4 C Erſcheinnugsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM.08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25 durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. eue Mannhe Mamrheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Famtlien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bel Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. Dezember 1032 143. Jahrgang— Nr. 574 Konflikt zwiſchen Hitler und Straſſer? Gregor Straſſer hat geſtern überraschend einen dreiwöchigen Arlaub angetreten, an den ſich allerhand unkontrollierbare Gerüchte knüpfen Deutſchlands entſcheidende Fragen Herr von Neurath zwingt die Franzosen, Jarbe zu bekennen Heute wieder Reichstag Telegraphiſche Meldung — Berlin, 9. Dez. In politiſchen Kreiſen hat es Aufſehen erregt, daß Gregor Straſſer plötzlich einen dreiwöchigen Er⸗ holungsurlaub angetreten hat. Geſtern abend gab zur großen Ueberraſchung der Oeffentlichkeit die Reichspreſſeſtelle der NS DDA folgende Mitteilung aus: „Parteigenoſſe Gregor Straſſer tritt mit Genehmigung des Führers einen Kraukheits⸗ urlaub von drei Wochen an. Alle weiteren daran geknüpften Gerüchte und Kombinationen ſind unzutreffend und entbehren jeglicher Grund⸗ lage.“ Dieſe Gerüchte, gegen die die Mitteilung Stellung nimmt, beſagen, daß Straſſer alle Aemter in der Partei mit einem Brief an Hitler niedergelegt habe und aus der Bewegung ausgeteten ſei. Nach der Annahme politiſcher Kreiſe liegen die Dinge ſo, daß in der nationalſozialiſtiſchen Führung eine Ausſprache über die grundſätzliche Hal⸗ tung der Partei zu dem Problem einer Regierungsbeteiligung ſtattgefunden hat. Den Anlaß dazu ſcheinen die Verhandlungen mit anderen Parteien über die Regierungsverhältniſſe in Preußen gegeben zu haben. Man weiß ſeit ei⸗ niger Zeit, daß Gregor Straſſer der erſte Verfechter einer praktiſchen Regie⸗ rungsbetätigung der Partei iſt. In poli⸗ tiſchen Kreiſen entnimmt man dem NS Da.⸗Kom⸗ munique, daß die Entſcheidung über die Frage der Regierungsbeteiligung zunächſt bis zum Januar vertagt iſt. Es wird nun natürlich lebhaft er⸗ Frtert, welche Auswirkungen auf die Reichs⸗ tagsverhandlungen dieſe Dinge haben. Vor⸗ erſt glaubt man nicht, daß die normale Abwicklung dadurch geſtört wird, ſondern rechnet immer noch mit der Vertagung. Was an allen dieſen Mutmaßungen und Dar⸗ ſtellungen wahr und begründet iſt, wird ſich erſt in den nächſten Tagen ergeben müſſen. Immerhin wollen trotz aller parteiamtlichen Erklärungen die Behauptungen nicht verſtummen, daß es ſich bei dem Urlaub Straſſers um eine Maßregelung Straſſers handle, der ſich aufs ſchärfſte gegen das Verhalten Hitlers während der letzten Regierungs⸗ kriſe gewandt und ihn für den Mißerfolg in Thü⸗ ringen verantwortlich gemacht habe. Von national⸗ ſozialiſtiſcher Seite werden alle dieſe Gerüchte ent⸗ ſchieden dementiert, und es wird ausdrücklich betont, daß Straſſer wegen einer Erkrankung auf ſeinen eigenen Wunſch vom Führer beurlaubt worden ſei. Tatſache bleibt jedenfalls, daß Straſſer in einem Brief an Hitler ſcharfe Kritik an der Politik der Partei gegenüber der Reichs⸗ regierung geübt und daß er ſeine Aemter zur Ver⸗ fügung geſtellt hat. Wenn auch die Möglichkeit be⸗ ſtehen mag, daß dieſer Konflikt wieder beigelegt wird, ſo werfen dieſe Vorgänge doch ein deutliches Licht auf die ſtarken Gegenſätze innerhalb der NSDAP. Die Preſſe beſchäftigt ſich natürlich eingehend mit dieſer Sache. So meint die„Germania“, die Tatſache, daß im letzten Stadium der Preußen⸗Ver⸗ handlungen die Nationalſozialiſten nicht Gregor Straſſer, ſondern den Reichstagspräſidenten Gö⸗ rang für das Amt des preußiſchen Miniſterpräſi⸗ denten vorgeſchlagen haben, habe mit den Ausbruch der„Straſſer⸗Kriſe“ verurſacht. Die„D. A..“ will wiſſen, daß Straſſer am Donnerstag nachmittag ein Schreiben an den Parteiführer gerichtet habe, in dem er ſein Amt als Reichsorganiſationsleiter nieder⸗ gelegt und mitgeteilt habe, er werde jetzt als ein⸗ facher Soldat in die Bewegung zurückkehren. Die gleiche Mitteilung bringt auch die„Tägliche Rundſchau“, die zu den Nationalſozialiſten und beſonders zur Straſſer⸗Gruppe recht gute Bezie⸗ hungen unterhält und dieſer ja wohl überhaupt innerlich ſehr nahe ſteht. Nach der„Voſſiſchen Zeitung“ dagegen hat die Abſicht, die Parteiämter und das Reichstagsmandat niederzulegen, bei Straſ⸗ ſer nur anfänglich beſtanden. Auf das vermittelnde Eingreifen ſeiner Freunde ſei es geſtern nachmittag zu einer Ausſprache zwiſchen Straſſer und Hitler ge⸗ kommen, die damit endere, daß Straſſer vorläufig in der Partei verbleibt, ſeine Aemter und das Mandat behält, aber einen dreiwöchigen„Erholungsurlaub“ antritt. Gregor Straſſer hat in der Tat noch geſtern nachmittag Berlin verlaſſen. f Eine äußerſt beſtimmt gehaltene Schilderung der Vorgänge um Straſſer bringt die„Frankfurter Ztg.“. Das Blatt meldet auch, daß Straſſer ſeine ſämtlichen Parteiämter niederlegte und auch ſein Reichstags⸗ mandat zur Verfügung ſtellte. Seinen Austritt aus der Partei habe jedoch Straſſer nicht vollzogen. Dann fährt das Blatt wörtlich fort: Drahtung unſeres eigenen Vertreters f. Genf, 9. Dez. Die als„offiziell“ und nicht mehr als„informell“ bezeichneten Genfer Beſprechungen der Fünf ſind in ihr zweites Stadium eingetreten, das eigentlich das einer Verhandlung darſtellt. Der Davis⸗Plan einer Vertagung der Abrüſtungskonferenz iſt endgültig zer⸗ pflückt. An ſeine Stelle tritt die Erkläru ng Her⸗ riots, allen durch die Friedensverträge entwaff⸗ neten Staaten die Gleichberechtigung zu ge⸗ währen, doch auf der Grundlage der Sicherheit für alle beteiligten Nationen. Deutſchland brachte den Vorſchlag ein, die Frage der Gleichberechtigung durch eine Kommiſſion prüfen zu laſſen. Dieſer Antrag wurde zurückgeſtellt, und man erſuchte den Reichs⸗ außenminiſter zur franzöſiſchen Erklärung Sbellung zu nehmen. Durch die deutſche Gegenerklärung zur Her⸗ riotſchen Aufzeichnung begannen die fachlichen Verhandlungen über die Frage der Gleich⸗ berechtigung und deren praktiſche Auswirkung auf allen Gebieten der künftigen Abrüſtungskonvention. Dadurch wird auch die hohe politiſche Tragweite der Genfer Ausſprache genügend gekennzeichnet. Es war zu erwarten, daß der Reichsaußenminiſter auf die ebenſo elaſtiſche wie unklare franzöſtſche For⸗ mulierung mit Gegenfragen antworten und ſo die Verhandlungen in Fluß bringen würde. Den Vertretern Frankreichs, Italiens, Englands und der Vereinigten Staaten wurden geſtern nach⸗ mittag dieſe deutſchen Gegenfragen vorgelegt. Sie lauten: 1. Soll die Gleichberechtigung innerhalb des künftigen Vertrages in jeder Hinſicht An⸗ wendung finden, und ſoll ſie infolgedeſſen den Ausgangspunkt für künftige Auseinanderſetzun⸗ gen auf der Abrüſtungskonferenz bilden, ſoweit es ſich um die entwaffneten Staaten handelt? 2. Schließt der Ausdruck„ein Syſtem, das allen Nationen die Sicherheit gewährt“, das Sicher⸗ heitselement in ſich, das in der allgemeinen Ab⸗ rüſtung gelegen iſt, wie es ſeinerzeit durch die Vollverſammlung des Völkerbundes anerkannt wurde? Reichsaußenminiſter von Neurath knüpfte an die Verleſung dieſer beiden Fragen folgende Ausfüh⸗ rungen: Die Bezugnahme Herriots auf die Aner⸗ kennung der Gleichberechtigung als eines der großen Ziele der Abrüſtungskonferenz könnte inſofern miß⸗ verſtanden werden, als es ſich bloß um die Auf⸗ ſtellung eines Grundſatzes handelt, der keine vole Auswirkung in dem künftigen Ab⸗ rüſtungsvertrag erhält. Es wäre alſo von Bedeu⸗ tung, ganz genau zu wiſſen, daß die praktiſche Aus⸗ wirkung eines Grundſatzes in allen Abrüſtungsfragen Geſtalt finden werde, und deshalb ſei es notwendig, daß in der Erörterung über dieſe Frage die Gleich⸗ berechtigung zum Ausgangspunkt genom⸗ men werde. Solange dieſe Frage nicht poſitiv beant⸗ wortet würde, beſtände für Deutſchland kein Inter⸗ eſſe, an einer Diskuſſion in der Abrüſtungskonferenz wieder teilzunehmen. Die deutſchen Vertreter wür⸗ den nämlich niemals wiſſen, ob und inwiefern die er⸗ reichte Löſung auf Deutſchland Anwendung finden ſolle oder nicht. Die zweite Frage könne nicht mißverſtanden werden. Vermutlich umfaſſe das von Herriot er⸗ wähnte Sicherheitsſyſtem auch die Sicherheit, die durch Entwaffnung herbeigeführt werde. Eine Beſtätigung dieſer Auffaſſung wäre den deutſchen Vertretern erwünſcht.(Gerade in dieſer Frage ſteht Frankreich allein, weil es Sicherheit durch Auf⸗ rüſtung und internationale Abmachungen will, wäh⸗ rend die anderen Mächte an eine gewiſſe Abrüſtung denken.) Ueber die geſtrige Sitzung wurde folgendes Kom⸗ munique ausgegeben: „Die Vertreter der fünf Mächte traten Donners⸗ tag nachmittag wieder zuſammen. Bei dieſer Ge⸗ legenheit gab Freiherr von Neurath Erklärungen über die Haltung ſeiner Regierung ab. Es wurden dann einige daraus hervorgehende Fragen erörtert. Die Konferenz beſchloß, am Freitagvormittag 10.30 Uhr wieder zuſammenzutreten, um die Be⸗ ſprechungen in Anweſenheit des engliſchen Premier⸗ miniſters Macdonald fortzuſetzen.“ Franzöſiſche Verſchleppungsverſuche Paul⸗Bon our erklärte dem Reichsaußen⸗ miniſter, er werde Her riot als den Ver⸗ faſſer des Antrages über den Inhalt der deut⸗ ſchen Gegenfragen unterrichten und in der Freitag⸗ Zuſammenkuuft Stellung dazu nehmen. Demnach iſt zu erwarten, daß heute eine Vertiefung der Aus⸗ ſprache vielleicht in Form einer Reihe von Rück ⸗ fragen an Freiherrn von Neurath ſtatt⸗ finden wird. Auf dieſe Verhandlungstaktik Frank⸗ reichs iſt man in der deutſchen Delegation reſtlos vorbereitet, und man weiß auch, daß Paul⸗Boncour mit der Einberufung der Hauptkommiſ⸗ ſion ohne die Deutſchen„oͤrohen“ wird, falls die Fünferausſprache eine für Frankreich nach⸗ teilige Wendung nehmen ſollte. Reichsaußenminiſter von Neurath machte noch nicht den Vorſchlag, eine „Clearingkommiſſion“ zur Klarſtellung der beiden Fragen einzuſetzen, behält ſich aber vor, dieſen Aus⸗ weg zu empfehlen. Schon jetzt haben die Franzo⸗ ſen Front gegen eine ſolche Kommiſ⸗ ſion gemacht, in der ſie ſich gegenüber England und Italien ſchwach fühlen würden. Maedonalds Beteiligung an der heutigen Aus⸗ ſprache dürfte dazu führen, daß der von Deutſchland angenommene erſte Teil des engliſchen Planes, in dem die Zuerkennung der Gleichberechti⸗ Wie wir weiter zuverläſſig erfahren, führte Herr Straſſer(in ſeinem Brief an Hitler) für ſeinen Ent⸗ ſchluß mehrere ſehr ſchwerwiegende Gründe an: Herr Straſſer betont in ſeinem Biief, daß er in ſeiner Eigenſchaft als Reichsorganiſationsleiter auf Schwierigkeiten geſtoßen ſei, welche auf Einflüſſe zurückzuführen ſeien, die von der oberſten Leitung der NSDAP ausgingen. Herr Straſſer führt weiter aus, daß er mit der ſtaatspolitiſchen Grundlinie der nationalſozialiſtiſchen Politik nicht mehr über⸗ einſtimme. Herr Straſſer erklärt ſich in ſeinem Brief auch erneut als ein Gegner der radikalen Richtung in der NSDAP, die die Anwendung der Brachialgewalt fordert, während ſich Herr gung ausgeſprochen wird, aufs Tapet gelangt. Mit einer überraſchenden Wendung iſt alſo zu rechnen. Paul⸗Boncour ergänzte die Mitteilungen über den Hergang der Beſprechung folgendermaßen: Nach Verleſung und Erörterung der beiden deutſchen Gegenfragen wünſchte Paul⸗Boncour zu wiſſen, was Freiherr von Neurath unter„Gleichberechti⸗ gung in feder Hinſicht“ verſtehe. Der Reichs⸗ außenminiſter wird auf dieſe Frage heute ſchriftlich antworten. Am Schluß der Ausſprache richtete Sir John Simon an Freiherr von Neurath folgende Frage: „Falls die deutſchen Fragen eine befriedi⸗ gende Antwort finden würden, ließe ſich dann auf den Wiedereintritt Deutſchlands in die Abrüſtungskonferenz rechnen?“ Freiherr von Neurath antwortete ſelbſtverſtändlich in bejahendem Sinne. Dieſe Darſtellung Paul⸗Boncours wird von deut⸗ ſcher Seite als zutreffend bezeichnend. Die engliſche Delegation bekundete nach der Ausſprache einen taktiſchen Optimismus, während Paul⸗Boncour ſtarke Zweifel über die Entwicklung der Dinge äußerte und die kritiſche Lage des Miniſteriums Herriot in der Schuldenfrage als einen der Gründe geltend machte, die eventuell zur Vertagung der Fünferbeſprechungen führen könnten. der Sozialdemokratie und in anderen demokrati⸗ ſchen Parteien aufbauwillige Kräfte gebe, die man nicht zurückſtoßen und nicht vergewaltigen dürfe. Herr Straſſer betont ferner, daß die natio⸗ nalſozialiſtiſche Praxis nicht mit den von der Par⸗ teipropaganda immer wieder ausgeſprochenen welt⸗ anſchaulichen Idealen übereinſtimme, wobet es Herr Straſſer auch nicht auf einen Hinweis auf die umſtrittene Perſönlichkeit des„Stabchefs“ Hitlers, des Herrn Roehm, fehlen läßt“. Das Blatt betont zum Schluß ausdrücklich, daß dteſe Darſtellung durch keinerlei Dementi widerlegt werden könne.— Wir müſſen die Verantwortung für dieſe Einzelheiten dem Blatte in vollem Umfang Straſſer auf den Standpunkt ſtellt, daß es auch in überlaſſen. Frankreichs Schuldenſorgen Drahtung unſeres Pariſer Vertrete 3 i y Paris, 9. Dez. Der Donnerstag hat einen völligen Umſchwung in der innerpolitiſchen Lage gebracht. We rend man gegen Mittag noch ernſthaft mit einer Kabinettskriſe und vielleicht gar dem Sturz Herriots rechnete, iſt geſtern abend die Kriſe wieder in weite Ferne gerückt, wenn nicht ganz ausgeſchaltet. Bekanntlich hatten die nationaliſtiſchen Kammer⸗ gruppen eine Ausſprache über die Schuldenfrag; ge⸗ fordert, die Herriot ſtets verhindern konnte. Geſtern aber verlangten plötzlich auch die Sozialiſten eine Schuldendebatte und neue Moratoriumsverhand⸗ lungen mit Amerika. Herriot erreichte aber im Aelte⸗ ſtenrat der Kammer eine Vertagung der De⸗ batte bis Montag, und das Plenum hieß dieſen Beſchluß einſtimmig gut. Herriot gab eine ausführ⸗ liche Erklärung ab. Er betonte, daß die gegenwärtige Lage es ihm unmöglich mache, ſofort Verhandlungen zu erörtern, von denen das Schickſal des Landes ab⸗ hänge. Frankreich habe auf zwei Fronten, in Genf und in der Schuldenfrage, einen äußerſt ſchwierigen Kampf zu führen. Die Regierung werde ſich in ihren Entſcheidungen allein von der Sorge um die Zu⸗ kunft des Landes leiten laſſen. Trotz dieſem unzweifelhaften Erfolg Herrkots iſt die Lage des franzöſiſchen Kabinetts nicht beneidens⸗ wert. 5 5 In maßgebenden politiſchen Kreiſen vertritt man zwar die Auffaſſung, daß die geſtrige vierſtündige Ausſprache zwiſchen Herriot und Macdonald genügt hat, um eine überein⸗ ſtimende Haltung in der Schuldenfrage her⸗ beizuführen. Allein damit iſt die franzöſiſche Regierung der ſchwierigen und folgenreichen Entſcheidung gegen⸗ über Amerika nicht enthoben. Herriot und ſeine Kabinettskollegen, aber auch die politiſchen Parteien befinden ſich in einem ſchweren Dilemma. Dem Auslande, insbeſon⸗ dere Amerika gegenüber heißt es jetzt zu der ſo oft in die Welt hinauspoſaunten Parole von der„Hei⸗ ligke it der Verträge“ zu ſtehen. Die allein müßte für die Erfüllung der franzöſiſchen Zahlungs⸗ verpflichtungen genügen. Aber auf der andern Seite haben alle Parteien dem franzöſiſchen Volk immer wieder verſichert, daß es mit den Schulden zahlungen an Amerika ein für allemalein Ende habe, nachdem das Repa⸗ rationsproblem gelöſt iſt. Das Volk verlangt nun Erfüllung dieſes Verſprechens und kümmert ſich nicht um die daraus erwachſenden Folgen. Die Schulden⸗Beſprechungen fanden zwiſchen Herriot und Germain⸗Martin, Macdonald und Chamberlain ſtatt. Während der Unterhaltung ſtanden die britiſchen Staatsmänner in ſtändiger telephoniſcher Verbindung mit London und erhielten auch auf dieſem Wege von der amerikaniſchen Ant⸗ wort auf die zweite britiſche Schuldennote Kenntnis. Macdonald hob beſonders hervor, daß das britiſche Volk den Zuſammenbruch der in Lauſanne ge⸗ ſchaffenen Verträge fürchte. Herriot ſeinerſeits mußte zugeben, daß die Haltung der franzöſiſchen Regierung in der Schuldenfrage immer noch nicht feſt liegt. Nur die Löſungsmöglichkeit, ein Schieds⸗ gericht anzurufen, ſcheint man endgültig ausgeſchal⸗ tet zu haben. Als das wichtigſte Ergebnis der Beſprechung be⸗ trachtet man auf franzöſiſcher Seite die neue Be⸗ kräftigung der franzöſiſch⸗britiſchen Freundſchaft. Die Erklärung Macdonalds, England ver⸗ zichte mit Rückſicht auf das Lauſanner Ver⸗ trauensabkommen auf jede Vorzugsbehand⸗ lung durch die amerikaniſche Regierung, macht in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit großen Eindruck und löſt Genugtuung aus. Beide Regierungschefs behielten ſich am Schluß der Ausſprache im übrigen volle Handlungs⸗ freiheit vor und beſchloſſen, den Volksvertretern der beiden Länder die letzte Entſcheidung zu über⸗ laſſen. Die Uebereinſtimmung zwiſchen den beiden Regierungen kommt zwar in dem farbloſen Kom⸗ muniqué nicht zum Ausdruck. Man erklärt aber, dies ſei aus taktiſchen Gründen nicht ſo ſehr her⸗ vorgehoben worden. Die britiſche Regierung iſt ſeſt entſchloſſen, den am 15. ds. Mis. fälligen Betrag an Ame⸗ rika bar zu zahlen und hätte gern geſehen, daß die franzöſiſche N das Gleiche täte. d Herriot ſoll darauf geantwortet haben, daß er perſönlich bereit ſei, die Zahlung nicht zu verweigern, Dies müßte aber mit ausdrücklichen Vorbehalten erfolgen. Falls die amerikaniſche Regierung während der noch ſtattfin⸗ denden Verhandlungen ſich dazu bereit finden könnte, die Dezemberzahlung als letzte Ueberweiſung vor 2. Seite Nummer 574 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. Dez ember 1932 der Reviſion des Mellon⸗Berenger⸗Abkommens an⸗ zuerkennen und die am 15. Dezember überwieſene Summe bei der endgültigen Liquidierung zu ver⸗ rechnen, ſtünde nach franzöſiſcher Meinung einer Einigung nichts im Wege. Auf der Grundlage die⸗ ſer Vorbehalte iſt geſtern zwiſchen Herriot und Macdonald eine Art Abkommen ge⸗ troffen worden. Beſonders aufſchlußreich iſt der Kommentar des offiziöſen„Excelſtor“ zu den Beſprechungen. Eng⸗ land bemühe ſich, ſeine guten Beziehungen mit Amerika ſowie die Ergebniſſe der Lauſanner Konfe⸗ renz zu verteidigen. Frankreich dagegen lege beſon⸗ deren Wert darauf, die franzöſiſch⸗britiſche Entente zu ſchützen, die bisher der Angelpunkt ſei⸗ ner Außenpolitik geweſen ſei. Der„Exceſior“ nimmt an, daß die Entſcheidung bereits gefallen iſt und zwar in dem Sinne, daß Frankreich wie England bereit iſt, die Dezember⸗ zahlungen mit Vorbehalten auszuführen. Der Newyorker Berichterſtatter des„Petit Pa⸗ riſien“ meldet ſeinem Blatt, daß eine franzöſtſche Zahlungsverweigerung in der amerikaniſchen Oef⸗ fentlichkeit einen ſehr ungünſtigen Eindruck machen würde, Eine mit Vorbehalten geleiſtete Zahlung brauche die neue Regierung Rooſevelt nicht zu be⸗ laſten, aber eine Zahlungsverweigerung müßte eine ſo ungünſtige Atmoſphäre in Amerika ſchaffen, daß alle zukünftigen Schuldenverhandlungen ſehr er⸗ ſchwert würden. 3338 000 Arbeitsloſe Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 8. Dez. Wie die Reichsanſtalt mitteilt, belief ſich die Zahl der Arbeitsloſen, die am 30. November bei den Ar⸗ beitsämtern gemeldet waren, auf rund 53589000. Die Zunahme gegenüber Mitte des Monats be⸗ trug rund 92000. Das Tempo der fahreszeit⸗ lichen Verſchlechterung hat ſich in der zweiten Monatshälfte gegenüber dem Zeitraum des Vor⸗ berichts etwas verlangſamt. Während im Vorfahre im Laufe des ganzen Monats November die Ar⸗ heitsloſenzahl um rund 436 000 zugenommen hatte, hetrug die Zunahme im November 1932 nur rund 248 000. Die diesjährige Zahl Ende November liegt noch immer um etwa 7 Millionen niedriger als der Höchſtſtand Mitte März. Die Zahl der Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger nahm um rund 47 000 zu und be⸗ trug am 30. Nov. rund 638 000. In der Kriſen⸗ fürſorge war die Zahl der Hauptunterſtützungs⸗ empfänger am 30. Nov. mit rund 1131000 um rund 5000 höher als am letzten Stichtage. Da vom 28. Nov, ab für den Reſt des Winters weitere Aus⸗ ſteuerungen ausgeſchloſſen ſind, iſt in der nächſten Zeit mit einem ſtärkeren Anſteigen dieſer Zahl zu rechnen. Aus dem gleichen Grunde dürfte die für Ende November mit rund 2277 000 ſeſtgeſtellte Zahl der von den Arbeitsämtern anerkannten Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen keinesfalls in gleichem Maße wie bisher zunehmen und vielleicht ihrem höchſten Stand nahe ſein. Die Zahl der Notſtandsarbeiter, die für Ende November noch nicht vorliegt, wird infolge der überwiegend günſtigen Witterung nur wenig unter dem letzten Stand von rund 90 000 zurückgegangen ſein. Beim freiwilligen Arbeitsdienſt hat die Zahl der Beſchäftigten nochmals um rund 35 000 zugenommen, ſie betrug am letzten Stichtag rund 285 000. Damit belaufen ſich dieſe beiden wichtigen Gruppen von Arbeitsloſen, die bei zuſätzlichen öffent⸗ lichen Arbeiten beſchäftigt ſind, Ende November auf etwa 375 000. Brand auf dem Hamburger Dom — Hamburg, 9. Dez. Auf dem Hamburger Dom, dem großen Weihnachtsmarkt, entſtand heute früh gegen 1 Uhr in einer der Hauptreihen der Ver⸗ gnügungsſtadt ein großes Schadenfeuer. Den Flammen fiel eine große Waffelbäckerei zum Opfer, außerdem ſind bei den zwei angrenzenden Sport⸗ hallen die Zeltplanen verbrannt, ſodaß insgeſamt 50 Meter Budenfront zerſtört wurden. Ferner wur⸗ den zwei Wohnwagen ſtark in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Der Schaden iſt beträchtlich. Der Londoner Vertreters 8 London, 9. Dez. Der engliſche Erdölkonflikt mit Per⸗ ſien nimmt überaus ernſte Formen an. Die eng⸗ liſche Regierung hat ein Ultimatum nach Teheran geſandt, in dem die Zurückziehung der einſeitigen Annullierung der engliſchen Erdölkonzeſſion im Laufe einer Woche verlangt wird. Widrigenfalls wird die engliſche Regierung den Streitfall dem Internationalen Schieds⸗ gerichtshof im Haag zur Schlichtung unter⸗ breiten. England hat damit zum erſtenmal in einem inter⸗ nationalen Konflikt von der Schiedsgerichtsklauſel Gebrauch gemacht, die es vor drei Jahren unterzeich⸗ net hat. Da Perſien ein Mitglied des Völkerbundes und einer der Unterzeichner des erſten Schieds⸗ gerichtsprotokolls iſt, nimmt man hier an, daß die perſiſche Regierung ſich gegen die Schlichtung des Konflikts im Haag nicht ſträuben kann. Der Sicher⸗ heit halber hat aber die engliſche Regierung die ernſte Andeutung hinzugefügt, ſie halte das perſiſche Vorgehen gegen die Anglo⸗Perſiſche Oelgeſellſchaft für einen offenen Bruch des Völkerrechts und behalte ſich jede legitime Aktion zum Schutze der britiſchen Intereſſen vor. Das Foreign Office hat ſich gegenüber einer Kanonade von parlamenta⸗ Drahtung unſ. nof um das Englands Altimatum an Perſien- Britiſche Kreuzer im Perſischen Golf riſchen Anfragen nicht herbeigelaſſen, zu erklären, was mit dieſer Andeutung praktiſch gemeint iſt. Inzwiſchen iſt bekannt geworden, daß ein Kreuzer der oſtindiſchen Station nach dem Perſiſchen Golf unterwegs iſt. Zwei weitere Kreuzer können in ganz kurzer Zeit in den perſiſchen Gewäſſern eintreffen. Es fragt ſich jedoch, ob England, abgeſehen von einer Demonſtration, viel tun kann, um die perſiſche Regierung zur Zurückziehung ihrer An⸗ nullierung zu veranlaſſen. Die letzte per⸗ ſiſche Antwort auf den engliſchen Pro⸗ teſt iſt außerordentlich ſchroff und ab⸗ lehnend, woraus hervorzugehen ſcheint, daß die Perfer in ihrer Lage ſich ſehr ſicher fühlen. Tatſäch⸗ lich haben ſie ſchon ſeit längerer Zeit alle Vorkeh⸗ rungen getroffen, um die Annullierung durchführen zu könnn. Es beſteht offenbar die Abſicht, die überaus wertvollen und politiſch wich⸗ tigen Oelkonzeſſionen in Südperſten den engliſchen Intereſſen endgültig zu entreißen und den Amerikanern zur Verwaltung zu übergeben. Perſien hofft anſcheinend, dadurch nicht nur den Auswirkungen der ſtändigen Rivalität der britiſchen und ruſſiſchen Einflüſſe zu entgehen, ſondern auch bedeutend günſtigere finanzielle Bedingungen zu er⸗ halten. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Dez. Trotz den zurzeit lebhaft kolportierten Gerüchten von einer unmittelbar bevorſtehenden Löſung der Preußenfrage möchten wir an der Auffaſſung feſthalten, daß nach aller Vorausſicht aus der Wahl des preußiſchen Miniſterpräſidenten in der nächſten Woche und auch darüber hinaus kaum etwas werden wird. Zunächſt und vor allem verharrt die Reichsregie⸗ rung auf dem Standpunkt, daß eine Aufhebung der Juli⸗Notverordnung des Reichspräſidenten nur dann erfolgen könne, wenn eine entſprechende An⸗ gleichung Preußens an die Reichs politik gewährleiſtet ſei. Im anderen Fall würde, auch wenn das Preußenparlament einen Miniſterpräſi⸗ denten wählte, die kommiſſariſche Verwaltung be⸗ ſtehen bleiben, und die neue Regierung könnte vor⸗ erſt lediglich die außerordentlich beſchränkten Funktionen ausüben, die gegenwärtig die Her⸗ ren Braun⸗Hirtſiefer als Schattenkönige innehaben. Damit wäre den Nationalſozialiſten ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht gedient. Das Zentrum iſt an ſich bereit, ein ſühren⸗ des Mitglied der NS Ap zum Miniſter⸗ präſidenten zu wählen, wenn gleichzeitig das preußiſche Innenminiſterium einem Ange⸗ hörigen ſeiner Partei überlaſſen wird⸗ Aber mit der perſonellen Einigung allein iſt es ja nicht getan. Das Zentrum ſoll wenigſtens nach allen Erklärungen, die es dem neuen Kanzler abgegeben hat, ſich nur für die Berufung eines Nationalſozia⸗ liſten an die Spitze der Preußenregierung einſetzen, wenn gleichzeitig ein politiſcher Frieden z wiſchen der Reichsregierung und der NSDAP. geſchloſſen würde. Dazu wiederum ſind die Nationalſozialiſten, die auch für den Fall einer Ver⸗ tagung des Reichstags in ſchärfſter Oppoſition zum Kabinett Schleicher bleiben wollen, keineswegs geneigt. Eine Neubildung der Preußenregierung wäre im gegenwärtigen Augenblick alſo nur in Form eines Kampfkabinetts möglich. i Auf dieſer Baſis mit den Naitonalſozialiſten zu ope⸗ rieren, hatte das Zentrum die ſtärkſte Luſt, ſolange der von ihnen mit allen Mitteln bekämpfte Herr von eee. Vertagung der Preußenfrage Papen Kangker war. Die Einigung iſt damals nich; gelungen. Von Preußen her jetzt gegen die Regierung Schleicher einen Flankenangriff zu unternehmen, dazu wird das Zentrum, das ſich 8 in die Reſerveſtellung zurückgezogen hat, ſchwerlich die Hand bieten wollen. Es fehlen mithin eigentlich die prak⸗ tiſchen Vorausſetzungen für eine Bereinigung der Preußenfrage. Man dürfte die Preußenfrage bis zum Jaunar zurückſtellen. In den Abſichten des Kanzlers, der durch das Zen⸗ trum über die Verhandlungen mit den National⸗ ſozialiſten fortlaufend unterrichtet worden iſt, mag es ja wohl liegen, über Preußen die Nationalſozia⸗ liſten für die Mitarbeit im Reich heranzuziehen. Man ſtellt ſich das, wie hier ſchon ausgeführt, offenbar ſo vor, daß gegen das Zugeſtändnis der Tole⸗ rierung im Reich der preußiſche Mint⸗ ſterpräſident zum Vizekanzler im Reichskabinett ernannt werde, und man ſagt ſich, daß dann die Heranziehung weiterer Vertrauensmänner der Partei wohl nur eine Frage der Zeit wäre, Das Ende würde alſo eine Umbildung der jetzigen Reichs⸗ regierung auf der Grundlage einer feſten Mehrheit im Reichstag ſein. Das alles aber ſind Hoffnungen, Pläne, Entwürfe. Ob und wann ſie verwirklicht werden können, ſteht dahin. Ein Amneſtie-Kompromiß? Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 9. Dez. Obwohl in den vorausgegangenen Verhandlun⸗ gen zwiſchen Regierung und Parteien der Boden für ein Kompromiß in der Amueſtiefrage intenſiv vorbereitet war, ergaben ſich in der Aus⸗ ſprache im Rechtsausſchuß des Reichstags doch noch ſehr weitgehende Differenzen. Zur Debatte ſtanden drei Geſetzent⸗ würfe: der Nationalſozialiſten, der Sozialdemo⸗ kraten und der Kommuniſten. kutierbar erwies ſich der kommuniſtiſche Als völlig undis⸗ An⸗ trag, der für jedes Vergehen Abſolution gewähren will, das„im Intereſſe der Arbeiterſchaft“ ſoll nach dem Schwere des begangen worden iſt. Nur der Wunſche der Kommuniſten die volle Geſetzes zu fühlen bekommen, der ſi ch gegen einen Angehörigen des klaſſenbewußten Proletariats ver⸗ gangen hat. Die nationalſozialiſtiſ ch e For⸗ derung hielt ſich in engeren Grenzen. Aber der Um terſchied zu dem Amneſtieentwurf der So la la demokraten blieb groß genug. Am Ende der Diskuſſion konnte man nur feſtſtellen, daß über die Begriffsbeſtimmungen, die bei der Amneſtie ange⸗ wandt werden ſollen, ein reger Meinungswirrwarr herrſchte. Eine entſcheidende Wendung N die Be⸗ ratungen durch die Initiative de Reichs⸗ regierung, die durch den Nleichsjuſtisminiſter dem Ausſchuß einen konkreten Vorſchlag unterbreiten ließ. Er bildete dann die Grundlage für neue Beratungen des Ausſchuſſes, die ſich bis in die ſpäten Abendſtunden hinzogen. Der Regie⸗ rungsvorſchlag uimmt von der Amneſtie eigentlich nur die ganz ſchweren Verbrechen aus und ſtellt für die übrigen aus politiſchen Beweggründen und wirt⸗ ſchaftlicher Not begangenen Straftaten weſentliche Milderungen in Ausſicht. Eine völlige Einigung konnte im Aus⸗ ſchuß noch nicht erzielt werden, doch hat man den Eindruck, daß ein Kompromiß auf dem Marſch iſt, das in einer neuen Sitzung heute vor Beginn der Ple⸗ narberatungen die Zuſtimmung der Parteien finden dürfte. Nachträglich ſind auch noch Hochverratsver⸗ gehen in den Amneſtieentwurf der Regierung ein⸗ bezogen worden. Die Nationalſozialiſten, die da⸗ gegen ſcharfen Widerſpruch erhoben, will man offen⸗ bar noch durch andere Konzeſſionen gewinnen. Kommuniftiſche Krawalle in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Dez. Geſtern abend kam es einige Minuten vor Ge⸗ ſchäftsſchluß im Berliner Weſten in den belebteſten Straßen zu ſchweren kommuniſtiſchen Krawallen, die unter dem vor den Weihnachts⸗ auslagen der Kaufhäuſer und Geſchäften ſich ſtau⸗ enden Publikum paniſche Szenen hervorriefen. Die Krawalle begannen gegen 777 Uhr. Um dieſe Zeit hatten ſich bei der Gedächtniskirche ungefähr 1000 Kommuniſten zuſammengerottet, die unter „Hunger, Hunger“⸗Ruſen und Gejohle in loſen Trupps ſich über Fahrdamm und Bürgerſteig er⸗ goſſen. An der Ecke der Marburger Straße feuer⸗ ten die Störenfriede einen Feuer werkskör⸗ per ab. Gleichzeitig flogen Steine in Schau⸗ fenſterſcheiben eines Schuhwarengeſchäftes. Flüchtende Paſſanten wurden beſchimpft. An der Ecke der Nürnbergerſtraße verſuchten zwei Ver⸗ kehrspoliziſten, die demonſtrierenden Gruppen auf⸗ zulöſen. Sie wurden jedoch überfallen und ſchwer miß handelt. Mehrere Ueberfallkommandos grif⸗ fen nun ein und gingen gegen die Krawallmacher mit dem Gummiknüppel vor. Aus den Reihen der Kommuniſten wurden Schüſſe abgefeuert, die glücklicherweiſe niemanden trafen. Und wieder platzten Feuerwerkskörper. Auch wurden wieder an verſchiedenen Stellen Schaufenſterſcheiben eingeſchla⸗ gen. Die Spaziergänger wurden von der Polizei aufgefordert, die Straßen zu verlaſſen. Jedoch kamen ſtändig Ahnungsloſe aus den Läden heraus und füllten immer wieder den Bürgerſteig. So ge⸗ rieten auch Unbeteiligte mit der ſcharf vorgehenden Polizei zuſammen. Erſt als die Poliziſten Sich reick⸗ ſchüſſſe abgaben, gelang es, gegen 8 Uhr die Ruhe wieder herzuſtellen. Zu Plünderungen iſt es nicht gekommen. 4 Aehnliche kommuniſtiſche Zuſammenrottungen ereigneten ſich gegen 7 Uhr abends in der Pots⸗ damerſtraße. Als Polizeibeamte einen größeren Trupp Kommuniſten auflöſen wollten, wurden ſie tätlich angegriffen. Mit Hilfe von Verſtärkungen gelang es, die Demonſtranten auseinanderzutreiben. Mehrere KPD⸗ Angehörige wurden feſtgenommen. Todesfahrt eines Rennfahrers — Paris, 9. Dez. Auf der Pariſer Autorennbahn ereignete ſich ein ſchweres Automobilunglück, bei dem der bekannte italieniſche Rennfahrer Ruggeri ums Leben kam. Bei einer Verſuchsfahrt der Firma Maſerati überſchlug ſich der von Ruggeri geſteuerte Wagen. Ruggeri gehörte zu den beſten italieniſchen Rennfahrern. Diplomatiſcher Zwiſchenfall Von Charles Roberts Einen beſſeren Aufenthaltsort als dieſen Teich konnte es für Fiſche gar nicht geben. Er war tief und ſein Zufluß eng und ſeicht, aber dennoch ge⸗ räumig genug, um eine langſame Erneuerung des Waſſers zu ermöglichen. Dazu trieben unzählige Leckerbiſſen wie Fliegen, Käfer, Raupen oder Bee⸗ ren ein, die die Zuflußgewäſſer ſprudelnd mitgeriſſen hatten. Der Teich war dunkel überſchattet von ſtark⸗ äſtigem Ahorn und Waſſereſchen; wenn aber die Nachmittagsſonne ihren Tiefſtand erreicht hatte, ſo überfluteten ihre Strahlen in wohltuender Wärme die Oberfläche. Die Fiſche, die dieſen köſtlichſten aller Teiche be⸗ völkerten, waren ausnahmslos wohlgenährte, fette Tiere, bis auf die junge Brut die ſich vorſichtig in den äußerſten ſeichten Ausläufern aufhielt, damit ihr die großen, gierigen Fiſche nicht ſolgen konnten. Das waren in der Hauptſache Forellen und Sauger, träge, plumpe, weichliche Weſen, ſaßen wie geſät auf der Schlammfläche und ſogen mit ihren kleinen runden, nach unten gekehrten Mäulern den fetten Schlamm unaufhörlich nach Nährbeſtänden aus. Die ſehnigen Schwänze allein ſchützten ſte vor den An⸗ griffen ſeitens der immer raubgierigen, unerſätt⸗ lichen Forellen. Sauger eigen. Unabläſſig huſchten ſie über den Schlamm, den Sand, die Felsblöcke, imme auf Ausſchau oder Jagd nach Beute. Häufig blitzte die eine oder andere ſogar in dem hellen Strudel nahe⸗ gelegener Waſſerfälle auf, wohin die Ausſicht auf reichere Jagdbeute ſie getrieben hatte. Dann pflegte ſie wohl träge— den Schwanz einer kleineren Stammesverwandten noch zwiſchen den Kinn⸗ backe“— unter die Uferbänke langſam zurückzu⸗ kehren, um dort in Ruhe die ſchwere Mahlzeit zu verdauen. Doch einen furchtbaren Fiſcher gab es, dem der 5 Teich ſo gerade recht war: den Luchs. Eine ſtarke, ſchon vom e beſpülte Baumwurzel, die et Denen war allerdings nichts von der Ruhe der drei Fuß in den Teich hinausragte, bot ihm einen vorzüglichen Anſitz. Hier konnte er ſtundenlang auf der Lauer liegen, geduldig, unbeweglich wie die Wurzel ſelbſt. Sein rundes, ſchwarzes, wildes Mondgeſicht mit den blaßhellen, harten Lichtern, den ſteifen Schnurrhaaren und den buſchigen Ge⸗ hören hielt er ſo dicht über dem Waſſerſpiegel, daß der verwirrende Reflex der überhängenden Zweige ihm den Blick auf den Grund nicht ſtören konnte. Unermüdlich konnte er ſo liegen und auf die dicken Sauger hinabſtarren, die in behaglicher Trägheit am Schlamme und an den Steinen ſaugten. Beſonders aber hatte er es auf die Forellen abgeſehen. Aus der durchſichtigen Dämmerung des Gewäſſers blitzte es ihm bald ſilbern oder purpurn entgegen, wenn ſie nach Larven oder Käfern blitz⸗ ſchnell über den Boden kreuzten, hin und wieder wohl auch einmal nach der Oberfläche ſchweiſend. Dabei konnte es aber geſchehen, daß der kreiſende Strom ſie in die Nähe der überhängenden Wurzel brachte. Dann ſpannten ſich die Sehnen des dort regungslos Lauernden, die Krallen ſchoben ſich aus den Scheiden der Branten, und eine grünliche Flamme ſchoß in die unheimlichen Lichter. Und wenn dann die Forelle in ſchräger Linie rot ſchim⸗ mernd die Waſſerfläche teilte, um einen Biſſen zu ſchnappen, ſchlug wie der Blitz eine ſcharfe Tatze herab, und im gleichen Augenblick lag der zappelnde Fiſch unter den grünen Blättern am Ufer... Der Luchs aber war ein ſo ſtiller Fiſcher, daß ſeine Jagd den Frieden des Pfuhles nicht im mindeſten ſtörte oder nur den leiſeſten Schatten dunkler Vorahnung über die Zurückbleibenden warf. Eines Morgens, in drückender Schwüle, lag die große Katze wieder auf ihrer Wurzel und ſtarrte wie gewöhnlich mit ihren kühnen Mondaugen in die Tiefe. Zu ihrer größten Enttäuſchung waren an dieſem ſiedenden Tage ſogar die Forellen zu träge, ſich zu bewegen. Die Hitze ſchien ſie förmlich gelähmt zu haben. Ebenſo bewegungslos und gleichgültig wie die Sauger hingen ſie auf leiſe fächelnden Floſſen und nahmen auch von den verführeriſchſten trieben. Biſſen zelne Notiz, die an der. herum⸗ Der Luchs, zwar ein geduldiger Fiſcher, wurde an dieſem Morgen doch auf eine harte Probe ge⸗ ſtellt, denn er war hungrig und hatte es gerade heute beſonders auf Fiſchfleiſch abgeſehen. Der kurze Schwanzſtummel begann ärgerlich zu peitſchen. Eben wollte er die Fiſchjagd aufgeben und lieber nach Kaninchen ſpüren, als er mit einem zufälligen Seitenblick ein Bild auffing, das ſeine Halskrauſe vor Eiferſucht und Wut erſtarren machte. Ja, jedes Haar ſeines Pelzes ſträubte ſich! Ein Rivale, deſſen Geſchicklichkeit als Fiſcher ſeine eigenen An⸗ ſtrengungen lächerlich erſcheinen ließ, war am Ein⸗ gang des Teiches erſchienen und blickte mi. kühn⸗ forſchenden Augen in die klare Tiefe. Zum erſten⸗ mal ſeit einer halben Stunde bewegte ſich der Luchs. Er wendete ſeinen Kopf voll herum und richtete ſeinen grünen, ſtieren Blick auf den Ankömmling. Der war im Fluſſe herabgekommen und nach ſeinem ganzen Verhalten zu ſchließen, war der Teich ihm unbekannt. Sein langer, ſehniger, dunkler Kör⸗ per lag mitten im Zufluß ausgeſtreckt, nur Kopf und Schultern oberhalb des Waſſers. Glatt und ſchlüpf⸗ rig glänzend, von unterſetzter ſchmiegſamer Geſtalt, ſchweren Kinnbacken und geradezu doggenähnlicher Geſtalt, kaum ſichtbaren Gehören, dunklen Augen und langem, mächtigen Schwanz ſtellte er den denk⸗ bar größten Kontraſt dar zu der mondäugigen Katze, wenngleich beide an Größe und Stärke nicht ungleich waren. Der Ankömmling jedoch nahm keine Notiz von dem ſtillen Beobachter auf der Baumwurzel am an⸗ deren Ende des Teiches. Geſpannt ſpähte er in die reichbevölkerte Tiefe. Die Jagd war bisher ſchlecht geweſen, er war hungrig. Einen Moment ſpäter glitt er plötzlich ins Waſſer, das ſich gluckernd über ihm ſchloß. Die Lichter des Luchſes folgten in erreg⸗ ter Spannung den ſchnellen, fiſchartigen Bewegungen dieſes fremden Tieres. Die ſchläfrigen Pfuhlbewohner ſtoben in pani⸗ ſchem Schrecken nach allen Seiten davon, ſogar die trägen Sauger legten eine unerwartete Lebendig⸗ keit an den Tag. Ehe ſie aber noch einen Unter⸗ ſchlupf finden konnten, hatte der Otter ſchon eine Forelle erſchnappt und ihr den Rückenwirbel durch⸗ biſſen. Und nun kam die Reihe an die fetteſte aber“ auch ſchnellſte Forelle des ganzen Pfuhles. Die ſchoß in ihrer Verzweiflung mit blitzartigen Wendungen von einer Seite zur anderen, in die Höhe, in die Tiefe, verfehlte jedoch immer den Ausgang, durch den ſie ſich hätte retten können. Dennoch gelang es ihr, kurze Zeit der unerbittlichen Verfolgung des Otters zu entgehen, der, obgleich ein vierfüßiger Marder, tatſächlich ſchneller und behender im Waffen war 18 jede Forelle. Der Luchs rührte ſich nicht, geſpannt belle ſeine ſchillernden Lichter der blitzſchnellen, tumultartigen Flucht und Verfolgung. Schließlich ſchoß die ver⸗ folgte Forelle auf die Wurzel zu, dicht an der Ober⸗ fläche nun in ihrer wahren, ſtrotzenden Fülle er⸗ ſcheinend. Im ſelben Bruchteil dieſer Sekunde ſuhr eine mächtige Tatze nieder und wirbelte ſie weit das Ufer hinauf. An derſelben Stelle, wo die Forelle ſo plötzlich verſchwunden war, ſchoß der Kopf des Otters aus dem Waſſer. Einen Augenblick blitzten die dunklen zornigen Lichter des Otters direkt in die mondbleichen des Luchſes, die kaum zwölf bis achtzehn Zoll über ihm funkelten. Mit gewaltigem Satz war der Luchs jedoch ans Ufer geſprungen, ſein Opfer zu töten. So viel Forellen auch noch im Teiche waren, die Empörung und Wut über die unglaubliche Oreiſtig⸗ keit, die ihm die Beute vor den Fängen wegge⸗ ſchnappt, ließen den Otter jetzt nur noch an Rache denken. Haſtig kletterte er auf die Baumwurzel hinauf und glitt lautlos am Ufer hoch. Blitzſchnell ſprang der Luchs herum und kauerte ſich nieder— die eine Tatze auf der getöteten Beute. Seine Lichter funkelten dem ſich nähernden Otter entgegen; denn auch er fühlte ſich als der Beleidigte. Der Teich war bisher ſein alleiniges, unbeſtrittenes Jagdrevier geweſen und der Otter ein frecher Ein⸗ dringling. Alle Vorſicht außer Acht laſſend, kam der Otter ſchnell näher, dann aber hielt er inne, als hätten ihn die bleichen, drohend ihm entgegenſtarrenden Lichter des am Boden kauernden Gegners verwirrt. Seinem Blick begegnete er unerſchrocken und ruhig. Dann kroch er langſam vorwärts, ganz langſam, e um. 5 8 enen 50 Seite 8 1 T 1 Freitag, 9. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 574 . Die Einer organiſierten Diebesbande auf der Spur Wir konnten geſtern abend bereits kurz berichten, daß es gelungen iſt, einen Teil der in Feudenheim geſtohlenen Weinfäſſer ausfindig zu machen und ſie an der von dem einen Verhafteten angegebenen Stelle auszugraben. Zur größten Ueberraſchung fand man aber nicht nur die Fäſſer und das Küferwerk⸗ zeug vor, ſondern auch noch eine ganze Menge Kiſten und Kaſten mit Werkzeugen und ähnlichen Dingen, die von anderen Raubzügen ſtammten. Die Sachen waren in etwa zwei Meter Tiefe vergraben und wurden inzwiſchen von der Kriminalpolizei ſichergeſtellt. Da man doch einmal beim Suchen war, dehnte man den Kreis der Nach⸗ forſchungen noch etwas aus und fand in einer Baracke in der Nähe ein geſtohlenes Fahrrad und verſchiedene Fahrradteile. Aus der ganzen Sachlage geht hervor, daß die Verhafteten ſich nur deswegen geweigert hatten, das Verſteck der Weinfäſſer anzugeben, weil ſie befürchten mußten, daß dann auch die Beute ihrer anderen Diebesfahr⸗ ten an das Tageslicht befördert würde. Zweifellos ſind in der Nähe der noch fehlenden Fäſſer weitere Sachen vergraben, die ebenfalls nicht auf recht⸗ mäßige Art erworben wurden, da ja ſonſt keine Ver⸗ anlaſſung beſtehen würde, das Verſteck weiter ge⸗ heim zu halten, nachdem die Geſchichte doch ins Rol⸗ len gekommen iſt. Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß man hier einer organiſier⸗ ten Diebesbande auf die Spur gekommen iſt und daß der in die Angelegenheit verwickelte Per⸗ ſonenkreis noch erheblich erweitert werden wird. Sehr intereſſant iſt, wie man auf die Spur der Täter kam. Wir hatten ſeinerzeit nach Bekannt⸗ werden des Weindiebſtahls die Notiz gebracht, daß der Beſtohlene eine Belohnung für Ermittlung der Täter ausgeſetzt habe. Dieſe Notiz wurde von Nach⸗ barn der Diebe geleſen, denen vorher ſchon der Mobiliarzuwachs und der übermäßige Alkoholgenuß aufgefallen war. Erſt die Ausſicht auf die aus⸗ geſchriebene Belohnung veranlaßte zwei Leute, die Anzeige zu erſtatten, die ſie eigentlich ſchon früher hätten erſtatten können, wenn ſie von der Diebſtahls⸗ geſchichte und von der Belohnung gewußt hätten. An dieſem Fall kann man wieder deutlich erkennen, wie ſehr das Publikum zur Aufklärung von Ver⸗ brechen beitragen kann, wenn es aufmerkſam die Zeitung lieſt und auch ſonſt den Ereigniſſen nicht gleichgültig gegenüberſteht. Ohne die ausgeſetzte Belohnung und ohne den entſprechenden Hinweis wären die Ermittlungen in der Weindiebſtahls⸗ geſchichte, die jetzt zur Aufdeckung weiterer Ver⸗ brechen führt, beſtimmt noch nicht ſo weit gediehen. 2 3,5 C. Kälte. Leichter Froſt iſt nunmehr auch bei uns eingekehrt. In der vergangenen Nacht be⸗ trug das Minimum 3,5“ C. gegen 3“ C. in der Nacht zum Donnerstag. Heute früh zeigte das Thermo⸗ meter noch 3,4 C. unter Null an, während geſtern morgen mit 0,5 C. über Null die Froſtgrenze ge⸗ rade erreicht war. Die Höchſttemperatur von 5,2 C. zeigte ſchon geſtern an, daß wir Froſt zu erwarten hatten. Geſchäfte an der„Grünen Grenze Wie Schmugglerbanden arbeiten— Die Zollfahndungsſtellen Ludwigshafen und Mannheim machen ihnen zu ſchaffen Daß das Schmuggeln eine Sache iſt, bei der man leicht Gefahr läuft, ſchwediſche Gardinen zu ſehen, iſt den betriebſamen Männern, die ſich damit befaſſen, erſt vor wenigen Tagen bewieſen worden, als es der gemeinſamen Aktion der Zollfahn⸗ dungsſtelle Karlsruhe und der pfälzi⸗ ſchen Gedarmerie gelang, eine weit ver⸗ zweigte Schmugglerorganiſation„hoch⸗ gehen“ zu laſſen. Eine Spezialität dieſer Bande war der Transport des bekannten franzöſiſchen Markenzigarettenpapiers„Job“. Tauſende von Job⸗Büchelchen wurden über die franzöſiſch⸗pfälziſche Grenze geſchmuggelt. Natürlich hat mit dem ſchnellen und überraſchen⸗ den Zugriff der Behörden der geſamte Schmuggel⸗ betrieb zwiſchen Elſaß und Saar einerſeits und der Pfalz und Baden anderſeits nicht völlig lahmgelegt werden können. Aber die Leute, die ſchwerbepackt in dunklen, nebligen Nächten über die„grüne Grenze“ ſchlüpfen und ihre Ware an irgendwo in der Dunkel⸗ heit wartende Autos oder Motorradfahrer abgeben, ihre Auftraggeber und die Verteiler, die ſämtlich in den großen Induſtriezentren am Rhein und teilweiſe auch in Frankfurt ſitzen, werden es ſchon gemerkt haben, daß die Zollfahndungsſtellen und die Zoll⸗ aufſichtsbeamten ihnen immer wieder auf die Spur kommen. Da man nicht jeden einzelnen der im Zug, im Auto oder zu Fuß an der Grenze anlangt, auf Herz und Nieren prüfen kann, ob er ein verkappter Schmuggler iſt, ſo richtet ſich das Hauptaugenmerk der Beamten der Zollfahndungsſtelle Ludwigshafen und der Zweig⸗ ſtelle Mannheim beſonders auf die Verteiler der Schmuggelware und ihre Abnehmer, die ihr Geſchäft in kleinen Kneipen, in verſteckten Höfen und Kellern betreiben. Die Zollfahndungsſtelle in Ludwigshafen, die das ganze weite Gebiet der Pfalz beobachtet und die in enger Zuſammenarbeit mit den Zollaufſichtsämtern in Landau und Kaiſerslau⸗ tern ſteht,„erfreut“ ſich erklärlicherweiſe des größten Intereſſes der Schmuggler, die in Ludwigshafen ſelbſt zu Hauſe ſind. Davon weiß nur der Leiter der Fahndungsſtelle allerlei zu erzählen. Die Beamten dieſer Behörde werden ſtets von irgendwelchen Leuten auf der Straße beobachtet, damit die„Führer“ wiſſen, ob wieder ein neuer Coup vorbereitet wird, oder ob ein neuer Beamter, deſſen Geſicht man noch nicht kennt, den Schmugglern das Leben ſauer machen ſoll. In Mannheim iſt es natürlich ähnlich. Die Mitglieder der Fahndungs⸗ zweigſtelle in der Güterhallenſtraße ſind den Herr⸗ ſchoaften gut bekannt und man nimmt ſich vor ihnen hölliſch in acht. Auf meine Frage, was augenblicklich die gangbarſten Schmugglerartikel ſind, erhalte ich von dem Chef der Fahndungsſtelle in Lud⸗ wigshafen zur Antwort, daß heute noch immer Zigarettenpapier, Feinſchnitt und Zigaretten, ſtark geſchmuggelt werden. Die Schmuggler, die an der Grenze ſelbſt „arbeiten“, kaufen meiſt in den zum franzöſiſchen Zollgebiet gehörigen Saargebiet, in den Städten Hom⸗ burg oder Neunkirchen ein. Sie erhalten dort bereits 100 Zigarettenpapierbüchelchen für 3 /, während ihnen in der Pfalz und in Baden für 100 Büchelchen bereits 12/ bezahlt werden. Bei 1000 Büchelchen macht der Profit bereits 120 /. Abzüglich der Fahr⸗ ſpeſen bleibt ein Reingewinn von 100 /. Aller⸗ Aus der Schule geplaudert Weiß der Himmel, wir hatten ja die löbliche Ab⸗ ſicht, wieder ein ordentlich Portiönchen mathemati⸗ ſcher Weisheit uns anzueignen— wenn auch eine graue Wolkendecke ſich griesgrämig über die Dächer breitete, faſt zu den Fenſtern hereinhing und den ganzen Raum in ſchummeriges Düſter hielt. Der Günther blinzelte immer wieder hinaus ins mor⸗ gendliche Dämmerlicht zum alten Kirchturm hinüber, der mit ſeiner in Jahrhunderten erworbenen Alt⸗ ehrwürdigkeit verwundert durch die Scheiben guckte und manchmal faſt den Kopf ſchüttelte über ſo viel Firlefanz, den ſich die Herren Buben in den Pauſen oft erlaubten. Günthers Schulweg führt immer ein gut Stücklein durchs offene Feld. So hat er eine feine Naſe für kommendes Wetter bekommen. Und heute früh hat die Naſe Schneewetter prophezeit. Das war allerdings eine Alarmbotſchaft für 5 5 die Kerlchen. Wir hatten ſchon unſere Mühe, ſie für die hohen Fragen der Mathematik zu intereſſieren. Aber mit Liſt und Tücke hatten wir die Geſellſchaft bald ſo weit. Wir ſtudierten allerlei intereſſante Dinge von Amtsbezirken und dergleichen, ſtellten Berechnungen an über die Beſchäftigung der Bewohner und ſetzten das Rechneriſche ins Bildhafte um. Adolf malte ge⸗ rade mit Ernſt die Häuschen, die die Landwirtſchaft bedeuten, an der Tafel grün 5 die 1 ückten ihm ſchläfrig zu wie hypnotiſiert von den ein⸗ 1 Bewegungen, da gellt der Ruf durch das Zimmer:„Es ſchneit!“ Welcher Frechling das gerufen hat, bleibt offene Frage. Jedenfalls iſt die Geſellſchaft wie elektriſiert, denn der Ruf„Es ſchneit!“ iſt für echte Buben ein Kriegsruf, iſt ein Zauberwort, das mit einem Schlag Erinnerungen an Schneeballſchlachten und Schlitten⸗ fahren ins Gedächtnis ruft, daß die Wangen ſich röten vor Erregung. Da ſtarren nun die achtzig Bubenaugen zum Fenſter hinaus und ſchweigen nach dem erſten ſpontanen Jubel. Nur ein ganz beſonders Empfindſamer ſagt wie in ſeliger Traum⸗ verlorenheit: Der erſte Schnee!“ Ja, er brach herein wie ein Störenfried, denn mit der hohen Mathematik war's gründlich vorbei: was will auch abgeſtandene Wiſſenſchaft gegenüber der Urgewalt des Erlebniſſes des erſten Schnees! Zwar verſuchen wir noch ein paar Minütchen— es muß jeden Augenblick läuten— die Aufmerkſamkeit auf die Rechenaufgaben zu konzentrieren, aber die Blicke gleiten doch immer wieder hinaus zum Schneeflockentanz. Es iſt ja auch zu buntes Treiben dort draußen. Die Flocken wirbeln raſend umein⸗ ander: immer dichter und dichter. die Flocken. — 77 Mächtig groß ſind Vom alten Kirchturm iſt bald nichts mehr zu ſehen: die weiße Pracht legt ſich ſchmückend Schulzimmer gerannt kam und uns ſagte:„Im Schulhof wird der ganze Schnee weggekehrt!“ auf die altersfarbenen Dachziegel. In wenigen Minuten hat ſich das Bild geändert.„Jetzt iſt erſt richtiger Winter!“ meint Adolf und der vorlaute Hans kann ſich nicht genug tun mit Verwundern über die rieſengroßen Flocken: „Menſch, das ſchneit jo bald Schneeballe!“ Es ſchellt. Wir ſchmieden das Eiſen, ſo lange es warm iſt. Ein Blick auf den Außenthermometer hat uns gezeigt, daß die weiße Pracht nicht lange wäh⸗ ren wird. So wollen wir wenigſtens das Erlebnis feſthalten. Und in der zweiten Stunde hocken die Kerlchen in den Bänken und kauen an den Feder⸗ haltern. Vielen freilich fließt alles Erleben wie von ſelbſt in die Feder. So wandelten wir den Störenfried in einer Helfer. Und wenn auch heute ſchon wieder feuchte Eintönigkeit die Landſchaft beherrſcht: in den Auf⸗ ſätzchen ſoll ein Fünkchen aufleuchten von der Freude die der erſte Schnee gebracht. Drei Proben Der Lehrer trat ein. Nach der Begrüßung mach⸗ ten wir uns ans Rechnen. Kaum hatten wir an⸗ gefangen, da verdunkelte ſich der Himmel. Da— ganz langſam und ſachte flog ein kleines Schnee⸗ ſlöckchen am Fenſter vorbei und hintennach noch eins und ſo fort. Die Flocken wurden immer größer. Die ganze Klaſſe wollte nicht mehr rechnen. Nur einer, nämlich der Lehrer. Jeder ſah den weißen Flöcklein nach. Bald waren alle Dächer bedeckt von ihnen. 1 Heute morgen hat es ſchon angefangen zu ſchneien, als ich in die Schule ging. Im Schulzimmer paßten wir in der Rechenſtunde gar nicht auf und ſchwatzten immer über den Schnee. Wir waren immer in banger Erwartung und ſagten zueinander:„Wird es bald ſchellen?“ Da auf einmal ſchellte es, und als der Lehrer aus dem Zimmer war, ſtürmten wir an die Fenſter, um dem Schneeflockentreiben draußen zuzuſchauen. 0 Heute morgen freute ſich alles im Schulzimmer, denn der erſte Schnee war im Fallen. Der Himmel war ganz zu von grauen Wolken. Mit der Zeit fiel immer mehr Schnee und immer dichter. Der Kirch⸗ turm gegenüber von unſerem Schulzimmer hat eine weiße Decke bekommen, und alle anderen Dächer hatten das gleiche Geſchenk. Alles wollte ſich an die Fenſter ſtürzen, doch der Lehrer hielt ſie davon zu⸗ rück. Mauche haben überdies eine ſchlechte Note be⸗ kommen. Es tat uns ſehr wehe, als einer in das AI. 3 7 15 82 5 dings muß man dieſe 100/ wieder durch verſchie⸗ dene Zahlen dividieren, da ein Schmuggler nie allein arbeitet, ſondern immer noch eine Kette von Hinter⸗ männern hat, die Vertreiber, die Kapitalgeber und andere, die auch etwas von der Beute haben wollen. Auch Spirituoſen werden mit Beharrlichkeit und wahrſcheinlich auch oft mit Erfolg geſchmuggelt. Aber hier iſt der„Umſatz“ bei weitem geringer als in Rauchwaren und Zigarettenpapier. Zigaretten werden mit Vorliebe über die Grenze gebracht. Sie ſind wie das in Frankreich und im Saargebiet bil⸗ lig einzukaufende Papier noch immer„Schlager“ der Schmuggler. Ebenſoviel wird natürlich auch an Schnäpſen, an franzöſiſchem Henneſſy, verdient. Die Flaſche wird im Saarländiſchen für 4/ 50 eingekauft und koſtet ſpäter in Mannheim oder in Frankfurt 17 1. Ebenſo iſt es mit dem Benedik⸗ tiner, mit ſüffigem Cordial Medoe und anderen köſtlichen Dingen. Auch der mit drakoniſcher Schärfe geahndete Deviſenſchmuggel blüht noch weiter. Das Syſtem der Schmuggler iſt bekanntlich folgendes: Man ſchmuggelt deutſches Aus welchen Kreiſen kommen die Schmuggler? Das Hauptkontingent der Schmuggler ſetzt ſich zumeiſt aus den Arbeitsloſen der großen Induſtrie⸗ zentren Maunheim und Ludwigshafen zuſammen. Die wirtſchaftliche Notlage veranlaßt ſie oft dazu, einen Nebenverdienſt zu erlangen, der zwar mit einem großen Riſiko verbunden, aber doch auch ganz beträchtlich iſt. Zum andern iſt es aber auch eine ge⸗ wiſſe Paſſion für das Abenteuerliche oder die Luſt, ſich mit dem gewonnenen Geld ein paar vergnügte Nächte zu verſchaffen, während oft Weib und Kind zu Hauſe Hunger leiden müſſen. Die moraliſche Verwilderung tritt unter den Schmugglern, die ſeit langem ihr„Handwerk“ betreiben, beſonders deutlich zu Tage. Es iſt ein ungeſchriebenes Geſetz unter ihnen, daß ſie ihre Komplizen nicht„ver⸗ pfeifen“ und auch die Namen ihrer Geldgeber, die immer im Dunklen agieren, geheimhalten. Die Strafen, die die Schmuggler treffen, ſind außer⸗ ordentlich hoch. Jeder, der ertappt wird, wird ſofort verhaftet und wandert für ein oder mehrere Jahre hinter Schloß und Riegel. Erſt geſtern iſt in Ludwigshafen eine Bande abge⸗ urteilt worden, die mit beſonderem Raffinement den Schmuggel betrieben hat. Der Staatsanwalt nannte ſogar den Hauptangeklagten einen Schmugg⸗ lerkönig, was dieſem Herrn ſichtlich unangenehm war. Auch wer geſchmuggelte Ware kauft, macht ſich ſtrafbar. Man tut alſo gut, immer größte Vorſicht walten zu laſſen, wenn einem billiges Zigaretten⸗ papier oder franzöſiſche Liköre zu einem Spottpreis angeboten werden, Es dürfte intereſſieren, daß auch die Kraftwagen und die Krafträder, die zum Transport geſchmuggelter Ware benutzt worden ſind, ſofort beſchlagnahmt werden. Die Schmuggler treffen alſo immer bei ihrer Feſt⸗ nahme empfindliche Verluſte. Da beſonders an der deutſchen Weſtgrenze die großen Städte liegen, die eine ſtarke Arbeiterbevölkerung auf⸗ weiſen, ſo hat ſich, wie mir mitgeteilt wird, gerade in dieſem Raume das Schmuggelweſen am ſtärkſten entwickelt. Die Schmuggler, die ihre Ware meiſt aus dem Saargebiet beziehen, verteilen dieſe nach einem Syſtem, das ſtrahlenförmig in das induſtrielle Hinter⸗ land weiſt, nach Mainz, Mannheim, Ludwigshafen und Frankfurt. Es iſt zu hoffen, daß es der angeſtrengten Arbeit der Zollfahndungsſtellen in Mannheim und Lubwigs⸗ hafen und dem Zollſchutz an der ſaarländiſchen und Blau Man kam sogar einen æufriedenen Rauclier aum Ae. in Haben, wenn man iim„Blaupunzt“ rauchen läßt. Punkt mit gtickerelen und Jolla ten- Bildern Geld ins Ausland, kauft dort deutſche Effekten, die in Paris, London oder Zürich bedeutend niedriger als an den Börſen im Reich notiert werden, bringt die für ein Spottgeld erhaltenen Aktien von In⸗ duſtrie und Schiffahrt wieder nach Deutſchland, wo man ſie zu dem hieſigen höheren Kurs— alſo mit eimem beachtlichen Gewinn— wieder an den Mann bringt. Auch Rauſchgifte werden über die „grüne Grenze“ geſchmuggelt. Oft ſtellt es ſich aber beim Zugriff der Zollfahndungsbeamten heraus, daß das vermeintliche Kokain nur ein gewöhnlicher Gries war und daß die Schmuggler gar keine Schmuggler, ſondern lediglichgeriſſene Schwind⸗ ler waren, die ihren Abnehmern unter vorgetäuſch⸗ ter Eile einige Büchſen mit„Kokain“ überreichten, das Geld einpackten und im Auto davonraſten. Auf meine Frage nach dem Unterſchied zwiſchen der Zollfahndungsſtelle und der Grenzzollbeamten antwortet mein liebenswürdiges Gegenüber, daß der Unterſchied vielleicht der gleiche ſei wie zwiſchen Kriminalpolizei und Schupo. Die Beamten der Fahndungsſtelle arbeiten unauffällig, ſie tragen Zi⸗ vil, nur ein Revolver und ein Gummiknüppel ſteckt in der Manteltaſche. elſäſſiſchen Grenze gelingen wird, das Schmuggel⸗ unweſen ſo einzudämmen, daß es keine Gefahr mehr für die deutſche Wirtſchaft bedeutet. Denn durch den Schmuggel werden jährlich hunderte von deutſchen Arbeitern brotlos gemacht, da die Fabriken, in denen ſie angeſtellt ſind, beſonders die Zigarettenpapier⸗ fabriken, denen von den ausländiſchen geſchmuggel⸗ ten Erzeugniſſen ſtärkſte Konkurrenz gemacht wird, Belegſchaftseinſchränkungen vornehmen müſſen. Der Kampf der Zollbehörden wird beſonders in dieſem Winter der Not hart geführt werden müſſen und hof⸗ fentlich erfolgreich den Leuten von der„grünen Grenze“ begegnen. N Schützt Gas- und Waſſerleitungen! Mit Eintritt der kalten Jahreszeit ſind frei⸗ liegende, dem Froſt ausgeſetzte Rohre, Hähne, Waſ⸗ ſermeſſer und dergleichen mit ſchlechten Wärme⸗ leitern, wie Stroh, Holzwolle, Papier, Tüchern uſw. zu umhüllen. Rohrleitungen an den Außenwänden ſind beſonders zu ſchützen. Bei Eintritt von Froſt ſind die Fenſter von Waſchküchen, Aborten und von ſonſtigen Räumen, in denen ſich die Leitungen befin⸗ den, zu ſchließen. Kelleröffnungen ſind mit Säcken, Holzwolle, Stroh oder ähnlichem Material zu ver⸗ wahren, nachdem die Läden geſchloſſen ſind. Weiter empfiehlt ſich, jeden Abend die Hauswaſſerleitungen durch die Entleerungshähne vollſtändig zu entwäſ⸗ ſern. Vor dem Wiederanlaſſen des Waſſers über⸗ zeuge man ſich jedoch, daß die geöffneten Ent⸗ leerungshähne wieder ſorgfältig geſchloſſen ſind. Vor Eintritt der Froſtperiode iſt es nötig, feſtzuſtel⸗ len, ob die Abſperrhähne der Waſſerleitungen in Ordnung ſind und, falls eine Inſtandſetzung erfor⸗ derlich iſt, dieſe ſofort vornehmen zu laſſen. * Warnung. Der Verein Rechtsſchutz⸗ ſtelle für Frauen und Mädchen E. V. mahnt zur Vorſicht, Gelder als Darlehen aufzunehmen. Es ſind Briefe im Umlauf, die ſehr verlockend wirken, aber die Seufzer und die Schmerzen kommen hintennach. Die Beſtimmungen bei ſolchen Darlehen ſind zumeiſt ſo verwickelt, ſo ſchwer herauszuklügeln, daß alles zuerſt genau ſtu⸗ diert werden muß, ehe man die Unterſchrift erteilt. Darum komme jeder, ehe er ſich bindet, zur Rechtsſchutzſtelle(Sprechſtunden Montags und Freitags von—6 Uhr in N 2, 4, Hinter⸗ haus), damit er vor Schaden bewahrt werde. 1 4. Seite Nummer 574 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. Dezember 1932 Der Neckar im Winterſchlaf Nach und nach und ganz unauffällig iſt der Neckar in ſeinen üblichen Winterſchlaf verſetzt wor⸗ den. Verſchwunden waren ja ſchon längſt die Ruder⸗ und Paddelboote, die im Sommer und im Früh⸗ Herbſt die Waſſerfläche belebten. Verlaſſen und von niemand beachtet ſchaukelten ſie an den Anlege⸗ pritſchen auf dem träge dahinfließenden Neckar, bis ſie einzeln auf Wagen verladen und durch ihre Be⸗ ſitzer oder durch die Bootsverleiher in das Winter⸗ lager gefahren wurden, wo man ſie im Laufe der nächſten Monate für die kommende Waſſerſport⸗ ſaiſon herrichten wird. Die ihrer„Anhängſel“ be⸗ raubten Bootsverleihanſtalten ſind nunmehr auch abgeſchleppt worden. Die Albeißerſche Verleihanſtalt machte den Anfang. In einem Abſtand von wenigen Tagen folgte jetzt auch die Bootsverleihanſtalt Klein. Verwaiſt liegen die Neckarufer zwiſchen der Friedrichsbrücke und der Ebertbrücke da und die Kranſchiffe am rechten Ufer können auch nicht das Bild beleben. Nur ein einziger Vertreter ſommer⸗ licher Waſſerfreuden iſt bis jetzt noch zurückgeblie⸗ ben: das Schiff„Anita⸗Maria“, das noch an ſeinem Steiger vertäut liegt. Zwei Beſtaltungen Kaufmann Siegfried Jeſelſohn Unter großer Teilnahme wurde am Donnerstag vormittag das Ehrenmitglied des Mannheimer„Lie⸗ derkranz“, Kaufmann Siegfried Jeſelſohn, zu Grabe getragen. An der Bahre hatte eine Fahnen⸗ abordnung des Vereins Aufſtellung genommen. Durch einige Chöre wurde die Feier umrahmt. Rab⸗ biner Dr. Oppenheim würdigte die Charakter⸗ eigenſchaften des Verſtorbenen. Der„Liederkranz“ ließ durch ſeinen Vorſitzenden, Rechtsanwalt Dr. Guſtav Hecht, dem treuen Anhänger des Vereins danken, der über 40 Jahre hindurch Mitglied ge⸗ weſen war. Großhändler Joſeph Lußheimer Wenig ſpäter füllte wiederum eine ſtattliche Trauerverſammlung die Kapelle des iſraelitiſchen Friedhofs, um von dem im 79. Lebensjahr verſtor⸗ benen Großhändler Joſeph Lußheimer Abſchied zu nehmen. Rabbiner Dr. Oppenheim erinnerte daran, daß der Tod dem Verſtorbenen als Erlöſer kam. Nach einem erfolgreichen und arbeitsſamen Leben wurde Joſeph Lußheimer ſchwer geprüft. Ne⸗ ben der kaufmänniſchen Tüchtigkeit hat dem Heim⸗ gegangenen ſeine Vornehmheit viele Freunde ver⸗ ſchafft. Die Auguſt Lamey⸗Loge ließ durch Rechts⸗ anwalt Dr. Berthold Scheurer dem eifrigen Logenbruder die letzten Grüße überbringen. Die Angeſtellten und Arbeiter der Firma Lußheimer übermittelten durch Prokuriſt Ebert dem Senior⸗ chef ihre letzten Grüße. * Die erſten Weihnachtsbäume haben ſich geſtern auf den Kapuzinerplanken eingeſtellt. Tan⸗ nenduft umfängt die Vorübergehenden. Bald wird auch das Verkaufsgeſchäft einſetzen. Auf den Zeug⸗ hausplanken, wo die„Chriſtkindls⸗Meß“ ihren neuen Platz angewieſen erhielt, ſind ebenfalls ſchon wei Buden, eine Waffelbäckerei und ein„Gutſel⸗ ſtand“, aufgeſchlagen. Dieſen Gewerbetreibenden iſt nach dem vorjährigen Mißerfolg auf dem Weißen Sand wirklich ein beſſeres Weihnachtsgeſchäft zu wünſchen.. * Ein Dornier⸗Wal überflog geſtern nachmittag, dem Rhein entlang folgend, unſere Stadt. Wie ſtets rief das mächtige Dröhnen der Motore, die durch die geringe Flughöhe des Flugſchiffes außerordentlich weit zu hören waren, allgemeine Aufmerkſamkeit hervor. Da die Wetterlage ſehr günſtig war, ſetzte der Pilot ſeinen Flug ohne Zwiſchenlandung fort und beſchränkte ſich darauf, die Frieſenheimer Inſel anzuſteuern. * Schneller Tod. Zimmermeiſter Aug. Franke, ein in weiten Kreiſen bekannte Perſönlichkeit, wurde geſtern mittag in Feudenheim beim Eſſen von einem Herzſchlag getroffen, der ſeinen Tod herbeiführte. Aus Mannheimer Muſikſchulen ülervorſpiele und Konzerte Eine Haydn ⸗Feier Zu einer ſehr ſinnigen und ſtimmungsvollen Gedenk⸗ feier für ZJoſeph Haydn hatte Inka von Linprun, die beſtbekannte Violinpädagogin in den feſtlich geſchmückten Beethovenſaal geladen. Im Saale, der den Beſuchern der Konzerte des Mannheimer Konſervatoriums Häckel wohl bekannt iſt und deſſen Eignung für kammermuſikaliſche Darbietungen an dieſem Abend beſonders vorteilhaft in Erſcheinung trat, lenkte eine Büſte Haydns, die mit Lor⸗ beerreis und duftenden Teeroſen geſchmückt war, die all⸗ gemeine Aufmerkſamkeit auf ſich. Der Linprunſche Geigenchor trug, von der Meiſterin umſichtig geleitet, die bekannte Oedur⸗Serenade vor, die urſprünglich für Streichquartett beſtimmt iſt, aber gerade in der choriſchen Beſetzung der melodieführenden Geigen⸗ ſtimme ihren Zauber vervielfachte. Die vielen E⸗Saiten ließen dank guter Schulung— und nicht zu vergeſſen der guten Akuſtik— die anheimelnde Melodie doppelt anzie⸗ hend erſcheinen. In den Geſamtrahmen fügte ſich glücklich ein Mozartſches Dub für Geige und Bratſche ein, das als Huldigung für Haydn gedacht iſt und von den Herren Heß und Schönbrod ſehr anſprechend vorgetragen wurde. Der beſonders begabte Werner Köhler, der in letzter Stunde für eine verhinderte Schülerin einſprang, erſpielte ſich mit dem-dur⸗Violin⸗Konzert von Haydn, dank außerordentlich vorgeſchrittener Technik und Beſeelung des Tones wie auch muſterhafter Bogenführung einen nachhaltigen, wohl verdienten Erfolg. Dem Konzertcharak⸗ ter kam die Wiedergabe des begleitenden Orcheſterpartes durch Klavier und Streichquartett gut zuſtatten. Der Verſuch, mit der Klavierquintett⸗Beſetzung iſt als durch⸗ aus gelungen zu bezeichnen und verdient in allen Fällen Nachahmung, wo die erforderlichen Spicker am Platze ſind. Robert Buß(Violine) und Erwin Schmieder (Klavier, aus der Akademie Peter Seib) boten mit dem gemeinſamen Vortrag der Fedur⸗Violin⸗Sonate von Haydn einen hohen Genuß. Schmieder erwies ſich mit ſeinem leichten, lockeren Spiel und der ruhigen Haltung als hochbegabter Pianiſt beſter Schulung, dem Buß als vorzüglich burchgebildeter Violiniſt ebenbürtig zur Seite ſtand. Den Abſchluß des anregenden Abends bildete das -moll⸗ Streichquartett, von Frl. von Linprun als in allen Sätteln wohl verſierter Führerin am 1. Pult im Verein mit den Herren Köhler, Schönbrod und Gritzer(2. Geige, Bratſche und Cello) in muſterhaftem Zuſammenſpiel vorgetragen. Beſonders erfreulich wirkte hier, wie in den früheren Enſemble⸗Darbietungen das präziſe Zuſammenſpiel. Die in allen Teilen gelungene Huydn⸗Feier bedeutete einen nachhaltigen Erfolg für Frl. v. Linprun, die den ganzen Abend vorbereitet und durch⸗ geführt hatte und durch geſchmackvolle Ausſtattung des Programms auf die Bedeutung der Veranſtaltung nach⸗ drücklich hingewieſen hatte. Kunſt des Cellos Das zweite Hauskonzert in Bleichers Konſerva⸗ torium bot denjenigen Muſikfreunden, die für Cello⸗ Spiel Intereſſe haben, viel Anregung. Eine Lehrerin der Anſtalt, Frl. Anita Ballio(Heidelberg), hat nach jahre⸗ langen mühevollen Verſuchen einen Cellobogen erfunden, der ſehr wohl geeignet iſt, über viele Schwierigkeiten in der Erlernung des Celloſpieles hinweg zu helfen. Wie Frl. Anna Müller(Heidelberg) in ihrem einleitenden Vortrag ausführte, galt es, die bei längerem Cello⸗Spiel leicht eintretende Ermüdung zu vermeiden. Dieſem Zweck dient der neue Bogen, der es ermöglicht, unter Freilaſſung des Daumens die anderen vier Finger in eine in Längs⸗ richtung des Bogens verlaufende Oeffnung oder Einbuch⸗ tung zu legen. Die Hand wirkt nicht mehr als Klammer, der Daumen wird entlaſtet, der Bogenſtrich wird gleich⸗ mäßiger. Die Probe aufs Exempel boten nun die Vorträge von Frl. Ballio, die, von Eliſabeth Bleicher am Klavier mit hoch entwickelter Technik und liebevoller Einfühlung begleitet, techniſch anſpruchsvolle Sonaten von Boccherini, Locatelli und Alex. Gretſchaninow ſpielte, wobei das Publikum nicht nur Frl. Ballios gepflegte, auch hohen Anſprüchen gerecht werdende Technik bewunderte, ſondern auch die durch die neue Erfindung gewährleiſtete lockere und leichte Bogenführung beobachten konnte. Paſſagen kamen ebenſo vorteilhaft zur Geltung, wie Sprünge, Flageolet⸗Effekte und geſangvoller Ton. Man gewann den Eindruck, daß der neue Bogen nicht nur bei Schülern mit ſchwerem und ſteifen Handgelenk gute Dienſte tun wird, fondern auch, daß Lähmungserſcheinungen und Spiel⸗ krämpfe ſich leichter vermeiden laſſen, wenn man ſich des neuen Bogens bedient. Auf alle Fälle iſt mit der neuen Erfindung, die bereits vielfach patentiert iſt, eine fühlbare Erleichterung ge⸗ ſchaffen und es iſt ſehr wohl denkbar, daß die mit Hilfe des Reſormbogens erzielte Lockerung der Spielmuskeln auch beim Gebrauche des alten Bogens ſich einſtellen wird. Im Intereſſe der Hausmuſik, zu der die neue Erfindung mittelbar viel beiträgt, iſt dem neuen Bogen weiteſte Ver⸗ breitung zu wünſchen.— Eine willkommene Bereicherung des Programms bedeutete die ſchon erwähnte, melodiſch und harmoniſch überaus reizvolle Cello⸗Songte von Gretſchaninow. 10 Junge Geiger Die junge Violiniſtin Frl. Claire Diochon, die als Kammermuſikſpielerin wie als Pädagogin in Waldhof bereits vorteilhaft bekannt iſt, trat am Sonntag nachmittag mit einem Schütlerkonzert vor die Oeffentlichkeit, das ihre pädagogiſchen Vorzüge neuerdings beſtätigte. Die Vor⸗ tragsordnung bewies, daß nicht nur auf die tüchtige tech⸗ niſche Ausbildung der Schüler Gewicht gelegt wird, ſon⸗ dern auch, daß die Eleven ausgiebig zur Betätigung im Enſemble⸗Spiel herangezogen werden. Sämtliche Schüler zeigten in Bogenführung und Tonbildung, ſowie insbeſon⸗ dere in der reinen Intonation, daß hier eine Lehrerin am Werke iſt, die Unterweiſung in die Elemente des Violin⸗ ſpiels mit größter Gewiſſenhaftigkeit vornimmt. Als be⸗ ſonders vorgeſchrittene Schüler, die auch im Quartettſpiel ſich erfolgreich betätigten, nennen wir Otto Beck, Chriſtel Salecker, Friedrich Galura und Fritz Ziegler. Für die Klavierbegleitung war Frl. Elſe Hauck gewonnen worden, die ſich ihrer Aufgabe mit viel Geſchick und bemer⸗ kenswerter Feinfühligkeit entledigte. PFPFVFFFFVFFPFPPCCCFPFPFPFPbPbCbCbFbGbPbPbPbPbbbPbPPbPbPCPGPbPGPbCGPbPGPCbGPTGTbGTbTGTGTGTGTGTPTGTGTPTVTbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVVVVVVVVVVVVVV Roxy:„Mieter Schulze gegen Alle“ „Eine menſchliche Komödie:„Mieter Schulze gegen Alle“. Eine Mietskaſerne im Norden Berlins mit ihrem Mo⸗ ſaik von kleinen Schickſalen. Mit lhrer Liebe und ihrem Haß, mit Klatſch und Tratſch, mit Bosheit und Neid, mit Stille und Lärm. Alltägliches Geſchick, allzutägliches, und doch ein Geſchehen, das mitlachen und mitweinen, mitlieben und mitfeinden heißt. Eine Tragödie? Nein, und auch kein Satyrſpiel. Leben da um einen engen Hof gepreßt ein Dutzend Menſchen, die der Anderen Sorgen und Freuden kennen wie ihr eigenen. Vier, fünf, ſechs Mietsparteien, deren Alltag voreinander aufgeſchlagen iſt wie die Fenſter, in die ſie ſchauen können. Sie lieben ſich, wähnen ſich zu lieben, die Mieter in der dumpfen Feindſchaft gegen den Haus⸗ wirt, der Friſeur den alten Rentner, Frau Schlachtermeiſter den jüngeren Agenten, Frau Schulze ihre Flurnachbarin. Und werden ſich hald ſpinneſeind... Warum? Sie wiſſen ſelbſt nicht den Grund. Weil der über den irgend einmal dies und das geſagt haben ſoll. Weil ſie irgendwo das oder jenes getan haben mag.. Um nichts, um gar nichts ſind ſie bereit, ſich und die Anderen in tiefſtes Unglück ſtürzen. Sie lieben ſich und wiſſen nicht warum, ſie haſſen ſich und wiſſen nicht weshalb. Und freuen ſich wie Kinder, als jemand kommt und ihnen ihr Gemeinſames zeigt. Sie ſehen in ihrer neuen Harmonie den Himmel voller Geigen, ſte verſtehen und verzeihen— und werden ſich morgen wieder tieſſtes Leid antün.. Sie leben zu eng beinander und Enge macht unglücklich, verbittert. Verbitterung und tägliche Not aber gebären Haß. Haß, der dumpf ſchläft und ſich wundreibt am über⸗ mächtigen alltäglichen Geſchick und plötzlich aufſpringt. Un⸗ bewußt ſeinem Träger und ſeinem Opfer, die mit er⸗ ſtaunten Augen ihn verleugnen würden, wenn jemand ihnen ſagte, daß es Haß ſei... Oder ſollte es gar nicht Feindſchaft ſein? Iſt es nur innerſte Abwehr gegen Reſignation? Iſt es nur ſtumpfe Härte gegen ſich und den Nebenmenſchen, weil das enge Grau des Lebens die aufgeſchloſſene Helle der Seelen erdrückte? Mieter Schulze gegen Alle: die comédie humaine der Mietskaſerne. Mutter Schulze findet eine Untermieterin. Der Sohn ernährt die Familie, handelt mit allem, was Verdienſt verheißt. Mit Büſtenhaltern und Corned Beaf, mit Haud⸗ au ſchuhen und Marmelade. Iſt Generalagent per Rollfix, ein quicker Burſche. Man lebt eng und klein, aber kennt auch keine Sorge, man iſt zufrieden. Auch alle anderen Parteien. Man hat ſein Brot und ſeine Margarine und — hat Zeit für den lieben Nebenmenſchen. Trotzdem herrſcht Eintracht und Friede, nur dem Hauswirt iſt man ſpinnefeind. Man verſchwört ſich gegen ihn, als er gegen Schulze klagt, weil die Untermieterin nicht bei ihm, ſon⸗ dern bei Schulzes mietet. Die beiden Parteien verbeißen ſich in ihr„Recht“ und ihre Feindſchaft wie biſſige Hunde. Der Hauswirt aber hat Geld und alſo die„Macht“. Alle gewinnt ſeine pfiſ⸗ fige Frau für ſich. Mit kleinen Dienſten und ſchließlich gar mit einem feinen Abendeſſen im Bierreſtaurant. Mie⸗ ter Schulze kämpft mit ſeiner Mutter gegen Alle. Die Sache ſteht ſchlecht für Schulze. Kein Einziger hilft ihm, der im Recht iſt. Erbitterter Kleinkrieg macht das Leben zur Qual. Alle Zeugen finden ſich zur Gegen⸗ ſeite. Meineid ſteht auf— um ein Nichts. Er droht Alle zu verderben, als der junge einfache Mieter Schulze mit einer ſchönen Tat den dumpfen Nebel von Falſchheit und Feindſchaft zerreißt. Die Klage endet mit Vergleich, der Kampf mit Verſöhnung. Ein Film, wie es wenige, ganz wenige gibt. Kein Film der Stars. Ein Bild des Lebens, abgelauſcht dem Alltag, mit wahrer künſtleriſcher Beſcheidung der Wirk⸗ lichkeit nachgedichtet. Sollte man Namen nennen, müßte man ſie alle aufzählen: Paul Kemp, Ida Wüſt, die Heſter⸗ berg, Chriſttane Grautoff und die Andern, und nicht zu⸗ letzt Carl Froelich, den Regiſſeur.. Das iſt kein„Kino“ mehr, das iſt ein Bilderbuch des Lebens. * Jeruſalems Straßen und heilige Stätten zeigt im Bei⸗ programm ein gut photographierter Kulturfilm. Bilder der Woche ſieht man in der Emelka⸗Wochenſchau: die„Karls⸗ ruhe“ in Newyork, das Wüten eines Tornado, Sportauf⸗ nahmen vom Eishockey und Eiskunſtlauf, die prächtige Er⸗ öffnung des Unterhauſes. Zur allgemeinen Beluſtigung aber zeigen Micky⸗Maus und Micky⸗Silly ihre grotesken Künſte. W. T. Jo-Jo, das Künſtlerfeſt Ein großes Volks eſt unter dem Titel„Jo⸗Jo“ ſteigt Anfang Februar 1939 in den Rhein⸗Neckachallen, ver⸗ anſtaltet von den bildenden Künſtlern Mannheims bzw. von der Ortsgruppe Mannheim des Reichsverbandes bil⸗ dender Künſtler Badens, mit Attraktionen für alle, Kabarett⸗ vorführungen, Tanzdorbietungen auf der großen allgemei⸗ nen Tanzfläche, Feſtrummel, Tombola mit wertvollen Ge⸗ winnen, Wein und Bier, mit einem Wort das Künſtler⸗ feſt, auf das Mannheim ſeit vielen Jahren wartet. Die Rein⸗Einnahme des Feſtes iſt für das Mannheimer Hilfs⸗ werk und für die bildenden Künſtler beſtimmt. * Planetarium. Der fünfte Experimentalvortrag über „Moderne Elektrizitätslehre“ findet am Montag, den 12. Dezember, ſtatt. Prof. Sigmund Fröhner ſpricht über das Thema:„Der Elektromagnetis mus“. Zu einem Tandelmarkt und Weihnachtsbazar laden die Porta(Vereinigung bildender Künſtler) und das Stellahaus e.., ein. Der Zweck dieſer gemeinnützigen Veranſtaltungen, die vom 11. bis 17. Dezember 1932 in der Harmonie ſtattfinden ſollen, iſt die Förderung des Kunſtwerks und verwandter Künſte.(Siehe Aug ge * 75. Geburtstag. Frau Margarete Michel Witwe, wohnhaft J 3, 7, feiert am morgigen Samstag in voller geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ihren 75. Geburts⸗ ta g. * 70. Geburtstag. Herr Wilhelm Spieth beging geſtern in voller Rüſtigkeit ſeinen 7. Geburtstag. „Kannſt du dir das vorſtellen? Als ich geſtern. abend nach Hauſe kam, hatte mir meine Frau bereits den Lehnſtuhl an den Ofen gerückt, meine Hausſchuhe hervorgeholt, meine Pfeife geſtopft...“ 1 „Großartig— und was koſtet ihr neuer Hut?“ Schenken!— aber was? Was einem ſo richtig gefällt, das koſtet meiſt mehr als man heute dafür anlegen kann. Aber etwas Schönes gibt es doch noch, das ſich erſchwingen läßt: die neue Voigtländer„Brillant“. Dieſe entzückende moderne Kamera mit dem großen Spiegelſucher iſt ſo handlich und praktiſch. Mit ein paar Filmen füllt ſie ein ganzes Album mit brillanten Bildern.— Sehen Sie ſich die„Brillant“ einmal unverbindlich beim Photohändler an. Ihr Preis(noch keine 20 Markl) wird Sie überraſchen; denn die„Brillant“ ſieht wirklich aus, als koſte ſie das Doppelte. C ydddGdbGGTGbPPbGbPbGTGbPbGTGTGTGTPTPGTPTGbPbPTGTGTPTfTPhTfThTbTfTPTPTPTGTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTfTTTPTbTbTPTPTTVTPVTGTGVbTkTTVTVTſTVTTTVTVVTVTVTVTTTTWWTTTVVTVTWTTTTTTVTTTTTTTTTT——T1TTTTTTTTTrrrrrrrrſyrpyyyypſyyſſrTrTrfrTrfffTrTPTFTfFTTPhffTfTPTfTTBꝙBhhrrr::: ß Dem wilden, ungezügelten Temperament des Luchſes war dieſe überlegene, langſame Annähe⸗ rung aufreizender als der wildeſte Ueberfall. Er fieberte vor Angriffsluſt. Weit riß er ſeine Fänge auseinander zu heiſerem Fauchen. Das ſchien jedoch auf den heranſchleichenden Feind keinerlei Eindruck zu machen. Da riß dem Luchs die Geduld. Mit plötzlichem Sprung ſchoß er in die Luft, um auf dem Rlicken des Otters zu landen, doch blitzſchnell war der Otter bereits zurückgewichen und fuhr nun ins Waſſer zurück. Fauchend ſtand der Luchs eine Se⸗ kunde lang ſtill. Die tote Forelle lag glitzernd vor ihm. Plötzlich fuhr der Otter nach ihr hin und im ſelben Moment auch der Luchs wütend knurrend. Erſchreckt zuckte der Otter zurück. Je länger er die graue, ſchleichende, ſchattenhafte Geſtalt des Luchſes mit den aufgeriſſenen Lichtern, mächtigen Hinter⸗ keulen und mörderiſchen Krallen betrachtete, je mehr erkühlte ſeine Kampfesluſt. Gern hätte er ſich aus dem zweifelhaften Unternehmen zurückgezogen, doch ſein Stolz ließ nicht einmal leiſes Zögern ver⸗ raten. Der Luchs dagegen war ſprunghafteren Tem⸗ peraments und gewohnt, ſeinen Launen nachzu⸗ geben. Dieſe kleine. glatte Kreatur war ihm un⸗ ſympathiſch, ja wurde es immer mehr, je länger er den niedrig gebauten, ſehnigen, dunklen Körper, die ſcharfbewaffneten Fänge prüfte. Knurrend zog er ſich zum Ufer zurück. Dort ſtand er ſtill und blickte plötzlich in eine Baumkrone hinauf, als ob er dort etwas ganz Ungewöhnliches entdeckt habe, das weit intereſſanter war als ſein Rivale. Der ſchnüffelte ſeinerſeits aus dem Waſſer hervor, mit ernſter, ver⸗ ſunkener Forſchermiene. q Die Forelle ſchien vergeſſen. Glitzernd lag ſie mitten in einem Sonnenfleck, eine große, blau⸗ ſchimmernde Schmeißfliege hatte ſich auf ihr nieder⸗ gelaſſen. 4— 1* 3 4* 5 4 Eine halbe Minute ſpäter trollte der Luchs ruhlg ab, ſetzte ſich jedoch dreißig bis vierzig Schritte ent⸗ fernt auf die Keulen und blickte mit ausgeſuchter Gleichgültigkeit nach ſeinem Rivalen hinüber, was der wohl tun würde. Sollte er etwa die leiſeſte Herausforderung zeigen, ſo war er bereit, die Sache auszufechten. Doch der Otter dachte gar nicht daran. Er ſchwang ſich herum, glitt in den Teich zurück, bald darauf eine bereits getötete Forelle an das andere Ufer ſchnellend, wo er mit Genuß über die Mahlzeit herfiel. Knurrend kam der Luchs näher, ſetzte die Tatze auf die noch ſoeben umſtrittene Beute, mit unkelnden Lichtern und herausforderndem Knurren Aber den Teich blickend. Keine Antwort! Der Gegner war im Augenblick viel zu beſchäftigt. Der Luchs riß die Forelle hoch, hielt ſie, erneut knurrend, im Fang. Keine Antwort! Den Schwanzſtummel ſteil in der Luft, trollte er in hochmütiger Haltung davon, um in dem ſtillen, ſchattigen Grün des Waldes ſeine Beute zu ver⸗ zehren. Der Otter aber beachtete ihn gar nicht. (Spielplan des Nationaltheaters für die kom⸗ mende Woche. Samstag, 10. Dez., nachmittags, Ur⸗ aufführung„Die Schneekönigin“; Samstag, 10. Dez., abends(Miete B, Sondermiete B)„Salome“; Sams⸗ tag, 10. Dez., Nachtvorſtellung„Die geliebte Stimme“; Sonntag, 11. Dez., nachmittags„Die Schneekönigin“; Sonntag, 11. Dez., abends(Miete D, Sondermiete D)„Die goldenen Schuhe“; Montag, 12. Dez.(Miete IE, Sondermiete E)„Die Weber“; Dienstag, 13. De⸗ zember(Miete C)„Der Troubadour“; Mittwoch, nachmittags, Schülervorſtellung für die Höheren Lehranſtalten„Fidelio“; Mittwoch, 14. Dezember, abends(Miete M) zum letzten Male„Die endloſe Straße“; Donnerstag, 15. Dez.(Miete) zum letz⸗ ten Male„Die Journaliſten“; Freitag, 16. Dezember (Miete F, Sondermiete F)„Die goldenen Schuhe“; Samstag, 17. Dez., nachmittags(Miete Vorrecht D, auszuüben nur am 10. und 11. Dez.)„Die Schnee⸗ königin“; Samstag, 17. Dez., abends(Miete A, Son⸗ dermiete A)„Der Freiſchütz“; Sonntag, 18. Dezem⸗ ber, nachmittags(Mietevorrecht H, auszuüben nur am 10. und 11. Dez.)„Die Schneekönigin“; Sonntag, 18. Dezember, abends(Miete G, Sondermiete G) „Der Zigeunerbaron“; Montag, 19. Dez.(Bühnen⸗ volksbund)„Siegfried“. Ufa⸗Palaſt im Pfalz⸗ bau: Donnerstag, 15. Dez.(Freie Volksbühne) „Gaſparone“. Das dritte Philharmoniſche Konzert des Pfalz⸗ orcheſters im Theaterſaal des Pfalzbaues begann mit dem hier erſtmals aufgeführten Adur⸗Konzert für Streichorcheſter von Antonio Vivaldi. Ein Solokonzert in der italieniſchen Urform. Das ent⸗ zückende Wechſelſpiel der Melodien wurde von Prof. Boehe überlegen gelenkt und vom Streicherkörper duftig und klar wiedergegeben. Dann kam das Er⸗ eignis dieſes Abends: Chryſtja Koleſſa. Sie ſpielte das Haydn⸗Konzert für Violoncello. Der be⸗ geiſterte Beifall brachte den Wunſch eines Wieder⸗ hörens der Künſtlerin deutlich zum Ausdruck. In der Kunſt des Begleitens und der ſchönen bereits be⸗ kannten Ausführung der 4. Sinfonie Beet⸗ Hovens bewährten das Pfalsorcheſter und ſein Lei⸗ ter ihren Ruf.„ 3 * Kunſt und Wiſſenſchaft Vortrag in der Volkshochſchule: Für einen Vortrag über China war wohl Prof. Dr. Wilh. Credner, München, der geeignetſte Redner. Denn er war zwei Jahre als Lehrer an einer chine⸗ ſiſchen Hochſchule tätig und machte mit ſeinen Stu⸗ denten ausgedehnte Studienreiſen in das Innere dieſes ungeheuer weiten Landes. China iſt ein Agrarland, und die Chineſen ſind in erſter Linie Bauern, die auf allerengſtem Raum zuſammenleben unter äußerſter Ausnutzung und Aufteilung des⸗ Bodens. Der Boden aber gehört nur wenigen Fa⸗ milien, die von der Rente in den Städten leben, während die eigentlichen Bauern Pächter oder be⸗ ſitzloſe Landarbeiter ſind. Die Einſtellung der Be⸗ völkerung iſt konſervativ, überall arbeitet man noch mit den alten Methoden der Bewirtſchaftung. Da⸗ durch wurden die Chineſen teilweiſe aus dem Welt⸗ handel mit Seide und Tee verdrängt. Umgegend großer Städte iſt man fortgeſchrittener. Wie Inſeln ſtehen die Städte in dem Bauernland. Sie ſind der Sitz von Handel, Handwerk, Verwal⸗ tung und haben auch ein beſttzloſes Proletariat, das ſchon im alten China für die Maſſenproduktion be⸗ ſtimmter Gegenſtände verwendet wurde. Im all⸗ gemeinen ſind die Produktionsſtätten ſo organiſtert, daß möglichſt viele Menſchen daran teilnehmen bei einem Erwerb, von dem ſie gerade noch leben kön⸗ nen. Modern eingerichtet ſind Gruben und Berg⸗ werke, ſowie die Textilinduſtrie, die ſich gegen die ausländiſche Konkurrenz zu behaupten hat. Auch in kulturellen Dingen zeigt ſich ein Einfluß euro⸗ päiſchen Denkens, wenn auch auf dem Lande der Ahnenkult noch in hoher Achtung ſteht. Die Schulen werden neu eingerichtet, man legt mehr Wert auf die Vermittlung eines realen Wiſſens als auf die Ueberlieferung. Der Einfluß der Studentenſchaft iſt bei der überlieferten Achtung vor dem Gelehrten beſonders groß. Daher erklärt ſich die aktive Rolle bei Revolutionen. Infolge der Bodenverteilung ge⸗ wann die kommuniſtiſche Propaganda leicht Einfluß bet den Bauern. Das führte zur Verwüſtung ganzer Städte. Es erfolgte in der politiſchen Leitung dann eine Schwenkung ins bürgerliche Lager, die nicht von allen mitgemacht wurde. Daher rühren die vielen inneren Kämpfe, deren Schärfe zur Zeit zurückgedrängt wird durch den Kampf gegen Ja⸗ pan um die Mandſchurei, ein Gebiet, das für das Wirtſchaftsleben außerordentlich wichtig iſt. Doch auch wenn dieſer Kampf gegen den äußeren Feind 7 Nur in der beendet ſein wird, werden ſich noch Generationen verbluten an dem inneren Kampf zwiſchen beſitz⸗ loſer Bauernſchaft und Proletariat einerſeits und einer Kapitaliſten⸗ und Rentnerſchicht andererſeits. Vielleicht wird dann das erſehnte Ziel einer neuen bodenſtändigen chineſiſchen Lebensform erreicht.— Dieſe Ausführungen eines ausgezeichneten Ken⸗ ners, die durch ſehr kennzeichnende Lichtbilder ver⸗ anſchaulicht waren, fanden bei den Hörern großes Intereſſe, und man dankte mit herzlichem Beifall. Die Rumm⸗Ausſtellung„Das geiſtige Antlitz“ im großen Hanſaſaal der„Harmonie“ war in den letzten Tagen wiederholt von Oberklaſſen der höheren Schulen unter Leitung ihrer Zeichenlehrer beſucht. Die Ausſtellung iſt bis einſchließlich Sonn⸗ tag, den 11. Dezember, geöffnet. 5 2 Die Verteilung der Nobelpreiſe. Im Konzert⸗ palais von Stockholm findet am 10. Dezember die feierliche Ueberreichung der Nobelpreiſe ſtatt. Es erfolgt die Verteilung des Preiſes für Phyſiologie und Medizin an die engliſchen Profeſſoren Sher⸗ rington und Adrian. Der ſchwediſche Dichter Anders Oeſterling wird zu Ehren des engliſchen Schriftſtellers John Gals worthy bei der Ueber⸗ gabe des Literaturpreiſes eine Rede halten. Die ſterblichen Ueberreſte des Herzogs von Reichſtadt, Sohn Napoleons., werden nach einer Ankündigung des„Paris midi“ in abſehbarer Zeit aus der Kapuzinergruft in Wien nach Paris übergeführt werden. Es ſei den Bemühun⸗ gen des Organiſationskomitees für die Hundertjahr⸗ feier des„Königs von Rom“ gelungen, die Ein⸗ willigung der Exkaiſerin Zita zu dieſer Ueberführung zu erlangen.— Die Grabesruhe ſcheint dem Napoleoniden, den die Leſer der N. M. Z. aus dem Roman Janetſcheks kennen, noch immer nicht gegönnt. Ob es zu der Ueerführung ſeiner ſterb⸗ lichen Ueberreſte nach Paris kommen wird, ſteht noch dahin. Jedenfalls hat Oeſterreich als ſein Mutter⸗ land ebenſo Anſpruch auf ſeine letzte Ruheſtätte wie Frankreich, das Land ſeines Vaters, das doch nicht ſein Vaterland wurde. Die angebliche Einwilligung der Exkaiſerin Zita berührt Fragen der europäiſchen Gegenwartspolitik, auf die in dieſem Zuſammenhang nur hingewieſen werden kann. „ Badiſcher Heimatkalender,„Die Badis ronik 1933“. Kalender für Stadt und Land auf 8 1933, iſt im Verlag F. Thiergarten, Karlsruhe erſchtenen. Der 85 Erzählunge Kalerger enthält eine Fülle auf bediſchem Boden ſpielen de e 55 8 7 — E ein recht ſchwerer Gang. Freitag, 9. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 574 England lobt die Oeſterreicher „Die Oeſterreicher haben Anterricht im Fußball erteilt Preſſeſtimmen Die wohltuende Objektivität, die ſchon das engliſche Publikum während des großen Länderkampfes auf dem Chelſea⸗Platz zeigte, beherrſcht auch die Aeußerungen der Londoner Preſſe. Ohne Ausnahme loben die Blätter das Spiel der Wiener ſehr und es kommt dabei auch häufig genug die Erkenntnis zum Ausdruck, daß der Lehrmeiſter ſten Schülern heute nicht mehr viel voraus hat. ſeinen beſ In der„Daily Mail“ wird geſagt:„Die öſter⸗ reichiſche Fußball⸗Mannſchaft verdient Glückwünſche für den glänzenden Kampf, den ſie geſtern ausgefochten hat. Die Wiener haben am Mittwochnachmittag England Unter⸗ richt im Fußball erteilt. Es iſt wahr, ſie haben mit 413 verloren, aber unter der großen Zuſchauermenge wird ſi kaum ein Mann befunden haben, der behauptet hätte, beſſere Mannſchaft habe geſiegt.“ * Im„Daily Herald“ lieſt man:„England hat einen Steg zu verzeichnen, aber Oeſterreich gebührt mehr als der halbe Anteil an der Ehre. Die Oeſterreicher waren in der Durchführung ihrer Ideen viel ſchneller als die Engländer, ſie haben offenbar eine vor⸗ zügliche Ausbildung genoſſen.“ 1 5 „Daily Telegraph“ äußert ſeine Zufriedenheit darüber, daß eine ſo ſtarke engliſche Mannſchaft ins Feld geſchickt worden ſei, denn ſonſt würde das Ergebnis wohl anders ausgefallen ſein. Das Blatt ſchreibt dann weiter: „Bald werden die alten Lehrer etwas von den Schülern zu lernen haben. Wien darf mit Recht auf dieſe Mannſchaft ſtolz ſein. Die Beobachtung der beſonderen Eigenarten der beiden Mannſchaften in Stil und Technik war genußreich. Aber das beſte war, daß von Anfang bis Ende zwar mit größtem Eifer, aber auch in freundſchaftlicher Geſinnung geſpielt wurde. Dieſes Match wird bei den Engländern den Eindruck, den das Flasko der Spanier hinterlaſſen hat, völlig beſeitigen. Der Kontinent kann Fußball von dem gleichen Niveau wie unſere beſte internationale Mannſchaft ſpielen.“ * „Star“ ſagte ſchon im Abendblatt des Mittwochs: „Die Oeſterreicher zeigten nach Ueberwindung des anfäng⸗ lichen Lampenftebers wirkliches Geſchick. Sehr gut war ihr genaues Zu⸗ und Abſpiel. England war wohl wirk⸗ ſamer in ſeiner Kombination, aber die Oeſterreicher zeig⸗ ten unorthodoxen Stil verbunden mit hervorragender Kopf⸗ und Fußballarbeit.“ * „Standard“ lobt die öſterreichiſche Verteidigungs⸗ taktik mit ihrer Anlehnung an die engliſchen Methoden und bemerkt, daß man am klugen Spiel der Gäſte größtes Gefallen haben könne. Weiter wird noch bemerkt, daß die :0⸗Führung Englands bei der Pauſe als ſchmeichelhaft angeſehen werden müſſe. Freude herrſcht in Wien Nicht nur die Sportler Wiens, nein die ganze Be⸗ völkerung der alten Stadt an der Donau wurde in den letzten Tagen von dem großen Londoner Fußballmatch be⸗ herrſcht. Am Mittwochnachmittag war die weite Stadt wie ausgeſtorben. Alle Welt ſaß zuhauſe oder in den Kaffee⸗ häuſern am Lautſprecher, um die ausgezeichnete Ueber⸗ tragung vom Ehelſea⸗Platz zu hören. Auf dem Heldenplatz drängten ſich Zehntauſende um einen Rieſenlautſprecher. Man hatte hier ein kleines„Hörgeld“ zugunſten der Winterhilfe erhohen. Während der erſten Halbzeit war die allgemeine Stimmung ſehr geörückt, denn man mußte bis dahin nach dem glücklichen Verlauf des Spiels mit Die-Klaſſe im Die Spiele des vergangenen Sonntags: 1846— Brühl ausgefallen Laudenbach— Seckenheim ausgefallen 1613— Ilvesheim ausgefallen Hemsbach— Gartenſtadt 12:1 Rheinau— Reichsbahn:1 Ladenburg— Poſt:0 Auch in der A⸗Klaſſe waren die Spielfelder ſo ſchlecht, daß die Hälfte derſelben nicht ausgetragen werden konnte. Senſationell wirkt das Ergebnis von dem Spiel der Gartenſtadt in Hemsbach. Mit:12 kehrten die Gar⸗ tenſtädtler geſchlagen nach Hauſe. Das iſt ein Ergebnis, das ganz aus dem Rahmen der A⸗Klaſſe herausfällt. Zugegeben, daß die Mannſchaft von Gartenſtadt durch die Heraus⸗ ſtellung zweier Spieler ſehr geſchwächt war, ſo iſt aber doch nicht zu berſtehen, daß Gartenſtadt als der Verein, der noch vor wenigen Wochen die Hand nach der Meiſterſchaft aus⸗ ſtreckte, nunmehr vollkommen in ſich zuſammenbrſcht. Be⸗ dauerlich iſt, daß es ein Spieler wagt, nach dem Spiel die Hand nach ſeinem Vorſtand auszuſtrecken. Mag da vor⸗ gefallen ſein, was will— das macht ein wahrer Spertmann nicht. Der Täter wurde ſofort vom Verein ausgeſchloſſen und der Verband wird ſich ſchnellſtens anſchließen. Für ſolche Leute iſt in den Reihen des ſüddeutſchen Verbandes kein Platz. Die Rheinauer haben ſich durch ihren glatten Sieg über die Reichsbahn an den zweiten Tabellenplatz ge⸗ ſetzt. Die Leiſtungen der Rheinauer ringen Achtung ab. Der Aufſtieg iſt noch nicht verloren. Der neue Trainer von Rheinau, der frühere Mittelläuſer des Vſè Neckarau, Ga ſt, wird aus der Mannſchaft beſtimmt noch manches heraus⸗ holen. Zu ſpät iſt es jedenfalls noch nicht. Die Ladenburger haben die Poſtleute auch ganz klar aus dem Feld geſchlagen. Ladenburg iſt nunmehr ganz ſicher und kann mit Ruhe ſeine Mannſchaft für das nächſte Jahr heute ſchon einſpielen. Am kommenden Sonntag ſpielen: Laudenbach— Ilvesheim Reichsbahn— Poſt Hemsbach— Rheinau Seckenheim— Gartenſtadt Brühl— 1913 Der Tabellenführer muß nach Laudenbach. Das iſt Die Laudenbocher ſind auf ihrem eigenen Gelände faſt unbeſiegbar. Der Tabellenführer wird alles tun müſſen, um eine Niederlage zu vermeiden. Zwiſchen Reichsbahn und Po ſt, den beiden Ver⸗ kehrsbetrieben, geht es um den Abſtieg. Niemand will die⸗ OSR eO pA einer ſchweren Niederlage rechnen. Die Stimmung ſchlug aber in eine überſchäumende Freude und Begeiſterung um, als nachher aus den Lautſprechern die Nachrichten von dem großen Spiel der Wiener Jungens und ihren ſchönen Gegentreffern drangen. Da in Wien nur die größten Fanatiker mit einem Siege der Ihrigen gerechnet hatten, ſo löſte das knappe:4⸗Endreſultat, das man unter den gegebenen Verhältniſſen zurecht als einen Erfolg der Oeſterreicher anſieht, große Genugtuung aus. Nach dem Spiel und in den Abendſtunden traf man in ganz Wien nur freudig erregte Menſchen an. Auch aus den erſten Kommentaren der Wiener Preſſe ſpricht die Freude über die ausgezeichnete Haltung der öſterreichiſchen Spieler. Die Nationalmannſchaft wird bei ihrer Rückkehr in Wien mit einem ſtürmiſchen Empfang rechnen können. Vorher ſpielt Oeſterreich aber noch in Brüſſel Belgiens Ländermannſchaft wird ſicher ihren ganzen Ehrgeiz darein ſetzen, am kommenden Sonntag gegen die Oeſterreicher, die in England ſo gut abgeſchnitten haben, ein möglichſt günſtiges Reſultat zu erzielen. Das könnte auch leicht gelingen, denn zweifelsohne wird bei der Wiener Mannſchaft nach den großen pfychiſchen und phyſtſchen An⸗ ſtrengungen der letzten Tage eine Reaktion eintreten, die unter Umſtänden das Leiſtungsvermögen der Elf erheblich herabmindern kann. Zweimal Se Charlottenburg Athletik⸗Vereinsrangliſte der De Unter Zugrundelegung der Liſte der„30 Beſten“ hat die Deutſche Sportbehörde auch in dieſem Jahre eine Vereins⸗ rongliſte aufgeſtellt. Spitzenverein iſt in beiden Lagern, ſowohl bei den Männern als auch bei den Frauen der Se Charlottenburg. Während aber in der Männerliſte Fer Abſtand von dem Zweitbeſten, dem Berliner Sc, nur etwa 10 Punkte beträgt, iſt die Stellung des SC Charlottenburg bei den Frauen vollkommen überragend. Mit nicht weni⸗ gen als Punkten Vorſprung führen die Charlottenburger Damen den Reigen an. Erſt dann kommt der ſüddeutſche Spitzenverein Eintrocht Frankfurt a.., den von dem Dritten, dem Olympiſchen SC Berlin, wieder ein gehöriger Abſtand trennt. Nachſtehend die genaue Rangſolge: Männer: 1. SC Chartottenburg 351,5; 2. Ber⸗ liner Sportelub 341; 3. Polizei Hamburg 296,5; 4. Polizei Berlin 275; 5. Stuttgarter Kickers 247; 6. Lehrg. für Leibesübungen Wünsdorf 233,5; 7. Deutſcher Sc Ber⸗ lin 227,5, 8. DS Duisburg 1899 185, 9. Viktoria Hamburg 184; 10. Eintracht Frankfurt a. M. 153; 11. Preu⸗ ßen Krefeld 152; 12. Kölner Ballſpielelub 150,5; 13. Hon⸗ nover 1878 149,5; 14. Heſſen⸗Preußen Krefeld 1307 15. Bf B Stuttgart 129,5; 16. 1. FC Nürnberg 128,5; 17. Preußen Stettin 121,5; 18. JG⸗S Frankfurt a. M. 120,5; 19. Düſſeldorf 99 119; 20. Tus Bochum 117,5; 21. VfB Leipzig 114; 22. München 1860 112,5; 23. Spyg Osram Berlin 111; 24. Hamburger Sportverein 106, 25. Hannover 1896 100 Punkte. Frauen: 1. SC Charlottenburg 276, 2. Ein⸗ tracht Frank kurt a. M. 198; 3. Olympiſcher Sc Ber⸗ lin 143; 4. St. Georg⸗Hamburg 132; 5. Brandenburg Ber⸗ lin 180,5; 6. Magdeburger Frauen⸗SC 110,5; 7. Sportelub Erfurt 109; 8. Deutſcher Domen⸗SC Berlin 107; 9. Mün⸗ chen 1860 79; 10. DS Duisburg 1899 78,5; 11. Dresde⸗ ner Sportelub 70; 12. Berliner Sportelub 69,5; 13. Turu Düſſeldorf 67; 13. Eimsbüttel Homburg 67; 15. Bremer Sportfreunde 63; 16. SVV Jahn München 57,5, 17. Polizei Stuttgart 54,5; 18. Phönix Lübeck 49, 19. VfL Halle 1896 47,5; 20, Leichtathletikvg, Danzig 46,5, 20. Frankfurt 1880 46,5; 20. Holſtein Kiel 46,5; 23. Ball⸗ ſpiely. Solingen 46; 24. SC Schleſien Breslau 45; 25. Se ep er FIAcH-CONMpAc F 05ER PUDER Ersatz-Füllung 99 Pfg. Ersatz- Füllung 70 Pfg. JVVͤ᷑n 1. SW Jena 44. Kreis Anterbaden ſen unangenehmen Weg gehen. Die Poſtler haben trotz des Platzvorteils der Reichsbahn größere Chancen auf Sieg. Rhein au geht nach Hemsbach. Das Reſultat der Hemsbacher gegen Gartenſtadt mit 12:1 wird für die Rheinauer Anlaß ſein, ſich ganz mächtig anzuſtrengen. Ob die Rheingauer unbeſiegt von Hemsbach zurückkommen, iſt fraglich. Einen Vorteil hoben die Rheingauer— der Mittel⸗ läufer von Hemsbach iſt am kommenden Sonntag disquali⸗ fiziert—, das wird Hemsbach ſchon empfindlich ſchwächen. Die Gartenſtadt wird in Secken heim ebenſo⸗ wenig ausrichten wie in Hemsbach. Die Seckenheimer ſind noch Favoriten auf den Aufſtieg und werden ſich daher die Gelegenheit nicht nehmen laſſen, wenigſtens ihre Platzſpiele zu gewinnen. Der Meiſterfavorit Brühl hat den Tabellenletzten zu Gaſt und wird gut daran tut, die Sache nicht allzu leicht zu nehmen. Die 1018er haben ſich wieder erholt und ſind auf dem beſten Wege alles zu tun, um den Aoſtieg zu ver⸗ meiden. Sie werden den Brühlern beſtimmt eine Leiſtung abringen. Man rechnet trotz der aufſteigenden Form der 13er mit einem Siege der Brühler. In der B⸗Klaſſe ſiſt die Sache jetzt klar. Schries⸗ heim und TV Viernheim ſteigen zur A⸗Klaſſe auf. Den Schriesheimern iſt es wirklich zu gönnen, daß ſie end⸗ lich einmal das Recht bekommen in der A⸗Klaſſe zu ſpielen. Sie können hier beweiſen, ob ſie in der Lage ſind, die A⸗Klaſſe auch zu halten. Der Verein wird aber gut daran tun, ſich umgehend nach einer neuen Plotzonlage umzu⸗ ſehen. Die jetzige Platzanlage iſt für ein Verbandsſpiel der A⸗Klaſſe ganz ungeeignet. Der Verein hat bis zum Be⸗ ginn der nächſten Verbandsſpiele dreiviertel Jahr Zeit und kann mit der Arbeitskraſt ſeiner Mitglieder eine Platz⸗ anlage ſchaffen, die einwandfreie Spiele zuläßt. Die Tabelle der A⸗Klaſſe Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Ilvesheim 138 10 1 2 4717 7115 Rheinan 14 9 2 3 4326 2058 Brühl 12 9 1 2 64.11 19:5 Secken hem 13 8 2 3 29.20 18.8 Gartenſtadt. 13 7 1 5 31:33 15.11 Hemsbach 14 5 2 6 35,23 15218 Ladenburg 18 3 4 4 31:27 14:12 Laudenbach 138 6 2 5 24.29 14:12 2 2 4 7 33.43.18 Poſtſportnereiun. 13 1 3 9 1749 521 Reichsbahn 14 1 3 10 17.56:23 M. F. G. 1913 13 1 2 10 1248.22 Wie vorgeſehen kommen die Gruppenſpiele der erſten Klaſſe im Badiſchen Turnerhandball am Sonntag vor Weih⸗ nachten zum Abſchluß. Bis dahin haben beinahe alle Mann⸗ ſchaften ihr letztes Spiel hinter ſich. Ganz wenig Treffen ſind es, die durch beſondere Umſtände im Laufe der Runde ausgefallen ſind und nachgeholt werden müſſen. Die Ent⸗ ſcheidungen ſind ohnedies ſchon gefallen, wogegen die ab⸗ ſteigenden Mannſchaften noch nicht feſtſtehen. Dadurch be⸗ halten die Gruppenſpiele bis zum Schluſſe ihre Spannung. Noch einmal verzeichnen die Gruppen am kommenden Sonntag den normalen Spielplan. Auch in Gruppe 1 ſind nech einmal alle Mannſchaften beſchäftigt; beim T B18 46 und der Tg Rhein au handelt es ſich bereits um Haß letzte Treffen. Bei beiden handelt es ſich höchſtens darum, wer am Ende den 2. Platz behält. Die 1846er, die einen Punkt vor Rheinau liegen, müſſen zum T V Hockenheim, der ſoweit in Sicherheit iſt, Rheinau zur Tgde Heidelberg, die alle Hebel in Bewegung ſetzen wird um vom letzten Platz wegzukommen, zumal der an⸗ dere Abſtiegsbedrohte Germanja Neulußheim auf eigenem Platze dem Tabellenführer Ketſch gegenüber⸗ treten muß und ein Erfolg mehr als zweifelhaft erſcheint. So iſt für den nächſten Spieltag am Tabellende kaum eine Klärung in Gruppe 1 zu erwarten. Auch in den übrigen Gruppen iſt das Intereſſe in erſter Linie auf die Lage am Tabellenende gerichtet. Eine Aus⸗ nahme macht die Gruppe 4, deren umſtrittene Tabellen⸗ führung mit den nächſten Spielen kaum einer Klärung ent⸗ gegengeführt werden ſollte. Es finden folgende Spiele ſtatt: Gruppe 2: TV Rot— Jahn Nußloch; Polizei Heidel⸗ berg— Jahn Weinheim. Gruppe 3: Tb Beiertheim— TV Durlach; TW Ett⸗ lingen— TV Brötzingen; Tbo Durlach— TV Bruchſal. Gruppe 4: Tbd Raſtatt— Karlsruher TV 46; Jahn Offenburg— Tgde Offenburg; Polizei Karlsruhe— Tod Gaggenau. Die Lage im Mannheimer Gau iſt in beiden Gruppen ſeit Wochen kaum verändert. In Gruppe 1 führt immer noch Jahn Neckarau, der am nächſten Sonntag zum TV Sandhofen muß. Ueber dem Vorſpiel waltete kein glücklicher Stern. Es iſt zu hoffen, daß es dieſes Mal anders wird. Dem Tabellen⸗ führer auf den Ferſen ſitzt die Tade Käfertal, welche die Mannſchaft des Nachbars Baden a Feu den heim empfängt. Ein weiterer Anwärter, der TV Walo hof, er⸗ wartet den TV Viernheim, deſſen Leiſtungen in den letzten Spielen keine ſchlechten waren Auch der Tboͤ Germania ſcheint jetzt beſſer in Fahrt zu kommen, ſo daß man auf das Abſchneiden gegen den TV Secken⸗ heim geſpannt bleibt. Die Gruppe 2 intereſſiert beſopders, ob der Tb d Hockenheim im Rückſpiel auf eigenem Platze in der Lage iſt, ſeine einzige Niederlage in der Vorrunde durch einen Sieg über den T V Schwetzingen wettzumachen. Ihre ausſichtsreiche Stellung ſollte ſich die Tg Ofters⸗ heim auch weiterhin wahren; denn auch im neuen Luiſen⸗ park ſollten die Reſerven des T1846 nicht in der Lage ſein den Gäſten eine unangenehme Ueberraſchung zu bereiten. Nach dem Spiel Germania Reilingen— TV Kirrlach müßte die ſiegreiche Mannſchaft Rei⸗ lingen heißen. Aus ber Vadiſchen Turnerſchaft Immer mehr kommt die Winterarbeit der Ba⸗ diſchen Turnerſchaft in das Zeichen des nächſt jährigen Deutſchen Turnfeſtes in Stuttgart zu ſtehen. Bald wird dieſe einzigartige tur⸗ neriſche Großveranſtaltung überhaupt den Mittelpunkt der Vereinsarbeit bilden, wenn die letzten Einzelheiten durch die Kreiswarteverſammlung der D T. vom 25.—28. Dezember, die in der Turnfeſtſtadt vor ſich geht, feſtgelegt ſind, und wenn die Badtſche Turnerſchaft ihre Gaufachwarte am 7. u. 8. Januar in Gaggenau verſammelt hat. Eine große Wer beveranſtaltung für das 15. Deutſche Turnfeſt veranſtaltet der Karlsruher Turngau bereits am kommenden Sonntag, wobei der Vorſitzende des Hauptausſchuſſes, Dr. Obermeyer ſprechen wird. Der laufende Arbeitsplan der badiſchen Turner verzeichnet weiter einen Jugend⸗ Vereins⸗Meiſterſchaften der DX TV 1846 Mannheim an 13. Stelle Nun liegt auch in der Deutſchen Turnerſchaft die Rang⸗ liſte über die diesjährigen Vereinsmehrkampfmeiſterſchaften vor. Dieſe beſtanden aus 100 Meter, 800 Meter und 5000 Meter Lauf, 4 mal 100 Meter Staffel, Weit⸗, Hoch⸗ und Stabhochſprung, Kugelſtoßen, Speer⸗ und Diskuswerfen. Erfreulicherweiſe hat die Beteiligung gegenüber den Vor⸗ jahren um ein beträchtliches zugenommen. Aber auch die Leiſtungen konnten gleichen Schritt hal⸗ ten und ſind bedeutend beſſer geworden. Während bisher kein Verein die 1000 Punktgrenze erreicht hatte, kamen in dieſem Jahre 3 Vereine darüber und zwar Verein Turner⸗ ſchaft München mit 1090 Punkten, Tbd Stuttgart mit 1038,5 Punkten und Tgde Göppingen mit 1007 Punkten. Waren es im vergangenen Jahre 45 Vereine, die 750 Punkte errangen, ſo hat ſich in dieſem Jahre die Zahl auf 60 Vereine erhöht. Auch die Badiſche Turnerſchaft nimmt badet eine gute Stellung ein. Als beſter badiſcher Ver⸗ ein erreichte der TV 1846 Mannheim mit 923 Punkten den 13. Rang. Die Tgde Heibel⸗ berg erſcheint mit 842 Punkten auf dem 32. und die Tgde Plankſtadt mit 830,5 Punkten auf dem 35. Platz. Als 4. badiſcher Turnverein kam der MTV Karls ⸗ ruhe an die 44. Stelle mit 784,5 Punkten. Mannheimer Firmenſport Am letzten Sonntag fiel der größte Teil der Spiele der Witterung zum Opfer. Nur in 2 Fällen war der Platz ſpielfähig. Suberit A. G. kämpfte mit koloſſalem Ehr⸗ geiz gegen die Bad. Komm. Landesbank und erzielte auch ein:0. Bei ſchlechtem Platz entſchloß ſich Stadt das angeſetzte Spiel gegen die BfR.⸗Tennismannſchaft auszu⸗ tragen. Mit:1 blieb die VfR.⸗Mannſchaft geſchlagen. Der kommende Sonntag bringt in Gruppe B ein ent⸗ ſcheidendes Pflichtſptel. Die Bad. Kom. Landes bank hat als letzten Gegner der Vorrunde Dapolin. Auf dem Luzenberg hat ſich das Finanzamt die VfR. Gabermannſchaft verpflichtet. Bei den Brauereien findet ein Wettſpiel der VfR.⸗Theatermannſchaft Handball der Turner führerlehrgang dieſesmal für die mittelbadiſchsz Turngaue in Raſtatt. Neben der Gauturnratsſitzungen des Badiſchen Neckarturngaues verzeichnet das Männer⸗ turnen zunächſt eine Turnwarteverſammlung des Hegau⸗ Bodenſee⸗Turngaues für Volksturner in Radolfzell, einen Lehrgang des Markgräfler Turngaues für Gerätewett⸗ turner in Fahrnau. Außerdem eine Turnwarteverſamm⸗ lung des Pforzheimer Turngaues, ſowie die Uebungs⸗ ſtunde der Kunſtturnervereinigung des Murgtalgaues. Der Karlsruher Turngau veranſtaltet für ſeine geſamte Gau⸗ jugend eine Filmſtunde in Karlsruhe, außerdem geht im Kraichgauer Hügelland ein Geländeſpiel Pforzheim gegen Bretten vor ſich. Im Frauenturnen hat der Neckar⸗ Elſenz⸗Turngau eine Vorturnerinnenſtunde in Neckar⸗ gemünd angeſetzt, desgleichen der Mannheimer Turngau eine ſolche für Frauenturnwarte in der Turnhalle des TV. 1846; dazu kommt noch das Ueben der Pforzheimer Gaufrauenriege in Pforz⸗ heim. An Vereinsyeranſtaltungen ſind bekannt der Mann⸗ ſchaftskampf im Geräteturnen zwiſchen dem Karlsruher TV. 1846— Heidelberger TV. 1846— und TV. 1846 Bruch⸗ ſal in Bruchſal. Außerdem findet ein ſolcher z wiſchen TV. Oberhauſen— TV. Waldhof und Tb. Hockenheim in Hockenheim ſtatt. In Karlsruhe wird das große Schauturnen des Karlsruher TV. 4 zu Gunſten der Weihnachtsbeſcherung armer Kinder wiederholt. Schwimmerblatt der D. Ab Januar 193g erſcheint das neue„Deutſche Schwim⸗ merblatt der DT.“ in reicher Bildausſtattung und mit Ab⸗ handlungen über fachliche ſowie organiſatoriſche Fragen aus dem Gebiete des Leiſtungsſchwimmens, des volkstüm⸗ lichen Schwimmbetriebes und des Waſſerballſpiels. Außer⸗ dem enthält dieſes Schwimmerblatt die amtlichen Bekannt⸗ machungen des DT.⸗Schwimmwartes u. der Kreisſchwimm⸗ warte, mit den Ausſchreibungen der Veranſtaltungen und insbeſondere mit den neueſten Berichten über die Geſcheh⸗ niſſe der letzten Wochen. Es ſoll damit eine Schwimmer⸗ zeitung geſchaffen werden, die alle Erwartungen erfüllt und der Bedeutung des Turnerſchwimmens gerecht wird. 5 Der Wintersport in der VBadiſchen Turnerſchaft In immer ſtärkerem Maße erfreut ſich der Schneelauf in den badiſchen Turnvereinen ſeiner Pflege, gefördert durch die Turngaue und die Badiſche Turnerſchaft. In Durchführung des Arbeitsplanes veranſtaltet der 10. Turn⸗ kreis vom 1. bis 8. 1. 1933 in dem Turnerheim in Menzen⸗ ſchwand am Feldberg einen Skikurs für Anfänger und Fortgeſchrittene. Anmeldungen zu demſelben nimmt Kreis⸗ ſkiwart Wolfsperger in Freiburg entgegen. Außerdem iſt an Oſtern wiederum eine Fahrt in die Alpen geplant. Auch der TV 1846 Mannheim, der ſeine Trocken⸗ ſkikurſe bereits durchgeführt hat, veranſtaltet vom 25. De⸗ zember bis zum 3. Januar im Bregenzer Wald in Damills einen Geländekurs und einen kleinen Geländelehrgang am 25. und 26. Dezember auf dem Ruheſtein. Frauenturnwarteverſammlung im Mannheimer Turngau Nachdem vom Lehrgang für Turnwarte und Vorturner bereits dret Uebungsſtunden ihre Erledigung gefunden haben, ſind es am kommenden Sonntag die Frauenturn⸗ warte des Gaues, die ſich unter der Leitung der Gau⸗ frauenturnwartin Frau. Storz zu einer Uebungsſtunde zuſammenfinden, die ebenfalls im großen Tur n⸗ ſaale des TV 1846 Mannheim ſtattfindet. Es werden dabei bereits die Uebungen für das 15. Deut⸗ ſche Turnfeſt in Stuttgart vorbereitet und in Angriff genommen. . ddddwddddddGdGdßGꝓßꝙßGꝓßꝙßdõbGõGꝓ/́md pd d Riichli-Brottardo ſiegen in Köln Am Donnerstagabend um 12 Uhr ging das Sechstage⸗ rennen in Köln zu Ende. Bei den letzten Spurts gab es noch verſchiedene Rundengewinne. Der Endſtand des Rennens: 1. Richli⸗Broccardo 438 Punkte; 2. Rauſch⸗Hürtgen 368; 1 Runde zurückt 8. van Kempen⸗Pijnenburg 538; 4. Funda⸗Mafdorn 260; 5. Stegel⸗ Thierbach 184; 3 Runden zurück: 6. Oſzmella⸗Schorn 297; 8 Runden zurück: Vogel⸗Korsmeier 176; 10 Runden zurück: 8. Zims⸗Perelaer 228. Hans Seifried in London geſchlagen Der deutſche Weltergewichtsmeiſter Hans Seifried beſtritt am Mittwoch in der Londoner Albert Hall als Er⸗ ſatzmann für den erkrankten Schweden Agren einen Kampf gegen den Engländer Jack Me Avoy. Der Engländer ließ den Bochumer, der mit bandagierten Knien antrat, kaum eine Chance. Von der zweiten Runde an trieb der Engländer den Deutſchen vor ſich her und traf ihn mehr⸗ mals ſchwer, ſo daß Seifried dreimal bis acht zu Boden mußte. Auch im weiteren Verlauf des Kampfes mußte Sei⸗ frieb noch viel einſtecken und wiederholt die ſchützenden Bretter aufſuchen. Nur ſeine große Härte lleß ihn über öte Runden kommen, ſo daß der Engländer nach Ablauf von zehn Runden einen hohen Punktſieg erhielt. Strafantrag bei der Staatsanwaltſchaft ſtellte der Vater des erſt 18jährigen K V⸗Mittelſtürmers Seubert gegen den Verteidiger des ViB Karlsruhe, Kun ch, weil ſein Sohn am letzten Sonntag bei einem Zuſammenſtoß mit Kunich einen Wadenbeinbruch erlitten hat. Rhein⸗ Pegel 5. 8. 7 68. 9 Neckar⸗Pegelf 6. 7..9. Basel. 9,14,.09 0,08 0, 0400,05 Rheinweiler 176.78.78.92 13 Manngeim.97.99 2,78 26 Kehl. 25 2,402.38.30 2,28 Jagſtfeld:. 134 1,184.65 ,0,94 Maxau. 3989,98 5,98 8,85 3,5,[ Heilbronn 1,41,.28 1,18 Mannheim. 2,72 2,862.88 2,73.61 e 1 0,7 Caub 2072,08.16.40.02 1 Köln.382,81 2,32 2,44 2,36 erantwortlich für Politik: Dr Walter Reinhardt Handelstell: Rut Ehmer- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunaſpolititu Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willg Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil. Fran Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in 1 8 Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Zaas eue Mannheimer Zeitung G. m. 6.., Mannheim 8 1, 8 und der Mannſchaft der Lanz werke ſtatt. A7 Puder gal culbbes, Sig blur bur — mit jedem ur Aualetd te. Seben. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Müſendung nur bei Rückvorts Der Igse Puder in der Taschendose. Wird durch den Filter in denkbar feinster Form abge- Fre- puüb ER(lose? 9. dez 1 1932 Freitag, 3 2. 722 KT Aus Vaden Großes Oekonomiegebäude eingeäſchert 13 Stück Großvieh verbrannt * Lahr, 8. Dez. Das Oekonomiegebände des Gaſthauſes„Zum Löwen“, das zur Gemeinde Schönberg gehört und ſich auf der Paßhöhe der Lud⸗ wigſtraße befindet, die das Schuttertal mit dem Kinzigtal verbindet, wurde in der letzten Nacht ein Raub der Flammen. 13 Stück Großvieh, 1000 Zentner Futter und der größte Teil der landwirtſchaftlichen Geräte verbraunten. Pächter der Oekonomie iſt Landwirt Leßlin aus Weißweil a. K. Er iſt verſichert. Die Brandurſache konnte noch nicht geklärt werden. Das Gaſthaus ſtammt aus dem 12. Jahrhundert. Schon vor 100 Jahren wurde es durch Feuer bedroht. Allgemeine Ortskrankenkaſſe Heidelberg Kr. Heidelberg, 9. Dez. Die Allgem. Orts ⸗ krankenkaſſe für den Amtsbezirk Heidelberg zählte am 1. Dezember 1932 30 136 Mitglieder gegen 29 157 im Vormonat. Hiervon waren 15 404 (14 459) männlichen und 14 732(14 698) weiblichen Ge⸗ ſchlechts. Pflichtverſichert waren 13 323(12 344) Männer und 12014(11977) Frauen. Freiwil⸗ lig verſichert waren 2081(2115) Männer und 2718 (2721) Frauen. An arbeitsunfähig Kranken wur⸗ den am Stichtage insgeſamt 368(347) Männer und 374(378) Frauen gezählt. Von 130(149) Wöchnerin⸗ nen, die am 1. Dezember gezählt wurden, gehören 88 (105) den pflichtverſicherten und 42(44) den freiwil⸗ ligen Mitgliedern an. Außer dieſen wurden auf Grund der Familienhilfe weitere 118(107) Wöchnerinnen unterſtützt. Die Zahl der arbeits⸗ unfähig Kranken betrug insgeſamt 742(725) oder 2,9(2,48) v. H. Vom Arbeitsamt waren am 1. Dezember 2052(2122) männliche und 691(785) weibliche Erwerbsloſe gemeldet. Falſche Gerüchte * Mosbach, 8. Dez. Der Oberſtaatsanwalt in Mosbach teilt mit: In Eiersheim ſind in der letzten Zeit Gerüchte verbreitet worden, als ob der 1926 durch Freitod geſtorbene Wendelin Gold⸗ ſchmitt totgeſchlagen und im Armenhaus in Eiersheim aufgehängt worden ſei. Die am 6. De⸗ zember durch Univerſitätsprofeſſor Dr. Schwarzacher⸗ Heidelberg und Medizinalrat Dr. Frey⸗Wertheim vorgenommene Leichenöffnung hat ergeben, daß der Schädel vollkommen un verſehrt war und die in Eiersheim umgehenden Gerüchte über den Tod des Wendelin Goldſchmitt vollkommen unbegründet ſind; vielmehr ſteht der Freitod des Wendelin Goloͤſchmitt außer jedem Zweifel. Zum Karlsruher Autounglück * Karlsruhe, 8. Dez. Zu dem ſchweren Auto⸗ unglück über das wir in der Mittwoch⸗Abend⸗ ausgabe ſchon berichteten, erfahren wir noch: Das Unglücksauto wurde von dem Schloſſermeiſter Ja⸗ kob Lechner geführt. Es fuhr mit raſendem Tempo— man ſpricht von 75 Km— gegen den vor dem Hauſe Gerwigſtraße 28 ſtehenden und vor⸗ ſchriftsmäßig beleuchteten Laſtwagenzug einer Ber⸗ liner Güterfernverkehrsgeſellſchaft auf. Der Anprall war ſo ſtark, daß der vordere Teil des Perſonenwagens vollſtändig unter den Anhän⸗ ger gedrückt wurde. Die fünf Inſaſſen kamen von einer Singſtunde. Gellende Hilferufe ſchreckten die Nachbarſchaft aus dem Schlafe. Der ledige Pho⸗ tograph Alfred Jenne erlitt eine ſchwere Ge⸗ hirnerſchütterung und Quetſchungen am Un⸗ terleib; er liegt in hoffnungsloſem Zuſtande im Krankenhaus. Der getötete Kaufmann Karl Ben⸗ der erreichte ein Alter von 36 Jahren. Schadenfener in Bad Dürrheim * Bad Dürrheim, 8. Dez. In der vergangenen Nacht brach in der Scheune des Salinenarbeiters Anton Ganter in der Muſelgaſſe Feuer aus, das auch das Wohnhaus ergriff. Der Dachſtuhl und ein Teil des Gebäudeinnern brannten aus. Das Inventar konnte größtenteils gerettet und das Vieh geborgen werden. Das Feuer bildete eine große Gefahr für die umliegenden Bauernhöfe, deren Häu⸗ ſer zum größten Teil noch mit Schindeln gedeckt ſind. Es wurden deshalb auch die Motorſpritzen von Donaueſchingen und Schwenningen aufge⸗ boten. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch nicht geklärt. * «„ Odenheim bei Bruchſal, 8. Dez. Eine Art Lungenſeuche iſt hier unter den Schweine⸗ beſtänden in letzter Zeit ſtark aufgetreten. Die Tiere erkranken plötzlich und müſſen unverzüglich not⸗ geſchlachtet werden. „ Aſchen(Amt Waldshut), 7. Dez. Am Mittwoch war der 31 Jahre alte Revierfäger Ernſt Horn⸗ berger von Allmuth in ſeinem Revier damit be⸗ ſchäftigt, Futterſtände für das Wild herzurich⸗ ten. Dabei ging plötzlich eine von ihm in der Taſche getragene Browningpiſtole los. Die Kugel drang Hornberger in den Unterleib. Er wurde in hoffnungsloſem Zuſtande in das Krankenhaus nach Waldshut verbracht. f 2 Feitung 8 r Tagung der badiſchen Jugendherbergen Fragen des Herbergsbetriebes und der Innenorganiſation * Lahr, 8. Dez. Hier fand in der Aula der Luiſen⸗ ſchule eine Verſammlung der Ortsgruppenleiter, Herbergsleiter und Herbergseltern der Badiſchen Jugendherbergen ſtatt, die von über 60 Vertretern mittel⸗ und ſüdbadiſcher Ortsgruppen und Jugend⸗ herbergen beſucht war. Die Stadt Lahr ſpielt in der Geſchichte der Badiſchen Jugendherbergen eine bedeutende Rolle. Schon vor 10 Jahren hielten die erſten Vorkämpfer für den Jugendherbergsgedanken in der Stadt Lahr eine grundlegende Beſprechung über die Geſtaltung der Jugendherbergsarbeit im badiſchen Lande ab. Im Jahre 1923 war es der alljährlich ſtattfindende badiſche Jugendherbergstag, durch den zahl⸗ reiche Mitſtreiter am badiſchen Jugendherbergswerk den Weg in die hieſige Stadt fanden. In ſeiner einleitenden Anſprache wies der all⸗ bekannte erſte Vorſitzende der Badiſchen Jugend⸗ herbergen, Direktor Broßmer⸗Karlsruhe, auf dieſe für die Entwicklung der Badiſchen Jugend⸗ herbergen wichtigen Tatſachen hin. An der ſehr regen und ausgiebigen Ausſprache beteiligten ſich Ver⸗ treter aus faſt allen Teilen des Landes. Sie er⸗ ſtreckte ſich auf Fragen des Herbergsbetriebes und der Innenorganiſation. Insbeſondere wurden das Er⸗ wachſenen⸗ und das Erwerbsloſenproblem wiederum aufgerollt. Die hoffentlich bald einſetzende Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage wird auch in dieſem Punkte die erwünſchte Klärung herbeiführen. Dingen aber gilt es heute, da ſich ein dichtes Netz gut ausgeſtatteter Jugendherbergen über das ganze Land aus⸗ breitet, dafür zu ſorgen, daß dieſe Jugendherbergen gefüllt werden, daß ſie wieder mehr beſucht werden von denen, für die ſie gebaut worden ſind: von der deut⸗ ſchen Jugend. Aus dieſem Grunde ſoll auch ein Teil des Erlöſes aus der in dieſem Spätjahr abgehaltenen Haus⸗ und Straßenſammlung wiederum zur Schaffung einer Wanderſtiftung verwendet werden. Die fachlichen Ausgaben werden ſich in Zukunft im weſentlichen auf die Verbeſſerung der Ausſtattung der Jugendherbergen erſtrecken, nachdem das Ju⸗ gendherbergs⸗Netz lückenlos geſchloſſen iſt. Für die Eintragung der Jugendherbergsbeſucher wurden neue Vorſchläge gemacht, wonach anſtelle des Her⸗ bergsbuches Meldezettel treten ſollen. Dieſe Neueinrichtung ſoll jedoch erſt in einigen größeren Herbergen des Landes erprobt werden. Im Gaſthaus zum Falken vereinigten ſich die Teilnehmer zu einem einfachen Mittagsmahl. Bei dieſer Gelegenheit fanden zwei rührige Vorkämpfer des Jugendherbergsgedankens in Lahr ihre wohlver⸗ diente Ehrung: Stadtſchulrat Sauer und Direktor Schwörer. Vor allen Die Treibſtoffſchiebungen in Wiesbaden vor dem Reichsgericht in Leipzig * Wiesbaden, 8. Dez. Die aufſehenerregenden, durch eine Reviſion bei der zum Stinnes⸗Konzern gehörigen Kohlen⸗Ver⸗ kaufs⸗G. m. b. H. in Wiesbaden im Auguſt 1930 auf⸗ gedeckten Treibſtoffſchiebungen zum Schaden der Stadt Wiesbaden beſchäftigten das Reichsgericht in Leipzig. Zur Ver⸗ handlung ſtand die Reviſion des alleinigen Geſchäfts⸗ führers dieſer Geſellſchaft, Heinrich Neuhaus, und des ihm unterſtellten Kaufmanns Michel, die vom Landgericht Wiesbaden am 17. Februar wegen Be⸗ trugs und Urkundenfälſchung, Michel auch wegen Unterſchlagung, zu vier bzw. acht Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt worden. Ihr Gegenſpieler auf ſeiten der Städtiſchen Verkehrsgeſellſchaft war der in⸗ zwiſchen verſtorbene ſtädtiſche Angeſtellte Pfeil, der die Verwaltung und Beſchaffung der geſamten Treib⸗ ſtoffe für den am 1. April 1929 eingerichteten Om⸗ nibusbetrieb unter ſich hatte. g Von ihm will Michel erpreßt und gezwungen worden ſein, für einen angeblich zum Ausgleich non Kalkulationsfehlern und Kreditriſiken bei den ſtädt, Werken geſchaffenen ſog. „Schwarzen Fonds“ Gelder durch betrügeriſche Manipulationen zu be⸗ ſchaffen. Praktiſch wurde die Sache ſo gehandhabt, daß der Verkehrsgeſellſchaft höhere Brennſtoff⸗ mengen in Rechnung geſtellt als tatſächlich geliefert wurden. Die ſo freiwerdenden Benzin⸗ und Benzol⸗ mengen wurden dann mit Hilſe von fingierten Ein⸗ kaufsrechnungen oder auf dem Umwege über andere 2 zum Schein „verſilbert“. Auf dieſem Wege haben Pfeil und Michel nach den Feſtſtellungen der Wiesbadener Strafkammer die Stadt um 25—30 000 Liter Brennſtoff im Gegenwert von rund 8000/ betrogen, indem ſie das Geld in ihre Taſchen fließen ließen. Bei Neuhaus hielt die Strafkammer allerdings eine ſo weitgehende perſönliche Beteiligung an den Schie⸗ bungen nicht für erwieſen und rechnete ihm zugute, daß er an das Vorhandenſein eines Schwarzen Fonds tatſächlich geglaubt habe. Immherin wurde ihm zur Laſt gelegt, daß er um einen Teil der Be⸗ trügereien des Michel gewußt und ſich daran betei⸗ ligt habe, um ſeiner Firma, der Kohlen⸗Verkaufs⸗ Geſellſchaft, die ſtändige Belieferung des Omnibus⸗ betriebes unter Ausſchluß jeder Konkurrenz dauernd zu ſichern. Auf die Reviſion der Angeklagten hob der erſte Strafſenat des Reichsgerichts, über den Antrag des Reichsanwalts hinausgehend, das ergangene Urteil auf und wies die Sache zu nochmaliger Verhandlung an die Vorinſtanz zurück. Wie zur Begründung aus⸗ geführt wurde, iſt der Betrugstatbeſtand nicht aus⸗ reichend erwieſen, da die Perſon der Getäuſchten, ihre Beziehung zur Stadt und das Weſen der ein⸗ zelnen Täuſchungshandlungen nicht feſtſtehe. Wenn zwar an ſich keine Bedenken gegen die Annahme von Urkundenfälſchung beſtänden, ſo erſcheine trotzdem mit Rückſicht auf ihren engen Zuſammenhang mit den anderen Straftaten eine Aufhebung im geſam⸗ ten Umfange geboten. als Lieferanten auftretende Firmen JJ.õõ ũ¶drõũũũã yy yy fã ãy0ꝗã ĩð2:dbbbbdãͥͥ y e Ein ſchwerer Junge feſtgenommen ei, Hirſchhorn a.., 8. Dez. In den letzten Tagen wurden in unſerem Städtchen verſchiedene ver⸗ wegene Einbrüche verübt, in einer Nacht ſogar zweimal; zunächſt brach der Dieb in einem Bau⸗ büro ein, wo er aber von den Hausbewohnern bei der Arbeit geſtört wurde und ſchließlich unter Zurücklaſſung ſeiner Aktenmappe in der verſchiedene Landkarten ſich befanden, das Weite ſuchte. In einem hieſigen Gaſthaus erbrach er verſchiedene Tü⸗ ren und Schränke, wobei ihm ein kleiner Geldbetrag an die Hände fiel. In dem Gaſthof hatte er ſich des Nachmittags bei einem Viertel Wein längere Zeit aufgehalten, um ſich mit den Oertlichkeiten vertraut zu machen. Der Dieb wollte anſcheinend nur Bar⸗ geld, da er Getränke, Eß⸗ und Rauchwaren unbe⸗ rührt ließ. Bei dem erſten Einbruch hatte es der Gauner ſicherlich auf die für den nächſten Tag be⸗ reitgehaltenen Lohngelder abgeſehen, die ſich auch tatſächlich in recht anſehnlicher Höhe in den Büroräumen befanden. In einem andern hieſigen Gaſthaus ſtieg der Dieb nachts auf einer Leiter durch ein Fenſter ein und erhrach verſchiedene Be⸗ hältniſſe. Er fand jedoch nur einen geringfügiger Geldbetrag. Im Laufe des geſtrigen Vormittags wurde der Dieb von der Wirtin des Gaſthauſes „Zum Anker“ auf dem Wege zum Bahnhof wieder⸗ erkannt Die Frau benachrichtigte ſofort den hieſigen Polizeiwachtmeiſter Brück, der den Einbrecher im Warteſaal, kurz vor Abfahrt des Zuges, feſtnahm und ihn dem Amtsgericht vorführte. Bei der Ver⸗ nehmung gab er die Einbrüche zu. Es handelt ſich um den 30 Jahre alten Monteur Karl Hocken⸗ berger aus Rohrbach bei Sinsheim a. d. Elſenz, bei dem eine ſcharf geladene Schußwaffe vorgefun⸗ den wurde. * * Heidelberg, 9. Dez. Durch die Polizei feſt⸗ genommen wurde ein lediger, 24 Jahre alter pol⸗ niſcher Schuhmacher, der einer Kaufmanns⸗ Ehefrau beim Verlaſſen eines Warenhauſes die Gel d⸗ börſe aus der Handtaſche entwendet hatte. * Konſtanz, 8. Dez. Der Chauffeur des Prinzen Lennart von Schweden, Franz Xaver Greindl, wurde wegen fahrläſſiger Tötung zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Der Oberſtaatsanwalt hatte 1 Jahr Gefängnis und ſofortige Verhaftung bean⸗ tragt. Greindl hatte zwiſchen Reichenau und Kon⸗ ſtanz den radfahrenden 62 jährigen Landwirt Schmid angefahren und getötet. Es wurde ſeſt⸗ geſtellt, daß Greindl mehrfach wegen zu raſchen Fahrens beſtraft worden iſt, das letzte Mal zwei Tage vor dem Unfall. Den Unfall hatte er dadurch verſchuldet, daß er in wahnſinnig raſchem Tempo fuhr(nach den Bremsſpuren betrug das Tempo etwa 110—132 Stkm.) und den Wagen nicht recht⸗ zeitig zum Stehen bringen konnte, als ſich die Ge⸗ fahr zeigte. S ccc cc 143. Jahrg Schmugglerbande verurteilt * Ludwigshafen, 9. Dez. Im Juni und Juli hatte der 32jährige arbeitsloſe Kaufmann Hans Riehm 8400 Büchelchen unverſteuertes Zigaretten ⸗ papier gekauft, wovon ſeine Ehefrau, die 34 Jahre alte Kunigunde Riehm, 2000 aus dem Elſaß und ſein Bruder, der 24jährige Landarbeiter Heinrich Riehm in Berg, 400 Büchelchen eingeſchmuggelt hatten. Der 21 Jahre alte Tüncher Hermann Megner und der 37 Jahre alte Tagner Alois Megner, beide aus Ludwigshafen, hatten hiervon 2900 bzw. 2500 Stück erworben. Die im weſentlichen geſtändigen Angeklagten wurden vom Amtsgericht Ludwigshafen zu folgen⸗ den Strafen verurteilt: Karl Riehm vier Monate Gefängnis und 8000„ Geldſtrafe oder weitere zwei Monate Gefängnis; Heinrich Riehm einen Mo⸗ nat Gefängnis und 350/ Geldſtrafe oder weitere ſieben Tage Gefängnis; Kunigunde Riehm ſechs Wochen Gefängnis und 1800% Geldſtrafe oder weitere 18 Tage Gefängnis; Hermann Megner we⸗ gen Steuerhehlerei im Rückfall ein Jahr Ge⸗ fängnis zuzüglich 2500/ Geldſtrafe oder weitere 25 Tage Gefängnis; Alois Megner zwei Monate Gefängnis und 2200% Geldſtrafe oder weitere 22 Tage Gefängnis. Gegen Hermann Megner erging Haftbefehl.— Ein weiterer Angeklag⸗ ter wurde freigeſprochen. Sprung aus dem vierten Stockwerk * Neuſtadt a.., 8. Dez. Die 30 Jahre alte ledige Anna Paulus von hier ſtürzte ſich geſtern abend aus dem Fenſter ihrer im vierten Stock gelegenen Woh⸗ nung am Haltweg und erlitt dabei einen Schädel ⸗ bruch, der den ſofortigen Tod nach ſich zog. Die Lebensmüde war ſeit längerer Zeit ſchwer nerven⸗ krank und dürfte in einem Anfall von Verfolgungs⸗ wahn zu dieſem letzten Schritt getrieben worden ſein. Treibjagd⸗Erfolge * Erpolzheim bei Bad Dürkheim, 9. Dez. Bei der in der hieſigen Gemarkung abgehaltenen Treib⸗ jagd wurden von 30 Schützen insgeſamt 140 Haſen zur Strecke gebracht. * Mimbach(Amt Zweibrücken), 9. Dez. Bei der Treibjagd in den Gemarkungen Breitfurt und Mimbach wurden 136 Haſen, 40 Faſanen und zwei Füchſe geſchoſſen. Nachbargebiete Mahlſtein entzwei geſprungen I Auerbach an der Bergſtraße, 8. Dez. In der hieſigen Dorfmühle des Beſitzers M. Fend brach dieſer Tage ein etwa 15 Zentner ſchwerer Mahl⸗ ſtein mitten entzwei. Der mit der großen Schnellig⸗ keit von 240 Umdrehungen in der Minute kreiſende Stein zerriß die Umfaſſungsbänder und durchſchlug zunächſt den umgebenden Schutzkaſten. Während die eine Hälfte des Steines nach vorn geſchleudert wurde und alles zertrümmerte, flog die andere Hälfte mit voller Wucht gegen die hintere Hauswand, durch⸗ ſchlug dieſe und knickte hierbei einen ſchweren Bal⸗ ken, der wie ein Streichholz zerbrach. Im Weiter⸗ ſauſen zertrümmerte der Stein noch das Dach des Motorenhauſes und landete ſchließlich im Hof. Zum Glück war niemand in der Nähe, ſo daß ein großes Unglück verhütet werden konnte. Kampf den Pantſchern k Worms, 7. Dez. In den Monaten Oktober und November wurden vom Unterſuchungsamt der Stadt Worms 75 Milchproben und ſechs Proben anderer Lebensmittel unterſucht. Als verfälſcht wurden beanſtandet: 16 Milchproben. Ferner wur⸗ den bei Reviſionen der Bäckereibetriebe 28 Brote vorgefunden, die zu leicht waren und bei einem Milchhändler 40 Liter Milch wegen ſtarker Wäſ⸗ ſerung beſchlagnahmt. In allen Fällen mußte Strafverfahren eingeleitet werden. Der Zigarettenpapier⸗Schmuggel * Eichelſcheid(Amt Homburg), 8. Dez. Bei einer nächtlichen Zollſtreife wurden neuerdings der Schloſſer Guſtav Dietrich, der Maler Wilhelm Schulze und der Maurer Albin Boggian, alle aus Kaiſerslautern ſtammend, feſtgenommen. Sie hatten mit 10000 Zigaretten und 1800 Päckchen Zi⸗ garettenpapier die Saargrenze überſchritten und offenbar verſucht, die Schmuggelware durch die Pfalz nach Baden zu bringen. Die Verhafteten kamen in das Unterſuchungsgefängnis Zwei⸗ brücken. Schüſſe auf die Freundin * Groß⸗Geran, 7. Dez. Wegen Totſchlagsverſuchs wurde in Geinsheim der 24jährige Arbeiter Bauer aus Aſchaffenburg verhaftet. Bauer hatte ſeine hier wohnhafte Freundin, die 20jährige Marie Baier, durch zwei Schüſſe am Kopf leicht verletzt. Der verhaftete Bauer erklärt, daß er ſeine Freundin und ſich ſelbſt aus Liebeskummer habe töten wollen. Das Mädchen wehrte ſich jedoch heftig und flüchtete. Bauer begab ſich darauf in ſeine hieſige Wohnung und legte ſich ſchlafen. Er wurde aus dem Bett heraus verhaftet. f 1 Dos N reigt ein Bild plostisch erhältlich in jedem guſen Fachgeschäft e ObkfoNd-letten bnd Musikappetele rx Freitag, 9. Dezember 1092 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 574 Schülerkonzert im Realgymnaſium 1 Gute Muſik hat ſchon immer im Realgymnaſtum J eine ole Pflegeſtätte gefunden. Beim letzten, an zwei Aben⸗ den zur Aufführung gelangten Schülerkonzert war der bekannte Münchener Komponiſt Foſeph Haas am meiſten vertreten; man hörte neben drei Schelmenliedern für einſtimmigen Chor mit Klavierbegleitung, ein Maklied für dreiſtimmigen Knabenchor und die in großen Aus⸗ maßen angelegte-moll-Sonate, für die Referendar A. Thoma ſein Können einſetzte. Zu einem Erlebnis für die Zuhörer wurde die ebenfalls von Joſeph Haas komponierte Kantate„Zum Lob der Natur“ für Ehor und Orcheſter. Von Armin Knab hörte man in ausgefeilter Wiedergabe ein gefälliges„Schwäbiſches Tanzlied“. Aus dem Beſtreben, Werke zu ſchaffen, die keine allzu⸗ großen Anforderungen an die Technik ſtellen, anregendes Studienmaterial bieten und die geeignet ſind, die Inter⸗ eſſen der Schüler für die Inſtrumentalmuſik zu wecken und zu pflegen, ſchrieb Brun o Stürmer eine Suite für Schülerorcheſter, von der die Ouvertüre recht gefällig wledergegeben wurde. Mit der großen muſikaliſchen Ver⸗ gangenheit Mannheims wurden die Zuhörer bekannt ge⸗ macht durch die Aufführung des 1. Satzes aus dem Orcheſtertrio.dur und zwei Sätzen aus dem Dadur⸗ Orcheſtertrio von Johann Stamitz, die zu den Wer⸗ ken gehören, die Stamitz ſpeziell für die von ihm geleitete Mannheimer Hofkapelle geſchrteben hat und in denen er die ſeinerzeit aufſehenerregende dynamiſche Schattierung zum erſten Mal anwendete. Eine Reihe weiterer ſehr gut wiedergegebener Muſikſtücke unter der Leitung des Herrn Bragmaier ergänzte die mit großem Beifall auf⸗ genommene Vortragsfolge. 4. Mannheimer Sendungen Die Leitung der auf den Nikolaustag abgeſtimmten Kinderſtunde„Bumberumbu m, Knecht Rup⸗ recht geht um!“ aus Mannheim hatte wiederum Ehriſtine Hertler, die das Erwarten des Nikolaus und ſein Erſcheinen vor den mitwirkenden Kindern in eine ge⸗ fällige Form gebracht hatte. In den Ablauf der Geſcheh⸗ niſſe, die mit Frage⸗ und Antwortſpiel nach dem Verbleib des Nikolaus ihren Auſang nahmen, waren geſchickt einige Lieder eingeflochten, die ganz unauffällig das Ganze auf⸗ lockerten. Zu begrüßen war, daß man einige Kinder Mund⸗ art ſprechen ließ. Warum iſt man aber nicht konſequent und bringt endlich einmal eine Pfälzer Kinderſtunde? Be⸗ bauerlicherweiſe hatte man für die Mannheimer Sendung nur eine halbe Stunde vorgeſehen, weil in Stuttgart Tante Gretle auch noch zu Wort kommen wollte. Sie ließ dle ſieben Schwaben ausziehen und den Knecht Ruprecht ſuchen. Ein Zuſammenhang zwiſchen dieſen beiden halbſtündigen Sendungen war beim beſten Willen nicht zu erkennen. Ein künſtleriſcher Genuß war die Konzertſtunde„Arten für Koloraturſopran mit obligater Flöte“, die von Emmy Joſeph(Sopran), Kammermuſiker Max Fühler(Flöte) und Kapellmeiſter Rudolf Boruvka (Klavier) ausgeführt wurde. Es war ein meiſterhafter Zuſammenklang der reinen Sopranſtimme und dem edeln Flötenton, der durch die einfühlende Begleitung am Flügel noch wirkſam gerundet wurde. Die Vortragsfolge um⸗ faßte Rezitativ und Arie aus„Céphale et Procris“ von Grétry, eine hübſche Ariette aus„Hippolyte et Aricie“ von Rameau, die mehr bekannte Szene und Arie aus „Lucia“ von Donizetti und ſchlteßlich die reizenden Variationen über ein Mozartſ ches Thema von A. A dam. Kreuzer-Reportagen Die deutſchen Sender hatten am Donnerstag nach Kiel geſchaltet, um die Heimkehr des Kreuzers„Karlsruhe“ von ſeiner Weltreiſe zu übertragen. Offenbar hatte mon den Zeitpunkt der Uebertragung etwas zu früh angeſetzt, denn für den eigentlichen Empfang blieb herzlich wenig übrig, da der Kreuzer erſt anlegte, als die vorgeſehene Sendezeit zu Ende war. Immerhin wurde die Zeit wäh⸗ rend des Einſchleppens des Kreuzers recht geſchickt aus⸗ genützt, denn man erfuhr Einzelheiten von dem Dienſt der Seeleute auf einer Auslondsreiſe, die alles an⸗ dere als eine Vergnügungsreiſe iſt und ſchließlich berich⸗ tete man auch von der Route der Auslandsfahrt. Drei Hurras und das von der Bordkapelle gespielte Lied„Das iſt die Liebe der Matroſen“, unter deſſen Klängen die Aus⸗ retſe angetreten wurde, beendeten die Uebertragung, die eigentlich an dieſer Stelle erſt hätte einſetzen ſollen. Die Geräuſche und die Muſik gaben eine anſprechende aku⸗ ſtiſche Kuliſſe zu den Reden. Ueber den Weſtdeutſchen Rundfunk hörte man die Au s⸗ reiſe des Kreuzers„Kol“, der in Wilhelmshaven ſeine Auslandsreiſe antrat. Hochoffizielle Anſprachen ſtan⸗ den hier im Mittelpunkt der dreiteiligen Uebertragung, die mit dem Abſchiednehmen und den letzten Grüßen der Seeleute an die Heimat ihr Ende fand. Sübddeutſcher Schulfunk 5 Wenn eine Sendung über Er zberg bau angekündigt iſt, wird man verwundert fragen, ob es ſo etwas in Süd⸗ weſtdeutſchland gibt. Da hört man dann im Verlauf eines gut Hurchgeformten Hörſpiels, daß es heute faſt nichts mehr damit iſt, da infolge der nicht genügenden Ergiebigkeit ſich der Abbau nicht mehr lohnt. Aber es wurde einſt faſt alles in unſerer engeren Heimat gegraben, die Täler des Schwarzwaldes waren beſonders reiche Funsſtätten, und mancher Name erinnert noch an eine einſt gewinn⸗ bringende wirtſchaftliche Tätigkeit. Nur ein Hüttenwerk in Hohenzollern iſt krieges eine Belebung erfahren, um nachher wieder zu ruhen. Vor der Regulierung des Rheines war auch die Gold wäſcherei wichtig, und ſogar noch 1860 wurden 300 Kg. gewonnen. Heute lohnt ſich aber die Arbeit nicht mehr, ſowenig wie der Abbau an einer württembergiſchen Fundſtätte, wo in einer Tonne 20 Gramm enthalten ſind. Viel Arbeit und Verſuche ſind ſchon ausgeführt worden, um die Schätze des Bodens auszubeuten, viel Geld iſt ſchon zu dieſem Zweck nutzlos ausgegeben worden. Der Erzbergbau in Sücweſtdeutſchland iſt weniger wirtſchaft⸗ liche Gegenwart als ein bemerkenswertes Stück unſerer Wirtſchaftsgeſchichte, das deutlich die Folgen des Ueber⸗ gangs zum Welthandel widerſpiegelt. In dieſem Sinne war auch dieſe Sendung ſehr wertvoll. TFageohaleucles Freitag, 9. Dezember Nationaltheater:„Die Weber“, Schauſpiel von Gerhart Hauptmann, Miete F 9, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Großes Varieté⸗Programm mit To Rhama, Anfang 20.15 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Univ.⸗Prof. Dr. Hubert Schrade⸗ Heidelberg über „Bernini und das römiſche Barock“(Abtetlung), Anfang 20.15 Uhr. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Odeon⸗Kafſee: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Alhambro:„Drei von der Kavallerie“.— Schauburg:„Ja, treu iſt die Soldatenliebe“.— Capitol:„Ich will nicht wiſſen, wer du biſt!“— Univerſum:„Die Galavorſtellung der Fratelli⸗ nis“ und Bühnenſchau.— Rory Theater: „Mieter Schulze gegen Alle!“— Gloria⸗Palaſt: „Das Lied einer Nacht“.— Scala⸗Theater: „Das ſchöne Abenteuer“.— Palaſt⸗Theater: „Drei von der Stempelſtelle“. Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellungen:„Schattentheater und Puppenſpiel“ und „Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigs hafen“. Geöffnet werktags von 10—18 und 14—16 lthr, Sonntags von 11—16 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 16—13 und 14— 16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag. Mittwoch, Donneestag n. Freitag, jew. von 19.80—21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ foſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zenghans: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr.— Oeffentliche Muſikbücherei M 4, a: eber 12 000 Einwohner * Oppau, 8. Dez. Anläßlich der am 10. Oktober für die Finanzbehörde durchgeführten Perſonen⸗ ſtandsaufnahme wurde eine Zählung der Einwoh⸗ ner unſerer Stadt vorgenommen. Hierbei iſt die er⸗ ſtaunliche Tatſache feſtzuſtellen, daß die Ein woh⸗ nerzahl trotz der beſonders in Oppau herrſchen⸗ den Wirtſchaftskriſe weiter geſtiegen iſt und das zwölfte Tauſend überſchritten hat. Es wurden im ganzen Stadtgebiet 12090 Perſonen gezählt. Von dieſen entfallen auf das Stadtgebiet Oppau 9010 und auf den Stadtteil Edigheim 3080 Perſonen. Immer⸗ hin wurde das in den letzten zwei Jahrzehnten be⸗ obachtete raſche Anſteigen der Einwohnerzahl durch die Wirtſchaftskriſe erheblich gehemmt. Die Ver⸗ ringerung der Belegſchaft des Oppauer Werks der J. G. Farbeninduſtrie auf etwa ein Drittel des Höchſtſtandes von 1927/28 hat ſich naturgemäß auf die Bevölkerungsbewegung in Oppau merkbar aus⸗ gewirkt. Viele von der J. G. Farbeninduſtrie ent⸗ laſſene Angeſtellte und Arbeiter haben ihren Wohn⸗ ſitz aufgegeben, andere wieder haben mit Rückſicht auf die unſichere Wirtſchaftslage ihren Zuzug nach Oppau unterlaſſen. Nachſtehend geben wir die Be⸗ völkerungszunahme in Oppau ſeit 1873 wieder: Die Einwohnerzahl betrug im Jahre 1873 1936; 1880 2031; 1890 2442; 1900 2838; 1995 3354; 1910 3661 1912 4777(Errichtung des Oppauer Werks); 1915 4770; 1918 5996; 1919 6031; 1925 6906 1927 7640: 1928 11006(Eingemeindung Edigheim); 1929 11165 1930 11 390; 1931 11 920; 1932 12 090. Die halbe Gemeinde arbeitslos! * Teutſchneurent(Amt Karlsruhe), 6. Dez. Unſere Gemeinde zählt über 500 Erwerbsloſe. Rechnet man deren Frauen und Kinder hinzu, ſo wird man ſchätzungsweiſe auf 15001600 erwerbs⸗ loſe Gemeindeglieder kommen, alſo erheblich mehr, als die Hälfte der ganzen Einwohnerſchaft(nach der Volkszählung von 1925 waren es 2827 Köpfe). Im Monat November mußte die Gemeinde, wie wir dem„Karlsruher Tagblatt“ entnehmen, faſt 5000 an Unterſtützungen aufwenden. Daß bei ſolchen Verhältniſſen die Winternothilfe unentbehrlich iſt, dürfte klar ſein. Die erſte Naturalienſammlung hat heute noch in Betrieb, andere hatten während des Welt⸗! Buch⸗ und Notenausgabe von 1113 und 1619 Uhr. ein ſehr gutes Ergebnis gehabt. r— 2 umme mme? Schenken Sie zum Fes Besseres Sehen Wend durch Elle Schnle Brille Brillenfassung 5 2. NN Thesterglas 5 5 Thealerqläser eb 15. NN Feldsfecher 14157 0 8 Naneutch- J 2, 1 Rat. Kaufgesuche Speiſezimmer mit Vitr. gut erhalt. zu kaufen geſucht. Nur Preis⸗ angeb. u. U R 148 an die Geſchſt.*7034 Weißes Schlafzimmer (2 Bett.), ohne Matr., z. kfn. geſucht. Preis⸗ angeb. u. 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Die Einlagen(Spar- und Kontokorrent⸗ einlagen) haben ſich weiter vermindert, eine Folge der wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe, während ſie am 31. 10. 1931 92,0 und am 31. 12. 1931 gleich 89,9 Mill. 4 betrugen, wurden für den 31. 10. 1932 nur 85,5 Mill. J ausgewiefen. Davon entfielen auf die Spareinlagen 70,6 Mill./ am 31. 10. 1981 gegen 68,1 am 31. 12. 1931 und 64,0 Mill.& am 31. 10. 1982. Die Guthaben in laufender Rechnung haben ſich nur wenig verändert. Auf der Aktivſelte zeigt ſich ein Rückgang bei der Kreditinanſpruchnahme. Es ſind hieran ſowohl das Wechſel⸗ geſchäft als auch die Forderungen in laufender Rechnung beteiligt. Die Wechſelkredite ſind von 8,8 Mill. am 31. 10. 1931 auf 7,0 Mill.& am 31. 10. 1932, alſo um 1,8 Mill.& geſunken. Die Forderungen in laufen⸗ der Rechnung haben ſich von 101,7 Mill.„ am 31. 10. 1981 auf 93,7 Mill. 4 am 31. 10. 1982, alſo um 8,0 Mill. vermindert. Die flüſſigen Mittel haben nur eine geringe Veränderung erſahren; ſie ſind von 9,8 am 31. 10. 1931 auf 9,6 Mill.„ am 31. 10. 1932 zurückgegangen. Das DD⸗Bank⸗ Engagement im Juverges⸗Konkurs. In Berichtigung der Mitteilungen betr. die Gläubiger⸗ verſammlung der Holdinggeſellſchaft des Richard⸗ Kahn⸗ Konzerns, der Induſtrie⸗ und Ver⸗ waltungs⸗ GmbH in Berlin, teilt die Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft mit, daß ihre Forderungen mit einem Betrage von 6,35 Mi ll.„ zum Konkurs der In⸗ verges angemeldet wurden und der Bank keinerlei größere Forderung zuſteht. Die angemeldete Ziffer umfaßt rund Mill. 4 Bonkkredite, die die DD⸗Bank als Führerin eines Konſortiums angemeldet hot; der Reſt entfällt auf Bürgſchaften, an denen zum Teil wiederum Konsorten de⸗ teiligt ſind. Mansfeld A6 Abfrennung der Kupferbeiriebe Heber die beabſichtigte Abtrennung der Kupfer⸗ Petriebe der Mansfeld Ach für Bergbau und Hütten⸗ betrieb, Eisleben(Schächte und Kupferhütten, ausſchließlich Tupferverarbeitende Betriebe), verlautet: Die Verhandlun⸗ gen über die Lostrennung der kupfererzeugenden Betriebe und Ueberführung derſelben in eine beſondere Ge⸗ ſellſchaft ſind im Gange. Wahrſcheinlich kommt es zur Bildung einer Aktiengeſellſchaft, deren Anteile in der Hand der Mansfeld AG bleiben ſollen. An eine direkte Beteiligung der öffentlichen Hand iſt alſo nicht gedacht. Dieſe würde die Subventionen an die neugegründete Ge⸗ ſellſchaft zahlen und nur in dieſe allein. Zwiſchen der neuen Geſellſchaft und der Mansfeld AG ſoll ein Regie⸗ vertrag geſchloſſen werden, der gewiſſe Sicherheiten im öfſentlichen Intereſſe im Hinblick auf eine ſparſame Be⸗ triebsführung gewährleiſtet. 1 Rzheiniſche Eiſengießerei und Maſchinenfabrik Ac, .., Mannheim. Die geſtrige GV unter dem Vorſitz von Direktor Dr. O. Bühring, in der zwei Aktionäre 195 Mill. 4 von 2 Mill.„ Stammkapital vertraten, geneh⸗ migte einſtimmig den Abſchluß per Ende 1931 und er⸗ teilte Entlaſtung. Eingenommen wurden lediglich 10 217 95 283)„ aus Materiolverwertung, während die Unkoſten 15 211(51 241), Abſchreibungen 12 409(25 000) 4 betru⸗ gen. Der Verluſt iſt von 1 997 831 4 auf 2006 295 4 ngewachſen und wird wiederum vorgetragen. In den AR wurden wiedergewählt die Direktoren Dr. O. Bühring, Baurat H. Schöberl, Konſul G. Nied und A. Wie ⸗ dermann lalle Rheinelektra Mannheim), während Bank⸗ direktor Dr. M. Heſſe⸗ Mannheim, J. Mayer ⸗Mann⸗ heim und Diplomingenieur O. Nother⸗ Mannheim aus dem AR ausſchieden. * Geisweider Eiſenwerke AG., Geisweid, Kreis Siegen. — Neuer Verluſt. Die Geisweider Eiſenwerke AG., an der die Vereinigte Stahlwerke AG. und die Klöckner⸗Werke AG. beteiligt ſind, ſchließt das Geſchäftsjahr 1931⸗32 mit einem neuen Verluſt von 944 352/(237 845 /) ab, der ſich um den Verluſtvortrag aus den Vorjahren auf 1 836 584/ erhöht. In der Bilanz(in Mill.) erſcheinen bei 4,50 AK. und unverändert 0,34 Reſerve kurzfriſtige Schulden einſchl. Akzepte verringert mit 1,98(2,72). Demgegenüber vermin⸗ derten ſich Forderungen auf 0,48(0,90) Vorräte auf 0,97 (2,23), während Beteiligungen mit unv. 0,50 und Anlagen mit.56(3,59) bewertet ſind. * Maſchinenbauanſtalt Kirchner u. Co. AG., Leipzig.— Kapitalkürzung. Der AR. beſchloß die vorhandenen Vor⸗ ratsaktlen von 865 000 einzuziehen, die ver⸗ bleibenden StA. und Va im Verhältnis:2 und die VA. B im Verhältnis 74 zuſammen zulegen und den Re⸗ ſervefores von 610 500 auf 212 000/ zu ermäßigen. Das isherige AK. von 6105 Mill./ würde danach 2,114 Mill. betragen. Die Anlagewerte ſind weſentlich zurückgeſetzt IANDEL S- dp WII TSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung MHittag-Ausgabe Nr. Dause- nich Rückschlag Wirischafisbelebung und Preissfeigerung Nach dem erſten Anlauf, den die Weltwirtſchaft ſeit der Mitte des Jahres genommen hat, bringt der einſetzende Winter eine allenthalben zu ſpürende Pauſe in der Auftauung der weltwirtſchaftlichen Vereiſung. Dieſer Vorgang wäre ſogar als natürlich zu bezeichnen, wenn nicht einer ſeiner beſonderen Gründe die neue Störung wäre, die durch die Zuſpitzung in der inter natio⸗ nalen Schuldenfrage entſtanden iſt. Es handelt ſich hierbei um eine zwar augenblicklich etwas ärgerllche, aber in der weiteren Auswirkung vermutlich heilſame Epiſode, wie ſie uns auf dem Anſtiegsweg der Wirt⸗ ſchaft noch öfters begegnen werden. Wenn man den wirtſchaftlichen Entwicklungs ſtand richtig beurteilen will, dann darf man die Größenverhältniſſe der immer wieder auftretenden Schwierigkeiten nicht falſch einſchätzen und muß durch alle Zickzackbewegungen hindurch die Grundlinie der Entwicklung zu ſehen vermögen. Dieſe Linie weiſt deutlich nach oben, ſie iſt in Wirklichkeit auch durch die neueſten Störungen, den abermaligen Preisfall, neue Valuta⸗ und Handelsſchwie⸗ rigkeiten nicht wieder rückwärts gebogen worden. Wenn man ſich eine ungefähre ziffernmäßige Vorſtellung von dem Erreichten machen will, ſo kann man ſchätzen, daß inzwiſchen mindeſtens drei Milliarden Mark inter⸗ nationale Hamſtergelder wieder locker geworden ſind. Zum Teil haben ſie zu einer Ausweitung der weltwirt⸗ ſchaftlichen Umſätze geführt, zum Teil iſt dadurch eine frühere entſprechende Ausweitung des Notenumlaufs wie⸗ der rückgängig gemacht worden. Für Deutſchland ſchätzt man bekanntlich das Auftauen von Hamſtergeldern auf rund eine halbe Milliarde Mark, das wäre faſt ſchon die Hälfte der vermuteten Geſamtmenge an Hor⸗ tungen. Von dieſer halben Milliarde iſt die Hälfte zu den Sparkaſſen zurückgefloſſen, wodurch dieſe zu einer gleich hohen Abdeckung von Krediten, die ſie während der langen Auszahlungsperlode in Anſpruch nehmen muß⸗ ten, befähigt wurden. Ein anderer Teil hat zur Umſatz⸗ ausweitung, zu einer gewiſſen Erhöhung der Lagerhaltung bzw. zu vermehrten Beſtellungen geführt und der Reſt zur Wiederanlage am Kapitalmarkt, vor allem in Renten. Dieſe Auflockerung erheblicher Hortungen hat ſich in der Welt ſowohl wie in Deutſchland vollzogen, ohne daß eine entſprechende Preisſteigerung eingetreten wäre, mit welcher allgemein gerechnet worden war. Wir ſehen im Gegenteil, daß die ziemlich ſcharfen Preisbewegungen an den Rohſtoffmärkten im Durchſchnitt faſt wieder an den niedrigen Ausgangspunkt zurückgeführt haben, ja zum Teil wurden ſelbſt die niedrigſten Preiſe des Sommers noch unterſchritten. Aus dieſem Vorgang einen Zuſam⸗ menbruch des erſten wirtſchaftlichen Anlaufs folgern zu wollen, wäre falſch; zuſammengebrochen iſt allerdings die verbreitete Vorſtellung, eine Kriſenwende werde zu einer allgemeinen Preiserhöhung führen bzw. ohne eine Hebung der Preiſe ſei eine wirtſchaftliche Beſſerung nicht möglich. Dieſe Vorſtellung ſpielt ja auch in der Wirtſchafts⸗ politik mancher Länder, vor allem Amerikas, und mancher verbohrter Wiſſenſchaftler eine Rolle. Es erſcheint zweck⸗ mäßig, ſich mit der Frage einer allgemeinen Preiserhöhung, die umgekehrt eine Geldwertverminderung bedeutet, etwas zu beſchäftigen und irrigen Vorſtellungen entgegenzutreten. Es iſt zweifllos, daß ſich die Weltkriſe durch den außerordentlichen Preisverfall ganz weſenklich ver⸗ ſchärft bat, und es ſchien völlig einleuchtend zu ſein, daß etne Erholung der Wirtſchaft nur dann für möglich ge⸗ halten wurde, wenn die Preiserlöſe wieder in ein rich⸗ tiges Verhältnis zu den höher gebliebenen Koſten träten. Dieſe Auffaſſung hatte ihre Berechtigung, ſolange der ſchnelle wirtſchaftliche Abſtieg anhielt, weil ja die Koſten⸗ ſeite ſich den davonlauſenden Preiſen nicht ſofort anpaſſen konnte. Nachdem ſich aber die Kriſe deutlich geſetzt, ſtabili⸗ ſiert hat, iſt inzwiſchen auch eine ſehr weilgehende Angleichung der Unkoſtenſeite an die neue Preis⸗ lage erfolgt. Einige intereſſante Beiſpiele, die gerade im Hinblick auf die zuſammengebrochene Preisſteigerung der Rohſtoffe bemerkenswert ſind, hat kürzlich eines der bekannteſten engliſchen Bankhäuſer erwähnt. Darnach iſt es noch nicht lange her, daß feder Zuckerpflanzer in Kuba ſtolz war, der ſeinen Zucker zu weniger als 2 Cents je Pfund herſtellen konnte; aber jetzt pflanzen die beſten kubaniſchen Güter Zucker zu Koſten von 7 Cents. Die Kautſchuk⸗ er zeugung koſtet auf guten Plantagen weniger als 3 Pence gegen 6 in den Vorjahren, und ähnliche große Koſtenerſparungen ſind beim Kaffee, beim Kupfer, bei der Französische Zollphanfasien In auffallendem Gegenſatz zu der durch die deutſche Preſſe in keiner Weiſe geſtörten Sachlichkeit der deutſch⸗ franzöſiſchen Handelsvertrags⸗Verhand⸗ Jungen, die nach Rückſprache der franzöſiſchen Unter⸗ händler in Paris noch in dieſer Woche fortgeſetzt werden ſollen, wird von der franzöſiſchen Preſſe und von Wirt⸗ ſchaftsintereßenten in wachſendem Maße der Verſuch ge⸗ macht, die Berliner Beſprechungen durch mancherlei Vor⸗ ſtöße und Drohungen unter Druck zu ſetzen. Das Zen⸗ trum dieſes zollpolitiſchen Störungs⸗ feuers, das die Haltung des franzöſiſchen Handelsmini⸗ ſteriums bislang erſt in nebenſächlicheren Fragen be⸗ einflußt hat, iſt die oſtfranzöſiſche Wirtſchaft und zwar vor allen Dingen im Elſaß, deſſen drei Handelskammern Straßburg, Mülhauſen und Colmar in unverſtändlicher Scharfmacherei nicht nur die Vertragskündigung, ſondern ſogar den ofſſenen Handelskrieg propagieren. Wir glauben richtig informiert zu ſein, wenn wir feſtſtellen, daß die in letzter Zeit ſtark verſchärfte Tonart der franzöſi⸗ ſchen Preſſe, die Unterſtreichung unerfüllbarer Forderun⸗ gen und die krompromißfeindliche Methode der Drohungen hauptſächlich durch die Betriebſamkeit dieſer handelspoliti⸗ ſchen Wetterecke verſchuldet iſt. So entnehmen wir der dem Handelsminiſterium über⸗ mittelten Reſolution der Straßburger Kam⸗ mer z. B. nicht nur die Forderung, alle Zollbindungen zu dekonſoltdleren, die Kontingente möglichſt beizubehalten, von Deutſchland die Aufgabe der Deviſenausfuhrverbote oder die Unterwerfung unker das Regime einer Kompen⸗ ſattonskaſſe zu verlangen und die unbedingte Meiſtbegün⸗ ſtigungsklauſel für alle Tarifpoſitionen in eine bedingte Klauſel umzuwandeln, ſondern auch die alternative Drohung, bei Verweigerung dieſer Wünſche die ſofortige Kündigung des Handelsvertrages und ſeine Erſetzung durch einen völlig neuen Tarif fordern zu müſſen. Die gleichen„Wünſche“, die übrigens von der Mül⸗ hauſer Kammer völlig geteilt werden, ſind nach uns be⸗ kannt gewordenen Aeußerungen von der Col marer Kammer mit noch größerer Intranſigenz formuliert wor⸗ den. Sie lehnt namens der elſäſſiſchen Wirtſchaft von vorn⸗ herein jeden Verſuch einer etappenweiſe Vertragsreviſion ab, fordert die mechaniſche Kündigung, um die allgemeinen Maximaltariſe zum Ausgangspunkt künftiger Ver⸗ handlungen zu machen, verlangt höhere Einfuhr⸗ und niedrigere Ausfuhrzölle und zwar, wie es wörtlich heißt, „nötigenfalls durch deutſch⸗franzöſiſchen Handelsaustauſchs.“ 5 Man brauchte dieſes Agitationsmanöver, das offenkun⸗ dig durch den Spisenverbend der französichen Vaumwalk. nduſtrie dirigiert wird, ſolange nicht ernſt zu nehmen, al lediglich darauf abzielte, die ausgezeichnete hand vollſtändige Unterbrechung des politiſche Sonderſtellung dieſer Induſtrie bei den neuen Berliner Verhandlungen zu ſichern. Da mittlerweile aber auch die Wollin duſtrie, die bislang einer recht liberalen Politik das Wort redete, zum Teil ähnliche Ge⸗ dankengünge zu verfolgen ſcheint, ergibt ſich die do p⸗ pelte Gefahr, daß nicht nur die ausgleichsfreundliche Front der franzöſiſchen Textilwirtſchaft, die mit 24 v. H. am Export nach Deutſchland beteiligt iſt, zerfällt, ſondern daß der Zerfall dieſer Front obendrein die gegen Kontin⸗ gentierung, Schutzzoll und Zollerhöhung gerichtete Politik des„Verbandes der franzöſiſchen Exportinduſtrie“ in emp⸗ findlicher Weiſe durchkreuzt. Wir befürchten zwar nicht, daß die oben genannten Maximalwünſche, obwohl ſie bereits Gegenſtand einer De⸗ batte im Abgeordnetenhaus waren, irgendwie Ausſicht auf Erfüllung haben, da nach unſeren Informationen Frank⸗ reich nicht kündigen, ſondern den Vertrag im weſentlichen ſo revidieren will, daß die Minimalzölle durch ver⸗ einbarte Ermäßigung der Maximalzölle erſetzt und die Meiſtbegünſtigung auf eine gewiſſe Zahl von Tariſpoſitio⸗ nen beſchränkt wird. Immerhin beſteht aber die große Ge⸗ fahr, daß die franzöſiſchen Unterhändler durch die oben ge⸗ kennzeichnete Propaganda, die bekanntlich von landwirt⸗ ſchaftlicher Seite ſtark unterſtützt wird, veranlaßt werden können, ihre Reviſionsmethode ſehr rigoros zu handhaben. Schon jetzt lieſt man in der franzöſiſchen Preſſe, es ſei notwendig, die Ermäßigung der Maximalzölle, die in Form von prozentualen Abſchlägen vorgenommen werden ſoll, dadurch„beweglich“ zu geſtalten, daß Frankreich berechtigt bleibt, dieſe Prozentſätze zu verändern uſw. Außerdem ſcheint z. B. gerade durch dieſe Propaganda ſchon der„Er⸗ folg“ erzielt zu ſein, daß durch Geſetz für zahlreiche Ein⸗ fuhrerzeugniſſe ein weitgehender Marktierungs⸗ zwang eingeführt werden ſoll, der übrigens, wie wir hören, die Reichsregierung erfreulicherweiſe ſchon zu einer Gegenvorſtellung in Paris veranlaßt hat. U. E. wäre es äußerſt wichtig, wenn die Reichsregie⸗ rung, die bei den Verhandlungen bislang eine ausgezeich⸗ nete Umſicht bewieſen hat, gleichzeitig eine Gegenvorſtel⸗ lung wegen der franzöſiſchen Geſetzentwürſe betreffs der Verſtärkung der Antidumpinggeſetzgebung machte, die gerade von den oben genannten Kreiſen beſon⸗ ders nachdrücklich als ſchikanöſes Mittel der Importabwehr gefordert wird. Wir möchten annehmen, daß es zugleich einen gewiſſen Sinn hätte, das franzöſiſche Handelsmini⸗ ſtertum darauf hinzuweiſen, wie ſtörend die vom Elſaß betriebene Methode der Drohungen die fachliche Erlebigung der Vertragsreviſion belaſtet und daß eine euergiſche aämpagne der deutſchen Wirtſchaft meiden ſein würde, wenn der elſäſſiſche Aufruf krieg hemmungslos fortgeſetzt wird. Ge g kaum zu Die Auffriebskraffi der Umsafzausweifung Baumwolle uſw. erreicht worden. Wenn nun heute eine Steigerung der Nachfrage nach den Rohſtoffen eintritt, ſo kann ſie leicht bei der gewaltigen unausgenütz⸗ ten Leiſtungsfähigkeit der vorhandenen Erzeugungsſtätten ohne nennenswerte Preisſteigerung be⸗ friedigt werden, ja eine Umſatzausweitung führt ſelbſt bei dieſen niedrigen Preiſen bereits zum Gewinn. Angeſichts der ungehenren Umſatzſchrumpfſung bei gleichzeitiger Ueberleiſtungsfähigkeit der geſamten weltwirtſchaftlichen Erzeugungs möglichkeiten muß ſich eine Konjunkturwende weniger in der Höhe als in der Breite, weniger bei den Preiſen als im Um⸗ ſatz auswirken. Das gilt nicht nur für die Rohſtoffe. Wir wiſſen beiſpielsweiſe auch aus der deutſchen Induſtrie, daß dort im Laufe der Monate eine ganz bedeutende Senkung der Unkoſten erreicht worden iſt. Es iſt von der Eiſen induſtrie, der Zement induſtrie u. a. offen zugegeben worden, daß zu einem wirtſchaftlichen Ar⸗ beiten und zur Verzinſung des angelegten Kapitals weitaus die frühere Höhe der Beſchäftigung nicht mehr erforderlich iſt. Man darf ſagen, daß eine durchſchnittliche Stei⸗ gerung der geſamtwirtſchaftlichen Betätigung um 10—20 v. H. bereits recht fühlbare Auswirkungen für die Rentabilität der Wirtſchaft haben würde, und daß eine ſolche Ausweitung ſich vollziehen kann und ſich unter einigen Vorausſetzungen auch vollziehen würde, ohne daß eine durchſchnittliche nennenswerte Preisſtei⸗ gerung eintritt. Die Vorſtellung, daß Preiserhöhungen und Konjunkturbeſſerung zuſammengehören, läßt ſich mit dem tatſächlichen Kriſenſtande und den wirklichen Voraus⸗ ſetzungen eines Wandels nicht ſo ohne weiteres in Ein⸗ klang bringen, wie dies eine vielverbreitete Anſicht iſt. Gewiß iſt zu unterſtellen, daß ſich auch in der Zukunft die aus langer geſchichtlicher Erfahrung bekaunte Tendenz einer allmählichen durchſchnittlichen Teuerung, alſo um⸗ gekehrt einer langſamen Geldwertſen kung wieder durchſetzen wird. Es beſteht kein vernünftiger Grund für die Annahme, daß es bei einer 40proz. oder darüber hinausgehenden Steigerung des Gold⸗ oder Geld⸗ werts ſein Bewenden haben werde. Aber dieſe ſich im Laufe einer längeren Zeit vollziehende Geldwertvermin⸗ derung wird bekanntlich mehr als ausgeglichen durch eine noch ſchnellere durchſchnittliche Steigerung der Einkommen. Für die Betrachtung der nächſten konjunkturellen Entwicklungsrichtung kann daher dieſe normalerweiſe allmählich erfolgende durchſchnittliche Preis⸗ erhöhung außer Betracht bleiben. Unter der Vorausſetzung, daß der Preisſtand und Geld⸗ wert nicht inflatoriſch beeinflußt wird, wäre daher an⸗ zunehmen, daß ſich die Auftriebskraft einer Kriſen⸗ wende in ihren äußeren Wirkungen ſpaltet, daß die ſtärkere Wirkung ſich in einer geſamtwirtſchaftlichen Um ſatz⸗ ausweitung zeigen wird und nur eine geringere in der Beeinfluſſung des allgemeinen Preisſtandes. Natur⸗ gemäß müſſen Störungen, wie ſie neuerdings wieder von der Valutaſeite kommen, die einzelnen Vorgänge und Be⸗ wegungen beeinfluſſen, verſchleiern, ſo daß erſt aus einer längeren Zeitſpanne die Grundentwicklung deutlich erſicht⸗ bar wird. Maschinenfabrik Buckau R. Woll AG. Voraussichilich dividendenlos Die Maſchinenfabrik Buckau R. Wolf AG, Magdeburg, wiro in dleſem Jahre vorausſichtlichke ine Dividende verteilen(vor zwei Jahren wurden 10 v.., im Vorfahre 5 v. H. ausgeſchüttetſ. Ungünſtige Schlüſſe auf den Stand der Geſellſchaft dürſen aus der Dividendenloſigkeit nicht gezogen werden. Bekanntlich iſt überoll im Maſchinenbau der Umſatz zurückgegangen, und da die Verwaltung den Grundſatz vertritt, nicht aus Reſerven, ſondern nur aus Gewinnen Dividenden auszuſchütten, ſo hat man hierin den Grund der Dividendenloſigkeit zu ſehen. Der Sta⸗ tus der Geſellſchaft iſt nach wie vor gut zu nennen. Das Unternehmen iſt liquide, 5,6 Mill. 4 Bankguthaben, Wech⸗ ſel uſw. ſtehen rd. 0,5 Mill./ Warenſchulden gegenüber. Seit dem vorigen Jahre iſt die Belegſchaft um 556 auf 2626 Perſonen eingeſchränkt worden. Edelmefallindusirie und Feingehalisgeseß Pforzheim, 8. Dez.(Eig. Dr.) Eine Sitzung des Fa⸗ brikkomitees der Handelskammer Pforz⸗ heim nahm das Urteil des Berliner Landgerichts III über die Stempelung auf Uhrengehäuſen aus Me⸗ tall mit aufgedrücktem Goldüberzug zur Kenntnis und überwies es einem beſonderen Ausſchuß zur Beratung. Die Stellungnahme der Handelskammer dazu wird in der Voll⸗ verſammlung entſchieden. Sodann wurde ein Gutachten zum Fein ⸗ gehaltsgeſetz beraten. Das Fabrikkomitee iſt der An⸗ ſicht, daß gerade in der heutigen Zeit im Intereſſe von In⸗ duſtrie und Handel die Feingehaltsbeſtimmungen mit peinlichſter Genauigkeit eingehalten und mit äußerſter Reinlichkeit ausgelegt werden müſſen, um jeden unlauteren Wettbewerb zu belämpfen und kein Mißtrauen gegen Edelmetallwbaren im Publikum auf⸗ kommen zu laſſen. Unter dieſen Geſichtspunkten wurden folgende Gutachten beſchloſſen: a) Von einer Edel ⸗ wetallauflage aus Gold oder Platin kann nur dann geſprochen werden, wenn die Auflage nachweisbar und feſt⸗ ſtellbar iſt. Ein einfacher galvaniſcher Niederſchlag iſt keine Auflage. b) Wenn in eine Zigarettenſpitze aus Edelmetall ein Brenner aus Nichtedelmetall mit Zin u eingelötet iſt, darf die Zigarrettenſpitze nicht ge⸗ ſtempelt werden. Das widerſpricht dem§ 8 des Fein⸗ gehaltsgeſetzes. Adler u. Oppenheimer AG, Berlin.— Dividendenlos. Der AR beſchloß, der G am 31. Dez. vorzuſchlagen, von der Ausſchüttung einer Dividende wieder abzuſehen(i. V. wurde der Reingewinn von 161 912/ vorgetragen). * Hochſrequenz⸗Maſchinen AG. für drahtloſe Tele⸗ graphie, Berlin. Die GV. genehmigte den Abſchluß für 1931. Aus 77 603„(93 541) Reingewinn wer⸗ den wieder 8 v. H. Dividende verteilt. Im AR. der Geſellſchaft tritt eine ſtarke Veränderung ein. Von den Mitgliedern des bisherigen AR. wurde lediglich Fabrik⸗ beſitzer J. Drucker⸗Brünn wiedergewählt, während die übrigen Mitglieder, Bankdir. C. Sobernheim⸗Berlin, Ban⸗ kier Dr. G. Gumpel⸗Hannover, Bankier C. Hagen⸗Berlin, und Gen.⸗Dir. Dr. G. Wolf⸗Berlin ausſchieden. Dagegen wurden neu gewählt: Bankter Lajdebrock⸗Naumburg⸗S., Dir. H. Emsmann(bisher Vorſtandsmitglied der Geſell⸗ ſchaft) und Dir. G. Merz(Commerz⸗ und Privatbank). * Zur Kündigung des Steyr⸗Vertrags der Adam Opel AG. Zur Kündigung des Montagevertrags mit der Steyr⸗ Werke AG erklärt die Adam Opel A weiterhin, daß der guf beſtimmte Stückabnahme, alſo nicht auf feſte Zeit ab⸗ geſchloſſene Vertrag mit der Steyr⸗Werke Ac bisher in der vorgeſehenen Weiſe erfüllt worden ſei. Ob trotz Deviſen⸗ ſchwierigkeiten doch noch eine neue Vertragsbaſis geſchaſſen werde, ſtehe noch nicht feſt. Der Opel⸗Kleinwagen habe ſich ſowohl in den öſterreichiſchen Alpen als auch in der Schweiz bewührt. In den erſten 9 Monaten 1932 ſtehe hier der Opel⸗Abſatz an zweiter Stelle aller verkauften euro⸗ päiſchen Wagen. * Verluſtabſchluß der Minerva Motors S.., Antwer⸗ pen. Dieſe bedeutende belgiſche Kraſtwagenfabrik ſchließt das am 31. Auguſt 1932 abgelaufene G mit einem Nettoverluſt von 1330 000 Fr. ab, der ſich um den vorgetragenen Vorjahrsverluſt von 1 380 000 Fr. erhöht. Der Bruttobetriebsgewinn beziffert ſich ouf 1 Mill. Fr. gegen 10,5 Mill. Fr. i. V. Für Abſchreibungen wurden 57,5 Mill. Fr. gegen 5,90 Mill. Fr. i. V. aufgewendet. Nach Auflöſung verſchiedener Reſerven ſchließt die Bilanz ohne Gewinn und Verluſt ab. Neue preußische Schafzanweisungen Umiausch und Zeichnungsfrist verlängeri Wie die Preußiſche Staatsbank(Seehandlung), Berlin, mitteilt, iſt die Friſt für Umtauſch der am 20. 1. 28 zu 102 v. H. rückzahlbaren 6 v. H. preußiſchen Staatsſchatz⸗ anweiſungen in neue 6 v. H. preußiſche Schatzanweiſungen bis zum 10. 1. 33 verlängert worden. Am gleichen Zeitpunkt endet die Friſt für den Verkauf der neuen Schatzauweiſungen. Die Verlängerung erfolgt, weil die bisherige Umtauſch⸗ und Zeichnungsfriſt zum größten Teil mit der letzten Regierungskriſe zuſammenfiel. Die neuen Schatzanweiſungen werden bekanntlich beim Umtauſch und beim Neuerwerb zum Kurſe von 94 v. H. ausgegeben. Da die alten Schatzanweiſungen mit 102 v. H. zurückgezahlt werden, erhalten die Umtauſchenden eine Barauszahlung von 8 v. H. Die neuen Schatzanweiſungen ſind je zur Hälfte des Nennwertes am 20. 1. 35 mit 100 v. H. und am 20. 1. 36 mit 102 v. H. rückzahlbar. Jedes Stück läuft alſo zur Hälfte zwei Jahre, zur Hälfte drei Jahre. Fränkfurſer Abendbörse geschäfislos Mangels neuer Anregungen konnte ſich an der Abend⸗ börſe kaum ein Geſchäft entwickeln, zumal der Order⸗ eingang ganz gering war. Die Kuliſſe bewahrte weiter Zurückhaltung, die Stimmung war aber nicht als unfreundlich zu bezeichnen. Die Kursveränderungen hiel⸗ ten ſich im Rahmen von Bruchteilen eines Prozentes. Am Montanmarkt fanden Phönix und Vereinigte Stahl einige Beachtung. Im Verlaufe der Abendbörſe änderte ſich an der Geſchäftsſtille nichts und die Kurſe blieben unver⸗ ändert. Am Markt der feſtverzinslichen Werte ruhte das Geſchäft ebenfalls vollkommen. U. a. notierten Neubeſitz 696 bzw. Altbeſitz 57 bezw. Berl. Handelsgeſellſchaft 389, Reichsbank 129, J. G. Farben 96 Geld, Gebr. Junghans 16½, Lahmeyer u. Co. 113% und Siemens und Halske nicht notiert. Günstige Markſheurſeilung bei den Eisenverbänden Die handelspolifischen Hindernisse im Expori Am 6. Dez. tagte zu Düſſeldorf die Deutſche Roh⸗ ſtahl⸗Gemeinſchaft der A⸗Produkten und der Stab⸗ eiſen⸗Verband. Die Geſchäftsführung erſtattete einen ein⸗ gehenden Bericht über die geſchäftliche Arbeit im Rahmen der Verbände. In den letzten Monaten habe ſich die ge⸗ ſamte Marktlage freundlicher geſtaltet. Die Auf⸗ träge des Eiſenbahnzentralamts, die bis zum Man nächſten Jahres eine Lieferung von monatlich 40 000 To, feſtlegten, wurden begrüßt. Es ſei eine zwar langſame, aber doch fortſchreitende Beſſerung im Inland zu beobachten, wozu noch zuverſichtliche Berichte auch aus dem Auslande, ins⸗ beſondere aus Amerika, und eine zum Teil nicht unerheb⸗ liche Beſſerung der Preiſe auf dem Weltmarkt, die aller⸗ dings für den Export der eiſenſchaffenden Induſtrie noch keinen ausreichenden Anreiz zu bieten vermochten, kamen. Der Bedarf ſei beute in der ganzen Welt in großem Ausmaß vorhanden, doch hindere die ungünſtſge finan⸗ zielle Lage ſowie die eher noch verſchärften handelspoliti⸗ ſchen Hemmungen in faſt allen Ländern eine geſunde Aus⸗ dehnung der Handelsbeziehungen. Die neuen zollpolitiſchen Muß ftahmen Englands, verſchärft durch die Pfundbaiſſe, hätten das Geſchäft mit England faſt ganz zum Stillſtand gebracht. Die ungeklärte innerpolitiſche Lage der ver⸗ angenen Woche verurſachte in Deutſchland eine merkliche Zurückhaltung, die hoffentlich nur von kurzer Dauer ſein wird. Es wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die neue Reglerung auf den Grundlinien des Papen⸗ ſchen Notwirtſchaftsprogramms welter⸗ arbeitet und die vorhandenen Anſätze eines ſich neu zeigenden Vertrauens nicht wieder vernichtet werden. Weinversſeigerung Gönnheim J. Gönnheim, 9. Dez. Geſtern verſteigerten verſchiedene Mitglieder der Vereinigten Weinpreduzenten von Gönn⸗ heim 7600 Liter 1931er Weißweine, 500 Liter 1981er Rot⸗ wein und 24900 Liter 1932er Rotweine. Die Weine waren teils verbeſſert und teils naturrein. Dieſe Verſteigerung war gut beſucht. Die abgegebenen Gebote darf man als zu⸗ friedenſtellend anſprechen. 5 Trotzdem konnten ſich einige Erzeuger zum Zuſchlage nicht bekennen. Die Weine ſelbſt waren kräftige Produkte und der Weinhandel kann hierfür kaum weit höhere Preiſe anlegen. Nach der Verſteigerung wurden einzelnen Pro⸗ duzenten ein höherer 5 aber auch da konnten ſich dieſe nicht zur Abgabe der Weine entſchließen. Man hofft ſcheinbar hier ſtark au Weingeſchäf Amerika und verhält ſich daher zurückhaltend. O dann allerdings beſſere Preiſe erzielt, iſt noch fraglich, wie überhaupt das ganze Amerikageſchäft noch a. o. undurch⸗ ſichtig iſt.. 5 Für je 1000 Liter wurden bezahlt: 193ter Weißweine: Gönnheimer Feuerberg natur 540 zurück; 570 zurück; 560 zurück; 650; 570; Gönnheimer Feuerberg gezuckert 550; 880. 1982er Rotweine: Gönnheimer Hochgewann natur 30; Dürkheimer Weg gezuckert 460; Gönnheimer Hochgewann ez. 440; 450; Gönnheimer Bannzäune gez. 440 zur.; Gönn⸗ 9 Feuerberg gez. 460; Gönnheimer Hochgewann gez. 460 zurück; Gönnheimer Bannzäune gez. 470 zurück; Gönn⸗ heimer Gärten gez. 460 zurück; Gönnheimer 22195167 91 460 zurück; Gönnheimer Bannzäune gez. 470. 1931er Rot⸗ weine: Gönnheimer Feuerberg gez. 450 zurück. Berliner Roggen⸗Börſenpreis. Der durchſchnittliche Berliner Börſen⸗Roggenpreis für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 21. bis 26. Nov. 1932 ab märliſcher Station 155,7. * Vom nordbabiſchen Tabakmarkt. In Heddesheim ſind von der Geſomternte bis jetzt ca. 7000 Zeutner ver⸗ wogen; 3000 Zentner ſind noch nicht verkauft, ſondern wer⸗ den von den Pflanzern ſelbſt fermentiert. Die Verkäufe bewegten ſich bekanntlich zwiſchen 55 und 60 J, neuerdings wurden 70/ geboten. Vor kurzer Zeit wurden für einige Zentner vorjährigen Tabok 90/ bezohlt. Allerdings wird der Tabak durch die Fermentation auch leichter und nur ſolche Pflanzer, die es finanziell aushalten können, ſind in der Lage, den Tabak ſo lange zurück zu holten.— In Lützelſochſen wurde dieſer Tage Tabak zu 59/ ver⸗ wogen, in Leutershauſen erzielten die Pflanzer 60 bis 62 ,. Tabakverwiegung Lützelſachſen(Amt Weinheim), 8. Dezember. Die Tabakſchlußverwiegung hat dieſer Tage hier ſtattgefunden und zwar wurde das Obergut zum Verkauf gebracht und insgeſamt 506 1 verwogen. Der Tabak wurde pro Zentner mit 59 verkauft und der größte Teil davon von der Firma Martin Brinkmann in Bremen auf⸗ gekauft, die auch ſeinerzeit Käufer der Sandblätter und Grumpen war. * Schwetzinger Schweinemarkt vom 8. Dez. Angefahren wurden 100 Milchſchweine und 56 Läufer. Preiſe: Milch⸗ ſchweine 15—.22; Läufer 30—60„ pro Paar. Marktverlauf langſam. Ein Drittel der Anſuhr blieb Ueberſtand. Jute⸗Marktbericht. Die Intereſſengemeinſchaft Deut⸗ ſcher Jute⸗Induſtrieller Gmbß., berichtet: Der Roh⸗ jutemarkt zeigte etwas ſtetigere Haltung. Fir ſts koſten(e To.): Nov.⸗Dez.⸗ und Dez.⸗Jan.⸗Verſchiffung Eſtr. 15.18/63, Jan.⸗Febr.⸗Verſchiffung Iſtr. 15.15/—. Am Fabrikatemarktin Dundee war das Garngeſchäft anfangs der Berichtswoche lebhafter bei feſter Tendenz. Das . iſt gut. Der deutſche Markt iſt weiter ruhig, 5 * Vom engliſchen Kautſchukmarkt. London, 8. Dez. Die Kautſchukvorräte in Großbritannien ſind in der ver⸗ gangenen Woche um 988 To. auf 96 041 To., das iſt der niedrigſte Stand ſeit April 1930, geſunken. Die Londoner Vorräte fielen um 758 To. auf 40 267 To.(Vorjahr: 72 904 To.), die Vorräte in Liverpool um 230 To. auf 85 774 To. (Vorjahr: 56 901 To.).. Frachienmarki Duisburg-Nuhrori 8. Dez. Das Geſchäft war an der heutigen Börſe wieder ziemlich ſtill. Es konnte nur wenig Kahnraum zur Beladung tal⸗ wärts eingeteilt werden. Auch für bergwärts wurde, von einigen größeren P raum eingeteilt. Die Frachten blieben unverändert. Ebenso fuß auch die epp Ob man tien abgeſehen, nur vereinzelt Kahn⸗ ine tal⸗ wie bergwärts keine a N ö ö eee e ee — Freitag, 9. Dezember 1932 055 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite„Nummer 574 9 74 Oer große Meitergkeits Erfolg! Ein Soldaten-Film mi! Hanonen-Beselzung dem dritten im Bunde, dem ebenfalls versetzten Feldwebel 1 4 Ein Kawallerieflim voll 92 general v. Püffinghausen.. Anton polgtner Mejor v. Hoheneck.„ bent Paulig Sela Nala Oscar Marlon Peter..„ Haul Mörbiger Pau Hanen.. Fritz Kampers Fit.„.„ Paul Heldemann Untetofftler Bunk.. Hugo flscher-Löpgg — Lola v. Reldbug„ lde Hlidebrang Frilz ampers und Paul Hörbiger die beiden Musketi serve hai sind f 20— 1 1 85. 55 e paul feldemann Id Facher-Höppe onen 20 Schlagen luanen du Licbespiadent Schneid und tollstem Humor, der alles bisher in seiner Art Dagewesene in den Schatten stellt. Regie: CarIl Boese Haupf darsteller: Fil, Ih 20 fs„„„ len lle Anna, Maforsköchiinn. ona Söneland Besikter eines Wachsfiguren-Vabinette. Kurt IIllen Labels, dle Dame ohne Unterleb. Else Elster Oberlehrer Il. Falkenstein %%’.. A n bagermels fer hermann Plcha Apolheke... ald Menek Die Lachsalven Stelgern sich von Akt zu Akt! Für Jugendliche verbhoſen! Vorher das reichhalſige und inſeressanie Beiprogramm! Auf allen Platzen bis.30 Uhr 70 pig. Anfangszeiten:.00, 5 00,.10,.40 Uhr Hational-Theater Mannheim Freitag, den 9. Dezember 1932 Vorstellung Nr. 109— Miete F Nx. 9 Die Weber Schauspiel von Gerhart Hauptmann Inszenierung: Richard Dornseiff Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 20.00 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Personen: Dreißiger, Parchentfabrikant Will y Birge! Frau Dreißiger Hermine Ziegler Pieifer, Expedient„ Wilbelm Kolmar Neumann, Kassierer Jossel Renkert Der Lehrling 2 Fritz Walter Kutscher N Armin Hlegge Ein Mädchen Lotte Woll-Sturm Weinhold, Hauslehrer bei Dieißigers Söhnen Fritz Schmiedel Pastot Kittelhaus Georg Köhler Frau Pastor Kiuelhaus Lene Blankenfeld Heide, Polizeiverwalter Herm Alb. Schroeder Kulsche, Gendarm Joseph Renkert Welzel, Gastwirt Georg Köhler Frau Welzel Hermine Ziegler Anna Welzel Annemarie Schradiek Wiegand. Tischler Karl Marx Ein Reisender Bum Krüger Ein Bauer Hans Simshäuser Ein Förster Carl Raddatz Schmidt, Chirurgus Fritz Linn Hornig, Lumpensammler Raoul Alster Der alte Wittig, Schmiede. tneister Hans Godeck Weber: 0 Bäcker Gustl Römer-Hahn Moritz Jäger Et win Linder Der altè Baumert Ernst Langheinz Mutter Baumert Elisabeth Stieler August Baumert Fritz Schmiedel Emma Baumert JIlde Overbofk Bertha Baumert Gretel Kübler Fritz. Emmas Sohn 4 Jahre alt Walter Jorder Der alle Ansorge Hans Finohr Der alte Hilse Karl Marx Frau Hilse Käthe Wolf Gottlieb Hilse Hans Simshäuser Luise, Gottliebs Frau Elisabeth Stieler Mielchen, dessen Tochter Gertrud Friedrich Reimann Fritz Linn Heiber Joseph Offenbach Eine Weberlran AnnemariesSchradiek Ein Junge Karl Wegscheider Nerr Maus wirt! faben Se Krach mit lhrem Mieter? Nerr Mieter! Haben Sie Krach mit rem fHauswirt 7 Beiden Parteien können wir dann nur raten, sich bei uns den nauesten Tenflim anzusehen g Haupt- Darsteller: paul Kemp/ ada Wüst/ P. Henckels Leonard Steckel/ Trude Hesterberg Im aktuellen Vorprogramm: Jerusalem Bilder aus der heiligen Stadt Neuesſe Emelka- Tonwoche .00,.00..10..40 Uhr Für Jugendliche erlaubt! die werden zich östlich unlerha & ATE NSN N- SGU Sffſes- in der LIB ELLE 7 Goheizte äbenen Fachlustig en Mannheimer aachen— lauchzen Schreien dröhnen durchs Haus über Fritz schulz 2s Rekrut in dem Tonlustspiel Ein Kabinettstück des Humors Unbeschreiblichen UDebermuf und Rekrutenulk verzapfen Titz Sehllz und Jaa Wusel (als komische Alte) Im Vorprogramm: Andiustrie- Spionage 8 und 5 Ms dehenhandelf sind die Grundzüge dieses außerordentlich spannenden Films mit sonntag vormitteg[II unr im uNnvERSsUn wegen des großen Eifolges Wiederholung des ö AFRIKANISCHEN SIHTTENFILMES: KEHRE WIEDER 5 END AFRIKA n Auf tausendlache Wünsche bringen wir ab heute den SIEGER aller Operetten-Tonfilme m vleltachen Wünschen unsetes verehtiſch. Publikums zu entspreohen bingen wr ab heute Ic II pid wissen Otte Wallburg Wer Du Uist J. 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