Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM.08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25 durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Ve Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Angeigenpreiſe: 82 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bel Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Einzelpreis 1 0 Pf.. Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 7. Dezember 1932 143. Jahrgang— Nr. 570 zerſtündigung zwischen Parlament und Kabinett? Nach dem Verlauf der erſten Reichstagsſitzung erwartet man für Freitag die Vertagung des Parlaments bis zum 15. Januar Das neue Reichstags-Präſidium Göring Eſſer Rauch Löbe Winterhilfe- Amneſtie Drahtbericht unſeres Berliner Züros Berlin, 7. Dez. Von einem leidlich guten Start ſpricht in einer Betrachtung über die Parlamentseröffnung die „Germania“ und fügt bedeutſam hinzu:„Die Bewährung wird dieſer Reichstag noch zu liefern haben.“ Das Zentrum, das zu dem Kabinett Schlei⸗ cher bislang eine vorſichtige neutrale Haltung ein⸗ genommen hat, hegt offenbar ſchwache Hoffnun⸗ gen auf eine Wiederbelebung des Par⸗ Jamentarismus und ſoll auch haben durch⸗ blicken laſſen, daß dies die Vorausſetzung für eine weitere Unterſtützung der Regierung ſei. Angeblich iſt in der Frage, ob der Reichstag dem Verlangen des Kabinetts entſprechen wird, ſeine eigentlichen politiſchen Aufgaben auf ſpätere Zeit zu vertagen, zwiſchen mehreren Fraktionen— dem Zentrum, der Bayeriſchen Volkspartei, der„Techniſchen Fraktion“ und einigen anderen Gruppen— eine unverbind⸗ liche Uebereinkunft erzielt worden. Die National⸗ ſozialiſten, haben ſich zu nichts verpflichtet, aber nach der geſtrigen Aelteſtenratſitzung, die noch am Abend ſtattfand, verſtärkte ſich der Eindruck, daß eine freiwillige Vertagung des Hauſes am Freitag zu erwarten ſteht. Tatſächlich liegt ein Zeitgewinn ja ebenſo im Intereſſe der Regierung wie der Nationalſozialiſten, die nach den Thüringer Wahlen nicht allzu begierig ſein werden, ſchon wieder das Wahlglück zu erpro⸗ ben. Andererſeits wird darauf hingewieſen, daß der Beginn der Beratung von Anträgen nicht darauf ſchließen laſſen, daß die Regierung vor Schwierig⸗ keiten bewahrt bleibe. Aus den kommenden Bera⸗ tungen können ſich nämlich Gegenſätze zwiſchen der Regierung und einer Reichstagsmehrheit ſehr leicht entwickeln. Die Regierung iſt für den Fall einer Vertagung zu einem gewiſſen Entgegenkommen bereit. Sie hat nämlich in Ausſicht geſtellt, daß die Inkraftſetzung der Anträge zur Winterhilfe, die bis zum Frei⸗ tag kaum ohne Ausſchußberatung verabſchiedet wer⸗ den können, gegebenenfalls auf dem Notverordnungs⸗ wege erfolgen würde. Die Amneſtieanträge will man in einer gemeinſamen Faſſung ohne Aus⸗ ſchußberatung verabſchieden, ebenſo das Geſetz über die Stellvertretung des Reichspräſi⸗ denten, für das mit einer an Einſtimmigkeit grenzenden Mehrheit zu rechnen iſt. Der Reichskanzler und Staatsſekretär Planck haben den ganzen Tag hinter den Kuliſſen verhan⸗ delt. Während man in den Regierungskreiſen um dis Mittagsſtunden noch ſehr ſchwarz ſah, machte ſich am Abend nach der Plenarſitzung in der Umgebung Schleichers eine optimiſtiſchere Beurteilung der Lage bemerkbar. Es heißt, daß das Zentrum intenſiv bemüht iſt, die Nationalſozialiſten für die Vertagung bis zum 15. Januar zu gewinnen, ſo vor allem durch den Hinweis, daß der Regierung unbedingt einige Wochen zur Aufſtellung ihres Pro⸗ gramms gewährt werden müßten. Ob die Vermitt⸗ lungsaktion des Zentrums Erfolg haben wird, läßt ſich noch nicht überſehen. Die Nationalſozialiſten haben ſich bislang ihre Handlungsfreiheit vor⸗ behalten. Natürlich werden die Kommuniſten auch weiterhin alle Künſte ſpielen laſſen, um das Zu⸗ ſtandekommen eines politiſchen Moratoriums für die Regierung Schleicher zu vereiteln. Man wird damit zu rechnen haben, daß ſie nichts unverſucht laſſen werden, um durch Anträge, deren Ablehnung den Nationalſozialiſten ſchwer fallen müßte, einen offenen Konflikt heraufzubeſchwören. Vor allen Dingen dürften das Zentrum und die Bayeriſche Volkspartei unter Umſtänden in die Breſche ſpringen und durch Widerſpruch die Aufnahme ſolcher Anträge in die Tagesordnung hintertreiben. Die Nationalſozialiſten haben durch ihr geſtri⸗ ges Verhalten— ſo wenigſtens legt man es in parlamentariſchen Kreiſen aus— gewiſ⸗ ſermaßen indirekt angedentet, daß ſie einem ſolchen Gentleman agreement nicht durchaus f abgeneigt ſind. Schlägt, worauf man bis zuletzt gefaßt ſein muß, das Wetter nicht um, ſo würden heute das Präſi⸗ dialvertretungsgeſetz und die Vorlage zur Abände⸗ rung des ſozialpolitiſchen Teils der Papenſchen Not⸗ verordnung in erſter und zweiter Leſung verabſchie⸗ det und auch die Amneſtievorlage in Angriff genom⸗ men werden. Am Freitag würde die dritte Le⸗ ſung vor ſich gehen und nach der Abſtimmung könnte dem Reichstagspräſidenten die Ermächtigung erteilt werden, das Parlament zu einem ihm notwendigen Termin wieder einzuberufen, der dann nicht vor dem 15. Januar fallen würde. Die Gefahr, daß es anders manöver abzuwehren. Die Gefahr, daß es anders kommt, bleibt— man muß das immer wieder be⸗ tonen— drohend im Hintergrund ſtehen. Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 7. Dez. Der Reichstag wählte geſtern nachmittag nach der Eröffnungsrede des Alterspräſidenten und dem Na⸗ mensaufruf das neue Präſidium. Es ſtanden zur Wahl die Abg. Göring, Löbe, Torgler und Graef. Der bisherige Reichstagspräſident Göring (Nat.⸗Soz.) erhielt 279 Stimmen und war damit im erſten Wahlgang wieder zum Reichstagspräſidenten gewählt. Göring nahm darauf den Präſidentenſitz ein, dankte dem Alterspräſidenten und führte dann aus: Die deutſche Volksvertretung ſei in letzter Zeit herabgewürdigt worden. Man habe von überlebtem Parlamentarismus gesprochen im Gegenſatz zu einer autoritären Staatsführung. Auch wir ſind gegen eine überlebte Parteiherrſchaft, aber die Regierung hat alles getan, um den Begriff der Autorität gründlich zu zerſtören. Der Kuhhandel der letzten Wochen ſteht einzig da, und ſelbſt alte erprobte Parlamentarier könnten vor Neid blaß werden, wenn ſie an dieſen Kuhhandel der autoritären Staatsregierung denken.(Heiterkeit und Beifall.) Wir brauchen eine autoritäre Staatsführung, aber ſie muß der Verfaſſung gemäß ſich ſtützen auf die Kraft des deutſchen Volkes und nicht auf Bajonette, denn Bajonette ſind zu allem möglichen gut, aber nicht um darauf zu ſitzen. Wir bedauern, daß durch die Ernennung des Wehrminiſters zum Reichskanzler unſere kleine, aber ausgezeichnete Reichswehr in den Streit der Parteien hineingezogen wird. Niemals darf unſere Wehrmacht benutzt werden, um im Innern als Polizei gebraucht zu werden.(Bei⸗ fall und Hört, Hört!) Mit dem Artikel 48 wird jetzt ſo regiert, daß der reine Abſolutismus an der Ta⸗ gesordnung iſt. Wenn man der Volksvertretung das Recht nehmen will, durch ein Mißtrauensvotum eine Regierung zu ſtürzen, ſo iſt das niemals mit der Verfaſſung vereinbar. Man mag zur Auflöſung des Reichstags jedesmal andere Gründe heranziehen, um den Buchſtaben der Verfaſſung zu genügen, aber dem Geiſt der Verfaſſung entſpricht dieſes Verfahren nicht. Nach der Verfaſſung geht die Staatsgewalt vom Volke aus und darum hätte mit der Staatsführung Adolf Hitler betraut werden müſſen, hinter dem ein Drittel des ganzen Volkes ſteht. Ich trete mein Amt an als Dienſt am deutſchen Volk. Für die nun folgende Wahl des erſten Vizepräſidenten ſchlug Abg. Dr. Frick(NS.) den Abg. Eſſer(.) vor. Abg. Löbe(Soz.) erklärte: „Wir ſchließen uns dieſem ausgezeichneten Vorſchlag an. Wir hoffen dabei, dem Herrn Reichstagspräſi⸗ denten Göring eine Hilfe zur Seite zu ſtellen für ſeine Bemühungen um die Parlamentsrechte und um die Verfaſſung von Weimar.“ Zum erſten Vizepräſidenten wurde der Ab⸗ geordnete Eſſer(.) gewählt mit 445 Stim⸗ men. Auf den Abg. Torgler(.) fielen 99 Stimmen. Zur Wahl des zweiten Vizepräſiden⸗ ten ſchlugen die Sozialdemokraten den Abgeordneten Löbe, die Nattonalſozialiſten den Abgeordneten Rauch(BVp.), die Deutſchnationalen den Abg. Graef und die Kommuniſten den Abgeordneten Torgler vor. Die Wahl ergab für den Abgeord⸗ neten Rauch(BV.) 195, für den Abg. Löbe(Soz.) 198, Graef(Dn.) 58 und Torgler(.) 93 Stimmen. Demnach mußte Stichwahl zwiſchen dem Abg. Rauch und Löbe ſtattfinden. In der Stichwahl wurde Abg. Rauch(BVP.) mit 255 Stimmen zum zweiten Vizepräſtden⸗ ten gewählt. 202 Stimmen fielen auf den Abgeordneten Löbe(Soz.). Nunmehr wurde noch die Wahl des dritten Vizepräſidenten vorgenommen. Hierzu wur⸗ den vorgeſchlagen von den Nationalſozialiſten Abg. Dr. Hugo(DV.), von den Sozialdemokraten Abg. Löbe(Soz.), von den Deutſchnationalen Abg. Graef (Du.) und von den Kommuniſten Abg. Torgler. Stimmen erhielten Abg. Dr. Hugo 204, Abg. Loebe 193, Abg. Torgler 87 und Abg. Graef 52. Es fand alſo Stichwahl zwiſchen Hugo und Löbe ſtatt. Als Ergebnis wurde verkündet, daß auf jeden Kandidaten 205 Stimmen entfallen ſeien. Vize⸗ präſident Eſſer zog darauf das Los, das auf Hugo fiel. Nachträglich ſtellte ſich heraus, daß Löbe 205 und Hugo 204 Stimmen erhielt, Dritter Vize⸗ präſident iſt alſo der Abg. Löbe. Dann folgte die Wahl der 12 Schriftführer in einem Wahlgang. Das Ergebnis dieſer Wahl wird in der Mittwochſitzung verkündet werden. Hierauf benannte das Haus die Mitglieder für den Auswär⸗ tigen Ausſchuß und den Ueberwachungsausſchuß, die ſich am Mittwoch konſtituieren ſollen. Keine Beratung der Mißtrauensanträge Abg. Torgler(.) beantragte dann die ſofor⸗ tige Abſtimmung über die Haftentlaſſung der in Haft befindlichen drei kommuniſtiſchen Abgeordneten. Abg. Dr. Frick(NS.) erklärte, er werde der ſo⸗ fortigen Abſtimmung nicht widerſprechen, wenn ſie zugleich auch für die beiden nationalſozialiſtſchen Ab⸗ geordneten gelte. Widerſpruch wurde diesmal nicht erhoben und die Haftentlaſſung der fünf Abeordneten mit den Stimmen der Nationalſozialiſten und Kom⸗ muniſten beſchloſſen.— Damit war der Arbeitsſtoff der erſten Sitzung erledigt. Die nächſte Sitzung ſoll nach dem Vorſchlag des Vizepräſidenten Eſſer am Mittwoch, 2 Uhr nachmit⸗ tags, ſtattfinden. Auf der Tagesordnung ſollen nach ſeinem Vorſchlag ſtehen der Geſetzentwurf über die Vertretung des Reichspräſidenten, An⸗ träge auf Aenderung der Notverordnung vom 4. September, Amneſtieanträge und Anträge auf Winterhilfe und Arbeitsbeſchaffung. Abg. Löbe(Soz.) beantragte, auch die Entgegen⸗ nahme der Regierungserklärung und die Anträge auf Abſchaffung der Sondergerichtsbarkeit auf die Tagesordnung zu ſetzen. Abg. Torgler(.) meinte, es ſei intereſſant, daß der nationalſozialiſtiſche Präfident die entſchei⸗ denden Abſtimmungen gegen das neue Kabinett Schleicher noch nicht auf die Tagesordnung geſetzt habe. Die Kommuniſten müßten verlangen, daß ſchon am Mittwoch die Anträge auf Aufhebung aller Not⸗ verordnungen und die Mißtrauensanträge gegen das Kabinett Schleicher auf die Tagesordnung geſetzt ſeien. 8 Abg. Breitſcheid(Soz) widerſprach dem kom⸗ muniſtiſchen Verlangen, am Mittwoch ſchon über den Mißtrauensantrag abzuſtimmen. Die neue Re⸗ gierung habe einen Anſpruch darauf, mit ihrem Programm gehört zu werden, und der Reichstag habe das Recht ſeine Meinung zu dieſem Programm zu ſagen. Beim Papen⸗Kabinett war die ſofortige Abſtimmung deshalb möglich, weil Papen ſchon wochenlang vorher ſein Programm durch den Rund⸗ funk verkündet hatte. Dem neuen Kabinett ſtehen auch die Sozialdemokraten mit großem Mißtrauen gegenüber, zumal die Ernennung von Dr. Bracht zum Innenminiſter erkennen läßt, daß der bis⸗ herige Kurs fortgeſetzt werden ſoll. Die Kommuni⸗ ſten wollen aber mit ihrem Antrag viel weniger die Regierung ſtürzen als den Parlamentarismus untergraben. In der Abſtimmung wurde der kommuniſtiſche Antrag, das Mißtrauensvotum ſchon am Mittwoch auf die Tagesordnung zu ſetzen, mit allen Stimmen gegen die der Kommuniſten abgelehnt. Die Kommu⸗ niſten rufen:„Die Retter Schleichers!“ Gegen die Sozialdemokraten und Kommuniſten wurde auch der ſozialdemokratiſche Antrag auf Re⸗ gierungsprogrammdebatte abgelehnt. *. Nach Schluß der Plenarberatungen trat noch der Aelteſtenrat zu einer Sitzung zuſammen. Die Reichsregierung ließ im Aelteſtenrat mitteilen, daß ſie ſelbſt bereits erörtert habe, was in der Frage der Amneſtie und hinſichtlich einer Winterhilfe geſchehen könne. Die Reichs regie⸗ rung habe die Abſicht, Vorſchläge für dieſe beiden Angelegenheiten zu machen. Auf Fragen darüber, innerhalb welcher Zeit dieſe Vorſchläge zu erwar⸗ ten ſeien, erklärte der Vertreter der Reichsregierung, eine endgültige Auskunft noch nicht geben zu können. Daß eine Erledigung eines Amneſtiegeſetzes ohne die Mitwirkung des Reichstags nicht geſchehen könne, hat der Vertreter der Reichsregierung zuge⸗ geben. Im übrigen beſteht die Möglichkeit, daß für die Verabſchiedung einer Winterhilfe der Weg einer Notverordnung gewählt wird. Nach dem Verlauf der Aelteſtenratsſitzung ſcheint feſtzuſtehen, daß der Reichstag ſich am Freitag vertagen wird.„ Ein leidlicher Auftakt Drahtbericht unſeres Berliner Büros D Berlin, 7. Dez. Selbſt in dieſen Zeiten, da der Staatsbürger von Wahl zu Wahl gehetzt wird, ſcheinen Reichs⸗ tagspremieren noch nichts an ihrer Anziehungskraft eingebüßt zu haben. Wenigſtens unterſchied ſich das äußere Bild der geſtrigen Reichstagseröffnung nicht von dem ähnlicher Gala⸗Tage Das unſchöne Schau⸗ ſpiel, das wir beim letzten Parlamentsauftakt er⸗ lebten, blieb uns diesmal freilich erſpart. Statt der „Großmutter der Revolution“, der Kommuniſtin Klara Zetkin, verſah General von Litzmann, der bereits den preußiſchen Landtag aus der Taufe gehoben hatte, das Amt des Alterspräſidenten. Der alte Herr im feierlichen ſchwarzen Gehrock und im Schmuck hoher Orden, weißhaarig, aber noch rüſtig und aufrecht, machte eine gute Figur, und ſeine laute Kommandoſtimme beherrſchte den Saal. Umſo bedauerlicher, daß der günſtige Eindruck beein⸗ trächtigt wurde durch die polemiſche Begrüßungs⸗ anſprache des Alterspräſidenten. Man empfand es peinlich, daß der verdienſtvolle Sieger von Brze⸗ ziny ſich in mitunter recht ſpitzigen Angriffen auf den Reichspräſidenten und Feloͤmarſchall von Hin⸗ denburg erging. Das geſchah in Abweſenheit der Regierung. Wäre ſie vertreten geweſen, ſo hätte es gleich zu Beginn zu Konflikten kommen können, denn der Kanzler wäre zweifellos genötigt geweſen, die Angriffe auf das Staatsoberhaupt zu⸗ rückzuweiſen. So aber lief das Debut ohne beſondere Zwiſchen⸗ fälle ab. Ein kurzes Geſchäftsordnungsgeplänkel, und man konnte ungeſäumt zur Präſidenten wahl ſchreiten. Es war verſucht worden, ſchon vorher im proviſoriſchen Aelteſtenrat zu einer gütlichen Eini⸗ gung zu gelangen, indes ohne Erfolg. Die National⸗ ſozialiſten wollten dem ihnen verhaßten bisherigen Vizepräſidenten Graef ihre Stimme nicht geben, und die Deutſchnattonalen, die ſich weigerten, einen an⸗ deren Kandidaten aus ihren Reihen zu präſentieren, ſchworen Revanche. So kam es zu einer regelrechten Kampfabſtimmung, zumal auch die Sozial⸗ demokraten auch diesmal nicht für Göring ſtimmten, ſondern Löbe zur Wahl ſtellten. Herr Göring erhielt trotzdem die Mehrheit und konnte unter den Beifallsbezeugungen ſeiner Freunde und Niederrufen der Kommuniſten erneut den Hochſitz beſteigen. Er übernahm ſein Amt mit einer Rede, in der er den Parlamentarismus gegen die autorttäre Staatsregierung verteidigte. Seine Darlegungen zeigten deutlich, wie ſehr ſich die Natio⸗ nalſozialiſten gerade durch die Vereinigung von Wehrmacht und Kanzlerſchaft in der Hand Schleichers beunruhigt fühlen. Gegen Schleicher richtete ſich im Grunde ja auch ihr Antrag über die Regelung der Präſidialvertretung. Sie fürchten, daß der Augenblick eintreten könnte, da Schleicher über alle die Machtbefugniſſe gebietet, die Hitler immer wieder vergebens verlangt hat. Zum erſten Vizepräſidenten wurde dann Abg. Eſſer vom Zentrum, zum zweiten und zwar mit Hilfe der Deutſchnationalen der Abg. Rauch von der Bayeriſchen Volkspartei gewählt. Als Dritter gelangte Herr Löbe ins Präſibium, dem das Zer⸗ würfnis zwiſchen Nationalſozialiſten und Deutſch⸗ nationalen zugute kam. Der frühere Reichstags⸗ präſident ſchlug, wie erſt eine ſpätere Nachprüfung ergab, mit einer Stimme mehr den Volksparteiler Hugo aus dem Felde, der zunächſt als„Sieger“ proklamiert worden war. Der Streit zwiſchen Deutſchnationalen und Nationalſozialiſten hat alſo die Folge, daß einem Sozialdemokraten ins Präſi⸗ dium verholfen wurde. Herr Löbe iſt der lachende Dritte, der ſo auf höchſt eigenartigen Umwegen wieder in das Präſidium gelangte. Das eigentliche Arbeitspenſum der erſten Sitzung des neuen Reichstags war damit erſchöpft. Was weiter werden wird, iſt noch nicht mit völliger Deut⸗ lichkeit zu erkennen. Der Geſchäftsordnungskampf, der ſich um die Feſtſetzung der Tagesordnung für den Mittwoch entſpann, hat keine abſolute Klarheit geſchaffen. Immerhin kann man feſtſtellen, daß der Verlauf der Debatte nicht ungünſtig für die Regierung war. Die Kommuniſten ſind mit ihrer Forderung, ſofort die Mißtrauensanträge ab⸗ ſtimmen zu laſſen, völlig iſoliert geblteben. Am heftigſten widerſprochen haben ihnen ſogar die So⸗ zialdemokraten, die bekanntlich ſelbſt einen Miß⸗ trauensantrag eingebracht haben. Aber auch deren Wunſch, das Kabinett unverzüglich zu einer Pro⸗ grammerklärung zu veranlaſſen, hat außer bei den Kommuniſten keine Unterſtützung gefunden. Die Nationalſozialiſten verhielten ſich vollkommen reſer⸗ viert. Sie verharren zunächſt Gewehr bei Fuß und verſchleiern ihre Taktik. Dadurch aber iſt eine Prognoſe für bie nächſten Tage unmbglich gemacht. 2. Seite/ Nummer 570 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe . Mittwoch, 7. Dezember 1932 Hoovers Votſchaft an den Kongreß Meldung des Wolff⸗ Büros .— Waſhington, 7. Dez. In beiden Häuſern des Kongreſſes wurde geſtern die Jahresbotſchaft des Präſidenten Hoover ver⸗ leſen. Hoover fordert darin als Programm der gegenwärtigen Kongreßtagung eine weitere Hera b⸗ ſetzung aller Bundes ausgaben, eine Re⸗ form des Privatbankſyſtems und eine enge Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Auslande in Wirt⸗ ſchaftsfragen. Der Präſident lehnte den Wunſch der alliier⸗ ten Schuldner nach Aufſchub der am 15. Dez. fälligen Kriegsſchuldenzahlungen mit der Begründung ab, daß Vertrauen und Freund⸗ ſchaft nur dann erhalten werden könnten, wenn man Verträge getreulich erfülle, bis ſie durch ein gegenſeitiges Abkommen geändert ſeien und eine für beide Teile ſegensreiche Löſung gefunden ſei. Weiter teilte Hoover mit, daß die Ver⸗ handlungen mit der alliierten Regierung noch an⸗ dauern, er werde dem Kongreß eine ergänzende Botſchaft übermitteln, ſobald dieſe Verhandlungen abgeſchloſſen ſeien. In der Botſchaft wurde ange⸗ deutet, daß Hoover für diejenigen Staaten, bei wel⸗ chen Transferſchwierigkeiten beſtehen, Maßnahmen zur Behebung dieſes Hinderniſſes vorzuſchlagen ge⸗ denkt. Von der Weltwirtſchaftskonferenz erhofft Hoover eine Beſſerung der Warenpreiſe, der Beſchäftigung und des Geſchäfts im Allgemeinen, und zwar insbeſondere durch Stabiliſierung der Währungen und Abbau der Handelsſchranken. Zur Ausgleichung des Budgets ſchlug Hoover eine beim Fabrikanten zu erhebende allgemeine Ber⸗ kaufsſteuer vor, von der nur Nahrungsmittel und vielleicht beſtimmte Arten von Kleidungsſtücken befreit ſein ſollen. Jerner wird eine Herabſetzung aller 1000 Dollars überſteigenden Gehälter bei den Bundesbehörden um 11 Proz. empfohlen. Forderungen der Rechtsanwälte Telegraphiſche Meldung Berlin, 7. Dez. Der Deutſche Anwaltverein hielt, wie wir bereits kurz berichteten, in Berlin eine Tagung ab. Der Vorſitzende Dr. Dix legte die Gründe dar, die zu der augenblicklich ſo traurigen Lage des deutſchen Anwaltſtandes geführt haben und gab die betrüben⸗ den Ziffern zur Kenntnis, die an ſich ſchon eine klare Sprache reden. Vom 1. Jauuar 1915(in dem dama⸗ ligen größeren Reichsgebiet) iſt bis zum 1. Oktober 1932(in dem leider verkleinerten Gebiet) die Zahl der bei deutſchen Gerichten zugelaſſenen Anwälte von 12544 auf 18791 angeſtiegen. 1901 ent⸗ fiel in Deutſchland ein Anwalt auf 8326 Einwohner, 1915 auf 5213 und am 1. Oktober 1932 auf etwa 3450 Einwohner. Demgegenüber hat die Zahl der Pro⸗ zeſſe ſehr ſtark abgenommen, während die Ar⸗ menrechtsſachen eine außerordentliche Zunahme zei⸗ gen. In Verfolg dieſer Umſtände hat eine Statiſtik ergeben, daß für 1931 30 bis 40 v. H. aller Anwälte weniger als das unbedingt notwendige Exiſtenzminimum aus 8 ihrem Beruf l gewonnen haben. In einer Entſchließung for⸗ dert deshalb der Verein eine Verminderung des Zu⸗ ſtromes zu den Hochſchulen, eine Zurückdrängung des Winkelkonſulententums, die Beſeitigung des Aus⸗ ſchluſſes der Anwaltſchaft vor den Arbeitsgerichten, die Einführung des Anwaltszwanges bei den Amts⸗ gerichten bei den Sachen über 300 Mark und eine Wiederverminderung der Zuſtändigkeit der Amts⸗ gerichte. Erſchütternd war aber die Feſtſtellung des Präſidenten, daß ß der Numerus clausus für die Zulaſſung zur Anwaltſchaft, der bisher bei der weit über⸗ wiegenden Jahl der Anwälte keinerlei Unter⸗ ſtittzung gefunden hatte, in der Verſammlung mit überwältigender Mehrheit beſchloſſen worden iſt. Es wird eine ſofort in Wirkung tretende Zulaſſungsſperre zur Rechtsanwalt⸗ ſchaft verlangt, zunächſt auf die Dauer von drei Jahren mit abſchließender Beſchränkung des Zugangs überhaupt. Dieſer Beſchluß wird beſonders in den Kreiſen der ſtu dierenden Jugend und der Referendare, Schrecken hervorrufen. Mannheimer Volksſingakademie Konzert mit neuen Chorwerken Für die Wiedergabe der ſubtilen Feinheiten, die die im geſtrigen Konzert aufgeführten unbegleiteten Ehorwerke in ſich bargen, erwies ſich der Muſenſaal viel geeigneter, als der Nibelungenſaal, in dem die Volksſingakademie ihre abendfüllenden Chorwerke aufgeführt hatte. Zunächſt gedachte die Singakademie des Brahms⸗Jahres. mit den„Feſt⸗ und Gedenk⸗ ſprüchen“, mit denen Brahms ſeinen Dank für den Ehrenbürgerbrief ſeiner Heimatſtadt Hamburg ab⸗ ſtattete. Für einen letſtungsfähigen Chor. wie den der Singakademie bilden die achtſtimmigen Chöre, in denen die Frucht emſiger Studien der Meiſter des klaſſiſchen Vokalſatzes deutlicher zutage tritt als zündende Inſpiration, eine dankbare und anziehende Aufgabe. Auch der Kammermuſtk des nordiſchen Meiſters wurde ein bedeutender Platz eingeräumt mit einer herzerfreuenden Wiedergabe des herrlichen-dur⸗ Trios, das wir unlängſt bei Bruch gehört hatten. Dr. Eremer, der den Klapterpart tadellos durch⸗ führte, erbrachte damit den Beweis, daß die kapell⸗ meiſterliche Tätigkeit nicht immer zur Vernachläſſi⸗ gung des— notabene pianiſtiſch einwandfreien — Klavierſpiels führen muß. Man kann ſogar ſehr gut ſich als Operndirigent betätigen und einen an⸗ ſpruchsvollen Klavierpart nicht nur techniſch hervor⸗ ragend, ſondern auch kammermuſikaliſch fein füh⸗ lig wiedergeben. Mit großem Intereſſe ſah man der Uraufführung zweier Chorwerke des jungen Helmut Schla⸗ wing entgegen, der ſchon wiederholt erfreuliche Proben ſeines Kompoſitionstalentes abglegt hat und nun das Gebiet der Chorkompoſttton betrat. Echt muſikaliſch legt er ſeiner Hymne„Morgen⸗ ſtern“ das Schema des An⸗ und Abſchwellens zu Grunde: nicht das herumfließen nach allen Seiten, wie es der Text ſchildert, inſpiriert ihn, ſondern das Heraus⸗ und Zurückfließen in das Reich der Drahtung unſeres eigenen Vertreters f. Genf, 7. Dez. Die Beſprechungen der Delegierten der fünf Großmächte haben geſtern nachmittag ihren Fort⸗ gang genommen. Es wurde nach einer faſt vier⸗ ſtüendigen Sitzung folgendes Kommuniqus ausge⸗ geben: Die informellen Beſprechungen haben einen hoffnungsvollen Fortſchritt gezeigt. Mintiſterpräſi⸗ dent Herriot und Premierminiſter Macdonald werden heute abend Genf verlaſſen und wahr⸗ ſcheinlich Ende der Woche zurückkehren. In⸗ zwiſchen werden die Beſprechungen ihren Fort⸗ gang nehmen. Zu dieſem lakoniſchen Kommuniqué werden uns über den Verlauf der vierſtündigen Beſprechungen folgende Mitteilungen von maßgebender deutſcher Seite gemacht. Die Nachmittagsſitzung begann damit, daß Reichsaußenminiſter von Neurath den Vertretern Frankreichs, Englands, Italiens und der Vereinigten Staaten Vorſchläge unterbreitete, die in Form eines Kommuniqués abgefaßt waren. In dem Schriftſtück, deſſen Publikation für den Augenblick deshalb nicht ſtattfinden kann, weil es in einem ſpäteren Zeitpunkt als Diskuſſionsbaſis die⸗ nen wird, ſind wichtige Anregungen enthalten. Das deutſche Kommuniqué geht von der Vor⸗ ausſetzung der Gleichberechtigung aus und weiſt daraufhin, daß für den Augenblick eine Einigung nicht zu erreichen ſei. Deshalb wäre es zweckmäßig, wenn die fünf Groß⸗ mächte eine Kommiſſion einſetzen würden, die bis ſpäteſtens Jannar Richtlinien für die Gewährung der Gleichberechtigung und für den Erſatz des Teils 5 des Verſailler Ver⸗ trages in einer künftigen Abrüſtungskonven⸗ tion feſtlegen würden. Drahtung unſ. Londoner Vertreters S London, 7. Dez. In Londoner politiſchen Kreiſen wird der Plan erwogen, die Lanſanner Konferenz wie⸗ der einzuberufen, um die Rückwirkungen der amerikaniſchen Haltung in der Kriegsſchuldenfrage auf die europäiſchen Abkommen zu beſprechen. Die Konferenz iſt ſeinerzeit nicht abgeſchloſſen, ſondern nur vertagt worden. Es ſteht in der Vollmacht Maedonalds als Präſident der Konferenz, die Un⸗ terzeichner des Lauſanner Abkommens wieder zu⸗ ſammenzuberufen. Dieſer Plan dürfte im Vorder⸗ grund der Beſprechungen ſtehen, die heute abend in Paris zwiſchen Macdonald und dem Schatzkanz⸗ ler Neville Chamberlain einerſeits und der franzöſiſchen Regierung andererſeits aufgenommen werden. Chamberlain erhielt die Aufforderung, nach Baris zu kommen, geſtern in Form eines perſön⸗ lichen Telegramms Madonalds aus Genf. Er wird heute vormittag der Kabinettsſitzung beiwohnen und ſich mit dem Nachmittagszug nach Paris begeben. Wie immer in den letzten Wochen, wird auch heute betont, daß von einer Einheitsfront gegen Amerika keine Rede ſein könne. Es handle ſich lediglich um eine Fühlungnahme, wie ſie in dem Gentlemanab⸗ kommen von Lauſanne verabredet worden ſei. Tat⸗ ſächlich rechnet man in unterrichteten Kreiſen damit, daß die engliſche Aktion in der Schuldenfrage ganz anders verlaufen wird als die franzöſiſche. Es iſt gerade dieſer Gegenſatz, der die engliſch⸗franzöſiſche Miniſterbeſprechung notwendig macht. Die Fran⸗ zoſen ſind naturgemäß beunruhigt über die Aus⸗ ſicht, daß England und Italien am 15. Dezember tore Kriegsſchulden an Amerika zahlen werden, während das franzöſiſche Parlament wahrſcheinlich höchſtens die Zahlung in ein Sperrkonto bei der BIZ bewilligen wird. Das engliſch⸗franzöſtſche Schuldenabkommen von 1925 ſieht vor, daß Frank⸗ Neuraths ſchwerer Kampf Die Genfer Verhandlungen der Großmächte über die deutſche Gleichberechtigung Die Vertreter der fünf Großmächte ſollen ſich zu einem näher feſtzuſetzenden Zeitpunkt wieder ver⸗ ſammeln, um die Arbeit der Kommiſſion zu prüfen und endgültige Entſcheidungen zu faſſen. Im Grunde genommen handelt es ſich in dem Kommuniqué darum, den Weg für den Wiedereintritt Deutſchlands in die Abrüſtungskonferenz zu kennzeichnen. Dieſer deutſcher Vorſchlag wurde von Macdonald als ſehr bedeutſam bezeichnet und für eine ſpätere Kommiſſion zurückbehalten. Wenn von franzöſiſcher Seite geſtern abend behauptet wurde, daß das deutſche Kommuniqus in ſehr gemilderter Form abgelehnt worden ſei, ſo ſtimmt dies nicht mit den Tatſachen überein. Nachdem Reichsaußenminiſter von Neurath dieſen Vorſchlag unterbreitet hatte, ergriff der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot das Wort. Er legte im Namen ſeiner Regierung eine Erklärung vor, in der Deutſchland und allen ande⸗ ren unter den Beſtimmungen der Friedensverträge ſtehenden Nationen die Gleichberechtigung zuerkannt werden ſoll, und zwar im Rahmen der Sicher⸗ heit. Volle Klarheit konnte man aus den Dar⸗ legungen des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten nicht gewinnen. Die Ausſprache, die ſich an die Erklärung Herriots knüpfte, führte zu keinem Ergebnis. Man konnte jedoch gegen Ende der Beſprechung konſtatie⸗ ren, daß in einem weiteren Stadium eine Annähe⸗ rung zwiſchen dem von Reichsaußenminiſter v. Neu⸗ rath verleſenen Kommuniqucé und der franzöſiſchen Regierungserklärung möglich wäre. Wann dieſes Stadium reif ſein wird, läßt ſich zur Stunde noch nicht ſagen, da heute eine informelle Ausſprache über den Plan von Norman Davis ſtattfinden ſoll. Der amerikaniſche Botſchafter legt nämlich ganz beſonderen Wert auf eine Diskuſſion — pp ̃7§ꝗꝙ—r nv. PP.... Neueinberufung der Lauſanner Konferenz? reich an Amerika nicht mehr zahlen darf als Eng⸗ land. Daraus kann hervorgehen, daß England jetzt auf der Wiederaufnahme der franzö⸗ ſiſchen Zahlungen beſtehen kann, ſo lange Amerika die Stundung ablehnt. In Wirklichkeit iſt es jedoch unwahrſcheinlich, daß die engliſche Regie⸗ rung dieſen Gegenwert von Frankreich verlangen wird. Man iſt hier durchaus dagegen, die Reparations⸗ frage wieder aufzurollen, ſei es auch nur theoretiſch. Solche engliſchen Erklärungen ſind allerdings nicht allzu ernſt zu nehmen, auch wenn ſie aus dem Munde von hochſtehenden Perſönlichkeiten kommen. Es muß beſonderer Nachdruck darauf gelegt werden, daß England für den Augenblick nichts unternehmen will, um die europälſchen Schul⸗ den und Reparationen aufzurollen. Gleich⸗ zeitig beſteht jedoch die Aunäherung in der letzten Note an Amerika weiter, wonach es „undenkbar“ iſt, daß England zahlt, ohne von ſeinen Schuldnern Bezahlung zu erhalten. Es iſt daher ratſam, die Entwicklung der engliſchen Haltung ohne beſondere Zuverſicht abzuwarten. Zur Zeit ſteht man hier jedenfalls auf dem Standpunkt, daß das Lauſanner Abkommen nach wie vor weiterbeſteht. Das Abkommen wird nur hin⸗ fällig, wenn die Unterzeichner ausdrücklich be⸗ ſchließen, es nicht zu ratifizieren. Dieſer Beſchluß liegt bisher nicht vor und es beſteht nach engliſcher Auffaſſung auch kein Anlaß dazu. Die Dezemberrate der Kriegsſchulden, deren Stundung Amertka jetzt wohl mit Beſtimmtheit ablehnen wird, kann an ſich das Lauſanner Abkommen noch nicht hinfällig machen, da die Amerikaner ja die Zahlung ausdrück⸗ lich als Vorbedingung für die Eröffnung von Re⸗ viſtonsverhandlungen verlangen. Ueber alle dieſe Fragen dürfte heute abend und morgen in Paris geſprochen werden. Die Neueinberufung der Lau⸗ ſanner Konferenz ſteht wenigſtens von engliſcher Seite ſehr ernſthaft auf dem Programm. ſeiner Vorſchläge, obwohl Reichsaußenminiſter von Neurath erklärte, daß er ſich im Verlauf dieſer Dis⸗ kuſſion nur auf die Rolle des Zuhörers beſchränken könne. An maßgebender deutſcher Stelle gewann man übrigens den Eindruck, daß ſowohl die Fran⸗ zoſen mie auch die Italiener eine vorwiegend ab⸗ lehnende Haltung gegenüber dem Davis⸗Plan ein⸗ nehmen. Herriot und Macdonald ſind geſtern abend nach Paris abgereiſt. In Paris wird eine engliſch⸗franzöſiſche Konferenz über die Schuldenfrage ſtatt⸗ finden, der auch der engliſche Schatzkanzler und der franzöſiſche Finanzminiſter beiwohnen werden. Der Premierminiſter Ramſey Macdonald hat ſeine Rück⸗ kehr nach Genf für Donnerstag oder Freitag in Aus⸗ ſicht geſtellt. Wann Herriot wieder hierher zurück⸗ kommen kann, iſt nicht zu überſehen, denn am Frei⸗ tag nachmittag wird in der Deputiertenkammer eine über das Schickſal ſeiner Regierung entſcheidende De⸗ batte ſtattfinden. Miniſterpräſident Herriot wird in dieſer Sitzung zur amerikaniſchen Schuldenforderung klar Stellung nehmen müſſen. Sollte dieſe Debatte mit einem Vertrauensvotum für die franzöſiſche Re⸗ gierung ihren Abſchluß finden, ſo iſt mit der Rückkehr des Miniſterpräſidenten nach Genf am Samstag zu rechnen. Der Eindruck in der deutſchen Delegation iſt nach der geſtrigen Sitzung dahin zuſammenzufaſſen, daß noch äußerſt ſchwierige Verhandlungen zu gewärtigen ſeien. Die Tendenz einer engeren deutſch⸗franzöſiſchen Ausſprache über die Regelung der Gleichberechtigungsfrage läßt ſich mit Beſtimmt⸗ heit feſthalten. Die Italiener haben ſich in den bis⸗ herigen informellen Beſprechungen äußerſt zurückhal⸗ tend benommen. Bei dem Abendeſſen am Montag abend machte Reichsaußenminiſter von Neurath die Bemerkung, daß ſich nach ſeinen bisherigen Eindrücken die Lage verändert habe. Als er Genf verließ, war als Plattform für die Verhandlungen der engliſche Plan betrachtet worden. Nun bemerke er, daß man ſich mit den anderen Vorſchlägen, von amerikaniſcher Seite ſtammend, befaſſe und habe ſogar den Eindruck, daß gewiſſe Abmachungen in ſeiner Ab⸗ weſenheit getroffen worden ſeien. Dem⸗ gegenüber erklärte Ramſey Macdonald, daß davon keine Rede ſei. In der erſten informellen Beſprechung, die geſtern vormittag ſtattfand, wurde dem Reichs⸗ außenminiſter der Davisplan mitgeteilt und ihm die Frage geſtellt, wie er über dieſen Vorſchlag denke. Reichsaußenminiſter von Neurath erwiderte, daß er nach ſeinem erſten Eindruck wohl ſagen könne, daß dieſer Plan, ſoweit es ſich um die Gleichberech⸗ tigungsfrage handle, für ihn unannehm⸗ bar ſei. Herriot äußerte ſich vor ſeiner Abreiſe be⸗ friedigt über ſeine Genfer Ausſprache mit Reichs⸗ außenminiſter von Neurath und war recht optimi⸗ ſtiſch geſtimmt. Er bezeichnete den Davisplan als erledigt und ſagte, man werde ihn wahrſcheinlich heute endgültig beſeitigen. In der deutſchen Delega⸗ tion bezeichnet man die franzöſiſche Erklärung über die Zuerkennung der Gleichberechtigung an die durch die Friedensverträge entwaffneten Staaten als einen unleugbaren, wenn auch kleinen Schritt nach vorwärts. Erdrutſch bei Toulouſe — Paris, 7. Dez. Bei Toulouſe auf den Höhen⸗ zögen von Cranſao iſt ein großer Erdrutſch erfolgt. Der Berg rückt ſtündlich etwa 20 Zentimeter vor. Hundert Arbeiter ſind bereits angeſtellt, um dafür zu ſorgen, daß die Eiſenbahnlinie nicht gefährdet wird. Gegenwärtig hat man bereits einen Automobil⸗ Umlegeverkehr in Betrieb genommen. Abſturz einer italieniſchen Fliegerin — Rom, 7. Dez. Die italieniſche Europafliegerin Baby Angelini iſt zwiſchen Bengaſi und Tobruk tödlich verunglückt. Baby Angelini wurde ſeit Tagen vermißt. Nach mehrtägigen Nachforſchungen mit Flugſtaffeln und einheimiſchen Kolonnen iſt das Flugzeug in der Nähe von Wadi Bhelda bei Cirene JHaufgefunden worden. „R äͤ%ẽ- ewigen Harmonien. Zart wie die Frauenſtimmen das erſte Thema anſtimmen, laſſen ſie es zum Schluß nach der Höhe zu verklären. Das Herumſchweifen und Schweben wird dann von allen melodiſch ge⸗ führten Chorſtimmen recht anſchaulich geſchildert, wobei man über den Fluß der Stimmführung an⸗ genehm überraſcht äſt. Mehr Reflexion war bei der Vertonung des bekannten„Schnitter Tod“ am Werke. Unleugbar liegen auch hier viel feine Züge vor, wenn das unerbittliche Schickſal von einem ehern einherſchreitenden Choralrhythmus eingefan⸗ gen wird, oder das„Blümelein“ mit einem unend⸗ lich weich erklingenden Dreiklang den Ausklang jeder Strophe bildet. Dieſe Züge treten zu ſehr als Hilfsmittel der Phantaſie hervor, um unmittelbar empfunden zu wirken. Aber Schlawing ſchreibt vor allem einen klingenden Chorſatz und iſt nicht darauf aus, um jeden Preis„modern“ zu erſcheinen. Die ewige Harmonie im Morgenſtern läßt ſo viel Schö⸗ nes ahnen, weil ſie nicht in ein Durcheinander von zufälligen Akkordbildungen zerfällt, ſondern die ewigen Geſetze zwingenden Schaffens beachtet. Auf den in Mannheim wirkenden Schlawing folg⸗ ten Werke des nur eine Schnellzugſtunde von Mann⸗ heim entfernten, in Mainz als Direktor der dortigen Muſikhochſchule wirkenden jungöſterreichi⸗ ſchen Komponiſten und Muſikforſchers Dr. Hans Gal, der zunächſt mit Opern deputtierte und ſich auch als kenntnisreicher Muſikſchriftſteller betätigte, und u. a. eine ſehr leſens⸗ und beherzigenswerte „Anleitung zum Partiturſpiel“ herausgegeben hat. Mit ihm iſt an eine leitende Stelle eine wirkliche Autorität getreten. Von ihm wurden drei Ge⸗ ſüänge für unbegleiteten Chor uraufgeführt: Der römiſche Brunnen, am Abend und Wiegenlied. Bet gutem Chorſatz verraten ſeine Schöpfungen den thevretiſch ungemein beſchlagenen Könner, der ſein Handwerkszeug meiſterlich beherrſcht, ohne darum unbedingt zu überzeugen. Eindringlicher als ſeine Chorpolyphonie wirkte ſeine Huldigung an Wiens weinfrohe Umgebung. In ſichtlich ſehr angeregter Stimmung hat Gal in ſeinen Variationen füx Kla⸗ viertriv eine fröhliche Heurigenmelodie terraſſen⸗ förmig aufgebaut und mit allen Fineſſen des Kontra⸗ punktes und der thematiſchen Arbeit umrankt. So⸗ gar der„arme Auguſtin“ taucht unter den Va⸗ riationen auf und nimmt ſich in der ungewohnten Umgebung recht gut aus. Dr. Cremer mit ſeinen Getreuen, den Herren Konzertmeiſtern Max Kerg! (Violine) und Carl Müller(Violoncello) ſpielte das fröhliche, mehr für intimes Muſtzieren beſtimmte Opus mit ſo viel herzerfreuendem Humor, daß der gut gemeinte Scherz viel eher einſchlug als die be⸗ ſinulichen Chorwerke. Womit nicht geſagt ſein ſoll, daß der Heurigen— Variationen leichter wiegen. Zum Schluß kamen Lieder im Volkston in vor⸗ züglichen Bearbeitungen von Franz Burkhart und Chorlieder von Hermann Unger und Erwin Lend⸗ vat, deſſen zündende„Ueberſchwemmung“ wieder⸗ holt werden mußte. An allen Chören merkte man, wie Dr. Cremer als verantwortlicher Leiter bemüht iſt, die Tradition der Volks⸗Singakademie hochzu⸗ halten. Sein gutes Gehör läßt ihn ohne Klavier den erſten Ton angeben. Die Polyphonie wird exakt herausgearbeitet, die Ausſprache läßt den Text auch in den verzwickteſten Stimmführungen deutlich verfolgen. Umſichtig betreut er ſeine Sän⸗ ger und Sängerinnen. Das Konzert bewies, daß man auch ohne koſtſpielige auswärtige Kräfte mit einheimiſchen Künſtlern ſehr wohl ein Pro⸗ gramm anziehend geſtalten kann, wobei die Werke und nicht die Namen den Ausſchlag 1 5 85 8 5. 215 O Uraufführung des Märchens„Die Schnuee⸗ königin“. Am Samstag nachmittag kommt im Na⸗ tionaltheater das Weihnachtsmärchen„Die Schnee⸗ königin“ nach Chriſtian Anderſen für die Bühne bearbeitet von Margot Schlieper zur Arauffüh⸗ rung. Helmuth Schlawing hat die Muſik dazu geſchrieben, die unter ſeiner Leitung zur Aufführung gelangt. Die Regte führt Richard Dornſeiff. Be⸗ ſchäftigt iſt der größte Teil des Schauſpielperſonals. Die Bühnenbilder ſchuf Dr. Eduard Löffler. Die Tänze wurden einſtudiert von Gertrud Stein⸗ weg. Die Handlung des Stücks ſchließt ſich eng an die bekannte Märchenerzählung Anderſens an. Pfalzorcheſterkonzert mit Chriſtja Koleſſa. Heute findet im Theaterſaal des Pfalzbaues das 3. Konzert des Pfalzorcheſters ſtatt. Als Soliſtin wurde die trotz ihrer Jugend bereits rühmlichſt be⸗ kannte Celliſtin Chriſtja Koleſſa gewonnen. Da die junge Künſtlerin im letzten Winter ihre Mit⸗ wirkung in einem Mannheimer Akademiekonzert abſagen mußte, iſt dem Mannheimer Publikum Ge⸗ legenheit geboten, ſie nun in Ludwigshafen zu hören. O Der franzöſiſche Dramtiker Brieux. In Nizza iſt geſtern nachmittag der bekannte fran⸗ zöſiſche Theaterſchriftſteller Eugene Brieux, Mit⸗ glied der Acadsmie Francaiſe, an einer ſchweren Bruſtfellentzündung geſtorben. Brieux pflegte die Wintermonate in Nizza zu verbringen. Er wurde im Jahre 1858 in einem der Pariſer Arbeiter⸗ viertel geboren. Seine Eltern gaben ihn zunächſt wurde er Bankbeamter, bis er dann als Journaliſt in eine Zeitung von Rouen eintrat und Theater⸗ ſtücke zu ſchreiben begann. Im Jahre 1880 er⸗ ſchienen ſeine beiden erſten Stücke. Von da an ſtieg ſein Ruhm unaufhörlich. 1909 wählte ihn die Fran⸗ zöſiſche Academie zu ihrem Mitglied. Wäh⸗ rend des Krieges nahm ſich Brieux der Kriegs⸗ blinden an und wurde zum Großritter der Ehrenlegion ernannt. Seine bekannteſten Werke ſind„Blanchette“ und„La Robe Rouge“. Die Verurteilung des van Gogh⸗Fälſchers. In dem zweiten Prozeß um die gefälſchten van Goghs wurde die Berufung des Angeklagten Wacker verworfen. Auf die Berufung der Berliner Staatsanwaltſchaft wurde der in der erſten Inſtanz zu einem Jahr Gefängnis verurteilte An⸗ geklagte Kunſthändler Otto Wacker wegen fort⸗ geſetzten Betruges und ſchwerer Urkundenfälſchung ſowie Pfandbruches zu einem Jahr ſieben Monaten Gefängnis und 30 000 ark Geldſtrafe oder weiteren 300 Tagen Gefängnis; curteilt. 1 4 5 zu einem Schreinermeiſter in die Lehre. Später 25 7 4 N 8 * 2 7 1 3 Mittwoch, 7. Dezember 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 570 Angezählte Nikolauſe heherrſchten geſtern das Straßenbild. Es war mit Beſtimmtheit feſtzuſtellen, daß noch in keinem Jahre ſo viele Nikolauſe unterwegs waren, wie am geſtrigen Tage. Wie üblich, hatten zunächſt die Geſchäfts⸗ leute den Nikolaus in den Dienſt der Reklame ge⸗ ſtellt, ihn als Türhüter verwendet, in die Schau⸗ fenſter geſetzt oder auf eine andere Weiſe im Kunden⸗ dienſt beſchäftigt. Daß ſich die Jugend vor den Ge⸗ ſchäftshäuſern verſammelte, in denen ein Nikolaus ſichtbar wurde, war ebenſo ſelbſtverſtändlich wie das Hallo, mit dem ſtets dieſe Erſcheinung begrüßt wurde. Hin und wieder gab es kleine Ver⸗ kehrsſtockun gen. Ganz toll ging es zwiſchen fünf und ſteben Uhr in den Straßen zu, denn zahl⸗ reiche unternehmungsluſtige Jungens hatten ſich als Nikolaus verkleidet und verprügelten, auf das Recht des Stärkeren pochend, die übrigen Kinder. Dieſe Vorgänge wickelten ſich natürlich unter großem Ge⸗ ſchrei ab, denn die Verfolgten ließen ſich nicht ohne weiteres die Rute anmeſſen, ſondern proteſtierten einerſeits und konnten es andererſeits doch nicht laſſen, durch entſprechende Zurufe den Nikolaus ſo lange zu reizen, bis er zum Angriff überging. Es entwickelten ſich richtige Straßenſchlachten, die aber mehr mit der Stimme als mit harten Gegenſtänden ausgetragen wurden. Die Polizei hielt ſich meiſt im Hintergrund und duldete ſtill⸗ ſchweigend die ſich austobende Jugend. Als es auf den Straßen ruhiger wurde, huſchten überall die Nikolauſe an den Häuſern entlang und verſchwanden in den Haustüren. Meiſt waren es beſtellte Leute, die die Aufgabe übernommen hatten, in den einzelnen Familien den Nikolaus zu ſpielen und den Nikolausabend den Kindern, die noch nicht ganz den Glauben an dieſe Geſtalt verloren haben, möglichſt echt zu geſtalten. Es wurde bei dieſer Ge⸗ legenheit manche Träne vergoſſen und manche ernſt⸗ gemeinte Ermahnung von Stapel gelaſſen. In der Regel folgte der unangenehmen Sache der angeneh⸗ mere Teil, denn das müßte kein rechter Nikolaus ſein, der nicht etwas Schmackhaftes mitgebracht hätte und wenn es nur eine Kleinigkeit geweſen wäre. Sofern nicht der Vater oder ein anderes Familien⸗ angehöriges den Nikolaus ſpielte, konnte man ſich auch einen Mann„leihen“, der für wenige Pfennige die Rolle übernahm. Schließlich hatten auch zahl⸗ reiche Geſchäfte einen eigenen Nikolaus- Kundendienſt eingerichtet, durch den die Ein⸗ käufe prompt in entſprechender Verkleidung im Hauſe abgeliefert wurden.— Hilfeleiſtung bei Autounfällen Zu dem unter obiger Ueberſchrift in Nr. 494 der NM 3. vom 23. Oktober 1932 erſchienenen Artikel be⸗ merkt der dadurch Betroffene folgendes: Es iſt nicht richtig, daß für die Hilfeleiſtungen des Einſenders kein Wort des Dankes erſtattet wurde. Nach Feſt⸗ ſtellung der Anſchrift wurde ihm vielmehr ausdrück⸗ lich und ſchriftlich mit Brief vom 19. Dezember 1930 für ſeine Hilfsbereitſchaft beſtens gedankt. Es iſt. ferner nicht richtig, daß der Einſender an Koſten für Arzt, Apotheke und Kleiderreinigung 220„ ver⸗ langte. Er verlangte hierfür mit Schreiben vom 10. Januar 1931 nur 49,50 /, worin die Arztkoſten enthalten waren, aber nicht mit 200, ſondern nur mit 15 /. Es iſt auch nicht richtig, daß er keine Vergütung für ſeine Anforderungen bekam. Auf die Anforderung von 49,50% wurden ihm vielmehr gleich danach 25/ durch die Poſt in bar überſandt. Auf das aus beſtimmten Gründen geſtellte Erſuchen, für die Arztauslagen mit 15/ einen Beleg ber⸗ zubringen, antwortete der Einſender am 5. Februar 1931, ſein Arzt ſei mittlerweile verſtorben und er betrachte die Sache als erledigt, indem er auf weitere Zahlungen verzichte. Wir bringen die vorſtehende Zuſchrift, ohne zu dem Inhalt Stellung zu nehmen. Da der Ver⸗ faſſer des erſten Artikels in vielen Punkten einen anderen Standpunkt vertritt, müſſen wir es den ſtrittigen Parteien überlaſſen, ſich auf einem anderen Wege auseinanderzuſetzen. ö „Straßenſucher“ Um den Fremden das Auffinden beſtimmter Straßen zu erleichtern, wurde in Stuttgart an verkehrsreicher Stelle ein neuartiger„Straßenſucher“ aufgeſtellt, der aus einem kreisrunden Stadtplan Groß⸗Stuttgarts mit fortlaufenden Ziffern am Rande beſteht, auf die ein im Mittelpunkte des Pla⸗ nes angebrachter Pfeil, einem Uhrzeiger gleich, ein⸗ geſtellt werden kann. Auch dieſer Pfeil trägt eine Ziffernſkala. Auf einem neben dem Plan angebrach⸗ ten Straßen verzeichnis findet man bei jeder Straße zwei Ziffern, die den Zahlen am Kreisrande und auf dem Pfeil entſprechen. Man braucht den Pfeil alſo nur ſo zu drehen, daß ſeine Spitze auf die im Straßenverzeichnis angegebene Kreisnummer zeigt, dann findet man an der ebenfalls dort an⸗ gegebenen Zeigernummer die geſuchte Straße. An! verſchiedenen Verkehrsplätzen Stuttgarts ſollen dem⸗ nächſt weitere derartige Straßenſucher aufgeſtellt werden. Die Neuerung dürfte auch in Mann⸗ heim beifällige Aufnahme finden. * Anſammlungen zerſtrent. Kommuniſten benutz⸗ ten geſtern abend die Gelegenheit des Nikolaustrei⸗ bens in der Breitenſtraße dazu, ihre Loſungen im Sprechchor auszurufen. Verſtärkten Polizei⸗ doppelpoſten gelang es, die Anſammlungen zu zer⸗ ſtreuen. „Dunkeltage“ in Mannheim Von Dr. K. Schmidt, Wetterdienſtleiter der Bad. Landeswetterwarte Die nachſtehenden intereſſanten Ausführungen ſind von uns durch eine Anfrage bei der Landes⸗ wetterwarte nach den Urſachen der ungewöhnlichen Dunkelheit veranlaßt worden, die während des ganzen geſtrigen Tages herrſchte. Nach dem völlig verregneten erſten Dezember⸗ Sonntage heiterte es am Wochenbeginn wieder raſch auf. In der Nacht zum Dienstag kühlten ſich des⸗ halb die unteren Luftſchichten durch die bei klarem Himmel ziemlich ungehinderte Wärmeausſtrahlung ſtark ab. Der Feuchtigkeitsgehalt war nach dem Dauer⸗ regen am Boden groß, ſo daß mit der Abkühlung gleichzeitig auch Nebelbildung einſetzte. Der Nebel lag jedoch nicht am Boden auf, ſondern hielt ſich in einer Höhe von etwa 300—400 Meter über dem Rheintal. Dieſe Art des Nebels nennt man Hochnebel. Hochnebeldecken pflegen zu entſtehen. wenn der Feuchtigkeitsgehalt der höheren Luftſchichten gering und dementſprechend die effektive Wärmeausſtrah⸗ lung und Abkühlung der unteren Luftſchichten groß iſt. Es braucht dann nicht der Nebel bis zum Boden herabzureichen. Derartige, von unten geſehen gleich⸗ mäßig graue Nebeldecken können ſich tage⸗ ja wochen⸗ lang über der Rheinebene halten und werden erſt aufgelöſt, wenn eine Umgruppierung der europäiſchen Luftdruckverteilung das Aufkommen kräftiger Winde zur Folge hat. Erſt durch ſtärkere Luftbewegung kann dieſe, beſonders in der Rheinebene ſich hartnäckig haltende und ſtabile Schichtung in unten feuchtkalte Melfi! Eine warme Stube, warmes Essen! Sendet zur Pinfernoffilfe 1932/33 32 und oben trockenwarme Luft zerſtört werden, womit dann auch die Vorausſetzung für eine Erhaltung der Hochnebeldecke in Fortfall kommt. Daß die Rheinebene für die Entſtehung der beſchriebenen Erſcheinung ſo günſtig iſt, hat ſeinen Grund in der geringen Durchlüftung der unteren Schichten über der Talſohle. Die Rheinebene iſt ja im Grunde genommen ein breites Tal, das im Windſchutz der weſtlich und öſtlich angrenzenden Gebirgszüge liegt und daher auch durch das verhältnismäßig ſeltene Vorkommen großer Windͤgeſchwindigkeiten ausgezeichnet iſt. Hochnebeldecken verdunkeln die unter ihnen lie⸗ genden Landesteile naturgemäß ſtark. Die Ober⸗ fläche der Decke reflektiert an ſich ſchon einen großen Teil des auffallenden Sonnen⸗ und Him⸗ melslichtes wieder nach oben und nur ein Bruchteil gelangt zur Erdoberfläche. Wenn nun noch außer⸗ dem über der Nebeldecke in größerer Höhe Bewöl⸗ kung vorhanden iſt les braucht ſich nicht einmal um ſtarke Bewölkung zu handeln), die ihrerſeits eben⸗ falls einen Teil desjenigen Lichtes verſchluckt, das eigentlich auf die Nebeldecke fallen würde, dann haben wir den Fall eines typiſchen„Dunkeltages“ der Rheinebene. Ein ſolcher war der geſtrige Dienstag. Die täg⸗ liche Lichtmenge erreicht dann unten im Rheintal nur den ſechſten Teil derjenigen, die gleichzeitig auf den Schwarzwaldhöhen über der Nebeldecke vor⸗ handen iſt, und nur den dritten Teil der Lichtmenge von ſonnigen Tagen. Am häufigſten treten Hochnebel in der kälteren Jahreszeit auf, alſo in den Monaten Dezember bis Februar. Die Gründe hierfür ſind nicht allein in der mit der Tageslänge verbundenen Abkühlungs⸗ größe, ſondern auch in dem beſonderen Wettertypus dieſer Jahreszeit zu ſuchen. Doch kann hier auf dieſe Zuſammenhänge nicht näher eingegangen werden. Eine Tatſache ſoll jedoch noch beſonders hervorgeho⸗ ben werden: Die Bedeutung der Großſtädte und Induſtrie⸗ zentren für Nebelbildung und Helligkeit. Wenn wir einmal die Zahl der Tage, an denen innerhalb des Jahres Nebel aufgetreten iſt, vei einer Reihe von Orten näher betrachten, dann be⸗ merken wir, daß Gebiete mit ſtarker Rauch⸗ entwicklung gleichzeitig auch durch höhere Nebelhäufigkeit im Vergleich zur Umgebung ausgezeichnet ſind. So haben z. B. die Städte Aachen, Kaſſel, Halle und Erfurt im Jahre 20 bis 30 Nebeltage, das Ruhrgebiet dagegen über 60! Auch in Hamburg kommen durchſchnittlich 66 Nebeltage vor; daß es ſich hier nicht etwa ausſchließlich um Seenebel, ſondern um den Effekt der verqualmten Hafenanlagen handelt, geht aus den nur 46 Nebel⸗ tagen hervor, die auf Helgoland beobachtet wurden. Im Rheintal iſt die Nebelhäufigkeit im allge⸗ meinen etwas größer als in Nordpweſtdeutſchland, was mit der weiter oben erläuterten Beſonderheit des Rheintales zuſammenhängt. So hat Frankfurt 31 und Karlsruhe 34 Nebeltage. Heidelberg hat da⸗ gegen nur 24 Tage, der bekannte Fallwind aus dem Neckartal erſchwert hier die Bildung des Nebels. Ziehen wir zum Vergleich dagegen Mann⸗ heim heran, das mit 61 Nebeltagen eine dop⸗ pelt ſo große Nebelhäufigkeit aufweiſt, wie die übrigen Teile der Rheinniederung, dann er⸗ A kennen wir auch an dieſem Beiſpiel wieder die Be⸗ deutung von Induſtrieanlagen für die Nebelbildung. Der phyſikaliſche Grund dafür, daß Nebel in ver⸗ qualmten Gegenden häufiger, alſo auch leichter ent⸗ ſteht, iſt leicht zu geben. Nebel iſt ja nichts anderes als Luftfeuchtigkeit, die ſich zu Waſſertröpfchen ver⸗ dichtet oder— wie man in der Fachſprache ſagt: kon⸗ denſiert. Die Kondenſation zu Waſſer erfolgt am eheſten, wenn in der Luft kleine Partikel vorhanden ſind, an denen ſich der Waſſerdampf niederſchlagen kann. Man nennt dieſe Partikel deshalb auch„Kon⸗ denſationskerne“. Als Lieferant von Kondenſations⸗ kernen ſpielt aber nicht etwa der Staub eine Rolle, die Teilchen müſſen kleiner ſein. In der Hauptſache geben Verbrennungsprozeſſe Kondenſationskerne von geeigneter Größe ab. Ebenſo ſind es auch die hygro⸗ ſkopiſchen Gasmoleküle nitroſer Dämpfe und der⸗ gleichen. Deshalb finden wir im Bereich von Bahn⸗ höfen und Induſtrieanlagen Nebelbildungen ſchon dann, wenn die Umgegend noch nebelfrei iſt. Daß auch an Flußläufen leicht Nebelbildung einſetzt, ver⸗ ſteht ſich aus der hier ſtark angereicherten Luftfeuch⸗ tigkeit. Wegen der ausgedehnten Induſtrieaulagen in der näheren Umgebung Maunheims iſt alſo hier die Zahl der Kondenſationskerne und da⸗ mit auch die Nebelhäufigkeit weſentlich höher als ſonſt im Rheintal. Die Kondenſationskerne ſchweben aber nicht nur in den unterſten Bodenſchichten, ſie werden je nach der Jahreszeit auch bis in Höhen von 500 und ſelbſt 1000 Meter hinauftransportiert. Bei ſchwachen Winden breitet ſich dieſe Qualmwolke fein verteilt wie ein Schirm über die Großſtadt, wo ſie je nach der Wetter⸗ lage tagelang ſchweben und die Helligkeit und Sonnen⸗ ſtrahlung bedeutend herabmindern kann. Wer ſchon einmal Gelegenheit hatte, vom Flugzeug aus Mann⸗ heim in der Ferne zu erblicken, dem wird bei ruhigem Wetter dieſe Dunſtwolke über der Stadt ſicher ſchon aufgefallen ſein. Iſt dann noch eine Hochnebeldecke an ſich ſchon vorhanden, ſo wird ſie ſich über Mannheim wegen der höheren Zahl von Kondenſationskernen noch verdichten. Das Mannheimer Induſtriegebiet ver⸗ ſtärkt alſo die ſchon von der Hochnebeldecke ver⸗ urſachte Verdunkelung örtlich in hohem Maße, und zwar einmal indirekt durch Verdichtung der Nebel⸗ decke über der Stadt, zweitens direkt durch die Trü⸗ bung der Luft. In dieſem Zuſammenhange dürfte übrigens noch folgender Hinweis von allgemeinem Intereſſe ſein: In Karlsruhe beträgt die mitt⸗ lere Sichtweite bei Süd weſt⸗ bis Weſtwinden im Winter 40 Km., bei Nordweſt⸗ bis Nordwinden da⸗ gegen nur 25 Km. Alſo ſelbſt in dieſer Entfernung noch macht ſich der Transport der trübenden Luft⸗ partikelchen durch eine Verſchlechterung der Fern⸗ ſicht auf faſt den halben Wert bemerkbar. Bei Nord⸗ weſt⸗ bis Nordwinden, die hier ausgeſprochen ſchwache Winde ſind, wird nach den mitgeteilten Zahlen der Mannheimer In duſtriequalm wenn auch verdünnt, ſo doch deutlich feſtſtellbar ſelbſt über ausgedehnte Waldungen bis nach Karlsruhe vorgetrieben. Mitnahme von Schneeſchuhen in die Perſonenwagen Am 20. November 1932 ſind, wie die Deutſche Beamtenbund⸗Korreſpondenz erfährt, auf den deut⸗ ſchen Eiſenbahnen neue Beſtimmungen über die Mitnahme von Schneeſchuhen und Rodel⸗ ſchlitten in die Perſonenwagen in Kraft getreten, die eine erhebliche Erleichterung für den Winter⸗ ſportverkehr bedeuten. Bisher durften Schneeſchuhe und Rodelſchlitten nur in die 3. Klaſſe der Eil⸗ und Perſonenzüge mitgenommen werden. Die Mit⸗ nahme in die Perſonenwagen der Schnellzüge war nicht geſtattet. Von dem vorgenannten Zeit⸗ punkt an dürfen dieſe Winterſportgeräte auch in der 3. Klaſſe der Schnellzüge mitgeführt werden, wenn Beläſtigung der Reiſenden und Beſchmutzung der Wagen ausgeſchloſſen iſt. Die Eiſenbahn hat ſich in gleicher Weiſe wie bei Eil⸗ und Perſonen⸗ zügen nur das Recht vorbehalten, bei einzelnen Zügen die Mitnahme auszuſchließen oder die Rei⸗ ſenden auf beſondere Abteile oder Wagen zu ver⸗ weiſen. Winterſporttreibende, die Schnellzüge be⸗ nutzen, ſind alſo nicht mehr ausſchließlich darauf an⸗ gewieſen, ihre Winterſportgeräte als Reiſegepäck aufzugeben oder ſie auf Fahrradkarte befördern zu laſſen. Der Winterſporttreibende, der ſich ungern von ſeinen Geräten trennt, wird dieſe Erleichterung und die damit verbundene Erſparnis begrüßen und künftig eher geneigt ſein, in Schnellzügen auch ent⸗ fernter gelegene Winterſportplätze aufzuſuchen. „Ihre Frau war früher ſo nervös! Jetzt iſt gar nichts mehr davon zu merken!“ „Nicht wahr? Der Arzt hat ihr anvertraut, Nervoſttät ſei ein Zeichen von vorrückendem Alter!“ erfordern heute die Aufmerksemkeit des moder- nen Menschen. Auf vielfachen Wunsch bringen Wit daher unseren neuen HAND ATLAS des Zeitungslesers hereus, der unsered Lesern und freunden die geobochtung der taglich eus aller Welt gemeldeten Geschehnisse und Veränderungen ermöglicht. Auf 32 großen Karten mit vielen Nebenkerten zeitgemög und reichheltig ausgestattet, bringt cler Atlas einen Uberblick über alle Staaten und Löndler der Erele. Wir geben den Hendletles an Unsere freunde und Leser zum Vorrugspreis von nur 95 pfg· ob. Am einfachsten ist es, Sie bestellen Ihr Exem · pler bei ſhrer Botenfrau. So bekommen Sie den Atles om schnellsten. Verlag dar Neuen Mannheimer Zeitung Aoͤventsfeier in der Johanniskirche Als Abſchluß des Baſares zugunſten des Mutter⸗ hauſes für evangeliſche Kinderſchweſtern fand wie alljährlich in der Johanniskirche eine überaus ſtimmungsvolle Adventfeier ſtatt. Schon der gute Beſuch der beiden Nachmittagsveranſtaltungen am Sams⸗ tag und Sonntag bewies die treue Auhänglichkeit und die innere Zuſammengehörigkeit von Gemeinde und Schwe⸗ ſternhaus. War der Samstag mit ſeinem Märchenſpiel „Dornröschen“ den Kleinen gewidmet, ſo verlangte das Myſterienſpiel„Chriſtophorus“ am Sonntag das Verſtänd⸗ nis der Erwachſenen; Bündler und Bündlerinnen gaben ihr Beſtes. Wie bei der Eröffnungsfeier erfreute Frau Stefanſky am Sonntagnachmittag durch ein Sopran⸗ ſolo, das dankbaren Anklang fand. Den weihevollen Höhepunkt bedeutete aber die kirch⸗ liche Feier, die eine herrliche Fülle deutſcher Kirchen⸗ muſik brachte. Bei ihr wirkten eine Reihe bekannter Mannheimer Künſtler und Künſtlerinnen mit, die ſich mit Gifer ihrer dankbaren Aufgabe unterzogen. Mit der Paſtorale in Fedur von J. S. Bach eröffnete Kirchenmuſik⸗ direktor Lenz die Feier und ſpendete noch drei weitere Orgelſoli von Bach und Pachebell. Er war auch der fein⸗ fühlende Begleiter von Frau Klavehn die„Air“ von Bach und„Sonate J“ von Händel mit vorzüglichem Vor⸗ trag ſpielte. Mit zwei Arien aus dem„Meſſias“ erfreute Frau Bruder⸗Lamerdin die andächtigen Hörer; ſte bot ſte mit wohllautender Sopranſtimme und ſtarker muſi⸗ kaliſcher Sicherheit, die ſie auch in der äußerſt ſchwierigen Cantate„Jeſu, meine Freude“ von Buxtehude erneut be⸗ wies. Dieſe Cantate ſelbſt bedeutete ein Ereignis, da ſie damit ihre Uraufführung erlebte. Die ausführenden Künſt⸗ ler waren außer den bereits genannten Künſtlerinnen noch die Herren Schmid, Knell, Eberle(Violine), Gritzer(Cello) und der Kirchenchor. Buxtehude, ein Zeitgenoſſe J. S. Bachs, bringt einen ungewöhnlichen Melodienreichtum in echter Muſtzierfreudigkeit, die ſtarker, verinnerlichter und tiefer Religioſität entſpringt. Den ausübenden Künſtlern gelang es aufs beſte, den Ton der Freude und Zuverſicht zu treffen, die Cantate wurde muſikaliſch aufs feinſte ausgeführt. Zwei Hornſoli: „Freuet Euch, ihr Chriſten alle“ und„Brich an, du ſchönes Morgenlicht“ von Bach, geſpielt von Herrn Krale mann, hinterließen tiefen Eindruck. Der Kirchenchor der Johan⸗ niskirche unter Leitung des Herrn Hofmann ſang ferner zwei herrliche Choräle von Bach. Man freut ſich immer über die vorzügliche Ausſprache, die jedes Wort verſtehen ließ, und die auch bei den Liedern des Mädchenſingkreiſes des Herrn Hofmann beſonders auffiel. Dieſe Lieder bildeten mit Sopran⸗ und Hornſolo die muſikaliſche Umrahmung eines Adventweiheſplels, das Frau Pfarrer Emlein zur Verfaſſerin hat. Das Spiel(„Lichtboten“), ſchlicht ein Adventsgeſpräch ge⸗ nannt, brachte die tiefe Symbolik der über alles Leid hin⸗ weghelfenden Strahlen des Weihnachtslichtes zu Bewußt⸗ ſein, das über Jahr und Zeit ſeinen Strahlenkranz aus⸗ breitet, wenn man es recht verſteht. Selige, heilige Vor⸗ weihnachtsſtimmung erfaßte die Hörerſchar, als ein Licht⸗ lein nach dem anderen für jeden Monat des Jahres ſich entzündete und hoffenden Herzens ſang ſie zum Ausklang: „Macht hoch die Tür, die Tore weit“, W. 1 Schauburg: Das blaue Licht Auf vielſeitigen Wunſch läuft dieſe Woche in den Schauburg ⸗Lichtſpielen nochmals„Das blaue Licht“, die Berglegende aus den Dolomiten, ein Film. den man zwei oder dreimal ſehen kann, ohne daß er an Wirkung verliert. Mit ſeinen prachtvollen Lanoöſchafts⸗ bilbern bietet er wirklich einen Genuß. Das ausgezeichnete Programm wird durch den Kulturſilm„Von Glet⸗ chern und Fir nen“, die amerilaniſche Groteske„Der verrückte Autobus“ und die neueſte Emelka⸗Woche be⸗ reichert. Der Wunſch Paul und Pauline gingen zur Bauſchau. Präch⸗ tige Villen im modernſten Zeitſtil ſind ausgeſtellt. Pauline bekrittelt einen flachen Prachtbau. „Scheußlich! Nicht geſchenkt möchte ich das Haus haben.“ Brummt Paul:„Den Wunſch will ich dir erfüllen.“ 2 Richter: Es iſt jetzt das fünftemal, daß Ihr Junge hier vor Gericht ſteht wegen Taſchendiebſtahls. Ich frage Sie als Vater: Warum zeigen Sie ihm nicht den rechten Weg? Vater: Ich habe ihm mehr als einmal den rechten 140 gezeigt— aber der Idiot läßt ſich immer wieder ſangen. 5 Milch iſt kein Rahm, und irgendein Malz kaffee 0 iſt noch 1 Der G 80 km affe a 4. Seite/ Nummer 570 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 7. Dezember 1932 1 Schweizer feiern Weihnachten Zu einer harmontſch verlaufenen Weihnachtsfeier hatte der Schweizerverein„Helvetia“ die in Mann⸗ heim lebenden Schweizer zuſammengerufen. Zur Beſtrei⸗ tung der Vortragsfolge war in weitgehendem Maße die Jugend herangezogen worden, die nicht nur mit großem Eifer ihre Aufgabe erfüllte, ſondern ſogar mit ausge⸗ ſprochen künſtleriſchen Leiſtungen aufwartete. Schon der zur Einleitung geſpielte Militärmarſch von Schubert zeigte das Beſtreben, nur das Beſte zu geben. Die ganz reizend zur Wiedergabe gebrachte Kinderſymphonie von Haydn war für die Zuhörer ein reiner Kunſtgenuß. Um die Ein⸗ übung der muſikaliſchen Darbietungen hatte ſich Haupt⸗ lehrer Mater ſehr verdient gemacht. Ein Prolog auf das Heimatland und ein reizvolles Flaggenſchwingen lei⸗ teten über zu der Anſprache des Präſidenten Ober⸗Ing. Schneider, der zunächſt die Gäſte, unter denen ſich Konſul Dr. Kunz und Dr. Rudolf, Ludwigshafen, befanden, begrüßte und dann den Wunſch ausſprach, daß die Weihnachtsfeier ein echt Schweizer Feſt werden möge. Sein Dank galt den Mitwirkenden, den Spendern und vor allem dem Konſul Dr. Kunz, der Gaben vermittelte, durch die man in der Vage war, bedürftigen Mitgliedern eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Starken Beifall löſte ein von Carla Stoll und Edwin Leemann vorgetragenes Duett aus, wie auch Konzertſängerin Adele Stoll⸗Degen, von Frau Sbenning am Klavier begleitet, für den künſtleriſchen Vortrag dreier Weihnachtslieder von Weber, Bach und Reger mit wohlverdientem Beifall bedacht wurde. Konſul Dr. Kunz betonte in ſeiner Anſprache das ſtets in Erſcheinung tre⸗ tende Zuſammengehörigkeitsbeſtreben der Schweizer Lands⸗ leute und die Sympathien innerhalb der Kolonie. Es darf mit Freude ſeſtgeſtellt werden, daß die Landsgemeinde be⸗ ſtrebt iſt zu handeln nach der Depiſe„Alle für einen— Einer für alle“. Das Leben in den Schweizer Kolonien konzentriert ſich auf den 1. Auguſt und auf das Weihnachts⸗ feſt. Dieſe beiden Termine ſind die ruhenden Pole in der Flucht der Erſcheinungen. Wer im Ausland lebt, hat bas Recht und auch die Pflicht, ſich zu ſeinem Vaterland zu be⸗ kennen. Er nimmt gerne an den Freuden und Leiden des Landes teil, beſſen Gaſt er iſt. Nicht durch ſchulmeiſterhafte Kritik, ſondern durch taktvolle Zurückhaltung wird er ſei⸗ nen Teil zur Geſundung der Verhältniſſe beitragen. Die Schweizer haben eine Zuneigung zu dem Land gefaßt, in dem ſie leben und zu den Leuten, mit denen ſie wirken. Sie verfolgen mit Anteilnahme die Geſchicke und wünſchen aufrichtig, daß ein guter Geiſt bald Herr der Verhältniſſe werde und Deutſchland geſunden möge. Die Genfer Zwi⸗ ſchenfälle, die zeigen, daß auch die Schweiz Gefahren der Zerſetzung ausgeſetzt iſt, ſollen Warnung und Mahnung ſein und zeigen, wo der Organismus notleidet und wo die Heilung betrieben werden muß. Ein Hoch auf das Vater⸗ land beſchloß die eindrucksvolle Anſprache. Aufführung eines Weihnachtsmärchens Ein von Frau Marie Maier verfaßtes Weihnachts⸗ märchen in vier Bildern, das meiſt von Jugendlichen dar⸗ geſtellt wurde, fand ſolchen Anklang, daß der Beifall kein Ende nehmen wollte. Es würde hier zu wett führen, auf Einzelheiten einzugehen, doch darf geſagt werden, daß ſchon der Aufbau des in Reimen geſchriebenen Stückes als vor⸗ bildlich bezeichnet werden muß und daß die Ausſtattung und das Spiel auf einer hohen künſtleriſchen Stufe ſtan⸗ den. Es iſt beabſichtigt, das Stück zugunſten der Man n⸗ heimer Kinderhilfe zu wiederholen. Es wäre in jeder Hinſicht zu wünſchen, daß der Andrang dann ſo groß ſezn wird, daß noch mehrere Wiederholungen nötig werden. Eine Kinderbeſcherung und eine Gabenverloſung bildeten den Abſchluß der Weihnachtsfeier. Der Reinertrag der Gabenverloſung fällt je zur Hälfte der Mannheimer Kin⸗ derhilfe und der„Pro Juventute“ Zürich zu.* Ruſſiſche Jazz⸗ u. Geſangskapelle im Pfalzban Eine ruſſiſche Tanz⸗ und Geſangskapelle übt ſeit einigen Tagen im Pfalzbau ſtarke Anziehung aus. Dies Künſtler⸗ oktett, das den Namen„An nuſchka“ führt, bietet in ſeiner ſchmucken Bofarentracht mit den goldſeidenen Kitteln, ſchwarzen Samthoſen und roten Stiefeln nicht nur dem Auge einen maleriſchen Anblick. Auch das Ohr wird erfreut durch die gewandte Beherrſchung der Inſtrumente und Tanzweiſen. Mit geſpannter Aufmerkſamkeit lauſchen die Hörer, wenn ſich die kleine Truppe als Männerſtimmen⸗ Doppelquartett mit ruſſiſchen Volksliedern, Romanzen, Legenden und Humoresken vernehmen läßt. Eindrucksvoll iſt der Chor„Abendglocken in der Heimat“, wobei die„ton⸗ angebende“ Baßſtimme von dem fritheren Mitglied des Donkoſaken⸗Chors Rytkoff ſehr wirlſam vorgetragen wird. Tenorſoli übernimmt der grundmuſikaliſche Leiter des Orcheſters, Daniel Dobrovolſky. Fedja Meſch⸗ ko w erntet mit einem Nationaltanz, der mit der bekannten Kreiſelbewegung der ſogenannten„Mühle“ ſchließt, ſtür⸗ miſchen Beifall. Die Geſangsleiſtungen können ſich denen der beſten ähnlichen nationalruſſiſchen Vereinigungen an die Seite ſtellen. 0 0 Das Stiefkind Vortrag im Mannheimer Mutterſchutz über Kinder- Fehlentwicklung Dem Mannheimer Mutterſchutz war es gelungen, Profeſſor Dr. Moſes für einen Vor⸗ tragsabend zu gewinnen, in dem dieſer bekannte Arzt über „Störungen im Familienaufbau in ihrer Be⸗ deutung für Kinderfehlentwicklungen“ ſprach und einleitend darſtellte, wie naturgeſetzlich und ſittengeſetzlich die Familie der Mittelpunkt der menſchlichen Gemeinſchaft iſt. Es iſt erfreulich und bezeichnend, daß in einer Zeit, in der alte Werte umgewertet und die Familie aufgelockert erſcheint, die Wünſche und Hoffnungen für eine Wiederauf⸗ erſtehung der Familie lauten. Skizziert man die Familie der Vollkommenheit, ſo wird man von der Mutter ſagen können, daß ſie das darſtellt, was wir Geborgenheit nennen, daß ihre Aufgabe iſt, für die Kinder zu ſorgen und ihre Lebensfunktionen zu regeln. Dadurch, daß ſich die Mutter um dieſe Dinge bekümmert, verliert ſie etwas von ihrer Autorität. Der Vater, der ſich um die kleinen Dinge nicht zu kümmern braucht, iſt autoritativer und iſt der Herr⸗ ſcher, der die Verbindung herſtellt zwiſchen der Fa⸗ milie und der großen Welt. Eine Doppeleinſtellung zu den Eltern iſt naturgeſetzlich begründet, da ſich die Mädchen ſtärker zu dem Vater hingezogen fühlen und die Knaben ſtärker zu der Mutter. Sind meh⸗ rere Kinder vorhanden, ſo ſtützen ſie ſich gegenſeitig, ſo daß die Einfügung erleichtert wird. Der auf⸗ tretende Geſchwiſterzank iſt Abbildung und Vor⸗ bereitung des Lebens. Unvollkommenheiten in der Zuſammenſetzung der Familie, eine Störung im Aufbau beſteht zunächſt dort, wo der Vater fehlt. Die unehelichen Kinder beanſpruchen das größte Intereſſe, denn bei ihnen fehlt die Gemein⸗ ſchaft mit dem Vater, es fehlt ein Glied in dem Au⸗ toritätskreis und es fehlt ein ſozialer Schutz. Die Kinder ſind meiſt liebeleer und ſuchen, wenn ſie heran⸗ gewachſen ſind und die Zuſammenhänge kennen, ſehr oft einen Ausgleich in aſozialen Handlungen. Man muß ſich gerade bei dieſem Problem hüten, alles zu verallgemeinern, denn es gibt Kinder, die durch den Sumpf hindurchgehen, ohne die Füße zu beſchmutzen und andere, die in dem Sumpf untergehen. Uneheliche Kinder ſind oft ſtreng zu ihrer Mutter und werfen ſich nicht ſelten zum Richter auf. Es darf nicht ver⸗ kannt werden, daß in der Unehelichkeit nicht nur ein ſoziales, ſondern auch ein pſychologiſches Problem liegt. Eine große Frage ſpielt die Unterbrin⸗ gung des Kindes und die damit verbundene Er⸗ ziehung, beſonders wenn die Mutter fehlt. Nichts iſt ſchlimmer als wenn mehrere Leute an dem Kind herumerziehen. Die Unterbringung in Pflegeſtellen iſt gut, aber es fehlt den Pflegemüttern meiſt das Naturhafte. Es muß anerkannt werden, daß es viele Frauen gibt, die mit Aufopferung die Erziehung durchführen, während andere wieder die Flinte ins Korn werfen, wenn ſie feſtſtellen, daß ihr Pflegekind geiſtig nicht ganz normal iſt. Sehr ſchlimm iſt ein häufiger Pflegeſtellenwechſel. Die Unter⸗ bringung in Anſtalten war in früheren Zeiten weni⸗ ger zu empfehlen, da die Kinder nicht ganz ſo betreut wurden, wie es erforderlich geweſen wäre. Heute kann man hier und da von einem Anſtaltserlebnis reden, da die Anſtalt dem Kinde ein wirkliches Heim, in dem es für das Leben vorbereitet wird, geworden iſt. Störung im Familienleben iſt auch vorhan⸗ den, wenn ein Stiefvater oder eine Stief⸗ mutter im Hauſe iſt. Viele Stiefeltern behandeln die Kinder wie richtige Väter oder Mütter. Es muß einmal das Lob der Stiefmütter verkündet werden, denn manche von ihnen ſetzen ſich mit einer hingebungsvollen Opferfreudigkeit für die nicht von ihnen geborenen Kinder ein. Selbſtverſtändlich wird eine Stiefmut⸗ ter ſtets das eigene Kind mehr bevorzugen, da es mit ihm naturhaft verbunden iſt, wie ſie vielfach auch eiferſüchtig iſt, ſich durch die Erinnerung an die erſte Mutter gekränkt fühlt und das Kind aus der erſten Ehe als nicht gutgeartet betrachtet. Er⸗ ſchwert wird das Verhältnis, wenn Verwandte aus der erſten Ehe vorhanden ſind, ſich einmiſchen und die Stiefmutter in eine falſche Stellung hinein⸗ treiben. Bei kleinen Kindern iſt die Umſtellung leicht, wenn eine Stiefmutter in das Haus kommt. Für größere Kinder bedeutet es eine ſchwere Be⸗ laſtung. Bei Vorhandenſein eines Stiefvaters lie⸗ gen die Verhältniſſe etwas anders, denn die Ein⸗ ſtellung dem Kinde gegenüber iſt entweder ſehr gut oder ſehr brutal, die Angſtzuſtände herbeiführen kann und dann aſoziale Handlungen auslöſt. Eine außerordentliche Belaſtung für die Seele des Kindes bedeutet es, wenn die Eltern geſchieden ſind und es Partei er⸗ greifen ſoll oder muß. Das Kind wird ſich dann meiſtens der Ohnmacht be⸗ wußt, nicht helfend eingreifen zu können. Das um⸗ kämpfte Kind iſt ein bedauernswertes Geſchöpf, denn es fehlt ihm entweder die väterliche Autorität oder die herzliche Wärme der Mutter. Vor Entſcheidun⸗ gen geſtellt, werden die Kinder in der Regel Partei für den abweſenden Elternteil ergreifen. Intereſſant iſt eine Statiſtik, nach der von 117 Kindern aus ge⸗ ſchiedenen Ehen 47 bei der Mutter, 20 bei der Stief⸗ mutter, 9 beim Vater, 18 beim Stiefvater, 9 bei den Großeltern, 1 bei Verwandten, s in Pflege und 7 in Anſtalten untergebracht waren. Sind Geſchwiſter vorhanden und iſt ein Kind nicht allein, ſo liegen die Berhältniſſe meiſt weniger ſchlimm, da eine beſſere Anpaſſungsmöglichkeit und eine Erleichterung der Einfühlung möglich iſt. Das Kind lernt das Teilen und wird ſpäter im Leben eher zurechtkommen. Es kommt darauf an, wie für die Kinder die Fehlerſchei⸗ wungen gebannt werden. Bei naturhafter Verwach⸗ ſung iſt Erziehen keine Kunſt, ſondern Inſtinkt. All⸗ gemeine Regeln für die Beſeitigung von Kinder⸗ fehlentwicklungen bei Störungen im Familienauf⸗ bau laſſen ſich nicht geben, da jeder Fall individuell behandelt werden muß. Von großer Bedeutung iſt auf alle Fälle eine Milieuänderung. Die wirtſchaft⸗ liche Lage erſchwert alle Maßnahmen. Es darf nicht vergeſſen werden, daß ſich die Arbeitsloſigkeit genau ſo als Fehler im Familienaufbau auswirkt, da das Gleichgewicht verſchoben wird. Wer in der warmen Atmoſphäre einer Familie aufgewachſen iſt, iſt be⸗ rufen, hier mitzuarbeiten und iſt verpflichtet, ſeine ganze Kraft zur Verfügung zu ſtellen. Die Zahl der in Mannheim zu überwachen⸗ den gefährdeten Kinder beträgt über 4000, ohne die Tauſende, die vom Gemeindewaiſenrat als Mündel überwacht werden. In der Ausſprache wies Dr. Steinfeld darauf hin, daß eine Unterbringung von Kindern in einer Anſtalt der Unterbringung bei Pflegeeltern vor⸗ zuziehen ſei, da nach Erhebungen feſtgeſtellt wurde, daß viele Pflegeltern nur wegen der Pflegegelder ein Kind annehmen und das Geld teilweiſe zum eigenen Unterhalt verwenden, während das Kind zu kurz kommt. Frau Blauſtein erklärte, daß dies an der Notzeit liegen würde und daß bei günſtigeren wirtſchaftlichen Verhältniſſen wieder wie früher eine Unterbringung in Familien beſſer ſei. Heute muß man ſich Mühe geben, das Los der Kindern zu er⸗ leichtern. Das Los der Mütter erleichtern heißt aber auch das Los der Kinder erleichtern, denn der Segen wird auf die Kinder zurückfallen. tt- * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Schloſſer⸗ meiſter Karl Bernhard mit ſeiner Gattin Luiſe geb. Stahl, Zellerſtraße 57 wohnhaft. Jubiläumskonzert in Käfertal Geſangverein„Frohſinn“ 1897 Mannheim⸗Käſe rial Anläßlich ſeines 35 jährigen Beſtehens hat der Ge⸗ ſangverein„Frohſinn“ 1897 Mannheim⸗ Käfertal im neuerbauten Olymp⸗Kino am Sonntat ein Jubiläumskonzert veranſtaltet, auf deſſen Programm zwei Erſtaufführungen(für Mannheim] ſtan⸗ den. Etwa 100 Sänger ſcharten ſich um ihren bewährten Dirigenten A. Sütterlin, der dieſen umfangreichen Klangkörper in trefflicher Weiſe geſchult und diszipliniert hat. Schon im erſten Chor,„Heimat“ von Wießner, kamen die gut gepflegten Kopfſtimmen der Tenöre und die ſchönen Bäſſe zur Geltung. Die Steigerung des durchkomponier⸗ ten Liedes gelang ausgezeichnet. Die nun folgenden drei Volksweiſen waren allerdings in dieſer Vortragsfolge nicht ganz am Platze, abgeſehen davon, daß unſere Chor⸗ literatur beſſere Werke dieſer Gattung aufweiſt. So möch⸗ ten wie die Chöre„Heimat⸗Tal“,„Unter dem Lindenbaum“ und„Es ſcheinen die Sternlein“ als eine Konzeſſion an eine vergangene Zeit im Männergeſangsweſen und an die Gefühlswelt des Publikums betrachten. Das Haupt⸗ intereſſe galt den Erſtaufführungen. Der Othegrescuſche Männerchor„Sommernacht“, mit ſeiner Stimmunp ſchil⸗ derung eine typiſche Arbeit dieſes Romantikers, lie t als äußerſt ſchwieriges Werk bereits an der Grenze der Sang⸗ barkeit. Gut herausgearbeitet iſt das Flirren und Zittern der Sommernacht. Die beſte Leiſtung des Tages war ohne Zweifel der Freiheitsgeſang von Moldenhauer, der ſehr hohe Anforderungen an jeden Sänger ſtellt. Wenn man auch über die Auffaſſung und Behandlung des Textes durch den Komponiſten geteilter Meinung ſein kann, ſo handelt es ſich doch um ein chorales Kunſtwerk— der Chor iſt acht⸗ ſtimmig—, das einen außerordentlichen Publikumserfolg erzielte und deshalb wiederholt werden mußte. Die Mitwirkung des blinden Baritons Hans Koh! ſicherte dem Programm eine vorteilhafte Abrundung. Die Eigenart dieſes ſo tief verinnerlichten Sängers läßt ihm beſonders die Schubert⸗Lieder gelingen, die entſchieden ſeine Stärke ſind. Auch den Löwe⸗Balladen wird er ſtimmlich und im dramatiſchen Aufbau gerecht. Man hörte von ihm zunächſt„Daheim“ von Kaun und„Heimweh“ von Wolf, dann„Der Wanderer“ und„Erlkönig“ von Schubert,„Der ſelt'ne Beter“ und Archibald Douglas“ von Löwe, ſowie als Zugaben„Am Meer“ von Schubert und„Du ſollſt an Deutſchlands Zukunft glauben“ Die Mannheimer Pianiſtin Lucie Schuhmacher war dem Sänger eine ſichere, ein⸗ fühlende Begleiterin. Nach dem Konzert trafen ſich die Mitglieder und Gute zum Feſtbankett im Gaſthaus„zum Pflug“, wo unter Mitwirkung einheimiſcher und befreundeter Vereine der für den Geſangverein„Frohſinn“ ſo erfolgreiche Tag 8 Fageolaleucles Mittwoch, 7. Dezember Nationaltheater:„Die goldenen Schuhe“, Oper von Tſchab⸗ kowſky, Miete M9, Sondermiete M 5, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Großes Varieté⸗Programm mit To Rhama, Anfang 20.15 Uhr. Volkshochſchule: Lichtbildervortrag von Univ.⸗Prof. Dr. Wilh. Credner, München, über„China“, 20.15 Uhr in der Harmonie D 2, 6. Planetarium: 16 Uhr Vorführung; 20 Uhr Planetariums⸗ abend für Erwerbsloſe. Friedrichspark: Kaffeeſtunde des Verlags„Badiſche Haus⸗ frau“, 16 und 20 Uhr. Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Kabarettſtunde 20 Uhr Abenbd⸗ vorſtellung. 5 Tanz: Cafaſö Palaſthotel, Pavillon Katſer, Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). g 5 Weinberg D 5, 4: 20 Uhr Wiener Walzer⸗Abend in der Wetnlaube. Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Die— oder keine, Univerſum:„Paprika“ und Bühnenſchaun. Capitol:„Annemarie“.— Roxy⸗ Theater: „Die Zwei vom Süd⸗Expreß“.— Gloria⸗Palaſt: „Delikateſſen“.— Schauburg:„Das blaue Licht“. — Palaſt⸗Theater:„Drei von der Stempelſtelle“. — Scala⸗Theater:„Gräfin Marisa“. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Phantaſt im Leben und Schaffen Zum Tode des„Golem“ ⸗Dichters Mit dem Tode Guſtav Meyrinks, der kurz vor Vollendung ſeines 65. Lebensjahres nach langem Leiden einem Herzſchlag erlag, hat ein Leben ſein Ende gefunden, das ebenſo ausgefüllt war von Haß wie von Liebe, von Phantaſtik wie von Ausruhen im Familienglück, von wilder Spekulation und von großer Selbſtpropaganda. Die Gegenſätze in Guſtav Meyrink ſtießen hart aufeinander. Sie füllten ſein Leben mit ſcharfer Spannung aus, ſie gaben ihm die Möglichkeit, einen Kampf durchzufechten, in dem er faſt von allen verlaſſen war. Sie befähigten ihn dazu, als ein ſchon vom Tode Gezeichneter nicht nach⸗ zugeben und ſich durchzuſetzen. In drei große Lebensabſchnitte iſt das Daſein Guſtav Meyrinks einzuteilen. Aber als Leitſtern ſtand über ihm jene Phantaſtik, die ihn aus dem Kreis der Bürger heraushob, die ihn, obwohl er in ſeiner Weſensart zu ihnen gehörte, als ihren Gegner abſtempelte, der von ihnen viele Jahre hindurch ge⸗ haßt und verfolgt wurde. Guſtavr Meyrink war nur ein Künſtler⸗Pſeudonym; der Verſtorbene hieß Guſtav Meyer und war der Sohn der berühmten Schauſpielerin, der Tragödin Clara Meyer. Viele Jahre hieß es, daß ſein Vater ein König geweſen ſei. Das war nicht richtig. Der Vater des Verſtorbenen war ein holländiſcher Attache, der ſeinem Sohn ein großes Vermögen hinterließ. J Zuerſt wurde Meyrink in Hamburg erzogen. Mit fünfzehn Jahren kam er nach Prag und führte hier bald ein exzentriſches Leben. Mit ſeiner Voll⸗ jährigkeit trat er in den Genuß der großen Erbſchaft, und nun ſpielte ſich Meyrink als Gigerl auf, der ſeine Lebensaufgabe darin ſah, die Prager Spießer zu reizen. Täglich fuhr er in einem offenen Wagen durch die Straßen Prags und landete in einem gut bürgerlichen Kaffee, wo ſeine Ankunft größtes Aer⸗ gernis erregte. Er ſuchte auch noch dadurch auf⸗ zufallen, daß er ſeinen Freunden exottſche Hunde und andere Tiere ſchenkte. Er ſelbſt hielt ſich in ſei⸗ nem Haus eine große Zahl ſeltſamer Exemplare. Da trat in Meyrinks Leben fenes Erlebnis ein, das für ſein weiteres Schickſal von ausſchlaggebender Bedeutung werden ſollte. Er, der damals ſchon ver⸗ heiratet war, verliebte ſich in die Tochter einer an⸗ geſehenen Prager Familie, Mena Bernt, ließ ſich ſcheiden und wollte ſie heiraten. Da ſetzte ein all⸗ gemeines Keſſeltreiben gegen ihn ein. Meyrink war ein ausgezeichneter Sports mann und hatte einmal die deutſche Meiſterſchaft im Einer in Frank⸗ furt gewonnen. Mena Bernt war die Schweſter von Klubkameraden. Dieſe widerſetzten ſich der Ehe. Es kam zu Piſtolenforderungen und Auseinander⸗ ſetzungen mit Offizieren. Meyrink ſollte für nicht ſatisfaktionsfähig erklärt werden. Zu der Zeit, als ſich dieſe Ereigniſſe zutrugen, war Meyrink Bankier. Er hatte ſich von einem Spekulanten dazu verleiten laſſen, ein Bankhaus zu Gustav Meyrink 7 *. gründen. Sein Kompagnon verſtand es bald, das ganze Vermögen Meyrinks durchzubringen. Mey⸗ rink botete den Schwindler aus und verſuchte ver⸗ zweifelt, ſich durch gewagte Spekulationen über Waſſer zu halten. Zu allem weiteren Unglück er⸗ krankte er ſchwer an einer Lähmung beider Beine. Jetzt wurde von der Familie ſeiner Mena Bernts der entſcheidende Schlag gegen ihn geführt. Man erſtattete auf Grund von gefälſchten Unterlagen eine Anzeige wegen Betruges gegen Meyrink, der verhaftet wurde. Man lieferte einen von den Aerzten ſchon aufgegebenen Mann im Gefängnis⸗ lazarett ein. Aber Meyrink gab nicht nach. Später hat er ſich oft gerühmt, daß er ſeine Krankheit nur ungeheure Willensenergie überwunden habe. 8 fängnis entlaſſen wurde, war ſeine bürgerliche . g nach vielen Monaten Meyrink aus dem Ge⸗ Exiſtenz vernichtet. Nur mit ungebrochenem Mut machte der damals in der Mitte der dreißig Jahre Stehende den Verſuch, ein neues Leben aufzubauen. Er verließ Prag und heiratete heimlich in London Mena Bernt. Bald darauf erſchienen im„Simpliciſ⸗ ſimus“ Kurzgeſchichten eines Guſtav Meyrink. Zum erſten Male verſuchte hier ein deutſcher Schriftſteller nach E. T. A. Hoffmann eine Neubelebung ſkurriler Phantaſtik, die durch ſcharfe Ironie gewürzt war. Meyrink hatte großen Erfolg und war bald ein be⸗ rühmter Dichter. Wohin man ihn einzuordnen hatte, wußte man noch nicht recht. Der Krieg brach aus, Meyrink, der zahlreiche Werke aus dem Engliſchen und Indiſchen, die ſich mit dem Okkultismus befaßten, überſetzt hatte, ließ — für die damalige Zeit völlig überraſchend,— ſeinen erſten großen phantaſtiſchen Roman„Der Golem“ erſcheinen. Es war eine eigenartige Miſchung von Phantaſtik und Realismus. Der Ro⸗ man ſpielte in dem winkligen Prag des 17. Jahr⸗ hunderts. Er hatte einen großen Bucherfolg. Ein damals in weiten Kreiſen noch Unbekannter war über Nacht berühmt geworden. Es folgte ein zweiter Band„Das grüne Geſicht“. Der Publikums⸗ erfolg war nicht mehr ſo ſtark. Meyrink verlor ſich bereits mehr in das Okkulte. Der Inhalt des Buches war die Unterwelt; Meyrink hatte darin die Wirren der Inflationszeit vorausgeſehen. Aber die Wirklichkeit, die grauſiger und phantaſtiſcher war als das, was Meyrink mit okkulten Problemen verbrämt hatte, übertraf die Schilderung des Dich⸗ ters, der in dieſer Zeit nichts mehr zu ſagen hatte böw. von dem man das, was er zu erzählen bereit war, nicht hören wollte. Meyrink war inzwiſchen vollſtändig im Okkul⸗ tismus aufgegangen. Er führte ſtets ein groß⸗ zügiges Leben, und doch hatte er ſchwer zu kämpfen, da trotz ſeiner großen Erfolge ihm eine Sicherſtel⸗ lun; ſeiner bürgerlichen Exiſtenz nicht gelang. In Starnberg bei München fand Meyrink ſchließ⸗ lich ſeine letzte Zufluchtsſtätte. Hier begann der lebte und kürzeſte Abſchnitt ſeines Lebens. Ein tragiſcher Zufall hat dazu geführt, daß ſein Sohn, ein großer Sportler, infolge einer ſchweren Ver⸗ lebung beim Skiſport an beiden Beinen gelähmt wurde. Der Jüngling hat dieſen ſchweren Schlag nicht ertragen. Obwohl man ihn im elterlichen Haus aufs liebevollſte pflegte, floh er eines Tages und hat auf entſetzliche Weiſe Selbſtmord ver⸗ Rhein⸗Pegel 2. 3 5. 6. 7 Necar⸗Pegelf 3 88. 7. Baſel 0,10 0,07 9,14 00.99.08 Aöelnwelter 740 40 515 40 5 9 5 705.70 13 geh! 22.45 2,482. 3 Jas„49501. ö Magan.05 09 57%.983,88 e 5 12 de 028 Mannen.84.82 2,72 2,87 288 agen: Caub.35/2.25.0 2,082.16 Köln.00 2,78.85.312.32 übt. Drei Tage lang ſuchte ihn der Vater im Walde, bis er die Leiche fand. In dieſen drei Ta⸗ gen zerbrach die Lebenskraft des Dichters. Er hinterläßt ein Werk, das niemand mehr veröffent⸗ lichen wollte, einen Roman mit dem Titel„Sals“. Vielleicht findet ſich nun nach dem Tode des großen Phantaſten ein Verleger, der das Buch, das das großartigſte Werk Meyrinks ſein ſoll, ver⸗ öffentlicht. Iſt der Gauriſankar der höchſte Berg der Erde? In der Schule haben wir es ſo gelernt; er liegt im Himalaja⸗Gebirge am Nordrande Indiens und hieß früher auch engliſc Mount Evereſt. Neuer⸗ dings hat man ihm wieder ſeinen heimiſchen Namen gegeben: Tſchomolunga. Wenn nun die Erde in Wahrheit genaue Kugelgeſtalt hätte, ſo dürfte man offenbar auch ſagen: Der Gipfel des Tſchomolunga iſt derjenige Punkt der Erdoberfläche, der vom Erd⸗ mittelpunkt am weiteſten entfernt iſt. Da aber die Erde abgeplattet iſt, fragt der Jenaer Mathematiker über allerlei Merkwürdigkeiten der Mutter Erde mit Recht. ob die Antwort richtig iſt. Denn der Tſchomo⸗ lunga liegt 28 Grad vom Aequator entfernt, und es könnte doch einen Berggipfel geben, der zwar weni⸗ ger hoch über dem Meeresſpiegel, dafür aber ſo viel näher dem Aequator liegt, daß hierdurch die Diffe⸗ renz mehr als ausgeglichen wird. Und das iſt tat⸗ ſächlich beim Chimboräſſo, dem zuerſt durch Alexan⸗ der von Humboldt berühmt gewordenen Berg in den Kordilleren von Ekuador der Fall. Er erhebt ſich zwar nur 6280 Meter über den Meeresſpiegel, alſo um 2560 Meter weniger als der Tſchomolunga; da er aber nur zwei Grad vom Aequator entfernt, ihm alſo um 26 Grad näher iſt als jener, iſt in ſeiner Breite ber Meeresſpiegel um mehr als den vierten Teil(genauer um% 4) von 22000, genauer um 5700 Meter weiter vom Erdmittelpunkt entfernt als dort; und ſomit verbleibt für den Gipfel des Chim⸗ boraſſo immer noch ein Ueberſchuß von reichlich 3000 Metern. Und wer dort oben ſteht, hat ſich vom Erdmittelpunkte weiter entfernt als irgendein ande⸗ rer Sterblicher. Auf dem Gipfel des Tſchomolunga kann man das nicht ſagen und wird es auch nicht b bisher erfolgloſen Bemühungen, ihn zu bezwingen, unterlegen ſein wird.. a 15 Prof. Dr. Felix Auerbach im Dezemberheft von Velhagen& Klaſings Monatsheften in einem Aufſatz ſagen können, wenn einmal dieſer Bergrieſe den — 2 Mittwoch, 7. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Verſchuldung der Landwirtſchaft Vollſitzung der Kreisbauernkammer Pfalz * Kaiſerslautern, 7. Dez. In Anweſenheit von Oberregierungsrat Heintz als Vertreter der Kreisregierung und unter Vorſtitz des ſtellvertretenden Präſidenten Spindler hielt die Kreisbauernkammer ihre Hauptverſammlung ab. Präſtdent Helck ging auf die Notlage der pfäl⸗ ziſchen Landwirtſchaft ein und gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß die neue Reichsregierung der Landwirtſchaft, die doch eine ſtarke Stütze des Staates ſei, mehr Intereſſe entgegenbringe als die Regierung Papen. Der Verſchuldung der Landwirt⸗ ſchaft müſſe entgegengewirkt werden. In Bezug auf die Kontingentierungspolitik brachte der Redner die Befürchtung zum Ausdruck, daß im kommenden Jahre die ſchon niedrigen Getreidepreiſe infolge der Anbauflächenvergrößerung noch weiter ſinken wür⸗ den, eine Folge der völlig unrentablen Viehpreiſe. Es wäre endlich auch einmal an der Zeit, der Land⸗ wirtſchaft zu helfen und den überhand nehmenden Zwangsverſteigerungen Einhalt zu gebieten. Anſchließend hielt Direktor Dr. Unckrich einen Vortrag über die Lage der Landwirtſchaft. Er ging zunächſt auf die ungemein niedrigen landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugerpreiſe gegenüber der Vorkriegszeit ein. So ſei der Index 1931 für Rinder nur noch 56, für Kartoffeln 68 gegen 1918 geweſen. Als Hilfs⸗ maßnahme habe man zwar eine Zinsſenkung vor⸗ genommen, in Wirklichkeit handele es ſich aber nur um eine Zinsſtundung. Die Verſchuldung der deutſchen Landwirtſchaft ſei auf 11,7 Milliarden gewachſen, für die mehr als eine Milliarde Zinſen gezahlt werden müßten. Durch die Zinsſenkung ſei dieſer Betrag auf 795 Millionen zurückgeſchraubt worden. Nach dem amtlichen Erfaſſungsergebnis entſpreche die Zins⸗ belaſtung der Landwirtſchaft noch 11,4 v. H. des Ver⸗ kaufserlöſes für landwirtſchaftliche Produkte gegen⸗ über 6,98 v. H. im Jahre 1913. In der Pfalz wurden von 1924 bis 1931 bei den Grundbuchämtern an Hypotheken⸗ und anderen Belaſtungen rund 289 Millionen Mark neu eingetragen gegen⸗ über rund 60 Millionen Mark Löſchungen. Die Neueintragungen an Hypotheken in der Pfalz nach Abzug der Löſchungen entſprechen ohne Aufwer⸗ tungshypotheken 406/ je Hektar land⸗ und forſt⸗ wirtſchaftlich genutzter Fläche. Die Vergleichszahl für das jenſeitige Bayern iſt 269/ pro Hektar. Aus dieſen Zahlen könne man die ungeheure Verſchuldung der pfälziſchen Landwirtſchaft er⸗ kennen. Entſprechende Hilfsmaßnahmen müßten unverzüglich getroffen werden, ſollten die Zwangs⸗ verſteigerungen ſich nicht weiter vermehren. Trotz der Zinsſenkung der Reichsregierung müßten in der Pfalz immer noch 18,8 Millionen an Zinſen für Hypotheken aufgebracht werden, was eine Unmög⸗ lichkeit ſei. a Es ſei ein Fauſtſchlag ins Geſicht der Landwirt⸗ ſchaft, wenn ein pfälziſcher Induſtrievertreter es wage, von Subventionen an die Landwirtſchaft und Hergabe der Kreditwürdigkeit gegen ein Linſen⸗ gericht zu ſprechen. Gegen dieſe Unterſtellung habe die Kammer in einer Entſchließung ſchärfſten Pro⸗ teſt erhoben. a Das Kammermitglied Blaul berichtete ſodann über die Lage der pfälziſchen Milchwirtſchaft. Zu bedauern ſei, daß gegenwärtig noch täg⸗ lich 22 000 Liter Milch in die Pfalz ein⸗ geführt würden, während die pfälziſchen Landwirte ſelbſt nicht wüßten, was ſie mit ihrer Milch aufangen ſollten. Anſchließend wurde eine ganze Reihe Beſchlüſſe be⸗ kannt gegeben, die die Ausſchüſſe an den Vortagen. gefaßt haben. So wurde hinſichtlich der Pfalzhilfe⸗ darlehen von der Kreisregierung gefordert, daß die Rückzahlung weiter geſtundet und die Zin⸗ ſen herabgeſetzt werden. Der Regierungsver⸗ treter erklärte, daß Verhandlungen hierüber bereits eingeleitet wurden und mit einem Erfolg zu rechnen ſei. In einem weiteren Beſchluß heißt es, daß an die pfälziſchen Molkereien künftig nur noch Dar⸗ lehen, aber keine Zuſchüſſe mehr gegeben werden ſollen. Es folgte die Ausſprache, an der ſich acht Redner beteiligten. Es wurde u. a. mehr Schutz für den einheimiſchen Gemüſebau und Ein⸗ ſchreiten der Regierung gegen die hohen Zinſen ge⸗ fordert. Aus Baden Das vermißte Kind noch nicht gefunden * Karlsruhe, 7. Dez. Die Suche nach dem Kind Ewald Springer wurde auch in den letzten Ta⸗ gen durch die Polizei fortgeſetzt. Ausgedehnte Strei⸗ fen, die bis zur Albmündung mit entſprechendem Gerät die Alb durchſuchten, blieben ohne Erfolg. Die Annahme gewinnt an Sicherheit, wonach die Leiche des Kindes noch vor dem Eintreffen der Polizei nach dem Rhein abgetrieben wurde. Jubiläumsfeier rr. Baden⸗Baden, 6. Dez. Der hieſige Gewerbe⸗ Verein und Handwerker⸗Verband konnte dieſer Tage im Sängerhaus„Aurelia“ ſeine 60⸗ fährige Gründungsfeier unter zahlreicher Beteiligung begehen. Der Vorſttzende, Handwerks⸗ kammerpräſident und Stadtrat Karl Becker be⸗ grüßte die Erſchienenen. In einem lebenden Bild wurde dem Handwerk eine Huldigung dargebracht und dabei auch in ſinniger Weiſe des Reichspräſiden⸗ ten von Hindenburg gedacht, worauf die Anweſen⸗ den das Deutſchlandlied ſangen. Der Vorſitzende gab dann verſchiedene Ehrungen bekannt. Ober⸗ bürgermeiſter Elfner wurde zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Es folgten geſangliche und turneriſche Darbietungen, eine luſtige Filmpvorfüh⸗ rung und humoriſtiſche Vorträge. Die Münſtereinbrecher nach Waldshut gebracht X Waldshut, 7. Dez. Der Ruſſe Federoclow, der das Haupt der Diebesbande geweſen zu ſein ſcheint, die im Säckinger Münſter den großen Ein⸗ bruchsdtiebſtahl verübte und die zum größten Teil verhaftet werden konnte, iſt mit Frau Thierry, mit der er Beziehungen hatte, und einem Deutſchen namens Reichart von Trier aus nach Walds⸗ hut überführt worden, wo ſich die Staatsanwalt⸗ ſchaft mit den weiteren Ermittlungen befaſſen wird. Ein zweiter Deutſcher wurde, da ſich ſeine Unſchuld herausſtellte, wieder freigelaſſen. Als zweiter Füh⸗ rer der Diebesbande iſt ein 33jähriger Mann namens Ganſer anzuſehen, der in Frankreich verhaftet wurde. * St. Hockenheim, 6. Dez. Zu einer muſikaliſchen Feierſtunde geſtaltete ſich das Konzert des Vereinig⸗ ten Männergeſangvereins Sängerbund⸗ Liederkranz. Die Leiſtungen aller Mitwirkenden bewegten ſich auf hohem künſtleriſchem Niveau. Chor und Soliſten mußten ſich wiederholt zu Dreingaben bequemen. Der Männerchor des Vereins unter der präziſen Stabführung von Muſtkdirektor Albert Guggen⸗ bühler⸗Mannheim, brachte Chöre von Kreutzer, Othegraven, Baumann, Hutter, Wagner und Kran⸗ nig zum Vortrag, die durch die wundervolle Wie⸗ dergabe herzlichen Beifall hervorriefen. Reichen Bei⸗ fall ernteten auch die Soliſten Hoſpach(Baß), Roth (Tenor) und Schneider(Violine. * Karlsdorf(Amt Bruchſal), 6. Dez. Am Sonn⸗ tagmorgen ſtürzte der ledige 50 Jahre alte Leo Riffel ſo unglücklich die Treppe herunter, daß er bewußtlos liegen blieb. Er ſtarb noch im Laufe des Sonntags. & Elzach(Kreis Freiburg i. Br.), 6. Dez. In der Nacht zum Sonntag wurde in das Warenlager des Schneidermeiſters Sing ler eingebrochen. Die Diebe entwendeten Waren im Werte von etwa 5000 bis 6000 I. Die Beute wurde in einem Auto fortge⸗ ſchafft. Von den Tätern fehlt jede Spur. Aus der Pfalz Die Schulſperre verlängert * Rheingönheim, 7. Dez. Die Schulſperre wurde wegen erneut aufgetretener Diphtherie ⸗ Erkrankungen bis zum 11. Dezember ver⸗ längert. 40 bis 50 Zentner Kartoffeln geſtohlen * Speyer, 6. Dez. In letzter Zeit wurden in der Gemarkung Harthauſen mehrere Kartoffel- mieten erbrochen und um 40 bis 50 Zentner er⸗ leichtert. Bei zwei tatverdächtigen Perſonen wur⸗ den Hausſuchungen vorgenommen und dabei vier — angeblich gekaufte— Zentner Kartoffeln vorge⸗ funden.. 15 Regierungspräſident Oſthelder in Neuſtabdt * Neuſtadt a.., 7. Dez. Im Verlaufe des Mon⸗ tags ſtattete Regierungspräſident Oſthelder der Stadt Neuſtadt a. H. einen Beſuch ab und nahm u. a. Gelegenheit, ſich auf der Hauptgeſchäftsſtelle des Pfälziſchen Verbandes für freie Volksbildung über die Aufgaben und die von dem Verband geleiſtete Arbeit berichten zu laſſen. Chefredakteur Verbands⸗ leiter Hartmann faßte in einem gedrängten und doch aufſchlußreichen Vortrag alles zuſammen, was der Volksbildungsverband in ſeinen verſchiedenen Unter⸗ abteilungen an wertvoller Arbeit leiſtet; insbeſon⸗ dere referierte er über die Aufgaben des Landes⸗ theaters, über das Bücherei⸗ und Vortragsweſen und über die Kurſe im Pfälziſchen Volkshochſchul⸗ heim. Auch dem Verband pfälziſcher Induſtrieller und der Staatlichen Wein⸗ und Obſtbauſchule ſtattete der Regierungspräſident einen Beſuch ab. In ſeiner Begleitung befand ſich der neue Referent für das Gewerbeweſen der Pfalz, Oberregierungsrat Dr. Dick. Gefährlicher Fund * Hütſchenhauſen(Amt Landſtuhl), 7. Dez. Bei den Entwäſſerungsarbeiten in der Hohenau in hieſi⸗ ger Gemarkung fanden die Arbeiter eine Granate von 7,5 em. Sie wurde durch einen Feuerwerker der Schutzpolizei Ludwigshafen geſprengt. 1200 Wurzelreben geſtohlen * Maikammer⸗Alſterweiler, 6. Dez. Ein 19jähriger Winzertagner ſtahl aus dem Pflanzacker des Win⸗ zers Franz Damm in Alſterweiler etwa 1200 Stück teure, zweijährige Portugieſer⸗ und Franken⸗ wurzelreben. Die Gendarmerie, die ſofort die Er⸗ hebungen vornahm, konnte einen Teil der Reben ſicherſtellen. Landwirtſchaftliche Woche 1939 * Landau, 6. Dez. Die Landwirtſchaftliche Woche, mit der Tagungen der landwirtſchaftlichen Fachver⸗ bände der Pfalz verbunden ſind, findet, wie nunmehr feſtſteht, am 9. und 10. Januar 1933 in Landau ſtatt. * ud. Oggersheim, 6. Dez. Der zehnjährige Sohn Ernſt des Invaliden Wilhelm Zech hing ſich auf der Mannheimerſtraße an ein fahrendes Laſt auto an. Bei der alten Rennbahn ſtürzte er plötzlich ab und fiel ſo unglücklich auf das Straßenpflaſter, daß er eine Gehirnerſchütterung erlitt und von den Arbeiterſamaritern in bewußtloſem Zu⸗ ſtande abtransportiert werden mußte. * Landau, 6. Dez. Es heißt, daß die Stadtver⸗ waltung ausſichtsreiche Verhandlungen mit der Deutſchen Studentenſchaft aufgenommen hat, um den Deutſchen Studententag 1933 nach Lan⸗ dau zu bringen. Es dürfte ſich dabei um rund 600 Delegierte handeln. Ulm 5653; 10. Jahn Regensburg 5620 Punkte. 1. Fc. Nürnberg.— Schwedenſtaffel::09,7 1. Fc. Nürn⸗ Ein Plick über die Tabellen Zu den Fußball⸗Punktekämpfen in den ſüdoͤeutſchen Gruppen Die„Wahrſcheinlichen“ für die noch oſſenſtehenden ſechs Die Tabellen der ſüddeutſchen Gruppen wiſſen uns dies⸗ mal ſehr viel zu erzählen. Sie berichten uns, daß bereits die Hälfte der Gruppenmeiſter, faſt Zweidrittel der ſüd⸗ deutſchen Enoſpiel⸗ Teilnehmer und auch ſchon ein Teil der Abſteigenden ermittelt worden iſt. Sie ſagen uns ferner, daß ein weiterer Teil der endgültigen Entſcheidungen am kommenden Sonntag fallen wird und daß der Reſt ungün⸗ ſtigſtenfalls nur noch zwei Wochen auf ſich warten laſſen wird. Gruppeumeiſter ſind bereits: 1. Fc Nürn⸗ berg(Nordbayern), Bayern München(Südbayern), S V Mannheim⸗Waldhof(Rhein) und F Pirmaſens (Saar). Alle vier Vereine waren auch im Vorjahre Meiſter ihrer Gruppen. 10 von 16 Enödſpiel⸗Teil nehmern ſind er⸗ mittelt. Bekanntlich werden die Endſpiele um die Sühd⸗ deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft in zwei Abteilungen Hurch⸗ geführt. In dieſem Jahre ſpielen in der Abteilung 1 die Bezirke Bayern und Rhein⸗Sagar, während ſich in der Ab⸗ teilung 2 die Bezirke Württemberg⸗Baden und Main⸗ Heſſen zuſammenfinden. Die zehn bereits feſtſtehenden Endſpielteilnehmer verteilen ſich auf die beiden Abtetlun⸗ en wie folgt: Abteilung 1: 1. Fc Nürnberg, SpVg ürth, Bayern München, SV Waldhof, FK Pirmaſens. Abteilung 2: FSV Frankfurt, Mainz 05, Wormakta Worms, Phönix Körlsruhe und Karlsruher FV.— Bis nuf Phönix Karlsruhe haben alle übrigen Mannſchaften auch im Vorjahre an den Schlußſpielen teilgenommen. Aus der füddeutſchen Wenn in den letzten Tagen gelegentlich der Veröffent⸗ lichung von ſtatiſtiſchen Angaben aus der füddeutſchen Leichtathletik davon geſprochen worden iſt, daß in Süd⸗ deutſchland der Begriff der„Breitenarbeit“ mehr bedeutet als ein mehr oder minder abgedroſchenes Schlagwort, ſo muß ergänzt werden, daß dies nicht nur für die Aktiven, ſondern auch in ganz beſonderer Weiſe für die Jugend⸗ arbeit in Süddeutſchland gilt. Auch hier iſt die ſportliche Betätigung auf eine weſentlich breitere Baſis geſtellt wor⸗ den und nicht nur hinſichtlich der Beteiligungsziffern, ſon⸗ dern auch hinſichtlich der erzielten Leiſtungen können die Führer der ſüddeutſchen Leichtathletik⸗Jugend mit Zufrie⸗ denheit auf ihre geleiſtete Arbeit zurückblicken. Vereins⸗Mannſchaftskämpfe 1932 Analog der ſüddeutſchen Vereinsmeiſterſchaft der Damen und Herren beſteht auch für die Jugendlichen eine in⸗ tereſſante Leiſtungsprüfung. Hier handelt es ſich um einen Siebenkampf, beſtehend aus 100 Meter⸗Lauf, 1000 Meter⸗Lauf, Weitſprung, Hochſprung, Kugelſtoß, Schlag⸗ ballweitwurf und einer 4 mal 100 Meter⸗Staffel. An die⸗ ſer Prüfung beteiligten ſich in der verfloſſenen Saiſon 246 Mannſchaften gegenüber 175 Mannſchaften im Vorjahre. Beteiligt waren von Vereinen der Bezirksliga 30, 104 Kreisliga⸗Vereine, 72 Vereine aus der A- und 40 aus der B⸗Klaſſe. Sieger in der Klaſſe der Bezirksliga wurde wiederum der 1. FC. Nürnberg, dem es dabei gelang, die 1930 von den Würzburger Kickers mit 6475 Punkten aufgeſtellten Beſtleiſtung um 57 Punkte zu er⸗ höhen. Nachſtehend die Spitzengruppe der vier Klaſſen: Bezirksliga: 1. 1. Fc. Nürnberg 6532 Punkte; 2. SWV. 98 Darmſtadt 6365; 3. J. G. SV. SC. Wiesbaden 5962; 4. Schwaben Augsburg 5937; 5. 1. FC. Kaiſerslau⸗ tern 5921(1. FC. Nürnberg II. 5870); 6. Nürnberger SC. 5831; 7. Raſtatter FB. 57567 8. SC. Stuttgart 5663; 9. SSV. Kreisliga: 1. FV. Frankenthal 6366 Punkte; 2. SV. Schorndorf 6071; 3. RC. ASV. Pforzheim 5884; 4. Opel Rüſſelsheim 5877; 5. Vfg. Heilbronn 5866; 6. VfR. Pforzheim 5858; 7. Pol. Darmſtadt 5821; 8. SV. Schwetzin⸗ gen 5734; 9. VfR. Heidenheim 5723; 10. Spyg. Cannſtatt 5654 Punkte. -⸗Klaſſe: 1. Hohenloher SV. Oehringen 5945 Punkte; 2. Reichsbahn Fürth 5893; 3. VfR. Keſſelſtadt 5688; 4. SV. Cannſtatt 5672; 5. FC. Urach 5623; 6. BSC. 99 Offenbach 5607; 7. SV. Künzelsau 5471; 8. FC. Waiblin⸗ gen 5457; 9. 1. FC. Röthenbach 5454; 10. Poſt Regensburg 5444 Punkte. B⸗laſſe: 1. Polizei Stuttgart 5881 Punkte; 2. TV. Röthenbach 5873; 3. Tgd. Schweinfurt 5859; 4. Sieg⸗ fried Wiesbaden 5499; 5. TV. Schweinfurt⸗Oberndorf 5493; 6. SC. Rückersdorf 5459; 7. FC. Fellbach 5380; 8. FC. Marktoberdorf 5326; 9. Spvg. Oettingen 5322; 10. SV. Oſterburken 5238 Punkte. Süddeutſche Jugend⸗Beſtleiſtungen Eine Liſte der beſten Leichtathletik⸗Leiſtungen der ſüd⸗ deutſchen Jugend hat z. Zt. folgendes Ausſehen: 100 Meter: 11,2 Schuff⸗1. FC. Kaiſerslautern.— 200 Meter: 23,8 Bau⸗ denbacher ⸗1. FC. Nürnberg.— 400 Meter: 53,6 Stern⸗ Bar⸗Kochba Frankfurt.— 800 Meter::05,9 Hummel⸗ 1. FC. Nürnberg.— 1000 Meter: 243,2 Hofmann ⸗FC. Lichtenfels.— 1500 Meter::22,2 Dompert⸗Kickers Stutt⸗ gart.— 3000 Meter::39 Sauter⸗Kickers Stuttgart.— 60 Meter Hürden: 8,7 Köbe 1. FC. Nürnberg.— 110 Me⸗ ter Hürden: 17,9 Feldmann⸗ IG../ SC. Wiesbaden.— Weitſprung: 6,81 Steuer⸗Karlsruher FV.— Hochſprung: 1,725 Meter Tegelein⸗Jahn München.— Stabhochſprung: 2,86 Lodes 1. FC. Nürnberg.— Kugelſtoßen: 15,15 Horn⸗ fiſcher⸗SV. 98 Darmſtadt.— Diskuswerfen: 41,75 Horn⸗ fiſcher⸗SV. 98 Darmſtadt.— Speer: 56,40 Daum⸗Eintracht Frankfurt.— Schlagballweitwurf: 104,07 Lederer ⸗1. Fc. Nürnberg.— Dreikampf: 2916 Punkte Feil ⸗1. FC. 05/ VfR. Schweinfurt.— 4 mal 100 Meter: 45,4 Stuttgarter Kickers.— 10 mal 100 Meter::59,4 Eintracht Frankfurt.— 4 mal 200 Meter::41,11 FSV. Frankfurt.— 10 mal 200 Meter: 412,5 Eintracht Frankfurt.— 4 mal 800 Meier: :06,0 Würzburger Kickers.— 3 mal 10900 Meter::48,2 berg.— Okympiſche Staffel::54 1. FC. Nürnberg. Länderspiel Englant-Oeſterreich (Drahtung unſeres Londoner Vertreters) E London, 7. Dezember Mit ungeheuerer Spannung erwartet man hier den Fuß⸗ ballkampf Oeſterreich— England, der heute nachmittag im Stamford Bridge ſtaltfindet. Alle Sitzplätze des Sportplatzes, der 80000 Perſonen faßt, ſind ſeit längerer Zeit ausverkauft. Seit den frühen Morgenſtunden haben ſich Enthuſtaſten vor den geſchloſſenen Kaſſenſchaltern auf⸗ geſtellt, um einen Stehplatz zu erhalten. Um dem zu er⸗ wartenden Maſſenandrang zu begegnen, hat man die Tore des Einganges mit Balken verſtärkt. Starke Polizeiabtei⸗ lungen fins in der Nähe des Platzes in Alarm bereitſchaft gehalten. Der Platz ſelbſt iſt mit den öſterreichiſchen und britiſchen Flaggen geſchmückt. Bekanntmachungen ſind in deutſcher und engliſcher Sprache angeſchlagen. Ein beſon⸗ derer Stab von Dolmetſchern iſt angeſtellt worden, lief, aber ſehr intereſſant. um den vielen ausländiſchen Beſuchern behilflich zu ſein. Unter den Zuſchauern werden der öſterreichiſche Geſandte Enöſpiel⸗Teilnehmerſtellen ſind: Abteilung 1: Mün⸗ chen 60, Phönix Ludwigshafen und (oder Borufſia Neunkirchen). Abteilung 2: Eintracht Frankfurt, Stuttgarter Kickers, VfB Stuttgart(oder Union Böckingen bzw. FC Pforzheim). 5 Favoriten für die noch offen ſtehenden vier Gruppen⸗ meiſterſchaften ſind in erſter Linie: FS Frankfurt(Main), Mainz 65(Heſſen), Karlsruher FV(Baden) und Stutt⸗ garter Kickers(Württemberg). Dem Abſtieg verfallen ſind bereits endgültig: Fc 98 Hanau und VfB Friedberg(Main), VfR Kaiſerslau⸗ tern(Rhein), Sportfreunde Eßlingen und Normannia Gmünd(Württemberg), SpVg Erlangen(Nordbayern). Ein ſehr gutes Torverhältnis beſitzen: 1. FC Nürnberg 66:18(bei 3311 Punkten), Spog Fürth 51:17, Bayern Mün⸗ chen 50:13, 1860 München 60:28, F S Frankfurt 47:15, Ein⸗ tracht Frankfurt 43:13, Mainz 05 55:19, Wormatia Worms 56:20, SV Waldhof 74:25. Ein ſehr ſchlechtes Torverhältnis haben: VfB Friedberg 18:66, VfR Kalſerslautern 22:61, Spᷣg Erlangen 15:62 und Normannia Gmünd mit 16:77. Die wenigſten Verluſtpunkte haben: 1. Fc Nürnberg mit einem, FSW Frankfurt und Mainz 05 mit je fünf, Ein⸗ tracht Frankfurt, Wormatia Worms, S B Waldhof und Bayern München mit je ſechs. Die weuigſten Gewinupunkte weiſen auf Erlangen und Gmünd mit je zwei, VfR Kaiſerslautern mit örei, VfB Friedberg mit fünf und Viktoria Urberach mit ſieben. Jugend-Leichtathletik und Mitglieder der Botſchaft, ſowie Beamte des Foreign Offiee ſein. Prinz Georg, der jüngſte Sohn des Kö⸗ nigs, wird die Spieler in der Halbzeitpauſe begrüßen. Die Ausſichten der öſterreichiſchen Man n⸗ ſchaften werden ſehr verſchieden beurteilt. In ihren eigenen Reihen werden die Chancen als nicht ſehr gut an⸗ geſehen, da mau nicht nur auf fremdem Boden in ungewohn⸗ tem Klima ſpielt, ſondern ſich auch den engliſchen Regeln zu unterwerfen habe, die einen ſcharfen Angriff von Mann zu Mann zulaſſen. Außerdem wird mit dem engliſchen Ball geſpielt, der ein etwas größeres Format aufweiſt. Vor allem rechnet man aber mit einem ſcharſen Wettbewerb und einem intereſſanten Spiel, das die Zuſchauer nicht ent⸗ täuſchen wird. Wohltätigkeitsſpiel in Mannheim Die Vereine der Bezirksliga hatten am Montag abend eine Beſprechung wegen eines Wohltätigkeitsſpiels zu Gunſten der Winternothilfe. Als Gegner iſt der Wie ⸗ ner Athletik⸗Club(WAcC) in Ausſicht genommen. Man trägt ſich auch mit dem Gedanken, die ungariſche Ländermannſchoft gegen eine ſüddeutſche Repräſen⸗ tativmannſchaft zu verpflichten. Ob das Spiel am 1. Januar 1933 oder am 15. Januar 1933, anläßlich der Tagung des„Clubs der Alten“ ſtatk⸗ findet, ſteht noch nicht feſt. Gemäß den Beſtimmungen werden aber wie im letzten Jahr Nothilfeſpiele durch⸗ geführt. Rauſch-Hürtgen führen Nach 90 Stunden im Kölner Sechstagerennen In der Nacht zum Dienstag war zwar die Kölner Rheinlandhalle nicht beſonders gut beſucht, das Rennen ver⸗ Im Verlauf von zwei langen und ſchweren Jagden zeigten ſich vor allem die Kölner Rauſch⸗Hürtgen von ihrer allerbeſten Seite. Zeitweiſe lagen ſte mit zwei Runden Vorſprung allein in Front, ſpäter ge⸗ lang es allerdings dem ſehr aktiven Paar Fundg⸗Maidorn, wieder zu den Führenden aufzulaufen, jedoch blieben we⸗ nigſtens die gefährlichen Mannſchaften van Kempen⸗Pifnen⸗ burg und Richli⸗Broccardo um eine Runde zurück. Am Dienstag nachmittag waren faſt 3000 Per⸗ ſonen in der Halle, die ſich jedoch überwiegend aus Ju⸗ gendlichen rekrutierten. Die Rennleitung gab bekannt, daß die weit zurückliegenden Mannſchaften van Nevele⸗Depaum und Clignet⸗Müller aus dem Rennen genommen worden ſeien. Im Verlauf der Nachmittagswertungen gab es zwar neben den Spurtkämpfen eine Reihe von Vorſtößen, jedoch brachten ſie nur den weiter zurückliegenden Mannſchaften Gewinne ein. Um 5 Uhr nachmittags, nach 90 Stunden, war der Stand des Rennens wie folgt: 1. Rauſch⸗Hürt⸗ gen 175 Punkte(2150,160 Km); 2. Fundg⸗Maidorn 133 Punkte.— Eine Runde zurück: 3. van Kempen⸗ Pijnenburg 265 Punkte; 4. Richli⸗Broccardo 245 Punkte.— Zwei Runden zurück: 5. Braſpenning⸗Vroomen 88 Punkte.— Drei Runden zurück: 6. Siegel⸗Thier⸗ bach 100 Punkte.— Vier Runden zurück: 7. Vopel⸗ Korsmeier 1090 Punkte.— Fünf Runden zurück: 8. Oſzmella⸗Schorn 185 Punkte; 9. Damur⸗Dumm 96 P.— Sechs Runden zurück: 10. Zims⸗Perelger. Krieg der Behörden gegen den Sport Rauchverbot in der Stuttgarter Stadthalle Es genügt nicht, daß der Sportbetrieb in den Winter⸗ hallen durch die wirtſchaftliche Situation bereits ſo ge⸗ fährdet iſt, daß die Schließung einiger Hallen für die nächſte Zeit bevorſteht; es hat auch noch den Anſchein, als wollten die Behörden dieſem Sportbetrieb den letzten Reſt geben. Hier kommen ſie mit dem Verſuch, die ohnehin kaum trag⸗ baren„Luſtbarkeits“⸗Steuern noch zu erhöhen, dort halten ſie ſich an überalterte, ſinnlos gewordene Verbotsvorſchriſ⸗ ten und wenn ſich gar nichts anderes mehr finden läßt, dann erſinnen ſie neue Verbote. Ueber die Stuttgorter Stodthalle iſt jetzt von der Polizei Rauchverbot verhängt worden. Obwohl noch nie in einer deutſchen Winterhalle Brände ſtattfenden, will man jetzt dem Publikum, das die Radrennen und andere Veranſtaltungen beſucht, das Rau⸗ chen verbieten. Die ſportliche Leitung der Stuttgarter Stadthalle hat daraufhin ſofort alle geplanten Sportveran⸗ ſtaltungen, auch das für den 17. Dozem ber angeſetzte Dreiſtunden⸗Moannſchaftsren⸗ nen abgeſagt, oa ſie olaubt, daß ſich große Teile des Publikums dieſer polizeilichen„Maßnahme“ nicht unter⸗ ſtellen werden. Die Abwanderung weiterer Publikums⸗ maſſen iſt aber für den Sportbetrieb in den Hallen nicht mehr tragbar. Toni Unſeld 7 Der bekannte olte internationale Fußballſpieler Tont Unſeld iſt an den Folgen eines Leſſteubruches, den er in der vorigen Woche erlitten hat, geſtern früh im Saar⸗ brückener Krankeahaus geſtorben. Unſeld war beſonders vor dem Krieg ein bekannter Spieler in Stuttgart. Später ging er zum FV Saar⸗ . den er trainierte und der ihm viel zu verdanken Sr t ttt... K— Ehefret ikteur: H. u Meißner Berantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗Handelstetl! Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗Kommunalpolitiku Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil. Franz Kirchen Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtit in Mannheim Herausgeber, Drucker und. Druckerei Dr. 5 eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1. 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvorte LIE 5 pfleqfu. Schuht SN e S 90 85 FC Kaiſerslautern Mittwoch, 7. Dezember 1932 dler Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 570 4 VH. Abschlagsdividende der chade Der Aufſichtsrat der Compania Hiſpano⸗Ame⸗ zieana de Elecetrieidad S.., Madrid(Chade) hat gemäß den ihm von der ao. GV am 1. Dezember 1923 erteilten und von der ao. GV am 11. Dez. 1924 ratifizierten Vollmachten beſchloſſen, eine Abſchlagsdividende für 1932 in Höhe von 4 v. H. zu vertetlen. Es kommen demnach zur Austetlung 20 Goldpeſetas auf die Aktien Vit. a, b und e ſowie 40 Goldpeſetas auf die Aktien Lit. d und e netto ohne Abzug von ſpaniſchen Steuern. Im ver⸗ gungenen Jahre waren 6 v. H. Abſchlagsdividende zur Aus⸗ ſchüttung gelangt. Dieſer Beſchluß des AR kann nicht zur Beurtei⸗ Jung der Geſamtdividende für 1932 dienen, dieſe wird erſt in der zwecks Bilanzgenehmigung ſtattfindenden 9. GW feſtgeſetzt werden(im Fahre 1931 wurde eine Ge⸗ lamtoividende von 12 v. H. netto in Gold ausgezahlt). Bei Feſtſetzung der Höhe der Abſchlagsdividende hat der AR mehr den Schwierigkeiten Rechnung getragen, welche als Folge der Deviſenvorſchriften den Transfer der Guthaben aus Argentinien behindern, als den Betriebsergebniſſen und Einnahmen aus dem Portefeuille, welche beide als be⸗ friedigend angeſehen werden können. —— „ Stand der Badiſchen Bank am 30. Nov. Aktiva: Goldbeſtand 8 538 338, deckungsfähige Deviſen 318 085 4, ſonſtige Wechſel und Schecks 19 256 856 ,, Deutſche Scheide⸗ münzen 18 281, Noten anderer Banken 4077 415 l, Vombardforderungen 5 910 105, Wertpapiere 7052 699 ,, ſonſtige Aktiva 20 441 304 4. Paſſiva: Grunbkapital 8 300 000 J, Rücklagen 3 300 000 /, Betrag der umlaufen⸗ den Noten 23 611 700, ſonſtige täglich fällige Verbindlich⸗ keiten 13 579 789, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 22 869 699 /, ſonſtige Paſſiva 2 951 896%, Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zahl⸗ baren Wechfeln 675 148. 8 * Pfälziſche Hypothekenbank, Ludwigshafen a. Rh. Der Aufſichtsrat des Inſtituts hat das ſeitherige ſtellvertretende Vorſtandsmitglied Herr Dr. Walter Tölke zum ordent⸗ lichen Vorſtandsmitglied beſtellt. * Weitere Quoten bei der Bank für deutſche Beamte. Wir verlautet, wird noch vor Weihnachten den Gläubigern der ſeinerzeit zuſammengebrochenen Bank für deutſche Be⸗ amte e Gmb eine weitere öproz. Quote ausgeſchüttet werden. Mit Einſchluß dieſer Quote würden dann im ganzen bisher 30 v. H. ausgeſchüttet worden ſein. * Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbaunk AG. Im November d. J. wurden bei der Allianz und Lebens⸗ verſicherungsbank AG in der großen Lebensverſicherung 2700 Anträge auf 16 Mill. 4 Verſicherungsſumme ein⸗ gereicht, in der Spor⸗ und Verſorgungsverſicherung mit monatlicher Beitragszahlung 8500 Anträge auf 12 Mill. Verſicherungsſumme. Der geſamte Zugang des Monats beträgt alſo 11 200 Anträge über 28 Mill.„/ Verſicherungs⸗ fumme. Hamburg- Sud Zinsendienst nicht vsreinnahm/ Ansäfze einer Besserung Aehnlich wie bei der Hapag⸗Lloyd⸗Union iſt bekanntlich auch bei der Hamburg Südamerikaniſche Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft Hamburg in der vorjährigen Sanierungsbilanz eine Spezial ⸗ reſerve zur Deckung der für das Geſchäftsjahr 1932 er⸗ warteten Verluſte als vorſorgliche Maßnahme geſchaffen worden. Wie mitgeteilt wird, dürften die 5 Mil./ die⸗ ſer Spezialreſerve nach dem bisher möglichen Ueberblick Höchſtens zur Hälfte zur Verluſtdeckung beanſprucht werden. Wie weiter verlautet, hat das Geſchäſt in der Süd⸗ amerikafahrt durch die monatelange Sperrung des Hafens von Santos außerordentlich gelitten, da hierdurch die Kaffeetronsporte zum größten Teil in Wegfall kamen und auch die ausgehenden Ladungen eine ſtorke Be⸗ einträchtigung erfuhren. Ungünſtig hätten ſich auch die Arbeitsloſigkeit in allen ſüdamertikaniſchen Län⸗ dern und die währung spolitiſchen Hemmünten ausgewirkt. Trotzdem dürfte es der Geſellſchaft möglich ſein, das Geſchäftsjahr 1932 ohne Betriebsverluſt abzuſchließen. 5. Einſchränkend ſei hierzu allerdings zu bemerken, daß es nichtmöglich war, die mit etwas über 2 Millionen Mark(i V. 2,14 Mill. /) anzunehmende Geſamtzin⸗ ſenlaſt heretnzu bringen. Der Verluſt des Jah⸗ res 1082(i. V. 1,1 Mill.] ohne Abſchreibungen dürfte ſich daher ungefähr in dieſer Höhe bewegen.. In der Südamerikafahrt habe das Geſchäft bis fetzt zwar noch keine ſtärkere Belebung erfahren, immerhin glaube man aber Anſätze zu einer Beſſe⸗ rug bemerken zu können. In Sücgmerika habe ſich z. B. ein großer Bedarf an Einfuhrworen angeſammelt, deſſen Deckung eine fühlbare Geſchäftsbelebung bilden könne, wenn die Finanzierungsfrage gelöſt würde. Beſtrebungen ſüdomerikaniſcher Regierungen,(z. B. Argentiniens) an⸗ geſichts der Arbeitsloſigkeit beſchäftigungsloſe Ausländer abzuſchieben, ſeien in begrenztem Umfange geeignet, das Pafſagegeſchäft etwos zu beleben. Zu der vom Nordlloyd an holländiſche Kreditgeber er⸗ folgten Verpfändung von Hamburg ⸗Südaktien in Höhe von 10 Mill. hl. hören wir, daß im Frühjahr 1932 erſt 2, Mill. Bfl. zurückgezahlt waren, die Einlöſung alſo nicht rechtzeitig erfolgte. Inzwiſchen dürften weitere 2 Mill. hfl. zurück⸗ gezahlt worden ſein. Wenn auch Hamburg⸗Süd mit dieſer Transoktion weder direkt noch indirekt etwas zu tun habe, ſo habe die Geſellſchaft doch ein Intereſſe zu wiſſen, in weſſen Händen ſich ihre Aktten befinden. e Badiol⸗Induſtrie Gmbcß., Mannheim.— 26 v. H. Quote. Für die inſolvente Badiol⸗Induſtrie GmbH.(Fa⸗ brikation von Lederimitationen), die mit einem Geſell⸗ ſchaftskapital von 60 000„ arbeitete und deren Reſerven per Ende 1931 noch mit 90 000„/ aufgewieſen wurden, wird nunmehr ein approximativer Status per 18. Nov., dem Tage der Zahlungseinſtellung, vorgelegt. Von 30 205/ Exportdebitoren ſind 29 824„ cediert, von 87 004 4 In⸗ landsdebitoren ſind 52 994 1 cediert, von dem Reſt 18 951 1 Zusammenschluß des Güferkrafffernverkehrs Wird Mannheim Siiz der„Süudwesiring«-Genossenschaff? Einbeziehung der Gülerladeraum-Verieilungssielle Mannheim in die Neuorganisaſion Berliner Sonderdienſt der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Wie unſer Berliner G..⸗Vertreter erfährt, ſehen die Pläne für einen organiſatoriſchen Zuſammenſchluß des Autoferntransportgewerbes auf genoſſenſchaftlicher Grund⸗ lage die Bildung einer„Süd weſtring“⸗Genuo ſſen⸗ ſchaft vor, deren Sitz entweder Mannheim vder Stuttgart wird. Die Güterladeraum⸗Vertei⸗ lungsſtelle Mannheim des Reichsverbandes Deut⸗ ſcher Autoferntransportunternehmer ſoll in die genoſſen⸗ ſchaftliche Organiſation einbezogen werden. Wir erfahren folgende Einzelheiten: Es beſteht die Abſicht, den Zuſammenſchluß der ſelbſtän⸗ digen Unternehmer im Güterkraftverkehr über ganz Deutſchland regional auszubauen. Anfang des Monats iſt in Nürnberg der„Südring“ Ring ſüddeutſcher konzeſſio⸗ nierter Laſtkraftwagen⸗Ferntransport⸗ Unternehmer als e. G. m. b. H. mit dem Sitz in München gegründet worden. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Zuſammenfaſſung des für den Kraftwagengüterfernverkehrs genehmigten Laderaumzentrale, Abrechnung der Frachten nach den je⸗ weils feſtgeſetzten Tarifen, Abſchluß von Arbeitsverträgen mit dem Speditionsgewerbe, die gemeinſchaftlich Tarifver⸗ träge mit gleichartigen Organiſationen abſchließen. Der „Südring“ hat ſich zum Ziel geſetzt, eine genoſſenſchaftliche Zuſammenarbeit über das ganze Reichsgebiet herbei⸗ zuführen. Die„Deukafracht“— die Deutſche Kraftwagen⸗ vermittlung⸗ und Abrechnungsgenoſſenſchaft— hat inzwi⸗ ſchen eine Umorganiſation in der Weiſe erfahren, daß die Spediteure aus der„Deukafracht“ ausgeſchieden und die Führung der Genoſſenſchaft an den Reichsverband Deutſcher Autoferntrans⸗ port⸗ Unternehmer e. V. in Düſſeldorf übergegan⸗ gen iſt. Gegenſtand dieſer Frachtführer ⸗Genoſſenſchaft iſt ebenfalls die Sicherung ausreichender Beſchäſtigung durch Einrichtung und Betrieb von Vermittlungs⸗ und Abrech⸗ nungsſtellen. Gleichzeitig haben in dieſen Tagen Beſpre⸗ chungen mit dem Ziel ſtattgefunden, eine Zuſammenarbeit beider Genoſſenſchaften herbeizuführen und die Frage zu klären, ob der ländermäßige Aufbau, wie er in Südbdeutſchland begonnen worden iſt, oder eine zen⸗ traliſtiſche Organiſation s weckmäßig iſt. An derartigen Beſprechungen haben Vertreter der„Deuka⸗ fracht“, des„Südrings“ und einzelne Autoſpediteure fſowie ein Vertreter des Gedekra⸗Reichsverbandes teilgenommen. Dieſe Beſprechungen haben folgendes Ergebnis gehabt: Die praktiſche Durchführung hat mit Rückſicht auf die Außenſeiter⸗Spediteure und Außenſeiter⸗Fahrer zur Vor⸗ ausſetzung, daß die Genoſſenſchaften möglichſt ſämtliche im Autoferntransportgewerbe tätigen Frachtführer umfaßt und nicht allein auf die im R. D. F. zuſammengeſchloſſenen Unternehmen beſchränkt. Damit wird notwendig, die ört⸗ lichen Verbände und Organiſationen, in denen Fracht⸗ führer Mitglieder ſind, mit zu erfaſſen, um dieſe zur aktiven Mitarbeit heranzuziehen. Dem Aufbau des regio⸗ nalen Genoſſenſchaftsſyſtems wurde grundſätzlich zu⸗ geſtimmt. Die„Deukraft⸗Fracht“ ſoll zu einer Zentral⸗ organiſation für die regionalen Genoſſenſchaften umgebaut werden. i Als Spitzenorganiſation der Ländergenoſſenſchaften im Reich ſoll in Berlin der„Reichsring“ gebildet werden. Er ſoll die Dachgeſellſchaft der Ländergenoſſenſchaflen ſein. Eine derartige Ländergenoſſenſchaft gibt es bisher in Bayern:„Südring“, Sitz München. Es wird an⸗ geſtrebt, entſprechend dieſem Vorbild zunächſt einen „Nordring“ mit dem Sitz in Hamburg zu bilden, der Schleswig⸗Holſtein und Hamburg ⸗Altona zuſſammenfaſſen ſoll. Mit dem Sitz in Stuttgart oder Mannheim ſoll der „Süd weſtring“ gebildet werden, der Baden, Württem⸗ berg, die Pfalz und Heſſen umfaßt und deſſen Tätigkeits⸗ gebiet von Baſel bis Frankfurt reicht. Für das mittel⸗ deutſche Wirtſchaftsgebiet beſteht der Plan eines„S ach ⸗ ſen⸗ Ringes“ mit dem Sitz in Leipzig. Für Weſt⸗ deutſchland, Rheinland und Weſtfalen iſt die Bildung eines „Weſtringes“ mit dem Sitz in Düſſeldorf vorgeſehen; für Oſtdeutſchland, Schleſien, Pommern, Königsberg, die Bildung eines„Oſtringes“. In allen größeren Städten des Reiches mit ſtarkem Güterfernverkehr und einem gro⸗ ßen Hinterland iſt die Schaffung von Geſchäftsſtellen vor⸗ geſehen, doch ſind hier die Entſcheidungen im einzelnen bisher noch nicht getroffen worden. In die einzelnen Ge⸗ noſſenſchaftn würden ſämtliche in dieſen Bezirken behei⸗ mateten Fahrer ohne Rückſicht auf ihre Zugehörigkeit zu irgendeinem Verbande aufgenommen werden, ſoweit ſie Autoferntransport betreiben. In einem Genoſſenſchafts⸗ verband, in deſſen Aufſichtsrat die einzelnen Länder⸗ genoſſenſchaften vertreten ſind, ſoll eine ſtraffe Führung geſchaffen werden. Die„Deukafracht“ kann zu dieſem Ge⸗ noſſenſchaftsverband umgeſtaltet werden. . P d als uneinbringlich abgeſchrieben und von dem dann noch verbleibenden Betrag weitere 10 v. H. abgeſchrieben, ſo daß insgeſamt 16 505% Debitoren aktiviert werden konnten. Vollkommen abgeſchrieben werden mußten Forderungen an die vier Teilhaber im Betrage von rund 120 000 l. Außerdem ganz abgeſchrieben Beteiligungen an der Guro⸗ Bleiſtift GmbH., Mannheim, die auch zahlungsunfähig iſt, im Betrage von 135 950 W. Waren ſind mit 61 364/ ein⸗ geſetzt, der Ueberſchuß über das mit 69 000/ belaſtete Grundſtück mit 6000 /. Insgeſamt betragen die Aktiva 104 725 4; nach Abzug der bevorrechtigten Forderungen ſtehen 80 883/ zur Verfügung, der 307 481„ betragenden Paſſiva. Darunter ſind 180 000/ am Verfahren teilneh⸗ mende Gläubiger, 97 450% Bankſchulden und 30 031 4 Wechſelobligo. Rein rechneriſch würde darngch eine Quote von 26 v. H. in der Maſſe liegen. f Dillinger Hüttenwerke AG., Dillingen(Saar). Die 9. GV. genehmigte die Bilanz für das am 30. Juni 1932 abgelaufene Geſchäftsjahr, das mit einem Verluſt von 11,475 Mill. Fr. abſchließt, wovon etwa 6 Mill. Fr. auf die im Laufe des Jahres eingetretene Wertverminderung der Inventurbeſtände entfallen, der Reſt iſt ein reiner Betriebs⸗ verluſt. Durch eine ihrem wirklichen Werte mehr ent⸗ ſprechende Neubewertung der Anlagen iſt ein Spezial⸗ reſervefonds gebildet worden, der zur Deckung des Ver⸗ luſtes herangezogen wurde. Die Roheiſenerzeu⸗ ung betrug 212 701 To., die Rohſtahlerzeugung 260 372 ., der Geſamtumſatz ſtellte ſich auf 178,87 Mill. Fr. Die Arbeiterzahl iſt infolge der geſunkenen Produktion und infolge der unumgänglich notwendigen Sparmaßnahmen im Laufe des Geſchäftsjahrs von 5308 auf 4271 vermindert wor⸗ den. Die Verwaltung gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß trotz des Vexluſtabſchluſſes der letzten Johre die Lage des Werks für die kommenden Jahre zuverſichtlicher erſcheine (i. V. wurde der eigentliche Fabrikationsverluſt von 12,92 Mill. Fr. auf neue Rechnung vorgetragen). * Pfaudler⸗Werke AG, Schwetzingen. Der jetzt ver⸗ öffentlichte Geſchäftsabſchluß per 31. März 1932, der be⸗ kanntlich einen Jahresverluſt von 228 930„ aus⸗ weiſt, beziffert den Bruttoüberſchuß mit 201 027„ wogegen andererſeits die Unkoſten 335 411/ betrogen. Abſchrei⸗ lungen und Wertberichtigungen 154 200„ und fremde Mit⸗ für Kursverluſte 8 426 aufgewendet. Aus der Bi⸗ Janz: Anlagen 441 303, Beteiligungen und Effekten 846 184, Umlaufsvermögen 1 043 981 4; andererſeits das A mit 2 Mill., geſetzliche Reſerve 22 000 4, Rückſtel⸗ lungen und Wertberichtigungen 154 000& und fremde Mit⸗ tel 384 208&. O Verluſtabſchluß der J. Pohlig AG., Köln⸗Zollſtock. (Eig. Dr.) Das Unternehmen ſchließt nach Abſchreibun⸗ gen von rund 121 000(371 000)% mit einem Ver lu ſt von 156 000 /, der ſich nach Abzug des Gewinnvor⸗ trags aus dem Vorjahr in Höhe von 89 000 auf 69 0004 vermindert. Der AR. beſchloß, der GV. am 25. Dezember Ueberall Sfeuerausfälle s Im erſten Semeſter des Steuerjahres 1932/33 hat ſich trotz Einführung neuer Steuern(Kriſen⸗ ſteuer) und Erhöhung beſtehender Steuern(Umſatz⸗, Zucker⸗, Tabakſteuer) ein Minder aufkommen von 404 Mill. 4 gegenüber der gleichen Vorxjahreszeit ergeben. Gegenüber den erſten Steuerhalbjahren 1930 bis 1928 be⸗ trügt dieſes Minderaufkommen ſogar 1,23 Milliarden, bzw. 1,10 bzw. 1,14 Milliarden. Die Geſamtſteuerein⸗ nahmen wurden für 1932/38 mit 74 Milliarden& in den Houshaltsplan eingeſetzt. Es hätten alſo im erſten Holbjahr 3,73 Milliarden einkommen müſſen, jedoch ſind nur 3,85 Milliarden eingegangen, ſo daß ſich auch heit. Über dem Voranſchlag ein Aufkommenminus von 380 Mil⸗ Itonen ergibt. Die Einkommenſteuer, die mit 815 Mill. eingeſetzt war. erbrachte nur 671 Mill. Bei der Umſatzſteuer kamen bei einem Voranſchlag von 910 Millionen 649 Mill. auf. Die Einnahmen aus der Ge⸗ ſellſchafts⸗Steuer, die für 1931/2 mit 30 Mill. wngeſetzt wurde, haben nur die Höhe von 18,7 Mill.„ er⸗ reicht. Sie ſind ſett 928/20 um 50 Mill.“ zurückgegangen. Seit 1925/7 haben ſich die Eingänge aus der Geſellſchafts⸗ ſteuer nee entwickelt(in Mill.) Rechnungs⸗ Attien⸗ und Kommandit⸗ Geſellſchaften jahr Geſellſchaften mit beſchr. Haftpflicht 1025/27„ 0% 9,9 192% 8s?„ 38,0 11,4 1928/29 f„ 12‚1 192000 313 1175 1930/31 20,2 9,1 19317082 9,5 79 1. Halbjahr 1032/39 3,2 5 9 1. Halbjahr 1931/2 5,7 7 i 9,8 N Weger nder dem Jahre 1928/29 hat ſich demnach das Steueraufteaimen bei den Aktien⸗ und Kommanditgeſell⸗ ſchaften prozentual am ſtärkſten geſenkt. 55 Sicherung gegen Valuiaschwankungen ungen des Pfundes und einer Reihe anderer en nicht allgemein bekannt zu ſein ſcheinen. An rungen iſt erneut auf die Möglichkelten einer * 10 ch 625 ung hinzuweiſen, die nach mancherlei Be. das deutſche Geſamtriſiko in Pfunden heute nicht Im Hinblick auf die neuerlichen lebhaften Be⸗ mehr als beſonders groß anzuſehen, weil die deutſchen Exporteure vielfach zur Rechnungſtellung in Mark über⸗ gegangen ſind; ſie ſetzt allerdings den der Reichsbank zu liefernden Nachweis eines echten Warengeſchäfts voraus. Die hauptſüchliche Möglichkeit einer Kursſicherung iſt die, daß der Exporteur eine auf eine aus ländiſche Adreſſe lautende Tratte zieht lein Einverſtänd⸗ nis des Bezogenen iſt nicht erforderlich) und daß der von einer Bank mit ihrer Unterſchrift verſehene Wechſel bei der Reichsbank eingereicht wird, Dieſe rechnet zum Tageskurſe ab und diskontfert mit dem Satze des betreffenden Landes, bei Pfunden alſo mit 2 v. H. Zur Erleichterung der Valutaanſchaffung durch den Exporteur wird die Tratte meiſt auf einen etwas ſpäteren Zeitpunkt ausgeſtellt, als die Zahlungsverpflichtung des ausländiſchen Importeurs liegt. Nach dem Eingang dieſer Zahlung löſt der deutſche Exporteur den Wechſel bei der Reichsbank wieder ein. Die Reichsbank übernimmt alſo das Riſiko der Kursſchwankungen. 5 Vorausſetzung für ſolche Wechſel iſt, daß die zugrunde⸗ liegenden Ausfuhrgeſchäfte nur ein dreimonatiges Ziel haben; ein darüber hinausgehendes Riſiko iſt von dem Eporteur ſelbſt zu tragen. Eine weitere Möglichkeit der Kursſicherung iſt auch die Benutzung des Privat⸗ elearings bei der Reichsbank. Dieſe vermittelt nämlich wiſchen Abgebern und Exportguthaben und Intereſſenten fur ſolche, ſodaß ebenfalls eine ſchnelle Verwertung von Valutaerlöſen möglich iſt. Allerdings kann ſich auch eine gewiſſe Friſt ergeben, bis ſich ein Intereſſent für ein ſolches Guthaben findet.. »Poſtſcheckverkehr Karlsruhe im November. Zahl der Poſtſcheckkunden Ende November 19382 45 072, Ende Oktober vorzuſchlagen, den Verluſt vorzutragen. Im Vorfahr wurden aus 265 000% 5 v. H. Dividende verteilt. Der Auftragseingang ſeit Beginn des neuen Jahres iſt nach Mitteilung der Verwaltung unbefriedigend, obwohl an koſtſpieligen Projektierungsarbeiten kein Mangel vorliegt. * Gemeinnützige Heimſtätten., Freiburg i. Br. Die Kapitalerhöhung, die 1931 beſchloſſen wurde, war in der Bklanz für 1931 mit 40 000.% als noch nicht eingezahlt zu verbuchen. Schuldner betrugen 55 933(2) /, Hypotheken für Siedlungen 85 307(34 000), Siedlungen und Neu⸗ bauten 2 235 733(2 329 000) 4, Hypotheken 363 623; an⸗ dererſeits Rücklagen 62 553(180 000), Bankſchulden 76 408 (96 000), Gläubiger 81 173(47 000), Hyp. u. Kaufpreisanz. 1 925 417(2 014 000), Wechſel 272 713(278 000), weitergel. Rfa.⸗Hyp. 368.6231. Der Gewiun beträgt nur 38(4252). Leipziger Wollkämmerei. 6 gegen 5 v. H. Dividende. Die Leipziger Wollkämmerei, die bei 0,77(i. V. 0,46) Mill. Mark Abſchreibungen 6 gegen 5 v. H. Dividende aus einem von 0,27 auf 0,35 Mill., erhöhten Reingewinn verteilt, legt einen günſtigen Geſchäftsbericht vor. Wäh⸗ rend in Deutſchland im Laufe des Ge ftsjahres ins⸗ geſamt 20 v. H. weniger Rohwolle eingeführt wurden als i.., nahm die Beſchäftigung der Leipziger Geſellſchafſt um 5 v. H. ab. Die Aus ſichten werden günſtig beurteilt. In den erſten Monaten des laufenden Jahres war die Be⸗ ſchäftigung weſentlich beſſer als im Vorjahr. Die Maſchinen konnten vollzählig in Doppelſchicht laufen. Der Auftrags⸗ beſtand reicht für mehrere Monate. 8 5 Hafenmühle Frankfuri Die Hafenmühle in Frankfurt a. M. A, die, wie bereits gemeldet, per 30. 6. 32 mit einem Rein⸗ gewiun von 113 267(121 500)/ abſchließt, weiſt in der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung Unloſten mit 490 600 487 0900) 1, Steuern und ſoziale Laſten mit 240 000 , Abſchreibungen mit 122 000(114000) 4 und ein neu errichtetes Wertberichtigungskonto mit 50 000, auf, denen ein Bruttogewinn von 989 000(887 000) gegen⸗ überſteht. Im abgelaufenen Geſchäftsjahre ſei der Mehlabſatz un⸗ befriedigend geweſen, das Geſchäft in Futtermitteln ſei in⸗ deſſen in Anbetracht der gedrückten Lage als nicht ungünſtig anzuſehen. Geklagt wird über die Erſchwerung der Kalku⸗ latibn durch die Preisſchwankungen der Ausfuhrſcheine. Aus der Bilanz(in Mill.]: Debitoren 0,20(0,30), Bankguthaben 0,26(0,60), Anzahlungen auf Getreide 0,03 (—), Vorräte 0,63(0,66), dagegen bei 2,04 An und 0,18 (0,17) Reſervekonto Kreditoren 0,31(0,51), Bankſchulden 0 (0,20). Avale betragen 0,23(0,24), Das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr brachte durch Preisſenkungen bedeutende Verluſte bei Vorräten. Ueber die Ausſichten könne nichts geſagt werden, da ſeit dem Aufhören der Preisbindung der ſüd⸗ und weſtdeutſchen Mühlen Ende Oktober d. J. unlohnende Kampfpreiſe herrſchen. * Seidenweberei Kleinlaufenburg AG., Kleinlauſen⸗ burg. Die Geſellſchaft veröffentlicht verſpätet ihre Bilanz auf den 30. 11. 31, wieder ohne Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung. Es erſcheinen u. A.(in S. Frs.): Kreditoren mit 2 044 022(1 841 224), Delkredere 30 758 78 808), Reſerve 100 000(unv.), Spezialreſerve 35 000(neu), AK. 608 108 (unv.); andererſeits Debitoren 349 441(723 585), Waren und Rohſtoffe 1 130 443(1 205 256), Tranſitorien 659 552(—). Der Verluſtvortrag beträgt jetzt 129 719(154 439). * Bauer& Schönenberger Als. Schnuellingen. Dieſe Zündholzfabrik vermochte im Geſchäftsjahre 1931 lt. erſt jetzt veröffentlichter Bilanz 10 922/ Gewinn zu erzielen, wodurch der Vorjahresverluſt mit 65 882„ ſich auf 54960„ vermindert. Abſchreibungen wurden mit 37 168/(34 880) vorgenommen. Aus der Bilanz(in: Außenſtände 153 010(125 912), Waren 40 010(64 190); an⸗ dererſeits neben unv. 300 000 A. K. Geſchäftsſchulden 412 405 (446 966). Bamberger Mälzerei AG. Der weitere Rückgang des Malzbedarfs der Abnehmer konnte bei der Bamberger Mälzerei AG., vor m Carl J. Deſſauer, Bamberg, durch Gewinnung neuer Verbindungen zum Teil ausgeglichen werden. Die Mälzerei in Stuttgart wurde nicht in Betrieb ge⸗ nommen, dafür die Produktion in Bamberg ver⸗ einigt, wodurch dieſer Betrieb annähernd voll beſchäf⸗ tigt war. Ueber die Ausſichten für das G. ⸗ J. laſſen ſich noch keine beſtimmten Vorausſagen machen. Es wird eine Erhöhung der Beſchäftigung erwartet, wozu die bis heute vorliegenden neuen Malzaufträge berechtigte Hoffnungen geben. 0 Bekanntlich beantragt der AR., aus dem Reingewinn in Höhe von 172 341— 5 v. H. Dividende zu verteilen. Aus der Bilanz(alles in Mill.): Grundſtücke 0,15, Ge⸗ bäude 0,63, Vorräte 0,56, Wertpapiere 2,2, Wechſelbeſtand 0,13. Verpflichtungen: Stammaktienkapital 1,2, Sonder⸗ rücklage 0,24, geſetzliche Rücklage 0,12, Akzepte 0,12, Bank⸗ ſchulden 1,5, ſonſtige Schulden 1,11. * Bado AG. vorm. F. Baumgartner⸗Doſſenbach Säckin⸗ gen.— Weiterer Verluſt. Dieſe Weinbrennerei ermäßigte 1931 ihr A. K. von 500 000/ auf 100 000 4. Die Bilanz für 1931 ſchließt nach 179 378%() Abschreibungen a. Wertpapiere und 28 969„ guf Außenſtände(i. V. 40.807/ allg. Abſchr.) mit einem weiteren Ver lu ſt von 58 773,(i. V. 21 148), womit rd. vier Fünftel des verkleinerten A. K. als verloren zu gelten haben, ſoſern nicht die Deckung aus der Reſerve erfolgt. Aus der Bilanz(in): Außenſtände 459 265(799 072), Warenvor⸗ räte 351116(610 216); andererſeits geſetzl. Reſerve 280 000 (unp.), a. b. Reſerve 379 511(619 511), Kreditoren 104 414 (64 418), 5 * Aſphaltwerke R. Taagmann Ac, Leipzig.— Kapital⸗ zuſammenlegung bzw. Wiedererhöhung. Die Geſellſchoft ſchlägt die Umwandlung der 25 000% VA in Sta und eine Herabſetzung des Grundkapitals von 500 000/ im Ver⸗ hältnis von 10:3 auf 150 000, anſchließend eine Wiedererhöhung um 150 000„ guf 300 000„ vor. Das Herbsfergebnis der Pfalz 1932er Erirag nur 38, 38 vH. des Vorjahres Dem„Weinblatt“, das alljährlich Ermittelungen über das pfälziſche Weinherbſtergebnis anſtellt, liegen nunmehr die Angaben aus allen drei Erzeugerbezirken der Pfalz vor, und zwar von 33 Gemeinden der Oberhaardt(1. Er⸗ zeugerbezirk), 75 Gemeinden der Mittelhaardt(2. Erzeu⸗ gerbezirk) u. 70 Gemeinden der Unterhaardt, der Pfrimm⸗, Alſenz⸗ uſw. Lagen, aus dem ſog. 3. Erzeugerbezirk. In der ganzen Pfalz wurden je Hektar an Rot⸗ und Weißwein zuſammen durchſchnittlich 2,89 Fuder gegen 4,95 Fuder im Vorjahre geherbſtet. Ausfall alſo 41,62 v.., Ertrag: 58,38 v. H. des Vorjahres. An Weißwein wurden 32 000 Fuder gegen rund 58 000 Fuder des Vorjahres, alſo rund 26 000 Fuder we⸗ niger, eingebracht. Der Durchſchnittsertrag betrug 2,61 Fuder je Hektar gegenüber 4,63 Fuder im Vorjahre, alſo je Hektar 2,02 Fuder weniger, oder aber einen Ausfall von 43,63 v.., ſodaß 56,37 v. H. des Vorjahres je Hektar an Weißwein geerntet wurden. Rotwein wurden 417 Fuder gegen 6,45 Fuder des Vorjahres je Hektar geerntet, was einen Ausfall von 2,28 Fuder(35,35 v..) bedeutet, ſodaß nur 64,65 v. H. ge⸗ herbſtet wurden. Der Preis wurde roh dergeſtalt ermittelt, daß die einzelnen angegebenen Fuderpreiſe addiert und dann durch die Zahl der Angaben dividiert wurden. Es ſtellt ſich dabei heraus, daß Weißwein heuer mit 165% und Rot⸗ wein mit 164„ je Fuder teuerer bezahlt wurde als 1931. So erhalten wir für Weißwein 438/ gegenüber 278, nach der amtlichen Berechnung(was eine Preisſteigerung von rund 160 v. H. bedeutet und für Rotwein 367/ gegen⸗ über 203„, was einer Preisſteigerung von 180 v. H. gleichkommt. Der geldliche Ertrag der rund 57 800 Fuder des Vorfahres beträgt alſo bei einem Fuderpreis von 278 15 779 400%, der diesjährige Geldwert, den rund 32 200 Fuder zu 438„ darſtellen, 14 103 600. Die Winzer wür⸗ den demnach in dieſem Jahre 1675800 4 wen i⸗ ger au Ertrag für Weißwein erzielen. Rotwein wurden im Vorjahre rund 17 200 Fuder zu 203„ geherbſtet im Werte von g 491 600. Heuer wurden rund 11800 Fuder zu 367„ eingebracht im Werte von 4147 100 4. Es wurden alſo heuer 655 500% mehr für Rotwein erlöſt als im Vorfahre. 5 Stand der Winfersaafen im eich Unter dem Einfluß des vorherrſchend milden und offe⸗ nen Novemberwetters haben die Feldarbeiten gute Fork⸗ ſchritte gemocht. Die Einſaat des Wintergetreides iſt faſt überall zu Ende geführt. Die Winterſaaten zeigen, ſoweit ſie früh in die Erde gebracht wurden, eine kräftige Entwick⸗ lung und teilweiſe auch eine recht gute Beſtockung. Bei den Spätſogten iſt das Wachstum noch häufig im Rück⸗ ſtande, zum Teil ſind ſie noch nicht aufgelaufen. Unter Zugrundelegung der Zohlennoten 2 gut, 8 mittel, 4 gering, ergibt ſich im Reichsdurchſchnitt folgende Begutachtung: Winterroggen 2(im Vormonat 2,6) Win⸗ e 2,5(2,5) Winterſpelz 2,(2,5) Wintergerſte „5(2,5. 5„ *. Bandera Für die Zeit 28. November bis 4. che Dezember 1032 berie Ver der noch ausſtehenden Entſcheidung, ob der Reichs Conti Gummi 119,25, Daimfer 19, J Hanſindu⸗ ſtrieller, Gmbß: Die Stimmung in den ktalieniſchen Hanuf⸗ märkten iſt nach wie vor unverändert feſt. Auch in Jugo⸗ lawien konnten ſich die Preiſe infolge der av. Knappheit der Beſtände eher noch weiter erhöhen. s Hamburger Kaffee⸗Wochenbericht vom g. Dez.(„Heß⸗ kaffee“ Hamburg 35.) Die Situation am Kaffeemarkt blieb auch in der abgelaufenen Berichtswoche unverändert. Gerüchte aus Braſilien über eine eventl. Herabſetzung der Exportabgaben in Santos blieben auf die Braſilofferten ohne Einfluß. Das Konſumgeſchäft bewegt ſich weiter in ruhigen Bahnen. Mittelamerikaniſche Angebote, die für Braſilkaffee eine immer mehr fühlbare Konkurrenz be⸗ deuten, wurden teilweiſe etwas heraufgeſetzt. Ein großer Teil der laufenden Ernte dieſer gewaſchenen Kaffees dürfte bereits verkauft ſein, während Braſilien ſcheinbar lieber auf ſeinen Rieſenvorräten ſitzen bleibt, ſtatt ſie den Ver⸗ brauchern zu angemeſſenen Preiſen zuzuführen. Die Zuckerrübenernie Europas. F. O. Licht ſchätzt in ſeiner öritten Ueberſicht über die Rübenzuckererzeugung Europas die Produktion etwas niedriger als in der erſten und zweiten Schätzung. Ex be⸗ zifſert die Erzeugung nur noch auf 5,48 gegen 5,51 Mill. Unverändert bleübt 8 die Schätzung der 0. Meter⸗To. ruſſiſchen Erzeugung mit 1,3 Mill. Die Ermäßigung der Schätzung erklärt ſich vor allem aus den verringerten Ziffern für Deutſchland, 110 gegen 1,15 Mill. To, und für die Tſchechoſlowakei, 625 000 gegen 650 000 To. Für Eurbpa ohne Rußland ermäßigt ſich die Erzeugung um 8,7 v. H. gegenüber dem Zuckerfahr 1981/32, die ruſſiſche Erzeugung iſt um 14 v. H. niedriger. Im Vergleich zum Zuckerjahr 1930/1 wird die Abnahme der europüfſchen Erzeugung auf Grund der neueſten Schätzung auf 36,5 v. H. und für Rußland auf 22,4 v. H. beziffert. Frankfurfer Abendbörse gui behaupiei An der Abend börſe blieb die Zurückhaltun 5 wegen ag ver⸗ tagt wird oder nicht, beſtehen, doch herrſchte. lreundliche Grundſtimmung vor, wobei man auf die beſſeren Meldungen von den Auslandsbörſen verwies. Die Berliner Schlußkurſe blieben meiſt gut be hau ptet. Etwas größeres Intereſſe trat wieder für Schiffahrt s⸗ werte hervor. Am Rentenmarkt herrſchte Gef äftsſtille. Auf kleine Deckungen zogen im Verlaufe die urſe faſt allgemein leicht on, wobei Kunſtſeidewerte mehr in den Vordergrund traten. Die Börſe ſchloß, von dieſen Spezial, bewegungen abgeſehen, in ruhiger, aber gut behaupteter Haltung. U. a. notierten: Neubeſitz 6,40, Altbeſi 5776, Berl. Handels 89, DD⸗Bank 75, Reichsbank 1298, Helſen⸗ kirchen 46,2, Harpen 82,50, Aſchersleben 106,50, Nh in. Stahl 70, Stahlverein 29,25, Aku 52785396, Bemberg 59,50 bis 60, Cement Heidelberg 40,50, JG Chemie 180 un 22 arben 97 bis 9678 Südd. Zucker 140,50, pag 1838, Nordd. Lloyd 1998. i Holzmann 56,75, Lahmeyer 113,25, Reichsbahn gt, Ha Pfg. bh HANDELS- d WIRTSCHAFTS-Z EITUNG 7 . 1 71 3 . „ e 1 Mittwoch, 7. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 570 Die Börse Anfang Dezember Der Monat November war an den Effektenmärkten beſſer als ſein Ruf. Die Tendenz ſchwankte zwar, das iſt aber nun mal an der Börſe nicht anders. Aber zum Schluß waren die Kurſe teils wie am Anfang, teils ſogar höher. Man betrachte dazu die folgende kleine Kurstabelle. Da⸗ nach notierten: 25.10.11. 80.11..12. Reichsbank 124 127%/ 129% 130 Siemens 112 116 118% 128¼ Jarben 92/ 951½ 955 977 Rhein. Braunk. 161 164 178 173 Demberg 50½ 55 62 591½ Licht& Kraft 83 96 98657 99 Harpen 7⁰ 710 78/ 81 Lahmeyer 104¼ 107 113¼ 115 Gelſen Berg 86, 97/ 42—5 46½ Conti Gummi 98/ 1620 114% 18 Daneben haben Montanwerte überhaupt und Kaſſapapiere eine beſondere Rolle geſpielt. Per Saldo des Monats November ſind geſtiegen: Brau⸗ haus Nürnberg 13 v.., Bremer Gas 9 v.., Deutſch⸗ Atlanten 8½ v.., Erdöl 7 v.., Schachtbau 104 v.., Doornkaat 17 v.., Dortmunder Aktienbräu 157 v.., Gebhardt u. König 12 v.., Hildenbrand Mühlen 15 v.., Hoeſch 8 v.., Keramag 18 v.., Klöckner 12586 v.., Küppersbuſch 10 v.., Leopoldgrube 12 v.., Rheiniſche Spiegel 14 v.., Schubert u. Salzer 891 v.., Staßfurter Chemiſche 20 v.., Trachenberg Zucker 20 v.., Werſchen⸗ Weißenfels 121 v.., Wunderlich 13 v.., Zücker Raſten⸗ burg 10 v.., Deutſche Central⸗Boden 10 v.., 6proz. Ob⸗ ligationen der Vereinigten Stahlwerke 8 v. H. Montan⸗ papiere ſtanden unter dem Einfluß der ſich häufenden günſtigen Nachrichten aus der Induſtrie. Vereinigte Stahl erreichten einen Rekordkurs nach dem andern. Gegen den Stand vom 12. April haben ſie ihren Kurs reichlich ver⸗ doppelt. Betrachten wir auch die Werte der Heimat und Nachbar⸗ .11 30.11.12 Blown, Boveri 26— 26 Daimler Benz 20 18/ 19% Enzinger Union 72 725 72 Grün u. Bilfinger 168 164 163 Kollmar EJourd. 28½ 30/ 34½ Knorr 174 182 ½8 182 Me; AG. 50 50 50 Neckarwerke 89/ 72 77 Nhein. Elektrizit. 74 7¹ 80 Sinner 62 59 84/ Südd Zucker 130¼ 136 139 Waldhof 435% 48 48 ¼ Badliche Bank 68/ 9150 915 Rh Huypothekenbk. 56 670 677 Die Einführung der Steuerſcheine erfolgte in aller Stille. Sonſt hat der November Bewegung genug gebracht: Renten Hauſſee, Pfundbaiſſe, Reichstagswahl und über⸗ haupt Politik, dieſe im Kampf mit der Wirtſchaft, Handel in Aktienpaketen außerhalb der Börſe. Der Monat Dezember hat mit Allerdings will man ſich von ihr freimachen. Die wirt⸗ ſchaftliche Konjunktur bietet größere Reize. Die Kurſe ſteigen, werden zurückgeworfen und ſteigen wieder. Die Entwicklung iſt nicht einheitlich. Aber man wandert von Renten zu Aktien ab. Mancher ſetzt Hoffnungen auf den Dezember, wie es Kinder tun, weil Weihnachten winkt. Oder winkt ſonſt noch mehr, wer weiß es? Feſt ſteht nur, daß wir alle wirklich mehr Glanz im Leben und im Ge⸗ ſchäft brauchen. Politik angefangen. Die deuischen Warenhaus-Umsäſze im Okiober Die Umſätze der Waren⸗ und Kaufhäuſer im Oktober lagen um 17,3 v. H. unter Vorjahr, nachdem ſich in den vorangegangenen Monaten ſehr viel größere Unterſchiede gegenüber den entſprechenden Vorfahrsumſfätzen gezeigt hatten. Die verhältnismäßig günſtigen Oktober⸗ umſätze ſind jedoch nicht allein durch den allmählichen zeitig durch ſoiſonmäßige Einflüſſe hervorgerufen. 1930 und 1931 lagen die Warenhausumfätze im Oktober um 24,3 bzw. 26,4 v H. über denen des Septembers, in dieſem Jahr jedoch um 33,6 v. H. Die Umfätze in Bekleidung haben im Oktober beſonders ſtark(um rund 47 v..) zugenom⸗ men. Dies ſpricht noch mehr als das Geſomtergebnis da⸗ für, daß die Bedarfsdeckung mit Eintritt der lalten Jahres⸗ zeit— im Hinblick auf die große Bedarfsſtauung— beſon⸗ ders dringlich geworden iſt. Der konſumgenoſſenſchaftliche Umſatz im Oktober 1932. Aus dem Bericht des Zentralverbandes deutſcher Konſum⸗ vereine über die Umſatzergebniſſe der Konſumgenoſſen⸗ ſchaften im Monat Oktober iſt zu entnehmen, daß gegen⸗ über dem September eine Umſatzſteigerung von rd. 1 Million„ zu verzeichnen iſt. Der Geſamtumſatz betrug im September 45,3 Mill., im Oktober 46,61 Mill.. Der Mehrumſatz gegenüber dem September wird dadurch wettgemacht, daß der Oktober einen Tag länger iſt. In anderen Jahren war immer eine Zunahme der Bedarfs⸗ güterabgabe im Oktober aus Anlaß des bevorſtehenden Weihnachtsfeſtes zu verzeichnen. Das iſt in dieſem Jahr nicht der Fall. * Weitere Abnahme der aufliegenden Ton nage in Ham⸗ burg. Am 1. Dezember d. J. lagen im Hamburger Hafen insgeſamt 142 Seeſchiffe mit 611986 Bott auf. Am 1. No⸗ vember lagen 137 Seeſchiffe mit 642 073 Ben T ſtill. Unter den aufliegenden Seeſchiſfen befinden ſich 129 deutſche. Ge⸗ zählt ſind Seeſchiffe jeder Größe, denen für kürzere oder längere Außerdienſtſtellung ein Liegeplatz gegeben wor⸗ den iſt. * Rußlands Handelsbilanz wieder aktiv. Der geſamte Außenhandels umſatz der Sowjetunion bezifferte ſich in ken erſten zehn Monaten des laufenden Jahres auf 1058,52 Mill. Rubel; davon kommen 461,41 Mill. Rubel auf den Export und 597,10 Mill. Rubel auf den Import. Die Handels⸗ bilanz für Sept.⸗Okt. ergab ein Aktivſaldo von 11,82 Mil⸗ lionen Rubel. 5 Die Deuische Reichsbahn im Okjober Die im September einſetzende, vorwiegend ſafſonmäßig begründete Belebung des Güterverkehrs der Deutſches Reichsbahn hielt auch im Oktober an. An der Wagengeſtel⸗ lung bemeſſen betrug die Verrehrszunahme gegenüber dem Vormonat 6,8 v. H. und geht damft über das übliche Maß des ſaiſonmäßigen Verkehrszuwachſes hinaus. Den der Jahreszeit entſprechend im Abſinken begriffenen Perſonen⸗ verkehr belebten zeitweiſe Herbſtferien, Ausſtellungen, Herbſtmeſſe, polttiſche Zuſammenkünfte und ähnliches, ſo daß er im ganzen nur wenig hinter dem des Vormonats zurückblieb. Erheblich ſtärker war allerdings der Rückgang der Einnahmen. 5 Die Betriebsein nahmen beltefen ſich auf ins⸗ geſamt 288,26(249,45) Mill. /. Einſchließlich des Dienſtes der Schuldverſchreibungen und Anleihen und der feſten La⸗ ſten ergeben ſich Geſamtausgaben von 269,92(276,78) Mill. Mark. Aus dem Vergleich der im Jahre 1932 bisher er⸗ zielten Monatseinnahmen mit den Einnahmezahlen des Jahres 1929 ergibt ſich, daß der für die Sommermonate feſt⸗ geſtellte ſtärkere Rückgang im Oktober 1932 nicht fortbeſtan⸗ den hat. Die Einnahmen aus dem Güterverkehr ſer⸗ reichten im Oktober ihren diesjährigen Hücch ſt ſtan d. Unter Einrechnung aller ſonſtigen Ausgabeverpflichtun⸗ gen ſchloß die Monatsrechnung mit einer durch die Be⸗ triebseinnahme nicht gedeckten Mehrausgabe von 11, Mill. 4 ab. Der Perſonalbeſtand betrug im Oktober 567 043(600 105) Köpfe. 5 * Die amerikaniſche Regierung zieht ſich vom Schiff⸗ fahrtsbetrieb zurück. Waſhington, 5. Dez.(Reuter) Dem Jahresbericht des amerikoniſchen Schiffahrtsamtes zufolge iſt damit zu rechnen, daß ſich die amerikaniſche Regierung bald vom Schiffahrtsbetrieb zurückzieht. Von 2546 Fahr⸗ zeugen, die ſich früher im Beſitz des Schiffahrstamtes be⸗ funden haben, ſind jetzt mit Ausnahme von 96 alle ver⸗ kauft, abgewrackt oder ſtillgelegt worden. Die noch im akti⸗ ven Dienſt befindlichen Schiffe werden an private Inter⸗ eſſenten in den Vereinigten Staaten verkauft werden. ſchaft, dann ſtellen wir folgende Kursentwicklung feſt: Stillſtand im kunjunkturellen Abſchwung, ſondern gleich⸗ e Nach Gottes unerforschlichem Rat heute morgen mein lieber Mann, Oberwagenlührer a. D. ertragenem Leiden, in die Ewigkeit Mannheim(Käfertalerstr. 62), 6 In tiefer Trau Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder u. Onkel Friedrich Scheuller nach langem und schwerem, mit großer Geduld Famile Scheuller mit Angehörigen schluß wurde unser guter vaters abgerufen. Dez. 1932 er: 2 eh Die Beerdigung findet statt am Donnerstag, den 8. Dezember, nachmittags 18.30 Uhr in Brief: und Hartetiorm ferligen wir in wenigen Stunden an Druckerei Dr. Haas . 26740 Danlesagung Für die uns beim Hinscheiden meines lieben Gatten, unseres herzensguten Vaters und Schwieger Franz Mayer Steuersekreifr erwiesene zahlreiche Teilnahme und Kranzspenden danken wir von ganzem Herzen. Besonderen Dank sagen wir Herrn Stadtpfarrer, Hessig für die trö- stenden Worte. den Herren Aerzten und Schwestern des Diakonissenhauses für die liebevolle Pflege, Herrn Oherregierungsrat Plock mit den Beamten und Angestellten des Finanzamtes Neckarstadt und dem Bund der Reichssteuerbeamten für den ehren- den Nachruf und die Kranzniederlegung en, ebenso den Kollegen des Städt, Steueramtes, nicht zuletzt dem Bläserduartett für den letzten Gruß. Mannheim, den. Dezember 1932 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Mate Mayer Wwe. die Verſteigerung von Regulatoruhren nebſt 2 Mannheim, den Finanzamt Mannheim ⸗ Stadt Vollſtreckungsſtelle. Versteigerungs- Bekanntmachung 5 Am Freitag, den 9. Dez. 1932, nachm. 3 Uhr findet im Finanzamt Mannheim⸗Stadt, F 6. 20 und drei 14 056 3 Standuhren Bildern ſtatt. 6. Dezember 192. e. Selbstverstsndlleb mit Erkäftungskrantcheiten hartnäckig Huſten. Lu verſchleimung, Broncht behebt und lindert ſel der ſchle Dellheim's Brust- und Lungentee Zu haben in allen Apotheken, Preis Mk..25. beſtimmt: Kronenapotheke, apotheke, ſowie in den Feudenheim. Käfertal und Sandhofen. Einhornapotheke, Lindenhofapotheke. ZEISS-TESSAR! er Wunsch eines jeden Amateurs ist eine Hochleistungs Kamera, mit der er auch de photographieren kann, Wo sein Anfänger-Apparat ver- sagte. Dezu gehört ein Prözislons- Objektiv, des durch hohe, schleier- free Bildscharfe und große gleich · mäßige Helligkeit jene klar durchge- arbeiteten Negatlve, jene brillanten Bilder erzieſt, die immer wieder das Entzücken des Bescheuers efregen Wählen Sie jetzt eine ſtröhrenkatarrh, Lungen⸗ alkatarrh. Aſthma uſw. bſt in veralteten Fällen imlöſende S5 Pelikanapotheke, Neckar⸗ Apotheken in Neckarau, Oerillche und private Gelegen- heſtsapzeigen je Zeile 20 Pig. abzügl. 10 Prozent Krisentabat feder dee von leiſtungsfähiger Fabrik geſucht. Angebote unter U A 132 an die Geſchäftsſt. Beruflich tätige, oder auch im Privatleben ſtehende* 6731 Herren und Damen mit groß. Bekannten⸗ Tüchtiges Servierfräul. ſof. geſucht.*6738 Mascotte, H 2, 3. Platt. Servierfräulein kreis in d. Geſchäfts⸗ geſucht. Weinhaus welt, finden vornehm. Roſenhof, K 4, 19. Nebenverdienſt. An⸗ 10 759 gebote unter K L 14 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. Stellensesuche Sbrvierfräulein Mechanikermeiſter 25 J. für Weinhaus geſucht. alt, m. techn. Schul⸗ 5765 G 57 7 bildg., ſucht Beſchäf⸗ tigung. Angeb. unt. K X 26 an die Geſch. 10 7 34. Manu, verh., ſucht Vertrauenssteflung gleich welch. Art, als Kaſſenbo e ꝛc. Kaution kann geſtellt werden. Angebote unt. J L 3 an die Geſchſt. B4159 Suche geſund., kräft., tüchtiges u. fleißiges Mädchen als 10 735 Hauskochter in kl. Etagenhaushalt (2 Erw., 2 kl. Kind.) Voller Fam.⸗Anſchluß. Ausf. Bew. mit Bild u. Gehaltsanſpr. unt. Ele oder Kin vapparat, gut erhalt., zu kaufen Angebote unter K T 27 an die Ge⸗ eſucht. 1 5 10 767 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Ba h ae a, Refchsadrefibuch geg. Photo zu tauſch. Band 3, mögl. neue geſucht. Angeb. unter Ausgabe, zu kaufen T 2 131 an die Geſch. geſucht. 76720 Preisangeb. u. K K Nr. 13 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dss. Blatt. Waschtramme! 4455 10 753 Schöner Bücherſchrank zu kauf. geſucht. Be⸗ ſchrieb mit Preisang. unter K H 11 an die Geſchäftsſtelle. 10661 gebr., 50 Liter Inh., 267558 ohne Motor zu kauf. Aung! eſucht. Sandriſter, 1 Wel g. Hürgerm.⸗Fuchsſtr.. 1„ Kleider⸗ 1 1 u. Pflastersteine V 24 an die Geſch. zu kaufen geſucht. 1 5 6697 Tel. 407 98. 1 gebr 5 ücherschrk. Vorkriegs⸗ 10 769 eiche, 140— 160 breit, mit Schubld., geſycht. Angeb. unt. F X 28 3. kfn. geſucht. Angeb. an d. Geſchſt. B4146] u. J V 127 a. d. Geſch. Miet- Gesuche“ Wohnung .5 Zimmer in gutem Hauſe mit Zentralheizung für zwei Leute geſucht. Angebote unter K P 18 an Armee-Rangſiste zuſammenhäng., in beſter Wohnlage, Zentral⸗ heizung, evtl. auch in Villa, zu mieten geſucht. Garage nicht erforderlich, aber erwünſcht. An⸗ gebote mit Preisangabe unter U B 133 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 14 062 Lange Rötterstrage oder Max Josefs rage Für Zahnpraxis eine—7 Zimmer Wohnung (evtl. auch geteilt) per April 1983 geſucht. Angeb. unt. B F 4 an die Geſchäftsſt. B4128 Mutter und Tochter, 0 pünktl. Zahler, ſuchen Suche 1 leber. Zumm. auf März— April 33] Nähe Marktplatz, per •3 Zimmer U. Küche ſofort zu mieten.— 8 5 Angeb. mit äußerſter Vorort ausgeſchloſſen. Preisang. 1 1 Vermittler nicht erw. an die Geſchſt. 46759 Zuſchr. unter K J 12 5 an die Geſchäftsſtelle 3 As. Blattes 722 LEE Zimmer Miete fofort: i. ev. . 72 ochgel., v. jg. Herrn 2 I. Zim. l. Küche geſucht. Preisangebote Angeb. u. K Q 19 an unter J 8 10 an die die Geſchſt. 6746] Geſchäftsſtelle. B4161 Berufst. ſeriöſe Dame Friedrichs- ſucht der fofort Nähe Oststatl platz- Nähe Bahnhof⸗Waſſerturm Möbliertes Zimmer gut eingerichtetes mit Zentralhz., fließ. Wohn-Sahlaf zimmer Wager ec oder 2 getr. Zimmer, Mk. monatl.). mögl. nur mit Zentralheigg. Küchenben., v. fung. u. Badbenützg.— An⸗ Dame per ſof. od. 1. gebote m. genaueſter Jan. zu miet. geſucht. Preisang. u. J U 126 Aageb. u. K 8 21 an an die Geſch. 10 743] die Geſchſt. 6748 Velmietungen ſbne J Lnmerwohnuag in der Jungbuſchſtraße als bald zu ver⸗ mieten. Anfragen: 14058 Brauerei Sinner A.., Filiale Mannheim, Rheinkaiſtraße 10, Telephon 300 09. Waldpark. L Anenubnmg mit Diele, Loggia, Badezimmer und Garten, nach der Rheinſeite gelegen, Endſtation der Straßenbahn Linie 5 und 10, per 1. 2. 33 oder ſpäter zu vermieten. Außerdem 4 Zimmerwonnung mit Diele und Badezimmer, neu hergerichtet, per 1. 1. 33 zu vermieten. Näheres Waldpark⸗ ſtraße 34, 5. Stock links. B4148 Herrschaftliche N 4 Zimmerwohnung ganz neu hergerichtet, per alsbald zu ver⸗ mieten. Hebelſtraße 9, am Tennfsplatz, 2. Etage, Telephon Nr. 318 11. V2 Immer. Küche I 5, 13 V. St. Seitenbau per 1. 1. 38 zu vermiet Preis Mk. 17.60 p Monat Johann Schreiber Mietpreis R. 4 77. e 3 U. 4 Zimmerwohnung 4 Zimmer-Wohnung M 1. 3 per 1. Januar nächſten Jahres zu vermieten. Anzuſehen bei Rot h. Beethovenstr. 10, Oststadt 80 Schöne 4 Zimmer-Wohnung hochpart. rechts, Bab u. Zubehör, Vor⸗ u. Rück⸗ garten, auf Ende Dezember zu vermieten. 4 Zimmerwohnung mit Zentralheizung, auf 1. 1. 33 zu vermieten. Werderſtraße 28, hochparterre. Kleine 10 101 Werkstätte od. Lager F 5, 18, zu vm. Näh. hei Blau, im Hauſe. Garage Nähe Waſſert. zu vm. Angeb. unter K O0 17 an die Geſchſt. 10739 2 grofie helle ſtäume in 8 6, 2, mit el. Licht u. Kraft, f. Werkſtatt uod. Lagerraum geeig⸗ net, daſelbſt 1 großes leeres Zimmer part., ſofort zu vermieten. Zu erfragen B41564 U, 7. Laden. Zwei leere Zinner Zentralhzg., fl. Waſſ., el. Licht, Gasanſchluß, an Einzelperſctn zu vermieten. Rahnfels⸗ ſtraße 2(Waldpark!). Tel. 204 60. 6708 2 leert Zimmer el. Licht, part., Seitb., ſofort zu vermieten. 6756 G 5, 2. I. 20707 Separates im 2. Stck., mit eigen. Gasuhr, auf 15. 12. od. 1. 1. 39 zu verm. Wirtſchaft, Langſtr. 19 3 Ammer und Küche 2. Stock, ſof. od. 1. 1. zu vermieten. 6787 G. 8, 11 a, Laben. 1, 2 u. 3.⸗Wohnungen mit Küche, Bad etc. (Neubau), per ſof, od. Ipät. zu verm. 10 717 Reiß, Mittelſtr. 56. 10 717 1 Zim., Küche 21.— Mk. 2 Zim., Küche 28.50 Mk. 3 Zim., Küche 45.— Mk. Nachw. Schulze. 0 6, 2 9251 4 Zimmer und Küche zu vermieten. Alphoruſtraße Nr. 47, parterre. 26673 2 Zim. u. Küche 32 K, Oetzel, Möbelgeſchäft⸗ Wohn.⸗Nachw., Rupp⸗ rechtſtr. 8. 10 80 Jod. 2 Zum. u. Küche auf 1. Jan. zu verm. Fabrikſtation Nr. 30, Lay. 26724 2 große 5 Timmer und Küche in einer aut. 9 0 vermieten. 72⁵ Zu erfragen in d. Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. 1 Zimm. u. Nebenraum m. Herd, fl. Waſſ., an —2 Perſ., zu derm. 1 die Geſchäfts elle dieſes Blattes. B4162 Fabrikstaflonstr. 18/6 Te eph. 41 738 Leeres grofl. Zinner el.., an eing. Perſ. ſof. zu verm. 6602 7, 10. 2. Stock. brug. ſeeres Zimmer per ſof. zu vm. 6749 Draisſtraße 57 a, prt. Leere Manſarde an Einzelperſ. zu vm. Ege Rötterſtr. 5, III, links. 76620 Möbl. Zimmer an berufstät. D. od. H. zu vermieten. B4152 Qu 1. 12, 8 Tr. Links. Mößſiertes Zimmer zu vm. Q 7. 24, 8. St. 649495 Nähe Bahnhof! Frdl. möbl. Zimmer zu vermieten. 10 738 L. 14, 6, 2 Treppen. äblterfes Zimmer billig zu verm. 6683 Mittelſtr. 20, 2 Tr. r. Möbl. Zimmer heizb., el.., ſof, zu verm. Eichendorffſtr. Nr. 37. 4. St., Klein beck Schön. Zimmer m 1 o. 2 Bett., nebſt Küche el. L. u. Gas, k. g. H. bei alleinſt. Frau zu vm., Nähe Bahnhof. 9b. leeres Zimmer 5 Annahmeschſuf für die Mittag- TESSAR-KAMERA dle Kamera mit dem Adlerauge Aus gabe vorm. 8 Uhr, fdr die ie foto- Geschäfte füöbten Tesser- Abend- Ausgabe nachm, 2 Uhr kommern för Kleinbild, Film, Plotten und King Aufnehmen. güderreſche Gut möbliertes Zimmer ſof, zu verm.*674g Schimperſtr. 14, part. EIMüu ER IT. el. L. u. Tel.⸗Ben. Mittelſtraße 24. g. St. Gemütl. möbl. warm En e Werbeschtiſt To 44. kostenfrei von Cart Zeiss, Jeno, Berlin, Homburg, Lein, Wie. 4 Nächsle Noche Höger Dom bau sidtotterie Zienung 14 u. 5 Dez. in Mannheim. Vortrag, Möbliertes Zimmer in gt. Hauſe. m. Pal t⸗ ſion f. 60/ gl. zu uvm. 6771 Tel. 334 43. nachm. 4 Uhr n. ee ee ee ee ee jugendliche hein Zutriti. ſprichttmoberen roßen Saale des Ballhauſes am Schloß. Freitag, d. 9. Dez. 32, nachm. 4 Uhr und abds 8˙¼ Uhr im großen Saale der Caſino⸗ 100000 50000 26778 PL Weihnachis- geschenk Automarkt Aurto-Vermietung 8915 Tel. 515 94. an Selbſtfahrer n bl einn Geſellſchaſt a Markt, der durch ſeine vielen Erfolge bekannte u beliebte Referent, Herr Dir. Gottfried Cyr. Hempel über Selbstheilkunde 5 jede Kranllieit in 1 Stunde, e Das große Geheimnis der Auffriſchung aller Lebenskräfte. In kurzer Zeit nicht mehr nervös! Für jeden Menſchen leicht verſtändlich, worden ganz neue, einfache, rein natürliche Wege zur Geſundheit ge⸗ zeigt, zu glücklichem Wohlbefinden u ruhig. leiſtungsfähigen Nerven. Ohne Radium, Tee⸗, Tabletten⸗„Biochemſe⸗ Apparate uſw. Unreiner Darm, Blähgaſe(Vollgefühl), Magen⸗ und Darmſchwäche als Eut⸗ ſtehungsurſache unſerer Krankheiten! Eine Veranſtaltung einzig in ihrer Art! Alle, auch Geſunde müſſen dieſen Vortrag; hören! Leidende, Schlafloſe, Müdigkeit⸗ und Schmerzgeplagte finden wieder Ver⸗ trauen und können die Gewißheit mit nach Hauſe nehmen: Ichwerde gefunden und wieder froh!—— Anzeige aus⸗ ſchneiden! Nachdrug verb. Weſetzl. geſchünt 30000 20000 bos MX. orte u. ste C Stürmer 3% Postsch. 2f0 Karisruhe und ate Lerksulsszellen nubis Denken Sie an Ihre Zu- kunft. Deshalb nur Betten von uns. Il Haba bringen wir die erwar. teten billig. Preise. Von zwei Mark Wochenrate an liefern Wir: Metall-, Holz- und Kinderbetten, Matratzen. Schoner, Federkissen, Federbetten. Steppdeck., Bettbarchent, Federn, 10%%30 Protios auch f. Vermiet⸗ u. Lieferwagen geeign., f. 6 PS⸗Wagen i. A. bill, abzugeb. 46708 Bitz, Amerikanerſtr. 33. Limonſine(—7ſitzig). ſowie Lim.⸗Aufſatz u. neues offen. Verdeck Chaiselong., Bettwäsche. Schlafdeck, Einzelmöbel Landenge 17 Spezialgechäit in Beiten Lieferung frei. 10748 Verlangensie unverbind- lichen Vertreterbesuch. Unser ailiger Werbe Verkauf 4/20 PS Opel⸗Cabriolet Mod. 31, ſehr aut be⸗ reift, prsw. abzugeb. Angeb. u. K W 25 an die Geſchſt. 6759 Vermischtes Steppdecen 8161 Daunendeckten zu Fabrikpreiſen. Hch. Burk, Ludwigs⸗ hafen. Teleph 627 62. Tüchtige Schneiderin empf. ſich außer dem Hauſe. Mäßig. Preis. 40784 P J, 10, 4. St. 1 Immobilien Haus möglichst mit Laden u. Etagenwohnungen bei—10 Mille Anzahl. v. Eigentümer direkt zu kaufen geſucht. Vermittl. zwecklos. Angeb. ö unt. J 2 3 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Sonntag v.-6 geöffnet! geht n bis Weihnachten. Unsere Läger sind in allen Ab- teilungen vollgefüllt. ö 00 Unsere preise Sind 8b nienrig. daß es für jeden Geldbeutel bei uns etwas Erschwingliches gibt, deshalb eilen Sie ins Nur Monat Dezember! 20 Mark für ein Zimmer. Decke weiß anlegen 15 Rollen Tapeten à 1 Mark nach Wahl liefern und aufziehen Oscar Müller, Werft⸗ ſtraße 15, Telephon⸗ Nr. 338 65. 6785 An Kindesſtatt: Geſund. kräft. Junge, 3 Woch. GSbrtidet ge or? Geſchäftsſtelle. 46750 J Or Straße 39 Telephon 447 19 Allein Verkauf: 5 K.-L. Al. 6695 Gr. Merzelſtr. 15/17, 1 Tr. links. 6760 Gr. Wallſtattſtr. 5 a, 1 Trepyvpe. 6755 3 5 2 Beeichften Sie auch a Sie leinen anzeigen an anderer stelle dieses Slettef An den Sonntagen vor Weihnachten von-6 Uhr geöffnet! 8. Seite/ Nummer 570 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Sbfldbsoge Nur noch h Mittwoch, 7 Dezember 1932 Nur noc heute und morgen. Aubel und Frohsinn bel diesem Programm! Rox Nur bis Donnerstag! Trude Berliner leute und morgen das ungewöhnliche Erlebnis Otte Wernicke der Ernst Busch herrliehste aller Nur bis einschließl. 1 15 [Sitta Alpars a gerrliche Stimme in Strahlender Tlangschönheit hören Sie in ihrer neuen Toniilm-Opereiie n der srogentbenteurer. kfHoengebirgstiime in einem Sperlal- Fenster sehen Sie 5 1 An E 2 5 4 2 2 aue I 5 unser Weihnachts- Angebot in Meter Popeline für Herren-Oberhemden Gruppe ll Ae 8 5 4 Meter Eine Berglegende aus den Dolomiten, meisterhaft ge- staltet von FRANZ ISKA GAA! det neue Tonfilm-Star Südexpreß Gruppe lll Mieter f. 0 Ein wirklichkeitsnahes Er- lebnis aus der Welt der PAUL HöngleEn 8. rollenden Räder LEA NEFENM STAHL 5 KA und Schlafanzüge. Gruppe 9 — Einzigartig in seiner Im bunten Tonfilmteil: e ebe und PAN! Wir kauften ein Riesen- Sortiment neu- Meter 35 vollendeten Schönheit. 5 5„Film vom Funk 155 5„ ö de kg Feder zeitlicher Dessins von einer der ersten Gruppe v 7 8 Allerlei aus aller Welt 5 Der verrückte Hulobus 125* Weberelen ganz billig ein. Meter 15 5 „Spuk am Meeresgrunde Neuester Bildbericht der laßt alle lachen bel Sttnett 5 5 Emelka-Ton woche!) 9 sonntag von 1 bis 6 Uhr geöffnet! eueste Emelka-Tonwoche 5 3 3 .00 letzte Vorst..30 Für dugendliche erlaubt! Beg.: Die. oder Keine ant Max Hansen — der deutsche Chevalier— nocht nie war ein Gesang im Ton-. 45 Alm So ecſit u. rein, So frisch guellend l. ungelslibi, wis hier, da diæ Alvar die große dtie aus„Traviata“ singt b Höchst amüsant: „Untermieter gesucht mit Kurt Vespermann Neuesſe FOX-Tonwoche! Bis.30 Uhr alle Plätze nur 70 Pfg. Täglleh 8 g 2 3⁰⁰ 5 6³⁰ ö.5 5 5 5 55 Wochentags bis 4 80 Uhr alle Ssel- u Rapgplstee nur 30 Pig. 9207 UNIVERS U 300.00.10.25 Ur Die groge Tae groß und klein Der Ufa-Tenfilm ml z belehve Mitten im Gewühl der Großstadt erlebt ihr mit„Emil und seinen 5 Verlängert bis Inkl. Donnerstag Der Lacherfolg Lucie Englisch Paul Hörbiger Alena Die Braut der goes NMelzgerei „Haonnneimer H. 38 Die flotte Pelzjacke- ein wertvolles Weihnachts-Geschenk Perf. Weißnäherin Brolles Tonfiim-Prrisraten Eiptritt frei] Verlängerung Mittwoch den 7. Dezember 1932 Vorstellung Nr. 107— Miete M Nr. 9 und Sondermiete M 5 Dlie goldenen 8e hum e Komisch-phantastische Oper von P. J. Tschaikowsky Originalſassung Textgestaltung v. Heinrich Burkard Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock Inszenierung: Herbert Maisch Chöre: Karl Klauß- Tanzleitg.: Gertrud Steinweg Bühnenbiider: Eduard Löffler Technische Einrichtung: Walther Uni uh Anfang 20 Uhr Pers o nen: Wakula, Schmied Heinrich Kuppinger Ssolocha, Wakulas Mutter Nora Landerich Tschub, ein ältefer Kosak Hans Görlich Oxana, Tschubs Tochter Ellice Illiatd Der Dor fschulze, Gevatter des Tschub Karl Mang De Schulmeister Fritz Bartling Der Teufel Sydney de Vries Die Zarin Irene Ziegler Der Fürst Christian Könker Ein alter Zaporoger Albert Weig Ein Waldteufel Albert Weig Mational-Theater Mannheim Ende 22.30 Uhr am Donnerstag, den., Freitag, den., Samstag, den 10. und g Sonntag, den 11. Dez. ieweils nachmiItags um 2 UhrF Eassens nung 1 Uhr 25 Preise: 25, 30, 35 Pig. Erwachsene 10 Pfg. Aufschlag Täglich in Erstaufführung Apoſio 5 Der Tonfilmschlager 0 0 15 ein Volksstück großen Ausmaßes Dazu einen 2. Schlager gaufang:.30..00,.20, 810 Uhr Asthma 181 hellbar Asthmakur nach Dr. Alberts kann lelbſt veraltete Leiden heilen. Aerztl. Sprechſtunden in Mannheim, Rhein⸗ häuferſtr. 18, 1 Tr. ſeden Donnerstag von—1 Uhr u.—5 Uhr. Dr. Fechter 3 1 Mis Geschenk A deriiner Atelier, U 3, 9 Erwerbslosen ieee abendlich 8¼ Uhr Nur noch 8 Tage Das große Varieté- programm Mit ro Rhama Samstag, 10, Dezember, nachm. 4 Uhr -Vorstellung — Eiadeitspreis 30 Pfg. S 81% D 5, 2 Jan Anmeldung: Au 1, Aufsehenerregend Rheuma, Ischias, Gicht, Nerven⸗ und Herzkrankh., Schlafloſigkeit, ſchwerzen, Aſthmag. Koſtenloſe Auskunft u. Dank⸗ ſind die Heilerfolge bei ſchreiben. Gewissenh. Ausbildung z. Tanzlehrerberuf Fernruf Nr. 304 11 Schule buth Küeses Privatstunden Türniertraining Heidelberg, Schließfach 14. D 5, 2 3/8, Telephon 24768 Kopf⸗ Va82 reiz. Kinderbild Daunendecken 83 fertigt billig an Oskar Stumpf, Aglaſterhauſen. Parkett⸗Bohner, Staub⸗ ſauger u. Maſchinen⸗ bürſten repariert gut und billig Brennen und Backen. Herd- U. Dlengeschal Der schlechteste Herd wird wieder Wie neu gemacht. Garantie für Alle Reparaturen an Herden, Oefen u. Gasherden. Ferner Setzen, Putzen und Ausmauern Nerdschlosserei und Ofensetzerei J. Veste H 2. 1 Krebs, J 80 55 11 5 Tel. 28219 8448 Apöfte Weihnschtsgeschenke für Heften dosef Boldfar Hettren-Node-Articel 1 Seldene Binder von N..25 en Heldelbetger- Straße Neueröffnung! Tisch- Jennis-Casino im Saalbau N 7, 7 Eintriit frei! Geöflnet von 11— 24 Uhr Wir steſlen Spltzenspisler aus Frankfurt a. Main und Offenbach als rainer zur Verfügung. v0 Hurt Hoyer Hunstwerkstätte für Lauten- und eigenbau FI, 1, 2 Trp. ein kaberen zoßd e L. Hug Gcögtes 8 85 alter und neuer Meistertaustrumente. Salten und Bestandteile. Anerkannt teinste Reparaturen bill Verloren Eine goldene, ovale Damenarmhanduhr m. Gliederarmband a. Sonntag verloren.— Abzugeb. geg. Beloh⸗ gung Schwarz e Ar. 6. gut erhalten, 1% To. Lache 125. f une Angebote unt. L 1707 an Ala, Maunheim. Verkaufe i oed 14054 Prachtv. Biedermeier⸗Möbel, kompl. Empire⸗ Zimmer, mod. Vitrine, Harmonfum, Perſer⸗ teppich, Kriſtall⸗Lüſter, Aufſtellgegenſtände, Delgemälde, ſowie kompl. Speiſe⸗, Herren⸗ u. Schlafzimmer in beſ. Sttlarten und neu, und vieles mehr zu e billigen Preiſen. Aukt. Hh. Seel& Co., Qu 4. 5, Rückgeb., Tel. 325 06. Sonntag von—6 Uhr geöffnet. Wegen Aufgabe des Haushalts 84163 Shelsczimmer, Herronzimmer, Fonlafzimmel ſowie Küche u. ſonſtige Möbel zu verkaufen. Näh. 0 7. 15, 3. Stock. Auskunft 4. Stock. Conti. u. and. Schreibmaschinen beſtens überholt, hat abzugeben 6723 Karl Herr, e für Büromaſchinen L 4. 4, Telephon 215 18. Piano, schwarz Speisezimmer 46 (Blüthner] ſ. aut erh. Bü., Kredenz. Aus⸗ ſow. Schrankgrammoph. zlehtiſch u. 4 Stühle, mit Platten zu verk. nußb. pol. kurz ge⸗ Näh.: 4 11, 1 Tr. braucht, ganz billig zu 6747 verlaufen. Alphorn⸗ 1 1 N 1 E f ſtraße 13, 4. St. rechts m. ehngeb. Harmonium zu verk. Preis 300 l. Eichendorffſtr. Nr. 24, 2. Stock links. 36714 Zu jedem annehmbaren Preis zu verkaufen: Herrenz., Schlafzimmer Speiſezimmer, Küche, Klavier, Klubgarniar, Büro⸗ u. and. Schreib⸗ tiſche, Rollſchrank, Akten⸗ u. Kleiderſchrk., Couch, Chaiſeloungne Diwan, 5 1 75 Marm., Betten Adef Landes und Federbellen, luer. * N 8 Nach n d. 4. garderoben, Vertikos, Badeeinrichtg.. Stanb⸗ errenfabrral ſanger, Teppich. Näh⸗ faſt neu, m. Beleucht, maſchine, Ausziehtiſche, neu, komplett 195.—, boliert 285.—, Speiſe⸗ mer. kompl. 225.—, *6774 Einige gespielte Klaviere in bestem Zustand besonders 10787 511119 bei erleichteter Zahlungsweise Heckel, 0 3, 10 Neue und neuwertige Sokreihmaschinen von Privat, billig zu verkaufen.* 6730 Adreſſe in der Geſch. 1 Venmſtilungsblürd m. b. h. Zu verkaufen: Kleiderſchränke, eln⸗ türig 12.—, Kleider⸗ ſchränke, 2türig 18.—, Waſchkommoden mit Marmor 16.—, Nacht⸗ liſche.—, Küchen⸗ 4 weiß 18.— .—,.—,.—, Sil.50, Matratz. .— Beltſtellen.—, F weiß —, Schreibtiſche m. Nuſfaß 12.—, 15.—, 18.—, Büfett, Sofa, Chaiſelongne, klavier etc, billigſt abzugeben. Täglich. Verkauf—7 Uhr. Sonntag von 1 bis 6 Uhr. 10 757 Versteigeiungs- ung 2 1. Grünes NHau⸗ Nähmaschinen 275 verſenkbar, mit Holz⸗ geſtell,„. R. 150. an. Sab. Roſenberger, O3, 20, Nähmaſch.⸗ Fachgeſch., Tel. 279 44 Radio, Batterte⸗Empf., Nadlo-Gelegenheitskauf mit Lautſprech., ſehr billig zu verkaufen. Verkauf Sine eiche, Stühle, Büfett ete., ſowie Porzellangeſch. u. Silberbeſtecke. An⸗ zuſehen—11 Uhr u. —5 Uhr. 6762 Adr. durch die Geſch. 6761 B 7, 9. prt. p 1 Saba 8 41, 4 Röhr., Foto-Apparat 67„9, Schneider D. ., 4,5, zu verkaufen Brochh hagen, Pump⸗ fl. Junker u. Nuh⸗ Einknopfbedienung, werkſtraße 25. 678g Fadingsausgleich, 5 ete., 155 Couch preiswert zu verkau ſol. Werkſtattarb., v. 3 50, ct, ſowie Seſſel Auguſta⸗Anlage 15, v. 28% an zu verkf. Tel. 413 80. 6770 H. Kücherer, L. 14, 19, Polſtergeſch. 95752 basbackofen gut erh., zu verkauf J. 30„ zu verkauſen, Stühle u. and. mehr. A ee in der Geſch⸗ Reunert 6 4. 7. 6769 B 4145 Preis 25.. 6754 Augartenſtr. 113, II, rechts. 5 Weihnaoptsgeschenkl n 15 1 1 Sofa 20 4, 1 ſchw. Pelzmantel, Gr. 44, 78 gute gespielte Geige. Rheindammſtr. Nr. 6, 4. St. r. 86772 Weihnachtsgeschenk Sehr ſchöne große Bett⸗ Chaiſelong.⸗Vorlagen (weiße Felle) bill. zu verkaufen. Leypoldt, Garteufeldſtr. 2. 46768 Kl. Wäſcheſchrändchen, echt Eiche, 1 Dielen⸗ garnitur, Schleiflack, billig zu verk. Elfen⸗ be 15, 2. St. Bake i H. 26744 Un e A ſehr gut, mit Br billig zu verkauf. Mayer, 8 6. 32, 1 Treppe. 8 Einige faſt neue 10669 patent-Eierkisten preiswert abzugeben. Adreſſe in d. Geſchſt. Dampfmaschine neuwert., m. Zubeh., z. halb. Anſchaff.⸗Pr. zu verkaufen. 56727 Adreſſe in der Geſch. Dee Kino⸗ appax. m. Pl. Dampf⸗ eiſen bahn, Motor für Modelle, 125 Volt, bill. abzugeb. 10659 Adreſſe in der Geſch. f. Kind. bis 3 Jahre, Laufgitter 56757 zu Zerkaufen. Näher. Bachſir 9, prt., rechts 85 Diwan⸗Decke mit paſſ. Tſürbehang, Gobelin, preisw. zu verk. Adr. in der Geſchſt. 10708 Burgen m. Soldaten zu verkf. bei 86657 Hirſchbiel, K 4, 1. k. 200.— Weiß. Kinderwagen aut erh., bill. zu verkauf. Käfertal, Mannheimer⸗ ſtraße 48, Hths. II, r. 6767 Elektr. kisenbahn Kaſperlihegter mit el. Beleuchtung preisw. zu e 6764 Telephon Nr. 309 92. Puppenküche, ſchiff, wenig gebr., ſo⸗ wie kl. 710 zu vk. 100 55 9. 0 4 Hypotheken I. Hypothek: 3 his bod Ak. auf Einfam.⸗Haus ge⸗ ſucht.— Angeb. unter K B 5 an die Ge⸗ ſchäfts ſtelle. 6696 J. Mpottel auf Neub., nur von Selbſtgeber geſucht. unt. K G 10 an die Geſchſt. 86718 falk. 4000.— ich i Der billige Kalbfleisch-Verkauf K eee 5 i 8 5 19 1285— oe e 14068 geht weiter 0 0 5 0 0 30 ustige Diebesjag——————— Samens Age dAS HAUS dE pkk Kalbfleisch Ant. ee ee e e eee ese 2 en 0 422 Zulu 1 5* a eſchäftsſtelle. buteh gehend seottnet ae e e halle Stück.. 1 Tblliln. Llaber rn Wudwestfilm lener went ae 5 6 Akten.— Mut. Gerechtigkeit N Walzer l Konstrukteur 5 j 1 schweinebraten gin. 5 555 15. J(Elektro⸗Fachmann) ö* II f„ 85 3 Jane en 5. Aben d 1 bberntan Anferlig. Schnitzel pro Pfd. 0 All ö a Auge 5 Jungen, die in diesem Film, 1 in der ib e eee Lehrer im Blau- Weiß- Casino e. V. Mannheim Bauchlappen f 1 5 n u. 8 ng. ü 95 der besonders Mädehen gefällt. 5 Weinlaube in jed. Art., Bearbeitung Die Tanzschule der guten Gesellschaft& Koteletts Pfund 70 Mittwoch, 7. U bend Fm, Weinberg: beit 3 P ke/ E Istund 2 5 5 f[I 77. heiten. 6789 Kurse Privatzirkel/ Einzelstunden ö 18* 10 15 i 1 in 11 1 2 4 Leretellungen 1— Cee Nr. 40 05. Modernstes Turniertanz Training Frisches F J else* (Kuhfleisch) z. Kochen, 3 Pfd. nur 1. zum Braten Pfd. 40 u. 45.3 den saftigen ESSlg braten o. Bein vid 90 b 0 Jeder oll meine guten Wurstwaren versuchen Lachsschin ken Pfund 30 Krakauer, Lyoner, serves Pfd. 80 Guter Aufschnitt mit Schinken J Pfd. 252 Hausmacher Leber- u. Griebenwurst.. Pfd. 33 Weihnachtsschinken p. Pfd. 1. u..10 H Z. 38 bel weiteste Meg lohnt! dee οοοοοοοοꝙ Es ist ein Brauch von alters her, wer Sorgen hat, hat auch Likör Machen Sie sich Ihre Liköre billig selbst mit Reichels Essenzen und Alkohol. Alle Sorten vorrätig. 14002 Storehen- Drogerie, Marktplatz, H 1, 16 Sllumpf- Hornung Mannheim— O 7, 8. Schenkt SUnpfe. Zubeh., ſowie gr. i Waſſer⸗ Auf 1. Hyp. a. 90750 5 6, 2 Treppen, fein amerik. Terpentinöl Pfd. 48 Terpentinersate:. Pd 32 Fußhodenö— Leinölfirnis Bodenfarbe Brief 28, 18, 10 pig Bodenwachs— Bodenlack Fensterleder. Stück ab 40 Putzschwamme in großer Auswahl Stahlspäne— Putzwolle Kräftige Aufnehmer Stuck ab. 20 Bürsten— Besen— Schrubher Heligelhe Kernseife Stück ab- O5 fleinweile Kernseife 250 gr. St. 16 . Marke Schreiber 22% Fetigehalt) auf 5 5 Wohnhaus und Aecker geſucht. 7 Gärtnerſtr. 85. beſdverkehr ö Darlehen an BEAM TE, ſof. Aus. zahlg, ohne Vorkoſte⸗ F. en rt, L 10, 5 Kristallsodæa. 10 Plund 50 5 ⁰ Rabatt 1 7