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Abend-⸗ Ausgabe Freitag, 9. Dezember 1932 143. Jahrgang— Nr. 575 Der Richtungskampf bei den Nationalſozialiſten Straſſers Kritik an der Parteiführung Auch Frick, Feder und Stöhr in der Oppoſition Zuspitzung in Genf Die Gegenſätze zwiſchen der franzöſiſchen und deutſchen Theſe unüberbrückbar Die drei Punkte Straſſers Drahtbericht unſeres Berliner Büros DE! Berlin, 9. Dez. Der Reichstag ſteht ganz unter dem Ein⸗ druck der Affäre Straſſer, der allen Ver⸗ tuſchungsverſuchen zum Trotz doch eine ſtarke grund⸗ ſätzliche Bedeutung zukommt. Tatſache iſt jedenfalls, daß Straſſer Hitler geſtern ſein Man⸗ dat zur Verfügung geſtellt, daß aber Göring auf Veranlaſſung Hitlers davon keine Kenntnis ge⸗ nommen hat. Man hat dann auf Straſſer in dring⸗ lichſter Form eingewirkt, mit dem Ergebnis, daß Straſſer ſeinen„Irrtum“ zugegeben und ſeine Vor⸗ würfe gegen die Parteileitung zurückgenommen haben ſoll. Straſſers Urlaub iſt ſomit als eine Art befriſteter freiwilliger Verbannung anzuſehen. Frick hatte ſich mit Straſſer ſolidariſch er⸗ klärt und ſeinen Fraktionsvorſitz niedergelegt. Er iſt auf dieſe Weiſe dann gleichzeitig gezwungen wor⸗ den, den Rückzug anzutreten. Nach außen hin ſcheint alſo die Einigkeit der Partei wieder hergeſtellt. Die „Rebellen“ haben ſich gefügt und es entſteht die Frage, wie ſich der Zuſammenbruch der Palaſt⸗ revolution und die Niederlage der gemäßigteren Richtung auf die aktive Politik der Nationalſozia⸗ liſten auswirken wird. Es dürfte ſich ſchon ſehr bald zeigen, ob ſich nun nicht wieder eine radikalere Tendenz in der Haltung der Nationalſozigliſten zur Regierung bemerkbar machen wird. In dieſem Falle, ſo heißt es, ſei Schleicher zu„entſcheidenden Maßnahmen“ entſchloſſen. Der Konflikt Hitler⸗Straſſer hat ſeinen lichen Urſprung in den letzten Verhandlun⸗ gen um die Regierungsbildung. Man erinnert ſich, daß Hitler durch Göring und Goebbels bewogen wurde, von der durch Vermittlung Straſ⸗ ſers und Fricks vereinbarten nochmaligen Aus⸗ ſprache mit General von Schleicher abzuſehen. Straſſer und Frick ſind ſeinerzeit aus Weimar voller Zorn abgereiſt, weil ſie ihre Aktion vereitelt ſahen. Für Schleicher bedeutete dies das Scheitern des Planes, geſtützt von Straſſer und mit Hilfe der ge⸗ werkſchaftlichen Querverbindungen zu einer Ver⸗ ſtändigung mit den Nationalſozialiſten zu gelangen und durch eine Perſonalunion zwiſchen Reich und Preußen die Einbeziehung der Nationalſozialiſten ins Reichskabinett zu erreichen. Kennzeichnend für die veränderte Situation iſt, daß die Nationalſozia⸗ liſten nach der Abreiſe Straſſers Göring dem Zentrum als ihren Kandidaten für den preußiſchen Miniſterpräſtdentenpoſten präſentiert haben. raſſer, der ſich nach der Schweiz begeben hat, ſoll in ſeinem Brief an Hitler beſonders drei Punkte hervorgehoben haben. Er hat ſich zunächſt dagegen gewandt, daß die NSDAP. unter Schaf⸗ fung chaotiſcher Zuſtände an die Macht gelangen wolle, hat weiter ſchwere Bedenken gegen die bei einer großen Anzahl von Unterführern herr⸗ ſchende Tendenz ausgeſprochen, der Arbeiterſchaft den Nationalſozialismus mit Brachialgewalt aufzuzwingen, hat aber am Schluß ſeines Briefes ausdrücklich betont, daß er nicht eine Sezeſ⸗ ſion oder Spaltung der Partei zu betreiben beab⸗ ſichtige. In parlamentariſchen Kreiſen nimmt man an, daß während der nächſten drei Wochen ſich an dem Ver⸗ hältnis der Regierung zu den Nationalſozialiſten nichts ändern, daß aber die eigentliche Auseinander⸗ ſetzung im Januar zum Austrag kommen werde. Es heißt, daß die NSDAP. beabſichtigt, im Früh⸗ jahr ein großes Konzilium abzuhalten, um den Prinzipienſtreit der beiden Gruppen Hitler⸗Gö⸗ ring⸗Goebbels⸗Röhm und Straſſer⸗Frick⸗Feder⸗Stöhr durchzufechten. Inzwiſchen wird bekannt, daß Feder gleichfalls einen mehrwöchigen Urlaub von Hitler erbeten hat unter Hinweis, daß eine Auflöſung der wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Abteilung der Partei. deren Leiter er iſt, beabſichtigt ſei. Gerüchte, die das gleiche von Stöhr und von Frick melden, ſcheinen ſich dagegen micht zu beſtätigen. Charakteriſtiſch iſt, was Dr. Goebbels heute mittag im„Angriff“ zu den Vorgängen ſchreibt: „Wenn die gegneriſche Preſſe“, ſo heißt es da,„glaubt, aus dieſer Tatſache eine Senſation machen und Spe⸗ kulationen auf einen Zerfall der NSDAP. ziehen zu können, ſo hat ſie ſich gründlich getäuſcht. Ob Gregor Straſſer beurlaubt iſt oder nicht, das kann niemals etwas daran ändern, daß die NS DAP. ziel⸗ klar und kompromißlos ihren Weg weiter geht.“ Der Programmatiker der NSDAp und Vor⸗ ſttzende des Reichswirtſchaftsrates der NSDAP. Gottfried Feder hat Hitler in ſeinem Brief um einen mehrwöchigen Urlaub erſucht. Er fragt darin, pb die von Hitler beabſichtigte Auflöſung der Haupt⸗ eigent⸗ Drahtung unſeres eigenen Vertreters k. Genf, 9. Dez. Unter dem Vorſitz des heute früh nach Genf zu⸗ rückgekehrten engliſchen Miniſterpräſidenten Mae⸗ donald traten heute mittag die Vertreter der fünf Mächte zur Fortſetzung ihrer Ausſprache über die Gleichberechtigung zuſammen. Der Reichsaußen⸗ miniſter gab eine ſchriftliche Antwort auf die Frage Boncours, was„Gleichberechtigung in jeder Hinſicht“ bedeutet. Dieſe Aufklärung des Reichsaußenminiſters ſtützt ſich auf die Darlegungen Sir John Simons über die praktiſche Anwendung der Deutſchland zu gewährenden Rüſtungsgleichberechtigung. In der Hauptſache greift die deutſche Antwort auf die Darlegungen zurück, die der Reichsaußen⸗ miniſter in ſeiner Unterredung am 29. Auguſt dem franzöſiſchen Botſchafter in Berlin gab. Die deutſche Antwort auf die Frage, was Gleichberechtigung und Sicherheit bedeute, betont, daß die juriſtiſche Form und die Geltungsdauer der Abrüſtungsverpflichtun⸗ gen für Deutſchland die gleichen ſein müſſen wie für die übrigen Staaten. Anſtelle des Artikels 5 des Verſailler Vertrages würde die Abrüſtungskonven⸗ tion treten. Sonderbeſtimmungen für Deutſchland ſeien ausgeſchloſſen. Deutſch⸗ land habe das Recht auf einen ſeiner nationalen Sicherheit entſprechenden Rüſtungsſtand in geeig⸗ netem Umfange. Demgemäß ſei eine Umgeſtal⸗ tung des Rüſtungsſtandes notwendig und zwar in dem Sinne einer Reorganiſierung der dent⸗ abteilung IV(Wirtſchaft) NSDaAp und der ingenieur⸗techniſchen Abteilung, deren Leiter Gott⸗ fried Feder iſt, als endgültige Maßnahme anzu⸗ ſehen ſei. Feder weiſt darauf hin, daß eine Auf⸗ löſung der wirtſchaftspolitiſchen Abteilung als Ver⸗ zicht der NSDAP auf ihr wichtigſtes Gegen⸗ wartsziel„Arbeit und Brot“ angeſehen der würde. Hieraus ſei eine ſo ungeure Abwan⸗ derung der ſehnlichſt auf Beſſerung der Wirtſchaftslage hoffenden Wählermaſſen zu beſorgen, daß dadurch die Stoßkraft der NS DA P gefährdet erſcheine. Die Arbeit des Reichstags Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 9. Dez. Der Reichstag, der heute um 10 Uhr zuſammen⸗ trat, nahm in dritter Leſung ohne Ausſprache das von den Nationalſozialiſten beantragte Vertretungs⸗ geſetz für den Reichspräſidenten an. Das Geſetz be⸗ ſagt:„Der Reichspräſident wird im Falle ſeiner Verhinderung durch den Präſidenten des Reichs⸗ gerichts vertreten. Das gleiche gilt für den Fall einer vorzeitigen Erledigung der Präſidentſchaft bis zur Durchführung der neuen Wahl.“ Die namentliche Abſtimmung ergab die An⸗ nahme des Geſetzes mit 404 gegen 127 kom⸗ muniſtiſche und deutſchnationale Stimmen. ſchen Wehrmacht. Auf dem Gebiete der qualitativen Abrüſtung erkläre ſich Deutſchland zu jedem Waffen⸗ verbot bereit. Um.30 Uhr fanb die Fünfer⸗Beſprechung ihren Abſchluß. Als Frhr. v. Neurath, Sir John Simon und Paul⸗Boncour das Hotel verließen, erfuhren wir, daß die heutigen Beſprechungen einen ungünſtigen Verlauf genommen haben. Paul⸗ Boncour ſagte:„Jeder hat ſeinen Standpunkt hart⸗ näckig verteidigt, Macdonald mühte ſich vergebens ab, eine Verſtändigung zu erzielen. Wir werden heute nachmittag um 5 Uhr wieder zuſammenkom⸗ men.“ Auch ein Mitglied der deutſchen Delegation beurteilte den momentanen Verhandlungsſtand als ſchwierig. Heute nachmittag finden außerdem eine Sitzung des Völkerbundsrats und der Vollverſammlung ſtatt. Die Vollverſammlung behandelt die man⸗ dſchuriſche Frage. Vor den Rat kommt die Frage der polniſchen Agrarreform in Poſen, deren Ziel ſich auf die Entwurzelung der dortigen deutſchen Minderheit richtet. Ein Dreierausſchuß unter dem Vorfitz des fapaniſchen Ratsmitgliedes arbeitete einen Bericht aus, der die deutſche Regierung nicht befriedigt, weil darin den Exiſtenzbedingungen der deutſchen Minderheit in ungenügender Weiſe Rechnung getragen wird. Es iſt zu erwarten, daß Reichsgußenminiſter von ſung als zwitterhaft und unzureichend bezeichnen wird. 8 5 875 Die für verfaſſungsändernde Geſetze erforderliche qualifizierte Mehrheit, in dieſem Falle 354 Stimmen, iſt damit überſchritten. Dann trat das Haus in die Beratung der Anträge über die Abänderung der ſozialpolitiſchen Beſtimmungen der Wirtſchaftsnotverordnung ein. Die ausgedehnte Erörterung über Sozialpolitik und Winterhilfe im Plenum fand nur geringes Intereſſe. Die Debatte ſpitzte ſich erſt zu, als es um die Reihenfolge der Abſtimmungen geht. Die zweite und dritte Leſung des Initiativgeſetzes, durch das der ſozialpolitiſche Teil der September⸗Notver⸗ ordnung aufgehoben werden ſoll, wird zunächſt reibungslos erledigt. Die Kommuniſten aber er⸗ erklären, daß vorher über die Anträge entſchieden werden müſſe, die die Aukhebung der ganzen Not⸗ verordnung bezwecken. Die Nationalſozia⸗ liſten fordern nun, daß ſämtliche übrigen Anträge dem Ausſchuß überwieſen wer⸗ den ſollen. Darüber entſteht eine ſtürmiſche Aus⸗ einanderſetzung. Kommuniſten und Sozialdemokraten legen Verwahrung gegen dieſe Abſtimmungsmethode ein und begleiten die Erklärung des Vizepräſidenten Eſſer, daß er darüber ſich vorher mit den Partei⸗ führern geeinigt hätte, mit lebhaften Aha⸗Rufen. „Die Schleicher⸗Koalition iſt fertig,“ rufen die Kom⸗ muniſten. Am Ende wird beſchloſſen, zunächſt über die Anträge zur Winterhilfe abzuſtimmen. Die Sitzung dauert fort. Die neue politiſche Amneſtie Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin. 9. Dez. Der Rechtsaunsſchuß des Reichstags nahm heute die Amneſtie vorlage an. Dafür ſtimmten die Nationalſozialiſten, die Sozialdemokraten. die Kom⸗ muniſten und ein Zentrumsvertreter, dagegen die bei⸗ den Deutſchnationalen und zwei Zentrums vertreter. Die Vorlage baſiert auf einem Entwurf des Reichs juſtizminiſteriums, dem die Par⸗ teien noch eine Reihe weſentlicher Erweiterungen hinzufügten. Nach der ſo zuſtandegekommenen Faſ⸗ ſung wird für Straftaten, die aus politiſchen Beweggründen oder aus Anlaß von Wirt⸗ ſchaftskämpfen begangen wurden, Amneſtie in der Weiſe gewährt, daß Strafen bis zu fünf Jah⸗ ren erlaſſen werden. Längere Strafen ſollen zu⸗ nächſt um fünf Jahre gemildert und entſprechend halbiert werden. An die Stelle von Zuchthaus ſoll dabei Gefängnis treten.— Für Straftaten, die in⸗ folge wirtſchaftlicher Not des Täters oder ſeiner Angehörigen begangen wurden, ſoll die Strafe erlaſſen werden, wenn der Täter nicht oder nur bis zu drei Monaten vorbeſtraft iſt und wenn es ſich um eine Freiheitsſtrafe von nicht mehr als ſechs Monaten handelt. Nicht amneſtiert werden Verbrechen gegen das Leben, gegen den 8 1 der Antiterror⸗Verordnung vom 9. Auguſt 1932, wenn ein Menſchgetötet oder verletzt worden iſt, ferner gemeingefährliche Verbrechen mit Todesfolge, Verbrechen des ſchweren Raubes, Verbrechen des Landes verrats und Verrats militäriſcher Geheimniſſe, wenn die Tat aus Eigennutz begangen iſt, und die Sprengſtoffvergehen. Hochverrat ſoll alſo mit amneſtiert werden und auch Landesverrat in den Fällen, in denen die Tat nicht aus Eigennutz be⸗ gangen wurde. Dagegen hat die Regierung die ſtärkſten Be⸗ denken, weil unter gewiſſen Verklauſulierun⸗ gen auch Hochverrat und Landesverrat amneſtiert werden. Von der Begnadigung dieſer Kategorien der politi⸗ eine ungünſtige Rückwirkung, namentli⸗h auf die Reichswehr. Es iſt möglich, daß in der Reichstagsſitzung die Deutſchnationalen, die ja im Prinzip eine Generalamneſtie überhaupt verwerfen, gegen die ſofortige dritte Leſung Widerſpruch er⸗ heben. Es dürfte dann eine Nachtſitzung nicht zu umgehen ſein. Die Entſcheidung wird, da die 1 ſteht, am Schluß der Beratungen fallen. Neurath in ſeiner Erklärung die vorgeſchlagene Lö⸗ Kirchenverträge. heben Proteſt gegen dieſe Art der Abſtimmung und rechtfertigen und keine Mißdeutung zulaſſen. ſchen Verbrechen befürchtet die Reichsregierung aber werden. Lemneſtie als letzter Punkt auf der Tagesordnung Annahme des Konkordats (Eigener Drahtbericht) z. Karlsruhe, 5. Dez. Der babiſche Landtag nahm heute nach erregter Ausſprache die Verträge des badiſchen Staates mit dem Heiligen Stuhl und der vereinigten evan⸗ geliſch⸗proteſtantiſchen Landeskirche in zweiter Le⸗ ſung endgültig an und erklärte ſie als dringlich. Bei der Abſtimmung ergaben ſich 42 Neinſtim⸗ men gegen 44 Jaſtimmen der Regierungs⸗ parteien. Zwei Abgeordnete fehlten, und zwar der ſchwer erkrankte deutſchnationale Oberregierungsrat Bauer und der demokratiſche Abgeordnete Fiſcher, der in Konſtanz eine Sitzung der Handwerkskammer zu leiten hatte. Mit halbſtündiger Verſpätung begann heute vor⸗ mittag die Sitzung um.30 Uhr. Tribünen und Logen waren ſchwach beſetzt. In der Regierungsbank hatten der Kultusminiſter und ſein Referent Platz genommen. Spannung gab es nicht, da das End⸗ ergebnis von vornherein feſtſtand. Auch die für zehn Tage ausgeſchloſſenen beiden kommuniſtiſchen Abgeordneten waren erſchienen, obgleich die Aus⸗ ſchließungsfriſt noch nicht abgelaufen iſt. Man hatte für die Beratung über die Kirchenverträge die Strafe aufgehoben. Nach Verleſung der Eingänge wurde ohne Berichterſtattung der Antrag des Haushalts⸗ ausſchuſſes angenommen, dem Notgeſetz vom 12. November über die Aenderung des Notgeſetzes über die Bürgſchaft des Landes Baden für einen von den badiſchen Sparkaſſen und der Badi⸗ ſchen Kommunalen Landesbank in Anſpruch genom⸗ menen Wochſelkredit vom 6. Auguſt 1931 in der Faß⸗ fung des Notgeſetzes vom 9. Dezember 1931 zuzu⸗ ſtimmen, Kultusminiſter Dr. Baumgartner begründete dann nochmals die Notwendigkeit der Er teilte mit, eine große Zahl evangeliſcher Profeſſoren der Univerſität Freiburg hätten neuerdings gebeten, der evangeliſchen Kirche bei der Beſetzung der evangeliſchen theologiſchen Lehrſtühle an der Univerſität Heidelberg nicht mehr Rechte zuzubilligen, als in den Kirchenverträgen be⸗ ſtimmt. Dieſe Tatſache widerlege den Vorwurf der Immunität. Zu berichtigen ſeien ferner die Vor⸗ würfe der Oppoſition, daß man ſie nicht vor dem Abſchluß der Verträge gehört habe. Es folgte der Zentrumsabgeordnete Haas, der ebenfalls die Einwände der Vertrags⸗ gegner zu entkräften verſuchte. Zwar wurden die gegneriſchen Parteien nicht gerade in Bauſch und Bogen als unchriſtlich verurteilt, aber Herr Haas unterſtellte ihnen in ziemlich deutlichen Worten kulturkämpferiſche Gelüſte. Prof. Dr. Schmitthenner(Du.) gab nochmals die Gründe bekannt, die ſeine Partei zur Ablehnung beſtimmen. Maßgebend geweſen ſet die innere Imparität, alſo die ungleiche Behandlung der evangeliſchen und katholiſchen Kirche in den Ver⸗ trägen. Die Eingabe der evangeliſchen Profeſſoren könne die Meinung der Partei nicht ändern, die nur nach ihrem Gewiſſen handeln dürfe. Die Meinungs⸗ verſchiedenheiten innerhalb der evangeliſchen Kirche ſeien nicht zu leugnen. Poſitivismus und Liberalts⸗ mus ſuchten den Ausgleich miteinander. Das Poſi⸗ tive habe ſich jedoch in den letzten Jahren zunehmend durchgeſetzt und finde ſeinen parlamentariſchen Aus⸗ druck durch die Deutſchnationale Partei. Abg. Dr. Waldeck(DBP) ſtellte feſt, daß der Meinung der vom Kultusmint⸗ ſter zitierten liberalen Theologen andere Meinun⸗ gen innerhalb der evangeliſchen Kirche gegenüber⸗ ſtehen. Die„Evangeliſche Korreſpondenz“ jedoch billige die Abweichungen in den Beſtimmungen der Verträge über die Beſetzung der theologiſchen Lehr⸗ ſtühle als im evangeliſchen Geiſte verwurzelt. Zu der Begründung des Artikels 7 des evangeliſchen Kirchenvertrages durch Dr. Föhr ſei zu bemerken, daß Faſſung und Inhalt die Befürchtungen ſowohl der liberalen wie der poſitiven Evangeliſchen nicht Bei gutem Willen auf beiden Seiten werde dieſer Ar⸗ tikel auch nicht, wie die Kirchenregierung befürchte, Anlaß zu Kämpfen zwiſchen Staat und Kirche ge⸗ ben. Sollte ſich die Unzulänglichkeit eines Dozen⸗ ten Ergeben, ſo ſei ja auch nachträglich immer noch eine Korrektur möglich. Die Eingabe der evangeliſchen Profeſſoren der Univerſität Freiburg beweiſe, daß weſentliche Beſtimmungen des Kirchenvertrages nicht nur von liberalen, ſon⸗ dern auch von poſitiven Evangeliſchen gutgeheißen Dr. Föhr, der Führer der Zentrumspartei, nahm die Deutſch⸗ nationalen beſonders aufs Korn. In Rede und Gegenrede wurde feſtgeſtellt, daß Kirchenpräſident Dr. Wurth entgegen der Annahme Föhrs den 2. Seite/ Nummer 575 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗ Ausgabe Freitag, 9. Dezember 1932 Deutſchnationalen keine Mitteilung über den materiellen Inhalt des evangeliſchen Kirchenver⸗ trages machte. Kirchenpräſident Dr. Wurth fühlte fich an die ihm auferlegte Verpflichtung zur Ver⸗ ſchwiegenheit ſtreng gebunden. Herr Föhr verſuchte dann im einzelnen Herrn Schmitthenners Ausfüh⸗ ungen zu entkräften. Er verlas Preſſeſtimmen und kam zu dem Schluß, daß man das Zentrum ungerecht beurteile und ſeine ideellen Beweggründe mißdeute. Der Reſt der Ausführungen Dr. Föhrs war eine Abrechnung mit den übrigen Parteien, die das Ver⸗ tragswerk ablehnen. Herr Föhr war der Anſicht, daß die knappe Mehrheit der Volksvertretung nicht eine Verneinung des Werkes durch die Mehrheit der Bevölkerung bedeute. Zwiſchen Kultusminiſter Dr. Baumgartner und Dr. Schmitthenner kam es dann nochmals zu einer erregten Kontroverſe über die Formulie⸗ rung der beanſtandeten Artikel. Dr. Schmitthenner verteidigte nochmals das Recht der Oppoſition auf Anhörung in wichtigen allgemein⸗politiſch⸗kulturellen Angelegenheiten. Dann begann die Abſtimmung, die das oben mitgeteilte Ergebnis hatte. Dem Präſiden⸗ ten wurde anheimgegeben, den Tag der nächſten Sitzung zu beſtimmen. Falſchmeloͤungen über Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 9. Dez. Das Genfer„Jvurnal“ hatte Gerüchte gemeldet, nach denen der geſundheitliche Zuſtand Hindenburgs ſich in bedenklicher Weiſe zugeſpitzt habe. Hindenburg hätte in der Nacht zum Donnerstag eine ſtarke Herzattacke gehabt und um 3 Uhr früh den Be⸗ ſuch des Geiſtlichen verlangt. Von zuſtändiger amtlicher Seite werden dieſe Ge⸗ rüchte als vollkommen aus der Luft ge⸗ griffen bezeichnet. Es ſei abſolut unzutreffend, daß der Reichspräſident einen derartigen Anfall ge⸗ habt habe. Wie aus dem Bericht des chriſtlichen Ge⸗ werkſchaftsorgans„Der Deutſche“, hervorgeht, hat Hindenburg geſtern die Vertreter der Chriſtlichen Gewerkſchaften empfangen und eine längere Aus⸗ ſprache mit ihnen über die Notlage der deutſchen Arbeiterſchaft gepflogen. Schon daraus ergibt ſich, wie aktiv Hindenburg an den politiſchen Ereigniſſen teilnimmt. Der Reichspräſident äußerte übrigens ſelbſt, er hätte mit großem Erſtaunen von jenen Mel⸗ dungen Kenntnis genommen und ſich ſehr über ſie amüſtert. Auch heute hielt der Reichspräſident Empfänge ah. So empfing er den ehrenamtlichen Geſchäfts⸗ führer der Hindenburg⸗Spende, Miniſterialrat Dr. Karſtadt, zum Vortrag über die finanzielle Lage und die Tätigkeit der Hindenburg⸗Spende. Parlamentsgarde im Reichstag? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 9. Dez. Die blutigen Vorgänge, die ſich am Mitt⸗ woch im Reichstag abgeſpielt haben und die in⸗ zwiſchen Gegenſtand einer parlamentartſchen Unter⸗ ſuchung find, dürften in der heutigen Plenarſitzung nochmals kurz zur Sprache kommen. Wie ver⸗ lautet wollen Nationalſozialiſten und Kommuniſten mit Mehrheit beſchließen, auf eine weitere Erörte⸗ rung des Zwiſchenfalls zu verzichten. Aehnlich iſt ja ſchon einmal im preußiſchen Landtag verfahren worden. Wie die„Deutſche Zeitung“ behauptet, ſoll auf eine Anregung des Berliner Polizeipräſidenten die Errichtung einer ſtändigen Parlamentsgarde geplant ſein, deren beſondere Aufgabe es wäre, bei Tumulten im Hauſe als„bewaffnete Macht“ einzu⸗ greifen. Es wird dabei auf gleichartige Einrichtungen verwieſen, die im engliſchen und franzöſiſchen Par⸗ lament beſtehen. Wir möchten freilich bezweifeln, ob im Reichstag, bei dem ja am Ende die Entſchei⸗ dung läge, ſich eine Mehrheit für einen ſolchen Vor⸗ ſchlag finden würde. Klavierabend Vohle Werke von Bach, Schumann, Medtner, Liſzt Nicht viele, aber ſichtlich intereſſierte Zuhörer waren zugegen, als Walter Bohle, dem der Ruf eines bedeutenden Pianiſten voranging, in ſeiner Heimatſtadt Mannheim nach längerer Pauſe konzer⸗ tierte. Wer den jungen Künſtler zum erſtenmale hörte, war bel der eingangs geſpielten-moll⸗Fantaſte von Mozart gepackt von der Fülle des muſikaliſchen Erlebens, das ſich hier kundgab. Die manuelle Fertig⸗ keit trat gänzlich zurück gegenüber einem außer⸗ ordentlich ausgeprägten Bedürfnis, alles ausdrucks⸗ poll zu geſtalten. Der Mozart⸗Verehrer war über⸗ dies angenehm überraſcht von der Zartheit, mit der die Fantaſte angefaßt wurde. In der bekannten Chaconne von Bach in Buſonis wirkungsvoller Be⸗ arbeitung griff Bohle tiefer in die Saiten und erwies neben einem beachtenswerten techniſchen Fonds, daß ihm auch für Bachſche Größe und Erhabenheit die nötigen Farben auf ſeiner Palette zur Verfügung ſtehen. Das Temperament des jungen Pianiſten über⸗ flutete jedoch in den„Kreisleriana“ von Schumann alle Dämme. Die virtuoſe Technik, die Walter Bohle zur Verfügung ſteht, verleitete ihn offenſtchtlich, die Tempovorſchriften Schumanns wie„Sehr lebhaft“ uſw. allzu wörtlich zu nehmen. Daß aber dieſe Winke ſehr eum grano salis zu nehmen ſind, beweiſt der erſte Satz der gmoll-Sonate, wo Schumann das erſte Zeitmaß:„So ſchnell als möglich“ überbietet durch ein folgendes„Noch ſchneller“,. Die Klarheit der rhythmiſchen Motive muß auf alle Fälle gewahrt bleiben. Mit beſonderem Feingefühl deutete aber Bohle die Poeſie der langſamen Sätze aus und hierin offenbarte er einen Reichtum an Capfindung und Anſchlagsfeinheit, der unendlich wohltuend berührte und verſöhnlich wirkte. 1 Mit der einſätzigen Sonate des 1879 in Moskau geborenen, dort ausgebildeten(Klavier bei Safonow) und zeittveilig als Profeſſor am Konſervatorium wir⸗ kenden Nikolaus Medtner ldeutſcher Abſtammung) griff Bohle zur„gemäßigten“ Moderne. Die Sonate, weniger kontraſtreich und packend als die folgende Sonate von Lifst, ſtellt ſich als ein unge⸗ öhnlich ausgedehnter erſter Sonatenſatz mit inter⸗ beitung maßgebende Form bei. produktion bedarf. Der rote Sender von Berlin Wie er ſein Anweſen trieb und wie er ausgehoben wurde Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 9. Dez. Beamten der politiſchen Polizei, der Reichsrund⸗ funkgeſellſchaft und des Reichspoſtzentralamtes iſt es gelungen, den ſeit Wochen geſuchten kom muni⸗ ſtiſchen Geheimſender in dem Hauſe Rei⸗ nickendorfer Straße 100 im Berliner Norden zu er⸗ mitteln und zu beſchlagnahmen. Drei Kom⸗ muniſten die gerade damit beſchäftigt waren, den Sender abzumontieren und fortzuſchaffen, wurden von der Polizei feſtgenommen. In den Räu⸗ men beſchlagnahmte die Polizei ſerner ſechs Koffer mit kommuniſtiſchen Propagandaſchriften. Das be⸗ ſchlagnahmte Material und die Verhafteten wurden zum Polizeipräſidium gebracht. Der kommuniſtiſche Geheimſender, der ſeit län⸗ gerer Zeit die Oeffentlichkeit beunruhigte und auf der Welle des deutſch⸗ſchweizeriſchen Senders Bero⸗ münſter bolſchewiſtiſche Hetzreden verbrei⸗ tete, wäre bereits vor Wochen beinahe der Polizei in die Hände gefallen. Damals hatten ihn ſeine Konſtrukteure in einem Hauſe in Weißenſee aufge⸗ baut und gerade am Wahltage durch ihn eine lange Anſprache gehalten, an deren Schluß ein Gram⸗ mophon die kommuniſtiſche Internationale ſpielte. Dem Reichspoſtzentralamt gelang es ſeinerzeit, durch Peilen den ungefähren Stand des Senders feſtzuſtellen. Als Polizeibeamte eintrafen, waren ſo⸗ wohl der Sender wie die bedienenden Kommuniſten bereits verſchwunden und die Poliziſten konnten nur feſtſtellen, daß die Sendung von einem Stallgebäude aus erfolgt war und daß die Kommuniſten in einem grünen Auto die Flucht ergriffen hatten. In der Zwiſchenzeit iſt der Sender mehrmals wieder hörbar geweſen. Geſtern um 3 Uhr nachmittags hörten Funkbeamte auf der Funkſtation des Polizeipräſidiums erneut den roten Schwarzſender. Die Sendung wurde an⸗ gekündigt mit den Worten: „Achtung, Achtung! Hier iſt der Rote Sender!“ Dann hielt der Redner, der mit ausländiſchem Akzent ſprach, eine lange kommuniſtiſche Anſprache. Er for⸗ derte die kommuniſtiſche Arbeiterſchaft auf, ihre Wohnung zu verlaſſen und mit Gewalt Beſitz von leerſtehenden Wohnungen zu nehmen. Wenn die Hauswirte Miete verlangen würden, ſo werde man ihnen in proletariſcher Solidarität entgegentreten und die Zahlung verweigern. Die Sendung ſchloß mit dem Abſingen der Internationale und der Au⸗ kündigung:„Sie hören weiteres!“ Der Schwarzſender iſt auch geſtern in den verſchiedenſten Gegenden Berlins gehört worden. Die Polizei wurde von vielen Seiten durch Telephonanrufe auf die Schwarzſendung aufmerkſam gemacht. Sofort wurde eine Polizeiſtreiſe an den mutmaßlichen Sendeort entſandt. Die Beamten drangen überraſchend in eine im vier⸗ ten Stock des Hauſes Reinickenborferſtr. 100 befindliche Wohnung ein. Die Wohnungsinhaber wollten zunächſt nicht öffnen. Als die Beamten drohten, gewaltſam einzudringen, wurde die Tür aufgemacht. In einem Zimmer der Wohnung fand die Polizei drei Männer, die damit beſchäftigt waren, den Apparat abzumontieren. Obwohl alle drei Kom⸗ muniſten auf friſcher Tat ertappt worden ſind, und damit als überführt gelten können, beſtreiten ſie jede Schuld. Der Sender iſt, wie die Polizei feſt⸗ geſtellt hat, von verſchiedenen Orten aus in Aktion getreten und wurde nach der Sendung unmittelbar immer durch ein großes Geſchäftsauto abgeholt. Der Sender war zerlegbar und wurde in mehrere große Koffer verpackt. Der Berliner Polizeipräſi⸗ dent hatte eine Belohnung von 1000/ auf die Er⸗ mittlung des Senders ausgeſetzt. ce ee Hanſabund an die Reichsregierung Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 9. Dez. Der Hanſabund für Gewerbe, Handel und Induſtrie erhebt in einer Eingabe an die Reichs⸗ regierung eine Reihe von Forderungen zur Wirt⸗ ſchaftspolitik. Die neue Reichsregierung wird er⸗ ſucht: Durch eine eindeutige öffentliche Bekundung zum Ausdruck zu bringen, daß für ſie die individua⸗ liſtiſche Wirtſchaftsordnung mit den Richt⸗ linien des Programms von Münſter auch weiterhin Inhalt und Zielſetzung der Wirtſchaftspolitik ſein und bleiben wird; praktiſch der Privatwirtſchaft die Gewißheit dieſes Kurſes dadurch zu geben, daß aus dem nicht zur Auswertung gelangenden Fond von 700 Mil⸗ lionen Mark an Steuergutſcheinen min deſtens 350 Millionen für Hauszinsſteuerzah⸗ lungen zur Verfügung geſtellt werden; der in Angriff genommenen organiſatoriſchen Neugliederung der Wirtſchafts beteiligung des Reiches die zweifelsfreie Aufgabe zu ſtellen, die Wirtſchaftlichkeit dieſer Unternehmen klarzu⸗ ſtellen und Vorſtufe für die Reprivatiſierung diefer Werte zu ſein unter entſprechender gleicher Rege⸗ lung dieſes Problems in den Ländern und den Ge⸗ meinden und Gemeindeverbänden. Als wichtigſte Vorausſetzung hierfür iſt die ſo⸗ fortige Beſeitigung jeglicher Bevor⸗ zugung der öffentlichen Wirtſchafts⸗ betriebe dringendſt erforderlich. Der Hanſabund regte dann u. a. an, die Wirtſchaftsnotverordnung dahin zu ergänzen, daß, wer erſtmals in der Zeit eſſanter thematiſcher Arbeit dar. So wird das erſte Thema immer mehr verkürzt und behält die letzte Verkürzung als endgültige, für die folgende Verar⸗ Neben dem guten, auf Spielbarkeit immer Rückſicht nehmenden Klavier⸗ ſatz überraſchen kunſtvolle, aber niemals geſuchte the⸗ matiſche Kombinationen, ſowie rhythmiſche Eigen⸗ heiten. In ſeinem ureigenſten Element fühlte ſich Bohle in Liſzts grandioſer bmoll-Sonate, die er in einem großen Wurf hinlegte und deren Stimmungsreichtum ihm Gelegenheit gab, alle ſeine Regiſter aufzuztehen. Der Gefühlsüberſchwang des Liſztſchen Werkes kam ſeinem Naturell beſonders entgegen. Liſzt, dem noch eine Zugabe von Schubert folgte. In Bohle lernte das Publikum ein reichbegabtes Künſt⸗ ler⸗Naturell kennen, von dem bei weiterer Abklärung viel ſchönes zu erhoffen iſt, Dr. Ch. O Symphoniekonzert in Heidelberg. Reger, Brahms und Hindemith heſtritten das zweite ſtädti⸗ ſche Symphoniekonzert. Overhoff bringt für die Tlanggefüllte„Ballett⸗Suite“ von Ma x Reger die muſikantiſche Ader mit, die ſie zur Re⸗ Die Stimmung der einzelnen Sätze wird ſehr gut getroffen, das gut disponierte Orcheſter ſchillert in den ſchönſten Klangfarben. Die aufnahmefreudige Stimmung, die durch dieſe Suite geſchaffen war, wurde bitter enttäuſcht durch das Violinkonzert von Brahms, das in dieſer Wiedergabe auch nicht einen Hauch brahmsſchen Atems verſpüren läßt. Anatol Knorre⸗Berlin verfügt über eine ganz reſpektable Technik, manch⸗ mal zwar noch etwas verkrampft, aber ſchließlich kann man ja ein gewiſſes Mindeſtmaß von Technik von jedem Konzertgeiger verlangen. Aber bloße Technik genugt nicht. Knorre fehlt jeder Impetus, er ſpielt günſtigſtenfalls die Noten herunter, ohne innerlich irgendwie beteiligt zu ſein. Einen ſolch unfertigen Geiger mit Brahms in einem Sympho⸗ niekonzert herauszuſtellen, iſt beinahe eine unge⸗ zörige Zumutung an ein Publikum, das gerade in jeſer Beziehung verwöhnt iſt. Den Abſchluß des Abends bildete Hindemiths Konzert für Orcheſter, op. 38, das Overhoff ſauber einſtudlert zweimal hinter⸗ hatte und zum beſſeren Verſtänd Den reichen Beifall quittierte er mit dem Waldesrauſchen von vom 15. Dezember 1932 bis 15. Mai 1933 Hauszins⸗ ſteuer entrichtet, Anſpruch auf Steuernachlaß erwirbt, wobei Steuergutſcheine in voller Höhe der in dieſer Zeit gezahlten Hauszinsſteuer zur Ausgabe ge⸗ langen. Gereles Pläne Meldung des Wolff⸗Büros — Hamburg, 9. Dez. Reichskommiſſar zur Arbeitsbeſchaffung Dr. Ge⸗ reke gab dem Berliner Vertreter der„Hamburger Nachr.“ in einer Unterredung einige Erklärungen über das Problem der Arbeitsbeſchaffung. Dr. Ge⸗ reke wies u. a. darauf hin, daß der Grundſatz der öffentlichen Arbeitsbeſchaffung das weſentliche Kenn⸗ zeichen des neuen Regierungskurſes ſei. Der ent⸗ ſcheidende Ausgangspunkt für weitere Ueberlegun⸗ gen und Maßnahmen auf dem Gebiete der Arbeits⸗ beſchaffung ſei die Anerkennung der Notwendig⸗ keit der Kreditausweitung für die Ar⸗ beitsbeſchaffung durch die Reichsregierung. Da die Gemeinden Anleiheverpflichtungen aber nur im Rahmen des normal Tragbaren übernehmen könnten, ſo benötigten ſie nur langfriſtige An⸗ leihen miteiner Laufzeit von 10—20 Ja h⸗ ren. Die Reichsbank aber könne nur kurzfriſtige Kredite gewähren. Die ſich aus dieſer terminmäßigen Ungleichheit ergebenden Schwierigkeiten ſeien noch nicht überwunden. Allem Anſchein nach werde man die Zwiſchenſchaltung eines bankmäßi⸗ gen Konſortiums wählen, das auf der einen Seite den Kommunen einen langfriſtigen Kredit gibt und ſich auf der anderen Seite der Reichsbank nur kurzfriſtig verſchuldet. e 1 8 1 4 4 Brand auf Schloß Marloffſtein Telegraphiſche Meldung N— Erlangen, 9. Dez. Im Oſtflügel des Schloſſes Marloffſtein bet Erlangen entſtand heute früh 6 Uhr ein Brand, der das geſamte Schloß in kurzer Zeit bis auf die Umfaſſungsmauern einäſcherte. Die Flammen ſchlugen zuerſt aus dem Dachſtuhl und verbreiteten ſich von dort aus über das ganze Schloß. Alsbald ſtürzte der ganze Dachſtuhl ein, der erſt vor etwa zwei Jahren vollſtändig neu ausgebaut worden war. Das Schloß war früher von den Biſchöfen von Bamberg als Jagdoͤſchloß benutzt worden. Später ging es auf den Staat über, der es ſeinerſeits wie⸗ der in Privatbeſitz veräußerte. In dem Schloß wurde von dem neuen Beſitzer eine Gaſtſtätte errichtet. In einem der Flügel befand ſich eine Tiſchlerei, in der das Feuer wahrſcheinlich zum Ausbruch gekommen war. Waffenfunde im Schloß Kynau Meldung des Wolff⸗ Büros — Waldenburg, 9. Dez. Bei einer Hausſuchung in dem Schloß des wegen Verdachtes der Beteiligung an dem Kynauer Spreng⸗ ſtoffdiebſtahl feſtgenommenen Baron von Zed⸗ litz⸗Neukirch fand die Polizei eine Anzahl Ge⸗ wehre und Revolver und einen Teil des in Kynau geſtohlenen Sprengſtoffes. Der übrige Sprengſtoff konnte ebenfalls zum größten Teil auf⸗ gefunden werden, und zwar zum Teil im Schloß⸗ teich, zum Teil in der Talſperre. Das Exploſionsunglück von Premnitz Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 9. Dez. In Premitz ſind, wie von der Preſſeſtelle der J. G. Farben mitgeteilt wird, drei weitere Leichen geborgen worden, ſodaß jetzt 10 Tote geborgen ſind. Anläßlich des furchtbaren Exploſtonsunglücks hat der Reicharbeitsminiſter den Regierungspräſidenten in Potsdam in einem Beileidstelegramm gebeten, allen von der Kataſtrophe Betroffenen aufrichtigſte Teilnahme der Reichsregierung zu übermitteln. Letzte Melöoͤungen Schießerei in Berlin — Berlin, 9. Dez. Zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten kam es in Spandau zu einer ſchweren Schießerei, bei der drei Perſonen verletzt wurden. Das Ueberfallkommandso ſtellte die Ruhe wieder her und nahm vier Perſonen feſt. Später wurden von unbekannten Tätern zwei Schaufenſterſcheiben eines NS DApP⸗Lokals in Span⸗ dau eingeworken. Nationalſozialiſt niedergeſchoſſen — Berlin, 8. Dez. Der 38jährige Ingenieur Joſef Bergmann, der der NS DA angehört, wurde in ſeiner Wohnung in Hohenſchönhauſen nie⸗ dergeſchoſſen. Als der Ingenieur die erleuchtete Küche betrat, krachte plötzlich von der Straße her ein Schuß. Die Kugel zertrümmerte die Fenſter⸗ ſcheibe und traf Bergmann in den linken Ober⸗ ſchenkel. Ein Arzt entfernte die Kugel und ſtellte feſt, daß die Verletzung nicht lebensgefährlich iſt. 21 Stennesleute verurteilt — Zehdenick, 9. Dez. 21 Stennesleute vom Ar⸗ beitslager des freiwilligen Arbeitsdienſtes in Ba⸗ dingen wurden wegen einer Schlägerei zu drei bis neun Monaten Gefängnis verurteilt. Der Staats⸗ anwalt hatte Zuchthausſtrafen von ein bis zehn Jaß⸗ ren beantragt. Supingwen wird nicht ausgeliefert — Moskau, 9. Dez. Die Telegraphen⸗Agentur der Sowjetunion meldet: Dem chineſiſchen General Su⸗ ping wen und ſeiner Umgebung wurde auf ihre Bitte geſtattet, die Grenzen der Sowjetunion nach Europa zu verlaſſen. — einander ſpielen ließ. Das Publikum amüſierte ſich an dieſer ſtark rhythmiſierten Bewegung, an den ebenſo ſtark kontraſtierenden Klangaſſoziationen und zollte vor allem der phyſiſchen Leiſtung des Orcheſters reichen Beifall. Das Konzert ſtammt aus einer von Hindemith ſchon ſelbſt überwundenen Periode, an die man wie an eine gut und hoffentlich dauernd über⸗ ſtandene Krankheit mit einem verzeihenden Lächeln denken ſoll. Ik. Münchner Uraufführung. In der erſten Morgenveranſtaltung, die das Münchner Reſi⸗ denztheater in dieſem Winter herausbrachte, kam ein Weihnachts- und Krippenſpiel„Der ſelige Streit“ zur Uraufführung, das Ruth Schaumann zur Verfaſſerin hat. Ruth Schaumann iſt bekanntlich Trägerin des letzten Münchner Dich⸗ terpreiſes und hat ſich ſowohl durch ihre Lyrik als auch durch ihre Kleinplaſtik einen Namen gemacht, — ihre Perſönlichkeit iſt umſo erſtaunlicher, als die Künſtlerin taubſtumm iſt.„Der ſelige Streit“ iſt ein für Ruth Schaumann durchaus typiſches Werk: neben der Gedankentiefe und lyriſchen Rundung macht ſich das Vermögen und die Neigung zur pla⸗ ſtiſchen Form aufs deutlichſte geltend, eine Kom⸗ bination, die dem deutſchen Empfinden, zumal bei einem Weihnachtsſpiel ſehr glücklich entgegenkommt. Der Inhalt des kleinen Werkes, nämlich der Streit zwiſchen Engeln und Menſchen, wem das neugebo⸗ rene Chriſtkind gehören ſoll und der zu Gunſten der erlöſungsbedürftigen Menſchheit entſchieden wird, ſteht mit eindringlicher Schaubarkeit da und wurde durch die Aufführung unter Hans Schlenck ſtilſicher verdeutlicht. Die eigentliche Bedeutung der dichteriſchen Perſönlichkeit Ruth Schaumanns jedoch kam weit mehr durch Vorträge ihrer Lyrik zutage, einer Lyrik, die zweifellos zum Innigſten und Voll⸗ endetſten gehört, was wir heute haben, und auf die mit allem Nachdruck aufmerkſam gemacht ſei. Vortrag im Freien Bund: Zum Ausgangs⸗ punkt ſeines Vortrages über Bernini und das römiſche Barock nahm Profeſſor Dr. Hubert Schrade ⸗ Heidelberg die Gegenüberſtellung von Kunſtwerken des Mittelalters und der Renatſſance, um daran die Wandlung zu zeigen, die ſich in dieſen liche, das Leben in ſeiner Fülle darſtellen, das Tod und Schmerz als ein Ueberwundenes hinter ſich läßt. Im Barock folgt nun eine Rückkehr zur Anerkennug von Tod und Qual, eine Abwendung von dem heid⸗ niſchen Geiſt der Antike und eine Hinwendung zur Kirche. Die Kunſt iſt nicht mehr ſelbſt göttlich, ſie bedarf der Inſpiration von göttlichen Mächten. An dem Werk Berninis, der Verzückung der hl. Thereſe, zeigt das der Redner. Auch hier iſt das Körperlich⸗ Sinnliche gegeben, nur wird es durch eine beſtimmte Geſtaltung der Gewänder und der Körper darüber hinausgehoben, das Erotiſche wird ins Uebererotiſche gewandelt. Das Sinnliche wird ſo zum Träger einer verwandelnden Lebensbewegung, die Irdiſches ins Ueberirdiſche hineingeſtaltet. An anderen Werken zeigt der Redner den gleichen Vorgang, der ſich ſelbſt bei einer ſo vollkommen ſinnlichen Geſtaltung wie bei der Verita, eines unſinnlichen, gedanklichen Gegenſtandes feſtſtellen läßt. Immer wird der Weg durch die Körperlichkeit hindurch genommen als einer Ausdrucks möglichkeit des Seeliſchen, in welcher Ueberirdiſches, Entrücktes ahnbar gemacht wird. Selbſt in architektoniſchen Werken iſt die Vereinigung des Gegenſätzlichen zu leſen An der Kirche des Hl. Andreas wird das anſchaulich erläutert. Beſonders ſchön war die Deutung des Altars von St. Peter, wo der Sitz des Papſtes von den vom Himmel herab⸗ kommenden Wolken ins Himmliſche hinaufgezogen zu werden ſcheint. Immer ſoll dabei dieſes Sichtbar⸗ werden des Ueberirdiſchen im Menſchen eine Leiden⸗ ſchaft auslöſen, die ihn mit Göttlichem erfüllt und ihn emporträgt, während in der Renaiſſance der Menſch frei über ſich ſelbſt beſtimmen ſollte. In der Kunſt des Barock iſt eben der dargeſtellte Gegen⸗ ſtand nicht mehr für ſich da, ſondern iſt Träger und Ausdruck eines Jenſeitigen. In dieſem Sinne ſind auch die Kolonnaden von St. Peter zu verſtehen. Hier ſoll der Menſch zweimal das Aufgenommen⸗ und Umfangenſein ſpüren, um im großen Kuppel⸗ raum über ſich ſelbſt hinausgehoben zu werden Die ganze Anlage iſt ein Ausdruck des religiſen Emp⸗ findens, das Körperliche dient der Erfüllung mit Unkörperlichem.— Die Ausführungen des Redners vermittelten in wohlgepflegter Sprache und durch⸗ dachter Klarheit einen beſonders ſchö Einblick in die Gedankenwelt einer Ku che, für den Zeiten vollzog. Die Renaiſſauce wollte das Körper⸗ 8 — 1 5 * * 1 . * * J 15. November 1932. N ſechs, die Hauptgeſchworenen ausgeloſt werden. Freitag, 9. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 575 DN Die verzauberte Staoͤt Die Stadt iſt verzaubert worden. Daran ſind die vielen Dekorateure, die vom Weihnachtsmann in⸗ ſpiriert wurden, ſchuld. Sie haben den Straßen der Großſtadt ein neues feſtliches Geſicht gegeben. Sie laſſen abends, wenn der letzte Sonnenglanz erſtirbt, wenn Nebel und Dunkelheit die Häuſer umarmen, ihre Lichterkompagnien aufmarſchieren. Sie laſſen Schaufenſter auflodern unter dem Feuer von roten, blauen und grünen Lämpchen. Sie laſſen Tannen⸗ bäume auf ſchier unerklimmbaren Faſſaden wachſen. Sie ſtellen den Knecht Rupprecht in Ueberlebens⸗ größe und im Junern der großen Waren⸗ häuſer auf. Die laſſen einen monumentalen Lichterbaum auf dem Dach des Hochhauſes wie ein himmliſches Licht weit über die Stadt hin leuchten. Sie laſſen ihre Genieblitze zucken und ſiehe, Mannheim wird in hundert ſprühende Farben getaucht. Schnee aus ſchimmernder Watte, glitzerndes ſil⸗ bernes und goldenes Engelshaar erhalten plötzlich wieder die Aufgabe, die Auslagen der Läden in maleriſche Winterlandſchaften zu verwandeln, in die Geſchenkartikel für den Weihnachtstiſch anmutig hineinplaziert werden. Spielwaren, Rodelſchlitten und Skier nehmen jetzt wieder hervorragende Rollen im Paradefeld des Dekorateurs ein. Aber nicht nur ſie allein, auch Koffer aller Kaliber, Batterien von Likören und Wein, glänzende Stiefelſpaliere und An⸗ züge, Mäntel, Pelze, die dernjers eris der Damen⸗ mode, last not least verführeriſche Mengen von prächtig ausgeſtatteten Büchern tauchen hinter den in Licht und Farbe gebadeten Schaufenſtern auf. Das Geſicht aller Geſchäfte hat ſich verſchönt 5 und mit ihnen das Geſicht der Stadt. Und das haben mit geſchickten Händen die Dekorateure getan. ct. Das Heidelberger Fernamt wird mit Mannheim vereinigt Die Verwaltung der Deutſchen Reichspoſt iſt be⸗ ſtrebt, durch Betriebsvereinfachung und zweckmäßige Zuſammenlegungen von benachbarten Aemtern eine Beſchleunigung des Poſt⸗ und Telephonverkehrs durchzuführen, nicht nur in ihrem eigenen Intereſſe — die Betriebszuſammenlegungen wirken ſich meiſt verbilligend aus—, ſondern auch zum Nutzen des Poſtkunden, der dann meiſt ſchneller bedient werden kann. In Südweſtdeutſchland haben in den letzten Jahren ſchon mehrfach Zuſammenlegungen von Fern⸗ ſprechämtern ſtattgefunden, die ſich ohne Schwierig⸗ keiten nach Einführung des automatiſchen Ortsver⸗ kehrs durchführen ließen. Nunmehr plant die Reichspoſt auch eine Ver⸗ beſſerung des Fernverkehrs der Städte Mannheim und Heidelberg und zwar ſoll vor allem der Fernverkehr des Ortsnetzes Heidelberg verbeſſert werden, ſobald die Umſtellung auf den Selbſtanſchlußbetrieb in Heidelberg er⸗ folgt iſt. Der Fernverkehr wird dann zu einem gro⸗ ßen Teil vom Telegraphenamt Mannheim übernom⸗ men werden, d. h. der Heidelberger Teilnehmer be⸗ kommt ſeine Ferngeſpräche von Mannheim bereit⸗ geſtellt. Da Mannheim über erheblich mehr Leitun⸗ gen verfügt, wie Heidelberg, iſt damit ſelbſtverſtänd⸗ lich eine erheblichere Verbeſſerung der Telephonver⸗ bindungen der Neckarſtadt mit Deutſchland und der Welt gewährleiſtet. Eine völlige Aufhebung des Heidelberger Fernſprechamtes iſt, wie wir hören, nicht beabſichtigt. R. M. Der ſüdweſtoͤeutſche Arbeitsmarkt Die jahreszeitliche Verſchlechterung des Arbeits⸗ marktes ging im November erheblich langſamer vor ſich als im vorigen Jahre. Baugewerbe und Bau⸗ ſtoffinduſtrie, die Ende Oktober ungefähr die gleiche Arbeitſuchendenzahl aufwieſen wie im Vorjahr, hatten am 30. November um 3000 Arbeitſuchende weniger als am 30. November 1931. In der Textil⸗ induſtrie, in der ſich der Beſchäftigungsgrad weiter gebeſſert hat, iſt die Belaſtung des Arbeitsmarktes nicht höher als im vorigen Jahr. Im ganzen hat ſich die Mehrbelaſtung des Arbeitsmarkts gegen das Vorjahr, die Ende Oktober noch 29 783 Perſonen betragen hatte, auf 16 247 vermindert. Der Geſamtbeſtand an Arbeitſuchenden betrug am 30. November 288 532 Perſonen; davon entfielen 119508 auf Württemberg und Hohenzollern und 169 024 auf Baden. Von den Arbeitſuchenden waren 267 520 als arbeitslos anzuſehen und zwar 106 971 in Württemberg und 160 549 in Baden. Die Ent⸗ wicklung der Unterſtützungszahlen in der zweiten Nopemberhälfte ergab in der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung eine Zunahme um 2844 Hauptunterſtützungs⸗ empfänger, während in der Kriſenfürſorge nochmals eine Abnahme um 447 Perſonen eintrat. Der Stand an Hauptunterſtützungsempfängern war am 30. Nov. 1932 folgender: in der verſicherungs mäßigen Arbeitsloſenunterſtützung 37164 Perſonen 29 347 Männer, 7817 Frauen); in der Kriſen⸗ fürſorge 62395 Perſonen(50 392 Männer, 12 003 Frauen). Die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungs⸗ empfänger iſt um 2397 oder um 2,5 v. H. nämlich von 97 162 Perſonen(77532 Männer, 19630 Frauen) auf 99 559 Perſonen(79739 Männer. 19 820 Frauen) geſtiegen; davon kamen auf Württemberg 44351 gegen 42 549, auf Baden 55 208 gegen 54 613 am 1———ů ů ů— * Ausloſung von Schöffen und Geſchworenen. Durch eine neue Verordnung des Juſtizminiſters wird unter Abänderung des 8 12 der Verordnung über Schöffen und Geſchworene beſtimmt, daß in jedem Landgerichtsbezirk für die vorausſichtlich er⸗ forderliche Zahl von Tagungen, mindeſtens aber für —. Angern geſehene„Kunden“ Die Tricks der Ladendiebe Sogar Kinder werden zum Stehlen abgerichtet Die Polizeiberichte zeigen uns in deutlicher Sprache, wie ſehr die Ladendiebſtähle im Zunehmen begriffen find. Ladendiebſtähle gab es zu jeder Zeit, doch trägt die wirtſchaftliche Lage ſicherlich zur Erhöhung derartiger Delikte bei. Es darf aber nicht immer die Not als Triebfeder zu derartigen Handlungen angeſehen werden. Oft ſind es Habgier und Putzſucht, die zu ſolcher gemeiner Tat führen. Große und kleime Firmen haben oft jährlich auf das Verluſtkonto einen erheblichen Be⸗ trag für abhanden gekommene Waren zu verbuchen. Es iſt einleuchtend, daß in einem Geſchäftsraum mit überſichtlichen Fronten das Stehlen ſchwieriger iſt, als wenn durch Schränke und Dekorationen die Ueberſicht verhindert wird. Wertvolle Ware ſollte ohne die Hilfe des Perſonals unerreichbar ſein. Be⸗ ſonders bieten die Kaufhäuſer, wo die Ware offen auf den Tiſchen aufgeſtapelt liegt und durch das Beſchauen zum Ankauf angeregt werden ſoll, den Dieben am leichteſten Gelegenheit zum Diebſtahl. Der tüchtige, gewandte Verkäufer iſt in der Bewachung der Kunden ſo geſchult, daß unter ſeinen Augen ein Diebſtahl ſchwer auszuführen ſein dürfte. Vorſichtigerweiſe zählt er die vorgelegte Ware. Er hält ſie möglichſt im Auge und legt alle Waren, die für den Kunden nicht mehr in Frage kommen, ſo⸗ gleich wieder fort. War die vorgelegte Ware ge⸗ zählt, ſo wird er in den meiſten Fällen auf das Fehlen eines Gegenſtandes aufmerkſam, wodurch es ihm häufig gelingt, den Dieb anzuhalten oder ihn durch Alarmglocke feſtnehmen zu laſſen. Der ge⸗ wandte Verkäufer wird unſchwer erkennen, mit welcher Sorte von Leuten er es zu tun hat, Durch das unruhige Weſen, das ſich faſt bei allen Dieben ausprägt, Verdacht ſchöpfend, wird er ſeine ganze Aufmerkſamkeit dieſem unliebſamen Kunden zuwen⸗ den. Größere Geſchäfte laſſen die Verkäufer durch beſonderes Aufſichtsperſonal unter⸗ ſtützen. Einige Kaufhäuſer ſind ſogar dazu über⸗ gegangen, eigene Hausdetektive anzuſtellen. Aber auch ſie können nicht dafür bürgen, daß ſie ihre Augen immer gerade dort haben, wo ein die⸗ biſcher Kunde lautlos in der Menge zu verſchwin⸗ den ſucht. Der Dieb iſt in den meiſten Fällen ein häufiger „Kunde“ des Lagers, an dem er zu ſtehlen beabſichtigt. Größtenteils begnügen ſich die Diebe nicht, ihren „Bedarf“ in einem Geſchäft zu decken. Oft iſt es eine ganze Anzahl von Läden, die bei ſolchen Raubzügen heimgeſucht werden. Wie der Einbrecher vor dem Einbruch, ſo macht ſich der Ladendieb meiſtens mit der Oertlichkeit vertraut. Er kommt zum Juwelier und läßt ſich z. B. einen koſtbaren Ring vorlegen, um ſchließlich eine billige Halskette zu kaufen, oder er läßt ſich ſilberne Eß⸗ beſtecke zeigen, um am Ende mit einem Alu⸗ miniumlöffel vorlieb zu nehmen. Ein beliebter Trick iſt auch folgender: Man verlangt eine Auswahl in ſeidenen Strümpfen in einer beſtimmten Farbe zu ſehen. Nachdem die Verkäuferin alle möglichen Sor⸗ ten vorgelegt hat, verzichtet man plötzlich darauf, da ein Paar dieſer Strümpfe in der Handtaſche bereits verſchwunden iſt. Die Ladendiebe haben, ganz nach ihrer Arbeitsweiſe, ihre beſtimmten Beſuchsſtunden. Die einen kommen während der lebhafteſten Geſchäfts⸗ zeit, da es ſich dann am leichteſten„arbeiten“ läßt. Andere wieder ziehen es vor, während der Tiſchzeit zu kommen, wenn wenig Perſonal anweſend iſt. Wer begeht die meiſten Diebſtähle? Die meiſten Diebſtähle werden von weiblichen Perſonen begangen, weil ſie die geſtohlenen Sachen leicht verbergen können. Sie belieben in einem Um⸗ hang oder mit großen Taſchen zu erſcheinen. Dabei ſpielt die Aktentaſche keine unweſentliche Rolle. Der⸗ artige Kunden ſollten von dem Perſonal beſonders im Auge gehalten werden. Nicht ſelten kommt es vor, daß Diebinnen Kleid und Unterrock oder zwei Schür⸗ zen unten zuſammennähen, wodurch alsdann eine große ſackförmige Diebestaſche entſteht. Mit Leich⸗ tigkeit laſſen ſich ein Stück Stoff, eine Tiſchdecke, eine Handtaſche, oder gar wollene Decken auf dieſe Weiſe fortſchaffen. Zu den berüchtigſten Langfingern dieſer Art zählen die Zigeunerinnen, da ſie zwiſchen ihren vielen Röcken mit Leichtigkeit Taſchen anbrin⸗ gen können, um das Diebesgut verſchwinden zu laſſen. Ihrem Erſcheinen wird ſicherlich jeder Verkäufer viel „Aufmerkſamkeit“ widmen. Eine andere Sorte von Ladendieben hat wieder einen beſonderen Trick. Sie erſcheinen mit mehreren Helfershelfern, um ſich beiſpielsweiſe Kleidungsſtücke zeigen zu laſſen. Mit der größten Seelenruhe laſſen ſie ſich die verſchiedenſten Stücke vorlegen, um dann plötz⸗ lich einen Mantel zu verlangen, der in einem weit entfernten Schrank untergebracht iſt. Iſt nun der Verkäufer vertrauensſelig und läßt die bisher ge⸗ zeigten Stücke liegen, dann wird in der Zeit, wäh⸗ rend er den Mantel holt, nach Herzensluſt geſtohlen. Nicht unähnlich wird„gearbeitet“, wenn Auprobier⸗ räume aufgeſucht werden müſſen. Man verſucht das Perſonal unter mancherlei Vorwänden wegzu⸗ ſchicken, um noch dieſen oder jenen Gegenſtand zu holen. Hat ſich die Verkäuferin nicht vergewiſſert, wieviel Stücke ſie in dem Raume gelaſſen hat, ſo wird ihr nach Weggang dieſer„Kunden“ eine unan⸗ genehme Ueberraſchung zu teil werden. Ein trauriges Kapitel bei den Ladendieb⸗ ſtählen bildet die Mitwirkung von Kindern, die meiſtens von den Eltern dazu abgerichtet werden. Wird das mitgeführte Kind, dem die geſtohlene Ware zugeſtopft wird, ertappt, ſo ſpielen die Er⸗ wachſenen ſtets die Unſchuldigen. Von einem Kri⸗ minaliſten wird folgende Epiſode berichtet: In einem Juwelierladen wird einem Kunden bereit⸗ willigſt eine Auswahl koſtbarer Brillantringe vor⸗ gelegt. Wider Erwarten gefällt dem Kunden kein Stück der Auswahl. Als der Verkäufer wieder ein⸗ räumen will, bemerkt er zu ſeinem Entſetzen, daß gerade der koſtbare Ring fehlt. Einige Zeit ſpäter betritt ein anderer„Kunde“ das Geſchäft und läßt ſich ein Uhrglas aufſetzen, Als dieſer Kunde den Laden verließ, hatte er den vermißten und eifrigſt geſuchten koſtbaren Ring in der Taſche. Wie war dies möglich? Der erſte Spitzbube hatte, kurz nach Betreten des Ladens, ein kleines Stück Glaſerkitt, Wachs oder dergleichen unter die vordere Laden⸗ tiſchkante geklebt und in dieſes Stückchen Kitt den Ring„hineingezaubert“. J. Kaliſch Einheitliche Wanderermarken Die Frage des Wandererweſens und die damit verbundenen Nebenerſcheinungen, ſoweit ſie das Land Baden betreffen, waren früher ſchon Gegenſtand von Beſprechungen der freien Wohlfahrtspflege mit den maßgeblichen Stellen. Dieſe Beſprechungen ſind nunmehr zu einem greifbaren Ergebnis gekommen. Die Badiſche Notgemeinſchaft als Zu⸗ ſammenſchluß der Hauptverbände der freien Wohl⸗ fahrtspflege in Baden wird ſich die Organiſation der Wandererhilfe und die Einführung von einheitlichen Wanderermarken zur Aufgabe machen. Die Inanſpruchnahme der einheimiſchen Bevöl⸗ kerung ſeitens der Wanderer wurde in den vergan⸗ genen Jahren in unſerm ſchwer kämpfenden Grenz⸗ land zur Landplage. Die Lanbſtraße bevölkerte ſich angeſichts der Arbeitsloſigkeit als Dauerzuſtand in er⸗ ſchreckender Weiſe. Die Wanderer begnügen ſich erfahrungsgemäß nicht mit den Leiſtungen der Fürſorge. Vielmehr wird die Bevölkerung aller Kreiſe ſo erheblich in Anſpruch genommen, daß dieſer unwürdige Zuſtand im all⸗ ſeitigen Intereſſe einer durchgreifenden Neuregelung bedarf. Selbſt wenn man berückſichtigt, daß alle dieſe Menſchen nur durch den allgemeinen Wirt⸗ ſchaftsniedergang auf die Straße getrieben worden ſind, bedarf es einer Neuregelung, weil ſich ein Groß⸗ teil der vielen unverdient in Armut und Wirtſchafts⸗ not geratenen Familien der Erwerbsloſen unter recht harten Exiſtenzbedingungen durchs Leben kämpfen muß, wogegen ein Großteil der Wanderer immer noch ein verhältnismäßig ſorgenfreies Daſein führt. Der Wanderer ſoll zwar auch künftighin das erhal⸗ ten, was er zum Leben unbedingt bedarf; er wird ſich aber um der armen einheimiſchen Familien wil⸗ len— für die in erſter Linie geſorgt werden muß— beſcheiden müſſen. Die Durchführung der„Wandererhilfe in Baden“ liegt bei den örtlichen Organen der freien Wohl⸗ fahrtspflege. Richtlinien ſind aufgeſtellt und ſtehen allen Stellen zur Verfügung. ö Es muß in allen Gemeinden darauf hinge⸗ wirkt werden, daß die Wanderermarken im Sinne der Richtlinſen zur Einführung ge⸗ langen. Die Aktion muß zu einer größtmög⸗ lichen Geſchloſſenheit kommen, damit die Hilfsbereitſchaft der Familien nicht über, Gebühr in Anſpruch genommen und das Wanderer⸗ weſen geordneter wird. An alle Haushaltungen wird der dringende Appell gerichtet: unterſtützt künftig im Intereſſe der einheimiſchen Notleidenden nur noch mit Wanderermarken und vermeidet alle Gaben an Kleingeld, deſſen Ausgabe völlig unkontrollierbar iſt und dem Wanderer zum Schaden ſein kann. Wan⸗ derermarken ſind überall zum Stückpreis von 2 Pfen⸗ nig erhältlich. Der Gegenwert kann bei den ört⸗ lichen Wandererküchen auch mit Lebensmitteln ab⸗ gegolten werden. * Unvorſchriftsmäßig beleuchtet. Bei einer Kon⸗ trolle von Kraftfahrzeugen und Fahrrädern wurden geſtern abend auf der Seckenheimer Landſtraße 23 Perſonenkraftwagen, 4 Laſtkraftwagen und 2 Fahr⸗ räder wegen unvorſchriftsmäßiger Be⸗ Jeuchtung beanſtandet. Außerdem wurde der Führer eines Laſtkraftwagens, der ſein Fahrzeug er⸗ heblich überlaſtet hatte, angezeigt. * Rückſichtsloſer Radfahrer verſchuldet ſchweren Unfall. Durch einen Radfahrer, der mit ſeinem nicht beleuchteten Rad geſtern abend an der Oberen Clignetſtraße in zu ſchnellem Tempo zu kurz um die Ecke fuhr, wurde ein auf dem Randſtein ſtehender Taubſtummer umgeriſſen. Der Mann, der auf den Hinterkopf fiel, zog ſich eine ſchwerblutende Wunde zu. Anverwandte nahmen ſich des Ver⸗ unglückten an und legten ihm einen Notverband an. Wer iſt ein Optimiſt? Um die Sache klarzuſtellen, damit dieſe Frage endlich einmal aus den Witzblättern verſchwindet. Ein Optimiſt iſt ein Mann, der beide Beine und beide Arme bricht und dazu bemerkt:„Gott ſel 5 2 r r Weller warie Karlsruhe Meldung der Landes Vorausſage für Samstag, 10. Dezember Fortdauer der kalten Witterung. In tiefen Lagen meiſt trübe, aber höchſtens leichte Schneefälle. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags See Luft. 2 1 5. druck 1 0 böh. in U 88 Wetter Im Wertheim 510.— 8 3 iet helter Königsſtuhl] 563 766.8—5 0= No ſchwach heiter Rarlsruhe 1.7 2 4—3 leicht bedeckt Bad. ⸗Bad 2187658—1 3 1 NO leicht bedeckt: Villingen 7120659 4 1—4 NO ſchwach bedeckt Bad Dürrh. 701— 5 09 5 0 leicht bedeckt St. Blaſien 7800— 5——5 0 ſchwach bedeckt Badenweil. 422 763.5—4 2 5 Nd eich: halb bedeckt Feldba. Oo 1275 681,4 11—7—12 0 ſtürm. Mebel Schauinsld. 1268 0657,19—5 9 No leicht heiter Die Luftdruckverteilung iſt über Europa im weſentlichen noch unverändert geblieben. Da jedoch die kräftige Nordoſtſtrömung, die ſeit zweit Tagen über unſerem Gebiet zu beobachten war, infolge Verflachung einer im Südweſten Europas liegenden Zyklone vorausſichtlich abflauen wird, iſt mit der Bildung einer Hochnebeldecke über den Nie⸗ derungen zu rechnen. Amtlicher Schneebericht vont 9. Dezember, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Turm: Nebel,— 11 Grad, Geſamtſchneehöhe 15 Zentimeter, verweht. Feldberg⸗Poſtſtation: bewölkt,— 9 Grad, Geſamtſchnee⸗ höhe 25 Zentimeter, Pulver. Hinterzarten: bewölkt,— 5 Grad, lückenhafte Schnee⸗ decke. Schauinsland: heiter,— 9 Grad, Geſamtſchneehöhe 20 Zentimeter, Pulver. Unterſtmatt: heiter,— 7 Grad, Geſamtſchneehöhe 1 Zentimeter, Pulver. Bühlerhöhe⸗Plättig: bewölkt,— 5 Grad, Geſamtſchnee⸗ höhe 2 Zentimeter, lückenhaft. Deulfthe Volls partei Am Dienstag, den 13. d. Mts.,.30 Uhr abends, findet im Gartenſaale des„Ballhauſes“ eine Mitgliederverſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Referat:„Die Badiſchen Kirchenverträge“.(Land⸗ tagsabg. Dr. Horn ⸗ Emmendingen.) 2. Reſerat:„Die politiſche Lage in Baden“.(Land⸗ tagsabg. Dr. Waldeck.) 3. Ausſprache. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. 8 448 Der Vorſtand. * Ein Stahlhelm⸗Film in Mannheim. Am kommenden Sonntag, 11. Dezember, tritt die hieſige Ortsgruppe des Stahlhelm B. d. F. mit einer Filmvorführung an die Oeffentlichkeit, die gewiß das Intereſſe weiteſter Kreiſe erregen wird. In mehreren Streifen mit einer Vorfüh⸗ rungsdauer von etwa zwei Stunden wird praktiſche Stahl⸗ helmarbeit gezeigt. Ein weiterer Film vermittelt zum erſtenmal einen Einblick in Aufbau und Leiſtungen des freiwilligen Arbeitsdienſtes, von dem ſich auſch heute noch die wenigſten ein klares Bild machen können. Zweifellos wird auch dieſe Veranſtaltung wieder dazu beitragen, falſche Vorſtellungen zu zerſtreuen und der überparteilichen vaterländiſchen Arbeit des Bundes der Frontſoldaten neue Freunde zuzuführen. Wir verweiſen auf die Ankündigung im Anzeigenteil. Was hören wir? Samstag, 10. Dezember Frankfurt .20: Schollplotten.— 10.10: Schulfunk.— 12.00: Schall⸗ platten.— 18.25: Dr. v. Müller: Ich und die Sache. 18.50: H. Kayſer: Wo bleibt der politiſche Ingenieur?— 19.30: Erdachte Geſpräche.— 20.00: Blankeneſer Fiſchertag. Heilsberg .95: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.05: Die wirtſchaftliche Kaninchenzucht.— 11.30: Konzert.— 13.05: Schallplatten.— 15.30: Baſtelſtunde für die Kleinen.— 16.00: Konzert.— 18.30: Der Reiſekamerad (Schuloper).— 19.90: Die Kunſt des Barock in Oſtpreußen. — Etwa 22.05—90.30: Ball für das Auslandsdeutſchtum(dus Berlin). Langenberg .05: Schallplattenkonzert.— 11.20: Schallplatten. 12.00 u. 13.00: Konzerte.— 14.35: Schallplattenkonzert. 15.50: Kinderſtunde.— 16.10: Skiwege in Rheinland und Weſtfalen.— 17.00: Kunterbunt.— 18.20: Frauenſtunde. — 19.10: Unterhaltung über Sportpſychologie.— 19.352 Die Mittel der ſtaatlichen Lohnpolitik.— 24.01.00: Mei⸗ ſter des Jazz. Müuchen 10.00: Gymnaſtik für die Hausfrau.— 12.00: Orcheſter⸗ verein Pirmaſens.— 13.15: Schallplatten.— 14.25: Unter⸗ haltungsſtunde.— 16.10: Unterhaltende Klaviermuſik aus anderen Ländern.— 16.35: Weihnachtsbücher.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.10: Jungmädchenſtunde.— 18.55: Die Schuhmacherſtadt Pirmasens.— 20.00: Bunter Abend. Sübfunk a .20: Schallplattenkonzert.— 10.05: Slawiſche Viylin⸗ muſik.— 12.20: Liederſtunde.— 12.50: Neue Tanzmuſik. — 13.30: Konzert.— 14.30: Feierſtunde des Stutlkgartet Blindenvereins.— 15.30: Jugendſtunde.— 16.30: Ueber⸗ tragung aus Mannheim.— 17.00: Konzert.— 18.25: Dr. W. Bader: Worm Kriſis der bildenden Kunſt?— 19.00: Vom Blasbalg zur Aetherwellenmuſik.— 20.00: Luſtiger Abend.— 22.00: Luſtiger Hörbericht vom Fußballwettſpiel Südfunk— Landestheater.— 22.45: Tunzkapelle. 5 Wien 16.45: Studentenlieder.— 18.00: Konzert.— 19.40: Schlagerlieder.— 20,15: Sigurd Jorſalfar.—.0: Abend⸗ konzert. 2 Aus Mannheim 16.60—17.00:„Tonzſymphonien für 2 Klaviere“, Aus⸗ führende: Jula Kaufmann, Herbert Bertram. 7 Aus dem Auslande Beromünſter: 16.00: Handhorfenkonzert.— 19.485: Popu lärer Abend.— 21.40: Mandolinenkonzert.— 22.00: 1 muſik. 8 Prag: 18.30: Deutſche Sendung. 3 Straßburg: 17.90: Vortrag über Schumann.— 18.00: Sinfoniekonzert.— 20.15: Schallplatten.— 21.00: Kammer⸗ Dank! Wie mancher Tote wäre froh, wenn ihm das noch paſſieren könnte.“ 5 muſik.. muſtk.— 22.80: Unterhaltungsabend.— 23,304.00: Tonz⸗ * * 4. Seite/ Nummer 575 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 9. Dezember 1932 Die Phantaſien der Dollarerbin Verhandlung vor dem Amtsgericht Mannheim i Eine Reihe biederer Bürgersleute marſchiert als Beugen auf gegen eine Frau, von der ſie betrogen wurden. Kauf⸗ und Privatleute, Hausangeſtellte und Krankenſchweſtern, Gaſtwirte, Privatvermieter und Chauffeure fielen auf die zuſammengekauerte, kränk⸗ liche Geſtalt herein, die da weinend auf der Anklage⸗ bank ſitzt. Sie iſt eine kranke Frau und handelte auch in einer gewiſſen Notlage. Schon in der Jugend beginnen kleinere Betrügereien. Mit 37 Jahren hetratet ſie einen 70jährigen kleineren Bahnbeamten. Nach einem halben Jahre verwitwet, iſt ſie Beſitzerin einer ſchön eingerichteten Vierzimmerwohnung und einiger tauſend Mark. Nun beginnt ſie— einem jugendlichen Liebhaber wegen, wird behauptet— ein unſtetes Leben. Sie durchwandert faſt das ganze Neckartal und einen Teil der Pfalz, überall Kredit⸗ und Darlehens⸗ ſchwindeleien, Zech⸗ und Mietbetrügereien begehend. Ihr Geld iſt zerronnen und ihre Wohnung ver⸗ pfändet. Sie hat jedoch ein inſtinktſicheres Einfüh⸗ lungsvermögen, kraft deſſen ſie überraſchend ſchnell die Schwächen ihrer Mitmenſchen wittert. Sie iſt fromm mit den Frommen und leidend bei den Mit⸗ leidigen. Sie iſt die glückliche Große⸗Los⸗ Gewinnerin eines 100 000⸗Mark⸗Treffers. Sie iſt eine zukünftige Dollar⸗Erbin, Beſitzerin eines 30 000⸗Mark⸗ g Vermögens. legenheit. Auf ſolche und ähnliche plumpe Märchen fallen die Menſchen herein. Sie borgen ihr und geben ſogar ihre letzten Notgroſchen. Mit jener Sicherheit, die frech wirkt, fordert ſie nicht zehn und zwanzig Mark, nein, hundert und zweihundert Mark auf einmal. Verbittert und enttäuſcht ſagen die Betrogenen gegen ſie aus. Alle ſind geſchädigt. Zehn Perſonen tragen einen Schaden von 1400 Mark. Man nennt ſie eine Betrügerin und eine Hochſtaplerin. Iſt das recht? Iſt ſoviel ſträfliche Dummheit und Ver⸗ trauensſeligkeit, wie ſie hier wieder einmal zutage trat, noch entſchuldbar? Sollte man glauben, daß eine Obdachloſe es einfach fertig bringt, ſich in Krankenhäuſern zweiter Klaſſe verpflegen zu laſſen? Dies und noch Vieles mehr hat eine 38jährige Frau monatelang fertig gebracht, die dürftig und ſchwer⸗ leidend ausſieht. Staatsanwalt Dr. Schmitt bildet für acht Be⸗ trugsfälle, die ſich einzeln wieder in kleinere Be⸗ trügereien gruppieren, eine Gefängnisſtrafe von 17 Monaten und ſtellt den Geſamtantrag auf ein Jahr Gefängnis. Gerichtsaſſeſſor Dr. Gérard reiht die Angeklagte zu jenen Grenzfällen ein, wo verbrecheriſche Geſinnung und krankhafte Veran⸗ lagung ſich paaren und gibt ihr eine Gefängnisſtrafe von neun Monaten. Nur immer„momentan“ in Geldver⸗ Aus Vaden Aufgeklärter Ueberfall IJ. Schriesheim, 9. Dez. Der Ueberfall auf das Schriesheimer Mädchen, über den wir am Mittwoch berichteten, iſt völlig aufgeklärt. Der Täter, ein 19 jähriger Burſche aus Handſchuhsheim, ſtammt von ehrbaren Eltern und iſt ein ganz harmloſer, aber haltloſer Menſch. Wie die Vernehmung in Mann⸗ Heim ergab, ſteckt ſein Kopf voll der abenteuerlich⸗ ſten Pläne. Der Verhaftete geſtand, auch die Ueber⸗ fälle auf die Hausangeſtellte Maier vom Roſenhof und auf die Fürſorgeſchweſter Gertrud Röhm im vorigen Jahre auf dem gleichen Wege begangen zu haben. Die Scheintodpiſtole wurde zwiſchen der Rautenmühle und dem Roſenhof in einem Acker ge⸗ funden. Der Täter hat im letzten Fall Platz⸗ patronen in den früheren Gas patronen be⸗ nutzt. Er hatte noch 101 Platzpatronen bei ſich. Keiner der Raubüberfälle iſt ihm voll geglückt. Gefährlicher Einbrecher feſtgenommen * Karlsruhe, 7. Dez. Der Täter des Raub⸗ überfalls in der Moltkeſtraße iſt verhaftet. Wie bekannt wird, erſchten am Montag abend der etwa 22jährige Hilfsarbeiter Vogel aus Mannheim im Polizeipräſidium und erklärte, daß er den Raub⸗ überfall ausgeführt habe. Bei ſeinem Verhör wurde feſtgeſtellt, daß es ſich bei Vogel um einen mehrfach vorbeſtraften Dieb handelt, der mehrere Straf⸗ taten nicht nur in Karlsruhe, ſondern auch in Nord⸗ deutſchland und in Lahr zugegeben hat. Vogel verſuchte am 30. November einen Einbruch in das Karlsruher Arbeitsamt, wobei ihm allerdings nur einige Aepfel in die Hände fielen. Er ſchrieb noch ſcherzhafter Weiſe auf den Tiſch, daß ihm die Aepfel gut geſchmeckt hätten. Am 19. Nov. hat nach ſeinen Angaben Vogel einen Mantel⸗ diebſtahl in der Techniſchen Hochſchule ausgeführt. Vogel trieb ſich überall im Lande umher. Bis April 1929 war er im Schwarzacher Hof in einer Er⸗ ziehungsanſtalt. Er arbeitete dann bei verſchiedenen Landwirten und ging hierauf auf die Wanderſchaft. Auf der Wanderſchaft wurde er wiederholt wegen Diebſtahls beſtraft, ſo u. a. in Norddeutſchland wegen eines Fahrraddiebſtahls mit 4 Wochen Ge⸗ fängnis. Er arbeitete bis 1. September dieſes Jahres in Wiesbaden⸗Schierſtein und kam dann nach Baden. Am 12. November führte Vogel einen Diebſtahl im Lahrer Reichswaiſenhaus aus, wobei ihm 30 Mark und ein Ehering in die Hände fielen. Von Lahr fuhr der Feſtgenommene nach Karlsruhe, wo er zunächſt in der Wandererherberge übernachtete. Zur Goldenen Hochzeit von Exzellenz Eiſendecher. * Baden⸗Baden, 9. Dez. Wie bekannt, konnte am Dienstag der Wirkl. Geh.⸗Rat Exzellenz Karl von Eiſendecher und Gemahlin das Feſt der Gol⸗ denen Hochzeit begehen. Aus dieſem Anlaß find dem Jubelpaare zahlreiche Glückwunſchtele⸗ gramme zugegangen. So hat Reichspräſident von Hindenburg eine herzlich gehaltene Adreſſe ge⸗ ſandt; des weiteren haben gratuliert der ehemalige deutſche Kaiſer, Großherzogin Hilda, Markgraf Berthold von Baden, Kirchenpräſident Dr. Wurth und das Auswärtige Amt. Im Auftrage der Landesregierung überbrachte Polizeidirektor Naumann herzliche Glückwünſche. * dig Heiligkreuzſteinach(Amt Heidelberg), 9. Dez. Bei der letzten Treibfſagd in Heiligkreuz⸗ ſteinach wurden 11 Rehe und 4 Haſen zur Strecke gebracht. In Daisbach wurden 11 Rehe, 10 Haſen und 4 Faſanen erlegt. a- Oberflockenbach, 9. Dez. Die Ortsgruppe des Odenwaldklubs veranſtaltete im vollbeſetzten Saale zur Roſe eine Wandererehrung. Neben Muſikvorträgen fanden auch theatraliſche Auffüß⸗ rungen ſtatt. Der Feier wohnte der 2. Vorſitzende des Odenwaldklubs Rektor Weißmüller⸗Mann⸗ heim bei. Hauptlehrer Badenbach⸗ Weinheim wurde eine Ehrenurkunde überreicht. 32 Aus der Pfalz Lebensmüde Menſchen * Frankenthal, 8. Dez. Geſtern ſtürzte ſich der 76 Jahre alte Invalide Karl Bohnert von hier in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Kanal. Er konnte gerettet werden, verſtarb aber in letzter Nacht im Städtiſchen Krankenhaus. Der Grund zur Tat ſoll Lebensüberdruß ſein. * Walbdgrehweiler (Amt Kirchheimbolanden) 8. Dez. Der Handelsmann Max Weil von hier wurde im Wald erhängt aufgefunden. Der Grund zur Tat iſt vorerſt noch unbekannt, jedoch geht aus hinterlaſſenen Briefen hervor, daß Weil Selbſtmord beabſichtigte. Er ſtand im 59. Lebensjahr und war verheiratet. Weil genoß hier und in der Umgebung einen guten Ruf. Pſeudokavaliere wandern in ſtaatliches Freiquartier * Speyer, 8. Dez. Geſchniegelt und gebügelt treten ſie vor die Schranken des Gerichts. Offenbar haben die beiden jungen Herren Eugen Sch. und Wilhelm Sch., Schifferſtadt, die elegante Kluft mit in die Unterſuchungshaft genommen. Sonntags beſuchten die Pſeudokavaliere die Tanzdielen der Vorderpfalz, werktags„verdienten“ ſie ſich das Geld dazu durch einen ſchwunghaften Handel mit Blumenkohlköpfen, die ſie ſich fünfzig ſtückweiſe nächtlicherweile von fremden Feldern holten. So machten ſie ſich ver⸗ gnügte Tage, während ihre Angehörigen ſie zu Hauſe aus der mageren Wohlfahrtsunterſtützung mit durch⸗ füttern durften. Eugen Sch. erhielt wegen Dieb⸗ ſtahls im Rückfall 10 und Wilh. Sch. 3 Monate Gefängnis. Dr. h. Betrügereien eines Wäſchereiſenden * Pirmaſens, 8. Dez. Der polniſche Staats⸗ angehörige Siegmund Schweitzer, der eine Mann⸗ heimer Wäſchefabrik vertrat, hatte ſich vor dem hieſigen Strafrichter wegen einer Anzahl Be⸗ trügereien zu verantworten, durch die viele Leute ſchwer geſchädigt wurden. Nicht nur Wäſcheabnehmer hat er betrogen, ſondern auch Schuhfabrikanten, denen er Verkauf ihrer Erzeug⸗ niſſe verſprach, das Geld aber für ſich einſteckte. Der Staatsanwalt wandte ſich ſcharf gegen dieſe Art „ſchmieriger Ausländer“, die nur darauf ausgingen, deutſche Geſchäftsleute und Käufer zu ſchädigen. Der Pole erhielt ſchließlich zwei Monate Gefängnis. Er hat auch die Koſten zu tragen. Lebendig verbrannt * Zweibrücken, 9. Dez. Die 53 Jahre alte ledige Rentnerin Maria Frick wurde geſtern in ihrer Wohnung mit furchtbaren Brandwunden am ganzen Körper aufgefunden. Wie es heißt, ſollen ihre Kleider beim Feueranmachen, wozu Spi⸗ ritus benutzt wurde, von den Flammen erfaßt worden ſein. Die Frau wurde ſofort ins Kranken⸗ haus eingeliefert, dort aber nach einigen Stunden von Tode erlöſt. Die Wohnung ausgeplündert * Oberhauſen(Amt Bergzabern) 7. Dez. Die Händlersleute Benedikt Funck, die ſchon ſeit Pfingſten in Ausübung ihres Gewerbes von hier fort waren, kehrten dieſer Tage wieder hierher zurück. Zu ihrem Schrecken mußten ſie, als ſie ihr Haus aufſchloſſen, die Wahr⸗ nehmung machen, daß während der Zeit ihrer Ab⸗ weſenheit Diebe in die Wohnung eingedrungen waren und ſie vollſtändig aus geplündert hatten. Sämtliche Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke, ein Fahrrad und ein vollſtändig neues Bett waren ge⸗ ſtohlen. Der Schaden beträgt etwa 500 Mark. ** * Mutterſtadt, 9. Dez. Der Arbeiter Guſtav Haag, der im Freiwilligen Arbeitsdienſt öffentlich zur Arbeitsniederlegung aufgefordert hatte, wurde durch die Gendarmerie verhaftet. Ein Teil der Arbeiter hatte bereits die Arbeit nieder⸗ gelegt. da dt gclon vag Noth einmal Hochbetrieb Sübddeutſchlands Gruppen⸗Meiſterſchaftskämpfe am 11. Dezember Am kommenden Sonntag ſtehen bei den füddeutſchen Verbandsſpielen noch einmal in allen Gruppen faſt ſämt⸗ liche Mannſchaften im Kampf. Schon der übernächſte Spiel⸗ tag wird ein weſentlich kürzeres Programm bringen, da eine ziemliche Anzahl von Vereinen ſchon diesmal die Punktekämpfe beendet. Das nahe Ende gibt den einzelnen Spielen erhöhte Bedeutung und die nun ſchon beinahe greifbare Entſcheidung wird ihre Wirkung auf Spiel und Spieler nicht verfehlen. Wir werden am Sonntag noch einmal Kampf bis zum Letzten ſehen Es iſt eigenartig, daß in dieſer Saiſon nicht ſo ſehr um die Erringung der Meiſterſchaft als um den Verbleib in der erſten Klaſſe gekämpft wird. Vier Meiſter— 1. FC. Nürnberg, Waldhof, Bayern München und FK. Pirmasens— ſtehen ſchon feſt, zwei weitere werden folgen und zwar ſollten es FSV. Frankfurt und FSV. 05 Mainz ſein. Auch für den begehrten zwei⸗ ten Platz werden ſich am Sonntag neben den bereits ermit⸗ telten noch verſchiedene Mannſchaften qualifizieren. Da⸗ gegen herrſcht am unteren Ende der Tabellen vielerorts noch große Verwirrung. Und ob hier ſchon weitere Klä⸗ rungen zu erwarten ſind, iſt noch ſehr fraglich. Bei der Erbitterung und dem Eifer, womit die bedrohten Vereine bei der Sache ſind, können„Ueberraſchungen“ nur allzu leicht fällig ſein. Der Beweis dafür wurde bisher oft und zur Genüge erbracht. In der Gruppe Rhein wird im Spiel Phönix Lud⸗ wigshaſen— Amicitia Viernheim wahrſchein⸗ lich die Entſcheidung um den zweiten Platz fallen. Gewinnt Phönix, dann iſt es nicht mehr einzuholen, ſiegen die Viern⸗ heimer, dann haben ſie noch begründete Ausſichten. Aber es wird kaum zu einem Erfolg der Viernheimer reichen, dazu ſind ſie in ihrer Spielſtärke allzu ſehr zurückgegangen. Der Meiſter Waldhof ſpielt gegen Neckarau, das bei einem Verluſt beider Punkte ſeine immer noch beſtehen⸗ den Chancen auf den zweiten Platz begraben muß. Ger⸗ mania Friedrichsfeld könnte ſich im Falle eines Sieges über Mundenheim eine etwas beſſere Stel⸗ lung verſchaffen. In den Spielen Fe. Mannheim 08 gegen VfR. Kaiſerslautern und VfR. Mann⸗ heim— Spygg. Sandhofen erwarten wir die bei⸗ den Platzbeſitzer in Front. In der Gruppe Saar treffen in FC. Kaiſerslau⸗ tern und Boruſſia Neunkirchen die beiden ſchärfſten Rivalen um den zweiten Platz zuſammen. Kai⸗ ſerslautern iſt Platzherr und ſollte daher gewinnen können. Der Meiſter Fa. Pirmaſens muß nach Völklin⸗ gen und wird dort einen ſehr ſchweren Stand haben, da ſich die Völklinger in akuter Abſtiegsgefahr befinden. Hart wird auch das Treſſen in Saarbrücken zwiſchen Saar 05 und SW. 0 5 werden, da hier ebenfalls Abſtiegs⸗ ſorgen ſtark mitſprechen werden. Der Ausgang iſt in bei⸗ den Spielen ebenſo ungewiß wie in Idar, wo FV. Saarbrücken und 1. FC. Idar auſeinandertreſſen. In der Gruppe Main heißt das wichtigſte Spiel: Ein ⸗ tracht Frankfurt gegen Kickers Offenbach. Wenn der ſüddeutſche Meiſter dteſes Spiel für ſich entſchei⸗ det, dann hat er ſeinen zweiten Platz ſicher, denn die Offen⸗ bacher tragen ihr letztes Treffen aus. Das zweite große Spiel des Tages ſteigt zwiſchen Rotweiß und Fuß⸗ ballſportverein Frankfurt. Auch hier wird es kaum zu einer Niederlage des Meiſterſchaftsfavoriten kom⸗ men, dazu iſt die gute Form des Fußballſportvereins zu ſtabil und die Möglichkeit, nach fünfjähriger Unterbrechung wieder Mainmeiſter zu werden, zu nah. Da die Main⸗ gruppe eine der wenigen iſt, die ihre Abſteigenden ſchon er⸗ mittelt hat, ſind die reſtlichen drei Spiele Germania Bie⸗ ber— Hanau 93, VfB. Friedberg— Sportfreunde Frank⸗ furt, Union Niederrad— Vf. Neu⸗Iſenburg ohne Bedeu⸗ tung. Auch die Gruppe Heſſen ſollte am Sonntag ihren Mei⸗ ſter bekommen, da ſich der FSV. Mainz 05 auf eigenem SN SV. Gelände durch Olympia Lorſch kaum einen Punkt abnehmen laſſen wird. Schwerer wird es ſchon der Ta⸗ bellenzweite Wormatia Worms haben, der in B ür · ſtadt gegen den VfR. Bürſtadt antreten muß. Die anfänglich ſo gut geſtarteten und dann ſo ſehr zurückgefal⸗ lenen Wormſer„Kombinierten“ Alemann ia Oly m⸗ pia Worms empfangen die Fogg. 03 Mo mb a ch, die vielleicht mit einem blauen Auge davonkommen könnte. Fog g. 06 Kaſtel— 1. FC. Langen und Viktoria Urberach— SV. Wiesbaden haben große Bedeu⸗ tung für den Abſtieg. Viktoria Urberach wäre im Falle einer Niederlage nicht mehr zu retten, dagegen hat Langen immer noch die Chance, daß Olympia Lorſch gegen Mainz 05 ebenfalls keinen Punkt erringen wird. In der Gruppo Nordbayern ſtehen Meiſter, Zweiter und ein Abſtiegskandidat ſchon feſt, größere Beachtung verdient alſo nur das in Nürnberg ſtattfindende Spiel Ger mana Nürnberg— Kickers Würzburg. Hier wird vor⸗ ausſichtlich die Entſcheidung darüber fallen, wer die Er⸗ langener in die zweite Klaſſe begleiten wird. Eine Vor⸗ ausſage zu treffen iſt ſehr ſchwer, vielleicht haben die Nürnberger infolge des Platzvorteils etwas beſſere Sieges⸗ ausſichten. Ueber die anderen Spiele kann man ſich kurz faſſen. Der Meiſter 1. FC. Nürnberg ſollte in Bay⸗ reuth zwei Punkte holen, die Spielvereinigung Fürth hat in Erlangen Gelegenheit, ihr Konto an Plustoren weſentlich zu erhöhen und der VfR. Fürth hat gegen Würzburg 04 ebenſalls eine reelle Gewinn⸗ chance. In der Gruppe Südbayern richtet ſich das Hauptaugen⸗ merk auf das Spiel in Regensburg zwiſchen Jahn und 1860 München. Für die Jakobmannſchaft iſt es nun die höchſte Zeit, zu weiteren Punkten zu kommen, wenn nicht der ſchon faſt unabwendbare Abſtieg ganz ſicher werden ſoll. Aber auch die Münchener brauchen noch einen Punkt für den zweiten Platz. Es wird daher in Regens⸗ burg einen ſehr ſcharfen Kampf geben, deſſen Ausgang völlig offen iſt. Auch das Spiel zwiſchen Schwaben Augsburg und Wacker München hat auf die Ge⸗ ſtaltung des Tabellenendes großen Einfluß. Teutonia München hat den SSV. Ulm zu Gaſt und Ulm 94 empfängt die Spielvereinigung Landshut. In beiden Fällen geben wir den Platzherren die beſſeren Aus⸗ ſichten. Auch der deutſche Meiſter Bayern München ſollte mit dem DSV. München fertig werden. 2 In der Gruppe Württemberg iſt die Situation bekannt⸗ lich noch am ungeklärteſten. Die führenden Vereine haben nämlich wieder nur verhältnismäßig leichte und dazu noch Heimſpiele auszutragen. Die Stuttgarter Kickers werden dem F C. Birkenfeld kaum eine Chance laſſen, der VfB. Stuttgart braucht von Normannia Gmünd überhaupt nichts zu befürchten und Union Böckingen kann gegen den S V. Feuerbach eben⸗ falls ſicher zu den zwei Punkten kommen. Die Pforz⸗ heimer, die auch noch ſehr gut im Rennen liegen, müſſen zum S C. Stuttgart. Hier iſt ein Sieg der Gäſte nicht ſo gewiß, aber ſehr wahrſcheinlich. Germania Brötzingen dürfte ſich durch einen Sieg über die Sportfreunde Eßlingen für die:8⸗Niederlage vom Vorſonntag rehabilitteren. In der Gruppo Baden hat der erſte anwärter, Karlsruher J., ſpielfrei. dung wird alſo noch um eine Woche hinausgeſchoben. Tabellenzweite, Phönix Karlsruhe, fährt nach Mühlburg und ſollte als Sieger heimkehren. Auch Frankonia Karlsruhe kann gegen J V. Offen⸗ burg ſiegreich bleiben und dadurch etwas aus der Ge⸗ fahrenzone kommen. Dagegen wird es dem J V. Ra⸗ ſtatt kaum gelingen, in Freiburg gegen den Fc. einen Punkt zu ergattern. Das Treffen in Schramberg zwiſchen der Spielvereinigung und dem S C. Freiburg iſt in ſeinem Ausgang offen. Meiſterſchafts⸗ Die Entſchei⸗ Der Olympia- Siegerin disqualifiziert Mildred Didrickſon, die amerikaniſche Olympia⸗Siegerin im 80 Meter Hürdenlauf und im Speerwerfen, iſt von der oberſten amerikaniſchen Sportbehörde disqualifiziert worden, weil ſie ihren Namen einer Autofirma zu Reklamezwecken zur Verfügung geſtellt hatte, Mahnung an die Groß- Vereine Die Schaffung einer fſüddeutſchen Sonderliga Es iſt immer noch nicht geklärt, welche Wege der deutſche Fußballſport in der Frage des Berufsſpielertums gehen will. Insbeſondere tappt man, was die Wünſche und Ab⸗ ſichten der Bundes⸗ und Verbandsführer betrifft, völlig im Dunkeln. Es will uns aber ſcheinen, als ſetien dieſe Ab⸗ ſichten in einem Kommentar angedeutet, den der Münchner „Sport⸗Telegraf“ zu den jüngſten Vorgängen im Weſt⸗ deutſchen Spiel⸗ Verband bringt. Man weiß, daß dieſes Blatt durch ſeine Schriftleitung gute Verbindungen zur Fußballführung hat, und deshalb gewinnen auch ſeine Aus⸗ führungen eine beſondere Bedeutung. Das Blatt ſchreibt in dem erwähnten Kommentar u..: „Der W. S. V. hat bereits durchblicken laſſen, daß er nötigenfalls den Trennungsſtrich(zwiſchen Amateuren und Berufsſpielern. D. Schriftl.) in ſeinem Gebiet allein ziehen wird. Das wäre allerdings ein Unding, denn dieſe deutſche Frage kann nicht partiell gelöſt, ſie muß deutſch, d. h. für das ganze Land zugleich gelöſt werden. Dieſe Erkenntnis iſt ja auch im zweiten großen Landes⸗ nerband, in Süddeutſchland, im Wachſen. Die Schaffung einer beſonderen privi⸗ legierten Spitzenklaſſe, die infolge der Eigenart ihres Betriebes auch unter an⸗ deren Normen arbeitet, iſt für alle Weiter⸗ blickenden die Forderung des Tages. In welcher äußeren Form dieſe Sonderliga ins Leben tritt, kommt erſt in zweiter Linie; zunächſt müßte ſie grundſätzlich feſtgelegt werden. Soviel wir wiſſen, laufen auch die weſtdeutſchen Tendenzen neuerdings in dieſer Richtung. Es gibt für uns nicht den geringſten Zweifel, daß in Süddeutſchland die Maſſe der Vereine, die Kleinen— olſo das Gros des Verbandes—, die direkt nicht an dieſer Frage intereſſiert ſind(indirekt allerdings ſehr ſtark, weil dieſe Spitzenklaſſe, wie das heute ſchon zum Teil iſt, den Spielbetrieb der Allgemeinheit mitfinanzieren müßte), ſich unbedingt hinter einen, den gewordenen Verhältniſſen Rechnung tragenden, begründeten Vorſchlag der Verbandsleitung ſtellen werden. Für die Groß⸗ vereine aber gibt es nicht länger die Politik des Zouderns, der Unſchlüſſigkeit! ſie müſſen For be bekennen, müſſen als die bei der Umformung der Ver⸗ hältniſſe hauptſächlich in Betracht Kommenden erklären, wie ſie ſich die Entwicklung der Dinge denken. Sich nicht ſchieben laſſen, ſondern handeln!“ Schmerzloses Nusieren durch vorheriges Einreiben mit Shefredakteur: H. A Melß ner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handelstetl! Rur Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kahſer Kommunalpolitik Lokales: Richard Schönfelder Snort und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil. Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und 8 Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvort⸗ * * * 7 1 138 e eil 2 2 2— ge der Neuen Mannheimer Zeitung den Schwarzwald Von Norden nach Büden— Winterſportmöglickkeiten im Pelöberggebiet Aus einer blühenden Sommerwieſe pflückt man wohl eine dicke Dolde von Einzelblüten, hält ſie, ein Bündel von Feinheiten, in der Hand und be⸗ ſtaunt ſie in ihrer Vielfältigkeit. So mag man zur Winterszeit im deutſchen Südweſten die Hochwelle des Grenzgebire es am Oberrhein, den Schwarz⸗ wald, aus den Winterſportgebieten deutſcher Art herausgreifen und aus der Fülle des Ganzen hoch⸗ halten. Da wird man in ſeiner Hand gewahr ein ganzes Bündel wieder von Feinheiten, wieder Blu⸗ men in geſegneter Schönheit, ſolche, die der Winter, wo angeblich die Natur ſchläft, wachſen läßt. Ein gerüttelt Maß von winterlichen Lockungen für Ski, Eis, Rodel und Bob breitet ſich aus, und das Auge, in dem ſich Schneefreude und Sportluſt ſammelt, weiß nicht, wohin ſich zuerſt wenden. Schwarzwald im Winter heißt ein Zauberreich durchſtreifen. Man mag dieſes Gebirge angehen, wo nud wie man will, von allen Seiten finden ſich tief⸗ greifende Zufahrten und Verkehrsadern, wie kaum in einem zweiten deutſchen Mittelgebirge. Der Ver⸗ kehr bohrt ſich dieſem Schwarzwald ins Innerſte, greift ihn an ſeinem geſtreckten Rückgrat an und ſchwingt ſich mit fröhlichem Sieger⸗Juchhe auf den gewölbten Nacken. Da gibt es kein Halten. Schie⸗ nenſtrang und Straßen wetteifern in der Meeres⸗ höhe, und bei den Leiſtungen der Poſtautos müßte weiland Poſtvater Stephan ſich ſagen: welch ein Weg von meiner Poſtkarte bis hierhin! Der große Graben des Rheintales im Weſten, im Oſten die engere und gewundenere Furche des obe⸗ ren Neckars, im Norden die berühmte Orient⸗ linie an die kleineren Täler von Pfinz und Enz führend, im Süden am bodenſeegeklärten Hochrhein die Bahn längs der Schweizer Grenze als große Arme einer Vollumfaſſung. Und zwiſchendurch die wundervoll aufſchließenden Transverſalen und Stichbahnen, alle paar Kilometer eine andere, ſodaß wahrhaft die Wahl des Eingangstors in dieſes Paradies ſchwer fallen mag. Von Norden nach Süden: die Bahn ins Enz⸗ tal, die ins Albtal, die Murgtalbahn gen Freudenſtadt⸗Kniebis, der kleine Strang ins Bäderherz von Baden Baden zu den Hoch⸗ lagen der Kurorte nördlich der Hornisgrin de, die Weſtfühler der Bühlertalbahn und Achtertalbahn ins Hornisgrindemaſſiv, etwas ſüdlicher zum Knie⸗ bis die Renchtalbahn. Sodann als Seele des Mit⸗ telſchwarzwaldes die große internationale Schnell⸗ sugslinie, die badiſche Schwarzwaldbahn, mit ihren di⸗ rekten Zügen Holland— Rheinland Schwarz⸗ wald Bodenfee Chur/ Engadin, von ihr nordwärts abzweigend die Kinzigbahn; vor rund 60 Jahren eröffnet, wurde die Schwarzwald⸗ bahn verkehrswirtſchaftlich einfach der große Wurf (10 Jahre vor der Gotthardbahn, die das Prinzip der Schwarzwaldbahn benutzte und ausbaute). Sie erſchließt die Sportbecken von Triberg aus: Schönwald, Schonach, Furtwangen, fer⸗ ner St. Georgen, Königsfeld und Vil⸗ lingen, ſchickt einen Arm nach Bad Dürr⸗ heim aus und läuft weiter über Donaueſchin⸗ gen(Einmündung der Höllentalbahn und Bregtal⸗ bahn) nach Konſtenz. Im Süden iſt dann Freiburg durch die Schwebebahn auf den Schauinsland eigener Winterſportplatz geworden und ſchickt als zweite wichtige Querbahn die Höllentalbahn in Rich⸗ tung NeuſtadtDonaueſchingen; ſie ſendet in Titi⸗ ſee ihren Südaſt nach dem Feldberg⸗Seebrugg St. Blaſien] aus, der in der Station Bärental⸗Feldberg den höchſtgelegenen deutſchen Reichsbahnhof hat. Der Feldberg mit ſeiner Legion von Zielpunk⸗ ten für den Winterſportler und Winterfreund, wo Höhenhotels ſich um die Höhen lagern und Ortſchaf⸗ ten die Täler beleben. Skilauf, wie man ihn haben will, Touren von ſchönſtem Glanz, ohne daß ſie im Dutzend weniger Wert werden. International iſt Leben und Treiben, und doch nicht ſo wie leicht anderwärts. Der Deutſche gibt das Seine und das Im Sckwarzwald Die Herden der Baar und der Rauhen Alb ver⸗ bringen die kalte Jahreszeit im milden Auenſaum des Rheines und in den geſchützten Tälchen der Vor⸗ berge des Schwarzwaldes. Das iſt ihre Riviera. Es gibt dort Stellen, wie am Weſtrande des Kaiſer⸗ ſtuhls, wo es der Schnee im ganzen Winter nicht länger als drei Wochen aushält, und wo die Ane⸗ mone pulſatilla ſchon in ihrem Pelzmäntelchen auf den Frühling wartet, während die Berge beiderſeits des Stromes in Schnee und Eis erſtarren. Die Straßen gehören noch einige Tage den Holz⸗ fuhrwerken. Sie tragen den Ueberfluß ab, der die Höfe umgibt und kaum die Fenſterchen freiläßt, die glänzen, als hätte ſie die Bäuerin mit Kirſchwaſſer geputzt. l Alle Tage riecht es in den Lüften nach Schnee. In den Hochtannen hängen die Nebel⸗ fetzen wie rieſige Nikolausbärte. Aus den Tennen klingt der Takt der Dreſchflegel„Brot und Speck“, wenn ſie zu dritt an der Arbeit ſind,„Spar nit am Fett“, wenn ihrer viere die Flegel ſchwingen. Das Gefühl des nahenden Winters ſetzt die Arbeit unter Druck. Auch der Krautſchneider, der von Haus zu Haus wandert, will fertig werden. Wenn„es ſauelet“ und die freundlichen Schild⸗ chen„Heute Metzelſuppe“ an den Wirtshausfenſtern erſcheinen, iſt abends was los. Beim Oeffnen der Stubentüre wirbeln die Melodien der Ziehharmonika ins Dorf, daß es die Mädchen nicht mehr am Herd aus falten. Die derben Fäuſte ſer Bauern hauen die Trümpfe auf den Tiſch, daß die Gläſer tanzen. nauf“. Ausland fügt ſich ein, ein geſundes Verhältnis. Und Sportkameradſchaft wie kaum ſonſtwo. Beinahe ſprichwörtlich. Als Juwelen glänzen in dem weiten, weißen Mantel des Feldbergmaſſiys winterliche Sport⸗ und Kurorte von Weltruf: Hinterzarten, an ſeinem Nordhang, dann Ti⸗ tiſee, das deutſche Eisſtadion, drüben jenſeits des Höllentals im Norden und Nordweſten St. Märgen und der ſelbſtherrliche Kandel, und im Ring rund um den Gebirgsſtock Neuſtadt, Lenzkirch, Saig, Bonndorf, Schluchſee, Seebrugg, Todtmoos, Höchenſchwand, St. Blaſien, Men zenſchwand, Bernau, mehrfach auf Rennbahnen. Bob kann außer auf der Rennbahn von Triberg, die die einzige iſt, auf etlichen kurven⸗ und gefällreichen Landſtraßen ge⸗ nußreich ſportlich und touriſtiſch ausgeübt werden. Indeſſen: die köſtliche Freizügigkeit hat nur der Ski und darum ſein Sieg. Für den geſamten Winterſport im Schwarzwald merke man: er hat ſich rein und von Auswüchſen frei gehalten, der Landesverband Ski⸗Club Schwarz⸗ wald, ſeine Gaue und Ortsgruppen hüten ein Erbe in ihrer Heimat, die vor etwa vierzig Jahren Ge⸗ burtsſtätte für den deutſchen und damit mitteleuro⸗ päiſchen Skilauf wurde. Man treibt Sport und Körperbewegung und beſte Geſelligkeit und weiß ſich frei von Rekordſucht. Todtnau, Muggenbrunn. Südweſtwärts vom Feldͤberggebiet im Wieſental der Schienen⸗ ſtrang nach Baſel, das lieber ins deutſche Schwarz⸗ waldreich als in den eigenen Jura geht. Von der Höllentalbahn in Neuſtadt ſüdwärts ausſtrahlend die Bahn Lenzkirch Bonndorf, öſtlicher und ruhiger. Und vom Feldberg aus weſtwärts auf langem Kamm nach dem Schauinsland, nach dem Belchen und Blauen. Gebiete beſter Formen und Teilhaber an der Tatſache: Felöberg heißt König ſein im Schwarzwald. König von Winters Gnaden. Er ſchenkt und ſchenkt und viele wiſſen nicht mehr, was er ſchentt und wie er es tut. Unerſchöpflicher Born für neues Leben, neues Aufrichten, neue Kraft. Mit freund⸗ licher Behaglichkeit läßt er ſeine überragende Größe, die ihn 1500 Meter über das Meer hat wachſen laſſen, niemanden fühlen. Keine Schroffheit ſchreckt ab, mit freundlicher Weichheit nimmt er ſeine Kinder von allen Seiten an ſeine weiß gedeckte Tafel. Die Fels⸗ abſtürze da und dort ſind nur Linien ſeines Aus druckes, der feſſelt. Und die Auswahl der Winterſportart? Ski herrſcht allenthalben. Eislauf wird auf einer Reihe von Natur⸗ und Kunſtbahnen gepflegt, kommt aber gegen den Skilauf, wenn der Winter ſchneereich iſt, nicht auf. Rodelbahnen gibt es zahlreiche auf Naturbahnen und wird's winterlich In Erfüllung der Vorausſage des hundertjäh⸗ rigen Kalenders wirft eines Nachts, nach einigen vorangegangenen Proben, der Schwarzwald ſeinen Schneemantel über die Schulter und packt ſich bis zur Morgenfrühe ganz darin ein. Das bißchen Waſſer in den Bächen iſt zu Eis erſtarrt, überzieht mit märchenhaften Stalaktitengebilden die Felſen im Höllental. Der Telegraph hat es ſchon überallhin gemeldet, daß der mächtige Schneefall die Leitungsdrähte im Gebirge da und dort unterbrochen hat, und daß in den Hochtälern Tannen gefällt wer⸗ den mußten, um den Futterkorb für das hungernde Wild tiefer zu hängen. Jetzt bewähren ſich die Richtungsſtangen der vor Wochen angebrachten Wegemarken auf den Höhen, und der blaue, ſenkrecht hochſteigende Rauch der ein⸗ gewatteten Höfe zeigt Leben an, wo es kein Auge mehr vermutet hätte. Die Bahn rüſtet Pilgerzüge für die Jünger der weißen Kunſt aus, die zu Tauſenden an⸗ dächtig nach dem reinen Reich des Gebirges ziehen. Zwei Lokomotiven pruſten aus vollen Lungen:„es — geht— ſo— ſchwer— den— Schwarzwald Und der Kälte zum Trotz zwitſchern junge Leute bei offenen Wagenfenſtern wie Schneeſchwalben ihre luſtigen Lieder in die reine Winterluft. In dieſem Winter bieten ihnen die Hotels und Gaſthöfe des Schwarzwaldes Aufenthaltsverbilligungen wie nie zuvor, und die Bahnen gewähren Vorteile, daß jeder, aber auch jeder, eine Woche mindestens einen Winterſportaufenthalt im Gebirge genießen kann. Winters Einkehr im Hochgebirge Oberskzorf Gasthaus 2 Adler Hindelang⸗Bad Oberdorf, Luitpoldbad Von Deutſchlanoͤs höchſter Bergſtraße, der be⸗ kannten Jochpaßſtraße, die ſich in mehr als 100 Kur⸗ ven von Hindelang⸗Bad Oberdorf in den Allgäuer Alpen über eine Paßhöhe von 1180 Metern gegen die Tiroler Grenze hinaufzieht, iſt eine neue Auto⸗Kunſtſtraße zu Deuiſchlands höchſtgelegenem Schwefelheilbad, dem 900 Meter über dem Meeresſpiegel liegenden Kurhotel Luit⸗ poldbad in Bad Oberdorf bei Hindelang, von deſſen Beſitzer A. Groß, geſchaffen worden. Die neue Straße führt vom Jochpaß auf einer Brücke über den romantiſchen Wilöbachtobel, am Hang iſt ſie durch eine 110 Meter lange und bis vier Meter hohe Beton⸗ mauer geſichert. Aus Bädern und Kurorten Höhenluftkurort Falkan „Falkau“, der im ſtillen Hochtal des füdlichen Schwarz⸗ walds prachtvoll gelegene Höhenluftkurort, durfte ſich auch im Sommer dieſes Jahres eines recht lebhaften Beſuches erfreuen, Aus allen Gauen Deutſchlands und auch aus dem Auslande waren Gäſte hier anweſend und fanden Erholung und Kräftigung der Nerven in dem Ozon⸗ reichtum der ausgedehnten Tannenwaldungen, die den Ort umſäumen. Begeiſtert äußerten ſich die Fremden über die herrlichen Spaziergänge in die nächſte Umgebung und über die bequemen Ausflugsmöglichkeiten zu Fuß, fernab der ſtaubigen Landſtraße, und auch mit dem Auto nach des ſchönſten Punkten des füdlichen Schwarzwaldes. Einen beſonderen Anziehungspunkt in den heißen Tagen dieſes Jahres bildete das Strandbad des nahen, romantiſch gelegenen Windgfällweihers. Voll des Lobes war man über das von der Penſlon Hosp in deren nächſten Umgebung, am Ufer der rauſchenden Haslach für die Hausgäſte errichtete Luft⸗, Sonnen⸗ und Waſſerbad. Nun ſtehen wir kurz vor Winteranfang und unvergeß⸗ lich werden jedem die Farbeſtimmungen ſein, die er hier oben in den Bergen um dieſe Jahreszeit genießen darf. Unſere von den Wirtſchaftsnöten ſchwer heimgeſuchte Be⸗ völkerung hofft nun auf einen ſchneereichen Winter. Gibt es doch wenig Plätze im Hochſchwarzwald, die ſo geeignet ſind für den Winterſvort aller Art und vorzüglich für die Veranſtaltung von Sti⸗Kurſen, wie Falkau, das nahe beim Feloͤberg in einer Höhe von 1000—1200 Mtr. liegt. Bayeriſches Staatsbad Bad Steben Bad Steben hat am 8. Oktober ſeine diesjährige Kur⸗ zeit beendet. Der Beſuch des Bades war gegen das Vorjahr unverändert. Die durchſchnittliche Uebernochtungs⸗ ziffer errechnet ſich auf 21 Uᷣebernachtungen für den Kur⸗ gaſt, ſie iſt etwas höher als die des Vorjahres. Die Zohl der vorzeitig vor 7 oder vor 14 Tagen abreiſenden Kur⸗ gäſte hat ſich ebenfalls gegen das Vorjohr gebeſſert. Die an Sozialverſicherten gewährten Ermäßigungen und die ſon⸗ ſtigen Vergünſtigungen on Kurtoaxen und Bädern haben ſich gegen das Vorfahr um das Doppelte erhöht und wur⸗ den an 19 v H. der Kurgäſte gewährt, ein Beweis dafür, daß dos Staatsbad ſeinen Aufgaben, dem Geſamtwohl zu dienen, weiteſtgehend nachgekommen iſt. Die Zohl der abgegebenen Bäder bleibt nur mit 8 v. H. hinter denen des Vorjahres. Die ſtaatl. Gaſt⸗Häufer, in denen heuer auch verbilligte Pauſchalabkommen gewährt wurden, hatten gegen dos Vorjahr ein Plus von 11 v.., gegen 1930 ein Plus von mehr als 70 v. H. an Uebernach⸗ tungen aufzuweiſen. Der Geſamtabſchluß der Kurzeit muß mit Rückſicht duf die allgemeine Wirtſchaftslage als gut bezeichnet werden. Bad Kiſſingen In den Monaten Dezember und Januar werden im Kurhausbod kohlenſaure Sole⸗ und Moorbäder an drei Tagen in der Woche verabreicht. Der Ratoczy⸗Brunnen konn an den öffentlichen Zapfſtellen zur Trinklur entnom⸗ men werden. Kurtaxe wird in den beiden Monaten nicht erhoben. Ab 1. Februar konzertiert das kleine Orcheſter in der Quellenhalle. g Neues von Titiſe Titiſee, im Sommer das Seebad und zur Winters⸗ zeit das gewaltige Eisſtadion des Schwarzwaldes, hat einen modern angelegten und techniſch gut ausgeführten Falt⸗ proſpekt herausgegeben. Die in intereffanter Anord⸗ nung veröffentlichten Bilder zeigen die winterliche Pracht des Titiſees ſelbſt und ſeiner Umgebung überzeugend und eindrucksvoll. Der Text ergänzt das Bildmaterial wirkſam und weiſt auf die beſonderen Vorzüge des Kurortes hin, der nicht nur in der Rieſeneisfläche des Sees ein Natur⸗ ſtadlon von gewaltigen Ausmaßen für Eislauf, Auto⸗ und Motorradrennen und Skijöring beſitzt, ſondern auch mit Uebungshängen ſeiner unmittelbaren Umgebung und mit der Nachbarſchaft des Feldbergs für Skiſport und Winter⸗ kuren das gegebene Gelände beſitzt. Die neue Druckſache kann nebſt einer Preisliſte über Unterkunft und Verpfle⸗ gung von dem Kurverein Titiſee koſtenlos bezogen werden. Verantwortlich: Willy Müller F I Hochschwarzw.(Feldberggeb.) 1000 m f. N. 4 Au Pansiun Mila Hosp Zentralheisg., B. T. fl. Wasser. Bis- u. Rodelbahn. 2 Pens. Ak..90 bis 490. Ab Ende Dez, bis Ende Fe br. Dauer- Shikurse, lew. Montaqs beginnend Wochenpreis eluschll Nebenkosten Hmk 39. bis 48 D. S U. Ski-BPehrer. Telephon: Altglashütten Nr. 31. Freudenstadt Kurhaus Teuchelwald Christl. Hausordnung. Wald u. Skigelände in der Nähe. Zentralheizung. Gute Küche. l Telephon Nr. 747/4 8 am Fuße des Feldberges, Südſchwarzwald Gasthaus und Pension„z. Waldeck“ Schöne, heizb. Zimmer, Bad, Tel. Bernau 12. Idealer Winterſportplatz, Skikurſe. 70 N 5 südl Schwaraw. Feldberg Uggen runn(Schaulnsſlandgeb. 976 bis 1200 i Autolinſe Freiburg Schönau. ideales 8k. gelände, Sichere Schneeberhaltnisse. Skl-LEeshrer 10 GA SthOf„Grüner Baum“ Gute Hüche u. 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Dez. hat 11 1 in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 158,1 auf 3214,5 Mill. 4 e Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 43,1 auf 2688, Mill.„, die Beſtände an Reichs ſchatz⸗ wechſeln um 5,5 auf 29,1 Mill. 4 und dle Lombard beſtände um 105,8 auf 101,1 Mill. 4 abgenommen und die Efſekten beſtände um 1,13 auf 396,2 Mill.„ zu⸗ genommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 104,8 Mill.„ in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs⸗ hankneten um 92,2 auf 3439,0 Mill. 4, derjenige an Renten⸗ bankſcheinen um 12,6 auf 396,5 Mill.„ verringert. Dem⸗ entſprechend haben ſich die Beſt ände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 30,3 Mill.„ erhöht. Die frem⸗ den Gelder zeigen mit 352,7 Mill. 4 eine Abnahme um 65, Mil. J. Die Beſtände an Gol d und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 19,0 auf 918,0 Mill.„ vermin⸗ dert. Im einzelnen haben die Gold beſtände um 23,2 auf 804,1 Mill. 4 abgenommen, die Beſtände an deckungs⸗ fähigen De viſen dagegen um 4,2 auf 113,9 Mill. 4 zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen betrug am 7. Dez. 26,7 v. H. gegen 26,5 v. H. am Ultimo November d. J. Zum Ausſcheiden Dr. Kehls aus der DD⸗Bank. Wie von uns ſchon berichtet, hat ſich Dr. Kehl durch den Fall Schäfer veranlaßt geſehen, ſeinen Rücktritt zu nehmen. Dieſe konſeguente und aufrechte Haltung Dr. Kehls iſt all⸗ gemein beachtet worden und wohl überall hat ſein Schritt das rechte Verſtändnis gefunden. Mit Dr. Kehl verliert die DD⸗Bank ihr jüngſtes und in letzter Zeit aktivſtes Vorſtandsmitglied. Dr. Kehl ſteht erſt im 45. Lebensjahr. Eine ungewöhnliche Karriere hat ihn ſchnell bekannt ge⸗ macht und in die vorderſte Reihe der deutſchen Bankdirek⸗ toren geſtellt. Es iſt ein ſeltſamer Zufall, daß der Aufſtieg Dr. Kehls in der gleichen DD⸗ Bank Fila ke begann, durch die er jetzt zum Rücktritt veranlaßt wurde. Von jungen Jahren ab war er bei der Deutſchen Bank in Düſſeldorf tätig und wurde dort 1921, alſo mit 34 Jahren, ſtellvertretender Direktor. Kurz darauf wurde er, zunächſt als ſtellvertretender Direktor, in die Berliner Zentrale be⸗ rufen, in der er einen raſchen Auſſtieg nahm. Schon 1926 wurde er zum ſtellvertretenden Vorſtandsmitglied und im Jahre 1928 zum ordentlichen Vorſtands mitglied beſtellt. Kapilalherabseizung der Bank für Texi lindusirie 1000:1 Die Hausbank⸗ und Holdinggeſellſchaft des früheren Blumenſtein⸗ Konzerns beruft, nachdem die Sa⸗ nierungen der meiſten Konzerngeſellſchaften inzwiſchen Hurchgeführt ſind, eine GV zum W. Dez. ein, in der die Wbſchlüſſe für 1930 und 1931 und die Herabſetzung des Stommkapitals im Verhältnis von 1000: 1 von 20 Mill. 4 auf 20 000„ und der 2,25 Mill. 4 Vorzugsaktien im Verhältnis von 20:1 auf 112 500 4 genehmigt werden ſoll. Deufsche Gold- und Silberscheideansfali Frankfurt a.., 9. Dez.(Eig. Dr.) Der AR be⸗ ſchloß in der heutigen AR⸗Sitzung, wie ber 1 917 angekün⸗ digt, der GV am 10. Jan. 1933 die Verkeilung einer Dividende von 9 li. V. 10) v. H. auf die StA für das am 30. 9. 1032 abgelaufene GJ 1931/2 vorzuſchlagen. O Verlangſamter Abſatzrückgang bei der Thüringer Gasgeſellſchaft. Leipzig, 9. Dez.(Eig. Dr.) Nach unſeren Informationen hat ſich der Rückgang in der Gas⸗ und Stromabgabe im Vergleich zum Vorjahr in den letzten Monaten verlangſamt. Bei einer größeren Anzahl von Gas⸗ und Elektrizitätswerken konnte in den letzten Monaten die Umſatzzahl der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres bereits wieder überſchritten werden. In der Zeit von Januar bis Oktober blieb die Gasabgabe um etwa 6 v.., die Stromabgabe um etwa 6 bis 8 v. H. hinter der Abgabe in der gleichen Zeit des Vorjahres zurück. O Adam Opel Ac, Rüſſelsheim.— 300 Neneinſtellun⸗ gen.(Eig. Dr. 5 5 wir hören, hat die Adam Opel Ac ſoeben co. 300 Arbeiter neu eingeſtellt. Die jetzige Belegſchaft von etwa 6000 Mann wird mon wie in den beiden Vorjahren auf Grund vorſichtiger Arbeitsein⸗ teilung den ganzen Winter über beibehalten. Eine Erxrdölkonzession in Rheinhessen O Darmſtadt, 9. Dez.(Eig. Dr.) Der heſſiſche Staat hat vor einiger Zeit dem Dipl. Landwirt Georg Klüſener für ein' nördlich der Kreisſtadt Alzey gelegenes Gebiet von 25 qkm das Recht zur Aufſuchung von feſten, flüſſigen und gasförmigen Bitumen erteilt. Man erwartet das Hauptvorkommen in einer Abtäufung von 650 Metern. Finanzkreiſe ſind einſtweilen hinter Klüſener nicht getreten. Der heſſiſche Staat aber bleibt in die ganze Sache, deren 05 vollkommen abzuwarten iſt, eingeſchaltet. O Portlaud⸗Zementwerke Dyckerhoff⸗Wicking.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, wird der Leiter des Deutſchen Zement⸗ bundes, Baurat Dr. Riepert, Präſidialmitglied des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie, am 1. Januar 33 den Vorſitz im Vorſtand der Portland Zement⸗ werke Dyckerhoff⸗Wicking übernehmen. O Thodeſche Papierfabrik AG. in Hainsberg.— Wieder ohne Dividende. Dresden, 9. Dez.(Eig. Dr.) Das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr ſchließt nach Abſchrei⸗ bungen von 212 500(250 600)% einſchl. Vortrag mit einem tein gewinn von 119 600(119 300) 4 ab. Eine Di⸗ vidende kommt wieder nicht zur Verteilung. Die Be⸗ ſchäftigung hat ſich in den letzten Monaten infolge des all⸗ gemeinen Anziehens der Rohſtoffpreiſe wieder gehoben. 4 H. Schulfheiss- Dividende Der Abſchluß der en ee Brauerei A., der der am 14. Dez. ſtattfindenden Auf⸗ ſichts rats ſttzung vorgelegt werden wird, wird nach dem BT. ſehr vorſichtig aufgeſtellt werden, vor allem, was Reſerve⸗ ſtellungen anbelangt. Es dürfte nunmehr feſtſtehen, daß der Re eingewinn die Ausſchüttung einer Dividende in Höhe von 4 v. H. geſtatten wird. Geſchäftsgang hat ſich weiter normal entwickelt. Der * Tellus AG. für Bergbau und Hütteninduſtrie, Frauk⸗ furt⸗Main. Die Geſellſchaft kündigt laut beſonderer Be⸗ kanntmachung die noch ausſtehenden Teilſchul dverſchreibun⸗ don der Anleihe vom Jahre 1906 auf den 31. Dez. 1932. Die Einlöſung erfolgt mit einem Aufgel d von 2 v.., O. h. mit 765„ für die Serie A bzw. 135/ für die Serie B. Spezialwerſe zu Anlagezwecken gesuchi Nach sfiller Eröffnung freundlicher Börsenverlauf/ Späferhin Deckungen und Rückkäufe der Spekulaſion/ Schluß bis 1 VH. über Anfang Mannheim uneinheitlich Auch heute war das Geſchäft an der klein. Die Tendenz geſtaltete ſich wieder Farben notierten 96,75. Schwächer lagen Waldhof mit 44, feſter dagegen Rheinelectra mit 80 G. Bankaktien blieben unverändert. Von Verſicherungswerten waren Aſſekuranz mit 26 weiter gefragt. Der Rentenmarkt war freundlich. Altbeſitz zog aauf 58 an. Goloöyfandbrieſe blieben gut be⸗ hauptet. Von Kommunal⸗Anleihen waren 8 v. H. Mann⸗ heimer Stadtanl. mit 59,75 angeboten. Frankfurt abwartend Bei freundlicher Grundſtimmung eröffnete auch die heutige Börſe in außerordentlich ſtiller Haltung, da Kundenorders nicht vorlagen und nennenswerte Anregun⸗ gen aus der Wirtſchaft fehlten. Bei der Kuliſſe herrſchte weiterhin Zurückhaltung. Mit der Vertagung des Reichs⸗ tages glaubt man mit Sicherheit rechnen zu können, doch blieb dieſes Moment eindruckslos, weil es ſchon vorweg genommen zu ſein ſcheint. Gegenüber der Abendbörſe waren die Kurs veränderungen nur klein, ſie hielten ſich im Rahmen von 74 v. H. nach beiden Sei⸗ ten. Feſt lagen jedoch weiterhin Reichsbankanteile mit plus 1756 v. H. Am Rentenmarkt entwickelte ſich im Verlaufe relativ lebhaftes Geſchäft in Reichsaltbeſitz, die zunächſt mit 578 v. H. knapp gehalten war, ſpäter aber auf 58% v H. anſtieg. Auch ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen waren bei lebhafteren Umſätzen 7 v. H. höher. Stahlvereinsbonds waren zu 7 v. H. feſter. Der Pfandbriefmarkt lag durchweg um 4— 4 v. H. feſter, mit Ausnahme von Liquidationspfanödbriefen, die meiſt unverändert blieben. Kommunalobligationen litten unter Materialmangel, ſo daß das Geſchäft bei ſteigenden Kurſen kein größeres Aus⸗ maß annahm. Im Verlaufe war die Umſatztätigkeit ſowohl am Aktien- als auch am Rentenmarkt zwar ziemlich klein, die Grundſtimmung blieb aber durchaus freundlich. Berlin im Verlaufe feſter Die heutige Börſe eröffnete bei ruhigem Geſchäft in nicht ganz einheitlicher Haltung. Das wieder ſchwä⸗ chere Pfund, die Zunahme der Arbeitsloſenziffer in der zweiten Novemberhälfte und die häufig wechſelnde Ten⸗ denz an den letzten Newyorker Börſen waren nicht dazu angetan, beim Publikum oder bei der Spekulation die Unternehmungsluſt zu vergrößern. Die innerpolitiſchen Vorgänge wurden dagegen lediglich zur Kenntnis ge⸗ nommen. Das Geſchäft beſchränkte ſich weiter auf Spezialgebiete. Die Kursentwicklung war teilweiſe ſogar von Zufallsauf⸗ trägen abhängig. Die Abweichungen gegen geſtern nach ohen und unten gingen aber ſelten über ½ v. H. hinaus. Zu Anlagezwecken blieben immer nur Tarifwerte und Papiere mit konſtanter Dividendenpolitik geſucht. Hierbei ſpielt natürlich der näher rückende Jahresultimo als An⸗ lagetermin eine gewiſſe Nolle. Aus dieſem Grunde war wohl auch die Tendenz des Rentenmarktes trotz der geringen Umſatztätigkeit ziemlich freundlich. Reichsſchuldbuchforderungen konnten ihren Kursſtand behaupten, Induſtrieobligationen lagen uneinheitlich, Ver. Stahl⸗Bonds weiter feſt. Der Markt für Auslandsrenten war vernachläſſigt. Trotz des neuer⸗ lichen Steuertermins und des bevorſtehenden Medio änderte ſich an den Geldſätzen auch heute nichts. Im Verlaufe blieb es an den Aktienmärkten weiter ſehr ſtill. In einigen Montanpapieren, beſonders in Mansfelder Bergbau, ſetzten ſich bei größeren Umſätzen Kursbeſſerungen durch Südd. Zucker wurden im Verlaufe 3,5 v. H. über geſtern zur Notiz gebracht. Sonſt war nur noch die Altbeſitzanleihe bei lebhafteren Umſätzen als feſter zu nennen. Der Markt der feſtverzinslichen Werte war im weiteren Börſe ſehr uneinheitlich. Verlaufe trotz nicht einheitlicher Kursgeſtaltung auf einen freundlichen Grundton abgeſtimmt. Altbeſitzanleihe be⸗ feſtigte ſich auf zeitweiſe 586. Die Anleihen der deutſchen Länder wieſen Beſſerungen bis 74 v. H. auf, Reichsſchuld⸗ buchforderungen 7 v. H. befeſtigt. Die Steuergutſchein⸗ kurſe blieben bei einem Umſatz von 100 Mille unverändert. Hypotheken⸗Goldpfandbriefe und Kommunal⸗Obligationen nicht ganz einheitlich, kleine Beſſerungen bis 4 v. H. über⸗ wogen. Liquidationspfandbriefe eher bis ½ v. H. nach⸗ gebend. Der Kaſſamarkt war heute recht uneinheitlich bei Veränderungen bis zu 2 v. H. nach beiden Seiten. Im ſpäteren Verlaufe der Börſe blieb das Geſchäft voll⸗ kommen ruhig, doch ſchritt die Spekulation zu Deckun⸗ gen und Rückkäufen, da Material ſo gut wie gar nicht herauskam. Im Vergleich zu den Anfangskurſen er⸗ gaben ſich meiſt Beſſerungen um 1 bis teilweiſe 1 v... Nachbörſe gut behauptet: Altbeſitz 5878, Aku 5577, Farben 98, Gelſenkirchen 4674, Mannesmann 60/3, Ver Stahl 9095 und Schutzgebiete 5,60—5,65. * Stenergutſchein⸗Notierungen vom 9. Dez.(Eig. Dr.) Berlin und F 5 85 nkfurt, Fälligkeit 1984 9098; 1935 85; 1936 80; 1937 1; 1938 71. Berliner Devisen ſiskontsdtee: fleichsbant 4 Lombars 5. Privat 3¾ v. H. 8 in Rm. Dis- Parität 8. Dezember 9 Dezember kont M Geld Brief Geld J Brief Duenvs⸗Alres 1 eo 7.782 0,858 0,882 0,858 90,862 Kanada Itan. Dollar.198 8,618 3,624 3808.614 Japan 8 6,57.092 0,859.861 0,869 0,871 Ralro. ägevl. 0. 20,953 14.05 4,09 19,94 18,98 Türkei.. IIürk. Pfd. 18.458.008 2,012.098.012 London... 18Sterl. 2 20,429 13,67 13,71 18,56 18,60 Rem Horb„ IDollat 2½ 4,198.209 4,217 4,209.217 Rio deganeiroiMiar.—.502 0,279.281 0,274.278 Uruquay. 1Goldpeſo 4,48.673.88.668 1672 olland 100 Gulden 3 168,789 168,23 169,57 169,28 169,57 then 10 Drachmen 9 5,45 2,308.812 2,80 2,312 Brüel 100-50% r 3 558,37 59,29 88,41 88,29 58,41 Bukareſt... 100 Vel 7 3.50 2,519] 2,499 2,502 Ungarn 100 engd 4 5 3 2 80 82858 Danzig 100 Halden 5 81,72 81,89 8185 61.67 61.88 ſelſingfors 100 ff 6¼ 40,597 5,984 5,998 5,98.9/6 talien... 100 Lire 3 22,094 21,43 21,52 21.52 21.56 Aenne ich e 7½% 61.005.634 5,546 5681 5,646 aeenbegen 10h b., 11250 0 0% 0% 05 Kopenhagen Kr. 8 5 05 5.„ Zisſabon 10⁰ Ende 6½ 453,57 12.76 12,73 12,78 12,78 Oslo 100 Rr. 4 117,50 70 18 70.32 69,98 70,07 Baris.. 100 1 272 159,44 16,48 16,47 16,43 15,47 Bae 00 4% 12.438 12,465 12.485 12,465 12,485 chweiz„ 100 100 Fr 2.00 80,92 81.08 80.92 81,08 Soſe 00 Lewa 9¼ 3,033 3,057 8,063 3,057 8,063 Spanten. 100 Peseren 6½ 61,00 34.87 34,43 34,87 34.43 Stockholm. 100 Kr. 3½ 112,24 74,58 74.67 74,03 74.17 Eſtland.. 100 Eſtm.% 112,50 110,59 110,81 110,59 110,81 Wien 100 Schilling] 8 59,071 J 51,95 52.05 51.95 32,50 Tägliches Geld: 4½%, vereinzelt 4¼½% ↄ Monatsgeld 57% Pfund wieder ſchwächer In internationalen Deviſenkreiſen wurde heute allgemein die amerikaniſche Antwortnote an England be⸗ ſprochen, in der die amerikaniſche Regierung mitteilt, daß der Kongreß jede Anregung Englands zur Erleichterung der am 15. Dez. fälligen Zahlungen erwägen werde. Das engliſche Pfund eröffnete aber heute morgen weiter etwas ſchwächer, nachdem es ſchon im geſtrigen Nach⸗ mittagsverkehr wieder rückläufige Tendenz gezeigt hatte, und ging bis auf 3,21 gegen den Dollar, 13,49 gegen die Reichsmark und 82,21 gegen Paris zurück. Es iſt aber nach einer Erklärung des engliſchen Schatzkanzlers Chamberlain noch kein Beſchluß gefaßt worden, ob die Zahlung an die SA tatſächlich erfolgen wird.. Der Dollar konnte ſich international gut behaupten und eher ſogar eine Kleinigkeit höher ſtellen, während die Reichsmark mit 59,17 in Amſterdam, 1238,57 in Zürich und 60854 in Paris gut behauptet lag. Der franz. Franken war kaum gehalten, dagegen lag der N Franken eher eine Kleinigkeit höher. Verminderies Inlandsangeboi Broſgefreide anziehend Aber sſarke Roggen- Inſervenionen der DG 2 Berliner Produktenbörſe vom 9. Dez.(Eig. Dr.) Die Erholung am Brotgetreidemarkte machte heute wei⸗ tere Fortſchritle⸗ obwohl nennenswerte Anregungen vom Konſum nicht vorlagen. Im Anſchluß an die geſtrigen amt⸗ lichen Verlautbarungen hat ſich das Jnlandsangebot von Brotgetride aber vermindert, und da anderer⸗ ſeits im Hinblick auf das winterliche Wetter vereinzelt doch einige Deckungsnachfrage beſtand, wurden am Promyt⸗ markte für Weizen—2 J,, für Roggen etwa 1/ höhere Preiſe als geſtern b ewilligt. Die Weizenpromptnotiz erhält außerdem natur aß 9 Stütze durch das Anziehen des Liejerungs spreiſes für Dezember. Im Zeithandel blieben die auch heute wieder recht beachtlichen Andienungen von Roggen ohne Einfluß auf die Preisgeſtaltung, da faſt ausſchließlich die ſtaatliche Geſellſchaft als Empfänger gilt. Weizen eröffnete 1,50—2 4 feſter, Roggen konnte ſeinen Preisſtand um—1,50 4 beſſern, wobei im Gegenſatz zu Weizen die Reports ſich et⸗ was erweitert haben. Weizen⸗ und Roggen mehle blieben zu unveränderten Preiſen offeriert. Das Offertenmaterial in Hafer genügte für 5 vorhüändene Nachfrage, und die Tendenz war ledigli ch als ſtetig zu bezeichnen. Gerſte lag in Brau⸗ und Futtergualitäte n eher ſchwächer. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 189—19t, feſter; Märk. Roggen 152—154, feſter; Braugerſte 169—179; Futter⸗ und Induſtriegerſte 160467, ruhig; Märk. Hafer 119—124, feſter; Weizenmehl 24—28 60, behauptet; Roggenmehl 19,50 bis 21,80, behauptet; Weizenkleie 9,30—9,60, matter; Rog⸗ genkleie 8,709, matt; Viktoriaerbſen 2126 Kleine Speiſe⸗ erbſen 20—22; Futtere rbſen 14—16; Peluſchken 13—15: Ackerbohnen 13,50 15,50; 818 90 14—16; Lupinen, blaue 9 bis 11; Lupinen, gelbe 12—1,5 Seradella, neu 1825: Leinkuchen 10— 19,10; Grönuß nchen ab Hamburg 10,60; Erdnußkuchenmehl ab Hamburg 10,80; Trockenſchnitzel 8,80; Sojabohnenſchrot ab Hamburg 9,90; dto. ab allg. Extrahiertes Stettin 10,70; Lieferungsgeſch bis 208,50 Mai Handels techtliches 95:; März 207,75 50—6; März 169,25 Tend feſter.— Weizen 204,50 50 Roggen Dez. 1 bis 69; Mai 172,50; Hafer Dez. 130,50; März 131,50. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Jan. 4,15; März 4,07% Mai 4,10, Juli 14975— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Jen. 6093; März 62%; Mai(3 n 64. * Liverpooler Getreidekurſe vom 9.(Eig. Dr.) Weizen(100 Lö.) Alte Ernte, An Tendenz ruhig; Dez.—(5,06); März 4,10%(4,10. itte träge; Dez. 5,076(5,0%); März 4,1096(4,106).- Neue Ernte, Anfang: ruhig; März 5,(5,0960; Mai 9470(5,16).— Mitte: träge; März 5,076(5,028); Mai 5,186(—). * Nürnberger Hopfenbericht vom 8. Dez. Keine Zu⸗ fuhr, 40 Ballen Umſatz, Hallertauer 200, Gebirgshopfen 140—170, Württemberger 190. Tendenz: ruhiger Einkauf. * Magdeburger Zuücker⸗Notierungen vom 9. Dez.(Eig. Dr.) Dez. 5,35 B 5,10 G; Jon. 5,40 B 5,20 G; Febr. 5,50 8 5,0 G; März 5,50 B 5,35 G; Mai 5,65 B 5,55 G; Auguſt 6,10 B 5,90 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25; Dez. 31,40 u. 31,50; Tendenz ruhig; Wetter trübe. * Bremer Baumwolle vom 9. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Midoͤl.(Schluß) 6,78. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 9. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Middl. Anfang: Jan.(33) 480—481; März 482—83; Mai 485; Juli 485—486; Okt. 487: Tacesimport 2400; Tendenz ruhig.— Mitte: Dez. 479; Jan.(38) 480; März 483; Mai 485; Juli 486; Olt. 488; Jan.(34) 492, März 494; Mai 496; Juli 4087 Loco 504; Tendenz ruhig. Berliner Mefallbörse vom 9. Dezember Rupf. Tub Kupf.] Bier Blei Blei f Zint 9919 ink bez Brief Geld vez. Brief Geld bez. rief Geld Januar.—.— 38,.— 36.50. 18.— 14.—, 20,50 19.— Fobruar[—.— 38.25 3/25. 15.25 14.25—.— 29.25 19. Mär 37 50 37.50 37.——.— 15,75 1425, 20 50 19.25 April—.— 33.— 37,28—.— 16.— 14 80 2075 19.75 Mai 38 25 38.50 37,50—.— 16,25 14.50—.— 21.20. Juni.—.— 33.75 37.7[—.— 18.50 14.75—.— 21.28 20.— Juli.—.— 38.75 37.75—— 175 18, 21725 Auguſt 39.— 38.——.— 17.— 13.——.— 422.— 20.55 Sept.—.— 38 75 38,25——17.—15.—] 22.50 20,50 Oktober. 39 25 38.75 38.25—„ 17 59 15 50—— 22.7215 Nov. 38 75 89, 88.75]—.— 17,50 15.50—.— 22.75 21.80 Dezemb.]—— 37.7 36.— 13.15.75 19,75 19. * Tendenz: Kupker flau; Blei, Zink ſchwach. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 9. Dez.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 48,50. für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 43,50—44; Stondard⸗ kupfer loco 38—39; Standard⸗Blei per Dez. 14,50—15,50; Originol⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 215; Reinickel 98—99proz. 350? Antimon⸗Regulus 3789. Londoner NMeiallbörse vom 9. Dezember Metalle 4 per To. Platin( per 20 Ounces) Silber(Pence per ODunce) Kupfer, Standard 29,45] Zinn, Standard 150,2] Alumintum 3 Monate 29.25 3 Monate 131.4] Antimon 4 Settl. Preis 29 25 Settl. Preis 3 Queckſilber Elektrolyt„.80 Banka„. 157 7] Platin beſt ſelecied 81,50 Straits 1257 Wolframerz ſtrong ſheets 0 Blei, ausländ.. 11,45 Nickel Elfwirebars 35.—] Zinf gemönnlich[1483] Weißblech Teudenz: Kupfer flau; Zinn, Blei, Zink willig. 1 3 8. 8. 8. 9. 8 8. 8 Aktlen und A hen jn Pr 5 Kurszettel der Neuen Mannheimer Teltuns N. Sue de eren ie Ne 1. 80 2 g 85 gage B. Bg g 2 ff, ebene Kue ord Motoren..——.— Maximil ⸗ Hütte 103.5 103.5 Weſtf. Eiſen... Fetersb. J. Habk.—.—. 5 8. g 8 8 ici 5 3 5 Ruſſenbank. Mannheimer Ettektenbörse gahmever... 113 Berliner Börse 1 a 7s Weg. gnan 180 1850 Wiſſenze Maat. 6288 63.. Industrie-Aktien„. er Metall. 62.85 64,— Deutſche Petrol. 48— 48.— 5 Isechwerke a—.— 745 9. 9 8. 9. Gebhard Textil.. Merkur Wolm——— Wittener Guß—.——.— 65% Bad. St.-. N 2 122514.-G. f. Seilind.—.— 1 5.— r Walz..= Festverzinsliche Werte Industrie-Aktien Sn 1* 2 2 m 9 e 95 1 2 Pie Had orm. Gd. 69.50 89.0 ame 111 70.— 29. Lawen Munchen 1280 200.0 Mainkraftwerke. 84.— 85.— 0a, Reichganl. 27.25 18,88 Aceumulatoren 143.0 14340 Gelſenz. Bergwl 48.75 40.15 Mime fa.. Header——— 6 Pn en e uc: e 400. ü, Mane——— a Se 40 495 Gian Sue——— m. Gold. 61,— 59, 2 Schöfferh. Bindg. 143. N ez Söhne„ ohne 6.„40 Alg. Elettr.⸗G., 33,50 33.25 2 l 5 ö. loman Salpeter——. 8% Farben Bu. 26 36.— 66.—.05 auen en 4 72 Schaden stonchen 5 83. Mag, Mühnß.. 29.28.05 B. Schußdeblele. 5,80 58.80 en Port..: 78.— ff. Keren le 12 2275 Alevertan, Aoble 1380 4040 Feuſch Slafeike 8 1 Südsee hesvhek———— Farben. 66.38 66. Face een 80. Moenus St. A. 19.59 19.50 50% Bad. Sg 18.75 Ammendorf Pap. 0.— 8 50 Geſ. f. elektr. Unt. 72.78 73.— Rordd. Elswerke 42.— 40, Biah n 5 5 (8% Nh. Hypfdd 79,580 79,50 105/ Urkr-M. Be. 95,— 95,.— Werger.. 43.— 48.— 2 50 Grkr. 1275 Anhalt. Koblenw. 58.— 56.—* Otavi Minen... 19.89 Ufa⸗Süm„ e 1 Rein. Gebh.e Sch. 50,50 77 Mb. K.—.— 12, 806% Pf. y ide.50 83.50 1%„„ BBA. 140.0 140.0 A. E. G 83.50 33.75 Roel 79.— 79.— 84% Roggenwerk.—.——.— Aſchaffbg Zell. 28,15 28. Girmes& Co.——. Oberſchl. E. Bed. 11.50 11.50 Pia d 150 9. 84— 9— f C. b. Knorr... 180,0 190.00 Aff. Banda. 4050 40,50. 179.— 80, 9905 A8 5 55 Augs b. K. Masch. 36.50 38.25 Geld 76.— 18.75.——— 75 Fortlaufende Notierungen(Schluß) ab Hope 75 au 184 19. Ab. Masch. Duel. 1098 110.0 Reeder, Gebr. B. 4050 8e 89 8% P Err d. 1 Balke Maſchinen 39.— 80.— Goloſchmſdt, Th..15 79.8 i ee Accu 1430 1— 15 1 5 4 85 1 Seen en 85 15.— Sal. 3— 16155 Rütgerswerke. 42,— 41,65 8 129 5 22 Babe e deneelne 88— 95— deen 20.65 28.50 Pepbon. 48.68 485 15 3 1 5 15— 85 ee 105 25 1. rem.⸗Beſig. 0 5 3 8 2 aur. Spiegelgla.— 86. 1250 f 3 5 0 g. Elektr. Geſ. 33.15 38, 88 5 Phet gen Feld..— Ji. Sromn Bovert. 27.— 280 Schnanen Jab. 15780 19.25 6%„ 9 8889 8880 J. B. Bemberg 8958 82.28 Grune Keek d.— 88.80 Bag de ag e 925 28 2 Nane ed e, . Semen Gelbeleg, 2650 40. Saſncennenle ia% Malte. 90 deren deer 10 50 Gude herbe. 8— 65 50 Ndelufeldengraft 82.— 88. Laßt, Mei. W. 869 geg maſch erbauen 445 4 alz. Preßhefe..—— Rh. Elektr..-G. 79,50 80,— Karſtab!.., Sellinduſt. Wolff—.— 470 8 50 Berlin Gubener 1100 418, 8 ein. Braunk. 1770 178 0 J. B. Bemberg„62,28 62,80 Mazimiliansh..———.— ſälz. 15. 5e e g„ 4012„Ben. Schag..70.70 Berl. Karls. Ind. chwarz Storch. 54.— 54. Hlldebr.Rheinm. Edemiſche Albert 36,50—.— Siemens u. Halse—.— 12104 Gold Ind. 48.65 4015 41—Bhbein Fhamotte———.— e 34.85 e e 45,.— 45.— Südd. Lell 5 125 980 habe.. e i Süd. Zucker„. 142.0 149 5 40* 8 925—8³5 80 3 5 127 Haleſeer 95 10 3.——.— Rbein. Elektrütt. 79.78 80.— 1 0 8 99 5 125„Montecatini——— lein Odibg.—.——.— Salzw. Heit ronn icot. mm 9 5 raunk. u, Brikett 145, 8— Berkin⸗Karlsr. J 49.75 48, . ,,,,. ̃ ß,. ͤ...... ̃ Bad. Aſſekuran— 28. Way r 4. 22.80 21 50. 4½%%% Pap.⸗.———.— elf. 36.— 8580 Harburg e u phb 26.— 28.„W. Kalk. 44.— 45, b 5 37 Orenſtein& Kopp e 8 Mlanab, Verte: 20— 20 ebf Waldbef 45.50 64. Dr cb nde: 39 25 ger. Ehem. Aud..— 4%..28.40 Beamer uizan 51.— 58.80 e Reger Zuger 4080. rden eee. 10 12 Pböniz Seravan 3898 8815 5 ufurter Börse.. dus unf. 1404 fed Per. dite Ju. 88. 4% Wachen... 0 Beigb. 88,25 88,15 ilqforth. e. 3205 Buberus Eiſenw. 44.65 48,35 110 Benn n. e 1700 185 1 155 Bank · Aktien. Hegg 3 68 85 l 3% 3% 4% genen lu. 440 Suderne sen. 4438 4450 S. ier dün e e üer were. 8 a8. Foarte zu waſſer 105 65 f ein Glettr. e. Jg 230 e e— 0 ben 60 25 6h. Pier g br. 27 7 55 Bolek 8 5 5 20 5 10 755 1985 1965 ee e 12075 277 Heier was eee Comchenen. 1440 41855„Weft Ele.. i D. Wertb.(Go—„ ürrwerke„. 22.— 22.„ 16.— 4% b emle Ba 0 7 Si 1 5 o 169.0„ e 1 )))).... ̃ /// ⁵⁰ 5 805 1 B. b 450—— 4% olbr. 5, em. gelenk. 7. d. Hieſchberg Leder—.— 80.— Schl. El u Gas 94.80 98. Daimter Benz. 19,50 19.— Salzdetfurth galt 17 1719 )). ᷣ ̃ TTT... ²... 8 hne.8 63. Perl. Handelsgeſ, 89. 80, Emag Frankfurt—.—.80 Sellſtoff Aſchffog. 28.15 28.— 4½ 227, Co. Siſp.(Shade) 1480 150 6 Hobenloße⸗Werde 58.89 8g ge 43 173 iche rd 80 D 40% en 14. 5,90 5,80 Com. u. Privatb. 58.50 58,50 e 72.———„ Meinel— 80% Leh. Mär al.78.75 Toncord. Eblun 20, 19.50 Holzmann, Phil. e Sau 8 70 80 7405 Bauche geld 9 75 8275 Se e 50 7 0 25 elbg. 28 82.80 Darn. 7 7.— Eline Selle.. 150 1 75 98— 8 5 transport · Aktien E. theiß... 69.65 96,15 8 0 4015 4055 Sand Tone 1985 1225 s Heldeldg. 1 N 75.— 18.— 55 19 5 11 75 Gebr. Junghans 16.75 16.1—— Deuiſcher Eiſenh. 21.35 21.25 Siemens Halske 1215 80 0 05 2 880 88 7 Death k. 150 12 5 aber e Schleld. 8 25 28. Faaker Wagg. 650 680 12 0 1 25 7705 Daimler Motoren 19,15 19.— Seen elk 1217 1252 Dor im üünton.-5 177.5 175.5 Stör, garn l 57.80 80 8 20———. F. Eſfekten⸗Nant 09.— 89.„ F de 98.185 97,— Montan-Aktlen Südd. Eiſendahn—.— e Disch. Attant⸗T. 1042 Jos Jaßla Porzenan 15725 15.35 Sinner u.. 68.— 8715 in achtöraunk. 142.5 85 1. 1 5 105 3 5 ap. u. Wok. 7* Pond 28 95,— 95.68 Baltimore Ohio.. Deſſauer Gas„ 81, 87.75 Jaliwf. Aſchersl. 106.5 107.0 Stettiner bam. 14.28—.— Elettrigttäts⸗ B.. 74 78˙J8 l e cherer Bani 28,50 7 Feinmech. Jetter dr. Iuderus Fiſen„.25 43,75 Canada Abllefer. 24.75 25.— Deutſche Erdöl: 50.85 80.75 Forſtadt„ i beer Kane, e e e 18...— 28.78 Svenska Tändſt.—.——. 25 den 1 7 75 1 1 Bab Bank. 61.78 6 Felt. Gulleaume 58,80 3 1 1850 712 apag 18,75 18.50 9 5 Auel 93.65 32.85 ic andert 45,15 1225 Silber 3 5 80.5. 1 7. 55 1920 9 im 2. elſe ergw. 48, 85 ika..— 30.— Peutſche Linol.— br„ S. 8 3„ 0„„ . t „ geln 0d 8 22 5 Goldſchmſdt Ty. 27.85 28.50 Jiſe Genu 2 1010 Nordd. Slopd. 19.85 19,50 Deu enhdl. 21,88 21.25 lger⸗We 1.—.— Svensk..—.——.— 5. ee ee 1 5% Südd Feſtwb..48.25 Heſt. Cred.⸗Anſt.— 2. Gr—— iſe Gab. St. A.„. a 25 Gebr. Körting: 250. 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Dezember 1932 Weihnachtsfeier der Landwehr ⸗A0er In der„Vereinigungehemaller Landwehr⸗ Vlerziger“ herrſcht ein Kameradſchaftsgeiſt, der jede ibrer Veranſtaltungen wohlgelingen läßt. Das bewies er⸗ neut die Weihnachtsfeier in den„Germaniaſälen“, die bei ſehr gutem Beſuch ein feſtliches Bild der Einigkeit bot. Nach einem flotten Eröffnungsmarſch entbot der Vor⸗ ſitzende J. Schmitt im Namen der Vorſtandſchaft den hieſigen und zahlreichen auswärtigen Kameraden wie deren Angehörigen ein herzliches Willtomm und begrüßte neben einer großen Zahl von Ehrengäſten u. a. insbeſondere den von Auerbach a. d. B. gekommenen Oberſt Melchers, Oberſtabsarzt Dr. Huver(Heidelberg) und den Kame⸗ raden der Aktivität Höhnerloh. Er gab weiter ſeiner Freude über die wider Erwarten große Gebefreudigkeit Ausdruck. Dabei gedachte er in ſchlichter Weiſe der nicht wieder zurückgekehrten Kameraden. Die Begrüßungs⸗ anſprache klang aus in einem Hoch auf die Kameradſchaft und dem Wunſche, daß man in Zukunft auch weiter einig 8 0 und ſich bei dieſer Feier mit den Fröhlichen freuen möge. un folgte ein gar abwechslungsreiches, auf Unter⸗ haltung und frohe Geſelligkeit abgeſtimmtes Programm. Aus den reichhaltigen Darbietungen verdienen zunächſt der von Herta Martin anmutig vorgetragene Prolog und das Gedicht von Herrn Kempf Erwähnung, die mit einem gemeinſomen Weihnachtslied die Vertellung von Ge⸗ ſchenken einleiteten. Bei brennendem Baume konnte dank der Gebefreudigkeit eine ſehr große Zahl von Kindern mit einer Gabe bedacht werden. Der zwekte Teil ſah Frau Fütterer deklamierend auf der Bühne, ſowie den be⸗ liebten Humoriſten Hans Göble, deren Treffer wahre Dachſalven auslöſten. Dazu geſellte ſich als Dritte Frau Kempf mit einem luſtigen Vortrag über den weiblichen Verkehrsſchutzmann. Für den muſikaliſchen Teil hatten ſich die Vierziger die anſprechend beſetzte Kapelle Ocker ver⸗ ſchrieben, die mit ihrem fleißigen Spiel allen Anſprüchen Genüge leiſtete. Auffallend gut iſt der Pianiſt. Sehr vor⸗ teilhaft nahm ſich das Vibraſon aus. Nicht zuletzt ſei des Benzſchen Männerchors gedacht, der unter ſeinem Chormeiſter Michel zahlreiche Proben ſeines Könnens 55 wofür ihm begeisterter Beifall gezollt wurde. Mit der usgabe der reich beſchickten Tombola fand die ſehr har⸗ moniſch verlaufene Weihnachtsfeier ihren Abſchluß. c. r. Evangeliſcher Volksverein Mannheim Eine gute Ueberſicht über die aktuelle Frage„Abt rüſtung oder Gleichberechtigung Deutſchlands“ konnte der Jugendgruppe gewährt werden. Die Ausführungen des Herrn Pertſch wurden vorzüglich durch Lichtbilder ergänzt. Es war möglich, in die Rüſtungen Sowſetruß⸗ lands, Polens, Jugoflawiens, der Tſchechoſlowakei, Bel⸗ giens, Englands, Frankreichs und Italiens Einblick zu gewinnen. Auffallend iſt, wie man allerorts in dieſen Ländern beſtrebt iſt, Jugend⸗ und Frauenwelt in den Kreis der Woffentragenden einzuſchalten. Mon hatte Verſtänd⸗ nis für die Mahnung, jede beutſche Regierung, welche die Gleichberechtigung verlangt, in ihrer Forderung zu unter⸗ ſtützen. Herr Fingerle dankte dem Vortragenden und n die ſich in den Dienſt des gut beſuchten Abends ſtellten. 1 Der Wohltätigkeitsbazar der Frauen⸗ gruppe unſeres Volksvereins liegt nun hinter uns. Der Beſuch der Handarbeitsgusſtellung war beſonders in den Abenoſtunden recht gut. In freunblichſter Weiſe hatten eine Anzahl von hieſigen und auch auswärtigen Firmen Gegen⸗ ſtände zur Gabenverloſung überſandt und zum Erfolg des Bazars dadurch nicht unweſentlich beigetragen. Die Künſt⸗ lergruppe der Frau Alma Stech erntete mit ihren ge⸗ lungenen Darbietungen reichen Beifall. Das Einleitungs⸗ und Dankeswort des Stadtpforrers Renz hat dem wohl⸗ löblichen Beginnen einen feinen Reſonanzboden gegeben und nachhaltigen Eindruck hinterlaſſen. Am Sonntagnoch⸗ mittag ließ ſich auch der Männerchor unter Hauptlehrer Schübelins Leitung, mit der Darbietung des„Gebet“ von Mozart und dem Lied„Weihnachtsglocken“ von H. Sonnet vernehmen. Ehrende Erwähnung gebührt auch dem Jugendorcheſter, das mit guter Muſik die Erſchienenen er⸗ freute. Am Montagabend dankte die Vorſitzende der Frauengruppe, Frau Schmitt, den Frauen und Mäd⸗ chen, die ſo freudig mitgeholfen haben, aber auch all denen, die mit den Goben des Geſangs und Humors zur Bereiche⸗ rung des Ganzen beitrugen. Der große Saal des Ward⸗ burghoſpizes wor erfreulicherweiſe nicht zu groß für den diesjährigen Bazar. 28 Mütterabend im BWA Zu einem frohen Abend zu Ehren der Mütter hatte die Jugendgruppe des Verbandes der weib⸗ lichen Handels⸗ und Büroangeſtellten e.., (V. W..) Mannheim e eingeladen. Man merkte es den Mitttern an, daß ſie ſich in dieſem Kreiſe recht wohl fühlten. Das abwechſlungsreiche Programm wurde von Mitgliedern der Jugenoͤgruppe beſtritten. Die Muſik⸗ und Geſangs⸗ 1 50 haben ſich alle erdenkliche Mühe gegeben. Beſonders as Klavier- und Violinenſpiel zeigte von muſikaliſchem Verſtändnis Marga Borgner, Hanni Haupt und Ilſe Müller zeigten im Theaterspiel, daß jeder Beruf ſeine Tücken hat. Später wurde dann noch in einem Licht⸗ bildervortrag über die Arbeits dienſtlager des V'ö A. gezeigt, wie der Verband beſonders ſeine arbeits⸗ loſe Jugend betreut, um zu verhindern, daß ſie den Mut und den Glauben an einem Wiederaufbau ihres Lebens verliert. Der Mannheimer Kanusport Oſt⸗ veranſtaltete am 3. Dez. unter großem Andrang der Neu⸗ oſtheimer Kinder und ihrer Eltern im Bootshaus in Neu⸗ oſtheim die alljährliche Nikolausfeier. Die Leitung lag in den Händen von Frau Burk, die ein Krippen⸗ ſpiel in vier Bildern verfaßt und einſtudiert hatte. Frl. Urſula Suckau(Klavier! und Herr Rudolf Bai ſch (Violine) eröffneten das Programm mit einem Weihnachts⸗ ſtück. Frau Burk begrüßte die Kinder mit lieben Worten und Ermahnungen. Nach dem allgemeinen Geſang„Ihr Kinderlein kommet“ wurden Frei Tänze„aus dem Reiche der Puppenfee“ durch Ruth Beiker, Schülerin von Frl. Annemarie Fuß dargeboten. Am Klavier begleitete Frl Ella Nleßel. Die Leiſtungen der kleinen Tänzerin waren ſo hervorragend, daß ſie die Tänze wiederholen mußte. Den Hauptteil des Programms bildete das Krippenſpiel von der Geburt Jeſu, von den Neuoſtheimer Kindern ganz vortrefflich ausgeführt, wobei einige Kinder Hurch geſangliche und ſchauſpieleriſche Begabung auſſielen Ganz beſonders zu erwähnen iſt das prächtige Flötenſolo des Herrn O. Lemme, Waldhof, begleitet von Frau Kühn. Das Krippenſpiel übte auf die Zuhörer eine tiefe Wirkung aus und wurde von Groß und Klein mit herz⸗ lichem Beifall aufgenommen. Zum Schluß erſchien der Nkkolaus, der unter die braven Kinder ſeine Gaben ver⸗ teilte. Für das leibliche Wohl ſorgte in aufopfernder Weiſe Frau Sohl mit einigen Damen des Vereins. L. R. Die Kleinkaliberabteilun bes Krieger-Vereins Feude hielt am Sonntag im neuen Schützenhaus das Gedenk⸗ ſchießen zu Ehren des ſo früh verſtorbenen Kameraden Hans Benzinger ab. Die für das Schießen geſtifteten Ehrenpreiſe erhielten Willi Häfner und Samuel Baur mit je 35 Ringen. Fritz Reis erhielt den Gedenk⸗Troſt⸗ preis ebenfalls mit 35 Ringen. Beilage 25. Wenne, 2 t l itung Vortragstäligkeit im GD Arbeitsdienſt und Siedlung Ueber dieſes Thema ſprach der Bezirksvorſteher Ed. Monat Herman n⸗ Mannheim an zwei Abenden im November im Rahmen der Bildungsveranſtaltungen des Winterhalbjahres 1932/8. Heimſtätte zu ſchaffen, behandelte der Referent eingehend die Siedlungsfrage. Er bezeichnete es als eine ſoziale Pflicht, Lebensraum für die deutſchen Arbeiter zu ſchaffen, deren Lebenswille erfreulicherweiſe trotz der Ungunſt der Verhältniſſe außerordentlich ſtark iſt. Von der Erfüllung der im Artikel 155 der Reichsverfaſſung niedergelegten Ge⸗ dankengänge ſind wir heute 13 Jahre nach ihrer Schaffung weiter denn je entfernt. Wer die Ehe als Grundlage der Familie zur Erhaltung und Mehrung der Nation anſieht, Wohn⸗ muß geſtehen, daß die heute noch anzutreffenden gelegenheiten dieſe Forderung nicht zu erfüllen vermögen. Der Ausbau eines vernünftigen, geſetzlich verankerten Wohnrechtes muß mit der Forderung eines Wohnſtätten⸗ heim⸗Geſetzes verknüpf werden. Der Siedlungsgedanke iſt zu fördern und geeignetes Land für die Siedler zu er⸗ träglichen Bedingungen zur Verfügung zu ſtellen. Vom nationalen Standpunkt aus geſehen, bietet gerade die Be⸗ fiedelung des menſchenleeren Oſtens die beſte Gewähr für die polniſche Invaſion. Die lediglich durch das Wachstum von Reich, Staat und Gemeinde entſtehende Grundrente ſoll zu einem Teil durch die öffentlichen Körperſchaften für die Allgemeinheit eingezogen werden. Die Verwirk⸗ lichung der geſunden Gedanken im Artikel 155 der Reichs⸗ verfaſſung würde aus der Enge ins Licht führen, Heimat⸗ liebe ſchaffen und Kräfte lebendig machen, die durch die Verbindung mit der Natur und dem Boden dem Vater⸗ lande dienliche Glieder abgeben. Der freiwillige gleichfalls z. Zt. in ſtarkem Maße die Oeffentlichkeit. In der Juli⸗Verordnung der Reichsregierung iſt das wich⸗ tigſte die grundſätzliche Erfaſſung aller Deutſchen, auch der Nichtarbeitnehmer bis zu 25 Jahren. Nur aus den heuti⸗ gen Zeitumſtänden heraus iſt überhaupt die Einführung des Freiwilligen Arbeitsdtenſtes zu verſtehen. Soweit der Freiwillige Arbeitsdienſt, wie es vorgeſehen, nur gemein⸗ nützige und zuſätzliche Arbeiten ausführt, erfüllt er ſeinen Zweck und übt gleichzeitig eine volkserzieheriſche Aufgabe aus. Von der Jugend iſt der Freiwillige Arbeitsdienſt im allgemeinen günſtig aufgenommen worden, was aus der Tatſache hervorgeht, daß ein Mangel an Arbeitsfreiwilli⸗ gen wohl nirgends zu verzeichnen iſt. Die von gewiſſen intereſſierten Kreiſen geforderte Arbeitsbtenſtpflicht lehnte der Referent ab. Die Zielſetzung des Arbettsdienſtes, die Freiwilligkeit der Arbeitsleiſtung für die Allgemeinheit, ſoll nicht durch Zwang abgelöſt werden, weil die ſogenannte Gefangenenarbeit erfahrungsgemäß immer die teuerſte iſt. Der freiwillige Arbeitsdienſt will eine Erſcheinungsform in unſerem Volksleben ſein, deſſen Werte man nicht ſche⸗ matiſch nach der Arbeitsleiſtung beurteilen ſoll, ſondern vielmehr nach den ethiſchen Werten dieſer neuen Gemein⸗ ſchaftsform, aus der neue Gemeinſchaftsgefühle und ein ſtarkes Nationalgefühl ſich entwickeln. Eine rege Ausſprache ſchloß ſich an die Fülle der auf⸗ geworfenen Probleme an. Beſſerſtellung oͤer Rechtsverhältniſſe des Reiſenden und Vertreters In weiten Kreiſen von Handel und Induſtrie iſt be⸗ dauerlicherweiſe noch eine ſehr große Abneigung gegen die Einſtellung von Reiſenden feſtzuſtellen. Die Erſetzung dieſer für die Wirtſchaft unentbehrlichen Kräfte durch Pro⸗ viſionsvertreter hat in einem Umfange zugenommen, der für die Exiſtenz des Reiſenden bedrohlich wird. Mit der Umwandlung der Reiſendenſtellen mit feſten Bezügen in reine Proviſionsvertreterſtellen haben ſich auch die Prozeſſe vor den Arbeitsgerichten gehäuft. Wie weit man überhaupt ſchon gekommen iſt, zeigt ein Urteil des Berliner Arbeits⸗ gerichts. Hier wurde ein Vertreter eines Journal⸗Leſe⸗ Zirkels noch nicht einmal als Agent, ſondern als gewerb⸗ licher Arbeiter angeſehen. In ſehr vielen Fällen vollzieht Ausgehend von dem Artikel 155 der Reichsverfaſſung, der beſagt, daß die Verteilung und Nutzung des Bodens von Staatswegen dergeſtalt überwacht werde, daß Mißbrauch verhindert und dem Ziel zugeſtrebt wird, jedem Deutſchen eine geſunde Wohnung bzw. eine Arbeitsdtenſt beſchäftigt vertretenden die Höhe der ſich die Trennung des Vertreters mit der Firma nicht immer reibungslos. Sowohl Proviſionsbezüge, als auch der Anſpruch ſelbſt werden häufig beſtritten. Die moderne Wirtſchaft kann auf die Dauer die Fähigkeiten und Kenntniſſe des alten erfahrenen Berufsreiſenden nicht entbehren. Der Ausklang der Ausführungen gipfelte in der For⸗ derung der Anerkennung der Tätigkeit der Reiſenden durch Gewährung auskömmlicher Gehälter, ausreichender Spe⸗ ſen⸗ und Propiſionsſätze, ſchnellerer Proviſionsabrechnung, Sicherung der Mindeſtgehälter durch Tarifverträge, Ueber⸗ nahme der anteiligen Beträge durch die Sozialverſicherun⸗ gen, beſſeren Schutz der Proviſionsvertreter im HGB durch eine klarere Abgrenzung des Begriffs„Handlungsgehilfe“, Bevorrechtigung der Vertreterproviſion im Konkurs uſw. Wenn die Verhältniſſe im Handel und Induſtrie ſich beſſern ſollen, müſſen zweifellos die in obigen Darlegungen zum Ausdruck gebrachten berechtigten Wünſche möglichſt ſchnell erfüllt werden. Die Anweſenden bekundeten durch ihren Beifall ihr Einverſtändnis mit dem Gehörten. Arbeit, Sport und Freude Im Rahmen der Montagsausſprache⸗Abende des Ge⸗ werkſchaftsbundes der Angeſtellten/ GDA. hielt Sport⸗Journaliſt Willy Adalbert Kappler⸗Mann⸗ heim einen Vortrag über das zeitgemäße Thema:„Arbeit, Sport und Freude“, Probleme ſozialen und wirtſchafts⸗ politiſchen Ausgleichs. Ausgehend von der klaren Schilderung des Zeit⸗ geſchehens, das auf allen Gebieten körperlicher und geiſtiger Betätigungsformen Hochſpannungen fordert und in dem Rekordſtreben und den Zuſpitzungen in der Kunſt, der Wiſſenſchaft, der Technik und Induſtrie eine ungeſunde Kultur heraufbeſchworen, gibt der Vortrag ein umfaſſendes Bild von dem veränderten Begriff der Arbeit, die mechani⸗ ſiert und zu Höchſtleiſtungen unnatürlich hochgezüchtet wird. Das ſportliche Treiben iſt ein getreues Spiegelbild der Zeit. Die Rekorde im Sport ſind Reflexionen des Exiſtenz. kampfes im Alltag. Die olympiſchen Spiele in Los Angeles, die durch die Ueberfülle der gezeitigten Rekorde alle olympiſchen Spiele ſeit ihrer neuzeitlichen Einführung in den Schatten geſtellt haben, ſind der deutliche Ausdruck unſerer auf beruflichen Höchſtleiſtungen eingeſtellten Zeit. Durch die ausgedehnte Belaſtung der Arbeits ⸗ dauer der Berufstätigen und durch dauernden Rückgang der Löhne iſt die Feierabendfreude ſehr gekürzt. Sie iſt gekürzt inſofern, als der Arbeitende ſie lediglich zum Aus⸗ ruhen benützt, ſtatt ſie neben der ausruhenden Kräfteſamm⸗ lung in freudig geſtimmter Abwechſlung zu erleben, und dadurch auch den Geiſt erfriſcht, erholt und womöglich weiterbildet. Noch ſchlimmer liegen die Verhältniſſe bei den Arbeitsloſen, denen es an jeglicher Freude mangelt, denn„Die wahre Freude kommt nur aus erfülltem Schaffen“. Der Vortragende glaubt, daß unſere Zeit— ganz ungeahnt— die Leibesübungen als den Freudenborn erkannt habe und deshalb wächſt immer mehr die ſportliche Betätigung. Heute noch ſteht die Zahl von 6 Millionen Erwerbsloſen in Parallelität zu der Zahl 6 Millionen Turner und Sportler. Der Redner ſtellt die Forderung auf, daß der Sport nach den Worten Guth⸗Muths„Werk⸗ tätige Arbeit im Gewande der Freude“ ſei, und ſich nach Laſalle's Mahnung ins Berufsleben eingliedere. Der Gymnaſtik widmet der Vortrag die größte Anerkennung. Die Sportpflege innerhalb der Arbeitsbetriebe unter Auf⸗ ſicht der Vorgeſetzten(im Sinne Fords) lehnt der Vor⸗ tragende ab, da dem Sport ber geiſtige Wert der Freihett genommen wipd. Das Verlangen lautet, Sportpflege voll⸗ kommen freiwillig ausgeübt, dort, wo es dem Einzelnen gefällt und wo ihm die Zweckdienlichkeit unter fach⸗ männiſcher Leitung geboten iſt. Zum Schluß beleuchtet der Vortragende Zweck und Zieke der Beſtrebungen des Reichskuratorkums für Jugend⸗ erziehung von der Perſpektive der Sportverbände, der Ge⸗ werkſchaften und politiſchen Richtungen aus. Der ſport⸗ lichen Betätigung beim Freiwilligen Arbeitsdkenſt wiömet der Vortragende hohe Anerkennung. Er glaubt, dadurch den freudvollen Zuſtrom zum Freiwilligen Arbeitsdienſt zu verſtehen. Als Letztes rühmt der Vortragende die ſport⸗ liche Erziehung unſerer Jugend, die durch die Freude und ihre Dienſtbarkeit zum Sport auch die Zeit meiſtern und die Ordnung aufrecht erhalten wird. Joto-Zirkel 1931 Mannheim In der Zeit entſprechend einfacher Weiſe feierte der Foto⸗Zirkel 1931 dieſer Tage im Ballhauſe ſein einfähriges Beſtehen. Neben den etwa 50 Mitgliedern hatten ſich noch mehr Freunde und Gönner des Zirkels eingefunden. Nach einer kurzen, auf Zweck und Ziel des Zirkels hinweiſenden Begrüßungsanſprache hielt Frau Herrdegen einen einſtündigen Lichtbildervortrag über „Berg⸗ und Wander fahrten in der Hohen Tatra und Zibs“. In Wort und Bild wurde hierbei ein ſchönes, für uns unbekanntes Gebiet gezeigt, in dem deutſches Volkstum inmitten der Tſchechei einen harten Kampf um ſeine Erhaltung kämpft. Deutſche Stammes⸗ brüder werden daher jederzeit freudig und gaſtfreundlich dort aufgenommen. Reicher Beifall lohnte den ſchönen Vortrag. Im zweiten Teil des Abends wurden mit dem Epidiaſkop teils Diapoſitive, teils Abzüge der von den Mitgliedern im Laufe des Jahres auß den allmonatlichen Motiv⸗Wanderungen gemachten Aufnahmen auf der Lein⸗ wand vorgeführt, wobet einige gelungene Fotomontagen und unverhoffte Schnappſchüſſe große Heiterkeit erregten. Für beſonderen Fleiß konnte ein Mitglied, Frl. Büchele, mit einem U..⸗Filter, ſowie das 50. Mitglied, Frl. Huber, ausgezeichnet werden. Der dritte Teil des Abends galt der Gemütlichkeit. Heitere Lieder zur Laute des Herrn Berberich, die künſtleriſchen Vorträge der Klavier⸗ und Geſangspädagogin Frl. L. Scheffelt, ſo⸗ wie ein humoriſtiſcher Vortrag über die Entſtehung der Schwarzweißkunſt trugen weſentlich dazu bei, daß die Stun⸗ den nur zu raſch verflogen und man mit Bedauern an den Aufbruch denken mußte, da Mitternacht bereits vorüber war. Auch die Klaviervorträge von den Damen des Zir⸗ kels Frl. Scheuermann und Frl. Weitzel, trugen noch zur Hebung der Stimmung bei. Der Abend hatte wie⸗ der gezeigt, daß„wer fotografiert, mehr vom Leben hat“. Der Sonntag nachmittag ſah zahlreiche Mitglieder und Gäſte auf der allmonatlichen Wanderung, die diesmal nach dem motivreichen Ladenburg führte. Die heimatkund⸗ liche Führung des Herrn Güthlein ließ nicht nur die Strahlenfalle zu ihrem Recht kommen, ſondern lehrte auch ein ſchönes Stück Heimat⸗ und Volkskunde.„Gut Licht!“ Tagung des Kyffhäuſerverbandes Der Kyffhäuſerverbond der Hriegs⸗ beſchädigten und Kriegerhinterbliebenen hielt ſeinen Reichs vertretertag in Berlin ab, der infolge der Wichtigkeit des Beratungsſtofſes aus allen Teilen des Reichs ſtark beſchickt war. Der erſte Vorſitzende des Verbandes, Präſident Grießmeyer, konnte zahl⸗ reiche Vertreter der Behörden, unter ihnen insbeſondere Senatspräſident Dr. Schulte⸗Holthauſen als Ver⸗ treter des Reichsarbeitsminiſters, ſowie Vertreter von Reichstagsfroktionen und befreundeten Verbänden und der Preſſe begrüßen. Der erſte Präſident des Deutſchen Reichs⸗ kriegerbundes„Kyffhäuſer“, General a. D. von Horn, wies nach, daß die ideellen Beſtrebungen des Kyffhäuſer⸗ bundes, wie z. B. Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge und für Gleichberechtigung Deutſchlands in der Wehrfrage, ſo⸗ wie die Hebung der Wehrfreudigkeit im deutſchen Volke, geeignet ſeien, eine Beſſerung der Wirtſchaftslage des Reichs und dadurch eine Beſſerung der Verſorgung: der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen herbeizu⸗ führen. Der vom geſchäftsführenden Vorſitzenden, Major a. D. Goedicke, erſtattete Geſchäftsbericht zeigte eine günſtige Entwicklung des Verbandes in den letzten beiden Jahren. Nach ausführlichen Referaten von Frau Grundke⸗ Dresden, ſowie der Herren Hartan ⸗ München und Wenzel⸗ Berlin, aus dem Gebiet der Ver⸗ ſorgung und Fürſorge beſchloß der Vertretertag, das Er⸗ gebnis der Verhandlungen der Reichsregierung, zu Händen des Herrn Reichskonzlers, zur Kenntnis zu bringen. In dieſem Schreiben ſind neben einer kritiſchen Betrachtung „des durch Notverordnungen und Sparerlaſſe aufs ſchwerſte beeinträchtigten Verſorgungsrechts Richlinien für eine Aus⸗ geſtaltung oer Reichsverſorgung vorgeſchlagen und ein⸗ gehend begründet. Die Verhandlungen zeichneten ſich durch ein hohes Maß von Sachkenntnis aus und waren von einem Verontwortungsbewußtſein getragen, das die Inter⸗ eſſen der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinteröltebenen in die Geſamtlage des Reichs einfügte. f LZEIIuN 143. Jahrgang/ Nr. 375 Pfalzwanderung des Badiſchen Schwarzwaloͤvereins Die letzte diesjährige Wanderung führte die Or ts⸗ gruppe Mannheim⸗ Ludwigshafen des Ba⸗ diſchen Schwarzwaldvereins am vergangenen Sonntag in die Pfalz. Wenn ſie ſich ſtellenweiſe auch nicht als„ſonnig“, ſondern mehr regneriſch präſentierte, nahm die Wanderung dank der guten Vorbereitung doch einen recht ſchönen Verlauf. Unter der Führung des Bankbeamten Bleche r⸗Mannheim ging die Tour von Bad Dürkheim über den Ebersberg nach dem Forſthaus Rothſteig, dann weiter über den Eckkopf und die Ruine Wachtenburg nach Wachenheim. Hier konnten die Teilnehmer zufolge des freundlichen Entgegenkommens der Sektkellerei Wachen⸗ heim A die ausgedehnten Kellereien und den geſamten Betrieb dieſes Unternehmens beſichtigen, wobei ihnen gleich⸗ zeitig intereſſante Aufſchlüſſe über den ganzen Herſtellungs⸗ vorgang der Wachenheimer Schaumweine erteilt wurde. In gemütlicher Unterhaltung, zu der vor allem Frau Spar⸗ kaſſendirektor Gerſtmeyer⸗Neuſtadt a H. mit humor. vollen Pfälzer Gedichtvorträgen beiſteuerte, blieben die Teilnehmer bis zur Abfahrt des Zuges in Wachenheim bei⸗ ſammen. K Evang. Frauenverein Frieörichsfeld Der Evangeliſche Frauenverein in Frleö⸗ richsfeld veranſtaltete am vergangenen Sonntag ſein alljährliches Kaffeekränzchen. In dankenswerter Weiſe hatte die Deutſche Steinzeug⸗Fabrik ihren großen Verſammlungsſaal zur Verfügung geſtellt. Schon ſeit Wochen waren fleißige Hausfrauen am Werke, um den Nachmittag zu einem großen Ereignis werden zu laſſen. Um der Veranſtaltung einen beſonderen Anziehungspunkt zu verleihen, ſuchte man durch freiwillige Spenden an Geld, Kleidungsſtücken, Haushaltungsgegenſtänden, Lebens⸗ mitteln u. dergl. einen Gabentempel aufzuſtellen, der, wie jedes Jahr, auch diesmal durch ſeine Reichhaltigkeit be⸗ ſonderes Intereſſe erregte. Schon lange vor Beginn des Kränzchens war der große Saal dicht beſetzt. Zur Einleitung ſang der evange⸗ liſche Jungfrauenchor unter Leitung von Hauptlehrer Feiler ein Begrüßungslied, das allgemeinen Beifall fand. Sodann begrüßte Pfarrer Schönthal die Teil⸗ nehmerinnen und dankte für die ſchönen Geſchenke. Er gab ſeiner Freude Ausdruck, daß trotz der großen wirt⸗ ſchaftlichen und ſeeliſchen Sorgen jedes Einzelnen es mög⸗ lich geweſen wäre, den traditionellen Kaffeekranz zu ver⸗ anſtalten. Bald erſchienen denn auch die großen Kaffee⸗ und Milchkannen und die geſtifſteten Kuchen und Torten. Viel Beifall fanden die eingeſtreuten drei Theaterſtücke, die von jugendlichem Frohſinn, aber auch von rührender Mutterliebe Zeugnis gaben. Nach einem weiteren Lied des Jungfrauenchores erfolgte die Verloſung des reich⸗ haltigen Gabentempels. Manche Mutter konnte einen wertvollen und nützlichen Gegenſtand für den eigenen Haushalt oder für ihre Kinder mit nach Hauſe nehmen. A. K. Kaninchen-Ausſtellung in Jeudenheim Die Vereinigten Kaninchenzüchter⸗Ver⸗ eine hielten am Sonntag im Lokal„Zur Krone“ ihre diesjährige Schau ab. Ausgeſtellt waren über 200 Num⸗ mern aller Raſſen, vom 18 Pfund ſchweren Rieſen bis zum 2% pfündigen Hermelin. Beſonders bewundert wurde die von Herrn Kochendörfer ausgeſtellte Angora⸗Kollek⸗ tion. Feudenheim ſteht in der Zucht von Brieftauben, Hühnern und Haſen on der Spitze. Das bewies die letzte Gau⸗Jubiläumsſchau in den Rhein⸗Neckarhallen. Der Ka⸗ ninchenzuchkverein Feudenheim konnte mit 114 ausgeſtellten Tteren 108 Preiſe erringen. Den Preis⸗ richtern Karl Nagel ⸗Feudenheim und Arthur Baur⸗ Mannheim wurde es nicht leicht gemacht, dos Beſte vom Beſten herauszufinden. Preiſe erhielten: Für belgiſche Rieſen: Ehrenpreis Lud⸗ wig Frey; 1. Preis Anton Brunner, Friedrich Spreng, Wilh. Schaaf, Ludwig Frey(dreimal). Deutſche Rieſenſchecken: 1. Preis Willy Nägele. Deutſche Widder: Ehrenpreis Adem Schmitt, 1. Preis Ludwig Maier. Blaue Wiener: Ehrenpreis Johaun Zen t⸗ graf. Kleine Chinchilla: Ehrenpreis Valentin Frey; J. Preis Andreas Köhler(zweimal), Vol. Frey(zwei⸗ mal), Hch. Kennet. Angora: Ehrenpreis Wilhelm Ko⸗ chend örfer und verſchiedene erſte und zweite Preiſe. Kleinſilber, grau: Ehrenpreis Karl Krüger; 1. Preis Auguſt Back, Wilhelm Kochendörfer(zweimal). Kleinſilber, gelb: Ehrenpreis Fritz Winkler und Willy Nägele; 1. Preis Andreas Köhler, Fritz Winkler. Schwarzloh: Ehrenpreis Ludwig Hildenbrand, Her⸗ mann Gumbel; 1. Preis Adam Schmitt, Hermann Gumbel. Deutſche Widder: 1. Preis Georg Müller (zweimal). Hermelin: Ehrenpreis und 1. Preis Eugen Zimmerman n. Verantwortlich: Richard Schönfelder NN Z VEREINS- KALENDER Sontag, 11. Dezember Rugbygroßkampf RG— HR, 9 Uhr neue Kaſerne, Hei⸗ delberg. — Nachdruck verboten.— Kunder Der Schriftſteller las das Zeugnis ſeines Söhn⸗ chens. 5 6 „Paul,“ ſagte er,„du ſollteſt dich was ſchämen, mir ſo ein ſchlechtes Zeugnis vorzulegen.“ „Ein ſchlechtes Zeugnis beweiſt gar nichts,“ ſagte der Sohn. „Soſo! kannſt!“ „Soſo! Na, Papa, ich habe da neulich eine Kritik über dein letztes Theaterſtück in der Zeitung ge⸗ EF „Halt's Maul!“ ſagte der Papa.. „Herr Direktor, der Gefangene 317 beſchwert ſich. Jedenfalls beweiſt es, daß du nichts Er will nicht in der Küche arbeiten, er will wie alle anderen in feinem Beruf beſchäftigt werden.“ 5 „Was iſt er denn?“ „Flieger.“ a 10 NIN V 5510 5 PORT ROT 14 ofer⸗ ander SIE et Us Wenn ich ein- ks wor ein- instrumen: Eins, zwel, Immer se weber. mal traurig mail ein Mu · Model 102 f Arel, vler Marsch bin Six us 5 Vorspiel durch die„Autorisierten ELECTROLA-Verkaufsstellena: 8 DIE HAUS MUS IK Mannheim O. 3. 10, Kunststraße 55 e C HE NK T EI ES TRO LA untknkalrunes Musik 4 Strauß 0. N othaven 5 5 MUstKkhaus K. FERI, Hkckl, 6 ERICH KRETZZScHANHANMN, MUSKCHAUS PLANKEN 5 f 5 N n 5 INSTRu MEN Kleine N 5 5 ö Anzehlung MARK S8 ESANGS ARr. ScNMA SEI Apis us ex Geringe Wiäzx Drunt! in Feeyleckonzert D. S ERK Mongtsraten Walzer von der lobe Nr. 3 von ludw. Sonmte G. dur 10 Maurigenllee voin v. Joh. Brahms 9 neſdelberger Straße 1 1 1 8. Seite/ Nummer 575 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe g. Dezember 1932 Freitag, Das Operelten⸗ ble der Mörder Galavorſtellung in Sing Sing Die„Senſation“ der amerikaniſchen Saiſon— Der Mörder als Komponiſt Eine Senſation löſt die andere ab. Kaum ſind die Präſidentſchaftswahlen vorüber, wird eine neue Seuſation vorbereitet. Diesmal auf künſtleriſchem Gebiet. Und ganz Amerika wartet geſpannt auf „das“ Theaterereignis des Jahres. Es findet nicht in der Metropol⸗Opera ſtatt, kein Gigli und keine Jeritza ſind die Akteure, keine Uraufführung eines berühmten Komponiſten läßt in fiebernder Erwar⸗ tung die Herzen höher ſchlagen. Der Theater⸗ ſaal des berühmteſten Zuchthauſes der Welt iſt der Schauplatz des großen Ereigniſſes, Maſſen⸗ mörder und Einbrecherkönige ſind die Mimen, Schwerverbrecher die Dichter und Komponiſten des Singſpiels: 5 „Sing⸗Sing Follies 1932“, Das Publikum, das dieſer ſenſationellen Thea⸗ keraufführung entgegenfiebert, iſt im wahrſten Sinne des Wortes„gemiſcht“. Millionäre aus der Fünften Avenue, die Stars der Politik, der Wirt⸗ ſchaft, der Kunſt und des Sports, werden zuſam⸗ men mit den berüchtigſten Vertretern der amerika⸗ niſchen Unterwelt, mit Mördern, Einbrechern und Dieben, den Vorgängen auf der Bühne lauſchen. Die Generalprobe vor den kritiſchen Be⸗ wohnern Sing⸗Sings hat eben ſtattgefunden, eine Woche ſpäter ſteigt die große Premiere. Die Be⸗ ſetzung des Stückes iſt außergewöhnlich in jeder Beziehung. Nicht weniger als 150 weiße und ſchwarze Inſaſſen des Zuchthauſes werden ihre ſchauſpieleriſchen Talente unter Beweis ſtellen, darunter als beſondere Nummer die letzte Errun⸗ genſchaft der amerikaniſchen Unterwelt: Die„.⸗G. Mollys“. Das ſind ſechs entzückende junge Damen, Maſchinengewehre und Revolver mit der ſelben Nonchalauce bedienen wie ihre Lippenſtifte. Drei von ihnen erſcheinen in duftigem tiefrotem Koſtüm, das aus hauchdünnen Seidenhemdchen beſteht, die drei anderen treten in ihrer gewohnten, harmoniſch geſtreiften Kleidung auf. Sie bringen akrobatiſche Tänze in künſtleriſcher Vollendung. Unterſtützt werden die ſechs„.⸗G. Mollys“ von zwei ſowohl im wirklichen als auch im Bühnenleben gleich her⸗ vorragenden Schauſpielern, Jack Carmen, einem angeſehenen und erfolgreichen Wohnungseinſchlei⸗ cher, der durch ſeine draſtiſche Komik die Lachmus⸗ keln des begeiſterten Publikums in heftige Bewe⸗ gung verſetzte, und Gordon Barrett, der auf eine langjährige berüchtigte Tätigkeit als falſcher Police⸗ man und echter Erpreſſer zurückſehen kann, jetzt aber als Tanzſtar und Humoriſt ein da capo nach dem anderen geben mußte. Das Stück wurde durch eine Ouvertüre eröffnet, deren Muſik Leroy Milter komponierte, der eine Frau in einem Hotel ermordete. Dieſe muſika⸗ liſche Einleitung wurde glatt ausgepfiffen. Ob es an den Melodien lag, war nicht feſtzuſtellen. Die Wärter, die ihre Pfleglinge doch ganz genau kennen, meinten,„daß die Jungens Handlungen ſehen woll⸗ ten“, Als gleich darauf die„.⸗G. Mollys“ in Ak⸗ tion traten, war ſofort die gute Stimmung wieder da. Sonderbeifall holten ſich zwei ausgezeichnete Tra⸗ göden. Der eine hatte einmal einen Gaſtwirt ge⸗ tötet, der andere bei einem Büroüberfall eine Stenotypiſtin ſo erſchreckt, daß ſie aus dem 80. Stock⸗ werk in einen Liftſchacht und in den Tod ſprang. Beide rührten an die Herzen ihrer Zuhörer und Kollegen. Sie ſangen vom Heimweh und von der goldenen Freiheit. Und man glaubte ihnen jedes Wort, was ihnen früher nicht oft paſſierte, man wurde ernſt und nachdenklich, tauſende Augenpaare hingen an jedem Wort und Ton. Zuſammenbruch einer Das Leben liebt es manchmal, Perſonen aus dem Dunkel der Unbekanntheit blitzſchnell in das grelle Licht der Weltöffentlichkeit, der Berühmtheit zu ſtellen. Wer kannte nicht, wer erinnert ſich nicht an Levins, den erſten Ozeanpaſſagier, der mit dem Flieger Chamberlain im Sommer des Jahres 1927 von Newyork nach Europa ſtartete? Jenes Mannes, der einen regelmäßigen Paſſagier⸗Luftver⸗ kehr organiſieren und aus eigenen Mitteln finan⸗ zieren wollte. Damals ſtand Levins auf dem Höhepunkt ſeiner Macht und ſeiner Erfolge. Urſprünglich ein Alt⸗ eiſenhändler, verſtand er es, durch glückliche Transaktionen ſich im Laufe weniger Jahre ein auch für amerikaniſche Verhältniſſe rieſiges Vermögen zu erwerben. Aber die Leichtigkeit, mit der er„ſein Geld machte“, verführte ihn anſcheinend, es noch leichter und mit vollen Händen wieder auszugeben. Er war eine bekannte Perſönlichkeit in allen Luxusorten der Welt. f die Jo⸗ Jo als Uhrpendel ö i r Uhrmacher Johann Müller aus Düſſeldorf hat 72 ate ſtonſtruiert, bei der ſtatt des Pendels eine auf⸗ und niederrollende Jo⸗Jo⸗Scheibe verwendet würde. Für dieſe Konſttuktion, die als Schaufenſter⸗ Re lameuhr verwendet werden ſoll, erhielt Müller den Preis der Deutſchen Uhrmacherzeitung. Bald aber kam wieder luſtige Stimmung auf. Ein Negerſketſch: „Eine Nacht in Harlem“, in deſſen Mittelpunkt Bill Robinſon, ein ſehr bekannter Tänzer und der Liebling der Newyorker Nachtklubs, ſtand. Auch hier, auf dem gefährlicheren Boden von Sing⸗Sing erntete er großen Beffall. Auch die patriotiſchen Gefühle ſollten auf ihre Rechnung kommen. Und ſo gab es eine Num⸗ mer, in der die Sträflinge als Soldaten erſchienen. Ste wurden von Unteroffizieren exerziert, mußten tüchtig Griffe klopfen und im Paradeſchritt marſchie⸗ ren. Zur Sicherheit hatte man vorher allerdings die Gewehrſchlöſſer entfernt. Aber trotzdem erſchien der Leitung bei der Generalprobe dieſe Nummer zu ge⸗ fährlich. Ein Pfiff ertönte vom Regietiſch. Die Num⸗ mer wurde geſtrichen. Das ganze Programm iſt durchaus künſtleriſch und wird auch vor einem anſpruchsvollen Publikum 15 8 Beifall finden. Beſonders, da in dem Sing⸗ pie 106 Todesopfer bei der japaniſchen Schiffs⸗Kataſtrophe eine Huldigung an Präſident Rooſevelt enthalten iſt.(Die noch in Freiheit befindlichen Gangſter haben ſich dieſer Huldigung nicht ange⸗ ſchloſſen.) Mit echt amerikaniſchem Geſchäftsſinn hat man es nicht verſäumt, mit dieſer Galavorſtellung in Sing⸗ Sing Geld zu verdienen. Man hat ſich in den Dienſt der Reklame geſtellt und macht während der Vor⸗ ſtellung in dem Stück Propaganda für zwei Bücher „Die Strafvollzugsordnung“ und„Wie verbeſſern Sie Ihr Bridge“. Die originellſte Reklame, die übrigens auch den allergrößten Lacherfolg beim Auditorium erzielte, war jene, die die Schauſpieler von Sing⸗ Sing in einer Szene für ein Geſchäft machten, das — garantiert diebesſichere Schlöſſer verkauft, Zweimal kam es während der Generalprobe zu gefährlichen Krachs zwiſchen Schauſpielern und Re⸗ giſſeur. Beidemale mußten die Wärter eingreifen. Deshalb iſt man ganz ſicher, daß die Premiere ein durchſchlagender Erfolg ſein wird. Ein japaniſcher Zerſtörer vom Typ des geſunkenen„Sawarabi“ 4 Millionen Ehefrauen werden ungeſetzlich Die moderne Frauenbewegung hat nunmehr auch die Chineſiſche Mauer überklettert und iſt ſiegreich in das„Reich der Mitte“ eingedrungen. Das neue bürgerliche Geſetzbuch Chinas hat die Vielehe abgeſchafft und die Einehe als die einzige Form der ehelichen Verbindung zum Geſetze erhoben. Das Idyll, daß eine zweite, dritte, vierte, ja ſechſte Nebenfrau neben der Hauptfrau in der Familie waltete, wird bald ausgeſtorben ſein. Nach dem neuen Geſetz hat nämlich die erſte Frau das Recht, ſich ſofort von ihrem Manne ſcheiden zu laſſen, wenn dieſer in Nichtachtung der modernen Geſetzgebung auf die Tradition zurückgreift und ſich noch weitere Frauen ins Haus nimmt. Natürlich iſt der Mann verpflichtet, ſeine geſchiedene Frau in entſprechender Weiſe zu erhalten. Das iſt der erſte große Sieg der chineſiſchen Frauenbewegung und es wird nicht lange dauern, bis auch in China die Frau, wie ihre europäiſche Schweſter, geſellſchaft⸗ liche und politiſche Gleichberechtigung errungen hat. Wie tiefgreifend ſchon dieſer erſte Erfolg iſt, erhellt aus der Tatſache, daß man die Zahl der Frauen, die durch das neue Geſetz betroffen werden, auf nicht weniger als 4 Millionen ſchätzt. Abenteurer-Laufbahn Aber ſchon kurze Zeit nachdem Levins ſo über⸗ ſchwenglich gefeiert worden war, tauchten die erſten merkwürdigen Gerüchte auf. In Oeſterreich wurde er im Zuſammenhang mit einer Fälſcheraffäre plötzlich verhaftet, konnte aber ſeine Unſchuld beweiſen. Später hatte er in faſt allen Großſtädten Europas ſehr unangenehme Kon⸗ flikte mit Steuerbehörden, und als er Ende des Jahres 1927 auf einer Triumphfahrt mit Chamber⸗ lain nach Newyork zurückkehrte, wollten ihn auch die amerikaniſchen Behörden ſofort bei ſeiner Ankunft wegen verſchiedener, recht undurch⸗ ſichtiger Geſchäfte feſtnehmen. Nur dem Um⸗ ſtand, daß man den Triumph des amerikaniſchen Fliegers Chamberlain nicht ſtören wollte, verdankte Levins, daß er noch einmal entwiſchen konnte. Die Oeffentlichkeit begriff nicht, aus welchen Gründen dieſer vielfache Millionär ſich dauernd mit dunklen Geſchäften abgab, da er doch ebenſo gut auf reelle Weiſe auch die koſtſpieligſten und waghalſig⸗ ſten Projekte hätte verwirklichen können. Und ebenſo plötzlich wie Levins aufſtieg, kam jetzt der jähe Abſturz, der völlige Zu⸗ ſammenbruch ſeiner Exiſtenz und ſeines ge⸗ ſamten Vermögens. Vor dem Scheidungsgericht in Newyork hat ſeine geſchiedene Frau ihn auf Weiterzahlung der ihr zugeſprochenen Alimente in der Höhe von 52000 Dollar verklagt. In der Verhandlung er⸗ klärte Levins vor den verblüfften Zuhörern, daß er völlig mittellos ſei, daß er ſein ganzes Vermögen verloren habe und buchſtäblich vor dem Verhungern vor kaum einem Jahr noch über Millionen verfügt und ein äußerſt luxuriöſes Leben geführt hätte— ſo habe er 3 Autos, eine Yacht und eine prunkvolle Villa im vornehmſten Teil Newyorks beſeſſen— erwiderte Levine, daß er durch unglückliche Börſenſpekulationen alles bis auf den letz⸗ ten Cent verloren habe. Auf die Frage des Gerichts, wovon er derzeit ſeinen Lebensunterhalt beſtreite, erzählte Levins, daß er lediglich aus kleinen Zu⸗ fallsgeſchäften, Vermittlungen mühſelig ein paar Dollars erwerbe, daß aber in letzter Zeit durch die allgemeine Not ihm auch dieſe Exiſtenzquelle ſo gut wie verſchüttet iſt. Er müſſe oft genug, und mag die önlichkeit, die von fal⸗ ſich mit Millionen urerſchickſal! ſtehe. Auf die Einwendungen ſeiner Frau, daß er 4 Millionen Frauen, die eine Zwiſchenſtufe von Dienſtmädchen und Ehefrau bilden und die natürlich nicht nur den Launen des Gatten, ſondern auch der Hauptfrau und der anderen Nebenfrauen ausgeſetzt ſind. Dieſe Harems, in kleinem Maßſtabe, von Confuzius als beglückendſte Eheform gerühmt, werden nun aufgelöſt und die Betroffenen wieder ledig werden. Die Auswirkungen dieſer Reform, von der alle Stände der chineſiſchen Bevölkerung be⸗ rüchrt ſind, ſind kaum vorſtellbar. Es wird von den Hauptfrauen abhängen, ob ſie auf die ſofortige Durchführung der Re⸗ form trotz der kataſtrophalen Folgen be⸗ ſtehen, oder ob ſie in alt⸗chineſiſcher Einſicht und Weisheit eine allmähliche Liquidierung der Vielehen er⸗ möglichen. 5 Chriſtliche Jugendorganiſation baut ein Rieſenhaus in Jeruſalem In Jeruſalem hat der Chriſtliche Verein junger Männer, die größte Organiſation junger nicht⸗ katholiſcher Chriſten, ein Gebäude errichtet, in dem die Vereinsleitung für Paläſting und die anliegen⸗ den Länder ihren Sitz haben wird. rungsbeamte und führende Mitglieder der Regie⸗ rungspartei, des ſogenannten Kuomintang, ſich eine Scheidung von ihren Hauptfrauen gefallen laſſen, wenn dieſe den entſprechenden Antrag an die Be⸗ hörde ſtellten Man nimmt aber an, daß die Ehe⸗ männer ihre Frauen von ſolchen Entſchlüſſen werden abhalten können und daß die Monogamie erſt lang⸗ ſam und nicht überſtürzt ſich ihren Weg bahnen wird. Der Elefant in der Polizeidirektion Der Zauberer Kaßner, der zur Zeit im Münchner Koloſſeum auftritt, hatte bei der Polizei⸗ direktion um die Genehmigung nachgeſucht, mit ſei⸗ nem Elefanten Reklamezüge durch die Straßen Münchens zu unternehmen. Als die Polizeidirek⸗ tion die Genehmigung verſagte, wollte Kaßner die Beamten der Polizei von der Sanftmut ſeines Dick⸗ häuters augenſcheinlich überzeugen. Durch den Ein⸗ gang an der Auguſtinerſtraße, an dem keine Wache ſteht, betrat„Jumbo“ das Amtsgebäude in der Ett⸗ ſtraße. Mit gewichtigen Schritten ſtieg er zwei Stie⸗ gen empor bis vor das zuſtändige Referat und ſtreckte ſeinen ſchöngeſchwungenen Rüſſel zur Türe hinein. Die Beamten waren von dem Beſuch wenig er⸗ freut und erſuchten Kaßner, ſeinen Elefanten ebenſo laſſen, wie dies allabendlich auf der Bühne des Koloſſeum geſchieht. Statt der gewünſchten Geneh⸗ migung zu einem Reklameumzug dürfte Kaßner viel eher einen Strafbefehl wegen groben Unfugs er⸗ halten. Die Bevölkerung der Erde Das Völkerbundsſekretariat hat für das Jahr 1931/32 eine Ueberſicht über die Gebietsverteilung und die Bevölkerung der Welt herausgegeben, die bis auf den Stand vom 31. Dezember 1930 berechnet iſt. Darnach wird die Geſamtzahl der Men⸗ ſchen auf der Erde auf nunmehr zwei Milliar⸗ den geſchätzt. Das britiſche Weltreich zählt davon 496 Millionen, von denen aber 352 Millionen allein auf Indien kommen. Europa zählt mitſamt Ruß⸗ lang 490 Millionen, von denen auf Geſamtruß⸗ land 161 Millionen entfallen. China und Japan zuſammen zählen 545 Millionen. Der Reſt, 481 Millionen, entfällt auf die übrigen Völker, nämlich 124 Millionen auf Nordamerika, 120 Mill. auf Mittel⸗ und Südamerika, 160 Millionen auf Vorderaſien und Ma⸗ layen, 70 Milltonen auf Afrika, ſoweit dieſe Menſchen nicht im britiſchen Reich leben. In Europa kommen 44,3 Bewohner auf einen Quadratkilometer, in Aſten 26,3, in Amerika 6,2, in Afrika 4,7 und in Auſtralien 1,2 Bewohner. Europa iſt alſo immer noch der am dichteſten bevölkerte Erdteil. In Sibirien kommen auf ein Quadratkilometer nur 2 Perſonen, in China aber 41, in Indien 74, in Japan nicht weniger als 169. Die höchſten Zahlen ſind in Europa feſtzuſtellen. Belgien iſt das dicht bevöl⸗ kertſte Land der Erde. Hier kommen 270 Per⸗ ſonen auf einen Quadratkilometer, fann folgt Holland mit 283, Großbritannſen mit 185, Deutſchland mit 137, Frankreich mit 76, Rußland mit 22, Finnland und Norwegen mit je 9. 5 Europa ohne Rußland hat nur 2 Drittel der Größe der Vereinigten Staaten, aber immer noch dreimal ſoviel Bewohner. Räterußland umfaßt ein Siebentel der Erdoberfläche und wird nach der Völkerbunds⸗ ſtatiſtik von 161 Millionen Menſchen bewohnt. Es hat in den letzten vier Jahren ſeine Bevölkerung um 14 Millionen vermehrt. Zeitungen auf Stein Profeſſor Popescu, der bei Ausgrabungen in Oſtia bei Rom tätig iſt, ſpricht in der Bukareſter „Chronica“ von einem bedeutungsvollen Fund. Man ſtieß auf einen beſchrifteten Stein, deſſen Inſchrift eine Art Tagebuch der Ereigniſſe unter der Herr⸗ ſchaft des Kaiſers Trajan im Jahrfünft 108—118 ent⸗ hält. Die Inſchrift vermerkt die großen öffent⸗ eben jetzt fertiggeſtellten neuen Straße vom Co⸗ loſſeum zum Piazza Venezia finden. Ferner werden die von Trajan angelegte Waſſerleitung vom See von Bracciano nach Rom erwähnt, weiter der Tod der Schweſter des Kaiſers, Marcella, ſowie ein großes Volksfeſt, das vom 23. Auguſt bis zum 15. Oktober des Jahres 110 n. Chr. dauerte. Der Stein, der ein Ausmaß von 160& 68 Zenti⸗ meter hat, wurde offenbar in ſpäterer Zeit als Schwellenſtufe eines ſpät⸗antiken Tempels verwendet. Wie Popescu meint, kann man den Stein als eine Art offizielle Römiſche Amtszeitung anſehen, da die darauf verzeichneten Ereigniſſe nicht etwa nach Jah⸗ ren zum Andenken für die Nachwelt verzeichnet wur⸗ den, ſondern ſofort nach dem Geſchehen in dieſer Form der Oeffentlichkeit zur Kenntnis gebracht wurden. Wir haben es hier alſo mit einer der älteſten Zei⸗ tungen, wenn nicht gar mit der älteſten Zei⸗ tung der Welt zu tun. Die kleinſten Bibeln der Welt Die kleinſten Bücher des neuen Teſtamentes be⸗ finden ſich in auſtraliſchem Beſitz. Das eine dieſer Bücher gehört dem Leiter der Unterſuchungsbehörde der auſtraliſchen Bundesregierung. Es iſt noch nicht einen Zoll lang. Das winzige Buch wird den Zeu⸗ gen vorgelegt, damit ſie ihren Eid darauf ſchwören. Das andere Miniatur⸗Teſtament iſt kürzlich in den Beſitz der auſtraliſchen Bundesbibliothek übergegan⸗ gen. Der Text der beiden Bücher iſt nur mit Hilfe eines ſtarken Vergrößerungsglaſes lesbar. Ein deutſcher Schul⸗Neubau in Sofia lichen Arbeiten, die der Kaiſer in Rom aus⸗ führen ließ, wie die Trafansthermen, das Trajansforum und die Baſiltka Olpia, die gerade im vergangenen Jahre durch Corrado 215 in ihrem vollen Umfange wieder ausgegraben wurde. Ferner erwähnt der aufgefundene Stein die Stiftung der Trajansfäule, die Wieder⸗ herſtellung des Tempels der Veſta auf dem Caeſar⸗ Forum, nach deſſen Reſten eben jetzt geſucht wird, ſowie das Trajanäum, deſſen Spuren ſich auf der So müßten zum Beiſpiel ſehr viele hohe Regie⸗ zauberhaft aus der Polizeidirektion verſchwinden zu . . 1 5 73 2 4 Freitag, 9. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 575 D en Seil 12 Ein Zukunftsroman von Hans Chelstoph 6 Frankreich war iſoliert. Es konnte die neue Er⸗ findung auf Grund des Verſailler Diktats nicht ver⸗ bieten: denn ſie war darin noch nicht vorgeſehen. Es ließ daher verlauten, daß es beabſichtige, allen Völker⸗ bundſtaaten eine Ergänzung zum Kellogg⸗Pakt vor⸗ zuſchlagen, in der die zur Zeit beſtehenden Grenzen für alle Ewigkeit als unabänderlich erklärt werden ſollten und in der zum Ausdruck gebracht werden ſollte, daß die Poſtverbindung durch Raketen nur friedlichen Zwecken dienen dürfe. Frankreich ſuchte zu retten, was zu retten war, um ſeine Hegemonie über Europa ſicherzuſtellen. Die kleine Entente, be⸗ ſonders Polen ſekundierte Frankreich und agitierte gegen Deutſchland. Dieſes Hin und Her wurde natürlich von der Preſſe nach allen Richtungen kommentiert. Die radi⸗ kalen Rechtsblätter forderten den Abbruch der Be⸗ ziehungen zu Frankreich. Die Blätter der Mitte ſteiften der Regierung den Nacken, man ſolle mit Frankreich, das in der Entwickelung ſeiner Raketen noch ſehr weit zurück ſei, auch einen Vertrag ſchließen, aber gegen völlige Aufgabe der Tribute. Die Links⸗ preſſe bedauerte Frankreich, das ſoviel für den Frie⸗ den getan habe, und beſchuldigte die deutſche Regie⸗ rung des Ungeſchicks, während die kommuniſtiſchen Blätter die Weltrevolution nunmehr in abſehbarer Zeit als ſicher vorausſagten. Hierüber waren ungefähr drei Wochen ſeit dem Beſuch Dudley's auf der Sternwarte in Potsdam vergangen. Dudley war mit ſeiner Tochter Mary nach Newyork abgereiſt. Er hatte ſich mit ein paar Zeilen von Großkopf verabſchiedet, in denen er ſein Verſprechen, die amerikaniſchen Gelehrten an der Sache mit dem Mond zu intereſſieren, erneuerte; Michael hatte ihm auf ſeinen Wunſch ein Verzeichnis müter zu beruhigen, einen parlamentariſchen Abend, zu dem auch Großkopf eine Einladung erhielt. Er war anfangs ſehr erſtaunt; dann entſann er ſich ſeiner Unterhaltung mit dem Kultusminiſter, und zuletzt mußte er lachen. Seine paar Andeutungen über das Beſtehen der Ethik der Technik mußten doch Eindruck hinterlaſſen haben. An einem der herrlichen Julitage die über Deutſch⸗ land lagen, fand dieſer parlamentariſche Abend in dem Garten der Reichskanzlei ſtatt. Viele Gäſte waren geladen, Parlamentarier, Vertreter der Induſtrie der Landwirtſchaft, des Handels, der Preſſe, Gelehrte und Künſtler, Offiziere und Juriſten, Ge⸗ werkſchaftsführer und Bankdirektoren— kurz alle die deren Meinung in deutſchen Landen etwas galt. Zweck dieſer geſelligen Veranſtaltung war eigentlich eine Sondierung der außerparlamentariſchen Baſis, auf die ſich der Außenminiſter für die weiteren Ver⸗ handlungen mit Frankreich ſtützen könnte. Gemächlich ſchritt Großkopf zwiſchen den ſich eifrig unterhaltenden Gruppen hindurch. Zufällig ſtieß er auf Herrn Steinkopf, der ihn wiedererkannte und ins Geſpräch zog. Anknüpfungspunkt war natürlich der Poſtraketenflug, und Steinkopf erläuterte ihm die Fortſchritte ſeiner Bemühungen um den Ausbau die⸗ ſes Poſtweges. Er behauptete, bereits weſentliche Fortſchritte erzielt zu haben. Einige Induſtrielle wären nicht abgeneigt, die Herſtellung der Raketen, der Triebſtoffe uſw. in die Hand zu nehmen, falls das 70 5 entſprechende Mittel in den nächſten Etat ein⸗ ſetze. Auf die Frage Großkopfs, wie er ſich die weitere Entwickelung der Angelegenheit mit Frankreich denke, erklärte er dies für eine Kleinigkeit, ſobald man die Franzoſen entweder mit Kapital beteilige, oder auch die Poſtverbindung mit ihnen aufnähme. Je länger man Frankreich hinhalte, deſto beſſer. Die Zeit ar⸗ beite für Deutſchland! Ein Parlamentarier war gegenteiliger Anſicht. Frankreich würde in kürzeſter Zeit den Verſfalller Vertrag für verletzt erklären, und nicht nur nach Sanktionen ſchreien, ſondern auch ſolche ergreifen, wenn man nicht ſo ſchnell wie möglich zu einer Ueber⸗ einkunft mit ihm käme. Ueberlaſſen freilich dürfte man ihm die Erfindung nicht. „Ihre Worte haben bei mir einen tiefen Eindruck hinterlaſſen. Wenn es nämlich möglich wäre, der Technik einen ethiſchen Hintergrund zu geben, wür⸗ den ſich viele Probleme unſerer Zeit ganz von ſelbſt löſen. Allerdings käme das wohl auf eine Kampf⸗ anſage gegen die chriſtliche Kirche hinaus, und eine ſolche Kraftprobe können wir uns zur Zeit, im Hin⸗ blick auf die Gottloſenpropaganda, nicht leiſten.“ „Dieſe Gedankengänge liegen mir ganz fern“, er⸗ widerte Großkopf.„Im Gegenteil, Chriſtentum und Technik ſind keine Gegenſätze, ſondern ein und das⸗ ſelbe!“ „Dieſe Behauptung ſtellt alle bisher gültigen An⸗ ſichten vom Weſen der Technik auf den Kopf— Euer Hochwürden“, rief der Kultus miniſter plötzlich den vorbeiſchreitenden Landesbiſchof an,„haben Sie einen Augenblick Zeit? Ich unterhalte mich gerade mit Herrn Großkopf über das Problem Chriſtentum und Technik, und er meint, beide Lebenserſcheinungen ſeien eigentlich ein und dasſelbe!“ Der Landesbiſchof ſchüttelte den Kopf, trat inter⸗ eſſiert hinzu und ſagte:„Geſtatten Sie mir eine Frage im voraus: welcher Partei gehören Sie an?“ „Keiner“, lachte Großkopf,„ich bin ſchlechthin Deutſcher.“ „Eure Antwort ſei Ja, ja oder Nein, nein! Sie wol⸗ len alſo nicht bekennen und ſtellen ſich außerhalb der politiſchen Gemeinſchaften?“ „Im Gegenteil. Weil ich einmal ſoweit zu kom⸗ men hoffe, daß ich bekennen kann, deshalb nehme ich nicht teil an den kleinen Gemeinſchaften.“ „Alſo Idealiſt von reinſtem Waſſer“, entſchied der Landesbiſchof,„aber ſchießen Sie los!“— Er konnte ſich dieſe Tonart erlauben— er zählte an Jahren faſt das doppelte wie Michael. „Ich kann Ihre Skepſis durchaus begreifen, Hoch⸗ würden“, nahm Großkopf das Wort.—„Aber trotz⸗ dem bleibe ich dabei: Chriſtentum und Technik iſt ein und dasſelbe. Wir wollen es kurz machen: Die Tech⸗ nik arbeitet mit den Mitteln der Naturwiſſenſchaft für den Menſchen!“ „Dagegen läßt ſich nichts einwenden“, brummte der Biſchof. 1 Gas⸗ und Waſſerleitungen und elektriſchen Strom und die darin inveſtierte Arbeit. Was alle die Men⸗ ſchen, welche dieſe Hilfsmittel in Anſpruch nehmen. dafür leiſten, iſt neben der Vergütung, welche ſie da⸗ für an diejenigen Menſchen, die ſie herſtel len, ſo gering, daß man geradezu von char chriſtlicher Nächſtenliebe zu ſprechen genei bezah⸗ bzw. „Damit gründen Sie eine kommuniſtiſche, eben⸗ falls ſozialiſtiſche Arbeitsgemeinſchaft, aber keine chriſtliche Kirche. Deren Belange liegen doch erheb⸗ lich tiefer!“— erwiderte der Landesbiſchof belehrend. „Ich gebe zu, daß dies eine rein äußerliche Aus⸗ legung der beſtehenden Verhältniſſe in der Technik iſt. Aber wenn Sie nun einmal das Wirken der Kräfte der Materie als göttliche Kräfte auffaſſen, wenn Sie annehmen, daß Gott ſich in und an der Materie dar⸗ ſtellen will und wenn Sie alle Erſcheinungen des Le⸗ bens als den Verſuch Gottes, ſich an der Materie dar⸗ zuſtellen auffaſſen, dann iſt der Menſch doch nichts anderes als die höchſte Darſtellung Gottes an der Materie.“ „Verkappter Materialismus!“ brummte der Bi⸗ ſchof. „Nein, im Gegenteil“, widerſprach Großkopf,„Gott hat ſich im Menſchen auf dem Wege über die Materie zur Darſtellung gebracht: er erkennt jetzt im und durch den Menſchen ſein eigenes Wirken, er wird ſich ſeiner ſelbſt bewußt.“ „Hmh, hmh—“ „In jedem Menſchen wirkt ſomit Gott und verſucht in ihm ſeine göttliche Exiſtenz durch deſſen Tun und Handeln ſichtbar zu machen.“ „Und wo bleibt der Erlöſer?“ „Der Erlbſer hat dies zuerſt erkannt, er hat den Menſchen als die höchſte Darſtellungs möglichkeit Gottes auf Erden angeſehen. Er ſelbſt hat den gött⸗ lichen Funken in ſich ſelbſt gefunden und ſich Gottes Sohn genannt: er hat aber auch jedem Menſchen die Gotteskindſchaft zugeſichert. Durch den Erlöſertod iſt btsher für zwei Jahrtauſende dieſe Erkenntnis für einen großen Teil der Menſchheit ſichergeſtellt ge⸗ weſen.— Nur durch die ſcharfe Trennung zwiſchen Geiſt ooͤer Gott und der Materie war es möglich, ein der Literatur zugeſtellt, die es über die Welteislehre Der Kultusminiſter ging vorüber. Großkopf„Da ſie für den Menſchen arbeitet, arbeiten alle neues Zeitalter des Materialismus heraufkommen zu Hörbigers gab. Zu ſeinem Erſtaunen mußte Groß⸗ grüßte und Dr. Neumann kam auf ihn zu. Menſchen in der Technik für einander, alſo nur für laſſen, das ſeit dem Altertum überwunden ſchien. kopf feſtſtellen, daß Dudley noch in Deutſchland die„Ich freue mich aufrichtig, Sie hier zu ſehen. ihre Mitmenſchen.“ Stellt man nun aufs neue die Verbindung zwiſchen Ueberſetzung dieſer Werke ins Engliſche finanziert hatte. In dieſen Tagen der außenpolitiſchen Spannung veranſtaltete der Reichsaußenminiſter, um die Ge⸗ Haben Sie Zeit? Ich hätte gerne mehr von Ihnen über die Ethik der Technik geſprochen!“ Großkopf verabſchiedete ſich und wanderte neben dem Kultusminiſter den Weg entlang. „Durchaus richtig!“— pflichtete der Kultusminiſter bei. „Alſo liegt hierin bereits ein Akt chriſtlicher Näch⸗ ſtenliebe. Denken Sie nur an die alltäglichen Dinge, Geiſt und Materie her, dann iſt alle Naturforſchung Gottesdienſt, denn ſie beſchäftigt ſich mit dem Weben und Wirken Gottes an der Materie.“ (Fortſetzung folgt) E 8 FCnealal: Augelot. ese, 7065 Ulster- Paletfot môces feu. in niodetneu-. 58 48, 84. Strick- Jacke.50.75 Pullover 50.95 Kübler-Kleider.. 23.80 10.50 Kübler-Herren-Westen 11.50 Herren-Pullover reins Wolls, ohne Arm.25.75 Küblers Kinder- Kleider und Anzüge in reicher Auswahl Spezielqeschöff für Strümpfe 3850 Wollwaren und Unterwssche us gdli cite icli“ Kun- . . 5 Peletot 255 Anzug unsers Sol. 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