Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. ee Mannhein Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreiſe: 32 rum breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 14. Dezember 1932 143. Jahrgang— Nr. 582 Sturz des Kabinetts Herriot Die Kammer verweigerte mit 402: 187 Stimmen die Jahlung der Schuldenrate an Amerika— Schwierige Megierungsneubildung Eiſenbahnunglück im Gütſchtunnel Zwei Züge raſten zuſammen Visher 7 Tote und 14 Schwerverletzte Kabinett Bontour? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 14. Dez. Die franzöſiſche Kammer hat heute früh um.20 Uhr nach einer erregten Nachtſitzung die vertragsgemäße Zahlung der Schuldenrate an Amerika abgelehnt und das Kabinett Herriot mit 40:187 Stimmen geſtürzt. Das Mißtrauensvotum hat trotz der frühen Morgenſtunden in der Kammer, wo ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich faſt ſämtliche Deputierte und zahlreiche Senatoren befanden, ein ungeheures Auf⸗ ſehen erregt. Es wurde von den zahlreichen aus⸗ ländiſchen Journaliſten in alle Richtungen der Wind⸗ roſe berichtet. Der Sturz des Kabinetts Herriot wurde zwar geſtern abend ſchon als unvermeidlich vorausgeſehen, aber man hoffte im Stillen, daß im letzten Augenblick doch eine Aenderung eintreten würde. Die Folgen des Sturzes ſind für Frankreich, ſo erklärt man bei den amerikaniſchen Journaliſten, in moraliſcher Hinſicht ungeheuer groß. Die Weigerung Frankreichs, zahlen zu wollen und Kredite, die es während des Krieges zur Fortfüh⸗ rung von Amerika erhalten hatte, zurückzuerſtatten, machte einen ungeheuren Eindruck auf die angel⸗ ſächſiſchen Kreiſe. Herriot wird wahrſcheinlich im nächſten Kabinett nicht mehr erſcheinen. Das Miniſterium wird heute vormittag ſich in den Elyſése⸗Palaſt begeben, um dem Präſidenten Albert Lebrun die Demiſſion zu über⸗ reichen. Ueber die Nachfolge Herriots werden verſchiedene Vermutungen geäußert. Die am mei⸗ ſten verbreitete Anſicht lautet dahin, daß man Paul⸗Boncour erſuchen wird, die Möglichkeiten einer Kabinettsbildung zu prüfen. Doch der Um⸗ ſtand, daß das Miniſterium Herriot von der Rech⸗ ten, der Mitte und den Sozialiſten ſowie den Kom⸗ muniſten geſtürzt worden iſt, geſtaltet die Bildung einer neuen Regierung äußerſt ſchwierig. Die Möglichkeit eines geſchäfts führenden Miniſteriums, das vor allem auf Grund eines Ermächtigungsgeſetzes das Budget unter Dach und Fach zu bringen hätte, iſt alſo keineswegs ausge⸗ ſchloſſen. Geſtern abend wurde bei der Erörterung der Frage, was nach dem Sturz des Kabinetts Her⸗ riots geſchehen könnte, bereits eine ſolche Möglich⸗ keit ins Auge gefaßt. Trotzdem iſt es notwendig, für die kommenden wichtigen, diplomatiſchen Verhand⸗ lungen ein Miniſterium auf die Beine zu ſtellen. Der Sturz des Kabinetts Herriot ruft daher eine äußerſt ſchwierige innerpolitiſche und außenpoltſche Situation hervor. Trotz alledem haben ſich die Rechtsparteien und die So⸗ zialiſten nicht im mindeſten geniert, den Präſiden⸗ ten der Republik vor ſo äußerſt heikle Entſchlie⸗ ßungen zu ſtellen. Die entſcheidende Sitzung In größter Erregung drängten ſich geſtern abend die Menſchenmaſſen um die Deputiertenkammer. Berittene Polizei und Militär ſicherten die Ordnung. In der Kammer ſchwoll die Woge der Entrüſtung über„Amerikas Unnachgiebigkeit“ maßlos an und brach in ſchärfſten Kundgebungen hervor. Depu⸗ tierten, Jburnaliſten, ſogar höhere Staatsbeamte erfüllten die Wandelgänge mit ihren leidenſchaft⸗ lichen Proteſten. Es gab keinen Menſchen, der die Zahlung be⸗ fürwortete. In den Auseinanderſetzungen wurde Amerika unerhört kritiſiert. „Wilſon kam nach Europa, um mit uns den Frie⸗ deusvertrag auszuarbeiten. Nachdem wir alle unſere Wünſche preisgeben mußten, lehnte Amerika den Verſailler Vertrag ab. Die Amerikaner arbeiteten ſeit 1918 an unſerer Schwächung. Den Deutſchen erließen ſie die Zahlungen, uns preſſen ſie den letz⸗ ten Sous ab.“ In dieſer Tonart wurde über! die Vereinigten Staaten geſprochen, denen Frank⸗ reich den Endſieg zu verdanken hat. Was im Sitzungsſaal vor ſich ging, intereſſierte nur wenig, weil die Mehrheit gegen die Zahlung von Anfang an geſichert ſchien. Man errechnete über 500 Stimmen. Ueber das Schickſal der Regie⸗ rung zerbrach ſich niemand mehr den Kopf. Was nach Herriot kommen ſoll, beunruhigte die maßlos erregten Politiker nicht. Von Paul⸗Boncvur wurde geſprochen, von Daladier oder von einer Regierung, die ſich mehr auf die Mitte ſtützen könnte. Das Nein an Amerika blieb jedoch die Forderung. In der Nachmittag⸗ und Abendſitzung ſprachen durchweg Gegner der Zahlung. Der nationaliſtiſche Führer Louis Marin, der Zentrums⸗ führer Soulier lehnten den Regierungsſtandpunkt einer bedingten Zahlung ab. Auf den Tribünen klatſchte das Publikum Beifall. Um 9 Uhr abends wurde die Sitzung wieder aufgenommen. 5 Telegraphiſche Meldung — Zürich, 14. Dez. Im Gütſch⸗Tunnel bei Luzern ſtieß geſtern nach⸗ mittag der Perſonenzug Luzern⸗Bellinzona mit dem Eilzug Zürich Luzern zuſammen. Der Zuſammen⸗ prall war außerordentlich ſchwer. Bisher ſind 7 Tote und Schwerverletzte geborgen. Der Züricher Zug hatte das Halteſignal überfahren und ſtieß auf den ausfahrenden Gotthard⸗Zug. Die beiden elektriſchen Lokomotiven fuhren mit voller Wucht aufeinander und ſind vollſtän⸗ dig ineinandergekeilt. Beide Lokomotivführer ſowie der Zugführer des Züricher Zuges wurden getötet. Die Lokomotiven, die Packwagen und verſchiedene Perſonenwagen ſind zerſtört oder ſchwer beſchädigt. Die Wagen mußten auseinandergeſchweißt werden, um zu den Toten und Verletzten zu gelangen. Der Bahnhof Luzern iſt geſperrt. Der geſamte Eiſenbahn verkehr mit Luzern wird für mehrere Tage unterbunden ſein. Der Perſonenverkehr wird durch Autos aufrecht⸗ erhalten. Die Aufräumungsarbeiten im Tunnel werden ſehr erſchwert, weil ſich die Trümmer der Lokomotiven und Wagen bis zur Tunneldecke tür⸗ Nach Wiedereröffnun 9 Uhr kamen i die Verteidiger der Regierung zu Wort. Der radikalſoziale Deputierte Chauvin ſetzte ſich mit den Behauptungen ſeines Vorredners Pernot auseinander. Dieſer hatte erklärt, es handele ſich um ein privates Schuldenverhältnis zwiſchen Frankreich und Amerika. Da Amerika ſeinen Schuldner an der Erfüllung ſeiner Verpflichtungen gehindert habe, verliere es das Recht, die Durch⸗ führung der Verpflichtungen zu verlangen. Chau⸗ vin ſtellte unter wachſender Unruhe der Kammer feſt, daß die Verweigerung der franzöſiſchen Zah⸗ lung an Amerika juriſtiſch keine Ausſicht hätte, von einem internationalen Schiedsgerichtshof gutgeheißen zu werden. Als der Redner in Verteidigung des Standpunktes Herriots verſicherte, daß eine fran⸗ zöſtſche Zahlung am 15. Dezember Frankreich nicht für die Zukunft feſtlegen werde, ſteigerte ſich die Unruhe im Hauſe zum 5 Tumult. und Chauvin war es einige Minuten lang unmög⸗ lich, ſich Gehör zu verſchaffen.„Es iſt bedauerlich, ſo rief er den Rechtsdeputierten zu, daß Sie auf dieſe Weiſe ihre eingegangenen Verpflichtungen ab⸗ g der Kammerausſprache um men. Die Schweißapparate ſind ununterbrochen in Tätigkeit, um die ineinander gepreßten Eiſenteile zu löſen. Nach dem Zuſammenſtoß entſtand im Tunnel durch Kurzſchluß ein Bran d, der aber bald gelöſcht werden konnte. Wie die Eiſenbahninſpektion Luzern mitteilt, konnten ſämtliche Verunglückten in den Krankenhäuſern untergebracht werden. Durch den Zuſammenſtoß wurden beide Lokomo⸗ tiven, die Gepäckwagen und zwei Perſonenwagen zertrümmert, die glücklicherweiſe nur ſchwach beſetzt waren. Die Verletzten weiſen Schädelbrüche, Schen⸗ kelbrüche, Ellenbogenfrakturen und Quetſchungen auf. Erſchütternd war es, wie die unverletzt gebliebenen Paſſagiere einer nach dem anderen wie aus einer Hölle entronnen aus dem Tunnel wankten. Mehrere hatten einen Nervenſchock erlitten. Weshalb der Füh⸗ rer des Züricher Eilzuges das Halteſignal überfuhr, iſt noch nicht geklärt. Die Luzerner Eiſenbahndirek⸗ tion hat ſofort die Unterſuchung aufgenommen. Ein Teil der Verletzten mußte zwei bis drei Stunden unter den Trümmern aushalten; die Ret⸗ tungsmannſchaft konnte nur mit äußerſter Vorſicht zu Werke gehen, weil die Wagen ſo geborſten waren, daß ſie jeden Augenblick völlig zuſammenzubrechen drohten. Die Dunkelheit machte das Rettungswerk im Tunnel noch ſchwieriger. 5 leugnen“. Der Redner unterſtrich die drohende Iſo⸗ lierung Frankreichs und beteuerte noch einmal, daß der von ihm verteidigte Regierungstext nur die Zahlung für den 15. Dezember vorſehe. Die Zu⸗ kunft bleibe vorbehalten. Frankreich ſtelle die Revi⸗ ſion des Schuldenregimes als Bedingung. Unter dem ſpärlichen Beifall der Kammer ſchloß Chauvin damit ſeine Rede und als er ſich ſeinem Platz näherte, wurde er von Herxiot herzlich beglück⸗ wünſcht. Nach ihm ergriff ein anderer Radikal⸗ ſozialer, der Deputierte Forgeot das Wort, um ſich für Herriot einzuſetzen. Herriot unterbrach den Redner und erklärte, daß er ſelbſt lange über ein Schiedsgericht nachgedacht habe. Dies ſei aber erſt möglich, wenn die Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten fortgeſetzt und das Schiedsgerichtsverfahren von beiden Seiten verlangt würde.„Wenn wir dieſe Löſungsmöglichkeit für den Augenblick ausſchalten, ſo behalten wir ſie uns doch für die Zukunft vor. Das Schiedsgerichts ver⸗ fahren iſt eine der ſolideſten Grundlagen des Frie⸗ dens“. Dieſem Einwurf Herriots wurde auf der Linken und der äußerſten Linken lebhaft zuge⸗ ſtimmt. Große Demonſtrationen vor der Kammer Nach einer längeren Unterbrechung der Sitzung erſchien der Sozialiſt Vincent Auriol auf der Rednertribüne. Er kritiſierte den Text der Re⸗ gierungserklärung und ſetzte ſich für den Antrag der Finanz⸗ und Außenkommiſſion der Kammer ein, die Zahlung bis zur Abhaltung von Schuldenver handlungen zu verſchieben. Der weitere Verlauf der Ausſprache, in der die ver⸗ ſchiedenſten Redner zu Wort kamen, geſtaltete ſich ſehr lebhaft und unruhig. Um.30 Uhr morgens beſtieg Herriot die Tribüne, um unter allgemeiner Spannung eine neue Erklärung abzugeben. Der franzöſiſche Botſchafter in Waſhington, Clau⸗ del, hätte ihm ſoeben in einer Note mitgeteilt, daß die amerikaniſche Regierung Claudel gegenüber ihre Bereitſchaft wiederholt habe, ſehr bald die Reviſion der Schulden ins Auge zu faſſen. Herriot beſchwor die Deputier⸗ ten, durch ihr Verhalten nicht die Verhandlungen z gefährden, die die Amerikaner anbieten.. In ſtarker Erregung rief der Miniſterpräſident den Rechtsdeputierten zu:„Ich habe ſeinerzeit die Ratifizierung der Schuldenabkommen und des Hoover⸗Moratoriums bekämpft. Wenn Sie mich heute ſtürzen, ſtärzen Sie damit den Mann, der ge⸗ zwungen iſt, Ihre Beſchlüſſe in die Praxis umzu⸗ ſetzen“. An die Adreſſe der Sozialiſten richtete Herriot die Mahnung, durch ihr Verhalten nicht eine Unter⸗ brechung der franzöſiſch⸗britiſchen Beziehungen her⸗ beizuführen. Die Erklärungen Herriots wurden auf der Linken mit ſtarkem Beifall aufgenommen. Die Deputierten der Rechten machten erregte Zwiſchen⸗ Miniſterpräſident Brocqueville teilte rufe. Dann kam die Abſtimmung. Zwei Anträge waren eingebracht, der eine für eine terminmäßige Zahlung, der andere von der Finanzkommiſſion für die Vertagung. Der regierungsfreundliche Antrag des Deputierten Chauvin, an den Herriot die Ver⸗ trauensfrage geknüpft hatte, wurde um.20 Uhr mit 402 gegen 187 Stimmen von der Kammer abgelehnt. In den ſpäten Abendſtunden kam es in der Um⸗ gebung der Kammer zu heftigen Zwiſchenfällen und Zuſammenſtößen der demonſtrierenden Nationaliſten mit der Polizei. 6000 zum Teil berittene Polizeibeamte und republikaniſche Garden waren ununterbrochen bemüht, die Zufahrts⸗ ſtraßen zur Kammer abzuriegeln. An einer beſonders gefährdeten Stelle riſſen die laut lärmenden Stu⸗ denten der Action Franeaiſe eiſerne Zaunpfähle aus der Erde. Straßenbahnwagen wurden angehalten und deren Fenſterſcheiben zertrümmert. Bei den Zuſam⸗ menſtößen erlitten drei Poliziſten erhebliche Ver⸗ letzungen, ſo daß ſie ins Hoſpital überführt werden mußten. Bisher nahm die Polizei 1000 Verhaf⸗ tungen vor. Das Quartier Latin bietet den Ein⸗ druck, als ob es ſich unter Belagerungszuſtand be⸗ finde, da zahlreiche Patrouillen die Straßen durch⸗ ziehen. 6 5 i Rücktritt der belgiſchen Regierung Meldung des Wolff⸗Büros f— Brüſſel, 11. Dez. im Miniſterrat mit, daß er dem König ſeine Demiſſion überreichen wird. Damit iſt das Kabinett zurück⸗ getreten. Seine letzte Amtshandlung war die Ent⸗ ſcheidung über die Schuldenzahlung an die Vereinig⸗ ten Staaten. Belgien lehnt darnach eine Zahlung ab. f Neue Zuſpitzung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Dez. Der Haushaltsausſchuß des Reichs⸗ tags hat geſtern ganz überraſchend einige Beſchlüſſe gefaßt, die unter Umſtänden zur Auflöſung des Reichstags führen können. Der Ausſchuß hat nicht nur beſchloſſen, die erſte Papenſche Notver⸗ ordnung vom 14. Juni, die Rentenkürzungen und eine Tilgung der Arbeitsloſenhilfe vorſieht, auf⸗ zuheben, er hat auch einem Antrag zugeſtimmt, die Brüningſche Notverorduung vom 8. De⸗ zember 1931 zu ſtreichen. Die Verordnung enthält nicht nur eine Zinsſenkung, ſondern auch eine Mietſenkung. Es iſt natürlich ein Ding der Un⸗ möglichkeit, dieſe Verordnung zu beſeitigen, weil ſich das geſamte Wirtſchaftsleben bereits auf dieſe ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen eingeſpielt hat, ſo daß ge⸗ radezu chaotiſche Zuſtände heraufbeſchworen würden, wenn man alle dieſe Beſtimmungen wieder rück⸗ gängig macht. Zu beachten iſt, daß die Beſchlüſſe des Haushalts⸗ ausſchuſſes für die Regierung keine bin⸗ dende Kraft haben. Es bleibt nun zunächſt ein⸗ mal abzuwarten, wie ſich der Reichstag, wenn er wieder zuſammentritt, zu dieſen Beſchlüſſen ſtellt. Sie werden ihm vom Haushaltsausſchuß ſelbſtver⸗ ſtändlich vorgelegt. In der Umgebung der Reichs⸗ regierung erklärt man, daß Rückſchlüſſe auf die Hal⸗ tung des Reichstagsplenums durch die Abſtimmung im Ausſchuß noch gar nicht möglich ſeien. Eine Be⸗ ſtätigung der Ausſchußbeſchlüſſe durch das Plenum wäre, wie geſagt, wohl gleichbedeutend mit der Auf⸗ löſung des Reichstages. ö Allgemein hatte man erwartet, daß in der Sitzung des Haushaltsausſchuſſes der Reichsfinanzminiſter einen Ueberblick über den Stand der Etat⸗ beratungen geben würde. Zur nicht geringen Enttäuſchung des Ausſchuſſes war aber Herr von Schwerin⸗Kroſigk nicht erſchienen. An ſeiner Stelle gab der Leiter der Etatabteilung des Reichsfinanz⸗ miniſteriums, Miniſterialrat Olſcher, einige vom Ausſchuß verlangte Auskünfte. Bemerkenswert war, daß der Wunſch der Ausſchußmehrheit nach einer Etatberatung von Zentrum und Nationalſozialiſten nicht unterſtützt wurde. Gegen ihre Stimmen wurde ein ſozialdemokratiſcher Antrag angenommen, nach dem um den 9. Januar herum— alſo noch vor dem vermutlichen Zuſammentritt des Plenums— eine finanzpolitiſche Ausſprache ſtattfinden ſoll. Der Etat, der in normalen Zeiten ſchon im Herbſt heraus⸗ zukommen pflegt, harrt der Fertigſtellung. Das iſt erklärlich, da ja die Ausdehnung des Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramms erſt in den nächſten Tagen be⸗ ſtimmt werden wird. Wie wir hören, begründet der Reichsfinauzminiſter ſein Fernbleiben von der geſtrigen Sitzung mit dem Hinweis, daß er dem Kanzler, der am Donnerstag über die Geſamtpolitik ſprechen will, nicht vorzugreifen wünſchte. Arbeitsbeſchaffung Winterhilſe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Dez. Das Kabinett wird heute u. a. darüber entſcheiden, welche Aufgaben und Vollmachten der neue Arbeits⸗ beſchaffungskommiſſar Dr. Gereke erhalten ſoll. Nach den bisherigen Verhandlungen hat es den An⸗ ſchein, als ob ihm die Reſſorts für Siedlung und Oſt⸗ hilfe, ſowie der freiwillige Arbeitsdienſt nicht direkt unterſtellt würden. Es iſt offenbar geplant, ihm eine ähnliche Poſition einzuräumen wie die, über die der Kommiſſar für Preisüberwachung Dr. Goerdeler verfügte. Dr. Gereke hatte inzwiſchen Beſprechungen mit den verſchiedenſten Körperſchaften, zuletzt mit dem Reichslandbund und den Gewerkſchaften, Gereke plant eine Arbeitsbeſchaffung großen Stils durch die öffentliche Hand, vor allem die Gemeinden und Gemeindeverbände. Die Kommunen ſollen, ſo etwa iſt die Organiſierung wohl gedacht, die Arbeiten in allen Einzelheiten feſt⸗ legen und den Geloͤbedarf angeben. Die, Pläne wer⸗ den dann durch den Arbeitsbeſchaffungskommiſſar im Einvernehmen mit dem Reichsbankpräſidenten Dr. Luther, der auch der heutigen Kabinettſitzung bei⸗ wohnen dürfte, geprüft werden. In erſter Linie plant Dr. Gereke offenbar die 640 Millionen reſtlichen Steuergutſcheine bei der Reichsbank kreditieren zu laſſen. Die Ge⸗ meinden ſollen dann mit den Summen, die ihnen das Reich zinslos und auf 30 Jahre rück zahlbar kreditieren würde, Arbeitsloſe und Wohl⸗ fahrtsunterſtützte beſchäftigen. Ob das Kabinett dieſem Programm in vollem Umfange zuſtimmen wird, iſt freilich noch die Frage. Schon jetzt werden von den verſchiedenſten Seiten ſtarke Bedenken erhoben. So äußert der„Jung⸗ deutſche“ die Befürchtung, daß dieſe 640 Mil⸗ * „„* 2. Seite Nummer 382 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgäbe Mittwoch, 14. Dezember 1932 lionen vom Reich a kond perdu an die Gemeinden gegeben und daß die Gemeinden damit ihre Finanzen ſanieren würden, wobei anſtelle von Arbeits beſchaf⸗ fung eine zeitliche Beſchäftigung Arbeitsloſer ſtatt⸗ findet. Das aber rühre nicht an den Kern des Ar⸗ beitsloſenproblems. Der wirtſchaftspolitiſche Kabinettsausſchuß hat die Frage der Winterhilſe ſchon eingehend behandelt und Beſchlüſſe vorbereitet, ſo daß mit einer raſchen Erledigung dieſer Angelegen⸗ heit zu rechnen iſt. Es iſt u. a. geprüft worden, wie weit die bisher bei der Fleiſchverbilligung gehandhabte Methode auf andere Lebensmittel und auf Kohlen angewendet werden kann. Weiter iſt an⸗ geregt worden, aus den Vorräten des Reiches Mehl für billigeres Brot an die Erwerbs⸗ loſen herauszugeben. Immerhin ſoll das damit verbundene Kartenſyſtem vorerſt noch gewiſſe Be⸗ denken hervorgerufen haben. Das„Berl. Tageblatt“ kündigt an, daß die Sozialdemokraten, wenn ihnen die Entſcheidungen des Kabinetts zur Winterhilfe nicht weit genug gehen ſollten, die Einberufung des Reichstages noch vor Weihnachten zu beantragen be⸗ abſichtigen. Ob für ein ſolches Verlangen eine Mehr⸗ heit im Aelteſtenrat zuſtande käme, würde in erſter Linie von den Nationalſozialiſten abhängen. Reichsrat gegen Amneſtie? Drahtbericht unſeres Berliner Büros D Berlin, 14. Dez. Geſtern wurde der ſogenannte geſchäftsfüh⸗ rende Ausſchuß des Reichsrates, dem ke ein Vertreter Preußens, Bayerns, Württembergs und für die kleineren Länder Herr von Boden an⸗ gehört, vom Reichskanzler empfangen. Miniſterial⸗ direktor Brecht, der Stimmführer Preußens, brachte die Wünſche und Anſichten des Reichsrates zum Aus⸗ druck, worauf Herr von Schleicher kurz erwiderte. Ein zwangloſer Gedankenaustauſch zwiſchen dem Kanzler und den Reichsratsvertretern ſchloß ſich an. In der auf Donnerstag anberaumten Vollſitzung des Reichsrates werden vor allem die Amneſtie⸗ nhorlage und das Reichspräſidenten⸗ Stellvertretergeſetz behandelt werden. Die vereinigten Ausſchüſſe des Reichsrates werden heute nachmittag die Stellung der Länder zur Amneſtie und morgen nachmittag zum Stellvertretungsgeſetz feſtlegen. Vorausſichtlich wird in der Vollſitzung Dr. Bracht als neuer Reichsinnenminiſter ſich vorſtellen. Im Zusammenhang mit dem Beſuch des bayeri⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Dr. Held beim Reichskanzler haben wir ſchon angedeutet, daß die Möglichkeit eines Einſpruches des Reichsrates gegen die Amneſtievorlage durchaus vorhanden ſei, Wir haben den Eindruck, daß die Gewißheit eines ſolchen Vetos noch ſtärker geworden iſt. Die bayeriſche Regierung hat den Einſpruch bereits beſchloſſen und Württemberg und Baden werden ſich dieſem Beſchluß wahr⸗ ſcheinlich anſchließen. Das wären 18 Stimmen gegen die Amneſtie. Da die vom Kabinett Braun inſtruierten Reichsrats⸗ bevollmächtigten für den Amneſtieantrag ſtimmen werden, liegt die Entſcheidung wieder einmal bei den preußiſchen Provinzialvertretern. „Die Reglerung Braun— Hüörtſiefer hat geſtern nachmittag in den ihr zugeteilten Räumen den Angelegenheiten“ vor allem behandelt worden iſt. Soweit wir unterrichtet ſind, hat das alte Kabinett die Reichsratsvertreter, die es ja nach dem Leipziger Spruch zu inſtruieren befugt iſt, angewieſen, am Donnerstag im Reichsrat für die vom Reichstag beſchloſſene Amneſtie zu ſtimmen. Bertram kehrt nach Auſtralien zurück — Surabaja(Java), 14. Dez. Der deutſche Flie⸗ ger Bertram, deſſen Flugzeug vorgeſtern bei einem Starxtverſuch beſchädigt wurde, beabſichtigt, nach Auſtralien zurückzukehren, um nochmals den Ver⸗ ſuch zu machen, in ſieben Tagen von Auſtralien nach England zu fliegen. alarmierenden Depeſchen, Badens Finanzlage 14 Millionen Steuerausfall und Mindereinnahmen Ein neues Fleiſchſteuergeſetz (Eigener Drahtbericht) z. Karlsruhe, 14. Dez. Finanzminiſter Dr. Mattes gab geſtern nach⸗ mittag der Preſſe einen kurzen Bericht über die Verringerung der Landes einnahmen im laufenden Etatsjahr. Bekanntlich ſind die Reichs⸗ überweiſungen erheblich hinter dem Voranſchlag zu⸗ rückgeblieben. Seit der Schätzung vom September iſt ein neuerlicher Rückgang um 3 Millionen eingetreten, ſodaß ſich der Ausfall auf 15,5 Millionen& erhöht, von denen das Land Baden 11 Millionen, die Ge⸗ meinden 4,5 Millionen„ zu übernehmen haben. Auch die Einnahmen aus Gebühren und Wirt⸗ ſafts unternehmen des Staates bleiben weit hinter dem Voranſchlag zurück; ſo zeigen die Juſtiz⸗ gefälle einen Ausfall von 1,8 Millionen, die Ein⸗ nahmen aus den Forſten bleiben um 1,5 Millionen hinter dem Voranſchlag zurück, Insgeſamt beträgt der Ausfall an Reichs⸗ überweiſungen und aus Mindereinnahmen für die Staatskaſſe 14 Millionen Mark. Die⸗ ſer enorme und nicht vorauszuſehende Rück⸗ gang der Einnahmen zwingt die Regierung, neue Einnahmequellen zu erſchließen und auf weitere Erſparungen bedacht zu ſein. So lange ſie es vermeiden kann, wird ſie die Be⸗ amtengehälter nicht kürzen, aber ſie ſieht ſich veran⸗ laßt die Koſten für Umzüge und Dienſt⸗ reiſen den Reichsſätzen anzugleichen. Die Ver⸗ ſchiebung der Gehaltszahlung in anderen Ländern (November⸗ und Dezembergehälter) kam einer Ge⸗ haltskürzung von etwa 8 v. H. gleich. Baden hat die Gehalts zahlung nicht verſchoben, mit Rückſicht auf das Weihnachtsfeſt. Ob es aber möglich ſein wird, den Zahltermin im Dezember, wie Beamtenvereinigungen und Einzelhandel es an⸗ geregt haben, vor das Weihnachtsfeſt zu legen, kann noch nicht geſagt werden. Die Regierung hat von der Reichsregierung bisher keine Mitteilung darüber erhalten, ob dieſe die Ueberweiſungen noch vor Weih⸗ nachten vornehmen wird. Sie ſind regelmäßig am 28. fällig. Soweit ſich die Entwicklung im dritten und vierten Vierteljahr überſehen läßt, iſt in der Höhe der Ueberweiſungen eine gewiſſe Stabilität er⸗ reicht worden, doch wird es vermutlich notwendig ſein, zu Ende des Jahres einen Kredit in der vorausſichtlichen Höhe von 1,5 Millionen Mark aufnehmen. In dieſer Lage muß die Regierung jede Möglichkeit der Einnahmeerhöhung wahrnehmen und aus dieſem Grunde hat ſie beſchloſſen, am heutigen Tag durch Notverordnung ein Fleiſchſteuer⸗ geſetz zu erlaſſen, das alle bisherigen Vollzugsvor⸗ ſchriften außer Kraft ſetzt und neue Vorſchriften gibt. Sie hofft aus dieſer Steuer für das laufende Rech⸗ nungsjahr eine Einnahme von einer Mil⸗ lion Reichsmark zu gewinnen. Nach dem neuen Geſetz iſt ſteuerpflichtig, wer Rindvieh, Schweine oder Schafe auf eigene Rech⸗ nung ſchlachtet oder ſchlachten läßt. Steuerfrei ſind Schlachtungen von Kälbern bis 35 Kg., Schwei⸗ nen bis 30 Kg. und Schafen bis 20 Kg. Lebend⸗ gewicht, ferner Schlachtungen auf polizeiliche An⸗ ordnung. Wenn mehr als ein Viertel des Reſt⸗ gewichts durch den Fleiſchbeſchauer beanſtandet wer⸗ den, ſo wird die Steuer bis auf die Hälfte ermäßigt. Die Schlachtſteuer wird erhoben für ein Stück Rindvieh mit einem Lebendgewicht von mehr als 125 bis 250 Kg. und für eine Magerkuh in Höhe von 7 Mk., bei einem Lebendgewicht von mehr als 250 bis 350 Kg. beträgt die Steuer 10 Mk., bei mehr als 350 bis 500 Kg. 16 Mk., bei mehr als 500 bis 600 Kg. 22 Mk., bei mehr als 600 bis 750 Kg. 30 Mk., bei mehr als 750 Kg. 36 Mk. Für ein Kalb mit mehr als 35 bis 50 Kg. Lebendgewicht beträgt die Steuer 3 Mk., bei mehr als 50 bis 120 Kg. 5 Mk. Für Engliſche Schulden⸗Oeputation nach Waſhington Drahtung unſ. Ndondoner Vertreters 8 London, 14. Dez. In Londoner politiſchen Kreiſen wird der Plan erwogen, nach Neujahr eine Deputation eng⸗ liſcher Minſſter nach Waſhington zu ent⸗ ſenden, um Verhandlungen über die Re⸗ viſion der Kriegſchulden verträge aufzu⸗ nehmen. Als wahrſcheinliche Mitglieder der Abord⸗ nung werden genannt Neville Chamberlain, Baldwin und der Handelsminiſter Runci⸗ man. Vermutlich würde man dieſen Schritt als Eröffnung der Weltwirtſchaftskonferenz bezeichnen, die dadurch in zwei Teile zerfallen würde, von denen der erſte in Waſhington die Kriegsſchulden⸗ frage, der zweite in London die allgemeinwirtſchaft⸗ lichen Fragen behandeln würde. Was die morgen fällige Rate von 95 Mill. des preußiſchen Wohlfahrtsminiſteriums eine mehr⸗ Dollar anlangt, ſo iſt die langwierige engliſch⸗ameri⸗ ſtündige Beratung abgehalten, in der neben„laufen⸗ das Amneſtiegeſetz kaniſche Korreſpondenz darüber nun abgeſchloſſen. Auf die ſchroffe Beſchwerde Amerikas hin hat die engliſche Regierung eingelenkt. Eine Zeitlang beſtand eine kritiſche Stimmung, und manche hielten es für möglich, daß die ganze Frage der engliſchen Zahlungsbereitſchaft nochmals auf⸗ gerollt werden würde. Aber Lord Tyrell, der eng⸗ liſche Botſchafter in Paris, beſchwor die Regierung in noch vor der Pariſer Kammerdebatte klarzuſtellen, daß England trotz der amerikaniſchen Ablehnung der Bedingungen zu zahlen bereit ſei, Das Beſtreben, Herriot in ſeinem politiſchen Exiſtenzkampf zu helfen, hat die engliſche Haltung in der Schuldenfrage erheblich beeinflußt. Daraus erklärt ſich, daß auch Schatzkanzler Cham⸗ berlain trotz der erſtaunlichen engliſchen Proteſt⸗ ſtimmung geſtern nachdrücklich den Standpunkt der Regierung verteidigte, daß einerſeits an Amerika gezahlt werden muß, andererſeits aber das Moratorium für die franzöſiſchen und italieniſchen Schulden an England weiter beſtehen ſoll. In weiten Kreiſen des Parlaments, der Preſſe und vor allen Dingen des breiten Publikums herrſcht die Auffaſſung, daß man von Frankreich die Zahlung der Kriegsſchulden verlangen müſſe, wenn man die Zah⸗ lung an Amerika leiſtet. Dieſe Haltung dürfte in der heutigen Unterhausdebatte ſehr deutlich zum Ausdruck kommen. Die mit allgemeiner Span⸗ nung erwartete Debatte wird ſchon jetzt in der Preſſe ein Kampf der Titanen genannt, da faſt ſämt⸗ liche führenden Perſönlichkeiten aller Parteien ſich zum Wort gemeldet haben. In Wirklichkeit werden die Titanen einander jedoch nur ein Scheingefecht liefern, da die Regierung die ganze Debatte geſchickt auf ein totes Geleis hinlenkt. Infolge einer Eigen⸗ art der Geſchäftsordnung wird keine Abſtim⸗ mung ſtattfinden, ſo daß die Regierung nichts zu befürchten hat. Der Premierminiſter Macdonald wird nicht im Unterhaus anweſend ſein können, da er wegen einer ſchweren Erkältung das Bett hüten muß. An ſeiner Stelle wird Schatz⸗ kanzler Chamberlain die Debatte leiten. Schatzkanzler Neville Chamberlain erklärte auf eine Anfrage im Unterhaus, es ſei nach Anſicht der britiſchen Regierung von größter Bedeutung, daß jetzt keine Entſchließung angenommen werde mit der Wirkung, daß die Abkommen von Lauſanne nicht ratifiziert werden könnten. Folglich beſtehe die Suſpondierung der Reparationen fort. die Steuer dgewicht von yr als 75 bis mehr als 30 bis 75 Kg. auf 5 Mk., b 125 Kg. auf 8 Mk., bei mehr als 125 Kg. auf 10 Mk. feſtgeſetzt. Für ein Schaf von mehr als 20 Kg. Lebendgewicht beträgt die Steuer 1,50 Mk. Fleiſchverbilligung für Minderbemittelte Das Staatsminiſterium hat beſchloſſen, zur Ver⸗ billigung des Fleiſches für Minderbemittelte einen Betrag bis zu 80 000 Mk. im laufenden Jahr außer⸗ planmäßig zur Verfügung zu ſtellen. An dieſer Hilfsaktion der badiſchen Regierung haben alle Hauptunterſtützungsempfänger der Ar⸗ beitsloſenverſicherung und der Kriſenfürſorge teil, ſofern Familienzuſchläge gezahlt werden, ebenſo alle von der öffentlichen Fürſorge laufend als Haupt⸗ unterſtützte in offener Fürſorge unterſtützten Per⸗ ſonen und die Empfänger von Zuſatzrenten nach dem Reichsverſorgungsgeſetz, ſoweit ſie aus⸗ ſchließlich auf Militärrente und Zuſatzrente angewie⸗ ſen ſind, wenn ſie einen eigenen Haushalt führen. Die Tſchechoſlowakei zahlt Meldung des Wolff⸗ Büros — Waſhington, 14. Dez. Staatsſekretär Stimſon übergab dem tſchecho⸗ ſlowakiſchen Geſandten die ablehnende Antwort Amerikas, auf deren Erſuchen, die am 15. Dezember fällige Kriegsſchuldenrate auszuſetzen. Die Antwort iſt im gleichen Sinne gehalten, wie die an England. Der tſchechoſlowakiſche Geſandte erklärte, ſein Staat werde die am 15. 12. fälligen 1% Millionen Dollar zahlen, drückte aber gleichzeitig den Wunſch nach einem das Kriegsſchuldenproblem regelnden Abkom⸗ men aus. 8 Die lettiſche Regierung hat geſtern be⸗ fälligen Schulden verpflich⸗ en Staaten abzudecken. ſchloſſen, ihre am 15. 12 tungen an die Vereinigt Zwiſchenfall im Repräſentantenhaus b Meldung des Wolff⸗ Büros — Waſhington, 14 Dez. In der geſtrigen Sitzung des Repräſentanten⸗ hauſes kam es zu einem aufregenden Vorfall. Mitten in der Verhandlung erhob ſich auf der Publikums⸗ tribüne ein Unbekannter, der einen Revolver zog und ihn gegen die Abgeordneten richtete, wobei er ſchrie, er verlange für einige Minuten das Wort. Der Vorfall hatte auf der Tribüne eine Panik zur Folge; die Beſucher flüchteten zum Ausgang und auch mehrere Abgeordnete eilten aus dem Saal heraus. Die Debatte wurde unterbrochen. Beamte des Hauſes umringten den unheimlichen Beſucher ſie befahlen ihm den Revolver wegzuwerfen, was ohne Widerſpruch geſchah. Die Waffe war geladen. Der Unbekannte wurde abgeführt und in Haft ge⸗ nommen. Bomben in Lodz Meldung des Wolff⸗Büros 5 8— Warſchau, 14. Dez. Vor dem Woiwodſchaftsgebäude in Lodz explo⸗ dierte eine Bombe, die eine Frau buchſtäb⸗ lich in Stücke riß. Eine zweite Bombe, die bor dem Rathaus gefunden wurde, konnte noch recht⸗ zeitung unſchädlich gemacht werden. Die polniſche Preſſe gibt der Vermutung Ausdruck, daß die beiden Bomben von Kommuniſten gelegt worden ſeien. Jelsſturz in Spanien Meldung des Wolff⸗Büros — Albacete(Spanien), 14. Dez. Bei dem Dorfe Alcala del Jucar löſte ſich geſtern ein gewaltiger Felsblock, der in das Dorf hinein⸗ rollte und drei Häuſer zertrümmerte. Unter den Trümmern der Gebäude liegen elf Perſonen begraben. Zwei von ihnen konnten bisher als Leichen geborgen werden. SAE ̃̃˙—!... ß ͤ p. ͤ 0]ð2 ß.. ̃ ͤ c ̃⏑§⏑ꝙ‚⏑«5⏑ ꝗ. PPP——ꝛm·˙¹i¹i¹0tiÜrm,m⅜.˙ͤ˙C Das Nationaltheater plant Kommende Erſtaufführungen und Neu⸗ einſtudierungen Die nächſte Premiere des Nationaltheaters iſt die der Komödie„Heimkehr des Olympia⸗ ſiegers“ von Sindbad, die unter Regie von Hermann Albert Schroeder am 21. Dezember zur Erſtaufführung kommt. Danach bereitet das Scha u⸗ ſpiel die Uraufführung der deutſchen Tragödie „Die Marneſchlacht“ von Paul Joſeph Cre⸗ mers vor, die Mitte Januar unter Regie von Her⸗ bert Maiſch erfolgt. Gleichfalls noch im Januar ringt das Schauſpiel⸗Studio des Nationaltheaters das Schülerdrama„Vertrauenskriſe“ von Paul Altenberg zur Uraufführung. Für Anfang Januar iſt Curt Goetz und ſein Enſemble zu einem zweitägigen Gaſtſpiel mit ſeiner meuen Komödie„Dr. med. Hiob Praetorius“ verpflichtet worden. Als nächſter großer Klaſſiker kommt Shakeſpeares„König Lear“ Anfang Februar zur Neuinszenierung. Regie: Richard Dornſeiff. Noch vor Karneval wird das Geſellſchafts⸗ luſtſpiel„Roulette“ von Ladislaus Fodor zur Erſtaufführung gelangen und für die Karnevalstage ſelber wird Neſtroys Geſangspoſſe„Einen Jux wil ler ſich machen“ in neuer textlicher Bear⸗ beitung von Stefan Großmann mit Muſik von Hel⸗ muth Schlawing vorbereitet. Die Oper iſt in den nächſten Wochen vor allem mit den Vorbereitungen zur Feier von Richard Wagners fünfzigſten Todestag beſchäf⸗ tigt. Zum erſten Weihnachtsfeiertag erfolgt die Reu⸗ ünfzentierung des Lohengrin“ unter muſtkali⸗ ſcher Leitung von Dr. Ernſt Cremer und unter Regie von Dr. Richard Hein. Bevor die zykliſche Aufführung der Muſikdramen Wagners beginnt, wird am zweiten Weihnachtstag Bizets„Car⸗ men“ in der letztjährigen Inſzenlerung wieder auf⸗ genommen. Ferner gelangen Mitte Januar an einem Abend gemeinſam Rezniezers„Spiel und Ern ſt“ und Buſonis„Arlecchtno“ zur Erſtauf⸗ führung. Der Wagnereyklus der Ende Januar bis Mitte Februar im Spielplan erſcheint, beſteht aus Werken„Tannhäuser“,„Lohengrin“,„Die Mei⸗ ferner aus einer geſchloſſenen Aufführung des „Ring des Nibelungen“, deſſen letzter Abend„Die Götterdämmerung“ am Vorabend des Todes⸗ tags, Sonntag, den 12. Februar in neuer Inſzenie⸗ rung gegeben wird. Muſikaliſche Leitung: Joſeph Roſenſtock, Regie: Dr. Richard Hein. Am gleichen Tage findet eine Gedenkfeier für den Meiſter mit Dr. Bernhard Diebold als Redner ſtatt. Von der Operette wird zu Sylveſter Lehars „Luſtige Witwe“ in neuer Inſzenierung vorbe⸗ reitet.(Muſikaliſche Leitung: Karl Klauß, Regie: Alfred Landory). Ferner hat Intendant Maiſch die Operettenneuheit„Glückliche Reiſe“ von Eduard Künnecke zur Aufführung erworben, deren Mannheimer Erſtaufführung noch im Laufe des Januar erfolgen wird. Gründung eines Shakeſpeare⸗Muſeums in Verona. Nach italieniſchen Meldungen ſoll der ehe⸗ malige Palaſt der Capuletti in Verona, dem Schauplatz von„Romeo und Julia“, zu einem Shakeſpeare⸗Muſeum ausgeſtaltet werden. Dieſes Muſeum iſt als Zentrale für das geſamte biblio⸗ graphiſche Material über„Romeo und Julia“ ge⸗ dacht. Hinzu kommen Sammlungen von Ko⸗ ſtitmen, Edelſteinen und Dokumenten aus der Früh⸗ renaiſſance, die zu dem Streit der Häuſer Capuletti und Monteecchi in irgend einem Zuſammenhang ſtehen. 5 Eine Richard Wagner⸗Ausſtellung in Dresden. Im Juni und Juli kommenden Jahres veranſtaltet die Stadt Dresden im Lichthof des neuen Rathauſes eine Ausſtellung„Richard Wagner in Dresden“. Die Ausſtellung will die Tätigkeit Wagners als Dresdner Hofkapellmeiſter demonſtrieren und gleichzeitig den Entwicklungsgang ſeiner Kunſt während dieſer Zeit aufzeichnen. Die Verwaltung der Staatstheater, die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Kunſtſammlungen, das Landesarchiv und das Haupt⸗ ſtaatsarchiv ſtellen alle Dokumente und Erin⸗ nerungen, die aus dieſer Epoche vorliegen, der Aus⸗ ſtellung zur Verfügung. Ferner will man ſich von auswärtigen Archiven leihweiſe alle Bilder, Doku⸗ mente und Erinnerungsgegenſtände beſorgen, die mit nger von Nürnberg“ und„Triſtan und Iſolde“; der Dresdner Tätigkeit Richard Wagners in irgend⸗ einer Verbindung ſtehen. Weihnachtsmarkt der Künſtler Porta und Stellahaus in der Harmonie Ein rechter Chriſtkindlemarkt iſt für die Großen und Kleinen in den oberen Räumen der Har mo⸗ nie aufgebaut. Lauter kleine Buden, luſtig gezim⸗ mert, bunt behängt, mit Tannengrün geſchmückt, er⸗ freuen Aug und Herz. Es gibt ſo vielerlei zu ſchauen, zu prüfen und für viele iſt hier das Richtige zu finden. Da ſtehen die braungebeizten Puppenmöbel mit farbigen Kreton⸗ bezügen, recht dazu angetan, ſchon frühzeitig den Ge⸗ ſchmack der kleinen Mädchen zu bilden. Allerliebſte Puppenbettchen verbreiten ein Gefühl der Molligkeit, trotz winterlicher Kälte. Und für die langen Abende gibt es die trefflich gemalten Bilder bücher aus buntem Indanthrenſtoff, genäht und hygieniſch ein⸗ wandfrei. Solch buntes Leinengewebe iſt auch für Schürzen, Kleiderſtoffe, Weſten verarbeitet, ſehr zu empfehlen. f 5 Ein Webſtuhl iſt aufgebaut, um den Meiſter aus Lützelſachſen beim Arbeiten zu ſehen. Auch ein Hochwebſtuhl iſt in Betrieb; er leiſtet außer⸗ ordentliche Dinge! Du bringſt alte Flicken, Bettzeug, durchlöcherte Strümpfe und ſchon nach zwei Tagen holſt du dir einen prächtig gemuſterten Teppich oder eine Diwandecke ab. Das macht Spaß. i f Geſchmackvolle Kiſſen im Bauhausſtil liegen auf. Daneben in Zinn ausgeführte, edelgeformte Schalen und Service; natürlich für recht teures Geld. Da befriedigt mancher ſeinen Wunſch mit dem fein⸗ farbigen, feuerfeſten Porzellan.. Wer nicht gerade nur das Praktiſche einkauft, ſieht Kunſtwerke der Malerei und Plaſtik. Da hängt eine Landſchaft von Noether, in Italien gemalt, daneben ein beſonders ſchön liegender Akt von Knaus; die Gemälde von Scheffels, Oertel und Eimer ſeien erwähnt. Die einheimiſche Bild⸗ hauerin Monja Kacer und ein begabter Lauber⸗ ſchüler haben eigene Verkaufsſtände; auch die fleißige Martha Winter⸗Dürr zeigt eine luſtige Aus⸗ wall farbiger Scherenſchnitte. So könnte man aus der Fülle ſchöner Dinge noch manches Löbliche herausſtellen(die bunten Stella⸗ haus⸗Kleidchen, die ſchattenloſe elektriſche Stehlampe uſw.), aber dann bliebe ja die Ueberraſchung aus, die jede eifrige Einkäuferin zum Weihnachtsfeſte ſucht. D Der Geſundheitszuſtand der Schüler. Wäh⸗ rend der Geſundheitszuſtand der deutſchen Schul⸗ kinder bisher allgemein als zufriedenſtellend an⸗ geſehen wurde, gehen augenblicklich die Meinungen darüber auseinander. Einerſeits wird behauptet, daß keine weſentlichen Unterſchiede zu beobachten ſind, und andererſeits macht man die Feſtſtellung, daß eine allgemeine Stumpfheit und Bedrücktheit Platz greift. In 14 Kölner höheren Lehr⸗ anſtalten ſind nun in dieſer Richtung hin Reihen Unterſuchungen in der Gegenüberſtellung von Sex⸗ tanern und Primanern gemacht worden, über die die „Münchener Mediziniſche Wochenſchrift“ berichtet. Am meiſten tritt der Gegenſatz in dem Entwicklungs⸗ ſtand von Sextanern und Oberprimanern hervor, ſelbſt wenn die tiefgreifenden Unterſchiede der Ent⸗ wicklungsjahre dabei in Rechnung geſetzt werden. Während die Primaner durchweg kräftig ent⸗ wickelt ſind und in nahezu der Hälfte der Fälle den Durchſchnitt überragen, findet man bei den Sex⸗ tanern eine auffällige Häufung des Durchſchnitts, oft an der unteren Grenze. Die jetzige Sextaner⸗ generation ſtammt aus dem Jahrgang 1922, alſo aus den Anfängen der Inflation. Was dieſen Jahrgang gegenüber den Primanern ferner kennzeichnet, iſt die Schlaffheit der Haltung. Faſt überall ſind rachitiſche Reſterſcheinungen nachweisbar. Daraus geht her⸗ vox, wie nachhaltig ſich die Fehlernährung und an⸗ dere Schäden der Inflationszeit fühlbar machen. Uebereinſtimmend wurde von den Lehrern betont, daß ſich das Schülermaterial in körperlicher und geiſtiger Hinſicht von Jahr zu Jahr voscchlechtere, und daß die fetzigen Sextaner kaum die Leiſtungen der jetzigen Primaner erreichen würden. Aus dieſen Geſichtspunkten heraus muß alſo unter allen Um⸗ ſtänden eine planmäßige Geſundheitserziehung der heranwachſenden Jugend gefordert und mit allen Mitteln einer Verſchlechterung der Volksgeſundheit entgegen gearbeitet werden. Karl Valentin als Revne⸗Autor. Der Ko⸗ miker Karl Valentin hat gemeinſam mit einem be⸗ kannten Münchener Autor eine Revue verfaßt, zu der die Komponiſten Kuſche, Voigt und Seifert die Muſik ſchrieben. Die Münchener Revue, die den Titel„Wien s früher war führt, wird im Deutſchen Theater in München zur Uraufführung gelangen. 5 s i — 9 1 — * Mittwoch, 14. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 582 Der„Denkmalsdoktor“ Ende letzter Woche rückte, wie mitgeteilt, eine ge⸗ heimnisvolle Reinigungskolonne am Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Denkmal im Schloßvorhof an. Es galt, das Denkmal einer gründlichen Reinigung und Ausbeſſerung zu unterziehen. Unſere Luft iſt bekanntlich reich an un⸗ angenehmen und ſcharfen chemiſchen Gerüchen. Daß dieſe Luft der Patina der 28 Denkmäler unſerer Stadt nicht günſtig iſt, liegt auf der Hand. Die Pa⸗ tina ſelbſt beſteht aus einer Verbindung der Kohlen⸗ ſäure der Luft mit dem Kupfer, das in der Legierung der Denkmäler enthalten iſt. Eine vorſichtige all⸗ jährliche Reinigung ſoll denn auch nicht nur die Schmutzflecken, ſondern auch alle Säuren von den Denkmälern entfernen. Noch im vergangenen Jahr ſtanden Mannheims Denkmäler keineswegs unterm Schutz der Stadt, ſondern die Pflege und Wartung war einer auswärtigen Firma übertragen worden, die ſich auf dem Gebiet der Patina⸗Erhaltung und der Denkmalskonſervierung ſpezialiſiert hatte. Nun haben wir uns auch auf dieſem Gebiet ſelb⸗ ſtändig gemacht. Das Hochbauamt übt dieſe Funktion aus. Der Denkmalsdoktor muß aber nicht nur Verſchönerungskünſtler ſein, er muß auch als Or⸗ thopäde wirken und wie jetzt beim Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Denkmal im Schloßvorhof, abgebrochene Gliedmaßen und Einzelteile kunſtgerecht wieder anfügen laſſen. Die Bronze⸗ und Erzdenkmäler, die beſonders vor dem Schloß zu finden ſind, haben wieder einen ſog. Edelroſt nötig. Natürlich erſtreckt ſich die Sorge der Stadtverwaltung nicht nur auf die öffentlichen Denkmäler, die in den Schutz der Stadt übergegangen find, ſondern auch auf die Steinzierate, die ſich an den älteren Häuſern befinden und manchmal ſchon recht bröcklig geworden ſind. Im Frühjahr wurden verſchiedene Steinornamente am Zeughaus erſetzt oder repariert. Der erſte Gaſt Die Brücke über den Verbindungskanal, die vor kurzem erneuert wurde, wurde geſtern mittag das erſte Mal in Betrieb genommen. Gegen 2 Uhr paſſierte als erſtes Schiff der Raddampfer „Kannegießer VI“ der Harpener Bergbau AG. die Brücke, um mit einem Bodenleck am Vorderſchiff auf der Werft in Reparatur zu gehen. Die neue Brücke hat ſich dabei glänzend bewährt. Die Leitung des Lehrergeſangvereins Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗ Dudwigshafen wählte in der konſtituterenden Verſammlung Rektor Pfenning einſtimmig zum erſten und Großkaufmann Schöll zum zweiten Vorſitzenden. In Kunſthändler Ernſt Buck hat man die richtige Perſönlichkeit zur Leitung der geſell⸗ ſchaftlichen Veranſtaltungen gefunden. Juriſtiſche Berater ſind die Rechtsanwälte Dr. Berg dolt und Dr. Weingart. Der Mitgliederſtand hat ſich be⸗ reits auf über 100 Aktive erhöht. Der gemiſchte Chor ſoll beibehalten werden. Muſikdirektor Ga⸗ ber bleibt vorläufig weiter Dirigent. Im nächſten Jahre ſoll die Dirigentenfrage endgültig geregelt werden. Es iſt bei der Löſung, die in dem Beſtreben, den Lehrergeſangverein zu erhalten, gefunden wurde, zu erwarten, daß die angeſehene Sängervereinigung neuer Blüte zugeführt wird. „Mein Gott“, ſagte ein Fremder auf einer Ge⸗ ſellſchaft,„was iſt das da in der Ecke für eine lange und dürre Perſon.“ „Pſt“, flüſterte ſein Gaſtgeber.„Sie war wirklich lang und dürr— aber jetzt iſt ſie groß und ſchlank. Gerade vor einigen Tagen hat ſie dreißigtauſend Mark geerbt. Befreiungen und Ermäßigungen bei der neuen Bürgerſten Für die Bürgerſteuer, die im Kalenderjahr 1933 erhoben wird, ſind in der neuen Bürgerſteuer⸗ verordnung ſowie den dazu ergangenen Durchfüh⸗ rungsbeſtimmungen die näheren Beſtimmungen er⸗ laſſen. Nachdem in den drei letzten Monaten des Jahres 1932 die Bürgerſteuer 1932 entrichtet ſein wird, werden die Bürgerſteuerzahlungen vom Januar 1933 ab an den feſtgeſetzten monatlichen Fälligkeitstagen in Teilbeträgen zu entrichten ſein. Bemeſſungsgrundlage iſt das Einkom⸗ men des Jahres 1931. Aenderungen gegenüber der bisherigen Regelung ſind vor allem bei der ſteuerlichen Behandlung der Minderjährigen ſowie auch ſonſt bei Hausſöhnen und Haustöchtern ein⸗ getreten. Der Ehefrauenzuſchlag fällt wie bereits für 1932 fort. Anſtelle der Freigrenze von bisher 500 Mark treten die Richtſätze der Wohlfahrtspflege. Bei Lohnempfängern, für die der Arbeitgeber wieder die Bürgerſteuer abführt, iſt der ſteuerfreie Abzug erhöht. Beſonderes gilt ſchließlich für Land⸗ und Forſtwirte. Die Bürgerſteuer 1933 wird von allen natürlichen Perſonen erhoben, die 1. am 10. Oktober 1932 im Gemeindebezirk ihren Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hatten, Von Steuerſyndikus Dr. Brönner, Berlin genannten Tage 18 Jahre alt vor dem 11. Oktober 1914 geboren 2. an dem waren, d. h. ſind. Bürgerſteuerbeträge, Steuerpflichtige nicht erlebt, bzw. erſtattet. deren Fälligkeitstag der werden nicht erhoben Die einzelnen Befreiungen und Ermäßigungen Befreit von der Bürgerſteuer 1933 ſind Per⸗ ſonen, 1. die am 10. 10. 1932 vom öffentlichen Wahl⸗ recht ausgeſchloſſen oder rechtlich in ſeiner Ausübung behindert waren oder bei denen die Aus⸗ übung des Wahlrechts ruhte; Ausländer rechnen nicht hierzu, 2. die am jewetligen Fälligkeitstage Arbeits⸗ loſen⸗ oder Kriſenunterſtützung beziehen oder öffentliche Fürſorge genießen oder auch Zuſatz⸗ renten nach dem Reichsverſorgungsgeſetz empfangen; 3. Sozialrentner, deren Jahreseinkünfte (wegen der Berechnung vergl. unter 2) vorausſicht⸗ lich 900 Mark nicht überſteigen. Die hiernach befreiten Perſonen müſſen das Vor⸗ liegen des Befreiungsgrundes nachweiſen. Die allgemeinen Freigrenzen Befreiung von der Bürgerſteuer tritt ein, wenn nach den Verhältniſſen am jeweiligen Fälligkeitstage anzunehmen iſt, daß die geſamten Jahres⸗ einkünfte 1933 den Betrag nicht überſteigen, den der Steuerpflichtige nach ſeinem Familienſtande vom 10. 10. 1932 im Falle der Hilfsbedürftigkeit von dem zuſtändigen Fürſorgeverband nach den am 10. 10. 1932 geltenden Richtſätzen der allge⸗ meinen Fürſorge als Wohlfahrtsunterſtützung in einem Jahre erhalten würde. Die Befreiung gilt nicht, wenn das Einheitswertvermögen(Betriebs⸗ vermögen, landwirtſchaftliches, forſtwirtſchaftliches, gärtneriſches Vermögen, Grundvermögen) nach den Einheitswerten vom 1. Januar 1931 5 000“ über⸗ ſteigt. Das Vermögen von Ehegatten wird zu⸗ ſammengerechnet. Wird der Einheitswert 1931 nachträglich unter die genannte Grenze geſenkt, ſo muß bei der 5 ſpäter Freiſtellung beantragt werden. Sind in den Richtſätzen der allgemeinen Fürſorge Kinderzuſchläge enthalten, die in dem Für⸗ ſorgeverband nach dem Alter und der Zahl der Kin⸗ der abgeſtuft ſind, ſo kann für jedes Kind des Steuer⸗ pflichtigen, das er unterhält(ohne Rückſicht auf deſſen Alter und Geſamtzahl der Kinder), der höchſte Kinderzuſchlag zugrunde gelegt werden. Be⸗ trägt z. B. der Zuſchlag für Kinder unter 6 Jahren 11% und über 6 Jahre 13% monatlich, ſo iſt der Betrag von 13% maßgebend. Für Minder⸗ fährige, die ſelbſtändig zur Bürgerſteuer heran⸗ gezogen werden, iſt nicht ein Kinderzuſchlag, ſondern der Richtſatz für alleinſtehende Per⸗ ſonen anzuſetzen. Berechnung der vorausſichtlichen Jahreseinkünfte Die Jahreseinkünfte 1933, nach deren Höhe ſich die Ueberſchreitung der Frei⸗ grenze richtet, ſind die ſchätzungsweiſe zu er⸗ mittelnden Jahreseinkünfte im Sinne des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes, wie ſie ſich vorausſichtlich nach den wirtſchaftlichen Verhältniſſen vom jeweiligen Fälligkeitstage der einzelnen Bürgerſteuerraten ſtel⸗ len werden. Hierbei kann von dem feſtgeſtellten oder ſchätzungsweiſe ermittelten Einkommen des Jahres 1932 ausgegangen werden. Bezüglich des Arbeits⸗ lohns wird von dem Lohn ausgegangen, der bei der nächſten auf den Fälligkeitszeitpunkt folgenden Lohn⸗ zahlung zu entrichten iſt. Die Sonderleiſtungen, der ſteuerfreie Einkommensteil und die Familienermäßi⸗ gungen werden nicht abgezogen. Arbeitslohn, Kapi⸗ taleinkünfte, Renten und ſonſtige wiederkehrende Be⸗ züge werden mit den Roheinnahmen angeſetzt. Die Einkünfte von nicht dauernd getrennt lebenden Ehe⸗ gatten werden zuſammengerechnet. Für Hauskinder kann Bürgerſteuerpflicht gegeben ſein, wenn ſie am 10. 10. 1932 18 Jahre alt wurden und Arbeitseinkommen beziehen, das ſelb⸗ ſtändig zur Einkommen⸗ bzw. Lohnſteuer heran⸗ gezogen wird. Dies gilt auch für Einkünfte aus nichtſelbſtändiger Arbeit, die von den Eltern be⸗ zogen werden. Auch dieſe Einkünfte gelten als ſelb⸗ ſtändiges Einkommen. Sowohl für Hauskinder wie für ſonſtige Perſonen, die im Haushalt oder Be⸗ trieb eines anderen eine Arbeitskraft er⸗ ſetzen, wird, ohne Rückſicht darauf, ob ein Dienſt⸗ vertrag beſteht, der halbe— früher der ganze— Wert der gewährten freien Station, Kleidung und ſonſtigen Vorteile(3. B. Taſchengeld) zu den Ein⸗ künften gerechnet. Der volle Wert der freien Sta⸗ tion beträgt nach den amtlichen Sätzen für weibliche Hausangeſtellte, Lehrlinge, Lehrmädchen und ſon⸗ ſtige gering bezahlte Arbeitskräfte 25 /, für männ⸗ liche Hausangeſtellte, Knechte, männliche und weib⸗ liche Gewerbegehilfen und angeſtelltenverſicherungs⸗ pflichtige Perſonen 40% monatlich. Erſetzt ein Hausſohn alſo im Betrieb oder Haushalt eine fremde Arbeitskraft, ſo iſt die freie Station mit 240 Mark jährlich anzuſetzen. Hinzu kommt ein Zu⸗ ſchlag für die Kleidung ſowie ein etwa gewährtes Taſchengeld. Bürgerſteuerfreiheit beſteht alſo, wenn die geſamten vorausſichtlich im Jahre 1933 bezoge⸗ nen Einkünfte des Hauskindes oder der ſonſtigen Perſon aus unſelbſtändiger Arbeit,— zu der letz⸗ teren rechnen die oben genannten Sachbezüge,— ſowie aus etwaiger ſelbſtändiger Arbeit den am 10. 10. 1932 maßgebenden Richtſatz der Fürſorge für alleinſtehende Perſonen nicht falls ſind regelmäßig unter Bezüge im Jahre 1931 die nungsgrundſätze maßgebend. Ermäßigung auf die Hälfte Die Bürgerſteuer ermäßigt ſich für Perſonen, die 193 1e inkommenſteuerfrei waren, auf die Hälfte des niedrigſten Steuerſatzes, ſofern das Ein⸗ heitswertvermögen nach den Einheitswerten vom 1. Januar 1931 10 000/ nicht überſteigt. Als ein⸗ kommenſteuerfrei in dieſem Sinne wird ein Steuerpflichtiger bereits angeſehen, wenn er und ſein Ehegatte wegen geringen Einkommens zu einem Einkommenſteuerbetrage für 1931 tatſächlich itberſteigt. Anderen⸗ Zugrundelegung der allgemeinen Berech⸗ er nicht herangezogen worden ſind. Werbungskoſten, Sonderleiſtungen, der ſteuerfreie Einkom⸗ mensteil, die Familienermäßigungen ſowie etwaige Ermäßigungen und Erſtat⸗ tungen aus Rechts⸗ oder Billigkeitsgründen werden hier berückſichtigt! Als„einkommenſteuer⸗ frei“ in dieſem Sinne gelten auch Land⸗ und Forſt⸗ wirte, deren geſamte Einkommenſteuer abgegolten war, weil ſie neben den land⸗ bzw. forſtwirtſchaft⸗ lichen Reineinkünften anderer Art von höchſtens 1000/ erzielt haben. Der Abgeltungsbetrag darf jedoch 30/ bei weniger als drei Kindern, 50% bei drei oder vier Kindern, 100/ bei mehr als vier Kindern nicht überſteigen. Sofern ſich die Bürgerſteuer nicht bereits wegen Einkommenſteuerfreiheit im Jahre 1931 auf die Hälfte des niedrigſten Steuerſatzes ermäßigt, wird ſie auf Antrag herabgeſetzt, wenn vorausſichtlich für 1993 Einkommenſteuerfreiheit beſtehen wird. Auch hier darf das Einheitswertvermögen 10000% nach den Einheitswerten 1931 nicht überſteigen. Für die Berechnung der vorausſichtlichen Einkünfte gilt das gleiche wie bei der Berechnung der Einkünfte für die Freigrenze. Abſchlag von der Bürgerſteuer wegen Einkommen⸗ ſteuerrückganges Iſt das Einkommen 1932 gegenüber dem Ein⸗ kommen 1931 um mehr als 50 v. H. zurück⸗ gegangen, ſo wird von der Bürgerſteuer 1931 ein Abſchlag entſprechend dem über 50 v. H. hinaus⸗ gehenden Hundertſatz vorgenommen. Beträgt z. B. der Rückgang des Einkommens 1932 gegenüber 1931 70 v.., ſo iſt von der an ſich maßgebenden Bürger⸗ ſteuer ein Abſchlag von mindeſtens 20 v. H. zu machen. Starke Temperaturumkehr Die am Sonntag eingeleitete Temperaturumkehr zwiſchen Schwarzwald und oberrheiniſcher Tiefebene hat ſich ſo ſtark ausgebildet, daß am Dienstag die beiderſeitigen Außenwerte der Temperaturen einen A bſtand von nicht weniger als 14e aufzu⸗ weiſen hatten. Die Gegenſätze zwiſchen der Höchſt⸗ temperatur auf dem Schauinsland mit plus 9e und der Tiefſtmeſſung in der Ebene mit minus 5 in Baden⸗Baden ſind alſo ſehr ausgeprägt. Auch der Feldberg liegt mit 89 Höchſtwärme gleich hinter dem Schauinsland. Die Ebene hat ſonſt—4 Kälte, die Hochebene der Baar ebenfalls die gleichen Werte in den Morgenmeſſungen, wobei neben der abſinkenden Kaltluft auch die Ausſtrahlung in den klaren Mond⸗ nächten urſächlich mitſprechen. Intereſſant iſt der Weg, auf dem die Warmluft deutlich eindringt. Wäh⸗ rend im Südſchwarzwald Mittellagen bereits froſt⸗ frei waren, hatte im Norden des Landes der König⸗ ſtuhl zu gleicher Zeit noch 4» Froſt. Das Zuſtrömen der Warmluft von Süden und Südweſten her 5 alſo deutlich gekennzeichnet. Für den Winterſport iſt dieſe Wetterentwick⸗ lung nicht eben günſtig. Die Schneedecke hat ſich nach Höhenlage und nach eigener Mächtigkeit beträchtlich verringert. Am Feldberggipfel iſt die Schneehöhe auf zehn Zentimeter zurückgegangen, außerdem bei der Exponiertheit der Lage lückenhaft geworden. Aehnlich geht es mit anderen freien Hochlagen des ganzen Gebirges. Die ſchattenſeitig liegenden Mulden haben meiſt niedrigere Temperaturen und mehr Schnee, ſo Feldbergerhof 15 Zentimeter, aber der Rückgang iſt auch da feſtzuſtellen und die Güte hat nachgelaſſen. Unter etwa 1100 Meter dürfte fahrbarer Schnee kaum mehr anzutreffen ſein uns in den übrigen Lagen iſt der Skilauf derzeit kein Vergnügen mehr. Die prachtvolle Alpenausſicht vom Hochſchwarzwald kann Wandersleute etwas entſchädigen. el. Lailles. c Hel. clie Guadlitätsbe zeichnungen X dönnflössig u. 2K mittelflössig Es sind die startschnellen, kcöltebestöndigen und sparsamen Wintersorten der hochwertigen, auf der ganzen Welt als unübertroffene Gualitätsmarken geschätzten 8HELI AUrOoOklk. ihre Sicherheit gewährleistet die Tatsache: Mutter tötete. 4. Seite/ Nummer 582 Neue Mannheimer Zeitung„Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 14. Dezember 1932 Von der Straßenbahn überfahren Vor der Heiliggeiſtkirche in der Seckenheimerſtraße wurde heute früh 8 Uhr eine ältere Frau von einem Straßenbahnwagen der Linie 15 überfah⸗ ren. Ohne der Unterſuchung vorgreifen zu wollen, kann mit ziemlicher Sicherheit geſagt werden, daß die Frau an dem Unfall ſelbſt die Schuld trug, denn ſie überquerte die Seckenheimerſtraße im Zuge der Heinrich Lanzſtraße, ohne die im Straßenverkehr übliche Vorſicht walten zu laſſen. Der Straßenbahnführer, der die weder nach rechts noch nach links blickende Frau geſehen hatte, gab kräftig Signal, bremſte ſtark und ſtreute ſchließlich noch Sand, als er bemerkte, daß offenbar die Signale überhört worden waren. Die Frau hatte bereits zwei Drittel der Schienenbreite überquert und wurde dann von dem Wagen gefaßt und zur Seite gedrückt. Hierbei kam ſie unter das Trittbrett zu liegen, ſo daß der Straßenbahnwagen zurückfahren mußte, um die ſchwerverletzte Frau aus ihrer Lage zu befreien. Wäre die Ueberfahrene nicht nach vorne ge⸗ fallen, ſondern mit dem Kopf unter das Trittbrett geraten, ſo hätte zweifellos der Unfall einen viel ſchlimmeren Ausgang genommen. Wie ſchwer die Verletzungen ſind, konnte ebenſo wenig ſofort feſt⸗ geſtellt werden, wie die Perſonalien der Verun⸗ glückten, die im Krankenwagen ſofort ins Kranken⸗ haus überführt wurde. 5 Warum nicht mehr Reklame? Unzweifelhaft iſt in dieſen Weihnachtswochen die Fülle der Zeitungsanzeigen mit Geſchäftsempfeh⸗ lungen des Einzelhandels nicht ſo groß wie in heſſeren Zeiten. Man ſpart eben auch in der Reklame. Dazu aber fragt der Zeitungdienſt der Vela, Vereinigung der leitenden Angeſtellten e..: Iſt das eigentlich richtig? Warum eigentlich inſerieren die Geſchäftsleute nicht mehr, nicht ſtärker und nachhaltiger als vorher? Das Allerſchlimmſte, was uns geſchehen könnte, wäre doch, wenn wir die Spannkraft, den Mut, die Hoffnung verlören. Und daß dem nicht ſo iſt, daß auch in leidvollen Jahren immer noch ein guter Jonds an Vertrauen und Kraft dageblieben iſt, das erkennen wir gerade in dieſem Jahre. Dieſe Weihnachten werden knapp und ärglich ſein; aber ſie werden nicht ohne Freude und auch nichtohne Geſchenke ſein. Man will gewiß niemanden verleiten, Geld für Weihnachts⸗ geſchenke auszugeben, der es wahrhaftig nicht kann. Aber wo Arbeit und Einkommen geblieben ſind, da wird doch auch dieſe Weihnachten geſchenkt werden — und die Läden und die Schaufenſter der Geſchäfte ſind voll von ſchönen und guten Sachen. Aber nun kommt die Einwirkung dieſer ängſt⸗ lichen und verlegenen Zeit auf den Geldbeutel auch derer, die immer noch ein paar Batzen haben. Nie⸗ mand mag Geld ausgeben. Jeder hütet ſich davor. Sie müſſen eingeladen werden, zu kaufen; man muß ihnen all die ſchönen und nützlichen Sachen an⸗ bieten und ihnen die Trefflichkeit gerade dieſes An⸗ gebotes erklären, gerade ſo, wie das in beſſeren Zeiten der Fall war. Sie haben ein beſonderes An⸗ recht darauf, weil auch ſie, unter dem Drucke der ganzen Zeit, weniger feſtlich, weniger freudig und Tauffreudig geſtimmt ſind. Aber wenn man ihm einen Anreiz bietet, wenn man ihm auf den An⸗ geigenſeiten der Zeitungen vorzeigt, was alles und wie preis wert es kaufen kann, dann wird das Publikum ſich aus ſeiner erklärlichen Unluſt auf⸗ rappeln. Reklame iſt immer noch der Schlüſſel zum Geſchäft, auch zum Weihnachtsgeſchäft. * Schnellverkehr über die Rheinbrücke. So ſehr es früher eine Qual war, über die Rheinbrücke zu fahren, ſo ſehr iſt es jetzt ein Vergnügen geworden. Der Ein bahn verkehr auf den beiden Brücken hat es mit ſich gebracht, daß trotz des ſtarken Ver⸗ kehrs nicht/ die geringſte Verkehrsbehinderung mehr eintritt. Auf der umgebauten Brücke wurden jetzt die ſcharfen Kanten des Schutzkaſtens für die Lei⸗ tungen abgefeilt, ſo daß keinerlei Gefahren mehr auf der Fahrbahn vorhanden ſind. Autos, Motor⸗ radfahrer, Radfahrer und vor allem auch die Stra⸗ ßenbahnen ſind jetzt im Nu über der Brücke. An den beiden Brückenauffahrten ſind die Anpflanzun⸗ gen beendet. Veranſtaltungen in Mannheim Stahlhelm Filme Der ſtarke Beſuch der am letzten Sonntag vom Stahl⸗ helm B. d. F. veranſtalteten Filmvorführung zeigte, welch wachſendes Intereſſe die Arbeit des Frontſoldatenbundes auch in Mannheim findet. Die Begrüßungsworte des 1. Ortsgruppenführers Kopf faßten in ſoldatiſcher Kürze die Ziele des Bundes zuſammen. Dann folgten nicht weniger als fünf Filmſtreifen. Der erſte brachte das in der Ausſtellung„Wille und Wehr“ mit großer Liebe zuſammengetragene kriegswiſſenſchaftliche Material aus mehreren Jahrhunderten deutſcher Geſchichte. Der nächſte Film zeigte Stahlhelm⸗Studenten bei wehrſportlicher Ar⸗ beit und fröhlicher Kneipe, während der dritte Streifen ein anſchauliches Bild einer großen Führertagung in Magdeburg brachte, die noch im Zeichen des Untform⸗Ver⸗ botes ſtand. Die wirkungsvollſte Werbung für den Ge⸗ danken des Arbeitsdienſtes bildete ein Großfilm, der, auch von erläuternden Begleitworten umrahmt, eine Fülle von Bildern aus den verſchiedenſten Arbeitslagern brachte, von denen viele Hunderte unter Leitung des Stahlhelm ſtehen. Der lebendigſte Eindruck, den feder Zu⸗ ſchauer mit nach Hauſe nahm, war der, daß hier wirk⸗ liche Aufbauarbeit geleiſtet wird dadurch, daß man dieſe jungen Menſchen aus der lähmenden Un⸗ tätigkeit herausreißt, ihren Kräften wieder Arbeit, ihrem Daſein Inhalt und neue Lebensfreude gibt und dabei das erweckt und pflegt, was uns am meiſten fehlt: Gemein⸗ ſchaftsgeiſt und Kameradſchaft. Nach dieſem als Geſamtes wohl beſtem Film wurde zum Schluß der letzte Frontſoldatentag in Berlin ge⸗ zeigt. In einer faſt erdrückenden Fülle von Ausſchnitten rollte dieſes Bild freiwilliger Disziplin und deutſchen Sol⸗ datentums ab, immer wieder von Beifallsſtürmen begleitet. Umrahmt und in ſeiner Wirkung erhöht wurde die bild⸗ hafte Darſtellung durch unermüdliche Marſchmuſik. Nach faſt zwei Stunden trennte man ſich mit dem Geſang des Deutſchlandliedes. 1. Volkstum und Anläßlich der Monats⸗Hauptverſammlung des Deutſchnationalen Handlungsgehil⸗ fen ⸗ Verbandes, Ortsgruppe Mannheim, ſprach Geſchäftsführer K. Schmidt über obiges Thema, wobei er darauf hinwies, daß die Frage nach dem Verhält⸗ nis zwiſchen Volkstum und Volkswirtſchaft in Deutſchland viel verwickelter als in anderen Ländern iſt. Die deutſchen Ströme ſind internationaliſiert und die Hoheit des Staates, die ſich in ſeiner Wehrmacht darſtellt, darf ſich in einer entmilitariſtierten Zone von 50 Km. rechts des Rheins nicht zeigen. Damit haben wir die Alleinherrſchaft über Dinge verloren, die zu den erſten nationalen Gütern eines Volkes rechnen. Von der Wirtſchaft des Volkes weiß kein Menſch, in welchem Umfange ſie dem Volke tatſächlich noch gehört. England und Frankreich hatten ihre National⸗ wirtſchaften bereits aufgebaut und durch Ueberſeebeſitztum ausgeweitet, als die im Norddeutſchen Bund im Rahmen des Zollvereins entſtehende Wirtſchaft gegen dieſe fremden Nationalwirtſchaften einen heftigen Wettbewerbskampf zu beſtehen hatte. Es lag damals nichts näher, als Unter⸗ ſtützung beim Staat zu ſuchen, weil er das einzige war, was Schutz gewähren konnte. Dieſe Anlehnung an den Staat finden wir in der Zeit des Frühkapitalismus immer wiederholt. Damit war die Vorherrſchaft des Staates über die Wirtſchaft geſichert. Die überlegene Führung Bismarcks benutzte die Wirtſchaft als wirkſames Mittel, die deutſche Einigung über den Zollverein vorzubereften. Damit wurde die Wirtſchaft in den Dienſt großer politiſcher Ideen geſtellt. Die ſpäte, dann aber zu ſchnelle Entwicklung zur Natio⸗ nalwirtſchaft verſuchte Bismarck durch eine ausgeſprochene Oſtmarken⸗Politik wieder gutzumachen. Die Bevölkerung des Oſtens, die er mit ſtarker Hand bodenſtändig machen wollte, iſt heute zu einer Lebensfrage des deutſchen Volkes angewachſen. Aber das, was zu Bismarcks Zeiten immer noch vorhanden war, die Anlehnung der Wirtſchaft an einen ſtarken Staat, wird nach Bismarck immer mehr das Gegenteil. In demſelben Maße, wie der Staat nach innen und außen ſchwächer wird, bekommt die Wirtſchaft das Uebergewicht. Beſonders ſchlimm trat das Uebergewicht im Weltkrieg in Erſcheinung. Das Fehlen einer ſtarken Staatsführung und die politiſche Richtungsloſigkeit gaben den äußeren und inneren Feinden die Möglichkeit, den Kampf um Daſein und Lebensraum umzufälſchen in einen Kampf der verbündeten deutſchen Militariſten und Kapita⸗ liſten. Für den Staat und die Staatsmänner ſtand die Steuerergiebigkeit der Privatwirtſchaft im Vordergrund. Sie mußte erhalten und entwickelt werden, ſelbſt auf Koſten der Volkswirtſchaft. Großſtädte im Weſten wuchſen. Der Oſten entvölkerte ſich und die Unſere Nachbarſtadt Lud⸗ Bunter Abend in Seckenheim Auch in Seckenheim fand fetzt am Samstag ein Unterhaltungsabend für Erwerbsloſe ſtatt. Der Beſuch war ſtark, auf jeden Fall ſtärker, wie Karl Eberts bemerkte, als der Mannheimer Konzertbeſuch. Das Programm, von Karl Eberts vom Ausſchuß für Volksmuſikpflege zuſammengeſtellt, verſetzte diesmal in die alte Reichsſtadt Nürnberg, in die Zeit des Meiſterſingers Hans Sachs.„Alte Turmweiſen“, geſpielt von einem Bläſerquartett des Orcheſtervereins Seckenheim, eröffneten den Abend, nachdem vorher noch Dipl. Handelslehrer Heiland für den Ausſchuß geſprochen hatte, um über⸗ zuleiten zu vier Geſängen, Geſellen⸗ und Handwerker⸗ lieder(Geſellen⸗Abſchied, Untreue, Schneiderleins Höllen⸗ fahrt und Schneiderleins Himmelfahrt), die vom Dop⸗ pelquartett 1924 unter Leitung von Hans Forth ſehr anſprechend geſungen wurden. Als dann Hans Sachs mit ſeinem Schwank„Der todte Mann“ zu Worte kam und in Laura Bernauer, Franz Lorch, Hans und Joſeph Brammel wirklich ausgezeichnete Interpreten fand, wollte das Lachen ſchier kein Ende nehmen, das ſich, nachdem zwiſchendrin Militärmuſik erklungen war und das Quartett noch ein paar nette Liedchen geſungen hatte, noch ſtetgerte, als Franz Lorch auf der Bühne erſchien. Jakob Franks„Floh“ und„Babbe hott Bauchweh“, Glückſteins „Gut umſchriewwe“ ſind Perlen Pfälzer Humors, der auch hier die entſprechende Quittung erhielt. Von dem Pfälzer zum Wiener Humor iſt es nicht allzuweit und ſo ſtand plötzlich Laura Bernauer an der Rampe. Wie ſie die Schlagerlieder von Hans May u. a. m. ſang, iſt ſo bekannt, daß man nicht mehr viel Worte zu verlieren braucht, um dieſe ausgezeichnete Künſtlerin ins rechte Licht zu ſtellen. Mit einem Schlußmarſch wurde die Veranſtaltung beendet, die bedauerlicherweiſe durch die im Saal und auf der Bühne herrſchende Kälte beeinträchtigt wurde.—ed— Volkswirtſchaft wigshafen iſt dafür ein typiſches Beiſpiel. konzentrierte die Wirtſchaft 100 000 Menſchen auf einen Fleck. Heute iſt faſt die Hälfte davon ohne Erwerb. 1195 v. H. Bürgerſteuer ſind ein deutlicher Gradmeſſer der tot. Gerade fetzt erheben wir wieder den Anſpruch auf die reale Einheit von Volkskraft, Volkstum und Volkswirt⸗ ſchaft. Erweiterung unſerer landwirtſchaftlichen Grundlage durch geſunde Bauernſiedlung im national⸗politiſch gefähr⸗ deten Oſten und Umſtellung der undeutſchen Bedürfnis⸗ erregungswirtſchaft auf Bedarfsbefriedigungswirtſchaft ſind unbedingt erforderlich. Eine zweckmäßige und vernünftige Verſorgung des mittel⸗ und oſteuropäiſchen Raumes mit deutſchen Wertgütern iſt dazu erforderlich. Hand in Hand mit dieſen Maßnahmen muß die Uumſtellung unſerer Wirtſchaft auf die Erforderniſſe des Bin ⸗ nenmarktes gefordert werden. Die ſparſamſte Aus⸗ nutzung der Rohſtoffe, verbunden mit gediegener Ver⸗ arbeitung, entſpricht unſerer Verarmung und bietet zuerſt die Möglichkeit, den aufnahmefähigen Binnenmarkt zu be⸗ friedigen. So wie der preußiſch⸗norddeutſche Zollverein für die Einigung Deutſchlands gewirkt hat, ſo muß die reichsdeutſche Wirtſchaft für die Einigung Großdeutſchlands wirken. HK. In kurzer Zeit Brieftauben⸗Ausſtellung in Feusenheim Die alte Reiſevereinigung, der acht Vereine angehören, hielt am Sonntag im„Schwanen“ in Feudenheim ihre diesjährige Schau ab. Ausgeſtellt waren nur Tauben, die dieſes Jahr mit Erfolg gereiſt ſind. Als Preisrichter fungierten Becker ⸗Rheingönheim und Klein ⸗Neckarau. Preiſe erhielten: Für Vögel, die 800 Km. gereiſt ſind: 1. R. Bauer, 2. Karl Steinmetz, 3. Hermann Witten⸗ 77 mater; Weibchen: 1. Ph. Reibol d, 2. Adam Keßler, 3. Ph. Reibold. 650 Km.: Vögel: 1. Ph. Reibold, 2. H. Müller, 3. H. Eſchelbach; Weibchen: Adam Keßler, Gebrüder Gumbel. 550 Km.: Vögel: 1. Hch. Kolb, 2. J. Künzler, 3. Michael Klein; Weibchen: 1. und 2. Michael Klein, 3. Simon Gauch. 400 Km.: Vögel: 1. Franz Helfferich, 2. Simon Gauch, 3. Karl Bauer, 4. Gebr. Gumbel; Weibchen: 1. L. Nagel, 2. Gebrüder Trapp, g. Wilhelm Uhrig. 300 Km.: Vögel: 1. und 2. H. Braun, 3. Adam Künzler; Weibchen: 1. Franz Helferich, 2. Karl Schaaf. Jungtiere, die 100 Km. geflogen ſind: Vögel: 1. u. 2. Simon Gau ch, 3. Philipp Reibold; Weib⸗ chen: 1. Adam Künzler, 2. Emil Oſtheimer, 3. Ph. Rei⸗ bold. Die Kapelle Benzinger ſorgte für Unterhaltung. Die reich beſchickte Tombola war bald ausverkauft. Schauburg: Der Schrei der Maſſe Mit dem Schrei der Maſſe iſt nicht etwa der Aufſchrei eines gequälten Volkes gemeint, ſondern das Toben der ſenſattonslüſternen Menge, die einigen Autorennen mit innerer Anteilnahme folgt und die in den ſpannendſten Augenblicken ihrer Begeiſterung durch Schreien Luft machen muß. Die Amerikaner waren ſchon immer Meiſter in der Herſtellung von Senſationsfilmen geweſen und ſie haben es auch in dieſem Film wieder verſtanden, das ſportliche Moment ſtark in den Vordergrund zu rücken. Die Rennen, die hier ausgetragen werden, laſſen an Spannung nichts zu wünſchen übrig, denn dem Kameramann iſt es geglückt, die einzelnen Phaſen der Kämpfe auf den Bildͤſtreifen zu bannen und ſie durch geſchickten Szenenwechſel noch ſpan⸗ nender zu geſtalten. Das nächtliche Rennen und der Schlußkampf auf der berühmten Bahn von India na⸗ polis werden den ſportlich intereſſierten Beſchauer un⸗ bedingt zum Miterleben zwingen. Die Rahmenbehandlung zu dieſen Autorennen iſt ſtellenweiſe etwas breit angelegt, trägt aber den Wünſchen der breiten Maſſe in allen Teilen Rechnung. Liebe und Haß, Mißgunſt und ſportliche Kame⸗ radſchaft beeinfluſſen ſehr ſtark die Handlung, die mit auf⸗ regenden Zwiſchenfällen und allerlei Senſationen aus⸗ geſchmückt iſt. Geſpielt wird von den einzelnen Darſtel⸗ lern ſehr gut, wie auch die Synchronſſation als ſehr gut bezeichnet werden muß. Im Beiprogramm ein ſtummer Geſellſchaftsftlm„Mein Herz gehört Dir“ mit Camilla Horn und Werner Füt⸗ terer in den Hauptrollen. 0 Waldkircher Voranſchlag abgelehnt * Waldkirch, 11. Dez. Der Bürgerausſchuß Waldkirch hat mit 37 gegen 3 Stimmen bei 27 Enthaltungen den Voranſchlag für 1932/33 a b⸗ gelehnt, weil zu ſeinem Ausgleich die Getränke⸗ ſteuer erhoben werden muß. Der Voranſchlag wird vorausſichtlich nun zwangsweiſe in Kraft geſetzt werden. Fageokaleucleꝛ Mittwoch, 14. Dezember Nationaltheater:„Fidelio“, Oper von Beethoven, Nach⸗ mittagsvorſtellung für die Schüler höherer Lehranſtakten, Anfang 15 Uhr.— Abends:„Die endloſe Straße“, Frontſtück von Sigmund Graff und Carl Ernſt Hintze, Mlete M 10, Anfong 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Volkshochſchule: Vortrag Fraenger fällt aus. Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Kabarettſtunde;: Abendvorſtellung. Weinberg D 5, 4: Wunſch⸗Abend in der Weinlaube, 20 Uhr. Tanz: Cafaſö. Palaſthotel, Pavillon Kaiſer, Odeon⸗Kaſſee: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittog, 20 Uhr 21. Uhr Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Drei von der Kavallerie“,— Palaſt⸗ Theater:„Teilnehmer antwortet nicht“.— Univerſum:„Die Galavorſtellung der Fratelli⸗ nis“ und Bühnenſchau— Roxy Theater: „Fürſt Seppl“.— Capitol:„Hölzerne Kreuze“.— Gloria⸗Polaſt:„Rauſchgift um Florence“.— Scala⸗ Theater:„Dos blaue Licht“.— Schau⸗ burg:„Der Schrei der Maſſe“. Sehenswürdigkeiten 20.15 Uhr Konzert, Städtiſches Schloß⸗Mufeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellungen:„Schattentheater und Puppenſpiel“ und „Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen“. Geöffnet werktags von 10—13 und 14—16 Uhr, Sonntags von 11—16 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 16—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag. Mitwoch, Donneestag u. Freitag, jew. von 19.021,30 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. . Zum Schutz vor Anstecicung Grippe, Enidemien, Erkältungsgefrahr. Glas m. 56 Jab. jelzl N. J. 58 Der Tanzbär Skizze von Otto Alſcher Ste ſtemmen ſich gegen den Wind au. Der kommt in Stößen, jagt ihnen feines, eiſiges Gerieſel in die Augen, das ſich in unzähligen Perlen auf dem derben Lodenmantel des Mannes, dem verblichenen Fell des Bären ſammelt. Die Zwei, der Mann mit ſeinem Bären, trotten auf dem Fußſteig neben der Straße her, zwiſchen Maisſtoppeln, winterarmen Weideland. Rechts, links an den Talhängen ſteigen kahle, ſchwarze Eichen auf— doch ihre Wipfel ver⸗ ſchwinden im Nebel. Das graue Zwielicht des Dezembertages blieb immer um ſie, rückt immer dichter, trüber und froſtiger an ſie heran. An der Kette mit dem Naſenring gezogen, ſtapft der Bär hinter dem Manne her. Seine Schritte ſind lang und federnd, doch wandert er nur mechaniſch, den Schädel in dumpfer Schläfrigkeit geſenkt, nur uchmal aufſchreckend, wenn ſich die Kette ſpannt, 15 Ring ſchmerzend an der wunden, ſchon ſo oft durchbohrten Naſe reißt. Der Bär iſt hungrig. Seine eingefallenen Flan⸗ ken zittern, es wühlt in ihm, mehr als ſonſt, denn die Zeit des Winterſchlafes iſt da, doch das Ruheſehnen wird immer wieder von dem bohrenden Hunger ver⸗ drängt. Der Mann denkt, daß es gut wäre jetzt bei warmem Getränk im Wirtshaus zu ſitzen. Und da fällt ihm wieder ein, was er immer erzählt, in jeder Herberge, wo er übernachtet, daß er den Bären als junges Tier gefangen, nachdem er die Bärin getötet hatte. Jene Bärin, die ſeine ganze Schafherde auf⸗ gefreſſen, die ihn arm gemacht hatte. Und er wandert mit dem Bären, bis er ſoviel Geld beiſammen hat, um ſich wieder eine neue Herde zu kaufen. Dann aber wird er auch dieſen Bären töten, wie er deſſen Blutrache hat er der Bärin ge⸗ ſchworen und dieſe iſt erſt erfüllt, wenn er auch den Sohn der Bärin töten kann. Gleichmäßig krotten Mann und Bär weiter: kurz bleibt das Leben, auch wenn man noch ſo eilt! Dann aber, als ſie ſchon gegen die Dunkelheit wie gegen eine Mauer anſchritten, ſtieg vor ihnen, in unbeſtimmter Entfernung, ein rötlicher Halbkreis im Nebel auf. Nun klang Hundegebell und da war das erſte Haus des Dorfes. Es war ein größeres ſerbiſches Dorf. Doch kein Menſch in der engen Gaſſe, die von Reiſigzäunen eingefaßt war. Da und dort aus den Häuſern, die in den Gärten lagen, ſchimmerte Licht. Nun öffnete ſich ein weiter Platz, und da war Leben. Man baute, bei Beleuchtung von Petroleum⸗ fackeln an Buden und Zelten. Der Bärenführer pfiff vergnügt durch die Zähne. Hier begann alſo morgen ein Jahrmarkt. Bevor er aber das Wirtshaus er⸗ reichte, blieb er nochmals ſtehen. Das große, runde Zelt, einige Käfigwagen dabei, das war ein Zirkus mit Tierſchau. Da wird er mit ſeinem Tanzbären nicht viel Zulauf finden! Das Wirtshaus war voll mit Bauern und Markt⸗ leuten. Zwiſchen denen ſaß dann der Bärenführer, trank Wein, trank Rakije, erzählte ſeine Geſchichte von der Bärin, die ihm die Herde zerriſſen, vom Sohn der Bärin hier, den er töten wird, um die Blutrache zu erfüllen. Der Bär aber lag wie ein großer Hund in der Nähe des Ofens, fraß Brot und Fleiſchreſte, die man ihm zuwarf, kümmerte ſich nicht um den Lärm rings und ſchien ganz friedfertig. Der Bärenführer hatte gegeſſen, getrunken und es war ihm wohlig geworden. Ein Mann ſetzte ſich zu ſeinem Diſch, dem man es anſah, daß er zum Zirkus gehörte. Er begann mit dem Bäxrenführer ein Geſpräch, auf welches dieſer gerne einging,„Noch ein Jahr muß ich wandern“, begann er wieder in ſeiner leichten Trunkenheit,„dann hab ich weitere 2000 Dinar geſammelt, töte den Räuber, den Mör⸗ der. Für die Decke bekomm ich auch 1000 Dinar, da kauf ich mir dann eine ſchöne Schafherde, einen Eſel als Tragtier dazu und bin wieder ein freier Hirte, nicht ſolch ein Bettler wie jetzt, der mit dem größten ind ſeines Lebens durch das Land wandern muß. Wißt Ihr, was das heißt, immer mit ſeinem Feind beiſammen ſein, ihn auch noch füttern müſſen, acht haben, daß ihm nichts geſchieht.. wo das Meſſer für ihn ſchon geſchärft iſt!“ und er ſchlug auf den Griff der Waffe, die im Gürtel ſteckte. Da ſagte der Zirkusmenſch plötzlich:„Ach was, verkauf den Bären, dann haſt du gleich das Geld!“ Verdutzt ſtarrte ihn der Mann an, aber dann wollte er nichts davon hören.„Ich ſoll auf meine Rache verzichten— lieber töte ich ihn gleich!“ ſchrie er und ſprang auf. Der andere zog ihn zurück und dann begann ein Streiten, Feilſchen und Trinken, bis der Zirkus⸗ mann doch den Bären um 4000 Dinar erſtanden hatte.„Komm“, ſagte er dann zu dem Montenegri⸗ ner,„nimm den Bären, ich will ihn irgendwo ein⸗ ſperren, bis ich morgen einen Käfig für ihn frei ge⸗ macht hab.“ Der Wirt wies ihnen einen Bretterverſchlag im Wagenſchuppen an, der zwar nicht ſehr feſt war, doch der Bär hing ja an der Naſenkette. Dann gingen ſie wieder in das Wirtszimmer zurück, um auf den Kauf zu trinken. 5 Sie hatten dem Bären eine Menge Knochen und Fleiſchreſte in ſeinen Verſchlag geworfen. Die hatte er gefreſſen, war nun ſatt und müde geworden und wollte ſich im Stroh einwühlen, um zu ruhen. Wie er ſich ſo einwühlte, ſpürte er plötzlich einen Riß an der Naſe und fühlte, daß er frei vom Ringe war. Erſtaunt ſchüttelte er den Schädel— keine Kette klirrte. Der Bär ſaß eine Weile reglos auf den Keilen. Dann begann er den Verſchlag zu unterſuchen. Er kratzte an den Brettern, viele waren morſch, doch brach er ſie nicht durch, weil ihm der Freiheitsdrang noch fehlte. Da ſah er, daß ſein bisheriger Herr durch den Hof auf ihn zugetorkelt kam. Der Bär ſtutzte. Er ſah, daß der Mann den blo⸗ ßen Handſchar in der Hand hatte, zornige Worte murmelte und wußte, daß er nicht frei ſein dürfe, man ihm nun wieder die Naſe durchbohren und den Ring einführen werde. Der Mann fingerte an der Bretterwand herum. Er war ſo betrunken, daß er die Türe nicht erkannte. Ermüdet hockte er ſich auf ein Bündel Malsſtroh unter dem Schupfendach, plötz⸗ lich fiel er um und ſchlief ein. Eine Weile wartete mißtrauiſch der Bär, dann begann er wieder die Bretter mit den Branten zu bearbeiten. Er wollte nicht entfliehen, nur verhin⸗ dern, daß man ihm nochmals den Naſenring ein⸗ fügt. Schon drängte er ſich Oeffnung. Geruch von Menſchen, Pferde durch eine entſtandene⸗ Scheu witterte er umher, ſpürte den und Hunden und Schüler⸗ und Elternabenden beſchafft werden. erſah nirgends einen Weg, den er nehmen könnte. Bis er im Hintergrunde eine halbgeöffnete Tür erblickte. Durch dieſe ſchlüpfte er hinaus. Kühl und frei kam der Bergwind einen Karren⸗ weg herab, Schnee, weite winterliche Wälder und unberührte Nacht trug er heran. Der Bär wußte jäh, daß dort hinauf ſein Weg und die Freiheit war. Aber er nahm den Weg nicht auf, zögerte, etwas hinderte ihn. Es fiel ihm ſein Herr ein, der ſein ganzes Leben bisher ſein Begleiter geweſen. Rache kannte er nicht, nur das Gefühl der Zuſgmmen⸗ gehörigkeit, darum kehrte er in den Hof zurück und verſuchte den Mann mit ſich zu tragen. Doch der war ſchwer und ſchlief, nun riß ihm der Rock aus, an dem er ihn gefaßt hatte. f Da wandte ſich der Bär wieder dem Ausgange zu, nochmals ſchaute er zurück, wartete, dann tauchte er langſam in die Nacht ein. 5 en Schwierigkeiten des Deutſchen Theaters in Riga. Trotzdem das unter Leitung von Friedrich Beug ſtehende Deutſche Theater in Riga in den erſten Monaten der neuen Spielzeit ſtarke künſt⸗ leriſche Erfolge mit der Aufführung von„Die andere Seite“,„Nina“ und„Die Ratten“ verzeichnen konnte, mehren ſich die finanziellen Schwierigkeiten an dieſer für das Deutſchtum wichtigen Bühne, die eine Mitt⸗ lerrolle zwiſchen den Deutſchen im Baltikum und dem Reich ſpielt. Schuld daran trägt die Strei⸗ chung der Staatsſubvention und die Wirtſchaftskriſe durch die das deutſche Publikum teilweiſe verarmt iſt. Immerhin hofft man, die Spielzeit in jedem Falle durchzu⸗ halten. Der Film im Dienſt der deutſchen Schule. In jeder Schule Schleswig ⸗Holſteins ſollen zwei⸗ mal in dieſem Winter nach Mitteilungen der Staat⸗ lichen Bildſtelle für Schule, Jugendpflege und Volks⸗ bildung Vorführungen von Lehrfilmen ſtattfinden. Geplant ſind die Anſchaffung von Schmalfilm⸗Vor⸗ führungsgeräten, und zwar ſollen 50.60 Schulen ein Gerät erhalten. Ferner wird ein Archiv von zirka 100150 Filmen angelegt. Die Mittel zur Verwirk⸗ lichung dieſer Pläne ſollen aus den Erträgen von .* 5 . 5 Mittwoch, 14. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der Mann, der ſeinen Schalten erſchlug Der Bankbeamte, der heimlich heiratet Verfolgung durch die frühere Freundin Aus Verzweiflung niedergeſchlagen Eine ſo merkwürdige Geſchichte hatten die Zu⸗ dörer bei einer Verhandlung des Pariſer Zivil⸗ gerichts gegen einen Beamten der Banque de France noch niemals gehört. Die Freundin des Beamten klagte auf 653 Franes ärztliche Koſten. Wie ſie zu ihren Verletzungen kam, die ihr der ehemalige Freund zugefügt hatte, war direkt ein Roman. Vier Jahre lang hatte der Beamte mit ſeiner Freundin zuſammen gelebt, die ein hübſches, junges und reiches Mädchen war. Eines Mor⸗ gens ging er von zu Hauſe weg, mittags ſtand er vor dem Standesbeamten und heiratete eine an dere Frau. Zu ſeiner Freundin ſagte er am Abend, er müſſe auf eine Geſchäftsreiſe und bleibe einige Wochen unterwegs. Dann machte er mit ſeiner Frau die Hochzeitsreiſe. Als er zurückkam, ſchrieb er ſeiner Freundin, er müſſe ſeine kranke Mutter zu Hauſe pflegen und könne deshalb nicht mehr zurück⸗ kehren. Der Freundin kam die Sache allmählich verdächtig vor, ſie ging der Geſchichte nach und kam ſchließlich darauf, daß der Beamte hinter ihrem Rücken heim⸗ Iich geheiratet hatte. Von dieſem Moment an, es war vor drei Jahren, folgte die Freundin dem Mann, der ſie ſo ſchmählich verraten hatte, wie ein Schatten. Ueberall, wo er ging und ſtand, war ſeine Freundin zu ſehen. Nicht eine Minute ließ ſie ihn allein, immer war ſie hinter ihm her. Ging er am Morgen von zu Hauſe auf die Bank, ſo erwartete ihn die Freundin bereits hinter der Haustür und begleitete ihn. Wollte er ihr entgehen und ſtieg in ein Taxt ein, ſchnell nahm ſich ſeine Freundin ein anderes Taxi und fuhr hinter ihm her. Am Mittag, wenn er die Bank verließ, um zum Eſſen nach Hauſe zu eilen, mußte er ſelbſtuerſtändlich die Begleitung ſeiner Freundin erdulden. Beſuchte er am Abend mit ſeiner Frau ein Theater oder ein Lokal, ſo konnte er ſicher ſein, daß neben ihm ſeine Freundin ſaß. Niemals richtete ſie ein Wort an ihn. Sie war nur da und ſtarrte ihn an. So ging es Tag um Tag drei Jahre lang. Keinen Schritt konnte der Beamte rühren, ohne vor ſich das ſpöttiſche Geſicht ſeiner Freundin zu ſehen. Er wurde faſt verrückt und wollte den Schatten, der ihm auf allen ſeinen Wegen folgte, unter allen Umſtänden los ſein. Er bot ſeiner Freundin eine große Summe, wenn ſie von ihm ablaſſe, doch ſie lehnte eine ſolche„Beſtechung“ ab und folgte ihm auch in Zukunft beharrlich. Als der Bankbeamte mit feiner Frau auf die Sommerreiſe ging und im Zug ſaß, erſchien wenige Minuten nach Abfahrt in ſeinem Coupé die Freundin und ſetzte ſich vis⸗ä⸗yis. Min⸗ deſtens fünfzig Mal hatte der Mann die Polizet um Schutz gebeten, aber niemals konnte man etwas gegen ſeinen Schatten tun, denn er verging ſich nie gegen die öffentliche Ordnung und Sicherheit. Einmal mußte es ſchließlich doch zum Eklat kom⸗ men. Denn der arme Mann hielt eine ſolche Ver⸗ folgung auf die Dauer nicht aus. Seine Nerven ver⸗ ſagten. Und als er eines Morgens das Haus ver⸗ ließ, um ins Büro zu gehen und wieder ſeine Freundin vor ſich ſtehen ſah, rannte er auf ſie zu und bearbeitete ſie ſo mit Fauſtſchlägen, bis ſie ſchwerverletzt zu Boden ſank. Wochenlang mußte ſie im Krankenhaus liegen und nun fordert ſie von ihrem Freund die Bezahlung der Arztkoſten im Betrage von 653 Francs. Das Gericht konnte nicht ſofort zu einem Urteil kommen. Es überlegte, ob der Mann nicht in berechtigter Not⸗ wehr gehandelt hatte, als er ſeinen Schatten, der ihn verrückt zu machen drohte, mit der Fauſt niederſchlug. Andererſeits waren ſich die galanten Pariſer Richter darin einig, daß der Beamte, der ſo ſchmählich an ſeiner langjährigen Freundin gehandelt hatte, eine empfindliche Strafe verdiente. Das Urteil wird in einigen Tagen ſchriftlich zugeſtellt werden. d von ber Taifun⸗Kataſtrophe in Japan Erſtes Originalbi Häuſer in der japaniſchen Hafenſtadt Jokohama, die von dem Taifun zerſtört wurden Trompetenſerenade eines Galtenmörders Darbietung eines geſtändigen Gattenmörders gehört. Nach Tagen des Leugneuns hat der 61jährige Mu⸗ ſiker Gronwald, deſſen Gattin in ihrer Wohnung erwürgt aufgefunden wurde, geſtanden, ſeine Frau im Rauſch getötet zu haben. Die Ehe war jahrelang äußerſt glücklich und wurde erſt in letzter Zeit getrübt, als ſich der alternde Muſiker dem Al⸗ kohol ergab. Für die Gemütsverfaſſung des anſcheinend vom Alkohol total zerrütteten Gronwalds iſt eine Bitte von ihm charakteriſtiſch, die bei den verhörenden Be⸗ amten der Mordkommiſſion hellſtes Erſtaunen her⸗ vorrief Der Gattenmörder wollte näm⸗ lich Abſchied von ſeiner Trompete neh ⸗ men und bat um die Erlaubnis, noch einmal auf ihr ſeine Lieblingslieder blaſen zu dürfen. Die ſonderbare Bitte wurde ihm auch tatſächlich erfüllt. Man ſchickte einen Beamten in die Wohnung des Muſikers, der die Trompete zum Polizeipräſi⸗ dium brachte. Dort wurde ſte im Unterſuchungszim⸗ mer der Mordkommiſſion dem Gattenmörder über⸗ geben und dieſer gab nun den Beamten ein ſonder⸗ bares Konzert. Erſt ſtreichelte Gronwald ſein Lieblingsinſtru⸗ ment, wobei ihm die Tränen über die Backen rollten, dann ſetzte er die Trompete an die Lippen und ließ vor dem ungewöhnlichen Auditorium, das ſich mäuschenſtill verhielt, zwei Lieder ertönen. Im„Roten Haus“ auf dem Alexanderplatz hat man wohl noch niemals eine derartige muſikaliſche Der Herr„Geheimrat“ ſpaziert in den Kerker Rudolf Benedikt Oehler, von Beruf Schuh⸗ oherteilerzeuger und Hochſtapler, mußte ſich vor dem Wiener Schöffengericht wegen Betrugs verantworten. Es iſt nicht das erſtemal, daß er mit den ſtaatlichen Behörden in Konflikt geriet, aber das erſtemal, daß man ihn faßte. Nun wird er ſo leicht nicht mehr aus dem Gefängnis kommen, denn viele Staaten warten ſchon ſehnlichſt auf ſeinen Beſuch. Vor allem Deutſch⸗ land. In Berlin wurde Oehlers Titelfabrik, in der er Orden und Titel aller Art gegen Zahlung von 200 bis 2000/„verlieh“, im vorigen Jahre von der Poli⸗ zei ausgehoben. Dem geriebenen Hochſtapler war es zur rechten Zeit geglückt, zu flüchten. Schon vorher hat er ſich auf dem Gebiet der Ordens⸗ und Titel⸗ verleihung einen Namen gemacht. In Straßburg hatte er ſogar zu dieſem Zweck eine eigene Univer⸗ ſität gegründet. Er nannte ſie„Pantotechniſches In⸗ ſtitut“ und man konnte bei ihm Diplome für ſämt⸗ liche exiſtierenden Lehrfächer erwerben. Bis die Uni⸗ verſttätsbehörden aufmerkſam wurden und der Titel⸗ fabrikant das Weite ſuchen mußte. Später hat Oehler in Amſterdam und Brüſſel„ge⸗ arbeitet“. In Brüſſel nannte er ſich„Quäſtor der Brüſſeler Univerſität. In dieſer Eigenſtchaft vergab er wie⸗ der Titel gegen gute Taxe und ſein Geſchäft blühte. Während der Inflation ſchon hatte er in Berlin „große Geſchäfte““ gemacht. Damals gab es noch mehr Leute, die gerne Geheimrat, Hofrat und Kom⸗ merzienrat werden wollten und ſich die Sache eine Kleinigkeit koſten ließen. Nun wurde der„Herr Geheimrat“ aus Monte⸗ negro, von dem es ſo geheim blieb, daß er„Rat“ war, daß es eben niemand wußte, bei einem zeit⸗ gemäßeren„Geſchäft“ erwiſcht. Er ließ ſich in De⸗ viſenſchwindeleien ein und legte einen Am⸗ ſterdamer Bankier namens Scholtz tüchtig herein. Das heißt, er wollte es. Im letzten Augenblick wurde er durch die Polizei daran gehindert. Oehler hatte als„Geheimrat“ die Bekanntſchaft des Bankiers gemacht und ihm Transaktionen mit in Holland befindlichen, dort niedriger notterten deutſchen Effekten vorgeſchlagen. Der Kurswert der Papiere betrug 250 000 l. Dehler wollte ſie in Deutſchland verkaufen und mit 30 Prozent am Gewinn beteiligt ſein. 5 2 In München übernahm er von Bankier Scholtz die Effekten und dann verſchwand er. Schließlich tauchte er wieder in Wien auf und verlangte von dem aus Holland herbeigeeilten Scholtz 47000 4. Dafür wollte er ihm die Effekten wieder aushändigen. Er drohte ſonſt mit einer Anzeige bei der deutſchen Zollbehörde. Oehler wurde zu einem Anwalt be⸗ ſtellt, dort wurde ein Vertrag aufgeſetzt und Oehler die 47000/ ausgezahlt. Als er jedoch das Zimmer verließ, wurde er verhaftet. Das Wiener Schöffengericht verurteilte den Herrn „Geheimrat“ wegen verſuchten Betrugs zu drei Monaten ſchwerer Kerker. Das wäre nicht ſo ſchlimm, wenn Oehler nicht danach an Deutſchland ausgeliefert werden würde. Da wird er nicht ſo gut davonkommen. Und dann geht es nach Holland und Belgien uſw. Eine kleine Weltreiſe wird der„Herr Geheimrat“ machen, aber außer Gefängniſſen dürfte er nichts von der Schönheit fremder Länder ſehen. Der älteſte Rheindampfer gerammt und geſunken 5 Zwei Mitglieder der Bemannung des„St. Goar“ mit ihrer Habe Als der erſte Ton auf der Trompete erklang, ſtröm⸗ ten die Beamten des Präſidiums und die Paſſanten vor das Zimmer der Mordkommiſſion. Drinnen aber blies der Mörder, der eben erſt ſein furchtbares Geſtändnis abgelegt hatte, eine Arie aus Rigoletto„Ach wie ſo trügeriſch...“ Vielleicht hat es der Muſiker Gronwald in ſeinem ganzen Leben niemals mit ſo viel Gefühl geblaſen wie hier im Zim⸗ mer der Mordkommiſſion. Wie er an die Stelle kam„auf hohlen Sand habt Ihr gebaut..“ konnte er nicht mehr weiterſpielen. Der Pſeudoritter vom hohen Die Einwohnerſchaft eines ſiebenbürgiſchen Städk⸗ chens wurde vor einigen Wochen durch die Nachricht alarmiert, daß der berühmte italieniſche Tenor Aurelig Pertile, Mitglied der Mailänder „Scala“, bekannt durch Grammophon und Radio, in ihrer Mitte weile. Der„Künſtler“ ſuchte der Reihe nach die Honoratioren auf, erzählte in tadel⸗ loſem Ungariſch, daß er dieſe ſchöne Sprache bei einer Magnatenfamilie erlernt habe, wo er all⸗ jährlich einige Wochen lang gern geſehener Gaſt ſei, und kündete an, daß er gerne für Wohltätigkeits⸗ zwecke ein Konzert geben wolle. Sein ſicheres Auftreten und die Begeiſterung, mit der er die ungariſch⸗italieniſche Freundſchaft pries, verſchafften ihm bald viele Gönner; Tag für Tag war er zu Jours und Banketten geladen. Bald rückte Maeſtro Pertile auch damit heraus, daß ihm im Schlafwagen ſeine Garderobe und leider auch die Brieftaſche geſtohlen worden ſe i Der Kreisarzt und der Advokat waren glücklich, dem Künſtler beiſpringen zu können, bis aus Ita⸗ lien,„Erſatz“ herbeigeſchafft werden würde. In⸗ zwiſchen waren auch die Plakate für das Kon⸗ zert angeſchlagen worden, und Pertile hatte mit einer jungen Klavierlehrerin Fühlung ge⸗ nommen. Die Proben waren bereits bis zu dem Stadium gediehen, daß der Ueberglücklichen die Ehe verſprach! Er überredete ſie ferner das ver⸗ altete Klavier zu verkaufen, da er aus Italien einen koſtbaren Flügel kommen laſſen würde. Der Erlös wanderte natürlich in ſeine Taſche, desglei⸗ chen etwa 50000 Lai, die er ſich nach und nach von verſchiedenen Gönnern geborgt hatte Nur der Onkel der Klavierlehrerin ſchöpfte Ver⸗ dacht, doch wußte der Pſeudoitaliener auch dieſen zu gewinnen, indem er ihm verſprach ihm in Amerika eine prachtvolle Farm zu kaufen, wenn er ſein Haus verkaufen wolle. Alles ging wie am Schnür⸗ chen bis zum Tage des Konzerts. Da war nämlich Aurelio Pertile plötzlich verſchwunden, und erſt nach und nach erfuhren die Honoratioren und Intellek⸗ tuellen, daß ſie einem raffinierten Schwindler auf⸗ geſeſſen waren, der Kellner in Klauſenburg war. Nur die Lehrerin, die Braut hofft unentwegt, daß ſie ihr Herz keinem Unwürdigen verſchenkt habe und daß er eines Tages zurückkehren werde, um ſie zu Glanz und Reichtum zu führen Jäh brach der Ton ab. Nach einer kleinen Pauſe begann Gronwald ſein zweites Lieblingslied zu bla⸗ ſen,„Aus der Jugendzeit“. Er untermalte die ein⸗ fache Melodie mit phantaſtereichen Paraphraſen. Als er geendet hatte, blickte er traurig auf ſeine Trom⸗ pete und ſchluchzend reichte er dann das Inſtrument den Beamten, die ihn ruhig hatten gewähren laſſen. Ein Gattenmörder bläſt nach ſeinem Geſtändnis eine letzte Trompetenſerenade. Wer kennt ſich aus, was im Innern eines Mörders vorgeht? e Ein See verſchwindet vor geladenen Gäſten Alle modernen Landkarten verzeichnen zur Zeit noch den zwölf Millionen Quadratmeter großen Arſa⸗See auf der Halbinſel Iſtrien. Hier irren die Landkarten. Dieſer See exiſtiert nicht mehr. Eine einzige Minute vom Sonntag, den 11. Dezember 1932 hat ihn reſtlos verſchwinden laſſen. Es war ein ſeltenes Schauſpiel, das— ebenfalls bizarr genug— vor geladenen Gäſten vor ſich ging. Vor Menſchen, mit gedruckten Einladungskarten in der Taſche veränderte ein Stück Erde ſein Geſicht. Der Arſa⸗See lag in dem 45 Kilometer langen Arſa⸗Tal. Sehr idylliſch eingebettet, außerordentlich maleriſch anzuſehen, aber doch ein ſehr tückiſches, unheilſpendendes Naturgebilde. Auf einer Strecke von 45 Kilometern, ſtellenweiſe über zehn Kilometer breit hatte dieſer See ein Sumpfgebiet erzeugt, das Fieber aushauchte und doch, kultiviert, reichen Segen hätte ſpenden können. In dem großen Kultivierungsplan des Duce war die Trockenlegung dieſes Sees eines der ſchwierigſten Probleme. Es iſt jetzt gelöſt worden. Vier Jahre hat es gedauert. Eine einzige Minute brachte ſchließlich den Triumph. In dieſer einen Minute wurden vierundzwanzig rieſtge Minen zum Sprengen gebracht. Sie räumten ein mächtiges Felsmaſſiv beiſeite und gaben den Waſſern des Arſa den Weg frei zum Adriatiſchen Meer. Genauer zum Meerbuſen des Quarnero. Der Gedanke, den Arſa⸗See trocken zu legen, iſt jahrhundertealt. Seine nahe Lage am Meer, das jähe Gefälle des Bodens zum Strand, alles das machte klar, daß die völlige Trockenlegung Der auf Grund geratene Raddampfer„St. Goar“, der von dm Dampfer„Loreley“ in der Nähe von Düſſel orf gerammt wurde möglich wäre, wenn nicht... Wenn nicht zwiſchen dem Meere und dem Arſa⸗Tal das Felsmaſſiv des 4600 Meter breiten Cherſand gelegen hätte. Es blieb keine andere Möglichkeit, als einen Tunnel durch dieſen Berg zu bohren und durch ihn das Waſſer zum ebenfalls nen erbauten Arſa⸗Kangl zu leiten, der hinter dem Bergmaſſiv in den Quarnero fließt. Oft genug ſah es ſo aus, als ob dieſer phan⸗ taſtiſche Tunnelbau, dieſer, einzige Kanal in dieſer Größe, der durch einen Berg führt, jemals vollendet werden würde. Dauernder Steinſchlag führte manchmal zu tagelanger Unterbrechung der Arbeit, weil ein großer Teil der Arbeiter verletzt war. Fünfmal ſackte der Tunnel zuſammen. Von den 4600 Metern, die er lang iſt, mußten 1600 voll ausgemauert werden. Nur der Reſt konnte in das Karſt⸗Geſtein gehauen werden. Schließlich war es ſo weit, und jetzt ſind die Minen geſprungen. Vor den Augen der unüberſehbaren Menſchenmaſſe, die, teils geladen, teils zufällig Zeu⸗ gen der einzigartigen Szene wurde, verſchwand der Arſa⸗See für immer in unglaublich kurzer Zeit. Von der Gewalt des abfließen⸗ den Waſſers kann man ſich ein Bild machen, wenn man ſich vor Augen hält, daß er mit einer Geſchwin⸗ digkeit von 45 Kubikmeter pro Sekunde durch den Tunnel ſchoß. Der Arſa⸗See iſt verſchwunden und auch das Sumpfgebiet, das er verurſacht hat, wird ſehr ſchnell ausgetrocknet ſein. Arbeit und Brot bedeutet es und— neue Landkarten. Jedenfalls für Italien. 6. Seite/ Nummer 582 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 14. Dezember 1932 Die Vertreter der ſüddeutſchen Groß⸗Vereine haben in Würzburg hinter verſchloßenen Türen ge⸗ tagt. Aber die nach Schluß dieſer Sitzung bekannt⸗ gegebene Entſchließung gibt in Verbindung mit Aeußerungen von Bundes⸗, Verbands⸗ und Vereins⸗ führern, ſowie im Zuſammenhang mit Kommentaren amtlicher Preſſeorgane doch ein ungef es Bild der Lage. Wir haben den Situgtionsbericht am Montag durch weitere Ermittlungen bei einer Anzahl maß⸗ geblicher Perſönlichteiten ergänzen können und wir glauben nun in der Lage zu ſein, einige zuverläſſige Ausführungen dorüber machen zu können, wie Ver⸗ band und Vereine in Süddeutſchland ſich den Aus⸗ weg aus der gegenwärtigen Kriſe denlen. Vorweg können wir ſagen, daß die alarmierenden Meldungen, die im Anſchluß an die Würzburger Tagung unter Schlagzeilen wie„Profi⸗ Fußball im Aumarſch“ und ähnlich in die Oeffentlichkeit gekommen ſind, zumindeſt ſehr verfrüht ſind. Immer⸗ hin hat ſich aber die Situation wenigſtens etwas geklärt und es ſind guch Uebecraſchungen zu verzeichnen, die es als lohnend und notwendig er⸗ ſcheinen laſſen, daß man ſich näher mit ihnen be⸗ ſchäf tigt. Die vor zwei Monaten in Wiesbaden vom Fuß ball⸗ Bundestag angenommene Entſchließung zur Be⸗ rufsſpielerfrage fand in der Oeffentlichkeit und bet der Kritik keine einheitliche Aufnahme. Es gab Skep⸗ tiker, die in dieſer Entſchließung nichts anderes als einen erneuten Verſuch zur Verſchleppung einer kla⸗ ren Entſcheldung erblickten und die ihre Meinung in der Feſtſtellung„es bleibt alles beim Alten“ zuſammen⸗ faßten. Wir haben damals ſchon geſagt, daß dieſe Skeptiker diesmal ebenſo enttäuſcht werden dürften, wie jene Leute, die nach Wiesbaden glaubten, daß morgen ſchon der Pro⸗ feſſionalismus im deutſchen Fußball zur Tatſache werden würde. Im Gegenſatz zu dieſen beiden Auffaſſungen waren wir der Anſicht, daß nun zwar die Berufsſpielerfrage nicht von heute auf morgen gelöſt, aber doch auch nicht mehr zur Ruhe kommen würde. Den verantwortlichen Fuß ballführern iſt auch keine Ruhe mehr gelaſſen worden. Zwar kamen bald aus nahezu ſämtlichen Unterverbänden des Bundes Nachrichten, wonach ſich die Vereine einzeln oder in Gruppen gegen die Ein⸗ führung des Berufsſpielertums ausgeſprochen hätten, aber es gab auch andere Entwicklungen, die dafür ſorgten, daß mit den Willensäußerungen der Vereine die Akten zum Fall„Amateurkriſe“ nicht geſchloſſen wurden. In Weſt⸗ deutſchland hielt die Verbandsführung nach wie vor kon⸗ ſeguent an der einmal gewonnenen Erkenntnis feſt, daß eine„reinliche Scheidung“ zwiſchen Amateuren und Be⸗ rufsſpielern der allein mögliche Weg aus der Kriſe ſei und in Süddeutſchland bildete ſich gar eine wilde Berufsſpieler⸗ Bewegung, die ſich gefährlich genug anließ. Unter dem Druck dieſer Vorgänge, denen ſich anſcheinend aber noch weitere, ſehr gewichtige Argumente angeſchloſſen haben, iſt augenſcheinlich ſowohl bei der Führung des Bundes als auch bei der des ſüddeut⸗ ſchen Verbandes eine Sinnesänderungein⸗ getreten. In Frankfurt vertrat am Sonntag ein führendes Mit⸗ glied des Bundes⸗Vorſtandes ſogar die Anſicht, daß„bet einer richtigen Leitung der Vereine dieſe auch unter der ſteuerlichen Belaſtung bei Einführung des Profeſſionalis⸗ mus durchaus lebensfähig ſein könnten“. Angeſichts ſolcher Meinungsäußerungen der Führung könnte man allerdings zu der Anſicht kommen, daß nun das Verufsſpielertum im deutſchen Fußball beſchloſſene Sache ſei. Aber in dieſer Frage haben ja auch die Vereine, zumal die in erſter Linie intereſſierten Groß⸗Vereine ein Wort mitzuſprechen. Ein ſüddeutſches amtliches Bezirks⸗Organ ſagt in ſei⸗ nem Bericht über die Würzburger Tagung, daß die Ver⸗ eine zunächſt, und zwar ſolange ſie unter ſich waren, zwar eine Verbandsliga gefordert, aber das Berufsſpielertum abgelehnt hätten. Nachdem dann über das Erſcheinen der Verbandsführer in der Sitzung und über die Kursände⸗ rung dieſer Herren berichtet worden iſt, ſagt das Blatt abſchließend, daß die in Würzburg verſammelten Vereins⸗ vertreter für die Einführung des Profitums eingetreten ſeien. Man könnte alſo daraus entnehmen, daß auch die Kurswechſel in Süddeutschland? Vereine ihre Anſicht geändert und ſich von den Argumenten der Verbandsführer hätten überzeugen laſſen. Das trifft indeſſen nicht zu. Die ſüddeutſchen Groß⸗Vereine wehren ſich nach wie vor gegen den Profeſſtonalismus, da ſie ihn augeſichts der gegen⸗ wärtigen Wirtſchaftslage für untragbar halten. Zwar hat man in Würzburg beſchloſſen, die für Januar angekündigten entſcheidenden Beſchlüſſe der großen Bundes⸗ Sitzung abzuwarten, gleichzeitig wurde aber auch geſagt, daß dann alsbald auf einem außerordentlichen Verbandstag die Vereine über die Maßnahmen entſcheiden würden, die ſich aus den Beſchlüſſen der DF B⸗Sitzung zu ergeben hätten. Damit iſt mehr als deutlich erklärt, daß ſich die füddeutſchen Groß Vereine ihre eigene Stellungnahme vorbehalten und daß ſie ſich ihr Schickſal nicht ohne weiteres vorſchreiben laſſen werden. Es iſt anzunehmen, daß die Befürworter einer„Ein ⸗ führung des Profeſſionalismus um jeden Preis“ für die Haltung der ſüddeutſchen Groß⸗Vereine lein Verſtändnis werden aufbringen können. Man wird den Vereinen den Vorwrf machen, daß ſie nicht die nötige Entſchlußlroft und den Arbeitswillen hätten, um ſich aus den unhaltbaren Zuſtänden des Scheinamateurismus— in denen ſich die Vereine allerdings immer recht wohl gefühlt hätten— zu befreien. Die Vereine werden auch zu hören bekommen, daß ſie die allein Schuldigen ſeien, wenn es in der Kriſe des deutſchen Fußballs immer mehr bergab gehe und es zu keiner Reinigung der Dinge komme. Wir hören auch jetzt ſchon die Aufforderung an Bund und Verbände, die widerſpenſtigen Vereine einfach zur Anerkennung des Profeſſionalismus zu zwingen! So einfach liegen indeſſen die Dinge nicht. Es gibt zweifelsohne manche Vereinsſührer, denen es an dem nötigen Weitblick ſehlt, die ſich der möglichen Gefahren ihrer Unſchlüſſigkeit nicht bewußt ſind und denen auch gar nichts an korrekten Zuſtänden gelegen iſt. Wir kennen aber auch Vereinsführer von wirklichem Format; Perſönlichkeiten, denen man Ehrlichkeit, Idealis⸗ mus, tiefſte Kenntniſſe der Sport⸗ und Vereinspraxis, wie auch Weitblick nicht abſprechen kann. Wenn ſich nun gerade dieſe beſſeren Elemente gegen das Experiment der Einfüh⸗ rung des Profeſſionalismus in Zeiten ſchwerſter wirtſchaft⸗ licher Kriſe wehren, dann müſſen ſie auch ſtichhaltige Gründe haben, denn man kann ſchlecht annehmen, daß ſie es aus Dummheit oder Bosheit tun würden. Was aber wollen dieſe Führer der Groß⸗Vereine? Die finanzielle Lage ihrer Vereine iſt durchweg troſtlos. Die Einnahmen ſind in den letzten zwei, drei Jahren nicht etwa nur um 20 oder 30, ſondern im Durchſchnitt um 60 bis 70 Prozent geſunken. Spielbeſucher löſen Erwerbsloſenkarten, die aber auch nicht mehr— wie noch vor zwei Jahren— 60 Pfennige, ſondern bei Bezirksligaſpielen nur noch 35 Pfennige koſten. Weſent⸗ lich geſenkt ſind auch die übrigen Eintrittspreiſe und hinzu kommt noch, daß eine empfindliche Maſſenabwanderung von den teuren zu den billigen Plätzen ſtattgefunden hat Wir haben Spielen beigewohnt, die auf den Stehplätzen ſehr ſtark beſucht waren, während die Tribünenplätze in nur be⸗ ſcheidener Anzahl verkauft waren. Die Groß⸗Vereine, die zweifelsohne öte Hauptträger der Bewegung ſind und an die erhebliche finanzielle Anforderungen(Verwaltung, Un⸗ terhaltung und Miete der Platzanlagen, Verbandsabgaben, Sorge für die unlukrativen Abteilungen, Jugend etc.) ge⸗ ſtellt werden, wiſſen in der Mehrzahl kaum noch, wie ſie ihren Betrieb finanzieren ſollen und das, trotzdem man bereits zu örakoniſchen Sparmaßnahmen gegriffen hat. Dieſer Zu⸗ ſtand hat es auch mit ſich gebracht, daß zur Zeit von wirk⸗ lich erheblichen Verſtößen gegen die Amateurbeſtimmungen, geſchweige denn von einer regulären Bezahlung der Spieler überhaupt nicht mehr die Rede ſein kann. Die Blütezeit des Scheinamateurismus liegt um zwei, drei Jahre und mehr zurück. Vereine, die ſich in dieſen Dingen noch in der jüngſten Zeit übernahmen, haben es auch büßen müſſen. Sie ſind heute dermaßen überſchuldet, daß bei ihnen der Ge⸗ richts vollzieher einer der treueſten Spiel⸗ beſucher iſt. Zur Zeit ſchätzt ſich der Groß⸗Verein glücklich, der ſeine Spieler in feſten bürgerlichen Berufen weiß und auch die Spieler ſind mehr als zufrieden, wenn ſie eine Anſtellung und daneben vielleicht noch die zuläſſi⸗ gen Dy B⸗Speſen erhalten. Die„Sünden“ wider den Geiſt des Amateurismus beſchränken ſich gegenwärtig dar⸗ auf, daß hin und wieder mal einem erwerbsloſen Spieler entweder eine Anſtellung beſorgt oder eine mäßige geldliche Zuwendung gemacht wird. Aber auch das können ſich nur beſſergeſtellte oder mit„guten Beziehungen“ verſehene Vereine geſtatten. Die Einführung des Profeſſionalismus würde den Ver⸗ einen aber nicht nur einen Poſten für Spieler⸗Gehälter und Prämien von durchſchnittlich 4 bis 4500/(bei 15 Spielern) monatlich aufzwingen, ſie hätten neben dieſen und den alten, verbleibenden Laſten auch ein hübſches Steuerbukett, nämlich Einkommenſteuer, Gewerbe⸗ und Umſatzſteuer, Grundvermögensſteuer, Verſicherungen uſw. zu erwarten. Einer derartigen Belaſtung fühlen ſich die Vereine ſelbſt für den ſehr unſicheren Fall einer erheblichen Steigerung der Beſucherziffern nicht gewachſen. Zunächſt müſſen die Vereine einmal danach trachten, ihrer ſchon jetzt peinlichen Lage Herr zu werden. Ein Der Einnahmenſchwund war aber nicht etwa nur eine Folge des ſchwächeren Beſuchs der Spiele, weit ſtärker wurde er durch die erhebliche Senkung des Durchſchnitts der Eintrittspreiſe hervorgerufen. 30 bis 40 Prozent der [führung der Verbandsliga, Mittel dazu erblicken ſie in der ſchleunigen Ein⸗ von der ſie eine Belebung der in letzter Zeit ſtark abgeſchwächten Publi⸗ kumsanteilnahme, ſowie gleichzeitigeine Hebung Oeſterreichs Fußballer wieder in Wien Schon wenige Stunden nach dem ſiegreich beſtandenen Länderſpiel gegen Belgien in Brüſſel traten Oeſterreichs Fußballer die Heimreiſe nach Wien an. Am Montagmit tag paſſierten ſie Nürnberg, wo ſie von zahlreichen Sport⸗ freunden lebhaft begrüßt wurden. Der ſüddeutſche Verband ließ den Wienern Blumen und Nürnberger Lebkuchen überreichen. Die öſterreichiſchen Spieler waren über dieſe Aufmerkſamkeit ſichtlich hocherfreut. In den Abendſtumnden des Montag trafen dann Oeſter⸗ reichs Internationale, deren großes Londoner Spiel unver⸗ geßlich bleiben wird, in Wien ein, wo ſie im früheren Hof⸗Warteſaal des Weſtbohnhoſes von der Bun des⸗ regierung und zahlreichen Vertretern der Stadt⸗ und Sportbehörden begrüßt wurden. In ſeiner Begrüßungs⸗ rede wies der öſterreichiſche Bundeskanzler Dir. Dollfuß auf die große ſportliche Leiſtung auf Eng⸗ lands altberühmtem Boden hin und ſprach der Mannſchaft im Namen der Bundesregierung die Anerkennung aus. Dr. Dollfuß ließ ſich die einzelnen Spieler vorſtellen. Nach weiteren Anſprachen führender Perſönlichkeiten aus dem Sportleben begab ſich die Mannſchaft auf den Bahnhofsvor⸗ platz, wo ihr eine rieſige Menſchen menge einen enkthuſiaſtiſchen Empfang bereitete. Der Zug durch die Straßen der Stadt, in denen überall große Menſchenmaſſen Spalier bildeten, geſtaltete ſich zu einer neuen herzlichen Ovation für die Spieler. Fußball im Kreis Südͤheſſen Zur Abwechſlung gab es am letzten Spielſonntag einmal wieder ganz normale Ergebniſſe, wenn man von dem ſiche⸗ ren Sieg der Lampertheimer Olympia abſieht. Die Lampertheimer Elf gewonn nicht weniger als:0 über den FV Biblis.— Eine ganz zahme Angelegenheit war das Spiel Heppenheim gegen Weinsheim. Die Gäſte, die ſich dieſes Jahr die Kreisliga eroberten, werden hieß die Partie 511 für die Heppenheimer, die nun einen Vorſprung vorm Tabellenzweiten von 8 Punkten haben. Man muß ſich eigentlich fragen, warum ein Verein mit Platzſperre beſtraft wird, wenn dieſelbe in der gleichen Woche wieder aufgehoben wird. Die Vorfälle von Gerns⸗ heim müſſen ſchon ſaftig geweſen ſein, wenn man das heute erſchienene Urteil in dieſer Sache genauer betrachtet. Nicht weniger als 4 Spieler erhielten Disqualiſikationen von zuſammen 21 Monaten. Gegen 2 weitere Mit⸗ glieder wird Antrag auf Ausſchluß geſtellt und die vor⸗ läufige Platzſperre aufgehoben. Der Vis Lampert⸗ heim mußte daher in Gernsheim antreten. Gerns⸗ heim gewann mit:1.— Der F V Hofheim ſammelt in aller Stille Punkte und rückt langſam zur Spitzengruppe auf. Auch der Sp V Horchheim hatte diesmal dos Nachſehen und verlor auf dem kleinen aber gefährlichen Platz von Hofheim mit:1. In der Schlußgruppe wechſeln die Vereine alle Spiel⸗ tage Normannia Pfiffligheim gewann gegen Neuhouſen mit 210 und rückte dadurch auf die zweit⸗ letzte Stelle vor. Für den kommenden Sonntag ſind folgende Spiele vorgeſehen: VfL Lampertheim— Neuhauſen; Biblis — Heppenheim; Bensheim— Gernsheim; Pfiffligheim— Hofheim; Weinsheim— Olympia Lampertheim; Horchheim — Hochheim. —4— Kurſe im Rettungsſchwimmen Am Dienstag(10. Januor 1933) abends beginnen in der Schwimmhalle 3 des Herſchelbodes die Kurſe im Rettungs⸗ schwimmen des Bezirks Mannheim des Landesverbandes Baden der Deutſchen Lebensrettungs⸗Geſellſchaft. Der Kurs für Schüler und Jugendlichen beginnt am Donnerstag (12. Januar 1933) in derſelben Halle. Die Ausbildung iſt koſtenlos, die Teilnahme für Schwimmkundige offen. An⸗ meldungen werden zu den genannten Zeiten im Herſchel⸗ bad von den Lehrſcheininhabern des Bezirks entgegen⸗ aller Vorausſicht nach wieder abſteigen müſſen. Am Schluß genommen. der allgemeinen Spielſtärke erwarten. Sollte die Verbandsliga derartige Erträgniſſe abwerfen, daß nicht nur die Exiſtenz der Vereine und die Erfüllung ihrer vor⸗ nehmſten ſportlichen Pflichten ermöglicht, ſondern auch die Einführung des Profeſſtonalismus denkbar würde, dann wollen die Großvereine in abſehbarer Zeit wieder an dieſe Frage herantreten. Zunächſt wünſchen die Clubs aber die Verbandsliga grundſätzlich als Amateurbetrieb. Sie ſind nicht prinzipielle Gegner des Profeſſionalismus, aber ſie wehren ſich gegen den Profeſſionalismus um jeden Preis, denn es ſtünde zu be⸗ fürchten, daß dieſer Preis der Ruin der Vereine und da⸗ mit ein ſchwerer Schlag für die geſamte deutſche Fußball⸗ bewegung ſein würde. Der Drohung, daß die Verbandsliga, gleichgültig, ob als Amateur⸗ oder Profibetrieb, beſteuert werden würde, ſehen die ſüddeutſchen Groß⸗Vereine gefaßt entgegen, denn ie können auch heute noch jederzeit den Beweis dafür bringen, daß ſie in ausgedehntem Maße der Jugend⸗ erziehung dienen, daß ſie„allgemeinnützig“ nach der Vorſchrift der Geſetze und damit ſteuerfrei zu belaſſen ſind. Was will die Gewährung von geringfügigen Speſen und der Unterhalt einiger Erwerbsloſer gegenüber der Tatſache beſagen, daß die Mehrzahl der Großvereine inner⸗ halb ihres Sportbetriebes noch je bis zu 30 Fußballmann⸗ ſchaften, zahlreiche Handball-, Hockey⸗, und Rugbymann⸗ ſchaften, Leichtathletik⸗, Box⸗ und andere Abteilungen ſtellen, alſo einen Sportbetrieb mit Hunderten von Aktiven unterhalten.. * Die Argumente der Groß⸗Vereine leuchten dem Kenner der Materie und dem Denkenden ein. Auch wir ſind der Meinung, daß man erſt einmal die Erfahrungen einer Verbandsliga abwarten ſoll, ehe man ſich in gewagte Ex⸗ perimente ſtürzt. Aendert das Spielſyſtem, das wahrlich aus mannigfachen Gründen änderungsbedürftig iſt, lockert die Amateurbeſtimmungen in einer den Zeitverhältniſſen angepaßten Weiſe und laßt uns dann in einem Jahr noch einmal über die Berufsſpielerfrage reden. Angeſichts der Tatſache, daß wir uns heute den Be⸗ denken und den Forderungen der Großvereine anſchließen, wird mon uns vielleicht der Inkonſequenz bezichtigen und darauf hinweiſen, daß wir ſeit Jahren ſtets in eindeutiger Weiſe einen Kampf gegen die„unhaltbaren Zuſtände im deutſchen Fußball“ geführt haben. Gewiß, das haben wir. Wir haben indeſſen nie geſogt, daß die Zuſtände deshalb unhaltbar ſeien, weil man ſich nicht offen zum Berufs⸗ ſpielertum bekenne. Unhaltbar war für uns das Kleben an veralteten Amateurbeſtimmungen, der Amateurdünkel und die überhebliche, geringſchätzige Art, mit der man die Profis behandelte, unhaltbar war die„Ausnahmefuſtiz“, die nur in Einzelfällen„Exempel ſtatuierte“, unhaltbar wor die moraliſche Zerſetzung, die aus dieſen Zuſtänden ſich entwickelte. Gegen dieſe Zuſtände haben wir auch gekämpft und wir wären vor drei, vier Jahren, alſo in wirtſchaftlich beſſeren Zeiten, auch für eine Einführung des Profeſſionalismus in Deutſchland zu haben geweſen.“ Aber heute, nach⸗ dem ſich die Verhältniſſe dermaßen geändert haben, in einer Zeit, die einen„Scheinamateurismus“ kaum noch zuläßt, betrachten wir— gelinde geſagt— den vlötzlichen Ueber⸗ gang zum Profeſſionalismus als einen Irrſinn. Wir haben Klarheit und Handeln gefordert. Damit ſind aber keineswegs die Extreme: entweder ein heute nicht mehr möglicher abſoluter Amateurismus— oder der Profeſſionalismus gemeint. Ein Mittelweg, ein Kompro⸗ miß braucht nicht immer„unklar, feige oder lächerlich“ zu ſein. Wir empfehlen heute aber den Mittelweg: Schaffung von Spitzenklaſſen in den Verbänden zur Sanierung der Vereine und des Sportbetriebes und zur Hebung der Spielſtärke unter moderner, angepaßter Behandlung der Amateurbeſtimmungen. Den nächſten Schritt, den ſelöſt Italien erſt wagte, nachdem es mit dem„Kompromiß“ ge⸗ nügend Erfahrungen geſammelt hatte, kann man dann noch immer tun. B. Gn. Schwimmen Deutſchland-Frankreich Der franzöſiſche Schwimmverband tagte am Montag abend in Paris und beſchloß, den Länderkampf gegen Deutſchland am 9. Juli in Paris zu veranſtalten. Am gleichen Tage wird das internationale Crawlſchwimmen um den Großen Preis von Paris ausgetragen. Weitere Län⸗ derkämpfe führt Frankreich am 23. Juli gegen Belgien und am 20. Auguſt gegen Holland Surch. Die franzöſiſchen Meiſterſchaften finden in den Tagen vom 13. bis 15. Auauſt ſtatt. Bemerkenswert iſt noch der Beſchluß, daß gemäß den internationalen Beſtimmungen nun auch in Frankreich Badewärter und Bademeiſten zu den Berufsſportlern zählen. 1 Faſt 14 Stunden in der Luft Erſt jetzt erfährt man von der großartigen Leiſtung eines weſtdeutſchen Jangfliegers. Joſef Göbel s ⸗Hom⸗ born führte mit einem von der Segelfliegergruppe Ham⸗ born gebauten Apparat, Typ Falke, am Auberg bei Köln⸗ Mülheim einen Dauerflug von 1394 Stunden aus und ſchlug damit den erſt kürzlich aufgeſtellten Rekord ſeines Kameraden Hahn um mehr als fünf Stunden. ELISE BOCK Hautpflege raftdreirau 00 faſt neu, ſof, zu verk. 400 cem, 15 Ztr. Trag⸗ kraft, billiger Preis. Schreibtiſch mit Kaſſen⸗ ſchrankeinbau, ca. 100 u 140 em, 4 50.—, Wäſchemange 15.— 2tür. Eisſchrauk 15.—, 2 Mottentkiſten m. Ein⸗ ſätzen, 190 590, je.—, Säule mit Vaſe in Coschenke von bleibendem Wert! Geige Mk. 10.—, 8 Geige Mk. 13.—. gebr. Laute Mk. 13.50 7527 Mayer, 8 6, 32. Nußb. poliert. Spiegel⸗ mäntel, 5 u. 2., neu, b. abzug. 7588 Zu erfr. in der Geſch. gandoneon 100tönig, wenig gebr., fitr 50/ zu verkauf. rluatbraud v%%%% Fassende Sesdſienge sind meine 1 Speslalitäten Iihwarzw. Hir sthwusser gut abgel, Marke Renchtäler rank, 1 edern⸗ 1 5 becbett neu, 1 Kaffee. 8 Stnr zw. Himbger geist ſervice, öteil., Knaben⸗ des Feinste für Henner Schwarzw. Twetschgenwasser P IchwWarzw. Edelkirschlikör der beliebte Damenitkör Dlese 1 Sorten sind in eigener Brennerei hergestellt. daher Garantie für Reinheit 14³¹0 schenke ich Zu erfpag. Neckarau 5 Ton, Höhe.15 Mtr., 1 Tappesſtraße 7. part. Keinen 5 5 1 3 11¹ aben D 2 reibſeſſel, ahag. Wirkt, daß i. 5 Möbel 2 Grail 4 10.— zu verkaufen deutsche Schönheit international jetzt le e Charlottenſtraße 15. ter Stelle steht. 8¹⁰ zu verkf. Anzuſ, 12 machen Ihr Helm behag⸗ an erste Elle b. 72 u. nach 7 Uhr. lich und ſchön. 8 ch ſch 94 heit!! g 57446 Grau, M 5. 11 Gelegenhe Deutscher Teint— die große Mode. N 1 Unſere Ausſtellung in: an e 5 N polste: sessel N e 5 rei 5 Stanqdunr Kostenlose Vorführung aller e 7 7 8 Coches(eum Bag last nen Ebu- Präparate in der alleinigen, Speiſezi r, Küche, umständeshalh. von- Niederlage lavier Teeliſch 2 700 Klubſischen delt billigst zu berkh 5.„ bre. and Schreib klurgarderoden nde enen 1. N 122 A- 9 ar fi merie 8 Atte alert i Dielengarnliuren . 55 en⸗ u. Kleiderſchr l ö 1 adiotischen 2 Mannheim, 0 1, 86 ann—— 1 910 8 Aulscunit. 7 7„„ m. f a%a. ohne Warm, Beiten Bucherschränken IPH Paradeplatz Tel. 27675 2 8 S nen i.. . n r ab. Bade- Eiurichtg., Staub. Schreibschränke e dee Es ist ein Brauch von alters her, ſenger. Teppich, Nan. Sleppdechen 2. Stock, rechts. 10 315 wer Sorgen hat, hat auch Likör Machen Sie sich Jhre Liköre billig selbst mit Reichels Essenzen und Alkohol. Alle Sorten vorrätig. 14002 Storchen- Drogerie, Marktplatz, H I, 16 Hilte bei Zahlungsschwerigkeften durch Vergleiche mit Gläubigern ete. beſorgt erfahr. Fachmann. Evtl. Kapitalbereitſtellung. Angebote unter W W 104 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 14 200 Zuecker kranke inden die bewährtesten 84106 Nahrungsmiffel wie Luftbrödchen, Aleuronat mehl, Schokolade, Teigwaren usw. steis frisch bei Ludwig& Schütthelm 0 4,3 710 Medis Drögen. Parfümerlen. Ehemikalten Filiale mit Photo: edrichsplats 18,(Scke Augustaanl.) Tel 41389 maſchine, Ausziehtiſche, Stühle und and. mehr. B43 Rennert G4, 7. Schlafzimmer Gelegenheit, kompl., 195.—, eiche gewichſt 295.—, Küchen v. 85% au. Speiſez. gut erh., Mk.—.* 7628 Rudolf Landes Nachf., Ou 5. 4. Gut eingef., rentabl. Geſchäft, in zentr. Lage zu günſt. Bedängung. zu verk. Erf., ca. 5000 Mark.— Angeb. unt. W 103 au ö. Geſch. 2 11 198 Nähmaschinen 70 verſenkbar, mit Holz⸗ geſtell, 3. R. 150.— an. Seb. Roſenberger, O 8, 20 Tachaeſch. Tel. 579 44 2 Treppen. iſt ſo reichhaltig, unſere Preiſe ſo niedrig, daß Sie jetzt ſchon Ihre Weth⸗ nachts Einkäufe beſor⸗ gen können, aber nur bei Hobel- Graf Mannbeim, Qu 7, 28 Sonntag von 1 bis 6 Uhr nachmittags geöffnet. hebr. Nähmaschine f. 12/ zu vk. K 3, 3, 3. Stck., v. 122 Uhr. 47605 Nähmaschine verſenkb., Rundſchiff, m. Tiſchverlängerung, 5 Jahre Garantie, für nur Mk. zu verkaufen. 17613 8 Nähmaſch.⸗ A Piaſeuhuber, H 3. 2. Kinder ⸗Anto, gut.⸗Geſchenk billig..⸗ erh., für g/ abzugeb.] Brillantring zu verk. Kl. Wallſtattſtr.—3, 700% 1, 12, 2 Tr. rechts. eee Fahrräder ſabritn., auch Geſchäfts⸗ u Kinderräd., ſow. einige wenig gebrauchte, ganz billig abzugeben. 76 6 Fahrradgroßhandlung Doppler, K 3. 2 Ladeneinrichtung u. verſchied. billig zu verkaufen. 27630 Markthalle, N 3, 17. Weiß emaill. gut erh. Kohlenherd, ſowie 1 ſchön. gebr. Zimmer⸗ ofen bill. abzugeben. 7570 T 1, 4, 2. St. Ein Dauerbrandofen, Orig. Eſch, gut erh., billig zu verk. 7584 B 5. 10, Minnig. but erhalt. Basterd m. Back⸗ u. Grillofen preisw. zu verkauf. Adreſſe in der Geſch. Rich, Marx, Altluß⸗ heim, Hockenheimer⸗ ſtraße 20. 27622 Lauten, Cellos billig, Geigen m. Zubeh. 18, Hoyer, F 1. 1, 2 Tr. 4211/12 Seibt 3 ftöhren-Retzempf. billig zu verkauf., ev. gegen Schreibmaſchine u tauſchen geſucht. elephon Nr. 436 85. Schöne 7619 Grammophonplatten 55 verkauf. Schäfer, Idhofſtr. Nr. 43 a. belegenheitskauf! Einige gold. Di⸗Arm⸗ banduhren b. zu pk. H 1, 5, 4 Tr. links. 7568 Mod. Dielengarnitur, öteil., Schleifl., ſchön. Speiſezimmer ſehr bill. zu verkaufen. 7627 Ruppert E 5, 4. Moderne Couch 4 u. Seſſel zu verkauf, Müller, Taveziermſtr., Rheinhänſerſtraue 22. Moderner Leſetiſch mit Lampe, Schleifl., ſow. mod. Dielengarnfturen u. Blumentiſche ſvott⸗ billig zu verk. K. Queißner. Lindenhofſtraße 96 7607 * 7571 Terr, DI, I. Feinkost Pleferung frei Haus Versand auch n. ausw. 1 G 7. 8 0 Das gut bekömmliche, Kräftige Bauernbrot nur Bäckerei Schneider .288. Teſepk. 8 26675 7 meinen Augen 2 Eine neue Brille mit Tel 33666 Chaiselonguesdechen v..75 4 an. 11165 Mecklenburg, G 2. 12. ür. Wäscheschrk. 1 verkaufen. 47591 ittelſtr. 20, 2 Tr. r. Stierlen Schnellwaage Torro billig zu verk. Daſ. Laden zu ver⸗ mieten.— Zu erfr. bn der Geſch. 11 085 Echter Pelzmantel f. mittl. Figur für 48% zu verk. Wind⸗ mühlſtr. 20, 5. Stck., bei H. 7573 Schwerer palzmantel für Autofahrer(gr. Fig.), wie neu, Neu⸗ wert ca. 1500 Mark, ſpottbill. abzugeben. Groß⸗Garage Weſt, B 6. 15. gr. V. puppemvag. bett zu verk. Seidel, Jungbufehſtr. Nr. 15. 1 Sehr gut erhaltener Kinderwagen 8 u. Stubenwagen billig zu vk. Mittelſtr. 54, II. Frabkanzußn m. w. Weſte, 6 Frack⸗ hemden, Gr. 42, für kl. korp. Figur preis⸗ wert zu verkf. Händl. nicht erw. Feuden⸗ heim, Wilhelmſtr. 10, p. 2EISS PUNKTAIL AUGENGTLASERN Bezug durch fschoptiker Aufklörende Druckschnſt„Punkto“ kostenfrei von Cori Zeiss, Jen, Betlin, Homburg, KSſa, I en. nebſt weiß. Puppen⸗ . 0 5 0 Neliegte geochienlee in Nasf dais Mysfikum, das beliebte deutsche Parfüm von Mk. 16.20 bis.80 Intermezzo, deutsches Parfüm(Scherk) Mk. 8. 10,.30 u..00 Nosa- Ceniliolta, Juchſen Schwarzlose. von Mk. 13.50 bis. 67 Cieidorado, Toska u. 4711 Parlüm. von Crépe de Chine v. Millot, Paris „ 21.60 bis.60 2 Mk. 5. U..75 Sor de Paris v. Bourjois, Paris.. zu Mk.40,.90 u..73 Narcisse bleu v Mury, Paris zu Mk.50 u. 5273 — Guerla-Hilisouko,'leure bleue in allen Preislagen. 7 8 20 0 NIZZA-PARFUNMERIE Paradeplats releron 278 . . Mittwoch, 14. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 582 Kindertragödien auf dem Eis Wie das Rorheimer Anglück geſchah Weitere 5 Kinder ertranken in der Moſel * Roxheim bei Frankenthal, 14. Dez. Zu dem bereits im geſtrigen Abendblatt berichteten Einbruch auf dem Altr hein bei Roxheim, wobei ſechs Kinder, darunter fünf Geſchwi⸗ ſter, beim Tummeln auf der Eisdecke ertrunken ſind, erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Der Ort Roxheim, der an der Bahnlinie Franken⸗ thal— Worms liegt, wurde am geſtrigen Dienstag der Schauplatz eines furchtbaren Ereigniſſes, das ſechs Kindern das Leben koſtete. Nach der Schule hatten ſich um zwölf Uhr verſchiedene Kinder nach dem Alt⸗ rhein begeben, der in Richtung Mörſch liegt und mit dem Rhein durch einen Kanal verbunden iſt. Dabei wagten ſich ſechs Kinder zugleich auf das noch ſehr dünne Eis. Leider bemerkten die Erwach⸗ ſenen dieſen Schritt der Kinder nicht, obwohl der Alt⸗ rhein nur zwei Minuten vom Dorf entfernt beginnt. Plötzlich brach das Eis und ſechs Kinder drohten zu verſinken. Auf die Hilferufe der am Ufer ſtehenden anderen Kinder eilte zuerſt Frau Weinz herbei, die mit einer raſch von der Umfaſſung einer Fohlenweide abgeriſſenen Stange den Ertrinkenden Hilfe bringen wollte. Frau Weinz konnte natürlich nicht ſelbſt auf das ſchwache Eis; ſie veranlaßte aber ihre 15jährige Tochter vorſichtig auf das Eis zu gehen, um den andern Kindern Hilfe zu bringen. Das Mädchen konnte auch wirklich die vierjährige Toch⸗ ter der Familie Weinz noch retten und der Mutter ans Ufer reichen. Darauf ging das tapfere Mädchen zum zweiten Mal auf die dünne Eisdecke, um ihre Geſchwiſter zu holen. Diesmal brach die Retterin ſelbſt ein und ertrank vor den Augen der verzweifelten Mutter. In der Zwiſchenzeit— es waren nur wenige Mi⸗ nuten verſtrichen— waren ſämtliche ſechs Kin⸗ der in dem hier drei Meter tiefen und als gefähr⸗ lich bekannten Altrhein verſchwunden. * Ertrunken ſind fünf Kinder im Alter von 8 bis 5 Jahren, die der Familie des ſeit Jahren arbeits⸗ loſen Maurers Weinz gehören. Die Familie hat noch weitere vier Kinder. Das ſechſte ertrunkene Kind gehört dem gleichfalls ſeit langem arbeitsloſen Maurer Graber, der noch einen Sohn hat. Der Ertrunkene iſt der 8jährige Sohn Gert der Familie Graber. Auf die Kunde von dem furchtbaren Un⸗ glück eilten ſofort die hilfsbereiten Einwohner des Ortes herbei, um noch zu helfen. Es war aber ſchon zu ſpät, man konnte nur noch die ſämtlichen ſechs Leichen binnen einer halben Stunde dem tückiſchen Element entreißen. Die letzten beiden Kinder, die man aus dem Altrhein fiſchte, waren der Sohn des Maurers Graber und die achtjährige Toch⸗ ter der Familie Weinz. Die beiden Kinder, die im Leben innig befreundet waren, hatten ſich noch ſo an der Hand, wie ſie auf dem Eiſe untergingen. Den ſchwergeprüften Familien wendet ſich die allgemeine Teilnahme zu. Die Mutter Weinz hat einen ſchweren Nervenzuſammenbruch erlitten. Die Be⸗ ſtattung der ertrunkenen Kinder findet am Freitag auf dem Ortsfriedhof ſtatt. An der Stelle, wo ſich das Unglück abſpielte, iſt der Altrhein etwa—6 Meter tief, da ſich dort die ſogen. Karpfenlöcher befinden. Raſch verbrei⸗ tete ſich die Kunde von dem entſetzlichen Unglück im ganzen Dorf. Bald nach dem Unglück war die Freiwillige Feuerwehr zur Stelle, um die Bergungsarbeiten vorzunehmen. Bis gegen 2 Uhr waren ſämtliche Kinder ans Land gebracht. Ange⸗ ſtellte Wiederbelebungsverſuche führten zu keinem Ergebnis. Die Gendarmerie und Staatsanwaltſchaft begaben ſich an die Unglücksſtelle. Nach Feſtſtellung des Tatbefundes wurden die Leichen freigegeben und in das elterliche Wohnhaus überführt. Die Ge⸗ meindeverwaltung hat ſofort Hilfs maßnah⸗ men für die Familie beſchloſſen. Das Bezirks⸗ amt Frankenthal hat den Eltern ebenfalls eine Unterſtützung zugeſagt. Beide Familien leben in ärmlichen Verhältniſſen. Fünf Kinder an der Moſel ertrunken )( Selheim a. d. Moſel, 14. Dez. Fünf Kin⸗ der, die ſich geſtern nachmittag auf einem zugefro⸗ renen Tümpel an der Moſel tummelten, ſind er⸗ trunken. Einer Anzahl von Erwachſenen war es gelungen, fünf andere Kinder, die ebenfalls durch hie Eisdecke eingebrochen waren, zu retten. .. ³ PD5⁵E F¹ ⁵! d Aus Baden Kein Fackelzug der Studenten Kr. Heidelberg, 14. Dez. Der übliche Rekto⸗ Aratsfackelzug fällt in dieſem Jahre aus. Pro⸗ rektor Eroͤmannsdörfer und der Rektor Andreas haben die Studentenſchaft erſucht, den für den Fackel⸗ zug vorgeſehenen Betrag der Winterhilfe zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Zugunſten der akademiſchen Win⸗ terhilfe ſoll im Januar ein Ball in der Stadthalle ſtattfinden, auch ein Hauskonzert in der neuen Aula iſt wieder vorgeſehen. 0 Auf einer Felsnaſe beim Karlstor ſtand der ſogen. Kaiſerſtein, der aus Anlaß der Drei⸗Monarchen⸗ Begegnung in Heidelberg während der Befreiungs⸗ kriege aufgeſtellt worden war. Bubenhände haben ihn vor einiger Zeit umgeſtürzt. Die Stadtverwal⸗ tung läßt ihn jetzt als hiſtoriſches Erinnerungsmal wieder aufrichten. An der Ecke Scheffelſtraße⸗Ziegelhäuſer Land⸗ ſtraße ſtieß eine Kraftoͤroſchke mit einem Laſtauto zu⸗ ſammen. Dem Führer des Laſtautos, der ange⸗ trunken war, wurde die Hand abgeſchlagen, auch zwei weitere Perſonen, die auf dem Laſtwagen waren, wurden erheblich verletzt. Führer und Fahr⸗ gaſt der Kraftdroſchke kamen mit leichteren Verletzun⸗ gen davon. Der Unfall hatte eine mehr als einſtün⸗ dige Verkehrsſtörung zur Folge. Chriſtbaum⸗Diebe bei der Arbeit -m Aus dem Neckartal, 14. Dez. Im Neckartal nehmen die Chriſtbaumdiebſtähle einen im⸗ mer größeren Umfang an. Mitunter gehen die Diebe in recht dreiſter Art zu Werke. So wird uns aus Rothenberg bei Hirſchhorn ein beſonders frecher Diebſtahl gemeldet. Die Diebe fuhren des Abends 8 mit einem Laſtkraftwagen in den dortigen Staats⸗ wald und taten, als ob ſie in ihrem Eigentum ſich befänden. Ein Radfahrer bemerkte in der Dunkel⸗ heit einige Männer, die die Tannenbäume aus dem Wald ſchleppten und auf den Laſtwagen luden. Er benachrichtigte die Gendarmerieſtation Beerfelden, die ſofort an Ort und Stelle kam und den Dieben das Handwerk legte. Sie hatten den Laſtwagen be⸗ reits halb vollgeladen und noch eine Menge abge⸗ bhauener Bäume im Walde bereit liegen. Der be⸗ ladene Wagen wurde nach Rothenberg verbracht und dort ſichergeſtellt, da der Eigentümer nicht gleich er⸗ mittelt werden konnte. Die Täter dürften einer empfindlichen Strafe entgegenſehen. Aehnliche Diebſtähle wurden aus verſchiedenen Gemeinden des Neckartals gemeldet. 5 4 co Schwetzingen, 14. Dez. Die Skizunft Schwetzingen, die im vergangenen Frühjahr ge⸗ gründet wurde, zählt bereits 70 Mitglieder, darunter zahlreiche neue Freunde des Schneeſchuhlaufs. Die Vorſtandswahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Vor⸗ ſitzender Redakteur Zenkner, 2. Vorſitzender und Sportwart König, Kaſſenwart Krieg, Jugendwart Vogt, Beiſitzer Mayer und Liebergeſell, eie Plankſtadt, 13. Dez. Nach kurzer ſchwerer Krankheit iſt im Alter von 66 Jahren Johann Phi⸗ lipp Berger, Eiſenbahnſchaffner a. D. geſtorben und am Sonntag unter großer Anteilnahme beerdigt worden. Am Grabe ſprachen Präfekt Heinrich Mehrer und Vorſtand Seßler, der für den Militärverein einen Kranz niederlegte.— Am Sonn⸗ tag feierte im Kreiſe ſeiner Familie Herr Georg Lauer ſeinen 80. Geburtstag. Der Männer⸗ geſangverein„Liederkranz“ brachte aus dieſem Anlaß dem Jubilar ein Ständchen dar. Frau Barbara Ochs Wwe. konnte ebenfalls ihren 80. und Herr Jo hann Ochs ſeinen 75. Geburtstag begehen. Aus der Pfalz Bauausſtellung in Ludwigshafen 0 Ludwigshafen, 14. Dez. Firmen des heimi⸗ ſchen Baugewerbes haben im Gartenſaal des ſtädti⸗ ſchen Geſellſchaftshauſes zu Ludwigshafen eine Bauausſtellung aufgetan, die von Otto Eh r⸗ hard, einem Mannheimer, üherſichtlich geordnet wurde. Das Baugewerbe als Schlüſſelgewerbe des Handwerks und der Induſtrie trägt mit derartiger Selbſthilfe zur„Ankurbelung“ der Wirtſchaft in einem Zeitpunkt bei, wo der Geldmarkt ſeine Zu⸗ rückhaltung aufzugeben beginnt und das Reich Baudarlehen gewährt. Eine noch bedeutſamere Hilfe erfahren die Bauluſtigen durch die Darlehen der Bauſparkaſſen. Der Eingangsraum der Aus⸗ ſtellung macht darum auf die vom Reich überprüfte Bauſparkaſſe„Schwarzwald“ aufmerkſam, die ihren Sitz in Pforzheim und Bezirksdirektionen in Mannheim und Ludwigshafen hat. Für die Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Geſellſchaft wirbt ihre Mittei⸗ lung, daß ſie ſeit 1% Jahren faſt 1 Million zinsloſer Darlehen dem Baumarkt zur Verfügung ſtellen konnte. Wege zum Eigenheim weiſen auch in Plänen und Modellen Architekt Ernſt Mayer und die Baufirma Liebler& Sohn in Ludwigshafen. Ein neu⸗ und eigenartiges Verfahren zu raſcher, da⸗ durch billigerer und ſolider Bauweiſe empfiehlt die Firma Nuber 8 Lauer in Mannheim. Nach ihrer Methode wird ein Betonhaus derart erſtellt, daß ni zt wie ſonſt üblich, zuerſt der Betonrahmen, ſondern das Füllmauerwerk zum Beginn errichtet wird, worauf der Rahmen der Eckſäulen, Wand⸗ balken und Hohldeckenplatten erſt für die Verſpan⸗ nung des Mauerwerks ſorgt. Die Ludowiei⸗Werke zeigen ihre weit⸗ bekannten Falzziegel für Wohn⸗ und Induſtriebau⸗ ten und als„Geneba“⸗Geſellſchaft für neue Bau⸗ weiſe die praktiſch zum Wegräumen ineinander verſchiebbaren Tiſche, Stühle und Seſſel, die bei aller Bequemlichkeit doch in Kleinwohnungen wenig Raum beanſpruchen. Die beachtliche Schau begegnete bereits am Er⸗ öffnungstag, wie wir kurz berichtet haben, regſtem Intereſſe; es wurden am Sonntag ſchon 2000 Be⸗ ſuther aus allen Bevölkerungskreiſen gezählt. Naturſchutz in der Pfalz * Kaiſerslantern, 14. Dez. Die Bezirksgruppe Pfalz des Bundes für Naturſchutz in Bayern hat im abgelaufenen Jahr wieder erfolgreich im Dienſt der Naturpflege gearbeitet. U. a. wurden wegen Er⸗ haltung des Ungeheuer⸗Sees bei Wei⸗ ſenheim zweckentſprechende Maßnahmen einge⸗ leitet. Der Mitgliederſtand im vergangenen Monat betrug 1630, das iſt eine Zunahme von 28. Ange⸗ ſtrebt wird ein engerer Arbeitszuſammenſchluß mit dem Pfälzerwald⸗Verein, der bis heute noch nicht gelungen iſt. a Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein⸗Pegel A 14.[Neckar- Pegel 2 5 92 5 Baſel. 0,05 0,08 0,120, 200,18 f Abele 1789 1,902,04 2,00 2,00 A 7 952 925 Kehl... 222,2 2,182 242 ies 4775 716140 5 Maxau.88 3,773,68 29237 f e 52 622701 Mannheim. 2512.54 2,39 2,34 232 Ploch 5 1 ö 516 Caub 225 0 0 Köln 2736.20 1,86 1,73 1,65 8 —..,. ̃ ⁵... Chefredakteur: H. A. Metinet Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt- Handelstell Furt 27„Feuilleton; Dr. Steſan Kayſer Kommunalpolitik u Lokales Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtess Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, 7 und den übrigen Teil Fra 105 Nirchet Anzeigen und geſchäftliche Mltteilungen: Jafob Faude, ſämtlich in e- Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas Neue Mannheſmer Zeitung G. m. b.., Mannheim F l—0 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvoru Beim Geschirr- auſwascken ge · nügt ein Tee- 1 ,fel(u für eine normale Auf- wasch schüssel. So ergiebigist esl 9794/ 4 Zum Aufvasthen Shülen Poinigen, flif Geschifr und alles Hausgerüt N elf und dennoch leuchten und blinken alle Gegenstände hundertmal heller und frischer als sonst. In( steckt besondere Kraft, die sich vervielfacht, sobald Sie einen Eglöffel in 10 Liter heißem Wasser auflösen. Gerade weil es im Haushalt so viel zu säubern gibt, sollen Sie es leichter haben! Da ist(i) Ihr bester Verbündeter im Kampf um die häusliche Reinheit. Hergestellt in den Persilwerken. Mittwoch, 14. Dezember 1932 Kleiner Verlusi der Torpedo-Weilwerke Die Werkskapazität der Torpedo Fahrräder u. Schreibmaſchinen Weilwerke AG., Frank⸗ furt Main ⸗ Rödelheim, wurde im Geſchäftsjahre 1931/32(31..) nur mit etwa einem Drittel ausgenutzt. Die Bevorzugung billiger Fahrräder wirkte ſich ungünſtig auf den Umſatz der von der Geſellſchaft her⸗ geſtellten Qualitätsräder aus. Die Produktion von Mo⸗ torrädern wurde eingeſchränkt. Auch der Schreib⸗ maſchinenumſatz hat ſich bei außerordentlich gedrück⸗ ten Preiſen verringert. Die Geſellſchaft fabriziert neben einer Buchungs⸗ und Organtiſationsſchreibmaſchine die Torpedo Klein ⸗Schreibmaſchine u. die Torpedo Schreib⸗ und Buchungsmaſchine. Durch Lohn⸗ und Unkoſtenſenkung konnte der Einnahme⸗ ausfall nicht völlig ausgeglichen werden, zumal der Ex ⸗ port einen ſtarken Rückſchlag erfuhr. Bei Auf⸗ wendungen für Löhne und Gehälter von 9,83 Mill., für ſoziale Abgaben von 0,06 Mill., für Beſitzſteuern von 0,05 Mill./ und für Handlungsunkoſten von 0,30 Mill. (i. V. Handlungsunkoſten insgeſamt 0,72 Mill.), ſowie nach Abſchreibungen auf Anlagen von 0,11(0,18) Mill.„ ergibt ſichein Verluſt von 40 600 4, durch den ſich der Gewinnvortrag auf 6 985/ ermäßigt;(i. V. wurde der Reingewinn von 47 584 vorgetragen). In der Bilanz werden ausgewieſen(in Mill.): Grundſtücke 0,19, Gebäude 0,21, Maſchinen 0,05(i. V. An⸗ lagen 0,55), Vorräte 0,86(1,29), Beſitzwechſel 9,14(), Außenſtände 0,98(0,78); dagegen bei 1,60 AK. und 9,20 Re⸗ ſerven Rückſtellungen 0,33(—), Verbindlichkeiten 0,32(0,78). Auf das Grundſtück iſt eine Grundſchuld von 0,21 Mill. eingetragen, über die ſich eine Löſchungsbewilligung in den Händen der Geſellſchaft befindet.(G. 19. 1. 8g.) * Stand der Badiſchen Bank am 7. Dez. Aktiva: Goldbeſtand 8 538 338, deckungsſähige Deviſen 319 140, ſon⸗ ſtige Wechſel und Schecks 19 017 226, deutſche Scheihemünzen 24 079, Noten anderer Banken 4604 750, Lombard orderun⸗ gen 5 875 355, Wertpapiere 7095 732, ſonſtige Aktivo 27 097 358.— Paſſivo: Grundkapital 8 300 000, Rück⸗ Jagen 3 300 000, Betrag der umlaufenden Noten 24 156 500, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 12 028 378, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 21 809 574, ſonſtige Paſſiva 2886 534, Verbindlichkeiten aus weiter be⸗ gebenen im Inlande zahlboren Wechſeln 632 166 J. * Alteneſſener Crebitanſtalt.— Vor Wiedereröffnung der Schalter. In den nächſten Tagen iſt mit einer Wieder⸗ eröffnung der Schalter bei der Alteneſſener Creditanſtalt e. G. m. b. H. zu rechnen, da jetzt alle in Frage kommenden Gläubiger dem außergerichtlichen Vergleich zugeſtimmt haben. Die kleinen Gläubiger mit Forderungen bis zu 100/ können danach ſofort ausbezahlt werden. Erwelſerſe Pflichirevision bei den Akllengesellschaffen In den nächten Tagen iſt mit einer Verordnung des Reichsjuſtizminiſteriums zu rechnen, durch die eine Er⸗ weiterung des Kreiſes der Aktiengeſell⸗ ſchaften herbeigeführt wird, die der Pflichtrevi⸗ ion unterliegen. Nach der aktienrechtlichen Novelle war die unterſte Grenze für dieſe Unternehmen bisher mit 3 Millionen feſtgeſetzt. Sie ſoll nunmehr auf 500 000 ermäßigt werden. Gewerkſchaft der Zeche Heinrich in Ueberruhr.— 180% Ausbeute je Kuxe. Die Gewerkſchaft verteilt an die am 9. Dezember 1932 im Gewerlenbuch eingetragene Gewerken elne Ausbeute von 150/ je Kux. Im Vorfahre wurde eine Ausbeute nicht ausgeſchüttet. * Fulminawerk Acc., Maunheim⸗Friedrichsfeld. Die . der Geſellſchaft wählte Ra. e ee n Mannheim, RA. Dr. W. Straus⸗Mannheim und Kauf⸗ mann H. Umbehr⸗Heidelberg in den Auſſichtsrat. * Weſtfäliſche Drahtinduſtrie, Hamm(Weſtf.).— Ge⸗ deckter Verluſtabſchluß. Die Geſellſchaft erlitt in dem am 30. 6. 32 beendeten Geſchäftsjahr einen Verlbuſt von 1070 713(588 584), der durch die Inanſpruchnahme der Re⸗ ferven gedeckt worden iſt. Die Stammaktionäre erhalten die gorontierte Mindeſtdividende von 5 v.., die 1 5. Friedr., Krupp A G zur Verfügung geſtellt wird. * Felten und Guillenume, Carlswerk, Köln ⸗ Mülheim. — Dividendenlos. In der geſtrigen AR.⸗Sitzung wurde mitgeteilt, daß der Rückgang der Umſätze in den letzten Mo⸗ naten zum Stillſtand gekommen iſt und ſich ſchwache An⸗ geichen einer Belebung bemerkbar machen. Die Ausſchüttung einer Dividende für das zu Ende gehende Ge⸗ ſchäſftsjahr kommt nicht in Betracht. *. Elektrizitätswerk AG vorm. Schuckert Nürnberg— Großkraftwerk Franken A. In der G der Großkraftwerk Franken A Nürnbeg am 90. 5. 32 wurde eine Aenderung der Satzungen über Prü⸗ fung der Geſchäftsführung und über das Vorſchlogsrecht zur Vorſtandswahl beſchloſſen. In der Anfechtungs⸗ klage der Elettrizitätswerk Ach vorm. Schuckert⸗Nürn⸗ berg wurde dem Kläger ſtattgegeben und die Aen⸗ derung für ungültig erklärt. Vereinigte Elektrizitätswerke Ach, Dortmund. So⸗ weit heute ſchon eine Ueberſicht über das Ergebnis des vor dem Abſchluß ſtehenden Geſchäftsjahres 1932 möglich iſt, beſteht die Ausſicht, daß dieſes dem vorjährigen Ge⸗ ſchäſtsjahr, obgleich in der Zwiſchenzeit die Wirtſchaftslage weiterhin ſchlecht war, nicht nachſtehen wird. Die Tilgung des Disagio aus dem Notes⸗Darlehen für die der Termin bis zum 31. 12. 32 läuft, wird programmäßig durchgeführt werden können. 5 * Farbwerke Franz Rasquin AG., Köln⸗Mülheim.— Neuer Verluſtabſchluß. Die Farbwerke Franz Rasquin ., Köln⸗Mülheim, ſchließt das Geſchäftsjahr 1931/2 mit einem Verluſt von 179 658„ ab. Die Verwaltung ſchlägt vor, dieſen zuſammen mit dem Vorjahresverluſt in Höhe von 12 283„ auf neue Rechnung vorzutragen. Mittag-Ausgabe Nr. 582 Die Schrumpfung der deufschen Sieuern Die Aus welrſe des Reichsſteuerfiskuß über das verfloſſene Rechnungsjahr 1931/32(1. April—31. März) ſind beredte Zeugen für die Schrumpfung der deutſchen Wirtſchaft. Trotz Erhöhung oder Neu⸗ einfuhr einer Anzahl von Steuern und Zöllen iſt der gegenüber dem Vorjahrsaufkommen um ſaſt 1 Mrö. 4 ver⸗ minderte Voranſchlag nicht erreicht worden. Ein Vergleich des Steuereingangs mit dem Vorjahrs⸗ aufkommen und dem Haushaltsſoll mag in großen Zü⸗ gen beleuchten wie ſich die Steuerſchrumpfung ausgewirkt hat: Das Gefamt aufkommen an Reichsſteuern und Zöllen hat ſich gegenüber dem Rechnungsjahr 1930/31 von 9025,6 auf 7790, Mill.„ oder um 13,7 v. H. geſenkt. Den ſtärkſten Rückgang weiſen die Steuern auf, deren Ertrag ſich von 5961,0 auf 5001, Mill. 4 oder um 16,1 v. H. verminderte, während die Zölle und Verbrauchsabgaben einen Rückgang von 3064,63 auf 2788,59 Mill. I= 9 v. H. erfuhren. Unter den Steuern haben wieder die ſchärfſte Schrump⸗ fung aufzuweiſen die Einkommen⸗ und Ver⸗ mögenſteuern, nämlich von 4155,36 auf 33179 20 2 v. H. Dagegen hält ſich bei den Steuern vom Umſatz und Vermögensverkehr die Verringerung des Aufkommens in engeren Grenzen. Unter den Einkommenſteuern haben die beiden Haupterhebungsarten, nämlich die Lohn⸗ ſteuer und die veranlagte Einkommenſteuer ſich ziemlich gleichmäßig entwickelt. Die erſtere iſt von 1281,1 auf 10312 Mell. 1= 19,5 v.., die letztere von 1285,83 auf 1043.2= 188 v. H. geſunken. Trotz des Le⸗ digenzuſchlags und der Zuſchläge zur Einkommenſteuer, die ſich im letzten Rechnungsjahr voll auswirkten, während im Jahre zuvor nur ſieben Monate damit belaſtet waren, trotz Vorverlegung der Vorauszahlungstermine für die veran⸗ lagte Steuer vom April in den März 32, trotz Erhöhung der Einkommenſteuervorauszahlungen wegen Befreiung der feſtverzinslichen Wertpapfere vom Steuerabzug vom Kapitalertrag, trotz Wegfalls der Lohnſteuererſtattungen ſind dieſe Schrumpfungen zu verzeichnen. Ein ſchärſeres Urteil über unſere Steuergebarung iſt nicht möglich. Auch bei der Körperſchaftſteuer wirlen ſich die wie bei der Einkommenſteuer getroffenen Maßnahmen labgeſehen natürlich vom Ledigenzuſchlag) zur„Erhöhung“ des Auf⸗ kommens aus. Der Erfolg iſt ein Rückgang von 450 auf 304,1 Mill. 4 oder um 32,4 v. H. Der Steuer ⸗ abzug vom Kapitalertrag ſchließlich, der, wie ſchon geſagt, die„Feſtverzinslichen“ nicht mehr erfaßte, iſt teils durch dieſe Neuordnung, beſonders aber infolge der miſerablen Ertragsverhältniſſe der Kapitalgeſellſchaften von 194,3 auf 68,6 Mill.„ oder um 64,7 v. Hgeſunken. Die im Rechnungsjahr 1930/1 noch beſtehende Reichshilſe der Perſonen des öffentlichen Dienſtes(81,4 Mill.) iſt weggefallen. Dafür iſt die Kriſenſteuer eingeführt worden, die 221,3 Mill.„ erbrachte. Unter den Vermögen⸗ ſteuern iſt der Ertrag der Bermögenſteuer im engeren Sinne von 450,1 auf 372,0= 17,3 v. H. zurück⸗ gegangen. Sehr ſcharf iſt die Aufbringungsum⸗ lage gewichen: von 328 auf 197,7 Mill. 4= 39, 7 v..; allerdings wurde der Reichsanteil von 350 auf 180 Mill. 4 herabgeſetzt. Sonſtige Vermögensabgaben fielen von 85,4 auf 79,8 Mill. oder um 6,5 v. H Unter den Steuern vom Um ſatz und Ver⸗ mögensverkehr iſt am wichtigſten die Um ſatz⸗ ſteuer. Durch Einführung der Monats⸗ ſtatt Quartals⸗ zahlung im 3. Rechnungsvierteljohr und infolge Erhöhung des Steuerſatzes im 4. Vierteljahr iſt hier die Schrump⸗ fung am geringſten: von 996,2 auf 994,2 Mill. 4 oder um 0,2 v. H. Dagegen iſt die Kapitalver⸗ kehrſteuer, die allerdings für das Geſamtaufkommen von geringer Bedeutung iſt, wieder um 45,1 v. H. zurück⸗ gegangen. Die übrigen Vermögensverkehrsſteuern er⸗ brachten 210,7 gegenüber 225,4 Mill.„(— 6,5 v..). Unter den Verkehrſteuern hat die Beförderungsſteuer eine Senkung von 315,2 auf 252,8(— 19,8 v..), die Kraftfahrzeugſteuer eine ſolche von 208,9 auf 192,7 Mill. 4( 7,8 v..) erfahren. Von den Zöllen und Verbrauchsabgaben haben die Zölle durch Erhöhung verſchiedener Sätze eine Aufkommenſteigerung zu verzeichnen und zwar von 1083,0 auf 1147,4 ooͤer um 5,9 v. H. Dagegen iſt trotz ſtärkerer Belaſtung des Tabaks die Tabakſteuer ſcharfgeſunken: von 1058,0 auf 793,7 Mill. 4 gleich 25 v. H. Auch die Auswirkung der erhöhten Bier ⸗ ſteuer auf das volle Rechnungsjahr hat die Schrumpfung dieſer Steuer um erneut 22,2 v. H.(368,3 gegenüber 473,3 Mill.) nicht verhindern können. Ebenſo erbrachte das Spiritusmonopol um 16,2 v. H. weniger(177,2 gegenüber 211,63). Dagegen hat ſich die Zuckerſteuer infolge Verdoppelung des Steuerſatzes um 40,7 v. H. ge⸗ hoben(238,8 gegenüber 169,7). Schließlich haben die übrigen Zölle und Verbrauchsabgaben einen Minderertrag von 8 v. H. erbracht(63,5 gegenüber 69,0 Mill.). Es iſt olſo lediglich bei den Zöllen und bei der Zucker ⸗ ſteuer eine Erhöhung des Auf kommens gegenüber 1990/31 zu verzeichnen und das auch nur tufolge einſchneidender Steigerung der Sätze. Eine kurze Gegenüberſtellung der wichtigſten Steuer⸗ arten nach dem Soll und Iſt des Rechnungs⸗ jahres 1931/32 zeigt zunächſt, daß das Aufkommen um 382 Mill.„ eder 4,7 v. H. hinter dem Voran⸗ ſchlag von 8172.0 zurückgeblieben iſt. Nur wenige Steuern und Abgaben haben das Jahresſoll überſchritten. Darunter in erſter Linie die Einkommenſteuer, die gegenüber dem Soll von 2059 Mill. J einen Mehrertrag von 84 Mill. brachte. Aber lediglich die veranlagte Einkommenſteuer überholte ihren Anſatz von 889 Mill. 1(um 154,2 Mill.), während Lohnabzug und Abzug vom Kapitalertrag hinter dem Soll zurückgeblieben ſind. Auch die Körper⸗ ſchaftſteuer hat ein klein es Mehr(304,1 gegen⸗ über 300 Mill.„) aufzuweiſen. Dagegen iſt die Kriſen⸗ ſteuer weit überſchätzt worden: nur 221,3 gegenüber einem Voranſchlag von 325 Mill., alſo 319 v. H. wen i⸗ ger, ſind eingekommen. Vermögenſteuer und Aufbringungsum lage ſind um rund 8 bezw. 10 v. H. beſſer ausgefallen als das Soll. Die Umſatzſteuer hat ſich mit einem Aufkommen von 994,2 a Brauhaus Nürnberg AG. Absaßrückgang/ Sonderkonfunkfur für Spezlalbler Der Geſamtumſatz blieb um etwa 18 v. H. unter dem Vorfahr. Auch bei der Brauerei J. G. Reil AG, an der die Geſellſchaft mit 74 v. H. des Kapitals beteiligt iſt, war der Abſatzrückgang bei der Platzkundſchaft ähnlich, bei der Ausfuhrkundſchaft betrug er im erſten Halbfahr rund 30 v. H. Im zweiten Holbfahr konnte der Minderver⸗ brauch bei der Ausfuhr durch Neueinführung des Siechen⸗ biers voll eingeholt und in den letzten Monaten ein Mehr⸗ verlauf erzielt werden, der ſich im September auf über 50 v. 8 dem Vorfahr ſteigerte. 5 ach Abſchreibungen von 0,8 60,30) Mill. I ergibt ſi ein Gewinn von 516 954(752 235) ,, aus dem 7(10 v. H. Dividende auf die Sta verteilt werden. Die Ausſichten werden als undurchſichtig bezeichnet. Roh⸗ ſtoſſe wurden frühzeitig und günſtig eingedeckt. Der Ab⸗ latz im neuen Geſchäſtsfahr ſei wieder rückläufig und werde ſich kaum weſentlich beſſern, ſolange Arbeitsloſigkeit und geringe Verdienſtmöglichleiten anhalten. Im Verſand des Siechenbiers halte der Mehrverkouf in gleicher Höhe wie im September an. * Erſte Kulmbacher Actien⸗Exportbier⸗Brauerei. Der Bierumſatz war 1931⸗32 weiter rückläufig; Abſatzrückgang ca. 18 b. H. Erſt die günſtige Witterung während des Spät⸗ ſommers habe ein Anſteigen der Abſatzziffern bewirtt. Auf Hypotheken mußten mit Rückſicht guf den Niedergang der Grunsſtückswerte und die mißliche wirtſchaftliche Lage des Gaſtwirtsgewerbes erhebliche Abſchreibungen vorgenommen werden. Von der i. V. beabſichtigten Zuſammenlegung des A. wird abgeſehen. Es ſollen lediglich 400 000„ Vor⸗ ratsaktien in e. F. eingezogen werden; Buchgewinn daraus 0,25 Mill. Nach 0,27 Mill. Abſchreibungen auf Anlagen und 9,27 auf Hyprtheken, Darlehen und Forderungen(i. V. zuf. 90,30 Mill.] ſowie 0,25 Wertberichtigungen wird der Ueber⸗ von 1052“, vorgetragen. 4,02 Mill.„ Ak. bleiben Mill. Rein⸗ . 0 4 v. H. aus 8 Mahn u. Ohlerich Bierbrauerei AG, Roſtock. Nach Abſchreibungen von 210 896(i. V. 244 575)/ auf Anlagen und von 253 309(0)/ auf Außenſtände und Beteiligungen verbleibt ein Reingewinn von 249 149(251 764) 4, woraus wieder eine Dividende von 8 v. H. auf 2 Mill. Mark StA verteilt wird. Der Kurssfand der Renienpapiere r Durchschnitt. Kursstandl— 75 P Letwerrinsl. Sprox. Wartnapters 78 * 9⁰ 70 J 70 4 63 65 N* 5 Nan N 80 E 1 I At TA 2 Nach dem amtlich berechneten Kursdurchſchnitt für die ſechsprozentigen Wertpapiere(abſolute Kurshöhe, kein In⸗ del] ſetzt ſich die zu Anfang Juli begonnene ſtarke Stei⸗ Zentner Freibautabak Mill. 4 faſt mit dem An ſatz gedeckt(980). Ebenſo ſteht es mit der Wechſelſteuer, die allerdings von geringerer Bedeutung iſt. Alle übrigen Steuern ſind hin⸗ ter dem Voranſchlag zurückgeblieben, teil⸗ weiſe(Wertpapierſteuer) bis zu 80 v. H. Das Geſamt⸗ aufkommen an Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern hat mit 5001.1 Mill. 4 das Haus haltsſoll von 5072,5 Mill. 4 um 71,4 Mill. 4 oder 1,4 v. H. unter ⸗ ſchritten. Der Hauptausfall liegt bei den Zöl⸗ len und Verbrauchsabgaben, die mit 2788,9 Mill. nur 90 v. H. des Voranſchlags von 3099,5 Mill., alſo 310,6 Mill. 4 weniger erbrachten. Auß dem Aufkommen aus dem Zündwarenmonopol, das relativ weſentlich höher lag, und aus der Zündwarenſteuer, die den Anſatz erreichte, ſind ſämtliche Zölle und Abgaben hinter dem Soll zurückgeblieben, davon, um nur die wichtig⸗ ſten zu nennen, die Zölle(1147,4 gegenüber 1202 Mill.) um 4,5 v.., die Tabakſteuer(793,7 bezw. 915) um 13,3, die Zuckerſteuer um.5, die Bierſteuer um 19,9, die Einnahmen aus dem Spiritusmonopol um 11,4 v. H. Dieſer Vergleich zwiſchen Haushalt⸗Iſt und Soll be⸗ weiſt mit aller Deutlichkeit, daß ſelbſt die vorſichteagſten Anſätze abſurd werden, wenn die Steuerträ⸗ ger unter der Laſt zuſammenbrechen oder die Steuerbaſis ſich immer mehr verſchmä⸗ lert. Ein rechnungsmäßiger Ausfall von 382 Mill. gegenüber dem Voranſchlag will in normalen Jahren ge⸗ wiß nicht viel beſagen, aber in einer Zeit höchſter Kriſen⸗ zuſpitzung iſt er eine ernſte Mahnung, endlich unſer Steuerſyſtem einer energiſchen Reviſion zu unterziehen, bei der die Leiſtungsfähigkelt der ausgepump⸗ ten Wirtſchaft einzig und allein den Maßſtab für den öf⸗ fentl'chen Haushalt zu bilden hat, während alle Geſichts⸗ punkte von ſogenannter„Zwangs figkeit“ der Ausgaben ſich einer Korrektur zu unterwerfen haben. Verkauf von Hapag- Schiffen an Rumänien Wie mitgeteilt wird, ſtehen Verhandlungen zwiſchen der autonomen Verwaltung der rumäniſchen See⸗ häfen und der Hapag über den Ankauf von Hapag⸗ Schiffen zum Zwecke des Ausbaues des Verkehrs auf der Donau⸗Levante⸗ Strecke dicht vor dem Abſchluß. Es handelt ſich hierbei um die in den Jahren 1922 und 1923 gebauten früheren Stinnes⸗Dampſer„Adolf v. Baeyer“, „Carl Legien“ und„Albert Vögler“, die zuſammen eine Tonnage von 17100 B R T. darſtellen. Ueber den Kaufpreis iſt von hieſiger zuſtändiger Seite noch nichts Näheres zu erfahren; von rumäniſcher Seite wird ein Kaufpreis von etwa 1 Mill./ genannt. Beim Zuſtande⸗ kommen des Verkaufs würde ſich eine Entlaſtung der Hapag⸗Lloyd⸗Univn von aufgelegter Tonnage in Höhe von etwas über 80 000 BRT. ergeben, wobei die Schiffsverkäufe des Nordlloyd an die Ruſſen und der Verkauf des Hapag⸗ Dampfers„Emil Kirdorf“ an die Rumänen mit berüch⸗ ſichtigt ſind. * Erweiterung des Produktionsprogramms der amerika⸗ niſchen Automobilinduſtrie. Die amerikaniſche Stahlindu⸗ ſtrie ſetzt vorläufig ihre Hoffnungen auf eine Markt⸗ beſſerung hauptſächlich auf das Einſetzen einer ſtärkeren Nachfrage aus der Automobilinduſtrie. Während der Be⸗ darf der Bahnen und der Bauinduſtrie die im Herbſt ge⸗ hegten Erwartungen nicht erfüllte, haben einige Automohil⸗ fabrikanten ihr Produktionsprogramm erweitert. Bei einigen Werken iſt eine merkliche Erſchöpfung der Lager eingetreten, General Motors geben z. B. an, daß ihre Pro⸗ duktion ſeit 1. 3. 32 um über 74 000 Wagen überſchritten iſt. Der Automobilkonzern Chrysler hat in letzter Zeit Ma⸗ teriglaufträge von 42 Mill. Dollar vergeben, worunter ſich größere Stahlmengen befinden. * Albrecht u. Meiſter AG., Berlin.— Der Verluſt⸗ abſchluß. Bei der Geſellſchaft wird, wie gemeldet, zur teil⸗ weiſen Deckung des im GJ. 1931⸗32 entſtandenen Verluſtes dem Generalkoſtenkonto die geſetzliche Reſerve in Höhe von 54 500/ zugeführt, das Konto erſcheint danach mit 0,24 (0,84) Mill. /. Der unter Berückſichtigung der Unkoſten von insgeſamt 0,22(0,25) Mill., nach Abſchreibungen von 0,065(0,087 Mill.„ verbleibende Verluſtſald o von 41 289/ ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden(i. V. 9078 Gewinn⸗Saldo). Aus der Bilanz lin Mill.%): Abk. 0,545, Warenkreditoren 0,066(0,087), andererſeits Debi⸗ toren 0,366(0,456), Materialien 0,027(0,026), Waren 0,126 (0,152). Der Beſchäftigungsgrad iſt zur Zeit etwas beſſer als in den erſten Monaten des laufenden Jahres, doch reicht er für eine Vollbeſchäftigung nicht aus. GV.: 15. Dez. Appretur in Opladen Wuppertal⸗Elberfeld. Umwandlung in Tilgungshypoſheken? In einem Teil der Tagespreſſe wurde in den letzten Tagen unter der Ueberſchrift„Umwandlung des Hypo⸗ thetenkreöͤits“ eine Notiz verbreitet, in der mitgeteilt wurde, daß zwiſchen den Realkreditinſtituten und den Hausbeſitzervertretern im Reichswirtſchaftsminiſterium Verhandlungen ſtattgefunden hätten über die Umwand⸗ lumpg von Anſtaltshypotheken in Tilgungs⸗ hypotheken. Es wurde weiterhin mitgeteilt, daß die⸗ ſer Antrag von den Gläubigerinſtituten endgültig abgelehnt worden ſei. Der Zentralverband Deutſcher Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗Vereine teilt hierzu mit, daß es nicht den Tatſachen entſpricht, wenn behauptet wird, daß die von ihm an die Reichsregierung geſtellte Forderung auf Umwandlung der Inſtitutshypotheken auf Antrag des S 2 endgültig abgelehnt orden ſei. In der Konferenz mit den Spitzenverbänden der Realkreditinſtitute unter Vorſitz des Reichswirtſchafts⸗ miniſteriums und unter Beteiligung der zuſtändigen Mini⸗ ſterialreſſorts wurde erſtmalig die Meinung der beteiligten Schuldner⸗ und Gläubigergruppen in allgemeiner Aus⸗ ſprache zum Ausdruck gebracht und die weitere Be⸗ arbeitung und Prüfung dieſes Antrages feſtgelegt. Wenngleich die Realkreditinſtitute den Antrag in dieſer Form als nicht durchführbar bezeichneten, erklärten ſie ſich mit Ausnahme der Hypothekenbanken grundſätzlich bereit, zur Begebung von Tilgungshypotheken übergehen zu wol⸗ len. Dieſe für den geſamten Hypothekenmarkt außerordent⸗ lich wichtige Frage bedarf noch weiter eingehender Erörterungen und Verhandlungen, die zwi⸗ ſchen den beteiligten Verbänden und den Miniſterien ge⸗ pflogen werden müſſen, bevor die Frage für eine end⸗ gültige Entſcheidung reif ſein wird. ** * Um die Sanierung des Neuhausbeſitzes.— Ergän⸗ zungsforderung des Hausbeſitzer⸗ Zentralverbandes. Der Zentralverband Deutſcher Haus⸗ und Grund beſitzervereine erhebt zu dem Sofortprogromm für den Neuhausbeſitz eine Reihe ergänzender Forderungen. Geſordert wird Aus⸗ ſetzung des Zinſen⸗ und Tilgungsdienſtes der Hauszins⸗ ſteuerhypotheken für die Dauer des Notſtandes, Vollſtrek⸗ kungsſchutz für Neubauten, Mieten und das ſonſtige Ver⸗ mögen unter gewiſſen Einſchränkungen, ferner Unterbin⸗ dung des Aufrückens von Hauszinsſteuerhypotheken im Ausmaße der Tilgung. * Seidenweberei Brunner u. Co. in Waldshut.— Still⸗ legung und Liquidation. Dieſe Filialfabrik der A. Brun⸗ ner u. Co., Mechaniſche Seidenweberei in Männedorf(Schweiz) hat auf 1. 1. 33 allen Angeſtell⸗ ten und Arbeitern(rd. 110 Perſonen] getündigt und Stillegung beantragt. Das Unternehmen ſieht ſich aus Mangel an flüſſigen Mitteln angeſichts der ſchlechten Lage der ſchweizeriſchen Seideninduſtrie ge⸗ zwungen, zu liguidieren, obwohl es heute noch voll beſchäftigt iſt und angeblich in der Lage ſein ſoll, weiterhin genügende Aufträge zu erhalten. Man will noch verſuchen, die Stadt Waldshut zur Hergabe einer Bürgſchaft zu ver⸗ anlaſſen, mittels derer eine Geldaufnahme ausſichts reicher erſchiene. * Vereinigte Trikotfabriken[(R. Vollmöller) Ac, Vai⸗ hingen(Württbg.). Die Geſellſchoft beruft auf 20. Dez. eine ao. GW ein, oͤte über die Annohme eines Angebotes auf Erwerb von 200 000 eigenen Aktien und im Falle der Annahme des Angebotes über die Einzie⸗ hung dieſer Aktien unter entſprechender Herabſetzung des z. Zt. 2,0 Mill.„ betragenden AK Beſchluß faſſen ſoll. * 3 v. H. Dividende der Schuſterinſel⸗AG, Färberei und 5 Dieſe mit 2,5 Mill.„ AK ausgeſtattete Geſellſchaft verteilt ür das am 30. Juni 1932 beendete GJ aus einem Reingewinn einſchl. 42 854(13 310)„ Gewinnvortrag ven 160 909(359 006) eine Dividende von 3(i. V. 5) v. H. * Leipziger Spitzenſabrik Barth u. Co. AG., Leipzig⸗ Plagwitz. Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1931/2 mit einem Geſamtverluſt von 329 852 ,, der aus dem ſich aus der bereits gemeldeten Kapitalzuſammenlegung er⸗ gebenden Buchgewinn von 990 000& gedeckt werden ſoll. Einfuhrerleichterung für Lebensmittel aufgehoben. Et. Reichsanzeiger wird die noch aus den erſten Nachkriegs⸗ jahren ſtammende und nicht mehr zeitgemäße Beſtimmung, wonach an ſich einfuhrverbotene Lebensmittel mit gewiſſen Ausnahmen und Beſchränkungen zum Verbrauch im eigenen Haushalt bis zum Rohgewicht von 5 Kg. in Poſt⸗ paketen ohne Einſuhrbewilligung eingeführt werden konn⸗ ten, mit Wirkung vom 22. Dez. aufgehoben. Dagegen bleibt die in der gleichen Verordnung enkhaltene Einführerleich⸗ terung für Liebesgaben unverändert beſtehen. Hohe Nachfabak- Preise Badische Einschreibungen beendei/ Rundiabak- Einschreibung in Mifielfranken Die in Graben abgehaltene Nachtabak verkauſßs⸗ ſitzung des Landesverbandes Badiſcher Tabalbauvereine, worlber bereits in Nr. 580 kurz berichtet wurde, brachte ein Angebot von rund 4500 Ztr. nach Qualitätsvorſchrift gezogenen Nachtabakes aus den Hordtgebieten Badens. Der hauptſächlich als Füllmaterial in Betracht kommende Tabak war von den Pflanzern nach den Vorſchriften des Deutſchen Tabakbauverbandes ſorgſam behandelt worden und erzielte hohe Preiſe. 5 Während ſonſt dieſe Tabake nicht beſonders hoch bewertet zu werden pflegen, konnte diesmal der Tabalbauverein Graben 1 für 100 Ztr. einen Höchſtypreis von 60,20 27 pro Ztr. erzielen. Dieſer Preis wurde von einem orts⸗ anſäſſigen Jigarrenfabrikanten, der alſo die Qualität ge⸗ nau kennt, angelegt. Der niedrigſt e Preis für einen kleinen Poſten wurde mit 52,15„ nach Forſt bezahlt. Im erſten Ausgebot nicht abgegeben hat Spöck ſeinen Tabak, obwohl dafür 59,10/ geboten worden waren. Im wei⸗ teren Ausgebot haben weder Händler noch Verarbeiter ein Gebot auf dieſe Tabake obgegeben, weshalb dieſe zum Ver⸗ kauf nach Vereinsbedingungen freigegeben wurden. Der erzielte Durchſchnittspreis beträgt 57,50, pro Ztr., während früher im Durchſchnitt für Nachtabake etwa 30—45/ bezahlt wurden. Außerhalb der Einſchrei⸗ bung wurden 360 Ztr. Geiztabok, aus guten, trockenen, kleinen Blättchen beſtehend, zu 38 und 42/ pro Ztr. ver⸗ kauft. Für Baden ſind die Einſchreibungen der Quoli⸗ tätstabake mit dieſer Verkaufsſitzung für dieſes Jahr be⸗ endet. In Nordbaden vollzogen ſich freihändige Verkäufe zwiſchen 60 und 70„. Hekdesheim ſoll noch 3000 Ztr. unverkauft liegen haben, der von oͤen Pflanzern ſeloſt ſermentiert werden muß. In Leutershauſen erfolgten Ver⸗ käufe zu 60-62. Die Rund tabake aus dem Schwa⸗ boch⸗Nürnberger Bezirk kommen am 15. d. M. zum Ver⸗ kauf. Von alten Tahaken wurden verarbeitungsfertige flott brennende 1931er Pfälzer Ein logen zu 95—100 1 und Umblott bis zu 120 l, netto Kaſſe, verpackt, ab Lager Verkaufsſtation, angeboten. Planksfiadfer Tabakschlußverkauf Die Plankſtadter Qualttätstabakbauvereine 1 und 2 boten das Hauptgut der diesjährigen Ernte, das ſie bekanntlich auf der Schwetzinger Verkaufsſitzung zurückgezogen haben, auf der letzten Verkaufsſitzung in Offenburg aus und er⸗ zielten folgende Preiſe: Verein 1 Gruppe 1 und 2 je 600 Zentner gleich 65, pro Zentner, Verein 2 Gruppe 1, 2 und 3 je 400 Zentner gleich 65,35 4 pro Zentner. Die Firma Katz u. Co. und Meerapfel Bruchſal kauften vom Verein 1 600 Zentner zum Grundpreis von 65 ¼ zu Verbandsbedingungen. Zu den gleichen Bedingungen er⸗ warb nun die gleiche Firma in Offenburg vom Verein 2 1d. 400 Zentner. Außerdem verkaufte der Verein 2 an die Fele Borell u. Co. Friedrichstal 300 Zentner frei zum reiſe von 65 4. Die Firma Süß u. Co erwarb rd. 800 Zentner Vereinstabak zum Preiſe von 65/ zuzüglich entſprechendem Trinkgeld. Der Freibau verkaufte rd. 500 Zentner an die Firmen Süß u. Co., J. Luß heimer, Mannheim, Hermann Lin dauer und Gebrüder Lindauer Bruchſal zum Preiſe von 58„ bis 62. Der Tabak wurde am Samstag,. Montag und Dienstag ver⸗ wogen. Die letzten Verwiegungen der Vereinstabake fin⸗ den in dieſer Woche ſtatt. Plaukſtadt hat damit faſt ſeine geſamte Ernte verkauft. Es bleiben nur noch rd. 70 Zentner zuſamn izt. 20 1 *Die deutſche Zinkerzeugung im November. Die deutſche Rohzinkproduktion einſchließlich Zinkſtaub ſtellt ſich auf Grund der Berechnungen des ſtatiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft AG, Frankfurt a.., im Monat Novem⸗ 1255 auf 3880 To. gegen 3796 To. iin Monat Oktober Frankfurfer Abendbörse abbröckelnd Die ſchwächere Eröffnung der Newyorker Börſe drückte auf den Abendverkehr. Bei faſt vollkommener Geſchäfts⸗ Iloſigkeit neigten die Kurſe auf Glattſtellungen der Ku⸗ liſſe hin eher zur Schwäche, im Vergleich zum Berliner Schluß bröckelten ſie überwiegend um etwa. v. H ab Von Montangapieren kamen Phönix zunächſt etwas höher zur Notiz, ſpäter gingen ſie jedoch noch unter das Berliner Schlußniveau zurück. Im Verlaufe hörte faſt jegliche Umſatztätigkeit auf, Auch am Rentenmarkt herrſchte bei eher leicht weichenden Kurſen Geſchäftsſtille. Pfand⸗ briefe lagen ſtill und nur wenig verändert. U. a. notierten: Neubeſitz 6,60, Altbeſitz 5078, Berliner Handel 88, Reichs⸗ bank 130, JG. Farben 96,50, Junghans 16,75 und Sie⸗ mens 123,50. Börsenindices 5 72 Die vom Stat. Reichsamt errechneten Bötſenindices ſtellen ſich in der Woche vom.—10, Dez. im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Ak ti enkurſe(Inder 19241926 100): Geſamt 61,01(Vorwoche 60,08), im einzelnen Bergbau und Schwer⸗ induſtrie 64,04(62,59), verarbeitende Induſtrie 55,36(54,62), Handel und Verlehr 68,00(67,21). ö 8 Kursniveau der(proz. feſtverztuslichen Wertpa piere: Durchſchnitt 74,61(74,86) v..; im ein⸗ zelnen Pfandbriefe für Hypothekenastienbanken 80,03 (80,18), der öffentlich⸗rechtlichen Kreditanſtalten 71.89 (70,500, Kommunalobligotionen 66,22(66,14), öffentliche Anleihen 73,90(78,87), Induſtrieobligationen 72,35(71,45) v. H. Badisch- Pfälzische Zenſral-Haufeaukſion * Karlsruhe, 13. Dez. Für das badiſch⸗pfälz. Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfennig 5 d L- de e e 80 u ieh Kuhhäute 8084 34 39 35.— Ochſenhäute 2329 97 3—43 3880 Rinderhäute 35—43 42—4 4347 43 Farrenhäute 29—32 26—32 29—31 26—29 Kalbfelle: Rote ohne Kopf bis 9 Pfund 55—57, 9,1 5is 15 Pfund 45,7551, 15,120 Pfund 46, Schuß olbſelle 68, bunte ohne Kopf bis 9 Pfd. 42.25— 44.50, 9,1—15 Pfd. 37 bis 40.50, 15,120 Pfd. 34. Angebot: 14 401 Stück Kalbfelle. Angebot: 1690 Stück Schaffelle. 8 Tendenz: Beſuch gut, Verkauf teilweiſe flott, am Ende ſchleppend, ſodaß eine große Anzahl Loſe unverkauft blieben. Häute verloren durchweg—4 Pfg., Farrenhaute 1 ſich behaupten. Norddeutſche Häute blieben ohne ugebo 5 Frachfenmarki Duisburg- Ruhrort/ 13. Dez. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ziemlich ſtil Die Talfrachten erfuhren keine Aenderung, ebenſo blieben die Bergſchlepplöhne unverändert. Der Talſchlep 115 ſchwächte etwas ab und ſchwankte 15 6 bis 67* 55 Rotterdam 5 beladene Kahne ab hier na Mittwoch, 14. Dezember 1932 Kinderparadies Tietz zeigt jet im Il. Stock die größte Spie waren- Ausstellung der Pfalz. Ubersichilich auf Tischen ausgestellt, finden Sie alles, was das Kinderherz begehrt zu sehr vorteilhaften Preisen! Machen Sie sich und ihren Kindern die Freude und xeigen Sie ihnen unsere herrlichen SPIELWAREN und das Weihnachflich gescimückte, große Tietz-Haus. Am Kinder- Mittwoch erwarten wir alle hraven Kinder mit den lieben Müttern im Erfrischungs raum Kinder qedeck Jasse Schokolade mit Sahne und 1 Ananas-Butter-Cremesdinitie 190 5 Sahne „„ h„ Nũttergeded 1 Tasse Bohnenkaffee mit Nd! 45 und Zucker, 1 Si. Trüſfeitorte zus. Ab 3 Uhr: Künstler- Konzert Weihnachisſieder— Kinderlieder Einlage: Welhnachts-Tongemzide IIEII LUDWIGSHAFEN Af RrIEIN Oertliehs und private gelegen: Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe heitsanzelgen ſe Zeile 20 Pig. abzügl. jo Prozent Krisentrabatt 10 118 5 art verdienen Sie täglich mühelos durch trieb meiner Licht⸗ mſparer“, DR Pa. orzuſtellen nachmit.⸗ tags von—7 Uhr 7596 L. 14, 2. Laden Ver⸗ Reiſende, die regelmäß. Bäckerkundſch. bes., z. Verk. e. gutgeh. Art. geſ. Angeb. u. H F Nr. 14875 Annoncen⸗ Heubach. Heidelberg. Va482 Vertreterlinnan) 24 ſucht für leichte ätigk. in Sandhofen und Waldhof. ſtraße Nr. 9 Mech. Strickerei ſucht bei der Privatkundſch⸗ aut fe Ling 5115 K 3, 3 a.—..0⁰ * 7597 Wacker, Gutemann⸗ eingeführte Ver⸗ Stellen 5 Schöne 7620 See ner- Wanung mit Bad, Manſ. u. 2 orm! 91 gr. Balk., z. 1. Febr. 5 März 1175 vm. Sch. f. 5 e 8 von alter angeſehener 1 u. 2 Zi., K. 24 u. 30. Verſ.⸗Geſellſchaft geg. 3 u. 1 91 K. 38 u. 56. höchſte Proviſionen ge- Nachw. Schulze, 0 0, 2 27602 ſucht.— Angeb. un⸗ ter W T 101 an die 5 2 Heice ele diefe: 2 Zimmer und Küche Verkänſerſn einge Tage bert. Eichelsheimer 37, Aushilfe f. Hervn⸗ ſtraße 22, 2, St. lks Artikelbr. geſucht.— 3405 Angeb. u. 8 F 49 an 5 die Geſchſt.— 2025 2 Kl. Zim. u. Küche Bitettfenufein, Cas im Seitenbau an ält. auch Anfängerin ſof. g gelucht= In erte Severe verge Bess. ermerſrillch ſofort geſ. Weinhaus Maxim, K 3 Nr. 4. 4 Zimmerwohnung ganz neu hergerichtet, per alsbald zu ver⸗ Hebelſtraße 9, 2. Etage, Telephon Nr. 318 11. N der Geſchſt. 27035 4 II. 2 Junges, flottes 11185 Draisſtr.! Kl. 2 Zim. j Anlei Wohnung(Gauben); Se Jer fräulein daſ. 1 leeres Zimmer ſof, geſucht. Weinhaus ſof, zu verm. Näh.: Sühnehrinz, M K.. 1005 2. St. Stellen besuche Sch 55 7888 Perf. Stenotynistin 2 Anne und Küche ſucht Beſchäftig., halb 2. Stck., in aut. Zuſt. tags oder ſtundenw. u. gut. Hauſe per 1. Angeb. unter A D 47 Jan. zu vermieten. 11 179 an die Geſchſt. 2016 Heinicker Laurentius⸗ rr abe.. Vermietungen erer „ ferrschaftliche mmer u. lite zu vermiet. Fabrik⸗ ſtationſtraße 30, Da y. 1 Zimmer und Küche Bad, per ſof. od. ſpät, am. 6 B. Aletter. O A. 2 Harl Aletter. N 3. 136 Brockhoff& Schwalbe. A, 6 und H 1. 50 A. Bender's Buchhandlung. O 5. 44 Harl Bag. Schwetsingerstraße 28 ſul. Hermaun's Buchhandlung. B.2 Herter's Buchhandlung. O 5. 15 jugendwerk Mannheim G. m. b.., NMANNH EIN N SAGE UD GES CHcHE Volkstümliche Erzählungen von Gustav Wiederkehr 7 330 Seiten stark mit zahlreſchen ꝗllustrationen Gänzleinen. 24.50 Helbleinen„.25 Broschlert„„„ 2 6 40.— Zu beziehen durch die Buchhandlungen: Tobias Böffler. N 1. Bogen 39-45 F. Nemnich. Gustav Schneider, B 2. 16 She. Süllb Nachf., Stein's Sortimentsbuchhandlung Friedrichsplats 19 Dr, Gurt finmaan, P 7. 14 Norbert Wohlgemuth. R 1. 8 Frans Zimmermann, G 8. 1 8 1. 8 oder direct vom Verleg Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung a mb N 8.-5 0 2. 18 — — von Dauermieter, ält. Angeb. unter V W 30 Miet-Gesuche 4 Zimmerwohnung nur—3 Tr., mit Bad etc., Ring od. Oſtſtadt, Ehep., ver 1. 4. geſucht. an die Geſchſt. B4192 Seräumige 3 oder 4 von Dauermieter u. pünktl. Zahler auf.1. 33 zu mieten geſucht. Angebote mit Preis Ana A H 51 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. Zimmer-Wohnung 7692 ol. 23 amen Monpang mit Bad von kinderl. ſpäter geſucht. Angebote mit Preis unter WP 107 an die Geſchäftsſtelle ö. Bl. Ehepaar auf 1. 2. oder 14.274 in Verkehrsſtraße, m od. ohne Wohng. für Zigarrengeſchäft ge⸗ eignet, zu miet. ge⸗ ſucht.— Angeb. mit Preisang. u. 2 V 42 an die Geſchſt. 47599 -3 Zimmerwohnung auf 1. Januar geſucht. Angeb. unter 2 U 88 an die Geſchſt. 87885 Lagerraum, ca. 200 am m.—2 Nebenr., prt., i. gut. Lage, zu miet. geſucht.— Preis⸗ angeb, u. W U 102 an die Geſch. 11 191 Junge Dame ſucht ſofort 87582 1 Ammer und Küche im Zentrum. Angeb. unter Z R 35 an die m. Bad, per 1. 4. Beamten(3.) 5 Preisangeb. u. K& Nr. 44 an die Geſch. Eilt! Braadgeſchädigt.(An⸗ geſtellter, 3 Perſonen) ſucht ſchnellſtens 2 Zimmer und Küche Preis 35 bis 40 Mk. Zuſchr. u. 2 J 27 an die Geſchſt. B4210 Suche auf 1. 1. 383 ein egres Heizh. Zimmer mit elektr. Licht. An⸗ gebote unt. M 5 an die Geſchſt. 57415 Dauer mieter, alleinſt ſolider Herr, Penſionär, ſucht Schön möhl. Zimmer Angeb. mit Preisang. unter 2 N 31 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Geſchäftsſtelle. 7577 Kleine M 3. 4, 1 Treppe e g Brod. leeres Zimmer zu vermieten. 47569 Draisſtr. 57a, part. Teereg od. möbliert. ZIMMER 7508 zu um. Laurentius⸗ ſtraße 20, ks. part. Mehl. Zimmer 41 an 5 Frl. od. ig. Hon., b„Ruſch, Rupp⸗ rechtſtr. 15, zu verm. Nähl. Zimmer ſof. zu., auch f. vor⸗ übergeh. P 6, 1, 3 Tr. 18, 4: Frul. mbl. Z. zu verm., bei 7557 Raisberger, 2 Trepp. Lindenhof! Gut möbl. Zimmer, ſof. ad. auf 1. 1. 38 an berufst. Hrn. zu vm. Eichels⸗ heimerſtr. 22, 4. St. r. 11025 burt möbl. Zimmer zu vermieten. 11091 Breuninger, Kirchen⸗ ſtraße Nr. 20, 2 Tr. Sep. möhl. Zimmer u verm. T 8, 19 er. „ Herſchelbd., 1 6984 Möbliert. Zimmer m. Po., an berufst. H. billtg auf 15. 12. zu verm. Pflügersgrund⸗ ſtraße 25, vrt. 7490 Mö bl, Zim mer mit el. Licht zu ver⸗ Tr. Möbliertes Zimmer ſofyrt oder a 50 vermieten. Schön möbl. Nähe Bahnh., zu vm. Prs. 4% wöchtl. Gr. Wallſtattſtr. 3, 3 Tr. l. 2718 Möbl. Zimmer B4214 ſep., vollk. ungeſt., a. voxrübergeh., fof. zu vermieten. M 3. 7. Sehr ſchönes leeres ZIMMER 710 preisw, zu vermieten N 7. 2, 1 Treppe. Möbl. Zimm. m. 1 od. 2 Bett. u. Küche, m. Gas u. Elekt., ſof. zu um. Gr. Wallſtattſtr. Nr. 5 a, 1 Tr. 7605 Zimmer Möbliertes Zimmer zu vermieten. 7401 Mittelſtr. 15, 3 Tr. 10 WA DIN PRINZ WIUHELMSTR 10 MANN TELEFON 2637 Das pra kilsche Weihna chis- Annahmeschſuß tür die Mittag- e u rue gebraucht, gut erhalten, zu kaufen geſucht. An⸗ ebote mit Preis unter A E 48 an die, Ge⸗ ſch chäftsſtelle dieſes Blattes. Schweiß- anlage komplett(Entwickler⸗ apparat) 11 145 2u Kaufen gesucht. Zuſchr. unt. W H 190 an die Geſchäftsſtelle. 11011 Arädriger Handwagen zu kaufen geſucht. Telephon Nr. 315 11. Nähmaschine gut 3 zu kaufen 1 Angeb. unter A B 45 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dſs. Bl. Herd utem Zuſtand, zu kan en geſucht. 1515 angeb. unter 2 2 34 an die Geſchſt. 17581 Loffergrammophon noch gut erhalten, zu kauf. geſ. Zieglmaier, Schwarzwaldstr. 21. 27553 Immobilien Haus mit Laden beſte Lage in Wein⸗ beſt. geeignet, günſtig zu verkauf, Schubert, Gärtnerſtr. 85. 7608 Auto-Vermietung an Selbſtfahrer 8915 Tel. 515 94. but erh. Kleinwagen am liebſt..2 Opel, zu kaufen geſucht. Preisangeb. mit ge⸗ nauen Ang. u. 2 2 Nr. 48 an die Ge⸗ ſchäfts ſtelle. 37001 D. K..-Auta gegen Kaſſa zu kaufen eſucht. Angabe von Preis, Baujahr, km⸗ Zahl und Sitze unter 2 8 86 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. Sonn. 3 Amden g 1 1 Ausgabe vorm, 8 Unr, für dis f Abend- Ausgabe nachm. 2 Uhr 7624 heim a. d.., für Café Kafteloge 8 üble 17 Manne Nele gr und Prinzess ri Nummer 582 9. Seite/ Aus edler, zarter, eula- Inisierter Wolle, über- aus angenehm, gesund und schlankmachend, besonders haltbar durch einges triekte Schrittverstärkung und beliebt durch weitere grosse Vorzüge sind iche Kk o s flen los durch dle Febrlk paul Kübler& Co., G. m. b.., Stuftgarf-O. Kübler Hanna Kleidung führen: Weidner & Weis, N 2, 8 H.& A. Weczera, o 3, 4a(Planken) Gustav Philipp Wachenheim, o 4, 5 Korsettenhaus Karoline Stein- Denninger, 2. C. Speck J Inh. Walter Müller, C1. 7(Paradeplatz) Herm. Schmoller& Co, p,.12 Gebrüder Rothschild Leo Rosenbaum, qu 1. 7 S. Ottenh ei Mer, Neckarau, Katharinenstr. 31 Warenhaus Kander Strumpf-Hornung, o 7. s Karl Herzberg, Mittelstr. 16 A. Frad Aus Tirol, Strohmarkt Elisabeth Capune, Spezialgeschäft, Qu 1, 12 Gesch. Alsberg, 0 2..9(Kunststrage) Hypotheken Wer gibt zum Bau eines Eigenheimes Ak. 2500. die guf erſte Hypothel geſtellt werden können oder banerhalb eines Jahres zurückgezahlt werden. Pünktliche Zinszahlung zugeſich. ngebote unter 2 Nr. 20 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blat⸗ tes erbeten. 75657 Geldverkehr 200% Mark v. Selbſtgeber gegen gute Sicherh. u. größ. monatl. Rückzahlg. zu leihen geſucht. An⸗ gebote u. 2 X 41 an die Geſchſt. 27595 2000 Mark* 7615 von Privat geſucht. Monatl. Rückzahlung 100 Mk. Stcherheit: Mietabtretg. u. Ein⸗ trag. Angeb. unter 2 8 an die Geſch. Wer le ih f mir 500— 700 Mark auf 2 Jahre? Habe ee NMelzgerel Hannneimer 1 7. 38 2 57 Billige Kalbfleisen-Merkauf 855 986 Kalbfleisch von guten deutschen Kälbern (auch Nierenbr.)alleStück. Pfd. „ Pfund 43 e N.„ Pfund 339 78 senweinebraten 8 9 Sehnitzel pro Pid. Bauechlappen ö 9 Koteletts Pfund 79 Frisches Fleisch: (Kuhfleisch) 2. 1 3 Pfd. nut 7 5 5. Pfd. 40 u. 455 tigen Essidbraten o. Bein 2000 0bU 2 Jeder soll meine guten Wurstwaren versuonen Lachsschin ken Pfund 30 Krakauer, I ener, Serusle Pfd. 50 Guter Aofschnitt mit Schinken! 555 7 55 Hausmacher Laber- u. Griebenwurst 16 Weinnachtsschinken p. Pid. 1..11 —.— 111; 7594 Schönſte O st ſt ad tage, erſtklaſſige zu verm.(Neubau), mieten. Pr..50„ die 5 Sehr bütigl eig. Haus und 5 eig. Reis, Mittelstraße 36 Woche. Augartenſtr. 44 eee de f od. Brücken Grundſtücke. Nur von 4 Zimmer- Wonnung 17 2 5. St. rechtl. 7464 12 0 11 aber,. 2 er, Seläſtgebes. Argebete J 7, 38 bor weiteste Weg ahnt mit groß. Veranda, Warmwaſſerheigg, Warm⸗ f 711 2 Pride ere au kf. 55 aruſſell, Kaufladen, 8 e 5 waſſerberettung, Ecke Nietzſche⸗ und Schleier! Jim mer 9 Immobilſen gef. Aug unt. 2 1 2 Aquarium u. Sonſt. Geschäftstelle. macherſtraße zu vermieten. Näh beim Haus⸗ groß, Werraum, mit an die Geſchſt. 57552 Akademieſtr. 1 III. 8 meiſter oder Telephon Nr. 413 98. 14104 1 e ae Keule und verkaufe dulerh. Puppenwagen 7 ein 10 01 N. 4 a„uu. W user Regal ob. kl. Schränk⸗ Aaleliocli Jeolgeochieulel e Lalen it Küche od. 1. 1. 38 an einz. Geschäfts- u. ohnhäuser 50 eg. 080 K 415 m ſowie 2 Lampenſchieme 2 Werkstätte od. Lager Perſon 255 Penderlof. zu vermieten. Ehep. zu vm. Preis F 5, 18, zu vm. Näh. 75 bet Blau, im Hauſe 11/12 3 e Schöner I 1. 6 Breite Straße. Adreſſe in der Geſch,. trocken. Lagerraum „ groß, für alle Zwecke eign., Licht. Kraſt⸗ ea u. Toreinf. u. immer mit Küche 38 zu verm. 205.5 27600 2 8. 17 Helle Lagerräume 263 Quadratmet., u. Kell., mit anſtoßend. Büro, a, als Werkſt. geeign., of, od ſpät zu verm. el. 328 88, P b. Leeres Zimmer m. kl. Notküche, Waſ⸗ ſer u. Gas ſof, zu v EK 2.. 1 Tr. Iinks. „ 3 helle ruh. Zimmer . Büro od Wohng. Hill. z. vm. Tel. in d. Wohnwag. K 1. 4, I. 5 7588 Gr. leer. 3 1 Geräumige 27503 1. 5 70 Ammer- Wopnung 2 Sr 5. 0 mit Zubeh., neu her⸗ Leer. e zu gerichtet, auf 1. Jan. verm. Näher. Käfer⸗ hwetzingerstraße 1 85 Art auch Aecker, Frledrich Otto Strunte 5(am Tattersall) 8% od, ſpät. zu vermiet. Qu 7, 5, 1 Treppe. talerſtraße 73, Laden. 756 kompl., in verk. 23 Zimmerhaus mit Zubehör, in Vorort, unter günſtigen Be⸗ dingungen zu verkaufen. Angeb. unt. 2 K 28 an die Geſchäftsſtelle bieſes Blattes. Automarkt 1 D. K. W. Front- Limousine mit Meiſterklaſſe⸗Motor, nur 2800 Km. getaufen, 14/20 Opel-Cabriolet e Zu e Fa 555 97561 lſtr. 2, zu kauf. geſucht. An⸗ gebote u. 2 R 10 an die Geſchſt. 1101 Hei Niögl. ak elle öſs. Bl. Beachten N die kleinen Anzeigen an ander Weihnachtswunsch Geb. Dame, gut Familie, 31., jugend!l flotte Erſchein., mit Vermög., bisher im Muſikberuf tätig, doch mit beſten haus wirtſchaftl. Kenn, Lebenskameraden kenn. zu lern., wenn „Akad.(nicht über 40.). Nur ernſtgem. Zuſchriſten unter X 2 88 an die Geſchäfts⸗ Vermittl. nicht erw. 22 (Handarb.] billig zu verk. Riegler, U 5, 16 11187 1 4 e duch 5 er Stelle dieses Blattes gürstenkasten, ene Ausjührung u. gute Verarbeitung 3 * Manicures Kästen ä 737 u Ri.95, 2 2008 ung.5 mit nur guten ne ge Stahlscheren doe au fist.50,.00. 408 und 4 f big. „* Zimmerbesen, b rein bene 8 280485 1 IE pig. 2 parkett Bohner. ietrabre 1 n.25 N d k. Handbesen“ ebe. 9 55 eee au Bt.30. 366,„ und 4 bfg. „ Kleider- u. Koptbürsten per Stück fe 220.80, 88 ung ll eis. Mop-Besen He, g fend 825, 276, 105 una Ns. u 1,9% 88. 14 1 Seokenheſmer Str. 32 10, Seite/ Nummer 582 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 14. Dezember 1932 int lerlirhe bee mit herrlichen Natur-Aufnahmen aus den bayerischen Alpen bringt das Skandal im, Grand-Hotel“ mit Hanns Beck-Gaden/ Gif Maid nternationaler Sehuhplattler- Abend. Fürsten-BEmpfang. Fensterln, der Dorfpader. die Feuerwehrmusik, Rauferet und vor allem das zawerchfellerscütterude Dimpfinger Reiterspiel: Was könnte bayerischer klingen? — lm bunten Filmteil: Spaziergang dauren Rom Sennerin und Blebe Neueste Emelka-Ionwoche Für Jugendliche erlaubt! Beginn:.00,.00,.10,.40 Uhr Luar gelten!. ö National- Theater ſannhelm Mittwoch. den 14. Dezember 1932 Nachmittags- Vorstellung Schüler-Vorstellung FI deli o Oper von Beethoven Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock Inszenierung: Richard Hein Chöre: Karl Klauß Bühnenbilder: Eduard Löffler Techn. Einrichtung: Walther Unruh Anfang 15.00 Uhr Ende 17.80 Uhr Pers onen: Fernando, Minister Sydney de Vries Pizarro, Gouverneur einer Festung, die als Staats- gefängnis dient Florestan, ein Gefangener Leonore, seine Gemahlin unter dem Namen Fidelio Rocco, Kerkermeister Marzelline, seine Tochter Jacquino, Pförtner Erster Zweiter Wilhelm Trieloff Erik Enderlein Margarete Baumer Hans Görlich Gussa Heiken Fritz Bartling Eugen Fröhlich 1 5 6 Staatsgefangener Adolf Effelberger Mittwoch, den 14. Dezember 1932 Vorstellung Nr. 118— Miete M Nr. 10 Zum letzten Male: Die endlose strafe Ein Frontstück in 4 Bildern von Sigmund Graff und Carl Ernst Hintze Inszenierung: Hermann Albert Schroeder Bühnenbilder: Hermann Meyer Techn, Einrichtung: Walter Unruh Anfang 20,00 Uhr Ende 22.30 Uh! 5 0 Persone Die K o m p a darunter: Willy Birgel n 1e Der Hauptmann Der Leutnant Erwin Linder Der Fähnrich Fritz Schmiedel Der Zahlmeister d. Regiments Hans Finohr Der Feldwebel Georg Köhler Unteroffizier Gründner N Renkert Ein Major ans Godeck Musketier Richter Karl Marx Musketier Francke Raoul Alster Musketier Arndt Ernst Langheinz Musketier Heller Joseph Offenbach Musketier Baumann Hans Simshäuser Musk et. Hoffmeister lach Wilhelm Kolmar Musketier Schmidt) wervundel JFritz Linn Der Kompagnieschreiber Harry Bender Musketier Großkoph vam Gustl Römer-Hahn Musketier Müller teen Krüger Musketier Lange Ersatz Fritz Walter Der Sanitäter Armin Hegge Telephonist Meier Karl Hartmann Der Bursche des Hauptmanns Carl Radda Der Bursche des L eutnants Gotthard Eßert Gefreiter Jansen Hans Finohr Stäut. Planetarium freltag, den 16. Dezember, 20/ Uhr* Arheitsgameinschaft über Uoethes Farbenlehre Wes g r. 8 11 55 W von ELIZABETH nnd 5 wird nur noch heute im unserem Geschäfte anwesend sein 8 DD 22 5 Teleglion 22008 14074 1 Picha Tian Heute letzter Tag! Kampers Hörbiger — dan 1 5 N Ulanen— in 3 von der Kavallerie Senia Söneland Falkensſein Paulig un oer Schreif r Masse Ein fabelhafter 0 Rennsportfllim mit rasendem Tempo in] senhört Dir mit un d 5 deutscher Sprache. 05 Ilanen auf Liebespfaden) DAZU. KRIMI NKL TONE ILM nit 1 2 8 5 Di Nein Herz] 0 A5 gangen sind. heute 7 N 2 wgllgüle Frauen und Männer So erlebten Männer und Frauen Frankreichs den Krieg spiegelt er sich rung derer, Boden 8 schen Gräben waltigste Erlebnis aller Zeiten ge- An grandioser Wirklichkeitsnähe und, packender Menschlichkeit Meisterfilm alles, in der jenseits durck dieses übertrifft was bisher Uhr das grobe M EISTERWERKR die auf Franhreichs der deut- dieser Nur noch heute IIIA EIn a- Austen morgen Dazu: I camilis Horn ff Allis Ni 1 werner Fütterer Tan 3 8 72 57 5 0 Neuesſe Emeika- o Jeisterspuk mi 1 Tonwoche Ureter ND 2 Deggendorffs Neueste F 0 N- Tonwocne 1 1 1 Rollschuhakt 8 3, 5,.10,.40 5 f.00, jetzte Vor gt. 5. 00. E 8 50 nur Wochentags bis 4 30 Uhr alls Saal- u. Rangplütze 380 Pig. Sir „A Jün * Wunsch-Abend bel den in der Weinfaube im ler dasz“ T 22 gerq · und ſal g W — dad Sal mit 8 Scheer 175 a. 2— ochenerepp ni G Sdieren Nächst ga- An Weihnachis Geldloſterie Ziehg. 10. Schilderungen des großen Ringens im Film gezeigt worden ist. 14292 Morgen wieder ab 4 Uhr! AEN NACHMITTAG 4 Uhr Weihnachts- Kabarettstunde für Hausfrauen! SET TE rei. 293 71 105.-M. f Posfscheckk Stürmer, 7 47 842 u. allen Verkaufsstell. e Woche! u 20. Des. 92. orte u. Llste 80 Pf, 5 und 8 Uhr. onto 250 Karlsruhe fte Gebisse u. Bold Eintritt—15 Palast-Raffee Rheins Heute Mittwoch abend singt das hervorragende Landhäuger-Juarfeii Verlängerung! r Flickerei K. Hautle, N 2, 14 B4187 Gustav Krenz Friedel Dann Kurt Rudolf Weinlein, dosef Goldfar N Binder von NA..25 en Wäsche Stricæ weren Heidelberger- Straße. Sleppdeden 8161 noeh heute und morgen: Leni Riefenstahl Doss blaue licht Ein wunderbarer Tonfſlm aus den Dolomiten Donauwealzer Aal zuin Tandeimarkt kauft 8 76 RVM w-ëãͤ”n DDD der Stellahaus- und Portakünstler. 5 5 Samstag, den 17. Dez. 1932 in d Daunendecken 853 Bar monie, B 2, 7, um 8 Uhr abds. ertigt billi Oskar f e Aglaſterhanſen. Kabarett fit Trieloff, Dr. Walter Mon ogramm⸗- Patte Linn mann II. Preis- träger der Europameister- schaft und Hannz Seidel 1 14288 pfundwe Schwarzw.⸗Speck Ztr. 1 130.—; gebe auch 10 St. Georgen, Schwarzw. Annemarie Fuss, Sepp Hamburger, Auf der ne Gesellschaftss W Lotterie, Preisverteilung. A In Roulette 44875 Sch Murk, Ludwigs. Eintritt RMT..— 8 hafen, Teleph. 627 62. Das alſbekannſe gufe vollkräffige 7 Ion?„ Bauernbrot 5 Verkaufe echt. deutſch. aus bestem Bauernmehl hergestellt, welches Apafte eee„ 8 extra hierzu gemahlen Wird, nur von 7 r Herre— t Bäckerei T. Pfauz, 2, 3 fel. 208 14 H. Wiehl, iſe. Planfertig zu Um⸗ hei billi⸗ Angeh u. V X 16 an die Geſchſt. ungen 5 Operation geheilt werden. Aerztl. Sprech⸗ u. Neubauten ſtunden in Mannheim, Rheinhäuferſtr. 18, aſt. Berechng. 1 Treppe, jeden Donnerstag, von—1 Uhr und—5 Uhr. Dr. Fechter 11 021 Hämorrhoiden können nachweisbar in kurzer Zeit ohne V312 Potedepletz Durtchgehendge öffnet! Der moderne Muff ein praktisches Weihnachts-Geschenk DAS HAUS OUER PELZE e IIS 12 Ja Auskunft kostenlos. 0 0 5, 2 a renn Nr. 00 1 5 Schule buth Kurse- Privatstunden Turniletrtraining Anmeldung: Au 1, 3/8, Telephon 24768 2 2 5* 1 5 wee Wannen Lehrer im Bleu Weiß. Casino e. V. Hennheim Die führende Tanzschule Mannheims 6ů.i. T8* Beginn n euer Kutse— prlyststunden jetzt schon für deren günstiger Preis es gestattet, in gdem Haushalt elektrisch zu wasche RM 155. RM 160. 100 mit dem neuen Miele Anwurf-Mofor zum Anschluß an die Lichtleitung eines Wechselstromnetzes lieferbar. Stromverbrauch am Waschfeg 20.30 Pfg. Auf Wonsch Ratenzahlung. 80 liter nhalt Zu haben in den Fschge schaften. PaiEEE WERKE.-G. Mannheim. 0 5. 3 Arögt W schmaschinenfabrik beutschlaads. Ternrui 23438 Die neuesten Geräte fler Funkausstellung ry Fachmännische Beratung Vorführung unverbindlich RADIO- Mannheim N 3, GORDT 2 Tel. 262 10 * a Speiſezimmer, Schuhſchränkchen, Spültiſche, Bettſtelle, Kleiderſchrank, 32.—, neu, Couch 1 48 ſtellen, Kleiderſchränke Reformküche Friſiertoilette, Roſt, Schoner, weiß, Kücheneinri Deckbett und Kiſſen, 1 42.— pol. Bettſtelle elfenbeinfarbig, Eiche u. Damenſchreibtiſch Wollmatratze, pol. chtung weiß, pol. 5 in.. Bauausstel — 5 N Lausparasze Schwarzwald ü. f. I 5 en Bezirksdirektion Ludwigshafen: Kurt Schütze, Architekt, Oggersheimerstr. 28 Bezirksdirektion Mannheim:. F. Denz, Drachenfelsstr. 29 N Auskunft auf der Bauausstellung in Ludwigshafen 14296 Ailäge Möbel delegonheissgänke und Weidnachtegoachen! Plüſch⸗Garnitur, Sofa, 2 Seſſel, 4 Stühle, Schreibtiſche, Bücherſchränke, elfenbeinfarbig, Küchentiſch teils neu, ½ 48.— Einzelbüfett, Eiche mit Nußbaum, Küchenbüfett, vollſtänd. Bett mit Roſt, Schoner, Kapokmatratze, Marmor und Spiegelaufſatz Waſchkommode mit „2 Deckbetten und 4 Kiſſen, faſt neu, 4 faſt neue Kapokmatratzen, Chaiſelongue/ 24.—, 28.—, 34.—, tür. pol. „ 10.—, Bettſtelle weiß mit Roſt, Schoner u. eee Flurgarderoben, Ztür. Schlafzimmer Eiche, faſt Ztür. Spiegelſchrank weiß, ap. Modell, Tochterzimmer, Waſchkommode welß mit Spiegelaufſatz, faſt neu, Ausziehtiſche, pol. Bett⸗ Rauchtiſche, Näh⸗ tiſche, Blumenſtänder, Marmortiſche, Polſterſeſſel, Putzzeugſchränke uſw. nübebiInzennüfer Jelzin nr deter, 00 ö n e von—6* Weihnachtsbäume billig zu verkaufen. * 7631 S 4, 3. ade dwarf nne Anpetltd Dann nur den echten Senda egg Mein Brhältlich bei: NRestauran! Maurer, DDD Handarbeiten jed. Art werden ſchön u. preisw. angefert. Friedrich⸗Karlſtr. 7, part., Hof. 7587 INK ASS O übernimmt rout. mann und 0 Anfr. erb. 2 T 37 an die Gesch. 11 037 Erfahr. Sefmeiderin nimmt n. Kunden in 3,50„ Tag. Ang. u. X T 77 an die Geſch. 87478 Magen-, Darm- und Leberleiten behandelt mit beſtem Erfolg Rob. Kilthau, Naturheilkundiger. 8 Rötterſtraße 104, Sprechzeit: 1012 ll. —6 Uhr ach⸗ u. auß. d. Hauſe an. Der Wunsch mal mit probiert, jeder Dame! Es schmeckt einfach prächtig! Haben Sie es schon ein- einem Sit berporzellan- Naffeeservice vefehrte Hausfrau? Es ist der schönste Schmuck für ihren Tisch! Service, bestehend aus: Kaffeekanne Zuckerdose Milchgieger schon von Sesſentigen Ste e meine sehenswerte Ausstellung und beachten Sie meine Schaufenster mit Preisen 5 BAZ EN e .