* n Erſcheinungsweiſe: Täglich emal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Te Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Einzelpreis 10 Pf, inheimer Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bel Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Dezember 1932 143. Jahrgang— Nr. 572 Vertagung ſo gut wie ſicher Allgemein rechnet man jetzt damit, daß ſich der Reichstag morgen oder übermorgen vertagt Die Vertretung des Reichspräſidenten Neurath wird deutlich „Ohne völligen Ausgleich der Machtmittel gibt es keinen Frieden in der Welt Entſpannung im Parlament Drahtbericht unſeres Berliner ZJüros UE Berlin, 8. Dez. Der neue Reichstag hat nicht lange ſein parla⸗ mentariſches Geſicht gewahrt. Schon am zweiten Sitzungstage haben ſich Nationalſozialiſten und Kommuniſten ein blutiges Treffen geliefert. Daß es ſich nicht im Plenarſaal, ſondern zum größten Teil hinter den Kuliſſen abſpielte, vermag an dem Sach⸗ verhalt nicht viel zu ändern. In den offiziöſen Sitzungsberichten werden die Vorgänge eher zu mild als zu ſchroff geſchildert. In Wirklichkeit er⸗ lebte der unfreiwillige Zeuge eine wüſte Schlägerei bei der Spucknäpfe, Aſchenbecher, Stühle, Tiſche und andere Gegenſtände als Waffe und Wurfgeſchoße benutzt wurden. Die Urſache: ein Tribünenbeſucher hatte nach einer Schmährede des Kommuni⸗ ſten Schneller auf Hindenburg in das Nieder der Kommuniſten eingeſtimmt und war, als er ſich gegen die zwangsweiſe Entfernung durch den Beamten des Reichstag zur Wehr ſetzte, von einigen Nationalſozialiſten unſanft an die Luft befördert worden. Die Kommuniſten aber unternahmen einen Sturmangriff, und hinter der Tribüne des Präſidenten, in dem ſchmalen Gang, der aus dem Sitzungsſaal in die Wandelhalle führte, prall⸗ ten die feindlichen Gruppen aufeinander. Man er⸗ ſieht daraus, daß durch einen nicht eben bedeutſamen Zwiſchenfall das unter der Decke glimmende Feuer zur hellen Flamme entfacht werden kann. Dabei iſt unverkennbar, daß die politiſche Entſpaunung weitere Fortſchritte gemacht, daß die Ausſicht auf eine längere Vertagung ſich verſtärkt hat. Wie verlautet, ſoll in einer Konferenz Hit⸗ lers mit ſeinen Unterführern die Entſcheidung be⸗ reits gefallen ſein. Die Nationalſozialiſten beabſichtigen darnach, wie ja auch trotz ſeiner Kampfandrohung gegen das Kabinett Schleicher den Auslaſſungen des„Angriff“ unſchwer zu entnehmen iſt, im Augenblick nicht die Regierung zu ſtürzen. Sie werden, wenn man ſie nicht gerade provoziert, einer Verſchiebung der politi⸗ ſchen Ausſprache bis in den Januar keine ernſtlichen Schwierigkeiten in den Weg legen. Dem Zentrum fällt dabei die Aufgabe zu, etwaigen Vor⸗ ſtößen der Kommuniſten durch geſchickte Abwehr⸗ taktik zu begegnen. 8 Die Beratung der eigentlichen Tagesordnung er⸗ fuhr durch das Intermezzo der Feldſchlacht eine we⸗ ſentliche Verzöögerung, zumal vorher auch noch um die Rechtmäßigkeit der Wahl Löbes zum dritten Vizepräſidenten eine längere Debatte ausgetragen wurde. So kam man erſt in den ſpäten Nachmittags⸗ ſtunden zur Behandlung des von den National⸗ ſozialiſten eingebrachten Geſetzentwurfes über die Stellvertretung des Reichspräſidenten. Welche Motive die Nationalſozialiſten bewogen haben, dieſes Initiativgeſetz dem Reichstag zu unterbreiten, iſt nicht ganz durchſichtig. Die Natio⸗ nalſozialiſten haben ſelbſt mit voller Abſicht auf eine Begründung in der Mittwoch⸗Sitzung verzichtet. Es dreht ſich bei dem Entwurf um eine Aenderung des Artikels 51, durch die ein für allemal der jeweilige Präſideni des Reichsgerichts zum Stell⸗ vertreter in den durch die Reichsverfaſſung vor⸗ geſehenen Fällen beſtellt wird. Man hat, wie erin⸗ nerlich, dieſen Weg eingeſchlagen, als nach dem Tode Eberts ein längeres Vakuum drohte. Was damals aus dem Zwang der Situation heraus erwuchs, ſoll jetzt zur Regel erhoben werden. Es heißt, daß die Nationalſozialiſten ſo die Be⸗ denken des Zentrums zerſtreuen möchten, daß Hitler einmal als Kanzler die Machtbefugniſſe des Reichspräſidenten erhalten und einſeitig ausnutzen könnte. Sehr viel plauſibler als dieſe Verſion klingt die Erklärung, daß der nattonalſozialiſtiſche Entwurf ſich gegen die von den Deutſchnationalen eifrig geför⸗ derten Pläue einer Reichsverweſerſchaft richtet. Die monarchiſtiſche Propaganda, die ſich um Herrn Hugenberg konzentriert, der das ihm„von einer ſchwarz⸗rot⸗ braunen Mehrheit“ angetragene Ehrenamt eines Reichstagsſchriftführers mit ſtolzer Geſte abgelehnt hat, geht ja gerade mit der Behaup⸗ tung krebſen, daß die Entwicklung unaufhaltſam der Reſtauration zutreibe. Ob dieſe Auffaſſung zu Recht oder zu Unrecht beſteht, jeden Verſuch, ſo verhängnis⸗ volle Strömungen abzudämmen, wird man begrüßen müſſen, ganz gleich, von welcher Seite er kommt. Das haben auch die Sozialdemokraten eingeſehen, die durch Herrn Breitſcheid dem national⸗ ſozialiſtiſchen Antrag ihre Unterſtützung zuſicherten. Die Verſtimmung der Deutſchnationalen ſprach nur zu deutlich aus der verärgerten Rede des Abgeord⸗ neten von Freitagh⸗Lorringhoven der ver⸗ langte, dem Reichspräſidenten ſolle ſelbſt die Beſtim⸗ Drahtung unſeres eigenen Vertreters 1. Genf, 8. Dez. Die außerordentliche Vollverſamm⸗ lung des Völkerbundes beſchäftigte ſich ge⸗ ſtern mit ihrem einzigen Programmpunkt, dem Mandſchureikonflikt. In den Reden von Paul⸗Boncour(Frankreich), Sir John Simon kEng⸗ land), Baron Alobiſi(Italien) und Freiherr von Neurath gelangte der Wunſch zum Ausdruck, die Gegner an den Verhandlungstiſch zu bringen, ſei es in Genf oder in einer anderen Stadt, Paris oder London. Nicht allein die euro⸗ päiſchen Großmächte, als Mitglieder des Völker⸗ bundes, ſondern auch Rußland und Amerika ſollen vermittelnd in die chineſiſch⸗japaniſchen Auseinan⸗ derſetzungen eingreiſen. Die Hauptdelegierten wandten ſich der Zukunft entgegen, verſäumten es aber nicht, ihre Enttäuſchung über das Verſagen des Völkerbundes zu bekunden. Paul⸗Boncour ſagte:„In Oſtaſien hat der Bund verſagt, aber das verſichere ich Ihnen: In Europa käme es ganz anders“. Dieſe Worte konnten ſich nur gegen Deutſchland richten, da Paul⸗Boncour gleich nachher von der Notwendigkeit einer bewaffneten Macht des Völ⸗ kerbundes ſprach. Freiherr von Neurath gab ihm die Ant⸗ wort:„Wo wichtige gegenſätzliche Intereſſen der Staaten aufeinanderſtoßen, kommt es für den Völker⸗ hund darauf an, die lebendigen Kräfte der Völker und die natürliche Richtung ihrer Entwicklung rechtzeitig zu erkennen und ihrem Werte nach zu würdigen. Der Völkerbund darf ſich lebendigen Entwicklungen, wie ſte nach dem vorliegenden Material in den letzten Jahrzehnten in der Mandſchurei hervorgetreten ſind, nicht zu verſchließen. Dagegen hat der Völkerbund die Aufgabe, ſolchen Entwicklungen nicht einfach freien Lauf zu laſſen, ſon⸗ mung ſeines Vertreters überlaſſen bleiben, und er müſſe das Recht haben, durch ein politiſches Teſtament einen Mann zu ernennen, der bis zur Neuwahl ſein Amt auszuüben habe. Mit allen gegen die Stimmen der Deutſch⸗ nationalen und Kommuniſten wurde der nationalſozialiſtiſche Entwurf in erſter und zweiter Leſung verabſchiedet. Der Reſt der Sitzung nahm einen glatten Verlauf. erfreulich Die verſchiedenen Anträge der Parteien auf Abänderung oder Aufhebung der ſozialpolitiſchen Beſtimmungen der großen Wirtſchaftsverordnung löſte noch eine längere Diskuſſion aus, die aber kaum mehr neue Geſichts⸗ punkte erbrachte und die am Freitag fortgeſetzt werden ſoll. Die Hauptſache aber iſt, daß die Amneſtieanträge dem Ausſchuß überwieſen wurden. Damit iſt die für die Regierung bedroh⸗ lichſte Klippe umſchifft. Im Ausſchuß wird ſich noch reichlich Gelegenheit bieten, über die Ausmaße der Amneſtie zu beraten. Es müßte noch im letzten Augenblick eine ganz unvorhergeſehene Komplikation eintreten, um die Vertagung des Parlaments bis Die Preußenfrage rückt in ͤen Mittelpunkt dern ſie in friedliche Bahnen zu leiten und damit das Ziel zu erreichen, daß der Einſatz militäriſcher Macht⸗ mittel als einer der Vergangenheit angehörigen Me⸗ thode endgültig unterbunden wird. Zur wirkſamen Verfolgung dieſes Zieles bedarf es gar nicht der Er⸗ findung weitreichender nener juriſtiſcher Syſteme. Es iſt nichts anderes notwendig, als daß ſich die Regierungen zu dem Grundſatz der Völkerbunds⸗ fatzungen und des Kellogg⸗Paktes bekennen. Es iſt wohl im innerſten Grunde nicht ein bloßer Zufall, daß der Völkerbund jetzt in doppelter Weiſe in ein kritiſches Stadium ſeiner Entwicklung gebracht wor⸗ den iſt. Neben dem mandſchuriſchen Konflikt harrt hier in Genf ein anderes Problem der Löſung, das die ganze Welt bewegt. Dieſes Pro⸗ blem ſteht hier nicht zur Diskuſſion, aber die Be⸗ trachtung des mandſchuriſchen Konfliktes zwingt da⸗ zu, eine andere fundamentale Wahrheit ſich vor Augen zu halten. „Wollen wir eine wirkliche Sicherheitsgewähr da⸗ für ſchaffen, daß künftige Konflikte nicht nach macht⸗ volitiſchem Austrag drängen, ſondern daß ſie ohne Einſatz militäriſcher Machtmittel eine gerechte und billige Regelung finden, wollen wir, daß die Autorität des Völkerbundes für dieſen ſeinen höchſten Zweck geſtärkt wird, ſo müſſen wir dafür ſorgen, daß ein völliger Ausgleich der militäriſchen Machtmittel für alle Staaten ſtattfindet. Dieſer Ausgleich iſt die erſte und unbedingte Vorausſetzung für eine wirkſame Sicherſtellung friedlicher Streitſchlichtung, eine Vor⸗ ausſetzung, ohne deren Verwirklichung alle juriſti⸗ ſchen Mittel, welcher Art ſie auch ſein mögen, proble⸗ matiſch bleiben.“ Dieſe Erklärung erregte hier ziemliches Aufſehen. Die Franzoſen verbreiteten ſofort die Behauptung, daß Deutſchland die Wiederaufrüſtung verlange und Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Dez. Der Rechtsausſchuß des Reichstags wird ſich heute ungeſäumt an die Beratung der ihm vom Plenum überwieſenen Amneſtieanträge heran⸗ machen. Ueber das endgültige Schickſal der Amne⸗ ſtievorlage iſt man geteilter Meinung. Auf der Rechten glaubt man, die Ueberweiſung der Geſetz⸗ entwürſe an den Ausſchuß könne die Verſchiebung der Amneſtieanträge bedeuten, gegen die die Regie⸗ rung erhebliche Bedenken habe. Andere Gruppen erwarten dagegen, daß der Rechtsausſchuß einen Kompromißentwurf finden wird, der am Freitag mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit verabſchiedet werden kann. Das Geſetz müſſe dann noch den Reichsrat paſſieren. Daß dort kein Wöderſpruch er⸗ hoben wird, ſet ohne weiteres anzunehmen, da eine 0 auch in den Abſichten der Reichsregierung icge. Das ſchon in der erſten und zweiten Leſung be⸗ handelte Geſetz über die Stellvertretung des Reichspräſidenten wird zweifellos am Frei⸗ tag mit der erforderlichen verfaſſungsändernden Mehrheit angenommen werden. Allgemein iſt 7 erſtaunt, daß der Abg. v. Freytag⸗Loringhoven 5 1 ſcheiden.. ſelbſtverſtändlich zum mindeſten ſo ſtark ſein wolle als Frankreich ſelbſt. zum Januar zu verhindern. Was im Januar ge⸗ ſchehen wird, vermag freilich heute niemand zu ſagen, Wie wir hören, werden die Nationalſozialiſten gegen die ſozialdemokratiſchen Anträge auf Auf⸗ hebung der Juni⸗ und September⸗Notverordnung ſtimmen, da ihnen, wie ſie erklären, lediglich an der 7 der ſozialpolitiſchen Belaſtung gelegen Ist. Die Terrornotverordnung wird im Rahmen der gegenwärtig vorliegenden Am⸗ neſtieanträge nicht behandelt werden. Sie ſoll erſt bei der großen politiſchen Ausſprache im Januar zur Erörterung kommen. Beſonders mitbeſtimmend für die Haltung der Nationalſozialiſten ſoll das Zu⸗ geſtändnis des Reichskanzlers von Schleicher ge⸗ weſen ſein, daß eine Verlängerung des am 2. Januar ablaufenden Burgfriedens nicht angeordnet werden wird. Die National⸗ ſozialiſten beabſichtigen, unmittelbar nach dieſem Zeitpunkt einen neuen großen Propagandafeldzug zu inſzenieren. Schließlich heißt es heute, daß wegen der Abſt im⸗ mung über die Notverorönungen der Reichstag ſich erſt am Samstag vertagen wird. die deutſchnationalen Reichsverweſerabſichten ſo offen enthüllt hat. Die eklatante Niederlage, die ſich darin ausdrückt, daß— ſieht man von den Kom⸗ muniſten ab— der geſamte übrige Reichstag ſich unzweideutig gegen dieſe Pläne ausgeſprochen hat, dürfte auf die Hoffnungen der Monarchiſten einiger⸗ maßen abkühlend wirken. Das Intereſſe wendet ſich, nun die Vertagung des Reichstags ſo gut wie geſichert erſcheint, in erhöhtem Maße der preußiſchen Frage zu. Unſere In⸗ ſormationen, nach denen die Verhandlungen zwiſchen Zentrum und Nattonalſozialiſten bereits ſehr weit fortgeſchritten ſeien, werden beſtätigt. Man hält es ſogar für möglich, daß ſchon in der nächſten Woche die Miniſterpräſidenten⸗ 5 wahl erfolgt. Dann entſtände aber zugleich die Frage, ob der neue nationalſozialiſtiſche Miniſterpräſtdent bereit wäre, dem Reichskabinett etwa als Vizekanzler bei⸗ zutreten, da nur unter dieſer Vorausſetzung die Reichsregierung vermutlich bereit ſein würde, das Reichskommiſſariat aufzuheben. Ob für ſolche Löſung Die Schlägerei im Reichstag Meldung des Wolff⸗ Bürs — Berlin, 8. Dez. Bei den Zuſammenſtößen zwiſchen kommuniſti⸗ ſchen und nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten im Reichstag ſind verſchiedene Perſonen ver⸗ letzt worden. Schwere Verletzungen haben insbe⸗ ſondere Kriminalbeamte erlitten, die ſich mit ausge⸗ breiteten Armen zwiſchen die Streitenden ſtellten⸗ Die beteiligten Abgeordneten ſcheinen mit leichteren Verletzungen davongekommen zu ſein. Beſtimmt weiß man nur, daß der preußiſche Landtagsabge⸗ ordnete Lohſe(NS) und der Reichstagsabgeordnete Hörnle(K) blutende Kopfverletzungen erlitten. Im Aelteſtenrat iſt über den Hergang bei den Zuſammenſtößen ausführlich geſprochen worden, ohne daß die Schuldfrage ſchon geklärt werden konnte. Feſtſtellungen darüber werden überhaupt kaum möglich ſein, da auf der Tribüne, von der die Un⸗ ruhe ihren Ausgang nahm, ein wildes Durch⸗ einander herrſchte. Die Reichstagsverwaltung hat nach Vernehmung ſämtlicher in Frage kommen⸗ der Beamten des Hauſes und der Polizei einen ausführlichen Bericht fertiggeſtellt, der dem Präſi⸗ denten Göring vorgelegt werden wird. Es iſt an⸗ zunehmen, daß gegen eine Wiederholung ſolcher Vorfälle energiſche Maßnahmen getroffen werden. Wahrſcheinlich wird Anweiſung ergehen, daß bei ernſtlichen Zuſammenſtößen nur uniformierte Poli⸗ zeibeamte einſchreiten. Hugenberg nimmt nicht an Meldung des Wolff Büros 0— Berlin, 8. Dez. Dr. Hugenberg hat an den Reichstagspräſidenten folgendes Schreiben gerichtet: „An den Herrn Reichstagspräſidenten, Berlin. Die auf mich gefallene Wahl zum Schriftführer iſt offenbar von einer ſchwarz⸗rot⸗braunen Mehrheit vollzogen. Es iſt für mich ohne Reiz, dies Zuſammen⸗ wirken feſtzuſtellen. Das Vertrauen einer ſolchen Wahlgemeinſchaft fürchte ich nicht rechtfertigen zu können. Ich lehne daher die Wahl ab.“ Die ſozialpolitiſchen Anträge 5 Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 8. Dez. Die ſozialpolitiſchen Anträge, die geſtern im Reichstag beraten wurden, ſind hauptſächlich von den Nationalſozialiſten und Sozialdemokraten einge⸗ bracht. Am weiteſten gehen die Anträge der SPD. Darin wird die Aufhebung der Notverordnung vom 14. Juni zu der Arbeitsloſenhilfe, Sozialver- ſicherung und Wohlfahrtslaſten verlangt. Im Falle der Ablehnung dieſes Antrags ſoll nach einem Even⸗ tualantrag die Winterbeihilfe erweitert werden. Nach einem von den Sozialdemokraten eingebrachten Geſetzentwurf ſollen die Unterſtützungsſätze und So⸗ zialrenten wieder auf den Stand vor der Notver⸗ ordnung vom 14. Juni 1932 gebracht werden. In einem weiteren Entwurf wird eine Winterbeihilfe für alle Empfänger von wöchentlichen Unterſtützun⸗ gen und Renten verlangt. Die nationalſozialiſtiſchen Anträge for⸗ dern die Aufhebung der Notverordnung vom 4. Sep⸗ tember in ihrem ſozialpolitiſchen Teil und der darauf gegründeten Verordnung zur Vermehrung und Er⸗ haltung der Arbeitsgelegenheit vom 5. Sept. 1932, außerdem eine Weihnachts⸗ und Winterbeihilfe in Form von Lebensmitteln, Kleidungsſtücken, Wäſche uſw. für die notleidende Bevölkerung ſowie eine Ar beitsbeſchaffungsaktion, insbeſondere durch öffentliche Aufträge. Das Syſtem des Papenſchen Wirtſchafts⸗ programms mit ſeinen Einſtellungsprämien ſchaffe keine neue Arbeit, ſondern bringe auf Koſten des Arbeiters nur dem Unternehmer Sonderprofite. Das ſei moderner Sklavenhandel, des deutſchen Ar⸗ beiters unwürdig. e In der Ausſprache kam es zu ſcharfen Wortgefech⸗ ten zwiſchen Nationalſozialiſten und Deutſchnatio⸗ nalen, die erklärten, daß die Begründung der NS DA.⸗Anträge kommuniſtiſcher als die Kommu⸗ niſten ſeien. Die Nationalſozialiſten hinwiederum warfen den Deutſchnationalen vor, daß ſie den Mit⸗ telſtand durch die Aufwertungsgeſetze ruiniert hätte Das akadem⸗ſche Werljaht Drahtbericht unſeres Berliner Büros 3 Berlin, 8. Dez. Einige Blätter behaupten, daß der Plan ei Werkjahres für Studenten wieder die Zeit ſchon gekommen iſt, wagen wir nicht zu ent⸗ Lielle Schw gelaſſen ſei, da ſeine Durchführung zu große fin ierigkeiten bereite. Daran iſt ledie 1 ö ö 1 1 N 2. Seite/ Nummer 572 Neue Mannheimer Zeitung/ Miktag⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Dezember 1932 richtig, daß man in dieſen Tagen angefangen hat, ge⸗ nauer zu unterſuchen, welche Koſten durch das aka⸗ demiſche Werkjahr entſtehen würden. An zuſtändiger Stelle wird uns jedoch verſichert, daß auch die neue Regierung an dem Gedanken ſelbſt feſtzuhalten be⸗ abſichtigt. Allerdings iſt im Augenblick noch ungewiß, ob, wie allgemein angenommen wurde, ſchon am kommenden 1. April mit der Einführung des Werk⸗ jahres zu rechnen iſt. Ein Termin iſt vielmehr bis⸗ her nicht feſtgelegt worden. Bayern klagt gegen das Reich Telegraphiſche Meldung — München, 8. Dez. Aus einer amtlichen Erklärung iſt zu entneh⸗ men, daß die bayeriſche Regierung eine neue Klage gegen das Reich vor dem Staats⸗ gerichtshof in der Frage der Eiſenbahnabfin⸗ dung bereits anhängig gemacht hat. Bayern hatte im Jahre 1928 beim Staatsgerichtshof beantragt, das Reich zur Zahlung der Zinſen aus der Ei⸗ ſenbahnabfindung mit rückwirkender Kraft vom 1. Oktober 1923 an in Höhe von jährlich 5,126 Millionen Mark zu verurteilen. Das Verfahren vor dem Staatsgerichtshof iſt aber aus mancherlei Gründen immer wieder vertagt worden. Nunmehr chat aber Bayern den Zwiſchenantrag geſtellt, der Staatsgerichtshof ſolle entſcheiden, daß das Reich noch vor Ablauf des Rechnungsjahres 1932 an Bayern 4,5 Millionen Mark in Anrechnung auf die bayeriſchen Anſprüche an der Eiſenbahnabfindung zu zahlen habe. Dieſer Antrag iſt mit der außer⸗ ordentlichen finanziellen Notlage Bayerns be⸗ gründet. f Die Mehrleiſtungen in der Angeſtelltenverſicherung Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 8. Dez. In der Angeſtelltenverſicherung werden neuer⸗ bings, wie wir bereits meldeten: Waiſenren⸗ ten und Kinderzuſchuß mit Rückverſiche⸗ rung vom 1. Oktober 1932 bis zum vollen⸗ deten 18. Lebensjahre gezahlt, ſolange ein Kind nach Vollendung des 15. Lebensjahres Schul⸗ und Berufsausbildung erhält oder infolge körper⸗ licher und geiſtiger Gebrechen außerſtande iſt, ſich ſelbſt zu unterhalten. Stiefkinder und Enkel kön⸗ nen die Mehrleiſtung nicht erhalten. Zur Wiedergewährung der Waiſenrenten und Kinderzuſchüſſe und zur Gewährung der neuen Lei⸗ ſtung in den Rentenfällen, die in der Zeit vom 1. Januar bis 1. Dezember 1932 entſchieden wurden, bedarf es eines ausdrücklichen Antrages an die Reichsverſtcherungsanſtalt. Eingeſtelltes Hochverratsverfahren Meldung des Wolff⸗Büros — Karlsruhe, 8. Dez. Das gegen den Leiter der landwirtſchaftlichen Abteilung der NSDAP. in Baden, Diplomlandwirt Walther Pleſch anhängige Hochverratsverfahren wurde auf Antrag der Staatsanwaltſchaft aus tat⸗ ſächlichen Gründen eingeſtellt.. Das Hochverratsverfahren hatte ein von Pleſch entworfenes Rundſchreiben des agrarpolitiſchen Apparates der NSDAP. zum Gegenſtand, in welchem Maßnahmen gegen einen kommuniſti⸗ ſchen Aufſtand erörtert worden waren. Schlagwetter⸗Exploſton in Neu⸗Mexiko — Madrid(Neu⸗ Mexiko), 8. Dez. Bei einer Ex⸗ ploſton ſchlagender Wetter in einem Steinkohlen⸗ bergwerk kamen zehn Bergleute ums Leben. a Ende des Hungermarſches — Waſhington, 8. Dez. Die etwa 3000 Teilnehmer am Hungermarſch nach der Bundeshauptſtadt, die vor einigen Tagen eintrafen, ſind in ihrer großen Mehrzahl bereits wieder abmarſchiert. Nur noch wenige ſind in der Stadt. Anſte Straße kommt nicht dran Von Aunguſt Leiß Ein ſchneidender Wind ſtreicht durch die Straßen. Da ſteht vor einem Schokoladengeſchäft der Altſtadt eine junge Frau mit ihrem vier⸗ bis fünfjährigen Mädel. Die Mutter iſt ſorgfältig gekleidet, aber ein aufmerkſames Auge erkennt ſofort die Mode vom Vorjahr. Und wenn das Kleid auch nichts von der Verarmung erzählte, ſo tät's das Geſicht. Das Kind aber ſtrahlt beim Anblick der ſüßen Herrlichkeiten im Schäufenſter. Die Augen leuchten, der kleine Mund bebt vor Verlangen und ſpricht aus, was ihn die Wünſche heißen:„Ach, Mami, kauf mir doch was!“ Das Fingerchen weiſt bald da, bald dorthin:„Das! oder das!“ Aber die Mutter zieht das nur widerwillig folgende Kind fort. Dann ſtehen ſie wieder vor dem Schaufenſter mit Werkzeugen, lauter Dingen, die ſonſt Frauen nicht intereſſieren und Kinder noch weniger. Diesmal ist's die Kleine, die nimmer bleiben will, ſie zieht an der Mutter Hand, aber vergeblich. Immer noch ſteht die blaſſe Frau da und ſchaut in die Auslage, aber ihre Augen wandern ohne Ziel von einem Ding zum andern, ihr Geiſt iſt weit, weit weg von hier, weiß Gott wo in ſchönerer Vergangenheit. Schon will ich weitergehen, da höre ich eben noch, warum ſie hier ſolange weilt:„Komm, Erna, hierher mußt du dich ſtellen, hier auf das Gitter, wo die Wärme von der Heizung heraufſtrömt! Gelt, da iſt es ſchön warm!“ Darum alſo der ſcheinbar zielloſe Straßenbummel und das rätſelhafte Verweilen vor dem Fenſter: Nur um der kalten Wohnung auf eine Weile zu ent⸗ fliehen und dem ewig gleichen Kreis ſchwerer Ge⸗ danken, die zu Hauſe das arme Hirn unaufhörlich martern. Und um ſich in der aufſteigenden Warm⸗ luft eines Heizungsſchachtes für ein paar Minuten in jene glücklichen Zeiten zurückträumen zu können, da im Keller ein Berg von Kohlen lag. Schon ein paar Schaufenſter weiter machen ſie wieder halt. Diesmal auf Drängen des Mädels, denn in der Auslage ſind Spielwaren:„Gelt, Mami, die kleine Puppe dort oben, weißt, die mit dem braunen Haar und dem rotgeſtreiften Kleiderl, gelt, die bringt mir heuer das Chriſtkind.“ In der Mutter Geſicht zuckt es auf. Was ſoll ſie fagen? Und ſo findet ſie die fromme Lüge:„Weißt du, Erna, die Stadt iſt zu groß, da kann das Chriſt⸗ [forderung Moskaus an die Die Schuldenkonferenz in Paris Wird Frankreich zahlen?— Amerika lehnt ein Schulden ⸗Moratorium erneut ab Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 8. Dez. Herriot, der geſtern vormittag aus Genf zu⸗ rückkehrte, erſtattete wenige Stunden ſpäter ſeinen Kollegen Bericht über die Genfer Beſprechungen und über den Stand der Schuldenangelegenheit. Ueber die letzte Entſcheidung der Regierung läßt ſich natur⸗ gemäß noch nichts Beſtimmtes ſagen. Es heißt, daß der Miniſterpräſident, der ſo oft die Heiligkeit der Verträge in die Welt hinaus rief, ſich perſönlich un⸗ bedingt für eine, wenn auch nur ſcheinbare Erfül⸗ lung der Schulden an Amerika einſetzen wird, ſelbſt auf Koſten einer Kammerniederlage. Er wird der Kammer entweder eine Zahlung auf ein Sperrkonto bei der B33. vorſchlagen oder aber die Ueberweiſung des Schuldenbetrages an Amerika. In dieſem Fall würde er die Abſendung einer Be⸗ gleitnote verlangen, in der die amerikaniſche Regie⸗ rung ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht wer⸗ den ſoll, daß es ſich um die letzte franzöſiſche Zahlung 1 Neuregelung des ganzen Schuldenproblems handelt. Die Schulden konferenz zwiſchen Maec⸗ donald und der franzöſiſchen Regierung ſoll heute vormittag beginnen. Der britiſche Schatz⸗ kanzler Chamberlain traf geſtern zu ſehr ſpäter Stunde in Paris ein, ſo daß geſtern an eine Aus⸗ ſprache mit den franzöſiſchen Staatsmännern nicht mehr zu denken war. Dagegen führte Macdonald mit ſeinem Kabinettskollegen auf der britiſchen Bot⸗ ſchaft noch längere Verhandlungen. Es beſtätigt ſich, daß die engliſchen Miniſter auch das Problem des frauzöſiſch⸗britiſchen Schuldenabkommens ſowie der Lauſanner Abmachungen eingehend behandeln möchten. Am Quai d' Orſay fand am ſpäten Nachmittag eine mehrſtündige Ausſprache Herriots mit dem Präſidenten der Finanz⸗ und Außenkommiſſion von Kammer und Senat ſtatt, bei der auch der frühere Miniſterpräſident Laval zugegen war. Nach Beendi⸗ gung dieſer Konferenz teilte der Deputierte Malvy den Journaliſten mit, daß es noch nicht möglich ſet, den genauen Zeitpunkt der Schuldenaus⸗ ſprache in der Deputiertenkammer feſt⸗ zulegen. Im Laufe der letzten 24 Stunden habe das Datum dreimal gewechſelt und ſei auch weiterhin abhängig von der Dauer und dem Verlauf der Be⸗ ſprechungen Herriots mit den britiſchen Miniſtern. Miniſterpräſident Herriot ſelbſt fügte hinzu, daß er vielleicht erſt am Samstag vor den Parlaments⸗ kommiſſionen erſcheinen könnte. Hierdurch würde ſich natürlich automatiſch die öffentliche Diskuſſion in der Kammer hinausſchieben. Sollte das Erſcheinen Herriots in den Kommiſſionen am Freitag möglich ſein, ſo würde die Debatte am Samstag ſtattfinden können, andernfalls aber müßte die Kammerſitzung automatiſch auf Montag und noch wah ccheinlicher auf Dienstag vertagt werden. Das würde bedeuten, daß Herriot erſt Mitte nächſter Woche wieder nach Genf zu den Fünferbeſprechungen fahren könnte. Der amerikaniſche Dollar wurde heute auf dem Pariſer Deviſenmarkt mit 25,62 Franc gehan⸗ delt gegenüber 25,61 am Vortage. Damit iſt der Goldausfuhrpunkt erreicht und es iſt für die franzö⸗ ſiſchen Schuldner vorteilhafter, ihre Zahlungen an Amerika durch Verſendung von Gold vorzunehmen als durch Dollarüberweiſungen. Die Steigerung der amerikaniſchen Deviſe tritt beſonders plaſtiſch in die Erſcheinung, wenn man ſich daran erinnert, daß der Dollar in Paris noch vor ſechs Wochen zu 25,41 ge⸗ handelt wurde. In Pariſer Finanzkreiſen führt man dieſe bedroh⸗ liche Steigerung des Dollarkurſes auf verſchiedene Gründe zurück, zu denen Deckungskäufe der Blanko⸗ ſpekulation, Repartierung amerikaniſcher Dollargut⸗ haben im Ausland ſowie die Anſammlung von Dollar⸗ deviſen durch die verſchiedenen Fachorganiſationen gegenüber Amerika gehören. Ganz beſonders aber dürfte die Unentſchiedenheit der franzöſiſchen Regie⸗ rung in der Schuldenfrage, ſowie die ungeklärte Haus⸗ haltslage und die paſſive franzöſiſche Handelsbilanz nachteilig auf den Franken ſich ausgewirkt haben. Ferner glaubt man, daß infolge der Erwartung neuer Steuern bereits eine gewiſſe Kapitalflucht ins Ausland eingeſetzt hat, die ſich natürlich ebenfalls ungünſtig auf die Haltung des Franken auswirkt. Die amerikaniſche Antwort Meldung des Wolff⸗Büros — Waſhington, 8. Dez. Staatsſekretär Stimſon hat geſtern dem bri⸗ tiſchen Botſchafter Sir Ronald Lindſay die ameri⸗ kaniſche Antwort auf die britiſche Note über die am 15. Dezember fällige Schuldenzahlung über⸗ reicht. Wie verlautet, iſt auch dieſe zweite Antwort ablehnend gehalten, da der Kon⸗ greß auf Zahlung beſteht und man trotz ſorgfältiger Engliſcher Proteſt in Moskau Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 8. Dez. In den engliſch⸗ruſſiſchen Beziehungen iſt eine ernſte Spannung eingetreten. Wie geſtern bekannt wurde, hat der Außenminiſter Sir John Simon am 28. November der Sowjetregierung mit⸗ geteilt, daß die durch die Kündigung des engliſch⸗ ruſſiſchen Handelsvertrages notwendig gewordenen Handelsvertragsbeſprechungen nur dann be⸗ ginnen könnten, wenn die Sowjetregierung ſich wegen gewiſſer Verletzungen der inter⸗ nationalen Höflichkeit in aller Form ent⸗ ſchuldige. Trotz aller Abmachungen über den Verzicht auf kommuniſtiſche Propaganda werden nämlich noch immer von der Dritten Internationale Inſtruktio⸗ nen an engliſche Kommuniſten gegeben,„Zellen“ in militäriſchen Abteilungen du bilden. Ebenſo unerträglich iſt die oft wiederholte Auf⸗ in däiſchen kind nicht jedes Haus beſuchen, und unſere Straße kommt heuer nicht dran!“ Das Mädel ſchweigt, es wirft noch einen Blick voll Sehnſucht zu den Puppen hinein, dann folgt es der Mutter, denkt vielleicht im zögernden Weiter⸗ gehen einen Augenblick, wie fein es wäre, wenn der Vater umziehen tät in eine Straße, die es heuer trifft, dann feſſeln neue Bilder das abwechſlungs⸗ hungrige Auge, die Puppe iſt vergeſſen.— „Unſere Straße kommt heuer nicht dran“ Eine tapferes Mutterwort: Heuer nicht, aber vielleicht— vielleicht doch wieder nächſtes Jahr! Mannheimer Liebhaber-Orcheſter Seit ſeinem letzten Konzert im vorigen Herbſt hat das Mannheimer Liebhaber⸗Orcheſter(Leitung Karl Ilg) bedeutende Fortſchritte aufzuweiſen. Nicht nur die Zahl der Mitwirkenden hat ſich erhöht, wodurch eine Verſtärkung der Streicher⸗Gruppen und ein wei⸗ terer Ausbau der Holzbläſer ermöglicht wurde, ſon⸗ dern die orcheſtrale Disziplin hat ſich erheblich ver⸗ feinert. Schon die Darbietung der Ouvertüren zu „Oberon“ und„Hans Heiling“ iſt in ihrer ſorgfälti⸗ gen Durcharbeitung auf Konto geſteigerten Selbſtver⸗ trauens zu ſetzen, ebenſo die erfreuliche Darbietung der mit Recht beliebten Ballett⸗Suite von Popy, die Unterhaltungsmuſik feinſten Genres darſtellt. Auch der Strauß⸗Walzer mit dem geheimnisvollen Titel „Dynamiden“ wurde ſehr anſprechend gebracht. Zu vermeiden ſind rhythmiſche Eigenmächtigkeiten. Karl Ilg bewährte ſich wieder als umſichtiger Leiter, der es nicht verſchmähte, die Geige in die Hand zu nehmen, nicht nur, um wichtige Soloſtellen ſelbſt vorzutragen, ſondern auch, um, wo es tunlich war, die erſten Geigen zu verſtärken. Erfreulich iſt die Mitwirkung von Muſikern, die ſonſt erfolgreich ſoli⸗ ſtiſch tätig, gerne die Reize des orcheſtralen Spieles mitgenießen. Als Soliſt hatte ſich Herr Adam Riehl(Mann⸗ heim) mit Zithervorträgen, einem Concertino und einer Fantaſie nach Kienzls Evangelimann, eingeſtellt, wobei ſeine unleugbare techniſche Fertigkeit und Em⸗ pfinden für anſprechenden Vortrag lebhaften Beifall eintrugen und bereitwilligſt mit konzertanten Zu⸗ gaben erwidert wurden. Den Höhepunkt des Abends bildete die vom Or⸗ cheſter temperamentvoll und ſtilgerecht geſpielte Fan⸗ taſie aus Tſchaikowſkys Oper Pigue⸗Dame, die teil⸗ weiſe wiederholt werden mußte. 1 80 5 8 5 5. 5 * Kommuniſten zum organiſierten Steuerſtreik ſowie die Generalſtreikpropaganda. Sir John Si⸗ mon hat ferner eine Entſchuldigung der Sowjet⸗ regierung wegen eines Artikels in dem amtlichen Organ„Iſtweſtija“ verlangt, in dem erklärt wurde, daß das Foreign Office ſeine Agenten aufgefordert habe, ihm echte oder gefälſchte Dokumente beizu⸗ brinzen, die als Beweiſe für die Verbindung der Sowjetregierung und der Dritten Internationale dienen könnten. Die engliſche Regierung ſei durch⸗ aus bereit, mit Rußland Handel zu treiben. Aber zu dieſem Zweck müßten die zwiſchen friedlichen Völkern üblichen korrekten Beziehungen gewähr⸗ leiſtet ſein. Der Sowjetbotſchafter in London hat bereits eine mündliche Antwort auf den engliſchen Proteſt gegeben, deren Inhalt jedoch bisher noch nicht bekannt geworden iſt. Es kann jedoch kein Zweifel darüber ſein, daß die engliſch⸗ruſſiſchen Handelsbeziehungen, die ſich in den letzten Jahren ſehr lebhaft geſtaltet hatten, durch den neuen Konflikt ernſtlich bedroht werden. Prüfung keinen Ausweg gefunden hat, der das Transferproblem löſen könnte. Der belgiſche Geſandte überreichte dem Staatsſekretär des Aeußern eine neue Note, in der eine Verlängerung des Moratoriums für die Kriegsſchulden gefordert wird. Ein ganzes Dorf wird durchſucht Meldung des Wolff⸗Büros — Gleiwitz, 8. Dez. Im nahegelegenen Schönwald wurden in letz⸗ ter Zeit mehrere Sprengſtoffanſchläge ver⸗ übt. Infolgedeſſen ordnete der Polizeipräſident eine Durchſuchung ſämtlicher Gehöfte nach Sprengmaterial, Waffen und Munition an. Die Ak⸗ tion begann am Mittwoch früh unter Einſatz erheb⸗ licher Kräfte der Schutz⸗ und der Kriminalpolizei. Im Verlaufe wurde auch die Mordkommiſſton alar⸗ miert, da in einem der Gehöfte eine Leiche entdeckt wurde. Bei der Durchſuchung wurden in größerer Zahl Waffen, Munition und Sprengkapſeln ge⸗ funden, die der Beſchlagnahme verfielen. Drei Per⸗ ſonen wurden wegen Sprengſtoff⸗ und Waffenbeſitzes feſtgenommen. Luſtmord an einem Knaben Meldung des Wolff⸗Büros — Raſtenburg(Oſtpr.), 8. Dez. Geſtern wurde der vermißte achtjährige Benno Hafke mit durchſchnittener Kehle auf einer Siedlung ermordet aufgefunden. Die Mordkom⸗ miſſton ſtellte feſt, daß an dem Knaben in der beſtialiſchſten Art ein Luſtmord begangen worden iſt. Der Schneefall, der bei dieſer gelinden Wit⸗ terung den Boden aufweichte und dazu alles zu⸗ deckte, hat ſämtliche Spuren, die zur Ermittlung des Täters führen könnten, verwiſcht. 15 Kriegsſchiffe ſuchen Sawarabi Meldung des Wolff⸗Büros — Paris, 8. Des. Nach einer Meldung der Agentur Indopaeifique aus Hongkong ſind 15 Kriegsſchiffe damit beſchäftigt, die Lage des geſunkenen Torpedobootzer⸗ ſtörers„Sawarabi“ feſtzuſtellen, um ihn zu heben. Die Hoffnung auf Rettung der 104 an Bord befindlichen Perſonen hat man aufgegeben. M 2 kann nicht gehoben werden Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 8. Dez. Geſtern nachmittag wurde in der Nähe des Hafens Portland ein neuer Verſuch gemacht. das vor zehn Monaten geſunkene engliſche Unterſeebot M 2 zu heben. Der Verſuch mißlang wie alle vorher⸗ gegangenen. Es kam diesmal wenigſtens ſoweit, daß das Heck des Fahrzeuges über dem Waſſer erſchien. Dann mußten jedoch die vier Bergungsſchiffe den Kampf aufgeben und das Unterſeeboot, in dem ſich die Leichen von über 50 Seeleuten befin⸗ den, wieder in 40 Meter Tiefe ſinken laſſen. Die Bergungsverſuche werden jetzt vermutlich als frucht⸗ los aufgegeben werden. Tagung des deutſchnationalen Parteivorſtandes — Berlin, 8. Dez. Die deutſchnationale Volks⸗ partei beruft ihren Parteivorſtand zu Freitag, den 16. Dezember 1932 ein. Die Tagung gilt vornehmlich dem weiteren Ausbau der Jugend⸗ und Kampfgruppen. Rücktritt des finniſchen Kabinetts — Helſingſors, 8. Dez. Das finniſche Kabinett iſt zurückgetreten, da ſich der Präſident der Republik geweigert hatte, das Geſetz über eine Regelung der Pfandbrieftilgung zu vollziehen. Das Geſetz war von der agrariſchen Mehrheit im Kabinett ein⸗ gebracht worden. Das Nationaltheater teilt mit: Die am kom⸗ menden Samstag als Nachtvorſtellung erfolgende Wiederholung von Cocteaus Drama„Die ge⸗ liebte Stimme“ iſt die vorläufig letzte Auffüh⸗ rung des Werkes, da die Darſtellerin, Ellen Wid⸗ mann, dem Nationaltheater in den nächſten Wochen nicht zur Verfügung ſteht.— Die heutige Vorſtellung des„Zigeunerbaron“ beginnt erſt um 20 Uhr, die der„Weber“ im Pfalzbau um 19.30 Uhr. O Nachlaß ⸗Verſteigerung bei Gertrud Binder⸗ nagel. Der Nachlaß der auf tragiſche Weiſe ums Leben gekommenen Berliner Opernſängerin Ger⸗ trud Bindernagel wurde in der Wohnung in Berlin⸗ Weſtend verſteigert. Die Verſteigerung zog ſich viele Stunden lang hin, weil zahlreiche meiſt kleinere Haushalts⸗ und Kunſtgegenſtände ausgeboten wer⸗ den mußten. Auch war eine große Käuferſchar er⸗ ſchienen, die Gebote zum Teil über den Wert der Gegenſtände machte, um ein Andenken aus dem perſönlichen Beſitz der verſtorbenen Sängerin zu erhalten. Eine Armbanduhr Gertrud Binder⸗ nagels erzielte 450 /, während der Bechſteinflügel, den die Sängerin vor mehreren Jahren für 5000 4 gekauft hatte, und der mit 1000/ angeboten war, für 1400/ verkauft werden konnte. Eine neue„Werbeausſtellung“ in der ſtädt. Kunſthalle. Von heute ab zeigt die Kunſthalle im weſtlichen Anbau in der Folge ihrer Werbeaus⸗ ſtellungen für junge Künſtler eine Zuſammenſtellung der gebrauchsgraphiſchen Arbeiten(Plakate, Packun⸗ gen, Vignetten, Titelblätter, Etiketten uſw.) des Mannheimer Künſtlers Karl Maria Kieſel. Kieſel iſt beſonders durch das vorjährige Plakat des Mann⸗ heimer Hilfswerks bekannt geworden. Enthüllung einer Goethe⸗Büſte in Newyork. Im Bryant⸗Park im Zentrum Newyorks wurde dieſer Tage eine Goethe⸗Büſte enthüllt, die von der Goethe⸗Society of Ametica der Stadt Newyork ge⸗ ſtiftet wurde. Bei dieſer Gelegenheit ergriff auch der deutſche Botſchafter v. Pritt witz und Gaff⸗ ron das Wort. Er dankte im Namen Deutſchlands der Stifterin des Denkmals und der Stadt Newyork, die es in ihren Schutz genommen habe. Die Kultur Amerikas ſei weſentlich mitbeſtimmt worden durch die deutſchen Einwanderer, die aus ihrer Heimat außer Fleiß und Arbeitskraft etwas vom deutſchen Gemüt mitgebracht hätten, das in Goethe ſeinen beſten Dolmetſch gefunden habe. Goethe werde daher ſtets ein beſonders inniges Band zwiſchen dem deut⸗ ſchen und amerikaniſchen Volke bilden. Das Streben der Menſchheit nach Vervollkommnung, wie es im „Fauſt“ ſeinen beſten Ausdruck gefunden habe, ſollte ein Leitmotiv für die gemeinſame Arbeit am Aus⸗ bau der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Amerika dienen. Neue Vücher Bei unſerer Schriftleitung ſind folgende neuerſchienenen Bücher eingegangen, deren nähere Beſprechung wir uns vorbehalten: „Kouſervativer Sozialismus“. Von Wichard von Mvellen⸗ dorff, Honſegtiſche Verlagsanſtalt, Homburg. „Verſailles“. Wilhelm Ziegler. Hanſegtiſche Verlagsanſtalt, Hamburg. „Die Erſten und die Letzten“. Von John Golsworthy. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig. 7 „Der Schritt ins Freie“. Von Erich Ebermayer. „Die Nährſolze“. Von Ragnar Berg. „Kraftfahrpraxis“. Von Fritz Wettſtädt. „Zwiſchen Geſtern und Morgen“. Von Wilh. Stolzenbach. „Anng Leun“. Von Hans Künkel.(Sämtl. erſchienen im Verlag Philipp Reclam fun. Leipzig. 5 „Tim und Clara“. Von Franz Herwig. Bergſtadtverlag Wilh. Gottl. Korn, Breslau 1. „Mit Frunkreich gegen die Barbaren“. Von Joh. B. Homet. „Eine deutſche Frau erlebt Sowjetrußland“. Von Helene von Watter. „Im Indien Brahmas und Gandhis“. Von Luciano Magrini.(Sämtl. erſchienen im Bergſtadtverlog Wilh. Gottl. Korn, Breslau 1. „Darum lob ich den Sommer“. Von Georg Rendl. Deutſche Verlagsanſtalt, Stuttgart. „Die Welt als Wunder“. Von Amadeus Heinrich. Verlag Hans Chriſtians, Hamburg 86. 5 „So heilt und verhütet man Katarrhe der Atmungsorgone, Aſthma, Stimmleiden und viele andere Krankheiten“. Von Friedrich Oelſchläger, Verlag Döninghaus u. Cie., Stuttgart. 4 „Neueſtes Hondelsengliſch“ Von P. Bendheim. Verlag J. Bensheimer, Mannheim.. „Praktiſches Hilfsbuch für Zuckerkranke“. Von Dr. med. H. Malten. 8 7 „Das Geheimnis von Konnersreuth“. Von Prof. Dr. J. M. Verweyen... „Der Bridge⸗Meiſter“. Von Carl van Hengel.(Sämtl. erſchienen im Süddeutſchen Verlogshaus Gmbß, Stuttgart. „Gepflegte Frau— ſchöne Frau“. Von Dr. med. Hons Balzli. Walter Hädecke⸗Verlag, Stuttgart. 5 „Volk und Vaterland“. Von Max Jungnickel. Safari Ver⸗ lag, Berlin. f. des Kapitalismus“. Von Erich „Selbſtverſtändlichkeit „ 2 12. 5 N Otto Elsner Verlagsgeſellſchaft Berlin 3 eee * 7 — eee g e — Donnerstag, 8. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite„Nummer 572 Bezirksrats-Beſchlüſſe Wegen des heutigen„halben“ Feiertags war die in dieſer Woche fällige und ſonſt Donnerstags ſtatt⸗ findende Sitzung des Bezirksrats auf Mittwoch an⸗ geſetzt. Die ſonſt die Verhandlungen belebenden Baubeſchwerden und ähnliche intereſſante Fälle fehlten diesmal. Landeskommiſſär Dr. Scheffel⸗ meier präſidierte anſtelle von Landrat Dr. Guth⸗ Bender bei den Verwaltungsſtreitſachen. Der Be⸗ zirksfürſorgeverband Karlsruhe⸗Land hat gegen den BV Mannheim⸗Land Klage erhoben wegen Erſatz von Fürſorgekoſten für einen jungen Mann, der erſt in Ladenburg unterſtützt wurde und dann an⸗ geblich nach Karlsruhe abgeſchoben worden ſei. Die Entſcheidung wurde ausgeſetzt, weil erſt noch der Ratſchreiber in Ladenburg und andere Zeugen ver⸗ nommen werden ſollen. In einem andern Fall hat eine Frau aus Edingen vom BV Mannheim⸗Land 1482 Mark Fürſorgegelder bezogen, die zurück⸗ gefordert wurden, als bekannt wurde, daß die Frau eine Erbſchaft in Höhe von 2625 Mark gemacht hat. Die Frau gab an, das Geld vollkommen ver⸗ braucht zu haben. Es beſteht aber der begründete Verdacht, daß ſie es verſteckt hält oder an ihre Kin⸗ der verſchenkt hat. Falls, wie zu vermuten iſt, Schenkungen vorgenommen worden ſind, will der BFV Mannheim⸗Land die Anfechtungsklage durch⸗ führen, weshalb die Sache vertagt wurde. In Sa⸗ chen des BFV Mannheim⸗Land gegen den B Mannheim⸗Stadt wegen Erſatz von Fürſorgekoſten für eine alte Frau, die 50 Jahre lang in Mannheim wohnte und nun nach Ladenburg zu ihrem Sohn ge⸗ zogen iſt, wurde die Klage abgewieſen. Wegen der Kläranlage im Altersheim Schries⸗ heim und Verleihung des Rechts zur Einleitung der geklärten Abwäſſer durch den Geiſenbach in den Kanzelbach waren Einſprachen erfolgt. Es hat in⸗ zwiſchen eine Ortsbeſichtigung durch den Bezirksrat ſtattgefunden. Nach den eingeholten Gutachten iſt das Waſſer nicht ſchädlich, es könnte höchſtens der Geruch beanſtandet werden. Der Bezirksrat hat die Anlage jetzt genehmigt.— Ebenfalls genehmigt wurde die Errichtung einer Bezirksgewerbeſchule in Ladenburg durch die Gemeinden Ladenburg, Schriesheim, Edin⸗ gen, Neckarhauſen, Ilvesheim und Heddesheim. Die Genehmigung der einzelnen Gemeinden liegt bereits vor. Auch der Bezirksrat Weinheim hat ſeine Zu⸗ ſtimmung gegeben. Früher konnten wegen Platz⸗ mangels nur männliche gewerbliche Arbeiter Auf⸗ nahme finden. Nunmehr iſt die Erweiterung in der vom Miniſterium vorgeſchriebenen Weiſe erfolgt. Die vorliegenden Wirtſchaftsgeſuche konn⸗ ten genehmigt werden, da lediglich Inhaberwechſel vorliegt. Es handelt ſich um folgende Schankwirt⸗ ſchaften:„Altdeutſche Weinſtube“, G 5, 19,„zum Tannenbaum“, I 3, 21;„zur deutſchen Flotte“, Mit⸗ telſtr. 144;„zum Schwalbenneſt“, Mittelſtr. 10;„zum Schneckenburger“, Gr. Wallſtadtſtr. 56;„Deutſches Haus“, früher„Kaufmannsheim“(Realwirtſchaft ſeit 1835), C 1, 10/11;„Wintergarten“, O 5, 13;„Harmo⸗ nie“, D 2, 6, Erfriſchungsraum des Poſtamts 2, Bahnhofplatz 13;„zur Friedrichsbrücke“, U 1, 15.— Das Geſuch um Erlaubnis zur Veranſtaltung von Singſpielen und Schauſtellungen im„Großen Mayerhof“, Qu 2, 16, wurde gegen Kautionsſtellung in Höhe von 300/ genehmigt. Dies iſt gegenwärtig in Mannheim die dritte Erlaubnis dieſer Art. Die beiden anderen gelten für den„Luxhof“ und die „Libelle“. el. Brand eines Bulloog In einer Werkſtätte am Anfang der Frieſen⸗ heimerſtraße war am geſtrigen Vormittag ein ſtationärer Bulldog, der zum Antrieb der Maichinen diente, beim Anheizen in Brand geraten. Zum Betrieb des Lanzſchen Bulldog gehört bekanntlich eine ſog.„Glühlampe“, die ähnlich wie eine Lötlampe funktioniert. Dieſe Lampen ſind ebenſo wie der Bulldog ſelbſt abſolut betriebs⸗ und feuerſicher. Nur durch Unachtſamkeit kann ein Brand entſtehen. N Bei dem geſtrigen Vorfall ſoll der mit dem An⸗ laufenlaſſen beauftragte Arbeiter die Lötlampe eine Zeitlang außer Acht gelaſſen haben. Sie iſt entweder explodiert oder es haben ſich an der Stichflamme einige umherliegende Lumpen entzündet. Als der Arbeiter zurückkam, bemerkte er den Brand und ver⸗ anlaßte die ſofortige Alarmierung der Berufs⸗ feuerwehr, die in wenigen Minuten mit dem erſten Löſchzug an der Brandſtelle eintraf. Zunächſt wurde mit einer Schlauchleitung dem Brand„zu Leibe gerückt“. Um den brennenden Bull⸗ dog gut ablöſchen zu können, wurde noch eine Waſ⸗ ſerleitung zum Brandherd gezogen. Eine dritte war nötig, um ſchnell auch die Umgebung abzuſpritzen und jede weitere Verbreitung des Feuers zu ver⸗ hindern. Es muß dringend darauf geachtet werden, in der Nähe von Lötlampen oder Schweißapparaten keine Lumpen oder Putzwolle liegen zu laſſen, da dieſe meiſt mit Oel getränkten Stoffe äußerſt feuer⸗ gefährlich ſind. Eine aufregende Szene ſpielte ſich geſtern abend in einem Feinkoſtgeſchäft in der Innenſtadt ab. Ein Mann betrat den Laden, wünſchte guten Abend und griff mit beiden Händen in die ausgelegten Wurſtwaren, um mit 5 oder 6 Würſten die Flucht zu ergreifen. Der Geſchäftsinhaber und ein junger Mann verfolgten den ſeltſamen Einkäufer, der jedoch nicht mehr ein⸗ zuholen war. Dagegen konnte die JFeſtnahme ſeines Helfers veranlaßt werden, der vor dem Laden Schmiere geſtanden hatte. Es handelt ſich um einen Arbeiter aus der Amerikanerſtraße, deſſen Verhaftung durch einen zufällig in der Nähe weilen⸗ den früheren Kriminalbeamten ermöglicht wurde. Vor dem Geſchäft entſtand naturgemäß eine An⸗ ſammlung von Neugierigen, unter denen bald wilde Gerüchte kurſierten. Jedenfalls iſt es nicht richtig, daß der Täter vorher um Lebensmittel gebettelt hat, ſonſt hätte ihn der Geſchäftsinhaber nicht leer aus⸗ gehen laſſen. 1 Ein Griff nach der Handtaſche 1 Fahr Zuchthaus für einen rückfälligen Taſchendieb Der 30 Jahre alte Hilfsarbeiter W. Fr. hätte wiſſen müſſen, daß es für ihn beſonders gefährlich iſt, ſich in irgend ein Gedränge zu begeben. Er hat aber einmal eine große Vorliebe für möglichſt ſtarkes Gedränge, da er bei ſolchen Gelegenheiten ſeinen Mitmenſchen in die Handtaſchen oder ſogar in die Rock⸗ und Manteltaſchen greifen kann. Dieſe Vor⸗ liebe hat Fr. ſchon teuer bezahlen müſſen. Im Jahre 1927 erhielt er eine Zuchthausſtrafe von 3 Jahren und im Jahre 1930 eine weitere Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 7 Monaten. Dieſe letzte Strafe hatte er am 12. Februar 1932 verbüßt. Am 25. November 1932 wurde an einem Waren⸗ haus in der Breitenſtraße eine große Reklame an⸗ gebracht. Auf der anderen Straßenſeite ſtauten ſich die Leute, um den Arbeiten zuzuſehen. Fr. kam wieder einmal„ins Gedränge“, wo er ſich ſo wohl fühlt. Aus Verſehen kam er an die Handtaſche einer Frau. Die Frau merkte aber ſofort, daß man ver⸗ ſuchte, an ihrer Taſche etwas zu machen. Sie griff zu und erwiſchte die linke Hand von Fr. Als ſie dann ſah, daß ihre Taſche offen war, packte ſie in ganz reſoluter Weiſe Fr. beim Hals und rief einen Schutzmann herbei. Aus der Taſche wurde nichts geſtohlen. Fr. gab vor dem Schöffengericht folgende Er⸗ klärung:„Ich wollte meine Zigarette zu Boden werfen; um nicht die Kleider der Umſtehenden zu beſchädigen, ſchob ich die vor mir ſtehende Frau mit der linken Hand auf die Seite. Bei dieſer Gelegenheit muß ich die Taſche berührt haben, worauf die Frau ſofort zufaßte und nach einem Schutzmann rief. Ich gebe zu, daß ich ſchon manchen Taſchendiebſtahl ausgeführt habe, ich habe aber noch nie auf der Straße geſtohlen“. Dieſe Behauptung konnte an Hand früherer Urteile widerlegt werden. Fr. hat ſchon in Warenhäuſern, anderen Geſchäften, auf der Straße und auf dem Marktplatz geſtohlen. Er ſuchte ſich immer Anſammlungen aus, um ſeine Fingerfertigkeit ſpielen zu laſſen. Auf dieſe Feſt⸗ ſtellung konnte Fr. nichts mehr erwidern. Die neun Vorſtrafen weiſen nur zu deutlich aus, daß Fr. ein unverbeſſerlicher Taſchendieb iſt. Fr. folgte der ganzen Verhandlung ziemlich teil⸗ nahmslos. Nur ſein merkwürdiger Blick, durch die verſchiedenen langjährigen Strafen ziemlich in ſich ſelbſt abgeſchloſſen, verrät, daß er immer auf der Lauer liegt. Er weiß ganz genau was ihm blüht. Die Frau, an deren Taſche ſich der Angeklagte zu ſchaffen machte, erzählte den Vorfall ſehr klar und eindeutig. An der Abſicht des Fr. war nicht zu zweifeln. Erſter Staatsanwalt Dr. Gerard beantragte eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren, 4 Jahre Ehr⸗ verluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Das Ge⸗ richt(Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt) ver⸗ urteilte Fr. wegen verſuchten einfachen Diebſtahls im Rückfall zul Jahr Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre und Stel⸗ lung unter Poltzetaufſicht. 3 Wochen Unterſuchungs⸗ haft werden angerechnet. Folgen dummer Schwätzereien In eine recht dumme Sache hat die 19 Jahre alte Hausangeſtellte M. H. ihren Bruder G. H. und deſſen Freund A. R. hereingezogen. H. und R. ſind SA. ⸗ Leute. Die Schweſter Martha war in einer Wirtſchaft beſchäftigt, die als Verkehrslokal des Reichsbanners uſw. angeſehen wird. Im März 1932 wurden 58 Na⸗ tionalſozialiſten, die ſich auf einem Marſch befanden, verhaftet, darunter waren auch die Angeklagten G. H. und A. R. Martha H. erzählte nun ihrem Bruder, daß ihre Wirtin von Polizeiinſpektor B. telephoniſch die Namen der„Meſſerhelden“— gemeint waren die verhafteten SA.⸗Leute— verlangt habe. Es ſei dann auch eine Liſte im Lokal aufgelegt worden, um dem Reichsbanner die Namen der in der Neckarſtadt woh⸗ nenden Nationalſozialiſten bekannt zu geben. Die Hausangeſtellte Martha will das Telephongeſpräch ſelbſt mit angehört haben. Ihre Wirtin habe zu In⸗ ſpektor B. noch geſagt, ſie habe ihm ja auch ſchon Ge⸗ fälligkeiten getan, aus dieſem Grunde könne er ihr diesmal auch die Namen mitteilen. G. H. erzählte dieſen Vorfall ſeinem Freunde A.., der ihn wieder in einer Verſammlung der SA⸗Leute mitteilte. Bei einer Vernehmung auf dem Bezirksamt in anderer Angelegenheit kam A. R. auch auf dieſen Vorfall zu ſprechen. Er wies darauf hin, daß das Verhalten der Polizei parteiiſch ſei. Er ſagte:„Polizeiinſpektor B. hat eine Liſte der verhafteten SA⸗Leute in dem Verkehrslokal der eiſernen Front aufgelegt. Die eiſernen Frontleute ſollen die in der Neckarſtadt wohnenden SA⸗Leute mamentlich kennen lernen“. Auch einem anderen Beamten machte R. die gleichen Angaben. Inſpektor B. beſtellte R. und machte ihn auf die Folgen dieſer Aeußerungen aufmerkſam. Er wollte ihm Ge⸗ legenheit geben, die Sache aus der Welt zu ſchaf⸗ fen. R. ſagte jedoch, er werde dieſe Behauptung immer wieder erheben, bis man ihn anzeige, damit er dann vor Gericht den Wahrheitsbeweis antreten könne. Der Wahrheitsbeweis war von vornherein mißglückt, da die Ausſagen der Marta H. ſehr ungenau und unſicher waren und die Ausſagen der Wirtin jeden Zweifel an dem korrekten Verhalten des Polizei⸗ inſpektors, der mit der ganzen Sache nichts zu tun und mit der Wirtin nie telephoniert hatte aus⸗ ſchloſſen. In dem Lokal war lediglich eine Liſte zur Einreichung für den Reichspräſidenten auf⸗ gelegt. Die Angeklagten, die nur auf die Ausſagen der Marta H. ihre Behauptungen aufgeſtellt hatten, ſahen dann auch das Unſinnige ihrer Hanblungs⸗ weiſe ein. Nach einer kurzen Pauſe gaben ſie durch ihren Verteidiger Rechtsanwalt F. L. Meyer eine Ehrenerklärung für Polizeiinſpektor B. ab. Die Angeklagte M. H. bedauerte, daß ſie das Geſpräch einer anderen Hausangeſtellten weiter erzählt habe, die beiden anderen Angeklagten be⸗ dauerten auf die Erzählungen der M. H. herein⸗ gefallen zu ſein. Sie nahmen die gegen Inſpektor B. gemachten Aeußerungen mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück, da ſie nach den Zeugenausſagen zu der Ueberzeugung gekommen ſeien, daß an den Erzählungen kein wahres Wort ſei. Da der Straf⸗ antrag vom Polizeipräſtdium geſtellt war, konnte er nicht zurückgezogen werden. 1. Staatsanwalt Dr. Gerard bemerkte, daß die ganze Geſchichte von Anfang an erfunden ſei zu dem Zweck, den Polizeiinſpektor B. zu verdäch⸗ tigen. G. H. hätte wiſſen müſſen, was er von den Erzählungen ſeiner Schweſter zu halten habe. R. habe die Behauptung immer wieder aufgeſtellt, ob⸗ wohl er nicht den geringſten Beweis dafür erbrin⸗ gen konnte. Das Gericht verurteilte wegen übler Nachrede: M. H. zu 30, G. H. zu 50„ und A. R. zu 100„ Geldſtrafe. In der Urteilsbegründung betonte der Vor⸗ ſitzende beſonders, daß in öffentlicher Verhandlung feſtgeſtellt worden ſei, daß Polizeiinſpektor B. voll⸗ kommen gerechtfertigt daſtehe und daß die Aeuße⸗ rungen erwieſenermaßen unwahr ſeien. ü. * Auch in Mannheim falſche Zweimarkſtücke. Aehnlich wie in Frankfurt a. M. tauchen nun auch in unſerer Stadt falſche Zweimarkſtücke auf. meißelt und haben ein mattes, weißes Ausſehen. Gbenſo ſind fal ſche 50 Pfg.⸗Stücke, aus Zinn hergeſtellt, in Umlauf. 5 Die gefälſchten Münzen ſind unſcharf ge⸗ * Stadtpfarrer Joeſt Vorſitzender des evang. Kir⸗ chengemeinderats. Die ſechsjährige Amtsperiode des Stadtpfarrers Dr. Hoff als Vorſitzender des evang. Kirchengemeinderats Mannheim iſt mit der Neuwahl dieſer Körperſchaft beendet. In der Sitzung am 5. Dezember wurde als ſein Nachfolger Stadtpfarrer Jo eſt auf ſechs Jahre einſtimmig zum Vorſitzenden des Kirchengemeinderats gewählt. Stellvertreter des Vorſttzenden iſt Rechtsanwalt Dr. Berg dolt. * Das 25jährige Geſchäftsjubilänum beging 5. Dez. Herr Johann Dilling, Inhaber Flaſchenbier⸗Großhandlung, Mineralwaſſer⸗ und monade⸗Fabrik, Seckenheimerſtr. 134. * Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Monat November 35(Zugang durch Neubau 33, durch Umbau 3, Abgang durch Umbau). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 9 Wohnungen mit —3 Zimmern, 26 Wohnungen mit—6 Zimmern und 1 Wohnung mit 7 bzw. mehr Zimmern. Es wur⸗ den 26 neue Wohngebäude von privaten Bauherrn erſtellt. Darunter ſind 19 Kleinhäuſer mit —2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für 2 Umbauten, die zuſammen 2 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. am der Li⸗ Ju OB ERST die 37% Pfg-Ligarette, WAI b O NF 1 bel bur nacli eurer. Hanben Art,. ä Scl Allie mit ROH, Die Möbelhändler zum Fall Landes Es war vorauszuſehen, daß die Generalver⸗ ſammlung der Möbelhändlervereini⸗ gung von Mannheim Ludwigshafen einem regen Intereſſe begegnen würde. Im Neben⸗ zimmer des„Caſino“ konnte der 1. Vorſitzende Guſtav Grünfeld neben den Mitgliedern und Gäſten als Ludwigshafener Vertreter Herrn Schweizer begrüßen. Der Vorſitzende betonte in ſeinem Geſchäftsbericht, daß das zurückliegende Jahr ein kritiſches Jahr für die Branche geweſen ſei. Nicht nur an der Ware, ſondern auch an den Außen⸗ ſtänden hätten die Möbelhändler viel Geld verloren. Schriftführer Breitfeld gab einen Ueberblick über die umfangreiche Korreſpondenz. Den Kaſſen⸗ bericht erſtattete Herr Roſenberg. Sehr entſchie⸗ den wandte man ſich gegen jede Schwindelreklame und alle Aureißermethoden, die der reelle Handel nicht mitmachen würde. In einzelnen Fällen will man gerichtlich vorgehen, beſonders dann, wenn Ein⸗ zelperſonen vor den Geſchäften auf Kundenfang aus⸗ gehen und die Käufer nach auswärts zu führen ver⸗ ſuchen. Betont wurde, daß die einheimiſchen Händler in der Lage ſind, hinſichtlich Qualität und Preis jederzeit das gleiche zu bieten. Nach der Entlaſtung des Geſamtvorſtandes wurde zum 1. Vorſitzenden Herr Gropp, zum 2. Vorſitzenden Herr Binzen⸗ höfer gewählt. Kaſſierer wurde Herr Roſen⸗ berg, Schriftführer Herr Breitberg. Zu Bei⸗ ſitzern wurden die Herren Grünfeld und Diet⸗ rich gewählt. Auf Antrag von Syndikus Dr. Schwab wurde dem Kaſſierer Entlaſtung nach der Reviſion erteilt. In der Ausſprache über den„Fall Landes“ wurde betont, daß ſowohl die Vereinigung der Mö⸗ belhändler als auch einzelne Firmen ſchon früher Anzeigen gegen die Firma bei der Staatsanwalt⸗ ſchaft einreichten. Auf„die drei Dutzend Schreiben“ wurde aber ſtets geantwortet, daß ein öffentliches Intereſſe zur Verfolgung der Sache nicht vorliege. Die Methode war ſtets die gleiche: die Firma ver⸗ kaufte ein Muſterzimmer an den Kunden, dieſer lei⸗ ſtete eine Anzahlung und unterſchrieb für den Reſt des Preiſes Wechſel. Die Wechſel mußte er bei Vor⸗ zeigen dann bezahlen, erhielt aber keine Möbel. Der Inhaber verſuchte dann, wenn geklagt wurde, immer einen Tag vor dem Termin den Kläger oder den Syndikus der Vereinigung, die ſelbſt die Sachen ein⸗ klagte, auf und bezahlte die Koſten. Es wurde her⸗ vorgehoben, daß vielfach nun Kunden auch gegen den reellen Möbelhandel mißtrauiſch ge⸗ worden ſind und erſt dann zahlen wollen, wenn das Möbel bei ihnen ſteht. Der Möbelhandel in Mannheim ſucht in jeder Weiſe ſeine Reellität zu beweiſen und betont, daß von ihm ſelbſt die Firma Landes und ihre Methoden ſeit langem im Intereſſe des Publikums bekämpft wurden. * Das Feſt Maria Empfängnis feiert heute die katholiſche Kirche. Feierliches Glockengeläute er⸗ innerte um acht Uhr daran. Maria Empfängnis gehört nicht zu den gebotenen Feiertagen. Aber die Schulen ſind geſchloſſen. * Verſetzt wurde Reviſionsinſpektor Auguſt Schmidt beim Bezirksamt Freiburg zu jenem in Mannheim. Aber da viele Zigaret- ten- Raucher es gern sehen, liegen obenauf in jeder OB ERS Schachtel nette Sol- daten-Bilder. Has ist nur eine kleine Beigabe. Mauptsache bleibt der gute echt macedonische Iabak, der gleiche wie früher als OB ERST noch 5 Pfennig kostete. paart. 4. Seite/ Nummer 572 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Dezember 1932 Veranſtaltungen in Mannheim Weihnachten beim Rentnerbund Zu einer ſchlichten, aber Weihnachtsfeier hatte die Mannheimer Orts⸗ gruppe des Deutſchen Rentnerbundes ihre Mitglieder Montag nachmittag in das Ballhaus eingeladen. Schon die äußere Aufmachung, das Fehlen des Wirtſchafts⸗ betriebes, die mit Tannenzweigen geſchmückten Tiſche, die brennenden Kerzen und der Adventskranz neben dem Weihnachtsbaum gaben dieſer Feierſtunde die rechte Weihe. Atemlos lauſchten die den Saal bis auf den letzten Platz füllenden Rentner und ihre Angehörigen den künſtleriſchen Darbietungen. In ſelbſtloſer Weiſe hatten ſich eine Reihe Mannheimer Künſtler zur Verſchönerung der Feier zur Verfügung geſtellt. Die ſtets hilfsbereite Frau Leonore Fuchs⸗ Gernsheim ſpielte, von der Klavierpädago⸗ gin Iſa Awſtreich begleitet, das„Arioſo“ von Händel, das„Nocturno“ von Chopin und ein„Menuett“ von Beet⸗ hopen. Auf der gleichen künſtleriſchen Stufe ſtanden die Sopran⸗Soli von Elfriede Hofmann, die außer„Mariä Wiegenlied“ von Reger zwei Arien von Puceini ſang und mit Violinbegleitung noch„Still wie die Nacht“ von Bohm. Für den ſtarken Beifall dankte ſie durch eine Zugabe. In Ina Schauß hatte die Sängerin eine anſchmiegende Be⸗ gleiterin am Klavier geſunden. Mit Beſeeltheit und innerer Anteilnahme las Frau Eliſabeth Helfferich, die durch ihre Sprachkunſt ſchon manche Stunde zu einem Erlebnis werden ließ, das Mittelſtück aus Timmermanns „Die heiligen Drei Könige“ und einige feſtliche Strophen. Ein Weihnachtsſpruch, von Horſt Leins⸗ v. Derblin vorgetragen, ein Weihnachtsgedicht, von Eliſabeth Knab vorgetragen, und ein Krippenſpiel, aufgeführt von Kindern des Kanuſport⸗Oſt unter Leitung von Frau Direktor Burk, ergänzten das Programm. Die Vorſitzende, Frau Erna Leins⸗ v. Derblin, begrüßte eine Reihe von Ehrenmitgliedern, Fürſprecher und Förderer des Bundes, u. a. Frau Werner, Frau Eſch, Frau Heſſe, Frau Rumpf, Frau Blau⸗ ſte in, die Oberin des Städt. Altersheims, Stadtrat Runkel, Oberinſpektor Beiſel vom Fürſorgeamt und den Landesverbands⸗Vorſitzenden, Präſidenten Fleiſch⸗ mann. Der Oberbürgermeiſter hatte ſeine Wünſche ſchriftlich übermittelt und betont, daß das Schickſal der früheren Kapitalrentner ihm ſehr am Herzen liegen würde. Frau Leins⸗v. Derblin führte weiter aus, daß gerade jetzt das Weihnachtsfeſt geeignet ſei, die Oeffentlichkeit auf die Notlage der früheren Kapital⸗Rentner aufmerkſam zu machen. Seit 12 Jahren führt der Deutſche Rentnerbund einen Kampf um die Herausnahme der früheren Kapital⸗ Rentner aus der Fürſorge und um die Gewährung eines Renten verſorgungs⸗ geſetzes. Man gibt den Rentnern, die über Nacht alles verloren haben und zum Teil nur durch Zeichnung von Kriegsanleihe um ihr Vermögen gekommen ſind, ein Almoſen, ſtatt ihr Recht. Hinzu kommt noch, daß die Er⸗ rungenſchaften der letzten Jahre ſyſtematiſch durch Notver⸗ ordnungen wieder weggeſtrichen wurden. Durch die Richt⸗ ſatzkürzung und den Wegfall der Mietbeihilfe iſt die Not der Rentner ſo groß geworden, daß viele von ihnen im Tag nicht mehr als 30 Pfennnig zu verleben haben. Die Ver⸗ armung iſt bis in das zweite und dritte Glied ſchon vor⸗ geſchritten, denn heute werden ja bereits die Enkel unter⸗ haltungspflichtig für die Großeltern gemacht. Es muß ungemein eindrucksvollen darauf hingewieſen werden, daß die Rentner nicht die Schuldner, ſondern die Gläubiger des Reiches, des Staates und der Gemeinden ſind. Die Sache der Rentner iſt die Sache des deutſchen Volkes. Die größte und ſchönſte Ueberraſchung bereitete Frau Leins⸗v. Derblin in ihrer Schlußanſprache, als ſie bekannt gab, daß durch Hilfe der Ehrenmitglieder und durch Unter⸗ ſtützung des Landesverbandes jedem Mitglied eine Weih⸗ nachtsſpende überreicht werden kann, die aus 5 Pfund Mehl, 2 Pfund Zucker, 1 Pfund Maccaroni, einem Viertel Pfund Butter, 2 Stück Seife, 1 Paket Zwieback, 1 Paket Lebkuchen und 1 Tafel Schokolade beſteht. Nach dieſer freudigen Botſchaft ſang man das alte ſchöne Lied„Stille Nacht“ mit noch größerer Inbrunſt.* Verſammlung der leitenden Angeſtellten Im Sitzungsſaal des Hotel National fand Dienstag abend eine Verſammlung der Ortsgruppe Mannheim der„Vela“, der Vereinigung der leiten⸗ den Angeſtellten, ſtatt, in der der Hauptgeſchäftsführer des „Vela“ ⸗Geſamtverbandes, Dr. Müffelmanun⸗ Berlin, zu dem Thema„Unſere Stellung zu den wirt⸗ ſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Tagesfra⸗ gen“ ſprach. Dr. Müffelmann, der in Mannheim kein Unbekannter mehr iſt, zeichnete in ſeinem Referat ein recht optimiſtiſches Bild unſerer Wirt⸗ ſchaft. Wenn auch die günſtigen Anzeichen noch immer von ſolchen der Kriſe überſchattet ſeien, ſo wäre eine Beſſerung doch bereits ſpürbar und es wäre ein verurtei⸗ lenswerter Peſſimismus, wollte man ſie nicht beachten. Recht erfreuliche Mitteilungen über einen Wiederaufſtieg, insbeſondere in der Stellenvermittlung, konnte Dr. Müffel⸗ mann beſonders aus dem eigenen Verbandsleben machen. Die ſtärkſte Wendung zum Beſſern komme aus der Kon⸗ ſolidierung der Verhältniſſe in der Weltwirtſchaft und zwar aus dem Wiederanziehen der Rohſtoffpreiſe. Weniger poſitive Ergebniſſe hätten die Steuergutſcheine der Novem⸗ bernotverordnung gezeitigt. Dieſe hätten durchaus nicht zu einer Belebung des Arbeitsmarktes beigetragen. Auch wurden ſie für Arbeiterneueinſtellungen nur in geringem Umfang von der Wirtſchaft aufgenommen. Der Fehler liege bei dieſer Notverordnung darin, daß man nur die Produktion beachtet und das Moment der Kaufkraft ver⸗ nachläſſigt habe. Der Redner kritiſierte weiterhin die ſozial⸗ politiſchen Maßnahmen des Papen⸗Kabinetts, womit ge⸗ wiſſen Kreiſen des Arbeitgebertums das Stichwort zu noch weitergehenden Forderungen gegen die Arbeitnehmer ge⸗ geben worden ſei. Dr. Müffelmann gab dann noch ein⸗ gehend eine Ueberſicht über die aktuellen Ar⸗ beitsbeſchaffungspläne. Er formulierte dann die von der„Vela“ unterſtützte Politik: Arbeitsbeſchaffung durch Aufträge der öffentlichen Hand unter Verwendung von 700 Millionen Mark nicht in Anſpruch genommener Steuergutſcheine, Ablehnung aller Experimente auf dem Gebiet der Währungspolitik und im Zinsweſen Aktivie⸗ rung unſerer Außenpolitik und der Auslands wirtſchaft durch Ankurbelung des Exportes und endlich Neuaufbau und Vereinfachung der Steuerpolitik. Mit dieſen For⸗ derungen ſtellten ſich die leitenden Angeſtellten poſitiv zum Programm der Regierung Schleicher ein. Mit einigen Schlußworten des Vorſitzenden der Mannheimer Orts⸗ guppe der„Vela“, Dr. Becker, fand der intereſſante Abend ſeinen Abſchluß. FCC ͥ vddddddßdddddꝓßßꝓßꝓßwßwßwwßwßã ãꝗãĩ ãõPPVPVPPVVPVVfPPPPPGGpGGp GPG G0 ͤÄVVVVaVGGGGGGcVbcbbbTbcTTTTVVTVTVVTVTTTTT Hilfreich ſei der Menſch. Mittwoch vormittag auf der Ebertbrücke. Der kurze aber kräftige Schneefall hat das Holzpflaſter der Brücke mit einer feinen weißen Decke über⸗ zügen, die der nur wenig über dem Gefrierpunkt liegenden Temperatur noch Stand zu halten ver⸗ mag. Der ſtändig über die Brücke flutende Ver⸗ kehr verwandelt die Schneedecke ſchnell in eine feſt am Boden hängende Eismaſſe, durch die eine ſehr gefährliche Glätte hervorgerufen wird. Trotz größter Aufmerkſamkeit und trotz der verhältnis⸗ mäßig nur unbedeutenden Wölbung der Fahrbahn in der Mitte der Brücke kann das vor ein Koh⸗ lenfuhrwerk geſpannte Pferd ſeine Laſt nicht vorwärts bringen. Der Kutſcher hat Verſtändnis für die Lage und verſucht durch Zurufe das Pferd zur äußerſten Kraftanſtrengung zu veranlaſſen. Aber vergeblich, denn der Boden iſt ſo glatt, daß in dem Augenblick, in dem das Pferd mit dem Ziehen aufhört, der Wagen langſam zurückrutſcht. Der neu einſetzende Zug des Tieres und der Um⸗ ſtand, daß der Wagen ſich etwas quer geſtellt hat und mit ſeinen Hinterrädern an den Randſtein an⸗ ſtößt, verhindern eine Verſchlimmerung der Lage und ſchließlich auch ein Unglück. f Alle Bemühungen, den Wagen in die Gerade zu bringen, ſchlagen fehl. Der Kutſcher ſieht ſich ver⸗ geblich nach ein paar hilfsbereiten Leuten um, die ihm helfen und die dafür ſorgen, daß die kleine Steigung überwunden werden kann. Mit ein paar Griffen wäre alles erledigt, denn es ſind nur einige wenige Meter Wegſtrecke, die die Schwierig⸗ keiten bereiten. Aber niemand findet ſich, der den Aufang macht. Dem Fuhrmann bleibt ſchließlich nichts anderes übrig, als die Laſt auf dem nicht überladenen Wagen anders zu verteilen und einige Säcke abzuladen, bis der Scheitelpunkt der Brücke erreicht iſt. Im letzten Augenblick finden ſich noch zwei Männer, die mit Hand anlegen. Die ſich ein⸗ findenden Neugierigen geht die Sache aber nicht das geringſte an, denn ſie betrachten das Ganze als eine Unterhaltung, der man am beſten als Zu⸗ ſchauer beiwohnt. Es iſt tief traurig, daß man eine ſolche Paſſivität geißeln muß, denn es iſt nicht mehr als ſelbſtverſtändlich, daß in einem ſolchen Falle jeder einzelne ſeine Kräfte zur Verfügung ſtellt.* 60. Geburtstag. Am heutigen Donnerstag feiert Buch⸗ bindermeiſter Carl Hartmann, Inhaber der bekannten Buchbinderei und kunſtgewerblichen Werkſtätte in G 5, 8, ſeinen 60. Geburtstag. Herr Hartmann iſt ſeit Jahr⸗ zehnten Bezieher unſeres Blattes. Schlagfertig In Berlin ſteht einer mit einem Kleinauto. Er zieht alle Hebel und Schaltungen, die daran ſind; aber es iſt nicht vorwärtszubringen. Ein Berliner Junge betrachtet ſich die Sache. Endlich kleidet er ſeine Be⸗ trachtungen in den Ausſpruch: 5 8 „Sie, Männecken— Sie werden det Ding bloß mit Autoſuggeſtion vom Fleck e „Sagen Sie mal, fetzt kommen Sie zum dritten⸗ mal in dieſer Woche betteln! Gibt es denn gar keine anderen Häuſer in der Straße?“ „Der Arzt hats mir verordnet, gnädige Frau“. 8„Der Arzt? Wieſo denn?“ „Ja, gnädige Frau. Der Arzt hat mir geſagt, wenn ich das Eſſen herausfinde, das mir bekommt, ſoll ich dabei bleiben“. Luowigshafener Wochenmarkt Trotz des unfreundlichen Wetters war die Be⸗ ſchickung des Ludwigshafener Wochenmarktes am Mittwoch vormittag beſſer als in der Vorwoche. Das mag wohl vor allem auf die herannahende Weih⸗ nachtszeit zurückzuführen ſein. Wintergemüſe der verſchiedenſten Arten war in großen Mengen ver⸗ treten und wurde auch von den Hausfrauen gerne gekauft, die ſich damit für die noch kommenden kalten, gemüſeloſen Zeiten eindecken wollen. Außer Obſt vom Inland(Aepfeln und Birnen) waren auch „Ausländer“ vertreten, ſo vor allem Apfelſinen und Zitronen. Für die Weihnachtsfeiertage ſah man auch da und dort eine Hausfrau ein oder mehrere Pfund Nüſſe einkaufen, die 28 bis 30 Pfennig das Pfund koſteten. N Nachſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnitts⸗ preiſe: Kartoffeln 3, Rotkraut—6, Weißkraut—4, Wirſching—6, Mangold 6, gelbe Rüben—4, weiße Rüben—6, rote Rüben—7, Schwarzwurzeln 20 bis 30, Grünkohl—7, Erdkohlrabi—6, Karotten —6, Rettiche—8, Meerrettich 15—30, Kohlrabi 46, Blumenkohl 15—35, Lauch—6, Peterſilie—4, Eß⸗ äpfel lerſte Sorte) 18—25, Eßäpfel(zweite Sorte) 15—17, Kochäpfel 12—14, Birnen lerſte Sorte) 18.30, Birnen(weite Sorte) 12—16, Orangen 20—25, Zi⸗ tronen—7, Eier—14, Landbutter.20—.40 /, Süßrahmbutter.45—.55 /, weißer Käſe 2530, Schwämme 2530. Ein„Flieger abgeſtürzt * Sigmaringen, 6. Dez. Am Samstag zog ein Schwanenpaar in majeſtätiſchem Flug in den Burgwieſen die Donau abwärts ſeine Kreiſe. Dabei kam der eine der Schwäne der elektriſchen Hoch⸗ ſpannungsleitung zu nahe. Ein mächtiger Feuer⸗ ſtrahl ſtieg auf und das arme Tier fiel wie leblos zur Erde. Des Weges kommende Paſſanten nah⸗ men ſich liebevoll ſeiner au. Merkwürdigerweiſe war von einer Brandwunde nichts zu ſehen, nur am Schnabel war eine leichtere Verletzung, die auch vom Fall herrühren konnte. Schlapp ließ der Schwan ſeinen ſchlanken Hals zur Erde hängen und ſtöhnte vor Schmerzen. Man glaubte an einen ernſthaften Fall und wollte eben den Patienten ab⸗ transportieren, als plötzlich die Lebensgeiſter wieder in ihm erwachten. Wankend wie ein Betrunkener machte er die erſten Gehverſuche. Dann gings im⸗ mer beſſer. Und ehe man ſichs verſah, war er im naſſen Element der Donau gelandet und ſchwamm davon. * * Worms, 6. Dez. Auf friſcher Tat feſtgenommen wurde eine 38jährige Frau von hier, die ihrem Ar⸗ beitgeber fortgeſetzt Geldbeträge, im Einzelfalle bis zu 100 Mark wegnahm. * Mainz, 6. Dez. Der in Scheidung lebende 54jährige Kaufmann Auguſt Rickrich ſchoß ſich nachts in der Wohnung ſeiner Mutter mit einem Revolver eine Kugel in den Kopf. Die Kugel durchſchlug den Kopf an beiden Schläfenſeiten. In lebensgefährlich verletztem Zuſtaude wurde der Le⸗ bensmüde in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Zwingenberg a.., 7, Dez. Durch Erträn⸗ ken im Neckar verſuchte die Frau eines Arbeits⸗ loſen ihrem Leben ein Ende zu machen. Arbeiter vom Neckarkanal konnten jedoch den Fährmann noch rechtzeitig aufmerkſam machen. Den vereinten Kräften gelang es, die Lebensmüde zu retten. Die Familie, die neun Kinder beſitzt und im Armenhaus von Zwingenberg wohnt, iſt durch die Arbeitsloſigkeit in tiefe Not geraten. a Tolſchlagsverſuch eines 70⸗Jährigen Ein Greis ſchoß nach ſeinem Sohn * Frankenthal, 7. Dez. Am letzten Sitzungstag der ſechſten Schwur⸗ gerichtsperiode hatte ſich der 1862 geborene Mühlen⸗ beſitzer Konrad Modery aus Neuſtadt a. H wegen Totſchlagsverſuchs, begangen an ſeinem eigenen Sohn Heinrich, zu verantworten. Modery hatte am 6. Juli d. J. nach einer Aus⸗ einanderſetzung zwei Schüſſe mit dem Jagdgewehr auf den flüchtenden Sohn abgegeben, wodurch dieſer Verletzungen am Kopf und Rücken— nicht ſehr er⸗ heblicher Art— erlitt Zwei Schrotkörner drangen in die Lunge ein. Nachteilige Folgen haben ſich aber bis heute nicht ergeben. Aus der Verneh⸗ mung ergibt ſich, daß der Angeklagte ſeit dem Jahre 1901 Beſitzer der in Neuſtadt gelegenen Haidmühle iſt. Lange Jahre führte der Ange⸗ klagte die Mühle allein, ſpäter hat er ſie an ſeine beiden Söhne, die gleichfalls Müller ſind, verpachtet. Die beiden Söhne hatten aber ſchon öfters Dif⸗ ferenzen. Darauf führte der Vater wieder die Mühle und beſchäftigte beide. Während ſein Sohn Georg in der Mühle arbeitete, fuhr Heinrich Mo⸗ dery ſtets zur Kundſchaft. Dabei ſei er, ſo bekun⸗ dete der Angeklagte, faſt jeden Tag betrunken nach Hauſe gekommen, ſo daß es vielfach zu Streitigkeiten kam. Als der Sohn zu Hauſe nicht mehr gut tat, zog er aus und mietete eine Mühle in Edenkoben. Bei dem am 26. Juni erfolgten Auszug hatte der Sohn neben verſchiedenen Möbelſtücken des Vaters auch zwei Pferde mitgenommen. Als der Müller ſeinen Knecht nach Edenkoben ſchickte, gab der Sohn Heinrich die beiden Pferde nicht heraus. Am Tage vor der Tat wollten die Frau Heinrich Moderys und ſeine eigene Tochter in dem bei der Mühle ge⸗ legenen Garten Gemüſe holen. Da verwies der Ein Stadion eie Hockenheim, 7. Dez. Die Stadtgemeinde Hocken⸗ heim ließ vor einigen Jahren durch den Mannheimer Geometer Sauer einen Generalbebauungsplan auf⸗ ſtellen. Dieſer Plan ſieht die Schaffung eines Sta⸗ dions beim jetzigen Gelände des Meßplatzes vor. Bis zur Verwirklichung dieſes Projektes dürfte aller⸗ dings noch geraume Zeit vergehen. Inzwiſchen hat nun ein Verein die Initiative zu einem Stadion ergriffen. Das Stadion, das die Deutſche Jugend⸗ kraft(Dic) Hockenheim ſich im Wege des freiwilli⸗ gen Arbeitsdienſtes geſchaffen hat, iſt eine Spielplatz⸗ anlage, wie ſie wohl kein anderer Sportverein im Bezirk Mannheim⸗Land ſein eigen nennt. Das Sta⸗ dion liegt unmittelbar bei der Südkurve der Renn⸗ ſtrecke und iſt nur 2 Minuten vom Stadtausgang ent⸗ fernt. Die Anlage hat ein Fußball⸗ und ein Fauſtballfeld, ferner iſt im Oval des Weſteinganges ein Terrain für Turnen und Leichtathletik reſerviert. Die Felder werden von einer 3 Meter breiten Aſchen bahn begrenzt. Dieſe Bahn weiſt eine Länge von 400 N err e Die älteſten Lehrer Badens * Freiburg i. Br., 7. Dez. Die älteſten Lehrer Badens ſind der am 9. Dezember 1839 geborene Eduard Buggle in Freiburg, der am 20. Februar 1840 geborene Friedrich Braun in Biberach⸗Of⸗ fenburg, der am 22. Juli 1841 geborene Max Trötſchler in Baden⸗Baden, der am 17. Septem⸗ ber 1841 geborene Chriſtoph Keller in Heidelberg und der am 24. September 1841 geborene Martin Becker in Freiburg i. Br. Der älteſte von ihnen kann morgen ſeinen 94. Geburtstag in geiſtiger Rüſtigkeit begehen. Allerdings muß er ſchon ſeit Jahren im Fahrſtuhl herumgeführt werden. 1909 trat Buggle in den Ruheſtand. Er war zuletzt in Jeſtetten, Amt Waldshut tätig. Wohltätigkeitskonzert gg. Nußloch, 8. Dez. Die beiden Geſangvereine „Sängerbund“ und„Sänger⸗Einheit“ veranſtalteten im Saale zum Lamm gemeinſam ein Konzert zugunſten der hieſigen Winternothilfe. In ebenſo uneigennütziger Weiſe wirkte ein Orcheſter, gebildet aus Fräulein ſtud. theol. Tania Bau ſt, Hilda Bauſt, Gertrud Schell und den Muſtkern Ludwig Anweiler und Joſef Fecht mit. Die Vereine ſangen teils Einzelchöre unter Leitung ihrer Diri⸗ genten Georg Ziegelmüller und Philipp Renſch, teils auch gemeinſame Lieder. Die gut geſchulten und ausgeglichenen Chöre der Geſangvereins ſowie die Darbietungen des Orcheſters wurden dankbar auf⸗ genommen. Den Dank der Zuhörer und der ganzen Gemeinde brachte Pfarrer Menke zum Ausdruck. Taubſtummer von Laſtwagen kotgefahren * Engen, 8. Dez. Am Dienstag wurde auf der Straße Mühlhauſen—Engen der taubſtumme Rad⸗ fahrer Karl Gruber von Watterdingen von einem Laſtkraftwagen geſtreift und kam unter den Wagen zu liegen. Gruber iſt an den Folgen ſeiner Ver⸗ letzungen geſtorben. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. * * Heidelberg, 7. Dez. Der im 57. Lebensjahre ſtehende bekannte langjährige Beſitzer der Gaſtwirt⸗ ſchaft„Zum goldenen Herz“ wurde heute vormittag 11 Uhr von ſeinen Angehörigen kot aufgefunden. Die Todesurſache ſcheint ein Herzſchlag zu ſein; je⸗ doch iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß nach Aeußerun⸗ gen, die der Wirtsnoch in den letzten Tagen machte, er ſich wegen ſchlechten Geſchäftsganges ſeines Sohnes, für den er Bürge war, ein Leid angetan hat. * Gerlachsheim bei Lauda, 7. Dez. Es ſteht fetzt endgültig feſt, daß dem Großfeuer im ganzen ein Wohnhaus und neun Scheunen zum Opfer gefallen ſind. An lebendem Inventar gingen drei Kühe, zwei Schweine und 50—60 Hühner zu⸗ grunde. Bei den Löſcharbeiten wurde der Schreiner Gottfried Zipf verletzt. Wie der Brand entſtanden iſt, konnte bis jetzt noch nicht aufgeklärt werden. * Lörrach, 6. Dez. Die Staatsanwaltſchaft hat für ſachdienliche Angaben, die zur Ermittlung der Iſteiner Sprengſtoffdiebe führen, nung von 200/ ausgeſetzt. eine Beloh⸗ Angeklagte die beiden Frauen aus dem Garten und ſoll dabei auch Drohungen gegen ſie ausgeſtoßen haben. Der Angeklagte traf nun am Tage der Tat ſeinen Sohn Heinrich vor dem Garten der Haid⸗ mühle und verbot ihm das Betreten des Gartens. Der Sohn habe nun einen Dolch gezogen und erſt auf dieſe Drohung habe er, der Angeklagte, ſein Jagdgewehr aus dem Hauſe geholt. Im Garten ſei der Sohn mit dem Meſſer auf ihn eingedrungen, weshalb er einen Schreckſchuß abgegeben habe. Der Sohn ſei dann weiter mit dem Dolch in der Hand herumgerannt. Aus 20 Meter Entfernung hat der Angeklagte dann einen Schuß abgegeben, der Heinrich Modery verletzte. In der Beweisaufnahme ſollte als erſter Zeuge der Sohn Heinrich Modery vernommen werden, der jedoch die Ausſage verweigerte. Der Bruder Georg Modery bekundet, daß Heinrich Modery faſt jeden Tag betrunken war. Dadurch ſei öfters Streit ent⸗ ſtanden, in deſſen Verlauf er ſelbſt und ſein Vater mit Totſchlagen bedroht worden ſeien. Dienſtknecht Doll, der in der Haidmühle beſchäftigt war, will nie etwas von Trunkenheit des Heinrich M. bemerkt haben. Sehr zurückhaltend in ſeinen Ausſagen iſt auch der 16jährige Müllerlehrling Sturm. Das Urteil, das nach längerer Beratung verkündet wurde, lau⸗ tete auf eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Das Gericht nahm an, daß der An⸗ geklagte nicht die Abſicht hatte, durch den Schuß ſeinen Sohn zu töten. Es verurteilte den Angeklag⸗ en daher nur wegen gefährlicher Körperverletzung und billigte bedingten Strafer laß bis 1. Januar 1936 zu. Der Angeklagte hat die Koſten des Ver⸗ fahrens zu tragen; das zur Tat benutzte Jagdgewehr wird eingezogen. in Hockenheim Metern auf. Die Plätze für die Zuſchauer haben eine beſonders geſchickte Anordnung gefunden. Man hat den 4,40 Meter hohen Wall, der das Stadion umgibt, auf der Innenſeite terraſſenförmig abgeſtuft, ſodaß die ganzen Spielfelder von den Zuſchauern gut zu überſehen ſind. Für die aktiven Sportler ſtehen Umkleide⸗ und Waſchräume zur Verfügung. 15 junge Leute haben unter ſachkundiger Führung in 20 Wochen dieſe Anlage erſtellt. 2000 Kbm. Erd⸗ bewegung waren dazu notwendig. Weitere 14 Wochen werden für Umbrucharbeiten an dem Gelände vor dem Stadion für Arbeitsdienſtwillige zur Ver⸗ fügung ſtehen. Das Werk hinterläßt ſchon heute den denkbar beſten Eindruck. Der offizielle Spiel⸗ betrieb wurde am 4. Dezember aufgenommen, wäh⸗ rend man die eigentliche Einweihung im Hinblick auf die vorgerückte Jahreszeit erſt im kommenden Frühjahr vornehmen will. Die Din ⸗ Hockenheim kann mit berechtigtem Stolz auf dieſen gelungenen Plan ſehen. Branoͤſtiftung * Horchheim bei Worms, 8. Dez. Am brannte es bei dem Landwirt Georg Kiefer zum Am Mittwoch pierten Male innerhalb acht Monaten. Das Feuer wurde ſofort bemerkt und konnte im Heuſchober und der Wohnküche auf ſeinen Herd beſchränkt werden, ehe es größeren Umfang annahm. Die Gendarmerie hat bisher trotz gründlicher Unterſuchung keine An⸗ haltspunkte für die Entſtehung des Feuers gewin⸗ nen können. Der Familie Kiefer, die ſich allgemeiner Beliebtheit im Orte erfreut, iſt in den letzten acht Monaten durch die Brände neben dem materiellen Schaden viel Aufregung entſtanden. Ueber den Brandſtifter herrſcht allgemein große Empörung. Todesopfer der Budenheimer Familientragödie * Mainz, 6. Dez. Die Ehefrau des 32jährigen landwirtſchaftlichen Arbeiters Bauer aus Buden⸗ heim iſt ihren Verletzungen erlegen. Bekanntlich hat Bauer ſeiner Frau im Verlauf eines häuslichen Streits mit einem Beil mehrere ſchwere Ver⸗ letzungen beigebracht. Ein Werkſpion vor Gericht sw. Darmſtadt, 6. Dez. Der Hilfsarbeiter Auguſt Meidinger aus Eberſtadt b. Darmſt. hatte ſich vor dem Bezirksſchöffengericht wegen unlauteren Wettbewerbs zu verantworten und wurde wegen Vergehens in zwei Fällen gegen dieſes Geſetz und wegen Unterſchlagung zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt.. Meidinger war früher bei der Poſt angeſtellt und wurde wegen Unterſchlagung im Amt entlaſſen. Er iſt bereits erheblich vorbeſtraft und verſtand es trotz⸗ dem, ſich bei der Firma Röhm u. Haas in Darm⸗ ſtadt eine Vertrauensſtellung zu erwerben. In dieſer Poſition gelang es ihm, einen Maſchinenzubehörteil, den die Firma geheim zu halten wünſchte, abzuzeich⸗ nen. Weiter brachte er Geheimkorreſpondenzen und Reſervatanweiſungen an ſich. Als er wegen einer Un⸗ redlichkeit entlaſſen wurde, hatte er bereits einen neuen Vertrag mit einer Firma in Spanien in der Taſche, ferner einen Auslandspaß und eine Fahr⸗ karte. Nur durch Zufall kam man hinter die ganze Geſchichte, die jetzt zu ſeiner Verurteilung führte. Zum Schutz vo Ansteckung Grinne, Enidemien, Erkãliungsgefahr. Clas m. Sd Job.. Jelzt NM. J. 58 6 „„ Donnerstag, S. Dezember 1932 Die Bilanz der Dillinger Hüffenwerke AG. Zu dem von uns kurz mitgeteilten Abſchluß 1931-32, nach dem der Ver luſt 11,47 Mill. Fr. ſowie der Verluſtvor⸗ trag aus 1930⸗31 in Höhe von 12,92 Mill. Fr. durch eine Mobiliſierung der ſtillen Reſerven ausgeglichen wird, die nach Mitteilung des Vorſtandes in der Unterbewertung der Hüttenanlagen enthalten ſind, werden 24 996 000 Fr. einem Wertberichtigungskonto zum Ausgleich der Unter⸗ bilanz entnommen. 5 Die Bilanz weiſt nach der Erhöhung des AK. von 82,32 Mill. Fr. eine Obligationenſchuld von 47,47(48,58) Mill. Fr. aus. Als Reſervekonto erſcheint neu das Konto Wertberichtigung der Hüttenanlagen mit 21,17 Mill. Fr. Dazu kommen verſchiedene Reſervefonds und Rückſtellun⸗ gen für den liquidierten Grubenbeſitz in Lothringen mit 2 Mill. J. Die Kreditoren ſind von 51,69 auf 39,659 Mil⸗ lionen Fr. zurückgegangen, während gleichzeitig die Debi⸗ toren, Bankguthaben und Kaſſenbeſtände von 30,8 auf 34,77 (9,15 Bank und 0,2 Kaſſe) Mill. Fr. geſtiegen ſind. An Wechſeln waren am Abſchlußtag noch 0,44 Mill. Fr. vor⸗ handen. Kapitalbeteiligungen ſtehen wieder mit 7,6 Mil⸗ lionen Fr. zu Buch. Vorräte und Warenbeſtände werden nicht geſondert ausgewieſen. Sie ſind in den Anlagekonten enthalten, die nach der Neubewertung der Anlagen mit 147,88 gegen 108,38 Mill. Fr. i. V. eingeſetzt ſind. Aus der „Wertberichtigung“ wären demnach 39,5 Mill. Fr. frei ge⸗ worden. Da das Wertberichtigungskonto jedoch zum Aus⸗ gleich der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung mit 24,396 Mil⸗ lionen Fr. belaſtet worden iſt und nach dieſer Belaſtung noch mit 21,17 Mill. Fr. in der Bilanz ſteht, müſſen ihm noch etwa 6 Mill. Fr. weitere Mittel(offenbar aus der Ka⸗ pitalerhöhung) zugeführt worden ſein. Coblenzer Volksbank ſchließt ihre Schalter. Die Co⸗ blenzer Volksbank eGmoß teilt mit, daß die Ungunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe und insbeſondere die großen Abhebungen Her letzten Monate eine rentable Weiterfüh⸗ rung der Geſchäfte nicht mehr erwarten laſſen. Um eine ruhige Abwicklung zu ermöglichen, hält die Bank daher vom 7. 12. ab ihre Schalter bis auf weiteres geſchloſ⸗ ſen. Zur möglichſt reibungsloſen Ueberleitung des Ge⸗ ſchäfts ſind bereits Verhandlungen mit einem Coblenzer Kreditinſtitut angeknüpft worden. * Germania, Köln. Zu den Vorgängen, die zur polizei⸗ zeilichen Schließung der„Germanio“ Spar⸗ und Kredit⸗ geſellſchaft mo, Köln, Eliſenſtr. 1 führten, teilt uns die Bauſparkaſſe Germania AG, Köln, Unter⸗Sachſen⸗ hauſen 29—31 mit, daß ſie mit dem Unternehmen in keiner⸗ lei Beziehung ſteht und nicht mit ihm zu verwechſeln iſt. * Blohm und Voß.a.., Hamburg.— Stel dividenden⸗ los. Der AR heſchloß, die o. GW auf den 22. Dez. einzu⸗ berufen. Die Vorzugsaktien erhalten die vorgeſehene 2, 5proz. Dividende, während auf die Stammanteile keine Dividende(i. V. 4 v..) verteilt wird. * Tritonwerke Bamberger, Leroi AG., Hamburg.— Verkuſtabſchluß und Kapitalmaßnahmen. Der Abſchluß für 1931 weiſt infolge der ungünſtigen Entwicklung des von dem Unternehmen vertretenen Geſchäftszweigs bei 221 933 Mark normalen Abſchreibungen und bei 479 724/ Sonder⸗ abſchreibungen zum Ausgleich von Wertminderung einen Verluſt von 1 468 711/ aus, der vorgetragen werden ſoll. Hierbei iſt in der Bilanz nach den Vorſchriften über Bilanzerleichterung für Vorräte ein Kon junktur⸗ entwertungskonto in Höhe von 460 311 4 ein⸗ geſetzt worden. Der zum 28. d. M. einzuberufenden HV. ſoll ferner eine Kapitalherabſetzung durch Ein⸗ ziehung von im Beſitz der Geſellſchaft befindlichen 275 000 Mark Aktien vorgeſchlagen werden, ſo daß das Kapital als⸗ dann 4 943 000„ betragen wird. Eine Kapitalherabſetzung zur Anpaſſung der Aktiven an den veränderten Vermögens⸗ ſtand iſt, da das Ergebnis für 1932 vorausſichtlich gegen⸗ über 1931 eine Beſſerung zeigen Hürfte, zunächſt bis zur Vorlegung der Bilanz für 1932 zurückgeſtellt worden. Wegelin⸗Vergleich angenommen. In der Gläubigerver⸗ ſammlung der Auguſt Wegelin AG., Kalſcheuren, wurde von der Vertrauensperſon mitgeteilt, daß bisher etwa 90 v. H. der Gläubiger dem neuen, von der Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt vorm. Röß⸗ ler, Frankfurt a.., garantierten Vergleichsvorſchlag angenommen haben, nach welchem Gläubiger mit Forde⸗ rungen bis 100„ oder mit auf 100/ ermäßigten Forde⸗ rungen voll, alle übrigen nicht bevorrechtigten Gläubiger mit 30 v. H. ihrer Forderungen befriedigt werden. fler Neuen Mannheimer Zeitung IANDELS- WIRTSCHAFT-ZET TUNG Mittag-Ausgabe Nr. 572 e Handelsklassen-Gufachiersfelle in Mannheim? Wie wir erfahren, wird auf Grund der Ausführungs⸗ beſtimmungen in Mannheim aller Vorausſicht nach eine Gubachterſtelle für Handelscblaſſen errich⸗ tet werden. Ueber Bedeutung und Tätigkeitsgebiet dieſer Gutachterſtelle erfahren wir an unterrichteter Stelle fol⸗ gende Einzelheiten: Der Reichsrat hat kürzlich einer Verordnung über Handelsklaſſen für Weizen, Roggen, Braugerſte, Futtergerſte und Hafer zugeſtimmt. Danach ſind für in⸗ ländiſchen Weizen die Handelsklaſſen harter Kleberweizen, Weichweizen, Miſchweizen gebildet, innerhalb dieſer Han⸗ delsklaſſen drei Gütegruppen. Für inländiſchen Roggen wird eine Handelsklaſſe mit der Bezeichnung„Deutſcher Roggen gebildet, innerhalb dieſer Klaſſe wieder rei Güte⸗ gruppen. Für inländiſche Braugerſte wird eine Handels⸗ klaſſe mit der Bezeichnung„Deutſche Braugerſte“ gebildet. Braugerſte, die nach der Handelsklaſſe gehandelt wird, muß geſund und gut ausgereift ſein. Braugerſte iſt nicht ge⸗ ſund, wenn ſie Geruch, Käfer, Käferfraß oder Schimmel aufweiſt. Sie iſt nicht ausgereift, wenn die Farbe bleiern iſt und die Spelzen nicht gut gekräuſelt ſind. Für in⸗ ländiſche Futtergerſte werden die Handelskloſſen Futter⸗ wintergerſte und Futterſommergerſte gebildet, für inlän⸗ diſchen Hafer, Weißhafer und Gelbhafer. Gleichzeitig hat der Reichsrat dem Entwurf von Aus⸗ führungsbeſtimmungen über die Gutachterſtellen für Handelsklaſſen zugeſtimmt. Zur Begutachtung der Wa⸗ ren für ihre Einreihung in geſetzliche Handelsklaſſen wer⸗ den auf Grund dieſer Ausführungsbeſtimmungen nach Be⸗ darf Gutachterſtellen gebildet, die gemeinſam von den ge⸗ ſetzlichen Berufsvertretungen der Landwirtſchaft und von Handel und Induſtrie errichtet und verwaltet werden. Für jeden Bezirk wird nur eine Gutachterſtelle gebildet. Sie beſtellt nach Bedarf Gutachter für ein⸗ zelne Warengruppen. Vor der Bildung von Gutachter⸗ ſtellen ſollen die beteiligten Wirtſchaſtskreiſe, insbeſondere die Fachverbände, die beteiligten Gruppen des Handwerks und der Genoſſenſchaften und die Verbraucher gehört werden.. Die Körperſchaften, die die Gutachterſtelle bilden, ſind gemeinſchaftlich Träger der Rechte und Verbinolichkeiten, die ſich aus der Tätigkeit der Stelle ergeben. Im übrigen regeln ſich die Rechts verhältniſſe der Gutachter⸗ men zwiſchen den beteiligten geſetzlichen Berufsvertretun⸗ gen nicht zuſtande, ſo kann die Gutachterſtelle auf Antrag einer der beteiligten geſetzlichen Berufsvertretungen durch Anordnung der oberſten Landesbehörde oder der von ihr beſtimmten Behörde gebildet werden; in dieſem Falle er⸗ läßt dite oberſte Landesbehörde oder die von ihr beſtimmte Behörde die Geſchäftsordnung. Die Verwaltung der Gutachterſtelle liegt einem Ver⸗ waltungsrat ob. Er beſteht aus einer gleichen An⸗ zahl von Vertretern der geſetzlichen Berufsvertretung der Landwirtſchaft und der geſetzlichen Berufsvertretung von Handel und Induſtrie. Die Vertreter der geſetzlichen Be⸗ rufs vertretungen werden von dieſem benannt. Der Vor⸗ ſitzende wird von den Mitgliedern mit einer Zweidrittel⸗ mehrheit gewählt, und, wenn eine ſolche Mehrheit nicht zu⸗ ſtande kommt, von der oberſten Landesbehörde ernannt. Die Wahl des ſtellvertretenden Vorſitzenden erfolgt mit ein⸗ facher Mehrheit. Die Mitgliedſchaft währt drei Jahre. Der Verwaltungsrat hat die Aufgabe, ie Gutachter zu beſtellen, Anweiſungen für ihre Tätigkeit zu er⸗ laſſen und ihre Tätigkeit zu überwachen, die Gebühren für die Tätigkeit der Gutachten feſtzuſetzen, die Mittel der Stelle zu verwalten, die amtlichen Stellen bei Durchführung der Beſtimmungen über Handelsklaſſen zu beraten. Es ſollen Son derausſchüſſe gebildet werden, in denen nach Bedarf Vertreter der an der Durchführung der Han⸗ delsklaſſen beteiligten Wirtſchaftskreiſe, insbeſondere der Fachverbände, der beteiligten Gruppen des Handwerks und der Genoſſenſchaften ſowie der Verbraucher, zugezogen wer⸗ den. Die Tätigkeit der Mitglieder des Verwaltungsrats und der Sonderausſchüſſe iſt ehrenamtlich. Die Gutachter werden durch privat rechtlichen Vertrag beſtellt; die oberſte Landesbehörde muß zuſtimmen. Die Gutachter werden vereidigt; ſie ſtellen ihr Gutachten im eigenen Namen und unter eigener Verautwortlichkeit aus. Anträge auf Erſtattung von Gutachten ſind an die örtlich zuſtändige Gutachterſtelle zu richten. Die Gebühr für die Erſtattung des Gutachtens ſteht der Gut⸗ achterüſelle zu. Wenn Obergutachten zuläſſig ſind, be⸗ ſtellts die Gutachterſtelle drei Gutachter, die das Ober⸗ Warenmärkfe und Schuldenkrise Preisverlusſe auf der ganzen Linie Waren ſchon im Oktober an den Weltrohſtoffmärkten durchweg wieder Preisrückgänge z. Z. beträchtlichen Aus⸗ maßes ſeſtzuſtellen, ſo ſtand auch der November auf nahezu ſämtlichen Marktgebieten im Zeichen ſtarker Unſicherheit und anhaltender Verflauung. Die Hartnäckigkeit, mit der die Vereinigten Staaten auf Zahlung der am 15. Dez. fälligen Kriegsſchuldenraten beſtehen, hatte größere finanzielle Schwierigkeiten und Kreditverſchiebungen na⸗ mentlich in England zur Folge, wos ſich auch in der völlig labilen Haltung der Sterling⸗Deviſe nur zu deutlich wider⸗ ſpiegelte. Die Preiſe zeigten daher ſeit Mitte November erneut fallende Richtung, die nur von unbedeutenden Er⸗ holungen unterbrochen wurde. Die Umfſotztätig keit iſt wieder auf ein Mindeſt⸗ maß zuſommengeſchrumpft. Nur auf wenigen Märk⸗ ten wie auf den Rohwoll⸗ und Rohſlachs⸗ märkten kamen auf Grund von Eindeckungskäuſen der Verbraucher regere Umſätze zuſtande. Verſchiedene Terminmärkte wie für Rohzucker, Getreide und Baumwolle ſtanden zudem unter dem Einfluß von Glattſtellungen in Dezember⸗Terminen, die nur bei gedrückten Notierungen Unterkunft fonden. Stärkere Preisverluſte er⸗ gaben ſich on den Mais⸗, Hafer⸗, Kaffee⸗, Zinn⸗, Silber⸗ und Kautſchukmärkten. Am größten waren die Verluſte bei Rohzucker und Tee, die erneut 15—25 v. H. ihres Wer⸗ tes einbüßten. Kommt es nicht zu irgend einem Ein⸗ lenken Amerikas in der Kriegsſchuldenfrage, dann muß ſich eine evtl. weitere Abwertung des Pfſundes ſehr zum Nachteil der Länder mit Goldwäh⸗ rung auswirken und die Depreſſion nachhaltig verſchärfen. Die Amerikaner aber mit ihren großen Rohſtoff⸗ Schätzen würden letzten Endes bei ſortſchreitender Unter⸗ bindung des Welthandels doch die Hauptleidtragenden ſein. Verglichen mit dem Vormonat lagen am Goldwert ge⸗ meſſen ſchwächer: Weizen, Mais, Hafer, Kaffee, Roß⸗ zucker, Tee, Kakao, Reis, Speck, Schmalz, Butter, Buum⸗ wollſgatöl, Baumwolle, Kreuzzuchten, Rohſeide, Rohjute, Hanf, Kupfer, Zinn, Blei, Silber, Kautſchuk und Terpen⸗ tin. Leicht befeſtigen konnten ſich lediglich Roggen und Rohflachs. 5 n den Weltgetreidemärkten waren mit Aus⸗ nahme von Roggen bei unverändert ſchleppender Export⸗ nachfrage neue Tiefſtpreiſe zu verzeichnen. In den Ueber⸗ ſchußländern ſchuf die neue Pfundbaiſſe eine ſtarke Ver⸗ ſtimmung, zumal die Befürchtung nicht von der Hand zu weiſen iſt, daß auch der kanadiſche Dollar über kurz oder lang von der Pfundbewegung ſtärker mitgezogen wird. Eine weikere Belaſtung erwächſt den Märkten aus den neuen Ernten Argentiniens und Auſtraliens, mit deren Verkauf demnächſt begonnen wird, und für die die Er⸗ tragsſchätzungen von neuem heraufgeſetzt worden ſind. Die Preisentwicklung Ware Börſe Einheit Qualität Dez. Nov. Okt. Weizen Chikago ats je bush Hadwinter? 42.— 43,— 44.— Kaßfte 1 ork ats je lb Rio Nr 7 5,85 6,04 6,35 Robzucker New Hork ets ſe ib Fentrifugals 9, 6,77.98 Schmaſz Chikago ots je elpre 3,82.87.95 Baumwolle New Hork ats ſe w. Middl. 5,80 6,.— 5,15 Wolle Bradford d je ip Gler 10. 23,.— 23,— 23,— uie London cats je ip Firſt Marks 15,50 15,82 18.75 Ae New York ats le b Elektrolyt 5,12.25 5,25 inn Nem Fork ets je ib Straits 22.45 22,80„35 lei London st je 10 gew. Marke 1184 12,12 11.81 Silber New Hork ots ſe os Siandard 28.— 25,87 20,87 Kautſchur New Hork ots je ib ſmoked ſhet 9,31 3,28.56 Weizen, Kaffee, Zucker verſtehen ſich per Dezember, Schmalz per Januar An den Kolonlolwarenmärkten ergaben ſich auf der ganzen Linie Preisabſchläge. Am fühlbarſten wa⸗ ren dieſe auf dem Weltzuckermarkt, wo die durch die wach⸗ fende Zollabſperrung geſchmälerten Abſatz möglichkeiten zu einer Verſchärfung des Konkurrenzkampfes geführt und die Preiſe auf den Stand von Mitte Juni dieſes Jahres zu⸗ rückgeworfen haben. Die braſilianiſchen Kaffeemärkte lagen auf Entlaſtungsverkäufe von europäiſcher und braſilioni⸗ ſcher Seite in den nahen und ſpäteren Sichten gedrückt. Ein ins Gewicht fallender Abbau der Vorräte iſt, trotzdem die Kaffeevernichtung fortgeſetzt wird, nicht eingetreten. Die Möglichkeit einer Ermäßigung der auf 55 Milreis feſt⸗ geſetzten Exportabgabe, die eine Preisſenkung für Export⸗ kaffee zulaſſen würde, war einer der Hauptgründe der letzt⸗ hin zu beobachtenden Preisſchwankungen. Eine ſehr ſchwache Veranlagung wies der Welt⸗Teemarkt auf. Die auf eine planmäßige Droſſelung der Teeausfuhr geſetzten Erwartungen ſind bisher nicht in Erfüllung gegangen. Am ſtärkſten gedrückt waren wiederum alle mittleren Qualti⸗ täten, während für ordinäre Sorten beſſere Kaufluſt vor⸗ lag. Auf den zunehmenden Druck der Kolonial⸗ butter, die in weſentlich größerem Umfange als gegen⸗ über der gleichen Zeit im Vorjahre nach England unter⸗ wegs iſt, und die auch den Abſatz der däniſchen Butter ſtark beeinträchtigt, mußten die europäiſchen Buttermärbte im Preiſe erneut nachgeben. Auch die Gruppe der Faſerſtoffe lag unter Druck. Aber die Rückgänge waren nicht ſo bedeutend, weil regel⸗ mäßig Nachfrage zu Bedarfszwecken beſtand. Das gilt be⸗ ſonders für die Woll⸗ und Flachsmärkte. An den amerikg⸗ niſchen Baumwollmärkten hat die Erntebewegung ihren Höhepunkt überſchritten. Entlaſtungsabgaben in der De⸗ zemberſicht und Hedͤgeverkäufe drückten den Loko⸗Preis Ba⸗ ſis Newyork bis auf 5,80 Cents. Infolge der zu erwarten⸗ den höheren Ernteſchätzung legten Handel und Induſtrie größere Zurückhaltung an den Tag. Die überſeeiſchen Wollauktionen nahmen einen flotten Verlauf, Die Preiſe lagen feſt. Japan blieb Hauptkäufer. Frankreich und Bradford waren ebenfalls rege im Markte. Auch auf der Londoner Auktion konnte von einem guten Durchſchnitts⸗ umſatz geſprochen werden. Der Bradforder Kammzugmarkt lag für Merinos behauptet, für Kreuzzuchten dagegen ab⸗ geſchwächt und ohne Umſatzbelebung. In der 2. November⸗ hälfte haben die Sowjets erneut 15 000 To. Flachs haupt⸗ ſächlich an deutſche und franzöſiſche Häuſer verkauft. Die Preiſe für Bad J fob Leningrad lagen anfangs bei 38 Goldpfund und zogen im Verlauf bis auf 37 Goldpfund an. Der Weltmetallmarkt lag für Zinn ſchwach und für Kupfer und Blei leicht nachgebend. Wie bei früheren Pfundabſchwächungen wurden auch diesmal am Londoner Kupfermarkt mehrfach Anlagekäufe getätigt. Ob es auf der Newyorker Kupfer⸗Konferenz gelingen wird, die Quotenforderungen der rhodeſiſchen und belgiſchen Produ⸗ zenten mit den Intereſſen der amerikaniſchen Kupfergeſell⸗ ſchaften in Einklang zu bringen, bleibt abzuwarten. Eine recht ſchwache Haltung wieſen die Zinnmärkte und zwar namentlich in Amerika auf. Auch in Europa kam es zur Glattſtellung größerer Zinnpoſitionen, die ſeinerzeit in rein ſpekulativer Abſicht eingegangen worden waren. Eine relativ gut ausgeglichene Haltung zeigten die Zinkmärkte. Die Kartellvorräte ſind zuletzt auf 152 000 To. zurück⸗ gegangen, nachdem ſie noch Anfang September 160 500 To. betragen hatten. 8 Die engliſchen Kohlenmärkte lagen ruhiger. Nur das Anthrazit⸗ und Kleinkohlengeſchäft war lebhafter. Das langfriſtige Geſchäft ſtagnierte im Hinblick auf die ſtarke Zurückhaltung der Verbraucher. Mit Irland hat ſich das Geſchäft weiter verſchlechtert. Eine pöllige Umſtellung des Freiſtaates auf den Bezug ausländiſcher Kohle ſcheint kaum vermeidbar. Der Weltmarkt für Rohgum mi war Ende November ſtärker abgeſchwächt. Ueber den Zuſammen⸗ tritt einer neuen Reſtriktions⸗Konferenz verlautete noch nichts Genaues. Die Anpaſſung der Erzeugung an den verringerten Weltverbrauch geht nur ſehr zögernd vor ſich. Der Weltporrat zeigte daher im Oktober eine Zunahme um 7000 To. auf 583 000 To. i 8 a a höheren 1980er mit 1320, gutachten gemeinſam erſtatten. Zur Sicherung einer ein⸗ heitlichen Durchführung der Begutachtung im geſamten Reichsgebiet kann der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft Beauftragte beſtellen, die ſich mit den Gut⸗ achterſtellen unmittelbar in Verbindung ſetzen können. Sieg- Verlusiabschluß Die Bilanz der Privilegierten Oeſterrei⸗ chiſch⸗Ungariſchen Staatseiſenbahngeſell⸗ ſchaft(Steg) zum 30. Juni 1932 ſchließt mit einem Verluſt ab. Die Deckung des infolge Kursrückgongs von Portefeuille⸗Aktien eingetretenen Verluſtes von Schil⸗ ling 4672 787 erfolgt durch Heranziehung von Reſerven ſo⸗ wie gleichzeitig beantragte Kapitalherabſetzung durch Ein⸗ ziehung von 50 000 im Beſitz der Geſellſchaft befindlichen eigenen Aktien. » Wiesbaden nimmt Stadtanleihe in Zahlung. Die Ma⸗ giſtratſprecheſtelle Wiesbaden teilt mit, daß der Magiſtrat die ſtädtiſchen Kaſſen ermächtigt habe, Stücke der Stadt⸗ anleihe von 1928 Serie I zu 90 v. H. ihres Nennwertes in Zahlung zu nehmen. Dieſe Er⸗ mächtigung iſt jedoch beſchränkt auf die alten Forderungen der ſtädtiſchen Vermögensrechnung. Zur ſtädtiſchen Ver⸗ mögensrechnung gehören nicht: Darlehensforderungen aus Hauszinsſteuerbaumitteln und Stiftungsmitteln. In Frage kommen demnach Hypotheken aus ſtädtiſchen Mitteln, Reſt⸗ kaufforderungen, Anliegerbeiträge für fertige Straßen, ſon⸗ ſtige, ungeſicherte Darlehensforderungen, wie Darlehen an Vereine uſw. Ausgeſchloſſen von dieſer Regelung, die bis 31. 3. 8g. befriſtet iſt, bleiben alle Zahlungen für die lau⸗ fende Verwaltung, insbeſondere Steuern und Gebühren. Einigung auf der Pariſer Petroleumkonferenz. Die Pariſer Petroleumkonferenz der großen angelſächſiſchen Konzerne und der rumäniſchen Produzenten iſt zu einer grundſätzlichen Einigung gelangt. Die Konzerne ſollen ſich bereit erklärt haben, die rumäniſche Quote, die urſprünglich auf 1750 Waggons täglich feſtgeſetzt war, etwas zu erhöhen, wodurch eine Einigung der rumäniſchen Produ⸗ zenten über die Aufteilung der rumäniſchen Quote durch die einzelnen Geſellſchaften ermöglicht werden ſoll. * Stiddeutſcher Eiſengroßhandels⸗Verband, Mannheim. In der geſtern ſtattgefundenen Preiskommiſſions⸗ ſitzung des Süddeutſchen Eiſengroßhandels⸗Verbaudes Mannheim iſt eine Einigung über die Lagerverkauf s⸗ preiſe für Händler und Großverbraucher erzielt worden. Die Kleinverkaufspreiſe werden in einer Preiskommiſſions⸗ ſitzung der Süddeutſchen Eiſenzentrale, Mannheim, am 16. ö. Mts. feſtgeſetzt werden. Die Veröffentlichung der neuen Pveiſe wird nach dieſer Sitzung erfolgen. Die Sanierung der Schlesischen Cellulose Die Schleſiſche Celluloſe⸗ und Papier ⸗ fabriken AG., Hirſchberg, muß ſich, wie bereits ge⸗ meldet, einer ſcharfen Sanierung unterziehen, deren Einzel⸗ heiten bereits mitgeteilt wurden. Aus der Auflöſung der Rücklage, der Zuſammenlegung der 5,4 Mill. StA. im Ver⸗ hältnis von:1 und der 10 000% VA. im Verhältnis von :2 ſtehen für Abſchreibungszwecke insgeſamt 4,76 Mill. zur Verfügung. Davon werden 3,5 Mill. zu Abſchrei⸗ bungen auf Anlagen verwandt. Der Reſt dient zur Deckung des Verluſtes von 0,87 Mill./ zu Debitorenabſchreibungen von 0,28 Mill. und zur Wiederbildung einer Rücklage von 0,10 Mill. J. Das auf 0,904 Mill., zuſammengelegte Kapital wird ͤͤurch Ausgabe von 1,1 Mill./ 6proz, kumulg⸗ tiven Vorzugsaktien auf 2,004 Mill.% wieder erhöht. Die Vorzugsaktien ſollen zunächſt von den Banken übernommen werden in Aufrechnung gegen Schulden. Damit würde auch eine Majoritätsverſchie⸗ bung eintreten; denn bisher lag die Mehrheit des Aktien⸗ kapitals bei der ſchweizeriſchen Gruppe Thiel in Zürich, doch ſind offenbar mit den Banken Abmachungen darüber getroffen worden, daß die ſchweizeriſche Gruppe die neuen Vorzugsaktien ſpäter erwekben kann. Trotz dieſer finanziellen Neuordnung bleiben die Schulden der Geſellſchaft immer noch recht hoch und betragen ein Mehrfaches des Aktienkapitals, ſo daß die Geſellſchaft auch für die nächſte Zukunft noch mit hohen Baukzinſen belaſtet bleibt, Unter Berückſichtigung der oben erwähnten Abſchreibun⸗ gen ergibt ſich ein Ver luſt von insgeſamt 4,76 Mill., deſſen Deckung durch die Zuſammenlegung und die Heran⸗ ziehung von Rücklagen ermöglicht wird. Nach der Sante⸗ rungs bilanz betragen die langfriſtigen und kurz⸗ friſtigen Schulden der Geſellſchaft, abgeſehen von 0,74 (0,87) Mill.„ Obligationen, noch immer 4,87 gegen 6,95 Mill.„ im Vorfahr; darunter befindet ſich ein langfriſtiger Kredit von 1 Mill. /, das Tredifina⸗Darlehen von 1,375 Mill /, Bank⸗ und Akzeptſchulden von 1,08 Mill. und ſon⸗ ſtige Kreditoren von 0,39 Mill. 4. Daneben beſtehen noch 0,18(0,46) Mill./ Akzeptſchulden an Lieferanten. Ander⸗ ſeits-ſtehen nunmehr die Anlagen mit 4,52(7,96) Mill. ein. Die Vorräte ſind auf 1,78(2,86) Mill./ zuſammen⸗ geſchrumpft, die Forderungen auf 1,98(2,91) Mill.. Die erſten Monate des neuen Geſchäfts jahres ſind immer noch ver luſtbringend geweſen. Erſt im Oktober ſetzte ſtärkere Nachfrage ſowohl nach Zellſtoff wie Papier ein, ſo daß die Geſellſchaft gegenwärtig in den arbeitenden Betrieben bei etwas erhöhten Preiſen reichlich mit Aufträgen verſehen ſei und demnächſt eine der ſtill⸗ liegenden Papierfabriken wieder in Betrieb nehmen werde. Nohlabakmarkf weifer fesi Im Freibau vollzogen ſich in den letzten Wochen noch kleine Umſätze zu hohen Preiſen. Im Kreis Offenburg (Baden) erfolgten in der Kehler Gegend Sandblatt⸗ Verkäufe in Hohnhurſt, wobei für 400 Ztr. 70% Grund⸗ preis je Ztr. erzielt wurden. In Freiſtett erzielten 200 Ztr. Sandblatt je 64/ mit 5 v. H. Abzug für hagelbeſchädigte Ware. Neumühl bei Kehl verwog das Sandblatt zu einem Grundpreis von 70% mit 10 v. H. Zuſchlägen für die beſſeren Qualitäten. Das Mittelgut von Odelshofen— ca. 150 Ztr.— erzielte einen Grundpreis von 71,25% und Zuſchläge bis zu 12 v. H. Einige Partien Obergut wurden in Mar⸗ len zu 65 ,, mit einem Abzug von—10/ für hagel⸗ beſchädigte Ware, verkauft; Memprechtshofen erlöſte für erſtklaſſige Tabake 66 /; leicht hagelbeſchädigte Ware ging zu 60/ je Ztr, ab. In Offenburg fand am 6. Dez. ſüdbadiſchen Hauptgutes ſtatt. Die angebotenen rund 18 000 Ztr. wurden ſämtlich umgeſetzt. Es zeigte ſich rege Kaufluſt und die Tendenz geſtaltete ſich ſehr feſt, wenn⸗ gleich die Verwiegung und Bonitierung erſt nach dem 15. Januar ſtattfinden kann, weil die Tabake erſt bis zu dieſem Zeitpunkt rippenreif werden und gebüſchelt werden können. Soweit die einzelnen Orte unter Hagelſchaden zu leiden gehabt haben, wurden Sonderpreiſe ohne Bonitie⸗ rung eingeſchrieben. Mit 71,15/ je Ztr. erlöſten die Orte Sand und Moos für 175 und 170 Ztr. den höchſten Preis; den niedrigſten Preis mit 61,95„/ bezahlte man für 270 Ztr. aus Allmansweier, 200 Ztr. aus Buch⸗ heim⸗Neuershauſen und 250 tr. aus Ruſt. Der Durch⸗ ſchnittspreis lag bei 66,50 /, ſodaß der Um ſ a tz einem Betrag von rund 1,2 Millionen„ entſpricht.— Die ſonderbehandelten Nachtabake kommen am 12, d. M. in Graben zum Verkauf. 15 Tabakverwiegungen Planksſadi Der Qualitätstabokbauverein 1 verwog ſein Hauptgut mit insgeſamt 520 Zentner, das von der Firma J. L. Hirſch Mannheim für 50 bis 65 J pro Zentner auf der letzten Schwetzinger Verkaufſitzung angekauft und in einzelnen Poſten bis zu 15 v. H. Zuſchlag bonitiert worden iſt(Ab⸗ ſchläge im üblichen Rahmen). f Der erſte Freibouverein hat ſein Hauptgut mit 200 Zent⸗ nern zur Waage gebracht, die von der Firmo Martin Brinkmann Ac Bremen⸗Speyer zu einem Höchſtyreis von der Verkauf des 65„ pro Zentner gekauft wurden. In dieſen Tagen wer⸗ den die übrigen Gruppen der Freibauvereine ihr Haupt⸗ gut mit insgeſamt über 600 Zentnern verwiegen, die den gleichen Preis von den Firmen Jakob Lindauer Bruchſal, Gebr. Lindauer Bruchſal und Joſef Lußheimer Mannheim erzielen konnten. Der Verkauf der übrigen Qualitäts⸗ tabalbauvereine iſt noch nicht abgeſchloſſen. Karlsruher Produkienbörse * Karlsruhe, 7. Dez. Bei weiter abbröckelnden Preiſen blieb der Markt ruhig und ohne nennenswerte Geſchäfts⸗ tätigkeit. Bei ruhiger Tendenz notierten in 4 für die 100 Kilo: Inlandsweizen 21,25—50; Inlandsroggen 17,25 bis 17,50; Sommergerſte 18,75—20; Futter⸗ und Sortier⸗ gerſte 16—17,75; Inlandshafer 14—14,25; Platamais 18,75 bis 19; Weizenmehl Baſis 0 mit Austauſchw. Dez.⸗Febr. 29,50— 90,75; dito. Spez. 0 Inlandsmahlung, Dez.⸗Febr. 20— 29,25; Roggenmehl ca. 65proz. 2,25—24; Weizenboll⸗ mehl(Futtermehl) 9,75; Weizenkleie ſein 7,75; dto. grob 8,75; Biertreber 10,75—11; Trockenſchnitzel 7,758; Malz⸗ keime 10,50—11,50? Erdnußkuchen 11.50—12; Palmkuchen 8,50— 8,75; Soyaſchrot 10,50; Leinkuchenmehl 11,50—11,75, Speiſekartoffeln 9,75—4 Rauhfuttermittel: Wieſen⸗ heu 4,75—5; Luzerne—5,25; Weizen⸗Roggenſtroh(draht⸗ gepreßt) 3,75—4. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 7. Dez. Auf der heutigen Gemüſeauktion wurden folgende Preiſe notiert: Rotkraut—2,50; Weißkraut 80; Dänenkohl 1,5; Roſenkohl 1314; e Feloſalat 25—35; Spinat—5 Karotten 15; interkohl 4; Erdkohlrabi 1,25; Rotrüben 1,50; Blumenkohl 20—35, 12—18 und—10; Kopfſellerie 8 bis 6; Endivienſalat—6; Grünes Bündel 1,50—2,50. Frankfurfer Abendbörse guf behaupfef Der Zwiſchenfall im Reichstag blieb auf die Tendenz der Abenoͤbörſe ohne Einfluß. Auf Grund feſterer Kurs⸗ meldungen von den Auslandsbörſen war die Stim⸗ mung weiter freundlich und gegen den Berliner Schluß blieben die Kurſe meiſt gut behauptet. Einige Nachfrage erhielt ſich für Montan⸗ und Schiffahrtswerte, doch war das Geſchäft infolge der Nichtbeteiligung des Publikums außerordentlich gering. Im Verlaufe tra⸗ ten keine nennenswerten Veränderungen ein. Am Renten⸗ markt herrſchte ebenfalls Geſchäftsſtille und die Kurſe, die man hörte, blieben etwa behauptet. Von fremden Werten war die ungariſche Goldrente leicht ermäßigt. U. a. notier⸗ ten: Neubeſitz 6,45: Altbeſitz 576; Berl. Handel 69, 129: JG Farben 977, Nachbörſe 9776; Gebr. Junghans 1676; Lahmeyer u. Co. 114% und Siemens und Halske 12g. Vom deufschen Weinmarki In Baden bauen ſich die Weine der mittleren Mark⸗ grafſchaft zu ganz hervorragenden Gewächſen aus; die beſſeren Sachen dürften unter 100 4 die 100 Eiter kaum av⸗ gegeben werden. Im Breisgau iſt der neue Wein faſt ausverkauft bei Preiſen, die für Glottertaler zwiſchen 86—100, für Schloßberger zwiſchen 66—83/ ſchwankten. Was der Hagelſchlag am Kaiſerſtuhl übrig gelaſſen hat, iſt qualitativ gut ausgefallen. In der Ortenau hielten ſich die Preiſe nach den Angaben aus Weinbau und Kellerwirtſchaft bei 65—70/ für diesjährigen Elbling und 80 1 für Weißherbſt; Zell⸗Weierbacher Rotwein er⸗ zielte 90& je Hektoliter. An der Bergſtraß e, woſelbſt die Einkaufstätigkeit wieder etwas ruhiger geworden iſt, erfolgten Umſätze zu 60—78. Württembergiſche Weine wurden vom Rentamt Stuttgart verſteigert; dabei erzielte man für Spätleſen aus der Maulbronner Gegend 88—130/ je Hektoliter.— Franken hatte belebtes Geſchäft. 1932er wurde mit 5565, 1981er aus geringen Lagen mit 4556 /, aus mittleren Lagen mit 60—70/ je Hektoliter bewertet. In der Rheinpfalz hat die erſte diesjährige Herbſt⸗ verſteigerung rund 70 v. H. höhere Preiſe als die letzte Sommerverſteigerung gebracht. Man bezahlte bei guter Kaufluſt für die 1000 Liter 1931er Unter haardter Weißwein, wovon 35 590 Liter ausgeboten wurden, 630 bis 1210 /, durchſchnittlich 765(Juni: 448) /, von 1931er Por⸗ tugieſer(Rotkelterung) erzielte Sauſenheimer Hochgewann 510, Biſſersheimer Berg 550„, im Durchſchnitt 523(308). An der Oberhaardt bleiben Konſumweine geſucht; die 1000 Liter 1992er wurden mit 490470, an der Mittel⸗ haardt mit 550700/ und höher bewertet. Nach alten Weinen beſteht weiterhin gute Nachfrage. Die Naturweinverſteigerungen in Rheinheſſen nahmen einen flotten Verlauf und brachten gute, die Schätzung der Eigner meiſtens überſteigende Preiſe. Das Stück(1200 Liter) 1929er wurde im Durchſchnitt mit 1420, 1931er mit 1220, und 1932er mit 500 bis 700& und darüber bezahlt. Immerhin konnte man auch billiger ankommen. Die Vereinigten Weingutsbeſitzer von Mettenheim erlöſten je Halbſtück(600 Liter) natur⸗ reinen 198er 370420, verb. 330440, für naturr. 1930er 280410, 1931er 380480 l. 5. Im Rheingau handelte man das Halbſtück 1932er mit 310—925„, ältere Jahrgänge mit 36050 4. Naheweine kommen für den Herbſt erſtmals am 13. d. M. in Kreuznach zur Verſteigerung.— An der Moſel konnte der neue Wein zum größten Teil natur⸗ rein eingelegt werden. Im Gebiet der mittleren Moſel fanden Umſätze diesfährigen Wachstums zu 650 bis 800—1000„ und darüber je Fuder(960 Liter) ſtatt. 1931er Naturweine erreichten, in Fortſetzung der bisherigen Preisſteigerung und je nach Qualität, 10002000; Weh⸗ len erzielte 680710, für beſſere Lagen bis über 1000 4; für naturreine Weine wurden bis zu 1600/ bezahlt.— An der Saar lag der Handel in 1931er Weinen etwas ruhiger bei Forderungen von 790—870 l. Großhandelsindex Die vom Stat. Reichsamt für den Monalsdurch⸗ ſchnitt November berechnete a e en 7 mit 93,0 gegenüber dem Vormonat(94,3) um 0,4 v. geſfunken. Die Inderziffern der Hauptgruppen lauten: . 87,8(— 0,2 v..), Kolontal waren 81,4 2% v..), induſtrielle Rohſtofſe und Halbware 9 1 0).) und induſtrielle Fertigworen 114 — 0,4 v..). Basler nheinhafenverkehr im November Im vergangenen November wurden in den Bafler Hafenanlagen 119 119 Tonnen umgeſchlagen, eine Zahl, die beträchtlich über jener des vergangenen Novembers ſteht. Damals betrug der Umſchlag nur 81846 Tonnen. Von dieſem Verkehr entfallen auf den eigentlichen Rheinverkehr 6609 Tonnen, der Reſt, 112510 Tonnen, auf den Kanalver⸗ kehr. Im ganzen erxeichten 504 Kähne Baſel, davon ſieben auf dem Rhein, die übrigen 497 auf dem Kanalwege. Zur Talfahrt benützten die Großzahl der Kähne den Strom. In den elf Monaten des laufenden Jahres wurden 1320 820 Tonnen Güter in den Bafler Hafenanlagen umgeſchlagen 1 1 1,2 Millionen im gleichen Zeitraum des Vor⸗ ahres. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 7. Dez. Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr im großen und ganzen gegen geſtern keine Aenderung. Die Frachten er⸗ fuhren mit 7 Pfg. je Tonne ab hier nach Rotterdom ein⸗ ſchließlich Schleppen keine Aenderung. Auch für bergwärts wurde nur wenig Leerraum angenommen. Der Bergſchlepp⸗ lohn bwägt 90 Pfg. nach Menußeim, der Talſchlepplohn 4 Pfg. yir größere beladene Kähne ab hier nach Rotter⸗ ö 3 8 * 5 Seite/ Nummer 572 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9 5 9 England ſiegt nur knapp mit:3 Oeſterreichs ehrenvolle Niederlage im Länderkampf des Jahres“— England noch nicht ganz erreicht England iſt die Heimat des Fußballſpiels, von ihm hat Ber Kontinent dieſen„König der Spiele“ übernommen. Noch in den letzten Vorkriegsjahren war der Lehrmeiſter ſeinen kontinentalen Schülern in den Künſten dieſes Spieles ſo deutlich überlegen, daß die Briten in allen Kämpfen mit ſpielender Leichtigkeit ſiegreich blieben. Nach dem Kriege hat ſich aber dieſes Verhält gewandelt. Wenn jetzt britiſche Mannſchaften nach dem Feſtland kamen, mußten fie viel härter kämpfen und es gab auch ſchon manche Niederlage. Aber eine einwandfreie Kraftprobe zwiſchen Lehrmeiſtern und Schülern hatte es noch nicht ge⸗ gegeben. Die Ferienreiſen engliſcher Mannſchaften konn⸗ ten keinen wirklichen Wertmeſſer abgeben. Erſt der Beſuch einer kontinentalen Mannſchaft in England, und zwar mitten in der britiſchen Saiſon konnte Klarheit bringen. Die erſte derartige Kraftprobe brachte genau vor einem Jahre dem Feſtlands⸗Fußball eine große Enttäuſchung, Spaniens ſtarke Nationalmannſchaft wurde am 9. Dezember 1931 in London von England mit 71(Halbzeit:0) ver⸗ nichtend geſchlagen. Nun ſetzte man alle Hoffnungen auf Oeſterreich, deſſen„Wundermannſchaft“ in den letzten zwei Jahren in Europa nicht mehr geſchlagen worden war. Als es endlich nach langen Verhandlungen feſtſtand, daß ſich Oeſterreich und England am 7. Dezember in London treffen würden, da blickte die ganze Fußballwelt dieſem Kräftemeſſen mit der denkbar größten Spannung ent⸗ gegen. Während man auf dem Kontinent über den Ausgang des Kampfes keine beſtimmten Vorausſagen wagte, war man in England ſehr optimiſtiſch. Aber dieſer Optimis⸗ mus der Briten iſt zu weit gegangen. England hat gegen die Oeſterreicher in einem harten Kampf nur ein knappes 43(:0) Reſultat erzielen können und auch das nur, weil die Wiener nicht in ihrer Beſtform waren. Dieſes 478 entſcheidet in keiner Weiſe darüber, ob Engländer oder Oeſterreicher in der Kunſt des Fußballſpieles fortgeſchrit⸗ tener ſind. Die Oeſterreicher hatten das große Handicap der ungewohnten Umgebung, des Klimas, des Bodens und die Reiſe hinter ſich. Wenn ſie trotzdem einen faſt völlig ebenbürtigen Kampf lieferten und nur mit einem Treffer Unterſchted unterlagen, dann iſt dieſes Reſultat für ſie nur höchſt ehrenvoll. Vielleicht würden morgen oder über⸗ morgen in einem zweiten Kampf, der ſie mit den Verhält⸗ niſſen vertrauter ſähe, die Wiener ſchon ein beſſeres Reſul⸗ tat erzielen. Sonnenſchein über Stamford Bridge Ganz im Gegenſatz zu dem in dieſer Zeit gewohnten Londoner Wetter war der Mittwoch in England zwar lalt, aber klar und ſonnig. So gab es denn auch auf dem Chelſea⸗Platz in Stamford Bridge den Maſſenbeſuch von über 60000 Perſonen. Die Polizei hatte außer⸗ ordentliche Maßnahmen getroffen und ſo vollzog ſich der Anmarſch der Maſſen völlig reibungslos. Unter den Zu⸗ ſchauern machte ſich das kontinentale Element ſtark bemerk⸗ bar. Nach glaubwürdigen Verſicherungen ſollen 5000 Enthuſtaſten aus allen europäiſchen Ländern zu dieſem großen Sportereignis nach England geeilt ſein. Auf der Tribüne bemerkte man Preſſevertreter aus aller Welt. Der geſamte Fifa⸗Vorſtand mit dem Präſidenten Rimet an der Spitze, der Generalſekretär Dr. Schricker(Deutſchland), Votſt(Holland), Dr. Bauwens(Deutſchland), Dr. Mauro (Italien), der italteniſche Bundeskapitän Pocco, Dr. Fodor (Ungarn) wohnten dem Kampf bei. Beſonders ſtark waren natürlich die Oeſterreicher vertreten. Aber auch Deutſch⸗ land, Belgien, Italien, die Schweiz, die Tſchechoſlywakei, Frankreich, Rumänien, Ungarn, ja ſogar Jugoſlawien hatten große Trupps Schlachtenbummler aufgeboten, Groß war auch die Gruppe der internationalen Spieler des Kontinents, die dieſes„Lehrſpiel“ nicht ungenützt vorüber gehen laſſen wollten. Man ſah den DaB⸗Trainer Otto Nerz, Kürſchner, Schaffer, Poppowich, Uridil, Roſetta und zahlloſe andere„Cracks“ europäiſcher Mannſchaften. Unter den Maſſen herrſchte die denkbar beſte Stimmung. Eine große Militärkapelle ſpielte Märſche und Schlager, deren Refrains vom Publikum mitgeſungen wurden. Um 3,10 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit erſchienen die Monnſchaften. Beide wurden vom Publikum enthuſiaſtiſch begrüßt. Für die Oeſterreicher war der langanhaltende Beifall faſt noch ſtärker als der für die Engländer. Die Mannſchaften ſtellten ſich daun in den angekündigten Aufſtellungen, alſo wie folgt: England: Hibbs (Birmingham) Goodall Blenkinſop (Huddersfield Town)(Sheffteld Wednesday) Strange Hart Tate (Sheffield Wednesday)(Leeds United)(Aſton Villa) Crooks Jack Hampſon Walker Houghton [Derby County)(Arſenal)(Blackpol)(beide Aſton Villa) * Deſterreich: Schall Sindelar Vogl Gſchweidl Ziſchek (beide Aömira) (Auſtrio)(Vienna)(Wacker) Nauſch Smiſtik Gall (Auſtria)(Rapid)(W AC) Seſta Rainer (WA)(Vienna) Hiden (WA) Erſte Halbzeit— England führt:0 Energiſch gingen die Engländer in den Kampf. Sie hatten gleich ſchon in der erſten Minute eine große Chance, aber Houghton verſchoß den Ball. Das gleiche Pech hatte im nächſten. Moment Oeſterreichs Linksaußen Vogl⸗ Während die Briten ſofſort glatt ins Spiel gekommen waren, zeigten die Wiener eine ſtarke Befangenheit. Sie waren äußerſt unſicher und machten zahlreiche Fehler. Schon in der vierten Minute erhielten die Engländer ihre erſte Ecke und Hampſon verwandelte den hoch herein⸗ gegebenen Ball mit ſcharfem Schuß zum Führungstor für England In der nächſten Minute ſah es wieder brenzlich für die Wiener aus, aber der freiſtehende Houghton zielte neben das Tor. Die Oeſterreicher tauten nun allmählich auf. In der elften Minute gab es dann aber den erſten ſchöneren Angriff. Ziſchek ſchoß ihn mit einem ſcharfen Schuß ab, jedoch prallte das Leder von einem engliſchen Verteidiger al ins Aus, Die fällige Ecke für die Wiener wurde von Gſchweidl verſchoſſen. Eine weitere gute Chance hatten die Gäſt⸗, als Sindelar in ſchönem Dribbling bis ans engliſche Tor herankam. Hibbs warf ſich ihm aber mit einer toll⸗ kühnen Robinſonade in den Schuß. Die Kampfbilder wechſelten ſchnell. Wie Hibbs, ſo konnte ſich bald auch Hiden unter dem Beifall der Maſſen verſchiedentlich aus⸗ zeichnen. Das Eckenverhältnis kam auf:2. Zweimal wurde Sindelar vom Ball gedrängt. Die Oeſterreicher er⸗ kämpften ſich immer mehr Vorteile, ſie hielten den Kampf völlig offen und zogen auch immer ſtärker in beſſer werden⸗ den Kombinationen vor das Tor des Gegners. Oft zeigte dus ſehr objektive Publikum durch lebhaften Beifall ſeine Freude an ſolchen Kombinationszügen. Aber auf der anderen Seite blieben die Engländer ſtets ſehr ge⸗ fährlich. Sie zeigten im Sturm die typiſche, aber auch vollendet durchgeführte W⸗ Formation. Dieſes Spiel, rein auf den Erfolg eingeſtellt, mag für das Auge etwas primitiv anmuten, aber es verlangt, wenn es vollendet durchgeführt werden ſoll, große Könner. So ſtellte man denn auch bald feſt, daß alle elf engliſchen Spieler nicht kühnen Sprung erwiſchte er das Leder noch. Der Gegen⸗ angriff brachte das erſte Tor der Wiener. Von Nauſch aus lief das Leder durch den ganzen Sturm, über Sindelar und Schall weg zu Ziſchek, der ruhig und plaziert einſchoß. Das Publikum applaudierte dieſe ſchöne Leiſtung lebhaft. Sofort waren die Oeſterreicher wieder im Angriff. Sie erzwangen zwei Eckbälle und arbeiteten ſich auch weitere ſchöne Chancen heraus. Eine dritte Ecke brachte das Eckballverhältnis auf:4 für die Gäſte. Dann drehten aber auch die Engländer wieder auf. Indeſſen, ſie kamen jetzt nicht mehr ſo glatt durch wie vor der erſten Halbzeit. Oeſterreichs Läuferreihe hatte ſeine Hochform erreicht und auch die beiden Verteidiger glänz⸗ ten durch eindrucksvolles Zerſtörungsſpiel. Immerhin gab es doch auch Schüſſe auf Hidens Tor. Zweimal wehrte Englands und Oeſterreichs beſte Spieler Oben: Die Engländer: Strange(Läufer), Crooks(Rechtsaußen), Goodall(Verteidiger), Hibbs(Tor), Blenkinſop(Verteidiger), Jack(Halblinker).(Engliſche Karikaturen.) Unten: Die Oeſterreicher von links nach rechts: Schall(Halblinker), Sindelar(Mittelſtürmer), Hiden(Tor), Blum(Läufer), der erſetzt werden mußte. nur über eine ſehr eindrucksvolle körperliche Höchſtform, ſondern auch über eine hervorragende Balltechnik verfügten. Der blendende Mittelläufer Hart bediente die eminent ſchnellen Flügel mit weiten Vorlagen, die exakt wieder zur Mitte geſchlagen würden. Die beiden Verbindungsſtürmer hingen weit zurück, aber im gegebenen Moment waxen nicht nur ſie, ſondern auch die drei Läufer mit am Strafraum des Gegners zu finden. Im nüchſten Moment waren dann die Läufer wieder in der Abwehr. Ehe ſich die Oeſterreicher mit dieſem etwas verwirrenden Syſtem des Gegners voll⸗ kommen zurecht gefunden hatten, verging noch einige Zeit. Inzwiſchen mußten ſie auch noch einen zweiten Treffer hinnehmen. Der Rechtsaußen Crooks ſchlug in der 27. Mi⸗ nute einen Ball hoch zur Mitte, wo Hampſon das Leder aus der Luft heraus mit ſcharfem Schuß ins Netz jagte. Wieder war Hiden machtlos. Die Oeſterreicher ſetzten ſich nun energiſcher ein, aber ſie ſpielten immer noch nicht kon⸗ ſeguent ihr Spiel. Die Vorlagen zum Innenſturm kamen zu hoch und da die engliſchen Verteidiger und Läu⸗ fer tber ein muſtergültiges Kopfſpiel verfügten, ſo wur⸗ den die meiſten dieſer Vorlagen abgefangen. Der Kampf hatte ein hohes Tempo. Blitzſchnell wechſelten die Szenen. Eben hatte noch Hiden einen Bombenſchuß von Crooks ge⸗ meiſtert, da köpfte ſchon Sindelar einen Ball aufs engliſche Tor, der nur mit Mühe zur Ecke abgewehrt werden konnte. In den letzten zehn Minuten vor der Pauſe waren die Wiener deutlich überlegen. Sie kamen jetzt allmählich auf ihre wirkliche Spielweiſe und die Folge davon war, daß man eine Anzahl begeiſternd ſchöner Kombina⸗ tionen ſah. Vogel und Schall ſetzten nach ſolchen An⸗ griffen zweimal das Leder knapp neben den Pfoſten. Bei engliſchen Gegenangriffen zeigte Hiden ſeine Klaſſe, aber auch ſeine beiden Vordermänner bewährten ſich. Die Oeſter⸗ reicher hatten jetzt auf der ganzen Linie ihre ruhige Ueber⸗ legung und die nötige Kälte gefunden. Als es in die Pauſe ging, hatten die Wiener einen Eckenvorteil von 518 und es wäre auch zumindeſt ein Gegentor verdient geweſen. Prinz Georg begrüßt die Maunſchaften Während der Pauſe erſchien unter den Klängen der britiſchen Hymne Prinz Georg. Als Vertreter des Königs ließ er ſich vor der Ehrentribüne die beiden Mannſchaften und den Schiedsrichter Langenus(Belgien) vorſtellen. Auch die Wiener ſchießen Tore Der berüchtigte Londoner Nebel ſollte das Spiel nicht ganz verſchonen., Von der Halbzeit ab ſenkte er ſich immer dichter auf das Spielfeld herab und gegen Schluß war die Sicht doch ſehr beeinträchtigt. Inzwiſchen ſah man aber noch herrliche Kampfſzenen. Man ſah bald nach dem Wie⸗ deranpfiff, daß die Wiener jetzt ſtärkeres Selbſtvertrauen hatten. Ihre Läuſerreihe kam in große Fahrt und mit ihr wuchs auch der Sturm. Im Anſchluß an einen ſchönen Angriff gab es aber in der 5. Minute zunächſt einmal eine äußerſt brenzliche Situation vor dem eigenen Tor. Hiden war zu weit vorgelaufen, Jack paſſierte ihn und Hampſfon ſchoß auf das leerſtehende Tor. Im letzten Bruchteil der Sekunde hate Hiden aber Kehrt gemacht und mit einem Hiden ſcharf geſchoſſene Freiſtöße ab und dann mußte er bei drei aufeinander folgenden Eckbällen des Gegners auf dem Poſten ſein. Mit ſchnellen, raumgretfenden Angriffen erkämpften ſich die Briten immer wieder Vortetle, während die Oeſterreicher ihre Angriffe aus der Läuſerreihe heraus altfbauten und in Kombinationen von Mann zu Mann vortrieben. Hüben und drüben gab es brenzliche Situationen. Eine Bombe von Schall und ein ſchwächerer Nachſchuß Vogls konnten nur mit Mühe abgewehrt werden. 15 Minuten vor Schluß des Kampfes war der Ausgang noch völlig ungewiß und dieſe Tatſache ſpiegelte ſich auch in einer ſteigenden, erregten Anteilnahme des Publikums. Sindelar ſchoß im Uebereifer den Schiedsrichter an, dann gab es in der 32. Minute einen Freiſtoß für England, der den dritten Treffer für die Briten einbringen ſollte. Zwei Meter vor dem Strafraum legte ſich Hart, der prächtige Mittelläufer der Engländer, den Ball zurecht. Die Wiener Abwehr bildete eine Mauer, die zum Verhängnis werden ſoll, denn Hart ſchoß ſo, daß der Ball von einem Verteidiger ab ins Netz ſpringen mußte. 31 für England— aber die Wiener waren nicht entmutigt. Sie riſſen das Leder an ſich, kombinierten ſich prächtig vor und ſchoſſen in der 35. Minute einen zweiten Gegentreffer. Sindelar übernahm den Ball von Vogel, oͤribbelte noch zwei, drei Schritte vor und ſchoß dann überlegt und für Hibbs unhaltbar ein. Einen neuen 17 Meter⸗Strafſtoß machte Seſta unſchädlich, dann zeigten gleich darauf in der 37. Minute auch die Engländer eine brillante Kombination. Zuletzt erhielt der Rechtsaußen Crooks das Leder, der dann mit unhaltbarem Schuß auf:2 erhöhte. Das Publikum glaubte nun, daß der Kampf endgültig entſchieden ſei und es begann bereits die Abwanderung der Maſſen. Aber die Wiener Jungens gaben ſich noch nicht geſchlagen. Trotzdem es bereits mächtig dunkelte, legten ſie noch einmal prachtvoll los und der verdiente Er⸗ folg war auch dann in der 31. Minute ein dritter Gegentreffer. Schall köpfte den von Ziſchek brillant getretenen 10. Eckball der Oeſterreicher wuchtig ins Netz. Noch einmal legten ſich die Oeſterreicher energiſch ins Zeug. Noch war der Ausgleich möglich. Aber Schall ver⸗ ſchoß und dann ſtand Gſchweidl abſeits. Mit einigen weiteren Angriffen der Oeſterreicher, denen die britiſche Ahwehr eiſern ſtand hielt, ſchloß das ſchöne Spiel. Kritik der Maunſchaften Die engliſche Mannſchaft hatte gegenüber den Oeſterreichern den großen Vorteil, daß ſie auf eigenem Boden und unter den gewohnten Verhältniſſen ſpielte. Außerdem kannte ſie die Spielweiſe ihres Gegners beſſer. als umgekehrt die Oeſterreicher mit dem Syſtem ihres Gegners vertraut waren. Dieſe Tatſachen haben es zwei⸗ felsohne ermöglicht, daß die Briten vom Anpfiff ab ihr Syſtem konſequent und vollendet anwandten, während die Wiener erſt nach einer längeren Pauſe des Taſtens und der Nervoſität ihr gewohntes Spiel fanden. Inzwiſchen hatten aber die Engländer bereits eine:0⸗Führung er⸗ kämpft. Später ſah man dann zwei völlig ebenbürtige, wenn auch verſchiedenartige Gegner. Der engliſche Zweckfußball, der im Angriff auf ber viel⸗ genannten W⸗Formation aufbaut, kann nur dann zum Erfolg führen, wenn ihn nicht Naturburſchen, ſondern Spieler ausführen, die auch über ein beträchtliches Kön⸗ nen verfügen. Könner waren aber die elf engliſchen In⸗ ternationalen ſämtlich. Neben ihrer enormen Schnelligkeit und körperlichen Härte zeigten ſie auch gute Ballbehand⸗ lung, vorbildliches Stoppen, beſtes Kopfſpiel, Geiſtesgegen⸗ wart und harte Schüſſe. Nur das Zuſpiel war oft nicht präziſe genug. Die Oeſterreicher paßten nach der Pauſe, als ſie ſich gefunden hatten, genauer zu. Schwache Punkte wies die britiſche Elf nicht auf. Großartig war die Ver⸗ teidigung, Hibbs im Tor beging kaum einen Fehler und die von Hart prächtig geführte Läuferreihe faßte ihre Auf⸗ gabe ſehr intelligent auf. Im Sturm war Jack der alles überragende und überhaupt der beſte Mann auf dem ganzen Platz. Es gibt kaum einen zweiten Spieler in der Welt, der zugleich ſo ſchön ſpielt und produktiv iſt wie Jack. Hampſon war ein ſehr nützlicher Führer und auch die ſchnellen Außen imponierten. Lediglich Walker kam nicht immer ganz mit. Die Oeſterreicher ſind ͤurch ihre Befangenheit und Unſicherheit während der erſten halben Stunde um ein beſſeres Reſultat gebracht worden. Später zeigten ſie dann, daß ſie heute auch dem ehemaligen Lehrmeiſter nichts mehr nachgeben. Man mag ſich aber weiter darüber ſtreiten, welche Spielweiſe, ob die der Engländer oder die der Oeſter⸗ reicher(Schotten) die beſſere iſt. Der beſte Mann der Wiener war der Außenläufer Nauſch. Im Angriff war Sindelar am wirkungsvollſten, obwohl er von der Verteidigung des Gegners nicht immer ſanft behandelt wurde. Bei Vogel machte ſich ſichtlich ein Beinleiden bemerkbar, das ihn zunächſt ſtarke Zurückhal⸗ tung üben ließ. Nach der Pauſe kam er dann aber immer beſſer ins Spiel und er bildete nun mit dem ſtets gefähr⸗ lichen Schall einen guten linken Flügel. Der beſſere Außen⸗ ſtürmer aber war Ziſchek. Gſchweidl begann ausgezeichnet, ließ aber ſpäter nach, weil er das Tempo nicht durchhielt. Sehr tapfer hielt ſich die Verteidigung und Hiden im Tor war eben Hiden. Unübertrefflich. In Langenus⸗Belgien hatte das Spiel einen aus⸗ gezeichneten Leiter. * Ein Tiſch⸗Teunfs⸗Caſino wurde im Saalbau in N 7, 7 eröffnet. Tiſchtennisſpieler werden dort Gelegenheit haben, unter fachkundiger Anleitung ihre Fertigkeiten zu vervoll⸗ kommnen. Sgcobi¹,e Donnerstag, 8. Dezember Nationaltheater:„Der Zigeunerbaron“, Operette ven Joh. Strauß, Miete C 10, Sondermiete C 5, Anfang 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Die Weber“, Schauſpiel von Ger⸗ hart Hauptmann, für den Bühnenvolksbund, Anfang 19.30 Uhr. Apollo⸗Theater: Großes Variete⸗Programm mit To Rhama, Anfang 20.15 Uhr. Harmonie D 2, 6: Klavierabend Walter Bohle, 20 Uhr. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Univ.⸗Prof. Dr. Hubert Schrade⸗Heidelberg über „Bernint und das römiſche Barock“(Abteilung AK), Anfang 20.15 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung; 20.15 Uhr Experimen⸗ talvortrag„Der Krebs und ſeine Behandlung“. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Uhr Abendvorſtellung. Tanz: Cafaſb. Palaſthotel, Pavlllon Kaiſer. Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert mit Einlagen. Lichtſpiele: Alhambra:„Die— oder keine“. UÜniverſum:„Paprika“ und Bühnenſchau.— Capitol:„Annemarie“.— Roxy⸗ Theater: „Mieter Schulze gegen Alle!“— Glorig⸗Palaſt: „Delikoteſſen“.— Schauburg:„Das blaue Licht“. — Palaſt⸗Theater:„Drei von der Stempelſtelle“. — Seala⸗Theater:„Gräfin Märiza“. i Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellungen:„Schattentheater und Puppenſpiel“ und „Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen“. Geöffnet werktags von 10—18 und 14—16 Uhr, Sonntags von 11—16 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 16—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag. Mittwoch, Donnerstag u. Freitag, ſew. von 19.30 21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Aſtawahl im Januar * Heidelberg, 5. Dez. Die Neuwahl zum hieſigen Allgemeinen Studentenausſchuß wird vor Weihnach⸗ ten nicht mehr ſtattfinden. Die Wahl wird erſt in der zweiten Jauuarhälfte erfolgen. Segelflieger * Wutöſchingen(Amt Waldshut), 6. Dez. Auf dem abflachenden Wieſengelände in Richtung Rech⸗ berg betätigt ſich gegenwärtig eine Segelflieger⸗ gruppe aus Erzingen. Das Segelflugzeug hat ſchon Strecken bis 1000 Meter zurückgelegt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Ahein⸗Pegel 3 5. 6. 78. Neckar⸗Pegelf 8 6..8. Baſel. 0,079,140, 99f 0,960.04 Föbiuwelker 1761,76 175.78.92 Manndeim..82.87 2,98 2,78 ehl..48.452,40 2,88.300 Jagſtfeld. 19 1,8431815 Maxau. 9.86.978,93 8,88 Heilbronn. ves bes 3,26.23 Mannheim..92 2,72 2,86.88273][ Plochingen 5 1 6,32 Caub 2235207 5,08.16211 Köln 2752788 2,312.82 244 Cee E Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handeisteil! Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u Lokales: Michard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: 3 Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Ib Faude, f. 9 in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung Gem. b.., Mannheim k 1. 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rüsſendung nur bei Rückvorte 2 Nr. 215 Sumefre-Sendbleſf Fehlierbe 1 Jetzt auch in der Breitestraſte, Qu 1. 3 Das lebheffe lnſeresse, das die ssctwersfändi- gen und kritischen Mannheimer f sucher meinen Zigetren Angeboſen enigegenbringen, veran- laht mich, die obige veue Fiſſale zu eröffnen BARBNRNIN Nc. D 4, 6 gegenüber Börse Augusta Anlage 8, gegenüber Felest. Hofe] 0 47 75 Strohmetkt Nr. 831 J. Bonn Qu 1, 5 Breſſestreß Sumefre-Sendblaff fein und aromatisch 7. Seite Nummer 572 Donnerstag, 8. Dezember 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Leder- Kleidung aus Ia Chrom- Volleder. das praktische Geschenk von bleibendem Wert. Lederlacken..% 28. Lederwesfſen„ 24. Lederbreeches„ 29. Lederhauben 4.73 Lederlacken fur Damen 39.—, 29. Beachten Sie unsere 10 Auslagen. Berufskleidung- Fabriklager für alle Gewerbe Hosenmülter N Mannheim Schwetelnger str. 98 Sonntag von—6 Uhr geöffnet 1 2 S 5 Aae Air Tau. Der herrlichste aller Hochgebirgsfime Das blaue] licht Eine Berglegende aus den Dolomiten. meisterh. gestaltet von Tun feemah f f— fler deutsche Chevalier— Einzigartig in 5 An aneh un aur f Sbaenung aner ven. ö Spannung und vol- 12 musikaflsener Ffm! lendeten Schönheit. Der sesang gibt ihm ztem!] Fitta par aas inn. rinnen— 3 In Ihrer 2. großen Tonfilm- Operette Heute Termin in Sachen: —— — Nene Horinben... Pfund 45 Weizenauszugmehl 00 5 W.10 2 2 2 2 85 E 8 Im bunten Filmteil: 3 12 Lachterampfe eneugt: Der verrückte 12 Wocke Heue Haselnunkerne Pfund 52 Melfer Lise... Pfund 18 9. Untermieſer Auſobus 5 Haute lotzter Tag Hachske Belr. Hutzelhimen. Piund 32 elle Sultaninen.. Pfund 50 13 5 gesucht!“ Tse Tae Auel unt uli Weihnachls- brode Aalkeler 10 Ste 25 Ohlsen. 100 stüet 40 2—— 1 m t— b 4 2 Kurt Vespermann. Tonmoche del desen pfberanm! re e e Sünde Orangen e 80 Hübengraut mer 50 8 92 Neueste Fox-Tonwoche!! e N 2 2 Einheitspreis bis. Berinn 2 Uhr 2 4 95 5 0 klerstitte 2 Fund 88 Nakad. Iost start onlet Pfund 58 8 uE 5.80 70 Pf. Letzte Vorstell..30 1 00 9 5 9 weise Perlbohnen. ö Plund 48 Frieurichsd. Zwieback ö Pak 50 8. ein kroelge 5 8 e en ene dene Hfttellinsen. Pfund 20 fHartwelzengrief... Pfund 22 —— Kollektiv. Fil 58 f 5 en AUBITOR 9 50 0 0 0 Burma-Heis 210. 24 5 9 20 ptund 50 dee eee 5, Jedes 10. Los gewinnt!.— 0, Sb brebbue: 7 V neringe in gels.. 1 LU. 52 Semüseerhsen m. Karott./ Us. 50 SSURD e ee N II Stürme. 7 Aaronnalss.„ Pfund 50 Ig. Stangenhrechhohn./ Us. 50 8 Regie: 5 Heute letzter Tag! ö UNIVERSUM postsch. 250 1..— 25 5 65 3 Jg. Schnltthaohnen./ Us. 39 en Fele Gräfin Mariza fans aA LL 5 — i a 8 Die herrl. Tonfllmoperette mit der neue Tonfilm-Star— Margauine o. Salz 32 Hubert e—— PAUL HönRIGER tür die kalte unsere Spez.. Pfund Geschichſen eines Großisſadſhauses— 5 8 n 1 Jahreszeit Margarine od. Kokusfeit Pfd. 25 FREE Tale c 6 PaPRIKA eee ban Sennen s 8 5 8 eee 5 scher A 2 0 der e untereinander, über- 2 9 80 J..8 de les TOMF L U Kühterhauben Flomenschmalz.. Pfund sd Holstein. Plockwurst Pfund 93 einander, nebeneinander, gegeneinander 5 Nebellampan 1 1 Heute oPERETTE Austr. Kaninchen Hasenrücken ein Abenteuer im Dschungel der Mietskaserne— Wiener ABend Sesli e 1 1 ee en 1. elne flebellion im Labyrinth eines Großstadthauses 1 f lagt elle lachen bei 80 N bt Eine Meister-R Arbeit Carl F mit Musik- Preisdirigieren.— Heute, Immer dite Nösslein Staagenkäse. Pfund 35 Foſter Speck„ pfund 70 485 Schopf 3 1 17 11 5 N. 999 Ve rlängerung Nolorradlohrer- 0 1. 13 Tel. 22085 Schweizerkäse. ½ Pfund 43 Ges. EIsheln u. Lönfe l. 6 Pfd. 38 * 9810 2 „leeren ie hoailich unterhalten 5 p. Hollme FFC Im aktuellen 300 430 650 850 Stets irisch geräucherten 1 Vor- Programm Jerusalem lie bellige Haut 8 L 95 1 0 5 I 1 9 0 3 nn ine— mae 5 ½ Flasche, ohne Glas == ellese Emeika- Jonwoche jetzt(62 10-171 ranger, Anis gebäck.. Flun 20 Malaga, ½ Flasche ohne glas 93 Jugendliche haben Zutritt: Jeg 4 9 Kunststr. und 800 te Schok.-Lehkuch.-Herzen 8. O5 Muska'eller,/ Flasche d. l. 90 Dauerwellen, Wasser- Fönwellen, Hokasmakronen. Pfund 8 Partweln,/ Flasche d, Glas.50 Vollm.-Schokolade 3 gr. Taf. 50 Wermuth,/ Flasche ohne Glas 70 seefische frisch eingetroffen 8¹— rb 10% aba. Beginn: 300,.00..10,.40 Uhr Hennafärben Zeitgemäße Preise PIIBLIKUM u PRESSE einstimmig begeistert über TIBOR GARAYS MONDIATIT-BO vs sowie die 1 ZILITLETVPE, HANNIRS SEN National-Theater Mannheim Donnerstag, den 8. Dezember 1932 Vorstellung Nr. 108, Miete C Nr. 10 5 Sondermiete C Nr. 5 Der Zlgenun ner baron 8 Operette in drei Akten. Nach einer Erzählung M. Jokais, v. J. Schnitzer.— Musik v. Johann Strauß. Musikal. Leitg.: Ernst Cremer Inszenierung: Alfred Landory Bühnenbilder: Eduard Löffler Tanzleitung: Gertrud Steinweg barg Vor rag über Hypotheken⸗Ent⸗ ſchuldung und Bau⸗ gelder durch Badens größte zinsloſe Bau⸗ ſparkaſſe„Sparſi“, Singen, am 8. Dez., .15 Uhr, im alten „Schützenhaus“, Fen⸗ 5 nag en E. HATner, E 5, 5 54006 Anfang 20.00 Uhr Ende 22.48 Uhr und 8 3 Derenbe menen 5 12 5 5 8 2 enheim.(Halleeſtelle fers onen: d. L. 16.) 10831 Graf Peter Homonay Sydney de Vries e eee 5 5 15 1 5 den 1 Sandor Barinkay Helm. Neugebauer abendlich 8½ Uhr 2 f Kälmän Zsupän Hugo Voisin 4 1+ 5 Auto Vermietung Arsena, seine Tochter Gussa Heiken Nur noch age an Selbſtfahrer 1 Mirabella, Erzieherin im * klare Lebe Wie Jes Das große Varieté- Programm.. 4 Ottokar, ihr Sohn alter Joo N 2 g Czipra, Zigeunerin Irene Ziegler mit 8 Kleiner Megerhof 2288 5 8 Saffi, Zigeunermädchen Else Schulz 5. 1 1 f be, 1/18 rel. 21218 Frischer hlütenweißer — Werke von Mozart, Bach-Busonl, zielt 1 Madtner, LIszt. arten zu 1.-bei Heckel, O 13 125 Buch- 8 e be Tillmann, 5 75 8 Heute Donnerstag Samstag, 10. Dezember, nachm. 4 Uhr Schlacht- Fest Erwerbslosen-Vorstellung 4 eee i 5 20 P l. us ladet freundlichst ein . 15 14098 Mohr-Rödiger. f„und nach dem Theater ins Casino ö f Stets warme Küche. . Kabeliau In. Qualitat 05 Im ganzen fisch Pfund 2 8 Pfg. Im Ausschnüt. Pfund 3 0 Pfg. 80% Rabatt 8824 8 Menah. Konzertdlrektion“ tleinz floftmeis er, R782 1. Annahmesehlul för dle Mittag- Ausgabe vorm. 8 Unr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Oertllche und private Gelegen- heitsanzelgen je Zeile 20 fig. abzügl. 10 Prozent Krisenrabatt „ D 2 Schöne helle Werkſtatt zum f 8 vermieten auf 1. Bahnhof z 1 8857 3 1. 575 f 0 10 Offene Stellen ef gen dam, el. Licht⸗ u. 3 Zimmer mit Zuben. Jeu. 185 eine Woh⸗ 1 14, 2 b Möll. Ammer Kleinebes Lager e dune kerderl. Ghep⸗ 8 Ni 92852927 1 7 1 11 ver⸗ nung, beſtehend aus: 1 ee ſep. 2 zu e e 12 150 ellg. fi 1 5 vermieten. mieten. artmann, 7:. 71 u Vermleſen, Aueh vordbergehend. vm. 1 1. E. 3. gef.„ u. 4 b his 8 bamen 5 ſuterbale 3 kene fel ruh 1 2. 2. Febelftraze Nr. 5(am Ziſmnl. u. Wohnküche CCCCCCCCCCCCC mit etwas Verkanfs⸗ 1 Treppe hoch: Für Zahn⸗ oder prakt. Arzt 85 ee, Tennisplatz). 10 700 2. Stock, B 6 Nr. 28, 25 855 7 ſof. 31 5 1 5 talent, ußer 8 Jug velenders geeignete Befo§ghöner Laden 5 5 7 zäberes zu erftageg Schone dage- 6870 4, 2, b. Hiſam Sonne 2 ger Geſchaftssteue dieſes 5 5 ter L F 1 5 Zimmer Wohnun m. Wohnküche, billige A 1 85 i* 4, 2, DDD. Bent Gut Alten, Zimmer 8857 Sgbone 2 oer Blattes erb—— 3 nge N 4 K*. 5 Ban— 2 7— * df. it alem Zubehö 1 9 ab 5 N lf 1 0 5 N 5 1 Telephon und Bad, Schön. möbl. Zimmer 3 Zimmer-Wohnung Penſ. Wtwe., 10 cht * 8. Blattes erbeten. mit allem Zubehör, evtl. mit Garage, per abzugeben. Ang. unt. Zimmer ſepat N 5 Wag 2 5 1. 4. 1988 zu vermieten. Näheres bei M J 62 an d. Geſchſt. Wolff, Meerfelbir. d 66 vollk. ungeſt., a. por eu verm. Friedrichs zu v. bei R. 9775 ee ee 1 2 Zimmer U. lahe 2 ig. ſol. Servierfräul. Heid, 3. Stock links. übergeh., ſof, zu vm. ring, U 6, 16, 2 Tr. U 6, 2. 2. St. K Angeb. unter M F 59 in gut. Hauſe, Zentr. g g Erblfna. Trifels, in Birr 00 1. 3 b. 5 en unneen Bae; in, 7. e be Gesc. 6846 d. Stadt, ver Jan. 0b. ö Waste ler b. Schön 3 Zimmerwonnun len. Büro ende, ver Jof 25. 14 7— Miet- Gesuche 5 2 Febr.— Angeb. unt. wigshafen⸗Rh. 898 0 1 1 5 pät. zu verm. 10 717 Nähe Bahnhof! 5 5 5 f a 158 57 an bie Ge. . Jüngeres, ſauberes 1. Stock, freie, ruhige Lage, Bad und all. Zu⸗ a eiß, 7 9 8 8 56. Frdl. möbl. Zimmer-4 Zimmer-Wohnung großes eeres telle.——— 1 Küchenmädchen beboör, Etagenwarmwaſſerheizung und große J Zimmer ll Zuben 10717 zu vermieten. 10 738* ö 21 a but möbl. Zimmer 10. Vorzuſtell. Don Terraſſe, ſofort oder 1. Jan. 33 preiswert zu 8 1 Zimmer un Küche L 14, 6, 2 e mit Bad, Nähe Bahnhof, zum 1. 4. 33 e Aare 255 heizbar, geſucht. Eil. 3 ee 0 12 vermieten. Rheintalbahnſtraße 19. 26834 ſonnig, am Friedr. Mö bl. Zimmer an—Angeb. unt. M G 60 an die Geſchäftsſt. 8. mit Zentralhzg., ſep.“ angeb. unter 1 X 70 . ieſel, 8. 5 Park, Balkon, Heiß⸗ mit Bad, Speiſekam., berufstät. D. od. 82 N 2* U Eing. u. fl. Waſſer, an die Geſchſt. 16891 Suche 6847 3 Zimmer-Wohnung waſſerb, ver 1. Febr. 2 Zimmer und Kache 35 N a-3 Zimmer-Wohnu moglichſt t. Oßviertel, el Beamtenfam ſucht U ht. l 0; zu vermieten. B4166 1 g mit Magazin und küh Keller Nähe per 15. Dez. zu mie⸗ albtag-Mädehen mit Bad uſw., in beſt. Wohnlage in Neckarau, m. Bad, Balken und Gut möbl. 702 5 e sofort geſucht. Eilangebote unter ten ae ſucht. 4168 2 Zim.. gr. Küche per ſofort. Adreſſe in Neubau, per ſofort preiswert zu vermieten. Telenh. r. 329 77 Nebenr., 1 Treppe, 0 4 8 faken. M I. 64 an die Geſchäftsſtele dſs. Bl. 6854 Angebote erbeten un⸗. el. Licht, Altbau. der Geſchäftsſt. ö. Bl. Holunderſtraße 12, Tel. 485 77. 26845 e U. Soſläarzl 5 ter N F. 84 an die Zuſcht. unt. NM 0 67 N h——. Schöne 3.-Wohng. 1 2g(eve, gu eg Wel-] Alleinſt. Beamtenwitwe ſucht per 1. 4. 38 eine Belge e öteſes an die Gſchäftsſtelle e Schöne 9 Zimmer-Wohnung eee e e egen e, ehe ee e 3 2 1 Warmwaſſerheizg., in 6841., Küche ab 24.—, 2. 1 nur gutem Hauſe, ruh. Lage, mögl. 1. oder 40 unabhäng Frau mit Zubebör per 1. Jan. 1938 zu vermieten. Villenteil Feudenb., 4d., Küche ab 28.—. R 4, 3, wart: 8. Soc, Oſtſtadg bevorzugt. Angebote unter 55 0 7 1 f Hübſch möbl. Zimmer II K 68 an die Geſchäftsſtelle ofs. Bl. 8859 5 b 5 inch ane 75 FEE Abreße i der Gesch Nacht. Seu e, O.: dit 3 Belt. event Darlehen von Rik. 300. bis dk. 20000. gebote unt M W 8 Lange Nötterſtraße 28(neben der Poſt) 4682 6880 Küchenben., zu verm. Neuropathologe wünſcht in ſeriöſem F 5 ng reell, nach kurz. Wartezt. geg, monatl. an die Geſchtt 5. 2 Bree ruhige Lage, möbliertes 5 ücgzahlg. Mk. 12.50 pro Taufend, durch erſte 5 In ſonnig., fr. Lage N. S Zimm. Möbliertes: 6841 u. älteſte Zweckſparkaſſe Deutſchlands. Die 841 Ordenfl. Mädchen 5. 3/ immer- Woh., Küche,? Zimmer ſſip anngs- Un so zimmer konnte mit ihrer Oktober⸗Zuleilg. ö ſelbſtänd. in Küche u. 1 immer ohn een deere Mahn, 1. delafen. Di de ſich t. aus den Ein⸗ r f 3„ mit all. Zub., 2 Tr., Ku ermiet, Zu m. Notkiche, ſey. Glas- Die 5 würde ſich prozent. aus den Ein⸗ 1 19 1 95 Sowie Schöner La f b f. mit lehenr aul 75 bol. 5 ſp. zu vm. 1 1. Stock 25 abſchluß, in gt. Hauſe nahmen erxrechn., bei Garant. ein. kl. Mindeſt⸗ ihren Mitgli⸗ 5 b 5 ſch evtl. mit Werkſtätte(Licht u. Kraftſtrom) ſowie Feral. Sl, Rüdes⸗ Fraſch, 5575 Zimmer- auf 1. 1. 99, ep. frü- umme. Ich kann nur bei ruh. wirkt. gebild. omt mit n en an der Spitze famtl. * N i. 85 an 910 Geſch Garagen, auch geteilt, ſofort od. ſpäter zu ver⸗ heimerſtr. 85 Fromme 1 I 5, 28, Tel. ber, zu verm. G 7, 20, f. verſt. Menschen mieten. Ausf Angeb, unt. deutſcher. Näheres du . 6906 mieten. Näh. bei Heid, 3. Stock links. B4169 6850 Nr. 526 64. 84154 5 23 Tr., am Luiſenring. 5 5 D 4548 bef. 9 Moſſe, Mannheim. Bez.⸗Di. 8 Made heim, M 5, 8. Seite/ Nummer 572 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 150300 cem., gut er⸗ halten, zu kaufen geſ. Angeb. unter M D 57 5 an die Geſck ist notwendig für einen gesunden Schlaf Melne erprobten Qualitäten leisten volle Gewähr für Güte und Gebrauchsdauer 7 ,. 7 10 Bettfedern 7 Halb-Daunen 7 gute, gebreuchsföhige Quall- schöne Sotten, fülſkröftige Wale täten, pet pfund per Pfund 6²⁵ 40 35⁰ 750 625 400 1 gut erhalt. i Sohreibmaschine geg. Kaſſe zu kfu. gef. Angeb. m. Preis u. Früchte- Konsewen 2F- Dose 78 4, 630 5. 6835 Dreirad 85 gut erhalt., z. treten, Kaſten hinten, billigſt zu kf. geſ. Angeb. u. 2 an die Geſch. Fische und Geflügel 111 9 hoer Schaukasten Lebende Rheinkarpten Pfund 88 Gemüse- Konserven 2. L. Dose 63 0, 500 90 Geräuch. Sprotten. Kiste 24 Zervelatwutst in Fettdarm ½ f 43 Geräuch. Ostsee-Aale 3 Stück 48 zu kaufen geſucht. Anummmmmumnnnmannmccgng annum 6874 Tel 283 91 Steinbutt, 2Pfünder Pfund 78 Nordd. Leber- u. Rotwurst g 38 Oelsardinen Dose 24, 15 5. 5 bee Schellfische, Soldbarsch.. Pfund 19 Rippenspeer u. Dürrfleisch ½ f 48 Rollmops, Geleeheringe Dose 38 — 1 6 1 Fischfilet, weihfleischig... Pfund 38 Vorderschinken gekocht ½ 7 35 Fettheringe. 10 Stück 28 8 ½ Geige 0355 g 9 8 a 5 2 5—— 1 1 5 5 t · 3 2 9 i Suppenhühner fund 72 an Spiekspeck fett ½ f 38 43 1 1 N 8 2 2 Sorentteir e, de en 11 3 hochlehn., Mastgänse Pfund 85 an und Butter 5 N 5 U. 1 1 Kleiderſchrank zu k. SE BU l undetvwoſſer Gens efleum 3 echt, selbstecdend ecnttspie] gelnchtz, ungsb⸗ uner e eee eee, e e 2 eee F per Pfund 30 om brelt 740 7, 460 410 M an d. Geſchſt. f FN f Handkäse in Cellophan, 6 Stck. 9 Schüle Eierteigwaren 1 2 11 975⁵ 160 e 5 5 1. Sebrauchtes se nm Delik. Käsequark. 4 15 Fr. gebrannter Kaffee ½ f 60 80 2* 2 Mo ter 3 30 280 190 gut erhalt. Sauophon 1 Schweizerkäse o. Rinde ½ 8 83 Latwerg, Marmel., 2 8. Fimet 650 fr. 70 Spezlal- Weizenmehl 5 Pfund 88 2 5 3 gegen bar zu kaufen Camembert, 20 Prozent, Stek. 10 Backhonig, Huzelbirnen.. 4 38 5 Pfund.05 Pfund 39 und 380 ½ Pfund 33 unc 28 ½ Pfund 88 Auszug-Welzenmehl Sultaninen Haselnußkerne Suse Mandeln Angeb. u. 80 an die Ge⸗ ſtelle öſs. Bl. eh auch ob geſucht.— N B Wal- und Haselnüsse. 2 33 Orangen, Maronen 4 18 Bayrische Butter ½ f 80 Margarine, Kokosfett 4 2 Pfälzer Weiß- oder Rotwein. iter 88 pig. — kauft zu Höchſtpreiſen Kokosraspel. 1 Pfund 29 Tel 200 b. 4150 . E 5 8 5 55— 5 Breſtestr. zee U. Lane f aas brstrer Nontttüren nber 8 Basler Lebkuchen Paket 15 und 10 1 e Lebkuchen mit M anden dle Geſchſt. 26842 Frische Kokosmakronen Jeiß⸗Feldſtecher gebr., Pfeffernüsse, weiß glaslert bralinen-Mischung ½ 8 23 und 20 Schokolade, Schlager, 3 Tafeln 150 g. 24 N geg. Kaſſe zu kfn. od. geg. Photo zu tauſch. geſucht. Angeb. unter P Z 181 an die Geſch. 10 753 Jugend! Mädcenkafter Teint, Danksagung Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie für die Kranzspenden durch den Verlust meiner lieben Frau und unserer guten Mutter Katharina Mebes geb. Lembach gagen wir allen herzlichen Dank Mannheim Sammelbahnhof Nürnberg. Prenzlau Alberi Mebes und Kinder Schön., belad., großes Fuhrwerk, mit 2 Felk⸗ pferden u. Ledergeſch. beſpanlat, 12&, ſowie Holländer 6 1 u. neus Hängematte 2,50 1 zu verkf. Rheinhänſerſtr. Nr. 50, 2. Stck., IUks., Große Mengen WOlII-DECKEN Exiſtenz! Klein. Fabri⸗ kationsgeſchäft b. hoh. Verd, krankheitsh. ab⸗ zugeben, auch f. aus⸗ wärts. Tägl. Baredba⸗ den 8. Dex. 1932 1 g 8 a 5 5 3 Uhr ab. 6904 wirderherar tell dun ein e die Wir besond. billig einkeuften. FFF erſtaunfiches Prpdunt, d e Ge 55 gewonnen von 5 See . 1 Sehr gut erhaltenes Drees, 2 Rötter⸗ den Nerds die Zum Früfſeh ZwWangsversteigerung 1 1 2 en Tafelllavier 15755 92 6 9 sollten alls Kinder rogelmäclg Freitag, d. 9. Dezbr. 9 2 wimftändeh. für 60 a ee unsern NMedlzinal- 1932, nachmitt. 2 lthr a zu gerkf., ev. geg. gut Wagen und Schienen Dorsch-Lebertran werde ich im bieſigen 5 erhalt. Küche zu lau⸗ z. elektr. Eiſenbahn, 0 ober unsere„Eludes““ Emulsion gehmen, 8e enthalten großes Mengen von Mtaminen u. führen dem Körper 1 Klavier, 1 Diwan, für das Wachstum Wontige Stoffe 1 Schreibmaschine, Spur 1, ey. mit Lokv⸗ motive, Aquarium, 50 K 80* 27 billig ab. zugeben. 6798 Pfalaplatz 20, 1 Tr. r. Pfandlokal, Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: ſchen geſucht. 6878 K 3, 7, IV, Seitenb. Inttian-Motorrad kompl., ſehr gut erh., 6 5 5 8 in leſohtverdaufleher Form 2u. 4 Forlem dle stets nor unsers 1 Stehpult, 1 Laden⸗ zu verlauf. Zimmer⸗ Puppenküche und Kauf⸗ 5 Lan ße 20. laden billig od. n unte Eudes de. Pee, mehr. 0 fi„ Leben smitkel alzu. Teogofle Ludig a Schültthoim, 0 4, 2% Fd We 85 12. 32. Sehr ſchöne komplette K 9. 0 rechts. u, Piliale Friedrichspl. 10[Ehe AUdAnl Tela Obergerichtsvollzieher Schlafzim.-Einrichig. Set: aut erb. 723 7 5 echt Eiche, 35 Nußb., 1 Al. Nerögetöchunpan ier dealt Mansbein Tichge Schreibern Ae wee W empf. ſich außer dem Morgen früh um 8 Uhr auf der Freibank Haufe. Mäßig. Preis. Schwetzingerſtraße 53. Beſichtigung lohnend. zu vk. Mittelſtr. 54, II. Kuhfleiſch. Anfang Nr. 850. 88] 46784 P 3, 10, 4. St. 36908 Lanarienhähne antenuümmel 2 Tlandein..... brand.30,.18, 1. st. Teebuttenrn. Pfund.55 Cocosfett 1 Ptd-Tatel 27, 34 vis 63 Margarine fond ab. 26 Gute preiswerte Margarine zum Backen und auf's Brot: Sanella m. Sportbiidem.. ½ Pfund. 32 Pleverstolz lose gewogen.., Pfund 40 Keine Falten mehr Prof. Dr. Stejskal von der Wiener Uni⸗ verſität hat die Welt durch ſeine ver⸗ blüffenden kliniſchen Verſuche mit dem aus der Haut junger Tiere gewonnenen 260 breit. Bibliothek, Diplomat.⸗Tiſch mit Seſſel, 2 Stühle, faſt neu, 980 RMk. ſtatt 2480.— RMk., i. Auf⸗ trage zu verkf. 6909 Rudolf Landes Nachf., Q 5, 4. Möbel 1 Bett, Schrank, Waſch⸗ u. Nachttiſch zu verkf. Käfertalerſtr. 45, III, links.*6895 But erhalt. DWan NN NEN ee 96882 paletot und Anzug mittl. Gr., ſehr gut Standfuß, O 1. 15. Suche im Zentrum d. Stadt 86808 Bäckerei u. Konditorei mit Café zu kaufen. Vermittler nicht erw. Angeb. u. M 69 an die Geſchſt. 5868 bünskig. Mausverkauf Neckarſtadt, Dammſtr. m. Toreinfahrt, Lager, f 5 5 7 a 7 ied. Geſchäftszweig „Biocel“ in Erſtaunen verſetzt, Die Al⸗ mit Umbau, billig zu 92 2 1 8 1 5 9 leinverwertung des wertvollen Verfahrens verkaufen. 46839 5 5„16. 5000.— Anz. Bank⸗ zur Ausbeutung dieſer aufſehenerregenden Ueber die erſtaunlichen Erfolge, die mit Miteſſer. Erfolge des Kaufpreiſes. aufw. Gratis! Jede Leſerin dieſes Blattes kann nun vollkommen koſtenlos ein Schön⸗ heitspäckchen erhalten, das 3 kleine Tuben Creme Tokalon für Tag⸗ gebrauch und 4 Probepäckchen von Tokalon Cold Cream Puder enthält. gen an: Aſche& Co., Hamburg, Pinne⸗ berger Weg 43 C. Sie werden über die wunder⸗ volle Wirkung erſtaunt ſein. Befriedigende ſonſt Rückerſtattung Packungen von 50 Pfg. garantiert, und Nacht⸗ Anforderun⸗ Max⸗Joſefſtr. 19, vrt. küche geeign., z. verk. Aqnarium, 80 40 K 32 om, m. Fiſch., Durch⸗ lihftung u. Heizung z. verkauf. Jakubowfki, Bürgermſtr.⸗Fuchsſtr. 40. 820 Perser Tanni 1. nden ſehr billig zu ver⸗ Diese neue Couch 38.— RM Aulerng. auf Wunſch. Kofferappar., wie neu billig zu verk. Stöckl, Neckarau, Kleineſtr. 5 Herrenrad(Marke) gute Bereifg., für 25 Mark zu verkaufen. 6900 M 5, 10, III. Fahrräder fabrikn., auch Geſchäfts⸗ u. Kinderräd., ſowleinige wenig gebrauchte, ganz billig abzugeben. 6905 H 2, 11. Hof. Weihnachtsgeschenk! 1 maſſive Standuhr. 1 Radio, 4 Röhr, m. Lautſpr., 1 Grammo⸗ phon mit 10 Platt., 1 Spieluhr, 1 Fernglas, 1 mob. Kinderwagen, bill. zu verkf. 6901 Adreſſe in der Geſch. Kinder Sli mit Stöcken, 6858 6880 ſchwere Ia. Quallt., hypoth. unkündbar ob. 5 Entdeckung wurde von Tokalon erworben, 8 5 0 Kinderbeltſtelle, eiſen, mit Pfandbrieſen ab⸗ Haselnußkerne. Pfund„70,„58 5255 ee r e e 55 Schöne oueh 66888 u berkaufen. Puiseneing 62 bel breg Ra 05 5 Fee 8 0 5 eon? 1 örof. Dr. zu verk. I. 8. 14. pt. I.. 5 37.. n Cocosnuß tein, geraspelt.... Pfund. 32 Stejskal in der roſafarbigen Tokalon Sehr großer verzinkt. Hd.-Strickmaschine Kohlenherd schw. 2. 26907 e f Sultan Corinth 8 Hautnahrung, zuſammen mit anderen Waſchloyf 5 Vaſch⸗ m. all. Zubeh., neu,. v. Rietheimer T 6. 38§pori-Paletot 86891 N 5, 7. 10 755 Rosinen— Sultaninen— Corintnen hautnährenden Beſtandteilen, enthalten. 5 5 ſtatt 250.— nur 140.—. 46876 Port- 5 Automarkt nat Wei Vorzüge: Der neue„Villiger“ besondere Er ist mild und rassig zugleich. Diese seltene Erscheinung ist auf die ausge- suchten Ueberseetabake der hervor- ragenden 1930er Ernte zurückzuführen. Noch nie waren unsere Lagerhäuser mit 5 3 f Waldparkſtr. 14, III. 8 f Zitronat Orangeat Ist. Gewürze dieſer„„ 55 links. ft 10755 1 eg 4 Schöne— 8* icht i ezialiſt in der mato⸗ 5 2 Le botorrad. n⸗ 5 Block- Schokolade.. Ptund, 80 5 10 5 e CC Nußhaum-Bettsteſen k. 4 8,. e, zern. 17 de era den. Slütenm ell!!! fund— 2 Perf 1 990 595 5 Waſchkam m, Büfett. ech 1 1 0 1 3 VV Kaſſe euch Anget⸗ erſonen in 6 Wochen vollſtändig beſeitigt. Betten, Chaiſel nt erhalt. 76897 mzug billig abzugeh. 7 An! f in Auszugmehl 00... Pfund 23 Machen Sie einen Verſuch, indem Sie Geber belt aden Sch fia ſtur Schwetzingerſtraße 98 Helegenheitskaufl Geſchäftsſtelle. 16438 Biskuitmehl Prund., 25 zur Erfriſchung und Vertüngung atrer Seng 85, g 1 bal fun 0 Sell. 40822 Neneſte agg, aer 5 5„„„„%%„%„%%„„„6„ 2 4 5 4 e 5 8 N 15 8 5 E 1 2* 1 92 dige Totalen pen eebeun gte pace. Ser ee dee beſegenetegau f eee aa Transpor eren Backpulver— Backoblaten— Backöle verwenden. Tagsüber gebrauchen Sie Ppoto, ede, Zeiß u. auterh. Ski für 0“ 1 Fisch m. 4 Leder.] aumſtändeh. z. bann Fi kaufen geſucht. puderzucker— Sandzucher— Streuzucker a f Teſſar 14,5, Kom⸗ zu verkaufen b. Hans( Büfett, 1 ar. Spie- Preis zu verk. Adr. töckl. Neckar an 5 Creme Tokalon, weiß, fettfrei(blaue durverſchl. mit Zu⸗ Knbdler. Geibelfkr. 17 gel, 1 Meitner Por- in der Geſchſt. 8859] Kleineſtt. 5. 10 803 18 Vanillzucker— Kunsthonig— Zitronen Packung) zur Aufhellung Ihrer Haut und beßhör billig abaugeb. 5 3 ſpott 10 n.—5— 0 e 145 zur Beſeitigung erweiterter Poren und 16883 8 6, 20, I. I. brammophon 10801] zu verkaufen. 20903 g + 80 8 0 ere U* De . dau en. 10 811] Fahrradgroßhandlung Ski-Stiefel Br. 36 achtigen Tabaken bi; 1 hoher Nährwert— feiner Geschmack Took Alon. Dans bag, M 10 Dpler, K 3. 2. ö. Sti⸗ 8 e fk. Schweineschmal 8 1 gebr. franz. Biltard Dreiradlieferwagen 75 S 1 die stets gleichbleibend gute Deutsches und ame 10 malz au Originelpreisen bill. zu verkf. 6838 le e Kaſten billig abzugeb. Qualität ist damit auf lange Fi Stück 8 ½ 9, 10, 11 Mürka-artüumerie. b 1,-6 JJ ͤ ͤ᷑œłD ̃ Zeit hinaus behoben. jeg 0 2 0 Renger f d 0, 14 und 5 ö ſiraß 19 95 5g ſtraße 23. Anzuſehen N Arrak— Rum— Kirschwasser n denen rene. J Halig Telefunten dd be 28 ee ee illiger-Stum 8 abr Sehr ſchön., wenig getr. i ger 55 umpen N 1 5 5 5 e 5. 1 2 5 5 M„ eile od Suu agen 0850 J Kohlenherd Smokeing-Anzug Smd etwas Besonderes! 0 5. 8 Ge Ne cue Simon, Prinz⸗Wilhelm⸗ ſchwarz, 80* 58 em, f. mittelſt. Figur zu. f Ka All. D Te e nun. 110 e— 5 e Verk. Green Preislagen 8, 10 und 15 Pfg. 8 3 en 0*. 87 b Viiger Sonne, Tiengen-Baden. München 26