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Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Samstag, 10. Dezember 1032 143. Jahrgang— Nr. 576 Polikiſcher Weihnachtsjriede bis Milte Januar Der Reichstag hat ſich geſtern vertagt— Bedenken gegen die politiſche Amneſtie— Aufhebung der ſozialpolitiſchen Generalvollmacht Eine Arbeitstagung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Dez. Der Reichstag hat ſich geſtern vertagt und den Präſidenten mit dem Aelteſtenrat ermäch⸗ tigt, die nächſte Sitzung anzuberaumen. Das wird, wenn nicht Alles trügt, nicht vor Mitte Januar ge⸗ ſchehen. Trotz dem Widerſtande der Sozialdemokra⸗ ten und Kommuniſten haben ſich alſo Parlament und Kabinett in dem Beſtreben gefunden, Frieden zu halten und praktiſche Arbeit zu leiſten. Geſtern arbeitete, wie ſeit langer Zeit nicht mehr, die Par⸗ lamentsmaſchine mit Hochdruck. Schon in aller Frühe verſammelte ſich der Rechtsausſchuß, um die Kompromißverhandlungen zur Amneſtie⸗ frage zu Ende zu führen. Das Ergebnis ſah frag⸗ würdig aus, denn Sozialdemokraten und Kommu⸗ niſten ſetzten es durch, daß auch Hoch⸗ und Lan⸗ desverräter— von beſonders ſchweren Fäl⸗ len abgeſehen— unter die Begnadigung fallen. Das Prüſidialvertretungs⸗Geſetz paſſierte glatt in dritter Leſung. 5 Aber ſchon die Erledigung der ſozialpoli⸗ tiſchen Materie ſtieß, als es nach einer aus⸗ giebigen, aber ſachlich wenig ertragreichen Debatte zur Abſtimmung kam, auf erhebliche Schwierigkeiten. Der Entwurf, der die Streichung des ſozial⸗ politiſchen Teiles der September⸗Notverord⸗ nung verfügte, wurde in zweiter und dritter Leſung gegen DVP. und DNVP. ange nommen. Der durch Annahme des Zentrumsentwurfs auf⸗ gehobene ſozialpolitiſche Teil der Notverordnung vom 4. September umfaßt die Gene ral⸗Ermäch⸗ tigung an die Regierung zu Aenderun⸗ gen bei der Sozialverſicherung. Unmittelbar darauf aber entbrannte eine lebhafte Geſchäftsordnungsdebatte, ein Kampf um die Reihen⸗ folge der Abſtimmungen, der von den Kommuniſten und Sozialdemokraten ausging. Vizepräſident Eſſer hatte ſich aber in weiſer Vorausſicht ſolcher Stö⸗ rungsmomente mit den anderen Parteien über den modus procedendi verſtändigt. Es gelang ſo zwar, eine Abſtimmung über die Anträge, die die voll ⸗ kommene Aufhebung einzelner Notveroröͤnungen forderte, abzubiegen. Bei dem Wirrwarr aber, der hernach entſtand, ereignete ſich inſofern eine Panne, als ein Antrag, der auch die von den Sozialdemokra⸗ ten geforderte Winterhilfe enthielt, hinterher dem Ausſchuß überwieſen wurde. Es blieb daher nichts anderes übrig, daß auch die ſonſtigen Anträge zur Winterhilfe dem Ausſchuß überwieſen wurden, ſo daß der geſamte Fragenkomplex nicht mehr geklärt werden konnte. 5 Erſt am ſpäten Nachmittag— es wurden auch noch die Hilfsmaßnahmen für die von dem Prem⸗ nitzer Exploſionsunglück Betroffenen be⸗ ſprochen— war man ſo weit, das letzte und heikelſte Thema des Tages in Angriff zu nehmen: die Amneſtie. Wie ſtark die Bedenken gegen eine mühſam erzielte Einigung ſind, zeigte ſich ſchon im Ausſchuß, wo zwei Vertreter des Zentrums, alſo der Antragſteller ſelbſt, gegen ſie votierten, während die Bayeriſche Volks⸗ partei ſich überhaupt nicht an der Abſtimmung be⸗ teiligte. Den Nationalſozialiſten, die das Kompro⸗ miß nur unter Vorbehalt gebilligt hatten, waren in⸗ zwiſchen ſchwere Zweifel gekommen, ob ſie auf den ſo verfänglichen Handel ſich einlaſſen könnten. Vor allem aber drohte bei einer Annahme des Amneſtie⸗ entwurfs in der vom Ausſchuß beſchloſſenen Faſſung der offene Konflikt mit der Regierung. Denn der Kanzler hatte unzweideutig zu erkennen gegeben, daß er dieſer Löſung— es handelt ſich hier⸗ bei um die Faſſung, daß Landes⸗ und Hochverrat nur, wenn Eigennutz vorliege, nicht amneſtiert werden ſollte— ſchon mit Rückſicht auf die Wehrmacht ſich widerſetzen müſſe. Es beſtand mithin die Gefahr, daß der Reichsrat Einſpruch erheben, und daß der Reichspräſident, wenn die Vorlage bei der nochmali⸗ gen Abſtimmung im Plenum wiederum mit Zwei⸗ drittelmehrheit zur Annahme gelangte, von dem äußerſten Mittel Gebrauch machen würde, nämlich einen Volksentſcheid über die ſtrittigen Punkte herbeizuführen. N Um eine ſolche Wendung zu verhüten, wurden daher noch während der Plenarſitzung neue Vermittlungsverhandlungen eingeleitet, und die Sitzung auf eine halbe Stunde unterbrochen. Sie hatten das Er⸗ gebnis, daß das Zentrum mit einem Zuſatzantrag hervortrat, nach dem die Höchſtgrenze der zu erlaſ⸗ ſenden Strafen von fünf auf zwei Jahre herab⸗ geſetzt werde. Don der Amneſtie aus ge⸗ ſchloſſen werden ſoll der Hochverrat bei der Reichs wehroder Polizei, das heißt die„Zerſetzungs“⸗Tätigkeit, Meineid und alle Taten, die von Roheit, niederer Geſinnung oder Gewinn⸗ ſucht zeugen. Das war die Notbrück c,, Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Dez. Nach den ſcharfen Kontroverſen während der Regierungskriſe und nach dem Ausgang der Thü⸗ ringer Wahlen war es in politiſchen Kreiſen kein Geheimnis mehr, daß es zu Auseinanderſetzungen innerhalb der nationalſozialiſtiſchen Partei kommen würde. Ueberraſchend iſt nur, daß der Konflikt ſo ſchnell zum Ausbruch gelangt iſt, und daß er ſo vor aller Oeffentlichkeit ſich abgeſpielt hat. Dennoch wird man ſich hüten müſſen, die Wirkungen zu über⸗ ſchätzen. Die eine Schlußfolgerung wird man wohl ziehen dürfen, die nämlich, daß die Nationalſozialiſten es in den nächſten Wochen vermeiden werden, eine Regierungskriſe herbeizuführen, da unter den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen die Partei kein Intereſſe daran haben kann, Neuwahlen zu riskieren. In der Umgebung Schleichers iſt man dennoch keineswegs über die Entwicklung der Dinge erfreut, da die„Straſſer⸗Löſung“, die eine Lieblingsidee des Kanzlers war, nun nicht mehr in Frage kommt. Inzwiſchen hat die Parteiführung alles getan, um den Brand zu löſchen. So hatte Hit⸗ ler noch geſtern eine Führerbeſprechung abgehalten, in der er mitteilt, daß er ſelbſt die Leitung innehatte, übernehmen werde. Damit ſoll eine große Säuberungsaktion verbunden ſein, um die Funktionäre der Straſſer⸗Richtung durch linfentreue Elemente zu erfetzen. Eine Erklärung Roehms an die SA beſtätigt dies. Sie beſagt: „Der Führer wird, veranlaßt durch die Beurlau⸗ bung Gregor Straſſers, eine Reihe organiſa⸗ toriſcher u nd Perſonaländerungen in der politiſchen Gliederung durchführen. SA. und SS. werden durch dieſe Maßnahmen nicht berührt. Als die Kerntruppe der Bewegung ſtehen ſie, ihrer Verpflichtung und Verantwortung bewußt, in Treue und Geſchloſſenheit vor ihrem Führer“. Treuekundgebungen für Hitler Von nationalſozialiſtiſcher Seite wird jetzt be⸗ ſtätigt, daß Straſſer ſeine Parteiämter, alſo vor allem den Poſten des Reichspropaganda⸗ leiters zur Verfügung geſtellt hat. Dagegen ſteht in ſeiner Mitteilung noch nichts über die Ab⸗ ſicht, ſein Reichstagsmandat niederzulegen. Der Rücktritt Straſſers von den Parteiämtern wurde von Adolf Hitler angenommen. Die nationalſozia⸗ liſtiſche Führung hält aber aufgrund der perſön⸗ In der Schlußabſtimmung fand ſich jedoch die er⸗ forderliche Zweidrittelmehrheit zuſammen. Jedoch wurde die Herabſetzung der Höchſtgrenze für die voll⸗ ſtändig zu erlaſſenden Strafen von fünf auf zwei Jahre mit den Stimmen der Nationalſozialiſten, Sozialdemokraten und Kommuniſten abgelehnt. Auch die übrigen Abänderungsanträge wur⸗ den mit gleicher Mehrheit abgelehnt, mit Ausnahme der in dem Zentrumsantrag geſtellten Forderung, daß Zerſetzungshochverrat bei Polizei und Reichs⸗ wehr nicht unter die Amneſtie fallen ſoll. Dieſe Aenderung wurde gegen Soztaldemokraten und Kom⸗ muniſten angenommen. Mit dieſer Aenderung wurde der Ausſchußentwurf angenommen. Vor der Schlußabſtimmung der dann folgenden dritten Be⸗ ratung erklärte noch Torgler, die Kommuniſten ſeien zwar von dem geänderten Entwurf nicht befriedigt; ſie würden aber im Intereſſe der politiſchen Ge⸗ fangenen für die Vorlage ſtimmen. Die Schluß⸗ abſtimmung erfolgte mit 395 gegen 144 Stimmen bei vier Enthaltungen. Man war über den Berg. Die Regierung ſetzte eine verſöhnliche Vignette unter das Schluß⸗ kapitel, indem ſie durch den Staatsſekretär Planck verſichern ließ, ſie werde, ſoweit die Finanzen es er⸗ lauben, die Winterhilfe zu fördern trachten. Herr Eſſer ſchlug dann vor, dem Präſidenten und dem Aelteſtenrat die Feſtſetzung der nächſten Sitzung zu überlaſſen. Sozialdemokraten und Kommuniſten holten noch zu einem letzten Vorſtoß aus, der indes wirkungslos verlief. Herr Löbe und Herr Torgler forderten, daß der Reichstag am Montag nochmals zuſammentrete, der eine, damit man die Regierungserklärung entgegennehme, der andere, damit man über die Mißtrauensvoten abſtimme ö der Reichsorganiſation, die Straſſer bisher Die Auswirkung der Straſſer⸗Kriſe Das Ende der Straſſer⸗Löſung“ Säuberungsaktion bei der NS De lichen Ausſprachen weitere Schritte anderer Partei⸗ mitglieder für ausgeſchloſſen. Frick, Feder und Stöhr, die man zu Straſſers Gefolgſchaft zählte, haben Hitler aufs neue die Treue geſchworen. So hat Feder eine Erklärung abgegeben, daß er„auf Ehre und Gewiſſen in Treue und unerſchütterlicher Ergebenheit hinter ſeinem Führer Adolf Hitler ſtehe.“ Ebenſo gibt der Vorſtand der national⸗ ſozialiſtiſchen Landtagsfraktion in Preußen bekannt, daß er nach wie vor unver⸗ brüchlich treu zu Hitler und zur NSDAP ſteht. Dasſelbe gilt für alle 162 Abgeordnete der National- ſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei im Preußi⸗ ſchen Landtag. Gerade angeſichts der Zerſetzungs⸗ beſtrebungen des Judentums und der Reaktion ſei dieſe Stellungnahme der preußiſchen Landtagsfrak⸗ tion eine unbedingte Selbſtverſtändlichkeit. Die Reichstagsfraktion hielt nach der Reichstagsſitzung eine Sitzung ab, an der Hitler teil⸗ nahm. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP. meldet darüber, daß die Sitzung ſich zu einer„Treue⸗ kundgebung für den Führer“ geſtaltete. In der Mitteilung heißt es dann: „Nachdem der Fraktionsvorſitzende Dr. Frick die Behauptungen einer gewiſſen Preſſe, wonach er und andere Mitglieder der Fraktion dem Führer die Gefolgſchaft verſagt hätten, als gemeine Lüge gebrandmarkt hatte, wiederholte er namens der ge⸗ ſamten Fraktion das Gelöbnis unwandel⸗ barer Treue zum Führer und Schöpfer der Be⸗ wegung, Adolf Hitler. Der Führer hielt ſodann eine Anſprache an die Fraktion, die in die Feſt⸗ ſtellung ausklang, daß die Kraft und die Stärke der NSDAP in erſter Linie in der Treue liege, im Zuſammenhalt auf Leben und Tod, woran alle An⸗ griffe zerſchellen müſſen. Darüber hinaus gab die Reichstagsfraktion auch noch formell die einmütige Erklärung ab, daß ſie geſchloſſen hinter ihrem Füh⸗ rer L dolf Hitler ſtehe“. Frickund Stöhr, die ſich zunächſt mit Straſſer ſolidariſch erklärt hatten, haben ſich der Parteileitung bereits wieder unterworfen. Auf einem Führertag, der zu einem ſpäteren Zeitpunkt in Ausſicht geſtellt iſt, will man Straſſer Gelegenheit zu einer Recht⸗ fertigung geben. Bis dahin wird alſo der Streit vertagt. Von einer bevorſtehenden Spaltung zu reden, iſt zweifellos zum mindeſten verfrüht. Auf der anderen Seite muß die Art, wie Goebbels im „Angriff“ den Vorgang behandelt, als ein vergeb⸗ licher Verſuch erſcheinen, die Exeigniſſe zu bagatel⸗ liſieren. JJC ĩͤ T0000 Das Kompromiß über die Amneſtie Beide erteilten gemeinſam dem Kabinett Schleicher eine Rüge, weil es den Verhandlungen des Reichs⸗ tags ferngeblieben ſei. ö Runofunkrede des Kanzlers Die Vertagung des Reichstages wird in politiſchen Kreiſen als ein ſtarker Erfolg des Reichskanzlers angeſehen. Bis Mitte Januar hat die Reichsregierung zunächſt Zeit, in aller Ruhe zu arbeiten. Ueber dieſe Arbeit wird ſich wahrſcheinlich ſchon Ende nächſter Woche der Reichskanzler in einer Rundfunkrede ver⸗ breiten, in der er die nächſten Ziele und Abſichten der Regierung auseinanderſetzt. Im weſentlichen laufen ſie darauf hinaus, die Linie der politiſchen Beruhigung fortzuführen. Dieſem Zweck wird vor allem eine ſtarke 5 f Auflockerung der Sondergeſetzgebung dienen. Die Maßnahmen erſtrecken ſich beſonders auf die Sondergerichte, die Terror- und die Preſſe⸗ verordnung. Praktiſch kommen die Abſichten der Re⸗ gierung auf dieſem Gebiete einer Aufhebung der ſcharf einſchränkenden Beſtimmungen ziemlich nahe. Die Reichsregierung hält dieſen Weg ſchon deshalb für gangbar, weil die Verhältniſſe ſich doch bereits erheblich in der Richtung einer innerpoliti⸗ ſchen Beruhigung entwickelt haben und Sonder⸗ beſtimmungen ihrem ganzen Charakter nach nie⸗ mals für die Dauer ſein können. Auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiete ſind beſondere Maßnahmen der Reichsregierung nicht beabſichtigt. Sie vielmehr einfach von dem Standpunkt aus, daß man der Wirtſchaft vor allen Dingen Ruhe geben muß, damit ſich der Geſundungsprozeß in ihr entwickeln kann.(Vergleiche Seite.) i. geht Gedanken zum Konkordat (Von unſerer Karlsruher Vertretung) 2. Karlsruhe, 10. Dez. Das Vertragswerk des Staates mit den beiden großen chriſtlichen Religionsgemeinſchaften iſt durch die endgültige Verabſchiedung im Landtag Geſetz ge⸗ worden. Leider haben die mancherlei Zwiſchenſpiele und die Verabſchiedung die ganze Frage in eine Be⸗ leuchtung gerückt, die ihr nicht zum Vorteil wurde. Aus dieſem Grunde muß man es bedauern, daß die Regierung nicht ruhigere Zeiten abwartete und der Oeffentlichkeit nicht frühzeitiger den Inhalt der Ver⸗ träge mitteilte. Verwirrung wäre dadurch ſicherlich nicht entſtanden. Eine eingehende Erörterung hätte ſogar vielleicht in höherem Sinne manche Legenden⸗ bildung im Keime erſtickt, der man nun nicht wird wehren können. Gewiß aber wäre die Aus⸗ ſprache im Landtag nicht auf eine Ebene ge⸗ ſunken, auf der die Sachlichkeit einiger Verteidiger der Verträge ſchlimmen Schaden erlitt, ließen ſich doch einige Vertreter der Koalition dazu verleiten, ihren Gegnern Beweggründe zu unterſtellen, die ſicherlich nicht vorhanden waren. Anerkennen muß man, daß die Volkspartei, als für die Verträge mitverantwortliche Gruppe, ſich kluger Mäßigung befliß. Das Zentrum aber ließ jene Einſicht und Einfühlſamkeit vermiſſen, deren man zu verſtehender Würdigung der Meinung Anderer bedarf. Seine Redner ermangelten mit⸗ unter jener Klugheit und Selbſtzügelung, die dem in die Verteidigung Gedrängten nützlichere Waffen ſind, als kränkende Zurufe und Rechthaberei. So haben ſie ſich und wahrſcheinlich auch ihrer Partei das Vertrauen Jener geraubt, die dem Zentrum weltanſchaulich naheſtehen, aber mit ſeiner politiſchen Tätigkeit nicht immer einverſtanden find. Dieſe Katholiken ſind viel zahlreicher, als das Zentrum an⸗ zunehmen geneigt iſt. Es ſind auch nicht„religiöſe Scherenſchleifer““, wie Dr. Föhr bei der erſten Leſung meinte, ſondern poſitiv Gläubige, die ſich über alle bürgerlichen Parteien verteilen und in ihnen ihre Sprecher finden. Dies beſonders mag die Er⸗ regung im Zentrum geſteigert haben, denn es ſah ſich ſo, vor aller Oeffentlichkeit, zu der Erkenntnis gezwungen, daß es zwar die katholiſche Partei, nicht aber die Partei aller Katholiken in Baden iſt, daß ſogar viele Katholiken ihm das Recht beſtreiten in der Frage des Konkordats ſich zu ihrem Wortführer zu machen. Bedauerlich bleibt auch, daß der Vertrag mit der evangeliſchen Kirche nicht ſo geſtaltet werden konnte, daß die poſitiv⸗chriſtliche Oppoſition ihm hätte zuſtimmen können. Der Weg dazu wäre deren Heranziehung zu den Vorarbeiten geweſen. Man hat dieſen Weg nicht gewählt. Aus welchen Grün⸗ den das nicht geſchah, bleibt unklar. Daß man die Deutſchnationalen in Preußen vor dem Abſchluß der Verträge nur inoffiziell anhörte und erſt nach dem Abſchluß offiziell, konnte für die badiſche Regierung nicht maßgebend ſein. Man ſpricht ſo gern von der immanenten Demokratie in Baden: hier wäre eine Gelegenheit geweſen, ſie zu üben, unter Zurückſtel⸗ lung aller parlamentariſchen Gepflogenheiten und aller parteilichen Vorurteile und Sonderintereſſen. Sicherlich hätten ſich bei gemeinſamen Ausſprachen die Gegenſätzlichkeiten in der Beurteilung mancher Vertragsbeſtimmungen einander angenähert und dem Volke wäre die Peinlichkeit ſolcher Verhandlungen, wie wir ſie erlebten, erſpart geblieben. Das Zentrum hat ſich in ſeiner Hoffnung getäuſcht, daß die Sozial⸗ demokratie das mitbegonnene Werk unter allen Um⸗ ſtänden mitvollenden werde; das iſt der Urſprung aller ſeiner Verlegenheiten und ſeiner augenfälligen Gereiztheit. Aus ſeinem eigenen Wirken aber hätte es wiſſen müſſen, daß ſo, wie die Auffaſſung politi⸗ ſcher Gemeinſchaftsarbeit nun einmal geworden iſt, keine Partei ſich durch Uebernahme von Verpflich⸗ tungen für unabſehbare Zeit binden läßt. Das Zentrum ſelbſt tut das doch auch nur von Fall zu Fall und auf Widerruf. Bemerkenswert iſt, daß nur Kommuniſten und Demokraten die Verträge aus grundſätzlicher Gegner⸗ ſchaft ablehnten, während die anderen Parteien Gründe für ihre Ablehnung geltend machten, die dem Unvoreingenommenen doch berechtigt erſcheinen mußten. Bedauerlich bleibt, daß ein Werk, das dem Frieden zwiſchen Kirche und Staat dienen und die Angehörigen aller chriſtlichen Bekenntniſſe zur Wah⸗ rung der gemeinſamen kulturellen Intereſſen zu⸗ ſammenſchließen ſollte, zunächſt nur Verſtimmung und in weiten Kreiſen der chriſtlichen Bevölkerung tiefe Erbitterung hervorgerufen hat. Eine Verbitte⸗ rung, die bei zahlreichen Katholiken den Wunſch aus⸗ löſte, die Geiſtlichen möchten ſich der aktiven Politik mehr als bisher fern⸗ halten und vor allem im Streit der Meinungen ſich nicht zu rückſichtsloſen Aeußerungen verleiten laſſen, die nicht geeignet ſind, zu überzeugen, aber ſehr geeignet, Vorurteile zu erzeugen. 8 1 2. Seite/ Nummer 576 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Set Stag 16. Dezember 1932 —— ́ ͤ—yjↄ—— Wenn Andeutungen verſchiedener Verteidiger des Vertragswerks den Schluß nahelegten, als ſeien kulturkämpferiſche Neigungen für die Ablehnung durch einzelne Parteien beſtimmend geweſen, ſo muß dazu geſagt werden, daß wohl niemand in Baden, jedenfalls kein bürgerlicher Gegner der Verträge, in welchem Lager er auch ſtehen mag, einen Kultur⸗ kampf will. Das ſind Einbildungen ſchuldbewußter Gemüter, die man nicht energiſch genug abweiſen kann. Die wachſende Abneigung gegen das Zentrum hat nichts mit einem Kulturkampf zu tun: ſie iſt die natürliche Folge der dreizehn Jahre ſchwarz⸗roter Koalition. — Der Weihnachts- Waffenſtillſtand Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Dez. Daß nun alles ſo gut gegangen iſt und der Reichstag ſich im Frieden mit der Regierung vertagt hat, wird in der Berliner Morgenpreſſe im allgemei⸗ nen mit einem Seufzer der Erleichterung hingenom⸗ men. Doch iſt ſich niemand darüber im unklaren, daß es ſich mehr um einen Waffenſtill⸗ ſtan d denn um einen eigentlichen Friedensſchluß handelt, ein Tatbeſtand, den die Germania“ mit folgenden zweifellos durchaus richtigen Sätzen charakteriſiert:„Dabei ſieht jeder Laie, daß es ſich auch nicht entfernt um ein Vertrauensverhältnis zwiſchen Reichstag und Reichskabinett handelt, ſon⸗ dern daß vorläufig nur die berechtigte Eigenliebe eines Parlaments beſtimmend geweſen iſt, das mit einer anderen Haltung gegen ſeine ureigenſten Intereſſen gewütet hätte. Andererſeits hat zu dieſem Ergebnis zweifellos die Tatſache beigetragen, daß die Regierung entgegen ihrer Vorgängerin ſehr taktvolle Zurückhaltung gegenüber dem Parlament geübt hat.“ Mißmutig ſind allein die verſchworenen Gegner des Parlamentarismus in jeder Form auf der äußerſten Rechten. Die Deutſchnationalen, die aus der dreitägigen Schlacht mit nicht unerheblichen Wunden heimgekommen ſind, haben noch geſtern abend eine geharniſchte Erklärung„gegen den zer⸗ fallenden Parlamentarismus“ abgegeben. Die „Kreuzzeitung“ ſtellt reſigniert feſt:„Drei ſchlechte Geſetze— und dann vertagt.“ Und die „Deutſche Zeitung“ des Herrn Claß meint bitterlich:„Die wieder in Betrieb geſetzte Abſtim⸗ mungsmaſchine des Reichstags iſt geſtern annähernd 10 Stunden mit gewaltigen Umdrehungszahlen ge⸗ laufen. In dieſen 10 Stunden hat man uns alle Errungenſchaſten einer parlamentariſchen Technik, die wir glücklich für überwunden hielten, unter der bewährten Leitung des Zentrums wieder vorge⸗ führt und ſchließlich einen Vertagungsbeſchluß von der Art, wie er einſt zwiſchen Brüning und Breit⸗ ſcheid ausgehandelt zu werden pflegte. Die Nationalſozialiſten waren durch die Straſſer⸗Affäre zu ſehr in Anſpruch genommen. Fürs erſte zeigen ſie ſich einmal beſtrebt, den ge⸗ fährlichen Eindruck dieſer Differenzen innerhalb der Führung nach außen hin abzuſchwächen. Bei dem Amneſtlegeſetz rechnet man in politiſchen Kreiſen mit dem Widerſpruch einiger ſüddeutſcher Länder im Reichsrat, glaubt indes nicht, daß ein Einſpruch gegen die Vorlage erfolgen wird. Er wäre ja wegen der Zweidrittelmehrheit, die im Reichstag hinter der Amneſtie ſteht, praktiſch auch unwirkſam. Vor Weihnachten wird die Straffreiheit kaum noch in Kraft treten, ſondern vorausſichtlich erſt im neuen Jahr. Am meiſten profitieren von ihm, wie der „Vorwärts“ feſtſtellt, die Kommuniſten. U. a. werden die im Anſchluß an den Berliner Verkehrsſtreik von dem Sondergericht Verurteilten die Freiheit wieder erlangen. Da der ſogenannte literariſche Landes⸗ verrat in die zu amneſtierenden Delikte einbezogen würde, wird auch der Schriftleiter der„Weltbühne“, Oſſtetzky, aus dem Gefängnis entlaſſen werden. Die Strafe der Mörder von Potempa bleibt dagegen unberührt. Neuraths Einspruch gegen Polen Deutſchlands Proteſt gegen den Länderraub der polniſchen Agrarreform Drahtung unſeres eigenen Vertreters f. Genf, 10. Dez. In der Ratsſitz ung wurde geſtern nachmittag eingehend die polniſche Agrarreform behan⸗ delt. Als erſter ergriff nach der Verleſung des Be⸗ richts der Reichsaußenminiſter von Neurath im Namen Deutſchlands das Wort. „Die Frage der Anwendung der Agrarreform — ſo führte v. Neurath aus— und des Verkaufs⸗ rechts auf den Beſitz der deutſchen Minder⸗ heit in Poſen und Pommerellen, die den Gegenſtand des Berichts bildet, iſt von größter prak⸗ tiſcher Bedeutung. Sie iſt geradezu eine Lebens⸗ frage für die deutſchen Minderheiten in dieſem Gebiet. Der Rat hat in der Maitagung ein Dreierkomitee eingeſetzt, das auf Grund der Petition ſowie anderem ihm unterbreiteten Material die ge⸗ ſamten Fragen in den letzten Monaten geprüft hat. Die von dem Komitee vorgeſchlagene Löſung muß von deutſcher Seite als unbefriedigend bezeichnet werden. So wie das Minderheitenſchutzverfahren nach den jetzigen Vorſchriften gehandhabt wird, führt es nur zu leicht zu Scheinlöſungen, die keine wirkliche Abhilfe bringen. Das jetzt zur Erörterung ſtehende Problem verträgt aber in ſeiner weittragenden prak⸗ tiſchen Bedeutung für die Minderheit eine ſolche Scheinlöſung nicht. Jeder Kenner der Verhältniſſe in Poſen und Pommerellen weiß, daß ſich die deutſche Min⸗ derheit dort ſeit Jahrhunderten auf alt er⸗ erbtem Beſitz befindet, und daß gerade dieſe Gebiete ihre hochentwickelte Kultur in erſter Linie der Exiſtenz der deutſchen Grundbeſitzer zu verdanken haben. Im Jahre 1929 wurde mit der Republik Polen ein Abkommen, das ſog. Liquidationsabkommen, geſchloſſen, deſſen Durchführung jedoch von den polniſchen Behörden nicht loyal gehandhabt wird. Die Diskriminierung der Minderheit bei der An⸗ wendung der Agrarreform iſt ſowohl von dem erſten Dreierkomitee wie von dem neuen Ratskomitee aus⸗ drücklich feſtgeſtellt worden. Das iſt die ſchwerwie⸗ gende Tatſache, vor der der Völkerbundsrat jetzt ſteht. Das Ratskomitee hat aus dieſer Tatſache den Schluß gezogen, daß zunächſt die entſtandenen Miß⸗ verhältniſſe beſeitigt werden würden, bevor die pol⸗ niſche Regierung an eine weitere Durchführung agrarpolitiſcher Maßnahmen gegenüber der deutſchen Minderheit gehen kann. Das Ratskomitee hat ferner die Flächen, die der deutſchen Minderheit zum Teil weggenommen ſind, auf 3900 Hektar in Pommerellen und auf 5500 Hektar in Poſen beziffert. Nach den Berechnungen der deutſchen Regierung ſtimmen die Zahlen hin⸗ ſichtlich Poſen ungefähr. Bezüglich Pommerellen muß jedoch nach dem der deutſchen Regierung zur Ver⸗ fügung ſtehenden Material die Zahl 3900 durch 6900 Hektar erſetzt werden. Nun ſchlägt das Komitee in ſeinem Bericht lediglich einen generellen zahlenmäßigen, ſozuſagen ſchematiſchen Ausgleich hinſichtlich der Minderheit als Geſamtheit vor und legt der polniſchen Regierung bloß die Verpflichtung auf, rein zahlenmäßig dieſe Benachteiligung im all⸗ gemeinen zu beſeitigen. Dieſen Standpunkt kann die deutſche Regie⸗ rung teilen und infolgedeſſen ſieht ſie ſich ge⸗ zwungen, den Ratsbericht in ſeiner gegenwär⸗ tigen Form abzulehnen. Nach dieſen Ausführungen des Reichsaußenmini⸗ ſters ergriff der polniſche Vertreter das Wort und erklärte, daß dieſe von deutſcher Seite erhobene Kritik an dem Bericht geringfügig ſei. Es handle ſich hier nicht um eine lebenswichtige Frage. Darauf replizierte Freiherr v. Neurath ſehr deutlich und legte gegen die Auffaſſung des polniſchen Ver⸗ treters Proteſt ein. Der polniſche Vertreter be⸗ harrte jedoch auf ſeinem Standpunkt. Sodann er⸗ griff der Berichterſtatter, der japaniſche Delegierte, das Wort und machte den Vorſchlag, daß das aus Japan, England und Italien ſich zuſammenſetzende Dreierkomite eine neue Prüfung des Be⸗ richtes vornehmen werde, um einen Ausgleich zwiſchen den Parteien zu finden. Damit erklärten ſich die Ratsherren Englands und Italiens einver⸗ ſtanden. Es wurde demgemäß beſchloſſen, die Ent⸗ ſcheidung bis zur Einbringung des neuen Rats⸗ berichts zu vertagen. Eine peinliche Aeberraſchung ſür Herriot Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 10. Dez. Die Fin anzkommiſſion der franzöſiſchen Kammer hat mit 26 Stimmen bei 9 Stimmenthal⸗ tungen die Zahlung der Schulden an Amerika zurückgewieſen. Die Kommiſſion für auswärtige Angelegenheiten nahm mit 21:3 Stimmen einen Antrag des Deputierten Bergery an, der entweder Zahlung der Schulden mit darauf fol⸗ gender Einberufung einer internationalen Kon⸗ ferenz oder Zahlungsverweigerung mit Anrufung des Schiedsgerichts vorſieht. Der völlig unerwartete Beſchluß der Finanzkom⸗ miſſion hat die geſtern nach den Erklärungen Her⸗ riots eingetretene politiſche Entſpannung wieder auf⸗ gehoben. In der Finauzkommiſſion der Kammer platzte die Bombe. Dieſe ſenſationelle Wendung der Dinge zeigt, daß Herriot ſich in eine ſehr delikate Lage hineinmanövrierte, wenn er in der Angelegen⸗ heit der Schuldenzahlungen die Vertrauensfrage ſtellen ſollte. In der nächſten Umgebung Herriots verweiſt man jedoch darauf, daß die Mitglieder der Finanzkommiſſion ihre Stimme vorwiegend aus in⸗ nerpolitiſchen Erwägungen, von den peſſimiſtiſchen Ausführungen des Berichterſtatters Lamoureux über das Haushaltsdefizit beeinflußt, abgegeben hätten. Die außenpolitiſche geſpannte Lage, die Gefahr einer Iſolierung Frankreichs hätten ſie zu wenig beachtet. Im allgemeinen werden aber Herriots Chancen bei der Schuldenabſtimmung am Montag ziemlich niedrig bewertet. Vielleicht könnte jedoch die Ueberzeugungskraft des Miniſterpräſidenten noch Wunder wirken. Eine Niederlage des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten im gegenwärtigen Augenblick der internationalen Hoch⸗ ſpannung müßte ſich kataſtrophal auswirken. Der in der Finanzkommiſſion der Kammer gefaßte Beſchluß, die Zahlung an Amerika zu verweigern, erfölgte vor allen Dingen unter dem Eindruck der peſſimiſtiſchen Ausführungen Lamoureux. Dieſer ſchilderte die Schwierigkeiten der franzöſiſchen Staatsfinanzen in den dunkelſten Farben. Das Defizit betrage 12 Milliarden Franken, die Schuldenlaſt der öffentlichen Anleihen ſei auf 281 Milliarden angewachſen. Rund 30 Milliarden neue Anleihen ſeien für 1933 zu erwarten, während die Sparer ſich ihrer Zeichnungspflicht zu entziehen ſuchen. Die amerikaniſche Antwortnote auf das zweite franzöſiſche Schuldenmemorandum iſt in der letzten Nacht am Quai'Orſay eingetrof⸗ fen. Wie nach der amerikaniſchen Antwortnote an die engliſche Regierung zu erwarten war, läßt die Note keine Ausſicht auf eine Unterbrechung oder gar eine neue Annullierung der Kriegsſchulden zu. In der amerikaniſchen Note iſt keine Anſpielung auf die Möglichkeit einer Verſchiebung der am die beiden deutſchen Fragen noch nicht im Beſitz des 15. Dezember fälligen Leiſtung enthalten. Die ameri⸗ kaniſche Regierung nimmt in höflichen Wendungen von den Argumenten der franzöſiſchen Note Kennt⸗ nis und erklärt, daß für ſpäter eine Reyiſion ins Auge gefaßt werden könnte. Eine ſolche Revi⸗ ſion ſei im Zuſammenhang mit wirtſchaftlichen Vor⸗ teilen, die die europäiſchen Staaten Amerika gewäh⸗ ren müßten, ſowie mit einer Beſchleunigung der Abrüſtungskonferenz wohl einer Prüfung wert. Die Genfer Jünferkonferenz (Drahtung unſers eigenen Vertreters) f. Genf, 10. Dez. Obwohl die von Herriot erwartete Antwort auf franzöſiſchen Kriegsminiſters Paul⸗Boncour iſt, fand geſtern abend eine weitere Beſprechung der Fünf ſtatt. Sowohl auf deutſcher als auf franzöſiſcher und engliſcher Seite iſt wieder einmal ſtarker Peſſimismus über den Stand der Verhandlungen zu verzeichnen. Auf der deutſchen Delegation wird von einer völligen Stag⸗ nation geſprochen und auch die Frage, wie ſich die Beſprechungen weiterſpinnen werden, unbeſtimmt erörtert. Die Fünferbeſprechung iſt in ein ſehr kritiſches Stadium eingetreten. hat Paul⸗Boncour die Erklärung des Reichs⸗ außenminiſters über die Gleichberechtigung als„ab⸗ ſtrakt“ abgelehnt und erklärt, daß dieſe Formu⸗ lierung für Frankreich nicht annehmbar ſei. Der Meinungsanstauſch wurde ſchließlich von Macdonald mit dem Vorſchlag unterbrochen, daß Deutſchland auf Grund der Formel Her⸗ riots ſofort in die Hauptkommiſſion der Ab⸗ rüſtungskonferenz zurückkehren möge, um die Arbeiten gemeinſchaftlich mit den anderen Staaten wieder aufzunehmen. Auch Paul⸗Boncour ſchloß ſich dieſem Vorſchlag Mae⸗ donalds an. Er erklärte, daß Deutſchland ſich mit der Herriot⸗Formel begnügen ſollte, um in der Hauptkommiſſion der Abrüſtungskonferenz ſelbſt die Frage der Gleichberechtigung zu diskutieren. Ueber dieſen Vorſchlag Englands und Frankreichs wurde in einer nächtlichen Beſprechung verhandelt, die gegen Mitternacht zu Ende ging. Von engliſcher Seite ver⸗ lautet, daß in der Sitzung verſucht wurde, eine befrie⸗ digende Formel zu finden, die die Löſung der Gleich⸗ brechtigungs⸗ und Sicherheitsfrage innerhalb der Kon⸗ ferenz ſicherzuſtellen und damit Deutſchlands Rückkehr zu der Konferenz ermöglichen würde. Man werde heute vormittag in Einzelbeſprechungen und gegebenenfalls in einem Redaktionskomitee die Fragen weiter be⸗ handeln. Am Nachmittag ſoll die Fünferkonferenz wieder zuſammentreten. Giſtmörder Juſt wurde viermal zum Tode verurteilt Meldung des Wolff⸗ Büros — Görlitz 10. Dez. Das Schwurgericht verurteilte den des Giftmordes angeklagten Schuhmacher Eduard Juſt wegen Ermordung ſeiner zweiten Ehefrau und der drei⸗ köpfigen Familie Groba viermal zum Tode und im Falle ſeines Schwiegervaters Türke zu lebensläng⸗ lichem Zuchthaus. 2323 Bluttat in bulgariſchem Gefängnis — Budapeſt, 10. Dez. Vor zwei Wothen war der Abgeordnete Philippoff auf offener Straße von dem Mazedonier Sermetieff, der der gegneriſchen Proto⸗ geroff⸗Gruppe angehört, niedergeſchoſſen worden. Der Mörder wurde jetzt im Gefängnis von einem Anhänger des getöteten Abgeordneten Philippoff mit einer Eiſenſtange erſchlagen. Notlandung eines deutſchen Flugzeugs — Morges(Genfer See), 10. Dez. Ein aus Barce⸗ lona kommendes Flugzeug der Deutſchen Luft⸗Hanſa mußte oberhalb Morges infolge des ſchlechten Flugwetters und einer Motorſtörung eine Not⸗ landung vornehmen. Die beiden Inſaſſen des Flug⸗ zeuges blieben unverletzt. Das Fahrgeſtell des Flug⸗ zeuges wurde beſchädigt und der Propeller zer⸗ trümmert. 5 eee eee eee eee eee eee eee eee eee eee eee eee d Im Mannheimer Senderaum Funkkonzert des Philharmoniſchen Orcheſters Der Senderaum im Mannheimer Schloß bot einen ungewohnten Anblick. Jener geheiligte Raum, in dem gewöhnlich nur die an einer Rundfunk⸗ ſendung unmittelbar Beteiligten zu tun haben, der durch Verbotstafeln:„Ruhe, Ruhe!“ vor den Tritten Unberufener geſchützt iſt, war dank einer liebens⸗ würdigen Einladung des ſüddeutſchen Rund⸗ funks den Mitgliedern der Geſellſchaft für Neue Muſik geöffnet. Die Gäſte hatten auf drei langen Stuhlreihen Platz genommen, das Philhar⸗ moniſche Orcheſter in der funktechniſch beoͤingten Auf⸗ ſtellung war bereit, zu ſpielen. Herr Dr. Holzbauer, der Leiter der Abtei⸗ lung Baden des Süddeutſchen Rundfunks, begrüßte die Gäſte und entwarf in einer feſſelnden Anſprache einen Ueberblick über die Bedingungen des Muſi⸗ zierens vor dem Mikrophon. Ausgehend von der Programmgeſtaltung, die den ganzen Stab der Mit⸗ arbeiter beſchäftigt, ſchilderte er die Vorgänge im Sende⸗ und Verſtärkerraum ſowie die einzelnen Etappen der Vor⸗ und Zwiſchen verſtärkung, ſo⸗ wie die Fortſchritte in der Ausgeſtaltung des Sende⸗ raumes, in dem die ſchweren Vorhänge neuerdings auf ein Drittel reduziert ſind. Bei den Holz blas⸗ Inſtrumenten bleibt der Klangcharakter zumeiſt in⸗ takt, am meiſten leidet der Klang der Blech bläſer an Oberton⸗Verluſten. Die Vertreter der Preſſe hatten Gelegenheit, den eigentlichen Verſtärkerraum mit ſeinem komplizierten Schaltwerk und den vielen Hebeln kennen zu lernen, ſowie das Konzert teik⸗ weiſe im anſchließenden Raum zu hören, der auf einem Sonderkabel den Rückempfang von Stuttgart⸗ Mühlacker vermittelt. 4 5 8 Dr. Hartlaub dankte Herrn Dr. Holzbauer für ſeine lehrreichen Ausführungen, Herr Vogel er⸗ läuterte die Bedeutung der Lichtzeichen gelb und rot. Das eigentliche Rundfunkkonzert brachte zunächſt ein„Kleines Konzert“ von Carl Orff(München) nach Lautenſätzen des 16. Jahrhunderts für Solo⸗ bläſer, Cembalo und Schlagzeug. Orff hat Lauten⸗ ätze mit dem für das 16. Jahrhundert charakteriſti⸗ chen Duktus der Melodie mit kontrapunktiſch inter⸗ eſſant gearbeiteten Mittelſtimmen umgeben, und trotz arſamen Aufgebots an Mitteln für kontraſtie⸗ rende Klangfarben geſorgt. Das Cembalo, von Alwine Mößlinger(Heidelberg) kunſtgerecht be⸗ handelt, iſt im 2. Satz mit einer Solokadenz bedacht. Am friſcheſten wirkte der Rigaudon am Schluß. Ein wenig bekanntes Konzert von Mozart nach einer Klavierſonate von Joh. Chriſtian Bach, dem Londoner Bach und Förderer Mozarts, gab Alwine Mößlinger ausreichend Gelegenheit, ihr reſpektab⸗ les Können am Bach⸗Klavier der Firma Mändler⸗ Schramm in beſtem Lichte zu zeigen. Den Abſchluß bildete ein Konzert von Hugo Hermann(Reut⸗ lingen) für Cembalo und kleines Orcheſter und intereſſiert neben der modernen Harmonik durch ge⸗ ſchickte Orcheſterbehandlung, die allen Inſtrumen⸗ tal⸗Gruppen dankbare Aufgaben zuweiſt. Das Philharmoniſche Orcheſter zeigte ſich unter Max Sinzheimers ſorgfältiger und umſichtiger Leitung den diffizilen Aufgaben, die es an dieſem Abend zu löſen hatte, durchaus gewachſen. Im Kon⸗ zert von Orff überraſchte die ſubtile Wiedergabe der konzertant behandelten Solpo⸗Inſtrumente, bei Mo⸗ zart und Orff, die wir im Rückempfang hörten, fiel die diskrete Zurückhaltung in den Begleitparten auf, die einen guten Hintergrund für das den ſpezifiſchen Cembaloklang durchaus wahrende Solo⸗Inſtrument abgaben. Die Zwiſchenſätze wiederum gaben dem Orcheſter Anlaß, aus ſeiner Reſerve hervorzutre⸗ ten, wobei Sinzheimers Direktionsabend ſich neuer⸗ dings bewährte. Der anregend verlaufene Abend, für den der Leitung des Süddeutſchen Rundfunks allgemeiner Dank gebührt, bot allen Teilnehmern Einſicht in den Werdegang einer Rundfunkübertragung, die man im allgemeinen hinnimmt, ohne ſich über die Grund⸗ lagen einer qualitativ hochſtehenden Wiedergabe viel Gedanken zu machen. Den tüchtigen Muſikern wäre ausreichende Beſchäftigung auch außerhalb des Rundfunks zu wünſchen. Der Blick hinter die Kuliſ⸗ ſen bot den Teilnehmern der Veranſtaltung Ge⸗ legenheit, alle Faktoren kennen zu lernen, die im ſtillen an ihrer ſchwierigen Aufgabe obliegen, „jährlich 365 und mehr Premieren 1 4 7 5 0 Das Nationaltheater teilt mit: Heute nach⸗ Die Schneekönigin“.— Das Schau⸗ . i ermann Albert Schroeder als nächſte Neuheit die Erſtaufführung der Komödie„Heimkehr des Olympiaſiegers“ von Sindbad vor.— Die Oper hat mit den Szenenproben zur Neuinſzenierung von Wagners „Lohengrin“ begonnen, die für den erſten Weih⸗ nachtsfeiertag unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Ernſt Cremer und unter Regie von Dr. Richard Hein vorbereitet wird.— Heute geht nochmals„Die geliebte Stimme“ von Jean Cocteau mit Ellen Widmann als Nachtvorſtellung in Szene. Denkt an die bildenden Künſtler! Die Poſt eröffnete ſoeben einen Weihnachtsverkauf bei einem Einheitspreis für die Kunſtwerke. Desgleichen hat der Reichsverband bildender Künſtler be⸗ ſchloſſen, in der Ausſtellung bei Hirſchland die Preiſe teils bis zur Hälfte herabzuſetzen. Die modernen Goldſchmiedearbeiten. Im Mannheimer Kunſtverein ſind Original⸗ ſtücke junger Pforzheimer Künſtler, von ihnen ſelbſt entworfen und ausgeführt, ausgeſtellt. Dieſe unter Leitung von Profeſſor Max Kaſſube ſtehende Zunft betitelt„Der Turm“ hat mit ihren Leiſtungen in verſchiedenen Stücken berechtigtes Aufſehen erregt.— Erfreulicherweiſe findet auch die Verkaufs⸗Ausſtellung Mannheimer Künſtler freund⸗ liches Intereſſe.— Es wird auch noch einmal auf die zur Zeit ausgeſtellten Gewinne der Verloſung, die am 15. Dezember ſtattfindet, aufmerkſam gemacht. Gründung einer akademiſchen Arbeitsgemein⸗ ſchaft. Unter der Präſidentſchaft Dr. Everlings hat ſich, um wirkſame Mittel gegen die Not der Akademiker zu finden, eine neue umfaſſende Arbeitsgemeinſchaft akademiſcher Berufsverbände gebildet. In dieſer Arbeitsgemeinſchaft, deren Sitz in Berlin iſt, ſind vertreten der Anwalt⸗Verein, der Verband der Aerzte Deutſchlands, der Bund Deut⸗ ſcher Architekten, der Reichsbund deutſcher Diplom⸗ landwirte, der Reichsbund der höheren Beamten, der Reichsverband höherer Privatſchulen und die deutſche Studentenſchaft. Als Richtlinien für die Arbeits⸗ tätigkeit ſind 25 Forderungen aufgeſtellt, die ſich unter drei Hauptgeſichtspunkte gliedern, nämlich unter Bekämpfung der Ueberfüllung der Hochſchulen, Verbeſſerung der wirtſchaftlichen und ſozialen Lage bei den akademiſchen Berufen und Hilfsmaßnahmen während der Arbeitsloſigkeit. Unter anderem glaubt die Arbeitsgemeinſcha teberflutung der Hochſchulen dadurch abzuſtellen, daß eine Reihe von Berufen auf die akademiſche Vorbildung ver⸗ zichtet, die für dieſe Berufe nicht abſolut notwendig iſt. Durch Bildung einer Landesausgleichsſtelle in der öffentlichen Stellenvermittlung und durch Ein⸗ richtung von Fortbildungskurſen hofft man, die herrſchende Arbeitsloſigkeit unter den Akademikern, die ſich wahrſcheinlich in nächſter Zeit noch ſteigern wird, auf ein einigermaßen erträgliches Maß einzu⸗ ſchränken. Ein weiterer Vorſchlag zielt daraufhin, eine öffentlich amtliche Stelle zur Bekanntmachung der zuſtändigen Zentralbehörden zu ſchaffen, die vor Beginn eines jeden Semeſters ein klares Bild von den Berufsausſichten der akademiſchen Fächer zu ver⸗ mitteln vermag. Schließlich glaubt man, die wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe in den aka⸗ demiſchen Berufen dadurch zu verbeſſern, daß man die Beſchäftigungs möglichkeit für Aka⸗ demiker erweitert. So ſollen beiſpielsweiſe die Aufgaben höherer akademiſcher Beamter nicht von Angeſtellten übernommen werden, und dann ſoll die Zahl der planmäßigen Stellen in der höheren Be⸗ amtenlaufbahn nicht aus Sparſamkeitsgründen hin⸗ ter dem tatſächlichen Bedarf zurückſtehen. OWiſſenſchaftliche Zuſammenarbeit Deutſchland und Italien. Die wiſſenſchaftliche Zuſammenarbeit zwiſchen deutſchen und italieniſchen Gelehrten im Meeresbiologiſchen Inſtitut von Rovigno bildet eines der beſten Beiſpiele für die völkerverſöhnende Macht der Wiſſenſchaft. Hiervon legte in dieſen Tagen der italieniſche Forſcher, Prof. N. Salla, der gemeinſam mit dem deutſchen Prof. Adolf Steuer das Inſtitut leitet, auf einem biologiſchen Abend des Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Inſtituts in Berlin Dahlem beredteſt Zeugnis ab. In gemeinſamer Arbeit iſt es gelungen, die Umgebung von Rovigno malariafrei zu machen, wie auch eingehende Unterſuchungen auf dem Gebiet der Fiſchwanderungen anzuſtellen. Be⸗ kanntlich war Rovigno vor dem Krieg jahrzehntelang eine Stätte deutſcher Forſchungsarbeit, die im Jahre 1911 in den Beſitz der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft überging. Im Kriege wurde das berüßmte Aqua⸗ rium von der italieniſchen Regierung beſchlagnaßmt und der Comitato talaſſografteo übergehen. Jahren eine beide Teile befriedigende Löſung, i 5 der italieniſchen Geſellſchaft erklärt wu ndem Rovigno als gemeinſamer Beſitz der d tſchen Wie wir erfahren, Nach einer Reihe von Verßandlungen fand man vor zwe! * * . 8 1 Samstag, 10. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 576 Die Stadiseiſe Ein Experiment, das ſich bewährt In ähnlicher Weiſe wie in Frankfurt durch die Mitarbeit der Erxwerbsloſen ſelbſt, Gemeinſchafts⸗ küchen entſtanden ſind, wurde vor vier Wochen auch 5 75 ckara u, in einem ehemaligen Fabrikgebäude n der 0 Rheingoldſtraße eine ſolche Gemein⸗ ſchaftsküche errichtet. Der„Verein Erwerbs⸗ loſenküche“, der ſich örtlich bildete, machte ſich zur Aufgabe, in dieſem Gebäude eine Küche einzurichten, die jetzt täglich zwiſchen 300 bis 350 ſchmackhafte Eſſen an die Erwerbsloſen verabreicht. Die Herrichtung der Küchen⸗ und Speiſeräume geſchah durch freiwil⸗ lige Arbeit erwerbsloſer Handwerker. Auch die Ge⸗ ſchäftsleute haben durch Handwerkszeuge und manche Hilfe das Werk unterſtützt, das ſich jetzt vorzüglich bewährt und durch ſeinen ſtändig ſteigenden Umſatz am beſten beweiſt, wie notwendig es war. Das Eſſen ſelbſt wird zu einem Preis von 15 Pfennig ab⸗ gegeben. Die Arbeiter⸗Wohlfahrt und das Mann⸗ 9 Hilfswerk ſteuern je Eſſen weitere 15 Pfennig 2 Die Heilsarmee bittet um Spenden Wie alljährlich um die Weihnachtszeit, ſind auch jetzt wieder die ſchon bekannt gewordenen Kochtöpfe der Heilsarmee am Paradeplatz, Waſſerturm und an der Friedrichsbrücke auſgeſtellt worden, um die klei⸗ neren und größeren Spenden aufzunehmen, die von Vorübergehenden für die Bedürftigen gegeben wer⸗ den. Wohl wird man überall um Gaben angegangen und nicht zuletzt verſuchen auch die Losverkäufer des Mannheimer Hilfswerks ihren Beſtand an glück⸗ bringenden und bildchenſpendenden Loſen abzuſetzen, aber für die Aermſten der Armen, die von der Heils⸗ armee betreut werden, wird man ſicherlich hin und wieder einen Groſchen übrig haben.„Bitte helfen Sie uns. Bitte macht den Aermſten Mannheims eine Weihnachtsfreude“ iſt in dieſem Jahre die Parole der Heilsarmee. Wenn auch der letztjährige Wahlſpruch„Haltet den Topf am kochen“ verſchwun⸗ den iſt, ſo gilt er doch noch in gleichem Maße. Wer einmal geſehen hat, welche Freude die Heilsarmee durch die Weihnachtsbeſcherung den Aermſten macht und wieviel Glückſeligke it in die Hütten der Be⸗ dürftigen getragen wird, dürfte wohl nie mehr zögern, beim Anblick der Kochtöpfe ſeine Geldbörſe zu ziehen. Praktiſche Neuerung der Straßenbahn Das Straßenbahnamt hat eine intereſſante Neue⸗ rung jetzt erſtmals an der Schlachthof⸗Halte⸗ ſtellle angebracht. Dort wurde ein Uhrzifferblatt befeſtigt, auf dem man jederzeit die genauen A b⸗ fahrtszeiten der Straßenbahnlinien ableſen kann. Das Zelluloidzifferblatt zeigt die 60 Minuten der Stunde an. Schwarze Zeiger laſſen erkennen, wann die einzelnen Wagen in der Regel⸗ betriebszeit verkehren. Die Ausnahmezeiten ſind geſondert vermerkt. Jede Linie, am Schlachthof alſo die Linien 15 und 2, erhält ein ſolches Uhrziffer⸗ blatt. Da die Neuerung, die bisher noch nicht in Deutſchland erprobt iſt, volles Lob der Fahrgäſte findet, iſt beabſichtigt, auch an den größeren Halte⸗ ſtellen der Straßenbiehn Mannheim⸗Ludwigshafen ſolche praktiſche Fahrpläne anzubringen. * Verſtärkung der Kaimauer im Neckarhafen. Das Rheinbauamt wird eine etwa 80 Meter lange Strecke der Kaimauer im Neckarhafen Mannheim unterfangen. Mit den Arbeiten, die jetzt ausge⸗ ſchrieben ſind ſoll noch im Winter begonnen werden. Die Bauzeit wird auf—3 Monate geſchätzt. Mit den Arbeiten, die ein Rammen von 520 Qm. Eiſen⸗ ſpundwand, Auspreſſen von Ankerlöchern, ſowte Mauerverſtärkung umfaſſen, ſoll noch im Laufe des Winters begonnen werden. Es werden dabei etwa 15—20 Mann Beſchäktigung finden. beamten und Publikum. 2 Freiwillige Beteiligung des Publikums an Polizeiaufgaben Für Baden iſt die allgemeine Aufgabe der Polizei in§ 30 des Polizeiſtrafgeſetzbuchs geſetzlich normiert. Darnach haben die Polizeibehörden auch unabhängig von der ſtrafgerichtlichen Verfolgung rechts⸗ un d ordnungswidrige Zuſtände innerhalb ihrer Zuſtändigkeit zu beſeitigen und deren Entſtehung und Fortſetzung zu hindern. Daneben haben wir in Baden eine durch die Novelle zum Polizeiſtrafgeſetzbuch vom 26. Februar 1931 erweiterte Generalvollmacht der Polizeiverwaltung im§ 29 des genannten Geſetzes. Dieſe lautet jetzt:„Für die Fälle von Vorkomm⸗ niſſen, welche die Sicherheit der Perſonen und des Eigentums oder die öffentliche Sicherheit und Ord⸗ nung bedrohen, bleibt den ſtaatlichen Verwaltungs⸗ behörden vorbehalten, vorübergehende Anordnungen unter Strafandrohung oder auch ohne Strafandro⸗ hung zu treffen.“ Die Polizei hat alſo diejenigen Aufgaben der inneren Verwaltung, welche zum Zweck haben, den Störungen der öffentlichen Sicher⸗ heit und Ordnung vorzubeugen, ſowie derartige Störungen, ſofern ſie eingetreten ſind, zu beſeitigen und den Gefahren entgegenzutreten, welche die Ge⸗ fſamtheit oder den Einzelnen bedrohen. Dies ſind die geſetzlich feſtgelegten Aufgaben der Polizei, die heute allgemein unter dem Begriff Sicherheits⸗ polizei zuſammengefaßt werden. Daneben ſich ein weiteres Gebiet polizeilicher Tätigkeit ent⸗ wickelt: die Verwaltungspolizei, in welch' letzterer auch manche Funktion enthalten iſt, die lediglich aus Zweckmäßigkeitsgründen der Polizei übertragen wurde. Ein theoretiſcher Abſtecher des Umfangs praktiſcher polizeilicher Betätigung wird wohl nie erreicht werden können. Mit dem wirtſchaft⸗ lichen und kulturellen Fortſchritt, mit der Wandlung der Lebensbegriffe, z. B. über Sitte und Anſtand, mit dem politiſchen Geſchehen iſt immer auch eine Aenderung in der praktiſchen Betätigung der Polizei verknüpft. Die moderne Polizei muß mit dem Leben des Volkes verbunden ſein, muß mit dem Volke fühlen und denken. Daraus entſtehen immer neue praktiſche Aufgaben, die nicht ohne weiteres in Ge⸗ ſetzen und Verordnungen verankert ſind, ſondern in dem veränderten Volksempfinden ihre Wurzel haben. Die Linie, die hier zu verfolgen iſt, iſt die Schaffung einer Volkspolizei. ein Vertrauens ⸗ zwiſchen Polizei⸗ Dieſem Gedanken iſt auch in Baden durch eine Reihe von miniſteriellen Anordnungen Rechnung getragen. Ich erwähne hier auf dem Gebiet der Verkehrspolizei z. B. die Ein⸗ führung der ſogenannten Hinweiszettel, durch die ein von einem Kraftfahrzeug abweſender Führer auf Uebertretungen und Polizeiwidrigkeiten auf⸗ merkſam gemacht werden kann; ferner auf dem Ge⸗ biet der Verwaltungspolizei ganz allgemein die Uebertragung von verwaltungspolizeilichen Auf⸗ gaben auf die Exekutive, zwecks Erleichterung des Verkehrs mit dem Publikum, wie z. B. die Ent⸗ gegennahme von Gewerbsanzeigen, Anzeigen von Muſikaufführungen, An⸗ und Abmeldungen über die Beſchäftigung weiblicher Perſonen im Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsgewerbe ſowie die Durchführung von Verwarnungen durch die Inſpektionen und Polizeireviere. In dieſer Dezentraliſation von Verwaltungsaufgaben auf die Polizei iſt zugleich eine Maßnahme der Entlaſtung der allgemeinen Verwaltung und die Möglichkeit der Errichtung von detachterten Polizeirevieren(3. B. Durlach, Singen a.., Radolfzell), die nicht nur dem„Dienſt am Kunden“, ſondern auch der Entlaſtung der allge⸗ meinen Verwaltung dienen. Durch alle dieſe An⸗ ordnungen ſind Möglichkeiten geſchaffen, den Polizei⸗ beamten dem Publikum näher zu bringen. In dieſem Sinne wirken auch die Mitwirkung der Polizei bei Es iſt mit anderen Worten verhältnis notwendig hat. Von Regierungsrat Peter, Bruchſal der Winternothilfe, die polizeiſportlichen Veranſtal⸗ tungen uſw. Bringen gewiſſe Tätigkeiten der Polizei, ſei es die Hilfsbereitſchaft eines Polzeibeamten auf der Straße, ſei es der Einſatz der Polizei bei Notſtänden Dammbrüchen, Flußvereiſungen, Brandfällen), dieſe der Bevölkerung beſonders nahe, ſo liegt es weiter im ureigenſten Intereſſe der Polizei, auch eine freiwillige Mithilfe der Bevölkerung an ihren Aufgaben zu erreichen. Und wo faßt man am wirkungsvollſten an? Schon bei der Jugend, denn das ſind die zu⸗ künftigen Staatsbürger. Es iſt ſchwer— wir alle wiſſen es—, denn der Jugend wird leider oft genug die Furcht vor dem böſen Polizeimann im Eltern⸗ haus anerzogen, Hier muß jede Gelegenheit benutzt werden, dieſer unſinnigen Sitte entgegenzuwirken. Eine Gelegenheit hierzu, die wir wahrnehmen kön⸗ nen, iſt der Verkehrsunterricht durch Po⸗ lizeibeamte in der Schule. Hier tritt der Po⸗ lizeibeamte den Herzen der Kinder menſchlich näher. Wenn er richtig verſtanden wird, wahrlich, eine dankbare Aufgabe. Wie ſteht es aber mit den Er⸗ wachſenen? Hat das Publikum für die Notwen⸗ digkeit eines Vertrauensverhältniſſes zur Polizei Verſtändnis? Auf den erſten Anhieb iſt man leicht geneigt, die Frage rundweg zu verneinen. Und doch iſt dieſe Auffaſſung nach meiner Ueberzeugung nicht richtig. Wir dürfen bei der Beurteilung dieſer Frage nicht außer Acht laſſen, daß wir in einer Zeit größter wirtſchaftlicher Depreſſion und in einer Zeit großer politiſcher Spannungen leben. Abbwehrende und vorbeugende Funktionen der Poltzei Die Polizei hat eine repreſſive(abwehrende) und eine präventive(vorbeugende) Funktion. Die repreſſive Funktion äußert ſich in Richtung der Strafverfolgung, die mit einer Strafe oder auch einer Verwarnung ihren Abſchluß findet. Dieſer repreſſiven Funktion geht faſt in allen Fällen die präventive Funktion voraus, die in Verordnungen oder Bekanntmachungen, Hinweiſen oder Verwar⸗ nungen vor Geſetzesübertretungen ſchützen und ſolche möglichſt vermeiden will. Es unterliegt ja keinem Zweifel, daß die präventive Funktion der polizeilichen Aufgaben auch die für den Polizei⸗ dienſt angenehmere Tätigkeit iſt, und wenn wir die vergangenen Jahre zurückblicken, dann glauben wir ſagen zu können, daß die Polizei in dieſer Richtung ſchon Tüchtiges geleiſtet hat. Denken wir auch hier wieder an die Verkehrserziehung. Der Umfang des Verkehrs und die Anzahl der Kraftfahrzeuge iſt in den Jahren 1925/30 um ein Mehrfaches geſtiegen, während die Verkehrsunfallziffern im gleichen Zeit⸗ raum, relativ genommen, nur wenig geſtiegen ſind. Etwas ungünſtiger liegen die Verhältniſſe außer⸗ halb der Städte. Dies iſt ſicherlich zu einem guten Teil auf die Anſtrengungen der Polizei in der Er⸗ ziehung des Publikums, Kraftfahrzeug⸗ führern, Radfahrern und Fußgängern zurückzu⸗ führen. Die ſogenannte Verkehrspropaganda der Polizei in den größeren Städten(Verkehrswochen uſw.) iſt nicht ohne Erfolg geblieben. Aber auch bei der Verbrechensaufklärung iſt die Polizei oft auf die freiwillige Mitwirkung des Publikums angewieſen. Veröffentlichungen in den Tageszeitungen, Plakat⸗ anſchläge, Kinoſteckbriefe, Veröffentlichungen im Un⸗ terhaltungs rundfunk ſind Mittel, durch die das Pu⸗ blikum zur Mitarbeit aufgefordert werden kann. Die Bedeutung der Preſſe für die Erfüllung poli⸗ zeitlicher Aufgaben iſt heute allgemein auerkannt. Durch Preſſebeſprechungen und nötigenfalls durch Be⸗ ſchickung der Preſſe mit ſchriftlichen amtlichen Nach⸗ richten(3. B. im Polizeibericht) läßt ſich die ſachliche Mitarbeit der Preſſe bei polizeilichen Aufgaben för⸗ dern. Wertvoll, um ein Beiſptel organiſierter Selbſthilfe des Publikums zu nennen, iſt vielfach auch die Unterſtützung der Polizei durch die Wächter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft geweſen. Organiſterte Mithilſe iſt gewiſſermaßen auch die Tätigkeit der freiwilligen Feuerwehr. Organiſierte Mithilfe erfährt die Polizei ferner bei Unglücks⸗ fällen und außerordentlichen Notſtänden auch durch die Tätigkeit der freiwilligen Sanitätskolonnen und die übrigen hier zu zählenden Organiſationen. Eine erſt kürzlich entſtandene, aber ſehr bedeutſame Mit⸗ wirkung der Bevölkerung für die Polizei liegt ferner auch in der Organiſation des ſog, paſſiven Luft⸗ schutz es. Sowohl die präventive wie auch die repreſſive Funktion der Polizei bringen alſo weitgehende Mög⸗ lichkeiten für ein unterſtützendes Verhalten des Pu⸗ blikums. Die Erreichung dieſer Mitwirkung iſt gewiß ein pſychologiſches, aber ſehr wichtiges Moment. Ge⸗ länge es, das Publikum ſoweit zu bringen, daß es dieſe Mitwirkung voll aufnimmt, ſo wäre damit für die Polizei ein weſentlicher Teil ihrer Aufgaben er⸗ füllt. Wäre, theoretiſch geſprochen, gewiſſermaßen die Geſamtfunktion der Polizei zum All⸗ gemeingut des Publikums geworden, dann wären wir in einem Idealzuſtand, in dem wir keine Polizei mehr nötig hätten. * Errichtung der Pfarrkuratie und Kirchenge⸗ meinde St. Nikolaus. Laut Mitteilung des An⸗ zeigeblattes für die Erzdiözeſe Freiburg wurde für die Katholiken, die im Norden, Nordweſten und Weſten der Pfarrei und Kirchengemeinde Herz⸗Jeſu in Mannheim wohnen, mit Wirkung vom 15. Okto⸗ ber 1932 unter einſtweiliger Belaſſung im Pfarrver⸗ band Herz⸗Jeſu und unter Loslöſung von der Kir⸗ chengemeinde Herz⸗Jeſu und der Kuratie und Kir⸗ chengemeinde St. Bonifaz in Mannheim die Ku⸗ ratie und katholiſche Kirchengemeinde St. Nikolaus in Mannheim errichtet, die der katholiſchen Geſamtkirchengemeinde Mannheim zu⸗ geteilt wird. Das Staatsminiſterium hat durch Ent⸗ ſchließung vom 14. November 1932 zur Errichtung der Kirchengemeinde St. Nikolaus in Mannheim die ſtaatliche Genehmigung erteilt. Ganz gleich, woraus Sie Ihren Kaffee kochen— ob aus Bohnenkaffee, Kornkaffee oder Malzkaffee— immer wird das Setränk voller, herzhafter und trotzdem billiger durch einen Zuſatz der Kaffeewürze Allerlieben Von Paul Alverdes Ein paar Jahre nach dem großen Krieg iſt Jakob, genannt Köbes, der Knecht eines Bauern vom Niederrhein aus der Kaiſerswerther Gegend, noch einmal mit vielen Toten zuſammen geweſen. Das hat ſich zwiſchen Weihnachten und Dreikönigen be⸗ geben. Köbes war ein treuer und fleißiger Knecht, aber er war faſt immer traurig, und manches Mal ſo ſehr, daß ihm keine Arbeit mehr von der Hand ging. Dann ſaß er auf dem Häckſelboden oder auf einem Feldſtein und wiegte den Kopf hin und her, und wenn ihn einer fragte, ſo pflegte er zu ant⸗ worten:„Ich ſorge mich, ich ſorge mich, es iſt in meiner Natur.“ Damals aber iſt er mitten in der Nacht von einer großen Fröhlichkeit wach geworden. Er ſaß eine Weile auf ſeinem Bett in der Kammer über dem Stall und lachte und redete laut mit ſich ſelbſt und ſchwenkte die Arme hin und her.„Erhebe dich, alte Kreatur“, ſagte er,„erhebe dich, denn heute iſt Aller⸗ lieben.“ Danach ſtand er eilends auf und zog ſich an: die verſchliſſene Hoſe mit den Knieledern und den alten Rock und die weitſchäftigen Stiefel, die er im Felde getragen, hängte den Mantel darüber und tappte in den Hof hinab. Es war ſehr hell von Sternen und wurde immer heller über dem Stall⸗ firſt, als wollte der Mond dort kommen. Die Tiere aber haben ein wunderliches Weſen gezeigt. Die Tauben waren auf und kreiſten und ſchwenk⸗ ten als eine klappernde und klirrende Wolke über dem Hof einher, und der Hofhund war auf das Dach ſeiner Hütte geſtiegen und ſtellte den Kopf ſchief und wedelte leiſe, weil er etwas hörte, das ihn ſehr er⸗ freute. Köbes wunderte ſich auch nicht, daß die belgiſche Schimmelin, die ſonſt ſo faul und auch etwas heimtückiſch war, ſchon im Schnee beim ge⸗ öffneten Tore ſtand, Strahlen Dampfes aus den Nüſtern blaſend, und mit funkelnden Augen nach ihm ausblickte. Er faßte ihr in die Mähne und ſchwang ſich auf ihren breiten Rücken, und ſie drehte ſich ein⸗ mal im Kreiſe herum und wieherte laut und ſtreckte ſich. lang. Dann ſtob ſte davon, daß ihm der Wind in den Ohren ſang. Sie hielt auf den Wald vor dem Waſſer zu, und nun ſah Köbes auch, daß die Helle über dem Rhein ſtand, ſtromauf und ſtromab, ſoweit er ſehen konnte. Große Wachtfeuer ſchienen dort auf den Ufern zu brennen, denn der Himmel zuckte von un⸗ ruhvollem Licht, auch zog es zuweilen und wallte wie Schwaden Rauches über den Bäumen und ſtob und wirbelte wie Funkenregen in der Höhe. Als er aber näher kam, ſah er, daß es Leuchtkugeln waren, die wie Sterne dort ſtiegen und langſam zerfielen, Licht bei Licht aller Farben wie einſt an der Front. Aber diesmal fürchtete ſich Köbes nicht, auch war es ihm, als höre er das Blaſen von Hörnern drüben und das Schlagen von Pauken. Nicht lange darauf, ſchon unweit der Fähre, wo die Erlen ſtehen, iſt ein großer Mann in einer fremden Tracht, mit langem offenen Haar, der eine Art von Reiſemantel mit vielen kleinen Kragen über den Schultern hängen hatte, quer über die Straße getreten und hat Köbes geboten, abzuſteigen. Er ſei der letzte, ſagte er, auf den ſie noch gewartet hätten. Köbes ſchwang ſich ſogleich herab, gab der Schimmelin einen Schlag auf die Hinterbacke und folgte jenem, der durch die Bäume zum Waſſer hinabſchritt. Die Fähre war ſchon gedrängt voll, es ſaßen lauter Männer darin, junge und alte, wie es ſchien, und viele davon in ſonderbaren Aufzügen und bis unter die Augen vermummt. Köbes kannte keinen von ihnen, aber er ſetzte ſich getroſt zwiſchen ihrer zweie, die ſtumm zur Seite rückten. Der Große im Reitermantel ſtellte ſich ans Steuer, und ſchräg gegen den Strom gedreht, der mit Eis ging und ſehr geſchwinde glitt der Nachen über das Waſſer. Alle wendeten jetzt mit einem großen Begehren in den Geſichtern die Köpfe nach drüben, ja ihrer einige ſtellten ſich auf und ſpähten ſchwankend, wie der Nachen ſchwankte, über die Schultern und Häupter der Gefährten hinweg unverwandt nach dem andern Ufer. Dort vernahm Köbes jetzt deutlicher Geſang und das Raſſeln von Wagen und das Klappern von tauſend Pferdehufen, dazwiſchen freudiges Ruſen und Gelächter erſcholl. Zu ſehen iſt aber nichts geweſen, denn es zog ſich alles auf der Straße hinter dem Damm ent⸗ Als die Fähre ans Ufer ſtieß, ſprangen ſie alle in großer Ungeduld heraus und ſtürmten den Damm hinauf, als liefen ſie um die Wette mitein⸗ ander, und Köbes mit ihnen. 8 Wie er dann oben ſtand, iſt er mit einem Male wieder ganz allein geweſen, auch erdunkelte der Himmel ſehr geſchwinde, als ſeien die Feuer überall mit einem Schlag erloſchen und auch die Leuchtkugeln ſtiegen nicht mehr; doch kamen nach einer Weile die Sterne durch und ſpiegelten ſich in dem Eis der Pfützen auf der leeren Straße. Nicht lange aber ſaß Köbes ſtill auf dem Damm in der Höhe, als er wiederum und immer lauter ein Brauſen und Scharren und Trappeln vernahm und ein Klappern wie von Eiſen und Leder, dazwiſchen Befehle und laute Zurufe, und die Antworten, die ſich weit in die Ferne verloren. Und das währte ſehr lange Zeit, daß auf der Straße unter ihm welche mar⸗ ſchierten, die er nicht ſah weil ſie ſich ihm nicht zeig⸗ ten. Er fürchtete ſich aber nicht, ſondern ſtand zu⸗ weilen auf und trat hart an den Rand des Dammes vor und rief den Namen ſeines alten Regiments und„Hier neunte Kompagnie!“ in die Dunkelheit hinab. Aber jene antworteten und ihm nicht, ſo ver⸗ ſtummte er nach einer Weile und wurde immer trau⸗ riger und begann ſich zu ſchämen. Als er aber ganz verzagt eben wieder zum Fluſſe hinunterſteigen und nach der Fähre Ausſchau halten wollte, da gewahrte er endlich den Schein von Lich⸗ tern oder Fackeln in der Ferne, wo die Straße aus dem Walde heraustrat, und nun ſah er auch etwas. Er ſah viele Marſchierende in Mänteln und Hel⸗ men heraufziehen, und da waren ſie auch ſchon heran, die er alle kannte und nie vergeſſen hatte: alle Lieben, alle Toten, aber er hatte nie gewußt, daß er ſie mit ſolcher Liebe liebte. Sie aber erkannten ihn ſogleich und riefen ſeinen Namen und ſchwenkten die Ge⸗ wehre wie Fahnenſtöcke; und er ſprang zu ihnen hinab und tanzte eine Weile auf der Straße neben ihnen einher und ſchrie ihre Namen und ſie antwor⸗ teten mit lauten Stimmen. Endlich aber reihte er ſich ein, wo eine Lücke war und faßte Tritt. Da ſah er auch, daß neben ſeiner Gruppe der Sergeant mar⸗ ſchierte, den er als letzten im letzten Jahre hatte be⸗ graben helfen. Jetzt aber hatte er keine Wunde mehr und zuch die anderen Toten ſind alle unverſehrt ge⸗ weſen. und hatten ſtille Geſichter. Da war Köbes fröhlich zumute wie nie in ſeinem Leben. Er fragte nichts, und was hätte er auch fra⸗ gen ſollen? Und jene ſprachen auch nicht mehr; aber ſo oft ſie zu ſingen begannen, fiel er mit ſchal⸗ 0 lender Stimme ein. In den Dörfern aber und Städten, die ſie mit unbegreiflicher Geſchwindigkeit durchzogen, hat niemand ſie wahrgenommen; nur hier und da ſprang aus einem Hauſe heraus in lan⸗ gen Sätzen einer ihnen nach oder reihte vom Bür⸗ gerſteig herunter ſich ſtill bei ihnen ein und war als⸗ bald in ihresgleichen verwandelt. Gegen Morgen aber, als ſie ſich dem Sieben⸗ gebirge näherten, in einem großen Wald, da winkte der Sergeant Jakob zu ſich heraus und hob die Zelt⸗ laterne, die er in der Hand trug und leuchtete ihm lange ins Geſicht:„Haſt du geſehen, Köbes?“ ſagte er dann,„wir ſind alle noch da und heil. Warum ſorgſt du dich da?“ Damit gab er ihm die Laterne in die Hand. Sie erloſch ſogleich, da graute ſchon der Morgen und Köbes iſt allein in dem fremden Wald geſtanden. a Er hat zwei Tage gebraucht, um auf ſeinen Hof zurückzukommen, obwohl er gut zu Fuß war. Er hat dann erzählt, was ihm begegnet war, aber der Bauer und die andern aus dem Dorfe haben ihm nicht geglaubt, auch nicht, als er die Zeltlaterne vor⸗ zeigte, die er mitgebracht hatte. Das Licht darin aber verzehrt ſich nicht, ſo oft er es auch anzündek. Oftmals ſitzt Köbes in ſeiner Kammer allein und ſchaut in die Flamme und wartet, daß Allerlieben wiederkehrt, und ſorgt ſich nicht mehr. 4Volksmuſikpflege: J. Krips dirigiert. Das zweite Konzert des Mannheimer Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege, das am kommenden Montag, den 12. Dezember, im Roſengarten ſtattfindet, wird auch in dieſem Winter der badiſche Generalmuſik⸗ direktor Joſeph Krips als Gaſtdirigent leiten. Er bringt als ſinfoniſches Hauptwerk nach der zweiten und dritten nunmehr die vierte Sinfonie von J. Brahms, ſo daß in dieſem Brahms⸗Zyklus des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege nur noch die erſtg Sinfonie fehlt, die Hermann Abendroth als Gaſtdirigent des fünften Ausſchußkonzertes Ende März nachholen wird. Die Einleitung zum Krips⸗ Abend des kommenden Montags bildet die Mozart⸗ ſche Sinfonie Es⸗dur mit dem bekannten Menuett. Zwiſchen den beiden Sinfonieen ſpielen die Herren Konzertmeiſter Kergl und Müller als Soliſten das Brahms' ſche Doppelkonzert für Geige, Cello und , 4. Seite/ Nummer 576 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Kauft Blindenware! Es gibt gegenwärtig etwa 35 000 Blinde in Deutſchland, darunter nicht ganz 3000 Kriegsblinde. Die amtliche Gebrechlichenzählung von 1925 ergab, daß damals 27,6 v. H. der Blinden einem Erwerb nachgingen. Infolge der inzwiſchen eingetretenen Verſchlechterung der Wirtſchaftslage wird man heute höchſtens noch mit 20 v. H. Erwerbstätigen rechnen können. Dieſe ſind immer noch zu ungefähr zwei Drittel in den eigentlichen Blindenberufen tätig als Korbmacher, Bürſten⸗ und Beſenbinder, Klavier⸗ ſtimmer, Muſiker, Hauſierer und als Strickerinnen. In der Induſtrie waren zur Zeit der Zählung 12 v. H. der Berufstätigen untergebracht. Ueber⸗ raſchenderweiſe iſt die Zahl der Maſſeure und der Maſſeurinnen ſehr gering; ſie dürfte gegenwärtig kaum 1 v. H. der im Erwerbsleben Stehenden aus⸗ machen. Durch öffentlich⸗rechtliche Renten ſind nur die Kriegsblinden und die Empfänger einer Unfallrente oder einer Beamtenpenſion aus⸗ reichend geſichert, die zuſammen 17 v. H. der deutſchen Blinden betragen. Dazu kommen dann noch—3 v. H. mit auskömm⸗ lichem Verdienſt und vielleicht 1 v. H. mit genügenden Erträgniſſen aus Privatvermögen, ſodaß bei etwa 80 v. H. Armut und Sorge angenommen werden muß. Die Invalidenrente, in deren Genuß ein Vier⸗ tel der Blinden ſteht, bildet ja hiergegen keinen wirkſamen Schutz. Als man vor 100 Jahren anfing, die Blinden, insbeſondere die Früh⸗Erblindeten und Blind⸗Ge⸗ borenen im Schulunterricht und durch gewerbliche Unterweiſung auszubilden, da glaubte man, ſie auf dieſe Weiſe der wirtſchaftlichen und geſellſchaftlichen Verelenbdung endgültig entriſſen zu haben. Aber das Vordringen der Maſchine und des Großbetriebs ſo⸗ wie das zunehmende Ueberangebot von Arbeits⸗ kräften in allen Gewerbezweigen machten auch den ausgebildeten Blinden die Verwertung der ihnen verbliebenen Wirtſchaftskraft immer ſchwerer. Heute haben ſich dieſe Schwierigkeiten infolge der allgemeinen Maſſenarbeitsloſigkeit, der Rationaliſie⸗ rung und Mechaniſierung in der Warenherſtellung zu einem Verzweiflungskampf geſteigert, den die Blinden nur beſtehen können, wenn ihnen Verſtänd⸗ nis und Mitempfinden der Sehenden zu Hilfe kom⸗ men, i Die Arbeit— die lohnende Berufsarbeit— iſt das Licht des Blinden. Sie erlöſt ihn von dem be⸗ drückenden Bewußtſein der Leere und Nutzloſigkeit ſeines Lebens; ſie verſchafft ihm das beglückende Ge⸗ fühl menſchlicher und ſtaatsbürgerlicher Vollwertig⸗ keit. Sie iſt ihm nicht nur Erwerbszweck und wirtſchaftliche Daſeinsgrundlage, ſondern tiefſtes ſee⸗ liſches Bedürfnis und Erlöſung vom Blindheitsleid. Die berufliche Tätigkeit bedeutet alſo für die Blinden ungleich mehr als für den Sehenden. Deshalb müßte ihnen auch billigerweiſe ein gewiſſes Vorrecht auf Arbeit zugeſtanden werden. Darum actrage Jeder nach Möglichkeit dazu bei, das Dunkel des Blindſeins zu erhellen! Kauft Blinden⸗ ware in den anerkannten Verkaufsſtellen des Ba⸗ diſchen Blindenvereins Mannheim, die durch ein be⸗ ſonderes Schild als ſolche erkenntlich ſind. Dr. R. K. * Silberne Hochzeit. Herr Chriſtian Bretzel, Ren⸗ nershofſtraße 28, Vertreter der Schifſahrtsfirma Wünſcher⸗ mann Gmb, Mainz, feierte dieſer Tage mit ſeiner Gattin Agnes geb. Becker das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Kein anderes Werbemittel iſt ſo ſehr Gegenſtand von Unterſuchungen geworden, wie die Anzeige, denn ihre Wichtigkeit und ihre Bedeutung hat man ſchon frühzeitig erkannt. Vor Jahrzehnten ſtellte man bereits Erfolgsſtatiſtiken auf, um einen Schluß auf die Werbewirkung einer Anzeige ziehen zu können. Später kam in ſteigendem Maße das wiſſenſchaftliche Experiment auf, das einen genaue⸗ ren und tieferen Einblick gewährte. Beide Metho⸗ den ſind berechtigt und ſchließlich ergänzen ſie ſich bei ſinngemäßer Anwendung. Die deutſchen Firmen ſind in der Veröffentlichung ihrer Erfolgsſtatiſtiken ſehr zurückhaltend, ſo daß man, wenn man ſich über die Wirkung von Anzeigen orientieren will, ſchon ein amerikaniſches Buch zur Hand nehmen muß, das ſich ſehr eingehend mit dieſer wichtigen Frage befaßt. Profeſſor Dr. Lyſiufki legte ſeinen Ausführungen über„Neue Unter⸗ ſuchungen über die Wirkung von An⸗ zeigen“, die er vor Mitgliedern des Deutſchen Reklame⸗ Verbandes und Teilnehmern des werbewiſſenſchaftlichen Seminars der Handels⸗Hochſchule machte, die große ameri⸗ kaniſche Statiſtik zu Grunde, zu der 163 Firmen, die durch 3500 Anzeigen über fünf Millionen An⸗ fragen erhalten hatten, herangezogen wurden. Bei der Bearbeitung des Materials wurden die Daten des Erſcheinens der Anzeige, die Größe, die Farbe, die Auflagenhöhe der Zeitung oder Zeitſchrift und viele andere Dinge berückſichtigt, um den Werbe⸗ erfolg beurteilen und in Zahlen ausdrücken zu können. Der beſſeren Ueberſichtlichkeit wegen wur⸗ den die geſamten Ergebniſſe auf Relatipzahlen um⸗ gerechnet. Allgemein kann geſagt werden, daß die Häufigkeit von Anfragen ein Maßſtab für die Wirkung der Anzeige iſt. Als Durchſchnitt iſt errechnet worden, daß bei einer ganzſeitigen Anzeige in ſchwarz⸗weiß und einer Auf⸗ lage von 100 000 Exemplaren 225,3 Anfragen ein⸗ gingen, alſo 2,25 pro Mille der Auflagenhöhe. Natür⸗ lich muß man ſich hüten, dieſe Zahlen zu verall⸗ gemeinern und ſie ſchließlich auch auf europätſche und ſpeziell deutſche Verhältniſſe anzuwenden. Die An⸗ fragen ſind aber nicht nur ein Maßſtab für die Werbewirkung, ſondern auch für die Zahl der ge⸗ tätigten Verkäufe, bei denen zwar keine vollkommene Parallelität, aber doch ein äußerſt günſtiges Verhält⸗ nis beſteht. Eine Häufigkeit von Anfragen führt auch zu einer Häufigkeit von Käufen. Die Frage, welche Beziehungen zwiſchen der Größe einer An⸗ zeige und der Anzahl der Anfragen beſtehen, iſt dahingehend zu beantworten, daß die Wirkung der Anzeige proportional der Größe der Anzeige iſt. Daher: Je größer die Anzeige, je zahlreicher die An⸗ fragen und als weitere Folge: mehr Käufe. Farbige Anzeigen haben eine größere Werbekraft, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß Geſchmack und Zuſammenhang der Farbe mit der Ware ent⸗ ſcheidend ſind. Die Werbekraft der farbigen An⸗ zeigen iſt ungefähr 50 Prozent größer gegenüber den ſchwarz⸗weißen Anzeigen. SBottesdienſt- Ordnung Evangeliſche Gemeinde a Sonntag, den 11. Dezember 1932: Dritter Advent. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Schumacher, 10 Pre⸗ digt, Pfarrverwalter Pahl; 11.15 Kindergottesdienſt, Vilar Grüber; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Roſt; nachm. 3 Taubſtummengottesdienſt im Konfirmandenſaal. Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Schumacher; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Schumacher. 5 Konkordienkirche: 10 Predigt, Vikar Thienhaus: 11.15 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Thienhaus; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Kirchenrat Maler: 12 Chriſtenlehre f. Mädchen, Kirchenrat Maler; 6 Predigt, Vikar Staubitz. g Ehriſtuskirche: 10 Predigt, Pfarrer Mayer: 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Jörder; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Dr. Hoff und Pfarrer Mayer; 6 Predigt, Vikar Jörder. Nen Sſtheim: 10 Predigt, Vikar Hegel; 11 Chriſtenlehre, Vikar Hegel; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Hegel. Friedenskirche: 10 Predigt, Pfarrer Bach: 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Schweikhart; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Bach; 6 Predigt, Vikar Schweikhaxt. 5 Johanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Joeſt; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Jpeſt; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Staubitz; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfr. Emlein; 11.45 Ehriſten⸗ lehre für Mädchen, Pfr. Emlein: 6 Predigt, Vikar Zitt. Lutherkirche: 10 1 Pfr. Frantzmann; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Boeckh; 11.15 hriſtenlehre, Pfarrer rantzmann; 11.15 Ehriſtenlehre, Pfr. Walter; abends 8 1(Weihnachtsmuſik).. Gemeindehaus Eggenſtraße 6: 9 Predigt, Vikar Boeckh. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Vikar Hoeniger; 11.15 Kin⸗ dergottesdtenſt, Vikar Hoeniger; 11.15 Ehriſtenlehre, Pfr. Rothenhöfer u. Pfr. Heſſig; 6 Predigt, Pfr. Rothenhöfer. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Bauer vom Diako⸗ niſſenhaus Speyer. ene; 10.30 Predigt, Pfarrer Walter. endenheim: 10 Haupfgottesdienſt, Pfarrer Kammerer; 11 AKindergottesdtenſt, Vikar Köhler;.15 Chriſtenlehre für Knaben, Pfr. Kammerer; abds..30 liturg. Adventsfeier unter Mitwirkung des Jugendbund⸗ und Jungſcharchors. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Reich; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Reich;.30 Chriſtenlehre für Knaben, Pilar Reich; 11 Kindergottesdienſt in Käfertal⸗Süd. Matthäuskirche Neckarau:.15 Chriſtenlehre Nordpfarrei, Pfarrer A ee 0 00 f 0 11 Kinder⸗ gottesdienſt Nordpfarrei, Pfarrer Gänger. Gemeindehaus Speyererſtraße 28: 10 Predigt, Vikar Kehr; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Kehr. Rheinau:.30 Predigt, Pfarrer Vath; 10.80 Chriſtenlehre für Mädchen; 11.15 Kindergottesdtenſt. n Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Bikar Roth; 11 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Vikar Roth; 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar Roth. 5 5 5 Secken deim;.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Wiederkehr; 12.30 Kindergottesdienſt, Vikar Wiederkehr; ö für Knaben, Vikar Wiederkehr;.80 Abendgottesdienſt, Pfarrer Kunz. mann;.30 Hauptgottesdienſt, Kindergottesdienſt, Pfarrer Lemm.. Wallſtadt:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Marx: Ehriſtenlehre, Pfr. Marx; 11 Kindergottesdienſt, Pfarrer Marx: Kirche, Pfarrer Marx. f 125 b Wochen gotlesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Vikar Schu⸗ macher. Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: 1 Chriſtenlehre 100 abends 8 Advenksfeier mit Lichtbildern in der Chriſtuskirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Mayer. Johanniskirche: Mittwoch vorm..20 Schülergottesdienſt. Donnerstag abend 8 Andacht, Vikar Zitt. Lutherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Walter. Feudenheim: Donnerstag ab. 8 Bibelſtunde im Schweſtern⸗ haus, Pfarrer Kammerer. Käfertal: Mittwoch abend.45 Andacht in Käfertal⸗Süd.— Donnerstag abend.45 Andacht, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag abend.30 Wochen⸗ gottesdienſt, Pfarrer Fehn. Gemeindehaus Speyererſtr. 28: Mittwoch abend 8 Wochen⸗ gottesdienſt, Pfarrer Fehn. Rheinau: Donnerstag abend 8 Wochengottesdienſt im Ge⸗ meindehaus. Sandhofen: Donnerstag 8 Wochengottesdienſt. Vikar Roth. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend.30 Andacht im Konfirmandenſaal, Pfarrer Clormann. Wallſtadt: Donnerstag abend 8 Wochengottesdtenſt im Ge⸗ meindehaus, Pfarrer Marx. Die Chriſtengemeiunſchaft, L 2, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11 Sonntagsfeier für Kinder.— Mittwoch vormittag 9 Menſchenweihehandlung; abends 8 Vortrag Salewſfki: „Die Bilder des Johannesevangeliums nach den Ge⸗ mälden von M. Woloſchina“. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſpektor Stöckle): Sonntag 3 Verſammlung. Donners⸗ tag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag.00 Verſammlung. Dienstag 8 C. V., Donnerstag.00 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 (Stadtmiſſionar Welk): Sonntag 3 Uhr Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau, Dän. Tiſch: Sonntag 3 Verſamml. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Freitag.15 Bibelſtunde.— Pfiungſtberg, Herrenſand 42: Donnerstag alle 14 Tage.00 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Verſammlung; Mittwoch.00 Bibelſtunde; Freitag.45 Waldhof.— Feubenheim, untere Kinderſchule: Sonn⸗ tag 8, Dienstag.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeinde⸗ haus: Sonntag 8 Verſammlung.— Weitere Veranſtal⸗ tungen(Sonntagsſchulen, C..j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L II. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugleich 8 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evangeli⸗ ſationsvortrag nniurcebengt Oſterſtraße 30. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Evangeliſationsvortrag Neckarau, Lutſenſtraße 42. Verein für Jugendpflege„Haus Salem“ e.., K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Bibelſtunde f. jg. Männer; 4 Verein für jg. Mädchen; 8 Evaugeliſations⸗ Vortrag. Dienstag 8 Gebetſtunde; 8 Evangellſationsverſammlung Almenhof, Streuberſtr. 46. Mittwoch 6 Kinderbund für Mädchen; 8 Verein für jg. Mädchen; 8 Bibelſtunde für 1315 8 2 85 1 Männer. Donnerstag 4 Frauenſtunde; 6 Kinderbund für i Waldhof: 10.45, Ehriſtenlebre, Pfarrer Clor⸗ Pauluskirche hof Pfarrer Clarmaun; 11. Knaben; 8 Freundeskreis für jg. Mädchen; 8 Blaukreuz⸗ pverſammlung. Freitag 8 Jungvolk⸗Abend. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Feſtaufführung: „Magdalena“. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Freitag abend 8 Jugendſtunde. Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. redigt, Prediger Sautter: 10.45 Sonntagsſchule; abends .90 Predigt, Br. Gähr. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde. 0 Donnerstag ab. 8 Andacht, Vikar Schölch. Donnerstag abend 8 Jugendverein Adventsfeier. Sams⸗ tag nachm..30 Jungſchar. 5 1 1 S Gemeinſchaft, U 3. 28. Sonntag vorm..30 Die Wirkung der Anzeige Prof. Dr. Lyſinſky ſprach vor Reklamefachleuten über die amerikaniſche Statiſtik Die Zahl der Anzeigenſeiten einer Zeitung übt, wenn die Seitenzahl nicht allzu groß iſt, keinen nennenswerten Einfluß auf die Zahl der Anfragen, d. h. auf den Erfolg aus. Bis zu 50 Seiten iſt über⸗ haupt keine geringere Wirkung feſtzuſtellen und erſt bei 100 Seiten iſt ein Rückgang zu erkennen. Von 100 Seiten ab fällt die Kurve dann ſteiler ab, um bei 200 Seiten auf dem niedrigſten Punkte anzu⸗ langen. Für deutſche Verhältniſſe kommen ſolch große Seitenzahlen nicht in Frage, ſo daß man ſagen kann, daß ein größerer Umfang der Zeitung in keiner Weiſe die Wirkung einer Anzeige beeinträchtigt. Einen ſtärkeren Einfluß übt die Jahreszeit aus, denn die Zahl der auf Anzeigen eingehenden An⸗ fragen ſchwankt in den einzelnen Monaten. Die wenigſten Anfragen laufen in den Monaten Juni und Dezember ein und die meiſten in den Monaten Februar und Oktober. Betrugen die Anfragen bei Wochenſchriften in der erſten Woche nach Erſcheinen 50, ſo waren es in der zweiten Woche nur noch 20 und in der dritten Woche nur noch 9. Die gleiche Kurve, nur auf Monate verteilt, iſt bei Anzeigen in Monats⸗ ſchriften feſtzuſtellen. Daraus geht hervor, daß jede neu erſcheinende Nummer die Ausſicht verringert, daß auf eine frühere Anzeige zurückgegriffen wird. Ebenfalls bei Wochenſchriften wurde ermittelt, daß die meiſten Anfragen auf Grund der in der zweiten Woche eines Monats erſcheinenden Anzeigen ein⸗ gingen. Der Einfluß der Warenart auf die Zahl der Anfragen läßt ſich im Durchſchnitt nicht feſtſtellen, da der Unterſchied zwiſchen den einzelnen Waren zu groß iſt. Die Art des Angebotes auf die Zahl der An⸗ fragen iſt ſehr aufſchlußreich. Geht man davon aus, daß in der Anzeige eine Broſchüre verſprochen wurde und ſetzt man hierfür die relative Zahl 100 ein, ſo werden bei Ueberſendung von Warenmuſtern 153 Prozent errechnet, bei Ueberſendung von Re⸗ zeptbüchern 138 Prozent, bei Verſprechen eines Ge⸗ ſchenkes 86 Prozent und bei beſonderen Verſpre⸗ chen nur 24 Prozent. Der Einfluß der Warenpreiſe auf die Häufig⸗ keit der Anfragen iſt ſehr unterſchiedlich. Es beſteht keine geſetzmäßige Abhängigkeit. Ueber die Form des den Anzeigen beigedruckten Rück⸗ koupons iſt zu ſagen, daß der Erfolg um ſo größer iſt, je bequemer es dem Kunden gemacht wird. In der anſchließenden Ausſprache, an der ſich einige Praktiker beteiligten und die recht anregend verlief, wurde auf die für unſere Verhältniſſe an⸗ wendbaren Punkte dieſer amerikaniſchen Statiſtik hingewieſen. 3 * Einſtellung von Polizeianwärtern. Verſchiedene Anfragen geben zu folgendem Hinweis Anlaß: Die nächſten Einſtellungen in die Polizei werden vorausſichtlich im Herbſt 1933 erfolgen. Bewerbungsgeſuche um Einſtellung als Polizei⸗ anwärter können ab Anfang Januar 1933 an die Polizei⸗ und Gendarmerieſchule Karlsruhe, Moltke⸗ ſtraße 12, gerichtet werden. Von dem Bewerber wer⸗ den u. a. volle körperliche Tauglichkeit und eine Mindeſtkörpergröße von 1,70 Meter(ohne Fußbeklei⸗ dung) verlangt. Dem Lebensalter nach können bei den Einſtellungen 1933 nur Bewerber berückſichtigt wer⸗ den, deren Geburtstag in die Zeit vom 1. Oktober 1912 bis 1. Oktober 1915 fällt. Ueber die Einſtellungs⸗ bedingungen im einzelnen gibt die Polizei⸗ und Gendarmerieſchule in Karlsruhe Auskunft. Ev. Gemeinde gläubig⸗getaufter Chriſten(Baptiſten), Max⸗ Joſeſſtraße 12. Sonntag vorm..30 Predigt; 11 Sonn⸗ tagsſchule; nachm. 4 Predigt, anſchließend Jugendverein. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Samstag nach⸗ mittag 4 Jungſchar Buben und Mädels. Südd. Vereinigung für Evangeliſation und Gemeinſchafts⸗ pflege(Landestirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtraße 34. Sonntag abd. 8 Evangeliſation(Gem.⸗Pfleger Steeger). Montag abend 8 Frauenſtunde. Mittwoch abd. 8 Bibel⸗ ſtunde. Samstag abend 8 Männerbibelſtunde. Jugend⸗ bund für E.., a) jg. Männer: Sonntag.30 u. Diens⸗ tag.15; b) Jungfrauen: Sonntag 4 und Donnerstag 8. Knabenbund: Samstag.30 für Knaben von 10—14 J. Neckarſtadt, Holzbanerſtr. 7: Donnerstag 3 Bibelſtunde. Blaukreuzverein Mannheim I, Meerfeldſtraße 44. Sonntag nachm. 3 Weihnachtsfeier des Hoffnungsbundes. Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Mittwoch nachm..00 Hoffnungsbund; abends 8 Blaukreuzſtunde. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Sonntagsſchule(f. Kinder u. Erwachſene) vorm. 10.30—12; 19: Predigtverſammlung. Mittwoch 19.30 Fortbildungs⸗ verein, Mannheim, D 4. 4, 2. Stock. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche im Freiſtaat Baden. Mannheim⸗Stadt, Kirche Ecke Lange Rötter⸗ und Moſelſtr. Sonntag vormittag.30 Uhr Gottesdienſt; nachmittags .30 Uhr Gottesdienſt. Mittwoch abend.00 Uhr: Gottesdienſt.— Mannheim Sandhofen, Zwerchgaſſe 16: Sonntag vorm..30 und nachm. 3 Gottesdienſt. Mitt⸗ woch abend.00 Gottesdienſt.— Mannheim ⸗ Neckarau, Gießenſtr. 1: Sonntag nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abend.45 Gottesdienſt.— Mh.⸗Friedrichsfeld, Grenz⸗ höferſtraße 68: Sonntag nachm..00 Gottesdienſt. Mitt⸗ woch abend.00 Gottesdienſt.— Mannheim⸗Seckenheim, Kloppenheimerſtraße 37: Sonntag nachm..30 Gottes⸗ dienſt.. abend 8 Gottesdienſt. Die Heilsarmee, G 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.: Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntagsſchulen: Sonntag 11 u..80: Mittwoch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. Die Heilsarmee, Alphornſtr. 22, Korps 2. Sonntag vorm. 10 Heiligungs⸗Verſammlung; abends 8 Heilsverſammlung. Montag abend 8 Heimbund. Mittwoch abend 8 Heils⸗ verſammlung. Donnerstag abend 8 Jugendliga. Frei⸗ tag abend 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Kindergottes⸗ dienſte: Sonntag 2. Mittwoch.30. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 26. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger W. Müller; 11 Sonntagsſchule; abends .30 Predigt, rediger W. Müller. Montag abend.00 Jungfrauen⸗Miſſionsverein. Mittwoch abend.00 Bibel⸗ und Gebetsverſammlung. Katholiſche Gemeinde — Sonntag, den 11. Dezember 1932. Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche: Von 6 an Adventsbeichte: 6 Frühmeſſe:.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt; .30 Kindergottesdienſt m. Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 S.80 Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaftsandacht mit egen. 5 St. Sebaſtiannskirche— Untere Pfarrei. 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 12 Chriſtenlehre für Jünglinge:.30 Adventsandacht mit Segen. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt. 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt:.30 Predigt und Amt: 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Herz ⸗Jeſu⸗ Audacß niit Segen 5 Samstag, 10. Dezember 1932 Dunkle Treppen ſind gar manchmal die Veranlaſſung zu Unfällen⸗ Dieſe Tatſache wird leider auch in unſerer Stadz öfters noch zu wenig beachtet. Beſonders in älteren Häuſern, in denen die elektriſche Leitung fehlt, trifft man auf unbeleuchtete Treppenhäuſer. Nach den polizeilichen Vorſchriften müſſen die Treppen allge⸗ mein vom 1. Oktober bis 31. März erhellt werden, und zwar nach Eintritt der Dunkelheit bis 9 Uhr abends. Eine Ausnahme bilden abgeſchloſſene Häu⸗ ſer, die nicht jedermann zugänglich ſind. Wer nicht die Gefahr auf ſich nehmen will, bei einem leicht möglichen Unfall ſchadenerſatzpflichtig gemacht zu werden, ſorge für ausreichende Treppenbeleuchtung. Vorſorge iſt immer zu empfehlen. Reparatur am Kaiſer Wilhelm Denkmal Mit Stahlflaſchen, Sauerſtoffgebläſe und ſonſtigem Werkzeug rückten geſtern vormittag einige Arbeiter vor dem Kaiſer Wilhelm⸗Denkmal im Schloßhof an und begannen auf der den Löwen niederzwingenden kraftvollen Jünglingsgeſtalt an der Vorderſeite des Denkmals unter Zuhilfenahme von Leitern und Brettern ein Arbeitsgerüſt zu errichten. Unter den ſich anſammelnden Neugierigen und unter den Paſ⸗ ſanten ging bald ein Rätſelraten los, denn der Zweck dieſer Arbeiten war nicht ohne weiteres erſichtlich. Die einen tippten auf eine Reinigung des Denkmals und die anderen wollten wiſſen, daß eine Entfernung verſchiedener Teile angeordnet worden ſei. Lange und mit größter Sorgfalt feilte man an dem Frie⸗ denszweig herum, bis das blanke Metall zum Vor⸗ ſchein kam. Dann ziſchte das Sauerſtoffgebläſe auf. Nun konnte man feſtſtellen, daß ein Teil des Zweiges abgebrochen war und wieder ange⸗ ſchweißt werden mußte. Um die Spuren der Repa⸗ ratur zu beſeitigen und die Schweißſtelle unſichtbar zu machen, hatten die Arbeiter gleich allerlei Mix⸗ turen mitgebracht, die dem blankgefeilten Metall die Patinafarbe wiedergaben. Entlaſſung ſtäotiſcher Doppelverbiener * Nürnberg, 10. Dez. Das bayeriſche Geſamt⸗ miniſterium hat im Juni die Löſung des Dienſt⸗ verhältniſſes der verheirateten weib⸗ lichen Beamten angeordnet. Die Stadtverwal⸗ tung hat ſchon vor zwei Jahren verſucht, die ver⸗ heirateten weiblichen Beamten zum freiwilligen Austritt zu bewegen. Eine größere Zahl von Be⸗ amtinnen kam in der Folgezeit auch dieſer Auffor⸗ derung nach. Nunmehr hat der Stadtrat mit Rück⸗ ſicht auf die entſprechenden Erlaſſe des Reiches und Bayerns neuerdings den Verſuch unternommen, dieſe Art von Doppelverdienerei im Bereiche der ſtädtiſchen Verwaltung endgültig zu beſeitigen. Sämtliche noch in den Dienſten der Stadt befind⸗ lichen 17 verheirateten weiblichen Beamten wurden aufgefordert, freiwillig ihre Stellungen aufzugeben. Schmerzloſe Verdauung Wenn Sie ſchwer verdauen und wenn Sie nach den Mahlzeiten Magenbeſchwerden haben, dann verſuchen Sie Biſerirte Magneſia. Magenbeſchwerden ſind oft die Folge eines Ueberſchuſſes an Säure und, um eine normale und ſchmerzloſe Verdauung zu erzielen, muß man dieſe Ueber⸗ ſäuerung bekämpfen. In ſolchen Fällen iſt Biſerirte Magneſia außerordentlich wirkſam, denn ſie neutraliſtert nicht nur den Überſchuß an Säure, ſondern ſie ſchützt auch die empfindlichen Magenwände. Biſerirte Magneſia, die in allen Apotheken in Pulver⸗ oder Tablettenform zum Preiſe von.“.45 erhältlich iſt, hat ſich bei Sodbrennen, ſaurem Aufſtoßen, Blähungen und Verdauungsſtörungen als überaus wirkſam erwieſen. 141 Pfarrkuratie St. Nikolaus: 6 Adventsbeichte; 7 Frühmeſſe mit Advents Kommunion;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt; 10 Feſtpredigt, Hochamt mit Ausſetzung und „Segen;.30 feierliche Veſper mit Ausſetzung u. Segen; .30 Sonnntagabendandacht Heilig⸗Geiſt⸗ſtirche: 6 Beichte und hl. Meſſe: 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Andacht in allgemeinen Nöten u. Anliegen mit Segen. St. Peter: 6 Beichte; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt; .30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt, an⸗ ſchlleßend Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Andacht in allgemeinen Nöten mit Ausſetzung und Segen. Liebfrauen⸗Kirche: Von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre der Jünglinge;.30 Andacht in Zeiten großer Bedrängnis. Kathol. Bürgerhoſpital:.30 hl. Meſſe; 10 Gymnaſiums⸗ gottesdienſt, Choralamt. St. Peter u. Paul, Mannh.⸗Fendenheim:.30 hl. Beichte: .45 Kommunionmeſſe;.30 Kommunion⸗Singmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 11.45 Chriſtenlehre für Jünglinge; 11 Schülergottesdienſt; 2 Adventsandacht. St. Joſef, Lindenhof: 6 hl. Meſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt:.30 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Adventsandacht. St. Bonifatiuskirche: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Adventsandacht.. St. Franziskuskirche Waldhof: 6 Beichte; 7 Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt u. Amt; 11 Sing⸗ meſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe; nachm..30 Chriſtenlehre für Jünglinge und Adventsandacht;.90 Sonntagsabendandacht mit Segen. St. Jakobuskirche Neckarau: 7 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe mit Predigt;.15 Chriſtenlehre für Jünglinge;.45 Hoch⸗ amt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; abends 7 Corporis⸗Ehriſti⸗Bruderſchaft mit Segen. St. Paul, Almenhoft 7 Frühmeſſe;.30 Singmeſſe mit Pre⸗ digt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Adventsandacht. St. Laurentiuskirche Käfertal:.30 Beichte und Austeilung der hl. Kommunion;.15 Frühmeſſe; 9 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; 2 Adventsandacht. St. Bartholomäuskirche Sandhofen:.30 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt: 11 Schülergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe; nach⸗ mittags 2 Segensandacht. 5 St. Ankoniuskirche Rheinau:.30 hl. Beichte;.30 Früh⸗ meſſe, Rorateamt;.15 deutſche Singmeſſe mit Predigt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; abends 7 Andacht in . Nöten u. Anliegen mit Segen;.45 Titularfeier. St. Thereſta vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg: 67.90 Beichte; .30 Frühgottesdienſt mit Predigt;.30 Amt; nachm..30 Adventsandacht;.30 Sonntagsabendandacht mit Segen. St. Aegidinskirche Seckenheim:.30 Beichte:.15 Frühmeſſe; .30 Hauptgortesdienſt:.30 Adventsandacht. 5 Neues Thereſtenkrankenhaus:.30 hl. Meſſe;: 8 Singmeſſe mit Predigt. 8 Alt⸗Katholiſche Gemeinde[Schloßkirche! Sonntag vorm. 10 Deutſches Amt mit Predigt; nachm. 6 Veſpex mit Adventspredigt v. Stadtpfarrer Dr. Keuſſen⸗ Karlsruhe. 1 5 f Freireligiöſe Gemeinde Samstag abend 8 Abendvortrag, Prediger Dr. Karl Weiß über„Die Fortbildung des freireliglöſen Gedankens bei dem Dichterphiloſophen Brund Wille“ dez Spar⸗ und Bauvereins, R 7. 8. 1 im Saale des * * 4 2 P. 5 J Ne. —— * * 1 4 5 42 (mit Ausnahme Montags! Samstag, 10. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 576 Aus Mannheimer Gerichtsfälen Vor dem Einzelrichter 5 In einer Verhandlung vor dem Einzelrichter er⸗ hebt ſich wieder einmal die Frage: Wie ſind Kin⸗ derausſagen pſychologiſch zu bewerten? Die Frage läßt ſich generell nicht mit einer poſitiven Ant⸗ wort abtun, dafür gehört ſie immer noch zu ſehr der Problematik an. Für dieſen Fall jedoch iſt der Staats⸗ anwalt der Meinung, die Ausſagen des Kindes ſeien mit Vorſicht zu genießen. Gegen fünf Jugendliche richtet ſich auf Grund der Ausſagen einer Zwölf⸗ jährigen die Anklage wegen Erpreſſung und Dieb⸗ ſtahls. In der Anklagebank ſitzen nur drei; einer der Jungens iſt zwiſchenzeitlich geſtorben, der andere wohnt auswärts. ö Dem Trio wird vorgeworfen, ſie hätten die Kleine im elterlichen Geſchäft genötigt, ihnen unentgelt⸗ lich Zigaretten zu geben unter der Drohung, ſonſt ihrem Vater mitzuteilen, daß ſie dies anderen gegenüber auch täte. Die Jugens beſtreiten dies. Es ſei vielmehr richtig, daß ſich die Kleine ihnen gegen⸗ über beim Kauf von Zigaretten als Spenderin auf⸗ geſpielt habe und immer mehr Zigaretten ver⸗ abfolgt hätte, als gewünſcht worden wären. Begreif⸗ licherweiſe gefiel den werdenden Männern die Auf⸗ merkſamkeit des kleinen Mädchens, ſie ließen ſie wenigſtens widerſtandslos über ſich ergehen. Auf einmal war der ſchöne Traum aus, als näm⸗ lich eines Tages von einem Rechtsanwalt die nüch⸗ terne Aufforderung kam, die Geſchenke zu bezah⸗ len. Sie taten dies auch, aber die Angelegenheit ſchien damit nicht erledigt. Nach einer größeren Zeit⸗ ſpanne folgte eine Klage auf Zahluig ziemlich hoher Beträge für„entnommene“ Zigaretten. Da weigerten ſich die Jungens, denn ſo hohen Ziffern gegenüber fühlten ſie ihr Gewiſſen rein. Der Vater des Mädchens ſtrengte deſſenungeachtet einen Zivil⸗ prozeß an, indem er die von der Gunſt ſeiner Toch⸗ ter Beglückten Erpreſſer und Diebe nannte. Seine Beweiſe aber waren für ſeine Forderungen und Be⸗ ſchuldigungen zu dünn. Denn es ſtimmte nämlich, daß ſich die Kleine nun einmal darin gefiel, anderen Geſchenke zu machen. Ob ſie nun in ihrem zwölfjährigen Gönnertum ſoweit ging, ihrem Vater einen Schaden von 2000/ zuzufügen, wie er geltend macht, blieb unbewieſen. Das Mädchen machte ein bifſchen unſicher und verzagt vor dem Richtertiſch ihre Ausſagen. Amtsgerichtsrat Schmitz bekam ſchwere Bedenken, die Anklage aufrechtzuerhalten. Er änderte den rechtlichen Geſichtspunkt ab und verur⸗ teilte die Jungens wegen Hehlerei— auf Grund einer gebilligten Unterſchlagung ſeitens des Mädchens im elterlichen Geſchäft— zu Geloſtrafen von 2050/ Film⸗Runoſchau Schauburg:„Ja, treu iſt die Soldateuliebe“ Ja, treu iſt die Soldatenli und noch treuer die Vor⸗ liebe des Publikums für Militärfilme, denn die Wiederkehr dieſes Bildſtreifens wurde dankbar begrüßt. Ein voll⸗ heſetztes Theater und ein ſtürmiſcher Heiterkeitserſolg waren die äußeren Zeichen des Erfolges, der in erſter Linie dem wirklich ausgezeichneten Spiel der Mitwirken⸗ den zu verdanken iſt. Nicht eine Fehlbeſetzung iſt zu ver⸗ zeichnen, jeder iſt an ſeinem Platz. Den blöden Rekruten ſpielt Fritz Schul ung. Der Vorſtellung d Paul Otto, wie Spiel. Von den Frauen ze die durch dieſen Film in einen Prozeß verwickelt wurde, weil ſte dem Herſteller nicht ſchön genug ſang, Camflla Spira und Ida Wüſt aus. Ein beſonderes Lob ver⸗ dient die kleine Petra Unkel, die das Söhnchen des Wachtmeiſters reizend Horſtellt. Eine gute Photographie, eine bewegte Regie zeichnen den Film weiterhin gus. zeichn und vornehm im n ſich Urſẽula Grabley, 2 Jugendvorſtellungen im Palaſt⸗Theater. Das Palaſt⸗ Thealer hätte der Jugend keine größere Weihnachts⸗ freude bereiten können, als durch die Vorführung des gus⸗ gezeichneten Ufg⸗Filmes„Emil und die Detektive“ in beſonderen Nachmittagsvorſtellungen zu ganz niedrigen Preiſen. Die Jugend, die Gelegenheit hat, dieſen Film, der heute mittag und am Sonntag mittag noch läuft, zu ſehen, iſt begeiſtert über das Geſchehen und tobt vor Freude, wenn es den jugendlichen Deteltiven gelingt, den Böſe⸗ wicht zu faſſen und der Polizei zu übergeben. Die Be⸗ geiſterung iſt ſchließlich durchaus verſtändlich, denn alles iſt hier ganz wunderbar und einzigartig, lebensecht wie nie zupor auf die tönende Leinwand gezaubert. Das Beſte an dieſem Film ſind die natürlichen, friſchen Jungentypen, die nach allen Regeln echteſter Jugendromantik, den Ver⸗ Hrecher„weidgerecht“ zur Strecke bringen. Zu dieſem Bild⸗ ſtreiſen läuft noch ein kleinerer Wild Weſtfihm, in dem natürlich die Böſewichte zur Zufriedenheit der jugend⸗ 10 Zuſchauer ebenfalls ihre wohlverdiente Strafe be⸗ ommen. 5 Jageslaleucles Samstag, 10. Dezember Nationaltheater:„Die Schneekönigin“, Nachmittagsvorſtel⸗ lung, außer Miete, Vorrecht A, Anfang 16.30 Uhr.— Abends:„Salome“, Drama von Richard Strauß, Miete E 10, Sondermiete B 5, Anfang 20.90 Uhr.— Nachtvor⸗ ſtellung:„Die geliebte Stimme“, Monodrama von Jean Cocteou, Anfong 23 Uhr. Apollo⸗Theater: Großes Varieté⸗Programm mit To Rhama, Anfang 20.15 Uhr. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Uhr Abendvorſtellung. Tanz: Caſaſß Palaſthotel, Pavillon Kalſer, Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung!. eee 17 Uhr Tanztee 20 Uhr Konzert mit Ein⸗ agen. 5 Lichtſpiele: Alhambro:„Drei von der Kavallerie“. Schauburg:„Ja, treu iſt die Soldatenliebe“.— Capitol:„Ich will nicht wiſſen, wer du biſt!“— Univerſum:„Die Galavorſtellung der Fratelli⸗ nis“ und Bühnenſchau.— Ro xy Theater: „Mieter Schulze gegen Alle!“— Glorio⸗Palaſt: „Das Lied einer Nacht“.— Scalo⸗Theater: „Das ſchöne Abenteuer“.— Palaſt⸗Theater: „Drei von der Stempelſtelle“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellungen:„Schattenthegter und Puppenſpiel“ und „Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen“. Geö'fnet werktags von 10—13 und 14—16 Uhr, Sonntags von 11—16 Uhr.— Stäbdtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags von 16—13 und 14—16 Uhr, Sonntags von 11—18 und 1416 Uhr; außerdem Dienstag Mit woch, Donneestag u. Freitag, jew. von 19.90 21.30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ foſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr, Mufeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Box-Klubkampf Boxring 08 Mannheim und 1. Mainzer B. C. trennen ſich:8 Mannheim Fleck⸗Mainz einen knappen Punktſieg über⸗ Der Boxring Mannheim, der vor einiger Zeit Kaiſers⸗ lautern beſiegen konnte, hatte für Freitag abend den 1. Mainzer Box⸗Club verpflichtet. Der Kamp wurde wieder im„Großen Meyerhof“ ausgetragen und war, beſonders in ſportlicher Hinſicht, ein voller Erfolg. Der Beſuch war für einen Wochentag gut. Die Mannheimer Boxer ſind z. Zt. in ſehr guter Form, die Mainzer brachten eine harte und kampferprobte Mann⸗ ſchaft mit, die ſich ſehr tapfer zur Wehr ſetzte. Nach einem Jugendkampf trafen ſich im Miſchgewicht Her zog⸗ 03 Ludwigshafen und Barth 2 Mannheim. Nach dauern⸗ dem Schlagwechſel wurde der Kampf verdient unentſchieden gegeben. Von den Klubkämpfen ſelbſt wurden 4vor der Zeit beendet. Im Fliegengewicht mußte Boländer⸗ Mannheim in der Pauſe zur zweiten Runde wegen einer Ohrverletzung aufgeben. Riedel ⸗Mainz, der auch tech⸗ niſch beſſer war, kam ſo zu einem techniſchen k..⸗Sieg wegen Aufgabe. Einen äußerſt harten Kampf gab es im Leichtgewicht zwiſchen Lerſch⸗ Mannheim und Schachtebeck⸗Mainz. Beide begannen ſehr vorſichtig. Die erſte Runde war knapp für den Mainzer. Die zweite Runde holte ſich Lerſch, der dann in der dritten Runde dem Mainzer ſo hart zuſetzte, daß deſſen Sekundanten den ausſichtsloſen Kampf vernünftigerweiſe aufgaben. Barth 1⸗Mannheim konnte im Weltergewicht Oehning⸗Mainz in allen drei Runden klar beherrſchen. Durch ſchwere Magenſchläge wurde Oehning ſyſtematiſch zermürbt. Nach verſchiedenen Niederſchlägen mußte er in der 3. Runde das Aus über ſich ergehen laſſen. Den beſten Kampf des Abends lieferte wieder Theilmann im Mittelgewicht gegen Krug ⸗ Mainz. Schon der erſte Schlagwechſel zeigte, daß es hier nur einen Gegner gab. Gegen Schluß der erſten Runde erwiſcht Theilmann ſeinen Gegner mit einem ge⸗ nauen Rechten, der Krug ſchwer zu Boden ſtreckt. Ein Blitzſieg von Theilmann. Die übrigen Kämpfe verliefen zie m Ui ch aus ⸗ geglichen. Im Fliegengewicht mußte Tiſchner⸗ laſſen. Mülum hielt ſich im Federgewicht gegen den ſtärkeren Mainzer Scher ſehr gut. Der Punktſieg von Scher war nicht allzu überlegen. Im zweiten Mittel⸗ gewichtskampf verſchenkte Bol»Mannheim gegen Fey 2⸗ Mainz einen ſicheren k..⸗Sieg. In der erſten Runde mußte der Mainzer zweimal bis 9 zu Boden. Dann zö⸗ gerte Bolz zu lange, ſo daß Fey über die Runden kam und gegen Schluß ſogar noch etwas aufholen konnte. Der Punkt⸗ ſieg von Bolz war ſehr eindeutig. Das Halbſchwergewicht brachte zwei vollkommen un⸗ gleiche Gegner in den Ring Hennrich⸗Mainz überragte ſeinen Gegner Satorius⸗Mannheim der für ſeinen erſten Mannheimer Kampf beſonders geehrt wurde— um Haupteslänge. Nur die erſte Runde war den Mann⸗ heimer, der hier Hennrich bis zu 6 zu Boden ſchicken konnte. In den anderen Runden ſtellte ſich Hennrich taktiſch richtig ein und punktete Satorius klar aus. Dos Endergebnis 818 wird den Leiſtungen der bei⸗ den Kampfſtaffeln am beſten gerecht. Die Organtſation war diesmal ſchon beſſer eingeſptelt. Die lange Verzögerung wäre zu vermeiden geweſen. Wäh⸗ rend dieſer Zeit hätte man die Einlagekämpfe abwickeln können. Im Intereſſe der Kämpfer ſebbſt wäre es dringend zu empfehlen, in Zukunft immer zwei Eimer in jeder Ringecke zu haben. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Riedel⸗Mainz ſiegt über Boländer⸗ Mannheim durch Aufgabe in der 1. Runde. Bantamgewicht: Fleck⸗Mainz gewinnt gegen Tiſchner⸗ Mannheim nach Punkten. Federgewicht: Mülum⸗Mannheim verliert gegen Scher⸗ Mainz nach Punkten. Leichtgewicht: Lerſch⸗Mannheim gewinnt gegen Schachte⸗ beck⸗Mainz durch Aufgabe in der 8. Runde. Weltergewicht: Barth 1⸗Mannheim ſchbägt Oehnling⸗ Mainz in der 3. Runde k. o. 1. Mittelgewicht: Theilmann⸗Mannheim beſiegt Krug⸗ Mainz in der 1. Runde durch k. o.— Bolz ⸗ Mannheim gewinnt gegen Fey 2⸗Mainz nach Punkten. 5 Halbſchwergewicht: Hennrich⸗Mainz ſchlägt Satorius⸗ Mannheim nach Punkten. Endergebnis: Mannheimer Boxring— Mainzer Box⸗ Club:8.—— Die Champions der Hindernis-Jotkeys und gerrenreiter W. Wolff und W. F. Peters Einige Tage früher als vorgeſehen ging die deutſche Ga⸗ lopprennzeit 1932 am Mittwoch zu Ende. Strausberg hate ſich den Abſchluß vorbehalten. Die letzten Renntage, die ausſchließlich dem Hindernisſport gehörten, hatten inſofern noch manches Intereſſante gebracht, als zwiſchen den führen⸗ den Herrenreitern ein ſcharſer Kampf um das Championat entbrannt war, der lange unentſchieden blieb und erſt am vorletzten Renntage entſchieden wurde. Bei den Hi n d er⸗ nisjockens dagegen hatte ſich der vorjährige Champion W. Wolff, der den fünfmaligen Spitzenreiter, den Un⸗ garn W. Hauſer, im Vorjahre ablöſen konnte, ſchon frühzeitig einen gehörigen Vorſprung geſichert, den er zum Schluß immer noch vergrößerte. Bei insgeſamt 185 Ritten kehrte W. Wolff, ein unerhört mutiger und kräftiger Jockey, aus 57 Rennen als Sieger zurück. Die Ausbeute iſt bei der beſchränkten Zahl von Renntagen ganz hervorragend. Wolff hat ſehr viel gelernt, beſonders in taktiſcher Hinſicht. Trotz ſeiner Kräfte beſitzt er viel reiterliches Feingefühl. An zweitex Stelle ſteht mit 29 Stiegen bei 118 Ritten der immer zuverläſſige H. Müſchen, ein Reiter, der beinahe jedem Pferd gerecht wird. Mit 25 Siegen ſolgt daun W. Haufer, der ſeine große Routine für ſich hat. Das große Herz, das man früher an ihm bewundern konnte, hat der Ungar nicht mehr, iſt aber immer noch einer unſerer beſten Jockeys. Der vorwiegend im Weſten tätig geweſene H. Weber ſteht mit 23 Siegen an nächſter Stelle, knapp vor dem tüchtigen J. Unterholzuner der das Talent ſeines Vaters geerbt hat. Diesmal kam Unterholzner ſchon auf 22 Erfolge und wird ſehr wahrſcheinlich ſchon im nächſten Jahre noch beſſer abſchneiden. Nachſtehend die Reiter die weiterhin fünf und mehr Erfolge errangen: J Pinter, W. Ahr(ie 16), W. Rößler(13), R. Naumann, L. Broda (je 11), A. Oſtermann, A. Uhl(je 10), E. Maeſſig, R. Eder (je), K. Florian, H. Schäfer(je), K. Loßmann, H. Glitſch, H. Wiedemann, W. Michaels(je), We Greienbring, H. Siegling(je), L. Regier, E. Maner, G. Moritz, E. Buſchke, J. Eperjeſſy, W. Schmidt, G. Dollf(je). Champion der Her reureiter wurde Fer junge W. F. Peters, der ſchon im Vorjahre hübſche Proben eines überdurchſchnittlichen Talents zum beſten gab. Er ſtieg in 84 Rennen in den Sattel und geſtaltete 24 zum Siege. Sein hartnäckigſter Bedränger war Oblt. v. Horn, der 23 Rennen gewinnen konnte. Es ſah lange aus, als ob Oblt. v. Horn, der ſchon mehr zur„älteren Garde“ ge⸗ hört, in dieſem Jahre der große Wurf gelingen würde. Sehr chancenvoll war auch lang G. Oehme, dem ſchließlich 22 Siege beſchieden waren. An vierter Stelle folgt mit neun Siegen der ſehr talentierte Oſtpreüße K. Schlitzkus mit neun Erfolgen. Drei und mehr Rennen gewannen noch: M. Wiehler, Lt. v. Both(je), Z. Scharfotter, Oblt. v. Holtey(je), Dr. v. Kummer, H. Schmidt, P. Gilde(je), Et. Kaupert, Et. Merk, H. Wieſe, S. v. Mitzlaff(je), C. Rupprecht, Lt. v. Mellentin, Oblt. v. Madeyfki(je). Toni Anſelos letzte Fahrt Ueberführung nach Ulm Für den verſtorbenen ehemaligen Internationalen Toni Unſeld, der zuletzt in Saarbrücken beim Fußballverein ein tüchtiger und geachteter Lehrer des Fußballſpiels war, fand am Donnerstag in Saarbrücken eine eindrucksvolle Trauer⸗ feier ſtatt. An dieſer Feier nahm nicht nur der FS. Saar⸗ brücken ſtarken Anteil, auch zahlreiche andere Vereine des Saargebiets und der Pfalz bezeugten ihre Teilnahme. Am Freitag wurden dann die ſterblichen Ueberreſte Unſelds nach Ulm Donau überführt, wo ſie in der ſchwäbiſchen Heimaterde die letzte Ruhe finden ſollen. 0 Schalke 04 proteſtiert Im Anſchluß an die in den letzten Tagen erfolgte Ver⸗ öffentlichung des Urteils der WSV Spruch⸗ kammer gegen verſchiedene weſtdeutſche Vereine, unter denen ſich auch Schalke 04 befand, hat der Fc 04 Schalke au den Vorſtand des Weſtdeutſchen Spiel⸗Verbandes das ſol⸗ gende Proteſtſchreiben gerichtet: „Das erſt am Sonntag, den 4. Dezember ausgeſprochene, bereits am folgenden Tage ſchnellſtens veröffentlichte Urteil iſt gefällt worden, ohne daß den Beſchuldigten das zur Auf⸗ klärung des Sachverhaltes erforderliche rechtliche Gehör ge⸗ ſchenkt worden iſt. Die gegen die Führung von Schalke h4a erhobenen Angriſſe ſind un⸗ begründet und durch nichts bewieſen. Den Beſchuldigten wurde keine Gelegenheit gegeben, dieſe An⸗ griffe durch Beweismaterial zu entkräften. Das Urteil be⸗ ruht alſo auf falſchen Annahmen und Vorausſetzungen. Der Verein wird gegen das Urteil bei den zuſtändigen In⸗ ſtanzen angehen und die Oeffentlichkeit über die tatſäch⸗ lichen Verhältniſſe aufklären“ Die Vorſtandsherren von Schalke 04 tuen recht daran, wenn ſie ſich ihrer Haut wehren, aber unſeres Wiſſens dürfte es nicht zutreffen, daß man in Schalke vom Urteil der WSV⸗ Spruchkammer überraſcht worden iſt. Der WSV hat vielmehr ja ſchon vor Monaten bekannt gegeben, Haß ſich auch Schalke 04 unter den Vereinen beſinden würde, gegen die neue Verfahren wegen Verſtöße gegen die Ama⸗ teurbeſtimmungen im Gange ſeien. Wie dem auch ſei: man gewinnt immer mehr den Ein⸗ druck, als ſollte das„neue Strafgericht des WSV“ noch ſchwerwiegende Folgen für den geſamten deutſchen Fuß⸗ ball haben. Die Enoſpiel⸗Teilnehmer tagen Die an den Endſpielen um die füddeutſche Fußball⸗ Meiſterſchaft beteiligten Mannſchaften kommen am Son n⸗ tag, Il. Dezember in Würzburg zu einer Be⸗ ſprechung zuſammen, bei der man ſich— wie in früheren Jahren— in erſter Linie mit den Termin⸗, Schiedsrichter⸗ und ähnlichen Fragen beſaſſen wird. Der Tagung wird auch der Verbands⸗Vorſtand beiwohnen und man nimmt an, daß bei dieſer Gelegenheit auch über das Spiel ⸗ ſyſt em und den kommenden Verbandstag geſprochen wird. Vielfach wird eine Vorverlegung des Ver⸗ bandstages angeſtrebt, da man Klarheit über die dringlichſten Fragen, wie Spielſyſtem und Proft⸗ Fußball haben will. Der Verbandstag könnte ſtatt im Mai ſchon im Februar 1933 ſtattfinden. Tennis-Nangliſte des Bezirks XII Wetzel⸗Pforzheim führt vor Dr. Buß⸗Maunheim In der offiziellen Rangliſte für 1932, die der Bezirk 12 (Baden, Pfalz, Saar) jetzt veröffentlicht, führt zum erſten Mal Wetzel ⸗ Pforzheim vor Dr. Buß Mannheim. Oppenheimer Mannheim iſt mit Fuchs⸗Karlsruhe. auf dem 4. und 5. Platz gleichgeſetzt. Es folgen dann Klopfer Mannheim und Walch⸗Pforzheim. Die Rangliſte weiſt folgende Reihenfolge auf: Herren: 1. Wetzel ⸗ Pforzheim;.—3. Dr. Bu ß⸗ Mannheim und Weihe⸗Freiburg;.—5. Fuchs⸗Karlsruhe und Oppenheimer⸗ Mannheim;.—7. Klopfer ⸗ Mannheim und Walch⸗Pfſorzheim;.—11. Baudendiſtel⸗ Heidebberg, Ernſt⸗Pforzheim, Pollak⸗Saorbrücken und Sal ⸗ mony⸗ Mannheim; 12. Frantz⸗Pforzheim; 13.—13. Hil⸗ denbrandt 1⸗Heidelberg, Kirchgäſſer⸗ Mannheim und Mann 1⸗Mannheim; 16.—20. Faber⸗Heidebberg, Hellbrück⸗ Saarbrücken, Krafft⸗Freiburg, Vater⸗Ludwigshafen und Weigel⸗Saarbrücken. Damen: 1. Weihe ⸗ Freiburg;.—3. Heßler ⸗ Monnheim und Mayer⸗ Saarbrücken; 4. Stienen⸗Karlsruhe; .—10. Böhringer ⸗ Mannheim, Chriſtmann⸗Pforzheim, Engelhorn Mannheim, Mörbel⸗ Pforzheim, Voll⸗ mer Maunheim und Wegele⸗ Karlsruhe; 11.—16. Eiſen⸗ beiß⸗Kehl, Grieshaber ⸗ Mannheim, Katz⸗Pforzheim, Schwer⸗Triberg, Sprickmann⸗Saarbrücken und Uckermann⸗ Karlsruhe. 8 Olympia-Vorbereitungen der Ruderer Am Sonntag hält der Deutſche Ruder⸗Verband in Eſſen eine Sitzung ab, um mit den Aktiven die Fragen für die Vorbereitungen der Olympiſchen Spiele 1936 zu er⸗ örtern. An den Verhandlungen werden u. a. der jetzige und der frühere erſte Vorſitzende, Reg.⸗Präſ, Pauli⸗ Potsdam und Dr. Ruperti⸗Eſſen, ſowie Mitglieder der Olympiamannſchaft von Amicitia Mannheim und vom Berliner RC. teilnehmen. Die Tages ord⸗ nung umfaßt ſolgende wichtige Punkte: 1. Folgerungen aus den Erfahrungen der Mannſchaften und Trainer für das Gebiet der Vorbereitungen und Beſchickung internatio⸗ naler Wettkämpfe, insbeſondere der Olympiſchen Spiele; 2. Inwieweit kommen techniſche Verbeſſerungen des Ge⸗ rätes in Frage; 3. Organiſations⸗Vorſchläge für die Vor⸗ bereitungen; 4. Wirtſchaftliche Maßnahmen. gedensorfen Aberlossen wir anderen unis die Gud¹iſqαi/ Das Jahrbuch der Turnkunſt 1933“ Das Jahrbuch tritt ſoeben in ſchmuckem Gewand, daß hinweiſt auf das 15. Deutſche Turnfeſt in Stuttgart, vor den Leſerkreis. Zum 27. Male iſt dies der Fall, ein Be⸗ weis, wie ſtark doch das Jahrbuch mit der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft verwurzelt und wie groß das Bedürfnis nach ihm iſt. Es konnte diesmal im Umfang auf 248 Seiten erweitert werden. Damit iſt nicht bloß eine Ausgeſtal⸗ tung des Textes ermöglicht worden, ſondern auch der Bild⸗ ſchmuck konnte erheblich erweitert werden, was zweifels⸗ ohne allgemein beſonders begrüßt wird. Das Jahrbuch iſt durch den Wilhelm Limpert⸗ Verlag, Dres ⸗ den ⸗ A. 1, der es in der gewohnten Weiſe wieder ganz vorzüglich ausgeſtattet hat, und durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Für den gediegenen und guten Inhalt bürgen die Na⸗ men des Herausgebers und der Mitarbeiter. Der geſamte Vorſtand der DT.: Dominicus, Dr. Neuendorff, Dr. Thiemer, Schill und Steding, iſt an der Mitarbeit beteiligt, ebenſo allen Fachwarte der DT. und die Obleute derjenigen Fachgebiete, die eine ſelbſtändige Entwicklung in der DT. genommen haben. Daneben aber iſt einer großen Zahl neuer Mitarbeiter das Wort gegeben worden, ſo daß ſich gute alte Ueberlieferung mit dem Fort⸗ ſchritt in glücklicher Weiſe paart. Viel Anregung ſtrömt infolgedeſſen das Jahrbuch aus, die ſich in der Geſtaltung des turneriſchen Lebens im Gau und im Verein aufs beſte bemerkbar machen wird. Auch der Berichterſtattung über große turneriſche Ereigniſſe iſt in jeder Hinſicht Genüge getan. Die Kreisturnfeſte werden in vergleichender Ueberſicht behandelt, die Fahrt der Deutſchlandriege nach Aarau, das Turnen auf den Olymviſchen Spielen uſw. ſind gewürdigt worden. Selbſtverſtändlich iſt die Grundlage des Jahrbuchs, die Statiſtik, voll und ganz erhalten geblieben und ſogar noch erweitert worden, und nach wie vor wird das Jahrbuch allen denen, die für die DT. arbeiten, ein wertvolles Nach⸗ ſchlagewerk ſein, das ihnen den Verkehr in der D. und mit anderen Verbänden und die Arbeit gewaltig erleichtern wird. Auch dem Humor, den wir in den jetzigen Zeiten ſo bitter nötig haben, iſt Rechnung getragen worden, ſo daß feder im Jahrbuch etwas finden wird, was ihn erfreut und was ihn anreizt. Es iſt eine Fundgrube für alle, die für das Turnen und die Leibesübungen Neigung haben. Möge das Jahrbuch ſeinen Zweck erfüllen: das Anſehen der Turnerei zu fördern, Kunde zu geben vom Leben und Wollen der DT., von der Entwicklung des deutſchen Tur⸗ nens und endlich von dem Lebenswillen der DT. im Kampfe um ihre Behauptung, zum Segen des deutſchen Vaterlandes und Volkes. Jeder Turnerführer, ſeder Turn⸗ wart und Vorturner, insbeſondere aber auch jeder Turner und jede Turnerin ſollten das Jahrbuch beſitzen und für ſich auswerten! Es iſt die wertvollſte Hilfe zu dem Ziele, das uns ſtändig vor den Augen ſtehen muß, zur Erringung wahren Turnertums. * i Deutſcher Luftfahrt⸗Kalender 1933. Wilhelm Limpert⸗ Verlag, Dresden⸗A. 1. Zu den größten nationalen Auf⸗ gaben des deutſchen Volkes gehört es, mit Nachdruck Hafſtr einzutreten, daß Deutſchland wieder luftſtark wird. Ein ſehr wertvolles Mittel hierzu iſt der vom Den heraus⸗ gegebene„Deutſche Luftfahrt⸗Kalender 1933“, der in Wert und Bild für die deutſche Luftfahrt und die deutſche Flie⸗ gerei eintritt. Der Kalender zeigt Bilder aus allen Ge⸗ bieten der Luftfahrt, wie Luftſchiff, Freiballon, Motorflug, Segelflug, Modellflug, Verkehrsluftfahrt, Sportluftfahrt, Luftfahrtgeſchichte, Luftfahrtentwicklung und Luftfahrksiele und dient der Förderung des Luftſports in ſehr lebhafter und wirkſamer Weiſe. * *„Deutſcher Turn⸗ und Sportkalender 1933“ erſchien im 9. Jahrgang im Wilhelm Limpert⸗ Verlag, Dresden A 1. Er will werben für die Wee der deulſchen Leibesübungen, ex will anregen zum Nachdenken über die großen Aufgaben, die der deutſchen Turn⸗ und Sportbewe⸗ gung im Hinblick auf Volk und Vaterland geſtellt ſind, er will Freude erwecken, Freude an ſchöngeformten menſch⸗ lichen Körpern, an kraftvoller Bewegung, an gehaltpoller Energie. Dieſe Aufgabe erfüllt der Kalender ganz. Schon beim Durchblättern muß man mit Freuden feſtſtellen, daß es auf dieſem Gebiete nichts Schöneres gibt. Das Bild⸗ material iſt eine Ausleſe vom Beſten und ſo vielſeitig, daß alle Gebiete der Leibesübungen vereinigt ſind. Aufklärung und Anregung in Verbindung zu den Bildern gübt der Bearbeiter Fritz Winter auf den inhaltreichen Rückſeiten. Man kann nur wünſchen daß der neue„Turn⸗ und Sport⸗ kalender“ ſeinen Weg zu allen Turnern, Sportlern und Spielern, aber auch zu all denen, die in den Lehbesübungen eine wichtige Volksaufgabe erblicken, finden wird. Geſchäftliche Mitteilungen * Ausſtellung bei Bazlen. Die Firma Hermann Bazlen hat in drei Stockwerken eine beſondere Ausſtellung peron⸗ ſtaltet, um den Intereſſenten alles zeigen zu können, was in ihr Arbeitsgeblet gehört. Viel Anregung bieten die geſchmackvoll gedeckten Tiſche. Für den ſo gebotenen Ueber⸗ blick wird jeder Beſucher danlbar ſein. S380 * Ein Wort an die Rheumatiker. Machen Sie noch heute einen Verſuch mit den prompt wirkenden, ſchmerzſtillenden Dogal⸗Tabletten. Togal löſt die Harnſäure, das verheerende Selbſtgift des menſchlichen Körpers. 6000 Aerzte haben ſich anerkennend über die gute Wirkung des Togal aus⸗ gesprochen. V6 !!!——..t.— 8 Chefredakteur: H. u Meiß ne Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handelstetl. Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗Kommunalpolitiku Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil. Franz Kircher Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen: Jafob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manuheim f 1. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei ückvorts Ihre Erkältung! Ein wirkſames Heilmittel. Faſt jedermann, der Anſy probiert hat, ſtellt die Frage, wie es kommt, daß Anſy heilt, wenn andere Mittel ver⸗ ſagen. Der Grund dafür liegt in ſeiner Zuſammenſetzung. 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Einbrecher feſtgenommen * Pforzheim, 9. Dez. Geſtern wurden von der Fahndueigspolizei vier junge Männer wegen Einbruchs und eine Frau wegen Hehlerei feſtgenommen. Dieſe Bande hatte in letzter Zeit in Pforzheim und Umgebung ſowie in Mühlacker und Wildbad eine große Zahl von Einbrüchen in Woh⸗ nungen, Geſchäften und Gartenhäuſern, Haſen⸗ und Hühnerdiebſtähle verübt. Ein großer Teil der Die⸗ besbeute und eine Unmenge Nachſchlüſſel konnten heſchlagnahmt werden. Die Einbrecher hatten zu⸗ letzt in der Nacht zum 7. Dezember einen Einbruch in ein Feinkoſthaus in Wildbad unternommen. Vor den fahrenden Zug geworfen * Iſpringen bei Pforzheim, 9. Dez. Als der Pariſer Schnellzug, der 1,26 Uhr nachts Pforzheim verläßt, durch Iſpringen fuhr, kletterte ein junger Mann am unteren Bahnübergang über die Schranke und warf ſich, ohne daß der Schrankenwärter es ver⸗ hindern konnte, im letzten Augenblick unter den her⸗ anbrauſenden Zug. Der Mann war ſofort tot. Bei dem Lebensmüden handelt es ſich um den 29jährigen Goldarbeiter Karl Hermann aus Iſpringen, der gerade von der Feier ſeines 29. Ge⸗ burtstags heimkehrte. Er iſt ſchon über ein Jahr arbeitslos. Am Abend hatte er mit Schulfreunden und Kameraden in der Bahnhofswirtſchaft gezecht. Bevor er aufbrach, erlitt er einen Weinkrampf und erklärte, daß dies ſeine letzte Stunde ſei. Die Begleitung ſeines Freundes lehnte er ab. Kind auf dem Arbeitsamt ausgeſetzt * Lahr, 9. Dez. Eine unverhoffte Ueberraſchung wurde einem Beamten des hieſigen Arbeitsamtes zu⸗ teil. Er fand geſtern morgen auf ſeinem Platz ein vierwöchiges Kind. Leute, denen die Unterſtützung gekürzt war, haben es zurückgelaſſen. Von der Schauinslandbahn 8. Freiburg, 9. Dez. Eine gründliche Unterſuchung der Tragſeile der Schauinslandſchwebebahn und — Nachprüfung der eiſernen Stützen hat deren ein⸗ wandfreie Beſchaffenheit ergeben. Wie man hört, dürfte der Wiederbetrieb der Bahn für den Per⸗ ſonenverkehr vom 15. Dezember an erfolgen. Drei, vier Tage zuvor wird die ganze Strecke zur Probe befahren. Depiſenſchmuggler verhaftet * Weil a. Rh., 9. Dez. Beim Uebergang nach Baſel wurde ein aus Stuttgart kommender Reiſender feſt⸗ genommen, der etwa 19 000 Mark in die Schweiz bringen wollte. Das Geld wurde ihm abgenommen, außerdem noch ein größerer Betrag auf einer Stutt⸗ garter Bank beſchlagnahmt. * z Weinheim, 9. Dez. Das Heidelberger Stadt⸗ theater, das ſich beim Weinheimer theaterliebenden Publikum großer Beliebtheit erfreut, brachte geſtern abend„Vor Sonnenuntergang“ von Gerhart Haupt⸗ mann zur Aufführung. Das Schauſpiel, mit dem gleichzeitig eine Gerhart Hauptmann⸗Feier ver⸗ bunden war, wurde mit großem Beifall auf⸗ genommen. h Sandhauſen bei Heidelberg, 10. Dez. Ein Lichtbildervortrag eines Vertreters der Lufthanſa Mannheim gab Aufklärung über das geſamte Luftſchiff⸗ und Flugweſen. Nicht weniger erfreulich waren die Bilder vom Flug ins herrliche Neckar⸗ tal hinauf bis Heilbronn, dann die Aufnahmen vom großen Odenwald im Sommer und im Winter, die Anſichten der Pfalz und zuletzt das Gelände von Weinheim bis Bruchſal. Die Orte der Umgegend mußte der Zuſchauer ſelber erraten, was nicht immer leicht war, da jeder Ort ſeine zwei Kirchen hat. deut ſche Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Her Lohngeldraub! m Bafaltwerk Forſt Die beiden Angeklagten leugnen die Tat * Frankenthal, 9. Dez. Vor dem Schöffengericht Frankenthal hatten ſich am heutigen Freitag der 1901 geborene Arbeiter Max Kühn und der 1893 geborene Arbeiter Karl Mattler, beide aus Kaiſerslautern, wegen Diebd⸗ ſtahls zu verantworten. Es wird ihnen zur Laſt gelegt, am 5. Auguſt d. J. aus einem Wagen der Seilſchwebebahn im Baſaltſteinbruch Forſt(Bann Deidesheim) Gelder in Höhe von 2300 /, die für Lohnzahlungen beſtimmt waren, ge⸗ ſtohlen zu haben. Beide Angeklagte, auf die gleich nach der Tat Verdacht fiel, wurden einige Tage danach in Haft genommen und bei der Hauptver⸗ handlung getrennt vernommen. Kühn beſtreitet, den Diebſtahl begangen zu haben. Bei ſeiner Vernehmung gibt er zu, bereits im Jahre 1931 mit einem gewiſſen Neu aus Kaiſerslautern ſich an die Schwebebahn begeben zu haben mit der Abſicht, Lohngelder zu ſtehlen. Am Tage der Tat ſei er mit Mattler per Rad nach Deidesheim gefahren. Im Walde hätten ſie Netze und Fallen für Vögel geſtellt; auch zwei Steigeiſen habe er mitgehabt, die er zum Beſteigen der Bäume verwenden wollte. Mattler habe ſich etwa zweieinhalb Stunden von ihm entfernt gehabt, um anderswo den Vögeln nachzuſtellen. Auf der Heimfahrt ſeien ihnen zwei Gendarmen begegnet, und er habe die beiden gefangenen Vögel wieder fliegen laſſen. Gegen zehn Uhr abends ſei er nach Haäuſe gekommen.— Mattler ſagte ähnlich aus. Er ſei mit Kühn auf deſſen Forderung mit zur Vogel⸗ jagd gegangen. Als er ſich im Walde bei Deidesheim allein an eine andere Stelle begeben habe, ſei ihm die Mappe mit Steigeiſen verloren gegangen. In der Beweisaufnahme wurde als erſter Zeuge der Schießmeiſter Kühn, ein Bruder des einen An⸗ geklagten, vernommen. Er bekundet, daß ſein Bru⸗ der öfters mit Neu zu ihm gekommen ſei. Einmal habe ſein Bruder zu ihm geſagt: Ihr hättet heute faſt kein Geld bekommen. Als der Zeuge von dem Dieb⸗ ſtahl hörte, habe er gleich Verdacht auf ſeinen Bru⸗ der gehabt. Zwei Kinder des Zeugen ſagten aus, ſie hätten ihren Onkel, Mattler und einen dritten Mann an dem fraglichen Tag geſehen. Aehnliches bekundet der Zeuge Kiſtner. Der als Zeuge unvereidigt ver⸗ nommene Neu ſagt aus, er habe im Vorjahr die Ab⸗ ſicht gehabt, das Geld gemeinſam mit Kühn zu ſtehlen, es ſei aber bei der Abſicht geblieben. Gendarmerie⸗ hauptwachtmeiſter Blümlein ⸗Deidesheim hat die Erhebungen durchgeführt und bekundet, daß beide Angeklagten zunächſt überhaupt beſtritten, an dem fraglichen Tag in Deidesheim geweſen zu ſein. Die Taſche mit den Steigeiſen ſei 200 Meter vom Tatort entfernt gefunden worden. Betriebsleiter Dipl.⸗Ingenieur Götz erklärt, daß ein gekippter Wagen eingelaufen und der Diebſtahl ſofort entdeckt worden ſei. Im Walde, 50 Meter von der Bahn entfernt, ſei die aufgebrochene Kiſte gefun⸗ den worden. Die aufgefundenen Steigeiſen, die auf dem Gerichtstiſch liegen, haben genau in die Spuren eines Baumes in der Nähe des Maſtes gepaßt. Der Zeuge glaubt, daß mindeſtens drei Täter in Frage kommen.— Kriminalwachtmeiſter Jörg ⸗Kaiſers⸗ lautern weiſt darauf hin, daß die beiden Angeklagten zunächſt alles leugneten. Staatsanwalt Kohler befaßte ſich im Verlaufe ſeines Plädoyers eingehend mit den Indizien und beantragte gegen Kühn eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren ſechs Monaten und gegen Mattler, der rückfällig iſt, eine Zuchthausſtrafe von der gleichen Höhe. Die beiden Verteidiger hielten einen ſchlüſ⸗ ſigen Beweis für nicht vorliegend und plädierten auf Freiſpruch. Das Urteil Das Gericht erkannte nach längerer Beratung bei Kühn auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr neun Monaten und bei Mattler auf eine Zucht⸗ hausſtrafe von einem Jahr ſechs Mona⸗ ten. Der Vorſitzende, Landgerichtsrat Krehbiel, be⸗ tonte in ſeiner Begründung, daß das Gericht keinen Zweifel an der Täterſchaft der Verurteilten habe. Es iſt der Anſicht, daß noch ein dritter an dem Diebſtahl beteiligt war. Bei dem Leugnen der Angeklagten hatte das Gericht keine Veranlaſſung, die erlittene Unterſuchungshaft anzurechnen, der Haftbefehl bleibt deshalb beſtehen. Die Angeklagten erklärten in der Verhandlung, das Urteil nicht annehmen zu wollen. Am das Lanoͤſchaftsbild im Neckartal ei- Aus dem Neckartal, 10. Dez. Wiederholt ſchon ſtand das Landſchaftsbild des Neckartales ſeit Beginn der Kanaliſterung im Mittelpunkt der Erörterungen. Nachdem nun die Stauanlagen fertig ſind, kann ſich der Beſchauer ſelbſt ein Bild davon machen, inwie⸗ weit die Anlagen verändernd in das Landſchaftsbild eingreifen. Man kann ohne jegliche Vorein⸗ genommenheit wohl behaupten, daß die bisherigen Veränderungen keinesfalls zur Verſchönerung des Bildes beitragen. Was das Landſchaftsbild aber am ſchwerſten beeinflußt, ſind die im Bau befindlichen Hochſpannungsanlagen, die den Neckar an verſchiedenen Stellen überqueren ſollen und in Hirſch⸗ horn bereits aufgeſtellt ſind und ſich dort unangenehm bemerkbar machen. Wenn nun, wie von fachmän⸗ niſcher Seite behauptet wird, eine Verkabelung nicht möglich iſt, ſo ſollten doch die maßgebenden Stellen bedacht ſein, die Anlagen möglichſt ſo zu erſtellen, daß ſie nicht allzu aufdringlich erſcheinen und deshalb recht ſtörend empfunden werden. Es wäre zu em⸗ pfehlen, wenn ſich die ſtaatlichen e der Genehmigung etwaiger weiterer Hochſpannungslei⸗ tungen im Neckartal ein Mitbeſtimmungs⸗ recht bei dem Bau der Anlagen ſichern würden. * * giheindürkheim(Kreis Worms), 10. Dez. Aus dem Rhein wurde hier eine männliche Leiche ge⸗ ländet. Der Tote war in voller Kleidung und dürfte nur kurze Zeit im Waſſer gelegen haben. Wieder Roſenmontagszug in Mainz * Mainz, 9. Dez. Das Komitee des Mainzer Carneval⸗Vereins hatte die Vertreter der Behörden und der Wirtſchaftsverbände zu einer Beſprechung geladen, um über die Möglichkeiten eines Roſen⸗ monutagszugs in der kommenden Saiſon maß⸗ gebliche Stimmen aus der Bürgerſchaft zu hören. Allgemein ſprach man ſich zuſtimmend zu dem Plan des Roſenmontagszugs aus. Es wurde ein Bür⸗ gerausſchuß gebildet, der die Finanzfrage löſen ſoll. Er wird unverzüglich ſeine Arbeiten auf⸗ nehmen und an die intereſſierten Kreiſe mit einem Appell zur Unterſtützung herantreten. Man iſt feſt entſchloſſen, nach zweijähriger Unterbrechung in dieſer Karnevalsſaiſon wieder einen Roſenmontags⸗ zug abzuhalten, der, wenn auch in beſcheidener Art, in einer Weiſe ausgeſtattet wird, die dem Ruf der Stadt Mainz als Karnevalsmetropole am Rhein vollwertig gerecht wird. Unterſchlagung eines Verwaltungsaſſiſtenten * Calw, 10. Dez. Dieſer Tage wurde durch eine Nachprüfung bei dem Calwer Oberamt feſtgeſtellt, daß der in den 5er Jahren ſtehende Verwaltungs⸗ aſſiſtent Hild ſich Unterſchlagungen zuſchulden kommen laſſen hat. Er mußte zugeben, innerhalb weniger Jahre rund 1200/ an Gebühren und Ab⸗ gaben unterſchlagen und die Unterſchlagungen durch falſche Buchungen verdeckt zu haben. Hild wurde ſofort ſeines Dienſtes enthoben. 143. Jahrgang/ Nummer 576 Po Aus der Pfalz Von der Stadtrandſiedlung Ludwigshafen * Ludwigshafen, 9. Dez. Zurzeit werden die Lud⸗ wigshafener Stadtrandſiedlungen ausgebaut. Bis jetzt ſind von den 184 Siedlerſtellen 82 Gebäude bewohnt und faſt täglich werden weitere Siedler⸗ ſtellen fertig. Man hilft ſich gegenſeitig. Während einige Siedlerſtellen erſt im Rohbau fertig ſind, ſind andere bis zum Dachſtuhl gediehen, an andern wiederum iſt man gerade beim Decken des Daches. Drei Zufahrtsſtraßen zu der geſchloſſenen Siedlung werden jetzt ausgebaut, auch die Straßen innerhalb der Siedlung erfahren zurzeit ihren Ausbau. Die Gärten vor den Siedlerſtellen ſind umgepflügt und die Zäune bereits in Arbeit. Nur das Muſterhaus hat bisher elektriſches Licht erhalten. Auf dem Alten Exerzierplatz in der Nähe der Siedlung haben ſich die Randſiedler einen Sportplatz hergerichtet, einige Läden von Hand⸗ werkern und Geſchäftsleuten ſind ebenfalls vorhan⸗ den. Die Kanaliſation iſt noch nicht fertiggeſtellt. Bis Weihnachten hofft man einen großen Teil der noch nicht fertigen Siedlungshäuſer zu beenden, ſo daß der Einzug der Familien noch vor den Feier⸗ tagen vor ſich gehen kann. Waldarbeiter vom Baum geſtürzt * Elmſtein(Amt Neuſtadt), 10. Dez. Im Johan⸗ niskreuzer Wald glitt der in Schwarzbach wohnhafte Waldarbeiter Adolf Münch, als er eine Eiche ge⸗ äſtet hatte, beim Abſtieg aus und verlor das Gleich⸗ gewicht. Aus 12 Meter Höhe ſtürzte er zu Bo⸗ den und zog ſich ſchwere innere Verletzungen zu. Der Scharlach wütet * Herxheim bei Landau, 10. Dez. Der Schar⸗ lach breitete ſich hier in ſtarkem Maße aus. Nicht nur Kinder, ſondern auch Erwachſene ſind von die⸗ ſer anſteckenden Krankheit befallen. Erwerbsloſe demonſtrieren vor dem Stadthaus * Kaiſerslautern 10. Dez. Anläßlich der geſtri⸗ gen Stadtratsſitzung kam es am Nachmittag zu An⸗ ſammlungen von Arbeitsloſen vor dem Stadthaus in der Steinſtraße, die von der Polizei, teilweiſe unter Anwendung des Gummiknüppels, zerſtreut wurden. Ein Verſuch der Demonſtranten, während der Stadt⸗ ratsſitzung in den Sitzungsſaal einzudringen, ſchei⸗ terte, doch wurden ſpäter einige Arbeitsloſe ſtill⸗ ſchweigend als Zuhörer zugelaſſen. Der Stadtrat bewilligte einſtimmig den Bargeldempfängern in der Wohlfahrtsfürſorge eine einmalige Winterbei⸗ hilfe in der Höhe einer Wochenunterſtützung. Nach Mitteilung des Referenten iſt für dieſe Beihilfe ein Betrag von etwa 48 000 Mark erforderlich. Der politiſche Zuſammenſtoß in Rodalben * Pirmaſens, 10. Dez. Die Schlägerei, die am vergangenen Dienstag in Rodalben zwiſchen dorti⸗ gen Einwohnern und Pirmaſenſer Nationalſozia⸗ liſten ſtattgefunden hatte, hat inſofern ſchwerwie⸗ gende Folgen gehabt, als einer der Teilnehmer, und zwar ein Rodalbener Bürger, durch einen Schlag mit einer Bierflaſche eine ſehr ſchwere Kopfverletzung erlitt. Die Nationalſozialiſten, die nach Pirmaſens ins Gefängnis eingeliefert worden ſind, hörden feſtgenommen, weil man ſie im Beſitz von geladenen Schußwaffen antraf. Es handelt ſich, wie die Polizei mitteilt, um den Fabrikarbeiter Heinrich Kraft, den Schreiner Kurt Krugsberger und den Kaufmann Walter Knerr, alle drei aus Pirmaſeus. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember f— Rhein⸗Pegel 6. 7. 8. 9 10.[Neckar⸗Pegel] 7. 8. 910. Baſel. 0,09 0,98 0,04 0,05 9,08 Rheinweiler.75.78.92.801,86 Mannheim. 2,99 2,78.85.57 Kehl 2402,88.80 2,282.25 Jagſtfeld.. 1184.95 9,840.94 Maxau 3798 25 3,85 3,85 3,77 Heilbronn„1,261,280.181,18 Mannheim 2,882.88.732,61 2,4 Plochingen. 0,86. 27 Caub 08 i Köln 2,81 2,82 2,44 2,36 2,20 omneiderin Nachruf Am 8. Dezember ds. Is. verschied unerwartet Herr Direktor Curt Altvater Wir verlieren in dem Verblichenen, der lange Jahre der Leiter der mit uns engverbundenen früheren„Rhein& Mosel“ gewesen ist und seit der Fusion dieser Gesellschaft unsere Bezirksdirektion Mannheim übernahm, einen wertvollen Mitarbeiter, dessen lauterer Charakter und umfassende Fachkenntnisse ihm ein ehrenvolles, bleibendes Gedenken bei uns sichern werden Mannheim Berlin, den 9. Dezember 1932 Mas Versicherungsgesellschalt Mannbeimer Lebens versicherungs-Banle A. G. (Meiſte rin) empfiehlt ſich f. aute Maßarbeit in u. auß. d. Hauſe, auch Koſtüme u. Män⸗ tel. Erſte Journale. 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Wochenbericht des In⸗ ſtituts für Konjunkturforſchung, ein Zeichen dafür, daß der Bedorf der Wirtſchaft an Wechſelkredit geſättigt iſt. An⸗ bererſeits iſt bei den Klagen weiter Kreiſe der Privatwirt⸗ ſchaft über Finanzierungsſchwierigketten anzunehmen, daß gegenwärtig alle Möglichkeiten erſchöpft ſind, die der Wechſel als Finanzierungsmittel bietet. In Bezug guf die Bankenliquidität iſt der Rückgang des Wechſelum⸗ laufs ein Zeichen für die allmähliche Ueberw unmittelbaren Folgen der Kreditkriſe von 1931.— Ein Mangel an Warenwechſelrn wirkt ſich bei den Banken um ſo empfindlicher aus, je geringer der Gold⸗ und Deviſenbeſtand der Reichsbank iſt. Das iſt einer der Gründe für die Aufnahmefähigkeit des Geldmarktes, z. B. gegenwärtig für Schatzwechſel, die leicht verkäuflich und dabei ein gutes Anlagepapier ſind. D Joprozeutiger Prämienrückgang im Agrippina⸗Kon⸗ zern. Nach Mitteilung der Verwaltung iſt die geſamte Prämieneinnahme bei den zur Agrippina⸗Gruppe gehören⸗ den Geſellſchaften(Agrippina, Kölner Lloyd, Mitteleuro⸗ päiſche Verſicherungs⸗AG.) im Geſchäftsjahr 1932 bis um ungefähr 30 v. H. gegenüber dem Vorfahre zurückgegangen. Da der techniſche Verlauf im allgemeinen jedoch befriedi⸗ gend geweſen ſei, könne mit einem günſtigen Abſchluß ge⸗ rechnet werden. * Colonia, Kölniſche Feuer⸗ und Kölniſche Unfallver⸗ ſicherungsgeſellſchaft, Köln.— Befriedigende Geſchüftsent⸗ wicklung. Der bisherige Verlauf des Geſchäftsjahres 1932 war[t.„BBC.“ durchaus normal. Die Prämieneingänge ſind zufriedenſtellend, wenn auch die Zahlungsweiſe ent⸗ ſprechend der wirtſchaftlichen Lage ſich gegenüber dem Vor⸗ fahr verſchlechtert. Die Liguidität der Geſellſchaft iſt gut. Hinſichtlich der Beteiligung an der Kölniſchen Rückverſicherungsgeſellſchaft iſt zu ſagen, daß gußer dem letzten Erwerb von 400 und 341 Stück Rückver⸗ ſicherungs⸗Aktien aus dem Beſitz der Idung⸗Holding die Vermögensgeſellſchaft der Colonia weitere Aktien über⸗ nommen hat, ſo daß der augenblickliche Beſitz etwa 20 v. H. des Aktienkapitals der Kölniſchen Rück er⸗ reichen dürfte. Das Beteiligungsverhältnis zwiſchen der Colonia und der Nationäl⸗ Allgemeinen Ver⸗ icherungs⸗ A G. in Stettin an der beſchloſſenen Be⸗ teiligung bei der Wiederauffüllung des Aktienkapitals der Kölniſchen Rückverſicherung von 2 auf 8 Mill.„ liegt noch nicht feſt, dürfte jedoch vorausſichtlich 50 zu 50 betragen. Deuische Zuckerbank AG. Berlin Die GV genehmigte den Abſchluß für das Ge⸗ schäftsjahr 1931½2 mit wieder 15 v. H. Dividende. Der AR wurde in ſeiner Geſamtheit wiedergewählt und Landesfinanzamtspräſident a. D. Heine von Hein ⸗ burg, Hauptgeſchäftsführer des Vereins der deutſcher Zuckerinduſtrie, Berlin, neugewählt. * Farbeninduſtrie Ach Werk Leverkuſen.— Beleg⸗ ſchaftsvermehrung. Wie wir erfahren, hat die in der chemiſchen Induſtrie zu verzeichnende Geſchäftsbelebung auf auch dem Werk Leverkuſen der JG Farben⸗ induſtrie A zu Neueinſtellungen geführt, ſo daß der Belegſchaftsbeſtond am 15. Sept. von 6800 Mann ſich auf zurzeit 7090 Mann erhöht hat, trotz der in den Herbſt⸗ a erfahrungsgemäß einfetzenden Abſchwächung des Jeſchäits. * Preußiſche Elektrizitäts⸗AG, Berlin. Wie von maß⸗ gebender Seite mitgeteilt wird, triſſt es nicht zu, daß die Preußiſche Elektrizitäts⸗AGG, Berlin, in Verhandlungen über den Ankauf der Aktienmehrheit der Steiriſche Waſſerkraft⸗ und Elektrizitäts⸗A G, Gro z ſteht. Das Aktienpoſet iſt der Geſellſchaft angeboten wor⸗ den, ſie hat indeſſen den Ankauf abgelehnt. * Eilenburger Kattun⸗Manufaktur Ach in Eilenburg. Die o. GV genehmigte den Abſchluß für 1931/32 mit 303 206/ Geſamtverluſt einſchl. 137 471, Minderbewer⸗ tung der Vermögensgegenſtände und 50 050/ Wiederauf⸗ füllung des geſetzlichen Reſerveſonds. Zur Deckung des Verluſts wird das Grundbopital im Verhältnis :1 nach Einziehung von 64000% Vorratsaktien auf 493 000% StA und 7800 VA zuſammengelegt. * 8⸗Mill.⸗Schadenerſatzklage gegen Wagner u. Moras. Seit ungefähr zehn Jahren führt der frühere Inhaber der Firma Herm. Wünſches Erben, Ebersbach, Fritz Wünſche, einen Schadenerſatzprozeß gegen die Firma Wagner u. Moras und Genoſſen wegen Uebervor⸗ teilung durch rechtswidrige Kopitalerhöhungen. Durch ein 6 vom 8. April d. J. ſind laut Textil⸗ woche Wünſches Anſprüche dem Grunde nach vom Reichs ⸗ gericht anerkannt worden. Die Entſcheidung über die genaue Höhe iſt vom Reichsgericht an das Landgericht Bautzen zurückverwieſen, und der Prozeß gegen die Fir⸗ men Reis u. Co., Mannheim, Wagner u. Moras, Wagner u. Co. in Zittou und eine Anzahl von leitenden Perfön⸗ lichkeiten dieſer Unternehmen iſt dort im Gange. Der Pro⸗ zeß wird nunmehr auch die Berliner Gerichte beſchäftigen, da die Klage gegen eine Groß bank zur Wiedergut⸗ machung des Schodens in allernächſter Zeit erhoben wird. Der Schaden beziſſert ſich ouf nahezu 8 Mill.. * Schwabenbrän Düſſeldorf.— Brauerei Tivoli, Krefeld. Der GV om 31. Jan. der AH Schwaßenbräu Düſ⸗ fſeldorf wird voraeſchlagen, für das Geſchäftsjahr 1931/32 aus 0,45(0,65) Mill./ Reingewinn eine Dividende non 6(8) v. H. zu verteilen.— Die der Ach Schwaben⸗ Bräu naheſtehende Brauerei Tivoli AG Krefeld ſchlägt die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 7 v. H. vor. HANDELS. o 1 M TSCHAFTS-ZETT NU der Neuen Mannheimer Leitung Mittag- Ausgabe Nr. 5 2 76 Nachlassender Preisdruck an den Sechäfen Stützungskäufe verhindern deuischen Weizenexport Knapp behaupfeſe Preise für Braugersſe/ Schwieriger Haferabsaiz Preisrückgänge am Mehlmarki Mannheim, 8. Dez. Die Stimmung für Aus landweizen iſt in den letzten Tagen etwas feſter geworden. Es iſt ziemlich gutes Geſchäft geweſen, vor allem für vordere Ware nach den nordiſchen Ländern, aber auch nach Holland, Belgien und ſelbſt nach Griechenland. Für die Inlandmärkte war dabei von beſonderem Intereſſe, daß die an den deutſchen See⸗ häfen disponibel geweſene Ware hierdurch ſehr ſtark ge⸗ räumt und damit der von ihr ausgehende Druck von den internationalen Märkten weggenommen worden iſt. Die Prämien für die Abladungen über St. John und Newyork ſind bedeutend geſtiegen, da Verſchiffungen von den kana⸗ diſchen Häfen jetzt nicht mehr möglich ſind. Dieſe teureren Sätze haben vor allen Dingen die atlantiſchen Manitoben betroffen und es iſt fraglich, ob ſich die dadurch erhöhten Preiſe durchſetzen werden. Während die Notierungen wochenlang ziemlich gleichbedeutend waren, werden heute Pacifie⸗Manitoben wieder um 15—20 hflets. billiger offeriert als atlantiſche. Auch macht die Regterung der Vereinigten Staaten alle Anſtrengun⸗ gen, den Kanſas⸗ Weizen auf einen einigermaßen marktgemäßen Preis herabzuſetzen, um von den eigenen Vorräten beſſer herunterzukommen und es bleibt wohl be⸗ merkenswert, daß die ſichtbaren Vorräte in den USA. in bedeutendem Maße abgenommen haben. Außer dieſer Anſtrengung der nordamerikaniſchen Re⸗ gierung iſt weiter zu beachten, daß die Plata⸗Offer⸗ ten in den letzten Tagen trotz ſchlechterer Nachrichten aus Argentinien im Gegenſatz zu den Manitoben⸗Forderungen unverändert blieben. Bahia Blanca z. B. koſtete, wie in der Vorwoche, für Januar⸗Februar⸗Abladung, eif Rotter⸗ dam, 4,30 hfl., wogegen Manitoba 1, hard, billigſt mit 4,95 hfl., offeriert wurde. Dabei handelte es ſich um ladend⸗geladene Ware; Dezember⸗Abladung koſtete 5,10, Januar 5,20 hfl., ceif Rotterdam. Für Amber Durum(, Canada Weſtern, ladend⸗geladen, ſchwimmend, wurden 5,50 bfl., eif Rotterdam, per Dezember⸗Abladung 5,57% und per Januar 5,65 hfl., eif Rotterdam, gefordert. Wie man ſieht, ſind die Offerten für ſpätere Abladungen, ins⸗ beſondere direkte Offerten von drüben, 1015 hflites. höher. Nach dem Oberrhein wurden zwar mehrfach Geſchäfte abgeſchloſſen, die dabei in Betracht kommenden Umſätze müſſen jedoch als klein bezeichnet werden. Die von Rußland vorliegenden Angebote fanden bei ung kaum größere Beachtung; in Holland iſt etwas geringer ruſſiſcher Futterweizen zwiſchen 4,25 und 4,30 bfl., eif Rotterdam, gehandelt worden. Für deutſchen Weizen lagen im Verlauf dieſer Woche vermehrte Angebote vor, die auch zu Kurs rück⸗ gängen geführt haben. Trotz verſtärkter Intervention der ſtaatlichen Stützungsſtelle waren dieſe Rückgänge nicht aufzuhalten, weil die dauernd an dem Zentralplatz vor⸗ genommenen Stützungen auch zu einem verſtärtten An⸗ gebot am Berliner Platze führen. Die Preisrückgänge am innerdeutſchen Markt haben dieſer Tage, beſonders am Mittwoch, die Möglichkeit neuer deutſcher Weizen⸗ ausfuhr ein greifbare Nähe gerückt gehabt. Weizen ⸗ ausfuhrſcheine ſind infolge der Rückgänge am Wei⸗ zenmarkt auch etwas zurückgegangen, Geſchäfte darin ſind jedoch kaum möglich geweſen. Prompte Scheine aus alten Abſchlüſſen wurden heute mit 141,25/ offeriert und es ſoll auch einiges zu dieſem Preiſe gehandelt worden ſein; Januar⸗Scheine wurden mit 142,00 J, Februar⸗Scheine mit 143,00„ angeboten. Durch die vorgenommenen Stützungs⸗ käufe, die heute in Berlin zu einem um etwa 2,00„ je To. höheren Preis geführt und auch an der Küſte die Proiſe etwas in die Höhe gebracht haben, hat ſich die kleine Export⸗ chance wieder verflüchtigt. Es dreht ſich dabei im Augenblick eigentlich nur um eine Differenz von 1 v. H. Dieſes eine Prozent, um das der deutſche Weizenpreis noch zu hoch iſt, verhindert ſeine Aus⸗ fuhr und damit eine wirkliche Entlaſtung des Marktes. Eine weitere Auswirkung der Preisſtützung iſt aber auch, daß die Preiſe in Berlin im Verhältnis zu jenen Preiſen, die eif Rheinſtationen gemacht werden können, viel zu hoch ſind, was, wie erwähnt, die Folge hat, daß alle Ware, die einigermaßen Rechnung läßt, nach Berlin gezogen wird. Am Niederrhein ſoll nach hier vorliegenden zuverläſſigen Meldungen 75—76 Kg.⸗Weizen zeitweiſe mit 19,80, eif Mühle Niederrhein, gehandelt worden ſein. Am Oberrhein lagen Angebote vor in 77 Kg.⸗Ware zu 20,60„%, in Pommern⸗Mecklenburg⸗Holſtein⸗Weizen zu 20,70, in Pommern⸗Weizen, 76⸗77 Kg., Dezember⸗Ab⸗ ladung, zu 20,80%, in mitteldeutſchem Sachſen⸗Saale⸗ Weizen zu 20,75„,, eif Mannheim, Kaſſe gegen Dokumente und in reinem Sachſen⸗Saale⸗Weizen, Dezember, zu 20,90 Mark, eif Mannheim, Kaſſe bei Ankunft. Weizen aus Baden, der Pfalz und Rheinheſſen koſtete franko Mann⸗ heim 20,60 20,75 l. Am Roggenmarkt hat ſich für ſüddeutſche Her⸗ künfte eine weitere Abſchwächung vollzogen: das Angebot lautete heute für die 100 Ka., franko Mannheim, auf 16,75 bis 17,00(Vorwoche: 1717,25) /; ab nahen pfälziſchen und heſſiſchen Stationen wurden 16601680(16,7517% verlangt. Pommeriſcher Roggen, 72—73 Kg., rheinſchwim⸗ mend, koſtete 16,90 /, desgl. 75— 74 Kg., Dez.⸗Abladung, 16,80 4, ie Kg., Dez.⸗Abladung, 16,70 /, alles eif Mannheim, Kaſſa bei Ankunft. Braugerſte hatte ruhigen Markt. Die Beſtände bei den Produzenten ſollen zwar gelichtet ſein, dem Markt ſteht jedoch reichliches Material zur Verfügung, ſo daß ſich die Preiſe für pfälziſche, heſſiſche und Tauber⸗Gerſte nur Indusiriekonzerne kaufen Akfienpakeſe Die großen Induſtriekonzerne, deren Finanz⸗ ſurgen in den letzten Monaten die Börſe immer wieder be⸗ unruhigt hatten, find plötzlich aus ihrer Reſignation heraus⸗ gegangen. Sie treten ſeit Wochen in immer zuneh⸗ mendem Umfange als Käufer größeren Stils für Montanwerte und Braunkohlenwerte auf. Ab⸗ geſehen davon, daß dieſe rheiniſchen Käufe von Aktien⸗ paketen„eingefrorene“ Aktienpakete aus alten Lombards bei den Banken zur Löſung bringen, beſtärkt dieſes Ein⸗ greifen rheiniſcher Induſtriekonzerne Spekulation und Publikum in der Anſchauung, daß es in der Induſtrie auf⸗ wärts geht. Die etwas zuverſichtlicher lautenden Situations⸗ berichte aus verſchiedenen Induſtrien, vor allem aus der Eiſen⸗ und Kohleninduſtrie ſowie vom Schrottmarkte er⸗ halten dadurch ein beſonderes Relief und die Börſe glaubt endlich an die Prognoſen, die ſchon ſeit geraumer Zeit den Kehrreim tragen: die Wirtſchaftsſchrumpfung geht ihrem Ende entgegen. Freilich muß man ſich dartiber klar ſein, daß bei dieſen Käufen großer Konzerne zweifellos auch Kombinationen und Erwägungen über neue Zuſammenſchlüſſe in der weſtdeutſchen Montaninduſtrie eine gewichtige Rolle ſpielen. Die Kon⸗ zerne ſind flüſſiger geworden und ſie legen flüſſige Mittel in Montanaktien an, um ſpäter, bei neuen Zuſammen⸗ ſchlüſſen, mit dabei zu ſein. Die Führung bei dieſer Montan bewegung hat⸗ ten Gelſenkirchen, Ver. Stahlwerke, Harpener und Rhein. Braunkohle. Bei Gelſenkirchen ſpricht man immer wieder von einer Reprivatiſierung des Aktienpaketes der Regie⸗ rung, bei Harpen von der Möglichkeit einer kleinen Divi⸗ dende, aber auch davon, daß die Silverberg⸗Gruppe, die die Rhein. Braunkohle beherrſcht und ſchon über einen ſtatt⸗ lichen Beſitz an Harpener⸗Aktien verfügt, wieder den Ge⸗ danken an eine Aufnahme von Harpen durch Rhein. Braun⸗ kohle auf dem Wege des Aktien⸗Umtauſches ventilieren. Die rheiniſche Spekulation folgt naturgemäß dieſen Käu⸗ fen der Großkonzerne, insbeſondere waren in den letzten Tagen größere rheiniſche Prämienkäuſe in Montanwerten zu bemerken.. 1 Es konnte nicht ausbleiben, daß dieſe Bewegung auch die Börſenſpekulatton und das Publikum anregte. Man( blieb erinnerte ſich daran, daß von jeher Aufwärts ⸗ bewegungen meiſt mit einer Montan hauſſe begannen. Das Publikum hält ſich freilich vorerſt noch zurück, es will offenbar abwarten, ob dem neuen Reichs kabinekt eine innerpolitiſche Entſpannung ge⸗ ingen wird, es will auch erſt die Einzelheiten des Wirt⸗ ſchaftsprogrammes des neuen Kabinettes kennen lernen. Aber die Gewißheit, daß dieſes Programm eine Erweiterung der Arbeitsbeſchaffungspläne bringen wird, veranlaßt Publikum und Spekulation ſchon jetzt, Ausſchau nach jenen Werten zu halten, die, von neuen Staats⸗ und Kommunalaufträgen Vorteile haben würden. In dieſem Zuſammenhange wurden, abgeſehen von Kohlen⸗ und Eiſen⸗ werten, vor allem Maſchinenwerte gekauft, ſo beſonders Muag, ferner lauf die geplante Motoriſterung der Reichs⸗ wehr) Autowerte, (Dt. Kabel, Felten u. Guillaume ete.) und Bauwerte (Julius Berger, Hochtief, Deutſche Linoleum). Die Phantaſie der Börſe wurde ferner durch die Wahr⸗ ſcheinlichkeit angeregt, daß eine Auf locker ung der Stillhaltekredite zu einer Vermehrung der Sperr⸗ markkonten führen werde. Das würde aber auch eine Ausdehnung der Sperrmark⸗Verwendungsmöglichkeiten für das Ausland nach der Richtung von neuen Aus lands⸗ käufen in deutſchen Effekten aus Stillhalte⸗ geldern bedeuten. Man kaufte infolgedeſſen die vom Aus⸗ lande früher bevorzugten Papiere, ſo Reichsbankanteile, Rohſtoffwerte, Tarifwerte(Bekula, Deſſ. Gas). Kaufintereſſe zeigte ſich für die Kunſtſeiden werte auf den Abſchluß der internationalen Kunſtſeidenverhand⸗ lungen. Conti⸗Gummi ſtiegen weiter auf Käufe der Opel⸗ Gruppe. Beachtung fanden auch die Braunkohlenwerte, ſpeziell Leopoldgrube ſowie Dt. Erdöl. Bei Rütgerswerke erwartet man größere Aufträge aus den kommenden Stra⸗ ßenbauten.— Die Umſätze am Rentenmarkt ſchrumpften weiter ein, nur Induſtrie⸗Obligatlonen wieder geſucht.— Die Wiederaufrollung der Düſſeldorfer Affäre Schäfer durch den Rücktritt des Direktors der De Di⸗Bank, Dr. Kehl, rief vorübergehend eine Abſchwächung hervor, aber der Grundton doch zuverſichtlich. trotz umfangreicher Realiſationen der Tagesſpekulation ſpeziel BMW, Tel.⸗ und Kabel⸗Werte knapp behaupten konnten, zumal die vorher beſtehende Kaufluſt der Malzfabriken aufgehört hat. Für norddeutſche Sommergerſte(zu Brauzwecken geeignet) verlangte man 20,60 21,30„ die 100 Kg. eif Mannheim, ein Preis, der hierher keine Rechnung zuläßt. Bei Hafer haben die Abſatzſchwierigkeiten weiter an⸗ geholten. Für badiſche Herkünfte werden, je nach Muſter und Naturalgewicht, ab Verladeſtationen 1313,50„ ge⸗ fordert, die Abgeber ſind jedoch bei ernſtharten Verhand⸗ lungen auch zu Preisnachlö bereit. Die Forderungen franko Mannheim mit 13, 4,25„ die 100 Kg., können faſt als nominal bezeichnet werden. Mais hatte ebenfalls nur ſehr kleinen Markt. Gelber Plota⸗Mais, rheinſchwimmend, ſtellte ſich auf 3,50 hfl., eif Mannheim, ſeeſchwimmend auf 3,30 hfl., eif Rotterdam. Vom Mehlkonſum woren keinerlei Anregungen für die Brotgetreidemärkte zu erwarten, weil auch bei geörück⸗ ten Mehlpreiſen zurzeit keine Anregung zu neuen Abſchlüſſen beſteht. Die Intereſſenten haben, wie ſchon früher erwähnt, vielfach noch Abſchlüſſe zu höheren Preiſen laufen, die zunächſt abgewickelt werden ſollen. Füc Wei⸗ zen mehl, Spezial 0, ous Austauſchweizen hergeſtellt, wurden zuletzt, je nach abzuſchließender Menge, 29— 29,65 Mark je 100 Kg. verlangt. Die Preiſe für Roggen⸗ mehl hoben gleichfalls etwas nachgegeben, ohne daß dar⸗ aus eine Anregung hervorgegangen wäre. Je nach Fa⸗ brikat koſtet ſüddeutſche 60—70proz. Ausmahlung 23—24.50 Mark, wogegen norddeutſche Roggenmehle in 60proz. Aus⸗ mahlung bereits mit 22,75„, franko Mannheim, an⸗ geboten werden. Futtermittel hatten ſehr ſtillen Markt und lagen zuletzt, mangels Anregung, vollſtändig geſchäftslos. Da Käufer wie Verkäufer gleichmäßig zurückhaltend bleiben, hielten ſich die durch den Geſchäftsmangel bedingten Preis⸗ abſchwächungen in mäßigen Grenzen. Verlangt wurden für die 100 Kg. feine Weizenkleie, prompt 7,75, per Früh⸗ jahrslieferung 8,25; grobe Weizenkleie 8,50; Roggenkleie 88,50; Weizenbollmehl 10,00; Weizennachmehl 4b, Dez., 15,25—15,50; desgl. 5, war nicht offeriert; Biertreber 10,0 bis 10,75; Malzkeime 1010,50; Erdnußkuchen 12,25; Lein⸗ kuchenmehl 11,25 J. Georg Haller. Die Sanierung der Rheinischen Landesbank Der Landeshauptmann der Rheinprovinz ſprach am Freitag in Düſſeldorf im Provinziallandtag über die Sanierung der Rheiniſchen Landesbank. Nach der Rebe des Landeshauptman ies beruhen die Vorſchläge zue Sanierung der Landesbank auf folgenden Grundlagen: Die Rheiniſche Landesbank ſoll allmählich auf⸗ gelöſt werden und für ſie wird in Zukunft die zu grün⸗ dende Gemeinſchaftsbank zwiſchen Provinzialver⸗ band und kommunalen Giroverband als provinzielles Kre⸗ ditinſtitut auftreten. Dem Sanierungsvorſchlag liegt die Abſicht zugrunde, die Verhältniſſe vorläufig für vier Jahre zu regeln. Dabei war zunächſt feſtzuſtellen, wie⸗ viele Mittel die Landesbank in den nächſten Jahren zur Bezahlung der laufenden Zinſen und der Verwaltung be⸗ darf. Die Kommunen, die in ſtarkem Maße mit der Sa⸗ nierung zuſammenhängen, zahlen etwa 18 Mill. /, Zinſen, zu denen noch 15 Mill./ hinzukommen, die Reich und Staat gegebenenfalls darlehnsweiſe zu⸗ ſchießen. Von den Schulden, die jetzt zurückgezahlt werden müſſen, erhalten die Banken zunächſt 10 v.., den Reſt vier Jahre ſpäter. Die Sparkaſſen forderungen werden verrechnet und die ſogenannten ſozialen Gläu⸗ biger erhalten die für ihre Exiſtenz notwendigen Ab⸗ ſchlagszahlungen. Den hierzu erforderlichen Betrag von 34 Mill. ſtellt die Reichsbank. Dex größte ſoziale Gläubi⸗ ger, die Landes verſicherungsanſtalt, erhält bis zum April 1933 9 Mill.„ bei einer Forderung von- 39,2 Mill. J. 72727222 0b0bbPbPbPbPbeee Die Borsig-Ab wicklung a 30 VH. Quolenausschüffung an die B- Gläubiger Der Treuhandausſchuß der Gläubiger der A. Borſig G. m. b.., Berlin ⸗Tegel, verſendet an die Gläu⸗ biger ein Rundſchreiben, in dem mitgeteilt wird, daß die Gläubigerſchaft erſt im Falle der Möglichkeit einer wei⸗ teren Quotenausſchüttung ein neues Rundſchreiben erhal⸗ ten ſolle. Hierzu erſchien es tunlich, den Ausgang ſchwe⸗ bender Verhandlungen abzuwarten, die ſich jedoch wider Erwarten in die Länge gezogen haben und deren endgül⸗ tiger Ausgang auch heute noch nicht überſehen werden könne. Obwohl durch die Abwicklung noch vorhandener und durch die Hereinnahme neuer Aufträge ſowie durch die lau⸗ fende Auszahlung bevorrechtigter Forderungen die Li⸗ quidität erheblich beeinträchtigt werde, ſei es der Geſchäftsführung möglich geweſen, einen Betrag flüſſig zu machen, der es nunmehr geſtatte, eine Quoten⸗ ausſchüttung vorzunehmen. Es ſet jetzt möglich, 50 v. H. der Forderungen der unter Gruppe B fallenden Gläu⸗ biger zu befriedigen, d. h. derjenigen Gläubiger, deren Forderungen bis zu 500 Mark betragen und ſolcher, die ihre Forderungen bis zum Vergleichstermin auf 500 Mark ermäßigt hatten. Mit der Ausſchüttung wird ſofort begonnen. Der Treuhandausſchuß der Gläubiger werde darum bemüht bleiben, daß ſobald als möglich wei⸗ tere Ausſchüttungen erfolgen. Von dem Ausgang der er⸗ wähnten Verhandlungen werde es abhängen, wann und in welchem Umfange weitere Quotenausſchüttungen vor⸗ genommen werden können. D Mechaniſche Weberei Linden, Hannover.— Arreſt⸗ befehl gegen Gen.⸗Dir. Uebelen aufgehoben. Wie erinner⸗ lich, war Mitte November ein dringlicher Arreſtbefehl über das Vermögen des früheren Generaldirektors Kommerzien⸗ rat Carl Uebelen ergangen. Die von der Mechaniſchen Weberei Linden geltend gemachten Anſprüche von 750 000% ſind, wie die Geſellſchaft dem DD. jetzt mitteilt, durch Vergleich in einem für die Mechaniſche Weberei Linden günſtigen Sinne erledigt. Hierdurch iſt auch der Arreſt⸗ befehl gegen Kommerzienrat Uebelen hinfällig geworden. * Stärke⸗ Zuckerfabrik AG, vorm. C. A. Koehlmann u. Co., Frankfurt a. d. O. Der AR beſchloß, der GV am 6. 1. 38 die Verteilung einer Dividende von 6,5(5,5) v. H. für das Geſchäftsjahr 1931/32 vorzuſchlagen. * Konkurs einer öſterreichiſchen Mühlenfirma. Ueber die Erſte Salzburger Walzmühle Franz Fiſ⸗ ſetdalen.—., Salzburg, iſt das Konkursverſah⸗ ren eröffnet worden. Bereits im Sommer war von drei Schweizer Gläubigern Konkursantrag geſtellt worden, wo⸗ rauf die Firma om 1. Auguſt das Vergleichsverfahren an⸗ meldete, das jedoch nicht die Zuſtimmung der Gläubiger fand. Die Betriebsanlage war zuletzt auf etwa 6 Mill. Schilling geſchätzt worden, iſt aber hypothekariſch belaſtet. Die Gläubiger ſollen zumeiſt ausländiſche Firmen ſein. * Kaufhaus Julius Obernzeuner, Frankfurt a. M.— Vergleich angenommen. Aus dem im geſtrigen Ver⸗ gleichstermin der Firma Julius Obernzenner, Frank⸗ furt a.., erſtatteten Bericht der Vertrouensperſon ent⸗ nehmen wir, daß etwo 95 v. H. der Gläubiger dem Vergleichsvorſchlag zugeſtimmt hoben. Da noch Formaltk⸗ täten wegen verſchiedener Bürgſchaftserklärungen für die garantierten 5 v. H. zu erledigen ſind, iſt die Beſtätigung des Vergleichs erſt Ende nächſter Woche zu erwarten. * Weitere Verlängerung der reſtlichen 7,5 Mill. Dollar Amerikaſchatzwechſel des bayeriſchen Staates. Wie wir aus Bankkreiſen erfahren, ſind die in letzter Zeit geführten Verhandlungen, die eine Verlängerung der Rückzah⸗ lung der reſtlichen 7,5 Mill. Dollar Amerika⸗ ſchatzwechſel des bayeriſchen Staates von Erfolg geweſen. Dementſprechend iſt die Rückzahlung des Reſt⸗ betrages von 7,5 Mill. Dollar der urſprünglich 20 Mill. Dollar betragenden kurzfriſtigen Amerikaſchuldverpflich⸗ tungen des bayeriſchen Staates, die bereits bis zum 11. Dezember verlängert worden war, nochmals um ein halbes Jahr verlängert worden bei einem Zinsſuß von 5 v. H. * Internationale Kuperkonferenz ergebnislos abgebro⸗ chen. Newyork, 10. Dez. Nach Informationen aus beſter Quelle iſt die Internationale Kupferkonferenz geſtern zu Ende gegangen, ohne daß ein Abkommen über eine Ver⸗ minderung der Erzeugung zuſtande gekommen iſt. Frankfurfer Abendbörse geschäffslos Die geſtrige Abendbörſe zeigte ein Bild faſt vollkom⸗ mener Geſchäftsſtille. Von der Kundſchaft waren keine Orders eingetroffen, und auch die Kuliſſe übte Zu⸗ rückhaltung, Im Vergleich mit den Berliner Schlußkurſen lagen die Abendbörſennotierungen bet freundlicher Grund⸗ ſtimmung etwa behauptet. Buderus und Geffürel waren 4 bzw. 78 v. H. diedriger. Dagegen zeigte ſich für Mansfelder Bergbau bei 247 5 b Intereſſe. Der Ren Die Rheinprovinz ſelbſt übernimmt eine Schuld von 50 Mi ll./ gegenüber Staat und Reich, die mit 5 v. H. zu verzinſen und mit 1 v. H. zu tilgen iſt. Um die Verzinſung und Tilgung der 50 Mill./ zu ermöglichen, wird die Provinzumlage entſprechend erhöht und zwar auf den Prozentſatz des Vorjahres. Der Betrag, der zur Verzinſung und Tilgung der Anleihe nicht erſorder⸗ lich iſt, ſoll zur Rückzahlung fälliger Kapitalſchulden der Provinz, bei der Landesbank, alſo zur weiteren Erhöhung der Liquidität dienen. Die Unſicherheit des Sanierungsplanes liegt da⸗ rin, daß er im weſentlichen auf Zahlungen auf⸗ gebaut iſt, die Stadt⸗ und Landkreiſe zu zahlen haben. Ob dieſe Zahlungen möglich ſind, hängt daher ganz von der Finanzlage der Kommunen ab. Eine endgültige und ſichere Sanierung iſt daher nur möglich, wenn die finanzielle Leiſtungsfähigkeit der Kom⸗ munen durch Aenderung des Fin anzaus⸗ gleichs, durch Entlaſtung von Erwerbsloſenfürſorge und durch kommunale Umſchuldung wieder hergeſtellt wird. Die Provinzumlage ſtellt zwar große Anforderungen an die Stadt⸗ und Landkreiſe, iſt aber für die Sanierung unumgänglich notwendig. Aber auch Reich und Staat war⸗ ten mit weſentlichen Leiſtungen auf, einmal der Zius⸗ überſchuß jährlich bis zu 15 Mill., dann die 34,5 Mill. Ueberbrückungskredit uſw. Zum Schluß gab der Landes⸗ hauptmann der Ueberzeugung Ausdruck, daß der Provtu⸗ ziallandtag im Hinblick darauf, eine Kataſtrophe zu ver⸗ hüten, die Vorſchläge des Provinzialausſchuſſes vorbehalt⸗ lich von Aenderungen im einzelnen, im Grundſatz anneh⸗ men wird. tenmarkt war zwar auch ſehr ruhig, es fanden aber doch einige Abſchlüſſe in Altbeſitzanleihe und ſpäten Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen bei gut behaupteten Kurſen ſtatt. U. a. notierten: Neubeſitz.55, Altbeſitz 5896, Berl. Han⸗ delsgeſellſchaft 8, J. G. Farben 97%, Gebr. Junghans 1675, Lahmeyer u. Co. 112, Siemens u. Halske 121 Kaſſa. Nürnberger Hopfenmarki 8. Nürnberg, 9. Dez.(Eigenbericht.) Wie ſeither, ſe hielt ſich auch in der heute ſchließenden Berichtswoche der Geſchäftsverkehr am Hopfen⸗ markte in ſehr engen Grenzen. Trotz der etwes erhöhten Zufuhr von insgeſamt rund 200 Ballen on ſechs Markttagen, war die Nachfrage wieder beſchrändt; ſie rich⸗ tete ſich zumeiſt auf gute Aus wahlſorlen, vor allem Haller⸗ tauer und Gebirgshopfen in mittel bis gutmittel. Bet den geringen Marktbeſtänden hielten die Eigner unentwegt an ihren ſeitherigen Forderungen feſt; die Notierungen erfuh⸗ ren keinerlei Veränderung. Der Wochen um ſatz er⸗ reichte insgeſamt 100 Ballen. Bei Wochenſchluß notieren nach amtlicher Feſtſtellung in„ je Zentner: Prima Mittel Geringe Hallertauer 215225 200210 180195 Tettnanger 215—230 200210— Spalter 200—235 190—195— Hersbrucker Gebirg 175190 155—170 130—150 Wochenſchlußſtimmung unverändert ſehr ruhig.— Am Saazer Markte hielt die gute Nachfrage unvermindert an und es erſtreckten ſich die Käuſe auf alle Sorten, die vollkommen unveränderte Preiſe erzielten. Bei fortgeſetzt feſter Stimmung Notierungen von 740—1200 Kronen.— Am belgiſchen Markte ruhige Tendenz. Notierungen von 640 bis 675 Franes.— Am franzöſiſchen Morkte zeichnet ſich das Geſchäft durch feſte Tendenz aus, insbeſondere bei den beſſeren Qualitäten. In letzter Zeit zeigt England ſtarke Nachfrage. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 9. Dez. Auf der heutigen Gemüſeauktion wurden folgende Preiſe notiert: Tomaten 30—41; Rotkohl 2— 2,5; Weißlohl 80—90; Wirſing —2,5; Roſenkohl 10—12; Krauskohl 2,54; Schwarzwur⸗ zeln 10—13; Karotten 2; Spinat 3,5—4,5; Zwiebeln 4,5: Feldſalat 28—39; Rotrüben 1,5—2; Weißrüben 1, Erdkoßl⸗ rabi—1,25; Blumenkohl 18—92, 10—16 und 5; Kopfſellerie —10; Endivienſglot 2— 6,5: Suppengrünes, Bündel 1,52. * Wormſer Produktenbörſe vom 9. Dez. An der heu⸗ tigen Wormſer Produktenbörſe nannte man per 100 Kilo, bahnfret Worms, folgende Preiſe: Weizen 20,5, Roggen 16,5, Gerſte, Rheinheſſen 18—19, Gerſte, Ried 1819, Gerſte, Pfälzer 19—20, Gerſte, Ausſtich über Notiz, Futtergerſte 16—17, Weizenmehl, Baſis Null 29— 29,25, Roggenmehl, 70proz. Ausmahlung 23,5, Weizenfuttermehl und Nachmehl 9,5—16, Roggenfuttermehl und Nachmehl 10—16, Roggen⸗ kleie 8,5—9, Grobe Weizenſchalen 8,75, feine Weizenkleie 7,75, getrocknete Biertreber 10,75, Malzkeime 10,75, Hen Luzerne 3,5—4,75, Stroh(Maſchinenſtroh) 1,25—2, Kartof⸗ feln 2,753. Tendenz: ruhig. Mefallpreisindex Die Preisindexziffer der„Metallwirtſchaft, Metollwiſſen⸗ ſchaft, Metalltechnik“ ſtellte ſich am 7. Dezember 1932 auf 47,8 gegen 48,6 om 20. November 1932(Durchſchnitt 1909/18 gleich 100), fiel olſo um 1,6 v. H. Für die einzelnen Me⸗ talle wurden nach dem Preisſtande vom 7. Dezember 1932 folgende Einzelinderziffern errechnet: Kupfer 36,3(am 30. November 19892: 37,6), Blei 48,4(50,0), Zink 41,1(40,6); Zinn 57,2(56,2), Aluminium 111,1(unv.), Nickel 107,7 (unv.), Antimon 56,8(unv.). Weifere Rheinschiffahris- Verhandlungen * Duisburg, 10. Dez. In der geſtern abgehaltenen Sitzung der Internationalen Studien kom⸗ miſſion für die Rheinſchiffahrt kamen ſich die verhandelnden Parteien weſentlich näher. Wie uns mit⸗ geteilt wird, kam ſowohl auf Seiten der Reedereien als auch der Partikulierſchiffer der ernſte Wille zum Aus⸗ druck, zu einer Einigung zu gelangen. Es iſt aber not⸗ wendig, daß einige Punkte noch in den Vertrag hinein⸗ gearbeitet bzw. geändert werden, worüber mit möglichſter Beſchleunigung Vorſchläge ausgearbeitet werden ſollen. Die allgemeine Anſicht der Kommiſſionsmitglieder geht da⸗ hin, daß die Möglichkeit einer Einigung beſteht. Heute vormittag iſt in Duisburg eine Ver ſa mm lung der Reedereien, die ſich mit dem Ergebnis der Sitzung des Studienausſchuſſes beſchäftigen wird. Nach dem Stand der Verhandlungen in der Studienkommiſſion wird kaum anzunehmen ſein, daß in der Reederverſamm⸗ lung bereits ein Beſchluß über die Auflegung der Einzeich⸗ nungsliſte gefaßt werden wird. 8 5 1 krachienmarki Duisburg-Ruhrori 9. ez. Die Nachfroge noch Leerraum war an der heutigen Börſe 0, die Fra 5 i „ Samstag, 10. Dezember 1932 Sonder- Angebot CCC Tokalon- Puder(lose) statt 50 Pfg. oinfühtungshelber e Dose 10 Pfg. Tre: dur-Puder fest in Dosen Ste M. per Dose M..50 Zu haben bei: Nizza Parfümerie D 1,-8 Seifen-Rennert U l, 9 88, 14 Seckenheime rstrage 32 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9 N stets erstklassig und preiswert am Rant Das Heriabiaus fi, pete in Hurt Pralinen, Schokoladen, Rees elk. kaufe ich nur bei Greulich, M 4, 13 Dort gibt es die größte Aus- Moderne Leihbücherei Dr. G. von Schaewen C I, 5 Neuerscheinungen stets vorrätig ist die Astrologie Jahteshoroskone 1933 u. Mk. 10.-an H. 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Miete B 10, Sondermiete B 5:„Salo mel, Drama mit Muſik von Rich. Strauß. Anfang 20.30, Ende 22.00 Uhr Samstag, 10. Dezember. Nachtvorſtellg.: „Die geliebte Stimme“, Monodrama von Jean Cocteau. Anfang 23.00, Ende 24.00 Uhr Sonntag, 11. Dez. Nachm.⸗Vorſtellung: „Die Schneekönigin“, Märchen nach Anderſen bearbeitet von Margot Schlieper. Anfang 14.30, Ende etwa 17.00 Uhr Sonntag, 11. Dez. Abends. Miete D 10, Sondermiete D 5:„Die goldenen Schuhe“, Oper von Tſchaikowfky. Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr Montag, 12. Dez. Miete g 10, Sonder⸗ miete E 5:„Die Weber“, Drama von Gerhart Hauptmann. Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr Dienstag, 18. Dez. Miete O 11:„Der Troubadour“, Oper von Verdi. Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr Mittwoch, 14. Dez. Nachm.⸗Vorſtellung für die Schüler höherer Lehranſtalten — ohne Kartenverk.—:„Fidelio“, Oper von Beethoven. Anfang 15.00, Ende 17.30 Uhr Mittwoch, 14. Dez. Abends. Miete M 10. Zum letzten Male:„Die endloſe Straße“, Ein Frontſtück von Sigm. Graff und Carl Ernſt Hintze. Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr Donnerstag, 15. Dez. Miete H 11. Zum letzten Male:„Die Journa⸗ lüſten“, Guſtav Freytags Luftſpiel in Neufaſſung von Felix Jovachimſon, Muſtik von Theo Mackeben. Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr Freitag, 16. Dez. Miete F 10, Sonder⸗ miete F 5:„Die ngoel denen Schuhe“, Oper von Tſchaikowſky. Anfang 20.00, Ende 22.90 Uhr Sofort und billig bedienen wir Sie in unseren anerkannt guten Spezialarbeiten: Plissee, Hohl- Säsumen, Einkurbeln von Spitzen. Kanten für Schals und Volants, Kleider- und Wäschestickereien, Biesenarbeiten, Knopflöcher u. Stolfknöpfe, Stoffdekatur. Geschulster Nite, N 4, 7- Tel. 23210 wahl u immer frische Ware. Wenn Ste bei Binkauf von Weihnachtsgebäck l. Marzipan Wert auf Qualität u. Preiswürdigkeit legen, so Kaufen Sie bei WEIIENREUTHER am Kalserring la. Christstollen mit garanſtert vetner Süßrahmbutter. Früchtebrot— Honig- Lebkuchen. 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Herm. picha/ Albert paulg dullus Falkenstein Srita Fatal orher reichhalliges Beiprogramm/ dugendverbot/ Einheitspreis wochentags 70 pfg. als Rekrut Krieg ler Miolsnarteien Anfangszeiten: Wo 3, 5,.10, 8 40 Uhr So 2,.15, 620, 8 25 Uhr Jau list untereimender— dbsremander 2 als komische Alſe nebeneinander gegeneinander 7 2 N 5 8 Abentfeuer 5. g N at! 1 al 2 Th gate 7 Mannheim 2 2 8 Im kriminellen Filmteil in den Mietskaser nen. „Samstag, den 1b. Dezember 1932 Wegen des starken Erfolges und 5 5 e A 1 t— Meere dee e der grogen Begeisterung Aobotile Aachen im La eee ro 8 9 85 5 5 3 2 5 unserer Besucher ö Aufgebot der Rebellen: f 1 6 8 5 von 11 Christian e Wiederholung dieses unvergleichlichen Ein Film von i 1 9 1 zür dle Bühne bearbeitet von Margot Schlieper 8. 2 Musik von Helmuth Schlawing Arikanischen Filkenfilme; 5 Industrie 2 8 jona 0 paul fenckes— True grionne 1 Ir 8 9 1 DU: Jerusalem die hl. Stadt. Musikalische Leitung; Helmuth Schlawing 30 5 0 Bühnenbilder: Eduard Löffler Arn Sonntag vorm. 11 8 4 e 8 Tanzleitung: Gertrud Steinweg N„„ 5 Il 9 0 AI al 0 Technische Einrichtung: Walter Unruh ö 1 5 8 8 Anfang 16.30 bg Ende etwa 19 Uhr b 5 5 5 e ers Oo nen: 0 ien Deners und Die Großmutter Lene Blankenfeld Norpaf Janhorsfi 5 Gerda, ihr Enkelkind 9 Kübler 1 fl dugendliche erlaubt! Kay, Gerdas Gespiele Annemarieschradiek 9 Linn: 8 Ber Kater Murr, ein höchst 19555 1755 51105 800 Beg. Wo.00. 5 00..10,.30 verdriehlicher alter Herr Bum Krüger etzte Vorstellung es. So 200..30,.30..30 Die Uhr, eine ehrwürdige a alte Standuhr Erna Stephan 5 Der Winter Georg Köhler 1 Die Schneekönigin Elisabeth Stieler Heute ins 555 g Die Schwalbe Annemarieschradiek Die alte Frau 1 W Erster Holzsoldat Joseph Offenbach N Zweiter Holzsoldat Joseph Renkert Einige gespielte Modell- Verarbeitung— telne Wolle Erster Engel Käthe Wolf 8. 5 Zweiter Engel Irmgard Wehner i a Klaviere Solldeste Sehneidefarbeit Der Rosenstrauch Jide Overhoff Ii. 1 N 8 1d biele der ONFII 1 28 verschiedene Herren- Größen Samstag, den 10. Dezember 1932 in i 5 Vorstellung Nr. 111— Miete B Nr. 10 5 e 2 10787 Sondermiete B Nr. 5 51111 9 Mk— 99188 1 S a 1%o me Falenetenteter 5 2 7 Drama in einem Aufzuge nach Oscar Wilde's„ i f 8 5 gleichnamiger Dichtung in deutscher Uebersetzung I 1 0 Andere Preis la gen: von Hedwig 5 60 el, 3, 10 Mk 28 5 48 85 58— 88 0 Musik von Richard Strau. 1 1 1 2 usikali Leitung: Jose senstock e Bestens erbaltene Tecl Bü 8 Nen* Ein Spiel aus dem Leben der Neger mit unerhörten Der huge u. sparsame Herr Wählt seinen echnische Einrichtung: Wa 12 1 5 Cue Sehen,: Slsitsſend kietst- Spiel. Teng uss, lanos Ulster eus unserem großen Fertiglager Anfang 20.30 Uhr,„ ee ür kin ninreissendes Lied von wil( heit u. rait f Personen: f f e tonſchön, ſchwarz pol. Herodes 0 5 72 u. eiche, mod. gebeizt, Herodias Irene Ziegler 125 Salome Else Schulz 5 Eule Dualität! Wilhelm Trielof 5 5 9875 Belmulh Neugebauer Niedrige Preisel Nora Banderich G. Geiger, B 2, 10 a, 15 Bartling Rückgebände. 7219 Walther Friedmann 9 eee eee eee 0 Hugo Voisin 1 PCC& Fünfter 5 81 75 N Heprenzimmor Oròſgtes Speziaſhaus fur Herrenkleraung Erster 18825 Hans Görlich wenig gebraucht, beſteh 5 Badens und der Pfalz Zweiter] Nazarener Eugen Fröhlich 2 Ollo K e aus: 850 Mannheim O 4. Erster Soldat 3 Könker* Telephon 216 24 1 großen Bibliothek Zweiter N Albert Weig 5 1 1 Schreibtiſch Cappadocier Karl Zöller 1861 Heute 3 15 Uhr 1 runden Tiſch Sklave Gertrud Jenne 75 1 Schreibtiſchſeſſel mit echtem Leder 2 7 eee einlestaurant zum fosenstoch Silber-Bestecke nf, cnuf e N 3, 5 Telephon 31225 N 3, 5 2* EWerbstosgn-Vorstellung Eintrittspreis 30 Pfennig abends 8½ Uhr vorletzter Abend Samstag, den 10. Dezember 1932 Nachtvorstellung 85 Die geliebte St i m me Monodrama von Jean Cocteau Deutsch von Hans Feist Stahlwarenfabrik, gegr. 1907. 29 8 1. Inszenierung: Hermann Albert Schroeder Morgen Sonntag 8246 massiv Suber und Bestecke mit 100g e g Die Frau Ellen Widmann 5 4 und 8½¼ Uhr Zübevaufſage. direkt ab fabrik ohne] g gebr., gut erhaltene 5 Anfang 23 Uhr Ende etwa 24 Uhr Abschieds- Vorstellung e en 100. an(die Seitenwagen Das Heus def uten Küche 5 za telge dernſtur) i unter Leitung der Hausfrau Zahlungsaufforderung. 8 8 8 Katalog mit 35 Modell für-Rad bzw. Indian, Sie g. d e ue lee 8 D Ama 2J½Cͥ¾ A Neturreine Quelſtäts- Weine am 1. Dezember 1932 fällig. Mieter, 8 j A 11 5 1 75 a. 00 dſs. Mts. nicht zahlen, 3 1 1 95 5 18 1 N 5 Hatstes Un tele 18545 ee 1 80 8 88 ctationaltheater. 8 + 5 5 N 1 ene 5 1 N i boebr. Krumm Solingen 55 frei, preisw. zu ver⸗ A 7 ü d F II N Soling keen. 1%(A. endering und Frau geb. erässer. 9 Rich. Gutjahr, Indian⸗Garage, Nek⸗ en Heuie großes Schlachffest z. 3 Neckartal allbekannies Haus, sehr guſe küche und Keller e Ds Eurstenberg-Nesteurant Heidelberger-— 14162 5 Schlafzimmer, pol. u. 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