner zählenden Gemeinde 170 betrug, um die Hälfte. Die Eröffnung der dortigen Filiale einer anderen Zigarrenfobrik würde der Arbeitsloſigkeit in die⸗ ſer Gemeinde weiterhin erfreulich ſteuern. * Die Konkurſe und Vergleichsverfahren im November 1932. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wur⸗ den im Monate November 1932 449 neue Kon kurſe — ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung— und 267 eröffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben. Die entſprechenden Zahlen für den Vor⸗ monat ſtellen ſich auf 459 bzw. 262. Schumann-Theafer GmbH., Franklfuri/ M. in Konkurs Die mit 40 000/ Kapital arbeitende Schuman n⸗Theater⸗ Gmbß, Frankfurt a.., die das Schuman! in Frantfurt a. M. gepachtet hat und erſt ſeit* beſteht, iſt am 1. Dez. in Konkurs gegangen. Der Grund zum Zuſammenbruch ſoll darin liegen, daß das Unternehmen etwas zu groß aufgezogen war und die Fälligkeiten für die der Verbindlichkeiten zu kurz geſtellt waren. Von den Verbindlichleiten in Höhe von etwa 550 000„ ſind über 300 000„ bezahlt, der Reſt beſteht in Höhe von etwa 150 000„/ aus Vorrechtsforderungen. Die Aktiven ſind nur gering, aus dieſem Grunde war ein Vergleich nicht möglich, auch wegen der Höhe der Vorrechts⸗ forderungen gentumsvorbehalt) wäre durch einen Ver⸗ gleich nicht viel gewonnen. O man allerdings zu einem 5 gleich kommen wird, iſt erſt in den nächſten Tagen abzuſehen. Der Thesoterbetrieb wird aufrecht er⸗ halten. Vergleichsverfahren Cohn AG. beaniragi Mehrere hunderi Gläubiger beſeiligf/ Veber 1 Mill. Mark Passiven Die in den ſiebziger Jahren gegründete Kurzwaren⸗ Großhandelsfirma Carl Cohn Ach in Berlin, die Ende 4999 mit etwa 4 Mill.„ Geſamtverbindlichkeiten die hlungen einſtellte, hat mit Rundſchreiben ihre Gläu⸗ bigerſchaft oͤarauf hingewieſen, daß die Entwicklung ihres Unternehmens ſich in den letzten onaten ſo geſtaltet hat, daß eine Fo hrung der Geſchäfte auf der bisherigen Baſis nicht möglich erſcheint. Eine bereits am 14. Novem⸗ ber abgehaltene Beſprechung mit den Großgläubigern und dem Vorſtand der Geſellſchaft endete mit der Beauftragung eines Vertrauensausſchuſſes, der in Gemeinſchaft mit der Treuhand⸗Vereinigung AG, Berlin, die zu ergreifenden Maßnahmen weiter vorbereiten ſollte. Insbeſondere war beabſichtigt, durch eine durchgreifende Reorganiſation das Unternehmen wieder flott zu geſtalten. In dem Rund⸗ ſchreiben wurde aber gleichzeitig zum Ausdruck gebracht, daß zunächſt auf die Dauer von zwei Wochen die Gläu⸗ biger einen Zahlungsaufſchub bewilligen ſollen. Die in der letzten Zeit geführten Vergleichsverhandlungen haben aber nicht, wie„Der Konf.“ erfährt, eine reſtloſe Klärung der Angelegenheit gebracht, ſo daß unter dem 2. November beim Amtsgericht Berlin⸗Mitte der Antrag auf Eröffnung des gerichtlichen Vergleichs verfahrens geſtellt werden mußte. Unbeſchadet des Vergleichsantrages werdew aber die Bemühungen des Vertrauenausſchuſſes, eine Reorganiſation durchzuführen, fortgeſetzt. Ueber die Höhe der Verbindlichkeiten liegen Einzelheiten noch nicht vor, jedoch werden dieſe unverbindlich mit—1½ Mill., angegeben. An dem Vergleichsverfahren nehmen etwa 500600 Gläubiger teil. Vorunfersuchung gegen Möbel-Landes Die Vorunterſuchung gegen die Möbel⸗Firma Landes, deren Chef Willi Ludwig Rudolf Landes, wie bereits ge⸗ meldet, nach der Konkurseröffnung verhaftet wurde, hat 36 Betrugsfälle faſt ausnahmslos Wechſel⸗ ſchiebungen— ergeben. Die Unterſuchung richtet ſich zugleich gegen den nicht verhafteten Möbelhändler Friedrich Johann Landes und einige Angeſtellte. Unter irgend einem weiblichen Namen wie„Erika“ uſw. bot die Firma in Anzeigen Zimmereinrichtungen an; dadurch wurde der Eindruck erweckt, als könne man hier einen billigen Ge⸗ legenheitskauf machen. Tatſächlich verkaufte die Firma ein und das gleiche Zimmer oft mehrere Male und nahm An⸗ zahlungen in Wechſeln entgegen, obſchon die Zimmer noch gar nicht vorhanden waren. Mit dieſen Wechſeln verſtopfte ſie wieder andere Löcher. Kamen die Wechſel an die Aus⸗ ſteller zurück, dann gingen ſie zu Proteſt, weil ſie über⸗ haupt noch nicht beliefert waren. Aehnlich war es mit den Lieferanten der Möbel, die durch dieſe faulen Wechſel oder auf andere betrügeriſche Art Schaden erlitten haben. Auch im Verkehr zwiſchen den Kunden einerſeits und den Lieferanten anderſeits verübt haben. * Die Landwirtſchaftliche Konſum⸗ und Abſatzgenoſſen⸗ ſchaft Schliengen wird lt. GV⸗Beſchluß aufgelöſt. Nach Beitreibung der Außenſtände dürften die Mitglieder von weiteren Zahlungen verſchont bleiben. * Die Verhandlungen der internationalen Petroleum⸗ Konferenz. Die in Paris tagende internationale Petro⸗ leum⸗Konferenz befaßte ſich mit der Frage einer beträcht⸗ lichen Verringerung der Produktion in den hauptſächlichen Petroleum fördernden Betrieben mit dem Zweck einer etwa 25pro z. Preis⸗ Erhöhung. Wie weiter berichtet wird, ſoll die Sowjetregierung offiziös habe mitteilen laſſen, daß ſie auf ihren Petroleumquellen die auf der Pa⸗ riſer Konferenz zu beſchließende Regelung gleichfalls an⸗ wenden würde. * Tagung des Internationalen Zuckerrats. In der geſtrigen Sitzung des Internationalen Zuckerrats in Haag ſtand das Problem im Vordergrund, auf welche Weiſe ſich die zur Zeit beſtehenden und in Zukunft womöglich noch hinzutretenden Zuckervorräte beſeitigen laſſen, ohne daß die internat. Zuckervereinbarung dadurch ver⸗ letzt wird. Man bemühe ſich dabei um die Feſtſtellung einer Formel, die von allen Konferenzteilnehmern gebilligt wer⸗ den kann. Wie verlautet, werden die Verhandlungen über die Durchführung der Kompromißbeſchlüſſe von Oſtende wieder aufgenommen werden. Bisher beſtehen in der 2325 der Feſtſtellung der kubaniſchen Exportquote für die Jahre 1934 und 1935 zwiſchen Kuba und Java noch erhebliche Meinungsverſchiedenheiten. In deutſchen Konferenzkreiſen iſt man jedoch hinſichtlich der Ueberbrückung dieſer Diffe⸗ ſoll die Firma Wechſelſchiebungen renzen optimiſtiſch geſtimmt. 5 Indusiriekrisis und Agrarumwälzung In einer intereſſanten Unterſuchung über die Zuſam⸗ menhänge zwiſchen Induſtriekriſis und Agrarkriſis kommt die Berliner Handels⸗ geſellſchaft zu einem Ergebnis, das man ungefähr mit den Worten umſchreiben kann: die Induſtriekriſis wird vorübergehen, die Agrarkriſis und die Preisrevolution der Agrarprodukte ſtecken erſt in den Anfängen. Während man für die Induſtriewirtſchaft einen gewiſſen Abſchluß hinſichtlich der Produktionsgrößen und der tech⸗ niſchen Umgeſtaltung als wahrſcheinlich anſehen könne, ſprechen viele Anzeichen für eine Fortſetzung der Umſtellungstendenzen auf der Seite der Landwirtſchaft. Handele es ſich bei der Induſtrie⸗ kriſe um eine zykliſche Erſcheinung, ſo könne die Tragweite der Agrarkriſe nicht mit dem einfachen Hinweis gekeunn⸗ zeichnet werden, daß ſich die Landwirtſchaft wieder einmal von ſelbſt in dieſes Schema einordnen wird. 7 In dem Maße, wie ſich die Landwirtſchaft kapital ⸗ mäßig immer enger in den modernen Wirt⸗ ſchafts mechanismus einfügt, verändern die allgemeinen, in der Induſtriewirtſchaft wirkſamen Kri⸗ ſenurſachen grundlegend das bis dahin vorwiegend durch Ernteſchwankungen beſtimmte Bild der lan d⸗ wirtſchaftlichen Konjunkturen. Das zeitliche Zuſammenfallen der induſtriellen und landwirtſchaftlichen Aufſchwungs⸗ und Rückbildungstendenzen iſt es, das den Ausweg aus der Weltkriſe ſo überaus ſchwierig macht. Das Inſtitut ſtellt ſchließlich feſt, daß ſich der Wand⸗ lungsprozeß in der Landwirtſchaft erſt zu einem geringen Teil durchgeſetzt hat, daß man in Wirklichkeit noch mit einer Forbdauer der landwirtſchaftlichen Indu⸗ ſtrialiſierung rechnen muß, und daß daher in den preisg⸗ſtaltonden Faktoren der Landwirt⸗ ſchaft noch keine ausreichende Gleichgewichts lage hergeſtellt iſt. Die Unkoſtenſenkung in der landwirtſchaftlichen Produktion hat in der füngſten Zeit beſonders ſtarke Fortſchritte ge⸗ macht. Dies gilt nicht nur für Getreide und Baumwolle, ſondern auch für Zucker und andere Produkte. Eine Hal⸗ bierung der Geſtehungskoſten innerhalb der beiden letzten Jahre iſt durchaus keine Seltenheit. Auch dieſe Hinweiſe teren ngrenzen in der Laud⸗ wirtſchaft noch bei weitem nicht ſo ſtabil ſind, um auch eine Einheitlichkeit in der Preisbildung, wie ſie im Intereſſe der geſamten Preislage wünſchenswert wäre, heute ſchon zu gewährleiſten. Fränkfurfer Abendbörse abwarſend An der geſtrigen Abendbörſe war die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich, doch blieb die Mehrzahl der Papiere auf Baſis des Berliner Schluſſes knapp gehalten. Etwas Nachfrage trat noch für Montanwerte hervor, von denen ſich Harpener und Buderus bis zu 77 v. H. befeſtigen konnten, während die übrigen Bergwerksaktien ebenfalls nur behauptet waren. Von Kunſtſeidewerten lagen Abu auf eine Zufallsorder 174 v. H. ſchwächer. J. G. Farben und Siemens waren vernachläſſigt und gaben ea. 7 v. H. nach, blieben aber zunächſt noch ohne amtliche Notiz. Im allgemeinen war das Geſchäft wieder ſehr ſtill, da keine neuen Orders vorlagen und die Meldungen von den Aus⸗ landsbörſen nicht einheitlich lauteten. Im Hinblick auf die innerpolitiſche Lage blieb man zwar zuverſichtlich, doch verhielt man ſich weiter abwartend, was beſonders im Ver⸗ laufe der Börſe ſtärker zum Ausdruck kam. Der Ren ⸗ ten markt lag unintereſſant und war bei eher weichen⸗ den Kurſen vollkommen ohne Umſatz. 5 Es notierten: Neubeſitz 6,40, Altbeſitz 5674, Berliner Handelsgeſellſchaft 8972(897), Reichsbank 130, Farben 9678, Junghans 17, Lahmeyer 113%, Siemens 126%. * Aufgehobenes Verbot des Frankfurter Börſenvor⸗ ſtandes. Das in der Bekanntmachung des Frankfurter Bör⸗ ſenvorſtandes vom 19. 2. 1932 zeſtgeſetzte Verbot des Zwangsverkoaufs verpfändeter Werbpoplere aus freier Hand zum laufenden Preis wird auf⸗ gehoben. Hiermit treten auch die Beſtimmungen der Be⸗ kanntmachung vom 8. 4. 1932§ 4 und der Bekanntmachung vom 13. 5. 32 außer Kraft. 0 5 Fachſenmarki Duisburg-Ruhrori/ 1. Dez. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wieder äußerſt ſtill. Bergreiſen wurden nur vereinzelt vergeben. Es konnten nur einige kleinere Schiſſe ür holländiſchee Binnenplätze angenommen werden. Die Frachten und die Schl erfuh 5 V 9 N e e . 5 oorüiche und private Gelegen- heits anzeigen je Zeile 20 Pig. abzügl. 10 Prozent Krisenr * 4 Freitag, 2. Dezer nber 1932 N abatt Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Aue gabe „Nummer 562 Annahmsschlud für dle Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Meine Anzeigen- Eintritt. 0 Selbsta 900588 8³¹ 5 tüchtige Feräuferiunen für Kleiderstofte und] Damentrikotagen in Dauer- Stellung [gesucht. Schrift! [ausführl. Angebote unter R X 180 an die Geschäftsstelle U Junges Mädohen für leichte Hausarbeit des Morgens geſucht. Schwab, E 2 Nr. 14 3 Treppen. 6156 Für Büro, praxi uſw. geeignete 3 Schön 5 1 1 5 Wir ſuchen einen mit dem kisenbahntarifwesen vollständig vertrauten Herrn (evtl. früherer Bahnbeamter] zu baldigem f Mannhelmer 1-Gesellschaft 8 Sielſe de suche Sol. Servierfräulein i. 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