—— 9 2 5 1 2 ſeinen Konſequenzen eingeſtellt ſchwerlich zögern, die letzte Folgerung zu ziehen, die zwangsläufig gezogen werden müßte, Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbeſ.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Walh⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Lutſenſtr. 1. Mannheimer G eneral-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim — Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Anzeigenpreise: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 6. Dezember 1932 143. Jahrgang— Nr. 568 er Parleien⸗Aufmarſch zum Die Ausſichten Schleichers auf eine Vertagung des Parlaments bis Mitte Januar werden heute günſtig beurteilt Amerikas Antrag in Genf Vertagung der Abrüſtungskonferenz auf-4 Jahre Konferenz bei Matdonalo Eine neue Fraktion Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Dez. Die Reichstagseröffnung und die Frage„Vertagung oder Auflöſung“ ſteht heute im Mittelpunkt des Intereſſes. Wie die Dinge laufen werden, iſt noch völlig ungewiß, wenn auch die Ausſichten der Regie⸗ vung vorwiegend günſtig beurteilt werden. begann der Aufmarſch der Fraktionen im Parlament. Während Hitler im Hauſe des Reichstagspräſi⸗ denten die nationalſozialiſtiſche Fraktion um ſich ver⸗ ſammelte, hielten Deutſchnationale, Zentrum, So⸗ zialdemokraten und Kommuniſten Beratungen ab. Inzwiſchen wurde eine neue„Fraktion der techniſchen Arbeitsgemeinſchaft“ gegrün⸗ det, zu der ſich die elf Volksparteiler und die ſechs Chriſtlichſozialen mit Einbeziehung des Hannove⸗ raners zuſammengeſchloſſen haben. Sie hat lediglich den Zweck, mit dieſen Gruppierungen die Vertretung im Aelteſtenrat und den übrigen Ausſchüſſen zu ſichern. Die politiſche Entſchlußfretheit der Gruppen bleibt dadurch unangetaſtet. Alles ſpitzt ſich auf die Frage zu: Werden die Nationalſozialiſten eine zunächſt kurzfriſtige Vertagung des Parlaments er⸗ möglichen? oder gehen ſie darauf aus, es ſchon jetzt zum Kon⸗ flikt mit dem Kabinett Schleicher kommen zu laſſen? In den Wandelgängen des Reichstags wurde dieſe Alternative eifrig erörtert. Man gewinnt mehr und mehr den Eindruck, daß es nur dann für die neue Regierung möglich ſein wird, auf friedliche Art in den Januar hineinzugelangen, wenn die Na⸗ tionalſozialiſten bereit ſind, auf eine politiſche Debatte vor Weihnachten zu verzichten. Tun ſie das nicht, geht alſo die Regierungserklärung und im Anſchluß daran die politiſche Ausſprache über die Bühne, ſo werden die nächſten Tage vermutlich ſchnell zum Bruch treiben. Die Entſcheidung über das taktiſche Vorgehen der Nationalſozialiſten wird Hitler im engſten Rat ſeiner Mitarbeiter treffen. Wenn der Reichspräſident Herrn von Schleicher die Vollmacht zur Auflöſung des Reichs ⸗ tags nicht von vornherein gegeben hat, ſo iſt das, wie wir ſchon andeuteten, von rein formaler Bedeu⸗ tung. Es ſoll auf dieſe Weiſe nur gezeigt werden, daß das Kabinett Schleicher, wenn irgend möglich, einen Waffenſtillſtand mit dem Parlament zu erreichen wünſcht. Es kann aber nicht bezweifelt werden, daß im Ernſtſalle Herr von Schleicher ohne weiteres die erforderliche Ermächtigung erhalten, und daß er alsdannn auch rückſichtslos von ihr Gebrauch machen wird. Während nun die einen vermuten, die Regierung würde in ſolchem Falle Neuwahlen ſo früh wie mög⸗ lich anſetzen, um die den Nationalſozialiſten nicht ge⸗ rade günſtige Konjunktur auszunutzen und die nationalſozialiſtiſch⸗kommuntiſtiſche Sperrmehrheit zu zerſtören, glauben andere, es ſei im Gegenteil beab⸗ ſichtigt, wenn der Reichstag auffliegt, den Wahl⸗ termin bis in das Frühjahr hinaus zu⸗ ſchieben. In Wirklichkeit iſt nach unſerer Kennt⸗ nis über dieſe Dinge noch keinerlei Beſchluß gefaßt worden. Man hat vielmehr im„hohen Rat“ die Ent⸗ ſcheidung vertagt und wird ſie von dem Ver⸗ lauf der Ereigniſſe im Reichstag abhängig machen. Eines iſt jedenfalls ſicher, daß der Reichspräſident bislang weder in dem einen noch im anderen Sinne ſich feſtgelegt hat. Auch darüber gehen die Auffaſſungen ſtark aus⸗ einander, ob Schleicher vielleicht ein Mißtrauens⸗ votum in Kauf nehmen würde. Wir möchten meinen, daß des Kanzlers Beſchlüſſe im entſcheidenden Augen⸗ blick beſtimmend beeinflußt werden dürften von der Erwägung, ob noch irgendwelche Ausſichten verblei⸗ ben, mit den Nattonalſozialiſten in ein beſſeres Ver⸗ hältnis zu gelangen. Nur unter dieſer Vorausſet⸗ zung wäre es denkbar, daß Schleicher nach Annahme eines Mißtrauensvotums als geſchäftsführen⸗ der Reichskanzler weiter amtieren würde, ohne den Reichtag ſofort aufzulöſen. Sollte er dagegen die Ueberzeugung gewinnen, daß die Nationalſozialiſten auf den Kampf mit allen ſind, ſo wird er wenn etwa die Aufhebung der Notverordnungen beſchloſſen werden würde. Zunächſt geht Schlei⸗ chers Bemühen noch dahin, die Nationalſozialiſten zu veranlaſſen, daß ſie ſich jetzt mit der Erledigung der geſchäftsordnungsmäßigen Maßnahmen begnügen und der Verſchiebung der eigentlichen politiſchen Auseinanderſetzungen bis zum Januar keine un⸗ überwindlichkeiten Schwierigkeiten bereiten. Geſtern mehr vorläufig arbeitsfähig erhalten wollen. [(Drahtung unſeres eigenen Vertreters) f. Genf, 6. Dez. Die Fünferbeſprechung der Großmächte über die Gleichberechtigung hat geſtern mit einem Abendeſſen bei Macdonald im Beaurivage begonnen. Im Salon des engliſchen Außenminiſters Sir John Simon erſchienen die Gäſte um.15 Uhr abends, zehn an der Zahl: Macdonald, Sir John Simon, von Neurath, Baron von Weizſäcker, Herript, Paul⸗Boncour, Baron Aloyſi, Roſſo, Normau Davis und der amerikaniſche Konſul in Bern, Wilſon. Der Salon iſt hiſtoriſch geworden. Chamberlain, Briand, Streſemann, Vandervelde, Seialoja, die fünf Vertreter der Locarnomächte, hatten dort ein Abendeſſen, bei dem nach dem Scheitern des Thoiry⸗ Geſpräches die Löſung der Reparationsfrage mit der Räumung des Rheinlandes verknüpft, eingehend be⸗ ſprochen wurde. Diesmal ſoll es die Forderung der Gleich berechtigung in Verbindung mit der„Sicherheit für Frankreich“ ſein. Die franzöſtſche Polttik des Feilſchens hat ſich nicht geändert. Nach Locarno wollte Briand das Rhein⸗ land räumen, wurde aber vom Generalſtab daran gehindert. Herriot, der in Lauſanne mit Herrn von Papen über die Gleichberechtigung ſprach, kündigte ſchon damals die„militärpolitiſchen Vorbehalte“ an, die ſich in dem franzöſiſchen Konſtruktivplan zu einem untrennbaren Ganzen verdichtet haben. Generaliſſi⸗ mus Weygand diktierte Herriot ebenſo energiſch wie der Generaliſſimus Peétain unmittelbar nach Lo⸗ carno. Es hat ſich alſo nichts geändert. 5 Nach dem Abendeſſen plauderten die Miniſter über die Lage der Abrüſtungskonferenz und die Aus⸗ ſichten, ſie in der einen oder anderen Form zu retten. Die Frage wurde nicht eingehend behan⸗ delt. Es wurde aber beſchloſſen, Dienstag um 10 Uhr vormittags bei Maedonald zuſammen⸗ zukommen und in freier Diskuſſion die Verſtändi⸗ gungsmöglichkeiten durchzuſprechen. Der Ausſprache war am Nachmittag eine Vierer⸗ konferenz vorausgegangen. Pünktlich um 6 Uhr er⸗ ſchien Freiherr von Neurath, der um 5 Uhr hier eingetroffen iſt, im Hotel Beaurivage. Er kam ohne Dolmetſcher. Der Reichsaußenminiſter war allein mit Macdonald. Die Konverſation zwiſchen den beiden dauerte 4 Stunden. Der eng⸗ liſche Premier ſkizzierte die Verhandlungslage, wie ſie ſich aus den bisherigen Dreier⸗ und Vierer⸗ geſprächen entwickelt hatte, und betonte, daß die Haltung Frankreichs eine ernſte Situa⸗ tion geſchaffen habe. Er unterſtrich ſeinen Wunſch, die Abrüſtungskonferenz nicht fehlſchlagen zu laſſen. Im Mittelpunkt der geſtrigen Be⸗ ſprechungen ſtand der amerikaniſche Vermitt⸗ lungsantrag, dem England voll, Italien und Frankreich nur teilweiſe, aber aus ganz verſchie⸗ denen Beweggründen zugeſtimmt haben. Er läßt ſich folgendermaßen skizzieren: Die Abrüſtungskonferenz ſoll auf 3 bis 4 Jahre vertagt werden. An ihre Stelle ſoll eine permanente Kommiſſion treten, die ſich mit dem franzöſiſchen Konſtruktivplan und mit der Schaffung einer künftigen Kontroll⸗ organiſation des Rüſtungsſtandes aller be⸗ teiligten Nationen beſchäftigen ſoll. Im Prinzip ſoll Deutſchland die Gleichberechti⸗ gung zuerkannt werden. Ueber die praktiſche Durchführung der qualitativen Rüſtungsgleichheit ſoll die permanente Kommiſſion während der folgenden drei Jahre verhandeln. Schließlich ſoll ein Vorentwurf über das er⸗ reichte Ergebnis des erſten Abſchnittes der Ab⸗ rüſtungskonferenz ausgearbeitet werden. Für den Fall, daß ſich aus dieſem Vorſchlag eine Diskuſ⸗ ſionsbaſis für die Fünferbeſprechung ergeben ſollte, und es möglich wäre, eine endgültige Geſtalt des Vorſchlages zu erreichen, würde ein Kollektivantrag der fünf Mächte in der Hauptkommiſſion der rüſtungskonferenz erfolgen. Damit wäre, wenn alles ſo geht, wie es ſich die Amerikaner und Eng⸗ länder wünſchen, hinter den erſten Abſchnitt der Abrüſtungskonferenz ein Schlußpunkt geſetzt. Die Fünferbeſprechung wird ebenſo durch die Be⸗ ſtrebungen Englands und Amerikas, das Londoner Flottenabkommen unter Dach und Fach zu bringen, wie durch das interalliierte„ problem entſcheidend beeinflußt.(Vgl. S.). Die Stellvertretung des Reichspräſidenten Ein nationalſozialiſtiſcher Antrag im Reichstag Drahtbericht unſeres Berliner Jüros [! Berlin, 6. Dez. Der Reichskanzler hatte noch geſtern eine längere Unterredung mit dem Zentrums führer Kaas, der auf Wunſch Schleichers zwiſchen der Re⸗ gierung und den Nationalſozialiſten vermitteln ſoll. Die Nationalſozialiſten haben ihre Abſichten noch nicht zu erkennen gegeben. Die in ſpäter Nachtſtunde von ihnen verbreitete parteiofftziöſe Mitteilung über das Ergebnis der erſten Fraktionsſitzung enthält kein Sterbenswörtchen darüber, wie ſie ſich zu der Vertagungsfrage ſtellen werden. Es ver⸗ lautet indes, daß die Nationalſozialiſten nicht durch⸗ aus abgeneigt wären, dem Kabinett Schleicher eine Anlauffriſt zuzugeſtehen, daß ſie ihre Zuſtimmung zu einer Vertagung allerdings von gewiſſen Vor⸗ ausſetzungen abhängig machen würden, bei denen die Amneſtieanträge im Vordergrund ſtehen. Für eine gewiſſe Duldungsbereitſchaft der Nationalſozialiſten ſpricht auch die Tat ſache, daß ſie keinen Mißtrauensantrag für die heutige Sitzung eingebracht haben, wie die Sozialdemokraten und Kommuniſten. Dagegen ſind die Nationalſozialiſten mit einem verfaſſungsändernden Geſetzentwurf hervorgetreten, der endgültig feſtlegen ſoll, daß bei längerer Ver⸗ hinderung oder nach dem Ableben eines Reichsprä⸗ ſidenten der Reichsgerichtspräſident die Stellvertretung bis zur Wahl des neuen Reichspruſidenten übernimmt. Aus der Einbringung dieſes Antrags ſchließt der„Börſen⸗ Cburier“, daß die Nationalſozialiſten dem Reichstag kein jähes Ende bereiten werden, daß ſie ihn viel⸗ Die „D. A..“ ſieht die politiſche Bedeutung des Antrags darin, daß er der Fraktion der NS Da Gelegen⸗ heit geben kann, kommuniſtiſche oder ſozialdemokra⸗ tiſche Anträge, die die Gefahr vorzeitiger Reichs⸗ tagsauflöſung mit ſich bringen müßten, unter dem Hinweis darauf abzulehnen, daß eine Unterſtützung ſolcher politiſcher Anträge die Beratung des Geſetz⸗ entwurfs gefährden würde. i Nach alledem häufen ſich alſo die Anzeichen, daß die Vertagung und damit der Aufſchub der politiſchen Entſcheidungen bis zum Ja⸗ nuar durch eine Reichstagsmehrheit be⸗ ſchloſſen werden wird. Immerhin dürfte man gut tun, ſich auf Ueber⸗ raſchungen gefaßt zu machen. Wie die„Voſſi⸗ ſche Zeitung“ behauptet, will das Zentrum bereits in der heutigen Fraktionsführerbeſprechung, die unter dem Vorſitz Görings um die Mittagsſtunde ſtattfin⸗ det, ankündigen, daß es von ſich aus die Vertagung des Reichstags ohne vorausgegangene Regierungs⸗ erklärung bis zum 15. Januar im Plenum beantra⸗ gen wird. Wenn die der Regierung günſtigen Prognoſen zutreffen, würde man ſich den Ablauf der Dinge etwa ſo vorzuſtellen haben: Der Präſidentenvertretungsantrag der National⸗ ſozialiſten käme auf die Tagesordnung der Mitt⸗ wochſitzung und würde in erſter und zweiter Leſung erledigt, ebenſo die erſte und zweite Leſung des Zentrumsantrags auf Aufhebung des ſozialpoliti⸗ ſchen Teils der Notverordnung. Der Donnerstag bliebe als katholiſcher Feiertag ſitzungsfrei, und am Freitag könnte die dritte Beratung der beiden Ini⸗ tiativgeſetze durchgeführt werden. Im Anſchluß daran könnte der Antrag auf Vertagung bis zum 15. Januar mit der Begründung angenom⸗ men werden, daß der Regierung Zeit gelaſſen wer⸗ den muß, ihre Erklärung ſorgfältig vorzubereiten. Die Beratung der beiden Mißtrauensanträge, die von den Kommuniſten und Sozialdemokraten einge⸗ bracht worden ſind, würden mit der Ausſprache über die Regierungsbildung verbunden werden, ſo daß ſie erſt nach der politiſchen Ausſprache im Januar zur Abſtimmung kämen. So könnte, wenn Herrn von Schleicher das Schlachtenglück hold iſt, dieſe vorweihnachtliche Ta⸗ gung des Reichstags ſich abſpielen. Wohlgemerkt: ſte könnte 8 Ab⸗ hören die Gewährung einer zuſätzlichen Winter ⸗ Ferner verlangt die Fraktion die Aufhebung der Die Wahl des Präſidenten Draßhtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Dez. Man nimmt an, daß der Reichstag ſich nach der e nee des Alterspräſidenten, General von Litzmann, und dem Namensaufruf vertagt. Die Wahl des Präsidiums, die für Mittwoch vorgeſehen iſt, wird ſich vorausſichtlich nicht ganz reibungslos abwickeln. Wie wir hören, wollen die Nationalſozialiſten dem bisherigen deutſchnationalen ee een Gräf, mit dem Göring, wie erinner⸗ lich, ſcharfe Differenzen hatte, ihre Stimme nicht geben. Die Deutſchnationalen würden wiederum als Revanche gegen Göring ſein. Der Streit wird wahrſcheinlich ſchon in der Sitzung des Aelteſtenrats, die der Plenarberatung vorangeht, ausgetragen wer⸗ den. Da die Sozialdemokraten auch diesmal wieder nicht, entſprechend dem parlamentariſchen Brauch, den Kandidaten der größten Partei wählen, ſondern einen eigenen Kandidaten aufſtellen, wird das Präſidium des neuen Reichstags„marxiſtenrein“ ſein. Hitler Richtlinien Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 6. Dez. In der Sitzung der nationalſozialiſtiſchen Reichstagsfraktion legte Hitler die Richtlinien für die Haltung der Fraktion feſt. Dabei iſt beſonders die Aeußerung Hitlers zu beachten, daß jedes Kompromiß abgelehnt werden müſſe. Der nationalſozialiſtiſche Initiativantrag lautet?„Ar⸗ tikel 51 der Reichsverfaſſung erhält folgende Faſ⸗ ſung: Der Reichspräſident wird im Fall ſeiner Verhinderung durch den Präſideuten des Reichs⸗ gerichts vertreten. Das gleiche gilt für den Fall einer vorzeitigen Erledigung der Präſidentſchaft mit der Durchführung der neuen Wahl“. Die Sozialanträge des Jentrums Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 6. Dez. Die Zentrums fraktion des Reichstages hat die Einbringung verſchiedener Initiativgeſetzent⸗ würfe beſchloſſen. Der erſte ſoll die Verordnung des Reichspräſidenten zur Vermehrung und Erhal⸗ tung der Arbeitsgelegenheit vom 5. Sept. und ihre Durchführung und Ergänzungsverorödnung vom 14. 9. aufheben. Von der Verordnung des Reichspräſidenten zur Belebung der Wirtſchaft vom 4. September 1932 ſoll der Teil„ſozialpolitiſche Maßnahmen“ ebenfalls ge⸗ ſtrichen werden. Es handelt ſich hier um die der Regierung erteilte Generalvollmacht zur Aufhebung ſozialpolitiſcher Geſetze und zur Durchführung aller ihr notwendig erſcheinenden Maßnahmen. Ein weiterer Entwurf des Zentrums verlangt, daß in der Verordnung des Reichspräſidenten zur Belebung der Wirtſchaft jene Beſtimmung geſtrichen werde, wonach ein Arbeitgeber eine Prämie in Form von Steuergutſcheinen für Neueinſtellungen erhalten ſoll. Für die Präſidentenwahl ſchlägt die Frak⸗ tion aufs neue den Vizepräſidenten Thomas Eſſer vor. Die Fraktion ſtimmte einer Vertagung des Reichstages auf längere Zeit zu, doch ſteht noch im Augenblick nicht feſt, wie lange dieſe Vertagung währen ſoll, Die Fraktion ſteht auf dem Stand⸗ punkt, daß der Regierung unter allen Umſtänden Ge⸗ legenheit zur praktiſchen Arbeit gegeben werden muß. Sozialkemokratiſche Foroͤerungen Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 6. Dez. Die ſozialdemokratiſche Reichstags fraktion hat beſchloſſen, ſofort einen Miß⸗ trauensantrag gegen die Regierung von Schleicher einzubringen, da die Zuſammenſetzung des neuen Kabinetts keine Gewähr dafür biete, daß ſich deſſen Politik weſentlich von der des früheren Kabi⸗ netts unterſcheide, Außerdem will die Sozialdemo⸗ kratie die ſchnellſte Erledigung einer Reihe von Anträgen und Geſetzentwürfen fordern. Dazu ge⸗ hilfe für alle Unterſtützungsempfänger und Hilfs⸗ bedürftigen ſowie der Erlaß einer Amneſtie für politiſche Vergehen und Vergehen aus ſozialer Not. Terror⸗Notverordnung und der Sondergerichte; die Wiederer höhung der ſozialpolitiſchen Leiſtungen auf den Stand vor Erlaß der Not⸗ verordnung vom 14. Juni 1932. Die Beſchaffung von Kredit und eine großzügige e des , 5 5 2. Seite/ Nummer 568 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 6. Dezember 1932 Deutſches Nein in Genf Drahtung unſeres elgenen Vertreters f. Genf, 6. Dez. Von maßgebender deutſcher Seite wird die Mit⸗ teilung gemacht, daß der amerikaniſche Vorſchlag auf Vertagung der Abrüſtungskonferenz größtenteils un⸗ günſtig beurteilt wird. Man ſieht in dieſer Erklärung eine Beſtätigung dafür, daß Deutſchland dem Vor⸗ ſchlag nicht beiſtimmt, weil er die deutſche Gleich⸗ berechtigung nicht klar regelt. Nach einer Aeußerung Herriots ſoll übrigens zwi⸗ ſchen Amerika und Frankreich eine Eini⸗ gung in folgendem Sinne zuſtande gekommen ſein: Frankreich ſoll das Londoner Flottenabkommen, das durch die einzuſetzende permanente Kommiſſion der Abrüſtungskonferenz neben der Gleichberechtigungs⸗ und Sicherheitsfrage behandelt werden ſoll, unter⸗ zeichnen. Dagegen hat ſich Norman Davis bereit er⸗ klärt, die franzöſiſche„Gleichberechtigungstheſe“ zu unterſtützen. Es bleibt abzuwarten, ob ſich dieſe Aeußerungen Herriots beſtätigen werden. Ueber den Inhalt des Vermittlungsvorſchlages verlautet noch, daß auch eine Rüſtungspauſe bis zum Beginn des zweiten Abſchnittes der Ab⸗ rüſtungskonferenz eintreten ſoll. Außerdem wird auch die Begrenzung der bisherigen budgetären Ausgaben für Rüſtungen feſtge⸗ ſtellt. Schließlich wird von der Möglichkeit einer Konferenzüber Gleich berechtigung und Sicherheit in dem Vorſchlag Norman Davis geſprochen. Die Franzoſen ſind ſkeptiſch Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 6. Dez. Die Begeiſterung, mit der hieſige amerikaniſche Kreiſe den Davis⸗Vorſchlag als die große Wendung der Dinge in Genf begrüßen, ſteht in ſchroffem Ge⸗ genſatz zu der nüchternen Auffaſſung, mit der die franzöſiſchen Politiker die Sachlage beurteilen. Wäh⸗ rend die angelſächſiſche Preſſe bereits Jubeltöne an⸗ ſchlägt, hat man auf franzöſiſcher Seite keine Hoff⸗ nung, daß Deutſchland dem Abkommen beitreten wird. Der offiziöſe„Petit Pariſien“ erklärt offen heraus, daß der Plan Norman Davls kaum Ausſicht auf Erfolg habe. Ohne von den Einwänden zu ſprechen, die Frankreich, England und Italien dem Plan entgegenbringen könnten, würde der Vorſchlag Norman Davis für Deutſch⸗ land die Forderung vorſehen, mit einer drei⸗ ö jährigen Vertagung der Abrüſtungsbeſpre⸗ chungen einverſtanden ſein, ohne die Gleich⸗ F berechtigung verwirklicht zu ſehen. Dieſer Vorſchlag, ſo gibt ſelbſt der„Petit Pari⸗ ſien“ zu, iſt ſo weit von den wiederholt verkündeten Forderungen Schleichers und von Neuraths ent⸗ fernt, daß man ſich beinahe wundern müßte, wenn man in gewiſſen Kreiſen mit einer Annahme des amerikaniſchen Plans durch Deutſchland rechnete. In amerikaniſchen Delegationskreiſen erwartet man, daß Herr von Neurath heute vorläufig die Abän⸗ derungswünſche Deutſchlands vorbringen werde. Da dies während des gegenwärtigen Aufenthalts Her⸗ riots in Genf aber nicht mit Erfolg diskutiert wer⸗ den könnte, ſei der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident feſt entſchloſſen, ſchn am Diens⸗ tagabend nach Paris zurückzukehren, wo wich⸗ tige Kammerdebatten ſeinen Aufenthalt notwendig machten. Im„Echo de Paris“ rechnet Pertinax damit, daß England im Falle einer deutſchen Ablehnung gleichfalls gegen das Projekt Norman Davis Stel⸗ lung nimmt. Nur Norman Davis und Herriot ſeien der Anſicht, daß die Abrüſtungskonferenz auch ohne Deutſchland weiterarbeiten könnte. Ueber den ita⸗ lieniſchen Delegierten, Baron Aloyſi, möchte Pertinax kein endgültiges Urteil abgeben, doch Demonſtranten hinter Stacheloraht Der Hungermarſch auf Waſhington endete im Konzentrationslager Meldung des Wolff⸗ Büros — Waſhington, 6. Dez. Den umfaſſenden Vorbereitungen der Polizei iſt die ſchwere Aufgabe gelungen, die aus zwei Him⸗ melsrichtungen auf Waſhington zukommenden Karawanen von Arbeitsloſen und not⸗ leidenden Farmern in Laſtwagen und Privat⸗ autos ohne größere Störungen in ein Kon⸗ zentrationslager am Außenrande der Stadt zu bringen, wo ſie ein ſtarkes Polizeiaufgebot Tag und Nacht bewacht und durch weitgehende Abſper⸗ rungen jegliche Berührung mit dem Publikum ver⸗ hindert wird. Die Demonſtranten dürfen einzeln in die Stadt hinein, jedoch ſind Umzüge ver⸗ boten und um das Capitol iſt eine Bannmeile ge⸗ zogen, die von Sondertrupps aus Poliziſten und Feuerwehrleuten abgeſperrt wird. Der Bundeskongreß wurde geſtern mittag in beiden Häuſern feierlich eröffnet, Am 4. März 1933, mittags 12 Uhr, muß er nach der Vorſchrift der Verfaſſung ſeine Sitzungen beenden. Bis dahin muß das Budget für das am 1. Juli beginnende Haushaltsjahr verabſchiedet ſein. Außer dem Budget harren zahlreiche andere Fragen der geſetzgeberiſchen Bearbeitung, darunter die Ein⸗ führung dreiprozentigen Bieres, die Vorbereitung einer baldigen Aufhebung der Prohibition. Hilfsmaßnahmen für die not⸗ leidende Landwirtſchaft, die Unterſtützung der mit den Familienangehörigen etwa 25 Millionen zählenden Arbeitsloſen, die Reform des Privatbankenſyſtems. Von hoher Regierungsſeite verlautet, daß die alliierten Regierungen keinerlei Ausſichten auf wohlwollende Behandlung ihrer zweiten Serie von Schuldennoten haben dürften. Auch innerhalb des republikaniſchen Kabinetts wer⸗ den dieſe Noten als völlig ungeeignet zur Förderung der Angelegenheit bezeichnet und es iſt zweifelhaft, ob mehr als eine rein formelle Empfangsbeſtätigung daraus erfolgen wird. Im Weißen Haus ſieht man keine Möglichkeit, dieſe Noten Englands und Frank⸗ reichs mit der Bitte um weitere Behandlung dem Kongreß vorzulegen, da ſie unrichtige Feſtſtellungen, Entſtellungen und reine Propaganda enthalten. Im Weißen Haus wird mit Nachdruck de⸗ mentiert, daß Hoover irgend etwas mit dem Lau⸗ ſanner Abkommen oder mit dem Lauſanner gentlemen agrement zu tun gehabt habe. Auch die franzöſiſche Behauptung wird abgelehnt, daß Hoover infolge des Moratoriums vom Juni 1931 den An⸗ laß zu den alliierten Schuldennoten gegeben habe. Beide Noten enthielten kein einziges Wort über eine Herabſetzung der Koſten für die ſtüſtungen. Ton und Juhalt der beiden Noten ſeien derart, daß Hoover ſich ernſthaft überlege, ob er irgendwie darauf reagieren ſolle. Zum letzten mal in der Geſchichte der Vereinigten Staaten bot ſich das paradoxe Bild, daß die am 8. November im Wahlkampf Beſiegten von Hoover abwärts nach wie vor in Amt und Würden ſind und bei der Kongreßtagung mitarbeiten, während die vom Volk Gewählten abſeits ſtehen müſſen. Ein dieſen Zuſtand änderndes Geſetz iſt vom Kongreß beſchloſſen, aber noch nicht von 36 der 48 Staaten ratifiziert; und ſo bleibt der alte Kongreß mit 150 Abgeordneten und 15 Senatoren, die im Wahlkampf unterlagen, bis zum 4. März 1933 am Leben. Keine Aufhebung der Prohibition Bald nach Zuſammentritt des Kongreſſes brachte der demokratiſche Parteiführer Rainey eine Re⸗ ſolution ein, die die Aufhebung des 18. Verfaſ⸗ fungszuſatzes vorſchlägt, durch den die Prohibition eingeführt wurde. Die Reſolution entſpricht dem von den Demokraten aufgeſtellten Programm. Das Repräſentantenhaus lehnte aber die Reſolution ab. 272 ſtimmten für den Widerruf des Zuſatzes, 144 dagegen, ſo daß die Zwei⸗ drittelmehrheit nicht erreicht wurde. Das demokratiſche Mitglied des Repräſentanten⸗ hauſes'Connor brachte darauf eine Vorlage ein, durch die der Verkauf von 3,2 prozentigem Beier geſtattet werden ſoll. nne Ein fünffacher Giftmörder vor Gericht Meldung des Wolff⸗Büros — Görlitz, 6. Dez. Vor dem Görlitzer Schwurgericht begann unter ſtarkem Andrang des Publikums der mit Spannung erwartet Prozeß gegen den fünffachen Gift⸗ mörder Schuhmacher Eduard Juſt aus Klein⸗Partwitz(Kreis Hoyerswerda). Nach der Anklageſchrift hat Juſt ſeinen Schwie⸗ gervater Türke und ſeinen Schwager Groba, deſſen Frau und Kind mit Arſen vergiftet, um in den Beſitz der kleinen Erbſchaft zu kommen. Weiter hat er ſeine im vergangenen Jahr geſtorbene zweite Ehefrau zum Zwecke des Verſicherungs⸗ betruges ebenfalls mit Arſen vergiftet. In der Vorunterſuchung hatte Juſt bereits die Morde an der Familie Groba und an ſeiner zweiten Frau zu⸗ gegeben. Zu Beginn der Verhandlung wider⸗ ref Juſt zur allgemeinen Ueberraſchung ſeine Ge⸗ ſtändniſſe und behauptete plötzlich, daß ſein Schwager Groba und ſeine zweite Frau Selbſtmord begangen hätten. Als er zur Beteuerung ſeiner Unſchuld in theatraliſcher Weiſe die Hand zum Schwur erhob und Gott als Zeugen anrief, wurde er vom Vorſitzenden energiſch zurechtgewieſen. Juſt erklärte, mit dem glaubt er, daß Aloyſt ſich auf Seiten Englands ſtellt.] Arſen, das er gekauft habe, hätte er ſich ſelbſt das Leben nehmen wollen. Das habe er aber nicht mehr brauchen, weil ſein Schwager Groba, wegen dem er aus dem Leben ſcheiden wollte, inzwiſchen an Ver⸗ giftung geſtorben ſei. Groba habe wegen ſeiner Schulden in den Tod gehen wollen. Dem Unter⸗ ſuchungsrichter und Kriminalbeamten gegenüber habe er, Juſt, die Schuld deshalb auf ſich genommen, weil die Beamten eben geſagt hätten, daß er es ge⸗ weſen ſei. Moroͤverſuch an zwei Frauen Meldung des Wolff⸗Bür s — Berlin, 6. Dez. Die 46jährige Ehefrau Emma Sommerfeld und ihre 23jährige Tochter Helene wurden abends auf der vom Bahnhof Wuhlheide nach Biesdorf⸗Süd führenden Landſtraße von einem etwa 50jährigen, offenbar ortsunkundigen Manne nach einer Straße gefragt. Als die Frauen ihm den Weg gewieſen hat⸗ ten, ging er beiden in etwa zehn Meter Abſtand vor⸗ aus. Plötzlich blieb jedoch der Unbekannte ſtehen, zog ohne Anlaß eine Piſtole und gab ſechs Schüſſe auf die beiden Frauen ab. Von drei Schüſſen ſchwer getroffen ſtürzte Frau Sommerfeld zu Boden, wäh⸗ rend ihre Tochter mit einem Schulterſtreifſchuß da⸗ vonkam. Auf die Hilferufe der Tochter flüchtete der zenden Wald. Da die Straße an und für ſich einſam iſt, konnte der Täter ungehindert entkommen. Frau Sommerfeld hat neben zwei leichteren Ver⸗ letzungen einen ſchweren Lungenſchuß davongetra⸗ gen, ſo daß ſie ſofort operiert werden mußte. Ueber den Täter und über den Grund zu ſeiner Tat ſind nähere Einzelheiten noch nicht bekannt geworden. Deutſche Kokainſchmuggler in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 6. Dez. Nach längerer Beobachtung hat die Pariſer Po⸗ lizei fünf deutſche Rauſchgifthändler feſtgenommen, die regelmäßig Kokain aus dem Saargebiet nach Frankreich einſchmuggelten. Zu⸗ nächſt wurde der 20jährige aus Homburg ſtammende Ludwig Wendel feſtgenommen, als er in Begleitung eines Komplizen Röder 600 Gramm Kokain auf den Pariſer Boulevards abzuſetzen ſuchte. Die beiden hatten am letzten Dienstag mit drei anderen Kom⸗ plizen im Automobil die Grenze zwiſchen Frank⸗ reich und dem Saargebiet überſchritten. Die drei an⸗ deren Verhafteten ſind der Architekt Noll, der Land⸗ wirt Schuler und die Hotelbeſitzerin Tempel. Da die Beſchuldigten der franzöſiſchen Sprache nicht mächtig waren, wurde ihre Vernehmung mit Hilfe eines Dolmetſchers durchgeführt. Englands Arbeitsloſenziffer ſteigt Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 6. Dez. Die engliſche Arbeitsloſenziffer iſt wieder an⸗ geſtiegen. Am letzten Stichtag, den 21. November waren insgeſamt 2,8 Millionen Erwerbs⸗ loſe in die Stempelliſten eingetragen. Das ſtellt eine Zunahme von etwa 50 000 in einer einzigen Woche dar. Die Verſchlechterung auf dem Arbeits⸗ markt iſt zum Teil auf Saiſonverſchlechterungen zurückzuführen. Kataſtrophe eines japaniſchen Zerſtörers Telegraphiſche Meldung — Tokio, 6. Dez. Der 900 To. große japaniſche Torpedobootszer⸗ ſtörer„Sa warabi“ iſt in einem Sturm in der Nähe von Futſchan geſunken. Den bisherigen Meldungen zufolge ſind von der Beſatzung 14 Mann gerettet worden. 106 Mann werden vermißt. Die japaniſche Admiralität hat zwei in Macao liegende Kreuzer angewieſen, ſich mit höchſter Ge⸗ ſchwindigkeit an die Unfallſtelle zu begeben. Der Zerſtörer war bei einem Sturm von ſeinem Anker⸗ platz bei der Inſel Formoſa auf die hohe See hinaus⸗ getrieben. Letzte Meloͤungen Erſatz⸗Niobe wird in Hamburg gebaut — Hamburg, 6. Dez. Die Marineleitung in Berlin hat der Werft von Blohm u. Voß in Hamburg den Bau des Segelſchulſchiffes Erſatz Niobe über⸗ tragen. Die Ablieferung ſoll am 1. Juli 1933 er⸗ folgen. 2 Erdbeben in Chile — Waſhington, 6. Dez. Ein ſchweres Erd⸗ beben iſt von den Seismographen der George⸗ town⸗Univerſität in Waſhington regiſtriert worden. Das Erdͤbebenzentrum lag nach den Berechnungen der Erdbebenwarte der Univerſität im nördlichen Chile. Fünf Tote bei einem Schiffbruch — Tromſö(Norw.), 6. Dez. Bei einem heftigen Sturm. der ſich plötzlich erhob, erlitt ein Fiſch⸗ kutter ſchweren Schiffbruch. Fünf Mann der Beſatzung kamen ums Leben. — ä—— Gloria im Aſyl Skizze von Heinz Steguweit Im Schlafſaal der Obdachloſen froren an hun⸗ dert zertrümmerte Menſchen auf ihrem Stroh, denn der Winter war wieder hart, ſcharf biß der Froſt in das Fleiſch der Menſchen, und die Straßen knirſchten vom Schnee. Hier im Aſyl glich ein blaſſer Tag dem andern, mochten auch von den beſchneiten Türmen Glocken beiern und warme Choräle blaſen: Dieſe Heimat⸗ loſen kauten ihr Brot, das trocken war wie Torf, ſie ſtierten in ſich und ſchwiegen vor allem Geläute, ſie wurden nicht inne des Wunders vom heiligen Abend. Sie verdämmerten ihre Tage abſeits des großen Lebens, vielleicht zerbrachen ſie unter einer Schuld, vielleicht taten ſte Sünde, für die ſie büßten ohne Dach und Tiſch, oder die Not des Landes ließ ſich an ihrem Opfer aus, denn Laſter, Hunger und Nacktheit wurden der froſtige Kehrreim ihrer Stunden. Da polterte der Jüngſte von ihnen hoch, knallte die dicke Fauſt auf den Tiſch, darauf die henkelloſen Taſſen hüpften: „Brüder, wofür darben wir? Seht auf die Straße, da brennen Kerzen an den warmen Fenſtern, Kinder ſingen gleich Engeln vom Frieden unter den Men⸗ ſchen, unſer Teil aber wurde der Fluch!“— Keiner antwortete dem Rebellen; die meiſten waren zu düſter im Gewiſſen, einige knirſchten wohl in die naſſen Bärte, ihre verwüſteten Seelen aber ſtimmten ein in den Vers des Erzürnten. Nur einer, ein ganz alter mit krummen Rücken und verrauchten Zähnen, der hob den knochigen Finger und wiſperte: „Meine Brüder, oft dünkt mich, als trügen wir alle ſelher Schuld an unſerem Elend; ſeht, wir ſtehen allein und haben keinen, für den wir leben; wir kennen auch niemanden, der uns aufrichtet und ver⸗ ſöhnt wie einſt das Wunder von Bethlehem!“— So finſter die Gefährten ſoeben beim Fluch des Rebellen geſchwiegen hatten, ſo krähend und grell lachten ſie jetzt auf im Chor, daß ihre Stimmen wie gläſerne Scherben zu klirren ſchienen: „Er iſt ſimpel, der Verſöhner!“ ſchrien die einen. „Betſchweſter!“ läſterten die andern, dann ballten ſich zweimal hundert haarige Fäuſte wider den Alten, riſſen ihn am Rock, ſchleiften ihn durch die Halle und traten ihn roh vor die Tür, daß er kopfüber in den Schnee der nächtlichen Straße taumelte. Stille war es. Nur einzelne Glocken ſchwangen im Geſtühl ihrer Türme aus, die zwölfte Abend⸗ ſtunde tropfte dumpf vor den Kirchen. Da richtete ſich der eisgraue Bettler auf die Knie, taſtete mit ſtarren Fingern durch den Schnee, fühlte ein gebündeltes Papier, griff zu, ſtand auf den dünnen Beinen und drückte den Fund an ſich, als ſei er von Gold. Dann ſtolperte er unter den Lichtkegel einer Laterne und beſah den runden Packen; wild ſchlug ſein altes Herz, als er gar das Zucken winziger Lebendigkeit in der kniſternden Hülle zu ſpüren vermeinte. Seine Stirne hatte kalten Schweiß, und ein ſeltſames Ahnen durch⸗ ſchüttelte ihn. Langſam, Schritt vor Schritt, ging er zurück, klopfte wieder an die Tür der ſpärlich beleuchteten Herberge und ſchlich hinein in den Saal, darin die Hoffnungsloſen mit hohlem Schweigen auf dem Stroh brüteten. „Meine Brüder“, ſagte er mild, drückte den Zeige⸗ finger auf den borſtigen Mund, daß alle ſtille ſeien, „meine Brüder, ich habe einen Fund getan!“— Damit legte er die Hülle auf den groben Tiſch, ſchnürte ſie auf, wickelte das Papier von dem leben⸗ den Kern und ſchälte endlich einen kleinen, kaum zwei Tage alten Findling daraus, der kläglich zu winzeln anhub und alle zehn niedliche Finger hung⸗ rig in den Mund ſtopfte. Keiner der rauhen Geſellen ſprach eine Silbe neuen Fluches, keiner einen Vers der Verachtung, alle umdrängten den Tiſch, das kleine Wunder der heiligen Nacht zu beſtaunen. Und der zottige Re⸗ bell war der erſte, der ein Zündholz rieb und das Gaslicht an der Decke entflammte. Heiß ſtaken die hundert Köpfe zuſammen und keuchten, als der Bettler einen Zettel vorlas, den eine Feder mit zitternder Todesangſt beſchrieben hatte: „Wer dieſen Knaben findet, der nehme ſich ſeiner an, ſeine Mutter iſt zu arm und verlaſſen dazu!“— Rings lief ein Raunen durch die Zertrümmerten, dann nahm einer dem andern mit haſtiger Eiferſucht den Knaben vom Arm, jeder wiegte ihn, jeder lachte ihn an, ſchnalzte ihm väterlich zu oder ſummte ein kleines Lied, der zottige Rebell lief gar zur Küche, vom Nachtkoch einen Becher warmer Milch zu erfechten, und endlich gab jeder den lumpigen Rock her, das ſchuldloſe Weſen zärtlich und warm zu betten. Und mochte auch kein Lichterbaum mit Flitter und farbigen Kugeln im feuchten Gewölbe der Aſylſtätte glänzen, mochte ein kein ſtrömender Choral, gar ein Tiſch voll Tand und Gaben die Nacht des Frie⸗ dens unter Friedloſen verklären: Dieſe Hoffnungs⸗ loſen hatten ihre eigene Feier, denn der eine ſah nicht am andern das tropfende Auge, keiner las dem andern die Demut vor der ſeltſamen Stunde ab, dieweil ihre verwitterten Geſichter ein längſt ver⸗ ſäumtes Lächeln wieder lernen wollten. So mag denn nur ein heimliches, ungeſprochenes Erahnen die Heimatloſen erfüllt haben, daß es doch nur ein armer, auf Stroh gebetteter Knabe war, der im ſpärlichen Licht einer Höhle den Frieden unter ſündhaften Menſchen zu verkünden beſtimmt war. Der„Jauſt' in Berlin Von Oscar Bie Die Wiederaufnahme des„Fauſt“ im Schauſpielhaus, an deren Verzögerung damals Legal ſcheiterte, iſt nun mit gemiſchtem Erfolge von⸗ ſtatten gegangen. Die puritaniſche Auffaſſung, die zu ſeiner Zeit Jeßner durchgeſetzt hatte, iſt auch hier wieder einer mehr realiſtiſchen Darſtellung gewichen. Regiſſeur iſt Müthel, der an dem Abend ſehr viel gearbeitet hat, ohne jedoch eine einheitliche Form zu erreichen. Der Abend hat kein beſtimmtes Syſtem, er gibt ſich mehr den Einflüſſen hin, die gerade herrſchend ſind. Das Ideal iſt dies nicht, aber gerade beim Fauſt wird kaum irgendein Theater eine ſolche For⸗ derung erfüllen. Es iſt alſo auch für das Auge ge⸗ ſorgt. Die Bühnenbilder ſtammen von Zweigen⸗ thal. Er hat beſonders in der Domſzene viel Phan⸗ taſie, und eine gewiſſe Muſik leuchtet durch ſeine Entwürfe. Das Weſentliche iſt die Beſetzung der drei Haupt⸗ rollen. Werner Krauß ſpielt den alten Fauſt mit einer beinahe geheimrätlichen Zurückhaltung, um ihn dann wieder durch ſtarke Temperamentausbrüche und viel Tumult mit ſeinen Requiſiten zu beleben. Den jungen Fauſt gibt er mehr träumeriſch, erſtaunt, manchmal faſt hilflos, voll Verwunderung über die Ereigniſſe, die ihm zuliebe aufgeſpielt werden. Es iſt keine ganze Geſtalt geworden, auch noch nicht fertig durchgeführt, aber die Gliederurg der Einzel⸗ e die Artikulation der Sprache bleibt wunder⸗ voll. Gründgens iſt Mephiſto. Er iſt der intereſſan⸗ teſte Spieler des Abends, wirklich ein Spieler, der 8 mit ſeiner Rolle jongliert, ſie geiſtreich ins Arti⸗ ſtiſche hebt, wie ein Regiſſeur des ganzen Stücks, unglaublich efrech und dreiſt und überheblich, bald ein Manager der verſchiedenen Fauſtepiſoden, ein Zau⸗ berer, der in Auberbachs Keller die Muſik wie Theremin aus der Luft holt, bald ein Agitator, in jedem Falle ganz anders als alle bisherigen Mephi⸗ ſtos, deren Klang oft wie eine Kopie durch ſeine Darſtellung hindurchzuſchimmern ſcheint. Ob dieſer Mephiſto goethiſch iſt, bleibt eine andere Frage. Endlich Käthe Gold als Gretchen, die die Rolle durchaus als Erlebnis auffaßt, ſehr ſtark oft über die Wirkung hinaus, innerlich wahrhaft bewegt und dramatiſch von einer fortreißenden Ausbruchs⸗ kraft. Dies waren drei Typen: ein Fauſt. der ſich in die gemäßigte Form zurückentwickelt, ein Mephiſto, der in Maske und Spiel ſich moderniſiert, und ein Gretchen, das alles von innen nimmt. O Die Straßburger Erfolge des Nationaltheaters. Die Gaſtſpiele des Mannheimer Nationaltheaters in Straßburg und Mülhauſen mit Schillers „Wilhelm Tel!“ in der Inſzenierung von Her⸗ bert Maiſch hatten bei ausverkauften Häuſern einen vollen Erfolg.„La république“ ſchreibt:„das Haus folgte unter atemloſer Spannung den ſich über⸗ ſtürzenden Bühnenereigniſſen“.„Les derniers Nou- velles des Strasbourg“(Straßburger Neueſten Nach⸗ richten“) ſtellen feſt:„Man braucht ſich nicht zu wundern, daß das Drama geſtern ſeinen Interpreten einen wahren Triumph eingetragen hat. Die neue Bearbeitung Maiſchs hat den unbeſtreitbaren Vor⸗ zug, die Handlung durch die Konzentration ſehr lebendig zu machen; ſie gibt den Szenen beſonderes Relief, in denen das leidenſchaftliche Freiheitsgefühl zum Ausdruck kommt“. Das Nationaltheater iſt auf Grund dieſes Erfolgs zu weiteren Gaſtſpie⸗ len mit demſelben Werk aufgefordert worden, die vorausſichtlich im Februar ſtattfinden. Die Be⸗ geiſterung der Zuſchauer bei der Tell⸗Vorſtellung, in der beſonders die Jugend ſtark vertreten war, nahm im Verlauf des Abends immer mehr zu. O Schluck und Jau als Puppenſpiel. Der Bres⸗ lauer Puppenſpieler Jörg Breuer hat Ger⸗ hart Hauptmanns Komödie„Schluck und Jau“ zu einem Puppenſpiel bearbeitet. Im Rahmen der Gerhart Hauptmann ⸗Ausſtellung in Berlin wird er jetzt auch auf Einladung der Volksbühne das Stück in Berlin vorführen. 4 5 5 1 des Dienstag, 6. Dezember 1932 Neue Maunheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe 1 D 33929 Arbeitsloſe in Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 30. No⸗ vember insgeſamt 42 915 verfügbare Arbeitſuchende, davon 34.359 Männer und 8556 Frauen. Die Zu⸗ nahme gegenüber dem letzten Stichtag(15. 11.) beträgt 52. Die Arbeitſuchenden verteilen ſich auf folgende Berufsgruppen: Männer Frauen Vandwirtſchaft 233 20 22 Metallinduſtrie 8872 267— 99 Lederinduſtrie u. ⸗verarbeitg. 502 805 + 14 Holzinduſtrie 1539 10— 16 Nahrungs⸗ u. Genußmittelg. 645 81¹— 19 Bekleidungsgewerbe 412 51¹ + 19 Baugewerbe 3127 8* 28 Vervielfältigungsgewerbe 263 47 13 Gaſt⸗ u. Schankwirtsgewerbe 287 764 1 Verkehrsgewerbe 1960 61— 29 Hausangeſtellte aller Art— 1545— 8 Ungelernte Arbeit 11148 1318 +191 Kaufmänniſche Angeſtellte 3166 2063 + 39 Techniſche Angeſtellte 1101 11— 42 Alle andern Berufsgruppen 1110 82⁰Z + 31 Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 26623 Männer und 7306 Frauen, auf die Landgemeinden 7736 Männer und 1250 Frauen. Unterſtützung haben bezogen 11338 und zwar Ar⸗ heitsloſenunterſtützung 3461, Kriſenunterſtützung 7877 Perſonen. Zu den Unterſtützungsberechtigten kamen noch 16311 Zuſchlagsberechtigte. * Ehrenvolle Auszeichnung. Dem 1. Vorſitzenden Landesverbandes badiſcher Kriegs⸗Luftſchiffer und Flieger, Flugzeugführer Ingenieur Magnus Malmberg, Mannheim⸗Sandhofen, der bereits während des Weltkrieges für hervorragende Ver⸗ dienſte durch die türkiſche Heeres leitung mit dem Orden des türkiſchen Halbmondes ausgezeichnet wor⸗ den war, wurde vom Präſidium des Deutſchen Krie⸗ gerbundes, Leipzig, das„Preußiſche Kriegs⸗Ehren⸗ kreuz“ am ſchwarz⸗weißen Bande zuerkannt. Herr Malmberg gehört ſeit Jahren auch dem Bad.⸗Pfäl⸗ ziſchen Luftfahrtverein Mannheim an und iſt als eifriger Förderer des Flugſportes bekannt. Der Nikolaus auf seiner Reiſe durchs badiſche Heim In allen Landesgegenden andere Volksbräuche am heutigen Nikolaustag Nun kommt er wieder, der liebe Nikolaus mit dem langen Barte, der Freund der Kinder, der ſchon ſo vielen, vielen Generationen von Menſchen in ihrer Jugend Stunden des Glücks und der Freude beſcherte. Zwiſchen den vier Adventsſonntagen liegt die„himmelhoch“-jauchzende Zeit der Jugend, eine faſt zu lange Spanne für die lieben Kinderherzen. Das hat der heilige Nikolaus auch eingeſehen. Darum macht er einſtweilen als Vorläufer des Chriſtkindes die Runde bei den Kleinen. Und auch ſein Sack iſt groß und ſchwer, daß er ihn nicht ſelbſt tragen kann. Dafür iſt das Chriſtkind da, das weiß aus⸗ zuhelfen und ſtellt dem guten Kinderfreund ein Eſelein zur Verfügung. Dann ruft er der hl. Kathrein zu: Die Mütze lege oben drauf Und ſchütt' dem Eſel tüchtig auf, Halt auch ſein Sattelzeug bereit. Wir reiſen.— Es iſt Weihnachtszeit. In unſerer badiſchen Heimat allein führt ihn ſein Weg von den Tannen der Schwarz⸗ waldberge bis hin zu den Höhen des Oden⸗ waldes und dem Maingau. Ueberall warten die Kinder auf ſeine Ankunft. Wohl hat der Nikolaus ſeinen dicken Fuchspelzrock an⸗ gezogen zur langen und weiten Reiſe. Kinder! Er iſt ein alter Mann, Und vielleicht fängt's an zu ſchnei'n, Da muß er ſchon vorſichtig ſein. Das wiſſen die Kinder in Achdorf bei Bonn⸗ dorf und ſtellen dem lieben Alten ein Gläschen Branntwein vor das Fenſter; das Eſelein erhält ein Bündelchen Heu. In Berau ſieht er ſogar neben ſeinem Gläschen mit wärmendem Schnaps ein Glas Honig. In Unteralpfen erzählen ſich die Kin⸗ der, daß er einen Glaspalaſt im Bodenſee hat. Auf dem Markt zu Waldshut ſpricht er mit den Eltern und erkundigt ſich nach dem Betragen der Kinder. Damit es ihm an nichts mangelt, werfen die Marktleute Geld in ſeine„Wanne“. Die Bucholzer Kinder bei Waldkirch ſehen an dem Hafer, den das Eſelein beim Freſſen vor der Türe hat fallen laſſen und an dem zurückgebliebenen Häuf⸗ chen Dung, daß der Eſel den frommen Mann wirk⸗ lich in das Dorf getragen hat. In Hugſtetten wohnt er auf dem Kirchturm. Nach Rotweil, Treue Dienſtboten werden geehrt Der Verein zur Ehrung treuer Haus ⸗ angeſtellten war auch in dieſem Jahre wiederum in der Lage, einer größeren Anzahl von Hausange⸗ ſtellten in üblicher Weiſe den Ehrenbrief, ein Buch und ein Geldgeſchenk, deſſen Höhe ſich nach der Zahl der geleiſteten Dienſtjahre richtete, zu überreichen. Der feſtlich geſchmückte Harmonie⸗Saal war vollbeſetzt, als in Anweſenheit von Landeskommiſſär Dr. Scheffelmeier, Stadtrat Kuhn, Kirchenrat Dekan Maler, Prälat Bauer, Oberamtmann a. D. Eckhard und einer Reihe weiterer Ehrengäſte Stadtpfarrer Matt die ſchlichte Feierſtunde eröffnete und die Erſchiene⸗ nen im Namen des Vorſtandes begrüßte. Der Red⸗ ner wies auf das Ziel des Vereins hin, der es ſich zur Aufgabe gemacht hat, die gegenſeitige harmoniſche Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Herrſchaft und Hauangeſtell⸗ ten zu fördern und den Bedienſteten Dank und An⸗ erkennung für treu geleiſtete Arbeit zu zollen. Der Verein wird immer noch durch die verdienſtvolle Vor⸗ ſitzende Ida Scipio geleitet, der die altbewährten Mitarbeiterinnen zur Seite ſtehen. Anſtelle der im letzten Jahre verſtorbenen Frau Tilleſſen wurde der Vorſtand ergänzt durch Frau Landeskommiſſär Scheffelmeier. Das von Frau Ladenburg muſtergültig verwaltete Vermögen des Vereins be⸗ trägt 3575 Mark, ſo daß zur Erreichung ſeines Zie⸗ Is die nötigen Mittel vorhanden ſind. Die Beſtre⸗ bungen werden unterſtützt durch 146 Herrſchaften mit zuſammen 242 Hausangeſtellten, die die Mitgliedſchaft erworben haben. Zur Ehrung in dieſem Jahre ſind 71 Hausangeſtellten vorgemerkt worden und zwar 30 für dreifährige Dienſtzeit, 24 für 5jährige Dienſtzeit, 6 für 10jährige Dienſtzeit, eine für 15jährige Dienſt⸗ zeit, 4 für 20jährige Dienſtzeit, 6 für 25jährige Dienſtzeit und eine für 35jährige Dienſtzeit. Die Ehrungen nahm Kirchenrat Maler, unterſtützt von Mitgliedern des Vorſtandes vor. Frl. Sctpio, die die Ehrengaben überreichte, fand für jede einzelne Ausgezeichnete Worte der An⸗ erkennung und der Aufmunterung. Das von der Großherzogin Luiſe geſtiftete ſilberne Ehrenkreuz wurde im Auftrage des Badiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz durch Oberamtmann Eckhard den ſechs Hausangeſtellten, die ſeit 25 Jahren in Dienſten der gleichen Herrſchaft ſtehen, verliehen und durch Frau Direktor Heſſe umgelegt. In ſeinem Schlußwort faßte Kirchenrat Maler den Sinn der Ehrungen zuſammen und unterſtrich das Wertvolle der Beſtrebungen. Im nächſten Jahre kann der Verein ſein hundertſtes Jahresfeſt be⸗ gehen, ein Zeichen dafür, daß ſich im Wechſel der Zeiten und der Anſchauungen der Grundgedanke be⸗ währt hat und daher als gut angeſehen werden muß. Geſetzliche Beſtimmungen müſſen heute ſein, aber wenn ſie nicht vom rechten Geiſt erfüllt ſind, wird niemals ein ideales Verhältnis zuſtande kommen. Jede Mutter, die ihre Tochter in eine Stellung gibt, wird darauf ſehen, daß das Mädchen in ein Haus kommt, in dem es etwas gilt und etwas lernt. Spä⸗ ter wird man erkennen, in welchem Haus nicht nur für das Aeußere geſorgt wurde, ſondern wo man auch an dem inneren Fortkommen der Angeſtellten teilgenommen hat. Eine ſolche Stellung wird eine Schulung für das ganze Leben ſein. Die Erfahrun⸗ gen haben gezeigt, daß dieſe etwas veralteten Grundſätze wieder Geltung bekommen haben. Der Satz„Du ſollſt ein Segen ſein“ giſt für Herrſchaft und Hausangeſtellte. Aus der Religion allein fließt der Segen zu, der zur Erfüllung dieſes Wortes be⸗ äat. 15 Daukesmorten an die Helfer, die dieſe Fafer⸗ ſtude Horbe reitet und in ir mitogwirft ßepon. ſchloß Kirchenrat Maler ſeine warmempfundene An⸗ ſprache. Der Dank galt beſonders dem Mädchen⸗ chor vom Marien⸗Waiſenheim, der unter Leitung von Hauptlehrer Emig eine Anzahl ſchöner Lieber zum Vortrag brachte. Mit dem gemeinſam geſunge⸗ nen Lied„Großer Gott wir loben dich“ klang die Feier, die ein hohes Lied auf treue Pflichterfüllung war, aus. Den Aufmunterungspreis für 3 Jahre, beſtehend in Ehrenbrief und Preisbuch, erhielten: Bauer, Eliſabeth bei Herr Peter Bertho, Behringer, Priska hel Frau Eliſe Traum, Beigel, Julionne und Beigel, Pauleta bei den Städt. Krankenanſtalten, Benzinger, Erng bei Frou Mar⸗ garete Uebler, Egenberger Anna bei Frau Max Heſſe, Fiſcher, Luzie bei den Städt. Krankenanſtolten, Heckmann, Käte bei Frau K. Silberſtein, Hilkert, Franziska bei den Stläict. Kranlenanſtalten, Zerie, Marie im Heinrich Lanz⸗ Krankenhaus, Keller, Marie bei Frou Luiſe Dändliker, Kerber, Berto bei Frau Käte Netter, Kettner, Ling bei den Städt. Krankenanſtalten, Kneller, Barb Waiſenhaus, Knoll, Klara bei 1 Kreuzer, Morie bei den Städt. Krane Dora bei Frau Roſa Abrahem Marien⸗Waiſenanſtalt, Müller, W t kenonſtalten, Nock Maria bei Frau Dr. Strauß, Pfaff Franziska bei Frl. Jo Seipio, Redzich, Lilli bei den Städt. Krankenanſtalten, Reinhard, Mario bei Freifrau von Gemmingen, Schilling, Roſo im Städt. Altersheim, Schrein, Luiſe bei Frau Hildegard Vögele, Weber, Bar⸗ bara, Weiland, Roſa und Wilhelm, Eliſabeth bei den Slädt. Krankenanſtalten, Ziegler, Sophie bei Frau Dr. Joſ. Vö⸗ gele, Zuber, Eliſabeth bei Frau Eliſabeth Strauß. Den 2. Ehrenpreis für 5 Jahre, beſtehend aus Ehrenbrief, Preisbuch und 5, erhielten: Bäßler, Anna bei Frau Gertrud Elſäßer, Bauer, Emma bei Frau Ferdinand Blum, Baumann, Paula bei Freifrau von St. Ange, Ding, Erna bei Frau Dr. Hirſchfeld⸗War⸗ necken, Ebert, Elſe im Heinrich Lanz⸗ Krankenhaus, Fell⸗ hauer, Moria bei den Städt. Krankenanſtolten, Finkbeiner, Emma bei Frau Henny Schäfer, Fliedner, Eliſe bei Frau Tillmann, Fiſcher, Richard bei Frau Direktor Max Heſſe, Hört, Magdalene bei Frau Maier⸗Decker, Hummel, Pau⸗ line bei den Stäcdtiſchen Kranlenanſtalten, Kaiſer, Frieda, bei Ober⸗Poſtinſpektor Heiß, Kleninger, Eli⸗ ſabeth bei Fräulein Ida Seipio, Kneller, Reſa im Ifroelitiſchen Waiſenhous, Lakas, Eliſabeth bei Frau Paul Bilfinger, Matter Auguſte bei Frau Dr. M. Köhler, Münch, Hilde bei den Städt. Krankenanſtalten, Pöhlmann, Mathilde bei Frau Wilh. Hoſmonn, Reinhard, Frieda und Reiſchl, Anna bei den Städt. Krankenonſtalten, Schmitt, Anna bei Frau Mario Meyer⸗Dandey, Sieber, Kath. bei den Städt. Krankenanſtalten, Walter, Annn bei 815 Säuglingsfürſorge, Kaſt, Erna 7 Jahre bei Frau Elſe or. Den 2. Ehrenpreis für 10 Jahre, beſtehend in Ehrenbrief, Preisbuch und 10/ erhielten: Heckner, Julie und Klenk, Frieda bei den Stüdt. Kranken⸗ onſtalten, Lauer, Marta bei Freifrau von Gemmingen, Lederer, Helene bei den Städt. Krankenanſtalten, Schmitt, Lioba bei Frau Dr. Karl Benſinger, Stern, Alice hei Frau Dr. Hirſchfeld⸗Warnecken. Den 3. Ehrenpreis für 15 Jahre, beſtehend in Ehrenbrief, Preisbuch und 15 erhielt: Müſel, Barbora bei Frau Ferdinand Sommer. Den 4. Ehrenpreis für 20 Jahre, beſtehend in Ehrenbrief, Preisbuch und 20„ erhielten: Bulling, Roſa bei Frau Leonie Kaufmann, Dingeldein, Marie im Viktor Lenelſtift, Nachbauer, Dorothea bei Frau Dr. Dietrich, Silberzahn, Pauline bei Frl. Lene Blonken⸗ feld. Den 5. Ehrenpreis für 25 Jahre, beſtehend in Ehrenbrief, Preisbuch und 25 /, erhielten: Böhm, Helene, bei Frau Jatob Groß Witwe, Rößler, Anng bei Frau Luiſe Büchelin Witwe, Schubert, Marie bei Herr Willi Zäpernick, Schweizer. Marie bei Frau Mela⸗ nie Wohlgemuth, Tronſier, Fronziska bei Freu Dr. Karl Benſinger, Fiſcher, Eliſe im Mädchenheim Sandhoſen. Den 7. Ehrenpreis für 35 Jahre, beſtehend in Ehrenbrief, Preisbuch und 85 l/, Köber, Marie bei Frau Alfred Wernicke. Das von der Großherzogin Luiſe geſtiftete ſilberne f Ehrenkreuz für 25 Jahre erhielten: Rößler, Anng bei Frau Luiſe Büchelin Witwe, Schubert, Marie bei Herr Willi Zäpernick, Schweizer, Marie bei Frau Melanie wohloemüth, ziska bei Frau Dr. Karl Benſinge. erhielt: Tranſier, Fron⸗ Grunern und Krotzingen kommt der Heilige im vollen Staat als Biſchof mit dem ſchönen Mantel, dem Biſchofsſtab und der hohen Biſchofsmütze. In vielen Orten des Schwarzwaldes ſchnitzen ſich die Kinder ſchon—3 Wochen vorher ein vierkantiges Stäbchen, das„Klauſenhölzle“, in das ſie nach jedem Vaterunſer, das ſie fleißig beten, eine Kerbe ſchnitzen. Am Vorabend des Klaustags wird das Hölzchen vor die Haustür gelegt. Nikolaus riecht darau und erfährt dadurch, ob die Kinder auch wirklich ſo fleißig waren, wie es das Klauſenholz aufweiſt. Wer„gemogelt“ und mehr Schnitte in das Holz gemacht hat, erfährt den Zorn des Heiligen: er macht das Holz in der Nacht ſchwarz. Wenn er die Biſchofsmütze trägt, ſo verfehlt er nicht, die Kinder auch nach ihrem Können zu prüfen. Er ſtellt Fragen aus dem Religionsbuch, nickt freudig, wenn ſie Fra⸗ gen und Antworten aus dem Katechismus„wie am Schnürchen“ herſagen können, greift dann in ſeinen Ein moderner Nikolaus Sack und teilt als Belohnung Gaben aus. Die Aller⸗ kleinſten aber ſtellen am Abend ihre Schühelein vor die Türe oder hängen ihre Strümpflein an den Bett⸗ pfoſten, damit ihnen der gute Nikolaus auch etwas aus ſeinem Sack ſchenke. Und aus frommem Kinder⸗ mund klingt das ſchöne Nikolausſprüchlein: Lieber Nikolaus, leg mir ein, Was dein guter Will mag ſein, Aepfel, Birnen, Nuß und Kern Eſſen kleine Kinder gern. Oft findet ſich in Begleitung des heiligen Nikolaus der ſchwarze„Rugpelz“, auch Nubelz genaunt. Dieſen und die lange eiſerne Kette fürchten die böſen Buben. Schrecklich raſſelt er, wofür er auch den Namen„Höllenhund“ erhalten hat. Daß die Rute bei ihm nicht fehlt, kann man ſich denken. Doch hat ſich der heilige Nikolaus dieſer Begleitung jetzt faſt ganz entledigt. Denn ſeine Sendung wird vom Volk meiſtens in richtiger Weiſe verſtanden: das Weihnachtsfeſt vorbereiten, in den Herzen der Kin⸗ der Freude zu erwecken und das Band der Liebe und Dankbarkeit um Eltern, Kinder und Paten enger zu ſchlingen. Sorgen wir dafür, daß unſeren Kindern in unſerer gemütsarmen, veräußerlichten und nur mit materiellem Maßſtab meſſenden Zeit ſolche kindliche Feſte erhalten bleiben. Nur kleiner Gaben, einfacher Geſchenke bedarf es, um Freude zu erwecken und ihre Augen leuchtend zu machen. Welch glücklicher Abend, welch froher Morgen für Kinder und Eltern, wenn der hl. Nikolaus wirklich dageweſen iſt. O ſeliges Entzücken, Das Auge ſchaut himmelwärts. So heißt es in einem Weihnachtslied. Aber ſchon der Vorbote des Chriſtkinds, der gute Nikolaus vermag dieſes Entzücken auszulöſen. 80 richtig gemütlich wird es qa erst abends, wennn die Handarbeit mit den BLAU UNVKT- Stickereien anfängt. Zu den Geſchenken geſellt ſich Gebäck in mancherlei Form. In Steißlingen im Hegau bekommen die Kin⸗ der Klauſenmannen, Brotmännlein mit Wacholder⸗ beeraugen; am Rhein gibt's Klaskerle mit Korin⸗ thenaugen. In Ueberlingen ſchenkt man den Kindern einen Brotmann mit geſpreizten Beinen. Klauswecken finden ſich an vielen Orten. In der Stadt Augsburg backt der Nikolaus drei Wochen vor dem Feſte die Lebzelten auf dem Kirchturm. In der großen Reihe der mannigfachen Darſtellung unſeres Nikolausgebäcks treten die Geſtalten des alten Volksglaubens auf: die früher verehrten elbiſchen Hausgeiſter. Und wenn die Bergknappen am Vor⸗ abend des Nikolausfeſtes für die Bergmännlein Speiſe und Trank auf den Tiſch in der großen Stube ſtellen, ſo haben wir darin Opfergaben an die Seelengeiſter zu erblicken, die in dieſer Zeit um⸗ herziehen, Spenden verteilend, Speiſeopfer begeh⸗ rend. In der Schweiz bekommt der hl. Nikolaus— er iſt an deren Stelle getreten— eine Schüſſel voll Rahm mit einem neuen Löffel zurechtgeſtellt. Dafür belohnt er die Kinder mit Birnwecken, Lebkuchen, Nüſſen und Aepfeln. Unſere Kinder wiſſen nichts von dieſer Bedeu⸗ tung. Droben in der Wälder Höhe, wo jetzt der Sturm durch die Kronen der Bäume rauſcht und die große Ruhe und Stille eingetreten iſt, denken ſie nur an den Nikolaus, und dieſer reiſt mit ſeinem braven Eſelein durchs Land. Er kennt die Kinder in den Odenwalddörfern, die ihm dieſelbe Ver⸗ ehrung darbringen. Und wenn die Kinder in der Großſtadt ſehnſüchtig die rieſigen Nikolausfiguren von Zucker in den Schaufenſtern betrachten, dann zieht auch in ihre Herzen ein Strahl der Freude und des Glückes ein. Der hl. Nikolaus iſt ja der Beſchützer und Freund der Kinder; an ſeinem Ehren⸗ tag wird er ſie gewiß nicht vergeſſen. 1 Wein vergraben So unglaublich es klingt: irgendwo in Mannheim liegen 30) Liter Apfelwein in ſechs Fäſ⸗ ſern vergraben. Die Kenner des Ortes ſchwei⸗ gen ſich beharrlich aus. Dieſer Apfelwein wurde bekanntlich in Feudenheim aus einem Weinkeller entwendet. Die Einbrecher konnten inzwiſchen von der Polizei feſtgenommen und in das Unter⸗ ſuchungsgefängnis eingeliefert werden. Es handelt ſich um zwei verheiratete und zwei ledige Männer, die im nördlichen Randgebiet Mann⸗ heims wohnen. Nach ihren Angaben ſcheint der Wachhund nicht beſonders ſcharf geweſen zu ſein. Von der Güte des Weines waren ſte nicht beſonders erbaut, was ſchließlich auch weiter nicht verwunder⸗ lich äſt, denn ſie verdarben ja den guten Geſchmack dadurch, daß ſie den Wein in ungereinigte Fäſſer ab⸗ füllten. Bis jetzt konnten ſie ſich nicht entſchließen, anzugeben, wo die Fäſſer untergebracht ſind. Eines ſchönen Tages werden ſie aber doch ihr Geheimnis preisgeben müſſen, ſofern nicht das Faßlager auf andere Weiſe entdeckt wird. Inzwiſchen wird da Hausgetränk vollkommen verdorben ſein.* Mannheimer Sendungen Von den beiden Konzerten, die wiederum das Phil⸗ harmoniſche Orcheſter Mannheim beſtritt, verdient die unter der Leitung von Kapellmeiſter Mar Sinzheimer aufgeführte Märchenmuſik beſondere Erwähnung. Das Philharmoniſche Orcheſter entwickelt ſich immer mehr zu einem Klangkörper, der ſich hören laſſen kann. Wertvolle ältere Unterhaltungsmuſik ſpielten Wilhelm Schubert(Violine), Dr. A. Polack(Violoncello), Stefanie Pelliſſier(Klavier), die durch ein gepflegtes Zuſammenſpiel und durch die künſtleriſche Wiedergabe Hie Schönheiten der Werke voll erſchloſſen. Als Soliſtin wirkte anſtelle der erkrankten E. Schlotterbeck⸗Textor Sophie Karſt mit, die einige dem Rahmen des Konzertes an⸗ Blau Punk vit Sticheieten und Soldaten Bilders gepaßte Arien ſang. Solche Vorbereitungen für Weilinacſiten sind aucſhi einè an. genelime Beschiafligung für den Vinterabend. Außerdem it Herrchen jetæt immer so gul gelaunt, denn diese Geschenke kosten ilim ja nichits.— Und das alles durch eine neue Aigaretie 3 4. Seite/ Nummer 568 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Dienstag, 6. Dezember 1932 Wo ſind die 11000 Mark? Wir berichteten von dem Verluſt eines Wertbriefes einer Mannheimer Großhandels- irma, der am Mittwoch letzter Woche durch den ſeit zehn Jahren bei der Firma beſchäftigten Kaſſen⸗ boten zur Hauptpoſt gebracht werden ſollte. Der Bote wurde in total betrunkenem Zuſtand am Don⸗ nerstag abend durch die Kriminalpolizei aufgegrif⸗ fen. Er hat bisher jede Angabe darüber, wo er ſich vom Mittwoch mittag bis Donnerstag aufgehalten Hat, verweigert. Obwohl er einen Raubüber⸗ fall angibt und tatſächlich ſein Fahrrad und die Firmenmütze nicht gefunden wurde, nimmt die Mannheimer Kriminalpolizei nicht an, daß er über⸗ fallen wurde. „Raubüberfall“ reſtlos aufgeklärt Der angebliche Raubüberfall in der Gartenſtadt, dem, wie ſeinerzeit berichtet, die Polizei ſofort ſtarke Zweifel entgegenſetzte, konnte jetzt reſtlos geklärt werden, nachdem die„Ueberfallene“ unter dem Druck der Verhältniſſe geſtand, die erzählten Vorkommniſſe erfunden zu haben. Das Mädchen, das ſich in der Stadt verſpätet hatte, verſuchte auf dieſe Weiſe ihr Zuſpätkommen vor der Dienſtherrſchaft zu rechtfer⸗ tigen. Die durch derartige Vorkommniſſe beunruhigte Bevölkerung wird gerne davon Kenntnis nehmen, daß in dieſem Falle die Phantaſie die Wirklichkeit vortäuſchen ſollte. Der Vorfall dürfte gleichzeitig für alle, die es gelüſten ſollte, auf dieſe Weiſe von ſich reden zu machen, eine Warnung ſein. * Radfahrer bewußtlos aufgefunden. In der Nacht zum Sonntag wurde in der Stahlbadſtraße in Weinheim ein Radfahrer aus Mannheim bewußtlos aufgefunden. Vorübergehende Paſſanten ſorgten für ſeine Ueberführung nach dem Städt. Krankenhaus. Nikolaus-Jeier im Nikolaus⸗Schifferverein Wie alljährlich hielt auch in dieſem Jahre der St. Nikolaus ⸗Schifferverein am Sonntag feine ſchon zur Tradition gewordene St. Nikolaus⸗Feier zu Ehren ſeines Schutzpatrons ab. Eingeleitet wurde die Feier am Sonntag morgen durch einen Feſtgottes⸗ dienſt in der Jeſuitenkirche. Die Feſtpredigt von Aſſeſſor Schinzinger würdigte St. Nikolaus als Vor⸗ bild der Gottesliebe und den heiligen Franz Kaver, den zweiten Kirchenpatron, den die katholiſche Kirche ebenfalls am Sonntag feierte, als Vorbild der Nächſtenliebe. Prälat Bauer zelebrierte anſchließend das Hochamt. An dieſe kirchliche Feier ſchloß ſich am Nachmittag im Friedrichsvark eine ganz im Zeichen der Kinder ſtehende weltliche Feier. Der Nikolaus iſt nun einmal bei den Kindern ein gern geſehener Gaſt, bei deſſen Erſcheinen ſie immer gerne dabei ſind. Und ſo war es auch hier. Als er gegen Schluß durch den Saal zog, folgte ihm eine unüberſehbare Schar in der Erwartung der leckeren Tüten. Das Programm, das geboten wurde, war ſchön und ab⸗ wechſlungsreich und wurde von der Jugend ſelbſt be⸗ ſtritten. Knaben vom Schifferkinderheim St. Joſeph und Mädchen vom Luiſen⸗Stephanien⸗Haus hatten ſich zu fried⸗ lichem Wettſtreit zuſammengefunden und boten nette und köſtliche Sachen: Kinderſzenen, Duette,„Chineſe und Tänzerin“, luſtige Schornſteinfeger, die zwei fidelen Pfälzer Lausbuben, Geſänge und Tänze und zum Abſchluß ein reizendes Nikolaus⸗Spiel„Des Sternleins Erden⸗ reiſe“. Alle Mitwirkenden ernteten ſtarken Beifall. Kaplan Marquart hielt eine Anſprache über den heiligen Biſchof von Bari, die Groß und Klein etmos en ſagen hatte. Prälat Bauer, Heſſen Erſcheinen freudig be⸗ grüßt wurde, wünſchte dem Verein weiterhin eine alück⸗ liche Entwicklung, dem Geſamtvorſtand eine ſegensreiche Ar⸗ beit und vor allem die baldige Erreichuna der ge⸗ ſetzlichen Sonntaas⸗ und Nachtruhe in der Schiffahrt. Prälat Bauer gedachte dann noch einiger Mitalieder, die in letzter Zelt ein Jubifäum ſeiern konn⸗ ten, ſo des Mitgliedes Bretzel, das Hie ſilberne Ehren⸗ nadel erhielt. Er gedachte ferner der Mitglieder Emen⸗ laner und Faulhaber. ſowie Rektor Frickhofen, der äieſer Tage ſeinen 50. Geburtstan beging. Mit einem von Rektor Frickhofen geſprochenen Dankeswort an alle Mitwirkenden war dieſe ſchöne Feier zu Ende. Herrenabend der Mannheimer Liedertafel Hoffnungsvoller Ausblick in das neue Vereinsjahr Nach dem wohlgelungenen Konzert, das die Mannheimer Liedertafel am Samstag im Muſenſaal gab, verſammelte ſich die Aktivität mit den Paſſiven und Ehrengäſten am Sonntag im großen Saale des Geſellſchaftshauſes zum erſten Herren⸗ abend der Winterſaiſon. An der Haupttafel ſaßen mit den Mitgliedern des Vorſtandes u. a. Land⸗ rat Dr. Guth⸗ Bender, Regierungsrat Dr. Compter, Oberregierungsrat Brunner, die Bürgermeiſter Dr. Walli und Büchner, Bei⸗ geordneter Dr. Zeiler und Stadtrat Ludwig. Das Hausorcheſter, das von neuem zeigte, daß es ſich an die ſchwierigſten Aufgaben heranwagen darf, er⸗ öffnete die gutbeſuchte Veranſtaltung mit„Perpetuum mobile“ von Blon. Als das Orcheſter unter der ſtraf⸗ fen Leitung des Herrn Otto Tunze dieſem Muſik⸗ ſtück die Ouvertüre zu„Maritana“ von Wallau fol⸗ gen ließ, war der Beifall ſo ſtürmiſch, daß der flotte Marſch„Freiweg“ von Latan dreingegeben werden mußte. Durch die klangſchöne, aufs feinſte nuaneierte Wiedergabe dieſer drei Stücke war ſofort die bei den geſelligen Veranſtaltungen der Liedertafel gewohnte Stimmung hergeſtellt. Nicht minder beifällig wurden die Vorträge der Aktivität aufgenommen, die unter der ſubtilen Leitung des Muſikdirektors Ullrich Her⸗ zog drei Volkslieder ſang, die ſchon beim Konzert einen überaus günſtigen Eindruck hervorriefen: „Heidenröslein“ von Werner, Trinklied von Mendels⸗ ſohn⸗Bartholdy und„Frech und froh“ von Trunk. Die drei Chöre wurden ſo ſtimmungsvoll und ſo aufs genaueſte ſchattiert wiedergegeben, daß der ſtürmiſche Beifall ebenfalls eine Dreingabe erzwang. Das un⸗ ſterbliche Lied„Muß i denn“ erklang. Der Text zu allen vier Chören ſtammt von Goethe. Rechtsanwalt Dr. Brunner, der zweite Vorſitzende der Liedertafel, der nunmehr das Wort zur Begrüßungsanſprache ergriff, wies einleitend auf die Macht des deutſchen Liedes hin, das ſelbſt in ſchwerſter Zeit über alle Parteiſchran⸗ ken hinweg imſtande ſei, wie bei dieſem Herren⸗ abend eine ſo alle Alltagsſorgen hinter ſich laſſende Vereinigung zuſammenzubringen. Nach der Begrü⸗ ßung der Erſchienenen, insbeſondere der Ehren⸗ gäſte, warf der Redner an der Schwelle des neuen Vereinsjahres einen Rückblick auf das verfloſſene, wobei er als beſondere Leiſtung der Aktivität die Aufführung der„Hl. Eliſabeth“ würdigte, zugleich aber auch die Bedeutung des Volksliedes gebührend unterſtrich. Mit tiefempfundenen Worten gedachte der Redner alsdann der im vergangenen Jahr ver⸗ ſchiedenen Mitglieder, vor allem des Ehrenpräſiden⸗ ten Karl Hechler und der Ehrenmitglieder Wil⸗ helm Hauk und Kommerzienrat Sauerbeck, ferner des Kaufmanns Robert Haas, des Kaufmanns Albert Wolff, des Verlegers Johann Gremm, des Kaufmanns Friedrich Hoffſtaetter, des Direktors Dr. Joſeph Brecht, des Konditormeiſters Cuno Schmid, des Obermeiſters Georg Schneider und des Tele⸗ graphendirektors Ernſt Teller. Zum ehrenden Ge⸗ denken erhoben ſich die Verſammelten von den Sitzen. ſtit Freude und Genugtuung konnte der Redner in ſeinen weiteren Ausführungen feſtſtellen, daß die abſteigende Tendenz in der Mitglieder⸗ zahl beendigt iſt. Die Zugänge überwiegen die Abgänge. Er faſſe dieſes gute Zeichen als eine Mahnung für die Zukunft auf, noch mehr als bisher den Gemeinſchaftsgeiſt zu pflegen und mehr Sinn für die Zuſammengehörigkeit zu haben. Es müſſe die Pflicht aller Mitglieder ſein, die Anſicht Anderer zu tolerieren. Wenn dadurch ein größerer Zuſammenhalt entſtehe, dürfe man dieſe Tatſache als ein ſchwaches Zeichen eines neuen Morgenrots auffaſſen. Die gedankenreiche Aus⸗ ſprache fand wieder einmütige Zuſtimmung. Das weitere gediegene Programm Vergnügungskommiſſär Hans Marx hatte wie⸗ der ein Programm zuſammengeſtellt, das ebenſo reichhaltig wie gediegen war. Zunächſt ließ ſich der Konzertſänger Eugen Kienzler hören, der die Arie aus dem„Maskeuball“ von Verdi dramatiſch ſo belebt und ſo klangvoll vortrug, daß er als Zu⸗ gabe„Freiſinn“ von Schubert folgen laſſen mußte. Im weiteren Verlauf des Abends ließ der Sänger noch zwei Lieder folgen, die den Eindruck verſtärkten, daß der kräftige, wohllautende Bariton ſehr gut durchgebildet iſt. Frl. Ina Schauß begleitete vor⸗ trefflich am Flügel. Der Clou des Abends war un⸗ ſtreitig Willy Viebahn mit ſeinem Orcheſter aus dem Pavillon Kaiſer. Die fünf Künſtler, aus denen ſich dieſes hervorragende Jazzorcheſter zuſammenſetzt, zeigten eine ſo erſtaunliche Vielſeitigkeit in ſoliſti⸗ ſchen Darbietungen und im Enſemble, daß der ſich zu enthuſiaſtiſchen Ovationen ſteigernde Beifall nur zu berechtigt war. Bei einem ſolchen Rhythmus muß der Tanz wirklich ein Genuß ſein. In das imponie⸗ rende muſikaliſche Programm waren drei Tanznum⸗ mern eingeſtreut. Finni Hauſen, eine aparte Er⸗ ſcheinung, entzückte mit einem Straußwalzer, einer Groteske und als Sportgirl. Auch hier war der rau⸗ ſchende Beifall wohlverdient. Einen großen Heiterkeitserfolg erzielte der be⸗ kannte Humoriſt Toni Kunz, der alle Minen ſeiner derben Komik ſpringen ließ. Herr Erwin Lilten⸗ fein begleitete den Sorgenbrecher vorzüglich am Flügel. Eine beachtenswerte Vielſeitigkeit zeigten The Weltens als Jongleure und Equilibriſten. Beide dürfen unbeſorgt in den Rahmen eines guten Varietéprogramms eingefügt werden. Soviel iſt ſicher, daß wieder niemand unbefriedigt das Lieder⸗ tafelheim verlaſſen hat, zumal ein vorzüglicher Stoff kredenzt wurde. Sch. Nikolaus⸗Jeier in der Gedok Man muß dieſe gläubigen Augen geſehen, dieſe ſtaunen⸗ den Stimmchen gehört haben, um ganz den Zauber einer ſolchen Kinderſtunde erleben zu können. Indem wir Gro⸗ ßen glauben, wir ſeien es, die die Kleinen mit unſeren Gaben beglücken, ſind in Wohrheit ſie ſelber die Gebenden, die uns Köſtliches ſchenken aus der Fülle ihrer füßen Einfalt, aus dem Elementoren ihres Erlebens, aus dem Quell ihrer Phantaſie heraus. Eine ſchönere Weih⸗ nachtsſeier hätte die Gedok ſich nicht erdenken können, als daß ſie die Kleinen zu Gaſte lud. Es gab Kinderlteder, ein Glücksrad, an dem man gewinnen und auch nicht ge⸗ winnen konnte, Lichübilder von Kindern und Tieren, es kam der Nikolaus mit einem großen Sack auf dem Rücken (onſcheinend litt er diesmol an kalten Füßen, denn er trug Filzſchuhe), jubelnd begrüßt von den Kleinen und Klein⸗ ſten, und dann kam— das Kaſperltheater. Und hier wurden die Schauenden zu Spielenden. Die Figuren dort im Zauberkoſten gaben ja nur das Stichwort, das die Kinder auffingen und ausſpannen. Sie ſelber öffneten und ſchloſſen durch die Zauberformel den Teufelskaſten, ſie bellten für den Hund, ſie mühten ſich, die Zunge ſo weit als möglich herauszuſtrecken, um es dem Krokodil gleich zu tun, ſie verſuchten, die, dicke Leberwurſt zu ſtehlen, ach, und ſie fochten Kaſperles Kampf mit all den greulichen Höllengeſtalten a An den Kleinen ward es wieder offenbar, welche Macht das Spiel vom Leben auf die Menſchheit ſeit Urzeiten ausübte und immer aus⸗ üben wird, und ein Dramatiker hätte manches lernen können von dieſer begeiſterten Zuſchauerſchar. Und dann gingen ſie heim die kleinen Gäſte, mit gefüllten Händen, mit ſtrohlenden Augen und heißen Geſichtern, und in den gläubigen Herzen das wiedererweckte Ahnen von der ſeligen Weihnacht. Ok. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit ſeiert am morgigen Mittwoch Herr Ludwig Breiſch mit ſeiner Gattin Eliſe geb. Schnur, Weylſtraße 9 wohnhaft. Aniverſum: Kehre wieder Afrika Wie nur wenige Afrika⸗Filme der letzten Zeit gab die⸗ ſer Film einen Einblick in die Sitten und Gebräuche der Neger. Der Einfluß des weißen Mannes hat ſich ſchon ſtark bemerkbar gemacht. Man kann daher die Klage der jungen Negerin:„Kehre wieder Afrika“ verſtehen. Wun⸗ derbare Landſchaften wechſeln mit troſtlos öden Gegenden ab. Grandiofer Urwald, der kaum die Sonne durchläßt, iſt die Heimat einzelner Stämme. Man hat es verſtanden, das Leben der Naturvölker in ſeiner Vielgeſtaltigkeit feſt⸗ zuhalten. Ungezwungen bewegen ſich die Kinder in ihrer Umgebung, die Schule ſcheint ſie am meiſten zu belaſten. Im Mittelpunkt ſteht die Liebesgeſchichte einer jungen Negerſchönheit mit einem reichen Fiſcher. Eigenartig die Werbungszeremonien und die Abwicklung der Hochzeits⸗ feier ſelbſt. Ein glattes Geſchäft für den Schwiegervater, denn die Hochzeit der Tochter bringt ihm 15 Kühe ein. Die Verwandtſchaft und Bekannte eilen von weither zur Hoch⸗ zeitsfeier herbei. Der Tanz, der bis zur Ekſtaſe ausartet, nimmt den größten Raum bei der Feier ein. Man merkt dieſen Naturmenſchen die Freude am Tanz und an der Bewegung überhaupt an. Kein ſinnloſes Drehen unt Springen, dem Tanz wohnt Rhythmus inne und die Luſt, Gefühle durch Bewegung darzuſtellen. Die Tänze für die verſchiedenen Gelegenheiten unterſcheiden ſich ſehr ſtark. Der Aberglaube iſt noch tief in der Negerbevölkerung ver⸗ wurzelt, der Zorn der Götter muß auf irgend eine genan vorgeſchriebene Weiſe beſänftigt werden. Der Film hinterließ einen ſtarken Eindruck. Die muſi⸗ kaliſche Untermalung wurde von L. Schlageter aus⸗ geführt. ages lalesicleꝛ Dienstag, 6. Dezember Nationaltheater:„Fidelto“, Oper von Beethoven, Vor⸗ ſtellung für Erwerbsloſe, Anfang 15 Uhr.— Abends: „Die Jounaliſten“, Luſtſpiel von Guſtar Freytag, Miete G 9, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Großes Varieté⸗Programm mit To Rhama, Anfang 20.15 Uhr. Volks⸗Singakademie E. BV. Mannheim:-cappella-Konzert im Muſenſaal des Roſengartens, 20 Uhr. Mannheimer Mutterſchutz E..: Vortrag von Prof. Dr. Moſes, Mannheim, über„Störungen im Familienauſbau in ihrer Bedeutung für Kinderfehlentwicklungen“, 20 Uhr im großen Saal der Handelskammer L 1, 2. Planetarium: 16 Uhr Vorführung; 20 Uhr Planetariums⸗ abend für Erwerbsloſe. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Kabarettvorſtellung. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Die— oder keine“. Univerſum:„Paprika“ und Bühnenſchan.— Capitol:„Annemorie“.— Roxy⸗ Theater: „Die Zwei vom Süd⸗Expreß“.— Gloria⸗ Pala ſt: „Delikoteſſen““— Schauburg:„Das blaue Licht“. — Paloſt⸗Theater:„Drei von der Stempelſtelle“. — Scala⸗Theater:„Gräfin Mariza“. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember 8 Nheln⸗ Feger f 12.8 5. 6. ſTwecar⸗Begel 2 856. Baſel.. 0,130,100, 9, 140,09 ö Aal ewelte⸗ 129742 J 4570 50 Mannheim 1707.85 0 8 Kehl 2,512.45 908238500 Jagſtfeld.. 10.00 1,10 J, Maxau.15 4,083,558 86 3,36 Heilbronn.35027 1·855586 Mannheim..14 2,94 2,62 2,72 2,95 Plochingen. e Caub..50 450 5 Köln 3 29.00.752,88.31 Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handelsteile Kurt Ehmer Feuflleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder- Sport und Vermiſchtes Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil 5 Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſümtli in Mannheim Herausgeber, Drucker und e Drilckerel Dr⸗ aß Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1.—6 a Rückſendung nur bei Rückvorts für unverlangzte Beiträge keine Gewähr NMelipen-Haarwäsche ist die gesündeste Haarpflege auch für Ihre Haare. Das milde Helipon mit dem Haar-Elixir gibt jedem Haar, vom hellsten Blond bis zum tiefsten Schwarz, eine bezaubernde Schönheit. Diese kommt durch wunderbaren Glanz, Duft und Wellen fein zur Geltung. Helipon verlangen Preis 30 Pfennig. In- halt'stets 3Zabgeteilte Waschpor tionen. .340 eee eee.—22ʃͤäͤͤ'ͤ ññx;b— Norwegens großer Dichter Zu Björnſtjerne Björnſous 100. Geburtstag Biörnſtjerne Blörnſon, deſſen 100. Geburtstag auf den 8. Dezember fällt, und Ibſen haben den Ruhm der norwegiſchen Literatur begründet und über die ganze Welt verbreitet. Beide Dichter, die ſich im Leben nur ſelten begegneten, waren zwei einander entgegengeſetzte Naturen, niemals iſt es zu einer vertraulichen Stellung der beiden zueinander gekommen. Björnſon, der ſeine Laufbahn als Jour⸗ naliſt und Kritiker begann, gehörte zu den wenigen Literaten, die ſofort die Bedeutung Ibſens er⸗ kannten. Im Gegenſatz zu der allgemeinen ableb⸗ nenden Kritik über Ibſens Schauſpiel„Das Feſt auf Solhaug“ trat Björnſon mit großer Emphaſe für Jbſen ein. Dieſer beſuchte den Kritiker in der Redaktion und ſprach ihm ſeine Anerkenung mit den Worten aus:„Er freue ſich, daß es nun endlich in Norwegen auch einen Kritiker gebe.“ Wieſo Kritiker, fragte Björnſon, und überreichte dem Dichter ein Stück, das er ſelbſt geſchrieben hatte. Ibſen nahm es mit nach Haus und äußerte ſich ſehr anerkennend über die Leiſtung Björnſons. Aber über dieſen An⸗ fang iſt eine nähere Beziehung zwiſchen den beiden großen norwegiſchen Dichtern nicht zuſtande ge⸗ kommen. Zu verſchiedenartig geſtaltete ſich ihr äußeres Leben. Zu verſchiedenen Intereſſen gingen beide nach. Björnſon war ſtets ein Kämpfer. Aber deut⸗ lich iſt ein Wandel ſeiner Anſchauungen von dem Augenblick an bemerkbar, da Björnſon ins reife Mannesalter trat. In Björnſons Schaffen laſſen ſich zwei Entwicklungsſtufen unterſcheiden, eine romantiſch⸗religiöſe, die bis zum Jahre 1874 dauerte und eine realiſtiſch⸗kritiſche, von dieſer Zeit an. Biörnſon wurde aggreſſiv und er politiſierte ſehr viel. Zeitweilig bekämpfte er das Königshaus und trat für eine Republik ein, wie er überhaupt im politiſchen Leben Norwegens eine große und führende Rolle geſpielt hat. Björnſtjerne Biörnſon war der Sohn eines Pfarrers. In Oeſterdalen geboren, verbrachte er ſeine Jugend in der herrlichen Natur von Romstal, die den fungen Menſchen überaus ſtark beeindruckt hat. Aus dieſer engen Verbundenheit mit der Natur und dem Verwurzelt⸗ſein mit der Heimat, zog Biörnſon Zeit ſeines Lebens den ſtärkſten Antrieb ſeines literariſchen Schaffens. Erſt als Student kam er nach Kriſtiania. Hier begann er ſehr bald, ſchon als 20jähriger, mit Theaterkritiken und ſchrieb Feuilletons. Seinen erſten großen Publikumserfolg erzielte der norwegiſche Dichter mit der originellen Bauerngeſchichte„Synnöve Solbakken“, die ſpäter auch ins Deutſche übertragen worden iſt. Schon frühzeitig trat Björnſon dafür ein, daß ſich das norwegiſche Theater von dem Einfluß der däniſchen Kultur und Literatur losmache und eine eigene, bodenſtändige Dichtergeneration zu Wort käme. Sehr raſch gewann Björnſon an Einfluß. Er wurde Theaterdirektor in Kriſtiania. Das Tätigkeitsfeld, das ſich ihm hier bot, wurde ihm zu eng. Seine Sehnſucht ging danach, mit anderen Kulturen in Verbindung zu treten. Er ſuchte den Björnstjerne Björnson mit seiner Gattin, eine Aufnahme, die wenige Jahre vor dem Tod des Dichters(26. Kpril 1910) gemacht wurde. Die hoch- betagte Lebensgefährtin Björnsons lebt noch heute in Aulestad, Wo Biörnson Viele Jahre seines Lebens „ als Gutsherr verbrachte. Anſchluß an die großen internationalen Kunſt⸗ ſtrömungen. Er ging nach Rom und verbrachte viele Jahre abwechſelnd hier und in Deutſchland. In die erſte Epoche ſeines Schaffens fallen Werke wie der Einakter„Zwiſchen den Schlachten“, mit dem er als Bühnendichter debütierte, und die Bauern⸗ geſchichten„Arne“ und„Ein friſcher Burſche“. Fer⸗ ner die Dramen„Hinkend' Hulda“,„König Swerre“ und die Trilogie„Sigurd Slembe“. Im Laufe ſeiner Tätigkeit als Redakteur hatte Björnſon eine Reihe von heftigen Polemiken ge⸗ führt, die ihn ſchließlich nicht mehr zu literariſchen Arbeiten kommen ließen. Um mehr Ruhe zu fin⸗ den, ging er ins Ausland und kehrte erſt 1875 zu⸗ rück. Jetzt beginnt die zweite Epoche ſeines Schaf⸗ fens. Björnſon nähert ſich immer mehr dem Rea⸗ lismus. Dieſe Entwicklung iſt nicht verwunder⸗ lich. Der feine Pſychologe und ſcharfe Beobachter der Natur mußte von den immer mehr in den Vor⸗ dergrund drängenden Tendenzen des Realismus ge⸗ packt werden und ſo kommt er zu einer Art künſt⸗ leriſchen Naturalismus. Allerdings werden mit die⸗ ſer Wandlung ſeine einzigen Freunde zu ſeinen Gegnern. Björnſon war ſtets ein Kämpfer. Er ſetzte ſich für eine Losreißung Norwegens von Schweden ein. Er wurde zum Vorkämpfer des Darwinismus und Poſitiwismus. Auch ſpricht er dem geiſtigen Anſchluß an Deutſchland das Wort. Später befaßt er ſich in zunehmendem Maße mit politiſchen, ſozialen, ethiſchen und ſprachlichen Pro⸗ blemen. Er, der ein glänzender Redner war, hält große Vortragsreiſen in Norwegen und Amerika. Zeitweilig gerät er in ſchweren Konflikt mit dem Königshaus. In die zweite Epoche ſeines litera⸗ riſchen Schaffens fallen die auch in Deutſchland be⸗ kannten Bühnenwerke„Ueber die Kraft“, das poli⸗ tiſche Schauſpiel„Paul Lange und Tora Parsberg“, um nur die bekannteſten zu nennen. So eng verbunden Björnſon auch mit der Heimat war, ſo ſehr er ſich für die Förderung der norwe⸗ giſchen Literatur einſetzte— er ſelbſt hat die nor⸗ wegiſche Nationalhymne geſchrieben— blieb Björnſon niemals einſeitig, ſondern ſuchte Ver⸗ bindung mitder Welt. Obwohl er eine große Beſitzung in Norwegen beſaß, verbrachte er viele Jahre in Paris, Deutſchland und in Rom. Er war ein Weltenbummler, der ſich überall wohin er kam für die von ihm für richtig gehaltenen Ideen mit großer Verve einſetzte. Er gehörte Zeit ſeines Le⸗ bens zu den großen führenden Männern Nor⸗ wegens. Sein Schaffen als Dichter fand die höchſte Anerkennung, in dem ihm als einem der erſten der Nobelpreis für Literatur verliehen wurde. — Brahms⸗Jeier bei Hans Bruch Hauskonzert des Pianiſten Das zweite Hauskonzert bei Hans Bruch knüpfte, beſonders bedeutſam für den Kener der Brahmsſchen Lyrik und Kammermuſtik, thematiſch an den erſten Abend an, der mit der Gedur⸗Violin⸗Klavier⸗Sonate geſchloſſen hatte. Das Thema des letzten Satzes er⸗ ſcheint wieder im Liede„Der Nachklang“, aber nicht abſichtlich, ſondern wie eine unbewußte Erneuerung der zugrunde liegenden Stimmung. Liſa Brech⸗ ter hatte außerdem koſtbare Perlen aus Brahms' Liedern aufs Programm geſetzt, wie den„Wande⸗ rer“, dann das Ständchen mit dem Kuglerſchen Text „Der Mond ſteht über dem Berg“, und„Wie Me⸗ lodien zieht es“, die ſie alle mit der nötigen inneren Wärme und tiefer Beſeelung vortrug. Von kammermuſikaliſchen Koſtbarkeiten hörte man diesmal das reizvolle Trio für Klavier, Violine und Waldhorn in Es-dur, das dank vortrefflicher Wie⸗ dergabe alle ſeine verborgenen Schönheiten enthüllte. Für den Hornpart war Emil Baumbuſch gewon⸗ nen worden, der als trefflich geſchulter Horniſt bei aller Bedachtſamkeit auf thematiſch wichtige Stellen ſich in der Tonentfaltung ſo viel Zurückhaltung auf⸗ erlegte, daß ſein Inſtrument ſich nie ungebührlich in den Vordergrund drängte. Lene Heſſe⸗Sinz⸗ heimer ordnete ſich als ſtilvolle Kammermuſik⸗ ſpielerin von ausgeprägtem Feingefühl geſchickt in das Gefüge des ganzen ein. Auch Hans Bruch am Klavier entfaltete ſeine ganze techniſche Meiſterſchaft, wie auch ſeine zartfüh⸗ lende Begleitung der Lieder angenehm aufgefallen war. Den Abſchluß des Abends bildeten die Va⸗ riationen über ein Thema von Haydn, in der nicht als Bearbeitung, ſondern als ſelbſtändige Schöpfung anzuſehenden Faſſung für 2 Klaviere, wobei man ſich nicht nur an dem künſtleriſchen Wettſtreit zwiſchen Hans Bruch und ſeiner als Pia⸗ niſtin ebenbürtigen Gattin Lene Bruch, ſondern auch an dem präziſen Zuſammenſpiel erfreuen konnte, das nirgends, auch bei den verzwickteſten rhythmiſchen Kombinationen verſagte. 1 blikum gut beſuchk. — Ihr Haar wird verjüngt! Bitte ausdrücklich 4 Wieder waren erfreulicherweiſe beide Abende(mit demſelben Programm) von einem diſtinguierten Pu. * 5 * 5 Dienstag, 6. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 568 Die Verhaftung der Kirchenräuber über oͤie Feſtnahme der Diebesbande In Säckingen herrscht große Freude * Säckingen, 6. Dez. Die ſchon im geſtrigen Abend⸗ blatt gemeldete Verhaftung des 36 Jahre alten Ruſſen Iwan Federoclow erfolgte durch Beamte der Landjägerei des Kreiſes Wadern in der Nähe von Wadrill. Der Ruſſe hatte ſich dort erſt kürzlich nieder⸗ gelaſſen und wohnte mit einem Mann und einer Frau zuſammen, die ebenfalls unter dem Verdacht, Kirchen⸗ einbrüche begangen zu haben, verhaftet wurden. Die Ermittlungen haben zur Wiederherbeiſchaffung eines großen Teils des geraubten Kirchengutes darunter auch zahlreiche wertvolle Gegen⸗ ſtände aus dem Kirchenraub im hieſigen Münſter. In einem Brüſſeler Schlupfwinkel wurde die meiſte Diebesbeute gefunden. Bei ſeiner Vernehmung gab der Ruſſe an, ſich an dem Säckinger Einbruch nicht be⸗ teiligt zu haben, er wollte die Sachen von einem in⸗ zwiſchen verhafteten Franzoſen erhalten haben, der ihm die Sachen zum Verkaufe überlaſſen habe. geführt, Der Franzoſe dagegen bezichtigte den Ruſſen ebenfalls der Teilnahme am Säckinger Kirchenraub. Die in Wadrill verhafteten drei Perſonen ſind inzwiſchen nach Trier überführt worden. Es handelt ſich um eine internationale Einbrecherbande, die zahlreiche Kircheneinbrüche ausgeführt haben. Die Verhaftung der Diebe erfolgte durch Zu⸗ ſammenarbeit mit franzöſiſchen und belgiſchen Polizei⸗ ſtellen. Anlaß zur Entdeckung gab vor einigen Wo⸗ chen ein Telegramm aus dem Auslande. Es wurde darin mitgeteilt, daß in Brüſſel der Hylarius⸗ ſchrein des Münſterſchatzes einem Kunſthändler zum Kauf angeboten worden war. Auf Grund dieſes Telegramms konnte die Verfolgung aufgenommen werden, die zur Verhaftung führte. Das Telegramm enthielt auch Einzelheiten und Beſchreibungen über den Haupttäter, den Ruſſen Iwan Federoelow. Die Staatsanwaltſchaft Wal d 89 ut war ſchon ſeit eini⸗ gen Wochen dem Ruſſen auf der Spur und hat auch die Beziehungen aufgedeckt, die nach Belgien und Frankreich führten, wohin die Gegenſtände ver⸗ ſchleppt wurden. Im Zuſammenhang mit der Affäre wurden in Deutſchland noch zwei weitere Perſonen verhaftet, deren Nationalität noch nicht feſtſteht. Die Verhafteten werden nunmehr nach dem Amtsgefängnis Säckingen überführt, um hier ihrer Aburteilung entgegenzuſehen. Der vierte Verhaftete iſt ein Franzoſe, bei dem erſt das Auslieferungsbegehren geſtellt werden muß. Im Pfarrhaus in Säckingen wie in der gan⸗ zen Stadt herrſcht über die Aufdeckung des Diebſtahls große Freude. Man hatte anfänglich nur noch geringe Hoffnung, das Meß⸗ gewand des hl. Fridolin, ſeinen Dolch, die Kaſſette mit der Hylarius⸗Reliquie und das kleine Reliquien⸗ kreuz wieder zu erlangen. Das ebenfalls geſtohlene Agneſenkreuz war, wie erinnerlich, etwa eine Woche nach dem Diebſtahl in einem Steinbruch gegen Wallbach wieder aufgefunden worden. Die Diebe hatten nur die wertloſen Glasſteine herausgebrochen, während ſie in der Nacht beim Scheine der Laternen die eigentlich wertvollen Steine überſehen hatten. Der ganze Fridolinſchatz iſt nun jetzt in ein diebesſicheres Gewahrſam über⸗ führt worden. Das Großfeuer im Bauland 10 Scheunen und ein Wohnhaus niedergebrannt— 120 000 Mark Schaden * Lauda, 6. Dez. Vermutlich infolge Brand⸗ ſtiftung brach, wie ſchon im geſtrigen Abendblatt berichtet, am Montag früh gegen zwei Uhr in der Scheune des Landwirts Joſef Günther in Ger⸗ lachsheim Feuer aus, das raſch um ſich griff und die Scheune und neun andere, die mit Maſchinen und Erntevorräten gefüllt waren, ſowie ein Wohn⸗ haus bis auf die Grundmauern einäſcherte. Haupt⸗ geſchädigter iſt der Landwirt Heinrich Schäffner, dem Wohnhaus und Scheune niederbrannten. Ueber 50 Stück Kleinvieh und zwei Stück Groß⸗ vieh kamen in den Flammen um. Die zur Hilfeleiſtung aus Tauberbiſchofsheim und Lauda herbeigeeilten Wehren mußten ſich darauf beſchrän⸗ * ö ken, ein Umſichgreifen des Brandes zu verhüten. Bei den ſechs Stunden danernden Löſcharbeiten wurde ein Wehrmann verletzt. Der entſtandene Fahrnis⸗ und Gebäudeſchaden beträgt insgeſamt 120 000% und iſt durch Verſiche⸗ rung gedeckt. Die Brandgeſchädigten ſind die Land⸗ wirte Stefan Schenk, Friedrich Gaſſen bauer, Paul Vleuchaus, Wilhelm Stumpf, Valentin, Martin und Franz Wörlin, Wilhelm Ma⸗ theis und Joſef Günther, denen je eine Scheune niederbrannte. Außerdem wurde dem Schäffner das Wohn haus Landwirt Heinrich eingeäſchert. Einbruch im Landestheater Karlsruhe * Karlsruhe, 6. Dez. Ein bis jetzt noch nicht ge⸗ Härter Einbruch wurde in der Nacht zum Mon⸗ tag in den Kartenabgabe⸗ und Kaſſen⸗ raum des Badiſchen Landestheaters verübt. Ein anſcheinend mit den Ortsverhältniſſen genaueſtens vertrauter Täter drang in den Kaſſen⸗ raum Lin, riß ſämtliche Fächer des Kaſſentiſches auf und durchſuchte ſie nach Geld. Da die Ein⸗ nahmen der beiden Abende aber ſchon ſicher ver⸗ wahrt waren, fiel ihm nur der geringe Betrag von 20,50% in die Hände. Ueber die Perſon des Tä⸗ ters iſt man noch völlig im unklaren. Als die Beamten des Landestheaters am Mon⸗ tag morgen ihren Dienſt im Kartenausgaberaum antraten, fanden ſie ſämtliche Fächer und Schu b⸗ laden des Kaſſentiſchss aufgeriſſen und den geſamten Inhalt: Eintrittskarten, Formu⸗ lare, Proſpekte auf dem Boden verſtreut. Eine ſo⸗ fort vorgenommene Kontrolle ergab, daß keine einzige Eintrittskarte fehlte. Der unbekannte Tä⸗ ter hatte ſich alſo vorſichtigerweiſe gehütet, ſich Kar⸗ ten anzueignen, an denen er dann leicht hätte er⸗ kannt werden können. Dagegen fehlte ein Geld⸗ betrag von 20.50 /, der am Abend zuvor aus Frei⸗ kartenſteuer und aus Textbücherverkauf eingegangen und noch nicht abgeliefert war. Alle Türen und Fenſter des Gebäudes waren gut verſchloſſen, Vereinsveranſtaltungen in Schwetzingen GO Schwetzingen, 6. Dez. Am Sonntag wurden in Schwetzingen zur Beſchaffung von Mitteln für wohltätige Zwecke zwei Weihnachts baſare mit gutem Erfolg veranſtaltet. Der Baſar der Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Frauenſchaft fand im Falkenſaal und der Weihnachtsverkauf des Evang. Frauenbun⸗ des im evangel. Gemeindehaus ſtatt.— Der Brief⸗ taubenverein„Ohne Furcht“, Schwetzingen, hielt im„Reichsadler“ eine intereſſante Vereins⸗Brief⸗ taubenſchau ab. Es waren 75, darunter ſehr wert⸗ volle Tiere, ausgeſtellt.— In althergebrachter Weiſe feierte der Artilleriebund im Schwa⸗ nenſaal das Namensfeſt der Schutzpatronin der Kanoniere. Die gut beſuchte Barbarafeier verlief im ſchönſten kameradſchaftlichen Geiſte.— Die Ka⸗ narienprämiierung des Vogelſchutz⸗ und Kanarien⸗ Zuchtvereines für Schwetzingen und Umgebung im „grünen Baum“ brachte den ausſtellenden Züchtern einen befriedigenden Erfolg. * Aus dem Odenwald, 6. Dez. Das evange⸗ liſche Pfarramt in Waldmichelbach hat einen freiwilligen Arbeitsdienſt' für Mädchen eingerichtet. In der letzten Woche haben 16 Mädchen aus verſchiedenen Dörfern des Kirch⸗ ſpieles ihren Arbeitsdienſt begonnen. Im Rhein ertrunken * Karlsruhe, 6. Dez. Ein Schiffsführer aus dem Ruhrgebiet erſtattete die Anzeige, daß am 1. Dez. ein zu ſeinem Schiff gehörender Matroſe bei der Bergfahrt zwiſchen Maxau und Vorhafen Karlsruhe vom Schiff in den Rhein gefallen und vermutlich ertrunken ſei. Rettungsverſuche ſeien ergebnis⸗ los verlaufen. Die Kriminalpolizei iſt mit den Er⸗ hebungen betraut. Goldene Hochzeit * Baden⸗Baden, 5. Dez. Der ehemalige preußiſche Geſandte am Badiſchen Hof, Wirklicher Geheimer Rat, Vizeadmiral von Eiſendecher und Gattin können am 6. Dezember das Feſt der goldenen Hochzeit feiern. N st- Edingen, 6. Dez. Am Sonntag morgen um 4 Uhr wurden gegen die Häuſer des ſozialdemo⸗ kratiſchen Gemeindrats Brecht und des früheren ſozialdemokratiſchen Gemeinderats Zwietſcher Backſteine geworfen. Während an dem Haus von Brecht kein Schaden angerichtet wurde, gingen in dem Hauſe von Zwietſcher einige Fenſter in Trümmer. In der Gemeinde iſt die Meinung vorherrſchend, daß ein politiſcher Racheakt vor⸗ liege. Polizei und Gendarmerie haben ſofort eine Unterſuchung eingeleitet, zwei der Tat verdächtige Männer feſtgenommen und ins Unterſuchungsge⸗ fängnis nach Mannheim eingeliefert. a- Weinheim, 5. Dez. Die Trio⸗Vereinigung Rothſchild, Steiger⸗Betzak und Bernatz veranſtal⸗ teten in der Turnhalle des Realgymnaſiums einen Kammermuſikabend zugunſten der Wein⸗ heimer Notgemeinſchaft. Schon beim Mendelsſohn⸗ ſchen Trio in-moll, opus 66, konnte man feſt⸗ ſtellen, daß die Künſtler über hervorragende muſika⸗ liſche Fähigkeiten verfügen. Die einheimiſche Pianiſtin P. Rothſchild entzückte durch ihr herr⸗ liches Spiel und ihre brillante Technik. Das gleiche gilt von Anni Steiger⸗Betzak, die ihre Violine meiſterhaft beherrſcht. Ilſe Bernatz(Violoncell) verriet hohes künſtleriſches Können. Weiter kam das Haydn⸗Trio in G⸗dur, eine ſchmiſſige ungariſche Zigeunerweiſe und ferner eines der bedeutendſten Jugendwerke von Joh. Brahms in H⸗dur opus 8 zur Aufführung. Der Abend war ein voller Erfolg und trug der Trio⸗Vereinigung reichlichen und be⸗ 1 Beifall ein. Freiburg i. Br., 6. Dez. Am Sonntag war auf 15 Feldberg und im übrigen Hochſchwarzwald leichter Schneefall, der auch über die Nacht⸗ ſtunden anhielt. Auf dem Feldberg beträgt die Schneehöhe 15 em. Der Wind hatte ſich im Laufe des Sonntag nachmittag von Süd auf. Nordweſt gedreht. Die Temperatur betrug abends minus 2 Grad. Nationale Vorkämpfe in Ludwigshafen Eintracht Frankfurt erreicht gegen 03 Luöwighafen nur ein Anentſchieden:6 nach Proske⸗Frankfurt gegen Schmitt⸗Ludwigshaſen; Proske ſiegt hoch nach Punk⸗ Die nach einigen Kriſenjahren wieder zu einer der füh⸗ renden Boxabteilungen im einheimiſchen Boxſport auf⸗ gerückte Boxſtaffel der Lc 03 Ludwigshafen trat nach einigen, in kleinerem Rahmen mit wechſelnden Erfolgen beſtrittenen Mannſchaftstreffen am Sonntag vormittag erſtmals wieder mit einem Großkampftag an die Oeffent⸗ lichkeit. Zu dieſem Rückkampf gegen die Boxabteilung der Eintracht Frankfurt, die bekanntlich durch den Uebertritt von„Sparta“ nicht unweſentlich an Kampfſtärke zugenom⸗ men hat, traten beide Teams nicht ſtärkſter Benutzung an, lieferten ſich aber trotzdem auf der ganzen Linie die erwar⸗ teten harten Kämpfe. Die Gäſte aus Frankfurt, die das Vortreffen mit 79 für ſich entſcheiden konnten, erreichten trotz techniſch beſſeren Könnens gegen die mit großem Elan kämpfenden ger nur ein Unentſchieden:6, das jedoch, dem überaus fafren Treffen entſprechend, als gerecht zu bezeich⸗ nen iſt. Den beſten Kampf der Veranſtaltung lieferte der Feder⸗ gewichtler Proske, deſſen Technik, vor allem ſein ſehr trockener Schlagwechſel dem Gegner keine Gewinnchance ließ. Als Ueberraſchung muß das Unentſchieden des Süd⸗ weſtdeutſchen Repräſentativen Eintrachtlers Claus bezeich⸗ net werden. Er kämpfte gegen den bedeutend ſchnelleren Apfelbach⸗ogs ſehr nervös, ſodaß dieſer den Vorſprung, den Claus aus der erſten Runde hatte, voll aufholen konnte. Die in den„Rheingold⸗Lichtſpielen“ vor etwa 400 Zu⸗ ſchauern ausgetragene Veranſtaltung— infolge beider⸗ ſeitger Erkrankungen waren nur ſechs Gewichtsklaſſen be⸗ ſetzt— ſtand unter der Leitung von Werle⸗Frankfurt, der von den Punktrichtern Straub⸗Frankfurt und Schwind⸗ VfR. Mannheim gut aſſiſtiert wurde. Die Ergebniſſe: Jugend⸗ Federgewicht: Ullrich⸗Frankfurt— Ludwigshafen; Unentſchieden.— Bantamgewicht: Schneider⸗ Mühl⸗ meier ⸗ Frankfurt— Münch Ludwigshafen; Sieger Punkten Mühlmeier.— Federgewicht: Clauß⸗Frankfurt— Apfelbach⸗Lud⸗ — Weltergewicht: Vogt⸗Frank⸗ Unentſchieden.— Mittel⸗ Stiegler⸗ Ludwigshafen; ten.— Leichtgewicht: wigshafen; Unentſchieden. furt— Zettler⸗Ludwigshafen; gewicht: Kornmann⸗Frankfurt— Sieger nach Punkten Stiegler. Drei Olympiaſieger in Wigsburg Am Samstag fand in Augsburg ein Schwerathle tik⸗Kampfabend der Auswahlmannſchaften von München und Augsburg ſtott, der als Propagandaveranſtaltung auf⸗ gezogen war. Trotzdem die Olympiateilnehmer Ismayr, Wölpert und Erl am Start erſchienen waren, bließ der Beſuch hinter den Erwartungen zurück. Die Olympta⸗ teilnehmer wurden durch die Stadtverwaltung und den Stadtverband für Leibesübungen beſonders geehrt. Im Kampfe der Gewichtheber brachte es die Münchener Vertretung auf 3625 Pfund gegen 2980 der Augsburger, die ſich ſehr gut hielten. Obwohl Ismayr, überanſtrengt von den vielen Starts, nur im beidarmigen Stoßen eine anſprechende Leiſtung erzielte, fand der Weltmeiſter mit ſeinen Vorführungen großen Beifall. Eine glänzende Lei⸗ ſtung vollbrachte Schuſter im Bantamgewicht; er erreichte im beidarmigen Drücken mit 165 Pfund ſeinen eigenen Re⸗ kord und in derſelben Uebung kam Wölpert in ſeiner Klaſſe auf 200 Pfund. Auch guf der Matte hatten die Augsburger nicht viel zu beſtellen. Bei den ſieben Ring⸗ kämpfen erzielten die Münchner meiſt Schulterſiege, die Augsburger waren ziemlich auf Verteidigung eingeſtellt. Lediglich Winter im Halbſchwergewicht gelang es, ein Unentſchieden zu erzielen. Tiſchtennis-Verbandsſpiele Neue Neberraſchungen— Rheingold der 1. Gruppenmeiſter Die letzte Woche brachte wieder einen äußerſt lebhaften Spielbetrieb. Auch Ueberraf chungen bl ieben nicht aus, vor allem die Privatſpiele brachten einige unerwartete Er⸗ gebniſſe. Gruppe A: Eintracht fertigte Flora auch im Rück⸗ ſpiel 15:0 ab, während Blau⸗Weiß gegen Wohl ⸗ gelegen 12:3 gewann. Die nächſte Woche bringt hier mit dem Zuſammentreſſen von Blau⸗Weiß und Eintracht die erſte Vorentſcheidung um die Gruppenmeiſterſchaft. Augen⸗ blicklich führen immer noch Eintracht, Blau⸗ ⸗Weiß und Agi⸗ litas mit je einer Niederlage. Gruppe B: Hier fanden keine Spiele ſtatt. Gruppe C: Der Hauptkampf der Woche war die Begeg⸗ nung der beiden punktgleichen Tabellenführer Rhein⸗ gold und VfR. Rheingold hatte das Vorſpiel ſenfa⸗ tionell 11:4 gewonnen, dann aber ſpäter gegen den Teunis⸗ klub einen Punkt abgegeben, ſo daß dieſes Spiel die Ent⸗ ſcheidbung über die Gruppenmeiſterſchaft bringen mußte. VfR gelang es auch bei den Einzelſpielen 614 in Führung zu gehen, da Rheingold jedoch durch ausgezeichnete Zu⸗ ſammenarbeit nicht weniger wie 4 Doppelſpiele für ſich entſcheiden konnte, wurde dem VfR der ſcheinbar ſichere Sieg noch entriſſen. Rheingold wurde durch dieſen Sieg Gruppenmeiſter, da ihm die beiden noch fehlenden Punkte aus den Spielen gegen Kander und Tennisklub kampflos zufallen. Kampflos gewannen in dieſer Runde auch Me⸗ tropol gegen Kander und Eiswerke gegen Tennisklub. Eine überraſchende Schlappe erlitt aber der neue Meiſter in einem Privatſpiel gegen Eintracht, das Rheingold hoch:11 verlor. Kanu⸗Sport Neckarau mußte ſich dagegen von Rhein⸗ gold ſicher ges 9 7 bekennen. Gruppe D: Albright unterlag wieder J Neckarau diesmal:10, während Kappes gegen Kanu port 411 verlor. 33 braucht nur noch einen Punkt aus zwei Spielen, damit ihm die Meiſterſchaft nicht mehr zu nehmen iſt. Gruppe E: Aeußerſt abwechſlungsreiche Kämpfe brachten die Begegnungen der 2. Mannſchaften. Fortuna, der neben Eintracht und Wohlgelegen ungeſchlagene Tabellenführer, mußte von Metropol die 1. Niederlage hinnehmen, die mit :11 reichlich hoch ausfiel. Mi kam gegen Rheingold und Grün⸗Weiß⸗Grün gegen Neckarſtadt zum 1. Sieg. Außer⸗ dem gewannen Wohlgelegen— BfR 12:3(); Eintracht— Hannd 1278, Blau⸗Weiß— Agilitas 877 J— Schwarz⸗ Weiß 916. F. H. Linoͤner ſchoß zwei Tore Bei der telephoniſchen Uebermittlung des Berichts vom Spiel Süddeutſchland— Paris haben ſich einige kleine Fehler eingeſchlichen. Wie uns noch nachträglich ergänzend gemeldet wurde, ſind die Tore von Lindner, Panzer(ie zwei) und Langenbein geſchoſſen wor⸗ den. Im übrigen wird uns von Paris aus noch einmal beſtätigt, daß die füddeutſche Elf ein außerordentlich ein⸗ drucksvolles Spiel geliefert hat. Ganz überragend iſt vor allem die Läuferreihe Gramlich⸗Kraus⸗ Mantel geweſen. Die Balltricks und Täuſchungsmanöbver von Kraus und Mantel erweckten bei dem für dieſe Dinge ſehr empfänglichen Pariſer Publikum oft ſtürmiſche Heiterkeit. In einzelnen Pariſer Preſſeſtimmen wird zum Ausdruck gebracht, daß Süddeutſchland zumindeſt den gleich guten Eindruck gemacht habe, wie vor kurzem der engliſche Proft⸗ Tabellenführer Arſenal. Das iſt wohl das höchſte Lob, das man einer Mannſchaft ausſtellen kann, denn Arſenal iſt bekanntlich zur Zeit in Hochform. Vereinsmeiſterſchaften 1932 Aus bisher unaufgeklärten Gründen entſtand in der Berechnung, bzw. in der Zuſammenſtellung der ſüddeutſchen Vereinsmeiſterſchaften 1932 ein bedauerlicher Irrtum. Die Münchener Vereine waren nicht berückſichtigt. Durch Hinzunahme der Münchner Mannſchaften, insgeſamt 12 bei Damen und Herren, erhöht ſich die Geſamtzahl auf 22 teil⸗ nehmende Vereine. Die fehlenden Vereine der A⸗Klaſſe (Männer) nehmen richtig eingeordnet folgende Rang⸗ ſtellen ein: 7. TS 1860 München 6223,87.; 10. Eiſen⸗ bahn⸗⸗V München 6068,46.; 12. 1 München 6007,28.; 13. 1 8 München I. 5879,84.; 23. ASV Mün⸗ chen II. 4757,25 2 P. Frauen, Kaſſe A: 2. DSW Jahn München 70.; 5. Eiſenbahn⸗Sth 172,99.; 6. AS München I 171,34.; 10. Poſt⸗S München 160,67.; 13. 1 8 München II 128,33.; 10. AS München 111 87,88 a Rablänberkampf Deutſchland⸗Velgien Im Mittelpunkt des Intereſſes der gut beſuchten Abenoͤveranſtaltung ſtand am Samstog abend in der Stutt⸗ garter Stadthalle der deutſch⸗belgiſche Fliegerkampf. Die belgiſchen Vertreter Arlet und Degraeve enttäuſchten. Die deutſchen Richter und Steffen waren ſtork überlegen und ſiegten in allen Läufen wie ſie wollten. Richter verbeſſerte in einem Rundenrekordfahren die bisher von Ehmer ge⸗ haltene Rundenbeſtzeit von 10,1 auf 9,8 Sek. Das Mann⸗ ſchaftsfahren über 10 deutſche Meilen wurde eine Beute des Stuttgart⸗Dortmunder Paares Giebler⸗Neu⸗ mann. In der Wintermeiſterſchaft der Amateure verbeſ⸗ ſerte J. Steger⸗Augsburg ſeine führende Poſtition durch einen glatten Sieg. a 5 Die Ergebniſſe: Fliegerkampf: Deutſchlond 1 11. Sek., 2. 1 anf; Arlet. 3. 00 1. Steffes 11. Set, 2. Arlet. 4 Lauf: 1. Richter 10½½ Sek., 2. Degraeve, 5.(Vierer Lauf: 1. Richter, 2. Steffes, 3. Degraeve, 4. Arlet. Rekordfahren: Eine Runde 1. Richter 9,8, 2. St 3. Arlet 10,1, 4. Degraeve 10,4. Geſamtergebnis: 1. Richter 12 Punkte, 2. Stef Punkte, 3. Degraere 5 Punkte, 4. Arlet 3 Punkte. Wintermeiſterſchaft der Amateure: 1. Steger⸗Augsburg .33(6 Runden gleich 1000 Meter), 2. Gleim⸗ Frankfurt, 8. Kimmig⸗Stuttgart, 4. Ott⸗Stutgart. 10 deutſche Meilen: 1. Giebler⸗Neumann(Stuttgart⸗ Dortmund]:45,40.(41).); 2. Kindl⸗Klimmig(Augsburg⸗ Stuttgart! 26 Punkte; 3. Schuler⸗Roth e furt) 19.; 4. Bühler⸗Ott(Stuttgart) 9.; Rittmann⸗ Kettner(Stuttgart) 5 P. 6. Kurz⸗Walter(Stuttgart) 5.; eine Runde zurück: 7. Gleim⸗Herrmonn(Frankfurt) 1 P. Kölner Sechstagerennen Nach 66 Stunden.— Immer noch fünf Paare vorne In den Abendſtunden des Sonntags war die Kölner Rheinlandhalle recht gut beſucht. Nach der 10 Uhr⸗Wertung leiteten die Holländer Baſpenning⸗ van Vroomen die Serie der Jagden ein. Bis Mitternacht löſte ein Vorſtoß den anderen ab, die Plazierung wechſelte wiederholt. Sehr gut fuhren in dieſer Zeit vor ollem Rauſch⸗Hürtgen, Lie zeit⸗ weiſe mit zwei Runden Vorsprung allein in Front lagen. Aber die übrigen ſtarken Mannſchaften ließen nicht locker. Sie machten gemeinſchaftlich Jagd auf die Kölner und holten auch ſchließlich das verloren gegangene Terrain wieder auf. Bei der ſehr zahlreich anweſenden holländi⸗ ſchen Kolonie— Hunderte waren vom Düſſeldorſer Länder⸗ ſpiel noch nach Köln gekommen— war die Begeiſterung beſonders groß als Pijnenburg⸗van Kempen wieder in die Spitzengruppe aufrückten. Ausgezeichnet hielten ſich in die⸗ ſen Jagden wieder die Nachwuchs mannſchaften Zims⸗Perelaer und Vopel⸗Korsmeier, dagegen enttäuſchten die Belgier van Nevele⸗Depauw. Im weiteren Verlauf der Nacht gab es, abgeſehen von den Wertungsſpurts und den Temporunden keine Ereigniſſe von Belang mehr. Schon um 5 Uhr rüſteten ſich die Fahrer für die Neutraltſation. Um 6 Uhr Montagmorgen beſtand die Spitzengruppe aus den fünf Mannſchaften van Kempen⸗Pijnenburg, Rauſch⸗ Hürtgen, Richli⸗Broccardo, Funda⸗Matdorn und Stegel⸗ Thierbach. Der Montagnachmittag brachte keine Aenderun⸗ gen. Man kämpfte lediglich in den Wertungsſpurts und den Temporunden um Punktegewinn. Nach 66 Stunden, Montagnachmittag 5 Uhr(1583 Km.) war der Stand des Rennens: 1. Plijinenburg⸗Piet van Kempen 175.; 2. Richli⸗Broccardo 156.; 3. Rauſch⸗Hürtgen 118 .; 4. Funda⸗ Maidorn 110.; 5. Siegel⸗Thierbach 67 P.— Eine Runde zurück: 6. 0 von Vroomen 64 P.— Zwei Runden zurück: Vopel⸗Korsmeier 64 P.— Drei Runden zurück: 8 Oſamello⸗Schorn Lauf:(. Steffes gilchter 11,4 Sek., 2. efſes 10,1, fes 9 152.; 9. Zims⸗Perelaer 147 P.— Fünf Runden zurück: 10. Damm⸗Dumm 77 P.— Sechs Runden zurück: 11. van Nevele⸗Depauw 55.; 12. Müller⸗ Clignet 55 P. — Geſchäftliche Mitteilungen * Die größte Weihnachtsfreude: ein„Imperial“. Ein Radioapparat ſoll es dieſes Mal ſein— natürlich der modernſte deutſche Fernempfänger, der Stußurter„Impe⸗ riol“! Dieſer 5ß⸗Röhren⸗Superhet iſt ſo klangrein, ſo ſtörungsfrei, ſo kinderleicht zu bedienen und bringt ſo viele Sender, daß er den Fernempſang zu einem ungetrübten Genuß macht! 5 V355 * Neue Erkenntniſſe im Verdauungsvorgange. Zur Be⸗ hebung von Verdauungsſtörungen dienen die„Edelweiß. Tabletten“, welche lebende Acidophilus⸗Keime in großer Anzahl enthalten. Die Erfolge mit dieſen Tabletten ſins hinſichtlich natürlicher Stuhlanregung auffallend günſtig. Sie hoben ſich auch in zahlreichen anderen Fällen glänzend bewährt und werden heute ſchon von vielen Aerzten gerne verſchrieben. Die Tabletten enthalten keinen Arzneiſtoff, können alſo auch von Gefunden jeden Alters als gefund⸗ heitsfördernde Diätnahrung genoſſen werden. Vg Ne gie Plate, e e e för ODEON sind die bedeufendsfen Künstler verpflichtet, wie z. B. Richurd Tauber, lotte lehmann, Sitta Alpar, Bronislav/ Hoberman, Hans Albers, Dajos Béla und viele andere 0 4 usul Ob EON. platten u. Musikopporate erhoſtiich in jedem guten fchgeschõft Lau Dienstag. 6. Dezember 1932 ANDELS- U WIRTSCHAFT-ZEIT UN. ler Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 568 Die Krise isi überwunden- wann kommi der Aufschwung? Das Insfiſui für Konjunkfurforschung zur Wirischafislage der Well Aufhellung in Deuischland Das Inſtitut für Konjunkturſorſchung übergibt nunmehr ſeine Unterſuchungen über die Wirtſchafts⸗ lage in Deutſchland und in der Welt— abgeſchloſſen Anfang Dezember d. J.— der Offentlichleit. Die Forſchungsſtelle kommt, wie vorweg geſagt ſein mag, zu dem Reſultat, daß die Konjunktur in Deutſchland in einen grund ſätzlich neuen Entwicklungsabſchnitt über⸗ gegangen ſei, während die Belebung in der Welt⸗ wirtſchaft noch nicht als Beginn eines Konjunktur⸗ aufſchwunges gewertet werden kann. Die Auffaſſung tber die gegenwärtige Lage findet in folgenden Be⸗ trachtungen ihren Niederſchlag: In Deutſchland iſt die Wirtſchaftskonjunktur in einen grundsätzlich neuen Entwicklungsabſchnitt übergegangen: Die Wirtſchaftsſchrumpfung dürfte abgeſchloſſen, der Ein⸗ tritt in die der Kriſis folgende Konjunkturphaſe, die De⸗ preſſion, vollzogen ſein. Die unmittelbaren Auswirkungen der Kredit⸗ kriſe von Mitte 1931 ſind im Schwinden begriffen; doch ſind von der Kreditſeite her ſtärkere Impulſe zu einer Wirtſchaftsbelebung noch nicht zu erwarten. Die Beſchaf⸗ fung von langfriſtigen Krediten iſt noch mit gro⸗ ßen Schwierigkeiten verknüpft und nur zu Efſektivlaſten möglich, die jede Rentabilität von vornherein ausſchalten. Die Ausſichten für ein ſtärkeres Ueberſtrömen der Geld⸗ kapitalien von der kurzfriſtigen in die langfriſtige Anlage haben ſich jedoch gebeſſert. Die Rentenkurſe ſind erheblich geſtiegen. Die induſtrielle Produktion hat ſich in den letzten Monaten belebt. Die Befeſtigung der Rohſtoffmärkte, auf die vorausgegangene ungewöhnlich ſtarke Droſſelung der Produktion, das Arbeitsbeſchaffungsprogramm und Ruſſenaufträge haben dabei zuſammengewirkt. Der Konjunkturrückgang der Beſchäftigung, Jahre lang angehalten hatte, ſchluß gekommen. Seit September iſt die induſtrielle Be⸗ ſchäftigung konjunkturell geſtiegen. Allerdings hat die jahreszeitliche Belaſtung des Arbeitsmarkts bereits wieder eingeſetzt, die in den kommenden Monaten das äußere Bild von Arbeitsloſigkeit und Beſchäftigung beſtim⸗ men wird. Das Einkommen geht konjunkturell nicht mehr zurück. Für das Arbeitseinkommen iſt aber nicht mit der gleichen Beſſerung wie bei der Beſchäftigung zu rechnen. Die volkswirtſchaftliche Umſatztätigkeit hat ſich belebt. Die Entwicklung beruht ausſchließlich auf Vorgän⸗ gen der Produzentenſphäre, während die Einzelhandels⸗ umſätze weiter, wenn auch verlangſamt, abgenommen haben. Unter dem Einfluß der Preisbeſeſtigung an den Roh⸗ ſtoffmärkten und der teilweiſe erhöhten induſtriellen Be⸗ ſchäftigung iſt die Rohſtoffeinfuhr geſtiege n. In der Ausfuhr hielt der Rückgang bis Auguſt an. Im September und Oktober nahm die Ausfuhr jedoch— im allgemeinen entſprechend der Saiſontendenz— zu. Vom Reaktionen der vier iſt im Hochſommer zum Ab⸗ zweiten zum dritten Vierteljahr hat ſich ihr Anteil am Ge⸗ ſamtexport der Welt im Gegenſatz zu den Vorvierteljahren nicht weiter vermindert. Der Ausfuhrüberſchuß war mit 246 Mill.„ etwas höher als im zweiten Vierteljahr 1932. Während die Preiſe an den Weltrohſtoffmärkten ſich nach ihrem Rückſchlag auf die vorhergehenden Ueberſteigerungen verhältnismäßig widerſtandsfähig gezeigt haben, hält der Preisdruck am Binnenmarkt an. Beſonders ſind die Preiſe der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe und der induſtriellen Fertigwaren hier— wenn auch nicht mehr ſo ſtark wie vorher— weiter geſunken. Auch die Einzel⸗ handelspreiſe haben bei anhaltend niedrigem Einkommen noch nachgegeben. Die hohen Fehlbeträge des öffentlichen Haushalts, mit denen das Rechnungsjahr abſchließen wird, ſind im weſentlichen durch Steuerausfälle bedingt. Zölle und Verbrauchsabgaben dürften zwar den Voranſchlag ungefähr erreichen; dagegen bleiben die Steuern vom Einkommen und Umſatz weit dahinter zu⸗ rück. Infolge des Ueberweiſungsſyſtems werden hiervon Länder und Gemeinden ſtark mitbetroffen. Das Inſtitut kommt zuſammenfaſſend zu nachſtehender Diagnoſe über die Konjunktur in Deutſchland Anfang Dezember 1932: Die Beſchäftigung iſt zum erſten mal ſeit vier Jahren konjunkturell leicht geſtiegen. Auch Produktion und Umſätze haben ſich leicht belebt. Begünſtigt waren vor allem die Verbrauchsgüter⸗ induſtrien. Der Propduklionsauftrieb erklärt ſich hier vornehmlich als Reaktion auf die vorausgegangene Droſſe⸗ lung der Produktion ſowie aus Eindeckungen von Weiter⸗ verarbeitern und Händlern, die durch die Rohſtoffhauſſe gegen Mitte des Jahres veranlaßt wurden. Vom Kon⸗ ſu m ſelbſt lagen keine Anregungen vor. Das Ein⸗ kommen und mit ihm die Einzelhandelsumſätze nahmen eher noch ab. In den Probuktionsgüterinduſtrien war der Umſchwung weniger ansgeprägt. Immerhin ergab ſich auch hier eine leichte Belebung. Nuſſenaufträge, Aufträge der öffentlichen Hand und Beſtellungen des Han⸗ dels zwecks Ergänzung der Lagernorräte ſind als Gründe anzuführen. Die Juveſtitionstätigkeit blieb unverändert niedrig. Auch der Druck von der Kreditſeite her hat ſich abgeſchwächlt. Der Abbau der Bankdebitoren geht nun⸗ mehr in verlaugſamten Tempp vor ſich, und zmar offenbar weniger als Folge von Schuldeneintreibung als durch A b⸗ deckung unbeuntzter Betriebskredbite. Die Notenhortung läßt nach, die Sparkaſſen verzeichneten erſt⸗ mals ſeit Mat 1931 wieder einen Einzahlungsüberſchuß, die Auflockerung des Kavftalmarkts macht weitere Wort⸗ ſchritte. Die Höhe der Zinssätze iſt allerdings noch immer reſtriktiv. Eine nachhaltige Beſſerung ber Wirtſchafts⸗ tätigkeit iſt dadurch vorerſt uumößglich gemacht. Die Periode kriſen hafter Wirtſchafts⸗ ſchrumpfung dürfte aber abgeſchloſſen, der Ein⸗ tritt in die Depreſſivnsphaſe, die einen mehr horizontalen Verlauf von Produktion und Beſchäftigung bringt, voll⸗ zogen ſein. Ende des Deflafionsdruckes in der Welfwirischafi In der Weltwirtſchaft ſind an den Waren- und Effektenmärkten— großenteils techniſch bedingte— Rück⸗ ſchläge eingetreten. Im Anſchluß an die vordem im Gang befindliche Hauſſe haben ſich aber Produktion und Beſchäftigung merklich gebeſſert. Dieſe Be⸗ lebungen bedeuten indes noch nicht den Beginn eines neuen Konjunkturaufſchwungs. Gleichwohl kann der weltwirtſchaftliche Konjunktur⸗ abſchwung im großen ganzen als beendet gelten. Eine neue konſunkturelle Aufwärtsbewegung hat ſich noch in keinem Land durchgeſetzt. Die oſt⸗ und ſüdoſt⸗ europälſchen Länder ſtehen weiter im Zeichen der Agrar⸗ kriſe und der akuten Schwierigkeiten ihrer Staatsfinanzen. In einigen überſeeiſchen Roh⸗ ſtoffländern ſind die Konſolidierungstendenzen erneut be⸗ droht. In den meiſten In duſtrieländern hat ſich dagegen der Konjunkturabſchwung erſchöpft; auch entſtehen hier mit der Berflüſſigung der Kreditmärkte Faktoren, die die Depreſſion von innen heraus überwinden können. Der Rückſchlag an den Waren märkten iſt zum großen Teil als Reaktion auf die vorangegangene Preisüberſteigerung anzuſehen; die überwiegende Mehr⸗ zahl ber Preiſe liegt noch über dem Tiefſtand vom Som⸗ mer. Nach der Lage auf der Angebots- wie auf Nachfrage⸗ ſette ſind bedeutende Veränderungen des allgemeinen Preisſtandes vorerſt kaum zu erwarten. Die Gelöfülle hat noch zugenommen und ſich auch auf eine Reihe von kapitalarmen Ländern ausgedehnt. Die Auflockerung an den Kapitalmärkten iſt fortgeſchritten. Allerdings hat ſich die Kurserholung der Renten⸗ werte faſt durchweg verlangſamt; zuletzt traten ſogar Rückſchläge ein. An den Aktienbörſen konnten die großen Kursgewinne der Sommermonate faſt nirgends be⸗ hauptet werden. Die Emiſſions tätigkeit hat ſich 15 1 und in kleineren weſteuropäiſchen Ländern elebt. Der Welthandel iſt infolge der anhaltenden Be⸗ darfsſchrumpfſung und der weiteren Einfuhrhemmungen erneut zurückgegangen. Aus dleſen Gründen hat ſich auch der niedervalutariſche Wettbewerb nicht weiter verſchärft; ſein Vorſprung iſt jedoch von den Nichtentwer⸗ tungsländern noch keineswegs eingeholt worden.— Auch der Weltgüterverkehr zur See hat ſich ſtark ver⸗ mindert. Trotz weiterer Auflegung von Tonnage ſind die Frachtraten ſcharf geſunken. Damit hat ſich die Lage der internationalen Seeſchiffahrt erheblich verſchlechtert. Bezüglich der Weltkonjunktur kommt das Inſtitut zu folgender Diagnoſe: Der allgemeinen Hauſſe, die um die Jahresmitte an den internalionalen Waren⸗ und Effektenmärkten einſetzte, ſind Rückſchlägſe gefolgt. Einen grunbſätzlichen Ten⸗ Der deuische Gefreidehandel 1931/32 Aus dem Geschäfisberichi der Getreide- Indusirie und Commission AG. Berlin Der Warenbruttogewinn der Geſellſchaft iſt in dem am 0. Juni 1932 beendeten Geſchäftsjahr auf 4,30 (.80 Mill./ zurückgegangen. Gehälter beanſpruchten andererſeits 1,50(2,08), Abſchreibungen u. a. Forderungen 0,27(0,76) Mill. 4. Für Zinſen waren 1,05 und für Kurs⸗ differenzen 0,11(i. V. zuf. 0,46 Mill.) I aufzubringen, für Steuern 0,32(0,76) und für Handlungsunkoſten 1,01(1,17). Es verbleibt ſomit ein Reingewinn von 137391 (254 803) /, der ſich um den Gewinnvortrag auf 350 361 (512 970)„erhöht und vorgetragen werden ſoll k. V. 300 000 Mark Zuweiſung an die geſetzliche Reſerve. Im Vorſtandsbericht wird u. a. ausgeführt, daß die Lage des Getreidehandels im Berichtsjahr ge⸗ kennzeichnet war durch die Maßnahmen nahezu aller in den Welthandel verflochtenen Länder zum Schutz ihrer heimiſchen Wirtſchaft. Das Niveau der Getrelde⸗ preiſe auf dem Weltmarkt war niedriger denn je. Die Welternte überſtieg, obwohl das Aufkommen unter dem Durchſchnitt der letzten Jahre lag, wiederum bei wei⸗ tem den Weltbedarf, ſodaß eine Verringerung der aus den Vorjahren übernommenen Getreidevorräte nicht eintrat. Entgegen der Beſſerung, die bei den Rohſtofſpreiſen nach Ablauf des Geſchäftsjahrs im allgemeinen eingetreten iſt, ſind die Preiſe für landwirtſchaftliche Pro⸗ dukte weiterhin rückläufig. Trotz aller Schwle⸗ rigkeiten iſt es der Gc gelungen, das Auslandsgeſchäft in vollem Umfange aufrecht⸗ zuerhalten. Im Gegenſatz zum Weltmarkt war die Getreidemarktlage in Deutſchland durch die konſequente in dem davor⸗ liegenden Zeitraum durchgeführte Getreidepolitik zu Be⸗ ginn des Erntefahres 1981⸗32 bereinigt. An dem Aus⸗ kauſchver fahren für Weizen und Roggen hatte die Ggck regen Anteil und zwar entſiel auf ſie bei Weizen mehr als ein Drittel und bei Roggen mehr als die Hälfte bes geſamten deutſchen Exports. Die Preisentwicklung, namentlich bei Weizen, war keineswegs ſo günſtig wie im Vorfahr. Die Unterbringung der größeren Weizenernte machte er heblichere Schwie⸗ rigkeiten als vorausgeſehen werden konnte. Weſent⸗ lich unüberſichtlicher geſtaltete ſich die Lage auf dem Rog ⸗ genmarkt. Die ſtändig in der Hand der 5 lichen ausländiſchen Roggenbeſtände führten zu einer dauernden Beunruhigung, die jedes Disnonleren auf längere . befind⸗ Sicht ausſchloß. Ein Operieren im Nerliner Fer⸗ minmarkt war dadurch unmöglich gemacht. Dem Handel wurde bei der Bewegung der Roggenernte nahezu jeder Be⸗ tätigungsraum genommen, wodurch der Umſatz der GC in dieſer Ware, der früher bedeutenden Anteil am Geſamt⸗ umſatz hatte, ſich ſtark verminderte. Ein Ausgleich für dieſe Abſatzverluſte beſtand praktiſch nicht. Die Gi mußte zuſehen, daß ihre eigenen Mühlen den Hardwinterweizen des Federal Farm Board, auf deſſen Bezug ſie zum Teil angewieſen waren, aus der Hand des Staates erwarben. Stützungswaß nahmen, wie ſie in den Vorfahren durchgeführt wurden, waren kaum erforderlich. Die Stellung der Ga im genoſſenſchaftlichen Getreideabſatz hat ſich in der Berichtszeit weiterhin günſtig entwickelt. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß die Glie⸗ derung des Umſatzes gegen das Vorſohr weſent⸗ liche Veränderungen aufweiſt. Die Beteiligung am Inlondsgeſchäft war infolge der Verfaſſung des Rog⸗ genmarktes kleiner als in den beiden Vorfahren. In ge⸗ wiſſem Umfange konnte dieſer Ausfall durch die Steigerung der Umſätze in Weizen, Gerſte und Hafer eingeholt werden. Die Braugerſte⸗Abteilung konnte trotz des Bierkonſumrück⸗ gangs zufriedenſtellend arbeiten. Die Malzfabrik in Hoch⸗ heim hat bei guter Beſchäftigung ertragreich gearbeitet. Die Abſatzſtockung hat im neuen Erntejahr angehalten. Im Inlandsgeſchäft ergaben ſich daraus große Ver⸗ ſchiebungen, daß die weſtlichen Gebiete große Ernten auf⸗ wieſen und ſo die dortigen Mühlen ihren Bedarf in ihrem näheren Umkreis decken konnten. Trotzdem wurde der Umſatz bis jetzt aufrechterhalten, wozu beſonders die auch in dieſem Jahr wiedergegebene Ausfuhrmöglichteit beitrug. Das Auslandsgeſchäft konnte ebenfalls weiter entwickelt werden. Dabei konnten eingefrorene Forderungen aus Lieferungen der deutſchen Induſtrie in Ländern, in denen Devlſenbewirtſchaſtungsbeſtimmungen beſtehen, durch die Einleitung von Kompenſattonsgeſch ften liquidiert werden. Die Bilanzſumme iſt von 54,01 auf 30,24 Mill. zurückgegangen. Bankguthaben haben ſich(alles in Mill. Mark] auf 2,78(7,51), Warenſorderungen ſehr ſtark auf 3,71(22,15 ermäßigt, andererſeits Bankſchulden auf 15,12 (35,500. Warenvorräte betragen 6,49(4,85) Forderungen on Konzerngeſellſchaften, von denen mehr als ein Drittel auf die Finanzierung des eigenen Auslandsgeſchäftes ent⸗ ſollen, 3,52(3,23), ſonſtige 1,15(0,87), Wechſel.32(5,00. Unter Paſſiven erſcheinen noch Delkredererückſtellung mit 0,68(0,96), Warenſchulden mit 1,25(4,07), Konzernverpflich⸗ tungen mit 0,79(0,70) und ſonſtige mit 0,19(0,7). Ein Wechſelobligo beſteht in Höhe von 19,71(4,37), in Höhe von 1,18(2, 8 50 e 2522 Bürgſchaften denzwandel bedeuten ſie aber nicht. Konjunkturell geſehen, find die Märkte in die für den Depreſſionsbeginn typiſche Bewegungs richtung eingebogen; Aktienmärkte und Warenmärkte dürſten daher im weſent⸗ lichen in der Horizontalbewegung verharren; der Renten⸗ markt wird ſich mit ber allmählichen Ueberwindung des Mißtrauens zunehmend verflüſſigen. Auf der Güterſeite hat im Anſchluß an die Preis⸗ und Kursſteigerungen der Sommermonate eine bis in die letzten Wochen anhaltende Belebung von Produktion und Umſatz eingeſetzt. In der Hauptſache handelt es ſich dabei um die Wiederanpaſſung der Produk⸗ tion an den laufenden Bedarf, zum Teil auch um Lagerauffüllungen. Die konjunktur⸗ſympto⸗ matiſche Bedeutung dieſer Entwicklung liegt darin, daß ſie die Beendigung des auf Lagerabban und Einſchräu⸗ kung von Erſatzinveſtitionen drängenden Deflalions⸗ drucks erkennen läßt. Den Beginn einer nenen kon⸗ kunkturellen Aufwärtsbewegung bildet ſte aber nicht: Eine Erhöhung der In veſtitious tätigkeit, die ge⸗ wöhnlich den Auſtoß zum Aufſchwung gibt, iſt in An⸗ betracht der zumeiſt noch prphibitiven Höhe der Kapital⸗ zinſen ans der Dynamik der Märkte heraus vorerſt nicht zu erwarten. Ebenſo macht die gegenwärtige Ein kom ⸗ mensentwicklung eine vom Konſum ausgehende Belebung der Weltwirtſchaft unwahrſcheinlich, zumal die Auſnahmefähigkeit der Weltagrarwirtſchaft nach wie vor außerordentlich gering iſt. Jedoch dürfte das Ende der Wirtſchaftsſchrumpfung in den meiſten und wichtigſten Ländern erreicht ſein. Münchener Rückversicherung Die GV. der Münchener Rückverſicherungs⸗ geſellſchaft genehmigte debattelos den bekannten Ab⸗ ſchluß für das Geſchäftsfahr 1931/32 mit wieder 12 v. H. Dividende. Aus dem AR. ſind Bankier Georg Sim⸗ ſo n, Berlin u. Dr. Ing. h. e. Philipp Heineken(Nordd. Lloyd, Bremen) ausgeſchteden. Die übrigen AR.⸗Mit⸗ glieder wurden wieder⸗ und Direktor Samuel Ritſcher (Dresdner Bank), Berlin neu in den AR. gewählt. Der AR.⸗Vorſitzende Auguſt von Finck(Merck, Finck Bürgerbräu Ludwigshafen 46. Nahezu 65 WH. Absafziückgang 7(10)»H. Dividende Nach dem Verwaltungsbericht über das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr per September 1932 war der Umſatz gegenüber dem Vorjahre weiter rückgängig. Den größten Rückſchlag habe der Umſatz in den Gebieten, in denen der Wein be⸗ ſonders ſtark mit dem Bierlonſum konkurriert, erfahren. Gegenüber 1929 beträgt der Abſatzrückgang im Wirt⸗ ſchaftsgebiet Mannheim⸗Ludwigshaſen nahezu 65 v. H. Die Anfang des Jahres vorgenommene Ermäßigung der Bierſteuer hat die erwartete Konſumbelebung nicht gebracht. Die Einnahmen betragen 1 369 053(1997 826) J, wogegen Unkoſten 1 243 270(1 748 564)„ erforderten, und 20 000(37 191)& für Abſchreibungen verwendet werden. Ein⸗ ſchließlich 26 561/ Gewinnvortrag ergibt ſich ein Rein ⸗ gewinn von 130 344(246 661), woraus die Verteilung von 7(10) v. H. Dividende auf die StA. und wieder 8 v. H. Dividende auf die VA. vorgeſchlagen wird. Für Tantiemen ſollen 23 660(29 700)% bereitgeſtellt und 26 284 (26 561)/ auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Bilanz weiſt aus: Immobilien 1 Mill.(975 600) Mark, Maſchinen⸗, Fuhrpark und Faſtage⸗Kto. 77.500 (78 000) /, Effekten 50 640(—) 4, Mobilien 1 4(1 ½½), Kaſſe 10 959(7 659), Debitoren einſchl, Bankguthaben 1 190 192(1 498 149) /, Vorräte 361 776(484 950) ,, an⸗ dererſeits dagegen Aktienkapital 1005 000(un.), Reſerve⸗ fonds 100 500(unv.) J¼, Spezialreſervefonds 300 000(unv.) Mark, Deleredere 490 000(400 000) /, Hypotheken 217 631 (178 230), diverſe Kreditoren einſchl. Bierſteuer und . 247 593(613 367) 4, und Penſionsfonds 200 000 un.) I. 8 Die künftige Entwicklung laſſe ſich nicht überſehen, jedoch habe der er ſte Monat des neuen Jahres einen weiteren Abſatzrückgang gezeigt. u. Co., München) führte aus, daß die Kriſe auch an der Münchener Rückverſicherungsgeſellſchaft nicht ſpurlos vor⸗ itbergegangen ſei, obwohl dieſe Geſellſchaft von der all⸗ gemeinen Lage nicht in dem Maße beeinflußt werde, wie die übrigen Wirtſchaftszweige. Das Geſchäft ſei als durchaus geſund anzuſehen und trotz erhöhter, durch Kursverluſte und Währungsverfall bedingter Abſchreibun⸗ gen ſei es dank günſtigen Schadenverlaufes gelungen, ein gegenüber dem Vorjahre gleichbleibendes, günſtiges Er⸗ gebnis zu erzielen. Erfreulicherweiſe machten ſich ſeit Mitte 1932 Merkmale einer Beſſerung durch ein ſteigendes Vertrauen zum wirtſchaftlichen Wieder⸗ aufſtieg bemerkbar. Die Absalzkämpfe des Nuhrkohlen-Syndikais Der der o. GV. am 19. Dez. vorzulegende Jahres⸗ bericht zum 31. März 1932 beſchäftigt ſich zunächſt mit den Auswirkungen der Weltwirtſchaftskriſe vor allem auf den deutſchen Kohlenbergbau und beſonders den Ruhrbergbau. Die Aufnahmefähigkeit des Inlandsmarktes iſt ganz außerordentlich eingeſchränkt. Hierunter leidet der Ruhrbergbau mehr als andere Bezirke, weil er hauptſächlich auf den Kohlenverbrauch der Indu⸗ ſtrie, und zwar in erſter Linie der Preduktionsgüterindu⸗ ſtrien, angewieſen iſt. Frankreich und Belgien oͤroſſeln unſere Ausfuhr durch Kontingentierung zum Schutz ihres eigenen Kohlenbergbaus. In Holland iſt zu dem gleichen Zweck ſchon ſeit einiger Zeit ein ſtarker Druck auf die behördlichen Verbraucher im Sinne des Be⸗ zuges holländiſcher Kohle ausgeübt worden. Zugeſpitzt hat ſich die Frage in den letzten Monaten, als die deutſche Regierung die Kontingentierung der Einfuhr landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe ankündigte. England zieht Vorteil für ſeine Kohlenausfuhr aus der Pfundabwertung, die uns auf dem ganzen Welt⸗ markt, beſonders in Skandinavien und Italien empfindlich ſchadet. Alle Abſatzkurven verlaufen auch im Be⸗ richtsfahr wieder weit unter denjenigen des Vorjahres, was auch aus zahlreichen Schaubildern hervorgeht. Im laufenden Geſchäftsjahr dauerte zunächſt die troſtloſe Lage an. Aber allmählich mehrten ſich doch die Anzeichen einer Kriſen wende. In letzter Zeit kaun eine Steigerung des Inlands⸗ alſatzes beobachtet werden, die über das jahres⸗ zeitlich bedingte Maß hinausgeht. Es wird dann auf den Verſuch hingewieſen, zunächſt auf dem engeren Gebiet des Steinkohlenbrikettabſatzes eine internationale Vereinbarung zu erzielen. Eine danlenswerte grunsſätzliche Aenderung erſuhr der all⸗ gemeine Kohlenausnahmetarif(AT. 6] dadurch, daß er in ſeinem Aufbau wieder der Vorkriegsgeſtaltung angenähert wurde. Leider wurde nicht die gleiche An⸗ näherung an den Vorkriegstarif bei den Nahentfernungen vorgenommen. Auch in der Ausgeſtaltung der Küſtentarife haben andere Reviere, namentlich die ſchwediſchen ſowie das mitteldeutſche und oſtelbiſche Braunkohlenrevier eine bevor⸗ zugte Behandlung erfahren.* Die durch das Ruhrgebiet hindurch rheinauſwärts verfrachteten ausländiſchen Kohlen weiſen gegen das Jahr 1930 in 1931 eine Verminderung um rd. 8 v. H. auf, doch iſt die Menge immer noch 22 v. H. größer als die des Jahres 1929. Vergleicht man die fremden Bergtransporte von Kohle mit denen der Ruhrkohle, ſo ergibt ſich, daß auch 1931 die fremde Kohle noch in ſteigendem Maße beteiligt war, nämlich mit 25,6 v. H. gegen 24,1 v. H. in 1930. Der Mitgliederbeſtand des Syndikats hat keine Aenderung erfahren. Die Wärmetechniſche Abteilung war auf allen Anwendungsgebieten von Ruhrbrennſtoffen im größten Umfange beſchäftigt. Der Jahresbericht enthält Hann noch eine ausführliche Zuſammenſtellung des auf die deutſche Kehlenwirtſchaft und auf das Syndikat bezüglichen Zahlenſtoſſes für die Berichtszeit und die Vorfahre, der aus anderen Veröffentlichungen und den Nachweiſen des Syndikats bereits bekannt iſt. Die geſamte deutſche Steinkohlen gewinnung verringerte ſich im Jahre 1931 auf 118.64 Mill. To. gegen⸗ über 142.70 Mill. To. im Jahre 1930. Hiervon entfielen auf das Ruhrrevier 85.63(107.18) Mill. To. Die ar beits⸗ tägliche Förderung des Ruhrreviers betrug im Durchſchnitt des vergangenen Jahres 282 000 To. gegen 353 000 To. im Vorjahre. Die deutſche Steinkohlen⸗ gusfuhr war mit 32.41 Mill. To.(35.84) um.57 v. H. niedriger als im Vorjahre. Unter dem Einfluß der ver⸗ ſchärften innerdeutſchen Wirtſchaftskriſe iſt auch die beutſche Steinkohleneinfuhr zurückgegangen. Sie betrug.70 (.58) Mill. To. oder 10.96 v. H. weniger als im Vorjahre. Die Förderung der Syndikatszechen ging im Geſchäftsjahre 1931/32 um 20.46 v. H. auf 79.49(99.87) Mill. To. zurück. Die Verkaufsbeteiligung(Kohlenbetei⸗ ligung) iſt auf 147.73(140.35) Mill. To. geſtiegen. Die Koksbeteiligung nahm auf 42.12(41.80) Mill. To. zu. Die Brikettbeteiligung iſt im Berichtsjahre im Verhältnis ſtärker geſtiegen als die Kohlen⸗ und Koksbeteiligung. Sie war Ende März 32 mit 10.32(.46) Mill. To. um 9 12 v. H. höher als Ende März 31. Die Gefſamtausfuhr des 1 kats ſank auf 23.59(28.15) Mill. To. GV. am 19. 12. 82. 8 Frankfurfer Abendbörse erholi Die Abendbörſe lag nahezu geſchäfts los, und die Berliner Schlußkurſe blieben meiſt nur knapp behauptet. Infolge des morgigen Reichstagsbeginns zeigte ſich ſtarke Zurückhaltung. Verſionen von einer—Aproz. Zwiſchen⸗ dividende bei Chade(zuletzt wurden 6 v. H. bezahlt) haben etwas verſtimmt, außerdem ging von den meiſt unverän⸗ derten Auslandsbörſen keine Anregung aus. Das De⸗ menti betr. der Einführung einer Vermögensabgabe blieb ohne Einfluß auf die Kursgeſtaltung. Leicht gebeſſert waren Reichsbank, Harpener Bergbau und Hapag. Für Chade⸗ aktien nannte man den letzten Kurs(144%) Brief, Um⸗ ſätze fanden aber nicht ſtatt. Im Verlaufe ſtockte das Ge⸗ ſchäft faſt vollkommen. Am Rentenmarkt war es ebenfalls ſehr ſtill bei faſt unveränderten Kurſen. Im weiteren Verlaufe konnten ſich die Kurſe am Aktienmarkt leicht erhöhen, ohne daß nennenswerte Umſätze getätigt wurden oder daß beſondere Anregungen vorgelegen hätten. Die Beſſerungen betrugen etwa 7 bis% v. H. Neubeſitz 696, Altbeſitz 57, Berl. Handel 8975, Reichsbank 12894, J. G. Farben 9676, Gebr. Junghans 17 und Siemens u. Halske 121 Kaſſa. Mannheimer Produkfenbörse/ 3. Dez. Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfret Mannheim, netto Kaſſa Weizen, inl, 76—77 fg Wieſen hen 5,.80 gut, geſund, trocken 21— Rotkleeheen 5,— 8,80 Roggen, inn..—½/7.25 Luzernkleehen. 5,6 Hafer. inländiſch... 18, 75/1, 25 Preßuroh, Rogg., Weiz 2,70%, 90 Sommergerſte, inl. Hafer, Gerſte uttergerſte 18,75/ 19,75 17.75 Geb. Stroh, Rogg.„Weiz..20/40 ais, auf Bea ugſchein 18,75 Hafer, Gerſte.— 2,20 Saatmats 2 Weizenmehl, Spezial 0 Erdnuß kuchen 12,25 m. Auslandw. 29.50%, 75 Sovaſch itt. 10,50/10.50 Roggenmehl 80%%„ 22,40½4½75 Biertreber.. 10,00/0,75 Weizen leie mit Sack. 7,80 Trockenſchnitzel, loſe..7/8,— * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 3. Dez. Auf der heutigen Gemüſeauktion wurden folgende Preiſe notiert: Rotkraut—3,5; Weißkraut 80—85 Pfg.; Wirſing 153,5; Spinat 4,5; Roſenkohl 12—13; Felöſalat 33—36; Karotten 1,5—2; Zwiebeln 4; Schwarzwurzeln 12—14; Erdkohlrabi 1: Gelbe Rüben 1,20 J,, rote Rüben 1,5—1,75; Blumenkohl 20 bis 38, 12—18 und—8 Kopfſellerie—6; Endivienſalat 2 bis 6; Kopfſalat 1,5—5; Suppengrün Bündel 2— 2,5. * Großhandelsindex. Die vom Stat. Reichsamt für den 30. Novbr. berechnete Großhandelsinderziffer iſt mit 98,8 egenüber der Vorwoche(93,8) um 0,5 v. H. geſunken. Die Inderziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 86,5 (— 1,8 v..), Kolonialwaren 80,9(— 0,1), induſtrielle Roh⸗ ſtoffe und Halbwaren 87,6(— 0,2) und induſtrielle Fertig⸗ waren 113,8(— 0,2 v..). Konkurse und Vergleichsverfahren im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnetes Vergleichsverfahren: Firma Gebrüder Apfel, Zigarrenfabrik in Mannheim, L. 8, 15. Inhaber: Ludwig Apfel in Mannheim, C 7, 11 und Simon Apfel in Mannheim, IL 14, 13.— Aufgehobene VB(nach Beſtätigung des Vergleichs): Karl Allmis in Mannheim, Augarten⸗ ſtraße 40 als alleiniger Inhaber der Firma Anng Heiſel Witwe in Mannheim.— Firma Hermann Fuchs, Manufaktur⸗ und Modewarenausſtatkungsgeſchäft in Mann⸗ heim, O 3, 4. Aufgehobenes Konkursverfahren(nach Schlußtermin und Schluß verteilung): Firma Selinger u. Mahler in Mannheim, G 7, 19. Alleininhaber: Kaufmann Alfred Selinger in Mannheim, Waldparkdomm 2.— Mangels Maſſe abgewieſenes KB: Firma Bad ſſch⸗Pfälziſche Automobil⸗Geſellſchaft Schumann u. Co., Gmb in Mannheim. Mannheimer Hafenverkehr im November Der Waſſerſtand im Monat November war ziemlich Schwankungen unterworſen. Der Rheinpegel bewegte ſich zwiſchen 421 und 235 Zentimetern und der des Neckars zwiſchen 417 und 232 Zentimetern. Trotzdem infolge des abfallenden Waſſers die Schiffe noch dem Oberrhein durch⸗ weg geleichtert werden mußten, hat die Anzahl der ſtill⸗ gelegten Schiffe nicht abgenommen, ſondern ſich von 61 auf 64 51 mit einer Ladefähigkeit von 67 178 To. ver⸗ mehrt. Der Geſamtumſchlag betrug im Berichtsmonat 408 801 To.(im Vorjahr 458 505 To.), gegenüber dem Vor⸗ monat 61 704 To. mehr. a Rhein verkehr: Ankunft: Fohrzeuge mit eigener Triebkraft 265 und 775 Kähne= 314588 To., Abgang: 9 0 mit eigener Triebkraft 200 und 787 Kähne= Neckarverkehr: Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 3 und 117 Kähne= 11626 To., Abgang: Fahr⸗ zeuge mit eigener Triebkraft 5 und 193 Kähne 11 985 To. Auf den Handelshafen entfollen: Ankunft 176 144 To., Abgang 62 199 To.; auf den Induſtriehafen Ankunft 64 628 To., Abgang 10 624 To.; auf den Rheinauhafen Ankunft 1 15 e 1 1 in 8 1 ent⸗ altene. Umſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff beträgt auf dem Rhein 89 506 To., auf dem Neckar 20 005 To. Auf dem Neckor ſind 36 Fern⸗ und 4 Lokalſchleppzüge ab⸗ gegangen. An Güterwogen wurden während des Berichts⸗ monats geſtellt: im Handelshafen 10 717 10⸗To.⸗Wagen, im Induſtriehafen 8268 10⸗To.⸗Wagen, im Rheinauhafen 8951 10⸗To.⸗Wagen. ö Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 3. Dez. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wieder ſtill. Bergreiſen waren nur ganz vereinzelt am Markt. Die Frachten notierten unverändert mit 65 Pfg. je Tonne ab hier und 80 Pfg. ab Kanal Baſis Mannheim. Die Tal⸗ fracht notierte ebenfalls unverändert mit 7585 Pfg. je Tonne nach Rotterdam einſchl. Schleppen. Für Amſterdam wird unverändert 50—60 Cents ab hier bzw. ab Kanal je Tonne einſchl. Schleppen bezahlt. Der Bergſchlepplohn notierte mit 90 Pfg. nach Mannheim. Der Talſchlepplo n iſt noch immer ſehr feſt. Er 5 größere beladene Kähne gt durchweg 67 Pfg. für 'otterd 3 1 7 Dienstag, 6. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ 8 Ausgabe AAN 1111 die reizende, blonde Gitta Al der tönenden Leinwand zu S0 schreibt die Mannheimer Presse über die neue groge 5 Tonflim- Operette Gitta Alpar Sitte Alp Mak Hansen — der deutsche Chevalier Regie: Carl Froelich Musik: Otto Stransky rx Im reichhaltigen Vorprogramm: „Untermieter gesucht“ Eine amüsante Groteske Kurt Vesper mann deueste FK Tonweche BR. sie ist von vollendeter Eleganz! Ein Genuß. den Liebling von Berlin, 181 par auf erleben AF. mit Beginn: .00,.40..10 Uhr 2 Einheitspreis bis 4 30 Uh 1 70 Pfg 1. Vorstellung für Erw National-Theater Mannheim Dienstag, den 6. Dezember 1932 erbslose FI deli Oo Oper von Beethoven Musikalische Leitung: Inszenierung: Richard Karl Klaußg Chöre: Bühnenbilder: Eduard Techn. Einrichtung: Anfang 15.00 Uhr Personen: Sydney de Vries Fernando, Minister Pizarro, Gouverneur einer Festung, die als Staats“ — gelängnis dient Florestan, ein Gefangener BEednbre seine Gemahlin unter dem Namen Fidelio Rocco, Kerkermeister Marxzelline, seine Tochter Jacqduino, Pförtner Erster Zweiter Stsatsgefangener 1 Joseph Rosenstock Hein Löffler Walther Unruh Ende gegen 17.45 Uhr Wilhelm Trieloff Erik Enderlein Gussa Heiken Fritz Bartling Helm. Neugebaue Hugo Voisin Dienstag, den 6. Dezember 1932 Vorstellung Nr. 106— Miete. G Nr. 9 — Di e Musikal. Leitg.: Helmutn Bühnenbilder: Anfang 20 Uhr Journalisten Das Lustspiel Gustav Freytags in einer Neufas sung von Felix Joachinson mit Musik von Theo Mackeben— Inszenierung Schlawing Eduard Löf der 8 Ende 22 30 Uhr. Personen: Bolz Kämpe Redakteure Körner der„Union“ Bellmaus Müller, Kedaktionsdiener Fri Schmock, Journalist Willy Birgel Fritz Schmiedel Gustl Römer-Hahn Bum Krüger tz Linn Raoul Alster Henning, Verleger der„Union Hans Simshäuser Professor Oldendort Oberst a, D. von Berg Ida, seine Tochter „Aclelheideine arme Verwandte ve Rittmeister a D. Senden Blumenberg. Redakt.., Coriolan“ Piepenbrink Frau Piepenbrink Bertha die Tochter He Hans Einohr Karl Marx Annemarieschradiek ra Spohr Erwin Linder Georg Köhler Ernst Langheinz rmine Ziegler Gretl Kübler 5 Hlans Sörlich [ono Wernicke Rasende Fahrten des Süd- erhörte Sensationen, Kämpfe auf Le- fröhliche Bilder eines Sportfestes— sind die Höhepunkte dieses Groß- 5 3.00, 5 00,.10,.25 Uhr 2. ö Nur 3 Fase Achſungl Strecke 5 Heute Beginn der großen ABENTEURER-FARHRT mit Ernst Busch lol! Meleslabl Math Wiemann Max Holzboer Beni Führer In dl Lid Ein Meisterwerk deutscher Flümkunst aufgenommen in der nauberheften Pand- schaſt der Dolomiten. Line Berglegende, einzigartig in) seiner erregenden Spannung u. vollen- deten Schönheit. und Trude Berliner die kesse Range vom Bahnhofs-Büfe tt im Betprogramm: 0 Der verrückte Autobus Jugendliche haben 1 Zutritt! Begiun: 300 Uhr. letstevorstell,.0 Uhr N tannen, bill. zu ver⸗ kaufen. Express. ein tollkühnes Duell a. d. dah nbrau- senden Riesen-Stählroß, auf der führerlosen.-Zugs- Lokomotive, un- ben und Tod. ein Schuß Humor und Tonfilmes — im bunien Vorprogramm: Film vom Funk Allerlei aus aller Wel „Spuk am Meeresgrunde“ Neuesſe Emelka- Tonwoche bach[(Baden)]. Polſterer, welcher einen Couch bezieht, und 2 Rollen nen anfertigen kann, möchte Preis abgeben bei*662³5 Linudlein, 8 6, 4. Material w. geſtellt. U 2 en gel 2 Schauburg 4000 K. Lenz, 5 Balsbach, Amt Mos. IILetzte Tage l! Deshalb nieht versäumen! Wir haben ihnen einen neuen Tonflim- star gebracht: Die neue Tonfilm Operette Jeder, def sie söh, ist begeistert! iter eine Mannheimer Pressesfimme —55 MANNMMEIAM Gui, 1 Sreitestr. 7 7. 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Novelle von Stelan Zweig. .00.00.10 Uhr. Bis 6 Uhgauf all, Saalpl. nur 50 fg, Brwerbslose gegen Ausweis 40 Pig. A b. 05 1 1 Ubr Jie müssen sich beeilen Nur noch G Tage das sensationelle Varieté- Programm mit LLL. 3. Konzer des Plalzorcheslers am Mittwoch, 7. Dez., abends 8 Uhr im Theater- saal des Pfalzbaues zu Ludwigshafen Wer Zeit gegen Nur v. Angeb. leiht Jab-400 hart guten Zins. Selbſtgeber. nbi e Staatsbeamt. f. 10 unter H J 65 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes erbeten. A. ausgeſchl.— Nur ſollde Angeb. unter H L 67 an die Geſch. Reichsbahnbeamter ſucht Darlehen 250 Mark bei monatl. Rückzahl. Leb. ⸗Verſich.⸗ 6584 Abſchlſuß Ak. 2000.— gegen mehrf. Sicher⸗ hekt geſucht. Zuſchrift. unter G A 32 an die Geſchäftsſtelle. 16512 mann während der üblichen. spielt die rühmlichst bekannte Gellistin Chrusta Holecssa Programm: Streichkonsert. Vivaldi Gello- Ronsert. Hapdu— J. Sumphonte. Beethonen Karten von.— bis.50 bei Heckel. Hunststraße und an der Abendkasse. 14050 Umzuge Klavier⸗ u. 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