3 2 Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25 durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim —6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM.. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Einzelpreis 1 9 P Keine Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Die Regierungserklärung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Dez. Die neue Woche ſteht ganz im Zeichen des Reichstags, der bekanntlich morgen nachmittag eröffnet wird. Schon heute begannen die Fraktions⸗ ſitzungen; u. a. nahm Hitler, der geſtern in Ber⸗ lin eintraf, die Verpflichtung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Abgeordneten vor. Reichskanzler v. Schleicher hatte heute mit dem Reichstagspräſidenten Göring eine Un⸗ terredung über die kommenden Parlaments⸗ ſitzungen. Wie von zuſtändiger Seite erklärt wird, iſt aufgrund dieſer Beſprechung der reibungsloſe Ablauf der morgigen Reichs⸗ tagsſitzung geſichert. Der Reichstag wird ſich morgen ledig ⸗ lich konſtituieren. Weiteres kann über die Verhandlungen des Kanzlers mit dem Reichstags⸗ präſidenten noch nicht geſagt werden, da die Be⸗ ſprechungen noch weiter fortgeführt werden. Es wäre denkbar, daß Göring auch mit den Partei⸗ führern Fühlung nehmen wird. Reichskanzler von Schleicher iſt übrigens jederzeit bereit, die Erklä⸗ rung der neuen Regierung im Reichstag abzugeben. Der Zeitpunkt der Regierungserklä⸗ rung hängt von dem Ergebnis der Unterredungen des Reichskanzlers mit Göring ab. Das Be⸗ ſtreben des Kanzlers geht bekanntlich dahin, den Reichstag zu einer längeren Vertagung zu bewegen. Solange über den Erfolg dieſer Be⸗ mühungen keine Klarheit herrſcht, iſt auch noch nicht abzuſehen, ob die Regierungserklärung noch in dieſer Woche, oder ob ſie gar erſt Anfang Januar abgegeben wird. Immerhin dürfte nach der heutigen Aus⸗ ſprache Schleicher⸗Göring der Verſuch der Kommnuniſten, gleich nach der Konſtitnierung des Parlaments eine Abſtimmung über ihr Mißtrauensvotum gegen Schleicher herbei⸗ zuführen, zum Scheitern verurteilt ſein. Man nimmt an, daß das Zentrum nach vor⸗ heriger Vereinbarung mit den Nationalſozialiſten gegen die ſofortige Behandlung des An⸗ trages Widerſpruch einlegen wird. Ueber den wei⸗ teren Ablauf der Dinge ſollen die Beſprechungen zwiſchen Schleicher und Göring eine Klärung herbei⸗ führen. Der Hauptkampf dreht ſich darum, ob noch am 12. oder 13. Dezember eine neue Sitzung des Reichstages ſtattfinden oder ob ſich das Haus bis zum Januar hinein vertagen ſoll. In Regierungs⸗ kreiſen hält man ſich an die Hoffnung, daß die Nationalſozialiſten nach den für ſie nicht eben er⸗ mutigenden Reſultaten der Thüringer Wah len nunmehr zu größerem Entgegenkommen bereit ſein werden, da ſie von Neuwahlen, vor denen die Regierung nicht zurückſchrecken würde, nur ein wei⸗ teres Fiasko zu erwarten hätten. Die Darſtellung, daß der Reichspräſident Herrn Schleicher keine Voll⸗ macht in dem Umfange wie Herrn von Papen zu⸗ geſtanden habe, trifft nach unſerer Kenntnis in dieſer Form nicht zu.. Zweifellos würde der Reichspräſident auch Herrn v. Schleicher im Bedarfsfall die Voll⸗ macht zur Auflöſung des Reichstages erteilen. Darüber hinaus kommt eine weitergehende Ermäch⸗ tigung nach der im Präſidentenhaus herrſchenden Auffaſſung zurzeit nicht in Frage, da die Gefahr eines Notſt andes, wie ſie zu Zeiten Papens unmittel⸗ bar beſtand, gegenwärtig nicht akut ſei. Schließlich ſpielt auch das Amneſtiegeſetz eine gewiſſe Rolle, das, wenn es doch zu einer Weihnachtstagung käme, in den Händen der Regierung eine ſcharfe Waffe bedeuten würde. 1 Die Wienſchaltsverhandmgen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Dez. Das**V des neuen Kabinetts, das geſtern in der Unterredung zwiſchen Warm⸗ bold und von Braun endgültig feſtgelegt wurde, iſt im Augenblick noch nicht bekannt. Soweit wir unterrichtet ſind, ſind vor allem auch die kom⸗ menden Wirtſchaftsver handlungen mit anderen Staaten in dieſem Zwiegeſpräch, zu 5 ſpäter auch Finanzminiſter von Krofigk und Reichsaußenminiſter von Neurath hinzugezogen wurden, ſehr eingehend vorbereitet worden. Die Verſtändigung, die zwiſchen den beteiligten vier Mi⸗ niſterien erzielt wurde, hat dem Kabinett in der Wirtſchaftspolitik eine ſichere Grundlage geſchaffen, ſodaß auf dieſem Gebiete für die nächſte Zukunft eine größere Einheitlichkeit gewährleiſtet iſt, als ſie im Kabinett Papen oder ſchon früher vorhanden war⸗ Allerdings iſt die Situation in der kritiſchſten Frage, Montag, 5. Dezember 1932 143. Jahrgang— Nr. 567 Nach den Vereinbarungen Schleichers mit Göring erwartet man einen reibungsloſen Verlauf der erſten Reichstagsſitzung Köpfe vom Tage General a. D. Litzmann wird als Alterspräſident morgen den Reichstag eröffnen. Dr. Kutſcher Oberpräſident von Oſtpreußen, preußiſcher Innenminiſter werden. Freiherr v. Braun soll bleibt auch im neuen Kabinett Reichsernährungsminiſter. Macdonald lädt Neurath ein Heute beginnen die Fünferbeſprechungen in Genf Meldung des Wolff⸗Büros — Genf. 5. Dez. Der engliſche Premierminiſter Macdonald hat die deutſche Delegation wiſſen laſſen, daß er für heute abend 6 Uhr eine Unterredung mit dem deutſchen Außen miniſter wünſche. Damit beginnt die Genfer Fünferbeſprechung über die Frage der Gleich berechtigung und die Fortſetzung der Abrüſtungskonferenz. Eine Umfrage im Lager der Franzoſen, Eng⸗ länder und Amerikaner ergab die Feſtſtellung, daß auf der ganzen Linie eine ausgeſprochen peſſi⸗ miſtiſche Beurteilung vorherrſchend iſt. In dieſer Hinſicht beſteht zwiſchen Herriot, Maedonald und Norman Davis vollkommene Uebereinſtimmung. Die Kehrſeite des Peſſimismus iſt das Mißtrauen, dem man überall begegnent. Herriot iſt auf Mac⸗ donal ſchlecht zu ſprechen und wittert einen„Reinfall“. Er erinnert in Geſprächen mit befreundeten Völker⸗ bundsfunktionären an Maedonalds Haltung in Lau⸗ ſanne und bedauert, daß die Fünferbeſprechung ver⸗ anſtaltet werden ſoll.„Beſſer wäre es geweſen, die Hauptkommiſſion ohne die Deutſchen arbeiten und unſeren Plan prüfen zu laſſen“, iſt die Ueberzeugung Herriots. Von einer Vertagung der Abrüſtungs⸗ konferenz, wie ſie Norman Davis empfiehlt, will der fränzöſiſche Miniſterpräſident nichts wiſſen. Was Macdonald von Herriot verlangte, läuft auf die Gewährung der Gleichberechtigung an Deutſchland im Sinne der Militärbeſtimmungen des Verſailler Friedensvertrages hinaus. Herriots Widerſtand gegen dieſe Theſe iſt aber ſo hartnäckig, daß Macdonald erklärte, er glaube nicht an eine Verſtändigung und werde entgegen ſeiner urſprünglichen Abſicht Geuf noch in dieſer Woche verlaſſen. Jon Herriot, der ſein Kabinett ſtark bedroht fühlt, wird verſichert, daß er Dienstag abend unbedingt nach Paris zuückkehren müſſe. Vor Beginn der Fünferbeſprechung herrſcht hier Hoffnungsloſigkeit, Im Hotel Beaurivage begann heute vormittag um 10 Uhr eine engliſch⸗franzöſiſch⸗ amerikaniſche Beſprechung, die gegen 1 Uhr beendet wurde. Der Plan des amerikaniſchen Botſchafters Norman Davis, die Abrüſtungs⸗ konferenz zu vertagen und einen permanenten Kon⸗ trollausſchuß bis zur Wiedereinberufung der Kon⸗ ferenz einzuſetzen, wurde erörtert. Da in dieſen Plan die deutſche Forderung nach Gleichberechtigung eingefügt werden ſoll, ergaben ſich Meinungsdiffe⸗ renzen, die nicht überbrückt werden konnten. Herriot zeigt ſich abſolut un nachgiebig. ——————————— der Kontingentierung, dadurch von ſelbſt er⸗ leichtert worden, daß eine Reihe von Handelsver⸗ trägen in der nächſten Zeit ablaufen und ſich dar⸗ aus automatiſch Löſungs möglichkeiten ergeben, die die Schwierigkeiten der Kontingentierungspolitik ausſchalten. Bereits heute begann in Berlin die deutſch⸗engliſche Kohlenkonferenz. Während England vor allen Dingen Klarheit in der Kohlenfrage ſchaffen möchte, wird von Deutſchland in erſter Linie ein größeres Kontingent medi⸗ ziniſcher Präparate und In duſtrie⸗ artikel nach Großbritannien erſtrebt. Mitte der nächſten Woche wird man mit den Franzoſen über die Abänderung des deutſch⸗ franzöſiſchen Handelsvertrages in Verhandlungen treten. Mit Schweden un d Südſla wien ö ſoll weiter in der nächſten Woche eine Regelung über die Einfuhr bis zum Inkrafttreten neuer Zollpoſi⸗ tionen vereinbart werden, da der ſchwediſche Han⸗ delsvertrag am 15. Februar und der ſüdſflawiſche Anfang März abläuft. Auch der deutſch⸗hollän⸗ diſche Handelsvertrag iſt bekanntlich zum 1. Januar gekündigt. Keine Vermögensabgabe In einem Berliner Montagsblatt iſt davon die Rede, daß die Regierung beabſichtige, eine Ver⸗ m i 8 ensabgabe einzuführen. Wie von zuſtän⸗ diger Stelle erklärt wird, beſtehen derartige Pläue nicht. Ebenſo wird aufs ſchärfſte dementiert, daß eine Kürzung der, ge⸗ plant ſei. 5 i Farmer und Erwerbsloſe vor Waſhington Telegraphiſche Meldung — Waſhington, 5. Dez. Der amerikaniſche Kongreß tritt heute zu ſeiner letzten Seſſton zuſammen. Alle Zufahrtsſtraßen zur Bundeshauptſtadt ſind von ſtarken Polizeiaufgeboten beſetzt, da ſich aus dem Weſten größere Züge von notleidenden Farmern und aus dem Norden organiſierte Trupps von Erwerbsloſen, teilweiſe in Rotfront⸗Uniform, der Stadt nähern, um vor dem Kapitol zu demonſtrieren. g Die Polizei iſt mit Tränengas ausgerüſtet und das Militär in der Umgebung Waſhing⸗ tons hat ebenfalls einen Vorrat von. gasbomben erhalten, um notfalls die Polizei verſtärken zu tonnen. die 5 Tradition, daß am erſten Sitzungstag lediglich die Formalien erledigt werden und der Kongreß ſich dann als Ehre für die verſtorbenen Mitglieder ver⸗ tagt, dürfte diesmal durchbrochen werden, da der Speaker des Repräſentantenhauſes, Garner, ſo⸗ fort den Entwurf zur Aenderung der Prohäbi⸗ tions vorſchriften einbringen will. Die erſten 1000 Teilnehmer an dem Hunger⸗ marſch ſind inzwiſchen angelangt. 5 Sie wurden ſofort von einer Poltzeiabteilung in ein abgelegenes Waldgelände geleitet und aufgefor⸗ dert, dort zu bleiben. Einer der radikal eingeſtellten Führer ſoll erkärt haben, daß ſte das Kongreß ⸗ gebäude ſtürmen würden, Forderungen nicht anhöre, wenn man ihre Nationalſozialiſten an der Hamborn⸗Oberhauſener Grenze in der Nähe Waffen blieb ergebnislos Vertagung bis 10. Januar? Meldung des Wolff⸗Bür os — Berlin, 5. Dez. Im Reichstag herrſchte heute bereits in den frühen Vormittagsſtunden ein bewegtes Getriebe. Die Zentrumsfraktion begann ihre Sitzung am Vormittag, während zu gleicher Zeit die Gruppe des Chriſtlichſozialen Volksdienſtes zuſam⸗ mentrat. Bei den Sozialdemokraten fand eine Vorſtandsbeſprechung ſtatt. In der kommuni⸗ ſtiſchen Fraktion wird bekannt gegeben, daß die KPD ſofort ein Antragsprogramm einbringen werde, das außer Mißtrauensantrag gegen das Ka⸗ binett von Schleicher, vor allem Forderungen für die Erwerbsloſen und für die Erzielung einer po⸗ litiſchen Amneſtie enthalten ſolle. In nationalſozialiſtiſchen Kreiſen verlautet, daß eine eventuelle kürzere Vertagung des Reichstages bis zum 10. Januar durchaus denk⸗ bar erſcheine unter der Vorausſetzung, daß etwa auf dem Gebiet der politiſchen Amneſtie die neue Reichs⸗ regierung Entgegenkommen zeige, vor allem gegen⸗ über den durch die Sondergerichte aufgrund der Terrornotverordnung Verurteilten. Eine längere Vertagung hält man nicht für wahrſcheinlich. Dieſen Erklärungen ſteht jedoch die Mitteilung der Preſſe⸗ ſtelle der NS Da gegenüber, die beſagt: „In einer Unterredung, die heute zwiſchen dem Reichskanzler von Schleicher und dem Reichstags⸗ präſidenten Göring ſtattfand, wurde ſeitens des Reichstagspräſidenten in der üblichen Form dem Kanzler mitgeteilt, daß der reibungsloſe Ver⸗ lauf der Reichstagsſitzung bezüglich ihrer techniſchen Durchführung ſichergeſtellt ſei. Kombinationen, die in politiſcher Hinſicht daran ge⸗ knüpft werden, entbehren jeder Grundlage.“ Leipart über den Reichskanzler Meldung des Wolff⸗Büros — Paris, 5. Dez. Der Berliner Korreſpondent des„Exzelſior“ gibt eine Unterredung mit dem Führer der freien Gewerkſchaften. Leipart, wieder, der ausführt, daß man in Gewerkſchaftskreiſen dem neuen Kanzler ſeine Vergangenheit nicht zum Vor⸗ wurf mache. Die ſoziale Frage ſtünde im Vorder⸗ grund ſeiner Beſorgniſſe und das Ziel ſeines Ver⸗ ſuches ſei, eine Entſpan nung in Gewerk⸗ ſchaftskreiſen herbeizuführen, damit das neue Kabinett in ſeiner politiſchen Tätigkeit nicht durch den Widerſtand der Arbeiter gehemmt werde. Ge⸗ neral von Schleicher ſei übrigens nicht der Mann, als den man ihn ſich vorzuſtellen ſcheine. Gewiß habe er Reden gehalten, die die öffentliche Meinung in Frankreich erregt hätten, aber er habe durch die Forderung nach Gleichberechtigung nur die Auf⸗ faſſung aller Deutſchen zum Ausdruck gebracht. Papens Abſchied von Hindenburg Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 5. Dez. Reichspräſident von Hindenburg empfing heute den Reichskanzler von Papen zur Ver⸗ abſchiedung. Der Reichspräſident überreichte bei die⸗ ſer Gelegenheit als äußeres Zeichen ſeines Dankes und ſeiner Anerkennung dem ſcheidenden Kanzler ſein Bild mit eigenhändiger Unterſchrift. Schwerer politiſcher Zuſammenſtoß 5 e des Wolff⸗ Büros — Hamborn, 5. Dez. Ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen etwa 200 und etwa 150 Reichsbannerleuten ereignete ſich geſtern von Holten. Die aus Hamborn und Duisburg⸗Beeck ſtammenden Nationalſozialiſten befanden ſich auf dem Wege zu einer Wehrſportübung, während die Reichsbannerleute von einer ſolchen Uebung aus Richtung Dinslaken zurückkehrten. Zwiſchen beiden Trupps kam es zu Tütlichkeiten, wobei die Gegner mit Steinen und Hiebwaffen aufeinander losgingen 5 und mehrere Schüſſe abgegeben wurden Wie die Polizei mitteilte, mußten sieb n Reichs bannerleute ins Krankenhaus gebr cht werden. Einer von ihnen hatte einen Oberſchen ſchuß, die anderen Stichverletzungen erlitten. 5 den Nationalſozialiſten find ſechs ver⸗ letzt. Drei von ihnen 1 Stichver tunge und drei Hiebverletzungen da polizeiliche Durchſuchung „ wurden drei 17 leute workäufts 15 2. Seite/ Nummer 567 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 5. Dezember 1932 Eine Grenzland kundgebung in Oſtpreußen Meldung des Wolff⸗Büros — Königsberg, 5. Dez. Eine oſtpreußiſche Grenzlandkundgebung wurde vom Verein Oſtpreußiſcher Zeitungs⸗ verleger geſtern mittag aus Anlaß ſeines 25⸗ jährigen Beſtehens in Königsberg veranſtaltet. Die Feier wurde mit der Feſtanſprache des Vorſitzenden des Vereins Oſtpreußiſcher Zeitungsverleger, Dr. Volz, eröffnet. Der neue Oberpräſident von Oſt⸗ preußen, Dr. Kutſcher, überbrachte Grüße des Frhr. v. Gayl, der urſprünglich ſein perſönliches Erſcheinen zugeſagt hatte. In Oſtpreußen, ſagte der Oberpräſident, habe das Wort Grenzland einen beſonders tragiſchen Beiklang, denn kein anderes deutſches Land kenne das, was Oſtpreußen vor 14 Jahren über ſich ergehen laſſen mußte, die räum⸗ liche Trennung vom Mutterlande., und niemals könne die berufungsloſe Sonderlage des Landes klarer umriſſen werden, als durch dieſe Feſtſtellung. Darum gehe heute ſeine Bitte an die zahlreichen Vertreter der deutſchen Zeitungsverleger und der deutſchen Preſſe aus dem Reich immer wieder, der öffentlichen Meinung das Gewiſſen zu ſchärfen für die nationalen Notwendigkeiten in politiſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht, die ſich aus dieſer Sonder⸗ lage nicht nur für Oſtpreußen, ſondern das ganze deutſche Vaterland ergäben. Es folgte eine Anſprache vom Vorſitzenden des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger, Kommerzienrat Dr. Krumbhaar«⸗Liegnitz. Er hob das Verdienſt der oſtpreußiſchen Zeitungen in dem Abſtimmungsdienſt 1920 hervor. Die heutige Feier diene dem unver⸗ Brüchlichen Treuebekenntnis zu Deutſchtum und Va⸗ terland. Sie ſolle weiterhin kundgeben, daß das ge⸗ ſamte Deutſchland über Oſtpreußen wache und mit ihm unverbrüchlich auf Gedeih und Verderben ver⸗ bunden bleibe. 8 Selbſtmord einer Filmoiwa Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 5. Dez. Die bekannte Pariſer Filmſchauſpielerin Mar⸗ celle Rommée hat in der vergangenen Nacht Selbſtmord begangen, indem ſie ſich von einer Seinebrücke ins Waſſer ſtürzte. Sie befand ſich ſeit längerer Zeit in einem Sanatorium für Nerven⸗ kranke. Marcelle Rommsée ſtand im 29. Lebensjahr. Sechs Jahre lang hatte ſie als beliebtes Mitglied der Comedie Francaiſe gewirkt und war durch meh⸗ rere Preiſe ausgezeichnet worden. In der vergangenen Nacht haben noch vier weitere Perſonen Selbſtmord verübt, in⸗ dem ſie ſich gleichfalls in die Seine ſtürzten. . Vereidigung des Reichsarbeitsminiſters — Berlin, 5. Dez. Der Herr Reichspräſident hat heute die durch das Reichsminiſtergeſetz vorgeſchrie⸗ bene Vereidigung des neuernannten Reichsarbeits⸗ miniſters Dr. Friedrich Syrup vorgenommen. Entſchließung der Deutſchen Anwaltsvereine — Berlin, 5. Dez. In einer Abgeordnetenver⸗ ſammlung des Deutſchen Anwaltsvereins wurde eine Entſchließung gefaßt, deren Hauptforderung eine Sperre der Zulaſſung zur Rechtsanwalt⸗ ſchaft zunächſt auf die Dauer von drei Jahren mit anſchließender Begrenzung des Zuganges zur An⸗ waltſchaft(numerus clausus) der Rechtsanwälte iſt. Vier Tote bei einem Flugzengabſturz — Newyork, 5. Dez. Ein ſchweres Flugzeug⸗ unglück, das vier Todesopfer forderte, ereignete ſich in der Nähe von Detroit. Als das Flugzeug den Erie⸗See überflog, ſtürzte es plötzlich ab und die vier Inſaſſen, zwei Männer und zwei Frauen, die Schweſtern waren, ertranken. Vallanoff als Jago Gaſtſpiel im Maunheimer Nationaltheater Die ausverkauften Häuſer beherrſchen die vor⸗ weihnachtliche Stimmung am Schillerplatz. Zwar ſind die Gaſtſpiele an dieſem Zuſpruch nicht zum wenigſten beteiligt, aber ſie rechtfertigen ſich von ſelbſt, wenn ſie das Haus füllen und vor allem, wenn ſte wirkliche Kunſt und keine Senſationen vermitteln. Die Kunſt im ſchönſten Sinne feiert allemal ein Feſt, wenn Georg Baklanoff die Bühne be⸗ tritt. Er gehört zu jenen Erſcheinungen, von denen eine unwiderſtehliche Magie ausgeht. Die beiden Abende, an denen er im vorigen Jahre auf der Mannheimer Bühne als Gaſt erſchien, zeigten ihn einmal in der Rolle des Zaren Boris, der er die Herrlichkeit und Größe ſeiner angeſtammten altruſſiſchen Heimat lieh; dann ſah man ihn als Rigoletto, wobei ſich ſeine durch die Schule des Geſangs vermittelte und durch eine geniale Künſt⸗ lerſchaft gefeſtigte Beziehung zur Welt der italie⸗ niſchen Oper in aller Deutlichkeit offenbarte. Dieſe Verbundenheit mit dem Heimatland der Opernkunſt beherrſcht auch ſeinen Jago, mit dem er geſtern vor das bis auf den letzten Platz beſetzte Haus trat. Verdi wollte die Oper, die ihm der kompo⸗ nierende Idealiſt Arrigo Boito mit ritterlicher Selbſtloſigkeit textlich überließ, urſprünglich„Jago“ nennen. Immer wieder kreiſten ſeine Gedanken um dieſe Geſtalt, die der eigentliche Mittelpunkt des Werkes blieb, auch als dieſes den Titel„Otello“ er⸗ hielt. Verdi, der ſeine Operngeſtalten in aller Bild⸗ lichkeit vor ſich ſehen wollte, und deshalb immer wieder die Phantaſie eines Malerfreundes anregte, ſie ihm zu malen, um zur Bildung des Klangs das Sichtbare als Anhaltspunkt zu beſitzen, hat mit jenem Künſtler beſonders auch über die Jagofigur einen intereſſanten Gedankenaustauſch gepflogen und dabei den Jago geſchildert, wie er ihn ſich dachte. Wenn Baklanoffs edelmänniſches Aeußeres ſich anit dieſem Bild auch nicht ganz deckt, ſelbſt nicht in der durchdachten Maske, ſo ſtimmte umſo mehr ſeine Haltung mit Verdis Vorſtellung von Jagos Art überein. Verdi ſchildert ſie ſo:„Zer⸗ ſtreut, nonchalant, gleichgültig gegen alles, un⸗ gläubig, ſpötliſch, indem er das Gute und das Schlechte leichthin ſagt, mit einer Miene, als ob er ganz anderes dächte als was er redet, ſo daß, wenn jemand ihm wegen einer etwa vorgeſchlagenen Ge⸗ meinheit einen Vorwurf machen ſollte, er antworten könnte: Wirklich eine Gemeinheit?... Das glaubte Internationale Löſung oer Schuldenfrage durch eine Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 5. Dez. Faſt täglich trifft aus Amerika ein neuer Vor⸗ ſchlag zur Löſung des ſchwierigen Schuldenproblems ein. Alle dieſe gutgemeinten Ratſchläge— das iſt das gemeinſame an ihnen— wollen auf keinen Fall einen Verzicht Amerikas auf ſeine Kriegsſchuldenforderung zulaſſen. In Boſton ſchlug der frühere Staatsſekretär Colby die Schaffung einer ſog. Schuldenbank vor, die durch Vermitt⸗ lung des Völkerbundes oder einer anderen inter⸗ nattonalen Körperſchaft auf 50 Jahre lautende Obligationen herausgeben müßte. Jede Nation hätte dann die Pflicht, einen beſtimmten Prozentſatz ihrer Rüſtungsausgaben in einen Amortiſations⸗ fonds einzuzahlen, mit deſſen Hilfe die von der Schuldenbank ausgegebenen Obligationen dann ge⸗ tilgt werden ſollen. Colby vertritt die Auffaſſung, daß auch die Vereinigten Staaten trotz ihrer Stel⸗ lung als Gläubiger ein jährliches Opfer leiſten muß⸗ ten, indem ſie von ihren Rüſtungsausgaben auch einen beſtimmten Prozentſatz in den Amortiſations⸗ fonds abliefern. Der Plan Colbys ſieht natürlich vor, daß Amerika auf jeden Fall zu ſeinem Gelde kommt. Ein anderer amerikaniſcher Vorſchlag, der ſogar von einem Regierungags mitglied Schuldenbank? langfriſtige Kommerzialiſierungsanleihe ſtammt, befaßt ſich mit dem Plan, die von England zu leiſtenden Zahlungen mittels eines Zollkredits oder mittels einer Anleihe, die in Wallſtreet auf⸗ genommen werden ſollte, durchzuführen. Präſident Hoover hat geſtern ſtundenlang mit den Staatsſekretären Mills und Stimſon konfe⸗ riert, um eine Möglichkeit für die Zahlung der eng⸗ liſchen Schuld am 15. Dezember zu finden. Sachver⸗ ſtändige befaßten ſich mit dem Plan amerikaniſcher und engliſcher Bankiers, die geſamten Kriegsſchulden durch eine Kommerzialiſierungsanleihe abzudecken. Dieſe Anleihe müßte in Amerika und Europa begeben werden, internationale Garantien beſitzen und mindeſtens mit 3,5 Prozent verzinſt werden. Außerdem müßten die europäiſchen Staa⸗ ten nach dem Vorſchlag der Bankiers ſich verpflich⸗ ten, Amerika Vorzugsbedingungen auf dem Zoll⸗ gebiet zu gewähren, ſowie die eigenen Rüſtungs⸗ ausgaben abzubauen. Der amerikaniſche Kongreß iſt ganz all⸗ gemein der Meinung, es bleibe den Schuldnerſtaaten nur die Wahl zwiſchen Zahlung oder Erklärung ihrer Zahlungsunfähigkeit. Der Präſident iſt aber nach Anſicht zuſtändiger Kreiſe entſchloſſen, dem Kon⸗ greß dennoch eine neue letzte Note zukommen zu laſſen, um wenigſtens für England eine Erleichterung der Zahlungsverpflichtung au erlangen. eee eee Die Gemeindewahlen in Thüringen Meldung des Wolff⸗Büros — Weimar, 5. Dez. In Thüringen fanden geſtern die Gemeinde⸗ und Kreistagswahlen ſtatt. Das hervorſtechendſte Merk⸗ mal iſt dabei die geringe Wahlbeteiligung, die durch⸗ ſchnittlich nur 60 bis 70 v. H. ausmachte. Nur in Gera, Sonneberg— wo am Samstag Hitler ſprach — und einigen anderen Städten erreichte die Wahl⸗ beteiligung 80 und mehr Prozent. In Sonne⸗ berg hatten die Nationalſozialiſten bei der letzten Reichstagswahl erhebliche Einbußen zu verzeichnen, konnten aber jetzt ihre Stimmenzahl behaupten. Im Sonneberger Kreisrat beſteht erſtmals ſeit 1919 keine Linksmehrheit mehr. Ebenſo iſt auch die Linksmehrheit im Geraer Stadtrat gebrochen. Die Landeshauptſtadt Weimar hatt eine der niedrigſten Beteiligungsziffern aufzuweiſen. Infolge der geringen Wahlbeteiligung war naturgemäß bei faſt allen Parteien ein Rückgang an Stimmen feſtzuſtellen Darüber hinaus iſt auf Grund vorſichtiger Berechnung ein abſoluter Stimmenrückgang bei den Nationalſozialiſten vornehmlich in Apolda und in Ilmenau zu regiſtrieren. Die Sozial⸗ demokratie hat, von einzelnen mittleren Städten abgeſehen, wo größere Verluſte zu verbuchen waren, im allgemeinen ihre Stimmen behauptet, während die Kommuniſten faſt auf der ganzen Linie Erfolge verbuchen können. Das Zen⸗ trum, das in Thüringen eine beſondere Rolle nicht ſpielt, hat weſentliche Veränderungen nicht aufzu⸗ weiſen. Bemerkenswert iſt, daß der Thüringer Landbund beſonders in einigen Landſtädten gegenüber den letzten Reichstagswahlen bedeu⸗ tend aufholen konnte. Bei den Bürger⸗ lichen, die zum größten Teil Einheitsliſten zur Wahl vorgelegt hatten, ſind die Verſchiebungen des Stimmenverhältniſſes nicht ſo leicht zu kontrol⸗ lieren. Nach ſorgfältigen Abſchätzungen neigt man aber auch hier dazu, von einer gewiſſen Stär⸗ kung zu ſprechen. Eine genaue Berechnung dieſer Zunahme iſt deshalb nicht möglich, weil das Bürger⸗ tum in den einzelnen Städten verſchiedene lokal⸗ bedingte Liſten aufſtellte, die ſich nicht zu der einen oder anderen bürgerlichen Partei zurechnen laſſen. Die Wahlen brachten in den wichtigſten Städten nachſtehende Ergebniſſe. Die in Klammern ge⸗ ſetzten Stimmzahlen beziehen ſich auf die Reichs⸗ tagswahl vom 6. November d.., die Vergleichs⸗ zahlen der Mandate dagegen auf die jeweils letzte Gemeindewahl, die im allgemeinen vier Jahre zurückliegen, in einzelnen Gemeinden aber erſt ein oder zwei Jahre. Weimar Stimmberechtigte 34 305, abgegebene Stimmen 20 259. Nationalſozialiſten 7122(11003), 11 Mandate (), Sozialdemokraten 3347(5491), 5(), Kommuni⸗ ſten 2704(3914), 4(), Handel und Gewerbe 849, 1, Deutſchnationale 2272(3768), 3, Bürgerl. Mitte 922, 1, Zentrum 636(613), 1, Deutſche Volkspartei 230 (2100), 2(). Jena Stimmberechtigte 40691, abgegebene Stimmen 26 214(35 335). Nat.⸗Soz. 6459(8420)— 8 Mandate (), Soz. 7480(9615)— 9(11), Kom. 6369(7442)— 8(), Deutſchn. 1893(3635)— 2, Staatspartei 2839 (2005)— 3(), Bürgerliche 3548— 5(14). Eiſenach Wahlbeteiligung 68(81) v. H. Natſoz. 5880(79 6) — 11 Mandate(), Soz. 3759(5431)— 6(13), Kom. 5751(6394)— 10(), Dnatl. 2142(3411)— 3), Staatsp. 672(505)— 1(), Zentr. 475(494)— 1(), Bürgerl. Einheitsliſte 160— 3(). Gera Stimmberecht. ca. 60 000, Wahlbeteiligung 81 v. H. Natſoz. 13 804(16 577— 7(), Soz. 17 142(18 654)— 9.(16), Kom. 6464(8805)— 3(), Bürgerbund 5424 3. Geraer Mitte 2069— 1, Haus⸗ und Grundbeſitz 3594— 2. dauernd in der Nähe des Arbeitsbeſchaffungsprogramm des D Telegraphiſche Meldung — Hamburg, 5. Dez. Der Deutſchnationale Handlungs⸗ gehilfen⸗Verband hat der neuen Reichsregie⸗ rung heute ein Arbeitsbeſchaffungsprogramm über⸗ reicht. Das Programm betont: Nachdem Anhaltspunkte dafür beſtehen, daß die allgemeine Wirtſchaftskriſe ihren Tiefſtand erreicht hat, iſt der Verſuch gerechtfertigt, durch eine zunächſt künſtliche Belebung die natürlichen Kräfte einer Erholung auszulöſen und den Uebergang der Kriſe zu einem neuen Konjunkturaufſtieg zu be⸗ ſchleunigen. Eine bewußt geleitete Kredit⸗ ausweäitung iſt imſtande, die Wiederbelebung der Wirtſchaft zu beſchleunigen und damit die be⸗ ſtehende Arbeitsloſigkeit in Deutſchland erheblich zu mindern. Eine entſcheidende Vorausſetzung dafür iſt die Herſtellung einer außenpolitiſchen Lage, die uns vor ſchädlichen Rückwirkungen ſichert. Die deutſche Deviſenbilanz erhält ihr gefährliches Gepräge nicht ſo ſehr durch die Unmöglichkeit, Einfuhr mit Ausfuhr zu bezahlen, als durch die fortdauernde Beaunſpruchung des Deviſenmarktes für die Bezah⸗ lung und die Amortiſation ausländiſcher Schulden. Es muß daher verſucht werden— und die Möglich⸗ keiten dazu ſind vorhanden—, unſere privaten Aus⸗ landsſchulden auf einen geringeren Zinsſatz zu konvertieren und einen Rückzahlungs⸗ plan für ſämtliche Auslandsſchulden zu verein⸗ baren. Allen Verſuchen einer zwangsläufigen Kon⸗ verſion von inländiſchen Anleihezinſen iſt ein Ende zu bereiten. Die Summe einer Kreditausweſtung iſt zahlenmäßig im voraus nicht feſtzulegen. Die Höchſtgrenze muß ſich aus den ſorgfältig zu beob⸗ achtenden Wirkungen ergeben, wobei die letzte Ent⸗ scheidung auf die für die Aufrechterhaltung der Währung verantwortliche Stelle fällt. Für die Durchführung der Kreditausweitung ſind neue Or⸗ ganiſationen oder Bankinſtitute nicht zu ſchaffen. Im einzelnen ſind folgende Maßnahmen zum Zwecke der Kreditausweitung notwendig und aus⸗ reichend: 1. Der Reichs bankdiskont iſt ſo lange zu ſenken, bis wieder in großen Ausmaßen Han⸗ delswechſel an die Reichsbank herangebracht werden. 2. Die einmal geſchaffenen Steuergutſcheine ſind zum Zwecke ihrer finanziellen Verwertung Pariſtandes zu halten. 3. Es iſt notwendig, beſtimmte Wertpapier⸗ gruppen als Deckung für einen erwei⸗ terten Notenumlauf zuzulaſſen. Der Ankauf ſolcher Wertpapiere ſoll weiter die Wirkung haben, den Kurs der feſtverzinslichen Wertpapiere zu heben, d. h. alſo, zur Herabdrückung des Zins⸗ fußes in Deutſchland beizutragen. Solche Wert⸗ papiere ſind insbeſondere Reichs⸗, Länder⸗ und Ge⸗ meindeanleihen, ſowie Pfandbriefe. Die Einführung ſolcher Wertpapiere als berechtigte unmittelbare oder mittelbare Anlage von Notenbankmitteln würde ſehr bald neue private und öffentliche Emiſſtonen ermög⸗ lichen. 4. Für die Uebergangszeit iſt das Syſtem der Notendeckung durch Finanzwechſel noch fortzuſetzen. Die Wiederbeſchäftigung von Arbeitsloſen mit Hilfe planmäßiger Kreditausweitung wird am ehe⸗ ſten erreicht, wenn eine Ingangſetzung des vor⸗ handenen Wirtſchaftsapparates erſtrebt wird, nicht aber durch den Aufbau eines neuen wirtſchaft⸗ lichen Apparates. Die Kreditausweitung muß des⸗ halb gleichmäßig den verſchiedenen privaten, öffent⸗ lichen und halböffentlichen Gliedern der deutſchen Geſamtwirtſchaft zugute kommen. Völlig ausge⸗ ſchloſſen muß es ſein, das Mittel der Kreditauswei⸗ tung zur Erleichterung der öffentlichen Finanzen und zur Beſeitigung von Defizits zu verwenden. ich gar nicht. Sprechen wir nicht mehr davon! Eine Geſtalt wie dieſe kann alle täuſchen, und bis zu einem gewiſſen Grade auch ſeine Frau.“ Kein Zug dieſes Bildes war in der Darſtellung Baklanoffs, der mit dieſem Entwurf Verdis nicht übereinſtimmte. Unſer Publikum iſt gewohnt, daß die Darſteller des Jago die Gemeinheit auch äußer⸗ lich in allen Einzelheiten kundtun, und gewiß er⸗ ſcheint es naheliegend, dieſe Figur einem Mephiſto anzuähneln, mit dem ſie durch mancherlei Bezie⸗ hungen durch den Textdichter Boito, der ſelbſt eine grandioſe Mephiſto⸗Oper ſchrieb, auch zuſammen⸗ hängt. Aber man vergeſſe nicht, daß Jago, wie Verdi ſelbſt ausdrücklich betont, es verſteht, ſeine geſamte Umgebung zu täuſchen. i Nicht genug damit; er beherrſcht die Lage nicht nur durch die Kunſt ſeiner Verſtellung, ſondern auch durch die Ränke, die ihn als echten Sohn der Stadt Venedig kennzeichnen, aus der er ſtammt. Wir müſſen uns dieſen Zug im Weſen Jagos hinzu⸗ denken, der Verdi als Italiener und gutem Kenner der venezianiſchen Eigenart ſelbſtverſtändlich war. Es wird immer ein Wunder des Schrifttums bleiben, wie Shakeſpeare es verſtanden hat, das Italien der Renaiſſance in ſeinem Werk immer wieder von neuem aufleben zu laſſen. Und beſonders den Venezianern hat er, ebenſo wie ſein Zeitgenoſſe und Nachfolger Ben Jonſon, ein beſonderes Verſtänd⸗ nis entgegengebracht, wie ſein Kaufmann von Venedig und erſt recht ſein Otello, der Mohr Vene⸗ digs, zeigen. N Vielleicht hat Shakeſpeare als Sohn der großen Inſel England dem kleinen Inſelreich Venedig ſich beſonders nahe gefühlt, das einſt als ſtolze Venezia die Meere nicht weniger mächtig beherrſchte als ſpäter in der Vergrößerung des Handelsraumes die geſchäftige Britannia. Dabei hat der Löwe von San Marco nicht allein durch ſeinen Mut geſiegt, ſondern auch durch die Tücken, mit denen er auf den flatternden Fahnen der Galeeren über die Meere getragen wurde. Aus Kampf und Liſt hat ſich das Italien der Renaiſſance aufgebaut, durch beide wurde Venedig ſchon vorher groß und mächtig. Otello: das iſt Venedigs ſiegreicher Kampf, Jago: das iſt die venezigniſche Schläue, die daherkommt im ſamtnen Gewand, leicht dahingeht wie der Spa⸗ ziergänger über die Piazza vor der ſchimmernden Marcuskirche, wahrend die unſchuldigen Täublein ſeine Füße umſpiel. Als ein ſolcher Venezianer der Renaiſ⸗ ſanſe in der Sprache, im Gewand und in der Hal⸗ tung erſchien Baklanoffz wie ein geheimer Agent der Signoria, des oberſten Rates der Republik Venedig, beherrſchte er alle Vorgänge. Jagos Wir⸗ ken zeigt ſich in dem meiſterlichen Aufbau der ein⸗ zelnen Akte mit aller Deutlichkeit. Im erſten Bild beſchwört er mit dem Geſang ſeines Trinklieds den Beginn der Kataſtrophe herauf; noch bleibt der Beſchluß des Aktes dem liebenden Paar Otello und Desdemona vorbehalten. Dann aber ſingt Jago keine Trinklieder mehr, ſondern deckt mit ſeinem gewaltigen Credo die Hölle ſeiner Seele auf. Selbſt der Tod iſt ihm ein Nichts. Wie Baklanoff dieſe letzte Anarchie eines Men⸗ ſchen darſtellt, der alles gewinnen will und deshalb nichts achtet, bleibt grandios in jedem Augenblick, zumal er die Haltung ſeines Renaiſſancemenſchen nicht verliert, mag er ihn noch ſo ſehr in den Schat⸗ ten ſeiner Gedanken führen. Mit ihnen beherrſcht Jago den Triebmenſchen Otello, der von der Peitſche des Intellekts Jagos gehetzt wird, bis er am Boden liegt.„Ecco leone“: da liegt der Löwe; dieſer Triumph Jagos beim dritten Aktſchluß führt auf einen Gipfel der Dramatik. Baklanoff ſteht droben in letzter Einſamkeit der Geſtaltungskraft. Und mit dem Triumph über den„Löwen“ denkt man zu⸗ gleich auch an das Sinnbild des venezianiſchen Kampfes, das hier wieder einmal durch die Schläue zu Boden geſtreckt wurde. Es iſt der zweite, letzte Triumph, den Jago erlebt, hier ganz allein, nach⸗ dem er am Schluß des zweiten Akts ſich von Otellos aufglühender Leidenſchaft noch in den Wirbel des Racheſchwurs hat hineinreißen laſſen. Auch hier war Baklanoff beherrſchend und groß. Der letzte Akt iſt der ſchmerzvolle Epilog zu Jagos Werk; Verdi kann ſich von dem Feind ab⸗ wenden, der ihn doch ſo mächtig angezogen hatte, und Desdemonas Sterbegebet und Otellos Tod be⸗ ſingen; nur noch das Gefühl ſpricht und es nimmt uns völlig gefangen, während Jagos Schatten breit über dieſer Todesſzene liegt. Auf die Dramatik kommt es in dieſem Werk an, das Verdis muſik⸗ dramatiſche Erkenntnis birgt. Der Geſang hat ſich in die Geſtaltung aufzulöſen, wie denn auch Verdi dieſem Werk keine einzige Arie mit auf den Weg gab. Dennoch iſt die Stimme der Träger des Dramatiſchen, bei Jago mehr im Vortrag als in der geſanglichen Linie. Baklanoff gibt vor allem das Parlando, in das Verdi ſein Werk auflöſt. Er läßt ſein Italieniſch dahingleiten, ſodaß man den Klang der fremden Worte für dieſe Muſik der Sprache gerne eintauſcht. 3 g Der Sänger war indisponiert; welche Kehle hat denn auch die Witterung der letzten Zeit verſchont! Aber er ließ mit Abſicht durch keinen Anſchlag dem Publikum davon Mitteilung machen, womit er recht tat, weil eine ſolche Ankündigung ſtets die Stim⸗ mung des Hauſes beeinflußt. Der Bariton des Künſt⸗ lers mit ſeinem edlen Klang und feiner klaren Tonbildung widerſtand allen Fährniſſen und ver⸗ band ſich mit der Darſtellung zur Einheit, deren Wirkung ſich das Publikum trotz aller andern Bil⸗ der, die es von der Geſtalt Jagos im Sinn haben mochte, nicht entziehen konnte. Durch die Leitung von Joſeph Roſenſtock wurde dem Gaſt ein würdiges muſikaliſches Fun⸗ dament geſchaffen. Die Geſtalten um Jago waren nicht minder eindrucksvoll. Der Otello von Erik Enderlein erſcheint auf einem mächtig erhöhten Kothurn. Aber die Leiden⸗ ſchaft iſt echt, das Elementare bricht aus ihm mit einer erſchreckenden Unmittelbarkeit hervor. Er ſchwärzt ſich zwar ſein Geſicht ein wenig zu ſehr; der„Mohr“ Otello iſt eigentlich ein Mißverſtändnis, weil das Wort hier ſo viel wie Maure bedeutet. Aber die Geſtalt ſelbſt beſaß die echte Farbe Otellos: ſie war aus Bronze, zuweilen auch von bronzener Härte im Ausdruck. Während der Künſtler in den Aus⸗ brüchen an eine Grenze ſeiner Phyſis ging, näherte er ſich im letzten Akt in dem tief empfundenen Epilog vom Leben und Lieben Otellos der Lyrik, mit der Verdi dieſes Sterben verklärt. Als Desdemona ließ ſich Elſe Schulz vor allem auch wieder im letzten Akt als die kluge, poetiſche Geſtalterin dieſer wunderſamen Figur ver⸗ nehmen. Die übrige Beſetzung iſt von früher her bekannt. Das Publikum zeigte durch ſeinen Applaus, welch ſtarker Eindruck von Werk, Gaſt und Euſemble ausging, und rief mit Baklanoff am Schluß die Hauptdarſteller und den Dirigenten immer wieder hervor. 5 9 0 Der Dichter Guſtav Meyrink geſtorben. Geſtern ſtarb in ſeiner Starnberger Wohnung der Dich⸗ ter Guſtav Meyrink im Alter von 64 Jahren. Er war ſchon ſeit längerer Zeit leidend. Meyrink wurde am 19. Januar 1868 in Wien geboren. Seine Schrift⸗ ſtellertätigkeit begann erſt im Jahre 1902. Mey⸗ rinks bedeutendſtes Werk,„Der Golem', erlebte eine Auflage von 220 000. Berühmt wurden u. a. auch„Das grüne Geſicht“,„Walpurgisnacht“,„Der weiße Dominikaner“ u. a. Auch als Satiriker iſt Meyrink hervorgetreten, der eine Zeitlang zu den meiſtgenannten Autoren gehörte. n * ———— * Montag, 5. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 567 Das Handwerk gegen Wirtſchaftserperimente Die Vollverſammlung der Handwerkskammer für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach nahm Am 29. November fand unter dem Vorſitz des Präſtdenten, Zimmermeiſter L. Kalmbacher, die 61. Vollverſammlung der Kammer ſtatt, an der als Vertreter der Aufſichtsbehörde der Di⸗ rektor des Bad. Landesgewerbeamts, Oberregie⸗ rungsrat Bucerius, teilnahm. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende mit war⸗ men Worten dankbarer Anerkennung der im Laufe des letzten Jahres verſtorbenen Kammermitglieder, Bäckerobermeiſter Georg Schneider, ſtellv. Präſi⸗ dent der Kammer, Valentin Erzinger, Schreiner⸗ meiſter in Wiesloch und des Vorſitzenden des Ge⸗ ſellenausſchuſſes, Georg Renkel, Schneider in Mannheim, ſowie des Präſidenten der Handwerks⸗ kammer Karlsruhe und Vorſitzenden des Badiſchen Handwerkskammertags und Badiſchen Handwerks⸗ tags, Altſtadtrat E. Iſenmaun, Bruchſal. Er ſtellte ſodann feſt, daß infolge des Todes der Ge⸗ nannten ſatzungsgemäß die Kammer durch F. Ibald, Bäckerobermeiſter in Mannheim und A. Herrmann, Schreinermeiſter in Walldorf, der Geſellenausſchuß durch G. Ebinger, Tapezier in Mannheim, ergänzt wird. Bäckerobermeiſter Ibald wurde im Laufe der Sitzung bei Erledi⸗ gung der Regularien einſtimmig in den Vorſtand der Kammer, Gewerkſchaftsſekretär Felgentrebe zum Vorſitzenden des Geſellenausſchuſſes gewählt. Den Geſchäftsbericht erſtattete der Geſchäfts⸗ führer der Kammer, Rechtsanwalt Eiermann, indem er anknüpfend an den der Vollverſammlung vorgelegten Wirtſchafts⸗ und Tätigkeitsbericht auf einige aktuelle Fragen näher einging und die Hoff⸗ nung ausſprach, daß die Anſätze zu einer Belebung unſerer Wirtſchaft, die ſich auf dem Kredit⸗ und dem Warenmarkte ſowie an den Börſen zeigten, ſich weiter ausbauen und nicht wieder durch wirtſchafts⸗ politiſche Bindungen und politiſche Einflüſſe ge⸗ hemmt werden. Vor allem müſſe mit den Wirt⸗ ſchaftsexrperimenten aller Art endgültig Schluß ge⸗ macht werden. Die Randſiedlungsfrage, die man mitunter auch mit dem nicht unbedenklichen freiwilligen Arbeitsdienſtproblem verkopple, habe die Löſung des Problems der Arbeitsloſigkeit kei⸗ nen Schritt näher gebracht. Die einſeitige Bevor⸗ zugung der Landwirtſchaft zum Nachteile anderer Berufsſtände müſſe endlich einmal aufhören. Die Autarkiebeſtrebungen und die Kontingentierungs⸗ pläne der Landwirtſchaft ſeien zu verwerfen. Wenn auch ein großer Teil des Handwerks ſchickſalsver⸗ bunden mit der Landwirtſchaft ſei, ſo könne doch das Handwerk, das durch den einſeitigen Vollſtrek⸗ kungsſchutz der Landwirte empfindlich geſchädigt würde, in 5 der Außenhandelspolitik nicht auf der Seite der Landwirtſchaft ſtehen. Die Reichszuſchüſſe für Inſtandſetzungsarbeiten hätten zweifellos nicht nur eine Belebung der Hand⸗ werkswirtſchaft gebracht, ſondern ſeien auch weiteren Kreiſen unſerer Wirtſchaft und nicht zuletzt dem Steuerfiskus zugute gekommen. Vom Handwerk werde darum die Bereitſtellung eines weiteren Be⸗ trages von 200 Millionen Mark gefordert. In den kleineren Städten und auf dem Lande ſei dieſe Ak⸗ tton nahezu wirkungslos, da die 250 Grenze in den ſeltenſten Fällen erreicht werde. Dieſe müſſe darum weſentlich herabgeſetzt werden. Desgleichen ſeien die Vorſchriften über die zeitliche Befriſtung der Aktion abänderungsbedürftig. Bei der Ge⸗ bäudeſonderſteuer müſſe die möglichſt raſche Beſeitigung gefordert werden, um einerſeits eine unerträgliche Belaſtung des Hausbeſitzes zu ermög⸗ lichen und andererſeits den Weg für die Auftrags⸗ erteilung freizumachen. Die Badiſche Lan des⸗ auftragsſtelle habe ſich trotz des Sinkens der Reichsaufträge im laufenden Jahr für das Hand⸗ werk bewährt. Die Mannheimer Geſchäftsſtelle(ſeit⸗ her in der Handelskammer) ſei am 1. Oktober auf⸗ gehoben und nunmehr in Karlsruhe im Gebäude des Bad. Landesgewerbeamts untergebracht. Als Vorſttzender ſei Präſident Kalmbacher gewählt worden. Die Förderung der Badiſchen Geſellſchaft für Arbeitsbeſchaffung werde von den Handwerks⸗ kammern Freiburg, Karlsruhe und Mannheim einmütig als vollkommen überflüſſige und das Handwerk unnötig belaſtende Einrichtung ab⸗ gelehnt. Auch ſei die Bezeichnung der Geſellſchaft irrefüh⸗ rend, da ſie tatſächlich lediglich der einſeitigen Emp⸗ fehlung der Landesbauſparkaſſe der Badiſchen Giro⸗ zentrale diene. Die Betriebs wirtſchaftliche Beratungsſtelle der badiſchen Handwerkskam⸗ mern, die insbeſondere zu Materfalunterſuchungen und Betriebsberatungen ſtark in Anſpruch genom⸗ men werde, verdiene nach wie vor die Förderung durch die Handwerkskammern. Durch den Dar⸗ lehensſchwindel werde auch das Handwerk in ſteigendem Maße gefährdet und geſchädigt. Die vom Badiſchen Handwerkskammertag ſchon im vorigen Jahre aufgeſtellte Forderung nach der Einführung einer Konzeſſion für gewerbsmäßige private Geld⸗ vermittler müſſe erneut mit allem Nachdruck geſtellt werden. Dieſe Ausführungen fanden bei der darauf⸗ folgenden Ausſprache einmütige Zuſtimmung. Ge⸗ werkſchaftsſekretär Felgentrebe erklärte na⸗ mens des Geſellenausſchuſſes, daß Geſchäftsbericht und Ausſprache die Uebereinſtimmung der Forde⸗ rungen der Arbeitgeber und der der Arbeitnehmer ergeben habe, und daß die Beſtrebungen der Kam⸗ mer auf dem Gebiete der Arbeitsbeſchaffung und des Verdingungsweſens die Unterſtützung des Ge⸗ ſellenausſchuſſes finden werde Die Gebäude⸗ ſonderſteuer, die ihrem eigentlichen Zwecke entzogen worden ſei, werde jetzt als eine der drückendſten und unſozialſten Steuern empfunden und müſſe darum beſeitigt werden. * Ueber das Thema„Handwerk und berufs⸗ ſtändiſche Wirtſchaftsordnung“ und die Frage der Einführung des Großen Befähigungs⸗ nachweiſes ſprach ſodann der Geſchäftsführer. Er zeichnete zunächſt ein Bild der hiſtoriſchen Ent⸗ wicklung der berufsſtändiſchen Idee ſowie der heu⸗ tigen Bewegung, indem er beſonders die beiden Strömungen, die völkiſchſtändiſche und die religtöſe in ihren Grundzügen erläuterte und dann näher auf die Beſtrebungen im Handwerk einging. Er kam zu dem Ergebnis, daß man zwar die Beſtrebungen zu einer berufsſtändiſchen Organiſation der Wirt⸗ ſchaft aufmerkſam verfolgen müſſe, daß aber bis zur Verwirklichung noch ein weiter Weg ſei. Insbeſon⸗ dere ſeien die für das Handwerk gemachten Vor⸗ ſchläge zul Zeit bedenklich, da angeſichts der in den letzten Jahren erfolgten Auflöſungen zahlreicher Zwangsinnungen und der Erſtarrung vieler noch beſtehender Innungen des Kammerbezirks die Ein⸗ führung des nach dem Vorſchlag des Reichsverban⸗ des des deutſchen Handwerks vorgeſehenen Grund⸗ ſatzes der Pflichtzugehörigkeit eine wenig ſtoßkräf⸗ tige Organiſation mit viel Leerlauf entſtehen würde. In der Frage der Einſchränkung der Ge⸗ werbefreiheit ſtellte ſich der Referent auf den Boden der von der Konferenz der ſüddeutſchen Handwerkskammern vom 19. Nov. 32 angenommen, vor kurzem in den Tageszeitungen veröffentlichten Entſchließung, mit der insbeſondere wirkſame Maßnahmen gegen die Schwarzarbeit gefor⸗ dert werden. Die Vollverſammlung pflichtete dieſen Ausführungen ohne weitere Ausſprache in vollem Umfange bei. Darauf ſprach Schneidermeiſter Wickershei⸗ mer jun., Mannheim, als Vertreter der Junghand⸗ werker⸗Vereinigung des Schneidergewerbes Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen, über „Die Junghandwerkerbewegung“, indem er die Aufgaben und Ziele der Bewegung dartat. Nach den Ausführungen des Redners ver⸗ folgt die Arbeitsgemeinſchaft der Junghandwerker im Schneidergewerbe den Zweck, unter Ausſchaltung aller parteipolitiſchen, konfeſſionellen und gewerk⸗ ſchaftlichen Tendenzen den geſamten Nachwuchs im badiſchen Schneidergewerbe zu einer Einheit zu be⸗ ſeelen, Geſellenſchaft, Jungmeiſterſchaft und Mei⸗ Ein erfreulicher kupferner Sonntag Die Mannheimer Geſchäftswelt iſt mit dem Verlauf zufrieden und optimiſtiſch Der geſtrige„kupferne“ Sonntag erfreute ſich nicht der Gunſt des launiſchen Wettergottes, denn er bedachte Mannheim beſonders in den Mittags⸗ ſtunden, als der Geſchäftsverkehr eröffnet werden ſollte, mit Regengüſſen, die viele davon abhielten, die geplanten Einkäufe zu tätigen. Trotzdem ſind die Mannheimer Geſchäftsleute, die ſich erfreulicherweiſe einen geſunden Wirtſchaftsopti⸗ mismus bewahrt haben, nicht umihre Erwar⸗ tungen für dieſen erſten Einkaufsſonntag vor Weih⸗ nachten betrogen worden. Nachdem die himmliſchen Fluten aufgehört hat⸗ ten, ſich über unſere Stadt zu ergießen, füllten ſich bald die Straßen der Innenſtadt mit einer rieſigen Menſchenmenge, die ſich von Schaufenſter zu Schau⸗ fenſter, von Auslage zu Auslage treiben ließ. Man muß ſchon ſagen treiben, denn von einem freien flanieren auf dem Bürgerſteig konnte bei dieſem Aufgebot von Käufern und Sehleuten kaum noch die Rede ſein. Wie wir durch eine Umfrage in der Mann⸗ heimer Geſchäftswelt feſtgeſtellt haben, iſt dieſer kupferne Sonntag allen Wetterſchikanen zum Trotz ein recht erfreulicher Geſchäftsſonntag geweſen, der günſtige Perſpektiven für die beiden weiteren Vorweihnachtsſonntage eröffnet. Der Chef eines großen Warenhauſes teilte uns auf unſere Anfrage mit, daß er im großen und ganzen mit dem Geſchäftsgang nicht unzufrieden geweſen ſei. Im weſentlichen ſeien billige Artikel. darunter beſonders praktiſche Gegenſtände, wie Kleidungs⸗ ſtücke und Teppiche, Bettdecken ete. bevorzugt wor⸗ den. Spielwaren hätten zwar viele Intereſſen⸗ ten, beſonders unter den Kindern, gefunden, aber die Portemonnaies hätten ſich für Teddybären, Zinn⸗ ſoldaten und Miniatureiſenbahnen noch nicht richtig öffnen können. Die Landkundſchaft ſei durch den ſtarken Regen leider von einem Beſuch abge⸗ halten worden. Er hoffe, daß ſie am nächſten Sonn⸗ tag in ſtärkeren Kontingenten erſcheine. Der Leiter eines anderen Waren hauſes zeigte ſich be⸗ friedigter. Wenn auch die Umſätze vom Vor⸗ jahr nicht ganz erreicht wurden, ſo hat er doch die Hoffnung, daß der Geſchäftsgang im ganzen zu kei⸗ nem Peſſimismus Veranlaſſung geben wird. Auch hier war das Augenmerk der Kundſchaft beſonders auf praktiſche Gegenſtände, wie Kleidungsſtücke, Weiß⸗ und Wollwaren gerichtet, während die Spiel⸗ waren zwar beſtaunt, aber noch nicht genügend ge⸗ kauft wurden. Hier wird die wirkliche Nachfrage wahrſcheinlich erſt an den beiden letzten Sonntagen eintreten. Ein bekanntes Pelzwarengeſchäft teilte uns mit, daß bei beſſerem Wetter, alſo auch bei einem beſſeren Beſuch ſeiner Kundſchaft aus der Pfalz dieſer kupferne Sonntag ſein„goldener“ ge⸗ worden wäre. Das Geſchäft hielt ſich im gleichen Rahmen wie im Vorjahr, jedoch war auch die kauf⸗ kräftige Kundſchaft bedacht, weniger luxuriöſe als praktiſche Pelzwaren einzukaufen. Guten Abſatz fanden kleinere n Von einem Ge⸗ ſchäft der Damenkonfektion wurde uns mitgeteilt, daß das Geſchäft des Sonntags den Erwartungen voll entſprochen habe. Hier iſt die auswärtige Kundſchaft nicht durch den Regen vom Erſcheinen abgehalten wor⸗ den. Billigere Waren fanden naturgemäß ſtärkſten Abſatz. Das wirtſchaftlich beſſer geſtellte Publikum jedoch bevorzugte noch immer gute Preis⸗ lagen. Einen flotten Abſatz fanden beſonders Pelze, Bluſen und Morgenröcke. Intereſſant war es, von dem Leiter dieſes Hauſes zu hören, daß der Sams⸗ tag ein bedeutend lebhafteres Geſchäft als der Sonntag gebracht habe, was er zum Teil darauf zurückführt, daß die Landkundſchaft bereits am Samstag in Mannheim erſchienen war und mit den Sonntagsrückfahrkarten am Abend wieder die Rückreiſe angetreten hat. Er ſetzt ſich dafür ein, daß die Geſchäftszeit dieſer Vorweih⸗ nachtsſonntage auf die Stunden von 2 bis 7 Uhr verlegt wird, da dann dem Publikum, das am Sonntag gern ſein Nachmittagsſchläfchen hält, beſſere Gelegenheit gegeben ſei, ohne Ueberhaſtung ſeine Einkäufe vorzunehmen. Die Auskunft eines Herrenkonfſektionshauſes lautete, daß das Geſchäft zwar unter dem Wetter gelitten, im großen und ganzen jedoch gute Umſätze gebracht habe. Beſonders gut wurden Sportanzüge verkauft. Ein ſogar einen beſſe 5 7 kupfernen Sonntag gehabt als im Vorjahr! Die Schuhwarenbranche gah uns ähnliche Auskünfte. Zwar wurde auch hier das Geſchäft durch die ungünſtige Witterung anfangs beeinträch⸗ tigt, jedoch ſetzte in den beiden letzten Stunden vor Ge⸗ ſchäftsſchluß ein ſtarker Andrang ein, der die gleichen Umſätze wie im Vorjahr erreichen lteß. In dieſen Geſchäften waren es beſonders die Damen, die als Käufer auftraten, um für ihre Männer und Kinder allerlei Weihnachtsfreuden vor⸗ zubereiten. Beſonders guten Abſatz fanden Socken, Gamaſchen, waſſerdichte Schuhe und Ueberſchuhe. Die beſten Zeichen dafür, daß wir jetzt endlich in der Winterſaiſon angelangt ſind und uns für ein ſchlech⸗ tes Wetter bereithalten müſſen. Wir können alſo aus dieſer Umfrage die er⸗ freuliche Bilanz ziehen, daß der kupferne Sonntag nicht von der Wirtſchaftsdepreſſion erfaßt worden iſt, ſondern daß der Optimismus, der lang⸗ ſam wieder erwacht, praktiſche Erfüllung zu finden ſcheint. wf. zu wichtigen Tagesfragen Stellung ſtersſöhne bewußt und verantwortlich einzuſchalten in die Gemeinſchaft des Handwerks, den Gemein⸗ geiſt zu pflegen, das Standesbewußtſein zu heben, deren fachliche und wirtſchaftliche Kenntniſſe zu för⸗ dern, die Erſtrebung einer geſchloſſenen Einheits⸗ front von Alt⸗ und Junghandwerk, um für die Zu⸗ kunft den Platz in der Wirtſchaft zu ſichern. Die Ausführungen fanden lebhaften Beifall. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde auf die Möglichkeit der Erlangung langfriſtiger Kredite von der Bank für Deutſche Induſtrie⸗ obligationen hingewieſen. Veranlaßt durch eine Ein⸗ gabe der Damenſchneiderinnen⸗IJnnung Mannheim wurd weiter dem Handwerk dringend empfohlen, bei Deckung ſeines Bedarfs ſoweit als möglich das Handwerk zu berückſichtigen. Bei der Behandlung von Angelegenheiten des Lehrlings⸗, Geſellen⸗ und Meiſterprüfungs⸗ weſens wurde beſchloſſen, im Friſeurhandwerk in der Geſellenprüfung die Vollprüfung einzuführen. Die Vorarbeiten zur Schaffung einheitlicher Vorſchriften zur Regelung des Lehrlingsweſens und einheitlicher Geſellen⸗ und Meiſterprüfungsordnungen— zunächſt für die ſüddeutſchen Handwerkskammern— wurden gutgeheißen. Endlich wurde die Jahresrechnung 1931 abgenommen und der vom Kammervorſtand aufge⸗ ſtellt Voranſchlag für 1933 ohne Abänderung ge⸗ nehmigt. Letzterer ſieht eine weſentliche Ermäßigung der Ausgaben im Vergleich zum Voranſchlag für 1932 (gegenüber dem Voranſchlag für 1931 beträgt die Er⸗ mäßigung rund ein Drittel), ſodaß im Jahre 1933 die Kammerbeiträge um 25 v. H. geſenkt werden. * Halbſtündige Verkehrsſtörung. Auf dem Gon⸗ tardplatz löſte ſich am Samstag vormittag am Au⸗ hänger eines mit Backſteinen beladenen Laſtzuges ein Rad. Es entſtand eine Verkehrsſtörung von etwa einer halben Stunde, bis die Ladung umgeladen war. * Verkehrskontrolle. Bei einer Kraftfahrzeug⸗ kontrolle wurden am Samstag vormittag in der Neckarauerſtraße fünf Laſtkraftwagen feſtgeſtellt, die erheblich überlaſtet waren. In weiteren ſechs Fällen waren die erforderlichen Papiere nicht in Ordnung. Die Fahrzeugführer wurden angezeigt. * Schwerer Sturz. Am Samstag vormittag kam ein Radfahrer bei der Diffenébrücke beim Paſſie⸗ ren der Straßenbahnſchienen ins Rutſchen und ſtürzte. Dabei erlitt er eine Gehirnerſchütterung und Quetſch⸗ wunde oberhalb des rechten Auges. Der Verunglückte wurde mit dem Sanitätskraftwagen ins allgemeine Krankenhaus verbracht. gie g Aa anzubieten, weil sie nur 37% Pfg kostet? Das wäre mit Verlaub gesagt, töricht. Ist OBERSTH doch eigentlich eine 5 Pfę-Zigarette, die zaum Unterschied von vielen billigen Harken ein hohes Geschmacks- OMiveau hat- genau so wie früher, als sie noch 5 Pfennig Kostete. OBERST die 3 7 Pf Zigarette Bei er nach teurer. Haren An, Salt il be mit d ROH naar. enieren ich doch nicht WALD ORF A8 Herrenſpezialgeſchäft auf den Planken hat 5 4. Seite/ Nummer 567 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 5. Dezember 1932 Die Stadtseite Bei den hirnverletzten Kriegern Anläßlich der Monatsverſammlung der Orts⸗ gruppe Mannheim des Bundes deutſcher hiruverletz⸗ ter Krieger, die am Sonntag vormittag im Neben⸗ zimmer des Bürgerautomaten ſtattfand, ſprach Dr. Albert Schmidt, Nervenarzt in Gengenbach, über das Schickſal der Hirnverletzten. Er betrachtete es zunächſt von der Seite des Erleidens, dann ſtellte er es als eine Sache des Bemeiſterns dar. Als das Auffallendſte am Schickſal der Hirnverletzten bezeich⸗ nete er die Tatſache, daß ſie überhaupt noch am Leben ſind. In früheren Kriegen ſind die Hirn⸗ verletzten faſt ausnahmslos ihrer Verwundung er⸗ legen. Im letzten Kriege iſt es der Kunſt der Chirur⸗ gie gelungen, etwa 25 000 Hirnverletzte am Leben zu erhalten. Allerdings ſind die Folgen der Hirn⸗ verletzung meiſt ſehr ſchwer. Neben den Störungen und Ausfällen, die am Anfang am meiſten ins Auge fielen(Lähmungen, Sprachſtörungen, Störungen des Gedächtniſſes, des Erkennens, der Gleichgewichtsfunktion, der inneren Organe u..) treten jetzt im Laufe der Jahre immer mehr Allgemeinſtörungen in den Vorder⸗ grund, ſolche der inneren Sekretion, der Ernährung, vorzeitiges Altern und vor allem die allerſchwerſte Folge, die Epilepſie, die bei über der Hälfte der Hirnverletzten auftritt und ihre verheerende Wir⸗ kung auch in ſozialer und beruflicher Hinſicht ausübt. „Wäre es nicht beſſer, die Hirnverletzung hätte den Tod herbeigeführt?“ Dieſe Frage iſt den Hirn⸗ verletzten ſchon oft in ſchweren Stunden gekommen. Wenn dieſe Frage nicht bejaht werden ſoll, muß unſer Volk den Hirnverletzten, die mit den Kriegs⸗ blinden das ſchwerſte Opfer an Geſundheit und Le⸗ benskraft gebracht haben, durch eine entſprechende Verſorgung und Fürſorge dazu helfen, daß ihr Leben wieder eine lebenswerte Geſtalt gewinnt. Leider iſt ihnen bisher noch lauge nicht in allen Fällen die nötige Hilfe zuteil geworden. Nur wenn ihm das Lebensnotwendige zur Verfügung geſtellt wird, kann der Hirnverletzte ſein Schickſal meiſtern. Ganz beſonders wichtig iſt für ihn die Ehe und die Familie; hier ſind ſeine ſtärkſten Antriebe, aber auch ſeine wirkſamſten Kräfte. Deshalb muß auch jede Fürſorge für die Hiruverletzten eine aus⸗ geſprochene Familienfürſorge ſein. Im Danke fin⸗ den auch die am ſchwerſten Betroffenen Mut und Kraft. So geben ſie in einer Zeit mannigfacher Nöte leuchtende Beiſpiele von Lebensmut. * Erſte theologiſche Prüfung. Folgende 21 Kan⸗ didaten haben die erſte theologiſche Prüfung in dieſem Spätjahr beſtanden: Günter Adolph⸗Mann⸗ heim, Wilhelm Bär⸗Mosbach, Erhard Barth⸗Mos⸗ Bach, Otto Becker⸗ Heidelberg, Willy Bodemer⸗Pforz⸗ heim, Kurt Holderer⸗Bruchſal, Martin Huß⸗Adels⸗ heim, Ruth Kaiſer⸗Eimeldingen, Wilhelm Landes⸗ Mannheim, Richard Müller⸗Malterdingen, Waldemar Müller⸗Mosbach, Annemarie Oberföll⸗Achern, Fritz Oehler⸗Illenau, Wilhelm Rau⸗Freiburg i. Br., Rolf Schilling⸗Mannheim, Wilh. Schleſinger⸗Karks⸗ ruhe, Fritz Stihler⸗Mannheim, Jörg Vielhauer⸗ Rohrbach b.., Helmut Wälde⸗Haslach i.., Hans Karl Woerner⸗Mannheim und Kurt Zug⸗Karlsruhe. * Bedeutender Gelddiebſtahl. Ende November ver⸗ ſchwand aus einer Wohnung in I 1 ein Geldbetrag von 450, darunter drei Zwanzigmarkſtücke und drei Zehnmarkſtücke in Gold, teils mit dem Bildnis Kaiſer Friedrichs III., mehrere Schweizer Franken und Ital. Lire⸗Stücke, zwei neue Amerika⸗Dollarſcheine, ein alter Frankfurter Taler und fünf verſchiedene Jubi⸗ läums⸗Zweimarkſtücke, ferner zwei alte Eheringe. Elf Fiſchervereine tagten in Mannheim Jahres⸗Hauptverſammlung des Bundes der Fiſcherei⸗ Vereine Im überfüllten großen Nebenzimmer des Gaſt⸗ hauſes„Roter Hahn“ fand am Sonntag nach⸗ mittag die angekündigte Jahres⸗Hauptver⸗ ſammlung des Bundes der Fiſcherei Vereine von Mannheim und Umgebung ſtatt. Ehrenvorſitzender Stolz begrüßte neben dem Referenten der Tagung, Herrn O. F. Geißler⸗ Nürnberg, die Vertreter der Preſſe, da gerade in den letzten Jahren die Sportangler manche Unter⸗ ſtützung in ihrem Kampf durch die Preſſe erfahren haben. Zu Ehren der verſtorbenen Sportkollegen erhoben ſich die Anweſenden von ihren Sitzen. Der Geſchäftsführer des Deutſchen Anglerbun⸗ des, Herr Franz Scheurer, gab dann einen ein⸗ gehenden Geſchäftsbericht, dem zu entneh⸗ men iſt, daß 850 Sportangler in elf Vereinen zurzeit im Bund der Fiſcherei⸗Vereine organiſiert ſind, Für die Mitglieder des Bundes iſt das Fiſchen in den Neckarſeitenkanälen mit einer Angel vom Ufer, im Altneckar außerhalb der Fahrtrinne vom Nachen aus und in der Zeit vom 1. April bis 81. Oktober mit einer zweiten Angel erlaubt. Nicht⸗ mitglieder, die einen bedeutend höheren Angel⸗ kartenpreis entrichten müſſen, dürfen nur im Alt⸗ neckar mit einer vom Ufer aus geleiteten Hand⸗ angel fiſchen. Im Rhein ſelbſt iſt das Fiſchen nur mit einer Angel erlaubt. Auf dem Neckar iſt eine Einheitsſtrecke von der Rainbachmün⸗ dung oberhalb Neckargemünd bis zum Einfluß des Neckars in den Rhein geſchaffen worden. Für das unterbadiſche Rheingebiet gelten neben der ſo⸗ genannten Generalangelſtreckenkarte noch Streckenkarten für einzelne Fiſchwaſſerloſe. Die Fiſcherei ließ in dieſem Jahr ſehr zu wünſchen übrig. Obwohl man die Unterbadiſche Fiſchwaſſerſtrecke durch den Staat und die Fiſchereipächter reichlich mit Jung⸗ Fiſchen beſetzen ließ, haben ſich die Gewäſſer von dem Winter 1928/9 und den damaligen Eisſprengungen noch nicht wieder erholt. Die Fiſche haben ſich offen⸗ bar auch noch nicht genügend an die Umgeſtaltung des Neckars gewöhnt. Schließlich brachten einige Sommer⸗ monate Hochwaſſer und damit einen weiteren Aus⸗ fall im Fiſchfang. Im ganzen hat ſich angeſichts des Ergebniſſes und im Verein mit der ſtarken Arbeits⸗ loſigkeit eine gewiſſe Niedergeſchlagenheit bei den Anglern breitgemacht. Der Bund der Fiſcherei⸗Vereine ſucht die arbeitsloſen Mitglie⸗ der dadurch zu unterſtützen, daß er die Beiträge zum Landesfiſcherei⸗Verein aus eigener Kaſſe beſtritt. Das große Opfer, einſchließlich der Fiſcherei⸗ aufſicht, Fiſchbeſatz und Fiſchereiausſtellung erforderte einen Betrag von über 1000 Mark. Der Angelkartenpreis für arbeſtsloſe und in⸗ valide Mitglieder wurde entſprechend herabgeſetzt. Eine Anzahl Vereine haben eine gänzliche oder teil⸗ weiſe Streichung des Mitgliedsbeitrages vorzenom⸗ men oder zahlen einen Zuſchuß zur Angelkärten⸗ erlaubnisgebühr. Der Bund verſucht, wie auch in der Diskuſſion durch Herrn Scheurer hervorge⸗ hoben wurde, für eine Ermäßigung der Angelkarten⸗ gebühren einzutreten. Dann ging der Redner auf die verſchiedenen Vor⸗ kommniſſe des Sommers ein, bei denen die Ba⸗ denden nicht immer die notwendige und leicht zu erfüllende Rückſicht gegenüber den Sportanglern ausübten. Es iſt der Wunſch aller organiſierten Sportangler, die Eintracht am Waſſer zu bewahren, aber die Stimmung iſt recht gereizt, da die Baden⸗ den und die Sportler immer noch nicht genügend Mückſicht nehmen. Jür einen ſauberen Neckar wird der Bund der Fiſchereivereine im Intereſſe nicht nur der Sportangler weiter eintreten. Die letzte Löſung der Abwaſſerfrage von Heidelberg kann dem Bund nicht genügen. Schließlich wandte ſich der Vortragende noch den verſchiedenen Streitig⸗ keiten mit den Berufsfiſchern zu, die in den Sportanglern eine unerwünſchte Konkurrenz ſehen. In einer gemeinſamen Sitzung ſoll verſucht werden, die Differenzen auszugleichen. Eine wichtige Funktion führte der Bund noch durch die Tag⸗ und Nachtkontrollen aus, die 40 ehrenamtliche Fiſchereiaufſeher ausüben. Es ſoll dem Schwarz⸗ und Nacht⸗ fiſcherunweſen dadurch geſteuert werden. Die Sportangler ſollen angehalten werden, die Fiſche⸗ reigeſetze zu beachten. Neben dieſen Kampfmaßnah⸗ men des Bundes ſtehen aber auch unterhaltende Ver⸗ anſtaltungen der einzelnen Vereine, ſtehen wiſſen⸗ ſchaftliche, bildende Vorträge aus Theorie und Pra⸗ xis des Angelſports,⸗ die eine wertvolle Förderung aller Angler darſtellen. Die DeG.⸗Ausſtellung hatte für die Sportangler einen beſonderen Erfolg durch das große Fiſchereizelt, das in den 8 Tagen von 100 000 Perſonen beſucht wurde. Eine ehrenvolle Auszeichnung wurde durch die Verleihung der bron⸗ zenen Medaille den Ausſtellern zuteil. Der Kaſſenbericht, den Herr Weber gab, zeigte ein günſtiges Bild der Einnahmen und Ausgaben. Die Wahlen ergaben nach dem Rücktritt der Herren Stolz(1. Vorſitzender), Carolus(2. Vorſitzender) und Brehm, denen der herzliche Dank für ihre Mit⸗ arbeit ausgeſprochen wurde, folgende Zuſammen⸗ ſetzung des Vorſtandes: Das Amt des 1. Vorſitzen⸗ den übernahm Herr Franz Scheurer, das des 2. Vorſitzenden Herr Karl Blöh. Hinzugewählt wurden außerdem die Herren Weber und Deger⸗ don. In der Diskuſſion wurde dem Wunſch Aus⸗ druck gegeben, bald eine Er mäßig ung der Angelkarten gebühren zu erreichen. Im Anſchluß an die Jahres⸗Hauptverſammlung, in der noch Wünſche vorgebracht wurden, u. a. da⸗ hingehend, daß Uferbeſchädigungen verhindert, die Nachteile durch die Großfiſcherei abgeſchafft und Laichgewäſſer im Neckar angelegt werden, ſprach Sportfiſcher O. F. Geißler ⸗ Nürnberg über „Stimmungen und Naturſchönheiten, die dem Sportfiſcher das Waſſer bietet“. Zunächſt ermunterte der Redner die Sportfreunde, nicht die Hände in den Schoß zu legen, ſondern aus⸗ zuharren und fleißig weiter den Angelſport zu be⸗ treiben. Viele kolorierte Lichtbilderaufnahmen er⸗ läuterten die intereſſanten Ausführungen des Red⸗ ners, der über eine Stunde hindurch die Verſam⸗ melten mit den Schönheiten der Waſſerwelt ver⸗ traut machte. An Hand von Karikaturen zeigte der Redner, wie der Angelſport oftmals lächerlich gemacht wird. Beſonders in Deutſchland iſt der Angelſport noch nicht Volksſport geworden, im Gegenſatz zu andern Ländern, z. B. England. Aber die Spötter ſollten einmal Gelegenheit nehmen, einen Angler in die Natur zu begleiten. Sie würden dann anders den⸗ ken. Mit Herrn Geißler machte man dann eine Wanderfahrt durch die Natur. Der Angelſport in den verſchiedenen Jahreszeiten gibt ausreichend Gelegenheit, die Natur zu beobach⸗ ten und ihre Geheimniſſe kennen zu lernen. Der ſtarke Beifall bewies, daß der Redner, der als ausgezeichneter Fachmann bekannt iſt, allen Anweſenden eine belehrende Stunde bereitet hatte. Mit einem dreifachen„Petri Heil“ ſchloß der neue 1. Vorſitzende, Herr Scheurer, die Jahres⸗ Hauptverſammlung. m— Palaſt: Drei von der Stempelſtelle Ein Film, hinter dem das Leben ſteht, der nicht ver⸗ ſtimmt. Ungeſchminkt ſind drei Menſchen gezeichnet, drei grundverſchiedene Arbeitsloſentypen, die ſich mit wechſeln⸗ dem Erfolg gegen Verzweiflung und Not wehren und ſchließlich ein neues Leben als Kleinſiedler beginnen köu⸗ nen. Die Erſcheinungsformen der Arbeitsloſigkeit wer⸗ den ſichtbar: die Niedergeſchlagenheit, das ſich aufbäumen gegen das Verurteiltſein des Nichtstuns, die Wohnungs⸗ not, die Verſuche, ſich allen Widerſtänden zum Trotz durch⸗ zuſetzen und ſchließlich auch die Tragödie der unerfüllten Sehnſucht. Eugen Thiele inſzenierte das Geſchehen als Volksſtück und verſtand es auch, ein Milieu zu ſchaffen, das dem Charakter des Grundgedankens entſprach. Die Siedlung, das Selbſtſchaffen von neuen Werten, verheißt dieſer Film als Zukunftsbild. Für dieſe drei von der Stempelſtelle und für tauſende andere ſoll das Siedeln ein Loskommen von der Arbeitsloſigkeit bedeuten. Die Fragen ſelbſt muß der Film offen laſſen. N Fritz Kampers iſt der Robuſte der Drei, die ſich vom Schickſal nicht unterkriegen laſſen. Er hat den Blick für das Reale und ſpringt hilfsbereit für andere ein, denen es noch ſchlechter geht. Paul Kemp wirkt in ſet⸗ ner bekannt drolligen Art und bringt in das ſonſt allzu⸗ trübe Milieu etwas Humor. den Intellektuellen mit vornehmer Zurückhaltung. Marga⸗ rete Kupfer und Evelyn Holt als Mutter und Tochter fallen durch ihre ſchlichte Geſtaltung angenehm auf. Kein Konzert Maria Jvogün! Das für heute an⸗ geſetzte Konzert von Marig Jvogün mußte wegen Er⸗ krankung der Sängerin verlegt werden. J Planetarium. Auf den im heutigen Inſeratenteil an⸗ gezeigten Lichtbildervortrag von Dr. Wilhelm Diete ⸗ rich, Chefarzt der Röntgenabteilung der ſtädt. Kranken⸗ onſtalten, über„Der Krebs und ſeine Behand.⸗ lung“ wird auch an dieſer Stelle hingewieſen. Der Vor⸗ trag findet am Donnerstag, dem 8. Dezember, ſtatt. „Darf ich dir eine Zigarre anbieten?“ „Nein, ich habe mir heute geſchworen, nie mehr zu rauchen“. „Dann ſteck' ſie für morgen ein“. Wener. Meldung der e Karlsruhe Vorausſage für Dienstag, 6. Dezember Stellenweiſe Nachtfroſt und Morgennebel, am Tage zeitweiſe heiter und vorwiegend trocken bei meiſt nordöſtlichen Winden. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags See Luft. S 8— Wind b e e 8 meu „„ in g S 86 8 mich Stürke Wertheim IT 1 8—1 ſtill— halbbebeck! Königsſtuhl 563 761.9 50 5 0 SVV ieicht Nebel Karlsruhe 120 762.2 3 9 2 leicht bedeckt Bad„Bad 2137624 4 10 3 SVy/ leicht Regen Villingen 7120768,.2 0 8 0 leicht wolkig Bad Dürrh. 701— 1 5—1 ſſtin— wolkig St. Blaſien 780— 1 3—1 W. leicht wolkig Badenwell. 422 761,5 1 7 180 leicht balbbedecn Feldbg. Hon 1275 632.5—6.8 10 W lelcht wolkig Schauinsld. 112681 657,4—4 2 4 No deicht bedeckt Im ganzen Lande kam es am Samstag und Sonntag zu ergiebigen Niederſchlägen. Tiefe und mittlere Lagen hatten regneriſches Wetter. Auf dem Schwarzwald iſt bei lechtem Froſt Schnee ge⸗ fallen. Mit dem Vorſtoß polarer Luft aus Nord⸗ weſten iſt nunmehr über dem Feſtland ein Zwiſchen⸗ hoch entſtanden, unter deſſen Einfluß am Montag wieder Beſſerung des Wetters eintrat. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember 2 Rhein⸗Pegel 30. 1 0 2..5. Neckar⸗Pegel] 1. 23.8. Gaſel. 0,230,180, 100,072, 14 ien.41.76.71.761,76 Manndeim..15 15 105 550 Rehl 2,50 2,51.45.48245 Jagſtfeld...2.97.09 J, Maxau 4,27.18.05 8,928.86 Heilbronn 1,26 1,241,258 1,85 Mannheim! 3,813.14 2,94 2,82 2,72] Slochingen..31 a eee Caub 789.80 2,382.25 2,07 Köln.558,29 3,00 2,752.86 a Die Zeil ohne MNend Ein Zukunftsroman von Hans Christoph 2 Mr. Dudley machte ſich bekannt und ſtellte die Herren ſeiner Tochter vor. Er wurde ſofort von dem Ruſſen in Anſpruch genommen, der langſam aber ſicher das Geſpräch auf die Bodenſchätze Rußlands brachte. Dudley war dies recht, er holte eine In⸗ formation nach der anderen aus Waſſilowitſch her⸗ aus; denn er hatte ein Intereſſe daran, einiges über den Wert der ruſſiſchen Konzeſſionen auch einmal von dieſer Seite zu hören. Der Conte wollte von Herrn Steinkopf Näheres über die Entwicklungsmöglichkeiten der Raketenpoſt erfahren, insbeſondere ob es zu erwarten wäre, daß der Ankunftsort in Zukunft genauer beſtimmt wer⸗ den könnte. Herr Steinkopf war gut unterrichtet, und glaubte behaupten zu dürfen, daß in ein bis zwei Jahren beſondere Plätze, ähnlich denen der Flugplätze, geſchaffen würden. Der Kultusminiſter beglückwünſchte Herrn Groß⸗ kopf nochmals zu dem Empfang der erſten Raketen⸗ poſt und Miß Dudley tat das Gleiche und rühmte ihren Nachbarn, als ob er unter Lebensgefahr die Poſtſendung erobert hätte. Lächelnd dankte Groß⸗ kopf, lehnte aber die Glückwünſche ab, da alles doch Fnur ein Zufall geweſen wäre. Dieſe Antwort griff Miniſter Neumann auf:„Sie ſagen Zufall! Gibt es überhaupt noch einen ſolchen? Kann man nicht alle äußeren Dinge des Lebens im voraus berechnen?“ „Sicherlich gibt es einen Zufall; Wie wäre es er wandte denn ſonſt möglich, daß ich heute“— wieder ſeinen Blick Miß Dudley zu—„in ſo liebens⸗ würdiger Geſellſchaft ſäß?“ 0„Das mag für Sie perſönlich ein glücklicher Zu⸗ fall ſein. Aber ich meine, gibt es Zufall 3. B. in der Technik? Denken Sie nur an den e b wie minutiös iſt ihm alles im voraus berechnet!“ „Berechnet wohl, aber daß der Zufall auch bei ihm f bt ausgeſchaltet iſt, beweiſt wohl die Tatſache, daß i Wer Fünflahresplan Hate ich weiß es nicht genan, zehn oder zwölf Jahre läuft. Aber abgeſehen davon, ſeit die moderne Naturwiſſenſchaft die Gültigkeit des Kauſalitätsgeſetzes anzweifelt, iſt doch dem Zufall ein weit größerer Spielraum als bisher eingeräumt.— Wie denken Sie über den Zufall, Miß Dudley?“ „Oh! Zufall iſt immer ſehr angenehm. Er bringt Abwechfſlung, und ich liebe Abwechſlung, obwohl Pap häufig darüber ſchilt.“ „Herr Großkopf, Sie ſagten vorher, Sie ſeien Aſtronom aus Liebhaberei.— Gibt es denn einen Zufall in dem Lauf der Geſtirne? Die Geſtirne ſind doch an ewige Geſetze gebunden—?“ „Soweit man vor menſchlichen Zeitmaßen von Ewigkeit ſprechen kann— ja! Aber Ueberraſchungen gibt es auch in der Aſtronomie.“ „Oh, Miſter Großkopf, Sie ſind Aſtronom?“ rade⸗ brechte Miß Marz dazwiſchen.„Dann müſſen Sie mir ſtellen Horos— wie ſagt man? Horos—?“ „Horoſkop, meine Gnädigſte!“ „Richtig, Horoſkop! Ich bitte, ſtellen Sie mir Horoskop. Ich bin furchtbar neugierig, zu erfahren Zukunft!“ „Miß Dudley, Sie befinden ſich in einem kleinen Irrtum. Ich bin nicht Aſtrologe und weisſage aus den Sternen, ſondern ich beobachte den Lauf der Sterne, berechne ihre Bahnen und freue mich, wenn es—.“ „Oh, wie intereſſant! Sie müſſen mir zeigen, wie es gemacht wird. Sie können mir ſagen, wann ein⸗ trifft nächſte Mondfinſternis? Sie müſſen mir zeigen, wie macht man das?“ Großkopf war gerne bereit, dieſem Wunſche nach⸗ zukommen und verabredete mit Miß Mary einen Ausflug nach Potsdam, um ihr dort die Sternwarte zu zeigen. Sie war begeiſtert, erkundigte ſich, was eine Sternwarte koſte, und wollte Pap bitten, ihr eine zu ſchenken. Herr Großkopf müſſe dann ihr Lehrer ſein und ſie unterrichten. Miſter Dudley hatte inzwiſchen genug über die ruſſiſchen Konzeſſionen erfahren; er brachte das Ge⸗ ſpräch auf die Einrichtung einer Raketenpoſtverbin⸗ dung von Moskau nach dem Fernen Oſten. Hier fand Herr Steinkopf Gelegenheit, ſeine Kenntniſſe anzubringen und gab dem Präſidenten der U. S. 5 be und der notwendigen Organiſation Aus⸗ kunft Konzeſſionen und Raketenpoſt zu ruſſiſche 5 bei dem ſich Geld verdienen neuen Wreletſ ließe, Bankes über die Koſten der Herſtellung, des Dudley war zufrieden und kombinierte einem während Miniſter Neumann und der Conte gleich⸗ zeitig ihre Meinung über den kulturellen Wert der Technik, insbeſondere der Raketenpoſt austauſchten. Der Conte vertrat die Anſicht, daß die Technik eine Kulturform wäre, da ſie das Leben beherrſche, und Lebensform ſei gleichbedeutend mit Kultur. Der Kultusminiſter widerſprach: Technik beſtimme zwar die äußere Form des Lebens, aber ſie gäbe dem Menſchen keine ethiſchen Werte. Er ſei der Anſicht, die Technik werde erſt dann wirkliche Beziehungen zur Kultur bekommen, wenn es möglich wäre, ſie ſo zu verinnerlichen, daß ſie auch den ſeeliſchen Bedürf⸗ niſſen des Menſchen genüge, wie es z. B. die Kirche tue.“ „Sie ſagten, Herr Miniſter“, fiel Großkopf ein, der ſoeben ſeine Verabredung mit Miß Mary ge⸗ troffen hatte,„daß die Technik dem Menſchen keine ethiſchen Werte gäbe. Ich möchte behaupten, daß die Technik dennoch ſolche Werte birgt. Nur um das Ein⸗ fachſte zu nennen: Jeder techniſche Gegenſtand erfüllt ſeine Aufgabe und muß hierzu ſtark genug ſein. Man kann dieſe beiden Forderungen, welche die Technik ganz allgemein, überall, bei jeder Gelegen⸗ heit ſtellt, auch auf die Menſchen anwenden und ihnen als ethiſches Geſetz zurufen: Sei ſtark genug, erfülle deine Aufgabe!“ „Dieſe Auffaſſung iſt mir ſehr intereſſant. Wer hat das geſagt, wenn ich fragen darf? Ich habe bis⸗ her noch nichts geleſen.“ Großkopf lächelte:„Das glaube ich gerne, Herr Miniſter, daß Sie darüber noch nichts geleſen haben. Es ſind nur ein paar Gedanken, die ich mir über dieſe Fragen gemacht habe.“ Unterdeſſen hatte Herr Steinkopf ſich mit dem Conte unterhalten und war gerade dabei, ſeinerſeits ein Loblied auf die dölkerverbindende Technik anzu⸗ ſtimmen, zu der der Conte ein freundliches Lächeln aufſetzte, als man aufbrach, um nach Reinickendorf zu fahren und dort dem Abſchuß der Gegenrakete bei⸗ zuwohnen. Miß Dudley wollte durchaus in dem Wagen von Michael Großkopf fahren. Sie wollte auf dem Platz ſitzen, auf dem die erſte Poſtrakete niedergefallen war, und da der Wagen ein Cabriolet war, ſo blieb „Pap“ nichts anderes übrig, als die beiden fahren zu laſſen; denn der Notſitz ſchien ihm für den„Präſt⸗ denten der United States Banks“ doch nicht ganz an⸗ gemeſſen zu ſein. Er fuhr dafür im Wagen des Bot⸗ . nach Reinickendorf. Die Fahrt durch die ſonnengeheizten Straßen der Stadt war ſelbſt zu dieſer abendlichen Stunde noch ermüdend. Aber Miß Dudley plapperte ſo begeiſtert, von Poſtraketen und Sternen, daß es Michael eigent⸗ lich leid tat, als ſte am Startplatz anlangten. Der Startplatz war ein rieſiges, freies Feld von etwa zwei bis drei Kilometer Länge und Breite. In der Mitte erhob ſich die Startvorrichtung, und an der äußerſten Kante war ein hoher ſtarker Zaun mit einem Schutzdach aufgeführt, der durch einen Seh⸗ ſchlitz den Blick über das Feld freigab. Hinter die⸗ ſem Zaun ſtellten ſich die geladenen Gäſte unter das Schutzdach und beobachteten durch den Sehſchlitz die Vorbereitungen. Es war ſelbſt auf dieſe Entfernung nicht ganz ungefährlich, dem Abſchuß einer Rakete beizuwohnen, falls Verſager eintraten und die Ra⸗ kete explodierte. Miß Dudley war mit Großkopf an den Zaun ge⸗ treten und fragte nach allem, was ihr auffiel. Mi⸗ chael ſtand treu und brav Rede und Antwort; ein Unbeteiligter hätte ſich vielleicht gewundert, wie gut unterrichtet er über alle Vorgänge war. Auch hier wurde zunächſt eine kurze Anſprache gehalten, der Leiter des Platzes vom Reichspoſtmini⸗ ſter begrüßt, ganz kurz der Entwicklungsgang des Raketenfluges geſchildert, und ſchließlich den Gäſten mitgeteilt, daß ſie alle Befehle, die von dem Schieß⸗ ſtand ausgegeben würden, durch einen Lautſprecher mithören könnten. Noch einmal lebte das Gewirr der Unterhaltung auf, dann knarrte die Stimme des Lautſprechers: „Hallo!— Hallo! Hier Berlin! Hier Berlin!“ 0 „Iſt alles fertig?“ „Man ſollte es den Deutſchen verbieten, mon Colonel!“ flüſterte eine Stimme auf franzöſiſch hin⸗ ter Großkopf—— „Alles fertig!“ brüllte der e über den Köpfen der Gäſte. „Achtung!— Los!“ Ein ohrenbetäubender Lärm, nur noch dem Kra⸗ chen des Donners vergleichbar, erfüllte die Luft. Taghell lag das Schußfeld vor den Blicken der Zu⸗ ſchauer. Wie ein aus dem Weltall ſtammender Me⸗ teor, einen feurigen Schweif hinter ſich herziehend, verließ die Rakete den Erdboden und ſtieg empor in den Weltenraum. Langſam verebbte das Getöſe, und nur die feurige Bahn der Rakete blieb wie eine ſchöne Sternſchnuppe noch einige Sekunden 1 9 1 1 f Gerthebnde folgt) Adolf Wohlbrück ſpielt ü. * 4 N Montag, 5. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 567 Meinungen zu einer verlorenen Schlacht Prominente zum Länderſpiel Flierl, Vorſtandsmitglied des DB, ſogt: Es iſt ſehr betrüblich, daß wir verloren haben. Ich hätte lieber eſehen, wir hätten geſiegt. Buchloh iſt kein Erſatz für reß oder Jakob. Die Verteidigung Schütz⸗Stubb war gut, aber nicht in beſter Form. Stubb war beſſer als Schütz, Knöpfle war der beſte Mann der Mannſchaft. Der Sturm wor eine große Enttäuſchung. Lediglich Albrecht war er⸗ folgreich. Hofmann, Wigold und Kuzorro ſpielten weit unter Form. Kebierſki hat etwas enttäuſcht, ich habe ihn beim letzten Länderſpiel beſſer geſehen. Holland hat den Sieg verdient. Die Mannſchaft war ſchneller, energiſcher und zielbewußter. Jak. Zündorf, Rheinbezirksvorſitzender, erklärt: Die deutſche Mannſchaft verſtand es nicht, ſich auf die bekannte Spielweiſe der Holländer einzuſtellen. Für mich ſtand es daher ſchon nach kurzer Zeit feſt, daß wir kaum Erfolg haben würden. Knehe, Spielausſchußmitglied des DFB: Die größte Enttäuschung war für mich Hofmann, der ſich nicht mit ſei⸗ nen Nebenleuten verſtehen konnte. Wigold enttäuſchte nach gutem Beginn, ihm fehlt noch die Routine. Die Verletzung kobierſkis ſchien noch nicht ganz ausgeheilt zu ſein, wes⸗ halb der Linksgußen nicht ſein wahres Können einſetzen konnte. Der weitaus beſte Stürmer war Albrecht. Mahl⸗ mann iſt noch kein Spieler von internationalem Format. Unſeren Leuten fehlte die Schnelligkeit der Holländer und öte direkte Ballweitergabe ſowie die Entſchlußkraft vor dem Tor. Gottfried Hintze, Ehrenvorſitzender des DB: Wir haben verloren mit Recht durch unſeren Sturm. Mir ge⸗ fielen nicht Hofmann, Wigold, Kuzorra und Kobierſki. Die Holländer waren eifrig und ſchnell und unſeren Leuten mit dieſen Eigenſchaften um 50 v. H. überlegen. Sie hatte! eine überraſchend gute Ballbehandlung. Beſonders gefie⸗ len mir Adams und Pellikan. Der Schiedsrichter leitete den Kampf einwandfrei. Rave, Mitglied des beſte Mannſchaft hat gewonnen. Spielausſchuſſes des Dey B: Die Sie verſtand ſich aus⸗ gezeichnet. Wir hatten in der zweiten Halbzeit elf Leute, aber keine Mannſchaft. Rechtsanwolt Jerſch, Vorſitzender des WSV, ſagt: Ich bedaure, daß die weſtdeutſche Läuferreihe nicht mit dem weſtdeutſchen Sturm zuſammengeſpielt hat. Wer in Ber⸗ lin unſere Läuferreihe geſehen hat, wird feſtſtellen, daß ſie beſonders zweckmäßigere Aufbauarbeit geleiſtet hat, die heute vollkommen fehlte. Die heutige Läuferreihe hat für den Aufbau nichts getan. Reichstrainer Nerz meint: Holland hat verdient ge⸗ wonnen. Unſer Innenſturm verſagte vollkommen. Gut waren lediglich Albrecht, Leinberger, Knöpfle und Buchloh. Auch die Verteidigung ſpielte ordentlich. Stenzel ⸗Berlin, Schatzmeiſter des DB, ſagt: Wenn der Beſuch und damit die Einnahmen ebenſo ſchlecht ge⸗ weſen wären, wie das vorgeführte Spiel der deutſchen Mannſchaft, dann wäre ich ſehr betrübt geweſen. Erſtaunt war ich, daß die Rheinländer ſo wenig Stimmung mit⸗ gebracht haben. Sie hätten ſonſt ſicher dazu beigetragen, das Rückgrat der deutſchen Mannſchaft zu ſtärken. Man hörte dagegen faſt nur Anfeuerungsrufe der Holländer. Düſſeldorf hot den Kompf an ſich gut aufgezogen, wenn auch einige Fehler, beſonders verkehrstechnif cher Art, nicht ausgeblieben ſind. Wir haben die Abſicht, nach Düſſeld orf wieder zu kommen. Die 10 000 Holländer, die zum Länder⸗ ſpiel gekommen ſind, haben ſchätzungsweiſe 100150 000 Gulden hier gelaſſen, worüber ſich der Deviſenkommiſſar wohl am meiſten freute. Der Sport iſt alſo auch ein Mittel, unſere Valuta zu ſtärken. Hoffentlich wird der Deviſen⸗ kommiſſar uns bei Auslandsreiſen auch entf ſprechend ent⸗ gegenkommen. Tagung des deutſchen Motorradfahrer ⸗Verbandes Der Deutſche Motorradfahrer⸗Verband hielt am Sonn⸗ tag in Berlin ſeine Jahreshauptverſammlung ab, die in größter Einmütigkeit durchgeführt wurde. In der am Vor⸗ tage ſtattgefundenen erweiterten Vorſtandsſitzung waren die Vorarbeiten ſo weit gefördert worden, daß bei der Hauptverſammlung nur noch Beſchlüſſe gefaßt zu werden brauchten. Die Anträge des Präſidiums und der Haus⸗ haltsplan für das neue Geſchäftsjahr wurden einſtimmig angenommen. Der bisherige Vorſtand wurde wieder⸗ gewählt mit Frucht⸗Hannover als Präſident und Schwabe (Hamburg) als Sportpräſidenten. Aus Anlaß des 12jäh⸗ rigen Beſtehens im nächſten Jahre wurden zahlreiche ver⸗ dienſtvolle Mitglieder geehrt und einer Reihe hervorragen⸗ der Fahrer die Sportehrenzeichen des DMV. ver⸗ liehen. Insgeſamt wurden 31 bronzene, 8 ſilberne und 8 goldene Ehrenzeichen überreicht; mit dem goldenen Ehrenzeichen wurden Loof(Godesberg), Rüttchen (Erkelenz), Weyres(Aachen), Ebſtein und Tennigkeit (Berlin), Bullus(Neckarſulm) und Tragner ſowie Kirch⸗ berg(beide Chemnitz) ausgezeichnet. Eine beſondere Ehrung wurde den bereits im Beſitz des goldenen Abzeichens befindlichen Fahrern Ernſt Hen ne⸗München, W. Winkler⸗Chemnitz, Bauhofer und Moeritz(München) für ihre beſonderen Leiſtungen zuteil. Die Termine für das kommende Jahr wurden noch nicht bekanntgegeben, da ſie erſt der Genehmigung der OMB. bedürfen. Die beiden dem DMV. zufallenden Meiſterſchaftsläufe für Solomaſchinen wurden nach Grillenburg(Sachſen); und„Rund um Schotten“(Heſſen) vergeben. Der einzige Meiſter⸗ ſchaftslauf für Beiwagenmaſchinen kommt am 2. Juli auf der Avus zum Austrag. Als Ort der beiden Läufe um die Bergmeiſterſchaft ſind der Keſſelberg und Pöhlberg auserſehen. Die Deutſche Club⸗ meiſterſchaft ſoll im Auguſt auf der Hocken⸗ heimer Rennſtrecke ſteigen. Badiſcher Turner-Handball Vier Gruppen⸗Sieger ſtehen feſt. Der kupferne Sonntag, der im Hanoball allerdings ſchlechten Bodenverhältniſſen den Stempel aufdrückte, brachte neben einer Reihe von Spielausfällen in der Mei⸗ ſterklaſſe der badiſchen Turner auch eine Reihe wichtiger Entſcheidungen an den Spitzen der Ta⸗ bellen. Neben dem TV Lahr iſt nunmehr auch die Tgoe Ketſch, der TV 62 Wein heim und der Tb Dur lach als Gruppen ⸗Sieger zu betrachten, denn die wenigen noch ausſtehenden Spiele können daran nichts mehr ändern. Auch in der Gruppe 4, in welcher die Lage noch reichlich ungeklärt war, iſt eine Klärung inſofern ein⸗ getreten, als der Tbd Raſtatt nach ſeiner Niederlage in Offenburg zunächſt aus dem engeren Wettbewerb aus⸗ geſchieden iſt, ſo daß den weiteren Spielen nur noch Po ⸗ Iizei Karlsruhe und Jahn gleichen Ausſichten entgegenſehen. n der Gruppe ſicherte ſich die Tgde Ketſch mit einem hohen Sieg die letzten noch fehlenden Punkte, wobei der TV Hockenheim, der einen guten Mittelplatz inne hat, der Leidtragende war. Den zweiten Platz hat vorerſt der TW 46 Mannheim für ſich in Anſpruch genommen Jurch ſeinen Erfolg über die Tg Rheinau. Die Gruppe 2 ſah einen gleichfalls eindrucksvollen Sieg des Gruppenſiegers 62 Wein heim, über den TV Rot. Auch in der Gruppe kam nur ein Treffen zum Austrag und zwar behielt der Tabellenführer Tbd Durlach, mit dem höch⸗ ſtens noch Ettlingen auf gleiche Höhe kommen kann, was aber kaum anzunehmen iſt, die Oberhand über den Tod Beiertheim. Lediglich in Gruppe 4 kamen die beiden Spiele programmgemäß zur Durchführung, wobei die Ueberraſchung die nicht alltägliche Niederlage des Tod Ra⸗ ſtatt in Offenburg iſt. Auch der andere Anwärter Po⸗ lizei Karlsruhe nahm ſein Spiel gegen den Karls⸗ ruher TW 46 ernſt und gewann ebenfalls mit einem zwei⸗ ſtelligen Ergebnis. Gruppe 1: TV 40 Mannheim— Tg Rheinau:1(:); Tgde Ketſch— TW Hockenheim 10:1(:). Gruppe 2: 62 Weinheim— DV Rot:0(:); Polizei Heidelberg— Jahn Weinheim ausgefallen. Gruppe 3: TW Brötzingen— TW Bruchſal ausgefallen; Tod Beiertheim— Thd Durlach:9(:); TV Durlach— TW Ettlingen ausgefallen. Gruppe 4: Jahn Offenburg— 9 15 N 10:2; Po⸗ lizei Karlsruhe— Karlsruher TW 46 1 Die Handballſpiele im Badiſchen Neckarturngau In den beiden Gruppen der Meiſterklaſſe iſt nun die Frage der Meiſterſchaft inſofern geklärt, als Ketſch durch die Niederlage von Rheinau kaum mehr eingeholt werden kann, und 62 Weinheim durch ſeinen überlegenen Sieg über Rot bereits als Gruppenmeiſter angeſprochen werden kann. In der Aufſtiegsklaſſe kamen Eppelheim und Jahn Seckenheim über Plankſtadt bzw. Wieblingen zu Ueber⸗ raſchungsſiegen. In der Gruppe 1 führt nunmehr Ziegel⸗ hauſen mit 5 Punkten Vorſprung die Tabelle an, während in der 2. Gruppe wohl Leutershauſen mit der Gruppenmei⸗ ſterſchaſt rechnen kann.— Eine wider Erwarten hohe Nie⸗ derlage mußte in der A⸗Klaſſe Ladenburg gegen die in guter Form ſpielenden Edinger Turner hinnehmen. Der Sieg von Edingen war verdient. Verhältnismäßig knapp ſiegten Reichsbahn Heidelberg gegen Neckarhauſen 1b. Die Ergebniſſe: Aufſtiegsklaſſe: Tho Rohrbach— Tbd Heidelberg 32 (:); TW Wiesloch— Tgdoe Ziegel hauſen 216(:5) TV 1— Tade Plankſtadt:1(:); 1 5 Seckenheim gen Tod Wieblingen:2(:); TV Neckar uſen— Tgde San 2˙0 0 07 83 Schriesheim— Germ. Leuters⸗ hauſen ausgef.; 86 Handſchuhsheim— Jahn Schriesheim ausgef.; Germ. Doſſenheim— 62 Weinheim 1b 318(:). -Klaſſe: Turn⸗ u. Sportgem. 64 Ladenburg— TV Edingen:8(:); TV Neckarhauſen 1b— Reichsbahn Hei⸗ delberg:4(:). Jugendklaſſe: 86 Handſchuhsheim— Dice Nußloch, N. nicht angetr.; 62 Weinheim— TV 8 10:0 (:); Jahn Seckenheim— Jahn Weinheim 15(:5 Kunſtturner-Elite in München Olympiaſieger Pelle⸗Ungarn in Hochform Der Männerturnverein München zog am Samstag abend eine turneriſche Großveranſtaltung in ſeinem Ver⸗ einsheim auf, wie ſie in dieſem Ausmaß bisher kaum irgendwo geboten worden ſein dürfte. Neun auserleſene Geräteturner, darunter der ungariſche Offenburg mit Olympiaſieger Pelle, der Schweizer Turnfeſtſieger Steinemann und die drei Erſten aus der deutſchen Gerätemeiſterſchaft, Frey ⸗ Kreuznach, Winter ⸗ Frankfurt u. Steffens⸗ Bremen, gaben ſich in einem ſogenannten„Schönheits⸗ turnen“ ein Stelldichein. Zu dieſen fünf Turnern kamen noch die Münchener Schmidtbauer, Kindermann und Chriſt und der Gögginger Bezler. Was die neun Auserwählten zeigten, brachte die Tauſende in hellſte Be⸗ geiſterung und war ſchwer zu überbieten. Im einleitenden Barrenturnen zeigte ſich der ungariſche Olympia⸗ ſieger Pelle wie auch an den meiſten anderen Geräten überlegen. Der Bremer Steffens, der Frankfurter Winter und der Schweizer Steinemann, überhaupt der ruhigſte und waghalſigſte Turner des Abends, gefielen außer ihm. Hervorragende Leiſtungen gab es in den Freiübun⸗ gen, in denen die fünf„Aſſe“ Leiſtungen erreichten, die man kaum noch ſteigern kann. Pelles Freiübung, die er am Schluß turnte, genügte, um den kleinen Magyaren zum Liebling des Publikums zu machen. Auch am ſchwie⸗ rigſten Gerät, dem Querpferd, gab es ganz hervor⸗ ragendes Turnen. Auch hier beherrſchte der Ungar das Gerät am beſten. Im abſchließenden Reckturnen kamen die Zuſchauer aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus. Wenn der Ungar auch hier gutes Können zeigte, ſo war ooch der Schweizer Steinemann am beſten. Winter⸗ Frankfurt fand für ſeine Spezialübung mit dem hervor⸗ ragenden Doppelſalto als Abgang ebenfalls viel Beifall. Die Veranſtaltung brachte den Beweis, daß, gemeſſen an dem Können der prominenten Gäſte, das deutſche Turnen ebenfalls auf erſter Stufe ſteht. Angeregt durch den großen Erfolg wollen die Münchener die Veranſtaltung im kom⸗ menden Frühfahr wiederholen. Bis dahin werden dann auch wohl die Weltmeiſter Neri⸗Italien und Mieſz⸗Schweiz, die diesmal abgeſagt hatten, mit von der Partie ſein. Auſtria Wien in Mannheim Der Meiſter des Rheinbezirks, SV Waldhof, empfängt am 2. Weihnachts feiertag(26. Dezem⸗ ber) im Mannheimer Stadion Auſtria Wien. Das erſte Spiel um die ſüddeutſche Meiſter⸗ ſchaft trägt SV Waldhof am 18. Dezember im Mannheimer Stadion gegen die SpVg Fürth aus. Rugby in Heidelberg Ballſpielklub— Heidelberger Turnverein:0 Während der BC im Vorſpiel gegen die ſympathiſche Fünfzehn des H. Turnvereins einen Sieg landen konnte, mußte er ſich am Sonntag mit einem Unentſchieden begnü⸗ gen, und bildet ſomtt mit einem Punkt Vorſprung vor dem Turnverein, den vorletzten Platz der Tabelle; oller⸗ dings liegt Turnv. noch mit zwei Spielen im Rückſtand. Leider litt das heutige Spiel wieder ſehr unter der Ungunſt der Witterung. Der ſchwere Lehmboden haftete in zäher Beharrlichkeit an den Füßen der Spieler, die aber trotz dieſer ſchweren Hemmniſſe im flotten Tempo ür ſeſſelnde Abwechſlung ſorgten. Beide Gegner waren im Feld durch⸗ aus ebenbürtig. Mon möchte ſie überhaupt in ihrer ganzen Struktur als gleichwertig bezeichnen. Sie haben ſich in den letzten Spielen in Bezug auf Spielkultur bedeutend verbeſſert und gegen große Gegner nicht ungünſtig abge⸗ ſchnitten. Beide Sturmreihen ſind ſehr eifrig. Das Sy⸗ ſtem iſt aber zu durchſichtig; hinzu kommt blinder Eiſer der Hintermannſchaft und Mangel an Ueberblick im Sturm. Beiden Mannſchaften fehlt der große Stratege.— Der Kampf iſt zuerſt gleichmäßig verteilt, wobei beiden Mann⸗ ſchaften die Möglichkeit zu Erfolgen geboten wird. So kann T. einmal bis ins gegneriſche Mal vorſtoßen und nur ein ſchnelles Handauf des gegneriſchen Schlußſpielers ver⸗ hindert ein Verſuch. Auch Straftritte werden auf beiden Seiten ausgelaſſen. Nun ſetzt ein bindfadenfbrmiger Re⸗ gen ein, der faſt das gonze Spiel über anhielt. Hüben wie örſtben kam man nun über die einfachſten Anſätzen zu ſchö⸗ nem Kombinationsſpiel nicht hinaus, denn die Ballbehand⸗ lung war äußerſt erſchwert. Hatte ſich eine Mannſchaft zu einem zuſammenhängenden Angriff aufgerafft, ſo machte ein faſt unvermeidlicher Vorwurf dem Angriff ein Ende, oder ein verunglückter Tritt brachte plötzlich den Gegner zum Gegenſtoß. Inſofern bot das Spiel nicht unintereſſante Momente und die ſchwierige Lage der Spieler, deren Klei⸗ dung am Endes des Spieles kein leuchtendes Weiß mehr aufwies, fand volles Verſtändnis bei den Zuſchauern. Schiedsrichter Schuppel vom HR leitete wie immer, korrekt. We. Hallentennisklubkampf in Saarbrücken Te Maunheim ſchlägt Blauweiß Saarbrücken 73 Am Wochenende wurde in Saarbrücken die neu errich⸗ tete Tennishalle durch den Clubkampf zwiſchen dem führen⸗ den Saarbrücker Club Blauweiß und dem ſpielſtarken TC Mannheim offiziell eröffnet. Die Halle, die in der ehe⸗ maligen Dragonerkaſerne eingerichtet iſt, hat nicht den ſonſt üblichen Holzboden, ſondern den richtigen Tennis⸗ platz⸗Belag und eignet ſich daher vorzüglich für das Win⸗ ter⸗Training. Die Eröffnungskämpfe waren ſehr gut be⸗ ſucht, u. a. wohnte auch die geſamte Regierungs⸗Kommiſſion des Saargebiets der Einweihung bei. Die Kämpfe ſelbſt ſtanden naturgemäß im Zeichen der Gäſte, die nur ein Herren⸗Einzel und die beiden Damen⸗Singles abgaben. Die Ergebniſſe: Herren⸗Einzel: Dr. Buß⸗Mannheim— Hellbrück:2, :0; Kirchgäſſer⸗Mannheim— Schmidt 46,:3, 6145 Mann⸗ Mannheim— Dr. Kirchner:6,:6; Ofan⸗Mannheim gegen Morlière 614, 715. Damen⸗Einzel: Frau Mackſon(.)— Frl. Mayer N75 :6) Frl. Oberwegener— 1 0. Sprickmann 016, 2 Herren⸗Doppel: Dr. Buß Ofaun⸗Mannheim— Hellbrück/ Schmidt.:4,:6; Kirchgäſſer/ Mann(.)— Morliere/ Kirchner:5,:2. Gemiſchtes Doppel: Frau Mackſon Buß(M*— Frl. Mayer/ Schmidt 611,:6,:35 Frl. Oberwegener/ Ofan(.) gegen Ehrhardt/ Wildbayer 618, 611. Geſamt: 718 für Mannheim. Das Sechstagerennen in Köln Der Sonntag nachmittag brachte den Veranſtaltern einen recht guten Beſuch, doch warteten die Zuſchauer vergeblich auf Ereigniſſe. Kurz nach Aufhebung der Neutraliſation vermochten Zims⸗Pereler und Oſzmella⸗Schorn eine ihrer Verluſtrunden faſt kampflos wettzumachen. Dann blieb das Feld ruhig und auch die Wertungen waren wenig um⸗ kämpft. In Anſchluß an die Spurts vermochten Siegel⸗ Thierbach nach hartem Kampf eine Bahnlänge gutzumachen, wodurch ſie ebenfalls zur Spitze gufrückten. Müller⸗Clignet Damm⸗Dumm kamen dagegen faſt kampflos zu einer Runde, Dann war das Feld wieder ruhig und eine Tempowertung brachte nur für einen Augenblick Leben. Nach der zweiten Nachmittagswertung ergab ſich nach⸗ ſtehender Stand: 1. Von Kempen⸗Pijnenburg 109 Punkte, 2. Rauſch⸗Hürtgen 76., 3. Broccardo⸗Richli 69., 4. Sie⸗ gel⸗Thierbach 41.; eine Runde zurck: 5. Fundo⸗ Matdorn 78.; zwei Runden zurück: 6. Vopel⸗ Korsmeier 56., 7. Braſpenning⸗Vroomen 45.; vier Run den zurück: 8. Oſzmella⸗Schorn 93., 9. Zims⸗ Pereler 82.; ſechs Runden zurück: 10. Damm⸗ Dumm 53.; fieben Runden zurück: 11. Von Nevele⸗Depauw 43.; neun Runden zucück: 12. Clignet⸗Müller 41 P. 2 Siegfried Ludwigshafen Bozirksmeifter der Kreisliga St. u. R. K. Lampertheim— SV. Siegfried Ludwigshafen:10 Wie vor zwei Wochen in Mannheim gegen Sportver⸗ einigung 1884 brauchte Sportverein Siegfried Ludwigs⸗ hafen auch am Samstag abend in Lampertheim alles, um den Kampf gegen den dortigen Stemm⸗ und Ringklub mit Erfolg beſtehen zu können. Die Ludwigshafener haben den durchſchlagenden Erfolg vermiſſen laſſen, den man nach ihren hohen Siegen in der Vorrunde und noch anfangs der Rückrunde erwarten mußte. Es ſchien, daß Siegfried auch diesmal zu ſiegesſicher war, denn ſonſt hätte er den Kampf in Lampertheim in ſtärkſter Beſetzung beſtritten, zumindeſt aber im Weltergewicht Pfirrmaunn und im Schwergewicht für den geſchäftlich verhinderten Gehring einen Erſatzmann geſtllt. Schon mit Weyland oder gar Th. Stahl im Schwergewicht wäre die Mannſchaft erheb⸗ lich kampfſtärker geweſen. So aber verſchenkte Ludwigs⸗ hafen in dieſer Klaſſe zu allem Ueberfluß kampflos drei Punkte, die unter Umſtänden von ausſchlaggebender Be⸗ deutung hätten ſein können. Es war jedenfalls kein mei⸗ ſterliches Finiſh, mit dem ſich Siegfried die letzten Punkte für den Meiſtertitel in der Kreisliga holte. Die in letzter Zeit ſtark aufgekommene und beſonders au ihrem Platz ſchwer zu ſchlagende Lampertheimer Mann⸗ ſchaft trat komplett an und lieferte ihrem Gegner harte Kämpfe, die leider auch zu Unſportlichkeiten und Aus⸗ wüchſen auf und außerhalb der Matte führten. Ganz aus der Rolle fiel der Lampertheimer Weltergewichtler. Einen Teil Schuld fällt auf das Konto des Kampfrichters, der ſehr unſicher leitete und in keiner Weiſe den Auswüchſen gewachſen war. Die Ergebniſſe Bantamgewicht: H. Hahl⸗Lampertheim— Impertro⸗ Ludwigshafen. Nach vorſichtig begonnenem Standringen wird der Lampertheimer am Mattenrand zu Boden ge⸗ bracht, wo er beim Armzug abgefangen wurde und in eine kritiſche Lage kam. Impertro hatte bei Halbzeit einen Vorſprung, den er durch Aufreißer und Rückfaller, die ihn ſelbſt in Gefahr bringen, aufs Spiel ſetzte. Hahl vermochte die beiden Situationen nicht auszunützen und mußte dem beſſeren Impertro den Punktſieg überlaſſen. Federgewicht: Kettler⸗Lampertheim— Vondung⸗Ludwigs⸗ hafen. Mit dem Anpfiff wurde beiderſeits herzhaft zuge⸗ packt und ſchon war ein ſchöner, wechſelvoller Kampf im Gange. Kettler wurde mit Schulterſchwung in die Brücke gebracht, er überträgt aber ſehr fein ſeinen Gegner, der gleichfalls kurz über die Brücke gehen muß. Dann landet ein prächtig ausgeführter Hüftſchwung des Ludwigshafe⸗ ners zum Glück für ſeinen Gegner außerhalb der Matte. In der angeordneten Bodenrunde iſt Vondung klar über⸗ legen und wird nach Ablauf der Diſtanz verdienter Punkt⸗ ſieger. Leichtgewicht: Jakob⸗Lampertheim— Babelotzki⸗ Ludwigshafen. Beide gelangen durch ihre temperament⸗ vollen Angriffe nach kurzem Standkampf außerhalb der Matte. Babelotzkt mußte zu Boden, wo er ſich von dem Lampertheimer mit doppeltem Armdurchzug überrumpeln läßt und nach 4,30 Minuten auf den Schultern liegt. 21. Verliner Hallenſportfeſt Jonath vor Berger— Peltzer vor Sandler— Syring vor Göhrt Eine gut organiſierte Sportveranſtaltung, bei der ehr⸗ lich um den Sieg gekämpft wird, findet noch immer ſeine Anhänger, Auch das 21. Hallenſportfeſt des Verbandes Brandenburgiſcher Athletik⸗Vereine reihte ſich Sonntag im Berliner Sportpalaſt ſeinen zahlreichen Vorgängern wür⸗ dig an. Die weite Halle war trotz des bevorſtehenden Weih⸗ nachtsfeſtes auf allen Plätzen ſehr gut beſetzt. Dagegen ſtanden auch die ſportlichen Leiſtungen nicht zurück. Trotz des umfangreichen Programms und der zahlreichen Mel⸗ dungen verſtand es der VBA, die Wettkämpfe in ſchneller Folge abzuwickeln, ſodaß niemals Langeweile aufkam. Nach einigen Vorführungen der Jugendlichen des VBA fiel die erſte Entſcheidung im 3000 Meter Ein⸗ ladungs laufen. Der deutſche Rekordmann Syring⸗ Wittenberg übernahm bereits nach zwei Runden die Füh⸗ rung und lief nach 2000 Meter dem Felde einfach davon. Zum Schluß kam der Berliner Goehrt ar noch auf 25 Meter heran, ohne jedoch den Sieg des Turners jemals gefährden zu können, der mit 855,2 eine recht gute Zeit herauslief. Mit großer Spannung ſah man dem Zuſam⸗ mentreffen von Jonath, Berger⸗Haarlem und Borch⸗ meyer im Sprinterdreikampf entgegen. Der deutſche Doppelmeiſter beſtätigte erneut ſeine überragende Klaſſe und ließ ſich in allen drei 60 Meter⸗Läufen den Sieg nicht ſtreitig machen, allerdings waren die Abſtände zwi⸗ ſchen den nächſtplacierten ſtets nur für die Zielrichter er⸗ kenntlich. Eine ſehr gute Vorſtellung gab der in München ſtudierende Amerikaner Sand ler, der im 1000 Meter⸗ TV. 7 Meter zur.; Hauptlaufen dem Stettiner Dr. Peltzer hart zu⸗ ſetzte. Nach längerer Führung von Lefebre⸗Düſſeldorf ſetzte ſich Peltzer in der letzten Runde an die Spitze des Feldes. Auf der letzten Gegengeraden ging der an vieter Stelle hinter Wichmann und Lefeber liegende Sandler in wun⸗ dervollem Spurt vor, konnte aber an den langen Doktor nur noch auf einen halben Meter herankommen, der das Rennen in 235,6 als Sieger beendete. Wegner⸗Schöneberg holte ſich das 60 Meter⸗Hürdenlaufen in 8,4 Sekunden ſicher vor Beſchetznik und Buthe/ Pieper(Bochum) gewann den 60 Meter⸗Mallauf für alle in 9,6 Sekunden. Die Ergebniſſe: 30009 Meter Einladungslauf: 1. Syring⸗ Wittenberg :55, 2. Goehrt⸗Berliner SC.:58,8; 3. Klos⸗A c. 902,6. — Sprinterdreikampf: 1. Jonath⸗Tus Bochum 18 Punkte; 2. Lierſch⸗ Charlottenburg 12.; 3. Berger⸗Holland 11.; 5 A e Bochum 9g P.— 4 mal 400 Meter⸗ taffe 20 Meter zurück.— 60 Meter⸗Hürdenlauf 1. Wegner⸗TSV Schöneberg 8,42; 2. Beſchetznik⸗DSc Berlin 8,5 3. Troß⸗ bach⸗BSC.— 60 Meter Mallanfen: 1. Buthe/ Pleper⸗Xus Bochum 6,9 Sek.; 2. Lewin⸗Bar Kochba Berlin 7 Meter zurück.— 1000 Meter Hauptlaufen: 1. Dr. Peltzer⸗Preußen Stettin:35,6; 2. Sandler⸗Newyork:36,2; 3. Wichmann⸗ Charlottenburg; 4. Lefeber⸗Düſſeldorf.— 60 Meter Frauen: 1. Kraus⸗Dresdener SC. 7,8 Sek.; 2. Dörffelt⸗Karlshorſter 1. Polizei⸗SV. Berlin 386,8; 2. SV. Zehlendorf 3. Inge Braumüller% Meter zurück. Weltergewicht: G. Hahl⸗Lampertheim— Meixner⸗Lud⸗ wigshafen. Schon in der 1. Minute mußte Meixner kurz parterre, dann wurde der Lampertheimer mit einem Schleuderer in Gefahr gebracht, aus der er wiederum in geſchickter Parade mit Nackenhebel Meixner in eine flache Brücke zwang. Was ſich dann noch abſpielte, wollen wir lieber nicht ſchildern, es war alles andere als ein ſport⸗ licher Kampf. Der Lampertheimer hätte disqualifiziert werden müſſen, ſo aber erhielt er den Punktſieg. Mittel⸗ gewicht: Klingler⸗Lampertheim— Kreimes⸗Ludwigshafen. Nicht gerade fair ging es auch bei dieſem Treffen zu, das mit einer unnötigen Härte geführt wurde und beide wie⸗ derholt außerhalb der Matte zu Fall gebracht ſah. Krei⸗ mes wirft ſeinen Gegner außerhalb der Matte zu Boden und wird verwarnt. Nach 12.45 Minuten gelingt ihm ein Untergriff von vorn, mit dem er den Lampertheimer platt auf die Schultern wirft. Halbſchwergewicht: Reiter⸗Lam⸗ pertheim— Ehret⸗ Ludwigshafen. Der aus München über⸗ geſiedelte und für Siegfried erſtmals ſtartende Ehret er⸗ wies ſich als ein techniſch guter Ringer. Den ſchwungvoll, aber auch mit viel Kraft geführten Kampf, bei dem auch der junge Lampertheimer gut gefallen konnte, eutſchied Ehret mit einem Hüftſchwung in der 6. Minute für ſich. Im Schwergewicht wurde Steffan⸗Lampertheim kampflos Sieger, da Ludwigshafen keinen Gegner ſtellte. Was hören wir? Dienstag, 6. Dezember Frankfurt .20: Schallplatten.— 15.20: Hausfrauen⸗Nochmitlag.— 19.45: Der Nikolaus kommt.— 22.45: Nachtkonzert. 5 Heilsberg 5 .35: Morgenmuſik.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.90: Mittagskonzert.— 13.05: Schallplatten.— 16.00: Muſikaliſches Stegreifſpiel für Kinder.— 16.30: Nachmittagskonzert.— 17.50: Die Grenzmork Poſen⸗Weſt⸗ preüßen.— 19.30: Bunter Abend.— 21.15: Reichswehr⸗ Muſikabend. Langenberg f .05: Morgenkonzert.— 10.15: Gemeinſchaftsempfang für Arbeitsloſe.— 11.20: Schulfunk.— 13.00: Operettenmuſtk. 15.50: Kinderſtunde.— 18.05: Gedichte.— 20.00: Tänze von heute.— A. 00: Aufbruch der Ameiſen(Märchen. München 10.00: Gymnaſtik für die Hausfrau.— 10.15: Forthbil⸗ dungsſtunde.— 12.00: Beliebte Lieder.— 12.45: Es-dur- Sonate v. Beethoven.— 13.00: Siehe Langenberg.— 15.00: Stunde der Hausfrau.— 16.25: Kinderbaſteln.— 16.45: Veſperkonzert.— 17.50: Funtbericht aus der Porzellonſtadt Selb.— 18.35: Dr. Marcuse: Wie lerne ich ſchlafen?— 19.05: Dr. Spindler: Der Wandel der Staatsform in der bayeriſchen Geſchichte.— 19.25: Volkstümliche Muſik.— 20.15: Ein Walzertraum. Sübdfunk 720: Schallplattenkonzert.— 10.05: Lieder im Volkston. 10.38: Schulfunk: Aus dem Wirtſchaftsleben unſerer 57 1 5 mat: Er— 12.00 u. 13.30: Konzerte.— 15.30: Blumenſtunde.— 16.00: Frou Dr. Kurfeß:„Weihnachts⸗ 1 bücher für die Frau“.— 16.30: Univ.⸗Prof. Dr. Konrad Guenther:„Die Natur im Dezember.“— 17.00 u. 19.00: Konzerte.— 20.00:„Pelzmärte. Eine ſchwäbiſche Heimat⸗ ſtunde zum i 20.45: Uebertragung aus Mannheim.— 21.30: V otinſonoten.— 22.45: Heitere Lie⸗ der und Schlager.— 23.05: Meersburger Elegte. Wien 16.55: a— 20.00: Konzert.— 20.50: J. F. Wagner⸗Stun e.— 22.05: Schallplattenkonzert. Aus Mannheim 20.48—21.30:„A cappella⸗Kunzert“ der Vorksſingokademie Mannheim, Leitung: Dr. Ernſt Cremer, unter Mitwirkung der Herren: ee Max Kergl(Violine), Konzert⸗ meiſter Carl Müller(Violincello), Kapellmeiſter Dr. Ernſt Cremer(Klavier). 5 Aus dem Auslande Betomünſter: 19.45: Kaommermuſikſtunde.— 20.20: Kun⸗ N 15 20.45: Melodie der Straße.— 21.40: Requiem von ar 75 Fe 20.30: 5 e Operette. 3 18.30: Deutſche Sendung. : 20.45: Operette. g gira l Sport un Willy Müller 2. und den Börlgen Tell 1 Kircher 1 4 geschaft liche Mitteilungen: Jakob Fgude, ſämtlich in im— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung Gm. b.., Mannheim f 1. 426 Far unverlangt Beiträge keine Gewähr Rüsſendung nur bel Rückvorts Nen waren! SrEALHHung, 1 Herlsentæuindurg N 25 i, Grippe Ol beus enn Denz T- G e Montag, 5. Dezember 1932 ANDELS- d WIRTSCHAFTS der Neuen Mannheimer Zeitung ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 567 Kölnische Rück legi 3: 1 zusammen Wiedererhöhung auf 8 Mill. Rm. In der Ag. ⸗Sitzung der Kölniſchen Rückverſicherungs⸗ Geſellſchaft wurde beſchloſſen, einer auf den 29. Dezember einzuberufenden a. o. HV. die Zuſammenlegung des jetzigen AK. in Höhe von 10 Mill. 4 mit 25 v. H. Ein⸗ zahlung auf 2 Mill.„ mit 25 v. H. Einzahlung zur Be⸗ ſchlußfaſſung zu unterbreiten. Die Zuſammenlegung des Aktienkapitals iſt notwendig, um unter Zuhilfenahme der in der letzten Bilanz ausgewieſenen offenen Rücklagen im Betrage von 3 070 000/ die Ver luſte zu beſeitigen, die ſowohl durch den Kursſturz der Wertpapiere, insbeſondere auch der amerikaniſchen, als auch durch Rückſchläge entſtan⸗ den ſind, die ſich im techniſchen Geſchäft ergeben haben. Der d. v. HV. wird e die Wiedererhöhung des A. auf 8 Mill./ mit 25 v. H. Einzahlung vorgeſchlagen wer⸗ den, wobei eine geſetzliche Rücklage von 1 Mill./ neu ge⸗ bildet werden ſoll. Den Aktionären wird das volle Be⸗ zugsrecht auf die neuen Aktien angeboten werden. So⸗ weit dasſelbe nicht ausgeübt wird, iſt zum Zweck der Sicher⸗ ſtellung der Uebernahme der neuen Aktien mit der Co⸗ Jonia Kölniſche Feuer⸗ und Kölniſche Un⸗ fall⸗Verſicherungs⸗ AG. und der National Allgemeine Verſicherungs⸗ AG., Stettin, ein Konſortium gebildet worden, das ſich verpflichtet hat, die⸗ jenigen Aktten zu übernehmen, die aus Anlaß der Kapital⸗ erhöhung von den alten Aktionären nicht bezogen werden. Die alten Aktionäre nehmen mit ihrem zuſammengelegten Aktienkapital auch dann, wenn ſie von dem Bezugsrecht keinen Gebrauch machen, am künftigen Geſamtvermögen der Geſellſchaft teil. Zellsfof Waldhof Kom-Nai Dessauer scheidei aus dem Vorsfand aus Wie die Verwaltung mitteilt, iſt Kommerzienrat Deſſauer nach mehr als 30 jähriger aktiver Tätigkeit in der Zellſtoff⸗ und Papierinduſtrie auf ſeinen Wunſch mit dem 1. Dezember 1932 aus dem Vorſtand der Zellſtoffabrik Waldhof ausgetreten Kommerzienrat Deſſauer wird durch Beibehaltung ver⸗ ſchtedener Auſſichts ratsſtellen bei Konzern⸗Geſellſchaften weiter mit der Zellſtoffabrik Waldhof verbunden bleiben. O Voller Arbeitsbetrieb der Ilſeder Hütte. Pein e, 5. Dez.(Eig. Dr.) Am 5. d. M. wird die Ilſeder Hütte ihren Betrieb wieder in vollem Umfange aufnehmen. Wie wir hören, liegt ein großer Auftrag der Reichsbahn vor. ) Lahmeyerkonzern übernimmt Gasverſorgung im Rheingau. Frankfurt a.., 5. Dez.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, hat die über die Mainkraftwerke zum Lahmeyerkonzern gehörende Rheingau Elektri zi⸗ tätswerk Ac. Eltville mit dem Gas verſor⸗ gungszweckrerband Rheingau in Rüdes⸗ heim einen 30jährigen Gasbelieferungsvertrag ab 1. Ja⸗ nuar 1933 zur Gasverſorgung von etwa zehn Gemeinden des Rheingaues geſchloſſen. Bekanntlich hat ſich um die Gasverſorgung des Rheingaus auch die Rhenag AG. Köln (Thüringer Gaskonzern) bemüht. Der Gasbelieferungs⸗ vertrag wurde aber ſoeben mit der Tochtergeſellſchaft im Vä neuer konzern für 30 Jahre feſtgeſetzt. Conti⸗Gummi zahlt 3 Mill. I Obligationen zurück. Wie wir erfahren, werden die Continental Gum mi⸗ Werke A G. in Hannover mit Rückſicht auf ihre außer⸗ ordentlich gute Liquidität am 16. Dez. d. J. weitere drei Serien à 1 Mill. /, alſo insgeſamt 3 Mill. /, ihrer Ob⸗ ligationsanleihe aus 1926 zur Rückzahlung am 1. April 1939 ausloſen laſſen. Die Rückzahlung erfolgt zu pari. Die An⸗ leihe aus 1926 beſteht bekanntlich aus zwanzig Serien a 1 Mill. /, von denen oͤrei Serien bereits ausgeloſt bzw. zurückgezahlt ſind. Nhein. Hoch- und Tiefbau AG. Mannheim Kapifalherabsefzung:1 Die Rheiniſche Hoch⸗ und Tiefbau Ach, Mannheim, beruft ihre o. G. V. auf 28. Dez. ein, in der u. a. über die Herabſetzung des Grundkapitals in erleichterterForm von 645 000% auf 325 000/ durch Zuſammenlegung der Stammaktien im Verhältnis:1 zwecks Ausgleichs der Wertminderung der Vermögensgegenſtände und zur Dek⸗ kung ſonſtiger Verluſte Beſchluß gefaßt werden ſoll. Ferner toll auch über die Ermäßigung des geſenl. Reſerve⸗ fonds von 47 789/ auf 32 500„ durch Auflöſung eines Teilbetrages von 15 289„/ beſchloſſen werden. * Eine Mannheimer Handwerkergenoſſenſchaft tuſevent Die Mannheimer Tape zierer⸗ und Sattler⸗ genoſſenſchaft e. G. m. b. H. ſah ſich genötigt, die Zahlungen einzuſtellen. Der Umſatz ging immer mehr zu⸗ rück, nicht zuletzt wegen der gerade in dieſem Zweige zu⸗ nehmenden Schwarzarbeit. Die Zahl der Mitglieder, deren Genoſſenſchaftsanteil und Haftſumme je 500/ beträgt, iſt 60. An dem eingeleiteten gerichtlichen Vergleichsverfahren ſind etwa 80 Gläubiger beteiligt. Der Status befindet ſich in Vorbereitung. Börse fauschi Akfien gegen Nenfenwerſe Nealisafionen der Spekulafion/ Unkonirollierbare Gerüchfe und weiſere Pfundschwäche beeinflussen Tendenz-Gesialfung/ Schluß unier Anfang, Nachbörse geschäffslos Mannheim ſchwächer Angeſichts der ſchwachen und lebloſen e e war auch die hieſige Börſe heute bei kleinem Geſchäft ſchwächer geſtimmt. Farben gingen auf 9674 zurück, Waldhof auf 46. Feſt lagen Rheinelectra mit 81 G, ferner von Nebenwerten Oelverein mit 82 G. Nach Pauſe ge⸗ langte Brauerei Schwarz⸗Storchen mit 54 zur Notiz. Bank u. Verſicherungswerte waren unverändert. Im Gegenſatz zum Aktienmarkt logen Renten gut behauptet. Altbeſitz zog auf 58 an. Goldpfandbriefe bei ſtillem Geſchäft gegen Samstag kaum verändert. Der Schluß war für Aktien ſchwach. Frankfurt ſchwankend Die heutige Börſe eröffnete die neue Woche zunächſt nur wenig verändert bei kleinem Geſchäft. Von der Kundſchaft lagen zwar nur kleine Kauforders vor, die ſich ſpäter ſummierten und ſo den erſten Kurſen gegenüber der Realiſationsneigung der Kuliſſe und Spe⸗ kulation einige Stütze boten. Die weitere Entwicklung der inneren Politik wird zwar nicht ungünſtig beurteilt, doch mahnt ſie zur Zurückhaltung. Nach den erſten Notierungen erfuhr die Börſe eine deutliche Ab⸗ ſchwächung, wobei Gerüchte, die von einer Einführung einer Vermögensabgabe wiſſen wollten, verſtimmten. Hinzu kam noch, daß in J. G. Farben⸗Aktien größere Verkäufe erfolgten, was auch die übrigen Marktgebiete ungünſtig beeinflußte. Am Rentenmarkt zeigte ſich wieder größere Nach⸗ frage nach Reichsaltbeſitz, die mit 57% faſt 1 v. H. höher einſetzte und ſpäter bis auf 58½ v. H. anſtieg. Reichsſchuld⸗ buchforderungen lagen ebenfalls 7 v. H. höher, Neubeſitz⸗ und Schutzgebietsanleihe blieben unverändert, Induſtrie⸗ obligationen behauptet. Am Pfandbriefmarkt lag kleines Angebot vor, ſo daß die Kurſe überwiegend um etwa 7 v. H. abbröckelten. Altbeſitzanleihe und Schuld⸗ buchforderungen konnten ihre höchſten Kurſe ſpäter nicht behaupten. Im weiteren Verlaufe unterlagen auch die Aktienkurſe kleinen Schwankungen; einige Werte waren leicht erholt, andere wieder bröckelten weiter leicht ab. Das Geſchäft war außerordentlich ſtill. Am Geldmarkt trat eine weitere Erleichterung ein, der Satz für Tagesgeld ſtellt ſich auf 374 v. H. nach 4 v. H. Berlin matter Für die heutige Börſe lag eine Reihe von Momenten vor, die eigentlich dazu angetan geweſen wären, eine aus⸗ geſprochen feſte Tendenz hervorzurufen. So hatte der Gelſenabſchluß einen durchaus befriedigenden Ein⸗ druck gemacht, ſo hätte der erheblich höhere Abſatz von Stickſtoff im November anregen können und nicht zuletzt war das Wahlergebnis in Thüringen dazu angetan, mit einer weiteren innerpolitiſchen Beruhigung zu rechnen. Demgegenüber ſtörten aber Gerüchte, die von dem Plan einer neuen Zwangsanleihe reſp. einer Er⸗ höhung der Vermögensſteuer wiſſen wollten, ferner der weiter rückgängige Pfundkurs und ſchließlich auch die Un⸗ ſicherheit bezüglich des morgigen Reichstagsbeginns. Vor allem litt die Börſe aber unter einer ſtarken Zurückhaltung des Publikums. Bei ſehr ſtil⸗ lem Geſchäft lagen die erſten Kurſe daher recht uneinheit⸗ lich, überwiegend aber bis zu 77 v. H. gedrückt. Lediglich fütr Montanaktien zeigte ſich etwas Intereſſe, auch Conti⸗ Gummi, Deſſauer Gas und Dortmunder Union eröffneten etwas feſter. Auch im Verlaufe änderte ſich an den Aktienmärkten an der Geſchäftsloſigkeit nichts, die Kurſe bröckelten meiſt weiter um ca. 7 v. H. ab. Ausgeſprochen freundlich war die Tendenz des Anleihemarktes. Altbeſitzanleihe und Reichsſchuldbuchforderungen zogen bis zu ½ v. H. an. Im Verlaufe wurde das Geſchäft in Renten und Altbeſitz⸗ anleihe lebhafter. Die Tendenz an den Aktienmärkten blieb weiter ziemlich matt, anſcheinend tauſchte die Börſe Aktien gegen Renten. Im weiteren Verlaufe war die Tendenz des feſtver⸗ zinslichen Marktes ziemlich uneinheitlich. Vom Pu⸗ blikum lagen vereinzelt Verkaufsorders vor, ſo daß die ſtärker betroffenen Werte bis zu 4 v. H. einbüßten, da⸗ gegen zeigte die Spekulation Anlagebedürfnis und gab da⸗ für Aktien. Die Kursgeſtaltung war ziemlich uneinheitlich, die Grundſtimmung aber eher als freundlich zu bezeichnen. Altbeſitzanleihe ging im Verlaufe auf ihren Samstagſtand zurück, auch Reichsſchuldbuchforderungen büßten ihren an⸗ fänglichen 4 proz. Gewinn wieder ein. Die Steuergut⸗ ſcheinkurſe blieben unverändert, der Umſatz betrug 120 Mille, es lag überwiegend Angebot vor. Der Kaſſamarkt war weſentlich ruhiger als an den Vortagen, die Kursgeſtaltung uneinheitlich. Bis zum Schluß des Verkehrs änderte ſich on der Luſtloſigkeit und der ſchwächeren Grundſtimmung auf den Aktienmärkten nichts. Die Börſe ſchloß durchſchnittlich bis zu 1 v. H. unter Anfang, aber nicht zu den niedrigſten Tages⸗ kurſen. Chadeaktien verloren 3]. Nachbörſe ge⸗ ſchäftslos. Altbeſitz 577476; Neubeſitz 6786; Aku 52,50; J Farben 964; Mannesmann 58,50—6; Rhein. Stahl 69,25 G; Reichsbank 129. * Steuergutſchein⸗ Notierungen vom 5. Dez.(Eig. Dr.) Berlin und Frankfurt, Fälligkeit 1934 9075, 1935 85, 1986 80, 1987 757, 1988 71. Weileres Abgleifen des Pfundes Im internationalen Deviſen verkehr er⸗ öffnete das engliſche Pfund auch die neue Woche wieder in ſchwächerer Haltung. Am Samstag ging es bis auf 3,18 ½ zurück und eröffnete heute mit 3,18, um dann bis auf 3,17½ nachzugeben. Nach einer vorübergehenden Erholung auf 3,176 ſchwächte ſich der Kurs dann auf 3,1636 ab. Gegen Paris ging das Pfund bis auf 80,90 und gegen die Reichsmark auf 13,31½ zurück. Eine Mel⸗ dung aus Newyork, daß England möglicherweiſe eine Er⸗ leichterung bei der am 15. Dezember fälligen Schulden⸗ zahlung gewährt werden würde, war in internationalen Deviſenkreiſen zur Zeit noch nicht bekannt. Der Dollar tendierte international feſter, der franzöſiſche Fran- ken war weiter leicht rückgängig, die Reichs mark konnte ſich mit 59,14 in Amſterdam, 123,62½ in Zürich und 608 in Paris gut behaupten. * Herabſetzung des grieckiſchen Diskontſatzes. Die Bank von Griechenland hat den Diskontſatz von 10 auf 9 v. H. herabgeſetzt. Beruhigfer Gefreidemarkf * Berliner Produktenbörſe vom 3. Dez.(Eig. Dr.) Nachdem nunmehr das Reichsernährungs miniſterium be⸗ ſetzt iſt, machte ſich an der Produktenbörſe zum Wochen⸗ beginn nach der Unſicherheit des Vortages eine gewiſſe Beruhigung geltend, da man fetzt keine einſchneiden⸗ den Aenderungen in der Agrarpolitik mehr befürchtet. Das Inland sangebot war in beiden Brotgetreidearten keineswegs dringlich, auf erhößtem Preisniveau aber für die immer noch vorſichtige Nachfrage ausreichend. Die Mühlen blieben zwar bei ihrer zöger nden Kauf⸗ politik, dagegen erfolgten angeſichts der Erweiterung der Reports am Lieferungsmarkte verſchiedentlich Käufe des Handels, und für prompte Ware wurden an den außerhalb Berlins gelegenen Stationen 1/ höhere Preiſe als am Wochenſchluß bezahlt; Roggen zur Kahnverladung nach Berlin war im gleichen Ausmaße befeſtigt, ſo daß ſich der Preisunterſchied gegenüber Waggonware etwas ver⸗ ringert hat. Im Zeithandel waren die Dezember⸗Sichten be⸗ hauptet, obwohl im Roggen wieder größere Andienungen erfolgt ſind. Bei den ſpäteren Sichten erfolgten bereits vormittags mehrfach Interventionen der ſtaatlichen Geſoll⸗ ſchaft und auch bei Börſeneröffnung wurde Material auf⸗ genommen. Die Preisbeſſerungen betrugen 1½% für Weizen und 1/ für Roggen. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 190—192, pr. Verlg. matter, Lief, ſtetig; Märk. Roggen 152—154, ruhig: Braugerſte 170-180; Futter⸗ und Inzuſtriegerſte 161168. ſtetig; Märk. Hafer 121—126, ruhig; Weizenmehl 24— 26, V, ruhig; Roggenmehl 19,7522, behauptet: Weizenkleie 9,45 bis 5 75, ſtill, Roggenkleie 8,80—9,5, ſtiſl; Viktorſaerbſen 21 bis 285: Kleine Speiſeerbſen 20.233 Futtererbſen 14—16; Peluſchten 1915; Ackerbohnen 13,50—15.50; Wicken 14—16 Lupinen, blaue—11: öto, gelbe 1243,50: Seradella, neue 18267 Leinkuchen 10,10— 10,20: Erödnußkuchen ab Hamburg 10,70; Erdnußkuchenmehl ab Hamburg 11: Trockenſchnitzel 8,905 Extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg 10; dto. ab Stettin 10,70; Speiſekartoffeln, weiße 1,101.20: rote .55—.90; Odenwälder, blaue 1,10— 1,20: gelbfleiſchig.30 bis 1,40; Fabrikkartoffeln in Pfa. 8, frei Fabrik; alla. Ten⸗ denz ſchwankend.— Handelsrechtliches Lieferungsoeſchäft: Weizen Dez. 205— 4,50; März 208,507.50: Mai 211.50 bis 10,25: Roggen Dez. 165 64,7 75 März 170-69, Mai 173—72; Hafer Dez. 131. * Mannheimer Produktenbörſe vom 5. Dez.(Eigen⸗ bericht). Der Getreidemarkt ſtand weiter unter ſtagnieren⸗ den Einflüſſen. Eine Geſchäftsbelebung war bisher nir⸗ gends zu verzeichnen, die Preiſe blieben durchweg unver⸗ ändert. Angeboten wurden in 1 für die 100 Kilo, netto, waggonfrei Mannheim, bei Waggonbezug: Inl. Weizen 21; inl. Roggen 17; inl. Hafer 13, 50— 14,25; Sommergerſte 18, 75 bis 19,75, Futtergerſte 17,75; Mais 18,7519; Biertreber 10,7511; Erdnußkuchen 12,25; Sojaſchrot 10,60; Trocken⸗ ſchnitzel 7,75; Malzkeime 10, 50.11 507 Weizenmehl Spez. 0 29,50— 29,75 mit Austauſchweizen; Weizenbrotmehl 21,50 bis 2175; Roggenmehl 60—70proz. 22— 24,50; Weizenkleie feine 7,75—8; Roggenkleie 8,75; Weizenfuttermehl 9,75—10; Grün⸗ 0 40—45. Frankfurter Produkteubörſe vom 5. Dez.(Eig. Dr.) Weizen 204205, Roggen 162,50; Sommergerſte für Brau⸗ zwecke 180—185; Hafer(inländ. 134— 137,50; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 28,85—29,50; dto. niederrhein. 28,85 29,25; Mannheimer Großviehmarki Amtliche Preisnotierungen vom 5. Dezember 1932 Preis fur 50 leg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4433 Stück Kühe 3 2695 St a) Mk. 5 Ml. b) — 3 d) Färſen. 332 St. a) Mk. 91—98 Scha 20 b) 20 Freſſer 2 263 Kühen, L Trotz des geringeren aber die Preiſe auf der Höhe der Vorwoche 9 für Rinder 33 pig. bei kleinem Kälbermarkt ſtand das Angebot von 764 Tieren nicht im Verhältnis zur Nachfrage. Das Geſchäft blieb ruhig und die Preiſe gingen um 3 Pfg. gegenüber der Vorwoche zurück. langſamer Räumung des Ochſen 32 Pfg., * 5 5 40—42 Am 42— 43 41— 42 87 40 35-87 anf—St Der heutige Mannheimer Großviehmar 15 eröff⸗ nete bei einem Auftrieb von 170 Farren, 166 Ochſen, 382 i 5 zuſammen 931 ruhiger Auf triebs konnten ſich Höchſt⸗ „Höchſtnotiz 35 Pfg. bei — Am Schweine⸗ t war trotz des geringeren Auftriebs von 2695 Tie⸗ ren das Geſchäftſehr ruhig und die Preiſe gingen—2 ö ü Höchſtnotiz 41—48 Pfg. bei Ueberſtand. 920 B 5,15 G; Auguſt 5,95 B 5,80 G; T prompt per 10 Tage 31,25: ruhig; Wetter heiter. * Bremer Baumwolle vom 3. Univerſal. Stand. Middl. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. Dez. ik. Univerſal. S i f „Mürz 489—490; 23—24,25; 8,50) Sojaſchrot 10,8511 kuchen 12,75— 12,60; genſtroh drahtgepr. Laſt 2000 Kg.) Jan. 62%; 2 Liverpooler Getreidekurſe vom 5. Dez. Alte Ernte, ruhig; Dez. 5,195 1 März 4,104(4,11).— Mitte: Mürz 4,107(4,11). i März 5,1(5,1%); ruhig; März 5,1(5,14); Ib.) 5,174( 15 1 — Mitte: 25 Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 5. 5,10 B 4,90 G; Jan. März 5,35 B 5 Berliner Meiallbörse Mai 490—491; . 492; Tendenz ruhig.— Mitte: 488; März 492: Mai 402; Juli 493; Okt. März 500; Mai 503; Juli 505; Loco 512; Tendenz Roggenkleie Eroͤnuß⸗ Heu ſüdd. 4,60— 4,80; Weizen⸗ und Rog⸗ und gebündelt 2,25— 2,50; trocknet 10,65; alles für die 100 Kg.; Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. f Weizen(i Hf „05; Mai 4,07%; Juli 4,12/2.— Mais März 64%; Mai 65; Treber ge⸗ (Eig. Dr.) 4212755 (in Hfl. per Juli 6574. 6885 Dr.) Tendenz Neue Mai 5,176 Mai 5,2 Dez.(Eig. (38) 5,15 B 5,05 G; Febr. G: Mai 5,60 B 5,40 G; endenz ruhig.— Gemahl. Mehlis Dez. 31,37% u. 31,50; Tendenz ig. Dr.) Amerik. (Eig. Dr.) Jan.(33) Juli 190492; Dez. 487; Jan.(33) 494 Jan.(34) 5. Dezember Nugt. Vries 40.— * Tendenz: Kupfer ſlau, * Berliner Metall⸗ 5 vom ich: Elektrolytlupfer(wirebars) prompt 49,50% g. Raffinadekupfer loco 44,50— 45,50; Standard⸗ kupfer loco 39—40; Standard⸗Blei per Dez. 1516; Ori⸗ gingl⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗ Straits⸗, i Reinnickel 98—99proz. 37-39; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 34,75— 88,25. Londoner Mefallbörse vom 3. Dezember Zink ink rtef 69 a Dez.(Eig. Dr.) Auſtral⸗ Antimon⸗Regulus Metalle 4 per To- Kupfer, Standard 31,15 31,45 91— 36.50 89,75 65. 87.— N 1 per 20 Dunces) Silber(Pence pet Junce) 1100 0 42 30 Tendenz: Kupfer, Blei, Zink willig; Zinn unregelmäßig. Verlängerung des Süddeuischen Eisengroſhandeis verbandes Süddeutſche Eiſengroßhandelsver⸗ band Sitz Mannheim wurde zunächſt für ein hal⸗ bes Jahr bis Ende Juni 1933 verlängert. Gewiſſe Fragen, z. B. über die des Sekundamaterials, be⸗ ſonders aber über die eventuelle Neufeſtſetzung der Preis⸗ grundlagen ſind noch zu regeln. die bisherigen Bedingungen unverändert wir noch hören, tritt die Preiskonvention dieſen Mittwoch Im weſentlichen wurden gelaſſen. Wie 8 8˙ 14 ord Motoren 5475 57.50 Maximil Hütte Mannheimer Etrektenbörse e e gabmeder.. Ii. Berliner Börse VV. 2 0* 5* 3. 8. 75. fie e eee ee ee 5 2. 5. Gebhard Textil. Meng Wollw Nad Sta 75 5 25.-G. J. Seilind..— 2 enminger Sl. K. 0— 67.— Ludwigsb. Walz.—.—= Festverzinsliche Werte Industrie-Alctlen C 7% Bad. Kom. Gd. 10.50 70,50 Brown, Boveri„ 25,— 25.— 1 00 n 5 1 8 2 25 75.15 Gelling E Co..—. Mag Mühlen* 0 80 1 855 80, Dalmler⸗Benz.. 19.75 19. Löwen München 202.0 203.0 Mainkraftwerke,—.— 54,— 6% Reichsanl. 27 75.25 78, e 11015 51. 61,5 Deuiſche Linol., 45.— 45,78 1 er Brauer. 75,50 78.50 Metallg. Frankf.—— 84.85 Diſch. Ablöſgſch. 1 56.70 57, 6% Farben Bd. 28 9750 96.50 Enzinger Union 8 jößfferh. Bindg. 145.0 147,7 Mez Söhne. ohne 6,50 6,4 80% 15.50 82,50 15%„„ BA. 140,0 140.0 Bapiſche Bank. 92,— 92.— Biſch. Bteu- Disc. 75,— 75, Mannd. Gummi———— Hast Nürnberg.— 81. 60% f. Ab. Jfdb. 19 78.— 78.— Fial grub.. e From erte. 28.— 28.— Schnealpr⸗ Han e%„ e 875 10. Durlacher Hof. 45,— 4,— Port, Zem. Heid. 47.— 47.— Dre 8 Schramm fac F% Ludwigsh. A. Br. 48,— 48.— Cement Heidelbg, 47.— 47.— SchuckertRulrnbg. 77. 78.75 2% Merker. 88 Shu Preßhefe..——— Rh. Elektr..⸗G. 79,50 81,— Karſtadt 56.—. Seilinduſt. Wolff———.— 4½% Oeſt. Schag..50 chwartz Storch.—.— 54, Hildebr.Rheinm.. Cbemiſche Albert—.— 39.75 Siemens u- Halske 124.2 4%„ Goldrente 980—.— Eichbaum Werger 45,— 45.— Südd. Zucker.. 1370 137 CPabte Südd. Zucker. 140.0 188 U 4%„ Kronen 955 920 g 5„ 61.— 82. Daimler 19.— 18.65 Tricot. Beſigheim——. 4%„ conv. Rente 0. Bab. Assekuranz: 26,— 26.— Wauß E. Neelie 275 4% Dt. Atlan. 220 fed Thür Lief. Gotha 57,— 87, 427 5 Par. 98 Mannb. Verſich. 20.— 28. Zebſtoff Waldhof 45. 46, D Eisbandel. 2.— 89 ger. Chen. Ind.——— 4% Kult. Ad. Anl. 350.80 Kleinlein Hölbg.—.——.— Salzw. Heilbronn 175.0 175.0 Dt. Erdöl f 145.8 1435 Der. deutſch. Delf.—— 4%„Bagd.⸗E. le.—.05 Frankfurter Börse See 8 8 4355 3 8 850 210 2%„ Untf. Anl.— „Akti Di. Verlag.... 66.— 688. Ver er 504%„Zollobl. 1011 3,0.60 Festverzinsliche Werte Bank- Aktien 5 3 Miele 21. 2250 Bog, Me 3 e e e D. Wertb.(Gold) 8.— 93. Allg. D. Credit.,— 69.— Dürrwerke. ö. 75. Badiſche Bank. 92.— 91.'r 0 55 75 ae zz 0080 90 25 Baal Bear: n. e Wbbir le in 85.80 44% ung Gelder. 8 88 40% D. Schaßanw..—.— Barmer Bankver... El. vicht u. Kraft 99.75.10 8& freitag,.4%„ Kronenr. 087.85 Ablzſungſch.[. 8695 58. Dar. Hop u. Wp. 68.78 6,5 Elektr. Lieferung—.—. W. Wolff....%%%ünars 5 1—.— 2115 . ohne.40 64 Perl. Handelegeſ. 89. 89,— Emag Frankfurt.—.85 e 26,75 28,65 4½— 2115 4% Schutzg. 14..— 5,675 Tom. u. Privatb. 58,0 58,50 g 15 855 1 8 1 f 55 8 0 1 5 au 0 Eßlinger Maſch. 18,25 19,80 aldhe 5 7% Heldelbg. 28 52.— 52.— Darmß. u. Ra..—. Eitlinger Sinn.—— e ufa I ſteivert) 52.— 52. ransport-Aktien Hawn. 25 8780 56 80 8 N 5 50 850 Ach. l. Verkehrw. 285 48.75 8% Ludwigsh. 25 8 allſche Bk..— 155,0 Fader& Schleich. 38 80 95.50 aſtafter Wagg..50 6,50 Allg Ber a Kraft 6428 6848 99 Mhm. Gd. 28—.——.— 2. Effekten⸗Bank 69.— 89, 105 Farb 97.65 95.75 1 Südd. Eiſenbahn—— e e 3 nds 26 96.50 65.25 Montan-Aktlen Sale 00 eberſes⸗Bank 28.50 28,50 25.50 24.— Puderus Eiſen..50 43,—— 69e Gr. 10 423 319 345 Dresdner Bank. 6180 6180 e 2 Cſchwel. Perg. e 1800 Haden e 8 Piat ub. 2 2— 25 Franzl. Bant. 88.— 88.— Gelſenk. Berow. 46,50 45,5 H. Südamerika, 1 15.5724 2 Frankf. Oyp.⸗Sk. 64.——.— Geſfürel.. 788 73,25 Karpener Perhw. 58 r 85, anſa Diſchiff. 28.88 28. 50 Edd Jens 2215 218 5 Saeed„29.50 29.— Ilſe Genuß„ 101.5 99.7 Nordd. Slond. 19.28 18,75 688. e Seſt. Gred.⸗Anſt.——.— Gritzner M. Durl. 30.— 30. Ilſe Bgb. St. A.———.— f 6% Gett. M. abg. 62.50 60 50 Pfalz. Hur.. e e Seine Biiünger—.— 166.0 dal Theme.. e. Bank- Aktien M. Don.. 75,5 Reichsbank.. 1812 1200 F s aden Bob:. 6 id& Neu 0 8 wartztorchen 54.— 54.— Miag Mühlb... 29.— 29.— D. S ebiete, 5,75.65 J. G. Farben. 96.75 96,75 ae Weandnt 3 57.— Moenus St. A. 19.18 19.— cats ee h. Hypfdb 19,30 79,50 10% Grkr. M. OA. 8.— 95.— Werger. 4,— 48,— A. E. G. Vogt& 1185 28.— 28.— 8 19 4780 3150 Bolth, Sei.. K. 18 8% f. 86 570 5 Kali Aschersleben 1100 103 0 Vank. f. el. Werte 58,25 5) . 18448 18,5 Kall Salzdeifurth 178.0 172.0] Bankf. Brauerei. 72.78 72.75 Hanwerk Fuſſen 38.85 5 Kalt Weſteregeln 118.0 11272 an Bankver.. 5 %% Bad Rom. Gn 79.— 50.50 Südd. Boden. ⸗C. 645 64 5˙% Fate n 39.— 38.— Klöckner.. 46.— 4325 Berl. Handelsgeſ. 89,25 95 3.— 79, Fſener Bagkver. 0 2575 . 2 50.50 Württ. Notende⸗ 90.28 Hoch 11 995 di, 80 e Aang Fe dt 150 18100 Helsmann, Püil. 37.——.— Oberbedarf 8% 89% Nh. Hp.-9 79.60 79.— transpor- Aktien ung hans „10,11.50 78 50 150 93 9 amungckiſend 82 6880 8050 enen 1 gig. 60,— 62.75 Mannß. Perf., Inag bebe.. tavi⸗Minen A. 1680 17.30 babe e en 5 92.28 99.50 che Are. 16— Aer Mangeen Nobr. 6618. dem been, Mansfelder Rurszettel der Neuen Mannheimer Teituns Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten 5 8 bel Stöcke. Notierungen in Mark le Stück e 61.95 Markt- u. Kühlh. Allg. Elektr.„G. 5 5% Bad. Kohlen—— Rein. Gebh. Sch. 50.— 50. 5% Grkr Mh. K.—.——.— 1985 51 105 N 2 1 0 e 5 7 — 2— 22, St. A. 79.— 05 1* Pfälg. Hypoth. B. 64.— 83.— C. H. Knorr... 164,0 1840 Aſchaff Buntpap. 43. 1 Ader en 206% r. B. 1 78.90 78.— sth. Hypoth. Bk. 57.— 67.— Konſerven Braun 15,.— 15,— Bd. Maſch. Durl. 3 2 5 e 5 41.85 40.50 60% do. Com. 1 64.40 63,75 1 alleſche Maſch. 44.85—.— Trcunſchre A. 0. 8480 88— Dammer Spinn. 46,— Br.⸗Beſigh. Oelf.——. Hann. M. Egeſt 5 Dee Rheinſtabl Bremer Vulkan—.— are 5 28.85 ace due —.— 1 5 2 B Roſitzer ber Prewn, Bab. a d. 28.— 26 Derpenef die 80. 24.25 8550 Rügforth. Ferd. Buderus Eifenw. 44.78 44.— Hedwigshütte.—.—. Rütgerswerke Charlott. Waſſer 80,65 79.— Heilmann..—.——5⁵ J 68 Chemie Baſel 140,0 138,5 Hilpert Maſch. 3 Salbei* Chem. Heyden 49,75 48.45 indrichs& Auff. 15 50 3 0. Chem. Gelſenk.. 63.— Hirſch Kupfer— 12,15 12,12 Sarottt 50 86.50 Hirſchberg Leder. t. Schl. El. u Gas Chem. Brochues———— poeſch Elſen.. 40 8 3780 Hugo Schneider Co. Hiſp.(Chode) 150.0 145 0 ohenlohe⸗Werke 29.25 28.50 1 8 Concord. Spinn 21.25 20,75 Holzmann, Phil. 55 56.75 Schubertck Salzer Toni Alaskan 3 5180 da Bergbau.„ 18135 130.7 Schultheiß.. 1 Daimler Motoren 19,85 19. Slick, Allen. 10882 1004 Kahla Pegenan 1459 18 Sinner u. 845 Deſſauer Gas. 99,75.65 Kallwk. 10 1550 156.0 Stettiner Thau Deutſche Erdöl. 681.50 81, Karſtadt 4515 4450 Stoeh 5 75 Deutſche Kabel. 33.80 33. Ele ere„5 480 Stſolberger ging. Deuiſche Iinol, 48,25 40. e fen Otſche.. 72.— 70.— 85 mar K Fourd. 32.50 31.— Südd. 1 gk. 2280 22.75 disch fler We 15.— 1. Svensta. Them. Albert 37.50 Deutſch. Eiſen Dres d. Schnellpr. 23,.— 24. 69.50 70.— 9 05„ 24,— Kötitzer Kunſtled. 70. Dyckerhoff E Wid 8,—— D Arti——— Lahmeyer& Co. 115,0 114.8 B. Dtſch Nickelw. ;;ö˙%ð. Deutſch Diſch. Ueberſee Bk. 46,75 26.75 Dresdner Bank. 61.75 61.75 f Bergwerk„ 0 N 176.5 Accumulatoren 180.5—.— Gelſenk. Bergwk. 46,85 46.50 Mimofa Aus Fear. 3445 88,45 Jenichew 0 c. 2080. Mir& Heneſt Weis Germ. Portld.⸗Z. 41.— 39.75 Mühlheim Ber Alſen Portl Z. 60.— 61.— Gerresheim Glas 44.18 48.95 Niederlauſ Kohle Ammendorf Pap. 3 dd. Ei e 55.— 55.— 1 10.0. Aſchaffbg Zellſt. 28,50 28,50 780 Girmes& Co..—.— Oberſchl. E. Bed. augsb. R. 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Er hat ſich große Verdienſte um das Auslandsdeutſchtum er⸗ worben. Profeſſor Dr. Lorentz hat eine Reihe wert⸗ voller heimatkundlicher Aufſätze aus der Vergangen⸗ heit Schwetzingens veröffentlicht. Selbſtmord auf den Schienen. * Baden⸗Baden, 4. Dez. Hier hat ſich ein 62 Jahre alter Empfangschef aus unbekannten Grün⸗ den in der Nähe des Weſtſtadtſtrandbades unter die Räder des Perſonenzuges geworfen, der die Station Oos um 7,16 Uhr verläßt. Der Mann der einen Abſchiedsbrief an ſeine Angehörigen bei ſich trug, war auf der Stelle tot. Weitere Verſchandelung des Hohenſtoffeln Engen, 5. Dez. Am Südweſthang des Hohen⸗ ſtoffeln iſt vor kurzem ein zweiter Baſaltſtein⸗ bruch entſtanden. Er wird von einem privaten Unternehmer ausgebeutet. Die weitere Ver⸗ ſchandelung des Hohenſtoffeln hat unter der Bewölkerung große Empörung hervor⸗ gerufen. Der Iſteiner Sprengſtoffdiebſtahl „ Iſtein, 5. Dez. Aus dem ehemals Dattler'ſchen Steinbruch am Hardtberg wurde, wie ſchon kurz be⸗ richtet, in den frühen Morgenſtunden des 1. Dez. ein größeres Quantum Sprengſtoff entwen⸗ det. Der oder die Täter ließen auch das nötige Zünbd material ſamt dem elektriſchen Zünd⸗ apparat mitgehen, während ſie nicht einen Teil der Sprengmunition liegen ließen. Außer der mit zwei Doppeltüren verſchloſſenen Munitionskammer ſtatte⸗ ten die Diebe auch dem Maſchinenhaus einen Beſuch ab, wobei einer ſich nach vorgefundenen Blutſpuren verwundet haben muß. Gendarmerie und Kriminal⸗ polizei ſind eifrig bemüht, den Diebſtahl aufzuklären. Der Steinbruch gehört den Lonza⸗Werken. * Singen a.., 5. Dez. Abends gegen 10 Uhr wurde die Frau des Güterhallenarbeiters Karl Boos in ihrer Wohnung in der Gartenſtraße tot aufgefunden. Nach der ärztlichen Unterſuchung iſt der Tod durch Einatmen von Gas eingetreten. * Meersburg, 5. Dez. In einer der letzten Nächte ſtatteten mehreres Einbrecher dem hieſigen Schlachthaus einen Beſuch ab. Es fielen ihnen eine geiſchlachtete Kuh und ein Schwein in die Hände. Der Cückinger Kirchenraub aufgeklärt Die Täter, Mitglieder einer internationalen Diebesbande, * Konſtanz, 5. Dez. Der große Einbruchsdieb⸗ ſtahl im Fridolin⸗Münſter in Säckinigen, wo in der Nacht zum 23. Oktober kirchliche Gegenſtände im Taxwert von etwa einer Million Mark geſtohlen worden waren, hat nunmehr durch Feſtnahme eini⸗ ger Täter bei Trier ſeine Aufklärung gefunden. Es verſchwanden damals u. a. ein koſtbares Meßgewand des Heiligen Fridolin, ein mit Edelſteinen beſetztes Meſſer mit Scheide, das von der Königin Agnes geſchenkte Agneten⸗ Kreuz, das ſog. Hilarius⸗Käſtchen, eine ſilberne Kaſſette und eine Anzahl anderer koſt⸗ barer alter Kunſtgegenſtände. Landjägern in Wa⸗ dern(Regierungsbezirk Trier) war ſeit einiger Zeit aufgefallen, daß ein Mann mit einer Frau in Wadrill Beziehungen angeknüpft hatte, mit ihr Rei⸗ ſen nach dem Ausland unternahm und viel Geld Schließlich ſchritt die Landjägerei zur Ver⸗ ausgab. ſind verhaftet haftung des Mannes. Der Verhaftete war ein 36 Jahre alter Ruſſe namens Iwan Federoclow, zuletzt wohnhaft in Odeſſa. Er behauptete, er ge⸗ höre zu einer internationalen Verbrecherbande, die den Diebſtahl in Säckingen ausgeführt habe. Die geſtohlenen Wertſachen ſeien nach Antwerpen und verſchiedenen franzöſiſchen Städten verkauft worden. Mit Hilfe der Polizei dieſer Länder gelang es, die Wertſachen zum größten Teil wieder herbeizuſchaffen. Die Komplizen des Ruſſen, ein Belgier und ein Franzoſe, wurden von der Polizei ihres Landes feſtgenommen. Außer⸗ dem wurden noch zwei auf dem Hochwald wohnende Perſonen feſtgekommen. Weitere Verhaftungen im In⸗ und Ausland ſtehen bevor. Die Polizei nimmt an, daß die gleiche Bande auch zahlreiche andere Diebſtähle und Einbrüche in Kirchen und Muſeen im In⸗ und Auslande ausgeführt hat. 15 30. Deutſche Geflügelausſtellung * Frankfurt a.., 5. Dez. Am Freitag iſt die 30. Nationale Deutſche Geflügelausſtellung eröffnet worden. Auf dieſer im laufenden Jahre be⸗ deutendſten Geflügelausſtellung des Kontinents werden etwa 7000 Tiere gezeigt in einreihigem Käfigaufbau in dem beſonders gut belichteten„Haus der Technik“ auf dem Feſthallengelände. Es iſt in⸗ tereſſant zu ſehen, was menſchliche Züchterkunſt aus den Urhühnern und Tauben mit einfachen Formen und Gefieder für farbenprächtige Vögel geſchaffen hat. In dieſer Beziehung iſt beſonders ſehenswert die beſondere Ausſtellung für Zwerghühner, die allein etwa 1000 Tiere in ſich vereinigt. Das Hauptkontingent ſtellen Hühner und Tauben. Angefangen von den berühmten aſtatiſchen Hühnern, die die Engländer aus ihren Kolonien nach Europa brachten, bis zu den gewöhnlichen italieniſchen Legehühnern iſt alles vertreten, was es auf dieſem Gebiete gibt. Bei den Tauben eröffnen die Rieſentiere,„Römer“ genannt, den Reigen. Hier fallen beſonders die Pfautauben, die vielen Arten von Kropftauben, die Perückentauben uſw. auf. Auch Enten und Gänſe ſind in reicher Auswahl vertreten. In einer Sonderſchau ſieht man Wild⸗, Grau⸗, Saat⸗, Kurzſchnabel⸗ und Bleßgänſe, aus denen die zahmen Gänſe, wie ſie auf jedem Bauernhofe zu ſehen ſind, hervorgegangen ſind. Bei den Enten ſind Exemplare vertreten, die einen —8pfündigen Weihnachtsbraten ergäben, wenn ſie geſchlachtet würden. Aber dieſe Prachtexemplare dienen nur Zuchtzwecken. Nicht unerwähnt darf in dieſem Zuſammenhang auch der Truthahn bleiben, der ebenfalls, namentlich in amerikaniſchen Sorten, reich vertreten iſt. Brückenbelaſtung Nachdem nun der Auslauf der Brücke auf dem jenſeitigen Ufer fertiggeſtellt iſt, bewegten ſich dieſer Tage die mit den großen, mehrere hundert Zentner ſchweren Transformatoren beladenen Laſt wagen über die Brücke. Hierdurch wurde gleichzeitig eine Probe belaſtung vor⸗ genommen, die, ſoweit bis jetzt bekannt iſt, zur Zu⸗ friedenheit verlief. Die Brücke, die z. Z. noch für den allgemeinen Verkehr geſperrt iſt, dürfte in Bälde freigegeben werden. In der hieſigen Gemeinde wurde am 1. Dezember mit dem Freiwilligen Arbeitsdienſt begonnen. 45 Jugendliche ſind damit beſchäftigt, das Wieſengelände, das bei der demnächſt kommenden Stauung unter Waſſer geſetzt würde, bei der Weidenau aufzufüllen. Die Arbeiten ſtehen unter Leitung des heſſiſchen Kulturbauamts Darmſtadt. Die geiſtige und ſport⸗ liche Betreuung haben die beiden hieſigen Geiſtlichen und Lehrer Schmitt übernommen. * Hirſchhorn, 5. Dez. Hohe Strafen für Steuerhinterziehung Worms, 3. Dez. Vor dem Bezirksſchöffengericht ſtanden drei Leute wegen Steuerhinterziehung. Ein Fuhrunternehmer aus Völklingen(Saar) hatte mit ſeinem Kraftwagen große Mengen geſchmuggelter Zigaretten und Zigarettenpapiers nach Worms und Mainz gebracht. Hier ſetzte der Schmuggler die Ware bei zwei Wormſer Arbeits⸗ loſen ab, die das Schmuggelgut weiter vertrieben haben. Die Zollbehörde war als Nebenkläger zuge⸗ laſſen. Das Urteil lautete gegen den Fuhrunterneh⸗ mer auf vier Monate Gefängnis, 13 400/ Geldſtrafe und 3800/ Werterſatz. Die beiden einheimiſchen Angeklagten wurden zu je drei Mo⸗ naten Gefängnis und 4800 bzw. 3500% Geld⸗ ſtrafe ſowie einem Werterſatz von 1600 und 1400/ verurteilt. Der Hauptangeklagte wurde wegen Fluchtverdachts im Gerichtsſaal verhaftet. Aus der Pfalz Ausſtellung der Berufsfortbildungsſchule o Ludwigshafen, 4. Dez. Die Städtiſche Berufs⸗ fortbildungsſchule Ludwigshafen veranſtaltet in ihren Räumen eine Ausſtellung„Schmückende Berufe“. Die Schau wurde am Samstag vormit⸗ tag in Gegenwart geladener Gäſte von Direktor Burger eröffnet. Er begrüßte den Regierungs⸗ präſidenten der Pfalz, Oſthelder, den Oberbür⸗ germeiſter Dr. Ecarius, und die Vertreter der Induſtrie, des Handels, Handwerks, der Schule und Preſſe. Dann verbreitete ſich der Redner über die Bedeutung der Berufsſchule, zumal in der gegen⸗ wärtigen Kriſenzeit, wo die jungen Leute einer werteſchaffenden Arbeit zugeführt werden müſſen. Regierungspräſident Oſthelder ſprach gleich⸗ falls über die Notwendigkeit gewerblicher Fortbil⸗ dung und betonte, daß er als vormaliger Referent im Kultusminiſterium den Beſtrebungen der Anſtalt volles„Verſtändnis“ entgegenbringe. Ein Rund⸗ gang durch die Ausſtellung erwies, daß die Leiſtun⸗ gen der Schüler wie der Lehrkräfte auf beachtlicher Stufe ſtehen. Es ſind vertreten als„ſchmückende Berufe“: Buchbinder, Dekorateure, Schrift⸗, Plakat⸗ und Baumaler; auf den Unterrichtsſaal der Maler folgen die Setzer⸗ und Buchdruckerſäle, wo auch der Werdegang der Zeitung anſchaulich dargeſtellt wird. Die Ausſtellung iſt bis Mittwoch geöffnet. Proteſt gegen den Zuſchlag zur Wohlfahrtsabgabe * Pirmaſens, 5. Dez. Der hieſige Grund⸗ und Hausbeſitzerverein, die Mietervereine, der Gewerbe⸗ verein und der Handelsſchutzverband als Intereſſen⸗ vertretungen der abgabepflichtigen Bürgerſchaft haben gegen die Anordnung des Zuſchlages zur Wohlfahrtsabgabe Proteſtſchreiben bei der Regierung eingereicht. Es heißt darin u.., daß die ſtaatliche Wohlfahrtsabgabe an ſich ſchon für die meiſten Abgabepflichtigen in der jetzigen Notzeit ein faſt untragbares Opfer iſt und daß die in den Or⸗ ganiſationen zuſammengeſchloſſenen Bevölkerungs⸗ kreiſe ganz entſchieden dagegen Proteſt einlegen müßten, wenn ihnen nunmehr wiederum eine ſofort fällige gemeindliche Abgabe in gleicher Höhe wie die ſtaatliche Wohlfahrtsabgabe auferlegt werde. Die Schreiben ſchloſſen ſich im übrigen den Anträgen des Stadtrates an. Bandenſchmuggel * Zweibrücken, 5. Dez. Eine nächtliche Zollſtreife bei Eichelſcheid konnte drei Schmuggler faſſen, die mit 10 000 Zigaretten und 1800 Büchelchen Ziga⸗ rettenpapier die Saargrenze überſchritten hatten. Feſtgenommen wurde der Schloſſer Guſtav Dietrich, der Maler Wilhelm Schulze und der Maurer Albin Boggian, alle aus Katſerslautern. Sie wurden ſämt⸗ lich wegen Bandenſchmuggels in das hieſige Unter⸗ ſuchungsgefängnis eingeliefert. * Breitenbach, 5. Dez. Zwei Frauen von hier, die mit einem Auto größere Mengen Butter bei Dörrenbach über die Grenze ſchmuggelten und ſie auf dem Wochenmarkt in Neunkirchen abſetzen woll⸗ ten, wurden in der Nähe der Poſtagentur Fürth von Zollbeamten angehalten. Auto und Schmuggelgut wurden beſchlagnahmt, die beiden Frauen und der Chauffeur feſtgenommen und zum Zollamt Lauten⸗ bach gebracht. JTodes-Anzeige schmerzliche Nachricht, Hans Mrieger Steuerberaſer gestern nachmittag sanft entschlafen ist Mannheim, den 3. Dezember 1932 Waldhofstraße 112 Aleita Mrieger Verwandten, Freunden und Bekannten die dab mein lieber Mann und guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel Die trauernden Hinterbliebenen: mli Kind Gloinilde Gestern mittag 12 Uhr entsctitef gans rasch und unerwartet meine Hebe. gute Schwester Luise Kessler Mannheim O2, Y, S. Des. 1832 in herbem Beid: Norma Kessler 13228 Trüuerkleidung Trauerhüte— Trauerschleier erhaſten Se bel Anruf Nr. 27831 nachmittags 1 Uhr statt Die Beerdigung findet Dienstag, den 6. 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