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Abend⸗Ausgabe Der Reichsaußenminiſter erwidert heute Deutſche Gegenfragen Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 8. Dezember Für die Fünferkonferenz in Genf, die ſich mit der Frage des Wiedereintritt Deutſchlands in die Abrüſtungskonferenz befaſſen, wird der heutige Tag ſehr bedeutſam ſein. Reichsaußenminiſter von Neurath wird heute nachmittag die deutſche Antwort auf den fran⸗ zöſiſchen Vorſchlag durch Sir John Simon den Vertretern Englands, Frankreichs, Ita⸗ liens und der Vereinigten Staaten übergeben. Frankreich beſteht bekanntlich auf ſeiner Forderung, daß erſt der Konſtruktivplan Herriots mit ſeinem Sicherheitsſyſtem angenommen werden müſſe, ehe ſich Frankreich mit der Frage der deutſchen Gleich⸗ berechtigung befaſſen könne. Die Zuerkennung glei⸗ chen Rechts an Deutſchland könne höchſtens— ſo erklären die Franzoſen— Abſchluß und nicht An⸗ fang der Abrüſtungskonferenz ſein. Nötigenfalls müßten die Großmächte ohne Deutſchland weiter⸗ beraten. Trotz dieſer unverhüllten Drohung wird v. Neurath nicht vor Frankreich kapitulieren. Die deutſche Antwort wird die franzöſiſche Theſe nicht anerkennen. Das iſt umſo weniger erſtaunlich, da der franzö⸗ ſiſche Plan außerordentlich unklar gehalten iſt. Es bedarf einer Reihe wichtiger Aufklärungen, um ſei⸗ men eigentlichen Sinn zu verſtehen. Aus dieſem Grunde wird die deutſche Antwort eine Reihe von Interpretationsfragen ent⸗ halten und ausdrücklich darauf hinweiſen, daß eine klare und präziſe Vorſtellung über die in der franzöſiſchen Erklärung enthaltenen Hinweiſe auf Sicherheit erforderlich ſcheint. Außerdem wird die deutſche Antwort anregen, ein aus autoriſierten Regierungsvertretern ſich zuſammenſetzendes Komitee zu bilden, deſſen Aufgabe es ſein ſoll, den deutſchen und den franzöſiſchen Vorſchlag eingehend zu prü⸗ fen und die von deutſcher Seite geſtellten Inter⸗ pretationsfragen eindeutig zu beantworten. Die deutſche Regierung wird die Diskuſſion dieſer Anregung den Vertretern der anderen beteiligten Mächte anheimſtellen. Man rechnet damit, daß dann Anfang Januar nächſten Jahres eine klare Mittei⸗ lung dieſer Fünfmächtekommiſſion erfolgen wird. Auf alle Fälle hält die deutſche Delegation dieſes Ver⸗ fahren für das zweckmäßigſte, da es ſich darum han⸗ delt, volle Klarheit zu ſchaffen und zu verſuchen, ob eine Verſtändigung mit Frankreich möglich iſt. In einem Halbdunkel dürfen dieſe wichtigen Fragen nicht gelaſſen werden, da ſonſt neuerdings Enttäu⸗ ſchungen auftreten könnten, die geeignet wären, die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen zu zerſtören. Was die in dem franzöſiſchen Vorſchlag enthaltene For⸗ mulierung der Sicherheit betrifft, ſo liegt die Entſcheidung hierüber nicht allein in unſerer Hand, ſondern auch in der Englands und Amerikas. Die Viererbeſprechung, die heute vormittag zwi⸗ ſchen 10 und 12 Uhr ſtattfand, wurde übrigens ver⸗ tagt, weil Deutſchland ſeine Antwort auf den fran⸗ zöſiſchen Vorſchlag noch nicht mitgeteilt hat. Reichs⸗ außenminiſter von Neurath, der etwas ſpäter in die Beſprechung kam, erklärte, daß er in der Nachmit⸗ tagsſitzung die deutſche Antwort überreiche. Japan droht dem Völkerbund Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 8. Dez. In der Vormittagsſitzung der Vollverſa m m⸗ lung des Völkerbundes ereignete ſich ein ſcharfer Zwiſchenfall. Unter der Führung der Tſchechoflowakei hatten vier kleinere Staaten(Spa⸗ nien, Irland, Schweden und Tſchechoſlowakei) einen Entſchließungsantrag eingebracht, der gegen Japan einige Angriffe enthielt und unverblümt Japan als den Schuldigen an dem Konflikt mit China bezeich⸗ nete. Kaum war dieſer Text zur Verleſung ge⸗ bracht, ſprang der japaniſche Hauptdelegierte Mat⸗ ſuoka auf und erklärte, daß er gegen die Erörte⸗ rung dieſes Autrages entſchieden Stellung nehmen müſſe. Es ſeien in dem Text beleidigende Anklagen gegen Japan erhoben. Sollte der Reſolutionsantrag von ſeinen Vertretern nicht zurückgezogen oder abge⸗ ändert werden, ſo müßten daraus ſich Kon⸗ ſequenzen ergeben, die für den Völkerbund ſehr nachteilig wären. Dieſe ſcharfe Erklärung veranlaßte den Vorſitzen⸗ den Hymans, die Debatte über den Entſchließungs⸗ antrag zu„verſchie ben“ und bis zum Nachmit⸗ tag ſollen die Verfaſſer des Antrages eine ent⸗ ſprechende Abänderung vornehmen. Man nimmt aber an, daß ſie den Antrag überhaupt zurückziehen. Donnerstag, 8. Dozomber 1932 143. Jahrgang— Nr. 573 Köpfe vom Tage Reichsgerichtspräſident Bumke Nach dem Präſidtalvertretungsgeſetz ſoll der Reichsgerichtspräſident den Reichspräſidenten im Fall längerer Verhinderung vertreten. Guſtav V. von Schweden der 74jährige König, feiert heute ſein ſilbernes Regierungsjubiläum. König iſt als Miſter G. ein Tennis⸗ ſpieler von Rang. Oberſt v. Bredow Chef des Miniſteramts im Reichs⸗ wehrminiſterium, wird den Reichs⸗ kanzler in ſeinem Amt als Reichs⸗ wehrminiſter vertreten. Der Amneſtie für politiſche Vergehen Verhandlungen der Regierung mit ben Parteien über die Parlamentsvertagung Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 8. Dez. Für den Verlauf der morgigen Reichstagsſitzung hegt man in Regierungskreiſen keine Befürchtungen mehr. Die Steine des Anſtoßes ſind ja aus dem Wege geräumt: Nicht auf der Tagesordnung ſtehen die Mißtrauensanträge und auch nicht die Auf⸗ hebung der Notverordnung vom 4. September. Ueber die Amneſtiefrage wird man in der heutigen Nach⸗ mittagsſitzung des Rechtsausſchuſſes ſich zu verſtän⸗ digen ſuchen. Geſtern und auch heute haben noch ein⸗ gehende Verhandlungen der Reichsregke⸗ rung mit den Parteien ſtattgefunden. Der Juſtizminiſter Gürtner nimmt ſelbſtverſtändlich an den Beratungen des Rechtsausſchuſſes teil. Die radi⸗ kalen Parteien werden ſelbſt ein Intereſſe daran haben, lieber einem kleineren Teil der politiſchen Verurteilten die Freiheit zu verſchaffen, als durch unmögliche Forderungen die Amneſtierung hinauszuſchieben. Ausgenommen von der Begnadi⸗ gung ſollen die ſchweren Verbrechen gegen das Leben und die Sprengſtoffvergehen bleiben. Einbezogen werden ſollen insbeſondere auch Delikte, die aus Wirtſchaftsnot begangen worden ſind, und ſog, Kol⸗ lektivvergehen. Eine Aufhebung der Sondergerichte, die ja ohnehin erſt bei der Behandlung des Terror⸗ geſetzes im Januar zur Diskuſſion ſtände, kommt nicht in Frage. Das ſchließt natürlich nicht aus, daß bereits erlaſſene Urteile dieſer Gerichte gemil⸗ dert oder auch rückgängig gemacht werden. In der Behandlung der ſozialpolitiſchen Dinge will die Regierung offenbar den Parteien den Vortritt laſſen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, vor der Offentlichkeit einen Erfolg zu verbuchen. Jedenfalls erwartet die Reigerung hier keine Kom⸗ plikationen. Sollten morgen im Reichstagsplenum Anträge durchgehen, die ſchon aus finanziellen Grün⸗ den ſich als undurchführbar erweiſen, ſo würden ſie vermutlich bereits durch den Reichsrat zum Schet⸗ tern gebracht werden, da bei deſſen Einſpruch ja be⸗ kanntlich eine Zweidrittelmehrheit erforderlich wäre. Während des Weihnachtsfriedens wird ſich das Kabi⸗ nett vor allen Dingen mit Winterhilfe und Gerekeplan befaſſen. Die Kompetenzen Gerekes dürften bereits in den nächſten Tagen genauer feſt⸗ gelegt werden. Mit einer Bereinigung der Preu⸗ ßenfrage noch vor Weihnachten ſcheint man in Regierungskreiſen nicht zu rechnen. Es herrſcht die Anſicht vor, daß dieſe Angelegenheit doch erſt nach dem 15. Januar akut wird. Gewerkſchaften bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Dezember Der Reichspräſident hat heute eine Abordnung des Geſamtvorſtandes der chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften empfangen, die ihm über die Not⸗ lage der deutſchen Arbeiterſchaft berichteten und ihm eine Reihe von Abhilfemaßnahmen vorſchlugen. Herr von Hindenburg hat die ſorgfältige und bal⸗ dige Prüfung dieſer Anregungen zugeſagt. Braun bei Schleicher Drahtbericht unſeres Berliner Züros Berlin, 8. Dez. Wie wir hören, hat heute vormittag der preußiſche Miniſterpräſident Braun mit dem Reichskanzler von Schleicher eine Unterredung gehabt. Wie ver⸗ lautet, hatte im Verlauf der Ausſprache Braun die gleichen Forderungen erhoben, die er bereits ſeiner⸗ zeit dem Reichspräſidenten und dem früheren Reichs⸗ kanzler von Papen unterbreitete und die im weſent⸗ lichen auf eine Erweiterung der Befugniſſe der alten Preußenregierung hinauslaufen. Ueber das Ergeb⸗ nis der Beſprechung iſt nichts bekannt geworden. Induſtrie- und Handelstag für Papenplan Meldung des Wolff Büros — Berlin, 8. Dez. Auf der Hauptausſchußſitzung des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages plädierte Präſident Dr. Grund für die Beibehaltung des Papen'ſchen Wirtſchaftsprogramms, nicht nur was die Steuergutſcheine zur Steuerentlaſtung und Kredit⸗ erleichterung anlangt, ſondern auch hinſichtlich der Gewährung von Steuergutſcheinen für Mehreinſtel⸗ lungen, deren vorzeitige Aufhebung die Kontinuität der Wirtſchastspolitik ſtören könnte. Auch auf ſozial⸗ politiſchem Gebiet ſollte eine übereilte Aufhebung von Vorſchriften, auf die ſich nun einmal viele Betriebe eingeſtellt haben, vermieden werden und eine ſorgfäl⸗ tige Prüfung einſetzen, die den Erforderniſſen einer gewiſſen Lohnanpaſſung zu genſgen ſei. Nachdem Präſident Grund kurz die Notwendigkeit einer Anpaſſung der Sozialpolitik an das wirtſchaft⸗ lich Mögliche geſtreift hatte, wandte er ſich der Han delpolitik zu, die— wie er ſagte— erfreu⸗ licherweiſe im großen und ganzen von Kontingentie⸗ rungsmaßnahmen befreit ſein werde. Die Hilfe für die Landwirtſchaft werde durch Stärkung der Kauf⸗ kraft und Koſtenſenkung in der Landwirtſchaft erzielt werden müſſen und daneben auch durch geeignetes Zuſammenwirken der Landwirtſchaft mit anderen Kreiſen zur beſſeren Anpaſſung an die Marktbedürf⸗ niſſe, ohne daß es hierfür grundſätzlich ſtaatlichen Zwanges bedürfe. Das Projekt, die Beträge, die als Prämie für Mehreinſtellung von Arbeitern gedacht waren, der öffentlichen Arbeitsbeſchaffung zuzuführen, könne un⸗ ter der Vorausſetzung begrüßt werden, daß die ſtren⸗ gen Erforderniſſe wirtſchaftlicher Nützlichkeit gewahrt werden.. Zum Schluß kam der Präſident darauf zu ſprechen, daß die keimende Entwicklung der Wirtſchaft in den letzten Monaten durch nichts ſo ſehr beeinträchtigt worden ſei wie durch die Unſicherheit der in nerpolitiſchen Verhältniſſe. Das Par⸗ lament müſſe der Regierung und Wirtſchaft Zeit zu ruhiger Arbeit laſſen. wortet Herriot nachmittag in Genf auf die franzöſiſchen Sicherheitsforderungen und Herriots Konſtruktivplan Zwiſchenlöſung in Genf? Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben Die Meldungen aus Genf über den Verlauf der Abrüſtungsbeſprechungen jagen und widerſprechen ſich. Sicher iſt, daß zunächſt noch weiter verhandelt und nach Außen der Eindruck erweckt wird, als gäbe es noch die Möglichkeit für eine Verſtändigung. Die Erinnerung an die Sommerverhandlungen in Lau⸗ ſanne und an ſo manche frühere internationale Kon⸗ ferenz wird wach. Wieder beſteht der anſcheinend für jede internationale Aktion als Zwang zum Han⸗ deln notwendige ſtärkſte zeitliche Druck, weil irgend⸗ wo anders wichtigſte Verhandlungen gleichzeitig ge⸗ führt werden müſſen, und wieder werden ausſchlag⸗ gebende Perſönlichkeiten durch gehetzte Reiſen hin und her bis an den Rand der phyſiſchen Möglichkeiten erſchöpft. Demgegenüber haben wir in Deutſchland endlich wieder eine verhandlungsfähige Regierung. Wir haben die der Bedeutung des Problems ent⸗ ſprechende Zeit und bleiben feſt entſchloſſen, uns bet allem Wunſch zu internationaler Verſtändi⸗ gung durch nichts von der Erreichung unſerer be⸗ kannten nationalen Ziele abbringen zu laſſen. Der von dem amerikaniſchen Delegierten geführten Tendenz zu einem vorſchnellen und in jeder Hinſicht unbefriedigenden Abſchluß der Abrüſtungskonferenz ſetzen wir— wenn wir eine ſolche„Zwiſchenlöſung“ ſchon nicht verhindern können— den unabänder⸗ lichen Willen entgegen, die militäriſche Gleichherech⸗ tigung wenn irgend möglich international, ſonſt aus eigenem Entſchluß in dem von uns ſelbſt für not⸗ wendig erkannten Ausmaß zu verwirklichen. Suchen wir von dieſer feſten Willensgrundlage aus die weſentlichen Züge des völligen Wechſels auf der Genfer Szene zu verſtehen. Das Wichtigſte zuerſt: Der deutſche Außen⸗ miniſter hatte ſich zu den Beſprechungen im Kreiſe der fünf Großmächte nur auf Grund ganz beſtimmter Zuſagen bereit erklärt. Sie beruhten nicht zuletzt auf weitgehender Klärung in Bezug auf die Notwen⸗ digkeit der grundſätzlichen Anerkennung der deut⸗ ſchen Gleichberechtigung(praktiſche Einzelheiten durchaus vorbehalten) auf der Grundlage fener Theſen, die der engliſche Außenminiſter im November in Genf niedergelegt hatte. Frank⸗ reich hielt ſich zwar beiſeite. Es verſchanzte ſich hinter ſeinem famoſen„konſtruktiven Plan“, in den es alles und jedes über„Sicherheit“ hinein⸗ geſchrieben hatte, was geeignet war, eine Löſung des Abrüſtungsproblems in abſehbarer Zeit zu ver⸗ eiteln. Aber England wünſchte zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich zu vermitteln und betrieb ſchon wegen der ihm beſonders am Herzen liegenden Welt⸗ wirtſchaftskonferenz im Frühjahr 1933 ſowohl die Rückkehr Deutſchlands in die Abrüſtungskonferenz, wie auch ein Mindeſtmaß poſitiver Abrüſtung, damit die Probleme der Schulden und Weltwirtſchaft, ge⸗ ſtützt auf politiſche Verſtändigung, im engliſchen Sinne behandelt und gelöſt werden können. Ita⸗ lien wartete wie ſtets zunächſt ab, um erſt im Laufe der Verhandlungen feſtzuſtellen, auf welcher Seite und in welcher Zielſetzung es ſeine eigenen Inter⸗ eſſen am beſten zu wahren vermag. In dieſen all⸗ gemeinen Aufmarſch zur Fortſetzung der Abrüſtungs⸗ konferenz fiel der Zwang für die europäiſchen Schuldner, am 15. Dezember Zahlungen an Waſhing⸗ ton zu leiſten. Amerika warf plötzlich das Steuer in der Ahrüſtungspolitik völlig herum. Es will anſcheinend nunmehr in der Schul⸗ denfrage von jeder Bindung an die Abrüſtung befreit ſein, um auf wirtſchaftlichem und finanziellem Ge⸗ biet England und Frankreich ſo gegenübertreten zu können, wie es der eigenen öffentlichen Meinung und dem eigenen wirtſchaftlichen Intereſſe entſpricht. Sp machte es wenige Tage vor der jetzigen entſcheidenden Phaſe der Genfer Beſprechungen den Vorſchlag, die Abrüſtungskonferenz auf Grund der höchſt zweifel⸗ haften bisherigen Ergebniſſe vorläufig abzuſchließen und eine weitere Etappe nach dreijähriger Vorarbeit in einer ſtändigen Kommiſſion in Ausſicht zu nehmen. Deutſchland ſollte— auf franzöſiſches Be⸗ treiben— ausdrücklich von dieſer ganzen Abmachung nicht betroffen werden, d. h. zunächſt bis zum 1. Januar 1937 in ſeinem bisherigen Zuſtande der einſeitigen Verſailler Entwaffnung verbleiben. Lei⸗ der iſt der deutſche Außenminiſter durch die innere Kriſe verhindert geweſen, dieſen völlig un⸗ möglichen Vorſchlag ſchon in den Tagen ſei⸗ ner Entſtehung von vornherein mit dem ganzen Ge⸗ wicht ſeiner Perſönlichkeit und der Wucht einer Ver⸗ 2. Seite/ Nummer 573 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7 Donnerstag, 8. Dezember 1932 teidigung beutſcher Lebensintereſſen zu bekämpfen. So iſt es zu erklären, daß bei ſeiner Ankunft jene mehr als befremdliche Einſtellung der Verhandlungs⸗ partner entſtehen konnte, die am erſten Verhand⸗ Iungstage nur mit größter Mühe ſoweit entwirrt werden konnte, daß die klare Verantwortung fur die Folgen unüberlegter und die internationale Zuſammenarbeit bewußt erſchütternder Pläne zum Ausdruck gelangte. Sagen wir es gerade heraus: Es gibt keine irgendwie geartete„Zwiſchenlöſung“ ohne Deutſchland! Warum nicht? Weil das deut⸗ ſche Volk nicht gewillt iſt, den Bruch der feierlichen Abrüſtungsverpflichtung der Anderen noch länger ohne eigene Taten und Handlungen hinzunehmen. Wenn dem aber ſo iſt, ſo würden ſelbſtverſtändlich die Nachbarn Deutſchlands ihrerſeits ſofort behaup⸗ ten, daß ſie ſich an keinerlei„Zwiſchenlöſungen“ ge⸗ bunden erachten und wir würden vor einer chaoti⸗ ſchen internationalen Entwicklung ſtehen. Nicht nur würde die Abrüſtungskonferenz ſchei⸗ tern, ſondern auch die Möglichkeit zu wirtſchaft⸗ licher und finanzieller Verſtändigung auf abſehbare Zeit erneut verſchüttet werden. Es iſt alſo doch wohl nicht anzunehmen, daß der amerikaniſch⸗franzöſiſche Plan einer ſolchen Erleoͤigung der Abrüſtungsver⸗ pflichtung ohne Deutſchland weiterverfolgt wird. Sollte es— und die große Wahrſcheinlichkeit ſpricht dafür— zu einem ſchnellen und vorläufigen Abſchluß der Konferenz kommen, dann wird und muß vielmehr Deutſchland in eine ſolche Löſung einbezogen werden und darum, ob und in wel⸗ cher Form dies möglich ſein kann, wird es in den nächſten Tagen gehen. Hier iſt natürlich Frankreich der große Gegenſpieler und das eigentliche Hemm⸗ nis. Sein Beſtreben, die deutſche Gleichberechtigung — und ſei es auch in der für uns unbefriedigtſten Form— von der Durchberatung ſeines großen Pla⸗ nes, d. h. von der Verwirklichung der„Sicherheit“ im franzöſiſchen Sinne abhängig zu machen, trifft auf die klare deutſche Gegentheſe: Die grun d⸗ ſätzlich gleichen deutſchen Rechte in jeder internationalen Rüſtungsabmachung müſſen an⸗ erkannt ſein, bevor eine Einzelverhandlung irgendeines Abrüſtungsplanes durch Deutſchland möglich iſt. Zur Durchführung dieſer deutſchen Theſe ſind wir zu jedem Entgegenkommen bereit, insbeſon⸗ dere dazu, die praktiſchen Einzelheiten in einer Son⸗ derbeſprechung der Großmächte durchzuberaten. So ſtoßen zuſammen die deutſche Gleichberechti⸗ gungstheſe, die beſondere amerikaniſche Schulden⸗ politik, das engliſche matte und wenig entſchloſſene Beſtreben zwiſchen allen Tendenzen zu vermitteln und die italieniſche zuwartende Zurückhaltung. Pro⸗ phezeiungen ſind in ſolcher Lage unnütz und tö⸗ richt. Am beſten wäre es ſicherlich, wenn die Mög⸗ lichkeit beſtünde, den Willen des deutſchen Volkes, der ſich auf eine unantaſtbare, klare und einwandfreie Rechtslage ebenſo wie auf eine ſtarke allgemein politiſche Stellung ſtützt, ſo nach Außen z ur Geltung zu bringen, daß mit ihr von der in ſich uneinigen und im wirren Durcheinander ihre eigenen Ziele verfolgenden Gegenfront als mit einer unumſtößlichen Tatſache gerechnet werden muß. Geht das nicht, daun bleibt nach meiner Mei⸗ nung nach ſoviel Bekundung guten deutſchen Wil⸗ lens nichts anderes übrig, als den Akt des 25. Juli zu wiederholen und unter klarſter Herausarbeitung der ſchweren Verantwortung die Gegenſeite ihre eigenen Abrüſtungsgeſpräche unter ſich fortfüh⸗ ven zu laſſen. Um eine in der politiſchen Sprache aller Jahrhunderte bekannte Formel zu wieder⸗ ho“ würde Deutſchland dann handeln müſſen, wie es ſeinen nationalen Intereſſen“ ent⸗ ſpricht! 1 Der Sätkinger Münſterſchatz gefunden Meldung des Wölff⸗Büros a— Brüſſel, 8. Dez. Bei einem Schneider im Vorort Anderlecht iſt heute eine Reihe kirchlicher Wertgegenſtände gefunden worden, die— wie vermutet wird— aus dem Diebſtahl im Säckinger Fridolin⸗Münſter her⸗ rithren. Zum Teil ſind aus den Koſtbarkeiten die Edelſteine herausgebrochen worden. Fünfundzwanzig Jahre König Das ſilberne Regierungsjubiläum Von unſerem eigenen Vertreter v. K. Stockholm, 8. Dez. Schweden feiert heute das ſilberne Regierungs⸗ jubiläum des Königs Guſtav V. Das ganze Volk feiert den Tag, obwohl der Monarch bat, in dieſer Notzeit von Feſten abzuſehen. Doch die Schweden lieben ihren greiſen König und wollen ihrer Freude Audsruck geben, denn nicht nur der König, ſondern alle Mitglieder des Herrſcherhauſes werden in allen Schichten des Volkes verehrt. Ein Vierteljahrhundert iſt verfloſſen, ſeitdem die Königsſtandarte auf dem Stockholmer Königsſchloß an einem trüben Dezembertage auf halbmaſt ſank, und der alte König Oscar, der patriarchaliſche Lan⸗ desvater Schwedens, die Augen ſchloß. Zwei Jahre erſt waren damals ſeit dem Unionsbruch Nor⸗ wegens vergangen, und in dieſen zwei Jahren hatten es der König und Kronprinz verſtanden, die Kriegsgefahr mit dem Brudervolk unter Hintan⸗ ſtellen eigener perſönlicher Intereſſen abzuwenden. Es war damals eine harte Schule, in der König Guſtav die Weisheit des Regierens lernte. Vom erſten Tage ab iſt ſo König Guſtav ein Friedensfürſt und ein Monarch der neuen Zeit geweſen. So wie in der Zeit des Unionsbru⸗ ches verſtand er es auch ſpäter im Weltkriege den Frieden zu wahren, die ſtaatserhaltenden Kräfte um ſich zu ſommeln und ſein Land mit ruhiger und ſicherer Hand durch ſchwere Zeiten hindurch zu füh⸗ ren, Schweden blieb trotz aller Verſuchungen wahr⸗ haft neutral und kam ſo in die Lage, ein großartiges Hilfswerk für Kriegsgefangene und Invaliden wäh⸗ rend des Krieges auch für Deutſchland zu organiſie⸗ ren, an dem insbeſondere auch die deutſche Kaiſerm Viktoria regen Anteil nahm. Am ſchwierigſten wurden die Eutſcheidungen für den König am Ende des Krieges, als Finnland um ſeine Befreiung rang und ſchwediſche Freiwillige König Guſtavs von Schweden auf der finniſchen Seite kämpften. Rußland war und iſt heute noch die große Gefahr für Schweden. Trotzdem wahrte aber der König auch in jener ent⸗ ſcheidenden Zeit die ſtrengſte Neutralität und die weitere Entwicklung hat ihm ja auch darin recht ge⸗ geben. Die Nachkriegszeit mit ihrer revolutionären Be⸗ wegung iſt auch an Schweden nicht ſpurlos vorüber⸗ gegangen, ſie forderte auch in Schweden innere Kämpfe. Sozialdemokratiſche Regierungen brach⸗ ten ſtarke Belaſtungsproben, Reichstagsbeſchlüſſe wie die Abrüſtung bis zur Abdroſſelung einer natio⸗ nalen Verteidigung der die älteſten hiſtoriſchen Re⸗ gimenter Europas zum Opfer fielen und die Ver⸗ änderungen im Wahlrecht ſtellten die größten An⸗ forderungen an die Selbſtüberwindung des Königs. Aber immer iſt der König ſeinem Wahlſpruch getreu geblieben den er bei ſeinem Regierungsantritt auf die Münzen prägen ließ:„Mit dem Volke für das Vaterland.“ Das Land, iſt unter der Regierung König Guſtays wirtſchaftlich und politiſch aufgeblüht. Um den feſten und ſicheren Mittelpunkt des König⸗ tums ſammelten ſich alle aufbauenden Kräfte welche das Land emporgeführt haben. In allerletzter Zeit iſt dem Lande Schweden auch die ſchwere wirtſchaftliche Kriſe nicht erſpart geblieben. Doch auch ſie wird das Land überwinden, deſſen große Stärke in der Einigkeit liegt, bedingt durch eine demokratiſch⸗konſervative Staatsauffaſſung ſo wie ſie einem Diſraeli in Eng⸗ land vorgeſchwebt haben mag. König und Land ſind ſich in den 25 Jahren der Regierung von König Guſtav Vtreu geblieben. Das ganze Volk ſteht bei dieſem Regierungsjubiläum einig hinter dem Staatsoberhaupt und auch diejeni⸗ gen Kreiſe welche keine royaliſtiſche Ueberzeugung zur Schau tragen, verehren in ihm den großen Füh⸗ rer ihres glücklichen Landes. Miſter G. der Gentlemankönig Von Legationsrat v.., früher Stockholm Als junger Attaché kam ich im Herbſt 1916— alſo auf dem Höhepunkt des Weltkrieges— nach Stock⸗ holm. Einige Tage ſpäter ging ich mit einer be⸗ kannten Dame in der Drottningsgatan ſpaßieren. Plötzlich kam ein älterer Herr auf die Dame zu, grüßte ſie freundlich und wechſelte mit ihr einige lie⸗ benswürdige Worte. Die ſchlanke Erſcheinung des elegant gekleideten Herrn fiel mir auf. Es war König Guſtav, den ich noch nicht zu kennen die Ehre hatte, den ich aber ſofort erkannt hatte, zumal der König der wohl am meiſten abgebildete Monarch der Welt iſt. Er wird durchſchnittlich-400 mal im Jahre gezeichnet und photographiert. Seitdem kam ich oft in Berührung mit dem könig⸗ lichen Hof. Die Perſönlichkeit des Königs wurde mir bald vertraut. Er hat ſeinen Ruf als Gentlemankönig mit Recht verdient. Er iſt der erſte Sports⸗ mann unter den europäiſchen Souveränen, zugleich ein ausgezeichneter Bridgeſpieler und ein ga⸗ lanter Damenkavalter. Beinahe jeden Abend verſam⸗ melt ſich bei dem König ein intimer Kreis, um ſich an den Kartentiſch zu ſetzen. Nicht nur hohe Militärs und Staatsleute ſind ſeine Partner, ſondern auch Ver⸗ treter der Kunſt und der Wirtſchaft pflegt der König zum Kartenſpiel einzuladen. Der Herrſcher des ſchwe⸗ diſchen Landes hat aber auch andere„noble Paſ⸗ ſionen“. Seit vielen Jahren ſammelt König Guſtay Bücher und beſitzt zurzeit eine der größten Privat⸗ bibliotheken in Europa, in der vor allem die Wirtſchaftsliteratur voll vertreten iſt. Die Söhne des Königs haben gleichfalls literariſche und künſtleriſche Intereſſen. Prinz Wilhelm betätigt ſich als Jour⸗ naliſt und Schriftſteller, während Kronprinz Guſtav Adolf ein leidenſchaftlicher Archäologe iſt. König Guſtav leitete ſeinerzeit eine neue Periode in der Geſchichte der europäiſchen Höfe ein. Er war der erſte, der aller unnötigen Etikette ein Ende machte, um ſich ſozuſagen wie ein Menſch unter Menſchen zu benehmen. Ein König, der nicht nur Sport, ſondern auch Körperkultur treibt, wäre vor einigen Jahrzehnten ein Ding der Unmöglichkeit geweſen. König Guſtav hat ſeinen Kollegen auf dem Thron ein gutes Beiſpiel gegeben. Die ſportliche Tätigkeit hat das Wunder bewirkt, daß der heute 72jährige Monarch zumindeſt 15 Jahre jünger aus⸗ ſieht. Kein Wunder, wenn man bedenkt, daß der König jeden Morgen ſchwere Turnübungen mit gro⸗ ßer Virtuoſität ausführt. Als der König vor 25 Jahren den Thron beſtieg, zählte ſein Küchenperſonal drei franzöſiſche Köche und achtzehn Gehilfen. König Guſtav erklärte aber, genau ſo eſſen zu wollen wie jeder Bürger ſeines Landes. Dieſem Prinzip iſt der König treu geblieben. Sein Lunch iſt ſehr einfach und beſteht aus zwei leichten Speiſen, zu denen die König Mineralwaſſer oder Bier zu ſich nimmt. König Guſtay liebt es, die Mahl⸗ zeit allein einzunehmen. Um.30 Uhr abends wird das Diner ſerviert. Auch in dieſem Falle iſt das Menu außerordentlich anſpruchslos und beſteht aus Fiſch, Fleiſch und einer Süßſpeiſe. Es iſt eine Eigen⸗ tümlichkeit des Geſchmacks König Guſtavs, daß er Suppe nicht leiden kann, weder zu Haus noch bei einem Galadiner wird ihm Suppe vorgeſetzt. Der König zieht eine ganz einfache Koſt vor und hat längſt alle erleſenen Delikateſſen aus ſeiner Speiſen⸗ folge geſtrichen. i Wenn der König in Schweden weilt, verbringt er ſeinen Tag wie folgt: Er ſteht um 8 Uhr morgens auf, zieht ſich ohne Kammerdiener an, trinkt eine Taſſe Tee und ißt ein Ei. Dann lieſt er Zeitungen durch. Er duldet keinen Preſſereferenten und lieſt alle Zeitungen in der Originalſprache, außer den ruſſiſchen, aus denen ihm intereſſante Artikel über⸗ ſetzt werden. Nach dem Zeitungleſen erſcheinen Sekretäre zum täglichen Bericht— es find ihrer zehn. Jeder, der irgend ein Anliegen an den König hat, erhält ohne viel Schwierigkeiten eine Unter⸗ redung. Das Wort Audienz wird wenig gebraucht. Der König iſt weit zugänglicher als mancher Generaldirektor oder Prominente des Theaters. Nach dem Lunch pflegt der König bis 4 Uhr nachmittags zu arbeiten. Er unterſchreibt nie ein Aktenſtück, ohne es gründlich ſtudiert zu haben. Um halb 5 Uhr gehts zum Tennisplatz, wo er mit guten Spielern trainiert. Es ſpielt dabei gar keine Rolle, ob der Partner eine Poſition in der Geſell⸗ ſchaft bekleidet. Hauptſache iſt, daß er gut ſpielen kann. Nach dem Tennis folgt eine kalte Duſche und eine traditionelle Taſſe Tee im Tennispavillon. Einmal in der Woche nimmt der König an den Kon⸗ ferenzen des Miniſterrats teil. Es iſt bekannt, daß König Guſtav alljährlich eine Reiſe an die Riviera unternimmt, wo er als Mr. G. eine populäre Figur geworden iſt. Weniger bekannt iſt die Tatſache, daß der König mit dem ver⸗ ſtorbenen Führer der ſchwediſchen Sozialdemo⸗ kratie, Georg Branting, perſönlich befreundet war. Branting war nämlich ein Schulkamerad des Königs. Einmal geſchah es, daß der ſozialdemokra⸗ tiſche Führer dem König ein Taſchentuch, das er fallen gelaſſen hatte, überreichte. König Guſtav, deſſen Bonmots in Stockholm gern kolportiert werden. dankte und ſagte:„Lieber Branting, es iſt wohl das einzige Ding, in das ich meine Naſe ſtecken darf.“ Es war die Zeit, da Branting einen Miniſterpoſten bekleidete. Trotz der Verſchiedenheit der politiſchen Anſchauungen verſtand es der Gentlemankönig, herz⸗ liche und freundliche Beziehungen zu Branting zu bewahren. Wer den König in ſeiner kavaliermäßigen Menſchlichkeit kennt, wird ſich nicht wundern, daß das ganze ſchwediſche Volk ohne Unterſchied von Parteien an ſeinem im beſten Sinne volkstümlichen Landesvater mit treuer Liebe hängt. SA-Paſtor verhaftet Meldung des Wolff⸗Büros — Waldenburg, 8. Dez. Die Vernehmungen der in der Kynauer Spreng⸗ ſtoffdiebſtahlsaffaire Verhafteten haben zu der Feſt⸗ ſtellung geführt, daß neben dem Baron von Zedlitz in Neukirch, ſeiner Hausdame Sydow und dem Förſter Tietze noch andere Perſonen in die An⸗ gelegenheit verwickelt ſind. In dieſem Zuſammen⸗ hange wurden Paſtor Fuchs in Dittmannsdorf, der als Zeuge im Reichenbacher Attentatsprozeß vernommen und wegen des Verdachtes der Begün⸗ gung nicht vereidigt wurde, und der Landwirt Franke verhaftet. Elf Todesopfer des Premnitzer Anglücks Meldung des Wolff⸗ Büros 5 a— Berlin 8. Dez. Wie die Verwaltung der JGG. Farbeninduſtrie zu dem Exploſionsunglück in der Kunſtſeidefabrik Premnitz: mitteilt, ſind bis heute früh insgeſamt ſieben Tote geborgen und identifiziert worden. Vier Perſonen werden noch vermißt. Es muß damit gerechnet werden, daß ſie nicht mehr am Leben ſind. Sieben Perſonen ſind ſchwer verletzt. Sthadenfeuer in engliſchem Arſenal Meldung des Wolff⸗ Büros — London, 8. Dez. In ber Elektrizitätszentrale des Marinearſenals in Chatham brach ein Feuer aus, das große Zer⸗ ſtörungen anrichtete. Das Dach der Zentrale iſt in ſeiner ganzen Ausdehnung eingeſtürzt. Das Arſenal, die Gebäude der Marineverwaltung und die Ka⸗ ſernen ſind ohne Strom. Luòͤwig Klages Zu ſeinem 60. Geburtstag. Von Kund Renatus Ludwig Klages(geboren am 10. Dezember 1872 gehört zu jenen wenigen Denkern, die einen beſtimmenden Einfluß auf das Bewußt⸗ ſein ihrer Zeit gewonnen haben, ohne jemals in den Verband einer Univerſttät oder ſonſtigen Organiſation eingetreten zu ſein, rein von ihrem privaten Schreibtiſch aus. In dieſer äußeren Le⸗ bensform iſt er anderen„Außenſeitern“ wie etwa Spengler oder zu ſeiner Zeit Schopenhauer vergleichbar, und mit dieſen teilt er auch, was der tiefere Grund ſolchen Außenſtehens iſt, die tiefe Verachtung des offiziellen Hochſchulbetriebes. Ludwig Klages iſt der großen Oeffentlichkeit vor allem als Graphologe bekannt geworden, und ſo iſt es das Gegebene, von dieſem Teil ſeiner Le⸗ bensarbeit aus zu beginnen. Nichts wäre falſcher als etwa zu ſagen, Klages wäre von der Graphologie „ausgegangen“. Weder hat er ſich vom Graphologen zum Philoſophen„entwickelt“, noch war die Grapho⸗ logie für ihn ein mehr zufälliges„Nebengebiet“. Sondern vom erſten Tage an war für ihn die Graphologie eine Auswertung ſeiner phi⸗ loſophiſchen Grundkonzeption, die ſehr früh bei ihm feſtſtand, und nur durch dieſe Grund⸗ konzeption wurde ihm Graphologie überhaupt mög⸗ lich. Als Klages anfing, beſtand die Graphologte in einem Sammelſurium mehr dufällig gefundener Einzelkenntniſſe. Klages ſchlug die Brücke vom Aeußeren der Handſchrift zum Inneren des Charak⸗ ters mit Hilfe des ſogenannten Ausdrucksgeſetzes, und die Entdeckung dieſes Geſetzes iſt vielleicht die größte ſeiner Leiſtungen und wird bleiben, auch wenn in vielen anderen, metaphyſiſcheren Poſitio⸗ nen eine ſpätere Zeit ſich gegen ihn entſcheiden ſollte. Dadurch, daß er den Ausdruck aus dem Subjektiv⸗ Zufälligen heraushob in das Bereich des Objektiv⸗ Weſenhaften, leiſtete er in gedanklichem Gebiet, was in der Kunſt jener Generation in der Bewegung des Expreſſionismus ſeine Entſprechung lund auch ſeine Ueberſchreitung) fand. a. Da die Graphologie vollkommen auf der Philo⸗ ſophie aufgebaut iſt, ſo tritt auch in ihr jener große Gegenſatz zutage, der kagesſchen Metaphyſik iſt: das Grundereignis der ve der Gegenſatz zwiſchen Lebe 1 von Seele und Geiſt. Seele iſt der Urgrund! daß Klages unter ſeinem Begriff des Geiſtes allen Lebens; alles Lebendige, jedes Tier, jede Pflanze iſt beſeelt. Geiſt dagegen iſt der große Antt⸗ pode des Lebens, er iſt nur dem Menſchen eigentüm⸗ lich und tritt erſt mit dem Menſchen in den Kosmos ein. Er iſt aber nicht etwa, wie die großen Ver⸗ nunftphiloſophen des 17. und 18. Jahrhunderts es verkündeten und wie noch unſere ganze klaſſiſche Dichtung es glaubte, die Krönung der Schöpfung und ihre Erfüllung, er iſt nach Klages im Gegenteil die Vernichtung des Lebens. Deutlich geung betitelt er ſein dreibändiges Hauptwerk„Der Geiſt als Wider⸗ ſacher der Seele“. In ſchöner Harmonie liegt vor dem Auftreten des Menſchen die Natur da als ein einiges Paradies. Sobald in Geſtalt des Menſchen der Geiſt auf dem Plan erſcheint, iſt die Einheit ge⸗ ſtört, beginnt die Kultur mit all ihren uns heute ſo fragwürdg erſcheinenden Segnungen, entſteht das Friedloſeſte von allem, der Wille. So findet ſich bei Klages das heute ſo verbreitete„Unbehagen an der Kultur“ zur beredten Anklage gegen den Geiſt ge⸗ ſteigert und ins Metaphyſiſche gehoben, bereits zu einer Zeit, als Fortſchritt und Proſperity ſich noch allgemeinen Vertrauens erfreuten. a a Der Einwand liegt nahe, daß ſolcher Dualismus b eiſt nur dadu einſeitig verabſolutiert, was man im täglichen Sprachgebrauch als„Intellekt“ vom Geiſte ſcheidet. In der Tat läßt Klages vom„ſchöpferiſchen“ Geiſt, vom creator spiritus, nichts gelten, er kennt nur den verdorrenden Intellekt. So könnte man verſucht ſein zu ſagen, Klages“ Philoſophie ſei nur durch eine Begriffs verſchiebung möglich. Aber ſolche Verſchiebung entſpringt nicht perſönlicher Willkür, ſie iſt nur der ſprachliche Ausdruck einer tieferen Wendung. Es iſt genau dieſelbe Wendung, die von der Klaſſik zur Romantik führte. Der Romantik gilt ſeine ganze Liebe, ja man kann ſagen, daß er manche Kategorie romantiſchen Denkens, alles was um die Komplexe„Bild“ und„Symbol“ kreiſt, unſerem Denken erneuernd zurückgewonnen hat. Aber wir wollen beim Zentralproblem bleiben.— Wie iſt der Riß zwiſchen Geiſt und Seele entſtanden, der durch das ganze Menſchendaſein geht? Wie iſt der Geiſt in die Welt gekommen, wie erzeugt das Leben ſeinen eigenen Widerſacher? Iſt er von einem fremden Planeten zu uns geſtoßen, oder iſt er gar der Teufel ſelbſt? Mau mag die Werke von Klages noch ſo oft durchleſen, man wird keine Antwort finden. Und noch beunruhigender iſt die Frage: Wie wird dieſer Zwieſpalt überwunden? Gibt es überhaupt eine Ueberwindung? Oder iſt Zwieſpältigkeit unſer ewiges Schickſal? Von den deutſchen Romantikern, die er ſo hoch verehrt, flüchteten gerade die begabteſten aus dieſem Zwieſpalt in den Schoß der Kirche. Denn die Kirche kennt dieſen ſelben Zwieſpalt zwiſchen Le⸗ ben und Geiſt— bei ihr zwiſchen Unſchuld und Wiſſen— und erfaßt ihn im Dogma von der Erb⸗ ſünde, in welcher unſer ganzes Erdendaſein ver⸗ läuft. Aber ſie verheißt den Troſt der Erlöſung und ſpendet die kirchlichen Gnadenmittel. Klages weiß nichts von Sünde und Erlöſung. Die Sakramente haben in ſeiner Philoſophie keinen Platz. So heiß er die Romantiker liebt, ihren Schritt zur Kirche macht er nicht mit, ja vermag er überhaupt nicht zu verſtehen. Aber ebensowenig läßt er die proteſtantiſch⸗fauſti⸗ ſche Löſung gelten„Im Anfang war die Tat“. Das iſt gerade der Weg der 8 des Willens, der dem Geiſt entſtanden, iſt dieſem. Die Löſung von Klages iſt ausgeſprochen vor⸗ chriſtlich, heidniſch, antikiſch. Die einzige Ueber⸗ windung jenes Zwieſpaltes eröffnet ſich ihm in der ekſtatiſchen Schau. In den Augenblicken der Ekſtaſe gewinnen wir den Punkt jenſeits jenen Zwieſpalten, fühlen wir uns eins mit dem Kosmos. Doch nur für Augenblicke— um im nächſten Au⸗ genblick uns wieder auf die friedloſe, willendurch⸗ wühlte Welt zurückgeworfen zu finden. Hier offenbart ſich die äſthetiſche Artung von Klages' Philoſophie. Sie ſtellt ſich dar als der Ausdruck jener Generation, für die die„Geburt der Tragödie“ des jungen Nietzſche zum entſcheiden⸗ den Jugenderlebnis wurde. Die Parallelen zwiſchen der Ekſtaſe und dem Dionyſiſchen, dem Geiſt und demApollniſchen brauchen nicht ausgeführt zu werden. Das Dionyſiſche hat Klages an die deutſche Jugendbewegung weitergegeben. Nicht als zu⸗ fälliger Beſucher wohnte er jenem berühmten Feſt auf dem Hohen Meißner bei. Manche Gebärde der freideutſchen Jugend, die uns heute längſt komiſch vorkommt, das Singen der Lautenlieder ohne die Vorausſetzung der Stimme, das Hüpfen auf grüner Wieſe ohne tänzeriſche Gliederſchulung, entſprang aus ſolchem Suchen nach der Ekſtaſe, bei gleichzeitiger Ver⸗ achtung von Wille und Diſziplin. 5 Schon iſt eine neue Generation im An⸗ marſch, die an die einfache Weisheit, alle Güter er⸗ ſchlöſſen ſich, wenn man nur„ſein Lebensgefühl mobiliſiert“, nicht mehr glauben will. Die Not iſt einfach zu groß. Iſt die Sehnſucht nach Führung nicht gleichbedeutend mit der Sehnſucht nach Wille und Tat? Man hat langſam gelernt, daß es nicht damit getan iſt, daß man in die Wälder zieht, zu ſuchen, ob der alte Pan noch lebt. Heute, wo es gilt aufzubauen, iſt das erſte Erfordernis, damit der Bau gelinge, der Glaube an den aufbauenden Wil⸗ len und die aufbauende Tat. Aus bloßer etſtatiſcher Schau wird nichts geſchenkt, Form und Geſtalt kann nur gewonnen werden aus Wille und Disziplin. So iſt die Philoſophie dieſes einzigartigen Menſch Klages, im ſelben Augenblick, da ihr Schöpfer auf der Höhe der Anerkennung ſteht, zu⸗ gleich im Begriff überwunden zu werden. Und deut⸗ 2 lebensfeindlich gleich ler Wille iſt aus lich zeichnet es ſich ab, daß ſie ihren Weg erfüllt hat. — — achtete weniger Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 2 Seite Nummer 573 Zu dem Diebſtahl von ſechs Fäſſern Apfelwein erfahren wir nunmehr, daß drei Fäſſer zur Stelle geſchafft werden konnten. Sie waren auf dem Grundſtück der Eiſengießerei Kilthau in Waldhof, in der Nähe der Benzbaracke, mit ebenfalls geſtohlenen Weinſchläuchen, Korbflaſchen und Küferwerkzeug ver⸗ graben und wurden heute morgen von der Kriminal⸗ poltzei ans Tageslicht befördert. Einer der an dem Diebſtahl Beteiligten hatte heute morgen ſein Ge⸗ wiſſen erleichtert, ſodaß nunmehr nur noch der Ver⸗ bleib der reſtlichen drei Fäſſer zu klären bleibt. Miſteln und Tannenzweige Immer näher rückt das Weihnachtsfeſt. Das prägt ſich auch im Marktbild aus, das mehr und mehr weihnachtlichen Charakter annimmt. Neben den ſchon gewundenen Tannenkränzen und den Ker⸗ zenſtändern aus Tannengrün gab es heute unzählige Bündel von Weißtannen⸗ und Fichtenzweigen. Zu ihnen geſellten ſich die Miſtelzweige, die ſich von Jahr zu Jahr ſteigender Beliebtheit erfreuen. In England dürfen ſie in keinem Hauſe fehlen. Jeden⸗ falls ſieht jedes Weihnachtspäckchen, mit einem Miſtel⸗ oder Tannenzweiglein geziert, viel hübſcher aus. Man darf auch das Tannengrün bei Ueber⸗ ſeepaketen, für deren Verſchickung es höchſte Zeit wird, nicht vergeſſen. Zaubern ſie doch draußen ein Stückchen deutſche Heimat hervor. Für die Backzeit werben Haſel⸗ und Erdnüſſe um die Gunſt der Hausfrau. Haſelnüſſe ſind dieſes Jahr preiswert, ſo daß man ſie ihres Nährwertes wegen häufiger verwenden ſollte. Feigen, Birnenhutzeln und getrocknete Zwetſchgen warten auf ihre Verwendung im Hutzelbrot. Bei Einkauf von Feigen iſt be⸗ ſondere Vorſicht geboten, da ſie leicht Würmer haben. Reich war die Anfuhr an Aepfeln, Orangen, Bananen und Zitronen, während die Birnen nach⸗ gelaſſen haben. Schöne Kürbiſſe, auch im Ausſchnitt, wurden gerne noch zu Einmachzwecken gekauft. Be⸗ ſonders gut ſcheinen dieſes Jahr die Zwiebeln geraten zu ſein. Große Exemplare eignen ſich auch zum Füllen mit Fleiſchfarce als Erſatz für die be⸗ liebten ſpaniſchen Zwiebeln. Neu waren heute Erdartiſchocken(Topinambur), die abgekocht, geſchält, in Scheiben geſchnitten mit einer Butter⸗ tunke ſehr gut ſchmecken. Auch ihre Zubereitung auf polniſche Art, übergoſſen mit heißer Butter, ge⸗ dämpfter Peterſilie und Zitronenſaft, iſt vorzüglich. Da ſie ein ſehr billiges Gericht(3 Pfund koſten 20 Pfg.) ſind, dürfte ſich ihre Verwendung empfehlen. Vom Stästiſchen Büro für Praeisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—3,5; Salatkartoffeln 10; Wirſing—8; Weiß⸗ kraut—6; Rotkraut—8, Blumenkohl Stück 1565; Ka⸗ rotten, Bſchl.—8; Gelbe Rüben—8; Rote Rüben—8; Spinat—10; Zwiebeln—10; Grüne Bohnen 8; Kopfſalat, Stück 15—30; Endivienſalat, Stück 10; Oberkohlraben, Stück 512; Feldſalat 60-80; Tomaten 15—20; Radieschen, Bſchl. 8; Rettich, Stück—20; Meerrettich, Stück 1535, Schl. Gurken(groß) Stück 12—15, Suppengrünes. Bſchl.—8; Peterſilie-8, Schnittlauch, Bſchl.—5; Lauch, Stück 5 bis 10 Aepfel 1290; Birnen 12—25; Grünreizker 1520; Preiſelbeeren 45; Trauben 45, Zitronen, Stück—8 Dran⸗ gen 20 Bananen, Stück—10; Süßrahmbutter 140—169 Landhutter 120140; Weißer Käſe 30—35; Eier, Stück 8 bis 157 Hechte 100; Barben 5070; Karpfen 70—80; Schleien 100; Breſem 5060; Backfiſche 95—40; Kabeljau 25—40; Schellfiſche 35—50; Golöbarſch 40; Seelachs 40; Stockfiſche 30; Hahn, geſchlachtet, Stück 140—300; Huhn, geſchlachtet, Stück 140300; Enten, geſchlachtet, Stück 400500, Gänſe, geſchlachtet, Stück 600800; Gänſe, geſchlachtet 100120; Rindfleiſch 75; Kuhfleiſch 4860; Kalbfleiſch 70—80 Schweinefleiſch 75. = Ein Zukunftsroman von Hans Shrlistoph 5 „Das kann heute noch niemand mit Gewißheit ſagen“, entgegnete Bleibtreu,„Hörbiger hat es be⸗ hauptet und eine ganze Anzahl von Amateuraſtro⸗ nomen beſchäftigt ſich mit dieſer Behauptung, wäh⸗ rend wir vom Fach zur Zeit die Theorie noch ab⸗ lehnen, weil gewiſſe Vorausſetzungen ſich mit unſeren Beobachtungen noch nicht decken.“ Während dieſer Unterhaltung ſtand Mary noch immer am Okular. Großkopf gab ſich Mühe, ihre durch keine Wiſſenſchaft beſchwerten Fragen zu be⸗ antworten, bis er ſchließlich von ihrer Phantaſte be⸗ luſtigt erklärte: „Miß Dudley, ich kann Ihre Neigung für den Mond durchaus nicht teilen. Er iſt ein böſer Geſelle, denn er beabſichtigt eines Tages auf unſere ſchöne Erde herabzufallen.“ „Sie wollen ſich über mich luſtig machen, ich finde das nicht nett von Ihnen!“ „Ich habe durchaus nicht die Abſicht, aber es iſt wirklich ſo. In wenigen Jahren wird es keinen Wond mehr geben!“. „Das iſt ſchrecklich! Was wollen die Deutſchen machen, wenn ſie nicht mehr können ſingen:„Guter Mond, du gehſt ſo ſtille“. Und wir American Girls, was ſollen wir tun ohne„Moonshine in the tropis“? Alle Romantik— ſagt man ſo?— iſt dann vorüber! Aber ich kann es nicht glauben!“ „Dann wollen wir die Sterne fragen, ob ich recht habe?“ „Wie macht man das? Sie Horoſkop?“ 5 „Nein, paſſen Sie auf, wenn jetzt in den nächſten fünf Minuten eine Sternſchnuppe fällt, dann habe ich recht, füllt keine, dann bleibt der Mond am Himmel“, lachte Michael. a „Oh, das iſt ſpaßig! Wir wollen es probieren.“ Sie traten zuſammen an ein Fenſter und blickten zum beſtirnten Himmel hinauf. Aber Michael beob⸗ können alſo doch ſtellen teriſche Erfahrung hat aber gelehrt, ſes viel zu teuer gekauft haben. Der den Himmel. als daß er ſeine Blicke 1 man etwas dagegen tun?“ fragte er dann. Schnee-Tabak Eine neue, recht ſeltene Tabakſorte hat ſich mir geſtern vorgeſtellt: Seckenheimer Schnee⸗ tabak. Sie beanſprucht, auch in weiteren Kreiſen bekannt zu werden. Auf Seckenheimer Gebiet ſind heute noch Anfang Dezember, Tabakfelder zu ſehen, die nicht ganz abgeerntet ſind. Es handelt ſich um Felder, die im Sommer durch Ha⸗ gelſchlag gelitten haben. Für ſolche ſieht das Tabak⸗ ſteuergeſetz vor, daß mit beſonderer Bewilligung auch die nachwachſenden Blätter als ſog. Nach⸗ tabak ſpäter geerntet werden dürfen. Die züch⸗ daß ſolcher Nachtabak nur brauchbar iſt, wenn ihm anſtelle der großenteils fehlenden Sommerſonne ein ordent⸗ licher Nachtfroſt auf dem Stengel zuteil gewor⸗ den iſt. In dieſem ſo milden Spätherbſt hat ſich der erwartete Reif bislang nicht eingeſtellt. Statt deſſen überzog geſtern eine leichte weiße Schneedecke die Tabakfelder und bot einen eigenartigen Anblick Es ſieht faſt ſo aus, als ob die Ernte dieſes Nach⸗ tabaks im Jahre 1932 überhaupt nicht mehr zuſtande kommen ſoll, ein Kurioſum mehr in dieſem abſon⸗ derlichen Jahrgang. Weihnachtsmann mit Perſerteppichen In jedem Jahre entfalten die ortsfremden Tep⸗ pichhauſterer im Monat Dezember eine beſonders lebhafte Propaganda, um ihre Orientteppiche an den Mann zu bringen. Mit allen Mitteln der Dialek⸗ tik verſtehen ſie ihre Ware anzupreiſen. Meiſtens legen ſie den angebotenen Stücken einen ganz phan⸗ taſtiſchen Wert bei. Da ſie angeblich in Not ſeien, müßten ſie die angebotenen Stücke zu jedem Preis verkaufen. Die Käufer, die meiſtens nicht genü⸗ gend geſchult ſind, um den Wert eines Orienttep⸗ pichs beurteilen zu können, ſehen leider erſt hinter⸗ her, daß ſie trotz des angeblich ſo niedrigen Prei⸗ Kauf eines Orientteppichs ſollte deshalb nur bei den ortsan⸗ ſäſſigen, als ſolide bekannten Geſchäften getätigt werden. a 2 Ein romantiſcher 8 Winkel Das prächtige Portal der alten Sebaflianskapelle in der Neckarſtadt Ladenburg Dienſt am Kunden Die geſchäftstüchtigen Mannheimer Jungens und Mädels, die an den belebten Straßen vor den Waren⸗ häuſern auf die Fahrräder des kaufluſtigen Publikums auſpaſſen, ſind allmählich zu einer ſtändigen Einrich⸗ tung geworden. Die Polizei beſchützt ſogar die klei⸗ nen Aufpaſſer, die ſich geſchickt auch auf der Fahrbahn zu bewegen wiſſen. An der Hauptpoſt haben die Kinder den Gipfel des Kundendienſtes erreicht. Sie wollen jetzt nicht mehr nur auf die Räder aufpaſſen, ſie haben auch einen Lappen dabei und bieten ſich an, das Rad während der Abweſenheit ſeines Be⸗ ſitzers zu putzen. Den Beſuchern der Hauptpoſt werden jetzt die wenigen Pfennige„Ueberwachungs⸗ gebühr“ ſicher noch leichter fallen. * Führerſcheinentziehung. Einem 43 Jahre alten Eichmeiſter aus Mannheim wurde der Führerſchein auf die Dauer von ſechs Monaten entzogen, weil er in ſtark angetrunkenem Zuſtand mit ſeinem Motorrad gefahren iſt. . Kleintierdiebſtähle. Vor Weihnachten häufen ſich immer die Kleintierdiebſtähle. Man⸗ cher, der nicht in der Lage iſt, ſich ein Stück Fleiſch zu kaufen, läßt ſich verleiten, nachts einem Hühner⸗ oder Haſenſtall einen Beſuch abzuſtatten. Wie wir der neueſten Liſte unaufgeklärter Diebſtähle ent⸗ nehmen, verſchwanden in der Nacht zum 7. Dez. aus einem Garten im Huthorſtweg in der Neckar⸗ ſtadt 16 weiße amerikaniſche Leghorn, zwei grau und weiß gefiederte Hühner und ein weißer Hahn, ferner in der gleichen Nacht aus einem Gartenhaus am Hohenwieſenweg 9 mit belgiſchen Rieſen ge⸗ kreuzte deutſche Stallhaſen, teils hellgrau, teils dunkelgrau. „Na, Elſe, wie war es auf der Haſenjagd? Wie war das Reſultat?“ „Einfach fabelhaft. Ich habe zwei Haſen geſchoſſen und drei von den Herren, die an der Jagd teil⸗ nahmen, haben ſich in mich verſchoſſen.“ den feinen, raſſigen Zügen des vom Mondſchein hell beleuchteten Mädchengeſichtes zuwandte, das neugierig eine Entſcheidung vom Himmel erwartete. Plötzlich zuckte ſie zuſammen: eine wundervoll leuchtende Sternſchnuppe zog ihre Bahn über den ſchwarzen Nachthimmel. „Ach, es iſt ſchrecklich, nun werden wir bald keinen Mond mehr haben, und er iſt doch ſo ſchön!“ Sie fühlte ſich durch dieſe Ausſicht anſcheinend be⸗ drückt, denn unvermittelt ſagte ſie:„Where is Pap? Let's look for him.“ Großkopf führte ſie in das Arbeitszimmer, wo ſie Dudley und Bleibtreu im Geſpräch trafen.„Pap,“ rief Mary,„denke dir, Miſter Großkopf ſagt, daß der Mond in ein paar Jahren auf die Erde fallen wird! Wird das nicht ſchrecklich?“ Dudley lächelte und wandte ſich an Michael.„Ich hörte ſoeben von Mr. Bleibtreu, daß Sie ſich mit Hörbigers Theorie beſchäftigen. Haben Sie durch eigene Beobachtungen einen Anhalt für die Richtig⸗ keit dieſer Theorie gefunden?“ „Ich kann Ihre Frage ſowohl mit„Ja“, als auch mit„Nein“ beantworten. Ich habe beſtimmte An⸗ haltspunkte; aber da ich allein beobachte, ſind ſie natürlich nicht ſo wertvoll, als wenn eine Beobach⸗ tungsreihe verſchiedener Sternwarten vorläge. Ein einzelner Menſch kann ſich täuſchen, obwohl ich per⸗ ſönlich von der Richtigkeit meiner Beobachtungen über⸗ zeugt bin.“ „Sie glauben alſo, daß der Mond zu einer be⸗ ſtimmten Zeit auf die Erde fallen wird?“ „Davon bin ich überzeugt! Nur den Zeitpunkt, wann dies geſchehen wird, kann ich noch nicht an⸗ geben.“ 4 „Wird dies Ereignis in hundert oder in tauſend Jahren eintreten?“ „Wenn meine Beobachtungen und Berechnungen richtig ſind, dann werden Sie, Mr. Dudley, dies Er⸗ eignis noch erleben!“ „Und welches werden die Folgen ſein?“ „Eine Vergletſcherung Europas, Aſiens und Nord⸗ amerikas, verbunden mit ungeheuren Flutwellen, welche ganze Kontinente wegwaſchen und eine Ver⸗ nichtung der Menſchheit bis auf geringe Reſte, die wieder bei einer Steinzeit eine neue Menſchheits⸗ entwicklung beginnen müſſen.“. „Das iſt ſehr intereſſant!“ ſagte Mr. Dudley und blickte einen Augenblick ernſt vor ſich hin. — „Kann f „Mr. Dudley“, erwiderte Großkopf,„nach meiner Anſicht verfügen die Völker der Erde heute bereits über die Mittel, einer ſolchen Kataſtrophe auszu⸗ weichen bw. ihr vorzubeugen. Es bedarf freilich der engſten Zuſammenarbeit aller Menſchen. Zunächſt iſt es notwendig feſtzuſtellen, ob dieſes Geſchehen ein⸗ treten wird, ſchon dazu wäre die engſte Zuſammen⸗ arbeit der Gelehrten aller Erdteile erwünſcht; denn es hat keinen Zweck, noch mehr Unruhe in die Welt zu bringen, als an ſich ſchon vorhanden iſt.“ „Sie ſprechen ſo, als ob die ganze Sache ein Kinderſpiel wäre, als ob es ſich um eine Wette han⸗ dele. Soweit ich aus der Unterhaltung des heutigen Abends erſehe, handelt es ſich doch um eine Kata⸗ ſtrophe, wie ſie die Menſchheit noch nicht erlebt hat! Warum haben Sie denn nicht früher die Welt alar⸗ miert? Warum tun Sie nichts dagegen? Es muß etwas geſchehen!“ rief Dudley erregt. 5 „Weil es ſich zur Zeit nur um eine Streitfrag zwiſchen den deutſchen Gelehrten handelt.“ „Und darüber laßt ihr die Welt zu Grunde gehen? Da ruft ihr nicht die Welt auf, da ſchlagt ihr nicht Lärm, ſondern laßt die Kataſtrophe hereinbrechen? Das geht nicht, da muß alles mittun!“ „Mr. Dudley, ich freue mich, daß ich ſo reges Intereſſe bei Ihnen finde. Vielleicht können Sie die Gelehrten der USA. für dieſe Frage intereſſieren“, ſagte Großkopf, während Bleibtreu ein leicht iront⸗ ſches Lächeln auſſetzte. „Well, das will ich tun!“ „Beſtätigen die amerikaniſchen Gelehrten meine Ergebniſſe, dann iſt es Zeit, an die Arbeit zu gehen.“ „Aber das iſt nicht genug, es muß mehr geſchehen!“ „Warum wollen Sie unnötig Geld in die Sache ſtecken, ſolange Ste nicht die abſolute Sicherheit haben, daß ſie richtig iſt?“ a „Sie ſind ein verteufelter Kerl! Was ſoll ich alſo tun?“ f „Weiter nichts, als die Aſtronomen der Vereinig⸗ ten Staaten gewinnen und ſie mit der geſamten Li⸗ teratur, die es hierüber in Deutſchland gibt, bekannt⸗ machen. Vielleicht ſetzen Sie einen Preis für die beſte Arbeit aus.“ N „Well, und wer ſoll Preisrichter ſein?“ „Ich würde hier meinen Freund, Dr. Bleibtreu, vorſchlagen.“ a 55. „Aber der glaubt doch nicht daran!“ „Gerade deshalb wird er objektiv urteilen«„ 2 „Und was wollen Sie dafür haben? 4 2 2 2 Zehn Gebote für die Adventszeit 1. Du ſollſt deine Einkäufe nicht im letzten Augenblick machen, auf daß in der Hetze nicht die Stimmung der Vorfreude verloren gehe. 2. Du ſollſt, wenn du in den Laden gehſt, ſchon ungefähr wiſſen, was du willſt, damit du nichts Un⸗ ſiuniges kaufeſt und nicht durch dein aufgeregtes Suchen dich und den Lieferanten unfähig machſt, das Feſt mit Genuß zu feiern. 38. Du ſollſt Angeſtellten, Dienſtboten, Kindern und Armen nichts Wertloſes ſchenken; denn wenn ſie ſich herzlich bedanken, haſt du zwei Lügner ge⸗ macht, dich und den„dankbaren“ Empfänger. 4. Du ſollſt die Sammler für Vereins⸗, Kirchen⸗ und Armenbeſcherungen nicht als Bettler anfahren. Sie ſammeln nicht für ſich. Wenn du glaubſt, ihnen einen leeren Geldbeutel zu zeigen, zeigſt du ihnen bloß ein leeres Herz. 5. Wenn du Bedürftigen gibſt, ſo ſoll deine rechte Hand nicht wiſſen, was deine linke tut. Laß dir z. B. eine arme Mutter kommen, übergib ihr dein Paket und laß ſie's ihren Kindern austeilen, als käm's von ihr. 6. Frage nicht nach Würdigkeit, ſondern nach der Not. War etwa die Welt der Weihnacht würdig? 7. Bezahle deine Geſchenke, ehe du ſie auf den Tiſch legſt, damit nicht der Handwerker zu Weib und Kind ſagen müſſe: Ihr müßt warten! Zum Januar gibts Geld. 8. Du ſollſt dir als Mann, als Kind nichts wün⸗ ſchen, deſſen Koſten dem Geber Sorge machen. Es tut weh, lieben Menſchen einen Weihnachtswunſch verſagen zu müſſen. 9. Du ſollſt empfangene Geſchenke nicht wiegen, ſondern wäg en. Iſt der Liebe zu wenig darinnen und des Scheins zuviel, ſo bezwinge den anderen durch größere Liebe und Wahrhaftigkeit. 10. Du ſollſt Weihnachten ſeiern nicht nur im Gefühlsüberſchwang von Kindheitserinnerungen, ſondern im gegenwärtigen Dank gegen Gott, daß du ſein Kind biſt und immer mehr werden darfſt und teil haſt an Gottes Recht und Weſen: Liebe zu üben. Förderung des Tierſchutzes Wie der.. H. E. V. in ſeinen amtlichen Nach⸗ richten, Arbeitsſtelle des Tierſchutzes, bekannt gibt, verleiht er zum erſtenmal an Weihnachten 1932 an Hausangeſtellte, die jahrelang Hun de liebe⸗ voll betreut haben, eine ſilberne Anerken⸗ nungsmedaille mit Diplom. Die Arbeitgeber müſſen Antrag auf Verleihung an die zuſtändige Arbeitsſtelle des D. K.., Herrn E. v. Otto, Beus⸗ heim(Heſſen) einreichen und Name, Alter der Haus⸗ gehilfen und die betreuten Hunderaſſe mittetlen. Vorausgeſetzt wird eine mindeſtens fünffährige Dienſtzeit. Da nur eine kleine Anzahl von Medaillen verfügbar iſt, behält ſich die Arbeitsſtelle jeweils die Entſcheidung vor. * Fuhrmann ſchwer verunglückt. Beim Einfahren eines unbeſpannten Fuhrwerks in einen Hof der Alphornſtraße geriet ein Vorderrad an den Rand⸗ ſtein, ſo daß die Deichſel zur Seite ſchnellte und den Fuhrmann auf den Unterleib traf. Durch den Sturz ſchlug er ſich den Hinterkopf auf. Ein Privatkraft⸗ wagen brachte den Verletzten in deſſen Wohnung, wo eine Gehirnerſchütterung feſtgeſtellt wurde. Elegante Weinnachtspackung 3, Stück Mk..70 in gufen NModegeschäſten! — „Nichts!“ ſagten Bleibtreu und Großkopf wie aus einem Munde. „Ich verſtehe euch Deutſche nicht. Ihr wollt eine Arbeit machen, von der die ganze Welt vorausſicht⸗ lich Nutzen hat, und ihr wollt nichts dafür haben!?“ Beide ſchüttelten den Kopf und Großkopf ſagte: „Nein, Miſter Dudley, dieſe Sache iſt ſo groß, daß man nur mit reinem Herzen an ſie herangehen darf. Perſönlichen Vorteil will ich davon nicht haben.“ 3 Die außenpolitiſchen Spannungen mehrten ſich in den nüchſten Tagen. Frankreich erfuhr, wie Dudley vorausgeſagt hatte, eine glatte Abfuhr, und Deutſch⸗ land zog ſich auf das Innerpolitiſche zurück, da Frank⸗ reichs Luftraum nachweislich nicht berührt worden war. Aber Frankreich holte wieder ſeinen alten Kampfruf der bedrohten Sicherheit hervor und wollte die Angelegenheit vor den Völkerbund bringen. Deutſchland war nach den langen Jahren der uner⸗ träglichen Laſten des Friedensvertrages von Verſail⸗ les nicht mehr ſo willfährig wie früher. Es hatte vor Abſchuß der erſten Poſtrakete Verbindungen mit England, Rußland und Italien angeknüpft und ihnen einen Vertrag zur Aufnahme der Raketenpoſtverbin⸗ dung vorgeſchlagen. Dieſe Verträge waren von den Regierungen der Staaten nur abgeſchloſſen worden unter der Be⸗ dingung, daß es Deutſchland gelänge, die Verbindung mit den Vereinigten Staaten herzuſtellen. Dieſe Be⸗ dingung war erfüllt. Als Frankreich nun die diplo⸗ matiſche Unterſtützung dieſer Staaten ſuchte, drangen Nachrichten von dem Beſtehen dieſer Verträge in die Oeffentlichkeit Frankreich fühlte ſich isoliert, und wandte ſich unter Berufung auf den Kellogg⸗Pakt wiederum an die Vereinigten Staaten. Es erklärte den Kellogg⸗Pakt für verletzt, denn die Raketenpoſt ſei eine Vorbereitung auf einen Krieg; mit der Ra⸗ ketenpoſt könnten auch Giftgaſe und Exploſtvſtoffe in fremde Staaten geſchleudert werden. Die Vereinigten Staaten threrſeits erklärten, der Kellvgg⸗Pakt ſei nicht verletzt, da es ſich gar nicht um Krieg handele, ſondern um ein friedliches Mittel zur Hebung der wirt⸗ 4. Seite/ Nummer 573 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Dezember 1932 Da gent morgens ein EIN BILD AUS DEM LEBEN UNSERER TAGE/ vON MARIANE SCHEER (Fortſ. und Schluß aus Nr. 569) Numdestener Ich habe wieder Glück. Urſchel hat mich gerettet. Zum zweiten Mal. Wäre ſie damals am Tage mei⸗ nes Zuſammenbruchs nicht rechtzeitig erſchienen, wäre ich heute Freddys Frau. Und Heini hat geſtern abend bemerkenswerte diplomatiſche Fähigkeiten be⸗ wieſen. Ich ſaß bei ihnen in der Küche, und ſie hatten es mir angemerkt, daß irgend etwas nicht ſtimmte. Da ich nicht mit der Sprache herauswollte, wurden ſie bös. Geſchimpft haben ſie und mir Grobheiten an den Kopf geworfen, die doch gut und herzlich ge⸗ meint waren. Da hab' ich es ihnen erzählt, das mit der Hundeſteuer und den andern Steuern, die ich von meinem ſiebizg Mark nicht mehr bezahlen könnte. Zuerſt geſchah etwas Merkwürdiges. Heini ſetzte feine Mütze gerade. Das war ein Zeichen, daß ihn etwas ſtark beſchäftigte. Eingehend ſtudierte er den Hundeſteuerzettel. „„So, Deern, nu wüllt wi den Krom mol in de Hand nehmen. Alſo, ſo is dat. Een Hund koſt' foſtig Mark im Johr, und wenn du twee Hunnen heſt, koſt' dat hunnertfoſtig. Dor hett de Stür ſick um foſtig Mark verrenkt. Een Hund to foſtig un noch een Hund to foſtig, dat ſünd man erſt hunert Mark no Adam Rieſe. Dat wüllt wi de Stür bewieſen.“ Die Mütze ſaß ſchon wieder über dem Ohr und er ſchielte meinen Peter an, der neben ſeiner Puſſi auf dem Sofa lag. „Din lütten Peter, de gefallt mi bannig. Ick keup em dt af. For twintig Mark.“ Aus der Hoſentaſche zog er einen zerknitterten Zwanzigmarkſchein.„Dor heſt din Geld. Mutter, Joſefine Dorothea, ji ſünd Tügen! De Deern hett mi den lütten Köter verkofft.“ Die Beiden nickten eifrig. „So, Deern, de Köter is min, un morgen meld ick em bi de Stür an un du meldſt em af. Is n rejelles Geſchäft! Kann keen een wat bi moken. Nu heſt man bloß noch een Hund to foſtig Mark un ick hey vok een to foſtig, toſomen alſo hunnert Mark. Dat is ſo klor as Klümp.“ Jetzt ſchob er die Mütze wieber gerade, und ſein zerknittertes Geſicht legte ſich in weite Falten. Da⸗ bei ſchielte er nach dem Zwangzigmarkſchein auf dem Tiſch. „Nu heſt jo all lang geern ſon ſcheunen Dree⸗ maſter hebben wullt, nich?“ Das ſtimmte. Ich hatte einmal geſagt, er möchte mir doch auch ſolch ſchönes Segelſchiff in einer Flaſche machen, wie es in ſeiner guten Stube auf der Kommode ſtand. Ein richtiges kleines Kunſtwerk war es; ein Vollſchiff mit allen Segeln, Rahen, Spieren und Tauwerk. Er holte aus der Stube ein neues, noch ſchöneres Schiff in einer Weinflaſche. „Ick hey di ſon Dings mokt. ober„verſchenken kann ick hat nich bi de beuſen Tiden. Dor hey ick dree Monat an arbeit. Twintig Mark mutt ick dafor hebben. Dat is in Kunſtwerk! Wullt du twintig Mark betohln, denn heſt em weg?!“— Jetzt verſtand ich ſeine Diplomatie erſt richtig. Freudeſtrahlend habe ich ihm den eben für Peter erhaltenen Schein wieder hingeſchoben für das Segelſchiff. „Dat is vok in rejelles Geſchäft“, griente er. „Kann keen een wat bi moken! De Frunslüd ſünd Tügen!“, und er ſteckte ſeine zwanzig Mark wieder in die Hoſentaſche. „Tja, un dor wi nu„Tür an Tür“ wohnen dot, ſo kann„min“ lütten Peter“, er betonte das Wort „min“ und ſchob die Mütze befriedigt wieder auf das Ohr,„di un ſin Broder beſeuken, ſo veel he will. Ick hey nix gegen den Verkehr. Un wenn he mol öber Nacht bliewen will, he is mündig, und mündig Düd ſchall man nich op de Poten kieken.“ Dann haben wir vier gelacht über das reſelle Geſchäft“, bei dem„keen een wat bi moken kann,“ und als ich mit Urſchel und den beiden Hunden nach oben ging, rief Heini uns nach:„Adfüs, min leewe Peter, kumm nich to ſpät no Hus to din nigen Herrn!“— In ihrem Zimmer drückte Urſchel mir ihr Spar⸗ kaſſenbuch in die Hand.„Morgen hebſt fünfzig Mark ab für mich, Deern. Die pump ich dir. Kannſt mir wiedergeben, wenn du bei Kaſſe biſt. Aber ſag Heint und ſein' Frau nix davon, daß ich mir zweitauſend Mark ſpart hab. Das ſoll'n ſie erſt wiſſen, wenn ich unter der Erde bin.“— Am nächſten Tag habe ich meine Zahlung für einen Hund geleiſtet. Den zweiten hätt' ich verkauft an Herrn Heini Dubbels, Kajentwiete 111, Hinter⸗ haus A. Der Beamte blätterte in ſeinem großen Buch.„Stimmt! Der Herr war ſchon da und hat ſeinen Hund angemeldet.“— Ich glaube, ich bin nicht einmal rot geworden, als ich Quittung und Steuerzeichen in Empfang nahm. Väterchen Staat wird ja auch nicht mehr rot, wenn er ſeinen Kindern jeden Tag neue und ſchö⸗ nere Steuern aufbrummt,— zum Wohle des Gan⸗ zen—(Für welches ideale Ziel Heini wenig Ver⸗ ſtändnis hat, er ſagt lieber umgekehrt„n Ganzen zum Wohle!“ Tupfgeige Vaters Flügel entbehre ich ſehr, aber meine Laute hatte ich mir gerettet, und ſo mußte ſie ihn erſetzen. Viele ſchöne Stunden hat ſie mir geſchenkt, früher und auch heute. Früher klang meine Laute am ſchänſten, wenn ich luſtige Lieder ſang. Die frohkecken Lönslieder von dem Mädchen und dem Jäger, oder den drei Birken auf der Heide. Heute gelingen ſie mir nicht mehr, meine Stimme iſt ſchwerer geworden, härter, und den Klang der Saiten zwinge ich nicht zu fröhlichen Farben. Hellgrün, frechgelb und goldrot kann ich nicht mehr hervorzaubern; nur mohnrot, dunkellila und ſamtſchwarz klingt ihr Ton in mei⸗ nem Vogelbauer über den Dächern Hamburgs. Heute riß mir die E⸗Saite. ſchwermütige dunkelblaue Lied ſang von der Ros⸗ marienheide, gerade an der Stelle,„Anna, Ma⸗ e dein Hers das ging tot“ 8 Gerade als ich das Es iſt gut, daß die Saite geriſſen iſt. Eine neue kann ich mir nicht kaufen, und jetzt werde ich endlich den Mut finden, meine Laute zum Verſatzamt zu tragen. Der Herbſtwind pfeift ſchon durch die Ritzen meines Vogelbauers, und ich muß einen Petroleum⸗ ofen haben— das letzte, was mir meine Laute ſchenkt. 2 Geſtern nacht hatte ich einen entſetzlichen Traum! Mir grauſt noch, wenn ich daran denke.— Ich hatte bei Joſefine Dorothea Bockwurſt mit Sauerkraut gegeſſen, und ſie hatte mir eine nach der anderen auf den Teller gelegt.„Damit du was auf die Rippen kriegſt, lütt Deern!“ Sie hatte es zu gut mit mir gemeint und ich konnte nicht einſchla⸗ fen. Alſo las ich im Bett noch ein paar Seiten von Hermann Harry Schmitz, dem großen Humoriſten. Mit dem Gedanken, daß ich morgen im Kontor boh⸗ nern müßte, bin ich dann eingeſchlafen. Aber meine Scheuerfrauentätigkeit, Hermann Harry und die Bock⸗ würſte mit Sauerkraut vermengten ſich zu einem entſetzlichen Traum.— Teilgemäße räume Mir träumte, ich wäre gerade beim Einreiben des Linoleumbodens, da tat ſich die Tür auf und herein trat— der Chef! Trotzdem ich ihn nie ge⸗ ſehen hatte, erkannte ich ihn ſofort; ſchon an der gebeugten Haltung und den Zentnerlaſten von Deviſen⸗, Steuer⸗, Not⸗ und ſonſtigen Verordnun⸗ gen, die er auf dem Rücken trug. Er blieb ſinnend vor mir ſtehen. Seine Stimm klang müde, brüchig. „Ste ſind die Scheuerfrau— ſol Hier haben Sie eine Eintrittskarte zu einer Sitzung der Induſtrie⸗ und Handelskammer. Es wird dort über die Not der Wirtſchaft beraten. Nehmen Sie als Delegierte meiner Firma daran teil!“ Ich hab' ihn ganz entgeiſtert angeſehen und ge⸗ ſtammelt:„Verzeihen Sie, ich bin die Scheuerfrau!“ „Eben darum! Ich nehme eine ſymboliſche Hand⸗ lung vor. Das können Sie nicht verſtehen. Machen Sie ſich fertig!“— Ich konnte das wirklich nicht verſtehen und habe weiter geſtammelt:„Ja, aber.. ich kann doch den Fußboden nicht ſo liegen laſſen, der muß doch fertig gebohnert werden.“ „Geben Sie Ihre Schürze her! Und den Lappen! Wo iſt der Beſen? Binden Sie mir die Schürze hinten zu! Ich werde Ihre Arbeit weiter machen. Und ſollten Sie das Ende der Beratung zur Be⸗ hebung der Not der Wirtſchaft überleben, ſo erſtat⸗ ten Sie mir Bericht! Oder meinen Erben!“ Ich habe gemacht, daß ich wegkam. Mein Chef war mir unheimlich vorgekommen, und ſeine Sym⸗ bolik noch unheimlicher.— Plötzlich war ich im Gebäude der Induſtrie⸗ und Handelskammer. Ein Diener ließ mich in den Be⸗ ratungsſaal. Ein vornehmes Halbdunkel herrſchte da. Mir war überaus ehrfürchtig zu Mute; beſchei⸗ den drückte ich mich in eine Ecke. Hinter mir wurde die Tür hermetiſch geſchloſſen. An einem endlos langen, ſehr grünen Tiſche ſaßen ſie, die weiſen Männer. Sie, die ſelbſt einſt⸗ mals aus der Wirtſchaft hervorgegangen und jetzt von ihr beſtellt waren, ſie zu ſchützen, zu heben und zu fördern. Meine Augen hatten ſich bald an das Halbdunkel gewöhnt und ich ſtellte feſt, daß die weiſen Männer alle ſchrecklich lange Bärte hatten. Männer mit Matratzen im Geſicht haben mir nie imponiert, aber das mag ein Vorurteil ſein. Ehrwürdig änzuſchauen, ſaßen ſie da. Rieſige Berge von Akten türmten ſich auf dem Tiſch, an den Wänden, hoch bis unter die Decke. Der ganze große Saal war nur mit Geſetzen, Verordnungen, Verfügungen uſw. angefüllt.— Der Präſes, der den längſten Bart hatte, ſtrich ihn ſich und erhob ſeine Stimme. Monoton klang es. „Wir beraten über die Not der Wirtſchaft!“ „Wir beraten über die Not der Wirtſchaftl, wie⸗ derholten die anderen im Chor. Es n ganz gut einexerziert, keiner klappte nach. Dann herrſchte wieder Stille. Lange, lange Zeit. Und ihre Bärte wuchſen weiter. Diener kamen auf leiſen Gummiſohlen und ſtell⸗ ten neben jeden einen Stuhl, damit die weiſen Männer ihre Bärte über die Lehnen ſchlagen konn⸗ ten und mehr Platz auf dem Tiſch für die Para⸗ graphen war. Andere Diener kamen mit den von der Gepäckbeförderung des Hauptbahnhofs ent⸗ liehenen elektriſchen Laſtkarren in den Saal gefah⸗ ren, und luden die eben friſch aus Berlin eingetrof⸗ fenen neuen Geſetze und Verordnungen ab. Bei jedem neuen Transport ſtanden die weiſen Männer auf und verbeugten ſich mit auf der Bruſt gekreuz⸗ ten Armen bis tief auf die Erde. Ihr Rückgrat war ſchon ſo gelenkig geworden, daß ſie mit der Stirn den Boden berühren konnten. Immer noch kamen die Laſtwagen mit neuen Geſetzen, Verfügungen und Verordnungen aus Ber⸗ lin in den Saal gefahren, immer noch verbeugten die weiſen Männer ſich bis auf die Erde und mur⸗ melten ihren Spruch von der Not der Wirtſchaft, die ſie beheben wollten, einer Wirtſchaft, die ſchon lange tot und begraben war. Aber das hatten weder die Männer in Berlin, noch die hier im Saal am grünen Tiſche bemerkt, und ich konnte doch nicht ein⸗ greifen in die Beratung, ich, das kleinſte Rädchen am Wagen meiner Firma, ich, die Scheuerfrau. Ja, wenn ich wenigſtens meinen großen Beſen mitge⸗ bracht hätte und mein Handwerkszeug, dann hätte der Verſuch vielleicht Zweck gehabt. Zuerſt hätte ich die ganze Makulatur von Geſetzen, Verfügungen, Verordnungen aus Berlin zum Fenſter hinaus⸗ gefegt und gründlich den Staub beſeitigt. Dann hätte ich den weiſen Männern ritſchratſch die Bärte abgeſchnitten und ihnen meine Beſenſtiele von hin⸗ ten durch den Hoſenbund gezogen bis zum Kragen, damit ſie wieder ein Rückgrat beſäßen. Aber mit meinem hier ſo nötigen Handwerkszeug fuhrwerkte der Chef in meinem Kontor herum, wenn dieſes nicht in der Zwiſchenzeit auch zur Ruine geworden war. Die Zeit rauſchte im Fluge draußen vorbei, und die weiſen Männer hatten einen dritten Satz ge⸗ prägt. Wenn ſie geſagt hatten:„Wir beraten über die Not der Wirtſchaft!“, hängten ſie dieſen Satz an: „Das verlangt das Gebot der Stunde!“ Und ſie wiederholten es im Chor. Aber es klappte noch nicht ganz denn ſie hatten diefen Satz erſt meh⸗ rere hundert Male geſagt. Aber ein anderes Gebot der Stunde überkam mich. Ich hatte nun ſchon, weiß der Teufel wie lange, der Sitzung beigewohnt, und es wurde die allerhöchſte Zeit, daß ich— bittend den Finger hoch⸗ hob, wie ich es in der Schule gelernt hatte. Aber die weiſen Männer beachteten mich armen Scheuer⸗ teufel in der Ecke nicht, denn ſie ſelbſt hatten Eſſen, Trinken, Schlaf und ſonſtige Bedürfſniſſe längſt über der Not der Wirtſchaft vergeſſen und ſich abgewöhnt. Aber ich war ſchließlich nicht ſo trainiert, und die Situation wurde unhaltbar und immer unhaltbarer für mich, ich fürchtete das Aergſte, da... raſſelte mein guter Küchenwecker los und ſchweißgebadet fuhr ich hoch aus meinem Traum, gerade noch recht⸗ zeitig um— pünktlich ins Kontor kommen zu können.— Gott ſei gelobt und Dank, daß alles nur ein Traum war und die Wirklichkeit ja ganz, ganz an⸗ ders ausſteht! Ich werde aber vorſichtshalber nie 1 85 auf die Nacht Bockwurſt und Sauerkraut eſſen. „Aönigs kinder“ Wie ich heute morgen von der Arbeit nach Hauſe ging, riß es mich plötzlich vor der Anſchlagſäule zu⸗ ſammen. Im Stadttheater wurden die„Königs⸗ kinder“ gegeben. Meine Lieblingsoper. Das ſchöne und reife Werk, deſſen Textbuch allein ſchon die Muſik iſt. Und da packte ſie mich, die Sehnſucht, die bren⸗ nend große Sehnſucht. Einmal wieder gute Muſik hören, nur einmal Und heute werden wieder die Königskinder ge⸗ geben. Oh, dieſe Sehnſucht, der Hunger nach guter Mu⸗ ſik, das Würgen in der Kehle, das Brennen in den Augen.— Und ich zähle meine Groſchen.— Wenn ich einen Monat lang nur einmal in der Woche Fleiſch eſſe, abends kein Licht brenne, die zwei Zi⸗ garetten weglaſſe, dann geht es vielleicht. Nur ein⸗ mal wieder, nur ein einziges Mall Aber da ſehe ich auf meine Hände. Rot ſind ſie, rauh und verarbeitet.— Langſam gehe ich weiter, nach Hauſe in meine Kajentwiete. i Ich mag nicht mehr. Vaters letzte Worte höre ich im Ohr.„Nichts Halbes im Leben tun Kind. Stolz ſein und verzichten können auf das, was einem nicht mehr zukommt. Und— rechtzeitig ausſteigen kön⸗ nen, wenn die Zeit gekommen iſt.“— Ich kann verzichten. Und ich werde auch recht⸗ zeitig ausſteigen können, wenn meine Zeit gekom⸗ men iſt. Ich bin Vaters Tochter. a 5* Heftige Kopfſchmerzen hat mir zuerſt das Balan⸗ eieren mit meinen Einnahmen und Ausgaben be⸗ reitet. Der Teufel weiß, wie das zuging, aber es ſtimmte nie. Manchmal hatte ich am Ende des Mo⸗ nats Geld übrig, von dem ich nicht wußte, wo es herkam; gewöhnlich aber hatte ich mehr ausgegeben, als ich eingenommen 9 Das konnte erſt recht nicht ſtimmen. Da habe ich bei 1 Firma einen Buchhal⸗ tungskurſus genommen. Als Schwarzhörer natür⸗ lich. Jeden Tag hab ich meine Naſe in das Haupi⸗ verfahre buch, Journal, Memorial, oder wie ſte die Dinger nennen, geſteckt, dem Buchhalter ſeine Kunſt abge⸗ guckt und an kaufmänniſchem Wiſſen in mich hinein⸗ gepramſt, was nur hineinging. Wenn jemand etwa behauptet, daß es doch kein Kunſtſtück ſei, über lächerliche ſiebzig Mark im Mo⸗ nat zu disponieren, und daß es viel ſchwieriger ſei, mit größeren Ziffern zu jonglieren, ſo iſt das Quatſch! Wenn ich ſiebentauſend Mark monatlich hätte, brauchte ich mir den Kopf nicht zu zerbrechen. Aber komm' mal einer mit ſiebzig Mark aus, wenn die Miete zwanzig beträgt und von den reſtlichen fünfzig vier Weſen leben wollen, ich, meine Hunde und das Finanzamt. Was ich und meine Hunde im Monat brauchen, läßt ſich überſehen; wir eſſen eben ſo lange, wie etwas da iſt, oder wir Hunger haben. Das Finanzamt aber wirft jede kaufmänniſche Kalkulation über den Haufen. Sein Hunger wird von Monat zu Monat größer. Jedoch ich beherrſche jetzt die höhere Buchführung und Finanzierung und demgemäß in meinen Büchern. Zuerſt habe ich dem Finanzamt ein„Deyiſen⸗ konto“ eingerichtet. Meine Deviſe lautet:„...“ Ich denke, das iſt klar und überſichtlich.— Ebenſo klar' iſt, daß in meiner doppelten Buch⸗ führung einer„Sollbuchung“ eine„Habenbuchung“ gegenüberſteht. Deutlicher ausgedrückt, einem„De⸗ bitor“ muß ſtets ein„Kreditor“ gegenüberſtehen. Noch deutlicher ausgedrückt, man geht auf Pump⸗ tour“. Wenn ich alſo drei Pfund Kartoffeln das Pfund zu fünf Pfennig kaufe und nicht bezahle, ſo lautet die Buchung„Warenkonto“ an„Kreditoren⸗ konto“.„Dat is doch ſo klor as Klümp!“ würde Heini ſagen. Schwieriger wird die Sache ſchon, wenn ich mei⸗ ner Kaſſe einen Betrag für den Privatgebrauch ent⸗ nehme. Das iſt eine ſchwerwiegende Buchung! Pri⸗ vatgebrauch iſt, wenn ich für ſechzig Pfennig ins Kino gehe. Nach der höheren Buchführung muß das lauten:„Privatkonto“ an„Kaſſenkonto“. Das mach mir mal einer nach, wo ich doch nur 15 8 in meinem alten Wollſtrumpf habe.— 1 0 Bilan Jede Woche ſchließe ich meine Bücher ordnungs⸗ mäßig ab. Das mache ich ſo, daß ich die ganzen net⸗ ten Kreditoren auf neue Rechnung vortrage. Ein paar derſelben, ſo der Schlachter, haben gemeckert. Lächerlich! Sich um dreimal einhalb Pfund Suppen⸗ fleiſch zu 45 Pfennig, zwei Pfund Knochen zu 20, einviertel Pfund Leberwurſt zu 25 Pfennig. ſo zu haben, wenn man ſchon in meinen Büchern als Kreditor ſtehen darf. Mein Krämer iſt auch ein Kreditor, ebenſo der Bäcker, der Schuſter und der Milchmann. Wenn der olle Schlachter nochmal meckert, radiere ich ihn einfach aus meinen Büchern heraus. Die Milch iſt ſchon wieder billiger geworden. Vorige Woche koſtete ſie 27 und heute nur 26 Pfen⸗ nig. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zu⸗ gehen? Dafür verlangt der Krämer für Petroleum 33 Pfennig ſeit geſtern. Da wird ich mein Petro⸗ leumofen an Milch gewöhnen müſſen. Sehr wichtig iſt genaue Kenntnis der Steuer⸗ geſetze. Das iſt ein ganz beſonders ſchwieriges Ka⸗ pitel. Es gibt in Deutſchland zurzeit. ach neel, lieber die Zahl nicht erſt hinſchreiben; bevor ſie da⸗ ſteht, iſt ſie ſchon überholt, Steuern werden bei uns am laufenden Band fabriziert. Die oberſte Steuerbehörde iſt der Reichsfinanz⸗ hof. Der ſitzt in München, wie die Pythig auf ihrem Dreifuß in Delphi, und iſt dazu da, zu erraten, was die einzelnen Steuern bedeuten ſollen. Mün⸗ chen iſt die Hauptſtadt von Bayern, und des Reichs⸗ finanzhofs wegen ein beliebter Wallfahrtsort. Gegen den Orakelſpruch des Reichsfinanzhofes gibt es keine Berufung mehr, ſondern nur Konkurs⸗ anmeldung. Zur Zeit bin ich mit der Aufſtellung meiner Jahresbilanz beſchäftigt. Das iſt'in Klacks! Auf der einen Seite rechne ich aus, was ich eingenommen, auf der anderen, was ich ausgegeben habe. Der letz⸗ tere Poſten iſt immer der größere und deshalb nennt man ihn„Paſſiva“. Das iſt in jeder ordent⸗ lichen Buchführung ſo.— Seitdem ich meinen Kurſus hinter mir habe, fühle ich mich viel ſicherer und gewappneter dem Leben gegenüber. Sollte ich auf Grund der allge⸗ meinen ſchlechten Wirtſchaftslage meine Stellung als Scheuerfrau verlieren, ſo laſſe ich mich als bi⸗ lanzſicherer Bücherreviſor nieder.— Blick im den Fiege Mein Vogelbauer hoch über den Dächern Ham⸗ burgs hat mich Abſtand gewinnen laſſen vom Geſtern, aber zugleich vom Heute. Mit anderen Augen ſehe ich die Welt. Ich bin ausgeſtiegen aus ihr. Als ein untangierter, kritiſcher Zuſchauer ſitze ich da und laſſe ſie ſich vor meinen Augen drehen. Der Welt, in der ich früher lebte, gehöre ich nicht mehr an, habe nichts mehr in ihr zu ſuchen. Die Brücken ſind abgebrochen. Zum Teil tat ich es ſelbſt und freiwillig; zum Teil ſagte man ſich los von mir, wie die Verwandten, die mich fallen ließen in mei⸗ ner Not. Und der kleinen Welt, in der ich jetzt lebe, gehöre ich auch nicht, trotz aller Liebe und Freund⸗ ſchaft, die ſie mir eutgegenbringt. Generationen trenen uns, laſſen ſich nicht überbrücken. Mein Vogelbauer hat mich auch Abſtand gewin⸗ nen laſſen von mir ſelbſt. Auch mich betrachte ich als Zuſchauer, ſkeptiſch und täglich entferne ich mich mehr von meinem einſtigen Ich.— Da geht morgens ein Mädchen zur Arbeit. 8 kommt aus der Kajentwiete und will zum Wenden⸗ hof. Und ich gehe hinter ihm her, mit fremden Augen und kaltem Herzen. Und das Mädchen in dem verſchoſſenen ärmlichen Mantel, der billigen Wachstuchtaſche unter dem Arm, ſieht eine Kartoffel auf dem Fußweg liegen. Ein Lachen höre ich, dann ſteuert es auf die Kartoffel zu und— wie ein Straßenfunge— ſtößt es ſte mit dem Fuß vor ſich her. Ihr Marſch wird ein Zickzack, aber ſie ſpielt ihr Spiel weiter, den ganzen Weg. Ich aber kann das Lachen nicht hören, das einmal mein Lachen war, will das kindliche Spiel nicht länger ſehen. Schneller bin ich, zertrete das Spielzeug, als es zur Seite rollt.— In meinem Stübchen ſteht ein großer Spiegel. Er reicht vom Boden bis zur Decke. Niemand wollte ihn damals haben; das Glas iſt nicht mehr hell und klar. Und manchmal, abends, wenn das Mädchen, das morgens ihr Spiel auf der Straße trieb, ſich auszieht, tritt es vor dieſen Spiegel... Ich ſttze abſeits wie immer; mit fremden Augen betrachte ich das Bild hinter der Glaswand Aſchblondes volles Haar ſehe ich, das ſich noch immer nicht glatt an den Kopf legen will— ein ſchmales Geſicht mit brennenden Augen— einen Mund, der keinen Lippenſtift nötig hat, noch kennt—, eine Haut, nicht bleich, ſondern bräunlich, als wenn die Sonne ſie jeden Tag färbte— zwei lange Beine, von denen die kleinen Mädchen der Kajentwiete einmal ſagten, daß es„Schaufenſter⸗ beine“ ſeien—— und die Geſtalt im Spiegel brei⸗ tet die Arme weit aus, daß die kleinen Brüſte noch höher werden, ihr Körper dehnt und biegt ſich, der Kopf fällt in den Nacken, und ſie ſummt ein Lied, ein dummes Lied, das ihr von irgendwoher zuge⸗ flogen iſt: „Mein Atem geht wie der Sommerwind .. mein Mund iſt rot wie ein Purpurblatt .. kommt keiner, der ihn küßt Mit einem Ruck ſpringe ich auf, daß die Geſtalt im Spiegel erſchreckt zuſammenfährt. Hart werde ich mit ihr, kalt und zyniſch „Das iſt Kitſch, was du da treibſt, meine Liebe! Kitſch in der höchſten Potenz! Du ſollteſt dich ſchä⸗ men! Die Scheuerfrau aus der Kajentwiete, die wie ein bleichſüchtiger Backfiſch nach dem Prinzen ſchreit 1 Und ich ſtehe mit böſen Augen dabei, wie das Mädchen aus dem Spiegel den Kopf in die Kiſſen wirft und die Zähne aufeinander beißt. Mein Vogelbauer hoch über den Dächern Ham⸗ burgs hat mich Abſtand gewinnen laſſen vom Geſtern, vom Heute, und von mir ſelber. Aber manchmal— da tut es noch weh, daß ich mich i mit 155 e Augen ſehen kann.——— 1—— Ende„„ 3 — Es 8 N 2 Donnerstag, S. Dezember 1932 Injernaſionale Kunsfseideversfändigung Frankreich und Belgien freien dem deuischen Buro bei O Berlin, 8. Dez.(Eig. Dr.) Von der Kunſtſeide⸗ verkaufsbüro G. m. ö. H. Berlin wird mitgeteilt, daß die Verhandlungen mit der franzöfiſchen und belgiſchen Kunſtſeideinduſtrie bezüglich ihres Beitritts zu dieſer Geſellſchaft zu einem günſtigen Abſchluß gelangt ſind. Gleichzeitig mit dem Beitritt der belgiſchen und franzöſiſchen Kunſtſeideproduzenten zum Deutſchen Kunſtſeideſyndikat iſt eine Verſtändigu n zwiſchen den deutſchen Kunſtſeideproduzenten und der bel⸗ giſchen Kunſtſeideinduſtrie über den belgiſchen Markt erzielt worden. Durch den erfolgten Beitritt der Belgier und Franzoſen zu dem Deutſchen Kunſtſeideverkaufsbüro iſt ein bedeutſamer Schritt zur Weltverſtändigung der Kunſtſeideinduſtrie erfolgt. * Dr. Kehl ſcheibet aus dem Vorſtand der DD⸗Bank aus. Berlin, 8. Dez.(Eig. Dr.) Zum Fall Schäfer, Düſſel⸗ dorf, teilt die DD⸗Bank mit:„Angeſichts des Umſtandes, daß Schäfer die Vertrauensſtellung, die er innerhalb der Bank einnahm, aufs gröblichſte mißbraucht hat, hat Herr Dr. Kehl als dasjenige Vorſtandsmitglied, das reſſort⸗ mäßig im Vorſtande die Filiale Düſſeldorf bearbeitet, es mit ſeiner Auffaſſung von der Verantwortung als Vor⸗ ſtandsmitglied nicht vereinigen können, weiter in ſeiner Stellung zu verbleiben und hat deshalb dem Aufſichtsrats⸗ präſidtlum mitgeteilt, daß er es als ſeine Pflicht anſehe, aus dem Vorſtande auszuſcheiden. Seine Kollegen bedauern den Verluſt ſeiner hervorragenden Arbeitskraft und Perſönlich⸗ keit, haben ſich aber in Anerkennung des Grundſatzes einer verantwortlichen Bankleitung ſeinen Gründen nicht ver⸗ ſchließen können. Dieſer Auffaſſung iſt auch das Präſidium des Aufſichtsrats der Bank mit dem gleichen Bedauern bei⸗ getreten und hat den Entſchluß Dr. Kehls an⸗ genommen“. O Handelsbauk AG., Berlin.(Eig. Dr.) Gemäß dem Vergleichsvorſchlag u. aufgrund der Garantie der Dresdner Bank ſind bis Ende des Jahres 5 v. H. an die Gläubiger auszuſchütten. In einem Rundſchreiben der Gläubiger⸗ vertretung wird nunmehr mitgeteilt, daß aus dem Liqui⸗ dationserlös weitere 2 v. H. bis Ende Dezember gezahlt werden können. Die Gläubiger werden damit bis Ende des Jahres ins geſamt 17 v. H. ihrer Forderungen er⸗ Halten haben. Eine 36 von Zweckſparkaſſen. Die Allgemeine Mobilior⸗Zweckſparkaſſe e Gmb in Aachen, der Weſtdeutſche Mobiliar⸗Sporver band eGmbe in Köhn und die„Fides“ Zweckſpar⸗ A in Berlin, haben ſich unter der Bezeichnung J. D. 3. (Intereſſengemeinſchaft deutſcher Zweck⸗ ſpargeſellſchaften) mit dem Sitz in Berlin zu einer Intereſſengemeinſchaft zuſammengeſchloſſen. Dieſe drei Geſellſchaften verfügen über rund 30 000 Sparverträge. Der Zweck des Zuſommenſchluſſes iſt die Ausnutzung der geſamten orgoniſatoriſchen Erfahrungen und die Propa⸗ gierung des Zweckſpargedankens, die Schaffung von Einheits⸗ bedingungen und die Schaffung einer Auffangorganiſativn für ſtützungsbedürftige Zweckſporkaſſen ſowie die Bekämp⸗ fung der unlauteren Elemente in der Zweckſparbewegung. Den Vorſitz führt Rechtsanwalt Dr. Joſeph Mülker⸗ München. * Hermann Metzger AG, Frankfurt a. M.— Vergleich angenommen. Im geſtrigen Vergleichs termin der Hermann Metzger AG Frankfurt a. M. wurde der Ver⸗ gleichsvorſchlag von über 90 v. H. der Gläubiger an⸗ genommen. Gezahlt wird eine Quote von 30 v.., wovon 10 v. H. drei Wochen nach Vergleichsabſchluß und weitere je 5 v. H. in viermaligem Abſtand von je ſechs Wochen fällig werden. Die Groß gläubiger mit Forderungen von insgeſamt 1,2 Mill./ treten mit den letzten 5 v. H. zurück. Die Beſtätigung des Vergleichs ſoll am 10. 12. erfolgen. Ob die Filialen der Gefellſchaft bis Weihnachten vollſtändig abgeſtoßen werden können, iſt noch nicht ſicher, bisher wurden 22 von 35 Verkaufsſtellen zert. Aktienbrauerei zum Haſen, Augsburg. vera Wieder dividendenlos. Aus 520 000(555 000)/ Bruttogewinn ſollen 521000(514 000)„ zu Abſchreibungen verwendet werden. Abbau der Kraffverkehrs-Sonderlasſen fordert erneuſ der Reichsverband der deufschen Aufomobil-Indusirie Berlin, 8. Dez.(Eig. Dr.) In der Mitglieder⸗ verſammlung, die Generaldirektor Otto Meyer von der Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg, Direktor von ODertzen von der Auto⸗Union AG. und Dr. Otten⸗ ſtein von der Viktoriawerke AG. neu in den Vorſtand wählte, wurde eine Entſchließung angenommen, in der von der Reichsregierung gefordert wird, einen Abbau der Sonderlaſten des Kraftverkehrs nicht länger hinauszuzögern. Insbeſondere ſeien zu verlangen: ſofortige Senkung der Pauſchalſteuer um 50 v.., Abbau der Mineralölzölle auf ein tragbares Maß und Uebertra⸗ gung der Koſten auf Spritbeimiſchung auf die Allgemeinheit. fler Neuen Mannheimer Zeitung ANDpBELS- W WIRTSCAFTIS-ZHITU Abend-Ausgabe Nr. 573 — Auffragsmangel und Glaifsfellungen Im Verlaufe einfrefende Id Farben-Schwäche beeinflußſe die Gesamſſendenz nachſeilig Relaliv viel Abgaben/ Schluſß zu niedrigsſen Tageskursen Mannheim uneinheitlich Nach feſterem Beginn gaben die Aktienkurſe an der heutigen Börſe leicht nach, ſo daß die Tendenz ganz uneinheitlich war. Farben gingen auf 9638, Waldhof auf 45,50 zurück. Feſt lagen Süddeutſche Zucker auf den Dividendenvorſchlag mit 141 G, ferner von Nebenwerten BBC und Salzwerk Heilbronn. Bankaktien blieben ganz unverändert. Von Verſicherungswerten wurden Bad. Aſſe⸗ kuranz mit 26/ p. St. gehandelt. Der Rentenmarkt lag ſtill bei behaupteten Kurſen. Die Emiſſionen der Rhein. Hy⸗ pothekenbank lagen etwas feſter. Altbeſitz notierte 57,50 G. Frankfurt freundlich Der heutigen Börſe mangelte es vor allem an Orders ſeitens der Kundſchaft, aber auch nennenswerte Anregungen lagen nicht vor. Die Beſſerung des Pfundkurſes und feſtere Schlußmeldungen von den Aus⸗ landsbörſen fanden zwar einige Beachtung, die Unterneh⸗ mungsluſt der Kuliſſe war aber ſehr gering. So eröffnete die Börſe bei ſehr kleinen Umſätzen mit freund⸗ licher Grundtendenz, und gegen die Abendbörſe ergaben ſich auch meiſt kleine Beſſerungen von 7474 v. H. Feſt lagen wieder einige Spezialwerte, wie Reichsbank mit plus 1% p.., Aku und Scheideanſtalt mit plus 1 v. H. Etwas Geſchäft entwickelte ſich wieder am Montanmarkt in Nachwirkung der günſtigen Berichte. Holzmonn, Zell Wald⸗ Hof, Schiffahrtswerte und Metallgeſellſchaft blieben dagegen nur knapp gehalten. In J Farben kam ſpäter aus Ber⸗ lin größeres Angebot, das infolge der mangelnden Unter⸗ nehmungsluſt den Kurs zeitweilig bis zu 96 v. H. drückte. Die Schwäche der Farbenaktien blieb auf die übrigen Marktgebiete nicht ganz einflußlos, die Kurſe bröckel⸗ ten allgemein leicht ab. Am Rentenmarkt blieben deutſche Anleihen gut behauptet, Reichsſchuldbuchſorderungen lagen ca. 74 v. H. höher, Stahlvereinsbonds gewannen zum erſten Kurs 1 v. H. Der Pfandbriefmarkt behielt ſeine freund⸗ liche Stimmung, Gold⸗ und Liquidationspfondbriefe blie⸗ ben meiſt gut behauptet, teilweiſe troten Erhöhungen bis zu 7½ v. H. ein. Kommunalobligationen weiter ſtark ge⸗ ſucht. Der weitere Verlauf der Börſe war farblos. Infolge der Schwäche für Farben(der Kurs konnte ſich nicht erholen), ergaben ſich bei den übrigen Papieren Rück⸗ gänge von 1 v. H. Tagesgeld blieb zu 3½ v. H. unver⸗ ändert. Berlin abgleitend Für die heutige Börſe lag eine Reihe günſtigerer Nachrichten vor, die im Vormittags verkehr einen feſteren Beginn erwarten ließen. Man verwies auf die weitere innerpolitiſche Beruhigung— die geſtrigen Vorgänge im Reichstag blieben eindruckslos—, auf die weitere Pfundbefeſtigung und die freundlichen Meldungen von den Auslandsbörſen. Ferner regten neue Reichsbahn⸗ aufträge und günſtige Abſchlußberichte verſchiedener Geſell⸗ ſchaften an. Trotzdem lagen dann die erſten Kurſe nicht weſentlich feſter. Die Grundſtimmung konnte zwar weiter als freundlich bezeichnet werden, es kam aber relativ viel Ware an die Märkte, der nur wenig Kaufaufträge gegenüberſtanden. Von wenigen Spezial⸗ gebieten abgeſehen war das Geſchäft ſehr ſtill. Im Verlaufe wurde es, vom Farbenmarkt ausgehend, allgemein etwas leichter. Außer der Geſchäftsloſigkeit war ein Grund für dieſe Abſchwächung aber nicht zu er⸗ fahren, zumal die Pfundbefeſtigung weitere Fortſchritte machen konnte. Am Renteu markt waren die Ver⸗ änderungen nur gering. Der Geldmarkt blieb leicht Im weiteren Verlaufe waren gegen den Anſang Verluſte bis zu 1 v. H. feſtzuſtellen. Chade kamen 6 unter geſtern zur Notiz, was ebenſo wie der Farben⸗ rückgang, ungünſtig auf die Allgemeintendenz wirkte. Der Rentenmarkt zeigte im Verlaufe keine ein⸗ heitliche Verfaſſung. Das Geſchäft hielt ſich in ganz außer⸗ ordentlich engem Rahmen, da ſich auch an dieſem Markte der katholiſche Feiertag ſehr ſtark bemerkbar machte. Am Kaſſamarkt war das Geſchäft zwar ruhig, doch über⸗ wogen die Kauforders. Es ergaben ſich daher meiſt Kurs⸗ beſſerungen von—2 v.., denen einige Rückgänge im gleichen Umfange gegenüberſtanden. An den variablen Märkten kam das Geſchäft faſt zum Stillſtand. Die Spekulation nahm verſchiedentlich Glattſtel lungen vor, die ein weiteres Abſinken der Kurſe bei der geringen Aufnahmeluſt bewirkten. Die Schlußkurſe waren bis zu 1 v. H. ſchwächer als anfangs. JG. Farben, Reichsbank, Mannesmann und Geffürel büßten bis 176 v. H. ein. Die Börſe ſchloß zu den niedrigſten Tageskurſen. Nachbörſe ruhig. Man hörte ACG. 33½—½, Bekula 110%, Farben 96%, Siemens 1214, Ver. Stahl 30984 Reichsbank 291. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 8. Dez.(Eig. Dr.) Berlin und Frankfurt, Fälligkeit 1994 9095; 1935 857 1986 80 1937 75%; 1938 71. Franzöſiſcher Franken nachg⸗bend Im internationalen Deviſenverkehr blieb das engliſche Pfund, das ſich geſtern bekanntlich weiter gut erholen konnte, heute unverändert 3,2496 gegen den Dollar, 83,15 gegen Paris und 13,66 gegen die Reichsmark. Die ameri⸗ kaniſche Antwort auf die engliſche Note, die geſtern über⸗ geben worden iſt, iſt noch nicht bekannt, es verlautet aber, daß ſie— wie auch die erſte Antwort— ablehnend ge⸗ halten iſt. Im Verlaufe beſſerte ſich das Pfund bis auf 3,24% gegen den Dollar und 83,21 gegen Paris. Der franzöſiſche Franken war weiter eher nach⸗ gebend, es haben in den letzten Tagen, beſonders aber wohl geſtern, größere Goldverſchiffungen von Frankreich nach Amerika ſtattgefunden, da der Franken ziemlich an ſeinem Goldpunkt angelangt iſt. Der Dollar war international gehalten. Das Defi⸗ zit des amerikaniſchen Finanzjahres 1931/32 von 2885 Mil⸗ „lionen Dollar übte keinen Einfluß auf den Kurs aus. Die Reichsmark war mit 59,15 in Amſterdam, 123,60 in Zürich und 60854 in Paris gut behauptet. Berliner Devisen Ifskontsatze: felchsbank 4. Lombard 5. Prat 3 v. H. Amtlich in Rm. Dis- Parltät 7 Dezember 8. Dezember für 5 M 15 Brief 1 855 91865 Onenss⸗Aires eſo 1,782 0,88 0,862 85„ Ranada 1eaf Je 55.198.586 3,594.616 38,624 Japan. Iden 6,57.092 0,859 0,861 0,859.881 Nalro gp. N 20,9583 13,89 13,898 14,05 509 Türkei„ Iürt. Pfd. 18,456 2,008.012 2,00.012 London... 1Sterl. 2 20,429 13,51 18.55 13,67 13,71 New Nork. I Dollar 2½ 4,198 4,209 ö.217 4,209 4,217 Rio de Janeirol Mir,—.502 0,284 0,288 0,279.281 Uruguay 1 Goldpeſo 4,43.688 1,892.675.682 Holland 100 Gulden 8 168,789 169.28 169,62 169,28 169,57 Athen, 100 Drachmen 9 5,45.318 2,8 2,308 2,3 Brüſſel 100.500 W 3½⅛ 58,37 35,29 58,41 88.29 858,41 Bufareſt... 100 Lei 7.511 2,517.523 2,507 2,513 Ungarn, 100 Pengd 47 73,421—.——.——.——.— Danzig„100 Gulden 4 81,72 61,72 61.88 81.69 81,85 Helſingfors. 100 6[10,537 5,944 5,956 5,984 5,996 talien.. 100 Lire 5 22,094 21,36 21,42 2,48 21.52 dene eg 7½% 61.00 5,634 5,46 5,634 5,646 owno, 100 Litas 7 11 1 9 8 1005 6 1 5 6 2650 8 70.4.80 N Aiſſeben 100 bg 6½ 453,57 12,76 12,798 12.78 12,78 Del„100 Kr. 4 112.50 69,48 69,57 70.18 70.82 Paris,„100 Fr. 2 18,44 16,44 16,48 16,43 10,47 Frag. 100 Kr. 4½% 12,438 12,465 12,485 12,465 12,485 Schweiz. 100 Fr. 2.00 80.92 8108 8092.08 Sofia.. 100 Lewa 9¼ 3,083.057 3,063 3,057 9,06 Spanien 100 Peſeren 6 8 8100 34.38 84,44 84,87 34,49 Stockholm. 100 Kr. 3½ 112,24 73,99 74.12 74,58 74.67 Eſtland, 100 Eſtm. 5% 112,50 110,59 110,861 110,59 110,81 Wien 100 Schilling 8 59,071] 51,95 52,50 51.95 52,05 Tägliches Geld: 4½%, vereinzelt 4½% Monatsgeld 57% Berliner Neiallbörse vom 8. Dezember Kupf. ztupf. Kupf.[ Blei Blei Blei Zink Zink Zink bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez, Sales Geld Januar—.— 39,28 38,5—.— 18.— 14.50, 20,50 19,50 Niarner—.— 39.50 39.——.— 16.25 14.75—.— 29,75 19,75 Mürz. 39.75 89,75 39,50—.— 16,50 15.——,— 22.29. April., 40,25 39,75—,— 16,75 15.25, 2125 20.25 Mai—.— 40,75 4,—.— 17.— 15,50.. 21,0 20,50 uni. 40,50 40,75 40,50—.— 17.25 15.75—,— 21.75 20,75 Juli.—.— 41.25 40,75]—.— 17, 16.——, 22.— 21.— Auguſt- 41,25 41,.——,— 18.— 16.25—.— 22.50 21.25 Sept...— 41.50 41,80 ,. 18.— 16.25—.— 22.75 21,0 Sklober.(—— 42. 42,— 16 25 16 50.— 23,— 21,75 Nov.. 4150 41,50 41.——.— ö 18,50 16,75—.— 23,75 22.25 Dezemb.]—.— 30.25 89.25—— 15,50 14,50— 20 19.25 flau; Zinn unreglm.; Blei, Zink ſtetig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 8. Dez.(Eig. Dr.)] Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 48,50, für 100 Kg.? Raffinadekupfer loco 43,50—44,50, Standard⸗ kupfer loco 38—39; Standard⸗Blei per Dez. 14,50—15,50; Originol⸗Hütten⸗Aluminjum 98—9oproz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164, Banko⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 211; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗ Regulus 37—39; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 35,5039. Londoner Meiallbörse vom 8. Dezember Metalle per To. Platin( per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce) Kupfer, Standard 30,25 Zinn, Standaro 1,8] Aluminium 3 Monate 30,50 3 Monate 152.6 Antimon Settl. Preis 39.15 Settl. Preis 152.0] Queckſilber Elektrolyt. 35.50 Banka 139 0] Platin beſt ſelectied 32,50 Straits.. 157.5 Wolframerz ſtrong ſheets— Blei, ausländ.. 11,25 Nickel Ellwirebars[38,50 Zink gewöhnlſch 15,25] Weißblech Tendenz: Kupfer ſchwächer; Blei, Zink luſtlos. * Klein⸗Viehmarkt in Mannheim vom 8. Dezember. Zu⸗ fuhr insgeſamt 1021 Stück. Im einzelnen wurden zu⸗ gefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 4: 91 Kälber, b) 31—34; c) 2629; ö) 20—24. 2 Schafe, b) 20 bis 24. 53 Schweine, nicht notiert. 866 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen—10, über 4 Wochen 11—13. Läufer 16—18. 1 Ziege. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, lang⸗ ſam geräumt, mib Ferkeln und Läufern ruhig. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung . Berliner Sörs Mannheimer Effektenbörse 7. 8 0. 60% Bab. St.⸗A. 27 72.28 72,25.-G. f. Seitind.—.— 70% Bad, Kom. Gd. 70,50 69,50 Brown, Boveri 8% Lihafen Stadt 26, Daimler⸗ Benz. 8% Mhm. Gold. 5 ande Ane 0% 2— 0 ee eee J. G. Farben 10% Grkr. M. BA. 15%„„ C. H. Knorr Konſerven Braun Mannh. Gummi—.—. Pfälz. Mühlenw. Portl. Zem. Heid. Rh. Elektr..⸗G. ildebr.⸗Rheinm.—, üdd. Zucker.. 139,0 Salzw. Heilbronn 175.0 Verein dtſch.Oelf⸗ 82,— Bad. Aſſekuranz, 26.— Wayß& Freitag 475 Mannh. Verſich. 20.— Zellſtoff Waldhof Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte Bank-Aktien D. Wertb,(Gold)-, 94,10 Allg. D. Credit 63.25 60% Neichbank.—.——,— Badiſche Bank„ 91,50— 2 29 90,27 90,50 Bank f. Brau..— 45% D. Schaßzanw. Barmer Bankver.—,——,. Ablöſungſch. U. 3 Bayr. Hyp. u. Wb. 45 5 ohne Berl. Handelsgeſ. 89,— 4% Schutzg. 14. 5,85 Com. u. Privatb. 53,50 Darmſt. u. Nat.—.——. Deutſche disconto 75.— 75.— .⸗Aſiatiſche Bk. 185,0 55 D. Effekten⸗Bank 69,— 3 D. Hup. u. Wbk. 63.— 63,50 D. Ueberſee⸗Banl 26,50 Dresdner Bank 61,75 61,75 Frankf. Bank.. 33,.— Frankf. Hyp.⸗Bk. 6275 Deſt. Cred.⸗Anſt.—— Pfälz. Hyp.⸗Bk. 68.50 68,— Reichsbank.. 129.0 Rhein. Hyp.⸗Bk.. 67.15 Südd. Boden.⸗C. 62 50 Wiener Bankver. 1,40 Württ. Notenbk. 90.— 90.— Allianz. 193.0 Maunz. Verſ.⸗G.— 8 2 — 1 Main 808)/ Rh. Hy pid A 8)% Rh. Hy 8 668% Pf. 9 Pidb 92,50 62.50 Badiſche Bank 92.— 92 Pfälz. Hypoth. B. Rh. Hypoth. Bk. Diſch. Bk. u. Disc. 75,— Durlacher Hof.. 48, Lubwigsh. A. Br. Pfälz. Preßhefe.—-—. Schwartz Storch. n Kleinlein Holbg. 52.10 56.50 56.50 —.— 4 7% Heldelbg. 28 %⅝ Ludwigsh. 28 80% Mhm. Gd. 28 6% 2 6% Grkr. Mh. 29 12.50 1 6% Mom 1061 28.75.75 8% fen 95. 24.— 50% Rhein. Hyp. 24.— 5% Südd Feſtwb. .15 65% Grkr. M. abg. 89.50 8% Nö M- Von. 78.— 2% Bab. Rom. Gd. 70.— e e e 8%„„Aus!= 8% Pfälzer--9 62,75 4½0% 39 Lig. 8725 6% Pr 3. B. Lig. 88.— 8% Rh. Hyp. 59 Transport-Aktien 90 8 919 71 70 50 78,50 Hapag..80 18.75 8 e F.15.— ordd. Lloyd... 19,50 19.55 Schantungckiſenb 175 61,75 Sübd Eiſenbabn 33.— 39.— Geſfürel unghans Industrle-Aktien A—— 3 — Henninger St. K. 195 1 5 Aünchen r Brauer.—.— Schöfferh. Bindg. Schwartz storchen rauerei. Wer ger Asche 9 aff. Buntp Ab. Maſch. Durl. 109,0 Baſt Nürnberg Brem.⸗Beſig. Oel Brown Boveri Cement Heidelbg.— — Karſtadt Chemiſche Albert habe 10 ap. Daimler Dt. Atlant.⸗T.. Dt. Eiſenhandel Dit. Erdöl D. Gold. u. S. Anſt. Dt. Linoleum Dit. Verlag Dresd. Schnelly Dürrwerke Dyckerh.& Wibm. El. Licht u. Kraft Elektr. Lieferun Emag Frankfur Enzinger⸗Unlon Eßlinger Maſch. Ettlinger Spinn.— 4 61.25 r. 24.— 28. Faber& Schleich. 608 J. G. Farben.. 87.60 26.50 6%„ Bonds 28 5 5 1 5 0 Jetter—. Felt. Guilleaume—, 74.75 Goldſchmidt Th. — Gritzner M. Durk. Grün& Bilfinger Haid& Neu Hanfwerk. Füſſen duscht 1 ir. u. M. Hochtlef k 1 Holzmann. Phil. 325 Erlangen 1. A. Narſtadt Rud. Klein, Sch.& Beck. Knorr Heilbronn Konſerven Vraun 15. Kraus& Co. Lock. 53.50 53 50 „15,75 75 9. 1 gahmener. 1 Lechwerke Ludwigsh. Walz. Mainkraftwerke, Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb... 50 Moenus St. A.—.— Rein. Gebh. K Sch. Rheinelektra. A. St. A. Roeder, Gebr. D. 30,50 Rütgerswerke. 41,25 „ Schnellpr. Frkthl.—.— Schramm Ja 15.25 SchuckertRürnbg. Seilinduſt. Wolff———— Siemens u. Halske Südd. Zucker Tricot. 9 Thür. Llef. Gotha Ver. Chem. Ind.—. Ver. deutſch. Delf.—.— Ver. Ultramarin Ver. Zellſt. Berlin Vogtl. Maſch. St. Voſgt& Häffner Volth. Seil. u. K. Wayß& Freitag W. Wolff ellſtoff Aſchſſbg. ee eee 165,50„ Waldhof ufa(Freiverk.) Raſtafter Wagg. Montan-Aktlen Buderus Eiſen Eſchweil. Bergw. 1 Gelſenk. Bergw. 78.50 2 Bergw. Festyerzinsliche Werte 6% Reichsanl. 27 75,25 Diſch. Ablöſfgſch. 1 57,50 1„ ohne 9,88 D. Schutzgebiete. 5,80 5% Bad. Kohlen—.— 5% Grkr Mh. K. 5% Roggenwert. 5% Roggenrentb. %% 0 11. Bd. 1 N. d gb 0 % P. Od. 5 1 9%„„ 21 15.50 6% n„ 20 68,50 5% Mexikaner 4¼% Oeſt. Schaz. 4%„ Goldrente 40%„ Kronen 4%„eonv. Rente 4/80/„ Silb.⸗ R. 1,05 4/5% 1 Pap.⸗R. e . 4% Türk. Ad. Anl. 4%„ Bagd.⸗E. lll 4%„ unif. Anl. ..65—.— 50„Ir ⸗Los 6½ö% Ung. Str. 13 5¼%„„14 4% Ung. Goldr. 4%„ Kronenr. 5„4%% Anat. S 1. II 21.50 %g[„„II 21,50 7 De 5% Teh. Nat. Rail.— Transport-Aktien Ach. f. Verkehrw. 45.50 Allg. Lok u kraft 64.65 Süd, Eiſenbahn———, Baltimore Ohio Canada Abliefer.—.— ap agg. 19.— ang J. 250 87 Hanſa Diſchi K lſe Genuß 2 I e e orbd. Lloyd 18,75 L Bank- Aktien Bank. f. el. Werte Bank f. Brauerei. Barmer Bankver. Berl. Handelsgeſ. Com. u. Privtbk. 53.50 53,50 Darmſt. u..⸗B.——. Dt. Aſiatiſche Bk. Deutſche Disconto Dtſch. Ueberſee Bk. Dresdner Bank. 61,78 Meiningerßypbk, 63.— 80,6 ee.45 Reichsbank 1800 Allianz Allg... 164.5 Allianz Leben„177,0 59,— 199.0 ali Chemie Kali Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kali Weſteregeln 38.— Klöckner—— J 50 Mannesni. Röhr. Mansfelder 20. Oberbedarf Stavi⸗Minen Phönix Bergbau 33.— Rhein. Braunkohl. Aheinſtahl.. 71. Salzw. Heilbr. Tellus Bergbau Vt u. Laurahütte Der. Stahlwerke 87.25 70,25 71, — 15 50 .50 Aktien und Auslendsanleihen in Prozenten bel Stücke-NMotierungen in Mark je Stück g Ae 5 Braunk. u. Brikett 145.0 50 Dürkopwerke 7 8 elbmühle Papier 61,50 61.50 elten& Guill., 54,— 54,85 9 Buckau⸗ 50 Me orb Motoren 5 ſriſter, R... 95,75.50 78 Industrie-Alctien Gelſenk. Bergwk. Gentchow& Co. 50 Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas Geſ. f. elektr. Unt. „ Allg. Elektr.⸗G.. Alſen Portl.⸗Z.. 77.— Ammendorf Pap. 6 Anhalt. Kohlenw. Ache Masch Augsb. N. Maſch. Balke Maſchinen Bayer Motorenw Bayr. Spiegelglas J. P. Bemberg Bergmann Elekt. Berlin Gubener Berl. Karls. Ind. Berliner Maſchb. 42.50 22. 74,25 72,75 50 Girmes& Co.—.—. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt. Th. Gritzner Maſch. Gebr. Großmann Grün& Bilfinger Gruſchwitz Textil Obers 67.—— Rathgeber Guand⸗Werke 3 Hackethat... 40.— 4,—. Halleſche Maſch.—.— 45.— Braunſchw. A. G., 86, Fammeßf Ein,—.—.— Gr.⸗ Beſegh, Hel.— Parbug ch uc 25 Bremer Mulkan 5¹.— anden Bremer Wolle 1278—.— 5 Bergb. Buberle Effe. 46 465 i bue Charlott. Waſſer . hem. Heyden Chem. Gelſenk, Chen roa 5 em. Brocchues 5 lohe⸗Werke Co. Hiſp. Ehade) 1480 Hoem Concord, Spinn 20.— 20, Holzmann, Phil. Conti⸗Gummi 118,2 Conti Linoleum 35,85 88. en Rheinſtahl. Rückforth. Heilmann 5 Hilpert Maſch..—.— 38. Hindrichs& Auff. Hirſch Kupſer 13.— 12, Hirſchberg Leber 61.— oeſch Eſſen Sarottt Schuckert 4 129.0—.— 16.85 16.75 14.78 15,75 107,1 108.5 44718 45.15 Daimler Motoren Dtſch.⸗Atlant.⸗T. Deſſaner Gas Deutſche Erdßl. Deutſche Kabelw. Deutſche Linol. 45,85 Diſche. Steinzeug—— Deutſch. Eiſenhdl. 21,70 21¼35 Ir b. Schnellpr. Dürener Metall Kahla Porzellan Kaliwk. Aſchersl. 85 Karſtadt Klöckuerwerke C. H. Knorr Kollmar K Jourd. Kölſch Fölzer⸗We—.— 14.— Gebr. Körting Kötitzer Kunſtled. 69. Krauß& Cie. Lok. 55.— 53,50 Kronprinz Met. 19,35 19.— Kyffhäuſer Hütte 42. Lahmenyer& Co.—.— 1138 Laurahütte Linde'sElsmaſch. ge ingel Schuhfabr. 21,— 22— 155 Lüdenſcheid Met. Magirus.⸗G. Mannesmann Mansfelder Akt. 29.15 21.85 Maſchin.⸗Untern. 43,50 44,15 Sinner A⸗G. Stoehr Kamm Stolberger Zink Südd. ucter Düſſelborf Eiſenh Transradio Dynamit Truſt Dyckerhoff K Wid Dortm. Actienbr.——— Dortm. Unionbr. Elektr. 9 Elktr. Licht u. K. Engelhardt Enzinger Union Eſchw. Bergwerk bb. gi 4 Go. Jarbenind. J. G. 9778 96.15 Markt⸗ u. Kührg. 78.78 mil ⸗Hütte „Web. Lind.—.— Oberſchl. E. Bed. 1. Koksw. 5 Orenſt.& Koppel Polyphon Phönix Bergbau Braunk. ein Chamotte—, Rhein. Elektrizit. Rhein Mödelſtoff 5 einfelden raff 92.— 92.— 110.0 28.35—.— 11 F Rhein.⸗W. Kalk Roſitzer Zucker 5 Rütgerswer 0 Sachſenwerk Salzdetfurth 1 Schl. El. u Gas 47.15 4715 520 Schneider 20.5 chöfferhof Brau. Schuberte Salzer 1740 76.85 Schultheiß Segall Strumpf. Siemensch Halske Stettiner Cham. mmobil. Spens ka Thörl's ver. ele Tietz, Leonhard Vaxziner Papier 2 Ebem.Gbarlott B. Ytſch Nickelw. D. Glanzſt. Elef. V. Harz Portl.⸗3 .5 B K W. Ver. Stahlwerke Y. Stahl. v. d. Zyp.— 15 1 n.—.— ogel Tele 89 4 5 5 Voigt& Haeffner e 8 „„. 2. Broigeireide befesſigi Gelreidesfutzung am Anfang Berlin, 8. Dez.(Eig. Dr.) Am Getreidemarkt iſt gegenwärtig eine ſaiſonübliche Steigerung des An⸗ gebotes zu verzeichnen. Von der DGH werden dem⸗ entſprechend zur Stützung des Marktes ſtärkere Mit⸗ teleingeſetzt. Das wird auch für die weitere Dauer des Saiſondruckes ohne weiteres möglich ſein, da ſich die ſtaatliche Stützungsſtelle gerade erſt am Anfang der Verwendung der im November von der Reichsregierung bereitgeſtellten Mittel befindet. Die Stützung igkeit der Do wird auch nach Neujahr 1933 nicht aufhören. Es bleibt demnach, wie WB meldet, der Grundſatz beſtehen, daß es für den Landwirt falſch ſei, in Zeiten weichender Preiſe dem Markte fern zu a * Berliner Produktenbörſe vom 8. Dez.(Eig. Dr.) Nach den Preisrückgängen der letzten Tage machte ſich bereits in den heutigen Vormittagsſtunden eine ſtärkere Zu⸗ rückhaltung des erſthändigen Angebotes von Brotgetreide geltend. Da jedoch weiterhin weber vom Mehl⸗ noch vom Exportgeſchäft irgendwelche Anregung vor⸗ liegt, war auch die Nachfrage nicht groß. Zu Börſen⸗ beginn fand die amtliche Ankündigung, daß jetzt erſt oͤile im November für die Stützungsaktion be⸗ willigten Mittel in Angriff genommen wurden und die Stützung ſelbſt in größerem Ausmaße betrieben werden ſolle, ſtarke Beachtung. Die Lieferungspreiſe be⸗ feſtigten ſich für Weizen und Roggen um etwa 1 /, wobet verhältnismäßig geringe Eingriffe der Stützungsſtelle not⸗ wendig waren. Weizen⸗ und Roggenmehl wurden auf geſtriger Preis⸗ baſts, zum Teil ſogar dringlich, angeboten, während die Aufnahmeneigung weiter zu wünſchen übrig läßt, denn nur der öͤͤringendſte Konſumbedarf wurde gedeckt. Hafer und Gerſte konnten von der Aufwärtsbewegung gleich⸗ falls nur wenig profitieren, da der Konſum nur zögernd ſeinen Bedarf deckt. Das Angebot war ausreichend, nur feine Brauqualitäten wurden vorſichtig offeriert. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 187189, feſter; Sommerweizen 201, waggonfrei Blu. bez.; Märk. Roggen 151—153, feſter; Braugerſte 169—179; Futter- und Indu⸗ ſtriegerſte 160167, ſchwach; Märk. Hafer 118— 123, pr. Verl. ſtetig, Lief, feſter; Weizenmehl 24— 26,60, ſtill; Roggenmehl 19,50—21,80, behauptet; Weizenkleie 9,40—9,70, ſtill; Rog⸗ genkleie 8,80—9,½5, behauptet; Viktorigerbſen 21—26; Kleine Speiſeerbſen 20—23; Futtererbſen 14—16; Peluſchken 19 bis 15 Ackerbohnen 13,50—15,50; Wicken 14—16, Lupinen, blaue —11; Lupinen, gelbe 1213,50; Seradella, neue 18—28: Leinkuchen 10— 10,10; Erdnußkuchen ab Hamburg 10,70; Grd⸗ nußkuchenmehl ab Hamburg 11; Trockenſchnitzel 8,80; Extra- hiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg 9,90; ab Stettin 10,70; Speiſekartoffeln, weiße 1,10—1,20; rote 1,251,830 Odenwälder, blaue 1,10—1,20; gelbfleiſchig 1301,40; Fa⸗ brikkartoffeln in Pfg. 8, frei Fabrik; allg. Tendenz feſter“ Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 203,50; März 295,50— 206; Mai 200— 210; Roggen Dez. 169,50—64,50; März 167,50—68; Mai 170,75—71; Hafer Dez. 1300,50; März 131; Mal 134. 5 * Mannheimer Produktenbörſe vom 8. Dez.(Eigen⸗ bericht.) Am Getreidemorkt hielt die ruhige Stimmung an, §ie Preiſe für ſämtliche Produkte waren kaum verändert, ſie neigten eher zur Schwäche. Angeboten wurden in 1 für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim, bei Wag⸗ gonbezug: inl. Weizen 20,75—21; inl. Roggen 17; iul. Hafer 18,50—14,25; Sommergerſte 18,75 19,75; Futtergerſte 17,75; Mais 18,7519; Biertreber 10,75—11; Erdnußkuchen 12,25; Soyaſchroth 10,50— 10,60; Trockenſchnitzel 7,75; Malz⸗ keime 10,50—11,50; Weizenmehl Spez. 0 mit Austauſch⸗ weizen 29,25; Weizenbrotmehl 21,25; Roggenmehl 60—70 proz. 22— 24,50; Weizenkleie feine 7,75; Roggenkleie 8,50; Weizenfuttermehl 9,75; Grünkern 4045. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Jan. 4,17 März 4,074 Mai 4,10; Juli 4,15.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Jan. 61; März 69%; Mai 6394; Juli 65. * Liverpooler Getreidekurſe vom 8. Dez.(Eig. Dr.) Weizen(100(.) Alte Ernte, Anfang: Tendenz ruhig: Dez.—(5,1%); März 4,10%(4,10%).— Mitte: ruhig; Dez. 5,0%(5,14); 11 4,10(4,106)— Neue Ernte, Anfang: ruhig; März 5,0%(.); Mai 5,194 055— Mitte: ruhig; März 5,0%(5,1); Mai 5,1% 55178]. * Nürnberger Hopfenbericht vom 7. Dez. Keine Zu⸗ fuhr, 10 Ballen Umſatz. Preiſe: Hallertauer 200, Ge⸗ birgshopfen 165—170. Tendenz ruhig. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 8. Dez.(Eig. Dr.) Dez. 5,0 B 5,10;: Jan. 5,35 B 5,20 G; Febr. 5,45 5,30 G; März 5,45 B 5,35 G; Mai 5,00 B 5,55 G; Auguſt 6,00 B 5,80 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25; Dez. 31,25 u. 91,40 u. 91,42% u. 81,50; Tendenz ruhig; Wetter kalt. * Bremer Baumwolle vom 8. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 6,83. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Dez.(Gig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan.(3g) 488485 März 485487; Juli 400; Okt. 492; Tagesimport 6800; Tendenz ſtetig.— Mitte: Dez. 478, Jan.(88) 479; März, 481; Mat 483; Juli 484; Okt. 486; Jan. 6 5 März 402; Mai 495; Juli 497; Loco 508; Tendenz ruhig. 7. 6. 3 gage 8s. Cieſtentepns- Kune 8„„„ e Petersb. J. abk.-— Wiel Gen 1 Rüffenbante* Wicking⸗Cement..— B, Wiſſener Metall. 62,50 62.95 Peutſche Petrol. Burbach Kalt. Wittener Guß Diamond Roch dae 5* geckarſulm. Fahrz—— Sloman Salpeter——— Südſee Phosphat Ufa⸗Fllm f „ 50,25 104.0 5 18.— 3,15 ald 2.75.— Waldhof 45.85 45,50 7 Deutſch⸗Oſtafrika 35.75 38.— Neu-Guinea.. 132.0 184,0 Otavi Minen 15,75—.— 5⁰ Fortlaufende Noflerungen(Schluß) 7 148,0 148.0 Laurahütte e Leopoldgrube.. 45,75 48 50 Asche Elektr. chef. 38.85 Mannesmannröß.—.— Aſchaffenb. Zell Mansfeld.⸗G. Bayer. Mot.⸗ W. 50 Maſchinenbau⸗ ll. J. P. Bemberg„ 62,25 62,25 Maximiliansh..- Metallgeſellſchaft gain er 141.0 142,0 Montecatini“.—— lin⸗Karlsr. J 46,.— 48.75 Berliner Maſch. Braunk. u. Brik. 275 Bremer Woll⸗ ä. Buderus Eiſenw. 48, Charlott. Waſſer 79.30 a Comp. Hiſpano, 38.— 38.— 3 Rhü.⸗Weſtf. Elektr. ontinentale gin. 37,85 Rütgerswerke. 42,25 Dalmler Benz„ 19,85 19,80 Salzdetfurth Kalt Deutſch. Atlont. 104.3 103,2 Schleſ. Bergb. u.. Deſſauer Gas Schlef. El. u. Gas 94,.— 84. Deutſche Erdöl Schubert Salzer 1740 1747 D Schuckert& Co. 77.— 7530 Saen Siemens KHalske 1 0 Kammg. 57 Stolberger Zi 37.— Südd. Zucker Svenska Tändſt. 177—.— 15 ell ſto Oberſchl. Koksw. 42 Orenſtein& Kopp Phönix Bergbau 5 Polgphonwerke Rh. Braunk. u, Br. Rhein Elektr.. 80.— Mh. Stahlwerke 2 5. Eintrachtdraunk, Elektrizitäts-. l. Licht u. Kraft ngelh. Brauerei f.. G. en. 97, 141.5—— Feldmühle Pap. 63.15 61.80 elten& Guill. elſenk. Bergwk. . Geſfürel g 5 Goldschmied Kp. 22,.— 20, Hambg. Elek.. 103. 1028 25 70 25 deeſch Köln 5 4725 75 Polacteng P59.. 5768 87.— 8 Hotelbetriebsgeſ. 41 41. 1375 18.75 Diſe Bergban. 1120 90.25 39,50 3 Genngſch.„1600 —.——.— gde ans Fal 55 11 Klöckner für. Gas... 55 Tietz, 44,25 49,— Ver. Stahlwerke Vogel Telegr. 25 Weſteregeln Alkali 112 74,— 71.88 Zellſtoßf⸗Berein, 3,75 28,85 28,50 Zellſtoff Waldhof 45,50 48, Bank elettr Werte 58.80 8 1 5 0 1 70. ichs bank. A. G. für Verkehr 46,28 48.— Allgem. Lokald. Canada⸗P. Abl. 80.50 29 75 Singvereins 6. Seite Nummer 573 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Dezember 1932 Arbeitsdienſtplüäne in Ladenburg N. Ladenburg, 8. Dez. Der Arbeitsdienſt der ., durch den unter Leitung von Stadtpfarrer Häußler ein Sportplatz geſchaffen wurde, iſt nahezu beendet. Im Gang ſind noch die Arbeiten des Sozialdienſtes, der eine alte Kiesgrube zu einem Sportplatz umwandelt, und die Neckar⸗ uferkorrektion der Gemeinde, die jetzt etwa gur Hälfte fertig iſt und die Anfang Januar vollendet ſein dürfte. 40 Arbeitsdienſtfreiwillige haben hier Beſchäftigung gefunden. Weitere 30 Leute werden demnächſt die Inſtandſetzung des großen Feld⸗ wegnetzes vornehmen, wozu die Genehmigung des Arbeitsamts bereits vorliegt. Verhandlungen ſchweben noch wegen der Ausbeſſe⸗ rung der Uferböſchung des Kanzelbachs zwiſchen Ab⸗ deckerei und Rautenmühle. Auch hier kämen 30 Ar⸗ beitskräfte in Betracht. Damit dürften dann die Möglichkeiten zur Anwendung des Arbeitsdienſtes ain Ladenburg erſchöpft ſein, denn die Arbeitsämter werden jetzt, wie der Heddesheimer Fall gezeigt hat, mit ihren Genehmigungen zurückhaltender. Auf welche Weiſe das geplante große Neckarſtrand⸗ ſeine Tätigkeit mit der Verbreiterung vom Ludwigstal zur Strahlenburg in Angriff ge⸗ bad zuſtandekommen wird, läßt ſich heute noch nicht ſagen. Freiwilliger Arbeitsdienſt Schriesheim j. Schriesheim, 8. Dez. Der freiwillige Arbeits⸗ dienſt Schriesheim hat am Montag mit 30 Mann der Straße nommen. Man rechnet damit, daß die Arbeiter den ganzen Winter über beſchäftigt werden können. Abgelehntes Arbeitsdienſt⸗Projekt mp. Heddesheim, 7. Dez. Die Gemeindeverwal⸗ tung hatte die Abſicht, die frühere Kiesgrube, die ausgebeutet iſt, als Sportplatz anzulegen und zwar durch freiwilligen Arbeitsdienſt. Das Gelände iſt zu vier Fünfteln ſchon eingeebnet, nur noch zwei Waſſerlöcher wären auszufüllen und der Platz für den genannten Zweck herzurichten. Das Arbeitsamt Weinheim hat das Projekt jedoch abgelehnt, da es ſich nicht um Arbeiten im Rahmen der Win⸗ terhilfe handle. Dieſe Eutſcheidung hat in Heddes⸗ heim großes Erſtaunen ausgelöſt, da man der An⸗ ſicht iſt, daß die Beſchäftigung von 40 bis 45 jungen Leuten über den Winter auch Winterhilfe geweſen wäre. Aus Vaden Familientragödie in Schwann 1 Vater und Sohn erhängt aufgefunden Schwann bei Pforzheim, 8. Dez. Die Leichen⸗ öffnung der 28jährigen Ehefrau Marta Wilde⸗ mann ergab, daß die Frau an den Folgen eines unerlaubten Eingriffs geſtorben iſt. Die Annahme einer Vergiftung hat ſich alſo nicht beſtätigt. Die Vermutung, daß auch der Vater und das ſechs⸗ jährige Söhnchen nicht mehr am Leben ſind, hat ſich leider als Wirklichkeit erwieſen. Die beiden wur⸗ den geſtern mittag zwiſchen Schwann und Ennach in den ſogen. Schluchten in der Nähe der Förſter⸗ wieſen erhängt aufgefunden. Das Zuſammenleben der Ehegatten war durchaus glücklich. Der 28jährige Wildemann ſelbſt hatte ein ſchweres und faſt unheilbares Magenleiden. Er wurde erſt vor kurzem aus dem Bezirkskrankenhaus Neuenbürg entlaſſen. Wildemann arbeitete als Goldkettenmacher in einer Pforzheimer Fabrik und war als gewiſſenhafter, tüchtiger Arbeiter geſchätzt. Der Knabe, der bei dem traurigen Anlaß gleichfalls ſein Leben laſſen mußte, befand ſich die meiſte Zeit bei ſeinen Großeltern in Schwarzenberg und weilte nur zufällig in den letzten Tagen bei ſeinen Eltern in Schwann. Die Beerdigung der drei auf ſo tra⸗ giſche Weiſe ums Leben Gekommenen findet vor⸗ ausſichtlich morgen nachmittag ſtatt. 6 Nikolaus in der Blinbenanſtalt . Ilvesheim, 8. Dez. Am Dienstag abend war St. Nikolaus in der Blindenanſtalt. Die Kleinen Hatten reizende Spiele eingeübt. St. Nikolaus kam mit einen großem Pack und einem mächtigen Buche, in dem mancherlei Unarten verſchiedener Kinder aus dem abgelaufenen Jahre vermerkt waren. Die Kleinen meldeten ſich beim Nikolaus und erhielten freudeſtrahlend ihre Gaben. Am 18. Dez., nachmittags 5 Uhr, iſt die Weihnachtsfeier in der Anſtalt,. Ehrung eines 70jährigen J. Schriesheim, 8. Dez. Weinbergbeſitzer und Landwirt Heinrich Wolf, ein allſeits geachteter Bürger unſerer Gemeinde, feierte dieſer Tage ſei⸗ nen 70. Geburtstag. Ein muſikaliſches Abend⸗ ſtändchen bewies dem Jubilar, der noch ſtaunens⸗ wert rüſtig iſt, die freudige Teilnahme ſeiner Mit⸗ bürger. i Weinheimer Vereinsnachrichten I Weinheim, 8. Dez. Unter Vorſitz von Landrat Dr. Pfaff fand im Gaſthaus Schollenberger in Wünſchmichelbach eine gut beſuchte Verſammlung des Landwirtſchaftlichen Bezirks vereins Weinheim ſtatt. Veterinärrat Görger⸗Weinheim ſprach über die Urſachen der Unfruchtbarkeit des Rin⸗ des und deren Bekämpfung. Weiter ſprach Görger über Düngerſtätten, Fütterung der Schweine uſw. Landrat Dr. Pfaff dankte dem Redner. Am 18. De⸗ zember wird Herr Zuchtinſpektor Hock einen Vortrag Über die diesjährige Zuchtviehſchau halten. Zu Gunſten der Winternothilfe veranſtaltete am Dienstag abend der VDA. unter Mitwirkung des in der Turnhalle des Realgymna⸗ ſiums einen Oſtmarkenaben d. Im Mittel⸗ punkt ſtand der Lichtbildervortrag des Landes⸗ obmanns vom V/A. Prof. Maenner, der auf die ſchwierigen politiſchen und wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe hinwies, die der Verſailler Vertrag in der Oſtmark geſchaffen hat. Der Singverein 1842 umrahmte die Veranſtaltung mit Geſangsvorträgen von Fr. Lienhardt, Fr. Silcher, K. Buſſe und Caſtmir. Brand in einer Kohlenhandlung * Baden⸗Baden, 8. Dez. In der Kohlenhandlung Frey in der Lichtentalerſtraße 80 war in einem Lagerſchuppen Feuer ausgebrochen, dem insgeſamt 3000 Stück Bündelholz und 1200 Zent⸗ ner Briketts zum Opfer fielen. Das Feuer konnte wirkſam bekämpft werden, was umſo bedeut⸗ ſamer war, als das Krankenhaus das nächſte Nach⸗ bargebäude des Brandobjektes iſt. Unglücksfall beim Hochzeitsſchießen * Niederſchopfheim(Amt Offenburg), 8. Dez. Beim Hochzeitsſchießen mit ſog. Katzenköpfen wollte eine Ladung nicht zur Exploſion kommen. Als der ledige Robert Gnädig nachhelfen wollte, explodierte die Ladung und Gnädig erlitt ſchwere Bran d⸗ wunden im Geſicht, die auch das Augenlicht ge⸗ fährden. 1 Oberkirch, 6. Dez. Im nahen Ulm machte ſich das achtjährige Töchterchen des Landwirks FJ. Kupferer am Herd zu ſchaffen. Dabei zog es ige einen Topf kochenden Waſſers herunter, Das Korn(Violine, Waſſer ergoß ſich auf das neben ihm ſtehende drei⸗ ge Schweſterchen. Die Verbrühungen waren daß das Kind ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Nachbargebiete Die Lampertheimer Zuſammenſtöße in der Berufungsinſtanz * Darmſtadt, 8. Dez. Vor der Großen Straf⸗ kammer hatten ſich am Mittwoch 16 Angeklagte aus Lampertheim wegen Aufruhrs und Landfriedens⸗ bruchs zu verantworten. Am 5. Mai war aus einer Gruppe junger Leute ein Auto, in dem ſich Na⸗ tionalſozialiſten befanden mit einem Stein be⸗ worfen worden, durch den der Lenker am Kopf verletzt wurde. Als ſchließlich auch eine Flaſche gegen das Fahrzeug geworfen wurde, ſprangen vier Nationalſozialiſten heraus. Es kam zu einem Zu⸗ ſammenſtoß, in deſſen Verlauf auch geſchoſſen wurde, Weiterungen jedoch verhütet wurden, weil in der Nähe weilende Poltzeibeamte ſofort ein⸗ ſchritten. Sowohl die Abgeber der Schüſſe als auch die Stein⸗ und Flaſchenwerfer konnten nicht ermit⸗ telt werden. Der Staatsanwalt beantragte Verur⸗ teilung wegen Landfriedensbruchs und Aufruhr zu Gefängnisſtrafen von acht Monaten bis einem Jahr drei Monaten. Das Gericht verurteilte einen der Angeklagten, der einen Stock hatte, wegen Landͤfrie⸗ densbruchs zu zehn Monaten Gefängnis, die übrigen acht Angeklagten nach der Höhe ihrer Vorſtrafen und dem Grad ihrer Beteiligung an dem Zuſammenſtoß zu Gefängnisſtrafen von ſechs, fünf, vier und drei Monaten. 2 * Ludwigshafen, 8. Dez. Letzter Tage wurden drei arbeitsloſe Männer aus Oppau beobachtet, wie ſie in einem hieſigen Warenhauſe Gegenſtände ent⸗ wendeten. Einer der Täter konnte feſtgenommen werden. Bei der nachträglich in den Wohnungen der Täter vorgenommenen Hausdurchſuchungen konnte eine größere Menge Waren, die dem An⸗ ſchein nach von Diebſtählen herrühren, beſchlag⸗ nahmt werden. i Hirſchhorn, 6. Dez. Als die hieſigen, beim freiwilligen Arbeitsdienſt Beſchäftigten nach been⸗ digter Arbeit von der„Weidenau“ den Rückweg an⸗ traten, wurde während des Heimmarſches auf der Eberbacher Landſtraße der 18jährige Johannes Trautmann plötzlich von einem Herzſchlag betroffen. Die Kameraden verbrachten den Traut⸗ mann nach dem Städtchen, wo der Arzt nur noch den Tot des jungen Mannes feſtſtellen konnte. Auf der Hauptſtraße geriet das 6jährige Töch⸗ terchen des Seidenfärbers Fritz Kühne unter ein vorbeifahrendes Auto und erlitt hierdurch erhebliche Verletzungen. Das Auto fuhr gegen eine Sand⸗ ſteinbrüſtung und wurde beſchädigt. Was hören wir? Freitag, 9. Dezember Frankfurt .20: Schallplatten.— 10.10: Schulfunk.— 12.00: Schall⸗ platten.— 18.25: Deutſchland und die Altersverſorgung in der Welt.— 19.30: Weihnachtsratgeber für den Bücher⸗ markt.— 19.45: Sterbendes Handwerk? Beim Goldſchmied. — 21.15: Orcheſterkonzert.— 22.45: Kammermuſik für Vio⸗ loncello und Klavier. Heilsberg .35: Schallplattenkonzert.—.30: Turnſtunde für die Hausfrau.—.00: Schulfunk: Fronzöſiſch.— 11.30: Hon⸗ gert.— 13.05: Schallplatten.— 15.30: Kinderfunk.— 16.00: Frauenſtunde.— 16.30: Konzert.— 18.25: Der Schatz, Komödie.— 19.00: Abendunterhaltung(Schallpl.). — 20.15: Liebe und Tanz im volkstümlichen Lied.— 20.40: Novellen.— 21.15: Sinfoniekonzert.— 22.15: Der Tanz⸗ ſtil im Wandel der Zeiten. Langenberg .05: Schallplattenkonzert.—.45: Gym noſtik für Frauen.— 11.10: Schulfunk: Rhythmiſche Gymnaſttk.— 11.25: Schulfunk: Franzöſiſch.— 12.00 u. 13.00: Konzerte. — 15.50; Kinderſtunde.— 16.20: Jugendfunk.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.00: Die mittlere Steinzeit in Weſt⸗ falen.— 18.50: Bücherſtunde.— 20.00: K. 6. Sell: Wo⸗ rüßer mon in Amerika ſpricht.— 20.15: Konzert.— 21.15: Pümpernickel(weſtfäliſches Zwiſchenſpiel). München 10.15: Fortbildungsſtunde.— 12.00: Meiſterplatten.— 13.00: Konzert.— 15.00: Stunde der jungen Mutter.— 16.05: Augsburger Konzertſtunde.— 16.35: Ziele der Ju⸗ gend und Werte der Gereiften.— 19.05: Chorgeſang. 19.30: Gotiſche Fantaſie.— 20.30: Erinnerungen an Björnſt⸗ jerne Björnſon.— 20.50: Funkorcheſter. Südfunk .20: Schallplattenkonzert.— 10.05: Uebertragung aus Mannheim.— 10.35: Lieder.— 12.00: Dajos Bela ſpielt (Schallpl.).— 13.20 u. 17.00: Konzerte.— 18.25: Vom Bücherverleihen.— 18.35: Schrei der Steppe.— 18.50: Strahlenwirkung auf die Haut des Menſchen.— 19.30: Unterhaltungsmuſik.— 20.15: Die Jagd nach dem Gold des Kapitän Kid.— 21.15: Uebertragung aus Maunheim. — 22.45: Klaviermuſik.— 23.15: Neue Tanzmuſik. Wien 16.40: Konzert.— 18.30: Staatsſekretär E. Fey: Wirt⸗ ſchaft und öffentliche Sicherheit.— 19.35: Orcheſterkonzert. — 22.15: Tanzmuſik. Aus Mannheim 190.05 10.35:„Trio op. 40“ für Klavter, Violine und Waldhorn von enz geſpielt von Konzertmeiſter Karl ammermuſiker Julius Fronk(Horn), K(Klar 5 gin Kapellmeiſter Rudolf Boru lavier). e 8 Pe Alles in allem die 1 N 2 Allenthalben hat der neue Mannſchaftserfolg der 1846er im Kunſtturnen ungeteilte Freude und verdiente An⸗ erkennung gefunden. Sie haben aber auch der Mannheimer und Badiſchen Turnerſchaft durch ihre feine Leiſtung alle Ehre bereitet, die vier wackeren Turner: Endreß, König., Hafner und Cuntz, die das„Vergnügen“ auf ſich nahmen, nach 15ſtündiger Bahnfahrt, die Farben des Turnvereins 1846 und unſerer Vaterſtadt beim 8. Stettiner Kunſtturnen zu vertreten. Beim Bekanntwerden der vollſtändigen Teilnehmerliſte, waren die Mannheimer doch einigermaßen überraſcht, ein ſo auserleſenes Feld von nor d⸗ und mittel ⸗ deutſchen Spitzenkönnern bei dieſer beſtens be⸗ kannten Veranſtaltung vorzufinden. Mit Ausnahme von Frey, Winter und Steffens, die in München be⸗ teiligt waren, gaben ſich die übrigen erſten Sieger von den Deutſchen Gerätemeiſterſchaften in Stettin ein Stelldichein. Man braucht nur die Namen Krötzſch, der Stettin vor Eiſenach den Vorzug gegeben hatte, Klein e⸗Leipzig, Wedekind ⸗Forſt, Genß⸗Mainz⸗Kaſtel, Eſchwei⸗ Pforzheim, Mock und Bockenauer⸗Berlin, neben Kur z⸗Dörflas und Kiwatſchinſky⸗Berlin zu nennen, um die erſtklaſſige Beſetzung zu dokumentieren. Zum Stettiner Kunſtturnſieg 8 —— 2 28 2 1846 Kunſtturner⸗Elite, nach welchem die Berliner Mannſchaften, wie ihre Kampfrichter ſpäter unumwunden zugaben, ſeit Jahren wiederholt und trotz beſter Vorbereitung vergeblich ſtrebten. Fünfländerkampf der ſüddeutſchen Schwimmer Nach den Ausſcheidungen am Dienstag in Karlsruhe nominferte der Gau Baden für den am Sonntag in Stuttgart ſtattfindenden Fünfländerkampf der ſüsddeutſchen Schwimmer folgende Leute: Crawlſtaffel, 4 mal 200 Meter: Vogt⸗Nikar Heidelberg, K. Kuhn⸗ Karlsruher SV'9g, Bulling⸗Neptun Karlsruhe, Faaß⸗KS V 99; Lagenſtaf⸗ fel, 100, 200, 100 Meter(doppelt): Diehl⸗Neptun Karls⸗ ruhe, Voigt⸗Sparta Pforzheim, Rauſch⸗Neptun Karlsruhe, Dr. Frank Heidelberg, Wunſch⸗Neptun Karlsruhe, kkar H Vogt⸗Nikar Heidelberg; Crawbſchwellſtaffel: 100, 200, 400, 200, 100 Meter: Rauſch⸗Neptun Karlsruhe, Kühle⸗ Neptun Karlsruhe, Faaß⸗K SV 99, Bulling⸗Neptun Karls⸗ ruhe, Lehnert⸗KSV 99; Crawlſtaffel, 6 mal 100 Me⸗ Von links nach rechts: König Karl, Endreß, Hafner, Cuntz, Frey, Stettin(früher Manheim) Doch das ſtörte unſere Mannheimer ebenſowenig als die Tatſache, daß ſich außer ihnen noch 15 Vereine um den Wanderpreis der Stadt Stettin im Mannſchaftskampf be⸗ warben. Wohl wiſſend, daß die ſchärfſte Konkurrenz durch die 8 Berliner Vereine, mit Guts Muths, Spandau 1860, Berliner Turnerſchaft, Vfes Charlottenburg an der Spitze, zu erwarten ſei, war ein gewiſſer Druck, der auf unſeren einheimiſchen Turnern laſtete, durchaus verſtändlich, zumal die 18aser gerade die Mindeſtzahl der für den Mannſchafts⸗ kampf erforderlichen vier Turner zur Verfügung hatten. Ein weiterer Teilnehmer, der unter Umſtänden als Erſatz⸗ mann hätte gewertet werden können, war bei der Ent⸗ fernung zu koſtſpielig. So gingen die 1846er, zumal ſie als die einzige ſüd⸗ deutſche Riege mit Guts Muths, überraſchenderweiſe als Favorit bezeichnet waren, doppelt gehemmt in den 7⸗Kampf. zu dem die Pflichtübungen am Reck, Barren und Pferd erſt am Abend zuvor bekannt gegeben worden waren, wie dies die Ausſchreibung vorſah. Als am Sonntag vor⸗ mittag bei einer Teilnahme von 89 Turnern der Wett⸗ kampf in der 3000 Perſonen faſſenden und ausverkauften Turnhalle der Stettiner Turnvereins, in Anweſenheit zahl⸗ reicher prominenter Ehrengäſte mit Generalfeldmarſchall v. Mackenſen, Oberbürgermeiſter Dr. Poeſchel und General⸗ konſul Dr. Ahrens an der Spitze begann, waren unſere Mannheimer ſofort im Bilde. Sie warfen in der richtigen Erkenntnis, wonach nicht überragende Leiſtungen und ein guter Platz des Elnzelnen im Mannſchaſtskampf die Ent⸗ ſcheidung bringt, ſondern ein guter Durchſchnitt Aller, ihr Können in taktiſch kluger Weiſe in die Wagſchale, und hatten Erfolg damit. Ein einziger kraſſer Verſager, bei den 28 Uebungen durchaus im Bereich des Möglichen, hätte alles zunichte gemacht. So turnte man doppelt vorſichtig, und wie ein Berichterſtatter über Endreß ſchreibt auf „Nummer ſicher“, wobei er deſſen Leiſtungen erſtaunlich findet für ſeine 36 Jahre. Ueberaus feſſelnd und wechſelvoll geſtaltete ſich der Ver⸗ lauf des Wettkampfes, in welchem die Kampfrichter nach übereinſtimmendem Urteil einen mehr als ſcharfen Maß⸗ ſtab anlegten. Recht anſchaulich und fachkundig berichtet über die Veranſtaltung und die Leiſtungen der Spitzen⸗ gruppe die„Stettiner Abendpoſt“. Darnach führte nach der 2. Uebung Kleine mit 115 Punkten vor Kurz mit 112, Fiſcher und unſerem Pforzheimer Landsmann Eſchwei mit 107 Punkten. Obwohl bei der 3. Uebung der Favorit Kleine am Reck ſchwer zu Fall kam und aufgeben mußte, blieb der Kampf intereſſant. Nach der Anſicht des Berichterſtatters machte ſich im weiteren Verlauf die„Tücke des Stettiner Siebenkampfes“, die erſt am Abend zuvor bekannt gewordene Pflichtübungen— die übrigens von unſeren Mannheimern verhältnismäßig gut beherrſcht wurden— hie und da bemerkbar. Im weiteren Verlauf hatte ſich eine neue Spitzengruppe mit Kurz, Eſchwei und Endreß gebildet. Auch der Mannheimer Hafner war ſchön nach vorne ge⸗ kommen. Nach der 4. Uebung führte Gſchwei mit 221, vor Kurz mit 215, End reß 207 und Mock⸗Berlin mit 204 Punkten. Bei der 6. Uebung fällt Eſchwei mit ſeiner Pflicht⸗ übung am Reck überraſchend zurück und Kurz der Sie ⸗ ger von 1931 iſt wieder der Beſte! Der Wanderpreis geht nach Mannheim Gut gekämpft haben— nach dem gleichen Bericht— auch die Mannheimer, die die beſten Berliner Mannſchaften hinter ſich ließen und den Wanderpreis der Stadt Stettin gewannen. Eine weite Reiſe tritt der Preis an, aber Stettin muß froh ſein: Kann er doch bei den Turnern im Weſten Deutſchlands Zeugnis davon ablegen, daß es auch in Pommern eine Turnveranſtaltung von Bedeutung gibt: Das Stettiner Kunſttur nen“. Soweit der Stettiner Bericht. Dem Mannheimer T V 1846, der 1368 Punkte erreichte, folgte TuSpV 1860 Spandau mit 1313, Guts Muths mit 1311 und Stettiner Turnverein mit 1277 Punkten. Schade, daß der Pfor z⸗ heimer Eſchwei, der nach dem unfreiwilligen Aus⸗ ſcheiden von Kleine, berechtigte Ausſichten auf den erſten Platz hatte, zurückfiel, ſonſt hätte leicht ein ſüddeutſcher Doppelerſolg eintreten können. Im Einzelturnen(Siebenkampf) nimmt nach dem Sieger Kurz(6876 Punkte) den 2. Platz Kiwatſchinſky⸗ Berlin mit 372 Punkten ein, 3. wurde Mock⸗Berlin, 369, 4. Eſchwei⸗ Pforzheim 368, 5. der alte und bewährte Kämpe Endreß Mannheim 359, 6. JFiſcher⸗Berlin 351, 7. Bockenauer⸗Berlin 350, 8. Hafner⸗ Mannheim 948 Punkte. Der Mannheimer Cuntz kam mit 337 Punkten an 13. und Karl König mit 324 Punkte an 10. Stelle. Berückſichtigt man, daß die Mannheimer ſtets den Mannſchaftsſieg im Auge, in den Wettkampf gingen, und den perſönlichen Erfolg, ein Zeichen ſchönſter Kamerad⸗ ſchaft, in den Hintergrund ſtellten, ſo verdienen in gleichem Maße die guten Plätze unter 89 Teilnehmern ebenſolche Anerkennung als der Mannſchaftserfolg. Geſtützt auf elne reiche Wettkampferfſahrung hielt ſich Enöreß wiederum am bewährteſten. Er hatte allerdings mit ſeiner Barren⸗ Pflichtübung kein Glück. Auch Hafner hielt ſich gut, kam am Barren und Pferd zut durch, um am Reck nicht den Er⸗ wartungen zu entſprechen. Cumtz ſtellte ebenfalls ſeinen Mann. Wäre ſeine Barren⸗Pflichtübung vollſtändig ge⸗ weſen, hätte ſie nach der Ausführung eine der beſten Wer⸗ tungen erfahren. Am meiſten unter den Anſtrengungen ſcheint Karl König gelitten zu haben, er erreichte nicht ganz ſeine gewohnte Sicherheit. Sehr gut gelang ſeine Kürübung am Reck. Zudem hatte er das Pech beim Reck⸗ turnen ſich die Hand aufzureißen. Dadurch mußte am Nachmittag beim 4⸗ Kampf der Siebzehn, woran auch Endreß und Eſchwei beteiligt waren, Hafner einſpringen. Die ausgeruhten Turner, die das Vormittagsturnen nicht mitgemacht hatten, waren dabei ſichtlich im Vorteil. Dieſes Mal behauptete Klein e⸗ Leipzig die Spitze vor Krötz de Eſchwei, 10. En dreß und 11. Hafn ch Kiwatſchinſky, Reh, Kornweſtheim und Ku ter ſich ließen. er tettin wurde Ma ter: Diehl⸗Neptun Karlsruhe, Vogt⸗Nikar Heidelberg; Kuhn⸗K SW egg, Lehnert⸗ SW 99, Rauſch⸗Neptun Karlsruhe, Faaß⸗K SV 99. 5 5 Kölner Sechstagerennen Die letzte Nacht des Kölner Sechstagerennens hak noch keine Entſcheidung darüber gebracht, welche Mannſchaft das Rennen als Sieger beenden wird. Nach den Spurts der Abendwertung ſetzten Vorſtöße auf Vorſtöße ein. Es wurden dabei nicht weniger als 70 Runden gewonnen, ohne daß aber eine größere Aenderung des Klaſſements eintrat. Lediglich Richli und Broccardo büßten bei Hieſer Gelegen⸗ heit ihre führende Poſition ein. Kurz vor 1 Uhr vollzogen Rauſch und Hürtgen die Ueberrundung des geſamten Fel⸗ des und bekamen dafür eine von ſchweizer Raöſportfreun⸗ den ausgeſetzte Prämie von 100 Frs. Als aber nach der zweiten Nachtwertung erneut Vorſtöße einſetzten, konnten ſich die anderen Favoritenpaare wieder heranarbeiten. Um 6 Uhr morgens(nach 127 Stunden) waren 8099,880 Kilometer zurückgelegt und der Staud hatte folgendes Bild: 1. Van Kempen Pifnenburg 411 Punkte; 2. Richli⸗Broccardo 329 Punkte; 3. Rauſch⸗Hürtgen 276 Punkte; 4. Funda⸗Maidorn 185 Punkte. Eine Runde zurück: 5. Siegel⸗Thierbach 135 Punkte. Zwei Run⸗ den zurück: 6. Braſpenning⸗Vroomen 125 Punkte. Vier Runden zurück 7. Oſzmella⸗Schorn 247 Punkte. Acht Runden zurück: 8. Vopel⸗orsmeier 141 Punkte. Zehn Runden zurück: 9. Zims⸗Perelaer 213 Punkte. Box⸗Klubkampf 5 Der Boxring Mannheim veranſtaltet am Fref⸗ tag abend im„Großen Mayerhof“ Mannheim, 2 2, einen Boxklubkampf. Als Gegner wurde die Kampfſtaffel des . Mainzer Boyklub, gewonnen. Die Kämpfer des Boxrings ſind in guter Verfaſſung, ſo Haß für guten Sport garantiert wird. Das Programm weiſt eine ſehr gute Be⸗ ſetzung auf.. Meldung der Landeswefferwarie Karlsruhe Vorausſage für Freitag, 9. Dezember Fortdauer der kalten Witterung. Zeitweiſe wolkig, aber keine nennenswerten Niederſchläge. Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.28 Uhr vormittags 5 5 eee See Luſt⸗ S 2 Wind döb. drug Se e e Gente, n ian d S Sens mich Stürke Wertheim 1511 1 3 1 NW. leicht bedeckt Köntgsſtuh! 5637679—2—1— 83 0 leicht bedeckt Karlsruhe 120076781 4—2 No] eicht bedeckt Bad ⸗Bad 2137670 0 11 2 0 leicht wolk nlos Villingen 712 7679 5—2—25 N leicht bedeckt Bad Dürrh.] 701[— 5—1— 0 leicht heiter St. Blaſten 780— 5 25 ſchwach wolkenlos Badenweil. 422 764.0—4 2 4 NO leicht heiter Neldbg. Ho 1275683,0 10—4—10 N ſtlüirm. Nebel Schauinsld. 1288858, 8—4—9 ꝓ NW leicht wolkenlos Nach Abzug eines Tiefdruckausläufers, der geſtern in der Rheinniederung den erſten Schneefall dieſes Winters gebracht hat, herrſchte heute wieder trocken⸗ kaltes Wetter. Verſchiedentlich hat es auch aufge⸗ heitert. Auf dem Hochſchwarzwald hat ſich der Froſt heute nacht bis zu minus 10 Grad ver⸗ ſchärft.. In Oſteuropa liegt noch immer eine kräftige Zyklone, die in Polen und den baltiſchen Ländern weitverbreitete Schneefälle verurſacht. Ihr Einfluß reicht im Weſten gegenwärtig bis nach Mitteldeutſch⸗ land, doch muß damit gerechnet werden, daß auch 9 Gebiet noch zeitweilig von ihr erfaßt werden ann. e Geſchäftliche Mitteiungen . Schenkt Freude für immer! Für die meiſten Menſchen iſt es eine dauernde Freude, die ſchönen und freundlichen Eindrücke des Lebens in Bildern feſthalten und bewahren zu können. Daran ſollten Sie jetzt vor Weihnachten denken! Es gibt doch heute ſchon erſtkloſſige Kameras zu einem durchaus erſchwinglichen Preis, die jedem An⸗ ſpruch auf photographiſche Beſtleiſtungen gerecht werden.— Sehen Sie ſich 3. B. die neue„Beſſa“ an, die Voigtländer als Weiterentwicklung des ſo weit verbreiteten Beſſo⸗Typs herausgebracht hat. Sie iſt eine techniſche Meiſterleiſtung, Vs eine Freude fürs ganze Leben. 1 Ghefredakteur: H. u. Meiner Verantwortlich für Politik: Dr. Malter Rein Ehmer ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Richard Schönfelder Sport und Süd weſtdeutſche Umſchau. Gericht und den Abr Anzeigen und geſchsftlich itteilun f Mannheim Herausgebe 5 eue Mann hein 3 9 * Donnerstag, 8. Dezember 1932 „5 e Neue Mannheimer Zeitung/ Abe nd 8 Ausgabe 7. Seite/ Nummer 573 a0 — L Freitag, den 9. Dez. Eröffnung Das Spezial⸗ Geschäft für Planto-Kaffee en 5 jetzt auch neu in annheim, F 1, 3 Breſtestraße Laufend frische Röstung im Schaufenster vor Ihren Augen. Ständig frische Kaffees mit vorzüglichem Aroma in allen Preislagen. 5 Prozent Rabatt in Marken Zur Eröffnung wird der Kaffee(/ und ½ Pfund) in feinen 0 Dosen verabfolgt. 14088 8 Iren Ort(comp. N. h. H. Zahlreiche Filialen! Bekanntmachung! 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Keimdrũsen · Hormonen zowWie nerven- Aötkenden v. gotenzsteigernden Stoffen macht Oleo eu dem dberragenden Mittel gegen gol · stige u körperliche Erschloffung, allgemeine v. sexuelle Nepresthenie. votzeifiges Altern. In gen Apotheken erhältlich: Okoso Siiber t. d. Mann, 100 Tbl..50, 50 Tbl..— Glase Sold t. d. frau, 100 Ti 10.50, 50 Tbl..30. 50 000 brobedosen grotis, dazò Literatur 9, Sotachten versendet, debttal verschioss., geg. 25 Pf. f. Porto Raclleiuer's Kronen- apotheke, Berlin. 176 fFriedrichstt 160 Föhren Sie rem Körper durch Okaso neue lebens- EN Bel solchen Prelsen geht's bestimmt Herrensocken 2 Wolle mod. gomust. Paar von- 95. 3. Handschuhe Leder, v. 495. 1450 Stoff, von 125 425 Weisser Käse pid. 79 Schwelzerkäse in stacken, Pfd.„85 Margarine od. Kokosfett pd., 25 Schweineschmalz amerik. Pfd., 4 Schnittnuden „ Pfd.„29 one ee e e Eier-Bruchmakkaroni. pid., 35 Molkereibutter. pid..20 ‚ 5 n Weizenmehl... 8 Pfd..18,„85 Seelachs. fund 9 Herren- Abteilung f 8 K. 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