Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. heimer Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 48.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 10 Pf. mm breite blende Familten⸗ Bei Konkurſen, Ver⸗ „„Näbattgewährung. Keine ü Ausgaben, an beſonderen äge. Gerichtsſtand Mannheim. Gewäß Plätzen Morgen⸗Ausgabe Montag, 5. Dezember 1932 0 143. Jahrgang Nr. 566 Das Reichskabinett iſt vollständig Nach der geſtrigen Ernennung des Kanzlers und des Kabinetts hat der Reichspräſident heute auch die beiden letzten Miniſter beſtätigt Neuer Auftakt in Genf Matdonald-Simon beraten mit Herriot-Bontour über die Gleichberechtigung Warmbold und Braun Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 4. Dez. Das Kabinett v. Schleicher iſt jetzt vollſtändig. Nachdem der Reichspräſident ge⸗ ſtern das Kabinett bis auf zwei Miniſter ernannt hatte, wurden heute die Lücken geſchloſſen, die in der Miniſterbank noch klafften. Die Herren Warmbold und von Braun haben ſich über die Handels⸗ und Wirt⸗ ſchaftspolitik geeinigt. Der Reichspräſident hat heute ihre Ernennung leigentlich Wie⸗ derbeſtätigung) als Wirtſchafts⸗ und Er⸗ nährungsminiſter vollzogen. Der neue Kanzler hatte auf das Kompromiß hin⸗ gearbeitet. Er hatte ſogar ſcherzend gemeint, man müßte den Wirtſchafts⸗ und Ernährungsminiſter in ein Konklave ſperren, damit ſie endlich handelseins würden. Was ihn dabei leitete, war leicht zu ver⸗ ſtehen: Herr von Braun gilt nun einmal und ge⸗ wiß nicht zu Unrecht als der erklärte Liebling und Vertrauensmann des öſtlichen Grundbeſitzes. Es mußte daher Herrn von Schleicher daran liegen, daß ſein Kabinett nicht gleich von Anbeginn von dieſer immer noch ſehr kampffreudigen Schicht feindlich berannt würde. Ob damit auch der Geſamtpolitik ein Dienſt erwieſen und die Zahl der Spannungen wirklich verringert wurde, läßt ſich ſo ohne weiteres natürlich noch nicht ſagen. Darüber zu urteilen wird doch erſt möglich ſein, wenn man erfährt, auf welcher Baſis Profeſſor Warmbold und Freiherr von Braun denn nun tatſächlich überein kamen. Ganz allgemein wird man feſthalten dürfen, daß das Kabinett Schleicher— es iſt ja im Grunde das„auf neu renovierte“ Kabinett Papen — äußerlich einen beſſeren Eindruck macht als die verfloſſene Regierung. Es iſt auf die pſychologiſchen Wirkungen beſſer abgeſtellt als ſie. Man wird es nicht mehr gut das„Kabinett der Barone“ nennen können. Man wird dergleichen Aeußerlichkeiten, die dem unbefangenen Geiſt natürlich nichts bedeuten, nicht ganz unterſchätzen dürfen. In Zeitläuften, die in gigautiſchem Maße von Schlagworten und Dem⸗ agogie beherrſcht werden, gewinnen auch ſolche Dinge leicht ein verhängnisvolles Geſicht. Im übrigen geben dem neuen Miniſterium natürlich in erſter Reihe der Kanzler und Wehrminiſter und der Reichsinnenminiſber das Gepräge. Von Herrn von Schleicher iſt ſeit Jahr und Tag ſoviel geſungen und geſagt worden, daß dem kaum noch etwas hin⸗ zuzufügen bleibt. Herr Bracht gilt den nach rechts tendierenden, doch in keinerlei beſtimmten Partei⸗ rahmen eingeſpannten intellektuellen Kreiſen ſeit ge⸗ raumer Friſt als eine beſondere Hoffnung. Er hat dieſe Hoffnung in der unglücklichen und unklaren Stellung als preußiſcher Reichskommiſſar bisher nicht recht erfüllen können. Er wird in dem neuen Amt mehr Gelegenheit haben, zu zeigen, was er vermag. Vielleicht bietet ſich ſolche Möglichkeit nun auch für den mit der Verwaltung der preußiſchen Finanzen betrauten Dr. Popitz. Neue Männer in dem Kabinett Schleicher ſind eigentlich nur die Herren Syrup und Gereke. Unbeſchriebene Blätter ſind auch ſie nicht mehr. Herr Syrup hat als Präſident der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsloſenverſicherung, dieſem undankbaren Amt, den Ruf vorbildlicher Gerechtigkeit ſich erworben. An ihm finden, ſoviel wir ſehen, auch die Anwälte der Arbeitnehmerſchaft nicht viel auszuſetzen. Der. Gereke aber, der neueingeſetzte Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung, dürfte, da doch wohl auch Dr. Luther ſeiner Ernennung zugeſtimmt hat, ſeine ausgreifenden Kreditausweitungsabſichten gedämpft haben. Er ſoll übrigens nicht nur die„Arbeits⸗ beſchaffung“ betreuen(der Name deckt hier wohl nicht ganz die Sache), auch die Siedlung wird wieder vom Reichsernährungsminiſterium abgetrennt und ihm übertragen werden, was vielleicht als ein Gewinn zu erachten ſein wird. Die erſte Sitzung des Kabinetts galt der Außenpolitik, insbeſondere den Inſtruktio⸗ nen, die Herr von Neurath nach Genf mitnahm. Der Reichsaußenminiſter verließ Sonntagnachmittag Berlin, um am Montag und Dienstag in Genf mit den Vertretern der Großmächte die Fühlung in der Abrüſtungsfrage wieder aufzunehmen. Die Ausſich⸗ ten einer Verſtändigung werden freilich bei der fort⸗ dauernd intranſigenten Haltung Frankreichs in poli⸗ riſchen Kreiſen ziemlich gering bewertet. Freiherr von Neurath dürfte ſich nur wenige Tage in Genf aufhalten. Telegraphiſche Meldung * Geuf, 4. Dez. In Genf begannen geſtern die Beratungen der Großmächte über die Abrüſtungs⸗ frage und die Rückkehr Deutſchlands in die Abrüſtungskonferenz. Macdonald und Sir John Simon verhandelten mit Herriot und Paul⸗Boncour und im Laufe des Nach⸗ mittags noch mit dem italieniſchen Hauptdelegierten Aloyſi und dem amerikaniſchen Vertreter Norman Davis. Bei allen den Beſprechungen haben nach den Erklärungen aus engliſchen Delegationskreiſen Maedonald und Simon alle Anſtrengungen gemacht, um die Beſprechungen jetzt„wieder ins Geleiſe“ zu bpingen, d. h. die Abrüſtungskonferenz wieder flott zu machen. Die Rückkehr Deutſchlands, ſo wird von eng⸗ liſcher Seite betont, entſcheide über das Schickſal der Konſerenz, es müßten daher alle Anſtrengungen gemacht werden, um Deutſch⸗ land wieder zur Mitarbeit zu gewinnen. Macdonald ſoll ſogar Herriot gegenüber betont haben, daß ohne die Wiederbeteiligung Deutſchlands die weiteren Verhandlungen der Konferenz illuſo⸗ riſch ſeien. Die franzöſiſche Delegation hat aber, wie aus der Umgebung Herriots ausdrücklich erklärt wird, ihre Auffaſſung in der Abrüſtungs⸗ frage in keiner Weiſe geändert. Frankreich lehnt es ab, daß die Gleichberech⸗ tigungsfrage jetzt am Anfang der neuen Ver⸗ handlungen geregelt werde. Dieſe Frage könne wohl das Ziel der Kon⸗ ferenz ſein, ihre Löſung dürfe aber nicht als Vor⸗ bedingung für weitere Verhandlungen gemacht wer⸗ den. Frankreich könne von ſeinem Standpunkt in der Gleichberechtigungsfrage, wie er in dem fran⸗ zöſiſchen konſtruktiven Plan entwickelt worden ſei, nicht abgehen. Die Gleichberechtigungs⸗ frage ſtehe in unlösbarem Zuſammenhang mit der Schaffung eines europäiſchen Sicherheits⸗ ſy ſtems. Trotzdem wird in den Völkerbundskreiſen eine optimiſtiſche Stimmungsmache betrieben, wie man dies aus allen bisherigen Konferenzen kennt, und da die Aeußerungen von engliſcher und franzöſiſcher Seite zu ſolchem Optimismus wirklich nicht berech⸗ tigen, ſtellt man einige Erklärungen amerikaniſcher Delegierter in den Vordergrund, die die Hoffnung ausſprachen, daß in verhältnismäßig kurzer Zeit die Konferenz wieder im Gange ſei. Charakteriſtiſch für die franzöſiſchen Wühlereien gegen den deutſchen Standpunkt iſt eine Meldung, die geſtern abend aufgetaucht iſt. Darnach ſoll die deut⸗ ſche Regierung eine neue Note an die Großmächte abgeſandt und ihren bisherigen Standpunkt in den Gleichberechtigungsfragen weſentlich gemildert haben. Von zuſtändiger deutſcher Seite wird dazu feſtgeſtellt, daß keine neue deutſche Note ab⸗ gegangen ſei oder abgehen werde. Der deut⸗ ſche Standpunkt ſei nach wie vor der alte. Nach ihrer gegenſeitigen Ausſprache hatten die Führer der Delegationen der Großmächte noch Un⸗ terredungen mit den Vertretern Polens und der Tſchechoſlowakei und den Japanern. Maedonald und Herriot werden ſich erſt morgen wieder treffen. Ir⸗ gendwelche entſcheidenden Beſprechungen dürften erſt nach der Ankunft des deutſchen Außen⸗ miniſters von Neurath erfolgen, der für morgen in Genf erwartet wird. Frankreichs Theſe „Havas“ veröffentlicht aus Genf über den frauzöſiſchen Standpunkt zur Abrüſtungsfrage eine Erklärung, in der es u. a. heißt: Frankreich iſt eytſchloſſen, mit allen ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln die regelrechte Fort⸗ ſetzung der Arbeiten der Abrüſtungskonferenz zu gewährleiſten. Insbeſondere beſteht Frankreich auf ſofortiger Diskuſſion ſeines Planes. Die franzöſi⸗ ſche Delegation, die bei allen Sitzungen der Ab⸗ rüſtungskonferenz ſeit Verhandlungsbeginn ſtets vertreten war, trägt keinerlei Verantwortung für die Unterbrechung der Diskuſſion, die auf die Ini⸗ tigtive der deutſchen Regierung im September zu⸗ rückgeht. Die durch die negative Haltung der Berliner Regierung nicht beeinfluſſen laſſen, ſondern einen vollſtändigen Plan vorbereitet, der allein der Gleichheit eine kon⸗ krete Form gibt, da er für alle Mächte einen ge⸗ meinſamen Heerestyp vorſieht, und der zu gleicher Zeit die für die Herabſetzung der Rüſtun⸗ gen unerläßlichen Sicherheitsbedingungen präzi⸗ ſiert. Frankreich beſtreitet nicht, daß das Ziel der Abh⸗ rüſtungskonferenz die Herabſetzung der Rüſtungen der Länder ſein müſſe, denen die Friedensverträge keine Beſchränkungen auferlegen, wie ſie für Deutſch⸗ land und die ehemals feindlichen Länder aufgeſtellt ſind, die als abgerüſtet gelten. Andererſeits müſſe nach Anſicht der franzöſiſchen öffentlichen Meinung die Abrüſtungskonferenz dazu führen, ein Regime einzuführen, das eine für alle Mächtekategorien gleiche Sicherheit aufbaut. Daraus folgt, daß für Deutſchland die Gleichberechtigung der Abſchluß, nicht aber, wie es Deutſchland wünſcht, die Einleitung ſein müſſe. Es wäre alſo völlig un⸗ gerecht und illoyal, jetzt das Problem der Gleich⸗ berechtigung aus dem Konferenzprogramm heraus⸗ zunehmen, um es unverzüglich zu regeln, ohne daß Frankreich die Möglichkeit hat, gleichzeitig die Orga⸗ niſierung der Sicherheit als Gegenleiſtung zu for⸗ dern. Keinesfalls kann davon die Rede ſein, Deutſchland zu ermächtigen, wie⸗ deraufzurüſten. Deutſchnationaler Vorſtoß gegen Bracht Die deutſchnationale Preſſeſtelle ver⸗] Perſonalverhältniſſe in Preußen muß mit der Ob⸗ öffentlicht eine Erklärung der deutſchnationalen Landtagsfraktion zu den Perſonalveränderungen im preußiſchen Juſtizdienſt, in der es heißt: Seit längerer Zeit hat die deutſchnationale preu⸗ ßiſche Landtagsfraktion dem Stellvertreter des Reichskommiſſars in Preußen, Dr. Bracht, ihr Befremden über die merkwürdig ſchonende Behand⸗ lung der Exponenten des Zentrums im preußiſchen Beamtenkörper zum Ausdruck gebracht. Die jetzt erfolgte Beförderung des bisherigen Miniſterial⸗ dirigenten Dr. Wirth, der als ein beſonderer Vertrauensmann des Zentrums gilt, wirkt dem⸗ gegenüber wie eine offene Kampfanſage. Eine wirk⸗ liche Säuberung des preußiſchen Beamtenapparates iſt nur dann möglich, wenn die Perſonen, die ſich zu Willensträgern des früheren Syſtems gemacht haben, zunächſt einmal aus verantwortlichen Stel⸗ lungen ausgeſchaltet und nicht noch beſonders bde⸗ fördert werden“. Die Erklärung führt einige weitere leitende preußiſche Miniſterialbeamten, ſo den Miniſterial⸗ direktor Klauſener(Polizei), den Staatsſekretär Lauers(Kultus) und den Staatsſekretär Hölſcher (Juſtiz) ſchließt:„Eine durchgreifende Veränderung der an, die dem Zentrum angehören und näre Drängen unſerer Zeit überwinden.“ ſung der Kriſe im Reich erfolgen“. Das Verhältnis der neuen Regierung zum Parlament iſt noch unklar. Herr von Schleicher möchte Tolerie⸗ rung, wenn zunächſt auch nur auf kurze Friſt. Aber ob er dies erreicht, iſt einſtweilen noch zweifelhaft. Die Nationalſozialiſten haben ſie be⸗ reits„parteiamtlich“ abgelehnt. Die Hugenbergblätter ſind kühl und faſt feindſelig. Die deutſchnationale Landtagsfraktion hat, ſogar ſchon eine Erklärunggegen Brachtspreußtiſche Perſonalpolitik veröffentlicht, die wohl nicht ganz zu Unrecht als Kampfanſage aufgefaßt wird. Im„Vorwärts“ aber, den er mehr und mehr beherrſcht, verkündet Löbe:„Die Sozialdemokratiſche Partei wünſcht zu erklären, daß ſie der Regierung Schleicher ſo wenig einen Waffenſtillſtand gewähren kann wie der Regierung Papen“. Nur die„Ger⸗ mania“ meint:„Schafft Beruhigung und Entſpan⸗ nung! In dieſer Forderung ſind die Intereſſen des Staates, die Bedürfniſſe ſeiner Bürger und die Er⸗ wartungen der Wirtſchaft harmoniſch vereint. Jeder eil wird durch eine ſolche Politik gewinnen, die unter deutlicher Abſage von dem Syſtem beunruhi⸗ gender Experimente mit aller Kraft an der Wieder⸗ herſtellung normaler Zuſtände in Staat und Wirt⸗ ſchaft arbeitet und dieſer Weg wird das revolutio⸗ franzöſiſchen Vertreter haben ſich Die neue Reichsregierung Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 4. Dez. Reichspräſident v. Hindenburg hat geſtern den Reichsminiſter General der Infanterie a. D. v. Schleicher zum Reichskanzler ernannt und ihn bis auf weiteres mit den Geſchäften des Reichswehr miniſters beauftragt. Reichskanz⸗ ler v. Schleicher iſt gleichzeitig für die Dauer der Verordnung vom 20. Juli 1932(RG Bl. I, S. 377) zum Reichskommiſſar für das Land Preußen beſtellt worden. Auf Vorſchlag des Reichskanzlers ernannte der Reichspräſident den bisherigen Reichs miniſter ohne Geſchäftsbereich Dr. Bracht zum Reichs mini⸗ ſter des Innern, den Präſidenten der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung und Reichskommiſſar für den Freiwilligen Arbeitsdienſt Geh. Regierungsrat Dr. Sy⸗ rup zum Reichsarbeitsminiſter. Ferner beſtätigte er weiterhin auf Vorſchlag des Reichs kanz⸗ ters den Reichsminiſter Frhr v. Neurath in ſei⸗ nem Amte als Reichs miniſter des Auswärtigen, den Reichsminiſter Graf Schwerin v. Kroſigk als Reichsminiſter der Finanzen, den Reichsminiſter Dr. Gürtner als Reichsminiſter der Juſtiz, den Reichs⸗ miniſter Frhr. v. Elz⸗Rübenach als Reichspoſt⸗ und Reichsverkehrsminiſter und den Reichsminiſter Dr. Popitz als Reichsminiſter ohne Geſchäfts bereich. Außerdem ernannte der Reichspräſident den Prä⸗ ſidenten des Deutſchen Landgemeindetages, Lan d⸗ rat a. D. Dr. Gereke, zum Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung. Der Herr Reichspräſident hat daun heute auf Vorſchlag des Reichskanzlers die Reichsminiſter Dr. Warmbold und Freiherrn von Braun in ihren Aemtern als Reichswirtſchaftsminiſter bezie⸗ hungsweiſe Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft beſtätigt. In politiſchen Kreiſen wird beſonders beachtet, daß der Kanzler nur mit den Geſchäften des Reichs wehrminiſters beauftragt und nicht ſelbſt Miniſter iſt. Der Reichspräſident hat die von ihm gewählte Form für die Leitung des Reichs⸗ wehrminiſteriums offenbar vor allem deshalb vor⸗ gezogen, weil er Wert darauf legt, die Führung der Reichswehr möglichſt von der Politik freizuhalten, in die General v. Schleicher als Chef des Kabinetts natürlich ſtärker hineingeſtellt iſt. Die„Beauftra⸗ gung bis auf weiteres“ läßt dem Reichspräſidenten alle Möglichkeiten offen, um ſeine Entſcheidung über die enoͤgültige Beſetzung des Reichswehrminiſteriums in ſorgfältiger Ueberlegung zu treffen. Der Reichs⸗ präſident wird die weitere Entwicklung abwarten. Sonſt iſt im neuen Kabinett nicht viel verändert. An die Stelle des bisherigen Reichsinnenminiſters von Gayl tritt Dr. Bracht und der Reichsarbeits⸗ miniſter Schäffer wird durch den Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung und Ar⸗ beitsvermittlung Syrup erſetzt. Dazu kommt die Berufung des Landrats a. D. Dr. Gereke zum Reichs⸗ kommiſſar für Arbeitsbeſchaffung und Siedlung. Wahrſcheinlich wird durch die von Schleicher beabſich⸗ tigte Abänderung der Notverordnung des Reichs⸗ präſidenten ein Betrag von 700 Millionen Reichs⸗ mark an Steuergutſcheinen zur Verteilung an die öffentliche Hand freigemacht werden. Dieſe Summe ſoll der Arbeitsbeſchaffung dienen. Hindenburgs Dank an Papen Meldung des Wolff⸗Büros 5 — Berlin, 4. Dez. Reichspräſident v. Hindenburg hat an den ſcheidenden Reichskanzler von Papen nachſtehendes Schreiben gerichtet: 5 Sehr geehrter Herr Reichskanzler! Ihrem An⸗ trage um Entlaſſung aus den Aemtern des Reichs⸗ kanzlers und des Reichskommiſſariats für das Land Preußen habe ich durch die anliegende ⸗ Urkunde ent⸗ ſprochen. Schweren Herzens und nur veran⸗ laßt durch Ihre perſönlichen Vorſtellungen laſſe ich Sie in Würdigung der mir vorgetragenen Gründe aus dieſen Aemtern ſcheiden; mein Vertrauen und meine Achtung für Ihre Perſon und Ihr Wirken bleiben unvermindert. Während Ihrer leider nur kurzen Tätigkeit als Reichskanzler und als Reichskommiſſar für Preußen habe ich Ihre verantwortungsfreudige Arbeit, Ihre ſelbſtloſe Va⸗ terlandsliebe und Ihre vornehmen Charaktereigen⸗ ſchaften hoch ſchätzen gelernt. Ich werde die Zeit der Zuſammenarbeit mit Ihnen nie vergeſſen. Für alles, was Sie in dieſen ſchweren Monaten für unſer Vaterland getan haben, ſpreche ich Ihnen im Namen des Reiches wie eigenem Namen meinen tiefempfundenen Dank aus. Mit den beſten Wünſchen für Ihr Wohlergehen bin und mit kameradſchaftlichen Grüßen verbleibe ich Ihr ſtets ergebener v. Hindenburg. 1 2. Seite/ Nummer 566 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe — Montag, 5. Dezember 1932 . bag 2 2 Papens Abſchied vom Amt Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 4. Dez. . Geſtern nachmittag 12,30 Uhr fand die letzte Sitzung des alten Reichskabinetts ſtatt, in der ſich der Reichskanzler v. Papen von ſeinen bisherigen Mitarbeitern verabſchiedete und ihnen herzlich für die treue Zuſammenarbeit dankte. In kurzen Anſprache bat er diejenigen Reichs⸗ ſeiner miniſter, die im Kabinett verbleiben, in der gleichen Weiſe, wie es ihm gegenüber der Fall geweſen ſei, auch mit ſeinem Freunde und Nachfolger, Herrn v. Schleicher, zum Wohle des Vater⸗ landes zuſammenzuarbeiten. Reichsminiſter v. Neu⸗ rath widmete dem ſcheidenden Kanzler herzliche Worte des Abſchieds. Sodann verabſchiedete ſich Reichskanzler v. Papen von den Beamten und An⸗ geſtellten der Reichskanzlei, die er ſeinem Nachfolger vorſtellte. * Eine Kundgebung des geſtern aus ſeinem Amte geſchiedenen Reichskanzlers v. Papen beſagt: „In dem Augenblick, wo ich das Kanzleramt, in das mich das Vertrauen des Herrn Reichspräſiden⸗ ten berufen hat, an meinen Nachfolger abgebe, liegt es mir am Herzen, allen Freunden im Lande zu danken, die in den verfloſſenen ſechs Monaten die Arbeit der Reichsregierung um die Wiedergewin⸗ nung innerer und äußerer Freiheit, um die Grund⸗ legung eines neuen und beſſeren konſtitutionellen Lebens, um autoritäre Staatsführung gegen Partei⸗ herrſchaft, um Arbeit und Brot für alle, unterſtützt haben. Meine Arbeit hatte nur das eine Ziel: dem Zu⸗ ſammenſchluß aller wahrhaft vaterländiſchen Kräfte zu dienen. Kämpfen wir weiter„Mit Hin den⸗ burg für das neue Deutſchland“. Die neuen Männer im Kabinett Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 4. Dez. Reichsarbeltsminiſter Dr. Syrup wurde am 9. Oktober 1881 in Lüchow(Hannover) geboren. Nach Beſuch des Realgymnaſtums in Hannover ſtudierte er zunächſt Maſchinenbau und machte das Diplom⸗Ingenieur⸗Examen. Dann ſtudierte er Jura, promovierte zum Dr., wurde Referendar in der Preußiſchen Gewerbeaufſichtsverwaltung, ſpäter Gewerberat und im Jahre 1918 Vortragender Rat und Geheimer Regierungsrat im preußiſchen Han⸗ delsminiſterium. 1919 erfolgte ſein Eintritt in den Reichsdienſt, in dem er ſeit 1920 als Präſident der Reichsarbeitsverwaltung, ſeit 1927 als Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung tätig war. 4 Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaf⸗ fung Dr. Gereke wurde 1893 auf Rittergut Gruna(Kreis Eliſtſch) geboren. Er ſtudierte Rechts und Staatswiſſenſchaften und kam zur Regierung in Potsdam als Regierungsaſſeſſor. Im Laufe des Krieges wurde er mehrfach ſchwer verwundet, Im April 1919 wurde er zum Landrat ſeines Heimat⸗ kreiſes Torgau gewählt, betätigte ſich ſeitdem politiſch und trat 1919 als deutſchnationaler Abgeordneter in den Provinziallandtag der Provinz Sachſen ein. Wegen ſeiner nationalvölkiſchen Geſinnung wurde ex trotz heftigen Widerſpruches der ganzen Kreis⸗ bevölkerung nach drei Jahren ſeiner Stellung enthoben und an die Regierung in Hannover ver⸗ ſetzt. Er nahm jedoch daraufhin ſeinen Abſchied und widmete ſich der Bewirtſchaftung ſeines Gutes. Poli⸗ tiſch trat er als Mitglied des Reichstages von 1924 bis 1928 in den Reihen der Deutſchnationalen Volks⸗ partei hervor. Gereke entfernte ſich ſpäter in ſeinen Anſichten immer mehr von denen der Führung der Deutſchnationalen Volkspartei, indem er ſich im Intereſſe des Landvolkes für eine mehr pyſitive Oppoſition einſetzte. Er trat deshalb im Juni 1929 aus der Du. VP. aus und ſchloß ſich der Chriſtlich⸗ Naktonglen Bauern⸗ und Landvolkpartei an, in der ex ſogleich eine führende Stellung einnahm. Der errat von Langen zarck Die Reichsgerichs Verhanolung gegen den Aeberläufer Jäger Meldung des Wolff⸗Bür 9s — Leipzig, 4. Dez. . In dem Prozeß gegen den 41 Jahre alten Kraft⸗ fahrer Auguſt Jäger aus Erfurt wegen angeb⸗ lichen Verrats des erſten deutſchen Gas⸗ angriffs auf Langemarck wurde geſtern die Zeugenvernehmung beendet. Sodann wurden die Aufzeichnungen in dem in deutſche Hände gefallenen Tagebuch eines franzöſiſchen Oberſten, die militär⸗ politiſchen Ausführungen des Generals Ferry, in der„Revue des Vietoires“ verleſen. In beiden Fällen iſt der Name des deutſchen Ueberläufers, der den Gasangriff verraten hat, mit Auguſt Jäger und genauer Regi⸗ ments bezeichnung angegeben. Der Vorſitzende wies den Angeklagten erneut darauf hin, daß nur er der Ueberläufer geweſen ſein könne, zumal er nach den einwandfreien Feſtſtellungen der einzige geweſen iſt, der vom Reſ.⸗Inf.⸗Regiment 234 in der Nacht vom 13. zum 14. April abhanden ge⸗ kommen iſt. Der Angeklagte beſtritt erneut, irgend⸗ welche verräteriſchen Angaben gemacht zu haben. Sodann wurde dem Sachverſtändigen des Reichs⸗ wehrminiſteriums das Wort zur Erſtattung ſeines Gutachtens erteilt. Die Gegner, ſo erklärte der Sachverſtändige, ſeien durch den Verrat gewarnt worden, wie auch aus den Ausführungen des Gene⸗ rals Ferry hervorgehe. Sie hätten beſtimmte vor⸗ bereitende Abwehrmaßnahmen treffen können. So worden, um größere Verluſte zu vermeiden; andere Führungen in den Streitkräften ſeien vorgenommen und die Nachbarabſchnitte gleichfalls über die Ge⸗ fahr verſtändigt worden. Ferner wurden die im Graben liegenden Leute gewarnt und über ihr Ver⸗ halten im Falle eines deutſchen Gasangriffs belehrt. Damit wurde die Ueberraſchung und Zweck⸗ wirkung eines ſolchen Ueberfalls weſentlich herabgemindert. Bedeutungsvoll ſei auch, daß der Ueberläufer nach den franzöſiſchen Auf⸗ zeichnungen erklärt haben ſoll, daß die Gas⸗ flaſchen in den erſten Gräben eingebaut wor⸗ den ſeien. Dadurch habe ſich die Auffindung der Gasbatterien für die Gegner erleichtert. Die feindlichen Batterien brauchten nur das Feuer auf dieſe Gräben zu lenken, um die deutſchen Vorbereitungen zu durchkreuzen. Ohne einen Verrat wären die deutſchen Verluſte wahrſcheinlich geringer, geweſen. Am Schluß der Beweisaufnahme ſtellte die Ver⸗ teidigung überraſchend neue Beweisanträge. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt, daß neben dem Rag. 234 einige Jägerbataillone gelegen haben, und daher eine Namensverwechſlung mit dem Ange⸗ klagten Jäger vorliegen könne. Das Reichsgericht beſchloß, den Oberreichsanwalt zu beauftragen, die Kriegstagebücher der deutſchen Jägerbataillone, die von Anfang April bis zum 22. April 1915 bei Lange⸗ marck der 11. franzöſiſchen Diviſion unter General Ferry gegenüber gelegen haben, herbeizuſchaffen. Nach einigen Zeugenvernehmungen wurde darauf der ſei die Beſatzung in den erſten Gräben verringert Prozeß auf den 9, Dezember vertagt. — Kommunale Arbeitsbeſchaffung Meldung des Wolff⸗ Büros — Bexlin, 4. Dez. Die Vorſtände des Deutſchen und des Preußiſchen Städtetages berieten das kom⸗ munale Arbeitsbeſchaffungsprogramm, das nur ſolche Aufgaben vorſieht, die unbedingt nötig, volkswirt⸗ ſchaftlich bedeutungsvoll und für Induſtrie und Handwerk ſofort nutzbringend ſind. Das kommunale Arbeitsbeſchaffungsprogramm bringt für die Gemeinden keine neuen Laſten und ſtellt keine finanziellen Forderungen, die nicht im Rahmen des urſprünglich von der Reichsregierung vorgeſehenen Wixtſchaftspla⸗ nes zu erfüllen wären. Es handelt ſich darum, einen Teil der Mittel, die über den Weg der Steuergutſcheine vom Reich zur Belebung der Wirtſchaft zur Verfügung geſtellt wor⸗ den ſind, für die Einſchaltung der Kom mm⸗ nen in den Wirtſchaftsplan in Anſpruch zu nehmen. Das Arbeitsbeſchaffungs⸗Programm will vor allem die Wohlſahrtserwerbsloſen mit Frauen und Kindern erfaſſen. Die Durchführung des Programms muß unbedingt in den nächſten Wochen noch vor Beginn des Win⸗ ters einſetzen. Die dringend notwendige Entlaſtung der Gemeinden iſt nur durch die organiſatoriſche Vereinheitlichung der Arbeitsloſen⸗ hilfe denkbar. Die Arbeitsloſenunterſtützung muß in der Hand der Gemeinden bleiben, die allein im⸗ ſtande ſind, bei ſparſamſter Wirtſchaft den individuel⸗ len Bedürfniſſen des Arbeitsloſen gerecht zu werden. Solange die Vereinheitlichung der Arbeitsloſenhilfe nicht durchzuführen iſt, bleibt nichts anderes übrig, als die Reichshilfe entſprechend den geſtiegenen Wohlfahrtslaſten zu erhöhen. Der Deutſche Städtetag lenkt die Aufmerkſamkeit der Regierung auf die beſondere Notlage der mitt⸗ leren und kleineren Städte. Tilgung der Zinſen und Kredite ſtellen eine beſonders ſchwere Belaſtung der Kommunen dar. Wenn die Gemeinden von den Koſten der Wohlfahrtsfürſorge befreit und im Wege eines neuen Finanzausgleichs weiter ent⸗ laſtet ſind, wird die pünktliche Erfüllung des kommunalen Schuldendienſtes geſichert ſein. Es iſt unverſtändlich, daß das ſchon im Oktober 1931 durch Reichsnotverordnung angekündigte Geſetz über die Umſchuldung der kurzfriſtigen kom⸗ munalen Kredite bis heute nicht ergangen iſt. Es iſt unerläßliche Pflicht der neuen Reichs⸗ regierung, dieſe wichtigſten innerpolitiſchen Probleme bereits in ihren erſten Beratungen anzugreifen und zu einer Löſung zu bringen. Ein deutſcher Prozeß ⸗Erfolg Meldung des Wolff⸗ Büros — Waſhington, 4. Dez. Die Wiederaufnahme der gegen die deutſche Reichs⸗ regierung augeſtrengten Sabotageprozeſſe Black Tom und Kingsland hat mit einem Erfolg Deut ſchlauds geendet. Die Gemiſchte Kom⸗ miſſion, die aus zwei Amerikanern und dem Ham⸗ burger Oberlandesgerichtspräſidenten Kieſelbach be⸗ ſteht, hat heute zugunſten Deutſchlands entſchieden. Die Prozeſſe entſtanden aus Schadenserſatz⸗ anſprüchen amerikaniſcher Induſtrieller ans Deutſche Reich. Während des Kriegs waren die gewaltigen Rüſtungsfabriken in Black⸗Tom und Kingsland durch rieſige Exploſionen und Feuersbrünſte zerſtört wor⸗ den. Nach dem Krieg behaupteten nur die Beſttzer der Werke, die Zerſtörung ſei auf Sabotage zurück⸗ zuführen, die von deutſcher amtlicher Seite einge⸗ leitet wurde und forderten Wiedergutmachung. Nach jahrelangen Prozeſſen wurde nunmehr endgültig zu⸗ gunſten Deutſchlands entſchieden, denn in keinem dieſer Fälle iſt eine Verantwortung der deutſchen Regierung an den angeblichen Sabotageakten in Amerika feſtgeſtellt worden. NS DA und Kabinett Schleicher — Berlin, 4. Dez. Der„Angriff“ veröffentlicht eine„Parteiam liche Erklärung der NSDAP.“, in der es u. a. heißtz „Die NS DAP. lehnt jede Tolerierung Kabinetts Schleicher als mit dem Will des Volkes nicht vereinbar klar und unzweideutig ab.“ Zur Begründung dieſer Haltung wird in der Er⸗ klärung darauf hingewieſen, daß die Nationalſozia⸗ liſtiſche Partei ſich zu dieſer Ablehnung dem Volke gegenüber verpflichtet fühle, daß ſie aber nicht nur jederzeit bereit ſei, die Verantwortung zu über⸗ nehmen, ſondern ihrerſeits auch nichts unverſucht laſſen wolle, damit die verantwortliche Staatsfüh⸗ rung, die ſie zur Rettung des deutſchen Volkes un⸗ umgänglich brauche, in ihre Hand gelegt werde. Da⸗ her aber werde und müſſe ſie jedes Kabi kämpfen, das dieſer Entwicklung im Wege ſte eines he. 5— 333 2 Der Münchener Großſender in Volrieb Meldung des Wolff⸗ Büros — München, 4. Dez. Aus Anlaß der Inbetriebnahme des neuen Münchener Großſenders fand am Samstag auf Einladung des Reichspoſtminiſteriums eine Eröffnungsfeier ſtatt. Der Staatsſekretär im Reichspoſtminiſterium, Abteilung München, Neu⸗ maier, gab eine ausführliche Schilderung der Ent⸗ wicklung des Rundfunkweſens in Bayern und er⸗ klärte den neuen 175 kW. ſtarken Sender für er⸗ öffnet. Kultusminiſter Dr. Golden berger be⸗ tonte in ſeiner Anſprache u.., die bayeriſche Staats⸗ regierung lege Wert darauf, daß die ſelbſtändige Programmgeſtaltung bei allen Ländern gewahrt werde. Geſchichten um Remargue Drahtbericht unſeres Berliner Bro Berlin, 4. Dez. Der Schriftſteller Remarque, der Verfaſſer des Buthes„Im Weſten nichts Neues“, hatte kürzlich von der Amtsanwaltſchaft wegen Verſtoßes gegen die Deviſen verordnung einen Strafbefehl über 33000 Mark erhalten. Remarque erhob Einſpruch, zog ihn aber wieder zurück und iſt ſchleunigſt von der Schweiz nach Berlin gekommen, um die Strafe zu bezahlen und ſo eine öffentliche Verhandlung zu verhindern. Spende des Reichspräſidenten — Berlin, 4. Dez. Der Reichspräſident hat für die Familien der bei dem Grubenunglück auf den Delbrück⸗Schächten bei Hindenburg(Oberſchleſien) verſchütteten vier Bergleute als erſte Hilfe den Be⸗ trag von 1000/ geſtiftet. Georges Baklanoff im Nationaltheater (Vorbericht) 7 Der Edelmann unter den großen Sängern der Welt, Georges Baklanoff, ſchritt geſtern abend wieder über die Bühne des Mannheimer National⸗ theaters, deſſen Publikum ihn ſtets jubelnd willkom⸗ men heißt. Er gab den Jago in Verdis„Otello“, Oper, und man merkte es der Geſtaltung des Abends an, daß dieſes Werk eigentlich urſprünglich den Titel „Jago“ tragen ſollte. Baklanoff ſingt nicht nur dieſe Roll italieniſch, er ſpielt ſie auch, als ob er unmittelbar aus der venezianiſchen Renaiſſance ſtammte. Erik Enderlein als heftiger Otello und Elſe Schulz als ſanfte Desdemona ſind ihm zur Seite. Das grandioſe Ende des zweiten Aktes wird zu einem Triumph für den Gaſt, der trotz ſeiner Indispoſition ſich auf der vollen Höhe ſeiner großen Kunſt zeigte. Ueber die Vorſtellung unter der ſtraffen Leitung von Generalmuſikdirektor Ro⸗ ſenſtock werden wir noch ausführlich berichten. k. „Die geliebte Stimme“ Monodram von Cocteau im Nationaltheater Wieder eine Nachtvorſtellung. Sie iſt längſt nicht ſo gut beſucht wie das Gaſtſpiel des Blauen Vogels zwei Wochen vorher; ſchon das Parkett zeigt Lücken und die Ränge gähnen,— es geht ja auch auf Mitternacht. Dabei gibt es eine richtige Uraufführung: zum erſtenmal wird auf einer deutſchen Bühne das Monodram des literariſch durch allerlei künſtleriſche und perſönliche Zuſammenhänge hoch akkreditierten Franzoſen Jean Coeteau geſpielt. Gerade kein welt⸗ geſchichtliches Ereignis, aber immerhin * Das Monodram, ein Theaterſtück, das darſtel⸗ leriſch nur von einer Perſon beſtritten wird, iſt dürthaus nicht neu. Cocteau führt nur einen Part⸗ ner ein, der allerlei Möglichkeiten zuläßt: das Tele⸗ fon. Auch das iſt ſchon dageweſen; es gibt eine ganze Sammlung von unterhaltenden Stücken, deren Worte als Solo in ein Telefon geſprochen werden. Aber Cocteau hat die Strippe dazu benutzt, ſein Opus an die Literatur zu binden; immerhin konnte er dabei nicht verhindern, daß es nach und nach bedenklich am Boden ſchleift. Einen Darſteller nur telefoniſch exiſtieren zu laſſen, ſcheint eine beſondere Leidenſchaft franzöſt⸗ ſcher Autoren zu ſein. Der berühmte„Herr Lam⸗ berthter“ war ein ſolcher dramatiſcher Partner, der trotz häufigen Klingelns keine Geſtalt gewinnen wollte, Cocteau verkegt dagegen den telefoniſchen Schwerpunkt durchaus ins Diesſeits des Fern⸗ geſprächs, Er bleibt dabei ſogar geradezu boden⸗ ſtändig echt; es iſt nämlich in der Tat ein Kunſtſtück, in Parts, wo das Drama ſpfelt, eine richtige Ver⸗ bindung zu bekommen, und beſonders das mehrfach beregte Amt„Auteuil“ iſt eine fernmündliche Jolter⸗ kammer. 8 5 Sie wird ſogleich beim Beginn des Stückes mit ihrer ſurrenden Apparatur eingeſchaltet. Falſche Verbindung, gehen Sie doch aus der Leitung, ich habe Sie nicht angerufen,— man kennt das aus den Mythiſchen Zeiten des Fräuleins vom 8 in axis z. T. noch gewaltig reſidiert. Aber bald merkt int, das in man in dem Stück Cocteaus, daß die Dame, die da nächtens telefoniert, auch wenn ſte richtig angerufen wird, eine falſche Verbindung bekommt. Allſogleich geht aus ihrem Verhalten und ihren Worten her⸗ vor, daß da vom Wrack einer Liebe noch das letzte mobile Takelwerk abgetragen wird. Man ſieht nur noch die Trümmer rauchen Und dieſer Rauch legt ſich in immer längeren Schwaden über die Bühne. Er erzeugt eine drama⸗ tiſche Stickluft, in der die Darſtellerin Ellen Widmann ſchwer zu atmen hat. Keine der mittel⸗ baren und unmittelbaren Bezüglichkeiten des tele⸗ foniſchen Sinnbilds bleiben dem Hörer erſpart: dieſe Telefonſchnur iſt das Einzige, was mich noch mit Dir verbindet; gib acht, daß wir nicht getrennt wer⸗ den; wenn Du jetzt einhängſt, dann kommt das Dunkel uff. Sie iſt ein wenig billig, dieſe Symbolik der Telefonleitung; gewiß erſcheint ſie in der fran⸗ zöſtſchen Sprache unverbindlicher als in der nicht ganz glücklichen deutſchen Ueberſetzung. Das Glei⸗ tende des franzöſiſchen Dialogs mag im Original durch das Zuſammendrängen der Sprache auf eine Vermittlerin der Vorgänge eine ſtarke Konzentra⸗ tion ergeben,— im Deutſchen ſind die ſprachlichen Vorausſetzungen ganz anders geartet. Das hat offenbar auch Ellen Widmann bei der ſzeniſchen Inſtrumentterung des Stücks überſehen, obwohl ſie als Schweizerin die geeignete Mitte zwi⸗ ſchen deutſcher und franzöſtſcher Führung der Sprache hätte finden müſſen. Sie ſteigerte ihr be⸗ trächtliches darſtelleriſches Aufgebot ins Hochtragiſche. Sie ſpielte einen hart verdeutſchten Racine ſtatt einen leicht überſetzten Cocteau. Aber Phädra telefontert nicht, ſo wenig wie die Pariſer Dame des Mono⸗ drams den Epilog ihrer Liebe deklamiert. Das Telefon iſt ein höchft intimer Vermittler der Ge⸗ fühle, Da darf man keinen Lautſprecher einſchalten, ſelbſt wenn das Mikrophon des Partners auch nicht jeden einzelnen Laut regiſtriert. Man denke ſich, Hero und Leander, Romeo und Julia, Triſtan und Iſolde jeweils mit dem Hörer in der Hand; ſie würden bebend ſchweigen ob ſolcher magiſcher„Ver⸗ bundenheit““ f Aber Cocteau will ja nur eine Liebe telefoniſch zu Ende ſingen.— und dabei wirkt er zuweflen geradezu abgeſchmackt. Ma hat nicht viel die Tragik einer Frau, die im Angebot ihrer Ge⸗ fühle geradezu läſtig wird. Die eigentliche Tragödie der Verlaſſenen ſpielt ſich am eindrucksvollſten im Beſchweigen ab. Man ſpürt bei Cocteau, wie peinlich es dem unſichtbaren Partner iſt, die fernmünbdliche Liquidation der Liebe vorzunehmen, und man be⸗ mitleidet dieſen faſt mehr als die abgebaute Geliebte, obwohl er ſich nicht ſehr ritterlich benimmt. 1.. Die Aufführung, für die Hermann Albert Schrö⸗ der als Regiſſeur zeichnet, verlor ſich trotz ihrer ſprachlichen Ueberinſtrumentierung in dem nächtlich leeren Haus. Auch die Bühne erſchien nicht intim genug hergerichtet. Solche Rhapſodien letzter Liebes⸗ gefühle, verbunden mit einer ſpürbaren Torſchluß⸗ panik, klingen nicht im Umkreis moderner Möbel, Immerhin fand die Darſtellerin ob ihrer außer⸗ ördentlichen Hingabe und ihrer großen phyſiſchen Leiſtung die dankbare Anerkennung des Publikums, das ſich im Beifall von dem Alpdruck dieſer Mitter⸗ nachtsdramatik zu befreien ſuchte. K. Konzert der Mannheimer Liedertafel Muſikaliſche Leitung: Ulrich Herzog Mit einem überwiegend auf volkstümliche Werke abgeſtimmten Konzert trat am geſtrigen Samstag die angeſehene Mannheimer Liedertafel hervor. Der umſichtige und tatkräftige muſikaliſche Leiter des Vereins, Herr Ulrich Herzog, hatte unter dem großen Schatz an Volksliedern in guten Bearbeitun⸗ gen, vor allem neuzeitlicher Tonſetzer und Chordiri⸗ genten Umſchau gehalten, wobei man mit Erſtau⸗ nen wahrnahm, wie wertvolles Gut hier noch zu haben iſt. Neben altdeutſchen Volksliedern kam auch Mendelsſohn⸗ Bartholdy mit friſch erſun⸗ denen, wiewohl kunſtreich geſetzten Chören zu Wort ebenſo Heinrich Werner mit ſeiner Vertonung des „Haideröslein“, ferner Leo Blech, der das ſchleſiſche Volkslied„Haus ging zum Tor hinaus“ weſentlich anders ſetzte als Hans Gal. Ulrich Herzog bemühte ſich neben deutlicher Herausarbeitung der polyphon gehaltenen Ehorſtimmen und muſterhafter Aus⸗ ſprache vor allem um ein flottes Zeitmaß, das den friſchen Liedern wohl nd gemiſchte Chor der t. Neben dem ſtark be⸗ übrig für(ſetzlen Männerchor kam auch de Liedertafel zur Geltung, bei dem die Männerſtimmen ſchwächer vertreten ſind. g Eine willkommene Bereicherung der Vortragsord⸗ nung bedeutete das in eitel Wohllaut und Melodie ſchwelgende Sextett von Ludwig Thuille op. 6, dem man es wohl anmerkt, daß es in beſonders glücklicher Stunde konzipiert wurde. Die fünf Blä⸗ ſer, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn ſind überaus geſchickt teils dem Klavier gegenübergeſtellt, teils gehen ſie gute Verbindungen ein, die dem Klangempfinden des Tonſetzers, wie ſeiner melodi⸗ ſchen Begabung und dem Sinn für reizvolle, nicht überladene Harmonik das beſte Zeugnis ausſtellen. GMD. Roſenſtock bewährte ſich neuerdings als techniſch überaus verſiierter Pianiſt und feinfühliger Kammermuſikſpieler, der an den Herren Fühler (Flöte), Kramer(Oboe), Schmidt(Klarinette), Lenzer(Fagott) und Frank(Horn) ebenbürkigs Partner hatte. Auch der zeitgenöſſiſchen Chormuſik war ein Raum gegönnt mit dem„Liebesſpiegel“ und dem Muſtkan⸗ tenbrevier von Otto Jochum nach Dichtungen von A. E. Miller. Während der Liebesſpiegel, vier Wal⸗ zer für gemiſchten Chor mit Bläſerbegleitung, infolge der geſchickten Ausnützung aller Chorſtimmen und ſinnvoller Unterſtützung durch die Bläſerbegleitung ſich als glücklich erfundenes Opus darſtellt, das dem anweſenden Komponiſten einen nachhaltigen Erfolg eintrug, empfanden wir beim Muſikantenbrevier, vier heiteren Geſängen für Männerchor a cappella (mit Ausnahme des letzten, der Trompeten und Po⸗ ſaunen beanſprucht) ein merkliches Nachlaſſen der Erfindung, das ſich in einer Ueberſpitzung der Dekla⸗ mation geltend macht und das Ganze in eine Kette von Details zerfallen läßt. n Die ſorgſältige Vorbereitung, beſonders die „ſpieleunde“ Ueberwindung aller chorlechniſchen Schwie⸗ rigkeiten erheiſcht aufrichtige Bewunderung und ſtellt dem hingebenden Eifer aller Beteiligten, dem Män⸗ nerchor ebenſo wohl, wie dem gemiſchten Chor des Vereines und beſonders dem unermüdlichen Leiter, Herrn Ulrich Herzog, das beſte Zeugnis aus, Das Programm nennt außer den angeführten Mitgliedern des Nationaltheater⸗Orcheſters noch folgende Herren Als Mitwirkende: Die Herren Steinkamp, Stephan, Marx Schellenberger, Robert ko und Fritz Hofmann. e 7 Montag, 5. Dezember 1932 8. Seite/ Nummer 568 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Das Weihnachts-Ballonwettfliegen auf dem Mannheimer Flugplatz ꝑ „Wer hat noch keinen Ballon?“ In dieſem Jahr wollte die„Neue Mann⸗ heimer Zeitung“ ihren vielen kleinen Freunden einmal eine beſondere Gelegenheit geben, ihre Weih⸗ nachtswünſche anzumelden und hatte deshalb eine richtige Luftpoſt an den Nikolaus vorbereitet. Zur Duftpoſt gehört notwendigerweiſe die Umgebung eines Flugplatzes, und da Mannheim draußen auf dem weiten Seckenheimer Feld einen der ſchönſten Flugplätze Deutſchlands ſein eigen nennt, ſollte die Ballonflotte von dort aus ihren Weg in die Lüfte nehmen. Allerdings, auch der Mannheimer Flug⸗ platz iſt nicht gegen die Unbill der Witterung ge⸗ ſchützt, die den zweiten ſchönſten Sonntag des Jahres machte. Der Schnee, der die Weihnachtszeit verſchönt, und der gewiß einen herrlichen weißen Startplatz für die Nikolaus⸗ fahrt geſchaffen hätte, beſtand darauf, als Regen niederzugehen, nachdem ſich die Mittagsſonne als trügeriſch erwieſen hatte. Ja, ja, es regnete Daran ließ ſich zunächſt einmal nichts ändern. Aber das Ballonwettfliegen wurde dennoch nicht davon be⸗ einträchtigt. Gegen zwei Uhr ſah man an den Halte⸗ ſtellen der Linien 15 und 25 immer mehr und mehr Kinder einſteigen, und auf der Seckenheimer Land⸗ ſtraße bewegte ſich eine lange Reihe von kleinen Ballonleuten, die alle dem Flugplatz zuſtrebten. Vor den Schranken des Flugfeldes waren ſchon vor zwei Uhr gleichfalls eine große Anzahl der jungen Weihnachts⸗ aviatiker mit ihren Eltern anweſend, und ſie hatten Gelegenheit, den Start eines flotten Sportflug⸗ zeugs aus» nächſter Nähe zu bewundern, das kurz nach zwei Uhr aus der Flughalle gezogen wurde und in die Höhe ſurrte. 1 N 8 Als es von ſeinem kleinen Ausflug wieder zu⸗ rückkam— es hatte ſich da oben gewiß davon über⸗ zeugt, daß bald beſſer Wetter in Sicht war— be⸗ gegnete es ſchon den erſten Kindern, die mit den grünen Ballons der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ bewaffnet waren. Wer eine rote Karte vorzeigte, erhielt den Freiballon mit den N. M..⸗Farben. Das war ein Andrang an dem Zugang zum Flugplatz! Aber man muß ſagen, daß die Kinder unſere Bitte, artig zu ſein, getreulich befolgten. Dafür erhielten ſie denn auch, nachdem ſie Advent nicht gerade zum Sie freuten ſich über den ſchönen grünen Luftballon, und das eine von ihnen war mit allen Mitteln nicht dazu zu bewegen, ihn fliegen zu laſſen. Schon die von der Mama ſchonend mitgeteilte Ausſicht, daß der Ballon ſpäter in die Lüfte gehen müßte, wurde mit einer Miene erwidert, die als eine unmißverſtänd⸗ liche Wiederholung des Regenwetters erſchien. Da war denn guter Rat teuer. Das Befeſtigen der mit⸗ gebrachten roten Karten ging nur hie und da mit einem unfreiwilligen Start des Ballons von ſtatten; immerhin hatten die Kinder durch Scho⸗ kolade, Karte und Ballon alle Hände voll zu tun, und dabei zeigte ſichs wieder einmal, wie gut es iſt, wenn wieder ſah immer grauen Dezember⸗ und wer weiß, ob der Nikolaus ſolche Voreiligkeit billigt. Schließlich nahte ihres Ballons ſelbſtändig, und man einen grünen Punkt am himmel. Das war nicht ganz recht von Euch, der Augenblick des Geſamtſtarts. Die Flugpolizei hatte das Signal dazu ſelbſt über⸗ nommen; der Herr Wachtmeiſter ſchritt hinaus auf den freien Platz und ſchoß ſeine Signalpiſtole ab, die als Leuchtrakete emporziſchte und rotflammend niederging. Und nun hättet Ihr, die Ihr nicht mit dabei wart, das einmal ſehen ſollen! Hatten ſchon Ein gewaltiger Andrang herrschte vor dem Lufthansagebäude Vater oder Mutter einem helfend zur Seite ſtehen. Viele hatten unter dem ſchützenden Vordach des Lufthanſa⸗Gebäude Aufſtellung genommen, aber die meiſten tummelten ſich auf dem freien Platz, der alsbald von frohem Kinderlachen widerhallte. Allerdings gab es da und dort auch wohl einmal ein paar Tränlein, das iſt nun einmal nicht anders, wo ſo viele Kinder zuſammenkommen; es mochten gegen drei Uhr wohl an die tauſend geweſen ſein, und immer kamen noch mehr hinzu. Eine kleine Tragödie ſpielte ſich ſogar mit einem richtigen Knalleffekt ab. Wo Kinder umherſpringen, geſchieht es wohl auch einmal, daß eins zur Erde fällt, und dabei pflegt es ſich nicht gerade die beſte Gelegenheit und das ſchönſte Wetter Wetter heraus⸗ zuſuchen. Kurzum, eine kleine Annemarie beging ihren erſten Flugſtart mit einem kleinen Fall auf dem Mannheimer Flugplatz, und dabei geriet der vorher die Kinder gejauchzt, wenn ſo ein Ballon in die Höhe ging, ſo war das friſche, frohe„Ah“ aus tauſend Kinderkehlen, das jetzt über den Platz ſcholl, die ſchönſte Startmuſik. Es war aber auch wirklich ein ganz köſtliches Bild, das ſich da entrollte, und die Großen werden es ſchon deshalb gewiß nicht bereut haben, mit ihren Kindern zu dieſem Wettfliegen herausgekommen zu ſein. In der Stadt hätte man es längſt nicht ſo ſchön ſehen können wir hier draußen, wo Tauſende zuſchauten. Tauſend grüne Ballons erhoben ſich in die Lüfte, alle nach einer Richtung fliegend, etwa gegen Schwetzingen, Ketſch zu. Es ſah aus, als ſei der Dezemberhimmel mit lauter dunkeln Sternlein über⸗ ſät. Viele flogen beſonders hoch, und die Fachleute auf dem Flugplatz ſchätzten ſie alsbald in 800 bis 1000 Meter Höhe. Einige Ballons, die einen zu ſchwachen Atem hatten, krochen allerdings auch matt Ballon unter die kleine Aeronautin, ſodaß er mit und müde über die Köpfe der Ballonſchar hinweg. ee Die letzten Ballons werden verteilt— Nach dem Startschuß: Eine grüne Wolke erhebt sich in die Lüfte das Flugfeld betreten hatten, eine kleine Tafel Scho⸗ kolade als Vorſchuß auf die Weihnachtsfreuden dieſes Jahres. Das trug alsbald dazu bei, den grauen Flugplatzhimmel aufzuhellen, und da die Jugend nicht unterzukriegen iſt, auch wenn der Himmel noch ſo ſehr voller Geigen hängt, herrſchte eine überaus vergnügte Laune unter der ganzen Flugmannſchaft. Ihre Vertreter waren z. T. noch ſo klein, daß ſie das eigene Kleinautomobil, anſonſten Kinderwagen ge⸗ nannt, noch nicht verlaſſen konnten. Und gerade die Kleinen unter ſolchem Regendach waren die luſtigſten. einem gelinden Knall zerplatzte. Klein Annemarie ſchaute nicht nach ihren Kleidern, die nicht allzuviel abbekommen hatten; ſie blickte nur entſetzt auf das grüne Etwas, das ſie im Händchen hielt, derweil ſich das Geſichtchen bedenklich zum Regenwetter zuſam⸗ menzog. Aber ſogleich war jemand von der Start- leitung da, der das kleine Ballonmägdlein teoſtete, indem er ihm einen neuen Ballon holte, der nun hof⸗ fentlich recht weit fliegt; gelt Annemarie! Während die Ballons immer noch verteilt wur⸗ den— ſtets aufs neue mußten ſie aus den wohl⸗ bekannten grünen N. M..⸗Autos herbeigeholt wer⸗ den— machten ſich auch manche Kinder beim Start Ihre Träger von vorher eilten ihnen nach und fingen ſie wieder ab. Aber die allermeiſten gingen prächtig in die Höhe, und da auchfür die Startzeit der Regen aufgehört hatte, war es in jeder Art noch ein ſchöner Wettflug geworden. Zwei Ballons fingen ſich an den Drähten des Flugplatzgebändes und flatterten als Feſſelballons hin und her. Schade! Sollten durch den großen Andrang die Wünſche einiger Nachzügler offen geblieben ſein, ſo werden die Verſtändigen ſich gewiß auch an dem ſchönen Bild der Abfahrt erfreut haben. Tauſend Ballons flogen über die Lande, viele tauſend Weihnachtswünſche tragen ſie in Klein Lily wartet auf den Startschuß die Luft. Jetzt wollen wir ſehen, wohin das Ab⸗ ventswetter ſie lenkt und welche freundlichen Hände ſte zurück in unſere Stadt geleiten. Einſtweilen wollen wir Euch allen, Ihr lieben Kinder und jun⸗ gen Freunde, für Eure herzhafte Mitwirkung an diſer vorweihnachtlichen Freude danken, die vielen unter Euch gewiß auch noch zur richtigen Weih⸗ nachtsfreude wird! 2 Austellung von Weihnachtskrippen Der Geſtaltungswille des Volkes hat ſich ſchon vor Jahrhunderten mit dem Geſchehen der heiligen Nacht beſchäftigt und Ausdrucksmittel mannigfacher Art gefunden. So iſt es auch heute noch. Die Freude am Krippenbauen lebt noch in Jung und Alt. Die Mannheimer Jungborner und Quickborner wollen beſonders dazu beitragen, daß das Krippen⸗ bauen gepflegt und in die richtigen Bahnen gelenkt wird. Sie haben im Thereſienheim eine kleine Krippenſchau zuſammengeſtellt, die bereits reges Intereſſe gefunden hat, zeigt ſie doch auch die Ent⸗ wicklung des Krippenbauens im Laufe der Jahr⸗ hunderte. Auf Kunſtblättern ſieht man ſpaniſche und ita⸗ lieniſche, aber auch tiroler und oſtdeutſche Arbeiten. Von neuen Schöpfungen fällt die hübſche Glas⸗ maleret eines Jungen auf, ein anderer Zwölfjähriger hat eine tadelloſe Laubſägearbeit ausgeführt. Inter⸗ eſſant ſind die ſilhouettenartigen Darſtellungen des Weihnachtswunders, ſowie die Transparentarbeiten, die durch Farbeneffekte wirken. Alte ſchleſiſche und tiroler Entwürfe ſind geſchickt in Holz und Pappe ausgeführt. Von künſtleriſchem Wert ſind ſchließlich mehrere und zum Teil ſtiliſterte Arbeiten aus Plaſtilin, Gips und Holz, von denen einige auf ver⸗ ſchiedene Weiſe ausgeführt ſind. Mehrere Krippen und Figuren von kunſtgewerblichem Wert ſind be⸗ reits verkauft. Mit einer kleinen Feier wurde am Sonntag vormittag die Ausſtellung der Weihnachtskrippen er⸗ öfnet. Nach einem Gedichtvortrag und paſſenden Liedern ſprach Aſſeſſor Klein einführende Worte, in denen er die volkstümliche Auffaſſung des Weih⸗ nachtsgedankens beim Bau und in der Betrachtung der Krippe betonte. Die Mannheimer Volksſchule in Gefahr? Diskuſſion geſtellten Nachrichtenamt Zu dieſem von uns Thema wird uns vom geſchrieben: Es werden ſeit einigen Wochen Nachrichten ver⸗ breitet, daß die Stadt Mannheim einen weſentlichen Abbau ihres Volksſchul⸗ weſens plane. Alle diesbezüglichen Nachrichten ſind übertrieben und eilen jedenfalls den Tat⸗ ſachen weit voraus. In dem Gutachten des Reichs⸗ Sparkommiſſars, das im Laufe des Monats De⸗ zember veröffentlicht werden wird, ſind allerdings ſehr weitgehende Vorſchläge über Einſparungs⸗ maßnahmen im Mannheimer Schul⸗ wesen enthalten. Die Verwaltung der Stadt Mannheim prüft z. Zt. pflichtgemäß, ob und inwie⸗ weit ſich dieſe Vorſchläge ohne größeren Schaden verwirklichen laſſen. Sonſt iſt in der ganzen An⸗ gelegenheit nichts geſchehen. Insbeſondere hat ſich auch noch kein ſtädtiſcher Ausſchuß oder gar der Stadtrat mit der Sache befaßt. 5 8 zur Städtiſchen Die nächſte Landtagsſitzung Auf der Tagesordnung der nächſten Sitzung des badiſchen Landtags vom 9. Dezember ſteht neben der zweiten Leſung der Kirchen verträge das Notgeſetz über die Bürgſchaft des Landes für einen von den badiſchen Sparkaſſen und der Badiſchen Kommunalen Landesbank in Anſpruch ge⸗ nommenen Wechſelkredit.„ 4. Seite/ Nummer 566 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Ainterfeier des M f 1858 Im großen Saal des Wartburg⸗Hoſpiz fand am Samstag abend die Winterfeier des Man n⸗ hetmer Männergeſang vereins von 1858 ſtatt. Der Chor, deſſen Vortragsweiſe von jahre⸗ langer ausgez eichneter Schulung zeugt, brachte unter Leitung des neuen Dirigenten Dr. Karl Riehl zu⸗ nächſt das„Glockenlied“ von Lendvai zum Vortrag, 3 die Pflichtchöre des Badiſchen Sängerbundes, „Morgen muß ich fort von hier“ und„Wenn zu mei'im Schätzel kommſt“ und ſchließlich„Der Fugen⸗ meiſter“ von Mendelsſohn und„Am grünen Rhein“ von Rühl. Im allgemeinen kann der junge Diri⸗ gent, der ſchon wiederholt Beweiſe ſeiner Begabung geben konnte, über gepflegte Organe verfügen; die einzelnen Stimmen ſind voluminös und nach kleinen Korrektionen der Ausſprache auch größeren Aufgaben gewachſen. Der Vorſitzende, Herr A. Greiner, begrüßte U. a. Herrn Karl Hügel als Vorſitzenden der Mann⸗ heimer Sängervereinigung und den früheren Diri⸗ genten des Vereins, Herrn Muſikdirektor Sieder. Der Vorſitzende der Mannheimer Sängervereini⸗ gung, Herr Karl Hügel, konnte einigen treuen Sängern wieder die Anerkennung für langjährige aktive Mitgliedſchaft ausſprechen. Für 25;jährige Mit⸗ gliedſchaft erhielt Herr Gollner die ſilberne Nadel; das Diplom des Badtiſchen Bundes für 40jährige Sangestätigkeit erhielten die Herren Soyez, de Lank und Huber. Dem bruder Lehmann, der 50 Jahre der Sache treu geblieben iſt, konnte das Diplom des Deutſchen Sängerbundes überreicht werden. Das Programm wurde abwechſlungsreich geſtal⸗ tet durch ernſte und humoriſtiſche Rezitationen von Rudi Baſttan, der beſonders mit ſeinem Solo⸗ vortrag„Der moderne Bauer“ reichen Beifall fand. Herr Karl“Lehmann, ein Sohn des vorerwähnten Jubilars und Schüler von Alfred Färbach, ſang die Arie des Saraſtro aus der„Zauberflöte“ und„Auch ich war ein Jüngling“ aus„Waffenſchmied“. Dieſe Baßſtimme weiſt einen großen Umfang, beſonders nach der Tiefe, auf. Eine reichhaltige Tombola wurde in den Pauſen verloſt, und nach Abwicklung des Pro⸗ gramms widmete ſich Jung und Alt dem Tanze. Evangeliſcher Volksverein Mannheim Es zeigt ſich in der Adventszeit durch die Ver⸗ anſtaltung des Baſars das ſonſt ſtille Wirken der Frauengruppe. Wie im vergangenen, konnte auch in dieſem Jahr die reichhaltige Auswahl von Hand⸗ arbeiten eine goplreiche Beſucherzahl anlocken. Der Baſar legte Zeugnis ab von der Handfertigkeit und der Erfindungsgabe dieſes Kreiſes, deſſen Glieder ſich bewußt in den Dienſt am Nächſten ſtellen wollen. Neben den geſchmackvoll und preiswerten Gegen⸗ ſtänden, von denen insbeſondere die Handarbeiten der Mädchen und die kunſtvoll ausgeführten Laub⸗ ſägearbeiten der Jungen genannt ſeien, wartete der Volksverein mit Kaffee und Kuchen auf. Dabei hatte man weder die Tombola noch eine Angel⸗Ecke ver⸗ geſſen. Vor einer großen Beſucherzahl am Sonntag nach⸗ mittag konnte Stadtpfarrer Renz in ſeinem Be⸗ grüßungswort den Damen Dank ſagen für alle ihre unermüdliche und oft nur durch Opfer ermöglichte Arbeit, womit man jetzt in Herzen und in Häuſer Weihnachsfreude tragen könne. In der jetzigen Not⸗ zeit, in der die blaſſe Geſtalt des Elends in jedem zweiten Haus ſteter Gaſt iſt, iſt jedoch auch jene Licht⸗ . gerade in der jetzigen Adventszeit zu finden: Die Macht der Liebe, die ſich in Jeſu offenbart.“ Die Begrüßungsworte des Redners klangen mit dem Wunſche aus, daß die Frauengruppe weiter ge⸗ deihen möge. Darauf begrüßte Frau Margarete Schmitt im Namen des Vorſtands der Frauen⸗ gruppe die Erſchienenen und dankte den Frauen, die zum Gelingen der Veranſtaltung beitrugen. Sie dankte ferner Stadtpfarrer Renz, dem Männerchor und Jugendorcheſter für die Mitwirkung. Wie am Nachmittag durfte ſich der Baſar auch am Abend eines ſehr guten Beſuchs erfreuen. Im Mit⸗ telpunkt ſtanden die allſeits beliebten Darbietungen von Frau Stech und ihren Getreuen mit ihren humorvollen Wiener Singſpielen. Zur muſikaliſchen Umrahmung hatte ſich das Jugendorcheſter unter Leitung von Studienrat Schenkel in un⸗ eigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt. Ihr un⸗ ermüdliches Spiel hatte ebenſo den reichen Beifall bverdient wie der unter Leitung von Hauptlehrer Schübelin ſtehende Männerchor des Evang. Volksvereins. Zum Schluß ſei darauf hingewieſen, daß der Baſar auch am Montag von vormittags 10 bis abends 11 Uhr mit gleichem Programm geöffnet iſt. . Sanges⸗ Es geht was vor in der Liſele olleſchule Geheimnisvolle Vorbereitungen ber Maäbchenſchar Man riecht es gleich, wenn man durch das große Tor hereinkommt. Ein ſeltſamer Geruch nach Leim und Farben und ein bißchen nach aufgewirbeltem Staub. Aber das iſt kein Wunder, daß Staub auf⸗ gewirbelt wird. Man denke ſich: Eine Schule feiert ein Feſt, ihr Nikolausfeſt, das im Grunde von all der Schulweisheit, die da ge⸗ lehrt wird, ſo weit entfernt iſt, ſo weit. Das Staunen wächſt, wenn man treppauf klettert. In den Gängen iſt kaum Platz zum Gehen. Da liegen und hängen rieſenhafte bunte Plakate. Da kleben Geſtalten dran, die malen drauf los mit heißen Geſichtern und leuchtenden Augen. Aber alles iſt ſtill. Sie arbeiten im Akkord, mit lautloſer Geſchäf⸗ tigkeit. Und Du gehſt weiter und ſtaunſt. Die Bilder, die da entſtehen, kommen Dir bekannt vor Und wenn Du ſchon ſehr alt biſt, brauchſt Du vielleicht lang, bis Du ſie ganz wieder erkennſt. Denn dieſe Geſtalten ſind ja ſo aus der Phantaſie dieſer Mädels entſprungen, ſind ja ſo märchenhaft, wie nur Kinder ſie träumen können, ja, ſie ſind Märchen. Du ſiehſt z. B. einen Brunnen mitten in einer grünen Wieſe. Dieſes Grün allein leuchtet ſchon bis ins Herz. Und da liegt der böſe, böſe Wolf, ganz ſchwarzgrau iſt er inmitten all der hellen Farben. Seine Bosheit muß wirklich arg ſein. Und dann ſind da noch die 7 Geislein und ihre Mama. Lieb hupfen die da herum, Du mußt Dich freuen, wenn Du das ſiehſt. Stelle Dich mal in eine Ecke und lauſche. Du wirſt ſeltſame Dinge hören: Reich der guten Geiſter, Schlaraffenland, Reich des Gruſelns, 1001 Nacht, Zauberquelle, Schneekönigin, Droſſelbart, Kaffee blutiger Galgen, Räuber Jaromir, Jagt ihn — ein Geiſt, Kreidekreis, Fata Morgana— geſtehe, all dieſe Dinge ſind Dir nicht ſehr geläufig. Aber damit werfen dieſe Teufelsmädel um ſich, als ob ſie von je nur in dieſem Reiche groß geworden ſeien. Du gehſt weiter und ſtaunſt weiter. Und beinah fällſt Du über einen wunderbaren blauen Vorhang und reißt ein groe Loch hinein. Er iſt nämlich von gapier. Ich rate Dir, ſtell Dich gut mit den blau⸗ beſchmierten Reahben, die daran pinſeln. Du wirſt mit den aktuellſten Schulintimitäten belohnt werden. Der Vorhang iſt alſo für die Schattenſpiele und ſoll„Karlchens Traum“ mildtätig verhüllen. Bis es losgeht, natürlich nur. Daß„Karlchen“ zur Pro⸗ minenz des Hauſes gehört, ſei Dir ſo nebenbei ver⸗ traut. Da hörſt Du, daß dieſes Jahr ſo furchtbar geſpart werden muß. Die Stadt gibt keinen Zuſchuß mehr, und ſchön ſolls doch werden. Der Erlös iſt doch für das Landheim! Man darf jetzt nicht einmal mehr die Farben ordnungsgemäß mit Leim anmachen, die müſſen einfach ſo draufgeſchmiert werden. Da hörſt Du, daß keine Podien von den Zeichenſälen heruntergeſchafft werden können zum Theaterſpielen, weil die Beförderung zu viel koſtet. Daß kein Papier, keine Pinſel, kurz nichts angeſchafft werden darf. Da⸗ her ſind alle dieſe Dinge ungeheuer geſtiegen, und es iſt ein großes Wagnis, wenn man einen guten Pinſel ergattert hat, ihn eine Sekunde unbewacht zu laſſen. Und ſchließlich haben die Blaubeſchmierten er⸗ reicht, was alle„Witze“ und„Luſtige Ecken“ und „Hier muß man lachen“ der 1 Wochen nicht er⸗ reicht haben: Du mußt lachen. Wie ſie daliegen, in einemfort mit den ernſteſten Geſichtern die lau⸗ niſchſten Dinge erzählen, alles ohne auch nur eine Sekunde ihre Arbeit einzuſtellen, da kannſt Du doch nicht ernſt bleiben! Und lachend gehſt Du weiter. Bis zum Allerhöchſten, dem Zeichenſaal. Hier iſt der Punkt, in dem die Fäden zuſammenlaufen. Hier werden Ideen geboren, Konferenzen abgehal⸗ ten, hier wird um Material gekämpft. Hier werden die Geſtalten der Mädels noch abenteuerlicher: man kann bei ihren Kitteln nicht einmal mehr eine Grundfarbe unterſcheiden. Hier wird geſägt, ge⸗ hämmert, gezimmert und modelliert, hier wird mit Draht und Pappe operiert. Du ſtaunſt und ſtaunſt. Da wächſt vor Dir ein Hüne von einem ſarazeni⸗ ſchen Ritter empor. Wer würde wagen, ihm ſeinen Urſprung aus Schirmſtänder und Kreppapier aufs Haupt zuzuſagen, ohne Angſt vor ſeinem Pappedolch zu bekommen? Da leuchtet von der Wand das überlebensgroße Bildnis einer blendend ſchönen Jungfrau: die Schneekönigin. Zwei Mädels nageln gerade einen gewellten Pappdeckel von unbeſtimmbarer Farbe auf einer Latte feſt. Du ſuchſt vergeblich zu ergründen: iſt das nun ein Baumſtamm, iſts eim Mann, iſts über⸗ haupt nichts oder was iſt es überhaupt? Aber mit Empörung wirſt Du belehrt: das iſt ein echt chine⸗ ſiſcher Leuchter in einem echt chineſiſchen Schloß, in dem echt chineſiſchen„Kreibekreisl. Hmmm, Du räuſperſt Dich, Kreidekreis, Kreidekreis, das iſt doch der mit den fünf Akten von Herrn Klabund, den könnt Ihr doch da nicht ſpielen legenem Lächeln wirſt Du belehrt: Wir ſpielen Kreidekreis von Ola und Klabund. Gekürzt. Verſchönt natürlich.— Ach ſo, lächelſt Du, dankbar für dieſe Belehrung, und gehſt beruhigt weiter. Du kommſt gerade recht zu einer Diskuſſion, ob das Klavier im Turnſaal um eine Terz ver⸗ ſtimmt ſei, oder nur um eine Sekund. Das könne man Herrn Trieloff doch wirklich nicht zumuten, da zu ſingen, vielleicht wäre es doch beſſer, wenn er das nur im Singſaal täte, wo der Flügel, das beſte Stück des Hauſes, ſteht. So, Herr Trieloff kommt auch! Aber Du ſtaunſt ſchon über nichts mehr. Du denkſt nur: Warum kann ich nicht mehr in dieſe Schule gehen, die Feſte feiern lehrt? Feſte, die Freude machen, Feſte, die Segen bringen, und Feſte, die Dinge lehren, die wichtiger ſind als 1000 Jahreszahlen und 10000 mathematiſche Formeln: nämlich, daß die Einzelnen ſich unterordnen, um dem Gelingen des Ganzen zu dienen. Hier werden Befähigungen geboren, Talente gehegt, hier wird hart gearbeitet. Und Du kannſt Dich eines leiſen Neides nicht erwehren auf die Jugend, in deren ge⸗ liebten Schule dies alles vorgeht. M. St. Ein bunter Abend im Nibelungenſgal Dajos Bela— Lili und Emy Schwarz— Fünf Songs Wenn die Prominenten des Jazz in die Provinz kom⸗ men, wollen ſie ſchon den Abend nicht mehr allein füllen. Die Bühnenſcha u, mit der man ein Publikum ſtun⸗ denlang unterhalten und begeiſtern kann, wird offenbar von Dajos Béla nicht mehr gepflegt, und ſo hörten wir ein einfaches Konzert ſeiner Jazz⸗ Symphoniker, aus dem die Fantaſie über Operetten von Leo Fall und die Ruſſi⸗ ſche Fantaſie bemerkenswert waren. Bei der Jazz⸗Muſik will das Publikum doch etwas ſehen, in dieſer Beziehung hat aber dieſe— muſikaliſch natürlich hervorragende Ka⸗ pelle— enttäuſcht und die Stimmung war immer ein biß⸗ chen lau, während bei den virtuos hingehauenen Fylo⸗ phon⸗Soli der Beifall ein Hinweis darauf war, was man haben will. Dajos Bela ſelbſt brachte einige ſeiner bekannten Soloſtellen aus dieſem oder jenem Schlager auf der Violine. Im übrigen hat er ſeit ſeinem letzten Mannheimer Gaſtſpiel die Zuſammenſetzung ſeines Orche⸗ ſters wieder etwas geändert; daß er den tüchtigen Schlag⸗ zeuger noch hat, der nicht ganz ſo ſeriös wirken will wie ſeine Kollegen, hat uns gefreut. Die Schweſtern Lili und Emy Schwarz, bei denen die Mannheimer neulich zu kurz gekommen ſind, dürften am Samstag abend den Vogel abgeſchoſſen haben. Wenn ſte ſo wie der ſelige k. u. k. Doppeladler an den Flügeln arbeiten, zwiſchendurch mal ſingen und tanzen, haben ſie in wenigen Minuten Kontakt mit dem Publikum. Die blonde Lili iſt ganz groß in der parodiſtiſchen Behandlung einer Tonfilmkarriere, übertrifft Marlene womöglich noch als Vamp und weiß die einzelnen Typen mit Witz und Jronie zu geſtalten. Emmy iſt etwas ſeßhafter vor den Taſten, taut aber allmählich auf und ſteht in nichts hinter ihrer Schwe⸗ ſter zurück in der Szenenfolge„Reiſe um die Welt“. Was können dieſe beiden Wienerinnen nicht alles! Daß ſie Klavier ſpielen, ſingen und tanzen, iſt noch nicht abſonder⸗ lich— aber dann nehmen ſie das Banjo und die Balaleika zur Hand, um ſich zu begleiten, ſie ſpielen ein Saxophon⸗ duett und ſchließlich parodiert Emy auf der Geige das Annerl aus dem Walzertraum. Sie treiben ihren Spaß mit ein wenig Maskerade und ſchöpfen luſtig aus der komiſchen Wirklichkeit. Von den Fünf Songs hörten wir Tonfilmſchlager und die Bearbeitung des Volksliedes„Am Brunnen vor dem Tore“. Sie haben ſich von den Revellers mit den Come⸗ dian Harmoniſts manches abgehört, ohne eigenes zu geben, aber ſie ſingen grundmuſikaliſch, womit ſie ihr Daſein legi⸗ timieren. Der gewichtige Baſſiſt, der ſo fröhliche Kuller⸗ augen drehen kann, und der erſte Tenor verfügen über ausgezeichnete Stimmen. b Das Publikum hatte hier mit Zugaben mehr Glück als bei den Wienerinnen, aber die Zeit war vorgerückt und die vielen hundert Tanzbeine verlangten nach ihrem Recht. Mit einſtündiger Verſpätung begann der Tanz. Recht er⸗ nüchternd wirkten die vielen Umbauten auf offenem Po⸗ dium; da mußten die Notenſtänder verſchwinden, wenn die Schweſtern Schwarz kamen und nach den Fünf Songs wurde wieder aufgebaut. Die ſchöpferiſchen Pauſen der Regie müſſen unbedingt kürzer ſein. Die Veranſtaltung war gut beſucht, beinahe ausverkauft, und auch zum Tanz füllten ſich die Tiſche im Parkett. Die Mannen Dajos Belas ſpielten fleißig noch einige Stun⸗ den und das ſehr geſchätzte Publikum wußte es hoffentlich zu würdigen, daß ihm eine Kapelle aufgeſpielt hat, bei der man nicht jeden Tag tanzen kann. 4 Silberhochzeit. Am heutigen Montag, den 5. Dez., be⸗ geht Herr Georg Jekel, Buchhalter, mit ſeiner Gattin Berta geb. Berndt, wohnhaft U 4, 8, das Feſt der ſil⸗ bernen Hochzeit. Der Jubilar iſt ſchon über 25 Nag Bezieher unſerer Zeitung. * Seinen 82. Geburtstag begeht am heutigen Montag Herr Emil Egner, 88, 3 wehnhaft, in geiſtiger und kör⸗ be N Friſche. Noch heute geht Herr Egner ſeiner Ar⸗ eit na Aber mit über⸗ Montag, 5. Dezember 1932 Rabfahrerin tödlich verung ü kt Der Autofahrer in Haft genommen Im Zuge der Auguſta⸗Anlage ereignete ſich am Samstag abend um halb 7 Uhr ein folgenſchwerer Verkehrsunfall, dem ein blühendes Menſchenleben zum Opfer fiel. Eine 28 jährige Radlerin, die in Richtung Schlachthof fuhr und dann rechts nach der Karl⸗Ludwigſtraße abbog, wurde von einem in der gleichen Richtung fahrenden Perſonenwagen aus Mettenheim(Rheinheſſen) erfaßt und mehrere Meter weit geſchleift. Die Radfahrerin, Hausangeſtellte bei einer Herrſchaft in der Oſtſtadt, kam unter die Vorderräder des Autos zu liegen. Trotz der ſofort herbeigerufenen ärztlichen Hilfe ſtarb die Radlerin kurz nach ihrer Verbringung ins Allg. Kranken⸗ haus an den erlittenen Verletzungen. Der Lenker des Wagens gibt an, daß die Rad⸗ fahrerin bei ihrem Abbiegen nach der Karl Ludwig⸗ ſtraße(ſie fuhr vorher auf dem Radfahrerweg) kein Zeichen gegeben habe. Er ſelbſt konnte dann ſeinen Wagen, da er mit ziemlicher Geſchwindigkeit fuhr, nicht raſcher abſtoppen. Die Kriminalpolizei hat den Autofahrer vorläufig in Haft genommen; ſein Wagen wurde auf dem 2. Ml eirevier in der Rhein⸗ häuſerſtraße ſichergeſtellt. Die Schuldfrage wird erſt eine Gerichtsverhandlung küren können. Am Sonn⸗ tagvormittag wurden durch die Staatsansbaltſchaft und die Kriminalpolizei noch Aufnahmen an der Un⸗ fallſtelle und vom Wagen gemacht, um als Unterlagen zur Entſcheidung der Schuldfrage mitverwendet zu werden. Der Wagen ſelbſt iſt ein offener Vierſitzer älteren Modells, das Regendach war aufgezogen. Er trägt die Nummer VR 1097. m- Tages halesicles Montag, 5. Dezember Nationaltheater:„Die Weber“, Schauſpiel von Gerhark Hauptmann, Miete A 9, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Großes Varieté⸗Progromm, 20.15 Uhr. Muſenſaal— Roſengarten: Einziges Konzert Maria Jvo⸗ gün, 20 Uhr. Beethovenſaal L 4, 4: Kammermuſik⸗Vorſpiel der Geigen⸗ klaſſe Inka von Linprun, 20 Uhr. Deutſcher Rentnerbund: 15 Uhr Weihnachtsfeier im Ball⸗ haus. Planetarium: Experimentalvortrag über„Die Himmels⸗ photographie“, 20.15 Uhr. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung!. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Die— oder keine“.— Univerſum:„Paprika“ und Bühnenſchau. Capitol:„Annemarie“.— Roxy Theater: „Der Sänger von Sevilla“,— Gloria ⸗Pal a ſt: „Moderne Mitgift“.— Schauburg:„Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb“.— Palaſt⸗ Theater:„Die von der Stempelſtelle“.— Scala⸗ Theater:„Gräfin Mariza“. 0 Was hören wir? Monlag, 5. Dezember Frankfurt 5 .20: Schallplatten.— 13.30: Schallplatten.— 15.20: Kriſis in der deutſchen Mädchenbewegung.— 18.25: Von Tränen, Perlen und Opalen.— 19.35: Mandolinenk ert. 20.05: Kammermuſik.— 21.00: Der heilige Nikolaus.— 21.30: Tanzmuſik.. Heilsberg .35: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.30: Schloßkonzert.— 13.05: Schallplatten.— 16.30: Unterhaltungskonzert.— 19.05: Kanarienvogelkon⸗ zert.— 20.00: Unterhaltung(Schallpl.).— 20.45: Klaſſiſche Dialoge.— 21.15: Das Streichquartett als Grundlage er⸗ weiterter Kommermuſik. Langenberg .05: Schallplatten.—.45: Gymnaſtik für Frauen.— 10.10: Gemeinſchaftsempfang für Arbeitsloſe.— 11.10: Schulfunk.— 13,00: Mittagskonzert.— 15.50: Kinder⸗ ſtunde.— 16.20: Jugendfunk.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.30: St. Nikolaus kommt.— 19.00: G. Krieger: Er⸗ ziehung.— 19.30: Wie leſe ich den Handelsteil einer Tages⸗ zeitung?— 209.00: Oeſterreichiſche Harmoniker.— 22.30: Beim Kölner Sechstagerennen.— 22.50: Nachtmuſik. München 10.00: Wochenküchenzettel.— 10.15: Fortbildungsſtunde. — 13.15: Sag es mit Liedern.— 15.25: Kleine pfälziſche Heimatbilder.— 16.05: Liederſtunde.— 16.15: Sonate für Violine und Klavier.— 18.35: Dr. Hartmann: Der eng⸗ liſche Apbetter.— 19.30: Ein Nikolausſpiel.— 20.05: Kon⸗ zert.— 22.40: Nachtmuſik. — Südfunk .20: Schallplattenkonzert.— 10.05: Alte und neue Ga⸗ votten.— 10.25: Trauer und Troſt(Liederzyklus).— 10.45: Quintett.— 12.00: Unterhaltungskonzert.— 13.30: Ope⸗ rettenſchlager.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.25: Dr. Miller: Urſachen und Ziele der ſchwäbiſchen Aus wande⸗ rung.— 19.30: Volkstümliche Lieder.— 20.00: Sinfente⸗ konzert.— 22.00: Theoteraneldoten.— 23.05: Nachtmuſik. Wien 17.30: Schallplatten.— 18.20: Das väterliche und mittter⸗ liche Verhältnis zum Kind.— 20.05: Jos. Schmidt ſingt.— 22.05: Abend konzert. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Mit klingendem Spiel. Schwyzer⸗Abend.— 21.90: Spätkonzert. Mailand: 20.30: Kammermuſik. 3 Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Straßburg: 18.00: Jazzmuſik.— 19.80: Orcheſterkonzert. — 20.45: Tansplatten.— 21.30: Philharmoniſches Konzert. — 19.45: besorgte Mutter geb. Lembach keit abzurufen Mannheim(Sammelbahnhoß), Nürnberg. Die trauernden Hinterbliebenen: nebst Angehörigen Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine innigstgeliebte herzensgute Frau, unsere treu- Frau Matharima Mebes nach kurzem, schmerzvollen Krankenlager, ver- sehen mit den hl. Sterbesakramenten, am Sams- tag mittag im Alter von 61 Jahren, in die Ewig- Prenzlau, den 5. Dezember 1932 Albert Mebes und Minder Allgem. Ortskrantkenkaſſe Mannheim Zahlungs⸗ Aufforderung 5 Die Beiträge zur Kranken⸗ und Arbeitsloſen⸗ verſicherung für den Monat November 1932 find zur Zahlung fällig. gefordert, die Einzahlung derſelben innerhalb 15 nung die Anordnung der Zwangsvollſtreckung. 25 8 den 5. Dezember 932. 8457 Der Vorſtand. nachmittags städt. Friedhofes aus statt Die Beerdigung findet am Dienstag. 6. Dezember, ½ Uhr, von der Leichenballe des ieider- Reparatur- Bügelwerkstätte del a0„Rapici“ N 7. 1 fl. Fenuzeit liche, fachm. Kleiderinstandsetzung 58 e eee(auch chem.) eugtenten ee Kunst. u oder Mantel bogen 1. 70 Mk., e Die Herren Arbeitgeber werden hiermit auf⸗ einer Friſt von 8 Tagen vorzunehmen. Bei Ver⸗ 1 fäumnis dieſer Friſt wird eine Verſäumnis⸗ gebühr erhoben, auch erfolgt ohne weitere Mah⸗ nenstopfen. Anzug—9* .50 Intl. Veröffentüchungen der Stadt Mannheim Verſteigerung. an folgenden Tagen die öffentliche Verſteigerung verfalleuer Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: a) für Gold, Silber, Uhren und dergl.: am Mittwoch, den 7. Dezember 1932; §SpO HT- e In unſerem Verſteigerungslokal— 0 5. 1, Artikel aller Art Wohnhäuser Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet kauzen sie 511118 bei Wittmann Qu 3, 20 10571 Geldverkehr B Au kA PpPITt a1 Beamtendarlehen Betriebskredite Bauplätze, Gärten, Siedlungsgelände, Grundſtücke, zu ver⸗ kaufen. 8801 Geld für alle Zwecke b) 5 4 Weißzeug, Stiefel, Fahrräder dgl.: am Donnerstag, den 8. Dez. 1932. Gebiet jeweils 14 Uhr(Lokalöffnung 137 Uhr). 32 Städt. Leihamt. Große Möbelversteigerung Im Auftrage einer Liquidationsfirma verſteigere ich am Dienstag, den 6. und 5 Mittwoch, den 7. Dez., vorm. 10 Uhr in F 4. 1 Mannheim F 4, 1 Küchen, Speiſezimmer, 5 1 Delz- Mäntel, Füchſe u. Reparaturen u. Maß⸗ anfertigungi. eigener Kürſchnerei. Pelzhaus Schüritz . M 3. 4 2 Georg Röſer. Immo⸗ bilien, RDM, Secken⸗ Beraſungsbuto Friedrichsring 88 Autom ar Kt. 8901 Opel 4 PS., 4⸗Sitzer off., öfach La, bereift acken, eſätze. Tausch- Anzeigen Opel 7 PS., Cabrivlet, Erſtklaſſige fabrikneue 8 4Sitz. 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Radio Adreſſe erb. unter FT F 20 an die — Morgen-Ausgabe Die ſüddeutſche Auswahl-Elf ſchlägt in Paris beſte Pariſer Verufsſpieler:2— Deutſchland verliert in Düſſeldorf gegen Holland:2 Deutſchland-Holland:2 Düſſeldorf, das zweiten Mal den Länder⸗ * kampf gegen Holland in ſeinen Mauern beherbergte, ſtand zum 9 N ſchon am Samstag im Zeichen des ſportlichen Ereigniſſes. Zahlreiche Sonderzüge brachten die Tauſende aus dem N J Rheinland zum Düſſeldorfer Stadion, Autos, Omnibuſſe, Motor⸗ und Fahrräder waren in den Dienſt eines Mafſen⸗ zuſtroms geſtellt worden, und auch aus dem nachbarlichen Holland waren zahlreiche Intereſſenten nach Düſſeldorf ge⸗ kommen. Die deutſche Mannſchaft verſammelte ſich im Ver⸗ bandsheim des weſtdeutſchen Spielverbandes in Duisburg und fuhr erſt am Sonntag mittag mit dem Omnibus nach Düſſeldorf, wo die Holländer bereits am Samstag nach⸗ mittag eingetroffen waren. Das Wetter klärte ſich in der Nacht zum Sonntag auf, es herrſchte prächtiges Herbſtwetter mit Sonne und nur geringer Kälte, alſo rechtes Fußball⸗ wetter. Die Holländer wurden am Sonntag vormittag durch den Oberbürgermeiſter von Düſſeldorf in Städtiſchen Kunſtmuſeum im Ehrenhof am Rhein begrönt. Schon am frühen Morgen ſetzte der Zuſtrom zum Rheinſtadion ein. Für eine glatte Abwicklung auf allen Verkehr ͤelegen⸗ heiten war geſorgt worden, und alles wickelte ſich reibungs⸗ los ab. Am Sonntag vormittag trafen weitere Sonder⸗ zſtge aus Holland und dem Induſtriegebiet ein. Vor dem Stadion ging es in den frühen Mittagsſtunden lebhaft her und um 12 Uhr waren die Stehplätze di zt a füllt; bei Spielanfang herrſchte auf den Rängen ein beängſtigendes Gedränge. Das vorausgehende Jugendſpiel, das Düſſeldorf⸗Nord gegen Düſſeldorf⸗Süd:8(:2) gewann, murde kaum beachtet. In der holländiſchen Mannſchaft ſpielte für den vor⸗ geſehenen rechten Läufer Paauwe Pelikan, ſonſt traten die Mannſchaften wie vorgeſehen an. Die Holländer wurden bei ihrem Erſcheinen ſtürmiſch empfangen; ſie nahmen vor der Tribüne Aufſtellung und die Menge hörte ſtehend die holländiſche Nationalhymne an. Der Beffall ſteigerte ſich, als die Deutſchen unter Führung von Knöpfle erſchienen. Das Deutſchlandͤlied wurde mitgeſungen, dann ſchritten Leinberger und van der Meulen zur Wahl. Schiedsrichter war der Schwede Ohlſon; Lintienrichter waren Angemeer⸗ Dütſſeldorf und Broeckſmit⸗Amſterdam. Der Holländer van der Meulen gewann das Los und Deutſchland hatte Anſtoß. Das Spiel Der Kampf iſt zunächſt aufgeregt. Kobterſki unter⸗ nimmt einen Vorſtoß, der Ball gelangt zu Albrecht, doch die holländiſche Verteidigung wehrt ab. Kurz darauf muß van der Meulen erſtmals eingreifen. Ein Angriff von N wird von der deutſchen Verteidigung ab⸗ 9 rt. Die Holländer haben ſich bald gefunden und be⸗ drängen das deutſche Tor. Jetzt muß auch Buchloh ein⸗ greifen. Auf der anderen Seite läßt Kuzorra eine Flanke aus. Als Hollands Sturm wieder vorkommt, ſchießt van den Broek hoch über das Tor. Kurz darauf läßt Wigold eine Chance aus, er ſchießt knapp neben das Tor. Bet einem weiteren Vorſtoß zeigt ſich van Run der Situation gewachſen. Einige gute Gelegenheiten ergeben ſich für die Holländer, die jedoch Pech haben und meiſt an Buchloh ſcheitern. Ein ſchöner deutſcher Angriff, von Kuzorra ein⸗ geleitet, wird in ausſichtsreicher Poſition verſchoſſen. Das Spiel iſt jetzt verteilt. Die Holländer ſpielen ſehr energiſch und entſchloſſen, Deutſchland iſt techniſch beſſer, vor allem N in der Kombination durch ausgeprägt flaſches Spfel, Ein Durchbruch der linken Flanke endet bei van der 5 Meulen. Dann ſchießt Albrecht über das Tor. Jetzt muß * Buchloh wieder eingreifen, einmal mit dem Fuß. Ein . hoher Schuß von Anderieſſen endet in den Armen des — Speldorfers. Auch eine Flanke van Nellens fängt Buchloh ab. Deutſchland hat dann wieder eine Chance, doch der 75 famoſe Schuß von Kobierſki geht aus zahn Metern knapp neben das Gehäuſe. Die erſte Ecke für Deutſchland, von Albrecht getreten, wird abgewehrt. Bei einem holländiſchen 5 Vorſtoß ſind die deutſchen Verteidiger nicht auf dem Poſten, . doch die Gefahr geht glücklich vorüber, da Hollands Stür⸗ 5 mer ſehr aufgeregt ſind. Eine weitere Chance ergab ſich Bei einer Flanke Kuzorras an Albrecht, deſſen Bombe jedoch von der Querlatte abſprang, Kurz darauf ſchoß auch Kuzorra an die Querlatte. Die deutſche Verteidigung macht Schnitzer und immer wieder muß der famoſe Leinberger aushelfen. Ein Kopfball Kobierſkis verfehlt das Ziel, auf der anderen Seite wird eine Flanke van Nellens recht⸗ zeitig abgefangen. Dann verpaßt Kuzorra eine große Torgelegenheit. Bei einem energiſchen Vorſtoß der Gäſte iſt die deutſche Verteidigung unſicher, im Gedränge erhält der Halbrechte Adam den Ball und durch Kopfſtoß landet das Leder im deutſchen Tor, für Büchloh unhaltbar. :0 für Holland! in der 32. Minute. Deutſchlands Vorſtoß endet knapp neben dem Tor, die Bombe von Richard Hofmann hätte van der Meulen ſicherlich nicht gehalten. Deutſchland erlebt kurz darauf die zweite unangenehme Ueberraſchung. Wie⸗ der ein Angriff der Holländer, wieder kann unſere Ver⸗ 5 tetdigung nicht rechtzeitig klären und wieder iſt es Ada m, * der in der 38. Minute kurz entſchloſſen zum 5:0 für Holland! einſchteßt. Die Holländer ſind aufgemuntert. Deutſchland iſt aber durch ſeine Läuferreihe recht ſtark und hat wieder Chancen, die aber ausgelaſſen werden. Dann gehen wie⸗ der zwei Torgelegenheiten für Holland glücklich vorüber. Eine Ecke für Holland bringt nichts ein, kurz darauf iſt Pauſe. N Die Enttäuſchung bei den beutſchen Zuſchauern war in der Pauſe ſehr groß, vor allem ſpielten Schütz und Mahlmann eine ſehr ſchwache Rolle. Leinberger war da⸗ durch gezwungen, defenſiv zu ſpielen. Der beſte Mann unſerer Elf war unſtreitig der linke Läufer Knöpfle. Die Holländer ſtanden techniſch zurück, aber ihr großer Kampf⸗ geiſt und ihre Entſchlußkraft glichen die ſpieleriſchen Män⸗ gel mehr als ganz aus Deutſchlands Angriff ſpielte zu weich, es wurde zuviel getändelt. 1 Die zweite Hälfte Nach der Pauſe hatte die deutſche Elf umgeſtellt, Kuzorra nahm ſeinen gewohnten Poſten auf halblinks ein, Richard Hofmann wurde Sturmffthrer. Holland iſt ſofort wieder im Angriff, erzielt die erſte Ecke, die aber erfolglos bleibt. Beſonders gefährlich iſt immer wieder die rechte Flanke der Holländer Nachdem Buchloh wieder gerettet hatte, kam der deutſche Angriff vor. Kuzorra dribbelt jedoch zu lang und auch Hofmann hält den Ball zu lang. Knöpfle bringt den Sturm immer wieder vor, Kuzorra wird aber vom Ball gedrängt. Kurz darauf ſchießt Wigold knapp daneben. Adam im holländiſchen Angriff iſt immer die treibende Kraft. Deutſchland kam nun zeitweiſe gut auf. Die Stürmer waren aber immer zu langſam und dadurch hatte es die holländiſche Abwehr nicht allzu ſchwer, rechtzeitig dazwiſchen zu fahren Einige gute Momente für die Deutſchen blieben unausgenutzt, denn Kuzorra, Wigold und Hofmann waren jedesmal zu langſam bei ihren Aktionen. Gegen Hollands Verteidigung, wo Weber überragte, war nicht anzukommen. Auch van der Meulen zeigte ſich von der beſten Seite. Hollands Angriffe wurden ſeltener, man bemühte ſich, das Reſultat zu halten. Im Anſchluß hieran gab dann Schütz bei einem ſchnellen Vorſtoß der Holländer den Ball an Buchloh zurück, aber ſo unplaciert, daß ſich Buchloh mächtig ſtrecken mußte, um den Ball noch in ſeine Arme nehmen zu können. Der rechte Flügel Deutſchlands läuft jetzt zu einer großen Form auf und bringt den Sturm immer wie⸗ der nach vorne. Kuzorra hat wieder eine gute Chance, doch iſt er wieder einmal zu langſam und wird abgedrängt. Der Schalker geht vorübergehend auf den Linksaußenpoſten. Wigolbd ſetzt aus zehn Metern Entfernung einen ſchwachen Schuß van der Meulen in die Hände. Der holländiſche Torwart zeigt dann ſein großes Kön⸗ nen in Verbindung mit feiner Verteidigung. Albrecht geht wieder mit einem ſchnellen Flankenlauf ab, kommt auch in den Strafraum, gibt dann an Wigold, Wigold ſchoß aber daneben. Dann muß Buchloh einen Bomben⸗ ſchuß des holländiſchen Halblinken halten. In der hollän⸗ diſchen Verteidigung iſt es immer wieder Weber, der durch famoſes Können hervorſticht und jetzt auch wieder einen Angriff von Kobierſki glänzend abſtoppt. Zehn Minuten vor Schluß ziehen die Holländer dann Adam in die Läuſer⸗ reihe zurück. Schütz macht weiter Fehler; er bekommt den Ball nicht weg. Buchloh iſt aus dem Tor, aber van Nellen Der rechte Flügel des deutſchen Sturms Von links nach rechts: Wiegold(halbrechts), Kuzorra(Mittelſtürmer), Albrecht(Rechtsaußen). gland ſchlägt Der Auftakt Viel beſſer als die deutſche Länderelf in Düſſeldorf gegen Holland vertrat die Auswahlmannſchaft des ſüd⸗ deutſchen Fußballverbandes deutſches Fußballkönnen. Die ſüddeutſche Mannſchaft, die nicht einmal als das Stärkſte deſſen galt, was der deutſche Fußballſüden zu ſtellen in der Lage iſt, gewann im Bufſalo⸗Stadion zu Parts vor rund 18 000 Zuſchauern gegen eine Repräſentative der Pariſer Profi⸗Vereine überzeugend mit 512. Dieſer Sleg gewinnt umſo größere Bedeutung, wenn man berückſichtigt, daß der Pariſer Elf faſt die Stärke einer franzöſiſchen Nationalmannſchaft beizumeſſen war, ſtanden doch die met⸗ ſten Spieler dieſer Städtemannſchaft ein⸗ oder mehrmals in der franzöſiſchen Natlonalelf. Die fſüddeutſche Mannſchaft, die von Straßburg aus die Reiſe zur franzöſiſchen Hauptſtadt angetreten hatte, wurde an der Seine in freundſchaftlichſter Weiſe auf⸗ genommen. Am Samstag beſichtigten die Spieler und Reiſebegleiter die Hauptſehenswürdigkeiten der fran⸗ zöſiſchen Metropole. Der Sonntag nachmittag ſtand allerdings unter keinem ſehr günſtigen Stern. Am Vormtttag hatte zum Glück der Regen ausgeſetzt, ſodaß der Publikumserfolg geſichert war. Aber mit Beginn des Spieles öffnete der Himmel wieder ſeine Schleuſen und das an und für ſich ſchon recht glatte Spielfeld wurde noch ſchlüpfriger. g Die ſüddeutſche Elf ſpielte in der bekanntgegebenen Auf⸗ ſtellung, dagegen mußten die Partſer noch in letzter Minute für Veinante in Roſe einen neuen Mittelſtürmer einſtellen. Der Spielverlauf Die Deutſchen hatten Anſtoß, jedoch kam das Leder in den Beſitz des Pariſer Läufers Finot. Nach kurzem Kampf um den Ball ſetzte der Süden bald mit geſchloſ⸗ fenen Angriffen ein und ſchon in den erſten Minuten zeigte es ſich, daß die Gäſte an Schnelligkeit, Aufbau, Tak⸗ * Treffer aus nutzte. Vorübergehend ſchteßt glücklicherweiſe daneben. Das war die dritte große Chance für Holland. Dann geht Albrecht glänzend durch, umſpielt zwei Leute, doch ſeine wundervolle Flanke wird von Hofmann haushoch über das Tor geſetzt. Das Publi⸗ kum antwortet mit einem Pfeifkonzert. Wieder geht Albrecht allein durch, umſpielt die Verteidigung, aber ſein kräftiger Schuß prallt vom linken Torpfoſten ab. Deutſch⸗ land hat die letzten Minuten dann ganz für ſich, aber es bleibt beim:0⸗Sieg der holländiſchen Gäſte. In der Kritik kommt die holländiſche Mannſchaft gut weg. Die Elf, geiiel durch ſelten energiſches Spiel und ͤurch ihre raſt⸗ late Hingabe. Sie ſpielte zwar techniſch weniger gut, dafür aber zweckmäßiger und ganz auf Erfolg. Bevorzugt wurde vor allem das Flügelſpiel. Die Spieler waren jederzeit der Vage gewachſen; man ſplelte mal hoch und mar lach, wie es die Situation gerade erforderte. Ausgezeichnet geſiel van der Meulen, der immer noch der alte bewährte Hüter iſt. In der Verteidigung tat ſich Weber beſonders hervor; er war durch ſeine Ruhe und Sicherheit das geſte Rückgrat der Elf. Sein Nebenmann van Run ergänzte ihn vorbildtich. Von den Läufern zeigte Pelikan, der Erſatzmann, die beſte Leiſtung. Sein gutes Stellungsſpiel fiel vor allem an⸗ genehm auf. Anderieſſen beſchäftigte meiſt nie Flügel und van Heye arbeitete ebenfalls unermüdlich vorne uad hinten. Der Sturm ſpielte ſchnell und gefährlich. Die beſte Lei⸗ ſtung bot hier Adam, der immer wieder den Angriff nach vorne riß. Er zeigte nicht nur Entſchloſſenheit und Schuß⸗ kraft, ſondern bot auch kechniſch gute Leiſtungen. Nagels war wie immer durch ſeine Schnelligkeit erfolgreich, die Flanken durchweg brauchbar. fügten ſich gut zu zeigen. Die drei anderen Stürmer ein, ohne aber überragendes Können tik und Zuſammenſpiel den Franzoſen glatt überlegen waren. Beſonders imponierend war das exakte Auf⸗ nehmen und Abgeben des Balles von den Läuſern an die Stürmer. Jede Kampfhandlung war abgerundet und in tak tiſcher Beziehung unterlief der Mannſchaft kaum ein Fehler. Die Pariſer Flügelſtürmer wurden bei der ſiche⸗ ren Verteidigung der Süddeutſchen ſtets den Ball los und was dann noch auf das Tor kam, meiſterte Köhl in ſicherer Manier. Die Kombinationsmaſchine der Süd⸗ deutſchen kam auch ſofort in Gang und der internationale franzöſiſche Tormann Thepot mußte bald Proben ſeines unbeſtreitbar großen Könnens ablegen. Vorerſt hatte er noch Glück. Einen Schuß von Merz konnte er gerade noch zur Ecke ablenken, dann ſchoß Ponzer nach gutem Zuſam⸗ menſpiel mit Langenbein knapp über die Querlatte. In der 5. Minute war jedoch bereits der erſte Erfolg des Südens fällig. Langenbein erhielt das Leber ſchußgerecht von Merz vorgelegt und ſandte prompt und unhaltbar ein. 120 für Süddentſchland Kurz darauf wurde der linke franzöſiſche Verteidiger Moireß hart angeſchoſſen und er brauchte einige Minuten, für die das Spiel unterbrochen wurde um wieder auf die Beine zu kommen. Zeitweilige energiſchere Vorſtöße von Paris wurden ſtets rechtzeitig geſtoppt. Einmal war Köhl bei einem dieſer Angriffe zu ſpät geſtartet, aber Huber war der Retter in der Not. Bald darauf konnte jedoch Köhl ſeinen Fehler bei einer neuen Attacke der Pariſer wieder gut machen Auf der Gegenſeite wurde ein gefährlicher Durchbruch von Panzer noch im letzten Augenblick abgewehrt. Dann hielt Köhl einen fehr ſcharfen Schuß des Pariſer Halbrechten Delfvur. Der Süden als die beſſere Mannſchaft behielt ſtets das Kommando und nur mit viel Glück konnten die Franzoſen bis zur Pauſe weitere Treffer verhindern. Panzer ſchoß einmal im vollen Lauf an die Latte und auch die übrigen Stürmer hatten mit ihren ſehr herzhaften Schüſſen ziemlich Pech. Vorübergehend kamen die a wieder etwas beſſer auf, ihre Geſamtleiſtung war jedoch ſo zerriſſen, und litt beſonders durch das ziemliche Verſagen des Erſatzmittel⸗ ſtürmers Roſe, ſo daß das ſücddeutſche Tor bei den zwar ſcharfen aber ungenauen Schüſſen der Pariſer Fünferlinie kaum ernſtlich in Gefahr kam. Kurz vor der ſchaft weniger ſtörte als die einheimiſche Elf. Die zweite Hälfte Nach dem 7 ging die gutgeſtärkte ſüddeutſche Mann⸗ ſchaft vom Anpfiff ſofort zur Generaloffenſive über. Das prächtige Zuſammenſpiel mußte einfach zu Erfolgen führen. Bereits in der 4. Minute war es Langenbein, der 5 den Vorſprung auf 220 erhöhte. Mit dem Anſtoß lagen die ſüodeutſchen Stürmer wieder vor des Gegners Tor und Merz ſchoß ungemein ſcharf, ſo daß Thopot das Leder erſt hinter der Linie halten konnte. Die Parſſer waren durch die raſanten Angriſſef der ſüddeutſchen vollkommen aus dem Konzept gebracht und vermochten ein⸗ fach nicht zum Gegenſtoß auszuholen. Nach feinem uneigen⸗ nützigem Zuſpiel verſchafſte 1 „ Torgelegenheit, die der Pfſorz⸗ e Panzer dem Halbrechten imer auch ohne Zaudern in der 22. Minute zum vierten . 5 Von links nach rechts: R. Hofmann(halblinks), Lein⸗ berger zariſer Verufsſpieler:2 Ein ſchöner Erfolg des jungen füddeutſchen FJußball⸗Nachwuchſes auſe ſetzte ein leichter Regen ein, der allerdings die ſüddeutſche Mann⸗ kamen dann die Franzoſen etwas auf, und ein plötzlicher Vorſtoß des Linksaußen Sentubery 5 e 1 5 5 Nr. 506 Die deutſche Mannſchaft hatte in Buchloh einen Hüter, der ſich von ſeiner beſten Seite zeigte. Er war an den beiden Torerfolgen unſchuldig. Zeitweiſe machte er zwar einen unſicheren Eindruck, was aber die ſchwache Lei⸗ ſtung der Verteidiger als Grund hat. Stubb war ſehr unſicher, auch Schütz hatte nur zeitweiſe gute Momente. In der Läuferreihe arbeitete Leinberger unermüdlich; er ver⸗ mochte jedoch nur meiſt defenſiv zu ſpielen, da dle Hinter⸗ leute verſagten. Knöpfle lieferte ein ganz großes Spiel; er war wohl unſtreitig der beſte der elf Deutſchen. Der HSV⸗Mann Mahlmann erreichte das internationale For⸗ mat nicht. Der Sturm war wie die Verteidigung recht ſchwach. Es wurde viel zu weich geſpielt. Nur Albrecht konnte ge⸗ fallen, er zeigte wieder die alten und immer gern geſehenen Flankenläufe, die ihm auch durchweg alle gelangen. Wigold iſt international noch nicht reif, mit ſeinem Können ſteht er für ſolche Aufgaben noch zurück. Der größte Berſager war jedoch Kuzorra, der wieder einmal viel zu weich und langſam war. Er verdarb dadurch zahlreiche Gelegenheiten, auch vermochte er die Verbindung nicht herzuſtellen. Das gleiche gilt von Richard Hofmann, der auch in dieſem Länderſpiel nicht viel zeigte und ſogar verſchledentlich ausgepfiffen wurde, durchaus zu Recht, da er die ſicherſten Sachen verdarb, nicht zuletzt vielfach durch Eigenſinn. Kobierſki litt noch unter ſeiner Verletzung, er konnte nur wenige Male zeigen, was in ihm ſteckt. Die Auſſtellung dieſes Angriffs war alſo durchaus verfehlt, insbeſondere in der Zuſammenſtellung. Die Harmonie fehlte gänzlich, ſo daß ſchließlich die Einzelleiſtungen allein es auch nicht ſchaffen konnten. Schiedsrichter Ohlſon war dem Spiel ein voll⸗ kommen gerechter Leiter. Läufer). ieee (Mittelläufer), Knöpfle lrechter brachte ihnen den erſten Erfolg ein. Aber die Freude war uur von kurzer Dauer, denn ſchon in der 25, Minute verwertete Panzer einen Paß von Merz zum 5. und letzten Treffer der ſüddeutſchen Mannſchaft. Die Zuſchauer waren mit der Wendung der Dinge garnicht ſo einverſtanden und die armen Parlſer Spieler mußten ſich wenig ſchmeichel⸗ hafte Bemerkungen über ihre ſchwachen Leiſtungen ge⸗ fallen laſſen. Im Gefühl des ſicheren Sleges ließen dite Deutſchen jetzt? etwas nach, bauten das Tempo ab, ſodaß nunmehr bie Franzoſen wenigſtens im Feldſpiel gleich⸗ wertiger werden konnten. Ihren verelnten Bemühungen gelang es denn auch kurz vor Schluß, durch den Links⸗ außen Sentubery mit einem zweiten Tor die Niederlage 0 zahlenmäßig etwas abzuſchwächen. Weitere Erfolge blieben jedoch aus, da die Deutſchen ihren ſchönen Steg mit größter Sicherheit verteidigten. Kritik der Mannſchaften Die ſüddeutſche Mannſchaft hatte nicht einen Verſager in ihren Reihen, feder Mann war voll auf dem Poſten und leiſtete ſelbſt unter ungewohnten Verhältniſſen ganze Ar⸗ beit. Von den Stürmern gefielen Langenbein, Panzer und Merz am beſten. In der Läuferreihe waren Kraus und Mantel überragend, während in der Abwehr Huber imponkerte. Aber die anderen Spleler ſind ebenfalls mit einem Lob zu bedenken, denn wenn ſie gleich nicht ſo her⸗ vorſtechend in Erſcheinung traten, ſo haben auch ſie den Anteil an dem großen Erfolg. Die Franzoſen waren überraſcht von dem ſchneß⸗ digen und ſchnellen Spiel der füddeutſchen Mannſchaft, denn ſie dachten gerade mit dleſen Waffen dle Gäſte ſchlagen zu können. Die beſten Teile der Paxiſer waren die bei⸗ den Flügelſtürmer Aſton und Sentubery. Die Läuferreihe war in ihrer Geſamtheit recht gut, aber dauernd zu ſtark ttberlaſtet. Die Abwehr verhütete eine höhere Niederlage. Weitere Ergebniſſe Verbandsſpiele in Süddeutſchland Gruppe Main: FSW Frankfurt— BfB Friedberg 370 Kickers Offenbach— Rotweiß Frankfurt 518, Unton Nie⸗ derrad— Germania Bieber:2, Vis Neu⸗Iſenburg— Sportfr. Frankfurt 72. N Gruppe Heſſen: SW Wiesbaden— 8e Malnz 05:2. Fogg 03 Mombach— Wormatia Worm 118; Fogg 06 Raſtef 110 7 Bürſtadt:0) 1. e Langen— Olympia Vor 20. 3 Gruppe Nordbayern: Würzburger Kickern— Ac Nitruberg.2; Spogg Fürth— Germania Nürnberg 210 E Bayreuth— Pfdi Fürth:0; Schweinfurt 05 Wurz. bag 04 ausgef.; 1. 86 Nürnberg— Spvgg Erlangen 10k ruppe Südbayern: Wacker München— Jahn n burg:0, DS München— J Ulm 94:1; SS Ulm 990 571 München:8; Schwaben Augsburg— 1860 Mü en 321. 0 Gruppe Württemberg: Stuttgarter Kickers— Brötzingen 712; Fé Pforzheim— Normannia Gmün Union Böckingen— Se Stuttgart 41; Vc Stuttgar Sportfr. Eßlingen 411. E Gruppe Baben: de Mühlburg— Spogg Schrambet :2 Freiburger FC— FV Offenburg 310; K. 8 1 5 VB Karlsruhe 112; JV Raſtatt— Fra ruhe:1; Phönix Karlsruhe— Se Freiburg 2 G Saar: F Pirn 8— I. Fc Kaiſersla 1. Fc Idar ö 41 S Völklit 2 1 aber ohne Erſolg bleibt. 6. Seite/ Nummer 566 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 5. Dezember 1932 S. Jaldhof Meiſter vom Rheinbezirk BfR. und Mundenheim hoch geſchlagen— Zwei Spielausfälle Die Meiſterſchaft entſchieden SW Waldhof— VfR:2 Bie Neckarau— SpVg Mundenheim 52 Phönix Ludwighafen— Kaiſerslautern ausgef. Germania Friedrichsfeld— Amicitia Viernheim ausgef. Tabellenſtand der Gruppe Rhein Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Sportverein Waldhof 17 13 2 2 74:25 28:6 Phönix Ludwigshafen 16 11— 5 39 24 22.10 V. f. L. Neckarau. 15 9 1 5 37:30 19.11 Amicitia Viernheim 15 9 1 5 32.25 19.11 B. f. R. Mannheim. 17 6 4 7 44:39 16.18 1908 Mannheim 15 6 3 7 30:40 14:16 Sp. vg Mundenheim 16 6 2 8 32:86 14.18 Spielvg. Sandhofen. 18 6— 9 18:30 12:18 Germantaßyrieödrichsfeldidß 4 1 10 24:43 921 B. f. R. Kalſerslautern 15 1 1 13 21:59 327 Der erſte Dezember⸗Sonntag brachte die Entſcheidung in ber Meiſterſchaftsfrage: S V Waldhof ſchlug VfR:2 und wurde ſo Meiſter, da er von keinem Verein mehr eingeholt werden kann. Der Vfßt Mannheim hält fetzt genau die Mitte der Tabelle. 8e Neckarau fertigte Spög Mundenheim 52 ab und liegt jetzt mit Viernheim punktgleich auf dem 3. Platz. Dieſe beiden Vereine haben noch bedingte Aus ſichten auf den wichtigen 2. 5 Die beiden Spiele Phönix Ludwigshafen— Katſers⸗ JIautern und Germania Friedrichsfeld— Amieitia Viern⸗ zeim fielen aus, da die Plätze nicht beſpielbar waren. SV Waloͤhof— BfR:2(:1 Es gehört zweifellos wirklich meiſterliches Können— und weit weniger„Glück“— dazu, in einer ununterbroche⸗ nen Kette von Jahren den Gruppenmeiſtertitel aufrecht zu erhalten. Man kann dem S Waldhof zu dieſer horren⸗ sen Geſamtleiſtung aufrichtig Glück wünſchen. In dleſem Kampf gegen Vs gelang es Waldhof erneut, die Meiſter⸗ ſchaft unter Dach zu bringen. Sie iſt redlich verdient. Wohl wor es dem Mannheimer Altmeiſter verſagt, in kompletter Aufſtellung dieſe an ſich ſchon längſt traditionelle Begeg⸗ nung zu beſtreiten, do der füddeutſche Verband auf den Internationalen Langenbein für das Pariſer Reprä⸗ ſentatipſpiel Beſchlag legte— was aber kaum etwas an der Tatſache ändert, daß die Rheingruppenmeiſterſchaft mit der wieder nahezu intakten Mannſchaft Waldhofs zur Ein⸗ golung reif war. Dieſesmal wurde den etwa 4000 Zuſchauern nicht die eſomtlelſtung des Vorſpiels, wenn auch alles in allem ein feſſelnder Kampf geboten. Der Rheinmeiſter Waldhof immer noch ohne Brezing ſpielend, aber mit Pennig und Walz wieder zur Stelle, hat die letzten benötigten Punkte in wahrhaft meiſterlichem Stil geholt, der deutlich zeigte, was dos Fehlen des linken Flügels, bzw. deſſen Ausfall in den Treſſen gegen Phönix und Mundenheim bedeutete. Das diesmalige Ergebnis von:2, bel einem Eckenverhält⸗ nis von 92 unterſtreicht zu deutlich die überragende Arbeit der Platzmannſchoft, über die man ſich kurz ſaſſen kann. Ein ganz weſentlicher Vorteil des Meiſters bleibt ſeine ſtabile Mannſchaftsaufſtellung, die das Ganze ſo zuſammenſchweißt, daß bei der vorhandenen Tech⸗ nik und auch geiſtigen Durcharbeitung des Spiels in allen Situationen, eine vorbildliche Kombination mit allen Wech⸗ ſeln und Fineſſen zuſtande kommen muß. Ein weiteres Plus iſt die Entſchloſſenheit und Fertigkeit der Fünfer⸗ reihe im Schuß. Dabei mußte Pennig ſich dieſesmal unter der Nachwirkung ſeiner Verletzung noch ſchonen. Die Manuſchaft hatte VfR gegenüber außerdem den Vorzug der unmittelbareren Ballverarbeitung und vor allem die Undurchſichtigkeit des in allen Variationen glänzenden An⸗ griffs, der wirklich— wenn in Fahrt— ſehr ſchwer ab⸗ zudecken iſt. Von hinten bis vorn war jeder Mann auf ſeinem Poſten, nur war es ein unverſtändlicher Fehler Spilgers, bei ſolch glattem Boden eine ſolch ſcharfe Zurück⸗ gabe zu machen, die dann auch zu einem Eigentor führte. Zwei Spieler wären aber doch wohl herauszuheben. Walz, der zu alter Form, beſonders im Schuß auflief, und der Halbrechte Hermann, der bei ſeiner Jugend eine ganz aus⸗ gezeichnete Leiſtung vollbrachte. VfR. Mannheim wuchs diesmal weit nicht wie ſonſt an ſeinem Gegner em⸗ por, was der Sache ſchon früh beim Stande von:0 den Hauptreiz nahm. Dabei war das Tordeckungstrio und die Läuferreihe nicht einmal ſchlecht. Der gegneriſche Angriff zeigte eben, von hinten heraus brillant geſtützt, eine Form, der gegenüber auch noch größere Leiſtuagen der Deckung und Verteidigung die Wafſen hätten ſtrecken müſſen. Betſch hatte unter dem Druck der wachſenden Torſkala ſo⸗ wohl, als auch des raffiniert ſpielenden Gegners ganz große Momente, auch die Verteidigung, in der Schmoll aber ſpäter merklich nachließ. Auch die Läufer zeigten gute Arbeit, wenn auch Gerlinger auf dem ungewohnten rechten Poſten nicht ganz das zeigte als Kamenzin mad Bleß. Die Mannſchaft ſpielt— wie gegen Ludwigshafen ſchon bemerkt, zu langſam ab, ſtoppt zu piek, was den Fluß natürlich hemmt. Auch Kamenzin zeigte dieſen Feh⸗ ler bei aller guten Ueberſicht. Allerdings ſtellt ſich der Sturm auch ſchlechter als der Waldhofs, was das Zuſpiel verzögern muß. Vom Sturm verſagte das geſamte Innen⸗ trio, während die Flügel ganz annehmbar waren. Bei den Innen fehlte ſede Schnelligkeit und Sicherheit im Schuß, wie das gefeilte Zuſammenſpiel. Eine aufmerk⸗ ſame und entſchloſſene Verteidigung kama hier immer ſtörend eingreifen. Theobald vor allem kam faſt garnicht 15 Geltung. Man muß aber den Kardigalfehler der auernden Umſtellung der Fünferreihe während der gan⸗ zen Spielzeit als weſentliche Urſache für die Mi ßerfolage heranziehen. Es iſt einfach unmöglich, in ſolcher Weise eine wirkliche Verſtändigung unter der Malanſchaft herbei⸗ guftihren. Zugegeben ſoll ſein, daß die körperlich ſchwerere Elf mehr unter den abnormen Bodenverhält⸗ niſſen zu leiben hatte. Der Spielverlauf Das Spiel ſetzt vielverſprechend für BfR. ein, der geraume Zeit das Feld beherrſcht und Waldhof in Ab⸗ wehr zwingt. Ausgezeichnet rettet Betſch vor Walz im letzten Augenblick, wie er auch einen Flankenball Wei⸗ dingers famos herausſchlägt. Da kommt eine unerwartete Wendung: Kamenzin köpft in der Bedrängnis auf guten Wechſel Waldhofs das Leder as eigene Netz.:0. Einen ſchönen Schuß Pfiſterers ſtoppt Rihm cer Ein Durch⸗ lage Sifflings an Hermann nützt dieſer unter Heraus⸗ geben von Betſch famos und erzielt an dieſem vorbei:0. Walz ſchießt auf Durchbruch an die Latte, zieht aber dann das Leder meiſterhaft herum und plaztert ſcharf wad un⸗ haltbar,:0. Auf Verfehlen eines Flankenballs von Düſter 1 fei en 12 1 aber unmittelbar auſenpfif enn ü. beende F 12 5 einen Flankenball Wet ie Fortſetzung kann ſich höchſtens um die Verbeſſe⸗ rung des Torverhältniſſes für Vfgt drehen. Prachtflanken⸗ ball von Walz verwandelt Weidinger ungedeckt und un⸗ mitelbar:1, und nach längerem Feldkampf gibt Spilger zu ſcharf und ungenau zurück, ſodaß Rihm den Ball nicht mehr erreichen kann. Sſmon ſchtebt ing leere Tor.:2. Wohl ſetzt VfR nun neuen Druck, aber beide Mannſchaften ſind bei dem Boden ſtark verausgabt. Schließlich nimmt Kiefer Kamenzin den Ball ab, legt weit hinaus zu Walz, See e e e 1 ſcharf 62 treibt. Kurz vor 5 etſch dann in ſchlechter Stellu 5 9 1 1 meren, 72. e aulus⸗Sgarbrücken leitete anne! ar, fal aber wiederholt Handſpiel im Selen Wiha August Müß le. Ein hoher Sieg von Neckarau Bfe. Neckarau Sp. Vg. Mundenheim:2(:1) Vor ungefähr 1500 Zuſchauern kam Neckarau bet naſſen und glatten Bodenverhältniſſen zu einem verdienten:2⸗ Sieg über Mundenheim. Verdient, da die Läuferreihe des Platzbeſitzers und die Geſamtleiſtung beſſer waren, außer⸗ dem bei Mundenheim der Sturm durch das Fehlen von Tiator ſtark geſchwächt war. Neckarau zeigte gutes Feld⸗ ſpiel trotz des ſchlechten Bodens und konnte im Endſpurt ſechs Minuten vor Schluß von:2 auf:2 erhöhen. Schlebs⸗ richter Glöckner⸗Pirmaſens überſah manches. Mundenheim mußte zu dieſem Treffen ohne ſeinen bewährten Mittelſtürmer Tiator antreten, was ſich natur⸗ gemäß ſehr nachteilig im Angriff auswirkte. Reno konnte ihn nicht vollwertig erſetzen, wenn er auch nicht gerade ſchlecht war. Baumann 2 auf Linksaußen ließ manche Chance aus, iſt aber wieder vecht ſchnell geworden. Gut kieß ſich Gürſter an, doch fehlte dem Angriff der Zuſammen⸗ Hang und die Entſchloſſenheit. In der Läuferreihe war Butſch der beſte Mann. Hick und Oſter ſchlugen ſich recht gut und auch Lauer im Tor war nach anfänglicher Unſicherheit einigermaßen zufriedenſtellend. Neckarau bot ungefähr dieſelbe Leiſtung als beim Spiel gegen 08. Lediglich die Verteidigung, hier beſonders Broſe, war teilweiſe auf dem glatten Boden ſehr unſicher. Möhler zeigte wieder ſehr kluges Aufbauſpiel. Größle ar⸗ beitete wie gewohnt, auch Siegel ſtand wenig nach. Im Sturm war Schmidt nicht ſonderlich aufgelegt. Zeilfelber war voll auf der Höhe. Striehl war ebenfalls ſehr ſchnell und in ſeinen Flanken gut. Lauer und Heſſenauer waren etwas ſchwächer als gewohnt. Neckarau: Dieringer; Meiſter, Broſe; Siegel, Möh⸗ ler, Größle; Zeilfelder, Schmidt, Heſſenauer, Lauer, Striehl. SpVgg. Munden heim: Lauer; Oſter, Hick; Hirſch, Butſch, Keil; Baumann 2, Gürſter, Reno, Minrath, Baumann 1. Der Spielverlauf Die erſten Minuten bringen auf dem glatten Boden keine beſonderen Leiſtungen. Aber in der 7. Minute geht Mundenheim überraſchend in:0⸗Führung. Baumann 2 auf Rechtsgußen flankt gut, Gürſter legt dem vorgegan⸗ enen Reno gut vor und dieſer ſchießt unhaltbar ein. ndenheim hat auch weiterhin ſehr ſchöne Chancen, doch Baumann 1 ſchießt ebenſo wie Zeilſelder auf der anderen Seite darüber. Die Gäſte paſſen ſich den ſchlechten Boden⸗ verhältniſſen beſſer als die Einheimiſchen an und haben immer noch ein leichtes Uebergewicht zu verzeichnen. Neckarau erhält einen Freiſtoß kurz vor dem Strafraum, den Möhler plaeiert in die rechte Ecke des Gäſtetores zum Ausgleich treten kann. Lauer konnte den Boll nicht halten, da ihm die Sicht verſperrt war. Neckarau findet ſich jetzt beſſer und trägt ſchöne Angriffe vor. Zeilfelder ſchiebt einmal den Ball Lauer zu, anſtatt zu ſchießen und bei einem Freiſtoß konn Lauer nur mit Mühe retten. Neckarau drückt etwas, wobei Schmidt mehrere Chancen ausläßt und Lauer einen Schuß von Heſſenauer gut hält. Zeilfelder ſchießt ein weiteres Mal übers Tor, kann aber dann in der 32. Minute aus 20 Meter einen Freiſtoß unhaltbar zur :1⸗Führung verwandeln. Dieringer hält kurz darauf aus⸗ gezeichnet. Das Spiel wird jetzt ziemlich offen, Munden⸗ heims Sturm hat verſchiedene gute Chancen, die aber durch Unentſchloſſenheit zu keinem Erfolg führen. Die erſte Ecke des Plotzbeſitzers bringt ebenfalls nichts ein, ſo daß Neckarau mit der:1 Führung in die Pauſe geht. 5 Nach dem Wechſel drängt Mundenheim etwas und Neckarau hat alle Mühe, den Boll vor ſeinem Tor weg⸗ zubringen. Dieringer zeichnet ſich dabei wieder aus. Zeil⸗ felder tritt dann wieder einen Freiſtoß und ſchon hat Neckorau ſeinen Vorſprung vergrößert. Der Ball vrallt von Hirſch aß ins eigene Tor zum 321 für den Platzbeſitzer⸗ Mundenhei en erzwingt im Anſchluaß daran die 2. Ecke, die Dieringer abwehrt. 5 5 9 1 erſchuldet die 3. Ecke oer Mundenheimer, die 1 0 Neckaraus Angriff kommt fetzt oft vor, doch wehrt die Gäſteverteidtaung gut ab, während konn Gürſter zum zweiten Tor von Mundenhe in⸗ ſchießen.:2 für Neckarau nach 20 Minuten. 85 noßfe Boden macht das Spiel tmmer ſchwerer. Lauer wird am Knie verletzt und kann nur als Statiſt mitwirken. Sechs Minuten vor Schluß kommt Neckarau zum vierten Treffer. Heſſenauer geht allein durch und ſchießt unholtbar zum 42 ein. Heſſenouer konn dann zwei Minuten vor Schluß 1155 5 5 1 9 85 Ae noch ein fünftes Tor zielen. undenheim hie er dem Enoſpurt d beſitzers nicht mehr ſtand. 1 K. Sek. Kreisliga Unterbaden: Wallſtadt— Altrip 111(abgebr.); Leutershauſen— Neckarhauſen ausgef.; Edingen— Käfer⸗ tal:27 Heddesheim— Phönix ausgef.; Feudenheim— Neckarſtadt ausgef.) Weinheim— 07 Mannheim 011. Der Wettergott meint es mit der Mannheimer Sport⸗ gemeinde wirklich nicht beſonders gut. Auf eine Woche ſchönes Wetter folgte in der Nacht von Samstag auf Sonn⸗ tag ein unangenehmer Landregen, der erſt kurz vor Spiel⸗ beginn aufhörte und der genügte, um das Spielfeld in einen ſehr ſchlechten Zuſtand zu verſetzen. Beſonders die Mannheimer hatten darunter zu leiben, da wiederholt beſte Chancen buchſtäblich im Dreck ſtecken blieben, während die ausgeſeiltere Technik der Heidelberger Gäſte die Wider⸗ wärtigkeiten des Bodens leichter überwandte. Seit Jahren deſteht im Hockeyſport eine große Rivalt⸗ tät zwiſchen Mannheim und Heidelberg. Während es be⸗ reits in der letzten Saiſon ſchlen, als ob die Mannheimer Vereine ſich wenigſtens mit der Heidelberger Turn⸗ gemeinde auf eine Stufe zu ſtellen vermochten, glaubte man jetzt endgültig den Augenblick für gekommen, in dem die Vorherrſchaft des HGH. auch durch eine Niederlage gegen einen 5 5 Verein erſchüttert werden könnte. Die gute Form des BfR. in den letzten Spielen ließ ſolche Hoff⸗ nungen leiſe aufkommen, die kraſſe Wirklichkeit des letzten Sonntags belehrte die Optimiſten jedoch eines beſſeren. Allerdings mußte der VfR. auch mit unvorhergeſehenen Widerwärtigkeiten kämpfen, da ihnen nicht allein der ſchlechte Boden nicht zuſagte, ſondern da auch der HC. ein Spiel lieferte, das an ſeine beſten Zeiten erinnerte. Allerdings beſitzt der HH. auch einen ganz hervorragenden Nachwuchs, der es ihm ſederzeit ermöglicht, eine Lücke wie⸗ der vollwertig auszufüllen, ohne daß das Mannſchaftsganze darunter zu leiden hätte. Ueberragend war bei Heidelßerg vor allem Hausmann in der Verteidigung. Benz lieferte als Mittelläufer für Körzer, der ſich vom Hockeyſport zurück⸗ gezogen hat, ein ſchön durchdachtes Spiel, ausgezeichnet unterſtützt von Kerzinger und dem„Erſatz“⸗mann Hoch⸗ ſtetter. Horn hatte im Sturm einen Glanztag und leitete die meiſten Angriffe und Tore ein, während Peter 2 im Innenſturm an ſeine früheren Leiſtungen wieder an⸗ zuknüpfen beginnt. VR fehlt doch noch die Ausgeglichenheit, die für einen Kampf gegen eine Spitzenmannſchaft notwendig iſt. Maier und Dr. Kulzinger lieferten ein aroßes Spiel, die Leiſtungen der Läuferreihe blieben dagegen klar hinter denen der Halfreihe des HE zurück, obwohl Pfeifer und Geyer 1 ihr Beſtes bergaben. Heerwagen war allerdings nur ſelten in der Lage, Horn halten zu können Schwach waren auch die Leiſtungen des Sturmes, abgeſeßen von der erſten Viertefſtunde. Glänzende Flügelanariffe ſorgten hier für ein überlegenes und gefährliches Spiel, dann war es aber aus und nur Heiler und mit Abſtand Ban nach konnten dann noch gefallen. 2 989 Peter brinat die Gäſte in Führung. aber Heiler gleicht durch Strafecke wieder aus, nachdem Hausmann eine un⸗ Caller im Tor ſehr unſicher wird. Bei der 4. Ecke der Gäſte “ heimlich ſcharſe Straß gockey Großkampf in Mannheim HE Heidelberg in Hochform ſchlägt Bfan Mannheim 31(:0 zur rechten Zeit wieder in Hochform gekommen war und Mannſchaft, die, um erfolgreich zu werden, nur längerer cke von Heiler mit dem Stock ge⸗ der zweiten Spielhälfte kamen die Gäſte etwas auf. Handball der Turner Turngemeinde Ketſch wird Gruppenſieger Die ſchlechte und regneriſche Witterung am Kupfernen Sonntag trug mit dazu bei, daß auch die Handball⸗Spiele der Turner mehr oder weniger ſtark unter kaum einwand⸗ freien Platzverhältnihen durchgeführt wurden. Dadurch, daß einige Spiele von ganz beſonderer Bedeutung durch⸗ geführt werden mußten, iſt dieſer Umſtand doppelt bedauer⸗ lich. In der Meiſterklaſſe iſt nun auch die Entſcheidung für die Gruppe 1 gefallen. Der Tabellenführer Ketſch landete einen elndrucksvoller Sieg und die Tg Rheinau, die nach der Ketſcher Mannſchaft noch am günſtigſten ſtand, ließ ſich im Rückſpiel vom TW 46 ſchlagen. Der Gruppen⸗ ſieger Ketſch überraſcht immer mehr durch ſeine beſtändigen Leiſtungen. Diesmal mußte der TV Hockenheim doran glauben, der zudem auch im Rückſpiel Ketſch auf eigenem Platze empfangen durſte. Im anderen Spiel überraſchte der klare Sieg des TV 46 über die Tg Rheinau, wodurch die 1846er ſich auf den 2. Platz vorſchieben und denſelben auch halten können, wenn das letzte Spiel noch erfolgreich unter Dach und Fach gebracht werden kann. TV 46 Mannheim— Tg Rheinau:1(:0) Auch dieſes Spiel war beeinträchtigt durch die Platz⸗ verfaſſung, die beiden Mannſchaften zu ſchaffen machte. Eine überaus geſchloſſene Leiſtung trotz geſchwächten Stur⸗ mes bot der TB, der ſtets eine leichte Ueberlegenheit zeigte. Beſonders erfolgreich war Grumer, der anſtelle Hofmann die Stürmer⸗Linie führte, durch Verwandlung dreier Bälle vor der Pauſe, worunter ſich zwei Straf⸗Würfe befanden. Nach dem Wechſel kom Rheinau etwas mehr auf und er⸗ zielte dabei ebenfalls durch Strafwurf das Ehrentor. Die 1846er ſtellten durch einen weiteren Erfolg durch Weber bald darauf das alte Verhältnis wieder her. TV Hockenheim— Tade Ketſch:10(:6) Wenn man auch mit einem Siege der Tade Ketſch ge⸗ rechnet hatte, ſo ſtellt die zweiſtellige Niederlage der Platz⸗ mannſchaft dennoch eine beſondere und gleichmäßige Lei⸗ ſtung der Gäſte dar, die bei der Pauſe ſchon 6 Tore erzielt hatten. Trotzdem auch hier die Bodenverhältniſſe alles andere als gut waren, worunter naturgemäß der Verlauf gelitten hat, geſtaltete ſich das Spiel äußerſt flott und wechſelvoll. Von den Aufſtiegsklaſſen Die Aufſtiegsklaſſe meldet 2 Spiel⸗Aus fälle. So kam die Begegnung TV Seckenheim— TB Sandhoſen nicht zu Stande. Man hatte ſich wohl, nachdem der beſtellte Schieds⸗ richter ausgeblieben war, auf Müller⸗Sandbofen geeinigt, der den Platz in Seckenheim wohl ſpielſähig erklärt haben foll, worauf aber die Sandhefer Mannſchaſt auf die Durch⸗ führung verzichtete. Auch das Treffen DV Schwetzingen — Tg Oftersheim iſt der Platzverhältniſſe wegen aus⸗ gefallen. Während die übrigen Spiele erwartungsgemäß verliefen, leiſtete ſich in Gruppe 1 der Tabellenführer Jahn Neckarau einen Punktverluſt durch ein uneytſchiedenes Er⸗ To 46 verdrängt Te Rheinau vom 2. Platz Spieles in Feudenheim iſt bemerkenswert knapp. In der Gruppe 2 behielt der Tod Hockenheim und der TV Fried⸗ richsfeld die Oberhand, wodurch ſich beide Mannſchaften ihre weiteren Ausſichten wahrten. Jahn Neckarau— Tbd. Germania 323(:3) Dieſes Mal überraſchten die Germanen nach der an⸗ genehmen Seite. Sie gingen ſogar zweimal in Führung, wobei ſich die ſonſt ſtabile Verteidigung der Neckarauer zwei Deckungsfehler erlaubten. Auch bei dem Wechſel lag Germania noch mit einem Tor in Vorſprung. Obwohl die zweite Spielhälfte im Zeichen der Platzmannſchaft ſtand, hatte ſie alle Mühe, die nunmehr in tattiſch richtiger Weiſe verſtärkte Hintermannſchaft der Gäſte noch einmal zu über⸗ winden, um wenigſtens einen Punkt zu retten. Badenia Feudenheim— TV. Viernheim:1(:1) Noch immer iſt der TV. Viernheim ohne Sieg. Die Mannſchaft wartete aber in den letzten Wochen mit einer weitaus verbeſſerten Leiſtung auf, ſodaß ſie im weiteren Verlauf der Runde ſicher noch zu Erfolgen kommen wird. Das Ergebnis des Spieles in Feudenheim ſpricht abermals ſehr für die Gäſte. Es gelang den Einheimiſchen gerade noch in der Schlußhälfte ein weiteres Tor, das den knappen Sieg brachte. Tabe. Hockenheim— TV. Kirrlach:0(:0) Die Gaſtgeber, deren Mannſchaft das größte Steh⸗ vermögen beſaß, waren die ganze Spielzeit hindurch die tonangebende Partei. Der Sieg ſtand nie in Frage und wird auch zahlenmäßig den gezeigten Leiſtungen gerecht. TW 46 1b— TW Friedrichsfeld:4 Die Reſervemannſchaft des T 46 hat ſich in den bis⸗ herigen Spielen ganz gut gehalten und zum Teil nur knappe Niederlagen einſtecken müſſen. Auch in dieſem Spiel war die Elf durchaus nicht ſchlecht, wenn auch der TV. Friedrichsfeld die beſſere Mannſchaftsleiſtung zum Ausdruck brachte und verdient in Führung ging. Unver⸗ ſtändlicherweiſe ließen ſich die Mannheimer zu dem Schiedsrichter in Reklamationen ein, wodurch derſelbe kurzerhand das Spiel abpfiff. Ergebniſſe der unteren Maunſchaften Jahn Neckarau 2. Ju.— TV. 46 1. Ju.:8(:); TV. Hockenheim 2— Tgde. Ketſch:5(:); TV. Schwetzingen Ju.— Tgde. Ketſch Ju.:8. 03 Ludwigshafen Frauen— TV. 1846 Mannheim Frauen:4(:3) Zur Abwechſlung machten die Turnerinnen des T 8 einen Abſtecher in die Pfalz zu 03 Ludwigshafen. Auch die Ludwigshafener Elf mußte das gute Können der Mann⸗ heimer Turnerinnen anerkennen. Der TV. 46 konnte dieſes gebnis gegen den Tbd Germonia. Auch der Ausgang des Treffen zu einem weiteren Erfolge geſtalten. Handball-Verbandsſpiele SB. Waldhof gibt an Phönir wieder einen Punkt ab— Die anderen Spiele ausgefallen Mey. Phönix SW. Waldhof:2(:1) Mit dem Vorſpiel obiger Vereine hatte Waldhof end⸗ gültig ſeine Spitzenſtellung geſtchert. Nach einer verlorenen erſten Hälfte 123 war der Sportverein zu einer ſo guten Form aufgelaufen, daß es ihm leicht fiel, mit 318 Sieg und Punkte zu erringen wad ſich damit einen ſicheren Vorſprung zu holen. 5 Das Rückspiel litt unter den äußerſt ſchwierigen Bodenverhältniſſen und brachte den beiden Parteien ein Uneatſchieden, das der Platzelf ſtark ſchmeichelt. Den Handballern des Sportvereins ſcheint es ähnlich In er- gehen wie den Fußballern, daß die an und für ſich ſichere Meiſterſchaft doch immer noch etwas in die Ferne gerückt iſt. Die Waldhöfer brauchen nun aus den reſtlichen vier Spielen immerhin noch vier Punkte, die nach den heute gezeigten Leiſtungen nicht im Spaziergang geholt werden können. Schade wäre es, wenn unſer neuer Meiſter ab⸗ gebämpft! in die Endrunde ginge und nicht mehr den Elan, der ihn zu Beginn ſchon als den kommenden Mei⸗ ſter ſtempelte, aufbringen könnte. Das Spiel der Gäſte— immer die Bodenverhältniſſe mit in Betracht gezogen— litt unter der ſchwachen Lei⸗ ſtung des Angriffs, in dem nur Engelter und Herzog an⸗ nehmbare Leiſtungen zeigten. Immerhin lieferte Wald⸗ hof eine eine annehmbare Partie und war auch im Felde ſtberlegen, aber der präziſe Torwurf blieb aus; man iſt wom Sportverein eben Beſſeres gewöhnt. Phönix hatte in Hohnhold den beſten Mann, der aber doch das Pech hatte, einen haltbaren Ball paſſieren zu laſſen. Im Felde war die Verteidigung das beſte. Schwach war der Sturm, der Weigold kaum beſchäftigen konnte. ſtoppt hatte. Erſt kurz vor der Pauſe erzielte Peter auf eine Flanke von rechts hin ein 2. Tor. Nach Wiederbeginn wird der HCß etwas überlegen. Baudendiſtel erzielt Nr. 8, Peter ſchlenzt einen ſchlecht abgewehrten Ball zum 4. Tor ein und wieder Peter erzielt wieder auf eine Flanke von Horn hin den 5. Erſolg. Beck und G. Grohe(Mc) leiten das Spiel ſicher und ſehr korrekt. F. H. Bſg(Damen) ſchlagen JG. Sportverein Frankfurt (Damen]:1(:0) Durch einen welteren Sieg über eine gute ſüddeutſche Damen⸗Mannſchaft beſtätigte die Damen⸗Elf des Vſdt am Sonntag vormittag erneut ihre gute Form. Die Frankſur⸗ terinnen lieferten ein ſehr gutes Spiel und konnten ſogar in der 2. Halbzeit das Spiel zeitweiſe überlegen geſtalten. Bis zur Pauſe waren die Mannheimerinnen, die ſich auf dem ſchlechten Boden beſſer zurechtfanden, im Vorteil und gingen auch:0 in Führung. Nach Wiederbeginn änderte ſich aber das Bild, denn die Angriffe der Gäſte wurden ſyſtemvoller, das Zuſammenſpiel im Sturm beſſer. Die Halblinke konnte auch verdient ein Tor aufholen, und erſt ein weiteres Tor der Halbrechten des VfR, Frl. Keller, ſicherte den Mannheimerinnen kurz vor Schluß den End⸗ ſieg, der den Leiſtungen nach allerdings etwas zu hoch aus⸗ fiel. Bei Mannheim zeigte vor allem die Läuferreihe nicht ganz die gewohnten Leiſtungen, worunter beſonders der Sturm litt, der zu ſehr auf ſich ſelbſt angewieſen war. Sicher dagegen das Schlußdreieck. Hoher Sieg im Stadion Germania Mannheim 5 Sportverein 1910 Heidelberg 13:1(:1) Vor zwei Jahren war Germania im Hockey noch Neu⸗ ling. Das ſpieleriſche Niveau iſt aber bis zum heutigen Tag ſoweit geſtiegen, daß die Mannheimer Elf als be⸗ achtenswerter Gegner angeſprochen werden muß. Diesmar hatte Germania die jüngſte Heidelberger Hockeyelf zu Gaſt und konnte mit einem hohen Sieg ſein Können unter Be⸗ weis ſtellen. 5. 5 1910 Heidelberg beſitzt eine entwicklungsfähige Spielerfahrung bedarf. Beſter Mann der Gäſte war der Mittelſtürmer, der auch das Ehrentor ſchoß. 5 Germanſas Sturm war gut disponiert und hätte noch manches Tor erzielt, wenn dies nicht durch den glit⸗ ſchigen Boden, insbeſondere im Schußkreis, verhindert worden wäre. Von den Torſchützen wor der Mittelläuſer Bauſch mit 6 Toren der Erſolgreichſte; er konnte nicht weniger wie 5 Strafecken verwandeln. Wohl zu bemerken iſt, daß bei den Ecken die Heidelberger durch den glatten Boden einen ſchlechten Start hatten und mit ihrem Ein⸗ greifen ſtets zu ſpät kamen. Die weiteren Treffer für Germania buchten Hochadel(), Windirſch(2) und Gunkel. Auch Nier war das zweite Tor irregulär, da hier Scheifele, der Unglücksrabe war, der einen Wurf Haders abloakte und dadurch ſeinem Hintermann das Nachfſehen gab. Der Spielverlauf wurde von Katz⸗Wiesbaden mit Ver⸗ ſtändnis geleitet. Waldhof geht durch Engelter, der ſchon ein der erſten Minute einen Erfolg annulliert bekam, in Führung. Spengler trifft wiederholt nur die Latte. Hohn⸗ hold hat wiederholt Gelegenheit, ſein Können zu zeigen; auch Weigold muß einmal alles hergeben um vor Haas zu retten. Hader kann goch vor dem Wechſel durch Straf⸗ wurf in die lange Ecke ausgleichen. Nach dem Wechſel ſteht bald wieder Hohnhold im Brennpunkt des Geſchehens, ſo rettet er einmal ganz groß vor Spengler. In der Mitte der zweiten Hälfte muß Schuch auf Geheiß des Unparteiiſchen ausſcheiden. Her⸗ zog kana dann den falſch ſtehenden Hohnhold zum zweiten Male ſchlagen. Der knappe Sieg kann aber auch gegen die zehn Phönixmannen nicht gehalten werden. Hader holt fünf Minuten vor Schluß den Ausgleich. o Lubwigshafen—907 Mannheim ausgefallen Dieſes Spiel, das den diesmaligen Platzherren nach nicht gerade imponierendem Verlauf einen 26⸗Sleg in der Vorrunde gebracht hatte, kam nicht zum Austrag, da die Mannheimer nur fünf Mann zur Stelle hatten. Hertel⸗ Frankenthal, der Unparteiiſche komate unter dieſen Um⸗ ſtänden nicht zum Beginn pfeifen, wodurch 03 kampflos zu den Punkten kam. Das Spiel VfR.—OßC. Pfalz und Polizei- ASV. fiel den Witterungsverhältniſſen zum Opfer. Die D. S..⸗Handballnadel für Mannheimer Handballer Die D hat, wie wir erfahren, die DSB⸗Handball⸗ nadel, die für hervorragende Tätigkeit im Hand bollſport verliehen wird, den beiden bekannten Hansballſpielern Morgen Vſg und Spengler⸗SpV Waldhof, die auch bei ihren Mannſchaften das Spielführeramt innehaben und ſowohl für Mannheim als auch für Süddeutſchland repräſentativ geſpielt haben, verliehen. Unter den weiteren mit dieſer Ehrung bedachten Sportlern iſt Müller⸗ Wiesbaden, ein auch uns nicht unbekannter Pfetfenmann, auch Giſemann⸗ Nürnberg, der das Spiel Spg Fürth gegen BfR Mannheim um die Südd. Meiſterſchaft in Fürth leitete, iſt unter den Geehrten. Fecht-Turnier des Mic 1846 Städtekampf Maunheim— Darmſtadt:13 Der dem Deutſchen Fechterbund angeſchloſſene Mann⸗ heimer Fecht⸗Club 1884 feiert in dieſen Tagen ſein 481 ä h⸗ riges Beſtehen. Anläßlich dieſes Jubiläums ver⸗ anſtaltete der Fecht⸗Club am Sonntag vormittag im Hotel National ein Fechtturnier, zu dem namhafte auswärtige Gäſte eingeladen worden waren. einen Dreiſtädtekampf Mannheim Frank⸗ furt— Darmſtadt auszutragen; jedoch blieb gerade die mit Spannung erwartete Mannſchaft aus Frankfurt, die ſich aus Mitgliedern des mehrfachen Deutſchen Mann⸗ ſchaftsmeiſters Hermania Frankfurt zuſammenſetzen ſollte, aus, ſo daß es bei dem Zweiſtädtekampf Mannheim— Darmſtadt blieb, der mit einem ſicheren 1318⸗Siege der Gäſte endete. Die Kämpfe nahmen einen glatten, zufrie⸗ denſtellenden Verlauf, wobei auf beiden Seiten ſehr ſchöne Leiſtungen geboten wurden. Für Mannheim kämpften Dr. Ries, L. Luibrand, E. Luibrand und Klingenfuß, während Darmſtadt durch Koch, Dr. Roth, Sack und Steuernagel vertreten waren. Die Ehrenpunkte für Mannheim holten Dr. Ries, der Dr. Roth und Steuernagel ſchlug, ſowie E. Luibrand, der gegen Dr. Roth gewann. Ohne Nieder⸗ lage blieben nur die beiden Darmſtädter Fechter Sack und Koch, die ſämtliche vier Kämpfe gewannen. Steuernagel errang drei, Dr. Roth zwei Siege. Vielleicht iſt es mög⸗ lich, bald wieder einmal mit einer größeren Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit treten zu können, die dem ein⸗eimt⸗ ſchen Fechtſpor, weiteren Auftrieb geben und dem Verein neue Mitglieder gewinnen würde. 8 * r, r Chefredakteur: H. A Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handelsteit: Kur! Ehmer- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗Kommunalpolitiku Lokales: Richard Schönfelder- Sport und Bermiſchtes Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen! Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Hags Germania hatte durchweg das Spiel in der Hand; erſt in . Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rüsſendung nur bei Rückportz eue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim ß; l.—6 Es war beabſichtigt,. N Montag, 5. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗ ausgabe 7. Seite/ Nummer 566 Sſiddeutſt N e Voreins⸗ jeiſterſchaft 1932 * Beteiligung faſt verdoppelt— Stuttgarter Kickers bei den Männern, Eintracht-Frankfurt bei den Frauen Meiſter der-Kiaſſe Die Süddeutſche Vereinsmeiſterſchaft der Leichtathleten wird in ihrer heutigen Form vom Verband ſeit 4 Jahren durchgeführt. Konnte ſich der überaus gute Gedanke an⸗ fangs auch nicht in der gewünſchten Weiſe durchſetzen und waren auch verſchiedene Aenderungen im letzten Jahre nicht dazu angetan, eine Maſſenbeteiligung herbeizuführen, ſo iſt für das Jahr 1932 erfreulicherweiſe eine ganz erheb⸗ liche Steigerung eingetreten. Im Jahre 1930 waren rund 100 Vereine an den Uebungen für die Vereinsmeiſterſchaft beteiligt, im Jahre 1931 waren es 115. Im Jahre 1932 ſind es 211 Vereine. Gegenüber 1930 iſt alſo eine hundertprozentige Steige⸗ rung zu verzeichnen. Wenn man ſich überlegt, daß es ſich um einen Mannſchaftskampf handelt, bei dem jeder Verein in mehreren Uebungen eine Anzahl Vertreter zu ſtellen hat, die ſich insgeſamt nur dreimal beteiligen dürfen, ſo kann man unter Einrechnung der Staffeln mit einem Minimum von ſieben bis acht Teilnehmern für jede Mannſchaft rechnen, ſo daß mindeſtens 1600 verſchiedene Leichtathleten allein an dieſen Mannſchaftskämpfen betei⸗ ligt waren. Unter Einrechnung der gleichzeitig in Süddeutſchland ſtark gepflegten Klubkämpfe darf man behaupten, daß der Süddeutſche Verband bezüglich der Breitenarbeit an führender Stelle unter den ſieben Landesverbänden der DSB. ſteht. Bezeichnend und mit Genugtuung zu ver⸗ merken iſt die Tatſache, daß die DSB. entſprechend ihren letzten Entſchlüſſen nunmehr in ganz Deutſchlan d Klubkämpfe obligatoriſch einführt, wie ſie Süd⸗ deutſchland mit ſeinen Mannſchaftskämpfen nun ſchon im vierten Jahre in ſteigendem Maße erfolgreich durchführt. Zu den Ergebniſſen iſt zu ſagen, daß in der A⸗Klaſſe mit den Stuttgarter Kickers zweifelsohne der Verein mit dem beſten und zahlreichſten Durchſchnitts⸗ und Spitzenmaterial verdient Meiſter wurde. Eintracht Frank⸗ furt, der vorjährige Meiſter, landete diesmal auf dem örktten Platze. Auch an zweiter Stelle ſteht mit dem BfB. ein Stuttgarter Verein. Bemerkenswert iſt noch, daß die zweite Mannſchaft dex Stuttgarter Kickers bis auf den ſechſten Platz vorgedrungen iſt. Auch der 1. FC. Nürnberg ſcheint wieder an die alte Tradition anzuknüpfen, da er diesmal Vierter wurde. Leider fehlen die Münchener Ver⸗ eine in der Aufſtellung, da die Vereinsmeiſterſchaften dort unter falſchen Vorausſetzungen nicht den Beſtimmungen entſprechend durchgeführt wurden. Von kleineren Ver⸗ einen iſt in erſter Linie Raſtatt 04 an 12. Stelle zu erwäh⸗ nen, während Ulm 94 gegenüber 1931 ſtark zurückgefallen iſt, In der Frauen ⸗A⸗Klaſſe hat die Frankfur⸗ ter Eintracht den erſten Platz. Das Bild iſt aber durch das Fehlen der Münchener nicht vollſtändig. Ueber⸗ raſchend ſteht bei den Frauen die Sppg. Fürth an zweiter Stelle vor ſo bekannten Vereinen wie J. G. Sportverein Frankfurt und 1. FC. Nürnberg. Mit weitem Vorſprung konnte der Polizeiſportverein Stuttgart in der B⸗Klaſſe der Frauen an erſter Stelle landen, ſodaß dieſer Verein im kommenden Jahre in der A⸗Klaſſe zu ſtarten hat. Die B⸗Klaſſe der Männer hat 63 Bewerber gelvn⸗ den, von denen der Göppinger Sportverei zugleich als Einziger die Punktzahl von Spi. Kreis⸗Liga Unterbade Wallſtadt— Altrip 11 abgebroche Feudenheim— Neckarſtadt ausge Heddesheim— Phönix Mannhei: Weinheim— 07 Mannheim 90:1 Edingen— Käfertal:2 Leutershanſen— Neckarhauſen Auch in der unterbadiſchen Kreisligo fiel die Meyrgayr der angeſetzten Spiele den ſchlechten Platzverhältniſſen zum Opfer. Während man es bei zwei Treſſen nur bei Spiel⸗ verſuchen ließ, pfiſſen die Unparteiiſchen bei zwei weiteren Spielen gar nicht a zediglich in Weinheim und Edingen waren die Plätze ſpi j Mit einer Seuſation endete das Treffen Weihe lm — 07 Mannheim. Di herren, die bis jetzt noch Anwärter auf den zweiten Tabellenplatz waren, kießen ſich nach einem feld überlegenen Kampf mit dem knappen Reſultat:1 von den Gäſten aus Mannheim ſchlagen. Iſt Weinheims Chonce um den zweiten Platz nun merklich geſunken, hat ſich 07 einen guten Mittelplatz geſichert. Die noch in Abſtiegsgefahr ſich befindliche Eölnger⸗ Elf hatte Käfertal zu Gaſt und rettete mit dem unent⸗ ſchtedenen Reſultgt:2 einen wertvollen Punkt. Stand der Tabelle Vereine Spiele gew. unentſch. vert. Tore Punkte % 1 1 61:16 23:3 Feudenheinmm 14 10 2 2 94:12 2255 Phönix Mannheim 14 8 2 4 39.16 18:10 Weinheim 18 8— 5 2114 1610 Wallſtadt. 14 5 4 5 3787 14.14 Kafer ta. 14 5 4 5 27.24 14,14 7 Mannheim 15 5 3 7 21.30 13:17 eddesheim 13 5 3 6 18:21 11:15 leckarſtadt 14 5 1 8 2284 1117 . 14 3 4 7 28.96 10.18 Leutershauſen. 14 4 2 8 24:44 10:18 Neckarhaufſen 14 2— 12 13756.24 Kreis Neckar Plaukſtabt— Kirchheim ausgefallen Sandhauſen— Schwetzingen 413 1910 geen— Eppelheim 271 95 Heidelberg— Wiesloch:1 Neulußheim— Oftersheim:1 Im Neckarkreis mußte lebiglich das Spiel Plonkſtroͤt — Kirchheim wegen Unbeſpielbarkeit des Platzes ausfallen. Der Tabellenzweite Schwetzingen ließ ſich überraſchend knopp mit:3 von dem Ex⸗Bezirksligiſten Sandhauſen ſchlagen. 1910 Heidelberg holte gegen den Vierten der Ta⸗ belle, Eppelheim, einen verdienten:1⸗Sieg heraus und hat damit ſeinen Tabellenſtond weſentlich verbeſſert. Auch dem zweiten Heidelberger Verein, dem 1. Fe 05, gelang über Wiesloch ein:0⸗Erfolg, ſe daß nun dieſe mit zu⸗ ſommen 12 Punkten, den ſechſten Platz der Tabelle ein⸗ nehmen. Neulußheim ſiegte leichter als erwartet mit:1 über Oftersheim und hot dadurch Anſchluß zur Mittel⸗ gruppe gefunden. Kreis Elſenz Heinsheim— Eſchelbroun 518 Sinsheim— Michel bach ausgefallen Der Neuling Heinsheim gewann nach techniſch beſſerem Spiel verdient über Eſchelbronn mit 5183. Durch zieſen Er⸗ folg hat ſich Heinsheim wieder zuſammen mit dem ſpiel⸗ freien Eberbach die Tabellenführung erkämpft. Das Spiel Sinsheim— Michelbach kam wegen unbeſpielbarem Platz nicht zum Austrage. 1 Kreis Vorderpfalz 0 Ludwigshafen— Hochfeld 40 Oppau— Pfalz Ludwigshafen ausgefallen TW Frankenthal— Moordorf 71 5 AS Ludwigsh.— Eintr. Oggersheim ausgefallen Grünſtadt— TV Frieſenheim ausgefallen 3 Kreis Südpfalz: FV Speyer— Bellheim ausgefallen Vie Neuſtadt— Mutterſtadt 120 Jockgrim— Neuhofen 313 8 Sportfr, Londou— Herxhelm:10 Kreis Kaiſerskantern Reichsbahn Kaiſersl.— Set Kaiſersl. 218 Otterberg— Kindsbach:1 a 0 hat. Die ſtärkſte Beteiligung iſt mit 90 Vereinen in der Klaſſe C zu verzeichnen. Auch hier hat der Spitzenverein, 1. FC. Bamberg, erheblichen Vorſprung vor den nachfolgenden Klubs. Zuſammenſtellung der Teilnehmer (nach Gruppen geordnet) Männer Frauen Klaſſe A B 0 A B N Baden 6 2 10—— 18 Württemberg 4 8 20— 3 40 bayern 5 15 20 4 6 509 Südbayern 2 11 10 4 20 Saar— 2 3—— 2 7 Rhein— 5 11— 3 19 Main 3 5 4 12 8 18 Heſſen 2 10 3 2 4 21 Zuſammen: 2² 3 90 11 25 211 Ergebniſſe der einzelnen Klaſſen: Männer, Klaſſe A: 1. Kickers ſchaft 7807,57 Punkte; 2. VfB S Eintracht Frankfurt 9 Punkte; 4. 1. 6664,51 Punkte; 5. Sportelub Frankfurt 18 6. Kickers Stuttgart 2 6468,62 1 gart, 1. Mann⸗ 36,62 Punkte; 3. ürnberg 1 59 Punkte; zei Stuttgart 6159,22 Punkte; 8 79. Nürnberger Sport Sport⸗ verein Frankfurt„72 50 Punkte; 13. Freiburger einſchaft Sportverein⸗ Schr 1894 5060,97 Punkte; 16. Ka 17. 1. 5 15. Ulmer 8 „22 Punkte;: berger Sportelub 2 4172,72 Augsburg 3829,20 Punkte. Klaſſe B: 1. Göppinger SV1895 5093,81 Punkte; 2. FV 1898 Zuffenhauſen 4818,54 Punkte; 3. Rugbyelub⸗ AS SW Pforzheim 4749,28 Punkte; 4. SV 1898 Feuerbach 4099,84 Punkte; 5. Fußballſportverein Frankfurt 4652,79 Punkte; 6, 1. Fc Kaiſerslautern 4623,94 Punkte; 7. AS Botnang 4603,40 Punkte; 8. VBf L Neckarau 4594 Punkte; 9. SW Schorndorf 4582,79; 10. S Cannſtatt 4575,81 Punkte. Klaſſe O: 1. 1. FC Bamberg 4612,95 Punkte; 2. Reichsbahn TS Roſenheim 4313,04 Punkte; 3. Sppg. Spartania Vaihingen 4305,31 Punkte; 4. Spog Schramberg 4257,83 Punkte; 5. Allg. Bildungsverein Stuttgart 4191,04 Punkte; 6. VfR Schwenningen 4142,23; 7. Reichsbahn und Poſt⸗S Stuttgart 4077,74 Punkte; 8. TSV Bad Reichen⸗ hall 4064,64 Punkte; 9. Spog Höfingen 3958,48 Punkte; 10. ICE Meckesheim bei Heidelberg 3943,08 Punkte. Frauen, Klaſſe A: 1. Frankfurter Spg m. Ein⸗ tracht 247,33 Punkte; 2. Spyg Fürth 230 Punkte; 3. JIG⸗ Sportverein Frankfurt 201 Punkte, 4. 1. FC Nürnberg 171 Punkte; 5. Nürnberger Sportelub 162 Punkte; 6. Ulmer FV 94 161,33 Punkte; 7. Sc Frankfurt 1880 154,93 Punkte; S. SV 98 Darmſtaòdt 181 Punkte; 9. Nürnberger SC 2 90 Punkte; 10. JG Sportverein⸗Schwimmelub Wiesbaden 1 90 Punkte; 11. SV⸗Schwimmelub Wiesbaden 2 25 Punkte. Klaſſe B: 1. Polizeiſportverein Stuttgart 254,50 Punkte; 2. VfB Rehau 179 Punkte; 3 F C Phönix Mannheim 172 Punkte; 4. FSV 1899 Frankfurt 171 Punkte; 5. Trier 162,50 Punkte; 6. Weſtmark er. 180 Punkte; 7. Spyg Hof 147 Punkte; 8. AS Punkte; 9. Polizei Nürnberg 137 Punkte; 10. furt 132 Punkte. liga Kreis Pirmaſens nafens— VfR Pirmaſens:2 hweiler— Fröſch:0 gen— Münchweiler ausgefallen en— Woldfiſchbach:1 Punkte; 22. SS Schwaben Daniel Prenn und G. v. Cramm erhalten die Staatsplakeite Den beiden deutſchen Tennis⸗Rangliſtenſpielern Daniel Prenn und Gottfried von Cra mim iſt eine beſondere Anerkennung zuteil geworden. Für ihre großen Erſolge im diesjährigen Davispokal⸗Wettbewerb, in dem ſie nach johrelanger Pauſe wieder einmal für Deutſchland den Sieg in der Europa⸗Zone errangen und im Interzonenſinale gegen die übermächtigen und ausgeruhten Amerikaner ehrenvoll unterlagen, erhielten Prenn und ven Cramm die Staatsplakette, die höchſte ſtaatliche Auszeichnung für ſportliche Leiſtungen. Die Ueberreichung der ehrenvollen Auszeichnung geſchah durch den Reichsinnenminiſter Freiherrn von Gayl. Olympiſche Zehnkampf⸗Rebanche Mit Bauſch, Järvinen, Eberle und Sievert Die Veranſtalter der alljährlichen Stockholmer Spiele bereiten für die nüchſtjährigen Wettbewerbe einen intereſſanten Plan vor, und zwar eine Olympig⸗ Revanche im Zehnkampf. Neben den drei Medaillenträ⸗ gern James Bauſch⸗ USA, Achilles Järvinen⸗ Finnland und Wolras Eberle ſoll nun auch noch 1 Heinrich Sievert hinzugezogen werden, der ekguntlich in Los Angeles wegen einer Verletzung fur Fünfter werden konnte. Sollte dieſer Plan verwirklicht werden können, ſo würden die Stockholmer Spiele 1933 damit eine Attraktion erhalten, die ſchlechthin kaum zu überbieten iſt. Die Oberliga im Ringen AK 86 Mannheim verliert gegen Schifferſtadt mit 3216— ASV. Ladenburg ſchlägt Roland Wirmafens 12:5— Pirmaſens ſleigt ab In den ganzen Serienkämpfen um die Bezirksmeiſter⸗ waren die Geſchehniſſe auf der Matte derart intereſ⸗ it und ſpannend, wie in dem Treffen zwiſchen Vf. 86 ihe 15 im und Pf Schifferſtadt am Sonntag nachmittag Hinſicht keine glückliche Hand, er mußte durch die Erkran⸗ kung ſeines Schwergewichtlers Braun umſtellen und Ru⸗ dolpf vom Halbſchwer⸗ ins Schwergewicht nehmen. Im Halbſchwergewicht ſtand der Mittelgewichlter Walz und im Weltergewicht der Leichtgewichtler Münch, ſodaß die Aus⸗ ſichten für die Mannheimer von vornherein ganz gering waren. Immerhin mußte der Meiſter alle Regiſter ſeines Könnens ziehen, um auch in dieſem Treffen zu dokumen⸗ tieren, daß er die ſtärkſte Mannſchaft im Bezirk beſitzt und ſeines Meiſtertitels würdig iſt. Die körperlich erheblich ſchwächere ben von Mannheim hat ihm den Erfolg er⸗ wartung ſehr ſchwer gemacht, ſie hat ſich von Bra⸗ vour geſchlage und iſt ehrenvoll dem beſſeren Gegner unterlegen. Wenn es je eines Beweiſes bedurfte, daß der Verbleib der 8ger in der Oberliga verdient iſt, ſo wurde er in dieſem Kampfe eklatant gelieſert. Man kann der ſympathiſchen und techniſch guten Mannſchaft nur wün⸗ ſchen, daß ſie körperlich ſtärker wird. dann wird auch der Erfolg in Zukunft nicht ausbleiben, Um den Meiſter braucht es nicht bange zu ſein, er wird auch in den folgen⸗ den Kämpfen um die badiſch⸗pälziſche Meiſterſchaft feinen Mann ſtellen und ſich ſeines auten Rufes als kampf⸗ ſtärkſte Staffel von Unterbaden⸗Pfalz erweiſen Eine aus⸗ gezeichnete deiſtung vollbrachte auch der Kampfrichter eſinger⸗SV 10 Heidelberg, der ſtraff die Zügel in der and hatte und jederzeit einwandfreie Entſcheidungen traf. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Klefenz⸗36—Eiſel⸗Schifferſtadt. Beide beginnen ſehr lebhaft den Kampf. Klefenz macht Hüft⸗ ſchwung und Eiſel landet am Mattenrand auf den Schul⸗ tern. Weitere Angriffe, die hüben wie drüben den Willen einer baldigen Entſcheidung erkennen laſſen, ſcheitern an der gegenſeitig guten Abwehr. Bei Halbzeit Losentſcheid, Klefenz zuerſt parterre, macht heftigen Angriffe ſeines Partners zunichte und bringt dieſen durch Abfangen eines Aufreißers ſogar in Gefahr. Nach dem Wechſel wehrt der Pfälzer gut ab, ſodaß Kleſenz nichts erreicht. Gegen Schluß O 5 harter Standkampf mit dem Reſultat unentſchieden.— Federgewicht: Thomas⸗86—Lochner⸗Schifferſtadt. Vorſich⸗ tiger Standkampf bis, zu 5. Minute, wo Thomas über⸗ raſchend parterre gezogen und ausgehoben wird; er rettet ſich aber blendend über die Brücke und kommt in den Stand zurück. Dann wird Lochner mit ſeitlichem Untergriff par⸗ terre und mit Ausheber in Gefahr gebracht; er rettet ſich darrch Uebertragen am Mattenrand. In der Zwanashocke greift Thomas heftig an und hebt Lochner aus, dieſer Jer⸗ teidigt nerßiſſen und hinter durch Beinhäkeln Thomas an der Ausführung ſeines Aushebers, wofür es eine Ver⸗ warnung gab. Nach dem Wechſel greift Lochner vergebens an. Der ſelten ſchöne Kampf endet nach Standgeplänkel mit dem verdienten Punktſieg von Thomas.— Leicht⸗ gewicht: Johann⸗86—R. Kolb⸗Schifferſtadt. In der 2. Mi⸗ nute läßt ſich Johann mit einem Armſchulterſchwung über⸗ rumpeln, kann aber die Gefahr abwehren. Nach einem weiteren Armſchulterſchwung von Kolb gibt der durch Ge⸗ wichtsabnahme ſichtlich geſchwächte Mannheimer in 4180 Mi⸗ nuten auf und überläßt dem Schiſſerſtädter den Sieg. Weltergewicht: Münch⸗56—Schäfer⸗Schifferſtadt. Der an Gewicht und Kraft ſtark überlegene nützt alle ſeine Vorteile in dieſer Hinſicht aus und greift ungeſtüm und unentwegt an, jedoch Münch ſetzte ihm den größten Wider⸗ ſtand entgegen. Ein Griff folgte dem andern, aber immer wieder verſtand es Münch, in zäher Verteidigung ſich aus der Umklammerung oder Fe ing zu befreien und erſt nach.15 Minuten konnte Schäfer mit Armſchlüſſel den jeſſelnden Kampf erfolgreich beenden.— Mittelgewicht: Versbach⸗96—K. Kolb⸗Schifferſtadt. Auch hier gab es einen blitzſchnell wechſelnden, hochintereſſanten Kampf, der gleich mit einem wuchtigen Angriff von Kolb begann. Versbach war aber auf der Hut und brachte auch Kolb bei der Ab⸗ wehr mit Armzug der Niederlage nahe. Kolb ſiegte dann mit verſchränktem Ausheber in:20 Minuten. Halbſchwergewicht: Walz⸗d8— Bertram-Schifferſtadt. Betram wurde im Angriff abgefangen und zu Boden ge⸗ bracht wo er gut pariert und wieder hochkommt. Dann wird Walz mit ſeitlichem Untergriff heruntergeholt und kommt ebenfalls wieder hoch. Eine Blöße von Walz wird von Bertram geſchickt ausgenützt und mit einem Untergriff von vornen ſiegt letzterer in 7,40 Minuten. Schwergewicht: Rudolph⸗96— Heißler⸗Schifferſtadt. Rudolph wird nach Herumreißer in die Bodenlage gezogen und mit Aufreißer außerhalb der Matte geworfen. Wieder iſt Rudolph par⸗ terre und ſchon gelingt ihm ein Armzug, der für Heißler brenzlich wurde. Der Schifferſtädter iſt weiter im Angriff und ſiegt mii Hammerlock in 5,17 Minuten. Städteborkampf München-Augsburg München ſiegt mit 14:2 Punkten Im gut beſuchten Wagnerſaal in München fand am Freitagabend der Städteboxkampf zwiſchen den Amateuren von Ausgburg ünd München ſtatt. Wie zu erwarten war, konnten die Münchener, bei denen teilweiſe füngere Kräfte erſtmals im Ringen erſchienen, die Augsburger übelegen ſchlagen und zwar mit 14:2 Punkten. Die beiden Punkte für Augsburg holten im Weltergewichtskampf Schubert, der gegen Frey 1(München) unentſchieden kämpfte und im Halbſchwergewicht Behringen, der Sing⸗München ein Un⸗ entſchieden abrang. Die Ueberraſchung des Abends bildete der letzte Kampf, wo der um 30 Pfund leichtere Münchener Soeſch im Schwergewicht dem an Reichweite und Körper⸗ größe überlegenen Schweitzer⸗Augsburg ſo zuſetzte, daß der Ringrichter den Kampf in der dritten Runde zu Gunſten Svelchs abbrach. Fußball in England Bei Her engliſchen Liga⸗Meiſterſchaft gab es am Sams⸗ tag efn außerordentlich intereſſantes Programm. Das Hauptſpiel führte in Birmingham die einheimiſche Aſton Villa mit dem Tabellen⸗Vierten Sheffteld Wednesday zu⸗ ſammen. Die Leute aus Sheffield, die ſich in den letzten Wochen ſehr ſtark verbeſſert haben und zur Zeit als der gefährlichſte Rivole für Arſenal angeſehen werden, konnten die Aſtonian in einem torreichen Treſſen mit 619 Zählern ſchlagen. Sie behaupteten aber trotz dieſer neuerlichen Niederlage den zweiten Tabellenplatz, do gleichzeitig auch der Tabellenbritte, Derby County, geſchlagen wurde. Auch in dieſem Spiel war ein Club aus Sheffield, nämlich Sheffield United mit:3 der Sieger. Arſenal London ſtand in Portsmouth vor einem ſehr ſchweren Spiel, aber mit einem :1 konnte die zur Zeit ſehr gut disponierte Elf Chapmans ihre Aufgabe glücklich löſen. Arſenal führt nun mit 2816 Punkten vor Aſton Villa mit 24:10 und Derby County bzw. Sheffield Weoͤnesday(beide 28:11 Punkte). Es wird ſomit wohl ſehr ſchwer halten, Arſenal wieder vom erſten Platz zu verdrängen. Ein ſehr intereſſantes Spiel gab es in London vor den Augen der öſterreichiſchen National mann⸗ ſchaft zwiſchen Chelſean und dem vorjährigen Meiſter Everton. Chelſea ſiegte nach aufregendem Kampf knapp mit:0. In der zwektten Liga hat der Tabellenführer, Stoke City, ebenfalls vier Punkte Vorſprung. Er ſiegte diesmal über Cheſterfield 211. Ein Rekordergebnis erzielten die Tottenham Hotſpurs, die an zweiter Stelle liegend wieder eine Chanee haben, in die erſte Klaſſe zurückzukehren. Heute fertigten die„Heißſporne“ Swanſea Town 710 ab. In Schottland führt zurzeit Glasgow Rangers mit ganz klarem Vorſprung. Diesmal glückte zudem den Rangers mit:1 noch ein bedeutungsvoller Sieg über Aberdeen. Die Ergebnlſſe: England— Erſte Liga: Aſton Villa— Sheffield Wed⸗ nesdoy:6; Bolton Wanderers— Birmingham 272; Chelſea— Everton:0, Huddersfield Town— Blackpool :1; Letceſter City— Mancheſter City:2; Liverpool Sunderland 318; Middlesbrough— Weſtbromwich Albion 371; Neweaſtle United— Leeds United:1; Portsmouth Arſenal 113; Sheffield united— Derby County 419; Wol⸗ verhampton Wanderers— Blackburn Rovers 518. Zweite Liga: Bradſord— Bury:0; Burnley— South⸗ ampton 210: Charlton Athlete— Fulhom:2; Grimsby Town— Notts County:1: Mancheſter United— Bradford City:1; Nottingham Foreſt— Weſtham United:2; Oldham Athletic— Port Vale:1; Plymouth Argyle Lincoln City:83; Preſton Northend— Millwall 0: 1; Stoke City— Cheſterfield 211; Trottenham Hotſpurs Swanſea Town 710. Schottland: Airdrieonians— Celti Glasgow:8; Ayr United— St. Mirren:0; Clyde— Falkirk 31; Cowden⸗ Sieg Mannheimer Kunſtturner Ty 1846 Mannheim gewinnt im Kunſtturnen den Wanderpreis der Sladt Stettin Wiederum erfreute ſich die kunſtturnertſche Veranſtaltung in Stettin, das 8. Stettiner Kunſtturnen, einer großen Anziehungskraft. Nicht nur die beſten Mittel⸗ und Norodeutſchen Kräfte waren vertreten, auch ſüddeutſche Vereine hatten, wenn auch in beſchränktem Maße der Einladung Folge geleiſtet, darunter auch der TV 13846 Mannheim, der ſich am Einzel⸗Turnen und am Mann⸗ ſchaftskampf um den Wanderpreis der Studt Stettin betei⸗ ligte. Am Sonntag vormittag waren annähernd 100 Turner und 16 Mannſchaften zu dem Wettkampf, der ein Steben⸗Kampf war, und wozu die drei Pfricht⸗ übungen am Abend zuvor bekanntgegeben wurden, an⸗ getreten. Den Wanderpreis der im vergangenen Jahre von der Hamburger Turnerſchaft erſtmals errungen wurde, gewann dieſes Mal ber TV 1846 Mannheim, bel ſchönem Vorſprung mit 1368 Punkten, vor dem Tus Spandau mit 1313, ſowie Guts Muths Berlin mit 1277 Punkten. Die Mannheimer, die durch Endteß, König Karl, Hafner und Cuntz vertreten waren, haben damit einen neuen ſchönen Erfolg im Mannſchaftskampf errungen. Lei⸗ der hat lich König Karl bei der letzten Uebung eine Hand⸗ verletzung zugezogen, ſo daß er ſich beim Turnen am Nach⸗ mittag nicht mehr beleiligen konnte und Hafner Hafür ein⸗ treten mußte. Beſter Einzelturner in den Vormittaas⸗ kämpfen war Kurz, Dörflas mit 376 Punkten, an 4. Stelle kommt Eſchwei⸗Pforzheim mit 367 und an 5. Stelle End eß T B46 Mannheim mit 360 Punkten. Spi enkönner, die nur dazu eingeladen waren, beteiligten 1 5 7 8„ Punkten, E 0 rde bei 10. Den bereits am Vormittag in den Wettkämpfen tätig geweſenen Tur⸗ 918,.; 3. Flichter⸗München 309,5 Punkte. nern merkte man die Anſtrengungen beim Nachmittags⸗ turnen vor ausverkauftem Hauſe an. Die zweite Riege des TV 46 beim Mannſchaftskampf in Schwetzingen Sieger Einen weiteren ſchönen Erfolg konnte auch der 1846er Nachwuchs in Schwetzingen erringen, in einem Mann⸗ ſchaftskampf, beſtehend aus Reck, Barren und Pferd, ſowie einer Mannſchafts⸗Freiübung mit dem TV Viernheim und dem T Schwetzingen. Die Mannheimer gewannen das Kunſtturntreſſen mit 382% Punkten vor dem TV Schwetzin⸗ gen mit 365% und dem TV Viernheim mit 344% Punkten. Die beſte Leiſtung des Tages vollbrachte Laier, 7 Schwetzingen, der 55 Punkte erzielte. Münchner Kunſtſpringer in London Randerath⸗München ſiegt in beiden Konkurrenzen Am Wochenende weilten die beiden Münchener Kunſt⸗ ſpringer Randerath und FFlichter auf Einladung des High⸗ gathe Diving Club in London, Der füddeutſche Mehrkampf⸗ meiſter Randerath zeigte ſich allen ſeinen. Mitbewerbern weit überlegen und ſiegte ſowohl im Turm⸗ wie im Kunſt⸗ ſpringen mit großem Punktvorſprung, Sein Lands mann Flichter dagegen konnte ſich nicht ſo erfolgreich behaupten und mußte in beiden Konkurrezen mit einem vierten bzw. britten Platz vorlieb nehmen. 5 Die Ergebuiſſe: Turmſpringen: 1. Randerath⸗München 232,2.; 2. Hearn⸗London 194,5.; 3. Mather⸗London 189,7.; 4. Flichter⸗München 188,0 Punkte. 5. Kunſtſyriugen: 1. Randerath 347,3.; 2. Ray⸗London N beath— Eaſt Stirlingſhire 48; Hearts— Kilmarnock 120: Morton— Hamilton Acgdemicals:5; Motherwell— Third Lanark:3; Partick Thiſtle— Dundee 410; Rangers — Aberdeen 311; St. Johnſtone— Queens Park 512. Das Kölner Sechstage⸗ Rennen Die erſte Nacht des Kölner Sechstagerennens brachte be⸗ reits eine Reihe erbitterter Jagden. Bei den Dreipierkel⸗ ſtunden währenden Vorſtößen nach Mitternacht fuhren Zims⸗Perelaer, Fundg⸗Maidorn, Siegel ⸗Thierd ich und Oſzmella⸗Schorn am ſtärkſten, die ſich mit Rundenvorſprung an die Spitze ſetzen konnten Nach Her 2 Uhr⸗Nachtwertung bei der die Spurts von van Nevele, Schorn, Müller, Schorn, Vroomen und Vopel gewonnen wurden, wurde das Feld wieder mächtig durcheinandergewirbelt. Nur Funda⸗Mai⸗ dorn konnten ihre führende Poſition behaupten, da für ſchloſſen Depauw⸗ van Nevele, Richli, Broccordo und Braſpennig⸗Vroomen wiederum zur Spitzengruppe auf In der zweiten Nachtwertung um vier Uhr wurden Spurk⸗ ſieger: Maidorn, Perelaer, Zims, Richli, Pijnenburg und Depauw. Im Anſchluß an die Spurts gewannen dann noch Oſzmellg⸗Schorn und Rauſch⸗Hürtgen eine Runde, womit die beiden Paare ebenfalls zur Spitzengruppe aufſchloſſen. Bis zur Neutraliſation ergab ſich dann nichts mehr von Belang.* Der Stand des Rennens um 6 Uhr: 1. Ofzmella⸗ Schorn 32 Punkte; 2. Richli⸗Broccardo 23 Punkte; Z. De⸗ paum⸗van Nevele 20 Punkte; 4. Funda⸗Maidorn 16 Punlte; 5. Ranich⸗Hürtgen 8 Punkte; 6. Braſpenning⸗Vroomen 7 Punkte. Eine Runde zurück: 7. Zims⸗Perelaer 32 Punkte, 8. Damm⸗Dumm 28 Punkte; 9. Vopel⸗Kors⸗ meter 23 Punkte; 10. Siegel⸗Thierbach 7 Punkte. 3 wei Runden zurück: 11. van Kempen⸗Plinenburg 18 Punkte. Vier Runden zurück: 12. Clignet⸗Müſter 14 Punkte. Pferdeſport Mülheim⸗Duisburg(4. Dezember) 1. Abvent⸗Jagdrennen. 1200. 3000 Mtr. 1. J. Reckten⸗ walds Feuerroſe; 2. Simulant; 3. Patina. Ferner ſiefen: Chevalier, Corax, Schwarzwald, Wanderin, Alpenfee, Hel⸗ mut. Tot.: 50:10; Platz: 15, 15, 30:10. 1 2. Leoniden⸗Jagbreunen. Für Dreiführige. 1200. 3000 Mir. 1. Geſt. Rapensbergs Baſthirſch(J. Pinter); 2. Stilet; 3. Schwerthieb. Ferner: Paulchen, Komödtauttn, Droſtet, Auswahl, Argus, Garantie, Meerkönig. Tot.: 40:10; Platz 20, 19, 30:10. J. Knecht Ruprecht ⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige. 1300. 8000 Mtr. 1. H. u. J. Nepicks Nerv(W. Rößler); 2. Arlecchtnoz 3. Weldmannsheil. Ferner: Rheinlandmädel, Fahrewohl, Haudegen, Danklied, Traumulus, Artiſt. Tot.: 36:10, Platz: 17, 25, 19:10. 4. Julklapp⸗Hürden rennen. 1300. obo Mtr. 1. Frau A. Keims Hunding(H. Wiedemann); 2. Franziskus; 8. Hageſtolz. Ferner: Maharadſcha, Regent, Moleſta, Gebt Feuer, Mauſer, Tot.: 49:10; Platz: 17. 14, 2110. 5. St. Nikolaus⸗Jagdrennen. 1700, 3700 Metert: 1. Gebr. Röslers Liebeszauber(J. Pinter): 2. Pechvoget; 8. Fino, Ferner: Porto Flip, Utamaro, Saufeder, Segur, Landesfreund. Toto: 16:10, Platz: 14, 81, 15:10, 6. St. Martin⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. 1200, 9000 Meter: 1. Frl. E. Buſſards Wallſa(W. Rößler); 2. Palaſt⸗ ritter; 3. Bandage. Ferner: Heuernte, Pralinee, Haar⸗ flocke, Porta Nigra. Toto: 55710; Platz: 21, 18, 18:10. N 7. Sylveſter⸗Jagdreunen. Ausgleich 3. 1800. 3700 Meter: 1. 13 Recktenwalds Klingenſchmied(J. Broda]; 2. Maikater; s. Flügelmann; 53. Brotverdlener, Ferner: Charakter, Aria, Churfürſt, Schatzfinder, Martonette, Ser. gey, Harniſch. Toto: 17510, Platz: 40, 48, 52, 2010. 5 Doppelwette: 4. u. 5. Rennen: 74710. Geſchäftliche Mitteilungen Das Handbuch des Sports Die Sanellowerke 8. Seite/ Nummer 566 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, Dezember 1932 AI Diese billigen und doch hübschen NOD EWARE sind richtig für hr Welhnachtskle 2 ae cher Leko he hin uu dueu n Ul gu Nuuſuliun „ahin 5 one Kuiunl“ Mil Milo Ulgoue du Mog Nou un, Ein durch u. durch mitsthalischer Film] Des Gesang gibt ihm Atem Dau ein sehs unterhaltendes Beiprogrammil Neueste Hor. Jon uochie Auch für zugendllche! 3, 5,.10,.40 Uhr. Eſnheſtsprels dis.30 70 pig. Auf vielseiſigen wunsch 5 ab heufe in Neuauf führung! Ein Spifzenwerk deuischer Filmkunsſ d. —— 2 W 5 4— Passenkragen Hagen aus Ham. Hammerschlag aus merschlag m. Pers Römerstreifen aner imit. u. Schleile 8 N Mestenkragen m. moderner Metall- Rnopfgarnitur Jubel und Frohsinn bel diesem Programm! 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Streifen, 38/145 em groß, Stück Held aller Madchenträume 218 Anger von Scuie oster- Schwester. 25 Daz u: „Sport und Liebe“ eueste Emelka-Tonwoche u..: Leni Riefenstan Geschehnisse, unheimlich u. spannend, die den Atem stocken lassen und unwiderstehlich in ihren Bannd ziehen,— sensationelle Bergsport- liche Leistungen, aufgenommen in der fantastischen Schönheit der Dolomiten, machen diesen Film zu einem unge- UNIVUERSU N FRANZISKA GA Al. der neue Tonfilm-Star PAUL HöngldEn papRIKA d nls 0 NF IL M- 1 fünf von HAHHHEIFI wöhnlichen Erlebnis„Karlsruhe“ in New-Tork 91 5 3 Passen 5 25 1 E SSraka Ee spielen lerner mit ianz per, ment: noupf b ee Passende Malh. Wiemann, Beni 1 Zusammensioß mit einem Ammer die 5 Welhnachts-Geschenke Führer, Max Holzboe. Eisberg 2208—„Das Lied vom Stempeln“ 5 Originalmusik von Ta de 5 2 9 725 Dreimal die Woche, es sei verdammt, Heute! Emmerich Kalmans berühmte Operette von Riehard Oswald vertonfllmt: . u. die sehr interessante lronische Plauderei zur Wuischafislage! 5 Beginn 3,— 5,— 8,— Uhr. läuft man zum Arbeits-, sum Wohlflahrtsamt! Wir wollen keine Wohlfahrtsgaben. Wir wollen wieder Arbeit haben. Wir wollen nicht mehr stempeln gehn! Wir wollen wieder Arbeit sehn f Die große Besetzung: Fritz Mampers- Marg. Kupfer; Gulseppe Becce. Im bunten Filmteil: Der verrückte Autobus N EI Lender Wochentags bis 4 80 Uhr alle Sal- u. Rangplätze nur 30 Pig. 207 4 IIII LI Teppiche Emelka-Tonwoche paul Kong- Eslyne Holtz Belivorlagen Für Jugendliche gestaftel! abds, 8 Uhr f 5 dazu der 2 fte Schlager: ö e Zeginn.00, letzte Vorst..30 Einziges Konzert 5 5 Sleppdecken 5 orzugskarten sind gültig! 5 N A TI d JV 6 9 U 1„Die Kleine von nebenan“ 5 5 15 8 95 5 8 5 N a 25 e Fg urg 8 a0 F 5 5 e m Fluge: Ooentaad v. Bos g 55 2 5 755 National-Theater Mannheim er ren zee beter. ereheteaen ele. ä ö 88 chube. es, Johann Aug, Volkslieder. 5 2 2 Karten II. 1.— bis I. 4 30 bel kleckel, O 3, 10, 5 Anfang 3 30.00,.20,.10 Unt. rälfin NMarizaza e Nen 14. 0 1 Nr 9 VE 5 Bezaubernde Musik, herrl. Darstel. 5 0 i A 8 5 8 Darstel- Mennbefme! Nogzert freküon 5 5 Li t lung. Schmiss und Tempo mit Die Me beer. Tielaz kloftmefsler, N 7. 2 Der große Erfolg! 0 Sele Hubert Marischka, Dorothea Schauspiel vog Gerhart Hauptmann. Wieck, Szöke Szakall, Ernst r 1 1. ALLES LAC HT! ee Verebes, Charl. Ander g Bühnenbilder: Eduard Löffler 2 5 85 75 Anfang 20.00 Uhr Ende gegen 22.30 Um. Lucie Engl isch F. Perso gen: 8 5. 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